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Full text of "Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts"

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1 


JBRARY 


JOHNS    HOPKINS    UNIVERSITY 


. 


Jahrbuch 

DES 
KAISERLICH  DEUTSCHEN 

Archäologischen  Instituts 


Band  xiv 

i899  A 


MIT   DEM   BEIBLATT    ARCHÄOLOGISCHER  ANZEIGER 


BERLIN 

DRUCK  UND  VERLAG  VON  GEORG  REIMER 

1900 


Basic«*, 


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Inhalt 


Seite 

R.  Engelmann    Die  Katzen  im  Altertum.     Mit  3  Abbildungen 136 

B.  Graef   Zum  archaischen  Marmorkopf  aus  der  Sammlung  Sabouroff  im 

Berliner  Museum 8j 

P.  Hartwig  Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasen- 
malern.    Mit  Tafel  4  und  6  Abbildungen 147 

E.  Pernice    Kothon  und  Räuchergerät.     Mit  20  Abbildungen 60 

E.  Petersen    Caele  Vibenna  und  Mastarna.     Mit  3  Abbildungen 43 

H.  Schöne    Die  Dioptra  des  Heron.    Mit  9  Abbildungen 91 

G.  Weber  Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.  Mit  Tafel  2.  3  und  54  Ab- 
bildungen    4.  167 

S.  Wide    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland.     Mit   104  Abbildungen 

26.  78.  188 

Th.  Wiegand  Ein  neues  Alexanderporträt.  Mit  Tafel  1  und  4  Ab- 
bildungen    1 

U.  von  Wilamowitz  -  Moellendorff    Die    griechischen  Technopaegnia. 

Mit  4  Abbildungen 51 

F.  Winter    Studien    zur    älteren    griechischen  Kunst.    I.     Mit    einer  Ab- 

bildung      73 

P.  Wolters    Vasen  aus  Menidi.    II.     Mit  31  Abbildungen 103 

P.  Wolters    Bemalter  Marmorkopf  in  Athen.     Mit  einer  Abbildung    .  .  .  143 

Tafel  1.  Bildnis  Alexanders  des  Grofsen  in  Konstantinopel. 

2.  Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 

3.  Specialkarte  der  Hochdruck- Wasserleitung  von  Karabunar  bei  Smyrna. 

4.  Innenbild  einer  Trinkschale. 


IV 


Inhalt. 


ARCHÄOLOGISCHER  ANZEIGER 


Seite 

J.  A.  Kaupert  f i 

H.  Kiepert  f 49 

Jahresbericht  über  die  Thätigkeit  des 
Kaiserlich  Deutschen  Archäologi- 
schen Instituts 50 

Archäologische    Funde     im    Jahre    1898 

(Conze) 54 

Funde   in  Südrufsland   (G.  Kieseritzky)      56 
Funde    und    Erwerbungen    in    und    aus 
Aegypten      1897  — 1898/99     (F.   W.    v. 

Bissing).     Mit  3  Abbildungen 57 

Italische  Funde  (H.  Graeven) 59 

Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nord- 
afrika (A.  Schulten).  Mit  3  Abbildungen  66 
Bericht  über  die  Arbeiten  der  Reichs- 
limeskommission im  Jahre  1898  (E. 
Fabricius.  F.  Hettner).  Mit  einer  Ab- 
bildung            77 

Die  neuen  Ausgrabungen  auf  dem 

Forum(Ch.  Huelsen).  Mit 2 Abbildungen         1 
Die  Häfen  von  Karthago  (R.  Oehler). 

Mit  2  Beilagen 7.     193 

Neue  Ausgrabungen  aufThera.  Mit  An- 
hang: Die  Inschriften  des  Artemi- 
doros    (F.    Hiller   von   Gaertringen). 

Mit  5  Abbildungen 181 

Zum  Hildesheimer  Silberschatz.   II.    (F. 


Seite 
Winter.      E.    Pernice).       Mit    15    Ab- 
bildungen      121 

Sitzungsberichte  der  Archäologischen 
Gesellschaft  zu  Berlin.     1899.     Mit  6 

Abbildungen 12.  130.     197 

Gymnasialunterricht  und   Archäologie      92 

Philologenversammlung 208 

Eduard-Gerhard-Stiftung 24.      98 

Erwerbungen  der  Antikensammlungen 
in  Deutschland.  I.  Die  westdeutschen 
Altertumssammlungen  (F.  Hettner).    Mit 

2  Abbildungen 16 

Erwerbungen   des  Louvre  1897.    II. 

1898.    I 92.     147 

Erwerbungen     des     Museum      of     Fine 

Arts  in  Boston  im  Jahre  1898    ....     135 
Erwerbungen    des   Ashmolean  Museum 

zu  Oxford 146 

Erwerbungen    des    British  Museum   im 

Jahre  1898       202 

I.  Nachtrag  zum  Verkaufsverzeichnis  der 

Dresdener  Museumsformerei  ....      22 

Aus  Athen 208 

Institutsnachrichten 98.   152.    207 

Zu  den  Institutsschriften 25.      99 

Bibliographie 25.  99.  154.    209 

Register 228 


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"V  %uutA^nr 


EIN  NEUES   ALEXANDERPORTRÄT. 

(Tafel  i) 

Unter  der  Bezeichnung  »Apollo 
von  Magnesia  am  Sipylos«  hat  Th.  Rei- 
nach in  den  Monuments  et  memoires 
Piot  IIIS.  155  fr.,  Taf.  16— 18  eine  über- 
lebensgrofse  Statue  aus  parischem 
Marmor  veröffentlicht,  welche  sich  im 
kaiserlich  ottomanischen  Museum  in 
Constantinopel  befindet.  Ihre  Benennung 
begründet  er  erstens  mit  einer  all- 
gemeinen Apolloähnlichkeit  des  einst 
bekränzten  Kopfes,  zweitens  damit, 
dafs  die  linke  Hand  den  Rest  einer 
Kithara  trage: 

»L'ob/et  de  forme  prismatiqne  et 
legerement  incurvee  que  le  dieu  serre 
dans  /es  doigts  crispes  de  sa  main  ganche 
apportient  evidemment  a  une  cithare  de 
grandes  dimensions,  analogue  a  celle  qui 
fignre  sur  le  reliefpraxitelien  de  Mantinee. 
La  partie  conservee  repre'sente,  sans  aucun 
doute,  Vextremite  supe'rieure  d'une  des 
cornes  ou  branches  de  V Instrument;  mais 
ort  peut  hesiter  sur  le  point  de  savoir 
si  le  reste  de  la  cithare  se  trouvait  en 
avant  ou  en  arriere  de  Vaplomb  du  bras. 
Le  petit  appendice  cylindrique,  perce'  dun 
trou  median,  qui  se  detache  lateralement 
de  la  corne ,  ?ie  suffit  pas  a  trancher  la 
question;  car  la  piece  rapporte'e  qui  s'in- 
se'rait  dans  ce  trou  peut  avoir  ete  soit  la 
partie  centrale  de  la  traverse  ou  s'enroulent 
les  cordes,  soit  Vornement  termiftal  en 
forme  de  cheville  qu'on  apercoit  aux  deux 
extremite's  de  la  traverse  dans  un  tres 
grand  nombre  de  monuments  antiques.« 
Reinach  kennt,  wie  ich  höre,  die  Statue  nicht  aus  eigener  Anschauung.  So 
konnte  er  die  wahre  Natur  des  Fragmentes  verkennen:  es  ist  keine  Kithara,  sondern 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  I 


Wiegand,    Ein  neues  Alexanderporträt. 


der  Rest  eines  in  der  Scheide  steckenden  Schwertes,  dessen  besonders  gearbeitete 
und  jetzt  fehlende  Klinge,  nach  oben  und  hinten  gerichtet,  hinter  dem  Unterarme 
anlag,  wie  ein  Stiftloch  innerhalb  des  Ellenbogens  andeutet.  Mit  Daumen-,  Zeige- 
und  Mittelfinger  hält  die  Hand  das  Schwertkreuz,  an  dem  man  deutlich  die  Linie 
bemerkt,  welche  Schwert  und  Scheidenrand  trennt.  Der  eigentliche  Griff  sprang 
zwischen  Zeige-  und  Mittelfinger  vor.  Die  Haltung  des  Schwertes  ist  ganz  ähnlich 
jener,  die  sich  so  oft  bei  römischen  Kaiserstatuen  wiederfindet.  In  Constantinopel 
selbst  bietet  ein  gutes  Beispiel  dafür  die  Colossalstatue  Hadrians  aus  Kreta.  Die 
linken  Hände  beider  Statuen  sind  hier  nach  Photographien,  die  Herr  Dr.  Halil-bey 
auf  meine  Bitte  herstellen  liefs,  wiedergegeben. 


Hand  der  Alexanderstatue. 


Hand  der  Hadrianstatue. 


Das  dreieckige  Loch,  das  im  Gewand  hinter  der  linken  Hand  sichtbar  ist, 
(vgl.  die  Seitenaufnahme)  rührt  von  der  Anstückung  einer  Gewandfalte  her.  Ähn- 
liche Anstückungen  bemerkt  man  auch  auf  der  rechten  Schulter. 

Ist  es  nun  sicher,  dafs  die  Gestalt  ein  Schwert  getragen,  so  wird  schon 
dadurch  die  Bezeichnung  »Apollo«  unmöglich  und  die  auch  von  Reinach  keines- 
wegs verkannte  Ähnlichkeit  des  Kopfes  mit  Alexanderporträts  tritt  in  ihr  volles 
Recht:    der  König  ist  hier  dargestellt.     Ich   erfreue  mich  bei   dieser  Ansicht   der 


Wiegand,    Ein  neues  Alexanderporträt. 


lebhaften  Zustimmung  eines  so  ausgezeichneten  Kenners  wie  Sr.  Exe.  Hamdi-bey's, 
der  seinerseits  auf  dieselbe  Vermutung  gekommen  war. 

Durch    eine    ungünstige    Photographie    der    Vorderansicht    des    Kopfes    ist 
Reinach  getäuscht  worden.    Die  hier  auf  Tafel  I  mitgeteilte  Profilansicht  wird  Jeder- 
mann   die    Ähnlichkeit    mit  Alexander- 
porträts verdeutlichen. 

Um  seine  Deutung  auf  Apollo 
aufrecht  erhalten  zu  können,  glaubte 
Reinach  den  fehlenden  rechten  Arm 
nach  der  Richtung  des  Ansatzes  in  der 
bei  antiken  Statuen  äufserst  {infinimenf) 
seltenen  Bewegung  ergänzen  zu  müssen, 
»leve  vers  le  ciel,  legerement  fle'chi  au 
coude  et  levant  dans  la  main  soit  une  patere 
de  sacrißce,  soit,  plus  probablement ,  un 
rameau  de  lauricr  pueificateur" ;  Lechat 
[Revue  des  etudes  gr.  X  1897  S.  365)  will 
statt  dessen  die  rechte  Hand  auf  ein 
Skeptron  oder  einen  Baumstumpf  gestützt 
wissen.  Auch  darin  ist  Hamdi-bey  mit 
mir  einverstanden,  dafs  derhocherhobene 
Arm  nur  eine  Lanze  gehalten  haben  kann. 

Wir  gewinnen  somit  einen  Typus 
des  »Alexander  mit  der  Lanze«,  dessen 
Standmotiv  ganz  ähnlich  dem  des  Maus- 
solos ist,  wo  das  rechte  Bein  fest  auf- 
gesetzt, das  linke  halb  nachgezogen  er- 
scheint. Auch  im  Gewand  mit  seinen 
dünnen  tiefen  Falten  sind,  namentlich 
am  Überschlag,  unverkennbar  Überein- 
stimmungen. Ferner  findet  sich  eine 
schlagende  Analogie  auf  jenen  Lysi- 
machosmünzen,  die  Koepp  (Über  das 
Bildnifs  Alexanders  d.  Gr.,  52.  Berliner 
Winckelmannsprogramm  1892  S.  13)  mit 
Recht  zur  Grundlage  der  Beurteilung  des 
Profils  gemacht  hat. 

Dazu    tritt    bestätigend    die   all- 
gemeine Verwandtschaft  mit  zwei  stets  als  Alexanderbildnisse  anerkannten  Kunst- 
werken, erstens  der  bronzenen  Reiterstatuette  aus  Herculaneum,  deren  Profilähnlichkeit 
trotz  der  geringen  Gröfse  selbst  in  der  Abbildung  Viscontis  überraschend  ist  (Koepp 
S.  29),  zweitens  dem  Kopf  des  Neapeler  Alexandermosaiks,  das  natürlich  nur  für  die 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


Hauptlinien  in  Betracht  kommt,  dessen  Wert  aber  Koepp  sehr  richtig  mit  der 
Bemerkung  hervorhebt,  dafs  der  Künstler  im  Streben  nach  möglichst  augenfälliger 
Ähnlichkeit  die  wesentlichen  Züge  verstärkt  und  gleichsam  zusammen  gedrängt  habe. 
Freilich  hat  er  sie  dabei  vergröbert. 

In  Stellung,  Gewandbehandlung  und  der  gesammten  Wucht  der  grofsen 
Erscheinung  schien  uns  die  Constantinopeler  Statue  auf  die  Werkstatt  oder  die 
Schule  eines  der  am  Maussoleum  beteiligten  Künstler  zu  führen,  von  deren  einem, 
Leochares,  es  bezeugt  ist,  dafs  er  Alexander  dargestellt  hat.  Gewifs  ist  die  Figur 
nicht  so  gut,  dafs  sie  von  der  Hand  des  Meisters  selbst  stammen  könnte,  man 
könnte  aber  vermuthen,  dafs  sie  uns  die  Gesammterscheinung  des  Königs  nach 
der  Auffassung  eines  gleichzeitigen  Künstlers  überlieferte '. 

Priene,  November  1898. 

Theodor  Wiegand. 


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DIE  WASSERLEITUNGEN  VON  SMYRNA. 

I. 

(Tafel  2.  3) 

Angeregt  namentlich  durch  die  Untersuchungen  der  Wasserleitungen  von 
Pergamon  habe  ich  die  Hochdruckleitung  von  Laodicea  untersucht  und  in  diesem 
Jahrbuche  1898,  S.  1  ff.  beschrieben.  Eine  Darstellung  der  antiken  Leitungen 
von  Smyrna,  wie  ich  sie  jetzt  folgen  lasse,  beruht  zwar  auf  langjährigen  Beobachtungen, 
die  ich  aber  ebenfalls  in  Folge  jener  Anregung  in  den  letzten  Jahren  mit  verstärktem 
Eifer  verfolgt  habe.  Es  sind  sechs  Leitungen,  zwei  davon  zerstört,  vier  noch  in 
Thätigkeit,  eine  siebente  gehört  als  ein  eben  erst  in  Herstellung  begriffenes  Werk 
modernen  Wasserbaus  nicht  hierher.  Aufser  den  Wasserleitungen  mögen  zum 
Schlüsse  auch  noch  die  in  byzantinischer  Zeit  auf  dem  Schlofsberge  erbauten 
Cisternen  Erwähnung  finden. 

Indem  ich  die  sechs  Leitungen  aufzähle,  bezeichne  ich  sie,  um  der  Datirung 
nicht  durch  historische  Namen  vorzugreifen,  zumeist  mit  modernen  Namen. 

1.  Die  Hochdruckwasserleitung  von  Karabunar. 

2.  Die  Wasserleitung  von  Akbunar. 

')  Gerade    in    Magnesia    ein    gleichzeitiges    Porträt  ihnen  Ackerlose  zugewiesen  hat.    Droysen,  Hel- 

Alexanders   zu   finden,   kann   nicht  überraschen,  lenismus  I  S.  291,  111,2  S.   196. 

da    Alexander    dort    Soldaten    angesiedelt   und 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


5 


3.  Die  Wasserleitung  von  Kapandschoglu. 

4.  Die  byzantinische  Leitung  im  Melesthal. 

5.  Die  Osman-Agha-Leitung. 

6.  Die  Vesir-Su-Leitung. 

Überblickt  man  Smyrna's  Umgegend  vom  Schlofsberg  aus  (183  m  Meeres- 
höhe), so  bemerkt  man  leicht,  dafs  für  die  Zuführung  von  Quellwasser  in  den 
Mauerring  nur  das  Gebiet  im  Süden  und  Osten  in  Betracht  gekommen  sein  kann, 
also  das  hohe  Gebirge  des  Olympos,  der  Nif-Dagh  (1500  m),  und  die  Hochebene 
von  Sediköi  (120  m).  Der  Stadtberg  selbst  hängt  mit  dieser  Hochebene  durch  eine 
Hügelreihe  zusammen,  welche  am  linken  Ufer  des  Meles  sich  gegen  Süden  ausdehnt. 
Hinreichende  Quellen  weist  diese  Strecke  nicht  auf,  allein  sie  war  wohl  dazu  an- 
gethan,  von  der  genannten  Hochebene  her  eine  Leitung  in  natürlichem  Gefälle  nach 
der  Stadt  zu  bringen,  und  zwar  bis  zur  Höhe  von  75  m,  in  welcher  das  Wasser 
dann  in  den  Mauerring  eintreten  konnte.  Sollte  aber  die  Hochstadt  ohne  fliefsendes 
Wasser  geblieben  sein?  Haben  nicht  auch  die  Gründer  Neu-Smyrna's  alles  in  Be- 
wegung gesetzt  was  die  entwickelte  Technik  der  hellenistischen  Zeit  zu  leisten  im 
Stande  war,  um  diesem  Mangel  abzuhelfen? 

Die  Wasserversorgung  des  Schlofsberges  ist  schwierig.  Heute,  wo  die 
Türken  sich  an  den  höheren  Hängen  des  Pagus  anbauen,  ist  die  Wassernoth  dort 
besonders  im  Sommer  sehr  grofs.  Die  Wasserversorgung  ist  schwierig,  weil  das 
ohnehin  von  drei  Seiten  abfallende  Terrain  felsigen  und  zwar  vulkanischen  Unter- 
grund hat,  so  dafs  das  niederfallende  Wasser  rasch  abfliefst.  Dazu  kommt,  dafs 
die  Regenmenge  in  Smyrna  mit  den  Jahren  und  Jahreszeiten  sehr  stark  wechselt 
und  es  mehrere  Monate  gibt,  in  denen  so  gut  wie  regelmäfsig  überhaupt  kein  Tropfen 
fällt.  Aus  einer  auf  Grund  vierunddreifsigjähriger  Beobachtungen  zusammengestellten 
Tabelle,  welche  ich  der  Freundlichkeit  des  General-Direktors  der  Ottomanischen 
Aidin-Eisenbahn,  Herrn  Purser,  verdanke,  dürften  die  drei  folgenden  Angaben  die 
besten  Aufschlüsse  geben: 


Mittlere 
Monatssumme 

rt 

3 
C 

u 

a 

3 

R 

M 

N 

'S 

3 
1 — > 

9 

1 — > 

09 

3 

3 

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0 

O 

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O 

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Mittlere 
Jahres- 

für den 

h 

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summe 

Zeitraum 

1864— 1898 

IO8 

75-i 

70 

43 

29 

14 

4-3 

24 

I9.8 

50 

«3 

in. 4 

610  mm 

Da,  den  hiesigen  Verhältnissen  nach,  der  Regen  im  Herbst  anfängt  und 
höchstens  im  Mai  aufhört,  so  mögen  die  zwei  folgenden  Tabellen  als  Ackerbau- 
jahre gedacht  sein,  also  vom  1.  Juli  bis  zum  31.  Juni  des  folgenden  Jahres. 


Regenreichstes 

'S 

1 — i 

3 
3 

Sept. 

0 

O 

0 

N 

V 

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H 

3 

9 

H 

3 

,0 

N 
im 

April 

"ri. 

C 
3 
1— > 

Jahressumme 

Jahr: 

< 

fc, 

(1874^1875) 

7 

258 

225 

ii4 

237 

145 

34 

1020 

Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


- 

OB 

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3 

Kl 

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Jahres- 

Regenärmstes 

3 

M 

3 

Ol 

173 

O 
O 

0 

Q 

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a 

3 
•— > 

summe 

Jahr: 

<J 

1—» 

h 

(1889— 1890) 

0.75 

I 

5 

"•75 

42-5 

12.75 

17 

3D-5 

31 

6.25 

0.5 

165 

Demnach  schwankt  die  jährliche  Regenmenge  bei  einem  mittleren  Stande 
von  610  mm  zwischen  mindestens  165  mm  und  höchstens  1020  mm.  In  den  Monaten 
Juni,  Juli,  August  und  September  regnet  es  gewöhnlich  gar  nicht.  In  solcher  Zeit 
müssen  die  Brunnenquellen  versiegen  und  wird  jährlich  Mangel  an  Brunnenwasser  ein- 
treten. Trotzdem  bestehen  türkische  Hausbrunnen  auf  dem  Schlofsberge  in  grofser 
Zahl;  in  neuerer  Zeit  werden  auch  welche  gegraben.  Das  Trachytgestein  des  Pagus 
ist  vielfach  gespalten  und  eignet  sich  daher  zur  Aufspeicherung  einer  gewissen 
Quantität  Wassers  im  Winter.  Im  Mittelalter  hat  man,  wie  wir  weiter  unten  sehen 
werden,  eine  andere  Methode  angewandt. 

Es  blieb  also,  um  reichliches  Wasser  in  die  Oberstadt  zu  bringen,  kein 
anderes  Mittel  übrig,  als  es  von  aufsen  her  einzuführen.  Die  nächste  Umgebung 
mufste  dabei  aufser  Frage  bleiben.  Die  Ebene  von  Budscha,  mit  ihrem  Quellen- 
gebiet, liegt  nur  60  m  über  dem  Meer;  die  Hügel  von  Kukludscha  entsprächen  mit 
400  m  im  Osten  wohl  der  Höhenforderung,  sind  aber  in  dieser  Höhe  quellenlos. 
Dafs  sie,  bei  ihrer  Kalksteinformation,  grofse  Wassermengen  enthalten,  geht  aus  der 
reichen  Quelle  von  Halka-Bunar  hervor;  bei  grofsen  Regenjahren  entströmt  ein 
starker  Bach  aus  dem  Felsen  in  der  Nähe  der  Paradies-Station;  das  Dorf  Budscha 
besitzt  sogar  drei  oder  vier  kleine  Wasserleitungen,  die  hoch  oben  in  den  Seiten- 
mulden des  Hügelzuges  ihre  spärlichen  Quellen  haben;  allein  für  die  Versorgung  einer 
grofsen  Stadt  mit  Wasser  reichte  das  nicht  hin.  Dasselbe  war  der  Fall  mit  der 
südlichen  Hügelreihe,  von  derselben  Höhe  und  Formation,  zwischen  der  Budscha- 
Ebene  und  dem  Thale  des  Tachtali-Tschai.  Zwar  sind  drei  etwas  gröfsere  Quellen 
in  ihr  bekannt,  allein  sie  liegen  nicht  hoch  genug  um  das  Wasser  auf  den  Schlofs- 
berg  zu  bringen.  Die  erste,  das  sogenannte  Kangiol  (160  m  Meereshöhe),  entspringt 
im  S.O.  von  Budscha,  und  das  Wasser  wird,  seit  1847,  theilweise  durch  einen 
Tunnel,  nach  dem  Dorfe  geleitet.  Die  zweite  Quelle,  bei  Kos-agatsch,  liegt  170  m 
hoch,  wird  aber  nur  zum  Gartenbau  benutzt.  Die  dritte  Quelle  endlich,  Ak-Bunar, 
eine  Stunde  östlich  von  der  Dschimovassi-Station,  liegt  130  m  über  dem  Meere; 
sie  wurde  zwar  in  die  Stadt  geführt,  wie  wir  weiter  unten  sehen  werden,  allein  bei 
ihrer  niederen  Lage  und  grofser  Entfernung  reichte  sie  nur  bis  zur  Meereshöhe  von 
75  Metern. 

Es  blieb  also  den  Ingenieuren,  um  Wasser  in  die  Oberstadt  zu  leiten,  kein 
anderer  Ausweg,  als  es  in  dem  Hochgebirge  des  Nif-Dagh  zu  suchen.  Die  be- 
sagten Hügelreihen,  die  in  Form  eines  Hufeisens  die  Ebene  von  Budscha  umgeben, 
sind  diesem  Gebirgsstock  so  vorgelegt,  dafs  sie  im  Norden  und  Süden  durch  zwei 
tiefe  Thäler  von  ihm  getrennt,  in  der  Mitte  aber  durch  einen  schmalen  Höhenzug 
mit  ihm  in  Verbindung  stehen.     (Siehe  die  Kartenskizze  auf  Tafel  2.)     Das  nörd- 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


liehe  Thal,  Arap-Dere  genannt,  geht  östlich  in  eine  tiefe  Schlucht  über,  die  den 
Kuru-tepe  vom  eigentlichen  Nif-Dagh  trennt;  weiter  oben  mündet  sie  in  ein  etwas 
breiteres  Hochthal,  das  S.W. — N.O.  zwischen  beiden  Bergen  liegt.  In  der  Nähe  des 
Sattels  dieses  Hochthaies  entspringen  unter  den  Wurzeln  prächtiger  Platanen  drei 
reiche  Quellen,  in  750  m  Meereshöhe.  Die  Quellen  heifsen  Kara-Bunar  (Schwarz- 
quelle) und  werden  heute  noch  von  den  Gärtnern  des  St.  Anna-Thals  bei  Smyrna 
als  der  Ursprung  der  Wasserleitung  angesehen,  deren  Überreste  auf  den  Hügeln, 
südlich  vom  Schlofsberg,  zu  sehen  sind. 

Im  Folgenden  sollen  nun  die  nöthigen  Thatsachen  zusammengestellt  werden, 
um  den  Fachmann  in  den  Stand  zu  setzen  zu  entscheiden,  ob  der  Volksmund,  hier 
wie  in  Pergamon,  das  Rechte  getroffen  hat.  Zuerst  möge  die  Beschreibung  der 
Anlage  zunächst  der  Stadt  erfolgen,  sodann  ihr  ganzer  Verlauf  bis  zur  Quelle  be- 
handelt werden. 


1.  Die  Hochdruck-Wasserleitung  von  Kara-Bunar. 

Der  Schlofsberg  von  Smyrna  wird  durch  das  tiefe  St.  Anna-Thal,  durch  welches 
Strabo's  Meles  fliefst,  von  der  Hügelreihe  von  Kukludscha  scharf  abgetrennt.  Er  liegt 
dem  Hauptthal  so  vor,  dafs  der  Meles,  aus  Süden  kommend,  ihn  nur  in  weitem  Bogen 
gegen  Osten  umgehen  kann.  Der  letzte  Ausläufer  (112  m)  jener  Hügelreihe  fällt 
schroff  in  das  Thal  ab.  Sein  Gipfel  liegt  beinahe  in  dem  Meridian  des  Westthurms 
der  Burg  auf  dem  Pagus.  Die  Meereshöhe  des  Flufsbettes  an  diesem  Punkt  ist 
25,75  m.     Hier  ist  die  Stelle,  wo  die  Leitung  das  Thal  überschritt. 

Die  erste  leichtzuerkennende  Spur  der  Leitung  liegt  ein  paar  hundert 
Schritte  östlich  vom  obern  Weg  nach  Budscha  (Siehe  Specialkarte  Tafel  3).  Zwei 
Mauerreste  sind  noch  ziemlich  hoch  aufstehend  erhalten;  dann  folgen  die  Reste, 
welche  über  beide  Wege  hinführen.  Im  Anfang  dieses  Jahrhunderts  stand  aber  am 
untern  Weg  noch  ein  hoher  Bogen,  Kara-Kapi  genannt.  Von  hier  erstreckt  sich 
die  Mauer  gegen  den  letzten  Gipfel  zu. 

Diese  Anlagen  haben  schon  eine  litterarische  Geschichte.  Pococke1  (1739) 
beschreibt  sie  leidlich  genau,  nur  denkt  er  sich  dabei  einen  hohen  Aquaedukt,  der 
das  Wasser  über  das  Melesthal  hinüberleitete:  »it  crossed  the  Valley  where  the  high 
arches  are  all  destroyed,  except  some  part  of  the  wall  on  the  side  of  the  hill  and  some 
remams  of  the  arch  over  the  river.«  Pococke  hat  auch  Stein-  und  Thonrohre  gesehen 
und  hat  erfahren,  dafs  das  Wasser  aus  einem  Thale2,  eine  Stunde  weit  im  Osten  von 
Smyrna,  komme.  Die  Thatsache  einer  Wasserleitung  hat  er  also  festgestellt,  aber 
nur  wenig  Glauben  gefunden.     Spätere  Reisende  sind  anderer  Meinung. 

Chandler3  sagt  leichthin:  »Beyond  the  deep  valley  in  whick  the  river  Meles 
winds,  behind  the  Castle,  are  several  portions  of  the  zvall  of  the  pomoerion,  ivhich 

')  Descriptlon  of  the  East  II,  S.  36.  3)    Travels  in  Asia  Minor  I,  S.  79- 

2)  Arap-Dere. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


incompassed  the  city  at  a  distance,  but  broken.  The  facings  are  gone  and  masses 
only  of  hart  cement  and  rubble  are  left. 

Dafs  von  einem pomoerium  hier  keine  Rede  sein  kann,  braucht  kaum  besonders 
betont  zu  werden. 

Arund  eil4  hat  bessere  Ansichten:  »In  going  fr  om  Smyrna  to  Budja,  by  both 
the  Upper  and  the  lozver  road,  you  pass  through  an  opening  in  an  old  wall  supposed 
by  Chandler  to  be  the  zvall  of  the  Pomoerium.  The  opening  by  the  low  er  or  piain 
road  had  once  a  gate,  perfect  zuitkin  the  recollection  of  many  persons  stül-living.  The 
%v all  may  be  traced  to  a  craggy  rock  rising  precipitously  above  the  Meles;  but  it  is 
evident  this  wall  could  never  have  been  intented  for  defence;  the  arches  would  at  once 
have  opposed  such  an  opinion,  even  if  the  pipes  of  an  aqueduct  did  not  clearly  announce 
its  original  destination.  As  some  part  of  the  wall  nearer  the  river  is  of  later 
construction ,  perhaps  what  was  original ly  built  for  the  conveyance  of  water ,  was 
subsequently  repaired  for  a  wall.« 

Hamilton5  besuchte  die  Stelle  im  Jahr  1835,  spricht  aber  dem  Bau  den 
Charakter  einer  Wasserleitung  entschieden  ab.  -»It  is  difficult  to  conjecture  zuhat 
this  wall  may  have  been  intented  for;  or  to  reconcile  the  various  opinions  concerning 
it.  The  style  of  architecture  is  mean  and  ordinary,  and  ressembles  in  character  that 
of  the  modern  Castle.  There  are  several  reasons  which  militate  against  the  supposition 
of  its  having  been  an  aqueduct,  for  why  should  an  aqueduct  be  carried  over  the 
highest  portion  of  the  ridge  rathcr  than  round  the  hill.  Besides  which,  there  is  no 
appearance  of  water  or  Springs  on  the  side  where  it  begins,  and  at  its  western  extremity 
it  terminates  abruptly  at  the  edge  of  a  lofty  cliff.  On  the  other  hand  if  intented  to 
serve  as  a  zvall  of  defence,  it  is  difficult  to  under stand  the  object  of  carry ing  it  on 
arches  over  the  ravine  near  the  Upper  road  to  Boudja,  uuless  to  leave  a  passage  for 
the  torrent  zvhich  in  rainy  seasons  finds  its  way  dozvn  there.  But  if  this  be  the  case, 
it  must  have  been  built  at  some  late  period  of  the  byzantine  empire.«  —  Diese  Be- 
hauptungen und  Muthmafsungen  ruhen  nur  auf  ungenügender  Beobachtung.  Die 
Stein-  und  Thonrohre  sind  Hamilton  entgangen,  nach  dem  Ursprung  der  Leitung 
hat  er  nicht  gefragt,  die  Möglichkeit  einer  Hochdruckleitung  ist  ihm  nicht  in  den 
Sinn  gekommen  und  schliefslich  geht  er  zu  weit,  wenn  er  den  Styl  des  Gemäuers 
mit  dem  des  Schlosses  vergleicht. 

Es  folge  nun  hier  die  nähere  Beschreibung  der  so  weit  also  längst  be- 
kannten Überreste  dieser  Leitung,  wozu  Tafel  3  zu  vergleichen  ist. 

Wie  oben  bemerkt,  fangen  sie  im  Osten  des  oberen  Weges  bei  dem  Punkte 
B  an.  Die  beiden  Mauerreste  stehen  in  der  Meereshöhe  von  166  m  am  Abhang 
des  Bergrückens,  der  hier  noch  50  m  höher  ist.  Das  gröfste  Stück,  noch  3  m  lang, 
4,50  m  hoch  und  2  m  dick,  ist  aus  gewöhnlichen  Bruchsteinen,  in  Kalk  gebettet, 
ausgeführt.  Die  Steine  der  Fassaden  sind  zu  rohen  Quadern  zugeschnitten,  so  dafs 
sie  ziemlich  horizontale  Schichten  bilden.  (Fig.  1).     Der  Mörtel  ist  äufserst  fest,  mit 

4)  Discoveries  in  Asia  Minor  II,  S.  404.  5)  Researches  in  Asia  Minor  I,  S.   55. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


grobem  Sand  vermengt.  Es  findet  sich  keine  Spur  von  Ziegelsteinen,  alles  ist  Kalk- 
stein wie  ihn  die  Hügel  selbst  liefern.  Der  Grundplan  zeigt,  dafs  dieses  Mauerstiick 
sich  thurmartig  an  die  eigentliche  Leitung  schmiegt. 


.  i  Jt  III  IJ.J-: 


Fig.    I. 


Die  Strecke  von  hier  bis  zum  oberen  Weg  weist  keine  Spuren  der  Mauer 
mehr  auf.  Diese  erscheint  erst  wieder  in  schwachen  Resten  54  m  östlich  vom 
oberen  Weg.  Westlich  von  demselben  erhebt  sie  sich  aber  noch  theilweise  bis  zur 
Höhe  von  4,50  und  erstreckt  sich  auf  eine  Länge  von  115  m.  Den  Weg,  10  m 
breit,  überspannten  wahrscheinlich  zwei  Bogen;  der  Ansatz  des  einen,  im  Westen, 
ist  noch  erhalten.  Fünf  Meter  weiter  steht  ein  dritter  Bogen  noch  ganz  erhalten,  direkt 
aus  dem  Boden  heraus  aufgeführt,  ohne  Pfeiler,  mit  einer  Spannung  von  3,70  m 
(Fig.  2).  Die  Mauer,  2  m  breit,  hat  dieselbe  Technik  wie  die  vorige.  Die  Nord- 
fassade ist,  wie  dort,  bis  auf  geringe 
Reste  abgeschält.  Die  Keilsteine  des 
Bogens  sind  roh  bearbeitet;  ihre  Höhe 
wechselt  zwischen  0,45  und  0,50  und 
zwar  so,  dafs  sie  in  den  unteren  Lagen 
stärker  sind  als  in  den  oberen.  Die 
Spuren  dieser  Mauer  kann  man,  wie 
schon  bemerkt,  115  m  weit  verfolgen; 

sobald  das  Terrain  sich  aber  hebt,  verschwinden  sie  vollständig.  Moderne  Um- 
grenzungsmauern der  Felder  folgen  oder  kreuzen  die  Linie  der  Leitung.  Bei  dem 
Punkte  C  findet  sich  das  erste  Fragment  eines  Steinrohres  in  der  Quermauer  ver- 
baut. In  den  kleinen,  zum  Theil  in  Verfall  liegenden  Weinberghäusern,  welche 
südlich  am  Abhang  zerstreut  stehen,  sind  verbaut  noch  eine  ganze  Anzahl  von 
Steinrohren  erhalten,  am  ersten  Häuschen  links  die  zwei  folgenden  (Fig.  3).     Sie 


Fig.  2. 


IO 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


haben  die  oben  abgerundete  Form, 
welche  man  hier  den  Steinrohren  ge- 
wöhnlich gab,  sind  aus  dunkelrothem 
Trachyt  hergestellt  und  unterscheiden 
sich  also  bestimmt  von  den  Kalkstein- 
quadern der  Leitung  von  Laodicea. 
Ein  weiteres  Fragment  ist  in  die 
Mauern  des  Häuschens  verbaut.  Ein 
drittes  Steinrohr  ist  unten  an  der 
Thür  eingelassen;  es  hat  zwei  Muffen; 
ein  viertes  steht  in  dem  zweiten 
Häuschen. 

An  dem  höchsten  Punkt  der 
£  Anhöhe  (161  m)   angekommen,  über- 
sieht man  die  ganze  Anlage,  von  den 
Mauerresten  im  Osten  bis  an  die  Fels- 
kuppe   im    Westen.      Die    Annahme, 
dafs  dieser  ganze  Bau  nur  einer  echt 
technischen  Wasserleitung  angehören 
könne,  drängt  sich  unwillkürlich  dem 
Beschauer  auf. 
Ob  auf  dieser  Stelle  ein  Wasserthurm  gestanden 
hat,  läfst  sich  ohne  Ausgrabungen  nicht  mehr  bestimmen; 
ein  wüster  Steinhaufen  mit  Gestrüpp  bewachsen  ist  allein 
übrig  geblieben.     In  den  Feldmauern,   so  wie  an  dem 
Häuschen  an   der  Nordseite,   bemerkt  man  viele  Frag- 
~  mente  von  antiken  Thonrohren. 

Es  folgen  nun  an  dem  westlichen  Abhang  gut 
bestellte  Felder,  die  keine  Spur  von  der  antiken  Mauer, 
falls  diese  auf  den  Höhen  auch  vorhanden  war,  mehr 
aufweisen,  dagegen  findet  man  hin  und  wider  in  den 
trockenen  Feldmauern  Steinrohre  eingelassen,  so  in  der 
zweiten  Quermauer  eines,  0,70  breit,  mit  0,24  Höhlung, 
also  etwas  stärker  als  die  oben  angeführten.  Nebenan 
sind  zwei  andere  Fragmente  eingemauert.  Weiter  unten 
stöfst  an  die  dritte  Quermauer  eine  andere,  welche  sich 
genau  in  der  Flucht  der  Wasserleitung  bis  an  das 
Teressi  erstreckt.  Gleich  am  Anfang  stehen  aufrecht 
zwei  aufsen  rechteckige  Steinrohre,  deren  eines  ich  hier 
im  Bilde  gebe  (Fig.  4).  Weiter  westlich  liegen  drei  Stein- 
rohre auf  freiem  Felde  nahe  bei  der  Mauer;  da  sie  ganz  besondere  Merkmale 
aufweisen,  die  dem  Techniker  vielleicht  von  Interesse  sein  können,  so  gebe  ich  sie 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


II 


hier  alle  drei  in  Fig.  5.  6.  7.  Die  Buchstaben  TA  auf  dem  ersten  Rohre  sind, 
0,10  hoch,  eingemeifselt,  die  Striche  1  cm  breit  und  ebenso  tief.  Die  Mannigfaltigkeit 
der  eingeschnittenen  Muffen  ist  auffallend.  In  der  Höhlung  des  zweiten  Blocks 
sieht  man  noch  einen  dünnen  Ansatz  von  Sinter.  Weiter  unten  bemerkt  man  ein 
viertes  Steinrohr,   diesmal  in  der  Mauer  selbst. 


Fig.  6. 


e.H 


Fig-  5- 


In  einer  Entfernung  von  55  m  von  dem  Teressi,  ruht 
die  trockene  Feldmauer  auf  der  antiken  Leitung,  die  man  an 
der  Südseite  bis  an  den  Thurm  verfolgen  kann  (Höhenlage 
136,6  m).  Den  Namen  Thurm  wende  ich  nur  an  in  Ermange- 
lung einer  besseren  Bezeichnung  und  will  damit  dem  Techniker' 
in  keiner  Weise  vorgreifen.  Die  Anlage  ist  auch  hier  stark 
zerstört  und  theilweise  mit  Geröll  bedeckt.  Sie  hat  Grund-  < 
rifs  und  Querschnitt  wie  umstehend  (Fig.  8).  Es  scheint, 
dafs  auf  der  Südseite  an  die  eigentliche  Leitung  eine  Kammer  gebaut  war,  deren 
östliche  Mauer  in  ihrer  ganzen  Länge  (6,45)  erhalten  ist,  während  die  zwei 
anderen  abgetragen  sind.  Die  Mauertechnik  ist  dieselbe  wie  die  oben  beschriebene: 
Bruchsteine  in  festem  Kalk  gebettet.  In  der  Höhe  von  3,36  m  vom  Boden  der 
Kammer  liegt  in  der  Hauptmauer  eine  Schicht  regelmäfsiger  Quadern,  0,26  hoch. 
Nirgends  fand  ich  eine  Spur  von  wasserdichtem  Cement.  Ob  auf  der  Nordseite 
etwas  stand,  ist  ohne  Ausgrabungen  nicht  zu  ersehen.  Eine  beachtenswerthe 
Einzelheit  ist  eine,   in  der  Nordwestecke  der  Kammer  und  in  der  Höhe  von  1,36 


12 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


vom  Boden,  angebrachte  Thonrohrleitung,  die  schräg  in  die  Hauptmauer  eingelassen 
ist.     Siehe  den  Querschnitt  Fig.  8  und  Fig.  9. 


s*    /?  *<T 


V/z//, 


Fig.  8. 


An  dem  Thurme  liegen  zerstreut  drei  zerbrochene  Steinrohre,  von  denen 
zwei  besondere  Erwähnung  verdienen.  Beide  haben  einfache  Muffe  und  Schwanz. 
Das  erste,  Fig.  10,  weist  auf  der  Langseite  die  schon  oben  beschriebenen  Stein- 
metzzeichen TA  auf,  das  zweite  ist  mit  dem  Buchstaben  H   bezeichnet  und  hat  auf 


o.-iS 


t.2,6 


Fig.   10. 


Fig.  9. 


der  Rundung  ein  trichterartiges  Loch  (Fig.  11),  wie  an  jenem  Exemplare  mit  knie- 
förmiger  Durchbohrung  am  Klärungsbassin  von  Laodicea  (Jahrbuch  1898,  S.  8, 
Fig.  12).  Ob  dieses  Loch  zur  Controllirung  diente,  mag  der  Techniker  entscheiden. 
Endlich  liegen  am  westlichen  Abhänge  dieser  Anhöhe  und  in  der  Linie  der  Leitung 
zwei  Steinrohre  ohne  Muffe  und  Schwanz  und  mit  verschiedenem  Durchmesser  in 
der  Höhlung.     Siehe  den  Durchschnitt  Fig.   12. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


13 


Dieser  Abhang   zeigt    ebenfalls  keine  Spur   von    einer  antiken  Mauer.     Ist 
man   unten  angekommen,   so   erscheint  sie  wieder  in   geringen  Resten,    100  m  von 


<  o.s,i> 


o.  &r 


v<-     0.55- 


Fig.   n. 


dem  unteren  Weg.  In  dem  Geröll  liegen  auch  Fragmente  von  Steinrohren  und 
Stücke  von  starken,  antiken  Thonrohren.  Der  Weg  liegt  an  dieser  Stelle  in  der 
Höhe  von  88  m,  und  da  er  viel  begangener  war,  als  der  obere,  so  mufste  hier  eine 
gröfsere  Thoranlage   gebaut  werden.     Die  beistehende  Planskizze,  Fig.  13,  gibt  an, 


Fig.  13- 


was  von  ihr  noch  vorhanden  ist.  Die  Spannweite  des  Thores  ist  nicht  mehr 
bestimmt  nachzuweisen.  Auf  der  Ostseite  ist  die  Mauer  abgetragen.  Gegenüber 
steht  sie  noch  bis  zu  der  Höhe  von  4,80  m.  An  sie  angebaut  sind  hier  moderne 
Stützmauern,  um  die  Terrasse  des  Wächterhäuschens  oben  zu  bilden.  Pococke 
sah  das  Thor  und  nach  Arundell  stand  es  noch  im  Anfang  dieses  Jahrhunderts. 
Dafs  es  ziemlich  hoch  war,  bezeugen  die  Strebepfeiler,  mit  welchem  die  Leitung 
im  Westen  gestützt  wurde.  Sagt  doch  auch  Pococke:  »the  zuall  is  not  built  with 
arches,  so  there  is  only  o?ie  arch  acfross  the  road  to  tlie  south.«.    Wenn  er  dann  gleich 


H 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


hinzusetzt  -»and  there  are  four  arches  near  it«,  so  kann  sich  das  nur  auf  die  Bogen 
am  oberen  Wege  beziehen,  die  also  zu  seiner  Zeit  noch  alle  aufrecht  standen. 

Dafs  diese  Mauer,  in  der  Nähe  des  Wachthauses,  Reparaturen  erfahren,  be- 
weisen die  hin  und  wieder  quer  eingemauerten  grofsen  Thonrohre.  Die  Strebepfeiler, 
deren  etwa  zehn  auf  der  Südseite  sind,  während  sie  auf  der  Nordseite  stark  abgetragen 
wurden,  stehen  in  verschiedenen  Abständen,  je  2  m  dick,  auf  eine  Länge  von  140  m 
an  der  Mauer  entlang.  An  vielen  Stellen  ist  die  Fassade  noch  zu  erkennen,  an  der 
Mauer  selbst,  wie  an  den  Strebepfeilern;  es  ist  dieselbe  Technik,  wie  oben  be- 
schrieben wurde,  also  grundverschieden  von  den  byzantinischen  Mauern  des  Schlosses. 
Um  das  Wachthaus  herum  liegen  aufser  mehreren  Thonrohren  auch  drei 
Steinrohre.  An  der  Westseite  der  Strafse,  südlich,  findet  sich  das  erste,  mit  Sinter 
innerhalb  der  Höhlung  (Fig.  14),  weiter  nördlich,   am  Eingang   zu  dem  Wachthaus, 

das  zweite,  halb  im  Boden  vergraben, 
0,64  breit,  die  Höhlung,  wie  die  des 
vorigen,  0,14  stark,  mit  vortretendem 
Schwanz.  Diesem  gegenüber  ist 
das  dritte  in  die  niedere  Feldmauer 
am  Wege  verbaut.  Das  erste  Thon- 
rohr  steht  oben  neben  dem  Wacht- 
haus und  ist  besonders  interessant, 
da  es  noch  in  der  Muffe  den  Schwanz 
des  folgenden  Rohres  fest  mit  Kalk 
verkittet  aufweist.  Siehe  Abbildung 
und  Durchschnitt,  Fig.  15.  Diese  Kalkverbindung  ist  äufserst  fest  und  kann  nur 
aus   einer  ganz  speciellen  Mischung   stammen.     Der  vortretende  Schwanz  unten  ist 


im 

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14. 


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abgeschlagen.  Eine  Besonderheit,  auf  welche  mich  Dr.  Forchheimer,  den  ich  an 
diesen  Theil  der  Leitung  begleitete,  aufmerksam  machte,  ist  eine  Kalkübertünchung 
des  ganzen  Rohres. 

In  dem  kleinen  Kaffeehäuschen  am  Wege  befinden  sich  zwei  weitere  Thon- 
rohre von  etwas  stärkerer  Höhlung  und  schwächerer  Wandung.  Am  Südabhange 
zeigt  ein  als  Eckstein  eines  Häuschens  benutztes  Steinrohr  (Fig.  16)  eine  Muffe  auf 
der  einen  Seite,  während  die  andere  Seite  ganz  eben  ist. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


15 


«.yi 


Wir  verfolgen  nun  die  Leitungsmauer  an  der  langsam  ansteigenden  Anhöhe 
gegen  Westen.  240  m  von  der  Strafse  verlieren  wir  ihre  letzten  Spuren.  Eine 
lange  Feldmauer  kreuzt  hier  die  Linie.  Zu  Anfang  rechts  fällt  ein 
in  die  Mauer  verbautes  Steinrohr  ins  Auge,  aus  grünem  Trachyt,  0,58 
breit,  0,52  hoch,  mit  0,165  Höhlung  und  vortretendem  Schwanz. 
An  dem  ersten  Feldhäuschen  oben  liegt  ein  Thonrohr  mit  bei- 
stehendem Querschnitt  (Fig.  17).  Ein  zweites  Rohr  steht  auf  dem 
Dache  als  Rauchfang.  An  dem  zweiten  Häuschen,  nahe  der  Fels- 
kuppe, fand  ich  freiliegend  ein  aufsen  rechteckiges  Steinrohr,  dessen 
Muffe  und  Schwanz  viel  geringere  Mafse  haben  (106,10  Höhe)  (Fig.  18). 
In  den  Feldmauern  am  Abhang  südlich  gelang  es  mir  ebenfalls 
verschiedene  Fragmente  von  Steinrohren  aufzufinden,  allein  von  der 
Leitung  ist  hier  oben  nichts  mehr  zu  sehen.  Die  Kuppe  (112  m)  besteht  aus  wild 
zerrissenen  Felsen,  um  welche  die  Leitung  wahrscheinlich  im  Süden  herum  ging,  um 
dann  in  starkem  Fall  den  Berg  hinunterzusteigen.  An  der  Stelle  D  (siehe  Taf.  3) 
ist  in  dem  Felsen  ein  künstlicher,  9,30  m  langer  und  1,45  breiter  Einschnitt 
gemacht,  der  nur  dazu  dienen  konnte,  den  Steinrohrstrang  der  Leitung  aufzunehmen. 
Die  Wand  rechts  ist  4  m  hoch  (Fig.  19). 


<9.  SJ 


Fig.  19. 


Fig.  18. 


Unten  an  der  Eisenbahn  erscheint  die  Mauer  wieder,  und  zwar  bergan  oben 
am  Rande  des  Durchstiches,  bergab  aber  zieht  sie  ins  Thal  hinab;  das  Bahnwärter- 
häuschen steht  auf  ihren  Resten.  Der  Bahneinschnitt  hat  also  die  Leitung  an 
dieser  Stelle  durchschnitten.  Nach  der  Versicherung  Herrn  Ed.  Purser's  wurden  hier 
sieben  Steinrohre  gefunden,  welche  zur  Zeit  weiter  südlich,  oberhalb  der  Paradies- 
Station  an  der  Bahnlinie  liegen.  In  Form,  Masse  und  Material  stimmen  sie  voll- 
kommen  mit   den  meisten  der    oben    beschriebenen  Steinrohre    überein;    bei  einer 


i6 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


o.5l 


Fig.   20. 


Breite  von  0,52,  wechselt  die  Länge 
zwischen  0,48  bis  zuo,56,  die  Höhe 
zwischen  0,51  und  0,53,  während 
die  Höhlung  0,22  im  Lichten 
mifst.  Ein  jeder  Block  hat  regel- 
mäfsig  eine  Muffe  und  einen 
Schwanz,  wie  beistehend  dar- 
gestellt (Fig.  20).  Diese  Stein- 
rohre bieten  noch  ein  besonderes 
Interesse,  indem  sie  uns  Auskunft 
geben,  wie  ihre  Verbindung  ausgeführt  war.  Die  meisten 
tragen  nämlich  an  den  Stofsfugen  noch  starke  Schichten  von 
weifsem  Kalk,  ohne  Sand,  einerseits  um  den  vorspringenden 
Schwanz,  andererseits  in  der  tiefliegenden  Muffe6.  Wie  der 
nebenstehende  Durchschnitt,  Fig.  21,  zeigt,  steckt  in  der 
Muffe  eines  dieser  Lochsteine,  in  festem  Kalk  gebettet,  der 
ganze  Ring  des  vorspringenden  Randes  eines  Thonrohres. 
Also  stand  dieses  Steinrohr  nicht  mit  seines  gleichen  in  Ver- 
bindung, sondern  mit  einem  Thonrohre,  wie  das  übrigens  auch  bei  der  römischen 
Leitung  in  Pergamon  vorkommt. 


0.     —  Osman-Aga,  Leitung. 
M,M.MrMauerstücke der MocJv-  ■«'  •  "»*■"*  '"Vj 

druckleitung .  t~r"~~     ^7, 


F..-  Wächterhäuschen  der  Eisenbahn/ 
V-  Vezir  SwLeitung. 


Melesthal  bei  der  Hochdruckleitung  von  Norden  gesehen. 

Wir  kehren  nun  an  jenen  Eisenbahndurchschnitt  der  Wasserleitung  zurück; 
er  liegt  20  m  über    dem    Flufsbette.     Das   antike  Mauerstück  unterhalb  der  Bahn 


c)  Von  diesen  Kalkstücken  habe  ich  einige  Herrn 
Professor  Dr.  Forchheimer  auf  seinen  Wunsch 
geschickt.  Er  Hess  sie  durch  einen  Chemiker 
in  Graz  untersuchen,  der  dieses  Dichtungsmittel 
demjenigen    der  Thonrohren    von  Ephesus  sehr 


ähnlich  fand.     Der  Thonrohrkitt  hatte  folgende 

Zusammensetzung: 

Calciumoxyd 52i^5% 

Eisen-  und  Aluminiumoxyd     ....     0,25  °/0 
Magnesiumoxyd ,    0,71  °/0 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smjrna. 


17 


bricht  bald  jäh  ab;  moderne  Mühlanlagen  und  früher  schon  eine  byzantinische 
Leitung,  wie  wir  unten  erwähnen  werden,  haben  sie  hier  zerstört.  Die  erste  Mühle 
wurde  in  nächster  Nähe  der  alten  Leitung  errichtet,  die  zweite  ein  wenig  weiter 
thalabwärts.  Erst  unten  am  Flufsbett  treffen  wir  auf  Spuren  einer  antiken  Über- 
bauung. Auf  der  rechten  Seite  des  Flusses  steht  noch  eine  lange  Reihe  von  grofsen 
Quadern  aus  dem  Boden  hervor  (Fig.  22).  Auch  die  beiden  Mauerköpfe,  welche 
die  moderne  Holzbrücke  tragen,  sind  aus  antiken  Quadern  erbaut.  Vor  der  Er- 
richtung der  Mühle  waren  die  Überreste  hier  viel  ansehnlicher,  wie  wir  es  oben  bei 
Pococke  gesehen  haben.  Es  dürften  hier  wohl  zwei  Bogen  gestanden  haben,  der 
eine  über  dem  Bach,  der  andere  über  dem  Wege  nebenan. 


An  dem  Abhang  des  Schlofsberges  erscheinen  wieder  die  Überreste  der 
zwei  Meter  dicken  antiken  Mauer,  bis  hinauf  an  die  Osman-Agha  Leitung.  Ein  Bauer 
hat  sich  ein  Häuschen  mit  Stall  in  die  Ruinen  gebaut.  Unten  am  Weg  war  diese 
Mauer  in  den  Fassaden  mit  grofsen,  behauenen  Quadern  ausgeführt,  die  Füllung 
aber  aus  Bruchsteinen,  an  dieser  Stelle  Alles  ohne  Kalk,  während  die  Mauer  weiter 
oben  Mörtel  aufweist. 


Natriumoxyd 0,94  °/0 

Kieselsäure 0,66  °/0 

Kohlensäure 40,45% 

Wasser 0,94% 

Organische  Substanz 3,40% 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV. 


»Der  Smyrnäer  Steinrohrenkitt  hat  dieselbe 
qualitative  Zusammensetzung,  dürfte  auch 
quantitativ  nicht  erhebliche  Unterschiede 
aufweisen.« 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


An    dieser   Stelle    der  Leitung  und   in  der  nächsten  Umgebung  zählte  ich 
zwölf  ganz  erhaltene   Steinrohre.      Drei    mit    beistehendem    Durchschnitt    (Fig.   23) 

liegen  im  Hofe  der  Mühle,  ebenso  zwei 
Thonrohre,  0,50  lang  mit  0,21  cm  innerem 
Durchmesser.  In  der  Hofmauer  des  kleinen 
Kaffeehauses  an  der  Strafse  ist  ein  viertes 
Steinrohr  verbaut,  mit  Muffe  auf  einer 
Seite,  glatt  auf  der  andern,  wie  Fig.  16. 
In  dem  ersten  Häuschen  links  an  dem 
Abhang  sind  abermals  zwei  Steinrohre 
verbaut.  ^    Das    erste,     an    einer    jetzt    zu- 


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Fig.  23. 

gemauerten  Thür  hat  dieselbe  Form,  wie  das  vorige,  glatt  auf  einer  und  mit 
einer  Muffe  auf  der  andern  Seite.  Das  zweite  hingegen,  als  Eckstein  benutzt,  ist 
weniger  einfach  gestaltet,   wie  es  beistehend   die  Ansicht  und  zwei  Durchschnitte 


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zeigen  (Fig.  24).     In  der  kleineren,   dritten  Seitenhöhlung  steht  noch  ein  Thonrohr. 

Die  Erklärung  dieses  Blockes  überlasse  ich  dem  Fachmann.  Oberhalb  des  er- 
wähnten Stalles,  in  der  Feldmauer,  ist  ein 
siebentes  Steinrohr  verbaut,  mit  breiter  und 
unregelmäfsiger  Muffe;  hinten  ist  es  ab- 
gebrochen; Höhlung  0,135  m.  Ein  wenig 
weiter  oben  liegt  mitten  im  Pfade  ein  viel 
breiteres,  ziemlich  roh  bearbeitetes  Exemplar 
(Fig.  25).  Endlich  sind  am  ersten  Aquaedukt 
des  Vesir-Su  vier  Steinrohre  verbaut,  drei 
am  Durchgang  und  eines  hoch  oben  an  der 
Westfassade. 

Wir  kehren  jetzt  zur  alten  Leitung 
zurück,  an  die  Stelle,  wo  die  Osman- 
Leitung    sie    kreuzt*      Leider    war    es    mir 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


19 


nicht  möglich,  von  diesem  Punkte  an  bis  auf  den  Sattel  hinauf  irgend  eine  Spur 
der  Mauer  zu  finden.  Das  Terrain  ist  hier  sehr  felsig  und  gebrochen.  Doch  fand 
ich  hoch  oben  wieder  Steinrohre  theils  aufrecht  in  einem  Gärtchen  bei  einem  Feld- 
häuschen, theils  unterhalb  der  neuen  Ansiedelung  der  Mohadschirs  (Eingewanderten). 
Diese  Rohre  haben  einfache  Muffe  und  Schwanz  (Höhlung  18  cm);  ein  weiteres 
Exemplar  steht,  halb  im  Boden  vergraben,  auf  dem  Sattel  selbst  (Fig.  26). 

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Fig.  26. 

Ob  und  wie  die  Leitung  in  die  Burg  gebracht  wurde,  ist  nicht  mehr  zu 
erkennen.  Storari  behauptet  in  seiner  »Guida  di  Smirne«.  (S.  27),  dafs  ein  hohes 
Mauerstück,  welches  noch  vor  zwanzig  Jahren  auf  dem  Sattel  stand,  eine  Wasser- 
leitung getragen  habe;  ob  er  Recht  hat,  entzieht  sich  jeder  Prüfung.  Alle  Wasser- 
bauten in  dem  Schlofsring  selbst  rühren  von  dem  byzantinischen  Umbau  im  13.  Jahr- 
hundert her  (C.  I.  G.  IV.  3749).  Die  zahlreichen  gröfseren  und  kleineren  Höhlungen 
in  diesen  späten  Mauern  haben  mit  Wasserleitungen,  wie  oft  angenommen  wird, 
nichts  gemein.  Nirgends  ist  eine  Spur  von  Cement  oder  Thonrohren  zu  sehen;  hin- 
gegen bemerkt  man  noch  in  vielen  der  Höhlungen  den  Kern  eines  Holzbalkens,  der 
darin  lag.  Bekanntlich  haben  die  Byzantiner,  um  ihre  Bauten  gegen  Erdbeben  zu 
schützen,  Balken  oder 
schlanke  Baumstämme 
horizontal  in  sie  einge- 
mauert, ein  Verfahren, 
das  noch  heute  im 
Oriente  gebräuchlich  ist 
und  das  ich  auch  auf  den 
Burgen  von  Honas  und 
Karahissar  (Leontoke- 
phale)  angewandt  gefun- 
den habe. 

An  der  Südost-Ecke 
des  byzantinischen  Mau- 
errings des  Schlofsberges 
fand  ich  ein  Steinrohr  in 
die  innere  Fassade  ein- 
gelassen (Fig.  27),    eine 


Fig.  27. 


20 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


o.  4  6 


Thatsache,  die  zum  Schlufs  berechtigen  dürfte,  dafs  zur  Zeit  der  Erbauung  dieser 
Mauer  unsere  Wasserleitung  schon  zerstört  war;  und  allem  Anscheine  nach  sind  noch 
andere  gleichartige  Werkstücke  in  derselben  Mauer  verbaut. 

Nach  längerem  Suchen  fanden  sich  aufserdem  auf  dem  Nordabhang  des 
Pagus  vier  Steinrohre.  Das  erste  liegt  auf  der  Strafse,  westlich  vom  Stadium,  das 
zweite  ist  in  der  Mauer  eines  Hauses  im  Apano-Mahalla  ober- 
halb der  Johannes-Kirche  verbaut,  das  dritte  befindet  sich  in  der 
Gartenmauer  der  neuen  Moschee  Hadschi-Bei.  Wie  der  Durch- 
schnitt Fig.  28  zeigt,  hat  es  dieselbe  Eigenthümlichkeit  wie  der 
Block  Fig.  24.  Das  vierte  endlich  liegt  in  der  Nähe  des  Theaters 
auf  einem  Brunnen,  als  dessen  Kranz  benutzt  (Fig.  29).  Die 
Fig.  28.  Haupthöhlung  ist  0,35  stark;   die  beiden  seitlichen  nur  0,20  und 

0,15  cm.  An  ihm  ist  keine  Spur  von  Muffe  oder  Schwanz  nachzuweisen;  auch 
möchte  ich  dessen  Zugehörigkeit  zu  unserer  Wasserleitung  nicht  bestimmt  behaupten. 


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Fig.  29. 

Zu  bemerken  ist  noch,  dafs  sich  die  Bauern  in  Budscha  viele  Steinrohre  zur 
Verwendung  für  ihren  Bedarf  geholt  haben.    Laut  ihrer  Aussage  kommen  sie  alle  von 

Kara-Kapi.  Ich  habe  deren  elf  im  Dorfe  aufge- 
funden. In  Material,  Mafs  und  Form  stimmen  sie 
mit  den  meisten  der  oben  beschriebenen  überein. 
Der  Durchmesser  der  Höhlung  variirt  zwischen 
o,  1 8  und  0,26.  Die  Muffen  sind  bald  doppelt,  bald 
einfach,  die  Schwänze  meist  abgeschlagen.  Einer 
der  Steine,  welcher  sich  an  der  Mädchenschule 
findet,  ist  cylindrisch.  Die  zwei  letzten  Steinrohre 
sind  bis  in  die  Nähe  des  Osman-Aquaedukts  ver- 
schleppt; eines  liegt  in  dem  grofsen  Garten,  ober- 
halb der  Mühlen;  das  andere  ist  auf  dem  Wege, 
der  zur  Rennbahn  führt,  in  die  Osmanleitung  so 
eingemauert,  dafs  seine  Höhlung  früher  als  Lauf- 
brunnen dienen  konnte;  heute  ist  sie  zugemauert. 
Schliefslich  sei  mit  demselben  Vorbehalt 
wie  oben  bei  Fig.  29  noch  ein  gröfseres  Stein- 


0,  8  5 


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Fig.  30. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 


21 


rohr  erwähnt,  das  bei  einem  der  Kaffeehäuser  in  der  Nähe  der  Kirche  des  Propheten 
Elias  liegt.  Zwei  Seitenöffnungen  vereinigen  sich  innerhalb  des  Steines  in  rechtem 
Winkel  zu  einem  gemeinsamen  Auslauf  (Ansicht  und  Durchschnitt  Fig.  30). 

Im  Ganzen  sind  es  also  noch  etwa  60  Steinrohre,  die  ich  habe  auffinden 
können,  kleinere  Bruchstücke  nicht  mitgezählt,  eine  Zahl,  die  schon  an  sich  auf 
einen  ansehnlichen  Bau  schliefsen  liefse. 

Nachdem  wir  so  weit  die  Überreste  der  Leitung  in  der  Nähe  der  Stadt 
kennen  gelernt  haben,  haben  wir  nun  ihren  weiteren  Verlauf  zu  verfolgen. 

Zunächst  galt  es,  die  Quelle  selbst  aufzusuchen,  von  welcher  der  Volksmund, 
wie  bereits  erwähnt,  so  bestimmt  aussagt,  dafs  sie  die  Leitung  speiste.  In  Begleitung 
zweier  Jäger,  Vaters  und  Sohnes,  und  eines  Eseltreibers  machte  ich  mich  zu  dem 
Zwecke  eines  Tages  früh  morgens  in  der  Richtung  nach  Tachtaliköi  auf  den  Weg. 
Nach  zwei  Stunden  auf  dem  Sattel  (375  m  Barometer-Höhe)  der  östlichen  Hügel- 
reihe angekommen,  verliefsen  wir  den  Weg,  der  südöstlich  in  das  Thal  des  Tachtali- 

Tschai  hinuntersteigt,  und  wandten  uns  direkt 
östlich,  auf  dem  Rücken  jenes  Zuges,  der  die 
beiden  Seitenthäler  trennt,  und  erreichten  nach 
einer  Viertelstunde  die  ersten  Spuren  der 
Leitung.  Auf  einer  Strecke  von  etwa  8m  Länge 
liegen  Thonröhren  im  Boden,  in  situ,  die  obere 
Hälfte  eingeschlagen  und  mit  Erde  gefüllt,  deren 
Mafse  in  Figur  31  gegeben  sind.  Die  Stelle 
liegt  360  m  über  dem  Meere. 

Eine  halbe  Stunde  weiter  gelangt  man 
an  den  ansteigenden  Hang  des  Nif-Dagh  und  findet  in  der  Höhe  von  530  m  einen 
gemauerten  Kanal,   der  den  Berg  herunterkommt.     Seine  Seitenwände  sind  aus  ge- 
wöhnlichen Bruchsteinen,  ohne  Kalk,  ausgeführt  und  noch 
^    0,30  bis  0,40  m  hoch  erhalten;    die  Innenwände  sind  mit 
Cement  verputzt.     Das  Gerinne,  0,42  breit,   ist  heute  mit 
^  festem  Sinter   ausgefüllt  (Figur  32). 7     Weiter  aufwärts  ist 
dieser  Kanal    noch   auf  eine  lange  Strecke  erhalten  und 
an    manchen  Stellen   mit  grofsen,    unbehauenen  Blöcken 
bedeckt.     Parallel    daneben    liegt    eine    Thonrohrleitung, 
wohl  nur  von  einer  späteren  Aushülfe  herrührend. 
Man  gelangt  sodann  an  die  sogenannte  Portara  (grofses  Thor),    eine  ganz 
eigenthümliche  Stelle.  —  Es   ist  ein  etwa  8  m  breiter,  4  bis  5  m  hoher  Einschnitt 


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Fig.  31. 


7)  Der  Volkswitz  weifs  auch  hier  Bescheid:  »Es  war 
einmal  ein  reicher  Mann,  der  hatte  die  Leitung 
für  seine  Besitzungen  angelegt.  Als  das  Wasser 
in  seinen  Gärten  erschien,  redete  er  es  in  stolzem 
Ubermuth  mit  den  Worten  an :  'Wie  ein  Hünd- 
chen   hab'    ich    dich  genöthigt    mir    zu  folgen.' 


Und  sofort  verwandelte  das  Wasser  sich  in 
Stein,  und  blieb  so  bis  auf  den  heutigen  Tag.« 
Die  Moral  soll  wohl  heifsen: 

Wer  das  Wasser  nicht  in  Ehren  hält, 
Nur  zu  bald  der  Straf  zum  Opfer  fällt. 


22  Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 

in  einer  Felswand,  welche  vom  Abhänge  des  Nifdagh  her  sich  nordwestlich  als  ein 
besonderer  Hügelzug  (Prioni  —  Säge  —  genannt)  am  Bache  hinzieht.  Diese  Fels- 
wand trennt  hier  das  Hochthal  von  Karabunar  von  dem  südwestlichen  Gelände  und 
wurde  von  den  Ingenieuren  im  Alterthume  durchbrochen,  um  die  Leitung  durchzu- 
führen. Im  Einschnitte  selbst  (660  m  Meereshöhe)  sieht  man  von  der  Leitung  keine  Spur 
mehr;  aber  sobald  man  hindurchgegangen  ist,  erscheint  gleich  zur  Rechten  der  hier 
in  den  gewachsenen  Kalkstein  eingeschnittene  Kanal,  der  sich  etwa  10  m  lang  am 
Bergabhange  verfolgen  läfst;  er  ist  0,60  tief  und  0,50  breit.  Der  Bergpfad,  der  weiter 
zu  verfolgen  ist,  zieht  sich  nun  langsam  steigend  an  der  Ostwand  des  Thaies  hin. 
Bei  der  Portara  rauscht  der  Bach  in  einer  Tiefe  von  100  Metern;  die  Quellen  selbst 
liegen  eine  gute  Stunde  von  da  entfernt,  wie  schon  oben  angegeben,  in  750  m 
Meereshöhe.  Es  wäre  interessant,  etwa  noch  Spuren  des  Kanals  rechts  an  den  Ab- 
hängen festzustellen,  würde  aber  einen  grofsen  Zeit-,  Mühe-  und  Kostenaufwand  er- 
fordern. Diese  Abhänge,  nur  spärlich  mit  Fichten  und  Tannen  bestanden,  sind  mit 
einem  feinen  Geröll  von  zersplitterten  Kalksteinen  bedeckt,  das  in  jedem  Winter  in 
Folge  der  Bergwasser  seine  Lage  verändert;  der  Kanal  mufs  folglich  entweder  fort- 
gerissen oder  fufshoch  im  Gestein  begraben  sein.  Gleich  unterhalb  der  Quellen  aber 
fand  ich  die  Spuren  eines  Dammes,  der  hier  über  den  Bach  gezogen  war,  um  das 
Wasser  zu  stauen  und  es  seitwärts  in  einen  Kanal  abfiiefsen  zu  machen.  Man  sieht 
gut  behauene  Quadersteine  (einer  2,60  lang,  0,53  breit  und  0,56  hoch),  die  heute 
noch,  wenn  auch  unregelmäfsig,  aufeinanderliegen  und  hinreichend  deutlich  zeigen, 
dafs  einst  eine  bewufste  Hand  hier  geschaltet  hat.  Es  dürfte  nicht  daran  zu  zweifeln 
sein,  dafs  hier  der  Ursprung  der  ganzen  Leitung  zu  suchen  ist.  Das  Wasser  ist 
ausgezeichnet,  wohl  das  beste  in  der  ganzen  Umgegend  von  Smyrna. 

Bei  unserer  Rückkehr  folgten  wir  dem  Bergbache  selbst.  In  der  Nähe  der 
Portara  wird  das  Thal  so  eng,  dafs  unsere  Reitthiere  weiter  oben  ihren  Weg  suchen 
mufsten,  und  an  manchen  Stellen  war  nicht  anders  durchzukommen,  als  dafs  wir 
uns  an  den  Felswänden  hinabgleiten  liefsen.  Weiter  unten  erweitert  sich  dann  die 
Schlucht.  In  der  Nähe  des  „Kaleh"  entspringt  am  linken  Ufer  des  Baches  eine  andere 
Quelle,  Smirli  genannt,  in  250  m  Meereshöhe,  deren  Wasser  auch  künstlich  gefafst, 
aber  nicht  nach  Smyrna,  wozu  sie  nicht  hoch  genug  lag,  sondern  nach  dem  Thal  von 
Arap-Dere  geleitet  wurde.  Eine  ziemlich  grofse  Brunnenkammer  ist  in  den  Felsen  ge- 
schnitten; der  Ausgang,  4  m  über  der  Thalsohle,  mündet  in  einen  Kanal,  der  am 
Abhänge  noch  auf  eine  Strecke  weit  zu  verfolgen  ist.  Heute  entspringt  das  Wasser, 
wohl  in  Folge  von  Erdbeben,  am  Fufse  der  Felswand.  Östlich  und  westlich  vom 
Kaleh  stehen  noch  die  Kopfenden  von  zwei  kleinen  Aquaedukten,  welche  das 
Wasser  des  Kanals  über  zwei  Schluchten  führten.  Das  Arap-Dere-Thal,  auch  jetzt 
wieder  gut  angebaut,  scheint  im  Mittelalter  sehr  bewohnt  gewesen  zu  sein,  wie 
aus  Fontrier's  Abhandlung  über  das  Kloster  von  Lembos  zu  ersehen  ist.8 

Von  dieser  Stelle  ab  kreuzten  wir  das  Kopfende  des  Arap-Dere-Thals  in 


8)  Bullet,  de  Corresp.  hellen.   XVI,  S.  379. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Sniyrna. 


23 


260  m  Meereshöhe  und  stiegen  auf  die  Hügelreihe,  im  Westen,  die  wir  am  Sattel 
von  Kryadagara  (310  m)  passirten.  Die  Wasserleitung  von  Karabunar  mufste 
nothwendigerweise  dieses  Gelände  durchlaufen,  Spuren  von  ihr  gelang  es  mir  aber 
nicht  hier  aufzufinden.  Doch  bemerkte  ich,  dafs  in  einem  Gehöfte  im  Arap-Dere- 
Thale  sich  ein  grofses  Thonrohr  befindet,  welches  nach  der  Aussage  des  Besitzers 
an  dem  besagten  Abhänge  gefunden  worden  ist.  Ebenso  hat  ein  Bauer  in  Budscha 
in  seinem  Weinberge  dort  zwei  Rohre  gefunden,  die  jetzt  als  Blumentöpfe  in  seinem 
Hofe  stehen.  In  der  Form  der  Fig.  34  ähnlich,  sind  sie  0,45  lang,  mit  0,21  innerem 
Durchmesser  und  0,06  starker  Wandung,  mit  Schwanz  und  Muffe. 

Es  blieben  nach  dieser  Erkundigung  noch  zwei  wichtige  Punkte  zu  ermitteln: 
1)  die  Stelle,  der  Sattel,  über  welchen  die  Leitung  aus  dem  Gebiet  des  Arap-Dere 
in  das  von  Budscha  geführt  wurde,  und  2)  der  Verlauf  der  Leitung  am  Südabhange 
der  Hügel  von  Kukludscha  bis  zu  dem  Mauerreste  bei  B  in  unserer  Karte. 

Von  Budscha  aus  führen  verschiedene  Pfade  über  die  Sättel  jener  östlichen 
Hügelreihe  in  das  Thal  des  Arap-Dere  und  die  Ebene  von  Burnabat.  Der  am 
meisten  begangene  führt  über  den  Sattel  Petraloni  im  N.O.  von  Budscha.  Es 
liegt  dort  in  300  m  Meereshöhe  eine  gut  gepflasterte  Tenne  (Aloni),  wohl  byzan- 
tinischen Ursprungs.  Heute  ist  sie  aufser  Gebrauch.  An  dieser  Stelle  fand  ich 
zwei  Bruchstücke  von  Thonrohren,  die  vollkommen  mit  den 
schon  bekannten  übereinstimmen.  Gut  gebrannt,  3,5  cm 
dick,  zeigt  das  eine  Stück  noch  die  eintretende  Muffe  (Fig.  33). 
Es  darf  angenommen  werden,  dafs  die  Leitung  hier  aus 
dem  Bereiche  des  Arap-Dere  in  das  von  Budscha  übertrat 
und  ein  Blick  auf  die  Karte  zeigt,  dafs  so  der  von  der 
Natur  vorgezeichnete  Weg  war.  Fls-  33- 

In  Betreff  des  zweiten  Punktes  ist  bemerkenswerth,  dafs  die  Hügelreihe  von 
Kukludscha,  mit  einem  durchgehenden  Rücken  von  Ost  nach  West,  in  vielen  Aus- 
läufern nach  Süden  in  die  Ebene  von  Budscha  abfällt. 
Zwischen  Petraloni  im  Osten  und  jenem  Mauerstück  B  im 
Westen  hatte  die  Leitung  acht  Thäler  oder  Mulden  zu  über- 
setzen. Das  geschah  nicht,  wie  wir  sehen  werden,  auf  auf- 
gemauerten Aquaedukten,  sondern  mit  langen  Schleifen, 
in-  denen  sie  um  die  Mulden  herumgezogen  wurde.  Die 
Bauern  von  Budscha  erzählen  viel  von  dieser  Thonrohr- 
leitung.  In  ihren  Häusern  verbaut,  auch  als  Schornsteine 
aufgesetzt,  trifft  man  mehrfach  Rohre,  die  sie  von  dort 
geholt  haben.  Einmal  sind  Bruchstücke  zu  dem  unteren 
Gewölbe  eines  Backofens  verwandt.  Ein  bei  demselben 
Bauer  im  Hofe  befindliches  Rohr  hat  den  Durchschnitt 
der  Figur  34.  Das  Aufsuchen  der  Leitung  an  diesen 
Hügeln  gestaltete  sich  zu  einer  interessanten  Jagd,  bei  welcher  das  Aneroid  als  Spür 
hund  dienen  mufste. 


24  Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 

Die  Mauerreste  bei  B  beweisen,  dafs  die  Leitung  von  dem  dort  nächsten 
Abhänge  herunter  kam,  und  ich  fand  auch  im  Kalksteingeröll  viele  Bruchstücke  von 
Thonrohren  bis  zur  Meereshöhe  von  188,80  m.  Noch  weiter  hinauf  waren  keine 
mehr  anzutreffen,  die  Leitung  bog  also  hier  um  den  Berg  herum.  An  der  Stelle 
A  des  Planes,  etwa  5  m  höher  als  der  höchste  Punkt  auf  dem  Schlofsberge,  sollte 
man  nun  erwarten,  ein  Reinigungsbassin  als  Anfang  der  Druckleitung  zu  finden,  doch 
ist  keine  Spur  davon  vorhanden,  und  es  bleibt  fraglich,  ob  wirklich  ein  solches 
Becken  hier  angelegt  war9. 

Von  jener  Meereshöhe  von  188,80  m  verfolgte  ich  nun  mit  dem  Aneroid  in 
der  Hand  die  gegebene  Curve  um  die  Ausläufer  herum.  Überall  fanden  sich  Frag- 
mente der  Thonrohre  längs  dieser  Linie,  auf  den  Abhängen,  wie  in  den  Mulden. 
An  der  Stelle  E,  nordwestlich  von  Budscha,  lagen  die  Rohre  in  200  m  Meereshöhe 
noch  in  situ.  Die  Stelle  weist  zwar  eine  Reparatur  mit  Rohren  schwächerer 
Wandung  auf,  allein  herumliegende  starke  Rohrstücke  beweisen,  dafs  es  immer 
dieselbe  Leitung  ist.  Die  folgenden  Mulden  überschritt  ich  dann  quer,  fand  aber 
immer  auf  den  nächsten,  natürlich  in  etwas  höherer  Lage,  Überreste  der  Thonrohre. 
Bei  F  ist  die  Stelle  (216  m),  wo,  wie  erwähnt,  der  Bauer  von  Budscha  die  Thon- 
rohre zu  seinem  Backofen  gefunden  hat.  Eines  Morgens  liefs  ich  ihn  an  dieser 
Stelle,  vor  meinen  Augen,  graben  und  bald  brachte  er  die  untere  Hälfte  eines 
Rohres  ans  Licht.  Sie  war  mit  einer  Kruste  von  Sinter  bedeckt,  0,55  m  lang,  mit 
Muffe  und  Schwanz,  und  0.04  dick,  also  ganz  den  aufgefundenen  ganzen  Rohren 
gleich.  Ein  Zweifel  an  der  Glaubwürdigkeit  des  Bauern  war  also  nicht  mehr 
erlaubt.  Es  dürfte  daher  erwiesen  sein,  dafs  die  Leitung  auf  die  angegebene  Art 
an  diesen  Hügeln  ausgeführt  wurde.  In  der  Vogellinie  beträgt  die  Entfernung  vom 
Petraloni  bis  zu  dem  Mauerreste  bei  B  nur  5,5  km,  doch  in  Anbetracht  der  vielen 
Schleifen  'kann  die  Länge  des  Rohrstranges  wohl  auf  das  Doppelte  geschätzt  werden; 
die  100  m  Niveaudifferenz  der  beiden  Punkte  forderte  die  starke  Wandung  der 
Thonrohre,  stand  doch  das  Wasser  hier  schon  unter  einem  gewissen  Drucke. 

Eine  erschöpfende  technische  Erläuterung  der  ganzen  Anlage  überlasse  ich 
selbstverständlich  dem  Fachmanne,  besonders  so  weit  es  die  Hochdruckanlage  im 
Melesthale  betrifft.  Die  umwohnenden  Bauern  behaupten,  dafs  die  Leitung  hier 
doppelt  war,  über  dem  Steinrohrstrang  noch  ein  solcher  aus  Thonrohren  gelegen 
habe.  Pococke10  sagt  nicht  ganz  verständlich  da,  wo  er  den  Bogen  von  Karakapi  be- 
spricht: »near  it,  I  discovered  the  Channel  of  the  aqueduct  in  the  wall.,  which  was  made 
of  large  Square  stones,  one  stone  being  let  into  the  other,  and  a  round  Channel  is 
ivorked  through  them;  what  is  very  particular ,  the  pipe  is  laid  in  the  ivall  a  very 
little  above  the  g round,  though  the  wall  is  built  muck  higher ....  /  saw  also  many 
pieces  of  earthen  pipes,  and  one  in  the  wall,  3  or  4.  feet  above  the  ground,  which  might 
be  a  Channel  fr om  sotne  other  source.«    Heute  sieht  man  keine  Spur  mehr  von  Stein- 

9)  Diesen  Sommer  nahm  ich  die  Wasserleitung  der  auf,    die   auch   kein   Sammelbassin   zu   besitzen 

neuentdeckten  Stadt  Trapezopolis  (bei  Saraköi)  scheint. 

J0)  Description  of  the  East  II,  S.  37. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.  2tJ 

röhren  in  der  Mauer.  Nur  auf  dem  Mauerstücke  oberhalb  des  Bahnwärterhäuschens 
ist  noch  eine  halbkreisförmige  Höhlung  vorhanden,  die  vielleicht  einst  ein  Thonrohr 
enthalten  hat,  und  auf  der  gegenüberliegenden  Seite  des  Thaies  habe  ich  vor  Jahren, 
ehe  jene  Häuschen  gebaut  wurden,  ein  Thonrohr  regelrecht  in  der  Mauer  eingelassen 
gesehen. 

Eines  aber  dürfte  jetzt  schon  feststehen,  nämlich  dafs  wir  hier  eine  Hoch- 
druckleitung vor  uns  haben,  die,  selbst  wenn  sie  nur  bis  auf  den  Sattel  am  Schlosse 
reichte,  mindestens  einen  Druck  von  130  m  Höhe  zu  bewältigen  hatte. 

Über  die  technische  Schwierigkeit  einer  solchen  Anlage  schreibt  mir  Prof. 
Dr.  Forchheimer:  »Gelegentlich  der  gemeinschaftlichen  Besichtigung  der  Steinrohr- 
leitung in  Smyrna  habe  ich  grofse  Zweifel  geäufsert,  dafs  eine  solche  Leitung  im 
Stande  gewesen  sein  sollte,  einem  hohen  Drucke  von,  wenn  ich  nicht  irre,  200  m 
auszuhalten,  und  meine  Absicht  mitgetheilt,  hierüber  Versuche  anzustellen.  Ich 
habe  solche  nunmehr  gemacht,  und  wenn  sie  auch  noch  nicht  zu  einem  Abschlüsse 
gelangt  sind,  so  haben  sie  doch  bereits  gezeigt,  dafs  die  Bewältigung  eines  solchen 
Druckes  möglich  war,  ein  gerade  für  uns  Techniker  überraschendes  Ergebnifs,  die 
wir  bei  hohem  Druck  heute  unbedingt  nur  an  Eisen  und  Stahl  denken  würden. 
Ich  hoffe,  dafs  diese  Mittheilung  Ihnen  nicht  unerwünscht  kommt.«11 

Wenn  also  diese  Trachytblöcke  einen  Druck  von  200  m  aushalten  können, 
so  war  es  desto  leichter,  den  in  Smyrna  zu  bewältigen,  der  höchstens  154  m  betrug, 
wenn  man  nämlich  annimmt,  dafs  die  Leitung  bis  auf  den  höchsten  Punkt  des 
Schlofsberges  (183,90  m)  geführt  wurde;  den  tiefsten  Punkt,  auf  den  beiden  Bogen 
über  den  Meles  kann  man  wenigstens  zu  30  m  Meereshöhe  rechnen  (Flufsbett  25  m 
und  5  m  für  die  Bogen). 

Wir  sind  am  Ende.  Es  war  zu  befürchten,  dafs  bei  Manchem  Zweifel 
beständen,  ob  eine  solche  Anlage  in  unmittelbarer  Nähe  des  von  so  vielen  Reisenden 
besuchten  Smyrna  wirklich  vorhanden  sei,  ohne  dafs  doch  Jemand  sie  im  Zusammen- 
hange erkannt  hätte.  Um  dieses  Bedenken  möglichst  zu  beseitigen,  sind  auf  der 
Spezialkarte  die  Höhen  nicht  mehr  nach  Aneroi'd- Schätzungen  angegeben,  sondern 
nach  direkten  Nivellements-Aufnahmen,  welche  ein  Ingenieur  der  Aidin-Eisenbahn  auf 
Veranlassung  des  Herrn  Purser  ausgeführt  hat.  Von  dem  Anfange  der  Druckleitung 
im  Osten,  bei  dem  Punkte  A,  bis  auf  den  Schlofsberg,  habe  ich  ihn  ersucht,  zwölf 
Punkte  aufzunehmen,  um  dem  Profile  die  möglichste  Genauigkeit  zu  geben.  Aus 
demselben  Grunde  möge  man  mir  auch  eine  gewisse  Weitschweifigkeit,  in  die  ich 
verfallen  mufste,  nachsehen.  Hätte  es  sich  um  eine  weniger  bekannte  Gegend  ge- 
handelt, so  hätte  ich  mich  wohl  einer  kürzeren  Fassung  befleifsigt.  In  Smyrna  aber, 
das  Jedermann  kennt  oder  doch  zu  kennen  glaubt,  mufs  der  Fachmann  um  so  mehr 
die  Thatsachen  genau  vor  sich  haben,  um  ein  endgültiges  Urteil  zuversichtlich 
fällen  zu  können. 

Smyrna.  G.  Weber. 

n)  Vergl.  Anzeiger  der  Wiener  Akademie  der  Wiss.  1898,  S.  38. 


^Jjps^r>f^N^^_a>L  .vvjLi-A^ 


GEOMETRISCHE  VASEN  AUS 
GRIECHENLAND.' 

Sieben  und  zwanzig  Jahre  sind  jetzt  verflossen,  seitdem  Conze  in  seiner 
bekannten  Abhandlung  »Zur  Geschichte  der  Anfange  der  griechischen  Kunst« 
die  Aufmerksamkeit  der  gelehrten  Welt  auf  die  griechischen  geometrischen  Vasen 
lenkte.  Zwei  Jahre  später  konnte  G.  Hirschfeld  zu  der  von  Conze  entdeckten 
Gruppe  eine  Reihe  anderer  geometrischer  Gefäfse  hinzufügen.  Heut  zu  Tage  ver- 
fügen wir  auf  diesem  Gebiete  über  ein  überaus  reiches  Material,  aber  trotzdem  ist 
die  Kenntnifs  von  den  geometrischen  Vasen  aus  Griechenland,  selbst  unter  den 
Archäologen,  sehr  gering.  Im  Allgemeinen  steht  man  bei  der  Beurteilung  dieser 
Vasen  auf  demselben  Standpunkt,  wie  der  Entdecker  des  geometrischen  Vasenstiles 
in  Griechenland.  Wir  würden  aber  schlechte  Schüler  sein,  wenn  wir  es  nicht  etwas 
weiter  bringen  könnten: 

Nach  der  Entdeckung  von  Conze  waren  uns  weite  Ausblicke  über  grofse 
Zeiträume  der  prähistorischen  Zeit  in  Griechenland  eröffnet  worden.  Durch  Schlie- 
mann's  glänzende  Funde  haben  wir  sodann  eine  prähistorische  Zeit  kennen  ge- 
lernt, die  vor  Homeros  liegt  und  nach  dem  Hauptfundort  die  »mykenische«  Zeit 
genannt  worden  ist.  Andererseits  sind  wir  jetzt  im  Stande  die  Entwicklung  der 
älteren  attischen  Keramik  durch  verschiedene  Zwischenstufen  vom  Aufhören  des 
rein  geometrischen  Stils  bis  zu  dem  entwickelten  schwarzfigurigen  Stil  verfolgen  zu 
können.  Zwischen  diesen  ziemlich  bekannten  Gebieten  liegt  die  Zeit  des  geometrischen 
Stils,  die  wir  am  wenigsten  kennen. 

Verschiedene  Umstände  haben  es  bewirkt,  dafs  wir  trotz  dem  reichen 
Material  so  wenig  von  dem  griechisch  geometrischen  Vasenstil  wissen.  Erstens 
mufs  die  Thatsache  hervorgehoben  werden,  dafs  abgesehen  von  vereinzelten  Aus- 
nahmen (wie  Philios,  'E'^usp.  otp/atoX.  1889  S.  172  fr.  und  Brückner -Pernice,  Ein 
attischer  Friedhof,  Athen.  Mittheil.  1893  S.  73  ff.)  uns  über  die  geometrischen  Vasen 
in  Griechenland  ordentliche  Fundberichte  fehlen.  Zweitens  haben  diejenigen  Forscher, 
die  sich  mit  diesem  Gegenstand  beschäftigt  haben,  etwas  voreilig  Probleme  auf- 
gestellt, die  nicht  spruchreif  waren,  indem  sie  es  versucht  haben,  dem  Ursprung 
des  geometrischen  Stiles  nachzugehen  oder  den  Verfertigern  der  betreffenden  Vasen 
eine  bestimmte  Nationalität  zuzuschreiben.  Und  drittens  vermifst  man  bei  den 
meisten  Forschern  auf  diesem  Gebiet  eine  nähere  Bekanntschaft  mit  dem  reichen 
Material,  das  uns  heut  zu  Tage  zu  Gebote  steht.  Diesem  Übelstand  mufs  abgeholfen 
werden,  und  zu  diesem  Zweck  will  ich  im  Folgenden  das  wichtigste  Material  aus 
Griechenland,  so  weit  es  mir  bekannt  geworden  ist,  zusammenstellen. 

')  Der   Aufsatz   wurde   bereits   im   Jahre    1897    ge-  auf  die  ohne  Umarbeitung  des  Ganzen  nicht  ein- 

schrieben.   Hieraus  erklärt  sich  auch,  dafs  einige  gegangen  werden  konnte, 

neuere  Publicationen   nicht   berücksichtigt  sind, 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


27 


Der  gröfste  Theil  der  griechisch  geometrischen  Vasen  befindet  sich  in  Athen, 
aber  selbst  dort  war  es  noch  vor  drei  Jahren  nicht  leicht,  das  betreffende  Material 
zu  überblicken.  Erst  seitdem  Kavvadias  die  Neuordnung  der  Vasensäle  im  athe- 
nischen Nationalmuseum  glücklich  durchgeführt  hat,  wurde  es  möglich,  die  geo- 
metrischen Vasen  in  Athen  mit  Erfolg  zu  studiren.  Durch  die  zuvorkommende 
Liberalität  des  Generalephoros  der  griechischen  Alterthümer  wurde  es  mir  gestattet, 
das  wichtigste  einschlägige  Material  im  athenischen  Nationalmuseum  zu  zeichnen 
oder  zu  photographiren ,  und  nun  ich  an  die  Veröffentlichung  der  geometrischen 
Vasen  aus  Griechenland  gehe,  ist  es  mir  eine  angenehme  Pflicht,  Herrn  Kavvadias 
meinen  besten  Dank  auszusprechen  für  die  Liebenswürdigkeit,  mit  welcher  er  meine 
Untersuchungen  an  Ort  und  Stelle  gefördert  hat. 

Was  ich  hier  geben  will,  ist  zunächst  eine  Materialsammlung,  die  als  Basis 
für  künftige  Untersuchungen  dienen  könnte.  Das  Material  stammt  hauptsächlich  aus 
dem  Nationalmuseum  in  Athen  und  der  Sammlung  des  Syllogos  in  Herakleion 
auf  Kreta.  Nur  ausnahmsweise  werde  ich  repräsentative  Vasen  anderer  Museen 
aufnehmen.  Dies  Material  werde  ich  so  übersichtlich  wie  möglich  zusammenstellen ; 
es  wird  sich  daraus  ergeben,  dafs  die  geometrischen  Vasenstile  in  Griechenland 
sehr  mannigfaltig  sind,  und  dafs  jede  Landschaft  oder  Insel  ihre  eigentümliche 
Gattung  hat. 

In  Folge  mangelnder  Fundangaben  für  den  gröfsten  Teil  des  Materials,  wird 
es  unmöglich  sein,  eine  historische  Entwicklung  innerhalb  des  geometrischen  Stiles 
darzustellen.  Die  Fundnotizen,  über  welche  wir  verfügen,  belehren  uns  indessen, 
dafs  der  geometrische  Stil  auf  den  attischen  Vasen  verhältnismäfsig  kurze  Zeit  ge- 
dauert haben  mufs. 

Bei  dieser  Darstellung  ist  es  mir  vor  Allem  daran  gelegen,  so  viele  Ab- 
bildungen wie  möglich  zu  geben,  denn  erst  dadurch  ist  es  möglich  sich  eine  Vor- 
stellung über  die  Mannigfaltigkeit  in  der  geometrischen  Dekoration  zu  bilden,  und 
erst  dadurch  wird  es  möglich  werden  den  künftigen  Forschungen  auf  diesem  Gebiet 
eine  gehörige  Unterlage  zu  verschaffen.  Bei  diesem  Bestreben  sind  mir  die  Worte 
Conze's  in  seiner  oben  citirten  Abhandlung  mafsgebend  gewesen:  »Auch  habe 
ich  das  Material  vollständiger  gesammelt,  als  es  bisher  geschehen  war,  und  grade 
auf  dessen  grofse  Menge  hinweisen  zu  können  erscheint  mir  bei  der  Benutzung 
nicht  ganz  unwichtig.« 

Die  Vasen  sind  nach  Landschaften  und  Inseln  geordnet.  Für  die  Einteilung 
der  attischen  Dipylongefäfse  sind  die  Vasenformen  mafsgebend  gewesen.  Der 
Text  hat  im  Allgemeinen  den  Zweck  die  Abbildungen  zu  begleiten  und  an  jeder 
Vase  das  Charakteristische  hervorzuheben.  Als  Prolegomena  zu  dieser  Arbeit 
sind  bereits  zwei  Aufsätze  erschienen:  »Aphidna  in  Nordattika«,  Athen.  Mittheil. 
1896  S.  385  ff.  und  »Nachleben  mykenischer  Ornamente«,  Athen.  Mittheil.  1897. 
S.  233  ff. 

Die  Mafse  (Höhe,  Durchmesser  der  Mündung,  Gröfster  Umfang)  sind  in 
Metern  angegeben  worden. 


28  Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


THERA. 

Was  die  Technik  betrifft,  haben  die  geometrisch  verzierten  Amphoren 
aus  Thera  einen  rötlichen,  mitunter  gelblichen  Thon  mit  einem  gewöhnlich  hell- 
gelben Überzug  und  eine  geglättete  Oberfläche.  Der  zur  Dekoration  verwendete  Firnis 
ist  öfters  schwarzbraun,  bald  mehr  violettbraun,  bald  rotbraun,  bei  einzelnen  Stücken 
fast  gelbbraun. 

Die  Form  der  theräischen  Amphoren  ist  im  Allgemeinen  sehr  schwer  und 
gedrungen.  Der  Hals  ist  weit  und  niedrig,  gegen  den  Rumpf  wenig  absetzend,  die 
Lippe  der  Mündung  hat  ein  ziemlich  scharfes  Profil.  Der  Bauch  hat  im  oberen 
Teil  eine  kräftige  Anschwellung  und  zieht  sich  gegen  den  Fufs  zu  mehr  oder 
weniger  stark  ein.  Die  zwei  wagerechten,  etwas  nach  aufsen  geneigten  Henkel 
sind  oben  an  der  Schulter  angesetzt.  Die  Form  dieser  Gefäfse  erinnert  an  die 
der  7u0oi  und  ist  am  nächsten  mit  dem  im  Athenischen  Nationalmuseum  auf- 
bewahrten grofsen  Trittos  (Nr.  807)  zu  vergleichen2. 

Rings  um  das  Gefäfs  gehen  horizontale  Bänder,  welche  (bald  einzeln,  bald  in 
Gruppen  zu  zwei  oder  drei)  die  Gefäfsfläche  in  verschiedene  parallele  Streifen  teilen, 
von  denen  die  am  Bauche  befindlichen  undekorirt  sind.  Sonst  beschränkt  sich  die  Deko- 
ration hauptsächlich  auf  den  Hals  und  die  Schulter,  und  zwar  auf  den  vorderen  Teil 
des  Gefäfses,  ist  also  nur  für  die  Vorderansicht  von  oben  berechnet.  Die  Streifen 
am  Hals  und  an  der  Schulter  sind  mit  verschiedenen  Ornamenten,  wie  Mäandern, 
Zickzacklinien,  Kreisen  und  sogen,  falschen  Spiralen  gefüllt.  Sowohl  die  obere 
horizontale  Fläche  des  Mündungsrandes,  wie  der  Lippenrand  werden  rings  um  in 
radialer  Richtung  durch  Firnisstriche  verziert,  die  sich  in  Gruppen  zu  drei  oder 
vier  in  bestimmten  Entfernungen  wiederholen. 

Das  Hauptinteresse  der  Dekoration  fällt  auf  die  zwischen  den  beiden  Henkeln 
befindliche  vordere  Schulterfläche.  Dieser  Streif,  der  gewöhnlich  breiter  wie  die 
anderen  gelassen  ist,  wird  nicht  mit  einem  der  Länge  nach  gleichmäfsig  fortlaufenden 
Zierrath  versehen,  sondern  ist  teils  durch  vertikale,  teils  auch  durch  horizontale 
schmale  Bänder  geteilt.  In  der  Mitte  wird  oft  ein  viereckiges  Feld  ausgespart,  das 
in  der  Regel  ein  radförmiges  Ornament  enthält.  Ein  solches  Feld  wird  häufig  in 
den  oberen  Ecken  von  einem  fensterartigen  Viereck  abgeschnitten.  Das  Radornament 
im  Mittelfeld  der  Schulterfläche  bildet  ein  für  die  theräischen  Vasen  besonders 
charakteristisches  Dekorationsmotiv. 

Manche  von  den  aufgemalten  Ornamenten,  besonders  die  Mäander  und  die 
Zickzacklinien,  sind  in  der  Weise  hergestellt,  dafs  die  Bandlinien  mit  dünnen  Pinsel- 
strichen gezogen  sind,  während  dagegen  der  Innenraum  mit  einer  schrägen  Schraffirung 


2)  Abgebildet  in  den  Athen.  Mittheil.  1893  S.  134  S.  9.     Die  an  diesem  rdüoz  eingeprefsten  echten 

und  bei  Böhlau,  Zur  Ornamentik  der  Villanova-  Spiralen    sind    auf   den    theräischen    Amphoren 

periode  (Festschrift  der  XXVI.  Jahresversammlung  durch  sogen,  falsche  Spiralen  (durch  Tangenten 

der   deutschen   Anthropologischen    Gesellschaft)  verbundene  Kreise)  ersetzt  worden. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


29 


ausgefüllt  ist3.  Die  dreieckigen  Motive  sind  im  Innern  doppelt  schraffirt  und  werden 
also  mit  Gitterwerk  ausgefüllt. 

Die  Pflanzenornamentik  ist  auf  diesen  Vasen  gar  nicht  vertreten.  Aus  der 
Thierwelt  finden  wir  nur  Vögel  dargestellt  und  zwar  im  gewöhnlichen  Dipylonschema. 
Gewöhnlich  wird  ein  Vogel  allein  in  einem  kleinen  viereckigen  Feld  angebracht. 
Auf  der  Kopenhagener  Vase  hält  ein  solcher  Vogel  in  dem  Mund  eine  geometrisch 
stilisirte  Schlange  und  dasselbe  Motiv,  wenn  auch  in  verblafster  und  mifsVerstandener 
Auffassung,  findet  sich  auch  auf  dem  athenischen  Gefäfs  aus  Thera,  Nat.  Mus.  824b. 
Die  Kopenhagener  Amphora  hat  in  dem  untersten  dekorirten  Horizontalstreifen  an 
zwei  Stellen  je  vier  Vögel,  die  an  einander  gereiht  sind. 

Diese  Bemerkungen  gelten  dem  theräisch  geometrischen  Stil  im  Allgemeinen. 
Vereinzelte  Abweichungen  sind  unten  an  den  betreffenden  Stellen  zu  besprechen. 

1)  Fig.  1.    Athen,  Nat.  Mus.  824 b.    Höhe  0,51  m,  Durchmesser  der  Mündung  0,255  m, 

Gröfster  Umfang  1,165  m.  ^n  c^en  kleinen  viereckigen  Feldern  rechts  und 
links  an  der  Schulterfläche  ein  Vogel  mit  geometrisch  stilisirter  Schlange. 
Das  ursprüngliche  Motiv  scheint  aber  nicht  mehr  recht  verstanden  gewesen 
zu  sein. 

2)  Fig.  2.     Athen,  Nat.  Mus.  892.     H.  0,74.    Dm.  d.  Mdg.  0,36.    Gr.  Umf.  1,52. 


Fig.   1. 

3)  Fig-  3«     Thera,   im  Besitz   des  Herrn  Nojiix<k.     Die  Photographie  verdanke  ich 
Herrn  Alfr.  Schiff.     H.  0,40.     Dm.  d.  Mdg.  0,25. 


3)  Nur  an  der  Kopenhagener  Amphora  aus  Thera 
befindet  sich  ein  Mäander,  dessen  ganze  Breite 
mit    voller    Firnisfarbe    gefüllt    ist.      Wie    mir 


Dragendorff  freundlichst  mittheilt,  sind  derartige 
Mäander  bei  den  Hiller'schen  Ausgrabungen  auf 
Thera  ein  paar  Mal  zu  Tage  getreten. 


3Q 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


SwHHDÖOGNRtik 


i 


Der   zu    dieser  Vase    gehörende  Deckel    ist   uns    erhalten,    während   die 
anderen  Deckel    nicht    mehr  da  sind.     Dieser  hat  zwei  wagerechte  Henkel, 

die  den  Henkeln  des  Gefäfses  genau  entsprechen,  so 
dafs  eine  Schnur  durch  die  einander  entsprechenden 
Gefäfs-  und  Deckelhenkel  gezogen  werden  konnte,  um 
den  Deckel  am  Gefäfse  zu  befestigen.  Die  obere 
I  //!f^  jfek,-^  Fläche  des  Deckels  ist  mit  mehreren  koncentrischen 
Kreisen  verziert,  deren  Zwischenräume  verschieden 
ausgefüllt  sind,  wie  sich  am  besten  aus  der  Betrachtung 
der  beigegebenen  Abbildung  ergiebt.  Der  Raum 
zwischen  den  beiden  äufsersten  Kreisen  ist  durch 
schräge  Schraffirung  ausgefüllt.  Bemerkenswert  ist 
das  häufige  Vorkommen  punktirter  Ornamente  (grade  Linien,  Kreise,  Sternlein). 

4)  Fig.  4.     Athen,  Nat.  Mus.  893.     H.  0,625.     Dm-  d-  M^g.  0,30.     Gr.  Umf.  1,27. 

5)  Fig.  5.     Thera,   im  Besitz  des  Herrn  Nojauös.     Die  photographische  Aufnahme 

verdanke    ich   Herrn  Alfr.   Schiff.     Die  Vase  ist  fragmentirt.      Gröfste  Höhe 
0,52.     Dm.  d.  Mdg.  0,37. 

In  dem  viereckigen  Hauptfeld   an   der  Schulter  nimmt,    wie   häufig,   ein 
radähnliches  Ornament  die  Mitte  ein.     In  den   oberen  Ecken   haben  wir  die 


Fig.  3- 


Fig.  5- 


Fig.  4- 


fensterartigen  Abschnitte,  von  denen  oben  die  Rede  war.  Unter  jedem  von 
diesen  Abschnitten  sind  zwei  kleine  concentrische  Kreise  gemalt  und  darunter, 
ganz  freistehend,  ohne  Anlehnung  an  die  unteren  Ecken,  erscheint  zu  jeder 
Seite  ein  quadratisches  Ornament  mit  Gitterverzierung  im  Inneren. 
6)  Fig.  6.  Athen,  Nat.  Mus.  824a.  H.  0,75.  Dm.  d.  Mdg.  0,36.  Gr.  Umf.  1,57. 
Was  die  Dekoration  betrifft,  bietet  diese  Amphora  im  Vergleich  mit  den 
oben  besprochenen  etwas  Neues.  Die  Zerlegung  der  horizontalen  Streifen 
durch  vertikale  Linien  beginnt  hier  schon  am  Halse.    Unter  den  Ornamenten 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


31 


begegnet  uns  hier  der  »laufende  Hund«,  und  in  der  Mitte  des  untersten 
dekorirten  Streifens  finden  wir  ein  ganz  alleinstehendes  Ornament,  von  dessen 
Beschreibung  ich  Abstand  nehme,  indem  ich  auf  die  beigegebene  Abbildung 
verweise. 
7)  Fig.  7..  Athen,  Nat.  Mus.  824 4.  H.  0,71.  Dm.  d.  Mdg.  0,38.  Gr.  Umf.  1,585. 
Die  Zerteilung  des  breiten  Schulterstreifs  ist  hier  um  einen  Schritt  weiter 
gegangen,  indem  drei  viereckige  Hauptfelder  hergestellt  sind.  Innerhalb 
dieser  ist  das  Hauptornament  nicht  genau  in  der  Form  radähnlich,  wie  sonst, 
sondern  besteht  aus  fünf  kleineren  radförmigen  Ornamenten  (beziehungsweise 
concentrischen  Kreisen)  innerhalb  zwei  gröfserer  concentrischer  Kreise. 


Fig.  7. 


Fig.  6. 


Der  unterste  Streif  am  Halse  hat  eine  Reihe  concentrischer  Kreise5. 
Wenn  man  beobachtet,  wie  die  Halsdekoration  der  theräischen  Amphoren 
auf  ein  gemeinsames  Grundschema  zurückgeht,  wird  man  bei  einem  Vergleich 
zwischen  dieser  Vase  und  den  übrigen  finden,  dafs  hier  die  concentrischen 
Kreise  eine  Reihe  sogen,  falscher  Spiralen  ersetzt  haben.  Dieselbe  Ornaments- 
entwicklung läfst  sich  auch  an  einer  Vase  beobachten,  die  von  Hiller  und 
Dragendorff  bei  den  letzten  Ausgrabungen  auf  Thera  gefunden  haben.  Wir 
dürfen  also  behaupten,   dafs  wie   die.  echten  Spiralen  durch  die  falschen  er- 


4)  Abgebildet  Annali  dell'  Institute  1872,  Tav.  d'agg. 
K,  i,  wo  indessen  die  Vasenform  ungenau  wieder- 
gegeben ist. 

5)  Auf  Hirschfeld's  Abbildung   in  Annali  dell'  In- 


stituto a.  a.  O.  sind  diese  koncentrischen  Kreise 
unrichtig  am  obersten  Teil  der  Schulter  an- 
gebracht. 


32 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


setzt  worden  sind,  so  auch  eine  Reihe  concentrischer  Kreise  mitunter  an  die 
Stelle  der  sogen,  falschen  Spiralen  getreten  ist. 
8)  Fig.  8.  Thera,  im  Besitz  des  Herrn  Noptxi?.  Die  Photographie  hat  mir  Herr 
Alfr.  Schiff  freundlichst  zur  Verfügung  gestellt.  H.  0,77.  Dm.  d.  Mdg.  0,36. 
Die  dekorirte  Schulterfläche  hat  als  Hauptornamente  drei  gröfsere  rad- 
ähnliche Verzierungen,  welche  aber  nicht  durch  die  sonst  häufigen  vertikalen 
Linien  oder  Bänder  von  einander  getrennt  sind.  Statt  dessen  besteht  das 
Trennungsglied  aus  einem  eigentümlichen  Ornament:  oben  ein  Dreieck  mit 
Gitterwerk  im  Inneren,  unmittelbar  darunter  ein  Viereck,  dessen  beide  Hälften, 
jede  für"  sich,  durch  Diagonalen  geschnitten  werden  und  teilweise  mit  Gitter- 
verzierungen gefüllt  sind;  unter  diesem  Ornament  sind  dreifache  Zickzacklinien 
vertikal  gezogen  und  an  den  Ecken  sind  Haken  als  Verzierungen  angehängt. 
Zu  jeder  Seite  des  Zickzackornaments  steht  ein  Vogel.  Das  ganze  wirkt  fast 
wie  ein  Wappenschema. 


Fig.  8. 


Die  Zickzacklinie  mit  den  an  den  Ecken  angebrachten  Haken  ist  ein  Motiv, 
das,  soviel  ich  weifs,  auf  den  geometrischen  Vasen  nur  noch  einmal  vorkommt, 
nämlich  auf  einer  Leidener  Vase,  die  von  Conze,  Zur  Geschichte  der  Anfänge 
der  griechischen  Kunst  Taf.  III  1  abgebildet  worden  ist.  Infolge  dessen  darf  man 
den  Schlufs  ziehen,  dafs  jene  Vase,  deren  Provenienz  nicht  übermittelt  ist,  aus 
Thera  stammt,  wie  viele  andere  bei  Conze  a.  a.  O.  wiedergegebene  Vasen. 
9)    Fig-  96-     Kopenhagen,    Nationalmuseum    (Prindsens    Palais).     Grober   rötlicher 


6)  Trotzdem  dafs  diese  Vase  schon  bei  Conze, 
Melische  Thongefäfse  S.  VII  und  Zur  Geschichte 
der  Anfänge   der  griechischen  Kunst  Taf.  IX  2 


publicirt  worden  ist,  lasse  ich  sie  hier  wieder 
abbilden,  weil  die  dort  nach  Michaelis'  Skizze 
hergestellten  Abbildungen  nicht  ausreichen. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland.  ss 

Thon  mit  weifsgelbem  Überzug.     H.  0,74.     Dm.  d.  Mdg.  0,325.     Gr.  Umf. 

i,47- 

Diese  Amphora  hat  einen  schlankeren  Aufbau  als  die  vorher  besprochenen 

Vasen  aus  Thera.     Was  die  Dekoration  anlangt,    finden  wir  hier  zum  ersten 

Mal  unter  den  theräischen  Vasen  eine  Reihe  von  Dipylonvögeln;    unten    auf 

der  Schulterfläche   erscheint  ein   Ornament,    das  eine  Reihe    echter  Spiralen 

in  verflüchtigter  Darstellung  zeigt. 
10)    Fig.   10.     Athen,  Nat.-Mus.  899.    H.  0,275.    Dm.  d.  Mdg.  0,105.    Gr.  Umf.  0,53. 
Diese  Amphora  unterscheidet  sich    in  vielen  Beziehungen  von  den  oben 

besprochenen.  Erstens  ist  sie  ungewöhnlich  klein  und  zweitens  ist  der  Hals 
schlanker  wie  bei  den  meisten  Amphoren  aus  Thera.  Die 
horizontalen  Henkel  sind  Doppelhenkel  (wie  die  der  riesen- 
grofsen  attischen  Grabamphoren)  d.  h.  jeder  Henkel  ist  in  zwei 
bügeiförmige  Teile  geteilt.  Oben  und  unten  am  Halse  ist  die 
sonst  übliche  Reihe  sogen,  falscher  Spiralen  ganz  verkümmert. 
Das  radförmige  Ornament  an  der  Vorderseite  der  Schulter- 
fläche fehlt  an  diesem  Gefäfs.  Die  horizontalen  Bänder  sind 
schmaler  als  sonst  und  bedecken  mit  kleinen  leeren  Zwischen- 
räumen den  ganzen  Bauch.  Aus  manchen  Gründen  scheint 
dies  Gefäfs  jünger  zu  sein  als  die  anderen  oben  besprochenen 
theräischen  Amphoren. 

Nahe    verwandt    mit    dieser   Vase    ist    die    im    British 

Museum  unter  Nr.  409  aufbewahrte  theräische  Amphora  (dort  fälschlich  Athen 

zugeschrieben). 

MELOS. 
Melische  Thongefäfse  mit  geometrischen  Mustern    kennen    wir  hinreichend 
durch  Conze,  Melische  Thongefäfse  (Leipzig  1862),  Böhlau,  Eine  Melische  Amphora, 
Arch.  Jahrbuch  1887    S.  211  ff.    Taf.  12   und  Mylonas   in  der  'E'fqy.  ap/aioX.    1894. 
S.  225fr.  Taf.  12.  13.   14.     Diese  Vasen  haben  indessen  neben  manchen  Spuren  von 
geometrischem    Einflufs    doch    überwiegend    mykenisch- orientalische    Dekorations- 
elemente.    Hier  werden    zwei   Gefäfse    abgebildet,    die    den   reinen    geometrischen 
Stil  auf  Melos  repräsentiren. 
1)    Fig.  11.     Athen,  Nat.- Mus.  841.    H.  0,67.  Dm.  d.  Mdg.  0,45.    Gr.  Umf.  etwa  1,75. 
Dies  Gefäfs  ist  eine  Amphora  oder  vielmehr  ein  glockenförmiger  Krater 
auf  einem  Hypokraterion,  das  zum  gröfsten  Teil  ergänzt  ist.    Der  Hals  fehlt,  nur 
einen  kleinen  Ansatz  zu  einem  Halse  bildet  der  schmale  Rand  der  Mündung, 
der  mit  warzenartigen  Erhöhungen  versehen  ist.     Die  Henkel    sind    vertikal 
und  doppelbogig:    von    der  Stelle,    wo    sich   die  beiden  Bügel  des  Henkels 
vereinigen,    geht  nach  dem  oberen  Rand  des  Gefäfses  ein  vertikaler  Henkel 
aus.     Diese  Vase  ist  der  Form  nach  deutlich  ein  Vorläufer  zu  den  melischen 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  3 

1 


34 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


Amphoren  mit  orientalisiren  den  Ornamenten,  die  jedoch  etwas  besitzen,  was 
unserem  Gefäfs  fehlt,  nämlich  den  hohen,  weiten  Hals. 

Der  untere  Teil  des  Bauches  ist  mit  horizontalen  breiten  firnisgefüllten 
Bändern  versehen,  die  mit  Gruppen  von  schmalen  horizontalen  Linien  ab- 
wechseln. Die  eigentliche  Dekoration  fällt  auf  die 
Flächen  zwischen  den  Henkeln.  Der  viereckige  Haupt- 
streif wird  durch  vertikale  Linien  in  drei  Felder  ge- 
teilt, ein  gröfseres  in  der  Mitte  und  zu  jeder  Seite 
ein  kleineres.  Das  Mittelfeld  wird  wiederum  in  drei 
horizontale  Streifen  zerlegt,  deren  zwei  mit  Mäander- 
ornament verziert  sind,  während  der  dritte,  dazwischen- 
liegende, eine  Reihe  von  kleinen  Rhomben  enthält. 
Die  zwei  Seitenfelder,  die  einander  in  der  Dekoration 
genau  entsprechen,  sind  je  in  ein  oberes  und  ein 
unteres  Feld  geteilt:  im  oberen  steht  ein  Dipylon- 
vogel,  im  unteren  ein  Hirsch  (an  der  entgegengesetzten 
Seite  des  Gefäfses  ist  an  der  entsprechenden  Stelle 
der  Hirsch  durch  ein  Pferd  ersetzt  worden).  Die 
Flächen,  die  die  Henkel  umgeben,  sind  mit  Radornamenten  verziert,  und 
unter  jedem  Bügel  des  doppelbogigen  Halses  ist  ein  Dipylonvogel  gemalt. 

An  der  äufseren  Seite  des  Mündungsrandes  läuft  eine  Wellenlinie,  die 
an  ihren  Hebungen  und  Senkungen  kleine  Kreise  tangirt.  Dasselbe  Ornament 
wiederholt  sich  in  einem  dekorirten  horizontalen  Streifen,  der  unmittelbar 
unter  den  Henkeln  läuft.  In  den  Athen.  Mittheil.  1897  S.  246  ist  nach- 
gewiesen worden,  dafs  dieses  Ornament  eine  geometrisirende  Vereinfachung 
des  mykenischen  Motives  der  fortlaufenden  Ranke  ist. 
2)    Fig.  12.     Athen,  Nat.-Mus.  877 r.     Rötlich  gelber  Thon,    schwarbrauner  Firnis. 

H.  0,22.     Dm.  d.  Mdg.  0,27. 

Die  dekorirte  Hauptfläche  zwischen  den  strick- 
artig gewundenen  Henkeln  zerfällt  in  drei  nebenein- 
;JS ;Tv^c^lf^f^   ander  liegende  Felder,   ein  kleineres  zu  jeder  Seite 
^ll^^li^^^llBP^     und  em  gröfseres  in  der  Mitte.    Jedes  von  den  Seiten- 
feldern   ist    mit    einem    System    von    concentrischen 
Kreisen  verziert.     Das  mittlere  Feld,  das  dekorirte 
Hauptfeld,    hat    in   jeder    der    oberen    Ecken    einen 
fensterartigen  Ausschnitt,   der  mit  schraffirten  Drei- 
Fl£-  I2-  ecken   gefüllt  ist.     Die  Hauptdarstellung    bildet    ein 

Mann,    der    in  jeder  Hand  ein  Pferd  am  Maul  hält.     Unter  jedem  Pferd  ein 
Fisch    als    Füllmotiv.      Sonstige    Füllornamente    sind    schraffirte    Rhomben, 

7)  Das  dekorirte  Hauptfeld  mit  der  bildlichen  Dar-  (vgl.  Text  S.   140).     Dort   fehlt   aber   eine    Ge- 

stellung ist  von  Hirschfeld  in  den  Annali  dell'  In-  sammtansicht  des  Gefäfses. 

stituto  1872   Tau.  d'agg.  J.  i  abgebildet  worden 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland.  oc 

Dreiecke  und  Mäanderhaken.  Dieselbe  Darstellung  wiederholt  sich  auf  der 
entgegengesetzten  Seite  des  Gefäfses. 

Unter  dem  Hauptstreif  sind  zwei  schmalere,  horizontale  Streifen,  von  denen 
der  eine  mit  einer  Reihe  Punkten,  der  andere  mit  an  einander  gereihten 
kleinen  Rhomben  gefüllt  ist.  Diese  Dekorationsstreifen  wiederholen  sich  oben 
am  Halse. 

Ein  anderes  Gefäfs,  das  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  aus  Melos  stammt, 
kann  hier  nicht  aufgenommen  werden,  da  die  Provenienz  nicht  angegeben 
ist.  Es  wird  deshalb  sicherer  sein,  es  unter  den  Vasen  unbekannter  Herkunft 
zu  behandeln. 

KRETA. 

Der  rein  geometrische  Stil  auf  den  kretischen  Vasen  bietet  bei  Weitem 
nicht  dasselbe  Interesse  wie  der  theräisch  geometrische  Stil.  Die  Muster  sind  sehr 
einfach  und  primitiv,  die  Zeichnung  ist  öfters  grob.  Der  Thon  ist  wenig  gut  ge- 
schlämmt, und  es  fehlt  gewöhnlich  der  feine  Überzug,  der  für  die  theräischen 
Vasen  charakteristisch  ist. 

Der  Grund,  weshalb  der  geometrische  Vasenstil  in  Kreta  keinen  gröfseren 
Aufschwung  erreicht  hat,  liegt  meines  Erachtens  darin,  dafs  auf  Kreta  der  Einflufs 
der  mykenischen  Ornamentik  so  überwiegend  war,  dafs  sich  dort  der  rein  geome- 
trische Stil  auf  den  Vasen  nicht  recht  weiter  entwickeln  konnte.  Dieser  Einflufs 
der  mykenischen  Ornamentik,  besonders  der  Metallornamentik  ist  schon  nach- 
gewiesen worden8. 

Deshalb  müssen  wir  das  hier  behandelte  Material  in  zwei  Gruppen  zerlegen. 
Die  erste  Gruppe  umfafst  die  Vasen,  derer  Dekoration  ganz  oder  überwiegend 
geometrisch  ist,  die  andere  Gruppe  bilden  die  Vasen,  deren  Ornamentik  über- 
wiegend von  der  mykenischen  Kunst  beeinflufst  worden  ist.  Die  Scheidung  der 
beiden  Gruppen  ist  ziemlich  schwer,  und  andere  würden  die  Grenzen  vielleicht 
anders  gezogen  haben.  Diese  Schwierigkeit  dürfte  aber  erklären,  weshalb  hier  bei 
der  Besprechung  geometrisch  bemalter  Gefäfse  auch  Vasen  mit  Nachklängen 
der  mykenischen  Ornamentik  aufgenommen  werden.  Es  ist  ja  übrigens  nicht  ohne 
Interesse,  diesen  Mischstil  mit  geometrischen  Vasenformen  und  mykenischen  Mustern 
näher  kennen  zu  lernen. 

Die  Vasenformen  sind  im  Allgemeinen  recht  häfslich  und  entbehren  jeder 
Eleganz.  Öfters  fehlt  der  Vasenhals,  und  die  kugelige  Anschwellung  des  Gefafs- 
bauches  beginnt  unmittelbar  unterhalb  der  Mündung.  Sehr  charakteristisch  für 
diese  Vasen  sind  die  dicht  unter  dem  oberen  Gefäfsrande  sitzenden  vier  Henkel,  von 
denen  zwei  horizontal  und  die  anderen  zwei  vertikal  sind. 

Die  Dekoration  befindet  sich  in  der  Regel  auf  den  zwischen  den  Henkeln 
befindlichen  Flächen  und  geht  nur  selten  über  diese  Grenzen  hinaus.  Die  häufigsten 
Ornamente  sind  auf  den  rein  geometrischen  Vasen:  Zickzacklinien,  Rhomben,  Gräten- 

8)  In   meinem  Aufsatz  »Nachleben   mykenischer  Ornamente«  Athen.  Mittheil.  XXII  (1897)  S.  233  ff. 

3* 


•?6  Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 

muster  und  concentrische  Kreise.  Der  gewöhnliche  Mäander  fehlt  gänzlich,  nur  an 
einem  Exemplar  (Nr.  8  Fig.  20)  finden  wir  eine  gewisse  Abart  des  Mäanders,  die  wohl 
eigentlich  eine  Vereckigung  des  wellenartigen,  aus  der  mykenischen  Kunst  her- 
geleiteten Bandes  ist.     Vögel  treten  selten  auf,  das  Hakenkreuz  nur  einmal  (Nr.  11). 

Die  zwischen  den  Henkeln  befindlichen  Flächen  sind  meistens  durch 
horizontale,  mitunter  auch  durch  vertikale  Trennungsglieder  getheilt.  Der  nicht  mit 
Ornamenten  verzierte  Theil  der  Gefäfse  ist  gewöhnlich  mit  breiteren  oder  kürzeren, 
mit  Firnis  gefüllten  Streifen  überzogen. 

Der  Firnis  ist  gewöhnlich  schwarzbraun,  einmal  finden  wir  darauf  con- 
centrische Kreise  mit  Weifs  gemalt  (Nr.  6  Fig.  18). 

A.  Vasen  mit  überwiegend  geometrischer  Dekoration. 

1)  Fig.  13.     Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis9  (Mus.  Nr.  Anop.  23).     Braun- 

gelber Thon,  verhältnismässig  gut  geschlämmt,  geglättete  Oberfläche,  schwarzer 
Firnis.  H.  0,33  m.  Dm.  d.  Mdg.  0,13  m.  Gr.  Umf.  0,96  m.  Vier  Henkel, 
zwei  horizontale,  zwei  vertikale.  Die  Dekoration  an  den  Flächen  zwischen 
den  Henkeln  hat  zwei  Muster,  jedes  Muster  wiederholt  sich  auf  der 
diametral  entgegengesetzten  Seite. 

2)  Fig.  14.     Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr.  Anop.  4).     Thon  und 

Firnis  wie  Nr.  1.  H.  0,36m.  Dm.  d.  Mdg.  0,14m.  Gr.  Umf.  0,98m.  Die 
Zwischenräume  zwischen  den  vier  Henkeln  sind  mit  demselben  Muster 
versehen. 


Fig.   14. 

3)  Fig.  15.  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr.  Anop.  20).  Thon 
und  Firnis,  wie  die  beiden  vorangehenden  Gefäfse.  H.  0,29  (mit  Deckel 
0,35).     Dm.  d.  Mdg.  0,11.     Gr.  Umf.  0,83.     Vier  Henkel.     Die  zwei  auf   der 


9)  Über  die  Funde  von  Anopolis  vgl.  Athen.  Mittheil.  1897  S.  241  Anm.   1. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


37 


Abbildung  sichtbaren  Dekorationen,    Vogel  und  Rhombus,    kehren    auf  den 
entgegengesetzten  Flächen  zwischen  den  Henkeln  wieder. 
4)    Fig.  16.     Syllogos    in  Herakleion,    aus    Staurakia.     Thon    und    Firnis    wie    die 
vorigen.      H.    0,38.      Dm.    d.    Mdg.    0,115.      Gr.    Umf.    0,93.     Vier    Henkel, 
zwischen  denen  concentrische  Kreise  gemalt  sind. 


Fig.  16. 


Fig.  15- 

Ein  sehr  ähnliches  Gefäfs  ohne  Provenienzangabe  befindet  sich  im  Museum 
des  Syllogos  zu  Herakleion,  hat  aber  nur  zwei  Henkel  und  auf  jeder  Seite 
zwischen  den  Henkeln  dreimal  sich  wiederholende  concentrische  Kreise. 
5)  Fig.  17.  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr.  Anop.  21).  Thon 
und  Firnis  wie  die  vorigen.  H.  0,32  (mit  Deckel  0,35).  Dm.  d.  Mdg.  0,135. 
Gr.  Umf.  0,87.  Neben  den  gradlinigen  Ornamenten  (Zickzacklinien  und 
Rhomben)  erscheint  ein 
Blatt-  oder  Linsenähn- 
liches Ornament,  das  innen 
schraffirt  ist. 

Der  dazu  gehörende 
Deckel  ist,  sowie  das  Ge- 
fäfs selber,  schon  in  den 
Athen.  Mittheilungen  1897 
S.  242  Fig.  I2a  abgebildet 
worden.  Die  darauf  ge- 
malten Spiralen  gehen 
sicher  auf  Vorbilder  aus  der 
Goldtechnik,  wahrschein- 
lich   auf    die    mykenische  Fl£*  l1* 

Ornamentik,  zurück.  Die  auf  demselben  Deckel  in  drei  Reihen  gemalten  blatt- 
oder  linsenartigen  Verzierungen,  die  sich  zusammen  etwa  wie  ein  Collier  dar- 
stellen, dürften  vielleicht  auch  in  der  Metalltechnik  ihre  Vorbilder  gehabt  haben. 


38 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


6)    Fig.  18.     Nationalmuseum    in    Athen    Nr.    59,    ohne    Provenienzangabe.      Die 
Dekoration,    welche    nur  in   concentrischen  Kreisen  besteht,    beschränkt  sich 
nicht  auf  die  Henkelflächen,  sondern  findet  sich  auch  in  den 
unteren  horizontalen  Streifen.    Beachtenswert  sind  die  mit 
Weifs   auf  den   schwarzen   Firnisgrund   gemalten    concen- 
trischen   Kreise,    von    denen    schon   oben   die  Rede  war. 
Mit  Weifs  sind  auch  einige  von  den  horizontalen  Streifen 
auf  den  schwarzen  Firnis  aufgemalt. 
7)    Fig.  19.     Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr. 
Anop.    16).       Gelbbrauner    Thon,    geglättete    Oberfläche, 
schwarzer  Firnis.    H.  0,35.   Dm.  d.  Mdg.  0,16.   Gr.  Umf.  0,99. 
Dies  Gefäfs  ist  im  Gegensatz  zu  den  vorangehen- 
den mit  Hals  versehen.     Die  Dekoration  ist  recht  eigen- 
tümlich.      In    der    Mitte    zwischen    den    beiden    Henkeln 


Fig.  18. 


finden  wir  ein  metopenartig  abgetrenntes  Feld  mit  horizontalen  Zickzack- 
linien und  zu  beiden  Seiten  Grätenmuster  und  Sternchen.  Dieselbe  Verzierung 
wiederholt  sich  auf  der  entgegengesetzten  Seite  des  Gefäfses. 
8)  Fig.  20.  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr.  Anop.  18).  Gelblich 
rötlicher  Thon,  der  gröber  ist,  wie  bei  den  vorigen  Vasen.  Auch  ist  der 
Firnis  stumpfer  wie  dort.     H.  0,37.     Dm.  d.  Mdg.  0,15.     Gr.  Umf.  1,04. 


Fig.   19. 


Fig.  20. 


Dies  ist  eine  der  wenigen  kretischen  Vasen,  die  mit  einer  Art  Mäander 
verziert  sind,  und  unter  den  hier  publicirten  die  einzige.  Der  Mäander 
verziert  ein  viereckiges,  ausgespartes  Feld  zwischen  den  beiden  Henkeln, 
oberhalb  läuft  eine  Zickzacklinie.  Die  Hinterseite  ist  in  derselben  Weise 
verziert,  mit  dem  Unterschied,  dafs  an  die  Stelle  der  Zickzacklinie  ein 
Schachbrettmuster  getreten  ist.  Die  Henkel  sind  sehr  originell:  sie  sind 
horizontal,  nach  aufsen  hin  geneigt  und  mit  der  Gefäfsmündung  durch  einen 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


39 


etwas  gebogenen  Steg  verbunden.  Den  zwei  Henkeln  an  dem  Gefäfse  selbst 
entsprechen  die  zwei  Henkel  des  Deckels,  der  mit  concentrischen,  dem  Kreis 
des  Randes  parallel  laufenden  Kreisen  verziert  ist. 
9)  Fig.  21.  Herakleion  im  Besitz  des  Herrn  Johannes  Mitzotakis,  aus  Knossos. 
Fragmentirt  an  der  Hinterseite,  oben  gebrochen.  Gröfste  Höhe  0,55.  Die 
Vasenform  ist  schlanker  als  gewöhnlich,  und  jeder  Henkel  ist  in  zwei 
arkadenförmige  Wölbungen  geteilt  wie  an  den  grofsen  attischen 
Grabamphoren  und  an  der  oben  Fig.  10  abgebildeten  the- 
räischen  Vase.  Die  Dekoration  ist  nicht  auf  die  Fläche 
zwischen  den  Henkeln  beschränkt,  sondern  findet  sich  auch 
am  Hals  und  unterhalb  der  Henkelzone.  Dieselben  primitiven, 
einförmigen  Ornamente,  wie  sonst  auf  den  kretisch  geome- 
trischen Vasen,  finden  wir  auch  hier. 

Indessen  läfst  sich  an  dieser  Vase  auch  ein  fremder 
Einflufs  wahrnehmen.    Sowohl  in  der  Vasenform,  wie  in  der 
Form    der  Henkel    erinnert    unser   Gefäfs  stark  an  die  von 
Conze,  Zur  Geschichte  der  Anfänge  der  griechischen  Kunst 
Taf.  II  abgebildete  Vase,   die  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 
aus  Thera    stammt.     Auch  in    einer  anderen  Beziehung  er- 
innert   unsere    kretische    Vase    an    die    theräischen    Gefäfse 
mit    geometrischer    Dekoration.      Grade    an    den    Stellen,    wo   wir    auf  den 
Theravasen    Reihen    von    sogen,    falschen    Spiralen    haben,    finden    wir    hier 
Reihen  von   concentrischen  Kreisen,  nämlich  unten  am  Hals  und  unterhalb 
des  dekorirten  Hauptstreifens  zwischen  den  Henkeln.     Da  der  Übergang  von 
falschen  Spiralen  zu  einer  Reihe  von  Kreisen  sich  schon  an  den  theräischen 
Gefäfsen  nachweisen  läfst10,  so  ist  es  wahrscheinlich,   dafs  auch  auf  unserer 
kretischen  Vase    die    zwei    Reihen    concentrischer  Kreise  einem  theräischen 
Vorbild  entnommen   sind,   wo   an  den  entsprechenden  Stellen  sich  entweder 
sogenannte  falsche  Spiralen  oder  ihre  Nachfolger,   concentrische  Kreise,  be- 
fanden n. 

Wir  können  vielleicht  noch  eine  andere  Beeinflussung  in  der  Dekoration 
unserer  Vase  beobachten.  Das  Hauptfeld  zwischen  den  Henkeln  ist  in  drei 
Felder  eingetheilt  und  die  Trennungsglieder  haben  dieselbe  Form,  die  wir 
an  einer  in  den  Athen.  Mittheil.  1897  S.  236  Fig.  4  abgebildeten  kretischen  Vase 
wiederfinden:  es  ist  offenbar  ein  geometrisch  stilisirtes  Blattzweigmotiv,  das 
in  mehr  naturalistischer  Form  auf  der  entgegengesetzten  Seite  des  betreffen- 


Fig.  21. 


10)  Vgl.  oben  S.  31. 

")  Es  ist  interessant  an  den  entsprechenden  Stellen 
des  bei  Conze  a.  a.  O.  abgebildeten  theräischen 
Gefäfses  zu  beobachten,  wie  das  ursprüngliche 
Motiv  sich  mehr  und  mehr  verflüchtigt.  An  den 
Stellen,  wo  man  sogen,  falsche  Spiralen  oder 
eine  Reihe  concentrischer  Kreise  erwartet  hätte, 


finden  wir  dort  eine  Reihe  kleiner  Punkte.  An 
den  theräischen  Vasen  läfst  sich  also  folgende 
Entwicklung  der  Motive  beobachten:  1)  sogen, 
falsche  Spiralen;  2)  concentrische,  aneinander 
gereihte  Kreise;  3)  Reihe  von  Punkten.  Diese 
Entwicklung  des  Ornaments  läfst  sich  für  die 
chronologische  Bestimmung  gut  verwerthen. 


40 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


den  Gefäfses  gemalt  ist  (a.  a.  O.  Fig.  4a).     Dies  Motiv  ist  selbstverständlich 
nicht  geometrisch,  sondern  aus  der  mykenischen  Kunst  abgeleitet". 
10)    Fig.  22.     Syllogos  in  Herakleion,   aus  Gortyn  (Mus.  Nr.  Gortyn  160).     Grober, 
rothbrauner  Thon,  schwarzer  Firnis.     H.  0,50.    Dm.  d.  Mdg.  0,17.    Gr.  Umf. 
1,12.     Sowohl  Thon  wie  Vasenform  und  Verzierungen 
(mit  dem  Zirkel  gezogene  concentrische  Halbkreise)  be- 
rechtigen   uns    dies  Gefäfs    zu    den    geometrischen   zu 
ziehen.     Indessen    sei    hier    bemerkt,    dafs  diese  Vase 
einer  Gruppe  angehört,   die  sich  mit  den  mykenischen 
Vasen    zu    berühren    scheint    und    deren    Vertreter    an 
mehreren  Orten  in  Griechenland  und  auf  den  Inseln  zu  finden  sind.     Ich  ver- 
weise auf  den  besonderen  Abschnitt,  in  welchem  diese  Vasen  zusammengefafst 
werden  sollen. 

11)  Fig.  23.  Herakleion,  im  Besitz  des  Herrn  Mtvous  KccXoxoiipivöc, 
aus  Knossos.  Heller  gelbbrauner  Thon,  glänzend  schwarzer 
Firnis.  H.  0,25.  Gr.  Umf.  0,45.  Bemerkenswerth  ist  am  Hals 
das  Hakenkreuz.  Die  Dekoration  der  Schulterfläche  (Dreiecke 
und  Grätenmuster)  ist  beim  ersten  Anblick  gut  geometrisch. 
Indessen  finden  wir  dieselben  Motive  auf  einer  kleinen  Bügel- 
kanne aus  Anopolis,  die  unten  (Fig.  26)  abgebildet  wird  und  deren 
Zusammenhang  mit  der  mykenischen  Kunst  unzweifelhaft  ist. 
Fig.  24.  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Gortyn  (Mus.  Nr.  Gortyn 
179).  Grober  bräunlicher  Thon  mit  hellem  Überzug  und  schwarz- 
braunem Firnis.  Der  Hals  und  die  zwei  Henkel  sind  nicht  mehr 
vorhanden.  Auf  der  Vorderseite  an  der  Schulter  ein  einfaches 
geometrisches  Ornament,  das  übrigens  auch  den  mykenischen 
Vasen  nicht  fremd  ist'3. 

Fig.  25.  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr.  Anop.  26). 
Gelblicher  Thon,  rothbrauner  Firnis,  der  früher  wohl  schwarzbraun  gewesen 
sein  mag.     H.  0,105.     Dm.  d.  Mdg.  0,15. 

Auch  hier  scheint  die  geometrische  Dekoration  zwischen 
den  Henkeln  von  der  mykenischen  Ornamentik  indirekt  beeinflufst 
zu  sein.  Dasselbe  Dekorationsmotiv  finden  wir  auch  auf  einer 
Bügelkanne  aus  Spata  in  Attika,  die  bei  Furtwängler-Loeschcke, 
Myken.  Vasen  Taf.  XVII  113  abgebildet  ist.  Freilich  sind  dort 
statt  der  Kreise  Rosetten,  die  aber  im  geometrischen  Stil  bei 
der  üblichen  Vereinfachung  der  herübergenommenen  Motive  leicht  in  Kreise 
verwandelt  werden  konnten. 


Fig.  23. 


Fig.  24. 


13) 


12)  Vgl.  Furtwängler-Loeschcke,  Myken.  Vasen,  Taf. 
XVI  104. 

13)  Furtwängler-Loeschcke,     Myken.    Vasen,     Taf. 


XXXV  357.     Schliemann,  Mykenae  Taf.  IX  39. 
XIII  67. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


41 


B.  Vasen  mit  überwiegend  mykenischen  Ornamenten  oder 
mykenischer  Form. 

14)  Fig.  26.     Syllogos    in    Herakleion,    aus    Anopolis  (Mus.    Nr.    Anop.  9).     Gelb- 

brauner Thon,  glänzender  schwarzer  Firnis.    H.  0,30.    Gr.  Umf.  0,37.    Bügel- 
kanne mit  geometrischen  Verzierungen. 

15)  Fig.  27.     Syllogos    in    Herakleion,    aus  Anopolis    (Mus.    Nr.  Anop.  12).     Gelb- 

brauner   Thon,    geglättete    Oberfläche,    schwarzer    Firnis.     H.  0,19.     Dm.  d. 
Mdg.  0,155.     Gr-  Umf.  0,56. 

Die  dekorirte  Fläche  zerfällt    in    drei    horizontale,    von    einander    durch 
schmale  Bänder    getrennte    Streifen.     Der    obere    und    der    untere    sind    mit 


Fig.  26. 


Fig.  27. 


Zickzacklinien  verziert,  der  mittlere  hat  an  jedem  Ende  ein  kleines  metopen- 
artiges  Feld  abgeschnitten,  wie  die  theräischen  Vasen  es  öfters  haben.  Diese 
kleinen,  viereckigen  Felder  sind  von  Diagonalen  geteilt.  Man  vergleiche 
dieselbe  Anordnung  auf  der  bei  Conze  Zur  Geschichte  der  Anfänge  der 
griech.  Kunst  Taf.  III  1  abgebildete  Vase. 

An  theräische  Gefäfse  erinnern  die  kleinen,  auf  der 
Abbildung  wenig  sichtbaren  Striche  am  oberen  Rand,  myke- 
nisch  ist  dagegen  das  Flechtband,  das  den  gröfseren  Teil 
des  mittleren  Streifens  einnimmt14. 
16)  Fig.  28.  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr. 
Anop.  27).  Heller  gelbbrauner  Thon,  schwarzer  Firnis. 
H.  0,12.     Gr.  Umf.  0,46. 

Die  kugelige  Form  des  Gefäfses  weist  auf  primitive, 
prämykenische  Zeiten  zurück,  ebenso  die  statt  Henkel  an- 
gebrachten Ansätze,  welche  durchbohrt  sind,  um  durch 
die  Löcher  Schnuren  zu  ziehen.  Das  Gefäfs  war  also,  wie 
manche  von  den  ältesten  troischen,  zum  Aufhängen  bestimmt 
und  damit  stimmt  auch  die  eigentümliche  Thatsache,  dafs 
es  unten  verziert  ist.    Die  concentrischen  Kreise  am  Bauche 


>4)  Vgl.  z.  B.  Furtwängler-Loeschckc,  Myken.  Vasen,  Taf.  XXXIV  338. 


42 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


passen  gut  in  den  geometrischen  Stil  hinein,  dagegen  nicht  das  ziemlich 
naturalistisch  ausgeführte  Pflanzenmotiv  zwischen  zweien  der  concentrischen 
Kreise.  Dies  erinnert  vielmehr  an  die  mykenische  Ornamentik15.  Auch 
die  unten  am  Boden  des  Gefäfses  gemalte  Rosette  gehört  nicht  -dem  geo- 
metrischen Stil  an,  wenn  sich  auch  ihr  Vorbild  innerhalb  der  mykenischen 
Kunst  nicht  sicher  nachweisen  läfst. 

17)  Fig.  29.     Syllogos    in    Herakleion,    aus  Anopolis   (Mus.   Nr.  Anop.   28).     Gelb- 

brauner Thon,  Firnis  etwas  stumpfer,  wie  an  den  meisten  anderen  Vasen 
aus  Anopolis.  H.  0,34.  Gr.  Umf.  0,51.  Der  Form  nach  gehört  diese  Vase 
zu  den  geometrischen.  Der  Hals  ist  auch  geometrisch  dekorirt  mit  Zickzack 
linien;  dagegen  finden  wir  an  der  Schulter  und  am  Bauch  ein  Ornament,  das 
für  die  mykenischen  Vasen  charakteristisch  ist16. 

18)  Fig.  30.     Syllogos    in    Herakleion,    aus   Anopolis    (Mus.  Nr.  Anop.  33).     Gelb- 

brauner Thon,  schwarzer  Firnis.  H.  0,65.  Dm.  d.  Mdg.  0,13.  Auf  das 
mykenische  Dekorationsmotiv  an  der  Fläche  zwischen  den  Henkeln  braucht 
kaum  hingewiesen  zu  werden. 

19)  Fig.  31.     Syllogos    in    Herakleion,    aus    Knossos.      Heller    gelbbrauner   Thon, 

schwarzbrauner  Firnis.     H.  0,09.     Gr.  Umf.  0185.     Die  Form  erinnert  an  die 


Fig.  30. 


Fig.  31. 


Fig.  29. 


oben  dargestellte  kretische  Vase  Nr.  11.  Die  concentrischen  Kreise  sind 
das  Eigenthum  des  geometrischen  Stils.  Dagegen  sind  die  im  innersten 
Kreis  befindlichen  »Speichen«,  die  nicht  gradlinig  sondern  geschweift  sind, 
auf  mykenische  Vorbilder  zurückzuführen17,  und  das  Flechtmotiv  findet  sich  be- 
kanntlich häufig  auf  den  mykenischen  Vasen,  vgl.  oben  Nr.  17. 
20)  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Staurakia  (2 — 3  Stunden  südwestlich  von  Herakleion). 
Mus.  Nr.  Staurakia  87.     Gelbbrauner  Thon,  rötlicher  Firnifs,   der  ursprünglich 


15)  Vgl.  z.  B.  Furtwängler  -  Loeschcke  a.  a.  O.  Taf. 
XVI  104  und  das  Ornament  an  der  kretischen 
Vase,  die  in  den  Athen.  Mittheil.  1897  S.  240 
Fig.  8  abgebildet  ist. 


16)  Vgl.  Furtwängler-Loeschcke  a.  a.  O.    Taf.  XVIII 
131.  XXXIV  346. 

17)  Vgl.  Athen.  Mittheil.   1897  S.  235. 


Petersen,    Caele  Vibenna  und  Mastama.  43 


schwarzbraun  gewesen  sein  mag.  H.  0,35.  Dm.  d.  Mdg.  0,14.  Abgebildet 
Athen.  Mittheil.  1897  S.  234  Figg.  2.  2  a. 

21)  Herakleion  im  Besitze  des  Herrn  Ioannis  Mitzotakis,  aus  Knosos.     Gelbbrauner 

Thon,  braunroter  Firnifs.  H.  0,36.  Dm.  d.  Mdg.  0,15.  Gr.  Umf.  0,96. 
Abgebildet  Athen.  Mittheil.  1897  S.  236  Figg.  4.  4a. 

22)  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr.  Anop.  22).     Gelbbrauner  Thon, 

geglättete  Oberfläche,  schwarzbrauner  Firnifs.  H.  0,30  (mit  Deckel  0,36). 
Dm.  d.  Mdg.  0,20.  Gr.  Umf.  1,03.  Abgebildet  Athen.  Mittheil.  1897  S.  241 
Figg.  10.  10  a. 

23)  Syllogos  in  Herakleion,  aus  Anopolis  (Mus.  Nr.  Anop.  17).     Gelbbrauner  Thon, 

schwarzbrauner  Firnifs.  H.  0,34.  Dm.  d.  Mdg.  0,13.  Gr.  Umf.  0,88.  Ab- 
gebildet Athen.  Mittheil.  1897  S.  243  Figg.  13.  13a. 

24)  Syllogos  in  Herakleion,   aus  Ilptvta  auf  Kreta,    abgebildet  Athen.  Mittheil.  1897 

S.  244  Figg.   14.  14  a. 

(Fortsetzung  folgt.) 
Lund.  Sam  Wide. 


^J^^,£~^  aj^\^*^*^ 


CAELE  VIBENNA  UND  MASTARNA. 

(Zu  Jahrbuch  1897  S.  57  fr.) 

Einige  Bemerkungen  zu  dem  lehrreichen  Aufsatz  von  Körte  möchte  ich  nicht 
weiter  hinausschieben,  wenn  ich  auch  mich  darauf  beschränken  mufs,  nur  das 
Wesentlichste  zu  sagen,  was  ich  s.  Z.  auch  in  den  Sitzungen  des  römischen  Instituts 
am  4.  und  18.  Febr.  d.  J.  vorgetragen  habe. 

Ein  Zeugnifs  des  Gellius1  bei  Solin  1,7  =  Peter  Hisi.  rom.  fr.  S.  93,26  her- 
anziehend, hat  Körte  (Etr.  Spieg.  V.  S.  167  f.,  vgl.  Jahrb.  1897  S.  80)  die  Darstellung 
eines  etruskischen  Spiegels  (Etr.  Spieg.  V  Taf.  127  =  A)  und  dreier  Urnen  (I rilievi 
delle  ume  etrusche  II  CXIX  I  =  B,  ia  S.  255,  hier  als  Fig.  1  wiederholt,  =  C, 
2  =  D)  treffend  erklärt. 

Mit  einigen  Abweichungen,  aber  im  Wesentlichen  gemeinsamen  Ursprungs, 
stellen  diese  Bilder,  A  sogar  mit  Beischriften  versehen,  den  Cacn  sitzend  als  Apollo 
ähnlichen  Sänger  dar,  der  auf  A  die  Saiten  seiner  Leyer  rührt,  während  neben  ihm 
tiefer  ein  Knabe  Artiles  sitzt,  wie  der  Schüler  neben  dem  Lehrer,  und  in  einem 
aufgeklappten  Diptychon  liest,  d.  h.  wohl,  trotz  geschlossenen  Mundes,  singt. 
Während  die  beiden  zwischen  Bäumen,    also  wohl  im  Dickicht  des  Waldes,    so  in 

')  Etwas    mifsdeutet   in   Roschers  Lexikon   I  2276;    richtig   von  Wissowa,    Pauly-Wissowa  V   1166,  noch 

ohne  Körtes  Ausführungen  zu  kennen. 


44 


Petersen,    Caele  Vibenna  und  Mastarna. 


ihren  Sang  vertieft  sind,  von  einem  satyrähnlichen  Waldgeist  belauscht,  steht  auf 
jeder  Seite  ein  Gewappneter,  wie  zum  Hervorbrechen  aus  dem  Walde  bereit:  Avle 
und  Caile  Vipinas  benannt.  Auf  den  Urnen  ist  die  Handlung  ein  wenig  vorgerückt: 
während  die  Gewappneten  dort  noch  zu  lauern  schienen,  ist  hier  ihr  Vorbrechen 
entschieden;  Cacu  rührt  in  B  noch  mit  der  Linken  die  Saiten,  macht  aber  mit  der 
Rechten  einen  Gest  nicht  des  Schreckens,  sondern  ernster  Zurede;  in  C  und  D 
scheint  er  mehr  und  mehr  in  Ruhe  und  in  sich  selbst  zu  versinken.  Ein  älterer 
Begleiter,    dienenden  Aussehens,    ruht  am  Boden  hingestreckt,  und,  obgleich  mehr 


Fig/i. 

sitzend  als  liegend,  legt  er  auch  in  B  den  Kopf  in  die  Hand,  nicht  in  tiefer  Be- 
trübnifs,  wie  Körte  meint,  sondern  schlafend:  man  kennt  ja  den  in  die  Hand  gelegten 
Kopf  als  Schlaf  bedeutenden  Gestus,  wie  im  Orient,  so  auch  in  Italien.  In  C  da- 
gegen ist  der  Liegende  erwacht  und  sucht  dem  einen  Angreifer  Einhalt  zu  thun. 
Den  Artiles  von  A  wird  man  in  diesem  Liegenden  schwerlich  erkennen,  zumal  in 
D  neben  diesem  noch  ein  Begleiter  vorhanden  ist,  welcher  den  einen  Angreifer  um 
Gnade  anfleht.  Auch  liegt  in  C  D  neben  dem  Liegenden  ein  Tragholz  mit  Reise- 
gepäck2, von  dem  in  B  bei  dem  Sitzenden  nur  ein  Gefäfs  übrig  geblieben  ist. 
Dies  Gepäck  und  das  nun  auch  verständliche  eine  Pferd,  dessen  sich  in  D  einer 
der  Begleiter  der  Angreifer  zu  bemächtigen  sucht,  zeigen  uns,  dafs  Cacus  mit  Artiles 
auf  einer  Reise,  die  ersterer  als  Hauptperson  zu  Pferde  macht,  während  ein  Diener 
das  Gepäck  trägt,  Nachts  im  Walde  Halt  gemacht,  und  dafs  hier  der  Diener  ein- 
geschlafen war,  während  Cacus  und  Artiles  noch  Sängerkunst  üben.  Bei  solcher 
Rast  werden  sie  von  den  beiden  Brüdern  Vipina  überfallen,  die  augenscheinlich  jene 
Sänger  nicht  zu  tödten  sondern  nur  sich  ihrer  Person  zu  bemächtigen  bedacht  sind. 
Hören  wir  nun  das  schriftliche  Zeugnifs:  hie  (Cacus),  ut  Gellius  tradit,  cum  a  Tarchone 
Tyrrheno,    ad   quem    legatus   venerat   missu   Marsyae    regis,    socio  Megale3   Phryge, 

-')  Vgl.   Monumenti    inediti    d.    Inst.    Supplem.   Taf.        3)  Ist   es   undenkbar,   dafs  Megales   nur  aus  Artiles 
XV  f.  verschrieben  sei? 


Petersen,    Caele  Vibenna  und  Mastarna.  ac 

cnstodiae  foret  datus,  frustratus  vincula  et  unde  venerat  redux,  praesidiis  amplioribus 
occnpato  circa  Volturnum  et  Campaniam  regno  —  folgt  angeheftet  die  Geschichte 
vom  Cacus  und  Hercules,  und  schliefslich  Megalen  Sabini  receperunt,  disciplinam 
augurandi  ab  eo  docti.  Wort  und  Bild  decken  sich  keineswegs.  Indessen  den 
legatus  ebenso  wie  seinen  Genossen  der  disciplina  augurandi  kundig  zu  halten,  liegt 
doch  nahe,  und  das  bestätigt  das  Zeugnifs  ungenannter  Gewährsmänner  bei  Servius 
Aen.  III  359:  a  Marsya  rege  missos  e  Phrygia  regnante  Fauno,  qui  disciplinam 
auguriorum  Italis  ostenderunt.  Seher  oder  Sänger  sind  sie  ja  auch  im  Bilde;  und 
Gewaltthat,  Freiheitsberaubung  scheint  hier  ja  zu  drohen,  wie  dort  eingetreten. 
Aber  im  Bilde  erschienen  die  Brüder  Vibenna,  nicht  Tarchon,  im  Bericht  dieser, 
nicht  jene.  Kein  Zweifel  dafs  man,  wie  Körte  gethan,  beide  Darstellungen  in  Ein- 
klang zu  bringen  versuchen  mufs,  eine  aus  der  andern  ergänzend;  aber  etwas 
anders  als  Körte.  Für  die  Helden  Vibenna  eine  ruhmvolle  That  verlangend,  meint  er 
solche  darin  zu  finden,  dafs  'die  Auslieferung  der  von  den  Reisenden  bewahrten 
Geheimlehren  bezw.  Orakelsprüche  an  einen  Gegner  des  Vipina  durch  die  Abfangung 
der  Überbringer  verhindert  wurde'.  Aus  dem  unten  noch  zu  besprechenden 
Vulcenter  Grabgemälde  sodann  die  Feindschaft  zwischen  den  Vipina  und  dem 
Tarchu  Rumach  =  Tarchon  Tyrrhenus  entnehmend,  meint  Körte,  die  zu  Tarchon 
reisenden  Abgesandten  seien  unterwegs  von  den  Vibenna  abgefangen  worden.  Dafs 
damit  aber  die  schriftliche  Überlieferung  vollständig  aus  dem  Geleise  kommt,  scheint 
Körte  gar  nicht  zu  beachten:  so  nämlich  gelangt  Cacus  ja  nicht  in  den  Gewahrsam 
des  Tarchon,  sondern  der  beiden  Brüder,  und  wer  etwa  versuchen  wollte,  Gefangen- 
nahme und  Lösung  zu  verdoppeln,  wird  bei  kurzer  Überlegung  finden,  wie  mifs- 
lich  das  ist. 

Die  Sache  renkt  sich  dagegen  ganz  von  selbst  ein,  wenn  man  die  Vibenna 
zu  einer  Zeit  Freunde,  zu  einer  andern  Feinde  des  Tarchon  sein  läfst,  der  ja  selbst 
sich  wandelt,  zur  einen  Zeit  Tyrrhenus ,  zur  andern  Rumach  d.  i.  Romanus  ist;  und 
da  er  als  letzterer  eine  Partei  etruskischer  Söldner  hat,  konnte  er  als  ersterer  füglich 
eine  andere  haben.  Als  des  Tarchon  Mannen  haben  also  Caile  und  Avle  Vipinas 
den  beiden  reisenden  Sehern  aufgelauert.  Aber,  wird  man  einwenden,  dies  Auf- 
lauern steht  ja  eben  in  Widerspruch  mit  Gellius.  Ja,  hier  ist  eben  der  zusammen- 
gezogene Bericht  aus  dem  Bilde  zu  erweitern,  und  zwar  in  einer  ganz  unanstöfsigen 
Weise.  Tarchon  ist  noch  Tyrrhenus,  wenn  es  erlaubt  ist  das  zu  urgieren,  und 
wir  kennen  ja  die  dem  Damaratus  seine  künftige  Königsherrschaft  in  Rom  vor- 
deutenden, aber  kundiger  Auslegung  bedürftigen  Vorzeichen.  Er  hat  also  die  weisen 
Seher  bei  sich  gesehen,  und  wünschte  sie  zu  behalten,  vergebens.  Die  Gesandten 
wider  Willen  festzuhalten,  scheut  er  als  Frevel,  die  wieder  Abgezogenen  unterwegs 
einfangen  zu  lassen,  nicht.  Das  ist  in  den  Worten  des  Gellius  nicht  ausgesprochen, 
aber  es  genügt,  wie  mir  scheint,  dafs  seine  Worte  solcher  Einschaltung  aus  dem 
Bilde  nicht  widerstreben.  — 

Und  danach  noch  ein  Wort  über  das  Vulcenter  Grabgemälde,  dessen  hier- 
hergehörigen Theil  Körte  auf  S.  70  wieder  abgebildet  hat  (hier  als  Fig.  2  wiederholt). 


Aß 


Petersen,   Caele  Vibenna  und  Mastarna. 


ti 


Diesem,  wie  er,  vielleicht  etwas  zu  hoch 
hinaufgehend,  nachgewiesen,  noch 
dem  vierten  Jahrhundert  angehörigen 
Gemälde  entnimmt  Körte  die  That- 
sache,  »dafs  ein  etruskisches  Heer 
unter  Macstrna  die  Stadt  Rom  mit 
stürmender  Hand  .  .  .  genommen  .  .  . 
habe«.  Das  ist  nicht  richtig.  Es  ist 
aus  den  verschiedenen  Stellungen  der 
Überfallenen  und  ihrer  eigenthümlichen 
Bekleidung  völlig  klar,  dafs  sie  gelegen 
hatten  in  ihre  Mäntel  eingehüllt.  Ganz 
augenscheinlich  ist  es,  dafs  alle  vier 
von  rechts  nach  links  in  fortschreiten- 
dem Übergang  vom  Schlaf  zum  Er- 
wachen und  Sicherheben  dargestellt 
sind.  Sie  hatten  also  geschlafen, 
während  ihr  Gefangener  mit  gefesselten 
Händen  dastand.  Obgleich  man  nichts 
davon  sieht,  möchte  man  denken,  dafs 
er  auch  an  irgend  etwas  gefesselt  ge- 
wesen sei.  Nachts  also,  wie  den  Cacus, 
überfallen  hier  Avle  Vipinas  und 
Macstrna  mit  ihren  Freunden  den 
Tarchu  und  seine  Leute,  die  so,  neben 
einem  Gefangenen  biwakierend,  natür- 
lich nicht  in  Rom  gedacht  werden 
können,  sondern  nur  auf  dem  Rück- 
wege dahin,  nach  einem  glücklichen 
Tage,  bei  welchem  sie  Caile  Vipinas 
gefangen  nahmen,  wenn  nicht  gar 
noch  auf  dem  Kampfplatz  selbst. 

Diese,  wie  mir  scheint,  an  sich 
schon  hinlänglich  sichere  Erklärung 
des  Bildes  erhält  Bestätigung,  von  wo- 
her man  sie  kaum  erwartet.  In  diesem 
Jahrbuch  1889  S.  263  hat  Heydemann 
das  Bild  eines  Kraters  von  Ruvo  ab- 
gebildet (a),  das  er,  trotz  wohl  be- 
merkter Abweichungen,  doch  auf  Ilias 
XXI  26  ff.  und  49fr.  glaubte  beziehen 
zu  müssen.     Der  Gefesselte  links  sei 


Petersen,    Caele  Vibenna  und  Mastarna. 


47 


einer  der  zwölf  im  Skamander  gefangenen  und  gefesselten  Troerjünglinge,  der  andre 
rechts  der  von  Achill  danach  erschlagene  Lykaon.  Das  ist  unmöglich.  Die  Art, 
wie  hinter  dem  vermeintlichen  Lykaon  die  Waffen  angebracht  sind,  beweist  unwider- 
sprechlich,  dafs  der  Jüngling  nicht  eben  gekämpft  hat.  Obgleich  schon  von  einem 
Speer  getroffen,  ist  er  doch  nicht  etwa  dadurch  zu  Falle  gekommen;  die  ordentlich 
hingestellten  Lanzen  und  der,  wie  es  scheint,  daran  gehängte  Schild  zeigen  vielmehr, 
dafs  der  Jüngling  sich  zur  Ruhe  gelegt  hatte,  und  aus  dieser  Ruhe  durch  den 
plötzlichen  Angriff  aufgeschreckt  wird.  Wie  sollte  man  sich  denn  den  Lykaon  der 
Fesselung  des  andern  Troers  anwesend  oder  zuschauend  denken? 

Was  so  schon  gewifs  ist,  wird  durch  einen  zweiten  unteritalischen  Krater 
»gleicher  Form«  (b),  den  Heydemann  mit  gewohnter  Monumentenkenntnifs  heran- 
gezogen   hat,    noch    gewisser    (hier    als  Fig.  3    wiederholt    nach    Passeri,    Picturae 


öcOci)aoo  CZDCD 


CT3  O  ^  0 


Fig.  3- 


Etruscorum  256).  Alles  ist  in  derselben  Ordnung  geblieben:  der  Baum,  die  drei 
Krieger,  die  Waffen,  nur  sitzt  der  Gefesselte  nach  rechts  statt  nach  links  und 
auf  statt  neben  seinem  Schild.  Die  Krieger  scheinen  alle  drei  nackt,  nur  mit  dem 
breiten  Gürtel  bewehrt,  den  sie  auch  auf  dem  andern  Bild  haben.  Sind  die  Waffen 
rechts,  wie  die  Kiesel  am  Boden,  ein  wenig  anders  gestellt,  so  ist  doch  auch  hier 
klar,  dafs  sie  nicht  durch  Zufall  so  liegen.  Zudem  hat  der  Maler  eine  Vorliebe, 
die  im  Kampf  gebrauchten  Speere  gebrochen  zu  zeichnen,  wobei  man  weniger  an 
die  bekannte  Eigenschaft  des  römischen  pilimi  zu  denken  hat,  als  an  die  realistische 
Kunst,  welche  z.  B.  die  kleine  Pergamener  Amazone  in  Neapel  geschaffen  hat. 
Ein  solcher,  entsprechend  dem  von  dem  Angreifer  in  a  geworfenen,  liegt  neben 
dem  Jüngling  rechts,  ohne  ihn  zu  berühren;  zum  Ersatz  steckt  dem  Gefesselten  ein 
ebensolcher  in  der  rechten  Seite.  Das  sind  Änderungen  die  der  Maler  von  b 
nicht  gedankenlos  gemacht  hat.  Er  hat  seine  Vorlage  anders  interpretiert,  den 
Vorgang  selbst  nur  ein  wenig  anders  gewandt.     Eines  nämlich  scheint  mir  gewifs, 


^g  Petersen,    Caele  Vibenna  und  Mastarna. 

dafs  der  Krieger  rechts  nicht  ebenfalls  gefesselte  Arme  hat,  wie  Heydemann  meinte. 
Sollten  sich  die  zwei  gegenseitig  gefesselt  haben?  Denn  der  Angreifer  kommt  doch 
erst  dazu.  Das  hätte  ja  so  wenig  Sinn,  wie  dafs  der  Angreifer  sich  auf  zwei 
Gefesselte  würfe.  Nein  schon  die  Cacus-Urnen  B  D  sagen  uns,  dafs  der  Jüngling 
rechts,  halb  sitzend,  halb  liegend,  schläft,  im  Schlaf  überfallen  wird.  Er  konnte  also 
nicht  schon  getroffen  sein.  Wie  in  den  Cacusbildern  und  sonst  so  oft,  ist  der  dar- 
gestellte Zeitpunkt  ein  wenig  verschieden:  in  b  ein  etwas  früherer,  in  a  ein  etwas 
späterer.  Der  neben  dem  Schlafenden  liegende  gebrochene  Speer,  wenn  er,  wie 
wohl  möglich,  aus  der  Vorlage  herstammt,  erscheint  hier  als  ein  im  voraus- 
gegangenen Kampf  zwischen  dem  jetzt  Gefesselten  und  dem  jetzt  Schlafenden, 
geworfener.  Jener  hatte  gefehlt,  dieser  getroffen,  und  dafs  er  aufserdem  noch  zwei 
Speere  hat,  ist  ein  Widerspruch,  den  man  wohl  hinnehmen  darf,  obgleich  er  auch 
zu  lösen  wäre  — ;  dann  wurde  jener  gebunden,  und  dieser  konnte  sich  schlafen  legen 
auf  dem  Kampfplatz  selbst.  Aber  da  wendet  sich  plötzlich  das  Blatt.  Der  sorglos 
schlafende  Sieger  wird  plötzlich  überfallen,  in  b  hat  er,  schwer  getroffen,  sich  auf 
die  Knie  erhoben,  Gnade  flehend,  die  er  augenscheinlich  nicht  findet.  Wer  wollte 
zweifeln,  dafs  der  Angreifer,  der  ja  von  der  Seite  des  Gefesselten  herkommt,  dessen 
Freund  und  Befreier  ist;  die  lebhafte  Aufmerksamkeit,  mit  welcher  der  Gefesselte 
dem  Vorgang  folgt,  kommt  beim  abgewandten  Sitzen  in  a  besser  zum  Ausdruck. 

Auf  das  Minimum  der  nothwendigen  Personen  beschränkt,  haben  wir  also 
in  a  b  dasselbe  Ereignifs  wie  im  Vulcenter  Wandbild;  dafs  in  jenen  beide  Parteien 
unbärtig  sind,  während  in  diesem  nur  die  Leute  des  TarcJiu  es  sind,  beweist  nur 
die  selbstverständlich  gröfsere  Sorgfalt  der  grofsen  Malerei.  — 

Auf  eine  andre  Verwandtschaft  der  Malereien  im  Frangois-Grabe,  nämlich 
des  Todtenopfers  für  Patroklos4  mit  unteritalischer  Vasenmalerei  hat  Körte  S.  67 
hingewiesen.  Ist  aber  bei  Stoffen  griechischer  Sagendichtung  die  Vermittelung 
griechischer  Dichtung  und  Kunst  im  letzten  Grunde  wenigstens  selbstverständlich, 
so  möchte  das  bei  Caile  und  Avle  Vipinas  anders  scheinen.  Grade  dies  dünkt  mich 
aber  das  Wichtigste  bei  der  Sache,  dafs  mit  Körtes  Ansicht,  der  eben,  im  Gegen- 
satz zu  den  andern  Darstellungen  des  Vulcenter  Grabes,  diese  auch  in  der  Com- 
position  abweichend  für  etruskisch  hält  und  hier  Darstellung  eines '  national-etruskischen 
Stoffes'  (Jahrb.  S.  68)  erkennt,  den  Gegenstand  für  'echt  etruskische  Heldensage' 
(Spieg.  S.  i7of.),  in  '  tuskischen  Annalen'  überliefert  (Jahrb.  S.  75),  ausgiebt,  dafs  mit 
dieser  Ansicht  sich  die  Darstellung  desselben  Gegenstandes  auf  unteritalischen 
Vasen,   die  kein  Mensch  etwa  für  etruskisch  ausgeben  wird,    schlecht  vereinen  will. 

Sehen  wir  zunächst  die  starke  Verschiedenheit  an,  welche  Körte  zwischen 
dieser  nationaletruskischen  Darstellung  und  der,  wie  er  meint,  römisch  zurecht- 
gestutzten in  der  Rede  des  Claudius  (bei  Körte  Jahrb.  S.  74,  54)  findet,  so  ist  die 
Hauptdifferenz,  eben  nur  durch  Körtes  oben  widerlegte  Auslegung  des  Wand- 
gemäldes geschaffen,  in  Wirklichkeit  nicht  vorhanden;  der  Mastarna,  Caile  quondam 
Vivennae   sodalis  fidelissimus    omnisque   eius    casus    comes,    weist    mit    den   her- 

4)  Es  ist  ein  sonderbarer  Zufall,  dafs  Heydemanns  Deutung  von  ab  eben  dieses  streift. 


Petersen,   Caele  Vibenna  und  Mastarna.  aq 

vorgehobenen  Worten  ja  in  der  That  auf  die  Bilder;  wie  auch  die  varia  fortuna 
in  dem  Wechsel,  wo  der  Gefesselte  befreit,  die  Sieger  im  Schlaf  übermannt  und 
erschlagen  werden,  verständlich  wird;  endlich  ist  der,  welcher  cum  omnibus  reliquis 
Caeliani  exercitus  Etruria  excessit,  montem  Caelhim  occupavit,  nicht  mehr  und  nicht 
weniger  Eroberer  Roms,  als  wir  uns  Mastarna  mit  Caile  Vipinas  nach  den  drei  Bildern 
denken  dürfen.  Haben  sie  dort  nur  noch  Reste  ihres  Heeres,  so  war  ja  auch  hier  das 
Heer  geschlagen,  der  Führer  gefangen.  Da  die  Bilder  uns  keine  weitere  Folge  des 
nächtlichen  Überfalls  zeigen,  brauchen  wir  nicht  mehr  zu  denken  als  Claudius  angiebt. 
Sie  ziehen  nach  Rom,  dessen  König  sie  allerdings  getödtet;  aber  dieser  König  war  ja 
auch  nach  national-römischer  Darstellung  (Liv.  i.  40 5)  ein  Fremder.  Also  von  Fremd- 
herrschaft hatten  sie  Rom  befreit  und,  auf  dem  Caelius  angesiedelt,  mochte  Mastarna 
zur  Herrschaft  gelangt  sein,  wie?  —  das  sagt  auch  Claudius  ja  des  Nähern  nicht. 

Dafs  nun  die  Vibenna  und  Mastarna  griechische  Erfindung  seien,  wird  ja 
wohl  niemand  behaupten  wollen;  aber  dafs,  was  uns  von  ihnen  überliefert  wird,  von 
griechischen  Bildnern  dargestellt  worden,  das  scheint  mir  erwiesen,  und  für  das 
Cacusabenteuer  nicht  minder  gewifs  als  für  das  andre;  und  hier  ist  dies  auch  in 
der  schriftlichen  Überlieferung  deutlich:  im  Namen  des  Tarchon,  seiner  Bezeichnung 
als  Tyrrhenus,  in  den  schicksalskundigen  Sehern,  deren  Fang  an  den  des  Helenos 
erinnert,  überall  tritt  es  hervor;  und  wer  wollte  mit  Körte  (Spieg.  S.  171)  den 
phrygischen  König  Marsyas  ausscheiden?  Das  ist  ja  nur  die  Spur  des  aus  Namens- 
anklängen Geschichte  machenden  griechischen  Fabulierens,  das  auch  sonst  genug 
in  altetruskischer  Überlieferung  spukt. 

Die  Leugnung  der  etruskischen  Herkunft  des  Tarquinius  scheint  mir  in 
Körtes  Darlegung  zu  eng  mit  dem  widerlegten  Theil  seiner  Erklärung  zusammen- 
zuhängen, als  dafs  sie  noch  eine  besondere  Widerlegung  erforderte.  Auf  einen 
keineswegs  entscheidenden  Punkt:  dafs,  weil  Tarchu  gleich  Tarquinius  sei,  nicht 
auch  Tarchnas  ihm  gleich  sein  könne,  will  ich  mich  nicht  einlassen.  Die  Tarquinier 
könnten  ja  Etrusker  sein,  auch  wenn  das  Grab  in  Caere  einer  andern  Familie  gehörte. 

[Obiges  war  noch  ohne  Kenntnifs  von  Münzers  Aufsatz  über  Caeles  Vibenna  und 
Mastarna  im  Rhein.  Museum  1898  S.  596  geschrieben.  Derselbe  macht  die  Differenz 
zwischen  der  bildlichen  und  schriftlichen  Überlieferung  gröfser  als  sie  ist,  nicht  allein 
bei  dem  Cacusabenteuer  sondern  auch  bei  dem  andern.  Mag  er  mit  Recht  bestreiten, 
dafs  Cneve  Tarchu  gleich  Lucius  Tarquinius  Priscus  sei,  so  irrt  er  jedenfalls,  wenn  er 
den  Überfall  des  Tarchu  von  dem  der  andern  Männer  abscheiden  will.  Auch  M.  mufs 
ja  eine  gewisse  Übereinstimmung  des  Bildes  mit  Claudius  zugeben,  aber  dieselbe 
bezieht  sich,  wie  oben  hervorgehoben  ist,  nur  auf  das  Vorausliegende,  nicht  auf 
Mastarnas  Einzug  in  Rom.  Im  Wesentlichen  ist  das  Resultat,  zu  welchem  Münzer 
durch  seine  Analyse  der  schriftlichen  Überlieferung  gelangt,  nicht  verschieden  von 
dem,  welches  hier  aus  der  Kritik  und  Auslegung  der  bildlichen  gewonnen  ist.] 

Rom,   12.  Decbr.  E.  Petersen. 

5)  Bei    den   ex  pastoribus   duo  ferocissimi   delecti  ad  facinus   fallen    einem    von    selbst    die   Brüder 

Vibenna  ein. 
Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  4 


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u-ö-^s 


DTE  GRIECHISCHEN  TECHNOPAEGNIA. 

Die  seltsamen  griechischen  Gedichte,  die  man  Technopaegnia  oder  Carmina 
figurata  nennt,  haben  im  16.  und  17.  Jahrhundert  nicht  nur  die  hervorragendsten 
Philologen  beschäftigt,  sondern  Übersetzungen  und  Nachbildungen  ihrer  Technik 
und  ihres  Spieles  in  verschiedenen  Sprachen  hervorgerufen.  Dann  hat  man  sich 
nicht  nur  von  der  abstrusen  Künstelei  abgewandt,  sondern  die  Gedichte  fast  ver- 
gessen. Die  meisten  modernen  Theokritausgaben,  die  doch  so  viel  aufnahmen,  was 
weder  von  Theokrit  herrührt  noch  auf  seinen  Namen  überliefert  ist,  haben  seine 
Syrinx  einfach  weggeworfen,  weil  die  ästhetische  Unkritik  sich  den  Schlufs  erlaubte : 
»Dies  ist  absurd,  Theokrit  ist  ein  Klassiker,  folglich  hat  er  dies  nicht  gemacht.« 
Ihre  Echtheit  habe  ich  vor  Jahren  gerechtfertigt1;  aber  da  verstand  ich  die  Gedichte 
erst  zur  Hälfte.  Was  sie  sind,  wird  man  erst  sicher  fassen,  wenn  man  zunächst  weifs, 
woher  sie  kommen. 

Die  sechs  Gedichte  sind  erhalten^  erstens  durch  unsere  jungen  Bukoliker- 
handschriften,  deren  Affiliation  im  einzelnen  noch  unklar,  im  ganzen  vollkommen 
klar  ist.  Sic  gehen  auf  eine  Handschrift  zurück,  die  von  den  Gelehrten  der  byzan- 
tinischen Renaissance  im  13.  Jahrhundert  aufgestöbert  war2.  Damals  fand  man  Ge- 
fallen an  den  sprachlichen  Schwierigkeiten  (las  man  doch  auch  Lykophron  mit  Vorliebe); 
uns  lehren  die  Kommentare  von  Pediasimus  und  Holobolus  indessen  gar  nichts. 
Dieselbe  Überlieferung,  aber  beträchtlich  reiner,  findet  sich  in  der  Pfälzer  Handschrift 
der  Anthologie;  also  ist  es  klar,  dafs  deren  Schreiber  oder  der  Sammler  des  s.  g. 
15.  Buches  die  Gedichte  aus  einer  Theokrithandschrift  seiner  Zeit  aufgenommen  hat, 
zugleich  mit  einer  Paraphrase 3.  Die  Übereinstimmung  der  Überlieferung  des  13.  mit 
der  des  11.  Jahrhunderts  in  Fehlern  und  Lücken  beweist,  dafs  alles  auf  eine  einzige 
Handschrift  zurückgeht,  die  sich  aus  dem  Altertum  gerettet  hatte,  oder  vielmehr 
auf  deren  Umschrift  in  Minuskel  mit  Zufügung  der  prosodischen  Zeichen,  der  Wort- 
trennung  und  der  graphischen  Anordnung.  Denn  was  man  hiervon  in  das  Altertum 
zurückverlegen  darf,  ist  schlechterdings  nicht  auszumachen.    Also  mit  Theokrit  ist  diese 


')  De  Ijycophronis  Alexandra  Greifswald  1883.    Das  die  Epigramme  Theokrits,  folgt,    steht  viel  von 

Programm  hat  den  Anstofs  zu  der  Ausgabe  der  Tzetzes;  in  andern  der  besten  kommt  Planudisches 

Carmina    figurata     von    C.    Häberlin     gegeben,  Gut  vor. 

zuerst  Göttinger   Dissertation   1886,  in  der  man        3)  Das  Verhältnis    des  Textes    ist    dasselbe   in  den 

allein  lesen  kann.  Epigrammen     Theokrits,     die    zum    Teil    unter 

'-)  In    der   weitaus    besten    ambrosianischen    Hand-  falschem  Namen  in  der  Sammlung  des  Kephalas 

schrift,  wo  etöuXXtov  Trripyyec  als  Nr.  20  auf  Nr.  19,  stehn. 
Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  C 


52 


U.  v.  Wilamowitz  Moellendorff,    Die  griechischen  Technopaegnia. 


Sammlung  von  Technopägnien  erhalten  worden:  natürlich  weil  in  seinen  Werken 
eins  der  Art  stand.  Unter  den  Zusätzen  nennt  ein  Gedicht,  der  zweite  Altar,  seinen 
Adressaten  Olympios;  das  ist,  wie  jeder  Urteilsfähige  einsehen  mufs,  Hadrian.  Dies 
ist  also  eine  Nachahmung,  wie  wir  sie  aus  der  Zeit  Constantins  von  Optatianus 
Porphyrius  besitzen.  Damit  ist  bewiesen,  dafs  die  Theokritüberlieferung,  mit  der 
die  Gedichte  erhalten  sind,  nach  Hadrian,  aber  nicht  zu  lange  nach  Hadrian  ent- 
standen ist.  Ich  habe  dasselbe  früher  durch  die  Scholien  des  Munatius  und  Ama- 
rantus  gezeigt4.  Die  Popularität  aller  der  drei  Gedichte  des  Simias  von  Rhodos 
und  des  Altares  von  Dosiadas  ist  für  das  zweite  Jahrhundert  konstatiert5,  gleichzeitig 
mit  dem  Interesse  für  Lykophron.  Durch  diese  Citate  werden  die  Verfassernamen 
festgelegt.  Weiter  zurück  gelangen  wir  direkt  nicht,  denn  es  ist  nur  eine  ansprechende, 
aber  unbeweisbare  Vermutung,  dafs  Lävius  die  Erosflügel  nachgebildet  hat6.  Immerhin 
wird,  wer  die  Geschichte  der  grammatischen  Studien  und  der  Dichterüberlieferung 
übersieht,  die  Bezeugung  für  so  sicher  halten,  dafs  er  die  Entstehung  der  Gedichte 
durch  die  genannten  Dichter  in  der  ersten  hellenistischen  Periode  nicht  bezweifelt. 
Niemand  hat  bisher  daran  Anstofs  genommen,  dafs  die  seltsamen  Gebilde 
lediglich  zu  dem  Zwecke  verfertigt  wären,  um  niedergeschrieben  den  Umrifs  derjenigen 
Gegenstände  dem  Auge  darzubieten,  nach  welchen  sie  heifsen.  Dazu  reichen  die 
Zeilen  mit  ihrer  verschiedenen  Länge  nicht  hin,  denn  die  Erosflügel  und  das  Beil 
bestehen  aus  denselben  Versen.  Es  bedarf  dazu  vielmehr  noch  der  Künste  des 
Schreibers  mit  Einrücken  und  Ausrücken7.  In  wie  weit  darin  unsere  Handschriften 
eine  zuverlässige  Überlieferung  enthalten  und  enthalten  können,  darüber  wird  man 
nicht  leicht  zuversichtlich  reden.  Im  allgemeinen  wird  aber  durch  die  Nachahmungen 
des  zweiten  Altares  und  des  Optatianus  bewiesen,  dafs  die  hadrianische  Zeit  die 
Künstelei  eben  in  dieser  Anordnung  bewundert  hat.  Verläfst  man  sich  darauf,  so 
beherzige  man  auch  die  Merkwürdigkeit.  Zu  Simias'  Zeit  war  in  den  Steinschriften 
noch  sehr  verbreitet  die  Buchstaben  rottenweise  genau  untereinander  zu  stellen,  was 
wir  meist  mit  einem   modernen  Terminus  atot^yjSov  nennen 8.     Es  wäre  mit  diesem 


4)  Herakles  I1  188.  Ein  Verwandter  des  Munatius 
ist  durch  eine  Inschrift  seiner  Vaterstadt  Tralles 
bekannt.     Athen.  Mittheil.  8,  317. 

5)  Den  Altar  des  Dosiadas  nennt  Lukian,  Lexiph. 
25,  mit  der  Alexandra  des  Lykophron,  alle  drei 
Gedichte  des  Simias  Hephästion.  Die  Syrinx 
wird  mit  dem  Altar  in  den  Scholien  zu  Dionysios 
Thrax,  S.  734  Bekker,  citiert,  aber  ohne  Ver- 
fassernamen als  ganz  bekannt. 

6)  Citiert  von  Charisius  S.  288  Laevius  Pterygio 
Phoenicis,  erhalten  zwei  lange  Reihen  vonlonikern. 

7)  exösats  ei'söeoti;;  der  Terminus  ist  eben  durch 
die  ephesische  Bauinschrift  belegt  worden, 
vgl.  Herrn.  1899,  211.  Auf  der  Inschriftwand 
in  Magnesia  sind  Citate  durch  Ausrücken  kennt- 
lich gemacht;  die  Publikation  wird  das  bald 
zeigen.     Die  Bücher  haben  also  um  200  gewifs 


davon  Gebrauch  gemacht;  aber  aufser  dem  auch 
niemals  ganz  durchgedrungenen  Einrücken  des 
Pentameters  sind  mir  alte  Belege  nicht  bekannt. 
8)  Ich  weifs  nicht,  wer  ihn  aufgebracht  hat;  das 
griechische  Wort  bedeutet  xaxä  OTofyo'j;  und 
kann  sehr  verschiedene  Verwendung  finden; 
öfters  ist  es  nur  »in  einer«  oder  »in  der  be- 
stimmten Ordnung«.  Die  Stellung  der  auf  Vorder- 
mann ausgerichteten  Rotte  scheint  es  nirgend 
zu  bezeichnen.  Unsere  Schrift  in  gleichmäfsig 
horizontal  verlaufenden  Reihen  nennt  einScholion 
zu  Dionys.  Thr.  786  Bekk.  sxt/TjSov.  Es  ist  die 
Stelle,  aus  der  wir  den  Terminus  ßouaxpocprjSdv 
genommen  haben.  Andere  Anordnungen  daselbst 
beweisen  nur,  dafs  man  sich  von  der  alten  Schrift 
phantastische  Vorstellungen  machte.  Die  Bei- 
spiele sind  ein  Bibelvers;  aber  die  Lehre  ist  alt. 


U.  v.  Wilamowitz  Moellendorf,    Die  griechischen  Technopaegnia.  C'j 

Mittel  leicht  gewesen,  durch  die  Buchstabenzahl  der  Zeilen  Bilder  oder  vielmehr 
Linien  fest  zu  ziehen:  wir  kennen  sogar  von  einem  Dichter  der  Zeit,  Kastorion,  ein 
ähnliches  Kunststück9.  Optatianus,  der  sich  keine  Polymetrie  mehr  zutraute,  hat 
wirklich  in  seiner  Syrinx  die  abnehmende  Gröfse  der  Pfeifen  nur  durch  die  ab- 
nehmende Buchstabenzahl  seiner  Hexameter  dargestellt.  Bei  Simias  nichts  dergleichen. 
Da  nehmen  die  Verse  je  um  ein  Metron10  zu  oder  ab.  Wenn  wirklich  in  einer 
Zeit,  wo  man  noch  nicht  daran  dachte,  die  lyrischen  Zeilen  in  der  Schrift  für  das 
Auge  übersichtlich  abzusetzen,  solche  gleichzeitig  metrischen  und  so  zu  sagen  typo- 
graphischen Kunststücke  ersonnen  und  buchhändlerisch  vervielfältigt  worden  sind, 
so  gebührt  dieser  Merkwürdigkeit  nachdrückliche  Hervorhebung.  Und  sofort  fragen 
wir  verwundert,  wie  Simias  darauf  verfallen  konnte. 

Ich  kenne  nur  einen  Versuch,  das  zu  erklären  oder  doch  danach  zu  fragen. 
A.  Dieterich11  hat  in  dem  Leydener  Zauberbuch  die  Anweisung  gefunden  und  richtig 
aufgefafst,  dafs  Beschwörungen  wie  a  es  7,7373  im  00000  uuuuuu  (dohoüxdcoco  unter  ein- 
ander geschrieben  werden  sollen  »flügelartig«,  und  dafs  also  die  in  der  Zauber- 
litteratur  genannten  Trrspufes'Epjxou  und  der  Ball  des  Demokrit  oder  Orpheus  wirklich 
Technopägnien  in  dem  Sinne  gewesen  sind,  wie  man  damals  die  des  Simias  auffafste. 
Aber  Dieterichs  Frage,  ob  in  dem  Zauber  der  Ursprung  der  Carmina  figurata  liege, 
bleibt  ohne  Antwort,  und  bei  einem  Satze  »der  Inhalt  ist  natürlich  dann  ein  anderer«, 
vermag  ich  mir  nur  zu  denken:  der  Inhalt  stimmt  zu  der  Vermutung  nicht.  Von 
dem  Inhalte  werden  wir  doch  zunächst  auszugehen  haben;  die  Anwendung  im 
Zauber  kann  ja  eben  so  gut  die  Form  der  Gedichte  aufgenommen  haben,  wie  sie 
damals  galt,  einerlei  wie  falsch  die  Auffassung  war.  Die  Zauberer  der  späteren 
Kaiserzeit  bezeugen  nur  von  neuem  die  damalige  Popularität  der  Gedichte. 

Sehen  wir  zunächst  die  beiden  in  demselben  Versmafse  verfafsten  Gedichte 
an,  von  denen  die  Flügel  so  zu  lesen  sind,  dafs  die  Verse  in  der  Strophe  abnehmend, 
in  der  Antistrophe  zunehmend  auf  einander  folgen.  In  dem  Beile  sollen  sie  zwar 
so  geschrieben  werden,  aber  gelesen  so,  dafs  die  respondierenden  auf  einander  folgen 
—  was  kein  Zeichen  dem  Leser  weist:  ohne  Scholien  geht  das  nicht,  sind  die  Ge- 
dichte daher  selbst  in  der  Anthologie  nicht  geblieben.  Der  Umrifs  der  beiden  Figuren 
wird  dadurch  wie  die  umstehenden  Figuren  1  und  2  zeigen. 

Man  wird  nicht  behaupten  können,  dafs  die  Flügel  eine  grofse  Ähnlichkeit  mit 
der  Form  zeigten,  die  uns  aus  den  Kunstwerken  geläufig  ist;  dafs  man  das  Doppelbeil 
wirklich  erkennen  würde,  ist  noch  unsicherer.  Da  haben  die  byzantinischen  Schreiber 
selbst  geschwankt12  und,  was  das  bezeichnendste  ist,  einen  Vers  eingeflickt,  der  dem 

9)  Athen.  X  4541".  aus  Klearch.     Es  sind  in  Wahr-  n)  Abraxas  199. 

heit  iambische  Monometer  (Trimeter  mit  zwei  12)  Von  ihren  Zeichnungen  geben  die  Drucke  be- 
Diäresen), der  Monometer  (von  Klearch  verständig  greiflicher  Weise  keine  Vorstellung.  Im  Am- 
1106;  genannt)  zu  11  Buchstaben:  das  kann  nur  brosianus  stehen  die  respondierenden  Verse,  die 
in  oxot^rjSov  dem  Auge  bemerkbar  gemacht  worden  ungraden  oberhalb,  die  graden  unterhalb  des 
sein.  horizontalen   Stieles,    so  geschrieben,    dafs   sich 

,0)  Er  sagt  natürlich  7:06s  dafür,  da  er  die  wirkliche  durch  beide  zusammen  ein  Halbkreis,  als  Schneide, 

Metrik  verstand.  bildet,  also  die  längsten  am  meisten  nach  links, 

5* 


54 


U.  v.  Wilamowitz  Moellendorf,    Die  griechischen  Technopaegnia. 


Beile  einen  Stiel  geben  sollte13:   in  der  That,  wie  kommt  ein  Poet  dazu,   ein  Beil 
blofs  durch  die  Kontur  des  Eisens  darzustellen?     Aber  was  der  Leser  sehen  soll, 


Fig.  i.  Fig.  2. 

sagt  ja  der  Dichter  selbst.     Zunächst  die  Flügel: 

»Sieh  mich  an,  der  ich  Herr  der  Erde  bin  und  dem  Himmel  einen  andern 
Platz  gegeben  habe,  und  entsetze  dich  nicht  darüber,  dafs  ich  einen  dichten  Bart 
habe.  Denn  ich  bin  zu  der  Zeit  entstanden,  da  noch  allgemein  die  Notwendigkeit 
regierte.  Ich  bin  des  Chaos  Sohn,  nicht  der  von  Ares  und  Aphrodite;  habe  ich 
doch  nicht  mit  Gewalt,  sondern  mit  mildsinniger  Überredung  gewaltet;  und  da  wich 
mir  Erde,  Meer  und  Himmel:  ihnen  entrifs  ich  das  Scepter  der  Urzeit  und  gab  den 
Göttern  die  Gesetze14.« 

Also  der  Leser  sieht  einen  Eros,  an  dem  das  wunderbare  ist,  nicht  etwa, 
dafs  er  Flügel  hat,  sondern  dafs  er  einen  Bart  hat,  was  auch  allein  Erklärung  fordert 
und  findet.  Was  in  aller  Welt  hat  die  Flügelgestalt  des  Gedichtes  für  einen  Sinn? 
Ein  byzantinischer  Schreiber  hat  das  Einsehen  gehabt,  einen  ganzen  Eros  zu  malen  ,5, 
auf  dessen  Flügeln  dann  das  Gedicht  zu  stehn  kommt:  der  Mann  hat  gesundes 
Urteil  bewiesen,  aber  nicht  leicht  wird  jemand  glauben,  dafs  das  Gedicht  für  eine 
Buchillustration  bestimmt  gewesen  wäre.  Für  Simias  war  der  bärtige  Eros  gegeben: 
diese  Seltsamkeit  zu  rechtfertigen  war  eine  gute  Aufgabe  für  einen  hellenistischen 
Poeten,  der  das  in  dem  Stile  des  Epigrammes  thut.  Tiefe  Weisheit  brauchte  er 
nicht  auszukramen;  von  Zauber  keine  Spur16. 

Das  Beil  ist  gradezu  ein  Weihgedicht  »Epeios  weiht  der  Athena  zum  Dank 
für  ihre  Fürsorge  das  Beil,  mit  dem  er  die  gottgebauten  Mauern  gestürzt  hat. 
Denn  damals17  hat  er  Troia  zerstört  ohne  unter  den  Heroen  zu  zählen,  wo  er  nur 


aber  nach  innen  eingebogen,  was  die  Abnahme 
der  Gröfse  in  den  folgenden  bedingt. 

13)  Dazu  ist  ein  Vers  des  Eies  verwandt;  die  Antho- 
logie ist  von  diesem  Zusätze  frei. 

,4)  Eine  Nachahmung  dieses  Gedichtes  bei  Synesios 
habe  ich  in  den  Melanges  Weil  455  aufgezeigt. 

15)  Laurent.  32,  52,  erwähnt  von  Häberlin  7.  Er 
hat  keinen  Wert. 

6)  Gewifs    ist    die   Figur      der   Ananke   im    Grunde 


orphisch;  aber  das  war  längst  vulgär.  Die 
Debatten  über  die  Herkunft  des  Eros,  der  hier 
der  Hesiodische  ist,  waren  gerade  damals  im 
Anschlufs  an  Piatons  Symposion  rege,  vgl.  Antig. 
v.  Kar.  70. 
u)  Falsch   habe   ich   bei  Häberlin    geändert:    t5;jlo? 

ItIEI  .  .  .    7tdXtV    7jt0c(AtUGEV   .  .  .    VÜV    8'    ii   'Ofi^pElOV 

eßa  x^Xeuöov  ist  gleich  ir.z\  tote  (jiev  .  .  .  vüv  8s\ 


U.  v.  Wilamowitz  Moellendorf,    Die  griechischen  Technopaegnien. 


55 


ein  Wasserträger  war:  jetzt  steht  er  im  Homer,  durch  deine  Gnade,  Pallas.     Selig, 
wen  du  gnädig  anblickst:  dies  Glück  lebt  ewig.« 

Ersichtlich  eine  Weihung,  aber  eine  sonderbare.  Denn  Epeios  weiht  sein 
Beil  zum  Danke  für  seine  Rehabilitierung  durch  die  homerische  Poesie,  in  der  doch 
eben  der  Bericht  allein  stand,  dafs  er  nicht  voll  zählte,  sondern  mit  seinem  ungeschlacht 
starken  Leibe  den  Sklavendienst  des  Wassertragens  besorgte  und  dann  das  hölzerne 
Pferd  arbeitete18.  Aber  dadurch,  dafs  Homer  ihn  überhaupt  besungen  hat,  hat  er 
das  ewige  Leben.  Der  Gedanke  ist  fein;  aber  wie  reimt  sich  das  mit  seiner  eignen, 
notwendig  vorhomerischen  Weihung?  Die  Antwort  läfst  sich  zum  Glück  that- 
sächlich  liefern.  Metapontini  in  templo  Minervae  ferramenta  quibus  Epeus  a  quo 
conditi  sunt  equum  Troianum  fabrieavit  ostentant,  heifst  es  (ohne  Frage  nach  Timaios) 
bei  Justin  XX  2  I.  Sobald  man  sich  das  Epigramm  auf  das  Weihgeschenk  ver- 
fertigt denkt,  verschwindet  der  inhaltliche  Anstofs;  sobald  man  es  sich  auf  dem 
Weihgeschenk  verfertigt  denkt,  wird  die  seltsame  Form  erklärlich.  Während  es 
kaum  begreiflich  ist,  wie  sich  auf  dem  freien  Räume  des  Papieres  das  Gedicht  einen 
bestimmten  Umrifs  seiner  Zeilenenden  suchen  soll,  kann  man  die  Grille  verstehen, 
die  Inschrift  äufserlich  dem  gegebnen  Räume  der  Schriftfläche  anzupassen.  Das 
Beil  des  Epeios  bot  nur  noch  die  Fläche  oder  die  zwei  Flächen  seiner  Eisenteile: 
diese  wollte  Simias  ausfüllen,  indem  er  die  Weihinschrift  nachholte,  die  Epeios 
selbst  nicht  hatte  schreiben  können.  Es  ist  nicht  zu  verlangen,  dafs  man  sicher 
angebe,  wie  er  die  Zeilen  geordnet  hat,  da  die  Form  des  Beiles  unbekannt  ist. 
Sehr  wohl  konnte  er  es  so  thun,  dafs  der  Leser  das  Beil  an  der  schmalen  Seite, 
wo  das  Loch  für  den  Stiel  war,  anfafste,  so  dafs  die  breite  Schneide  oben  zu  stehen 
kam  und  nun  der  Witz  darin  bestand,  dafs  er  umwenden  mufste,  um  den  zweiten 
Vers  zu  lesen,  mit  andern  Worten  das  Gedicht  über  beide  Seiten  lief.  Aber  es  liefs 
sich  auch  ganz  gut  auf  einer  Seite  anordnen,  und  zwar  so,  dafs  der  Leser  die  Verse, 
wie  sie  nach  Sinn  und  Mafs  anschliefsen,  hinter  einander  las.    Die  Figur  3  zeigt  es. 


Fig.  3. 


18)  Bezeugt  ist  jetztv  das  Wassertragen  nur  durch 
Stesichoros ;  aber  aus  der  Kombination  mit  Simias 
folgt  eine  homerische  Behandlung,  vermutlich 
in  der  Kleinen  Ilias.  Halbkomische  Figur  ist 
Epeios  im  W:  natürlich  lag  damals  seine  dpiOTSia, 
der  Bau   des   Pferdes,    schon  vor.      Er   ist   wie 


Teukros  der  Träger  nicht  eines  Individual-, 
sondern  eines  Stammnamens,  wie  man  Sklaven 
nT7j;  und  Aäto;  nennt.  Die  Mifsachtung  der 
später  verschollenen  Epeier,  hier  den  Phokern 
gleichgesetzt,  ist  sehr  bemerkenswert. 


cg  U.  v.  Wilamowitz  Moellendorf,    Die  griechischen  Technopaegnia. 

Einfacher  liegt  es  bei  den  Flügeln,  wo  die  Aufsenfläche  des  einen  Flügels 
beschrieben  ward;  wenn  dann  der  Beschauer  zu  dem  andern  ging,  so  kam  selbst- 
verständlich die  entgegengesetzte  Seite  zu  oberst  für  das  Lesen  zu  stehen,  und  so 
erklärt  sich  der  Gang  der  Verse.  Auch  das  veranschauliche  eine  Probe  (Fig.  4).  Es 
liegt  mir  gar  nichts  an  der  Richtigkeit  meiner  Konstruktion;  sie  soll  nur  zeigen, 
dafs  Simias  durch  die  Gestalt  der  Fläche,  auf  die  er  seine  Weihgedichte  schreiben 
wollte,  die  äufsere  Veranlassung  zu  der  seltsamen  metrischen  Form  erhalten  hat. 
Ich  will  gar  nicht  behaupten,  dafs  er  das  metapontinische  Beil  des  Epeios  beschrieben 
hat,  denn  es  wird  mehr  altes  Eisen  in  den  Tempeln  gegeben  haben,  das  man  gern 
so  nobilitierte.  Dies  kann  uns  ziemlich  kalt  lassen.  Merkwürdiger  ist  die  bärtige 
Flügelstatue,  die  zu  erklären  eine  gute  Aufgabe  für  einen  hellenistischen  Gelehrten 
war,  und  die  auch  uns  befremden  würde.  Ein  altes  Stück  wird  es  gewesen  sein; 
eine  Deutung,  die  ich  auszusprechen  wagte,  ist  mir  nicht  eingefallen. 

Das  Ei  sagt  über  sich  aus:  »Sieh  mich  an,  ich  bin  ein  neues  Ei  einer 
dorischen  Nachtigall,  das  der  Mutter  schwer  genug  zu  legen  gewesen  ist.  Hermes 
hat  es  ihr  weggenommen  und  zu  den  Menschen  gebracht,  befiehlt  beim  rhythmischen 
Lesen  von  dem  einfüfsigen  Mafse  bis  zu  zehn  fortzuschreiten,  und  hat  mit  den 
Beinen  in  der  Luft  die  Ikten  zu  jedem  Fufse  geschlagen,  so  schnell  wie«  ein  breit 
ausgeführtes  Gleichnis  nimmt  die  zweite  Hälfte  ein19.  Da  beschreibt  sich  also  das 
neckische  Kunststück  selbst,  von  dessen  metrischer  Bedeutung  hier  zu  reden  nicht  der 
Ort  ist.  Es  ist  ein  Spafs,  dafs  das  Gedicht  ein  Ei  ist;  ganz  korrekt,  da  die  Dichter  sich 
gern  Nachtigall  nennen,  wie  wir  jetzt  am  besten  von  Bakchylides  wissen,  der  keischen 
Nachtigall,  wie  Simias  von  Rhodos  die  dorische  ist.  Aber  was  war  das  Ei,  das 
der  Beschauer  »aufnehmen  und  richtig  skandieren«  sollte?  Darin  erst  mufs  die 
Motivierung  der  metrischen  Schnurre  liegen.  Nun  einfach,  ein  Ei  war's.  Wer  sich 
den  Kontur  der  Verse  auf  dem  Papiere  unserer  Drucke  ansieht,  bei  dem  die  Zeilen 
nicht  nur  umspringend  von  der  ersten  zur  letzten  u.  s.  w.  gelesen  werden  müssen80, 
sondern  aufserdem  vertikal  stehn,  wird  sich  über  das  lange  spitze  Ei  wundern.  Aber 
man  denke  sich  ein  Ei,  ein  beschriebenes  Osterei:  das  nimmt  jeder  so  in  die  Hand, 
dafs  er's  mit  zwei  Fingern  an  den  Spitzen  anfafst.  Nun  liest  er  die  oberste  Zeile,  wie 
sie  um  seinen  Finger  herumläuft;  er  kann  nicht  weiter  lesen,  denn  die  Buchstaben 
stehn  auf  dem  Kopfe,  er  dreht  also  um:  da  fallt  sein  Auge  auf  den  obersten  Vers 
um  seinen  andern  Finger;  er  liest  den;  es  stimmt;  aber  nun  geht's  nicht  weiter:  da 
dreht  er  wieder  um;  es  wiederholt  sich:  nun  wird  er's  begriffen  haben;  aber  er  mufs 
hurtig  umdrehen  und  beim  Skandieren  aufpassen,  wenn  er  es  ordentlich  lesen  soll:  es 
ist  ein  Vexierstück,  ein  Spafs,  den  man  sich,  sollt'  ich  meinen,  wohl  gefallen  lassen 
kann.     Es  hat  wirklich  metrisches  Geschick  gekostet,  die  mittleren  Zeilen  zwar  um 

19)  Der  Text  ist  vielfach  lückenhaft  und  hoffnungslos  7rfcpauaxev    fyvet    öevojv    xav    7iavcu'oXov    ütEpiocuv 

entstellt,  auch  im  Anfang,  den  ich  nicht  richtig  u.ovo5ootov  auSccv  ist  sehr  belustigend  beschrieben, 

behandelt   habe:   das  Ei   mufste  sich  notwendig  (j.ovö5outo;  av>5«  ist  der  einzelne  Takt  oder  Fufs. 

•nennen.    Das  Taktieren  mit  den  Beinen  ürcep&EV  20)  Das  bezeugt  Hephästion  ausdrücklich. 
ibxu    Xfypiov    <f>Epü)V    veüjAa    -ooöiv,    OTtopaorjV   (?) 


U.  v.  Wilamowitz  Moellendorff,    Die  griechischen  Technopaegnia.  cy 

ein  Metron,  aber  nur  um  wenige  Silben  länger  zu  machen,  weil  die  Kreise  in  der 
Mitte  des  Eies  nur  wenig  gröfser  werden.  Das  Ei  ist  kein  Weihgeschenk;  man  mag 
sich  denken,  dafs  Simias  das  beschriebene  Ei  zum  Feste  irgend  einer  Kneipgenossen- 
schaft mitgebracht  hat,  wie  wir  so  viele  aus  seiner  Heimat  kennen.  Es  hätte  auch 
der  Dichterbund  von  Kos  sein  können,  den  ich  selbstentdeckt  zu  haben  glaubte;  leider 
hat  es  den  nicht  gegeben. 

Theokrits  Syrinx  hat  den  Inhalt:  »Pan,  der  das  und  das  gethan  hat,  dem  hat 
Theokrit  die  Syrinx  geweiht:  nun  spiele  darauf,  Pan.«  Warum  soll  das  eine  Weihung 
auf  dem  Papier  sein?  Sobald  wirklich  Theokrit  eine  Pfeife  mit  ungleichen  Rohren21 
weihte,  gab  sich  die  Anlage  des  Gedichtes.  Die  Weihung  selbst  darf  nicht  auffallen. 
Mnasalkas  hat  ein  Epigramm  gemacht,  dessen  Inhalt  ist:  »Syrinx,  was  willst  du 
hier  bei  Aphrodite?  Hier  giebt  es  keine  Sennen  und  Felsen,  sondern  Liebesgötter 
und  Schmachten:  die  Muse  des  Feldes  gehört  ins  Gebirge22.«  Es  wird  freilich 
die  Einkleidung  einer  litterarischen  Kritik  sein  und  könnte  z.  B.  auf  den  Komos 
des  Theokrit  gemacht  sein",  aber  die  Einkleidung  ist  doch  die  Weihung  des  Hirten- 
instrumentes in  dem  Aphroditetempel,  und  sie  hätte  keinen  Sinn,  wenn  das  etwas 
Undenkbares  wäre;  es  ist  auch  ganz  in  dem  Stile  der  vielen  Weihungen,  die  in  der 
Anthologie  bezeugt  sind.  Die  Form  hat  Theokrit  im  Anschlufs  an  Simias  gewählt,  sei 
es  direkt,  sei  es,  dafs  solche  Scherze  damals  in  weiteren  Kreisen  geübt  wurden. 
Aber  er  that  etwas  neues  hinzu:  er  redete  in  Rätseln,  oder  besser  in  -ypTcpot.  Dafs 
das  damals  auch  Mode  war,  dafür  ist  Lykophron  der  beste  Beleg.  Wir  haben  jüngst 
erfahren,  dafs  auch  Kallimachos  ein  solches  Gedicht  gemacht  hatte 24.  Die  Neigung  zu 
solcher  mit  der  Sprache  Versteck  spielender  Rede  ist  viel  älter;  sie  war  ein  Erfolg 
der  erstarrenden  Kunstsprache  in  Epos  und  Lyrik. 

Der  Altar  des  Dosiadas25  ist  eine  Nachahmung  der  Syrinx.  Mit  ihr  und 
mit  Lykophron  teilt  er  eine  Anzahl  Rätselworte,  die  wenig  geschickt  angewandt 
sind.  Der  Inhalt  ist:  »Iason  hat  mich  errichtet,  der  Liebling  der  Chrysa,  als  Medeia 
den  Talos  getödtet  hatte26.  Als  Philoktet  mich  sah,  bifs  ihn  die  Schlange;  Odysseus 
und  Diomedes  holten  ihn  nach  Troia.«  Der  Altar  redet,  dessen  Kontur  die  Verse, 
aus-  und  eingerückt,  geben.  Aber  er  erzählt  seine  Geschichte.  So  wenig  ist  die 
Form  innegehalten,  dafs  die  Weihung  selbst  nicht  ausgesprochen  wird.  Es  ist  doch 
noch  ganz  anders,  als  in  dem  Beile  des  Simias.  Denn  für  das  Weihgedicht  ist  keine 
Veranlassung  angegeben.     Und   auf  dem  wirklichen  Altare  konnte  es  nicht  stehen: 

21)  Wieseler  hat  seiner  Zeit  Häberlin  darauf  hin-  24)  In  dem  byzantinischen  Epigramme  vor  seiner 
gewiesen,  dafs  dies  die  älteste  solche  Syrinx  ist,  Hymnensammlung. 

während  sie  die  Kunst  mit  gleich  langen  Rohren  23)  Die  dorische  Namensform  ist  durch  Lukian  be- 
bildet.   Aber  das  kann  keine  Instanz  sein,  da  die"  zeugt. 
Basis  des  farnesischen  Stieres  zu  Theokrit  stimmt.  26)  Also   kam  nach  ihm  Iason  erst  von  Kreta  nach 

22)  Anthol.  Pal.  9,  329.  Lemnos,  auf  der  Heimfahrt,  nicht  der  Hinfahrt. 

23)  Damit  will  ich  keine  litterarische  Kombination  Das  ist  die  Anordnung  der  Abenteuer  bei  Pindar, 
machen;  die  Schnitter  des  Theokrit  selbst  geben  aber  nicht  bei  Apollonios,  der  rasch  die  Vulgata 
eine  ähnliche  Kritik  seiner  eignen  sentimentalen  der  Argonantensage  ward.  Das  spricht  sehr  stark 
Hirtenpoesie.  dafür,  dafs  Dosiadas  ein  Zeitgenosse  Theokrits  war. 


c8  U.  v.  Wilamowitz  Moellendorff,    Die  griechischen  Technopaegnia. 

die  ungeheuren  Buchstaben  und  das  Beschreiben  der  ganzen  Vorderseite  einschliefslich 
aller  architektonischer  Glieder  darf  niemand  der  hellenistischen  Zeit  zutrauen27. 
Also  hier  schon  ist  die  Ausartung,  ist  das  papierne  Kunstwerk  erreicht,  das  dann 
für  den  Altar  an  Hadrian  und  wohl  schon  für  Laevius  gilt.  Es  ist  damit  erwiesen, 
dafs  Dosiadas  nach  den  andern  gedichtet  hat,  was  die  sklavische  Imitation  auch 
zeigt.  Ob  er  noch  ein  Zeitgenosse  Theokrits  war,  ist  hiernach  nicht  zu  sagen. 
Meine  Identifikation  mit  dem  Verfasser  einer  kretischen  Archaeologie  Dosiadas,  den 
wir  allerdings  in  das  dritte  Jahrhundert  setzen  werden,  und  weiter  mit  dem  kretischen 
Dichter,  den  Theokrit  in  Kos  als  seinen  Bekannten  unter  dem  fiktiven  Namen 
Lykidas  einführt,  hat  nicht  mehr  Wert  als  den  eines  möglichen,  mich  immer  noch 
ansprechenden  Einfalles. 

Die  Gedichte  sind  erläutert.  Sie  bieten  formell  ein  grofses  Interesse  durch 
die  Metrik.  Vom  Detail  abgesehen,  ist  das  neue,  dafs  die  lyrischen,  also  auf  Gesang 
berechneten  Formen  für  die  Aufschrift  angewandt  werden,  wovon  in  der  alten  Zeit 
keine  Rede  sein  konnte  und  auch  nachher  kaum  in  einzelnen  Mifsgriffen  die  Rede 
ist.  Aber  als  man  die  Formen  der  alten  Lyrik  aufgriff,  die  fast  zwei  Jahrhunderte 
geruht  hatte,  lag  der  Mifsbrauch  nahe,  und  die  Epigramme  Theokrits  auf  Epicharm 
und  Anakreon  z.  B.  zeigen  Ähnliches.  Was  hier  den  Simias  dazu  führte,  ist  das- 
selbe, was  dann  den  Schein  und  in  den  Nachahmungen  seit  Dosiadas  die  Wirklichkeit 
der  Figurata  carmina  erzeugt  hat:  die  Absicht,  einen  gegebenen  Raum  durch  die 
Inschrift  auszufüllen.  Jeder  weifs,  dafs  die  ornamentale  Verwendung  der  Schrift, 
wie  wir  sie  an  den  Bauten  der  römischen  Kaiserzeit  mit  Recht  bewundern  und  wie 
sie  sich  von  da  verbreitet  hat  und  auf  Büchertiteln,  Diplomen,  zumal  wo  der  lateinische 
Zopf  regiert,  noch  heute  gilt,  den  Griechen  fremd  ist.  Die  vollendetste  griechische 
Steinschrift  ist  das  reine  Stoichedon  mit  gleichmäfsig  kleinen  Buchstaben.  Ihm  steht 
die  Buchschrift,  wie  sie  namentlich  die  Antiope  des  Euripides  zeigt,  recht  nahe. 
Dabei  hat  man  die  Übersichtlichkeit  gar  nicht  geachtet:  die  Steine  mit  den  delischen 
Rechnungen  sind  ein  guter  Beleg.  Aber  das  ist  das  endlich  erreichte  Ziel  einer 
Entwickelung  von  verschiedenen  Ausgangspunkten.  Ehe  auf  der  Vase  die  Bei- 
schriften klein  und  fein  wagrecht  neben  der  Figur  stehen,  die  sie  erklären,  ziehen 
sie  sich  längs  derselben  in  verschiedener  Richtung  über  das  freie  Feld,  und  in 
Korinth  zumal  haben  sie  offenbar  auch  dem  Wunsche  der  Raumfüllung  gedient,  den 
die  Maler  dort  so  lebhaft  empfanden.  Und  noch  früher,  ehe  die  zeilenrechte  rechts- 
läufige Schrift  durchgedrungen  war,  hat  man  in  der  That  den  gegebenen  Raum  in 
seltsamen  Windungen  gefüllt.  Es  ist  wohl  noch  nicht  ganz  vergessen,  dafs  man  bis 
auf  Kirchhoff  die  Altarinschrift  von  Krisa  in  der  falschen  Richtung  gelesen  hat.  Bei 
dem  Steine  des  Bybon28  und  dem  eiförmigen  ähnlichen  des  Eumastas  von  Thera29 
ist  eine  lange  Inschrift  in  Spiralen  über  die  Oberfläche  gezogen,  offenbar  den  un- 
bearbeiteten Stein  einigermafsen  ornamentierend.     Es  kann  nicht  befremden,  wenn 

27)  In  der  späteren  Kaiserzeit,  z.  B.  auf  den  Basen      28)  Olympia  717. 

des  Trajanforums,  ist  sie  gewöhnlich.  29)  Corp.  Inscr.  Insul.  III  449. 


U.  v.  Wilamowitz  Moellcndorff,    Die  griechischen  Technopaegnia.  cn 

Simias  nach  solchen  Analogien,  die  sich  doch  damals  massenhaft  dem  Antiquar 
bieten  mufsten,  im  Sinne  des  Epeios  und  der  Verfertiger  des  uralten  Eros  zu 
schreiben  glaubte,  und  seiner  Zeit,  die  so  viele  altertümelnde  Passionen  hat,  steht 
das  nicht  schlecht  zu  Gesichte.  Es  fehlt  nicht  an  einer  Spur,  dafs  man  auch  die 
archaische  Weise  beachtete,  die  eine  Inschrift  so  um  einen  Gegenstand,  z.  B.  eine 
Basis  herumlaufen  liefs,  dafs  Anfang  und  Ende  unklar  ward30.  Andererseits  wird 
darauf  zu  achten  sein,  ob  die  Weihinschrift  nicht  überhaupt  zuweilen  sich  dem 
Gegenstande  angepafst  hat.  Das  37.  Epigramm  des  Kallimachos  ist  auf  einen  leeren 
Köcher  gemacht,  den  der  ausgediente  Soldat  weihte:  es  ist  in  siebensilbigen  Versen  ge- 
halten, wie  sie  das  Epigramm  sonst  nicht  hat,  und  der  Name  ging  in  viele  andere  Verse: 
offenbar  standen  die  Verse  auf  dem  Köcher,  und  hat  der  Ort,  wo  sie  stehn  sollten,  den 
Dichter  veranlafst,  dieses  Versmafs  zu  wählen.  Doch  es  mufs  die  Untersuchung  der 
Epigramme  auf  das,  was  sie  weihten  und  wo  sie  standen,  in  grofsem  Zusammenhange 
und  mit  stetiger  Berücksichtigung  der  monumentalen  Überlieferung,  der  Kunstwerke 
sowohl  wie  der  Inschriften,  namentlich  der  Schatzverzeichnisse,  vorgenommen  werden. 
So  aussichtslos  es  ist,  aus  den  armseligen  ekphrastischen  Gedichten  der  Spätzeit 
brauchbares  archäologisches  Material  zu  gewinnen,  und  so  wertlos  die  dort  genannten 
Künstlernamen  sind:  hier,  in  den  hellenistischen  und  noch  älteren  Gedichten31  liegt 
ein  grofses  und  gutes  Stück  Kulturgeschichte  dem,  der  es  heben  will,  bereit.  Und 
nur  aus  den  Monumenten  werden  diese  Gedichte  verständlich  werden:  es  mufs  auch 
hier  das  Verstehen  an  die  Stelle  des  Konjizierens  treten,  und  das  Verständnis  aus 
der  sinnlichen  Anschauung  genommen  werden. 

U.  v.  Wilamowitz  Moellendorff. 


°)  Das  Scholien  AT  zu  Homer  T  1 56  sagt,  Homer  hätte.    Vgl.  Lobeck  Agl.  I  383,  Immisch  Studien 

hätte    mit    dem   Lobe    Italiens   V.  156 — 58    das  für  Lipsius   m.     Offenbar    sollten   solche   Epi- 

erste  »dreieckige  Epigramm«  gemacht,   weil  die  gramme    als    Dreieck    oder    Kreis    geschrieben 

drei   Verse   von   vorn   und  hinten   gelesen   Sinn  werden. 

geben.  Derselbe  Terminus,  daneben  xuxXos,  31)  Schon  kaum  in  ihren  periphrastischen  Nach- 
wird von  Hermias  und  Philoponus  zu  der  viel-  ahmungen,  die  die  phönikische  Schule,  Anti- 
behandelten  Stelle  des  Aristoteles  Anal.  II  77b  32  patros  u.  s.  w.,  schon  massenhaft  produciert. 
für  das  homerische  Midasepigramm  verwandt,  Man  paraphrasiert  alte  Weihgedichte,  weil  man 
von  dem  schon  Piatons  Phaidros  hervorgehoben  der  veränderten  Sitte  gemäfs  nicht  mehr  in  den 
hatte,    dafs    es   keinen   Anfang   und   kein   Ende  Fall  kommt,  frische  Weihungen  zu  verherrlichen. 


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3_^_/N-vAXLJL 


X^*-<x>V\ 


KOTHON  UND  RÄUCHERGERÄT. 

Gefäfse  von  der  Form  wie  das  hierüber  abgebildete  Exemplar  des  Anti- 
quariums  der  Königlichen  Museen1  werden  in  der  archäologischen  Litteratur  mit 
oder  ohne  Fragezeichen  als  »Kothon«  bezeichnet.  Die  Namengebung  rührt  von  Panofka 
her2  und  wurde  durch  Conze  von  Neuem  begründet3.  Conze  findet,  dafs  die  Be- 
schreibung, die  uns  in  der  litterarischen  Überlieferung  über  den  Kothon  erhalten 
ist,  mit  der  Form  der  .von  Panofka  so  genannten  Gefäfse  durchaus  in  Einklang 
stehe.  Die  Hauptstellen  sind  bei  Athenaeus  und  Plutarch  erhalten.  Athenaeus  sagt 
XI  p.  483:  Kfoftiov.  Aaxwvixov  irox^ptov,  oo  }xv7jfj.ovsu£t  Hsvocpoiv  dv  d  Kopoo  IlaiSstot?. 
Kptxtas  0'  lv  Aaxeoai|i.ovta)v  IloX.ixstcf.  •ypdcpet  ooxtoc,;  ywpU  8e  xooxtov  xa  <j[xixpoxaxa  ss  xtjv 
oiaixav,  6Tro87]uaxa  dptaxa  Aaxwvixd  xal  lua'xia  cpopelv  TjStaxa  xotl  yp-/j<3iuu>taxa  •  xa>0(ov  Aa- 
xcovtxo?,  Ix7ra)|i.a  £irix7j8sioxaxov  b2c  axpaxEiav  xal  su<pop<oxaxov  iv  foXicp.  00  ck  svsxa  axpa- 
xuoxtxov,  TroA.Xaxt?  avoqxv]  uotop  tci'veiv  ou  xa&apov.  irpSxov  jxsv  ouv  xo  [i7]  Xictv  xaxdSr^Xov 
stvat  x6  irojjta.  Eixa  djAßajva?  6  xtuötov  e^tov  uiroXswcei  xo  00  xaöapöv  ev  auxtj),  Plutarch 
im  Leben  des  Lykurgus  IX:  xal  xa>ihov  6  Aaxumxo?  eu8oxt(isi  fidXtaxa  Trpo?  xa?  axpa- 
xsta?,  <5k  <p7jat  Kptxtas.  xd  *^dp  dvapcaiu)?  uivou-sva  xuiv  uSdxuw  xotl  8ocJü>Troövxa  xy]v  ctyiv 
aTT£xp67rx£xo  x^  Xpoa,  xal  xoo  öoXspoö  irpoaxoitxovxos  evxo?  xal  •Jtpoaiayofiivou  toi?  ajxßaxji, 
xaOaptuXEpov  sTrXTjaiaCe  xa  axouaxi  xö  irivotxsvov.  Unter  den  ajxßwvss  wären  nach  Conze 
die  Seitenwände  des  Gefäfses  zu  verstehen  wie  Pollux  VI,  97  ausdrücklich  bezeuge 
xou  8e  xwöcovos  at  ixaxlpajösv  TtXsopat,  &ai:ep  xal  xrjS  /oxpa?,  aaß(ov£s  xaAouvxai.  Namentlich 
der  Durchschnitt  zeige  deutlich,  noch  deutlicher  aber  ein  Versuch  selbst,  dafs  der  nach 
innen  gebogene  Rand  den  verlangten  Dienst  leiste,  eine  auf  den  Boden  sich  senkende 
dicke  Masse  hinter  sich  zu  fangen  und  festzuhalten,  während  die  übrige  Flüssigkeit 
über  den  breiten  Rand  zum  Munde  treten  könne.  Auf  die  eigentümliche  Gestaltung 
des  Randes  beziehe  sich  das  Beiwort  axpE^auj^  bei  Theopompos  (Athenaeus  XV, 
483  E),  wie  auch  die  Beiwörter  xoxXoxEpv]?,   [xovtoxos,   ßpayoooxos,   Tta^uaxofAo;  sich  sehr 


')  Beschreibung  der  Vasensammlung  im  Antiquarium 

n.   11 06. 
2)  Panofka,    Recherches  sur  les  veritables  noms  des 


vases  grecs  S.  29.    Vgl.  Antiques  du  cabinet  Pour- 
tales-Gorgier  zu  Taf.  30. 
3;  Philologus  XVII  S.  565. 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät.  6l 

gut  erklären  lassen.  Schliefslich  sei  das  Gefäfs  auch  handlich  und  gut  zu  verpacken. 
Zwei  kleine  Schwierigkeiten,  die  Conze  zurückläfst,  nämlich  die  Bedeutung  des 
Beiworts  pctßStmöc,  sowie  die  Angabe,  dafs  der  Kothon  durch  seine  Farbe  das  schmutzige 
Wasser  dem  Auge  entzogen  habe,  sucht  Pottier  bei  Daremberg-Saglio  S.  1543 4 
zu  erklären. 

Gegen  diese  Ausführungen  ist,  soviel  ich  sehe,  von  niemand  etwas  eingewendet 
worden  \  Es  kann  aber  kein  Zweifel  darüber  bestehen,  dafs  die  Gefäfse  für  den  von 
Conze  angenommenen  Zweck  nicht  gedient  haben  können.  Über  die  Frage  nach 
der  praktischen  Verwendbarkeit  als  Trinkgefäfs  läfst  sich  streiten.  Ein  Versuch,  der 
mit  einem  wohlerhaltenen  Kothon  im  Berliner  Antiquarium  angestellt  wurde,  empfahl 
ihn  nicht  als  solches.  Gegen  die  Deutung  als  Trinkgeschirr  zum  Feldgebrauch 
sprechen  zunächst  die  verschiedenen  Gröfsenverhältnisse  der  Gefäfse.  Ein  Kothon6 
fafst  bis  oben  hin  gefüllt  noch  nicht  einmal  ein  Weinglas,  er  ist  also  viel  zu  klein; 
ein  anderer7  etwa  fünf  grofse  Wassergläser;  dieser  ist  also  viel  zu  grofs  für 
den  verlangten  Zweck  und  von  ihm  kann  man  nicht  gerade  sagen  »eucpopwTatov 
sv  -fuXitp«.  Die  meisten  anderen  sind  nicht  viel  kleiner  als  dieser.  Ein  praktisches 
Gepäckstück  ist  aber  dieses  Gefäfs  auch  deswegen  nicht,  weil  es  sehr  schwierig  ist, 
nachdem  man  es  benutzt  hat,  das  Wasser  wieder  aus  ihm  heraus  zu  giefsen.  Das 
Wasser  fängt  sich  hinter  dem  eingebogenen  Rand  und  man  mag  schütteln  so  viel 
man  will,  ein  Rest  bleibt  drin,  der  für  das  übrige  Gepäck  gefährlich  werden  kann. 

Ein  weiterer  Grund  gegen  die  Gleichsetzung  dieser  Gefäfse  mit  dem  Kothon 
der  litterarischen  Nachrichte  nist  aus  dem  Alter  der  erhaltenen  Gefäfse  zu  entnehmen. 
Es  giebt  keines,  das  seinem  Stile  nach  in  die  Zeit  gehört,  aus  welcher  die  schrift- 
liche Überlieferung  erhalten  ist.  Soviel  ich  gesucht  habe,  keines  ist  jünger  als  das 
Ende  des  sechsten  Jahrhunderts,  die  meisten  dagegen  noch  älter.  Danach  scheint 
es,  dafs  das  für  den  Kothon  erklärte  Gefäfs  schon  in  alter  Zeit  aufser  Gebrauch 
gesetzt  worden  ist. 

Sämmtliche  Vasen  dieser  Form  haben  Füfse  bald  höhere,  bald  niedrigere, 
sie  sollten  also  hingestellt  werden  und  waren  nicht  zum  Tragen  bestimmt. 

Wo  wir  über  ihre  Auffindung  etwas  Sicheres  wissen,  stellt  es  sich  heraus, 
dafs  es  Frauengräber  waren,  in  welchem  diese  Gefäfse  zum  Vorschein  kamen.  Das 
Exemplar  von  der  Samischen  Nekropole  war  ein  solches8.  Zwei  Stück  zusammen 
fanden  sich  in  einem  Grabe,  welches  Orsi9  in  Licodia  Eubea  (prov.  Catania)  auf- 
deckte und  das  wahrscheinlich  einer  Frau  angehörte.  Das  Gerät  hat  offenbar  im 
Frauengemach  eine  bedeutende  Rolle  gespielt. 

Vollends  entscheidend  aber  ist  der  Umstand,    dafs  sich  diese  Gefäfse  mit 

4)  Daselbst  ist  auch  die  übrige  einschlägige  Litte-  Unwahrscheinlichkeit  aber  der  Verlauf  der  Unter- 
ratur  angeführt.                                                                          suchung  darthun  wird. 

5)  Nur  Boehlau,  Aus  jonischen  und  italischen  6)  n.  1104  der  Vasensammlung  des  Antiquariums. 
Nekropolen  S.  39,  teilt  mit,  dafs  Löschcke  diese  7)  n.  3127  des  Inventars  der  Vasen  im  Antiquarium. 
Gefäfse  für  Lampen  hält,    eine  Vermutung,    die  8)  Vgl.  Boehlau  a.  a.  O.     S.  39. 

Boehlau    zwar    für    überzeugend    erklärt,    deren       9)  Römische  Mittheilungen   1898  S.  317. 


62 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


einer  Reihe  anderer  zu  einer  grofsen  Gruppe  zusammenfügen  lassen,  die  zu  nichts 
weniger  als  zum  Trinken  bestimmt  waren  und  durch  diese  Gruppierung  ergiebt  sich 
zugleich  ein  sicherer  Aufschlufs  über  den  Gebrauch  des  Gefäfses. 

Es  sind  das  zunächst  Gefäfse  der  Art,  wie  sie  in  zwei  Beispielen  Fig.  i 
und  2  abgebildet  werden  10.  Dafs  diese  Gefäfse  dieselbe  Bestimmung  gehabt  haben, 
wie  die  gewöhnlich  Kothon  genannten,  ist  einleuchtend.  Die  gleichmäfsig  starke 
Einziehung  des  Mündungsrandes  bei  beiden   Gefäfsgattungen  ist  so  ungewöhnlich, 


Fig.   i. 

dafs  sie  nur  für  einen  einzigen  und  denselben  Zweck  hergerichtet  gewesen  sein  kann. 
Der  Henkel  fehlt  hier.  Statt  dessen  sind  »drei  durchbohrte  Ansätze«  in  gleichen 
Abständen  um  das  Gefäfsrund  verteilt.  Diese  Ansätze  sind  deutlich  Nachahmungen 
metallener  Vorbilder,  wir  finden  sie  als  Halter  für  bewegliche  Handgriffe  an  grofsen 
und  kleinen  Bronzekesseln  verwendet.     Dafs  sie  bei   den  Thongefäfsen  nicht  etwa 


Fig.  2. 

nur  eine  aus  der  Metalltechnik  herüber  genommene  ornamentale  Zuthat,    sondern 
auch  zur  praktischen   Verwendung  vorgesehen  waren,   beweist  der  Umstand,   dafs 


10)  Von  den  hier  abgebildeten  Stücken  ist  Fig.  2 
im  Verzeichnis  der  Vasensammlung  unter  n.  1108 
besprochen  (vgl.  n.  1 109—  im).  Es  stammt 
aus  Nola.  Seine  Höhe  beträgt  7  cm  bei  19  cm 
Durchmesser.  Die  Rundung  ist  mit  Schwänen 
bemalt,  darüber  folgt  ein  Punktstreifen.  Seinem 
Stile  nach  erscheint  es  eher  die  italische  Nach- 
ahmung eines  korinthischen  Vorbildes,  als 
echtkorinthisch  zu  sein.  Das  andere,  n.  3328 
des  Inventars,  stammt  aus  Attika  und  dafür, 
dafs  es  auch  in  Attika  gearbeitet  ist,  spricht 
die  nahe  Verwandschaft,  in  der  es  zu  früh- 
attischen     Vasen,     wie     z.     B.     der    'EcpTju^pl; 


apyaiohoyvAri  1897  Taf.  5.  6  abgebildeten  Amphora 
steht.  Seine  Höhe  beträgt  7,  der  Durchmesser 
22  cm.  Den  runden  Teil  schmückt  zwischen  je 
zwei  Ansätzen  einmal  eine  Art  Palmettenband, 
einmal  ein  Mäandermotiv  und  einmal  eine 
Wellenranke  mit  Dreiecken  im  freien  Raum. 
Weiter  nach  der  Einbiegung  zu  schreiten  12 
gansartige  Vögel  hintereinander;  am  innersten 
Teil  des  eingebogenen  Randes  erblickt  man  ein 
Strahlenornament,  wie  z.  B.  am  Dreifufs  von 
Tanagra  und  an  anderen  thönernen  Dreifüfsen. 
Vgl.  darüber  weiter  unten. 


♦Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


63 


in  einem  Falle11  die  Reste  beweglicher  eiserner  Griffe  in  den  Ansätzen  noch  er- 
halten sind.  Wir  dürfen  nach  alledem  als  sicher  annehmen,  dafs  es  auch  metallene 
Gefäfse  dieser  Form  mit  beweglichen  Henkeln  gab. 

Aber  mit  diesem  Nachweis  ist  die  Dreizahl  der  Henkelansätze  nicht  erklärt 
und  ich  kann  eine  Erklärung  dieser  Eigentümlichkeit  nur  in  der  Annahme  finden, 
dafs  die  ursprüngliche  Form  des  Gerätes  der  Dreifufs  ist  und  dafs  die  erhaltenen 
Gefäfse  nur  den  oberen  selbständig  gewordenen  Teil  eines  Dreifufses  vorstellen. 
Einen  sicheren  Beweis  für  diese  Annahme  geben  vollständige  Dreifüfse  mit  ebenso 
gebildetem  Kessel,  wie  sie  in  zahlreichen  Exemplaren  erhalten  sind.  Das  bekannteste 
Beispiel  ist  der  berühmte  kleine  Dreifufs  von  Tanagra,  der  nach  Tafel  4  in  der 
archäologischen  Zeitung  1881   beistehend  in  zwei  Ansichten  abgebildet  wird.    (Fig.  3.) 


Fig.  3. 

Dafs  er  die  Nachahmung  eines  Metallgerätes  in  Thon  ist,  hat  Löschcke  in  dem  die 
Tafel  begleitenden  Aufsatz  dargelegt.  Der  Durchschnitt  des  eigentlichen  Gefäfs- 
teils  von  diesem  Dreifufs  ist  dem  Durchschnitt  der  angeblichen  Kothone  überaus 
ähnlich.  Eine  derartige  Einziehung  des  Randes,  wenn  sie  hier  auch  nicht  in 
runder  Linie,  sondern  kantig  verläuft,  kann  nur  aus  denselben  Bedingungen  er- 
klärt werden,  der  Dreifufs  war  zu  demselben  Gebrauch  wie  jene  bestimmt.  Noch 
deutlicher  wird  dieses  Verhältnis  beider  Gefäfsgattungen  zu  einander  an  dem 
Fig.  4    abgebildeten    Dreifufs,    einer  ^Neuerwerbung    des    Antiquariums 12.     Hier  ist 


")  Es  ist  das  unter  Fig.  I  abgebildete  Exemplar. 
Die  Reste  eines  der  eisernen  Griffe  sind  auch  in 
der  Abbildung  deutlich  erkennbar. 

I2)  Seine  Höhe  beträgt  18  cm.  Das  eigentliche 
Gefäfs  ist  oben  und  an  der  Seite  mit  einem 
Strahlenornament  verziert,  das  ursprünglich  mit 
aufgesetztem  Rot  bemalt  war.  Auf  dem  in  der 
Abbildung  sichtbaren  Fufs  ist  eine  Sphinx  dar- 
gestellt, die  ursprünglich  fast  ganz  rot  auf 
den  schwarzen  Grund  aufgesetzt  war,  darüber 
ein  Stabornament,  darunter  ein  Lotospalmetten- 


band.  Auf  dem  zweiten  Fufs  erblickt  man 
einen  bärtigen  behaarten  Mann  in  obscöner 
Haltung,  neben  ihm  den  Namen  SAMON. 
Über  seinem  Kopf  stand  ursprünglich  SEMON, 
die  Schrift  ist  aber  durch  die  struppig  auf- 
gerichteten Haare  des  Mannes  fast  ganz  vernichtet. 
Unter  dem  Bilde  ein  Lotospalmettenornament. 
An  beiden  Füfsen  läfst  sich  verschiedentlich  die 
in  den  noch  nicht  gebrannten  Firnisüberzug 
angelegte  Vorzeichnung  für  die  Ritzung  wahr- 
nehmen.     Bei    dem    dritten   Fufs    ist   überhaupt 


64 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


über  jeder  Dreifufsstütze  ein  Halter  für  einen  Griff  angebracht  von  einer  Form,  wie 
sie  bei  metallenen  Geräten  durchaus  üblich  ist.  Der  Durchschnitt  des  Gefäfsteils 
stimmt  mit  dem  des  Dreifufses  von  Tanagra  völlig  überein.  Ein  drittes  Beispiel, 
das  ebenfalls  die  drei  Henkelansätze  mit  plastisch  angedeuteten  Griffen  zeigt  und 
in  dem  Durchschnitt  seines  oberen  Teils  den  Vasen,  von  denen  diese  Untersuchung 
ausgeht,  besonders  ähnlich  ist,  hat  Couve  im  Bulletin  de  correspondance  hellenique 
1898  S.  301  Fig.  10  bekannt  gemacht  unter  Hinweis  auf  die  metallenen  Vorbilder 


Fig.  4. 

solcher  Dreifüfse,  ein  anderes  ohne*»die  Griffe  und  Griffhalter,  aber  mit  Andeutung 
der  Niete,  welche  die  Fiifse  an  dem  Kessel  festhalten,  ist  in  der  genannten  Zeit- 
schrift Taf.  VII  abgebildet.  Zwei  weitere,  die  denselben  eigenartigen  Durchschnitt 
zeigen,  sind  ebenda  S.  298  und  S.  300  veröffentlicht,  und  so  wie  diese  ist  auch  der 
Fig.  5.  abgebildete  niedrige  Dreifufs  des  Antiquariums  konstruiert,  gleichfalls  eine 
neuere  Erwerbung13. 

Nach    dieser    Übersicht    möchte    man    annehmen,    dafs    die    ursprüngliche 
Form  des  Geräts  der  kleine  Dreifufs  ist.    Sein  oberer  Teil,  von  den  Füfsen  gelöst, 


nur  diese  Vorzeichnung  erhalten,  während  die 
Ritzung  nicht  ausgeführt  wurde.  Hier  erkennt 
man  ein  grofses  Lotospalmettenornament.  Der 
Dreifufs,  ein  ganz  hervorragendes  Beispiel  bunter 
Malerei  auf  schwarzem  Grunde,  stammt  aus 
Böotien  und  ist  1896  in  den  Besitz  des  Anti- 
quariums gelangt. 
13)  Nr.  3329  des  Inventars.  Auf  dem  einen  der  in 
der  Abbildung  nicht  sichtbaren  Füfse  sitzen 
zwei  gefleckte  Panther  einander  gegenüber,  auf 
dem  anderen  zwei  Sphinxe.  Auf  dem  oberen 
Rande  sind  Tiere  in  einer  Gruppierung  gemalt, 
die  an  korinthische  Bilder  erinnert;  aber  das 
Gefäfs  scheint   eher   böotisch  als  korinthisch  zu 


sein  —  als  Fundort  wird  Attika  angegeben.  Dar- 
gestellt sind  hier  zwei  Panther  sitzend  und  die 
eine  Pranke  gegen  einander  erhebend,  weiter  nach 
links  zwei  aufeinander  losgehende  Steinböcke 
mit  gesenktem  Kopf,  dann  zwei  schreitende 
Löwen  einander  gegenüber,  zwischen  welche  ein 
Stier  nach  links  in  Angriffstellung  geschoben 
ist.  Im  leeren  Raum  Rosetten.  Innerhalb  des 
Deckelauflagers  ein  Strahlenornament.  Der  fest- 
schliefsende  Deckel  ist  mit  vier  nach  rechts 
schreitenden  Schwänen  verziert,  die  in  sehr 
lebendigem  Ausdruck  die  Köpfe  senken.  Das 
Gefäfs  ist  9  cm  hoch,  sein  gröfster  Durchmesser 
beträgt  21  cm. 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


65 


und  selbständig  gemacht,  ergiebt  den  henkellosen  »Kothon«  mit  den  drei  Ansätzen14. 
Die  gewöhnlich  Kothon  genannte  Form  mit  dem  einen  kleinen  Horizontalhenkel  ist 
eine  Weiterbildung  dieses   selbständig  gewordenen  oberen  Teils  des  Dreifufses  der 


Fig.  5- 

an  drei  beweglichen  Henkeln  nur  mit  Hilfe  von  Ketten  oder  Schnüren  zu  tragen 
war.  Aber  natürlich  waren  alle  drei  Arten  zu  gleicher  Zeit  in  Gebrauch  und  sie 
dienten  alle  derselben  Bestimmung.  Nach  der  Struktur  der  Gefäfse,  die  von  der 
Metalltechnik  ausgeht,  mufs  man  vermuten,  dafs  es  auch  metallene  Geräte  dieser 
Art  gegeben  hat. 

Die  Bestimmung  nun  würden  wir  schwerlich  erraten,  wenn  nicht  durch  einen 
glücklichen  Zufall  kürzlich  ein  bronzenes  Gerät  dieser  Art  in  die  Sammlung  des 
Antiquariums  gelangt  wäre15.  Obwohl  an  verschiedenen  Stellen  beschädigt,  läfst 
es  sich  doch  mit  voller  Sicherheit  so  wiederherstellen,  wie  es  die  beigegebene 
Zeichnung  (Fig.  6)  veranschaulicht.    Der  Gefafsteil,  der  auf  einem  besonderen  Dreifufs 


Fig.  6. 


1V)  Zu  dieser  Entwickelungsstufe  gehören  auch 
diejenigen,  welche  weder  die  drei  Ansätze,  noch 
den  einen  Henkel  besitzen.  Von  der  Art  be- 
sitzt das  Antiquarium  zwei  Exemplare.  Nr.  2105 
des  Verzeichnisses  ist  ein  sehr  kleines  Stück 
von  ganz  besonders  feiner  Zeichnung  archaischen 


Stils,    Inv.    der    Vasen    3127    sehr    grofs,    von 
flüchtiger  archaischer  Zeichnung,  dem  Stile  nach 
aus  Böotien. 
15)  Der   Fundort    ist    nicht    genau    angegeben;    am 
wahrscheinlichsten  ist  Athen  oder  Euböa. 


55  Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 

befestigt  ist,  ist  genau  so  rundlich  gebildet  wie  die  Thongefäfse  ohne  Dreifufs  und 
gerade  dies  Zusammentreffen  von  rundlichem  Gefäfs  und  Dreifufs  führe  ich  dafür 
an,  dafs  es  nicht  gerechtfertigt  ist,  einen  wesentlichen  Unterschied  zwischen  dem 
kantig  und  dem  rundlich  eingebogenen  Mündungsrand  der  Thongefäfse  mit  und 
ohne  Dreifufs  zu  machen.  Die  obere  Hälfte  des  kleinen  Kessels  ist  aus  Bronze 
hergestellt,  während  die  untere  Hälfte  von  Eisen  ist.  An  dem  Kessel  sitzen  zwei 
Henkel  in  Haltern,  welche  die  übliche  Form  haben.  Die  drei  Anschwellungen 
an  den  Haltern  sind  mit  einer  Art  von  Perlstab  verziert,  während  auf  der  blatt- 
artigen Verbreiterung  unter  der  Mitte  eine  strengstilisierte  Palmette  sichtbar  wird. 
Der  Dreifufs  besteht  aus  einem  Ring  mit  einem  sehr  sorgfältig  gestochenen  Zacken- 
ornament. An  ihm  sitzen  die  drei  in  Löwentatzen  endenden  Beine,  welche  in 
ihrem  oberen  Teil  mit  Stabornament  und  Dreiecksmotiven  ausgeschmückt  sind.  Die 
Höhe  des  ganzen  Apparats  beträgt  II  cm,  der  gröfste  Durchmesser  des  Kessels 
i63/4  cm,  der  der  Mittelöffnung  872  cm.  Eine  genaue  Zeitbestimmung  läfst  sich 
schwer  geben,  aber  die  Ähnlichkeit  des  Kessels  mit  den  Thongefäfsen ,  die  in 
solcher  Form  nur  der  archaischen  Zeit  angehören  und  die  strengstilisierte  Palmette 
sprechen  für  ein  hohes  Alter. 

Der  sehr  merkwürdige  Umstand,  dafs  die  untere  Hälfte  des  Kessels  aus 
Eisen  ist,  während  die  obere  aus  Bronze  hergestellt  ist,  giebt  den  Schlüssel  für  die 
Frage  nach  der  Bestimmung  dieses  Gerätes  und  der  besprochenen  Geräte  und  Ge- 
fäfse  überhaupt.  Der  Boden  des  Gefäfses  sollte  eine  ungewöhnliche  Hitze  aushalten; 
um  etwas  in  dem  Kessel  heifs  zu  machen,  oder  zum  Kochen  zu  bringen,  war  aber 
ein  bronzener  Boden  vollauf  genügend.  Nur  wenn  das  Gefäfs  glühende  Kohlen  auf- 
nehmen sollte,  ist  diese  Vorrichtung  notwendig.  So  finden  wir  häufig  bei  antiken 
Kohlenbecken  das  Auflager  für  die  Kohlen  aus  Eisen  hergestellt.  An  einem  grofsen 
Exemplar  des  Berliner  Antiquariums,  das  aus  mäfsig  dünnem  Bronzeblech  hergestellt 
ist,  sind  die  Spuren  eines  eisernen  Einsatzes  sehr  deutlich  wahrnehmbar,  es  läfst 
sich  sogar  die  Höhe  berechnen;  welche  der  Einsatz  gehabt  hat16.  Eiserne  Roste 
für  die  glühenden  Kohlen  werden  für  die  pompejanischen  bronzenen  tragbaren  Herde 
häufig  erwähnt;  bei  einem  bronzenen  Ofen  aus  Pompei  ist  der  für  die  Aufnahme 
der  Kohlen  bestimmte  Cylinder  aus  Eisen.  Auch  die  grofsen  Kohlenbecken  des 
Museo  Gregoriano  haben  sicher  ehemals  eiserne  Einsätze  gehabt.  Wenn  also  in 
das  Dreifufsgefäfs  glühende  Kohlen  gethan  werden  sollten,  dann  ist  es,  da  seine 
Kleinheit  eine  andere  Verwendung  ausschliefst,  zum  Räuchern  bestimmt  gewesen. 
Ebenso  wie  neben  bronzenen  Öfen  thönerne  verwendet  worden  sind,  ebenso  hat 
man  Räuchergefäfse  aus  Thon  neben  solchen  aus  Bronze  hergestellt.  Geräuchert 
wurde,  wie  uns  bei  Athenaeus  III  p.  101  aus  Archestratus  überliefert  ist,  indem 
man  die  Weihrauchkörner  auf  die  glühende  Asche  streute 

dsi  8s  axs'favotat  xapa  itapa  oaixa  TruxaCou 

TravToSaTroi?,  ot?  av  "yai'a?  irsSov  o'Xßtov  av»)^, 

16)  Friederichs,    Berlins    antike   Bildwerke  II  n.  761.       Von    den    deutlich    vorhandenen    Eisenresten    ist 
in  der  Beschreibung  nichts  angemerkt  worden. 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät.  fiy 


xai  aiaxxoTat  fiupoi?  ayaöot?  ^atxyjv  dspa7rsos 
xat  ar(aupvav  Xtßavov  ts  Ttopos  [AaXaxrjv  ItcI  x£<ppav 
ßa'XXs  irav7jjiipio?,  2uptrj?  eutuösa  xapTiov. 
Dafs  die  kleinen  Dreifüfse  sowie  die  Kothone  für  diesen  Zweck  praktisch  sind,  hat 
ein  mit  Vorsicht  vorgenommener  Versuch  ergeben.  Der  wohlriechende  Rauch 
steigt  aus  der  Tiefe  des  Gefäfses  gerade  und  schön  in  die  Höhe,  wo  er  sich  ver- 
breitet. Die  Kohle  läfst  sich  bequem  anblasen,  indem  sich  die  Luft  hinter  dem 
vorgebogenen  Rande  fängt,  der  auch  die  verbrannte  Asche  verhindert,  aufzuwirbeln. 
Der  umgebogene  Rand  hat  aber  den  weiteren  Vorteil,  dafs  die  glühenden  Kohlen 
in  dem  Gefäfs  ganz  sicher  aufgehoben  sind.  Selbst  wenn  das  Gefäfs  schief  gehalten 
wurde,  wie  es  beim  Schwenken  geschehen  konnte,  oder  selbst,  wenn  es  umgestofsen 
wurde,  war  eine  Gefahr  nicht  zu  befürchten.  So  hat  man  auch  bei  offenen  Lampen 
den  Rand  eingebogen,  damit  das  Ol  möglichst  sicher  in  dem  Gefäfs  blieb.  Eine 
ähnliche  Einkrümmung  des  Randes  habe  ich  auch  bei  antiken  Sieben  bemerken 
können,  die  man  nun  nach  Belieben  hin  und  her  schütteln  durfte,  ohne  dafs  etwas 
herausfallen  konnte.  Der  festschliefsende  Deckel,  mit  welchem  die  thönernen 
Dreifüfse,  wie  es  scheint,  stets  versehen  waren,  hatte  offenbar  die  Bestimmung, 
die  glühenden  Kohlen  nach  dem  Gebrauch  zu  ersticken.  Denn  dafs  der  Deckel 
nicht,  wie  etwa  bei  den  Pyxen,  das  in  dem  Gefäfs  Enthaltene  schützen  oder  ver- 
bergen sollte,  geht  daraus  hervor,  dafs  die  Dreifüfse  selbst  innerhalb  des  Deckel- 
auflagers zuweilen  ornamentirt  sind.     Sie  sollten  also  offen  gesehen  werden. 

Die  Beobachtung,  dafs  diese  Gefäfse  Räuchergefäfse  sind,  führt  aber  noch 
weiter.  In  der  Schrift  von  H.  von  Fritze,  »Die  Rauchopfer  bei  den  Griechen«  heifst 
es  S.  44  »Soviel  mir  bekannt  ist,  kommen  auf  Gefäfsen  schwarzfiguriger  Technik 
überhaupt  noch  keine  Thymiaterien  vor;  das  darf  aber  nicht  zu  dem  Schlüsse  be- 
rechtigen, sie  seien  zu  jener  Zeit  in  Griechenland  noch  unbekannt  gewesen.  Der 
Kreis  der  Darstellungen  ist  in  jener  Epoche  eben  ein  anderer.  Wir  haben  z.  B. 
gesehen,  dafs  die  Handlung  der  Spende  nicht  auf  zehn  schwarzfigurigen,  dagegen 
auf  hunderten  von  rotfigurigen  Gefäfsen  erscheint,  und  doch  gehört  diese  Cult- 
handlung  zu  den  ältesten  des  griechischen  Ritus.  Auf  rotfigurigen  Vasen  findet 
man  zuerst  die  einfache  Form  des  Thymiaterions,  wie  sie  sich  auf  dem  Parthenon- 
fries zeigt.  Es  ist  eine  glatte  Stange,  welche  unten  in  Tierfüfse  ausläuft  .  .  .  An  der 
Spitze  trägt  sie  einen  der  Pinienfrucht  nachgebildeten  Körper,  der  so  gearbeitet 
ist,  dafs  man  die  obere  Hälfte  abnehmen  und  als  Deckel  verwenden  kann.«  Wie 
die  attischen  Thymiaterien  im  Beginn  des  sechsten  Jahrhunderts  ausgesehen  haben, 
ist  klargestellt.  Denn  schwerlich  werden  die  attischen  anders  gebildet  gewesen 
sein,  als  der  bronzene  Dreifufs,  der  vielleicht  sogar  attisch  ist,  der  Dreifufs  von 
Tanagra  oder  die  niedrigen  Kothon  genannten  Gefäfse.  Aber  wir  können  auch  für 
die  nun  folgende  Zeit  bis  dahin,  wo  die  in  ihrer  Struktur  ganz  verschiedenen 
Thymiaterien  einsetzen,  wie  sie  auf  dem  Parthenonfries  erscheinen,  mit  grofser  Wahr- 
scheinlichkeit die  gebräuchliche  Form  des  Räuchergerätes  nachweisen. 

Umstehend  (Fig.  7)  ist  eines  der  zahlreich  erhaltenen  eleganten  Gefäfse  ab- 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  (5 


68 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


gebildet,  welche  verschieden  benannt  und  verschieden  gedeutet  worden  sind  ,T.  Die  Ge- 
fäfse  gehören  dem  Ende  der  Zeit  an,  in  welcher  man  mit  schwarzen  Figuren  malte. 
Dafs  sie  zum  Räuchern  benutzt  worden  sind,  glaube  ich  aus  der  Konstruction  des 
oberen  Teiles  schliefsen  zu  müssen.  Denn  gerade  so  wie  bei  den  älteren  Räucher- 
gefäfsen  ist  der  Rand  nach  innen  eingebogen,  nach  den  vorangegangenen  Er- 
örterungen der  sicherste  Beweis  für  die  vorgeschlagene  Deutung.  Mit  diesen  Ge- 
fäfsen,  welche  eine  direkte  Weiterbildung  der  älteren  Räuchergeräte  darstellen,  wird 


Fig.  7. 

die  bezeichnete  Lücke  in  der  chronologischen  Reihenfolge  ausgefüllt.  Aber  während 
die  erhaltenen  Exemplare  den  Gebrauch  des  Geräts  von  der  Mitte  bis  an  das  Ende 
des  sechsten  Jahrhunderts  erweisen,  führen  die  bemalten  Vasen  noch  weiter  herab 
und  wir  finden  es  namentlich  auf  Vasen  der  zweiten  Hälfte  des  fünften  Jahr- 
hunderts dargestellt,  also  in  einer  Zeit,  in  welcher  die  entwickelteren  Thymiaterien 
des  Parthenonfrieses,  welche  zuerst  in  der  streng  rotfigurigen  Malerei  vereinzelt  auf- 
treten, längst  in  Gebrauch  gesetzt  waren.  Beide  Arten  von  Räuchergeräten  sind 
also  eine  Zeitlang  nebeneinander  hergegangen,  bis  die  einfacheren  endgültig  in 
Fortfall  kamen18. 

Diese     einfacheren    Räuchergeräte    sehen    wir    nun    in     der    Vasenmalerei 


17)  Zuletzt  Sammlung  Sabourofif  zu  Taf.  52.  »Links 
unten  ist  auf  der  Tafel  ein  schönes  Toiletten- 
gefäfs  aus  Athen  abgebildet,  das  nach  Technik 
und  Verzierung  noch  der  letzten  schwarzfigurigen 
Vasenfabrikation  angehört.  An  einem  zierlichen 
Knopfe  läfst  sich  ein  Deckel  ergreifen  und  ab- 
nehmen. Getragen  wurde  das  Gefäfs  am  Fufse; 
wir  sehen  es  so  nicht  selten  in  den  Händen  der 
Frauen  auf  Darstellungen  häuslicher  foiletten- 
scenen  attischer  rothfiguriger  Vasen,  auch  zu- 
weilen auf  weifsen  Lekythen  mit  der  Grabes- 
spende. Es  diente  ohne  Zweifel  zur  Aufbewahrung 
von    flüssigen   Salben,     wohlriechendem    Wasser 


u.  dgl.  Diese  Gefäfse  scheinen  bis  jetzt  nur  in 
Attika,  vielleicht  auch  Böotien,  gefunden  zu 
werden ;  sie  sind,  soweit  ich  sie  kenne,  nie  anders 
als  nur  mit  einfachen  Ornamenten  oben  um  dem 
Rand  der  Öffnung  und  den  Deckel  geschmückt.« 
Dafs  das  Gefäfs  für  flüssige  Salben,  wohl- 
riechende Wasser  u.  dgl.  unpraktisch  war,  ergiebt 
der  Durchschnitt. 
18)  Die  ersten  beiden  vereinzelten  Beispiele  reicher 
ausgestalteter  Thymiaterien  auf  strengrotfigurigen 
Vasen,  hat  v.  Fritze  a.  a.  O.  S.  40  nachgewiesen. 
Auf  beiden  Vasen  sind  es  feierliche  Spenden,  in 
denen  das  Gerät  erscheint.    Danach  scheint  es,  als 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


69 


hauptsächlich  auf  Darstellungen  des  Frauengemachs,  wo  erst  später  die  reich  ge- 
schmückten Thymiaterien  üblich  werden.  Beide  Arten  von  Geräten  zusammen 
auf  einem  Bilde  sind,  soweit  ich  sehe,  nicht  nachzuweisen  und  daraus  ist  ein  neuer 
Beweis  für  die  Richtigkeit  der  vorgeschlagenen  Deutung  zu  entnehmen.  Das  Gerät 
spielt  auch  bei  der  Hochzeit  eine  bedeutsame  Rolle.  So  wird  es  auf  der  schönen 
Lutrophoros  des  Berliner  Antiquariums  N.  2373  von  einem  Mädchen  in  Hochzeits- 
zuge getragen  19.  Die  bei  Benndorf,  Griechische  und  sicilische  Vasenbilder  Taf.  22 
abgebildete  Lekythos  zeigt  ein  Mädchen,  welche  aufser  den  gewöhnlichen  Grabes- 
spenden auch  das  Räuchergerät  in  der  Hand  hält.  Damit  ist  die  Lekythos  bei 
Murray,  White  athenian  vases  Taf.  27  zu  vergleichen  und  weitere  Beispiele  lassen  sich 
leicht  anführen.  Es  darf  daraus  geschlossen  werden,  dafs  es  auch  beim  Begräbnis 
ebenso  wie  bei  der  Hochzeit  üblich  war,  Weihrauchspenden  darzubringen,  ein  Ge- 
brauch, für  den  uns  die  Litteratur  Zeugnisse  nicht  hinterlassen  hat20.  Im  Kult 
habe  ich  das  Gefäfs  nur  einmal  dargestellt  gefunden,  allerdings  unter  ganz 
besonders  wichtigen  Umständen.  Es  ist  dieselbe  Vase,  welche  O.  Rubensohn 
herangezogen  hat,  um  zu  beweisen,  dafs  man  in  das  Kerchnosgefäfs  brennende 
Kerzen    gestellt    hat21,     Compte-rendn    1862    Taf.    3.      Hier    sieht    man    zwischen 


ob  diese  Thymiaterien  zuerst  ausschliefslich  für 
den  Kult  gedient  haben,  während  die  kleineren  be- 
sonders im  Privatgebrauch  üblich  waren.  Dafs 
die  älteste  Form  des  Thymiaterions  auch  bei  Kult- 
handlungen so  war,  wie  der  Dreifufs  von  Tanagra 
oder  der  bronzene  Dreifufs,  mufs  man  schon 
daraus  schliefsen,  dafs  sich  für  den  Zweck 
eine  geeignetere  Form  überhaupt  nicht  finden 
liefs,  als  die  des  für  den  Kult  heiligsten  Gerätes. 
Die  entwickelten  Thymiaterien  sind  nun  in  ihrer 
Form  so  verschieden,  sie  treten  so  unvermittelt 
auf,  dafs  man  ihre  Heimat  aufserhalb  Griechen- 
lands suchen  mufs.  Der  Umstand,  dafs  auf  der 
von  Zahn  bekannt  gemachten  archaischen  Scherbe 
von  Klazomenai  (Athenische  Mitteilungen  1898 
Taf.  9)  dieses  Thymiaterion  auftritt,  legt  es  nahe, 
an  Jonien  zu  denken.  Dafür  spricht  auch  das 
erste  Auftreten  des  Geräts  in  der  strengrotfigurigen 
attischen  Vasenmalerei ;  es  ist  die  Zeit  der  zweiten 
Einwirkung  jonischer  Kunstart  auf  Griechenland. 

19)  Abgeb.  Archäol.  Zeit.   1882  Taf.  5. 

20)  Vgl.  v.  Fritze  a.  a.  O.     S.  50. 

21)  Athenische  Mitteilungen  1898  S.  291.  Die  Vor- 
stellung, dafs  man  in  die  eleusinischen  Kerchnoi 
brennende  Kerzen  stellte,  welchen  man  ver- 
mittelst eines  durchbrochenen  Deckels  Luft 
zuführte,  kann  ich  mir  nicht  zu  eigen  machen. 
Die  Lichter  würden  jedenfalls  sehr  schlecht 
brennen  und  man  hätte  besser  gethan,  ihnen 
Luft    von    unten   zuzuführen.     Das  Scholion   zu 


den  Nikanderversen,  das  sich  auf  den  Kerchnos 
im  Kybeledienst  bezieht,  sagt  nicht,  dafs  die 
Xü^vot  in  den  Kerchnos  gestellt  werden  sollten 
und  die  beiden  Münzabbildungen  S.  290  genügen 
nicht,  um  diesen  Gebrauch  zu  erweisen.  Denn 
in  den  kleinen  flüchtigen  Strichen  über  dem  Gefäfs 
kann  man  ebenso  gut  alles  andere  als  Lichter  er- 
kennen. Die  Gefäfse  sind  weiter,  wie  Rubensohn 
selbst  zugiebt,  nicht  geeignet,  um  Lichter  hinein- 
zustellen und  deswegen  versetzt  er  das  TrotXcc&iov, 
den  Opferkuchen,  in  das  Innere  des  Kerchnos 
als  Halter  für  die  Lichter,  die  in  ihn  hinein- 
gesteckt werden,  obwohl  überliefert  ist,  dafs  das 
TiaXaötov  in  einem  der  Kotyliskoi  untergebracht 
war.  Wenn  brennende  Lichter  zu  der  Kult- 
handlung gehört  haben,  wird  man  sie  auch 
brennend  gesehen  haben,  das  war  aber  nicht 
der  Fall,  wenn  man  sie  durch  den  Deckel  zum 
grofsen  Teil  verhüllte;  man  konnte  sie  beispiels- 
weise in  den  grofsen  Kotyliskoi  des  Kerchnos 
Taf.  XIII,  3  sehr  gut  unterbringen.  Hatten  die 
Deckel  dagegen  den  Zweck,  die  Dämpfe  vom 
Weihrauch  hindurchzulassen,  so  sind  sie  dafür 
sehr  geeignet.  Von  Fritze  hatte,  wie  ich  glaube, 
ganz  recht,  wenn  er  diejenigen  Gefäfse  als 
Thymiaterien  erklärte,  welche  keine  Kotyliskoi 
zeigen;  denn  die  Kotyliskoi  waren  eben  das 
Charakteristische  an  den  Kerchnoi.  Dagegen 
die  Gefäfse  mit  den  Kotyliskoi  bleiben  nach  wie 
vor    Kerchnoi.     Ihr    innerer    Teil    hatte    jedoch 

6* 


70 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


zwei  gekreuzten  Zweigen  ein  Gefäfs  stehen,  welches,  soweit  die  Abbildung  zu 
urteilen  gestattet,  in  Allem  mit  den  in  Frage  stehenden  Räuchergeräten  überein- 
stimmt. Über  der  Mitte  der  Vase  sind  einige  Striche  angedeutet,  die  als 
Weihrauchdämpfe  zu  erklären  sind,  welche  dem  Gefäfs  entsteigen.  Lichter  können 
es  schon  deswegen  nicht  sein,  weil  ihre  Zahl  viel  zu  grofs  wäre.  Denn  sie  sind 
auf  einen  Raum  verteilt,  dessen  Umfang  genau  der  Öffnung  der  Räucher- 
gefäfse  entspricht.  Damit  ist,  wie  ich  glaube  der  authentische  Beweis  erbracht, 
dafs  die  Gefäfse  wirklich  zum  Räuchern  gedient  haben. 

Die  letzte  Entwickelung,  welche  diese  Form  des  Räuchergerätes  genommen 
hat,  wird  durch  die  Abbildung  Fig.  8  dargestellt.  Das  Original  ist  im  Antiquarium 
des  Berliner  Museums  aufbewahrt22.     Während  der  Gefäfsteil  im  Ganzen  die  gleiche 


Fig.  8. 

Bildung  zeigt,  wie  die  anderen  Geräte,  nur,  dafs  er  weniger  breit  ausladet,  ist  der 
Fufs  doppelt  so  hoch  geworden;  es  ist,  als  habe  man  sich  bemüht,  die  entwickeltere 
»jonische«  Form  mit  der  einheimischen  zu  verschmelzen.  An  einem  zweiten  gleich- 
artigen Exemplar  des  Berliner  Antiquariums  ist  auch  noch  der  fest  anschliefsende 
Deckel  erhalten,  der  einen  Griff  in  Form  eines  kleinen  Kännchens  hat23. 

Aufser  den  bisher  besprochenen  thönernen  Räuchergefäfsen  der  jüngeren  und 
jüngsten  Gattung,  wie  sie  gewifs  auch  in  Bronze  mit  eisernem  Boden  hergestellt 
wurden,  sind  auch  solche  aus  Marmor  erhalten.  Sie  haben  schwerlich  zum  praktischen 
Gebrauche  gedient,  sondern  waren,  wie  beispielsweise  die  marmornen  Kerchnoi  oder 


den    Zweck,    Weihrauch    aufzunehmen,     dessen  -'*)  Beschreibung  der  Vasensammlung  im  Antiquarium 
Verwendung  im  Kult  zu  selbstverständlich  war,  n.   3621. 

um    in    der  Beschreibung    ausdrücklich    hervor-  23)  Beschreibung  der  Vasensammlung  im  Antiquarium 
gehoben  zu  werden.  n.   4152. 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


71 


Thymiaterien  dazu  bestimmt,  als  Weihgeschenke  oder  als  Grabbeigaben  verwendet 
zu  werden.  Allein  das  Berliner  Museum  besitzt  drei  marmorne  Thymiaterien.  Von 
diesen  soll  das  Fig.  9  abgebildete  im  Grabe  des  Aristion  gefunden  sein.  Ob 
diese  Angabe  wahr  ist  oder  nicht,  jedenfalls  ist  es  in  das  sechste  Jahrhundert  zu 
setzen,  denn  seine  Form  stimmt  auffallend  mit  den  thönernen  Räuchergeräten  überein, 
deren  Entstehungszeit  dem  Ende  der  schwarzfigurigen  Vasenmalerei  zuzuweisen  ist. 
Dies  Gefäfs  ist  dadurch  besonders  bemerkenswert,  dafs  der  obere  gewölbte  Teil  des 
Gefäfsbauches  abnehmbar  ist.  Es  setzt  sich  also  zusammen  aus  dem  Fufs  mit  ange- 
arbeiteter flacher  Schale,  darauf  wird  der  obere  Gefäfsteil  mit  der  Öffnung  für  die 
Dämpfe  gestülpt  und  das  Ganze  wird  mit  dem  Deckel  geschlossen.   Diese  Eigentümlich- 


Fig.  9. 

keit  der  Konstruktion  erklärt  sich,  wenn  als  das  Vorbild  für  diese  Gefäfse  die 
metallenen  Räuchergeräte  angesehen  werden.  Hier  war  der  obere  abnehmbare  Teil  aus 
Bronze,  die  flache  Schale  dagegen  aus  Eisen,  das  eigentliche  Gefäfs  besteht  also  wirklich 
aus  zwei  besonderen  Teilen,  und  war  gewifs  oft  genug  zum  Auseinandernehmen 
eingerichtet.  Unter  diesem  Gesichtspunkt  gewinnt  die  Vermutung,  dafs  das  Innere 
der  eleusinischen  Kerchnoi  zum  Räuchern  bestimmt  war  und  dafs  die  von  v.  Fritze 
in  der  '  Ecpvjjxepis  ap^atoXoyrxr)  1897  S.  166  abgebildeten  Gefäfse  Räuchergefäfse  sind, 
eine  neue  Stütze24.  Gerade  an  letzteren  Gefäfsen  ist  die  Zweiteilung  des  Gefäfses 
in  Fufs  mit  flacher  Schale  und  darauf  gestülpten  oberen  gewölbten  Teil  in  auffallender 
Deutlichkeit  durchgeführt  und  die  Form  der  Kerchnoi  ist,  wie  die  beigefügte  Be- 
schreibung aus  den  athenischen  Mittheilungen  1898  S.  281  lehrt,  ganz  nahe  verwandt. 
»Der  untere  Teil  hat  die  Form  einer  Schale  mit  hohem  Fufs,  er  endet  mit  einem 
Rand,  der  sich  als  breit  vorspringender  horizontaler  Streifen  um  das  ganze  Gefäfs 
zieht.  Über  diesem  Teil  erhebt  sich  ein  Aufsatz,  der  auf  der  Schulter  sehr  stark 
ausgewölbt  ist,  darüber  eine  starke  hohlkehlenartige  Einschnürung  zeigt  und  in  eine 


24)  S.  die  Anmerkung  21. 


72 


Pernice,    Kothon  und  Räuchergerät. 


breite  Mündung  endigt,  die  entweder  für  Aufnahme  eines  Deckels  eingerichtet  ist 
oder  mit  einem  nach  aufsen  umgebogenen  Rand  gebildet  wird25.« 

Das  zweite  Berliner  Marmorgefafs 2G  stellt  eine  Weiterentwickelung  dar,  die 
der  letzten  Entwickelung  der  Thongefäfse  entspricht,  indem  der  Fufs  hoch  und  schlank 
geworden  ist  und  das  Gefäfs  nicht  mehr  so  breit  und  massenhaft  ausladet.  Auch 
bei  ihm  ist  der  obere  Gefäfsteil  zum  Abnehmen  eingerichtet  und  auch  in  der  Form- 
gebung als  besonderer  Teil  charakterisiert.  Mit  ihm  gleichzeitig  ist  ein  kleineres 
Thymiaterion  aus  Kreta,  bei  welchem  jedoch  die  Zweiteilung  weder  durchgeführt 
noch,  wie  bei  den  eleusinischen  Gefäfsen,  auch  nur  angedeutet  ist.  Hier  ist  der 
Gefäfsteil  aus  einem  Stück  gearbeitet. 

Berlin,  März  1899.  Erich  Pernice. 


2ä)  Die  Mündung  der  Kerchnoi  und  der  anderen 
Räuchergcfäfse  ist  im  Verhältnis  zur  Ausbauchung 
des  Gefäfses  genau  so  grofs,  wie  die  Mündung  der 
anderen  Räuchergeräte.  Nach  innen  eingebogen 
scheint  der  Rand  nie  zu  sein.  Wäre  auch  das 
noch  der  Fall,  dann  wäre  die  Sicherheit  der  vor- 
getragenen Vermutung  noch  gröfser,  als  sie  es 
aus  den  angeführten  Gründen  schon  so  ist. 

26)  Nr.  6466  desMiscellaneeninventars.  Aus  Griechen- 
land. Die  Höhe  des  ganzen  Gefäfses  beträgt 
30  cm.  Der  Fufs  allein  ist  15  '/a  cm>  der  Deckel 
8  !/a  cm  hoch.  Der  Durchmesser  des  Gefäfses 
beträgt  14  '/2  cm-     ^as  Gerät    ist    also    doppelt 


so  hoch  als  breit,  während  das  Fig.  7  ab- 
gebildete noch  etwas  breiter  als  hoch  ist. 
27)  Herr  Professor  Loeschcke  war  soeben  so  freund- 
lich, mir  mitzuteilen,  dafs  in  der  Universitätssamm- 
lung zu  Greifswald  ein  »Kothon«  aufbewahrt  wird, 
dessen  Durchschnitt  nicht  rund  verläuft,  sondern 
eckig  ist,  also  wie  der  der  Dreifüfse.  Damit  ist 
der  Zusammenhang  zwischen  den  Dreifüfsen  und 
den  Kothon  genannten  Gefäfsen  aufs  Neue  be- 
wiesen. Eine  thönerne  Dreifufsvase  mit  rundem 
Gefäfsteil  besitzt  übrigens  auch  das  akademische 
Kunstmuseum  zu  Bonn,  wie  ich  gleichfalls  von 
Herrn  Professor  Loeschcke  erfahre. 


\JJ    v^XjUv.    ^^^ 


STUDIEN 
ZUR  ÄLTEREN  GRIECHISCHEN  KUNST, 

i. 

Unter  den  älteren  griechischen  Terrakotten  lassen  sich 
verschiedene,  an  den  Besonderheiten  des  Stiles  und  der  Typen 
kenntliche  Gruppen  leicht  unterscheiden.  Die  meisten  von 
ihnen  sind  den  Fundorten  nach  lokal  eng  begrenzt  und  nicht 
oder  wenigstens  nicht  weit  über  den  Ort  ihrer  Herstellung 
hinaus  nachweisbar.  Nur  eine  Gruppe  hat  eine  gröfsere  Ver- 
breitung gefunden.  Die  am  häufigsten  in  ihr  vertretenen  Typen 
sind  stehende  und  thronende  Figuren,  meist  weiblich,  seltener 
männlich,  zuweilen  auch  paarweise  nebeneinandergeordnet. 
Andere  Formen  treten  hinzu,  liegende  Figuren,  Masken,  Pro- 
tomen, hockende  Dämonen,  Silene,  Affen,  Sirenen  und  Ähn- 
liches. Als  Besonderheit  macht  sich  bemerkbar,  dafs  häufig 
oben  eine  Mündung  angebracht  ist,  durch  die  die  Figuren 
wirklich  oder  nur  scheinbar  als  Gefäfse  hergerichtet  worden  sind. 

Das  Fundgebiet  dieser  Terrakotten  reicht  vom  nörd- 
lichen Phönikien  bis  zum  Westen  Italiens.  Aus  Phönikien1, 
Rhodos2,  Sicilien3,  Etrurien4  sind  schon  seit  längerer  Zeit 
zahlreiche  Exemplare  bekannt.  Neuerdings  sind  gleichartige 
oder  ähnliche  Figuren  auch  in  der  Troas5,  in  Naukratis6,  auf 
Samos7,  Thera8,  Delos9,  Ägina10,  in  Athen11,  Eleusis12,  Argos13, 


')  Vgl.  Longperier,  Musee  Napoleon  III  Taf.  24  und 
26.  Heuzey,  Terres  cuites  du  Louvre  Taf.  II.  12. 
Perrot-Chipiez  III  S.  64.  201.  472.  473. 

2)  Vgl.  Heuzey  Taf.  13.  Salzmann,  Necropole  de 
Camiros  Taf.  11.  20. 

3)  Vgl.  Kekule,  Terrakotten  von  Sizilien  S.  12.  18. 
Notizie  degli  scavi  1893  S.  128.  1894  S.  208.  Monu- 
menti  anficht  I  1892  S.  805.  820—834.    Taf-  v  8. 

4)  Vgl.  Museo  Gregoriano  II  Taf.  93,  3.  Micali,  Storia 
Taf.  CI.  Monumenti  inediti  Taf.  IV  2.  Archäol. 
Zeitung  1877  Taf.  11  n.  2. 

5)  Stehende  weibliche  Figur  aus  Thymbra  in  Samm- 
lung Calvert  (Dardanellen);  aus  Neandria  bei 
Koldewey,  Neandria  S.   15  Fig.  24. 

6)  Flinders-Petrie,  Naukratis  I  S.  36  Taf.  XV. 


T)  Gerhard,  Antike  Bildwerke  Taf.  I.  Boehlau,  Aus 
Jonischen  und  Italischen  Nekropolen  S.  155  ff. 
Taf.  XIII.  XIV. 

8)  Dragendorff,  Archäol.  Anzeiger  1897  S.  80. 

9)  Bulletin  de  correspondance  hellenique  VI  1882 
S.  312  n.  1. 

10)  Berlin,  Vasenkatalog  1295. 

")  Bruchstücke  im  Akropolismuseum.  Archäolog. 
Anzeiger  1893  S.  143  und  147. 

12)  Mehrere  stehende  weibliche  Figuren  im  Museum 
in  Eleusis  und  früher  in  der  Sammlung  des  Poly- 
technion  in  Athen. 

13)  Kopf  einer  weiblichen  Figur,  bei  den  Grabungen 
am  Heraion  gefunden,  früher  im  Centralmuseum 
in  Athen. 


ja  Winter,    Studien  zur  älteren  griechischen  Kunst. 

Orchomenos14  zum  Vorschein  gekommen.  Auch  in  Unteritalien  sind  Stücke  dieser 
Art  gefunden,  in  Reggio15,  Locri,  Cumä16. 

Fast  überall  erscheinen  sie  zusammen  mit  Vasen,  die  nachmykenischen 
Gattungen  angehören.  Im  Ganzen  läfst  sich  sagen,  ohne  dafs  sich  das  für  jeden 
einzelnen  Fall  belegen  liefse,  dafs  sie  als  Begleiter  einerseits  der  sogenannten 
protokorinthischen  Waare,  andererseits  der  entwickelteren  von  den  Funden  auf 
Rhodos  bekannten  Gefäfse  auftreten.  Dafs  sie  durch  den  Handel  eingeführt  sind, 
ist  für  viele  Stellen,  wie  für  die  italischen  Fundplätze,  von  vornherein  aufser  Frage, 
für  manche,  wie  z.  B.  für  Thera,  dadurch  gesichert,  dafs  abweichende  einheimische 
Waare  neben  ihnen  vertreten  ist.  Von  wo  aus  ihre  Verbreitung  stattgefunden  hat, 
ist  bisher  nicht  mit  voller  Bestimmtheit  festgestellt.  Aber  dafs  ihr  Fabrikationsort 
im  griechischen  Osten  zu  suchen  ist,  ist  nach  den  Ausführungen  von  Heuzey17  und 
Kekule18  nicht  mehr  zweifelhaft  und  allgemein  anerkannt19.  Mehr  als  ein  Mal  ist 
die  Ähnlichkeit  mit  den  Branchidenstatuen  vom  heiligen  Wege  hervorgehoben. 

Die  Funde  der  jüngsten  Zeit  haben  zu  einer  genaueren  Bestimmung  des 
Ursprungs  nichts  Sicheres  beigebracht,  führen  aber  doch  in  einem  Falle  zu  einer 
wahrscheinlichen  Vermutung.  Boehlau  hat  bei  seiner  Ausgrabung  der  Nekropole  von 
Samos  eine  gröfsere  Menge  von  Vasen  der  sogenannten  Fikelluragattung  gefunden 
und  diese  mit  einleuchtenden  Gründen  als  Erzeugnisse  der  einheimisch  Samischen 
Keramik  nachgewiesen20.  Die  Terrakotten  nun,  die  in  der  Nekropole  zum  Vor- 
schein kamen,  gehören  sämmtlich  der  in  Rede  stehenden  Art  an  und  sie  haben  sich 
in  solchen  Gräbern  gefunden,  die  vorwiegend  grade  Samische  Vasen,  daneben  nur  in 
vereinzelten  Fällen  auch  fremde  Waare  enthielten.  Der  Schlufs,  dafs  die  Terrakotten 
gleich  den  Vasen  als  einheimisch  Samische  Erzeugnisse  zu  betrachten  sind,  liegt 
nahe21:  er  läfst  sich,  wie  ich  glaube,  auch  durch  weitere  Erwägungen  stützen. 

Es  mag  zunächst  mit  einigen  Worten  die  Stellung  bezeichnet  werden,  die 
diese  Terrakotten,  die  wir  kurz  »Gefäfsfiguren«  bezeichnen  wollen,  in  der  Geschichte 
der  Griechischen  Kunst  einnehmen. 

Den  geometrischen  Vasen  entsprechen  in  der  Entwickelungsstufe  die  brett- 
artigen Thonfiguren,  die  unter  dem  Namen  Papades  bekannt  sind  und  besonders 
zahlreich  in  Böotien  gefunden  werden.  Ähnlich  primitiv  ausgeführte  Brettfiguren 
und  roh  geformte  Rundfiguren  kommen  als  einheimisches  Fabrikat  in  den  östlichen 
Fundstätten  in  den  älteren  Schichten  vor22.     Diesen  kunstlosen  Gebilden  schliefsen 

H)  Bulletin  de  correspondance  helleniqtw  1895  S.  l7of.  citite  S.  38.     Collignon,   Histoire   de  la  sculpture 

15)  Bruchstück  einer  stehenden  weiblichen  Figur  im  grecque  S.  189. 

Museum  in  Reggio.  20)  Boehlau,    Aus  Jonischen    und  Italischen  Nekro- 

16)  Stehende     weibliche     Figuren     aus    Locri     und  polen  S.   52  fr. 

Cumä  im  Museo  nazionale  in  Neapel.  21)  Auch  die  Art  des  Thones  macht  es  wahrscheinlich, 

17)  Heuzey,   Terres  cuites  du  Louvre  S.  9  zu  Taf.  11.  dafs  die  Terrakotten  heimische  Waare  sind,  vgl. 
Catalogue  des  figurines  du  Louvre  S.  226.  Boehlau  S.   155. 

18)  Terrakotten  von  Sicilien  S.  5.  22)  Als  Beispiele   seien  die  auf  Rhodos  gefundenen 

19)  Vgl.    Furtwängler,    Archäol.    Studien   H.  Brunn  Stücke  genannt,  Heuzey,   Terres  cuites  du  Louvre 
dargebracht  S.  74.  Pottier,    Les  statuettes  de  terre  Taf.  13.  1.  3.     Salzmann,    Necropole    de   Camiros 

Taf.  14.  Archäolog.  Jahrbuch   1886  S.   154  f. 


Winter,    Studien  zur  älteren  griechischen  Kunst.  je 

sich  als  zeitlich  folgende  Gruppe  die  Gefäfsfiguren  an  und  mit  ihnen  treten  unver- 
mittelt, ohne  Übergang,  künstlerisch  durchgebildete  Formen  in  die  Thonplastik  ein. 
Möglich,  dafs  die  Idee  der  Gefäfsfigur  auf  Ägyptisches  Vorbild  zurückgeht,  die 
Ausgestaltung  ist  jedenfalls  Griechisch.  An  dem  Fortschritt  gegenüber  den  früheren 
Thonbildern  haben  Technik  und  Formengebung  in  gleichem  Mafse  Teil.  Jene  brett- 
artigen Figuren  sind  massiv  und  aus  der  freien  Hand  geknetet,  die  Gefäfsfiguren 
dagegen  sind  die  ältesten  Terrakotten,  die  mit  Verwendung  von  Hohlformen  her- 
gestellt sind.  Sie  sind  rund,  die  stehenden  Figuren  röhrenartig  gebildet,  mit  gleich- 
mäfsig  ausgeführter  Vorder-  und  Rückseite.  Beide  Seiten  sind  für  sich  geformt  und 
aneinandergesetzt,  so  dafs  zwischen  der  dünnen  Wandung  ein  hohler  Raum  bleibt. 
Zugleich  ist  nun  die  Figur  der  natürlichen  Erscheinung  entsprechend  gestaltet,  im 
Gegensatz  zu  jenen  primitiven  Gebilden.  Die  einzelnen  Teile  sind  körperlich  ge- 
staltet, nicht  nur  durch  aufgesetzte  Malerei  angedeutet  und  ebenso  sind  auch  an  der 
den  Körper  umschliefsenden  Gewandung  die  einzelnen  Lagen  und  wesentlichsten 
Faltenzüge  nicht  durch  Farbe,  sondern  durch  geringe  Eintiefungen  der  Fläche  relief- 
artig ausgedrückt.  An  Stelle  des  brett-  oder  schaftartig  gekneteten  Bildes  ist  also 
das  modellirte  Bild  getreten  und  damit  zum  ersten  Male  eine  eigentliche  Plastik 
auf  diesem  Gebiete  des  Handwerks  ins  Leben  gerufen.  Schwerlich  wird  dieser  für 
die  ganze  Entwickelung  der  Thonbildnerei  epochemachende  Fortschritt  in  der 
Keramik  selbständig  gemacht  sein.  Es  läfst  sich  vermuten,  dafs  die  Anregung  von 
der  grofsen  Kunst  ausgegangen  sein  wird. 

Die  erhaltenen  Sculpturwerke  der  archaischen  Zeit  bieten  ähnliche  Er- 
scheinungen in  der  Entwickelung  der  Form  dar,  wie  sie  in  der  Thonbildnerei 
erkennbar  sind.  Der  Louvre  besitzt  eine  gegen  1875  aufSamos  gefundene  Marmor- 
statue, die  nach  ihrer  Inschrift  von  Cheramyes  der  Hera  geweiht  ist23.  Bruchstücke 
von  zwei  gleichartigen  Figuren  sind  auf  der  Akropolis  in  Athen  gefunden  worden*4. 
Diese  Statuen  sind  als  Rundfiguren  gebildet.  Die  Gestalt  steht  ganz  ruhig  und  in 
grader  Haltung  da,  ein  langes  Gewand  verhüllt  den  Körper,  fällt  unten  in  gleich- 
mäfsiger  Rundung  auf  den  Boden  auf  und  läfst  nur  die  Fufsspitzen  sichtbar.  Das 
Gewand  schliefst  den  Körper  völlig  ein.  Auch  die  Arme  der  Figur  sind  nicht  los- 
gelöst, sondern  haften  —  der  linke  vor  die  Brust  gelegt,  der  rechte  an  der  Seite 
herabhängend  —  an  der  gerundeten  Oberfläche,  auf  der  die  Falten  sehr  ausführlich 
und  sorgfältig  angebracht  sind.  In  der  gesammten  Anlage  entspricht  die  Gestalt 
völlig  dem  Bilde,  das  die  stehenden  Figuren  unter  den  Terrakotten  darbieten25. 
Grade  so  unvermittelt  aber,  wie  diese  an  die  mit  der  Hand  gekneteten  platten  Thon- 
figuren  anschliefsen,  steht  diese  runde  Marmorstatue  den  in  graden  kantigen  Flächen 
gearbeiteten  Figuren  gegenüber,  deren  Art  von  der  Nikandrestatue  von  Delos 26  und 


23)  Bulletin    de   correspondance    hellenique  1880   Taf.      24)  'Ecpr^epU  dp-/atoXoyix7)  1888  Taf.  VI.    Les  musees 
XIII.  XIV.    Brunn-Bruckmann,  Denkmäler  n.  56.  d  Athenes  Taf.  IX.    Collignon  S.  164.  166. 

Collignon,     Histoire     de     la    sculplure    grecque      25)  Vgl.  Collignon  S.  189. 

S.   163.  26)  Bulletin  de  correspondance  hellenique  1879  Taf.  1. 

Brunn-Bruckmann  n.  57. 


75  Winter,    Studien  zur  älteren  griechischen  Kunst. 

den  primitiven  Gewandstatuen  von  Athen  und  anderen  Orten  bekannt  ist".  Auch 
in  der  statuarischen  Plastik  bezeichnet  das  Aufkommen  dieser  Rundform  den  Beginn 
einer  neuen  Entwicklung. 

Das  Verhältnifs  der  verschiedenartigen  Bildungen  zu  einander  wird  deutlicher, 
wenn  wir  uns  die  Entstehung  der  Form  klar  machen.  Die  Gestaltung  der  Samischen 
Figur  ist  zu  eigentümlich,  als  dafs  sich  denken  liefse,  der  Künstler  könne  aus  der 
Beobachtung  der  Natur  allein  auf  sie  gekommen  sein.  Es  ist  in  hohem  Grade 
wahrscheinlich,  dafs  die  Einflüsse  einer  bestimmten  Technik  auf  diese  Form  geführt 
haben,  die  dann  in  die  Marmorbildnerei  übernommen,  hier  festgehalten  und  weiter 
gebildet  worden  ist.  Brunn28  hat  gemeint,  der  Künstler  sei  von  einem  runden  Holz- 
stamme ausgegangen,  wie  die  Verfertiger  der  brettartigen  Figuren  von  einem  vier- 
kantigen Balken  oder  einer  starken  Platte.  Gegen  diese  Herleitung  aus  der  Holz- 
technik läfst  sich  Mancherlei  einwenden. 

Die  Überlieferung  über  altertümliche  Holzbilder  führt  nicht  ohne  weiteres 
zu  dem  Schlufs,  dafs  überall  die  Holzschnitzerei  der  Plastik  in  Stein  oder  Metall 
vorangegangen,  dafs  sie  über  lange  Zeit  hin  vorwiegend  geübt  worden  und  von 
entscheidendem  Einflufs  auf  die  Ausbildung  der  Formen  gewesen  sei.  Frühzeitig 
hat  man  sich,  wie  die  bis  ins  zweite  Jahrtausend  zurückreichenden  erhaltenen  Denk- 
mäler lehren,  allenthalben  auch  des  Steinmaterials  für  plastische  Arbeit  bedient. 
Die  Holzschnitzerei  mag  allgemein  in  Gebrauch  gewesen  sein,  das  schliefst  nicht 
ein,  dafs  sie  allgemein  die  führende  Rolle  gespielt  habe.  Dem  Holz  läfst  sich 
jede  Gestaltung  der  Form  abgewinnen.  Die  ältesten  Holzstatuen,  die  wir  kennen, 
die  Ägyptischen  Figuren  aus  dem  alten  Reiche,  sind  so  gebildet,  dafs  sie  in  jedem 
anderen  Material  entstanden  kaum  wesentlich  anders  aussehen  würden. 

Aber  diese  allgemeinen  Erwägungen  treten  zurück  hinter  dem,  wie  mir  scheint, 
entscheidenden  Argument,  das  in  der  künstlerischen  Stellung  der  Samischen  Figur 
enthalten  ist.  Brunn's  Hypothese  stellt  die  beiden  Typen,  den  aus  dem  Balken  und 
den  aus  dem  Stamm  entwickelt  gedachten,  insofern  auf  gleiche  Stufe  nebeneinander, 
als  sie  beide  aus  demselben  Stoff  und  damit  aus  verwandten  tektonischen  Principien 
ableitet.  Nun  ist  aber  der  Typus  der  Brettfigur  ein  alter  aus  der  primitiven  Kunst- 
übung überkommener,  während  der  andere,  wie  in  der  Thonbildnerei  so  in  der 
Marmorplastik,  ohne  Anknüpfung  an  Früheres  als  etwas  ganz  Neues  in  die  Erscheinung 
tritt.  Die  Erklärung  dieses  unvermittelten  Eintretens  ist  schwerlich  anders  als  im 
Zusammenhange  mit  dem  Aufkommen  grofser  technischer  Neuerungen  und  Fort- 
schritte zu  suchen. 

Die  gleichmäfsig  abgerundete  Oberfläche  der  Samischen  Figur  kann  ebenso- 
wohl als  an  einen  Stamm  an  eine  Röhre  denken  lassen.  Diese  Vorstellung  würde 
auf  Einflüsse  führen,  die  von  der  Metallarbeit  und  zwar  am  wahrscheinlichsten  von 
der  Technik  des  Bronzegusses  in    seiner  einfachsten  Anwendung  abzuleiten  wären. 

27)  Vgl.  Collignon  S.  120  ff.  Sitzungsberichte  1884  S.   507  fr.)    Wiederholt  in 

38)  Brunn,     Über     tektonischen     Stil     (Münchener  der  Griechischen  Kunstgeschichte  II  S.  82  ff. 


Winter,    Studien  zur  älteren  griechischen  Kunst.  yj 

Bei  den  ersten  Versuchen,  eine  Statue  in  Hohlgufs  herzustellen,  wird  der  Künstler  ver- 
mutlich darauf  bedacht  gewesen  sein,  der  Gestalt  eine  solche  Bildung  zu  geben, 
die  dem  neuen  Verfahren  die  geringsten  Schwierigkeiten  entgegensetzte.  Als  die 
einfachste  Aufgabe  für  den  Hohlgufs  läfst  sich  die  Herstellung  einer  cylindrischen 
Röhre  aus  zwei  Hohlformen  bezeichnen.  Je  mehr  der  Künstler  die  Figur  einer 
solchen  ähnlich  hielt,  je  mehr  er  Höhen  und  Tiefen  auf  der  Oberfläche  und  ein 
Loslösen  einzelner  Teile  von  dem  Mantel  der  Röhre  vermied,  um  so  leichter  und 
sicherer  mufste  seine  Arbeit  sein. 

Die  Samische  Figur  ist  wie  in  der  Gesammtanlage  so  in  der  Einzeldurch- 
führung in  dieser  einfachen  Art  gebildet.  Der  Künstler  hat  die  einzelnen  Teile  eng 
zusammengehalten.  Auch  die  Falten  am  Gewände  sind  so  ausgeführt,  dafs  die 
Gleichmäfsigkeit  der  Oberfläche  möglichst  bewahrt  ist.  Für  Einzelheiten  ihrer  Be- 
handlung hat  bereits  Lechat29  darauf  hingewiesen,  dafs  die  Arbeit  mehr  der  Metall- 
technik als  der  Marmortechnik  zu  entsprechen  scheine. 

Die  Statue  ist  auf  Samos  gefunden.  Das  beweist  nicht  an  sich,  wohl  aber 
im  Zusammenhange  mit  dem,  was  sich  aus  ihrer  Formengebung  erschliefsen  läfst, 
für  ihren  Ursprung30.  Denn  in  Samos  ist,  der  Überlieferung  zufolge,  von  Rhoikos 
und  Theodoros  die  Erfindung  des  Bronzegusses  gemacht.  Alles  führt  darauf  hin, 
dafs  dies  in  der  ersten  Hälfte  des  sechsten  Jahrhunderts  geschehen  ist  und  dafs 
das  Neue  im  Wesentlichen  darauf  beruhte,  dafs  von  den  beiden  Künstlern  zum 
ersten  Male  der  Hohlgufs  aus  Stückformen  für  statuarische  Werke  zur  Anwendung 
gebracht  wurde31. 

Wir  kehren  nun  zu  den  Terrakotten  zurück.  In  ihrem  Haupttypus,  dem  der 
stehenden,  langbekleideten  weiblichen  Figur,  gleichen  sie  so  völlig  der  Samischen 
Statue,  dafs  man  sie  verkleinerte  Nachbildungen  von  ihr  nennen  könnte.  Bemerkens- 
wert ist  besonders  die  Entsprechung  in  einer  Einzelheit,  die  Brunn  an  der  Marmor- 
figur hervorgehoben  hat32:  »Das  Gewand  berührt  nach  unten  zu  nicht  einfach  den 
Boden,  sondern  breitet  sich  länger  als  der  Körper  ringsum  wie  fächerartig  in  ziem- 
lich starker  Ausladung  aus  und  erinnert  dadurch  wieder  an  einen  Baum,  der  mit 
seinem  Stammende  breit  auf  dem  Boden  aufsitzt  und  sich  dadurch  als  in  demselben 
festgewurzelt  zu  erkennen  giebt.«  Grade  dieses  ansprechendste  Argument  in  der 
Brunn'schen  Hypothese  wird  durch  die  Terrakotten  widerlegt.  Wenn  die  Marmor- 
statue wegen  ihres  vollen  Schaftes  immerhin  einem  Stamme  ähnlich  genannt  werden 
könnte,  so  sind  die  Thonfiguren  mit  ihrem  hohlen  Schaft  wirkliche  Röhren.  Diese 
Bildung  beruht  aber  eben  auf  der  Verwendung  der  Hohlform  und  grade  darin,  dafs 
die  Terrakotten  mit  Hohlformen  hergestellt  sind,  liegt,  wie  schon  bemerkt,  der  ent- 
scheidende Fortschritt,    den  sie  in    der  Entwickelung  der  Thonbildnerei    bekunden. 

Es  braucht  jetzt  nur  noch  ausgesprochen  zu  werden,  dafs  die  Anregung  zu 
dieser    wichtigsten  Neuerung    die  Erfindung   des  Rhoikos    und  Theodoros    gegeben 

29)  Bulletin  de  correspondance  hellenique  1890  S.  143.      31)  Brunn,  Griechische  Kunstgeschichte  II  S.  66ff. 

30)  Anders  urteilt  Sauer  (Athen.  Mitth.   1892  S.  47.      32)  Über  tektonischen  Stil  S.  514.  # 
67rT.). 


yS  Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 

haben  wird,  wenn  diese,  wie  es  den  Anschein  hat,  der  Griechischen  Kunst  das 
Verfahren  der  Arbeit  mit  Hohlformen  zum  ersten  Male  bekannt  machte. 

Der  Umstand,  dafs  die  ältesten  unter  Anwendung  dieses  Verfahrens  her- 
gestellten Terrakotten  in  Stil  und  Typus  der  Marmorfigur  des  Louvre  gleichen,  ist 
für  die  gegebene  Beurteilung  dieser  zugleich  beweisend.  Hier  schliefst  sich,  so 
scheint  es,  Alles  zu  dem  einfachsten  Ergebnifs  zusammen.  Und  für  die  Terrakotten 
gewännen  wir  daraus  eine  genaue  Bestimmung  sowohl  der  Entstehungszeit  wie  des  Ent- 
stehungsortes, eine  Bestimmung,  die  sich  zugleich  mit  dem,  was  die  Fundthatsachen 
in  der  Samischen  Nekropole  als  wahrscheinlich  erkennen  liefsen,  zusammenschlösse. 
Die  Thonfiguren  wären  in  der  ersten  Hälfte  des  sechsten  Jahrhunderts  auf  Samos 
verfertigt  und  hätten  von  da  aus  ihre  weite  Verbreitung  nach  Osten  und  Westen 
gefunden.  Damit  soll  nicht  gesagt  sein,  dafs  alle  einzelnen  vorhandenen  Exemplare 
in  Samos  selbst  gearbeitet  sein  müfsten,  und  dafs  ihre  Herstellung  nicht  über  die 
untere  Grenze  dieses  Zeitraums  hinaus  angedauert  hätte.  Denn  an  manchen  Orten 
wird  dem  Import  der  neuen  Waare  die  Nachahmung  gefolgt  sein. 

Berlin,  Februar  1899.  Fr.  Winter. 


vjj'a^  s>— ^1 \UA  cw^ 


GEOMETRISCHE  VASEN  AUS 
GRIECHENLAND. 

(Fortsetzung.) ' 

BOIOTIEN. 
Die  geometrischen  Vasen  aus  Boiotien  lassen  sich  von  denen  der  anderen 
Landschaften  sehr  leicht  unterscheiden.  Der  Thon  ist  locker  und  nicht  sehr  gut 
geschlämmt,  wie  es  die  eingesprengten  weifsen  Kalksteine  bezeugen;  seine  Farbe 
ist  rötlich2.  Darüber  ist  oft  ein  weifslicher  Überzug  aus  hellerem  Thon  oder  aus 
Farbe  aufgesetzt,  und  darauf  wird  die  Zeichnung  angelegt.  Der  Firnis  ist  schwarz- 
braun und  gewöhnlich  stumpf,  wie  sich  besonders  aus  dem  Vergleich  mit  dem 
attischen  Dipylonfirnis  ergiebt.  Die  Verzierungen  sind  mit  dicken  Pinselstrichen, 
meistens  etwas  flüchtig,  aufgemalt  und  machen  im  Allgemeinen  einen  groben, 
ungeschickten  und  wenig  erfreulichen  Eindruck.  Die  Decorationsmotive  sind  ein- 
fach und  wiederholen  sich  häufig,  da  ihrer  nicht  viele  sind.  Es  sind  meistens  con- 
centrische  Kreise,  verticale  und  horizontale  Zickzack-  oder  Wellenlinien,  Dreiecke, 
Grätenmuster  und  das  Abb.  36  im  untersten  Streifen  vorkommende  Motiv,  das 
wahrscheinlich  eine  Verflüchtigung  aus  dem  fortlaufenden  Spiralmotiv  oder  aus  den 

- 

!)  Vgl.  oben  S.  26IT.  *)  Vgl.  Boehlau  im  Archäol.  Jahrbuch  III  (1888)  S.  327 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


79 


sogenannten  falschen  Spiralen  ist.  Hakenkreuz  und  Viereck  kommen  nur  vereinzelt 
vor.  Der  Mäander  scheint  auf  den  geometrisch  decorirten  Vasen  aus  Boiotien 
gänzlich  zu  fehlen  —  vielleicht  weil  die  Spirale,  aus  der  der  Mäander  wohl  ab- 
geleitet ist,  in  Boiotien  eine  andere  Entwicklung  genommen  hat,  wovon  eben  die 
Rede  war3.  Die  Hauptdecoration  fällt  auf  die  zwischen  den  Henkeln  befindliche 
Fläche,  welche  mitunter  durch  verticale  Trennungsglieder  in  mehrere,  gewöhnlich  drei 
Felder  geteilt  ist.  Durch  diese  viereckigen  Felder  werden  nicht  selten  Diagonalen 
gezogen  und  die  so  entstandenen  Dreiecke  in  verschiedener  Weise  ausgefüllt, 
i)  Fig.  32.  Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  895.  Gelblich  rötlicher  Thon  ohne  Überzug4, 
rotgebrannter  Firnis.     H.  0,645.     Dm.  d.  Mdg.  0,21.     Gr.-Umf.  0,99. 


Fig.  32. 


3)  Die  ursprünglichen  Spiralen  scheinen  sich  im 
boiotisch  -  geometrischen  Stil  auch  in  einer 
anderen  Weise  entwickelt  zu  haben.  Denn  aus 
den  falschen  Spiralen  (indirekt  also  aus  den 
echten)  sind  wahrscheinlich  die  aneinander  ge- 
reihten   concentrischen     Kreise,     die     auf     den 


boiotisch -geometrischen  Gefäfsen  nicht  selten 
auftreten,  entstanden,  vgl.  die  oben  S.  31  f.  dar- 
gelegte Beobachtung  in  Bezug  auf  das  daselbst 
Fig.  7  abgebildete  Gefäfs  aus  Thera. 
4)  Hier  wiederholt  nach  Jahrbuch  XII  (1897)  S.  196. 
Die  Oberfläche  von  Nr.  895  und  896  ist  offenbar 


go  Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 

Die  Hinterseite  hat  eine  von  der  Vorderseite  etwas  abweichende  Deco- 
ration: im  mittleren  Felde  des  vertical  zerteilten  Hauptstreifs  sind  statt  der 
durch  Diagonalen  des  Vierecks  entstandenen  Dreiecke  horizontale  Zickzack- 
linien gezogen. 

2)  Fig.  33.     Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  896.     Rötlich    brauner,    geglätteter  Thon    ohne 

Überzug4,  glänzender  Firnis  an  den  Henkeln  und  den  Ornamenten,  stumpfer 
am  unteren  Teil.  Hals  gebrochen.  H.  0,44.  Dm.  der  Mdg.  0,135.  G*> 
Umf.  0,95  5. 

Das  etwas  befremdende  Ornament  im  Mittelfeld  des  decorirten  Haupt- 
streifens scheint  auf  ein  metallisches  Spiralmotiv,  sowie  ein  ähnliches  Spiral- 
motiv an  einem  kretischen  Vasendeckel,  der  in  den  Athen.  Mittheilungen  1897 
S.  242  Fig.  12  abgebildet  ist,  zurückzugehen.  Im  Mittelfeld  an  der  entgegen- 
gesetzten Seite  (abg.  Jahrb.  1897  S.  197)  ist  ein  anderes  Ornament  gemalt, 
das  zwei  von  einander  abgewandten  Mondsicheln  ähnlich  sieht.  Dies  Ornament 
könnte  vielleicht  eine  Vereinfachung  des  oben  besprochenen  Spiralmotives  sein. 

3)  Fig.  34«     Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  255.     Grauer,  geglätteter  Thon,  ohne  Überzug, 

schwarzbrauner  Firnis.  H.  0,16.  Dm.  d.  Mdg.  0,17.  Gr.  Umf.  0.83.  Im  deco- 
rirten Hauptstreif  eine  Reihe  weidender  Hirsche  neben  verschiedenen  Füll- 
motiven. 


Fig-  34- 


Fig-  33- 

4)  Fig.  35.  Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  256.  Thon  und  Firnis,  wie  bei  dem  vorangehenden 
Gefäfse.  H.  0,21.  Dm.  d.  Mdg.  0,12.  Gr.-Umf.  0,62.  Der  eine  Henkel  ist 
gebrochen.     Im  Hauptstreifen  ist  dargestellt  ein  Mann,  der  gegen  ein  wildes 

stark  geschlämmt  bei  der  Fabrikation,  so  dafs  sie  5)  Nachdem  wir  die  Hiller'schen  Vasenfunde  aus 
heller  erscheint  und  bei  Nr.  895  sogar  etwas  Thera  kennen  gelernt  haben,  scheint  es,  als  ob 
abblättert.  Es  ist  also  gleichsam  aus  der  eigenen  diese  Vase  mit  den  theräischen,  in  boiotischem 
Oberfläche  ein  Überzug  hergestellt,  nicht  etwa  ein  Stil  decorirten  Gefäfsen  eine  gewisse  Verwandt- 
anderer Thon  angewendet.  schaft  habe. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


Thier  kämpft.     Das  betreffende  Thier  ist  wohl  ein  Löwe  und  zwar  ein  »euro- 
päisch« stilisirter  im  Gegensatz  zu  dem  »asiatischen«  Löwen,  vgl.  unten  Nr.  6. 


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Fig.  35- 


Fig    35»- 


5)  Fig.  36.    Athen,  Nat.-Mus.Nr.  236.    Thon  und  Firnis  wie  bei  den  vorigen.    H.  0,42. 

Dm.  d.  Mdg.  0,13.    Gr.  Umf.  0,87. 

Am  Halse  finden  wir  eine  figürliche  Darstellung,  einen  Mann  mit  Schwert 
an  der  Seite,  der  zwei  einander  gegenüberstehende  Pferde  an  den  Zügeln  hält 
—  etwa  dieselbe  Darstellung,  wie  auf  der 
oben publicirtenmelischen  Vase  (S.  34,  Fig.  12). 
Auf  der  Schulter  ist  ein  Pferd,  das  den  Kopf 
umdreht,  in  liegender  Stellung  abgebildet; 
zu  jeder  Seite  eine  verticale  Wellenlinie  und 
concentrische  Kreise,  von  denen  der  äufserste 
punktirt  ist.  Die  zwei  unteren  decorirten 
Horizontalstreifen  sind  mit  verticalen  Zick- 
zacklinien verziert,  die  sich  gewöhnlich  zu 
vier  in  bestimmten  Entfernungen  wiederholen. 
Im  untersten  Streifen  haben  wir  ein  für  den 
boiotisch- geometrischen  Stil  sehr  charakte- 
ristisches Ornament,  auf  dessen  Beschreibung 
ich  verzichte.  In  diesem  Ornament  sehe  ich 
eine  geometrische  Verflüchtigung  des  laufen- 
den Spiralmotivs;  auf  den  attischen  Dipy- 
lonvasen  finden  wir  ein  ähnliches  Ornament, 
das  wahrscheinlich  aus  den  durch  Tangenten 
verbundenen  Kreisen  entstanden  ist. 

6)  Fig.  37.    Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  228.     Roter  Thon  mit  einem  weifsgelben  Anstrich, 

worauf  die  Ornamente  mit  schwarzbraunem  Firnis  aufgetragen  sind.  Auf 
diesem  Firnis  sind  an  drei  Stellen  Wellenlinien  weifs  aufgemalt.  H.  0,66. 
Dm.  d.  Mgd.  0,21  (aufsen  0,265).     Umf.  1,345. 


Fig.  36. 


82 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


Abgesehen  davon,  dafs  hier  der  Hals  fehlt,  erinnert  dies  Gefäfs  in  der 
Form  an  die  von  Wolters  'Ecpyjfi.  dp^aioX.  1892  Taf.  10,1  abgebildete  Vase 
aus  Boiotien.  Auch  die  Henkelform  ist  bei  beiden  Vasen  dieselbe.  Beide 
repräsentiren  den  Abschlufs  des  rein  geometrischen  Stils  und  den  Übergang 
zu  einer  orientalisirenden  Richtung.  Während  also  auf  der  einen  Seite  ein 
geometrisch  eckiges  Pferd  neben  einem  geometrisch  stilisirten  Vogel  die 
Hauptdarstellung  bildet,  finden  wir  auf  der  entgegengesetzten  Seite  einen  in 
orientalischem  Stil  gemalten  Löwen.     Unter  den  vielen  Füllmotiven  bemerken 


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Fig.  37- 


Fig.  37  a. 


wir  Dreiecke,  Rhomben,  Blattmotive,  Zickzacklinien,  Hakenkreuz  und  Mäander- 
haken. Auf  einen  östlichen  Kunsteinflufs  scheinen  auch  die  mit  Weifs  auf 
dem  schwarzen  Firnisgrund  gemalten  Wellenlinien  zurückzugehen.  Diese 
Art  des  Malens  begegnet  uns  wenigstens  in  Attika  zum  ersten  Mal  auf  den 
orientalisch  beeinflufsten  »frühattischen«  Vasen,  während  sie  dem  echten 
Dipylonstil  gänzlich  fehlt6. 


6)  Inzwischen  ist  diese  Vase  von  Herrn  L.  Couve 
im  Bulletin  de  Correspondance  Hellenique  1898 
S.  2741".  abgebildet  und  besprochen  worden. 
Herr  Couve  irrt  sich,  wenn  er  a.  a.  O.  behauptet, 
dafs  ich  die  betreffende  Vase  nicht  kannte,  als 
ich  in  diesem  Jahrbuch  1897  S.  195  f.  (Taf.  VII) 
eine  altgriechische  Vase  im  Nationalmuseum  zu 
Stockholm  veröffentlichte.  Dafs  ich  dort  diese 
Vase  nicht  erwähnte  und  nicht  zu  erwähnen 
brauchte,  erklärt  sich  dadurch,  dafs  die  Stock- 
holmer Vase,  wenn  sie  auch  mit  der  von  Herrn 


Couve  publicirten  einige  für  den  ganzen  boiotisch- 
geometrischen  Stil  charakteristische  Decorations- 
elemente gemeinsam  hat,  doch  weder  in  der 
Form  (wie  ja  Herr  Couve  selber  zugiebt)  noch 
in  den  Ornamenten  und  deren  Anordnung  dem 
betreffenden  Gefäfs  so  nahe  steht,  wie  den  zwei 
dort  von  mir  zum  Vergleich  herangezogenen. 
Bei  einer  Untersuchung,  wo  es  gilt  die  Pro- 
venienz einer  Vase  festzustellen,  genügt  es  doch, 
die  am  nächsten  stehenden  Gefäfse  zu  ver- 
gleichen. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


83 


Da  das  Nationalmuseum  in  Athen  nur  wenige  Exemplare  geometrisch 
decorirter  Vasen  aus  Boiotien  besitzt,  füge  ich  einige  aus  dem  athenischen 
Kunsthandel  entnommene  Proben  hinzu,  um  das  für  die  boiotisch-geometrische 
Vasenornamentik  Charakteristische  vollständiger  vorführen  zu  können. 

7)  Fig-  38.     Aufser  den  sonst  für  Boiotien  charakteristischen  Ornamenten  finden 

wir  im  Hauptstreifen  eine  Reihe  geometrisch  gebildeter  Vögel.  Die  Füllung 
des  Raumes  wird  durch  Punktrosetten  hergestellt. 

8)  Fig.  39-     Hier  erscheint  im  Schulterstreifen  ein  neues  Ornament  oder  Füllmotiv, 

Quadrate,  die  durch  parallele  Linien  in  kleinere  Quadrate  aufgeteilt  sind. 
Vergl.  das  Ornament  am  Halse  einer  unten  veröffentlichten  trozenischen 
Amphora. 

9)  Fig.  40.     Die  Decoration    bezeichnet    durch  die   Füllmotive   den  Ausgang  des 

geometrischen  Stils7. 


Fig.  38. 


Fig.  40. 


Fig.  39- 


LAKONIEN. 
Von   den  Erzeugnissen  der   lakonisch -geometrischen  Vasentechnik  haben  wir 
nur   wenige  Überreste;    aber  was   noch    da  ist,    läfst  uns  erkennen,    dafs  auch  der 
lakonisch    geometrische    Stil    ganz    eigenartig    auftritt    und    sich    von    den    übrigen 
geometrischen  Stilen  gut  unterscheiden  läfst.     Von  diesen  Vasen  besitzen  wir  eigent- 
lich nur  zwei  Exemplare,   die  von  Tsuntas  in  der  'Ecprjji.  dp^atoX.    1892  Taf.  4,   1.2 
abgebildet  worden  sind,   und  von  diesen  ist  das  eine  Exemplar  fragmentirt.     Da  es 
wünschenswerth  ist,  diesen  Stil  im  Zusammenhang  mit  den  übrigen  Vasengattungen 
kennen  zu  lernen,  sind  die  Abbildungen  hier  wiederholt. 
1)  Fig.  41.     Athen,   Nat.-Mus.  Nr.   233,   aus    dem  Amyklaion.      Schmutzig  grauer 
Thon,  graugelber  Überzug,  Firnis  metallisch  schwarzglänzend.    Das  Gefäfs  ist 
innen    ganz   gefirnifst.     Die   hier   vorhandene    geometrische  Decoration    läfst 
vermuten,    dafs   der    geometrische  Stil  in  Lakonien    sehr    einfach  und  sogar 


T)  Für    den    geometrischen    Stil    in    Thessalien 

kenne   ich  nur  ein  Beispiel,   die  in  den  Athen. 

Mittheilungen   1889  Taf.  XI  8  abgebildete  Vase, 

die   indessen   deutlich    erkennen   läfst,    dafs   die 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV. 


thessalisch -geometrische  Vasenornamentik  ganz 
eigenartig  ist  und  zu  den  geometrischen  Stil- 
arten der  anderen  Landschaften  einen  ent- 
schiedenen Gegensatz  bildet. 

7 


84 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


kümmerlich  war.  H.  0,255.  Dm.  d.  Mdg.  0,765'.  Hinten  mit  einem  Henkel 
ergänzt. 
Fig.  42.  Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  234,  aus  dem  Amyklaion,  fragmentirt,  ohne  Über- 
zug. H.  0,22.  Umf.  des  Erhaltenen  0,26,  Dicke  an  der  Wandung  0,05 — 0,06. 
Thon  im  Bruche  braun,  viele  weifse  Einsprengungen.  Oberfläche  stark  ge- 
schlämmt. Wo  weifse  Körnchen  sind,  ist  die  Oberfläche  abgesplittert.  Firnis 
dunkelbraun.  Das  Gefäfs  ist  innen  ganz  gefirnist.  Die  Decoration  des 
Hauptstreifens  bildet  eine  Reihe  tanzender  Männer.  Als  Füllmotive  bemerken 
wir  die  viersaitige  Kithara,   eine  Eidechse  und  mehrere  kleine  Rhomben. 


Fig.  41. 


Fig.  42. 


Bei  einem  Besuch  im  Amyklaion  im  Sommer  1894  sammelte  ich  einige 
Vasenscherben,  die  an  der  Ausgrabungsstätte  zerstreut  lagen.  Der  Thon 
ist  ein  heller,  gelbbrauner;  auf  der  geglätteten  Oberfläche  ist  der  glänzend 
schwarze  Firnis  direct  aufgetragen.  Die  hauptsächlichen  Decorationsmotive 
sind  Dreiecke,  die  innen  öfters  schraffirt  sind.  Die  horizontalen  Streifen 
scheinen  häufig  in  metopenartige  Vierecke  geteilt  zu  sein,  die  entweder  mit 
Schraffirung  ganz  ausgefüllt  sind  oder  dreieckige  Ornamente  enthalten. 

ARGOLIS. 
Auch  der  argolisch- geometrische  Stil  ist  spärlich  vertreten.     Ganz  erhalten 
ist  nur   ein  Gefäfs,   angeblich  aus  Mykenai,   dessen  Fundangabe  •  nicht  ganz  sicher 
ist,  da  es  nicht  bei  einer  ordentlichen  Ausgrabung  gefunden  und  man  auf  die  An- 
gabe des  Verkäufers  angewiesen  ist. 
1)  Fig.  43.     Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  230,   angeblich  aus  Mykenai8.     H.  0,245.    Dm.  d. 


8)  Es  ist  eine  bekannte  Thatsache,  dafs  kurz  nach 
gröfseren  Ausgrabungen  Antiquitäten  in  Athen 
feilgeboten  werden  unter  der  Angabe,  dafs  sie 
an  den  betreffenden  Ausgrabungsstätten  gefunden 
seien.  So  traf  ich  eines  Tages  in  Athen  einen 
Mann,    der    mir    einige    Antiquitäten    verkaufen 


wollte,  die  nach  seiner  Angabe  von  den  damaligen 
deutschen  Ausgrabungen  am  Westabhange  der 
Akropolis  stammen  sollten.  Es  könnte  leicht 
möglich  sein ,  dafs  der  Mann ,  der  die  Vase  an 
die  Archäologische  Gesellschaft  in  Athen  ver- 
kaufte,   die   Fundnotiz    unter   dem   Einflufs   der 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


85 


Mdg.  0,31.  Bräunlich  gelber,  etwas  lederfarbiger  Thon  mit  weifsen  Ein- 
sprengungen, Firnis  etwa  kastanienbraun,  heller  und  dunkler,  glänzend,  im 
Glanz  an  Nr.  233  erinnernd.  Innen  ganz  gefirnifst.  Die  Form  erinnert  an 
den  oben  S.  34  Fig.  12  abgebildeten  melischen  Krater,  auch  den  gewundenen 
Henkel  hat  dies  Gefäfs  mit  dem  melischen  gemeinsam.  Ebenso  werden  wir 
in  der  Decoration  durch  die  Reihen  von  kleinen  Punkten  und  von  Rhomben 
an  den  betreffenden  melischen  Krater  erinnert.  Mit  den  boiotisch-geometrischen 
Vasen  hat  unser  Gefäfs  das  Grätenmotiv  und  die  horizontalen  oder  verticaien 
Zickzacklinien  gemeinsam.  Die  obere  Reihe  von  Dipylonvögeln  erinnert  an 
derartige  Motive  auf  attisch-geometrischen  Vasen.  Eigenartig  ist  das  treppen- 
förmige  Mäandermotiv,  das  ich  sonst  nur  auf  einer  im  British  Museum 
aufbewahrten  Vase  kenne9. 

Durch   die  Freundlichkeit  des  Herrn  J.  Böhlau  bin   ich  im  Stande  zwei 
Vasenscherben  aus  Argolis  zu  publiciren. 
2)  Fig.  44.     Wahrscheinlich    aus   Mykenai,   H.  0,175.      Gröfste   Breite  0,13.     Hell- 
gelber Thon,  wenig  geglättete  Oberfläche,  matter  schwarzer  Firnis.    Der  obere 
Rand   ist  mit  Gruppen    von    kleinen   Strichen    verziert.     Im  Hauptstreif  eine 


43- 


Fig.  44. 


Reihe  Krieger,  deren  Ausstattung  an  die  mykenische  Waffentracht  erinnert10. 
Unten  eine  Reihe  Kraniche,  die  weniger  eckig  gebildet  sind,  als  die  Dipylonvögel. 
3)  Fig.  45.     Museum   in   Argos.     Gröfste   Höhe  ca.  0,10,    gröfste  Breite   ca.  0,11. 
Oben   eine  Art  Verdreifachung  des  Motives    der   durch  Tangenten  ver- 
bundenen Kreise.  Der  Hauptstreifen  zeigt  tanzende  Frauen  (wohl  Bacchantinnen), 


Schliemann'schen  Ausgrabungen  erfunden  hätte. 
Mit  Rücksicht  auf  diese  Möglichkeit  möchte  ich 
bezweifeln,  dafs  das  Gefäfs  wirklich  aus  Mykenai 
stammt.  Im  EüpExVjpiov  tt};  'Ap^ocioX.  'Eratpfas 
steht  nur:  Mu*1JV«»V,  tb{  eTttev  6  iru>X7)Tiq;.  Da- 
durch   ist   natürlich    nicht    ausgeschlossen,    dafs 


das  Gefäfs  argolisch  sein  kann,  und  dafs  es  auch 

wahrscheinlich  aus  Argolis  stammt. 
9)  Brit.  Mus.  A  6  (386). 
°)  Hier    ist    nicht    der  Ort    auf  diese   Bewaffnung 

näher   einzugehen,    deren   Besprechung   ich   mir 

für  eine  andere  Gelegenheit  vorbehalten  möchte. 


86 


Wide,    Geometrische  Vasen  aas  Griechenland. 


die  in  den  Händen  Zweige  halten.  Ihre  Form  ist  weniger 
eckig  und  die  Haltung  viel  lebendiger  als  sonst  im  geome- 
trischen Vasenstil.  Links  in  einem  metopenartigen  Ab- 
schnitt ein  Mäander. 

Andere  Beispiele  geometrischer  Vasentechnik  aus 
der  Argolisebene  finden  sich  bei  Schliemann,  Mykenae 
Taf.  XX.  XXI  und  Schliemann  Tiryns  Taf.  XVI  ff. 


Fig.  45- 


Die  zwei  hier  unten  abgebildeten  Gefäfse  stammen 
aus  Stais'  Ausgrabungen  bei  Trozen.  Der  Form  nach 
erinnern  sie  sehr  an  eine  Gattung  attischer  Dipylon- 
vasen,  die  weiter  unten  zu  besprechen  ist.  Es  läfst  sich  nicht  entscheiden,  ob 
diese  Gefäfse  in  Trozen  fabricirt  sind,  ob  sie  von  Attika  importirt  oder  Nach- 
ahmungen attischen  Importes  sind.  Die  beiden  letzteren  Möglichkeiten  liefsen  sich 
gut    mit    der    historischen    Tradition    vereinigen,    da    nach    dieser    bekanntlich    die 


Fig-  46.  Fig.  47. 

Trozenier  zu  dem  gegenüber  liegenden  attischen  Lande  von  Alters  her  enge  Be- 
ziehungen gehabt  haben  sollen11.  Der  Körper  des  Gefäfses  ist  mit  Firnis  ganz 
überzogen  bis  auf  die  zwischen  den  Henkeln  befindliche  Fläche  des  Halses.  Diese 
Fläche  trägt  ein  sehr  einfaches  Ornament. 

4)  Fig.  46.     Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  816,  aus  Trozen.    Roter  Thon,  schlechter  schwarzer 

Firnis.     H.  0,70.    Dm.  d.  Mdg.  0,195.    Gr.  Umf.  1,23. 

5)  Fig.  47.     Athen,  Nat.-Mus.  Nr.  817,  aus  Trozen.    Roter  Thon,  schlechter  schwarzer 

Firnis.    H.  0,70.    Dm.  d.  Mdg.  0,195.    Gr.  Umf.  1,23. 

(Fortsetzung  folgt.) 

Liind.  Sam  Wide. 


]l)  Ein    derartiges  Gefäfs   ist,    wie  mir  Dragendorff  mittheilt,   auch  auf  Thera  bei  den  Hiller'schen  Aus- 
grabungen gefunden  worden. 


G^j, 


^5>  cy*3k/^ 


ZUM  ARCHAISCHEN  MARMORKOPF 

AUS  DER 
SAMMLUNG  SABUROFF  IM  BERLINER  MUSEUM. 

Der  archaische  Marmorkopf  in  Berlin,  welcher  aus  der  Sammlung  Saburoff 
stammt,  ein  bisher  einzig  dastehendes  Kleinod  altattischer  Kunst,  fällt  bekanntlich 
durch  seine  Haartracht  aus  der  Reihe  gleichzeitiger  Werke  stark  heraus.  Während 
der  Bart,  wenn  man  hier  den  abgebrochenen  Teil  ergänzt  denkt,  in  seiner  Form 
nicht  wesentlich  von  verwandten  Köpfen  abweicht  —  der  Kalbträger  und  der  Aristion 
wären  heranzuziehen  —  giebt  es  keine  Analogie  für  scheinbar  so  kurz  geschorenes 
Haar.  Man  hat  bisher  für  diese  Thatsache  keine  andere  Erklärung  versucht,  als 
die,  dafs  der  Kopf  ein  Porträt  eines  Mannes  sei,  der  so  kurzes  Haar  zu  tragen 
pflegte.  Und  so  gilt  der  Kopf  als  ein  Porträtkopf  im  engeren  Sinne.  Auffallend  bliebe 
schon  an  und  für  sich  in  Zeiten  von  so  ausgeprägten  Sitten,  die  gerade  für  die  langen 
künstlich  geordneten  Haare  des  Mannes  durch  eine  so  grofse  Zahl  von  Denkmälern 
belegt  werden,  auffallend  bliebe  immer  eine  Persönlichkeit,  die  so  ganz  der  herrschenden 
Sitte  entgegen  das  Haar  kurz  geschoren  hätte.  Auffallend  war  ferner  immer  die 
Thatsache  eines  Porträts  in  so  alter  Zeit,  die  sich  nicht  dem  fügen  will,  was  wir 
sonst  von  Religion,  Kunst,  Kultur  und  Leben  des  sechsten  Jahrhunderts  wissen.  Was 
in  dem  Kopfe  so  stark  und  individuell  wirkt,  wird  eher  auf  die  persönliche  Kraft 
des  Künstlers  als  auf  ein  bestimmtes  zu  Grunde  liegendes  Naturobject  zurückgehen. 
Ohne  jene  eigentümliche  Haartracht  würde  man  ursprünglich  nicht  auf  den  Ge- 
danken gekommen  sein,  den  Kopf  für  ein  Porträt  zu  halten,  und  in  ihr  liegt,  wie 
ich  im  Gegensatz  zu  anderen  auch  jetzt  noch  glaube,  wesentlich  das  scheinbar 
porträthafte  in  unserem  Sinne. 

Aber  die  Annahme  kurz  geschorener  Haare  erklärt  nicht  alle  Seltsamkeiten 
des  Kopfes.  Jene  angeblichen  Haare  gehen  nämlich  hinter  den  Ohren  ziemlich 
weit  hinunter  und  bis  dicht  an  die  Ohren  heran.  Das  wäre  nicht  wunderbar  bei 
langem  Haar,  welches  dahin  fallen  konnte,  aber  kurzgeschorenes  darf  doch  nur  da 
sein,  wo  das  Haar  zu  wachsen  pflegt,  und  die  unmittelbare  Umgebung  des  Ohres 
pflegt  von  Haaren  frei  zu  sein.  Auch  wächst  das  Haar  wohl  kaum  jemals  so  tief 
in  den  Nacken,  und  vor  allem  bedeckt  es  niemals  hinter  dem  Ohre  die  Stelle,  wo 
unter  der  Haut  der  Warzenfortsatz  des  Schläfenbeines  liegt.  Es  wäre  ein  monströser 
Haaransatz,  wie  er  hier  erscheint.  Ähnlich  scheint  es  bei  dem  sogen.  Pherekydes 
in  Madrid  zu  sein  und  ich  schliefse  ihn  daher  frageweise  in  die  folgende  Hypothese 


88  Graef,   Zum  archaischen  Marmorkopf  aus  der  Sammlung  Saburoff  im  Berliner  Museum. 

ein  mit  aller  Vorsicht,  die  einem  Werke  gegenüber  am  Platze  ist,  welches  man 
nicht  im  Originale  kennt.  Auffallend  ist  bei  dem  Berliner  Kopf  auch  die  Art 
wie  die  Ohren  ganz  flach  anliegen,  sich  so  wenig  plastisch  aus  ihrer  dunkelen  Um- 
rahmung loslösen.  Das  möchte  man  nicht  auf  das  »Ungeschick«  eines  so  hervor- 
ragenden Bildhauers  schieben,  ist  es  doch  beim  Typhon  ganz  anders.  Wir  er- 
warten nicht,  dafs  das  Ohr  von  einer  dicken  fülligen  Haarschicht  sich  stark  abhebe, 
aber  an  einem  ganz  kahl  geschorenen  Schädel  dürfte  es  wirklich  nicht  so  ankleben. 

Eine  andere  Besonderheit  bietet  die  Haargrenze  oben  über  der  Stirn.  Ich 
habe  niemals  auch  nur  einen  Augenblick  geglaubt,  dafs  sie  so  vom  Künstler  beab- 
sichtigt gewesen  sei,  da  weder  Kunstwerke  noch  die  Natur  ähnliches  zeigen.  Viel- 
mehr erschien  es  mir  stets  als  selbstverständlich,  dafs  die  von  beiden  oberen 
Stirnecken  aus  in  einfacher  Curve  verlaufende  Haargrenze  in  der  Mitte  zu  irgend 
einem  Zwecke  später  ausgeschnitten  worden  sei.  In  der  That  ergab  die  Unter- 
suchung des  Originales,  dafs  die  vorausgesetzte  ursprüngliche  einfach  verlaufende 
Haargrenze  sich  oben  auf  der  Stirn  noch  in  einer  ganz  schwachen  aber  deutlichen 
Spur  erhalten  hat.  Die  Spur  ist  auch  am  Abgufs  und  auf  Abbildungen  erkennbar. 
Es  ist  also  in  der  That  von  der  Haarschicht  später  etwas  fortgenommen  worden. 
Dies  ist  aber  in  so  sorgfältiger  Weise  geschehen,  dafs  man  nicht  an  eine  viel 
spätere  Verletzung  denken  kann,  sondern  eine  bald  nach  der  Vollendung  des 
Kopfes  vorgenommene  planvolle  Zurichtung. 

Drittens  ist  die  Oberfläche  des  Schädels  anders  bearbeitet,  als  die  des  Bartes. 

Der  Bart  ist  so  hergerichtet,  dafs  zuerst  seine  ganze  Oberfläche  leidlich  glatt 
angelegt  wurde,  dieser  sind  dann  mit  spitzen  Eisen  viele  kleine  Narben  beigebracht, 
so  dafs  also  zwischen  den  rauhen  Vertiefungen  die  höheren  Stellen  glatt  stehen 
geblieben  sind,  man  erkennt  das  an  beiden  Seiten  des  Backenbartes,  besonders  gut 
aber  an  der  rechten.  So  wird  die  Arbeit  auch  im  grofsen  Berliner  Katalog  unter 
No.  308  beschrieben.  Dagegen  ist  die  Oberfläche  des  Kopfes  niemals  glatt  ge- 
wesen, sie  ist  nur  mit  dem  spitzen  Eisen  bis  auf  ihren  jetzigen  Zustand  gebracht 
und  dann  roh  stehen  geblieben.  Wer  hier  für  den  Bart  diese  sorgfältige  und 
künstliche,  der  natürlichen  Erscheinung  immerhin  nahekommende  Technik  erfand 
—  denn  sie  ist  ja  keineswegs  die  übliche  —  der  konnte  nicht  die  ganze  Schädel- 
oberfläche so  roh  stehen  lassen.  Bemalt  konnte  sie  auch  nicht  sein,  dazu  war  sie 
zu  rauh. 

Man  könnte  für  eine  derartige  Haartracht  und  Behandlung  sich  auf  die 
schöne  archaische  Grabstele  aus  der  Sammlung  Borgia  in  Neapel  berufen;  denn 
dort  ist  zwar  das  Gesicht,  wie  ich  am  Originale  feststellen  konnte,  gänzlich  über- 
arbeitet —  wahrscheinlich  um  Verletzungen  auszugleichen  —  aber  Haar  und  Bart 
schienen  mir  intakt.  Man  sieht  aber  gerade  hier  ganz  deutlich,  wie  das  Haar  in 
einer  dicken  Schicht  den  Kopf  umgiebt,  dick  genug,  dafs  auch  das  Ohr  wie  darin 
gebettet  erscheint,  und  der  Rand  dieser  Schicht  nach  der  Stirn  zu  zeigt  kleine 
Bogen,  also  für  Löckchen,  die  gewifs  auf  dem  ganzen  Kopf  durch  Bemalung  an- 
gedeutet waren.     Also  eine  ganz   andere  Darstellung  des  Haares  als  beim  Berliner 


Graef,   Zum  archaischen  Marmorkopf  aus  der  Sammlung  Saburoff  im  Berliner  Museum.  8Q 

Kopfe,  wie  sich  doch  auch  die  Tracht  kurzer  Locken,  die  ein  Band  umgiebt  noch 
wesentlich  von  einem  kahlgeschorenen  Kopfe  unterscheiden  würde.  Zudem  ist  die 
Grabstele  doch  wahrscheinlich  nach  Mafsgabe  der  bisher  bekannten  analogen  Werke 
nicht  attisch.  In  Attika  würde  selbst  diese  Frisur  im  sechsten  Jahrhunderts  auffallen. 
Die  Grabstele  Borgia  ist  also  nur  geeignet,  die  Anomalien  des  Berliner  Kopfes  in 
ein  helleres  Licht  zu  stellen. 

Es  giebt  eine  Annahme,  welche  diesen  verschiedenen  Anstöfsen  gleicher- 
mafsen  gerecht  wird:  der  Kopf  trug  ehemals  einen  bronzenen  Helm.  Der 
Nackenschirm  bedeckte  die  Partie  hinter  den  Ohren,  nur  das  Ohr  war  sichtbar. 
Oben  über  der  Stirn  ergab  sich  die  Notwendigkeit,  eine  Kleinigkeit  fortzuschneiden, 
damit  der  Helm  pafste;  das  ist  mit  einer  Sauberkeit  geschehen,  wie  man  sie  nur  in 
archaischer  Zeit  findet.  Vielleicht  rührt  auch  eine  kleine  Verletzung  an  der  rechten 
Schläfe  von  dem  Ansatz  der  Backenklappe.  Dafür,  dafs  eine  Kopfbedeckung  ohne 
besondere  Befestigung  einem  Kopfe  einfach  aufgesetzt  sei,  steht  mir  aus  archaischer 
Zeit  kein  anderes  Beispiel  zur  Verfügung,  denn  der  bekannte  bärtige  Bronzekopf 
auf  der  Akropolis  hat  wenigstens  ein  Loch  oben  auf  dem  Scheitel.  Wohl  aber 
lernte  ich  aus  späterer  Zeit  durch  F.  Hiller  von  Gaertringen  einen  Hermeskopf  aus 
Thera  kennen,  bei  welchem  der  Hut  einfach  auf  die  von  Haaren  frei  gelassene 
Schädelhalbkugel  aufgesetzt  gewesen  sein  mufs.  Der  Kopf  wird  in  dem  Werk 
über  Thera  veröffentlicht  werden1.  Die  Annahme  eines  Helmes  befreit  uns  also 
von  der  grofsen  Anomalie  des  kurzen  Haares  von  den  kleineren  die  oben  be- 
sprochen sind  und  von  dem  Zwange  ein  ikonisches  Porträt  anzunehmen.  Die 
individuelle  Formenbehandlung  des  Kopfes  mufs  auf  tiefere  Quellen  in  der  Er- 
fahrung und  Begabung  des  Künstlers  zurückgeführt  werden,  als  auf  den  äufseren 
Anlafs  eines  zu  porträtirenden  Menschen.  Botho  Graef. 


')  Auch  der  Athenakopf  aus  Brescia  (Furtwängler,  Bemerkten     keine    besondere    Befestigung     des 

Meisterw.  Fig.  23)  scheint  nach  dem  dort  S.  123  Helmes  gehabt  zu  haben. 


o  c3(/\xrY\JL  v   v\ 


DIE  DIOPTRA  DES  HERON. 

Unter  den  Schriften  des  Mechanikers  Heron  von  Alexandria  ist  eine  Ab- 
handlung Trspt  SioTT-pot?  erhalten,  welche  ausführliche  Anweisungen  zum  Bau  und  zur 
Handhabung  eines  kombinierten  Visier-  und  Nivellierinstruments  enthält  und  eine 
der  Hauptquellen  unserer  Kenntnis  der  antiken  Feldmefskunst  ist.  Sie  ist  zuerst 
im  Jahre  1814  in  einer  italiänischen  Übersetzung  des  Physikers  Venturi  bekannt 
geworden1;  den  griechischen  Text  hat  Vincent  im  Jahre  1858  publiziert2.  Ihnen 
beiden  lagen  nur  Handschriften  der  Renaissance  vor,  die  viel  zu  wünschen  übrig 
liefsen;  inzwischen  ist  jedoch  in  dem  Mynascodex  der  griechischen  Kriegsschrift- 
steller in  der  Pariser  Nationalbibliothek  [sußplement  grec  n.  607)  der  Archetypus 
der  gesamten,  uns  noch  fliefsenden  Überlieferung  aufgefunden  worden.  Damit 
dieser  jetzt  allein  mafsgebenden  Handschrift  nicht  nur  eine  zuverlässigere  Grund- 
lage der  Wortkritik,  sondern  auch  eine  Reihe  neuer  Anhaltspunkte  zur  Entscheidung 
anderer,  bisher  strittiger  Fragen  gewonnen  ist,  so  wird  ein  neuer  Versuch,  die 
Dioptra  des  Heron  und  die  dazu  gehörenden  Richtlatten  nach  der  Beschreibung  zu 
rekonstruieren  und  durch  Abbildungen  zu  veranschaulichen,  nicht  überflüssig  sein. 
Weitaus  das  Beste  für  das  Verständnis  dieses  Abschnittes  der  Schrift  hat  Venturi 
geleistet,  dessen  Sachkunde  hier  wie  in  allen  seinen  verwandten  Arbeiten  glänzend 
ans  Licht  tritt;  seine  Rekonstruktion  des  Instruments  steht  jedoch  nicht  durchgängig 
mit  den  Angaben  des  Schriftstellers  selbst  im  Einklang  und  bedarf  deshalb  noch 
in  mehreren  Punkten  einer  Modifikation. 

In  dem  einleitenden  Kapitel  rühmt  sich  Heron  (S.  174,  8  ff.  Vincent)  ein 
Instrument  erfunden  zu  haben,  das  zur  Lösung  sämtlicher  Aufgaben  der  Dioptrik 
geeignet  sei,  während  seine  Vorgänger  auf  diesem  Gebiete  schon  für  einen  be- 
schränkteren Kreis  von  Aufgaben  mehrerer  verschiedener  Apparate  bedurft  hätten. 
Andererseits  aber  giebt  er  an  verschiedenen  Stellen  des  zweiten  Teils  seiner  Schrift, 
wenn  er  sich  anschickt,  die  Lösung  einer  praktischen  Aufgabe  mitzuteilen,  die  An- 
weisung, eine  bestimmte  Art  von  Dioptra  herzustellen3,  so  dafs  man  den  Eindruck 
gewinnt,  als  benutze  auch  er  verschiedene  Instrumente.  Der  scheinbare  Widerspruch, 
der  hierin  liegt,  klärt  sich  am  einfachsten  unter  der  Voraussetzung  auf,  dafs  einzelne 
Teile  des  Apparats  zum  Abnehmen  eingerichtet  gewesen  sind  und  nach  dem  Be- 
dürfnis des  gerade  vorliegenden  Falls  mit  einander  haben  vertauscht  werden  können. 

')  Comtnentarii  sopra  la  storia  e  le  teorie  deW  ottica  3)  Vgl.  p.  204, 3  Vincent.     xaTe<JXE'j«a9<u  ij  oiojrrpa 

I,  77  ff.  Vj  O'jvctiAEVT)  itziiztha  itpo;  <5p&äc  äXXrjXoi;  öiottts'jeiv. 

2)  Notues  et  extraits  t.  XIX,  2?  fariie  (Paris  1858)  p.  20S,  5    ^  .  .  otoTrrpa   fj  to   ^f«x'ixXiov   eyouaa 

1 57  — 337-  (x£i'a9io)  irpöc  tu>  A. 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  8 


92 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


Die  Beschreibung  des  Instruments 
erhalten  ist,  folgendermafsen4: 

p.  178  vi  III.  naysu?  •yt'vsxat  xaGaVsp  axuXiaxo?, 

ej((«v   ix  xou   dvtuxs'pou  topfxov  axpopfoXav 
Tcspl    8s   xbv   xopfiov   xujATcdviov    Ttsptxi'ösxai 
)(dXxsov,  Tcspl    xb  auxb  xivxpov  xü>  xop(atp. 
Trspixiösxai   8s  xal  j(otvixi?  Xa^x^  7r£Pt  T°v  5 
x6p{xov  süXuxw?  8uva[xsv7]  Ttspl  auxb(v)  tt(o)- 
XsTaöai,   sj(ouaa  ex  (xev   xou   xa'xto   [ispous 
xujnra'viov  u>oovx(n|isvov  aujxcpus?  a&Tfl,  sXaa- 
aov    xou    irposiprjfxsvou  xu[A7tavtou   xal   stci- 
xaftr^svov    auxüJ,    Ix    os   xou   av«)   pipou;  io 
ttXivOov  xafroursp  Atopixou  xioviou  xs'fdXiov 
suTcpsTcsia;    svsxa.     xw   8'    s?pyj[Asv(p   68ov- 
xtuxqJ  xu[i.7ravt(i)  Tcapaxiftsxat.  xo)(Xi8iov  sj(ov 
xt]v    iXtxa   apjxoaxYjv  toüj   öSouat   xou   xu[x- 
Traviou.    xa  8s  ax7jp.dxia  xou  xo^XiSiou  sujjl-  15 
cpurj  -yivsxai  X(o   [istCovi  xufxiravt'«).    lav  apa 
iTrtatps'itofjLSv   xb   etpvjfjisvov  xoj(Xt'8tov,   iici- 
axps^oji-sv    xal    xb   toSovxcujxsvov   xujxTta'vtov 
xal  xtjv  auficpurj  auxto  )rotvixi'8a.    Ytv£xai  8s 
aufAcpuyj?  aux(5  xoptiouv  xptu>v  dcpiejxsvwv  sx  20 
xtjs  sSpas  XTj?  j(otvtxi'8o?  xal  au7xoivou[i.svu)V 
auxüi  x(p  xufATiavto).    Xajxßa'vst  8s  6  xo/Xias 
xaxa  [AYJxo?  atoXrjva  Ttaj(o?  s^ovxa,  oaov  sarxl 
xb  xrj;  IXtxo?  auxou  ßa'Oo?'  oüxoöv  eav  im- 
axps<}u)jxsv   xbv   xoj(Xiav,   aj(pi?  6  s?p-/jp.svo?  25 
sv  auxtp  atuXTjv  xaxa  xou?  ö86vxa?  xou  xu(ja)- 
iravtou  Ysvvjxat,  töia  axpacprjasxai  xb  xu|i.Tca'- 
viov  xaxaax^aavxss  ouv  auxb  (b?  av  rj  XPsta 
aTratx-j],    £7uaxps<j»o|ASV  xbv   xo^Xiav   ßpa/u, 
<Saxs  spiTrXaxyjvat  xrtv  sXixa  xois  68ouat,  xal  30 
ouxu)?  (xsvst  dxiVTjxov  xb  xojnra'vtov. 

p.  180  vi  vEaxo)  ouv  xb  jxsv  Tcspl  xbv  xop[xov  xup.- 

Tra'viov  xal  auptcpus;  x(5  7:0751  xb  AB*  xb  6s 


6  aüxö  7rXeta9at:  aüxöv  eftEla&ai  Vi(ncent)         8  und 
18  «58ovtü>[A£vov  :  verb.  von  Vi  11  xttuvtou:  verb. 

von  Vi  14  in    ipfxoaTrjv    das  tj    aus  et  verb. 

27    ye'vTjxai    ?}    SiaaTpacpTjtJETai:    Y^vriTat>    otaaipacp^- 
aetat  Vi 


und   der  Richtlatten  lautet,    so  weit  sie 

III.  Es  wird  ein  Ständer  in  Form 
einer  kleinen  Säule  angefertigt,  der  oben 
einen  runden  Zapfen  hat.  Um  den  Zapfen 
wird  eine  kleine  Bronzescheibe  herumgelegt, 
die  mit  dem  Zapfen  denselben  Mittelpunkt 
hat.  Ferner  wird  um  den  Zapfen  ein 
Bronzecylinder  herumgelegt,  der  sich  be- 
quem darum  zu  drehen  vermag;  er  hat 
an  seinem  unteren  Teile  ein  mit  ihm  fest 
verbundenes  Zahnrad,  das  noch  kleiner  ist 
als  die  vorgenannte  Bronzescheibe  und  auf 
dieser  aufliegt,  und  an  seinem  oberen  Teile 
um  des  guten  Aussehens  willens  eine  Plinthe 
in  der  Form  des  Kapitellchens  einer  kleinen 
dorischen  Säule.  An  dieses  Zahnrad  wird  eine 
kleine  Schnecke  (Schraube  ohne  Ende)  ange- 
schoben, deren  Windung  zu  den  Zähnen  des 
Rades  pafst;  die  kleinen  Lagerböcke  dieser 
Schraube  werden  mit  der  gröfseren  Bronze- 
scheibe fest  verbunden.  Wir  werden  daher, 
wenn  wir  diese  Schnecke  drehen,  zugleich  das 
Zahnrad  und  den  mit  diesem  fest  verbun- 
denen Cylinder  drehen;  fest  verbunden  wird 
er  dadurch,  dafs  drei  Zapfen  von  dem  Boden 
des  Cylinders  ausgehen  und  mit  dem  Zahn- 
rade selbst  vernietet  werden.  Die  Schnecke 
erhält  in  ihrer  Längenrichtung  eine  Vertie- 
fung, die  so  breit  als  ihre  Windung  tief 
ist.  Mithin  wird,  wenn  wir  die  Schnecke 
so  drehen,  dafs  diese  an  ihr  angebrachte 
Vertiefung  den  Zähnen  des  Rades  gegen- 
über zu  stehen  kommt,  das  Zahnrad  sich 
selbständig  bewegen  lassen.  Wenn  wir 
dieses  nun  so  eingestellt  haben,  wie  es 
das  Bedürfnis  des  gerade  vorliegenden  Falles 
verlangt,  so  werden  wir  die  Schraube 
nur  noch  ein  wenig  drehen,  so  dafs  ihre 
Windung  in  die  Zähne  eingreift,  dann  wird 


4)  Im   kritischen  Apparat  stehen  Lesarten  des  cod. 
Paris,  suppl.  grec  n.  607.      Die  hier  in  Betracht 


kommenden  Blätter  dieser  Hs.  entstammen  dem 
XII.  oder  XIII.  Jhdt. 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


93 


auu-cpus?  x-ß  ^otvtxtoi  xö  IA*  6  8k  Trapaxst- 
ixsvo;  xouxm  xoyXtac  6  EZ*  7j  8s  aUfACpUTj? 
yotvtxtc  T(p  TA  xup/navup  r(  116,  eyouaa 
s-txstusvov,  (ju?  s^xai,  Aojpixov  xscpa'Xtov 
to  KA.  sVt  8s  tijs  7:Xi'vüou  scpsaxaxoj  8uo  5 
yctXxa  ax7jixccxta  xaöa~sp  xotvoviot,  dtTrsyovxa 
«-'  aXX^Xtov  xoaouxov,  uiaxs  st?  xov  [isxa£ü 
xottov  aüxöjv  Trayo?  xu[x::avtou  SuvaaOott  svap- 
u.oaö9jvat.  iicl  8s  xtj?  ttXivöoo  u.sxa£t>  xcüv 
vi    xavovieuv  xoyXta?  saxco  axpscpojisvo?,   ou  xa  io 

atr/ftaxia 

)  apjxoaxa  xq>  efpr^svqi  xopu.«)* 

öS  os  fiaxpot  xai  of  ovxss  x<j>  xopu.m  itapu- 
7rspat'pouaiv  st;  xo  avco  u-spo;  oaov  8axxuXoo? 
xsaaapotc.  iv  8s  xiß  p.sxa?ü  xöiv  uTrspoyaiv  15 
/ojpa  svapfAÖCsxai  xotvojv  TrXcqioc,  jatjxo? 
[isv  symv  o>?  ^X£l*  tssactpa;,  irXaxo?  8s 
xal  T.dyo;,  u>axs  apjxoCstv  efc  X7jv  sipr^s- 
v^v  x^p07  *  X0(i  8ictxsu.vs<3i)<o  Ott'  aüx7|C  xaxa 
[ayjx0*-  20 


IV.  'Ev  8s  x^  avto  sTucpavsta  xoü  xotvo- 
vo?  atuX7jv  sYxsxoTrxat  ^xoi  crxpo'ypXos  fj 
xsxpcqtovoc,  x<p  [xt^xsi  x7jXixouxoc,  waxs  8s- 
frxaöoti  ötoX^va  yotXxouv  u//)xo?  syovxa  s'Xaa- 
aov  xo5  xavovo;  d>;  ootxxuXous  8tu8sxa.  x(p  5 
6s  yaXxtu  aoiX^vi  irpoaxsivxai  sxspoi  swXyj- 


11    Lücke    erkannt   von    Venturi;    viell.    aT7)(pv2Tta 

tJO|X<pi>Tj    E<3T<0    TT]    TlXfo&l!)  ....  13    Xttl    &l    OVTE? 

Tijü  xopjxo):  viell.  xai  ot  (d.  h.  TrcxpaXXrjXot)  ovte;  tuI 
tdpfttp;  dazu  ergänze  aus  dem  verlorenen  vorher- 
gehenden Satze  xavove;,  welches  Wort  Vi  aus  xcti 
ot  ovte;  herstellen  wollte  19  in  otctTE[.ivEc;3(u 

das  v  über  der  Zeile  nachgetragen. 


das  Zahnrad  unbeweglich  in  seiner  Stellung 
verbleiben. 

Es  sei  nun  AB  die  Metallscheibe,  die 
um  den  Zapfen  herumgeht  und  mit  dem 
Ständer  verbunden  ist;  TA  das  Zahnrad, 
das  mit  dem  Cylinder  verbunden  ist;  EZ 
die  an  dieses  angeschobene  Schnecke;  H0 
der  mit  dem  Zahnrade  TA  verbundene 
Cylinder,  auf  dem,  wie  gesagt,  ein  kleines 
dorisches  Kapitell  KA  aufliegen  soll.  Auf 
dessen  Plinthe  sollen  zwei  aus  Bronze  ge- 
fertigte Lagerböcke  in  Form  von  Linealen 
stehen,  die  soweit  von  einander  entfernt  sein 
müssen,  dafs  sich  in  den  freien  Raum  zwischen 
ihnen  die  Dicke  eines  Zahnrades  einpassen 
läfst,  und  auf  der  Plinthe  soll  sich  zwischen 
den  beiden  grofsen  Pfosten  eine  Schnecke 
drehen,  deren  kleine  Lagerböcke  (in  die 
Plinthe  eingelassen  sein  müssen 

)  an  den  genannten  Zapfen  passend. 

Die  beiden  langen  und  dem  Zapfen  parallel 
laufenden  Pfosten  ragen  nach  oben  etwa 
4  Daktylen  über  ihn  hinaus.  In  das  Lager 
zwischen  den  überragenden  Teilen  wird  ein 
Lineal  quer  eingesetzt,  das  4  Ellen  lang 
und  so  breit  und  dick  ist,  dafs  es  in  dieses 
Lager  hineinpafst,  und  zwar  soll  es  von  diesem 
seiner  Länge  nach  in  zwei  gleiche  Hälften 
geteilt  werden. 

IV.  In  die  obere  Fläche  des  Visier- 
lineals ist  eine  Vertiefung  von  halbrundem 
oder  quadratischem  Querschnitt  einge- 
schnitten, die  so  lang  ist,  dafs  sie  eine 
Bronzeröhre,  die  um  etwa  12  Daktylen 
kürzer  ist  als  das  Visierlineal,  aufzunehmen 
vermag.  An  die  Bronzeröhre  schliefsen  sich 
an  ihren  Enden  zwei  andere,  senkrecht 
stehende  Röhren  an,  so  dafs  es  aussieht,  als 
sei  die  grofse  Röhre  nach  oben  aufge- 
bogen. Die  Höhe  dieser  aufgebogenen  Stücke 
bemißt  man  auf  nicht  mehr  als  2  Daktylen. 
Hierauf   wird    die  Bronzeröhre    mit    einem 

8* 


94 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


ve?  opöot  ex  xaiv  d'xpojv,  äste  ooxeTv  dva- 
xexdficpöai  xov  GwXrjva*  xr,?  8'  dvaxafi/TTTj? 
xo  u<j>o?  ou  TrXetov  •yivsxai  SaxxuXu>v  860. 
elxa    fiexa    xouxo  £Trnra)fi.a'Cexai   0   )(aXxou? 

p.  ISO  Vi      <JO)X7jV     XaVOVt      STTttJl^XSl     dp[loCoVXt    £1?    XOV   5 

au)X9jva,  oiaxs  Guvs^siv  xov  x£  yaXxouv  au)- 
X9jva  xal  euirpsTTsaxspav  xyjv  ctyiv  -irape^etv. 
£v  8s  xoti?  eipr][AEVotis  dvaxajnraT?  xou  ao)- 
Xy;vo?  ivapfioCsxai  sv  exaxepa  udXtvov  xu- 
Xtvopiov  rAyris  \ikv  iyov  apjxoaxov  xoi  aai-  10 
X9JVI,  u<j;o?  8s  d)?  SaxxuXwv  8a>5exa'  slxa 
irspt<Jxs*j(vo5xai  efc  xa?  dvaxajnra?  xa  ua'Xiva 
xuXiv8pia  xyjpm  7)  a'XXq)  xivl  axsYvaifxaxi, 
Trpo?  xo  uSaxo?  efißXYjöevxo?  8t'  evö?  xaiv 
xuXivSpuov  [ir^Sap-oösv  SiappeTv.  15 

üepixeixai  oe  xcp  irXaY»«  x«vovi  KijYfWt- 
xia  860  xaxa  xou?  xotcou?,  ev  01?  stjxt  xa 
ouo  ua'Xtva  xuXt'vSpia,  aiaxs  81'  auxaiv  SieX- 
öovxa  xa  udXiva  auvs^saöai.  ev  8e  xot? 
etpYjpivot?  TryjYpLaxtoic  XsTitöta  /aXxa  evapjio-  20 
Cexai  8iaxpe^eiv  p.=v  Suva'fiEva  ev  owX^ari 
6ta  xaiv  xofytuv  xaiv  ic^Yfi-ciTitüV  4"*uovxa  xaiv 
uaXivtov  xuXtvSpuuv,  [xeaa?  e^ovxa  dvaxojxd?, 
ot'  (ov  8uvaxov  laxai  StoTtxeustv.  xo??  oe 
eip^uivot?  XeiuSiot?  au[Atpu7i  Ytvexai  Ix  xtüv  25 
xa'xto  aspdiv  yoivtxioia  Ctyo?  I^ovxa  (i)?  fjju- 
oaxxuX(i)ou,  xal  xouxot?  dpu-oara  ^i'vsxai  d£6vta 
5(aXxa  [ayjxo?  jaev  iyovxct,  oaov  lau  x6  u<j>o? 
xou  7TjQY{i.axo?  xou  Txpo?  Ivi  xaiv  uaXtWv  xu- 
Xivopuov,  a  01a  xp^fiaxo?  dvsp^sxai  sv  xa>  30 
xavovi  xo)  xov  aa>X9;va  e/ovxt.  iv  8k  xoT? 
dSovtot?  eXixe?  ivxlfxvovxat ,  si?  a?  xuXa'pta 
dp[xoaxa  ffveToa  <3uu.<pu9j  ovxa  xu>  xavövt. 
eav  apa  xa?  xaiv  d$ovuov  üTrepo^a?  xa?  efe 
xo  xa'xoj  jxepo?  £7rtaxp£'fTQ  xt? ,  xtv^asi  xa  35 
XsTCiota  xa  xa?  dvaxou-a?  s^ovxa  Ix  xe  xou 

9  IxctT^ptp  ueXtvov:  ich  habe  die  in  der  Corruptel 
yaXqv&v  v.  29  bewahrte  Forin,  die  auch  p.  194, 18 
Vi  überliefert  ist,  überall  hergestellt  26  Vjpu- 

öoc/TÜXou  27  ö£iovta  29  tä  Trpos  29  y«- 

Xtjvwv  :  vgl.  zu  v.  9 ;  ueXi'vujv  Vi  30  8  Std :  verb. 

von  Vi  32  d£iuvtots  32  ^vt^jxovTott:  verb. 

von  Vi  34  dSjwvwv:    dijwvuuv   Vi 


langen  Lineal,  das  auf  die  Vertiefung  pafst, 
oben  dergestalt  zugedeckt,  dafs  dieses  sowohl 
die  Bronzeröhre  festhält  als  auch  das  Aus- 
sehen des  Apparats  wohlgefälliger  macht. 
In  die  genannten  Aufbiegungen  der  Röhre 
wird  je  ein  kleiner  Glascylinder  eingepafst, 
der  eine  zu  der  Röhre  passende  Dicke  und 
eine  Höhe  von  etwa  12  Daktylen  hat. 
Sodann  werden  die  Glascylinder  in  die 
Auf  biegungen  mit  Wachs  oder  einem  andern 
Bindemittel  hineingekittet,  damit,  wenn 
durch  einen  der  Cylinder  Wasser  eingegossen 
wird,  es  nirgends  durchlaufen  kann. 

Das  querliegende  Lineal  wird  an  den 
Stellen,  wo  sich  die  Glascylinder  befinden, 
von  zwei  Gehäusen  umgeben,  so  dafs  die 
Glasgefäise  durch  diese  hindurchgehen  und 
darin  festgehalten  werden.  In  diese  Gehäuse 
werden  Metallplättchen  hineinverpafst,  welche 
in  Führungen  an  den  Wänden  der  Gehäuse 
auf  und  nieder  laufen  können;  sie  berühren 
dabei  die  Glascylinder  und  haben  in  der 
Mitte  Ausschnitte  zum  Visieren.  An  diesen 
Metallplättchen  sind  an  ihrem  unteren  Ende 
kleine  Cylinder,  die  die  Höhe  von  etwa 
V2  Daktylos  haben,  befestigt,  und  in  diese 
pafst  man  drehbare  Stifte  aus  Bronze  ein, 
die  so  lang  sind  als  das  Gehäuse  bei  einem 
der  Glascylinder;  sie  gehen  durch  ein  Loch 
in  dem  mit  der  Vertiefung  versehenen 
Lineal.  In  die  Stifte  werden  Schrauben- 
windungen eingeschnitten,  in  welche  kleine 
Zapfen,  die  mit  dem  Lineal  fest  verbunden 
sind,  eingreifen.  Dreht  man  nun  an  den 
nach  unten  überstehenden  Teilen  der  Stifte, 
so  wird  man  dadurch  die  mit  Ausschnitten 
versehenen  Metallplättchen  nach  oben  und 
unten-  bewegen.  Denn  das  dem  Metall- 
plättchen benachbarte  Ende  des  Stiftes  wird 
mit  einem  kleinen  Wulst  versehen  sein,  der 
in  eine  an  der  Innenfläche  des  kleineu 
Cylinders  angebrachte  Vertiefung  eingreift. 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


95 


dvio  xat  xaxto  p.spous'  scsi  ^ap  xo  irpo?  xfj 
Xsiu'ot  dxpov  xou  dSovtou  xuXdptov  sp.ßatvov 
st?  au)Xr(va  svovxa  sv  xm  jfotvixtSitp. 
vi  V.  Kai  7j  jiiv  xtjc  8tÖ7rxpa%  xaxa<j/eo7) 

st'pvjxai,  X7]v  8s  xaiv  Tcapaxtösuivcov  aux-fl  xavo-  5 
vu>v   xal  atJTriocuv  vuv  lpouu.sv.    Suo  yt'vovxat 
xavdvec  jxtjxo?  p-sv  u>?  tttj^üSv  8s'xa,  TrXdxo; 
8s  «>?  8axxuXu>v  ttsvxs,  ira')(Os  8s  u)s  Saxxu- 
Xu>v  xpttov.    sv  8s  x(p  jxsao)  rcXdxst  sxaxspou 
auxaiv  irsXsxtvo?  fivzTOii  OtjXü?,  xa  axsva  st?  io 
xö   s$w   [ispo?   sj((uv,   faopvjjxyjs  xm   xavovt. 
xouxw  8s  apptoaxov  Yt'vsxat  ^sXuivdptov  söXu- 
xtu;  Staxps/siv  st;  aüxöv  ouvdjxsvov  xal  [it] 
sxtcittxsiv.    xouxtp  os  xu>  ^sXtovapi'(p  Trpoa/j- 
Xouxat  aamSicJxYj  xr)v  Sidjxsxpov  s^ouaa  «)?  15 
oaxxuXaiv  osxa  t^  8a»5sxa'    xal  8ta  xou  xu- 
xXou  süösta;  ßX^östar^  irpö?  opöd?  xtp  p.^- 
xst    xou    xavovos    xo    p.sv    xaiv   7ju.txoxXtu)V 
Xsuxio  ^pfexai  -/pu>p.axi,  xö  8'  sxspov  p^sXavt. 
sx  8s  xou  ysXtovaptou  OTrdpxo?  sxSsöstaa  6ta  20 
xpo^t'Xou  zl$  tö   d'vto  xou  xavovo?  xstpivou 
duoStSoxat  st?  xö  sxspov  xou  xavovo?  pipos, 
ottou   oux  saxtv  7j   d<J7u8tc?x7j.    £dv  dpa  xt? 
xov  xavova  öpOöv  iday  im  xou  s8d<pou?  xal 
STTiaTrdarjxat  sx  xaiv  otu<3i)e  ptspaiv  xrjv  aixa'p-  25 
xov,  jxexstoptast  xrjv  da7uotax7jv  •  sav  8s  dcp^j, 
xaxevE^ö^asxai  st?  xö  xdxo)  pipo?  x<p  t8iu) 

ßdpsr     c$St    A,'0tp    SX    X&V    OTTtaÖSV    JXSpOJV    fj 

dairtStaxirj  ixoXtßouv  TrXdxuap-a  irpoarjXuijisvov, 
Äaxs  auxojxdxw?  xaxacpspsaöai*  irpö?  0  £dv  30 
xtjv   OTrdpxov  dvt«)[xsv,  xaxaaxaft^asxat  xal 
■r;    daTiiStaixyj    xad'    ov   dv  ßouX(6p.si)a  xou 
xavovos  xöttov,  ^aXwp-svyj?  .... 

At^pr/S&u)  8s  xal  6  xavcbv  duö  xrj?  xdxco 
xoupd?    dxptßai;  st?  tct^si;   xctt   ^«Xataxa?  35 
xal  8axxuXous,  oaou;  sav  sirtSs/rjxat  xö  jjltj- 
xo;*   xal  xa(xa)  xa?   Statpsast?  at  ^papip-al 


2  ä;cuviou  5  xüiv  Si:  ttjv  8^  täv  Vi  6  äai:(- 

5(uv:  GbTuoi'axtuv  Vi  7  p.^xouj  14  toOto 

21  xpo-^TjXou  24  daarj:    man  erwartet  ax^arj 

26  jAExeioptarj :  [Aexeoipfaet  nachaugusteisch         33  /a- 
\o}[i.hrfi:  yctXojfxevr)  Vi,  Lücke  wahrscheinlicher 


V.  Die  Konstruktion  der  Dioptra  ist 
hiermit  dargelegt;  nunmehr  werden  wir  die 
der  neben  ihr  gebrauchten  Schiebelatten 
und  Zielscheiben  angeben.  Es  werden  zwei 
(parallelepipedische)  Latten  hergestellt,  die 
eine  Länge  von  etwa  10  Ellen,  eine  Breite 
von  etwa  5  Daktylen  und  eine  Dicke  von 
etwa  3  Daktylen  haben.  In  der  Mitte  einer 
Breitseite  jeder  der  beiden  Latten  wird  in 
deren  ganzer  Länge  eine  sog.  weibliche  Nuth 
von  schwalbenschwanzförmigem  Querschnitt 
angebracht,  deren  engerer  Teil  nach  aufsen 
gerichtet  ist.  In  diese  wird  ein  Schlitten 
eingepafst,  der  bequem  darin  laufen  kann, 
ohne  doch  herauszufallen.  An  diesen  Schlitten 
wird  ein  Zielscheibe  angenagelt,  die  einen 
Durchmesser  von  10 — 12  Daktylen  hat. 
Nun  wird  durch  ihre  kreisförmige  Fläche 
eine  Gerade  im  rechten  Winkel  zu  der 
Längenrichtung  der  Latte  gelegt  und  dann 
der  eine  der  beiden  Halbkreise  mit  weifser, 
der  andere  mit  schwarzer  Farbe  angestrichen. 
An  dem  Schlitten  wird  eine  Schnur  befestigt 
und  über  ein  am  oberen  Ende  der  Latte 
sitzendes  Rad  nach  der  anderen  Seite  der 
Latte,  wo  die  Zielscheibe  nicht  sitzt,  geführt. 
Wenn  man  nun  die  Latte  senkrecht  auf 
den  Boden  aufsetzt  und  von  der  Hinterseite 
aus  die  Schnur  anzieht,  so  wird  man  die 
Zielscheibe  nach  oben  bewegen;  läfst  man 
dagegen  die  Schnur  nach,  so  wird  die  Scheibe 
durch  ihr  eigenes  Gewicht  nach  unten  fallen. 
Die  Zielscheibe  wird  nämlich  an  ihrer  Rück- 
seite eine  aufgenagelte  Bleiplatle  tragen,  so 
dafs  sie  von  selbst  herunterfällt.  Wenn 
wir  zu  dem  Ende  die  Schnur  nachlassen, 
so  wird  die  Zielscheibe  an  jeder  gewünschten 
Stelle  der  Latte  schwebend  erhalten  werden 
können. 


96 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


sYX£XaP^X^tu<3av  (x&v)  T0^  xavovo?  jxsp&v 
[x&v]  irci  xa  8s;ta  tyj?  da7u8i'axvjs  •  s£st 
8s  xal  7j  aaTuSioxr)  ix  xSv  oTriaösv  fxspuiv 
7V(ufj.6vtov  arcö  x9js  stp^fjisvTj?  iv  oÖtq  8ia- 
(xsxpou  irapairurxov  rcapa  xa?  stprj[xsvots  iv  5 
x<j5  irXayup  fispst  xou  xavovo?  ^pczfijxa?. 
190  vi  0?  8s  xavovs?  opöoi  axaör(aovxai  i-i 

xoö  iSacpous  dxpißSs  ouxok*  ix  TrXaYi'iuv 
xu>v  xavova>v,  otttou  oux  st'aiv  at  x&v  p-spöüv 
•ypajipuat,  x6Xoc  ijimfrvuxai  pv/jxo?  s/tov  a>?  10 
oaxxoXoo?  tpelc*  ou  i:apa  X7;v  xoupav  xp7Jfia 
fivsxai  aT:6  xa>v  avtu  jxep(Üv  &l$  xa  xaxcu, 
Sova'fievov  airapxov  8s£aaöai  ßapo»  f^ouaav 
xpe[i.a'}A£Vov.  a>?  8s  (rcpo?)  xö  xa'xu)  jiipos 
[ajxuXo?  ixxsifxsvo?  fivexai  xoaouxov,  oaov  15 
xal  xo  £tpyj[i£vov  xpuir^pia  dcpstjxvjxsv  aTro 
xou  siprjfxsvoo  xavovo?.  iv  8s  xfj  eip^jxsv^ 
xoupcj  xf  xdxw  xou  xuXou  \iia-q  xal  opO)) 
Ypajipy})  ■Yivsxai,  ^  icpapfxoaaaa  fj  £iprj[xsvr| 
aira'pxoc;  xov  xavova  opöov  xaxaax^ast.  20 


.  Die  Latte  wird  weiter  von  ihrem  uuteren 
Ende  an  sorgfältig  in  so  viel  Ellen,  Palaesten 
und  Daktylen  eingeteilt,  als  ihre  Länge 
fai'st,  und  an  den  Teilpunkten  werden  die 
Linien  der  Lattenteile  rechts  von  der  Ziel- 
scheibe eingegraben.  Die  Zielscheibe  soll 
aber  auch  an  ihrer  Rückseite  einen  Zeiger 
haben,  der,  in  der  Höhe  jenes  Durchmessers 
angebracht,  die  bezeichneten  Linien,  die 
sich  auf  der  Flanke  der  Latte  befinden, 
bestreicht.  Genau  gerade  werden  die  Latten 
auf  dem  Erdboden  folgendermafsen  auf- 
gestellt. Auf  derjenigen  Flanke  der  Latten, 
wo  die  Teilungslinien  nicht  angebracht  sind, 
wird  ein  Stift  befestigt,  der  eine  Länge  von  un- 
gefähr 3  Daktylen  hat.  An  seinem  äufseren 
Ende  wird  von  oben  nach  unten  ein  Loch 
gebohrt,  das  eine  Schnur,  an  der  ein  Gewicht 
hängt,  aufzunehmen  vermag.  Weiter  nach 
unten  wird  ein  zweiter  Stift  angebracht, 
der  so  weit  vorspringt,  als  das  erwähnte  Loch 
von  der  Latte  absteht.  An  dem  äulseren 
Ende  des  unteren  Stiftes  wird  in  der  Mitte 
eine  senkrechte  Linie  angebracht.  Spielt  die 
Schnur  auf  diese  ein,  so  wird  sie  dadurch 
die  Latte  senkrecht  stellen. 
Der  vorstehende  Textabschnitt  weist,  wie  Venturi  (a.  a.  O.  S.  85  f.)  richtig 
erkannt  und  Vincent  mit  Unrecht  bestritten  hat,  in  der  Beschreibung  des  Visier- 
instruments eine  Lücke  auf,  die  den  sonst  überall  klar  hervortretenden  Zusammen- 
hang der  Beschreibung  empfindlich  stört.  Wenn  man  nämlich  die  Worte:  ou  xa  axr^dxta 
apjxoaxa  xa>  sipvjpivu)  xöppup  (S.  93,  10 f.)  in  einen  und  denselben  Satz  zu  konstruieren 
versucht,  so  ist  nicht  abzusehen,  wie  die  kleinen  Lagerböcke  der  Schnecke,  welche 
sich  zwischen  den  grofsen  Lagerböcken  auf  der  Plinthe  dreht,  zu  dem  früher  er- 
wähnten Zapfen  in  irgend  eine  Verbindung  gesetzt  werden  können;  denn  einmal 
liegt  ja  dieser  Zapfen  erheblich  tiefer  als  die  Plinthe  und  zweitens  bleibt  ganz 
unklar,  wie  zwei  Lagerböcke  zu  einem,  obenein  verdeckt  liegenden,  Zapfen  »passen« 
können;  sie  müssen  vielmehr  auf  der  Plinthe  befestigt  werden.  Dasjenige  Wort 
also,  vor  dem  der  Zusammenhang  abreifst,  ist  dpp.osxd.  Nicht  minder  auffällig  mufs 
es  erscheinen,  dafs  nähere  Angaben  über  die  Gröfse  und  den  Zweck  des  vertikalen, 
in  die  obere  Schnecke  eingreifenden  Zahnrades  sowie  über  die  Art  seiner  Ver- 
bindung mit  dem  Diopterlineal  vollständig  fehlen. 

Bedürfte    es    noch    eines    weiteren   Beweises    dafür,    dafs    vor    dem  Worte 


1    Ix    xou    xavdvo;   j/epäiv   xdiv  ini  Vi  8  Ia 

TiXayt'ujv  ts  xavdvwv:  viell.  1%  TrXayfou  t.  x.  12  ei? 

xö  xdxu>:   verb.  von  Vi  14  (fipö;)  R.  Schöne 

17   viell.   dv  oe  tjj  xoupä  x^j  xoü  xdxio  xuXou 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


97 


apfjLOOTa  eine  umfangreiche  Lücke  klafft,  so  würde  er  durch  die  Anordnung  der 
Blätter  in  der  alten  Pariser  Handschrift  stipp l.  grec  n.  607  geliefert.  Es  sind  nämlich 
diejenigen  Pergamentblätter  dieses  Codex,  welche  griechische  Techniker  enthalten, 
entweder  noch  jetzt  in  Quaternionen  angeordnet  oder  nachweislich  früher  in 
Quaternionen  angeordnet  gewesen.  Eine  Ausnahme  von  dieser  Regel  macht  nur 
die  erste  Lage  der  heronischen  Schrift  irspl  SioTrcpa?.  Diese  beginnt  fol.  62 r,  auf 
dem  ursprünglich  zweiten  Blatt  des  Blattkomplexes;  ein  vorhergehendes  Blatt  x, 
das  mit  fol.  64  zusammenhing,  ist  bis  auf  einen  schmalen  Streifen  ausgeschnitten; 
mit  fol.  65  beginnt  ein  neuer  Quaternio.  Da  nun  der  Text  von  fol.  63 v  auf  64 r  und 
der  Text  von  64 v  auf  65 r  ohne  Lücke  fortläuft,  so  können  nur  zwischen  fol.  62 
und  fol.  63  Blätter  ausgefallen  sein.  Nun  schliefst  fol.  62 v  IrX  8s  x^s  ttXivöou  jxsTaSu 
xaiv  xctvovuuv  y.o/Xi'x^  s<jt<o  attpscpöjisvo?  ou  ta  <jttj;  fol.  63 r  aber  beginnt:  app-oaxa  tcp 
sipyjjxsvoj  Top}x(p.  Selbst  wenn  man  das  unvollständige  Wort  auf  fol.  62 v  zu  ffTYjixa'-cia 
ergänzt,  erhält  man,  wie  oben  gezeigt,  nur  einen  scheinbaren  grammatischen,  nicht 
aber  einen  wirklichen  sachlichen  Zusammenhang.  Mithin  sind  zwischen  fol.  62  und 
63  mindestens  2  Blätter,  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  aber  sogar  2  Doppelblätter 
a  d  und  b  c  ausgefallen.     Damit  ist  der  Beweis  erbracht,  dafs  die  durch  alle  Hand- 

x     62     a     b     c     d     63     64 
I      I »— ! I       I 


Schriften  durchgehende  Verstümmelung  der  heronischen  Schrift  auf  einem  Blatt- 
verlust der  ältesten  uns  erhaltenen  Handschrift  beruht;  also  ist  diese  Handschrift 
die  einzige  Quelle  der  Überlieferung5. 

Zur  Rekonstruktion  derjenigen  Teile  des  Apparats,  deren  Beschreibung 
verloren  gegangen  ist,  liefert  die  zweite  Hälfte  von  Herons  Schrift  brauchbare 
Andeutungen  genug,  um  wenigstens  über  die  Hauptpunkte  jeden  Zweifel  aus- 
zuschliefsen.  Bei  dem  Versuch,  diese  Angaben  zu  kombinieren,  empfiehlt  es  sich, 
das  Visierinstrument  vom  Nivellierinstrument  zu  scheiden. 

Das  Visierinstrument  trug  ein  mit  zwei  Zeigern  (p.oipoYV«)jx6viot)  versehenes 
Diopterlineal  (xotvcuv),  das  auf  einer  grofsen  kreisförmigen  Platte  (x6[X7totvov)  ruhte  und 
sich  auf  dieser  drehen  liefs,  nach  Bedürfnis  jedoch  auch  davon  abgenommen  werden 
konnte6.     Die   in  ihrer  Normalstellung  horizontale  Platte  liefs  sich  vermittelst  eines 


5)  So  schon  R.  Prinz,  Jahns  Jahrb.  101  (1870) 
S.  196,  der  aber  die  Gröfse  der  Lücke  im 
Ungewissen  liefs.     Vgl.  Rh.  Mus.  53,  432  ff. 

6)  p.  296,  14  ff.  Vi  iv  .  .  Ttil  uro  yaOT^pa  toü  xu[i.- 
navou  toü  l\  ttJ  ot^xpa  xüxXov  ypc''r'0M'£V  7:£Pt 
tö  a'l»TO  -xeVrpov  tu>  tUftmfap  .  .  .  xal  toütov 
oteXoüpiev  tit  (Jiofpa;  t£.  oxav  ouv  ßouXdupiEÖa  060 
daxepwv  xö  fistot^'j  StaaxTjfxa  imvx.i'batöaii,  oacuv 
fAOtpüiv  'J7icfp/£t  ....  äcpsXdvTe?  xöv  xavdva  öV  oö 
8t07iTe6o[j.ev  äirö  toü  Tup.roivou  lyxXfvopev  ayxö  tö 
xüpucavov,  ofypi;  äv  otd  toü  ^tuiteSou  aöxoy  cpavöiatv 


ol  eiprjfjLdvot  äaxipez  ajxa  ctjj.cpo'xEpoi.  elx'  e'vtiOeij 
tov  xavo'va,  cüc  Eiötaxai,  xuiv  aXXouv  ctxiv^xcuv 
<fpievdvTü)v>  iTrwxpscpu)  aüxöv,  ä'/pt;  av  ef;  xöiv 
äoTepuiv  cpavjj.  x«l  TrctpaarjfATjvdpisvoc  X7jv  p.otpav 
xa& '  tjv  §  v  x  <B  v  p.oipoyvu)p.ov(iov  UTtdp^et 
[to  fAE'po;  oÜTrjs]  iirtCTpdcpoj  tov  xavo'va,  a/ptj  ou 
xol  6  Irepo?  äaxrjp  St1  auxovi  <pav^J.  elxa  6p;ofou; 
Trotpaar^aTjvdaevo;  xr;v  pioipav,  xa&'  tjv  xö  aüxö 
[i.oipoyv(o|Jt.dviov  *J:rdp"/Ei,  e'jr.tyvuxjop.ai  xö  TrXrj&o; 
xuiv    potptüv   xö    fAexa;ü   tojv   Xrjcpö^VT(juv   8üo   37)- 

|J.EIC0V. 


gg  HL  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 

halbkreisförmigen  Zahnrades  (tjfiixuxXiov)  gegen  den  Horizont  neigen7  und  zu  be- 
stimmten Zwecken  sogar  vertikal  stellen8;  in  ihre  obere  Fläche  waren  zwei  auf 
einander  senkrecht  stehende  Durchmesser  eingegraben9,  die  es  ermöglichten,  das 
Visierlineal  um  90  Grad  zu  drehen  und  dadurch  eine  zu  einer  einmal  genommenen 
Richtung  im  rechten  Winkel  liegende  Ebene  einzuvisieren10.  Endlich  konnte  für 
den  astronomischen  Gebrauch  des  Apparats  auf  der  Oberfläche  der  kreisförmigen 
Platte  ein  in  360  Grade  geteilter  Kreis  eingegraben  werden6. 

Das  Nivellierinstrument  dagegen  bestand  aus  einem  auf  der  Spitze  des 
Säulchens  aufsitzenden  Diopterlineal  mit  Wasserwage11.  Da  in  der  Beschreibung 
des  letzteren,  die  vollständig  erhalten  ist  (S.  93,  15  fr.),  Zeiger  nicht  erwähnt  werden,  so 
ist  dieses  Lineal  von  dem  zu  dem  Visierinstrument  gehörigen  verschieden.  Die  auf 
der  Plinthe  drehbare  Schnecke,  die  beiden  hohen  Lagerböcke,  das  halbkreisförmige 
Zahnrad,  sowie  die  grofse  Kreisplatte  waren  für  ein  Nivellierinstrument,  dessen 
Lineal  stets  horizontal  liegen  mufste,  entbehrlich;  vermutlich  liefsen  sich  daher  alle 
diese  Teile  mitsamt  der  Plinthe  abnehmen  und  an  ihrer  Statt  eine  andere  Plinthe 
mit  niedrigen,  aufrechtstehenden  Pfosten,  zwischen  welche  die  Wasserwage  eingepafst 
wurde,  auf  das  Kapitell  aufsetzen. 

Es  bleibt  übrig,  die  Figuren,  die  zur  Veranschaulichung  unserer  Rekon- 
struktion dienen  sollen,  in  Kürze  zu  erläutern.  Sie  sind  für  eine  Ausgabe  der 
heronischen  Schrift,  die  im  Verlag  von  B.  G.  Teubner  erscheinen  soll,  von  dem 
Techniker  Herrn  Julius  Neumann  in  Berlin  entworfen  worden;  für  die  Erlaubnis, 
sie  an  dieser  Stelle  zu  verwenden,  bin  ich  der  genannten  Verlagsbuchhandlung  zu 
lebhaftem  Dank  verpflichtet. 

Das  Visierinstrument  ist  auf  Fig.  1  in  einer  Seitenansicht,  auf  Fig.  2  im 
Durchschnitt  dargestellt.  Auf  dem  Ständer,  der  unten  mit  drei  Füfsen,  oben  mit 
einem  Zapfen  versehen  ist,  ist  die  kreisförmige  Platte  A  B  mit  Stiften  befestigt. 
Das  Zahnrad  TA,  von  kleinerem  Durchmesser  als  die  Platte,  liegt  nicht  unmittelbar 
auf  dieser  auf,  sondern  ist  durch  einen  Ring  davon  getrennt,  um  der  Schnecke  EZ 
ein  bequemes  Eingreifen    in    die  Zähne    des  Rades    zu    ermöglichen.     Mit    diesem 

7)  Pag-  2°S,  5  ^  Vi  7)  ..  oiÖTtxpa  +i  tö  tj[mx6xXiov  10)  p.  204,  3  Vi  -/axeaxeuaaöco  ifj  öioiTTpa  rt  8-jva- 
e'^ousa  (y.ei'aötu)  rcpös  tiö  A.  xal  iTreaxpacföoj  6  pivir)  ^rciTreöa  rrpö;  <5pfta;  ccXXtjXoi;  öiortxeusiv. 
xavwv  6  im  TW  tuf/.7:ctva>,  aypt;  3v  cpavr]  tö  B.  Vgl.  p.  220,  2  f.  Ttapa'yoj  ouv  T7)v  SioTrrpav  im 
elra  ävxtTceptaxds  eVi  xö  k'xepov  pipo;  xoü  xavövo;  tt)s  TA  eüDefa;  otaxrjpüiv  töv  xavova  ie\  ö;roß)i- 
avctveüü)  tö  r^ixüxXiov  tujv  aXXtuv  gcxivt)T(dv  ttovtoc  <J7][J.eup  tivi  t&v  iiz\  ttj;  TA,  ä'ypcs  ccv 
[AEvdvTiuv  xal  Xap.ßdvio  arj[A£iov  £v  toT;  Trpös  ^(xä;  IjtiaTpacpet;  xotTa  ttjv  Trpös  ("p&ä?  öeaiv  iötj  tö  A 
{jipeat  tö  T,  in'  euöet'a;  toT;  (tt^s  die  Hs.)  A,  B  <JT]f/.Eiov.  Cantor's  Behauptung  (die  römischen 
xe([i.2vov.     vgl.  p.  210,  7    iyxXivu)    tö  ^pitx'JxXiov.  Agrimensoren    S.    20),     die    zur    ursprünglichen 

8)  p.  248,  9  ff*.  Vi.  tö  t?)c  SiöTCTpa;  TÜ|j.Ttavov  .  .  .  Linealstellung  senkrechte  Richtung  sei  durch 
xaikaiaTtD  öpOöv  (öpödi  die  Hs.)  ixpö;  töv  6pt£ovTot.  zwei    kleine  Zäpfchen    hervorgehoben    gewesen, 

9)  P-  2°4i  IO  TMprx*(£adio  (TrapayEYevirjaöiu  die  Hs.)  findet  in  dem  überlieferten  Texte  keinen  Anhalt. 
7}  StorcTpa  im  ttjs  KA,  e'w;  ov»  8td  Tfjj  ex^pee;  iv  '')  p.  194,  14  imitpiyu)  töv  irS  ötxpoj  xil>  oxuXi'axi» 
aüxr]  (eauxTfj  die  Hs.)  euüetce;  cpavr]  xö  B.  Dafs  (xavdva),  iv  öl  irsxi  xa  üdXiva  xuXi'vöpta,  a/pt?  av 
die  beiden  Geraden  aufeinander  senkrecht  stehen,  u.  s.  w. 

ergiebt  der  Zusammenhang  des  Beweises. 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


99 


Zahnrad  ist  durch  kleine  Zapfen  der  Cylinder  H  6  verbunden;  auf  diesem  wiederum 
ruht  das  Kapitell  K  A.  Es  trägt  eine  Plinthe,  auf  der  zwei  grofse  Lagerböcke 
befestigt  sind.  Zwischen  ihnen  dreht  sich  in  zwei  kleinen  Lagerböcken  eine  zweite 
Schnecke,  in  die  ein  halbkreisförmiges  Zahnrad,  dessen  Axe  sich  in  den  grofsen 
Lagerböcken  dreht,  eingreift. 


J 


Fig.   i. 


Fig.  2. 


Mit  dem  halbkreisförmigen  Zahnrade  ist  eine  grofse,  horizontal  liegende, 
kreisförmige  Platte  verbunden,  in  deren  obere  Fläche  zwei  auf  einander  senkrecht 
stehende  Durchmesser  eingeritzt  sind.  Auf  dieser  Platte  dreht  sich  ein  Diopter- 
lineal, das  mit  zwei  rechtwinklig  dazu  stehenden  Zeigern  versehen  ist.  Da  nun 
aber  die  Platte  (p.  248,  10  Vincent)  sich  nicht  nur  ein  wenig  gegen  den  Horizont 
neigen,  sondern  auch  vertikal  einstellen  Hess,  so  kann  sie  nicht  unmittelbar  auf  dem 
halbkreisförmigen    Zahnrad    aufgesessen    haben;     vielmehr    wird    das    letztere    (wie 


jOO  H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 

Georg  Schöne  gesehen  hat)  oben  noch  eine  Fortsetzung  von  derselben  Dicke  und 
der  Gestalt  eines  Rechtecks  gehabt  haben,  und  die  grofse  Scheibe  wird  erst  auf 
dieser  befestigt  gewesen  sein.  Obwohl  diese  Einzelheit  der  Konstruktion  durch 
keine  ausdrückliche  Angabe  oder  Andeutung  in  dem  überlieferten  Texte  gewähr- 
leistet wird,  so  erscheint  sie  doch  durch  technische  Erwägungen  genügend  gesichert 
und  durfte  daher  auch  in  die  Figur  selbst  aufgenommen  werden;  denn  da  sich  bei 
dieser  Konstruktion  die  Platte  und  das  Lineal  vermittelst  der  beiden  Schnecken  in 
einer  horizontalen  und  einer  vertikalen  Ebene  bewegen  liefsen,  so  war  das  Instrument 
zur  Lösung  aller  denkbaren  Aufgaben  brauchbar.  Über  die  Gestalt  des  Diopter- 
lineals läfst  sich  nichts  Bestimmtes  sagen,  insbesondere  bleibt  es  zweifelhaft,  ob  ein 
Fadenkreuz  an  demselben  angebracht  gewesen  ist12.  Seine  Länge  hat  vermutlich 
4  Ellen  betragen,  denn  dieses  Mafs  ist  nicht  nur  für  das  Lineal  des  heronischen 
Nivellierinstruments  (p.  182,  4  f.  Vincent),  sondern  auch  für  die  Dioptra  des  Hipparch 
bezeugt13. 

Die  eigentümliche  und  sehr  scharfsinnig  ausgedachte  Einrichtung  der  Schnecke 
EZ  ist  aus  Fig.  3  zu  ersehen.  Sie  war  vermittelst  einer  Kurbel  oder  eines  ge- 
riefelten Rädchens  in  zwei  Lagerböcken  drehbar;   in  die  Schraube  ohne  Ende,   die 

den  Hauptbestandteil  bildete,  war  parallel 
y- +J   zur    Axe     ein    Gräbchen    eingeschnitten. 


£  z         n^, 


i 


Griffen  die  Zähne  des  Rades  TA  (Fig.  1)  in 
dieses    Gräbchen    ein,    so    liefs    sich  der 
obere  Teil  des  Instruments  sehr  bequem 
Flg*  3"  ungefähr  einstellen;    drehte  man  sodann 

die  Schnecke  so  viel,  dafs  die  Zähne  wieder  in  das  eigentliche  Schraubengewinde  ein- 
griffen, so  konnte  man  vermittelst  der  Schnecke  nach  Bedürfnis  noch  feinere  Korrekturen 
vornehmen,  ohne  befürchten  zu  müssen,  dafs  jede  zufallige  Erschütterung  des 
Apparats  die  einmal  genommene  Richtung  wieder  zerstörte. 

Das  Diopterlineal  des  Nivellierinstruments  ist  auf  Fig.  4  in  einer  Seiten- 
ansicht dargestellt;  Fig.  5  stellt  die  linke  Hälfte  desselben  im  Querschnitt,  Fig.  6  im 
Grundrifs  vor  Augen.  In  die  obere  Fläche  des  eigentlichen  Lineals  AB,  das  wohl 
aus  Holz  gefertigt  zu  denken  ist,  ist  eine  Vertiefung  eingeschnitten.  In  dieser  liegt 
die  Röhre  CD,  die  an  ihren  beiden  Enden  mit  den  Aufbiegungen  E  und  F  ver- 
sehen ist;  eine  Platte  GH  verdeckt  die  Vertiefung  nebst  der  darin  liegenden  Röhre. 
In  die  Aufbiegungen  sind  zwei  Glascylinder  /und  K  eingekittet,  welche  von  kleinen 
Gehäusen  L  und  M  umgeben  sind  und  durch  diese  oben  hindurchgehen.  In  je 
zwei  Vertiefungen,  welche  in  die  Seitenwände  dieser  Gehäuse  eingeschnitten  sind, 
laufen  kleine,   mit  Visierausschnitten  versehene  Metallplättchen  N  und  0.     An  der 

I2)  Diejenige  Dioptra,    die   der  byzantinische  Ano-  aussetzt,  hatte  ein  Lineal  mit  zwei  Visierlöchern, 

nymus   über  Geodäsie    (seine    Schrift    ist    unter  vgl.  p.  390,  22  ff.    e'ous    eva  tcüv  äatspüiv  oiä  t<Bv 

dem  Namen  des  Hero  von  Byzanz  in  den  Notices  8üo  <$7tü>v  Ö£ctau)(j.£da. 

et  Extraits  t.  XIX,  2*  partie,  p.  348  ff.  gedruckt,  13)  Proclus  Hypotyp.  p.   109  Halma, 
vgl.  K.  K.  Müller  Rh.  Mus.  38,  454—463)  vor- 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


IOI 


\V 


Platte  N  ist  unten  ein  kleiner  Cylinder  P  befestigt;  in  eine  ringförmige  Vertiefung, 
die  in  dessen  Innenfläche  eingeschnitten  ist,  greift  der  Wulst  T  eines  mit  Schrauben- 
windungen versehenen  Stiftes  Q  ein.  Der 
letztere  geht  durch  ein  in  dem  Visier- 
lineal angebrachtes  Loch  hindurch;  auf 
dessen  Oberfläche  ist  ein  kleines  Stiftchen 
5  befestigt,  dessen  Spitze  in  die  Schrauben- 
windungen des  gröfseren  Stiftes  eingreift 
und  bewirkt,   dafs  dieser  sich  nur  durch 


Umdrehung  um  seine  Axe  aufwärts  und 
abwärts  bewegen  läfst. 

Die  Einrichtung  des  kleinen  Cy- 
linders  P  verlangt  eine  besondere  Er- 
läuterung, da  sie  sich  aus  Herons  kurzer 
Beschreibung  nicht  ohne  Weiteres  mit 
Sicherheit  erkennen  läfst;  denn  auf  die 
Frage,  wie  der  Wulst  T  in  die  ringförmige 
Vertiefung  des  Cylinders  eingeführt  wer- 
den konnte,  bleibt  uns  der  Schriftsteller 


Fig.  5- 


102 


H.  Schöne,    Die  Dioptra  des  Heron. 


K-tft: 


die  Antwort  schuldig.  Die  einfachste  Lösung  dieses  technischen  Problems  ist  wohl  die 
von  Herrn  Neumann  vorgeschlagene,  welche  Fig.  5  vor  Augen  stellt.  Er  nimmt  an, 
dafs  der  Cylinder  P  aus  zwei  Halbcylindern  bestand,  welche  um  den  Wulst  T 
herumgelegt  und  sodann  durch 
einen  horizontal  laufenden  Stift 
mit  einander  verbunden  und 
an  das  Metallplättchen  N  an- 
gezogen wurden. 

Dieses  Diopterlineal  mit 
Wasserwage  safs,  wie  schon 
gesagt,  aller  Wahrscheinlich- 
keit nach  auf  einer  besonderen 
Plinthe  zwischen  zwei  Pfosten 
auf  und  konnte,  wenn  es  mit- 
samt der  Plinthe  auf  dem 
Kapitell  des  oben  beschrie- 
benen Stativs  befestigt  wurde, 
zum  Nivellieren  benutzt  wer- 
den; eine  detaillierte  An- 
weisung zu  dieser  Operation  E 
findet  man  in  Herons  Schrift 
p.  194—202  Vincent.  Es  ist 
jedoch  auch  möglich,  dafs 
zwischen  das  Kapitell  und 
die  Wasserwage  noch  ein  an- 
derer Teil,  etwa  ein  Metallcy- 
linder  von  mäfsiger  Höhe,  da- 
zwischengeschoben  wurde,  um 


die  Visiervorrichtung  der  Wasserwage  (Fig.  4)  ebenso  in  Augenhöhe  zu  legen,  wie 
das  Lineal  des  Visierinstruments  (Fig.  1),  und  dadurch  beide  Formen  der  Dioptra 
für  den  praktischen  Gebrauch  gleich  bequem  zu  gestalten. 

Die  Richtlatten  sind  nach  Herons  Angaben  auf  Fig.  7  in  Seitenansicht,  auf 
Fig.  8   in  Vorderansicht  und   auf  Fig.  9  im  Grundrifs  dargestellt.      In  die  parallel- 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


IO3 


epipedische  Latte  AB  ist  eine  schwalbenschwanzförmige  Nuth  C  eingeschnitten,  in 
der  sich  ein  Schlitten  D  auf-  und  abwärts  schieben  läfst.  An  diesem  ist  eine  kreis- 
förmige Scheibe  EF  befestigt,  deren  Gewicht  durch  eine  an  ihrer  Rückseite  auf- 
genagelte Bleiplatte  H  erhöht  wird.  Von  dem  Schlitten  D  geht  eine  Schnur  über 
die  Rolle  G,  welche  oben  an  der  Latte  angebracht  ist,  nach  der  hinteren  Seite  der 
Richtlatte,  um  hier  nötigenfalls  an  einem  Stift  festgebunden  zu  werden.  Auf  der 
einen  Schmalseite  der  Latte  Aß  ist  eine  Skala  angebracht,  die  der  an  der  kreis- 
förmigen Scheibe  befestigte  Zeiger  I  bestreicht;  an  der  anderen  Schmalseite  hängt 
von  dem  Pflocke  K  eine  Schnur  mit  Gewicht  herab,  die,  wenn  sie  auf  die  Marke 
des  zweiten  Pflockes  L  einspielt,  eine  genau  senkrechte  Aufstellung  der  Richt- 
latte verbürgt. 

Charlottenburg.  Hermann  Schöne. 


VASEN  AUS  MENIDI. 
11. 

Neben  der  Vase,  die  ich  versucht  habe  als  ein  Werk  des  Sophilos  nach- 
zuweisen ',  besitzen  die  übrigen  im  Gang  des  Kuppelgrabes  zu  Menidi  entdeckten 
jüngeren  keramischen  Reste  vor  allem  durch  ihre  Beziehung  zum  Fundort  für  uns 
Bedeutung  und  nur  zum  geringsten  Teil  auch  daneben  einigen  selbständigen  Wert. 
Aber  die  Art  des  Fundes  macht  uns  eine  Beachtung  auch  der  an  sich  geringfügigen 
Trümmer  zur  Pflicht.  Ich  benutze  zu  der  nachfolgenden  Aufzählung  und  Darstellung 
aufser  dem  gedruckten 3  vor  allem  den  handschriftlichen  Ausgrabungsbericht  Lollings, 
der  auch  die  jüngeren  Vasen  kurz  beschreibt,  mitunter  sogar  skizzirt,  und  dadurch 
ermöglicht  eine  gröfsere  Anzahl  von  Scherben  zu  identificiren  und  so  ihre  Fund- 
umstände genauer  zu  bestimmen.  Ich  schliefse  mich  im  Folgenden  zunächst  ganz 
an  diesen  Bericht,  der  sich  im  Besitz  des  athenischen  Instituts  befindet,  an  und 
lasse  nur  die  Scherben  unerwähnt,  die  sich  nicht  wieder  erkennen  lassen. 

Ehe  ich  aber  zu  dieser  Darlegung  schreite  ist  es  meine  Pflicht,  dankbar 
des  freundschaftlichen  Entgegenkommens  zu  gedenken,  das  ich  wie  so  oft,  auch 
bei  dieser  langwierigen  Arbeit  von  Seiten  der  Verwaltung  des  athenischen  Museums, 
besonders  des  Herrn  Chr.  Tsundas,  gefunden  habe. 

Die  Ausgrabung  des  Kuppelgrabes  bei  Menidi  überhaupt  begann  natur- 
gemäfs    mit    der    Freilegung    des    genannten,    ehemals    offenen,    in    den    Grabraum 

])  Vgl.  dieses  Jahrbuch   1898  S.   13  ff.  2)  Das  Kuppelgrab  bei  Menidi  S.  4  —  16. 


io4 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL 


führenden  Ganges,  der  sich  von  Westen  nach  Osten  erstreckt  und  zwar  so,  dafs  die 
gewölbte  Grabkammer  im  Westen  liegt.  Vgl.  den  weiter  unten  S.  116  wieder- 
gegebenen Durchschnitt  Fig.  24  und  den  Plan:  Kuppelgrab  Taf.   1. 

Am  30.  April  1879  (die  abweichende  Angabe  Kuppelgrab  S.  4  ist  nach  dem 
Zusammenhang  und  dem  handschriftlichen  Bericht  nur  Druckfehler)  wurde  eine  Erd- 
schicht von  durchschnittlich  1  m  Höhe  abgetragen  und  die  dem  Eintretenden  zur 
Linken  liegende,  südliche  Einfassungsmauer  des  Ganges  gefunden;  da  die  ent- 
sprechende Mauer  rechts  in  den  obersten  Schichten  zerstört  war,  ergab  sich  sofort, 
dafs  man  diesen  Gang  nicht  von  Anfang  an  ganz  zugeschüttet  hatte.  Denn  nur 
wenn  er  mindestens  in  seinem  oberen  Teil  offen  blieb,  konnten  Stücke  der  Seiten- 
mauer ins  Innere  stürzen,  wie  es  geschehen  war.  Dem  entsprechend  wurden  schon 
an  diesem  Tage  in  dem  Gange  aufser  mykenischen  einige  rotfigurige  Scherben, 
allerdings  in  den  obersten  Schichten  und  nach  Lollings  Annahme  nur  ganz  zufällig 
hierher  geraten,  gefunden. 

Am  1.  Mai  wurde  auch  die  in  ihren  oberen  Teilen  eingestürzte  rechte  Seiten- 
wand des  Ganges  blofs  gelegt,  und  nun  in  dessen  Innerem  weiter  in  die  Tiefe  ge- 
graben. Wie  am  ersten,  so  wurde  auch  an  diesem  Tage  eine  Schicht  von  etwa 
1  m  Dicke  ausgehoben;  wieder  fanden  sich  dabei  neben  anderen  Resten  auch  jüngere 
Scherben,  und  zwar  in  dem  östlichen,  höchstgelegenen,  äufsersten  Teile  des  Ganges.  Es 
sind  dies  folgende: 


& 


Fig.   1. 

I.  Drei  aneinander  passende  Fragmente  eines  entwickelten  rotfigurigen  Gefäfses  (Fig.  i);  Höhe 
des  Erhaltenen  972  cm.  Kuppelgrab  S.  50.  Dargestellt  ist  ein  Opferzug.  Der  Priester  (zu  dessen  Tracht 
Conze,  Grabreliefs  II  Nr.  920  zu  vgl.)  hielt  eine  Kanne  in  der  Hand,  die  in  der  Zeichnung  ergänzt  ist; 
ihm  folgen  Opferdiener,  Flötenbläser,  Kitharspieler.  Dieser  bildete  den  Schlufs  des  Zuges;  an  den  Bruch 
pafst  hier  ein  Fragment  des  Henkels  an.  Er  war  flach,  am  Gefäfsrande  6  cm  breit  und  wölbte  sieb  über 
den  Rand  ein  wenig  nach  innen,  um  sich  dann  nach  einer  Erhebung  von  etwa  5  cm  abwärts  zu  wenden, 
wo  er  am  unteren  Teil  des  Gefäfses  angesessen  haben  mufs.  Unter  der  Fufslinie  des  Bildes  sprang  ein 
kleiner  ornamentirter  Rand  wenig  vor.  Von  dem  Gefäfs,  das  einen  oberen  Durchmesser  von  etwa  19  cm 
gehabt  hat  —  genau  ist  er  nicht  festzustellen,  weil  das  Erhaltene  keine  ganz  regelrechte  Kreislinie  dar- 
bietet — ,  ist  aufser  den  genannten  und  einem  weiteren  Bruchstück  des  Henkels  nur  noch  ein  kleines 
Fragment  vom  oberen  Rand  erhalten.  Es  hat  rechts  von  einem  Henkel  gesessen,  wie  dessen  deutliche 
Spur  beweist,  aber  rechts  von  dem  erhaltenen  Henkel  läfst  es  sich  nicht  unterbringen,  wir  müssen  also 
einen  zweiten  Henkel  annehmen,  und,  da  fast  die  Hälfte  der  Rundung  des  Gefäfses  vorhanden  ist,  sowol 
ihn  wie  das  genannte  Fragment  am  linken  Ende  der  Darstellung  in  sehr  geringem  Abstand  vom  Er- 
haltenen anordnen.  Das  Fragment  zeigt  das  obere  Stück  eines  im  Profil  nach  links  gewendeten  Schildes 
mit   dem  Reste    eines  Schildzeichens    (Hinterteil  eines  Tiers).     Wir  haben  also  an  der  Spitze  des  Opfer- 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


IO5 


zuges   einen   nach  links  gewendeten  Krieger  zu  ergänzen.     Das  ganze  Gefäfs  ist  ein  Kantharos  mit  zwei 
hohen  Henkeln  gewesen. 

2.    Mehrere   Fragmente    vom   Halse   einer   schlanken  Amphora   mit  gewundenen   Henkeln;    der 
Hals  ist  mit  einem  rotfigurigen  Palmettenornament  verziert  (Fig.  2).     Höhe   14  cm. 


Fig.  2. 


Fig.  3- 


3.  Kleines  Bruchstück  von  der  Schulter  einer  rotfigurigen  Amphora  (Fig.  3);  erhalten  ist  nur 
der  Hinterkopf  eines  Kriegers  mit  Speer  und  Halsberge  (vgl.  Conze,  Attische  Grabreliefs  I  Nr.  4.  Hartwig, 
Meisterschalen  Taf.  24,2.  37.  Jahrbuch  des  Instituts  1895  Taf,  4>  Antike  Denkmäler  I  Taf.  10.  Perrot, 
Histoire  de  tart  III  S.  595).     Höhe  772  crcu     Gehört  sicher  nicht  zu  Nr.  2. 

4.  Bruchstücke  vom  unteren  Teil  eines  grofsen,  innen  sorgfältig  gefirnifsten,  also  nicht  cng- 
halsigen  Gefäfses.  Das  Fig.  4  abgebildete  Fragment  ist  7  cm  hoch.  Von  figürlichen  Darstellungen  ist 
nichts  erhalten,  sondern  nur  Reste  eines  horizontal  laufenden  rotfigurigen  Palmettenmusters  und  der 
schwarzen  aufspViefsenden  Strahlen  darunter.  Genauere  Vorstellung  von  der  Form  des  Gefäfses  ver- 
mittelt uns  ein  weiteres,  sicher  anpassendes  Bruchstück  mit  minimalem  Rest  der  Strahlen,  welches  unter- 
halb   dieser   einen   kräftigen    schwarz   gefirnifsten 

Rundstab  und  darunter  den  Ansatz  eines  ziemlich 
graden  hohen  Fufses  zeigt.  Die  bedeutende  Gröfse 
des  Gefäfses  mag  man  daran  ermessen,  dafs  sich 
der  Durchmesser  des  vom  Rundstab  beschriebenen 
Kreises  auf  etwa  30  cm  berechnen  läfst.  Das 
Profil  des  Erhaltenen  bietet  der  Durchschnitt  in 
Fig.  5;  man  erkennt  daraus  leicht,  dafs  die  Vase 
die  Form  eines  ziemlich  bauchigen  Kessels  auf 
hohem  Fufs  hatte. 

5.  Flaches  Bruchstück,    nicht  von   der 
Wandung  eines  Gefäfses,  sondern  nach  den  Ansatz- 
spuren   auf  der   im   übrigen   gefirnifsten  Rückseite   vielleicht   von   einem  breiten  Henkel.     Gröfste  Länge 
8  cm.     Dargestellt   war   in    rotfiguriger  Malerei    anscheinend   eine   aufrecht   stehende   Gestalt   im  Mantel, 
von  der  nur  das  mittlere  Stück  erhalten  ist.     Die  Zeichnung  ist  schon  etwas  flüchtig.     Vgl.  unten  Nr.  57. 


Fig.  5- 


^2g00lmMNam 


Figr.  6. 


io6 


Wolters,   Vasen  aus  Menidi.     II. 


6.  Bruchstück  eines  rotfigurigen  Kantharos,  offenbar  von  ähnlicher  Form  wie  Nr.  i.  Ein  zweites, 
annähernd  gleich  grofses  Fragment  ist  später  gefunden  worden  (vgl.  Nr.  41).  Beide  Stücke  zusammen 
bieten  einen  grofsen  Teil  des  Bodens  (Durchmesser  12  cm),  jedoch  ohne  den  schlanken  Fufs,  dessen 
Durchmesser  am  Bruch  auf  etwa  2xj2  cm  zu  schätzen  ist,  und  einen  Teil  der  sich  darüber  erhebenden 
Wandung.  Auf  dem  einen  Fragment  ist  eine  mit  Decken  belegte  Kline  und  ein  davor  stehender  Speise- 
tisch sowie  links  davon  der  Rest  eines  menschlichen  Fufses  erhalten,  auf  dem  andern  ein  Altar,  links 
davon  die  Beine  eines  Mannes,  rechts  Füfse  und  Gewandsaum  einer  von  vorne  dargestellten  Frau. 
Strenger  Stil.     Vgl.  Fig.  6. 

7.  »Stück  eines  Skyphos  mit  glänzend  schwarzem  Firnifs.«  Vermutlich  das  8  cm  hohe  Fragment 
eines  auf  13  cm  oberen  Durchmesser  zu  schätzenden  schwarzen  Skyphos  mit  zwei  rot  aufgesetzten  hori- 
zontalen Linien  wenig  unterhalb  des  oberen  Randes. 

8.  »Schwarzfiguriges    Fragment   mit    dem    Oberkörper   einer   Figur,    welche    den    rechten   Arm 

erhebt;  vor  ihr  ein  Pferdekopf.«  Obwol  die  Beschreibung 
dann  nicht  ganz  genau  ist,  glaube  ich  sie  doch  mit  Recht  auf 
die  Fig.  7  abgebildete  Scherbe  eines  innen  schwarz  gefirnifsten 
Gefäfses  (etwa  einer  Amphora)  von  II  cm  Breite  zu  beziehen. 
Erhalten  ist  nur  z.  T.  eine  nach  links  gewendete  Gestalt  im 
Mantel,  hinter  ihr  einige  nicht  recht  zu  deutende  Reste,  vor 
ihr  zwei  Pferdeköpfe.  Die  Pferde  tragen  Maulkörbe  (vgl.  dazu 
E.  Pernice,  Griech.  Pferdegeschirr  S.  I3ff);  auch  hier  wird  die 

Anschirrung  eines  Wagens  dargestellt  gewesen  sein.     Vgl.  Nr.   10. 


Fig.  7. 


Fig.  8. 

9.  Schwarzfigurige  Scherbe  mit  drei  menschlichen  Köpfen  und  Zweigen  dazwischen.  Dieses 
Bruchstück  hat  sich  mit  einigen  andern  (vgl.  Nr.  20.  39)  zu  der  hier  (Fig.  8)  skizzirten  Darstellung  zu- 
sammen setzen  lassen,  die  vom  oberen  Teil  einer  Amphora  stammen  wird.  Ganze  Länge  24  cm. 
Offenbar  ist  auch  hier  ein  Opferzug  dargestellt;  vorne  einige  Teilnehmer  mit  Zweigen,  dann  zwei 
Flötenbläser  und  zwei  Kitharisten.  Flüchtige  Malerei ;  aufgesetztes  Rot  (in  der  Skizze  durch  Schraffirung 
ausgedrückt). 

10.  Vielleicht  von  demselben  Gefäfs  wie  Nr.  8  stammt  eine,  wol  ebenfalls  nicht  ganz  genau 
beschriebene,  schwarzfigurige  Scherbe,  welche  links  die  Reste  einer  menschlichen  Gestalt  (man  sieht  eine 
rechte  Hand  und  den  oberen  Rand  eines  Köchers),  rechts  unklare  Reste  zeigt,  die  sich  am  ehesten  als 
Vorderteil  eines  nach  links  gewendeten  Gespannes  verstehen  lassen. 

11.  Zwei  Bruchstücke  eines  kleinen  schwarzfigurigen  Trinkgefäfses  (etwa  von  der  Form  Athen. 
Mittheilungen  1890  Taf.  12,  1).  Das  eine  zeigt  einen  nach  links  stehenden  Löwen  und  darüber  geringe 
Spuren  des  zweiten  Bildstreifens,  der,  wenn  auch  nicht  in  scharfer  Profilirung,  plastisch  von  dem  unteren 
gesondert  war.  Das  zweite  Bruchstück  zeigt  vom  unteren  Streifen  nur  einen  Löwenschweif,  vom  oberen  den 
Rest  eines  nach  rechts  fahrenden  Wagens  und  eines  dahinter  schreitenden  Kriegers.  Ein  drittes 
zugehöriges  Fragment  zeigt  stark  zerstört  die  Beine  eines  langsam  nach  rechts  bewegten  Viergespanns 
und  einer  langbekleideten  menschlichen  Gestalt  dahinter.  Der  untere  Streifen  mafs  etwa  4  '/2t  der  obere 
7  cm  in  der  Höhe.     Entwickelte  ziemlich  sorgfältige  Zeichnung. 

12.  Bruchstück  eines  gröfseren,  innen  gut  gefirnifsten  Gefäfses  mit  dem  Vorderteil  eines  nach 
rechts  gewendeten  Stieres  in  jüngerem  schwarzfigurigen  Stil.     Breite  8  cm. 

13.  Schwarzfigurige  Scherbe  mit  dem  Oberkörper  eines  bärtigen  Mannes  (vom  Kopf  ist  nur 
der  Bart  erhalten),    der    den    rechten   Arm    ausstreokt.     An  diese  pafst  eine  weitere   Scherbe    an,    Unter- 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


IO7 


Schenkel  dieses  gelagerten  Mannes,  Rest  einer  Keule  und  Fufs  eines  Trinkgefäfses.  Vom  selben  Gefäfs 
sind  noch  mehrere  Bruchstücke  vorhanden  (vgl.  Fig.  9);  in  der  Abbildung  ist  aufgesetztes  Rot  durch 
senkrechte  Schraffirung ,  Weifs  durch  Punktirung  ausgedrückt.  Zunächst  ist  zu  nennen  ein  Rest  des 
oberen  Randes  (vgl.  Nr.  42)  mit  dem  Oberkörper  und  den  Knieen  eines  ganz  entsprechend  gelagerten 
Mannes,  der  sich  nach  hinten  umwendet.  Über  den  Knieen  dieses  Zweiten  erscheinen  Bogen  und 
Köcher  aufgehängt.  Eine  dritte  Scherbe  zeigt  nur  die  Füfse  eines  ebenso  gelagerten  Mannes  mit  einem 
Rest,  der  etwa  von  einer  Keule  odereine  m  Baumstamm  herrühren,  aber  nicht  zu  der  Keule  der  ersten 
Scherbe  gehören  kann.  Eine  vierte  Scherbe  zeigt  den  Henkelansatz.  Der  Henkel  war  flach,  etwa  4  cm 
breit,  und  erhob  sich  über  dem  Gefäfsrand,  zugleich  etwas  in  das  Innere  des  Gefäfses  hinein  ragend, 
um  am  unteren  Teil  des  Gefäfses  anzusetzen.  Links  von  der  durch  den  Henkel  verursachten  Lücke  ist 
Schulter  und  Arm  eines  Gelagerten,  rechts  ein  Stück  Gewand  und  der  Rest  eines  knotigen  Stockes 
erhalten.  Der  Durchmesser  des  Gefäfses  mufs  etwa  17  cm  betragen  haben;  da  wir  von  der  daraus  zu 
erschliefsenden  Länge  der  Darstellung  kaum  die  Hälfte  besitzen,  ist  eine  genauere  Einordnung  der 
Fragmente  nicht  mit  Sicherheit  möglich.  Vielleicht  ist  das  Bild  mythisch  zu  deuten  (Herakles  bei 
Eurytos  ?). 


Fig.  9.  4 

14.  Stück  vom  Rand  einer  Amphora  mit  Säulenhenkeln  (a  colonette),  deren  oberer  Durchmesser 
etwa  28  cm  gewesen  sein  mufs.     Auf  der  oberen  Fläche  ganz  flüchtige  schwarze  Rosetten  ohne  Ritzlinien. 

15.  »Ein  dickes  Fragment  eines  grofsen  Gefäfses  mit  weitem  Ausgufs;  auf  dem  Rand  zwölf- 
blätterige Rosetten.«  An  dies  Fragment  sind  jetzt  mehrere  weitere  Scherben  angesetzt,  so  dafs  das 
Ganze  ein  etwa  25cm  breites,  13cm  hohes  Bruchstück  eines  grofsen,  bauchigen  Gefäfses  darstellt; 
rechts  und  links  von  dem,  grofsenteils  aus  Gips  ergänzten,  Ausgufs  sieht  man  mächtige  schreitende 
Stiere.  Eine  nicht  direkt  anpassende,  aber  sicher  zugehörige  Scherbe  (vgl.  unten  Nr.  45)  hat  das 
Hinterteil  des  einen  dieser  Stiere  (desjenigen  rechts)  erhalten;  dicht  dahinter  zeigt  schwarze  Färbung 
und  eine  deutliche  Erhebung  des  Grundes  die  Ansatzstelle  des  Henkels  an. 

Auch  eine  Spur  des  zweiten  Henkels  ist  an  einer  kleinen,  leider  sehr  beschädigten  Scherbe 
erhalten.  Die  Zerstörung  erlaubt  nicht,  die  geringen  Reste  der  Darstellung  links  von  diesem  zweiten, 
also  rechts  vom  erstgenannten,  Henkel  näher  zu  bestimmen.  Dagegen  lehrt  uns  eine  weitere  Scherbe 
die  Verzierung  des  unteren  Teiles  des  Gefäfses,  Doppelstrahlen,  kennen,  und  auch  von  dem  hohen  Fufs 
ist  ein  Bruchstück  vorhanden.  Es  zeigt  oben  einen  Streifen  mit  weidenden  Gänsen,  unten  den  Rest 
eines  grofsen  sitzenden  Löwen.  Das  ganze  Gefäfs  läfst  sich  darnach  in  allem  Wesentlichen  mit  Sicherheit 
so  reconstruiren,  wie  es  umstehend  in  Fig.  10  geschehen  ist.  Die  grofse  Breite  des  Fufses  und  der 
grofse  untere  Durchmesser  des  Kessels ,  die  sich  unabhängig  von  einander  ergeben,  passen  sehr  gut  zu 
einander  und  sichern  die  Ergänzung.  Der  gröfste  Durchmesser  läfst  sich  auf  fast  60  cm  schätzen. 
Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  Q 


io8 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL 


A 


y 


Fig.  10. 


16.  Bruchstück  von  einem  flachen,  2  '/j  cm  breiten  Amphorenhenkel  mit  schwarz  aufgemalter 
Ranke  von  herzförmigen  Blättern. 

_^^  17.    Fragment    vom    oberen  Rand  einer 

flüchtigen  schwarzfigurigen  Kylix.  Oben  ein  2'/2cm 
breiter  gefirnifster  Streifen,  darunter  fast  ganz  ab- 
gesprungen und  nur  mit  Mühe  festzustellen  ein 
3  '/2  cm  breiter  Streifen  mit  flüchtig  gemalten 
Tieren.  Es  sind  noch  eine  Anzahl  von  Bruch- 
stücken derselben  Kylix  nachweisbar,  die  sich  zum 
grofsen  Teil  zusammensetzen  lassen  und  ein  Gefäfs 
von  etwa  20  cm  oberem  Durchmesser  ergeben. 
Vom  Tierstreifen  ist  aber  fast  nichts  vorhanden 
(zweimal  Reste  von  je  einem  Reh  und  Panther). 

18.  Ausgufs  von  der  Vase  des  Sophilos; 
vgl.  dieses  Jahrbuch  1898  S.  25  Fig.  3.  Der 
Fund  weiterer  Bruchstücke  ist  unter  Nr.  40,  44 
und  46  verzeichnet. 

19.  Fragmente  vom  Halse  einer  grofsen 
Kanne  mit  Kleeblatt-Mündung;  der  Hals  etwa 
10  cm  hoch.  Nach  der  starken  Ausladung  in 
jeder  Richtung  scheinen  die  Bruchstücke  von 
einer  der  im  jüngeren  rotfigurigen  Stil  beliebten 
fast  kugelförmigen  Kannen  (Winter,  Die  jüngeren 

attischen  Vasen  S.  55,  VI.  Melanges  d'  archeologie  1894  Taf.  4.  B.  C.  H.  1895  S.  104)  herzurühren. 
Die  Oberfläche  ist  mit  einem  weifsen  Überzug  versehen  gewesen;  von  Bemalung  sieht  man  nur  eine  mit 
Firnifs  gemalte  horizontale  Wellenlinie  unten  am  Halse.     Diese  Technik  scheint  nicht  attisch,  eher  böotisch. 

Die  Art  des  Fundes  dieser  Scherben  beweist  noch  nichts  für  ihren  Zusammen- 
hang mit  der  Bestimmung  des  Ortes;  sie  könnten  nur  ganz  zufällig  hierher  geraten 
zu  sein  scheinen,  wie  dies  Lollings  Bericht  für  die  Funde  des  ersten  Tages  annimmt. 
Da  aber  eine  Anzahl  dieser  Scherben  (9.  13.  15.  18)  zu  andern  gehört,  deren  sogleich 
zu  erwähnender  Fund  die  Annahme  der  Zufälligkeit  ausschliefst,  so  dürfen  wir  die 
ganze  Gruppe  mit  Bestimmtheit  in  eine  engere  Beziehung  zu  ihrem  Fundort  setzen. 

Am  selben  Tage  (1.  Mai)  wie  die  bisher  aufgezählten  Reste  wurde  nämlich 
nicht  weit  (6 — 7  m)  vom  Ende  des  Ganges  und  20  m  von  der  Thür  des  Grab- 
gemaches entfernt,  dicht  unter  der  rechten,  nördlichen  Seitenmauer  in  einer  Tiefe 
von  i'/2  m  ein  ganzes  Nest  von  Vasen  und  Vasenscherben,  vermischt  mit  Bruch- 
stücken von  sehr  primitiven  thönernen  Pferdchen  und  von  thönernen  flachen,  schalen- 
artigen Geräten  mit  einer  kleinen  Handhabe  im  Inneren  gefunden  (Kuppelgrab  S.  5). 
Dafs  dies  Nachbildungen  von  Schilden  sind,  ist  nach  der  Analogie  ähnlicher  Stücke 
(vgl.  darüber  weiter  unten  S.  118  ff.)  einleuchtend,  und  auch  schon  erkannt  (Furt- 
wängler-Loeschcke,  Mykenische  Vasen  S.  40, 1 ;  vgl.  'E<pyj|xspk  apx»  1898  S.  69,1).  Die 
Art  des  ganzen  Fundes  macht  ohne  Weiteres  klar,  dafs  wir  hier  die  Reste  von 
Opfergaben  vor  uns  haben. 

Ohne  diese  Frage  schon  jetzt  weiter  zu  verfolgen,  zähle  ich  zunächst  die 
hier  gefundenen  Vasenscherben  auf. 

20.  »Fragment  von  einer  schwarzfigurigen  Vase  mit  dem  Oberteil  zweier  leierspielender 
Männer.«     Offenbar  die  äufserste  Scherbe  links  von  dem  unter  Nr.  8  besprochenen  Bruchstück. 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


IO9 


21.    Viele  Fragmente  von  einem  grofsen  konischen  Vasenfufs  des  ausgebildeten  schwarzfigurigen 
Stiles,  die  sich  zu  drei  gröfseren  Stücken  haben  vereinigen  lassen  (Kuppelgrab  S.  5.  50). 


Fig.  11. 


Fig-  13- 


Fig.   12. 


a.  Fig.  11.  Oben  Palmettenband.  Links  der  Oberkörper  eines  bärtigen  Mannes  im  Chiton  und 
Panzer,  mit  aufgebundenem  Krobylos.  Offenbar  bückt  er  sich  in  bekannter  Weise3  um  die  Beinschienen 
anzulegen.  Über  ihm  werden  zwei  Lanzen  sichtbar,  die  eine  andere  Person  hielt.  Rechts  ist  der  Ober- 
körper einer  langlockigen  Frau  erhalten,  welche  die  beiden  Lanzen  des  Kriegers  hält.     Gröfste  Höhe  19  cm. 

b.  Fig.  12.  Ganz  links,  ziemlich  zerstört,  das  Hinterteil  eines  nach  links  stehenden  Hundes, 
dann  der  Unterkörper  eines  nach  rechts  gewendeten  Mannes  mit  Mantel  und  Stab,  endlich  die  Reste 
eines  Kriegers,  der  wieder  das  eine  Bein  erhebt,  um  die  Beinschiene  zu  befestigen.  Vor  ihm  am  Boden 
ein  Helm  mit  hohem  Busch.  Der  Oberkörper  des  Kriegers  auf  a  kann  nicht  zu  diesem  gehören,  da  der 
hinter  ihm  stehende  Mann  nicht  die  Lanzen  gehalten  haben   kann,    deren  Reste  über  jenem  erscheinen. 

Unter  dieser  Darstellung  läuft  ein  Streifen  mit  Viergespannen,  deren  zwei  zum  grofsen  Teil 
erhalten  sind.  Darunter  abwärts  gerichtete  Strahlen  und  der  schwarze  Wulst,  mit  welchem  das  Gefäfs 
auf  dem  Boden  aufstand.     Gröfste  Höhe  38  cm. 

c.  Fig.  13.  Vom  oberen  Streifen  sind  nur  die  Füfse  eines  nach  links  stehenden  Kriegers  mit 
Beinschienen  erhalten,  vom  unteren  ein  Viergespann  und  die  vordere  Hälfte  eines  zweiten  (diese  in  der 
Abbildung  gröfstenteils  weggelassen),  endlich  das  Ornament  wie  bei  b.     Höhe  24  cm. 

Es  sind  aufserdem  noch  mehrere  Scherben  vorhanden,  die  vielleicht  zu  demselben  Gefäfsfufs 
gehört  haben  könnten;  mit  einiger  Sicherheit  läfst  sich  das  nur  von  zwei  aneinander  passenden  Bruch- 
stücken des  unteren  Strahlenmusters  und  einer  dritten  kleinen  Scherbe  (Vorderteil  eines  Hundes  nach 
rechts,  Schild  und  Lanze  eines  Kriegers,  alles  nur  teilweise  vorhanden)  behaupten.  Bruchstücke,  die 
zum  oberen  Teile  des  grofsen  Gefäfses  gerechnet  werden  könnten,  sind  nicht  vorhanden  soviel  ich  sehe. 

In  den  beiden  Fragmenten  b  und  c  sind  etwa  zwei  Drittel  des 
ganzen  unteren  Kreises  erhalten,  dessen  Durchmesser  ungefähr  55  cm 
betrug.  Der  obere  Durchmesser  des  Fufses  mufs  etwa  20  cm,  seine  Höhe 
gegen  65  cm  betragen  haben;  rechnen  wir  dazu  noch  die  Höhe  des  eigent- 
lichen Gefäfses,  das  wir  uns  bauchig  und  sicherlich  nicht  zu  klein  zu  denken 
haben,   so    erhalten   wir   das  Bild    einer    ungewöhnlich    stattlichen    Vase. 

22.  Korinthische  kugelförmige  Lekythos  (Fig.  14)  mit  der  Dar- 
stellung zweier  grasender  Damhirsche  und,  unter  dem  Henkel,  einer  Gans. 
Höhe  7  >/2  cm.  Kuppelgrab  S.  49,  e.  Zur  Darstellung  vgl.  Athen.  Mit- 
theilungen 1897  S.  293.  Arch.  Anzeiger  1891  S.  10.  Hirsche  auf  korin- 
thischen Vasen  s.  z.  B.  Arch.  Anzeiger  1893  s-  J88.  B.  C.  H.  1897  S.  467. 
Berlin  Nr.  921.  983.  1113.  1114.  1116.  1129.  1139.  Darnach  ist  die 
Bemerkung  Arch.  Jahrbuch  1887  S.   18  zu  berichtigen.  Fig.   14. 


3)  Vgl.  die  Zusammenstellung  bei  Hartwig,  Meisterschalen  S.  403,  1. 


9* 


HO 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL 


F'g-   15- 


23.  Gleichartiges  Gefäfs,  mit  der  üblichen  Darstellung  dreier  Krieger  mit  runden  Schilden; 
sehr  beschädigt.     Höhe  7  cm. 

24.  Desgleichen  mit  einem  pantherköpfigen  Vogel.     Höhe  6  ]/->  cm. 

25.  Geringfügige  Reste  zweier  gleichartiger  Gefäfse. 

26.  Birnenförmiges  Lekythion  (Alabastron)  protokorinthischer  Art,  nicht  sorgfältig  gemalt 
und  schlecht  erhalten.  Horizontale  Streifen,  darunter  einer  mit  Tieren.  7  '/2  cm  hoch.  Kuppel- 
grab S.  49,  e. 

27.  Gleichartiges  Gefäfs,  nur  mit  Streifen  nachlässig  decorirt.     7  cm  hoch.    Kuppelgrab  S.  49,  e. 

Bei  weiterem  Vordringen  in  die  Tiefe  und  nach  der  Grabkammer  hin  fanden 
sich  wieder  Scherben,  und  zwar  schienen  die  altertümlichen  an  Zahl  sich  zu  mehren. 
Es  lassen  sich  noch  folgende  feststellen. 

28.  Bruchstück  eines  Gefäfsfufses  mit  ab- 
wärts gerichteten  Hakenspiralen  und  Strahlen,  18  cm 
breit;  vgl.  Fig.  15.  Kuppelgrab  S.  49,  c.  Zur  Deco- 
ration vgl.  B.  C.  H.  1898  S.  281.  AsXti'ov  äp-£.  1890 
Taf.  4,  5.  Athen.  Mittheilungen  1890  Taf.  10.  Die 
helle  Färbung  der  Oberfläche,  die  von  einem  beson- 
deren Anstrich  herrühren  könnte,  würde  empfehlen, 
das  Stück  eher  für  böotisch  als  für  frühattisch  zu 
halten. 

29.  Drei  aneinander  passende  Scherben 
mit  Doppelstrahlen,  über  denen  sich  ein  Treppen- 
muster hinzieht  (zusammen  16  cm  breit).  Zu  derselben  Vase  müssen  wir  auf  Grund  dieses  Ornaments 
zwei  weitere,  ebenfalls  zusammenschliefsende  Scherben  (9  '/2  cm  breit)  rechnen,  auf  denen  auch  ein  Stück 
des  oberen  Bildstreifens,  die  Beine  eines  Löwen  und  Füllornamente  dazwischen,  erhalten  ist.  Mit  diesen 
stimmt  dann  wieder  ein  aus  zwei  Scherben  zusammengefügtes  Stück  (vgl.  Nr.  43)  in  allen  Äufserlich- 
keiten   so   genau   überein,    dafs    auch   seine   Zugehörigkeit    gesichert    ist.     Es   ist   das  etwa  24  cm  breite 

Bruchstück  des  eigentlichen  Gefäfses 
mit  einem  Henkel,  welches  Kuppel- 
grab S.  49,  c  kurz  beschrieben  und 
Arch.  Zeitung  1882  S.  206  f.  von 
Furtwängler,  Athen.  Mittheilungen 
1897  S.  332  von  Pallat  abgebildet 
und  besprochen  ist;  die  letztere  Ab- 
bildung wird  hier  Fig.  16  wiederholt. 
Das  ganze  Gefäfs  läfst  sich  darnach 
so  ergänzen,  wie  es  in  Fig.  17  ge- 
schehen ist.  Vom  Fufs  kann  ich 
kein  Fragment  nachweisen,  doch 
sprechen  die  Analogien  für  seine 
hohe  Form.  Der  gröfste  Durchmesser 
mufs  etwa  33  cm  gewesen  sein. 

30.  Zwei  Fragmente  eines 
innen  gefirnifstenDipylongefäfses.  Sie 
lassen  sich  auf  Grund  der  im  Tagebuch  erhaltenen  Skizze  mit  Sicherheit  in  zwei  mit  horizontalen  Streifen 
und  kurzen  Zickzacklinien  decorirten  Scherben  wieder  erkennen,  zu  denen  eine  ganze  Anzahl  weiterer 
Scherben  gehören  (vgl.  Nr.  36).  Aus  ihnen  ergiebt  sich  die  in  Fig.  18  wiedergegebene  Herstellung,  in 
welche  allerdings  nicht  alle  vorhandenen  Bruchstücke,  sondern  nur  die  für  Form  und  Bemalung  beweisenden 
aufgenommen  sind.  Es  ist  ein  bauchiges  Gefäfs,  dessen  gröfster  Durchmesser  etwa  45  cm  betrug. 
Darstellungen  fanden  sich  nur  im  oberen"*Streifen;  das  einzige  von  solchen  erhaltene  Fragment  (erwähnt 
Kuppelgrab  S.  49,  b)  scheint  rechts  einen  Wagenlenker  und  links  den  Oberkörper  eines  neben  dem 
Gespann  stehenden  und  deshalb  gröfser  gebildeten  Mannes  zu  zeigen. 


Fig.   16. 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


III 


31.  Fragment  einer  geometrischen  Henkeltasse,  das  sich  durch  eine  ganze  Anzahl  weiterer 
vervollständigen  läfst  und  so  ein  Gefäfs  ergiebt,  welches  dem  'E'fTju-Ept;  1898  S.  58,  Fig.  4  abgebildeten 
durchaus  entspricht,  auch  in  den  Mafsen  (Höhe  7,  oberer  Durchmesser  9  cm).  Die  einzigen  Abweichungen 
sind,  dafs  die  dunkele  Färbung  hier  sowol  am  oberen  Rand  als  am  Fufs  einen  kleinen  Streifen  frei 
läfst,  und  dafs  die  Querstreifen  des  Henkels  in  der  Mitte  noch  einmal  von  senkrechten  Strichen  ge- 
kreuzt werden. 


\     ^ 


i 


Fig.  19. 


Fig.   17.  Fig.   18. 

32.  Bruchstück  von  einem    geometrischen  Gefäfs    mit  Henkel.     Auch  zu  diesem  haben  sich  so 
viele  weitere  Fragmente  (vgl.  Nr.  34.  35)  finden  lassen,    dafs    die    hier    in    Fig.   19  wiedergegebene  Er- 
gänzung (welche  wieder  die  unwesentlichen  Scherben    nicht   mit    ab- 
bildet)   möglich    ist.     Dafs   der   Fufs   die   hohe   Gestalt  hatte   ist   in  fk 
diesem  Fall    durch   die    erhaltenen  Ansatzspuren    gesichert.     Von  der 
auf  den  obersten  Streifen  beschränkten  Darstellung  sind  nur  die  Reste 
zweier  Pferde    erhalten    (eines    erwähnt   Kuppelgrab    S.  49,  b).      Der 
gröfste    Durchmesser    des    Gefäfses    läfst    sich    auf   etwa    36  cm    be- 
stimmen. 

33.  Bruchstück  von  einem  konischen  hohen  Vasenfufs,  n  cm 
breit.  Erhalten  ist  nur  ein  Stück  vom  oberen  Rand  des  Fufses  und 
daran  hängend  vom  Boden  des  bauchigen  Gefäfses,  welches  der  Fufs 
trug.  Leider  ist  die  Zerstörung  der  Oberfläche  so  weit  fortgeschritten ,  dafs  von  der  Bemalung  nur 
minimale  Reste,  gut  kenntlich  nur  eine  Punktrosette,  erhalten  sind.  Dicht  unter  dem  Boden  des  Gefäfses 
ist  der  Fufs  horizontal  durchbohrt;  das  runde  Loch  mifst  8  mm.  Es  ist  mir  nicht  möglich  gewesen, 
andere  hierzu  gehörige  Bruchstücke  festzustellen. 

34.  Ein  grofses  Stück  vom  Boden  des  unter  Nr.  32  besprochenen  Gefäfses. 

Hier  wurde  auch  das  Bruchstück  eines  der  oben  S.  108  erwähnten  Schilde 
gefunden,  eines  der  wenigen  mit  deutlichen  Resten  der  Bemalung  (rote  Zickzack- 
linie auf  dem  Rand). 

35.  Bruchstück  vom  Rand  des  unter  Nr.  32  beschriebenen  Gefäfses,  mit  Pferdekopf.  (Vgl. 
Kuppelgrab  S.  49,  b.) 

36.  Bruchstück  vom  Rand  des  unter  Nr.  30  besprochenen  Gefäfses,  und  zwar  das  mit  den 
menschlichen  Figuren  (vgl.  Kuppelgrab  S.  49,  b). 

37.  Mehr  nach  dem  äufseren  Ende  des  Ganges  hin  wurde  die  Hälfte  eines  kleinen  Gefäfses 
gefunden,  welches  die  Form  eines  Vogels  gehabt  zu  haben  scheint.  Erhalten  ist  nur  die  hintere  Hälfte 
(5  cm  lang),  flüchtig  mit  Firnifs  und  roter  Deckfarbe  bemalt.  Eine  klare  Vorstellung  von  der  ehemaligen 
Benutzung  vermag  ich  mir  nicht  zu  bilden;  Kuppelgrab  S.  6  ist  das  Fragment  als  Lampe  bezeichnet. 

Die  Reste  von  mehreren  Thonpinakes  zeigten  leider  keinen  malerischen 
Schmuck  mehr;  nur  die  üblichen  Durchbohrungen  an  den  Ecken  liefsen  ihre  Be- 
stimmung mit  Sicherheit  erkennen. 


jj2  Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


Am  2.  Mai  wurden  an  derselben  Stelle  wie  Tags  vorher  noch  einige  (nicht 
genauer  beschriebene)  Bruchstücke  der  als  Nr.  21  aufgeführten  Vase  gefunden, 
sodann  ebendaselbst  noch  weitere  Reste,  besonders  wieder  viele  Fragmente  von 
Schilden  und  Pferdchen  (eines  über  20  cm  hoch),  aber  auch: 

38.  Mehrere  korinthische  kugelförmige  Lekythen.  Auf  einer  zwei  sitzende  Eulen,  dazwischen 
ein  kleinerer  Raubvogel,  durch  den  Schnabel  und  auch  sonst  als  solcher  charakterisirt.  Höhe  6  cm. 
Vgl.  Kuppelgrab  S.  49,  e. 

Weiter  nach  aufsen,  Osten  hin,  fanden  sich  wieder  in  einer  Tiefe  von  2  m 
Bruchstücke  schwarzfiguriger  Vasen. 

39.  Scherbe  mit  dem  Oberteil  zweier  Männer;  offenbar  zu  Nr.  9  gehörig  (die  Scherbe  rechts 
unten).     Kuppelgrab  S.  6. 

40.  Fragment  mit  Löwenkopf,  zur  Vase  des  Sophilos  gehörig,  vgl.  dieses  Jahrbuch  1898 
Taf.  1,2  obere  Hälfte;  Kuppelgrab  S.  6,  und  oben  Nr.   18. 

Noch  weiter  nach  aufsen  hin,  näher  zum  Ende  des  Ganges,  welches  aber 
auch  an  diesem  Tage  noch  nicht  völlig  heraustrat,  fanden  sich  wieder  einige  sorg- 
fältige jüngere  Scherben. 

41.  Das  schon  unter  Nr.  6  genannte  Fragment  eines  rotfigurigen  Kantharos  mit  Tisch  und  Kline. 

42.  Bruchstück  vom  Rand  eines  schwarzfigurigen  Trinkgefäfses ;  vgl.  oben  zu  Nr.  13.  Die 
Identification  ist  sicher,  obwol  Lolling  die  Scherbe  versehentlich  rotfigurig  nennt. 

An  derselben  Stelle  fanden  sich  auch  in  nur  1  m  Tiefe  zwei  archaische 
Terracotten  (a:  Höhe  7'/2  cm,  Kopf  und  ein  Arm  fehlen;  b:  Höhe  4  cm,  Arme 
und  Unterkörper  abgebrochen,  rote  Farbspuren),  deren  Zusammenhang  mit  den  schon 
mehrfach  genannten  Terracottapferdchen   sich  später  herausstellen  wird. 

43.  Fragment  eines  bauchigen  Gefäfses  mit  Henkel,  schon  zu  Nr.  29  abgebildet. 

44.  Ungefähr  2  m  westlich,  also  einwärts,  von  der  Fundstelle  der  unter  Nr.  21  aufgeführten 
Scherben  eines  grofsen  schwarzfigurigen  Vasenfufses,  ebenfalls  hart  unter  der  nördlichen  Seitenmauer 
des  Ganges  lagen  auf  einem  Haufen  zusammen  mit  Scherben  korinthischer  kugelförmiger  Lekythen  und 
der  schon  mehrfach  genannten  Schilde  die  meisten  Reste  des  Gefäfses,  das  ich  in  diesem  Jahrbuch  1898 
Taf.  1  S.  14fr".  abgebildet  und  dem  Sophilos  zugewiesen  habe;  vgl.  Kuppelgrab  S.  6.  50,  oben  Nr.  18. 
Im  Einzelnen  werden  genannt  die  Scherben  mit  Inschriftresten  (dort  Taf.  1,  3),  die  mit  Kexoc  .  .  .  (dort 
Taf.  1,  1  oben  rechts),  solche  mit  Löwen  (dort  Taf.  1,  1  und  2),  endlich  die  einzige  erhaltene  Scherbe 
vom  Fufs  (dort  S.  24)  und  der  Henkel4  (dort  S.  25). 

45.  An  derselben  Stelle  lag  die  Scherbe  eines  anderen  schwarzfigurigen  Gefäfses  mit  dem 
Hinterteil  eines  weit  ausschreitenden  Stieres,  die  zu  Nr.  15  schon  ihre  Erwähnung  und  Verwertung 
gefunden  hat. 

46.  Ohne  ausdrückliche  Angabe  des  Fundortes  führt  dann  das  Tagebuch  noch  drei  Vasen- 
scherben auf,  deren  erste  der  schon  (Nr.  44)  genannte  Henkel  von  der  Vase  des  Sophilos  ist;  sie 
werden  also  wol  alle  drei  von  derselben  Stelle  stammen.  Die  zweite  ist  der  Boden  eines  kleinen, 
vulgären,  vielleicht  schon  rotfigurigen  Skyphos  mit  schräger  Strichelung  dicht  über  dem  Fufs.  Vom 
selben  Gefäfs  sind  noch  zwei  weitere,  unbedeutende  Scherben  da. 

47.  Die  dritte  dieser  Scherben  ist  auf  beiden  Seiten  schwarz  gefirnifst;  sie  stammt  vom  Henkel- 
ansatz einer  bauchigen  Kanne  mit  Kleeblattmündung  derselben.  Form  wie  Nr.   19. 

Die  Ausgrabungen  hatten  zur  Zeit  dieser  Funde  (Ende  des  2.  Mai)  im  west- 
lichen Teil  des  Ganges,  also  dicht  bei  der  Grabkammer,  eine  Tiefe  von  372  bis  4  m, 
weiter  östlich  von  2  bis  3'/,  m  erreicht.  Nach  der  Schilderung  Kuppelgrab  S.  6 
kamen    in    gröfserer    Tiefe    nur    wenige    Scherben    zu  Tage,    und    diese    stimmten 

4)  Bei  diesem  ist  der  Fundort  nicht  ausdrücklich  angegeben,  sondern  nur  die  Zeit  des  Fundes;  vgl.  Nr.  46. 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II.  i  j  o 


durchaus  mit  mykenischen  überein,  sowol  in  der  Beschaffenheit  des  Thons  als  in  der 
Glättung  der  Oberfläche  und  den  Verzierungen.  Im  Einzelnen  sind  diese  Scherben 
nicht  beschrieben,  also  auch  nicht  nachzuweisen. 

Der  westlichste  Teil  des  Ganges,  also  der  dicht  vor  der  Eingangsthür  des 
Kuppelraumes,  aber  höher  als  diese  gelegene,  fand  sich  voll  von  dünnen,  vollständig 
unbearbeiteten  Steinplatten,  die  ohne  Ordnung  und  mit  Schuttmassen  gemischt  und 
über  einander  geschichtet  und  durch  einander  geworfen  waren  (in  dem  Durchschnitt 
unten  S.   116  Fig.  24  durch  unregelmäfsige  Schraffirung  wiedergegeben). 

Am  3.  Mai  wurden  diese  Massen  weiter  aufgeräumt;  4,40  m  unter  der  Ober- 
fläche kam  die  Oberschwelle  der  Grabesthür  zu  Tage,  dann  auch  die  vier  mit 
leeren  Zwischenräumen  darüber  angeordneten  Steinplatten,  welche  zur  Entlastung 
dienten  (Kuppelgrab  Taf.  2, 1  S.  7).  Ein  Teil  des  Mauerwerks  oberhalb  der  Thür 
fand  sich  eingestürzt  (dort  S.  8).  Vor  der  Frontmauer  des  Grabes  lag  wieder  die 
Masse  von  roh  aufeinander  geschichteten,  hier  und  da  von  kleinen  Schuttschichten 
unterbrochenen  unbearbeiteten  Steinplatten.  Diese  Masse  nahm  die  ganze  Breite 
des  Ganges  ein,  reichte  ungefähr  2,15  m  von  der  Frontmauer  nach  Osten  und  be- 
deckte diese  etwa  von  oben  an  bis  zur  Höhe  des  Thürsturzes.  Bei  diesem  fanden 
sich  als  tiefste  Lage  der  Anhäufung  einige  gröfsere  Blöcke  und  eine  lange  dicke 
Steinplatte. 

Ich  kann  mich  der  Ansicht  nicht  anschliefsen  (Kuppelgrab  S.  8.  12),  dafs 
diese  Steinmassen  zum  Zwecke  weiterer  Verrammelung  hier  aufgetürmt  worden 
seien.  Denn,  wäre  der  Gang  so  bis  zur  oberen  Kante  der  Frontmauer  ausgefüllt 
gewesen,  so  hätte  diese  nicht  einstürzen  können.  Es  ist  mir  deshalb  vielmehr  höchst 
wahrscheinlich,  dafs  die  geschilderten  Steinmassen  eben  die  eingestürzten  Teile  der 
Frontmauer  darstellen,  welche  in  den  damals  noch  offenen  Teil  des  Ganges  hinabgefallen 
sind.  Die  gröfseren  Blöcke  rühren  entweder  von  der  oberen  Bekrönung  her  und 
sind  zuerst  abgestürzt  und  deshalb  in  die  unterste  Schicht  geraten,  oder  sie  dienten 
zum  Verschlufs  des  kleinen,  durch  die  Vermauerung  nicht  ganz  geschlossenen,  offenen 
Raumes   im   obersten  Teil  der  Thüre  (vgl.  den  Durchschnitt  unten  S.  116  Fig.  24). 

Mit  dieser  Auffassung  stimmen  nun  auch  die  weiteren  Funde,  die  sich  bei. 
der  anderen  Annahme  kaum  verstehen  lassen5. 

48.  In  den  unteren  Schichten  der  Steinmassen,  abwärts  bis  zu  der 
Höhe  der  Oberschwelle  der  Thüre,  fanden  sich  nämlich  grofse  Fragmente  von 
rohen,  rauchgeschwärzten  Gefäfsen,  welche  der  Fundbericht  (Kuppelgrab  S.8; 
vgl.  Athen.  Mittheilungen  1880  S.  146,  1)  unzweifelhaft  richtig  als  Kochtöpfe, 
Chytren  bezeichnet.  Die  vorhandenen  Reste  lassen  sich  im  Einzelnen  natürlich 
nicht  mehr  identificiren;  sie  machen  einen  durchaus  altertümlichen  Eindruck 
und  stammen  von    zweihenkeligen,    nach    oben    sich  verengenden   Töpfen    her,  \ 

wie  sie  sich  z.B.  ähnlich  auch  auf  Thera,  in  Athen  (Athen.  Mittheilungen  1893 
S.  117.  120.  141)  und  Eleusis  ('Ecpr^AepU  äp/_.  1898  S.  99)  in  den  Gräbern 
geometrischer  Epoche  gefunden  haben.  Ein  Exemplar,  das  sich  wenigstens  in 
der  Zeichnung  ziemlich  vollständig  herstellen  läfst,  ist  in  Fig.  20  wiedergegeben;  **>■ 

5)  Nicht   empfohlen  wird    durch  den  Befund  jedenfalls  die  im  'Attrjvatov  VIII,    1879,    S.   152  vermutete 

Beraubung  des  Grabes  im  Altertum. 


I  \a  Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


Höhe  etwa  24,  oberer  Durchmesser  1472  cm-  Nach  der  charakteristischen  Gestalt  des  Fufses  müssen 
wir  dieses,  und  so  viel  ich  sehe  alle  vorhandenen  Exemplare  noch  für  mykenisch  halten.  Vgl. 
unten  Nr.  58. 

Bemerkenswert  ist,  dafs  diese  Scherben  nicht  nur  aufsen,  sondern  auch 
innen,  allerdings  in  geringerem  Grade,  rauchgeschwärzt  sind;  die  Gefäfse  haben 
also  nicht  nur  auf  dem  Feuer  gestanden,  sondern  sind  auch  im  Feuer  zerbrochen, 
und  zwar  schwerlich  ohne  Absicht.  Denn  es  scheint  mir  zweifellos,  dafs  diese 
Töpfe  von  Speiseopfern  herrühren,  die  man  vor  dem  Grabe,  in  diesem  speciellen 
Fall  vor  der  Grabesthür  dargebracht  hat,  als  diese  erst  bis  zu  ihrer  Oberschwelle 
verschüttet  war.  Dafs  solches  Geschirr  meist  in  und  bei,  namentlich  vor  dem  Ein- 
gang zum  Kuppelgrab  in  geringer  Höhe  über  dem  Fufsboden  des  Ganges  gefunden 
wurde,  wird  ausdrücklich  bezeugt  (Kuppelgrab  S.  8).  Die  an  derselben  Stelle,  bei 
dem  Oberstein  der  Thür,  gefundenen,  innen  und  aufsen  mit  roten  bandartigen 
Streifen  verzierten  Scherben,  welche  zum  Teil  einen  Anflug  von  Rufs  zeigten,  glaube 
ich  in   den  Resten  zweier  mykenischer  Gefäfse  (49.  50)  wiedererkennen  zu  können. 

49.  Elf  Scherben  vom  oberen  Teil  eines  Napfes  etwa  von  der  Form  48  bei  Furtwängler- 
Loeschcke,  Mykenische  Vasen,  ehemals  wol  18  cm  hoch;  das  Gefäfs  war  schon  im  Altertum  genickt,  wie 
einige  Durchbohrungen  lehren.  Ziemlich  grober,  heller,  an  der  Oberfläche  fast  weifslicher  Thon;  die 
Bemalung  der  Aufsenseite  besteht  aus  zwei  wagerechten  Streifen  unter  dem  Rand,  zwei  grofsen  Wellen- 
linien und  wieder  drei  wagerechten  Streifen  darunter;  im  Inneren  finden  sich  nur  zwei  solcher  Streifen 
oben  und  ebenso  weiter  unten.  Die  Identification  mit  den  von  Lolling  beschriebenen  Scherben  scheint 
mir  sicher,  weil  sich  kein  anderer  zweiseitig  decorirter  Rest  feststellen  läfst;  der  Anflug  von  Rufs  ist 
allerdings  nicht  mehr  zu  sehn.  Dieser  findet  sich  an  bemalten  Scherben  nur  in  einem  einzigen  Fall, 
und  darauf  beruht  die  Identification  der  folgenden  Reste. 

50.  Sieben  Scherben  eines  ziemlich  dickwandigen  (bis  fast  1  cm)  Gefäfses  aus  hellem,  an  der 
Oberfläche  z.  T.  ganz  weifslichen,  hell  überzogenem  Thon.  Die  Innenseite  ist  unbemalt,  die  Aufsenseite 
zeigt  ziemlich  breite  Streifen  und  Reste  eines  Rosettenornamentes  wie  Mykenische  Thongefäfse  Taf.  12, 
64.  67  (Grab  beim  Heraion)  oder  'F/pjjAEpi;  dp-/.   1895  Taf.   11   (Thorikos). 

51.  In  der  Nähe  der  Obcrschwelle  der  Thür  lag  auch  noch  ein  weiteres  mykenisches  Fragment, 
wol  ein  Stück  von  der  Schulter  einer  Büchse  (Form  34  bei  Furtwängler-Loeschcke),  das  sich  auf  Grund 
von  Lollings  Skizze  mit  Sicherheit  wieder  erkennen  läfst.  Es  zeigt  von  mehreren  senkrecht  laufenden 
dünnen  und  zwei  den  unteren  Schulterrand  begleitenden  horizontalen  Linien  eingeschlossen  ein  trapez- 
förmiges Feld  und  in  dessen  Mitte  eine  Linie  in  der  Form  eines  liegenden  S. 

52.  Endlich  fanden  sich  an  derselben  Stelle  noch  Reste  hochfüfsiger  Becher,  und  wieder  läfst 
die  Skizze  Lollings  keinen  Zweifel,  dafs  es  Gefäfse  mykenischer  Technik  (Form  84  bei  Furtwängler- 
Loeschcke)  waren. 


fe 


Fig.  21.  Fig.  22.  Fig.  23. 

53.  Weiter  nach  Osten,  3 l/a  m  tief  und  6  m  von  der  Thür  des  Grabes  entfernt,  also  schon 
aufserhalb  der  Steinmassen,  fand  sich  das  Fig.  21  abgebildete  Bruchstück  eines  konischen  Vasenfufses, 
mit  dem  Rest  eines  grofsen  Vogels  etwa  im^Stile  des  Athen.  Mittheilungen  1890  Taf.  10  abgebildeten 
noch  frühattischen  Gefäfses  aus   Vurvä.     Breite   10  cm.     Das    Tagebuch    nennt    dazu    noch    zwei   weitere 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


115 


Fragmente;  zugehörig  ist  nur  eines  (Fig.  22),  den  unteren  Abschlufs  des  Flügels  enthaltend.  Die 
übrigen  verwandten  Bruchstücke  gehören  zu  einigen  anderen  derartigen  Vasenfüfsen,  die  später  zu  nennen 
sein  werden. 

54.  Endlich  lag  an  derselben  Stelle  der  Rest  eines  kleinen  Kännchens  mit  ganz  zerstörten 
Überbleibseln  sehr  flüchtiger  Malerei  (vgl.  Kuppelgrab  S.  9);  Fig.  23.  Es  läfst  sich  nicht  mehr  er- 
kennen ,  was  diese  eigentlich  darstellen  sollte  —  man  könnte  an  einen  Streifen  ganz  nachlässig  hin- 
gesudelter Vögel  denken  —  nur  das  ist  klar,  dafs  wir  ein  Produkt  der  frühattischen  Keramik,  und  zwar 
eines  der  Kännchen  mit  engem,  langem  Hals  vor  uns  haben,  etwa  von  der  Form  'F/f^u-spl;  dp-/.  1898 
Taf.   4,  7- 

Am  4.  und  5.  Mai  wurde  nicht  gearbeitet,  an  den  folgenden  Tagen  im 
Gang  selbst  nichts  Jüngeres  mehr  gefunden,  während  sich  jetzt  die  sicher  mykenischen 
Funde  mehrten  (Kuppelgrab  S.  9  ff.).  Nur  am  östlichen  Ende  des  Ganges  wurden 
noch  vereinzelte  jüngere  Scherben  gefunden. 

55.  Am  6.  Mai,  25  m  von  der  Frontmauer  des  Grabes,  etwa  I '/s  m  tief  gefunden:  »Scherbe 
von  einem  schwarzfigurigen  Gefäfs  mit  der  Darstellung  eines  Mannes,  der  den  rechten  Arm  mit  gebogenem 
Ellenbogen  in  die  Höhe  streckt«  (vgl.  Kuppelgrab  S.  9).  Es  mufs  dies  ein  nur  6  cm  hohes  Bruchstück 
sein,  welches  nach  seinem  ganzen  äufseren  Befund  wieder  zu  einem  der  konischen  Vasenfüfse  gehört 
hat.  Erhalten  ist  nur  ein  Stück  vom  Körper  einer  nach  links  gewendeten  bekleideten  männlichen  Figur 
mit  erhobenem  rechten  Arm;  die  linke  Hand  ist  vor  dem  Leib  sichtbar.  Zu  dem  grofsen  Untersatz 
Nr.  21   kann  das  Fragment  wegen  der  geringeren  Gröfse  der  Darstellung  nicht  gehören. 

Am  8.  Mai  waren  die  Ausgrabungen  bei  der  östlichen  Quermauer  des 
Ganges  zu  einer  Tiefe  von  2  m  vorgedrungen,  bei  der  Frontmauer  des  Grabes  zu 
einer  solchen  von  5  m.  In  dieser  Tiefe  traten  in  der  ganzen  Länge  des  eigentlichen 
Ganges  nachmykenische  Vasenscherben  nicht  mehr  auf  (Kuppelgrab  S.  10),  dagegen 
wurden  aufser  mykenischen  Scherben  nun  auch  häufiger  kleine  Schmucksachen 
mykenischer  Epoche  gefunden  (vgl.  Kuppelgrab  S.  9  f.) 

56.  Am  9.  Mai,  4  m  östlich  von  der  Quermauer,  welche  das  östliche  Ende  des  Ganges  abschlofs, 
nur  in  1/2  m  Tiefe  kam  ein  Bruchstück  zu  Tage,  welches  das  Tagebuch  zum  Fufsrand  des  Nr.  21 
besprochenen  grofsen  Vasenfufses  rechnet. 

57.  Am  10.  Mai  fand  sich,  ebenfalls  aufserhalb  dieser  Quermauer,  ein  kleines  Bruchstück,  das 
zu  dem  unter  Nr.  5  beschriebenen  Fragment  gehören  mufs.  Es  ist  6  cm  breit  und  zeigt  nur  ein  Stück 
vom  Rücken  der  in  ihren  Mantel  gehüllten  Person  (vgl.  Kuppelgrab  S.   11). 

5S.  Am  12.  Mai  fanden  sich  in  dem  Winkel  der  Frontmauer  und  der  nördlichen  Einfassungs- 
mauer des  Ganges,  etwas  tiefer  als  die  Unterfläche  des  obersten  Thürdecksteins,  grofse  Scherben  von 
rohen,  zweihenkeligen  Kochtöpfen  mit  deutlichen  Spuren  der  Einwirkung  des  Feuers  (Kuppelgrab  S.  12,7). 
Vgl.  oben  Nr.  48. 

59.  Am  16.  Mai  wurden  aufserhalb  der  äufseren,  östlichen  Verschlufsmauer  des  Ganges  bis  zu 
einer  Tiefe  von  1  m  wieder  Scherben,  darunter  auch  rot-  und  schwarzfigurige  gefunden.  Genannt  wird 
nur  ein  Bruchstück,  das  zu  dem  unteren  Rand  eines  grofsen  Vasenfufses  wie  Nr.  21  gehört  zu  haben 
scheine,  sowie  Bruchstücke  von  drei  Thonpferdchen  (Kuppelgrab  S.   16). 

Es  war  nötig,  diese  ganze  Reihe  von  Einzelfunden  oft  recht  geringfügiger 
Art  vorzuführen,  weil  sich  nur  so  eine  Vorstellung  vom  ursprünglichen  Zustand  des 
Kuppelgrabes  und  seines  Zuganges  gewinnen  läfst.  In  dem  umstehenden  Durch- 
schnitt (Fig.  24)  sind  alle  Vasenfunde,  für  die  nicht  nur  die  Tiefe,  sondern  auch 
die  Entfernung  von  der  Frontmauer  des  Kuppelgrabes  bekannt  ist,  möglichst  genau 
an  ihrer  Stelle  durch  einen  dicken  Tupfen  angegeben;  die  beigefügten  Nummern 
sind  die  des  vorstehenden  Verzeichnisses  der  Funde.    Die  mit  Schutt  untermischten 


n6 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


Steinmassen  vor  der  Frontmauer,  die  ich  für  deren  eingestürzte  oberste  Teile  halte, 
sind  durch  eine  unregelmäfsige  Schrafflrung  angedeutet;  die  gleichartigen  Erdmassen, 
welche  im  Übrigen  den  Gang  füllten  (Kuppelgrab  S.  5)  sind  nicht  ausgedrückt. 
Eingetragen  ist  sodann  noch  die  Tiefe,  welche  die  Ausgrabungen  am  8.  Mai  erreicht 


44.20-27. 
45.38-40. 


•Westen 


Ü2> 

Osten-* 


Fig.  24. 

hatten,  da  nach  der  ausdrücklichen  Versicherung  Lollings  (s.  oben  S.  115)  in  gröfserer 
Tiefe  nur  mykenische  Vasenscherben  und  Kleinfunde  dieser  selben  Epoche,  aber 
nichts  Jüngeres  gefunden  wurde.  Damit  ist  die  Grenze  angegeben,  bis  zu  welcher 
mindestens  der  Gang  schon  zu  einer  Zeit  verschüttet  wurde,  als  geometrische 
Topfware  noch  nicht  im  Gebrauch  war,  dagegen  noch  mancherlei  kleine  Schmuck- 
stücke mykenischer  Art  in  die  Erde  geraten  konnten.  Aber  diese  Grenze  wird, 
besonders  an  der  Frontmauer,  höher  zu  legen  sein.  Wie  der  Durchschnitt  ohne 
Weiteres  lehrt,  erlauben  die  eingetragenen  Vasenfunde,  die  Grenzlinie  von  der 
Unterkante  des  untersten  Thürsturzes  etwa  horizontal,  nur  wenig  nach  Osten  an- 
steigend, zu  zeichnen.  Ja,  wenn  wir  annehmen,  dafs  die  eine  Scherbe  Nr.  55  nur 
zufällig  in  eine  etwas  gröfsere  Tiefe  geraten  ist,  so  werden  wir  die  Grenze  sogar  so 
ziehen,  dafs  sie  von  dem  genannten  Thürsturz  nach  der  Oberkante  der  östlichen 
Abschlufsmauer  läuft.  Und  wenn  wir  bedenken,  dafs  die  vielen,  an  einer  Stelle 
gefundenen  Reste  Nr.  20 — 27.  38  —  40.  44.  45,  die  zum  Teil  ganz  zweifellos  älter  sind 
als  Nr.  55  doch  offenbar  auf  dem  ursprünglichen  Boden  lagen,  und  in  ihrer  Gesamt- 
heit kaum  in  höhere  Schichten  geraten  konnten,  so  werden  wir  dieser  Annahme 
um  so  gröfsere  Wahrscheinlichkeit  zusprechen  dürfen,  als  es  doch  fast  selbstverständ- 
lich ist,  dafs  man  im  Fall  einer  Verschüttung  die  Eingangsthür  des  Grabes  in  ihrer 
ganzen  Höhe  bedeckte.  Auch  die  nicht  eingetragenen  Funde  stimmen  dazu. 
Nr.  1 — 19  sind  in  einer  Tiefe  von  1 — 2  m  unter  der  Oberfläche  gefunden  (vgl.  oben 
S.  104),  28 — 37  nahe  bei  Nr.  20 — 27  und  höchstens  etwas  tiefer  (vgl.  S.  110),  was  nicht 
auffällig  scheinen  kann,  da  sich  hierunter  ja  grade  geometrische  Reste  befinden, 
die  durch  das  langsame  Anwachsen  des  Bodens  schon  mit  Erde  bedeckt  sein 
konnten,  ehe  die  jüngeren  Gefäfse  an  derselben  Stelle  benutzt  und  zerbrochen  wurden. 
Nr.  41—43  lagen  offenbar  in  sehr  geringer  Tiefe  (vgl.  S.  112).  Von  Nr.  46.  47  ist 
genauer  die  Tiefe  nicht  bekannt.  Von  dieser  Seite  ist  also  nichts  gegen  die  An- 
nahme einzuwenden,  dafs  nach  Verschlufs  des  Grabes  in  mykenischer  Zeit  die 
Bodenhöhe  des  Ganges  die  gewesen  ist,  welche  durch  die  Oberkante  der  Grabesthür 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II.  117 


einerseits  und  die  Oberkante  der  östlichen  Abschlufsmauer  andrerseits  bestimmt 
wird  und  die  ich  demgemäfs  auch  in  den  Durchschnitt  eingetragen  habe.  Zu 
der  Annahme  dieser  Bodenhöhe  stimmt  auch  durchaus  der  Fund  der  als  Nr.  48 
verzeichneten  Reste  dicht  bei  dem  Thürsturz.  Es  ist  dabei  gleichgültig,  ob 
wir  diese  rohen  Gefäfse  für  mykenisch  oder  nachmykenisch  halten;  ihr  Vor- 
kommen an  dieser  Stelle  scheint  mir  zu  beweisen,  dafs  nach  endgültigem  Verschlufs 
des  Grabes  hier  der  Fufsboden  lag.  Aus  dem  Fund  von  Nr.  49.  50  geht  dies 
nicht  so  klar  hervor;  denn  wir  können  nicht  behaupten,  dafs  all  diese  Scherben 
an  der  einen  Stelle  gefunden  wurden,  da  das  Tagebuch  nur  von  mehreren 
Scherben  spricht.  Noch  weniger  würde  natürlich  Nr.  51  und  52  beweisen;  solche 
mykenische  Reste  sind  ja  offenbar  an  allen  Stellen  und  in  allen  Höhenlagen  des 
Ganges  vorgekommen.  Dagegen  läfst  sich  die  Thatsache,  dafs  die  herabgestürzten 
Steine  des  oberen  Teiles  der  Frontwand  grade  bis  zu  dem  unteren  Thürsturz 
reichten,  kaum  anders  verstehen  als  bei  der  Annahme,  dafs  eben  hier  der 
Boden  lag.  Die  als  Nr.  58  verzeichneten  Funde  müssen  dann  wol  durch  die 
Voraussetzung  erklärt  werden,  dafs  Speiseopfer,  wie  wir  sie  annahmen,  auch  nach 
dem  teilweisen  Einsturz  der  Grabwand  noch  an  alter  Stelle  auf  dem  Schutt  nieder- 
gelegt und  von  den  später  nachstürzenden  Mauerresten  begraben  worden  seien; 
denn  dafs  die  Gefäfse  ihre  ursprüngliche  Stelle  an  dem  Rande  des  Tumulus  gehabt 
hätten  und  so  mit  der  einstürzenden  Wand  in  die  Tiefe  gerollt  wären  ist  doch 
kaum  wahrscheinlich.  Ich  glaube  also  annehmen  zu  müssen,  dafs  beim  endgültigen 
Verschlufs  des  Grabes  die  Thür  vermauert  und  der  Gang  bis  zu  ihrer  Oberschwelle 
mit  Erde  verschüttet  wurde,  der  obere  Teil  des  Ganges  aber  von  dieser  Ober- 
schwelle an  bis  etwa  an  den  oberen  Rand  der  östlichen  Abschlufsmauer  offen  blieb. 
Die  Thatsache  (Kuppelgrab  S.  5),  dafs  die  den  Gang  bis  oben  füllende  Erde  durch- 
gehends  dieselbe  Farbe  und  Dichtigkeit  zeigte,  spricht  durchaus  nicht  dagegen. 
Das  mufste  auch  der  Fall  sein,  wenn  die  gänzliche  Verschüttung  durch  die  Erde 
des  anstofsenden  Ackers  und  vor  allem  des  nach  und  nach  abgeschwemmten  Grab- 
hügels (Kuppelgrab  S.  3)  erfolgte. 

Demnach  müssen  wir  uns  das  Grab  nach  seinem  Verschlufs  vorstellen  als 
einen  gleichmäfsig  ansteigenden  Tumulus,  in  den  von  Osten  her  der  3  m  breite 
und  261/.,  m  lange,  von  Mauern  eingefafste  Gang  eingeschnitten  \var.  Dieser  senkte 
sich  nach  dem  Innern  hin  etwas  und  endete  vor  der  fast  5  m  hohen  Frontmauer. 
Ob  wol  eine  Thüre  nicht  mehr  sichtbar  war,  mufste  dieser  ins  Innere  des  Hügels 
und  in  die  Tiefe  führende  Einschnitt  sich  unmittelbar  als  der  Zugang  zu  dem  dar- 
stellen, was  hier  die  Erde  barg,  und  auch  wenn  die  genauere  Kenntnifs  von  der  Ein- 
richtung des  Kuppelgrabes  sich  vielleicht  verloren  hatte,  mufste  sich  doch  dieser 
Gang  immer  als  der  Zugang  zur  Erdtiefe  Und  als  der  gegebene  Ort  für  etwaigen 
Totenkult  darbieten.  Dessen  Spuren  haben  wir  schon  dicht  an  der  Frontmauer  zu 
erkennen  geglaubt  (vgl.  oben  Nr.  48 — 52.  58),  aber  lange  über  die  mykenische 
Epoche  hinaus,  der  jene  Reste  ja  wol  noch  zugeschrieben  werden  können,  haftete  ein 
Kult  an  dieser  Stelle.     Wenn  wir  aus  dem  Fundort  der  Scherben  schliefsen  dürfen, 


jjg  Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


wurden  die  Weihegaben  in  der  späteren  Zeit  nicht  mehr  so  dicht  an  der  Frontmauer 
niedergelegt,  sondern  mehr  im  östlichen  Teile  des  Ganges  und  zwar  an  der  rechten, 
nördlichen  Wand  (vgl.  Nr.  20 — 27.  38 — 40.  44.  45),  in  achtungsvoller  Entfernung 
von  dem  eigentlichen  Wohnsitz  der  Unterirdischen.  Uns  liegt  noch  ob,  die  Art 
dieser  Gaben  aus  den  Trümmern  zu  bestimmen  so  weit  es  möglich  ist. 

Wiederholt  werden  zunächst  unter  den  Funden  Fragmente  dicker  grober 
Pithoi  genannt  (Kuppelgrab  S.  4.  6).  Da  sie  nicht  genauer  bezeichnet  und  nicht 
mehr  nachzuweisen  sind,  können  wir  nicht  entscheiden,  ob  sie  überhaupt  eine  be- 
sondere Bedeutung  haben,  oder  vielleicht  nur  zufällig  hierher  geratene  Bruchstücke 
von  Geräten  des  täglichen  Gebrauches  sind.  Ausgeschlossen  ist  aber  eine  solche 
Deutung  gleich  bei  der  zunächst  zu  nennenden  Gruppe  keramischer  Funde,  den 
thönernen  Schilden  (vgl.  oben  S.  108.  1 1 1).  Da  sie  überhaupt  keinem  praktischen  Zwecke 
dienen  können,  und  die  mitunter  beliebte  Erklärung  derartiger  Dinge  als  Spielzeug 
an  diesem  Orte  und  bei  der  grofsen  Zahl  der  noch  nachweisbaren  Exemplare  un- 
möglich ist,  dürfen  wir  sie  mit  Sicherheit  als  Votive  in  Anspruch  nehmen.  In  der 
Aufzählung  Kuppelgrab  S.  49,  d  wird  ihre  Zahl  auf  ungefähr  acht  angegeben;  nach 
genauerer  Sichtung  und  Ordnung  ergaben  sich  22  Exemplare,  von  denen  manche  aller- 
dings nur  durch  ein  einziges  Bruchstück  vertreten  sind.  Ich  gebe  die  Möglichkeit 
zu,  dafs  einzelne  dieser  Bruchstücke,  die  ich  getrennt  zählen  zu  müssen  glaube, 
von  einem  und  demselben  Schildchen  herrühren  können,  und  dafs  die  von  mir  er- 
mittelte Zahl  sich  so  noch  um  einige  Einheiten  vermindern  läfst,  da  wir  aber  andrer- 
seits doch  keineswegs  erwarten  dürfen,  Reste  aller  einst  vorhandenen  Exemplare 
erhalten  zu  finden,  so  ist  die  Thatsache  gesichert,  dafs  kleine  thönerne  Schildchen 
ein  beliebtes  Weihgeschenk  dieses  Ortes  waren.  Dieselbe  Schlufsfolgerung  werden 
wir  auch  bei  den  anderen  typischen  Votiven  anzuwenden  haben,  ohne  sie  jedes  Mal 
eigens  hervorzuheben. 

Es  hätte  keinen  Sinn,  alle  Reste  aufzuzählen;  ich  begnüge  mich,  einige 
besser  erhaltene  zu  nennen. 

a.  Ganz  erhaltener  kreisrunder  Schild;  Durchmesser  14cm.  Nur  eine  Handhabe  in  der  Mitte 
ist  angegeben ,  wie  überhaupt  der  bei  genauer  Wiedergabe  vorauszusetzende  zweite  Griff  bei  keinem 
Exemplar  nachweisbar  ist.  Auch  die  kreisrunde,  flach  gewölbte  Form  ist  allen  Exemplaren  eigen,  der 
besonders  abgesetzte  flache,  mehr  oder  minder  breite  Rand  (ä'vru;)  fast  allen.  Die  Oberfläche  ist  mit 
weifser  Farbe  überzogen,  darauf  undeutliche  Reste  linearer  Muster  in  stumpfer  braunroter  Farbe. 

b.  Fast  ganz,  wenn  auch  in  vielen  Fragmenten  erhalten;  Durchmesser  14cm.  Der  Rand  ist 
schwarz  mit  einer  äufseren  braunroten  Begrenzung,  an  der  äufsersten  Grenze  der  Wölbung  läuft  ein 
braunroter,  dann  nach  kurzem  Abstand  weiter  nach  Innen  ein  breiter  gelber,  schwarz  eingefafster  Streifen 
herum,  näher  beim  Mittelpunkt  ein  gleicher  braunroter.  Alle  Bemalung  in  stumpfer  Farbe  auf 
weifsem  Grunde. 

c.  In  drei  Fragmenten  etwa  zur  Hälfte  erhalten,  ohne  besonders  abgesetzte  Antyx.  Durch- 
messer 12  cm.  Von  der  Bemalung  auf  weifsem  Grund  ist  nur  der  Rest  eines  concentrischen  braunroten 
Streifens   und  minimale  braunrote  Spuren  erhalten.     Auch  das  Innere  des  Schildes  war  weifs  gefärbt. 

d.  Vier  Fragmente;  ehemaliger  Durchmesser  16  cm.  Weifse  Grundirung,  auf  der  Antyx  braun- 
rote Zickzacklinie,  auch  auf  der  Schildwölbfing  braunrote  Linien.     Vgl.  oben  zu  Nr.  34. 

e.  Etwa  zur  Hälfte  in  zwei  Bruchstücken  erhalten;  Durchmesser  13  cm.  Bemalung  verschwunden 
bis  auf  Spuren  der  weifsen,  auch  die  Innenseite  bedeckenden  Grundirung. 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


119 


f.  Bruchstück  aus  der  Mitte  eines  Schildes ;  jetziger  Durchmesser  8  cm,  ehemaliger  vielleicht 
doppelt  so  grofs.  Auf  weifsem  Grund  sind  in  der  Mitte,  wie  ein  Schildzeichen,  zwei  in  einander  gelegte 
Rauten  braunrot  aufgemalt,  die  innere  kleinere  noch  durch  je  zwei  den  Seiten  parallele  Linien  gegittert, 
das  ganze  von  einem,  wieder  rautenförmigen  gelben  Streifen  umgeben. 


Fig.  25. 

Von  dem,  durch  diese  Proben  zur  Genüge  charakterisirten,  Typus  weicht 
keines  der  sonstigen  Stücke,  weder  in  Gröfse  noch  in  Technik,  ab.  Dafs  diese 
letztere  offenbar  auf  Böotien  hinweist,  hat  Furtwängler  (Kuppelgrab  S.  48,  d)  richtig 
hervorgehoben.  Bestätigend  tritt  hinzu,  dafs  derartige  Schilde  auch  in  Böotien  selbst 
gefunden  werden.  Ein  Exemplar  aus  Theben  befindet  sich  in  Berlin6,  ein  zweites 
aus  Böotien  befindet  sich  im  Akademischen  Kunstmuseum  in  Bonn7,  ein  drittes, 
aus  Tanagra  (Liatani)  stammendes  wird  hier  Fig.  25  von  zwei  Seiten  abgebildet8. 
Aller  Wahrscheinlichkeit  nach  stammen  diese  intakt  erhaltenen  Exemplare  aus  Gräbern. 
Bestätigt  wird  das  durch  die  Thatsache,  auf  welche  mich  V.  Stais  freundlichst  hin- 
wies, dafs  bei  den  1888  und  1889  unternommenen  Ausgrabungen  in  der  Nekropole 
von  Tanagra9  mehrfach  solche  Schildchen  gefunden  wurden.  Zwei  davon  sind 
in  die  Sammlung  des  athenischen  Nationalmuseums  aufgenommen10. 


c)  Furtwängler,  Beschreibung  der  Vasensammlung 
Nr.  2122.  Durchmesser  11,5  cm;  Schildzeichen: 
rot  gemalte  Krabbe.  Zu  vergleichen  ist  ein 
Voiive  shield,  on  which  is  painted  a  crab,  welcher 
mit  der  unbestimmten  Angabe,  dafs  er  aus 
Griechenland  stamme,  im  Erwerbungsbericht  des 
Brittischen  Museums  aufgeführt  wird:  Arch. 
Anzeiger  1896  S.  143,  IV,  8.  Dasselbe  Emblem 
findet  sich  auf  einem  kleinen  Schild  böotischer 
Technik  (rot  auf  weifs)  in  Gotha,  wie  mir 
G.  Loeschcke  mitteilt. 

7)  Schildzeichen:  Sirene,  nach  Thon  und  Firnifs 
der  sog.  böotisch- korinthischen  Art  angehörig; 
Durchmesser  20  cm  (Loeschcke).  Vgl.  Katalog 
einer  Sammlung  griech.  Vasen.  Auktion  unter 
Leitung  des  Kunsthändlers  H.  Helbing,  München 
1899,  Nr.  59. 

8)  Durchmesser  14  cm;  Oberfläche  weifs  grundirt, 
darauf    mit    schlechtem    braungelb    gewordenen 


Firnifs  und  mit  braunroter  stumpfer  Farbe  die 
Ornamente. 

9)  Kurze  Berichte  darüber  s.  AiXti'ov  äpy.  1888  be- 
sonders S.  34.  56.  84.  105.  125  und  1889  S.  123. 

10)  Nr.  11046,  Durchmesser  157.;  cm,  cler  weifse 
Überzug  fast  ganz  verschwunden,  von  der  Be- 
malung nur  Reste  einer  schwarzgrauen  Wellen- 
linie auf  der  Antyx  erhalten.  Bemerkenswert 
ist,  dafs  in  diesem  Falle  die  beiden  Handhaben 
des  Schildes  nachgebildet  sind,  wodurch,  wenn 
dies  noch  nötig  wäre,  die  Deutung  gegen  jeden 
möglichen  Zweifel  gesichert  wird  (vgl.  das 
weiter  unten  erwähnte  Exemplar  von  der 
athenischen  Akropolis).  —  Nr.  11047,  Durch- 
messer 1 1  cm.  Kein  weifser  Überzug,  die  Be- 
malung, in  schlechtem  schwarzen  Firnifs  aus- 
geführt, zeigt  ein  laufendes  Rad  in  der  Mitte 
und  eine  Wellenlinie  auf  der  Antyx;  wol  böoti- 
sches  Fabrikat. 


J2Q  Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL 


Bei  seinen  Ausgrabungen  in  der  eleusinischen  Nekropolis  hat  A.  Skias  einen 
solchen  Schild  mit  korinthischen  Scherben  zusammen  gefunden  CEcpr^spk  apj(.  1898 
S.  69),  und  zwar  in  einer  Brandschicht,  die  er  ihrer  Tiefenlage  wegen  für  mykenisch 
hält,  so  dafs  diese  Reste  zufällig  hierher  gekommen  sein  müfsten  (vgl.  dort  S.  41,  2); 
das  Vorkommen  des  Schildes"  in  der  Nekropole  überhaupt  aber  ist  schwerlich  als 
Zufall  zu  betrachten.  Ein  zweites  zwar  in  Scherben  aber  fast  ganz  erhaltenes  Exem- 
plar ist  1895  im  südlichen  Hof  des  eleusinischen  Heiligtums  gefunden12;  da  die 
dortigen  Aufschüttungen  sehr  verschiedenartige  keramische  Reste  enthielten  (üpccx- 
xixa  1895  S.  170 f.),  ist  die  ursprüngliche  Beziehung  zum  Heiligtum  nicht  gesichert, 
wenn  auch  wahrscheinlich.  Ist  es  aber  ein  Votiv  an  die  eleusinischen  Göttinnen, 
so  mufs  seine  Wahl  sich  doch  wol  aus  den  persönlichen  Verhältnissen  des  Weihenden 
erklären.  Anders  ist  das  bei  den  Thonschildchen  von  der  athenischen  Akropolis 
(vgl.  Arch.  Anzeiger  1893  S.  18.  Jahrbuch  des  Instituts  1897  S.  8,  24);  für  sie  wie 
für  die  sonstigen  der  Athena  dargebrachten  Schilde  ist  die  Motivirung  durch  die 
Natur  der  Gottheit  ohne  Weiteres  gegeben.  Übrigens  weichen  diese  athenischen 
Schildchen  von  den  meisten  bisher  genannten  gleichartigen  in  der  Technik  ab:  sie 
sind  ganz  in  der  Art  attischer  Vasen  mit  Firnifs  bemalt,  und  bei  dem  einzigen 
ziemlich  vollständig  erhaltenen  (Schildzeichen:  eine  schreitende  Athena)  sind,  wie 
bei  dem  Anm.  10  genannten,  im  Inneren  die  beiden  Handhaben  richtig  wiedergegeben. 

Noch  von  zwei  solchen  Schilden  befinden  sich  Reste  im  Museum  zu  Eleusis, 
aber  da  ihr  genauerer  Fundort  nicht  bekannt  ist,  läfst  sich  auch  ihre  ursprüngliche 
Bedeutung  nicht  einmal  mutmafsen13. 

Schildchen  aus  Thon,  die  allerdings  einer  etwas  jüngeren  Zeit  angehören, 
sind  auch  in  der  prächtigen  Grabkammer  eines  Tumulus  in  Eretria u,  die  leider  vor 
der  wissenschaftlichen  Untersuchung  von  Unberufenen  geplündert  war,  gefunden 
und  nachträglich  durch  K.  Kuruniotis  für  das  griechische  Nationalmuseum  erworben 
worden.  Es  sind  zwei  Typen,  beide  plastisch  verziert.  Nr.  11728.  Rundschild  ohne 
Handhabe,  87  mm  im  Durchmesser;  in  der  Mitte  ein  von  Strahlen  umgebener 
Helioskopf.  Spuren  von  Vergoldung.  Nr.  11729.  Ovaler  Schild,  ebenfalls  ohne 
Handhabe,  89  mm  lang.     In  der  Mitte  ein  etwas  nach  links  gewendeter  Hundekopf 

n)  Es    sind    zwei     zusammenpassende    Fragmente;  spitzen  Winkeln  bestehen;    auf   der  Antyx   rote 

Durchmesser    16  cm.      Als    Ornament     ist    auf  Wellenlinie. 

weifsen  Grund  ein  vierspeichiges  Rad  gelb  auf-  ,3)  Es  sind  die  Reste  eines  Schildes  von  ursprüng- 
gemalt, die  Felge  aufsen  und  innen  mit  braun-  lieh  etwa  20  cm  Durchmesser  (auf  weifsem  Über- 
rotem schmalen  Strich  eingefafst;  auf  der  Antyx  zug  Reste  einer  mit  schlechtem  Firnifs  gemalten 
ist  wieder  in  stumpfer  braunroter  Farbe  eine  geflügelten  menschlichen  Figur)  und  Stücke  vom 
Art  Zackenmuster  gezeichnet.  Rand    eines   zweiten,    dessen  Durchmesser  mehr 

12)  Durchmesser  1472  cm.  In  der  Mitte  concentri-  als  40  cm  betragen  haben  mufs  (weifser  Über- 
sehe schmale  schwarze  und  breite  gelbe  Streifen,  zug,  Reste  von  stumpfer  roter  und  gelber  Be- 
weiter   nach    aufsen    wieder    schwarze    und   ein  malung). 

roter;     der    dazwischen     frei    bleibende    breite      H)  Es    ist    der    ripaxTtxct    1897     S.    23    erwähnte 

weifse  Streifen  ist  mit  abwechselnd  schwarz  und  Tumulus.     Eine  Photographie   der  Grabkammer 

rot  gemalten    Ornamenten  bedeckt,    die    aus  je  beim  Institut  in  Athen,  Eretria  30. 


zwei  mit  der  Spitze  zum  Mittelpunkt  gerichteten 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II.  -  j2I 


auf  einem  senkrechten  erhaben  gearbeiteten  Steg  aufliegend.  Die  Antyx  ist  ver- 
goldet, das  Feld  dunkel  rötlich-violett,  der  Kopf  vergoldet.  Vom  ersteren  Typus 
ist  nur  ein,  vom  letzteren  sind  drei  Exemplare  vorhanden.  Die  reiche  architektonische 
Ausstattung  des  Grabes  läfst  erschliefsen,  dafs  noch  mehrere  vorhanden  gewesen 
sein  müssen,  und  ich  glaube  wenigstens  einen  Teil  dieser  reichen  Beigaben  in  den 
Schilden  wieder  zu  erkennen,  die  als  aus  einem  Grabe  in  Griechenland  stammend 
zugleich  mit  einer  gröfseren  Anzahl  Eroten  vom  Museum  in  Boston  erworben  sind; 
vgl.  Arch.  Anzeiger  1898  S.  142.  American  Journal  of  archaeology  1898  S.  147. 
Es  sind  28  Stück  und  Fragmente  von  noch  weiteren;  nur  erstere  sind  beschrieben. 
Und  zwar  finden  wir  6  runde  Exemplare  mit  Helios,  3  ovale  mit  dem  Hundekopf, 
in  den  Mafsen  mit  den  ins  athenische  Museum  gelangten  ebenso  stimmend  (es 
werden  88  bez.  92  mm  angegeben),  wie  in  Vergoldung  und  Farben,  soweit  dies  die 
Beschreibung  erkennen  läfst.  Aufser  diesen  Typen  finden  sich  in  Boston  noch 
5  Rundschilde  mit  Medusenkopf,  2  mit  einem  Jünglingskopf  zwischen  Sternen,  1  mit 
einem  Jünglingskopf  im  Hut;  von  den  ovalen  Schilden  zeigen  7  einen  jugendlichen 
Kopf  auf  Blitz  und  4  ein  Gorgoneion. 

Zu  erwähnen  ist  schliefslich  ein  den  böotischen  Rundschildchen  auf  den 
ersten  Blick  überraschend  ähnliches,  9  cm  grofses  Thongerät,  das  in  einem  der 
mykenischen  Kammergräber  am  Palamidi  gefunden  ist15;  A.  Skias  hatte  die  Freund- 
lichkeit, mich  darauf  hinzuweisen.  Es  gleicht,  von  der  hohlen  Seite  gesehen,  völlig 
diesen  Schildchen,  aber  die  äufsere  Wölbung  ist  nicht  gleichförmig  gerundet  und 
glatt,  sondern  in  der  Mitte  abgeplattet,  und  hier  ganz  wie  die  Unterseite  eines 
Gefäfses  gestaltet.  Es  scheint  darnach  sicher,  dafs  wir  einen  Deckel  vor  uns  haben. 
Ein  Rundschild  mit  gewöhnlicher  Handhabe  würde  ja  unter  mykenischen  Funden 
allerdings  Befremden  erregen. 

Noch  klarer  als  bei  den  Schilden  tritt  der  Charakter  des  Votivs  hervor  bei 
den,  allerdings  recht  spärlichen  Resten  thönerner  Pinakes.  Kuppelgrab  S.  6  wird 
der  Fund  von  zweien  berichtet,  der  gleichzeitig  mit  dem  des  Vasenfufses  Nr.  21 
erfolgte.     Ich  kann  jetzt  deren  5  in  Bruchstücken  nachweisen. 

a.  Noch   10  cm  lang,   1  l/i  cm  dick. 

b.  Noch  6  cm  lang,   i  cm  dick. 

c.  Ecke,  durchbohrt,  noch  3 1/i  cm  lang,  7  mm  dick.  Ein  zweites,  kleineres  Fragment  mag 
auf  Grund  der  gleichen  Dicke  als  zugehörig  gelten. 

d.  Drei  Fragmente,  3V2  bis  4  cm  grofs,   5  mm  dick. 

e.  Fünf,  sicher  von  einem  und  demselben  Pinax  stammende  Bruchstücke,  das  gröfste  4  cm  lang, 
5  mm  dick;  an  einem  anderen  ist  die  Durchbohrung  der  Ecke  erhalten. 

Von  Bemalung  ist  bei  keinem  Fragment  ein  Rest  geblieben,  nur  von  der  weifsen  Grundirung 
allerlei  Spuren. 

Eine  dritte  Gattung  sicherer  Weihgeschenke  hat  ihre  Spuren  in  den  Resten 
hinterlassen,  welche  Kuppelgrab  S.  5  und  49,  d  als  etwa  dreifsig  primitive  Figürchen 
von  Pferden,  von  denen  meist  zwei  an  einander  haften,  beschrieben  sind.    Vgl.  oben 


15)  Mykenische    Sammlung    Nr.   3478,    vgl.    Athen.    Mittheilungen    1880   S.    162.       Furtwängler,   Vasen- 
sammlung II  S.   1054  zu  Nr.  2122. 


122 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


S.  108,  112,  115.  Es  läfst  sich  nach  Ordnung  der  recht  unansehnlichen  Reste  jetzt, 
wenn  auch  oft  nur  auf  Grund  der  deutlichen  Ansatzspuren,  mit  Sicherheit  behaupten, 
dafs  es  fast  ausnahmslos  Viergespanne  waren;  da  sich  kein  einziges  vollständig 
hat  zusammensetzen  lassen,  ziehe  ich  vor,  auch  hier  ein  gut  erhaltenes,  überein- 
stimmendes Exemplar  anderen  Fundortes  abzubilden  (Fig.  26). 


~^...*-'.^,  > 


Fig.  26. 


Es  ist  dies  die  aus  Tanagra  stammende  kleine  Terracottagruppe,  von  der 
schon  'EcpYjfispk  ap/.  1896  S.  64  eine  flüchtige  Skizze  gegeben  ist10.  Nur  die  Pferde 
und  der  Wagenlenker  sind  dargestellt,  der  Wagen  selbst  ist  ganz  unterdrückt17, 
der  Lenker  deshalb  hinten  an  die  Pferde  angeklebt.  Reste  von  10  Exemplaren 
sind  mehr  oder  minder  vollständig  erhalten,  aufserdem  5  Pferdeköpfe  vorhanden, 
die  sich  den  erhaltenen  Exemplaren  nicht  anpassen  lassen,  und  ebenso  noch  eine 
Anzahl  kleiner  Bruchstücke. 

Besondere  Erwähnung  verdienen  nur  etwa: 

a.  Viele  Reste  eines  besonders  grofsen,  bis  zu  22  cm  hohen  Exemplars  (schon  erwähnt  oben 
S.  112).     Es  sind  nur,  zum  grofsen  Teil  aneinander  passend,  die  Reste  der  vier  Pferde  vorhanden. 


,G)  Athenisches  Nationalmuseum  Nr.  4228,  vgl.  AsX- 
ti'ov  dp^.  1888  S.  215,42.  B.  C.  H.  1890  S.  217,1. 
Höhe  10  cm.  Die  Bemalung  besteht  aus  einer 
weifsen  Grundirung  und  daraufgesetzter  stumpfer 
gelber  und  braunroter  Farbe.  Die  Mähne  des 
ersten  und  dritten  Pferdes  von  links  her  ist 
gelb,  die  der  beiden  anderen  rot.  Vorne  läuft 
unten  eine  horizontale  rote  Linie,  darüber  eine 
Reihe  abwärts  gerichteter  rot  umränderter  Zacken, 
die  abwechselnd  hell  gelassen  und  mit  gelb 
gefüllt  sind.  Am  Arm  des  Wagenlenkers  sind 
rote  und  gelbe  Streifen  zu  sehen,  und  der  untere 
Teil  des  Gewandes  wird  von  einem  rot  um- 
ränderten Rechteck  mit  Diagonalen  eingenommen; 
die  davon  gebildete  hängende  und  aufsteigende 
Zacke  ist  gelb.  Der  Schild  ist  rot  gerändert 
und  bis  auf  das  nur  mit  drei  gelben  Tupfen  auf 


weifsem  Grund  verzierte  Mittelstück  gelb  bemalt. 
Unterhalb  des  Wagenlenkers  sieht  man  hinten  rot- 
braune Färbung,  darin  noch  zwei  gelbe  Rauten. 
17)  Vgl.  A.  de  Ridder,  B.  C.  IL  1898  S.  213  fr. 
416,  wo  Ähnliches  aufgeführt  ist.  T/fr^Epl;  äpy. 
1899  S.  28.  Solche  Verkürzungen  kommen  schon 
bei  kleinen  thönernen  Zweigespannen  der  myke- 
nischen  Zeit  vor,  bei  denen  der  Wagenkasten  ohne 
Räder  auf  das  Hinterteil  der  Pferde  gesetzt  ist; 
zwei  Exemplare  aus  Nauplia  (3492.  3493,  eines 
erwähnt  IIpctXTtxot  1892  S.  53)  und  eines  aus 
Mykene  (2262)  sind  in  der  mykenischen  Samm- 
lung, eines  aus  Vari  in  Attika  (10139)  im  Anti- 
quarium  des  athenischen  Nationalmuseums.  — 
Viergespanne,  genau  denen  aus  Menidi  gleich, 
sind  aufser  in  Böotien  auch  in  Eleusis  gefunden 
(im  dortigen  Museum). 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL  123 


b.  Bis  auf  die  Köpfe  der  Pferde  und  des  Wagenlenkers  fast  ganz  erhalten;  noch  8 '/2  cm  hoch, 
4 '/;,  cm  breit. 

c.  Nur  zwei  Pferde  zum  Teil  erhalten,  es  ist  aber  sicher,  dafs  noch  andere  folgten;  14cm 
hoch.     Deutliche  Reste  eines  weifsen  Überzuges  und  stumpfer  braunroter  Farbe  an  der  Mähne  sind  erhalten. 

d.  Figürchen  eines  der  hinten  angeklebten  Wagenlenker,  7  cm  lang;  unten  und  an  den  Armen 
unvollständig. 

Offenbar  wesentlich  gleichartig  sind  dann  noch  die  zwei  Idole,  deren  Fund 
oben  S.  112  angeführt  wurde.  Das  eine  ist,  ohne  Kopf,  7V3  cm  lang,  schlank,  walzen- 
förmig, mit  wagerecht  weit  ausgestreckten  Armen;  die  Gestalt  hat  keine  ebene  Stand- 
fläche, sondern  war  auf  einen  rundlichen  Gegenstand  aufgeknetet,  offenbar  auf  einen 
Pferdeleib,  auf  dem  sie  reitend  gedacht  war.  Mit  den  ausgestreckten  Händen  müfste 
sie  die  Zügel  fassen,  oder,  wie  dies  auch  vorkommt,  Schild  und  Waffe  halten;  die 
Beine  sind  bei  diesen  Figürchen  in  der  Regel  kaum  angedeutet18.  Das  zweite 
Bruchstück  ist  nur  ein  Oberkörper  mit  Kopf,  4  cm  lang,  von  ähnlicher  Haltung; 
Reste  rotbrauner  Bemalung  an  Hals  und  Brust.  Um  die  Statistik  zu  vollenden,  mag 
dann  endlich  noch  der  Arm  eines  dritten  entsprechenden  Figürchens  genannt  werden. 

Pferde,  bei  welchen  nicht  wie  bei  den  vorher  genannten  Gespannen  je  zwei 
Beine  nur  durch  einen  einzigen  schmalen  flachen  Stab  ausgedrückt  wären,  finden 
sich  nur  in  drei  sehr  fragmentirten  Exemplaren.  Sie  entsprechen  den  sonst  genügend 
bekannten  rohen  Figürchen  mit  vier  als  plumpe  Zapfen  von  gröfserer  oder  geringerer 
Länge  gebildeten  Beinen;  Reste  von  Firnifsbemalung  sind  nicht  zu  sehen,  wol  aber 
Spuren  weifsen  Überzuges  und  stumpfer  roter  Farbe,  so  dafs  wir  also  auch  hier 
diese  jüngere  Bemalung  mit  stumpfen  bunten  Farben  voraussetzen  müssen.  Nur 
eines  dieser  Pferdchen  zeigt  einen  kleinen  Rest  am  Halse,  der  von  seinem  Reiter 
herrühren  wird,  denn  es  ist  bei  diesen  breiteren,  selbständigen  Figürchen  wahr- 
scheinlicher, dafs  sie  nicht  zu  Gespannen  gehörten,  sondern  einzelne  ledige  oder 
gerittene  Pferde  darstellten19. 

Aufser  diesen  nur  zum  Zwecke  der  Weihung  hergestellten  Anathemen  haben 
wir  noch  die  zahlreichen  Reste  von  Thongefäfsen  zu  betrachten,  die  zum  grofsen 
Teil  schon  wegen  ihrer  Fundumstände  genannt  sind,  aber  noch  einmal  nach  ihrer 
Form  gruppirt  kurz  aufgezählt  werden  müssen.  Der  Bequemlichkeit  halber  gebe 
ich  denen,  die  dabei  jetzt  zum  ersten  Mal  erwähnt  werden,  soweit  dies  thunlich  ist, 
laufende  Nummern,  anschliefsend  an  die  oben  (unter  Nr.  1  —  59)  aufgezählten.  Viele 
weniger  charakteristische  Reste  lasse  ich  wissentlich  bei  Seite. 

Salbgefäfse  und  ähnliche  kleine  Vasen  sind  zunächst  durch  zwei  proto- 
korinthische  birnenförmige  Lekythen  (oben  Nr.  26.  27)  vertreten,  wozu  das  geringe 
Bruchstück  eines  dritten  Gefäfses  gleicher  Form,  vielleicht  aber  schon  korinthischer 
Fabrik  (Nr.  60)  kommt.  Kugelförmige  Lekythen  korinthischer  Fabrik  sind  in  6  fast 
ganz  erhaltenen  Exemplaren    und    den  Scherben    einiger   weiterer   vorhanden  (vgl. 

18)  Vgl.    z.    B.     ein    Figürchen     aus    Böotien     im  z.  B.    Nr.   5619    (aus   Theben)    im    athenischen 
griechischen  Nationalmuseum  Nr.  5645.  Nationalmuseum.    Heuzey,  Figurines  de  terre  cuite 

19)  Die    Möglichkeit,    dafs    sie    Gespanne    gebildet  Taf.   10, 6. 
haben,    ist  natürlich  nicht  auszuschliefsen;    vgl. 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  JO 


J2A  Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL 


Nr.  22 — 25.  38).  Anschliefsen  kann  man  hier  das  Nr.  37  aufgeführte  unklare 
Fragment.  Sodann  ist  ein  3  l/a  cm  hohes  Bruchstück  (Hals  und  Henkel)  eines  der 
kleinen  Kännchen  aus  hellem  gelblichen  Thon  und  mit  geglätteter  Oberfläche  aber 
ohne  Bemalung  zu  nennen,  wie  sie  (neben  gleichartigen  aus  grauschwarzem  Thon) 
in  Gräbern  der  Dipylonzeit  und  sonst  gefunden  werden  (Nr.  61);  vgl.  Athen.  Mit- 
theilungen 1893  S.  III.  118.  138.  1897  S.  297.  'EcpyjfispU  apy.  1898  S.  106.  204,1.  Dies 
Exemplar  entbehrt,  soweit  es  erhalten  ist,  ganz  der  eingedrückten  Ornamente,  welche 
die  anderen  wenigstens  nicht  selten  tragen.  Derselben  Epoche,  wenn  auch  wol  ihrem 
Ende,  gehört  schliefslich  das  schon  Nr.  54  aufgeführte  kleine  Kännchen  an. 

Trinkgefäfse  sind  in  einer  über  langen  Zeitraum  ausgedehnten  Reihe, 
wenn  auch  nicht  in  vielen  Exemplaren,  vorhanden.  Sie  beginnen  in  mykenischer 
Zeit  mit  den  hochfüfsigen  Bechern  (oben  Nr.  52);  denn  deren  zahlreiches  Vorkommen 
scheint  einen  Zufall  auszuschliefsen.  Aus  der  Epoche  der  Dipylongefäfse  haben 
wir  das  tassenförmige  Geschirr  Nr.  31;  etwas  jünger  sind  die  Scherben  eines  über- 
aus rohen  und  ungeschlachten  Skyphos  mit  den  Resten  schreitender  Tiere  in  lüder- 
lichster  Malerei  (Nr.  62).  Ein  geringes  Bruchstück  scheint  von  einem  Skyphos 
protokorinthischer  oder  davon  abhängiger  Fabrik  zu  stammen  (Nr.  63).  Die  Reste 
eines  ausgebildeten  schwarzfigurigen  Trinkgefäfses  haben  wir  in  den  unter  Nr.  1 1 
genannten  Scherben;  der  jüngeren,  noch  sorgfältigen  schwarzfigurigen  Manier  gehört 
Nr.  13  an.  Der  flüchtigen  schwarzfigurigen  Technik  ist  die  Kylix  Nr.  17  und  eine 
weitere  Scherbe  eines  Skyphos  (Nr.  64;  nur  geringe  Reste  der  Darstellung  und 
Palmettenmuster  erhalten)  zuzuschreiben.  In  dieselbe  Zeit  etwa  gehören  die  Skyphoi 
Nr.  7  und  46.  Auch  eine  sehr  dünn  und  fein  gearbeitete  kleine  Kylix  (Nr.  65; 
vier  Scherben,  auf  zweien  die  Reste  von  zierlich  gemalten  Sirenen;  oberer  Durch- 
messer etwa  auf  12  cm  zu  schätzen)  gehört  der  jüngeren  Zeit  der  schwarzfigurigen 
Technik  an.  Von  einem  strengen  rotfigurigen  Kantharos  stammen  sodann  die 
Scherben  Nr.  6,  von  einem  jüngeren  die  unter  Nr.   1  aufgeführten. 

Kannen  sind  nur  sehr  spärlich  vertreten.  Die  Reste  von  Kannen  mit 
energisch  profilirter  Kleeblattmündung  sind  unter  Nr.  19  und  47  genannt;  aufserdem 
ist  noch  der  ganz  abgescheuerte  Hals  einer  Kanne  vorhanden  (Nr.  66;  8  cm  hoch), 
der  nach  seiner  Form  einem  geometrischen  Gefäfse  angehörte. 

Auch  Amphoren  und  ähnliche  Gefäfse  lassen  sich  in  einigen  Exemplaren 
feststellen.  Der  geringe  Umfang  der  erhaltenen  Reste  macht  es  nur  meist  unmöglich, 
die  Form  (schlanke  Amphora,  Amphora  mit  Säulenhenkeln,  Hydria  usf.)  genauer  zu 
bestimmen.  Ich  zähle  deshalb  nur  die  schon  oben  genannten  Reste  mit  gesichertem 
Fundort  auf.  Von  einer  Amphora  rotfigurigen  Stiles  mit  gedrehten  Henkeln  ist  in 
Nr.  2,  von  einer  solchen  mit  Volutenhenkeln  in  Nr.  16  ein  Rest  erhalten;  von  einer 
flüchtigen,  wol  schwarzfigurigen  Amphora  mit  Säulenhenkeln  rührt  Nr.  14  her.  Zu 
einer  gleichen  möchte  man  die  Reste  Nr.  8  und  10  wegen  der  sorgfältigen  Färbung 
der  Innenseite  rechnen.  Von  «iner  Amphora  mit  nicht  sehr  weiter  Öffnung  rührt 
das  schwarzfigurige  Fragment  Nr.  9  und  das  rotfigurige  Nr.  3  her,  da  bei  ihnen  die 
Färbung  der  Innenseite  erst  etwas  unterhalb  der  Schulter  beginnt. 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL  12C 


Das  eigentümlichste,  zugleich  in  den  meisten  Exemplaren  und  in  allen  Stil- 
arten, vom  geometrischen  bis  zum  entwickelten  rotfigurigen  Stil,  nachweisbare  und 
also  für  unsere  Kultstätte  ganz  speciell  bedeutsame  Gefäfs  ist  aber  schliefslich  der 
bauchige  Kessel  auf  hohem  Fufs.  Diese  sonst  seltene  Form  ist  nicht  nur  durch 
die  Vase  des  Sophilos  (oben  Nr.  18.  40.  44)  vertreten,  sondern  auch  durch  die  unter 
Nr.  4.  15.  28 — 30.  32.  33.  53  aufgezählten,  wozu  noch  eine  ganze  Anzahl  anderer 
Exemplare  kommen,  von  denen  allerdings  oft  nur  je  eine,  wenn  auch  charakteristische 
und  darum  beweisende  Scherbe  vorhanden  ist,  so  dafs  die  Gesamtzahl  sich  auf 
24  beläuft. 

Ein  geometrisches  Exemplar  ist  schon  oben  Nr.  30  auf-  

geführt  und  abgebildet,  ein  zweites  Nr.  32.     Ein  drittes,  das  sich  .._~-  ~^\ 

aus  vielen  Scherben  wenigstens  im  Wesentlichen  reconstruiren 
läfst,  ist  hier  Fig.  27  wiedergegeben  (Nr.  67).  Sein  oberer  Durch- 
messer   betrug    36  cm.      Auch    hier    sind    nicht    alle    Fragmente 


abgebildet,   sondern   nur  die  für  Form  und  Decoration  beweisen-        v^ 
den;  aufserdem  ist  ein  Bruchstück  bei  Seite  gelassen,   dessen  Zu- 
gehörigkeit  nicht   ganz    zweifellos    ist,    ein    Stück    vom    unteren 
Rande  des  hohen  geraden  Fufses,  den  wir  ja   auch  ohnehin  nach 
dem  Erhaltenen  und  den  Analogien  voraussetzen  dürfen.     Henkel  Fig.  27. 

werden  wir  auch  anzunehmen  haben. 

Die  Stilstufe  der  sogenannten  Phalerongattung  ist  durch  fünf  Scherben  eines  höchst  unan- 
sehnlichen konischen  Vasenfufses  (Nr.  68)  vertreten;  unterer  Durchmesser  14cm,  Höhe  des  Vasenfufses 
etwa  15  cm  zu  schätzen;  vom  eigentlichen  Gefäfs  ist  nichts  erhalten.  Unten  zwischen  Streifen  ein 
zerstückelter   Mäander  _  ["" ,    darüber    storchartige  Vögel,    im   Felde   mehrfach    das   Hakenkreuz 

als  Füllornament.  Bei  der  verhältnifsmäfsig  geringen  Gröfse  wäre  schliefslich  auch  wol  eine  andere 
Gefäfsform,  selbst  die  des  einfachen  Untersatzes,  möglich,  nur  spricht  die  Analogie  der  andern  Gefäfse 
nicht  dafür. 

Der  frühattischen  Vasenfabrik  vielleicht  nicht  ange- 
hörig, aber  doch  gleichzeitig  ist  der  unter  Nr.  28  aufgeführte 
Vasenfufs.     Einen    guten   Vertreter  hat  sodann    diese   Gattung 

in  dem  Nr.  29  besprochenen  und  reconstruirten  Gefäfse,  wozu        (  .«  k  Ä'^tf^*'^^ 

noch  ein  zweites  ebenfalls  aus  vielen  Scherben  herzustellendes         V  i  ^  ^         Jy^wt*'?       ■>* 
Stück  (Nr.  69;    hier    abgebildet    Fig.  28)  kommt.     Der  obere  :|  '\^'«v 

Durchmesser  ist  33  cm,  der  untere  des  Fufses  22;  seine  Höhe  ^v  ^4/ ' .; 

ergiebt  sich,    trotzdem   nur  eine   Scherbe    davon    erhalten    ist,  \ 

daraus    und  aus   seiner   Neigung  wenigstens    annähernd.      Die  ^  ._  ■' 

Form  der  Henkel  läfst  sich  aus  der  Gestaltung  des  anschliefsen-  /  \ 

den  dunkel  gefärbten  Teiles  mit  Wahrscheinlichkeit  folgern. 

Derselben  Gattung,  wenn  auch  ihrer  jüngeren  Hälfte, 
ist  dann  der  konische  Vasenfufs  Nr.  53  zuzurechnen,  sowie  noch 
zwei  ganz  ähnliche,  ebenfalls  mit  grofsen  Vögeln  decorirte. 
Nr.  70,    vier    Scherben    vom    unteren  Teil    eines    Vasenfufces ;  Fig.  28. 

unterer    Durchmesser    war    ungefähr    40  cm.       Die    Bemalung 

besteht  aus  einem  Streifen  abwärts  gerichteter  Zacken  und  einem  breiten  dunkeln  Horizontalstreifen 
darüber;  weiter  oben  waren  Vögel  gemalt,  von  denen  nur  wenige  Flügelreste  geblieben  sind.  Nr.  71, 
eine  Scherbe  vom  oberen  Teil  eines  gleichen  Vasenfufses;  erhalten  ist  nur  ein  Stück  eines  Flügels 
(5  cm  hoch).  Nach  der  Wölbung  des  Gefäfses  scheint  es  kaum  möglich,  diese  Scherbe  zu  Nr.  70 
zu  rechnen. 

Nach  ihrer  ganzen  Erscheinung  müssen  zur  selben  Gattung  dann  noch  einige  sehr  gering- 
fügige Reste  solcher  Vasenfüfse  gerechnet  werden,  deren  Aufzählung  nur  statistischen  Wert  hat.     Zunächst 

IO* 


126 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


das  Nr.  33  schon  genannte  Bruchstück,  dann  drei  Scherben  mit  ganz  geringen  Spuren  von  Bemalung 
vom  oberen  Teil  eines  solchen  Fufses  mit  Resten  vom  Boden  des  Gefäfses  (Nr.  72);  oberer  Durchmesser 
etwa  12  cm.  Ferner  (Nr.  73  und  74)  Scherben  vom  unteren  Rande  zweier  solcher  Vasenfüfse.  Die 
erste,  decorirt  mit  schwarzem  Wulst,  schmalen  Horizontalstreifen  darüber,  dann  einem  Streifen  geteilt  in 
abwechselnd  helle  und  dunkele  Vierecke,  wieder  schmalen  Horizontalstreifen  und  darüber  abwärts  ge- 
richteten Strahlen,  läfst  einen  unteren  Durchmesser  von  16  cm  erschliefsen ;  die  zweite,  decorirt  mit  auf- 
wärts gerichteten  Strahlen  zwischen  Horizontalstreifen,  einen  etwa  ebenso  grofsen.  Anzuschliefsen  sind 
endlich  (Nr.  75)  zwei  Scherben  vom  unteren  Teil  eines  sehr  breiten,  bauchigen  Gefäfses,  mit  auf- 
steigenden Zacken  bemalt,  da  auch  dieses  hohen  Fufs  gehabt  zu  haben  scheint  (oberer  Durchmesser  des 
Fufses   14  cm). 

Den  Übergang  zu  den  eigentlichen  schwarzfigurigen  Vasen  vermittelt  das  sehr  stattliche  Gefäfs 
Nr.  15,  zu  diesen  selbst  müssen  wir  die  Vase  des  Sophilos  (Nr.  18)  rechnen,  deren  Reconstruction  aus 
dem  Jahrbuch  1898  S.  26  hier  (Fig.  29)  wiederholt  wird.  Jünger  sind  dann  die  Reste  eines  sehr  breiten 
grofsen  Kessels  (Nr.  76,  Kuppelgrab  S.  50,  e),  dessen  eines  Bruchstück  (i5'/2cm  hoch)  hier  abgebildet 
ist  (Fig.  30).  Unter  dem  breiten  schwarzen  Streifen  folgten  unten  noch  aufsteigende  Strahlen;  ein  hoher 
Fufs  ist  nicht  erhalten,  aber  durch  die  .Spuren  mindestens  wahrscheinlich  gemacht.  Der  Kessel  war  sehr 
flach  und  weit  geöffnet. 


Fig.  30- 


Fig.  29. 


Fig.  3«. 

Die  ganz  ausgebildete  schwarzfigurige  Technik  zeigt  (Nr.  77)  ein  Fragment  vom  oberen  Teil 
eines  konischen  Vasenfufses  (oberer  Durchmesser  20  cm,  von  der  Decoration  nur  der  Rest  eines  Palmetten- 
bandes und  eines  Mäanders  darüber  erhalten),  vor  allem  aber  der  gewaltige  Vasenfufs  Nr.  21.  Sodann 
sind  noch  (Nr.  78  und  79)  zwei  Bruchstücke  vom  unteren  Rand  solcher  Vasenfüfse  zu  nennen;  beide 
zeigen  nur  den  schwarzen  Wulst  und»  abwärts  gerichtete  Blätter  darüber.  Beim  ersten  war  der  untere 
Durchmesser  etwa  50,  beim  zweiten  etwa  30  cm.  Die  lanzettförmige,  rundliche  Form  der  Strahlen  bei 
Nr.  79  weist  auf  verhältnifsmäfsig  jungen  Ursprung;  die  Scherbe  könnte  auch  schon  zu  einem  rot- 
figurigen  Gefäfse  gehört  haben. 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


127 


Die  Reste  eines  sicher  rotfigurigen  Kessels  mit  hohem  Fufs  haben  wir  schon  unter  Nr.  4 
kennen  gelernt;  von  einem  solchen  Fufs  stammt  die  hier  Fig.  31  abgebildete  Scherbe  (Nr.  80)  mit  den 
Resten  eines  laufenden  Viergespannes  (Kuppelgrab  S.  50,  g).  Der  untere  Durchmesser  mufs  etwa  70  cm 
betragen  haben;  wir  besitzen  in  dieser  11  cm  breiten  Scherbe  also  nur  einen  sehr  kleinen  Bruchteil  des 
ehemaligen  wiederum  sehr  stattlichen  Gefäfses:  denn  wenn  wir  bei  dem  Fufse  Nr.  21  einen  unteren 
Durchmesser  von  etwa  55  cm  und  dem  entsprechend  eine  Höhe  von  65  cm  fanden,  werden  wir  hier  keine 
geringere  Höhe,  und  für  das  darauf  vorauszusetzende  Becken  eine  recht  stattliche  Gröfse  voraussetzen 
müssen.     Dafs  die  Fragmente  Nr.  4  dazu  gehörten  ist  möglich,  aber  nicht  zu  beweisen. 

Überschauen  wir  diese  verschiedenen  Arten  von  Weihgeschenken  und  Resten 
des  Kultes,  so  müssen  wir  gestehen,  dafs  nicht  alle  in  gleicher  Weise  charakteristisch 
sind  für  die  Heroen,  deren  Verehrung  an  dieser  Stelle  wir  voraussetzen.  Aber  der 
Ort  selbst  ist  das  gewichtigste  Argument  für  unsere  und  gegen  die  Annahme  irgend 
einer  anderen  Gottheit,  zumal  auch  unter  den  Funden  nichts  auf  eine  solche  hinweist. 
Dagegen  müssen  wir  verlangen,  dafs  kein  Fund  der  Annahme  eines  Heroenkultes 
widerspricht.  Das  wird  eine  Prüfung  leicht  ergeben,  die  zugleich  versuchen  mufs, 
alle  Funde  unter  dieser  Annahme  zu  begreifen. 

Den  Pinax  in  eine  engere  Beziehung  zu  den  Heroen  zu  setzen,  könnte  die 
bekannte  Erwähnung  des  mvaxtov  ^puüxov  bei  Aeneas  Tacticus  (31,  15)  verführen; 
aber  auch  wenn  die  Lesung  unangetastet  bleibt,  wie  es  richtig  scheint,  dürfen  wir 
solchen  Schlufs  nicht  daraus  ziehen.  Pinakes  konnten  in  jedem  Heiligtum  geweiht 
werden20;  eine  bestimmtere  Beziehung  würde  sich  nur  aus  den  Darstellungen  ergeben 
können,  die  uns  leider  verloren  sind. 

Dagegen  weisen  die  thönernen  Schildchen  deutlich  auf  Heroenkult  hin.  Ihr 
Vorkommen  in  den  Gräbern  scheint  mir  ebenso  wie  ihre  Weihung  beim  Grabe  in 
Menidi  aus  der  genügend  bekannten  Vorstellung  der  Heroen  als  gerüsteter  Männer21 
erklärt;  mit  der  archaischen  Sitte,  den  Toten  nicht  ohne  seine  Waffen  zu  bestatten, 
kann  man  es  in  diesem  letzteren  Fall  nicht  motiviren,  im  ersteren  doch  auch  nur 
unter  Hinzunahme  der  Vorstellung,  dafs  der  Tote  der  Waffen  bedürfe,  einer  Vor- 
stellung, die  zu  der  Zeit,  als  der  Mann  nicht  mehr  stets  bewaffnet  auftrat,  Lebens- 
kraft nur  aus  dem  genannten  Heroenglauben  ziehen  konnte.  Dazu  ist  zu  bedenken, 
dafs  die  Sitte,  Waffen  mit  ins  Grab  zu  geben,  schon  in  der  geometrischen  Epoche 
abkam22,  und  dafs  die  in  jener  älteren  Zeit  üblichsten  Beigaben  dieser  Art,  Schwert 

-°)  Vgl.  Benndorf,  Vasenbilder  S.  9.    Reisch,  Griech.  22)  Athen. Mittheilungen  1893  S.  147. 189  (A.Brückner 

Weihgeschenke  S.  39.     Furtwängler,    Sammlung  und  E.  Pernice).    Walpole  teilt  Memoirs  relating 

Sabouroff  I,   Sculpturen  S.  38.     Arch.  Anzeiger  to  European   and  Asiatic   Turkey'1    S.  325    einen 

1892  S.  121  (R.  Schöne).  Festschrift  für  O.  Brief  Lusieris  mit,  in  dem  dieser  über  Aus- 
Benndorf  S.  243  (A.  Wilhelm).  grabungen  bei  Athen  berichtet:  Dans  ces  meines 

2I)  Vgl.    Roschers    Lexikon    I,    2     S.    2464.     2582  excavations  j'ai  trouve  de  grands  vases,    avec  des 

(Deneken).     Furtwängler,  Sammlung  Sabouroff  I,  ornements  peints  au  dehors,  fermes  par  une  fasse 

Sculpturen  S.  35.      Jahrbuch  des  Instituts   1887  de  cuivre,    qui   contenoient  des   ossemens  et  armes 

S.  276    (Loeschcke),    dazu    einschränkend    1893  brüles,    quon    avoit  plies    expressement  pour    /es 

S.  96  (F.  Hauser),  bestätigend,  und  zwar  grade  placer  dans  les  vases.     Da  er  keine  genaueren  An- 

für    die   Bedeutung  der  Waffen,   'E'-pr^epis    äpy.  gaben  macht,  können  wir  die  Epoche  dieses  Fundes 

1893  Taf.  3.  Kavvadias,  TAu-Ta  Nr.  876.  C.  I.  nicht  erschliefsen.  Es  steht  aber  wol  nichts  im 
G.  Sept.  I  985.  1355  (Photographien  des  Instituts  Wege,  ihn  der  geometrischen  zuzuschreiben,  zu- 
Tanagra  2.  3).  mal  die  Vasen  nur  ornamental  verziert  waren. 


128  Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


und  Lanzen,  sich  meines  Wissens  bisher  in  solchen  Verkleinerungen  nicht  ge- 
funden haben. 

Ebenso  leicht  können  wir  die  kleinen  Viergespanne  und  Pferdchen  deuten. 
Das  Pferd  als  Symbol  des  Heros  ist  ganz  geläufig,  die  Vorstellung  der  Heroen  zu 
Wagen  allerdings  weniger  und  nur  in  nicht  sehr  klaren  Spuren  nachgewiesen23. 
Unser  Fund,  sowol  die  thönernen  Viergespanne  als  der  dadurch  verständlich  ge- 
wordene von  einer  Schlange  geleitete  Wagen  auf  der  Vase  des  Sophilos,  bestätigen, 
was  sich  vorher  nur  vermuten  liefs. 

Von  den  eigentlichen  Gefäfsen  kann  die  nur  in  ganz  wenigen  Exemplaren 
nachweisbare  Kanne  keine  besondere  Bedeutung  beanspruchen;  sie  konnte  bei  jedem 
Opfer  benutzt  werden  und  auch  in  Scherben  gehen.  Dasselbe  werden  wir  von  den 
Amphoren  und  ähnlichen  Gefäfsen  zu  urteilen  haben;  eine  Darstellung  wie  Fig.  8 
ist  allerdings  schwerlich  ohne  Beziehung  auf  die  Verwendung  des  Gefäfses  gewählt. 
Trinkgefäfse  fanden  auch  in  jedem  Kult  Verwendung;  dafs  die  Heroen  sich 
an  ihnen  besonders  erfreuten,  lehrt  neben  anderen  Zeugnissen  Chamaileon  (bei 
Athenaeus  XI  S.  461,  b):  tö  -/ap  puiöv  ovojxaCo^vov  jxovot;  xot?  Yjpwatv  cnreöiooaav . . . 
orjaioup'j'ouatv  auxou?  ju'vovtocs  ex7ra>[iaai  |ieya'Xois  und  Theophrast  (dort  S.  497,  e,  vgl. 
E.  Köpke,  De  Chamaeleonte  Peripatetico,   1856,  S.  39). 

Demgemäfs  spielen  in  der  That  die  Trinkgefäfse  beim  Grabe  von  Menidi 
keine  geringe  Rolle:  sie  sind,  wenn  auch  nicht  in  vielen  Exemplaren,  so  doch  in 
allen  Zeiten,  nachweislich  (vgl.  oben  S.  124),  und  bei  einigen  scheint  sogar  die 
Decoration  nicht  ohne  Bezug  zu  sein.  Das  gilt  vor  allem  von  Nr.  1  und  6.  Bei 
dem  ersten  dieser  beiden  Kantharoi  wird  die  verlorene  Hälfte  weitere  Teile  des 
Opferzuges  enthalten  haben;  auffällig  ist  die  Teilnahme  eines  Schildträgers.  Bei 
dem  zweiten  ist  klar  einerseits  nur  der  Altar  und  Personen,  die  doch  wol  mit  dem 
Opfer  beschäftigt  sein  werden,  andrerseits  Kline  und  Speisetisch,  und  diese  gemahnen 
an  die  üblichsten  Darstellungen  der  Heroen,  die  Totenmahle.  Aber  Sicherheit 
kann  eine  solche  Vermutung  nicht  beanspruchen,  dazu  sind  die  erhaltenen  Reste 
zu  geringfügig. 

Die  Salbgefäfse  können  an  Ort  und  Stelle  nicht  gebraucht  worden 
sein;  in  ihnen  müssen  wir  also  Opfergaben  erkennen.  Erinnern  mag  man  sich  dabei 
des  häufigen  Vorkommens  solcher  Gefäfse  in  den  böotischen  Gräbern24  zusammen 
mit  Kantharoi,  Pferden  und  Reitern  und  jenen  primitiven  Bildern  einer  stehenden 
Gottheit,  die  ich  für  Artemis  halte  ('Ear^epl?  apj(.  1892  S.  231). 

Vor  allem  aber  bleibt  das  häufigste  und  auffälligste  Gefäfs,  der  bauchige 
Kessel  auf  hohem  Fufse,  zu  erklären.     Man  könnte  ihn  im  Hinblick  auf  die  schon 

23)  Vgl.    dieses    Jahrbuch    1898    S.    28.     Auch    die  den    häufiger  vorausgesetzten    als    wirklich    ab- 

grofse    Amphora   'E<p7)[j.Epts   «py.    1897    Taf.    5,  gehaltenen    Leichenspielen    auf    allen    sepulcral 

welche  Wagen  fahrende  neben  so  deutlich  sepul-  verwendeten  Vasen    ihren    bildlichen   Widerhall 

cralen  Bildern  wie  Hahn  und  Löwe  zeigt,    darf  gefunden  hat. 

man  wol   in   diesem  Sinne    deuten,    wenn    auch      2i)  Vgl.  Kekule,    Thonfiguren    aus    Tanagra  S.  12. 

sowol    die  Beteiligung   von  Wagen   und  Reitern  AeXxfov  dp/.   1888  S.  61   (mehr  als  150  Stück  in 

am  Leichenzuge,    als    auch   die  Wettrennen  bei  einem  Grabe). 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL 


129 


berührte  Eigenschaft  der  Heroen  als  Mischkessel  für  den  Trank  auffassen  wollen. 
Aber  deren  Form,  soviel  ich  sehe,  ist  stets  abweichend,  und  der  Ausgufs,  der  sich 
mindestens  bei  zweien  dieser  Gefäfse  findet,  spricht  durchaus  dagegen.  Bei  Gefäfsen, 
deren  Gröfse  und  Form  die  Vorstellung  ausschliefst,  sie  seien  zum  Eingiefsen  in 
kleinere  Gefäfse,  also  wie  Kannen,  verwendet  worden,  ist  ein  solcher  Ausgufs  über- 
haupt ungewöhnlich,  doch  läfst  er  sich  auch  bei  einigen  grofsen  bauchigen  Schüsseln 
nachweisen25,  die  uns  offenbar  dasselbe  Gerät  nur  ohne  den  hohen  Fufs  darstellen. 
Der  Umstand,  dafs  also  Becken  und  Fufs  wie  zwei  nicht  unlöslich  verbundene, 
sondern  mehr  wie  zwar  zusammengehörige,  aber  nur  aus  Bequemlichkeit  der 
Fabrication  zu  einem  Stück  vereinigte  Teile  erscheinen,  erinnert  an  die  offenbar 
nahe  verwandte  hochfüfsige  Vase26,  die  ebenso  aus  einem,  auch  getrennt  vorkommen- 
den, Henkeltopf  mit  Deckel 27  und  aus  dem  hohen  Untersatz  zusammengeschweifst 
erscheint,  und  für  welche  kürzlich  Hartwig  die  Bestimmung,  warmes  Waschwasser 
aufzunehmen,  Zahn  die  Benennung  Asßrjc  yauixo*  wahrscheinlich  gemacht  hat28. 
Panofka,  der  zuerst  eine  dieser  von  ihm  öspfioTro-i?  genannten  Vasen  bekannt 
machte29,  schlofs  aus  der  Durchbohrung  des  hohen  Fufses  dicht  unter  dem  Boden 
des  eigentlichen  Gefäfses,  dafs  unter  den  Fufs  ein  kleines' Kohlenbecken  gestellt 
worden  sei,  dem  die  genannten  Löcher  den  nötigen  Luftzug  vermittelt  hätten,  und 
welches  das  im  Gefäfs  befindliche  Getränk  warm  gehalten  habe.  Stackeiberg 
(Gräber  der  Hellenen  S.  21)  schlofs  sich  ihm  an,  obwol  bei  dem  von  ihm  ver- 
öffentlichten Exemplar,  wie  bei  den  meisten  seitdem  bekannt  gewordenen,  diese 
Durchbohrungen  fehlen.  Dafs  diese  Gefäfse  aber  nicht  wirklich  in  solcher  Weise 
erwärmt  worden  sind,  ist  nicht  nur  durch  diesen  Umstand  klar,  sondern  auch  an 
sich  einleuchtend.  Ein  so  kleines  Kohlenpfännchen ,  wie  es  unter  dem  Fufs 
Platz  finden  könnte,  würde  bei  seiner,  grade  durch  die  Höhe  des  Fufses  verursachten, 


**)  Schüssel  aus  Ägina:  Berlin  1682,  Arch.  Zeitung 
1882  Taf.  10  S.  197  (unter  der  Annahme,  dafs 
die  Ergänzung  mit  niedrigem  Fufs  richtig  ist 
und  nicht  etwa  ein  hoher  Untersatz  nach  Art 
der  Gefäfse  aus  Menidi  angenommen  werden 
mufs;  zwei  Ausgüsse,  wie  Furtwängler  vorschlug, 
glaube  ich  nicht  annehmen  «u  dürfen,  da  eine 
Nötigung  zu  so  auffälliger  Anordnung  nicht 
vorliegt).  Schüssel  aus  Theben:  Jahrbuch  des 
Instituts  1887  Taf.  4.  Die  Analogien  älterer 
Zeit,  die  Böhlau  dort  S.  40  anführt,  kommen 
schon  wegen  ihrer  Kleinheit  für  uns  ebenso 
wenig  in  Betracht  wie  die  Amphora  mit  Säulen- 
henkeln (Prometheus)  Berlin  1722  (vgl.  Furt- 
wänglers  Nachtrag  II  S.  1054),  Benndorf,  Vasen- 
bilder S.  106.  Wiener  Vorlegeblätter  D  Taf.  9,8. 
Dipylongefäfse  mit  Ausgufs:  Athen  Nr.  190.  227. 

26)  Vgl.  dazu  Robert,  Arch.  Zeitung  1882  S.  151. 
Furtwängler,  Sammlung  Sabouroff  I  Taf.  68. 
Die  Zahl    der  Exemplare    ist   seitdem    erheblich 


gewachsen ;  im  athenischen  Nationalmuseum 
allein  befinden  sich  17  Stück,  darunter  zwei 
Miniaturexemplare;  eine  ganze  Anzahl  und  zwar 
z.  T.  schwarzfigurige  sind  auf  der  Akropolis 
und  in  Eleusis  zu  Tage  gekommen.  Vgl.  auch 
C.  Smith  zu  Catalogue  of  the  vases  in  the  British 
Museum  III,  E  810. 

27)  Auch  hiervon  finden  sich  nicht  wenige  Exemplare 
in  der  athenischen  Sammlung;  ein  Miniatur- 
exemplar (Nr.  1606)  läfst  auch  für  diese  Form 
eine  ceremonielle  Bedeutung  erschliefsen. 

■8)  'EpjfAspt;  dpy.  1897  S.  136.  1899  S.  55.  Der 
Asßr;;  vjfj.cpixos  wird  damit  identisch  sein:  C.  I.  A. 
II  720  Z.  36.  721  Z.  4. 

29)  Noms  des  vases  grecs  S.  13,  XXII.  Das  von 
ihm  angeführte  Gefäfs  der  Sammlung  Blacas  ist 
offenbar  identisch  mit  dem  jetzt  in  London  be- 
findlichen (B  298),  dessen  Herkunft  aus  Ägina 
dadurch  gesichert  wird. 


13° 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     IL 


grofsen  Entfernung  vom  Boden  des  Gefäfses  und  der  mangelhaften  Luftzufuhr 
schwerlich  etwa  anderes  als  Rauch  hervorbringen.  Hartwig  bezweifelt  deshalb  mit 
Recht  die  praktische  Verwendung  dieser  aus  einem  Stück  gearbeiteten,  bemalten 
Exemplare,  die  er  sich  aus  einer  Vereinigung  des  Kessels  und  des  Dreifufses 
entstanden  denkt,  wobei  die  Durchbohrung  des  Fufses  wie  eine  Erinnerung  an  den 
Ursprung  beibehalten  worden  sei.  Diese  Durchbohrung  findet  sich  bei  einem  der 
Gefäfse  aus  Menidi  (Nr.  33)  und  bei  dem  Xsßr^c  701x1x6?  in  runder  oder  herzförmiger 
Gestalt  aufser  bei  dem  Anm.  29  genannten  Exemplar  bei  Nr.  1172  und  1251  des 
athenischen  Nationalmuseums  sowie  bei  ein  paar  Exemplaren  von  der  Akropolis, 
einem  in  Eleusis,  endlich  bei  Abbildungen  des  Gefäfses  auf  Vasenbildern 30.  Mit- 
unter erscheint  grade  dort,  wo  sich  sonst  die  Durchbohrungen  finden,  eine  Reihe 
von  ziemlich  grofsen  runden  Tupfen31.  Es  wäre  verführerisch,  darin  ornamental 
erstarrt  die,  dadurch  als  wesentlich  charakterisirten,  Durchbohrungen  wieder  zu  er- 
kennen; aber  bei  Athen  Nr.  1251  sind  aufser  den  Tupfen  auch  die  Löcher  vor- 
handen. Somit  läfst  sich  nichts  gegen  die  Auffassung  einwenden,  dafs  diese  durch- 
aus nicht  regelmäfsig  wiederkehrenden  Öffnungen  nur  bei  der  Herstellung  als 
sogenannte  Brennlöcher  gedient  hätten,  wie  etwa  bei  'E?7j[xspte  otp^.  1892  S.  220 
oder  B.  C.  H.  1898  S.  279. 

Damit  ist  aber  über  den  Ursprung  des  hohen  Fufses  noch  für  keine  der 
beiden  Gefäfsformen  etwas  entschieden.  Ussing  {De  nominibus  vasorum  S.  90 f.)  hat 
Panofkas  depixoTroii?  schon  richtiger  für  ein  vas  non  ad  bibendum ,  sed  ad  coquendum 
aptum  und  für  die  Zusammensetzung  einer  olla  cum.  lasano  erklärt,  das  ist,  wie  sich 
aus  seiner  Erörterung  S.  98  ergiebt,  ~/ß-pa  und  yoTporzoo;. 

Wie  der  /uiporcou;  gestaltet  war,  hat  m.  E.  Mau  "  ermittelt.  Es  ist  der  hohe, 
im  grofsen  und  ganzen  walzenförmige  thönerne  Ständer,  der  oben  in  siebartig  durch- 
löcherter Höhlung  ein  Kohlenfeuer  trug,  und  auf  welchem  ein  Topf  für  Speisen 
oder  Wasser  Platz  fand33.  Dafs  auf  dem  ^uipÖTcou;  auch  das  Wasser  zum  Bade 
gewärmt  wurde,  lehrt  Hesiod  (Werke  und  Tage  V.  748): 

MtjS'    «TCO    )(UTpOTt68u>V    aVETTlppSXTODV    aveXovia 

eaOsiv  jr/jos  Xösaöar  lizei  jmI  tote  etti  7roi'v/j. 
Bei  Homer  finden  wir  statt  dessen  den  Xo£ipo*/6o?  Tpiicou?  (1  346.  0  435,  vgl.  X  443. 
x  359).  aber  das  ist  kein  wesentlicher  Unterschied,  und  so  scheinen  sich  die  Ver- 
mutungen Hartwigs  und  Ussings  auf  das  Beste  zu  vereinigen.  Wie  eine  Bestätigung 
kommt  noch  hinzu  das  von  Pernice  veröffentlichte  junggeometrische  Gefäfs  (Athen. 
Mittheilungen  1892  Taf.  10  S.  205),  welches  so  offenbar  von  der  Form  des  Dreifufses 
beeinflufst  ist  und  sich  zugleich  mit  dem  Xeßr^  yoc^ixo?34,  noch  besser  mit  den  Kesseln 
aus  Menidi  vergleichen  läfst. 

30)  Dumont,  CeramiquesI  Taf.  9  (=  Brittisches  Mu-  33)  Vgl.  dazu  dieses  Jahrbuch  1890  S.  118  (Conze). 
seum  E  774).     'E<pT)(iEplc  dp/.   1897  Taf.   10,2.  1897    S.   160   (Winter).     Anzeiger  1896    S.   i<fe 

31)  Stackeiberg,  Gräber  der  Hellenen  Taf.  25.  (Brückner).  Robert,  Iliupersis  des  Polygnot 
Athen  Nr.  1252.  1250  =  Heydemann,  Vasen-  S.  55,49.  Eranos  Vindobonensis  S.  381  (Benn- 
bilder  Taf.   II,  I.  dorf).   'Ecp7jp.epl;  dp/.  1898  S.  216, 1  (Kuruniotis). 

Z2)  Rom.  Mittheilungen  1895  S.  38.  34)  Vgl.  'E/pijpuepi«  dp/.   1897  S.   137. 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II.  j  2  T 


Aber  es  bleiben  doch  Bedenken.  Es  wäre  auffällig,  wenn  bei  der  Zusammen- 
fügung eines  Gerätes  aus  zwei  Teilen  ein  so  charakteristisches  Stück  wie  der 
yo-poxoo<;  so  wenig  auf  die  Form  des  neuen  Gebildes  eingewirkt  hätte,  wenn  von 
seinen  Henkeln,  seinen  Öffnungen,  seiner  erbreiterten  Bekrönung,  die  doch  alle  auch 
bei  den  uns  nicht  erhaltenen  archaischen  Exemplaren  vorgebildet  gewesen  sein 
müssen,  gar  nichts  auf  das  neue  Gerät  übergegangen  wäre.  Und  doch  ist  schon 
bei  den  geometrischen  und  frühattischen  Exemplaren  nichts  mehr  von  alledem  zu 
spüren.  Andrerseits  sind  ähnliche  hohe  Untersätze  für  Kessel  auch  ohne  jede  fafs- 
bare  Beziehung  zum  goTp&totK  nachweisbar.  Furtwängler  hat  (Olympia  IV,  Die 
Bronzen,  S.  125)  dargelegt,  dafs  zu  den  bekannten  Bronzekesseln  mit  Greifenköpfen 
aufser  dreifufsartigen  auch  konische  Untersätze  gehörten  (vgl.  dort  Taf.  49);  ein 
verwandter  steht  unter  dem  ionischen  Deinos  in  Wien  bei  Masner,  Sammlung  antiker 
Vasen  Taf.  5  S.  20  Nr.  215.  Ähnliche,  nur  mehr  walzenförmige  Untersätze  sind  in 
der  geometrischen  Keramik  nicht  selten35,  und  mit  Recht  hat  man  für  diese  Form 
auf  das  eiserne,  allerdings  im  Grundrifs  nicht  runde,  sondern  drei-  oder  viereckige 
67toxpr1Tr/pi'8tov  des  Glaukos  hingewiesen36,  das  Herodot  in  Delphi  bewunderte  (1,25) 
und  das  auch  nach  dem  Untergang  des  silbernen  Kessels  noch  ein  vielgenanntes 
Stück  blieb37,  ^lyr^a  os  xou  u-oö^ugcto;  xaxa  -upyov  tj.aXiaxa  et;  txuoupov  dvtovxa  d~o 
sup'j-cspou  xoD  xdtco  (Pausanias  X,  16,  1).  Es  macht  dabei  für  uns  nichts  aus,  dafs  wir 
es  hier  und  auch  bei  den  von  Furtwängler  behandelten38  grade  mit  Untersätzen  von 
Krateren  zu  thun  haben:  Hegesander  bei  Athenaeus  V  S.  210,  b  nennt  das  u-oxp/jxy;- 
pi'ötov  Herodots  u-osTr^a  oiov  iypö^xr^v  xiva  aior^pdv,  und  der  Autor  selbst  versichert, 
dafs  man  xpotx^pot;  xal  d'XXa  axsu7)  darauf  setzen  könne,  ebenso  wie  ja  auf  die  irpöl}x*i 
nach  seinen  Zusammenstellungen  (V  S.  209,  f)  und  nach  Kallixeinos  (dort  S.  199,  c-f) 
aufser  dem  Krater  auch  ein  Xsß-/);39  oder  ein  xu~e>Aov  gesetzt  wurde  und  sie  auch 
ohne  jeglichen  Aufsatz  ein  Schaustück  und  ein  Wertgegenstand  sein  konnte40. 
Man  sieht  leicht,  die  Verwendung  solcher  Untersätze  war  durchaus  keine  beschränkte, 
und  auch  ihr  Name  wechselte  ebenso  vielfach  wie  ihre  Form.  Das  u-oxpr^^ptotov 
des  Glaukos  nennt  Pausanias  uTtoör^ot,  Hegesander  ur^oa-r^a,  Plutarch  ßdaic.  Dies 
letztere  Wort  verwenden  in  Bezug  auf  den  Krater  auch  die  Inschriften  C.  I.  G.  Sept. 
I  2422  und  3498  Z.  20,  ein  hölzernes  ßdöpov  uTroxpr^xrjpiov  nennt  C.I.G.  2139.  Wenn 
das  Gefäfs  Naukratis  I  Taf.  4, 3  die  Inschrift  trägt  (dort  Taf.  32,  1)  rioXs[X7p/6^ 
[txs  dvsö/jxs  tJuWöXcovi  xal  r/]v  7r[p]o^ouv  xal  xo  u7ro[xprix'rj]pi<JV,  so  wird  dadurch  nicht 
nur  dies  Gefäfs  als  Krater  gesichert,  sondern  sein  Vergleich  mit  dem  kyrenäischen 

35)  Conze,  Anfänge  griech.  Kunst  I  (Sitzungsberichte  yctXxrjiov    -/pTjTTJpo;   'Ap-foXi/oü    xpozov  ■  "e'ptc;   6e 

der   wiener  Akademie  LXIV)   Taf.  7.  8.  Annali  auxoü  YP'j;:(^v  XEtpaXa!  -poxposaot  etat;   vgl.  Jahr- 

1872    Taf.    K,    12    S.   151,76.       Pottier,     Vases  buch  des  Instituts  1887  S.  64,  26  (Böhlau).    Ro- 

antiques  du  Louvre  Taf.  19  S.  21,    A  490.  491.  schers  Lexikon  I  S.   1765  (Furtwängler). 

3C>)  Conze,  Anfänge  I  S.  9  (513).  39)  Ebenso  Suidas  und  Harpokration  unter  EYf-^Tj*7!- 

37)  Die  Stellen  in  Overbecks  Schriftqucllen  Nr.  263  Vgl.  Prellers  Polemon  S.   101. 

—  272,  vgl.  Frazers  Pausanias  V  S.  313.  40)  Vgl.     aufser     dem    Angeführten     auch    Bekkers 

38)  Für  diese  letzteren    ergiebt    sich    das    trotz    der  Anecdota  I  S.  245.     Pottier    im   Dictionnaire  des 
Vorrichtung  zum  Aufhängen  aus  Herodot  IV,  152  anüquiüs  III,   1   S.  456  unter  Incitega. 


132 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


Schalenbild  Arch.  Zeitung  1881  Taf.  13,1  erlaubt  uns  auch,  in  dem  dort  wieder- 
gegebenen Untersatz  eine  der  Formen  des  uTroxpirjXTjpiov  zu  erkennen,  wie  ja  auch 
der'  -po/ous  dort  nicht  fehlt.  Welche  Form  im  Einzelnen  die  von  Phanodikos  ins 
Prytaneion  von  Sigeion  geschenkten  Geräte  (xpr^pa  8s  xal  &itoxpi)njptov  xal  rjöjibv 
sotoxsv)  hatten,  können  wir  nicht  sagen,  aber  seine  Inschrift  (/.  G.  A.  492)  lehrt  uns 
aufser  der  allgemeinen  Übereinstimmung  mit  dem  naukratischen  Weihgeschenk  durch 
die  attische  Übertragung  der  fraglichen  Worte  (xpax9jpa  xaTctaxaxov  xal  tjQjjlov  eSeuxa) 
wieder  ein  Synonymon  dieses  Wortes  kennen,  das  zu  dem  wol  üblichsten  und 
allgemeinsten  Namen  dieser  Geräte  überleitet,  zu  uTioaxa'xr^  und  uTcoaxaxov.  Ihn 
rinden  wir  für  den  Untersatz  des  Krater41,  des  Perirranterion42,  des  sa/apiov43  und 
schliefslich  des  Xoux^ptov44,  und  auch  von  Pausanias  wird  in  der  Beschreibung  der 
delphischen  Lesche  genannt  (X,  26, 9)  ein  ur.oaxdxr^  ts  Xi'öou  xal  Xoux^piöv  saxiv  Itci 
T(p   ü-oavxz'Q  )(aXxoüv45. 

Ich  glaube  nach  alledem,  dafs  der.  hohe  konische  Untersatz  oder  Fufs  bei 
mancherlei  Gefäfsen  Verwendung  finden  konnte  und  uns  daher  an  sich  keine  Deutung 
der  in  Menidi  gefundenen  Geräte  vermittelt.  Diese  gewinnen  wir  aber  aus  der 
Form  des  oberen  Teiles  dieser  Geräte,  des  bald  tieferen  bald  flacheren  Beckens, 
das,  wie  schon  bemerkt  (Anm.  25),  auch  ohne  Untersatz  vorkommt,  das  aber  beim 
wirklichen  Gebrauch  ebenso  wie  der  Krater  zweckmäfsig  auf  einen  solchen  gestellt 
wurde.  Besonders  charakteristisch  scheint  mir  der  Ausgufs  zu  sein,  der  bei  mehreren 
dieser  Becken  vorhanden  ist  (vgl.  Abb.  10.  29  und  Anm.  25),  bei  den  meisten 
sich  voraussetzen  lassen  würde,  womit  natürlich  nicht  gesagt  sein  soll,  dieser  Ausgufs 
müsse  überall  vorhanden  gewesen  sein.  Er  ist  aber  an  einer  flachen  oder  auch 
bauchigen  Schüssel  so  auffallend,  dafs  wir  von  ihm  aus  schliefsen  müssen.  Niemand 
wird  ein  Gefäfs  zum  Eingiefsen,  eine  Kanne,  so  gestalten.  Diese  Schüsseln  waren 
vielmehr  offenbar  bestimmt,  eine  Flüssigkeit  aufzunehmen,  die  nach  dem  Gebrauch 
als  wertlos  fortgegossen  wurde,  mit  einem  Wort,  es  sind  Waschbecken46.  Dafs 
diese  Xooxr^pia  meist  auf  hohem  Fufs  standen,  ist  aus  zahlreichen  Denkmälern  zur 
Genüge  bekannt;  dafs  daneben  Becken  ohne  Fufs  vorkamen,  die  man  je  nach  Wunsch 
auf  einen  Untersatz  stellte,  versteht  sich  zwar  von  selbst,  mag  aber  durch  den 
Hinweis  auf  die  Anm.  44  angeführten  Stellen  noch  bekräftigt  werden;  vgl.  auch 
Blinkenberg,  Athen.  Mittheilungen  1898  S.   16. 

41)  In  Athen:  C.  I.  A.  II  667  Z.  26.  674  Z.  10.  45)  Wie  die  Worte  wechseln,  scheint  mir  auch  die 
677  Z.  35.  816  Z.  4.  817  Z.  20.  818  Z.  16.  Inschrift  Mouaetov  xai  ßißXioS^xT]  tt);  EoaYjxXixTJ« 
819  Z.  24.  IV,  2  700b,  B  Z.  26,  in  Delos:  B.  C.  E/oXr)?  V,  2  (Oovrpiep,  Tpxavtov  Trsot'ov)  S.  22 
H.   1882  S.   117,8.     1886  S.  467.     1890  S.  413.  zu    lehren,    wo    einer   ßwp.6v    xoei    tov  b>  oö£iot; 

42)  In  Athen:  C.  I.  A.  II  816  Z.  6.  817  Z.  32.  tgü  vaoü  Xo'Jirjpa,  doch  offenbar  ein  Perirranterion, 
819  Z.  26.    IV,  2  767  b  Z.  66,  in  Delos:  B.  C.  H.  weiht. 

1886  S.  467.     1890  S.  413.  46)  Auch  bei  heutigen  Tauf  becken  der  griechischen 

43)  In  Delos:  B.  C.  H.  1890  S.  415  (wenn  die  Er-  Kirche,  die  überhaupt  mit  diesem  Gerät  manchcr- 
gänzung  gesichert  ist).  lei  Berührungspunkte,  vielleicht  sogar  wirklichen 

44)  In  Athen:  C.  I.  A.  II  678,  B  Z.  36,  nach  Pollux  historischen  Zusammenhang  haben,  kann  man 
(10,  46  vgl.  79)  auch  im  Verzeicbnifs  der  5tj[M0-  ähnliche  Ausgüsse  sehen. 

7rpaxa  (vgl.  dazu  Köhler  im  Hermes  18S8  S.  397). 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


133 


Wir  können  nicht  annehmen,  dafs  eine  so  grofse  Anzahl  von  Luterien  am 
Grabe  von  Menidi  nur  als  Weihgeschenke  ohne  besondere  Beziehung  aufgestellt 
worden  seien,  vielmehr  ist  ohne  weiteres  klar,  dafs  es  hier  üblich  war,  den  Heroen 
als  Opfergabe  ein  Bad  darzubringen.  Die  Salbgefäfse  (oben  S.  128),  die  im  wirk- 
lichen Leben  untrennbar  dazu  gehörten,  mögen  auch  hier  als  notwendige  Ergänzung 
gegolten  haben. 

Eine  solche  Bedeutung  des  Bades  ist  uns  nicht  nur  für  den  Kult  des 
Sosipolis  in  Olympia  bezeugt47,  sondern  auch  durch  den  priesterlichen  Titel  Xouxpo- 
epopo?,  den  wir  in  Sikyon  (Aphrodite)48,  Bargylia  (Artemis  Kindyasr)19  und  Milet 
(Kabiren)50  finden.  Auch  die  argivischen  'Hpsai'oes51  haben  wir  hier  zu  nennen, 
wenn  die  Erklärung  des  Hesych  genau  ist,  sie  also  das  Bad  in  den  Tempel  brachten. 
Wie  die  Darbringung  des  Bades  in  diesen  Fällen  erfolgte,  ob  wirklich  eine  Waschung 
des  Götterbildes  sich  anschlofs,  ist  kaum  zu  ermitteln.  Von  den  Reinigungsfesten 
wie  den  Plynterien,  an  welchen  das  Bild  aus  dem  Tempel  weg  zum  Meere  oder 
Flusse  geführt  wurde,  sind  diese  Darbringungen  im  Tempel  zunächst  zu  scheiden, 
obwol  verwandte  Anschauungen  zu  Grunde  liegen. 

Die  Bedeutung  des  Bades  im  Totenkult  ist  uns  vor  allem  durch  die  attische 
Sitte  geläufig,  die  sich  in  der  Darbringung  eines  Brautbades  bei  der  Bestattung 
Unverheirateter  und  der  Aufstellung  des  dabei  benutzten  Gefäfses,  der  Lutrophoros, 
auf  ihrem  Grab  bekundete.  Als  ich  die  Denkmäler,  welche  uns  dieser  Brauch  hinter- 
lassen hat,  zu  erläutern  versuchte,  habe  ich  mich  zu  sehr  im  Rahmen  der  aus- 
gebildeten Sitte  gehalten  und  habe  deshalb  auf  eine  Erklärung  ihres  Ursprungs 
verzichten  müssen  52.  Mit  Recht  hat  aber  Brückner 53  darauf  hingewiesen,  dafs  sich 
schon  in  den  reichen  Gräbern  der  Dipylonzeit  das  grofse  Wassergefäfs  neben  allerlei 
andern  Geräten  des  täglichen  Lebens  findet;  mir  ist  nach  dem  ganzen  Befund 
wahrscheinlich,  dafs  damals  die  Sitte  noch  nicht  auf  die  Ledigen  beschränkt  war, 
denen  man  diese  besondere  Form  der  Grabspende  später  vorbehielt,  indem  man 
sie  zu  dem  Brautbad  in  Beziehung  setzte,  das  ihnen  gebührt  hätte,  und  das  ihnen 
nicht  vorzuenthalten  fromme  Pflicht  war.  Denn  auch  andern  Toten  hat  man  ein 
Bad  dargebracht.  Das  bezeugt  uns  vor  allem  Sophokles,  der  in  der  Elektra  V.  84 
(Tratpos  yiovTz;  Xouxpa)  und  434  (Xouxpa  rcpoacpspeiv  Ttatpi)  diese  Opfergabe  zum  Grab 
des  Agamemnon  bringen  läfst,  und  dasselbe  mufs  doch  Äschylus  mit  dem  etwas 
undeutlichen  Ausdruck  (Choephoren  V.  130)    /souaa  taaSs  ^s'pvißa?  cpöitoT^    meinen. 


4r)  Pausanias  VI,  20,  2:    ^  oe   rrpeoßüxts   it  9epc<7:e6-  48)  Pausanias  II,   10,4:   7iap9e\o«  iepoiauvrjv  lithtiov 
ouaa   xöv  2(wat7:oX[v   .  .  .    Xouxpa    xe    läppet   tu!  lyouacr  Xouxpcxpo'pov  ttjv  7iap9£vov  övo|J.a£ouat. 

9ei;7    xal    (J.a£<*S    -/.otxaxi'97)Gtv    aüxci)     pu[j.scy|jivas  49)  B.  C.  H.   1889  S.  38. 

fjuftitt.     Vgl.  dazu  Robert,  Athen.  Mittheilungen  50)  %B.  C.  H.  1877  S.  288. 

'893  s.  37fr.     Nach  Pausanias  IV,  33,  1   cpe'pouai  51)  Hesych:   'HpeatSe;*    xo'pat    od    Xciutpa    xop\(£o'J:Jat 
te  dvd  -äaav  ^uepav  uöcop  cb:ö  tt);  Trrjrj;  lz  xoü  t^  "Hp?-     Etym.  M.  'Hpeat'os?,    cd   le'psiai  tt);  h 

Awj  toü  MöcufActTa  to  uprjv;  auch  an  der  Ithome  ^pysc  "Hpa?  .  .  .  ai  dp'joj/svai  xa  Xouxpa. 

haftete  eine  Geburtssage  des  Zeus.  52)  Athen.  Mittheilungen  189 1  S.  371,  besonders  S. 399. 

53)  Athen.  Mittheilungen  1893  S.   145. 


134 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


Zenobios'4  erklärt  VI,  45  Xöov.a  Xooxpa:  xa  tot«  vExpoi*  e-icspousva.  sxoiaiCsxo  yap  eVt 
xobi  xobou^  Xouxp«.  Schliefslich  hat  uns  Athenaeus  IX  S.  409,  f  sogar  das  Ritual 
solcher  Darbringungen  erhalten:  töuo»  os  xccXeTtai  ixap'  'Aöijvatot;  aTroviu.ij.ot  Itz\  x&v  eis 
xtur^v  tot»  vsxpots  "j'tvolus'vtov  Kflrt  ^~l  x">v  T0U»  ivayeis  xaöatpovtouv,  «>;  xai  KXetÖ7jfj.o»  sv  im 
STtrj'p'acpotxsvm  '  E;7j7)TU(» .  itpoösU  7«p  Trepl  svo"|'tatxu)v  ■ypoupsi  xaoe*  opu£ai  ßoDuvov  rpo; 
icJTrepav  xoö  a^uaxoe,  ezcixa  Trapa  xov  ßöüuvov  Trpö;  s<3T:spav  ßXs7rs,  53(op  xaxcfyss  Xs"/«)v 
xaos*  uaiv  a-6vt[jLfxa  01«  j(pY]  xal  01;  öejjus.  I-sixa  auöi?  u.upov  xaxayss.  Über  das  attische 
Totenfest  der  68pocpopia  sind  wir  leider  zu  wenig  unterrichtet,  um  es  mit  Sicherheit 
heranziehen  zu  dürfen,  obwol  vielleicht  in  Beziehung  auf  sie  in  dem  oxforder 
Opferkalender  geradezu  das  Wort  Xouxpov  (oder  sxXouxpov?)  verwendet  ist  (H.  von  Prott, 
Leges  sacrae  S.  11)  und  O.  Müller  (Eumeniden  S.  141)  sogar  eine  weit  verbreitete 
Sitte  der  Hydrophonen  annimmt,  die  im  Hinabgiefsen  eines  Totenbades  in  Gruben 
oder  Abgründe  bestanden  habe55. 

Die  Darbringung  des  Bades  an  die  Toten  ist  jedenfalls  bezeugt,  und  die 
Gefäfse  in  Menidi  haben  damit  ihre  Erklärung  erhalten,  um  uns  sogleich  ihrerseits 
einen  weiteren  Aufschlufs  zu  geben.  Das  aus  Cicero  {De  legibus  II,  66)  bekannte 
Gesetz  des  Demetrios  von  Phaleron  beschränkte  die  erlaubten  Grabmäler  auf  drei 
Formen,  colnmella,  mensa,  labellum.  Was  wir  darunter  zu  verstehen  haben,  hat 
Brückner,  leider  bisher  nur  ganz  kurz,  überzeugend  dargelegt  (Arch.  Anzeiger  1892 
S.  23):  es  sind  die  bekannten  Säulen,  die  länglichen,  basenartigen  Aufsätze  und 
schalenartige  Gefäfse  auf  hohem  Fufs.  Dafs  Demetrios  diese,  von  seiner  Zeit  an 
für  lange  ausschliefslich  üblichen  Formen  z.  T.  erst  geschaffen  habe,  kann  ich  nicht 
glauben;  höchstens  die  den  bestimmten  Zweck  in  so  nüchterner  Weise  anstrebende 
Säule  könnte  man  für  eine  solche  Erfindung  halten;  die  mensa  ist  es  zweifellos 
nicht,  und  das  charakteristische  und  schwerlich  bedeutungslose  labellum  läfst  sich 
doch  auch  nicht  leicht  so  erklären.  Aber  es  fehlten  bisher  die  Monumente,  welche 
den  Ursprung  erkennen  liefsen.  Die  hat  uns  jetzt  das  Grab  von  Menidi  geschenkt: 
wenn  wir  dort  das  Wasserbecken  auf  hohem  Fufs  als  typisches  Gerät  des  Toten- 
kultes verwendet  und  beim  Grab  aufgestellt  sehen,  dürfen  wir  ähnliche  Sitte  auch 
sonst  in  Attika  voraussetzen  und  aus  ihr  die  Denkmalform  herleiten,  welche  Deme- 
trios neben  jenen  beiden  andern  noch  weiter  bestehen  liefs.  Ein  sicheres  Beispiel 
solchen  Grabschmuckes  wenigstens  besitzen  wir  in  der  von  Pernice,  Athen.  Mitthei- 
lungen 1892  Taf.  10  S.  205  veröffentlichten  junggeometrischen  Vase;  zu  nennen  sind 
auch  die  als  Grabmäler  verwendeten  grofsen  kelchartigen  Dipylongefäfse  (Athen.  Mit- 
theilungen 1893  S.  92),  obwol  zugestanden  werden  mufs,  dafs  bei  ihnen  die  Form  des 
Beckens  nicht  so  deutlich,  und  die  Möglichkeit  anderen  Ursprunges  nicht  zu  leugnen 
ist.  Trotzdem  habe  ich  die  verwandten  geometrischen  Stücke  von  Menidi  zunächst 
mit  unter  die  Becken  aufnehmen  zu  dürfen  geglaubt  (vgl.  S.  125).    Aber  auch  wenn 


M)  Göttinger     Parömiographen    I     S.    174,     ebenso  von     Wasser     und     Wein     bestimmt     scheinen 

Hesych  und  Suidas  u.  d.  W.  (Lanckoroiiski,  Pisidien  S.  67),  hierher  gehören, 

ss)  Ob     die     gefäfsartigen     Einarbeitungen     neben  wage  ich  nicht  zu  entscheiden, 
einem  Grabe    in  Termessos,    die    zur  Aufnahme 


Wolters,  Vasen  aus  Menidi.     II. 


135 


sich  herausstellen  sollte,  dafs  sie  und  die  genannten  kolossalen  Dipylongcfäfse  anders 
zu  beurteilen  sind,  würde  ihre  Ausschliefsung  unsere  Folgerungen  nicht  beein- 
trächtigen. 

Die  Funde  vom  Kuppelgrab  bei  Menidi  lehren,  dafs  der  dortige  Kult  von 
der  mykenischen  Epoche  an  ununterbrochen  gedauert  hat.  Das  ist  eine  für  die 
Beurteilung  der  mykenischen  Zeit  in  Attika  nicht  unwichtige  Thatsache50.  Der 
Kult  hört  im  fünften  Jahrhundert  auf;  Reste  die  jünger  wären  als  der  ausgebildete 
rotfigurige  Stil  fehlen  durchaus  (Kuppelgrab  S.  50).  Aber  der  Kult  ist  nicht  langsam 
erloschen  und  in  Folge  mangelnder  Pietät  in  immer  zunehmender  Ärmlichkeit  er- 
storben; grade  einige  der  jüngsten  Gefäfse  (vgl.  Nr.  4  und  80)  gehören  zugleich  zu 
den  allerstattlichsten  ihrer  Art.  Ich  glaube,  dafs  wir  deshalb  ein  Recht  zu  der 
Annahme  haben,  der  Kult  sei  durch  ein  äufseres  Ereignifs  plötzlich  unterbrochen 
worden.  Als  ein  solches  Ereignifs  würde  sich  der  peloponnesische  Krieg  wie  von 
selbst  darbieten.  Im  archidamischen  Krieg  war  Acharnai  vom  Feinde  besetzt  und 
verwüstet,  seine  Bewohner  sicher  geflohen,  und  auch  während  der  Besetzung 
Dekeleias  durch  die  Spartaner  wird  ein  ähnlicher  Zustand  dort  geherrscht  haben. 
In  diesen  Zeiten  ist  der  Heroenkult  zu  Grunde  gegangen,  der  seit  der  mykenischen 
Epoche  hier  bestanden  hatte,  und  dessen  einzige  Reste  für  uns  die  Scherben  bilden, 
deren  Zeugnifs  zu  verstehen  und  zu  nutzen  ich  versucht  habe. 


Athen,  Juni  1899. 


Paul  Wolters. 


56)  Dafs  auch  in  Mykene  Heroenkult  an  die  alten 
Gräber  sich  angeschlossen  habe,  hat  man  aus 
der  Scherbe  mit  dem  Namen  des  Heros  (I.  G.  A. 
29)  geschlossen  (Furtwängler  und  Loeschcke, 
Mykenische  Vasen  S.  52)  ebenso  wie  aus  dem 
Vorkommen  jüngerer,    besonders    geometrischer 


Vasenscherben  in  dem  Gang  des  einen  Kuppel- 
grabes (des  sogenannten  der  Klytaimestra).  Aber 
dies  Vorkommen  will  Tsundas  (M'jxrjvat  S.  133. 
140)  durch  eine  gewaltsame  Öffnung  und  Be- 
raubung erklären. 


^^jJbvvrsA. 


N^joc5Ua/vA 


DIE  KATZEN  IM  ALTERTUM. 

Durch  die  Güte  des  Herrn  Prof.  C.  Robert  in  Halle  bin  ich  in  der  Lage,  zwei  bis 
jetzt  noch  nicht  veröffentlichte  Vasenbilder  der  Sammlung  Jatta  in  Ruvo  bekannt  zu 
machen  (Fig.  i,  welche  nur  die  Hauptgruppe  giebt,  und  2).  Die  Darstellungen  an  sich 
sind  nicht  besonders  bemerkenswert,  es  sind  eben  Erzeugnisse  einer  apulischen  Fabrik 
(die  wahrscheinlich  in  Ruvo  selbst  bestand);  auf  Grund  der  vorhandenen  beliebten  Vor- 
lagen haben  die  Maler  aus  Jünglingen  und  jungen  Mädchen  mit  Einmischung  von  Eroten 


Scenen  gebildet,  in  denen  man  umsonst  einen  tieferen  Sinn  gesucht  hat;  es  verlohnt  sich 
deshalb  auch  nicht,  neben  der  Abbildung  eine  genaue  bis  ins  einzelne  gehende  Be- 
schreibung zu  bieten,  da  aus  ihr  für  die  Erkenntnis  des  Inhalts  doch  Weiteres  sich  nicht 
ergeben  würde;  auch  hat  Jatta  in  seinem  Katalog  (No.  1016  u.  1555)  schon  mit  der 
gröfsten  Sorgsamkeit  und  Ausführlichkeit  die  Einzelheiten  der  Bilder  erläutert,  so  dafs 
nichts  hinzuzufügen  bleibt.  Nur  in  einer  Beziehung  heben  sich  die  beiden  Vasenbilder 
aus  der  grofsen  Reihe  ähnlicher  apulischer  Vasenbilder  heraus,  weshalb  sie  auch 
eine  besondere  Publikation  verdienen,  das  ist  die  Mittelscene:  eine  Frau,  einmal 
stehend,  das  andre  Mal  sitzend,  in  Gespräch  mit  einem  Jüngling  begriffen,  läfst  auf 
dem  erhobenen  Arm  ein  Kätzchen  spazieren  gehen,  und  dieses  Kätzchen  bildet 
offenbar    auch    den   Gegenstand   der  Unterhaltung  zwischen  Jüngling  und  Jungfrau. 


Engelmann,  Die  Katzen  im  Altertum. 


137 


[an  wird  dadurch  vor   die  Frage  gestellt:    Wie    steht  es  mit  der  Verbreitung  der 
latze  im  Altertum? 


Fig.  2. 

Bekanntlich  ist  es  V.  Hehn,  der  in  seinem  Buch  »Kulturpflanzen  und  Haus- 
tiere in  ihrem  Übergang  aus  Asien  nach  Griechenland  und  Italien  sowie  in  das 
übrige  Europa,  historisch-linguistische  Skizzen«  (die  letzte,  sechste,  Auflage  ist  nach 
dem  Tode  des  Verfassers  von  0.  Schrader,  mit  botanischen  Beiträgen  von  A.  Engler, 
1894  herausgegeben)  das  Vorkommen  der  Hauskatze  auf  Ägypten  beschränkt  und 
ihre  Weiterverbreitung  in  Europa  erst  in  die  Zeit  der  Völkerwanderung  gesetzt  hat. 
Die  Gründe,  die  ihn  zu  dieser  Annahme  geführt  haben,  sind  zahlreich;  so  ist  es 
z.  B.  auffällig,  dafs  vielfach  in  der  Litteratur  an  Stellen,  wo  man  die  Erwähnung 
der  Katze  erwartet,  andere  Tiere  dafür  eintreten,  vgl.  die  bekannte  Fabel  des  Horaz 
(Sat.  II  6,79)  von  der  Stadtmaus  und  Feldmaus;  wenn  die  beiden  Mäuse  sich  im 
Stadthaus  gütlich  thun  und  nun  plötzlich  gestört  werden  sollen,  was  wäre  da  natür- 
licher gewesen,  als  dafs  plötzlich  die  Katze  erscheint?  aber  nein,  die  Thüren  öffnen 
sich  mit  Geräusch,  lautes  Hundegebell  erschüttert  das  Haus,  beide  Mäuse  laufen 
ängstlich  hin  und  her  und  fürchten  sich  fast  zu  Tode.  Hier  läfst  das  Motiv  der 
Bedienten,  die  frühmorgens  zur  Reinigung  des  Saales  eintreten,  darauf  schliefsen, 
dafs  die  Katze  als  die  ärgste  Feindin  der  Maus  dem  Dichter  nicht  bekannt  oder 
wenigstens  nicht  handgerecht  war.  Ein  anderer,  gleichfalls  bedeutsamer  Beweis 
wird  aus  den  Nachrichten  von  Pompeji  abgeleitet.  Dort  sind  alle  möglichen  Tier- 
gerippe unter  den  Lapilli  hervorgezogen  worden;  Pferde,  Hunde,  Ziegen  und  andere 
Haustiere  wurden  verschüttet  und  ihre  Reste  wiederaufgefunden,  »merkwürdiger 
Weise  waren  aber  alle  Katzen  schon  bei  Zeiten  verschwunden« ;  je  mehr  die  Katze 
sich  an  das  Haus  hält,  nicht  an  die  eine  oder  andre  Person  anschliefst,  um  so 
unglaublicher  ist  es,  dafs  bei  dem  Vesuvausbruch  alle  Katzen  ihre  gewöhnlichen 
Wohnstätten  verlassen  hätten;  dagegen  hört  jede  Merkwürdigkeit  auf,  wenn  es  in 
der  Stadt  eben  noch  keine  Katzen  gab.  Nun  werden  freilich  eine  ganze  Reihe  von 
antiken  Stellen  angeführt,  wo  von  Tieren  geredet  wird,  die  als  Feinde  der  Mäuse 
gepflegt  und  ?ls  ^aXrn  aiXoupo;,  felis,  mustela  u.  a.  bezeichnet  werden,  aber  es  ist. 
keine  Sicherheit  zu  gewinnen,  dafs  darunter  wirklich  unsere  Katze  verstanden  wird 


j  -jg  Engelmann,  Die  Katzen  im  Altertum. 

»Als  Feinde  der  Maus,  und  sie  hat  deren  viele,  mufsten  auch  frühzeitig  die  das 
Haus  des  Menschen  umschleichenden  Tiere,  das  Wiesel  mit  seinen  Unterarten,  Iltis, 
Marder,  wilde  Katze  beobachtet  werden;  einige  davon  wurden  deshalb  gehegt  und 
nicht  verfolgt  und  traten  in  eine  Art  Gemeinschaft  mit  den  Menschen;  Wiesel  und 
Marder  lassen  sich  zähmen,  und  ehe  die  Katze  eingeführt  war,  geschah  dies  viel 
häufiger  als  jetzt.  Doch  litt  unter  diesen  Räubern  auch  wieder  das  Federvieh, 
besonders  dessen  junge  Brut,  und  man  suchte  sie  dann  wieder  abzuhalten  und 
machte  ihnen  den  Krieg.«  Leider  haben  die  Alten  zwischen  den  einzelnen  Tieren 
nie  wissenschaftlich  streng  unterschieden,  so  dafs  die  Möglichkeit  nicht  abzuleugnen 
ist,  dafs  nicht  die  Hauskatze,  sondern  die  damit  verwandten  oben  genannten  Tiere 
unter  den  gebrauchten  Ausdrücken  zu  verstehen  sind;  man  wird  dies  um  so  mehr 
zuzugeben  geneigt  sein,  wenn  man  aus  der  heute  geltenden  Zoologie  erfährt,  dafs 
eine  grofse  Zahl  der  zum  Katzengeschlecht  gehörenden,  aber  von  der  Hauskatze 
ganz  scharf  unterschiedenen  Tiere  noch  heute  gezähmt  und  zur  Vertilgung  der 
Mäuse  und  anderen  Ungeziefers  verwendet  werden.  So  wird,  um  nur  einige  Bei- 
spiele anzuführen,  nach  Brehms  Tierleben  I  S.  508  die  Tigerkatze  (felis  tigrinä) 
noch  heute  gezähmt  und  zur  Reinigung  des  Hauses  von  Mäusen  und  Ratten  ver- 
wendet; dasselbe  gilt  von  vielen  Arten  der  Viverridae,  so  z.  B.  der  Ginsterkatze 
(S.  557),  die  in  der  Berberei  vollständig  unsere  Hauskatze  vertritt;  auch  das  Wiesel 
wird  heute  noch  gezähmt  und  zur  Mäusejagd  verwendet  (S.  618).  Demnach  kann 
man  aus  den  zahlreichen  Stellen,  an  denen  von  derartigen  Tieren  des  Katzen- 
geschlechts geredet  wird,  keine  Sicherheit  gewinnen,  ob  wirklich  unsere  Hauskatze 
oder  andere  zu  ähnlichen  Zwecken  verwendete  Tiere  gemeint  sind  ',  und  so  könnte 
die  Frage  nach  der  Verbreitung  der  Hauskatze  nie  gelöst  werden,  wenn  es  nicht 
gelingt,  zu  der  litterarischen  Überlieferung  noch  andre  Quellen  hinzuzufinden. 

Dafs  die  Katze  in  Ägypten  als  Haustier  vorhanden  war,  steht  nicht  nur  aus 
den  Nachrichten  der  Schriftsteller  fest,  sondern  ergiebt  sich  auch  aus  den  grofsen 
Massen  von  Katzenmumien  und  Katzengebeinen,  die  in  Bubastis  und  an  andern 
Orten  gefunden  worden  sind;  wie  heilig  sie  gehalten  wurde,  und  wie  streng  jede 
Tötung  eines  solchen  Tieres  bestraft  wurde,  das  geht  nicht  nur  aus  Herod.  .II 66 
hervor,  sondern  dafür  bietet  ein  von  Diodor  berichteter  Vorgang,  den  er  selbst  als 
Augenzeuge  beobachtete,  einen  deutlichen  Beweis 2.  Man  begreift,  dafs  bei  solchen 
Verhältnissen  die  Ausfuhr  leicht  gefährlich  sein  konnte;  wenngleich  nichts  davon 
überliefert  ist,  dafs  die  Ausfuhr  der  Katzen  verboten  war,  so  könnte  man  doch  bei 
der  Heiligkeit,  in  der  das  Tier  allgemein  stand,  leicht  etwas  Derartiges  annehmen. 

])  Die  hauptsächlichsten  Stellen  sind  bei  V.  Hehn  Vgl.  noch  K.  Sittl,  Zur  Gesch.  d.  Hauskatze,  in 

und   bei   Daremberg   et   Saglio   Dict.   des  ant.  I  Arch.  f.  lat.  Lexicogr.  V  (1888)  S.   133. 
S.  689.  699  verzeichnet,  vgl.  noch  Ann.  des  scienc.       2)  I  83, 8  dzoxTetvavro«  Taipafou  tivo;  ai'Xoopov  xal 

nat.  XVII    (1829)   S.  165.     Dafs  Aristoteles  Zie  toü    71X7)8005    auvSpajxovxo?    int    rrjv    olxt'av    toü 

2.  540a  10    unter    cciXoupo;    wirklich   die  Katze  npd$avToc ,   oute  ol  TtefjupIHvTec   bnb  toö  ßaotXeius 

versteht,    scheint  mir   unzweifelhaft,    aber    auch  ä'ppvxes    iizl    ttjv    rapcciTTjatv    oute   6  XOtvo«  arro 

bei    ihm  scheinen    die  Bezeichnungen  at'Xoopos,  ttjs  Tdupu);  cpdßoc  foxuaev  l&\l<süai  ttj?  Tt.u-wpt'as 

IXT15,    y«X^    mehrfach    ineinander  überzugehen.  töv  av8pu)7rov ,  xctirrep  dxouai'u>«  toöto  7te7rp<r/o,Ta. 


Engelmann,  Die  Katzen  im  Altertum.  j  -5Q 

Aber  doch  wäre  nicht  zu  begreifen,    dafs   nicht,    nachdem  einmal  der  Verkehr  mit 
Ägypten    eröffnet    war,    einzelne  Exemplare  nach  Griechenland  und  Italien  gelangt 
wären.      Die    Zahl    der    griechischen    Niederlassungen    in    Ägypten    war    seit    dem 
sechsten  Jahrhundert  nicht  gering;  sollten  z.  B.  die  in  Naukratis  und  anderen  Orten 
angesiedelten  Hellenen   nicht  auch  Katzen   gehalten  haben?    Und    sollten    bei    dem 
regen  Handelsverkehr  zwischen  Ägypten  und  Griechenland,    selbst  wenn  man  noch 
so  strenge  Ausfuhrverbote  voraussetzt  (von  denen  wir  aber  durchaus  nichts  wissen), 
nicht    einzelne  Exemplare    des    merkwürdigen    und    nützlichen   Tieres    zur  Ausfuhr 
gelangt    sein?    Man    sollte    das  wohl    ohne  weiteres  annehmen,    selbst  wenn  keine 
Zeugnisse  dafür  vorhanden  wären;    aber  an   solchen  Zeugnissen   mangelt  es  nicht. 
Einem  litterarischen  (Diodor.  I  84  erzählt,    dafs  die  ägyptischen  Soldaten  auf  ihren 
Feldzügen  aufserhalb  ihres  Landes  aller  Katzen,    die    sie   antreffen,    sich  annehmen 
und  sie  mit  nach  Ägypten  zurückführen)  könnte  man  vielleicht  jede  Bedeutung  ab- 
sprechen, und  deshalb  soll  hier  kein  Gewicht  darauf  gelegt  werden.     Um  so  wichtiger 
sind  die  Beweise,  die  von  den  Denkmälern  geliefert  werden.     Da  sind  zunächst  zwei 
Vasen  aus  Kameiros,  die  ohne  Zweifel  aus  athenischer  Fabrik  stammen,  (R.  Engel- 
mann Due  lezioni  di  mtisica  in  Ann.  1878  S.  284   Tav.  d'ag.  O.  P.).     Die  Malereien 
beider  Vasen  führen  uns  in  eine  athenische  Schulstube  ein,    in   der  Musikunterricht 
erteilt  wird,  und  beide  Male  rindet  sich  eine  durch  die  Barthaare  (auf  dem  Original 
deutlich  zu  erkennen),    den    langen  Schwanz  und  die  sonstige  Bildung  deutlich  be- 
zeichnete Katze  mit  in  den  Kreis  der  Figuren  eingefügt.     Auf  der  einen  Vase  führt 
ein  älterer  Mann,  der  seinen  Liebling  zum  Unterricht  begleitet  hat,  das  Tier,  durch 
dessen  Überreichung  er  sich  die  Gunst  des  Knaben   zu  erwerben  gesucht  hat,    an 
einem  langen  Bande,    so  dafs  man  sieht,    es    handelt  sich  um  ein  seltenes  an  den 
Ort  noch  nicht  eingewöhntes  Tier,  das  man  noch  unter  strenger  Beobachtung  halten 
zu  müssen  glaubt,    auf  der  andern  dagegen  scheint  die  Katze  schon  mehr  Bürger- 
recht oder  wenigstens  Hausrecht  gewonnen  zu  haben,  sie  hat  auf  dem  Sessel  Platz 
genommen,  der  einem  der  Schüler  dienen  soll,  und  dieser  scherzt  mit  ihr,  hält  ihr 
sein  Musikinstrument  hin,    als    ob    er    sie   einladen    wolle,    auch    in  Bezug  auf  die 
Musikübung  ihn  für  die  eine  Stunde  zu  vertreten.     Als  fremdes,  noch  am  Strick  zu 
führendes  Tier  erscheint  die  Katze  auch  auf  einer  Vase  der  Sammlung  Panckoucke 
(Dubois  Catal.  Panckoucke  134  n.  45,  Dict.  d.  ant.  I  S.  689);  dort  erblickt  man  zwei 
athenische  Jünglinge,    von    denen  der  eine  in  der  rechten  Hand  einen  Hahn  trägt, 
während  er  an  einem  Bande  mit  der  linken  Hand  eine  sich  emporbäumende  Katze 
festhält;    ihm  gegenüber  steht  ein  zweiter  Jüngling,    der   mit  der  rechten  Hand  auf 
die  Katze  zeigt,  während  sein  Hund  hinter  ihm  umsonst  durch  »Schönmachen«  die 
Aufmerksamkeit  seines  durch  die  Neuheit  geblendeten  Herrn  zu   erregen  versucht. 
Man  fühlt  sich  durch  dies  Bild  ohne  weiteres  in  die  Zeit  versetzt,  wo  die  Einführung 
der  Katze  dem  bisherigen  Lieblingstier  der  Jugend,    dem  Hunde,    offenbar  Eintrag 
thut,    und  man  erkennt  auf  der  andern  Seite,    dafs  man  noch  nicht  so  weit  ist,  die 
Katze  als  das  mit  dem  Hause  gleichsam  verwachsene  Tier  zu  betrachten;    sie   gilt 
als  Seltenheit,  die  von  den  älteren  Freunden  der  Jugend  geschenkt  wird,  auf  deren 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts.   XIV.  .  I  I 


j^O  Engelmann,  Die  Katzen  im  Altertum. 

persönliche  Anhänglichkeit  man  sich  aber  noch  nicht  verlassen  kann,  so  dafs  es 
unter  allen  Umständen  rätlich  scheint,  sie  am  Bande  zu  führen. 

Als  Haustier,  als  Feindin  der  Hausmaus,  erscheint  die  Katze  dagegen  auf  einer 
Vase  des  Berliner  Museums,  die  aus  der  Sammlung  Sabouroff  stammt 3.  Man  erblickt 
ein  Speisezimmer,  in  dem  sich  Mäuse  zu  schaffen  machen;  da  erscheinen  plötzlich  zwei 
Katzen,  so  dafs  die  Mäuse  erschreckt  an  den  Kandelabern  in  die  Höhe  klettern;  aber  an- 
statt die  Mäuse  zu  fangen,  beschäftigen  sich  die  Katzen  mit  dem  Inhalt  zweier  Schüsseln. 
In  ähnlicher  Weise  erscheint  die  Katze  auf  einem  bei  Lenormant  El.  cer.  IV  82  ab- 
gebildeten etwas  jüngeren  Vasenbild  aus  der  Sammlung  Blacas;  ein  Jüngling,  im 
Gespräch  mit  einer  Frau  begriffen,  hält  in  der  linken  gesenkten  Hand  die  Strigilis, 
während  die  rechte  Hand  einen  kleinen  Vogel  vor  die  Brust  hält,  nach  dem  eine 
über  den  Rücken  her  kommende  Katze  schon  mit  der  einen  Pfote  greift.  Auf 
Grund  dieses  Vasenbildes  wird  man  auch  nicht  anstehen,  auf  dem  schönen  Grab- 
relief in  Athen  (Conze,  Die  Griechischen  Grabreliefs  Nr.  1032,  ein  stehender 
Jüngling  hält  in  der  herabhängenden  linken  Hand  ein  Vögelchen,  die  rechte 
ist  erhoben,  wohl  zum  Beten;  hinter  der  Hand  erblickt  man  einen  Vogelkäfig, 
darunter  einen  Pfeiler,  auf  dem  ein  katzenähnliches  Tier  liegt)  eine  wirkliche  Katze 
zu  erkennen.  Völlig  erledigt  wird  die  Frage  durch  die  beiden  Vasen  aus  Ruvo, 
bei  denen  die  ganze  Art,  wie  die  Frau  mit  der  Katze  spielt  und  das  Kätzchen 
zierlich  auf  dem  Arm  hin-  und  herlaufen  läfst,  jedem  Betrachter  die  Anerkennung 
abnötigt,  dafs  es  sich  nur  um  Katzen  handeln  kann.  Da  nun  Ruvo,  wo  die  Vasen 
nicht  blofs  gefunden,  sondern  auch  sicher  entstanden  sind  4,  nicht  weit  von  Tarent 
liegt,  wird  man  auch  geneigt  sein,  in  dem  katzenähnlichen  Tiere,  das  sich  auf 
tarentinischen  Münzen  gebildet  findet,  eine  Katze  zu  sehen,  trotzdem  sonst  wegen 
der  Kleinheit  der  Figur  ein  sicheres  Erkennen  nicht  möglich  ist. 

Auch  in  Etrurien  wird  die  Katze  als  Haustier  frühzeitig  vorhanden  gewesen 
sein,  da  etruskische  Wandmalereien  von  Corneto  und  Caere  deutlich  die  Katze  er- 
kennen lassen  (Mon.  delV  Inst.  I  1831  T.  23.  Mus.  Greg.  I  T.  104).  Man  erblickt 
dort  Männer  und  Frauen  zum  Mahle  gelagert;  unter  den  Klinen  sind  Vögel,  ein 
Hahn  und  ein  Rebhuhn,  und  zwischen  ihnen  eine  Katze  dargestellt;  auch  hier  lassen 
besonders  die  stark  entwickelten  Barthaare  nicht  daran  zweifeln,  dafs  es  sich  wirklich 
um  eine  Katze  handelt,  wenngleich  die  charakteristischen  Formen  sonst  nicht  so 
deutlich  zum  Ausdruck  gebracht  sind. 

Auch  in  Pompeji,  wo  Reste  von  Katzen  nicht  gefunden  sind,  fehlt  es  doch 
nicht  an  figürlichen  Darstellungen;  so  sieht  man  auf  einem  von  Mazois  (II  pl.  LV) 
veröffentlichten,  umstehend  (Fig.  3)  wiederholten  Bilde  einen  kleinen  mopsartigen 
Hund,  der  ein  halbes  Brjot  und  ein  Kotelett  gegen  eine  trächtige  Katze  und  einen 
gröfseren  Hund   verteidigt.      Die  Katze  ist  allerdings  wenig  naturalistisch  gebildet 


3)  Beschr.  d.  Vasensamml.  II    No.    2517.      Samml.  Huddilston   Greek   Tragedy    in    the   light  of  vase 
Sabour.    T.  65.  paintings  S.  85,2.     Die  Sammlung  Jatta  in  Ruvo 

4)  Die  in  Ruvo  gefundenen  Vasen  lassen  mehrfach  liefert  dafür  noch  mehr  Beispiele, 
die  Benutzung  gleicher  Vorlagen  erkennen,  vgl. 


Engelmann,  Die  Katzen  im  Altertum. 


141 


(Mazois  sagt:  un  chat  represente  avec  assez  peu  de  naturel),  aber  auch  hier  läfst  sich 
wegen  des  ganzen  Zusammenhangs  nur  an  die  felis  domestica  denken.  Dasselbe  gilt 
von  dem  jetzt  in  Neapel  befindlichen  Mosaik  »eine  Katze,  die  eine  Wachtel  zerreifst«, 
sagt  V.  Hehn,  »aber  das  luchsartige,  etwas  gestreifte  Fell,  sowie  der  Ausdruck  des 


"-  .     *       '■:*"'. 


Fig.  3- 

Kopfes  deuten  mehr  auf  die  wilde  Katze,  wenn  auch  eine  ähnliche  Bildung  hin  und 
wieder  bei  der  jetzigen  Hauskatze  vorkommen  mag«.  Aber  die  Zusammenstellung 
mit  den  für  die  Mahlzeit  bestimmten  Tieren  zwingt  doch,  jeden  Gedanken  an  eine 
Wildkatze  fallen  zu  lassen.  Vielleicht  kann  hier  auch  ein  Relief  des  Kapitolinischen 
Museums  angefügt  werden  (Foggini  Mus.  cap.  IV  45),  wo  eine  Katze  an  zwei  an 
einem  Baumast  aufgehängten  Enten  in  die  Höhe  springt,  während  ein  auf  einem 
Thronsessel  sitzendes  Mädchen  die  Kithara  ertönen  läfst,  aber  man  wird  doch  besser 
thun,  bis  auf  weiteres  dies  Denkmal  bei  Seite  zu  lassen.  Herr  Dr.  Amelung,  der  die 
Güte  hatte  das  Denkmal  zu  untersuchen,  schreibt:  »Das  Relief  des  capit.  Museums 
ist  in  der  Nuova  descrizione  (1888)  auf  S.  284  n.  120  beschrieben.  Ich  konnte  es 
nicht  mit  Leiter  untersuchen,  doch  ist  die  Beschreibung  richtig.  Das  Mädchen 
ist  ev.  z.  T.  ergänzt.  Die  Vögel  würde  ich  wegen  der  Länge  ihrer  Hälse  eher  für 
Enten  halten;  das  Tier  ist  augenscheinlich  eine  Katze.  Nur  kann  ich  einen  Zweifel 
nicht  unterdrücken,  ob  das  Ganze  nicht  etwa  modern  ist.  Es  wäre  unter  den  Reliefs 
des  capit.  Museums  nicht  der  einzige  Fall.  Aber  an  diesem  Zweifel  mag  wohl  die 
Seltsamkeit  des  Gegenstandes  die  Hauptschuld  tragen.« 

Auch  das  in  Bordeaux  befindliche  von  Caumont  Bull.  Mon.  1861  S.  200 
veröffentlichte  Grabrelief  (ein  Mädchen  drückt  einen  Kater  an  ihre  Brust)  wird  besser 
wegbleiben  müssen,  da  der  Herausgeber  selbst  sagt,  dafs  man  vor  dem  Originale 
zweifeln  könne,  ob  es  sich  um  einen  Kater  oder  um  einen  Affen  handelt. 

Das  sind,  soviel  ich  sehen  kann,  die  monumentalen  Zeugnisse,  aus  denen 
wohl  klar  hervorgeht,  dafs  die  Katze  als  Haustier  nicht  nur  den  Ägyptern,  sondern 
auch  den  Griechen  und  Römern  bekannt  war;  die  vielfach  ungenaue  oder  ungeschickte 
Wiedergabe  des  Tieres  läfst  aber  den  Schlufs  zu,  dafs  sie  als  Haustier  noch  nicht 
allgemein  verbreitet,    den  Malern  daher  noch  etwas  wenig  Gekanntes  war,    so  dafs 


j42  Engelmann,  Die  Katzen  im  Altertum. 


es  nicht  zu  verwundern  ist,  wenn  ihre  Formen  hier  und  da  schlecht  wiedergegeben 
sind.  Nimmt  man  ferner  die  athenischen  Denkmäler  hinzu,  die  auf  den  Anfang  des 
fünften  Jahrhunderts  zurückgehen,  auf  denen  die  Katze  noch  als  fremdes,  mit  Er- 
staunen betrachtetes  und  mit  Eifer  erstrebtes  Geschöpf  vorgeführt  wird,  das  man 
als  noch  nicht  eingewöhntes  Tier  an  einem  Bande  führen  zu  müssen  glaubt,  dann 
sieht  man  sich  fast  genötigt,  die  Einführung  der  Katze  mit  der  Eröffnung  von 
Ägypten  in  Verbindung  zu  bringen.  Wenn  einzelne  Exemplare  als  seltene  Tiere 
von  Ägypten  nach  Griechenland  und  Italien  eingeführt  wurden,  so  war  damit  immer 
noch  nicht  die  allgemeine  Verbreitung  in  die  Wege  geleitet;  es  mögen  verschiedene 
Jahrhunderte  vergangen  sein,  bis  die  Katze  bei  allen  Völkern  Europas  ein  solches 
Haustier  geworden  ist,  als  welches  wir  sie  heute  kennen. 

Auch  V.  Hehn  hatte  sich  schliefslich  dieser  meiner,  schon  in  den  Ann.  1878 
ausgesprochen  Ansicht  angeschlossen,  nachdem  ich  ihn  auf  die  oben  besprochenen 
athenischen  Vasen  mit  dem  Musikunterricht  hingewiesen  hatte;  er  schreibt  mir  bei 
Zusendung  der  vierten  Auflage  seiner  »Kulturpflanzen«  unter  dem  13.  Oct.  1882 
folgendes:  »Ich  hatte  die  Absicht,  dieser  Ausgabe  eine  Vorrede  mitzugeben,  in  der 
ich  manche  meiner  Behauptungen  zurückzunehmen  oder  einzuschränken  oder  neu 
zu  bestätigen  gedachte.  Doch  wäre  daraus  beinahe  ein  neues  Buch  geworden,  und 
so  mufste  ich  mich,  vom  Verleger  gedrängt,  entschliefsen,  das  Buch  so  wie  es  war, 
mit  nicht  bedeutenden  Zusätzen  und  Verbesserungen,  abermals  in  die  Welt  zu 
schicken.« 

»Auch  über  die  ägyptische  Katze  und  ihren  Übergang  nach  Europa  war  ich 
willens,  mich  in  einigen  Worten  auszulassen.  Die  Frage  ist  recht  schwierig.  Ich 
glaube  jetzt,  dafs  bei  der  grofsen  Heiligkeit  des  Tieres  in  Ägypten  die  Einfangung 
und  Ausfuhr  desselben  äufserst  gefährlich  war  und  lange  Zeit  nur  einzelne  Individuen 
und  Abbildungen  ins  Abendland  kamen;  erst  als  Ägypten  völlig  christlich  geworden 
und  der  Tierkultus  erloschen  war,  konnte  sich  das  Tierchen  auch  in  die  Häuser 
anderer  Völker  verbreiten,  zunächst  wohl  nach  Syrien.« 

Der  Herausgeber  der  neuesten  Auflage  der  »Kulturpflanzen  und  Haustiere«, 
O.  Schrader,  äufsert  keine  eigene  Meinung,  dagegen  wiederholt  er  die  Verhand- 
lungen der  anthropologischen  Gesellschaft,  nach  denen  bei  Untersuchung  der  aus 
Bubastis  von  Naville  gesandten  sog.  Katzengebeine  von  Virchow  die  Beziehung 
dieser  Reste  auf  die  Hauskatze,  felis  domestica,  geleugnet  wird.  Virchow  nimmt 
also  an,  dafs  die  altägyptischen  Katzen  gezähmte  Wildkatzen  waren,  von  der  felis 
maniculata  abstammten;  eine  wirkliche  Domestikation  habe  nicht  stattgefunden.  Er 
bestreitet  demnach  die  Herkunft  unserer  Hauskatze  aus  Ägypten,  läfst  sie  dagegen 
aus  Asien  oder  Europa  von  der  einheimischen  Wildkatze,  felis  catus,  abstammen, 
so  dafs  schliefslich  jedes  Land  von  der  einheimischen  Wildkatze  seine  besondere 
Species  abzuleiten  hätte.  Gegen  diese  vorausgesetzte  Abstammung  der  Hauskatze 
von  der  Wildkatze  genügt  es,  auf  Brehm  I  S.  417  zu  verweisen,  wo  die  Unterschiede 
der  Hauskatze  von  der  Wildkatze  aufgezählt  und  die  Gründe  angegeben  werden, 
die  es   als  unthunlich    erscheinen    lassen,    unsere  Hauskatze   mit  der  Wildkatze   in 


Wolters,  Bemalter  Marmorkopf  in  Athen.  14? 

Verbindung  zu  setzen.  Ich  denke  aber,  dafs  auch  die  oben  angeführten  Vasenbilder 
deutlich  erweisen,  dafs  die  Katze  erst  in  einzelnen  Exemplaren  eingeführt  wurde  und 
allmählich  im  Laufe  der  Jahrhunderte  gröfsere  Verbreitung  in  Griechenland  und 
Italien  erhielt.  Dann  ist  aber  Ägypten,  dessen  Eröffnung  mit  dem  Erscheinen  der 
Katze  auf  griechischem  Boden  zusammenfällt,  als  das  Ursprungsland  ohne  weiteres 
erwiesen;  dafs  in  jenen  Jahrhunderten,  wo  die  Völker  gegeneinander  viel  mehr 
abgeschlossen  waren,  als  dies  heute  der  Fall  ist,  die  allmähliche  Verbreitung  und 
Eingewöhnung  nur  verhältnismäfsig  langsam  vor  sich  ging,  kann  niemanden  Wunder 
nehmen. 

Dabei  mag  in  andern  Ländern,  z.  B.  in  China  (vgl.  Hirth  Zeitschr.  f.  Ethn. 
XXII  2  S.  140),  die  Katze  schon  frühzeitig  ebenso  wie  in  Ägypten  zum  Haustier 
gemacht  worden  sein,  aber  dafs  von  dort  aus  die  Einführung  des  Tieres  nach 
Griechenland  nicht  erfolgt  ist,  bedarf  weiter  keines  Beweises.  Also  bleibt  nur 
Ägypten  übrig,  und  die  Annahme  V.  Hehns  behält,  mit  einer  gewissen  Einschränkung, 
ihre  Richtigkeit5. 

R.  Engelmann. 


VTr>JÜG^o       ~t  CoA    VVi^^xAs  O^uJ" 


BEMALTER  MARMORKOPF  IN  ATHEN. 

Im  letzten  Erwerbungsbericht  des  dresdener  Museums  hat  Treu  (Arch. 
Anzeiger  1898  S.  54)  für  die  Bemalung  eines  Parthenos-Kopfes  und  ihre  Technik 
auf  einen  im  Herodestheater  gefundenen  Kopf  des  griechischen  Nationalmuseums 
verwiesen,  von  dessen  genauerer  Untersuchung  vielleicht  weiterer  Aufschlufs  zu  er- 
warten sei.  Der  Aufforderung,  die  damit  uns  in  Athen  Weilenden  nahe  gelegt 
wurde,  wäre  ich  längst  nachgekommen,  wenn  nicht  die  Untersuchung  so  ergebnifslos 
geblieben  wäre.     Aber  auch  das  mufs  schliefslich  dargelegt  werden. 

Das  umstehend  abgebildete  Stück  befindet  sich  unter  Nr.  177  in  der  Sammlung 
des  Nationalmuseums,  an  die  Wand  befestigt  und  durch  einen  unlösbaren  Glaskasten 
vor  jeder  Beschädigung  geschützt,  aber  auch  genauerer  Untersuchung  entzogen.  Eine 
Abbildung  hat  neuerdings  Farnell,  The  cults  of  the  Greek  states  I  Taf.  25  zu  S.  368 
gegeben,  mit  ungenauer  Angabe  über  den  Fund  und,  was  bedenklicher  ist,  mit  der 
irrigen  Behauptung,  es  sei  eine,   wol   gar  die  wichtigste,   Replik  der  Parthenos  des 

5)  Das  katzenähnliche  Tier  auf  der  aus  Ruvo  stam-  1862  S.  61)  als  Katze  aufzufassen  sein,  kann  hier 

menden  Vase   mit   der  Aussendung    des  Tripto-  aber  bei  Seite  gelassen  werden,  weil  es  nur  zur 

lemos    (Compt.   rend.   de  St.  Pitersb.    1862    T.  4)  Bezeichnung  des  Landes  Ägypten  dienen  soll, 
wird  wohl  trotz  Stephani's  Zweifel  {Compt.  rend. 


144 


Wolters,  Bemalter  Marmorkopf  in  Athen. 


Phidias,  entstanden  nicht  lange  nach  dem  Original.     Die  hohe,  dreieckig  begrenzte 
Stirn  und  die  beiderseits  davon  in  weichen,    kurzen  Locken  herabfallenden  Haare 

machen  die  Annahme  unmöglich.  Er- 
wähnt und  beschrieben  ist  der  Kopf 
öfters:  Schillbach,  Über  das  Odeion  des 
Herodes  Attikos  S.  25.  Arch.  Anzeiger 
1858  S.  198  (Conze).  Heydemann,  Mar- 
mor-Bildwerke zu  Athen  Nr.  732.  Sybel, 
Sculpturen  zu  Athen  Nr.  891.  Kavva- 
dias,  rXu7TT«x  tou  'EOvixou  Mouastou  Nr.  177. 
Erhalten  ist  nur  das  Gesicht; 
hinten  ist  offenbar  Bruch  vorauszusetzen, 
oben  sieht  man  zwei  in  mäfsiger  Senkung 
nach  hinten  und  aufsen  schräg  abwärts 
laufende  Stückungsflächen,  die  sich  über 
der  Mitte  des  Kopfes  wie  in  der  First- 
linie eines  Daches  treffen.  Man  wird 
daraus  auf  die  Anstückung  einer  Kopf- 
bedeckung, vermutlich  eines  Helmes 
schliefsen.  Das  Haar  ist  mit  rotbrauner 
Farbe  bedeckt,  auf  ihr  sieht  man  noch 
reichliche  Reste  von  Gold.  Mit  derselben 
Farbe  waren  die  Augenbrauen  gemalt;  diese  Untermalung  ist  besonders  am  linken 
Auge  gut  erhalten  und  zieht  sich  deutlich  sichtbar  über  den  ganzen  Augenbrauenbogen 
und  auffällig  tief  an  der  Nase  herab.  Am  rechten  Auge  ist  diese  Untermalung  fast 
ganz  verschwunden;  von  der  Vergoldung,  die  Schillbach  auch  für  die  Augenbrauen 
nennt,  sehe  ich  ebensowenig  wie  die  andern  Beschreiber  eine  Spur,  aber  vorauszusetzen 
ist  sie.  Die  Augen  sind  aus  einem  besonderen  weifsen  Material  eingesetzt  und 
waren  mit  den  aus  Bronze  gearbeiteten  Wimpern  umgeben,  von  denen  noch  viele 
Reste,  wenn  auch  im  Zustande  starker  Beschädigung,  erhalten  sind.  Schillbach  be- 
richtet von  Löchern,  in  welchen  die  kleinen,  die  Wimpern  ausdrückenden  Bronze- 
stifte gesessen  hätten;  davon  kann  ich  nichts  sehen,  vielmehr  scheint  mir  wie 
gewöhnlich  je  eine  ganze  Reihe  von  Wimpern  aus  einem  dünnen  Blech  gearbeitet 
zu  sein,  dessen  zusammenhängender  Teil  in  der  Augenhöhle  verborgen  und  von 
dem  eingesetzten  Augapfel  bedeckt  wurde  (vgl.  z.  B.  Athen.  Mitth.  1887  S.  373). 
Heydemann  vermerkt  sogar  in  den  Augenbrauenbogen  nahe  beim  Nasenbein  Löcher 
für  kleine  Bronzestäbchen,  d.  i.  Augenbrauenhärchen;  davon  kann  ich  nichts  sehen 
und  mufs  die,  ohnehin  auffällige  Angabe  für  irrig  halten.  Das  Material  der  Augäpfel 
scheint  ein  weifser  Stein;  Schillbach  und  Heydemann  nennen  ihn  Alabaster. 
Kavvadias  eine  östswotjs  uXtj,  was  mir  weniger  glaublich  scheint.  Die  ehemals  ein- 
gesetzten Augensterne  fehlen;  von  Färbung,  wie  beim  dresdener  Kopf,  sehe  ich 
nichts.    Das  Fleisch  ist  sehr  glatt  polirt,  und  ich  vermag  schon  deshalb  den  Marmor 


Wolters,  Bemalter  Marmorkopf  in  Athen.  j^e 

nicht  genauer  zu  bestimmen;  Heydemann  erklärt  ihn  für  parisch,  Kavvadias  für 
pentelisch,  Schillbach  hebt  seinen  eigentümlich  matten  Glanz  hervor,  und  meint,  er 
sähe  aus  wie  mit  Wachs  getränkt,  habe  ohne  Zweifel  auch  Bemalung  gehabt.  Für 
diese  letztere  Annahme  sehe  ich  keinen  zwingenden  Grund,  aber  bemerkenswert 
sind  eine  Anzahl  gelber  Flecken,  besonders  auf  der  rechten  Wange,  die  wie  eine 
in  den  Marmor  eingedrungene  Färbung  erscheinen.  Ihren  Ursprung  kann  ich  nicht 
bestimmen.  Sodann  sind  schwarzbraune  Streifen  von  den  Augen  aus  über  die 
Wangen  herabgeflossen,  offenbar  durch  die  Oxydirung  der  eingesetzten  Augen- 
wimpern verursacht,  und  ebenso  etwas  hellere  Streifen  an  der  linken  Wange  von 
der  Stirn  oder  dem  Haar  aus  über  den  äufseren  Augenwinkel.  Dafs  durch  die 
starke  Politur,  die  Vergoldung  und  die  weitere  Belebung  mit  Farben  der  Eindruck 
eines  chryselephantinen  Werkes  nachgeahmt  werden  sollte,  ist  sehr  glaublich. 
Technischen  Aufschlufs  aber  vermag  ich  wenigstens  dem  Werke  nicht  abzugewinnen. 
Ich  möchte  bei  der  Gelegenheit  noch  einen  kleinen  Nachtrag  zu  dem  Bericht 
über  die  Erwerbungen  des  dresdener  Museums  geben,  von  dem  ich  ausging.  Es 
ist  dort  ein  Glockenkrater  abgebildet  (Arch.  Anzeiger  1898  S.  137),  auf  dem  Aphrodite 
in  einer  Muschel  übers  Meer  segelnd  dargestellt  ist,  mit  den  Händen  die  oberen 
Zipfel  des  Segels  haltend,  dessen  unteres  Ende  an  der  Muschel  befestigt  ist.  Diese 
Verwendung  des  Segels  bei  Aphrodite  ist  zwar  selten,  aber  nicht  ganz  ohne  Bei- 
spiel. Stackeiberg  (Gräber  der  Hellenen  Taf.  28  S.  24)  hat  eine  ganz  ähnliche 
Darstellung  abgebildet,  und  schon  Benndorf  (Vasenbilder  S.  82)  hat  erkannt,  dafs 
hier  Aphrodite  in  der  Muschel  segelnd  zu  denken  ist. 

Paul  Wolters. 


V 


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^>»Jl 


DIE  ANWENDUNG  DER  FEDERFAHNE 
BEI  DEN  GRIECHISCHEN  VASENMALERN '. 

(Tafel  4) 

Dasjenige  technische  Problem  der  griechischen  Vasenmalerei,  dessen  Lösung 
wir  im  Folgenden  zu  geben  hoffen,  hat  die  verschiedensten  Gelehrten  schon  seit 
Langem  beschäftigt.  Es  handelt  sich  um  die  Frage,  welches  Instrument  die  alten 
Vasenmaler  anwendeten,  um  jene  elastischen,  glänzend  schwarzen  Relieflinien  zu 
ziehen,  die,  speciell  im  rotfigurigen  Stile,  die  Conturen  und  in  der  Hauptsache  auch 
die  Innenzeichnung  der  Figuren  bilden.  Man  hat  früher  auf  eine  Rohr-  oder  eine 
Metallfeder,  auf  eine  Art  Reifsfeder  oder  auch  auf  Haarpinsel  geschlossen,  jedoch 
fand  eine  Einigung  der  Meinungen  nicht  statt2.  Wurde  durch  die  Annahme  des 
Pinsels  der  Schwung,  das  An-  und  Abschwellen  der  Linien,  wohl  auch  die  eigen- 
thümliche,  auf  dem  Vasengrunde  filigranartig  aufliegende  Dicke  des  Farbstoffes 
erklärt,  so  führten  andrerseits  Beobachtungen  über  gewisse  Besonderheiten  der 
Relieflinien  wieder  von  diesem  Ziele  ab.  Bei  genauerer  Betrachtung  zeigen  diese 
Linien  nämlich  fast  immer  in  der  Mitte  eine  Furche,  während  zu  beiden  Seiten  die 
Farbe,  bisweilen  ziemlich  scharfe  Borte  bildend,  emporgetrieben  ist.  Diese  Er- 
scheinung, welche  Gelehrten  wie  John,  Brunn,  Petersen  nicht  entgangen  ist,  liefs 
sich  logischerweise  nur  durch  die  Anwendung  eines  resistenten  Malinstrumentes 
erklären.  Die  weiche  Spitze  des  Haarpinsels  vertheilt,  wie  man  sich  durch  Ver- 
suche leicht  überzeugen  kann,  den  Farbstoff  gleichmäfsig  nach  allen  Seiten  hin. 
Man  wurde  also  zur  Annahme  einer  Metallfeder,  ähnlich  unserer  heutigen  Schreib- 
oder Zeichenfeder,  geführt  und  erklärte  jene  eigentümlichen  Doppelzüge  der  Relief- 
linien dadurch,  dafs  die  ziehende  Spalte  der  Feder  sich  zu  sehr  getheilt  habe  und 
nicht  mit  hinreichender  Flüssigkeit  gefüllt  gewesen  sei.  Macht  man  jedoch  auch 
hier   den  praktischen  Versuch,    so  wird  man  finden,   dafs  die  Erscheinungen,    die 


')  Vgl.  Rom.  Mitth.  1897  S.  88.  Bericht  über  die 
Palilienfeier  im  deutschen  archäologischen  In- 
stitute zu  Rom. 

2)  Vgl.  de  Witte  Etüde  sur  les  vases  peints  p.  29; 
Jahn,  Einleitung  zur  Beschreibung  der  Vasen- 
sammlung König  Ludwigs  S.  CXLI;  John,  Malerei 
der  Alten  S.  180;  Brunn,  Probleme,  in  den  Ab- 
handlungen der  Bayr.  Akademie  XII  S.  126; 
Petersen,  Archäol.  Zeitung  1879  S.  5  Anm.  17; 
Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV. 


Blümner,  Technologie  II  S.  78 ;  Pottier,  Gazette 
des  Beaux-Arts  1890,2  S.  III.  Erhaltene  Rohr- 
und Metallfedern  siehe  bei  Daremberg-Saglio 
Fig.  933.  996;  Schreiber,  Bilderatlas  Taf.  89,  10; 
Baumeister  III  S.  1585.  Metallfedern  im  Museum 
zu  Trier  S.  1497  —  98.  8392;  ein  weiteres  Exem- 
plar erwarb  ich  in  Rom.  Alle  diese  Federn 
scheinen  spätrömischer  Zeit  anzugehören. 


12 


j^g  Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 

wir  an  den  Relieflinien  der  Vasen  beobachten  können,  wesentlich  verschieden  sind 
von  denen,  die  sich  bei  dem  Aufdrücken  einer  Metallfederspitze  zeigen.  Hier  werden 
sich,  wenn  die  Flüssigkeit  nachläfst,  zwar  ähnliche  Doppelzüge  bilden,  aber  der 
Zwischenraum  zwischen  diesen  parallel  laufenden  Linien  stellt  sich  immer  als  ein 
wirkliches  Vacuum  dar,  denn  nur  aus  den  beiden  auseinandergedrückten  Hälften 
der  Federspitze  kann  der  Farbstoff  fliefsen.  Bei  den  Linien  der  griechischen  Vasen 
ist  der  Zwischenraum  zwischen  jenen  Parallelzügen  jedoch  immer  mehr  oder  weniger 
mit  Farbe  ausgefüllt.  Die  Anwendung  eines  zweitheiligen  Malinstrumentes,  wie 
unsere  metallene  Schreibfeder,  kann  also  hier  nicht  vorausgesetzt  werden. 

Gelegentlich  der  Besprechung  einer  rotfigurigen  attischen  Lutrophoros  hat 
Wolters  vor  einigen  Jahren  das  uns  hier  beschäftigende  Problem  berührt  (Athenische 
Mittheilungen  1891  S.  376).  Seinem  äufserst  subtil  beobachtenden  Auge  fiel  aufs 
Neue  die  regelmäfsige  Wiederkehr  der  oben  erwähnten  Furchungen  bei  den  Relief- 
linien auf.  »Man  könnte  geneigt  sein«,  sagt  er,  »hier  die  Spur  der  öfter  ange- 
nommenen Reifsfeder  zu  erkennen,  obschon  sich  Eindrücke  eines  harten  und  scharfen 
Instrumentes  nicht  erkennen  lassen,  selbst  nicht  da,  wo  diese  feinen  Striche  über 
den  Firnifsgrund  laufen.  Aber  diese  Doppelung  der  Striche  findet  sich  nicht  nur 
bei  den  geraden  Linien,  sondern  auch  bei  gebogenen,  und  vor  allem  bei  solchen, 
welche  eine  unregelmäfsige  Schwellung  zeigen.«  Solche  Linien  aber,  schliefst  Wolters, 
können  nur  mit  einem  feinen  Pinsel  oder  mit  einer  spitzen  Vogelfeder  gezeichnet 
sein.  Zu  dieser  letzteren  Hypothese  giebt  die  Anmerkung  einige  weitere  Aus- 
führungen: »Auf  diese  Möglichkeit  machte  mich  E.  Gillieron  aufmerksam,  indem  er 
mir  zugleich  durch  einen  praktischen  Versuch  bewies,  wie  die  feinen,  an  den 
Krümmungsstellen  rasch  anschwellenden  Striche  ganz  besonders  leicht  bei  der  An- 
wendung einer  spitzen,  zarten  und  vor  allem  elastischen  Federfahne  (nicht  einer  aus 
dem  Kiel  geschnittenen  Feder)  entstehen.« 

Ein  völlig  neues,  wenn  auch  nicht  etwa  ganz  unbekanntes  Malinstrument 
wird  also  hier  für  die  griechische  Vasenmalerei  postuliert  und  zwar  von  einem 
Manne  der  Praxis,  der  die  Richtigkeit  seiner  Vermuthung  durch  das  Experiment 
zu  beweisen  suchte.  Schon  mehrere  Jahre  vor  dem  Erscheinen  des  Wolters'schen 
Artikels  —  es  handelt  sich  hier  durchaus  nicht  etwa  um  einen  Prioritätsstreit  — 
war  ich  ebenfalls  von  einem  praktisch  thätigen  Künstler,  dem  jetzigen  Professor 
Friedrich  Fehr  in  Karlsruhe,  auf  dieselbe  Möglichkeit  aufmerksam  gemacht  worden. 
Herrn  Fehr  war  es,  wie  vielen  Malern,  wenn  auch  vielleicht  nicht  allen,  bekannt,  dafs 
sich  die  Spitze  gewisser  kleiner  Vogelfedern  für  Linearzeichnung  und  speciell  für 
Miniaturarbeit  vortrefflich  eignet.  Wie  ich  jetzt  weifs,  kennt  jeder  deutsche,  italiänische, 
französische  Waidmann  jene  kleinen,  schlanken  und  spitzen  »Malerfedern«  (penna  dei 
pittori,  plume  des  peintres),  von  denen  sich  je  eine  im  Flügelgelenk  der  Schnepfe  direct 
hinter  der  gröfsten  Schwungfeder  befindet.  Der  Jäger  pflegt  sie  als  Trophäe  aus  dem 
Flügel  des  erlegten  Thieres  herauszuziehen.  An  manchen  Orten  sind  diese  Federchen 
im  Handel.  Aber  nicht  nur  die  Familie  der  Schnepfenvögel,  auch  die  Schwalbe, 
und  speciell  die  schwarze  Mauer-  oder  Nachtschwalbe,  liefert  derartige  Malerfedern. 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


149 


Ich  verdanke  Herrn  Prof.  L.  Mariani  die  Mittheilung,  dafs  in  verschiedenen  Gegenden 
Italiens,  besonders  in  den  Abbruzzen,  ein  lebhafter  Handel  mit  Schwalbenfedern 
(penne  di  rondone)  betrieben  wird.  Proben  dieser  Federn,  welche  sich  nur  durch 
dunklere  Färbung  von  den  Schnepfenfedern  unterscheiden, 
liegen  vor  mir.  Die  als  Fig.  1  abgebildeten,  an  Holz- 
griffel befestigten  Federfahnen,  beide  von  Schnepfen- 
vögeln, veranschaulichen  ihre  natürliche  Gröfse.  Es  giebt 
jedoch  auch  noch  kleinere  und  spitzere  Exemplare,  je 
nach  der  Gattung  der  grofsen  Familie  der  Schnepfen- 
vögel. Die  Haupteigenthümlichkeit  des  Federchens  ist, 
dafs  die  beiden  Theile  der  Fahne  zur  Rechten  und  zur 
Linken  des  Kieles  an  der  Spitze  symmetrisch  oder 
wenigstens  annähernd  symmetrisch  angeordnet  sind ,  was 
bei  den  gröfseren  Schwungfedern  nicht  der  Fall  ist. 
Somit  hat  die  Fahne  der  Malerfeder  in  ihrem  Bau  alle 
Qualitäten  einer  fein  zugeschnittenen  Pinselspitze. 

Wie  weit  die  Anwendung  der  Federfahne  in  alte 
Zeiten  hinunter  reicht,  bin  ich  aufser  Stand,  genauer  an- 
zugeben. Wie  Blochet  in  der  Gazette  des  Beaux-Arts 
1897  II  S.  1 13  f.  mittheilt,  wurde  bei  altpersischen  Miniaturen 
die  y>plume  des  peintres«  benutzt.  Auch  ältere  deutsche 
Meister  scheinen  mit  der  Handhabung  der  Schnepfenfeder 
vertraut  gewesen  zu  sein.  H.  Knackfufs  setzt  sie  bei 
Zeichnungen  Albrecht  Dürers  voraus  (Künstler  -  Mono- 
graphien V  S.  122) 3.  Ihren  Gebrauch  bei  den  alten  Völkern, 
selbst  auf  einer  primitiven  Stufe  ihrer  Entwicklung,  zu 
vermuthen,  liegt  deshalb  nicht  fern,  weil  sie  ein  in  der 
Natur  fertig  sich  vorfindendes  Product  ist.  Sicherlich  sind 
auch  diejenigen  Vogelgattungen,  welche  das  Malerfederchen 
liefern,  überall  da  zu  Hause,  wo  die  antiken  Culturvölker 
safsen.  Wie  bekannt,  ist  noch  heute  das  hellenische  Fest- 
land und  die  Inseln  des  griechischen  Archipels  einLieblings- 
aufenthaltder  Strichvögel.  Die  verschiedenen  altgriechischen 
Namen  für  die  Schnepfe,  axoXonctS,  7.<3x«'Xo)<j;,  asxocXou-ac,  deuten 
gewifs  auf  verschiedene  in  Griechenland  heimische  Arten 
der  Familie  der  Schnepfenvögel  hin.  Somit  würde,  trotz 
des  Umstandes,  dafs  jeder  Vogel  nur  zwei  zum  Malen 
brauchbare  Federchen  liefert,  auch  ein  grofser  Bedarf  an 
solchen  leicht  zu  decken  gewesen  sein. 


Fig.  1. 


3)  Der  Verfasser  stellt  mir  über  diesen  Punkt  in 
freundlichster  Weise  folgende  nähere  Mittheilungen 
zur    Verfügung:    »Einen    literarischen    Nachweis 


über  den  Gebrauch  dieses  Malinstrumentes  ver- 
mag ich  leider  nicht  zu  erbringen.  Meine  darauf 
bezüglichen  Angaben  in  der  Dürer-Monographie 

12* 


i5o 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


Wir  sind  uns  natürlich  bewirfst,  hier  auf  dem  Boden  der  Hypothese  zu  wandeln, 
aber,  wie  ich  hoffe,  werden  wir  festeren  Grund  unter  den  Füfsen  fühlen,  wenn  wir 
praktische  Versuche  mit  der  Malerfeder  anstellen.  Es  wird  sich  darum  handeln,  fest- 
zustellen, ob  bei  der  Anwendung  derselben  am  Striche  ähnliche  charakteristische  Er- 
scheinungen zu  Tage  treten,  wie  sie  die  Relieflinien  griechischer  Vasen  zeigen. 

Leider  fehlt  für  derartige  Versuche  eine  wichtige  Vorbedingung.  Es  ist  ja 
merkwürdiger,  man  möchte  fast  sagen  unbegreiflicher  Weise  unserer  heutigen  Chemie 
immer  noch  nicht  gelungen,  eine  Analyse  der  sogenannten  Firnifsfarbe  festzustellen, 
die  bei  der  Malerei  auf  Thon  im  alten  Griechenland  Jahrhunderte  lang  angewendet 
wurde4.  In  Ermangelung  dieser  Substanz  habe  ich  mich  einer  pastosen  Olfarbelösung 
bedient,  welche  jedoch  den  Nachtheil  hat,  dafs  sie  rasch  breit  fliefst  und  somit  die 
gleich  zu  erwähnenden  Erscheinungen,  deren  Existenz  ich  mit  voller  Sicherheit  ver- 
bürgen kann,  in  der  Regel  nur  auf  wenige  Augenblicke  zeigt.  Dafs  ich  diese  Ver- 
suche auf  dem  hartgebrannten  Thon  griechischer  Vasenscherben  und  nicht  auf  leicht 
gebranntem  oder  nur  getrocknetem  Thon  ausführte,  ist  irrelevant5. 


beruhen  lediglich  auf  der  Überzeugung  der  tech- 
nischen Unmöglichkeit,  solche  fein  geschwungene 
Linien  (wie  sie  eben  beispielsweise  der  Bart  des 
Antwerpener  dreiundneunzigjährigen  Alten  —  Ab- 
bildung 105  —  zeigt),  mit  Deckweifs  auf  Papier 
vermittelst  eines  anderen  Werkzeugs  auszuführen. 
Denn  der  Tuschpinsel  versagt  hier  seinen  Dienst, 
weil  das  Bleiweifs,  das,  um  zu  decken,  dicker 
angerieben  werden  mufs  als  andere  Farben,  durch 
sein  Gewicht  die  Pinselspitze  bei  jeder  Richtungs- 
veränderung des  Striches  auseinanderdrückt  und 
daher  das  Ziehen  gleichmäfsig  sauberer  Krüm- 
mungslinien nicht  gestattet.  Dafs  Dürer  in 
der  Ölmalerei  ebenso  feine  und  saubere  Linien 
zweifellos  mit  dem  Pinsel  gezogen  hat,  ist  kein 
Gegenbeweis,  denn  die  Ölfarbe  senkt  sich  nicht 
im  Pinsel,  sondern  haftet  mit  gleichmäfsiger 
Consistenz  in  allen  Theilen  desselben,  hindert 
das  Instrument  also  nicht,  der  Führung  der  Hand 
unbedingt  zu  folgen.  Die  Kielfeder  ist  für  solche 
Linien  nicht  zu  gebrauchen,  weil  das  dickflüssige 
Bleiweifs  durch  sein  schnelles  Eintrocknen  alsbald 
den  Spalt  verkleistert,  sodafs  die  Arbeit  durch  das 
häufige  Versagen  des  Striches  zu  einer  wahren 
Qual  wird.  Es  bleibt  also  nur  die  Schnepfenfeder, 
deren  Spitze  durch  das  Gewicht  des  Farbstoffes 
keine  Veränderung  erleidet,  und  die  mit  dem 
breiteren  Theil  ihrer  Fahne  soviel  Wasser  auf- 
nimmt ,  dafs  die  Farbe  für  einen  langen  Strich 
flüssig  bleibt.  Ich  selbst  habe  die  Schnepfen- 
feder gelegentlich  bei  Zeichnungen  auf  Holz 
oder  ähnlichen  Arbeiten  benutzt;  sie  scheint  mir 
in  ihrer  Eigenart  unersetzbar.« 

Die  Vermuthung,    dafs  auch  die  Japaner  bei 


der  grofsen  Mannigfaltigkeit  und  Vollendung 
ihrer  technischen  Malmittel  die  Federfahne  an- 
wenden, bestätigt  sich,  nach  Angaben  von  Justus 
Brinckmann  und  dessen  japanischem  Assistenten, 
Sh.  Hara,  nicht.  Die  japanischen  Maler  be- 
dienten und  bedienen  sich  nur  verschiedener 
Haarpinsel,  die  mit  äufserster  Sorgfalt  aus  mannig- 
fachen Thierhaaren  bereitet  werden. 

4)  Dafs  es  sich  hier  um  anorganische  Stoffe,  Erden 
und  metallische  Substanzen,  handelt,  ist  wohl 
zweifellos.  An  einigen  Fragmenten  griechischer 
Vasen  von  der  Akropolis  zu  Athen  habe  ich 
beobachtet,  dafs  der  Firnifs  glasig  zusammen- 
schmilzt, wenn  er  der  nackten  Flamme  ausgesetzt 
war.  Es  sind  dies  Fragmente,  die  sicher  nicht 
von  Gefäfsen,  die  im  Brandofen  überhitzt  wurden, 
stammen,  sondern  Theile  zerbrochener  Gefäfse, 
die  bei  dem  grofsen  Brande  der  Burg  durch 
Zufall  in  die  Flamme  kamen.  Durch  Feuer  be- 
rufste  Stücke  sind  unter  den  Fragmenten  der  Burg 
zahlreich  vertreten.  Da  die  Berufsung  auch  über 
die  Brüche  herabgeht  und  die  Rückseite  der 
Scherben  überzieht,  mufs  jener  Zustand  erst  nach 
der  Zertrümmerung  hervorgerufen  worden  sein. 
Vielleicht  könnten  jene  glasigen,  emailartigen 
Schmelzungen  des  Firnifs  die  chemische  Analyse 
erleichtern.  Vgl.  zu  dieser  Frage  auch  Blümner, 
Technologie  II.  S.  75  ff. 

5)  Die  antike  Firnifsfarbe  mufs  leichter  aus  der 
Feder  geflossen  sein  als  die  Ölfarbe,  obwohl  sie 
sehr  pastos  war  und  sie  trocknete  offenbar  sehr 
rasch,  da  die  Doppelzüge  der  Linien  mit  den 
Furchungen  in  der  Mitte  so  deutlich  stehen  ge- 
blieben sind. 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfaline  bei  den  griechischen  Vasenmalern.  jCl 

Die  praktischen  Versuche  Gilliörons,  welche  oben  erwähnt  wurden,  be- 
schränkten sich,  wie  Wolters  angiebt,  nur  darauf,  zu  erweisen,  dafs  die  feinen,  an 
den  Krümmungsstellen  rasch  anschwellenden  Striche  griechischer  Vasenzeichnungen 
ganz  besonders  leicht  bei  der  Anwendung  der  Federfahne  entstehen.  Da  es  aber 
auch  möglich  ist,  diese  Erscheinungen  mit  der  Spitze  eines  feinen  Pinsels  hervor- 
zubringen, hat  Wolters  vorsichtiger  Weise  für  die  Ausführung  jener  Linien  die 
Wahl  zwischen  dem  Pinsel  und  einer  spitzen  Vogelfeder  offen  gelassen.  Der 
springende  Punkt  ist  jedoch  der,  dafs  die  Schnepfenfeder  in  der  That  jene  mit  dem 
Pinsel  nicht  hervorzubringenden  Furchungen,  Borte  und  sonstigen  Unregelmäfsigkeiten, 
die  wir  an  den  Relieflinien  griechischer  Vasen  sehen,  veranlafst.  Führt  man  die  Spitze 
der  Feder  in  der  Weise  über  die  Fläche,  dafs  die  beiden  Fahnen  rechts  und  links  vom 
Kiele  in  horizontaler  Richtung  den  Grund  streifen,  so  erscheinen  deutlich,  durch  den 
resistenten,  bis  nahe  an  die  Spitze  reichenden  Federkiel  verursacht,  in  der  Mitte 
der  Linie  Einsenkungen,  welche  immer,  da  der  im  oberen  Theil  der  Feder  haftende 
Farbstoff  auch  den  Kiel  mitspeist,  mehr  oder  weniger  mit  Farbe  ausgefüllt  sind. 
Wendet  man  die  Federfahne,  so  wird  der  Farbstoff  durch  den  Kiel  bald  mehr  auf 
die  eine,  bald  mehr  auf  die  andere  Seite  gedrückt,  sodafs  die  Linien  nicht  gleich- 
mäfsig  eben,  sondern  in  eigenthümlicher  Weise  kantig  erscheinen.  Auch  diese 
Besonderheit  bieten  die  Relieflinien  griechischer  Vasen  dar,  wie  man  sich  an  den 
Originalen  überzeugen  möge.  Ich  bezweifle,  dafs  es  Jemandem  gelingen  kann,  mit 
einer  Pinselspitze  Derartiges  hervorzurufen.  Ferner  findet,  wenn  wir  annehmen,  dafs 
die  griechischen  Vasenmaler  die  Schnepfenfeder  anwendeten,  eine  weitere  Eigen- 
tümlichkeit der  Relieflinien  griechischer  Vasen  ihre  Erklärung.  Man  hat  sich  oft 
gefragt,  wie  es  dem  alten  Vasenmaler  möglich  war,  jene  langen  Linien  bei  den 
Figuren  der  grofsen  Gefäfse  (Krater,  Amphora,  Hydria)  in  einem  Zuge  auszuführen. 
Es  genügt  auf  die  Bemerkungen  von  Knackfufs  über  die  Qualitäten  der  Schnepfen- 
feder in  Anmerkung  3  zu  verweisen;  derselbe  hebt  gerade  das  lange  Anhalten  der  Farbe 
in  der  Fahne  der  Vogelfeder  rühmend  hervor.  Ich  habe  verschiedenen  Fachgenossen 
und  Künstlern  die  Schnepfenfeder  in  die  Hand  gegeben.  Nicht  nur,  dafs  sich  diese 
Herren  von  der  Richtigkeit  der  eben  dargestellten  Beobachtungen  überzeugten,  sie  be- 
merkten auch,  dafs  jenes  Elastische,  Schwungvolle,  Saftige  der  Relieflinien  griechischer 
Vasen,  welches  einen  Ruhmestitel  der  Vasenmaler  der  guten  griechischen  Zeit  bildet, 
durch  die  Anwendung  der  zugleich  zarten  und  doch  widerstandsfähigen  Spitze  der 
Federfahne  seine  beste  Erklärung  findet.  Erstaunlich  ist  auch,  wie  die  Schnepfen- 
feder, je  nachdem  man  ihre  Spitze  dreht,  sowohl  derbe,  als  auch  geradezu  haar- 
feine Striche  hergiebt;  bei  letzteren  denkt  man  an  die  wunderbar  fein  gezeichneten 
attischen  Vasen  der  zweiten  Hälfte  des  5.  Jahrhunderts.  Natürlich  wird  eine 
traditionelle  Handwerksübung,  wie  wir  sie  bei  den  griechischen  Vasenmalern  vor- 
aussetzen dürfen,  dazu  gehört  haben,  um  alle  Vorzüge  dieses  Malinstrumentes  zur 
vollen  Geltung  zu  bringen. 

Aber  nicht  lediglich  Vorzüge  hat  die  Malerfeder,  sondern,  wie  jedes  Ding 
in  der  Welt,  auch  ihre  Unvollkommenheiten.     Als  F.  Hauser,   der  durch  seine  vor- 


jc2  Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 

trefflichen  Wiedergaben  griechischer  Vasenbilder  mit  der  Technik  des  Striches  am 
meisten  vertraute  Archäologe,  auf  meinen  Wunsch  Proben  mit  der  Federfahne  an- 
stellte, empfand  er  es  als  störend,  dafs  sich  scharfe  Wendungen  mit  der  Federfahnen- 
spitze sehr  schwer  herausbringen  lassen,  jedenfalls  schwerer  als  mit  dem  Haar- 
pinsel, den  heutzutage  alle  guten  Zeichner  bei  der  Reproduction  griechischer  Vasen- 
bilder anwenden.  Es  gab  bei  jeder  schärferen  Wendung  einen  unangenehmen 
»Wischer«.  Hauser  glaubte  zunächst,  dafs  die  mangelnde  Praxis  in  der  Handhabung 
der  Malerfeder  daran  schuld  sei.  Aber  wie  mir  scheint,  haben  selbst  die  griechischen 
Vasenmaler  diese  Schwierigkeit  nicht  immer  überwunden,  sondern  sie  vielmehr  zu 
umgehen  gesucht.  Es  ist  durchaus  keine  neue  Beobachtung,  dafs  auf  den  griechischen 
Vasen  scharfe  Wendungen,  zum  Beispiel  an  den  Nasen  und  den  Ellenbogen  der 
Figuren,  an  den  Spitzen  der  Palmettenblätter  u.  s.  w.,  in  mehreren  Absätzen  wieder- 
gegeben sind.  Wenn  man  für  diese  eigenthümliche  Erscheinung  einen  Grund  sucht, 
so  glaube  ich,  dafs  auch  hier  die  Annahme  der  Anwendung  der  Federfahne  den 
richtigen  treffen  wird. 

Sind  wir  so  auf  experimentellem  Wege  zu  der  Überzeugung  gelangt,  dafs 
der  Gebrauch  der  Federfahne  bei  den  alten  Vasenmalern  in  hohem  Grade  plausibel 
ist,  so  würde  uns  doch  auch  ein  directer  Beweis  dafür,  gewissermafsen  als  Gegen- 
probe, äufserst  erwünscht  sein.  Eine  Bestätigung  unserer  Annahme  in  der  Litteratur 
der  Alten  zu  finden,  wird  kaum  Jemand  erwarten,  denn,  wie  bekannt,  hat  sich  die 
Feder  antiker  Schriftsteller  nicht  bis  zu  den  Vasenmalern  und  ihrem  Handwerk 
herabgelassen.  Nur  eine  Komikerstelle  spricht,  nicht  ohne  Anflug  von  Spott,  von 
den  attischen  Lekythenmachern  [Arist.  Eccl.  995]  und  Pindar  \Nem.  X,  33]  erwähnt 
gelegentlich  einmal  die  bemalten  attischen  Preisvasen. 

So  bleiben  uns  denn  auch  hier  nur  monumentale  Belege  übrig,  um  es  kurz 
zu  sagen,  jene  Vasenbilder,  auf  denen  die  Vasenmaler  ihre  eigene  Thätigkeit  —  ich 
sehe  hier  von  den  Darstellungen  der  Töpferarbeit  ab;  siehe  dafür  zuletzt  Athen. 
Mitth.  1889  S.  I5iff.  —  verewigt  haben.  Durch  Abbildung  ist  bisher  nur  ein  einziges 
solches  Bild  bekannt  auf  einer  Hydria  der  Sammlung  Caputi  in  Ruvo  [Annali  1876 
Taf.  D.  E.;  Baumeister,  Denkmäler  S.  1992;  Blümner,  Technologie  II  S.  85;  Schreiber, 
Bilderatlas  Taf.  LXVIII,  2],  ein  zweites  kam  auf  dem  heiligen  Boden  der  Akropolis 
unter  dem  Schutte  des  Perserbrandes  zu  Tage  [erwähnt  von  B.  Graef,  Berl.  Phil. 
Wochenschrift  1893  S.  289;  Wochenschrift  für  class.  Philologie  1893  S.  141],  ein 
drittes  spielte  mir  der  Zufall  in  Rom  in  die  Hände;  es  fand  sich  aus  mehreren 
Stücken  zusammen  in  einem  Scherbenhaufen,  welchen  mir  der  verstorbene  Kunst- 
händler Martinetti  überliefs. 

Auf  der  Hydria  Caputi,  deren  Entstehungszeit  ich,  dem  etwas  gelockerten 
strengen  Stile  nach,  zwischen  460  und  450  ansetzen  möchte,  sehen  wir  vier  Personen, 
drei  Maler  und  eine  Malerin,  mit  Malwerkzeugen  in  den  Händen.  Drei  von  den 
Figuren  sind  mit  der  Bemalung  verschiedenartiger  Gefäfse  beschäftigt,  die  vierte  hält 
das  Instrument  unbeschäftigt  in  der  Hand.  Sowohl  der  Herausgeber  der  Vase  Caputi, 
G.  Jatta,    als  auch  Blümner  [Technologie  II    S.  85]    nehmen    an,    dafs    sämmtliche 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern.  je? 

Figuren  Pinsel  in  den  Händen  halten.  Da  die  Abbildung  in  den  Annali  die  kleinen 
Gegenstände  nicht  sehr  klar  wiederzugiebt,  nahm  ich  Gelegenheit,  die  Hydria  an 
ihrem  Aufbewahrungsorte  genauer  zu  untersuchen.  Ich  sah  die  in  Frage  stehenden 
Malinstrumente,  was  bei  dem  sehr  kleinen  Mafsstabe,  in  welchem  sie  gezeichnet 
sind,  allerdings  seine  Schwierigkeit  hat,  doch  mit  genügender  Deutlichkeit  etwa  so, 
wie  man  auf  griechischen  Vasenbildern  Lanzenspitzen  gezeichnet  sieht.  Die  Ver- 
dickung, welche  an  dem  vorn  zugespitzten  Griffel  sitzt,  ist  mit  verdünnter  Firnifsfarbe 
abgetönt.  Hat  diese  Form  an  sich  auch  einige  Ähnlichkeit  mit  einer  Federfahne, 
so  vermissen  wir  doch  hier  gerade  die  Hauptcharakteristica  der  Malerfeder,  ihre 
Schlankheit  und  Elasticität.  Ich  glaube  demnach  mit  Blümner  und  Jatta,  dafs  auf 
der  Vase  Caputi  in  der  That  Haarpinsel  gemeint  sind.  Dafs  solche  neben  der  von 
uns  vorausgesetzten  Schnepfenfeder  in  der  griechischen  Vasenmalerei  für  die  Füllung 
des  Grundes  und  für  alle  Theile,  wo  die  Farbe  in  breiteren  Massen  als  Deckung 
aufgetragen  wurde,  in  Verwendung  waren,  dafür  haben  wir  einen  so  handgreiflichen 
Beweis,  wie  wir  ihn  für  die  Anwendung  der  Malerfeder  allerdings  nie  besitzen  werden. 
Es  finden  sich  nämlich  aufserordentlich  häufig  ausgefallene  Pinselhaare  in  dem  Firnifs 
der  Vasen  festgeklebt.  Und  nun  beachte  man  auch,  dafs  auf  der  Hydria  in  Ruvo 
alle  drei  in  Thätigkeit  befindlichen  Maler  ihre  Malinstrumente  an  Stellen  ansetzen, 
wo  wir  eine  eigentliche  Zeichnung  nicht  vorauszusetzen  haben,  die  Malerin  und  der 
Knabe  rechts,  am  Henkel  einer  Amphora,  beziehentlich  eines  Kraters,  der  gröfsere 
Ephebe,  dem  sich  Athena  mit  einem  Kranze  naht,  am  Gdot  eines  grofsen  Kantharos. 
Die  Maler  zeichnen  also  nicht  eigentlich,  sondern  sie  firnissen. 

Die  auf  der  Akropolis  von  Athen  gefundene,  leider  stark  fragmentarische 
Darstellung  eines  Vasenmalers  befindet  sich  auf  der  Aufsenseite  einer  reif-epiktetischen 
Schale  (Fig.  2).  Wir  erblicken  auf  derselben  Athena  entblöfsten  Hauptes,  den 
Helm  in  der  rechten  Hand,  den  Schild  am  linken  Arme,  inmitten  ihres  Hand- 
werkervolkes sitzend.  Zur  Rechten  sind  Metallarbeiter  an  ihrem  Werke  beschäftigt, 
zur  Linken  safs  ein  Vasenmaler,  auf  welchen  zu  eine  Frau,  anscheinend  um  ihn  zu 
bekränzen,  schreitet.  Weiterhin  hockt  ein  zweiter  Arbeiter  auf  niederem  Schemel.  Wir 
geben,  um  der  Publication  dieses  hervorragend  interessanten  und  anmuthigen  Stückes 
in  dem  geplanten  Werke  über  die  Vasenfunde  der  Akropolis  von  Athen  nicht  vor- 
zugreifen, umstehend  nur  einen  Ausschnitt  aus  dem  Bilde  wieder.  Auf  einer  Dreh- 
scheibe steht  eine  Schale  mit  abgesetztem  Rande  vom  sogenannten  Kleinmeistertypus. 
Oberhalb  derselben  ist  die  Hand  eines  Vasenmaiers  sichtbar,  welche  zwischen  Daumen 
und  Zeigefinger,  die  übrigen  Finger  gerade  ausgestreckt,  ein  ziemlich  langes,  dünnes 
Stäbchen  hält.  Am  unteren  Ende  desselben  sind  vier  kleine,  nach  unten  zu  aus- 
einander gehende  Striche  erkennbar,  deren  Endungen  sich  hinter  dem  Schalenrande, 
im  Innern  der  Schale,  verlieren.  Die  Form  des  hier  dargestellten  Malinstrumentes 
ist  entschieden  noch  weniger  der  Malerfeder  ähnlich  als  diejenigen  Instrumente, 
welche  die  Figuren  auf  der  Hydria  Caputi  in  den  Händen  halten.  Dazu  kommt, 
dafs  die  Stelle,  wo  das  Malgeräth  arbeitet,  innen  im  Rande  einer  Trinkschale, 
entschieden   nicht  zu  denjenigen  Gefäfsflächen  gehört,    wo  wir  eine  Bemalung  zu 


154 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


sehen  gewöhnt  sind.  Ich  erkläre  mir  die  Thätigkeit  des  Vasenmalers  in  diesem  Falle 
so,  dafs  derselbe  die  Schale  auf  der  Drehscheibe  (xpo^o?)  rotiren  läfst  und  den  mit 
Farbstoff  getränkten  Pinsel  gegen  ihre  innere  Wandung  drückt,  um  den  Thongrund 
mit  Schwarz  zu  decken.  Dafs  die  Innenseite  der  Schalen  auf  diese  oder  ähnliche 
Weise  gefirnifst  wurde,  lehrt  ein  Blick  auf  jedes  beliebige  Original.  Wir  gewahren 
nämlich  hier  immer  mehrere,  durch  die  Rotation  auf  der  Scheibe  erzeugte  kreisrunde 


Fig.  2. 


concentrische  Lagen  der  Firnifsfarbe  und,  wenn  im  Pinsel,  oder,  woran  ich  auch 
gedacht  habe,  in  dem  Schwämme,  welchen  man  zum  Firnissen  verwendete,  sich 
zufällig  kleine,  harte  Körper,  Sandkörner  oder  dergleichen,  befanden,  so  ritzten 
dieselben  bisweilen  sehr  scharfe  Kreislinien  während  der  Drehung  der  Schale  in 
den  Firnifsgrund  ein.  Nach  alledem  können  wir  auf  dem  Schalenfragmente  von 
der  Akropolis  a  priori  nicht  erwarten,  in  der  Hand  des  Vasenmalers  das  eigent- 
lich zum  Zeichnen  bestimmte  Instrument,  die  von  uns  angenommene  Maler- 
feder, zu  finden.    Auch  hier  ist  vielmehr  ein  Pinsel  zu  erkennen,  dessen  auseinander 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern.  t  c  c 

weichende  Borsten  durch  eine  Anzahl  feiner,  nach  unten  zu  divergirender  Striche 
wiedergegeben  sind. 

Das  von  mir  in  Rom  aus  verschiedenen  Scherben  zusammengesetzte,  nicht 
ganz  vollständig  erhaltene  Schaleninnere  mit  dem  Bilde  eines  Vasenmalers,  ist  auf 
Tafel  4  nach  einer  vortrefflichen  Zeichnung,  welche  F.  Hauser  verdankt  wird,  erst- 
malig wiedergegeben.  Die  Schale  hatte  nur  ein  Innenbild,  die  Aufsenseite  ist 
schwarz  gefirnifst.  Die  in  der  Zeichnung  weifs  gelassenen,  unregelmäfsig  um- 
ränderten Theile  bezeichnen  ausgebrochene  Stücke,  beziehentlich  Abblätterungen 
des  schwarzen  Firnifsüberzuges.  Da  die  Oberfläche  des  Gefäfses  durch  Feuchtigkeit 
stark  angegriffen  wurde,  ist  die  Innenzeichnung  an  den  nackten  Theilen  der  Figur, 
die  wir  bei  einer  rotfigurigen  Zeichnung  dieser  Zeit  voraussetzen  müssen,  verloren 
gegangen.  Umrahmt  ist  das  Bild  von  einem  Mäanderbande,  welches  durch  schwarze 
gegenständige  Zacken  unterbrochen  wird6. 

Nach  rechts  gewendet,  sitzt  auf  einem  Schemel,  ein  Gewand  um  den  unteren 
Theil  des  Körpers  geschlungen,  nach  vorn  übergebeugt,  ein  Vasenmaler.  Der 
Knotenstock,  welcher  hinter  ihm  lehnt  und  das  Badegeräth  (Lekythos  und  Strigilis), 
welches  rechts  oben  im  Felde  hängt,  sind  nur  die  üblichen  Insignien  eines  Epheben. 
Sie  stehen,  was  man  vor  Kundigen  nicht  mit  Beispielen  zu  belegen  braucht,  in  keiner 
inneren  Beziehung  zu  der  dargestellten  Handlung.  Kleine,  nicht  sehr  klare  Buch- 
stabenreste im  schwarzen  Grunde  werden  zu  dem  üblichen  »HO  TAI*  KAKDS«  zu 
ergänzen  sein. 

Ein  Blick  auf  das  Ganze  der  Zeichnung  lehrt,  dafs  wir  hier  ein  Product  der 
besten  Zeit  des  strengen  Stiles  vor  uns  haben.  Wenn  wir  eine  Vermuthung  über 
den  Meister  des  Bildchens  äufsern  wollen,  so  könnte  die  Wahl  nur  zwischen  Phintias 
und  Euphronios  schwanken.  Dem  vortrefflich  gezeichneten  Akte,  den  ebenso  gut  ge- 
zeichneten Händen  und  der  intensiven  Auffassung  der  dargestellten  Handlung  nach 
—  die  Emsigkeit  der  Arbeit  drückt  sich  vorzüglich  in  der  vorgebeugten  Haltung 
des  Körpers  aus  —  möchte  ich  mich  am  liebsten  für  den  letzteren  Meister  ent- 
scheiden 7. 

Doch  wenden  wir  unsere  Aufmerksamkeit  jetzt  der  Hauptsache  zu,  nämlich 
der  Art  und  Weise,  wie  uns  hier  die  Arbeit  des  Vasenmalers  vorgeführt  wird.  Der 
Jüngling  hält  mit  der  linken  Hand  den  Fufs  einer  Trinkschale  von  der  gewöhn- 
lichen Form  der  rotfigurigen  Schalen  der  Blüthezeit  des  strengen  Stiles  gefafst. 
Der  eine  Henkel,  dem  Beschauer  zugewendet,  ist,  der  gröfseren  Deutlichkeit  halber, 
mit  schwarzer  Farbe  wiedergegeben.  Der  Rand  der  Schale  ruht  auf  den  Knien 
des  Malers  auf.  In  der  rechten  Hand  hält  der  Jüngling  zwischen  Daumen  und  Zeige- 
finger,   die    drei  mittleren  Finger  eingeschlagen,    den   kleinen  Finger  ausgestreckt, 


6)  Vgl.  Griech.  Meisterschalen  S.  571  f.    Wir  haben,  archaischen    Frauenstatuen    von    der    Akropolis 

soviel    ich   sehe,    auf  unserer  Schale  das  älteste  nachweisen    läfst    [Ant.   Denkmäler   I    Taf.    19]. 

Beispiel  dieser  Decoration  auf  rotfigurigen  Vasen  7)  Für   die  Hand   mit   dem  Griffel   vergleiche  z.  B. 

vor  uns ,    doch  bemerke  ich ,   dafs  sich  dieselbe  diejenige    des    alten    Schulmeisters   auf  der   Pa- 

bereits    an    den    bemalten    Gewandsäumen    der  naitiosschale  (Meisterschalen  Taf.  46). 


j  cß  Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 

einen  thongrundig  wiedergegebenen,  vorn  dünneren,  am  oberen  Ende  sich  ver- 
breiternden Griffel.  An  der  Spitze  dieses  Griffels  sitzt  ein  feines,  elastisch  gebogenes 
Etwas,  mit  dem  der  Maler  die  Aufsenfläche  der  Schale  berührt  und  zwar  an  einer 
Stelle,  wo  wir  an  dieser  Gefäfsgattung  in  den  meisten  Fällen  Bildschmuck  zu 
sehen  gewöhnt  sind.  Drei  kleine  Punkte  am  oberen  und  auch  an  dem  nach  unten 
gerichteten  Theile  der  Aufsenseite  der  Schale  deuten,  allerdings  in  sehr  bescheidener 
Weise,  die  Bemalung  an.  Jenes  elastische  Etwas  vorn  am  Griffel  stellt  sich  auf 
dem  Originale  als  eine  schwarze  Relief-Firnifslinie  dar,  die  sich  durch  ihre  Farbe 
von  dem  dunklen  Grunde  nur  wenig  abhebt  und  in  Folge  dessen  nur  in  der  Nähe 
deutlich  gesehen  werden  kann.  Aber  ihr  Vorhandensein  ist  absolut  sicher;  es  handelt 
sich  nicht  um  eine  Zufälligkeit.  In  der  Abbildung  auf  unserer  Tafel  mufste  dieser 
Strich,  um  klar  zu  erscheinen,  mit  weifser  Farbe  wiedergegeben  werden8. 

Welcher  Art  ist  nun  dieses  Malinstrument?  Dafs  die  Wiedergabe  eines 
auch  noch  so  feinen  Pinsels  durch  eine  einzige  gebogene  Linie  in  hohem  Grade 
unwahrscheinlich  ist,  wird  man  von  vornherein  zugeben.  Wir  werden  vielmehr  in 
diesem  an  einen  Griffel9  befestigten  Gegenstande,  dessen  Spitze  die  Malerei  ausführt, 
in  der  That  die  schlanke  und  elastische  Malerfeder  erkennen  dürfen.  Im  Profil 
gesehen  kann  dieselbe  ja  kaum  anders  als  durch  eine  feine  Linie  wiedergegeben 
werden,  und  gerade  bei  der  horizontalen  Haltung,  wo  sich  die  Feder  im  Profil 
darstellt,  geschieht  es,  wie  wir  oben  angaben,  dafs  sich  jene  fast  in  allen  Relieflinien 
griechischer  Vasen  wiederkehrenden  Furchen  bilden;  diese  Haltung  der  Feder  wird 
demnach  die  normale  gewesen  sein. 

Der  monumentale  Beweis  für  die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den 
griechischen  Vasenmalern  scheint  mir  also  durch  unser  Vasenbild  erbracht  zu  sein. 

Was  die  Handhabung  des  Griffels  anbetrifft,  so  ist  dieselbe  ungefähr  die 
gleiche,  welche  wir  beim  Schreiben  oder  Zeichnen  anwenden,  nur  ist  der  Zeige- 
finger eingeschlagen  und  legt  sich  nicht  lang  an  den  Griffel  an10. 

8)  Für   die  Wiedergabe   einzelner   Theile   von   Ge-  voraus,  dafs  der  Schalenmaler  annahm,  die  Schale 

räthen    u.  dgl.   durch    schwarze   Relieflinien   auf  werde  von  dem  Besitzer  sorgfältig  und  in  nächster 

dem  schwarzen  Grunde  genügt  es,  beispielsweise  Nähe  betrachtet  werden.    Ich  glaube,  dafs  dieses 

an   die  Saiten   der  Leiern  zu  erinnern,    die  fast  enge  Verhältnifs  zwischen  Besitzer  und  besessenem 

immer    auf   diese   Weise,    nicht  mit   roter   oder  Gegenstande,  zwischen  Trinker  und  Trinkgefäfs, 

weifser  Deckfarbe,  wiedergegeben  werden.     Auf  den  Umstand  erklärt,  dafs  in  der  Bemalung  der 

einem  Fragmente  im  Cabinet  des  Midailles  zu  Paris  Trinkschale,    was  man  ja  nicht  bestreiten  kann, 

sah    ich    die   Zügel    eines   Pferdes,    welche    ein  die  griechischen  Vasenmaler  ihr  Bestes  geboten 

Jüngling    in   der   Hand   hält,    in   derselben   Art  haben. 

dargestellt.     Auf  einem   anderen    Fragmente   in       9)  Den  Griffel  werden  wir  uns  aus  Holz  oder  Bein 

meinem  Besitze   sind   die  Riemen    eines   an   der  bestehend  und,  der  gröfseren  Handlichkeit  halber, 

Wand    hängenden  Sandalenpaares    ebenfalls   mit  rund  zu  denken  haben.    Das  obere  Ende  ist  et- 

Firnifslinien    gemalt.     Auch   an   die   häufig   auf  was  dicker  und  schwerer,  wodurch  beim  Zeichnen 

den  schwarzen  Grund  der  Haarmasse  aufgesetzten  mehr    Schwung     herauskommt.      Altegyptische, 

Strähne   und  Wellenlinien   soll  erinnert  werden.  griechische  und  römische  Griffel  haben  fast  regel- 

Abbildungen   können   so   etwas  allerdings  kaum  mäfsig  diese  Form. 

wiedergeben;  man  mufs  hier  an  den  Originalen      10)  Man  hat  angenommen,  dafs  die  Vasenmaler  auf 

zusehen.     Alle  diese  Erscheinungen  setzen  eben  der  Hydria   Caputi   den  Pinsel   mit   der   ganzen 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern.  jC7 

Das  zweite,  kleinere  Instrument,  welches  der  Vasenmaler  in  der  linken  Hand 
zwischen  Daumen  und  Zeigefinger  hält,  könnte  man  auf  den  ersten  Blick  für  eine 
Stütze  halten,  welche  der  rechten  Hand  beim  Zeichnen  gröfsere  Sicherheit  ge- 
währt". Aber  thatsächlich  ist  zwischen  diesem  Gegenstande  und  dem  ausgestreckten 
kleinen  Finger  der  rechten  Hand  ein  Zwischenraum  vorhanden  und  zweitens  erscheint 
das  Instrument  lanzettenartig  zugespitzt,  eine  Form,  die  man  als  höchst  ungeeignet 
für  eine  Stütze  bezeichnen  mufs.  Ich  halte  dieses  Instrument  vielmehr  für  jenen 
spitzen  Griffel,  mit  welchem,  wie  bekannt,  die  Vasenmaler  eine  Vorzeichnung  ihrer 
Figuren  in  den  noch  weichen  Thongrund  der  Gefäfse  einzudrücken  pflegten.  Wir 
sehen  demnach  hier  in  den  Händen  des  jungen  Vasenmalers  zwei  der  wichtigsten 
Requisiten  seiner  Kunst  vereinigt.  Ein  drittes  notwendiges  Instrument,  der  Pinsel, 
welcher  gröfsere  Flächen  zu  decken  und  den  Grund  der  Vasen  auszufüllen  hat,  wird 
allerdings  vermifst.  Aber  da  die  rotfigurige  Vasenmalerei  in  der  Hauptsache  eine 
Linearzeichnung  ist  (»/e  ligne  pur  est  le  reve  de  tout  artiste  d'At/tenes«,  Pottier  in 
der  Gazette  des  Beaux-Arts  1890  S.  106),  so  glaube  ich,  dafs  die  Auswahl  der 
eigentlichen  Zeicheninstrumente  auf  unserem  der  Zeit  der  rotfigurig  malenden  Meister 
angehörigem  Vasenbilde  von  dem  Maler  desselben  überlegt  und  beabsichtigt  ist. 

Es  drängt  sich  uns  nun  weiter  die  Frage  auf,  ob  sich  ermitteln  läfst,  wann 
zuerst  die  Schnepfenfeder  in  der  griechischen  Vasenmalerei  angewendet  wurde  und 
wie  weit  sich  ihr  Gebrauch  innerhalb  der  Entwicklung  derselben  verbreitete. 

Einen  wichtigen  Beitrag  zur  Lösung  der  ersteren  Frage  hat  vor  nicht  langer 
Zeit  Hauser  im  Jahrbuche  des  Instituts  [1895  S.  158]  bei  der  Besprechung  einer 
frührotfigurigen  Schale  in  München,  welche  er  der  Hand  des  Andokides  zuschreibt, 
gegeben.  Wir  wollen  von  diesen  im  Folgenden  wörtlich  wiedergegebenen  Be- 
merkungen ausgehen.  »Andokides  eroberte  sich  erst  allmählich  die  Technik  des 
rotfigurigen  Stils.  Furtwängler  hat  in  der  Beschreibung  der  Berliner  Amphora  (2159) 
auf  ihre  wesentliche  Verschiedenheit  von  der  späteren  rotfigurigen  Technik  auf- 
merksam gemacht.  Der  Hauptunterschied  besteht  darin,  dafs  der  Firnifsstrich  kein 
Relief  hat,  dafs  ihm  der  Glanz  fehlt,  er  ist  vielmehr  matt  und  meist  ziemlich  grob. 
Der  Grund  dieses  Unterschieds  liegt  aber  jedenfalls  darin,  dafs  Andokides  zunächst 
seine  rotfigurigen  Malereien  mit  einem  anderen  Instrumente  ausführte,  als  er  später 
anwendete;  vermuthlich  verwendete  er  bei  seinen  roten  Figuren  das  gleiche  Instrument 

Faust  regieren,  wodurch  eine  gröfsere  Sicherheit  dürfen   wir   darin   einen  neuen  Beweis   dafür  er- 

in   der  Linienführung   erzeugt  werde   [Blümner,  kennen,    dafs   die   Vasenmaler   in   diesem   Falle 

Technologie  II  S.  86;  Pottier,  Gazette  des  Beaux-  keine  feine  Linearzeichnung  ausführen,   sondern 

Arts    1890,  2    S.  107].     Männer    der   Praxis    be-  vielmehr    mit   breitem   .Striche    den   Grund    der 

streiten  jedoch  das  Letztere  und  versichern  mir,  Gefäfse  ausfüllen. 

dafs  man  bei  einer  solchen  Haltung  des  Pinsels      ' ')  Dafs  die  antiken  Vasenmaler  zur  Ausführung  ge- 

nur  breite,   derbe   Striche   hervorbringen   kann.  bogener  Linien   besonders   bei  den  grofsen  Ge- 

Vielleicht  handelt  es  sich  auf  der  Hydria  Caputi  läfsen  eine  Stütze  für  die  Hand,  das  sogenannte 

nur   um  eine  ungeschickte  Wiedergabe  der  von  Curvenlineal ,    anwendeten,     hält    Gillieron    für 

der  Seite  gesehenen  Aufsenfläche  der  Hand,  oder  sehr  wahrscheinlich.    Natürlich  wurde  das  Lineal 

aber,  wenn  die  Haltung  der  Pinsel  dort  wirklich  nicht  auf  die  gekrümmte  Fläche  der  Vasen  aufge- 

in  der  angenommenen  Weise  aufzufassen  ist,  so  legt,  sondern  frei  in  der  linken  Hand  gehalten. 


i58 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


wie  bei  den  schwarzen.  Nun  zeigt  uns  aber  die  Münchner  Schale,  dafs  Andokides 
später  das  Instrument  gefunden  hat,  welches  den  feinen  schwarzen  Reliefstrich  her- 
giebt,  und  sie  zeigt  uns  ferner,  dafs  Andokides  dieses  Instrument  mit  grofser 
Virtuosität  handhabt.  Läfst  sich  da  der  Schlufs  umgehen,  dafs  Andokides  der 
Erfinder  des  uns  noch  unbekannten  Malinstruments  der  rotfigurigen  Technik  ist? 
Die  Werke  des  Epiktetos  und  seiner  Genossen  lassen  von  Anfang  an  die  Verwendung 
dieses  Instruments  erkennen.  Hätte  Andokides  von  Epiktet  die  rotfigurige  Technik 
erlernt,   so  würde  er  bei  ihm  auch  gleich  das  richtige  Werkzeug  gefunden  haben.« 

Wir  halten  uns  nach  unseren  obigen  Auseinandersetzungen  für  berechtigt, 
in  das  Citat  aus  Hausers  Aufsatz  statt  des  Ausdrucks  »das  bisher  noch  unbekannte 
Malinstrument  der  rotfigurigen  Technik«,  nunmehr  das  Wort  »die  Federfahne«  ein- 
zusetzen. 

Andokides  wäre  also  derjenige  Künstler,  welcher  die  Malerfeder  als  Zeichen- 
instrument in  der  griechischen  Gefäfsmalerei  einführte.  Die  Beobachtungen,  welche  ich 
an  einer  Reihe  signirter  Amphoren  dieses  Meisters  und  an  solchen  Vasen  angestellt 
habe,  welche  sowohl  äufserlich,  in  der  Verbindung  von  rotfigurigen  und  schwarz- 
figurigen  Bildern,  als  auch  ihrem  Charakter  und  Stile  nach  aufs  Engste  mit  Andokides' 
Art  verwandt  sind,  diese  Beobachtungen,  über  welche  die  Anmerkung  im  Einzelnen 
Rechenschaft  ablegt,    bestätigen  in  vielen  Beziehungen  die  Hausersche  Annahme12. 


12)  Ich  wiederhole  hier  zunächst,  was  Furtwängler 
in  der  Beschreibung  der  Berliner  Vasensammlung 
zu  der  mit  der  Meisterinschrift  versehenen ,  auf 
beiden  Seiten  rotfigurig  bemalten  Amphora  des 
Andokides  2159  (Klein,  Meistersign.  S.  190,4) 
sagt:  »Die  Malerei  weicht  technisch  dadurch 
von  der  gewöhnlichen  rotfigurigen  ab,  dafs  die 
sämtlichen  Linien  der  Innenzeichnung,  auch  die 
feinsten,  durchaus  ohne  Relief  und  flach  sind. 
Auch  fehlt  der  in  der  rotfigurigen  Technik  sonst 
die  Figuren  umgebende  dickere  Firnifsstreif  von 
schwachem  Relief.«  Es  folgen  nun  meine  eigenen 
Beobachtungen: 

1)  Louvre  Saal  F  nr.  203  [Klein,  Meistersign.2 
S.  189  nr.  2 ;  American  Journal  of Archaeology  1896 
S.  2.  3.  Fig.  1.  2].  Signirte  Amphora  des  An- 
dokides mit  drei  Amazonen  auf  der  einen  und 
badenden  Frauen  auf  der  anderen  Seite.  Über 
die  nur  uneigentlich  als  rotfigurig  zu  bezeich- 
nende Technik  vgl.  Loeschcke,  Athen.  Mitth.  IV 
290;  Klein,  Euphronios^S.  36. 

Relieflinien  mit  der  Federfahne  gezogen  sind 
sicher  an  den  Palmetten  der  Amphora  zu  con- 
statiren.  Die  Conturen  und  Innenlinien  der 
Figuren  sind  aufserordentlich  scharf  und  fein, 
in  hohem  Relief  und  glänzend.  Die  charakte- 
ristischen Furchen  der  Federfahnenspitze  konnte 
ich  jedoch  hier  nicht  deutlich  erkennen. 


2)  Louvre  Saal  G  nr.  1  [Klein,  Meistersign. 
S.  190  nr.  5;  American  Journal  S.  8.  9].  Signirte 
Amphora  des  Andokides,  auf  beiden  Seiten  rot- 
figurig, mit  einer  Kampfscene  und  einer  Kitha- 
roidendarstellung. 

Conturen  und  Innenzeichnung  sind  in  der 
Hauptsache  durch  flache  Linien,  wie  auf  der 
Berliner  Amphora  wiedergegeben,  doch  tritt  der 
Reliefstrich  an  einzelnen  Partien  retouchen- 
artig  auf. 

3)  Louvre  Saal  F.  nr.  204  \American  Journal 
1896  S.  14.  15;  Furtwängler  bei  Röscher,  Lexikon 
Sp.  2205]  Schwarz-  und  rotfigurige  Amphora  in 
der  Art  der  Andokides,  jedoch  ohne  dessen 
Signatur.  Auf  der  einen  Seite  bakchische  Dar- 
stellung, auf  der  andern  Herakles  und  Kerberos. 

Die  Anwendung  der  Federfahne  ist  an  sehr 
vielen  Linien  des  rotfigurigen  Bildes,  besonders 
deutlich   am  Felle    des  Kerberos  zu  constatiren. 

4)  München  375. 

Schwarz-  und  rotfigurige  Amphora  sehr  alter- 
thümlichen  Charakters.  Auf  der  einen  Seite 
würfelnde  Helden,  auf  der  anderen  bakchische 
Darstellung.  Die  Conturen  der  Figuren  sind 
mit  Ritzlinien  umzogen,  nicht  durchgängig,  aber 
an  vielen  Stellen.  Ein  flacher  Pinselstrich  läuft 
innen  neben  den  Ritzlinien  her.  Die  feinen 
Faltenlinien    der   Innenzeichnung  haben   Relief. 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


159 


Wir  rinden  auf  einigen  dieser  Gefäfse  denselben  flachen  Pinselstrich  für  die  Conturen 
verwendet,  den  Furtwängler  an  der  Berliner  Amphora  feststellte.  In  einem  Falle 
(München  375)  sind  die  Conturen  zum  gröfsten  Theil  noch  mit  einer  Ritzlinie  um- 
fahren, wie  im  schwarzfigurigen  Stile.  Man  hat  den  Eindruck,  als  sei  dem  Meister 
die  nur  schwachglänzende,  breite  Pinsellinie  doch  nicht  präcis  genug  erschienen,  um 
die  Figuren  gegen  den  Grund  hin  abzugrenzen.  In  weiteren  Fällen  tritt  sowohl  die  mit 
der  Federfahne  gezogene  Relieflinie  als  auch  die  matte  Pinsellinie  auf.  Erstere  er- 
scheint zunächst  mehr  als  eine  Art  von  Retouche,  dann  aber  nimmt  sie  rasch  über- 
hand. Man  sieht  ganz  deutlich,  es  wird  hier  probirt,  experimentirt  und  schliefslich 
wird  das  Richtige  gefunden. 

Aber  in  einem  Punkte  mufs  das  von  Hauser  Gesagte  eine  Einschränkung 
erfahren.  Andokides  ist  nicht  eigentlich  der  Entdecker  der  Schnepfenfeder,  die  An- 
wendung derselben  läfst  sich  vielmehr  bereits  auf  Vasen  früherer,  ja  erheblich 
früherer  Zeit  nachweisen.  Auf  schwarzfigurigen  attischen  Gefäfsen,  die  sicher  vor 
den  rot-  und  schwarzfigurigen  Amphoren  des  Andokides  entstanden  sind,  gewahrt 
man  die  mit  der  Malerfeder  gezogene  hohe  Relieflinie  häufig  bei  den  feinen  Ranken 
der  Ornamente,  bei  der  Wiedergabe  von  Lanzen,  Stäben,  Stuhlbeinen,  kurz  überall 
da,  wo  ein  feiner  Strich  erforderlich  war.  Ich  konnte  diese  Thatsache  unter  vielen 
anderen  Fällen  beispielsweise  an  der  Amphora  des  Amasis  im  Cabinet  des  Medailles 
zu  Paris  constatiren  [Luynes,  Vases  pl.  1 — 3;  &.  ceram.  I  pl.  78;  Arch.  Zeitung 
1848,  Tafel  39].  Ein  vor  mir  liegendes  Fragment  einer  alterthümlichen  schwarz- 
figurigen Henkeltasse  mit  einem  Hahne  zeigt  sowohl  bei  den  Schwungfedern  des 
Hahns  als  bei  den  Ranken  der  Ornamente  deutlich  den  in  der  Mitte  gefurchten 
Reliefstrich  der  Malerfeder.     Ein  Bruchstück  eines  schwarzfigurigen  Pinax,  ebenfalls 


5)  München  388. 

Schwarz-  und  rotfigurige  Amphora.  Auf  der 
einen  Seite  Herakles  gelagert,  Athena  und  Hermes, 
auf  der  anderen  Athena  vor  Dionysos.  Viel 
Relief linien,  doch  nicht  überall,  so  ist  z.  B. 
das  Profil  der  Athena  ohne  Reliefcontur,  der 
Kopf  des  liegenden  Dionysos  hat  dagegen  einen 
solchen. 

6)  München  373. 

Schwarz-  und  rotfigurige  Amphora  mit  der 
Inschrift   HirPOKPATES   KAKD*. 

Auf  der  rotfigurigen  Seite  ist  die  Federfahne 
fast  consequent  verwendet. 

7)  Orvieto,  Museo  Faina  64.  [Vgl.  American 
Journal  1896  S.  22  nr.  4;  Annali  1877   S.  133]. 

Schwarz-  und  rotfigurige  Amphora.  Auf  der 
einen  Seite  Herakles  und  Amazonen,  auf  der 
anderen  Dionysos  und  Silene. 

Die  Conturen  der  rotgezeichneten  Figuren 
sind  mit  dem  breiten  Pinsel  in  flachen  Linien 
hergestellt. 


8)  Ebenda,  nr.  61. 

Schwarz-  und  rotfigurige  Anfora  a  colotinette. 
Auf  der  einen  Seite  Nereus,  auf  der  anderen 
Wagenbesteigung.  An  Conturen  und  Innen- 
zeichnung läfst  sich  die  Anwendung  der  Maler- 
feder constatiren. 

9)  Leipzig,  Universitätssammlung,  einst  bei 
Hauser  [abgeb.  Jahrbuch  1896  S.  182/83  vgl. 
Jahrbuch  1893  S.  100  Anm.  15;  American  Journal 
1896  S.  30]. 

Fragmente  einer  Amphora  im  Stile  des  An- 
dokides. In  der  Hauptsache  sind  Conturen  und 
Innenzeichnung  mit  flachen  Linien  wiederge- 
geben, doch  finden  sich  hier  und  da  sicher  Feder- 
fahnenstriche, so  z.  B.  an  den  Palmetten,  an  der 
Lanze  u.  s.  w. 

Die  schwarz-  und  rotfigurige  signirte  Schale 
des  Andokides  in  Palermo  [Klein  1.  c.  S.  191,6; 
Jahrbuch  1889  Taf.  4],  konnte  ich  leider  an 
Ort  und  Stelle  nicht  untersuchen,  da  sie  sich,  um 
restaurirt  zu  werden,  in  einem  Magazin  befindet. 


l5o  Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 

in  meinem  Besitze,  im  Stile  noch  sehr  streng  mit  faltenlosen,  schachbrettartig  ge- 
musterten Gewändern,  läfst  an  den  feinen  Bodenlinien,  auf  denen  die  Figuren  stehen, 
die  Arbeit  der  Malerfeder  erkennen,  während  andere,  etwas  weniger  dünne  Linien 
flach  und  mattglänzend,  also  offenbar  mit  dem  Pinsel  gezogen  sind.  An  den  ältesten 
Vasengattungen,  den  mykenischen,  den  frühesten  attischen,  rhodischen,  protokorinthi- 
schen  und  auch  an  den  späteren  korinthischen  Vasen,  konnte  ich,  soweit  meine 
Beobachtungen  reichen,  die  Anwendung  der  Federfahne  nicht  feststellen.  Wo  bei 
diesen  Gefäfsen  feine  Linien  auftreten,  sind  sie  immer  ohne  Relief.  Dagegen  ver- 
sichert mir  R.  Zahn,  dafs  auf  chalkidischen  Gefäfsen  und  auf  Vasen,  welche  der 
Würzburger  Phineusschale  nahe  stehen,  also  ionischer,  oder,  wie  Zahn  annimmt, 
inselgriechischer  Provenienz  sind,  der  Reliefstrich  etwa  in  derselben  Verwendung 
auftritt,  wie  auf  den  schwarzfigurigen  attischen  Vasen.  Es  wird  sich  also  vielleicht 
erweisen  lassen,  dafs  die  Schnepfenfeder  am  frühesten  in  ionischen  Werkstätten  oder 
auf  den  Inseln  des  griechischen  Archipels  angewendet  wurde  und  dafs  ihr  Gebrauch 
von  da  nach  Athen  verpflanzt  worden  ist. 

Dafs  die  Federfahne  innerhalb  der  schwarzfigurigen  Technik  eine  nur  unter- 
geordnete Rolle  spielt,  liegt  in  dem  Charakter  der  letzteren  begründet.  Die  schwarz- 
figurige  Malerei  spricht  sich  ja  in  der  Hauptsache  durch  die  breite  dunkle  Silhouette 
aus,  für  welche  der  Pinsel  das  geeignete  Instrument  ist.  Was  aber  von  Linear- 
zeichnung hinzukommt,  mufs  in  der  Hauptsache  der  ritzende  Griffel  besorgen. 

Es  giebt  ja  aber  nun  einige  Fälle,  wo  die  schwarzfigurige  Technik,  die  Sil- 
houettenmanier verlassend,  eine  reine  Linearzeichnung  giebt,  ich  meine  jene  in 
Umrisslinien  gezeichneten  Köpfe,  denen  wir  besonders  auf  Schalen  des  sogenannten 
Kleinmeistertypus  (Eucheiros,  Sakonides,  Hermogenes),  auf  schwarzfigurigen  Schalen 
der  gewöhnlichen  Form,  vereinzelt  auch  auf  Amphoren,  Hydrien,  Skyphoi  u.  s.w. 
begegnen13.  Soweit  ich  solche  Köpfe  nachprüfen  konnte,  fand  ich  hier  immer  Contur 
und  Innenzeichnung  mit  der  matten,  breiten  Pinsellinie  gezogen.  Wäre  hier  noch 
ein  Schritt  weiter  gethan,  der  Contur  ringsum  mit  Schwarz  ausgefüllt  worden,  so 
würden  wir  ein  rotfiguriges  Vasenbild,  genau  in  der  Art  vor  uns  haben,  wie  es 
Andokides  auf  seinen  ältesten  Amphoren  giebt.  Dieser  blieb  aber  auch  hierbei 
,nicht  stehen.  Es  ist  dieses  Meisters  unbestreitbares  Verdienst,  den  Werth  der 
Malerfeder  für  die  rotfigurige  Technik  erkannt  und  derselben  im  entscheidensten 
und  folgenreichsten  Wendepunkte  der  Entwicklungsgeschichte  der  griechischen 
Vasenmalerei  die  Stelle  eines  Protagonisten  angewiesen  zu  haben.  Durch  dieses 
Instrument  konnte  der  feinsten  Gravirung  schwarzfiguriger  Vasen  ein  Paroli  geboten 
und  die  eigenartigen  Aufgaben,  welche  die  rotfigurige  Technik  stellt,  in  vollendetster 
Weise  gelöst  werden  14. 

13)  Vgl.    F.   Winter,    Vasen    mit    Umrifszeichnung,  Sarkophage  verweist,    bei    denen  die  Zeichnung 

Arch.  Zeitung  1885  S.  187  ff.  in  Contur  neben  der  Silhouettenmalerei  hergeht 

u)  R.  Zahn  versucht  neuerdings  (Athen.  Mitth.  1898  [vgl.   Antike    Denkmäler   II    zu    Tafel   25—27]. 

S.  72  ff.)  das  Aufkommen  der  rotfigurigen  Technik  Derselbe  theilte  mir  auch  mit,  dafs  er  auf  Thera 

in  Klazomenai    zu  localisiren,   indem  er  auf  die  einen  eigenthümlichen,   archaischen  Teller,  etwa 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


161 


Es  erübrigt  noch,  der  zweiten  Frage  nachzugehen,  wie  weit  sich  der  Ge- 
brauch der  Schnepfenfeder  innerhalb  der  Entwicklung  der  rotfigurigen  Vasenmalerei 
von  Andokides  ab  verbreitete.  Dafs  die  Gruppe  der  ältesten  rotfigurigen  Schalen- 
maler, der  sogenannte  Epiktetische  Kreis,  sich  des  neuen  Malinstruments  von  Anfang 
an  bediente,  ist  bereits  von  Hauser  (a.  a.  O.)  hervorgehoben  worden.  Das  allein  ist  be- 
weisend, dafs  Andokides  und  nicht,  wie  man  früher  annahm,  Epiktet  die  ersten 
Versuche  der  rotfigurigen  Technik  gemacht  hat15.  Ich  kenne  keine  Epiktetische 
Schale,  an  welcher  sich  die  Verwendung  der  Malerfeder  nicht  fände,  aber  es  sind 
hier  gewisse  Abstufungen  zu  constatiren.  Die  Conturen,  die  uns  in  erster  Linie 
interessiren,  sind  nicht  immer  an  allen  Stellen  mit  der  Federfahne  ausgeführt,  haben 
nicht  immer,  was  gleichbedeutend  ist,  durchgeführte  Relieflinien-Umgrenzung.  Hier 
und  da  ist  statt  der  glänzend  schwarzen,  hohen  Linie  eine  matte,  flache  Linie 
sichtbar,  bisweilen  auch  ist  scheinbar  gar  keine  lineare  Abgrenzung  zwischen  den 
roten  und  den  schwarzen  Partien  der  Schale  vorhanden.  Man  betrachte  einmal 
aufmerksam  Originale,  um  sich  davon  zu  überzeugen,  wie  häufig  der  Reliefstrich 
ausbleibt:  hier  an  den  Blattenden  einer  Palmette,  dort  an  den  Spiralen  der 
Ornamentranken,  an  den  Spitzen  der  Flügel  bei  geflügelten  Figuren,  an  dem  aus- 
gesparten Haarcontur,  an  Gewandsäumen,   auch  an  den  Profilen  der  Köpfe  u.  s.  w. 


im  Stile  der  Melischen  Amphoren,  gezeichnet 
habe.  Das  Stück  sei  darum  interessant,  weil 
sich  die  Figuren,  zwei  Frauen  mit  Kränzen  in 
den  Händen,  wie  im  rotfigurigen  Stile,  hell  von 
dem  dunkelvioletten  Hintergrunde  abheben.  Ich 
glaube,  dafs  er  sich  im  letzteren  Falle  um  eine 
Zufälligkeit,  nicht  um  eine  bewufste  Neuerung 
handelt.  Auch  im  schwarzfigurigen  attischen 
Stile  laufen  bisweilen  rotfigurige  Partien  mit 
unter,  offenbar  ohne  dafs  sich  die  Maler  darüber 
klar  waren.  So  kann  man  von  gewissen  blatt- 
förmigen Ornamenten  schwer  entscheiden,  ob 
sie  schwarz-  oder  rotfigurig  sind  (siehe  Fig.  3). 


Fig.  3- 

Auf  einer  schwarzfigurigen  Lutrophoros  im 
Museum  zu  Eleusis  treten,  worauf  mich  Wolters 
aufmerksam  macht,  regelrechte  rotfigurig  aus 
gesparte  Rosetten  auf.  Eine  streng  schwarz- 
figurige  Scherbe  der  Akropolis  von  Athen,  viel- 
leicht nur  wenig  jünger  als  die  Frangoisvase,  zeigt 
den  Gürtel  bei  einer  Frauenfigur  thongrundig 
mit  feinem,  schwarz  aufgemaltem  Mäander.  Im 
Museum    zu    Florenz    fiel    mir   bei    einem    kürz- 


lichen Besuche  in  der  Sala  Volsinii  eine  technisch 
sehr  merkwürdige  Amphora  auf.  Sie  zeigt  thon- 
grundige  Figuren,  drei  Krieger  und  sonderbar 
geformte  Bäume  auf  der  einen  und  einen  Hopliten 
hinter  einem  laufenden  Pferde  auf  der  andern 
Seite.  Der  Grund  ist  schlecht  mit  brauner 
Firnifsfarbe  in  dicken  Pinselstrichen  ausgefüllt. 
Die  Conturen  sind  mit  dem  Griffel  vorgerissen, 
jedoch  nicht  mit  einer  Relieflinie  umzogen.  Milani 
hält  diese  Gattung  für  eine  local  etruskische 
Nachahmung  attisch  rotfiguriger  Waare.  Aber 
die  Bäume  mit  den  herabhängenden  ovalen 
Früchten  und  einer  Art  Palmette  an  der  Krone 
sehen  mir  viel  eher  ionisch  aus.  Auch  die  Form 
und  Technik  der  Amphora  machen  einen  echt 
alterthümlichen  Eindruck.  Der  Stil  ist  etwa  der- 
jenige der  frühesten  rotfigurigen  attischen  Vasen. 
I5)  Die  ältere  Auffassung  wird  vertreten  von  Klein, 
Euphronios  S.  29  fr.,  von  v.  Rohden,  Baumeister 
S.  1984,  von  Winter,  Arch.  Zeitung  1885  S.  187, 
von  A.  Schneider,  Jahrbuch  1889  S.  195  ff.,  von 
Masner,  Vasen  des  k.  k.  öster.  Museums  S.  XX 
und  von  mir  selbst  in  den  Meisterschalen  S.  12. 
Für  Andokides  erklärt  sich  Furtwängler,  Berl. 
Phil.  Wochenschrift  1894  S.  112  und  Hauser  1.  c. 
Ich  habe  mich  dieser  Meinung  bereits  in  den 
Münchner  Sitzungsberichten  1897  S.  261  in  einem 
Aufsatze  W.  Helbigs  »Eine  Heerschau  des  Pisi- 
stratos«  angeschlossen. 


IÖ2 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


Es  liegt  also  noch  keine  absolute  Consequenz  in  dem  Aufsetzen  der  Relieflinie 
vor,  sondern  ein  ähnlicher,  wenn  auch  weiter  fortgeschrittener  Zustand,  wie  auf  den 
schwarz-roten  Amphoren  des  Andokides. 

Wir  können,  um  uns  diese  Erscheinungen  zu  erklären,  hier  ein  Problem 
nicht  umgehen,  dessen  endgiltige  Lösung  bisher  noch  aussteht,  nämlich  die  Reihen- 
folge der  technischen  Proceduren  in  der  rotfigurigen  Vasenmalerei.  Blümner,  dem 
im  Wesentlichen  Andere  gefolgt  sind,  giebt  in  seiner  Technologie  IL  §  78  folgende 
Darstellung:  »Bei  den  Gefäfsen  mit  roten  Figuren  wurden  die  Umrisse  auf  dem 
vermuthlich  vorher  noch  nicht  gefirnifsten  Thon  leicht  angedeutet  und  dann  mit 
einem  Pinsel  in  sicheren  Linien  umzogen,  zunächst  in  feineren  Strichen,  nur  um 
die  Conturen  festzustellen,  wobei  man  sich  vielleicht  einer  Ziehfeder  bediente,  so- 
dann noch  einmal  mit  breiterem  Pinsel,  damit  die  Conturen  beim  Ausfüllen  des 
schwarzen  Grundes  nicht  verletzt  würden.  Sodann  wurden  die  Linien  innerhalb 
der  Figuren  gleichfalls  mit  einem  Pinsel  ausgeführt.« 

Also  drei  wesentliche  Proceduren  nimmt  Blümner  an,  das  Anlegen  der 
Figuren  mit  dem  Griffel,  die  definitive  Ausführung  der  Conturen  mit  der  Feder  und 
die  Umfahrung  der  Conturen  mit  dem  breiten  Pinsel.  Als  minder  wesentlich, 
wenigstens  für  die  uns  hier  beschäftigenden  Fragen,  käme  dann  noch  die  Ein- 
zeichnung  der  Innenlinien  in  die  Figuren  und  die  Ausfüllung  des  Grundes  hinzu. 
Man  wird  sogleich  bemerken,  dafs  bei  der  Blümner'schen  Darstellung  des  Vorgangs 
die  matten  Conturlinien  rotfiguriger  Vasenmalereien  keine  Erklärung  finden.  Um 
es  kurz  zu  sagen,  wir  werden  in  die  drei  von  Blümner  angenommenen  Proceduren 
eine  vierte  einreihen  müssen,  nämlich  nach  der  Anlage  der  Conturen  mit  dem  Griffel 
eine  Festlegung  derselben  mit  einer  dünneren  Firnifslösung,  welche  flache,  matte 
Linien  ergiebt16.  Um  diese  Linien  wird  dann  der  breite  Firnifsstreifen  gezogen, 
der  hart  an  ihnen  hinfährt,  bisweilen  aber  auch  sie  überdeckt,  sodafs  es  den  An- 
schein hat,   als  bilde  er  selbst  den  Contur  gegen  den  ausgesparten  Thongrund  hin. 


I6)  Ungewifs  bleibt,  mit  welchem  Instrumente,  Pinsel 
oder  Schnepfenfeder,  diese  Linien  sowie  die 
helleren  Firnifslinien ,  welche  auf  rotfigurigen 
Vasen  das  Muskeldetail  am  Körper,  Gewand- 
falten und  dergleichen  wiederzugeben  pflegen, 
gezogen  sind.  Die  dünnere  breitfliefsende  Firnifs- 
lösung hat  die  charakteristischen  Eindrücke  der 
Federfahne  nicht  bewahrt,  wie  der  pastose  Firnifs- 
farbstoff.  Es  fehlt  uns  also  hier  jedes  Mittel 
zur  Controlle.  Masner  hat  in  der  Einleitung 
seiner  Beschreibung  jjer  Vasen  und  Terracotten 
im  k.  k.  österreichischen  Museum  S.  XIX  die 
Untermalung  der  Conturen  mit  dünnerer  Firnifs- 
farbe  nicht  mit  in  die  von  ihm  aufgestellte  Reihen- 
folge der  Proceduren  der  rotfigurigen  Technik 
aufgenommen.  Er  sagt:  »Der  endgiltige  Umrifs, 
der  von  der  eingedrückten  Vorzeichnung  oft 
sehr  bedeutend  abweicht,  wurde  mit  dem  in  den 


Firnifs  getauchten  Pinsel  in  breitem  Striche 
entweder  mit  einem  Zuge  oder  in  allmählichem 
Vorrücken  von  aufsen  nach  innen  geschaffen  .... 
Mit  der  Feder  wurden  dann  die  Umrisse  noch 
einmal  von  dem  flachen  schwarzen  Grunde  ab- 
gehoben (Reliefconturen),  eine  Sorgfalt,  die  be- 
greiflicherweise bald  aufgegeben  wurde.«  Man 
wird  mir  zugeben,  dafs  die  Vorritzung,  die  nur 
die  allgemeine  Anlage  der  Figuren  und  bei 
bekleideten  häufig  nur  den  Akt  skizzirt,  be- 
sonderes bei  viel  Überschneidungen  und  com- 
plizirteren  Compositionen  nicht  genügenden  An- 
halt bot,  um  den  schwarzen  breiten  Streifen 
sicher  darum  zu  führen.  Dafs  flüchtigere  Stücke 
gelegentlich  auf  diese  Weise,  mit  blofser  Vor- 
ritzung, ausgeführt  sind,  will  ich  nicht  leugnen. 
Im  allgemeinen  mufste  aber  doch  erst  eine  in 
allen  Theilen  klare  Conturirung  geschaffen  sein, 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern.  163 

Als  letzte  Abgrenzung  wird  die  hohe  glänzende  Relief  linie  auf  die  matte  Vorzeichnungs- 
Linie  aufgesetzt. 

Nur  auf  diese  Weise  läfst  sich  der  Zustand,  welchen  uns  rotfigurige  Vasen- 
malereien bei  eingehender  Betrachtung  zeigen,  erklären.  Wo  die  Untermalung  des 
Conturs  mit  verdünnter  Firnifsfarbe  genügend  scharf  erschien,  unterläfst  man  es, 
die  Relief  linie  aufzusetzen,  ähnlich  wie  der  Maler  schwarzfiguriger  Gefäfse  selten 
alle  Conturen  umritzt,  sondern  nur  da  den  Griffel  einsetzt,  wo  es  die  Klarheit  der 
Zeichnung  erforderte.  Bisweilen  wird  auch  die  Relieflinie  über  der  matten  Unter- 
malung zufällig,  aus  Unachtsamkeit,  vergessen.  Ich  habe  ein  solches  Beispiel  in 
den  Griechischen  Meisterschalen  S.  608  zu  Tafel  67,3  angeführt.  Eine  auf  einer 
Kline  liegende  nackte  Frau  sollte  eine  gebuckelte  Metallschale  in  der  Hand  halten, 
aber  es  ist  nur  die  Anlage  derselben  in  hellerem  Firnifs  vorhanden.  Der  Maler  ver- 
gafs,  sie  in  schwarzen  Firnifslinien  auszuführen.  Einen  ähnlichen  Fall  konnte  ich 
auf  einer  streng-schönen  Amphora  der  Ermitage  zu  St.  Petersburg  feststellen,  auf 
welcher  ein  Silen  ein  Pantherweibchen  emporhebt.  Die  linke  Klaue  des  Thieres, 
welche  sich  auf  den  Schenkel  des  Silens  projicirt,  ist  nur  mit  Firnifslösung  angelegt, 
nicht  mit  der  Relieflinie  gedeckt,  wie  die  übrigen  Conturen.  Diese  Beispiele  werden 
sich  vermehren  lassen,  aber  sie  werden  deshalb  nicht  sehr  häufig  sein,  weil  die 
alten  Vasenmaler  auch  in  dieser  Beziehung  mit  grofser  Sorgfalt  arbeiten. 

Je  mehr  wir  uns  der  Blüthezeit  des  strengen  Stiles  nähern,  desto  mehr  wird  der 
Reliefcontur  unbedingtes  Gesetz.  Die  Präcision  und  schöne  Klarheit  der  Zeichnung, 
welche  wir  an  den  Producten  dieser  Epoche  bewundern,  beruht  im  Wesentlichen  auf 
der  ausschliefslichen  Herrschaft  der  Federfahne.  Während  beispielsweise  noch  an 
der  grofsen  Schale  des  Oltos  und  Euxitheos  in  Corneto17  viele  Partien,  mehr  als  man 
glauben  sollte,  ohne  Reliefstrich  geblieben  sind,  zeigen  die  Schalen  der  grofsen 
Meister  der  Blüthezeit  kaum  noch  eine  Stelle,  wo  der  Reliefstrich  ausbleibt18.  Bei 
wenigen  Partien,  welche  öfters,  ja  fast  consequent  ohne  hohen  Contur  gelassen  sind, 
glaube  ich  vielmehr  eine  Absicht  der  Vasenmaler  herauszufühlen.  Hier  ist  in 
erster  Linie  der  ausgesparte  Haarcontur  zu  nennen.  Weder  die  Haargrenze,  noch 
die  Abgrenzung  der  roten  Zone  gegen  den  schwarzen  Grund  hin  pflegen  mit 
scharfen  Linien  umrändert  zu  sein.     Es  wird  dadurch  eine  weichere,  mehr  malerische 

ehe    die    Umfahrung    mit    dem    breiten    Pinsel  fahrungsstreifens  herauskommen,  gewissermafsen 

stattfinden    konnte.     Auch   glaube  ich,    dafs  die  als  negative  Silhouetten. 

Untermalung  der  Linien  mit  hellem  Firnifs  noch  17)  Ich   notirte  mir:   ohne  Reliefstrich  ist  der  Kopf 

Correcturen  zuliefs,  die  bei  der  schwarzen  Firnifs-  der    Schlange    auf    der    Seite    mit    bakchischen 

linie  unmöglich  sind.  Bei  nebensächlichen  Dingen  Scenen,  die  Mähne  des  einen  Pferdes,  die  linke 

haben    sich   die  Vasenmaler  allerdings  bisweilen  Hand  des  leierspielenden  Silens  u.  s.  w. 

sowohl   Vorritzung    als   Vorzeichnung    mit    ver-  IS)  Man  könnte  die  Frage  aufwerfen,  ob  die  Vasen- 

dünnter   Farbe    erspart.      So  kann   man  auf  der  maier  der  Blüthezeit  nicht  die  Untermalung  mit 

bekannten  Neapler  Vase  mit  der  Probe  der  Schau-  verdünntem  Firnifs   weggelassen  und  gleich  mit 

Spieler  (3240)  an  der  Musterung  der  Gewänder,  der  Relieflinie  gearbeitet  hätten,    aber  die  eben 

welche  liegende  Thiere  und  dergleichen  wieder-  genannten  Beispiele,  wo  die  Untermalung  stehen 

giebt,    beobachten,    dafs    die    rotthongrundigen  geblieben  ist,  beweisen  das  Gegentheil. 


Figuren  nur  durch  das  Ziehen  des  schwarzen  Um- 
Jahrbuch des  archäologischen  Instituts  XIV. 


13 


164  Hartwig,    Die  Anwendung   der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 

Wirkung  erzielt19.  Dasselbe  scheint  mir  beabsichtigt,  wenn  die  Mundpartie  der 
Figuren  häufig  ohne  Reliefcontur  bleibt,  wenn  der  untere  Abschlufs  eines  Gewand- 
saumes bei  schreitenden  weiblichen  Figuren  in  den  dem  Auge  des  Beschauers 
ferner  liegenden,  hinteren  Partien  ohne  scharfe  Abgrenzung  gelassen  wird,  ja  auch, 
wenn  zum  Beispiel  die  Hand  eines  Leierspielers,  welcher  in  die  Saiten  greift, 
keine  Reliefconturen  zeigt,  wenn  sie  hinter  diesen,  also  in  gröfser  Entfernung, 
verschwommener,  sichtbar  wird. 

Weniger  streng  als  auf  der  rotfigurigen  Schale  der  Blüthezeit  scheint  mir 
auf  den  gröfseren  Gefäfsen  dieser  Epoche  das  Princip  unbedingter  Relieflinien- 
Umgrenzung  eingehalten  zu  werden.  Unter  den  Fragmenten  der  Burg  zu  Athen 
finden  sich  ausgezeichnete  Stücke  rotfiguriger  Amphoren  des  strengen  Stiles,  die 
relativ  sehr  wenig  Reliefconturen  haben.  Dasselbe  gilt,  um  nur  ein  weiteres  Bei- 
spiel anzuführen,  von  der  mit  der  Inschrift  EOKPATES  KAKDS  bezeichneten  schönen 
Amphora  der  Münchner  Sammlung  No.  9.  Es  macht  den  Eindruck,  als  seien  bei 
den  gröfseren  Figuren  auch  minder  scharfe  Abgrenzungen  als  genügend  für  das 
Auge  erachtet  worden20. 

Auf  die  grofsen  Meister  des  strengen  Stiles  folgt,  wie  bekannt,  eine 
Übergangsepoche,  wo  die  Vasenmalerei,  wenigstens  auf  dem  Gebiete  der  Trink- 
schale, sichtlich  erlahmt.  Das  Nachlassen  der  Kraft  macht  sich  nicht  nur  in  der  Er- 
findung und  im  zeichnerischen  Können,  sondern  auch  in  immer  geringer  werdender 
Technik  fühlbar.  Wieder,  wie  auf  den  Gefäfsen  frühesten  rotfigurigen  Stiles,  wird  der 
Contur  nur  noch  hier  und  da  mit  der  hohen  Relieflinie  gedeckt.  In  vielen  Fällen 
(vgl.  z.  B.  Rom.  Mitth.  1897  Taf.  4/5  S.  101)  verschwindet  die  glänzende  Firnifslinie 
ganz.  Der  breite  schwarze  Firnifsstreifen  wird  um  die  matte  Relieflinie  gezogen, 
die  nun  als  definitiv  gilt.  In  der  Blüthezeit  hatte  man  allerdings  eine  mühsamere, 
eine  doppelte  Arbeit,  jetzt  findet  man  sich  mit  der  halben  ab.  Der  flaue,  ver- 
schwommene Eindruck,  den  sehr  viele  Vasenbilder  dieser  Übergangszeit  machen,  ist 
im  Wesentlichen  auf  jene  Erscheinung  zurückzuführen.  Häufig  findet  man  im  Innenbilde 
der  Schale  noch  eine  reichlichere  Verwendung  der  Relief  linie,  als  an  denAufsenbildern21. 

Doch  die  Kunst  der  Vasenmalerei  erstarkt  ja  auch  wieder  mit  der  Ausbildung 
des  sogenannten   schönen  Stils.     Die   guten  Leistungen   dieser  Epoche,   sowohl  die 


19)  Wo  diese  Abgrenzung  mit  zwei  parallel  laufenden  linearen  Wiedergabe  auf  weifsem  Grunde  (in  Um- 
ovalen Relieflinien  thatsächlich  erfolgt,  wie  ab  rifszeichnung)  mit  Feder  oder  Pinsel  keine  wesent- 
und  zu  bei  Meistern  des  Epiktetischen  Kreises  liehen  Schwierigkeiten  entgegen,  jene  matten 
und  ganz  besonders  bei  den  späteren  eleganten  Conturen  jedoch,  die  vielfach  mit  dem  schwarzen 
Malereien  des  Duris,  erhält  der  Schädelbogen  Grunde  zusammenfliefsen ,  lassen  sich  oft  sehr 
jene  stereotyp  langweilige  Form,  die  ich  in  den  schwer  fassen.  Die  Ausfüllung  des  Grundes  mit 
Meisterschalen  S.  588    geradezu   als  ein  Charak-  Schwarz    ist   hier  fast  unerläfslich. 

teristicum  Duris'scher  Köpfe  bezeichnet  habe.  21)  Die  wenigen  erhaltenen  Fragmente  griechischer 
Ich  war  mir  damals  nur  noch  nicht  über  den  Vasen ,  welche  uns  in  einem  unfertigen  Zu- 
Grund dieser  Erscheinung  klar.  stände    überkommen    sind,    stammen    zufälliger 

20)  Für  die  zeichnerische  Wiedergabe  ergeben  sich  Weise  alle  aus  dieser  und  etwas  späterer  Zeit, 
hier  sehr  eigenthümliche  Consequenzen.  Das  Ich  kenne  im  Ganzen  fünf,  ein  gröfseres,  noch 
mit  Reliefstrich   ausgeführte  Vasenbild  setzt  der  unveröffentlichtes  Stück   im  Nationalmuseum    zu 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


I65 


Schale,  wie  Gefäfse  gröfserer  und  auch  kleinerer  Form,  haben  fast  immer  gewissenhaft 
durchgeführte  Reliefumgrenzung.  Ich  konnte  das  zum  Beispiel  an  dem  Neapler 
Gigantomachiefragmente  2883  und  an  der  grofsen  Schauspielervase  ebenda  3240  fest- 


Athen,  die  bekannte,  im  Musee  Ceramique  zu 
Sevres  aufbewahrte  Scherbe  einer  Trinkschale 
(abgebildet  bei  Birch,  Ancient  pottery  Fig/1212; 
Blümner,  Technologie  II  Fig.  14;  Schreiber, 
Bilderatlas  Taf.  68),  das  Bruchstück  einer  rot- 
figurigen  Schale  in  Würzburg  (Inv.  635),  bei- 
stehend abgebildet  in  Fig.  4,  ein  aus  Athen 
stammendes  Fragment  eines  Kraters  im  Berliner 
Museum,  einst  bei  Rhusopulos  und  sicher  nicht 
von  der  Akropolis  zu  Athen,  abgeb.  in  der 
Festschrift  für  O.  Benndorf  S.  306  nach  einer 
Zeichnung  und  beistehend  nach  einer  Photo- 
graphie (Fig.  5)  und  eine  anscheinend  zu  dem- 
selben Krater  gehörige,  ebenfalls  von  Rhusopulos 
erworbene,  im  Akademischen  Kunstmuseum  zu 
Bonn  aufbewahrte  Scherbe  mit  einem  männlichen 
Kopfe  (Fig.  6).  Sämmtliche  Stücke  zeigen  die 
schwarze  Umfahrung  des  mit  dem  Griffel  vorge- 
drückten und  mit  matter  Firnifsfarbe  ausgeführten 
Conturs,  sowie  die  Innenzeichnung,  abernochnicht 
die  Ausfüllung  des  Grundes  mit  schwarzer  Firnifs- 
farbe. Wir  müssen  darum  annehmen,  dafs  diese 
Ausfüllung  und  alles,  was  auf  den  schwarzen 
Grund  aufgesetzt  wird  (Inschriften  und  sonstige 
Zusätze    in    roter    oder    weifser    Deckfarbe)    in 


einem   oder   mehreren   weiteren  Bränden   dauer- 
haft gemacht  wurde.    Die  Scherbe  in  Sevres  mit 


Resten  von  zwei  männlichen  Figuren  hat  Feder- 
fahnenstriche in  den  Gewandfalten,  nicht  aber 
an  den  äufseren  Conturen.  Auf  der  Würzburger 
Scherbe  sind  nur  am  Profil  des  Kopfes  der  Figur 


Fig-   5- 


13' 


166 


Hartwig,    Die  Anwendung  der  Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 


stellen.  Die  staunenswerthe  Feinheit  der  Zeichnung  auf  kleineren  Gefäfsen  dieser 
Epoche  (Önochoe,  Aryballos)  wird  man  nicht  darauf  zurückzuführen  haben,  dafs  die 
Vasenmaler  ein  noch  subtileres  Instrument  als  die  Federfahne  anwendeten,  sondern 
die  Virtuosität  in  der  Handhabung  der  Spitze  der  Schnepfenfeder  hat  hier  ihren 
Höhepunkt  erreicht. 

In  ihrem  Übergange  vom  griechischen  Mutterlande  in  die  Colonien  Unter- 
italiens hat  die  rotfigurige  Technik  auch  das  hauptsächlichste  Mal-Instrument,  die 
Federfahne,  mitgenommen.  Freilich  zeigen  hier  nur  sehr  gute,  sorgfältige  Stücke 
durchgeführte  Spuren  ihrer  Arbeit.  Die  geringeren  Vasen  haben  nur  ab  und  zu 
einen  Federfahnenstrich,  bisweilen  fehlt  er  aber  ganz.  Dasselbe  gilt  auch  von  den 
etruskischen  Nachahmungen  rotfiguriger  griechischer  Gefäfse.  Nur  die  besten  haben 
Reliefcontur  und  Reliefinnenzeichnung.  Bei  Trinkschalen,  wie  zum  Beispiel  der  im 
Katalog  der  Vasen  des  British  Museum  IV  //.  XII  abgebildeten,  ist  das  Innenbild 
aufs  Sorgfältigste  mit  der  Federfahne  ausgeführt,  während  die  Aufsenseiten  ganz 
breite  Pinselstriche  zeigen. 

Endlich  sei  noch  darauf  hingewiesen,  dafs  wir  durch  die  Erkenntnifs  der 
Federfahne    eine   neue    Handhabe    für    die    Constatirung    der    Echtheit    rotfiguriger 


flache  Umrifslinien  zu  erkennen;  jegliche  Innen- 
zeichnung fehlt  noch.  Das  Berliner  Fragment 
zeigt  folgenden  Zustand:  Die  Conturen  sind  mit 
hellerer  Firnifsfarbe  gezeichnet,  was  besonders 
am  Profil  und  am  Halse  der  Figur  deutlich  her- 


der  Umrifs  des  Armes  und  die  feineren  Falten 
sind  mit  Relief  linien  wiedergegeben.  Eine  Relief- 
linie begrenzt  auch  den  oberen  Rand  der  Schale. 
Ähnlich  verhält  es  sich  mit  dem  Bonner  Frag- 
mente.    Nur  am  Nasenrücken,    an  der  Nacken- 


Fig.  6. 


vortritt.  Um  den  hellen  Contur  ist  der  breite 
Firnifsstreifen  herumgeführt.  Von  der  Innen- 
zeichnung sind  einzelne  Gewandfalten  und  die 
Ovuli  an  der  Buckelschale,  welche  die  Frau  hält, 
mit  matten  Linien  gemalt.     Das  Ohr,  das  Auge, 


linie  und  an  den  Faltenzügen  des  Gewandes  ist 
die  Anwendung  der  Federfahne  sichtbar.  Über 
die  interessante  Verwendung  dieser  Scherbe 
als  Brandprobe  siehe  Loeschcke  in  einem  der 
nächsten    Hefte   der   Athenischen  Mittheilungen. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Srnyrna.     II.  IÖ7 

griechischer  Vasen  gewinnen.  So  fand  sich  an  einer  im  Ganzen  sehr  wohlgelungenen 
Copie  der  grofsen  Schale  des  Oltos  und  Euxitheos,  welche  vor  Kurzem  im  Pariser 
Kunsthandel  auftauchte,  zwar  eine  überrraschend  gute  Wiedergabe  des  hohen  Relief- 
striches, aber  es  fehlten  die  eigenthümlichen  Furchen  und  Borte,  welche  die  Arbeit 
mit  der  Federfahne  hervorbringt.  Wenn  die  Fälscher  diesen  Wink  verstehen,  soll 
es  uns  wenigstens  freuen,  ihnen  die  Arbeit  wiederum  etwas  erschwert  zu  haben. 
Rom,  Mai   1899.  P.  Hartwig.  • 


\>TjlW      *& 


DIE  WASSERLEITUNGEN  VON  SMYRNA. 

11. 

2.    Die  Wasserleitung  von  Ak-Bunar. 

In  den  Athenischen  Mittheilungen  des  Instituts,  Band  X  S.  212,  erwähnte 
ich  gelegentlich  der  Beschreibung  der  Burg  von  Akdsche-Kaya  einen  eingefallenen 
Aquaedukt,  nahe  bei  dem  Dorfe  Tachtadschi-Köi,  mit  dem  ich  damals  nichts  an- 
zufangen wufste.  Bald  nachher  ergab  eine  genauere  Untersuchung  der  Überreste, 
der  über  den  Sattel  sich  hinziehenden  Mauern,  westlich  vom  zweiten  Aquaedukt 
(Osman-agha-Su),  da  wo  die  alte  Strafse  von  der  Stadt  her  in  das  Melesthal  hinunter- 
steigt, dafs  sie  ebenfalls  zu  einer  antiken  Wasserleitung  gehörten.  Bekanntlich  wurden 
diese  Mauerreste  schon  von  Pococke  bemerkt1,  der  sie  aber  schlechthin  eine  Schutz- 
mauer nennt;  die  Stelle  trägt  den  Namen  Tireh-Kapussi  (Thor  von  Tireh).  Drittens 
erfuhr  ich  durch  Rücksprache  mit  den  Ingenieuren,  die  mit  der  neuen  Wasseranlage 
für  die  Stadt  beschäftigt  waren,  dafs  eine  Quelle  in  der  Nähe  von  der  Dschimovassi- 
Station,  laut  dortiger  Volksüberlieferung  einst  nach  Srnyrna  geleitet  war.  In  der  Stadt 
selbst  und  der  nächsten  Umgegend  ist  diese  Tradition  verschollen.  Zwei  Inschriften 
endlich  aus  römischer  Zeit  (C.  I.  Gr.  3146.  3147),  berichten,  dafs  Wasser  in  die  Um- 
gebung des  Zeustempels  eingeführt  wurde.  Alle  diese  Anzeichen  erlaubten  den 
Schlufs  zu  ziehen,  dafs  es  sich  wirklich  um  eine  alte,  aber  heute  verschollene 
Leitung  handelte.  Meine  Aufgabe  war  also,  deren  Verlauf  annähernd  festzustellen. 
Wie  schon  in  der  Einleitung  (oben  S.  5)  bemerkt,  konnte  hier  von  einer  Hoch- 
druckleitung keine  Rede  sein.  Nur  eine  Kanalleitung  mit  schwachem  Gefälle 
war  im  Stande,  Wasser    von  der  Quelle  Ak-Bunar  (130  m  Meereshöhe    und   17  km 

!)   7'ravels  I,  S.  79. 


i68 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


Entfernung)  auf  den  Mühlenhügel  (75  m)  bei  Smyrna  zu  bringen,  wo  allem  Anscheine 
nach  der  Zeustempel  stand2.  Es  folge  nun  die  Beschreibung  der  aufgefundenen 
Reste  dieser  Anlage. 

Die  Quelle  entspringt  am  südlichen  Fufse  der  Hügelreihe,  welche  die  Ebene 
von  Budscha  von  dem  Thal  des  Tachtali-Tschai  trennt,  ein  wenig  östlich  von  dem 
modernen  griechischen  Dorfe  Kissik.  Sie  ist  in  einem  kuppeiförmigen  Brunnenhause 
gefafst,  das  mit  einem  Durchmesser  von  1,80  m  im  Lichten  und  aus  gewöhnlichen, 
mit  hartem  Cement  verbundenen  Bruchsteinen  ausgeführt  ist;  der  vordere  Theil  ist 
abgebrochen.  Die  Umwohner  nennen  sie  Ak-Bunar,  die  weifse  Quelle.  Das  Wasser 
wird  zuerst  in  einem  kleinen  Teiche  aufgefangen;  eine  längere  Mauer  trennt  ihn  von 
der  tieferen  Niederung  des  Thaies.  Aus  diesem  Teiche  wird  heute  noch  das 
Wasser  durch  einen  Kanal  an  den  Hügeln  westlich  herumgeführt  bis  zu  einer  Mühle, 
Kemer  genannt,  2  km  von  der  Quelle  entfernt.  Dafs  dieser  Mühlbach  der  alten 
Leitung  folgt,  beweist  der  Aquaedukt,  der  300  m  oberhalb  dieser  Mühle  das  Seiten- 
thal überspannt  und  genau  in  demselben  Niveau  liegt. 

Dieser  Aquaedukt  ist  eigentlich  eine  einfache  Mauer,  etwa  160  m  lang,  in 
der  Mitte  noch  3  m  hoch  und  1,80  m  dick,  nur  mit  einigen  gewölbten  Durchgängen 
versehen.  In  der  Mitte  (Planskizze,  Fig.  1)  ist  sie  auf  eine  Länge  von  25  m  voll- 
ständig abgetragen.  Hier  stand  der  Hauptbogen,  um  den  Bach  durchzulassen.  Bei 
a  stehen  noch  die  beiden  Wangen  eines  gewölbten  Durchgangs  von  2  m  Spannung; 
oben  ist  er  durchgebrochen.     Bei  b  stehen  nur  noch  die  Basen  eines  solchen  Durch- 


gangs. Auf  der  anderen  Seite  des  Thaies,  bei  c,  mag  noch  ein  dritter  gestanden 
haben;  die  Mauer  ist  hier  sehr  zerstört.  Die  Technik  hat  eine  gewisse  Ähnlichkeit 
mit  den  Mauern  an  der  Kara-Bunar-Leitung,  bei  Kara-Kapi:  gewöhnliche  Bruchsteine 
in  Kalk  gebettet,  an  den  Fassaden  etwas  gröfser  und  zu  rohen  Quaderwürfeln  zu- 
geschnitten. Die  meisten  sind  von  den  umwohnenden  Bauern  herausgenommen 
worden.  An  einer  Stelle  sieht  man  im  Innern  eine  dreifache  Lage  von  Ziegel- 
steinen. An  der  Nordseite  der  Mauer  befinden  sich  endlich  grofse  Massen  von 
Kalksinter,  den  das,  durchsickernde  Wasser  zurückgelassen  hat.  Von  dem  Kanal 
oben  auf  der  Mauer  ist  keine  Spur  mehr  zu  sehen. 

Auf  dem  der  Mühle  gegenüberliegenden  Hügel  und  auf  der  gegebenen 
Höhencurve  ist  dann  die  Leitung  herumgeführt  worden,  wie  das  an  zerbrochenen 
Thonrohren,    von    13  cm  innerem  Durchmesser,    zu    ersehen    ist.     Dafs  das  Wasser 


2)  C  auf  der  Karte  Taf.  2. 


Weber,    Die.  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


169 


nach  der  Hochebene  der  Kasamir-Station  (bei  Sediköi)  geführt  wurde,  schien  also 
annehmbar.  Der  Volksmund  in  dieser  Gegend  behauptet  bestimmt,  dafs  dieses 
Wasser  nach  Smyrna  geleitet  wurde. 

Ein  zweiter  Angriff  der  Untersuchung  erfolgte  dann  von  der  Kasamir-Station 
aus.  Sie  liegt  in  126  m  Meereshöhe  auf  dem  Rücken  einer  leichten  Anschwellung 
des  Terrains,  das  gegen  Osten  und  Süden  flach,  gegen  Norden  aber  sehr  stark 
abfällt.  Die  Leitung  konnte  also  nur  östlich  um  die  Station  herumgeführt  werden. 
Nach  langem  Suchen  gelang  es  mir  eine  halbe  Stunde  südlich  von  der  Station,  nahe 
bei  der  Eisenbahn,  die  hier  in  120  m  Meereshöhe  liegt,  ein  Stück  der  Leitung  auf- 
zufinden. Es  ist  ein  gemauerter  Kanal,  der  das  Bett  eines  kleinen  Nebenbaches  des 
Tachtali-Tschai  an  dieser  Stelle  kreuzt  (Fig.  2). 


Am  Südufer  erstrecken  sich  die  Mauerreste  10 m  in  das  Feld,  am  Nordufer 
nur  5  m,  aber  hier  ist  die  Construction  des  Kanals  klar  nachzuweisen.  Die  Seiten- 
mauern, je  0,52  m  dick,  sind  aus  kleinen  Bruchsteinen,  mit  Cement  verbunden, 
hergestellt;  der  Kanal  selbst,  0,40  m  breit,  war  verputzt  und  mit  Bruchsteinen 
überwölbt,  wie  es  die  noch  vorhandenen  Ansätze  der  Wölbung  zeigen.  Die  Felder 
nördlich  liegen  1  m  höher.  Die  Leitung  wurde  also  in  dieser  Tiefe,  unterirdisch  in 
weitem  Bogen  und  mit  dem  nöthigen  Gefälle,  um  die  Station  herumgeführt,  um 
dann  im  Norden  die  starkabfallende  Eisenbahnlinie  zu  kreuzen. 

Von  dieser  unterirdischen  Leitung  wissen  die  Bauern  von  Sediköi  sehr 
bestimmt  Bescheid;  an  vielen  Stellen  ihrer  Weinberge  und  Felder  haben  sie  dieselbe 
aufgefunden.  Ihre  Aussagen  über  den  Befund  stimmen  vollkommen  mit  dem,  was 
ich  soeben  beschrieben  habe. 

Meine  nächste  Untersuchung  galt  nun  den  Einschnitten  der  Bahnlinie,  die 
aus  der  Ebene  beim  Paradies  (62  m  Meereshöhe)  durch  das  bewegte  Terrain  herauf- 
steigt. Nur  die  Strecke  zwischen  den  Höhen  von  115  bis  110  m  konnte  in  Betracht 
kommen.  Leider  war  es  mir  nicht  möglich,  irgend  eine  Spur  aufzufinden;  die 
Terrassirungsarbeiten  haben  sie  verschwinden  lassen. 

Es  handelte  sich  nun  darum,  das  Hügelland  zwischen  dieser  Stelle  und  der 
Stadt  selbst  zu  untersuchen,  und  womöglich  zu  den  zwei  anfangs  besprochenen 
Aquaedukten  noch  weitere  aufzufinden. 


j  70  Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 

Von  den  oben  erwähnten  Eisenbahneinschnitten  in  der  Meereshöhe  von 
115m  wendete  ich  mich  links  durch  die  Weinberge,  über  die  Strafse  von  Sediköi 
in  ein  kleines  Thal,  das  von  Südwesten  nach  Nordosten  die  Hügelreihe  durch- 
schneidet, und  bald  hatte  ich  die  Freude,  eine  lange  Mauer,  quer  über  das  Thal 
gebaut,  zu  erblicken.  Sie  liegt  in  einer  Meereshöhe  von  110  m  und  hat  den  in  Fig.  3 
gegebenen  Grundrifs  (bei  III  auf  der  dem  ersten  Aufsatze  beigegebenen  Karte 
Taf.  2:  die  Wasserleitungen  von  Smyrna).     Etwa  135  m  lang  und  2  m  dick,  erreicht 

...    l  .  sie  über  dem  Bache  eine  Höhe 

1  \  \  \  \        \     \m\)l////     von   Deinane    12  m.     Bei  a  sind 

i^4~4^  noch  Spuren  des  Kanals  zu  sehen' 

/  7        "-\x         j  I    /  fl  Ul        der  0,80  m  breit  und  mit  Cement 

I  )  /(&/  M\\\^     verputzt  war.     Die  Technik  ist 

im  Allgemeinen  dieselbe  wie  am 
lg'  3'  Aquaedukt  bei  der  Mühle.    Nur 

scheint  die  Überwölbung  des  Baches  sehr  sorgfältig  gewesen  zu  sein.  An  dem  ziemlich 
steilen  linken  Ufer  ist  ein  Mauerstück  aus  grofsen  Quadern  mit  regelmäfsigen  Fugen 
erhalten.  Vier  Schichten  liegen  noch  in  situ  (0,50  bis  0,70  m  hoch).  Ein  weiteres 
Mauerstück  stöfst  hier  in  schrägem  Winkel  an  den  Aquaedukt,  augenscheinlich  um 
ihn  gegen  das  bei  starkem  Regenfall  anprallende  Wasser  zu  schützen.  Diese  Stützmauer 
besteht  noch  aus  fünf  Schichten  regelmäfsiger  Quadern,  deren  Höhen,  von  unten 
herauf  gezählt:  0,60,  0,30,  0,60,  0,39  und  0,60  m  betragen.  Die  vierte  ist  sogar  aus 
profilirten  Steinen  als  Gesimse  gearbeitet.    Der  Bogen  über  dem  Bache  ist  zerstört. 

Weiter  nördlich  wird  diese  Hügelreihe  durch  ein  zweites,  viel  tieferes  Thal 
durchbrochen.  An  der  Stelle,  wo  zwei  gegenüberstehende  Anhöhen  es  stark  ver- 
engen, sind  jene  von  mir  schon  früher  aufgefundenen  Reste  eines  Aquaedukts  noch 
erhalten.  Hier  war  es  aber  keine  einfache  Mauer,  sondern  ein  regelrechter  Aquaedukt, 
etwa  25  m  hoch  und  mehrstöckig  ausgeführt.  Am  rechten  Ufer  des  Baches  erkennt 
man  in  einer  Höhe  von  4  bis  5  m  noch  den  Ansatz  des  untersten  Bogens,  welcher 
den  Bach  überspannte.  Drei  schön  behauene  Quadersteine,  in  der  nöthigen  Rundung, 
ragen  aus  dem  Schutt  hervor.  An  der  Westseite  dieses  Bogenansatzes  sind  noch 
die  Reste  eines  Strebepfeilers  erhalten,  ebenfalls  aus  regelmäfsigen  Quadern 
(0,94X0,72)  ohne  Kalk  ausgeführt.  Die  Bogen  dieses  Aquaedukts  sind  sämmtlich 
eingefallen  und  verschwunden;  nur  grofse  Mauermassen  stehen  noch  an  beiden 
Anhöhen.  Die  Fassaden  derselben  weisen  auch  eine  bessere  Ausführung  auf. 
Schichten  von  mittelgrofsen  Quaderblöcken  wechseln  mit  Ziegelschichten  ab;  das 
Innere  der  Mauer  besteht  aus  grofsen  Bruchsteinen,  alles  mit  Kalk  verbunden.  Oben 
in  dem  südlichen  Mauerstück  ist  ein  niederer  Bogen  ausgespart.  Wie  die  Planskizze 
(Fig.  4)  zeigt,  ist  der  Aquaedukt  an  beiden  Abhängen  mit  Strebepfeilern  gestützt. 
Vom  Kanal  oben  (etwa  100  m  Meereshöhe)  sind  keine  Spuren  mehr  vorhanden,  wie 
dieser  Aquaedukt  überhaupt  sehr  beschädigt  ist. 

Von  dieser  Stelle  bis  an  die  Stadt  giebt  es  keine  Thäler  mehr;  lange  Mulden 
ziehen  sich  an  den  Hügeln  hinauf.     Die  Leitung  wurde    durch  Schleifen    in    ihnen 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


171 


herumgeführt.  Nur  bei  Bos-Kaya  (V  auf  der  oben  erwähnten  Karte  Taf.  2)  fand  ich 
wieder,  in  der  Meereshöhe  von  90  m,  eine  Mauer,  etwa  70  m  lang,  2,40  dick  und  noch 
5  m  hoch  über  dem  Bache  stehend.  Sie  ist  quer  über  eine  solche  Mulde  gezogen. 
Die  Technik  ist  dieselbe  wie  bei  dem  in  Fig.  1  gegebenen  Reste.  Die  rohbehauenen 
Quadern  der  Fassaden  sind  auch  hier  bis  auf  einige  Reste  herausgenommen.  Der  Bogen 


über  dem  Bache  hat  seine  Wandungen  verloren,  nur  oben  sieht  man  noch  die  ein- 
fachen Keilsteine.  20  m  westlich  vom  Bache  stand  in  dieser  Mauer  ein  zweiter,  in 
Spuren  kenntlicher  Bogen  als  Durchgang  für  den  Pfad  (Fig.  5). 


'VWM//M///////M 


Fig.  5- 

Es  bleibt  die  Beschreibung  des  sechsten,  letzten  Aquaedukts  dieser  Leitung. 
Es  steht  auf  dem  etwa  160  m  breiten  Sattel  (80  m  Meereshöhe),  über  welchen  die 
grofse  Strafse  aus  dem  Melesthal  auf  das  Plateau  im  Süden  der  Stadt  hinaufsteigt. 
Da  die  Maueransätze  an  beiden  Abhängen  noch  5  bis  6  m  hoch  sind,  so  darf  man 
wohl  annehmen,  dafs  der  Spiegel  der  Leitung  in  einer  Höhe  von  wenigstens  85  m 
lag.  Hier  hat  auch  starke  Zerstörung  stattgefunden,  doch  sind  hinreichende  Über- 
reste vorhanden,  um  zu  erweisen,  wie  der  Bau  ausgeführt  war.  An  beiden  Enden 
geschah  es  (Fig.  6)  durch  eine  2  m  starke  Mauer  in  der  schon  mehrfach  beschriebenen 
Technik.  Am  Nordende  ist  die  Mauer  an  vielen  Stellen  mit  Kalksinter  bedeckt. 
Über  der  Strafse,  1 1  m  breit,  stand  dann  ohne  Zweifel  ein  breiter  Bogen,  daher  der 
heutige  Name  Tireh-Kapussi.     An  der  Nordseite  ist  die  Mauer,  unten  an  der  Strafse 


172 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     IL 


3,24  m  stark,    aus    grofsen  Kalksteinquadern    hergestellt,    die    noch    in    drei  Lagen 
erhalten  sind  und  gewifs  zum  Thorbau  gehörten. 

Die  moderne  Strafse  folgt  hier  der  antiken    nach  Ephesus;    man    hat    hier 
Gräber,  Sarkophage  und  einige  Grabinschriften  gefunden. 


<l 


Fig.  6   (1  :  2000). 

Die  mittlere  Strecke  des  Aquaedukts  aber  dürfte  als  Pfeilerstellung  zu  denken 
sein.  Die  Bauern  haben  nämlich  eine  ganze  Reihe  von  Löchern  längs  der  Leitung 
gegraben,  um  grofse  Quadern  herauszunehmen.  Bei  c  und  d  liegen  noch  je  eine 
Schicht  in  situ.  Die  Trachytquadern  sind  0,68  m  hoch  und  ohne  Mörtel  verbunden. 
Die  Pfeiler  hatten  eine  Front  von  über  2  m  und  standen  in  einem  Abstand  von 
wenigstens  5  m.  Die  Stärke  der  Pfeiler  ist  ohne  Ausgrabung  nicht  festzustellen,  da 
die  moderne  Stützmauer  eines  breiten  Weges  auf  dem  Westende  steht;  sie  übertraf 
aber  gewifs  nicht  die  der  Mauer  (2  m)  an  den  beiden  Abhängen. 

Nach  den  Mauerresten  an  beiden  Seiten  der  Pfeiler  zu  schliefsen,  war  die 
ganze  Pfeilerstellung  durch  eine  niedere  Mauer  verbunden.  Dafs  auch  für  archi- 
tektonische Durchbildung  des  Baus  Sorge  getragen  war,  beweist  eine  grofse 
Marmorplatte,  2,22  lang,  0,63  m  breit  und  0,30  m  dick,  die  hier  kürzlich  ausgegraben 
wurde;  die  eine  Schmalseite  ist  reich  profilirt  und  dürfte  zu  einem  Gesims  gehört 
haben,  welches  den  Bau  krönte. 

In  einem  der  Gräben  liegt  noch  ein  bearbeiteter  Stein,  an  beiden  Seiten 
abgebrochen,  etwa  in  beistehendem  Durchschnitt  (Fig.  7). 
In  der  Mitte  (auf  dem  Sitz)  ist  der  Stein  noch  0,40  m  breit. 
Seine  Bestimmung  mufs  ich  dem  Fachmann  überlassen. 
Ein  Laie,  eingedenk  der  schönen  Lage  dieses  Baues,  so  nahe 
bei  der  Stadt  (etwas  über  2  km)  an  einer  Hauptstrafse,  würde 
vielleicht  an  eine  lange  Steinbank  denken,  die  hier  irgendwo 
angebracht  war  und  den  Spaziergängern  einen  Ruheplatz  bot3. 
Auf  dem  etwas  bewegten  Plateau,  das  sich  zur  Stadt 
und  dem  Mühlenhügel  erstreckt,  gelang  es  mir  noch  zwei 
weitere  Reste  derselben  Leitung  aufzufinden.  Der  erste  am  Bergabhang,  200  m 
nordwestlich  von  Tireh-Kapussi,  ist  eine  noch  4  m  lang  und  in  zwei  Schichten  erhaltene 
Stützmauer,  die  genau  in  der  Flucht  der  Leitung  liegt.    Der  zweite,  etwa  einen  halben 


3)  In  Philadelphia  fand  man  kürzlich  oben  auf  der 
Akropolis,  an  der  Stadtmauer  entlang,  eine  Reihe 


von  Sitzen,   mit   Inschriften  versehen,   die  den- 
selben Durchschnitt  haben  wie  der  obige. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


173 


Kilometer  weiter  nördlich,  immer  am  Abhang  der  Anhöhen,  wurde  erst  kürzlich  aus- 
gegraben. Auf  eine  Strecke  von  10  m  ist  eine  gegen  den  Hügel  gelehnte  Stützmauer 
mit  der  ersten  Reihe  der  die  Wölbung  bildenden  gröfseren  Blöcke  blofsgelegt;  die 
äufsere  Front  ist  wahrscheinlich  schon  viel  früher  abgebrochen  worden.  Die  Technik 
ist  dieselbe  wie  an  jener  Stelle  (Fig.  2)  im  Süden  von  der  Kasamir-Station.  Auch 
hier  ist  Sinter  vorhanden. 

Weiterhin  mufste  die  Leitung  um  die  Anschwellungen  des  Terrains  im 
Westen  herumgeführt  werden,  bis  sie  die  Tempelarea,  oberhalb  des  alten  jüdischen 
Friedhofs,  erreichte.  Die  Niederlassungen  der  Muhadschir  aus  Thessalien  und  viele 
türkische  Landhäuser,  die  in  jüngster  Zeit  in  dieser  ehemals  verlassenen  Gegend 
errichtet  wurden,  haben  aber  jede  Spur  der  Leitung  verschwinden  lassen. 

Der  Vollständigkeit  halber  ist  hier  noch  ein  kleiner  byzantinischer  Bau  zu 
erwähnen,  der  nicht  mehr  unserer  Leitung  angehören  kann,  aber  in  deren  Höhe  liegt. 

Einige  hundert  Schritte  südlich  von  der  Tempelarea  (C  auf  der  mehrfach  er- 
wähnten Karte  Taf.  2),  links  von  der  Strafse,  die  hoch  oben  nach  Gös-Tepe  führt,  steht 
ein  Aquaedukt  über  eine  kleine  Schlucht  gebaut,  mit  nebenstehendem  Grundrisse  (Fig.  8). 


Fig.  8  (1  :  500). 


Er  ist  13  m  lang,  1,06  dick,  bei  einer  Höhe  von  4  bis  5  m.  Zwei  Bogen  durchbrechen  ihn, 
der  eine,  um  den  Winterbach  durchzulassen,  der  andere  als  Fenster.  Die  Fassaden  sind 
aus  gewöhnlichen  Blöcken,  auf  allen  vier  Seiten  mit  Ziegeln  eingefafst,  ausgeführt;  doch 
wurden  auch  hergeschleppte  ältere  Quadersteine  verbraucht.  Die  Wölbungen 
hingegen  sind  aus  porösen,  gelblichen  Kalksteinplatten  (pierres  de  Malte  nennt  man 
sie  heute  in  Smyrna),  die  regelmäfsig  mit  Ziegeln  wechseln,  ausgeführt.  Obenauf 
lag  eine  Thonrohrleitung.  Am  Ende  der  schrägen  Mauer,  links,  steht  eine  Art 
Thurm,  dessen  nördliche  Wand  einen  viereckigen  Einschnitt  hat,  in  dem  das  Wasser, 


174  Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 

wohl  durch  Rohre,  zwei  Meter  tiefer  in  ein  irdenes  Bassin  (i  m  Durchmesser)  fiel, 
das  in  eine  dicke  Mauer  eingebaut  ist;  diese  letztere  führte  das  Wasser  dem  Zeus- 
tempel zu. 

Diese  Mauer  scheint  der  älteren  Anlage  angehört  zu  haben.  An  dem 
Bassin  ist  aufsen  ein  Laufbrunnen  angebracht  worden.  Obwohl  schon  lange  aufser 
Gebrauch,  ist  dieser  Aquaedukt  doch  sehr  gut  erhalten;  nur  die  lange  Mauer  links, 
noch  1,20  hoch,  an  der  Strafse  entlang,  ist  stark  mitgenommen. 

Noch  sind  die  zwei  Inschriften  [C.  I.  Gr.  3146  und  3147),  welche  sich  auf 
den  Bau  einer  Wasserleitung  in  Smyrna  beziehen,  hier  anzuführen. 

Die  erste  lautet: 

'Ex  xou  eicta^ösvco?  |  uSaxo?  eirl  xöv  Aia  xov  |  'AxpaTov  eu!  OuXtciou  j  Tpa'iavou  xou 
dvöü7taxou,  |  lv  xatc  <jxpax7)7tai?  |  xai?  Mapxcov  'Iouvtcuv  |  utou  xal  iraxpb? 

Boeckh  sagt  dazu:  rT8<up  daayüiv  esse  aqaaeduclum  patet.  Iraianus  est 
pater  Imperatoris,  Proconsul  Asiae  Imp.  Vespasiano,  circa  a.  u.  c.  852.  Waddington, 
Fastes  Asiatiques,  n.  100,  setzt  das  Proconsulat  des  M.  Ulpius  Traianus  in  das 
Jahr  78/80. 

Von  der  zweiten  Inschrift  ist  nur  erhalten: 

Tpot'iavou  |  58axos  diroxa-  |  xaaxafrevxos  |  uttö  Batßiou  |  TotiXXou  |  dvöuTrdxou. 

Dafs  es  sich  in  beiden  Inschriften  um  dasselbe  Wasser,  in  der  zweiten  also 
um  eine  Ausbesserung  der  Leitung,  handelt,  dürfte  aufser  Zweifel  stehen. 

Über  die  Datirung  dieser  Inschrift  hatte  Prof.  Dr.  Otto  Hirschfeld  die  Güte, 
mir  noch  Folgendes  mitzutheilen:  »Baebius  Tullus  ist  vielleicht,  wie  Borghesi  ver- 
mutet hat,  identisch  mit  dem  Consul  Tullus  d.  J.  109.  Wenn  es  derselbe  ist,  fällt  seine 
Statthalterschaft  von  Asien  wahrscheinlich  in  den  Anfang  der  Regierung  Hadrian's 
(Waddington  a.  a.  O.  n.  131).«  Dann  wären  etwa  40  Jahre  seit  der  Gründung  der 
Anlage  verflossen  gewesen,    nach  denen  eine  Ausbesserung  angezeigt  sein  mochte. 

Sollte  es  nun  nicht  erlaubt  sein,  diese  Inschriften  auf  die  Wasserleitung  von 
Ak-Bunar  zu  beziehen?  Eingedenk  der  Entwickelung  und  Blüthe,  deren  sich  die 
kleinasiatischen  Städte  im  ersten  und  zweiten  Jahrhundert  n.  Chr.  erfreuten,  wäre 
die  Anlage  einer  solchen  Leitung  in  jener  Epoche  höchst  zeitgemäfs  gewesen.  Als 
Rückschlufs  ergäbe  sich  dann,  dafs  die  Kara-Bunar-Leitung  älter  wäre,  und  schliefslich, 
dafs  der  Tempel  des  Zeus  Akreus  auf  jenem  Mühlenhügel  stand  und  nicht  auf  der 
Akropolis  selbst,  wie  vielfach  angenommen  wird. 

3.    Die  Wasserleitung  von  Kapandschoglu. 
(Beim  Dianabade.) 

In  der  Nähe  von  Kalka-Bunar,  an  der  Südseite  der  grofsen  Strafse  nach 
Nimfio,  da,  wo  der  neue  Weg  nach  Kukludscha  sich  abzweigt,  steht  ein  grofser 
türkischer  Laufbrunnen4  mit  reichlichem  Wasser,  dessen  Quellen,  unabhängig  von 
den  viel  zu  tief  liegenden  des  Dianabades,  weiter  oben  in  den  Abhängen  des  Hügels 

4)  A  auf  der  Karte  Taf.  2. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II.  17  c 

liegen,    auf  welchem   das  Hochdruckbassin   der  heutigen  Wasserleitung  für  Smyrna 

steht.     Dieser  Brunnen  wurde  von  einem  reichen  Türken,  Kapandschoglu,  angelegt. 

Früher  stand  er  ein  paar  hundert  Schritte  westlicher,  an  der  Nordseite  der  Strafse, 

wie  aus  einigen  Resten  zu  ersehen  ist. 

Östlich  vom  Tependschik    macht    die    heutige   Strafse    einen  Bogen    gegen 

Süden,  die  alte  Strafse  hingegen  ging  in  gerader  Linie  vom  Eisenbahnübergang  bis 

an  das  Dianabad.     Das    hat    sich    bei    der  Legung    des  Eisenrohres    für   die    neue 

Wasserleitung  klar  ergeben.     Von  der  Karawanenbrücke  bis  an  die  Gärten  im  Osten 

von  Tependschik  stiefs    man    in    einer  Tiefe  von  i  bis  1,50  m    immer    wieder    auf 

schönes  Pflaster  mit  regelmäfsigen  Quadern.     Im  Verlaufe  jener  Strafsenausbiegung 

fehlte  es,  aber  sobald  die  Strafse  wieder  die  besagte  Linie  erreichte,  erschien  auch 

wieder  das  Pflaster    in  dem   aufgeworfenen  Graben.     Dann    hat    der  Besitzer   eines 

der  an  jener  Strafsenbiegung  liegenden  Gärten  auf  seinem  Grundstücke  nach  Steinen 

gegraben.     Er  hob  jenes  Pflaster,  so  weit  es  in  seinem  Eigentum  lag,  auf  und  fand 

dabei  eine  ganze  Reihe  von  schönen  Thonrohren  (Fig.  9),  welche  an  der  Nordseite 

dieses  Pflasters  lagen.    Ihre  Technik  an  Muff-  und  Schwanzende 

dürfte  beweisen,   dafs  sie  antik  sind.     Die  Byzantiner,  wie  wir 

weiter  unten  sehen  werden,  und  wie  es  schon  Dr.  Forchheimer 

bemerkt  hat5,  vereinfachten  die  betreffenden  Formen. 

Diese  Thatsachen  veranlafsen  mich  zur  Annahme  einer, 

Fig.  9. 
wahrscheinlich  noch  aus  römischer  Zeit  stammenden  Leitung, 

welche  das  Wasser  bei  Kapandschoglou  einst  in  die  Unterstadt  brachte.  Ob  ich  das 
Rechte  getroffen,  bleibt  dem  Fachmann  zu  beurtheilen  überlassen.  Von  einer  Über- 
führung dieser  Leitung  über  die  Karawanenbrücke  ist  keine  Spur  mehr  ersichtlich, 
doch  dürfte  die  starke,  alte  Kruste  von  Sinter,  welche  die  östliche  Wandung  des 
Brückengewölbes  bedeckt,  wohl  von  einer  solchen  herrühren.  Die  Brücke  selbst,  in 
ihrem  obersten  Theil,  ist  zu  verschiedenen  Zeiten  umgebaut  worden. 

4.    Zwei  byzantinische  Leitungen  im  Melesthale. 

Die  Untersuchung  der  Hochdruckleitung  bei  der  Mühle  von  Koravili  erwies 
den  Bestand  von  zwei  späteren  Thonrohrleitungen,  welche,  in  geringer  Höhe,  dem 
Flusse  auf  je  einer  Seite  folgten  (vgl.  oben  S.  21).  Die  am  linken  Ufer  liegt  etwa  4  m 
über  dem  Flufsbett,  die  am  rechten  etwas  höher,  7  m.  Beide  hatten  ihren  gemein- 
samen Ursprung  oberhalb  des  Osman-Aga-Aquaedukts,  in  dem  Gelände  des  rechten 
Ufers.  Selbstverständlich  ist,  dafs  sie  den  Fluf?  überschreiten  mufsten,  um  in  die 
Stadt  zu  gelangen.  Bei  der  einen  geschah  dies  auf  der  niedern  Brücke,  die  ehemals 
unterhalb  des  Osman-Aga-Aquaedukts  stand,  und  in  welcher  man  in  der  Brüstung 
rechts  die  eingemauerten  Thonrohre  sehen  konnte.  Diese  Brücke  wurde  vor  vier 
Jahren  abgebrochen  und  durch  eine  viel  höhere  ersetzt,  als  man  die  neue  Strafse 
baute.     Die   andre  Leitung    hingegen    setzte    weiter    unten,    ganz    nahe    am  Vesir- 

5)  Byzant.  Wasserbehälter  in   Constantinopel,  S.  22. 


\jß  Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.      II. 

Aquaedukt,  über  den  Flufs.  Beide  folgten  dann,  wahrscheinlich  vereinigt,  der 
Richtung  der  heutigen  Strafse  und  erreichten  die  Stadt  in  einer  Meereshöhe  von 
25  Meter  (siehe  die  dem  ersten  Aufsatze  beigegebenen  Specialkarte  Taf.  3). 

Südlich  vom  kleinen  Kaffeehause  an  der  Hochdruckleitung  steht  noch  am 
Felsen  ein  Stück  der  Stützmauer,  welche  hier  die  Thonrohre  trug.  Am  Kaffeehause 
selbst  sind  solche  ausgegraben;  sie  haben  den  beistehenden  Durch- 
schnitt (Fig.  10).  Von  der  andern  Leitung,  die  am  rechten  Ufer  ver- 
blieb, findet  man  in  der  Nähe  der  Kaffeehäuser  bei  der  Kirche  des 
Propheten  Elias  eine  grofse  Anzahl  von  Thonrohren  von  ähnlichem 
Fig.  10.  Durchschnitt  (Fig.   11).     Hier    tritt    die  Vereinfachung  der  byzantini- 

schen Thonrohre  klar  hervor.  Die  eintretende  Muffe  wurde  weg- 
gelassen, der  Durchmesser  aber  etwas  stärker  gehalten,  das  Schwanz- 
ende leicht  eingebogen.  Diese  Construction  wird  noch  heute  von 
den  Türken  angewendet.  Zwischen  der  Hochdruckleitung  und  dem 
Vesir-Aquaedukt  ist  endlich  eine  lange  Strecke  der  Stützmauer  dieser 
Leitung  noch  erhalten. 
Doch  der  interessanteste  Theil  der  Anlage  dürfte  wohl  in  der  Überführung 
über  das  Flufsbett  liegen.  Sie  wurde  nämlich  nicht,  wie  weiter  oben  bei  der  andern 
Leitung,  durch  eine  Überbrückung  bewerkstelligt,  sondern  nach  guter  alter  Tradition 
durch  einen  regelrechten  Siphon,  der,  wie  es  die  Überreste  klar  beweisen,  durch 
das  Flufsbett  hin  angelegt  wurde.  Am  Ende  jener  horizontalen,  hier  1,66  m  breiten 
Stützmauer  ist  ein  rundes  Bassin  von  0,75  m  Durchmesser  eingebaut,  in  welches  das 
Thonrohr  der  Leitung  (0,21  im  Lichten  mit  4  cm  Wandstärke)  mündet.  Gegenüber 
liegen  dann  zwei  Thonrohre  von  0,16  innerm  Durchmesser  und  1,5  cm  Wandstärke, 
die  das  Wasser  aufnahmen  und  es  in  starkem  Gefälle  den  Abhang  hinunter  auf  einer 
Stützmauer  leiteten,  in  deren  Oberfläche  sie,  fest  eingekittet,  heute  noch  zu  sehen 
sind.  An  dem  modernen  Bewässerungskanal,  der  die  Stützmauer  durchbricht,  biegt  sie 
stark  ab,  um  vollends  das  Bett  des  Flusses  zu  erreichen.  Am  linken  Ufer  liegt  ein  altes, 
breites  Mauerstück,  das  auf  seiner  Oberfläche  wieder  dieselben  zwei  eingemauerten 
Thonrohre  aufweist.  Interessant  ist  es,  zu  bemerken,  dafs  die  Ingenieure  hier  auch 
in  der  eigentlichen  Druckleitung,  wie  viel  früher  in  Laodicea,  einen  doppelten  Strang 
anlegten  (siehe  Fig.  16). 

Der  Aufbau  des  Vesir-Su-Aquaedukts  an  derselben  Stelle  hat  im  Jahre  1674 
natürlich  die  alte  Anlage  sehr  zerstört.  Im  Frühjahr  1898,  bei  der  Ausbesserung 
der  neuen  Strafse,  besonders  aber  bei  der  Herrichtung  einer  kleinen  Brücke,  etwa 
100  m  östlich  von 'dem  Aquaedukt  (3  bis  4  m  über  dem  Flufsbett)  wurde  eine  ganze 
Strecke  unserer  Leitung  blofsgelegt  und  die  Rohre  herausgenommen.  Dasselbe 
geschah  in  der  Nähe  der  Stadt.  Überall  waren  diese  Rohre,  in  Mafs  und  Charakter, 
gleich  den  in  Fig.   10  dargestellten. 

Die  Annahme  also,  dafs  diese  Leitung  durch  Hochdruck  unter  dem  Flufsbett 
hindurch  geführt  wurde,  dürfte  wohl  aufser  Zweifel  stehen. 

Ob  diese  beiden  Leitungen  vom  Vesir-Aquaedukt  an  getrennt  oder  vereinigt 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


177 


in  die  Stadt  einmündeten,  ist  ohne  Nachgrabung  nicht  zu  entscheiden.  Da  sie  in 
derselben  Höhe  liegen,  dürfte  das  Letztere  wahrscheinlich  sein.  Andererseits  ist 
auch  nicht  ausgeschlossen,  dafs  es  sich  blofs  um  eine  Umlegung  einer  und  derselben 
Wasserleitung  handelt,  dafs  die  Anlage  am  rechten  Ufer,  wahrscheinlich  die  älteste, 
am  Siphon  versagte  und  das  Wasser  dann  weiter  oben,  auf  jener  abgebrochenen 
Brücke,  über  das  Thal  geleitet  wurde  und  von  da  an  am  linken  Ufer  verblieb. 


5.  Die  Osman-Aga-Leitung. 

Bis  hierher  haben  die  zum  Theil  verschollenen  und  aufser  Dienst  getretenen 
Wasserleitungen  unsre  Aufmerksamkeit  in  Anspruch  genommen,  wir  haben  nun 
noch,  um  das  Gesammtbild  zu  vervollständigen,  die  noch  in  Wirksamkeit  befindlichen 
kurz  anzuführen. 

Die  beiden6  malerischen  Aquaedukte  im  Melesthal  beziehen  ihre  Wasser 
aus  der  Budscha-Ebene ,  bei  dem  grofsen  und  kleinen  Paradies,  etwas  südlich  von 
der  Eisenbahnstation.  Die  Quellen  des  Osman-Aga-Su  (62  m  Meereshöhe)  liegen  in 
einem  türkischen  Anwesen;  sie  sind  in  einem  offenen,  vieleckigen  Bassin  gefafst.  Ein 
mit  Steinplatten  bedeckter  Kanal  leitet  das  Wasser  in  einer  Tiefe  von  1,50  m  durch 
die  Felder  und  unter  dem  Eisenbahnkörper  durch  bis  an  den  grofsen  Aquaedukt7. 

Ganz  nah  bei  diesem 
Bassin  entspringt  eine  zweite 
Quelle,  deren  Wasser  als  Mühl- 
bach offen  der  Leitung  folgt,  um 
die  beiden  Mühlen  an  jenem 
Aquaedukt  in  Betrieb  zu  setzen. 

An  der  Flanke  der  Hügel 
am  linken  Ufer  des  Meles  ver- 
läuft dann  die  Leitung  als  ge- 
mauerter Kanalbau,  beistehen- 
den Durchschnittes  (Fig.  12), 
umzieht  den  Pagus  in  weitem 
Bogen  und  erreicht  die  Stadt  in 
der  Meereshöhe  von  etwa  55  m. 
In  der  Region  der  Hochdruck- 
leitung ist  der  Kanalbau  an 
manchen  Stellen  in  neuster  Zeit  lg'  I2' 

durch  lange  Tröge  aus  Eisenblech,  mit  Zinkplatten  bedeckt,  ersetzt  worden.    Spuren 


6)  Es  sind  eigentlich  drei,  allein  der  dritte  ist  wenig 
bekanrjt. 

7)  Im  Sommer  1899  wurde  die  Leitung  von  dem 
Aquaedukt  an  bis  an  die  Quelle  ganz  erneuert; 
der  mit  Platten  bedeckte  Kanal  wurde  vergröfsert 
und   ein  wenig  tiefer  gelegt.     Dabei  kamen  die 


Überreste  einer  antiken  Thonrohrleitung  zu  Tage, 
die  beweisen ,  dafs  die  ganze  Anlage  vorbyzan- 
tinisch ist.  Diese  Rohre  sind  0,55  m  lang,  haben 
0,245  m  inneren  Durchmesser  und  eine  Wand- 
stärke von  3  bis  4  cm;  sie  haben  auch  Muffe 
und  Schwanz  wie  Fig.  9. 


i78 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


eines  altern  Baus  sind  nur  spärlich  erhalten.    Der  interessanteste  Theil  dieser  Anlage 
ist  aber  der  Aquaedukt  selbst,  von  dem  ich  einen  Grundrifs  beigebe  (Fig.  13). 

Einundzwanzig  Meter  hoch,    überschreitet  er  in  einer  zweimal  gebrochenen 
Linie  das  Thal.     Seine    Länge    beträgt  120  m.     Man  kann   ihn  als  zweistöckig  be- 


Grundriss 
der  beiden 


Osman-Agha-Aquaeducte 


aufgenommen  von 

G.Weber. 


zeichnen;  14  Bogen  bilden  die  obere  Reihe,  während  nur  zwei  Bogen  die  Sohle  des 
Thaies  überspannen  (Fig.  14). 

Auf  den  ersten  Blick  auffallend  ist  die  scheinbare  Unregelmäfsigkeit  dieser 
Bogenstellung;  allein  bei  näherer  Untersuchung  des  Terrains  dürfte  sich  ergeben, 
dafs  die  Ingenieure  ihm  ihre  Anlage  ganz  kunstgerecht  angepafst  haben.  Am  rechten 
Ufer,  von  wo  das  Thal  allein  zugänglich  ist,  bilden  die  meisten  überwölbten 
Öffnungen  hohe  Durchgänge;  am  linken  hingegen,  das  schroff  zum  Thal  abfällt, 
sind  sie  fensterartig^ angelegt;  nur  die  letzten  westlich  können  als  Durchgänge  angesehen 
werden.  Die  Osthälfte  ist  also  als  richtige  Pfeilerstellung  ausgeführt,  die  Pfeiler  von 
unten  an  mit  Quadern  an  den  Rändern,  und  nur  wo  die  Durchgänge  zu  hoch  aus- 
fielen, wurden  sie  nachträglich,  bis  zur  halben  Höhe  mit  Füllmauern  geschlossen. 
Die  Westhälfte  hingegen  ist  als  durchgehende  Mauer  mit  ausgesparten  Fenstern 
behandelt.  Die  Wölbungen  auf  dieser  Seite  nähern  sich  dem  Spitzbogen,  mit  Aus- 
nahme der  zwei  letzten,  während  auf  der  andern  Seite  reine  Rundbogen  erscheinen. 
Alle  Bogen  des  oberen  Stockes  sind  wieder,  mit  Ausnahme  jener  zwei  letzten,  aus 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


179 


grofsen  Ziegeln  hergestellt,  die  auf  schwach  vortretenden  Kämpfern  ruhen;  die 
Wölbung  der  untern  Reihe  erfolgte  hingegen  aus  gut  behauenen  Keilsteinen.  Die 
Innenwandungen  des  schönen  Rundbogens  über  dem  Flufse  sind  aus  grofsen  Quadern 
mit  profilirter  Kämpfervorlage  ausgeführt.  Alles  übrige  Gemäuer  besteht  aus  Bruch- 
steinen, die  mit  Kalk  verbunden  sind.  Bemerkenswerth  ist  auch  die  doppelte 
Bogenstellung  über  dem  Hauptbogen  in  der  Mitte,  und  das  Flachgewölbe  des  mittleren 
Fensters  (Fig.  14)     Von  den  Strebepfeilern,  die  den  Aquaedukt  auf  beiden  Seiten  ver- 


Fig.   14. 


stärken,  sind  die  zwei  nördlichen  auf  beiden  Ufern  zu  erwähnen.  Sie  erheben  sich  nach 
oben  verjüngt  auf  breiter  Basis.  Alle  schliefsen  in  halber  Höhe  des  Aquaedukts 
mit  einer  schrägen  Fläche  ab.  Durch  die  Jahrhunderte  hindurch  haben  diese  Pfeiler 
sehr  gelitten,  einer  derselben,  am  Mühlweg  links,  wohl  durch  schlechte  Funda- 
mentirung;  er  steht  jetzt  oben  über  1  m  von  der  Leitung  ab. 

Zur  Zeitbestimmung  dieses  Baues  fehlt  leider  jeder  bestimmte  Anhalt, 
muthmafslich  könnte  man  das  fünfte  oder  sechste  Jahrhundert  n.  Chr.  annehmen. 

Bevor  wir  mit  diesem  Aquaedukt  abschliefsen,  ist  ein  zweiter  zu  erwähnen, 
der  nur  etwa  50  m  weiter  oben,  an  einer  engeren  Stelle,  das  Thal  heute  noch  über- 
spannt, aber  aufser  Gebrauche  ist  (Fig.  15).  Etwa  50  m  lang,  ist  er  auch  zweistöckig, 
unten  mit  3,  oben  mit  7  Bogen.  Alle  Gewölbe,  ausgenommen  das  mittelste  oben,  sind 
spitzbogenförmig  aus  grofsen  Backsteinen  ausgeführt.  Dieses  wie  die  ganze  Technik 
weist  auf  türkische  Zeit.  Dieser  Aquaedukt  ist  über  2  m  niedriger,  als  der  vor- 
genannte, brachte  aber  doch  das  Wasser,  durch  Hochdruck,  auf  dieselbe  Höhe,  wie 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  \A 


i8o 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


jener.  Anstatt  eines  Kanals,  trägt  er  einen  doppelten  festummauerten  Strang,  von 
Thonrohren  (0,33  Durchmesser).  Am  Westende  biegen  diese  senkrecht  auf  bis 
zu  einer  Höhe  von  2,10,  wo  sie  in  einen  gemauerten  Kanal  münden,  der  sich  nach 
50  m  mit  dem  der  altern  Leitung  vereinigt. 

Wie  ist  nun  diese  verwickelte  Doppelanlage  zu  erklären?  Ohne  dem  Fach- 
mann vorzugreifen,  möge  es  mir  erlaubt  sein,  folgende  Ansicht  auszusprechen.  In 
einer  unbestimmbaren  Zeit  des  Mittelalters  versagte  der  grofse  Aquaedukt  seine 
Dienste.  Durch  Vernachlässigung  sickerte  zuerst  das  Wasser  durch  das  Gemäuer 
und    bildete   jene  grofsen  Sinterablagerungen,   von   denen   Chandler  {Travels  S.  90) 


Fig.  i] 


erzählt,  und  von  denen  man  heute  noch  grofse  Massen  an  der  Südwand  der  Leitung 
erblickt.  Schliefslich  kam  gar  kein  Wasser  mehr  auf  die  andere  Seite  des  Thaies. 
Als  man  dann  zur\Viederherstellung  der  Leitung  schritt,  so  geschah  es  nicht  durch 
Ausbesserung  des  grofsen  Aquaeduktes,  sondern,  nach  einheimischer  Art,  durch 
Erbauung  eines  zweiten  an  engerer  Stelle,  und  mit  Anwendung  des  Hochdruck- 
Princips.  Dieser  Bau  erfolgte  zu  einer  Zeit,  in  welcher  die  kleine  Leitung,  die  ich 
byzantinisch  genannt  habe,  noch  in  Thätigkeit  war;  denn  unten  an  der  Mauer,  etwa 
4  m  über  dem  rechten  Ufer  des  Flusses,  ist  ein  kleiner  Bogen  (0,66  breit  u.  1  m  hoch) 
ausgespart,    in   dessen  Boden  heute  noch,    zwar    eingeschlagen,    die    byzantinischen 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II.  1 8 1 


Thojirohre  liegen.  Nebenan  und  etwas  tiefer  steht  ein  zweiter  gröfserer  Bogen,  der 
einen  Durchlafs  für  den  Mühlbach  bildet8. 

Wie  lange  nun  dieser  zweite  Aquaedukt  fungirte,  entzieht  sich  unserer 
Kenntnifs.  Allein  wie  es  die  heutige  Sachlage  zeigt,  fand  sich  ein  Wasserbau- 
Ingenieur,  den  die  Ausbesserung  des  alten  Aquaeduktes  nicht  mehr  abschreckte. 
Dessen  Kanal  oben  wurde  wieder  hergestellt,  und  die  ganze  westliche  Hälfte  des 
Aquaedukts  langsam  erhöht,  so  dafs  am  Endpunkt  der  heutige  Kanal  0,80  über 
einem  altern  liegt.  Diese  Erhöhung  ist  oben  am  Unterschied  des  Mauerwerks  leicht 
zu  erkennen9. 

Die  Zeit  dieser  Ausbesserung  wird  sich  vielleicht  bei  Besprechung  des 
folgenden  Aquaeduktes  ergeben. 

6.    Die  Vesir-Su-Leitung. 

Das  Quellget>iet  dieser  Leitung  ist  das  des  Osman-Aga-Su.  Die  Hauptquelle 
liegt  234  m  südlich.  Sie  ist  in  einem  etwa  53  m  langen,  6  m  breiten  und  3  m  tiefen, 
ausgemauerten  Bassin  gefafst,  welches  drei  Strebebogen  in  vier  offene  Kammern 
theilen.  Im  Winter  steigt  das  Wasser  bis  an  den  Rand,  im  Sommer  erreicht  es 
kaum  eine  Höhe  von  0,40  m.  In  der  Südwest-Ecke  fliefst  das  Wasser  am  Boden 
durch  ein  Eisengitter  in  eine  Thonrohrleitung  ab,  die  weiterhin  gegen  Südwesten 
in  neuerer  Zeit  in  einer  Tiefe  von  4  bis  5  m  durch  Eisenröhren  ersetzt  worden  ist. 
Im  Melesthale  angekommen,  erscheint  diese  Leitung  an  einer  Stelle,  die  52  m  Meeres- 
höhe aufweist,  als  Kanal.  Wenn  man  diese  Leitung  so  tief  gelegt  hat,  so  geschah 
es  wohl,  um  alle  Quellen  aus  dieser  Region,  auch  die  der  früheren  byzantinischen 
Leitung,  aufzunehmen.  Der  Kanalbau  ist  unterirdisch  als  Stollen  ausgeführt,  nur 
an  drei  Stellen  tritt  er  ans  Tageslicht:  1)  an  dem*  oben  angeführten  Punkte, 
2)  zwischen  den  beiden  Osman-Aquaedukten  bei  den  Mühlen,  3)  an  der  Nieder- 
lassung am  kleinen  Paradies.  Diese  Stellen  werden  jetzt  als  Brunnen  von  den 
umwohnenden  Bauern  benutzt.  Weiter  nördlich  hat  der  Bau  der  Eisenbahn  eine 
Veränderung  der  alten  Anlage  erfordert,  so  dafs  "sie  stellenweise  in  eiserner  Fassung 
aufserhalb  des  Bahnkörpers  herumgeführt  wird.  Am  Durchschnitt  bei  der  Hochdruck- 
leitung kreuzt  sie  die  Bahn  zweimal  und  der  untere  Übergang  ist  als  kleiner  Siphon 
angelegt.  Am  Vesir- Aquaedukt  überschreitet  sie  auf  einer  5,50  m  hohen  Brücke 
die  Bahn.  Das  Wasser  folgt,  auf  der  andern  Seite  des  Thaies  angekommen,  in 
einem  bedeckten  Kanalbau  dem  Abhang  des  Pagus,  etwa  8  m  unterhalb  der  Osman- 
Aga-Leitung  und  erreicht  die  Stadt  in  der  Meereshöhe  von  45  m.     Kürzlich  erst  hat 


*)  Beachtenswerth  ist  die  Verschiedenheit  der  beiden  die    Bresche    wieder    ausgemauert.     Der    Kanal 

Offnungen  für  diese  Anlagen  am  grofsen  Aquae-  ist  1,58  breit. 

dukt.      Für    die    byzantinische    Thonrohrleitung  9)  Beiläufig  sei  hier  bemerkt,  dafs  die  von  Chandler, 

wurde  eine  Füllmauer  einfach  durchbrochen,  und  als  y>Homer's  cave«   bezeichneten  Grotten  weiter 

die  Rohre  in  die  Bresche  gelegt.    Der  Mühlbach  nichts  sind  als  kleine  Schachte,  die  zwischen  beiden 

hingegen,  der  unter  einen  Pfeiler  zu  liegen  kam,  Aqaedukten  in  den  Tuffstein  gegraben  wurden,  um 

wurde  mit  platten  Steinbalken  überbrückt,    und  die  byzantinische  Thonrohrleitung  aufzunehmen. 

14* 


182 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


man  nahe  bei  dem  Aquaedukt  den  Kanalbau  auf  eine  kleine  Strecke  durch  grofse 
Eisenrohre  ersetzt. 

Der  interessanteste  Theil  dieser  Anlage  dürfte  wieder  der  Aquaedukt  sein 
(Fig.  16),  nicht  sowohl  durch  seine  Bauart,  die  höchst  einfach  ist,  sondern  durch 
die  verschiedenen  Angaben  seiner  Entstehungszeit,  zu   der  er  Anlafs  gegeben  hat. 

Pococke  meint10:  »towards  the  bottom  of  it,  there  are  remains  of  an  old 
rusticated  wall  aßer  the  manner  of  the  city  walls,  which  show  that  an  antienter 
aqueduct  had  been  there.«. 

Storari11  und  die,  welche  ihm  gefolgt  sind,  sehen  in  diesem  Bau  ein  Werk 
der  Genuesen,  bekanntlich  eine  in  Kleinasien  sehr  beliebte  Benennung  alter  Bauten. 
Und  doch  hat  Arundellllf,  oder  besser  der  englische  Consul  Rycaut,  genau  die  Zeit 
angegeben,  zu  welcher  diese  Leitung  angelegt  wurde.  Der  englische  Geistliche  sagt: 
»  The  bed  of  the  river  behind  the  Castle  is  crossed  by  a  lofty  aquedtict,  zvhich  supplied 
the  fountains   in  Smyrna.      This  was  built  by  the  Visier  Achmet   in   1674,    and   tne 


Fig.  16. 

advantages  of  it  are  thus  described  by  Rycaut:  »Achtnet  erected  a  stately  aqueduct  and 
joined  so  many  streams  of  water  into  one  current  that  not  only  the  new  buildings  (the 
Vezier  Khan,  the  Bezesten  etc.)  were  supplied  therewith,  but  also  Jj  new  fountains 
were  added  to  the  old,  besides  10  old  ones  which  zvere  dug  and  again  repaired;  so 
that  whereas  some  houses  were  forced  to  fetch  their  water  from  far,  now  every 
family  is  well  accommodated  and  every  street  as  well  supplied  therewith,  as  most  cities 
are,  seated  in  the  great  continent  of  Asia. « 

Der  Vesir- Aquaedukt  ist  etwa  160  m  lang,  zweistöckig,  unten  mit  4,  oben 
mit  9  Bogen.  Die  Gewölbe,  alle  spitzbogig,  sind  aus  grofsen  Ziegeln  hergestellt, 
ohne  vorragende  Kämpfer. 

Die  starken  Pfeiler  des  unteren  Stockwerkes  sind  auf  allen  Seiten  mit  schönen 


10)   Travels  I,  S.  79. 

n)  Guida  di  Smirne,  S.  59. 


12)  Asia  Minor  II,  S.  403. 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II.  183 

Quadersteinen  verkleidet.  Diese  Thatsache  hat  Pococke  und  Storari  zu  ihren 
falschen  Muthmafsungen  verleitet.  Sie  haben  nicht  bemerkt,  dafs  diese  Blöcke  alle 
von  anderen  Bauten  herrühren;  die  einen  haben  Bosse  und  Randbeschlag,  andere 
sind  glatt,  an  vielen  sieht  man  andre  architektonische  Details,  die  nichts  mit  dem 
jetzigen  Bau  gemein  haben.  Diese  Blöcke  stammen  von  der  Schlofsmauer  oben, 
von  wo  sie  sehr  leicht  den  Berg  herunter  geschafft  werden  konnten.  Wie  schon 
früher  bemerkt,  sind  auch  vier  Lochsteine  der  Karabunar-Leitung  der  Art  mit 
verbaut. 

Das  obere  Geschofs  wird  durch  eine  einfache  Mauer  aus  Bruchsteinen 
gebildet,  in  welcher  die  Bogen  ausgespart  sind. 

Da  der  Bau  von  vornherein  ziemlich  breit,  unten  etwa  4  m  stark,  angelegt 
wurde,  so  konnte  man  auf  Strebepfeiler  verzichten.  Nur  auf  der  Westseite  sind 
niedere  Vorlagen  an  den  Pfeilern  angebracht,  um  sie  gegen  das  anprallende  Wasser 
zu  schützen.  An  der  Ostseite  und  am  Abhänge  des  Pagus  stehen  zwar  drei  schmale 
Strebepfeiler  an  der  Leitung,  die  aber  allem  Anscheine  nach  erst  später  an- 
gebaut wurden. 

Im  Flufsbett  selbst  wurde  ein  hölzerner  Rost,  mit  einem  starken  Pflaster 
bedeckt,  angebracht;  es  ist  heute  zum  Theil  aufgerissen.  Dieser  ganze  Bau  hat, 
wie  schon  oben  bemerkt,  den  Siphon  der  byzantinischen  Leitung  stark  zerstört. 

Der  Kanal  des  Gerinnes  oben  ist  1,68  m  breit,  die  Wandungen  sind  0,55  stark 
und  1,60  m  hoch;  er  mifst  im  Lichten  0,58  m  Breite  und  ist  mit  Steinplatten  bedeckt. 

Vor  etwa  zwanzig  Jahren  mufste  eine  Ausbesserung  dieses  Aquaeduktes 
vorgenommen  werden,  in  Folge  derer  der  vierte  Bogen  von  Norden  neu  überwölbt 
und  tiefer  unten  ein  zweiter  Bogen  hineingesetzt  wurde.  Auf  der  nördlichen  Hälfte 
wurde  auch  der  Kanal  oben  durch  mit  Zinkplatten  bedeckte  Eisentröge  ersetzt. 

Dieses  ist  also  die  einzige  Wasserleitung  in  Smyrna,  über  deren  Erbauungs- 
zeit eine  bestimmte  Angabe  vorliegt. 

7.    Die  Cisternen  auf  dem  Schlofsberge. 

In  Constantinopel  haben  bekanntlich  die  Cisternen  eine  grofse  Rolle  gespielt; 
ich  verweise  den  Leser  auf  das  schöne  Werk  der  HH.  Dr.  Strzygowski  und  Forch- 
heimer13.  In  dem  heute  bewohnten  Theile  von  Smyrna  sind  bis  jetzt  keine  solche 
Bauten  zum  Vorschein  gekommen;  möglich  wäre  höchstens,  dafs  dergleichen  in  dem 
schwer  zugänglichen  Türkenviertel  sich  erhalten  hätten.  Im  Burgring  auf  dem  Pagus 
hingegen  sind  deren  mehrere  aufzuweisen,  die  aber  nur  als  Regensärge  aufzufassen 
sind.  Sechs  kleinere  sind  langgestreckte,  mit  je  einem  Tonnengewölbe  bedeckte  Recht- 
ecke und  so  in  den  Boden  eingelassen,  dafs  der  Scheitel  nur  wenig  über  das  um- 
liegende Niveau  emporragt.  Die  Seitenwände,  wie  die  Gewölbe,  sind  aus  Bruchsteinen 
untermischt,  mit  nur  wenigen  Ziegeln,  ausgeführt,  der  Verputz  ist  1  bis  2  cm  dick,  die 
Ecken  erscheinen  überall  abgerundet.    Die  Gewölbe  sind  sämmtlich  eingefallen,  und 

13)  Die  Byzantinischen  Wasserbehälter  in  Konstantinopel,    Wien   1893. 


184 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


Schutt  bedeckt  das  Innere.  Vier  dieser  Cisternen  liegen  im  Westen,  in  dem  eigent- 
lichen Schlosse  selbst,  die  zwei  übrigen  aber  im  Osten  auf  dem  grofsen  Burgplatze. 
Die  eine  von  diesen  letzteren  ist  10,50  m  lang,  3,80  breit  und  durch  eine  Quermauer 
in  zwei  ungleiche  Kammern  getheilt;  die  andere  ist  nur  3x2  m  grofs.  Die  vier 
ersteren  haben  folgende   Abmessungen:    8,20X4;    6,10X3,73;    5,70X2,58;    3X2,15. 

Die  Gewölbe  sind  alle  rundbogig,  bis  auf  eines  in  der  Nordwest-Ecke  des 
Schlosses,  das  sehr  flach  gehalten  ist;  bei  der  Breite  von  2,58  ist  der  Pfeil  nur  0,60 
hoch.  Die  Spuren  der  bei  der  Erbauung  benutzten  Schalbretter  sind  hier  noch  erkenn- 
bar, was  an  den  Gewölben  der  andern  nicht  der  Fall  ist. 

Neben  diesen  sechs  Regensärgen  ist  aber  wohl  die  interessanteste  Anlage 
die  grofse  Cisterne  auf  dem  Burgplatz,  in  der  Nähe  der  verfallenen  Moschee.  Es 
ist,  wie  beistehende  Planskizze  (Fig.  17)  zeigt,   ein  unregelmäfsiges  Rechteck.     Der 

a 


Vj*/v  Uli  &  r  i  5  S  . 


lOrt. 


Fig.  17. 


Boden  istmit  dem  Schutt  dertheilweiseeingestürzten  Gewölbe  bedeckt.  Die  Umfassungs- 
mauer besteht  aus  gewöhnlichen  mit  Kalk  verbundenen  Bruchsteinen  und  ist  an  der 
Südwest-Ecke  2  m  stark.  Sie  hat  auf  allen  vier  Seiten  Pfeilervorlagen  für  die  Gurt- 
bogen,   mit    Ausnahme  der  beiden  Ecken   S.O.  und  N.O.,    wo    die    Gurten    direkt 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     IL 


I85 


in  die  Seitenwand  hineingebaut  sind.  Der  Verputz  reichte,  wie  noch  an  vielen 
Stellen  sichtbar  ist,  bis  an  den  Anfang  der  Wölbung.  Der  Innenraum  hat  eine 
mittlere  Länge  von  34  m,  eine  Breite  von  25  m  mit  5X4  =  20  Pfeilern  in  Abständen 
von  etwa  4  m.  Die  Pfeiler  sind  quadratisch,  von  ungleichen  Mafsen,  mit  Bruchsteinen, 
hier  und  da  von  Ziegeln  umrahmt,  ausgeführt,  ohne  irgend  welche  Kämpferaufsätze 
oder  sonstige  Profilirung,  und  bis  an  die  Gurten  verputzt.  Diese  letzteren  sind  über 
1  m  breit  und  haben  je  4  Ankerlöcher  auf  jeder  Seite  (Fig.  18).  Wo  die  Pfeilerabstände, 
wie  an  den  Seitenwänden,  geringer  sind,  ist  der  abgerundete  Spitzbogen  in  An- 
wendung gekommen.  Die  Gewölbe  bestehen  aus  byzantinischen  Kappen14,  in 
Bruchsteinen  und  Kalk  hergestellt.  In  der  Mitte  haben  viele  eine  viereckige  Öffnung, 
die  zum  Wasserschöpfen  diente.  An  manchen  Hängezwickeln  sieht  man  Thonrohre 
eingelassen. 


C-^Lce/i^cnyni-tt 


!LÄ_ 


_Uö.K 


Fig.   18. 

In  der  N.O.-Ecke,  der  besterhaltenen,  sind  die  Pfeiler  3,30  m  hoch,  das 
Gewölbe  1,90  m,  was  eine  Gesammthöhe  von  5,20  m  giebt,  und  es  ist  wahrscheinlich, 
dafs  die  Anlage  überhaupt  nicht  mehr  Höhe  hatte15.  Im  Norden  führte  eine  durch 
einen  Pfeiler  halb  versteckte  Treppe  von  aufsen  in  die  Cisterne  hinunter. 

So  grofs  diese  Anlage  auch  ist,  so  steht  sie  doch,  in  Betreff  der  Technik, 
weit  hinter  den  Cisternen  von  Constantinopel  zurück.  Es  macht  den  Eindruck,  als 
wäre  man  mit  der  gröfsten  Eile  zu  Werke  gegangen.  Die  Pfeilerfassaden  stehen 
nirgends  in  einer  Flucht.  Der  Grundrifs  ist  dieser  Unordnung  in  der  Pfeilerstellung 
nicht  gefolgt.  Man  wird  wohl  nicht  fehl  gehen,  wenn  man  den  Bau  dieser  Cisterne 
demselben  Kaiser,    Johann  Ducas  Vatatzes,   zuschreibt,    der    um  1225    den  grofsen 


H)  Strzygowski  und  Forschheimer  a.  a.  O.,   S.   130. 

15)  Ganz  kürzlich,  mein  Text  war  schon  geschrieben, 
hat  irgend  ein  Schatzgräber  in  der  S.O.  Ecke 
ein  0,50  m  tiefes  Loch  gegraben  und  dabei  den 
Beweis  geliefert,  dafs  der  Boden  der  Cisterne  nicht 
tiefer  lag;  er  hat  nämlich  die  verputzte  und  mit 


Ziegelschichten  vermauerte  Sohle  zum  Theil  durch- 
brochen; allein  durch  die  Festigkeit  des  Gemäuers 
ermüdet,  hat  er,  bei  der  oben  angegebenen  Tiefe, 
den  Versuch  aufgegeben,  bevor  er  den  ge- 
wachsenen Boden  erreichte. 


jgg  Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 

Mauerring  um  das  ganze  Plateau  errichtete,  wie  es  eine  Inschrift  [C.  I.  Gr.  IV,  3749) 
bezeugt.  Während  die  Lateiner  in  Konstantinopel  herrschten,  bestrebten  sich  die 
griechischen  Kaiser,  ihre  asiatischen  Provinzen  zu  reorganisiren  und  zu  befestigen; 
sie  bauten  die  von  Ephraemios  angeführten  Neocastra16. 

In  Smyrna  wurden  zwei  Burgen  errichtet17,  die  eine  in  der  Unterstadt,  am 
alten  Hafen,  hundert  Jahre  später  durch  die  Johannesritter  Chäteau  de  Saint-Pierre, 
seither  Eremidokastro  benannt,  und  die  andre  auf  dem  Pagos,  durch  Erneuerung 
und  Vergröfserung  der  antiken  Burg.  Hier  war  die  Wasserversorgung  damals  eine 
Lebensfrage.  Die  Hochdruckleitung  von  Karabunar  war  schon  längst  zerstört,  sonst 
hätte  man  nicht,  wie  wir  oben  gesehen,  deren  Steinrohre  als  Baumaterial  für  die 
neue  Mauer  verwandt.  Es  blieb  also  nichts  übrig,  als  Cisternen  zu  bauen,  um  das 
Regenwasser  aufzuspeichern.  Da  aber  das  Regenfeld  um  die  Cisterne  verhältnifs- 
mäfsig  klein,  nur  5  bis  6  Mal  gröfser  als  deren  Oberfläche  ist,  so  konnte  bei  einem 
mittleren  Regenfali  von  0,61  m  die  Cisterne  kaum  3  m  hoch  gefüllt  werden.  Deshalb 
wurden  auch  wohl  die  sechs  weiteren  Regensärge  gebaut. 

In  Smyrna  selbst  haben  diese  Anlagen  die  merkwürdigsten  Deutungen 
erhalten;  es  sei  hier  nur  die  von  B.  Slaars  in  Appendice  seiner  Übersetzung  von 
Ikonomos'  » Etüde  de  Smyrnet  (Smyrne,  1668)  S.  122  erwähnt:  »La  pretendue  citerne 
sur  le  Pagiis  est  un  »Tresor  des  LeTegest,  en  tout pareil  au  »Tresor  des  Airides «  ä 
Mycenes.« 

Wie  schon  früher  bemerkt,  haben  die  Türken  viele  Brunnen  in  der  Oberstadt 
gegraben.  Allein  in  byzantinischer  Zeit  hat  man  ein  anderes  Verfahren  angewandt. 
Es  wurden  nämlich  mannigfach  verzweigte  Stollen  in  den  Berg  getrieben,  um  das 
Quellwasser  aufzufangen  und  es  in  Horizontal- Leitungen  an  das  Tageslicht  zu 
fördern. 

Zwei  solche  Anlagen  liegen  oberhalb  der  Johannes-Kirche,  im  sogenannten 
Apano-Mahalla.  Die  eine,  xpu<p7j  UavcqOx,  auch  TaXocxioucja  flava^ta  genannt,  hat  bei- 
stehenden Grundplan  (Fig.  19).  Im  Hofe  eines  Hauses  steigt  man  durch  eine  überwölbte 
Thür  A  auf  einer  Treppe  von  14  Stufen  in  den  3  m  tief  gelegenen  Stollen.  Nach 
4  m  Länge  biegt  er  östlich  um;  in  der  Sohle  enthält  er  ein  ausgeputztes  kleines, 
mit  Steinplatten  bedecktes  Gerinne,  in  dem  das  spärliche  Wasser  hinfliefst.  Zehn 
Meter  weiter  biegt  der  Stollen  wieder  gegen  Süden  um  und  erreicht  dann  nach 
8  m  eine  westlich  eingelassene  Nische,  über  welche  sich  ein  zwei  Meter  hoher,  mit 
Steinplatten  abgedeckter  Schacht  erhebt.  Diese  Nische  bildet  heute  das  Heiligtum 
der  »Milchspendenden  Mutter  Gottes«.  Ein  Marienbild  steht  auf  einem  altarförmigen 
Ansatz,  über  welchem  ein  Öllämpchen  brennt,    und  eine  Öffnung  im  Kanal  erlaubt 

16)  De  Theodor  Lascari  7755  ff.  Bekker  {Corp.  Script.  yapioj  710'Xt«  KeXßtotvdv  xe  xai  ^Xiapa  xai  Sfxüpva) 

Ais/.  Byz.  Bonn):  auv   xgi?  xax'  e69i>  xeifiivois  xat  7rXayuos  aTTavc' 

<u;  Sv  .  .  .  Ka'Xapio;   ifj    xtbpiT)   h£,   7rap'   ou  tö  äveixat  ßaatXet  Aaaxapuo. 

xXt(Aa    TÄv    Neoxctaxpwv    T7}v   xaxap^Tjv   Xopißctvet,  17)  A.  Fontrier,   Le  Monastere   de  Lembos   im   Bull. 

epT)p.o;  dofxTjTos  -ji   re  xat  |^vtj.     xd  81  «tnö  xoü-  de  Corr.  hell.  XVI,  S.  392. 
5e  xad1  iu>  veveuxdxa  (Neoxaaxpa  xaüx'  faxt,  Il^p- 


Weber,    Die  Wasserleitungen  von  Smyrna.     II. 


I87 


hier,  das  heilige  Wasser  zu  schöpfen.  An  dieser  Stelle  biegt  der  Stollen  wieder 
gegen  Osten  ab,  der  eingeschnittene  Kanal  hört  auf,  und  das  Wasser  rieselt  auf 
dem  felsigen  Boden  hin.  Es  folgt  4  m  weiter  ein  anderer  Stollen,  der  aber  etwas 
tiefer  liegt  und  zu  einer  anderen  Anlage  gehört.  Was  die  Technik  anbelangt,  so 
sind  die  Seitenwände  alle  aus  mit  Kalk  verbundenen  Bruchsteinen  mit  wenigen 
Ziegeln  dazwischen  hergestellt;  nur  am  Gewölbeansatz  sind  sie  regelmäfsig  mit  einer 
leicht  vorragenden  Ziegelschicht  abgeglättet.  Wie  der  Durchschnitt  B  zeigt,  ist  der 
Stollen  an  diesen  Kämpfervorlagen  etwas  breiter  als  am  Boden.     Bis  zur  Nische  ist 


10 


ZoM 


Fig.  19. 

er  mit  einem  Tonnengewölbe  von  Ziegeln  bedeckt.  An  vielen  Stellen  sind  diese 
Ziegel  am  Scheitel  quer  eingelassen,  so  dafs  man  zur  Annahme  kommt,  die  Gewölbe 
seien  ohne  Schalbretter  ausgeführt  worden.  Der  letzte,  viel  niedrigere  Theil  des 
Stollens  C  ist  mit  Steinplatten  bedeckt18. 

Die  zweite  Anlage  liegt  um  eine  Häuserreihe  weiter  süd-östlich,  höher  oben 
am  Berge  hinauf.     Eine  Treppe  führt  ebenfalls    in    einen  hier  vielfach  verzweigten 

18)  In  Philadelphia  fand  ich  diesen  Sommer  dieselben  Stollen. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


Stollen,  in  dem  auch  wieder  eine  Wasserrinne  vorhanden  ist.  Es  ist  anzunehmen, 
dafs  im  türkischen  Quartier  noch  manche  solcher  Stollenbrunnen  vorhanden,  nur 
bis  jetzt  unbekannt  sind. 

Zum  Schlüsse  meiner  Beschreibung  habe  ich  nur  noch  dem  Wunsche  Aus- 
druck zu  geben,  dafs  es  dem  Fachmanne  und  Historiker  möglich  sein  werde, 
Bestimmteres  über  die  Entstehungszeit  der  einzelnen  Leitungen  festzustellen.  Der 
Neuzeit  (1865)  gehören  die  artesischen  Brunnen  an,  welche  für  Smyrna  zu  einer 
grofsen  Wohlthat  geworden  sind,  ebenso  wie  das  nach  den  modernsten  Regeln  der 
Kunst  von  einer  belgischen  Gesellschaft  ausgeführte  Wasserwerk,  welches  das  Quell- 
wasser des  Dianabades  mit  Maschinenkraft  in  ein  grofses,  80  m  hoch  gelegenes 
Druckbassin  bringt  (B  auf  der  Karte  Taf.  2),  von  wo  es  durch  Eisenrohre  in  die 
Stadt  geleitet  wird. 

Smyrna,  Mai  1899.  G.  Weber. 


W^U     ^— SL  >**&  a-Jj^ 


GEOMETRISCHE  VASEN  AUS 
GRIECHENLAND. 

(Fortsetzung.) • 

ATTIKA. 
Auf  dem  Boden  von  Attika  hat  sich  der  geometrische  Stil  in  der  Vasen- 
malerei am  meisten  entwickelt.  Eine  Fundgrube  der  attisch-geometrischen  Vasen 
bildet  der  antike  Friedhof  im  Kerameikos,  in  der  Nähe  des  Dipylon.  Nach  dieser 
Hauptfundstätte  sind  früher  alle  geometrisch  verzierten  Vasen  Dipylonvasen  genannt 
worden.  Da  es  sich  indessen  herausgestellt  hat,  dafs  jede  griechische  Landschaft 
einen  eigentümlichen,  von  dem  anderer  Gegenden  verschiedenen  geometrischen  Stil 
gehabt  hat,  ist  dieser  Ausdruck  als  Bezeichnung  für  die  geometrisch  decorirten 
Vasen  im  Allgemeinen  nicht  zutreffend;  ich  beschränke  deshalb  in  dieser  Abhandlung 
den  Ausdruck  Dipylonvasen  auf  die  attischen  Vasen  mit  geometrischen  Orna- 
menten, sei  es,  dafs  sie  am  Dipylon  oder  anderswo  in  Attika  gefunden  sind.  Wie 
die  Decoration,  so  ist  auch  die  Technik  der  Dipylonvasen  bedeutend  höher  ent- 
wickelt als  die  anderer  Gefäfse  der  geometrischen  Gattung.  Der  Thon  ist  fester 
und  besser  geschlämmt  als  an  den  geometrisch  verzierten  Vasen  der  anderen  Land- 
schaften; die  Farbe  des  Thons  ist  in  der  Regel  mehr  oder  weniger  gelblich,  öfters 
ins  Rötliche  oder  Braunrötliche  spielend;   der  Firnis  ist  dunkel  schwarzbraun  und 

J)  Vgl.  oben  S.  26  ff.  78  ff. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


189 


glänzend  und  geht  mitunter  in  Rot  oder  Rotbraun  über.  Gröfsere  Abweichungen 
werde  ich  bei  den  einzelnen  Stücken  verzeichnen.  Besonders  stark  glänzend  ist 
der  Firnis  an  den  sogen.  Schwarz-Dipylon-Gefäfsen,  an  denen  der  gröfste  Teil  des 
Gefäfses  von  einem  metallisch  glänzenden  schwarzen  Firnis  überzogen  ist,  während 
nur  kleinere  Flächen  für  die  linearen  Ornamente  ausgespart  sind2. 

Was  die  Decoration  betrifft,  lassen  sich  diejenigen  Vasen,  welche  ganz  oder 
grösstenteils  mit  linearen  Ornamenten  verziert  sind,  in  zwei  grofse  Hauptgruppen 
scheiden.  In  der  einen  Gruppe  laufen  die  Verzierungen  in  horizontalen  Streifen 
rings  um  das  ganze  Gefäfs.  Nur  an  einer  Stelle,  wo  die  fortlaufende  Decorations- 
reihe selbstverständlich  unterbrochen  werden  mufs,  d.  h.  an  den  zwischen  den  Henkeln 
befindlichen  Flächen,  fängt  eine  verticale,  metopenartige  Einteilung  arr,  sich  geltend 
zu  machen.  Für  die  Decoration  der  ununterbrochenen  Streifen  eignet  sich  vorzüglich 
der  Mäander  und  wird  auch  öfters  zu  diesem  Zweck  verwendet.  Diese  Decorations- 
weise läfst  sich  besonders  an  den  grofsen  Grabamphoren  beobachten. 

Die  andere  Decorationsweise  hat  eine  besondere  Vorliebe  für  die  verticale, 
metopenartige  Einteilung  der  fortlaufenden  horizontalen  Decorationsbänder,  auch  an 
den  Stellen,  wo  diese  nicht  durch  die  Henkel  unterbrochen  werden.  Jedoch  wird 
das  andere  System  nicht  verdrängt.  Für  die  metopenartigen  Felder  eignen  sich 
zur  Ausfüllung  besonders  Ornamente,  wie  das  Vierblatt,  das  Hakenkreuz  und  der 
Rhombus  mit  an  den  Seiten  hinzugefügten  Dreiecken.  Die  fortlaufenden  Streifen 
werden  meist  mit  Dreiecken  oder  Schachbrettmustern  verziert;  dagegen  findet  der 
Mäander  hier  wenig  Verwendung.  Diese  Decorationsweise  ist  besonders  auf  den 
grofsen  Kannen  mit  weitem,  cylinderförmigem  Halse  vertreten. 

Die  riesengrofsen  attischen  Grabamphoren  waren  dazu  bestimmt,  Grab- 
denkmäler, iTrtx6[ißta  ar^axot,  zu  sein,  wie  es  sich  besonders  durch  Brückner's  und 
Pernice's  Untersuchungen  herausgestellt  hat  (Athen.  Mittheilungen  1893  S.  91  ff.). 
Dafs  sie  nicht  einem  praktischen  Zweck  gedient  haben,  geht  auch  daraus  hervor, 
dafs  mehrere  von  ihnen  einen  hohlen  Boden  haben3.  Die  anderen  Gefäfse  dienten 
teils  zur  Aufhebung  gebrannter  Knochen,  teils  als  Grabgeräte.  Über  die  ver- 
schiedenen Arten  des  Grabgeschirrs  vgl.  Brückner  und  Pernice  a.  a.  O.  S.  141  f. 

Leider  fehlen  für  die  meisten  Dipylonvasen  die  nötigen  Fundnotizen,  um 
unter  ihnen  ein  Zeitverhältnis  feststellen  zu  können.  Über  die  einzige  gröfsere 
systematische  Ausgrabung  von  Dipylongräbern,  von  dem  wir  sichere  Fundnotizen 
haben,  ist  von  Brückner  und  Pernice  in  den  Athen.  Mittheil.  1893  S.  73  ff-  berichtet 


2)  Eine  besondere  Gruppe  bilden  die  den  trozeni- 
schen  Gefäfsen  (vgl.  oben  S.  86)  ähnlichen  attischen 
Amphoren,  die  unten  zuerst  besprochen  werden. 

3)  Wie  die  Sitte  entstanden  ist,  die  Gefäfse  als 
Grabdenkmäler  zu  verwenden,  läfst  sich  besonders 
nach  der  Ausgrabung  bei  Aphidna(Athen.  Mittheil. 
1896  S.  385  fr.)  gut  verfolgen.  Im  Grabtumulus 
bei  Aphidna  standen  oberhalb  der  Gräber  grofse 
Schalen,   die   natürlich   für  die   Aufhebung   der 


Totenopfer  bestimmt  waren.  Im  Laufe  der  Zeit 
scheint  die  ursprüngliche  Aufgabe  dieser  Schalen 
in  Vergessenheit  geraten  zu  sein  oder  wenigstens 
vor  einem  anderen  Zweck  zurückgetreten  zu  sein. 
Die  Vasen  werden  gröfser  und  gröfser,  immer 
reicher  mit  Verzierungen  ausgestattet,  und  zuletzt, 
als  der  ursprüngliche  Zweck  nicht  mehr  so  ganz 
klar  war,  wurden  sie  zu  arjpaTcc  iiziTJ\xßia,  wie 
die  grofsen  Grabamphoren. 


jgO  Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 

worden4.  Aus  den  mir  von  Brückner  freundlichst  zur  Verfügung  gestellten  Fund- 
notizen sehe  ich,  dafs  Stücke,  die  wir  im  Hinblick  auf  die  Decoration  für  älter 
halten  möchten,  zusammen  in  demselben  Grabe  gefunden  sind  mit  solchen,  die  ihrer 
Decoration  nach  jünger  erscheinen;  es  bestätigt  sich  so,  was  ich  schon  vorher  ver- 
mutet hatte,  dafs  nämlich  die  Dipylonperiode  eine  verhältnismäfsig  kurze  Dauer 
gehabt  hat. 

Die  ungeheure  Masse  der  Dipylonvasen  läfst  sich  nicht  so  leicht  nach  der 
verschiedenen  Decorationsweise  in  Gruppen  einteilen;  ich  ziehe  daher  vor,  die 
Vasen  nach  ihren  Formen  zu  gruppiren. 

I.  Amphoren. 
A.  Zu  dieser  Gruppe  gehören  die  Amphoren,  deren  Typus  uns  schon  durch 
die  zwei  trozenischen  Gefäfse  bekannt  geworden  ist.  Besonders  charakteristisch  für 
diese  Gefäfse  ist  das  stumpfe  Profil  der  Mündung,  während  die  Dipylongefafse  sonst 
an  der  Halsmündung  ein  sehr  scharfes  Profil  haben.  Der  Bauch  ist  gewöhnlich  kugelig 
und  mit  horizontalen  Firnisstreifen  versehen.  Die  Henkel  sind  in  der  Regel  schlank 
und  dünn.  Die  ganze  Form  des  Gefäfses  scheint  von  den  Vorraths-Tct'Oot  abgeleitet 
zu  sein.  Die  Decoration  beschränkt  sich  bei  den  Exemplaren,  die  dem  ursprüng- 
lichen Typus  näher  stehen,  auf  den  Hals  und  ist  sehr  einfach. 

Andere  Exemplare  dieser  Gattung  sind  schlanker  gebaut,  und  die  Decoration 
wird  auf  Schulter  und  Bauch  ausgedehnt,  bedeckt  sogar  mitunter  den  ganzen  Vasen- 
körper \ 
i)    Fig.  48.    Athen,  Nat.-Mus.  770,  von  Stais'  Ausgrabungen  im  Jahre  1891,  Grab  XIII 
(Brückner-Pernice  a.  a.  O.  S.  128  f.).    H.  0,63.    Dm.  d.  Mdg.  0,24.    Gr.  Umf.  1,31. 
Der  Henkel  rechts  mit  einem  Stück  des  Halses  ist  neu,    der  Henkel  links 
dagegen    alt.     Der    obere    wie    der    untere    Teil    des    Gefäfskörpers    ist   mit 
schwarzem  Firnis  ganz  überzogen,  der  mittlere  Teil  hat  horizontale,  parallel 
gehende  Streifen.     Decoration  am  Halse:  in  der  Mitte  ein  System  von  Drei- 
ecken, zu  jeder  Seite  ein  Kreis,  der  concentrisch  in  sich  ein  Radornament 
einschliefst. 
2)    Fig.  49.    Athen,  Nat.-Mus.  683,  von  Stais'  Ausgrabungen  im  Jahre  1891,  Grab  X 
(Brückner-Pernice,  Athen.  Mitth.  1893  S.  120).    H.  0,60.    Dm.  d.  Mündung  0,30. 
Gr.  Umf.  1,39.     Gelblicher  Thon,  polirte  Oberfläche,  schwarzbrauner  Firnis, 
der  dicht  aufgetragen  ist.     Die  Henkel  sind  ergänzt. 

Die  Proportionen  sind  schwerfällig;  der  Vasenkörper  ist  mit  zahlreichen 

4)  Dies  wurde,  wie  schon  oben  mitgeteilt  worden  Gefäfs  auch  bei  den  jüngsten  Ausgrabungen  auf 
ist,  im  J.  1897  geschrieben,  als  die  Ergebnisse  Thera  gefunden  worden.  Ein  derartiges  Gefäfs 
von  Skias'  Ausgrabungen  der  eleusinischen  Nekro-  finden  wir  abgebildet  bei  Pottier,  Vases  antiques 
pole  (s.  jetzt  'Ecp.  äp^.  1898  S.  29  fr.)  mir  noch  du  Louvre ,  Salle  D  39  (PL  30).  Wenn  es  auch 
nicht  bekannt  waren.  aus  Caere  stammt,  bezweifle  ich  doch,  dafs  das 

5)  Solche  Gefäfse  sind  nicht  nur  in  Attika  gefunden :  Gefäfs    italisch    ist,    und  möchte   vielmehr  ver- 
zwei   aus  Trozen   sind   schon   besprochen,   und,  muten,  dafs  es  aus  Griechenland  importirt  ist. 
wie   mir   Dragendorff  mitteilt,    ist    ein    solches 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


191 


horizontalen  Firnisstreifen  überzogen.  Der  Hals  ist  niedrig  und  trägt  als 
Ornamente  Rautensterne  und  Kreise  mit  eingesetztem  Kreuz,  die  mit  ein- 
ander abwechseln.     Decoration  an  der  Hinterseite  dieselbe  wie  vorn. 


Fig.  48. 


Fig.  49. 


3)  Fig.  50.     Athen,  Nat.-Mus.  175.     H.  0,50.     Dm.  d.  Mündung  0,19.     Am  Halse 

zwei  einander  gegenüber  gestellte  Dipylonvögel,  Grätenmotive  zur  Ausfüllung 
des  Raumes.     Decoration  an  der  Hinterseite  dieselbe  wie  vorn. 

4)  Fig.  51.      Athen,    Nat.-Mus.    721,    von    Stais'    Ausgrabungen    im   Jahre    1891, 


Fig.  50. 


Fig.  5*- 


192 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


Grab  III.  (Brückner-Pernice  a.a.O.  S.  105).  H.  0,43.  Dm.  d.  Mündung  0,19. 
Gr.  Umf.  0,91.  Der  Gefäfskörper  ist  oben  und  unten  ganz  mit  Firnis  über- 
zogen, über  den  mittleren  Teil  laufen  horizontale  Firnisstreifen.  Am  Hals 
das  Bild  eines  Vogels.  Die  Henkel  sind  mit  einem  schrägen,  sog.  Andraeas- 
kreuz  verziert. 

5)  Fig.  52.    Museum  in  Eleusis.    H.  0,91.    Dm.  d.  Mündung  0,26.    Gr.  Umf.   1,56. 

(vgl.  Philios,  'Ecprjfi.  ap/aioX.   1889   S.   174  Anm.  3). 

Der  Bauch  ist  eiförmig  gewölbt,  oben  und  unten  ganz  mit  Firnis  über- 
zogen, in  der  Mitte  laufen  parallele  horizontale  Firnisstreifen.  Am  Rande 
des  Halses  eine  punktirte  Linie.  Die  Halsfläche  wird  durch  senkrechte  Linien 
in  zwei  Felder  geteilt.  Jedes  enthält  einen  Dipylonvogel  und  verschiedene 
Füllmotive6. 

6)  Fig.  53.    Athen,  Nat.-Mus.  224.    H.  0,585.    Dm.  d.  Mündung  0,20.    Gr.  Umf.  1,13. 

Gelblicher   Thon,    geglättete   Oberfläche,    schwarzbrauner  Firnis.     Die  Hals- 


Fig-  53- 


Fig.  52. 


fläche  ist  durch  verticale  Striche  in  drei  Felder  geteilt;  das  mittlere  enthält 
ein  Vierblatt,  jedes  der  beiden  äufseren  einen  Dipylonvogel  mit  Füllmotiven. 
Decoration  an  der  Hinterseite  dieselbe  wie  vorn. 


c)  Noch  ein  zweites  Getäfs  derselben  Gattung  rindet 
sich  im  Museum  von  Eleusis.  Der  Bauch  ist 
sehr  kugelig,  der  Hals  ist  in  der  Mitte  mit  einem 


Dreieckmotiv  verziert,  an  jeder  Seite  eine  senk- 
rechte Wellenlinie. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


193 


7)  Fig.  54-    Athen,  Nat.-Mus.  223,  aus  dem  Kerameikos.    H.  0,84.    Dm.  d.  Mündung 

0,27.  Gr.  Umf.  1,53.  Jeder  Henkel  ist  mit  zwei  sog.  Andreaskreuzen  verziert. 
Bei  diesem  Gefäfs  beginnt  die  ornamental  verzierte  Fläche  sich  über  den 
Hals  auszubreiten.  Der  Hals  zeigt  einen  Dipylonkrieger  mit  Dipylonpferd, 
daneben  Füllornamente.  Am  Bauche  finden  wir  einige  Streifen  mit  Zickzack- 
linien und  Rhombenreihen. 

8)  Fig.  55.    Athen,  Nat.-Mus.  769,  aus  dem  Kerameikos.    H.  0,79.    Dm.  d.  Mündung 

0,26.  Gr.  Umf.  1,32.  Erhalten  ist  der  Deckel,  aufweichen  ein  kleiner  Becher 
aufgesetzt  war,  dessen  Fufs  noch  erhalten  ist.  An  den  Henkeln  plastisch 
aufgesetzte  Schlangen.  Die  decorativen  Elemente  bedecken  das  ganze  Gefäfs 
von  oben  bis  unten.  Die  Verzierung  besteht  aus  horizontalen  Bändern  von 
Mäandern  in  verschiedenen  Mustern,  Rhomben,  Dreiecken  und  Schachbrett- 
mustern. Die  Decoration  ist  durchgehend  horizontal,  ohne  Unterbrechung 
durch  verticale  Trennungsglieder. 

9)  Fig.  56.     Athen,  Nat.-Mus.  184.     H.  0,52.     Dm.  d.  Mündung  0,195.     Gr.  Umf. 

0,85.    Thon  etwas  heller  als  gewöhnlich.    Firnis  nicht  glänzend,  schwarzbraun. 


Fig.  54- 


Fig.  56. 


Fig.  55- 


IO 


Auch  hier  erstreckt  sich  die  Decoration  über  das  ganze  Gefäfs  von  oben  bis 
unten.     Der  Hauptstreif  am  Bauche  zeigt  ein  Wagenrennen,   oben  und  unten 
laufen  horizontale  Bänder  mit  Mäandern,  Stäbchen,  Rhomben,  Grätenmotiven 
und  Punkten. 
Fig.  57.    Museum  von  Eleusis.    Hellgelber  Thon,  glattpolirte  Oberfläche,  schwarz- 


194 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


brauner,  ins  Rötlich  spielender  Firnis.     H.  1,17.    Dm.  d.  Mündung  0,39.    Gr. 
Umf.  2,15. 


Fig-  57- 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland.  195 

In  der  Gröfse,  Decoration,  und  teilweise  auch  in  der  Form  erinnert  dies 
Gefäfs  an  die  grofsen  attischen  Grabamphoren.  Der  grofse  Hauptstreif  be- 
findet sich  mitten  am  Bauche  und  stellt  einen  Zug  von  Wagen,  die  mit 
Kriegern  zu  Fufs  abwechseln,  dar;  die  letzteren  sind  mit  grofsen  ausgeschnittenen 
Dipylonschilden  ausgestattet.  Oberhalb  und  unterhalb  des  Hauptstreifens 
laufen  rings  um  das  Gefäfs  horizontale  Bänder,  die  verschiedene  Ornamente 
enthalten,  Mäander,  Rhomben,  Dreiecke,  verticale  Zickzacklinien  und  Kreise. 
Die  Fläche  am  Halse  ist  durch  ein  verticales  Trennungsband  in  zwei  Hälften 
geteilt,  deren  Decoration  durchaus  dieselbe  ist.  Jede  Hälfte  zerfällt  in  ein 
oberes  und  ein  unteres  Rechteck;  das  obere  enthält  in  der  Mitte  concentrische 
Kreise,  oben  und  unten  Dreiecke;  das  untere  Feld  ist  mit  einem  Pferd  und 
Füllornamenten  verziert. 

Die  Ornamente  sind  im  Allgemeinen  die  auf  den  Dipylonvasen  üblichen, 
jedoch  lassen  sich  Abweichungen  nachweisen,  die  vielleicht  auf  einen  fremden 
Einflufs  zurückgehen.  Die  durchlaufende  Reihe  concentrischer  Kreise,  die 
sich  unten  am  Bauche  befindet,  läfst  sich  sonst  nicht  im  Dipylonstil  nach- 
weisen, findet  sich  aber  häufig  auf  den  boiotischen  Vasen.  Auch  die  Art 
und  Weise,  wie  zwei  einander  gegenübergestellte  Dreiecke  durch  Schlangen- 
linien verbunden  werden,  ist  sonst  nicht  auf  den  attischen  Dipylonvasen 
nachweisbar,  wohl  aber  auf  argivisch- geometrischen  Vasen,  vgl.  die  Scherbe 
bei  Schliemann  Tiryns  Taf.  XX a.  Die  Decoration  der  oberen  Felder  am 
Halse  stimmt  mit  der  Verzierung  dieser  Scherbe  fast  vollständig  überein. 


Was  die  Bemalung  anlangt,  gehören  die  drei  folgenden  Gefafse  zu  der 
sog.  »Schwarzdipylongruppe«.  Sie  haben  den  gröfseren  Teil  des  Gefäfses  mit 
schwarzem,  metallisch  glänzendem  Firnis  überzogen  und  scheinen  Metallgefäfsen 
nachgebildet  zu  sein.  Unter  den  für  die  Schwarzdipylonware  charakteristischen 
Ornamenten  bemerken  wir  an  den  folgenden  Vasen  besonders  das  Motiv  der  mit 
Firnis  ausgefüllten  Zacken. 

11)  Fig.  58.     Athen,    Nat.-Mus.    186,    aus^  dem   Kerameikos.      H.  0,50.      Dm.  d. 

Mündung  0,15.     Gr.  Umf.  0,81. 

Am  Halse  ein  Mäander,  der  oben  und  unten  begrenzt  wird  von  einer 
Reihe  durch  Tangenten  verbundener  Kreise,  die  je  einen  mit  Firnis  gefüllten 
Kreis  concentrisch  umschliefsen.  Am  Bauche  zwischen  zwei  horizontalen 
Reihen  sogen,  falscher  Spiralen  ein  horizontaler  Streif,  der  durch  senkrechte 
Striche  in  regelmäfsig  sich  wiederholende  Felder  zerlegt  wird.  Diese  kleinen 
Felder  sind  durch  Diagonale  aufgeteilt  und  von  den  vier  dadurch  entstandenen 
Dreiecken  sind  die  zwei  links  und  rechts  mit  Firnis  ausgefüllt.  Dieses  Orna- 
ment, das  auf  den  Schwarzdipylonvasen  sehr  häufig  vorkommt,  findet  sich 
nicht  selten  auch  in  der  protokorinthischen  Vasenornamentik. 

12)  Fig.  59.    Athen,  Nat.-Mus.  187,  aus  dem  Kerameikos.    Gelblicher  Thon.    H.  0,39. 

Dm.  d.  Mündung  0,15.     Gr.  Umf.  0,67.     Eigentümlich  ist  das  auf  Schwarz- 

Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV.  I  C 


196 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


dipylonvasen  sonst  nicht  nachweisbare  Vogelmotiv,  das  sich  in  drei  Reihen 
am  Gefäfse  selbst  wiederholt  und  auch  die  Henkel  verziert.     Dieselbe  Deco- 
ration an  der  Hinterseite. 
13)    Fig.  60.    Athen,  Nat.-Mus.  818,  aus  dem  Kerameikos.    H.  0,53.    Dm.  d.  Mündung 


Fig.  59- 


Fig.  58. 


Fig.  60. 


0,175.    Gr.  Umf.  0,90.    Die  Henkel  sind  strickförmig  gewunden,  die  Verzierung 
zeigt  die  gewöhnlichen  Schwarzdipylonmotive r. 


Zu  dieser  Gruppe  ziehe  ich  der  Form  wegen  eine  Amphora,  deren  oberer 
Rand  freilich  nicht  so  stumpf  ist,  wie  bei  den  vorher  beschriebenen.  Indessen  gehört 
dieses  Gefafs  sicher  zu  den  letzten  Ausläufern  des  Dipylonstils,  wie  unten  nach- 
gewiesen werden  wird,  und  dadurch  läfst  sich  die  von  dem  gewöhnlichen  Typus 
dieser  Gattung  etwas  abweichende  Form  leichter  erklären. 

14)    Fig.  61.     Athen,   Nat.-Mus.  894.     Hellgelber  Thon,  Dipylonfirnis.     H.  0,78  (mit 
Deckel  0,88).     Dm.  d.  Mündung  0,27.     Gr.  Umf.   1,14. 

Um  die  Mündung,  an  den  Henkeln  und  an  den  Schultern  laufen  plastisch 
aufgesetzte  Schlangen.     Um  den  Bauch  ziehen  sich  zwei  durchlaufende  Bild- 


T)  Zu  derselben  Gruppe  wie  die  drei  letzten  Vasen 
gehört  die  im  athen.  Nat.-Mus.  unter  Nr.  117 
aufbewahrte  Schwarzdipylon-Amphora  (H.  0,485. 
Dm.  d.  Mund.  0,165.  Gr.  Umf.  0,72).  Am  Halse 
ein  Zickzackornament,  Mäander  und  Zackenmotiv. 
Auf  der  Schulter  ein  ausgespartes  Viereck,  das 
von  Diagonalen  gekreuzt  wird.  Am  Bauche 
geometrisch  stilisirte  Blattverzierungen,  die  sich 


in  fortlaufender  Reihe  wiederholen  —  ein  auf 
Schwarzdipylonvasen  nicht  ungewöhnliches  Or- 
nament. 

Diese  Amphora  stammt  aus  Kypros,  ist 
aber  trotzdem  ein  achtes  attisches  Dipylon- 
gefäfs  und  bietet  als  solches  einen  interes- 
santen Beleg  für  den  attischen  Export  von 
Dipylonvasen  nach  jener  Insel. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


197 


streifen,  oben  ein  Zug  von  Gespannen  mit  abwechselnd  zwei  und  vier  Pferden, 
auf  den  Zweigespannen  steht  nur  ein  Krieger,  auf  den  Viergespannen  deren 
zwei,  unten  eine  Reihe  von  bewaffneten  Kriegern 
zu  Fufs. 

Ich  ziehe  diese  Vase  zu  den  späteren  Dipylon- 
vasen,  trotzdem  dafs  ich  sonst  im  Dipylonstil 
Älteres  und  Jüngeres  nicht  sicher  unterscheiden 
kann.  Es  geschieht  dies  aber  wegen  der  grofsen 
Übereinstimmung  mit  einer  Berliner  Amphora  aus 
Attika  (publ.  von  Furtwängler,  Arch.  Anz.  1892 
S.  100).  Die  Berliner  Amphora,  deren  Überein- 
stimmung mit  unserer  Vase  sowohl  in  der  Form 
wie  in  der  bildlichen  und  ornamentalen  Verzierung 
geradezu  überraschend  ist,  hat  nämlich  auf  der 
braunschwarzen  Firnisfarbe  dunkelrote  oder  weifse 
Farbe  vielfach  aufgesetzt,  eine  Eigentümlichkeit, 
die  den  Dipylonvasen  fremd  ist,  während  sie  auf 
den  darauffolgenden  »frühattischen«  Vasen  häufiger 
auftritt.  Wir  dürfen  also  die  Berliner  Amphora  in 
die  »frühattische«  Zeit  verlegen  und  folglich  gehört 
die  mit  ihr  so  nahe  übereinstimmende  Athener 
Amphora  in  die  allerletzte  Dipylonzeit.  Damit 
stimmen  auch  die  runden  Schilde,  welche  die 
Krieger  auf  unserer  Vase  tragen  und  ebenso  die 
unschöne  Häufung  der  Füllornamente,  die  gerade 
für  den  Übergang  vom  Dipylonstil  zum  »frühattischen«  Vasenstil  charak- 
teristisch ist,  vgl.  Pernice,  Athen.  Mittheil.  XX  (1895)  S.  116  ff.  Taf.  III  1. 


Fig.  61. 


B.  Amphoren  mit  eckiger,  scharf  profilirter  Mündung.  Diese  Gruppe  zerfällt 
in  zwei  Abteilungen:  a)  Schwarzdipylonvasen ,  b)  die  grofsen  Grabamphoren,  die 
als  iTcixu[xßia  a^axa  verwendet  wurden. 


a)  Schwarzdipylon. 
Ein  grofser,  gewöhnlich  der  gröfsere  Teil  des  Gefäfses  ist  mit  schwarzbraunem, 
metallisch  glänzendem  Firnis  überzogen.  Hier  und  da  sind  horizontale  Streifen 
oder  viereckige  Flächen  ausgespart,  die  mit  linearen  Verzierungen  gefüllt  sind.  Die 
decorativen  Elemente  sind  Mäander,  Zackenornamente,  Zickzacklinien,  Rhomben, 
Dreiecke,  punktirte  Linien,  Punktrosetten  und  das  schon  oben  erwähnte,  dem  proto- 
korinthischen  Stil  entnommene  Motiv,  Vierecke,  die  durch  Diagonalen  in  vier 
Dreiecke  geteilt  werden,  von  denen  die  zwei  seitlichen  mit  Firnis  gefüllt  sind. 
Eigentümlich  für  diese  Gruppe  ist  die  Vervielfältigung  der  linearen  Ornamente, 
Zickzacklinien,  Rhomben  u.  dgl.     Die  meisten  zu  dieser  Gruppe  gehörenden  Am* 

15* 


198 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


phoren  haben  die  decorative  Hauptfläche  zwischen  den  Henkeln.  Um  diese  Fläche 
zu  beleben,  wird  sie  durch  verticale  Trennungsglieder  in  zwei  Felder  geteilt.  Diese 
Felder  werden  öfters  unten  durch  einen  Ornamentsaum  so  zu  sagen  abgeschnitten. 
In  jedem  Feld  ist  ein  radähnliches,  aus  concentrischen  Kreisen  zusammengesetztes 
Ornament  gemalt. 

15)  Fig.  62.    Athen,  Nat.-Mus.  225.    Gelblicher  Thon,  Oberfläche  glatt  polirt,  schwarz- 

brauner Firnis.     H.  0,545.     Dm.  d.  Mündung  0,245.     Gr.  Umf.  1,05. 

Wie  die  Schwarzdipylongetäfse  im  Allgemeinen,  so  scheinen  besonders  dies 
und  das  folgende  Gefäfs  Nachbildungen  von  Metallvasen  zu  sein.  Das  bezeugt 
nicht  nur  der  metallisch  glänzende  Firnisüberzug  und  das  scharfe  Profil  der 
Mündung,  sondern  auch  die  Form  der  Henkel,  die  fast  wie  angelöthet  erscheinen. 

16)  Fig.  63.     Athen,  Nat.-Mus.  218.     Thon  und  Firnis,  wie  an   der  vorigen  Vase. 

H.  0,74.  Dm.  d.  Mündung  0,28.  Gr.  Umf.  1,32.  Zwischen  den  Henkeln 
sind  3  Flächen  vom  Firnis  ausgespart  und  mit  linearen  Ornamenten  gefüllt, 
eine  gröfsere  in  der  Mitte,  jederseits  eine  kleinere.  Bemerkenswert  sind  die 
drei  Füfse,  welche  ungefähr  wie  die  Henkel  gebildet  sind.  Auch  dies  scheint 
auf  Metallgefäfse  als  Vorbilder  hinzuweisen. 


Fig.  63. 


Fig.  62. 


17)  Fig.  64.  Athen,  Nat.-Mus.  815.  H.  0,715.  Dm.  d.  Mündung  0,21.  Gr.  Umf. 
1,37.  Abgesehen  von  der  scharf  profilirten  Mündung  erinnert  die  Form  an 
die  unter  Gruppe  A  beschriebenen  Vasen. 

Ein  eigentümliches  Ornament  haben  die  zwei  Streifen,  die  am  Halse  und 
am  Bauche  oberhalb  der  Hauptstreifen  laufen.  In  einem  und  demselben 
Streif  sind  zwei  Reihen  mit  den  Spitzen  von  einander  gekehrter,  mit  Firnis 
gefüllter  Zacken.     Die  dadurch  entstandenen  leeren  Flächen  sind  punktirt. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


199 


Die  oben  gedachte  Vervielfältigung  der  linearen  Motive  auf  den  Schwarz- 
dipylonvasen  kommt  hier  zum  Vorschein  sowol  im  Mäanderornament  am 
Bauche,  wie  an  den  Rhomben,  die  an  den  Henkeln  gemalt  sind. 

18)  Fig.  65.     Athen,  Nat.-Mus.  219,  aus  dem  Kerameikos.     Gelblicher  Thon,  glatt- 

polirte  Oberfläche,  schwarzer  glänzender  Firnis.     H.  0,74.     Dm.  d.  Mündung 
0,245.     Gr.  Umf.  1,24. 

Diese  Vase  und  die  folgenden  haben  an  der  Mündung,  die  besonders 
scharfe  Profilirung,  die,  um  einen  architektonischen  Ausdruck  zu  gebrauchen, 
aus  einem  nach  oben  ausladenden  trochilns  besteht.  Beachtenswert  sind  auch 
die  Henkel,  deren  jeder  in  zwei  arkadenförmige  Hälften  geteilt  iet,  wie  die 
Henkel  an  den  grofsen  Grabamphoren.  Die  Oberseite  des  Henkels  ist  mit 
schraffirten  Linien  versehen. 

19)  Fig.  66.    Athen,  Nat.-Mus.  216,  aus  dem  Kerameikos.    H.  0,81.    Dm.  d.  Mündung 

0,25.    Gr.  Umf.  1,35.    Das  Radornament  an  diesem  Gefäfs  und  an  dem  nächst 


tJSStfu*--' 


Fig.  64. 


Fig.  66. 
Fig.  65. 

vorangehenden  hat  die  »Speichen«  ausgespart,  und  die  Form  der  Speichen 
ist  ein  griechisches  Kreuz.  Dagegen  haben  die  2  folgenden  Vasen  ein  Rad- 
ornament, dessen  Speichen  mit  Firnis  gemalt  sind  und  der  Form  nach  an 
ein  modernes  Ritterkreuz  erinnern. 
20)  Fig.  67.  Museum  in  Eleusis.  H.  0,70.  Dm.  d.  Mündung  0,23.  Gr.  Umf.  1,28. 
Wie  eben  hervorgehoben  wurde,  erinnern  die  »Speichen«  des  Radornamentes 
an  ein  modernes  Ritterkreuz.  Der  äufserste  von  den  concentrischen  Kreisen 
ist  zackig  —  was  sonst  nur  einmal  im  Dipylonstile  vorkommt.  Diese  Vase 
ist  bei  Eleusis  gefunden.  Ein  Gegenstück  zu  diesem  Ornament  finden  wir 
auf  derselben  Schliemann'schen  Scherbe  aus  Tiryns  (Schliemann,  Tiryns  Taf. 


200 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


XX a),  welche  bereits  oben  zur  Beurteilung  der  eleusinischen  Ornamentik  heran- 
gezogen worden  ist,  vgl.  oben  S.  195. 
21)    Fig.  68.    Athen,  Nat.-Mus.  217.    H.  0,715.    Dm.  d.  Mündung  0,16.    Gr.  Umf.  1,20 
(Mündung  ergänzt.) 


Fig.  67. 


Fig.  68. 


Die  Mündung  des  Halses  ist  falsch  ergänzt.  Man  beachte  die  Verviel- 
fachung des  Mäanderornaments  am  Halse  und  des  Rhombenmotivs  an  der 
Trennungswand  des  Hauptstreifens. 

b)  Die  grofsen  Grabamphoren. 
In  der  Decoration  unterscheiden  sich  diese  von  den  Schwarzdipylonamphoren 
dadurch,  dafs  sie  ganz  oder  wenigstens  grösstenteils  mit  Verzierungen  bedeckt  sind, 
welche  den  Thongrund  durchblicken  lassen.  In  der  Form  stimmen  die  grofsen 
Grabamphoren,  deren  Bestimmung  es  war,  Grabdenkmäler  zu  sein,  mit  den  meisten 
unter  a)  aufgenommenen  Schwarzdipylonvasen  sehr  überein.  Sie  haben  denselben 
schlanken  Aufbau,  dieselbe  scharfe  Profilirung  der  Mündung,  endlich  auch  dieselben 
Henkel.  Auch  in  der  Decoration  haben  manche  Vasen  aus  den  beiden  Gruppen 
vieles  Gemeinsame:  so  die  Mäander,  die  mit  Firnis  gefüllten  Zackenornamente,  die 
punktirten  Linien  und  die  Reihen  geometrisch  stilisirter  Blätter.  Auch  hier  ist  der 
decorirte  Hauptstreif  zwischen  die  Henkel  verlegt,  und  dieser  breite  Streif  wird  durch 
verticale  Bänder  in  Felder  zerlegt,  die  öfters  ein  radähnliches  Ornament  mit  con- 
centrischen  Kreisen  enthalten,  ganz  wie  im  Schwarzdipylonstil.  Mitunter  werden 
auch  solche  viereckigen  Felder  mit  Hakenkreuz  gefüllt,  wie  vereinzelt  auch  bei  der 
Schwarzdipylonware.  Auch  darin  stimmen  manche  Gefäfse  der  beiden  Gruppen 
überein,    dafs    die    durch  verticale  Bänder  abgeteilten  Vierecke  des  zwischen  den 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


20 1 


Henkeln  gelegenen  Hauptstreifens  öfters  durch  einen  Ornamentsaum  unten  ab- 
geschnitten werden.  Alle  diese  Umstände  berechtigen  uns  zu  der  Annahme,  dafs 
die  Schwarzdipylonamphoren  die  grofsen  Grabamphoren  beeinflufst  haben  oder 
umgekehrt.  Jedenfalls  ist  es  unmöglich,  sie  zeitlich  scharf  von  einander  zu  trennen. 
22)  Fig.  69.  Athen,  Nat.Mus.  804,  von  Stais'  Ausgrabung  im  Jahre  1891,  Grab  II 
oder  IV  (Brückner-Pernice,  Athen.  Mittheil.  1893  S.  103  f.).  H.  1,60  (der  Hals 
allein  0,52)  Dm.  d.  Mündung  0,48.     Gr.  Umf.  2,50. 

Rings  um  das  Gefäfs  gehen  paral- 
lele Horizontalbänder,  die  mit  ver- 
schiedenen geometrischen  Verzie- 
rungen gefüllt  sind.  Der  Hauptstreif, 
der  vorn  und  hinten  eine  bildliche 
Darstellung  enthält,  wird  durch  die 
Doppelhenkel  unterbrochen,  und  so 
entstehen  zwei  Bilder.  »Das  vordere 
ist  von  dem  hinteren  durch  gröfsere 
Länge  ausgezeichnet,  in  Folge  da- 
von konnte  das  Vorderbild  rechts 
und  links  nur  durch  je  zwei  senk- 
recht gestellte  Mäanderstreifen  ab- 
geschlossen werden,  während  hinten 
Raum  bleibt,  beiderseits  vom  Bilde 
zwischen  zwei  senkrechten  Mäander- 
streifen einen  grofsen  Stern  einzu- 
legen. Hier  sind  acht  klagende 
Figuren  dargestellt,  wohl  Frauen  zum 
Unterschied  von  den  bewaffneten 
Männern  der  Vorderseite.« 

»Auf  dieser  sehen  wir  die  Pro- 
thesis.  In  der  Mitte  steht  die  Bahre 
mit  dem  Leichnam.  Dafs  es  ein 
Mann  ist,  obwol  die  Beine  nicht 
getrennt  gegeben  sind,  zeigen  die 
kurzen  Haare,  die  den  Kopf  wie 
Stacheln  umgeben.  Ein  Baldachin .... 
ist  über  der  Bahre  ausgespannt.  Unter  Flg*  69- 

der  Bahre  knieen  zwei  Frauen  nach  rechts,  die  Hände  auf  den  Kopf  legend. 
Rechts  davon  sitzen  zwei  Männer  auf  Stühlen  nach  links  gewendet.  Der  eine 
legt  die  Hände  auf  das  Haupt,  der  zweite  streckt  die  eine  Hand  aus.  Rechts 
von  der  Bahre  folgen  fünf  grofse,  eine  mittelgrofse  und  eine  kleine  Figur.  Alle 
sind  in  der  Haltung  der  Klagenden  dargestellt,  nur  die  kleinste  fafst  mit  einer 
Hand  die  Bahre  an.     Auch  links  von  der  Bahre  stehen  fünf  Gestalten,  deren 


2Q2  Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 

vorderste   die  Bahre  berührt.     Hinter    diesen    folgen    zwei    mit  Schwert  be- 
waffnete, welche  die  eine  Hand  an  das  Haupt  legen«  (Brückner-Pernice  a.  a.  O.). 

Am  Halse  laufen  zwei  Bildstreifen,  mit  weidenden,  beziehungsweise 
liegenden  Hirschen  im  gewöhnlichen  Dipylonschema.  Sonst  besteht  die 
Decoration  des  Gefäfses  ausschliefslich  aus  geometrischen  Mustern  in  durch- 
laufenden Horizontalbändern.  Diese  Bänder  sind  bald  breiter,  bald  schmaler; 
die  breiteren  Bänder  enthalten  verschiedene  Mäandermuster  und  eine  Reihe 
geometrisirte  Blätter;  die  schmaleren  Bänder  haben  durchlaufende  Reihen  von 
kleinen  Rhomben,  Dreiecken  und  Punkten. 
23)  Athen,  Nat.-Mus.  803,  von  Stais'  Ausgrabungen  im  Jahre  1891,  Grab  I. 

H.  1,78.  Dm.  d.  Mündung  etwa  0,40.  Gr.  Umf.  2,67  (Fufs  ergänzt).  »Am 
Halse  folgen  7  Mäanderstreifen  untereinander,  von  denen  ein  jeder  durch  ein 
schmales  Zickzackband  vom  anderen  getrennt  ist.  Diese  Streifen  zeigen  den 
Mäander  in  vier  verschiedenen  Spielarten.  Die  reichste  Form  findet  sich  in 
der  Mitte.  Auch  am  Bauche  besteht  die  Decoration  wesentlich  aus  den 
gleichen  Arten  von  Mäanderbändern.  Indessen  concentriert  sich  das  Haupt- 
interesse auf  den  breiten  Mittelstreifen,  der  die  Darstellung  enthält.  In  der 
Anordnung  der  Streifen  über  dem  Bilde  zeigt  sich  das  Bestreben,  das  Auge 
des  Beschauers  auf  den  Mittelstreifen  zu  lenken;  das  erreichte  der  Maler, 
indem  er  sie  nach  der  Mitte  breiter  und  im  Muster  reicher  werden  liefs. 
Dargestellt  ist  im  Mittelstreifen  der  Leichenzug.  Ein  mit  vier  Pferden  bespannter 
colossaler  vierrädriger  Wagen  trägt  ein  schachbrettförmig  gemustertes  Brett, 
auf  welchem  die  Bahre  steht.  Auf  dieser  ruht  der  Leichnam.  Dafs  es  der 
einer  Frau  ist,  geht  wol  daraus  hervor,  dafs  die  Beine  nicht,  wie  auf  der 
bekannten  Vase  Monumenti  IX  Taf.  39  von  einander  getrennt  sind ,  sondern 
mit  einem  langen  Gewände  bekleidet  erscheinen:  die  Arme  liegen  an  den 
Seiten.  Hoch  über  dem  Wagen  ist  ein  grofser  Baldachin  von  sonst  bekannter 
Art  ausgespannt.  Die  untere  Linie  dieses  Baldachins  ist  nicht  gerade  ge- 
zeichnet, sondern  den  Formen  des  Leichnams,  auf  den  er  herabreicht,  ent- 
sprechend, hie  und  da  ausgeschnitten  (vgl.  Collignon  Hist.  de  la  Sculpture 
grecque  I  S.  j6).  Unter  der  Bahre  knieen  auf  dem  Wagen  drei  nach  rechts 
gewendete  Figuren,  rechts  davon  safsen  ebenfalls  auf  dem  Wagen,  wahrschein- 
lich (in  Übereinstimmung  mit  der  weiter  unten  beschriebenen  Grabvase)  ebenso 
viele  auf  Stühlen.  Hinter  der  Bahre  stehen  auf  dem  Wagen  hinter,  das  soll 
bedeuten  nebeneinander,  zwei  gröfsere  und  eine  kleinere  Figur,  wol  die 
nächsten  Angehörigen,  zu  denen  auch  die  unter  der  Bahre  zu  rechnen  sind. 
Es  folgen  zwei  grofse  männliche  Figuren.     Soviel  auf  der  vorderen  Seite. 

Der  Hauptstreif  ist  nämlich  durch  die  Doppelhenkel  in  zwei  Hälften 
zerlegt,  so  dafs  eigentlich  zwei  Bilder  zu  scheiden  sind,  welche  ihrerseits 
durch  senkrechte  Streifen  rechts  und  links  abgeschlossen  werden. 

Auf  der  Rückseite  befanden  sich  mindestens  10  Gestalten,  in  der  üblichen 
klagenden  Gebärde  die  Hände  auf  das  Haupt  legend.     Der  Platz  unter  den 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


203 


einzelnen  Bügeln  der  Doppelhenkel  ist  durch  je  drei  Frauen  eingenommen, 
welche  als  solche  durch  lange  mit  grofsen  Schleppen  versehene  Gewänder 
charakterisirt  sind. 

Ein  kleiner  Bildstreifen  findet  sich  auch  am  unteren  Teile  des  Gefäfses. 
Nur  etwa  zwei  Drittel  desselben  sind  erhalten.  Es  waren  etwa  90  nach  rechts 
schreitende  Menschen  in  der  Haltung  der  Klage  dargestellt«  (Brückner- 
Pernice  a.  a.  O.  S.  101  f.). 
24)  Fig.  70.  Athen,  Nat.-Mus.  805,  von  Stais'  Ausgrabungen  im  Jahre  1891,  Grab  IV 
oder  II.  (Brückner-Pernice  a.  a.  O.  S.  107).  H.  1,38.  Dm.  d.  Mündung  0,28. 
Gr.  Umf.  2,14  (Mündung  ergänzt). 

Die  Ergänzung  der  Mündung  ist  falsch, 
es  soll  ein  ähnlich  profilirter  Rand  da  sein 
wie  auf  den  vorher  besprochenen  grofsen 
Grabamphoren.  Das  Gefäfs  ist  oben  ganz 
mit  linearen  Ornamenten  bemalt:  nur  unter 
den  einzelnen  Bügeln  der  Doppelhenkel 
ist  je  ein  Vogel  gemalt.  Der  Hauptstreif 
zwischen  den  Doppelhenkeln  wird  durch 
senkrechte  Mäanderbänder  in  drei  fast  qua- 
dratische Felder  zerlegt,  die  unten  durch 
einen  ornamentirten  Saum  abgeschnitten 
werden.  Sie  enthalten  je  ein  Hakenkreuz 
mit  Füllmotiven.  Die  sonstige  Decoration 
besteht  aus  mehreren  Streifen  mitMäandern 
in  verschiedenen  Spielarten,  einer  Reihe 
geometrisch  stilisirter  Blätter  und  einem 
Bandornament,  das  in  Wellenlinien  gelegt 
ist.  Dieses  Motiv,  das  im  geometrischen 
Stil  nur  ein  paar  Mal  vorkommt,  ist  wol 
aus  der  mykenischen  Kunst  herüber  ge- 
nommen, wo  wir  es  auf  den  getriebenen 
Goldplättchen  und  auf  Grabstelen  von 
Mykenai  wiederfinden.  Eine  geometri- 
sirende  Vereckigung  dieses  wellenartigen  Bandornaments  finden  wir  am  Halse 
unseres  Gefäfses  in  der  Spielart  des  Mäanders,  welche  den  nächst  oberen  breiten 
Streifen  verziert.  Die  schmalen  Horizontalbänder  sind  mit  Zickzacklinien  und 
Zackenornament  verziert.  Die  sechs  untersten  Horizontalstreifen  sind  mit 
Firnis  gänzlich  ausgefüllt  und  entbehren  jeder  linearen  Verzierung. 


Fig.  70. 


25) 


Athen,  Nat.-Mus.  990.  H.  1,20.  Dm.  d.  Mündung  0,73. 
2,71.  Beschrieben  von  G.  Hirschfeld  in  Annali  delV  Inst.  1872 
und  abgebildet  in  Mon.  deW  Inst.  IX  Taf  39.  40. 


Gr.  Umf. 
S.   142  fr., 


204  Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 

Streng  genommen  ist  wol  dies  Gefafs  eigentlich  ein  glockenförmiger 
Krater  auf  einem  hohen  Fufs  oder  Untersatz.  Da  es  aber  sowohl  mit  Hinsicht 
auf  die  Verzierung  wie  auf  den  Zweck  mit  den  grofsen  Grabamphoren  auf's 
engste  zusammengehört,  hege  ich  kein  Bedenken,  dieses  Gefäfs  hier  auf- 
zunehmen. 

Auch  hier  befindet  sich  die  Hauptdarstellung  zwischen  den  beiden  Henkeln, 
wo  ein  altattischer  Leichenzug  gemalt  ist.  Der  Tote  liegt  auf  einem  hohen, 
mit  einem  Baldachin  bedeckten  Paradebett,  das  auf  einem  mit  zwei  Pferden 
bespannten  vierrädrigen  Wagen  steht.  Rechts  von  dem  Wagen  stehen  vier 
mit  Schwert  bewaffnete  Männer,  deren  erster  die  Zügel  des  einen  Pferdes 
fafst,  weiter  rechts  klagende  Weiber.  Rechts  vom  Paradebett  oberhalb  der 
vier  bewaffneten  Männer  sind  klagende  Weiber  dargestellt,  welche  die  Arme 
erheben  und  die  Hände  auf  das  Haupt  legen.  Links  vom  Leichenwagen  in 
langer  Reihe  wiederum  klagende  Weiber  in  verschiedenen  Gröfsen:  die 
vorderste  berührt  mit  der  einen  Hand  das  Paradebett,  mit  der  anderen  den 
Wagen.  Oberhalb  dieser  Reihe,  links  vom  Toten  drei  gröfsere  Figuren, 
deren  Vorderste  ein  Kind  führt.  Ganz  links  und  rechts  oben  sind  Felder 
abgeschnitten,  die  Radornamente  enthalten.  Die  leeren  Flächen  sind  mit 
verschiedenen  Füllmotiven  versehen. 

Im  unteren  breiten  Streifen  sind  zweispännige  Rennwagen  dargestellt,  die 
an  den  Leichenspielen  teilnahmen.  Die  Figuren  auf  dem  Wagen  sind  mit 
ausgeschnittenen  Dipylonschilden  bewaffnet.  Man  beachte  die  etwas  unbe- 
holfenen Versuche,  den  Wagen  eine  perspectivische  Darstellung  zu  geben. 

Unter  den  beiden  Doppelhenkeln  stehen  wiederum  klagende  Figuren, 
unter  dem  einen  acht,  unter  dem  anderen  vierzehn. 

Sonst  sind  die  horizontalen  Streifen  entweder  ganz  mit  Firnis  gefüllt 
oder  mit  verschiedenen  Mustern,  wie  Mäandern,  Zickzacklinien,  verticalen 
Wellenlinien  und  Punkten  verziert. 


II.    Kannen    (und    Becher). 

Die  Becher  werden  hier  in  Zusammenhang  mit  den  Kannen  besprochen, 
weil  ihre  Form  derjenigen  der  Kannen  sehr  ähnelt,  so  dafs  es  schwierig  ist,  einen 
Becher  von  einer  kleinen  Kanne  zu  unterscheiden.  Die  Kannen  zerfallen  in  zwei 
grofse  Gruppen:  A.  Kannen  mit  weitem,  fast  cylindrischem  Hals  und  mit  weiter 
Mündung  (von  Brückner-Pernice  »Hydrien«  genannt).  B.  Kannen  mit  engem, 
schmalem  Hals. 

A.  Zu  dieser  Gruppe  gehören  die  hier  aufgenommenen  Kännchen  oder  Becher. 
Sie  sind  einhenklich  und  zur  Erhöhung  der  Haltbarkeit  ist  der  lange  und  spröde 
Henkel,  gewöhnlich  etwa  in  der  Mitte,  durch  einen  Steg  (mitunter  sogar  durch  zwei 
Stege)  mit  dem  Halse  des  Gefäfses  verbunden.  Mehrere  der  gröfseren  Kannen 
haben  einen  Deckel,  auf  welchem  ein  Miniaturgefäfs  sitzt. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


205 


Was  die  Decoration  betrifft,  so  ist  in  dieser  Gruppe  die  verticale  oder 
sogenannte  Metopendecoration  vorherrschend,  indem  die  breiten,  horizontalen  Streifen 
durch  verticale  Einteilungen  in  metopenartige  Felder  zerfallen.  Begreiflicher  Weise 
läfst  sich  der  Mäander  mit  diesem  Decorationsprincip  nicht  vereinigen,  und  in  der 
That  finden  wir  in  dieser  Gruppe  den  Mäander  selten.  Dagegen  treten  hier  andere 
Decorationselemente  auf,  welche  für  die  metopenartigen  Felder  besser  passen, 
nämlich  Vierblatt,  Blattstern,  Rhombus  und  Hakenkreuz.  An  zwei  von  den  unten 
abgebildeten  Kannen  ist  die  verticale  Zerstückelung  der  Decoration  so  weit  getrieben, 
dafs  die  Kannen  grofse  verticale  säulenartige  Verzierungsglieder  enthalten  und  die 
horizontale,  längslaufende  Decorationsweise  fast  aufgegeben  ist. 


a)    Grofse  Kannen. 

26)  Fig.  71.     Athen,   Nat.-Mus.  226.     H.  0,70  (mit  Deckel  0,82),    Dm.  d.  Mündung 

0,34.     Gr.  Umf.  1,28. 

Die  verticale  Zerteilung  der  horizontalen  Decorationsbänder  tritt  hier 
weniger  hervor.  Nur  an  einem  decorirten  Horizontalstreifen  tritt  die  Metopen- 
einteilung  ein.  Sonst  erinnern  die  decorativen  Elemente  und  ihre  Anordnung 
an  die  Verzierung  der  grofsen  Grabamphoren  mit  Mäandern,  Schachbrett- 
mustern, Rhomben  und  Zickzacklinien. 

27)  Fig.  72.     Athen,  Nat.-Mus.  858,   aus  dem  Kerameikos.     Hellgelber  Thon,  sehr 

breit  aufgemalter  Firnis.     H.  0,27.     Dm.   d.  Mündung  0,14.     Gr.  Umf.  0,64. 


Fig.  72. 


Fig.  71. 


206 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


Die  metopenartige  Einteilung  tritt  auch  an  diesem  Gefäfs  nicht  besonders 
hervor.  Unter  den  decorativen  Elementen  begegnen  uns  die  im  Dipylonstil 
nicht  sehr  gewöhnlichen  Kreise,  die  durch  Tangenten  mit  einander  verbunden 
sind,  und  zwar  in  drei  Reihen.  Die  Vögel  sind  voller  und  runder  gebildet, 
wie  sonst  auf  den  Dipylonvasen.  Auch  die  Verwendung  des  Rhombus  als 
Ausfüllung  eines  Metopenfeldes  ist  im  Dipylonstil  fast  alleinstehend.  Die 
Vase  trägt  also  ein  von  den  übrigen  Dipylonvasen  etwas  abweichendes 
Gepräge. 
28)    Fig.  73.     Athen,  Nat.-Mus.  706,  aus  dem  Kerameikos.   H.  0,39.   Dm.  d.  Mündung 

0,14.     Gr.  Umf.  0,765. 

An  dieser  Vase  tritt  die  verticale  Decorations- 
weise mehr  hervor,  wie  an  den  beiden  nächst 
vorangehenden.  Der  Mäander  ist  ganz  auf- 
gegeben, die  metopenartigen  Felder  sind  mit 
Hakenkreuzen  und  Vierblättern  ausgefüllt.  Zwei 
Bildstreifen  sind  da,  der  eine  mit  weidenden 
Rehen,  der  andere  mit  Dipylonvögeln.  Die 
schmalen  horizontalen  Streifen  sind  durchgehend 
mit  Dreiecken,  Zickzacklinien,  Schachbrett- 
mustern und  einer  weiteren  Verflüchtigung  der 
sogen,  falschen  Spiralen  gefüllt. 
29)  Fig.  74.  Athen,  Nat.-Mus.  771,  von  Stais'  Aus- 
grabungen im  Jahre  1891,  Grab  XIII  (Brückner- 
Pernice,  Athen.  Mittheil.  1893  S.  128).  H.  0,55. 
Dm.  d.  Mündung  0,21.     Gr.  Umf.  0,94. 

Auf  dem  Gefäfsdeckel  eine  Miniaturkanne, 
auf  welcher    ein    plastisch    gebildeter    kleiner 
Fig-  73'  Vogel  sitzt. 

Die  Metopeneinteilung  ist  hier  an  zwei  Horizontalstreifen  des  Gefäfses 
durchgeführt.  Zur  Ausfüllung  der  metopenartigen  Felder  auf  der  Kanne  selbst 
wird  nur  das  Hakenkreuz  verwendet,  an  dem  Kännchen  auf  dem  Deckel  tritt 
auch  der  Rautenstern  zu  diesem  Zweck  hinzu.  Am  Henkel  desselben  kleinen 
Gefäfses  ist  eine  Reihe  sogen,  falschen  Spiralen  gemalt.  Sonst  sind  die 
gewölinlichen  Ornamente  verwendet,  Schachbrettmuster,  Rhomben,  Dreiecke, 
Punkte.  Der  Mäander  fehlt  gänzlich. 
30)  Fig.  75.  Athen,  Nat.-Mus.  782,  von  Stais'  Ausgrabungen  im  Jahre  1891, 
Grab  VII  (Brückner-Pernice  a.  a.  O.  S.  U2f.).  H.  0,555.  Dm.  d.  Mündung  0,24. 
Gr.  Umf.  0,93.     Höhe  des  Deckels  0,18. 

Der  Deckel  hat  eine  eigentümliche  Bildung:  er  ist  mit  einem  Griff  ver- 
sehen, dessen  oberster,  hohler  Teil  einen  durch  kleine  Dreiecke  durch- 
brochenen Rand  hat.  Die  von  Brückner-Pernice  a.  a.  O.  gegebene  Erklärung 
gefällt  mir  wenig.     Dieser  merkwürdige  Deckel  scheint  mir  nichts  anderes  zu 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


207 


Fig.  74- 


sein  als  eine  umgestülpte  Trinkschale,  ein  Prototyp  zu 
den  schwarz-  und  rotfigurigen  attischen  Trinkschalen. 
Es  lag  auch  nahe,  den  Deckel  so  einzurichten,  dafs  er 
zugleich  alsTrinkgefafs  benutzt  werden  konnte.   So  pflegen 


Fig.  74  a. 

noch  heut  zu  Tage  bei  uns  auf  dem  Lande  die  Ernte- 
arbeiter aus  dem  Gefäfsdeckel  zu  trinken.  Mit  dieser 
Erklärung  verträgt  sich  auch  gut  der  durchlöcherte  Rand 
des  Fufses,  denn  auch  sonst  finden  wir  unter  den  Dipylon- 
vasen  die  Füfse  der  Näpfe  oder  Schalen  durchlöchert. 


F'g.  75- 


Fig.  75  a. 

Am  Henkel  ist  eine  Schlangenlinie  gemalt,  die 
zu  jeder  Seite  von  einer  parallelen  punktirten  Schlangen- 
linie umgeben  ist.  Zu  jeder  Seite  des  Henkels  an  der 
Schulter  des  Gefäfses  eine  plastische  Warze. 

Die  Metopeneinteilung  erstreckt  sich  hier  auf 
die  drei  breiten  Horizontalstreifen.  Der  unterste  decorirte 
Streif  ist  mit  verticalen  Zickzacklinien  verziert. 


208 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


31)  Fig.  76.    Athen,  Nat.-Mus.  189,  aus  dem  Kerameikos.    Gelblicher  Thon.    H.  0,39 

(mit  dem  Deckel  0,44).     Dm.  d.  Mündung  0,18.     Gr.  Umf.  0,80. 

Der  Deckel  ist  mit  einer  kleinen  Schale  versehen.  Am  Henkel  ein 
Grätenmuster.  Am  Gefäfse  selbst  finden  wir  zum  ersten  Mal  das  Bestreben 
die  Ornamente  in  lange  verticale  Streifen  einzupassen.  Unter  den  hier 
verwendeten  decorativen  Elementen  fällt  besonders  auf  der  in  ein  Hakenkreuz 
endende  Mäander.  Ein  aus  der  mykenischen  Kunst  hergeleitetes,  geometrisch 
stilisirtes  Motiv  sind  die  übereinander  gemalten,  mit  Doppelschraffirung  ge- 
füllten Dreiecke. 

32)  Fig.  TJ.     Athen,    Nat.-Mus.   174,    aus  dem  Kerameikos.     H.  0,415    (mit  Deckel 

0,50),  Dm.  d.  Mündung  0,18.     Gr.  Umf.  0,89. 


Fig.  77. 


Fig.  76. 


Auf  dem  Deckel  sitzt  eine  kleine  Kanne.  Der  Henkel  ist  mit  einer 
plastischen  Schlange  versehen.  Im  Grofsen  und  Ganzen  herrscht  hier  das- 
selbe decorative  Princip,  wie  auf  dem  nächst  vorangehenden  Gefäfs.  Neben 
der  Metopeneinteilung  finden  wir  auch  hier  die  langen,  säulenartigen  verticalen 
Streifen,  die  hier  oben  abgerundet  sind. 


b)   Kleinere  Kannen  (oder  Becher). 

33)    Fig.  78.     Athen,  Nat.-Mus.  707,  aus  dem  Kerameikos.   H.  0,27.   Dm.  d.  Mündung 
0,14.     Gr.  Umf.  0,50. 

Dieses  Gefäfs  vertritt  das  horizontale  Decorationsprincip,  und  man  findet 
hier  keine  metopenartige  Zerstückelung  der  fortlaufenden  Horizontalbänder. 
Neben    dem    ziemlich    complicirten    Mäander    sind    als    decorÄve  Elemente 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


209 


verwendet:  Schachbrettmuster,  Dreiecke,  zickzackförmiges  Band  und  zwei 
Vogelreihen. 

34)  Fig.  79.     Athen,    Nat.-Mus.    150,    aus    dem    Kerameikos.     Rothgelber    Thon. 

H.  0,28.  Dm.  d.  Mündung  0,17.  Die  äufsere  Seite  des  Henkels  ist  durch 
mehrere  Gruppen  von  horizontalen  Strichen  in  mehrere  kleine  Felder  zerteilt, 
deren  jedes  mit  einem  Stern  verziert  ist. 

Unter  den  Verzierungen  am  Gefäfse  selbst  bemerken  wir  das  in  Wellen- 
linien gelegte  Bandmotiv,  das  wol,  wie  oben  nachgewiesen  wurde,  auf  die 
mykenische  Kunst  zurückgeht. 

35)  Fig.  80.    Athen,  Nat.-Mus.  138.     H.  0,14.     Dm.  d.  Mündung  0,095.    Becher  mit 

frühattischer  Decoration  besonders  in  dem  obersten  und  dem  untersten 
decorirten  Streifen. 


Fig.  78. 


Fig.  80. 


Fig.  79. 


36)  Fig.  81.     Athen,    Nat.-Mus.    210,    aus    dem    Kerameikos.     H.    0,16.     Dm.    d. 

Mündung  0,11.  In  dem  metopenartigen  Feld  grade  gegenüber  dem  Henkel 
ein  mit  Zacken  versehener  Kreis,  innerhalb  dessen  sieben  kleine  durch 
Tangenten  verbundene  Kreise  sich  befinden. 

37)  38)  39)  Fig.  82.  83.  84.    Athen,  Nat.-Mus.  157.  208.  209,  aus  dem  Kerameikos. 


Fig.  81. 


Fig.  82. 


Fig.  83. 


Fig.  84. 


2IO 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


Diese  drei  Becher  haben  alle  dieselben  Mafse  (H.  0,09.    Dm.  d.  Mündung  0,08) 
und  fast  dieselbe  Decoration,  scheinen  also  aus  derselben  Fabrik  zu  stammen. 


B.  Kannen  mit  schmalem,  engem  Hals.  Diese  Kannen  haben  alle  kleeblatt- 
förmige Mündung  und  kugeligen  Bauch.  An  der  Schulter  sitzen  öfters  warzenartige 
plastische  Erhöhungen.  Auf  dem  Deckel  ist  mitunter  ein  Vogel  plastisch  dargestellt. 
Das  horizontale  Decorationsprincip  ist  hier  überwiegend. 

40)  Fig.  85.     Athen,    Nat.-Mus.    811,    aus    dem    Kerameikos.     H.    0,79.     Dm.    d. 

Mündung  0,195.  Gr.  Umf.  1,40.  Die  Ornamentstreifen  laufen  hier  ohne 
verticale  Abschnitte.  Die  decorativen  Muster  sind  die  der  grofsen  Grab- 
amphoren: fünf  Mäanderbänder  in  verschiedenen  Spielarten,  die  durch  schmale 
Streifen  mit  kleinen  Rhomben  von  einander  getrennt  sind.  Unten  eine  durch- 
laufende Reihe  weidender  Rehe  im  Dipylonschema.  Der  unterste  Streif 
enthält  eine  Reihe  geometrisch  stilisirter  Blätter. 

41)  Fig.  86.     Athen,    Nat.-Mus.    700,    aus    dem    Kerameikos.     H.    0,50.     Dm.    d. 

Mündung  0,14.     Gr.  Umf.  1,08. 


Fig.  85. 


Fig.  86. 


Der  Deckel  ist  mit  einem  bügeiförmigen  Griff  versehen.  Der  Henkel  hat 
eine  gemalte  Schlangenlinie,  zu  deren  beiden  Seiten  parallele  punktirte 
Schlangenlinien  laufen.  Die  Schulter  hat  vorn  zwei  warzenförmige  plastische 
Erhöhungen,  von  jeder  geht  vertical  gegen  den  Hals  zu  ein  decorirter  Streif. 
Diese  beiden  Streifen  zerteilen  das  breite  horizontale  Band  oben  an  der 
Schulter  in  drei  Abschnitte.  In  dem  mittleren  Abschnitt  ist  ein  Schachbrett- 
muster,  jedes  von   den  beiden  Seitenfeldern  wird  wiederum  in  drei  schmale 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


211 


horizontale  Streifen  zerlegt:  im  obersten  eine  Reihe  geometrisch  stilisirter 
Blätter,  im  mittleren  Streifen  eine  Reihe  Dipylonvögel,  ganz  unten  kleine 
Rhomben. 

42)  Fig.  '87.     Athen,  Nat.-Mus.  178,   aus  Kerameikos.     H.  0,46.     Kleeblattmündung 

ergänzt.     Gr.  Umf.  0,95. 

An  der  Schulter  zwei  warzenartige  Erhöhungen.  Nur  ein  Horizontalstreif 
ist  mit  metopenartigen  Feldern  versehen,  die  mit  Hakenkreuzen  oder  Blatt- 
sternen gefüllt  sind.  Unter  den  sonst  für  die  horizontale  Decorationsweise 
gewöhnlichen  Mustern  bemerken  wir  in  zwei  Streifen  das  in  Wellenlinien 
gelegte  Band. 

43)  Fig.  88.     Athen,  Nat.-Mus.  722,  aus  Stais'  Ausgrabungen  im  Jahre  1891,  Grab  III 

(Brückner-Pernice,  Athen.  Mittheil.  1893  S.  105).  Bräunlich  gelber  Thon, 
geglättete  Oberfläche.     H.  0,22.     Gr.  Umf.  0,49. 


Fig.  87. 


An  der  Schulter  vorn  ein  schmaler  verticaler  Streif  mit  über  einander 
gezogenen  kurzen  Zickzacklinien.  Der  untere  Teil  des  Halses  hat  einen 
rings  umlaufenden  decorirten  Saum,  dessen  Verzierungen  aus  spitzwinkligen 
Dreiecken  besteht,  zwischen  deren  Spitzen  kleine  Kreise  zur  Ausfüllung  des 
Raumes  dienen  8. 


8)  Brückner-Pernice  haben  die  Ähnlichkeit  dieser 
Vase  mit  dem  von  Furtwängler  in  den  Athen. 
Mittheil.  VI  Taf.  3  abgebildeten  athenischen 
Gefäfs  hervor.  Dafs  jenes  Gefäfs  ziemlich  jung 
ist,  zeigt  nicht  nur  die  eingekratzte  Inschrift 
(0;  vöv  <5p^7)<JTiüv  u.  s.  w.),  sondern  auch  die 
Decoration,  welche  einen  Übergang  vom  Dipylon- 
stil  zum  frühattischen  bildet.  Allein  aus  dieser 
Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts.   XIV. 


Analogie  darf  man  keinen  Schlufs  für  das  Alter 
unseres  Gefäfses  ziehen;  denn  erstens  ist  die 
Form  nicht  ganz  dieselbe,  und  zweitens  zeigt 
sich  ein  beträchtlicher  Unterschied  in  der  De- 
coration. Eine  Kanne  mit  kugeligem  Bauch, 
engem  Hals  und  kleeblattförmiger  Mündung  be- 
findet sich  schon  unter  den  Funden  von  Aphidna, 
vgl.  Athen.  Mittheil.   1896  Taf.  XIV  4,  5. 

16 


212 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


44)  Fig.  89.     Athen',  Nat.-Mus.  726,  aus  dem  Kerameikos.    H.  0,22.    Gr.  Umf.  0,45. 

Die  Schulter  ist  ganz  mit  Firnis  bedeckt.  Der  Bauch  hat  als  Verzierung 
mehrere  schmale  horizontale  Bänder.  Die  eigentliche  Decoration  befindet 
sich  am  Halse:  in  einem  viereckigen  Feld  ein  Rautenstern  (Rhombus,  an  dessen 
vier  Seiten  je  ein  Rhombus  angehängt  ist). 

45)  Fig-  9°-     Athen,  Nat.-Mus.  193,  aus  dem  Kerameikos.    H.  0,22.    Gr.  Umf.  0,46. 

Diese  kleine  Kanne  hat  eine  für  den  Dipylonstil  ungewöhnliche  Decoration. 
Die  rechte  wie  die  linke  Seite  ist  mit  concentrischen  Kreisen  verziert,  deren 
die  äufsersten  durch  einen  Ornamentsaum  mit  einander  verbunden  sind.  Unter 
diesem  Saum  sind  Wellenlinien  gemalt,  oberhalb  des  Saumes  steht  zu  jeder 
Seite  eines  dreifufsähnlichen  Gegenstandes  ein  Dipylonpferd,  das  dem  anderen 
gegenübergestellt  ist. 

46)  Fig.  91.     Athen,  Nat.-Mus.  151,  aus  dem  Kerameikos.    H.  0,22.    Gr.  Umf.  0,51. 

Der  Bauch  ist  auch  hier  mit  concentrischen  Kreisen  verziert,  die  die 
ganze  Bauchfläche  bedecken.  Innerhalb  des  innersten  Kreises  der  vier 
concentrischen  Kreissysteme    sind    kleinere  Kreise    die    mit    einander    durch 


Fig.  89. 


Fig.  90. 


Fig.  91. 


Tangenten  verbunden  sind.  Als  Raumfüllung  dienen  unten  Dreiecke,  oben 
Doppelbeile,  ein  mykenisches  Motiv,  das  hier  in  den  Dipylonstil  Eingang 
gefunden  hat. 

Die  Mafse  der  vier  letzteren  Kannen  sind  im  Allgemeinen  dieselben, 
woraus  man  schliefsen  darf,  dafs  sie  einem  bestimmten  gemeinsamen  Zweck 
gedient  haben. 


III.    K  r  a  t  e  r  e. 

47)  Fig.  92.  Athen,  Nat.-Mus.  190,  aus  Analotos.  Hellgelber  Thon,  schwarzbrauner 
Firnis.  H.  0,28  (mit  Deckel  0,38).  Dm.  d.  Mündung  0,27.  Gr.  Umf.  1,04. 
An  der  auf  der  Abbildung  sichtbaren  Vorderseite  befindet  sich  der  Aus- 
gufs.  Von  dieser  geht  ein  breiter  verticaler  Ornamentstreif  aus,  der  drei 
horizontale  Bänder,  ein  breiteres  und  zwei  schmalere,  in  eine  linke  und  eine 
rechte  Hälfte  schneidet.  Die  Hauptdarstellung  befindet  sich  zwischen  den 
Henkeln    und    ist    für    die  beiden  Hälften   des  breiten  Bildstreifens  dieselbe. 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


213 


Jedes  dieser  beiden  Felder  wird  oben  in  der  einen  Ecke  von  einem  kleinen 
quadratischen  Feld  abgeschnitten;  von  diesem  läuft  bis  unten  ein  verticaler 
Ornamentsaum  von  derselben 
Breite  wie  das  quadratische  Feld. 
Die  Hauptdarstellung  besteht  in 
jedem  Feld  aus  einem  Mann,  der 
in  beiden  Händen  die  Zügel 
zweier  einander  gegenüberstehen- 
der Pferde  hält.  Als  Raumfüllung 
dienen  Vögel  mit  hohen  Beinen, 
ein  liegendes  Reh  mit  zurück- 
gebogenem Kopf,  Zickzackmotive 
u.  dgl.  Die  bildliche  Darstellung 
hat  innerhalb  des  attischen  Dipy- 
lonstils  etwas  befremdendes  und 
dürfte  vielleicht  zum  Teil  auf  Vor- 
bildern von  den  Inseln  zurück- 
gehen, wie  das  abgeschnittene  Flg-  92' 
quadratische  Eckfeld  entschieden  nach  Thera  hinweist.  An  der  Hinterseite, 
wie  an  der  Vorderseite,  befinden  sich  am  oberen  Rande  2  Buckel.  Hinten 
dieselbe  Darstellung  mit  ganz  unbedeutenden  Abweichungen  in  den  Füll- 
ornamenten. 

Der  gewölbte  Deckel  ist  mit  einem 
Griff  versehen,  der  oben  in  einem  Knopf 
endet.  Neben  gewöhnlichen  Dipylon- 
motiven  finden  sich  an  dem  Deckel  zwei 
Reihen  mit  Tangenten  verbundener  Kreise. 
48)  Fig.  93.  Museum  in  Eleusis,  aus  Eleusis. 
Gelbbrauner  Thon,  schwarzbrauner  (jetzt 
meistens  rötlicher)  Firnis.  H.  0,30.  Dm. 
d.    Mündung    0,31.     Gr.  Umf.  1,13. 

Die  Fläche  zwischen  den  Henkeln  wird 
durch  zwei  Gruppen  senkrechter  Linien 
in  drei  Abschnitte  geteilt.  Das  mittlere 
Feld  wird  durch  Diagonalen  gekreuzt.  Jedes  der  beiden  anderen  Felder  ist 
durch  horizontale  Linien  in  einen  oberen  und  einen  unteren  Abschnitt  geteilt. 
Diese  seitlichen  vier  Felder  enthalten  jedes  eine  gemalte  Schlangenlinie  mit 
kleinen  Sternen  als  Füllmotiv. 


IV.    Schalen  und  Näpfe. 

49)    Fig.  94.     Athen,  Nat.-Mus.  727,  aus  dem  Kerameikos.     H.  0,08  (ohne  Henkel). 
Merkwürdig  sind  die  zwei   langen  Henkel,    die    oben    in   eine  Spitze  zu- 


214 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


sammen  laufen.     Es  scheint,  als  ob  diese  eigentümliche  Einrichtung  auf  eine 
alte  Sitte,  die  Gefäfse  durch  Stricke  aufzuhängen,  zurückginge. 

50)    Fig.  95.     Athen,  Nat.-Mus.  686,  aus  dem  Kerameikos.     H.  (ohne  Henkel)  0,08. 

51 — 57)     Die  folgenden  Abbildungen    (Fig.   96 — 102)    zeigen    die    in    den  Dipylon- 


Fig-  95- 


Fig.  94. 


Fig.  97- 


Fig.  98. 

gräbern  gewöhnliche  Form  der  Näpfe.  Sie  bestehen  aus  einem  oberen,  fast 
cylindrischen  Teil  und  einem  unteren,  etwas  bauchigen  Teil.  Das  Ver- 
hältnis zwischen  diesen  beiden  Teilen  wechselt  an  verschiedenen  Gefäfsen: 
bald  tritt  der  obere,  bald  der  untere  Teil  mehr  hervor.     Die  zwei  horizontalen 


Wide,    Geometrische  Vasen  aus  Griechenland. 


215 


Henkel  sitzen  immer  an  dem  unteren  Teil.  Einige  Gefäfse  sind  mit  durch- 
löchertem Fufs  versehen.  An  einigen  sind  die  Deckel  erhalten,  die  einen 
knopfartigen  Griff  haben. 

Es  ist  interessant  auch  an  diesen  kleinen  Gefäfsen  die  zwei  verschiedenen 
Decorationsprincipien  des  Dipylonstils  zu  beobachten.  Wir  finden  an  einigen 
Gefäfsen  eine  durchlaufende  Decoration  in  horizontalen  Streifen  (mit  Vorliebe 


Fig.  99. 


Fig.   100. 


Fig.   101. 


Fig.   102. 


für  den  Mäander);  an  anderen  dagegen  werden  die  Horizontalbänder  durch 
verticale  Trennungsglieder  in  kleine  viereckige  Felder  zerlegt,  welche  die  in 
diesem  Stil  beliebten  Motive,  Hakenkreuz,  Vierblatt  u.  dgl.  enthalten.  An 
diesen  Näpfen  finden  wir  neben  den  gewöhnlichen  Verzierungselementen  des 
Dipylonstiles  mitunter  die  sonst  verhältnifsmäfsig  selten  vorkommenden  sogen, 
falschen  Spiralen. 

Die  Höhe  dieser  Näpfe  (ohne  Fufs)  beträgt  im   allgemeinen   ca.  0,10  m, 
der  Durchm.  der  Mündung  wechselt  zwischen  0,12 — 0,16  m. 

(Schlufs  folgt.) 
Lund.  Sam  Wide. 


Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts  XIV. 


17 


Archäologischer  Anzeiger 


Beiblatt 

zum  Jahrbuch  des  Archäologischen  Instituts 

i899.  i. 


Am  ii.  Februar  ist  zu  Berlin  Johann  August  Kaupert  im  77.  Lebens- 
jahre verschieden. 

Kaupert' s  hohe  Befähigung  in  seinem  Fache  fand,  seitdem  er  aus 
seiner  hessischen  Heimath  nach  Berlin  übergesiedelt  war,  ihre  Hauptverwendung 
für  die  Arbeiten  des  grofsen  Generalstabs,  aber  mit  besonderer  Neigung  hat 
er'  sie  auch  in  den  Dienst  der  Alterthumswissenschaft  gestellt.  Er  war  es,  der 
an  Ernst  Curtius'  Seite  die  kartographischen  Arbeiten  leitete,  deren  Zustande- 
kommen das  Preufsische  Unterrichtsministerium  und  der  grofse  Generalstab 
dem  archäologischen  Institute  ermöglichten,  vor  Allem  die  »Karten  von  Attika«, 
anerkannt  vollendete  Leistungen  des  Verstorbenen  und  der  Offiziere,  welche 
ihm  die  Aufnahmen  lieferten.  Nachdem  die  Karten  im  Maafsstabe  von  1 :  25000 
erschienen  waren,  legte  Kaupert  Hand  an,  in  höchster  Feinheit  der  Dar- 
stellung im  Maafsstabe  von  1  :  100000  sie  zu  wiederholen.  Diese  Ausgabe 
noch  fertig  zu  bringen  war  sein  sehnlicher  Wunsch  in  der  letzten  Lebenszeit, 
als  den  sonst  immer  Rüstigen  schon  die  Leiden  befallen  hatten,  welche  ihn 
hinweggenommen  haben.  Er  sollte  die  Vollendung  seiner  Lieblingsarbeit  nicht 
mehr  sehen,  aber  ihr  baldiges  Erscheinen  ist  gesichert. 

In  solchen  Leistungen  bleibt  sein  Gedächtnifs,  und  immer,  wenn  Rath 
und  That  auf  dem  so  wichtigen  kartographischen  Gebiete  beim  Institute  Noth 
thun  wird,  wollen  wir  dankbar  uns  erinnern,  wie  wir  Beides  so  sachkundig 
und  so  bereitwillig  dargeboten  bei  Johann  August  Kaupert  fanden. 


DIE  NEUEN  AUSGRABUNGEN  AUF 
DEM  FORUM  ROMANUM. 

Auf  die  grofse,  von  1871  bis  1884  dauernde 
Ausgrabungscampagne  des  Forum  Romanum  war 
seit  fünfzehn  Jahren  eine  Periode  des  Stillstandes 
gefolgt.  Zwar  hatte  es  nicht  an  einzelnen  Nach- 
grabungen gefehlt,  die  zur  Erledigung  spezieller 
topographischer  Probleme  unternommen  und  von 
den  italienischen  Behörden  bereitwillig  gestattet 
wurden.  So  konnte  Jordan  1886  und  ich  1888  die 
Statte  der  Regia,  O.  Richter  1884  die  Rostra,  1888 
Archäologischer  Anzeiger  1899. 


den  Cäsar-,  1897  den  Castortempel  einer  genaueren 
Untersuchung  unterwerfen,  deren  Resultate  in  den 
Schriften  unseres  Instituts  niedergelegt  sind.1    Aber 

0  Vgl.  O.  Richter,  Scavi  ai  rostri  del  Foro  Ro- 
mano ,  Bull,  dell'  Istituto  1884,  S.  113 — 116;  Ders., 
Die  römische  Rednerbühne,  Jahrbuch  1889  S.  I  — 17; 
H.  Jordan,  Gli  edifizj  antichi  fra  il  tempio  di  Faustina 
e  V atrio  di  Vesta  Rom.  Mitth.  1886  S.  99 — III,  — 
O.  Richter,  Der  Tempel  des  Divus  Julius  und  der 
Bogen  des  Augustus  auf  dem  Forum  Romanum 
(Antike  Denkmäler  1  Tf.  27.  28).  —  O.  Richter, 
Die  Augustusbauten  auf  dem  Forum  Romanum.  Jahr- 
buch 1889  S.  137 — 162.  —  Ch.  Hülsen,  Die  Regia. 

I 


Die  neuen  Ausgrabungen  auf  dem  Forum  Romanum. 


die  von  allen  Freunden  des  alten  Roms  gewünschte 
und  längst  geplante  Fortsetzung  der  Ausgrabung 
an  der  Nordseite  des  Forums,  unter  deren  Schutt 
die  Reste  der  Basilica  Aemilia  begraben  sind,  liefs 
auf  sich  warten,  und  dafs  auch  innerhalb  des  bisher 
aufgedeckten  Areals  die  Ausgrabung  keineswegs  mit 
der  wünchenswerten  Gründlichkeit  geführt  war,  be- 
wiesen handgreiflich  die  eben  genannten  Spezial- 
untersuchungen, welche,  zum  Teil  unter  einer  dünnen 
Schicht  von  '/2—  i  m  Tiefe,  interessante  topogra- 
phische Resultate  ans  Licht  brachten.  —  In  diesem 
Zustande  Wandel  geschaffen  zu  haben  ist  das  Ver- 
dienst des  derzeitigen  Unterrichtsministers  Baccelli, 
der  schon  in  seinem  früheren  Ministerium  (1882  —  84) 
die  Freilegung  des  Forums  durch  Beseitigung  der 
modernen  Strafsendämme  (im  Zuge  der  Via  Bonella 
einerseits,  zwischen  S.  Maria  Liberatrice  und  S. 
Lorenzo  in  Miranda  andererseits)  aut's  dankens- 
werteste gefördert  hatte. 

Die  Arbeiten,  welche  im  November  1898  be- 
gonnen und  unter  der  sachkundigen  und  energischen 
Leitung  des  Ingenieurs  G.  Boni,  mit  Aufwendung 
nicht  unbedeutender  Mittel  stetig  fortgeführt  wurden, 
sind  von  doppelter  Art.  Einmal  ist  man  bestrebt, 
die  zahlreichen  aus  den  Ausgrabungen  der  letzten 
28  Jahre  stammenden  Architekturfragmente,  die 
bisher  ohne  jede  Ordnung  über  den  Platz  zerstrent 
lagen,  zu  classificiren  und  soweit  als  möglich  bei 
den  Gebäuden  zusammenzustellen,  denen  sie  ur- 
sprünglich angehörten.  So  hat  man  neben  dem 
einen  kolossalen  Block  vom  dorischen  Gebälke  der 
Basilica  Aemilia,  welcher  1885  unter  der  Böschungs- 
mauer am  Nordrande  des  Forums  zu  Tage  gekommen 
war,  noch  eine  Anzahl  von  ähnlichen  Stücken,  ferner 
Fragmente  des  Kranzgesimses  u.  s.  w.  zusammen- 
gestellt, die  für  unsere  Kenntnis  der  Architektur 
des  Gebäudes  von  Wert  sind.  Bei  den  Rostra  sind 
die  Blöcke  mit  der  Inschrift  des  Stadtpräfekten 
Junius  Valentinus,  der  wahrscheinlich  um  470  n.  Chr. 
die  Rednerbühne  wieder  herstellte  (s.  Rom.  Mitth. 
l895  s-  59-63)  zusammengelegt;  auch  ein  Stück 
der  Marmorbalustrade  (mit  Gittermuster),  welche 
den  Sprechplätz  umsäumte,  ist  gefunden.  Ein  spätes, 
reich  aber  überladen  dekorirtes  Epistyl,  von  welchem 
bisher  acht  Stücke  gefunden  sind,  gehört  einem 
kleinen  Bau  in  der  Nähe  der  Rostra,  vielleicht  der 
sog.  Schola  Xantha  (s.  Rom.  Mitth.  1888  S.  208—232) 
an.  Zahlreiche  durch  ihre  elegante  Ausführung  her- 
vorragende Stücke  der  Architektur  des  Concordien- 
tempels    werden    auf   dem    Fundamente    desselben, 

Jahrbuch  1889  S.  228—253.  —  O.  Richter,  Der 
Castortempel  am  Forum  Romanum,  Jahrbuch  1898 
S.  87—114. 


hinter  dem  Severusbogen,  vereinigt.  Nicht  zu  ver- 
gessen ist,  dafs  auch  den  Resten  aus  dem  frühen 
Mittelalter,  welche  von  den  früheren  Leitern  der 
Ausgrabungen  sehr  stiefmütterlich  behandelt  waren, 
gröfsere  Beachtung  zu  Teil  wird.  Die  zahlreichen 
Fragmente  der  Chorschranken  und  sonstigen  orna- 
mentalen Stücke  der  Kirche  S.  Maria  in  Foro  werden 
wieder  im  westlichen  Seitenschiffe  der  Basilica  Julia 
zusammengelegt:  wenn  man  sie  nach  den  guten 
Vorstudien  F.  Mazzantis  (Arckivio  storico  dell'  Arte 
1896,  fasc.  I  — III)  dort  wieder  ergänzt  und  aufstellt, 
so  wird  ein  beachtenswerter  Rest  byzantinischer 
Kunst  aus  einer  Periode,  die  in  Rom  sonst  nur 
spärlich  vertreten  ist,  aufs  neue  erstehen. 

Diese  Classificirungs-  und  Ordnungsarbeit  soll 
aber  nur  eine  Vorstufe  bilden  zur  Rekonstruktion 
derjenigen  Denkmäler,  bei  denen  die  relative  Voll- 
ständigkeit der  Reste  dies  gestattet.  Freilich  werden 
dies  immer  nur  wenige  und  verhältnismässig  secun- 
däre  bleiben,  während  eine  Wiederherstellung  der 
im  Altertum  das  Forum  dominirenden,  jetzt  bis  auf 
die  Fundamente  und  wenige  Säulen-  oder  Pfeiler- 
reste verschwundenen  grofsen  Monumentalbauten, 
der  Tempel  und  Basiliken,  eine  dilettantische  Utopie 
bleibt. 

Man  hat  begonnen  mit  zwei  ziemlich  augen- 
fälligen Rekonstruktionen,  der  Wiederaufrichtung 
zweier  Kolossalsäulen  an  der  Nordseite  der  Sacra 
Via,  gegenüber  der  Basilica  Julia.  Dafs  diese  Säulen 
in  der  Zeit  des  Diocletian,  nach  dem  grofsen  Brande, 
der  unter  Carinus  das  Forum  verwüstete,  aufgeführt 
sind,  bezeugen  die  Stempel  der  grofsen  Ziegelplatten, 
aus  denen  ihre  Fundamentschicht  besteht.  Neben 
der  ersten  und  zweiten  dieser  Basen  (vom  Castor- 
tempel aus  gerechnet)  hatteman  bei  den  Ausgrabungen 
1872  die  Schäfte  zweier  Kolossalsäulen  gefunden, 
welche,  wie  Photographien  und  Zeichnungen  aus 
jenem  Jahre  deutlich  erkennen  lassen,  auf  den  ab- 
schüssigen Schutthalden  am  Fufse  jener  Basen  nach 
der  Sacra  Via  zu  noch  genau  so  lagen,  wie  sie 
wahrscheinlich  nicht  Menschenhand,  sondern  ein 
grofses  Erdbeben  gestürzt  hatte.  Es  ist  also  keine 
Willkür,  wenn  auf  der  zweiten  Basis  ein  er.  7  m 
hoher  Säulenschaft  aus  Pavonazzetto,  auf  der  ersten 
der  noch  höhere  aus  grauem  Granit  ihren  alten 
Platz  wieder  eingenommen  haben.  Zweifelhaft  ist 
nur,  in  welcher  Art  zwischen  den  Säulenschäften 
und  den  massigen  quadratischen  Postamenten  die  Ver- 
mittlung gefunden  war.  Die  modernen  Restauratoren 
haben,  in  engem  Anschlufs  an  das  Vorbild  der 
Phocassäule,  in  der  Mitte  des  Postaments  eine  ziem- 
lich hohe  viereckige  Basis  mit  weit  vorragendem 
Gesimse  errichtet:   ob  dabei  in  den  Gröfsenverhält- 


Die  neuen  Ausgrabungen  auf  dem  Forum  Romanum. 


nissen  das  richtige  getroffen  ist,  bleibt  zweifelhaft. 
—  Auch  von  den  weiteren,  zur  dritten  bis  siebenten 
Basis  gehörigen  Säulen,  meist  riesigen  unkannellirten 
Schäften  aus  rotem  Granit,  sind  zahlreiche  Frag- 
mente teils  neuerdings,  teils  schon  unter  Fea  1813  fr. 
gefunden  worden:  die  Zugehörigkeit  derselben  zu 
einem  bestimmten  Platze  aber  ist  so  wenig  zu  kon- 
statiren,  dafs  man  hier  von  einer  Wiederaufrichtung 
verständiger  Weise  Abstand  nehmen  sollte. 

Eine  Lieblingsidee  des  Ministers  ist  die  Wieder- 
herstellung des  Vestatempels ,  von  dem  zahlreiche 
Säulen-  und  Gebälkreste  aus  den  früheren  Aus- 
grabungen bereits  in  der  Nähe  umherlagen.  Zum 
Behufe  der  Untersuchung,  ob  die  Fundamentreste 
zum  Aufsetzen  wenigstens  einiger  Säulen  noch  taug- 
lich seien,  ist  ein  Versuchsgraben  quer  durch  das 
erhaltene  Rund  des  Fundamentes  hindurchgelegt. 
Dabei  hat  sich  gezeigt,  dafs  das  Fundament  inner- 
halb des  Quaderrings  nicht,  wie  man  bisher  annahm, 
aus  einer  compakten  Masse  von  opus  incertum  be- 
stand, sondern  dafs  in  der  Mitte  desselben  Mauern, 
teils  aus  Ziegel-  teils  aus  Quaderwerk  (letztere  meist 
bis  auf.  die  Eindrücke  im  Gufswerk  verschwunden) 
einen  kellerartigen  Raum  von  2,40  m  im  Quadrat 
umgrenzen.  Man  hat  darin  den  penus  Vestae,  den 
Aufbewahrungsort  für  gewisse  verborgene  Heiligtümer, 
sehen  wollen,  aber  ohne  jeden  Grund.  Viel  eher 
wird  an  einen  Raum  zur  Aufnahme  der  Asche  des 
heiligen  Feuers  zu  denken  sein,  aus  welchem  ein- 
mal jährlich  stercus  ex  aede  Vestae  auferebatur  (vgl. 
die  Kalender  zum  15.  Juni;  Mommsen  CIL.  I  p.  289; 


Jordan  Tempel  der  Vesta  S.  70).  Gelegentlich 
der  Untersuchung  des  Fundaments  hat  man,  teils 
in  der  Mitte,  teils  an  der  Nordseite  eine  nicht 
unbeträchtliche  Zahl  von  Vasenscherben  gefunden, 
darunter  ein  Bruchstück  einer  rotfigurigen  griechi- 
schen Vase  mit  schöner  Malerei  (Kopf  eines 
Kriegers);  die  meisten  freilich  sind  ordinäre  unter- 
italische oder  campanische  Waare.  —  Da  die 
Blöcke  aus  Tuff,  welche  den  Gufskern  umgaben,  fast 
sämtlich  schon  vor  langer  Zeit  geraubt  sind,  so 
müfste,  um  die  Säulenordnung  auch  nur  an  einer 
Stelle  wieder  aufzusetzen,  das  ganze  Fundament  stark 
restaurirt  werden.  Und  selbst  wenn  man  damit  ein- 
verstanden sein  wollte,  bleibt  immer  noch  das  recht 
bedenkliche  Factum,  dafs  von  der  ganz  aus  Marmor- 
quadern bestehenden  Cellawand,  aufser  einem  Stück 
des  oberen  Gesimses,  nur  sehr  unbedeutende  Frag- 
mente erhalten  sind.  Will  man  die  Cellawand  aus 
Ziegelwerk  wieder  aufbauen,  so  giebt  man  dem 
Beschauer,  der  nicht  Fachmann  ist  (und  gerade  für 
das  grofse  Publikum  soll  die  Sache  anschaulich  ge- 
macht werden)  ein  ganz  falsches  Bild.  Die  interes- 
santen Reste  des  Gebälks  und  der  Kassettendecke 
aber  müfsten  behufs  Zusammenfügung  stark  aus- 
geflickt werden  (von  ihrer  Zertrümmerung  geben 
die  genauen  Aufnahmen  Auers,  Denkschr.  d.  Wiener 
Akad.  XXXVI  Tf.  V,  eine  Vorstellung:  es  ist  nicht 
eine  einzige  Platte  in  ihrer  ganzen  Länge  erhalten) 
und  die  Originale  würden  dann,  in  etwa  acht  Meter 
Höhe  vom  Boden  angebracht  der  Untersuchung 
gerade  der  Interessenten  ganz  entrückt  bleiben.    Da 

I* 


Die  neuen  Ausgrabungen  auf  dem  Forum  Romanum. 


man  also  Gefahr  liefe  mit  unnützen  Kosten  etwas 
zu  schaffen,  was  weder  dem  Künstler  noch  dem 
gebildeten  Laien  noch  dem  Fachmanne  zur  Be- 
friedigung gereichte,  kann  nur  dringend  geraten 
werden,  auf  einen  Wiederaufbau  des  Vestatempels 
zu  verzichten. 

Weder  dem  künstlerisch  interessirten  Beschauer 
noch  dem  Architekturforscher  hat  man  es  jedenfalls 
recht  gemacht  mit  der  ersten  in  unmittelbarer  Nähe 
des  Vestatempels  ausgeführten  Rekonstruktion,  der 
kleinen  Adicula  neben  dem  Eingange  zum  Vestalen- 
hause,  deren  Bruchstücke  i.  J.  1882  in  seltener 
Vollständigkeit  aus  dem  Boden  gekommen  waren. 
Die  damals  gefundenen  Stücke:  Säulenbasis  und 
Kapitell  ionischer  Ordnung,  Architrav  mit  der  In- 
schrift Senatus  populusque  Romanus  pecunia  publica 
faciendam  curavit,  lagen  seitdem  in  der  Nähe  auf 
dem  Forumspflaster.  Jetzt  hat  man  sie  ihren  Platz 
auf  dem  antiken  Postament  wieder  einnehmen  lassen, 
und  zwar  so,  dafs  der  linken  Säule  statt  eines 
kannellirten  Marmorschafts  ein  glatter  aus  ordinärem 
Travertin  gegeben,  an  Stelle  der  rechten  Säule  aber 
ein  plumper  Backsteinpfeiler  aufgemauert  ist,  aus 
dessen  oberen  Ecken  eine  ionische  Kapitellschnecke 
höchst  unglücklich  hervor  schaut.  Dem  Fachmanne, 
der  F.  O.  Schulzes  Rekonstruktion  (bei  Jordan  Tf.  II) 
kennt,  sagt  dieser  Aufbau  nichts  neues;  der  Künstler 
und  der  Laie  werden  das  so  geflickte  Bauwerk  mit 
Recht  häfslich  finden.  Man  verspricht  zwar,  dafs 
»im  Frühling  eine  Kletterrose  den  schlichten  Pfeiler 
malerisch  umranken  solle«;  aber  wird  diese  eine 
Pflanze  inmitten  der  Trümmerstätte,  wie  sie  jetzt 
ist,  die  gewünschte  malerische  Wirkung  haben? 
Ihres  Lebens  wird  sie  vermutlich  auch  nicht  recht 
froh  werden,  weil  man  ihr  natürlich  nicht  ge- 
statten wird,  den  Architrav  mit  seiner  Inschrift  zu 
verdecken,  und  noch  viel  weniger,  mit  ihren  be- 
kanntlich sehr  eindringenden  Wurzeln  die  Stabilität 
des  luftigen  Baus  zu  gefährden.  Dafs  aber  diese 
»Rekonstruktion«  der  Ädicula  nur  der  erste  Schritt 
auf  dem  Wege  sei,  das  Forum  Romanum  in  eine 
Gartenanlage  aus  der  Biedermaierzeit  mit  umrankten 
Säulenstümpßn  und  malerisch  halbverfallenen  Tem- 
pelchen umzuwandeln,  davor  wird  uns  der  wissen- 
schaftliche Ernst  der  Ausgrabungsleitung,  wie  wir 
fest  hoffen,  zu  bewahren  wissen. 

Wir  kommen  zu  den  neuen  Resultaten,  durch 
welche  die  Ausgrabungen  unsere  Kenntnis  des 
Forums  bereichert  haben.  Solche  sind  gewonnen 
für  den  am  östlichen  Ende  des  Forums  gelegenen 
Caesar-Tempel.  Auch  die  letzte  Untersuchung  des- 
selben, die  oben  erwähnte  von  O.  Richter  und 
F.  O.  Schulze  (1888)  hatte  eine  nicht  unwesentliche 


Frage  noch  nicht  mit  dem  Spaten  zu  lösen  versucht. 
Mit  der  Fassade  des  Tempels  organisch  verbunden 
ist  bekanntlich  eine  Tribüne  oder  Estrade,  welche, 
wie  Abbildungen  auf  Münzen  beweisen,  als  Redner- 
bühne dienen  konnte.  In  die  Mitte  dieser  Bühne 
schneidet  eine  halbkreisförmige  Nische  ein,  die  in 
später  Zeit  durch  eine  schlecht  gefügte  Mauer  aus 
grofsen  graugrünen  Tuffblöcken  abgeschlossen  ist. 
Richter  hatte  vermutet,  dafs  diese  Nische  bei 
Leichenfeiern  für  Mitglieder  des  Kaiserhauses  zum 
Aufbau  des  Katafalks  gedient  hätte;  Jordan,  dafs 
in  der  Nische  ein  grofser  Opferaltar  gestanden  habe. 
Die  neuen  Ausgrabungen  haben  zu  Gunsten  Jordans 
entschieden.  Als  man  den  Schutt  aus  dem  Halb- 
kreise zwischen  der  runden  und  der  späten  grofsen 
Mauer  entfernte,  kam  ein  grofsesausTravertinblöcken 
bestehendes  Fundament  zu  Tage,  welches  seiner  Ge- 
stalt nach  einen  runden  Bau  von  etwa  2  m  Durch- 
messer getragen  haben  mufs.  Man  könnte  also  nur 
an  die  Basis  einer  Colossalsäule,  oder  an  einen  grofsen 
Rundaltar  denken.  Das  erstere  aber  scheint  aus- 
geschlossen, da  eine  Säule  von  grofsen  Dimensionen 
die  Front  der  Rednerbühne  und  des  Tempels  häfslich 
durchschnitten,  und  gerade  den  Cella-Eingang  ver- 
deckt haben  würde.  Man  hat  also,  ähnlich  wie  beim 
Faustinentempel,  (und  nach  der  Fortna  Urbis  auch 
dem  Castortempel)  mit  Rücksicht  auf  den  engen 
Raum  des  Forums  einen  grofsen  Opferaltar,  wie  er 
im  Vorhofe  eines  jeden  antiken  Tempels  zu  stehen 
pflegte,  in  ungewöhnlicher  Weise  der  Fassade  und 
der  Treppenanlage  selbst  incorporirt.  —  Unter  dem 
grofsen  Fundament  und  der  späten  Quadermauer 
findet  sich  ein  Hohlraum,  dessen  Gewölbe  ein- 
gebrochen ist,  wahrscheinlich  nur  ein  Seitenstrang 
der  Cloaca  Maxima.  Die  Vermutung,  dafs  Caesar 
hier  sein  Grab  gefunden  habe,  ist  jedenfalls  irrig, 
da  durch  das  ausdrückliche  Zeugnis  des  Cassius 
Dio  gesichert  ist,  dafs  der  Dictator  im  Familien- 
Mausoleum  der  Gens  Julia  im  Marsfelde  bei- 
gesetzt war. 

An  der  Nordostecke  des  Caesartempels,  nach 
dem  Tempel  des  Antoninus  und  der  Faustina  zu, 
hat  man  begonnen,  den  etwa  8  m  hohen  Rand  der 
bisherigen  Ausgrabung  soweit  abzutragen,  wie  dies 
mit  Rücksicht  auf  die  Stabilität  der  Häuser  zwischen 
Via  Cavour  und  S.  Lorenzo  in  Miranda  thunlich 
ist.  Dabei  ist  eine  mittelalterliche  Strafse,  etwa 
I  m  über  dem  Pflaster  des  antiken  Forums,  heraus- 
gekommen, zu  deren  Konstruktion  vorwiegend 
Werkstücke  aus  weifsem  Marmor  von  dem  nahen 
Caesartempel  verwendet  sind.  Es  sind  namentlich 
Stücke  grofser  kannelirter  Wandpilaster,  die  entweder 
den  Anten  der  Vorhalle,  oder  den  Ecken  der  Rück- 


Die  neuen  Ausgrabungen  auf  dem  Forum  Romanum. 


maucr  angehören;  ferner  GesimsstUcke  vom  Stylo- 
baten, Kassetten  vom  Hauptgebälk,  endlich  mehrere 
kleinere  und  feiner  gearbeitete,  die  wahrscheinlich 
der  Innendekoration  der  Cella  angehören.  —  Her- 
vorgehoben mag  auch  werden,  dafs  von  den 
Fundamenten  des  »Partherbogens«,  den  Richter 
(Jahrb.  des  Instituts  1889  S.  153 ff.)  hier  vermutet, 
absolut  keine  Reste  zu  Tage  gekommen  sind.  Dafs 
die  Existenz  eines  Bogens  an  dieser  Stelle  höchst 
problematisch  ist,  habe  ich  Rom.  Mitth.  1889  S.  242 
ausgeführt. 

Ferner  hat  man  jenseits  der  Nordostecke  des 
Caesartempels,  hinter  dem  ganz  späten  Rest  eines 
Privathauses  aus  longobardischer  Zeit  die  Nord- 
strafse  des  Forums  weiter  aufgedeckt.  Auch  hier 
zeigt  sich,  dafs  die  bisherigen  Untersuchungen  auf 
einem  viel  zu  hohen  Niveau  aufgehört  haben.  Erst 
ca.  1  — 1'/2  m  unter  dem  schwarzen  Basaltpflaster, 
welches  der  Besucher  gewohnt  war  als  mafsgebend 
für  das  Niveau  des  Forums  in  der  Kaiserzeit  zu 
betrachten ,  hat  sich  das  wirklich  antike  Pflaster 
gefunden;  die  bemerkenswerte  Anlage  der  Treppe 
des  Faustinatempels,  in  deren  Mitte,  der  4.  bis 
9.  Stufe  von  unten  entsprechend,  ein  grofser  Altar 
eingebaut  war,  ist  nunmehr  deutlich  zu  Tage  ge- 
treten. Es  bleibt  zu  hoffen,  dafs  es  diesen  in  die 
Tiefe  dringenden  Untersuchungen  auch  gelingen 
wird,  das  Problem  zu  lösen,  wo  der  wahre  Standort 
des  Fornix  Fabianus  gewesen  sei. 

Auch  am  Fufse  des  Ausgrabungsrandes  zwischen 
S.  Lorenzo  in  Miranda  und  Via  Cavour  hat  man 
den  Schutt  gründlicher  als  es  bei  der  Ausgrabung 
1872  ff.  geschehen  war  hinweggeräumt,  und  dadurch 
nicht  nur  die  zuerst  von  Jordan  (Top.  I,  2,  176  ff.) 
beachteten  Bordschwellen,  welche  den  nördlichen 
Rand  der  travertingepflasterten  Area  einfassen, 
sondern  auch  die  wie  üblich  mit  schwarzen  Basalt- 
steinen gepflasterte  Nordstrafse  des  Forums  selbst 
fast  in  ihrer  vollen  Breite  freigelegt.  Das  Pflaster 
ist,  wie  meist  auf  dem  Forum,  aus  später  Zeit  und 
sehr  liederlich  zusammengefügt.  Man  hat  diese 
Stfafse  westwärts  weiter  verfolgt  bis  zum  Severus- 
bogen,  und  ist  mit  der  Freilegung  auch  hier  bis 
auf  das  wirklich  antike  Niveau  hinabgegangen.  Bei 
dieser  Gelegenheit  wurde  Mitte  Januar,  etwa  20  m 
vom  Severusbogen,  (bei  R  auf  dem  Plänchen  S.  3) 
gegenüber  der  grofsen,  wahrscheinlich  zum  Schmucke 
der  Diocletianischen  Curie  gehörenden  Basis  mit  Cae- 
sarum  decennalia  felkiter,  ein  Monument  freigelegt, 
welches  das  Interesse  weitester  Kreise  in  ungewöhn- 
lichem und,  sagen  wir  es  gleich,  unverdientem  Mafse 
auf  sich  gezogen  hat.  Kaum  ein  Meter  unter  dem 
Basaltpflaster    der    fälschlich    für    antik    gehaltenen 


Strafse,    welche    zum   Severusbogen  hinauffuhrt,    ist 
ein    nahezu    quadratischer    mit    einer   Schwelle   aus 


3.45 


Pflasterstrafse 

Travertin  eingefafster  Platz  aufgedeckt  worden.  Die 
Schwelle  hat  auf  ihrer  Oberfläche  zwei  Rinnen; 
die  eine,  er.  15  cm  breit,  dient  zum  Einlafs  einer  Um- 
hegung aus  dicken  Marmorplatten;  die  auswärts 
dieser  laufende  breitere  (20  cm)  sieht  einer  Trauf- 
rinne ähnlich.  Der  Raum  innerhalb  der  Travertin- 
schwellen  ist  mit  schwarzem  Marmor  gepflastert, 
der,  wie  eine  Probe  zeigte,  geschliffen  dem  aus 
Lakonien  stammenden  Nero  antko  (Marmor 
Taenarium)  sehr  ähnlich  sieht:  ob  es  wirklich 
dieser  griechische,  oder  ein  ähnlicher  im  ligurischen 
Appennin  brechender  schwarzer  Marmor  sei,  wird 
vielleicht  die  mineralogische  Untersuchung  ergeben, 
deren  Resultat  noch  aussteht. 

Man  hat  nun  mit  diesem  Funde  sofort  einige 
sehr  bekannte  Stellen  aus  Autoren  der  früheren 
Kaiserzeit  in  Verbindung  gebracht.  Diese  sind: 
Festus  p.  177:  Niger  lapis  in  Comitio  locum  funestum 
significat,  ut  ali,  Romuli  morti  destinatam,  sed  non  usu 

ob[venit Fau]stulum  nulri[cium   eius ; 

Dionys.  Halic.  I,  87:  xtves  oe  *a\  tov  tewza  -6v 
Äiihvov,  ä;  sxetio  tt);  ayopä;  zffi  tö»v  'PiupvHcuv  h 
t«7  -/paTtST«;)  /u>pt'<i>  ~apa  tot»  lußoXou,  lizl  toj  aa>- 
(aocti  toü  «PocicfT'iXoy  TstKjvat  cocjiv,  Ivi)a  e;r:aev  0^6 
täv  eüpovTOuv  Ta'f^vTO?.  Porphyrio  zu  Horaz  ep. 
16,  13:  Varro  post  rostra  fuisse  sepultum  Romulttm 
dicit.  —  Schol.  Horat.  ep.  16,13  im  Cod-  Paris.  7975 
(hsg.  v.  Kurschat  Progr.  Tilsit  1884):  Plerumque 
ahmt  in  rostris  Romulum  sepullum  fuisse,  et  in 
memoriam  huius  rei  leones  duos  ibi fuisse,  sicut  hodieque 
in  sepulcris  videmus,  atque  inde  esse  ut  pro  rostris 
mortui  laudarentur.  Vgl.  zu  V.  14:  Nam  et  Varro 
pro  rostris  fuisse  sepulcrum  Romuli  dicit.  Dafs  die 
alten  Rostra  auf  der  Grenze  zwischen  Forum  und 
Comitium  gelegen  waren  und  ihre  Südfront  dem 
ersteren,  ihre  Nordfront  dem  letzteren  Platze  zu- 
kehrten (vgl.  Rom.  Mitth.  1893  S.  87  und  Tf.  IV) 
steht  fest.  Mithin  mufs  ein  »bei  den  Rostra,  auf 
dem  Comitium«  befindlicher  schwarzer  Stein  an  der 
Nordseite  der  Rednerbühne  gelegen  haben,  d.  h.  für 
jemand  der  bei  der  Curia  Hostilia  stand  pro  rostris, 
dagegen  für  den  vom  Forum  kommenden  post  rostra. 


Die  neuen  Ausgrabungen  auf  dem  Forum  Romanum. 


Nun    ist    zwar    die    Grenze    zwischen    Forum    und 
Comitium    und    die  Lage    der    alten  Rostra  bisher 
nur  approximativ  zu  bestimmen;    aber    sie    so  weit 
nach  Süden  vorzuschieben,  dafs  der  ganze  Severus- 
bogen    auf    das  Terrain  des  Comitiums,    die    alten 
Rostra  aber  an  die  Stelle  der  Diocletiansbasis  oder 
des  Stilicho-Monuments   zu   liegen  käme,    erscheint 
schlechthin   ausgeschlossen.     Und    selbst    wer    sich 
durch    diese    topographische  Erwägung    nicht    von 
der   Unmöglichkeit    überzeugen    lassen   wollte,    das 
schwarze  Steinpflaster  mit  dem  niger  lapis  zu  identi- 
fizieren,   mufs    zugeben,    dafs  das  neuausgegrabene 
Monument    gar    nicht    zu    der  Vorstellung    stimmt, 
die  wir  uns  nach  den  Schriftstellerzeugnissen  davon 
machen  müssen.      Erstens    heifst    niger    lapis    wohl 
eine    schwarze    Steinplatte,     nicht     aber     ein     mit 
schwarzen  Steinen  gepflasterter  Platz.     Sodann  hätte 
man  erwarten  dürfen,    von  den  (oder  dem)  Löwen, 
welche  nach  Varro  wie  Dionys  als  Hüter  des  Grabes 
aufgestellt  waren,  die  Spuren  der  Postamente,  oder 
wenigstens  den  Platz  für  dieselben,  zu  finden:  was 
nicht  der  Fall  ist.     Der  Versuch,  diese  Abweichung 
damit  zu  erklären,  dafs  das  neugefundene  »Romulus- 
grab«  eine  Wiederherstellung  aus  sehr  später  Kaiser- 
zeit   sei,     verfängt     auch    nicht.      Denn    von    der 
Existenz  eines  solchen  »Grabes«  auf  oder  am  Forum 
weifs  die  gesamte  Litteratur    der  Kaiserzeit   nichts, 
während   doch    die  Casa  Romuli    auf    dem  Kapitol 
wie  auf  dem  Palatin  öfters  erwähnt  wird,  die  letztere 
sogar  der  Aufnahme  in  die  offizielle  Stadtbeschreibung 
der  Constantinischen  Zeit    gewürdigt    ist.     Seitdem 
überhaupt    die    Legende    von    der  Entführung    des 
Romulus  in  den  Olymp  zum  Staatsdogma  geworden 
war  —  und  wie  viel  Mühe    sich  gerade  der  Kaiser 
Augustus  darum  gegeben  hat,  ist  allbekannt   —  war 
die  Existenz  eines  »Grabes«  des  Stadtgründers  gar 
nicht  mehr  bequem.     Man  beachte  also,  dafs  Dionys 
von  den  Löwen  IxütO   sagt,    und    nicht   -/errat,    er 
selbst  folglich  das  Monument  nicht  mehr  gesehen  hat. 
Alle  übrigen  Nachrichten  aber  gehen  auf  Varro  zu 
rück,  der  vor  der  grofsen  Veränderung  des  Comitiums 
durch  Cäsars  Bauten  schrieb.    Es  ist  leicht  möglich, 
dafs    gelegentlich    jener   grofsen   Umwälzungen    mit 
den   alten  Rostra   auch   der  lapis  niger  verschwand. 
Wenn  man  mit  dem  Negativen    über  den  lapis 
niger  schnell  fertig  wird,   so   ist   es   schwerer,   eine 
positive  Vermutung   darüber   aufzustellen,    welchem 
Zweck  das  Pflaster  samt  der  Einhegung  gedient  habe. 
Abgesehen  von  der  Erklärung  als  Grab    ist   es   an- 
gesprochen  als    das  tribunal  praetorium   (von  Com- 
paretti  in  der  Sitzung  der  Lincei  vom  29.  Januar),  als 
bidental  oder  Blitzgrab  (von  Gatti  ebda),    auch   als 
Umhegung  des  Ficus  Ruminalis.     Keine  von  diesen 


Erklärungen  scheint  mir  möglich,  doch  braucht  eine 
Widerlegung  hier  um  so  weniger  gegeben  zu  werden, 
als  bisher  noch  keine  unter  Darlegung  der  Gründe 
ausführlich  entwickelt  ist.  Seiner  Konstruktion 
nach  macht  das  Pflaster  entschieden  den  Eindruck 
eines  Flickbaus  aus  allerspätester  Zeit.  Die  Blöcke 
aus  dem  kostbaren  Material  sind  roh  zurecht  ge- 
hauen und  unregelmäfsig  zusammengefügt;  die 
Fundamentierung  aus  Travertinblöcken  mit  der 
Rinne  auf  der  Oberfläche  erinnert  an  das  ähnliche 
Halbrund  an  der  Nordostseite  des  Castortempels, 
welches  lange  Zeit  für  einen  Überrest  des  i>lacus 
Pulumae«  galt,  bis  die  Fortsetzungen  der  Aus- 
grabungen erwies,  dafs  man  es  vielmehr  mit  einem 
Bau  unbekannter  Bestimmung  zu  thun  habe,  der 
sich  im  frühen  Mittelalter  an  einen  Pfeiler  des  ver- 
fallenden Augustusbogens  angelehnt  hatte.  Das 
Pflaster  aufzudecken,  um  dem  Problem  auf  den  Grund 
zu  kommen,  hat  man  bis  jetzt  unterlassen:  durch 
eine  seitliche  Bohrung  ist  festgestellt,  dafs  unter 
dem  Marmor  eine  dicke  Lage  Calcestruzzo  liegt.  — 
Wenig  nördlich  von  dem  schwarzen  Pflaster  hat 
man  einen  antiken  (?)  Brunnenschacht  gefunden, 
der  mit  Fragmenten  von  Marmorplatten  mit  byzan- 
tinischen Ornamenten  angefüllt  war.  Eine  sehr  in 
die  Tiefe  (z.  Z.  bis  14  m  unter  das  Forumsniveau) 
gehende  Bohrung  wird  zum  Zwecke  geologischer 
Untersuchung  des  Bodens  angestellt. 

Jedenfalls  dankenswert  ist,  dafs  der  Fund  des 
»Romulusgrabes«  Anlafs  gegeben  hat,  das  ganze 
Terrain  östlich  vom  Severusbogen  einmal  gründlich 
bis  auf  das  antike  Niveau  abzuräumen.  Dabei  ist 
zunächst  für  jeden  Beschauer  deutlich  geworden, 
was  freilich  den  Fachmann  nicht  überrascht,  dafs 
die  Pflasterstrafse  durch  den  Severusbogen  eine 
Anlage  aus  ganz  später  Zeit  ist.  Ja  die  dem  Haupt- 
durchgange des  Bogens  zunächst  gelegenen  Teile 
des  Pflasters  documentirten  sich  als  ganz  modern, 
zu  Feas  Zeiten  neu  angeordnet,  da  man  unter  dem 
bisher  liegenden  Pflaster  mehrere  kleine  Kupfer- 
münzen Pius  VII.  und  Napoleon  I.  fand:  was  die 
Proteste  gewisser  Kreise,  die  über  die  »vandalische 
Zerstörung  mittelalterlicher  Strafsen«  zu  klagen  an- 
fingen, zum  Verstummen  brachte.  Für  die  Be- 
stimmung des  Niveaus  des  Forums  in  der  Mitte  des 
vierten  Jahrhunderts  ist  es  wesentlich,  dafs  die 
grofse  Backsteinbasis  für  das  (jetzt  wieder  darauf- 
gestellte) Marmorpostament  einer  Reiterstatue,  mit 
Ehreninschrift  des  Stadtpräfecten  Naeratius  Cerialis 
an  Kaiser  Constantius  (CIL.  VI,  1158),  bis  zum 
Sockel  freigelegt  worden  ist.  Hier  liegt  das  Pflaster 
aus  grofsen  Travertinblöcken  nicht  weniger  als 
3  m    unter    dem    ursprünglichen   Pflaster    der   drei 


Die  Häfen  von  Karthago. 


Durchgänge,  1,40  unter  der  untersten  der  Stufen 
in  den  Seiteneingängen  des  Bogens.  Dafs  letztere 
erst  spät  und  unregelmäfsig  eingeschnitten  sind, 
hat  Dutert  (Le  Forum  p.  26)  gesehen  und  durch 
Zeichnungen  erläutert.  Es  scheint,  dafs  zum  Bogen 
ursprünglich  nur  4 — 5  frei  vorgelegte  Stufen  empor- 
geführt  haben,  in  später  Zeit  aber  diese  tiefer  ge- 
legt, und  durch  die  in  die  Fundamentblöcke  ein- 
geschnittenen Treppen  verlängert  sind.  Eine  Fahr- 
strafse  kann  für  gewöhnlich  auf  keinen  Fall  durch 
den  Bogen  geführt,  derselbe  vielmehr  nur  aus- 
nahmsweise für  das  Durchfahren  praktikabel  ge- 
macht sein. 

Am  Fufse  der  Constantius-Basis,  im  Paviment 
und  mit  der  Rückseite  nach  oben,  wurde  das  Bruch- 
stück einer  Travertinplatte  mit  Inschrift  entdeckt, 
das  später  durch  einige  unter  dem  Pflaster  der  oben 
genannten  Strafse  gefundenen  Fragmente  weiter  er- 
gänzt wurde.  Die  bis  jetzt  gefundenen  Fragmente 
geben  nur  den  unteren  Teil  zweier  Columnen  von 
über  20  Zeilen,  deren  jede  etwa  30  Buchstaben 
gehabt  haben  muss.  Die  Schrift,  in  schönen  4  cm 
hohen  Charakteren  etwa  der  Sullanischen,  spätestens 
Ciceronischen  Epoche,  hat  noch  Spuren  roter  Be- 
malung. Die  Inschrift  bezieht  sich  auf  einen  öffent- 
lichen Bau  und  ist  in  Paragraphen  geteilt,  deren 
Anfang  stets  durch  ein  |  ]  gekennzeichnet  ist. 
Der  bis  jetzt  besterhaltene  Paragraph  lautet:  In 
scal[eis]  /  .  .  .  inieis,  ab  clciv[o  infijmo  /  .  .  .  [bustejis 
Galliceis  vo[r]stcs  /  [sujm/num  cleivom,  via  J  .  , 
[in  lojngitudincm  in  peJes  j  .  .  singu[los  /ts.  C;  ein 
ähnliches  Schema  lassen  auch  die  übrigen  Para- 
graphen, in  denen  mancherlei  topographische  Namen 
vorkommen,  erkennen.  Um  was  für  einen  Bau 
(Wasserleitung?  Cloakenr)  es  sich  handelt,  ist  noch 
nicht  klar;  sehr  zu  wünschen  bleibt,  dafs  die  weitere 
Abtragung  der  Pflasterstrafse  noch  andere  Frag- 
mente der  Inschrift  ergebe,  die  ein  topographisches 
Document  ersten  Ranges  werden  könnte. 

Endlich  hat  man  auch  vor  der  Front  des  Saturn- 
tempels den  hochgehäuften  Schutt  wegzuräumen 
begonnen:  dabei  hat  sich  gezeigt,  dafs  die  grofse 
Mauer  aus  Travertinblöcken,  auf  welcher  die  sechs 
Granitsäulen  der  Vorhalle  stehen,  im  Mittelalter  an 
mehreren  Stellen  durchbrochen  ist.  Mit  Rücksicht 
auf  die  Stabilität  der  Säulenhalle  mufs  daher  äufserst 
vorsichtig  vorgegangen  werden.  Gerade  in  der 
Hauptaxe  des  Tempels  ist  man  auf  einen  merk- 
würdigen Rest  gestofsen:  einen  gewölbten  Abzugs- 
kanal aus  Tuffquadern,  der  mit  seiner  nördlichen 
Mauer  auf  das  Basament  eines  noch  älteren  Baus, 
gleichfalls  aus  Tuff,  aufsetzt.  Die  Richtung  dieser 
letzteren  Mauer,  deren  Ablauf  hocharchaische  Form 


zeigt,  ist  parallel  zur  Front  des  Saturntempels. 
Möglicherweise  hängt  der  Kanal  mit  dem  von 
Bunsen  Bull,  dell'  Ist.  1835  Tf.  II  gezeichneten 
zusammen ;  erst  die  Fortsetzung  der  Ausgrabung 
kann  Klarheit  darüber  bringen,  was  diese  und 
mehrere  andere,  teils  zur  Tempelaxe  parallele,  teils 
darauf  rechtwinkelige  Mauern  aus  Tuffquadern  und 
Reticulat  zu  bedeuten  habe,  die  man  zunächst  mit 
dem  älteren  Saturntempel  und  seinen  Nebengebäuden 
in  Verbindung  zu  bringen  geneigt  sein  wird. 

Über  einige  aufserdem  an  verschiedenen  Stellen 
(z.  B.  beim  Rundtempel  des  Divus  Romulus,  sowie 
zwischen  Vestalenhaus  und  Sacra  Via)  gemachte  tasti 
kann  einstweilen  hinweggegangen  werden,  da  die  Aus- 
grabungsleitung beabsichtigt,  für  die  nächste  Zeit 
ihre  Anstrengungen  zu  concentriren  auf  das  weitaus 
wichtigste  Problem  der  Forumstopographie,  dessen 
Lösung  noch  aussteht,  nämlich  die  Freilegung  der 
Basilica  Aemilia.  Allerdings  wird  diese  nicht  ohne 
gröfsere  materielle  Opfer  zu  erreichen  sein.  Aber 
die  Expropriationskosten  für  die  geringwertigen  und 
halbverfallenen  Häuser  am  Nordrande  der  bisherigen 
Ausgrabung  sind  doch  unbedeutend  im  Vergleich 
zu  den  Mitteln,  die  man  vor  vier  Jahren  für  Frei- 
legung der  Ostseite  des  Colosseums  aufgewandt  hat, 
ganz  zu  geschweigen  von  den  für  die  »Passeggiata 
arcAeologka«,  deren  wissenschaftlicher  wie  künst- 
lerischer Nutzen  höchst  problematisch  bleibt,  ge- 
forderten Millionen.  Es  bleibt  auf's  dringendste  zu 
wünschen  und  zu  hoffen,  dafs  es  diesmal  gelingen 
möge,  die  Geldmittel  für  einen  wahrhaft  wissen- 
schaftlichen Zweck,  dessen  Erreichung  anzustreben 
schon  längst  eine  Ehrenpflicht  der  zuständigen 
Stellen  gewesen  wäre,  flüssig  zu  machen.  Ist  ein- 
mal die  materielle  Schwierigkeit  behoben,  so  dürfen 
wir  von  dem  sachkundigen  und  energischen  Vor- 
gehen des  derzeitigen  Leiters  der  Ausgrabungen 
die  wertvollsten  Bereicherungen  unserer  Kenntnisse 
des  Forums  erwarten. 

Rom.  Ch.  Huelsen. 


DIE  HÄFEN  VON  KARTHAGO. 

Herr  Lieutenant  zur  See  M.  de  Roquefeuil 
hat  dem  ersten  in  der  Sitzung  der  Academie  des 
Inscriptions  et  Beiles- Lettr es  vom  14.  Januar  1898 
vorgelegten  Berichte '  über  seine  unterseeische  Auf- 
nahme des  Golfes  von  Tunis  einen  zweiten  folgen 
lassen,  den  Herr  R.  Cagnat  in  der  Sitzung  vom 
14.  Oktober  1898  vorgelegt  hat.  Er  zerfällt,  wie 
jener,  in  zwei  Abschnitte,  von  denen  der  erste  über 


')  Vgl.  Archäol.  Anzeiger  1898,    S.   171  — 175. 


Die  Häfen  von  Karthago. 


die  Untersuchung  des  von  Dr.  Courtet-  im  Osten 
von  El  Kram  entdeckten  Dammes  handelt.  Herr 
de  Roquefeuil  nimmt  in  diesem  Abschnitte  durch- 
weg auf  die  Arbeit  seines  Vorgängers  Bezug;  da 
jedoch  nicht  alle  Leser  des  Arch.  Anzeigers  imstande 
sein  dürften,  sich  das  betreffende  Heft  der  Sitzungs- 
berichte der  Academie  des  Inscriptions  et  Belles- 
Leltres  zu  verschaffen,  ohne  dasselbe  ihnen  aber 
manches  in  dem  Berichte  nicht  ganz  klar  sein  würde, 
so  will  ich  versuchen,  im  folgenden  nur  die  Haupt- 
punkte der  Untersuchungen  des  Herrn  de  Roquefeuil 
wiederzugeben,  von  einer  Bezugnahme  auf  die 
Arbeit  des  Herrn  Dr.  Courtet  dagegen  abzusehen. 
Das  untersuchte  Gebiet  liegt  im  Süden  des 
Lazaretts  zwischen  El  Kram  und  dem  Palais 
Khereddine3.  Herr  de  Roquefeuil  beginnt  mit  dem 
Geständnis ,  dafs  einige  seiner  Lotungen  infolge 
mangelhafter  Beschaffenheit  der  gebrauchten  Lot- 
leine mit  Irrtümern  behaftet  sind,  die  in  seltenen 
Fällen  bis  zu  0,50  m  betragen  können.  Er  hat  sie 
erst  festgestellt,  als  es  zu  spät  war,  um  die  Unter- 
suchungen nochmals  zu  beginnen;  er  mufste  sich 
damit  begnügen,  Einzelheiten,  die  irrig  sein  konnten, 
nicht  zu  berücksichtigen  und  seine  Angaben  ziem- 
lich allgemein  zu  fassen ;  diese  Angaben  können 
also  wegen  der  mangelnden  Genauigkeit  über  die 
Frage  nicht  bestimmten  Aufschlufs  geben. 

In  dem  durchforschten  Gebiete  ist  ein  Teil 
ziemlich  unregelmäfsiger  Natur;  er  ist  auf  dem  Plane 
durch  eine  gebrochene  Linie  umschrieben ;  aufser- 
halb  dieser  Grenze  sind  die  Tiefenverhältnisse  sehr 
regelmäfsig. 

In  seiner  Gesamtheit  zeigt  dieses  Gebiet 
folgende  Eigentümlichkeiten:  Bei  C  —  die  Stelle 
ist  auf  dem  Plane  schattiert  —  liegt  eine  Trümmer- 
masse in  einer  mittleren  Tiefe  von  4,50  m.  Gleich- 
falls schattiert  ist  eine  ganze,  in  der  Nähe  der 
Küste  liegende  Strecke;  diese  ist  voll  von  Bruch- 
steinen, die  teils  leicht  wahrnehmbar,  teils  mit 
Seepflanzen  bedeckt  sind;  besonders  zahlreich  sind 
diese  Steine  nach  dem  Nordrande  zu  bei  den 
Punkten  P  und  N.  Bei  G  findet  sich  ein  wenig 
Schlamm,  son^t  bedeckt  den  Boden  überall  feiner 
Sand. 

Im  einzelnen  bemerkt  der  Verf.  folgendes: 
50    m    von    der    Küste    entfernt,    stöfst    man    auf 

*)  Notes  sur  les  construetions  en  mer  voisines 
des  ports  de  Carthage,  par  M.  le  docteur  Courtet, 
aide-major  de  /«'"«  classe  des  hopitaux  de  Tuntsie 
{Academie  des  Inscriptions  et  Belles-Lettres.  Comptes 
rendus  des  seances  de  l'annee  18 'gj.  IV  Serie.  Tome 
XXV.  Bulletin  du  yanvier-Fevrier  p.  125fr.  mit  zwei 
Skizzen  im  Text.) 

3)  S.   129  der  in  Anm.  2  genannten  Schrift. 


mächtige  Stücke  von  Mauern;  die  Bruchsteine,  aus 
denen  sie  bestehen,  sind  mit  Mörtel  verlegt;  diese 
grofsen  Mauerstücke  haben  weder  eine  bestimmte 
Form  noch  eine  bestimmte  Richtung.  »Ich  habe«, 
lährt  er  fort,  »ihre  Spuren  ungefähr  300  m  vom 
Ufer  verloren,  weiter  hinaus  habe  ich  nur  sandigen 
Grund  gefunden.  Streng  genommen  kann  man  ja 
sagen,  dass  diese  Mauerreste  sich  nach  Norden  zu 
krümmen;  jedoch  ist  diese  Krümmung  nicht  stark 
genug,  um  deutlich  in  die  Verlängerung  der 
Mauer  BM  zu  fallen;  auch  mufs  man  dann  an- 
nehmen, dafs  die  Massen  bei  C,  welche  in  der 
That  nördlicher  liegen,  mit  den  Massen  der 
schattierten  Strecke  in  der  Nähe  des  Landes  zu- 
sammenhängen. Möglich  ist  das  ja,  denn  beide 
sind  Trümmer  von  Kunstbauten  derselben  Be- 
schaffenheit. Indessen  habe  ich  nirgends  eine  Er- 
hebung des  Bodens  gefunden,  die  eine  Verbindung 
zwischen  ihnen  herstellte.  Im  Gegenteil,  es  findet 
sich  zwischen  diesen  beiden  Gruppen  von  Bauten 
eine  ziemlich  beträchtliche  Vertiefung  von  4,50  m, 
während   die  Tiefe   sich   auf  3,70  m   in  C    und  auf 

weniger  als  2,50  m  nach  N  zu  vermindert 

Bei  dem  Punkte  H  findet  sich  eine  ausgedehnte 
unterseeische  Bank  von  etwa  0,60  m  Höhe;  diese 
Bank  ist  ziemlich  merkwürdig,  weil  sie,  aufser  im 
Süden,  von  5  m  tiefem  Wasser  umgeben  ist 

Das  gesamte  unregelmäfsige  Gebiet  ist  über 
die  Mafsen  grofs  ....  Im  Norden  bildet  es  eine 
Art  vorspringender  Ecke;  seine  Festigkeit  ist  der- 
artig, dafs  sie  die  verschiedenen  Tiefenlinien 
wechselnde,  nicht  parallele  Richtungen  anzunehmen 
nötigt.  Daher  kommt  es,  dafs  die  5  m  Tiefenlinie 
dem  allgemeinen  Verlaufe  der  Küstenlinie  folgt,  dafs 
die  4  m  Tiefenlinie  sich  je  nach  der  Dichtigkeit  des 
Hindernisses  windet,  während  die  3  m  Tiefenlinie 
einer  ganz  neuen  Richtung  folgt,  welche  durch  die 
Gesamtheit  der  Reste  bedingt  ist.  Die  Richtung 
dieser  letzten  Linie  könnte  sogar  zu  Gunsten  der 
Theorie  Dr.  Courtets  sprechen,  der  in  diesen 
Resten  die  Überbleibsel  des  Scipionischen  Dammes 
sehen  will;  dagegen  spricht  aber  die  Erwägung, 
dafs  Dr.  Courtet  den  ganzen  südlichen  Teil  der 
schattierten  Strecke  in  der  Nähe  der  Küste  bei  seinen 
Untersuchungen  nicht  berücksichtigt  hat.« 

Besonders  eingehende  Lotungen  hat  Herr 
de  Roquefeuil  südlich  von  dem  Molenkopfe  45  vor- 
genommen wegen  der  Wichtigkeit,  welche  die  Er- 
gebnisse dieser  Untersuchungen  haben  mufsten;  es 
handelte  sich  darum,  zu  erkennen,  ob  dort  der 
Meeresboden  Unregelmäfsigkeiten  zeigte,  die  im 
Zusammenhange  mit  den  weiter  südlich  gelegenen 
Resten  stehen  könnten,  kurz,  ob  die  Existenz  einer 


Archaeologischer  Anzeiger  1899. 


Zu  Seite  7  ff. 


BAIE  DE  EL- KRAM 


Plan  leve  par  Mrde  ROQUEFEUIL.Enseigne  devaisseau 
Fevrier  1898- 


Die  Häfen  von  Karthago. 


Durchfahrt  im  Süden  des  Molenkopfes  nachweisbar 

war Er   hat   aber  keine  Spur  von 

Felsen,  Steinen  oder  Seepflanzen  gefunden.  Die 
einzige  Unregelmäfsigkeit,  die  er  auf  dem  Meeres- 
grunde hat  entdecken  können,  ist  eine  Bank  A  von 
höchstens  150m  Länge  und  50m  Breite,  die  in 
einer  durchschnittlichen  Tiefe  von  5  m  liegt.  Aber 
die  Höhe  dieser  Bank  ist  so  unbedeutend,  etwa 
0,10  in',  dafs  es  seiner  Meinung  nach  verfrüht  sein 
würde,  sich  über  ihren  archäologischen  Wert  auszu- 
sprechen. Man  könne  jedoch  sagen,  dafs  in  dieser 
Erhebung,  wenn  sie  auch  mit  feinem  Sande  bedeckt 
ist,  etwas  Widerstandsfähigeres  stecken  müsse ;  denn 
trotz  ihrer  unbedeutenden  Höhe  hat  ihre  Härte  eine 
Einebnung  verhindert  und  die  Linien  von  gleicher 
Wassertiefe  genötigt  sich  um  sie  herumzu- 
winden  

Im  Innern  der  Bucht  von  El  Kram  sind  keine 
Reste  von  Bauten  vorhanden;  nur  in  der  Nähe  des 
Landes,  100  m  unterhalb  des  Hauses  von  Si-Lagha, 
finden  sich  längs  der  Küste  Reste  von  Kais;  bei  R 
liegt  ein  Felsen. 

»Aus  allen  diesen  Beobachtungen  ergiebt  sich, 
dafs  Dr.  Courtets  Bericht  nur  einen  Teil  der  Reste 
im  Süden  von  El  Kram  umfafst.  Diese  bilden  in 
ihrer  Gesamtheit  ein  über  die  Mafsen  grofses  Bau- 
werk, dessen  Mittelpunkt  mehr  südlich  nach  Khered- 
dine  zu  liegen  würde;  aber  es  war  mir  unmöglich, 
seine  Richtung  und  seine  Art  zu  ermitteln,  trotzdem 
ich  dort  3500  Lotungen  vorgenommen  habe;  der- 
mafsen  ist  das  Chaos  dieser  Trümmer  unentwirrbar. 
Hier  ist  die  Zerstörung  vollständiger  als  in  dem 
»Falbeschen  Viereck«,  weil  hier  keine  behauenen 
Blöcke  vorhanden  sind,  die  seit  zwei  Jahrtausenden 
dem  unaufhörlichen  Andränge  der  Wogen  Trotz 
bieten;  denn  die  mit  Mörtel  verlegten  Bruch- 
steine sind  durch  die  Jahrhunderte  dauernde  zer- 
störende Thätigkeit  eines  an  dieser  Stelle  oft 
stürmischen  Meeres  gänzlich  zermalmt. 

Im  zweiten  Abschnitte  seines  Berichtes  erörtert 
Herr  de  Roquefeuil  die  Frage  der  Vollständigkeit 
und  Treue  des  Falbeschen  Planes  von  Kar- 
thago5.    Er    verhehlt    sich    keineswegs,    dafs    man 

4)  »Da  die  Lotungen,  welche  ihre  Existenz  fest- 
stellten, an  ein  und  demselben  Tage  vorgenommen 
wurden,  so  haben  sie  eine  relative  Genauigkeit. 
Selbst  angenommen,  dafs  ein  leichter  Irrtum  dabei 
untergelaufen  wäre,  so  würde  dieser  doch  nur  im 
Verhältnisse  zu  dem  Reste  des  Planes  in  Betracht 
kommen.« 

b)  Plan  du  Terrain  et  des  Ruines  de  Carthage, 
leve  et  dessine  en  i8ji  par  C.  T.  Falbe,  Capilaine  de 
Vaisseau  et  Consul  General  de  Dannemark.  Echelle 
a  1:  16,000  in  den  Recherches  sur  V emplacement  de 
Carthage.    Paris  iSjj. 


ihm  eine  derartige  Erörterung  als  Anmafsung  aus- 
legen könne;  aber  die  offenbaren  Irrtümer,  die  er 
in  den  ihm  vorliegenden  kleinen  Kopien  des 
Falbeschen  Planes  erkannt  hat,  haben  ihn  dazu  ge- 
nötigt. Und  wenn  er  sich  für  sein  Vorgehen  auf 
Falbes  eigene  Worte6  beruft,  so  kann  man  ihm  nur 
Recht  geben.  Dagegen  kann  man  es  vom  streng 
wissenschaftlichen  Standpunkte  nicht  gutheifsen,  dafs 
er  die  Vergleichung  zwischen  seinem  und  dem 
Falbeschen  Plane  auf  Grund  von  Kopien  vorge- 
nommen hat,  von  denen  er  selbst  sagt,  er  habe 
nicht  zwei  gefunden,  die  auf  denselben  Mafsstab 
vergröfsert,  sich  gedeckt  hätten7.  Wollte  er  eine 
solche  Vergleichung  vornehmen,  so  durfte  er  das 
doch  nur  auf  Grund  des  Originalplanes  oder  einer 
guten  photographischen  Wiedergabe  desselben. 
Eine  solche  hat  ihm  nun,  freilich  ohne  dafs  er  es 
wufste,  vorgelegen,  und  darum  hat  er  sie  nicht 
ausschliefslich  und  auch  nicht  in  erster  Linie  benutzt: 
Es  ist  dies  der  meiner  Studie:  »Die  Häfen  von 
Karthago«  beigegebene  Plan.  Dafs  dieser  Plan  un- 
bedingt den  Vorzug  vor  den  beiden  anderen  ver- 
dient, konnte  Herr  de  Roquefeuil  aus  der  letzten 
Anmerkung  (22)  auf  S.  332  meiner  Studie  ersehen, 
wo  ich  ausdrücklich  bemerke,  dafs  derselbe  »eine 
photographische  Reduktion  der  Südhälftc 
des  (seltenen)  Falbeschen  Originalplanes« 
ist.  Ich  füge  noch  hinzu,  dafs  ich  damals  absicht- 
lich, um  eine  möglichst  genaue  Reduktion  zu  er- 
halten ,  den  Falbeschen  Originalplan  für  meine 
Studie  von  dem  Kgl.  Oberphotographen  des  Grofsen 
Generalstabes,  Herrn  G.  Grebner,  habe  auf 
1  :  25,000  reduzieren  lassen,  und  diese  Reduktion 
ist  wiederum  durch  Photographie  auf  die  Zinkplatte 
übertragen  worden8.  Nun  ist  ja  der  Schaden  nicht 
allzugrofs  geworden,  da  Herr  de  Roquefeuil  neben 
den  Linien  des  vergröfserten  Tissotschen  Planes 
wenigstens  die  beiden  Linien,  welche  die  Punkte  41 
und  45  verbinden,  nach  der  Vergröfserung  meiner 
Reduktion  des  Falbeschen  Planes  eingetragen  hat: 
Man  braucht  sich  nur  die  in  der  -»Legende«  seines 
Planes  mit  »Jetee  de  Scipion  d 'apres  Falbe  et  Tissot«.  be- 


6)  »En  hasardant  aujourd' hui  une  eritique  des 
travaux  d'un  astronome  et  d'un  hydrographe  aussi 
habile  que  le  capitaine  Smith,  vion  prineipal  but  a  ete 
de  convaincre  le  monde  savant  du  besoin  urgent  de 
mieux  connattre  la  partie  de  la  cote  d ' Afrique  dont 
il  s'agit.«  a.  a.  O.  p.  63. 

J)  A.  a.  O.  p.  662. 

8)  Der  Plan  von  de  Sainte-Marie  ist,  wie  die 
Zeichnung  beweist,  nicht  auf  photographischem 
Wege  verkleinert  worden,  der  Plan  von  Ch.  Tissot 
hat  durch  die  Rücksicht  gelitten,  welche  T.  auf  die 
Messungen  von  A.  Daux  genommen  hat,  — 


IO 


Die  Häfen  von  Karthago. 


zeichneten  Linien  wegzudenken  und  das  «.Profil  de 
la  cote  d 'apres  Falbe«,  statt  aus  Tissot,  wie  Herr 
de  Roquefeuil  gethan,  aus  einer  Vergröfserung  des 
Falbeschen  Originalplanes  zu  entnehmen.  Diese 
Auseinandersetzung  war  notwendig,  damit  der  Leser 
die  Erörterung  des  Herrn  de  Roquefeuil,  zu  der 
ich  mich  jetzt  wende,  richtig  beurteilen  kann.  Er 
sagt  p.  660:  »Ich  habe  durch  verschiedene  Arten 
von  gebrochenen  Linien  auf  dem  beiliegenden 
Plane  das  Profil  der  Küste  nach  der  vergröfserten 
Skizze  Tissots  angegeben;  wenn  man  diese  Ver- 
gröfserung behufs  Vergleichung  auf  meinen  Plan 
legt,  so  zeigen  sich  Abweichungen,  die  zu  beträcht- 
lich sind,  als  dafs  man  sie  allein  der  Thätigkeit  der 
Zeit  zuschreiben  könnte.  Diese  Abweichnngen 
rühren  einmal  her  von  Irrtümern  in  den  Kopien  des 
Falbeschen  Planes  und  andererseits  von  Ungenauig- 
keiten,  die  sich  Falbe  bei  der  Aufnahme  des  Ori- 
ginalplanes hat  zu  schulden  kommen  lassen. 

1.  Irrtümer  in  den  Kopien  des  Falbe- 
schen Planes.  —  Falbe  hat  uns  ausdrücklich  die 
Genauigkeit  seiner  Beobachtungen  in  solchen  Worten 
bezeugt,  dafs  man  ihnen  es  nicht  schuld  geben 
kann,  wenn  die  beiden  Zeichnungen  der  Küstenlinie 
nicht  mit  einander  stimmen.  Daraus  ergiebt  sich 
mit  Sicherheit,  dafs  die  Kopien  nicht  so  treu  ge- 
wesen sind,  wie  sie  hätten  sein  können;  denn  sonst 
würde  die  Küste  von  El  Kram  seit  Falbes  Zeit 
30  m  vorgerückt  sein.  Ginge  die  Versandung  mit 
solcher  Geschwindigkeit  vor  sich,  so  würde  vor 
zweitausend  Jahren  die  Wassertiefe  dort  über  die 
Mafsen  grofs  gewesen  sein  und  die  Taenia  würde 
vielleicht  zur  Zeit  Karthagos  .  nicht  einmal  existiert 
haben;  die  »Eselsrücken«  (dos  <f äne),  auf  welche 
ich  in  meinem  ersten  Berichte  aufmerksam  gemacht 
habe,  würden  zu  Falbes  Zeiten  so  hervorgetreten 
sein,  dafs  sie  ihm  sicherlich  aufgefallen  wären, 
während  er  in  seinem  Plane  sie  nicht  einmal  ver- 
zeichnet. Wenn  man  ferner  die  Seekarte  von  1882 
auf  1  :  6250  vergröfsert  und  diese  Vergröfserung 
auf  den  beiliegenden  Plan  legt,  so  zeigt  sich 
keine  Spur  von  einer  jährlichen  Versandung  von 
0,40  m9,  die*  einem  Zurückweichen  des  Meeres  von 
30m  in  67  Jahren  entsprechen  würde.  Ein  Irrtum  des 
Tissotschen  Planes  ist  die  fehlerhafte  Orientierung 
des  Lazaretts,  und  ein  Mangel  dieses  Planes  ist  es, 
dass  Tissot  sich  hat  von  A.  Daux  beeinflussen 
lassen,  dessen  Messungen  insgesamt  vor  der  Kritik 
nicht  Stich  halten. 

Das  ganze  »Falbesche  Viereck«  ist  auf  Tissots 
Plan  zu  weit  nach  Osten  gerückt;  aber  hier  handelt 

9)  Ist  diese  Zahl  richtig,  oder  liegt  ein  Druck- 
fehler vor? 


es  sich  vielleicht  nur  um  Beobachtungsirrtümer,  die 
Falbe  verschuldet  hat,  wie  ich  weiter  unten  aus- 
einandersetzen werde 

Bei  der  Besprechung  der  Karte,  welche  sich 
auf  p.  127  des  Schriftchens  von  Dr.  Courtet  findet, 
sagt  Herr  O.  Meltzer  folgendes10:  »Allerdings  giebt 
die  beigefügte  Kartenskizze  ein  etwas  verschobenes 
Bild.  Die  Küste  an  der  Westseite  der  Bucht  von 
El  Kram  hat  eine  viel  mehr  ausgeprägte  Richtung 
nach  Südwesten  hin.  Im  Zusammenhange  damit 
wird  die  noch  zu  erhoffende  geodätische  Vermessung 
dem  Damme  voraussichtlich  eine  erheblich  weniger 
gekrümmte  Gestalt  geben,  und  dieser  dürfte  dann 
mit  der  südlichen  unter  Falbes  punktierten  Linien 
annähernd  zusammenfallen.«  Die  Karte  erweist, 
dafs  trotz  der  beobachteten  Irrtümer  diese  Hoffnung 
eitel  ist,  ebenso  sicher  ist  es  aber,  dafs  ein  Fehler 
in  der  Zeichnung  der  Küste  Herrn  Meltzer  auf  eine 
falsche  Fährte  gebracht  hat. 

Dr.  Oehler  seinerseits  trägt  die  Linien  41  —  45 
nördlicher  ein  als  Tissot;  ich  habe  sie  auf  der 
Karte  durch  gebrochene  Linien  wiedergegeben. 
Nach  ihrer  Lage  würde  es  scheinen,  als  ob  sie  eher 
etwas  mit  den  »Eselsrücken«  (dos  d' äne)  zu  thun 
hätten  als  mit  den  mehr  südlich  liegenden  Punkten 
P  und  N.  Und  doch  kann  auch  hier  ein  Fehler 
in  der  Pause  die  Untersuchungen  verfälschen  und 
den  dos  d' äne  eine  Bedeutung  geben,  die  sie  viel- 
leicht nicht  haben". 

Von  allen  Plänen,  die  ich  vergröfsert  habe, 
sind  nicht  zwei  gewesen,  die  sich  deckten.  Welchem 
sollte  ich  nun  den  Vorzug  geben  ?  Schliefslich 
können  die  Abweichungen  des  Tissotschen  Planes 
von  meiner  Karte  von  Irrtümern  herrühren,  die 
jeder  Vergröfserung  anhaften,  sie  können  auch  her- 
rühren von  eilig  gefertigten  Kopien,  die  eine  nach 
der  andern  kopiert  sind;  aber  das  sind  nur  sekun- 
däre Ursachen,  aus  denen  sich  nicht  erklären  läfst, 
wie  der  Unterschied  in  der  Länge  der  nördlichen 
Linie  41 — 45  mehr  als  70  m  betragen  kann;  eben- 
sowenig läfst  sich  aus  ihnen  die  Veränderung  im 
Laufe  der  Küstenlinie  bei  Punkt  44  und  die  fehler- 
hafte Lage  des  Punktes  45  erklären. 

2.  Ungenauigkeiten  in  dem  Falbeschen 
Plane.  —  Es  ist  sicher  ein  Urfehler  vorhanden, 
dessen  Ursache  ich  ausfindig  zu  machen  suchen 
werde:    Da  sind  gleich    zuerst    die  Schwierigkeiten 


10)  Zur  Topographie  des  punischen  Karthago 
(Jahrbücher  für  Klass.  Phil.  u.  Päd.  1897  Bd.  155) 
Nachtrag  zu  S.  296. 

u)  Vgl.  zu  dieser  Bemerkung  das,  was  ich 
oben  über  den  von  mir  beigegebenen  Plan  gesagt 
habe. 


Die  Häfen  von  Karthago. 


II 


zu  nennen,  auf  die  Falbe  bei  der  Aufnahme  des 
Geländes  gestofsen  ist  und  die  er  auf  p.  3  seiner 
Schrift  erzählt;  diese  haben  gewifs  nicht  dazu  bei- 
getragen, seine  Aufnahme  zu  verbessern;  wenn  er 
ferner  für  seinen  Plan  eine  Genauigkeit  bis  auf 
zehn  Schritte  in  Anspruch  nimmt,  so  halte  ich  das 
für  eine  Einbildung,  und  besonders  hier,  wo  die 
gemessene  Grundlinie  von  El  Kram  weit  entfernt 
ist;  denn  als  Beobachtungsinstrument  hat  er  nur  einen 
Sextanten  von  drei  Zoll  Radius  benutzt.  Hier  steckt 
vielleicht  eine  neue  Ursache  von  Irrtümern,  welche 
zusammen  mit  den  andern  dazu  beigetragen  hat, 
die  Ergebnisse  fehlerhaft  zu  machen.  Aber  die 
gröfsten  rühren  unstreitig  von  der  indirekten  Messung 
des  »Falbeschen  Vierecks :<  her. 

Falbe  hat  keine  Lotungen  vorgenommen.  Sein 
Schweigen  über  hydrographische  Beobachtungen 
sticht  seltsam  ab  von  der  Ausführlichkeit,  mit  der 
er  über  Einzelheiten  bei  seinen  topographischen 
Messungen  berichtet,  und  bringt  einen  unwillkürlich 
auf  den  Gedanken,  dafs  er  das  Viereck  durch  in- 
direkte Messungen  bestimmt  hat,  eine  Quelle  von 
Fehlern,  die  um  so  gröfser  sind,  als  die  zu  be- 
stimmenden Punkte  unter  Wasser  liegen  und  somit 
unsichtbar  sind.  Ferner  ist  es  in  der  Umgebung 
des  Punktes  44  nicht  leicht,  Küste  und  Trümmer 
auseinanderzuhalten;  je  nachdem  man  mehr  oder 
weniger  von  ihnen  zu  dem  natürlichen  Ufer  hin- 
zurechnet, erhält  man  ein  mehr  oder  weniger  aus- 
gedehntes Küstenprofil.  Dies  ist  die  Ursache,  der 
ohne  Zweifel  die  an  diesem  Punkte  festgestellte 
Abweichung  beider  Karten  von  einander  zuzu- 
schreiben ist. 

Endlich  scheint  es  mir  sicher,  dafs  Falbe  sich 
iu  der  Bestimmung  der  Linien  44 — 45  geirrt  hat; 
sicher  hat  er  sie  in  der  Weise  bestimmt,  dafs  er 
den  Punkt  44  mit  den  aus  dem  Wasser  hervor- 
ragenden Felsen  verband,  auf  welchen  sich  jetzt 
die  Marke  des  Geniekorps  befindet.  Diese  meine 
Ansicht  stützt  sich  auf  die  Neigung,  welche  die 
Linie  44 — 45  auf  seinem  Plan  hat;  sie  gründet  sich 
überdies  auf  die  Beschreibung,  welche  Falbe  a.  a.  O. 
p.  17  von  der  Mauer  45 — 46  giebt:  In  dieser 
macht  er  nur  aufmerksam  auf  Trümmer,  welche 
dicht  unter  der  Meeresoberfläche  liegen,  nicht  aber 
auf  Felsen,  die  über  dieselbe  hervorragen;  jene 
Trümmer  sind  dieselben,  welche  ich  in  meinem 
Berichte  vom  4.  November  1897  erwähnt  habe;  sie 
liegen  etwa  175  m  und  300  m  vom  Punkte  46 ,2. 
Auch  Dr.  Courtet  versichert  dasselbe;  er  sagt 
auf  p.   4    seines   Schriftchens:    »Die    äufsere   Linie 


12)  Vgl.  Archäolog.  Anzeiger  1898  S.   172. 


BC  13  ist  gerade  und  läuft  auf  die  Marke  des  Genie- 
korps zu;  aber  sie  endet  dort  nicht,  wie  die  alten  Pläne 
angeben,  sondern  läuft  noch  ungefähr  100  m  darüber 
hinaus«.  Dieser  Irrtum  Falbes  ist  sehr  wichtig 
für  die  Beurteilung  der  Genauigkeit  seiner  Karte, 
insbesondere  der  Frage,  ob  die  Einzeichnung  des 
Scipionischen  Dammes  auf  dem  Plane  von  1831 
glaubwürdig  ist. 

3.  Erörterung  über  den  Damm  des 
Scipio.  —  Es  scheint  in  der  That  zweifellos,  dafs 
Falbe,  indem  er  seinen  Molo  an  der  Stelle  endigen 
liefs,  wo  jetzt  die  genannte  Marke  steht,  die  weiter 
südlich  liegenden  Reste  als  das  Ostende  des 
Scipionischen  Dammes  angesehen  hat,  während 
diese  Reste  nichts  weiter  sind  als  die  Nase  des 
Molenkopfes  und  dessen  eigene  nach  Westen  um- 
gestürzten Trümmer.  Das  läfst  sich  daraus  folgern, 
dafs  die  Linien  41 — 45  auf  seinem  Plane  an  den 
Molo  stofsen;  es  erklärt  auch,  warum  diese  Linien 
bei  Falbe  so  lang  sind,  weil  sie  nämlich  einen  Teil 
des  genannten  Molenkopfes  mit  umfassen.  Und 
endlich  wird  es  durch  Tissot  selbst  bestätigt;  er 
sagt  in  seiner  Geographie  comparee  de  la  provitue 
Romaine  d' Afrique  p.  61 1 :  »ia  jetee  de  Scipion  mesure 
actuellement  qo  meires  a  V  ex  tri  mite  du  mole«. 
Auf  meinen  ausführlichen  Plane  des  »Falbeschen 
Vierecks«'4  kann  man  feststellen,  dafs  die  durch 
Tissot  angegebenen  Trümmer  dem  nicht  versandeten 
Teile  der  Mauer  44—45  entsprechen;  er  mifst  genau 
90  m  in  der  von  Tissot  angegebenen  Richtung. 
An  derselben  Stelle  seines  Werkes  fügt  T.  hinzu: 
■»Formte  de  blocs  enormes,  jetes  a  flot  perdu,  la  jetee 
de  Scipion  presente  une    largeur  de    160   metres,    au 

point  ou  eile  se  rattacke  a  la   Tcenia Quelques 

parties  de  cette  digite  sont  encore  a  fleur  d'eau«. 
Unter  diesen  an  der  Oberfläche  liegenden  Teilen 
des  Dammes  sind  offenbar  die  Mauerstücke  bei  P 
und  N  gemeint,  und  in  dieser  ganzen  Beschreibung 
mufs  man  die  Trümmer  in  der  Nähe  von  El  Kram 
erkennen,  welche  den  Anfang  des  Dammes  bilden, 
von  dem  in  dem  vorliegenden  Berichte  die  Rede 
ist.  Tissot  hat  im  Geiste  den  westlichen  Anfang 
des  Scipionischen  Dammes  mit  den  auf  meinem 
Plane  schattierten  Trümmern  identifiziert 

Man  kann  sich  aber  die  Frage  vorlegen,  welche 
Anzeichen  Falbe  dazu  bewogen  haben,  die  beiden 
äufsersten  Enden  des  Scipionischen  Dammes,  wie 
er  ihn  sich  dachte,  durch  eine  zusammenhängende 
Linie    zu    verbinden,    während    doch    diese    Stelle 


13)  Auf  dem  beiliegenden  Plane  des  Herrn  de 
Roquefeuil  ist  es  die  Linie  B— Borne  du  genie. 

u)  Vgl.  im  Archäolog.  Anzeiger  1898  den 
ersten  Plan  zu  S.   171- 


12 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     Januar. 


heutigentags  vollkommen  regelmäfsig  ist.  Erregt 
es  nicht  Erstaunen,  wenn  man  feststellt,  dafs  die 
beiden  äufsersten  Enden  dieses  Dammes  noch  so 
grofsartig  (in  einer  Breite  von  90  und  160  m)  er- 
halten sind,  die  Mitte  dieses  Werkes  dagegen  keine 
.Spur  hinterlassen  hat?  Kann  man  nicht  annehmen, 
dafs  Falbe,  bei  dem  Fehlen  von  hydrographischen 
Messungen,  ohne  berechtigten  Grund  durch  eine 
fortlaufende  Linie  zwei  Steinmassen  verbunden  habe, 
von  denen  er  willkürlich  annahm,  dafs  sie  zu  einem 
und  demselben  Bau  gehörten?  Es  ist  nämlich  zweifel- 
haft1 s,  ob  die  Tissotschen  Mafse  sich  mit  den  von 
Appian  überlieferten  vereinigen  lassen;  denn  dieser 
giebt  für  die  obere  Fläche  des  Dammes  eine  Breite 
von  24  Fufs  und  für  die  Basis  desselben  eine  Breite 
von  96  Fufs  an.« 

Herr  de  Roquefeuil  sucht  dann  noch  ausfindig 
zu  machen,  was  Tissot  dazu  bewogen  habe,  die  durch 
den  Falbeschen  Plan  gegebenen  Mafse  des  Dammes 
etwas  zu  verändern;  auf  dem  Tissotschen  Plane 
gemessen,  beträgt  nämlich  der  Abstandderpunktierten 
Linien  70  m  bei  Punkt  45  und  bedeutend  mehr  als 
160  m  nach  Punkt  41  zu.  Damit  schliefst  der 
Bericht;  was  noch  folgt,  ist  eine  Zusammenfassung 
der  Ergebnisse. 

Ich  habe  den  zweiten  Abschnitt  des  vorliegen- 
den Berichtes  absichtlich  in  solcher  Ausführlichkeit 
wiedergegeben,  weil  bis  jetzt  der  Falbesche  Plan 
in  jeder  Beziehung  für  ein  Muster  von  Genauigkeit 
galt;  aus  der  Kritik,  die  hier  ein  Fachmann  an  dem 
Werke  des  andern  auf  Grund  von  Thatsachen  geübt 
hat,  ergiebt  sich,  wie  nützlich  es  ist,  dafs  die 
Academie  des  Inscriptions  et  Belles-Lettres  sich  dazu 
entschlossen  hat,  einen  vollständigen  und  genauen 
Plan  von  Karthago  in  grofsem  Mafsstabe  her- 
zustellen. 

Grofs-Lichterfelde.  Raimund  Oehler. 


SITZUNGSBERICHTE 

DER  ARCHÄOLOG.  GESELLSCHAFT 

ZU  BERLIN. 

1899. 

JANUAR. 
Eingetreten  als  ordentliches  Mitglied  ist  Herr 
Verlagsbuchhändler  E.  Voll  er t.  Den  statutenmäfsi- 
gen  Kassenbericht  erstattet  der  Schatzmeister;  die 
Rechnungslegung  wird  von  den  Herren  Jacobsthal 
und  Sommerfeld  geprüft,  für  richtig  befunden  und 
dem  Schatzmeister  Entlastung  erteilt.  Auf  Antrag 
des    Herrn    Diels    wird    der    vorjährige,    aus    den 

15)  Mehr   als  zweifelhaft! 


Herren  R.  Schöne,  Conze,  Kekule  von  Stra- 
donitz  und  Trendelenburg  bestehende  Vorstand 
durch  Zuruf  wiedergewählt. 

Herr  Winnefeld  reicht  im  Auftrage  des  Herrn 
Dr.  Wiegand  grofse  Photographien  einer  in  Kon- 
stantinopel befindlichen  Marmorstatue  herum,  die 
darin  eine  Porträtstatue  Alexanders  d.  G.  mit  dem 
Schwerte  erkennen  lassen1. 

Herr  von  Luschan  spricht  unter  Vorlegung 
zahlreicher  Modelle    über    den  homerischen  Bogen. 

Die  auf  A  105 — 11 1  fufsende  Vorstellung,  dafs 
der  antike  Bogen  aus  zwei  in  der  Mitte  vereinigten 
Ägagra-Hörnern  bestand,  ist  technisch  unmöglich2. 
Derartige  Bogen  würden  sich  zur  Not  herstellen 
lassen,  würden  aber  nur  mit  kräftigen  Maschinen, 
niemals  von  Menschen  zu  spannen  sein.  Einfache 
Bogen,  aus  einem  an  den  Enden  verjüngten  Holzstab 
bestehend,  wie  sie  heut  in  Afrika  und  in  der  Südsee 
fast  allein  vorkommen,  waren  bei  den  alten  Ägyptern 
in  allgemeinem  Gebrauch  und,  wie  antike  Dar- 
stellungen zeigen,  wenigstens  vereinzelt  auch  bei 
anderen  Mittelmeer-Völkern. 

Hingegen  ist  für  Vorderasien  schon  in  sehr 
alter  Zeit  ein  Bogen  nachgewiesen,  der  aus  Hörn, 
Holz  und  Sehnensubstanz  zusammengesetzt  war; 
die  Berliner  ägyptische  Sammlung  besitzt  einen 
solchen  Bogen  aus  dem  15.  vorchr.  Jahrh.3,  Balfour 
in  Oxford  einen  aus  dem  7.,  beide  in  Ägypten  ge- 
funden, aber  in  Vorderasien  gemacht.  Aus  den 
alten  Texten,  aus  Skulpturen  und  Vasenbildern  geht 
hervor,  dafs  überhaupt  der  antike  Bogen,  soweit  er 
nicht  gleich  dem  ägyptischen  aus  einem  einfachen 
Holzstabe  bestand,  stets  in  der  Art  dieser  beiden 
uns  durch  günstige  klimatische  Verhältnisse  in 
Ägypten  erhaltenen  Stücke  zusammengesetzt  war. 
Genau  gleichartige  Bogen  haben  sich  nun  —  wie 
das  bei  der  auch  anthropologisch  gesicherten 
Kontinuität  der  Bevölkerung  gar  nicht  zu  verwundern 
ist  —  vielfach  bis  auf  den  heutigen  Tag  in  Vorder- 
asien erhalten,  und  besonders  der  Bogen,  der  noch 
im  vorigen  Jahrhundert  in  Turkestan  im  allgemeinen 
Gebrauche  war,  kann  als  ein  fast  vollständig  ge- 
treues Faksimile  des  Homerischen  Bogens  gelten. 
Ebenso  sind  die  bekannten  antiken  Darstellungen 
des  skythischen  Bogens,  gleichwie  die  Texte,  die 
sich  auf  das  Aufbringen  der  Schnur  beziehen,  nur 
verständlich,    wenn   man  den  modernen  Turkestän- 


')  Siehe  Jahrbuch  XIV  (1899)   S.   1  ff.    Taf.   1. 

2)  Vergl.  v.  Luschan,  Über  den  antiken  Bogen,  in 
der  Festschrift  für  O.  Benndorf,  Wien  1898,  S.  189  ff. 

3)  v.  Luschan,  Über  einen  zusammengesetzten 
Bogen  aus  der  Zeit  Rhamses  II,  Zeitschr.  f.  Ethno- 
logie XXV,   1898. 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     Januar. 


13 


Bogen  kennt.  Nur  die  Stelle  A  105  ff.  scheint  sich 
mit  dieser  Auffassung  nicht  zu  vertragen  —  ob  der 
Text  verderbt  ist,  oder  anders  verstanden  werden 
mufs,  als  dies  gewöhnlich  geschieht,  mufs  der  Vor- 
tragende anderen  zu  entscheiden  überlassen;  nur  dafs 
der  Dichter  aus  blofser  Unkenntnis  des  Sachverhaltes 
den  Bogen  aus  wirklichen  ganzen  Hörnern  bestehen 
läfst,  erscheint  bei  der  Treue,  mit  der  sonst  bei 
Homer  die  Realien  geschildert  sind,  kaum  an- 
nehmbar. 

Ein  so  überaus  kräftiger  Bogen,  wie  der  vorder- 
asiatische, erfordert  aber  fast  mit  Notwendigkeit 
eine  besondere  Vorrichtung,  um  die  spannenden 
Finger  vor  Verletzung  durch  die  Schnur  zu  schützen, 
während  andererseits  ein  besonderer  Schutz  der 
Bogenhand  gegen  den  Rückprall  der  Schnur  gerade 
bei  dieser  Bogenform  in  Folge  der  sehr  starken 
Krümmung  überflüssig  ist.  Aber  auch  Spann- 
vorrichtungen für  die  Pfeilhand  scheinen  in  der 
alten  Litteratur  nicht  erwähnt  und  bisher  überhaupt 
für  die  antike  Welt  völlig  unbekannt  geblieben  zu 
sein;  gleichwohl  waren  sie  vorhanden.  Wir  finden 
sie  mehrfach  mit  dem  übrigen  Schiefszeug  des 
Herakles  auf  Vasenbildern  dargestellt  und  ganz 
besonders  deutlich  und  einwandfrei  auch  auf  einem 
Relief  aus  Sendschirli,  das  in  Taf.  X  der  oben  er- 
wähnten Festschrift  für  O.  Benndorf  abgebildet  ist. 
Sie  bestehen  aus  drei  ledernen  Hüllen  für  die  drei 
mittleren  Finger  und  gleichen  vollkommen  den 
ledernen  Fingerlingen,  die  noch  heute  in  England, 
Belgien,  und  wo  sonst  noch  in  Europa  das  Bogen- 
schiefsen  als  Sport  betrieben  wird,  in  Gebrauch 
sind  und  in  allen  Magazinen  für  Sport-Ausrüstung 
verkauft  werden.  Es  folgt  daraus  mit  zwingender 
Notwendigkeit,  dafs  die  alten  Vorderasiaten  beim 
Schiefsen  die  Schnur,  genau  wie  das  heute  in 
England  Mode  ist,  mit  den  drei  mittleren  Fingern 
gespannt  und  den  Pfeil  zwischen  Index  und  Mittel- 
finger gehalten  haben,  während  später  in  Persien, 
ebenso  wie  in  China,  bei  ganz  ähnlichen  Bogen  die 
Schnur  mit  dem  Daumen  gespannt  wurde,  was 
natürlich  die  Fingerkapseln  entbehrlich  und  ihren 
Ersatz  durch  einen  Spannring  auf  dem  Daumen 
der  Pfeilhand  erforderlich  macht. 

Herr.Diels  hält  dagegen  an  der  üblichen  Auf- 
fassung fest,  dafs  der  Bogen  des  Pandaros  aus 
wirklichen  durch  ein  elastisches  Querholz  ver- 
bundenen Hörnern  zusammengesetzt  gewesen  sei, 
da  sich  sonst  der  Ausdruck  x^pa;  für  Bogen  im 
Griechischen  nicht  erklären  lasse.  Der  skythische 
Bogen  habe  ein  £  förmige  Gestalt  gehabt,  wie  aus 
Agathon  u.  A.  sich  ergebe. 

Sodann   legte    derselbe    ein  Modell  der  home- 


rischen Thüre  vor,  das  ein  Schüler  des  Direktors 
Dr.  Grosse  in  Königsberg  angefertigt  hat.  Es  stellt 
die    von  dem  Vortragenden   im  Parmenides  S.   135 


Riemen  z.  Schliefsen. 


Ansicht  von  innen. 

angegebene  Konstruktion  dar,  mit  einer  von  Prof. 
Dr.  Brinkmann  in  Königsberg  erdachten  Ver- 
besserung, die  in  einer  Verdreifachung  des  auf  den 
Riegel  aufgesetzten  dreieckigen  Klötzchens  besteht, 
so  dafs  der  Riegel,  dreimal  vom  Schlüssel  zuriick- 
gestofsen,  eine  dreimal  längere  Bahn  durchlaufen 
und  somit  fester  über  die  andere  Thüre  über- 
greifen kann. 

An  diese  Ausführungen  schliefst  sich  eine  leb- 
hafte Aussprache,  an  der  sich  aufser  den  eben- 
genannten noch  die  Herren  von  Wilamowitz- 
Möllendorff,  Winter,  R.  Schöne  und  Dahm 
beteiligen. 

Zum  Schlufs  berichtet  Herr  Universitäts-Pro- 
fessor Wilhelm  Gurlitt  aus  Graz,  der  als  Gast 
zugegen  ist,  über  Ausgrabungen  in  der  Flur  des 
Dorfes  Unter-Haidin  bei  Pettau  in  Steiermark,  der 
Stätte  der  colonia  Ulpia  Traiana  Paetovio.  Längere 
Zeit  hindurch  ausgeführte  Ausgrabungen  in  dem 
Gräberfeld  der  römischen  Stadt,  bei  denen  über 
2000  Gräber  aufgedeckt  worden  waren,  hatten  er- 
wiesen, dafs  die  antike  Stadt  auf  dem  rechten  Ufer 
der  Drau,  gegenüber  der  modernen  Stadt  Pettau 
gelegen  hat,  eben  auf  den  Fluren  der  Dörfer  Unter- 
Haidin  und  Ober-Rann.  Auch  war  schon  im  Jahre 
1895  in  Unter-Haidin  ein  Heiligtum  der  Nutrices 
Augustae,  von  Sklaven  der  kaiserlichen  Zoll- 
verwaltung errichtet,  vom  Vortragenden  gefunden 
worden.  Nachdem  nun  das  k.  k.  österreichische 
Ministerium  für  Kultus  und  Unterricht  eine  Sub- 
vention von  1000  fl.  für  die  Durchführung  metho- 
discher Ausgrabungen  bewilligt  hatte,  konnte  am 
5.  Oktober  mit  den  Arbeiten  begonnen  werden. 
Ausgehend  von  der  Fundstelle  einer  dem  Volcanus 
geweihten    Ära,    der    vom    viats   Fortunae  a  templo 


H 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     Januar.      Februar.     März. 


Fortunae  ad  horrea  errichtet  war,  fand  der  Vor- 
tragende am  12.  Oktober  das  Pflaster  eben  dieses 
vicus  Fortunae  und  an  demselben  und  den  folgenden 
Tagen  ein  wohlerhaltenes  Heiligtum  des  Mithras. 
Leider  mufsten  die  Ausgrabungen  wegen  der  Ungunst 
des  Wetters  aufgegeben  werden,  ehe  das  ganze 
spelaeum  aufgedeckt  werden  konnte.  Bisher  haben 
sich  gefunden  4  Altäre,  geweiht  dem  Dens  invictus 
Mithra,  der  pelra  genitrix  und  dem  Transites  dei, 
und  2  Rundskulpturen:  des*  Mithras,  aus  dem  Fels 
geboren,  geweiht  der  naturae  dei,  und  des  stier- 
tragenden Gottes,  geweiht  dem  Transiius  dei.  Die 
Weihenden  sind  sämtlich  Sklaven  der  conductores 
publici  Illyrici,  und  läfst  sich  die  Erbauung  des 
Heiligtums  auf  rund  140  n.  Chr.  festsetzen.  Die 
Ausgrabungen  werden  im  Frühjahr  dieses  Jahres 
fortgesetzt  werden,  ausführliche  Berichte  in  den 
Jahresheften  des  k.  k.  Österreich,  archäologischen 
Instituts  erscheinen. 

FEBRUAR. 

Der  Vorsitzende  teilte  mit,  dafs  die  Herren  Ober- 
lehrer Dr.  Gerhard  Schultz  und  Rechtsanwalt 
Scheff  als  ordentliche  Mitglieder  eingetreten  sind. 

An  die  Vorlage  neu  erschienener  Schriften 
schlofs  Herr  Kekule  von  Stradonitz  das  Werk 
von  Henri  Omont  Dessins  des  seulptnres  du  Parthenon 
attribues  a  J.  Carrey  (Paris  1898)  und  berichtete 
kurz  über  Omont's  Untersuchungen,  welche  Carrey's 
Urheberschaft  als  nicht  sicher  bezeugt  und  ganz 
zweifelhaft  nachweisen. 

Freiherr  Hiller  von  Gaertringen  legte  die 
fertigen  Reproduktionen  der  Kartenblätter  von  Thera 
vor,  welche  Herr  Landmesser  P.  Wilski  im  Jahre 
1896  aufgenommen  hat.  Es  ist  eine  Aufnahme  des 
südöstlichen  Teiles  der  Insel  im  Mafsstabe  von 
1  :  10000,  ein  Plan  des  Stadtberges  in  1  :  1000,  die 
durch  ihre  Felsinschriften  besonders  merkwürdige 
Umgebung  des  Tempels  des  Apollon  Karneios  in 
1  :  500,  und  ein  Stück  aus  der  Nekropolis  mit 
interessanten  Felsgräbern  in  I  :  200.  Es  wurde  kurz 
darauf  hingewiesen,  dafs  für  eine  Aufgabe  dieser  Art 
das  hier  angewandte  tachymetrische  Verfahren  recht 
am  Platze  sei,  durch  welches  es  ermöglicht  werde, 
die  einzelnen  Geländeabschnitte  je  nach  dem  Grade 
ihrer  Wichtigkeit  für  den  Aufnehmenden  mit 
gröfserem  oder  geringerem  Eingehen  auf  die  Details 
zu  behandeln. 

Herr  H.  Schmidt  sprach  über  die  Syntax  der 
geometrischen  Ornamentik.  Nach  einer  Einleitung 
über  die  Geschichte  der  Frage  suchte  er  die  Syntax 
der  geometrischen  Gefäfsdekoration  aus  der  Zeit  der 
Dipylonkultur    in    ihre     constanten    Grundelemente 


aufzulösen,  verfolgte  diese  durch  die  mykenische 
Vasenmalerei  hindurch  bis  in  die  vormykenische 
Keramik  von  Troja  zurück,  die  mit  der  monochromen 
Technik  die  Tiefornamentik  verbindet.  Hier  löst 
sich  nun  das  festgeschlossene  System  der  Felder- 
verzierung auf  der  Schulterfläche  in  lose  hängende 
Vertikalbänder  auf,  die  ihrerseits  aus  stilisierten  Hais- 
und Brustschmuckmotiven  zu  erklären  sind.  Die 
Übertragung  derselben  vermittelt  die  Ausgestaltung 
der  Gesichtsvase  oder  besser  der  menschengestaltigen 
Vase,  der  die  Gefäfse  auch  ihren  einfachsten 
plastischen  Schmuck,  die  Zierbuckeln  oder  Warzen, 
zu  verdanken  haben.  So  finden  sich  in  der  Insel- 
kultur auch  für  die  Geschichte  der  Ornamentik  be- 
stimmte Bindeglieder  zwischen  Troja  und  Mykenä. 
Ausführlicher  wird  der  Vortragende  das  Thema  mit 
zahlreichen  Abbildungen  an  anderem  Orte  be- 
handeln. 

Herr  U.  v.  Wilamowitz  sprach  über  die  s.  g. 
Carmina  figurata  in  der  griechischen  Anthologie  und 
führte  aus,  dafs  sie  nicht  in  einer  Laune  des  Dichters, 
sondern  in  dem  Räume,  der  an  den  geweihten 
Gegenständen  für  die  Inschrift  zur  Verfügung  stand, 
ihre  Erklärung  fänden.  Der  Vortrag  wird  im  Jahr- 
buche erscheinen. 

Herr  Conze  legte  zum  Schlüsse  die  Abdrücke 
dreier  vertieft  geschnittener  Steine  hellenistisch- 
römischer   Zeit  vor: 


1  2  3 

1.  Berliner  Museen  n.  8579.  2.  Conze,  Reise 
auf  den  Inseln  des  thrakischen  Meeres  S.  84.  Taf.  XX, 
I3-  3.  Jüngst  in  Pergamon  erworben.  Alle  drei  Male 
wiederholen  sich  zu  oberst  Maus  (1.  an  einem  Zweige 
nagend.  3.  zwei  aufrecht  sitzende,  anscheinend 
musicirende  Mäuse),  inmitten  Schale,  zu  unterst  Del- 
phin, während  Nebenzeichen  zu  Seiten  auf  1  fehlen, 
auf  2  als  Mohnkopf  und  Ähre,  auf  3  als  Fisch  und 
Languste  (Palinurus  vulgaris)  erscheinen.  Den  den 
übereinstimmenden  Abzeichen  zu  Grunde  liegenden 
Gedanken  oder  Anlafs  zu  finden,  werde  schwerlich 
möglich  sein. 

MÄRZ. 
Der  stellvertretende  Vorsitzende  legt,  mit  er- 
läuternden Worten  über  die  Sachlage,  zur  Kenntnis- 
nahme der  Gesellschaft  ein  Schreiben  des  Herrn 
Friedrich  Hauser  aus  Stuttgart  4.  Febr.  d.  J.  vor, 
welches  dem  Vorsitzenden  Abwesenheits  halber  erst 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     März. 


15 


am  13.  Februar  zu  Händen  gelangt  sei.  Da  das 
Schreiben  sich  mit  Beschwerden  an  erster  Stelle 
gegen  das  Vorstandsmitglied  Herrn  Trendelenburg 
richtet,  so  sei  es  diesem  zuerst  mitgetheilt  worden. 
Herr  Trendelenburg   erklärt  darauf  Folgendes: 

1.  »Herr  Dr.  Hauser  beschwert  sich  darüber, 
dafs  die  Fassung  des  veröffentlichten  Berichtes  über 
die  Sitzung  vom  November  v.  J.  nicht  in  jedem 
Ausdrucke  mit  dem  in  der  Gesellschaft  Vorgetragenen 
übereinstimme.  Die  Berichte  der  Gesellschaft  sind 
keine  stenographischen  Niederschriften.  Von  dem 
Vortragenden  selbst  meist  nachträglich  abgefafsf 
wollen  sie  den  Inhalt  skizzieren,  nicht  die  Form 
fixieren.  So  entspricht  auch  mein  Bericht  sachlich 
dem,  was  ich  gesagt  habe,  für  die  einzelnen  Aus- 
drücke ist  er  nicht  verbindlich  und  kann  es  nicht 
sein,  da  auch  meinem  Vortrage  keine  schriftlichen 
Aufzeichnungen  zu  Grunde  lagen.« 

2.  »Herr  Hauser  wirft  mir  vor,  aus  dem  Schweigen 
der  Anwesenden  meinen  Ausführungen  gegenüber 
fälschlich  den  Schlufs  auf  Zustimmung  gezogen  zu 
haben.  In  diesem  Punkte  kann  ich  mich  von  einer 
Übereilung  nicht  freisprechen.  Denn  das  Schweigen 
war,  wie  ich  nachträglich  belehrt  worden  bin,  auch 
in  diesem  besonderen  Falle  nicht  im  Sinne  all- 
gemeiner Zustimmung  aufzufassen.  Hiermit  entfällt 
zugleich  die  Vorstellung,  als  ob  die  Gesellschaft 
sich  jemals,  wie  der  bildliehe  Ausdruck  gefallen  ist, 
als  einen  Gerichtshof  über  wissenschaftliche  Meinungs- 
verschiedenheiten betrachtet  hätte.« 

3.  »Herr  Hauser  fühlt  sich  durch  die  Bemänge- 
lung seines  Taktes  im  Schlufsabschnitt  des  Berichtes 
beleidigt.  Mir  lag  nichts  ferner,  als  einen  wissen- 
schaftlichen Gegner  zu  beleidigen.  Aber  ich  wufste 
den  mir  gemachten  Vorwurf  der  Interpolation,  d.  h. 
einer  dolosen  Ergänzung,  nicht  milder  zu  charak- 
terisieren. Nunmehr  erklärt  Herr  Hauser  auf  S.  4 
seiner  Eingabe,  dafs  er  Dolus  bei  mir  nicht  an- 
genommen habe.  Hiernach  stehe  ich  nicht  an,  auch 
meinerseits  den  Vorwurf  des  Mangels  an  Takt 
zurückzunehmen.« 

Diese  Erklärung  soll  zu  Protokoll  genommen  und 
Herrn  Hauser  mitgetheilt  werden,  womit  die  Gesell- 
schaft die  Angelegenheit  als  für  sie  erledigt  ansieht. 


Die  Reihe  der  Vorträge  eröffnet  Herr  O eh ler 
mit  einem  Bericht  über  die  neueren  Vermessungen 
im  Golfe  von  Tunis.     Siehe  oben  S.  7  ff. 

Sodann  sprach  Herr  C  o  n  z  e  über  die  antiquarisch- 
topographischen Forschungen  des  Herrn  Weber 
in  Smyrna  in  der  Umgegend  dieser  Stadt,  wo 
noch  so  viel  zu  thun  sei. 


Herr  Weber  hat,  wie  jüngst  bei  Laodicea  am 
Lykos,  so  jetzt  bei  Smyrna  eine  antike  Druck- 
Wasserleitung,  wie  die  von  Pergamon,  nach- 
gewiesen. Seine  Arbeit  darüber  ist  soeben  im  Drucke 
für  das  Jahrbuch  des  archäologischen  Instituts 
Band  XIV.  Die  Tafeln  wurden  vorgelegt,  aufser- 
dem  eine  Photographie  und  von  Herrn  Weber  her- 
rührende Anfnahme  eines  ansehnlichen  Stücks  der 
hellenistischen  Stadtmauer  der  Unterstadt 
Smyrna,  in  der  Nähe  der  armenischen  Kirche; 
die  Quadern  tragen  dieselben  Werkzeichen,  der- 
gleichen schon  Pococke  und  Arundell  erwähnen. 

Besonders  verweilte  der  Vortragende  bei  einer 
Besichtigung  von  Alt-Smyrna,  welche  er  am 
20.  November  v.  J.  unter  Führung  des  Herrn  Weber 
vorgenommen  hatte.  Über  die  Lage  des  alten 
Smyrna  herrsche  in  so  weit  jetzt  keine  Meinungs- 
verschiedenheit, als  alle  neueren  Forscher  die  Gegend 
im  Nordosten  des  Golfs,  unweit  der  Schiffsstation 
Petrota  dafür  in  Anspruch  nähmen.  Dort  würden 
auf  die  alte  Stadt  bezogen  die  augenfälligen  Über- 
reste des  sog.  Tantalosgrabes  mit  der  anschliefsen- 
den  ausgedehnten  Tumulus-Nekropole,  sodann  die 
erheblich  weiter  aufwärts  gelegene,  in  ihren  Mauer- 
resten ansehnliche,  aber  wenig  ausgedehnte  Be- 
festigung, ferner  die  westlich  abwärts  davon  be- 
findliche, von  G.  Hirschfeld  in  Curtius'  »Beiträgen« 
behandelte  sog.  Felswarte,  und  endlich  die  ganz 
abwärts  gelegenen,  in  mehreren  Publikationen  als 
bei  einem  Tschiftlik  »Hadji-Moudjor«  befindlich 
bezeichneten  zwei  Anhöhen ,  eine  Hügelzunge  und 
eine  inselartige  Erhebung,  welche  einst  vom  Meere 
bespült  gewesen  sein  müssen.  Der  Vortragende 
glaubt  in  Übereinstimmung  namentlich  mit  Prokesch- 
Osten,  der,  wie  er  von  Herrn  Weber,  so  von  dem 
trefflichen  Beobachter  Fauvel  geführt  wurde,  diese 
letzteren  Anhöhen  und  zwar  hauptsächlich  die  Hügel- 
zunge, als  den  eigentlichen  Stadtplatz  von  Alt-Smyrna 
ansehen  zu  müssen. 

Hier  sei  jüngst  das  Terrain  von  starken  modernen 
Umänderungen  betroffen  worden.  Auf  der  Hügel- 
zunge  sei  eine  Villenkolonie,  Bariakli  oder  offiziell 
Hamidie  genannt,  entstanden,  auch  längs  der  Eisen- 
bahn sei  die  eine  Seite  des  Hügels  stark  angeschnitten. 
Die  Gesammtgestalt  der  Anhöhe  sei  aber  unverwischt 
geblieben,  so  recht  in  typischer  Form  eines  alt- 
griechischen Stadtplatzes,  zumal  wenn  man  sich  das 
einst  heranreichende  Meer  hinzudenke.  Von  der 
alten  Stadtmauer,  welche  Fauvel-Prokesch  in  den 
zwanziger  Jahren  noch  weit  deutlicher  verfolgen 
konnten,  habe  ihm  Herr  Weber  ein  lang  verlaufen- 
des Stück  gegen  den  Sattel  hin  gezeigt,  welcher 
die   Hügelzunge    mit    dem    nordwärts   ansteigenden 


\6 


Erwerbungen  der  Antikensammlungen  in  Deutschland. 


Gebirge  verbindet.  Dort  hinauf  kommt  man  zu  der 
Tumulus-Nekropolis.  Über  diese  bis  zur  Befestigung 
auf  der  Höhe  habe  man  von  dem  Stadtplatze  Bariakli 
ab  etwa  anderthalb  Stunden  zu  gehen,  ohne  dafs, 
namentlich  von  Texier,  was  schon  Andere  wider- 
legten, angenommene,  zwischenliegende  antike  Be- 
festigungsmauern vorhanden  wären.  Danach  sei 
es  unzulässig  die  obere  Befestigung  einfach  als 
Akropolis  von  Alt-Smyrna  anzusehen.  Ihre  Bedeutung 
müsse,  ebenso  wie  die  dreier  anderer  benachbarter, 
von  Weber  und  Ramsay  nachgewiesener  und  be- 
sprochener Paläokastra,  anders  erklärt  werden. 

Für  die  sogenannte  Felswarte  lehnte  der  Vor- 
tragende sowohl  diesen  Namen,  als  auch  die  von 
Szanto  in  den  Athenischen  Mittheilungen  des  In- 
stituts (XVI,  S.  244  fr.)  vorgeschlagene  Deutung  der 
rechteckigen  Eintiefung  im  Felsen  als  einer  Opfer- 
grube ab.  Es  sei  ein  Grab,  dem  die  ganze  Be- 
arbeitung des  Felsbodens  umher  zugehöre. 

Endlich  sprach  Herr  Pernice  unter  Vorlage 
zahlreicher  Abbildungen  über  die  Kothon  genannten 
Gefäfse  und  erklärte  sie  als  Räuchergefäfse.  Der 
Vortrag  wird  im  Jahrbuche  des  Instituts  erscheinen. 

Herr  von  Fritze  erklärte  die  von  Herrn 
Pernice  vorgeschlagene  Deutung  der  besprochenen 
Geräthe  als  Räuchergefäfse  für  überzeugend.  Sie 
gewinne  dadurch  noch  an  Werth,  dafs  sich  nun 
eine  empfindliche  Lücke  ausfüllen  lasse.  Die  Ein- 
führung des  Weihrauchs  in  Griechenland  fand,  wie 
Redner  nachgewiesen  zu  haben  glaube',  etwa 
zwischen  650  und  550  v.  Chr.  statt  und  doch  waren 
bisher  auf  griechischen  Monumenten  erst  in  der 
streng  rothfigurigen  Malerei  Räuchergefäfse  nach- 
weisbar und  zwar  zunächst  nur  solche  aus  Metall 
mit  hohem  Stil,  vielfach  in  reicher  Ausstattung. 
Nicht  nur  im  Cultus,  sondern  auch  im  Privatleben 
insbesondere  beim  Symposion  waren  aber  Räuche- 
rungen schon  im  6.  Jahrhundert  v.  Chr.  durchaus 
üblich,  wie  u.  a.  die  schöne  Elegie  des  Xenophanes 
darthut.  Die  neue  Entdeckung  giebt  uns  eine  Reihe 
von  Thongefäfsen  des  6.  und  5.  Jahrh.,  die  unzweifel- 
haft zum  Räuchern  dienten  und  durch  ihr  billigeres 
Material  wohl  geeignet  waren,  im  Privatgebrauch 
verwendet  zu  werden.  Und  diesem  wesentlich  ist 
wohl  die  neue  Serie  zuzuschreiben,  während  im 
officiellen  Culte  gewöhnlich  die  kostbareren  grofsen 
Thymiaterien  aus  Metall  im  Gebrauch  waren,  deren 
Urform  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  gleichzeitig 
mit  den  Weihrauchharzen  aus  dem  Orient  herüber- 
genommen wurde. 

Ferner  wird    eine   bereits  gewonnene  Kenntnis 


l)  Die  Rauchopfer  b.  d.  Griechen.     S.  26  ff. 


nun  in  gröfserem  Umfange  bestätigt.  Im  Frauen- 
gemach spielte  der  Weihrauch  ebenso  wie  beim 
Symposion  der  Männer  eine  Rolle.  Das  liefs  sich 
schon  früher  durch  verschiedene  Beispiele  belegen. 
Ihre  Zahl  wird  jetzt  aber  in  ungeahnter  Weise  ge- 
steigert. Die  jüngere  Gruppe  der  Thonthymiaterien, 
welche  "«war  nicht  mehr  in  der  archaischen  Dreifufs- 
form  gebildet  sind,  sich  in  ihrem  Grundschema 
dieser  Serie  aber  deutlich  anschliefsen,  kommt  sehr 
häufig  auf  Darstellungen  des  Frauengemaches  vor 
und  wurde  bisher   unrichtig    als  Salbgefäfs  erklärt. 

Einmal  erscheint  nach  Mittheilung  des  Herrn 
Pernice  dasselbe  Geräth  in  der  Hand  einer  am 
Grabe  stehenden  Frau  und  zwar  auf  einer  Lekythos. 
Es  ist  festzustellen,  ob  sich  diesem  einen  Beispiele 
andere  anreihen  lassen.  In  seiner  Vereinzelung 
würde  es  nicht  ausreichen,  um  Weihrauchopfer  am 
Grabe  wahrscheinlich  zu  machen,  die  sonst  weder 
in  der  Litteratur  noch  durch  Monumente  für  diese 
frühe  Zeit  nachweisbar  waren.  Wenn  zwei  Exemplare 
der  älteren  Form  in  einem  Frauengrabe  gefunden 
sind,  sagt  dies  nichts  anderes,  als  dafs  der  Toten 
Gebrauchgegenstände  des  Lebens,  wie  Schmuck, 
Spiegel,  Salbfläschchen  u.  s.  w.  mitgegeben  wurden. 

Dafs  thönerne  Thymiaterien  auch  für  die  ältere 
Zeit  anzunehmen  waren,  konnte  man  erwarten,  da 
Redner  solche  für  Eleusis  aus  einer  späten  Periode 
nachgewiesen  hat.  ('Etpr^Epls  äpyatoX.  1897,  S.  163fr.), 
ein  Nachweis,  den  Herrn  O.  Rubensohn's  Wieder- 
spruch nicht  widerlegt  haben  dürfte.  Die  hübsche 
Entdeckung  von  Herrn  Pernice  hat  jene  Erwartung 
erfüllt. 


ERWERBUNGEN 
DER   ANTIKENSAMMLUNGEN   IN 

DEUTSCHLAND. 
I.  Die  Westdeutschen  Altertums- 
sammlungen. 
METZ,  Altertumsmuseum  der  Stadt  (Keune). 
Auf  der  Höhe  des  Waldes  Neu -Scheuern  (Neuve 
Grange)  im  Kanton  Lörchingen  wurde  ein  gröfseres 
Gräberfeld  entdeckt,  welches  ausschliefslich Brand- 
gräber (Thon-  und  Glasgefäfse,  meist  schlechte 
Sigillata,  bisweilen  aber  auch  bessere,  eine  emaillirte 
kreisrunde  Brosche,  Löffelchen  u.  dgl.)  enthielt.  Da- 
bei lagen  zwei  bärtige  Köpfe  aus  Stein  von  Grab- 
reliefs, verschiedene  andere  Steine  und  ein  Grabstein 
mit  einem  Giebelfeld.  Unter  dem  Giebel  des  letzteren 
befinden  sich  drei  männliche  Büsten ,  mit  langem, 
der  Haartracht  von  Frauen  ähnlichem  Haar  (also 
in  der  altkeltischen  Haartracht),    die  eine  links  mit 


I.  Die  Westdeutschen  Altertumssammlungen. 


17 


Bärtchen;  unter  den  Büsten  die  Grabinschrift: 
Saccomahio  Cantognatifil(io),  Saccetlo  Saccomaini  (filio), 
Bellatori  fielaiu[ll]i  fi(lio)  Sanctus  curavit  (Lothringer 
Jahrb.   IX  S.  329). 

Im  Walde  bei  Hültenhausen  oberhalb  Lützel- 
burg  wurde  eine  oben  abgerundete  Reliefplatte  mit 
dem  (bis  unterhalb  des  Nabels  erhaltenen)  Ober- 
körper eines  in  griechisch-römischer  Weise,  aber 
überaus  roh  dargestellten  Mercur  gefunden;  rechts 
und  links  vom  Kinn  und  Hals  steht  die  Weihinschrift 
Mercurio  Esunertus,  Souni  f(ilius)  v.  s.  I.  m.  Aus 
derselben  Gegend  stammen  aus  den  Begräbnisstätten 
im  Bannwald:  Grabstein  in  Gestalt  eines  Häuschens 
mit  schrägem  Giebeldach,  auf  der  Stirnseite  in  einer 
kleinen  Nische  die  roh  gearbeitete  Büste  des  Ver- 
storbenen. Ebenda  kamen  bei  Ausgrabungen  im 
Sommer  1898  eine  Anzahl  von  Grabsteinen  von 
der  für  diese  Gegenden  charakteristischen  Form 
eines  sehr  spitzen,  etwas  gewölbten  Daches  zum 
.Vorschein;  unter  den  dabei  gemachten  Einzelfunden 
ragt  hervor  ein  eisernes  Hiebmesser  in  durchbrochener 
Bronzescheide,  welches  mit  einer  Münze  des  Agrippa, 
zwei  Schnallen  und  einem  Beil  in  demselben  Grabe 
gefunden  wurde. 

Die  von  der  Gesellschaft  für  lothringische  Ge- 
schichte im  J.  1894  in  Angriff  genommene  Aus- 
grabung einer  ausgedehnten  römischen  Villa 
bei  dem  Kloster  S.  Ulrich  4  km  nw.  von  Saarburg 
wurde  fortgesetzt;  der  Bericht  wird  demnächst  im 
X.  Jahrbuche  der  Gesellschaft  erscheinen. 

Relief bild  aus  Stein,  gefunden  bei  Settingen 
(Kanton  Saargemünd),  stellt  eine  sitzende,  mit 
Chiton  und  Mantel  bekleidete  Göttin  dar,  die  im 
linken  Ami  das  Füllhorn,  in  der  rechten  Hand  die 
Patera  trägt,  links  zu  ihren  Füfsen  eine  Kugel,  rechts 
neben  ihr  ein  ovaler  Schild,  wohl  eine  topische 
Göttin,  Lothr.  Jahrb.  IX  S.   334. 

Zwei  Bruchstücke  des  Steinbildes  einer  Göttin, 
vielleicht  der  Nantosvelta,  gef.  bei  Kirchnaumen 
(Kanton  Sierk).  »Das  eine  Bruchstück  stellt  den 
Obertheil  der  Göttin  dar,  hinter  dem  linken  Arm 
erhebt  sich  auf  plumpen  Untergestell  ein  Gegenstand, 
der  die  Gestalt  eines  viereckigen  Häuschens  mit 
Giebeldach  hat.  Es  ist  wahrscheinlich,  dafs  das 
Bild  dieselbe  Göttin  darstellt  wie  die  beiden  im 
J.  1895  in  Saarburg  entdeckten  Altäre,  von  welchen 
der  eine  die  Göttin  Nantosvelta  nennt.«  Lothr. 
Jahrb.  IX  S.  338. 

STUTTGART,  Kgl.  Staatssammlung  (Sixt).  In 
den  letzten  Jahren  hat  die  Sammlung  an  Gegenständen 
aus  der  Bronzezeit  einen  reichen  Zuwachs  erfahren 
durch  die  Ausgrabungen  von  Hügelgräbern,  welche 
der  Landesconservator  hauptsächlich  in  dem  Gebiet 
Archäologischer  Anzeiger  1899. 


der  schwäbischen  Alb  vornehmen  liefs.  Besonders 
ergiebig  waren  die  Grabungen  am  Burenhof,  eben- 
so im  Aalbuch.  Die  reichste  Ausbeute  aber  lieferte 
der  grofse  Hügel  beiDufslingen  (Oberamt  Tübingen), 
der  sechs  Gräber  enthaltend  neben  zahlreichen 
Bronzegegenständen  auch  ein  goldenes  Stirn-  und 
Armband  ergab.  Erwähnenswerth  ist  auch  der  in 
einem  Grabhügel  bei  Dormettingen  (Oberamt  Rott- 
weil) gemachte  Fund  von  zwei  Armspangen  aus 
Bergharz  und  einem  Geflecht  aus  Birkenrinde.  — 
Bei  Cannstatt  wurde  ein  Postament  einer  Mercur- 
statue  gefunden,  auf  dessen  vorderer  in  zwei  Felder 
getheilten  Seite  in  rohen  Umrissen  ein  Hahn  und 
ein  Bock  und  auf  dessen  Seitenfläche  der  Vorder- 
theil  eines  schreitenden  Rindes  und  eines  springenden 
Hammels  sich  befindet;  auf  der  Oberfläche  die 
Füfse  einer  menschlichen  Gestalt  (Fundberichte  aus 
Schwaben  1897   S.  5). 

KONSTANZ,  Rosgarten -Museum  (L.  Leiner). 
Die  Pfahlbautensammlung  wurde  wieder  mehrfach  ver- 
vollständigt. —  Das  römische  Kastell  in  Konstanz 
sei  nun  wohl  sicher  nachgewiesen  an  der  Hofhalde, 
wo  der  Münster  steht;  vom  Kastellgraben  sind 
genaue  Aufnahmen  gemacht  worden. 

MANNHEIM, Vereinigte  Sammlungen  des  Grofsh. 
Antiquariums  und  des  Altertumsvereins  (K.  Baumann). 
Ein  reicher  Grabfund  aus  der  Merowinger  Zeit  von 
Thalhaus  bei  Schwetzingen :  vier  silberne  vergoldete 
Fibeln,  ähnlich  wie  Lindenschmit,  Röm.-germ.  Cen- 
tralmuseum  Taf.  5,8  und  6,33,  theilweise  mit  Alman- 
dineinlagen,  drei  Spinnwirtel  aus  Thon,  zwei  mas- 
sive Bronzeringe,  eine  cylindrische  Perle  von  buntem 
Glasflufs,  eine  Eisenschnalle,  ein  Eisenring,  ein 
Bronzebeschlag. 

DARMSTADT,  Grofsherzogl.  Museum  (Müller). 
Praehistorische  Funde:  Brandgrab  mit  Bronze- 
messer von  Klein -Gerau.  Eine  Bronzenadel,  gef. 
in  Erfelden.  Ein  Bronzeschwert,  eine  Bronzenadel 
und  ein  Bronzearmring,  gef.  im  Distrikt  Hallewiese 
bei  Grofsgerau.  Eine  Urne  mit  vier  Schnurösen, 
gef.  am  Westende  von  Grofsgerau.  —  In  Nauheim 
bei  Grofsgerau  wurde  ein  8  m  hoher  und  50  m  im 
Durchmesser  breiter  Tumulus  abgetragen,  wobei 
im  oberen  Theil  der  gewachsenen  Schicht  Brand- 
gräber der  Latenezeit  und  Reihengräber  mit  Stein- 
setzungen gefunden  wurden. 

Römische  Brandgräber  aus  der  Zeit  Vespasians 
wurden  in  Offenheim  bei  Alzey  entdeckt. 

Von  fränkischen  Reihengräbern  wurden  am 
Galgenberge  bei  Grofsgerau  60—70  bei  Bauten  an 
der  Bahnstrecke  Frankfurt — Mannheim  zufällig  frei- 
gelegt, darauf  wurden  60  vom  Museum  "geöffnet: 
dabei  fanden  sich  viele  Messer,  Perlen,  Kämme,  aus 

2 


Erwerbungen  der  Antikensammlungen  in  Deutschland. 


Bronze  Nadeln,  Fingerringe,  Zängelchen,  Ohrringe, 
mehrere  Scheibenfibeln  mit  der  Darstellung  eines 
Vogels,  ferner  ein  gegossenes  Bronzeschmuckstück 
in  Gestalt  eines  Ebers,  eine  mächtige  runde  Scheiben- 
fibel, deren  obere  eiserne  Platte  in  Silberplattirung 
und  Messingtauschirung  reich  ornamentirt  ist,  ein 
eisernes  Gürtelschlofs ,  ein  Feuersteinmesserchen, 
zwei  gallische  Münzen ,  die  eine  von  Electron ,  die 
andere  von  Bronze  (vgl.  Hessische  Quartalblätter  II 
S.  314).  —  Weitere  Funde  stammen  vom  fränkischen 
Friedhof  bei  Ober-Saulheim,  unter  denen  er- 
wähnt seien  mehrere  Messer  und  Lanzenspitzen,  ein 
grofser  ornamentirter,  pyramidenförmiger  Bronze- 
knopf, 40  Frittperlen  und  drei  Bernsteinperlen. 
Gräber  von  Sprendlingen  lieferten  mehrere  Waffen, 
manchen  Zierrath  und  nicht  weniger  als  300  Thon-, 
Glas-  und  Bernsteinperlen. 

HANAU,  Museum  des  Geschichtsvereins  (Dr. 
A.  Winkler).  Eine  gröfsere  Anzahl  römischer  Grab- 
alterthümer  aus  dem  Brandgräberfeld  von  Kessel- 
statt, weitere  römische  Funde  von  Niederdorfeiden 
und  Kilianstädten. 

FRANKFURT  a.  Main,  Historisches  Museum. 
Die  Grabungen  auf  der  Dominsel  in  Frankfurt  wurden 
fortgesetzt  und  dabei  wieder  zahlreiche  römische 
Schuttreste  gefunden,  aber  keine  römischen  Mauer- 
züge. 

In  Heddernheim  wurde  zufällig  ein  nur  in  den 
Lehm  gegrabener  Keller  entdeckt,  in  welchem  sich 
eine  grofse  Anzahl  von  Scherben  zerdrückter  mäch- 
tiger Amphoren  vorfand;  sechs  stattliche  Amphoren 
konnten  wieder  zusammen  gesetzt  werden,  eine  trägt 
am  Hals  den  eingedrückten  Namen  Ursuli  und 
darüber  in  kleineren  Dimensionen  die  Buchstaben 
G  und  V.  —  Prof.  Wolff  suchte  durch  Nach- 
grabungen das  Heddernheimer  Kastell  zu  bestimmen 
und  fand  dabei  Ziegel  der  14.  und  22.  Legion  und 
einen  der  Coh.  I  Asturum. 

HOMBURG  V.  D.  HÖHE,  Saalburg- Museum 
(Jacobi).  Auf  der  Saalburg  kamen  wieder  einige 
interessante  Kleinalterthümer  zum  Vorschein. 

WIESBADEN,  Altertumsmuseum  (Lehner).  In 
Wiesbaden  selbst  wurde  bei  Fundamentarbeiten  auf 
dem  Marktplatz  eine  Basis  von  grauem  Sandstein 
gefunden,  die  auf  der  Vorderseite  folgende  wichtige 
Inschrift  trägt  Antonia  [folgt  das  zerstörte  Cognomen] 
T(iti)  Porci  Rufiani  [le]g(ati)  leg(ionis)  XXII  p(rimi- 
geniae)  p(iae)  f(idelis)  [pro  salute]  Porciae  Rufianae 
filiae  suae  Dianae  Mat[ti]acae  voto  Signum  posuit. 
Der  Legat  Rufianus  ist  sonst  nicht  bekannt,  Ritter- 
ling (Westd.  Korrbl.  XVII  S.  73)  setzt  ihn  ver- 
mutungsweise unter  Trajan  oder  Hadrian.  Auch  der 
Name   der    Diana  Mattiaca   ist  neu,   wahrscheinlich 


war    sie    die  Schützerin  der  Wiesbadner  Heilquelle. 

—  Gleichfalls  aus  Wiesbaden  stammt  der  Amphoren- 
henkel Iuli  Sosia. 

SPEIER,  Museum.  (Grünenwald).  Vorge- 
schichtliches: Zwei  sehr  schöne  Bronzearmringe 
der  Bronzezeit,  gef.  bei  Bohl.  Die  gewölbten,  nach 
innen  offenen  hohlen  Ringe  sind  aufsen  mit  parallelen 
und  sich  kreuzenden  Liniengruppen  verziert.  — 
Skelettflachgräb  der  Latenezeit  mit  drei  Halsringen, 
vier  Armringen,  einem  Fingerring  und  einer  Fibel 
mit  rückwärts  gebogenem  Ende  gef.  bei  Niedermohr. 

Römische  Periode.  Mit  der  Sammlung  des 
Directionsrathes  Müller  bei  der  pfälz.  Eisenbahn  in 
Ludwigshafen  kam  eine  Reihe  älterer  römischer 
Funde  aus  dem  Bliesthal  ins  hiesige  Museum.  Aus 
Schwarzenacker  Reste  einer  Schmiede  (zwei  schwere, 
eiserne  Ambosse,  Ringe,  Kloben,  Trensen,  Reste  eines 
Schmelzofens,  Bruchstück  eines  Tiegels,  zwei  Düsen 
mit  anhängenden  Eisenschlacken).  Vom  Heidenacker 
bei  Blickweiler,  wo  ein  römischer  Töpferofen  auf- 
gedeckt war,  ein  Stück  einer  Formenschüssel  mit 
Jagdscene  und  Blumen  und  mehrere  Gefäfse.  Aus 
Reinheim  gleichfalls  sehr  interessante  Eisengegen- 
stände, ein  Schifferhaken  aus  starkem  Schmiedeeisen, 
eine  Scheere,  eine  halbrunde,  13  cm  lange  Säge, 
ein  Hackbeil,  ein  Messer,  ein  Stemmmeifsel.  Aus 
dem  Blies  thal  der  Torso  einer  sitzenden  Gewand - 
f  igur  von  halber  Lebensgröfse  in  weifsgrauem  Sand- 
stein. Aus  Reinheim  ein  hübscher  Mädchenkopf  von 
dunkelgrünem  Sandstein,  von  reichen  Locken  um- 
rahmt; die  Lippen  sind  stark  aufgeworfen,  die  runden 
Augen  quellen  ein  wenig  unter  den  hoch  hinauf- 
gezogenen Lidern  hervor;  ihre  Sterne  sind  tief  ein- 
gebohrt. Bei  Biebermühle  wurde  die  obere  Hälfte 
einer  97  cm  im  Umfange  messenden  geschuppten 
Säule  gefunden  mit  korinthisierendem  Kapital,  an 
dessen  vier  Seiten  zwischen  den  Eckvoluten  vier 
Köpfchen  hervorschauen.  — Aus  Flemingen  stammt 
ein  sehr  gut  gearbeitetes  Relief  des  Mercur  mit  dem 
Bacchuskinde,  welches  nebenstehend  abgebildet  ist. 
Das  Bacchusknäbchen  stemmt  sein  linkes  Bein  gegen 
die  Hüften  des  Mercur,  mit  der  rechten  Hand  hält 
es  sich  am  Caduceus  fest,  »während  die  linke  das 
Köpfchen  stützt.  Mercur  hat  die  rechte  Hand  leicht 
an  die  rechte  Brustseite  gelegt,  hat  den  Daumen 
gerade  vorgestreckt,  darüber  zwei  Finger  einwärts 
gebogen,  Mittel-  und  Zeigefinger  aber  etwas  erhoben«. 

—  Ein  Hundekopf  aus  Bronze  mit  Punkten  und 
Strichen  verziert,  ehemals  der  Stiel  eines  Hausgerätes, 
soll  bei  Gleisweiler  gefunden  sein. 

Fränkische  Grabfunde  stammen  von  Nieder- 
gailbach  und  Battenberg. 

WORMS,   Paulus-Museum  (Dr.  Koehl).  Prae- 


I.  Die  Westdeutschen  Altertumssammlungen. 


19 


historisches:  Auf  den  neolithischen  Gräberfelde 
bei  Wachenheim  wurden  noch  einige  Hockerskelette 
gefunden,  dabei  ein  Stück  Hämatit  zum  Bemalen 
des  Körpers,  ein  Feuersteütknollen  und  einige  Ge- 
fäfsscherben.  —  Ein  weiteres  neolithisches  Gräber- 
feld wurde  bei  Rheindlirkheim  entdeckt,  es  enthielt 
32  Gräber  mit  etwa  60  wohlerhaltenen  Gefäfsen,  Stein- 
geräthen,  Muschelschmucksachen  u.  s.  w.  —  Mehrere 


Bronzedolch  und  Bronzeschwert,  gef.  im  Rhein  bei 
Mainz.  Bronzenadel  von  42  cm  Länge,  gef.  im 
Flofshafen  bei  Mainz.  Ein  kleiner  glatter  Eimer 
und  ein  kleiner  cylindrischer  gerippter  Eimer  aus 
Bronze,  beide  der  Hallstattperiode  angehörig,  aus 
dem  Rhein  bei  der  Rettbergau;  der  glatte  Eimer 
hatte  wohl  Henkelösen  mit  kreuzförmigen  Ansätzen, 
die   leider    verloren   gegangen   sind ,    der    gerippte 


Latene-Gräber  bei  Wachenheim  und  Osthofen.  — 
Es  wurden  ferner  Wohngruben  der  Bronzezeit  mit 
Gefäfsen  u.  dgl.  auf  dem  Adlerberg,  bei  Mölsheim 
und  bei  Osthofen  untersucht. 

Römische  Grabfunde  wieder  von  mehreren 
Fundstellen  aus  Worms  selbst. 

Umfangreiche  fränkische  Grabfunde  von 
Sprendlingen. 

MAINZ,  Sammlung  des  Vereins  zur  Erforschung 
der  rhein.  Geschichte  und  Alterthümer(Lindenschmit). 
In  Mainz  wurden  an  der  Alzeierstrafse  Theile  eines 
römischen  Hauses  mit  vielen  Fundstücken  und  Ziegeln 
der  4.,  14.  und  22.  Legion  ausgegraben  und  dabei 
Theile  einer  Strafse  gefunden.  —  Bei  der  Anlage 
einer  Wasserleitung  in  dem  Fort  Josef  auf  der  Höhe 
des  Linsenberges  stiefs  man  auf  eine  Mauer,  die  von 
der  Umfassung  des  Kastells  herrühren  könnte,  dabei 
fand  sich  ein  bronzener  Schildbuckel  mit  gezacktem 
Rand,  der  mit  acht  Nägeln  auf  dem  Holzschild  be- 
festigt war.  Aufserdem  kamen  Stempel  der  4.,  8.,  14. 
und  22  Legion  und  ein  Bruchstück  von  einem  Bau- 
stein der  22.  Legion  zum  Vorschein. 

Vorgeschichtliche  Alterthümer:  Keulen- 
knopf aus  Stein,  gef.  im  Rhein  bei  der  Rettbergau. 


ist  von  ungewöhnlicher  Kleinheit.  —  Der  Hallstatt- 
zeit gehört  noch  an  ein  Grabfund  aus  Stadeken  in 
Rheinhessen,  bestehend  aus  einer  Thonschüssel,  einer 
kugelförmigen  Kinderklapper  aus  Thon  und  einem 
Hohlring  aus  Bronzeblech.  —  Skelettgrabfund  der 
Latenezeit  aus  Flinthen. 

Römische  Alterthümer.  Auch  diesmal  ergab 
der  römische  Friedhof  im  Gartenfeld  wieder  eine 
sehr  reiche  Ausbeute  an  geschlossenen  Brand-  und 
Skelettgräbern.  In  unmittelbarer  Nähe  eines  mit 
Ziegeln  umstellten  Brandgrabes,  welches  aufser  der 
Knochenasche  nichts  enthielt,  fand  sich  liegend  eine 
Grabplatte,  auf  deren  oberer  Hälfte  in  einer  von 
gedrehten  Säulchen  eingerahmten  Nische  das  Todten- 
mahl  dargestellt  ist,  während  die  untere  die  Inschrift 
Julius  Ingenius  Massae  f(ilius)  cives  Elvetius  miss(us) 
ex  ala  I  Fl(avia),  hie  sit(us)  est,  k(eres)  f(aciendum) 
c(uravit),  Wd.  Korr.  XVII  S.  68).  In  geringer  Ent- 
fernung davon  kamen  noch  mehrere  Inschriftbruch- 
stücke zum  Vorschein  (Wd.  Korr.  VII  S.   103). 

Zahlreiche  Gefäfse  aus  dem  1.  und  2.  Jahrh. 
aus  Weisenau,  darunter  viele  Töpferstempel  und 
sogen,  belgische  Thonware.  Dazu  gehört  ein 
Trinkhorn  aus  gelbrothem  Thon,  ein  seltenes  Stück, 

2* 


20 


Erwerbungen  der  Antikensammlungen  in  Deutschland. 


wenn  auch  von  unvollkommener  technischer  Aus- 
führung; um  den  oberen  Theil  läuft  ein  Blätter- 
kranz aus  Epheu  oder  Weinlaub,  den  unteren  Theil 
zieren  zwei  Delphine.  —  Ein  anderer  geschlossener 
Fund  von  Gefäfsen  rührt  von  einer  Töpferei- 
ablagerungsstätte gleichfalls  von  Weisenau;  es 
kamen  zahlreiche  Scherben  verschiedener  Thon- 
geräthe  und  circa  20  ganze  Gefäfse  zum  Vorschein, 
sämmtlich  mit  Brandfehlern  versehen. 

Bronzestatuetten  des  Silen  mit  dem  Bacchus- 
kind, gef.  in  Mainz,  Ballhausplatz.  Bronzelampe, 
der  nach  vorne  gebogene  Griff  endigt  mit  einem 
gut  modelliertem  Pferdekopf,  gef.  im  Rhein  bei 
Mainz.  Kessel  aus  Bronze  mit  eisernem  Reif  und 
Henkelösen,  auf  dem  Rande  die  mit  Punkten  ein- 
geschlagene Inschrift  Calp.  Maximi,  gef.  im  Rhein 
bei  Mainz.  Pfanne  aus  Bronze  mit  langem  Stiel, 
der  am  Ende  schleifenartig  gebogen  mit  einem 
Schwanenkopf  abschliefst;  auf  der  Rückseite  der 
Name   Audi    eingeritzt.  —  Ein    Beschlagstück    aus 


Bronze  von  eigenartiger  Form,  Lindenschmit  hält 
es  vermuthungsweise  für  den  Augenschutz  eines 
Pferdes;  die  vier  Haften  aus  Bronzeblech  dienten 
zum  Befestigen  von  Lederriemen,  gef.  im  Rhein 
bei  Mainz. 

Frührömische  silberne  Fibula  von  ungewöhn- 
licher Form,  gef.  im  Rhein  bei  der  Rettbergau. 
Bronzefibel  in  Gestalt  einer  Zimmeraxt  und  einer 
sog.  Amazonenaxt,  gef.  in  Weisenau.  Ein  kleines 
eisernes  Messer  mit  einem  Griff  aus  Knochen,  der 
dem  Griff  einer  Gladius  genau  nachgebildet  ist, 
gef.  in  Mainz. 

Fränkische  Alterthümer.  Sehr  interessante 
Rundfibel  aus  Bronze,  gef.  in  Mommenheim,  die 
Vorderseite  war  emaillirt,  die  Rückseite  ist  gravirt. 
—  Werthvolle  eiserne  Rundfibel  mit  Bronzeunterlage 
aus  Sprendlingen ;  die  eiserne  Zierfläche  sitzt  in 
einer  bronzenen,    ursprünglich    vergoldeten  Kapsel, 


die  Fläche  ist  mit  Silber-  und  Bronzeeinlagen  ge- 
schmückt. —  Spangenfibula  aus  Bronze  von  seltener 
Form,  gef.  bei  Brettenheim.  Von  demselben  Grab- 
feld stammen  eine  grofse  eiserne  Hakenlanze,  ein 
Bronzekessel  mit  Eisenhenkel  von  einer  im  Rhein- 
land und  Süddeutschland  ganz  ungewöhnlichen 
Form,  eine  Bronzeschüssel  mit  geperltem  Rand 
ohne   Fufs  und  eine  ähnliche  mit  kurzem  Fufs. 

MAINZ,  Römisch-germanisches  Centralmuseum 
(Lindenschmit).  Zuwachs  etwa  1000  Nummern.  — 
Rudolf  Virchow  schenkte  dem  Museum  eine  Gruppe 
von  243  cyprischen  Alterthümern,  welche  umfafst 
Gefäfse,  Waffen,  Werkzeuge  der  ältesten  auf  Cypern 
nachgewiesenen  Zeitstufen,  des  sog.  Kupferbronze- 
alters, der  mykenischen  Periode,  weiter  der  gräko- 
phönikischen  Eisenzeit  bis  herab  zur  hellenistisch- 
römischen  Zeit.  Ferner  gingen  dem  Museum  als 
Geschenke  Funde  aus  neolithischen  Ansiedelungen 
in  Süddeutschland  und  aus  Feuersteinwerkstätten  der 
norddeutschen  Tiefebene  zu.  Im  Austausch  wurde 
eine  Kollection  von  Fundstücken  aus  der  bekannten 
neolithischen  Station  von  Butmir  unweit  Sarajevo 
in  Bosnien  erworben. 

Unter  den  Nachbildungen  sind  hervorzu- 
heben Gefäfsformen  und  Geräthe  aus  dem  neo- 
lithischen Skelettgräberfeld  in  der  Rheingewann 
bei  Worms,  altägyptische  und  phrygische  Ge- 
fäfse, altitalische  Metallarbeiten  aus  Posen,  West- 
preufsen  und  Brandenburg,  Oberbayern,  Oberpfalz. 
Abgüsse  von  Bronzedepotfunden  aus  Württemberg, 
Hohenzollern  und  Westpreufsen.  Geschlossene 
Grabfunde  der  Hallstattperiode  z.  B.  aus  Roxfeld 
und  Schrotzhofen  in  der  Oberpfalz  und  von  Buren- 
hof in  Würtemberg,  sowie  aus  Flachgräbern  der 
Latenezeit  aus  Bayern.  —  Abbildungen  antiker 
Darstellungen  von  Galliern  und  Germanen.  — 
Mancherlei  Römisches.  Galvanoplastische  Nach- 
bildung der  Schmucksachen  des  zweiten  Schatz- 
fundes von  Szilagy-Somlyö  in  Ungarn,  dessen  Fibeln, 
Schalen  u.  s.  w.  hervorragende  Arbeiten  der  Zellen- 
goldschmiedekunst  des  4.  und  5.  Jahrh.  sind. 

OBERLAHNSTEIN,  Sammlung  des  Alterthums- 
vereins  (Bodewig).  Gefäfse  aus  Hallstattgrabhügeln, 
gef.  am  Hilberstiel  bei  Braubach.  Derselben  Zeit 
angehörig  ist  eine  Tasse  aus  Friedrichssegen  mit 
sehr  schmalem  Fufs,  6  cm  hoch,  15cm  lichte  Weite; 
am  Rand  beginnend  laufen  dreimal  je  zwei  Linien 
um  das  Gefäfs,  um  den  Boden  zwei  Zickzacklinien; 
sämmtliche  Linien  haben  weifse  Thoneinlage. 
Ähnlich  eine  kleinere  Tasse  von  derselben  Stelle.  — 
Aus  Lateneflachgräbern  in  Braubach:  Kumpen, 
Becher,  Flaschen,  Tassen,  Teller,  Urnen  und  einige 
eiserne  Gegenstände    und  Bronzeringe;    eine    lang- 


I.  Die  Westdeutschen  Altertumssammlungen. 


21 


gestreckte  Urne  von  2 1  cm  Höhe  ist  mit  vier  reich 
ornamentirten  Streifen  umgeben,  von  denen  drei 
mit  Kreisen,  ein  vierter  mit  Quadraten  geziert  ist, 
stellenweise  findet  sich  noch  weifse  Thoneinlage, 
die  Farbe  des  Gefäfses  ist  braunschwarz.  —  Gleich- 
falls aus  Braubach,  aber  aus  Gräbern  an  der  Emser- 
strafse,  wo  auch  fruhrömische  Scherben  auftreten, 
wurde  ein  Schlüssel,  ein  Glasschneider?,  Messer, 
Fibeln,  ein  Schwert,  sämmtlich  aus  Eisen  gefunden, 
dazu  ein  eisernes  Armband  mit  Ringen  aus  Glasflufs 
u.  dgl.  mehr. 

BIRKENFELD,  Sammlung  von  Alterthümern 
im  Gymnasium  (Back).  Zerstörtes  Hallstattgrab  bei 
Bösen  mit  zwei  Halsringen  mit  wechselnder  Torsion, 
einem  flachen  Halsring  und  vielen  Armringen.  — 
Grab  aus  dem  Kloppswalde  mit  Halsring  ähnlich, 
aber  zierlicher  als  Lindenschmit  A.  u.  h.  V.  I,  II,  3,2. 
Römisch:  zwei  nach  unten  abgebrochene  Steine 
von  der  Form  eines  Pinienzapfens,  gef.  bei  Bersch- 
weiler,  von  röm.  Grabdenkmälern. 

TRIER,  Provinzialmuseum  (Lehner).  DieHaupt- 
thätigkeit  bestand  in  der  Ausgrabung  eines  umfang- 
reichen römischen  Wohnhauses,  mit  einer  Portikus- 
anlage, vielen  Kellern,  einem  Bade,  einem  schönen 
Mosaikboden  und  vielen  Einzelfunden;  das  Haus 
lag  in  Trier  unmittelbar  neben  den  Kaiserpalast 
auf  dem  Terrain  des  Herrn  Schaab.  — 

Zwischen  Biwer  und  Ehrang  wurde  ein  aus- 
gedehntes Gräberfeld  aus  der  Übergangszeit  von  der 
gallischen  zur  römischen  Kultur  ausgegraben  mit 
vielen  Gefäfsen,  Bronzen-  und  Eisensachen.  —  Etwas 
früherer  Zeit  gehören  an  die  Latenegräber  von 
Grügelborn,  welche  eine  gröfsere  Anzahl  schöner 
schlanker  schwarzer  Gefäfse  ergaben. 

Römische  Einzelfunde:  Halbkreisförmiger 
Grabstein,  gef.  in  Trier  in  Heiligkreuz;  zu  oberst 
sind  in  Flachrelief  zwei  Brustbilder  eines  Mannes 
und  einer  Frau,  wohl  aus  dem  Beginn  des  3.  Jahrh. 
dargestellt,  darunter  die  Inschrift  D(is)  m(anibus) 
Mascellionio  Marcellino  coniugi  d(c)f(uncto)  Sabinia 
Dhtturna  et  sibi  viva  fecit.  —  Von  derselben  Stelle 
ein  Block  von  einem  Grabdenkmal,  auf  der  Vorderseite 
die  Oberkörper  zweier  Personen  im  Hochrelief, 
darstellend  einen  Erwachsenen  und  daneben  ein 
Kind  mit  Weintraube  und  Vogel,  auf  den  Schmal- 
seiten je  ein  Baum,  an  dem  eine  Schlange  empor- 
züngelt. —  Rohe  Gruppe  des  Reiters  mit  Giganten, 
gef.  in  der  Manderscheit'schen  Lehmgrube  bei 
Euren.  —  Spielstein  aus  grauem  Marmor  mit  ein- 
geritzter Darstellung  eines  Pferdes  und  der  Inschrift 
Aurora  Auspicius  var. 

Goldring  mitlntaglio,  darstellend  einen  Delphin, 
gef.  in  Trier.  —  Elfenbeinener  Messergriff,    der  in 


einen    Delphin    ausgeht,    gef.    in    Trier;    dgl.    mit 
schöner  durchbrochener  Verzierung,  gef.  in  Trier.  — 

Münzen:  Goldsolidus  des  Maximianus  Hercules, 
Rv.  Herculi  victori  PTR;  des  Constantin  I,  Rv.  drei 
Feldzeichen  spqr  optimo  prineipi;  des  Iovinus,  Rv. 
Victoria  in  Trier  geprägt.  —  Ein  Münzfund  von 
103  Kleinerzen  von  Valentinian,  Valens  und  Gratian, 
gef.  bei  Trier. 

BONN,  Provinzialmuseum.  Die  Ausgrabungen 
im  Lager  von  Neufs  wurden  fortgesetzt;  es  galt 
namentlich  über  die  im  nordwestlichen  Theile  vor- 
handenen Bauwerke  Aufschlufs  zu  gewinnen. 

Bei  Niederdollendorf  wurde  die  Aufdeckung 
fränkischer  Gräber  beobachtet,  von  denen  die  Fund- 
stücke ins  Museum  kamen. 

Abdeckungsarbeiten  auf  den  Bimsssandgruben 
bei  Weifsenthurm  führten  zur  Auffindung  von  Wohn- 
stätten aus  vorrömischer  und  römischer  Zeit.  Ein 
dort  befindlicher  Töpferofen,  der  besonders  gut  er- 
halten war,  wurde  vom  Museum  untersucht. 

In  Bonn  wurden  im  römischen  Lager  Theile 
eines  Gebäudes  untersucht,  und  an  der  Coblenzer- 
strafse  eine  Villenanlage. 

Erwerbungen:  Votivstein  an  die  Matronen, 
gef.  bei  Euskirchen  Matronis  Fahineihis  M.  [Gentile,] 
Placi[d]us  et  Bassia[ni]a  Quieta  v.  s.  I,  m.  Bruch- 
stück eines  rechteckigen  Blockes,  von  ursprünglich 
etwa  80  cm  Breite  zu  40  cm  Tiefe;  erhalten  sind 
auf  der  einen  Breitseite  eine  sitzende  Minerva,  auf 
der  einen  Schmalseite  ein  Hercules,  gef.  gleichfalls 
in  Euskirchen  zusammen  mit  dem  Votivstein. 

Bei  Heddesdorf,  wo  jüngst  ein  römisches  Kastell 
entdeckt  worden  ist,  wurde  ein  Leichenbrandgrab 
gefunden,  auf  dem  als  Deckstein  eine  Platte  mit 
folgender  Inschrift  lag :  Dis  manib(us)  C.  I.  Fe ... . 

trib(unus)  mil(itum)   coh(ortis) 0  Capiionis 

....  annis  XXVII,  leider  fehlt  gerade  der  Name 
der  Cohorte,  die  IUI  Vindelicorum  kommt  nicht  in 
Frage.  —  Auf  der  Aachener  Strafse  in  Köln  wurde 
eine  Grabplatte,  die  nach  oben  bogenförmig  ab- 
geschlossen ist,  gefunden.  In  der  Rundung  befindet 
sich  das  Brustbild  eines  mit  der  Toga  bekleideten 
jungen  Mannes  in  Hochrelief,  unmittelbar  darunter 
die  Inschrift  D(is)  M(anibus)  Senuatio  Tertio  Bassi- 
ania  Felicula  coniugi  karissim(o). 

Statuette  eines  sitzenden  Juppiter  aus  Bonn 
und  ein  Pilasterkapitäl  mit  einem  männlichen  Kopf 
aus  Köln.  Geschlossene  Grabfunde  aus  Bonn,  Köln 
und  Mastershausen. 

Aus  Bronze  Mercurstatuette  gef.  in  Neufs. 
Zwei  Appliken  mit  den  Büsten  einer  Victoria  und 
eines  Atys  aus  Köln.  Eine  Doppellampe  aus 
Call.       Ein    Armband     mit     eingestanzten     Vogel- 


22 


Verkäufliche  Gipsabgüsse  der  K.  Skulpturensammlung  zu  Dresden. 


figuren  und  ein  solches  mit  spiralförmig  aufgerollten 
Enden. 

Mehrere  fränkische  Funde  aus  Oberkassel, 
Bacharach  und  Zülpich. 

Münzfurid  vom  Hunsrück  mit  585  Mittel-  und 
Kleinerzen  von  Gallien  bis  Constantius  II  und  einem 
Aureus  des  Honorius. 

KÖLN,  Museum  Wallraf  -  Richartz.  Römische 
Brandgräber  von  der  Luxemburger  Strafse  und 
Skelettgräber  von  der  Schillingstrafse.  Gemauerte 
Grabkammer,  gef.  vor  dem  Aachener  Thore;  sie 
bildete  ein  ungefähr  quadratisches  Gehäuse  von 
1,40  m  Höhe,  in  der  Mitte  der  nördlichen  und  süd- 
lichen Seitenwand  waren  im  Innern  rechteckige 
Nischen  ausgespart,  welche  zum  Aufstellen  von 
Totenbeigaben  dienten;  eine  grofse  Glasurne,  welche 
von  Gefäfsen  umgeben  in  der  Mitte  des  Grabes 
stand,  enthielt  die  Knochenasche;  nach  den  Gefäfsen 
wird  die  Beisetzung  in  trajanischer  Zeit  erfolgt  sein. 
Von  demselben  Grabfeld  stammt  ein  Stein,  welcher 
mit  dem  Brustbilde  einer  Frau  in  kreisrunder  Nische 
und  folgender  Inschrift  versehen  ist :  D(is)  M(anibus) 
et  pcrpetne  seciiritate{s\o. !)  lul(iae)  Bursprae  Iul(ius) 
Kalvisius  sorori  f(aciendum)  c(uravit). 

Auf  dem  Maria  Ablafsplatz  kamen  Gräber  des 
2.  und  3.  Jahrh.  zum  Vorschein,  westlich  von  der 
Vorhalle  des  Archivgebäudes  viele  Sarcophage,  einer 
enthielt  die  Leiche  eines  Soldaten,  der  im  Waffen- 
schmuck beigesetzt  war,  zur  rechten  lag  die  Spatha 
in  den  Resten  der  hölzernen,  mit  Leder  überzogenen 
Scheide  steckend ;  an  der  linken  Hüfte  hing  der 
Sax;  über  dem  Schwert  lag  die  Lanze.  Dabei 
wurden  zahlreiche  Gürtel-,  Riemenbeschläge  und 
Schnallen  aus  versilberter  Bronze  gefunden,  welche 
in  Form  und  Verzierung  durchaus  solchen  aus 
fränkischen  und  alamanischen  Gräbern  entsprechen. 
—  In  einem  benachbarten  Grabe  kamen  aufser 
Gefäfsen  Plättchen  von  weifsem  und  grünem,  bunt- 
geflecktem Marmor,  ein  Instrument  aus  Schieferstein 
und  eine  Bronzemünze  von  Valentinian  I  heraus. 
(Nach  einem  Bericht  von  K — a  in  der  Köln. 
Volksztg.  =  Wd.  Korr.  47  und  58.) 

Trier,  4.  März. 

F.  Hettner. 


I.  NACHTRAG 

ZUM  VERKAUFSVERZEICHNIS 

DER 

DRESDNER  MUSEUMSFORMEREI 

1899. 

(Vergl.  Archäolog.  Anzeiger  1891   S.   128  ff.) 

B.  GRIECHISCH-RÖMISCHES. 
I.  Statuen,     Torsen,    Bruchstücke. 

102)  Athena,  Wiederholung  der  Lemnia 
des  Pheidias,  mit  zugehörigem  Kopf  (an  dem 
Nase,  Lippen  und  Schädel  nach  der  Wiederholung 
in  Bologna  uniergänzt  sind).  Abgeb.  Furtwängler, 
Meisterwerke  Taf.  1  und  Becker,  Augusteum  Taf.  14. 
Hettner,  Bildw.  d.  K.  Antikensammlung  zu  Dresden 

4.  Aufl.  S.  72  Nr.  69.     Marmor.    H.  2,08  .  200  M. 

Den  Kopf  allein  siehe  unter  Nr.  223. 

102a)  Athena,  dieselbe  Statue  wie  Nr.  102, 
nur  dafs  dem  Körper  statt  des  eigenen  Kopfes  die 
besser  erhaltene  Wiederholung  des  Kopfes  in 
Bologna  aufgesetzt  worden  ist 200  M. 

Den  Athenakopf  von  Bologna  allein  siehe 
unter  Nr.  224. 

103)  Zeus,  Wiederholung  eines  Typus  aus  der 
Schule  des  Pheidias.  Abgeb.  Treu,  Olympia, 
Textband  III,  S.  226  und  Festschrift  für  Benndorf, 
Taf.  II  und  III.  Marm.  Hettn.4  S.  66,  Nr.  59. 
H.  2,12 300  M. 

Den  Kopf  allein  s.  unter  Nr.  203. 

105)  Salb  er,  im  Motiv  des  Münchener  Öl- 
eingiefsers.  Bei  einer  Neuaufstellung  und  Umer- 
gänzung  der  Statue  wurden  am  1.  Fufs  Reste  einer 
beflügelten  Sandale  beobachtet,  auf  Grund  deren  sie 
zum  Hermes  (mit  Flügelsandalen  an  beiden  Füfsen; 
Kopf  und  r.  Arm  fehlen)  ergänzt  und  so  neu  ge- 
formt wurde.  Die  Statue  wird  in  ihrer  neuen  Gestalt 
von  Treu  abgebildet  und  besprochen  werden.  Marm. 
Hettn.4  S.  122,  Nr.  277.  Aug.  Taf.  37  und  38; 
Clar.  663,1537.  Brunn  -  Bruckm.  Denkm.  Nr.  133 
u.   134.     H.   1,83 120  M. 

106)  Artemis,  lang  gewandet,  mit  der  r.  Hand 
nach  dem  Köcher  greifend.  Neue  Abbildung  bei 
Furtwängler,  Meisterw.  Taf.  XXIX;  Klein,  Praxiteles, 

5.  307,  Fig.  55.     H.  1,51 .  125  M. 

Den  Kopf  allein  s.  unter  Nr.  229. 

108)  Artemis,  sogen.  Stack elbergsche  Ama- 
zone, Clarac  810 A,  2031  B.  Hettn.4  S.  62,  Nr.  40. 
Der  Rumpf  allein,  ohne  die  neuerdings  abgenom- 
menen Ergänzungen.     H.  0,655 18  M. 

108  a)  Dieselbe  Statue  in  Thorvaldsens  Er- 
gänzung als  Amazone.     H.  0,89 24  M. 

117)  Artemis,  mit  Rehkälbchen  in  der  Nebris. 
Nur  der  Rumpf   ohne    die   modernen  Ergänzungen 


Verkäufliche  Gipsabgüsse  der  K.  Skulpturensammlung  zu  Dresden. 


23 


geformt.  Mit  diesen  abgeb.  Aug.  Taf.  53;  Clarac, 
575»  I235  und  7°°>  i°52;  Röscher,  Mythol.  Lexik. 
I,  Sp.  567.    Mann.    Hettn.4  S.  95,  Nr.  148.  H.  0,84. 

80  M. 

118)  Plutosknabe,  von  einer  Wiederholung 
der  Eirenegruppe  des  Kephisodot.  Abgeb. 
Klein,  Praxiteles,  S.  85,  Fig.  8;  mit  den  alten  Er- 
gänzungen Le  Plat,  Taf.  62;  Clarac,  675,  1557. 
Mann.  Hettn. *  S.  60,  Nr.  29.     H.  0,65  .    .     25  M. 

119)  Nackter  Jüngling  (Kopf  und  Rumpf), 
abgeb.  Furtwängler,  Meisterw.  S.  585,  Fig.  114; 
mit  den  alten  Ergänzungen  Aug.  Taf.  87;  Clarac 
809,  2026.   Mann.    Hettn.4  S.  82,  Nr.  89.     H.  0,98 

50  M. 

120)  Herakles,  auf  die  Keule  gestützt,  Torso 
P oly kl e tischen  Stiles.  Ergänzt:  die  Keule,  beide 
Unterschenkel  und  Plinthe.  Abgeb.  Arch.  Anz. 
1894,  S.  25,4.     Marm.     H.   1,81 80  M. 

121)  Athena,  abgeb.  Aug.  Taf.  48.  Clarac 
4^5»  877  (mit  den  Ergänzungen,  die  im  Abgufs 
fehlen).     Marm.     Hettn.4    S.    73    Nr.    73.     H.   1,31 

M. 

122)  Sog.  Hestia  Giustiniani,  Rom,  Mus. 
Torlonia.  Abgeb.  C.  L.  Visconti,  Mus.  Tori.  Taf. 
126,  Nr.  490.  Brunn -Bruckm.  Denkm.  Nr.  491. 
Marm.     H.  2,05 200  M. 

Den  Kopf  allein  s.  unter  Nr.  242. 

II.  Büsten  und  Köpfe. 

202a)  Athletenkopf  aus  Perinthos,  (Marm. 
Athen.  Mitth.  XVI.  Taf.  4.  5.)  jetzt  auch  ergänzt 
zu  beziehen 15  M. 

203)  Zeus,  Kopf  der  Statue  Nr.  103.  Die 
fehlenden  Teile,  (Lippen,  Lockenspitzen  etc.)  neu 
ergänzt  von  Ilösel.     H.  0,365 15  M. 

217a)  Dionysoskopf  Nr.  217.  Marm.  Hettn.4 
S.   58  Nr.   14.     Neu    ergänzt.     H.  0,305  .    .     12  M. 

222)  Weiblicher  Kopf  aus  Kyzikos, 
abgeb.  Arch.  Anz.  1894,  S.  28,  Nr.  10.  Marm. 
H.  0,315 9  M. 

223)  Athena  Lern  nia,  Kopf  der  Statue  Nr.  102 
(wo  nähere  Angaben  über  Ergänzung  und  Abbildung). 
H.  0,335 7  M. 

224)  Athena  Lemnia,  Marmorkopf  im  Mus. 
von  Bologna.  Abgeb.  Furtwängler,  Meisterw.  Taf.  3 
(vergl.  Nr.  223  und  102  a).    H.  0,445  •    •    •     10  M. 

225)  Jünglingskopf  von  der  Statue  eines 
Kämpfers,  Aug.  Taf.  108;  Clarac  867  Nr.  2208. 
Marm.    Hettn.4  S.  114,  Nr.  244.    H.  0,355  •  IO  M- 

226)  Athena,  im  Typus  der  Athena  Farnese. 
Der  Kopf  safs  früher  auf  dem  einen  Torso  der 
Lemnia  (vergl.  Aug.  Taf.  XV),  ist  aber  jetzt  ab- 
genommen   und    gesondert    aufgestellt.     Ein  Stück 


der  r.  Gesichtshälfte  glatt  abgesplittert.  Marm. 
Vergl.  Hettn.4  S.  73  Nr.  72.  H.  0,33  .  .  10  M. 
226a)  Derselbe  Kopf  wie  226,  mit  Er- 
gänzung der  r.  Gesichtshälfte  und  Hinzufügung  eines 
dreifachen  Helmbusches  und  der  aufrechtstehenden 
Wangenklappen,  die  durch  erhaltene  Ansätze  ge- 
geben sind.     H.  0,525 20  M. 

227)  Knabenkopf  von  der  Polykletischen 
Siegerstatue  Nr.  104.  Der  Kopf  bei  Furtwängler, 
Meisterw.  Taf.  27.     H.  0,25 7,50  M. 

228)  Satyrkopf,  von  der  Statue  des  ein- 
schenkenden Satyrs  Nr.   107.     H.  0,23    .    .  7,50  M. 

229)  Artemis,  Kopf  der  Statue  Nr.  106, 
vergl.  Furtwängler,  Meisterw.  S.  555,  Fig.  105. 
H.  0,22 7,50  M. 

230)  Bekränzter  Herakles  im  Stil  des 
Skopas.  Marm.  Abgeb.  Arch.  Anz.  1894,  S.  172, 
Fig.  6  (die  dort  angegebenen  Ergänzungen  sind 
entfernt).     H.  0,425 15  M. 

230a)  Derselbe  Kopf  wie  Nr.  230,  neu  er- 
gänzt   15  M. 

231)  Bekränzter  Herakles,  dem  vorigen 
ähnlich,  aber  nicht  Wiederholung,  sondern  Ab- 
wandlung des  Typus.  Abgeb.  Arch.  Anz.  1894, 
S.   27    Nr.  9.     H.  0,36 12  M. 

232)  Doppelherme  des  Sophokles 
und  Euripides.  Marm.  Vergl.  Arch.  Anz.  1894, 
S.  27,    Nr.    8.     Aus    Sammlung    Dressel.     H.  0,27 

10  M. 

233)  Lachender  Satyrkopf,  von  der  Satyr- 
gestalt der  Hermaphroditengruppe  Aug.  Taf.  96.  Dort 
nicht  zugehörig,  vergl.  Hettn.4  S.  105,  Nr.  195. 
Clarac  722,   1733.     Marm.     H.  0,25     .    .    .  7,50  M. 

234)  Hermaphroditenkopf  (?)  mit  lächeln- 
den Zügen,  von  der  (nicht  zugehörigen)  Statue  Aug. 
Taf.  80.  Vergl.  Hettn.4  S.  54  Nr.  10  (wo  aber  die 
Angabe,  derKopfhabe  Satyrohren,  irrthümlich  ist;  der 
Kopf  hat  vollkommen  normal  gebildete  Ohren). 
Andere  Abbildung  Clarac  699,  1649.  H.  0,23  7,50  M. 

235)  Gesichtsteil  eines  weiblichen 
Kopfes  (Athena?),  der  ehemals  stark  ergänzt 
(u.  a.  mit  modernem  Helm)  auf  der  nicht  zugehörigen 
Statue  Aug.  Taf.  18  safs.  Er  ist  dann  schon  früher  ab- 
genommen und  von  E.  Rietschel  neu  ergänzt  worden. 
So  beschreibt  ihn  Hettn.4  S.  70,  Nr.  64.  Jetzt 
ist  auch  die  Rietschelsche  Ergänzung  entfernt, 
und  nur  der  antike  Teil  geformt.  Marm.  H. 
0,27 7  M. 

236)  Dionysos,  mit  auf  dem  Kopf  ruhendem 
Arm,  Aug.  Taf.  77.  Hettn.4  S.  122,  Nr.  275. 
Marm.     H.  0,31 12  M. 

237)  Polykletischer  Knabenkopf  (Kynis- 
kos    von    Mantineia?),    Wiederholung    des    sog. 


24 


Eduard  Gerhard-Stipendium. 


Westmacottschen  Athleten  im  Brit.  Mus.  Der  Kopf 
ist  auf  ein  Bruststück  aufgesetzt,  das  von  der  Statue 
des  Brit.  Mus.  abgeformt  ist.  Neue  Erwerbung. 
H.  0,465 10  M. 

238)  Jünglingskopf  mit  Kranz  im  Haar 
(Sieger  oder  Herakles),  abgeb.  Arch.  Anz.  1894, 
S.  172,  Nr.  5.     Marm.     H.  0,56 15  M. 

239)  Bärtiger  Kopf  von  der  Statue  eines 
Kämpfers,  die  bei  Hettn.4  S.  115  Nr.  247  be- 
schrieben ist.  Die  angeführte  Abbildung  Aug.  Taf. 
107  giebt  allerdings  nicht  dieses,  sondern  das  bei 
Hettn.  a.  a.  O.  Nr.  245  beschriebene  Exemplar 
wieder,  wie  aus  der  Form  des  stützenden  Panzers 
ersichtlich  ist;  doch  kann  die  Abbildung  wenigstens 
den  Typus  des  Kopfes  veranschaulichen.  Marm. 
H.  0,305 10  M. 

240)  Heraklesköpfchen,  mit  einem  ge- 
franzten  Tuch  bedeckt,  also  wohl  aus  einer  Gruppe 
mit  Omphale  stammend.  Aus  Nicaea  in  Bithynien. 
Abgeb.  Arch.  Anz.  1896,  S.  54  und  55,  Fig.  4. 
Marm.     H.  0,105 3>5°  M. 

240a)  Dasselbe  Köpfchen,  ergänzt,  3,50  M. 

241)  Narkissosköpfchen,  abgeb.  Arch.  Anz. 
1896,  S.  54,  Fig.  3.     Marm.     H.  0,145  •    •    -4  M- 

241a)  Dasselbe   Köpfchen,    ergänzt,    4  M. 

242)  Sog.  Hestia  Giustiniani,  Kopf  der 
Statue  Nr.   122.     H.  0,40 12  M. 

243)  Kopf  der  Frauenstatue  aus  Herculaneum, 
Nr.  113.     H.  0,30 12  M. 

243a)  Derselbe  Kopf  mit  einem  Teil  der 
Brust.     H.  0,56 30  M. 

244)  Kopf  der  Mädchenstatue  aus  Herculaneum 
Nr.   114.    H.  0,25 9  M. 

245)  Julius  Caesar.  Kleine  Marmorbüste. 
Hettn.4    S.  109.     Nr.  209.     H.  0,21     ....   3  M. 

III.  Reliefs. 

305)  Weihrelief  aus  Milet,  mit  Apollon, 
Artemis,  Leto,  Kurotrophos.  Abgeb.  Arch.  Anz. 
1894,  S.  26,    Fig.  7.     Marm.     H.    0,45.     Br.  0,585 

12   M. 

306)  Medaillonbildnis  des  Men ander, 
Marbury  Hall ;  Michaelis,  Anc.  Marbles  in  Grcat 
Brit.,  S.  514,  Nr.  40.  Vergl.  Studniczka,  Berl. 
Philol.  Wochenschr.  1895,  Sp.  1627.  Marm.  Dm. 
0,47 25  M. 

IV.  Geräte,  Gefäfse   und   Verschiedenes. 

404)  32  Scherben  sog.  Arretinischer 
Gefäfse  und  Formen  zu  solchen.  Aus  der 
Sammlung  Dressel,  vergl.  Arch.  Anz.  1889,  S.  166. 

Das  Stück  0,50  M. 

405)  Handgriff  eines  Gefäfses  arretinischer 
Gattung    mit    der  inschriftlich  bezeichneten  Gestalt 


der  Germania  in  Relief.     Abbild.  Arch.  Anz.    1889, 
S.  167 1  M. 

406)  9  Fragmente  von  schwarz  gefirnifsten 
Reliefgefäfsen,  zumeist  Böden  sog.  Calenischcr 
Schalen.     Vergl.  Arch.  Anz.   1889,  S.   165  f. 

Das  Stück  0,50  M. 

407)  Eros  mit  der  Keule  des  Herakles, 
kleines  Bronzerelief  vom  Henkelansatz  einer  Kanne. 
Abbild.  Abhandl.  d.  Sachs.  Gesellsch.  d.  Wissensch., 
34.  Bd.  (1894),  S.  373,  Fig.   109 1   M. 

408)  Bruchstück  einer  Relief  platte  aus 
Caesarea,  alt  -  orientalisch.  Weifser  Alabaster. 
Abbild.  Arch.  Anz.   1894,  S.  35,  Nr.  47  .    .    .  3  M. 

409)  Bronzene  Schreib fe der  aus  einem  Grabe 
zu  Eretria  auf  Euböa.     Länge  0,127     •    •    •    .  I  M. 

410)  Altertümliches  Gerät  unbekannter 
Bestimmung  aus  weifsem  Marmor.  Aus  Naxos. 
Abgeb.  Ammal  of  the  Brit.  School  at  Athens, 
1896  —  97,  S.  64.     B.  0,22;  Br.  0,08  .    .    .  0,75  M. 

V.  Kleinere   Bildwerke. 

513)  Aphrodite  mit  Apfel,  abgeb.  Furt- 
wängler,  Meisterw.,  S.  622,  Fig.  122.  Bronze. 
Hettn.4    S.  44,  Nr.  4.     H.  0,17 .4M. 

514)  Aphrodite,  sich  das  Haar  ordnend. 
Bronze.    Hettn.4    S.  51,  Nr.   160.    H.  0,115  2,50  M. 

515)  Kapellchen  mit  thronender  Göttin, 
aus  Amorgos.  Kalkstein.  Abgeb.  Arch.  Anz.  1896, 
S.  53,  Fig.  1.     H.  0,125 3  M. 


EDUARD  GERHARD -STIPENDIUM. 

Dem  Bericht  über  die  feierliche  Sitzung  der 
Akademie  am  Leibniztage  v.  J.  entnehmen  wir  die 
folgende  Mitteilung: 

Das  Eduard  Gerhard-Stipendium  wurde  zum 
ersten  Male  im  Jahre  1894  Herrn  Otto  Puchstein 
verliehen,  um  die  antiken  Befestigungen  von  Paestum 
zu  untersuchen  und  gemeinsam  mit  Herrn  Robert 
Koldewey  aufzunehmen.  Die  Arbeit  ist  im  Jahre 
1895  ausgeführt,  die  Herausgabe  aber  noch  nicht 
erfolgt.  Sie  ist  verzögert,  einmal  dadurch,  dafs 
beide  Herren  aufserdem  eine  Erforschung  anderer 
altgriechicher  Bauten  in  Sizilien  und  Unteritalien 
vorgenommen  haben  und  die  Herausgabe  dieser 
Forschungen  mit  der  Herausgabe  der  Befestigungen 
von  Paestum  zu  verbinden  wünschen.  Es  ist  das 
um  so  langwieriger  dadurch  geworden,  dafs  be- 
sonders Herr  Koldewey  inzwischen  durch  andere 
ähnliche  Arbeiten  auf  vorderasiatischem  Boden  in 
Anspruch  genommen  worden  ist. 

In  den  auf  1894  folgenden  Jahren  wurde,  wie 
das  Statut  der  Stiftung  gestattet,  der  Zinsbetrag  des 
Kapitals    zurückgelegt   und   erst    im    vorigen    Jahre 


Zu  den  Institutsschriften.     Bibliographie. 


25 


wieder  eine  Bewerbung  ausgeschrieben.  Die  neue 
Verleihung  wurde  Herrn  Theodor  Wiegand  zu  Teil, 
welcher  mit  den  ihm  zur  Verfügung  gestellten 
Mitteln  die  vor  den  Perserkriegen  entstandenen 
Bauten  der  Akropolis  von  Athen  herauszugeben 
unternommen  hat. 

Eine  abermalige  Bewerbung  ist  für  das  laufende 
Jahr  ausgeschrieben. 

ZU  DEN  INSTITUTSSCHRIFTEN. 

Berichtigungen  zu  Jahrbuch  Bd.  XIII.  Heft  4. 
S.  183.  Die  Anmerkung  19  gehört  nicht  zu 
»veranlassen«  Z.  7,  sondern  zu  »nachweislich«  Z.  5. 
S.  188  ist  in  der  letzten  Zeile  zu  lesen:  »Harbie« 
S.  190  unter  Nr.  12  sind  in  Zeile  5  die  Worte:  »d.  i. 
vermutlich«  zu  streichen. 


BIBLIOGRAPHIE. 

P.  Allard  Etudes  d'  histoire  et  d'  archeologie.  Paris, 
Lecoffre,   1899.     436  S.    8°. 

A.  H.  Allcroft  The  making  of  Athens:  a  history 
of  Greece  495 — 431.  London,  W.  B.  Clive,  1898. 
XI,  209  S.    8°. 

B.  Apostolides  Essai  sur  1'  hellenisme  egyptien 
et  ses  rapports  avec  1'  hellenisme  classique  et 
1'  hellenisme  moderne.  Tome  Ier;  1'  hellenisme 
sous  1'  ancien  et  le  moyen  empire.  IIme  fascicule. 
Paris,  Weiter,  1899.  92  S.  [S.  63  —  154]  8°  [vgl. 
Bibliographie  1898  S.  79]. 

H.  d'Arbois  de  Jubainville  Cours  de  litterature 
celtique.  Tome  6.  La  civilisation  des  Celtes  et 
celle  de  1'  epopee  homerique.  Paris,  Fontemoing, 
1899.     XVI,  418  S.    8°. 

P.  Arndt  s.  Brunn-Bruckmann-Arndt. 

F.  Arz  Die  Frau  im  homerischen  Zeitalter.  Pro- 
gramm des  evangelischen  Gymnasiums  A.  B.  zu 
Hermannstadt,  1898.    41   S.    40. 

P.  Aucler  Les  villes  antiques.  Panoramas  en  cartes 
murales.  I.  Athenes.  II.  Rome.  III.  Carthage. 
IV.  Jerusalem.  Restaurationsarcheologiques.  Paris, 
Delagrave,   1899. 

Historische  Ausstellung  für  Naturwissenschaft  und 
Medicin  in  den  Räumen  des  Kunstgewerbe- 
museums (70.  Versammlung  deutscher  Natur- 
forscher und  Ärzte  zu  Düsseldorf  1898).  Düssel- 
dorf, gedr.  bei  A.  Bagel,  1898.  222  S.  8° 
[enthält  S.  4 — 37  Gegenstände  des  Altertumes, 
und  zwar  solche  deraltphoinikischen,  ägyptischen, 
mesopotamischen,  babylonischen,  assyrischen, 
altindischen  Medicin,  der  vorhippokratischen 
Medicin  Kleinasiens,  derselben  Griechenlands, 
der  klassisch -griechischen,  ibero-etruskischen, 
klassisch-römischen,  spätrömischen  Medicin]. 


C.  Bardt  Der  Zinswucher  des  M.  Brutus.  Programm 
des  Kgl.  Joachimsthal'schen  Gymnasiums  bei 
Berlin,   1898.    8  S.    4°. 

R.  Basset  s.  Cebes. 

J.  Baunack  s.  Sammlung. 

F.  Bechtel  s.  Sammlung. 

M.  Bcnson  and  J.  Gourlay  The  Temple  of  Mut 
in  Asher.  An  aecount  of  the  excavation  of  the 
temple  and  of  the  religious  representations  and 
objeets  found  Hierein,  as  illustrating  the  history 
of  Egypt  and  the  main  religious  ideas  of  the 
Egyptians.  The  inscriptions  and  translations  by 
E.  Newberry.  London,  J.  Murray,  1899.  XVI, 
391   S.    8°.    Mit  28  Tafeln  und  2  Plänen. 

R.  Bianchi  II  popolo  in  Grecia  e  in  Roma.  Studio 
di  scienza  sociale.  Nicastro,  Bevilacqua,  1897. 
55  S.    8«. 

E.  Freifrau  v.  Boecklin  s.  G.  Smith. 

G.  Brandes  Julius  Lange.  Breve  fra  hans  Ungdom. 
Med  en  Indlcdning  og  en  Ramme.  Andet  Oplag. 
Kjtfbenhavn,  Nordiske  Forlag,  1898.  244  S.  8°. 
Mit  Bildnis. 

L.  Brehier  De  graecorum  iudiciorum  origine. 
Thesis.     Paris,  Leroux,   1899.     116  S.    8°. 

Brunn-Bruckmann-Arndt  Denkmäler  griechi- 
scher und  römischer  Sculptur.  Lieferung  XCVIII. 
Enthält:  No.  486.  Reliefs  vom  Heroon  von 
Gjölbaschi-Trysa.  Wien,  Kunsthistorisches  Hof- 
museum. —  487.  Kopf  der  Statue  des  Apoxyo- 
menos  des  Lysippos  (Tafel  281).    Rom,  Vatican, 

—  488.  Friesreliefs  vom  Denkmale  des  Lysikrates. 
Athen.  —  489.  Friesreliefs  vom  Forum  des  Nerva. 
Rom.  —  490.  Bakchischer  Sarkophag,  Sammlung 
Ouwaroff  in  Poredje  bei  Ouwaroffka,   Rufsland. 

—  Medeasarkophag,  Berlin. 

Lieferung  XCIX. 
Enthält:  No.  491.  Sogenannte  Hestia  Giusti- 
niani.   Rom,  Museo  Torlonia.  —  492.  Sogenannte 
HeraBarberini.  Rom,  Vatican.  —  493.  Amazonen- 
Sarkophag.    Wien,  Kunsthistorisches  Hofmuseum. 

—  494.  Statue  des  Poseidippos.  Rom,  Vatican.  — 
495.  Statue,  sogenannter  Menander.  Rom,  Vatican. 

H.  Bulle  s.  G.  Hirth. 

Gouvernement  general  de  1'  Algerie.  Le  Tableau 
de  Cebes.  Version  arabe  d' Ibn  Miskaoueih. 
Publiee  et  traduite  avec  une  introduetion  et  des 
notes  par  R.  Basset.  Alger,  Impr.  Orientale 
P.  Fontana  &  Co.,  1898.     60,36  s.    8°. 

Comte  A.  du  Chastel  de  la  Howardries  Syra- 
cuse,  ses  monnaies  d'  argent  et  d'  or  au  point 
de  vue  artistique.  La  coiflfure  antique  et  ses 
developpements  successifs.  Londres,  Spink&Son, 
1898.     12  Tafeln  8°  mit  Erläuterung. 


26 


Bibliographie. 


E.  Ciaceri  Le  vittime  del  despotismo  in  Roma 
ncl  1°  sccolo  dell'  Impero.  Da  Augusto  a  Do- 
miziano.  Catania,  Monaco  e  Hollica,  1898. 
137  S.    8.0. 

H.  Collitz  s.  Sammlung. 

F.  Corazzini  Storia  della  marina  militare  e  com- 
merciale.  Vol.  V.  La  marina  in  Virgilio.  Torino, 
Clausen,  1898.     XXVIII,  382  S.    8°. 

F.  W.  Cornish  A  Concise  Dictionary  of  Greek  and 
Roman  Antiquities.     London,  Murray,   1898. 

Corpus  inscriptionum  latinarum,  consilio  et  aucto- 
ritate  academiae  litterarum  regiae  borussicae 
editum.  Vol.  XIII.  Partis  I.  fasc.  I.:  O.  Hirsch- 
feld et  C.  Zangemeister,  Inscriptiones  trium 
Galliarum  et  Germaniarum  latinae.  Partis  I  fasc.I. 
Inscriptiones  Aquitaniae  et  Lugdunenses  ed.  O. 
Hirschfeld.  Berolini,  G.Reimer,  1899.  5i9S.fol. 
Vol.  XV.  Partis  II.  fasc.  L:  H.  Dresse  1, 
Inscriptiones  urbis  Romae  latinae.  Instrumentum 
domesticum.  Partis  II  fasc.  I.  Adiectae  sunt 
tabulae  duae  amphorarum  et  lucernarum  formas 
exprimentes.  Berolini,  G.  Reimer,  1899.  505  S. 
[S.  491—996]  fol.     Mit  2  Tafeln. 

A.  Csallner  Die  römische  manus  und  ihr  Ver- 
•  hältnis  zur  patria  potestas.  Programm  des  evan- 
gelischen Obergymnasiums  A.  B.  zu  Bistritz 
(Siebenbürgen),   1898.     17  S.    40. 

F.  Davis  The  Romano -British  City  of  Silchester. 
London,    W.  Andrews  &  Co.,    1898.     62  S.    8°. 

Dietrich  Die  rechtlichen  Grundlagen  der  Genossen- 
schaften der  römischen  Staatspächter.  II.  Pro- 
gramm der  Fürsten-  und  Landesschule  St.  Afra 
in  Meifsen,  1898.  23  S.  40  [der  erste  Teil  er- 
schien im  Programm  von  1889]. 

S.  Dill  Roman  Society  in  the  Last  Century  of  the 
Western  Empire.  London,  Macmillan  (New 
York,  The  Macmillan  Co.),  1898.  20,382  S.  8°. 

H.  Dressel  s.  Corpus  inscriptionum  latinarum. 

R.  Elisei  Della  cittä  natale  di  Sesto  Properzio. 
Assisi,   1898.    52  S.    8°. 

N.  Fairley  Monumentum  Ancyranum.  London, 
Philadelphia,  P.  S.  King  &  Son,  1898.  91  S.   8°. 

A.  Faust  Einige  deutsche  und  griechische  Sagen 
im  Lichte  ihrer  ursprünglichen  Bedeutung. 
Programm  des  Gymnasiums  zu  Mülhausen 
i.  Elsafs,   1898.     47  S.    40. 

L.  de  Feis  Origine  dei  numeri  etruschi.  Roma, 
1898.  91  S.  40.  [Aus:  Atti  dell'  Accademia 
Pontificia  di  Archeologia  Ser.  II  tom.  VII]. 

F.  Ferrere  La  Situation  religieuse  de  l'Afrique 
romaine  depuis  la  fin  du  IV-  siecle  jusqu  'a 
l'invasion  des  Vandales.  Paris,  F.  Alcan,  1897. 
XXIV,  382  S.   8«\ 


Festschrift  für  Otto  Benndorf,  zu  seinem  60. 
Geburtstage  gewidmet  von  Schülern,  Freunden 
und  Fachgenossen.  Wien,  A.  Holder,  1898. 
7  Bl.,  320  S.  gr.  40.  Mit  Bildnis,  12  Tafeln 
und  zahlreichen  Abbildungen. 

Enthält:  A.  Engelbrecht,  Erläuterungen  zur 
homerischen  Sitte  der  Todtenbestattung.  S.  I  — 10 
(mit  Abbildung).  —  J.  Jüthner,  Der  homerische 
Diskos.  S.  11  f.  —  S.  Wide,  Thcseus  und  der 
Meersprung  bei  Bakchylides  XVII.  S.  13  —  20 
(mit  2  Abbildungen).  —  K.  Schenk],  Zu 
Xenophons  Schrift  über  den  Staat  der  Lakedai- 
monier.  S.  21 — 28  (mit  2  Abbildungen).  — 
H.  Schenkl,  Zu  den  lateinischen  Monatsgedichten. 
S.  29—36  (mit  Abbildung).  —  F.  Marx,  Der 
Bildhauer  C.  Avianius  Euander  und  Ciceros 
Briefe.  S.  37—48  (mit  Abbildung).  —  J.  Ziehen, 
Archäologische  Bemerkungen  zur  lateinischen 
Anthologie.  S.  49  —  58  (mit  Abbildung).  — 
M.  Hoernes,  Griechische  und  westeuropäische 
Waffen  der  Bronzezeit.  S.  59  —  62  (mit  16  Ab- 
bildungen). —  W.  Reichel,  Ein  angeblicher 
Thron  des  Xerxes.     S.  63 — 65  (mit  Abbildung). 

—  J.  Banko,  Bogenspanner  auf  einem  Vasen- 
bilde. S.  66  (mit  Abbildung).  —  J.  Boehlau, 
Jasons  Auszug.  S.  67—71  (mit  Abbildung). — 
H.  Winnefeld,  Gigantenkampf  auf  einer  Vase  in 
Berlin.  S.  72  -74  (mit  Tafel  I).  —  E.  Pernice, 
Ein  korinthischer  Pinax.  S.  75 — 80  (mit  2  Ab- 
bildungen). —  E.  Pottier,  Deux  documents 
relatifs  ä  1' Hermes  d' Olympie.  S.  81— 85  (mit 
3  Abbildungen).  —  P.  Hartwig,  Ein  Schalen- 
fragment im  Stile  des  Duris.  S.  86 — 88  (mit 
Abbildung).  —  R.  Weifshäupl,  Die  Anfänge  der 
attischen  Grablekythos.  S.  89—94  (mit  Ab- 
bildung). —  Th.  Schreiber,  Zwei  griechische 
Wandbildercyclen  des  vierten  Jahrhunderts. 
S.  95—98.  —  G.  Treu,  Der  Dresdener  Zeus. 
S.  99—110  (mit  Tafel  II.  III  und  4  Abbildungen). 

—  R.  Heberdey,  Das  Weihrelief  des  Lakrateides 
aus  Eleusis.  S.  1 11  — 116  (mit  Tafel  IV).  — 
P.  v.  Bienkowski,  Über  eine  Statue  polykletischen 
Stiles.  S.  117 — 120  (mit  Tafel  V  und  einer 
Abbildung).  —  R.  Kekule  v.  Stradonitz, 
Archaischer  Frauenkopf  aus  Sicilien.  S.  121  — 
125  (mit  Tafel  VI  und  5  Abbildungen).  — 
P.  Wolters,  Votive  an  Men.  S.  126  —  128  (mit 
2  Abbildungen).  —  E.  Petersen,  Herakles  oder 
Polyphemos?  S.   129—138  (mit  3  Abbildungen). 

—  E.  Reisch,  Amphiaraos.  S.  139 — 147  (mit 
2  Abbildungen).  —  O.  Rofsbach,  Amykos. 
S.  148 — 152  (mit  2  Abbildungen).  —  K.Wernicke, 
Eine    Bronzestatuette     des     Berliner    Museums. 


Bibliographie. 


27 


S.  153—158  (mit  2  Abbildungen).  — D.Mackenzie, 
Der  Westfries  von  Gjölbaschi.  S.  159  — 162  (mit 
Abbildung).  —  F.  Studniczka,  Zum  myronischen 
Diskobol.  S.  163-175  (mit  Tafel  VII.  VIII 
und  3  Abbildungen).  —  A.  Conze,  Athena  mit 
der  Eule.  S.  176  f.  (mit  Tafel  IX  und  einer 
Abbildung).  —  J.  Six,  Grabgemälde  in  der 
Überlieferung  erwähnt.  S.  178  —  180.  —  P. 
Sticotti,  Zu  griechischen  Hochzeitsgebräuchen. 
S.  181  —  188  (mit  Abbildung).  —  F.  v.  Luschan, 
Über  den  antiken  Bogen.  S.  189  —  197  (mit 
Tafel  X  und  13  Abbildungen).  —  W.  Kubit- 
schek,  Marsyas  und  Maron  in  Kremne  (Pisidien). 
S.  198  —  200  (mit  5  Abbildungen).  —  F.  Imhoof- 
Blomer,  Die  Prägeorte  der  Abbaiter,  Epikteter, 
Grimenothyriten  und  Temenothyriten.  S.  201  — 
208.  —  A.  Körte,  Das  Alter  des  Zeustempels 
von  Aizanoi.  S.  209 — 214  (mit  Tafel  XI  und 
3  Abbildungen).  —  E.  Kaiinka,  Weihgeschenk 
und  Ehrenbasis  des  Sex.  Vibius  Gallus.     S.  215 

—  223  (mit  9  Abbildungen).  —  F.  Hiller 
v.  Gaertringen,  Anthister.  S.  224 — 230  (mit 
2  Abbildungen).  —  S.  Bugge,  Zur  Xanthos-Stele. 
S.  231  —  236.  —  E.  Hula,  Nikeinschriften. 
S.  237 — 242  (mit  4  Abbildungen).  —  A.  Wilhelm, 
Zwei  griechische  Inschriften.  S.  243 — 249  (mit 
Abbildung).  —  H.  Swoboda,  Zur  Verfassungs- 
geschichte von  Sr.mos.  S.  250 — 255.  —  Th. 
Gomperz,  Die  Schülerliste  der  neueren  Akademie. 
S.  256—258  (mit  Tafel  XII  und  2  Abbildungen). 

—  E.  Szanto,  Zum  lykischen  Mutterrecht.  S.  259  t 

—  A.  v.  Premerstein,  Das  Trojaspiel  und  die 
tribuni  celerum.  S.  261 — 266.  —  E.  Nowotny, 
Ein  norisches  Militärdiplom  des  Traian.  S.  267 
—275  (mit  2  Abbildungen).  —  F.  Bulic,  Wo 
lag  Stridon,  die  Heimat  des  heil.  Hieronymus? 
S.  276—280  (mit  Abbildung).  —  A.  Frhr. 
v.  Ludwigstorff,  Ein  Porträtkopf  aus  Carnuntum. 
S.  281  f.  (mit  2  Abbildungen).  —  E.  Bormann, 
Cn.  Domitius  Calvinus.  S.  283—286  (mit  Ab- 
bildung). —  C.  Patsch,  Der  Landtag  von  Mocsia 
Superior.  S.  287  f.  (mit  Abbildung).  —  A. 
Zingerle,  Über  ein  paar  neue  römische  Funde 
und  die  Maiafrage.  S.  289  f.  —  F.  Cumont, 
Masque  de  Jupiter  sur  un  aigle  eploye,  bronze 
du  Musee  de  Bruxelles.  S.  291—295  (mit 
Abbildung).  -  E.  Maionica,  Zwei  Statuen 
vom  Grabmale  der  Ferronienses  Aquatores 
in  Aquileja.    S.  296—300  (mit  4  Abbildungen). 

—  C.  Sitte,  Über  die  Bemalung  figuraler 
Plastik  im  Alterthume.  S.  301-306  (mit 
Abbildung).  —  H.  Thode,  Andrea  Castagno 
in  Venedig.    S.  307—317  (mit  2  Abbildungen). 


—  Erklärung  der  Kopfleisten  und  Vignetten. 
S.  318—320. 

R.  Foglietti  Delle  Alpi  Scuzie  (e  non  Cozie)  e 
dell'  omonimo  patrimonio  della  chicsa  romana. 
Macerata,  1898.  72  S.  8°  [Enthält  einen  Brief 
von  G.  B.  de  Rossi]. 

R.  H.  Forster  The  amateur  antiquary:  His  Notes, 
Sketches,  and  Fancies  concerning  the  Roman 
Wall  in  the  Counties  of  Northumberland  and 
Cumberland.  Newcastle-on-Tyne,  Mawson,  Swan 
&  Morgan,  1899.     4  BL,  208  S.    40: 

G.  Fougeres  De  Lyciorum  communi  (Auxfruv  tö 
xoivov).     Paris,    Fontemoing,   1898.     144  S.    8°. 

G.  Fregni  Archeologia  etrusca  ed  umbra,  a  pro- 
posito  dei  caratteri  etruschi  ed  umbri  e  della 
iscrizione  posta  nella  colonna  dell'  imperatorc 
Foca  in  Roma.     Modena,   1898.     6  S.    8°. 

G.  Fregni  D'altre  celebri  iscrizioni  etrusche  incise 
in  simboli  ed  in  figure  etrusche:  studj  storici 
e  filologici.     Modena,  Namias,   1898.    55  S.    8°. 

G.  Fritzsche  Geschichte  Platää's  bis  zur  Zer- 
störung der  Stadt  durch  die  Thebaner  im 
4.  Jahrh.  v.  Chr.  Programm  des  Gymnasiums 
zu  Bautzen,  1898.   28  S.    40. 

A.  Furtwängler  Neuere  Fälschungen  von  Antiken. 
Berlin  und  Leipzig,  Gieseckc  und  Devrient,  1899. 
39  S.    40.     Mit  25  Abbildungen. 

A.  Gösset  En  Grece.  A  propos  du  cinquantenaire 
de  1'  Ecole  francaise  d'  Athenes  (18  avril  1898). 
Excursion  archeologique.  (Extrait  du  t.  103 
des  Travaux  de  1'  Academie  nationale  de  Reims). 
Reims,  1898.     68  S.    8°. 

J.  Gourlay  s.  M.  Benson. 

K.  H achtmann  Olympia  und  seine  Festspiele 
(Gymnasial-Bibliothek.  30.  Heft).  Gütersloh, 
C.  Bertelsmann,  1898.  VIII,  100  S.  gr.  8°.  Mit 
Tafel  und  23  Abbildungen. 

Handbook  of  Rome  and  the  Campagna.  iö'i» 
edition.  London,  Murray,  1899.  622  S.  12  °. 
Mit  94  Karten  und  Plänen. 

O.  Ha us er  Das  Amphitheater  Vindonissa.  Verfafst 
als  erste  vorläufige  Publikation  der  Gesellschaft 
Pro  Vindonissa.  Staefa,  Buchdr.  E.  Gull,  1898. 
15  S.    8°.     Mit  2  Tafeln. 

W.  Heibig  Führer  durch  die  öffentlichen  Samm- 
lungen klassischer  Altertümer  in  Rom.  1.  Bd. 
Die  vatikanische  Skulpturensammlung,  das  kapi- 
tolinische und  das  lateranische  Museum,  das 
Magazzino  Archeologico  Comunale  auf  dem 
Caelius.  2.  Auflage.  Leipzig,  B.  G.  Teubner, 
1899.     X,  506  S.    8°.     Mit  Abbildungen. 

O.  Hirschfeld  s.  Corpus  inscriptionum  latinarum. 

G.  Hirth   Der  Stil  in  den  bildenden  Künsten  und 


28 


Bibliographie. 


Gewerben.  I.  Serie:  Der  schöne  Mensch  in  der 
Kunst  aller  Zeiten,  i.  Band:  Der  schöne  Mensch 
im  Altertum,  bearb.  von  H.  Bulle.  München, 
G.  Hirth,  1899.  78  S.  gr.  40.  Mit  216  Tafeln 
und  38  Abbildungen. 

Jahresberichte  über  das  k.  k.  archäologische 
Staats-Museum  zu  Aquileja  von  1882  bis  1891. 
Wien,  W.  Braumüller  in  Comm.,  1898.  128  S.  8°. 

S.  Jenny  Die  römische  Begräbnisstätte  von 
Brigantium.  Östlicher  Theil.  Hrsg.  von  der 
k.  k.  Central-Commission  zur  Erforschung  und 
Erhaltung  der  Kunst-  und  historischen  Denk- 
male. Wien,  W.  Braumüller  in  Comm.,  1898. 
20  S.  40.  Mit  8  Tafeln  und  zahlreichen  Ab- 
bildungen. 

F.  Imhoof-Blumer   s.  Münzen. 

A.  Joubin  Le  theatre  antique.  Lecon  d'ouverture 
du  cours  d'  archeologie,  faite  ä  la  Faculte  des 
lettres  de  1'  Universite  de  Montpellier,  le  6  janvier 
1899.  Montpellier,  impr.  Firmin  et  Montane, 
1899.     23  S.    8°. 

A.  Joubin   s.  Musee  Imperial  Ottoman. 

N.  M.  Isham  The  Homeric  Palace.  London,  The 
Preston  &  Rounds  Co.,   1899. 

H.  Karbe  Der  Marsch  der  Zehntausend  vom 
Zapates  bis  zum  Phasis-Araxes.  Historisch- 
geographisch erörtert.  Programm  des  König- 
städtischen Gymnasiums  zu  Berlin.  Berlin,  R. 
Gärtner,   1898.     38  S.   40. 

L.  W.  King  Letters  and  Inscriptions  of  Hammu- 
rabi,  King  of  Babylon,  about  B.  C.  2200.  Series 
of  Letters  of  other  Kings  of  first  dynasty  of 
Babylon.  Original  Babylonian  Texts,  edited 
from  Tablets  in  British  Museum,  with  English 
Translation,  Summaries  of  Contents  &  c.  Vol.  I. 
Introduction  and  Babylonian  Texts.  (Semitic 
Text  and  Translation  Series).     London,    Luzac, 

1898.  8°. 

Chr.  Kirchhoff  Dramatische  Orchestik  der  Hel- 
lenen. Leipzig,  B.  G.  Teubner,  1899.  VI,  511  S. 
gr.  8°.     Mit  2  Tafeln. 

F.  Knoke  Das  Caecina- Lager  bei  Mehrholz. 
Berlin,  R.  Gaertner,  1898.  27  S.  gr.  8°.  Mit 
Karte  und  2  Tafeln. 

H.  Koester  Über  den  Einflufs  landschaftlicher 
Verhältnisse  auf  die  Entwicklung  des  attischen 
Volkscharakters.  Programm,  Saarbrücken,  1898. 
17  S.    4°. 

J.  Kulakowsky  Tod  und  Unsterblichkeit  nach 
den   Vorstellungen    der    alten  Griechen.     Kiew, 

1899.  128  S.     Mit  22  Abbildungen  [Russisch]. 
W.    Larfeld     Handbuch     der     griechischen    Epi- 

graphik.      Bd.    II.      Die    attischen    Inschriften. 


Erste  Hälfte.  Leipzig,  O.  R.  Reisland,  1898. 
392  S.  gr.  8°.  Mit  Tafel  [Bd.  I  soll  zuletzt, 
nach  Bd.  IV,  erscheinen]. 

E.  Lehmann  Der  Kolonat  in  der  römischen  Kaiser- 
zeit. Programm  des  städtischen  Realgymnasiums 
zu  Chemnitz,  1898.     46  S.   40. 

Ausführliches  Lexikon  der  griechischen  und 
römischen  Mythologie,  hrsg.  von  W.  H.  Röscher. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner,  1899.  39.  Lieferung 
(Nike-Numitor).     Band  III  Sp.  321—480. 

Gröfsere  Artikel:  Nike  (H.  Bulle).  Sp.  321 
—  351  (mit  27  Abbildungen).  —  Niobe  und  die 
Niobiden  (Enmann.  Sauer).  Sp.  372 — 423  (mit 
19  Abbildungen).  —  Nisos  (W.  H.  Röscher). 
Sp.  425-433.  —  Kit  (Drexler).  Sp.  433—446 
(mit  2  Abbildungen).  —  Nosoi  (Röscher). 
Sp.  457 — 468  (mit  2  Abbildungen). 

M.  Lidzbarski  Handbuch  der  nordsemitischen 
Epigraphik  nebst  ausgewählten  Inschriften. 
Weimar,  E.  Felber,  1898,  Teil  I.  Text.  XIV, 
508  S.  gr.  8°.  Teil  II.  Tafeln.  46  Tafeln 
gr.  40  mit  4  S.  Text. 

W.  P.  P.  Longfellow  The  Column  and  the  Arch. 
Essays  on  Architectural  History.  New  York, 
Ch.  Scribner's  Sons,  1898.  301  S.  8°.  Mit 
Abbildungen. 

P.  Lucchetti  L'asse  della  lingua  umana  e  la 
preistoria.  Bologna,  Libr.  Universitaria,  1899. 
269  S.    40. 

L.  Macdonald  Catalogue  of  the  Greek  and  Etruscan 
Vases  and  of  the  Greek  and  Roman  Lamps  in 
the  Nicholson  Museum,  University  of  Sidney. 
Sidney,   1898.     51   S. 

C.  Maes  La  colonna  del  Divo  Claudio  Gotico  sul 
Foro  Romano.  Roma,  1S99.  1.  ed.  14  S. 
2.  ed.  18  S.     40. 

C.  Maes  Forma  Urbis  rediviva.  Roma,  1S99. 
4  S.     40. 

G.  B.  Mancini  Catalogo  delle  monete  [antiche  e 
medievali]  rinvenute  nel  contado  di  Aquila,  e 
donate  al  Museo  Civico.     Aquila,   1897.     8°. 

Th.  Mandibur  Olympia.  Programm  des  k.  k. 
I.  Staatsgymnasiums  in  Lemberg,  1897.  16  S. 
8°  [ruthenisch]. 

T.  Massarani  Cipro  antica  e  moderna  e  il  gene- 
rale Luigi  Palma  di  Cesnola.  Roma,  Forzani 
&  Co.,   1898.     57  S.     8«. 

A.  Mau  Führer  durch  Pompeji.  3.  Auflage.  Leip- 
zig, W.  Engelmann,  1898.  VII,  120  S.  120. 
Mit  31  Abbildungen  und  6  Plänen. 

C.  Merckel  Die  Ingenieurtechnik  im  Alterthum. 
Berlin,  J.  Springer,  1899.  XX,  658  S.  gr.  8°. 
Mit  261   Abbildungen  und  einer  Karte, 


Bibliographie. 


29 


M.  Michaeli  Memorie  storiche  della  citta  di  Rieti 
e  dei  paesi  circostanti  dall'  origine  all"  anno 
1560.     Vol.  I.  II.     Rieti,   1898.     8". 

A.  Milchhöfer  Über  die  alten  Burgheiligtümer  in 
Athen.     Kiel,  Akademische  Buchhandlung,  1899. 

Miller  Zur  Pelasgerfrage.  Programm  des  König- 
lichen Gymnasiums  in  Ellwangen,  1898.  46  S.  40. 

Ibn  Miskaoueih  s.  Cebes. 

C.  Moratti  Alla  ricerca  delle  porte  di  Iguvium. 
(Gubbio),  1898.  8°. 

Ministere  de  1'  instruction  publique  et  des  beaux-arts. 
Delegation  en  Perse.  Compte  rendu  sommaire 
des  travaux  archeologiques  executes  du  3nov.  1897 
au  Ier  juin  1S98,  par  J.  de  Morgan.  Paris, 
E.  Leroux,  1898.  IX,  90  S.,  1  Bl.  8°.  Mit 
einer  Tafel  und  einem  Plan. 

Die  antiken  Münzen  Nord-Griechenlands,  unter 
Leitung  von  F.  Im h 00 f- Blumer  hrsg.  von 
der  kgl.  Akademie  der  Wissenschaften.  Erster 
Band.  Die  antiken  Münzen  von  Dacien  und 
Moesien,  bearb.  von  B.  Pick.  Erster  Halbband. 
Berlin,  G.  Reimer,  1899.  XV,  518  S.,  gr.  40. 
Mit  20  Tafeln. 

Musee  Imperial  Ottoman.  Bronzes  et  bijoux. 
Catalogue  sommaire.  Par  ordre  du  Ministere 
Imp.  de  1'  Instruction  Publique.  Constantinople, 
Typ.  Lith.  F.  Loeffler,  1898.  4  Bl.,  98  S.,  8". 
Mit  2  Abbildungen  [Verfasser  A.  Joubin]. 

Musee  Imperial  Ottoman.  Monuments  egyptiens. 
Notice  sommaire.  Par  ordre  du  Ministere  Imp. 
de  1*  Instruction  Publique.  Constantinople,  Typ. 
Lith.  F.  Loeffler,  1898.  1  Bl.,  82  S.  Mit  Ab- 
bildung [Verfasser  V.  Sc  heil]. 

Das  Museum  der  Kaiserlichen  Odessaer  Gesell- 
schaft für  Geschichte  und  Altertumskunde. 
Lieferung  II.  Terracotten.  Text  von  E.  v.  Stern 
[russisch  und  deutsch].  48  S.  40.  Mit  18 
Tafeln  [vgl.  Bibliographie   1897  S.   149]. 

E.  Newberry  s.  M.  Benson. 

R.  Oberhummer  und  H.  Zimmerer  Durch  Syrien 
und  Kleinasien.  Reiseschilderungen  und  Studien. 
Berlin,  G.  Reimer,  1899.  XVII,  495  S.  gr.  8°. 
Mit  16  Tafeln,  einer  Karte  uud  51  Abbildungen. 

E.  Ott  Von  Venedig  bis  Rom  1896.  Programm 
des  k.  k.  Staats-Obergymnasiums  in  Böhmisch- 
Leipa,  1897.     53  S.  8". 

E.  Pais  Storia  di  Roma.  Vol.  I.  parte  2.  Critica 
della  tradizione  della  caduta  del  decemvirato 
all'  intervento  di  Pirro.  Torino,  Clausen,  1899. 
XL VIII,  746  S.    8°. 

J.  Patigler  Quer  durch  den  Peloponnes.  Programm 
des  k.  k.  Staats-Obergymnasiums  in  Weidenau, 
1897.     20  S.  8°. 


E.  Pernice  Hellenistische  Silbergefäfse  im  Anti- 
quarium  der  königlichen  Museen.  58.  Programm 
zum  Winckelmannsfeste  der  archäologischen  Ge- 
sellschaft zu  Berlin.  Berlin,  G.  Reimer,  1898. 
31   S.  gr.  40.     Mit  4  Tafeln  und  9  Abbildungen. 

G.  Perrone  e  L.  Volpe  Rinonapoli  Niobe. 
Contribuzione  allo  studio  della  mitologia  compa- 
rata.  Milano-Palenno,  R.  Sandron,   1898.  63  S.  8°. 

B.  Pick  s.  Münzen. 

G.  Rad  et  s.  E.  Roux. 

W.  Radtke  Beiträge  zu  der  Lydischen  Geschichte 
des  Xanthos.  Programm  des  Progymnasiums  zu 
Bischweiler,   1898.  91   S.  gr.  40. 

Una  cronaca  inedita  di  S.  Sabina  sull*  Aventino, 
edita  ed  annotata  da  E.  Rodocanachi.  Torino, 
Bocca,  1898.  XXXII,  60  S.  8«  [Enthält  auch 
Notizen  über  Antikenfunde]. 

W.  H.  Röscher  s.  Lexikon. 

Les  debuts  de  1'  Ecole  francaise  d'  Athenes.  Corre- 
spondance  d' Emanuel  Roux  1847  — 1849.  Publi- 
ca avec  une  Introduction  et  des  Notes  par  G. 
Rad  et.  Bordeaux,  Feret  &  f.,  1898.  94  S.  8°. 
[Bibliotheque  des  Universites  du  midi,    fasc.   1]. 

Sammlung  der  griechischen  Dialektinschriften. 
Hrsg.  von  F.  Bechtel  und  H.  Colli tz.  Bd.  II 

6.  (Schlufs-)  Heft.  J.  Baunack,  Die  delphi- 
schen Inschriften,  4.  Teil.  Göttingen,  Vandenhoeck 
&  Ruprecht,   1899.     321   S.  [S.  643-963]  gr.  8°. 

V.  Seh  eil  s.  Musee  Imperial  Ottoman. 

W. Schnarrenberger  Die  vor- und  früh- geschicht- 
liche Besiedelung  des  Kraichgaues.  Programm 
des  Grosh.  Gymnasiums  zu  Bruchsal.  40  S., 
1  Bl.  40.  Mit  einer  Tafel  und  einer  Karte  [darin 
S.  26-36:  Römische  Zeit,  mit  Verzeichnis  der 
römischen  Fundstätten]. 

W.  Schurz  Die  Militärorganisation  Hadrian's.  2. 
Teil.  Programm  des  Gymnasiums  zu  München- 
Gladbach,-  1898.     32  S.  40. 

S.  Seiiwanow  Über  Chersonesus  Taurica.  Rede, 
gehalten  auf  dem  Actus  des  2.  Odessaer  Gym- 
nasiums aus  Anlafs  des  Jubiläums  der  Schule. 
Odessa,   1898.     29  S.     [Russisch], 

K.  Sittl    Dionysisches    Treiben    und  .Dichten    im 

7.  und  6.  Jahrhundert  v.  Chr.  V.-VII.  Jahres- 
bericht des  Kunstgeschichtlichen  Museums  (v. 
Wagner'sche  Stiftung)  der  Universität  Würz- 
burg. Würzburg,  Stahel  in  Comm.,  1898.  46  S. 
gr.  4°.     Mit  3  Tafeln  und   12  Abbildungen. 

V.  Sladek  Geschichte  der  griechischen  Litteratur 
des  klassischen  Zeitalters.  Prag,  Verlag  der 
»Jednota  ceskych  filologu«,    1898     [Böhmisch]. 

G.  Smitt  Entdeckungen  in  Assyrien.  Ein  Bericht 
der    Untersuchungen      und    Entdeckungen     zur 


30 


Bibliographie. 


Richtigstellung  der  Lage  von  Ninive  in  den 
Jahren  1873  und  1874.  Übers,  von  E.  Freifrau 
von  Boecklin.  Leipzig,  E.  Pfeiffer,  1898. 
X,  512  S.  8°.     Mit  Karte  und  28  Abbildungen. 

Historische  Studien  und  Skizzen  zu  Naturwissen- 
schaft, Industrie  und  Medizin  am  Niederrhein. 
Festschrift  zur  70.  Versammlung  der  deutschen 
Naturforscher  und  Ärzte,  dargeboten  von  den 
wissenschaftlichen  Vereinen  Düsseldorfs.  Düssel- 
dorf, Bergisch-Rheinische  Verlags-Anstalt  und 
Druckerei  (G.  Müller),  1898.  134,  173  S.  Lex. 
8°.  [darin  u.  a.:  Norenberg,  Die  germanische 
Fauna  zur  Zeit  der  römischen  Eroberung  des 
Rheingebietes.  —  Vogel,  Steinkohlenbergbau  in 
römischer  Zeit.  —  Koenen,  Die  römische  Heil- 
kunde am  Niederrhein]. 

J.  Svoboda  O  amphiktyonii  delpfske  (Von  der 
delphischen  Amphiktyonie).  Programm  des 
böhmischen  Obergymnasiums  in  Troppau.  1896. 
24  S.  80  [Böhmisch]. 

G.  B.  Traverso  Stazione  neolitica  di  Alba.  Alba, 
1898.  8°. 

G.  Tropea  Giasone  il  tago  della  Tessaglia.  Mes- 
sina, Tipi  della  Rivista  di  Storia  antica,  1898. 
68  S.    8°. 

F.  Vivanet  Quinta  relazione  a  S.  E.  il  Ministro 
della  pubblica  istruzione  dell'  Uffizio  regionale 
per  la  conservazione  dei  monumenti  della  Sar- 
degna  nell'  esercizio  1896  —  97.  Cagliari,  Dessi, 
1898.     26  S.    80. 

L.  Volpe  Rinonapoli  s.  G.  Perrone. 

H.  Wallis  The  Macgregor  Collection.  Egyptian 
Ceramic  art.  A  Contribution  towards  the  History 
of  Egyptian  Pottery.  VVith  Illustrations  by  the 
Author.  [London],  privately  printed  [by  Taylor 
&  Francis],  1898.  XXIV,  85  S.  4°.  Mit  30 
Tafeln. 

P.  Waltzing  Etüde  historique  sur  les  corporations 
professionnelles  chez  les  Romains.  Tome  III. 
Recueil  des  inscriptions  grecques  et  latines 
relatives  aux  corporations  des  Romains.  I.  Louvain, 
Ch.  Peeters,   1899.     352  S. 

O.  Was  er  Charon,  Charun,  Charos.  Mythologisch- 
archäologische Monographie.  Berlin,  Weidmann, 
1898.     VII,   158  S.    gr.  80. 

A.  Wherry  Greek  Sculpture  with  Story  and  Song. 
London,  Dent,  1898.  332  S.  8°.  Mit  1 10  Ab- 
bildungen. 

J.  Wilpert  Die  Gewandung  der  Christen  in  den 
ersten  Jahrhunderten.  Vornehmlich  nach  den 
Katakomben-Malereien  dargestellt.  Köln,  J.  P. 
Bachern  in  Komm.,  1899.  VI,  58  S.  Mit  22 
Abbildungen. 


H.  Winckler  Altorientalische  Forschungen.  2. 
Reihe,  Bd.  I  Heft  4.  Bd.  II  Heft  1.  Leipzig, 
E.  Pfeiffer,  1898.  III,  50  [S.  143-192],  48  S- 
[S.   193-240]  gr.  80. 

J.  Wisnar  Vademecum  für  die  Studienreisen 
österreichischer  Mittelschullehrer  in  Italien  und 
Griechenland.  Als  Manuscript  gedruckt.  Wien, 
Separatverlag  des  k.  k.  österr.  archäologischen 
Institutes,   1898.     29  S.    4°. 

C.  Zangemeister  s.  Corpus  inscriptionum  lati- 
narum. 

H.  Zimmerer  s.  R.  Oberhummer. 


Aarb^ger  for  Nordisk  Oldkyndighed  og  Historie. 
II.  Rrckke,   13.  Bind  (1898). 

3.  Hrefte.  Chr.  Blinkenberg,  Skaeftede  Ste- 
nalders  Redskaber  (Schlufs).  S.  137  — 156  (mit 
8  Abbildungen). 

The  Academy  (1899). 

No.  1398.  Anon.  Rec.  von:  M.  Benson  and 
J.  Gourlay,  The  temple  of  Mut  in  Asher;  M. 
Jastrow,  The  religion  of  Babylonia  and  Assyria. 
S.  214. 

L'Ami  des  Monuments  et  des  Arts.  XII e  volume 
(1898). 

40  partie  (No.  68).  Are  de  triomphe  et 
temple  du  Forum  de  Djemila  ou  Cuiculum 
(Algerie).  S.  2öo  (mit  Tafel).  —  Vasnier, 
Quelques  mots  sur  les  musees  de  M.  Jacobsen 
a  Copenhague  et  sur  les  musees  de  Scandinavie. 
S.  215  —  218.  —  Ch.  Normand,  Repertoire  des 
fouilles  et  decouvertes  en  France  (suite).  S. 
238—245. 

Annalen  der  Kaiserlichen  Odessaer  Gesellschaft 
für  Geschichte  und  Altertumskunde.  Band  XXI 
(1898)  [Russisch]. 

W.  Scorpil,  Die  im  Jahre  1896  für  das 
Museum  der  Gesellschaft,  im  Kurgan  von  Melek- 
Tschesmen  bei  Kertsch,  erworbenen  Steine  mit 
griechischen  Inschriften.  S.  185 — 191.  —  W. 
Scorpil,  Die  im  Jahre  1897  für  das  Melek- 
Tschesmen'scheMuseum  erworbenen  bosporischen 
Inschriften.  S.  191 — 210.  —  W.  Latyschew, 
Bemerkungen  zu  den  in  der  Krim  gefundenen 
griechisch-christlichen  Inschriften  (Fortsetzung). 
S.  225 — 254.  —  R.  Hausmann,  Bemerkungen 
zur  neueren  Fibelforschung  und  die  Fibeln  des 
Odessaer  Museums.  S.  255 — 270.  —  E.  v.  Stern, 
Der  Inhalt  eines  1896  bei  Kertsch  eröffneten 
und  vom  Odessaer  Museum  erworbenen  Grabes. 
S.  271 — 292  (mit  3  Tafeln).  —  Sitzungsberichte: 
306.  W.  Scorpil,  Drei  christliche  Inschriften 
aus    der    Gegend    von    Kertsch.      S.    8  — 11.    — 


Bibliographie. 


31 


307.  K.  Scorpil,  Antike  Inschriften  aus  Bulgarien. 
S.  17 — 22.  —  30S.  B.  Jurgewitsch,  Inschriften 
auf  21  Amphorenhenkeln  aus  Kertsch,  1898  vom 
Museum  augekauft.  S.  26 — 32.  —  309.  B.  Jurge- 
witsch, Byzantinische  Bleisiegel  im  Odessaer 
Museum.  S.  39—41.  —  310.  J.  Linnitschenko, 
Neuheiten  auf  der  archäologischen  Ausstellung 
in  Kiew.  S.  41 — 48.  —  311.  B.  Jurgewitsch, 
Inschriften  auf  neu  erworbenen  Amphorenhenkeln. 
S.  62—64. 

Annal  es  de  la  Societe  d'emulation  de  l'Ain  [Bourg]. 
Tome  XXXI  (1898). 

Statue  en  bronze,  trouvee  ä  Coligny  (Ain). 
S.  87 — 91.  —  P.  Grossin,  Note  sur  l'orientation 
des  megalithes.     S.  291 — 302. 

L'Anthropologie.     Tome  IX  (1898). 

No.  5.  R.  Verneau  et  D.  Ripoche,  Les  se- 
pultures  gallo -romaines  et  merovingiennes 
de  Mareuil-sur-Ourcq  (Oise).  S.  497  —  530 
(mit  25  Abbildungen).  —  E.  Piette  et  J.  de  la 
Porterie,  Fouilles  ä  Brassempouy  en  1897. 
S.  531  —  535  (mit  29  Abbildungen). 

Nr.  6.  Pothier,  Les  populations  primitives 
(E.  C[artailhac]).  S.  684—686.  —  E.  Babelon, 
Catalogue  des  Camees  antiques  et  modernes  de 
la  Bibliotheque  nationale  (Ch.  de  Ujfalvy.) 
S.  699  -  701.  —  Sur  la  »falsification  des  anti- 
quites  en  Russie«  (S.  Reinach).  S.  715  —  717. 
—  A  propos  des  »navires  egyptiens«  (M.  B.). 
S.  717  (mit  Abbildung).  —  A  propos  du  livre 
de  J.  Leite  de  Vasconcellos:  Religioes  da  Lusi- 
tania  (E.  Cartailhae).  S.  719—722  (mit  5  Ab- 
bildungen). 

The  Antiquary.     N.  S.  1899. 

No.  no.  F.  Haverfield,  Quarterly  Notes  on 
Roman  Britain.  S.  39 — 41.  —  F.  Davis,  The 
Romano-British  city  of  Silchester  (anon.  Rec). 
S.  63. 

Göttingische   gelehrte   Anzeigen.      160.   Jahrgang 
(1898). 

No.  XII.    K.  Buresch,  Aus  Lydien  (A.  Körte). 

s.  957-966. 

161.  Jahrgang  (1899). 

No.   I.     Pausanias's   Description    of  Greece, 
translation    with    commentary    by   F.    G.    Frazer 
(H.  Blumner).     S.  66  —  79. 
Anzeiger      für      schweizerische      Altertumskunde. 
XXXI.  Jahrgang  (1898). 

No.    4.      J.    Zemp,    Kleinere     Nachrichten. 
S.   138—143  [darin  auch  römische  Funde]. 
Archäologischer  Anzeiger  s.  Jahrbuch  des  Kaiser- 
lich Deutschen  Archäologischen  Instituts. 
Archaeologia    or    miscellaneous    tracts    relating 


to  antiquity.    Second  series,  volume  LVI  (1899). 

Part  1.  G.  H.  Engelhard,  On  some  buildings 
of  the  Romano-British  period  discovered  at 
Clanville,  near  Andover,  and  on  a  deposit  of 
pewter  vessels  of  the  same  period  found  at 
Appleshaw,  Hants.  With  appendixes  by  Ch. 
H.  Read  and  W.  Gowland.  S.  1--20  (mit 
Tafel  I  und  9  Abbildungen).  —  W.  IL  St.  J. 
Hope  and  G.  F.  Fox,  Excavations  on  the  site 
of  the  Roman  city  at  Silchester,  Hants,  in  1897. 
S.  103  —  126  (mit  Tafel  V— VIII  und  8  Ab- 
bildungen). 
The  Architect  (1898). 

16.  Dec.  Society  of  Antiquaries  of  Scotland; 
report  of  excavations. 

(1899).     3.   March.     Discovery    of    vases    at 
Caserta,  discoveries  near  Naples. 
Archiv  für  Anthropologie.     26.  Band  (1899). 

Heft  1.  C.  von  Ujfalvy,  Anthropologische 
Betrachtungen  über  die  Porträtköpfe  auf  den 
griechisch-baktrischen  und  indo-skythischen 
Münzen.     I.     S.  45  —  70   (mit    15  Abbildungen). 

—  C.  Mehlis,  Die  Ligurerfrage.     I.     S.  71  —  94. 
Archiv  für  lateinische  Lexikographie.    Elfter  Band 

(1898). 

Heft   2.     Th.   Birt,    Das   Arvallied.      S.    149 

—  196.  —  Otto  Ribbeck.     S.  289  f. 

Archiv  für  Religionswissenschaft.     Band  I  (1898). 

Heft  4.   G.  Polivka,  Nachträge  zur  Polyphem- 

sage.     S.    305  —  336.    378.  —  O.   Marucchi,    Gli 

obelischi    egiziani    di    Rome    (A.    Wiedemann). 

s.  369—375- 

Archivio   della   Societa   romana    di   storia    patria. 
Anno  XXI  (1898). 

Fase.  3.  4.     V.  Federici,    Di    Mario    Cartaro 
incisore  Viterbese  del  secolo  XVI  [vgl.  Michaelis 
Rom.  Mittheil.  1898  S.  269L]     S.  535—552. 
Archivio  storico  per  le  province  Napoletanc.  Anno 
XXIII  (1898). 

Fase.  4.  B.  Croce,  Pulcinella  e  il  personaggio 
del  Napoletano  in  commedia.     S.   702-  742. 
L'Arte    (giä  Archivio    storico    dell'arte).     Anno  I 
(1898). 

Fase.  10—12.  E.  Mauceri,  Colonne  tortili 
cesi  dette  del  tempio  di  Salomone.    S.  377—384. 

—  Corrieri  artistici:  Esposizione  di  Torino 
[altchristliche  Silberpyxis ;  Elfenbeinkassetten] 
(A.  Venturi).    S.  454 — 459  (mit  6  Abbildungen). 

—  Miscellanea:  Riproduzioni  del  Torso  del 
Belvedere  nel  secolo  XVI  (A.  Venturi).  S.  497 
(mit  Abbildung). 

Atene  e  Roma.     Anno  II  (1899). 

No.   7  (genn.-febbr.).     G.   Pellegrini,    Di   un' 


32 


Bibliographie. 


antica     citta     scoperta     in     Etruria     [Statonia.] 

S.  5—13- 
The  Athenaeum  (1898). 

No.  3711.  W.  H.  B.  Hall,  The  Romans 
on  the  Riviera  and  the  Rhone  (anon.  Ren.). 
S.  823  f. 

No.  3713.  British  Museum  Papyri  ed.  F. 
G.  Kenyon.     II  (anon.  Reh).     S.  887 f. 

No.  3714.     J.  J.  Tylor,  Wall    Drawings  and 
monuments  of  El-Kab:  the  temple  of  Amenophis 
III  (anon.  Rec).     S.  936  f. 
(1899). 

No.   3715.     L.   Borsari,  Excavations    in    the 
Forum.     S.  .24  f. 
Atti  dell'  Accademia  virgiliana  di  Mantova.     Anno 
1898. 

G.  B.  Intra,    L'effigie    di    Virgilio    nel    mu- 
saico  di  Adrumeto.     S.   1  r. 
Atti   del   r.   Istituto   veneto   di   scienze,   lettere   ed 
arti.     Ser.  VII,  tomo  9. 

Disp.   10.     A.  Scrinzi,   La   guerra   di   Lyttos 

del  220  a.  Cr.  e  i    trattati  internazionali  cretesi, 

con   speciale    riguardo    a    quelli    conservati    nel 

museo  archeologico  della  Marciana. 

Deutsche  Bauzeitung.     XXXIII.  Jahrgang  (1899). 

No.    2.      Neues     über     und     aus    Aegypten 
S.   14—16  (Schlufs    in  No.  4  S.  26  —  28). 
Beiträge      zur     Kunde     der     indo- germanischen 
Sprachen.     24.  Band  (1899). 

Heft   3.    4.      H.    Osthoff,    Allerhand    Zauber 
etymologisch  beleuchtet.     S.   177  —  213. 
Bessarione  (Siena).  Anno  II  (1898). 

No.  25.  26.  Marucchi,  La  biografia  di  un 
personaggio  politico  dell'  antico  Egitto  scritto 
sopra  la  sua  statua  nel  Museo  Egizio  Vaticano. 
S.  48-88  (mit  Tafel  III.  IV). 

No.  27.  28.      De    Feis,    Del   monumento   di 
Paneas  e  delle  imaggini   della  Veronica   e   dell' 
Emoroissa.    S.  177 — 192.  —  A.  Palmieri,  L'antica 
e  la  nuova  Calcedonia  S.  221 — 241. 
Biblia  (1898). 

August.  F.  LI.  Griffith,  The  recent  discovery 
of  royal  mummies  at  Thebes.  S.  105  f.  —  N. 
G.  Davies,  Excavations  atDenderah.  S.  106  —  109. 

September.  S.  Beswick,  The  Sphinx  —  the 
problem  solved.     S.  131  — 136. 

November.      J.     S.     Cotton,     Hierakonpolis. 
S.  183 — 186.  t—  S.  Beswick,  How  was  the  pyra- 
mid  built?  S.   186 — 191. 
(1899). 

January.  S.  Beswick,  More  about  the  Sphinx. 
S.  241  f.  —  De  Morgan's  Discoveries  at  Susa. 
S.  242 — 244. 


Blätter  für  das  Gymnasial-Schulwesen,  hrsg.  vom 
bayer.  Gymnasiallehrerverein.     35.  Band  (1899). 

Heft  I.  II.  R.  Wagner,  Der  Entwickelungs- 
gang  der  griechischen  Heldensage  (J.  Menrad). 
S.  140  f.  —  A.  Dieterich,  Pulcinella  (E.  Boden- 
steiner). S.  160  —  162.  —  A.  E.  Freeman,  Ge- 
schichte Siciliens,  deutsch  von  B.  Lupus  (J. 
Melber).  S.  162  — 164.  —  J.  Fuchs,  Hannibals 
Alpenübergang  (J.  Praun).  S.  164-169.  —  E. 
Wagner  und  G  v.  Kobilinski,  Leitfaden  der 
griechischen  und  römischen  Alterthümer  (W. 
Wunderer).  S.  169 — 171. 
Boletin  de  la  Real  Academia  de  la  Historia.  Tomo 
XXXIV  (1899). 

Cuaderno  I.     A.  Blazquez,  La  milla  romana. 
S.  27 — 52.  —  El  Marques  de  Monsalud,  Nuevas 
inscripciones    romanas    de    Alcala    de    Henares. 
S.   53—62  (mit  2  Abbildungen). 
The  Builder.     Volume  LXXV  (1898). 

Part  V.  The  Architectural  association:  Exca- 
vations at  Thebes.  S.  404  —  410  (mit  Tafel).  — 
Royal  Archaeological  Institute:  T.  McKenny 
Hughes,  On  amber.  S.  429  f.  —  Egypt  Exploration 
Fund.  S.  452  f.  —  A.  M'Gibbon,  Tradition  and 
material  in  architecture.     S.  454 — 456. 

Part  VI.    British  School  at  Athens.     S.  599. 
Volume  LXXVI  (1899). 

Part  I.  A  fragment  from  the  Roman  Forum. 
S.  82  (mit  Abbildung). 
Le  Bulletin    de    l'art  ancien   et   moderne  (1899). 

No.  1.     Correspondance  d'  Egypte  (F.)  S.  9  f. 

No.  2.   R.  Koechlin,    Les  bronzes  de  Gizeh. 
S.   17. 
Bulletin    de   Correspondance  hellenique.      Vingt- 
deuxieme  annee  (1898). 

No.  I — X.  G.  Colin,  Notes  d'  archeologie 
delphique.  S.  1—200  (mit  Tafel  VIII— XIII).  — 
A.  de  Ridder,  Bases  de  statuettes  portees  par  des 
animaux.  S.  201 — 232  (mit  Tafel  I — III). —  W.  M. 
Ramsay,  Asiana.  S.  233 — 240.  —  P.  Perdrizet, 
Inscriptions  d' Acraephiae.  8.241 — 260.  — Th. 
Homolle,  Inscription  de  Delphes.     S.  261—270. 

—  Correspondance:  Thebes  (P.  Perdrizet).  Ma- 
moura'Fournier).  Delphes  (Fournier).  S.  270 — 272. 

No.  XI.  L.  Couve,  Notes  ceramographiques. 
S.  273 — 302  (mit  Tafel  VII  und  10  Abbildungen), 

—  E\  Bourguet,  Inscriptions  de  Delphes.  S.  303 — 
328  (mit  Tafel  XXIV).  —  H.  Bulle,  Th.  Wiegand, 
Zur  Topographie  der  delphischen  Weihgeschenke. 
S.  328  —  334  (mit  2  Abbildungen).  —  P.  Perdrizet, 
Voyage  dans  la  Macedoine  premiere.  S.  335 — 353 
(mit  10  Abbildungen).  —  E.  Cahen,  Inscription 
de  Locride  et  d'Etolie.  S.  354 — 361.  —  G.  Cousin, 


Bibliographie. 


33 


Voyage  en  Carie.  S.  361-402.  —  P.  Perdrizet, 
Fragment  delphique  de  l'edit  de  Diocletien. 
S.  403 — 409.  —  Decret  delphique  pour  Heliodore 
de  Beryte.  S.  409.  —  Th.  Homolle,  Le  Corpus 
inscriptionum  graecarum  christianarum.  S.  410 — 
415.  —  A.  de  Ridder,  Divinites  montees  sur  des 
chars.  S.  416  (mit  2  Abbildungen). 
Bulletin  critique.   I9e  annee  (1898). 

No.  36.  B.  Hall,  The  Romans  on  the  Riviera 
and  the  Rhone  (A.  H.  de  Villefosse).    S.  673—675. 
20c  annee  (1899). 

No.   1.    G.   Fougeres,    Mantinee  et  l'Arcadie 
Orientale  (P.  Jouguet).  S.   12-18. 
Bulletin  de  la  Diana  [Montbrison].  Tome  X  (1898). 

No.  3.  4.  V.  Durand,  Voie  antique  de  Lyon 
et  Feurs  ä  Clermont.  S.  253 — 256. 
Bulletin  monumental.     Septieme  serie,   tome  troi- 
sieme  (1898). 

No.  2.  H.  Thedenat,  Le  Forum  Romain  et  les 
forums  imperiaux  (Comte  de  Marsy).  S.  184—  188. 

No.  3.  A.  Blanchet,  De  l'importance  de  certains 
noms  de  lieux  pour  la  recherche  des  antiquites. 
S.  220 — 244.  —  Fouilles  d'  un  grand  monument 
neolithique  en  Tunisie.  S.  288  f. 
Bullettino  di  archeologia  e  storia  dalmata.  Anno 
XXI  (1898). 

No.  12.  (dicembre).  Buliö,  Iscrizioni  inedite: 
Salona.  Janjina.  S.  201 — 208.  —  Le  gemme  del 
Museo  in  Spalato  acquistate  nell'a.  1898.  S.209 — 
212  [Fortsetzung  Jan.  1899  S.  12—15].  —  Nomi 
e  marche  di  fabbrica  su  tegoli  acquistati  dal  Museo 
in  Spalato  durante  l'anno  1898.  S.  212.  —  Bulic, 
Una  cisterna  romana  a  Salona.  S.  213 — 217.  — 
Bulic,  Urna  cineraria  di  alabastro  nel  Museo 
Archeologico  in  Spalato.  S.  217 — 220.  —  Bulic, 
Ritrovamenti  antichi  a  Clissa,  Muc,  Podbabje.  S. 
220  f.  —  II  nuovo  Museo  archeologico  in  Spalato. 
S.  226—228.  —  Bulic,  Ritrovamenti  antichi  ri- 
sguardanti  il  Palazzo  di  Diocleziano.  S.  231.  — 
Bulic,  Ritrovamenti  antichi  in  Almissa.  S.  232. 
—  Elenco  degli  oggetti  d'arte  acquistati  nell'a. 
1898  dal  Museo  in  Spalato.  S.  233  f. 
Anno  XXII  (1899). 

No.  1.  2  (gennaio-febbr.)  Bulic,  Iscrizioni 
inedite:  Epetium,  Solentia,  Clissa,  Salona.  — 
Alacevic,  Notizie  su  Narona  desunte  dalle  epi- 
grafl  antiche.  S.  16 — 20.  —  Gemma  il  cui  senso 
eucaristico  non  e  ancora  confirmato.  S.  2 5  f.  — 
Bulic,  Strade  romane  in  Dalmazia.  S.  26 — 28.  — 
Bulic,  Ritrovamenti  risguardanti  la  topografia 
suburbana  dell'  antica  Salona.  S.  28 — 30. 
Bullettino  della commissione archeologica comunale 
di  Roma.  Anno  XXVI  (1898). 
Archäologischer  Anzeiger   1899. 


Fase.  3.  4  (luglio-dicembre).  Pinza,  Le  civiltä 
primitive  nel  Lazio.  8.163—301  (mit  Tafel  X.  XI). 

—  Cerasoli,  II  Palazzo  Maggiore  nella  prima 
metä  del  secolo  XVI.  S.  302 — 312.  —  Grossi- 
Gondi,  Di  una  villa  dei  Quintilii  nel  Tusculano. 
s-  313— 338  (mit  Tafel  XII).  —  Gatti,  Notizie  di 
recenti  trovamenti  di  antichitä.  S.  339—342.  — 
Atti  della  Commissione.  S.  343 — 346.  —  Elenco 
degli  oggetti  di  arte  antica  scoperti  per  cura 
della  Commisione  dal  1.  genn.  a  tutto  il  31  die. 
1897,  e  conservati  nelCampidoglio  o  nei  magazzini 
comunali.  S.  350 — 354.  —  M.  S.  de  Rossi 
(Necrologia)  S.  355  f. 

Carinthia  I.   Mittheilungen   des  Geschichtsvereins 
für  Kärnten.    88.  Jahrgang  (1898). 

No.  4.  F.  G.  Hann,  Die  Mithras-Reliefs  des 
Geschichtsvereins  im  Rudolfinum  zu  Klagenfurt 
und  ihre  Bedeutung.  S.  106 — 114.  —  F.  G.  Hann, 
Der  neu  ausgegrabene  römische  Mosaikboden  am 
Zollfelde.     S.   114— 118  (mit  Abbildung). 

No.  5.   Ausgrabungen   des   Geschichtsvereins 
in  Mühldorf   bei  Möllbrücken    [römisches  Bad]. 
S.  159  f. 
Centralblatt    für  Anthropologie,  Ethnologie  und 
Urgeschichte.  III.  Jahrgang  (1898). 

Heft  4.  J.  Steiner,  Archäologische  Landes- 
aufnahme (Deichmüller).  S.  326.  —  R.  Virchow, 
Eröffnung  prähistorischer  und  römischer  Gräber  in 
Worms  (Mies).  S.328f. —  S.  Reinach,  Statuette  de 
femme  nue  decouverte  dans  une  des  grottes  de 
Menton  (L.  Laloy).  S.  337.  —  G.  Zumoffen, 
L'äge  de  la  pierre  en  Phenicie  (L.  Laloy).  S.  341  f. 

—  J.  R.  Martin,  Geschliffene  ägyptische  Stein- 
werkzeuge und  Bronzen  (A.  Götze).  S.  342. 

Literarisches  Centralblatt  (1898). 

No.  48.  Chr.  Tsountas  and  J.  I.  Manatt, 
The  Mycenaean  age;  W.  Reichel,  Über  vor- 
hellenische Götterculte  (T.  S.).  Sp.  1904  f.  — 
H.Brunn,  Kleine  Schriften,  gesammelt  von  Herrn. 
Brunn  und  H.  Bulle.   I.  (T.  S.).  Sp.   1905. 

No.  50.  W.  Kroll,  Antiker  Aberglaube  (anon. 
Rec).  Sp.  2018  f. 

No.  51/52.  G.  B.  Nordhoff,  Römerstrafsen 
und  das  Delbrückerland  (anon.  Rec).  Sp.  2061. 

—  O.  Marucchi,  Gli  obelischi  egiziani  di  Roma 
(F.  B.).  Sp.  2063  f. 

(1899). 
No.  2.  Denkmäler  griechischer  und  römischer 
Sculptur.     Register  von  P.  Arndt  (T.  S.).  Sp.  59. 

—  C.  Robert,  Römisches  Skizzenbucb ;  Die 
Knöchelspielerinnen  des  Alexandros  (T.  S.). 
Sp.  61. 

No.  3.    Monumenti    antichi    dell'  Accademia 

3 


34 


Bibliographie. 


dei  Lincei.  Vol.  VIII  (U.  v.  W.-M.).  Sp.  90—92. 

No.  4.  C.  F.  Lehmann,  Zwei  Hauptprobleme 
der  altorientalischen  Chronologie  (Ed.  M[eye]r). 
Sp.  119 — 121. 

No.  6.  J.  Burckhardt,  Griechische  Kultur- 
geschichte (anon.  Rec).  Sp.  197  f.  —  O.  Gilbert, 
Griechische  Götterlehre  (anon.  Rec).  Sp.  208 
— 211. 

No.  7.   Dittenberger,  Sylloge  I.  (anon.  Rec). 
Sp.  238.  —  'A^vä  Bd.  X  4  (G.  N.  H.)  Sp.  238  f. 
The  Numismatic  Chronicle  (1898). 

Part  IV  (Third  Series  No.  72).  J.  P.  Six, 
Rhegium  —  Iocastos.  S.  281  —  285.  —  H.B.Earle- 
Fox,  Greek  coins  in  the  collection  of  Mr.  Earle- 
Fox.  S.  286—293  (mit  Tafel  XIX).  —  E.  J. 
Seltman,  The  picture  of  a  roman  mint  in  the 
house  of  the  Vettii.  S.  294 — 303.  —  G.  F.  Hill, 
Roman  aurei  from  Pudukota,  South  India.  S. 
304 — 320.  —  A.  Holm,  Geschichte  des  sicilischen 
Münzwesens  (A.  J.  Evans).  S.  321 — 325.  —  G.  F. 
Hill,  Bibliographical  notes  on  greek  numismatics. 
S.  326-333. 
Chronique  des  Arts  et  de  la  Curiosite  (1898). 

No.    40.      R.    Engelmann,    Pompeji    (S.   R.) 

s.  365. 

(1899).  No.  8.  Fouilles  de  Tunisie.     S.  72  f. 
La  Civiltä  cattolica.  Ser.  XVII  vol.  III  (1898). 

qu.  11 57  (23  agosto).  De  Cara,  Gli  Hethei- 
Pelasgi  in  Italia,  o  gl'  Itali  della  storia.  Siculi- 
Sicani-Liguri-Oschi-Morgeti.     S.  544—555- 

qu.  1 158  (3  settembre).  Grisar,  Archeologia: 
Delle  antiche  basiliche  cristiane.  98.  Introduzione. 
Elementi  architettonici  delle  basiliche  ecclesi- 
astiche.  —  99.  Apparenza  esterna.  —  100.  Quali 
basiliche  di  Roma  siano  i  migliori  tipi  per  lo 
studio.  —  ioi.Le  antiche  basiliche  di  Ravenna.  — 
102.  L'idea  della  basilica  come  aula  Dei  ed 
aula  plebis  Dei.  S.  715 — 724. 
Vol.  IV  (1898). 

qu.  11 60  (15  ottobre).  De  Cara,  Gli  Hethei- 
Pelasgi  etc.  Opici-Ausoni-Aurunci-Aborigini. 
S.   159-  171. 

qu.  1161  (5  novembre).  De  Cara,  Le  ricerche 
archeologiche  nell'  Asia  occidentale  di  Ernesto 
Chantre.     S.  325  —  331. 

qu.  1162  (19  novembre).  De  Cara,  Gli 
Hethei  -  Pelasgi  etc.  Peucezii-Daunii-Iapigii- 
Messapii.  S.  409—423.  —  Grisar,  Delle  antiche 
basiliche  cristiane.  103.  Le  singole  parti: 
l'altare.  —  104.  II  tabernacolo  a  colonne.  La 
scuola  dei  cantori.  Gli  amboni.  La  pergola  coi 
doni  votivi.  —  105.  Un  intermezzo:  Visita  nell' 
atrio.     Oratori;  Mausolei;  Battisteri.  —   106.    II 


colonnato  dell'  aula  inferiore.  ■ —  107.  Effetto 
religioso  ed  artistico  della  basilica.   S.  456  —  480. 

qu.  1164  (17  dicembre).  De  Cara,  Gli  Hethei- 
Pelasgi  etc.  Messapi.  Iapigi.  S.  690—701. 
Vol.  V.  (1899). 

qu.  11 66  (21  gennaio).  P.  Grisar,  Le  basiliche 
etc.  108.  I  musaici  come  parte  dell'  ornato  della 
basilica.  La  Madonna  negli  antichi  musaici.  — 
109.  Oggettidimetallo.  Lampadari  delle  basiliche. 

—  1 10.  Sculture.'  Sedie  pontificali.  —  1 1 1.  Sculture. 
La  celebre  porta  di  S.  Sabina  in  Roma.  112. 
Epilogo.  La  basilica  Lateranense  e  la  Vaticana. 
S.  214-299. 

qu.  1 167  (4  febbr.).  De  Cara,  Gli  Hethei 
etc.     Illirici-Veneti-Coni.     S.  270—281. 

Commentari  dell'  Ateneo  di  Brescia  per  1'  anno 
1898. 

Stazioni  preistoriche  e  necropoli  sul  basso 
Oglio.     S.  46  -52. 

Academie  des inscriptions  et  belles-lettres.  Comptes 
rendus  des  seances  de  l'annee  1898.  Quatrieme 
serie,  tome  XXVI  (1898). 

Septembre-octobre.  Clermont-Ganneau,  L'  in- 
scription  nabateenne  de  Kanatha.  S.  597—605 
(mit  Tafel).  —  Clermont-Ganneau,  Sur  un  poids 
en  plomb  ä  legendes  grecques  provenant  de  la 
Syrie.  S.  606  —  609  (mit  Tafel).  —  Oppert,  Le 
retrait  lignager  en  Assyrie.  S.  6iof.  —  F.-P. 
Thiers,  Deuxieme  note  sur  1'  inscription  de 
Coligny  (Ain).  S.  612  —  614.  —  Babelon,  Camee 
antique  d' Antiochia.  S.  617.  —  A.  L.  Delattre, 
Fouilles  de  Carthage.    S.  619  -  630  (mit  4  Tafeln). 

—  Clermont  -  Ganneau,  Inscription  arameenne 
de  Cappadoce.  S.  630  —  640.  —  Gauckler, 
Mosai'ques  du  Musee  du  Bardo.  S.  642  f.  — 
Delattre,  Fouilles  de  Carthage.  S.  647  f.  (mit 
Abbildung).  —  De  Roquefeuil,  Recherches  sur 
les  ports  de  Carthage.     S.  653—666  (mit  Plan). 

—  J.  de  Morgan,  Fouilles  de  Perse.  S.  670 — 
679  (mit  2  Abbildungen).  —  M.  Clerc,  Note 
sur  une  inscription  romaine  decouverte  ä  Tarry- 
le-Rouet  (Bouches-du-Rhone).  S.  683—685.  — 
Clermont-Ganneau,  Nouvelle  inscription  hebraique 
et  grecque  relative  a  la  limite  de  Gezer.     S.  686 

—  694  (mit  2  Abbildungen). 

Novembre-decembre.  Bas-relief  decouvert  a 
Suse  [nur  Tafel,  zu  S.  677  des  vorigen  Heftes]. 

—  H.  de  Villefosse,  Inscription  de  Coligny. 
S.  7i8f.  (dazu  Fr.-P.  Thiers  S.  725).  —  II.  de 
Villefosse,  Inscription  de  Fourviere.  S.  7 19  f. 
(mit  Beilage).  —  M.  Besnier,  Fouilles  executees 
en  Algerie.  S.  720 f.  —  Fougeres,  Mantinee 
(M.  Collignon).     S.  728  f.  —  M.  Dieulafoy,    La 


Bibliographie. 


35 


statuaire  polychrome  en  Espagne.    S.  794 — 806. 

—  Clermont-Ganneau,  Inscription  de  la  Palestine. 
S.  811  f.  —  Clermont-Ganneau,  Inscription 
phenicienne.  S.  812  f.  (mit  Abbildung).  —  W. 
H.  B.  Hill,  The  Romans  on  the  Riviera  (S. 
Reinach).  S.  825  f.  —  P.  Gauckler,  Villa  romaine 
en  Tunisie.  S.  828  f.  —  H.  de  Villefosse,  Mur 
antique  decouvert  ä  Paris.     S.  844. 

Seances  et  travaux  de  1'  Academie  des  sciences 
morales  et  politiques.  Compte  Rendu.  58« 
annee.     N.  S.  tome  cinquantieme  (1898). 

I2e  livraison.  A.  Souchon,  Les  theories 
economiques    dans    la  Grece  antique  (Glasson). 

S-  945—949- 
The  Manchester  Courier  (1899). 

16.  Febr.     Excavations  at  Roman  Ribchester. 
'E^TjjJiepU  dpyottoXoytx^.     HsptoSo;  xpi'xrj  (1898). 

l'vr/os  xpi'xov  xai  xixapxov.  X.  Tsöüvxotc, 
KuxXa?ixd.  Sp.  137 — 212  (mit  Tafel  8  — 12  und 
15  Abbildungen).  —  K.  KoupO'jvtu>x7]S ,  SxTjvctt 
xoü   ofxoyEVEtaxoü   ßt'ou   xüiv  yuvaixiüv.      Sp.   211 

—  220  (mit  Tafel  13).  —  L.  Savignoni,  'Ap-/aiGXTj- 
xe;  xr);  Kid).  Sp.  219  —  248  (mit  Tafel  14  und 
5  Abbildungen).  —  ß.  Aeovcz'pSo;,  Auxosoüpa; 
vojaoi;  Ispo;.  Sp.  249 — 272  (mit  Tafel  15).  — 
B.  AsovdpSo;,  'Emypa^f/oü  Moussio'.»  Xi'Qoi.  Sp. 
271  f. 

AtEilvr,;  'EcpTjfxepic  ifyi  vo(jiia|J.aTtxr,;  dpyaioXoyfac 
Journal  international  d'archeologienumismatique. 
Tome  premier  (1898). 

Deuxieme  trimestre.  M.  P.  Vlasto,  Tarente, 
didrachmes  inedites.  S.  121  — 130  (mit  Tafel  Z' 
und  2  Abbildungen).  —  *L  N.  Sßopöivo;,  Up6- 
Xoyo;  e{;  xtjv  p\ExdcppaSiv  xrj;  xo5  Head  cl3xopi'a; 
xtöv  vopLiapidxiov.  S.  131  — 147.  —  E.  D.  J.  Dutilh, 
Monnaies  de  Side  et  d'  Egypte.  Trois  impor- 
tantes  trouvailles  de  monnaies.  S.  148 — 156.  — 
'I.  N.  2ßopüivo;,  E'j'fafios'I-avfcuv  x4pavvo;  (vAyvu)- 
axo?  iaxopixrj  aeXf;).  S.  157—164  (mit  5  Ab- 
bildungen). —  F.  Halbherr,  An  important  in- 
scription for  the  history  of  coinage  in  Crete. 
S.  165—  172  (mit  Abbildung).  —  *L  N.  Sßopüivo;, 
IlapaxTjpTjaet;  £7tt  xoü  7TpoT)you[AEvou  dpöpou.  IJepi 
X7);  ypovoXoyia;  xtj;  vopu3;-taxixTj;  irciypacprjs  xfj? 
Topxuvo;.  S.  173—  180.  —  'I.  N.  Sßopüivoc,  Tsp- 
fXTjaao;  H  TO  KATTOYC  6XOYCA.  S.  181 
— 184.  —  'I.  N.  Sßoptövo«,  'Ay.  A.  IloaxoXaxa;. 
'AXcppiSo?  6  ix  SaXXExiou.  S.  185—188.  —  R. 
Schöne,  Alfred  v.  Sallet  (Biographie).  S.  189 
— 196  (mit  Porträt).  —  H.  Gaebler,  Vollständige 
Bibliographie  der  Schriften  von  A.  v.  Sallet. 
S.  197—204.  —  M.  N.  Sßcipwvo;,  Bdxpayoc  2Ep(- 
cpio;.      NopLtspiaxa    dpyaixd    xtj;    vVjGou    2£p(cpou. 


S.  205—211  (mit  Abbildung).  —  'I.  N.  Sßopüi- 
vo;,  BtpEvtxT]  B',  ßasi'Xiasa  KupsvatxTJ;  xal  Ai'yS- 
uxou.  S.  212—230  (mit  Tafel  H'— I'). —  T.  N. 
XaxÜlSdxrjC,  ^TjfiEicuat;  iröpt  x&v  yXwaatxtiiv  xürrtov 

TETA  BAZIAEY  HAS2NAN  *«1  AEPPONIKON. 
S.  231  f.  —  'I.  N.  Sßopiüvo;,  npo3&^x7)  e{{  xd 
7TEpt  T£pu.TjS3oü.  S.  232.  —  Appendice:  *I,  N. 
Sßopüivo;,  'EOvixov  NoptWfxaxixöv  Mouasiov.  *Ex- 
ÖE3t{  xüiv  xaxd  xö  dxaSrjpLcc'ixov  fxo;  1896 — 1897 
TreTrpaypis'viuv.     S.   1 — 24. 

Troisieme  trimestre.  K.  A.  MuXioväj,  Au- 
xoöpyoc  6  xüiv  'HSiuvüiv  ßaaiXE-j;.  S.  233 — 240 
(mit  3  Abbildungen).  —  G.  F.  Hill,  Hadrianoi 
and  Hadrianeia.  S.  241 — 252.  —  N.  B.  <Pap86;, 
NoputJfxaxixr]  Saptoöpdxrj;.  S.  253 — 262.  —  J. 
Rouvier,  Reparation  chronologique  dumonnayage 
des  rois  pheniciens  d'  Arvad  avant  Alexandre  le 
Grand.  S.  263—298.  —  A.  N.  Haa/aXT)«,  Nopua- 
fAaxixr)  xtj;  dpyat'ac  'AvSpou.  S.  299—368  (mit 
Tafel  IB'— IZ'  und  4  Abbildungen).  —  'I.  N. 
Sßoptövo;,  Nopu3p.axixd  EÜp^piaxa.  A'.  'Ex  xüiv 
dvaaxacpwv  xtj;  'Axpo-G'XEüKAörjVÜiv.  S.  367 — 378 
(mit  Tafel  1A'  und  einer  Abbildung).  —  E.  D. 
J.  Dutilh,  Une  seconde  Statuette  de  Berenice  II. 
s«  379«  —  J-  P«  Six,  Le   mot  xdrcoc.     S.  379  f. 

—  K.  F.  Kinch,  Le  nom  des  Edoniens.    S.  380. 

—  J.  N.  Svoronos,  Supplement  a  Andros.    S.  380. 

Quatrieme  trimestre.  E.  Babelon,  Sur  la 
numismatique  et  la  Chronologie  des  dynastes  de 
laCharacene.  S.  381  -404 (mit Tafel IH'.  10')-  — 
'I.  N.  Sßopüivos,  Tt;  i]  vt)3o;,  'S'jp^'  xoü 'Opt^pou; 
Eteayu>y7]  dz  xtjv  jj.eXe'xtjv  xüiv  vopu3u.dxu>v  xrj? 
v^cou  Kiio.  S.  405  — 432.  —  E.D.  J. Dutilh,  Etudes 
alexandrines.  A.  La  statue  de  Berenice  II  du 
Musee  greco-romain  d'Alexandrie  (mit  Tafel  K')- 
B.  Monnaies  d'Oasis  d'Ammon(?)  (mit  2  Ab- 
bildungen). C.  Monnaies  de  Pescennius  Niger 
frappees  ä  Alexandrie.  S.  433 — 442.  —  'A.  Mrj- 
XtctpdxTjC,  MoXußSoßouXXov  Ntxrjxa  ßastXtxoO  GTia- 
öapfou  xal  Spouyyapt'ou  xoü  Atyai'ou  irsXdyou;. 
S.  443  —  450  (mit  Abbildung).  —  B.  Pick,  Zur 
Epigraphik  der  griechischen  Kaisermünzen.  I.K6- 
pios  (Acclamationen  auf  Münzen).     S.  451 — 465. 

—  'I.  N.  Sßopuivo;,  cO  Auxoüpyo;  xal  ^ 'Ap.ßpo3t'a. 
S.  466 — 470. 

Ephemeris  Epigraphica.  Corporis  Inscriptionum 
Latinarum  Supplementum.  Vol.  VIII,  fasciculus 
tertius  [vgl.  Bibliographie   1892  S.   137]. 

Enthält:  E.  Huebner,  Additamenta  nova  ad 
Corporis  vol.  IL  S.  351  —  528.  —  Indices 
(C.  Regling).     S.  529—620. 

Akademiai  Ertesito.  IX  (1898).  Budapest  [Un- 
garisch]. 

3* 


36 


Bibliographie. 


Heft  ii.     G.    Teglas,    Kritische   Würdigung 

der  sich  auf  Dacien  beziehenden  geographischen 

Beiträge  des  Herodot.     S.  544—550. 

Archaeologiai  Ertesitö  (Archaeologischer Anzeiger). 

N.  F.  Band  XVIII  (1898).    Budapest  [Ungarisch]. 

Heft  1.  G.  Teglas,  Zur  Topographie  der 
Station  Aizis  der  Strafse  Lederata-Tibiscum. 
S.  1 — 7.  —  lf.,  Bernsteingegenstände  aus  Savaria. 
S.  86  —  88  (mit  6  Abbildungen).  —  h.,  Bronze- 
statuette des  Dispater.  S.  88  f.  (mit  Ab- 
bildung). —  aa.,  Römische  Bronzelampen  im 
N.   Museum.     S.  93 — 96    (mit    7   Abbildungen). 

Heft  2.  V.  Kuzsinszky,  Wann  wurde  der 
nordöstliche  Theil  Pannoniens  durch  die  Römer 
besetzt?  S.  115 — 118.  —  G.  Teglas,  Römische 
Steinbrüche  in  der  Nähe  von  Porolissum  im 
Szilagyer  Comitate.  S.  118—  124.  —  K.  Karpati, 
Über  Altertümer  aus  Savaria.  S.  152  —  156 
(mit  11  Abbildungen).  —  aa.,  Eine  Bronze- 
statuette  der   Venus.     S.   190    (mit   Abbildung). 

Heft  3.  mp.,  Bronzefiguren  von  einem 
römischen  Wagen.  S.  281  —  286  (mit  7  Ab- 
bildungen). 

Heft  5.  V.  Kuzsinszky,  Beiträge  zum 
Nemesiscultus.  S.  385 — 388  (mit  Abbildung).  — 
G.  Finaly,  Über  römische  Ansiedelungen  im 
Thale  des  Kis-Szamos.  S.  427 — 431  (mit  Ab- 
bildung). —  J.  Teglas,  Über  römische  Überreste 
im  Torda-Aranyoser  Comitat.  S.  432 — 440.  — 
Kuzsinszky,   Steindenkmäler  von  Aquincum.     S. 

445-447- 

Törtenelmi    es    regeszeti    Ertesitö.     XIV    (1898). 
Temesvar  [Ungarisch]. 

Heft  1—2.  B.  Milleker,  Der  heutige  Stand 
zweier  Fragen  der  antiken  Geographie  Süd- 
Ungarns.  S.  1  — 10.  —  L.  Böhm,  Der  Über- 
gang Trajans  über  die  Donau  bei  Rama. 
S-  31-37- 

Indogermanische  Forschungen.    IX.  Band  (1898). 

Anzeiger    Heft    3.      R.    Brown,    Semitic    in- 

fluence    in    Hellenic    mythology  (E.  H.  Meyer). 

s.  175  f- 

Gazette  des  Beaux-Arts.     3c  periode,  tome  vingt- 
et-unieme  (1899). 

499e  livraison.  E.  Babelon,  Les  camees 
antiques  de  la  bibliotheque  nationale  (troisieme 
article).  S.  33—43  (mit  11  Abbildungen).  — 
M.  Nicolle,  Le  Musee  archeologique  de  Lille. 
S.  51—64  (mit  8  Abbildungen). 

500«  livraison.  E.  Babelon,  Les  camees 
antiques  de  la  Bibliotheque  Nationale  (quatrieme 
et  dernier  article).  S.  101  — 116  (mit  13  Ab- 
bildungen). 


Rheinische  Geschichtsblätter   Bd.  IV  (1898). 

Heft    4.      O.    Minjon,    Xanten    und    Troja 
[Colonia  Traiana]. 
Globus.     Bd.  LXXIV  (1898). 

No.     21.      F.    v.    Luschan,     Die    angebliche 
'Kreuzigung    Christi'    im    Palaste    des  Tiberius. 
S.  340-342. 
The  Graphic  (1899). 

21.  Jan.    Tomb  of  Romulus  (with  illustration). 
Daily  Graphic  (1898). 

31.  Dec.    Antiquities  from  London  in  Guild- 
hall  Museum  (illustrated). 
The  Guardian  (1898). 

Nov.     Classical  archaeology  at  Oxford. 
Gymnasium.     XVII.  Jahrgang  (1899). 

No.  2.     H.  Willenbücher,  Cäsar's  Ermordung 
(Werra).     Sp.  52. 
Hermes.     Vierunddreifsigster  Band  (1899). 

Heft  1.  J.  Kromayer,  Kleine  Forschungen 
zur  Geschichte  des  zweiten  Triumvirats.  VII. 
S.  1 — 54.  —  Th.  Mommsen,  Der  Zinswucher 
des  M.  Brutus.  S.  145—150.  —  Th.  Mommsen, 
Die  Freigelassenen  im  römischen  öffentlichen 
Dienst.  S.  151  — 155.  —  L.  Schmidt,  Zur  Ge- 
schichte des  Markomannenkrieges  unter  Mark 
Aurel.  S.  155—159.  —  Th.  Reinach,  L. 
Cornelius  L.  F.  proconsul.  S.  159  f. 
Hunyadmegyei  törteneti  es  regeszeti  tar- 
sulat  Evköny  ve.  IX  (1898).  Deva  [Ungarisch]. 
G.  Teglas,  Der  Schatz  des  dacischen  Königs 
Decebal.  S.  4—9.  —  B.  Teglas,  Die  zwei 
Mosaikböden  von  Värhely.  S.  13—18  (mit  2 
Abbildungen). 
Bonner  Jahrbücher  (1898). 

Heft  103.  A.  Furtwängler,  Römische  Bronzen 
aus  Deutschland.  S.  1  — 11  (mit  Tafel  I  und 
5  Abbildungen).  —  Schulten,  Flurteilung  und 
Territorien  in  den  römischen  Rheinlanden. 
S.  12 — 41  (mit  6  Abbildungen).  —  H.  Dragen- 
dorff,  Die  arretinischen  Vasen  und  ihr  Verhältnis 
zur  augusteischen  Kunst.  S.  87  —  109  (mit 
Tafel  II — V  und  12  Abbildungen).  —  H.  Nissen, 
Römisches  Siegesdenkmal  in  Beuel.    S.  110 — 114. 

—  M.  Siebourg,  Ein  gnostisches  Goldamulet 
aus  Gellep.  S.  123  —  153  (mit  Tafel  VII  und 
3  Abbildungen).  —  Steuernagel,  Fundbericht 
über  die  Reste  der  'Porta-Paphia'  [sie!]  bei 
Niederlegung  derselben  im  Dezember  1897. 
S.  154 — 163  (mit  Tafel  VIII  und  9  Abbildungen). 

—  O.  Hauser,  Das  Amphitheater  Vindonissa 
(H.  D.).  S.  164.  —  A.  Günther,  Coblenz. 
Römerstrafse  und  Meilenstein  mit  Inschrift. 
S.  167  f.  — Pohl,  Zur  Etymologie  der  Matronae 


Bibliographie. 


37 


Fachinehac.  S.  168.  —  Clemen,  Bericht  über 
die  Thätigkeit  der  Provinzialkommission  für  die 
Denkmalspflege  in  der  Rheinprovinz.  S.  169  — 
227  (mit  4  Tafeln  und  27  Abbildungen).  — 
Berichte  über  die  Thätigkeit  der  Provinzial- 
museen  in  der  Zeit  vom  1.  April  1897  bis  31. 
März  1898:  1.  Bonn  (Klein).  S.  228—233. 
2.  Trier  (Lehner).  S.  234—238  (mit  Tafel  und 
Abbildung).  —  Berichte  über  die  Thätigkeit  der 
Altertums-  und  Geschichtsvereine  und  über  die 
Vermehrung  der  städtischen  und  Vereinssamm- 
lungen innerhalb  der  Rheinprovinz.  S.  239  —  271. 
Jahrbücher  der  Gesellschaft  für  lothringische 
Geschichte  und  Alterthumskunde.     Bd.  9  (1898). 

G.  Wolfram,  Die  räumliche  Ausdehnung  von 
Metz  zu  römischer  und  frühmittelalterlicher 
Zeit.  Erster  Theil:  Die  römische  Stadt.  —  J. 
B.  Keunen,  Gallo-römische  Kultur  in  Lothringen 
und  den  benachbarten  Gebieten. 
Neue  Jahrbücher  für  das  klassische  Alterthum, 
Geschichte  und  deutsche  Litteratur,  und  für 
Pädagogik.    Erster  Jahrgang  (1898).  Bd.  I  und  II. 

Heft  8.     M.  Siebourg,  Über  eine  halbjährige 
Studienreise  in  Italien.     S.  415 — 427. 

Heft     9.       F.     Noack,      Zur     Entwickelung 
griechischer  Baukunst.     S.  569  —  584  (mit  2  Ab- 
bildungen).   —    O.    Seeck,    Die    Lex  Manciana. 
S.  628—634. 
Preufsische  Jahrbücher.     94.  Band  (1898). 

Heft  III.     W.  Ribbeck,    Phädra   und  Messa- 
lina.     S.  515—522.  — Egypt  Exploration  Fund, 
the    Oxyrhynchos    Papyri    ed.      B.    P.    Grenfell 
(VV.  Crönert).     S.  528-540. 
95.  Band  (1899). 

Heft    II.      B.    Landsberg,     Geschichte     des 

Bernsteins  und  seiner  Gewinnung.    S.  264 — 275. 

Jan us.     Archives  internationales  pour  l'histoire  de 

la  Medecine    et    pour    la   Geographie    medicale 

(Amsterdam).     Vol.  II  (1898). 

No.  6.    A.  H.  Sayce,  The  libraries  of  Assyria 
and  Babylonia.     S.    547—549.    —    Öfele,    Mit- 
theilung eines  Abschnittes  des  leidener  Zauber- 
papyrus J  384.     S.  634. 
Vol.  III  (1898). 

No.   1.     A.    Kronfeld,    Die    Arkesilas-Schale 
und  das  Silphium.     S.  22 — 33   (mit  einer  Tafel 
und  einer  Abbildung). 
The  Independent  (1899). 

Jan.   12.     The  Chabiri  in  the  Tell-el-Amarna 
letters. 

Jan.   19.     De  Morgan's  discoveries  in  Persia. 

American  Journal  of  Archaeology.    Second  Series 

Vol.  II  (1 


Numbers  1,  2.  H.  S.  Washington,  The 
identification  of  the  marbles  used  in  greek 
sculpture.  S.  1 — 18  (mit  4  Abbildungen).  — 
A.  Marquand,  A  capital  from  the  temple  of 
Jupiter  Capitolinus  in  Rome.  S.  19 — 25  (mit 
3  Abbildungen).  —  W.  Dennison,  The  epigraphic 
sources  of  Suetonius.  S.  26 — 70.  —  The  Cretan 
expedition  of  the  Institute:  IX.  Inscriptions  from 
Gortyna,  Lyttos,  and  Lato  pros  Kamara  (S.  A. 
Xanthoudidis).  S.  71—78  (mit  8  Abbildungen). 
X.  Addenda  to  the  Cretan  inscriptions  (F.  Halb- 
herr). S.  79 — 94  (mit  33  Abbildungen).  — 
Archaeological  news  (august,  1897  —  february, 
1898)  (H.  N.  Fowler).  S.  95—158. 

Numbers  3,  4.  W.  H.  Ward,  Notes  on 
oriental  antiquities.  1.  The  horse  in  ancient 
Babylonia.  2.  Nehushtan.  S.  159  — 168  (mit 
7  Abbildungen).  —  J.  Pickard,  The  Orpheus 
relief.  S.  169  —  172.  —  C.  Waldstein,  J.  C. 
Hoppin,  Terra- cotta  reliefs  from  the  Argive 
Heraeum.  S.  173—186  (mit  Tafel  I.  II).  — 
A.  Fossum,  The  eiskyklema  in  the  Eretrian 
theatre.  S.  187—194  (mit  Tafel  III— V  und 
3  Abbildungen).  —  R.  B.  Richardson,  An  old 
corinthian  vase  from  Corinth.  S.  195-205  (mit 
Tafel  VI.  VII  und  Abbildung).  —  R.  B.  Richard- 
son, Terra-cotta  figurines  from  Corinth.  S.  206 
—  222  (mit  35  Abbildungen).  ■ —  R.  B.  Richardson, 
A  trace  of  Egypt  in  Eleusis.  S.  223—232  (mit 
Tafel  VIII).  —  R.  B.  Richardson,  The  excavations 
at  Corinth  in  1898:  preliminary  report.  S.  233 
—236  (mit  Tafel  IX— XI  und  Abbildung).  — 
H.  N.  Fowler,  Archaeological  discussions 
(august,    1897— february,    1898).     S.    237—345. 

Journal  Asiatique.     N.  S.  tome  XII  (1898). 

No.  3.  J.  Rouvier,  L'ere  de  Marathos  de 
Phenicie.     S.  361 — 406. 

The  Journal    of  the  British  Archaeological  Asso- 
ciation.    N.  S.    Vol.  IV  (1898). 

Part  IV.  W.  S.  Lach-Szyrma,  Preservation 
of  antiquities.     S.  322  -328. 

The  Geographical  Journal.     Vol.  XIII  (1899). 

No.  1.     P.  Chaix,  Lake  Trasimene.     S.  60 f. 

The  Journal  of  Philology.     Vol.  XXVI  (1899). 

No.  52.  B.  W.  Henderson,  The  battle  of 
Lake  Trasimene.     II.     S.  203 — 223. 

Journal  des  Savants  (1899). 

Janvier.  R.  Cagnat  et  P.  Gauckler,  Les 
monuments  historiques  de  la  Tunisie.  I.  Les 
temples  pai'ens  (G.  Boissier).  S.  43 — 50.  — 
M.  Breal,  Inscription  etrusque  trouvee  ä  Car- 
thage.     S.  63 — 67. 

The  Journal  of  Hellenic  Studies.  Vol. XVIII  (iS 


38 


Bibliographie. 


Part  II.  F.  Imhoof-Blumer,  Coin-types  of 
some  Kilikian  cities.  S.  161  — 181  (mit  Tafel 
XII.  XIII).  —  W.  R.  Paton  and  J.  L.  Myres, 
On  some  Karian  and  Hellenic  oil-presses.  S. 
209  —  217  (mit  8  Abbildungen).  —  G.  B.  Grundy, 
Battles,  ancient  and  modern:  Professor  Burrows 
on  Sphacteria;  Mr.  Woodhouse  on  Plataea. 
S.  232  —  237.  —  R.  E.  White,  Women  in 
Ptolemaic  Egypt.  S.  238—266.  —  A.  H.  Smith, 
Illustrations  to  Bacchylides.  S.  267  —  280  (mit 
Tafel  XIV  und  10  Abbildungen).  —  H.  B. 
Walters,  On  some  black-figured  vases  recently 
acquired  by  the  British  Museum.  S.  281  —  301 
(mit  Tafel  XV— XVII  und  8  Abbildungen).  — 
G.   F.   Hill,   A   dedication   to   Artemis.     S.   302 

—  305  (mit  Abbildung).  —  V.  W.  Yorke,  In- 
scriptions  from  Eastern  Asia  Minor.  S.  306—327 
(mit  19  Abbildungen).  —  G.  C.  Richards, 
Archaeology  in  Greece,   1897  —  8.     S.  328 — 339. 

—  J.  G.  C.  Anderson,  A  suramer  in  Phrygia. 
Some  corrections  and  additions  [zu  Band  XVII 
S.  396 ff.  XVIII  S.  81  ff.].  S.  340-344  (mit 
5  Abbildungen).  —  R.  M.  Burrows,  Mr.  G.  B. 
Grundy  on  Pylos  and  Sphacteria.     S.  345 — 350. 

—  Index  to  volumes  XVII.  XVIII.    S.  353  —  363. 
Korrespondenzblatt    der    Westdeutschen    Zeit- 
schrift für  Geschichte  und  Kunst.  Jahrgang  XVII 
(1898). 

No.  10  und  11.  Neue  Funde:  (81)  Württem- 
berg. Vom  Schönbuch  (E.  Herzog).  Sp.  161 
— 164.  —  (82)  Bonn,  Inschrift  aus  Beuel  (Nissen). 
Sp.  168  f.  —  (86)  Mittheilungen  über  römische 
Funde  in  Heddernheim  II  (1898)  (Hr.).  Sp. 
172—174.  —  (87)  H.  Willers,  Römische  Silber- 
barren (Hr.).  Sp.  174  f.  —  J.  Hansen,  Über 
das  Rheinufer  bei  Köln  (K — n).     Sp.   175  f. 

No.  12.  Neue  Funde:  (96)  Mühlacker,  Votiv- 
stein  eines  decurio  civitatis  Aquensis  in  Dürr- 
menz  (F.  Haug).  Sp.  193  f.  —  (97)  Stockstadt, 
Votivsteine  von  beneficiarii  cos.  (K.  Zange- 
meister). Sp.  194  —  200  (mit  Abbildung).  — 
(98)  Frankfurt,  Römerstrafse  (A.  Riese).  Sp. 
200  —  202.  —  (99)  Mainz,  römische  Funde 
(Körber).  Sp.  202 — 207.  —  (100)  Diedenhofen, 
Funde  (J.  B.  Keune).  Sp.  207 — 209.  —  (101) 
R.  Cagnat,  Cours  d'epigraphie  latine,  30  edition 
(M.  Ihm).  Sp.  209  f.  —  (102)  A.  Breitner,  Ju- 
vaviae  rudera  (A.  Tille).  Sp.  2lof.  —  (107) 
Marcodurum  und  Marcomagus  (J.  B.  Keune). 
Sp.  2i4f. 
Die  Kritik.     XIV.  Band  (1899). 

Nr.  172.  R.  Wrede,  Der  Wiederaufbau  des 
Forum  Romanum.     S.   182 — 184. 


Kunstchronik.     N.  F.     Band  X  (1898/99). 

Nr.  7.  Furtwängler  und  Urlichs,  Handaus- 
gabe der  Denkmäler  griechischer  und  römischer 
Skulptur  (M.  Seh.).     S.   loif. 

Nr.  10.  A.  Springer,  Handbuch  der  Kunst- 
geschichte. Bd.  I.  Das  Alterthum.  5.  Aufl., 
bearb.  von  A.  Michaelis  (U.  Th.)  S.   154. 

Nr.  13.     Ausgrabungen  und  Funde  aus  Rom 
(E.  St.).     Sp.  205. 
Deutsche     Litteraturzeitung.       XIX.    Jahrgang 
(1898). 

Nr.  49.  K.  Klement,  Arion  (U.  v.  Wilamo- 
witz-Moellendorff).  Sp.  1875  — 1877.  —  R.  Fisch, 
Eine  Wanderung  nach  den  Trümmern  von  Ostia 
(G.  Wissowa).  Sp.  1877.  —  J.  Boehlau,  Aus 
ionischen  und  italischen  Nekropolen  (H.  Dragen- 
dorff).     Sp.   1892-1895. 

Nr.  50.  A.  Hock  und  L.  Pertsch,  P.  W. 
Forchhammer  (F.  Hiller  von  Gaertringen).  Sp. 
I9i4f. 

XX.  Jahrgang  (1899). 

Nr.  1.  O.  Waser,  Charon,  Charun,  Charos 
(U.  v.  Wilamowitz-Moellendorff).  Sp.  14  f.  — 
A.  Holm,  Geschichte  Siciliens  im  Altertum. 
3.  Bd.  (Ed.  Meyer).  Sp.  21-25.  —  A.  Kalk- 
mann, Die  Quellen  der  Kunstgeschichte  des 
Plinius  (C.  Robert).     Sp.  36—40. 

Nr.  2.  O.  Gilbert,  Griechische  Götterlehre 
(E.  Maafs).     Sp.  56-58. 

Nr.  5.  A.  E.  Haigh,  The  attic  theatre  (E. 
Bethe).  Sp.  180  f.  —  E.  Drerup,  Über  die  bei 
den  attischen  Rednern  eingelegten  Urkunden 
(Th.  Thalheim).     Sp.   181  f. 

Nr.   9.     J.  B.   Nordhoff,    Römerstrafsen   und 
das  Delbrückerland  (G.  Wolff).     Sp.  53of. 
Melanges     d'archeologie      et     d'histoire      (Rom)- 
XVIIIe  annee  (1898). 

Fase.  V.    Besnier,  Inscriptions  et  momiments 
de  Lambese  et  des  environs.    S.  451  —  489  (mit 
Tafel  XL  XII  und  2  Abbildungen). 
Memoires   de  l'Academie  de   Nimes.    VII e   Serie, 
tome  XX  (1897). 

E.  Bondurand,  L'inscription  du  temple  de 
Vienne.  S.  13—19  (mit  Tafel).  —  E.  Bondu- 
rand, L'arc  de  triomphe  d'Orange  et  son  in- 
scription.  S.  21 — 35  (mit  Tafel). 
Memoires  de  la  Societe  archeologique  et  historique 
de  l'Orleanais.     Tome  XVII  (1898). 

M.  Desnoyers,   Les   fouilles   de  la  Loire    en 
1894  [decouverte  de  monnaies  grecques,  romaines, 
gallo-romaines  et  gauloises].     S.  41  —  58. 
Memoires   de   la   Societe   d'emulation    du   Doubs 
[Besancon].     "je,  serie,  II e  volume  (1897). 


Bibliographie. 


39 


A.  Vaissier,  Essai  d'interpretation  des  scul- 
ptures  de  l'arc  antique  de  Porte-Noire  äBesangon. 
S.  217 — 245  (mit  Tafel). 
Mcmorie  della  R.  Accademia  dei  Lincei.  Classe 
di  scienze  morali,  storiche  e  filologiche.  Ser. 
V,  vol.  VI  (1898). 

P.  1.  Expositio  totius  mundi  et  gentium. 
Con  note  di  G.  Lumbroso  (Seduta  del  20  no- 
vembre  1898). 
Mittheilungen  der  K.  K.  Central-Commission 
für  Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst-  und 
historischen  Denkmale.  Vierundzwanzigster  Band 
(1898). 

Heft   4.      Riedl,   Reste    einer   alt-christlichen 
Basilica   im  Boden   Celeja's.     S.   219—225   (mit 
8  Abbildungen  und  5  Tafeln). 
25.  Band  (1899). 

Heft  1.  L.  Schneider,  Provincial-römische 
Fibel  in  Königgrätz.  S.  29  (mit  Abbildung).  — 
Riedl,  Mosaik-Boden  in  Cilli.  S.  30.  —  V. 
Kohaut,  Mittheilungen  über  Ausgrabungen  von 
Poetovium  im  Jahr  1897.  S.  30 — 32  (mit  7  Ab- 
bildungen). —  Münzfund  zu  Alt-Muggia.  S.  32. 
—  O.  Hovorka  Edler  von  Zderas,  Römische 
Grabschrift  von  Janjina.  S.  32.  —  O.  Franke, 
Mosaik-Boden  bei  Klagenfurt.  S.  51  f.  (mit  Bei- 
lage). —  Hann,  Römisches  Bad  bei  Mühldorf. 
S.  52.  —  Das  römische  Bad  bei  Emona  nach 
Nauportus.  S.  54 f.  —  S.  Jenny,  Prähistorische 
und  römische  Funde  im  Rhein-Correctionsgebiet. 
S.  55  f.  (mit  3  Abbildungen).  —  Fr.  Kenner, 
Neueste  Funde  in  Wien.  S.  56 — 58.  —  J.  Fahrn- 
gruber,  Auffindung  von  römischen  Legionsziegeln. 
S.  58  (mit  Abbildung). 
Mittheilungen  über  römische  Funde  in  Heddern- 
heim.  Hrsg.  von  dem  Vereine  für  Geschichte 
und  Alterthumskunde  zu  Frankfurt  a/M.  Band  I 
(1894)  [vgl.  Bibliographie   1894  S.   104]. 

I.  F.  Quilling,  Die  Ausgrabungen  des  Ver- 
eins für  das  historische  Museum  auf  dem  christ- 
lichen Heddernheimer  Friedhofe  im  Winter 
1891/92  und  Sommer  1892.  S.  1  — 12  (mit 
Tafel  I  und  einer  Abbildung).  —  II.  Chr.  L. 
Thomas,  Töpferöfen  in  der  Römerstadt  bei 
Heddernheim.  S  13  —  20  (mit  Tafel  II.  III  und 
3  Abbildungen).  —  III.  O.  Donner  v.  Richter, 
Die  Heddernheimer  Helme  und  der  griechische 
Helm  des  Frankfurter  historischen  Museums  in 
ihrer  Bedeutung  für  die  Geschichte  der  antiken 
Helmformen.  S.  21—50  (mit  Tafel  IV  und 
59  Abbildungen). 

Band  II  (1898). 
I.  J.  Ziehen,  Reliefstatuette  der  Minerva  aus 


Heddernheim.  S.  1—4  (mit  Tafel  T).  —  II.  A. 
Riese,  Urkundliche  Mittheilungen  über  Heddern- 
heim und  die  dortige  Römerstadt.  S.  5 — 30 
(mit  Abbildung).  —  III.  A.  Riese,  Römische 
Fibeln  aus  Heddernheim.  S.  31  —  41  (mit 
Tafel  II.  III  und  einer  Abbildung).  —  IV.  G. 
Wolff,  Castell  und  Stadtbefestigung  des  römischen 
Heddernheim.  S.  42-68  (mit  Tafel  IV). 
Mittheilungen  der  Anthropologischen  Gesell- 
schaft in  Wien.     XXVIII.  Band  (1898). 

Heft  V.  VI.    Archiv  für  Religionswissenschaft 
Bd.  I  1  —  3  (F.  v.  Andrian).     S.  250  f. 
Mittheilungen  der  Vorderasiatischen  Gesellschaft. 
3.  Jahrgang  (1898). 

Heft  6.     F.  E.  Peiser,  Studien  zur  orientali- 
schen Altertumskunde  II.     52  S.  gr.  8°. 
Mittheilungen  des  Kaiserlich  Deutschen  Archäo- 
logischen     Instituts.        Römische      Abtheilung. 
Band  XIII  (1898). 

Heft  4.  P.  Orsi,  Le  necropoli  di  Licodia 
Eubea  ed  i  vasi  geometrici  del  quarto  periodo 
siculo.  S.  305  —  366  (mit  79  Abbildungen).  — 
A.  Mayr,  Pantelleria.  S.  367—398  (mit  10  Ab- 
bildungen). —  P.  Hartwig,  Ein  Thongefäfs 
des  C.  Popilius  mit  Scenen  der  Alexanderschlacht. 
S.  399—408  (mit  Tafel  XI  und  2  Abbildungen). 
—  E.  Petersen,  Grab  bei  Volterra,  S.  409 
— 413  (mit  2  Abbildungen).  —  Zu  S.  170  ff. 
und  180.  S.  414.  —  Zu  S.  224  (A.  Schulten). 
S.  414.  —  Sitzungen.  Ernennungen.  S.  415. 
Mitth eilungen  aus  der  historischen  Litteratur. 
XXVII.  Jahrgang  (1899). 

Heft  1.  W.  Radtke,  Beiträge  zu  der  Lydischen 
Geschichte  des  Xanthos;  H.  Köster,  Über  den 
Einfiufs  landschaftlicher  Verhältnisse  auf  die 
Entwicklung  des  attischen  Volkscharakters;  G. 
Fritzsche,  Geschichte  Platääs;  O.  Eiste,  Die 
Glaubwürdigkeit  Plutarchs  im  Leben  Kimons; 
H.  Karbe,  Der  Marsch  der  Zehntausend;  S.  Herr- 
lich, Epidaurus  (E.  Heydenreich).  S.  1 — 4.  — 
C.  Bardt,  Der  Zinswucher  des  M.  Brutus;  W. 
Schurz,  Die  Militärorganisation  Hadrians.  2.Theil. 
R.  Fisch,  Eine  Wanderung  nach  den  Trümmern 
von  Ostia  (Dietrich).  S.  5  f.  —  Die  rechtlichen 
Grundlagen  der  Genossenschaften  der  römischen 
Staatspächter.  II  (F.  Hirsch).  S.  6. 
Mnemosyne.  N.  S.  Volumen  vicesimum  septi- 
mum  (1899). 

Pars    I.       I.    M.    J.    Valeton,     Hierosolyma 
capta.     S.  78—112. 
Westermann's     Monatshefte.       Band    LXXXV 
(1898). 

Dezember.    W.  Wunderer,  Internationale  Ar- 


40 


Bibliographie. 


beit   auf  klassischem   Boden.     S.  338  —  348  (mit 
2  Abbildungen). 


Le  Musee  beige.     Deuxieme  annee  (1 

No.  4.  E.  Fairon,  La  »ratio  castrensis«  ou 
1'  intendance    du   palais   imperial.     S.  241 — 266. 

—  J.  de  Groutars,  Les  Italo-Grecs,  leur  langue 
et  leur  origine  (4"ie  article).  S.  267  —  280.  — 
J.  P.  Waltzing,  Les  Colleges  funeraires  chez  les 
Romains.     S.  281 — 294. 

Das  Museum.     III.  Jahrgang  (1898). 

Heft  10.    Demeter  von  Knidos  (Tafel  77). 

Heft  11.    Sog.  Narcifs  von  Pompei  (Tafel  84). 

Heft  12.    Gruppe   des   Menelaos   (Tafel   92). 

Heft  13.  Sog.  Germanicus  des  Kleomenes 
(Tafel  102). 

Heft  14.  Athena-Schale  aus  dem  Hildesheimer 
Silberschatz  (Tafel  110). 

Heft  15.  Relief  einer  Säule  des  ephesischen 
Tempels  (IV.  Jahrhundert)  (Tafel  118). 

Heft  1 7.  Aeschines,  Statue  in  Neapel  (Tafel  1 34). 

—  Demosthenes,  Statue  im  Vatikan  (Tafel  136). 

—  Winter,  Griechische  Porträts  des  4.  Jahr- 
hunderts v.  Chr.  (mit  4  Abbildungen). 

Heft  18.  Euripides-Büste  in  Neapel  (Tafel  142). 

Heft  20.   Amazone,  Statue  in  Berlin  (Tafel  157). 
IV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  1.  Der  Gallier  und  sein  Weib.  Antike 
Marmorgruppe.  Rom,  Museo  Boncompagni 
(Tafel  6). 

Heft  2.  Figur  von  einem  attischen  Grabrelief. 
Berlin,  Altes  Museum  (Tafel  14). 

Heft  3.  Menelaos-Gruppe.  Florenz,  Loggia 
dei  Lanzi  (Tafel  22). 

Heft  6.    Apollo.    Antike  Bronzestatue.   Paris, 
Louvre  (Tafel  44). 
Ceske  Museum  Filologicke.     Jahrgang  IV  (1898). 

Lieferung  6.      J.   V.  Präsek,    Herodot    und 
Sparta   (Schlufs).      S.  401 — 412.    —   J.  Vysoky, 
Dodonäische  Studien.     S.  412 — 446. 
Rheinisches  Museum  für  Philologie.    N.  F.  54.  Band 
(1899). 

Heft  1.  E.  F.  Bischoff,  Kauf  und  Verkauf 
von  Priesterthümern  bei  den  Griechen.  S.  9 — 18. 
—  R.  Helm,  Der  Bischof  Fulgentius  und  der 
Mythograph.  S.  1 II  — 134.  —  A.  v.  Domas- 
zewski,  C.  Julius  Priscus,  der  Bruder  des  Philippus 
Arabs.  S.  159  f. 
Erdelyi  Muzeum.  XV  (1898).  Kolozsvär  [Un- 
garisch.] 

Heft  VII.    P.  Kiraly,  Napoca.     S.  355-371. 

Heft  VIII.  G.  Finäly,  Zwei  römische  In- 
schriften aus  Kolozsvär  (Klausenburg).  S.  467 
—470. 


Nachrichten  über  deutsche  Alterthumsfunde.  Neun- 
ter Jahrgang  (1898). 

Heft  4.  5.  F.  Moewes,  Bibliographische  Über- 
sicht über  deutsche  Alterthumsfunde  für  das 
Jahr  1897.     S.  49-74- 

Die  Nation.     16.  Jahrgang  (1899). 

Nr.  17.  A.  Holm,  Eine  neue  griechische 
Kulturgeschichte  [Rec.  von  J.  Burckhardt's  Buch]. 
S.  240-243. 

The  Nation  (1898). 

December  8.  R.  N[orton],  The  Roman  Forum 
[neue  Ausgrabungen]. 

Notizie  degli  Scavi  di  Antichitä  (1898). 

Agosto.  Regione  IX  (Liguria).  1.  Bene 
Vagienna.  Nuove  indagini  nell'  area  dell'  antica 
Augusta  Bagiennoium  (G.  Assandria.  G.  Vac 
chetta).  S.  299—303  (mit  2  Abbildungen).  — 
Regione  V  (Picenum).  2.  Ancona.  Scoperta 
di  un'  ancora  antica  e  di  vari  fittili  nel  porto 
di  questa  cittä  (C.  Ciavarini).  S.  304.  —  Re- 
gione VII  (Etruria).  3.  Rapolano.  Tomba  con 
iscrizioni  etrusche   (G.  Pellegrini).     S.  304^  — 

4.  Castiglione  del  Lago.  Tombe  con  iscrizioni 
etrusche  scoperte  in  vocabolo  Badia  di  S.  Christo- 
foro  di  Chiusi  (G.  Pellegrini).     S.  305  —  315.  — 

5.  Cittä  della  Pieve.  Tegoli  sepolcrali  con 
iscrizioni  etrusche  e  latine  a  graffito  (G.  Pelle- 
grini). S.  315  —  318.  —  Roma.  6.  Nuove 
scoperte  nella  cittä  e  nel  suburbio  (L.  Borsari). 
S.  318 — 331.  —  Regione  I.  Latium  et  Cam- 
pania.  Latium.  7.  Tivoli.  Nuovi  oggetti  della 
stipe  votiva  del  tempio  di  Ercole  vincitore. 
S.  332.  —  Campania.  8.  Macerata  di  Marcia- 
nise.  Iscrizione  funebre  latina  (G.  de  Petra). 
S.  332.  —  9.  Pompei.  Relazione  degli  scavi 
fatti  nel  mese  di  agosto  1898  (Ä.  Sogliano). 
S-  333—339  (mit  8  Abbildungen).  —  Sicilia. 
10.  Palazzolo  Acreide.  Di  alcune  ricerche  nella 
necropoli  (P.  Orsi).  S.  340.  —  11.  Ragusa 
Esplorazioni  nella  necropoli  di  Hybla  Heraia 
(P.  Orsi).  S.  340.  —  Sardinia.  12.  Cagliari. 
Nuove  iscrizioni  latine  della  necropoli  cagliaritana 
(F.  Vivanet).     S.  340  f. 

Settembre.  Regione  X  (Venetia).  1.  Tre 
Dossi.  Di  una  nuova  terramara  nel  cremonese. 
s-  343-  —  Regione  VIII  (Cispadana).  2.  Ve- 
rucchio.  Scoperta  di  sepolcri  tipo  Villanova 
(E.  Brizio).  S.  343—390  (mit  3!  Abbildungen). 
—  Regione  VII  (Etruria).  3.  Castiglione  della 
Pescaia.  Frammento  di  iscrizione  funebre  latina 
ed  oggetti  vari  rinvenuti  presso  la  Serrata 
Martini  (L.  A.  Milani).  S.  390 f.  —  Roma. 
4.   Nuove   scoperte   nella  cittä   e   nel    suburbio. 


Bibliographie. 


41 


S.  391  f.  —  Regione  I  (Latium  et  Campania). 
Campania.  5.  Pompei.  Relazione  degli  scavi 
fatti  durante  il  mese  di  settembre  1898  (A. 
Sogliano).  S.  392  f.  6.  Massalubrense.  Iscri- 
zione funebre  latina  scoperta  in  contrada  Fon- 
tanelle (A.  Filangicri  di  Candida).  S.  393.  — 
Regione  II  (Apulia).  Hirpini.  7.  S.  Angelo  a 
Cupolo.  Sigillo  di  bronzo  con  nome  latino 
scoperto  nel  territorio  del  comune  (A.  Meo- 
martini).     S.  393. 

Ottobre.  Regione  IX  (Liguria).  1.  Genova. 
Tombe  a  pozzo  con  vasi  dipinti,  appartcnenti 
ad  un  sepolcrcto  preromano  della  necropoli  dell' 
antica  Genua  (A.  d'Andrade).  S.  395 — 402  (mit 
6  Abbildungen).  —  Regione  VIII  (Cispadana). 
2.  Borgo  Panigale.  Ascia  di  rame  scoperta  nel 
fondo  Padovani  (E.  Brizio).  S.  402—404  (mit 
2  Abbildungen).  —  3.  Mordano  nell'  Imolese. 
Paalstab  di  bronzo  rinvenuto  presso  l'abitato 
(E.  Brizio).     S.   405.   —   Regione  VI   (Umbria). 

4.  Otricoli.  Iscrizioni  onorarie  rinvenute  nel 
territorio  dell'  antica  cittä  (G.  Gatti).  S.  405 
— 407.  —  Regione  VII  (Etruria).  5.  Barbarano 
Romano.  Di  alcuni  fittili  con  leggende  etrusche 
rimessi  a  luce  nella  tenuta  di  S.  Giuliano  (F. 
B[arnabei]).     S.  407—409  (mit  4  Abbildungen). 

—  Roma.  6.  Nuove  scoperte  nella  cittä  e  nel 
suburbio  (D.  Vaglieri).  S.  409—418.  —  Re- 
gione I  (Latium  et  Campania).  Latium.  7.  Arsoli. 
Iscrizione  latina  opistografa,  rinvenuta  alle  pen- 
dici  del  monte  dell'  Agosto,  presso  le  sorgenti 
dell'  acqua  Marcia  (L.  Borsari).  S  418  f.  — 
Campania.  8.  Boscoreale.  Avanzi  di  una  villa 
romana  in  piazza  Mercato  (A.  Sogliano).  S.  419 
— 422.  —  9.  Pompei.  Relazione  degli  scavi 
fatti   nel   mese   di   ottobre    1898   (A.   Sogliano). 

5.  422  f.  —  Regione  IV  (Samnium  et  Sabina). 
Sabini.  10.  Casale.  Iscrizioni  sepolcrali  latinc 
riconosciute  nell"  abitato  (N.  Persichetti).   S.  424. 

—  Paeligni.  11.  Scanno.  Antichitä  varie, 
rimesse  a  luce  nel  tenimento  del  comune  (A.  de 
Nino).  S.  424  f.  —  Samnium.  12.  Castel  di 
Sangro.  Antichitä  romane  scoperte  in  contrada 
La  Civita  ed  a  Fontemaiuro  (A.  de  Nino). 
S.  42  5  f.  —  Sardinia.  13.  Terranova  Fausania. 
Iscrizione  sepolcrale  rinvenuta  nell'  area  dell' 
antica  Olbia  (F.  B[arnabei]).     S.  426. 

Novembre.  Regione  VII  (Etruria).  1.  Bar- 
barano Romano.  Fittili  con  leggende  etrusche 
scoperti  nella  tenuta  di  S.  Giuliano  (G.  F.  Ga- 
murrini).  S.  427—429.  —  2.  Pitigliano.  Risul- 
tato  degli  scavi  del  1896—97  a  Poggio  Buco, 
dove  supponesi  Statonia,  e  nuovi  trovamenti  di 


antichitä  in  altre  parti  del  territorio  pitiglianese 
G.  Pellegrini).   S.  429—450  (mit  9  Abbildungen). 

—  3.  Roma.  Nuove  scoperte  nella  cittä  e  nel 
suburbio  (L.  Borsari).  S.  450 — 455  (mit  2  Ab- 
bildungen). —  Urna  cineraria  con  rappresentanza 
del  mito  di  Pasifae  (L.  Savignoni).  S.  456—458 
(mit  Abbildung).  —  Regione  I  (Latium  et  Cam- 
pania). Latium.  4.  Grottaferrata.  Epigrafc 
sepolcrale  greca  (A.  Rocchi).  S.  458.  —  Cam- 
pania. 5.  Pompei.  Relazione  degli  scavi  fatti 
durante  il  mese  di  novembre  1898  (A.  Sogliano). 
S.  459.  —  6.  Mercato  San  Severino.  Scoperta 
di  antiche  tombe  (G.  Patroni).  S.  459.  — 
Regione  IV  (Samnium  et  Sabina).  Sabini. 
7.  Poggio  S.  Lorenzo.  Avanzo  di  antico  edificio 
e  sepolcrcto  nella  contrada  Ripe  Santo  Janni 
(N.  Persichetti).  S.  460.  —  8.  Coppito.  Nuovo 
frammento  epigrafico  dell'  agro  amiternino 
(N.  Persichetti).    S.  460.  —  Regione  II  (Apulia). 

9.  Bari.  Di  una  iscrizione  latina  della  necropoli 
di  »Barium«   (F.   Barnabei).     S.  461.  —  Sicilia. 

10.  Granmichele.  Necropoli  sicule  riconosciute 
nel  territorio  del  comune  nel  quäle  e  posta 
la  sede  dell'  antica  cittä  di  Eketla  (P.  Orsi). 
S.  462. 

Philologus.     Band  LVII  (1898). 

Heft  4.  J.  Boehlau,  Schlangenleib  ige  Nymphen. 
S.  513 — 518  (mit  einer  Abbildung  und  einer 
Tafel).  —  P.  Weizsäcker,  Über  das  Gemälde 
des  Mikon  im  Anakeion  in  Athen.    S.  519 — 523. 

—  H.  Pomtow,  Die  delphischen  Buleuten.    S.  524 

—  563.  —  M.  Rostowzew,  Die  kaiserliche  Patri- 
monialverwaltung  in  Ägypten.  S.  564 — 577.  — 
H.  Pomtow,  Kyllon,  des  Kyllon  Sohn  aus  Elis. 
S.  648  f.  —  C.  Wunderer,  Zu  der  Faustkämpfer- 
statue im  Thermenmuseum.  Nachtrag  zu  Philol. 
LVII,  iff.  S.  649  f.  —  A.  Müller,  Militaria. 
S.  651-653. 

Band  LVIII  (1899). 

Heft  1.  F.  Noack,  Das  Proskenion  in  der 
Theaterfrage.  S.  1—24.  —  H.  Pomtow,  Del- 
phische Inschriften.  S.  52—76  (mit  Abbildung 
und  2  Beilagen).  —  A.  Dammann,  Der  Anfang 
des  peloponnesischen  Krieges.  S.  132 — 147.  — 
M.  Maas,  Eine  neue  Deutung  des  Kalbträgers 
im  Akropolis-Museum.  S.  155  f. 
Supplementband  VII  (1898). 

Heft  1.  2.  A.  Müller,  Untersuchungen  zu 
den  Bühnenalterthümern.  S.  1  — 116  (mit  Tafel  A). 
M.  Wilbrandt,  Die  politische  und  sociale  Be- 
deutung der  attischen  Geschlechter  vor  Solon. 
S.  133—228.  —  E.  Oder,  Quellensucher  im 
Alterthum.     Ein  angebliches  Bruchstück   Demo* 


42 


Bibliographie. 


crits  über  die  Entdeckung  unterirdischer  Quellen. 
S.  229  —  384. 

The  Morning  Post  (1899). 

28.  Febr.  New  fragments  of  the  Capitoline 
plan  of  Rome. 

Proceedings  of  the  Society  of  Biblical  Archaeo- 
logy.     Vol.  XX  (1898). 

Part  7.  A.  H.  Sayce,  Assyriological  notes. 
S.  250 — 262.  —  W.  H.  Rylands,  Hittite  inscriptions. 
S.  263—266  (mit  Tafel  und  2  Abbildungen).  — 
W.  L.  Nash,  An  ancient  egyptian  toilet-box. 
S.  267-269  (mit  Tafel). 
Vol.  XXI  (1899). 
Part  1.  A.  H.  Sayce,  The  new  babylonian 
chronological  tablet.  S.  10  —  22  (mit  Tafel  I.  II). 
—  A.  H.  Sayce,  Contract  from  the  country  of 
Khana.  S.  22 — 24.  —  A.  H.  Sayce,  An  early 
babylonian  document  relating  to  the  Shuhites. 
S.  24  f.  —  M.  Brodrick  and  A.  A.  Morton,  The 
tomb  of  Pepi  Ankh  (Khua),  near  Sharona. 
S.  26—33  O1"*  Abbildung  und  5  Tafeln).  — 
A.  Boissier,  Deux  fables  assyriennes.    S.  34—48. 

Proceedings  of  the  Cambridge  Philological 
Society.  XLVI  — XLVIII.  Lent,  Easter  and 
Michaelmas  Terms,   1897. 

Darin  u.  a.  J.  O.  F.  Murray,  The  inscription 
on  Trajan's  column.  —  A.  W.  Verrall,  The 
inscription  on  the  column  of  Trajan. 

Proces-verbaux  de  la  Societe  Franchise  de 
Numismatique  [Beiblatt  der  Revue  numismatique] 
(1898). 

A.  de  Beifort,  Monnaies  romaines  offertes  au 
Cabinet  de  France.  S.  XVII.  —  A.  Blanchet, 
Les  monnaies  romaines  relatives  ä  l'aqueduc  de 
Carthage.  S.  XX.  —  Derselbe,  Statere  de  Leucas 
portant  un  graffite.     S.  XLIII. 

Römische  Quartalschrift  für  christliche  Alter- 
thumskunde  und  für  Kirchengeschichte.  Zwölfter 
Jahrgang  (1898). 

Heft  4.  A.  de  Waal,  Funde  in  den  Kata- 
komben in  den  Jahren  1838  — 185 1,  nach  Auf- 
zeichnungen im  römischen  Vicariats -Archiv. 
S.  333—36o.  —  A.  de  Waal,  Kleinere  Mit- 
theilungen: Drei  Lampen  aus  der  Sammlung  des 
Campo  Santo  (Tf.  VIII).  S.  399—401  (mit 
Tafel  VIII).  —  Arbeiten  in  der  Domitilla-Kata- 
kombe.     S.  401  f. 

Supplement  9  (1898).  A.  Möhler,  Die  grie- 
chische, griechisch-römische  und  altchristlich- 
lateinische  Musik.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte 
des  gregorianischen  Chorals.     XXIII,    88  S.  8°. 

Rassegna     Abbruzzese     (Lanciano).       Anno    II 


De  Laurentiis,  Rassegna  delle  opere  storiche 
intorno  ai  Marrucini. 
Rendiconti  della  R.  Accademia  dei  Lincei.    Classe 
di    scienze    morali,    storiche  e  filologiche.     Ser. 
V,  vol.  VII  (1898). 

Fase.  7 — 11.  Barnabei,  Notizie  delle  scoperte 
di  antichita  dei  mesi  di  giugno-settembre.  S. 
267 — 278.  —  Ottobre  S.  308—313.  —  Lumbroso, 
Scavi  Alessandrini  S.  306  f.  —  Lanciani,  Sul 
ritrovamento  dei  torso  di  Belvedere  in  casa 
Ciampolini  nel  15 13  [Voranzeige]. 
The  Asiatic  Quarterly  Review.  Third  Series,  vol. 
VII  (1899). 

No.    13.     E.    Montet,    Quarterly    report    on 
semitic   studies    and   orientalism.      S.   134 — 137. 
The  Classical  Review.     Vol.  XII  (18^98). 

No.  9.  G.  F.  Hill,  Sources  for  Greek  history 
(R.  M.  Burrows).  S.  451  —  455.  —  J.B.Carter, 
De  deorum  Romanorum  cognominibus  quaestiones 
selectae  (L.  D.  Barnett).  S.  462  f.  —  Pausanias, 
Description  of  Greece,  transl.  with  commentary 
by  J.  G.  Frazer  (P.  Gardner).  S.  465—469.  — 
H.  Brunn,  Kleine  Schriften  I  (A.  S.  Murray). 
S.  469  f.  —  Th.  Ashby  jun.,  The  true  site  of 
Lake  Regillus.  S.  470—472.  —  H.  B.  Walters, 
Monthly  Record.  S.  472. 
Vol.  XIII  (1899). 

No.  1.  M.  L.  Strack,  Die  Dynastie  der 
Ptolemäer  (B.  P.  Grenfell).  S.  54—56.  —  Greek 
papyri  in  the  British  Museum  ed.  by  F.  G. 
Kenyon.  Vol.  II  (A.  S.  Hunt).  S.  56—59.  — 
F.  W.  Cornish,  Dictionary  of  Greek  and  Roman 
antiquities  (J.  G.).  S.  68  f.  —  G.  Thiele,  Antike 
Himmelsbilder  (E.  J.  Webb).  S.  73—76.  — 
A.  B.  Cook,  Three  Greek  bronzes.     S.  76  —  78. 

—  A.  Wilhelm,  'Aiioaai;  'Etevve'j;.  S.  78  f.  — 
W.  R.  Paton,  An  inscription  from  Samos.    S.  79. 

—  G.  E.  Fox,  Excavations  at  Silchester.  S. 
79—87  (mit  Beilage).  —  C.  S.,  The  tomb  of 
Romulus.  S.  87  f.  —  H.  J.  Angelopulos,  Ilepl 
ilEipatdü?  (E.  A.  Gardner).  S.  88.  —  W.  J. 
Woodhouse,  Aetolia  (E.  A.  Gardner).  S.  88 f.  -- 
Th.  Ashby,  jun.,  Persichetti  on  the  Via  Caecilia. 
S.  89  f.  —  H.  B.  Walters,  Monthly  record. 
S.  90  f. 

The  Contemporary  Review  (1899). 

No.  397.     Th.    Hodgkin,    Theon    and    Son, 
egyptian  bankers  of  the  second  Century.     S.  84 
-89. 
Revue     archeologique.        Troisieme     Serie,     tome 
XXXIII  (1898). 

Septembre-octobre.  M.  Laurent,  L'  Achille 
voile  dans  les  peintures  de  vases  grecs.     S.   153 


Bibliographie. 


43 


— 186  (mit  io  Abbildungen).  —  S.  Reinach 
Encore  Epona.  S.  187 — 200  (mit  Tafel  XI. 
XII  und  15  Abbildungen).  —  A.  Martin,  Explo- 
ration archeologique  dans  le  Morbihan.  Tumulus 
et  dolmen  a  chambre  circulaire  du  Nelhouet 
en  Caudan.     S.  201  —  214  (imt  7  Abbildungen). 

—  A. -L.  Delattre,  Les  cimetieres  romains 
superposes  de  Carthage  (1896).     Suite.     S.  215 

—  239  (mit  27  Abbildungen).  —  G.  Katcheretz, 
Notes  d'  archeologie  russe  II.  Le  bouclier 
byzantin  de  Kertch.  S.  240—244  (mit  Ab- 
bildung). —  Dechelette,  Le  belier  consacre  aux 
divinites  domestiques  sur  les  chenets  gaulois. 
Suite.  S.  245 — 262  (mit  11  Abbildungen).  — 
G.  Daressy,  Yanoem  et  Israel.  S.  263—266.  — 
A.  Blanchet,  Statuette  archaique  d'  Apollon. 
S.  267—269  (mit  2  Abbildungen).  —  C.  Clermont- 
Ganneau,  Notes  d'  archeologie  Orientale.    S.  270 

—  291.  —  Bulletin  mensuel  de  1'  Academie  des 
inscriptions.  S.  292 — 299.  —  Societe  nationale 
des  antiquaires  de  France.  S.  300  f.  —  S. 
Reinach,  L'  Hermaphrodite  du  Capitole.  S.  302 
(mit  Abbildung).  —  F.  de  Villenoisy,  Miliin  et 
Bodmann.  S.  303 — 306.  —  Fr.  P.,  La  fontaine 
de  Saint-More.  S.  306  f.  —  O.  Hirschfeld,  Le 
nom  des  Germains  dans  Tacite  (S.  R.).    S.  3 10  f. 

—  K.  Bädeker,  Egypte  (C.  C.-G.).     S.  312. 
Novembre  -  decembre.      P.    Foucart,    Traite 

d' alliance  de  1' annee  362.  S.  313 — 327.  — 
de  Laigue,  Les  necropoles  pheniciennes  en 
Andalousie  (1887— 1895).  s-  328  —  336  (mit 
Tafel  XIII— XV  und  2  Abbildungen).  —  A.-L. 
Delattre,  Les  cimetieres  romains  superposes  de 
Carthage  (1896).  Suite.  S.  337—349  (mit  Ab- 
bildung). —  M.  Pernot,  A  propos  de  1'  inscription 
d'  Henchir-Mettich.  S.  350 f.  —  G.  Foucart, 
Le  mobilier  funeraire  sous  la  XII«  dynastie 
d' apres  une  publication  recente  de  M.  Steindorff. 
S.  366  —  398.  —  Chr.  Blinkenberg,  L'enlevement 
d'  Helene  represente  sur  un  lecythe  proto- 
corinthien.  S.  399  —  404  (mit  Abbildung).  — 
A.  Parat,  La  villa  gallo-romaine  de  Saint-More 
(Yonne).  S.  405 — 407  (mit  2  Abbildungen).  — 
Bulletin  mensuel  de  1'  Academie  des  inscriptions. 
S.  408  —  414.  —  H.  Usener,  Der  Stoff  des 
griechischen  Epos  (H.  Hubert).  S.  430 — 
432.  —  R.  Cagnat,  Revue  des  publications 
epigraphiques  relatives  ä  1'  antiquite  romaine 
(juillet- decembre).  S.  433—456  (mit  4  Ab- 
bildungen). 
La  Revue  de  1' Art  ancien  et  moderne.  3«  annee, 
tome  V  (1899). 

No.    23.      H.    Babelon,     Les     origines     du 


portrait  sur  les  monnaies  grecques.     S.  89  — 102 
(mit  31  Abbildungen). 
Revue  critique  d' histoire  et  de  litteraturc.    Trentc- 
deuxicmc  annee  (1898). 

No.  49.  G.  Perrone  et  L.  Volpe  Rinonapoli, 
Niobe  (P.  Decharme).     S.  399—401. 

No.  50.  Festgabe  für  F.  Susemihl  (My). 
S.  418—420. 

No.  52.  Amelineau,  Les  nouvelles  fouilles 
d'Abydos;  J.  de  Rouge,  Monuments  contempo- 
rains  des  deux  premieres  dynasties;  J.  Capart, 
Notes  sur  les  origines  de  1'  Egypte  (G.  Maspero). 
S.  469 — 478.  —  Flinders  Petrie,  Six  temples  at 
Thebes  (G.  Maspero).     S.  478—484. 

No.  53.  K.  Baedeker,  Egypte  (G.  Maspero). 
S.  497  f.  —  Aegyptische  Urkunden  aus  den  Kgl. 
Museen  zu  Berlin;  griechische  Urkunden  II  1 — 9 
(G.  Maspero).  S.  498.  —  O.  Marucchi,  Gli 
obelischi  egiziani  (G.  Maspero).  S.  498  f. 
Trente-troisicme  annee  (1899). 

Nos.  1 — 2.  A.  Pellegrini,  Nota  sopra  un' 
iscrizione  egizia  del  Museo  di  Palermo  (G. 
Maspero).  S.  1—4.  —  N.  Fairley,  Monumentum 
Ancyranum  (R.  C).  S.  7.  —  P.  Allard,  Etudes 
d*  histoire  et  d'  archeologie  (R.  C).     S.  7  f. 

No.  3.  G.  Foucart,  Histoire  de  1'  ordre 
lotiforme;  G.  Schweinfurth ,  Ornamentik  der 
ältesten   Kultur -Epoche   Ägyptens   (Ch.  J.).     S. 

35-39- 

No.  4.  F.  Delitzsch,  Die  Entstehung  des 
ältesten  Schriftsystems,  Nachwort;  M.  Jastrow, 
The  Religion  of  Babylonia;  D.  Bassi,  Mitologia 
babilonese  assira  (F.  Thureau-Dangin).  S.  53 — 
55.  —  G.  Schweinfurth,  De  1'  origine  des 
Egyptiens  (Ch.  J.).  S.  56  f.  —  O.  Waser,  Charon, 
Charun,  Charos  (S.  R[einach]).  S.  64.  -  A. 
Mommsen,  Feste  der  Stadt  Athen;  P.  Stengel, 
Die  griechischen  Kultusaltertümer  (A.  Martin). 
S.  64—69. 

No.  6.  R.  v.  Scala,  Die  Staatsverträge  des 
Altertums  (A.  Martin).  S.  97  f.  —  F.  Haug  und 
G.  Sixt,  Die  römischen  Inschriften  und  Bild- 
werke Württembergs;  J.  Macdonald,  Tituli 
Hunteriani  (R.  Cagnat).  S.  98  f. 
Revue  epigraphique  du  Midi  de  la  France  (1898). 

No.  90.  [1252]  Inscription  celtique  de 
Coligny  (ci-dessus  III  p.  493).  S.  541—545.  — 
[1253]  Tuiles  au  nom  de  la  legion  VIII  Augusta. 
S.  545.  —  [I254 — 1263]  Dieux  de  la  Gaule.  I. 
Les  dieux  de  la  Gaule  celtique  (suite):  Deus 
Gisacus,  Gesacus;  Graselos;  Nymphae  Griselicae; 
Iboita;  dea  Icaunis;  Icotiae;  Sulevia  Idennica; 
Ivaos;  Jalonus;  les  Junons  de  Nimes.    S.  546 — 


44 


Bibliographie. 


550.  —  O.  Hirschfeld,  D.  Clodius  Albinus  (fin). 

s.  550-556. 

Revue    de  1' Histoire  des  Religions.     Dix-huitieme 
annee,  tome  XXXVI  (1897). 

No.  3.  J.  Dümichen,  Der  Grabpalast  des 
Patuamenap  (G.  Maspero).  S.  406—410.  — 
Ch.  Renel,  L'  evolution  d'  un  mythe.  Agvins  et 
Dioscures  (P.  Oltramare).     S.  410—417. 

Dix-neuvieme  annee,  tome  XXXVII  (1898). 

No.  1.  A.  Audollent,  Bulletin  archeologique 
de  la  religion  romaine.  S.  50 — 80.  —  J.  Toutain, 
Les  cites  romaines  de  la  Tunisie  (P.  Gauckler). 
S.  93 — 97.  —  E.  Carette,  Les  assemblees 
provinciales  de  la  Gaule  romaine  (J.  Brissaud). 
S.  97—  100. 

Dix-neuvieme     annee,      tome     XXXVIII 
(1898). 

No.  1.  Goblet  d'  Alviella,  Les  rites  de  la 
moisson  et  les  commencements  de  1'  agriculture. 
S.  1  —  25.  —  P.  D.  Chantepie  de  la  Saussaye,  , 
Lehrbuch  der  Religionsgeschichte.  2.  Ausg. 
(J.  Reville).  S.  64—70. 
Revue  historique.  Vingt-quatrieme  annee,  tome 
soixante-neuvieme  (1899). 

Heft  I.  S.  Reinach,  Gabriel  de  Mortillet. 
S.  67—95.  —  R-  -Dareste,  B.  Haussoullier,  Th. 
Reinach,  Recueil  des  inscriptions  juridiques 
grecques  (G.  Glotz).  S.  161  — 164.  —  A.  de 
Marchi,  II  culto  privato  di  Roma  antica  I. 
(Ch.  Lecrivain).  S.  165  f. 
Revue  historique  et  archeologique  du  Maine  [Le 
Mans].     Tome  XLIII  (1898). 

Ier  semestre:  J.  Gauliard,  Note  sur  le  dolmen 
des     Grandes -Bruyeres,     commune     de    Tuffe. 

s.  51-53. 

Nouvelle   Revue    historique    de    droit    francais    et 
etranger.     22e  annee  (1898). 

No.  5.  E.  Beaudouin,  Les  grands  domaines 
dans  1'  empire  romain,  d'  apres  des  travaux 
recents  (6.  article).     S.  545 — 584. 

No.  6.  R.  Dareste,  Nouveaux  textes  de 
droit  romain.  S.  685  —  693.  —  E.  Beaudouin,  Les 
grands  domaines,  dans  1' empire  romain,  d' apres 
des  travaux  recents  (7.  et  dernier  article). 
S.  694—746. 
Revue  numismatique.  Quatrieme  serie,  tome 
deuxieme  (1898). 

Quatrieme  trimestre.  E.  Babelon,  La  collection 
Waddington  au  Cabinet  des  Medailles.  Inventaire 
sommaire  (fin).  S.  549—639  (mit  Tafel  XV— 
XVIII  und  12  Abbildungen).  —  ].  Rouvier, 
Les  monnaies  autonomes  de  Beryte  (suite). 
g,  640—658    (mit    7    Abbildungen).    —    M.  C. 


Soutzo,  Etüde  sur  les  monnaies  imperiales 
romaines  (suite).  S.  659  —  666  (mit  3  Ab- 
bildungen). —  A.  Dieudonne,  Monnaies  romaines 
recemment  acquises  par  le  Cabinet  des  Medailles. 
S.  667—687  (mit  Tafel  XIX).  —  J.  Rouvier, 
Les  eres  de  Tripolis  de  Phenicie  (J.-A.  Bl[anchet]). 
S.  710.  —  G.  F.  Hill,  Catalogue  of  the  greek 
coins  of  Lycia,  Pamphylia  and  Pisidia  (J.-A. 
Bl[anchet]).  S.  711  f. 
Revue  de  philologie,  de  litterature  et  d' histoire 
anciennes.     Annee  et  tome  XXIII  (1899). 

ire  livraison.  B.  Haussoullier,  Le  temple 
d'  Apollon  Didymeen.  Questions  chronologiques 
(troisieme  article).     S.    1—36    (mit  Abbildung). 

—  Ch.  Michel,  Ad  Inscript.  Gr.  Insul.  Maris 
Aegaei  III  No.  331.  S.  50  —  52.  —  B.  Haus- 
soullier, Une  liste  de  meteques  milesiens.  S.  80 
—87.  —  Melanges  H.  Weil  (B.  H[aussoullie'r]). 
S.  88-90.  —  F.  O.  Bates,  The  five  post-klei- 
sthenian  tribes  (A.  Martin).  S.  91.  —  J.  P. 
Waltzing,  £tude  historique  sur  les  corporations 
professionnelles  chez  les  Romains  III  (F.  C). 
S.  103.  —  M.  J.  Toutain,  L'  inscription  d'  Hen- 
chir-Mettich  (Ph.  Fabia).     S.  103  f. 

Revue  Savoisienne  [Annecy],     39eme  annee  (1898). 
Trouvaille    de    monnaies  romaines   aux  Fins 
(Savoie).     S.   5  f. 
Revue  semitique.     7e  annee  (1899). 

Janvier.     A.    Boissier,    Notes    d'  assyriologie 

(fin).     S.  49-53- 

Rivista  italiana  di  numismatica.    Anno  XI  (1898). 

Fase.  4.     J.  N.  Svoronos,  Tesseres  en  bronze 

du    theätre    dionysiaque    de    Lycourgos    et    de 

1'  assemblee  Cleisthenienne  des  Atheniens.  S.  459 

—  502  (mit  Tafel  XII— XV).  —  Varieta:  Tesoretto 
di  monete  repubblicane  romane  d'  argento,  scoperto 
a  Taranto.  S.  613 — 616.  —  Un  grande  ripostiglio 
a  Treviri.  S.  616.  —  Monete  romane  scoperte  a 
Vindonissa.     S.  61 6  f. 

Rivista  di  storia  antica.     Anno  III  (1898). 

Fase.    4.     C.    v.    Jan,    Gli    seavi    in    Delfo. 
S.   102  — 110.  —  V.  Strazzulla,    Nuovi    studj  su 
aleuni  elementi  pagani    nelle    catacombe  e  nell' 
epigrafia  cristiana.     S.   1 11— 119. 
Anno  IV  (1899). 
Fase.    1.    2.     S.   Rossi,    Ricostruzione  di  un 
cxt4<r6ßu)v\     S.  104 — 117. 
Rivista  storica  Calabrese.     Vol.  VI  (1898). 

Fase.  9.     P.  Notopoli,  L'  antica  Delia  (presso 

Locri). 

Neue  philologische   Rundschau.     Jahrgang  1898. 

Nr.   24.     H.  Karbe,    Der  Marsch   der  Zehn- 

.  tausend    (R.    Hansen).     S.    559 f.    —    F.   Hiller 


Bibliographie. 


45 


v.  Gärtringen,    Die   archaische  Kultur  der  Insel 
Thera  (R.  Hansen).     S.  5641". 

Nr.  25.     C.  Robert,  Die  Knöchelspielerinnen 
des  Alexandros    (P.  Weizsäcker).     S.  585  —  588. 
—  F.  Stähelin,    Geschichte   der  kleinasiatischen 
Galater  (R.  Hansen).     S.  591  f. 
Jahrgang  1899. 

Nr.  2.  L.  Kjellberg,  Asklepios  (P.  Weiz- 
säcker).    S.  37 — 39. 

Nr.  3.  P.  Weizsäcker,  Über  die  Rekon- 
struktion der  Wandgemälde  Polygnots  in  Delphi. 
S.  49 — 57.  —  F.  Ferrere,  La  Situation  religieuse 
de  1' Afrique  romaine  (J.  R.  Asmus).  S.  60—63. 
Sitzungsberichte  der  Königlich  Preufsischen 
Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin   (1898). 

LI — LIII.  U.  Köhler,  Das  asiatische  Reich 
des  Antigonos.     S.  824 — 843. 

LIV.     H.  Diels,  Die  Elegie  des  Poseidippos 
aus  Theben.     S.  847  —  858    (mit  Tafel    III.    IV 
und  einer  Abbildung). 
(1899). 

IV.  Berichte  über:  Die  Sammlung  der 
griechischen  Inschriften  (Kirchhoff).  S.  71.  — 
Die  Sammlung  der  lateinischen  Inschriften 
(Mommsen-Hirschfeld)  S.  72.  —  Prosopographie 
der  römischen  Kaiserzeit  (Mommsen).  S.  73.  — 
Griechische  Münzwerke  (Mommsen).  S.  74.  — 
Kartographische  Aufnahme  von  Pergamon 
(Conze).  S.  80.  —  Eduard  Gerhard-Stipendium 
(Conze).     S.  82. 

VII.     W.  Belck    und    C.   F.    Lehmann,    Be- 
richt über  eine  Forschungsreise  durch  Armenien. 
S.   116— 120. 
Skrifter,   utgifna  af  K.  Humanistiska  Vetenskaps- 
samfundet  i  Upsala.     V  (1897). 

No.  5.  J.  M.  Sunden,  De  tribunicia  potestate 
a  L.  Sulla  imminuta  quaestiones.     37  S. 

No.  12.    P.  Persson,  Om  ett  nyligen  upptäckt 
fragment  af  en  romersk  kommunallag.     41   S. 
Norsk  Videnskabs  Selskabets  Skrifter.     11(1898). 
Historisk-filosofisk    Klass.      Udgivet    for    Hans 
A.  Benneches  Fond.  Kristiania  1898. 

No.  6.     A.  Torp,  Lykische  Beiträge.     50  S. 
Imp.  8°. 
Societe  des  sciences  et  des  arts  de  Vitry-le-Francois. 
Tome  XVIII  (1893— 1896)  [erschien  1898]. 

Mougin,     Un     cimetiere     gallo-romain     aux 
Marvis.      Poteries    gallo-romaines    et    gauloises. 
S.  361—367  (mit  3  Tafeln) 
Sphinx.     Vol.  II  (1898). 

Fase.  IV.  G.  Schweinfurth,  Die  neuesten 
Entdeckungen  auf  dem  Gebiete  der  ägyptischen 
Ausgrabungen  III.  S.  203 — 216.  —  L.  Borchardt, 

I 


Die  ägyptische  Pflanzensäule  (E.  Naville).  S. 
224  —  230.  — .  Egypt  Exploration  Fund.  Archae- 
ological  Report  1897— 1898  ed.  F.  LI.  Griffith 
(K.  Piehl).  S.  231  f.  —  M.  de  Rochemonteix, 
Oeuvres  diverses  (K.  Piehl).  S.  233—240.  —  K. 
Piehl,  Melanges.  S.  241  —  244.  —  K.  Piehl,  Sir 
Peter  Le  Page  Renouf.  S.  245—248  (mit  Bild- 
nis). 
Stimmen  aus  Maria-Laach.  Jahrgang  1899. 

Heft  .2.  J.  Schwarz,  Der  obere  Nil  und  seine 
Erforschung.  I.  S.   157 — 171. 
Studj  italiani   di  filologia  classica  (Firenze-Roma). 
Vol.  VI  (1898). 

E.    Loewy,    Appunto    su  Neleo.      S.  28.    — 
E.  Pais,  Eryx -Verruca?     S.   121— 126. 
Studi    e    materiali    di   archeologia    e  numismatica, 
pubblicati  per  cura  di  L.  A.  Milani.     Firenze. 
Vol.  I  (1899). 

Puntata  1.  L.  A.  Milani,  I  bronzi  dell' 
antro  Ideo  cretese,  primo  monumento  della  reli- 
gione  e  dell'  arte  ellenica  (mit  Tafel  I.  II).  — 
L.  A.  Milani,  Nota  esegetica  sulla  stele  di  Amrit 
e  sul  prineipal  rilievo  rupestre  di  Jasilkaia; 
saggio  di  teogonia  hethea.  —  L.  A.  Milani, 
Medaglione  commodiano  dell'  asiarco  L.  Aurelio; 
la  religione  di  stato  al  tempo  di  Commodo.  — 
G.  Patroni,  Due  anfore  ruvestine  del  Museo 
Nazionale  di  Napoli.  —  Mancini,  sfinge  e  satiri  in 
un  cratere  della  collezione  Vagnonville.  —  L.  A. 
Milani,  Tumulo,  sfinge  e  satiri  in  un  cratere 
della  collezione  Vagnorfville.  —  Correra,  Sul 
eulto  di  Leucothea  in  Napoli.  —  L.  A.  Milani, 
Ino-Leucothea,  immaginedell'acqua  e  dell'  aria. — 
Pellegrini,  Fregi  arcaici  etruschi  in  terracotta  a 
piecole  figure.  —  L.  A.  Milani,  L'Artemis  di 
Castiglion  della  Pescaia  (mit  Tafel  III).  —  L.  A. 
Milani,  Firenze,  Museo  archeologico:  due  ripos- 
tigli  telamonesi  di  armi  ed  altri  oggetti  votivi.  — 
Pellegrini,  Siena,  Museo  Chigi:  le  terrecotte. 
Studi  Storici  (Pisa).      Vol.  V  (1898).     VI  (1899). 

J.  Niccolini,  Fasti  tribunorum  plebis  ab  an. 
260/494  usque  ad  an.  72 1/23.   Accedunt  addenda 
et    index.      S.    105 — 224.      329—502.     17-  27. 
29 — 72. 
New  York  Sun  (1898). 

October  2.  A  year's  gain  by  science  [u.  a. 
Mittheilungen  über  Petrie's  Forschungen  in  Ägyp- 
ten]. 

December  25.    Traces    of    misty    anzan   [de 
Morgan's  Ausgrabungen  zu  Susa]. 
Nordisk    Tidskrift    for   Filologi.    Tredie   Raekke. 
Syvende  Bind  (1898). 

Heft  3.  P.  Persson,  Om  ett  nyligen  upptäckt 


46 


Bibliographie. 


fragment  of  en  romersk  komunallag  (J.  Forch- 
hammer). S.  129.  —  V.  Lundström,  C.  Flaminius 
och  Hannibal  (J.  Forchhammer).  S.  130  f.  — 
J.  Forchhammer,  Romerfolkets  indre  og  ydre 
historie  (P.  Petersen).  S.  140 — 142.  —  V.  J. 
Modestov,  De  Siculorum  origine  (H.  Pedersen). 
S.  142—144. 
Time  and  the  Hour,  Boston  (1898). 

December  3.  31.  F.  P.  Stearns,  The  Aphrodite 
of  Melos. 
Sunday  School  Times  (1898). 

Sept.  24.  J.  H.  Bernard,  Glimpses  of  old 
writings  recently  discovered  in  Egypt. 

Oct.  22.     H.  V.  Hilprecht,  Oriental  research 
[Fortsetzung  Nov.  26.,  Dec.  24. ;    1899  Jan.  28]. 
The  New   York   Tribüne,    Illustrated   Supplement 
(1899). 

Jan.  8.    A.  Emerson,  Recent  finds  in  Greece. 
Vjesnik  Hrvatskoga  Arheoloskoga  Drustva.    Nove 
Serije  Sveska  III  (1898/99)  [Zeitschrift  der  kro- 
atischen archäologischen  Gesellschaft  in  Agram. 
N.   F.  Jahrgang  III.   1898/99.     Kroatisch]. 

J.  Brunsmid,  Griechische  Inschriften  aus  dem 
Heiligthume  der  Göttin  Ma  in  Voden  (Edessa)  in 
Macedonien.  S.  131  — 136. —  J.  Brunsmid,  Der 
Urnenfriedhof  in  Krupace  bei  Krasic  in  Kroatien. 
S.  137-143  (mit  15  Abbildungen).  —  J.  Brun- 
smid, Das  römische  Militärdiplom  aus  Krnjesevci. 
S.  144-149  (mit  2  Abbildungen).  —  J.  Brun- 
smid, Archäologische  Notizen  aus  Dalmatia  und 
Pannonia  II.  S.  150— 205  (mit  101  Abbildungen). 

—  J.  Brunsmid,  Eine  griechische  Grabinschrift 
aus  Kavadarci  in  Macedonien.  S.  206.  —  L. 
IvanCan,  Die  Ausgrabung  im  römischen  Fried- 
hofe in  Stenjevec  bei  Agram.  S.  207—214  (mit 
2  Abbildungen).  —  Bericht  über  die  vierte 
Generalversammlung  des  »Bihac«,  kroatischen 
Vereins  für  Erforschung  der  Heimatsgeschichte, 
gehalten  in  Spalato  am  30.  December  1897.  S. 
217- — 231  (mit  7  Abbildungen).  —  Berichte  der 
Vertrauensmänner  und  Freunde  des  Museums  in 

Agram.  S.  232—243  (mit  8  Abbildungen) Aus 

dem  archäologischen  Museum.  S.  246.  —  Recen- 
sionen:  J.  Brunsmid,  Die  Inschriften  und  Münzen 
der  griechischen  Städte  Dalmatiens.  Hoernes, 
Urgeschichte  der  bildenden  Kunst.    S.  248. 

Berliner  philologische  Wochenschrift.    18.  Jahr- 
gang (1898). 

No.  50.  F.  O.  Bates,  The  five  post-kleisthenian 
tribes  (Thalheim).  Sp.  1548  f.  —  F.  Haug  und 
G.  Sixt,  Die  römischen  Inschriften  und  Bild- 
werke Württembergs  (G.  Wolff).  Sp.  1549-1551. 

—  L.    Gurlitt,    Anschauungstafeln    zu    Caesar's 


bellum  Gallicum  (R.  Oehler).  Sp.  1558— 1560. — 
Ausgrabungen  in  Korinth,  Thermon,  Rheneia, 
Syra.     Sp.   1564— 1566. 

No.  51.  Pseudo-Eratosthenis  Catasterismi. 
Rec.  A.  Olivieri  (G.  Knaack).  Sp.  1572 — 1574.  — 
A.  v.  Sallet,  Münzen  und  Medaillen  (R.  Weil). 
Sp.  1583  f.  —  W.  Uhl,  Das  Portrait  des  Arminius 
(G.  Wolff).  Sp.  1584  f.  —  D.  Bassi,  Mitologie 
orientali.  I.  Mitologia  babilonese-assira  (F.  Justi). 
Sp.  1587.  —  Neues  aus  Griechenland  und 
Aegypten.  Sp.   1 597  f. 

No.  52.     G.  E.  W.  van  Hille,    De  testamenti 
iure  attico  (Thalheim).  Sp.   1620  f. 
19.  Jahrgang  (1899). 

No.  1.  W.  Heibig,  Les  vases  du  Dipylon  et 
les  naucraries  (E.  Afsmann).  Sp.  16 — 20.  —  Varia 
archaeologica.  Institutsnachrichten,  Bronzefigur 
Pepis  I.  (6.  Dynastie)  in  Kairo,  neues  Gesetz 
von  Gortyn,  Fälschungen  nach  den  Aegineten 
(B[elger]).  Sp.  26  —  30. 

No.  2.  G.  Billeter,  Geschichte  des  Zinsfufses 
im  Altertum  (B.  Büchsenschutz).  Sp.  48  —  51.  — 
Archäologische  Gesellschaft  zu  Berlin,  November- 
sitzung. I.  Sp.  58  —  62.  —  Kuppelgrab  mit  In- 
schriften.    Sp.  62. 

No.  3.  G.  Fougeres,  De  Lyciorum  communi 
(O.  Treuber).  Sp.  74—79.  —  B.  Borghesi,  Oeuvres 
completes,  tome  X  (W.  Liebenam).     Sp.  80 — 83. 

—  A.  Furtwängler,  Griechische  Originalstatuen 
in  Venedig  (F.  Hauser).  Sp.  83  f.  —  Archäolo- 
gische Gesellschaft  zu  Berlin.  Novembersitzung 
(Schlufs).    Sp.  9of.  (dazu  B[elger]  Sp.  91—93). 

No.  4.  G.  Tropea,  Giasone  il  tago  della 
Tessaglia  (F.  Cauer).  Sp.  115  f.  —  E.  Ciaceri, 
Le  vittime  del  despotismo  in  Roma  nel  primo 
secolo  dell'  impero   (F.  Cauer).     Sp.    116 — 118. 

—  O.  Wulff,  Alexander  mit  der  Lanze  (F.  Koepp). 
Sp.   118 — 120. 

No.  5.  J.  L.  Ussing.  Om  Phidias'  Athena- 
statuer,  sserlig  Kliduchos  (S.  Wide).  Sp.  148 
— 151.  —  F.  Koepp,  Sage  und  Geschichte  in  der 
griechischen  Kunst  (F.  Cauer).  Sp.  151  f.  — 
Bevöu  bilofyoi  [Beiger].    Sp.  155—158. 

No.  6.  B.  P.  Grenfell  and  A.  S.  Hunt,  The 
Oxyrhynchos  Papyri.  Part  I  (P.  Viereck).  Sp. 
161  — 170. —  Th.  E.  Legrand,  Quo  animo  Graeci 
etc.  divinationem  adhibuerint  (P.  Wendland). 
Sp.  177 — 179.  —  Chr.  Beiger,  vAtt]  o(Xoy/o?. 
Sp.  186—189. 

No.  7.  G.  Tropea,  Manuale  di  fonti  letterarie 
della  storia  greca  e  romana  (F.  Cauer).   Sp.  207  f. 

—  Tl.  Ko(j.v/]vo'?,  Aaxcovixa  (S.  Wide).  Sp.  208  f. 
P.  Stengel,    Die    griechischen    Kultusaltertümer. 


Bibliographie. 


47 


2.  Aufl.  (S.  Wide).  Sp.  209—212.  —  Jahreshefte 
des  Oesterreichischen  Archäologischen  Institutes 
in  Wien.  Bd.  I  (K.  Wernicke).  Sp  212 — 214.  — 
Deutsche  Wissenschaft  in  Aegypten  und  Mesopo- 
tamien.  Sp.  220 — 222. 

No.  8.  Monumentum  Ancyranum  ed.  W. 
Fairley  (F.  Cauer).  Sp.  240  f.  —  J.  Oeri,  Die 
attische  Gesellschaft  in  der  neueren  Komödie  der 
Griechen  (A.  Müller).  Sp.  246.  —  H.  Pomtow, 
Die  neuen  delphischen  Inschriften  und  das  Ehren- 
dekret für  Aristoteles.  Sp.  249—256. 
Wochenschrift  für  klassische  Philologie.  15.  Jahr- 
gang (1898). 

No.  50.  H.  Karbe,  Der  Marsch  der  Zehn- 
tausend (W.  Vollbrecht).  Sp.  1361  — 1363.  —  P. 
Stengel,  Die  griechischen  Kultusaltertümer,  2. 
Aufl.  (H.Steuding).  Sp.  1368— 1370.  —  L.  Gurlitt, 
Anschauungstafeln  zu  Caesar's  bellum  Gallicum  I. 
II  (B.  Kubier).  Sp.  1370  f.  —  K.  Dumon,  Die 
Konstruktion  des  griechischen  Theaters.  Sp. 
1381-1383. 

No.  51.  G.  Thiele,  Antike  Himmelsbilder; 
G.  Thiele,  De  antiquorum  libris  pictis  (E.  Bethe). 

Sp.  1385. 

16.  Jahrgang  (1899). 

No.  1.  V.  Lundström,  Studier  tili  andra 
puniska  krigets  historia  I.  C.  Flaminius  och 
Hannibal  (A.  Hock).  Sp.  8 — 10.  —  Journal  inter- 
national d'archeologie  numismatique  I  1  (anon. 
Rec).  Sp.  15-17.  —  Archäologische  Gesell- 
schaft zu  Berlin.  November-Sitzung.   Sp.  24 — 29. 

No.  2.  R.  Dareste,  B.Haussoullier,  Th.  Reinach, 
Recueil  des  inscriptions  juridiques  grecques 
(B.  Kubier).  Sp.  39—43.  —  H.  Willenbücher, 
Caesars  Ermordung  (A.  Hock).   Sp.  43  f. 

No.  3.  Festgaben  zu  Ehren  M.  Büdingers 
(J.  V.  Prasek).  Sp.  57-61.  —  G.  Billeter,  Ge- 
schichte des  Zinsfufses  im  griechisch-römischen 
Altertum  (B.  Kubier).  Sp.  61  —  72.  —  K.  Willing, 
Die  Thaten  des  Kaisers  Augustus  (O.  Güthling). 
Sp.  75  f. 

No.  4.  G.  Fougeres,  Mantinee  et  l'Arcadie 
Orientale  (F.  Hiller  v.  Gärtringen).  Sp.  89  —  93.  — 
O.  Schwab,  Das  Schlachtfeld  von  Cannae  (H. 
Stürenburg).  Sp.  95  —  99.  —  Ein  alter  Volkskalender 
der  Athener  in  symbolischer  Darstellung.  Sp.iogf. 

No.  5.  W.  Larfeld,  Handbuch  der  griechischen 
Epigraphik  II  1  (E.  Drerup).  Sp.  113— 116.  — 
J.  Führer,  Forschungen  zur  Sicilia  sotterranea 
(V.  Schultze).  Sp.  123  f.  —  A.  Hock  und  L. 
Pertsch,  P.  W.  Forchhammer  (H.  Steuding). 
Sp.  123 — 125.  —  Archäologische  Gesellschaft  zu 
Berlin.  Winckelmannsfest.     Sp.   130 — 142. 


No.  7.  C.  Vitelli,  Note  cd  appunti  sull'  auto- 
biografia  di  Sulla  (A.  Hock).  Sp.  180—182.  — 
A.  Furtwängler  und  H.  L.  Urlichs,  Denkmäler 
griechischer  und  römischer  Skulptur,  Handaus- 
gabe für  den  Schulgebrauch  (— r).  Sp.  182  -  185. 

—  Historische  Studien  und  Skizzen  zu  Natur- 
wissenschaft, Industrie  und  Medizin  am  Nieder- 
rhein (R.  Fuchs).  Sp.   185—188. 

No.  8.  M.  Paülcke,  De  tabula  Iliaca  quaestiones 
Stesichoreae  (P.  Weizsäcker).  Sp.  201 — 204.  — 
J.  Boehlau,  Aus  ionischen  und  italischen  Nekro- 
polen  (K.  Wernicke).  Sp.  204—206.  —  J.  M. 
Sunden,  De  tribunicia  potestate  a  L.  Sulla  im- 
minuta  quaestiones  (W.  Soltau).  Sp.  209  —  211.  — 
E.  Kornemann,  Zur  Stadtentstehung  in  den  ehe- 
mals keltischen  und  germanischen  Gebieten  des 
Römerreiches  (M.  I.).  Sp.  214  f. 
Byzantinische  Zeitschrift.     Achter   Band   (1899). 

Heft  1.  P.  N.  Papageorgiu,  Byzantinische 
Inschriften.  S.  102  —  106.  —  Th.  Preger,  Zu 
den  spätgriechischen  Inschriften  Siciliens.  S.  107 
— 110. 
Zeitschrift  für  Ethnologie.  Dreifsigster  Jahrgang 
(1898). 

Heft  IV.  P.  Reinecke,  Skythische  Gräber 
aus  Nag}'  Enyed  (Ungarn).  S.  (230)  f.  (mit 
7  Abbildungen).  —  H.  V.  Hilprecht,  Die  ältesten 
Bewohner  der  babylonischen  Tiefebene.  S.  (259)^ 

—  C.  de  Marchesetti,  Fundstätten  altägyptischer 
Steingeräthe  und  das  Museum  von  Gizeh.  S.  (260). 

—  G.  Schweinfurth,  Modelle  von  Steinwaffen 
in  neolithischen  Gräbern  von  Kom-el-Ahmar 
(Hierakonpolis).  S.  (260) — (262)  (mit  2  Ab- 
bildungen). 

Geographische  Z  e  i  t  s  c  h  r  i  f  t.  Fünfter  Jahrgang(  1899). 
Heft   2.     W.   H.,    Vom    trasimenischen   See. 
S.  105  f. 
Zeitschrift   für  das    Gymnasialwesen.     LH.  Jahr- 
gang (1898). 

November.       J.     Beloch,     Griechische     Ge- 
schichte II  (M.  Hoffmann).     S.  756—759. 
LIII.  Jahrgang  (1899). 
Januar.     F.   Luterbacher,   Hannibals   Alpen- 
Ubergang.     Beiblatt  S.  28—32. 
Zeitschrift   für   die    österreichischen   Gymnasien. 
49.  Jahrgang  (1898). 

Heft  11.  G.  F.  Schoemann,  Griechische 
Alterthümer,  bearb.  v.  J.  H.  Lipsius;  G.  Gilbert, 
Beiträge  zur  Entwicklungsgeschichte  des  griechi- 
schen Gerichtsverfahrens  und  des  griechischen 
Rechtes;  F.  Staehelin,  Geschichte  der  klein- 
asiatischen Galater;  B.  Heisterbergk,  Die  Be- 
stellung der  Beamten  durch  das  Los  (E.  Szanto). 


48 


Bibliographie. 


S.  999  — 1004.  —  P.  Odelberg,  Sacra  Corinthia, 
Sicyonia,  Phliasia;  Philologisch-historische  Bei- 
träge C.  Wachsmuth  überreicht;  W.  Rh.  Roberts, 
The    ancient   Boeotians   (E.    Szanto).      S.    1041 

—  1043. 

Heft  12.  P.  B.  Grenfell  and  A.  S.  Hunt, 
The  Oxyrhynchos  Papyri  (K.  Schenkl).  S.  1093 
— 1095.  —  E.  Drerup,  Über  die  bei  den  attischen 
Rednern  eingelegten  Urkunden  (F.  Slameczka). 
S.  1096  f.  —  B.  Niese,  Grundrifs  der  römischen 
Geschichte  (A.  Bauer).  S.  U091". 
50.  Jahrgang  (1899). 

Heft  1.  M.  L.  Strack,  Die  Dynastie  der 
Ptolemäer  (A.  Bauer).  S.  42  f.  —  J.  Koch, 
Römische  Geschichte  (E.  Groag).  S.  44.  — 
H.  Magnus,  Die  antiken  Büsten  des  Homer 
(anon.  Rec).  S.  82.  —  Th.  Mandybur,  Olympia 
(St.  Rzepinski).  S.  93. 
Historische  Zeitschrift.  82.  (N.  F.  46.)  Band 
(1898). 

Heft  1.    E.  Ciccotti,  II  tramonto  della  schia- 
vitü  nel  mondo  antico  (R.  Pöhlmann).     S.   109  f. 

—  J.  Jung,  Grundrifs  der  Geographie  von 
Italien  und  dem Orbis Romanus (J.Partsch).  S. HI. 


Heft   2.     F.   Delitzsch,   Die   Entstehung   des 
ältesten   Schriftsystems;    H.   Kluge,    Die   Schrift 
der  Mykenier  (C.  P.  Tiele).     S.  296—300. 
Wiener  Zeitschrift   für   die   Kunde   des   Morgen- 
landes.    XII.  Band  (1898). 

Heft  3.  A.  Dedekind,  Eine  assyrische  Keil- 
inschrift im  k.  k.  kunsthistorischen  Hofmuseum. 
S.  271  f.  —  B.  Meifsner,  Eine  assyrische  Ab- 
bildung der  hängenden  Gärten  der  Semiramis. 
S.  272—274. 
Münchener   Allgemeine   Zeitung.     Beilage    (1898). 

Heft  50.    Archäologisches  [Fälschungen  von 
Antiken]. 

1899. 

Heft    1.      K.     Schumacher,     Das     römische 
Wimpfen. 

Heft  2.     H.    Arnold,   Vom    rätischen    Limes. 

Heft  3.    S.  Frankfurter,  Vom  Österreichischen 
Archäologischen  Institut. 

Heft    6.      H.    Riggauer,    Das    Corpus    num- 
morum. 

Heft  7.     A.   Schulten,   Die   Mosaikkarte   von 
Madaba. 


Archäologischer  Anzeiger 

Beiblatt 

zum  Jahrbuch  des  Archäologischen  Instituts 
i899.  2. 


Am  24.  April  haben  wir  auf  dem  alten  Jacobi -Kirchhofe  zu  Berlin 
Henirich  Kiepert  zu  Grabe  getragen.  Ein  sanfter  Tod  hatte  drei  Tage 
zuvor  den  Leiden  ein  Ende  gesetzt,  welche  ihn  in  seinen  unermüdlich  ver- 
folgten Arbeiten,  deren  Ruf  in  alle  Welt  gegangen  ist,  trotz  allen  Widerstrebens 
doch  zuletzt  schon  eine  Weile  gehemmt  hatten. 

So  wie  es  Boeckh  rühmte,  als  er  den  neuen  DAnville  in  die  Berliner 
Akademie  einführte,  dafs  er  seiner  Technik  vom  Jünglingsalter  an  mit  Aus- 
zeichnung obgelegen,  sie  aber  immer  in  wissenschaftlichem  Sinne  geübt  habe, 
so  hat  der  Entschlafene  es  bis  in  das  Greisenalter  fortgesetzt.  Ein  neuer 
Begründer  der  historischen  Kartographie  hat  er  Werke  geschaffen,  die  für 
Forschung  und  Unterricht  epochemachend  geworden  sind.  Und  wenn  er  immer 
bestrebt  war,  das  Fach,  in  dem  er  Meister  war,  mit  allen  Nachbardisziplinen 
in  Verbindung  zu  halten,  so  war  er  jederzeit  bereit,  dabei  der  Gebende  zu 
sein.  In  vollster  Selbstlosigkeit  hat  er  überallhin,  wo  nur  dazu  eine  Gelegenheit 
sich  bot,  sein  reiches  Können  in  den  Dienst  verwandter  Bestrebungen  gestellt, 
nie  versagend,  wo  es  etwa  galt  eine  Reiseuntersuchung  vorzubereiten  und  aus- 
zustatten und  dann  wieder  ihre  Früchte  erst  zur  Reife  und  Geniefsbarkeit  zu 
bringen  oder  andern  gelehrten  Werken  die  veranschaulichende  kartographische 
Unterstützung  zu  gewähren. 

So  ist  der  Segen,  der  von  Kiepert' s  vielseitigem  Schaffen  ausging, 
in  hohem  Maafse  auch  dem  archäologischen  Institute  zu  Theil  geworden,  in 
dessen  Studienbereiche  er  sich  mit  besonderer  Vorliebe  bewegte  und  dessen 
Centraldirektion  er  eine  Reihe  von  Jahren  hindurch  angehörte.  Mit  Vielen 
fragen  auch  wir  in  dankbarer  Erinnerung:  Wer  wird  uns  HEINRICH  Kiepert 
ersetzen  ? 


Archäologischer   Anzeiger    1899.  4 


5o 


Jahresbericht  über  die  Thätigkeit  des  Kaiserlich  Deutschen  archäologischen  Instituts. 


JAHRESBERICHT 

ÜBER  DIE  THÄTIGKEIT  DES 

KAISERLICH  DEUTSCHEN 

ARCHÄOLOGISCHEN  INSTITUTS 

erstattet   in    der  Gesammtsitzung   der    K.  Akademie 
der  Wissenschaften  am  8.  Juni   1899. 

(Abgedruckt  aus  den  Sitzungsberichten  der  Akademie.) 

Die  jährliche  ordentliche  Gesammtsitzung  der 
Centraldirection  fand  für  das  abgelaufene  Rechnungs- 
jahr, über  welches  hier  berichtet  werden  soll,  an 
den  Tagen  vom  18.  bis  21.  April  1898  statt,  unter 
Theilnahme  der  HIT.  Conze,  Diels,  Hirschfeld, 
Kekule  von  Stradonitz,  Körte,  Graf  von  Lerchenfeld- 
Köfering,  Loeschcke,  Michaelis,  Schöne,  Zange- 
meister,  während  Hr.  Kirchhoff  aus  Gesundheits- 
rücksichten fern  bleiben  mufste. 

Eine  Veränderung  im  Personal  der  Central- 
direction trat  nur  insofern  ein,  als  Hr.  Kekule  von 
Stradonitz,  nachdem  er  in  die  Königlich  Preufsische 
Akademie  der  Wissenschaften  aufgenommen  worden 
war,  nunmehr,  gemäfs  §  2,  5  des  Statuts,  von  der 
philosophisch-historischen  Classe  der  Akademie  als 
akademisches  Mitglied  an  Stelle  des  ausgeschiedenen 
Hrn.  Kiepert  gewählt  wurde. 

Die  Zahl  der  Mitglieder  des  Instituts  wurde 
durch  Wahl  der  Centraldirection  in  der  Gesammt- 
sitzung und  zum  Winckelmanns-Tage  vermehrt.  Es 
wurden  ernannt  zum  Ehrenmitgliede  Hr.  Graf  von 
Lerchenfeld-Köfering  in  Berlin,  zu  ordentlichen 
Mitgliedern  die  HH.  Arnold  in  München,  Borchardt 
in  Kairo,  Collignon  und  Haussoullier  in  Paris, 
Heiberg  in  Kopenhagen,  Pleyte  in  Leiden,  Pottier 
in  Paris,  Schumacher  in  Karlsruhe,  Vitelli  in 
Florenz,  zu  correspondirenden  Mitgliedern  die 
HH.  von  Bissing  und  Botti  in  Kairo,  Dragendorff 
in  Basel,  Lechat  in  Lyon,  Marfens  in  Elberfeld, 
Pick  in  Gotha,  Pollak  in  Rom,  Ritterling  in  Wies- 
baden, Rizzo  in  Girgenti,  Rostowzew  in  Petersburg, 
Urlichs  in  München,  Weizsäcker  in  Calw,  Wernicke 
in  Berlin,  Wiegand  in  Smyrna. 

Das  Auswärtige  Amt  bestätigte  die  Wahlen  der 
Centraldirection  für  die  Institutsstipendien  des 
Jahres  October  1898/99.  Es  erhielten  somit  je  ein 
Stipendium  für  classische  Archäologie  die  HH.  Krohn, 
Lommatzsch  und  Zahn,  je  ein  Halbjahrstipendium 
die  HH.  Knaack  und  Maybaum,  das  Stipendium  für 
christliche  Archäologie  Hr.  Vopel. 

Durch  den  Tod  verlor  das  Institut  sein  Ehren- 
mitglied Hrn.  Humbert  in  Berlin  (f  12.  Juli  1898), 
dessen  in  langjähriger  Amtsführung  dem  Institute 
stets  gewährter  Sorge  wir  dauernd  dankbar  gedenken, 
seine    ordentlichen    Mitglieder,    die     HH.    Richard 


Bohn  in  Görlitz  (f  19.  August  1898),  Georg  Ebers 
in  München  (f  7.  August  1898),  Michael  Glavinic 
in  Zara  (f  22.  August  1898),  Johann  August 
Kaupert  in  Berlin  (f  11.  Februar  1899),  Michele 
Stefano  de  Rossi  in  Rom  (f  23.  October  1898), 
Athanasios  Rusopulos  in  Athen  (f  13.  December 
1898),  Demetrios  Semitelos  in  Athen  (f  26.  De- 
cember 1898),  Enrico  Stevenson  in  Rom  (f  15. 
August  1898),  und  die  correspondirenden  Mitglieder 
HH.  Flavio  Jacobini  in  Genzano  (f  11.  Januar 
1899)  und  August  Rofsbach  in  Breslau  (f  23.  Juli 
1898). 

Dem  Generalsecretar  stand  fortgesetzt  auch  in 
diesem  Jahre  bei  der  Herausgabe  der  Berliner 
Institutsschriften  Hr.  Wernicke  zur  Seite.  Vom 
»Jahrbuch«  mit  dem  Anzeiger  erschien  der  13.  Jahr- 
gang. Für  die  archäologische  Bibliographie  im 
»Anzeiger«  haben  wir  wiederum  höchst  dankens- 
werthe  Beiträge  auch  von  ausländischen  Freunden 
des  Unternehmens  erhalten.  Durch  die*Hinzufügung 
eines  Äutorenregisters  zur  Bibliographie  hoffen  wir 
etwas  Nützliches  gethan  zu  haben.  Das  Register 
zu  Bd.  I  bis  X  des  Jahrbuchs  und  Anzeigers  hat 
dagegen  leider  noch  nicht  fertig  gestellt  werden 
können. 

Es  erschien  ferner  das  dritte  Heft  des  zweiten 
Bandes  der  »Antiken  Denkmäler«. 

Mit  der  Schlufslieferung  der  »Architektonischen 
Studien«  von  Sergius  Iwanoff,  den  Caracalla- 
Thermen,  herausgegeben  von  Christian  Hülsen, 
wurde  der  Abschlufs  zwanzigjähriger  Arbeit  erreicht, 
durch  welche  eine  erste  im  Testamente  Iwanoff's 
gestellte  Aufgabe  erledigt  ist,  so  dafs  nunmehr  der 
Zinsertrag  des  vermachten  Capitals,  im  jedesmal 
zweijährigen  Betrage  zur  Hälfte  getheilt,  zum  ersten 
Male  am  1.  Januar  1901  der  Kaiserlichen  Akademie 
der  Wissenschaften  in  Petersburg  und  dem  Institute 
zur  Verfügung  stehen  wird,  vom  Institute  zu  Aus- 
grabungen zu  verwenden. 

Der  Generalsecretar  hat  mit  Genehmigung  der 
Centraldirection  im  vorigen  Herbst  auf  Anlafs  der 
von  der  Königlich  Preufsischen  Akademie  der 
Wissenschaften  und  Sr.  Excellenz  dem  Chef  des 
grofsen  Generalstabes  ermöglichten  kartographischen 
Arbeit  des  Hrn.  Hauptmann  Beriet  seinen  mehr- 
monatlichen Aufenthalt  in  Pergamon  genommen, 
über  dessen  gemeinsam  mit  Hrn.  Schuchhardt  ge- 
wonnene Ergebnisse  in  den  »Athenischen  Mit- 
theilungen« des  Instituts  alsbald  Nachricht  gegeben 
werden  soll.  Die  Rückreise  wurde  zu  einem  Besuche 
in  Athen  und  Rom  benutzt.  Aufserdem  war  der 
Generalsecretar  zu  Rücksprachen  in  Bonn  und  Trier. 

Die  älteste  der  sogenannten  Serien-Publicationen 


Jahresbericht  über  die  Thätigkeit  des  Kaiserlich  Deutschen  archäologischen  Instituts. 


51 


des  Instituts,  die  der  »Antiken  Sarkophage«,  hat 
unter  Leitung  und  in  der  Hand  des  Hrn.  Robert 
auch  im  vergangenen  Jahre  ihren  stetigen  Fort- 
schritt genommen.  Dem  Erscheinen  näher  geführt 
ist  vor  Allem  die  zweite  Abtheilung  des  dritten 
Bandes,  Einzelmythen  von  Hippolytos  bis  Meleagros 
umfassend.  Zwei  Sarkophage  mit  Hippolytos- 
Darstellungen  in  Constantinopel  sind  von  Hrn. 
Gillieron  neu  gezeichnet,  daraufhat  die  Reproduction 
der  Tafeln  begonnen  und  deren  sechzehn  sind 
fertiggestellt  worden.  Für  die  übrigen  Tafeln  des 
Heftes  werden  einige  wenige  noch  fehlende  Vor- 
lagen binnen  Kurzem  beschafft  sein,  so  dafs  die 
Herstellung  aller  Tafeln  im  laufenden  Rechnungs- 
jahre sicher  zu  erwarten  ist. 

Hr.  Robert  besuchte  im  Herbste  England,  um 
die  von  Sir  Richard  Topham  herstammende  Sammlung 
von  Handzeichnungen  in  Eton-College  namentlich 
für  das  Sarkophagwerk  zu  benutzen,  auf  welche 
Lanciani  aufmerksam  gemacht  hatte.  Die  Sammlung 
erschien  noch  bedeutender,  als  danach  zu  erwarten 
gewesen  war.  Hr.  Robert  gedenkt  über  sie  in  den 
Römischen  Mittheilungen  des  Instituts  zu  berichten. 
Aufser  Eton-College  besuchte  Hr.  Robert  in  England 
noch  Ince-Blundell-Hall  und  Woburn-Abbey  behufs 
Revision  der  dortigen  Sarkophage,  während  nicht 
Zeit  blieb,  noch  eine  Sammlung  von  Sarkophagen 
in  Clivedon  bei  Maidenhead  aufzusuchen,  deren 
nähere  Kenntnifs  aber  Hr.  Cecil  Smith  vermittelt 
hat.  Auf  der  Rückreise  von  England  wurde  noch 
ein  neu  erworbener  griechischer  Sarkophag  in  Gotha 
untersucht. 

Die  Arbeit  bei  der  Sammlung  und  Herausgabe 
der  »Antiken  Terracotten«  ist  unter  Hrn.  Kekule 
von  Stradonitz'  Leitung  auch  im  verflossenen  Jahre 
auf  den  Typenkatalog  und  die  sogenannten  Campana- 
Reliefs  gerichtet  geblieben,  an  beiden  Stellen  dem 
Abschlüsse  näher  führend ,  namentlich  bei  dem 
Typenkataloge,  welchen  Hr.  Winter  in  diesem  Jahre 
zum  Erscheinen  bringen  wird.  22  Druckbogen, 
damit  etwa  zwei  Fünftel  des  ganzen  Werkes,  liegen 
fertig  vor.  Der  weitere  Druck  ist  in  vollem  Gange, 
unter  beständigem  Zuströmen  noch  neuen  Materials, 
so  dafs  233  Zeichnungen  im  vergangenen  Jahre 
wieder  neu  hinzukamen. 

Für  die  Campana-Reliefs  hat  sich  mit  dem 
Herausgeber  Hrn.  von  Rohden  Hr.  Winnefeld  zur 
Schlufsredaction  vereinigt,  welche  mit  der  Gestaltung 
des  Textes  zu  18  Tafeln  und  der  zum  Theil  um- 
fänglichen Behandlung  von  neun  Typengruppen 
zum  Ende  gediehen  ist.  Es  ist  zu  erwarten,  dafs 
wenigstens  der  weitaus  gröfste  Theil  des  Textes 
und  der  Tafelanordnung    im  laufenden  Rechnungs- 


jahre ebenso  seine  endgültige  Gestalt  erhalten 
wird. 

Hr.  G.  Körte  hat  den  Band  III  der  von  ihm 
herausgegebenen  »Etruskischen  Urnen«  dem  Er- 
scheinen näher  gebracht,  indem  die  bereits  im 
Vorjahre  im  Stiche  vollendeten  Tafeln  zum  grofsen 
Theil  ihrer  Reihenfolge  nach  bestimmt  worden  sind 
und  ihr  Druck  begonnen  hat,  während  ein  Abschlufs 
des  Textes  noch  nicht  erreicht  ist.  Sodann  hat 
Hr.  Körte  den  beabsichtigten  Supplementband  zu 
den  Gerhard'schen  »Etruskischen  Spiegeln«,  soweit 
andere  Obliegenheiten  es  ihm  gestatteten,  gefördert. 

Auch  die  Arbeiten  zur  Herausgabe  der  »Chal- 
kidischen  Vasen« ,  des  »Aldrovandi«  und  der 
»Römischen  Militärreliefs«  haben  im  vergangenen 
Jahre  gegen  anderweitige  dringendere  Inanspruch- 
nahme der  Herausgeber  einigermafsen  zurückstehen 
müssen.  Bei  Hrn.  Loeschcke,  den  zur  Fortführung 
der  Materialsammlung  der  Chalkidischen  Vasen  die 
HH.  Karo  und  Hermann  Thiersch  unterstützten, 
waren  noch  die  bei  der  Reichs-Limes-Commission 
ihm  erwachsenen  Verpflichtungen  im  Wege;  Hr. 
Schreiber,  der  zur  Herausgabe  des  Aldrovandi  seine 
No.tizen  aus  römischen  Amtsarchiven  und  die 
Stecherwerke  verarbeitete,  wurde  zeitweilig  zu  einer 
Ausgrabungsuntersuchung  nach  Alexandrien  ab- 
gerufen: Hr.  von  Domaszewski  hat  nach  Beendigung 
seiner  ihn  weitabführenden  Reise  nach  Arabien  die 
Reliefs  in  den  Rheinlanden  vollständig  zusammen- 
gebracht. 

Das  Institut  hat  im  vergangenen  Jahre  einem 
neuen,  den  sogenannten  Serien-Publicationen,  wenn 
auch  in  etwas  anderer  Form  der  Ausführung,  doch 
wesentlich  gleichartigen  Unternehmen  eine  einmalige 
Unterstützung  gewähren  können,  nämlich  der  Samm- 
lung von  photographischen  Aufnahmen  »Antiker 
Elfenbeinarbeiten«,  welche  Hr.  Graeven  zum  Zwecke 
einer  umfassenden  Arbeit  über  die  Elfenbeinsculptur 
im  Alterthume  unternommen  hat.  Die  Unterstützung 
des  Instituts  galt  der  Aufnahme  des  Materials  in 
Italien,  welche  aber  noch  nicht  ganz  vollendet 
werden  konnte.  Von  den  gewonnenen  Negativen, 
bis  jetzt  gegen  100,  werden  vom  römischen  Secre- 
tariate  Copien  käuflich  abgegeben  werden;  das 
Verzeichnifs  wird  im  Anzeiger  des  Jahrbuchs  er- 
scheinen. 

Die  Herstellung  der  »Generalkarte  von  Attika« 
im  Mafsstabe  von  1  :  100000  hat  durch  Fortdauer 
der  Erkrankung  und  dann  durch  den  auch  beim 
Institut  schmerzlich  empfundenen  Tod  des  Hrn. 
Kaupert  eine  schwere  Störung  erlitten.  Doch  ist 
der  Stich  so  weit  vorgeschritten,  dafs  unter  dankens- 
werthestem  Eintreten  des  Sohnes  des  Verstorbenen, 


52 


Jahresbericht  über  die  Thätigkeit  des  Kaiserlich  Deutschen  archäologischen  Instituts. 


des  Hrn.  Hauptmann  Kaupert,  die  Vollendung  des 
Ganzen  in   nahe  Aussicht    genommen   werden    darf. 

Die  Herausgabe  der  im  Auftrage  der  Kaiser- 
lichen Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien  er- 
scheinenden »Attischen  Grabreliefs«  ist  vom  Institute 
unter  besonderer  Betheiligung  des  athenischen 
Secretariats  und  namentlich  des  Hrn.  Wolters  so 
weit  gefördert,  dafs  das  10.  Heft  erschienen  ist, 
das  ii.  Heft,  von  dem  acht  Tafeln  gedruckt  sind) 
in  Vorbereitung  sich  befindet.  Hrn.  Fritz  Scholl 
danken  wir  es,  dafs  er  auch  auf  die  Grabreliefs 
bezügliche  Tagebücher  seines  verewigten  Vaters  uns 
zur  Benutzung  übergeben  hat. 

Für  die  Herausgabe  der  »Südrussisch-griechi- 
schen Grabreliefs«  hat  Hr.  von  Kieseritzky  den 
gröfseren  Theil  des  von  ihm  im  Jahre  1889  in 
SUdrufsland  selbst  zusammengebrachten  Materials 
aufgearbeitet.  Für  die  Fortführung  der  Arbeit  sind 
wir  der  Kaiserlich  russischen  archäologischen  Com- 
mission  zu  Danke  verbunden,  indem  sie  die  bei  ihr 
befindlichen  über  100  Negative  von  den  seit  1890 
gefundenen  Reliefs    zur  Benutzung   dargeboten  hat. 

Der  achte  Band  der  »Ephemeris  epigraphica« 
ist  durch  die  Ausgabe  des  dritten  Heftes  zum  Ab- 
schlüsse gebracht.  Das  Heft  enthält  sehr  umfang- 
reiche Nachträge  des  Hrn.  Hübner  zu  den  lateinischen 
Inschriften  Spaniens  und  die  von  Hrn.  Regling  an- 
gefertigten Indices  zu  dem  ganzen  Bande. 

Die  Thätigkeit  der  römischen  Abtheilung 
des  Instituts  hat  in  gewohnter  Weise  ihren  Fort- 
gang genommen.  Von  den  »Mittheilungen«  ist  der 
13.  Band,  auch  unter  reichlicher  Mitarbeit  italienischer 
Fachgenossen,  abgeschlossen.  Die  Sitzungen  haben 
mit  gutem,  zum  Theil  zahlreichem  Besuche,  bei  dem 
das  deutsche  Element  in  Zunahme  begriffen  erschien, 
stattgefunden.  An  die  Curse  der  beiden  Herren 
Secretare  schlössen  sich  auch  Ausflüge  nach  Cervetri, 
Conca,  Corneto  und  Veji.  Auch  die  Periegese  des 
Hrn.  Mau  in  Pompeji  hat  acht  Tage  lang  im  Juli 
stattgefunden.  Ebenso  haben  im  Herbste  wiederum 
die  HH.  Secretare  und  Hr.  Mau  dem  mehrwöchent- 
lichen Cursus  der  Anschauung  antiker  Kunst  in 
Italien  für  Gymnasiallehrer  aus  dem  Reiche  sich 
gewidmet.  Unter  den  Theilnehmern  waren  vertreten 
Preufsen  mit  sechs,  Bayern  mit  zwei,  Sachsen  mit 
zwei,  Württemberg  mit  zwei  Herren,  und  mit  je 
einem  Herren  Baden,  Hessen,  Mecklenburg-Schwerin, 
Sachsen-Coburg-Gotha,  Reufs  j.  L.,  Lübeck  und 
Elsafs-Lothringen. 

Bei  dem  »Katalog  der  Vaticanischen  Sculpturen« 
sind  die  Arbeiten  des  Hrn.  Amelung  auf  die  weitere 
Aufnahme  der  Sculpturen  des  Museo  Pio-Clementino, 
daneben    auch    schon    auf  Vollendung  zunächst  des 


Museo  Chiaramonti  und  des  Braccio  Nuovo  ge- 
richtet gewesen. 

Die  römische  Bibliothek  hat  durch  Hinzutreten 
einer  aufserordentlichen  Bewilligung  im  Etat  und 
eines  Zuschusses  .der  Centraldirection  sich  in  Aus- 
gleichung früherer  minder  günstiger  Jahre  ansehnlich, 
im  Ganzen  mit  925  Nummern,  vermehren  können. 
Hierzu  haben  auch  die  von  den  deutschen  Univer- 
sitäten der  römischen,  wie  auch  der  athenischen 
Bibliothek  laufend  gewährten  Programme  und 
Dissertationen  beigetragen.  Unter  anderen  Ge- 
schenkgebern sind  mit  besonderem  Danke  zu  nennen 
die  Centraldirection  der  Monumenta  Germaniae,  die 
Reichs -Limes-Commission,  die  Generalverwaltung 
der  Königlichen  Museen  und  die  Generaldirection 
der  Königlichen  Bibliothek  zu  Berlin,  die  Akademien 
und  Gesellschaften  der  Wissenschaften  zu  Berlin, 
Leipzig,  Neapel,  Petersburg,  Rom  und  Wien,  die 
Trustees  des  Britischen  Museums,  die  Universität 
Jena  und  die  archäologische  Gesellschaft  zu  Berlin. 

Von  dem  Realkataloge  der  römischen  Bibliothek 
von  Hrn.  Mau  sind  20  Bogen  gedruckt. 

Auch  die  athenische  Abtheilung  des  In- 
stituts hat  ihre  Thätigkeit  jetzt  ohne  Störung,  wie 
im  vorvergangenen  Jahre  die  politischen  Verhält- 
hältnisse sie  hier  und  da  mit  sich  brachten,  ver- 
folgen können. 

Der  23.  Band  der  Athenischen  Mittheilungen 
ist  besonderer  Hindernisse  halber  erst  jüngst  voll- 
endet worden. 

Die  Sitzungen  haben  eine  Woche  um  die  andere, 
abwechselnd  mit  den  Sitzungen  der  französischen 
Schule,  stattgefunden,  immer  unter  zahlreicher  Be- 
theiligung, für  die  zuweilen  der  zur  Verfügung 
stehende  Raum  kaum  ausreichte.  Neben  Vorträgen 
in  deutscher  wurden  mehrfach  auch  Vorträge  in 
griechischer  Sprache  gehalten.  Zur  Veranschau- 
lichung wurde  bei  den  Vorträgen  regelmäfsig  vom 
Skioptikon  Gebrauch  gemacht.  Die  Zahl  der  zu 
diesem  Zwecke  angefertigten  Diapositive  beläuft  sich 
schon  auf  nahezu  600.  Wie  die  Sitzungen  waren 
auch  die  Vorträge  der  Herren  Secretare  vor  den 
Denkmälern  gut  besucht.  Im  Frühjahre  fanden  die 
Studienreisen  unter  Leitung  des  ersten  Herrn  Se- 
cretars  wieder  statt.  Die  Peloponnesreise  wurde 
bis  Ithaka  und  Delphi  hin  ausgedehnt,  auf  die  Insel- 
reise folgte,  allerdings  nicht  im  unmittelbaren  An- 
schlüsse an  sie,  zum  ersten  Male  noch  ein  mehr- 
tägiger Besuch  von  Troja,  der  so  viel  Beifall  fand,  dafs 
er  auch  in  künftigen  Jahren  wiederholt  werden  soll. 
Bei  der  grofsen  Zahl  von  Anmeldungen  zu  diesen 
Reisen  wurden  die  von  deutschen  Archäologen  und 
Gymnasiallehrern    mit    Bevorzugung    berücksichtigt. 


Jahresbericht  über  die  Thätigkeit  des  Kaiserlich  Deutschen  archäologischen  Instituts. 


53 


Beide  Herren  Secretare  unternahmen  auch  allein 
Studienreisen.  Zweimal  ging  der  erste  Herr  Se- 
cretar  auf  Einladung  des  Directors  der  Amerika- 
nischen archäologischen  Schule  nach  Korinth,  um 
die  dortigen  Ausgrabungen  in  Augenschein  zu 
nehmen.  Sodann  besuchte  er  die  Insel  Paros,  wo 
eine  Ausgrabung  des  Instituts  durch  Hrn.  Ruben- 
sohn  ihren  nächsten  Zweck,  noch  Bruchstücke  der 
Marmorchronik  zu  finden,  zwar  nicht  erreichte,  da- 
für aber  andere  Ergebnisse  lieferte,  welche  sogar 
die  Fortsetzung  der  Ausgrabung  in  Absicht  haben 
nehmen  lassen.  Ferner  reiste  Hr.  Dörpfeld  zur 
Consultation  bei  den  Ausgrabungen  der  HH.  Sieglin 
und  Schreiber  nach  Alexandrien  und  machte  endlich 
mit  Hrn.  Fr.  Thiersch  einen  Ausflug  nach  Thermon 
zur  Besichtigung  der  unter  Leitung  des  Hrn.  Sotiriadis 
dort  ausgegrabenen  Tempel.  Der  zweite  Herr  Se- 
cretar  reiste  nach  Kleinasien ,  namentlich  um  die 
österreichischen  Ausgrabungen  in  Ephesos  und  die 
preufsischen  in  Priene  zu  sehen,  aber  auch  nach 
anderen  Plätzen  der  Halbinsel.  Das  Secretariat 
nahm  an  der  Lösung  der  dort  harrenden  und  ver- 
stärkte Betheiligung  auch  des  Instituts  immer 
dringender  fordernden  Aufgaben  aufserdem  durch 
Unterstützung  der  Studien  des  Herrn  Weber  in 
Smyrna  Theil.  Beide  Herren  Secretare  haben  so- 
dann auf  Wunsch  des  Hrn.  Hiller  von  Gärtringen 
dessen  Ausgrabungen  auf  Thera  noch  einmal  in 
Gemeinschaft  mit  Hrn.  A.  Schiff  besucht,  um  durch 
Revision  und  Vermehrung  der  vorhandenen  archi- 
tektonischen und  sonstigen  Aufnahmen  das  Material 
zu  der  inzwischen  erschienenen  Veröffentlichung 
über  Thera  vorzubereiten.  Hr.  von  Prott  ist  für 
die  epigraphische  Arbeit  bei  den  preufsischen  Aus- 
grabungen in  Priene  thätig  gewesen,  Hrn.  Herzog 
gewährte  das  Secretariat  Mittel  zu  Untersuchungen 
auf  der  Insel  Kos,  und  auf  Veranlafsung  des  Se- 
cretariats  begab  sich  Hr.  Rubensohn  von  Athen  ab 
nach  Ägypten  zu  den  preufsischen  Ausgrabungen 
in  Abusir,  um  auf  Ersuchen  an  der  Beaufsichtigung 
der  dortigen  Arbeiten  Theil  zu  nehmen. 

Von  den  beiden  schon  Jahre  hindurch  das 
Secretariat  beschäftigenden  Hauptunternehmungen 
des  Instituts  auf  stadtathenischem  Boden  hat  die 
eine,  soweit  sie  von  uns  aus  mit  den  Mitteln,  welche 
deutsche  Gönner  gewährten,  geführt  werden  konnte 
und  sollte,  ihren  Abschlufs  erreicht,  die  Ausgrabung 
im  Westen  der  Akropolis,  durch  welche  Hr.  Dörpfeld 
die  Lösung  der  Frage  nach  der  Lage  des  Stadt- 
brunnens der  Enneakrunos  und  dann  des  Stadtmarktes 
in  die  Hand  nahm.  Zu  der  letzten  Vollendung  des 
von  Hrn.  Dörpfeld  Unternommenen,  auch  zu  den 
Aufnahmen,    welche    am    vollständigsten    und    ein- 


gehendsten in  den  Antiken  Denkmälern  des  Instituts 
veröffentlicht  werden  sollen,  hat  noch  ein  Mal  einer 
der  Gönner ,  welche  diese  ganzen  Arbeiten  er- 
möglichten, die  Mittel  dargeboten,  Hr.  Banquier 
Lehmann  in  Halle,  dem  deshalb  auch  an  dieser 
Stelle  noch  ein  Mal  auf  das  Wärmste  zu  danken  ist. 

Die  zweite,  seit  Jahren  in  Athen  selbst  be- 
triebene Hauptunternehmung  des  Instituts,  die  Be- 
arbeitung der  auf  der  Akropolis  gefundenen  Vasen- 
scherben ,  ist  in  Athen  selbst  namentlich  durch 
Hrn.  Zahn  gefördert  worden,  welcher  auch  eine 
Reise  nach  Deutschland  zu  vergleichenden  Studien 
in  hiesigen  Vasen  Sammlungen  benutzte.  Den  beiden 
Bearbeitern,  Hrn.  Graf  in  Berlin  und  Hrn.  Hartwig 
in  Rom,  konnten  dem  einen  etwa  die  Hälfte  der, 
soweit  es  in  Athen  zu  geschehen  hatte,  fertiggestellten 
Scheden  überliefert  werden,  Hrn.  Hartwig  alle. 

Eine  kleinere,  aber  ebenfalls  schon  seit  einigen 
Jahren  das  athenische  Secretariat  beschäftigende 
Aufgabe,  die  Herausgabe  der  Funde  am  theba- 
nischen  Kabirenheiligthume,  hat  neuen  Aufenthalt 
namentlich  dadurch  erfahren,  dafs  eine  Neuordnung 
und  durchgehende  Revision  der  Inschriften  sich 
Hrn.  Wolters  als  erforderlich  zeigte,  die  erst  im 
laufenden  Jahre  wird  zu  Ende  geführt  werden  können. 

Für  die  athenische  Institutsbibliothek  war  im 
verflossenen  Jahre  das  wichtigste  Ereignifs  die  end- 
gültige Aufnahme  der  von  Achilleus  Postolakas 
vermachten  Büchersammlung.  Zur  Bewältigung  der 
erheblichen  Arbeit,  welche  dabei  gefordert  wurde, 
hat  dem  zweiten  Herrn  Secretar  Hr.  von  Prott 
wirksam  zur  Seite  gestanden.  Wie  zu  erwarten  war, 
entstanden  durch  das  Hinzutreten  des  Postolakas'schen 
BUcherschatzes  zahlreiche  Doubletten  in  der  Biblio- 
thek. Die  Pietät  forderte,  dafs  in  solchem  Falle 
möglichst  die  Postolakas'schen  Exemplare  behalten, 
die  bereits  vorhandenen  ausgesondert  wurden.  Was 
der  Art  überflüssig  wurde,  ist,  soweit  es  dort  fehlte, 
an  unsere  römische  Bibliothek,  Einiges  an  die 
Landesbibliothek  in  Strafsburg  abgegeben,  Weniges 
auch  an  das  Griechische  Münzkabinet  in  Athen,  die 
Hauptmasse  aber  ist  leihweise  der  jetzt  nach  Con- 
stantinopel  verlegten  preufsischen  Museumsstation 
in  Smyrna  überlassen ,  um  dort  auch  reisenden 
Forschern  zugänglich  gehalten  zu  werden.  Die  von 
Postolakas  herstammenden,  der  Institutsbibliothek 
in  Athen  verbliebenen  Werke,  rund  2500  Stück, 
sind  jedes  mit  einem  besondern  Bücherzeichen  zum 
ehrenden  Andenken  des  Erblassers  versehen  worden. 

Schenkungen  erhielt  die  athenische  Bibliothek 
von  mehreren  der  schon  als  Geber  für  die  römische 
Bibliothek  genannten  Anstalten,  aufserdem  nament- 
lich vom  französischen  Unterrichtsministerium,   der 


54 


Archäologische  Funde  im  Jahre   1$ 


Akademie  der  Wissenschaften  in  Stockholm ,  der 
Bibliothek  in  Upsala,  der  englischen  archäologischen 
Schule  in  Athen,  der  russischen  gleichen  Anstalt 
in  Constantinopel,  dem  Ottomanischen  Museum, 
der  Griechischen  archäologischen  Gesellschaft,  von 
Hrn.  Jacobsen  in  Kopenhagen,  der  auch  die  römische 
Bibliothek  mit  einem  Exemplare  seines  Museums- 
werkes bedachte,  und  anderen  Freunden  und  Gönnern. 

Auch  unsere  Sammlung  von  Photographien  in 
Athen  hat  einen  ganz  erheblichen  Zuwachs  an  Nega- 
tiven, Positiven  und  Diapositiven  gewonnen.  Dazu 
gehören  sämmtliche  Negative  der  Schliemann'schen 
Ausgrabungen  in  Mykenai,  welche  Frau  Schliemann 
dem  Institute  geschenkt  hat.  Von  besonderm  Werthe 
sind  darunter  die  während  der  Ausgrabung  der 
Schachtgräber  gemachten  Aufnahmen. 

Mit  dem  Neudrucke  der  vergriffenen  Bände  der 
»Athenischen  Mittheilungen«  ist  fortgefahren,  so 
dafs  das  Institut  bereits  in  den  Stand  gesetzt  ist, 
Bestellungen  auf  die  ganz  vollständige  Reihe  an- 
zunehmen. 

Kurz  vor  Schlufs  des  Rechnungsjahres  hat  sich 
die  hocherfreuliche  Aussicht  eröffnet,  das  bisher 
miethweise  benutzte  athenische  Institutshaus  käuflich 
zu  erwerben  und  durch  Anbau  eines  dem  steigenden 
Sitzungsbesuche  genügenden  Saales  zugleich  der 
Raumnoth  der  Bibliothek  abzuhelfen., 

Es  erübrigt,  auch  für  das  letzte  Jahr  dem  Ver- 
waltungsrathe  der  Dampfschiffahrts-Gesellschaft  des 
Österreichischen  Lloyd  den  wiederholten  und  damit 
nur  um  so  wärmeren  Dank  abzustatten  für  die 
Unterstützung,  welche  er  dem  Institute  durch  Er- 
leichterung der  Reisen  unserer  Beamten  und  Stipen- 
diaten hat  zu  Theil  werden  lassen. 


ARCHÄOLOGISCHE  FUNDE 
im  Jahre  1898. 

Es  ist  auch  im  vergangenen  Jahre  wieder  viel 
unser  archäologisches  Wissen  Bereicherndes  gefunden, 
es  ist  aber  auch  viel  gesucht  worden.  Wenn  man 
Jahrzehnte  zurückdenkt,  so  ist  es  erfreulicher  Weise 
augenfällig,  wie  stark  sich  das  Suchen  verallgemeinert 
und  gesteigert  hat,  gesteigert  nicht  nur  quantitativ, 
sondern  auch  qualitativ.  Immer  mehr  nehmen  die 
Untersuchungsfunde  im  Vergleiche  zu  den  Zufalls- 
funden zu,  und  es  hat  wenigstens  den  Anschein, 
als  wollten  die .  Untersuchungen  sich  immer  all- 
gemeiner den  wissenschaftlichen  Anforderungen 
anbequemen,  welche  das  Ganze  des  Untersuchungs- 
objekts mit  gebührender  Voranstellung  der  Archi- 
tektur, statt  nur  das  Gewinnen  interessanter  Einzel- 
gegenstände,   ins   Auge   gefafst  wissen   wollen.     In 


diesem  also  hoffentlich  noch  immer  uneigentlicher 
werdenden  Sinne  des  Ausdrucks  berichten  wir  hier 
im  Überblicke  über  Funde. 

In  hohem  Grade  gilt  das  Gesagte  vom 
griechischen  Mutterlande.  Da  findet,  wie  nirgends 
sonst,  ein  Concursus  vieler  an  der  Kultur  des 
klassischen  Alterthums  festhaltender  Nationen  statt, 
um  Verborgenes  wieder  aufzudecken.  Diese  Be- 
strebungen werden  begünstigt  von  einem  überaus 
einsichtigen,  die  Sache  fördernden  Entgegenkommen 
der  Landesregierung  und  der  einheimischen  Ge- 
lehrten, die  selbst  dabei  in  reichster  Thätigkeit 
vorangehen. 

Einen  Hauptausgangspunkt  fruchtbarer  Unter- 
nehmungen bildet  die  athenische  archäologische 
Gesellschaft,  deren  ripaxxixct  des  Jahres  1898  soeben 
ausgegeben  sind  und  vollständiger,  als  hier  ge- 
schehen kann,  über  die  einzelnen  Unternehmungen 
berichten.  Die  Gesellschaft  setzte  im  vergangenen 
Jahre  die  Grabungen,  auch  mit  Beseitigung  einiger 
moderner  Häuser,  zur  vollständigen  Freilegung  der 
Attalos-Stoa  in  Athen  fort.  Sodann  wurde  dort  der 
Bezirk  der  Olympieion  bis  zum  antiken  Boden  abge- 
graben und  so  der  Umfang  des  Tempels  bestimmt. 
In  den  Provinzen  nahmen  ferner  die  Arbeiten  im 
Heiligthume  bei  Epidauros  ihren  Fortgang  und 
eine  neue  Grabung  wurde  in  Sunion  begonnen. 
Hier  wurde  die  Tempelruine  durch  Beseitigung  der 
Verschüttung  zu  gesteigert  wirkender  Erscheinung 
gebracht  und  die  verschiedenen  Perioden  des  Baues 
völliger  kenntlich  gemacht,  der  Bezirk  des  Tempels 
mit  einer  Säulenhalle  und  einem  Eingangsthore 
aufgeräumt,  und  aufserhalb  des  Bezirks  kamen  die 
Reste  eines  zweiten  Tempels  mit  ungewöhnlichem 
Grundrisse  zum  Vorschein.  Ausgrabungen  auf 
Rhenaia  führten  zur  Auffindung  der  Bestattungs- 
reste, welche  die  Athener  im  Jahre  426  bei  der 
Reinigung  von  Delos  hinüberführten.  Einen  be- 
sonders reichen,  neuen  Ausblick  in  die  altgriechische 
Denkmälerwelt  eröffneten  aber  die  Ausgrabungen, 
welche  die  Gesellschaft  durch  Herrn  Sotiriadis  in 
Thermon  veranstaltete,  indem  dort  vor  allem  der 
Tempel  des  Apollon  aufgedeckt  wurde;  er  war  aus 
vergänglichem  Material,  Lehmziegeln,  vielleicht  auch 
Bruchsteinen  mit  Lehm  und  Lehmziegeln  aufgeführt 
und  mit  Dach-  und  Metopenschmucke  aus  bemaltem 
Thon  versehen.  In  Eleusis  ist  mit  besonderer 
Sorgfalt,  welche  die  zeitliche  Abfolge  der  Be- 
stattungen zu  erkennen  ermöglicht  hat,  eine  in  die 
praehistorische  Zeit  zurückreichende  Nekropolis  auf- 
gedeckt, über  welche  der  Leiter  der  Untersuchung, 
Herr  Skias,  in  der  'EcprjfAept;  äp^atoXoywT]  1898, 
Sp.  29 — 122  berichtet  hat. 


Archäologische  Funde  im  Jahre   ii 


55 


Unter  den  Ausgrabungen  der  fremden  archäo- 
logischen Schulen  haben  die  der  Amerikaner  in 
Korinth  besonders  die  Aufmerksamkeit  auf  sich 
gezogen,  indem  dort  im  vergangenen  Sommer  der 
Quellbau  der  Peirenc  in  aufscrordentlich  guter,  die 
Beschreibung  des  Pausanias  veranschaulichender 
Erhaltung,  welche  auch  die  verschiedenen  Umbauten 
der  Anlage  erkennen  läfst,  gefunden  und  aufgedeckt 
und  damit  zugleich  ein  neuer  Anhaltspunkt  für  die 
Aufklärung  der  Topographie  der  Unterstadt  ge- 
wonnen wurde. 

Die  an  glänzenden  Ergebnissen  so  reiche 
Ausgrabung  des  Apollonheiligthums  in  D  e  1  p  h  i  durch 
die  französische  Schule  hat  durch  die  Freilegung 
der  Reste  des  Gymnasion  ihren  Abschlufs  gefunden. 

Die  englische  Schule  ist  auf  Melos  in  Phylakopi 
weiter  thätig  gewesen  und  hat  eine  »mykenische« 
Burg  und  darunter  eine  noch  ältere  Ansiedlung  zu 
Tage  gebracht,  im  Winter  sodann  den  Grabungen 
in  Naukratis  sich  wieder  zugewandt. 

Das  österreichische  Institut  hat  im  arkadischen 
Lusoi  weiter  gearbeitet  und  die  Fundamente  des 
Artemistempels  freigelegt. 

Unser  eigenes  Institut  hat  die  durch  mehrere 
Jahre  von  Herrn  Dörpfeld  geführten  Ausgrabungen 
in  Athen  weiter  gefördert,  im  Westen  der  Akro- 
polis  mit  Weiterverfolgung  der  Wasserleitungen, 
wobei  auch  der  Verlauf  der  zur  Akropolis  führenden 
Strafse  weiter  nachweisbar  wurde,  und  durch  viel- 
versprechende Aufdeckungen  im  Osten  unterhalb 
des  sogenannten  Theseustempels.  Man  darf  sich 
der  Erwartung  hingeben,  dafs  die  Vollendung  der 
Ausgrabungen  zur  Aufdeckung  der  Markt-Topo- 
graphie nunmehr  von  griechischer  Seite  in  die 
Hand  genommen  werden  wird. 

Ferner  hat  unser  Institut  eine  Ausgrabung  auf 
Paros  unternommen,  veranlafst  zunächst  durch  den 
Wunsch,  noch  weitere  Stücke  der  Marmorchronik, 
nachdem  jüngst  ein  neues  Stück  von  ihr  gefunden 
war,  zu  entdecken.  Dieser  Wunsch  ist  bisher  nicht 
in  Erfüllung  gegangen;  aber  die  Ausgrabung  hat 
unter  Leitung  des  Herrn  Rubensohn  zur  Aufdeckung 
des  Asklepieion  geführt. 

Ein  anderes  Asklepieion,  das  berühmte  auf 
Kos,  zu  suchen  ging  Herr  R.  Herzog  mit  Unter- 
stützung des  Instituts  dorthin  und  verfolgte  seinen 
Zweck  unter  Beihülfe  des  besten  Kenners  der  Alter- 
thümer  auf  Kos,  Herrn  Paton.  Wenn  Herr  Herzog 
auch  den  Platz  des  Heiligthums  bestimmen  zu 
können  glaubt,  so  hat  der  Nachweis  durch  die 
unternommenen  Versuchsgrabungen  noch  nicht  ge- 
führt werden  können.  Wohl  aber  ist  eine  reiche 
epigraphische,    der  Topographie  der  Insel  zu  Gute 


kommende  Ausbeute  gewonnen,  worüber  in  den 
Mitth.  des  athenischen  Instituts  1898,  S.  441  ff.  be- 
richtet ist  und  vollständiger  in  einem  besondern 
Werke  von  Herrn  Herzog  berichtet  werden  wird. 

Auf  kleinasiatischem  Boden  eröffnen  sich  für  die 
Archäologie,  so  Manches  auch  eingebracht  wird, 
bei  der  Fülle  des  Vorhandenen  immer  gröfsere 
Ernteaussichten,  dank  der  mit  dem  Ausbau  der 
Eisenbahnen  wachsenden  Zugänglichkeit  der  Ruinen- 
stätten und  dank  vor  Allem  auch  der  grofssinnigen 
Förderung  aller  ernsten  Untersuchungsabsichten  von 
Seiten  der  Verwaltung  der  Alterthümer  des  Reichs 
in  Constantinopel. 

Mit  Energie  ist  im  vergangenen  Jahre  besonders 
die  Aufdeckung  von  Priene  durch  die  Berliner 
Museumsverwaltung  weiter  und  zu  einem  Ende  ge- 
führt worden.  Seit  dem  letzten  Berichte  in  diesem 
Anzeiger  1897,  S.  178  fr.  wurde  im  Winter  1897/98 
ein  Heiligthum  der  ägyptischen  Götter  und.  eines 
des  Herakles  östlich  vom  Markte  entdeckt  und  ein 
VVohnquartier  nördlich  vom  Athenatempcl  freigelegt. 
Im  Frühjahre  wurde  sodann  die  nördlich  vom 
Markte  gelegene,  in  byzantinischer  Zeit  stark  be- 
wohnte Terrasse  abgeräumt  und  dort  die  Hauptkirche 
der  Stadt  aus  Justinians  Zeit  gefunden,  in  ihr  ver- 
baut eine  grofse  Zahl  von  Inschriftsteinen  der 
hellenistischen  Epoche  der  Stadt.  Durch  Auf- 
deckung der  Häuserreste  nördlich  der  vom  West- 
thore  ausgehenden  Hauptstrafse  wurde  ferner  die 
Ausgrabung  dieses  Stadtviertels  abgerundet.  Im 
Herbst  wurden  die  Arbeiten  auf  zwei  Stellen  des 
höchsten  Theiles  der  Stadt,  dicht  unter  dem  Fufse 
des  Burgfelsens,  gerichtet.  Es  wurde  dort  oben 
die  Wasserleitung  mit  den  Klär-  und  Vertheilungs- 
becken  verfolgt  und  in  wohlerhaltenen  Resten  ein 
Heiligthum  der  Demeter  und  Köre  entdeckt.  Die 
Arbeiten  wurden  geschlossen  mit  einer  Untersuchung 
des  Stadiums  und  eines  westlich  anschliefsenden 
Gymnasiums  aus  griechischer  Zeit. 

Bemerkenswerth  ist,  dafs  bei  allen,  auch  Tief- 
grabungen, keinerlei,  auch  nur  geringe,  über  die 
hellenistische  Zeit  zurückreichende  Reste  zum  Vor- 
schein gekommen  sind,  so  dafs  die  Leiter  der 
Ausgrabung  zu  der  Annahme  gebracht  werden,  das 
altionische  Priene  habe  gar  nicht  an  derselben  Stelle 
gelegen.  Danach  würde  die  topographische  Auf- 
fassung im  Anzeiger  1897,  S.  68  ff.  zu  berichtigen  sein. 

In  Ephesos  wurde,  wie  der  Bericht  in  den 
Jahresheften  des  österreichischen  archäologischen 
Institutes  II,  Beiblatt  Sp.  37  ff.,  angiebt,  hauptsäch- 
lich die  Aufdeckung  des  Theaters  durchgeführt.  Die 
ursprüngliche  Anlage  erscheint  durch  Umbauten, 
namentlich    durch    eine    Restauration    im    zweiten 


56 


Funde  in  Südrufsland. 


Jahrhundert  nach  Chr.,  verändert.  An  Skulptur- 
und  Inschriftfunden  bot  sich  eine  reiche  Ernte. 
Topographisch  wichtig  ist  sodann  die  Freilegung 
einer  längs  der  Theaterterrasse  verlaufenden  Haupt- 
strafse.  Aufserdem  wurden  die  Grabungen  auf  der 
Agora  fortgesetzt,  auch  die  nicht  ohne  Einzelfunde, 
namentlich  an  Architekturtheilen  und  Inschriften, 
unter  denen  eine  archaische. 

In  der  Erforschung  von  Pergamon  ist  im 
vergangenen  Herbst  bei  Gelegenheit  einer  karto- 
graphischen Aufnahme  ein  kleiner  Schritt  vorwärts 
gelungen,  indem  namentlich  das  Hauptthor  der 
Eumenischen  Stadt  gefunden  und  in  den  Hauptzügen 
seiner  Plangestaltung  aufgedeckt  ist.  Das  zweite 
diesjährige  Heft  der  athenischen  Mittheilungen  des 
Instituts  wird  darüber  und  über  sonstige  dort  vor- 
genommene Untersuchungen,  besonders  auch  der 
Wasserleitungen,  das  Nähere  bringen. 

Den  antiken  Wasserleitungen  in  Kleinasien 
widmet  Herr  Weber  fortgesetzt  seine  Aufmerksamkeit 
und  hat  zuletzt  den  Nachweis  einer  Druckwasser- 
leitung   von    Smyrna    geliefert    (Jahrbuch     1899, 

S.  4  ff.> 

Vielen  Einzelheiten  sonst  noch  nachzugehen, 
welche  durch  Reisende  verschiedener  Nationen  in 
Kleinasien  zur  Kenntnifs  gebracht  sind,  würde  hier 
zu  weit  führen. 

Aus  anderen  Gebieten  der  klassisch-archäolo- 
gischen Welt  sind  uns  dankenswerthe  Berichte  über 
Rufsland,  Ägypten,  Italien  und  Africa  zu- 
gegangen, welche  hier  folgen,  sowie  der  Jahres- 
bericht der  Reichs-Commission  über  die  unter  den 
cisalpinischen  Forschungen  hervorragenden  Unter- 
suchungen des  römischen  Limes  in  Deutschland. 

Conze. 

FUNDE  IN  SÜDRUSSLAND. 

Im  Jahre  1898  ist  in  Kertsch  (Panticapaeum) 
auf  Veranlassung  der  Kaiserlichen  Archäologischen 
Kommission  von  Herrn  Duhmberg  ein  Anfang  mit 
Aufgrabung  der  alten  Stadt  gemacht  worden,  so 
weit  das  heutzutage  eben  möglich  ist,  wo  die  Haupt- 
theile  derselben,  wie  Agora  und  öffentliche  Ge- 
bäude unter  der  modernen  Stadt  liegen.  Es  ist  der 
im  Westen  die  Stadt  überragende  Mithridatesberg 
in  Angriff  genommen  worden,  wo  ganz  gleich  wie 
in  Kydathen  schon  längst  offen  daliegende,  in  den 
Fels  geschnittene  Häuserwände  den  Ort  der  ältesten 
griechischen  Ansiedelung  bezeichneten.  Für's  Erste 
sind  nur  die  Reste  einiger  Privatgebäude  römischer 
Zait,  eines  davon  mit  einer  bescheidenen  Bade- 
anlage (ohne  hypocaustutri),  aufgedeckt  worden; 
Überbleibsel  einer  mit  grofsen  bronzenen  Buckeln 


beschlagenen  hölzernen  Thür  und  ein  durch  Töpfe 
entlasteter  Bogen  kamen  hier  zum  Vorschein.  Es 
ist  zu  hoffen,  dafs  nun  auch  bald  die  Aufgrabung 
des  schönen  Brunnenhauses  (VI.  Jahrh.  v.  Chr.), 
das  ich  1889  dort  sah,  und  des  dabei  liegenden 
öffentlichen  Gebäudes,  von  dem  damals  bei  Terrain- 
umgrabung  eine  auf  drei  Stufen  ruhende  Ecke  zum 
Vorschein  gekommen,  aber  später  wieder  zuge- 
schüttet worden  war,  erfolgen  wird.  —  Von  sonstigen 
Funden  in  Kertsch  ist  ein  Grab  bemerkenswerth, 
wo  mit  einer  Menge  von  glänzend  schwarzgefirnifstem 
Thongeschirr  auch  eine  archaische  Maske  gefunden 
wurde;  ein  weiterer  Beweis  für  das  vergleichsweise 
hohe  Alter  der  schwarzglasierten  Thonwaare.  —  Be- 
kanntlich sind  in  Kertsch,  wie  überhaupt  in  Süd- 
rufsland, sf.  Vasen  sehr  selten;  doch  sind  dort  in 
diesem  Jahre  Mündung  und  Schulter  einer  Amphora 
a  colonnetle  mit  Peleus-  und  Thetis- Darstellung 
an's  Tageslicht  gekommen. 

In  Ch  ersonn  es  ist  von  Herrn  Kozciusko 
unter  anderem  ein   reiches  Grab  aus  dem  Ende  des 

IV.  Jahrh.  v.  Chr.  mit  Goldschmuck  aufgedeckt 
worden,  mit  Ringen,  Ohrgehängen  und  Halsbändern, 
von  denen  eines  mit  Edelsteinen  besetzt  als  An- 
hängsel einen  Schmetterling  zeigt. 

Im  Tau ri sehen  Gouvernement,  beim  Dorfe 
Bolschaja  Bjeloserka,  ist  von  Herrn  Braun  ein  Grab- 
hügel geöffnet  worden,  dessen  Centralgrab  sich 
allerdings  als  ausgeraubt  erwies,  wogegen  das  Pferde- 
grab  unverletzt  war  und  goldenes  und  bronzenes 
Pferdegeschirr  ergab,  grofsentheils  in  Typen,  die 
uns  schon  aus   dem  Nikopolkurgan,    also   aus  dem 

V.  Jahrh.  v.  Chr. ,  bekannt  waren ,  in  sehr  feiner 
Ausführung. 

Im  Saratow' sehen  Gouvernement,  also  recht 
entfernt  von  den  sonstigen  Fundstätten  griechischen 
und  römischen  Gewerbfleifses,  sind  durch  Herrn 
Spizyn  gestanzte  Goldplättchen,  Ohrgehänge,  An- 
henker  mit  Karneolen  in  griechisch-römischen 
Formen  des  I.  und  II.  Jahrh.  n.  Chr.  (?)  zu  Tage 
gekommen;  noch  mehr  nördlich,  im  Perm'schen 
Gouvernement  endlich,  eine  römische  bronzene 
Kasserole  des  II.  Jahrh.  n.  Chr. 

Gehen  wir  zum  Kaukasus  über,  so  sind  uns 
hier,  nördlich  von  ihm,  aus  dem  Kuban-Gebiet  die 
schon  von  Stephani  publicierten  »Sieben  Brüder«- 
Grabhügel  bekannt  mit  griechisch-ionischen  Sachen 
des  VI.  und  V.  Jahrh.  v.  Chr.  —  In  den  letzten  Jahren 
hat  nun  hier,  am  Nordabhange  des  Gebirges,  bei 
Maikop,  im  Auftrage  der  K.  Arch.  Kommission  Herr 
Wesselowski  Tumuli  aufgegraben,  die  viel  Inter- 
essantes ergeben  haben,  und  für  die  wir  wenigstens 
eine  Zeitgrenze  nach  unten  hin  haben,  insofern  als 


Funde  und  Erwerbungen  in  und  aus  Ägypten   1897 — 1898/99. 


57 


Tumuli  mit  griechischen  Sachen  in  Süd- 
rufsland nur  bis  in  den  Anfang  des  dritten  vor- 
christlichen Jahrhunderts  reichen;  seitdem  wird  ein- 
fach in  die  Erde  bestattet,  ohne  Aufschüttung  eines 
Tumulus,  oder  in  Felsgräber.  —  Im  verflossenen 
Jahre  ist  hier  ein  Tumulus  des  VI.  Jahrh.  auf- 
gedeckt worden,  mit  gestanzten  Goldplatten,  Löwen 
darstellend,  auf  einer  Platte  Greifen  eine  Gazelle 
überfallend,  die  sich  deutlich  als  Produkte  ionischer 
Kunst  ausweisen;  dabei  sf.  Vasen:  eine  Kylix  mit 
herumlaufendem  Streifen  von  stehenden  Palmetten 
auf  Kettenornament  und  dann  als  Merkwürdigstes 
eine  Handdouche  aus  gelblichem  Thon  mit  dunkel- 
braunen Figuren  (Detail  eingeritzt),  die  sich  aus 
Fragmenten  fast  ganz  hat  zusammensetzen  lassen, 
allerdings  bis  auf  den  verlorenen  hohlen  mit  dem 
Inneren  des  Gefäfses  communicierenden  Henkel  mit 
Luftloch:  auf  der  Vorderseite  Dionysos  mit  Trinkhorn 
zwischen  Satyr  und  Frau ;  auf  der  Rückseite  vier 
Männer  (hier  fehlen  viele  Stücke);  unter  den  Henkeln 
Hähne;  es  ist  der  Stil  des  Nikosthenes,  zu  dessen 
Fabrik  auch  die  seltene  Form  des  Gefäfses  pafst;  der 
Präsident  der  Kommission,  Herr  Graf  Bobrinskoi 
macht  mich  auf  ein  neulich  in  den  Louvre  ge- 
kommenes ähnliches  Exemplar  aufmerksam,  Zink 
davon  in  der  Rev.  Archeoh  1899,  S.  8,  Fig.  6.  — 
An  der  Ostküste  des  Schwarzen  Meeres  hat  Herr 
Wesselowski  die  dortigen  Dolmen  untersucht  und 
unter  allen  Gräber  gefunden  mit  Goldringen,  Bronze 
und  Perlencolliers  barbarischen  Ursprungs,  deren 
Zeit  mir  kaum  jünger  als  das  VI.  Jahrh.  v.  Chr. 
zu  sein  scheint. 

Südlich  vom  Kaukasus,  im  Jel  isawetpoFschen 
Gouvernement,  hat  Herr  Roefsler  gegraben  und 
dabei  unter  anderem  auch  wieder  Bronzesachen  ge- 
funden, die  der  chaldischen  Epoche  dieser  Gegend, 
und  zwar  dem  VIII.  Jahrh.  v.  Chr.,  angehören. 

Auch  Kars  hat  Antiken  geliefert,  griechische 
Zierstücke  aus  Bronze  von  einem  Stuhl  oder  Wagen, 
das  eine  mit  einer  Nike-Protome,  das  andere  mit 
einem  Hundevordertheil,  aus  dem  III.  Jahrh.  v.  Chr.; 
dabei  auch  eine  schöne  bronzene  Darstellung  der 
indischen  Lakschmi. 

St.  Petersburg,  21.  Mai  1899. 

G.  Kieseritzky. 


FUNDE  UND  ERWERBUNGEN 
IN  UND  AUS  ÄGYPTEN  1897—1898/99. 

I.  Mykenisches.  In  Denderah  fand 
Flinders  Petrie  eine  Bügelkanne  aus  Metall.  Bei 
den  Ausgrabungen  des  Lord  Northampton  in 
Theben    wurde    eine    Henkelschale    dritten   Stils 


genau  der  gleichen  Form  und  Decoration  wie  die 
beistehend  abgebildete  aus  Abusir  bei  Memphis, 
die   schon   länger    im  Gizehmuseum   ist,    gefunden. 


Fig.   1. 

Wie  früher  im  Palast  Amenophis  IV.  zu  Teil  Amarna, 
so  tauchen  jetzt  mykenische  Scherben  dritten  Stils 
(meist  von  Bügelkannen)  im  Palast  Amenophis  III. 
zu  Theben  auf. 

II.  Altgriechisches.  Die  leider  nur  kurzen 
Untersuchungen  der  Herrn  Hogarth  und  Edgar  auf 
dem  der  Bewässerung  übergebenen  Gebiet  des  alten 
Naukratis  (Winter  1898/99)  haben  zahlreiche  bis 
ins  vierte  Jahrhundert  hinabreichende  rf.  Vasen- 
scherben zu  Tage  gefördert,  aufserdem  eine  Reihe  be- 
malter Terracotten,  Kohlenbeckenhenkel  u.  s.  w.  Die 
aus  Naukratis  bisher  bekannt  gewordenen  altgriechi- 
schen Vasengattungen,  von  denen  jüngst  eine  kleine 
Sammlung  von  Scherben  auch  an  das  Universitäts- 
museum in  Bonn  gekommen  ist,  scheinen  fast  alle 
vertreten ;  zahlreiche  Gewichte  konnten  an  Ort  und 
Stelle  gesammelt  werden.  Für  die  pseudoägyptische 
Fabrication,  die  man  meist  den  Phoinikern  zuschreibt, 
scheint  sich  leider  kein  Material  ergeben  zu  haben. 
Vaseninschriften  fanden  sich  in  grofser  Masse,  eben- 
so Lampen,  die  ältesten  noch  von  »phoinikischer« 
Form. 

III.  Hellenistisches  und  Römisches. 
Auf  hellenistischem  Gebiet  ist  in  diesen  Jahren 
besonders  viel  gethan  worden.  Bei  ihren  Papyrus- 
ausgrabungen im  Fayum  haben  die  Herren  Grenfell 
und  Hunt  zum  ersten  Mal  sicher  hellenistische 
Gefäfse  in  gröfserer  Anzahl  in  Gräbern  gefunden.  Es 
ergiebt  sich  daraus  vor  allem  die  weite  Verbreitung 
einer  polychromen  Vasengattung  mit  hellen,  aber 
ungefirnifsten  Farben  meist  auf  Pfeifenthongrund 
(blau,  grün,  braunrot,  weifs,  in  erster  Linie),  zu 
denen  auch  die  schon  länger  bekannten  sog.  poly- 
chromen Hadravasen  gehören.  Die  Formen  sind 
rein  griechisch.  Über  den  hellenistischen  Gefäfsen 
fanden  sich  in  Gräbern  und  den  Stadtruinen  von 
Harit  und  Kasr  el  Banat  zahlreiche  römische 
Töpfe,  aber  sehr  wenig  echte  Sigillata.  Diese  wird 
hier,  wie  sonst  in  Ägypten,  durch  die  von  Dragen- 


58 


Funde  und  Erwerbungen  in  und  aus  Ägypten  1897 — 1898/99. 


dorff,  Bonner  Jahrbücher  101,  S.  150  f.,  besprochene 
Nachahmung  vertreten.  Neu  ist,  glaube  ich,  dafs 
die  Form  der  Froschlampe  ausschliefslich  der 
römischen  Zeit  angehört.  Von  interessanten  Einzel- 
funden mag  ein  grofser  römischer  Pflug  aus  Holz 
erwähnt  sein  und  ein  ptolemäischer  gewölbter 
ovaler  Schild  aus  Holzstreifen  mit  Leder  über- 
spannt, der  jedoch  kaum  zum  Gebrauch  gedient  haben 
kann.  Der  Griff  mit  der  Höhlung  für  die  Hand  be- 
findet sich  in  der  Mitte  des  Schildes.  Natürlich 
war  die  Beute  an  Papyris  und  Ostracis  reichlich. 
Bei  der  vom  Berliner  Museum  unternommenen 
Grabung  in  Ehnas  kam,  aufser  zahlreichen  Papyris, 
von  archäologischem  Interesse  nur  eine  vollständige 
Falschmünzerwerkstatt  römischer  Zeit  zum  Vorschein. 
Seit  mehreren  Jahren  unternimmt  Herr  Gayet  an 
verschiedenen  Punkten  Ägyptens  Grabungen,  meist 
für  das  Musee  Guimet  in  Paris.  Unter  seinen 
römischen  Funden  in  Antinoe  erscheint  bemerkens- 
wert ein  grofses  auf  Holz  gemaltes  rundes  Doppel- 
bildnis, einen  Mann  und  eine  Frau  darstellend. 
Seitlich  oberhalb  jedes  Bildnisses  ist  in  heller  Farbe 


belehrt  uns  wohl  über  den  Tag,  aber  leider  nicht 
über  das  Jahr,  an  dem  das  Bild  dem  Toten  bei- 
gegeben wurde.  Es  war  wohl  an  der  Wand  be- 
festigt, ähnlich  wie  in  einem  Grab  bei  Achmim 
sich  ein  Doppelbildnis  auf  die  Wand  gemalt  findet. 
In  Alexandrien  hat  Botti  seit  Jahren  unter 
schwierigen  Umständen  gegraben,  vor  allem  an  der 
sog.  Pompeiussäule.  Die  ganze  Anlage,  mit  vielen 
übereinander  liegenden  Schichten,  von  denen  keine 
in  alt-hellenistische  Zeit  zu  reichen  scheint,  ist  sehr 
compliciert.  Bestätigt  scheint,  dafs  in  der  Nähe 
der  Säule  das  Serapeum  lag,  denn  ein  grofser  Apis 
aus  schwarzem  Granit  hat  sich  gefunden.  Er  gehört 
der  römischen  Kaiserzeit  an.  Am  entgegengesetzten 
Ende  der  Stadt  beim  neuen  Hospital,  hat  Herr 
Schiefs-Bey  zwei  prachtvolle  wohl  spätptolemäische 
Kapitale  gefunden,  die  ihre  vollständige  Polychromie 
erhalten  haben.  Nach  den  Gröfsenverhältnissen 
mögen  sie  zu  einer  Ädicula  gehört  haben.  Sie 
sind  als  Geschenk  Schiefs-Beys  im  Museum  in 
Alexandrien.  Ähnliche  polychrome  Architekturteile 
haben  sich    in  Alexandrien   auch    bei    den   1898/99 


Fig.  2. 


mit  dunkleren  Umrissen  eine  Statue  (in  dem  einen 
Fall  ein  Harpokrates  in  der  Stellung  eines  Scepter 
haltenden  Apollo,  nackt,  hellenistischer  Typus)  in 
den  Grund  gemalt;  sie  steht  auf  einer  Basis  und  ist 
wohl  als  Emblem  des  Verstorbenen  aufzufassen, 
denn  sie  ist  in  den  Proportionen  so  viel  kleiner, 
dafs  der  Gedanke  an  Staffage  völlig  ausgeschlossen 
ist.  Das  Bild  ist  enkaustisch  mit  Wachsfarbe  her- 
gestellt und  sehr  flott  gemalt:  vom  grauen  Grund 
heben  sich  die  Gestalten  gut  ab,  die  Mäntel  sind 
rot,  die  Unterkleider  gelb  gemalt,  eine  Agraffe  mit 
einem  grofsen  grünen  Edelstein  hält  den  Mantel 
der  Frau.  Jedenfalls  gehört  das  Bild  zum  besten 
was    wir    derartig    haben.      Eine    Inschrift    ttX^cuvs 

Je 


unternommenen  deutschen  Grabungen  gefunden. 

Diese  Grabungen  sind  im  vorigen  Herbste  unter 
Leitung  von  Theodor  Schreiber  und  Aufsicht  von 
Ferdinand  Noack  als  die  ersten  umfassenderen  und 
systematischen  Ausgrabungen  am  Orte,  zunächst  im 
Gebiet  der  Königspaläste,  begonnen  worden.  Sie 
haben  namentlich  für  die  Topographie  und  Stadt- 
geschichte Alexandriens  wichtige  Ergebnisse  geliefert 
und  sollen  im  nächsten  Herbst  in  erweitertem  Um- 
fang fortgesetzt  werden;  die  Kosten  trägt  ein  süd- 
deutscher Mäcen,    Herr  Ernst  Sieglin   in   Stuttgart. 

Einen  wertvollen  Goldfund  haben  die  Fellahen 
in  Ni  etr  ah  in  eh  (Memphis)  gemacht.  Wohl  eins 
der  besten  Stücke,  ein  Armband,  ist  in  Berliner 
Privatbesitz  gelangt  und  wird  mit  gütiger  Erlaubnis 


Italische  Funde   1898. 


59 


des  Besitzers  hier  abgebildet  (Fig.  2).  Andere  Teile 
des  Fundes  sind  in  das  Gizeh- Museum  gelangt, 
künstlerisch  weniger  feine,  aber  sehr  schwer  ge- 
arbeitete Stücke.  Mehrere  dreikantige,  in  einzelnen 
Exemplaren  aber  auch  runde  Armbänder  enden  in 
dünnen  Drahtspiralen,  die  über  einander  greifen  und 
von  jeder  Seite  her  um  das  entgegengesetzte 
Ende  des  Armbandes  gewunden  sind.  Sie  sind 
ohne  jedes  Ornament  (zwei  davon  tragen  die 
N.  336o5   und  336o6). 

Ferner  ist  aus  dem  gleichen  Fund  als  N.  33044 
ein  goldenes  Stirnband  von  nicht  sehr  feiner,  aber 
anscheinend  hellenistischer  Arbeit  ins  Museum  ge- 
langt. Es  besteht  aus  einem  rhombenförmigen, 
dünnen  Goldblech,  dessen  Mitte  ein  Medusenhaupt 
mit  wirrem  Haar,  aber  ohne  deutliche  Schlangen 
einnimmt.  Auch  die  unter  dem  Kinn  zusammen- 
geknüpften Enden  sind  nicht  als  Schlangen  stylisiert. 
Rechts  und  links  vom  Medusenhaupt  zwei  grofse, 
aufgerichtete  Uräen.  Den  Verschlufs  bildet  eine 
Kette  mit  ovalem,  von  einem  Halbedelstein  besetztem 
Schlofs  in  der  Mitte.  Ein  ähnliches,  doch  stilistisch 
späteres  (?)  Diadem  (mit  Schlangen)  befindet  sich 
seit  lange  als  N.  974  des  Vireyschen  Katalogs  im 
Museum  [Vergleichen  mag  man  den  Typus  Roschers 
Lex.   1724  Berl.  Cameo  für  die  N.  33044]. 

Für  das  Fortleben  altägyptischer  Techniken  in 
griechisch-römischer  Zeit  sind  die  Funde  von 
Interesse,  die  Flinders  Petrie  in  Denderah  gemacht 
hat:  er  fand  aus  vielfarbigen  Fayencen  zusammen- 
gesetzte Bänder  von  Nymphäen-Blüthen  und  andern 
Ornamenten,  die  zur  Wandincrustation  dienten.  Sie 
unterscheiden  sich  durch  die  tiefen,  dunklen  blauen 
und  Orangetöne,  die  vorwiegen,  deutlich  von  den 
älteren  gleichartigen  ägyptischen  »Intarsien«  der 
XVIII.  und  XX.  Dynastie.  Man  möchte  für  manche 
Motive  des  dritten  pompeianischen  Stils  solche  Vor- 
bilder vermuten.  In  Denderah  hat  Petrie  auch  eine 
Reihe  von  Möbelteilen  gefunden,  ähnlich  wie  die 
hier  (Fig.  3)  abgebildeten,  die  sich  im  Univcrsitäts- 


Fig.  3- 

museum  in  Bonn  befinden,  deren  Herkunft  aber 
unbekannt  ist.  Es  sind  cylindrische,  kurze  Röhren 
aus  Fayence  mit  einer  rechteckigen  Öffnung.  Wie 
mir  Herr  Emil  Brugsch  mitteilt,  hat  er  solche 
Fayencen  gesehn,   die   den  inneren  hölzernen  Kern 


noch  hatten;  und  in  der  That  erinnert  namentlich 
die  Röhre  mit  dem  mehrfach  eingezogenen  Umrisse 
an  bronzene  Füfse  von  Betten,  Stühlen  hellenistischer 
Zeit.  F.  W.  von  Bissing. 


ITALISCHE  FUNDE 
1898. 

Die  Hauptquelle  dieses  Berichts  bilden  die 
Notizie  degli  seavi  1898;  wo  andere  Quellen  heran- 
gezogen sind,  geben  Fufsnoten  darüber  Auskunft. 
Die  Notizie  pflegen  die  Funde  in  Rom  und  Pompeji 
monatlich  zu  verzeichnen,  auch  über  sicilische 
Funde  kommen  die  Meldungen  sehr  prompt,  aus 
den  übrigen  Landesteilen  meist  mit  Verspätung, 
so  dafs  jeder  Jahrgang  über  manche  Funde  be- 
richtet, die  um  ein  oder  mehrere  Jahre  zurückliegen. 
Da  mein  Bericht  eine  Übersicht  geben  soll  über 
das  Wichtigste  des  gesamten  neuen  Materials, 
das  im  Jahr  1898  der  wissenschaftlichen  Forschung 
zugeführt  worden  ist,  mufste  er  auch  Funde  von 
1896/97,  die  erst  im  letzten  Jahr  bekannt  gegeben 
sind,  berücksichtigen. 

Im  December  des  verflossenen  Jahres  setzten 
wieder  umfassende  Ausgrabungen  auf  dem  römischen 
Forum  ein,  über  deren  erste  Resultate  das  vorige 
Heft  schon  einen  Bericht  brachte.  In  den  vorauf- 
gehenden Monaten  war  der  Spaten  in  Rom  für 
archaeologische  Aufgaben  wenig  thätig  gewesen. 
Von  der  Commissione  di  Sacra  archeologia  ward 
die  Katakombe  di  S.  Pietro  e  Marcellino  weiter 
aufgeräumt  und  für  die  Schwesterwissenschaft  fielen 
dabei  zahlreiche  Fragmente  von  Grabschriften  der 
Equites  singulares  ab,  die  dort  ihren  Begräbnisplatz 
gehabt  haben.  In  der  Via  dei  Burrö  versuchte 
man  die  Südostecke  der  sogenannten  Neptuns- 
basilika zu  erreichen,  um  über  die  Anlage  dieses 
Gebäudes  Aufklärung  zu  erhalten,  aber  die  modernen 
Häuser  gestatteten  nicht,  die  Ausgrabung  weit  genug 
auszudehnen,  und  sie  blieb  ergebnislos.  Dagegen 
förderten  wie  immer  gelegentliche  Erdarbeiten  auch 
im  letzten  Jahr  manche  Antichita  zu  Tage. 

Auf  Piazza  Madama  kamen  Travertinstufen  zum 
Vorschein,  zur  östlichen  Aufsenwand  des  Domitiani- 
schen  Stadiums  gehörig,  dessen  Innenraum  die 
jetzige  Piazza  Navona  war.  Im  Garten  des  grofsen 
Hospitals  bei  San  Giovanni  in  Laterano  sind 
wiederum  Architekturstücke  gefunden  worden,  die 
von  einer  ausgedehnten,  prächtigen  Anlage  her- 
rühren; es  war  hier  ein  grofses  kaiserliches  Patri- 
monium, dessen  Grundstock  das  durch  Nero  con- 
fiscierte  Haus  der  Laterani  gebildet  hat.  Für  den 
kaiserlichen   Besitz    zeugt    aufs    neue    ein   Bleirohr, 


6o 


Italische  Funde   li 


das  gleich  früher  gefundenen  den  Namen  des 
M.  Opelius  Diadumenianus  trägt. 

Die  meisten  neuen  Altertümer  verdanken  wir 
den  Arbeiten  an  den  grofsen  Sammelkanälen,  die 
bei  der  Tiberregulierung  parallel  dem  Flusse  an- 
gelegt werden  mufsten.  Die  Arbeiten  sind  ihrem 
Abschlufs  nahe,  denn  die  Kanäle  sind  bereits  über 
den  vierten  Kilometerstein  der  Via  Ostiensis  sowohl 
als  auch  der  Via  Portuensis  hinausgeführt.  An  der 
letzteren  stiefs  man  hinter  dem  Kirchlein  S.  Passera 
auf  eine  grofse  Villa,  deren  Eingangspfeiler  mit 
den  Stuckfiguren  zweier  Harpyien  geschmückt  waren; 
zahlreiche  Reste  von  Marmor,  Thonplatten  und 
Mosaiken  künden  die  reiche  Ausstattung  des  ver- 
grabenen Baues,  der  nicht  weiter  aufgedeckt  werden 
konnte.  In  der  Nähe  wurde  ein  neues  Fragment 
der  grofsen  Grabschrift  gefunden,  die  bisher  als 
die  der  Turia  galt,  der  Gattin  des  Q.  Lucretius 
Vespillo.  Dieser  gehörte  zu  den  Proscribierten  des 
zweiten  Triumvirats  und,  wie  Appian  und  Valerius 
Maximus  erzählen,  wurde  er  von  seiner  Gattin  ver- 
borgen gehalten,  bis  seine  Freunde  die  Aufhebung 
der  Proscription  von  den  Triumvirn  erwirkten. 
Die  früher  gefundenen  Fragmente  der  namenlosen 
Grabschrift  ergaben  ,  dafs  auch  ihr  Verfasser 
von  den  Triumvirn  proscribiert  gewesen  war  und 
durch  Vermittlung  der  Gattin  von  Augustus 
die  Erlaubnis  zur  Rückkehr  erhielt.  Das  neue 
Fragment  nun  enthält  einige  Details  über  seine 
Proscription,  welche  beweisen,  dafs  er  nicht  identisch 
sein  kann  mit  dem  Q.  Lucretius  Vespillo. 

Am  gegenüberliegenden  Tiberufer  just  beim 
vierten  Kilometerstein  der  heutigen  Strafse,  aber 
näher  dem  Flusse,  hat  man  einen  Trakt,  der  alten 
Via  Ostiensis  freigelegt  ,  an  dessen  Seite  ein 
Travertincippus  stand  mit  der  Breitenangabe:  VIA 
LATA  P.  XXXV.  Die  Strafse  ruht  hier  an  der  Flufs- 
seite  auf  einer  90  cm  hohen  Mauer,  die  aus  zwei 
Reihen  schwerer  Tuffblöcke  besteht.  Dieselbe 
Construction  ist  etwas  weiter  stromaufwärts  be- 
obachtet worden,  sie  war  nötig,  weil  bei  Hochwasser 
der  Tiber  an  diese  Stellen  der  Strafse  heranflutete. 
Das  wichtigste  Ergebnis  der  Bodendurchwühlung 
hier  ist  die  Erkenntnis,  dafs  an  der  Stelle,  wo 
Constantin  die  Basilika  über  dem  Grabe  des 
Apostelfürsten  errichtete,  die  alte  Strafse  schon 
denselben  Lauf  hatte  wie  die  heutige  *.  Bewiesen 
wird  dies  durch  die  Columbarien,  die  an  der  Ost- 
seite der  Strafse  gegenüber  der  Rückwand  der 
jetzigen  Kirche  aufgedeckt  wurden. 


')   Nuovo   Bulletlino   di  archeologia   cristiana  IV 
5  p.  60  ff. 


Die  Via  Ostiensis  hat,  was  die  Zahl  der  Gräber 
betrifft,  der  Appia  kaum  nachgestanden  —  der  neu- 
gefundenen Grabschriften  sind  fast  200  —  aber 
die  Anlagen  waren  minder  grofs  und  weniger 
prächtig.  Sculpturen  sind  nur  wenige  und  belang- 
lose gefunden.  Überhaupt  sind  in  den  Fundberichten 
nicht  gar  viele  Sculpturen  verzeichnet,  man  mufs 
sich  dabei  gegenwärtig  halten,  dafs  diese  meist  auf 
Privatbesitz  ausgegraben  werden  und  auf  den  Markt 
kommen.  Die  Finder  hüten  sich  dann,  Anzeige 
davon  zu  erstatten,  und  die  Herkunftsangaben  der 
Verkäufer  pflegen  vage  und  unbestimmt  zu  sein. 
So  ist  es  z.  B.  der  Fall  mit  der  jüngst  für  das 
Museo  delle  Terme  in  Rom  erworbenen  Grabara 
des  C.  Volcacius  Artemidorus,  auf  der  Daedalus 
und  Pasiphae  dargestellt  sind.  Sie  soll  aus  dem 
Gebiet  Tivolis  stammen2. 

Unter  den  stadtrömischen  Sculpturfunden  sind 
die  Büsten  des  Domitian  und  der  Faustina  er- 
wähnenswert und  eine  aus  vielen  Bruchstücken 
zusammengesetzte  Büste  des  Homer3.  Zwei  Dios- 
kurenbüsten  entstiegen  der  Erde,  als  man  inSperlonga 
neben  der  sogenannten  Grotte  des  Tiberius  —  sie 
gilt  als  diejenige,  in  der  Sejan  dem  durch  einen 
Felssturz  bedrohten  Kaiser  das  Leben  rettete,  — 
eine  Vigna  anlegen  wollte.  Im  Altertum  lag  hier 
eine  grofse  Villa,  weit  ins  Meer  hinaus  gebaut,  wie 
grofse  Pfeiler  aus  opus  incertum  heute  noch  bekunden. 
Zum  Schmuck  einer  Villa  inPozzuoli  dienten  zwei 
dort  gefundene  einander  sehr  ähnliche  Marmor- 
gruppen, Dionysos  zwischen  Pan*  und  Panther, 
sowie  eine  Fortunastatue.  In  Bologna  wurde  aus 
dem  Bette  des  Reno  eine  Reihe  von  Grabcippen 
hervorgezogen,  darunter  ein  dem  1.  Jahrh.  n.  Chr. 
angehöriger  mit  6  Büsten,  den  Porträts  des  L. 
Alennius  und  seiner  Familie.  Ein  andrer  Cippus 
ohne  Namensaufschrift  stellt  einen  Schweinehirten 
dar,  der  seine  Heerde  austreibt;  er  ist  charakteristisch 
für  die  Stadt,  deren  Schinken  und  Würste  im 
heutigen  Italien  noch  als  die  besten  gelten.  In 
Susa  befreite  man  aus  der  Stadtmauer  die  darin 
verbaute  linke  Hand  einer  überlebensgrofsen  Marmor- 
figur; dieselbe  umfafst  den  Rest  eines  Zügels  und 
dadurch  wird  es  wahrscheinlich,  dafs  sie  von  der 
Augustusstatue  stammt,  die  in  einer  Biga  oder 
Quadriga  den  dortigen  Triumphbogen  krönte.  Seines 
Materials  wegen  verdient  ein  in  Pompeji  gefundenes 
weibliches  Idealköpfchen  Beachtung,  das  aus  glasier- 
tem ägyptischem  Porzellan  besteht  und  gröfser  ist 
als  die  gleichartigen  Werke   zu  sein  pflegen  (Höhe 

*)  Revue  archeologique  XXXIII  1898  II  p.  12  ff. 
3)  Abb.  Bulletino  della  Cotrim,  archeol.  comunale 
di  Roma  XXVI  1898  Taf.  III,  IV. 


Italische  Funde  1898. 


6l 


15,5  cm).  An  weiteren  Sculpturen  lieferte  Pompeji 
ein  Omphaleköpfchen  und  ein  Satyrköpfchen  aus 
Marmor,  und  zwei  Fragmente  einer  Venusstatuette. 
Sie  gehören  einer  Replik  der  Knidierin  an,  sind 
von  sehr  geringem  Kunstwert  aber  bedeutungsvoll 
für  die  Stelle,  an  der  sie  gefunden  werden. 

In  Pompeji  wurde  während  des  letzten  Jahres 
die  Hauptthätigkeit  auf  dem  Platze  hinter  der 
Basilika  entfaltet,  nebenher  sind  nur  einige  kleine 
Räumungsarbeiten  vorgenommen:  ein  Mauerstück 
nahe  der  Porta  Ercolanense  mit  seinen  Türmen 
wurde  vom  Schutt  befreit  und  der  Mittelraum  des 
Macellums  wurde  einer  neuen  Untersuchung  unter- 
zogen, die  die  Deutung  des  Baues  als  Macellum  — 
früher  nannte  man  es  Pantheon  —  bestätigt  hat. 
Beim  Besuch  eines  Ministerialrats  wurde  in  der 
insula,  die  das  Haus  der  Vettier  enthielt,  eine  aufser- 
ordentliche  Grabung  veranstaltet,  bei  der  als  Mittel- 
stück eines  Fufsbodenmosaiks  ein  fein  gearbeitetes 
weibliches  Brustbild  zum  Vorschein  kam,  offenbar 
das  Porträt  der  Hausbesitzerin.  Der  Platz  hinter 
der  Basilika  gab  sich  als  ein  Temenos  zu  erkennen, 
nach  der  Strafse,  die  von  der  Porta  marina  zum 
Forum  führt,  durch  eine  Mauer  abgeschlossen.  Zur 
Zeit  der  Verschüttung  war  man  damit  beschäftigt 
den  Tempel  des  Heiligtums  zu  erneuern,  halbfertige 
Bauglieder  und  Teile  des  alten  Baues  liegen  ringsum 
zerstreut.  Mit  Spannung  dürfen  wir  der  Publication 
des  Materials  entgegensehen,  das  zum  gröfsten  und 
prächtigsten  Tempel  der  Stadt  gehörte.  Die  Venus- 
statuette, die  in  seinem  Bezirk  gefunden  ist,  verrät 
uns,  dafs  dieser  Tempel  der  Schutzgöttin  Pompejis 
gehörte;  der  Platz,  auf  dem  er  sich  erhob,  die 
Südwestecke  der  Stadt  ist  die  dem  Hafen  zunächst 
liegende,  wahrscheinlich  war  gerade  dieser  Tempel 
den  ankommenden  und  abfahrenden  Schiffern  weit- 
hin sichtbar. 

Durch  eine  Statue  erfahren  wir  auch,  wer  der 
Besitzer  eines  Tempels  gewesen  ist,  dessen  Trümmer 
in  Brescia  unter  den  Fundamenten  der  später  zer- 
störten Kirche  S.  Cassiano  begraben  wurden.  Aufser 
Architekturfragmenten  und  anderen  Sculpturresten 
fand  sich  hier  der  Torso  einer  stehenden  männlichen 
Figur  mit  nacktem  Oberkörper,  den  linken  Arm 
auf  ein  Ruder  gestützt.  Dies  giebt  die  Deutung 
an  die  Hand:  die  Figur  stellt  einen  Flufsgott  dar, 
wahrscheinlich  den  der  Stadt  benachbarten  Mella, 
dem  der  Tempel  gehört  haben  wird,  bis  der 
christliche  Heilige  den  heidnischen  Gott  verdrängte. 

An  dritter  Stelle  noch  vermittelt  uns  eine  Statue 
die  Bestimmung  eines  Gebäudes.  Im  Val  di  Chiana 
liegt  der  kleine  Ort  Sinalunga  —  diesen  Namen 
trägt   er   erst   seit  1865,    weil    er    sich    seines  alten 


Namens  Asinalunga  schämte  und  dessen  Änderung 
bei  der  Regierung  durchsetzte.  Nahe  bei  seiner  Kirche 
kam  eine  Mauerecke  zu  Tage,  aus  grofsen  Steinen 
ohne  Mörtel  aufgeführt,  innerhalb  derselben  die 
zerbrochene  Figur  eines  ausruhenden  Herakles  aus 
Terrakotta.  Dieser  Fund  giebt  eine  Bestätigung 
für  Gamurrinis  scharfsinnige  Berechnung ,  dafs 
an  der  Stelle  Sinalungas  ehemals  die  Station  der 
Via  Cassia  lag,  die  den  Namen  ad  Graecos  führte. 
Dem  Herakles  nämlich  pflegten  an  Wegkreuzungen 
und  Haltestellen  Kapellen  errichtet  zu  werden,  in 
denen  Wandrer  Weihgaben  niederlegten.  Dafs  diese 
dem  Herakles  von  Sinalunga  nicht  gefehlt  haben, 
beweisen  einige  30  Unzialasse,  Münzen  des  zweiten 
Jahrh.  v.  Chr.,  die  sich  in  kleine  Häufchen  zu- 
sammengelegt fanden. 

Von  der  Stips  vothva  eines  anderen  Herakles 
ist  in  Tivoli  bei  der  Anlage  eines  neuen  Elektrizitäts- 
werkes vieles  ausgegraben  worden.  Wie  durch 
Ausgrabungen  des  Jahres  1887  festgestellt  war, 
gehörten  die  Trümmer  auf  der  Höhe  oberhalb  der 
Cascatelle,  die  gewöhnlich  als  Villa  des  Maecenas 
bezeichnet  werden ,  dem  berühmten  tiburtinischen 
Tempel  des  Hercules  Victor  an.  Die  Weihgaben, 
thönerne  Tiere,  Vasen  und  kleine  Metallgeräte,  die 
jetzt  unterhalb  des  heiligen  Bezirks  auftauchten, 
wurden  wahrscheinlich  bei  einer  Räumung  desselben 
als  wertlos  herabgeworfen. 

Mit  Weihgaben  gefüllt  war  auch  ein  Brunnen, 
den  man  auf  der  Akropolis  des  alten  Arezzo,  dem 
Platze  vor  der  heutigen  Kathedrale,  entdeckt  und 
ausgeräumt  hat.  Zu  unterst  lagen  darin  die  Schädel 
eines  Kalbes  und  eines  jungen  Rehes,  4  Unzialasse 
aus  der  ersten  Hälfte  des  II.  Jahrh.  und  kleine 
cylindrische  Thongefäfse,  die  um  dieselbe  Zeit 
fabriziert  worden  sind.  Diese  Schicht  repräsentiert 
die  Opfer,  die  der  Gottheit  des  Brunnens  dar- 
gebracht sind,  über  ihr  lag  eine  Schicht  zerbrochener 
Terrakotten,  die  zum  Schmuck  eines  Tempels  auf 
der  Burg  gedient  hatten.  Gleichartige  Funde  aus 
einer  anderen  etruskischen  Stadt  werden  uns  unten 
noch  beschäftigen  (S.  64). 

Nur  ein  negatives  Resultat  hatten  Aus- 
grabungen südöstlich  von  Pitigliano  auf  dem 
Landgut  Voltone,  dessen  Name  zu  der  Hoffnung 
verleitet  hatte,  dafs  hier  das  etruskische  Bundes- 
heiligtum, Fanum  Voltumnae,  begraben  liege.  Tast- 
versuche, die  1880  von  Heibig  unternommen  waren, 
hatten  die  Hoffnung  bestärkt.  Zu  ihren  Gunsten 
wurde  noch  jüngst  der  Fund  eines  Goldstaters  Phi- 
lipps II.  geltend  gemacht.  Dessen  Münzen  kursierten 
in  Italien  und  bildeten  in  Rom  wie  in  Etrurien  die 
Norm  des  Goldwerts,    sein  Vorkommen    in  Voltone 


62 


Italische  Funde  ii 


schien  zu  bestätigen,  dafs  dort  ein  kommerzieller 
Mittelpunkt  gewesen  sei.  Die  nunmehr  ausgeführte 
energischere  Nachforschung  hat  ergeben,  dafs  die 
1880  angegrabenen  Ruinen  von  einer  christlichen 
Kirche  stammen  und  dafs  ein  etruskischer  Tempel 
an  dieser  Stelle  nicht  bestanden  hat. 

Im  vollsten  Maafse  dagegen  haben  sich  die 
Erwartungen  erfüllt,  die  in  den  letzten  Jahren  durch 
Grabungen  auf  dem  Hügel  Gaggera,  westlich  von 
Selinunt,  erweckt  waren.  Salinas  hat  jetzt  in  einer 
viermonatlichen  Campagne  die  Hülle  von  Flugsand 
gelüftet,  die  sich  schützend  über  die  Antichita 
gebreitet  hatte.  Unter  ihr  war  ein  wohlerhaltenes 
Temcnos  verborgen.  Mauern  umgeben  den  heiligen 
Bezirk,  Propylaeen  bilden  den  Eingang.  Im  Innern 
befindet  sich  ein  Tempel  von  eigenartiger  Anlage 
und  mehrere  Altäre,  darunter  einer  von  16m  Länge. 
Wohnungen  für  Priester  und  Tempeldiener  ver- 
vollständigen das  Bild  des  Temenos.  Der  Reichtum 
an  Kleinfunden  ist  aufserordentlich,  an  Terrakotta- 
figuren z.  B.  sind  mehr  als  5000,  an  Lampen  über 
2000  gefunden. 

Im  Osten  Siciliens  hat  die  rastlose  Thätigkeit 
Orsis  wieder  reiche  Erträge  geliefert.  In  der  Nähe 
der  Griechenstadt  Akrai,  deren  Nekropole  leider 
vor  Zeiten  schon  sehr  gründlich  geplündert  ist, 
sind  einige  Heroa  entdeckt  worden.  Nördlich  an 
dem  der  Stadt  zugekehrten  Seite  des  Berges  S.  Ni- 
colo  befindet  sich  eine  Grotte,  aus  zwei  Kammern 
mit  Nischen  bestehend;  Graffiti  in  einer  derselben 
lassen  vermuten,  dafs  die  Anlage  zu  einem  Gym- 
nasium gehört  hat,  doch  ist  der  Platz  von  Akrai 
verhältnifsrnäfsig  weit  entfernt.  Er  ist  dem  heutigen 
Buscemi  benachbart,  an  dessen  Stelle  ein  andres 
griechisches  Städtchen  gelegen  haben  mag. 

Wichtiger  als  die  Spuren  der  rein  griechischen 
Bevölkerung  sind  in  diesen  Theilen  der  Insel  die 
Überbleibsel  der  Sikuler  und  Praesikuler.  Von  den 
letzteren  hatte  man  bisher  nur  Abfall  gekannt,  der 
besonders  reichlich  in  zwei  Felsspalten  bei  Stenti- 
nello  abgelagert  war.  Gleichartige  Reste  haben  sich 
jetzt  bei  Pachino,  an  der  äufsersten  Westspitze  Si- 
ciliens, in  Grotten  gefunden,  die  nach  Ausweis  der 
Feuerstätten  den  Praesikulern  als  Wohnungen  ge- 
dient haben.  Eine  andre  Art  ihres  Wohnens  be- 
zeugt eine  Ausgrabung  im  Gebiet  von  Matrensa, 
nahe  bei  Syrakus.  Dort  sind  in  den  lockeren  Tuff, 
der  ohne  Metallwerkzeuge  leicht  zu  bearbeiten  war, 
Gräben  eingeschnitten,  3  m  breit,  17 — 20  m  lang. 
Die  Siedelung  hat  also  aus  grofsen  oblongen  Hütten 
bestanden.  Die  Böden  derselben  zeigten  sich  be- 
deckt mit  Knochen  der  verzehrten  Tiere  und  mit 
Thonscherben,  welche  die  gleiche  punktierte  Orna- 


mentierung tragen  wie  die  Funde  in  Stentinello. 
Dazwischen  waren  Steinwerkzeuge  zerstreut,  aber 
keine  Spur  von  Metall. 

Ebenfalls  im  Gebiet  von  Matrensa  ist  ein  Grab, 
das  vor  30  Jahren  mykenische  Gefäfse  gespendet 
hatte.  Bei  einer  neuen  Untersuchung  durch  Orsi 
fanden  sich  weitere  Scherben  solcher  Gefäfse  und  eine 
Bronzeklinge;  andere  Gräber  der  zweiten  sikulischen 
Periode  lagen  daneben.  Eine  kleine  magre  Nekropole 
der  ersten  Periode  ward  in  der  Nähe  der  erwähnten 
Grotten  von  Pachino  ausgegraben.  Die  Wohnart  der 
Sikuler  in  der  ersten  und  zweiten  Periode  verraten  uns 
Funde  in  der  Umgegend  Catanias.  Ein  Lavastrom 
dort  zeigt  dem  Dorfe  Barriera  gegenüber  eine  Reihe 
tiefer  Höhlen,  deren  sieben  von  Orsi  durchforscht 
wurden.  In  den  vorderen  Teilen,  wo  Licht  und 
Luft  Zutritt  haben,  deuten  Feuerstätten  und  Abfälle 
auf  menschlichen  Aufenthalt.  In  unmittelbarer  Nähe 
finden  sich  indessen  auch  kreisrunde  Hüttenböden, 
und  der  Abfall  auf  diesen  zeigt  ebenso  wie  der  in 
den  Grotten  eine  Mischung  von  Gegenständen  der 
ersten  und  zweiten  Periode.  Diese  Thatsache  ist 
bedeutungsvoll,  weil  sie  gegen  die  von  Patroni  auf- 
gestellte Hypothese  spricht,  dafs  zwischen  der  ersten 
und  zweiten  Periode  ein  tiefer  Einschnitt  zu  machen 
sei,  dafs  die  Träger  der  zweiten  Kulturperiode  anderen 
Stammes  seien  als  die  der  ersten.  Für  den  engen 
Zusammenhang  beider  Perioden  zeugt  auch  ein  Grab 
in  Monteracello,  in  dem  die  untere  Leichenschicht 
der  ersten,  die  obere  der  zweiten  angehört.  Auch 
hier  ist  die  Hälfte  eines  kreisrunden  Hüttenbodens 
aufgedeckt  worden.  In  dem  benachbarten  Monte- 
tabuto  hat  Orsi  die  Höhlen  untersucht,  in  denen 
die  alten  Sikuler  das  Material  für  ihre  Steinwaffen 
gewonnen  haben4.  Abgesehen  von  den  interessanten 
Aufschlüssen,  über  den  primitiven  Bergbau  haben 
diese  Nachforschungen  eine  stattliche  Zahl  wohl- 
erhaltener Thongefäfse  ans  Licht  gezogen,  darunter 
grofse  Amphoren  und  Hydrien,  die  bisher  nicht  vor- 
gekommen waren,  weil  wir  nur  Material  aus  Gräbern 
hatten  und  diese  im  Leben  viel  gebrauchten  Gefäfse 
den    Toten   nicht  mitgegeben  wurden. 

Besonders  reichlich  strömt  jetzt  auch  das  ehe- 
dem vermifste  Material  zur  Erkenntniss  der  vierten  si- 
kulischen Periode,  einer  Mischkultur  der  Zeit,  da 
die  alte  einheimische  Bevölkerung  graecisiert  wurde. 
Im  Mai  1898  ist  die  Nekropole  von  Licodia  Eubea 
ausgegraben,  deren  Inhalt  sogleich  publiciert  wurde D, 
und   schon   hat  Orsi    zwei   andere  Nekropolen    der- 


4)  Bull,    di    Paletnologia    italiana    XXIV     1898 
p.   165  fr. 

5)  Mitth.  des  Archaeol.  Instituts.  Rom.  Abth.XIII 
1898  p.  305  fr. 


Italische  Funde   1898. 


63 


selben  Gattung  freigelegt.  Die  eine  bei  Ragusa 
war  allerdings  in  früheren  Zeiten  geplündert,  da- 
gegen die  andere  bei  Granmichele  ergab  eine  Reihe 
gut  erhaltener  Vasen,  einerseits  sikulische  Erzeug- 
nisse mit  geometrischer  Verzierung,  andererseits 
griechische  Vasen  aus  der  Zeit  von  550 — 450. 

Die  Ansiedelung  eines  Volkes,  das  den  alten 
Sikulern  nahe  verwandt  gewesen  sein  mufs,  hat  Pa- 
troni  in  der  Basilicata  nahe  der  apulischen  Grenze 
ausgegraben".  Bei  der  Stadt  Matera  trägt  ein 
Hügel  eine  gröfsere  Anzahl  kreisrunder  Hüttenböden, 
deren  Durchmesser  6—  13  m  beträgt.  Auf  demselben 
Plateau  unfern  den  Hütten  lagen  drei  Gräber,  kennt- 
lich durch  einen  einfachen  oder  doppelten  Ring 
grofser  Steine.  Inmitten  der  Ringe  ist  die  Öffnung 
eines  Schachtes,  aus  dem  man  durch  sehr  enge 
niedrige  Durchgänge  in  eine  oder  zwei  Kammern 
von  kleinen  Dimensionen  gelangt.  Nur  eines  der 
Gräber  war  noch  unberührt  von  Menschenhand, 
es  enthielt  eine  aufserordentlich  grofse  Zahl  von 
Leichen,  54  in  der  Kammer,  21  im  Schacht.  Sie 
wurden  in  hockender  Stellung,  die  Hände  auf  den 
Knieen  gekreuzt,  beigesetzt;  die  Enge  des  Raumes 
beweist,  dafs  hier  wie  bei  den  Sikulern  das  scarni- 
me/ito  der  Leichen  üblich  war.  Die  Beigaben  der 
Toten,  die  Abfälle  in  den  Hütten  lassen  darauf 
schliefsen,  dafs  die  Siedelung  etwa  200  Jahre  be. 
standen  hat  und  in  die  neolithische  Periode  zurück- 
reicht, im  Laufe  der  Zeit  aber  auch  den  Gebrauch 
des  Metalls  kennen  lernte. 

Aus  den  nördlichen  Teilen  Italiens  wird  nur 
über  eine  Ausgrabung  berichtet,  die  zur  Aufdeckung 
praehistorischer  Reste  unternommen  wurde  und  zwar 
in  der  Nähe  Verucchios.  Wie  früher  im  Gebiet 
Riminis,  so  hat  man  auch  hier  Gräber  des  Villa- 
nova-Typus mit  den  ihnen  eigenthümlichen  Thon- 
gefäfsen  und  Bronzen  gefunden.  Aus  dem  Cremo- 
nesi  sehen  wird  die  Entdeckung  einer  neuen 
Terramare  gemeldet,  aufserdem  sind  noch  gelegent- 
liche Einzelfunde  praehistorischer  Gegenstände  zu 
verzeichnen:  aus  San  Pietro  al  Natisone  bronzene 
Schmucksachen,  aus  Modano  bei  Imola  ein  Paal- 
stab,  aus  Borgo  Panigalli  bei  Bologna  eine  Axt, 
aus  Castelfranco  in  der  Emilia  ein  Thonfafs  mit 
sogenannten  patii  di  rame,  im  Gesamtgewicht  von 
48  kg.  Man  hielt  diese  Gegenstände  früher  für 
eine  alterthümliche  Form  des  Geldes,  doch  gerade 
der  neue  Fund  bestätigt  die  von  Chierici  und  Pi- 
gorini  vertretene  Anschauung,  dafs  die  Kupfer- 
brote lediglich  zum  Schmelzen  bestimmt  waren. 


c)  Momimenti  anlichi  pttbbl.  per  cura  della  R.  Acca- 
demia  dei  Lincei  VIII   1898  p.  419  fr. 


Aus  der  Zahl  der  Gräber,  die  man  vereinzelt 
oder  in  Gruppen  mancherorten  aufgedeckt  hat,  ver- 
dienen nur  wenige  Erwähnung.  In  Genua  kamen 
einige  tiefe  Schachtgräber  zum  Vorschein,  die  als 
Beigaben  der  Aschenurne  schwarz  figurige  attische 
Gefäfse  und  Bronzegerät  bargen.  Aus  Kammer- 
gräbern inCanossa  wurden  einheimische  und  im- 
portierte Thonwaaren  hervorgezogen,  ebenso  aus 
Gräbern  bei  Pitigliano ;  Gräber  bei  Montepulciano 
und  Montechiaro  spendeten  etruskische  Bronzegegen- 
stände. 

Sehr  ausgiebig  war  die  Fortsetzung  der  Gra- 
bungen in  der  Nekropole  des  alten  Vetulonia,  der 
Domäne  Falchis.  Aufser  Hunderten  der  plebejischen 
Schachtgräber  mit  dem  üblichen  spärlichen  Inhalt  ist 
wiederum  einer  der  isolierten  Grabhügel  abgetragen 
worden,  der  den  Namen  Tomba  de/  littore  erhalten 
hat,  weil  sich  darin  eine  Doppelaxt  fand  mit  einem 
etwa  60  cm  langen  Stil  aus  Eisen,  um  den  sechs 
hohle  Eisenstäbe  von  36  cm  Länge  befestigt  waren. 
Das  Instrument  entspricht  also  vollkommen  den 
Fasces  der  römischen  Lictoren  und  nach  der  an- 
tiken Überlieferung  hatte  Rom  diese  Amtsinsignien 
von  Vetulonia   übernommen. 

Maeoniaeque  decus  quondam   Vetulonia  gentis 
Bissenos  haee  prima  dedit  praecedere  Jasces 
El  ninxit  totidem  tacito  terrore  secures 

(Sil,  Ital.  VIII  485). 
Der  Tote,  dem  dies  Instrument  ins  Grab  ge- 
legt wurde,  war  ein  ältlicher  Mann,  wie  am  Zu- 
stand seiner  Zähne  zu  erkennen  ist.  Er  war,  wie 
dies- auch  in  anderen  gleichartigen  Hügeln  beob- 
achtet ist,  nicht  im  Centrum  des  Grabes  beigesetzt 
worden,  sondern  nahe  der  Peripherie;  dank  diesem 
Umstände  ist  der  kostbarste  Inhalt  des  Grabes  den 
Schatzgräbern  entgangen,  die  vor  Zeiten  einen  An- 
griff auf  die  Mitte  des  Hügels  gemacht  haben  und 
an  dieser  Stelle  bis  auf  den  Grund  vorgedrungen 
sind.  Daher  fanden  sich  hier  nur  einige  Thon- 
scherben  und  kleine  Stückchen  von  Bronzeblech, 
die  noch  bezeugen,  dafs  in  dem  Grabe  die  üblichen 
Gefäfse  aus  genietetem  Bronzeblech  nicht  von  Anfang 
an  gefehlt  haben.  Ebenso  wird  durch  die  gefundenen 
Bronzebeschläge  und  Eisenteile  des  Wagens,  durch 
Axt  und  Schwert  bewiesen,  dafs  ursprünglich  auch 
einerseits  das  Pferdegeschirr,  andrerseits  Helm  und 
Schild  des  Mannes  vorhanden  gewesen  sein  müssen, 
doch  dies  fiel  den  Schatzgräbern  zum  Opfer.  Un- 
angetastet waren  die  Beigaben  zu  Häupten  des 
Toten,  ein  bronzenes  Weihrauchfafs  und  ein  reicher 
Goldschmuck,  der  in  einem  zerfallenen  Bleikästchen 
gelegen  hatte:  fünf  grofse  Fibeln  mit  Reliefschmuck, 
zwei  glatte  Fibeln,  Armbänder  und  Spiralbänder  für 


64 


Italische  Funde   ii 


die  Haare,  ein  Haarpfeil  und  eine  Halskette  aus 
130  KUgelchen. 

Die  Formen  und  die  Dekoration  der  Schmuck- 
sachen erweisen  sie  als  Arbeiten  des  neunten  oder 
achten  Jahrh.,  alle  bisher  geöffneten  Gräber  der 
Nekropole  Vetulonias  gehören  alten  Zeiten  an,  keines 
reicht  unter  die  Mitte  des  sechsten  Jahrh.  herab; 
dagegen  die  Wohnungen  der  Lebenden,  die  Falchi 
innerhalb  der  alten  Ringmauern  ausgegraben  hat, 
sind  weit  jünger.  Es  sind  zumeist  Einzelräume, 
die  sich  auf  die  Strafse  öffnen  wie  die  Läden  in 
Pompeji;  wenige  Wohnungen  bestehen  aus  mehreren 
Räumen.  Überall  finden  sich  die  Spuren  eines 
grofsen  Brandes,  der  diesen  Teil  der  Stadt  einge- 
äschert hat,  und  die  Brandschicht  birgt  mancherlei 
Gerät,  Bronzestatuetten,  Münzen  von  Vetulonia 
zusammen  mit  römischen  Assen.  Ein  auffallender 
Gegenstand  war  eine  grofse  Bronzekeule  von  24  kg 
Gewicht;  ein  Bleiansatz  am  Kopfende  zeigt,  dafs 
sie  in  eine  Basis  eingelassen  war  und  als  Weih- 
geschenk aufgestellt  war7.  Sie  ist  von  ausgezeich- 
neter Arbeit,  ebenso  wie  die  Reste  einiger  Hoch- 
reliefs in  Terrakotta,  die  zum  Wandschmuck  gedient 
hatten.  Alles  dies  entstammt  der  Zeit  der  römischen 
Herrschaft,  es  ist  sehr  zu  wünschen,  dafs  es  bald  ge- 
lingt, auch  Bauten  der  alten  selbstständigen  Etrusker- 
stadt  zu  finden. 

Mehr  vom  Glück  begünstigt  waren  in  dieser 
Hinsicht  die  Ausgrabungen  an  einem  anderen  Platze 
Etruriens.  Auf  dem  Hügel  Poggio  Buco,  südwestlich 
von  Pitigliano,  hatten  Ausgrabungen  der  Jahre 
1894 — 95  eine  reiche  Nekropole  kennen  gelehrt,  die 
zur  Vermutung  führte,  dafs  der  östlich  angrenzende 
Hügel,  le  SparHe  genannt,  die  zugehörige  Stadt 
getragen  haben  müsse.  Pellegrini  identifizierte  sie 
mit  dem  alten  Statonia  und  ein  Einzelfund  auf  dem 
Stadthügel  hat  seine  Identifikation  bestätigt,  ein 
wie  es  scheint  ungebrauchtes  Schleuderblei,  das  die 
etruskische  Inschrift  STATVES  trägt.  Von  der 
Stadtmauer  hat  man  nur  einen  kleinen  Trakt  auf- 
gedeckt, aus  Tuffblöcken  im  System  der  Binder  und 
Läufer  wie  die  Servianische  Mauer  in  Rom  er- 
richtet. Inmitten  der  Stadt  lag  ein  Tempel,  vor 
ihm  breitete  sich  ein  gepflasterter  Platz  aus  mit 
mehreren  Brunnen,  die  in  der  Umgebung  eines  etrus- 
kischen  Tempels  niemals  fehlen  (vgl.  oben  S.  61). 
Bei  der  Ausräumung  des  Brunnens  und  der  Frei- 
legung der  Area  des  Tempels  kamen  zahlreiche 
Reste  von  Weihgaben  zum  Vorschein,  die  sich 
leicht  in  zwei  Gruppen  sondern  lassen.    Die  gröfsere 


7)  Milani,  Museo  topografico  delV  Etruria,  Firenze- 
Roma  1898,  p.  37. 


Menge  gehört  der  römischen  Periode  an  (drittes  bis 
erstes  Jahrh.):  Thonstatuetten  von  Göttern,  Menschen 
und  Tieren,  Fragmente  aretinischer  und  etruskisch- 
campanischer  Vasen,  bronzene  Gefäfse  und  Geräte, 
römische  Münzen.  Weihgaben  aus  alter  etrus- 
kischer  Zeit  sind  spärlicher  vertreten,  einige  Frag- 
mente von  Terrakottafiguren  und  Scherben  von 
Buccherovasen,  aber  dieser  Zeit  entstammen  auch 
die  Reste  der  thönernen  Tempeldekoration.  Es 
lassen  sich  noch  die  Friese  zusammensetzen,  die 
ihrem  Fundort  nach  die  Innenwände  der  Tempel- 
cella  schmückten;  auf  dem  einen  sind  Greifen  und 
Hirsche  dargestellt,  auf  dem  zweiten  Bigen,  auf 
dem  dritten  galoppierende  Reiter".  Zu  den  Fries- 
platten kommen  die  Reliefziegel,  welche  die  Lang- 
seiten des  Daches  und  den  First  schmückten.  Diese 
Terrakotten  sind  ihrem  Stil  nach  in  die  zweite  Hälfte 
des  sechsten  Jahrh.  zu  setzen.  Auffallend  ist,  dafs  sich 
keine  Gegenstände  gefunden  haben,  die  dem  fünften 
und  vierten  Jahrh.  zuzuweisen  wären;  es  gähnt 
eine  Kluft  zwischen  der  älteren  und  der  jüngeren 
Periode  der  Stadt.  Dieselbe  Thatsache  läfst  sich 
auch  in  der  Nekropole  beobachten,  denn  sie  hat 
kein  Exemplar  rotfiguriger  Vasenmalerei  geliefert, 
die  das  fünfte  und  vierte  Jahrh.  beherrschte.  Da- 
durch wird  die  Annahme  nahe  gelegt,  dafs  die  Stadt 
während  dieser  Zeit  verlassen  war  und  erst  in  der 
Römerzeit  wieder  aufgelebt  ist. 

In  Latium  ist  das  Stadtgebiet  des  alten  Satri- 
cum  weiter  durchforscht  worden,  wo  vor  mehreren 
Jahren  der  interessante  Tempel  der  Mater  Matuta 
mit  seinen  Terrakottadekorationen  und  Weihgaben 
aufgedeckt  war.  Eine  neue  Niederlage  thönerner 
Weihgeschenke,  darunter  auch  die  in  der  Stips  des 
Tempels  selbst  fehlenden  Darstellungen  von  Ge- 
schlechtsteilen, ward  jetzt  auf  dem  Hügel,  der  nörd- 
lich dicht  neben  der  Stadt  sich  erhebt,  ausgehoben 
und  sie  verrät,  dafs  hier  eine  Aedicula  bestanden 
hat.  Auch  die  Nekropole  der  Stadt  lernen  wir 
jetzt  kennen,  sie  enthält  Bestattungsgräber  und 
Brandgräber  nebeneinander,  als  Beigaben  der  Be- 
grabenen korinthische  und  protokorinthische  Vasen. 
Ein  isolierter  archaischer  Grabhügel  barg  nur  einige 
wenige  rohe  Gefäfse  einheimischer  Fabrikation.  Der 
Hügel  war  schon  frühzeitig  halb  abgeschnitten,  als 
man  hier  eine  Ziegelei  anlegte,  unter  deren  Ab- 
fällen sich  Stücke  finden,  wie  sie  bei  der  letzten 
Restauration  des  Tempels  verwandt  sind.  Unmittel- 
bar unterhalb  des  Stadthügels  lag  eine  Töpferei, 
deren   Formen   etlichen   der   unter   den   Weihgaben 


8)  Abb.  Sludi  e  materiali  dt  archeologia  e  numis- 
matica  I,   1.     1899  p.  876°. 


Italische  Funde  1898. 


65 


gefundenen  Figuren  entsprechen.  Hier  also  haben 
die  frommen  Pilger  ihre  Einkäufe  gemacht,  die  sie 
droben  im  Tempel  niederlegten.  Wir  erhalten  das 
lebendige  Bild  eines  kleinen  Loreto. 

Vom  Weinbau  im  alten  Satricum  erzählen  uns 
zwei  in  den  lebendigen  Tuff  eingeschnittene  Kufen, 
in  denen  die  Trauben  ausgetreten  wurden.  Eine 
Kelter  aus  späterer  Zeit  bietet  die  neue  Villa  rustica 
in  Boscoreale,  die  von  den  Findern  des  Gold- 
schatzes ausgegraben  ist.  Einige  öffentliche  Gebäude 
wurden  in  Bene  Vagienna,  dem  alten  Augusta 
Bagiennorum,  freigelegt,  die  Arena  eines  Amphi- 
theaters und  hinter  der  früher  bereits  ausgegrabenen 
Szene  des  Theaters  eine  vierseitige  Porticus.  In  dem 
freien  Raum,  den  sie  umschliefst,  stand  ein  Tempel, 
der  später  in  eine  Kirche  umgewandelt  wurde.  Da- 
mit ist  die  Reihe  der  erwähnenswerten  Bauten  er- 
schöpft, es  erübrigt  die  wichtigsten  der  neugefundenen 
Inschriften  aufzuführen  und  von  zwei  bedeutenderen 
Münzfunden  zu  berichten. 

Bei  Tiriolo  in  der  Provinz  Catanzaro  kam  ein 
Schatz  von  731  Silberstücken  zu  Tage,  fast  die 
Hälfte  sind  punische,  nach  dem  ersten  Kriege  ge- 
prägte Drachmen  und  Triobolen  ohne  Aufschrift, 
die  übrigen  sind  bruttische  Drachmen  und  Trio- 
bolen mit  der  Aufschrift  BPETTICON.  Die  meisten 
der  Münzen  sind  wenig  oder  gar  nicht  abgegriffen, 
der  Schatz  ist  jedenfalls  gesammelt  worden ,  ehe 
die  Karthager  Italien  geräumt  haben.  Etwa  hundert 
Jahre  später  mufs  ein  andrer  Schatz  versteckt  worden 
sein,  auf  den  man  bei  öffentlichen  Arbeiten  in 
Tarent  gestofsen  ist.  Er  besteht  aus  102  römischen 
Silbermünzen,  von  denen  die  jüngsten  in  den  Jahren 
109 — 104  geprägt  sind. 

Den  Reigen  der  Inschriften  eröffnen  billiger- 
weise die  Weihungen  an  die  Götter.  In  altertümlichen 
Lettern  lesen  wir  auf  einem  Kalkstein,  der  im  Gebiet 
des  alten  Amiternum  später  bei  der  Fassung  einer 
Quelle  benutzt  ward,  die  Weihung  eines  L.  Lucretius, 
doch  der  Name  der  Gottheit  ist  nicht  erhalten. 
Ein  Marmorstein,  südlich  von  Civitä  Lavinia  ge- 
funden, berichtet  eine  Weihung  an  Bellona,  die 
nicht  gar  weit  von  der  Fundstelle,  in  Forum  Appi, 
einen  Tempel  besafs.  Die  Inschrift  erwähnt  eines 
Mannes  mit  dem  seltenen  Namen  P.  Accoleius  La- 
riscolus,  den  auch  ein  Triumvir  monetalis  geführt 
hat.  Dessen  Amtszeit  steht  nicht  fest,  sie  wird  in 
das  Jahr  43  oder  17  v.  Chr.  verlegt.  Wenn  er 
identisch  war  mit  dem  Lariscolus  der  Inschrift, 
wird  durch  deren  Material  und  Buchstabenformen 
wahrscheinlich,  dafs  er  erst  im  Jahre  17  seines 
Amts  gewaltet  hat. 

Dem  Hercolo  (sie)  hat  ein  gewisser  L.  Selus 
Archäologischer  Anzeiger  1899. 


eine  Dedication  gemacht,  wie  ein  Stein  aus  dem 
Gebiet  Macrano  bei  Castelvecchio  Subequo  besagt. 
Ebendort  kam  jüngst  ein  Stein  zum  Vorschein,  der 
die  öffentlichen  Bauten  eines  gewissen  Q.  Octavius 
aufzählt.  Diese  Inschriftfunde  treten  zu  früheren 
Funden  von  Inschriften  und  Trümmern  in  dem- 
selben Gebiet  und  weisen  darauf  hin,  dafs  an  dieser 
Stelle  Superaequum,  der  Hauptort  der  Superaequani 
gelegen  hat.  Für  die  Ortsbestimmung  der  mutatio 
Aquilonis  ^  die  im  Itinerarium  Hierosolymitanum 
als  Station  der  von  Benevent  nach  Brundisium 
führenden  Via  Traiana  verzeichnet  steht,  wird  eine 
Inschrift  bedeutungsvoll,  die  bei  einem  Brunnen  an 
der  Südseite  des  Berges  San  Vito  seit  langem  ein- 
gemauert war9.  Sie  besagt,  dafs  im  Jahr  213  der 
Veteran  M.  Aurelius  Nigrinus  dem  Numen  des  Ca- 
racalla  den  »lucus  Aquilonis*  geweiht  hat.  Die 
mutatio  Aquilonis  ist  wahrscheinlich  nahe  der  Stelle 
anzusetzen,  wo  sich  die  Inschrift  befindet,  und 
nicht,  wie  man  bisher  gethan  hat,  auf  der  Nordseite 
des  Monte  S.  Vito. 

In  Rom  erwarb  man  fünf  neue  Fragmente  der 
Arvalakten,  eines  derselben,  aus  dem  Jahre  39 
n.  Chr.,  fügt  sich  mit  zwei  bereits  bekannten  Frag- 
menten zusammen  und  ist  wertvoll,  weil  es  die 
Opfer  vom  Geburtstag  der  Agrippina  verzeichnet 
und  uns  dies  Datum  übermittelt.  In  Rom  ist  auch 
eine  Grabschrift  wieder  aufgetaucht,  die  verschollen 
war  und  deren  Copie  für  eine  Fälschung  galt,  weil 
der  Verstorbene  den  ganz  singulären  Titel  führte 
proeurator  sacrarum  cognitionum.  Ungewöhnlich  ist 
auch  der  Titel  IHIvir  pro  aedile,  den  wir  auf  einem 
neugefundenen  Grabstein  eines  Mannes  aus  Vulci 
lesen.  Eine  Inschrift  aus  Cumae  lehrt,  dafs  die 
höchste  Amtsgewalt  dort  in  den  Händen  eines  Praetors 
war.  Die  Grabschrift  eines  miles  classis  Germanae 
piae  fidelis  aus  Ascoli  ist  die  erste  in  Italien  ge- 
fundene Inschrift,  die  jene  im  Rhein  und  in  der 
Mosel  stationierte  Flotte  erwähnt.  Sie  bestand  bis 
ins  vierte  Jahrh.  und  erst  aus  diesem  stammt  der 
Stein,  dessen  andre  Seite  schon  einmal  für  eine  Grab- 
schrift verwandt  war.  Auch  für  ein  Militärdiplom 
des  Jahres  173,  das  bei  Seulo  in  Sardinien  gefunden 
ward,  ist  ein  Stück  einer  grofsen  bronzenen  Kaiser- 
inschrift benutzt  worden  und  man  hat  es  nicht  der 
Mühe  wert  gehalten,  die  alten  Buchstaben  bei  der 
neuen  Verwendung  zu  tilgen. 

Das  Haus  im  Norden  Pompejis,  in  dem  das 
alsbald  berühmt  gewordene  Philosophenmosaik  ge- 
funden ward,   enthielt  unter  anderem  auch  eine  In- 


9)  Societa  Reale  di  Napoli,  Rendiconto  delV  Acca- 
demia  di  archeologia ,  lettere  e  belle  arti  XII  (1898) 
p.   1 1 1  ff. 

5 


66 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


Schrift,  in  der  zwei  Männer  als  magistri  bezeichnet 
werden.  Sie  waren  offenbar  Priester  des  pagus 
Augustus  felix  suburbanus,  und  da  die  Lage  dieses 
pagus  bisher  unbestimmt  war,  verdient  der  Stein 
Beachtung.  In  Pompeji  selbst  war  in  einem  der 
neu  ausgegrabenen  Türme  der  Name  des  L.  Sulla  in 
die  Wand  geritzt,  vermutlich  in  der  Zeit,  da  dieser  die 
Stadt  belagerte.  Die  Quadern  der  Stadtmauern 
tragen  mannigfache  Steinmetzzeichen.  An  einer 
Wand,  wo  der  Kalkbewurf  abgefallen  ist,  kam  eine 
Wahlempfehlung  des  A.  Vettius  Caprasius  ans  Licht. 
Unter  dem  Material,  das  für  den  Neubau  des  Venus- 
tempels herbeigeschafft  war,  ist  auch  ein  Stein  mit 
archaischer  Inschrift,  der  ein  neues  Beispiel  für  das 
Vorkommen  des  Namens  Maccius  gewährt,  ein  neues 
Zeugnis  für  die  Richtigkeit  des  von  Ritschi  wieder- 
hergestellten Namens  des  Dichters. 

Hans  Graeven. 


ARCHÄOLOGISCHE  NEUIGKEITEN 
AUS  NORD  AFRIKA  \ 

Auch  das  vergangene  Jahr  hat  wieder  eine 
Fülle  interessanter  Funde  undPublicationen  gebracht. 
Der  Liebenswürdigkeit  Ph.  Gaucklers  in  Tunis  und 
St.  Gsells  in  Alger  verdanke  ich  die  Mitteilung  des 
Manuskriptes  ihrer  demnächst  erscheinenden  Berichte, 
ohne  welche  der  nachstehende  Bericht  nicht  möglich 
gewesen  wäre  (Gauckler:  Compte-rendu  de  la  mar  che 
du  Service  en  1898,  Gsell :  Chronique  archeologique 
A/ricaine,  quatrieme  rapport  —  erscheint  in  den 
Melanges  d '  archeologie  et  d'histoire  de  l '  Ecole  de  Rotne 
1899). 

I.   Tunis. 

Mit  Karthago,  der  klassischen  Stätte  des  nörd- 
lichen Afrika,  soll  auch  diesmal  begonnen  werden. 
Karthago  beschäftigt  nach  zwei  Seiten  hin  die 
Forscher:  erstens  wegen  der  Gräber,  von  denen  der 
unermüdliche  karthagische  Lokalforscher,  Pere 
Delattre,  immer  neue  Hunderte  aufdeckt,  und  zweitens 
wegen  der  neuerdings  besonders  lebhaft  erörterten 
Hafenfrage.  Über  den  jetzigen  Stand  der  Hafen- 
forschung unterrichten  zwei  der  Pariser  Akademie 
vorgelegte  Berichte  (C.  R.  de  l'Academie  des  I.  et  B.-L. 
1898,  20—39  und  053 — °66)  und  Oehler's  Be- 
sprechung derselben  (s.  diesen  Anzeiger  1898  S.  171 
bis  175,  [mit  2  Kartenskizzen]'-  und  1899  S.  7 — 12). 
Die  beiden  Berichte  teilen  die  Ergebnisse  der  von 
einem  französischen  Seeoffizier,  M.  de  Roquefeuil, 
an  der  karthagischen  Küste  unternommenen  Lotungen 

J)  S.  Archäol.  Anzeiger  1898  S.   112  — 120. 
2)  Man  vergleiche  die  dem  Blatt  La  Marsa  des 
Atlas  archeologique  de  la  Tunisie  beigegebenen  Pläne. 


mit.  Der  Meeresgrund  ist  längs  der  Küste  nördlich 
und  südlich  des  auf  der  Falbeschen  Karte  mit  44 
bezeichneten  kleinen  Vorgebirges  (s.  die  Karte  bei 
Oehler)  mit  bisher  noch  nicht  aufgeklärten  Mauer- 
zügen bedeckt.  Nördlich  von  jenem  Punkt  hat 
Roquefeuil  eine  der  Küste  parallel  laufende  Mauer 
und  zwei  weitere  dieselbe  mit  jener  Spitze  ver- 
bindende Mauerzüge  (?)  festgestellt,  ohne  dafs  man 
sagen  könnte,  welche  Bedeutung  diese  Mauern  ge- 
habt haben.  Sie  bilden  die  Ost-  und  Südgrenze 
einer  im  Westen  von  der  Küste  und  im  Norden 
von  einer  dritten  Mauer  (?)  begrenzten  mit  Trümmern 
aller  Art  bedeckten  trapezförmigen  Zone,  einer  Art 
von  Bassin,  das  zuerst  von  Falbe3  festgestellt  wurde 
und  nach  ihm  »quadrilatere  de  Falbe«,  benannt  wird. 
In  welchen  Beziehungen  dieses  Falbesche  Viereck 
oder  Bassin  zu  den  Häfen  steht,  ist  noch  nicht 
aufgehellt.  Dasselbe  gilt  von  zwei  ebenfalls  der 
Küste  parallel  laufenden  Mauerzügen  (?),  die  Roque- 
feuil südlich  desLazareths  in  der  Bai  von  Kram 
festgestellt  hat.  Vielleicht  sind  es  Molen,  die  den 
Hafen  gegen  das  Ungestüm  der  Wellen  schützen 
sollten.  Zu  den  beiden  Häfen  selbst  gehören  jeden- 
falls weder  die  nördlichen  (Falbesches  Viereck)  noch 
die  südlichen,  in  der  Bai  von  Kram  liegenden 
Mauerzüge.  In  einem  soeben  erschienenen  dritten 
Bericht  (C.  R.  Acad.  1899  S.  19—38)  stellt  Roque- 
feuil auch  für  die  noch  weiter  nördlich  (bis  zum 
Cap  Carthage)  liegenden  Partien  ein  gleiches  fest. 
Es  scheint  festzustehen,  dafs  die  beiden  Lagunen, 
welche  jedem  Besucher  Karthagos  gegenwärtig  sind, 
nicht  beiden  Häfen  sondern  nur  dem  inneren  Hafen, 
dem  Kriegshafen  (Kothon),  entsprechen  (Oehler). 
Über  den  vielbehandelten,  die  Häfen  sperrenden 
Damm  des  Scipio  hat  sich  noch  nichts  ermitteln 
lassen.  Wie  Gauckler  mitteilt,  sind  die  sechs  Blätter 
des  im  Maafsstab  1  :  5000  aufgenommenen  Plans 
von  Karthago4  fertiggestellt,  um  von  Seiten  der 
Direction  des  Antiquites  mit  dem  archäologischen 
Detail  versehen  zu  werden. 

Über  seine  Ausgrabungen  karthagischer  Gräber 
berichtete  Delattre  der  Academie  des  I.  et  B.-L.,  mit 
deren  Mitteln  die  Grabungen  angestellt  werden 
(C.  R.  de  l'Ac.  des  I.  et  B.-L.  1898  p.  95,  208, 
210,  550,  552,  617,  619,  647).  Die  Gräber  ermög- 
lichen uns  einen  —  wenn  auch  beschränkten  — 
Einblick  in  die  Kultur  der  verschiedenen  Epochen 
dieses  wegen  der  Menge  der  Kulturschichten  mit 
Troja  zu  vergleichenden  Schauplatzes  einer  andert- 


3)  Recherches  sur  Vemplacement  de  Carthage  (Paris, 

1833). 

4)  Vgl.  über  diese  Karte  Bull.  arch.  du  Comite  . . 
1898  p.  CXXIX. 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


67 


halb  Jahrtausende  umfassenden  Geschichte,  denn 
die  ältesten  bisher  gemachten  Grabfunde  gehören 
dem  achten  Jahrhundert  v.  Chr.,  die  jüngsten  den 
letzten  Zeiten  der  byzantinischen  Restauration  (sieben- 
tes Jahrhundert  n.  Chr.)  an.  Von  den  Funden  aus 
punischer  Zeit  sind  die  Sargdeckel  hervorzuheben, 
auf  welchen  in  Hochrelief  die  Gestalt  des  Toten, 
eines  karthagischen  Priesters,  in  vollem  Ornat  dar- 
gestellt ist.  Das  Haupt  ruht  auf  einem  Kissen,  der 
rechte  Arm  ist  in  feierlicher  Geste  erhoben  (a.  a. 
O.  p.  621).  Die  neuen  Ausgrabungen  haben  die 
gröfste  bisher  gefundene  karthagische  Inschrift,  eine 
Dedication  an  Astoreth  und  »Tanit  vom  Liban« 
ergeben  (p.  235—254).  Auf  die  kleineren  Funde, 
die  Unmasse  allen  möglichen  Geräts,  bemalte  Straufsen- 
eier,  Sepulcralmaskenetc.  kann  hier  nicht  eingegangen 


einer  Jagd  —  das  Lieblingssujet  der  afrikanischen 
Mosaikkunst  —  und  die  eines  Banketts,  welche  hier 
mit  Gaucklers  Erlaubnis  zum  ersten  Mal  publiziert 
werden.  Dem  genannten  Vorstand  der  tunesischen 
Altertumspflege,  der  die  Ergebnisse  seiner  Arbeit 
so  bereitwillig  der  gelehrten  Welt  zur  Verfügung 
stellt,  sei  für  diesen  neuen  Beweis  seiner  Liberalität 
auch  an  dieser  Stelle  der  gebührende  Dank  aus- 
gesprochen. 

I.  Von  dem  Jagdbild  kann  ich  leider  nur  die 
obere  Hälfte  vorlegen  (Fig.  1),  weil  das  Cliche  der 
unteren  Hälfte  augenblicklich  nicht  zur  Verfügung 
stand.  Auf  der  unteren  Hälfte  ist  eine  Villa,  ein  Opfer 
vor  einem  Tempel  des  Apollo  und  der  Diana  und  eine 
Jagdscene  dargestellt  (C.  R.  Academie  1898  p.  643). 
Man   sieht   im   oberen  Teil  des  mitgeteilten   Bildes 


Fig.   I. 


werden.  Das  im  Kloster  der  peres  blancs  von  St. 
Louis  de  Carthage  untergebrachte  Museum  hat  wegen 
der  reichen  Ergebnisse  der  letzten  Grabungen  um 
einen  Saal  erweitert  werden  können.  Das  römische 
Karthago  lieferte  mehrere  gröfsere  Skulpturen :  einen 
Asklepios  mit  Telesphoros  (a.  a.  O.  p.  210),  drei  weib- 
liche Kolossalstatuen,  darunter  eine  Isispriesterin, 
einen  Bacchus  mit  Panther  {y>magnifique  statue  colos- 
sale  de  Bacchus  versant  a  boire  a  la panthere«. :  Gauckler). 
Das  gröfste  Interesse  werden  unter  allen  karthagischen 
Funden   zwei  Mosaikbilder   finden:    die  Darstellung 


(der  oberen  Hälfte)  links  ein  hohes  Gebäude  mit 
Anbau.  Im  oberen  Stockwerk  ist  eine  Loggia 
kenntlich.  Rechts  folgt  ein  Zug  von  mehreren 
Personen  zu  Fufs  und  zu  Pferde.  Die  erste  Person 
trägt  einen  Stab  über  der  Schulter,  der  zweite  Fufs- 
gänger  treibt  ein  beladenes  Maultier  mit  der  Peitsche 
an  und  trägt  an  einem  auf  der  linken  Schulter 
ruhenden  Stab  ein  rundes  Packet  —  so  wie  die 
römischen  Soldaten  ihr  Gepäck  tragen.  Dann  folgen 
zwei  Reiter.  Der  wellenförmige  Streifen  über  diesen 
Figuren  ist  offenbar  eine  Hügelkette,  auf  der  aller- 

5* 


68 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


3 

ffq' 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


69 


hand  kleine  Gebäude  und  Pflanzen  angedeutet  sind. 
In  der  unteren  Partie  des  Bildes  sieht  man  eine 
Jagd  auf  Panther.  Die  Jäger  sind,  wie  es  auf  den 
afrikanischen  Jagdbildern    die   Regel    ist,    beritten. 

II.  Das  andere  Mosaik  (Fig.  2)  stellt  ein  Bankett 
dar.  An  den  Wänden  eines  runden  Raumes  entlang 
stehen  lange  mit  einer  Tischplatte  versehene  Bänke  — 
ganz  wie  sie  sich  noch  heute  in  den  tunesischen  Cafes 
finden  —  auf  denen  je  3 — 4  Personen  sitzen.  Die 
Analogie  geht  noch  weiter:  Da  die  Beine  nicht 
sichtbar  sind,  mufs  die  Art  des  Sitzens  die  noch 
heute  im  Orient  übliche,  das  Sitzen  mit  gekreuzten 
Beinen ,  sein.  Zwischen  den  Bänken  bewegen  sich 
Diener  mit  Schüsseln.  In  der  Mitte  des  Saals  sind 
zwei  Tänzerinnen  sichtbar,  die  eine  Art  Castagnetten 
mit  langen  offenbar  elastischen  Stielen  handhaben. 
Ein  Mann  bläst  eine  grofse  Pansflöte.  Das  interes- 
sante Mosaikbild  —  ein  neuer  sehr  drastischer  Be- 
leg für  die  Beliebtheit,  deren  sich  im  römischen 
Afrika  realistische  Bilder  aus  dem  täglichen  Leben 
erfreuten  —  ist  leider  sehr  zerstört.  —  Beide  Mosaiken 
scheinen  aus  spätrömischer  Zeit  zu  stammen  (s.  C.  R. 
Academie  1898  p.  643). 

In  den  Memoires  de  la  Societe  nat.  des  Antiquaires 
de  France  1898  veröffentlicht  R.  Cagnat  ein  bei  den 
grofsen  karthagischen  Cisternen  gefundenes  Mosaik 
mit  einer  Darstellung  der  zwölf  Monate  und  vier 
Jahreszeiten.  Es  ist  das  dritte  Mosaikbild  dieser 
Art,  welches  man  in  Karthago  gefunden  hat.  Ein 
von  Davis  gefundenes  Jahreszeitenmosaik  ist  in  der 
Archaeologia  (1860  p.  224  f.)  publiziert,  ein  zweites 
fand  Beule  auf  dem  Byrsahügel;  es  wurde  leider 
gleich  nach  der  Aufdeckung  zerstört,  ohne  gezeichnet 
zu  sein.  Das  von  Cagnat  beschriebene  Exemplar 
zierte  auf  der  Pariser  Ausstellung  von  1889  den 
tunesischen  Pavillon  und  befindet  sich  jetzt,  in 
Stücke  zerlegt,  in  einem  Magazin,  um  —  hoffentlich 
bald  —  in  den  Louvre  überführt  zu  werden.  Das 
Problem,  welches  dieses  Mosaikbild  stellt,  ist  sein 
Verhältnis  zu  den  anderen  Darstellungen  der  Monats- 
und Jahreszeiten,  besonders  zu  den  im  »Chrono- 
graphen von  354«  enthaltenen  und  von  Slrzygowski 
behandelten  (Jahrb.  d.  Instituts,  Ergänzungsheft  1888) 
Kalenderbildern.  Die  Übereinstimmung  des  Mosaik 
mit  diesen  Zeichnungen  ist  frappant. 

Eine  in  Karthago  gefundene  Lampe  der  christ- 
lichen Epoche  verdient  wegen  ihres  eigenartigen 
Schmucks  hervorgehoben  zu  werden.  Sie  ist  näm- 
lich mit  Abdrücken  einer  Münze  des  Theodosius  II 
geziert  und  zwar  so,  dafs  Avers  und  Revers  ab- 
wechseln {Bull.  arch.  du  comite  1898  p.  287).  Ein 
ähnliches  Stück  befindet  sich  im  Bardomuseum  (vgl. 
Catalogue  du  Musee  Alaoui  p.  203  N.  608).    Toutain 


ist  mit  der  Herstellung  eines  Corpus  der  in  Afrika 
gefundenen  Lampen  beauftragt  (C.  R.  Academie  1898 
p.  105).      Er  hat    bereits    4000   Stück    untersucht. 

Aus  der  Nähe  von  Karthago,  aus  Porto  Farina, 
stammt  ein  Marmorsarkophag  mit  der  Darstellung 
der  neun  Musen  (vgl.  Bull,  des  Antiquaires  de  France 
1898,  27.  Juli  und  Gauckler,  Marche  du  Service).  Er 
befindet  sich  jetzt  im  Bardo.  —  Von  den  im  Inneren 
der  Regentschaft  Tunis  gemachten  Funden  seien 
zuerst  die  Mosaikbilder,  das  originellste  Erzeugnis 
der  Kunst  des  römischen  Afrika,  besprochen.  In 
einer  römischen  Villa  bei  Medeina,  dem  alten  Alt- 
hiburus,  im  tunesischen  Süden,  ist  bei  den  dort 
1896  von  Gauckler  angestellten  Grabungen  ein 
Paviment  freigelegt  wurden,  dessen  Gegenstand 
ebenso  originell  als  der  anderer  afrikanischer 
Mosaiken  —  z.  B.  der  Villenbilder  —  ist.  Das 
Mosaik  ist  bereits  im  Katalog  des  Bardomuseums 
(p.  32)  kurz  beschrieben  (s.  Arch.  Anzeiger  p.  118), 
jetzt  bringen  die  Comptes-rendus  der  Academie  von 
1898  (p.  642)  eine  detaillirte  Beschreibung.  In- 
mitten einer  Seelandschaft  sieht  man  25  Schiffe  von 
verschiedener  Form.  Es  ist  ein  illustrirter  Schiffs- 
katalog, denn  jedem  Fahrzeug  ist  sein  Name  bei- 
geschrieben. Dies  Schiffsbild  bereichert  nicht  un- 
wesentlich unsere  Kenntnis  der  antiken  Marine,  denn 
unter  den  Fahrzeugen  sind  15,  von  denen  wir  nichts 
als  den  Namen  kannten;  8  waren  überhaupt  bisher 
unbekannt.  Aufser  den  Namen  der  Schiffe  sind 
Stellen  aus  römischen  Dichtern,  in  denen  die  Namen 
vorkommen,  eingetragen:  im  ganzen  7  Hexameter, 
darunter  4  unbekannte;  die  drei  anderen  sollen  aus 
Ennius,  Lucilius,  Cicero  sein. 

Ebenfalls  aus  einer  Villa  —  sie  liegt  am  Meer 
bei  El-Alia,  südlich  von  Sousse  —  stammt  das 
Mosaikbild  einer  Nillandschaft  mit  etwa  40  Figuren 
und  einer  Menge  anderen  Details  (Gauckler,  Marche 
du  Service,  C.  R.  Acad,  1898  p.  829).  Es  ist  sehr 
natürlich,  dafs  sich  auch  in  Afrika,  der  Nachbar- 
provinz von  Ägypten,  Nachbildungen  alexandrinischer 
Sujets  finden,  wo  dieselben  selbst  in  Italien  (das 
Nilmosaik  von  Palestrina,  die  pompejanischen  Wand- 
gemälde) häufig  sind.  Man  wird  immer  mehr  zu 
der  Annahme" gedrängt,  dafs  die  afrikanischen  Genre- 
bilder in  Mosaik  aus  direktem  Einflufs  der  alexan- 
drinischen  Kunstübung,  nicht  aus  italischem  Import 
zu  erklären  sind.  Gerade  für  die  Kunst  des  römischen 
Afrika  wird  das  Wort  »hellenistisch«  durch  »alexan- 
drinisch«  ersetzt  werden  dürfen  (s.  unten  die  Be- 
sprechung  des   Sarkophagreliefs   aus   Philippeville). 

Von  dem  im  Sousse,  dem  antiken  Hadrumetum, 
gefundenen  Vergilmosaik  (siehe  die  Abbildung  in 
meinem  ersten  Bericht  p.  114)  liegt  jetzt  eine  farbige 


7o 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


Publication  nach  einem  Aquarell  von  Pradere  vor 
{Fondation  Piot  IV,  1897,  Tafel  XX)  mit  Text  von 
Gauckler  (p.  232 — 244:  la  mosaiqtu  Virgilienne).  Da 
man  aufser  dem  Vergilbild  noch  ein  anderes  Mosaik- 
bild gefunden  hat,  welches  er  auf  die  Aeneassage 
bezieht  (s.  unten),  so  vermutet  Gauckler,  das  Vergil- 
bild habe  den  Mittelraum  eines  Atrium,  jenes  zweite 
Bild  den  einen,  ein  drittes  —  von  dem  übrigens 
keine  Spur  vorhanden  ist  —  den  anderen  der  beiden 
Seitenflügel  (alae)  desselben  geziert.  Auf  dem 
zweiten  Mosaik  sind  vier  Figuren  kenntlich:  links 
der  Kopf  eines  Mannes,  daneben  der  einer  Frau, 
dann  eine  halbnackte  Frauengestalt  und  ganz  rechts 
eine  weibliche  Figur,  welche  einen  Tamburin  hält. 
Gauckler  deutet  das  Bild  auf  den  Abschied  des 
Aeneas.  Die  männliche  Gestalt  links  sei  der  römische 
Held,  ihm  werfe  sich  Dido  —  von  der  nur  der 
Kopf  übrig  ist  —  an  den  Hals,  während  ihre 
Schwester  Anna  —  die  halbnackte  Figur  —  ihr 
Flehen  unterstütze.  Die  den  Tamburin  haltende 
Gestalt  soll  eine  Bacchantin  sein  und  den  Tamburin 
schlagen  —  worin  Gauckler  eine  Hindeutung  auf 
die  Liebesraserei  der  Dido  erblickt.  Mindestens 
die  Deutung  dieser  Figur  ist  schwerlich  haltbar, 
weil  der  Tamburin  nicht  geschlagen,  sondern  ruhig 
gehalten  wird,  .denn  beide  Hände  berühren  die 
eine  Fläche  des  Instruments,  so  dafs  von  einer 
Handhabung  desselben  keine  Rede  sein  kann.  Und 
würden  sich  nicht  Aeneas  und  Dido  eine  Begleitung 
ihres  Addio  durch  eine  so  ungeeignete  Musik,  wie 
es  das  Schlagen  eines  Tamburin  ist,  verbeten  haben? ! 
Die  Deutung  der  drei  anderen  Personen  auf  Aeneas, 
Dido  und  Anna  ist  sehr  gewagt  und,  weil  von  den 
beiden  erstgenannten  Personen  nur  die  Köpfe  übrig 
sind,  recht  hypothetisch.  Dann  ist  es  aber  auch 
mit  der  Hypothese  von  dem  in  der  Mitte  das  Vergil- 
bild und  in  den  Seitenflügeln  je  eine  Szene  aus 
der  karthagischen  Episode  der  Aeneis  enthaltenden 
Atrium  schlecht  bestellt,  denn  von  einem  Pendant 
jenes  »Abschieds  des  Aeneas«  —  etwa  der  ersten 
Begegnung  —  ist  nichts  erhalten.  Aber  ver- 
führerisch ist  die  Hypothese  doch;  sie  macht  dem 
künstlerischen  Verständnis  und  dem  Scharfsinn  ihres 
Urhebers  alle  Ehre.  —  Auf  Grund  der  grofsen  far- 
bigen Reproduction  können  wir  nun  auch  über  das 
merkwürdige  Vergilbild  urteilen.  Dafs  es  kein  Ideal  1 
bild  ist,  sah  man  gleich.  Das  Gesicht  hat  einen 
sehr  groben,  ja  direct  bäuerischen  Schnitt  und  ver- 
rät alles  andere  eher  als  den  Dichter  der  Aeneis. 
Aber  wir  wissen  durch  Donat  (aus  Sueton?),  dafs 
Vergil  so  aussah,  dafs  er  eine  facies  rusticana  hatte. 
Das  hadrumetinische  Bildnis  gibt  also  den  mantuaner 
Bauernsohn    mit    rühmlicher  Treue   wieder  und  ist 


eine  Bereicherung  der  antiken  Ikonographie,  wie 
wir  sie  selten  zu  verzeichnen  haben.  Dafs  das 
afrikanische  Mosaikbild  dem  Vergilbild  des  vati- 
canischen  Codex  Romanus  (Vat.  2867)  ähnlich  sei, 
wie  Gauckler  sagt,  ist  nicht  richtig.  Das  Bild  des 
Codex  Romanus0  zeigt  einen  durchaus  jugendlichen 
Mann  mit  weichem  fast  sentimentalen  Gesichts- 
ausdruck —  wie  man  sich  eben  den  Dichter  der 
Bucolica,  zu  denen  jenes  Bild  gehört,  vorstellt.  Es 
trägt  die  bezeichnende  Unterschrift  PO  ETA 
CORYDON.  Dagegen  ist  der  Vergil  des  Mosaik- 
bildes das  Bild  eines  Mannes,  der  den  besseren 
Teil  des  Lebens  hinter  sich  hat  und  dessen  Züge 
hart  und  bäuerisch  sind.  Besonders  charakteristisch 
ist  das  stark  vorspringende  Kinn.  Nach  dem 
Schriftcharakter  der  Buchstaben  auf  dem  von  Vergil 
gehaltenen  Volumen  —  sie  zeigen  die  kursive  Ma- 
juskel der  siebenbürgener  Wachstafeln  und  des 
Papyrus  vom  Jahre  166  v.  Ch.6  besonders  des 
cursive  d  und  q  —  zu  urteilen,  gehört  das  Vergil- 
bild eher  ins  2.  als  —  wie  Gauckler  meint  —  ins 
1.  Jahrhundert  n.  Ch.  Der  Dichter  trägt  eine  weifse 
Toga  mit  blauem  Saume,  die  Muse  links  (vom  Be- 
schauer) eine  einfache  grüne  Tunica  und  gelbes 
Obergewand.  Da  sie  eine  Schriftrolle  hält,  be- 
zeichnet sie  Gauckler  wohl  mit  Recht  als  die  Muse 
der  Geschichte,  Klio.  Ihr  Gegenüber  ist  durch 
die  tragische  Maske,  welche  sie  in  der  Hand  hält, 
deutlich  als  die  severae  musa  tragoediae  charakterisiert. 
Sie  trägt  ein  reich  mit  Gold  besticktes  und  mit 
Fransen  besetztes  rotes  Gewand.  Die  tragische 
Muse  weist  offenbar  auf  die  den  afrikanischen  Be- 
schauer vornehmlich  interessierende  Didotragödie 
hin  —  und  dazu  würden  freilich  jene  von  Gauckler 
angenommenen  Nebenbilder  aus  der  Didoepisode 
vortrefflich  passen.  Von  Hadrumetum  ist  noch  viel 
zu  erwarten :  in  unmittelbarer  Nähe  des  Vergilmosaik 
ist  der  prächtige  »cortege  de  Neptune«.,  das  Prunk- 
stück des  Bardomuseums,  gefunden  worden.  Die 
in  Tunesien  gefundenen  wichtigeren  Mosaikbilder 
werden  im  Bardomuseum  von  der  Hand  geschickter 
italienischer  Mosaikkünstler  so  weit  es  thunlich 
scheint  restaurirt,  um  dann  entweder  im  Bardo  zu 
bleiben  oder  —  wie  z.  B.  die  hadrumetinischen 
Mosaiken  —  an  das  Museum  des  Fundorts  ab- 
gegeben zu  werden.  Ein  Besuch  dieser  Werkstatt 
ist  ungemein  interessant. 

In  Sainte  Marie  du  Zit  (südöstlich  von 
Zaghuän)  ist  in  den  Ruinen  einer  byzantinischen 
Basilika  ein  Mosaik  gefunden  worden,  welches  den 


5)  s.  Tafel    11    der  Melanges    d'arck.    et   d'hist. 
de  V Ecole  frang.   1884  (de  Nolhac). 

6)  Hermes  1897,  p.  274  (Schulten). 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


71 


Bau  einer  Basilika  darstellt. —  Wenn  erst  einmal  die 
von  Gauckler  geplante  Bearbeitung  der  afrikanischen 
Mosaikbilder  vorliegt,  wird  sich  zeigen,  dafs  man 
an  der  Hand  afrikanischer  Mosaiken  eine  voll- 
ständige Geschichte  des  römischen  Mosaiks,  be- 
sonders aber  den  Übergang  des  römischen  Mosaiks 
zum  byzantinischen  wird  darstellen  können.  Dieses 
Werk  wird,  richtig  angefafst,  für  die  Bestimmung 
der  in  anderen  Teilen  der  römischen  Reichs  ge- 
fundenen Mosaiken  eine  solide  Operationsbasis 
schaffen;  es  mufs  ein  echtes  opus  africanum  werden 
und  wird  vielleicht  das  schönste  Resvdtat  der  so 
rasch  fortschreitenden  tunesischen  Archäologie  dar- 
stellen. Da  sich  die  Mosaikfunde  von  Jahr  zu 
Jahr  vermehren,  dürfte  freilich  der  Zeitpunkt  für 
eine  solche  zusammenfassende  Publikation  noch 
lange  nicht  gekommen  sein. 

In  Dugga,  dem  alten  Thugga,  hat  Dr.  Carton, 
dessen  Domäne  diese  Gegend  ist,  die  Szene  des 
Theaters  freigelegt  (C.  R.  Academie  1898,  p.  106, 
Gauckler,  Marche  du  Service.)  Dabei  ist  ein  Colossal- 
kopf  des  L.  Verus  gefunden  worden  (»utte  admirable 
tete  colossale  de  L.  V.  en  marbre  blatte«  Gauckler). 

Gauckler  kann  von  der  Einrichtung  mehrerer 
kleinerer  Localmuseen  berichten.  Solche  »depots« 
giebt  es  bisher  in  El  Djem  (Thysdrtts),  Maktar 
(Mactaris),  Gabes  (Tacape)  und  Thala,  während 
die  Sammlung  der  in  Sousse  (Hadrumetum)  ge- 
fundenen Altertümer  besonders  wegen  der  Mosaiken 
bereits  den  Namen  Museum  verdient.  Gauckler 
erwähnt  als  eins  der  besten  Werke  dieses  Museums 
einen  männlichen  Bronzekopf  »griechischer«  Arbeit. 
Man  wird  gern  mehr  über  dieses  Werk  erfahren. 
Die  Direction  der  Altertümer  befolgt  die  sehr  ver- 
ständige Praxis,  nur  die  besten  Stücke  ins  Bardo- 
muscum  aufzunehmen  und  alle  anderen  in  localen 
Sammlungen  unterzubringen.  Solche  Sammlungen 
haben  ja  vor  allem  auch  die  Aufgabe,  bei  der 
Bevölkerung  das  Interesse  für  die  Altertümer  ihrer 
Gegend  wachzurufen  und  das  ist  grade  in  Tunesien, 
wo  die  Altertümer  Gefahr  laufen,  durch  die  moderne 
Kulturarbeit  zerstört  zu  werden,  eine  wichtige  An- 
gelegenheit. Man  merkt  es  dem  energischen  Ton, 
in  dem  der  Bericht  (Marche  du  Service)  auf  die 
Notwendigkeit  scharfer  Mafsregeln  gegen  jeden 
Vandalismus  hinweist,  an,  dafs  Gauckler  seine  Auf- 
gabe mit  vollem  Ernst  auffafst,  und  sieht  andererseits 
aus  seiner  Erklärung  über  die  zulässige  Verwendung 
verstreuter  antiker  Baureste,  dafs  er  von  jedem 
archäologischen  Fanatismus,  der  grade  auf  Colonial- 
boden  nur  schaden  könnte,  frei  ist.  Wenn  man 
den  Bericht  des  Directors  liest  und  die  lebhafte 
Unterstützung,   welche  seine  Bestrebungen  bei  dem 


Gencralresidenten  R.  Millet  finden,  würdigt,  so  ist 
das  rege  Gedeihen  der  Altertumswissenschaft  auf 
tunesischem  Boden  auch  für  den  fremden  Zuschauer 
ein  erfreuliches  Bild.  Mit  berechtigtem  Stolz  be- 
richtet Gauckler,  dafs  sich  sein  Bardomuseum  all- 
jährlich um  mehr  Altertümer  bereichere  als  alle 
Museen  der  algerischen  Provinzen,  ungeachtet  ihrer 
gröfseren  Fonds,  zusammen. 

Die  im  Auftrag  des  Generalresidenten  eröffnete 
Enquete  zur  Untersuchung  der  hydraulischen  Anlagen 
des  römischen  Afrika  hat  zur  Veröffentlichung  zweier 
weiterer  Hefte  (Heft  2  u.  3)  geführt.  Ich  brauche 
hier  nicht  auf  den  Inhalt  einzugehen,  da  sich  die 
in  meinem  ersten  Bericht  auf  Grund  des  ersten 
Heftes  beschriebenen  Typen  (Cisternen,  Thal- 
sperren etc.)  immer  wiederholen.  Nur  eine  solche 
statistische  Aufnahme  sämmtlicher  Reste  irgend  einer 
Denkmälergattung  führt  zu  ihrer  vollen  Kenntnis. 
Diese  Erkenntnis,  dafs  die  Statistik  der  Denkmäler 
eine  der  vornehmsten  Aufgaben  der  modernen 
Archäologie  ist ,  wird  in  der  Veröffentlichung 
einer  monumentalen  Publication,  einer  Beschreibung 
sowohl  der  römischen  als  auch  der  arabischen 
Monumente,  ihren  Ausdruck  finden.  Das  in  eine 
römische  und  eine  arabische  Abteilung  zerfallende 
Werk  führt  den  Titel:  Les  tnottumettts  historiques 
de  la  Tuttisie  (Paris  bei  Leroux).  Der  erste  Teil 
heifst:  Les  ttiottuments  antiques.  Von  ihm  liegt  der 
erste  Band  vor,  welcher  die  heidnischen  Tempel 
behandelt  und  von  Cagnat  und  Gauckler  heraus- 
gegeben ist7.  Zu  Grunde  liegen  der  hier  gegebenen 
vollständigen  Beschreibung  der  Tempelruinen  —  und 
Zusammenstellung  aller  auf  Tempel  bezüglichen 
Zeugnisse  —  die  an  Ort  und  Stelle  meist  von  dem 
Inspecteur  des  Antiquiles,  dem  Architekten  H.  Sadoux, 
gemachten  Aufnahmen.  Die  Photographien  haben 
teilweise  als  afrikanische  Landschaftsbilder  ein  be- 
sonderes Interesse.  Die  Tempel  sind  nicht  topo- 
graphisch sondern  nach  den  Gottheiten  geordnet, 
sodafs  man  sich  z.  B.  die  Tempel  von  Dugga, 
Sbeitla  und  anderen  Städten,  in  denen  es  mehrere 
Heiligtümer  giebt,  aus  dem  topographischen  Index 
zusammensuchen  mufs ,  der  aber  natürlich  die 
topographische  Behandlung  der  Materie,  welche 
man  im  Text  vermifst,  nicht  zu  ersetzen  vermag. 
Ausführlicher  bin  ich  auf  das  Verfehlte  dieser 
Disposition  in  meiner  demnächst  in  den  Göttinger 
Gel.  Anzeigen  (Maiheft)  erscheinenden  Rezension 
eingegangen.  Eine  archäologische  Statistik,  eine 
Beschreibung  der  antiken  Denkmäler,  kann  offenbar 
nur  in  topographischer  Anordnung  gegeben  werden; 


7)  Vgl.  Bibliographie   1898  S.  203. 


/2 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


der  locale  Zusammenhang  der  zu  einer  Ansiedlung 
gehörigen  Denkmäler  darf  nicht  durch  Beschreibung 
derselben  nach  Gattungen  zerstört  werden.  Grade 
in  Tunis  war  eine  solche  topographische  Be- 
schreibung aufs  beste  vorbereitet,  denn  der  Atlas 
archeologique  verzeichnet  jede,  auch  die  unbedeutendste 
Ruine.  Die  Monuments  historiques  mufsten  der  Text 
zu  diesen  Karten  werden.  Abgesehen  von  der 
unzweckmäfsigen  Anordnung  des  Materials  ist 
die  Bearbeitung  des  I.  Bandes   vortrefflich. 

Zum  Schlufs  gedenke  ich  noch  einer  trilinguen, 
nämlich  neupunisch,  griechisch,  römisch  abgefafsten 
Inschrift  aus  der  Nähe  von  Udna  und  punischer  Votiv- 
stelen  aus  Maktar,  welche  eine  Göttin  Hathor- 
Miskar  nennen  und  für  die  Vermischung  der 
punischen  Kulte  mit  ägyptischen  Elementen  (Hathor!) 
bezeichnend  sind  s.  C.  R.  Academie  1898,  p.  273  etc., 
Monuments  antiques  I  p.  129  f.).  —  Sehr  interessant 
ist,  was  Gauckler  in  seinem  Bericht  über  die 
Organisation  der  tunesischen  Altertumspflege  mit- 
teilt. Für  jede  Ruine  wird  ein  Heft  angelegt, 
in  welchem  alle  auf  dieselbe  bezüglichen  Stücke 
(Litteratur,  Aufnahmen  etc.)  gesammelt  werden. 
Eine  genaue  Beschreibung  und  Aufnahme  des  be- 
treffenden Monuments  in  seinem  gegenwärtigen  Zu- 
stand ermöglicht  eine  Controlle  etwaiger  späterer 
Beschädigungen.  Im  letzten  Jahre  sind  so  die 
»Personalien«  von  62  Ruinen  (Triumphbögen, 
Basiliken,  Villen  etc.)  aufgenommen  worden;  für 
weitere  53  steht  eine  Aufnahme  bevor.  Es  lag 
nahe,  diese  Hefte  nicht  topographisch  sondern 
nach  Denkmälerklassen  zu  ordnen;  diese  Ordnung 
scheint  die  Veranlassung  zu  jener  Anlage  der  Monu- 
ments historiques  geworden  zu  sein.  —  Gaucklers 
»Afarche  du  Service«,  ist  der  dem  Generalresidenten 
vorgelegte  amtliche  Bericht  über  seine  Thätigkeit. 
Der  detaillirte  Rapport  zeigt,  dafs  der  Minister 
Millet  dem  Service  des  Antiquites  et  Beaux-Arts  ein 
besonderes  Interesse  zuwendet;  mit  Recht  trägt  da- 
her das  Widmungsblatt  der  Monuments  historiques 
seinen  Namen. 

II.  Algier. 
Bei  einem  Bericht  über  das,  was  in  Algerien 
während  des  vergangenen  Jahres  geleistet  worden 
ist,  kann  man  kaum  verkennen,  dass  Algier  immer 
noch  hinter  Tunis  zurückbleibt.  R.  Cagnat  con- 
statirte  in  seinem  1896  gegebenen  Rückblick  (C.  R. 
de  F  Academie  1 896)  auf  die  archäologischen  Arbeiten 
seit  1881,  seit  der  Übernahme  des  tunesischen  Protek- 
torats und  der  Begründung  des  dortigen  Service  des 
Antiquites  et  Beaux-Arts,  dafs  durch  das  tunesische 
Beispiel  in  die  algerische  schon  seit  40  Jahren  be- 


triebene Altertumsforschung  neues  Leben  gekommen 
sei.  Seit  1881  wurden  auch  in  Algier  gröfsere 
Arbeiten  unternommen.  Man  begann  die  Aus- 
grabung von  Timgad  und  veröffentlichte  eine  Be- 
schreibung der  algerischen  Museen.  Jetzt  scheint 
wieder  ein  Stillstand  eingetreten  zu  sein.  Von 
Timgad  weifs  Gsell  in  seiner  Chronik  nichts  zu 
berichten;  in  Lambäsis  hat  man  erst  vor  kurzem 
mit  offenbar  nicht  erheblichen  Grabungen  be- 
gonnen (s.  unten).  Eben  weil  es  Provinz  ist, 
scheint  Algier  in  archäologischer  Hinsicht  unter 
der  französischen  Centralisation  zu  leiden.  Man 
bringt  z.  B.  die  wichtigeren  Funde  in  den  Louvre 
statt  sie  an  Ort  und  Stelle  zu  lassen  oder  in 
einem  algerischen  Centralmuseum  zu  conzentriren 
und  überträgt  die  für  die  Departements  des  Mutter- 
landes geeignete  und  an  und  für  sich  vortreffliche 
Organisation  der  Altertumspflege  auf  die  afrikanische 
Provinz,  die  mit  ihrem  Reichtum  an  Altertümern  einen 
selbständig  organisirten  Service  des  Antiquites,  wie 
ihn  die  tunesische  Regentschaft  besitzt,  haben 
müfste.  So  aber  fehlt  den  dortigen  Unternehmungen 
eine  einheitliche  Leitung.  Gegen  die  glänzenden 
Unternehmungen  im  Auslande,  besonders  gegen 
Delos  und  Delphi,  sticht  der  matte  Betrieb  der 
Altertumsforschung  in  Algier,  also  im  eigenen 
Lande,  ab,  während  die  Arbeiten  der  tunesischen 
Archäologie  wiederum  von  demselben  frischen  Eifer 
beseelt  sind  wie  die  Ausgrabungen  in  Griechenland 
—  doch  wohl  nur,  weil  die  Archäologen  hier  wie 
dort  die  nötige  Freiheit  der  Bewegung  haben.  In 
diesem  Mifsverhältnis  liegt  ein  Mangel,  den  man 
im  Auslande  um  so  stärker  empfinden  mufs,  je  mehr 
man  die  Leistungen  der  französischen  Archäologie 
auf  fremden  Boden  schätzt. 

Wenig  besser  als  in  Timgad8  steht  es  in  dem 
benachbarten  Lambäsis,  wo  ein  junger  Archäologe 
aus  der  Ecole  de  Rome ,  Herr  Besnier,  Grabungen 
vorgenommen  hat  (s.  C.  R.  de  V Academie  1898 
p.  124 f.;  p.  383 f.;  Melanges  1898  p.  451:  Besnier, 
Inscr.  et  monuments  de  Lambese).  Gefunden  wurden 
einige  neue  scholae  (Versammlungslokale  der  Offi- 
ziere). Zu  einer  systematischen  Aufdeckung  des 
Lagers  scheint  man  sich  nicht  entschliefsen  zu 
können  und  so  wird  denn  das  rheinische  Novae- 
sium  die  erste  völlig  ausgegrabene  römische  Lager- 
festung werden ,  während  es  Lambäsis  sein  müfste, 
weil  man  es  schon  seit  50  Jahren  kennt  und  weil 
dort  die  Ausgrabungen  nicht  erst  durch  grofse  Ent- 
schädigungssummen   erkauft    werden    müssen.      So 


8)  Vgl.  Cagnat;  La  resurrection   d'une  ville  an- 
tique:   Timgad  (Gazette  des  beaux  arts  1898). 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


73 


aber  hat  man  bisher  nur  das  sogenannte  Prätorium, 
zwei  Thore,  die  Thermen  und  einige  jener  scholae 
freigelegt.  Auch  von  der  eine  Viertelstunde  von 
der  Festung  entfernt  liegenden  Stadt  Lambäsis  ist 
nur  ein  kleiner  Teil  ausgegraben.  —  Über  das 
byzantinische  Kloster  vor  dem  Thore  von  Tebessa 
hat  der  Architekt  Ballu  ein  grofses  Werk  veröffent- 
licht, dessen  Wert  mehr  auf  der  äufseren  Ausstattung 
und  den  zahlreichen  Tafeln  und  Abbildungen  als 
auf  dem  übrigens  auch  nur  kurzen  (35  Seiten) 
Text  beruhen  dürfte:  Le  monastere  byzantin  de 
Tebessa  (Paris,  Leroux,  Grofsfolio).  Der  Text 
zeigt,  dafs  Ballu  die  historische  Seite  seines  Faches 
—  er  ist  architect  en  chef  des  monuments  histori- 
ques  de  t '  Algerie  —  jedenfalls  nicht  beherrscht. 
In  einem  Anhang  behandelt  Ballu  auch  die  beiden 
anderen  antiken  Monumente  von  Tebessa:  das 
Caracallathor  und  den  Tempel.  Der  vierthorige, 
also  ein  sogenanntes  »Janusthor«  darstellende 
Triumphbogen  des  Caracalla  ist  bis  auf  einen  das 
Ganze  krönenden  Aufsatz  vollständig  erhalten.  In 
der  Reconstruction  dieses  Aufsatzes  weicht  Gsell, 
der  mit  dem  tunesischen  Architekten  Sadoux  (s.  oben) 
den  Caracallabogen  untersucht  hat,  von  Ballu  ab 
(vgl.  Chronique).  Den  Tempel  —  der  ebenfalls 
vortrefflich  erhalten  ist  —  hat  Ballu  wegen  der 
am  Fries  zu  sehenden  »Eulen«  —  es  sind  aber 
Adler  —  für  einen  Minervatempel.  —  Eine  in  der 
Beurteilung  der  Architektur  und  der  historischen 
Würdigung  des  Monuments  gleich  tüchtige  Arbeit 
ist  Gsells  Behandlung  eines  Mausoleums  von 
jener  durch  das  »Grab  der  Christin«  (Grab 
Jubas  II  ?)  und  den  Medracen  (zwischen  Batna 
und  Constantine)  bekannten  Form  (C.  R.  l'Aca- 
demie  1898  p.  481  f.).  Das  Mausoleum  von  Blad 
Guitoun  gehört  zu  den  spätesten  Beispielen  ein- 
heimischer, berberischer  Königsgräber.  Wenn  der 
Medragen  die  Zeit  des  Massinissa,  das  »Grab 
der  Christin«  mit  seinem  orientalisch -griechischen 
Mischstil  die  des  afrikanischen  Philhellenen  Juba  II 
darstellt,  so  gehört  das  Grab  von  Blad  Guitoun  ebenso 
wie  die  von  La  Blanchere  behandelten  i>DJedars<n 
(s.  Archives  des  Missions,  III.  serie,  Band  10  p.  77  f.) 
in  die  spätrömische  oder  besser  byzantinische  Zeit. 
Solange  ist  das  aus  einer  polygonalen  Basis  und  einer 
entsprechend  vielseitigen  Pyramide  bestehende  Grab- 
mal die  typische  Form  der  berberischen  Königsgräber 
gewesen:  noch  die  reguli  der  Byzantinerzeit  hielten 
in  ihren  Grabdenkmälern  die  Erinnerungen  an  die 
grofsen  Berbernkönige,  an  Massinissa  und  Jugurtha 
fest.  So  wenig  sie  ihnen  als  getreue  Unterthanen 
Roms  und  gute  Christen  in  ihren  übrigen  Werken 
gleichen,  im  Tod  wollten  sie  ihnen  gleich  sein. 


Das  ist,  soviel  ich  snhe,  alles  was  in  Algier 
in  der  Erforschung  der  gröfsercn  Denkmäler  während 
des  vergangenen  Jahres  geleistet  wurde.  Aufser- 
dem  ist  an  Funden  und  Behandlungen  kleinerer 
Altertümer  etwa  folgendes  zu  erwähnen. 

Die  Societe  de  geographie  et  d '  archeologie  von 
Oran  hat  zur  Feier  ihres  20jährigen  Bestehens  zwei 
Bücher  veröffentlicht,  die  von  dem  regen  Interesse, 
mit  dem  im  fernen  Westen  von  Algerien  die  Alter- 
tümer gepflegt  werden,  Zeugnis  ablegen.  Es  ist 
eine  Sammlung  von  Aufsätzen  der  Mitglieder9  und 
ein  von  Toutain  verfafstes  Index  zu  den  früheren 
Veröffentlichungen  der  Gesellschaft10.  Leider  hatte 
die  Gesellschaft  am  Tage  ihres  Festes  zugleich 
den  Tod  ihres  Präsidenten,  Herrn  Demaeght;  zu 
beklagen,  unter  dessen  Leitung  jene  20jährige 
Thätigkeit  so  fruchtbar  geworden  ist.  Gsell 
widmet  dem  Verstorbenen  in  seiner  Chronique  einen 
Nachruf.  Das  schönste  Ergebnis  des  archäo- 
logischen Eifers  der  Societe  d'Oran  ist  ihr  Museum, 
das  bedeutendste  in  Algier.  Aus  der  Festschrift  ist 
hervorzuheben  ein  Aufsatz  von  Gauckler  über  eine 
Portraitbüste  in  Marmor,  die  sicher  Juba  II. 
darstellt  (a.  a.  O.  p.  128—135). 

Unter  den  Statuten  von  Cherchel  (Caesarea) 
befindet  sich  eine  Athena,  die  auf  ein  Original  des 
V.  Jahrhunderts  v.  Chr.  zurückgeht  (Gauckler,  Musee 
de  Cherchel,  Tafel  XV  Fig.  1).  Reisch  macht  es 
sehr  wahrscheinlich,  dafs  sie  die  Replik  einer  kolos- 
salen Bronzestatue  von  Alkamenes  ist,  die  416  im 
Tempel  des  Hephaistos  zu  Athen  aufgestellt  wurde 
(Jahreshefte  d.  österr.  arch.  Institutes  I,  1898,  p.  55  f. 
mit  zwei  Ansichten  der  Statue  von  Cherchel).  In 
der  Revue  des  etudes  grecques  (1898  p.  197  f.)  be- 
spricht Lechat  den  Aufsatz  Kekules  v.  Stradonitz 
über  »Copien  einer  Frauenstatue  aus  der  Zeit  des 
Phidias«  (Berl.  Winckelmannsprogramm  1897).  Von 
den  bisher  bekannten  drei  Copien  sind  zwei  in 
Cherchel  gefunden,  die  dritte  befindet  sich  in  Berlin. 
Lechat  bekämpft  Kekules  Ansicht,  dafs  jene  Statue 
mit  der  Demeter  auf  dem  berühmten  eleusinischen 
Relief  zu  vergleichen  oder  gar  für  ihr  Urbild  zu 
halten  sei. 

Im  Museum  zu  Alger  befindet  sich  schon 
seit  Jahren  ein  aus  Karthago  stammendes  Relief  mit 
drei  Figuren  (Fig.  3) :  in  der  Mitte  steht  ein  behelmter 
bärtiger    Krieger,    der    die    linke    auf  einen  Rund- 


9)  Bulletin  d'Oran  Volume  publie  a  l'occasion 
du  vingtieme  anniversaire  de  la  Societe  de  geogr.  et 
darch.  cfOran.  1878 -1898.  Oran,  1898,  in  8°. 
150  Seiten. 

,0)  Journal  des  travaux  de  la  Societe,  table  gene- 
rale, 1878— 1898,  ibid.  260  Seiten. 


74 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika- 


schild stützt,  während  die  erhobene  Rechte  eine 
Lanze  gehalten  haben  mufs:  es  ist  Mars;  links 
steht  Venus  Genetrix  (wegen  der  Bekleidung) 
mit  Amor,  rechts  ein  römischer  Heros.  Die  C.  R. 
der  Acadimie  bringen  auf  p.  838  einen  Bericht  über 
dies  Relief  von  S.  Reinach  auf  Grund  einer  dem- 
selben von  Gsell  gemachten  Mitteilung.  Soeben 
hat  Gsell  in  der  Revue  Archeologique  (1899  p.  37k) 
das  Bildwerk  ausführlich  behandelt  (mit  Abbildung). 
Ohne  das  karthagische  Relief  in  Betracht  zu  ziehen, 


von  S.  Vitale  in  Ravenna  aufs  Haar  (s.  Bernoulli, 
Rom.  Iconographie  II,  1,  Tafel  VI).  Diese  Figur 
hat  den  Stern  des  vergötterten  Cäsar  in  Marmor 
ausgearbeitet  über  der  Stirn,  und  der  »Cäsar« 
unseres  Reliefs  im  Kopf  ein  Loch  zur  Aufnahme  eines 
bronzenen  Zierrats,  jedenfalls  desselben  Sternes. 
Gsell  ist  der  Ansicht,  dafs  sich  alle  drei  Figuren  im 
Tempel  des  Mars  Ultor  befanden.  Durch  Ovid 
(Trist.  II,  295)  wissen  wir  nach  Gsell  dafs  es  im 
Tempel  des  Mars  Ultor  eine  Venusstatue  gab :  » .  .  slat 


CARTHAGE 


■EBB 


Fig-  3- 


hatte  schon  Furtwängler  {tollection  Somzee  p.  64) 
die  Vermutung  ausgesprochen  und  sehr  plausibel 
gemacht,  dafs  die  Bilder  des  bärtigen  Mars  (s.  Reinach, 
Repertoire  de  la  statuaire  gr.  et  rom.  II  p.  189 — 190) 
Copien  der  Marsstatue  im  Tempel  des  Mars  Ultor 
seien.  Das  algerische  Relief,  auf  dem  sich  eben 
jener  Marstypus  wiederfindet,  macht  diese  Vermutung 
noch  wahrscheinlicher,  denn  Mars  findet  sich  hier 
gruppirt  mit  den  beiden  anderen  Göttern  der 
augusteischen  Zeit:  Venus  Genetrix  und  Cäsar —  so 
mufs  man  den  Römer  in  heroischer  Gestalt  nennen, 
denn  er  gleicht  einer  als  Cäsar  aufzufassenden 
Figur     des    die    gens    Julia    darstellenden    Reliefs 


Venus  Ultori  iuncta  . . «.  Mit  Recht  sagt  Gsell  (a.  a.  O. 
p.  3  des  Sep.-Abdr.),  dafs  der  Ausdruck  nicht  nur 
auf  eine  eigentliche  Gruppe  der  beiden  Gottheiten 
sondern  recht  wohl  auch  auf  zwei  neben  einander 
stehende  Statuen  des  Mars  und  der  Venus,  wie  sie 
das  Basrelief  zeigt  —  sowohl  Mars  wie  Venus  stehen 
auf  einer  Basis  —  pafst.  Dafs  sich  im  Tempel 
des  Mars  Ultor  auch  eine  Statue  des  Divus  Julius 
befand,  hat  man  aus  einer  Münze  geschlossen,  auf 
welcher  der  Flamen  Martialis  Lentulus  neben  einer 
genau  dem  »Cäsar«  unseres  Reliefs  entsprechenden 
Statue  steht,  die  durch  einen  auf  dem  Haupte  an- 
gebrachten Stern  als  Divus  Julius  charakterisirt  ist. 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


n 


Die  Münze  soll  deshalb  die  Weihung  einer  Statue  des 
Divus  Julius  durch  den  Flamen  Martialis  Lentulus 
darstellen.  Eine  von  dem  Flamen  des  Mars  unter 
Augustus  geweihte  Statue  müsse  man  aber  im  Tempel 
des  Mars  Ultor  suchen  dürfen.  Man  wird  zugeben 
müssen,  dafs  die  Vermutung,  jene  drei  Statuen  des 
karthagischen  Reliefs  —  denn  auch  für  Cäsar  ist  eine 
Basis  anzunehmen  —  gäben  ein  Ensemble  aus  dem 
Inneren  des  Mars  Ultortempels  wieder,  sehr  ver- 
lockend ist,  aber  von  einer  besonders  berühmten 
Cäsarstatue  im  Tempel  des  Mars  Ultor  müfsten  wir 
etwas  von  den  Zeitgenossen  hören.  Auch  die 
Venus  macht  Schwierigkeiten,  denn  wenn  auch  Ovid 
mit  » Venus  Ultori  iuricla «  eine  neben  dem  Mars 
aufgestellte  Venus  bezeichnen  kann  und  nicht  not- 
wendigerweise eine  Mars -Venusgruppe  bezeichnen 
mufs,  so  kann  doch  eine  Venus  Ultori  iuneta  keine 
Venus  Genetrix  gewesen  sein,  denn  die  pafst  nicht 
zu  Mars.  Ist  es  angesichts  dieser  Schwierigkeiten 
nicht  besser  anzunehmen,  dafs  der  Künstler  drei 
gleich  berühmte  oder  gar  die  berühmtesten  drei 
Statuen  des  augusteischen  Rom  auf  seinem  Relief 
vereinigt  hat,  nämlich  den  Mars  des  Mars  Ultor-,  die 
Venus  des  Venus  Genetrix-  und  den  Divus  Julius 
des  Cäsartempels? 

Im  i.  Band  der  Jahreshefte  des  österreichischen 
Institutes  vergleicht  Bienkowski  einen  Torso  im 
Museum  von  Cherchel  mit  dem  sogenannten  Narcifs 
im  Neapler  Museum  und  einem  in  der  Renaissance 
restaurirten  Torso  der  Uffizien.  Er  weist  nach, 
dafs  jener  afrikanische  Torso  eine  genauere  Copie 
des  praxitelischen  Originals  als  der  florentinische 
ist  und  der  neapler  Bronze  sehr  nahe  steht. 

Von  kleineren  Kunstwerken,  die  im  vergangenen 
Jahre  gefunden  oder  behandelt  worden  sind,  ist  zu 
erwähnen  eine  Reihe  von  7  Statuetten  (%  nat.  Höhe) 
aus  Terracotta  aus  der  Nähe  von  Tebessa,  darunter 
ein  Priap-Hermaphrodit.  Diese  Thonfiguren  scheinen 
von  guter  Arbeit  zu  sein  und  aus  der  ersten  Kaiser- 
zeit zu  stammen  (s.  Gsell,  Chronique).  Man  wird 
auf  Abbildungen  gespannt  sein  dürfen.  Der  Fund 
ist  ins  Museum  von  Tebessa  gebracht  worden. 

Im  Museum  von  Tebessa  befindet  sich  ein 
Kalksteinblock,  der  wegen  seiner  convexen  Ober- 
fläche ehedem  cylindrische  Gestalt  gehabt  haben 
mufs.  Auf  ihm  ist  in  Relief  eine  Mauer  mit 
Fenstern  und  Thoren  dargestellt.  Über  den 
Fenstern  sind  je  drei  Stufen  sichtbar.  Das  merk- 
würdige Stück  scheint  nach  Gsell  (Chronique)  aus 
der  Basilika  (s.  oben)  zu  stammen.  Rostowzew 
glaubte,  es  sei  im  Amphitheater  von  Tebessa  ge- 
funden und  kam  wohl  nur  deshalb  auf  die  Idee, 
dafs  es  eine  Partie   aus  dem  Inneren  eines  Amphi- 


theaters, nämlich  einen  Rang  (maenianum)  mit  der 
Stützmauer  (balteus),  den  zu  den  Sitzen  führenden 
Ausgängen  (vomitoria)  und  Fenstern  darstelle 
(Melanges  de  V Ecole  de  Rome  1898  p.  199 — 205, 
Tafel  6).  Die  Vermutung  ist  auf  den  ersten  Blick 
bestechend,  aber  doch  nicht  annehmbar;  denn  nie 
kommen  neben  den  Vomitorien  Fenster  vor,  und 
wie  sollte  man  darauf  verfallen  sein,  das  Innere 
eines  Amphitheaters  auf  einem  cylindrischen  Block 
darzustellen?  Von  einer  Darstellung  des  Äufseren, 
für  die  sich  eine  solche  Form  vortrefflich  geeignet 
hätte,  kann  keine  Rede  sein.  Man  wird  also  lieber 
eine  andere  Deutung  des  seltsamen  Stückes  suchen. 
—  In  Tiddis  (bei  Constantine)  ist  eine  kleine 
bronzene  Sphinx  archaischen  Stils  (6.  Jahrh.  v. 
Chr.?)  gefunden  worden  (Bull.  arch.  des  Comite .  .  . 
1898  p.  340),  die,  an  und  für  sich  ohne  besonderes 
Interesse,  nur  deshalb  wichtig  ist,  weil  in  Numidien, 
wo  es  in  jener  frühen  Zeit  noch  keine  punische 
Kultur  gab,  bisher  noch  nie  solch  alte  Kunstwerke 
gefunden  sind.  Das  Vorkommen  einer  kleinen 
archaischen  Bronzefigur  bedarf  keines  besonderen 
Commentars ;  solche  Gegenstände  konnten  mit  dem 
phönikischen  Kaufmann  auch  wohl  einmal  zu  den 
Berbern  Numidiens  gelangen.  Ihr  vereinzeltes 
Vorkommen  zeigt,  dafs  ein  solcher  Import  sehr 
sporadisch  war.  Erst  durch  Massinissa  öffnete  sich 
das  Innere  des  Landes  der  von  Osten  kommenden 
Kultur  (s.  Boissier,  L^Afrique  Romaine  p.  17). 

Im  vorigen  Jahre  ist  ein  neuer  Band  der 
Musees  de  VAlgerie  et  de  la  Tunisie  erschienen: 
Musee  de  Philippeville  par  St.  Gsell.  Das  kleine 
Museum  enthält  die  an  Ort  und  Stelle,  auf  dem 
Boden  der  colonia  Veneria  Rusicade  gefundenen 
Altertümer.  Philippeville  kann  sich  nicht  mit 
Cherchel  messen,  welches  durch  sein  »Museum  des 
Juba«  —  wie  man  ja  wohl  die  vortrefflichen  dort 
gefundenen  Copien  nach  griechischen  Meisterwerken 
nennen  kann  —  berühmt  geworden  ist,  aber  aufser 
vielen  unbedeutenden  Stücken,  wie  man  sie  überall 
auf  römischen  Boden  findet  und  von  denen  die 
rohesten  Arbeiten  als  Erzeugnis  der  afrikanischen 
Kultur  noch  die  interessantesten  sind  —  aufser 
dieser  Dutzendware  enthält  das  kleine  Museum 
einige  Werke,  die  bald  über  Afrika  hinaus  bekannt 
sein  werden.  Die  Palme  erkennt  Gsell  dem  von 
langen  Locken  umwallten  —  man  wird  an  den 
Eubuleus  erinnert  —  JUnglingskopf  von  praxi- 
telischem  Typus  zu  (p.  56).  Er  vergleicht  ihn 
mit  dem  »ausruhenden  Satyr«  des  Capitols.  Nicht 
minder  bedeutend  ist  ein  Marmorkopf  der  älteren 
Agrippina  (p.  59)  —  so  mufs  er  wegen  seiner 
evidenten  Ähnlichkeit  mit  der  capitolinischen  wohl 


76 


Archäologische  Neuigkeiten  aus  Nordafrika. 


sicher  der  älteren  Agrippina  zuzuweisenden  Büste 
(Bernoulli,  Rom.  Iconographie  II,  I,  Taf.  XV,  p. 
248)  benannt  werden.  Wie  in  Cherchel  findet  man 
auch  hier  einige  Copien  nach  älteren  griechischen 
Originalen:  eine  Gewandstatue  —  in  Peplos  mit 
Diplois  —  des  strengen  Stils  (p.  54)  und  einen 
weiblichen  Colossalkopf  (p.  42),  der  ebenfalls  noch 
die  Merkmale  der  besseren  Zeit  zeigt.  Wegen 
seiner  Dimensionen  —  er  scheint  zu  einer  4  Meter 
hohen  Statue  gehört  zu  haben  —  vermutet  Gsell, 
es  könne  der  Rest  eines  grofsen  Aphroditebildes 
sein,  wie  man  es  allerdings  in  der  colonia  Veneria 
Rusicade  recht  wohl  voraussetzen  kann.  Eine 
Statue  des  Kaisers  Pius  (p.  61)  verdient  wohl 
nur  wegen  ihrer  vorzüglichen  Erhaltung  hervor- 
gehoben zu  werden.  Interessant  ist  ein  Caracalla- 
kopf  (p.  63)  schon  allein  deshalb,  weil  man  ihn 
mit  veränderter  Inschrift  später  dem  Constantin 
geweiht  hat.  Mit  Recht  betont  Gsell,  dafs  der 
Kopf  wegen  seiner  kleinen  Maafse  aus  einem  Privat- 
haus stammen  müsse  —  ein  neuer  Belag  für  die 
Beliebtheit,  deren  sich  die  Dynastie  des  Septimius 
Severus  in  ihrer  afrikanischen  Heimat  zu  erfreuen 
hatte.  Der  Kopf  einer  Römerin  (p.  65)  mit  herbem, 
trockenem  Gesichtsausdruck  gehört  zu  der  Klasse 
von  lebensgetreuen  Portraitbüsten,  welche  in  allen 
Teilen  des  Reichs  gefunden  sind  und  zeigen,  dafs 
es  auch  eine  römische  Kunst  gab,  die  Kunst,  das 
Leben  wie  es  ist,  wiederzugeben.  Nicht  wegen 
ihrer  Arbeit,  sondern  wegen  ihres  Gegenstandes 
verdienen  besondere  Hervorhebung  mehrere  auf  den 
Mithraskult  bezüglichen  Bildwerke,  darunter  die 
bekannte  Darstellung  des  den  Stier  tötenden  Gottes 
(p.  45  f.).  Die  Mithrasreligion  scheint  in  Afrika 
wenig  verbreitet  gewesen  zu  sein,  offenbar  weil  die 
Provinz  mit  anderen  orientalischen  Naturkulten,  mit 
dem  Kult  des  Baal  und  der  Caelestis  gesättigt  war 
(Gsell).  Auf  einem  Sarcophag  linden  sich  die  in 
Afrika  so  überaus  beliebten  und  z.  B.  aus  den 
Mosaiken  von  Thabraka  und  Udna  (s.  Arch.  Anz. 
1898  p.  114)  bekannten  idyllischen  Szenen  aus  dem 
Leben  auf  dem  Lande  (p.  32).  Wie  auf  dem 
Mosaik  von  Udna  (s.  Tafel  6  des  Catalogue  du 
Musee  d'Alaoui)  ist  auch  hier  auf  demselben  Bilde 
in  zwei  Abteilungen  Jagd  und  Hirtenleben  dar- 
gestellt. Der  Jäger  ist,  wie  auf  den  afrikanischen 
Jagdbildern  fast  durchweg  (s.  oben),  auch  hier 
beritten.  Auf  der  anderen  Seite  dieses  etöiXXiov 
sitzt  der  Hirt  mit  dem  Pedum  vor  seiner  Hütte;' 
vor  ihm  sein  Hund,  mit  dem  er,  wie  die  vor- 
gestreckte Hand  zeigt,  Zwiesprache  pflegt,  und 
verschiedene  Tiere:  Kühe,  Schafe,  Ziegen  und  ein 
Pferd.     Die  Hütte  hat  die  bekannte  konische  Form 


—  wie  man  sie  z.  B.  auf  der  Marcussäule  findet  — ; 
in  der  Thür  steht  das  Weib  des  Hirten,  mit  der 
Rechten  einen  Korb,  den  sie  auf  dem  Kopfe  trägt, 
festhaltend,  während  sie  in  der  Linken  ein  Gefäfs 
hat.  Es  braucht  kaum  gesagt  zu  werden,  dafs 
wir  hier  die  Nachbildung  eines  der  bekannten 
»hellenistischen«  Reliefbilder  mit  Darstellungen  des 
Lebens  in  Wald  und  Flur11  vor  uns  haben.  Das 
Sargrelief  von  Philippeville  bewahrt,  obwohl  es  eine 
spätere  Arbeit  ist,  durchaus  noch  den  Stil  jener 
alexandrinischen  Werke  und  erinnert  lebhaft  an 
eine  ebenfalls  in  Afrika  gefundene  Silberschale  mit 
Fischfangszenen,  die  dasselbe  hellenistische  Gepräge 
hat;  vgl.  über  die  Silberschale  Biill.  arch.  du  Comite 
1893  S.  83  und  über  den  Zusammenhang  zwischen 
der  alexandrinischen  Toreutik  und  den  Relief  bildern 
Schreibers  »Alex.  Toreutik«  (Abh.  d.  sächs.  Ges. 
d.  Wiss.  1894)  S.  275  f.  Jene  afrikanische  Silber- 
schale gehört  zu  den  dort  S.  325  beschriebenen 
Typen).  Man  wird  sagen  können,  dafs  auch  die 
afrikanischen  Mosaikbilder  mit  ihren  ländlichen 
und  genrehaft  behandelten  Sujets  auf  diese  helle- 
nistische Kunstrichtung,  die  das  Leben  von  der 
behaglichen  Seite  auffafste  und  darstellte,  zurück- 
gehen, ebenso  wie  die  campanischen  Wandgemälde. 
Die  Übereinstimmung  in  den  Gegenständen  ist  zu 
grofs  als  dafs  die  durch  das  verschiedene  Material 
gegebene  Verschiedenheit  des  Stils  —  die  pompeja- 
nischen  Fresken  sind  stilistisch  den  Reliefbildern 
nicht  weniger  unähnlich  als  die  afrikanischen 
Mosaikbilder  —  in  Betracht  kommen  könnte.  Das 
philippeviller  Sarcophagrelief  ist  deshalb  so  wichtig, 
weil  es  jenen  hellenistischen  Urbildern  auch  stilistisch 
überaus  nahe  steht.  Sollten  sich  nicht  noch  andere 
Sargreliefs  desselben  Genre  nachweisen  lassen?  Gsell 
fertigt  das  interessante  Relief  sehr  kurz  ab  (p.  32) 
und  hat  offenbar  seine  Beziehungen  zu  den  helle- 
nistischen Reliefbildern  nicht  erkannt.  Nordafrika 
beginnt  aufser  durch  originelle  Mosaikbilder  durch 
die  Copien  nach  griechischen  Werken  auch  für  den 
Archäologen  interessant  zu  werden.  Das  Sarkophag- 
relief von  Philippeville  eröffnet  neue  Perspectiven, 
denn  bisher  sind  aus  Afrika  wohl  Copien  nach 
Werken  der  früheren  griechischen  Kunst,  aber  noch 
keine  Reproductionen  »hellenistischer«  Kunstübung 
bekannt  geworden.     Das   Mosaik  mit   der   Nilland- 


n)  Man  vergleiche  aus  Schreibers  »Hellenist. 
Reliefbildern«  die  Nummern  LV,  LXXIV  (Hirt  mit 
Kuh  am  Brunnen),  LXXV  (oben:  ausruhender 
Mann  mit  Hund,  unten:  vier  Kühe,  eine  Darstellung, 
die  in  ihrem  Arrangement  und  Gegenstand  besonders 
stark  an  unser  Sarkophagrelief  erinnert),  LXXVII 
(Hirt  eine  Ziege  melkend),  LXXX  (Hirt  eine  Kuh 
zum  Markt  führend),  LXXXI,  CVIII. 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre  li 


77 


schaff  (s.  oben),  das  eben  besprochene  Relief  und 
jene  »alexandrinische«  Silberschale  zeigen,  dafs  man 
in  Nordafrika  ebenso  gut  nach  griechischen  Vor- 
lagen gearbeitet  hat  wie  in  Italien.  Die  Vorstellung, 
als  ob  Juba  und  die  Statuen  von  Cherchel  eine 
Insel  griechischer  Kultur  inmitten  banausischen 
Römertums  bezeichneten,  ist  aufzugeben.  Auch  in 
Nordafrika  kann  man  lernen,  dafs  selbst  der  materielle 
Teil  der  römischen  Kultur  viel  mehr  griechische  Ele- 
mente enthält,  als  meist  geglaubt  wird. 

Göttingen.  A.  Schulten. 


BERICHT  ÜBER  DIE  ARBEIT 

DER  REICHSLIMESKOMMISSION  IM 

JAHRE  1898. 

A.  Limes  und  Zwischenkastelle. 
I.  Die  genaue  Feststellung  des  Pfahls, 
das  heifst  derjenigen  Grenze,  deren  augenfälligste 
Reste  in  Germanien  Graben  und  Wall,  in  Rätien 
die  Mauer  sind,  hat  auch  im  Jahr  1898  wieder 
erhebliche  Fortschritte  gemacht. 

1.  Durch  Hrn.  Loeschckes  Untersuchungen  bei 
Mönningen  kann  jetzt  die  wichtige  Frage  nach  dem 
Anschlufs  des  Limes  an  den  Rhein  als  gelöst  gelten. 
Von  der  Höhe  des  Rheinbrohler  Waldes  in  nord- 
westlicher Richtung  herunterkommend  überschreitet 
der  Pfahlgraben  im  Balbachthal  unweit  des  Arien- 
heller  Hofes  den  heutigen  Wasserlauf  und  endet 
wenige  Meter  nördlich  in  einem  alten  Bett  dieses 
Baches.  »Dafs  der  Graben  auch  dieses  durch- 
schnitten habe  und  sich  weiter  nach  Norden  fort- 
setzte, scheint  nach  dem  Ergebnis  ausgedehnter 
Versuchsgrabungen  ausgeschlossen  zu  sein.  Vielmehr 
spricht  alles  dafür,  dafs  von  Arienheller  bis  zum 
Rheinufer  der  Baibach  die  römische  Grenze  bildete, 
oder,  wie  man  das  Verhältnis  von  Bach  und  Limes 
richtiger  auffassen  wird,  dafs  das  Wasser  des  bei 
Arienheller  endenden  Thals  den  Limesgraben  als 
Abflufsrinne  durch  die  Niederung  bis  zum  Rhein 
benutzte,  wodurch  das  ursprüngliche  Profil  des 
Grabens  im  Lauf  der  Jahrhunderte  zerstört  worden 
ist«  (Loeschcke). 

2.  Nachdem  der  Limes  auch  in  der  Umgebung 
des  Neuwieder  Beckens  jetzt  überall  nachgewiesen 
ist,  steht  die  Linie  zwischen  Hönningen  am  Rhein 
und  dem  Lahnthal  bei  Ems,  im  südlichen  Teil 
durch  die  bereits  früher  ausgeführten  Untersuchungen 
des  Hrn.  Dahm,  nunmehr  lückenlos  fest. 

3.  Südlich  von  Ems,  wo  der  Lauf  des  Limes 
bis  Schweighausen  gleichfalls  bereits  früher  verfolgt 
war,  bestand  zwischen  diesem  Ort  und  Pohl  noch 
eine    grofse  Lücke    (ca.    10  km).      Sie    ist    im    ver- 


flossenen Jahr  durch  die  Untersuchungen  von  Hrn. 
Puchstein  und  mir  fast  vollständig  ausgefüllt  worden. 
Der  Pfahl  bleibt  nördlich  des  von  Schweighausen 
nach  Geisig  führenden  Fahrwegs.  Am  Abhang  des 
tiefen  Mühlbachthales  hört  der  Graben  oberhalb 
der  Dickmühle  mit  wohlerhaltener  Böschung  auf, 
wurde  aber  am  jenseitigen  Thalrand  bei  Berg  wieder 
aufgefunden.  Die  Linie  zieht,  wie  v.  Cohausen 
bereits  annahm,  unterhalb  des  Dorfes  Berg  west- 
wärts, überschreitet  den  Kukuksberg  zwischen  Berg 
und  Hunzel,  bildet  bei  Kastell  Hunzel  einen  flachen 
einspringenden  Winkel  und  durchschneidet  das  Dorf 
Hunzel  selbst,  um  weiter  östlich  die  Wasserscheide 
zwischen  Mühlbach-  und  Hasenbachthal  zu  ersteigen, 
die  bis  über  Holzhausen   hinaus   festgehalten   wird. 

4.  Auf  der  Strecke  Holzhausen  bis  zum  Aarthal 
hat  Hr.  Lehner  den  Lauf  des  Limes  in  den  Feldern 
südöstlich  von  dem  Dorf  Holzhausen  nachgewiesen 
und  über  Kernel  hinaus  so  weit  verfolgt,  dafs  nur 
noch  3  km  am  östlichen  Ende  fehlen,  die  einzige 
gröfsere  Lücke  auf  dem  langen  Abschnitt  vom 
Rhein  bis  zur  Aar,  die  noch  auszufüllen  bleibt.  Die 
Strecke  setzt  sich  aus  drei  grofsen  nach  NO.  ge- 
öffneten flachen  Bogen  zusammen,  die  1200m  östlich 
von  Kastell  Holzhausen  und  500  m  nordöstlich  von 
Huppert  aneinander  stofsen,  an  beiden  Punkten 
scharf  ausspringende  Winkel  bildend.  Der  erste 
Bogen,  der  stets  auf  der  Nordseite  der  Bäderstrafse 
bleibt,  umsäumt  den  Ursprung  des  Hasenbachthals, 
der  zweite  die  Mulde  von  Laufenseiden,  der  dritte, 
in  dessen  Scheitel  der  »Pohl«  bei  Kernel,  der 
Culminationspunkt  dieser  ganzen  Linie,  (537  m, 
Trigonom.  Punkt)  liegt,  die  Schluchten  des  Winter- 
und  Lahnbaches. 

5.  In  der  Wetterau  hat  Hr.  Soldan  zwei  kleinere 
Lücken  ausgefüllt,  nordöstlich  von  Butzbach,  wo 
der  Pfahl  einen  nach  NW.  ausspringenden  Winkel 
beschreibt,  und  auf  beiden  Ufern  der  Wetter  bei 
Arnsburg,  und  hat  den  Limeslauf  von  hier  in  der 
Richtung  auf  Marköbel  bis  über  Birklar  hinaus  durch 
Grabungen  festgelegt,  sowie  mit  der  Untersuchung 
der  hier  noch  fehlenden  Teilstrecke  bei  Altenstadt 
und  Marköbel,  also  von  Süden  her,  begonnen. 

6.  In  Württemberg  wurden  auf  der  Strecke 
Jagstnausen-Haghof  zwei  Lücken  durch  Hrn.  Sixt  aus- 
gefüllt: zwischen  dem  Murrthal  und  Schlofshof  sowie 
bei  Welzheim,  wo  der  Pfahl  zwischen  den  beiden 
Kastellen  in  der  auch  sonst  festgehaltenen  Richtung 
nachgewiesen  wurde.  Das  Kastell  auf  der  Bürg, 
Welzheim-Ost,  lag  also  thatsächlich  aufserhalb. 

7.  Am  rätischen  Limes  in  der  Gegend  von 
Gmünd  gelang  es  Hrn.  Steimle,  noch  weitere  An- 
haltspunkte dafür  zu  gewinnen,  dafs  die  Mauer  von 


78 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   ii 


den  Vogelhöfen  bei  Wustenrieth  in  östlicher 
Richtung  zum  Salvator  zieht  und  das  Thal  von 
Becherlehen  durchschneidend  zur  Muthlanger  Haide 
hinansteigt.  Ihre  Spuren  sind  allerdings  östlich 
vom  Salvator  gering. 

8.  Zwischen  Kipfenberg  und  der  Donau  waren 
die  Übergänge  über  den  Schambach  noch  nicht 
hinreichend  nachgewiesen.  Dies  hat  nunmehr  Hr. 
Fink  nachgeholt.  Die  Mauer  zieht  vom  Kesselbcrg 
westlich  von  Sandersdorf  aus  in  östlicher  Richtung 
quer  durch  das  Schambachthal  und  gradlinig  weiter 
bis  auf  den  Rücken  des  Mühlbergs,,  biegt  hier  nach 
Südosten  um,  durchquert  das  Schambachthal  zum 
zweitenmal  bei  Hinzenhausen  und  führt  über  den 
Abhang  des  Schindberges  zur  Höhe  des  Mefsmer- 
berges  bei  Sollern. 

II.  Hinsichtlich  der  Konstruktion  der 
Grenz  wehr  ist  die  namentlich  von  dem  militärischen 
Dirigenten ,  Exe.  v.  Sarwey ,  angeregte  Frage 
nach  dem  ursprünglichen  Vorhandensein  von 
Hindernissen  an  Graben  oder  Wall  vielfach 
Veranlassung  zu  besonders  sorgfältigen  Unter- 
suchungen gewesen.  Das  Ergebnis  war  überall 
absolut  negativ.  Nirgends  sind  in- oder  auf  dem 
Wall,  an  oder  in  dem  Graben  Spuren  von  etwaigen 
Holzsperren  gefunden  worden ,  und  nur  die 
Limesbl.  S.  719  besprochene  Erscheinung  in 
Nassau,  dafs  im  Graben  etwa  I  m  über  der  ur- 
sprünglichen Sohle  sich  nicht  selten  ein  Kohlenlager 
findet,  wurde  auch  anderwärts,  z.  B.  in  Oberhessen, 
beobachtet.  Da  die  Kohlen  erst  in  den  Graben 
gekommen  sind,  als  er  schon  halb  zugeschüttet 
war,  so  ist  diese  Erscheinung  für  die  Rekonstruktion 
des  antiken  Zustandes  bedeutungslos.  Es  mufs  also 
jetzt  als  feststehend  angesehen  werden ,  dafs  am 
Graben  oder  Wall  im  Altertum  keinerlei  Vor- 
richtungen bestanden  haben,  um  das  Überschreiten  der 
Grenze  zu  erschweren  oder  zu  verhindern.  Dieses 
Ergebnis  ist  höchst  auffallend,  da  allgemein  zuge- 
standen wird,  dafs  Graben  und  Wall  wenigstens 
für  Fufsvolk  ein  erhebliches  Hindernis  nicht  ge- 
bildet haben  können. 

Ganz  anders  verhielt  es  sich  in  dieser  Hinsicht  mit 
der  rätischen  Mauer.  Am  Abhang  des  Burgstalls  bei 
Gunzenhausen  hat  Hr.  Eidam  an  einer  Stelle,  wo 
die  Mauer  nach  aufsen  umgestürzt  ist,  den  Absturz 
auf  15  m  Länge  von  der  ihn  bedeckenden  Walderde 
befreien  lassen,  wobei  sich  ergab,  dafs  die  grofsen, 
ziemlich  regelmäfsig  behauenen  Steine  genau  so, 
wie  sie  ehemals  an  der  Aufsenfront  schichten  weise 
verbaut  waren,  in  Reihen  auf  dem  Boden  lagen. 
Hiernach  liefs  sich  die  ursprüngliche  Mauerhöhe 
auf  mindestens  2y2m  berechnen,  ein  Ergebnis,  das 


frühere  Berechnungen  (s.  Popp,  Beilage  zur  Allg. 
Ztg.  1894,  No.  94)  erheblich  übertrifft.  Hier  war 
also  jeder  Verkehr  über  die  Grenze  thatsächlich 
durch  die  Mauer  gesperrt,  und  die  Ergebnislosigkeit 
der  Nachforschungen  nach  einem  gleichwertigen 
Hindernis  an  dem  germanischen  Limes  erscheint  im 
Vergleich  damit  um  so  befremdlicher. 

III.  Noch  auf  einen  anderen  Unterschied  der 
beiden  Systeme  sei  gleich  hier  hingewiesen.  Am 
rätischen  Limes  konnten,  von  sumpfigen  Niederungen 
abgesehen,  bis  jetzt  nur  sehr  wenige  und  immer 
nur  ganz  kurze  Unterbrechungen  der  Mauer 
nachgewiesen  werden.  Wenn  auch  hier  bei  dem 
mangelhaften  Erhaltungszustand  der  vollständige 
Nachweis  aller  Unterbrechungen  auf  längeren 
Strecken  ausgeschlossen  ist,  so  steht  doch  so  viel 
fest,  dafs  es  eben  nur  Durchgänge  und  dafs  die 
Durchgänge    eng    und    keineswegs    zahlreich  waren 

Auf  der  germanischen  Grenze  dagegen  setzt  der- 
Pfahl  häufig  aus  und  fehlt  an  vielen  Stellen,  so 
namentlich  an  steilen  Abhängen  und  in  feuchten 
Niederungen  gänzlich.  Nachdem  Hr.  Loeschcke  zu- 
erst diese  Thatsache  auf  seiner  Strecke  beobachtet 
hatte,  wurde  von  Hrn.  Puchstein  und  mir  die 
13,5  km  lange  Strecke  Schweighausen-Holzhausen 
daraufhin  planmäfsig  untersucht.  Es  ergab  sich, 
dafs  der  Pfahl  nicht  nur,  wie  oben  bemerkt,  in  dem 
tief  eingeschnittenen  Mühlbachthal,  sondern  auch 
in  einem  kleinen  Thälchen  zwischen  Berg  und 
Hunzel  unterbrochen  ist,  und  dafs  er,  im  Ganzen 
mindestens  14  mal,  bei  fast  allen  Türmen,  auch  an 
Punkten,  wo  Strafsenübergänge  nicht  anzunehmen 
sind,  zuweilen  über  20  m  weit  aussetzt. 

Noch  auffallender  verhält  sich  die  Sache  weiter 
südlich  in  der  Gegend  von  Laufenseiden  und 
Huppert.  Hier  war  bereits  durch  Hrn.  Pallat  fest- 
gestellt worden,  dafs  Graben  und  Wall  unweit  des 
grofsen  Knicks  (s.  I  4)  östlich  von  Kastell  Holz- 
hausen verschwinden  und  erst  nach  6,3  km  unweit 
des  Erlenhofes  bei  Kernel  wieder  anfangen.  Hr. 
Lehner  hat  jetzt  die  beiden  trichterförmig  ab- 
geböschten  Grabenenden  gefunden  und  Hrn.  Pallats 
Feststellung  durch  zahlreiche  Versuchsgrabungen 
lediglich  bestätigt.  Nur  das  Palissadengräbchen 
ermöglichte  es,  den  Lauf  des  Limes  überhaupt  fest- 
zustellen, und  dies  in  einem  Gelände,  wo  der 
Anlage  von  Graben  und  Wall  keineswegs  Schwierig- 
keiten, wie  an  den  Steilhängen  der  Thäler  des 
Westerwaids  oder  in  den  Sümpfen  der  Bulau, 
entgegenstanden. 

Ob  diese  Erscheinung,  das  häufige  Aussetzen 
von  Graben  und  Wall,  nur  dem  rheinischen  Limes 
zwischen  Hönningen    und  Kernel    eigentümlich  ist, 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   li 


79 


oder  wie  ich  Grund  habe  anzunehmen  auch  sonst 
h&ufig  begegnet ,  darüber  fehlt  es  noch  an 
eigens  zu  diesem  Zweck  angestellten  Unter- 
suchungen. Immerhin  drängen  sich  angesichts 
der  erwähnten  Thatsachen  die  Fragen  auf:  wie  war 
die  Absperrung  der  Grenze  hier  an  den  zahlreichen 
grofsen  und  kleinen  Unterbrechungen  bewirkt,  und 
wie  war  überhaupt  das  Hindernis  beschaffen,  das 
die  militärischen  Sachverständigen  mit  Recht  fordern? 
Es  giebt  meines  Erachtens  auf  beide  Fragen  nur 
eine  Antwort:  die  Palissade. 

IV.  Die  Palissade.  Schon  im  vorjährigen 
Bericht  S.  4  ist  die  namentlich  durch  Hrn.  Loeschcke 
vertretene  Ansicht,  dafs  in  dem  sogenannten  Gräb- 
chen  überall  Palissaden  gestanden  hätten,  besprochen 
und  über  die  Untersuchungen  berichtet  worden,  die 
von  den  Hrn.  Hettner  und  Loeschcke  eigens  an  solchen 
Punkten,  welche  jener  Ansicht  entgegen  zu  stehen 
schienen,  angestellt  worden  waren.  Hr.  Hettner 
erklärt  dort,  dafs  nach  dem  Ergebnis  dieser  Unter- 
suchungen seine  Bedenken  gegen  eine  fortlaufende 
Palissadirung  zu  schwinden  begännen. 

Ich  glaube,  man  kann  jetzt  noch  einen  Schritt 
weitergehen  und  behaupten,  dafs  am  germanischen 
Limes  die  Palissade  allezeit  einen  unentbehrlichen 
Teil  der  Grenzwehr  gebildet  und  nirgends  gefehlt 
hat,  wo  nicht,  wie  zwischen  Bofsheim  und  Jagst- 
hausen,  neben  Wall  und  Graben  noch  eine  Stein- 
mauer errichtet  war.  Am  rätischen  Limes  dagegen 
ist  die  ursprünglich  auch  hier  überall  vorhandene 
»Holzmauer«    durch  die  Steinmauer  ersetzt  worden. 

Ich  stütze  mich  dabei  zunächst  auf  die  That- 
sache,  dafs  mit  der  einzigen  Ausnahme  der  viel- 
besprochenen Stelle  am  Greinberg  bei  Miltenberg 
(Bericht  f.  1897  IV  3  S.  4),  wo  weder  der  Pfahl 
noch  der  Palissadengraben  sich  bis  jetzt  gefunden 
haben,  am  germanischen  Limes  überall  vor  dem 
Pfahl  das  Palissadengräbchen  nachgewiesen  worden 
ist.  Es  geht  auch  an  solchen  Stellen  ausnahmslos 
ununterbrochen  durch,  wo  der  Pfahl  auf  längere 
oder  kürzere  Strecken  aussetzt,  und  Durchlässe  oder 
Thore  sind  bisher  nur  in  sehr  geringer  Zahl  auf- 
gefunden worden. 

Im  Einzeln  sind  folgende  Ergebnisse  der  letzt- 
jährigen Untersuchungen  zu  verzeichnen. 

1.  Im  Bericht  f.  1897  war  unter  I  6  erwähnt, 
dafs  bei  Augustenthal  unweit  des  Kastells  Nieder- 
bieber  das  Palissadengräbchen  fast  1 Y2  km  weit 
hinter  dem  Pfahl  sich  hinziehe.  Auf  diese  Stelle 
konnte  zur  Verteidigung  der  Ansicht  hingewiesen 
werden,  dafs  die  Palissade  durch  den  Pfahl  ersetzt 
worden  sei,  und  dafs  keineswegs  beide  nebeneinander 
bestanden  haben  könnten.    Es  hat  sich  indes  heraus- 


gestellt, dafs  der  tiefe  Spitzgraben,  der  hier  für 
den  Pfahl  in  Anspruch  genommen  war,  vielmehr 
zur  Umfassung  einer  grofsen  bürgerlichen  Nieder- 
lassung bei  dem  Kastell  gehört.  Es  liegen  also 
hier  besondere  Verhältnisse  vor,  und  diese  Stelle 
ist  somit  bei  der  Erörterung  der  prinzipiellen  Frage 
auszuscheiden.  Im  Übrigen  fehlt  das  Palissaden- 
gräbchen auf  der  ganzen  Strecke  nirgends  und 
liegt  stets  im  gewöhnlichen  Abstand  einige  Meter 
vor  dem  Pfahl,  wo  dieser  überhaupt  vorhanden  ist. 

2.  Das  Gleiche  ist  auf  dem  Abschnitt  Schweig- 
hausen— Holzhausen  der  Fall.  Das  Gräbchen  ist 
jetzt  hier  überall  nachgewiesen,  wo  immer  gearbeitet 
wurde,  und  kein  Anhalt  hat  sich  für  die  Annahme 
ergeben,  dafs  die  Palissade  nach  Aufwerfen  von 
Graben  und  Wall  beseitigt  worden  sei. 

3.  Auf  der  Strecke  Holzhausen — Kernel  haben 
die  Herren  Pallat  und  Lehner  dagegen  eine  Be- 
obachtung gemacht,  die  zunächst  für  diese  An- 
nahme spricht:  Auf  dem  6  km  langen  Abschnitt, 
wo  es  allein  vorhanden  ist,  weist  das  Gräbchen 
einen  auffallend  stärkeren  Kohlenreichtum  auf,  als 
wo  es  von  Wall  und  Graben  begleitet  wird.  Hr. 
Lehner  erklärt  sich  diese  Erscheinung  durch  die 
ansprechende  Vermutung,  dafs  die  Palissade,  da  wo 
sie  allein  als  Grenzsperre  zu  dienen  hatte,  mehrfach 
erneuert  worden  sei,  während  man  sie  habe  ver- 
fallen lassen,  wo  Graben  und  Wall  genügenden 
Schutz  zu  gewähren  schienen.  Ich  glaube  indes, 
dafs  man  bei  dem  Versuch  einer  Erklärung  der 
sekundären  Erscheinung  von  der  Hauptfrage  aus- 
gehen mufs,  warum  eigentlich  auf  dem  6  km  langen 
Abschnitt  auf  Graben  und  Wall  gänzlich  verzichtet 
worden  ist.  War  es  beispielsweise  geschehen,  weil 
zufällig  die  Palissade  hier  aus  besonders  mächtigen 
Stämmen  fester  als  sonst  hergestellt  war,  so  erklärt 
es  sich  von  selbst,  dafs  diese  reichlichere  Spuren 
hinterlassen  haben,  als  die  schwächeren  Hölzer  an 
anderen  Stellen.  Immerhin  möchte  ich  die  Wichtig- 
keit der  erwähnten  Erscheinung  für  die  prinzipielle 
Frage  nachdrücklich  betonen  und  erneute  Prüfung 
des  Thatbestandes  empfehlen. 

4.  Im  Hochtaunus  habe  ich  das  vor  dem  Pfahl 
sich  hinziehende  Gräbchen  auf  dem  Rofskopf  und 
an  der  Obernhainer  Strafse  unweit  der  Saalburg 
genauer  untersucht.  Es  fanden  sich  nicht  allein 
Reste  von  verkohltem  Eichenstammholz  und  eiserne 
Nägel  darin,  sondern  man  konnte  deutlich  er- 
kennen ,  dafs  die  Verkeilsteine  der  Pfähle  ,  die 
ursprünglich  läuferartig  an  beiden  Wänden  des 
Gräbchens  bis  hoch  hinauf  gesessen  hatten,  in 
Folge  des  Verfaulens  der  Pfähle  nach  der  Mitte 
zu  zusammengerutscht   waren.     Es    war   genau    der 


8o 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre  ii 


gleiche  Befund,  wie  er  nunmehr  an  hundert  und 
aberhundert  Stellen  zwischen  Rhein  und  Donau 
festgestellt  worden  ist  und  jedenfalls  nur  eine 
Erklärung  zuläfst:  entweder  haben  auch  an  den 
erwähnten  Punkten  des  Hochtaunus  im  Gräbchen 
Palissaden  gestanden,  oder  aber  die  Erscheinungen 
müfsten  auch  an  allen  übrigen  Stellen  anders  erklärt 
werden,  und  das  halte  ich  für  völlig  ausgeschlossen. 
5.  Besonders  wichtig  ist  eine  Stelle  am  Nord- 
west-Abhang des  grofsen  Feldbergs,  die  Hr.  Jacobi 
durch  zahlreiche  Schnitte  hat  aufkläreu  lassen.  Der 
Pfahl  bildete  hier  ursprünglich  einen  nach  der 
germanischen  Seite  geöffneten  flachen  Bogen,  dessen 
Scheitel  400  m  östlich  vom  Feldberg-Kastell  lag. 
Durch  Einschaltung  eines  700  m  langen  grad- 
linigen Stückes,  das  sehnenartig  den  Bogen  ab- 
schliefst, ist  dann  die  Linie  nachträglich  corrigirt 
worden.  Dabei  haben  die  Römer  aber  nicht  blofs 
Wall  und  Graben  sondern  auch  die  Palissade  er- 
neuert, so  dafs  an  der  Stelle,  wo  die  beiden  Linien, 
Bogen  und  Sehne,  ineinander  übergehen,  das 
folgende  Profil  gefunden  wurde: 


Wall  an.  Neuerdings  ist  indes  durch  Hrn.  Wolff 
der  Zusammenhang  der  Pfostenreihe  mit  dem  Palis- 
sadengräbchen  evident  nachgewiesen  worden;  sie 
bildet  die  genaue  Fortsetzung  des  Gräbchens,  während 
zwischen  Pfosten  und  Pfahl  eine  Lücke  bleibt. 
Auch  nach  der  Errichtung  des  Pfahls  war  die 
Palissade  hier  folglich  so  wenig  als  die  Pfostenreihe 
zu  entbehren. 

Ganz  anders  liegen  die  Dinge  wieder  in  Rätien. 
Hier  zeigt  das  Gräbchen  bekanntlich  drei  Eigen- 
tümlichkeiten, die  am  germanischen  Limes  bis  jetzt 
nicht  beobachtet  worden  sind:  Es  ist,  z.  B.  an  vielen 
Stellen  zwischen  Kipfenberg  und  Hienheim ,  als 
1,50 — 2,00  m  breite,  0,30 — 0,50  tiefe  Furche  stunden- 
weit äufserlich  sichtbar;  es  werden  an  solchen  Stellen 
keine  auffälligen  Steinsetzungen  gefunden,  keine 
Kohlen  oder  sonstigen  bemerkenswerten  Reste;  und  es 
läuft  nicht  blofs  in  ganz  ungleichen  Abständen  von 
der  Mauer,  sondern  streckenweise  nicht  vor,  sondern 
hinter  derselben  (Limesbl.  S.  189,  311,  374,  389, 
Popp  Beil.  z.  Allg.  Ztg.  1893  no.  257).  Wo  das 
Gräbchen  äufserlich  sichtbar  ist,  pflegen  auf  beiden 


Atltere    Linie  . 

Die  Stelle  beweifst,  dafs  zu  einer  Zeit,  wo 
Wall  und  Graben  längst  bestanden  haben,  die 
Palissade  noch  immer  nötig  war  und  gelegentlich 
einer  Verlegung  der  Linie  ebenso  gut  wie  jene  neu 
erstellt  werden  mufste  (Vgl.  unten  VII  1  Verlegung 
der  Palissade  aus  Anlafs  eines  Wegebaus). 

6.  Auch  auf  der  Strecke  Cappersburg — Arnsburg 
ist  das  Palissadengräbchen  mit  einer  Tiefe  von  etwas 
über  1  m  überall  3,20 — 3,50  m  vor  der  Mitte  des 
Pfahlgrabens  gefunden  worden.  Steinverkeilung 
wird  hier,  wo  der  Boden  zumeist  aus  Lehm  besteht, 
nur  an  einzeln  Stellen  angetroffen,  dagegen  fanden 
sich  jetzt  auch  auf  dieser  Strecke  an  einem  feuchten 
Platz  Reste  von  Pfählen  aus  Eichenholz. 

7.  Zwischen  Marköbel  und  Grofskrotzenburg 
ist  das  Palissadengräbchen  bekanntlich  bereits  1883 
von  den  Herren  Dahm  und  Wolff  erkannt  und  richtig 
erklärt  worden.  Wie  der  Pfahl  setzt  es  in  den 
beiden  Sümpfen  der  Bulau  aus,  wo  das  Ziehen  von 
Gräben  eben  nicht  möglich  war.  An  die  Stelle  tritt 
eine  Reihe  mächtiger  Spitzpfähle,  die  in  Abständen 
von  3  zu  3  m  tief  eingerammt  sind  und  jedenfalls 
die  Pfosten  eines  starken  Zaunes  gebildet  haben. 
Hr.  Dahm    sah    sie    als   Ersatz    für   den   fehlenden 


Juni. 


Linit 


Seiten  schwache  Erhöhungen  die  Furche  zu  be- 
gleiten. Die  Erscheinung  erklärt  sich  in  einfachster 
Weise:  An  diesen  Stellen  ist  die  Palissade  heraus- 
gegraben worden,  wobei  die  ursprünglich  zur  Be- 
festigung der  Pfähle  eingestampften  Steine  und  Erd- 
massen nach  rechts  und  links  herausgeworfen  wurden. 
In  Rätien  ist  eben  die  Palissade  durch  die  Stein- 
mauer ersetzt  und  vor  oder  während  der  Erbauung 
der  Mauer  durch  Ausgraben  oder  Kappen  der  Pfähle 
beseitigt  worden.  Genau  so  müfste  meines  Erachtens 
der  Befund  am  germanischen  Limes  sein,  wenn  die 
Palissade  hier  durch  Graben  und  Wall  ersetzt  und 
nicht  blofs,  wie  ich  annehme,  zum  Schutz  der  Grenze 
gegen  Reiterei  verstärkt  worden  wäre. 

V.  Die  Untersuchung  der  Steintlirme  hat 
wesentlich  neue  Ergebnisse  nicht  erbracht.  Es 
wurden  aber  immer  noch  zahlreiche  bisherunbekannte 
Türme  aufgefunden  und  manche  neue  Anhaltspunkte 
zur  Lösung  der  verschiedenen  Fragen  über  die  Ein- 
richtung der  Türme  und  ihre  Verwendung  zur  Be- 
wachung der  Grenze,  sowie  über  ihr  zeitliches  Ver- 
hältnis zu  den  übrigen  Anlagen  gewonnen.  Für 
einzelne  Strecken  läfst  sich  auch  der  mittlere  Ab- 
stand   der  Türme   von   einander  jetzt   genauer  be- 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   1898. 


8l 


stimmen  als  früher,  wo  viele  Wachtstationen  un- 
bekannt waren,  möglich  gewesen  ist.  Zum  Vergleich 
mit  den  unten  als  Beispiele  angegebenen  Zahlen,  sei 
daran  erinnert,  dafs  auf  der  seit  langem  fertiggestellten 
badischen  Strecke  Hönehaus-Tolnaishof,  wo  die 
Abstände  der  31  nachgewiesenen  oder  mit  Sicherheit 
ergänzten  Türme  zwischen  440  und  815  m  schwanken, 
die  durchschnittliche  Entfernung  626  m  beträgt. 

1.  Im  Westerwald,  auf  dem  14  km  langen  Ab- 
schnitt zwischen  Oberbieber  und  Grenzhausen  sind 
nunmehr  sämtliche  Wachtstationen,  25  an  Zahl,  bis 
auf  4  nachgewiesen,  und  von  den  fehlenden  Türmen 
kann  wenigstens  die  ungefähre  Lage  als  bekannt 
gelten.  Der  mittlere  Abstand  beträgt  hier  550  m, 
der  gröfste  815  (Huheld-Hornmorgen).  Dabei  ist 
zu  beachten,  dafs  der  Limes  auf  dieser  Strecke  viel- 
fach geknickt  ist  und  über  verschiedene  tiefe  Thäler 
und  Schluchten  hinwegführt. 

2.  Auf  der  37,5  km  langen  Strecke  Grenzhausen 
bisHolzhausen  belief  sich  dieZahlder  Wachtstationen, 
die  hier  gleichfalls  gröfstenteils  durch  Grabungen 
festgestellt  worden  sind,  auf  mindestens  56.  Der 
mittlere  Abstand  ergiebt  also  hier,  wo  der  Limes 
grofse  Strecken  weit  gradlinig  läuft  und  nur  einzelne 
tiefe  Thäler  durchquert,  höchstens  670  m.  Der 
gröfste  Abstand  ist  860  m. 

3.  Die  Steintürme  stehen  auf  dieser  ganzen 
Strecke  in  sehr  ungleichen  Abständen  vom  Pfahl, 
was  sich  aus  der  früher  festgestellten  Thatsache 
erklärt,  dafs  sie  hier  wie  anderwärts  älter  als  die 
Anlage  des  Pfahls  sind  (Bericht  f.  1897  1H  3  S.  4, 
Limesbl.  721).  Bei  einem  Steinturm  auf  dem 
Kukuksberg  bei  Hunzel  ist  die  Aufsenfront  von  der 
Grabensohle  nicht  einmal  ganz  4  m  entfernt.  Der 
Rand  der  Eskarpe  lag  hier  also  fast  unmittelbar 
am  Fufs  der  Turmmauer,  und  der  Turm  stand 
mitten  in  dem  (jetzt  nicht  mehr  vorhandenen)  Wall. 
Wenn  man  beim  Ausheben  des  grofsen  Grabens  sich 
vom  Turm  hätte  weiter  fernhalten  wollen,  wozu 
Terrain  genug  vorhanden  war,  so  würde  man  mit 
der  Kontreskarpe  zu  nahe  an  die  Palissade  heran- 
gekommen sein,  hinter  der,  wie  es  scheint,  ein  1  —  2  m 
breiter  Weg  erhalten  bleiben  sollte.  Auch  an 
anderen  Stellen,  wo  Graben  und  Wall  zwischen 
Steinturm  und  Palissade  eingezwängt  erscheinen, 
ist  der  1 — 2  m  breite  Abstand  von  der  letzteren 
stets  gewahrt,  und  wo  es  unmöglich  war,  auf  dem 
engen  Raum  zwischen  Palissade  und  Turm  den 
Graben  auszuheben,  hat  man  darauf  verzichtet,  so 
dafs  der  Turm  in  einer  Lücke  des  Pfahls  stand. 
Diese  letztere  Anlage,  die  sich  z.  B.  im  Bezirk 
Wolfskaut  bei  Dornholzhausen  findet,  begegnet  be- 
sonders   häufig    auf   der    rheinischen   Strecke.     Sie 

Archäologischer  Anzeiger   1899. 


findet  ihre  einfache  Erklärung  in  der  Annahme,  dafs 
die  Palissade  bei  der  Anlage  des  Pfahls  unbedingt 
erhalten  bleiben  sollte.  Ob  an  solchen  Stellen 
Übergänge  über  den  Limes  bestanden  haben,  läfst 
sich  also  aus  der  Unterbrechung  des  Pfahls  und 
der  Stellung  des  Turms  allein  nicht  erschliefsen, 
sondern  mufs  nach  anderen  Anhaltspunkten  (Strafsen- 
spuren,  Durchlässen  durch  die  Palissade,  Terrain- 
verhältnissen etc.)  entschieden  werden. 

4.  Zwischen  Holzhausen  und  der  Aar  sind  bis 
jetzt  15  Stein  türme,  davon  9  im  verflossenen  Jahr 
gefunden  worden,  die  dem  vielfach  gewundenen 
Lauf  des  Limes  entsprechend  zum  Teil  in  besonders 
kurzen  Abständen  errichtet  waren.  Es  dürften 
mindestens  noch  ebensoviel  Türme  auf  dieser  15,5  km 
langen  Strecke  fehlen. 

5.  Zwischen  der  Saalburg  und  Cappersburg 
sind  10  Steintürme  festgestellt.  Die  Summe  der 
gradlinigen  Entfernungen  von  einander  beträgt  5420. 
Hier  beträgt  der  mittlere  Abstand  also  rund  600  m 
(gröfster  Abstand  745),  obwohl  das  Terrain  keines- 
wegs schwierig  ist. 

6.  Auf  der  oberhessischen  Strecke  hat  Hr.  Soldan 
bei  den  Steintürmen,  wo  danach  gesucht  wurde, 
immer  einen  rundumlaufenden  Graben  gefunden. 
(Über  die  gleiche  Beobachtung  auf  anderen  Strecken 
s.  Bericht  1897  S.  4).  Palissadenumzäunungen  um 
die  Steintürme  kommen  nördlich  des  Mains  an- 
scheinend selten  vor.  Hr.  Wolff  hat  sie  in  der 
Bulau  nachgewiesen. 

7.  Auf  der  30  km  langen  Strecke  Kipfenberg- 
Donau  war  Hr.  Fink  mit  Erfolg  bemüht,  die  Stellen 
der  Steintürme  möglichst  vollständig  zu  bestimmen. 
Es  hat  sich  dabei  ergeben,  dafs  ihre  Abstände  kürzer 
und  gleichmäfsiger  sind ,  als  früher  angenommen 
wurde.  Der  Streckenkommissar  glaubt  jetzt  die 
Zahl  der  ehemals  vorhandenen  Steintürme  auf  45 
bestimmen  zu  können,  so  dafs  sich  ein  mittlerer 
Abstand  von  666  m  ergeben  würde,  fast  genau  so 
viel,  als  für  die  2.  Strecke  (Nassau)  berechnet  wurde. 
Wo  die  Mauer  gradlinig  über  das  Plateau  zieht, 
sind  die  Abstände  auch  hier  etwas  gröfser,  bei 
Knickungen  und  in  unebenem  Gelände  rücken  die 
Türme  näher  aneinander,  so  dafs  jede  Flucht  und 
jeder  Thalübergang  von  ihnen  aus  eingesehen  werden 
konnte. 

VI.  Die  Holztürme.  Schon  im  vorigen  Be- 
richt war  ausgesprochen  worden,  dafs  mit  einer 
einzigen  Ausnahme  auf  allen  Strecken  sämtlicher 
Limites  von  Obergermanien  und  Rätien  Holztürme 
vorhanden  waren.  Jetzt  sind  sie  auch  zwischen 
Marköbel  und  Grofskrotzenburg  und,  wie  dort  vor- 
ausgesetzt  war,    am   rätischen  Limes  zwischen  dem 

6 


82 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskomroission  im  Jahre   li 


Röthenbach  und  der  württembergisch -bayerischen 
Landesgrenze  gefunden  worden. 

Im  einzeln  weisen  die  Typen  mannigfache  Ver- 
schiedenheiten auf,  und  die  Anticaglien,  die  bei  den 
Ausgrabungen  der  »Begleithügel«  oder  »Um- 
grabungen«  gefunden  wurden,  sind  nach  Masse  und 
Zusammensetzung  ungleich.  Aber  zweifellos  handelt 
es  sich  bei  ersteren  nur  um  Variationen  der  gleichen 
Grundform ,  und  unter  der  selbstverständlichen 
Voraussetzung,  dafs  der  Zweck  dieser  Anlagen  über- 
all der  gleiche  war,  wird  die  methodische  Forschung 
die  gleichartigen  und  die  am  häufigsten  vor- 
kommenden Erscheinungen  für  die  Erklärung  der 
Anlagen  zu  Grunde  zu  legen  haben  und  die  Ab- 
weichungen davon  im  einzeln  auf  lokale  Besonder- 
heiten oder  zeitliche  Unterschiede  zurückführen. 

I.  Auf  der  Strecke  Schweighausen -Holzhausen 
sind  zu  den  bereits  bekannten  drei  Holztürmen 
(s.  Bericht  f.  1897  S.  6,  Limesbl.  723 — 35)  vier 
weitere  aufgefunden  und  untersucht  worden :  Sie 
liegen  nordöstlich  von  Schweighausen,  nordwestlich 
von  Dornholzhausen,  auf  dem  Kukuksberg  zwischen 
Berg  und  Hunzel,  und  im  Landgrabenwald  zwischen 
Hunzel  und  Pohl.  Alle  diese  Anlagen  zeigen  wieder 
die  gleiche,  a.  a.  O.  beschriebene  Gröfse  und  Form, 
sowie  den  gleichen  Erhaltungszustand:  8  Pfosten- 
löcher, 4  innere  und  4  äufsere,  die  ersteren  paar- 
weise durch  tiefe  Schlitze  verbunden,  zwei  concen- 
trische  Ringgräben  und,  wo  wir  uns  nicht  mit  der  Fest- 
stellung dieser  Thatsachen  begnügt,  sondern  ge- 
nauer untersucht  haben,  massenhaften  Brandschutt 
namentlich  in  dem  inneren,  tieferen  Graben  mit 
grofsen  Mengen  von  Scherben  römischer  Gefäfse 
älterer  Form,  als  sie  in  den  Steintürmen  vorkommen. 
Die  Erklärung  dieser  Erscheinungen  durch  die  An- 
nahme, dafs  die  Reste  von  zwei  sich  ablösenden 
Holztürmen  herrühren,  einem  älteren  kleineren  Bau, 
der  durch  Feuer  zerstört  worden  ist,  und  einer 
jüngeren  gröfseren  Anlage,  hat  sich  von  neuem  be- 
stätigt. In  dem  Holzturm  auf  dem  Kukuksberg  liefs 
sich  z.  B.  beobachten,  dafs  die  zur  Befestigung  der 
Pfosten  in  den  inneren  paarweise  verbundenen 
Pfostenlöchern  verwandte  Füllung  aus  ganz  reinem 
Material  bestand,  während  die  äufseren  Pfostenlöcher 
mitBrandschutt  aller  Art  angefüllt  waren  und  Scherben, 
Nägel  und  andere  Kulturreste  enthielten.  Diese 
als  signa,  als  blofse  Merkmale,  aufzufassen,  ist  ganz 
unmöglich.  Als  neu  tritt  die  Beobachtung  hinzu, 
die  hier  und  im  Landgrabenwald  gemacht  wurde, 
dafs  auch  die  jüngeren  Holztürme  durch  Feuer  zer- 
stört worden  sind,  und  auf  dem  Kukuksberg  scheint 
man  die  Anlage  zum  drittenmal  an  derselben  Stelle 
erneuert  zu  haben,  jetzt  mit  quadratischer  Umgrabung, 


bevor  der  danebenliegende  Steinturm  erbaut  wurde. 
Auf  der  Plattform  dieses  Holzturms  wurde  eine  aus 
schräg  gesetzten  Schieferplatten  hergestellte  Wasser- 
rinne gefunden,  die  allem  Anschein  nach  zur  Ab- 
leitung des  Regenwassers  von  einer  Dachtraufe  in 
die  Gräben  gedient  hat. 

Die  7  bekannten  Holztürme  dieser  Strecke 
liegen  sämtlich  neben  den  Steintürmen  auf  Anhöhen, 
während  in  den  dazwischen  liegenden  Senkungen, 
durch  die  der  Limes  führt,  bisjetzt  nur  Steintürme 
gefunden  wurden.  Allerdings  ist  hier  fast  durch- 
weg Ackerland,  wo  die  Feststellung  von  Holztürmen 
besonders  schwierig  ist.  Es  wäre  aber  immerhin 
möglich,  dafs  die  Holztürme  hier  in  viel  weiteren 
Abständen  als  die  Steintürme  angeordnet  waren. 

2.  Südlich  von  Holzhausen  bis  zur  Aar  sind 
Begleithügel  bisjetzt  nicht  gefunden  worden.  Hr. 
Lehner  hat  indes  unter  den  Ecken  verschiedener 
Steintürme  die  Pfostenlöcher  der  früheren  Holztürme 
festgestellt,  so  bei  dem  III.  von  Hrn.  Pallat  ent- 
deckten Steinturm  östlich  von  Kastell  Holzhausen, 
bei  einem  Steinturm  in  der  Nähe  von  Erlenhof  und 
einem  auf  der  Kemeler  Heide. 

3.  Im  Taunus  wurde  unter  meiner  Leitung  ein 
Holzturm  auf  dem  Maisei,  den  Hr.  Jacobi  entdeckt 
hatte,  ausgegraben.  Er  liegt  67  m  nordwestlich  von 
dem  Trigonometrischen  Punkt  464.  Die  4  Pfosten- 
löcher bilden  ein  Quadrat  von  3,41  —3,45  m  Seiten- 
länge. Aufser  ihnen  wurden  auf  der  mittleren  Kreis- 
fläche nur  unregelmäfsige  Vertiefungen  gefunden, 
die  von  seitlichen  Streben  oder  Gerüstbalken  her- 
zurühren scheinen.  Eine  horizontale  Plattform  war 
nicht  zu  erkennen.  Zwei  Ringgräben  wurden  kon- 
statiert, beide  mit  auffallend  breiten  Unterbrechungen 
(ca.  4  m)  auf  der  Nordseite,  beide  ohne  Spuren  von 
Palissaden.  Die  dem  inneren  Graben  entnommene 
Erde  scheint  zu  der  Erhöhung  des  Bodens  in  der 
Mitte  verwandt,  die  Erde  aus  dem  weniger  tiefen 
äufseren  Ringgraben  nach  aufsen  geworfen  worden 
zu  sein.  Die  Erde  war  dann  von  beiden  Seiten 
wieder  in  die  Gräben  hineingeflöfst,  so  dafs  vor 
der  Ausgrabung  das  Ganze  als  ein  gleichmäfsig 
gerundeter  Hügel  mit  einem  einzigen  Ringgraben 
erschien,  dessen  flache  Sohle  ungefähr  über  der 
die  beiden  Spitzgräben  trennenden  Berme  lag.  Es 
fanden  sich  nur  wenig  Kulturreste:  zu  beiden  Seiten 
des  Übergangs  war  die  Erde  fast  bis  zur  Sohle  mit 
einer  Menge  Holzkohlen  (darunter  grofse  Stücke 
verkohlten  Eichenstammholzes)  vermischt,  und  es 
wurden  etwa  ein  Dutzend  eiserne  Nägel,  ein  Ketten- 
ring und  Scherben  (etwa  50  z.  T.  sehr  kleine  Stücke) 
von  4  oder  5  römischen  Thongefäfsen  älterer  Form 
gefunden.     Dabei   ist  allerdings  zu  bemerken,    dafs 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   i! 


83 


wir  nur  einen  Teil  der  Anlage  ausgegraben  haben. 
Die  Funde  lagen  teils  mehr  teils  weniger  tief  im 
Boden  zerstreut,  namentlich  in  dem  Brandschutt  an 
den  Seiten  der  Übergänge. 

4.  Die  Zahl  der  von  Hrn.  Soldan  zwischen  der 
Cappersburg  und  Marköbel  aufgefundenen  und  zum 
Teil  sehr  genau  untersuchten  Holztürme  beträgt 
nunmehr  24.  Im  vergangenen  Jahr  wurde  die  Unter 
suchung  der  Hügel  im  Gambacher  Wald  (Bericht 
f.  1897  S.  6)  fortgesetzt,  zwei  Hügelgruppen  im 
Garbenteicher  Wald  bei  Grüningen  ausgegraben 
und  im  Himbacher  Wald  zwischen  Altenstadt  und 
Marköbel,  wo  bisher  an  dem  Vorhandensein  von 
Holztürmen  gezweifelt  wurde,  zwei  Begleithügel 
konstatiert  und  teilweise  ausgegraben.  Die  24  Holz- 
türme liegen  zum  Teil  unmittelbar  hinter  dem  Pfahl 
neben  oder  unter  den  Steintürmen,  teils  an  einer 
älteren  Linie  vor  oder  bis  zu  450  m'  hinter  dem 
Pfahl  (siehe  Abschn.  VII),  zum  Teil  allein,  zum 
Teil  in  Gruppen  zu  zwei ,  und  einmal,  im  Garben- 
teicher Wald  wurde  sogar  eine  Gruppe  von  4  hier- 
her gehörigen  Anlagen  gefunden.  Drei  verschiedene 
Formen  lassen  sich  unterscheiden: 

a)  Runde  Hügel  mit  4  Pfostenlöchern  und  ein- 
fachem, fast  immer  sehr  breitem  und  tiefem  Spitz- 
graben (5  —  5,5  auf  2—2,3  m),  der  mitunter  durch 
einen  stehengelassenen  Steg  überbrückt  ist. 

b)  Runde  Hügel  mit  4,  zuweilen  vielleicht  auch 
mehr  Pfostenlöchern  und  mit  zwei  durch  eine  Berme 
getrennten  Spitzgräben.  Der  innere  Graben  pflegt 
bedeutend  tiefer,  steiler  geböscht  und  unten  mit 
einer  senkrechten  Vertiefung  versehen  zu  sein,  die 
nach  Ansicht  des  Streckenkommissars  zur  Aufnahme 
von  Palissaden  gedient  hat.  In  der  That  wurden 
hier  regelmäfsig  grofse  Massen  von  Holzkohlen  ge- 
funden und  einmal  (Gambacher  Wald,  nördlich)  in 
Abständen  von  genau  1,45  m  viereckige  Pfosten- 
löcher mit  Resten  von  behauenem  und  verkohltem 
Eichenholz.  Die  äufseren  Ringgräben  sind  nicht 
nur  immer  viel  flacher,  sondern  lassen  wiederholt 
in  der  Richtung  der  Abdachung  des  Bodens  starkes 
Gefälle  erkennen.  Für  die  Annahme,  dafs  die  beiden 
Gräben  zeitlich  verschiedenen  Anlagen  angehören, 
haben  sich  hier  keine  weiteren  Anhaltspunkte  er- 
geben (s.  Bericht  1897  S.  6).  Hr.  Soldan  bemerkt, 
dafs  die  Gräben,  wo  er  immer  auf  diesen  Punkt 
besonders  geachtet  habe,  genau  concentrisch  angelegt 
seien,  und  dafs  zuweilen,  allerdings  nur  zuweilen, 
beide  Gräben  vor  der  Ausgrabung  sich  im  Terrain 
deutlich  ausgeprägt  hätten.  In  Nassau  fand  sich 
bekanntlich  der  innere  Ringgraben  der  Holztürme 
durch  die  dem  äufseren  entnommene  Erde  zugeschüttet, 
und  auch  in  Oberhessen  ist  der  innere  Ringgraben 


hier  und  da  erst  bei  der  Ausgrabung  überraschender 
Weise  zum  Vorschein  gekommen  (z.  B.  bei  dem 
Turm  Limesblatt  S.  634  a,  wo  die  angebliche  Feuer- 
stelle sich  nachträglich  als  ein  Stück  des  mit  Brand- 
schutt   angefüllten   Ringgrabens   herausgestellt   hat). 

c)  Viereckige  Umgrabungen  mit  einem  an  den 
Ecken  stark  abgerundeten  Spitzgraben.  Auf  der 
Plattform  fanden  sich  einmal  (Gambacher  Wald 
südlich  ,  neben  dem  soeben  erwähnten  Holz- 
turm der  Form  b  gelegen)  II  in  3  Reihen 
angeordnete  Pfostenlöcher.  Der  viereckige  Typus 
kommt  aufserdem  nur  noch  im  Garbenteicher  Wald 
vor,  wo  neben  zwei  runden  der  Form  a  zwei  vier- 
eckige Hügel  so  nahe  bei  einander  liegen,  dafs  die 
Gräben  der  letzteren  in  einander  laufen.  Der  Graben 
der  einen  Anlage  war  augenscheinlich  bereits  wieder 
zugefüllt,  als  die  andere  entstand.  Die  Zahl  der 
Pfostenlöcher  steht  hier  noch  nicht  fest. 

In  allen  diesen  Anlagen  wurden  und  zwar  vor- 
zugsweise in  den  Gräben,  aber  auch  in  der  die 
Mitte  überdeckenden  mehr  oder  minder  hohen  Erd- 
kalotte, nicht  allein  Massen  von  Holzkohle  und  Brand- 
schutt, sondern  auch  grofse  Mengen  von  Nägeln  und 
Scherben  römischer  Gefäfse  gefunden.  Nur  von 
einem  einzigen  Hügel  der  Form  a,  der  neben  einem 
solchen  der  Form  b  liegt  (Gambacher  Wald  nördlich), 
wird  bemerkt,  dafs  in  den  schmalen  Schnitten  durch 
den  Spitzgraben  zwar  starke  Kohlenmassen,  aber 
nur  wenig  Scherben  angetroffen  wurden. 

5.  Wie  bereits  erwähnt,  hat  Hr.  Wolff  nunmehr 
auch  zwischen  Marköbel  und  Grofskrotzenburg  das 
Vorhandensein  von  Holztürmen  konstatiert.  Es  sind 
bis  jetzt  zwei,  beide  hinter  dem  Pfahl  neben  den 
Steintürmen  gelegen,  gefunden  und  der  eine  davon 
(an  der  Aschaffenburger  Strafse  bei  Neuwirtshaus) 
genauer  untersucht  worden.  Auf  einer  von  einem 
schwachen  Graben  umgebenen  runden  Plattform 
fand  sich  eine  von  Kohlen  geschwärzte  Sandschicht, 
und  hier  sowohl  wie  im  Graben  zahlreiche  Scherben 
römischen  Küchengeräths,  Sigillataschalen  älterer 
Form  und  verschiedene  andere  Gebrauchsgegen- 
stände, ein  eiserner  Ring  und  ein  geschnittener  Stein 
geringer  Arbeit.  Auf  eine  vollständige  Ausgrabung 
wurde  mit  Rücksicht  auf  die  dichte  Bewaldung  ver- 
zichtet. In  dem  Sandboden  der  Bulau  sind  ohne- 
hin  Untersuchungen    dieser  Art  äufserst   schwierig. 

6.  Wenn  auf  dem  württembergischen  Abschnitt 
des  rätischen  Limes  Holztürme  bisher  nicht  gefunden 
worden  sind,  so  dürfte  sich  dies  aus  dem  Umstand  er- 
klären, dafs  die  Strecke  fast  durchweg  über  intensiv 
bebautes  Ackergelände  führt.  Bei  gemeinsamer  Be- 
gehung mit  Hrn.  Steimle  bemerkten  wir  indes  in 
der    Nähe    des    Brackwanghofes    nordwestlich    von 

6* 


84 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   1898. 


Mögglingen  unmittelbar  vor  der  Mauer  einen  Hügel 
mit  rechteckiger  Umgrabung,  der  sich  in  der  Form 
von  den  zahlreichen  keltischen  Grabhügeln,  die  dort 
am  Limes  liegen,  deutlich  genug  unterscheidet,  um 
als  Holzturm  in  Anspruch  genommen  werden  zu 
können. 

7.  Am  rätischen  Limes  zwischen  Lellenfeld  und 
Niederhambach  wurde  ein  gleichfalls  viereckiger 
Begleithügel  untersucht,  der  von  der  Mauer  über- 
baut unmittelbar  hinter  der  Palissade  gelegen 
ist,  leider  in  dichtem  Privatwald.  Die  vollständige 
Aufklärung  der  unter  schützender  Lehmdecke  an- 
scheinend wohlerhaltenen  Anlage  war  wegen  Wider- 
stands des  Eigentümers  nicht  möglich.  Der  ganz 
flache  Hügel  selbst  ist  mit  verkohltem  Balkenwerk 
bedeckt,  und  in  dem  dicht  an  der  Palissade  entlang 
laufenden  Umfassungsgraben  sowie  im  Palissaden- 
graben  selbst  fanden  sich  Brandschuttmassen,  Asche 
und  Holzkohlen  mit  allerlei  Gebrauchsgegenständen 
(Gefäfsscherben,  Nägel,  eiserne  Bänder,  zwei  Schleif- 
steine) und  Knochenresten  untermischt,  ja  sogar 
Stücken  von  Eichenholz,  alles,  wie  mir  bei  der  ersten 
Aufdeckung  schien,  kreuz  und  quer  durch  einander 
liegend.  Später  glaubte  Hr.  Eidam  eine  doppelte 
Reihe  senkrecht  stehender  Pfähle  zu  erkennen ,  die 
quer  zur  Richtung  des  Limes  am  Rand  der  Plattform 
im  Boden  safsen  und  aufsen  mit  dicken  Brettern 
verschalt  waren,  und  er  vermutet  darin  die  Reste 
einer  Holzbrücke. 

8.  Endlich  seien  noch  zwei  von  je  einem  Ring- 
graben umgebene  Hügel  erwähnt,  die  Hr.  Winkel- 
mann südöstlich  von  Pfünz,  mehr  als  10  km  hinter 
dem  Limes,  in  der  Nähe  der  von  Pfünz  nach 
Kösching  führenden  Römerstrafse  entdeckt  hat: 
ein  viereckiger  unweit  Hofstetten,  und  ein  runder 
über  1,5  m  hoher  Hügel  östlich  von  Böhmfeld,  der 
letztere  sicher  römischen  Ursprungs  (Terra-sigillata- 
Scherbe  gefunden).  Bei  beiden  besteht  der 
Hügel  aus  der  dem  Ringgraben  entnommenen  Erde. 
Vgl.  Abschn.  VII  5. 

Alle  diese  neueren  Forschungsergebnisse  be- 
stätigen, was  nach  früheren  Beobachtungen  ver- 
mutet und  dann  auf  Grund  der  Ausgrabungen 
namentlich  Hrn.  Loeschckes  über  die  Bedeutung  der 
Begleithügel  und  Umgrabungen  festgestellt  worden 
war  (Hettner,  Kölner  Vortrag  S.  1 3 f.),  und  wider- 
legen die  neuerdings  von  Hrn.  E.  Schulze  aus 
unzureichender  Kenntnis  der  Fundthatsachen  wieder 
vorgebrachte  Ansicht,  dafs  die  Hügel  lediglich 
Grenzmale  seien  (Neue  Jahrbb.  f.  d.  kl.  Altert. 
I  1898  S.  264  f.). 

Die  Gefäfsscherben  und  sonstigen  Kulturreste, 
die  sich  durchaus  nicht  vorzugsweise  auf  der  Sohle 


der  Gräben  finden,  können  unmöglich  blofse  Grenz- 
merkmale (signa)  sein,  sondern  weisen  ebenso  be- 
stimmt, wie  die  im  Allgemeinen  gleichartigen,  nur 
gewöhnlich  minder  zahlreichen  Funde  in  den  Schutt- 
hügeln der  Steintürme,  auf  den  Aufenthalt  von 
Menschen,  also  auf  Wohnstätten  irgend  welcher  Art 
hin.  In  der  Spärlichkeit  der  Kulturreste  in  einzelnen 
Hügeln  (Maisei)  jetzt  noch  ein  entscheidendes  Moment 
gegen  diese  Erklärung  der  Anlagen  erblicken  zu 
wollen,  wäre  unmethodisch  und  darum  unwissen- 
schaftlich. Man  kann  daraus  nur  auf  die  kürzere 
Dauer  oder  geringere  Stärke  der  Benutzung  oder 
allenfalls  auf  die  Art  der  Zerstörung  (Räumung, 
Abbruch)  Schlüsse  ziehen. 

Die  Hügel  bergen  also  die  Überreste  von  über- 
dachten Holzbauten  (Wasserablauf),  von  beträcht- 
licher Höhe  (Stärke  der  Pfosten,  Tiefe  der  Pfosten- 
löcher, seitliche  Streben,  Masse  des  Brandschutts). 
Nur  einzelne  mit  besonders  vielen  Pfosten  mögen 
mit  Recht  als  Baracken  aufgefafst  werden.  Sie 
waren  regelmäfsig  mit  Entwässerungsgräben  ver- 
sehen, häufig  von  Palissadengräben  oder  von  beiden 
zugleich  umgeben,  wie  es  auch  bei  Steintürmen 
vorkommt.  Die  Palissadengräben  waren  nach  Auf- 
stellung der  Pfähle  jedenfalls  wieder  teilweise  ge- 
schlossen. Sonst  ist  die  den  Gräben  entnommene 
Erde  nicht  selten  zur  Erhöhung  des  Bodens  an 
der  Stelle,  wo  der  Bau  stehen  sollte,  benutzt,  also 
ein  Hügel  hergestellt  worden,  sei  es,  um  den  Bau 
besser  gegen  Feuchtigkeit  zu  schützen,  sei  es,  um 
ihn  über  das  umliegende  Terrain  zu  erheben  und 
um  ihm  zugleich  mehr  Halt  zu  geben.  Die  Haupt- 
pfosten gingen  immer  durch  die  Hügel  hindurch 
in  den  gewachsenen  Boden  hinab. 

Die  Holztürme  sind  häufig  durch  Feuer  zerstört 
worden,  auf  einzelnen  Strecken  (Schweighausen — 
Holzhausen)  scheint  dies  bei  allen  Türmen,  viel- 
leicht wiederholt,  vorgekommen  zu  sein.  Hier  hat 
man  an  eine  gröfsere  Grenzverletzung  zu  denken.  Die 
zerstörten  Türme  wurden  entweder  wiederhergestellt, 
zwei,  drei  mal,  an  derselben  Stelle,  in  gleicher  oder 
in  veränderter  Form ,  zuweilen  nachdem  über  dem 
Brandschutt  ein  neuer  Hügel  aufgeworfen  war,  oder 
sie  wurden,  wie  an  einzelnen  Punkten  nach- 
gewiesen ist  (Garbenteicher  Wald),  durch  Neubauten 
in  nächster  Nähe  ersetzt.  Wo  zwei  oder  mehrere 
Türme  nebeneinander  gefunden  worden  sind,  ist 
stets  in  Erwägung  zu  ziehen,  ob  nicht  der  eine  an 
Stelle  des  anderen  getreten  sein  kann,  eine  Frage, 
die  m.  E.  auch  wo  zwei  Steintürme  unmittelbar 
nebeneinander  liegen,  wenigstens  aufgeworfen  werden 
mufs.  In  der  Regel  geben  die  Einzelfunde  zur 
Lösung  dieser  Frage  genügenden  Anhalt. 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   1898. 


85 


Die  Einzelfunde  beweisen  vor  allem,  dafs  die 
Holztürme  durchweg  älter  als  die  Steintürme  sind, 
und  da  an  den  Linien,  an  denen  es  überhaupt 
Steintürme  giebt,  diese  meist  unmittelbar  neben 
oder  sogar  über  den  Holztürmen  liegen,  so  spricht 
alles  dafür,  dafs  sie  diese  ersetzt  haben.  Wenn 
dann  Decennien  später  der  grofse  Graben  oder  die 
Mauer  angelegt  und  dabei  nur  auf  die  Steintürme 
Rücksicht  genommen,  die  längst  aufgegebenen  Holz- 
turmplätze aber  überbaut  wurden,  so  ist  dabei  nur 
unbegreiflich,  dafs  auch  noch  dieser  Umstand  als 
Argument  gegen  unsere  Ansicht  hat  herhalten 
müssen  (Schulze  S.  267),  während  er  doch  allein 
schon  genügt,  die  Unhaltbarkeit  der  Vermarkungs- 
theorie  zu  beweisen.  Denn  Anlagen,  denen  »die 
Heiligkeit  von  Grenzmalen  innewohnt«,  pflegt  man 
nicht  durch  Überbauung  zu  zerstören. 

Endlich  bleiben  die  Anhänger  der  Vermarkungs- 
theorie  die  Antwort  auf  die  Frage  schuldig,  wie 
man  sich  die  Bewachung  derjenigen  älteren  Limites 
denken  soll,  an  denen  überall  Holztürme  gefunden 
werden,  Steintürme  aber  durchaus  fehlen. 

VII.  Altere  Linien  (zweites  Gräbchen). 
1.  Vom  Rhein  bis  zur  Aar  gibt  es  allem  Anschein 
nach  nur  eine  einzige  Linie,  deren  bauliche  Anlage 
wohl  verändert,  deren  Lauf  aber  nicht  verschoben 
worden  ist.  Zwar  fand  sich  an  mehreren  Stellen 
nördlich  von  Holzhausen  ein  zweites  flacheres 
Gräbchen  einige  Meter  vor  oder  hinter  dem 
Palissadengraben,  aber,  was  Hr.  Hettner  mit  Recht 
hervorgehoben  hat,  vorläufig  nur  in  der  Nähe  von 
Übergängen  und  Türmen  (Bericht  f.  1897  VI  3 
S.  7).  Jetzt  wurde  ein  zweites  Gräbchen  von  Hrn. 
Lehner  östlich  vom  Kastell  Holzhausen  nach- 
gewiesen, aber  wieder  an  einer  Stelle,  wo  besondere 
Verhältnisse  vorliegen. 

Auf  150  m  Länge  ist  dort  vor  dem  Pfahl  ein 
ca.  4  m  breiter  Weg  gefunden  worden,  der  hart 
am  Rand  der  äufseren  Grabenböschung  sich  hielt, 
und  unter  dem  Weg,  von  dessen  gesticktem  Unter- 
bau bedeckt,  der  Palissadengraben,  der  auch  hier 
den  gewöhnlichen  Abstand  von  1  —  2  m  vom  Rand 
des  grofsen  Grabens  hat.  An  der  Aufsenseite  des 
Wegs  fand  sich  aber  ein  zweites  Palissadengräbchen, 
8  m  vom  Pfahl  entfernt.  Mit  Recht  schliefst  Hr. 
Lehner,  dafs  das  von  der  Wegstickung  bedeckte 
Gräbchen  das  ältere  sei  und  dafs  man  den  Weg 
mit  der  ihn  schützenden  jüngeren  Palissade  gleich- 
zeitig angelegt  habe  (Limesbl.  S.  841).  Rätselhaft 
bleibt  dabei  nur,  warum  der  Weg  nicht  hinter  die 
bereits  vorhandene  Palissade  gelegt,  sondern  diese 
überbaut  wurde,  wenn  wir  nicht  annehmen,  dafs 
damals    bereits    der    grofse  Graben   bestanden   hat. 


Bei  vorurteilsfreier  Betrachtung  ergiebt  sich  also 
aus  diesem  Befund,  dafs  hier  noch  in  der  letzten 
Periode  der  Limesentwickelung,  noch  nach  der  Er- 
bauung des  Pfahls,  die  Palissade  gelegentlich  eines 
Wegebaues  versetzt  worden  ist.  Von  einer  älteren 
Linie  kann  also  hier  nicht  die  Rede  sein. 

2.  Anders  liegen  die  Dinge  im  Taunus,  wo 
Hr.  Jacobi  bereits  1897  eine  ältere  Linie  unzweifel- 
haft festgestellt  hat.  Sie  zweigt  am  Westfufs  des 
Feldbergs  von  der  Hauptlinie  in  südwestlicher 
Richtung  ab,  entfernt  sich  bis  auf  einen  Abstand 
von  450  m,  nähert  sich  aber  wieder  dem  Pfahl  am 
Nordfufs  des  Glaskopfes  auf  200  m,  um  dann  aber- 
mals in  der  Richtung  auf  den  Maisei  vom  Pfahl 
zu  divergiren.  Die  Linie  besteht  aus  einem 
Palissadengräbchen  und  Holzturmhiigeln.  Unweit 
vom  Rothen  Kreuz,  wo  ich  das  Gräbchen  genauer 
untersucht  habe,  ist  es  1  m  tief  und  im  unteren 
fast  senkrecht  geböschten  Teil  0,50  m  breit;  an  den 
Wänden  fanden  sich  die  läuferartig  sitzenden 
Verkeilsteine  und  am  Boden  deutliche  Spuren  der 
Pfähle,  geschwärzte  Kreise  in  Abständen  von  0,35  m. 
Hier,  oberhalb  des  Rothen  Kreuzes  und  am  Glas- 
kopf wurden  von  Hrn.  Jacobi  je  2  zusammenliegende 
Holzturmhügel  gefunden,  immer  ein  runder  und  ein 
quadratischer  mit  steilgeböschten  Gräben.  Auch 
der  oben  VI  3  beschriebene  Holzturm  auf  dem 
Maisei  gehört  wohl  sicher  zu  dieser  hinteren  Linie. 
Seine  Entfernung  vom  Pfahl  beträgt  genau  600  m. 
Doch  konnte  am  Maisei  der  Palissadengraben  trotz 
aller  Bemühung  noch  nicht  aufgefunden  werden. 
Weiter  westlich  fehlen  vorläufig  alle  Spuren.  Gegen 
Osten  scheint  diese  ältere  Linie  mit  der  jüngeren  zu- 
sammenzulaufen. Zwar  liegt  auch  hier  am  Nord- 
abhang des  Feldbergs  ein  Holzturm  wieder  250  m 
hinter  dem  Pfahl,  aber  das  Gräbchen  wurde  in 
seiner  Nähe  bis  jetzt  nicht  gefunden.  Alle  weiteren 
bekannten  Holztürme  befinden  sich  in  unmittelbarer 
Nähe  des  Pfahls. 

3.  Auch  die  von  Hrn.  Soldan  entdeckte  ältere 
Linie  in  Oberhessen  bestand  aus  einer  fortlaufenden 
Grenzsperre  mit  Holztürmen,  neben  denen  hie  und 
da  Baracken  lagen.  Von  dem  eigentlichen  limes, 
dem  Grenzweg,  sind  weder  hier  noch  im  Taunus 
an  der  älteren  Linie  Spuren  gefunden  worden,  was 
sein  Vorhandensein  in  der  Römerzeit  natürlich  nicht 
ausschliefst.  Die  Grenzsperre  besteht  aus  einem 
flachen  Gräbchen,  in  dem  in  Abständen  von  1,40  — 
1,50  oder  0,70—0,85  m,  d.  h.  einem  passiis  (1,48) 
oder  einem  gradus  (0,74)  Pfosten  standen,  die 
wahrscheinlich  durch  Flechtwerk  mit  einander  ver- 
bunden waren.  Es  liegt  28  —  31,5  m,  d.  h.  20  passus 
(29,6  m)  vor  der  Vorderfront  der  Holztürme. 


86 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   ll 


Hr.  Soldan  hat  diese  Anlagen  nunmehr  an 
16  Stellen  nachgewiesen,  und  zwar,  wie  in  früheren 
Jahren  auf  der  Westseite  der  oberhessischen  Strecke, 
so  jetzt  auch  am  nördlichsten  Punkt  der  Wetter- 
aulinie  bei  Grüningen  (im  Garbenteichcr  Wald), 
südöstlich  von  Arnsburg  (auf  dem  Krazert  bei 
Birklar)  und  namentlich  im  Himbacher  Wald  bei 
Marköbel.  Durch  die  Auffindung  des  Flechtwerk- 
gräbchens  und  zweier  Holztürme  mit  charakteristischen 
Scherben  an  der  letztgenannten  Stelle,  2 — 3  km 
nördlich  von  Marköbel,  ist  der  wichtige  Beweis 
erbracht,  dafs  die  ältere  Linie  hier  auf  der  Ostseite 
der  Wetterau  mit  der  jüngeren  zusammenfällt.  Die 
Erwartung,  dafs  das  ältere  Gräbchen  sich  in  der 
Linie  Oberflorstadt-Heldenbergen-Kesselstädt  finden 
werde,  hat  sich  also  nicht  bestätigt.  (S.  Bericht  f. 
1897  S.   5.) 

Im  Allgemeinen  schneidet  das  Flechtwerk- 
gräbchen  wiederholt  die  jüngere  Linie,  läuft  bald 
vor  der  Palissade  und  dem  Pfahl,  wie  im  Suterwald 
bei  Butzbach,  wo  der  Abstand  52  m  beträgt  und 
sogar  ein  Holzturm  vor  dem  Pfahl  liegt,  bald  hinter 
demselben,  wie  im  Usbachthal  südöstlich  vonLangen- 
hain  (Abstand  ca.  500  m),  im  Degenfeld  und  in 
den  Waldungen  nördlich  von  Butzbach  (Abstände 
bis  zu  450  in).  Die  Wachtstationen  sind  ohne 
Ausnahme  so  angelegt ,  dafs  das  Vorterrain  auf 
mindestens  einige  hundert  Meter  von  den  Türmen 
aus  überblickt  werden  konnte  und  nach  rückwärts 
eine  Signalverbindung  mit  den  Kastellen  der 
Wetterau  möglich  war.  In  dieser  Hinsicht  war  die 
ältere  Linie  weit  besser  tracirt  als  die  jüngere. 
Wo  beide  zusammen  liegen,  liegen  auch  die  Wacht- 
stationen zusammen:  die  Steintürme  sind  dann 
entweder  neben  oder  über  den  Holztürmen  erbaut, 
während  das  Flechtwerkgräbchen  bald  einige  Meter 
vor  der  Palissade  bald  hinter  ihr  gefunden  wurde, 
zuweilen  vom  Kolonnenweg  oder  Wall  bedeckt, 
oder  auch  durch  die  Anlage  des  grofsen  Grabens 
zerstört  ist. 

Ob  die  aus  Flechtwerkzaun  und  Holztürmen 
gebildete  ältere  Linie  in  der  Wetterau,  wie  Hr. 
Soldan  vermutet,  einerseits  mit  der  von  Hrn.  Jacobi 
entdeckten  älteren  Grenzlinie  im  Taunus  (s.  o.  2.) 
in  Zusammenhang  steht,  und  andererseits  über 
Marköbel  hinaus  bis  zum  Main  sich  fortsetzt,  wird 
durch  weitere  Untersuchungen  zu  entscheiden  sein. 
Für  letzteres  spricht  nicht  allein  die  Entdeckung 
der  Holztürme  in  der  Bulau  durch  Hrn.  Wolff,  wo 
das  zweite  Gräbchen  allerdings  bisjetzt  nicht  ge- 
funden wurde,  sondern  vor  allem  der  Umstand,  dafs 
von  Marköbel  südwärts  wohl  keine  andere  Linie 
denkbar  ist. 


Für  die  Geschichte  der  römischen  Occupation 
der  Wetterau  wäre  es  vor  allem  wichtig,  die  Ent- 
stehungszeit der  älteren  Anlagen  möglichst  sicher  zu 
bestimmen.  Die  sehr  zahlreichen  Scherben  von  Thon- 
gefäfsen,  die  in  ihnen  gefunden  wurden,  stimmen 
nach  Hrn.  Soldans  Angabe  unter  sich  überein  und 
weisen  auf  das  Ende  des  1.  Jahrhunderts  hin. 
Hr.  Soldan  vermutet  deshalb,  dafs  der  vom  Taunus 
um  die  Wetterau  herum  zum  Main  ziehende  Limes 
der  Limes  des  Domitian  sei,  den  Frontin  (I  3,10) 
erwähnt.  Die  in  den  Begleithügeln  der  Bulau 
gefundenen  Scherben  zeigen  nach  der  Angabe  des 
Hrn.  Wolff  gleichfalls  zum  Teil  ältere  Formen, 
als  sie  in  den  Steintürmen  vorkommen,  aber  keine, 
die  man  vor  Hadrian  zu  setzen  genötigt  sei:  ganz 
besonders  seien  die  wenigen  schwarzen  Scherben 
alle  von  der  Art,  wie  sie  in  der  Wetterau  zweifellos 
noch  unter  Traian  und  Hadrian  gebrannt  wurden. 
Die  Frage  wird  aber  noch  weiter  dadurch  ver- 
wickelt, dafs  Hr.  Soldan  auf  der  oberhessischen 
Strecke  noch  ältere  Anlagen,  als  die  Holztürme, 
nachgewiesen  hat,  über  die  wir  weiter  unten  in 
Abschn.  VIII  berichten  werden. 

4.  Auch  in  Rätien  hat  die  Untersuchung  des 
zweiten  Gräbchens,  das  dort  bekanntlich  für  jünger 
als  die  Palissade  gilt,  Fortschritte  gemacht.  Neue 
Probleme  sind  dabei  hervorgetreten.  Östlich  von 
Gunzenhausen  ziehen  Mauer  und  Palissade  in  gerader 
Linie  über  die  Kuppe  des  Burgstalls.  Hr.  Eidam 
glaubt  nun  gefunden  zu  haben,  dafs  das  Zaun- 
gräbchen  nordwärts  ausbiegend  die  Kuppe  mit 
einschlofs,  und  dafs  auf  dieser  selbst  kurz  nach 
der  Römerzeit  eine  Ringmauer  zum  Schutz  einer 
dort  entstandenen  Ansiedelung  erbaut  worden  sei. 
Ich  selbst  hatte  dagegen  den  Eindruck ,  dafs 
die  Ansiedelung  sowie  die  ehemals  aus  mäch- 
tigen, rohbehauenen  Sandsteinblöcken  erbaute  Ring- 
mauer, von  der  nur  die  unterste  Schicht  noch 
zum  Teil  in  situ  ist ,  vorrömisch  seien ,  und 
dafs  das  Material  der  Ringmauer  zum  Bau  der 
Limesmauer  gedient  habe,  möchte  aber  mit  meinem 
Urteil  bis  zu  einer  erneuten  Prüfung  der  Fund- 
thatsachen  zurückhalten.  Wie  aber  auch  die  Frage 
entschieden  werden  wird,  wenn  wirklich  das  Zaun- 
gräbchen  zu  der  halb  aufserhalb  halb  innerhalb 
des  Limes  gelegenen  Ansiedelung  in  Beziehung 
steht,  dann  müfste  man  auch  dieses  entweder  in 
vor-  oder  in  nachrömische  Zeit  setzen,  was  beides 
gleich  bedenklich  scheint. 

5.  Nicht  minder  problematisch  sind  die  Reste 
von  Anlagen,  die  Hr.  Winkelmann  in  der  Nähe  von 
Pfünz  entdeckt  hat.  Von  der  Vermutung  aus- 
gehend,   dafs    der  Limes   an   der  Ecke    bei  Raiten- 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre  1898. 


87 


buch  sich  ursprünglich,  wie  die  1600  m  hinter  ihm 
laufende  Römerstrafse,  gradlinig  in  südöstlicher 
Richtung  auf  Pfünz  fortgesetzt  und  dort  die  Altmühl 
überschritten  habe,  hat  der  Streckenkommissar  auf 
der  Nordseite  der  erwähnten  Strafse  nach  Spuren 
einer  älteren  Linie  gesucht,  und  in  der  That  auf 
der  Höhe  über  dem  linken  Altmühlufer  bei  Inching, 
also  Pfünz  schräg  gegenüber,  genau  in  der  ver- 
muteten Richtung,  die  Reste  eines  Zauns,  eines  gut 
gebauten  alten  Wegs  und  einer  runden  Blockhütte 
gefunden.  Diese  Anlagen  würde  man  zwar  an  und 
für  sich  nicht  für  römisch  gelten  lassen.  Denn 
der  Zaun,  dessen  sehr  deutliche  Spuren  auf  ca.  130m 
Länge  verfolgt  wurden,  gleicht  nach  Konstruktion 
und  Erhaltung  keineswegs  den  Resten  der  ander- 
wärts als  römisch  erwiesenen  vineae,  und  auch  die 
Blockhütte  hat  eine  durchaus  fremdartige  Form. 
Aber  in  der  Fortsetzung  der  angenommenen  Linie 
jenseits  der  Altmühl  liegt  der  oben  erwähnte  Holzturm- 
hügel bei  Böhmfeld  (VI  8),  und  in  dessen  nächster 
Nähe  hat  Hr.  Winkelmann  eine  zweite,  ganz  gleich- 
artige Blockhütte  gefunden,  so  dafs  hier  ein  seltener 
Zufall  angenommen  werden  müfste,  wenn  die  An- 
lagen nicht  mit  einander  in  Zusammenhang  stehen 
sollten.  Nimmt  man  hinzu,  dafs  auch  die  an  den 
verschiedenen  Punkten  gefundenen  Topfscherben 
von  einer  sachverständigen  Seite  für  »unzweifelhaft 
römisch«,  von  einem  anderen  nicht  minder  com- 
petenten  Beurteiler  für  »frühmittelalterlich«  erklärt 
werden,  so  müfste  man  an  der  Überwindung  aller 
dieser  Schwierigkeiten  verzweifeln,  wenn  nicht  zu 
hoffen  wäre,  dafs  dem  Spürsinn  des  unermüdlichen 
Forschers,  der  die  Probleme  geschaffen,  auch  ihre 
Lösung  durch  neue  Funde  gelingen  wird. 

VIII.  Die  Untersuchung  der  Zwischen- 
kastei le  und  Schanzen  hat  zu  einigen  sehr 
schönen  Entdeckungen  geführt.  Wir  berichten 
wieder  in  der  Reihenfolge  Rhein-Donau. 

1.  Eine  kleine  Nachuntersuchung  am  Zwischen- 
kastell Anhausen  lehrte,  dafs  die  Umfassungsmauern 
der  gröfseren  Anlage  und  die  Mauern  des  kleineren 
Kastells,  das  in  die  westliche  hintere  Ecke  der 
ersteren  hineingebaut  ist,  gleichzeitig  entstanden 
sein  müssen,  da  die  Fundamente  im  Verband  liegen. 
Der  Graben  um  das  kleinere  Kastell  wurde  dagegen 
erst  ausgehoben,  als  die  Mauer  des  gröfseren  bereits 
geschleift  war.  Dies  müssen  also  die  Römer  selbst 
ausgeführt  haben. 

2.  Die  Untersuchung  der  im  Bericht  f.  1897  S.  30 
erwähnten  Reste  zwischen  Pohl  und  Lollschied 
konnte  nur  wenig  gefördert  werden.  Bei  einer  Ver- 
suchsgrabung sind  die  beiden  früher  gefundenen 
Spitzgräben  20  m  von  der  vermutlichen  Kastellecke 


nochmals  konstatiert  worden.  Sie  zeigen  hier  ein 
Profil,  das  darauf  schliefsen  läfst,  dafs  man  es  mit 
zwei  verschiedenen  in  einander  gebauten  Erdwerken 
wie  bei  Kernel  zu  thun  hat. 

3.   Hier  auf  der   flachen   Kuppe   nördlich  vom 
Dorf,  »der  Pohl«  genannt,  bei  dem  Trigonometrischen 
Punkt   537   (s.  o.  1 4)    hat   Hr.  Lehner   unmittelbar 
hinter    dem    Pfahl    zwei   Erdkastelle    entdeckt    und 
ausgegraben,  ein  cpjadratisches,  das  dem  Limes  zu- 
nächst liegt,  von  39  m  Seitenlänge,  und  ein  recht- 
eckiges   von    56  :  46  m   Ausdehnung    (gemessen   in 
der  Sohle  der  inneren  Gräben),  beide  mit  abgerundeten 
Ecken,  doppelten  Spitzgräben  und  Eingängen  von  N., 
d.  h.   von   der  dem  Limes  zugewandten  Seite.     Im 
inneren    des  kleineren  zeigten  sich  die  Fundament- 
gräben eines  Holzgebäudes  von  unregelmäfsig  qua- 
dratischer Form  (14,5  m  Seitenlänge)  mit  mehreren 
Räumen.      Von    Wall    oder    Palissaden    war   keine 
Spur  erhalten.    Alle  hier  gefundenen  Scherben  ent- 
stammen   nach     der    Ansicht    Hrn.    Lehners     dem 
letzten  Viertel  des  I.  Jahrhunderts  und  zeigen  zum 
Teil  die  charakteristischen  Profile  der  Domitianischcn 
Zeit.     Das   kleine  Kastell  mufs  frühzeitig  geschleift 
worden  sein,  obwohl  keine  Anzeichen  von  Zerstörung 
durch   Feuer   vorhanden  waren.     Denn   es   ist  teil- 
weise  überbaut   durch  das  gröfsere  Kastell ,   dessen 
mit  Brandschutt    ausgefüllte   Spitzgräben,'    wie    die 
Untersuchung    mit    Sicherheit    erkennen    liefs,    die 
Doppelgräben     des     anderen    Kastellchens     durch- 
schneiden.   Hier  wurden  hinter  dem  inneren  Graben 
Standspuren einerPalissade  entdeckt,  ein 0,50 — 0,60m 
tiefes   Gräbchen    mit    runden   Vertiefungen    in  Ab- 
ständen  von  0,80  — 1,10  m.     Die  Palissade   hat  zur 
Stütze   eines   Erdwalls   gedient.     Die   ganze  innere 
Fläche   war,   wie   es  scheint,  von  einem  Blockhaus 
eingenommen,    dessen    bis   jetzt   aufgedeckter  Teil 
eine    Flucht    von   6  Räumen    zeigt.     Es   ist   zu   er- 
warten ,   dafs   wenigstens   der  Grundrifs  des  ganzen 
Bauwerks  bei  weiterer  Untersuchung  zum  Vorschein 
kommen   wird.     In   dem   massenhaften  Brandschutt 
des    zweiten   Kastells   wurden   7   Ziegel   mit   Rund- 
stempeln der  XXII.  Legion  gefunden,  die,  wie  ein 
Teil   der  Scherben,   nach  Hrn.  Lehner  der  hadria- 
nischen    Zeit    angehören,    während    nach    anderen 
Scharben    zu    schliefsen,    die   Anlage    des   Kastells 
schon  in  trajanische  Zeit    zu   setzen  sei.     Über  die 
in    Kernel     selbst    von     Hrn.     Lehner     entdeckten 
Reste  des  Steinkastells  s.  u.  B.  12,  S.  91. 

4.  Auf  der  Oberhessischen  Strecke  hat  die 
Untersuchung  des  Kastells  im  Degenfeld  bei  Butz- 
bach, über  dessen  Entdeckung  durch  Hrn.  Soldan 
bereits  früher  berichtet  war,  (Bericht  f.  1897  S.  29) 
erhebliche    Fortschritte    gemacht.     Die    Grabungen 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   i! 


ergaben  auch  hier  zwei  Befestigungsanlagen, 
ein  Steinkastell  von  65  m  Seitenlänge  mit  einem 
Graben,  der  in  der  Mitte  der  Ostseite  über- 
brückt war,  und  im  Innern  dieses  Bauwerks  ein 
Erdkastell  von  quadratischer  Form  mit  stark  ab- 
gerundeten Ecken,  38  m  Durchmesser  von  Graben- 
sohle zu  Grabensohle,  also  fast  genau  so  grofs,  als 
das  ältere  Erdkastell  bei  Kernel  (s.  o.  no.  3).  Der 
Graben  war  hier  nur  einfach,  hatte  aber  eine  Breite 
von  ca.  6  m  bei  über  2  m  Tiefe.  Ein  Palissaden- 
gräbchen  hinter  dem  Spitzgraben  wurde  auch  hier 
nicht  gefunden,  wohl  aber  eine  Anzahl  Pfostenlöcher, 
die  vermuten  lassen,  dafs  früher  eine  Erdbrustwehr, 
durch  einzelne  Hölzer  gehalten,  vorhanden  war. 
Im  Innern  zeigten  sich  mannigfaltige  Reste  von 
Bauten  in  verschiedenem  Niveau  schichtenweise 
über  einander  gelagert,  deren  an  sich  schon  schwierige 
Aufklärung  um  so  mifslicher  war,  weil  ein  Teil 
der  Grundeigentümer  ein  längeres  Offenlassen  der 
Grabungen  nicht  gestattete.  Hr.  Soldan  unterscheidet 
die  Reste  von  5  Baracken,  zwei  zum  älteren  Kastell, 
zwei,  die  über  dessen  zugeschüttetem  Graben  liegen, 
zu  dem  Steinkastell  gehörig,  und  einen  Bau,  der 
vielleicht  erst  entstanden  ist,  als  der  Platz  überhaupt 
keine  militärische  Bedeutung  mehr  besafs.  Auch 
Gräber  wurden  in  den  Ruinen  angetroffen.  Von 
besonderer  Wichtigkeit  sind  endlich  die  Scherben, 
die  bis  ins  III.  Jahrhundert  hinabreichen,  zum  Teil 
aber  auch  sehr  alt  sind.  In  der  untersten  Schicht 
und  namentlich  in  der  Sohle  und  dem  Abflufs  des 
Erdkastellgrabens  wurden  in  grofser  Menge  Reste 
von  Krügen  und  Terranigragefäfsen  gefunden,  da- 
runter sehr  elegante  Stücke,  die  nach  der  Ansicht 
des  Hrn.  Soldan  auf  die  erste  Hälfte  des  I.  Jahr- 
hunderts hinweisen. 

Das  Erdkastell  im  Degenfeld  rückt  damit  in 
eine  Reihe  mit  den  gleichfalls  von  Hrn.  Soldan 
untersuchten  Erdschanzen  im  benachbarten  Gam- 
bacher  Wald  und  am  Hunnenkirchhofe  bei  Hausen, 
über  die  im  Bericht  f.  1897  S.  29  und  30  das  Erforder- 
liche mitgeteilt  ist.  Die  bei  allen  drei  Erdwerken  ge- 
machten übereinstimmenden  Scherbenfunde  gleichen 
denjenigen,  die  Hr.  W7olff  in  den  älteren  Anlagen 
von  Hofheim  entdeckt  hat,  unterscheiden  sich  da- 
gegen augenfällig  von  den  Gefäfsen,  deren  Reste 
in  den  Holztürmen  der  Wetterau  vorkommen  (s.  oben 
Abschn.  VII  am  Ende).  Hr.  Soldan  sieht  sich  dadurch 
zu  der  Annahme  gezwungen,  dafs  die  Erdkastelle 
wesentlich  älter,  als  die  von  ihm  in  domitianische  Zeit 
gesetzten  Holztürme  und  das  zu  den  letzteren  ge- 
hörige Flechtwerkgräbchen  seien.  Die  Entscheidung 
dieser  für  die  Geschichte  der  römischen  Occupation 
der  Wetterau   besonders   wichtigen  Frage  wird  von 


dem  weiteren  Studium  der  rechtsrheinischen  Keramik 
abhängen,  das  neuerdings  von  verschiedenen  Seiten 
erfolgreich  in  Angriff  genommen  worden  ist. 
Freiburg  i.  Br.  d.    10.  März   1899. 

Ernst  Fabricius. 

B.    Die  Kastelle. 

1.  InFaimingen  wurde  die  Untersuchung  des 
Kastells  und  der  Vicusumfassung  vollendet  und 
eine  exakte  Aufnahme  aller  bisherigen  Grabungen, 
wofür  die  wichtigsten  Punkte  der  früheren  Grabungen 
nochmals  geöffnet  wurden,  durch  einen  Geometer 
hergestellt.  Die  Aufnahme  wurde  seitdem  im 
11.  Jahrg.  der  Dillinger  Jahrbücher  Taf.  IV  ver- 
öffentlicht. Das  Kastell  hat  thatsächlich  eine  ver- 
schobene, nach  der  Donau  spitz  zulaufende  Form; 
der  Mittelbau,  der  in  diesem  Jahre  wieder  voll- 
ständig freigelegt  wurde,  hat  mit  dem  Schema 
eines  Praetoriuins  so  viel  Verwandtschaft,  dafs  man 
an  dieser  Deutung  nicht  zweifeln  kann.  —  An  der 
Vicusbefestigung  fand  man  auf  der  Ostseite  ein 
zweites  Thor,  welches  genau  da  liegt,  wo  heute 
die  Strafse  Gundelfingen  —  Lauingen  aus  der 
Befestigung  heraustritt.  —  Aufserdem  wurde  fest- 
gestellt, dafs  das  Kastell  einen  Graben  nicht  hat 
und  dafs  der  Graben,  welcher  unweit  der  Ostflanke 
läuft,  vielmehr  ein  Theil  einer  grofsen  Erdbefestigung 
ist,  von  der  der  nördliche  Lauf  unweit  der  Vicus- 
mauer  gefunden  wurde;  weitere  Untersuchungen 
müssen  ergeben,  ob  es  sich  um  eine  Erdfestung 
aus  der  ältesten  Zeit  der  römischen  Occupation 
oder  um  die  ursprüngliche  Befestigung  der  bürger- 
lichen Niederlassung  handelt. 

2.  Das  Sperrfort  am  Austritt  der  Altmühl  aus 
dem  Liniesgebiet  vermutheten  wir  in  Kipfenberg 
(vgl.  Arch.  Anz.  1898  S.  27).  Da  es  sich  dort 
nicht  entdecken  liefs,  untersuchte  Herr  Winkelmann 
in  dem  2  km  altmühlaufwärts  gelegenen  Dorfe 
Böhming  eine  auf  dem  rechten  Ufer  befind- 
liche, um  die  Kirche  ziehende  Umwallung,  auf  die 
General  Popp  in  den  Beschlüssen  der  Limesconferenz 
S.  9  No.  90  als  eine  zu  untersuchende  Stelle  auf- 
merksam gemacht  hatte.  Thatsächlich  ergab  sich 
daselbst  ein  Kastell  von  78 :  95  m,  dessen  Front 
auffallender  Weise  nicht  thalaufwärts,  sondern  der 
Altmühl  zu  gewendet  ist.  Die  Umfassungsmauer 
ist  im  Fundament  nur  1  m,  im  aufgehenden  Mauer- 
werke 1,20  m  breit.  Eingänge  mit  je  zwei  Thürmen 
flankirt  finden  sich  nur  auf  den  Prinzipalseiten,  und 
zwar  um  2  1/i,  resp.  5  '/j  m  aus  der  Mitte  der  Seiten 
gerückt;  in  der  Mitte  der  Praetorialseite  lag  nur 
ein  Thurm,  und  ein  anderer  war  vermuthlich  auf 
der  Mitte   der  Decumanseite  vorhanden;   aufserdem 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre   li 


89 


war  jede  Ecke  mit  einem  Thurm  versehen.  —  Die 
Beschränkung  auf  drei  Thore  findet  sich  ja  bei 
diesen  kleineren  Kastellen  häufig,  so  bei  allen 
Odenwaldkastellen,  dagegen  läfst  sich  für  die 
Beschränkung  auf  zwei  Thore  von  Kastellen  unge- 
fähr gleicher  Gröfse  nur  Haiheim  nennen,  bei 
Kastellen  geringeren  Umfangs  findet  sie  sich  da- 
gegen sehr  häufig,  z.  B.  bei  Heidenkringen,  Langen- 
diebach,  Trienz.  —  Von  besonderem  Interesse  war 
die  Feststellung,  dafs  unter  dem  Wall  hinter  der 
Umfassungsmauer  eine  5  — 6  m  breite  Brandschicht 
lief,  die  mit  Balkenresten,  Scherben  und  Lehm- 
brocken angefüllt  war;  man  hat  anzunehmen,  dafs  sie 
zu  einem  hölzernen  Wehrgang  gehörte,  dessen  Unter- 
bau gleichzeitig  Baracken  enthielt.  —  Das  Praetorium 
konnte  nur  zum  Theil  aufgedeckt  werden,  da  Kirche 
und  Kirchhof  die  südliche  Hälfte  bedecken;  es  liegt 
nicht  genau  in  der  Achse  des  Kastells,  sondern  der 
rechten  Seite  um  4m  näher  als  der  linken;  die 
Nordfront  ist  22  m  lang,  ein  Hof  der  Gemeinen  ist 
vorhanden.  —  Vor  der  porta  sinistra  wurde  eine 
Thorinschrift  von  1,40  m  Länge  und  0,80  m  Breite 
entdeckt,  bei  deren  Entzifferung  mich  Herr  Winkel- 
mann wesentlich  unterstützt  hat.  Sie  lautet: 
Imp(eratori)  Caes(ari)  Luc(io)  Aur(elio)  Anton(in)o 
Aug(usto)  Cfommodq]  Armen(iaco)  Parth(ico)  Ger- 
m(a)n(ko)  Sarm(atico)  trib(unicia)  pol  (es täte)  VI, 
co(nsuli)  III p(atri)  p(atriae),  Spicio  Cerial[e]  leg(ato) 
Aug(usti)  pr(o)  pr(aetore),  vex(illarii)  leg(ionis)  III 
Ital(icae)  vallum  fece(runt)  c(uratn)  a(gente)  Iul(io) 
htlino  c(enturione)  leg(ionis)  III  Ital(icae),  item 
portas  cum  turrib(us)  IUI.  Perfec(tum)  l  ab  Ael(io) 
Forte  ([cjenturione)  leg.  III  Iial(icae),  praep(osito) 
c(o)h(ortis)  I  Br(eucorum)  imp(eraiore)  III  Bu[rro] 
=  181  n.  Chr.  —  Die  Beinamen  Armeniacus  und 
rarthkus  kommen  sonst  bei  Commodus  nicht  vor 
und  können  hier  nur  durch  Verwechslung  mit  der 
Nomenclatur  des  Marc  Aurel  und  Lucius  Verus  bei- 
gefügt sein.  Ebenso  ungehörig  ist  das  Praenomen 
Lucius,  da  Commodus  kurz  nach  seiner  Thron- 
besteigung (März  180)  das  Praenomen  seines  Vaters 
Marcus  Aurelius  annahm  und  es  bis  zum  J.  190 
beibehielt.  Der  Name  Commodus  ist  getilgt,  später 
aber  mit  Stuck  und  Malerei  wieder  hergestellt 
(ebenso  CIL  XIV,  22).  Die  Persönlichkeit  des 
raetischen  Statthalters  Spicius  Cerialis  war  bisher 
unbekannt2.  Für  die  folgenden  Zeilen,  welche  den 
Bau    des   Valium   und    der  portae  cum    turribus   er- 

')  Die  Ergänzung  (opus)  perfec(tum  est)  rührt 
von  den  Herren  Winkelmann  und  Zangemeister  her. 

*)  Auf  dem  Pfünzer  Stein  CIL  III,  11933  ist 
zweifellos  derselbe  Name  herzustellen,  wie  mir  Herr 
Winkelmann  mittheilt. 


wähnen,  bietet  die  fast  gleichzeitige  Inschrift  der 
porta  principalis  dextra  von  Regensburg  CIL  III, 
11 965  mit  der  Erwähnung  des  Valium  cum  portis 
et  turribus  grofse  Ähnlichkeit.  Unsere  Inschrift 
besagt,  dafs  eine  Vexillation  der  in  Regensburg 
stationirten  legio  III  Italica  unter  ihrem  Centurio 
die  Wallmauer  und  die  Thore  mit  vier  Thürmen 
hergestellt,  und  das  angefangene  Werk  von  der  in 
Pfünz  liegenden  cohors  Breucorum  unter  ihrem 
Praepositus  Aelius  Fortis,  centurio  derselben  Legion, 
vollendet  worden  sei.  Da  die  Inschrift  portas  cum 
turribus  IUI  sagt,  nicht  portas  et  turres  IUI,  wird 
man  anzunehmen  haben ,  dafs  es  sich  um  die  vier 
Thorthürme  an  den  beiden  Principalthoren  (die 
praetoria  und  decuniana  fehlten  ja  nach  den  obigen 
Darlegungen)  handelt  und  dafs  die  vier  Eck-  und 
die  zwei  Zwischenthürme  erst  später  erbaut  seien.  — 
Ich  darf  nicht  unterlassen  darauf  hinzuweisen,  dafs 
Herr  Winkelmann  eine  wesentlich  andere  Auffassung 
der  Inschrift  hat,  er  betont,  dafs  auch  die  Fundamente 
der  Thorthürme  in  die  Schuttschicht  eingeschnitten 
seien  und  deshalb  nicht  zum  ursprünglichen  Bau  ge- 
hören könnten.  Ich  konnte  diese  Beobachtung  bei 
der  Besichtigung  der  Grabung  nicht  für  erwiesen 
halten,  bemerke  aber,  dafs  die  Besichtigung  statt- 
fand, bevor  wir  die  Inschrift  entziffert  hatten  und 
deshalb  diesem  Punkte  nicht  die  Aufmerksamkeit  zu- 
wendeten, die  er  nunmehr  verdient;  es  wird  sich 
deshalb  empfehlen  eines  der  Thore  nochmals  zu 
öffnen. 

100  Meter  von  der  Porta  sinistra  entfernt  wurde 
das  Badegebäude  gefunden,  es  ist  25  m  lang  und 
9  m  breit,  das  Schürloch  befindet  sich  an  der  dem 
Kastell  abgewandten  Schmalseite.  In  den  Feldern 
nebenan  scheinen  nach  Aussagen  der  Feldbesitzer 
noch  weitere  Mauern  zu  liegen,  sie  werden  von 
Gebäuden  des  Lagerdorfes  herrühren,  doch  wurden 
sie  nicht  verfolgt. 

3.  Einwenig  oberhalb  des  Ortes  Pfünz,  un- 
mittelbar am  rechten  Ufer  der  Altmühl,  am  Ausgang 
eines  Thälchens  und  an  einer  Stelle,  wo  Herr 
Winkelmann  schon  lange  einen  alten  Flufsübergang 
vermuthet,  fand  derselbe  mehrere  Gräben  mit 
Scherben  und  vermuthete  darauf  hin,  dafs  hier  ein 
Erdkastell  vorhanden  gewesen  sei,  doch  stehen 
der  Annahme  mancherlei  Bedenken  entgegen. 

4.  Bei  Cannstadt  nahm  Dr.  Kapff  mit  Mitteln 
der  Limeskommission  unmittelbar  neben  dem  früher 
ausgegrabenen  Kastell  Untersuchungen  nach  einem 
zweiten  Kastell  vor  auf  Grund  der  Auffindung 
ganz  ungewöhnlich  starker  langer  Mauern.  Doch 
führten  die  Grabungen  zu  einem  negativen  Resultat, 
ein  zweites  Lager  war  hier  sicher  nicht  vorhanden, 


90 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre  ii 


5.  Das  Kastell  Benningen  liegt  gegenüber  der 
Mündung  der  Murr  in  den  Neckar  auf  der  Flur 
Birk.  Schon  im  Jahre  1597  waren  hier  durch  Studion 
Grabungen  vorgenommen  worden ,  darauf  hatte  im 
Jahre  1886  K.  Miller  die  Lage  genauer  festgestellt. 
Durch,  die  von  Dr.  Mettler  geleiteten  Grabungen 
wurde  folgendes  festgestellt:  Das  Kastell  hat  eine 
Ausdehnung  von  135,30  x162,60  m.  Die  Flanken- 
thore  liegen  der  Front  näher  als  der  Rückseite. 
Die  Umfassungsmauer  von  1,50  m  Stärke  war  auf 
der  rechten  Flanke  an  der  Innenseite  mit  zahl- 
reichen durchschnittlich  2 — 3  m  im  Lichten  von 
einander  entfernten  Sporen  versehen;  auch  an  der 
Front  liefs  sich  noch  ein  Pfeiler  nachweisen, 
während  die  beiden  andern  Seiten  zu  schlecht  er- 
halten waren.  Das  Praetorium  war  ungewöhnlich 
stark  zerstört.  Besser  erhalten  sind  zwei  Gebäude 
in  der  Praetentura  zu  beiden  Seiten  der  via praeioria. 
In  dem  linken  lag  ein  tiefer  Keller,  in  dem,  wie 
so  oft,  ein  Steintisch  stand.  —  Vor  der  linken 
Flanke  wurde  ein  Spitzgraben  ausgehoben.  Leider 
gelang  es  nicht  das  Badegebäude  und  das  Numerus- 
kastell, welche  nach  einer  erhaltenen  Inschrift  der 
Triboci  und  Bot  hier  zu  erwarten  sind,  zu  finden, 
obgleich  nach  ihnen  recognoscirt  wurde  (Vgl. 
Mettler,  Limesbl.   S.  855). 

6.  In  VV impfen  wurde  innerhalb  der  grofsen 
Befestigung,  die  schon  im  letzten  Bericht  erwähnt 
und  als  die  des  Vicus  gedeutet  wurde,  von  Prof. 
Schumacher  das  Kastell  nunmehr  mit  Sicherheit  fest- 
gestellt; es  liegt  an  der  Stelle,  die  der  älteste  Theil  des 
Ortes  mit  der  Stiftskirche  einnimmt,  genau  gegenüber 
der  Jagstmündung.  Seine  Südseite  bildet  eine  1,60  m 
breite  Mauer,  die  unter  der  südlichen  Dorfmauer  sich 
erstreckt,  davor  liegt  ein  Spitzgraben;  auch  konnte 
noch  die  Südwestabrundung  des  Grabens  festgestellt 
werden,  während  die  dazu  gehörige  Mauer  an  dieser 
Stelle  ausgebrochen  ist.  Da  die  Existenz  des 
Kastells  durch  die  Mauer,  den  Graben  und  die 
Abrundung  zweifellos  erwiesen  ist,  wurde  von 
weiteren  Feststellungen,  die  mit  sehr  grofsen  Kosten 
verbunden  gewesen  wären,  abgesehen.  Die  Breite 
des  Kastells  kann,  wie  sich  aus  dem  Lauf  des 
Neckars  ergiebt,  höchstens  160  m  betragen  haben. 
Die  Langseite  erstreckte  sich  parallel  zum  Flufs, 
während  die  Front-  und  Decumanseite  ungefähr 
parallel  zum  Limes  liegen.  Von  grofsem  Interesse 
ist  die  Auffindung  eines  Stempels  der  coh.  II Hispa- 
norum  in  diesen  Ruinen,  der  bisjetzt  nur  aus  dem 
benachbarten  Orte  Oedheim  (Brambach  161 5)  be- 
kannt war.  Diese  Cohorte  bildete  die  erste  Garnison 
von  Wimpfen,  sie  ist  gewifs  richtig  im  Diplom 
vom  Jahre   116  (vgl.  Ritterling,  Westd.  Ztschr.  XII 


S.  215)  hergestellt;  die  coh.  I.  Germanorum  wird 
erst  nach  ihrem  Fortgang  hierher  verlegt  sein.  — 
Von  der  Umfassungsmauer  des  Vicus  sind  nunmehr 
alle  vier  Seiten  ermittelt.  Die  eingeschlossene 
Fläche  bildet  ungefähr  ein  Sechseck,  da  die  dem 
Neckar  zugewandte  Seite  zwei  kleine  Brechungen 
hat;  die  gröfste  Länge  beträgt  750  m,  die  Breite 
schwankt  von  115 — 330  m.  Die  Umfassungsmauer 
war  im  Aufgehenden  1,90 — 2m  breit;  ein  Erdwall 
war  nicht  dahinter  vorhanden,  davor  lag  eine  1  m 
breite  Berme  und  ein  breiter  Spitzgraben,  welche 
nur  auf  der  Neckarseite  fehlten.  In  den  beiden 
westlichen  Abrundungen  liegen  Thürme  (vgl. 
Schumacher,  Limesblatt  S.  851). 

7.  Die  Bürg  bei  Grofs-Eicholzheim,  über  die 
wir  im  Archäol.  Anzeiger  1898  S.  21  nach  Angaben 
des  Streckenkommissars  berichteten,  hat  sich  als  ein 
frühmittelalterlicher  Bau  herausgestellt,  für  welchen 
Material  aus  einer  danebenliegenden  römischen  Villa 
verwendet  ist. 

8.  Bei  Strafsenuntersuchungen  in  der  Rheinebene 
unterzog  Dr.  Anthes  die  schon  längst  als  Fundort 
römischer  Alterthümer,  darunter  Ziegel  der  14.,  21. 
und  22.  Legion ,  und  als  Strafsenknotenpunkt 
bekannte  Gewann  »Esch«  der  Grofsgerau.er 
Gemarkung  einer  Untersuchung.  Es  gelang  ihm 
mit  Mitteln  der  grofsherz.  hessischen  Regierung 
die  vier  Seiten  eines  Kastells  von  i29Xx47ni 
festzustellen,  welches  die  Front  nach  dem  Odenwald 
richtet.  Die  Umfassungsmauer  war  aus  rothem 
Neckarsandstein  erbaut  und  im  Fundament  2,20  m 
breit;  doch  war  sie  auf  den  meisten  Stellen  aus- 
gebrochen. Das  Kastell  bildet  ein  Glied  jener 
Kastellkette,  welche  zwischen  Kastei  und  Offenburg 
schon  lange  mit  Sicherheit  angenommen  wird  (vgl. 
Anthes,  Limesblatt  S.  848). 

9.  In  Heddernheim  grub  Prof.  Wolff  an 
der  Stadtbefestigung  diejenigen  Stellen  aus,  an 
denen  Habel  Stadtthore  annimmt.  Das  westliche 
Hauptthor  fand  sich  an  der  bezeichneten  Stelle  an 
der  jetzigen  Praunheimer  Chaussee.  Dagegen  lag 
das  östliche  Südthor  mehr  als  40  m  östlich  von  der 
Stelle,  an  der  es  nach  dem  Plane  liegen  sollte; 
die  von  hier  nach  der  Nidda  führende  Strafse  wurde 
nachgewiesen.  An  der  Ostseite  wurde  vergeblich 
nach  einem  Thore  gesucht. 

Am  Kastell  Heddernheim  wurden  an  der 
Ostseite  noch  3  Zwischenthürme  nachgewiesen. 

10.  Von  dem  gröfseren  Erdlager  in  Helden- 
bergen untersuchte  Prof.  Wolff  die  nordwestliche 
Seite;  es  ergab  sich,  dafs  auch  die  südnördliche 
Richtung  mehr  als  350  m  beträgt.  Zwischen  diesen 
Seiten   des  Lagers   und    der  zum  Decumanthor  des 


Bericht  über  die  Arbeit  der  Reichslimeskommission  im  Jahre  li 


91 


kleinen  Lagers  führenden  Strafse  wurde  ein  theilweise 
noch  angefüllter  Töpferofen  mit  drei  für  die  Be- 
seitigung derAusschufsware  bestimmten  tiefen  Gruben 
gefunden.  Die  Gefäfse  sind  sehr  zahlreich  und  da 
sie  annähernd  gleichzeitig  sind ,  bilden  sie  für  die 
keramische  Chronologie  ein  sehr  wichtiges  Material. 

11.  Auf  der  Capersburg  wurde  von  Baurath 
Jacobi  das  Praetorium  noch  einer  weiteren  Unter- 
suchung unterzogen,  welche  eine  interessante  Holz- 
konstruetion  erkennen  liefs;  aufserdem  wurden  vor 
dem  einen  Thor  Reste  einer  Inschrift  gefunden. 
Das  Badegebäude  wurde  vollständig  freigelegt,  es 
hatte  den  üblichen  Grundrifs. 

12.  Nach  dem  Kastell  Kernel  war  schon  im 
Jahre  1896  gesucht,  damals  aber  nicht  mehr  als 
ein  Spitzgraben  entdeckt  worden,  der  für  römisch 
gehalten  wurde.  Dr.  Lehner  hat  nun  im  Dorfe 
selbst  das  Kastell  mit  Sicherheit  nachgewiesen, 
wodurch  sich  ergiebt,  dafs  jener  eben  genannte 
Graben  nicht  zum  Kastell  gehört.     Über  das  Kastell 

■  berichte  ich  im  Wesentlichen  nach  Mittheilungen 
von  Lehner.  Direkt  hinter  dem  Chor  der  Kemeler 
Kirche  fand  sich  das  nordöstliche,  dem  Limes  zuge- 
wendete Frontthor,  dessen  3,50  m  breiter  Durchgang 
von  zwei  Türmen  in  der  üblichen  Weise  flankiert 
ist.  Eine  sehr  gut  erhaltene  eiserne  Thürangel  lag 
noch  dicht  an  der  einen  Thorwange.  Die  Schwelle 
ist  durchgemauert  und  oben  beschottert.  Der 
Graben  setzt  vor  dem  Thore  aus.  Von  der  öst- 
lichen Eckabrundung  des  Kastells  konnte  nur  noch 
die  unterste  Stickung  gefunden  werden,  die  südliche 
ist  wohl  nicht  mehr  vorhanden,  da  dort  viel  Terrain 
abzutragen  ist.  Dagegen  fanden  sich  noch  ge- 
nügende Reste  der  westlichen  Eckabrundung  sowie 
der  nordwestlichen  und  südwestlichen  Umfassungs- 
mauer, um  die  Gröfse  des  Kastells  (an  den  Aufsen- 
kanten  der  Umfassungsmauer  gemessen)  mit  Sicher- 
heit auf  77,40  :  93  m  feststellen  zu  können.  Es  war 
also  offenbar,  wie  im  Arch.  Anz.  1898  S.  27 
vermutet  wurde,  ein  Numeruskastell.  Das  Südwest- 
thor wurde  wenigstens  soweit  freigelegt,  dafs  mit 
ziemlicher  Sicherheit  seine  mit  tdem  Nordostthor 
identische  Anlage  behauptet  werden  kann.  Dagegen 
konnte  nach  den  beiden  Seitenthoren  noch  nicht 
gegraben  werden.  Ob  von  dem  südöstlichen  Thor 
noch  etwas  übrig  ist,  ist  sehr  zweifelhaft,  dagegen 
wäre  die  Auffindung  des  nordwestlichen  nicht  aus- 
geschlossen. Vor  der  Nordwestmauer  konnte  auf 
eine  ca.  20  m  lange  Strecke  eine  offenbar  im  Graben 
laufende,  1,70m  starke  Parallelmauer  verfolgt  werden, 
auch  vor  der  Südwestmauer  fand  sich  Mauerwerk, 
welches  besonders  gegenüber  dem  Südwestthor  sehr 
ausgedehnt  war.     Leider    verbot    das    sofort   nach- 


drängende Grundwasser  und  die  schlechte  Erhaltung 
der  Mauer  deren  sichere  Bestimmung;  es  scheint 
sich  um  eine  Vorschiebung  der  Umfassungsmauer 
in  der  Art  und  mit  demselben  Zweck  wie  bei  der 
Capersburg  zu  handeln.  —  Die  Kastellfront  liegt 
ziemlich  genau  200  m  hinter  dem  Limes,  für  die 
Wahl  des  militärisch  nicht  gerade  günstigen  Kastell- 
platzes war  vermutlich  seine  gegen  die  rauhen 
Winde  etwas  geschützte  Lage  mafsgebend.  —  Die 
bürgerliche  Niederlassung  dürfte,  nach  zahlreichen 
Scherbenfunden  zu  urteilen,  sich  hauptsächlich 
westlich  und  südwestlich  vom  Kastell  ausgedehnt 
haben. 

13.  Im  Kastell  Holz  hausen  wurden  die  Eck- 
abrundungen  einer  genauen  Untersuchung  unter- 
zogen, es  ergaben  sich  an  der  Innenseite  der  Um- 
fassungsmauer Trapeze  von  ungewöhnlicher  Gröfse 
und  innerhalb  derselben  einige  Balkenlöcher,  in 
denen  Dr.  Pallat  Reste  von  Holzthürmen  sieht. 
Vor  einer  der  Eckabrundungen  wurde  der  Graben 
vollständig  ausgeschachtet.  —  Mit  Mitteln  des 
preufsischen  Kultusministeriums  wurden  die  Thore 
und  Theile  der  Umfassungsmauer  conservirt. 

14.  Die  genaue  Erforschung  des  Innern  des 
Kastells  Niederbieber  wurde  in  diesem  Jahre  fort- 
gesetzt. Das  Praetorium  ist  53,30  m  breit  und  52,50m 
tief.  Das  Sacellum  scheint  nicht  unterkellert  gewesen 
zu  sein,  die  rechts  und  links  daneben  liegenden 
Zimmer  waren  heizbar;  in  dem  zweiten  Zimmer  der 
westlichen  Reihe  wurde  eine  Votivtafel  des  numerus 
Divitiensis  gefunden.  In  der  südwestlichen  Ecke 
des  Atriums  wurden  schwache,  aber  sichere  Reste 
der  Postamentunterlagen  eines  Porticus,  der  ehemals 
ein  Ziegeldach  trug,  und  ein  30  cm  in  den  Boden 
eingeschnittener  Graben  einer  aus  Holzröhren  be- 
stehenden Wasserleitung,  von  der  die  eisernen 
Verbindungsbüchsen  in  regelmäfsigen  Entfernungen 
von  1,20  — 1,40  m  angetroffen  wurden,  nachgewiesen. 
Im  südlichen  Theile  des  Atriums  kamen  unbe- 
deutende Reste  von  einer  Kalksteinstatue  eines 
Kaisers  oder  eines  Iuppiter  zum  Vorschein.  Der 
Hof  der  Gemeinen  ist  nur  so  lang  wie  das 
Praetorium,  er  hat  aber  die  aufsergewöhnliche  Breite 
von  21  m.  Ritterlings  genaue  Untersuchungen  führten 
zu  dem  Ergebnifs,  dafs  der  Raum  trotz  den  sehr 
starken  Umfassungsmauern  niemals  bedacht  war; 
es  bilden  also  die  Niederbieberer  Grabungen  einen 
neuen  Beleg  für  die  Westd.  Zeitschr.  XVII  S.  344 
vorgetragene  Ansicht  über  das  ehemalige  Aus- 
sehen der  sog.  Exerzierhalle,  in  der  Ritterling  gleich- 
falls die  »prineipia«.  sieht.  —  Östlich  vom  Prae- 
torium lag,  durch  eine  5,70  m  breite  Strafse  von 
ihm  getrennt,  ein  auf  dem  Hundeshagen'schen  Plane 


92 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre    1897. 


noch  fehlendes  Gebäude  von  unbekannter  Gröfse, 
dem  westlich  vom  Praetorium  ein  langer  schmaler 
Bau  entsprach.  —  Das  etwa  17  m  nördlich  vom 
Praetorium  gelegene  lange  Gebäude,  welches  schon 
von  Hoffmann  ausgegraben  war,  wurde,  da  es 
an  jeder  Beschreibung  fehlt,  nochmals  untersucht; 
Ritterling  sieht  in  ihm  mit  Bestimmtheit  ein  Bade- 
gebäude, trotzdem  es  von  dem  Schema  aller  bis- 
herigen Soldatenbäder  wesentlich  abweicht.  Die 
Pfeilerchen  der  Heizräume  ergeben  eine  Unmasse 
gestempelter  Ziegel  der  VIII  und  XXII  Legion  und 
der  coh.  IUI  Vindeluorum ,  worunter  auch  voll- 
kommen neue  Stempel  erscheinen.  Auf  Grund  der 
Stempel  fixirt  jetzt  Ritterling  die  Erbauung  des 
Kastells  um  das  Jahr  190.  —  Das  südliche  Drittheil 
des  Kastells  scheint  ganz  mit  Mannschaften  und 
Pferden  belegt  gewesen  zu  sein.  13,40  m  hinter 
der  Südmauer  liefen  der  Mauer  parellel  zwei  im 
Lichten  nahezu  9  m  von  einander  entfernte  Trocken- 
mauern aus  Lesesteinen,  welche  auf  eine  Länge  von 
26  m  verfolgt  werden  konnten,  ohne  dafs  ihr  Ende 
erreicht  worden  wäre.  Auch  entdeckte  man  mehrere 
cisternenartige  Gruben  sowie  eine  Reihe  von  Koch- 
herden, die  durchschnittlich  5  m  von  einander  ent- 
fernt gelegen  zu  haben  scheinen.  Münzen  fanden  sich 
von  Marcus  bis  Decius;  in  einer  der  cisternen- 
artigen  Gruben  lagen  gegen  40  Falschmünzerformen 
aus  der  Zeit  von  Caracalla.  In  einem  aufserhalb 
des  Lagers  befindlichen  Römerbau,  der  gleichzeitig 
beim  Schulhausbau  ausgegraben  wurde,  kamen  eine 
Masse  trefflich  erhaltener  eiserner  Geräthe  zum  Vor- 
schein (vgl.  Ritterling,  Limesblatt  S.  825). 

15.  Da  das  Kastell  Niederbieber  nach  Ritterlings 
Untersuchungen  erst  dem  Ende  des  2.  Jahrh. 
angehört,  so  mufste  als  Schlufs  des  Wiedthales 
für  die  frühere  Zeit  ein  anderes  Kastell  gesucht 
werden.  Ein  solches  wies  Dr.  Bodewig  in  Heddes- 
dorf  unmittelbar  bei  Neuwied  nach.  Es  liegt 
theils  noch  unter  dem  Ort,  theils  südlich  davon. 
Seine  Front  ist  nach  Osten  dem  Limes  zugewandt ; 
es  ist  154,70  X!75>  55  rn  grofs.  Der  Graben  ist 
einfach  und  8  m  breit  und  2,65  m  tief.  Die  Um- 
fassungsmauer ist  im  Fundament  1,75—1,90  m 
dick,  theilweise  stehen  auch  noch  Reste  des  auf- 
gehenden Mauerwerks.  Eck-  und  Zwischenthürme 
sind  vorhanden,  konnten  aber  nur  an  der  Front  unter- 
sucht werden.  Drei  Thore  wurden  festgestellt,  die 
principalis  sinistra  entzog  sich  der  Untersuchung; 
unter  der  porta  praetoria  ging  ein  Kanal  ins  Freie. 
Es  scheint,  dafs  unmittelbar  an  den  4,50  m  breiten 
Erdwall  7  m  breite  Kasematten  anschlössen,  vor 
denen  eine  3  m  breite  Wallstrafse  vorbeizog.  Zwischen 
dieser  Wallstrafse    und    der   via  praetoria   befinden 


sich  in  der  Praetentura  viele  Barackenkeller  und 
Kochlöcher.  Die  via  praetoria  bestand  aus  einer 
80  cm  dicken  Kiesschotterung,  die  via  principalis 
ist  vor  dem  rechten  Thor  4,20  m  breit,  ist  mit 
Chausseegräben  versehen  und  weist  auf  Bendorf  zu. 
Neben  dieser  Strafse  lag  das  53m  lange  Bad, 
welches  theilweise  bis  32  m  breit  ist.  An  die  Veranda 
oder  den  Vorraum  schliefsen  sich  westlich  zwei 
gleichfalls  nicht  heizbare  Räumlichkeiten,  im  übrigen 
entspricht  der  Grundrifs  durchaus  dem  Schema;  in 
der  einen  Apsis  des  Caldariums  war  noch  ein 
Bassin  erhalten;  das  westlich  vom  Apodyterium  und 
Tepidarium  gelegene  Sudatorium  war  durch  einen 
schmalen  Gang  von  dem  Hauptbau  getrennt.  Die 
bürgerliche  Niederlassung  dehnte  sich  nach  Süden, 
Westen  und  Osten  weit  aus.  Die  jetzt  und  früher 
gefundenen  Münzen  reichen  vom  Domitian  bis  Marc 
Aurel.  Die  Ziegelstempel  rühren  meist  von  der 
22.  Legion  her,  vereinzelt  kommen  auch  solche  der 
8.  Legion  vor.  Von  Cohortenstempeln  fanden  sich 
zwei  Stempel  der  Coh.  IV  Vindelic.,  wozu  noch 
mehrere  einer  eq.  p.  f.  treten,  deren  Name  leider 
abgebrochen  ist.  Es  sind  eine  gröfsere  Anzahl 
Inschriftenreste  gefunden,  deren  Ergänzung  aber 
bis  jetzt  noch  nicht  gelang.  (Vgl.  Bodewig,  Limes- 
blatt S.  834). 

Trier.  F.  Hettner. 

ERWERBUNGEN  DES  LOUVRE 

IM  JAHRE  1897. 

11. 

In  Ergänzung  des  im  vorigen  Jahre '  wieder- 
abgedruckten Berichtes  des  Herrn  Heron  de  Ville- 
fosse  geben  wir  im  Folgenden  den  Bericht  des  Herrn 
E.  Pottier  über  die  Erwerbungen  des  Departement 
de  la  Ceramique  antique  wieder,  welcher  so  eben  in 
der  Revue  archeologique  1899  Bd.  I  S.  1 — 14  er- 
schienen ist.  Einige  der  besprochenen  Stücke  sind 
daselbst  auf  den  Tafeln  III — V  abgebildet. 

/.  —  VASES  PEINTS 
Chypre. 
A.  M.  660.  —  Grand  cratere  a  anses  verticales 
reliees  au  col  par  une  partie  plate.  Cette  forme,  qui 
parait  avoir  pris  naissance  en  lonie,  fut  adoptee  p/us 
tard  par  les  Corinthiens  chez  qui  eile  devint  classique: 
on  lui  donne  souvenl  le  nom  impropre  de  kelebe  ou 
de  cratere  a  colonnettes.  Sur  le  col,  des  oiseaux  geomi- 
triques  place's  dans  des  metopes.  Sur  le  haut  de  Pepaule, 
une  zone  de  grosses  rosaces.  Sur  la  panse,  dans  une 
zone  plus   large,    deux   taureaux   affrontes   de  chaque 

])  Vgl.  Arch.  Anzeiger  1898  S.  194  ff. 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre   1897. 


93 


cote  d'une  grande  palmeile  dile  phenicienne  ou  ionienne. 
Dans  le  champ,  au-dessus  de  chaque  taureau,  unpoisson: 
derriere  eux,  une  plante  feuillue  sortant  du  sol.  7 out 
ce  decor  est  repe'te  de  chaque  cote  de  la  pause.  En- 
dessous ,  une  large  grecquc  dans  le  style  du  Dipylon, 
rehaussee  de  poinls  bruns ,  puls  des  zones  de  c  er  des. 
Sous  chaque  anse  un  large  quadrille.  Peinture  en 
noir  t/tat  avec  quelques  appliques  de  rouge  vineux.  Le 
pied  est  endommage.     Haut.   o>»,j8;  larg.  0111,32. 

A.  M.  638.  Grande  amphore  a  deux  anses  rondes 
et  courtes,  ne  rejoignant  pas  le  col.  Sur  le  col :  i° 
une  zone  de  grosses  rosaees  placees  dans  des  mctopes; 
20  une  zone  composee  d'un  dessin  en  losange  accoste 
de  triangles,  deux  tresses  verticales,  une  grande  fleur 
de  lotus  epanouie,  les  meines  tresses  verticales,  le  meme 
dessin  en  losange  et  triangles,  les  memes  tresses  verti- 
cales, la  tneme  fleur  epanouie;  J°  une  tresse  horizontale. 
Sur  le  haut  de  l'cpaule  quelques  petits  dessins  geometri- 
ques  lineaires.  Sur  la  panse  une  grande  zone  de 
fleurs  et  de  boutons  de  lotus  relies  par  des  entrelacs. 
En  des  sous,  une  zone  de  melopes;  en  bas,  une  serie 
de  cercles.  Sous  chaque  anse  un  grand  motif  lineaire. 
Le  decor  est  le  meine  de  chaque  cote  du  vase.  Peinture 
en  noir  mat  avec   appliques   de   rouge.     LLaut.  on>,y8. 

A.  M.  630.  —  Grande  amphore  de  forme 
semblable  a  la  precedente.  Sur  le  col,  dans  des  mctopes, 
quatre  oiseaux  volant  de  style  geometrique  et  deux 
grands  motif s  lineaires  composes  de  losanges  superposes. 
Sur  le  haut  de  la  panse,  quelques  petits  mol/fs  lineaires. 
Sur  la  panse  un  gros  fllet  ondule  allant  d'une  anse 
a  l'autre.  En  dessous,  quelques  cercles.  Peinture  en 
noir  mat  avec  appliques  de  rouge.     Haut.  o>",68. 

A.  M.  368.  —  Coupe  a  pied  et  a  recipient 
profond  avec  deux  petites  anses  a  peine  detachees  du 
flanc.  Sur  le  rebord,  une  serie  de  cercles  noirs  et  un 
large  cercle  rouge.  De  chaque  cote  de  la  panse,  dans 
une  me'tope  encadree  de  fllels  verticaux,  une  grande 
fleur  de  lotus  epanouie,  au  trait  noir  rehausse  d' ap- 
pliques d'un  rouge  tres  vif.  Sur  le  pied  quelques  cercles 
noirs.  Dans  l'interieur,  une  serie  de  cercles  noirs 
divises  par  groupes,  depuis  le  bord  jusqu' au  fond,  avec 
un  large  cercle  rouge  pres  du  rebord.  Le  decor  est 
le  meme  de  chaque  cote'  du  vase.  Dessin  en  noir  mat 
avec  appliques  d'un  tres  beau  rouge  vermillon.  LIaut. 
om,  16. 

A.  M.  661.  —  Coupe  a  pied,  de  meme  forme  et 
de  decor  analogue.  De  chaque  cote  de  la  panse,  dans 
une  metope  encadree  de  filets  verticaux,  un  poisson 
tout  herisse  de  piquants  (ou  dont  on  a  voulu  figurer 
les  nageoires);  devant  le  poisson,  un  bouton  le  lotus 
h  demi  eponoui.  Dans  l'interieur,  meme  decoration 
que  celle  du  precedent.    Meme  technique.    LLaut.  o»>,  18. 

A.  M.  662.  —  Coupe  a  pied  analogue  aux  prece- 


dentes.  Le  rebord  est  orne  de  motif s  lineaires  et  de 
motif s  curvilignes  a  la  facon  mycenienne,  dans  des 
metopes  encadrees  de  filets  verticaux.  Sur  la  panse, 
une  zone  plus  large  avec  motif  central  compose  de 
filets  verticaux,  zigzags  horizontaux  et  demi-cercles 
concentriques,  accoste  de  chaque  cote  par  des  motifs 
curvilignes  ii  la  fagon  mycenienne.  Le  decor  est  le 
meme  de  chaque  cote  du  vase.  Dans  l'interieur,  meme 
omementation  que  dans  les  precedents.     Haut.  o>»,/j. 

A.  M.  632.  —  CEnochoe,  a  anse  bifide,  de'core'e, 
sur  le  goulot,  d'une  zone  de  cercles  concentriques  place's 
verticalemenl;  sur  la  panse,  des  cercles  concentriques 
verticaux'  qui  couvrent  des  deux  flancs  et  laissent  un 
e Space  libre  sur  le  milieu  du  vase,  dans  l'axe  du  bec. 
Dans  cet  espace  est  dessine  un  homme  de  style  tres 
archdique,  a  grosse  tele,  avec  un  oeil  enorme ;  il  par  alt 
nu  et  lienl  de  la  main  droite  un  oiseau  aux  ailts 
deployees:  le  bras  gauche  est  leve;  la  tele,  de  profll, 
est  lournee  a  droite,  le  corps  vu  de  face.  Peinture  en 
noir  mat  avec  des  retouches  de  rouge  dans  les  cercles. 
Haut.   om,j2. 

A.  M.  633.  —  CEnochoe  a  anse  plate  ornee  de 
traits  noirs  et  de  croix.  Le  bec  est  accoste  de  deux 
yeux.  Sur  le  goulot,  ruban  ondule.  Sur  la  panse, 
un  bouquetin  bondissant,  les  quatre  pieds  reunis. 
Devant  lui,  dans  le  champ,  une  grosse  rosace  en  itoilt. 
Dessin  au  trait  noir  mat.     Haut.   o>",28. 

A.  M.  682.  —  CEnochoe  a  anse  plate  ornee  de 
traits  noirs.  Le  bec  est  accoste  de  deux  yeux.  Sur 
la  panse,  un  cavalier  coiffe  du  bonnet  conique  phenicien, 
les  jambes  serrees  dans  des  braies  collantes,  monte  un 
cheval  qui  trotte  vers  la  droite;  de  la  main  gauche  il 
agite  un  fouet,  de  la  main  droite  il  tient  les  renes. 
Plus  loin,  devant  lui,  un  grand  oiseau  aux  ailes 
deployees,  la  queue  pointant  en  l'air,  la  tele  dirigee 
vers  le  bas,  parait  tournoyer  et  planer  dans  l'air. 
De  chaque  cote  de  V oiseau  un  ornement  en  forme  de 
fliehe  dirigee  vers  le  haut;  pres  du  cavalier  trois  petits 
svastikas.  Dessin  au  trait  noir  mat  avec  retouches 
rouges.     Haut.  0^,28.     Lle  de  Chypre  (Aradipo). 

Grece. 
C.  A.  824.  —  Grande  amphore  de  style  geometri- 
que beotien.  L.es  anses  sont  a  arcade  double,  comme 
dans  h  Dipylon  attique.  Le  col,  le  pied  et  la  partie 
inferieure  de  la  panse  forment  trois  larges  zones 
decorees  de  filets  ondules  verticaux.  La  partie  supe- 
rieure  de  la  panse  porte,  de  chaque  cote,  le  meme  sujet 
dispose  dans  une  metope:  la  chasse  au  Hon.  —  A.  Le 
Hon,  represente  tres  naivement  et  sommairement,  ouvre 
une  gueule  enorme,  armee  de  dents  aigues;  dans  la 
gueule  un  homme  s'est  glisse  tout  entier  et  enfonce 
d'une  main  son  epee  dans  le  gosier  du  monstre,  tandis 


94 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre   1897. 


que  de  l'autre  il  lui  saisit  la  langue.  Derriere  lui, 
un  autre  komme  debout,  le  fourreau  d'epee  au  cote, 
saisit  de  la  main  droite  le  dessus  du  mufle  de  la  bete 
et  de  la  main  gauche  lui  perce  le  palais  avec  son  epee. 

—  B.  Mime  suj'et  ou  le  pr emier  chasseur  est  supprime. 

—  Peinfure  noire  tournant ' facilement  au  rouge  sans 
relouches.  Les  seines  a  personnages  sont  jusqu'a 
present  rares  dans  eette  serie  beotienne  (cf.  Pottier, 
Catalogtie  des  vases  du  Louvre,  p.  243,  et  Album  des 
Vases  antiques  du  Louvre,  pl.  21,  A  375).  —  Trouve 
a   Thebes,  en  Beotie.     Haut.  o>»,  73. 

C.  A.  823.  —  Amphore  de  mime  style,  plus 
petite.  Le  decor  est  le  mime  des  deux  cotes  du  vase. 
Sur  le  col:  i°  zone  de  quadrille;  2°  large  zone  de 
filets  verticaux  ondules;  30  serie  de  cereles.  Sur  la 
panse,  dans  wie  metope,  Hon  de  style  analogue  au 
precedent,  poursuivant  une  gazelle;  dans  le  champ, 
grands  svastikas  et  autres  motifs  lineaires.  En  des- 
sous:  i°  zone  de  quadrille;  2°  large  zone  de  filets 
verticaux  ondules;  30  serie  de  cereles.  Le  pied,  orne 
d'tin  quadrille,  est  perce  de  quatre  petites  ouvertures 
triangulaires.  Les  anses  a  double  arcade  sont  seines 
de  gros  poinls  noirs.  Sous  les  anses,  motifs  lineaires 
en  grands  triangles.  Mime  technique  que  dans  le  vase 
precedent.  —  Beotie  (Thebes).     Plaut.  om,j/. 

C.  A.  826.  —  Qinochoe  de  style  geometrique 
beotien.  Le  bec  est  aecoste  de  deux  yeux.  Sur  le 
goulot,  une  gr  aride  grecque;  en  des  sous,  des  filets 
ondules  verticaux;  en  des  sous,  des  spirales  juxtaposees; 
en  dessous,  un  quadrille  avec  gros  points  noirs.  Sur 
la  pause,  une  bände  d'oves  allonges  contenant  chaeun 
une  feuille  isolee  rouge;  en  dessous,  une  zone  d'angles 
juxtaposes,  puis  un  cercle  rouge  supportant  des  petites 
rosaces  de  points  blancs;  a  la  base,  des  arites  noires 
lanceolees.  L'anse  longue  et  plate,  rattachee  au  goulot 
par  un  tenon  place  a  mi-hauteur,  est  decoree  d'un 
quadrille  seine  de  gros  points  noirs.  —  Beotie  (Thebes). 
Haut,  o™,  26.  Public  par  M.  Couve  dans  le  Bulletin 
de  Correspondance  hellenique,  1897,  p.  446,  fig.  2. 

C.  A.  827.  —  Vase  en  forme  de  belier  de  style 
archaique.  Le  dos  est  surmonte,  dans  le  sens  de  la 
longueur,  d'une  anse  courbe  et  plate.  L'ouverture 
est  pratiquee  sur  le  dessus  du  cou.  La  toison  de 
lanimal  est  figuree  par  des  raies  noires  ondule'es.  ■ — 
Beotie  (Thebes).     Haut.  0^,17.  Long.  om,iö. 

C.  A.  80  g.  —  Aryballe  corinthien,  de  forme 
ronde,  a  goulot  court.  Sur  le  devant,  un  large  motif 
filoral  au  trait  noir ,  avec  quatre  grands  petales 
rehausses  de  rouge.  En  arriere,  sous  l'anse,  une 
inscription  peinte  en  lettres  noires  hautes  d'environ 
un  centimelre:  AlaxvXTvog  lltictku.  C'est  proba- 
blement  le  nom  de  la  personne  a  qui  le  vase  e'lait 
destine:   il  s'agirait  alors  d'un  cadeau  fait  sur  com- 


mande  (cf.  I' aryballe  corinthien  d'Ainela:  Annali, 
1862,  pl.  AB;  Dumont  et  Chaplain,  Ceramiq.,  I,  p. 
233)-  L'interet  de  cette  inscription  est  quelle  a  ete 
redigee  en  aiphabet  corinthien.  Les  inscriptions  sont 
rares  sur  les  petits  vases  de  ce  genre  et  elles  peuvent 
servir  a  etablir  l'origine  sürement  corinthienne  des 
speeimens  similaires.  Mais  les  Beotiens  en  ont  fabrique 
aussi,  comme  il  est  prouve  par  V aryballe  de  Gamedes 
(Dumont,  ibid.,  p.  290).  —  Trouve  en  Beotie.  Haut. 
o<n,  063. 

C.  A.  823.  —  Lecythe  de  forme  allongee  et  a 
col  tres  court.  Deux  zones  superposees.  En  haut, 
combat  d'Hercule  et  du  dieu  marin  Triton  ou  Neree, 
h  v  corps  de  poisson  termine  en  queue  de  scorpion. 
L'artiste  a  mile,  de  plus,  les  formes  classiques  du 
monstre  marin  et  celles  de  la  Chimere:  du  dos  sort 
une  tite  de  serpent  et,  un  peu  plus  loin,  une  fite  de 
Hon  qui  menace  Hercule.  Cest  une  fa$on  de  figurer 
les  transformations  du  dieu  pour  echapper  ä  l'etreinte 
du  heros  (comparez  la  lutte  de  Pelce  et  de  Thetis). 
Dans  la  zone  inferieure,  separee  de  la  premiere  par 
une  zone  quadrillee  a  gros  points  noirs,  deux  grands 
lions  sont  affrontes  de  chaque  cote  d'un  casque;  derriere 
eux,  un  aigle  pose,  reloumant  la  tele;  dans  le  champ, 
quelques  rosaces.  Decor  a  figures  noires  rehaussees 
de  rouge  et  de  quelques  points  blancs;  style  du  VIe 
siede,  execution  assez  rapide.  —  Beotie.  Haut.  0^,32. 

C.  A.  822.  —  Vase  de  forme  ovoi'de,  muni  d'une 
anse  qui  fait  l'arc  de  cercle  par  dessus  (comme  une 
anse  de  seau).  II  est  decore  dans  le  Systeme  des  vases 
a  figures  noires  du  VIe  siecle,  style  un  peu  rapide 
et  neglige.  Deux  zones  superposees :  i°  Hercule  com- 
battant  le  Hon  de  Nemee  entre  deux  assistants  drape's; 
quatre  hommes  drape's;  20  zone  circulaire  d'animaux: 
deux  sphinx  affrontes,  Hon  rugissant,  deux  Sirenes 
afifrontees,  Hon  rugissant.  Quelques  rosaces  seme'es 
dans  le  champ.  Ce  vase  presente  cette  particularite 
curieuse  qu'il  est  completement  ferme  du  haut  et  se 
termine  en  pointe.  Le  fond  n'est  pas  ouvert,  tnais 
perce  d'un  grand  nombre  de  petits  trous  qui  devaient 
donner  passage  a  un  liquide.  L'anse  ronde  forme  un 
tuyau  creux  qui  est  perce  d'un  trou  a  la  partie  cul- 
minante:  dans  ce  trou  on  versait  le  liquide  qui  par 
les  deux  branches  de  l'anse  se  repandait  dans  la  cavite 
du  vase  et  se  deversait  ensuite  en  pluie  par  les  petits 
trous  du  fond.  Etait-ce  un  vase  a  douche  ou  un  vase 
destine,  comme  aujourd' hui,  a  abaltre  la  poussiere  sur 
le  plancher  ou  sur  les  dalles  de  la  palestre?  En  tout 
cas,  c'est  un  ustensile  qui  me  parail  unique  dans  son 
genre.  —   Trouve  en  Beotie.     Haut.  om,22. 

C.  A.  797.  —  Canlhare  h  couverte  noire  dont 
le  dessus  est  plein,  sauf  une  petite  ouverture  pratiquee 
pres  du  bord;    le  pied  est  creux  en  dessous  et  com- 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre  1897. 


95 


munique  avec  l' Interieur  par  ttne  sorte  de  tube  d'argile. 
C'est  un  vase  a  surprise,  analogue  a  celui  que  j'ai 
publie  dans  le  Bulletin  de  Correspondance  hellenique, 
XIX,  pl.  19  et  20.  —    Trouve  en  Grece.  Haut.  o>»,  13. 

II.  —  VASES  A  RELIEFS  ET  VASES 
PLASTJQUES 

C.  A.  790.  —  Grand  pithos  a  deux  anses,  a 
base  pointue,  decore  sur  une  des  faces  seulement  de 
figures  en  relief  estampees  et  appliquees  sur  l'argile. 
Sur  le  col,  dans  un  encadrement  formant  une  sorte 
de  metope  longue,  Persee,  detournant  la  tele,  saisit  de 
la  main  gauche  la  Gorgone  par,  une  tresse  de  ses 
cheveux  et  de  la  main  droile  armee  du  glaive  s'apprete 
a  lui  couper  la  tele.  Meduse  est  vue  de  face,  vetue 
d'une  tunique  collanie  a  petits  plis;  son  corps  est 
prolonge  a  droite  par  un  arriere-lrain  de  cheval  qui 
lui  donne  l'apparence  d'une  Centauresse.  Dans  le 
champ,  derriere  Persee,  un  haut  ornement  conipose  de 
palmcttes  et  de  volutes  superposees.  Derriere  Meduse, 
une  longue  tige  sortant  du  sol  se  termine  en  haut  par 
un  bouton  de  fleur.  Dans  le  champ,  au-dessus  du 
corps  de  cheval,  un  gros  lezard.  Sur  la  panse,  une 
bände  de  cinq  gazelies  marchant  a  droite,  au  corps 
picote  de  points.  En  dessous,  une  bände  de  quatre 
bouquetins  paissant,  marchant  a  gauche.  Les  anses 
sont  ajourees  et  decorees  de  motifs  ou  se  fait  sentir  la 
reproduclion  d'un  modele  metallique  (filets  ondules 
saillants,  tetes  de  clous,  etoiles  decoupees,  etc.).  La 
technique  tout  entiere  du  vase,  les  incisions  des  per- 
somiages  decelent  Limitation  d'un  produil  de  la 
metallurgie. 

Ce  beatt  vase  forme  le  pendant  exaet  du  pithos  du 
Musce  d'Alhcnes  publie  par  M.  Wolters  (Ephemeris 
archeologique,  1892,  pl.  8  et  9)  et  il  doit  sortir  du 
meme  atelier.  II  fera  l'objet,  avec  d'autres  speeimens 
similaires  inedits,  d'un  article  de  M.  de  Ridder  dans 
le  Bull,  de  Corr.  hell.,  decembre  1898.  —  Beotie 
(Thebes).  Haut.  im,33  (haut,  de  la  metope  0^,24; 
haut,  de  la  pr emier e  zone  om,22;  haut,  de  la  seconde 
zone  0111,13). 

C.  A.  810.  —  Vase  en  forvie  de  tete  de  guerrier 
casque.  Pour  les  similaires,  voy.  l'elude  de  M.  Heuzey, 
Gazette  arch.,  1S80,  p.  143,  pl.  '20;  cf.  Perrot  et 
Chipiez,  Hist.  de  l'art,  III,  p.  676.  Beotie  (Thebes). 
Haut.  0^,063. 

III.  —  STATUETTES  DE  TEURE  CUITE 
C.  A.  839.  —  Femme  nue,  debout,  les  bras  colles 
au  corps,  du  style  le  plus  ancien,  coiffee  de  deux 
grosses  boucles  qui  retombent  sur  chaque  epaule.  Les 
yeux  sont  figures  par  une  incision  horizontale,  le  nez 
par  une  saillie  d'argile  pincee  du  bout  des  doigts;    la 


bouche  est  absente.  De  gros  pastillages  ortient  par 
derriere  les  mec/ies  de  cheveux  retombant.  Autour  des 
seins,  sur  le  nombril,  a  la  taille  et  sur  les  reins,  ou 
a  fait  un  decor  en  cercles  ou  en  lignes  de  points 
incises.  Tout  le  venire  est  marque  d'un  fort  triangle. 
Celle  curieuse  Statuette  est  a  rapprocher  des  figurines 
du  Louvre,  publiees  par  M.  Heuzey,  qui  avaient  fait 
partie  de  la  collection  Clot-Bey  en  Egypte  (Les  figurines 
antiq.  de  terre  cuite  du  L^ouvre,  pl.  4,  «"*  2,  3,  4, 
et  p.  4).  —  Celle-ci  a  ete  trouvee  en  Grece.  MaqttctU- 
pleine  de  terre  blanchatre,  analogue  h  la  terre  de 
Corinthe.    Haut.  o>n,iö. 

C.  A.  804.  —  Croupe  archdique  de  Thebes,  en 
Beotie.  Quatre  boulangeres  sont  reunies  cole  a  cote 
devant  un  petrin  et  roulent  la  pale  avec  leurs  mains. 
Detail  curieux  et  unique,  a  ma  connaissance  :  ä  gauche, 
une  autre  femme  est  debout  qui  semble  les  exciter  au 
travail  en  jouant  de  la  double  flute.  M.  P.  Girard 
m'a  signale  a  ce  propos  un  texte  d'Athcnec  qui  fait 
allusion  a  une  coutume  analogue  chez  les  Etrusqucs  ; 
mais  l'ecrivain  grec  y  voit  une  marque  d' indolence  ou 
de  maurs  effeminees,  au  Heu  de  comprendre  qu'il  s'agit 
d'une  fagon  d' aller  en  mesure  en  s'excitant  a  la 
besogne,  comme  dans  les  palestres  grecques  (vnö  fik 
T^f  TQvqrjg  ol  TvqqyjvoI,  10 g  "AXxi^iog  laroneT,  noog 
(tvlöv  xcei  fJttxrovai  xai  nvxitvovai  xai  fxaanyovair, 
XII,  p.  3/8  B).  Les  corps  sont  en  galette  ronde; 
les  tetes,  coiffees  de  bandcaux  ondules,  sont  traitees  en 
style  archdique.  Voy.  sur  ces  represenlations  V article 
recent  de  M.  Courouniotis  (Ephemeris  arch.,  1896,  pl. 
201,  p.  11  et  12;  peul-etre  dans  la  pl.  11,  n°  2,  faut-il 
Interpreter  la  Statuette  du  centre  comme  une  joueuse 
de  flute).  —  Long,   0^,17;  haut.  0^,09. 

C,  A.  806.  —  LIermes  barbu,  de  style  archdique, 
drape,  portant  un  bouc  a  califourefwn  sur  ses  epaules; 
un  petit  auiel  a  cote  de  lui.  Ce  motif  a  ete  traue  par 
le  sculpteur  Calamis.  II  est  different  de  celui  qu'avail 
adopte  Onatas,  ou  Hermes  portait  le  belier  sous  son 
bras  (cf.  Monuments  et  Memoires  Piot,  II,  p.  163). 
—   Trouve  ä  Thebes,  en  Beotie.     Haut.  0^,19. 

C.  A.  803.  —  De'esse  assise,  drapee  et  voile'e, 
tenanl  sur  ses  genoux  une  petite  fllle  coiß'ee  du  cecry- 
phale  (Demeter  et  Core).  Le  style  est  encore  empreint 
d'archdisme  (pr emier e  moitie  du  V«  siede).  Cest  le 
prototype  d'un  motif  qui  deviendra  frequent  plus  tard, 
par  exemple  a  Myrina  (cf.  au  Louvre,  ?t°  639).  — 
Trouve  a  Thebes,  en  Beotie.     LIaut.  0^,213. 

C.  A.  808.  —  Pan  debout,  nu,  tenant  un  court 
pedum  de  la  main  gauche.  —  Meme  provenance.  Haut, 
o'»,  23. 

C.  A.  807.  —  Femme  assise,  drapee,  tenant  sur 
ses  genoux  un  petit  Eros.  —  Meme  provenance.  LIaut. 
o'",i9. 


96 


Gymnasialunterricht  und  Archäologie. 


C.  A.  798-802.  —  Cinq  terres  cuites,  trouvees 
h  Egine  dans  le  meme  tombeau.  Une  femme  drapee, 
assise  sur  un  siege  a  coussin  orne  de  glands,  joue  de 
la  lyre  et  se  tourne  vers  un  petit  Eros  assis  a  sa 
droite  qui  leve  les  mains  en  signe  d ' admiration  ou 
pour  applaudir  (A.  o»i,/jj).  Une  femme  drapee, 
debout,  danse  la  Jambe  droile  avancee,  en  jouant  des 
crotales  (h.  o»',2f).  Une  femme  demi-nue,  le  pied 
gauche  pose  sur  une  eminence,  touche  la  lyre  avec  un 
plectre  (h.  0111,24).  Une  femme  drapee  et  voilee,  des 
alles  dans  le  dos,  eleve  de  la  main  gauche  une  lyre 
(h.  om,2o).  Un  Eros  nu,  assis,  tient  la  lyre  et  le 
plectre;  a  sa  droite,  un  hermes  surmonte  d'une  peiite 
figure  de  Priape  imberbe,  drape,  qui  reihte  sa  tunique 
par  devant  (A.  0111,14).  Un  esclave  a  figure  grotesque, 
drape,  danse  en  jouant  des  crotales  (A.  011,12).  Ces 
figurines  d'excellent  style,  inlermediaire  entre  les 
statuettes  de  Tanagre  et  celles  de  Myrina,  pleines  de 
gräce  et  d'esprit,  ont  ete  publiees  par  M.  Collignon 
(Revue  de  l'art  ancien  et  moderne,  I,  1897,  p.  19-24 
et  planche).  Des  traccs  de  couleurs  bleues,  roses,  etc., 
sont  encore  visibles. 

C.  A.  600-700.  —  Lot  de  terres  cuites  trouvees 
a  Smyrne.  Environ  90  pieces  comprenant  des  tetes 
de  divinites  (Jupiter,  Apollon,  Hercule ,  Bacchus, 
Silenes  et  Satyres),  des  tetes  d'ephebes  et  de  femmes, 
de  grotesques,  un  tres  grand  corps  d'homme  nu 
(o"i,42  sans  la  tele)  presque  complet,  qui  est  un 
morceau  de  beau  style  et  une  des  plus  grandes  terres 
cuites  que  Von  ait  jusqu'a  present  decouvertes  sur  cet 
emplacement.  La  planche  V  presente  un  choix  de 
tetes  prises  dans  ce  lot:  tete  d' Apollon  ou  d'epAebe 
apparentee  a  l'ecole  sculpturale  du  IV '«  siede  (n<>  1; 
haut.  o">,  06),  tete  d' Apollon  surmontee  d'un  haut 
crobyle  (n°  5;  haut.  o">,o6j),  tete  de  philosophe  barbu 
derivee  des  figures  d' Hercule  tres  nombreuses  dans 
cette  serie  (n°  4;  haut.  01,045),  tete  d' Hercule  pensif, 
infiuence  par  la  creation  de  V Hercule  de  Lysippe  (n°  2  ; 
haut.  o'n,  06),  tete  de  grotesque  influencee  par  un 
modele  de  barbare  portant  la  moustache  (n°  J ;  haut. 
om,ojj),  tele  de  Satyr e,  jeune  et  souriant,  aux  cheveux 
divises  en  longues  meches  (n°  6;  haut,  o»',  oj).  Un 
autre  fragmenl,  tres  curieux  par  un  detail  de  costume, 
a  ete  publie  par  M.  Homolle  dans  son  article  sur 
V  Aurige  de  Delphes  (Monuments  et  Memo ir es  Piot, 
IV,  p.  186,  fig.  9;  haut.  o»>,ij):  c'est  un  torse  de 
conducteur  de  char,  a  figure  barbue,  vetu  d'une  longue 
tunique  ceinte  d'une  bandeleite  plusieurs  fois  enroulee 
autour  de  la  taille.  L '  etoffe  a  ete  tiree  par  derriere 
entre  les  deux  epaules,  de  fagon  a  former  un  gros 
bouchon  d' etoffe  qui  est  maintenu  par  un  lien  serre:  on 
degageait  ainsi  les  bras  du  cocher  qui  eussent  ete 
embarrasses  sous  V  ampleur  de  V  etoffe. 


C.  A.  79s.  —  Fragment  d'un  masque  barbu 
(Jupiter)  trouve  en  Asie-Mineure,  a  Amisos.  Haut. 
Ol",  /j. 

IV.  —  PLAQUES  DE  TERRE  CUITE 
C.  A.  8b  o.  —  Plaque  estampee  et  decoupee,  de 
style  encore  archai'que  (premiere  moitie  du  V«  siede). 
Penelope  drapee,  le  manteau  jete  sur  les  genoux,  est 
assise  a  gauche  dans  l'altitude  dassique  que  lui  prete 
la  statue  du  Vatican,  la  jambe  gauche  par  dessus  la 
droile,  la  tete  de  face  appuyee  sur  la  main  gauche,  la 
main  droite  sur  le  rebord  du  tabouret  a  quatre  pieds 
qui  lui  sert  de  siege  et  sous  lequel  est  placee  la  eor- 
beille  de  travail.  Devant  eile,  Ulysse  se  presente  sous 
l'apparence  d'un  mendianl  courbe  par  l'äge,  debout  et 
nu,  les  genoux  fiechissant,  appuye  sur  un  bäton,  portant 
sur  son  dos  un  bissac,  un  court  manteau,  une  gourde, 
un  petit  vase  et  autres  menus  ustensiles  attaches  a  la 
hampe  de  son  bäton,  les  cheveux  un  peu  flottant  sur 
le  cou,  la  tete  couverte  du  pilos.  Le  bras  droit  casse 
elait  tendu  et  la  main,  encore  visible,  saisissait  le 
poignet  gauche  de  Pendope.  Cette  plaque,  tres  inte- 
ressante par  le  sujet  et  par  le  style,  renlre  dans  la 
serie  des  ex-voto  du  meme  genre  dont  j'ai  donne  la 
liste  dans  les  Ceramiques  de  la  Grece  de  Dumont  et 
Chaplain,  II,  p.  226  et  suiv.  Le  vendeur  a  certifie 
qu'il  l'avait  achetee  a  Milo  meine  (voy.  sur  ces  pro- 
venances  controversces,  Dumont,  ibid.,  p.  2jo).  Haut. 
011,18;  larg.  om,ij. 


GYMNASIALUNTERRICHT  UND 
ARCHÄOLOGIE. 

Im  Frühjahre  d.  J.  haben  Ferien-Curse  für 
Gymnasiallehrer  zu  Ostern  in  Berlin,  Mün- 
chen und  Dresden,  zu  Pfingsten  in  Bonn- 
Trier  stattgefunden. 

In  Berlin  betheiligten  sich  34  Herren,  davon 
28  aus  Preufsen  und  zwar  aus  allen  Provinzen,  und 
je  ein  Herr  aus  Bayern,  Sachsen,  Württemberg, 
Anhalt  und  Schwarzburg-Sondershausen.  Der  Cursus 
dauerte  mit  der  Sonntagspause  vom  6.  bis  zum 
14.  April.  Er  begann  mit  dem  Vortrage  des  Herrn 
Winnefeld  im  Museum  für  Völkerkunde  über  Schlie- 
mann's  Ausgrabungen;  es  folgten  in  der  Sammlung 
der  Abgüsse  der  Vortrag  des  Herrn  Kekule  von 
Stradonitz  über  die  attische  Kunst,  der  des  Herrn 
Trendelenburg  in  der  Olympia-Ausstellung,  der  der 
Herren  Winefeld  und  Winter  über  Pergamon,  der  des 
Herrn  Winter  im  Antiquarium  über  antike  Keramik, 
eine  Abendvorlesung  des  Herrn  von  Wilamowitz- 
Möllendorf  über  Menander,  sodann  die  Vorträge  des 
Herrn  Richter  über  Topographie  der  Stadt  Rom  und  des 


Gymnasialunterricht  und  Archäologie. 


97 


Herrn  Schäfer  über  ägyptische  und  assyrische  Denk- 
mäler der  königlichen  Museen. 

Zu  dem  Cursus  in  München  waren  allein 
aus  Bayern  53  Theilnehmer  erschienen,  dazu  auf 
Einladung  je  2  aus  Preufsen,  Sachsen  und  Hessen. 
Die  Verwendung  von  Projections-Apparaten  bei  den 
Vorträgen  gestattete  auch  einer  so  grofsen  Zahl  die 
Theilnahme.  Der  Cursus  dauerte  vom  4.  bis  zum 
8.  April.  Am  ersten  Tage,  Dienstags,  trugen  am 
Vormittage  Herr  Furtwängler  über  Troja,  Mykenai 
und  Homer  und  Herr  von  Reber  über  die  Baukunst 
der  homerischen  Zeit  vor,  Nachmittags  Herr  Furt- 
wängler über  die  Akropolis  von  Athen.  Am  Mitt- 
woch sprach  Herr  Furtwängler  über  die  Entwick- 
lung der  statuarischen  Typen  in  der  antiken  Kunst 
und  erläuterte  sodann  ausgewählte  ältere  Bildwerke 
in  der  königlichen  Glyptothek;  am  Nachmittage 
hielt  Herr  von  Reber  einen  Vortrag  über  antiken 
Städtebau.  Am  Donnerstage  fanden  die  Vorträge 
des  Herrn  Furtwängler  statt,  zuerst  über  die  Ent- 
wicklung des  Reliefs  und  der  Malerei  in  der  Antike, 
dann  über  ausgewählte  jüngere  Bildwerke  in  der 
Königlichen  Glyptothek  und  Nachmittags  über  die 
Bedeutung  der  bemalten  griechischen  Vasen,  am 
Freitage  dessen  Vorträge  über  die  antiken  Kopien 
der  verlorenen  griechischen  Meisterwerke  der  Skulp- 
tur, über  das  antike  Porträt  und  über  die  Kunst 
an  den  Gräbern  bei  den  Griechen.  Am  Samstage 
folgte  auf  den  Vortrag  des  Herrn  Furtwängler  über 
Gallier  und  Germanen  in  antiken  Kunstdarstellungen 
die  Erläuterung  von  Klassikerstellen  durch  Denk- 
mäler des  Königlichen  Antiquariums  von  Seiten  des 
Herrn  von  Christ,  und  Nachmittags  trug  Herr  Furt- 
wängler über  einige  das  griechische  Theater  be- 
treffende Fragen  vor. 

In  Dresden  fand  der  Cursus  vom  4.  bis 
7.  April  statt,  unter  Betheiligung  von  18  Herren 
aus  Sachsen ,  2  aus  Bayern  und  je  einem  aus 
Württemberg  und  Hessen.  Das  Anfangs  ausgege- 
bene Programm  mufste  wegen  Erkrankung  des 
Herrn  Treu  und  Reise  des  Herrn  Schreiber  stark 
geändert  werden.  Am  Mittwoch,  4.  April,  trug 
Herr  Herrmann  über  mykenische  Kunst,  griechischen 
Tempelbau  und  archaische  Plastik  vor,  am  Donners- 
tage Herr  Studniczka  über  Bildhauerei  des  5.  Jahr- 
hunderts v.  Chr.,  über  Olympia,  Myron,  Phidias, 
worauf  Herr  Herrmann  die  antiken  Originalwerke 
der  königlichen  Skulpturensammlung  erläuterte.  Am 
Freitage  trugen  Herr  Studniczka  über  Parthenon, 
Praxiteles  und  Skopas  vor  und  Herr  Herrmann  über 
Lysippos  und  hellenistische  und  römische  Kunst. 
Am  Sonnabend  erläuterte  Herr  Schneider  die  Topo- 
graphie der  Stadt  Rom  durch  Skioptikon-Bilder  mit 
Archäologischer  Anzeiger   1899. 


Hülfe  des  Herrn  Kalkowsky,  und  Herr  Herrmann 
beschlofs  den  Cursus  durch  einen  Vortrag  über 
Bildhauerei  des  Mittelalters,  der  Renaissance-  und 
Neuzeit  vor  den  Abgüssen  und  Originalen  der  könig- 
lichen Skulpturensammlung. 

Am  Cursus  Bonn-Trier,  der  in  diesem  Jahre 
vom  23.  bis  31.  Mai  zum  zehnten  Male  stattfand, 
betheiligten  sich  29  Lehrer,  darunter  vier  Direk- 
toren. Aufser  Preufsen  waren  Bayern,  Hessen 
Oldenburg,  Braunschweig,  Sachsen-Altenburg  und 
Hamburg  vertreten.  Ähnlich  wie  in  früheren  Jahren 
sprach  Herr  Loeschcke  unter  Benutzung  der  Samm- 
lungen des  akademischen  Kunstmuseums  über  die 
Kultur  der  griechischen  Heroenzeit,  Formenlesen  der 
griechischen  Plastik,  Seelenglaube  und  Todtenkult 
der  Griechen,  über  griechische  Götterbilder  und 
über  das  attische  Theater  des  fünften  Jahrhunderts. 
Im  Provinzial-Museum  erklärte  Herr  Loeschcke  die 
Denkmäler  der  vorrömischen  Periode  und  die  Reste 
der  römischen  Kleinkunst,  Herr  Lehner  die  römischen 
Steindenkmäler,  namentlich  die  Soldatengrabsteine 
und  die  Votivreliefs.  Ein  Ausflug  an  den  Limes 
wurde  auch  dieses  Mal  unternommen.  Aufserdem 
folgte  die  Mehrzahl  der  Theilnehmer  einer  Ein- 
ladung der  Herren  Bodewig  in  Oberlahnstein  und 
Jordan  in  Coblenz  und  besuchte  unter  deren  Führung 
auf  der  Fahrt  nach  Trier  die  römischen  Reste  im 
Coblenzer  Stadtwalde,  besonders  einen  in  Aus- 
grabung befindlichen  Mercur-Tempel.  In  Trier  über- 
nahm Herr  Hettner  die  Führung  und  erklärte  ein- 
gehend die  Ruinen  und  die  Denkmäler  des  Museums. 
Eine  Fahrt  nach  Nennig  und  Igel  bildete  den  Schlufs. 

Eine  Schülerreise  nach  Rom  unternahm 
in  den  Osterferien  d.  J.  vom  24.  März  bis  zum 
9.  April  der  Direktor  des  königlichen  Prinz  Heinrichs- 
Gymnasiums  in  Berlin,  Herr  Richter,  mit  vier 
Lehrern  und  fünfzehn  Primanern  und  Obersekun- 
danern der  Anstalt.  Durch  das  Entgegenkommen 
der  italienischen  und  deutschen  Bahnverwaltungen 
waren  die  Fahrpreise  derartig  ermäfsigt,  dafs  die 
ganze,  17  Tage  dauernde  Reise  pro  Person  mit 
200  Mark  bequem  bestritten  wurde.  3  Tage  kamen 
auf  die  Hinreise,  2  '/j  Tage  auf  die  Rückreise,  jedes- 
mal mit  Aufenthalt  und  Nachtquartier  in  München; 
der  Aufenthalt  in  Rom,  der  vom  schönsten  Wetter 
begünstigt  war,  dauerte  1 1  %  Tag.  Es  war  möglich, 
die  Schüler,  die  durch  vorhergehende  Vorträge 
auf  Rom  vorbereitet  waren,  in  dieser  Zeit,  ohne  sie 
über  Gebühr  anzustrengen,  mit  den  wesentlichen 
Sehenswürdigkeiten,  namentlich  aus  Alterthum  und 
Renaissance,  und  mit  der  Topographie  der  Stadt 
bekannt  zu  machen.     Aufserdem  wurden  Tivoli  und 

7 


98 


Eduard  Gerhard-Stiftung.     Institutsnachrichten. 


Villa  Adriana,  das  Albanergebirge  (Albano,  Tuscu- 
lum  und  Frascati),  die  Via  Appia  (nebst  den  Kata- 
komben), die  Via  Latina  und  die  Via  Cassia  nebst 
dem  Monte  Mario  besucht.  Durch  Vermittlung  der 
deutschen  Gesandtschaft  beim  päpstlichen  Stuhle, 
sowie  die  Liebenswürdigkeit  des  Commendatore 
F.  Barnabei  war  der  Reisegesellschaft  freier  Eintritt 
in  die  öffentlichen  Sammlungen  gewährt  worden. 

EDUARD  GERHARD-STIFTUNG. 

Für  das  Eduard-Gerhard-Stipendium  standen, 
wie  in  der  Leibniz- Sitzung  der  Kgl.  Preufsischen 
Akademie  der  Wissenschaften  verkündet  wurde 
(vgl.  Sitzungsber.  1899  Nr.  XXI),  dieses  Mal 
5412  Mark  1  Pf.  zur  Verfügung.  Davon  sind 
3000  Mark  Hrn.  Theodor  Wiegand,  Director  an 
den  K.  Museen  zu  Berlin,  mit  dem  Wohnsitze  in 
Constantinopel,  zur  Durchführung  seiner  im  vorigen 
Jahre  bereits  mit  dem  Stipendium  bedachten  Heraus- 
gabe der  archaischen  Architektur  der  Akropolis  von 
Athen  bewilligt.  Über  den  Restbetrag  von  2412  Mark 
I  Pf.  soll  im  nächsten  Jahre  zusammen  mit  dem 
neuen,  rund  etwa  2400  Mark  betragenden  Jahres- 
zinsbetrage  verfügt  werden.  Bewerbungen  sind  vor 
dem  1.  Januar  1900  bei  der  Akademie  einzureichen. 


INSTITUTSNACHRICHTEN. 

Herr  Ulrich  von  Wilamowitz-Moellendorf  ist  nach 
seiner  gemäfs  §  2,  3  des  Statuts  erfolgten  Erwählung 
als  Mitglied  in  die  Centraldirektion  eingetreten. 

In  der  Gesammtsitzung  der  Centraldirektion  im 
April  d.  J.  wurden  zu  Ehrenmitgliedern  des 
Instituts  gewählt:  Se.  Königliche  Hoheit  Prinz 
Rupprecht  von  Bayern  und  Se.  Hoheit  Prinz  Friedrich 
Carl  von  Hessen.  Zu  ordentlichen  Mitgliedern 
wurden  gewählt:  die  Herren  Boehlau  in  Kassel, 
Cumont  in  Gent,  Ehrle  in  Rom,  Heberdey  in  Smyrna, 
Kaiinka  in  Constantinopel,  Reichel  in  Athen,  Weber 
in  Smyrna,  Wiegand  in  Constantinopel,  Wilpert  in 
Rom, ferner  zu  correspondirenden  Mitgliedern 
die  Herren  Bulle  in  München,  Gaudin  in  Smyrna, 
Keune  in  Metz,  Kuruniotis  in  Athen,  Masner  in 
Breslau,  Philadelpheus  in  Athen,  Philippson  in  Bonn, 
von  Prott  in  Athen,  Riegl  in  Wien,  Schrader  in 
Berlin,   Stavropulos   in  Athen,   Wichmann   in  Metz. 

Die  Stipendien  für  1 899/1900  wurden  ver- 
liehen :  den  Herren  Delbrück,  Krüger  und  Watzinger 
das  Stipendium  für  classische  Archäologie,  den 
Herren  Ballheimer  und  Gaede  das  Halbjahrstipendium 
für  Gymnasiallehrer  und  Herrn  Vopel  das  Stipendium 
für  christliche  Archäologie. 

Das  römische  Sekretariat  beschlofs  in  alt- 
üblicher  Weise  die  Reihe  seiner  Wintersitzungen  mit 


einer  Festsitzung  am  Palilientage,  welche 
zahlreich  von  Angehörigen  verschiedener  Nationen 
besucht  war.  Es  trugen  vor  Herr  Giovinale  über 
S.  Maria  in  Cosmedin,  Herr  Karo  über  eine  etrus- 
kische  Bronze,  darstellend  Aphrodite  auf  einem 
Widder,  und  Herr  Petersen  über  Stadtrömische 
Denkmale  von  Augustus  bis  auf  Marc  Aurel. 

Vom  athenischen  Sekretariate  wurden  im 
Frühling  d.  J.  unter  Führung  des  ersten  Sekretars 
Herrn  Dörpfeld,  drei  Studienreisen  veranstaltet. 
Die  erste,  vom  20.  bis  26.  April,  ging  durch  den 
Peloponnes,  nach  Ithaka  und  Delphi,  mit 
Anfangs  28,  gegen  das  Ende  46  Theilnehmern  ver- 
schiedener Nationen  und  verlief  bei  günstigstem 
Wetter  ohne  alle  Störung.  Man  besuchte  zuerst 
die  Ausgrabungen  der  amerikanischen  Schule  in 
Korinth,  besichtigte  sodann  von  Nauplia  aus  die 
Burgen  von  Tiryns  und  Mykenai  und  das  Heilig- 
thum  von  Epidauros  und  fuhr  nach  Tripolis,  um 
Mantinea  und  Tegea  in  Augenschein  zu  nehmen. 
Dann  wurde  mit  der  neuen  Eisenbahn  Megalopolis 
mit  seinem  Theater  besucht  und  weiter  der  Ritt 
über  Lykosura  und  Phigalia  nach  Olympia  gemacht. 
Drei  Tage  wurden  in  Olympia  der  Besichtigung  der 
Ruinen  und  des  Museums  gewidmet.  Ein  gemietheter 
Dampfer  brachte  die  Gesellschaft  darauf  nach  Ithaka 
und  weiterhin  nach  Itea-Delphi.  Herr  Dörpfeld  er- 
klärte die  Ruinen ,  Herr  Perdrizet  von  der  franzö- 
sischen Schule  trug  über  die  Schätze  des  Museums  vor. 
Die  Rückreise  ging  durch  den  Kanal  von  Korinth. 

Auch  die  dann  folgende  Inselreise  war  vom 
schönsten  Wetter  begünstigt.  Man  begann  mit 
Sunion,  landete  am  Nachmittage  in  Keos  und  be- 
suchte die  Ruinen  von  Karthaia.  Am  zweiten  Tage 
wurden  Eretria  und  Nachmittags  das  Amphiaraeion 
von  Oropos  besichtigt.  Der  dritte  Tag  war  dem 
Studium  der  Ruinen  von  Rhamnus  und  Thorikos 
und  des  Schlachtfeldes  von  Marathon  gewidmet. 
Nachdem  am  vierten  Tage  die  Inseln  Andros,  Tinos 
und  Mykonos  angelaufen  waren,  verbrachte  man 
den  fünften  Tag  auf  Delos  und  berührte  am  Abend 
noch  Syra.  Am  sechsten  Tage  landete  man  auf 
Paros,  um  sich  von  Herrn  Rubensohn  die  Aus- 
grabungen des  Instituts  zeigen  zu  lassen,  und  fuhr 
dann  nach  einem  kurzen  Besuche  der  Stadt  Naxos 
zur  Nordostecke  dieser  Insel,  um  die  von  Ludwig 
Rofs  beschriebene  unfertige  kolossale  Statue  zu  be- 
sehen, die  einen  bärtigen  Gott,  also  eher  etwa 
Dionysos  als  Apollon  darstellt.  Der  Abend  wurde 
im  Hafen  von  Amorgos  verbracht.  Am  siebenten 
Tage  kam  man  nach  Thera,  wo  Herr  Hiller  von 
Gärtringen  seine  Ausgrabungen  zeigte.  Der  achte 
Tag  gehörte  Melos  und  den  dortigen  Ausgrabungen 


Zu  den  Institutsschriften.     Bibliographie. 


99 


der  englischen  Schule,  der  neunte  dem  Poseidon- 
Heiligthume  auf  Porös  und  dem  Athenatempel  auf 
Aigina.  Von  da  kehrte  man  nach  Athen  zurück. 
Es  nahmen  an  der  Fahrt  auf  eigens  dazu  ge- 
miethetem  Dampfer  durchschnittlich,  mit  einigem 
Wechsel  auf  den  einzelnen  Strecken,  45  Personen 
Theil,  verschiedenen  Nationen  angehörig. 

Drei  Tage  später  machte  sich  Herr  Dörpfeld 
mit  20  Archäologen  und  Lehrern  nach  Troja  auf. 
Sie  landeten  in  Renköi,  von  wo  man  in  zwei  Stunden 
zu  Pferde  Hissarlik  erreicht.  Drei  Tage  wurden  der  Er- 
klärung der  Ruinen  und  ihrer  Umgebung  gewidmet, 
dann  reisten  die  Meisten  nach  Constantinopel  weiter, 
während  Herr  Dörpfeld  mit  einigen  Begleitern  noch 
zurückblieb,  um  mit  Hülfe  des  Photographen  und 
eines  jüngeren  Architekten  die  Aufnahmen  für  seine 
Publikation  über  Troja  zu  vervollständigen. 


ZU  DEN  INSTITUTSSCHRIFTEN. 

Auf  p.  113  (Band  XIII  1898  des  Jahrbuches) 
hätte  bei  der  Erörterung  der  Stadtplanfragmente, 
die  den  Castortempel  darstellen,  Jordans  Gratulations- 
schrift des  Archäologischen  Instituts  zu  Lepsius' 
fünfzigjährigem  Doktorjubiläum  vom  Jahre  1883: 
De  formae  tirbis  fragmento  novo  disputatio  erwähnt 
werden  sollen.  Jordan,  der  den  Tempel  im  Verein 
mit  Fabricius  studiert  hatte,  klärt  dort  die  Zehn- 
säuligkeit  der  Langseite  des  Tempels  auf  der  Copie 
des  Plans  auf.  O.  Richter. 


BIBLIOGRAPHIE. 

E.  Amelineau  Les  nouvelles  fouilles  d'Abydos 
(1897  — 1898).     Paris,  Leroux,  1898.    69  S.    8°. 

E.  Anthes  Zur  Geschichte  des  Mainthaies  in  der 
Römerzeit.  Ein  Vortrag  gehalten  im  Verein  der 
Spessartfreunde  in  Aschaffenburg.  Aschaffenburg, 
Druck  der  Wailandt'schen  Druckerei  A.-G.,  1899. 
16  S.     8°.    Mit  2  Tafeln. 

E.  Babelon  Inventaire  sommaire  de  la  collection 
Waddington.  Paris,  Rollin  et  Feuardent,  1898. 
XV,  576  S.     8".    Mit  21  Tafeln. 

H.  Babucke  Geschichte  des  Kolosseums.  Königs- 
berg, W.  Koch,  1899.  63  S.  8°.  Mit  einer 
Tafel. 

K.  Baedeker  Italien.  2.  Teil.  Mittelitalien  und 
Rom.  3.  Teil.  Unteritalien  und  Sizilien.  12.  Auf- 
lage.    Leipzig,  K.  Baedeker,   1899. 

A.  Bauer  Die  Forschungen  zur  griechischen  Ge- 
schichte 1888 — 1898,  verzeichnet  und  besprochen. 
München,  C.  H.  Beck,   1899.    IV,   573  S.    gr.  8°. 

D.  Blanchet  Petite  histoire  ancienne.  L' Orient. 
La  Grece.     Rome.     Paris,  Belin,   1899. 

H.  Bluemner  s.  Pausanias. 


R.  Böger  Die  Rhein  -  Elbestrafse  des  Tiberius. 
Section:  Aliso-Weser,  die  Marschroute  des  Varus. 
Münster,  Regensberg,  1899.    32  S.    8n. 

G.  Boissier  Roman  Africa.  Authorised  English 
version  by  A.  Ward.  New  York,  P.  Putnam's 
Sons,  1899.  '13,  344  S.     12°.    Mit  Karten. 

G.  Botti  et  V.  Nourrisson  Rapports  sur  la  bi- 
bliotheque  municipale  en  1898  et  sur  le  Musee 
Greco-Romain.     Alexandrien,   1899. 

A.  Bouche-Leclercq  L' Astrologie  grecque.  Paris, 
Leroux,  1899.    XX,  663  S.  8°.    Mit  Abbildungen. 

R.  Cagnat  L'annee  epigraphique,  revue  des  publi- 
cations  epigraphiques  relatives  ä  l'antiquite  ro- 
maine  (1898).    Paris,  Leroux,   1899.    60  S.   8". 

L.  C  a m  p  b  e  1 1  Religion  in  Greek  literature.  A  sketch 
in  outline.  New  York,  Longmans,  Green  &  Co., 
1898.     10,  423  S.  8°. 

Catalogus  Bibliothecae  C.  R.  Musei  Archaeologici 
Spalati.  Digessit  Directio  eiusdem  Musei.  Spa- 
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A.  J.  Church  Nicias  and  the  Sicilian  Expedition. 
London,  Seeley,   1899.     152  S.     gr.  8°. 

Regence  de  Tunis.  Direction  des  Antiquites  et  des 
Beaux-Arts.  Compte  Rendu  de  la  Marche  de 
Service  en  1898.  Tunis,  Impr.  Rapide  (L. 
Nicolas  &  Cie.),   1899.     14  S.    8°. 

Ch.  Daremberg  s.  Dictionnaire. 

A.-L.  Delattre  Les  Cimetieres  romains  superposes 
de  Carthage.  Paris,  Leroux,  1899.  57  S.  8°. 
Mit  Abbildungen. 

R.  Delbrück  Beiträge  zur  Kenntnis  der  Linien- 
perspektive in  der  griechischen  Kunst.  Inaugural- 
Dissertation,  Bonn  1899.     44  S.,   1  Bl.    8°. 

Dictionnaire  des  Antiquites  grecques  et  romaines. 
Ouvrage  redige  sous  la  direction  de  MM. 
Ch.  Daremberg  et  Edm.  Sagli'o,  avec  le 
concours  de  M.  Edm.  Pottier.  26e  fascicule 
(Int-Jur). 

Darin  u.  a.:  Io  (Schlufs)  (F.  Durrbach). 
S.  569  (mit  2  Abbildungen).  —  Iphigenia 
(P.  Decharme).  S.  570—572  (mit  2  Abbildungen). 
—  Iris  (J.-A.  Hild).  S.  573-576  (mit  5  Ab- 
bildungen). —  Isis  (G.  Lafaye).  S.  577—5^6 
(mit  12  Abbildungen).  —  Isthmia  (L.  Couve). 
S.  588-591.  —  Iaculum  (A.  de  Ridder).  S. 
594—602  (mit  12  Abbildungen).  —  Ianua  (E. 
Pottier).  S.  603—609  (mit  15  Abbildungen).  — 
Linus  (J.  Toutain).  S.  609—615  (mit  6  Ab- 
bildungen). —  Iason  (F.  Durrbach).  S.  616  — 
619  (mit  3  Abbildungen).  —  Iudaei  (Th.  Reinach). 
S.  619—632.  —  Iudex,  Iudicium  (G.  Humbert 
[Ch.  Lecrivain]).  S.  632—642.  —  Iudicatum 
(E.    Cuq).      S.    643—646.     —    Iudicia    publica 

7# 


IOO 


Bibliographie. 


(G.  Humbert  [Ch.  Lecrivain]),  S.  646-658.  — 
Iudiciariae  leges  (Ch.  Lecrivain).  S.  658 — 661. 
—  Iudicium  domesticum  (G.  Humbert  [Ch. 
Lecrivain]).  S.  661—663.  —  Iugum  (A.  Bau- 
drillart). S.  663-668  (mit  10  Abbildungen).  — 
Iuno  (J.-A.  Hild).  S.  668-690  (mit  34  Ab- 
bildungen). —  Iunones  (J.-A.  Hild).  S.  690  f.  — 
Iupiter  (P.  Perdrizet).  S.  691 — 713  (mit  50  Ab- 
bildungen). —  Iurgium  (E.  Cuq).  S.  713  —  715.  — 
Iuridicus  (C.  Jullian).  S.  71 5  f.  —  Iurisconsulti 
(E.  Cuq).  S.  716 — 726.  —  Iurisdictio  (E.  Cuq). 
S.  726—728. 

W.  Dörpfeld       )      „  „,      „.,,         „      .  . 

TT    ^  .     ,      r^s.  F.  Frhr.  Haler  v.  Gaertnngen. 

H.  Dragendorifj 

A.  Duchesne    s.  Weichard t. 

F.  von  Duhn    s.  Verzeichnis. 

Dujardin-Beaumetz  Note  sur  1'  epigraphie  medi- 
cale  romaine  de  la  division  d'  Alger,  et  sür  le 
monument  funeraire  du  medecin  Rozonus,  con- 
serve  au  cercle  militaire  de  Tenes.  Paris,  impr. 
Leve,   1899.     22  S.    8°. 

D.  Eginitis  s.  F.  Frhr.  Hiller  v.  Gaertringen. 

Enquete  sur  les  installations  hydrauliques  romaines 
en  Tunisie,  ouverte  par  ordre  de  M.  Rene  Miller, 
Resident  General,  sous  la  direction  de  P. 
Gauckler.  III.  Tunis,  Impr.  Rapide  (L.  Nicolas 
et  Cie.),  1899.  110  S.  [S.  121—230]  gr.  8°. 
Mit  22  Abbildungen. 

Enthält:  P.  Gauckler,  Rapport  sur  1'  enquete 
poursuivie  en  1898,  concernant  les  installations 
hydrauliques  des  Romains.  S.  121  — 126.  — 
L.  Drappier,  Rapport  sur  les  travaux  hydrauliques 
romains  etudies  en  1898.  S.  127  — 167.  — 
E.  Kayser  et  Reyboubet,  Travaux  d'eau  du 
territoire  de  Zaghouan.  S.  169  —  185.  —  Ollivier, 
Travaux  d'eau  de  la  region  de  Grombalia.  S. 
187  f.  —  Travaux  hydrauliques  du  Sud  Tunisien, 
d'apres  les  rapports  de  MM.  les  Officiers  de  Ren- 
seignements  des  postes  militaires  du  Sud.  S.  189 
— 218.  —  Rapports  sur  les  travaux  d'eau  des 
Romains:  Ouled  Sedjenane  et  Kef-Abbed  (Mau- 
mene).  S.  219;  region  d'El-Djem  ä  Sfax,  Kerkenna 
(Flick).  S.  221  f.;  Ouargha  (Toussaint).  S.  223; 
Le  Kef,  Jama,  Djebibina  (Flick).     S.  225 — 227. 

A.  J.  Evans  s.  Reports. 

(W.  Froehner)  Collection  H.  Hoffmann.  Anti- 
quites.  Objets  egyptiens,  vases  peints,  terres 
cuites,  verrerie,  bronzes,  bijoux,  sculptures  en 
marbre.  Vente  ä  1'  hotel  Drouot,  le  lundi  15 
mai  et  jours  suivants.  Paris,  1899.  X,  154  S. 
Mit  Bildnis,  44  Tafeln  und  24  Abbildungen. 

A.  Furtwängler  Über  Kunstsammlungen  in  alter 
und    neuer   Zeit.     Festrede    zur   Feier    des    140. 


Stiftungstages  der  k.  bayerischen  Akademie. 
München,  Verlag  der  k.  b.  Akademie  (G.  Franz 
in  Commission),   1899.     30  S.    40. 

E.  Garnier  s.  E.  Guignet. 
P.  Gauckler   s.  Enquete. 

F.  Groh  Studie  k  Aristotelovu  spisu  'A&Tjvat'iuv 
TToXtTEi'a  (Studien  zur  'AÖTjvat'iov  iroXireia  des 
Aristoteles).  Prag,  Simacek,  1898.  100  S.  8° 
[Böhmisch]. 

Enthält:  I.  Zur  athenischen  Ephebie.  II. 
Lenden  und  Anthesterien.  III.  'ExTTjfxopot. 
IV.  Drakon's  Verfassung. 

E.  Guignet  et  E.  Garnier  La  Ceramique  ancienne 

et  moderne.  Paris,  F.  Alcan,  1899.  316  S.  8°. 
Mit  69  Abbildungen. 

J.  L.  Heiberg  Den  gamle  attiske  Komedies 
Frisprog  (Studier  fra  Sprog-og  Oldtidsforskning 
No.  39).     K/äbenhavn,   1899.     38  S.    8°. 

J.  Heierli  Die  archäologische  Karte  des  Kantons 
Aargau,  nebst  allgemeinen  Erläuterungen  und 
Fundregister  (aus :  Argovia).  Aarau,  H.  R.  Sauer- 
länder &  Co.,   1899.     100  S.    gr.  8°.     Mit  Karte. 

Th.  v.  Held  reich  s.  F.  Frhr.  Hiller  v.  Gaertringen. 

F.  Frhr.  Hiller  von  Gaertringen  Thera.    Unter- 

suchungen, Vermessungen  und  Ausgrabungen  in 
den  Jahren  1895 — 1898.  Unter  Mitwirkung  von 
W.  Dörpfeld,  H.  Dragendorff,  D.  Eginitis, 
Th.  v.  Heldreich,  E.  Jacobs,  A.  Philipp- 
son,  A.  Schiff,  H.  A.  Schmid,  E.  Vassiliu, 
W.  Wilberg,  P.  Wilski,  P.Wolters  heraus- 
gegeben. Erster  Band.  Die  Insel  Thera  in 
Altertum  und  Gegenwart.  Berlin,  G.  Reimer, 
1899.  XV,  404  S.  gr.  40.  Mit  31  Tafeln, 
240  Abbildungen  und  einer  Mappe  mit  12  Karten 
und  Ansichten. 

J.  Hirschberg  Geschichte  der  Augenheilkunde 
im  Alterthum  [Handbuch  der  gesamten  Augen- 
heilkunde hrsg.  von  Th.  Saemisch  Bd.  XII  2, 1]. 
Leipzig,  W.  Engelmann,  1899.  XII,  419  S.  8°. 
Mit  5  Abbildungen. 

H.  Hitzig  s.  Pausanias. 

T.  Hodgkin  The  Walls,  Gates,  and  Aqueducts  of 
Rome.     London,  Murray,   1899.     52  S.    8°. 

W.  W.  How  Hannibal  and  the  Great  War  between 
Rome  and  Carthage.  London,  Seeley,  1899. 
184  S.     gr.  8°. 

Ch.  Huelsen.  Bilder  aus  der  Geschichte  des 
Kapitols.  Rom,  Loescher,  1899.  31  S.  8°.  Mit 
Abbildungen. 

E.  Jacobs  s.  F.  Frhr.  Hiller  v.  Gaertringen. 

Inscriptiones  graecae  insularum  maris  Aegaei. 
Consilio  et  auctoritate  Academiae  Litterarum 
Regiae  Borussicae  editae.    Fasciculus  alter.     In- 


Bibliographie. 


IOI 


scriptioncs  Graecae  insularum  Lesbi,  Nesi,  Te- 
nedi,  edidit  G.  R.  Paton.  Additae  sunt  tabulac 
geographicae  duae.  Berolini,  G.  Reimer,  1899. 
IV,   156  S.     gr.  fol.     Mit  2  Plänen. 

Katalog  einer  Sammlung  griechischer  Vasen,  Terra- 
kotten, Marmorwerke,  Bronzen  und  Gläser. 
Auktion  in  München,  am  1.  Mai  1899  unter 
Leitung  von  H.  Helbing.  München,  Druck  von 
Knorr  &  Hirth,  1899.  3  Bl.,  25  S.  gr.  40. 
Mit  4  Tafeln  und  einer  Abbildung  [Sammlung 
Margaritis,  vgl.  Bibliographie  1897  S.  202]. 

G.  Kazarow  De  foederis  Phocensium  institutis. 
Inauguraldissertation,  Leipzig  1899.    47  S.  gr.  8°. 

Ausführliches  Lexikon  der  griechischen  und  rö- 
mischen Mythologie,  hrsg.  von  W.  H.  Röscher. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner,  1899.  40.  Lieferung 
(Numitor  —  Odysseus).  Band  III  Sp.  481  —  640. 
Gröfsere  Artikel:  Nusku  (A.  Jeremias). 
Sp.  482—487  (mit  Abbildung).  —  Nut  (Drexler). 
Sp.  487—491  (mit  3  Abbildungen).  —  Nymphen 
(Bloch).  Sp.  500—567  (mit  7  Abbildungen).  — 
—  Nyx  (Weizsäcker).  Sp.  569—576  (mit  2  Ab- 
bildungen). —  Oannes  —  Ea  (A.  Jeremias). 
Sp-  577 — 593  (mit  12  Abbildungen).  —  Odysseus 
(J.  Schmidt).     Sp.  602 — 640. 

VV.  Lübke,  Grundrifs  der  Kunstgeschichte.  12.  Aufl. 
von  M.  Semrau.  I.  Die  Kunst  des  Altertums. 
Stuttgart,  P.  Neff,  1899.  X,  371  S.  gr.  8°. 
Mit  2  Tafeln  und  408  Abbildungen. 

G.  Macdonald  Catalogue  of  Greek  Coins  in  the 
Hunterian  Collection,  University  of  Glasgow. 
Volume  I.  Italy,  Sicily,  Macedon,  Thrace,  and 
Thessaly.  Glasgow,  J.  Maclehose  and  Sons, 
1899.    3  Bl.,  LXVI,  495  S.    gr.  40.  Mit  30  Tafeln. 

J.  P.  Mahaffy  History  of  Egypt  under  the  Ptole- 
maic  Dynasty.  London,  Methuen,  1899.  276  S. 
gr.  8°.     Mit  Abbildungen. 

J.  R.  Melida  Viaje  ä  Grecia  y  Turqufa.  Madrid, 
1899. 

J.  R.  Melida  Historia  del  Arte  egipcio.  Madrid, 
La  Espaha  editorial,  o.  J.  (1899).  XIII,  233  S.  8°. 

J.  G.  Milne  A  History  of  Egypt  under  Roman 
Rule.  London,  Methuen,  1899.  27°  S.  gr.  8°. 
Mit  Abbildungen. 

A.  Monnier  L'art  sacerdotal  antique.  Paris,  La- 
chize,  1899.    273  S.    18  °.    Mit  107  Abbildungen. 

Monuments  et  Memoircs  publies  par  l'Academie 
des  Inscriptions  et  Beiles -Lettres  (Fondation 
Eugene  Piot).     Tome  V  (1899). 

Fase.  1.  2  (9.  10  de  la  collection).  A.  H. 
de  Villefosse,  Le  tresor  de  Boscoreale.  LH. 
132  S.  fol.     Mit  Tafel  I— XXX. 

F.    de    Moor    Essai    sur    les    ancienjies    dynasties 


historiques  de  Chaldee  et  d'Egypte  jusqu'au 
Xlle  siecle  avant  notre  ere.  Arras,  1898.  91  S. 
8°    [Extrait  de  la  Science  catholique]. 

Cli.  Mücke  Vom  Euphrat  zum  Tiber.  Unter- 
suchungen zur  alten  Geschichte  (Die  Legende 
von  den  athenischen  Tyrannenstürzern.  Die 
römische  Geschichtslegende.  Die  Überlieferung 
über  Alexander.  Der  Xerxes-  und  der  Kelten- 
zug).   Leipzig,  E.  Pfeiffer,   1899.    110S.    gr.  8°. 

G.  A.  Müller  Der  Tempel  zu  Tivoli  bei  Rom  und 
das  altchristliche  Privathaus  auf  dem  Monte 
Celio.  Leipzig,  M.  v.  Metzsch,  1899.  55  S. 
gr.  8°.    Mit  3  Tafeln  und  Abbildungen. 

A.  S.  Murray  Greek  Bronzes.  London,  Seeley 
&  Co.,  1898  (The  Portfolio,  monographs  on 
artistic  subjeets,  Heft  36).  104  S.  8°.  Mit 
4  Tafeln  und  40  Abbildungen. 

B.  Niese  Geschichte  der  griechischen  und  make- 
donischen Staaten  seit  der  Schlacht  beiChaeronea. 
2.  Teil  (Handbücher  der  alten  Geschichte,  II.  Serie, 
2.  Abteilung,  2.  Teil).  Gotha,  F.  A.  Perthes, 
1899.     XII,  779  S.    gr.  8°. 

F.  Noack  Verzeichnifs  von  Projectionsphoto- 
grammen  aus  dem  Gebiete  der  Antiken  Kunst. 
Angefertigt  in  den  Werkstätten  des  Optischen 
Instituts  von  A.  Krüfs.  Ohne  Ort  und  Jahr 
(1899).     12  S.    8». 

V.  Nourrisson  s.  G.  Botti. 

G.  R.  Paton  s.  Inscriptiones. 

Pausaniae  Graeciae  descriptio.  Edidit,  graeca 
emendavit,  apparatum  criticum  adiecit  H.  Hitzig, 
commentarium  germanice  scriptum  cum  (6)  ta- 
bulis  topographicis  et  numismaticis  addiderunt 
H.  Hitzig  et  H.  Bluemner.  Vol.  I  pars  2. 
Liber  II:  Corinthiaca.  Liber  III:  Laconica 
[Auch  mit  deutschem  Titel].  Leipzig,  O.  R. 
Reisland,  1899.  XV,  496  S.  [S.  381-876]. 
gr.  80. 

E.  Petersen  Trajans  dakische  Kriege  nach  dem 
Säulenrelief  erzählt.  I.  Der  erste  Krieg.  Leipzig, 
B.  G.  Teubner,  1899.  IV,  95  S.  8°.  Mit  2  Ab- 
bildungen. 

W.  M.  Flinders  Petrie  A  History  of  Egypt  from 
the  Earliest  Times  to  the  i6U>  Dynasty. 
/«'h  edition.  London,  Methuen,  1899.  288  S. 
gr.  8°.     Mit  Abbildungen. 

A.  Philadelpheus  Der  Pan  in  der  antiken  Kunst. 
Eine  archäologische  und  aesthetische  Studie. 
Athen,  ix  xoü  TU7toyp.  M.  I.  LxXtß^pou,  1899. 
23  S.  kl.  8°.     Mit  5  Abbildungen. 

A.  Philippson   s.  F.  Frhr.  Hiller  v.  Gaertringen. 

E,  Pottier  s.  Dictionnaire. 

Trustees    of  the   Museum   of  Fine   Arts.     Twenty- 


102 


Bibliographie. 


third  Annual  Report,  for  the  year  ending 
December  31,  1898.  Boston,  A.  Mudge  &  Son, 
Printers,  1899.  132  S.  8°. 
Ashmolean  Museum  and  University  Galleries.  Re- 
ports. Ohne  Ort  [Oxford],  1898.  15  S.  8° 
[darin:  Report  of  the  Keeper  of  the  Ashmolean 
Museum    for     the    year    1898    (A.    J.    Evans). 

S.  1-9]. 

H.  Riegel  Beiträge  zur  Kunstgeschichte  Italiens. 
Dresden,  W.  Hoffmann,  1899.  VIII,  247  S. 
gr.  40.  Mit  38  Tafeln  und  40  Abbildungen 
[darin  S.  3—14.  Das  Haus  der  sieben  Zonen 
(Septizonium)  im  alten  Rom.  S.  15  —  30.  Die 
Umgestaltung  Roms  seit  1870  und  ihre  Tadler]. 

C.  Robert  Kentaurenkampf  und  Tragoedien- 
scene.  Zwei  Marmorbilder  aus  Herculaneum. 
Nebst  einem  Excurs  über  das  Heraklesbild  in 
Casa  del  Centenario.  22.  Hallisches  Winckel- 
mannsprogramm.  Halle  a.  S.,  M.  Niemeyer, 
1899.  44  S.  gr.  40.  Mit  2  Tafeln  und  7  Ab- 
bildungen. 

W.  II.  Röscher  s.  Lexikon. 

E.  Saglio  s.  Dictionnaire. 

B.  Sauer  Das  sogenannte  Theseion  und  sein  plasti- 
scher Schmuck.  Leipzig,  Giesecke  &  Devrient, 
1899.     XIII,    274  S.    Imp.  40.      Mit   6   Tafeln, 

5  Pausen  und  36  Abbildungen. 

A.  Schiff  ^        _      •  ,        ¥X.„  _ 

_    ,      .  ,  >  s.  F.  Irhr.   Ililler  v.  Gaertnngen. 
H.A.  S  c  h  m  1  d  J 

E.  Schmidt  Pergamon.  Programm  des  Kathari- 
neums  zu  Lübeck,  1899.  46  S.  40.  Mit  einer 
Karte  und  2  Plänen. 

M.  Schmidt  Über  griechische  Dreireiher.  Pro- 
gramm des  Kgl.  Prinz  Heinrichs- Gymnasiums 
zu  Berlin  W  (Schöneberg),   1899.     24  S.   40. 

W.  Schmidt  s.  Heron. 

M.  Semrau  s.  W.  Lübke. 

E.  Soldi  La  langue  sacree.  2e  volume:  Le  temple 
et  la  fleur.  Les  origines  de  l'art.  Paris,  Hey- 
mann, 1899,  8°.     Mit  200  Abbildungen. 

W.  Spiegelberg  Zwei  Beiträge  zur  Geschichte 
und  Topographie  der  thebanischen  Nekropolis 
im  neuen  Reich.  I.  Der  Grabtempel  Amenophis  I. 
zu  Drah-Abu'1-Negga.  II.  Plan  einer  Gesamt- 
arbeit über  die  Verwaltung  der  thebanischen 
Nekropolis  im  neuen  Reich.  Vortrag.  Strafs- 
burg, Schlesier  &  Schweikhardt,  1899.  III, 
16    [autogr.]    S.      40.      Mit    Abbildungen    und 

6  Tafeln. 

F.  Stoedtner  Die  antike  Kunst  in  Lichtbildern. 
Zum  Gebrauche  in  Schulen  und  Universitäten. 
Berlin,  Selbstverlag,   1899.     25  S.    gr.  8°. 

Ed.   Stucken    Astralmythen    der   Hebräer,    Baby- 


lonier  und  Ägypter.  Religionsgeschichtliche 
Untersuchungen.  3.  Teil.  Jakob.  Leipzig, 
E.  Pfeiffer,    1899.    61   S.    (S.   127—187)   gr.  8°. 

E.  Thomas  Roman  Life  under  the  Caesars.  London, 
Unwin,  1899.  406  S.  gr.  8°.  Mit  Abbildungen 
und  Karten. 

E.  Trampe  Syrien  vor  der  Einwanderung  der 
Israeliten  (nach  den  Thontafeln  von  Tell-el- 
Amarna).  Programm  des  Lessing-Gymnasiums. 
Berlin,   1898.    34  S.    40. 

J.  L.  Ussing  Observations  on  Vitruvii  de  Archi- 
tecturä:  libri  decem\  Translation  printed  by 
the  Royal  Institute  of  British  Architects.  London, 
1898. 

E.  Vassiliu    s.  F.  Frhr.  Hiller  v.  Gaertringen. 

Vatelet  Enseignement  de  1'  histoire  de  I*  art  par 
les  projections.  Ier  fascicule.  L'Antiquite.  Paris, 
Levy  et  fils,  1898.     200  S.    8°. 

Ausführliches  Verzeichnis  der  ägyptischen  Alter- 
tümer und  Gipsabgüsse  der  königlichen  Museen 
zu  Berlin.  Hrsg.  von  der  Generalverwaltung. 
Berlin,  VV.  Spemann,  1899.  XIV,  519  S.  8°. 
Mit  83  Abbildungen. 

Kurzes  Verzeichnis  der  Abgüsse  nach  antiken 
Bildwerken  im  archäologischen  Institut  der 
Universität  Heidelberg  [Verfasser:  F.  v.  Duhn]. 
Dritte  Auflage.  Heidelberg,  Univ.-Buchdruckerei 
von  J.  Hörning,   1899.     m  S.    8°. 

A.  H.  de  Villefosse   s.  Monuments. 

G.  Wagner  Die  heidnischen  Kulturreligionen  und 
der  Fetischismus.  Ein  Beitrag  zur  vergleichenden 
Religionsgeschichte.  Heidelberg,  C.  Winter, 
1899.     VII,   127  S.    8°. 

H.  B.  Walters  Catalogue  of  Bronzes,  Greek,  Roman 
and  Etruscan,  in  the  Department  of  Greek  and 
Roman  Antiquities,  British  Museum.  London, 
printed  by  order  of  the  Trustees,  1899.  LXX, 
394  S.  gr.  8°.  Mit  32  Tafeln  und  88  Ab- 
bildungen. 

G.  Wann  er  Die  römischen  Altertümer  des  Kantons 
Schaffhausen.  Programm.  Schaff  hausen,  C. 
Schoch,   1899.     72  S.   gr.  8°.     Mit  2  Tafeln. 

A.  Ward    s.  G.  Boissier. 

C.  Watzinger  De  vasculis  pictis  Taren tinis  capita 
selecta.  Bonner  Inauguraldissertation,  1899. 
4  Bl.,  50  S.  8°. 

Weichardt    Pompei  avant  la  destruction.    Recon- 

stitution  de   ses   temples    et    de   leurs   environs. 

Traduction  de  A.  Duchesne.    Paris,  Reinwaldt, 

1899.    8°-     Mit  Tafeln  und  Abbildungen. 

VV.  Wilberg)        „    -    .        ■ 

™    ,„.,   ,  .        >  s.  F.  Frhr.  Hiller  v.  Gaertnngen. 

P.  Wilski       J 

A.  Wilms    Die    Schlacht    im   Teutoburger  Walde. 


Bibliographie. 


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Leipzig,  Freund  <fc  Wittig,    1899.     64  S.  gr.  8°. 
Mit  2  Karten. 
P.  Wolters  s.  F.  Frhx.  Hiller  v.  Gaertringen. 


Aarb^ger  for  Nordisk  Oldkyndighed  og  Historie. 
II.  Rffikke,  13.  Bind  (1898). 

4.  Hefte.  S.  Müller,  De  jydske  Enkeltgrave 
fra  Stenalderen.  S.  217  —  282  (mit  23  Ab- 
bildungen). 

Abhandlungen  der  Königlich  Preufsischen  Aka- 
demie der  Wissenschaften  zu  Berlin  (1898). 

Abhandlung  I.  R.  Virchow,  Über  die  ethno- 
logische Stellung  der  prähistorischen  und  proto- 
historischen  Ägypter.     S.   1-20.     Mit  2  Tafeln. 

The  Academy   (1899). 

No.  1404.  Anon.  Rec.  von:  J.  P.  Mahaffy, 
A  history  of  Egypt  under  the  Ptolemaic  dynasty; 
J.  G.  Milne,  A  history  of  Egypt  under  the 
Roman  rule.     S.  377  f. 

Annales  de  l'Academie  de  Macon.  Societe  des 
arts,  sciences,  belles-lettres  et  agriculture  de 
Saone-et-Loire.     Hie  serie,  tome  II  (1897). 

L.  Lex,  Note  sur  un  sarcophage  antique. 
S.  21  f.  —  J.  Martin,  Sepultures  barbares  sous 
dalles  brutes  des  environs  de  Tournus  (Saone- 
et-Loire).  S.  317—346  (mit  Tafel  II— VIII).  — 
G.  Hannezo,  Notes  archeologiques  sur  la  Tunisie. 
De  la  lampe  antique.  S.  372  —  381  (mit  Tafel 
IX -XIV). 

Annales  de  la  Societe  d'Archeologie  de  Bruxelles. 
Tome  treizieme  (1899). 

Livraison  1.  Raeymaekers,  Note  sur  quelques 
vestiges  romains  et  francs  rencontres  aux  environs 
de  Tirlemont.     S.  112  f. 

L'Anthropologie.     Tome  X  (1899). 

No.  1.  P.  Orsi,  Thapsos  (S.  Reinach). 
S.  86  f.  —  G.  Patroni,  Un  village  sicule  pres  de 
Matera  en  Apulie  (S.  R[einach]).  S.87.  —  Fouquet, 
Le  tatouage  medical  en  Egypte  (R.  Verneau). 
S.  99.  —  Sur  la  falsification  des  antiquites  en 
Russie  [Briefe  von  E.  v.  Stern  und  S.  Reinach]. 
S.   112 — 116. 

The  American  Antiquarian  and  Oriental  Journal. 
Vol.  XXI  (1899). 

No.  2.  Archaeology  and  history.  S.  123 — 
130  (mit  3  Abbildungen).  —  W.  J.  Woodhouse, 
Aetolia  (anon.  Rec).     S.   133  f. 

No.  3.  Ch.  W.  Super,  A  decade  of  Hittite 
research.  S.  175  —  184.  —  Prehistoric  Egyptian 
tombs.  S.  192—195.  —  W.  C.  Winslow,  Egypto- 
logical  notes.     S.  196  f. 

The  Antiquary  (1899). 

No.  in.     F.  Haverfield,  Quarterly  notes  on 


Roman  Britain.  S.  70 — 72.  —  J.  Garstang, 
Roman  Ribchester.  S.  80—84  O1"*  2  Ab- 
bildungen). 

Göttingische    gelehrte    Anzeigen.     161.  Jahrgang 
(1899). 

Nr.  II.  H.  Peter,  Die  geschichtliche  Litteratur 
über  die  römische  Kaiserzeit  (F.  Leo).  S.  170 
— 176. 

Anzeiger  der  Kaiserlichen  Akademie  der  Wissen- 
schaften in  Wien  (1899). 

Nr.  VIII.  F.  Kenner,  Bericht  der  Limes- 
commission  über  ihre  Arbeiten  1897  und  1898. 
S.  67-73. 

Archäologischer  Anzeiger    s.  Jahrbuch  des  Kaiser- 
lich Deutschen  Archäologischen  Instituts. 

Anzeiger     des     Germanischen     Nationalmuseums 
(1899). 

Nr.  1.  A.  Furtwängler,  Intermezzi;  H.  Brunn, 
Kleine  Schriften.  I  (Bezold). 

Archaeologia   Aeliana.     Volume  XXI  (1899). 

Part  53.  Th.  Hodgkin ,  The  Caervoran 
inscription  in  praise  of  the  Syrian  Goddess. 
S.  289  —  292  (mit  Abbildung). 

O  Archeologo  Portugues.     Vol.  IV  (1898). 

No'-  7a9.  J.  L[eite]  de  V[asconcellos], 
Proteccäo  dada  pelos  governos,  corporacöes 
officiaes  e  institutos  scientificos  ä  archeologia. 
S.  222  f.  —  J.  L.  de  V.,  Estudos  sobre  Troia 
de  Setubal.  S.  223  f.  (mit  2  Abbildungen).  — 
P.  A.  de  Azevedo,  Extractos  archeologicos  das 
cMemorias  parochiaes  de  1758'.  S.  245—253. 
—  P.  B.  da  Cruz,  Noticias  värias  (1.  Museu 
Municipal  de  Braganca.  2.  Restos  romanos  em 
Sinfäes.  3.  A  igreja  de  Cette.  4.  Descobrimento 
archeologico.  6  [sie!]  Excursäo  archeologica). 
S.  253-256. 

Archiv    für    Religionswissenschaft.     Zweiter  Band 

(1899). 

Heft  1.  2.  O.  Waser,  Danaos  und  die 
Danaiden.  S.  47 — 63.  —  H.  Zimmern,  Lebens- 
brot und  Lebenswasser  im  Babylonischen  und 
in  der  Bibel.  S.  165—177.  —  Chantepie  de  la 
Saussaye,  Lehrbuch  der  Religionsgeschichte. 
2.  Aufl.  (G.  Runze).  S.  195—204. 
'A&7]vä.  2'jyypau.fjt.a  7rep'.oötx6v  tt};  iv  'AS^vai;  im- 
(JTTjfiOvixfji;  ixaipefa;  Topt.o;  oexoctos  (1898). 

Teüyos  T^Taptov.     In.  Bctar);,  ZTjx^jxaTa  Tuj- 
{Aa't'xa.     S.   482—485.  —  N.   T.   XaT^-Zto^OT);, 
öeaaaXixä  ^^(xaxä.    S.  541  —  555  (mit  7  Tafeln 
[Formen  und  Details  der  Webstühle]). 
Tdu.o;  bM-Aztoz  (1899). 

Teüyo;  itpÄxov.  2.  <Pu>na5Tj;,  SujxßoXal  eis 
tö  'Attixov  5t'xaiov.     S.  3  ff. 


io4 


Bibliographie. 


The  Athenaeum   (1899). 

No.  3724.  S.  Dill,  Roman  society  in  the 
last  Century  of  the  western  empire  (anon.  Rec.). 
S.  298 — 300.  —  M.  Benson  and  J.  Gourlay, 
The  temple  of  Mut  in  Asher  (anon.  Rec.)  S. 
312.  —  R.  Lanciani,  Notes  from  Rome.    S.  313  f. 

No.  3727.  R.  Lanciani,  Notes  from  Rome. 
S.  407  f.  —  W.  M.  Flinders  Petrie,  The  black 
stoncs  of  the  forum.     S.  408. 

No.  3728.  Anon.  Rec.  von:  H.  Brunn,  Kleine 
Schriften  I;  C.Robert,  Die  Knöchelspielerinnen 
des  Alexandros;  H.  Bulle,  Der  schöne  Mensch 
im  Altertum.     S.  440  f. 

No.  3730.     R.  Lanciani,    Notes  from  Rome. 

s.  505  f. 

No.    3733.      G.    Macdonald,    Catalogue    of 

greek  coins    in    the  Hunterian  collection  (anon. 

Rec).     S.  599  ff.    —   R.    Lanciani,    Notes    from 

Rome.     S.  601. 

Beiträge   zur   Assyriologie.     Vierter  Band  (1899). 

Heft  1.  V.  Marx,  Die  Stellung  der  Frauen 
in  Babylonien  gemäfs  den  Kontrakten  aus  der 
Zeit  von  Nebukadnezar  bis  Darius  (604—485). 
S.  1  —  77.  —  F.  Delitzsch,  Zur  juristischen 
Litteratur  Babyloniens.  S.  78  —  87. 
Berichte  über  die  Verhandlungen  der  Königlich 
Sächsischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu 
Leipzig.  Philologisch-historische  Classe.  Fünf- 
zigster Band  (1898). 

Heft  V.    R.  Meister,  Elisches  Amnestiegesetz 
auf  einer  Bronzetafel  aus  Olympia.    S.  218 — 228. 
Biblia  (1899). 

April.  S.  Beswick,  Builders  of  the  pyramid, 
who  were  they?  S.  313 — 317.  —  Excavations 
at  Rome.     S.  317 — 320. 

May.  S.  Beswick,  Great  pyramid  —  problem 
solved.  Structure  of  queens  Chamber  and  passage. 
S.  339—342.  —  L.  D.  Burdick,  The  stela  of 
Meremptah.  S.  342  —  344.  —  The  tomb  of 
Menes.  S.  344—348.  —  Discoveries  in  the 
necropolis  of  Thebes.  S.  348 — 350.  —  Archae- 
ological  notes.  S.  360 — 364. 
Blätter  für  das  Gymnasial-Schulwesen,  hrsg.  vom 
bayer.  Gymnasiallehrerverein.     35.  Band  (1899). 

Heft  III.  IV.     St.   Fellner,    Die    homerische 
Flora  (H.  Stadler).     S.  323  —  326. 
B  ölet  in    de    la    Real    Academia    de    la    Historia. 
Tomo  XXXIV  (1899). 

Cuaderno  II.  F.  P.  Garofalo,  Sui  Celti  nella 
penisola  iberica.  S.  97 — 124.  —  J.  F.  Riano, 
Efigie  gnostica  de  bronce.  S.  124—132  (mit 
Abbildung).  —  El  Marques  de  Monsalud,  Nuevas 
inscripciones  romanas   de  Extremadura.     S.   133 


— 138.  —  F.  de  Uhagon,  Comunicaziones  del 
prior  de  Ucles  al  conde  de  Floridabianca  sobre 
las  excavaciones  y  descubrimientos  de  Cabeza 
del  Griego.     S.   158 — 163. 

Cuaderno  IV.  F.  Fita,  Epitafio  romano, 
inedito,  de  Alcalä  de  Henares. 

Cuaderno    V.      El    Marques    de    Monsalud, 
Nuevas    inscripciones    romanas    de  Extremadura 
y  Andalucia.     S.  415  —  422  (mit  Abbildung). 
Boletin    dela  Real  Academia  de  Bellas  Artes  de 
San  Fernando.     Aiio  XIX  (1899). 

Nüm.   183.     J.  R.  Melida,  Discurso  lefdo  en 

la  recepcion  publica   el   dia  25  de  marzo  1899. 

S.  79  —  95    [über    die   Entstehung    der  Malerei]. 

Boletin  de  la  Real  Academia  Sevillana  de  buenos 

letras.     Ano  I  (1899). 

Num.   1.    D.    F.    Caballero-Infante   y   Zuazo, 

Tesseras  romanas,  sus  clases  y  usos.     S.  28 — 33 

[Schlufs  Num.  2  S.  56—63.  Num.  3  S.  96 — 102]. 

Boletin  de  la  Comision  provincial  de  Monumentos 

historicos  y  artisticos  de  Orense.   Tomo  I  (1898). 

Numero  4.  G.  Puig  y  Larraz,  Notas  de 
metrologfa  historica.  II.  Mediciön  de  las  vias 
romanas.  III.  La  milla  olimpica,  la  milla  ita- 
lica,  el  esqueno,  la  legua.  S.  57 — 63.  [Fort- 
setzung in  Num.  6  S.  94—  98].  —  A.  Väzquez 
Nünez,  La  epigrafia  latina  en  la  provincia  de 
Orense  (continuacion).  S.  63 — 69  [Schlufs  in 
Num.  5  S.  77—85.    Num.  6  S.  98  —  105]. 

Numero    5.    M.   Macias,   Civitas    Limicorum. 
S.  73 — 76   [Fortsetzung   in  Num.  6   S.  89—94]. 
7  S.   107 — in.    8  S.  137—142]. 
Boletin    de    la    Sociedad    Arqueologica    Luliana 
(Palma).     Tomo  VIII,  aiio  XV  (1899). 

Num.  226.  A.  M.  Alcover,  Estudios  sobre 
la  historia  de  Mallorca  antes  del  siglo  XIII. 
S.  1  —  5  [Fortsetzung  Nüm.  228  S.  37 — 39. 
Num.  229  S.  53—55]- 

Nüm.  227.  J.  M.  Cirera,  Notas  de  arque- 
ologia.  V.  Origen  del  pueblo  egipcio.  VI.  Los 
Vascos  y  los  Berberiscos.  S.  32 — 34.  —  Las 
tumbas  de  Römulo  y  I.  Cesar.    S.  ,36. 

Nüm.  228.  Hallazgos  enelvalledelNilo.  S.52. 

Nüm.    229.     E.    Fajarnes,    Notas    de    antro- 
pologia.   S.  60  f.  —  Efigie  gnostica  de  bronce. 
S.  68. 
Boletin  de  la  Sociedad  Espahola  de  Excursiones. 
Ano  VI  (1898). 

Numeros  66,  67  y  68.     J.  R.  Melida,    Viaje 

ä  Grecia,   al  monte  Athos   y   ä  Constantinopla. 

Boletim   de   la   Real   Associacao    dos   Architectos 

civis     e     Archeologos     Portuguezes.      3*    serie, 

tomo  VIII  (1* 


Bibliographie. 


I05 


Nüras.  I  ä  4.  E.  Rocha  Dias,  Noticias  archeo- 
logicas.  —  E.  Korrodi,  Un  monumento  byzantino 
latino  em  Portugal.  —  J.  J.  d'Ascengao  Valdez, 
Monumcntos  archeologicos  de  Chellas.  —  As 
ruinas  do  Carmo. 
The  Builder.     Volume  LXXVI  (1899). 

Part  II.  Aitchinson,  Greek  architecture. 
S.  109—111.  136—139.  163 — 166.  187 — 190 
(mit  Abbildung  und  3  Tafeln).  —  Vitruvius  under 
a  cloud.    S.   157  — 159. 

Part  III.  Aitchinson,  Greek  architecture. 
S.  216 — 219  (mit  2  Tafeln).  241 — 245  (mit 
Tafel).  —  R.  Smith,  Terra-cotta.  S.  219 — 222 
(mit  4  Abbildungen  nach  Antiken).  —  J.  Th. 
Irvine,  Roofs  of  Roman  temples.  S.  277  (mit 
Abbildung). 

Part.  IV.  M.  Benson  and  J.  Gourlay,  The 
temple  of  Mut  in  Asher  (anon.  Rec).  S.  326  f.  — 
P.  P.  Longfellow,  The  column  and  the  arch 
(anon  Rec).  S.  381 — 383. 
Bulletin  de  l'Academie  Delphinale  (Grenoble). 
4ß    serie,  tome  X  (1896). 

Angles  d'Auriac,  Note  sur  la  ville  de  Gravisca, 
ancien  port  de  Tarquinii.    S.  7—32  (mit  Karte). 
Tome  XI  (1897). 

P.  Faure  Biguet,  Note  sur  l'Afrique  romaine. 

S.   10 — 34.   —   R.  Rey,  Le  royaume   de  Cottius 

et  la  province  des  Alpes   Cottiennes,   d'Auguste 

a  Diocletien.    S.  237 — 486  (mit  3  Karten). 

Bulletin  de  FAcademie  Royale  de  Belgique  (1899). 

No.   1.    Ch.  Piot,  Les  duumvirs  dans  le  nord 
de  la  Gaule.     S.  9—24. 
Bulletin    archeologique    du    Comite    des    travaux 
historiques  et  scientifiques.     Annee  1898. 

ire  livraison.  A.  Blanchet,  Les  ateliers  de 
ceramique  dans  la  Gaule  romaine.  S.  13 — 29.  — 
L.  Bousrez,  La  poterie  gallo-romaine  en  Touraine. 
Ateliers  de  Mougon  et  de  Nouatre.  S.  30 — 39 
(mit  2  Abbildungen).  —  Liebbe,  Rapport  sur 
les  fouilles  pratiquees  dans  l'Oise,  ä  Saint-Maur- 
en-Chaussee.  S.  92  —  96  (mit  Abbildung).  — 
R.  de  Lasteyrie  et  C.  Port,  Fouilles  de  Meron 
(Maine-et-Loire).    S.  114 — 121  (mit  Abbildung). 

—  E.  Babelon,  Note  sur  un  exagium  solidorum 
provenant  de  Dellys.    S.   i5of.  (mit  Abbildung). 

—  Ph.  Berger,  Sieles  trouvees  ä  El-Kantara. 
S.  152  — 154  (mit  Abbildung).  —  R.  Cagnat, 
Decouvertes  epigraphiques  des  brigades  topo- 
graphiques  d'Algerie  et  de  Tunisie.  S.  155 — 159. 

—  P.  P.  Delattre,  Note  sur  le  sable  aurifere  de 
la  mer  et  sur  une  collection  de  plombs  avec 
inscriptions  trouves  ä  Carthage.  S.  160 — 170 
(mit  Abbildung   und  Tafel  II.)  —   P.  Gauckler, 


Dicouverte  d'une  nouvclle  necropole  punique 
a  Bord-Djedid  (Tunisie).  S.  171—173  (mit  2  Ab- 
bildungen). —  H.  de  Villefosse,  Inscriptions  de 
Bordj-Touta  et  de  Kkanguet-EI-Bcy.  S.  174 — 176. 

—  Hilaire,  Rapport  sur  des  fouilles  executees 
dans  un  sanetuaire  punique  ä  l'Henchir-R'Cass 
(Djebel-Guern-El-Halfaia).  S.  177—185.  — 
A.  Joly,  Ruines  romaines  de  l'Oued-Ouercq,  pres 
de  Challala  (Algerie;.  S.  188  —191.  —  Vicomte 
de  l'Espinasse-Langeac,  Note  sur  la  necropole 
de  Thenae.  S.  192—195.  —  P.  Toussaint,  Note 
sur  la  region  reconnue  en  1897  par  la  2«  bri- 
gade  topographique  de  Tunisie.  S.  196 — 225.  — 
H.  de  Villefosse,  Mosai'que  decouverte  ä  Bone 
(Algerie).  Aphrodite  au  milieu  des  flots.  S.  226 
—228  (mit  Tafel  III). 

2«  livraison.  Rouvier,  Le  monnayage  alexan- 
drin d'Aradus  (Phenicie).  S.  LXXXII.  —  E. 
Thoison,  Fouilles  operees  ä  Larchant.  9.  LXXXII  f. 

—  Th.  Eck,  Mosai'que  gallo-romaine  decouverte 
ä  Saint-Quentin.  S.  LXXXVf.  —  Rouvier,  L'ere 
de  Marathos.  S.  XCV..  —  E.  Bondurand,  In- 
scription  d'une  flaminique  dans  le  musee  epi- 
graphique  de  Nimes.  S.  XCVIf.  —  Germer- 
Durand,  Exploration  de  Palestine.  S.  CV— CVII. 

—  Th.  Eck,  Inscriptions  funeraires  de  Rome. 
S.  CX — CXII.  —  Toussaint,  Rechercb.es  archeo- 
logiques  executees  par  les  brigades  topographi- 
ques  d'Algerie  et  de  Tunisie.  S.  CXIV — CXIX 
[dazu  R.  Cagnat  S.  CXIX— CXXII].  —  Hilaire, 
Necropole  megalithique  et  romaine  de  Thala. 
S.  CXXIV.  —  Blanchet,  Inscriptions  de  Con- 
stantine.  S.  CXXIV— CXXVII.  —  Dolot,  Exe- 
cution  de  la  carte  archeologique  de  Carthage. 
S.  CXXIX— CXXXII.  —  Bertrand,  Inscriptions 
funeraires  au  musee  de  Philippeville.   S.  CXXXII. 

—  Blanchet,  Ruines  d'une  ferme  romaine. 
S.  CXXXII  f.  —  D.  Novak,  Necropole  pheni- 
cienne  d'El-Alia.  S.  CXXXIV— CXXXVI.  — 
Gauckler,  Mausolee  chretien  trouve  ä  Bordj- 
el-Youdi.  S.  CXXXVIIf.  —  R.  Cagnat,  In- 
scriptions romaines  de  Sidi-Amara.  S.  CXLf.  — 
Blanchet,  Exploration  scientifique  dans  le  Sud 
des  provinces  d' Alger  et  de  Constantine.   S.  CXLI 

—  CXLIV.  —  Gsell,  Mosai'que  decouverte  ä 
Fouka.  S.  CXLV— CXLVII.  —  Gsell,  Mosa- 
iques  algeriennes.  S.  CXLVII  f.  —  Jacquot, 
Deux  boucles  d'oreilles  trouvees  sur  la  ligne 
d' Alger  ä  Oran.  S.  CXLVIII  (mit  3  Abbildungen). 

—  Marye,  Inscription  trouvee  a  Cherchel.  S. 
CXLIX.  —  R.  Cagnat,  Inscriptions  de  l'Afrique. 
S.  CLIf.  —  Bertrand,  Fouilles  pres  de  Phi- 
lippeville.    S.   CLIV.    —    Gauckler,   Inscription 


io6 


Bibliographie. 


romaine.  S.  CLIVf.  —  R.  Cagnat,  Inscriptions 
de  l'Afrique.  S.  CLVI-CLVIII.  —  Marye,  Le 
Musee  d' Alger.  S.  CLVIII.  —  H.  de  Villefosse, 
Fragments  de  poterie.  S.  CLIX.  —  J.  Letaille, 
Les  sarcophages  chretiens  dans  le  nord  de 
l'Afrique.  S.  CLIX  —  CLXIII.  —  D.  Cau- 
Durbant  et  F.  Pasquier,  Le  castrum  de  Caumont 
(Ariege).  S.  265—279  (mit  Tafel  VIII.  IX).  — 
P.  Blanchet,  Note  sur  le  castellum  byzantin  de 
Tolga  et  le  fortin  d'El-Madher.  S.  331  —  334 
(mit  3  Abbildungen).  —  P.  Gauckler,  Note  sur 
la  decouverte  d'un  caveau  funeraire  chretien  ä 
Bordj-el-Youdi  (Tunisie).  S.  335—337-  —  St. 
Gsell,  Note  sur  quelques  monuments  figures 
decouverts  en  Algerie.  S.  338  —  342  (mit  4  Ab- 
bildungen). —  D.  Novak,  Notes  sur  la  necro- 
pole  phenicienne  de  l'Henchir-El-Alia.  S.  343 
— 352  (mit  Abbildung).  —  S.  Reinach  [nach 
Hannezo],  Tombe  d'Hadrumete  ornee  de  bas- 
reliefs  en  stuc.  S.  353—355.  —  A.  Milhavet, 
Note  sur  les  ruines  du  village  de  Lecourbe 
(Ouled-Aglatt).  S.  356 — 362  (mit  2  Abbildungen). 
—  Hilaire,  Note  sur  une  necropole  libyque,  sur 
des  monuments  megalithiques,  et  sur  deux  mau- 
solees  de  la  region  de  Thala  (Tunisie).  S363 — 366. 

Le   Bulletin   de   l'art   ancien   et  moderne   (1899). 
No.  9.      Au  musee   du   Louvre   [Ausstellung 
ausgewählter  Antiken].    S.  77  f. 

No.  13.    E.  M.,  Les  moulages  de  Delphes  au 
musee  du  Louvre.  S.  nof.  [SchlufsNo.  14  S.  114]. 

Bulletin    de   Correspondance   hellenique.      Vingt- 
deuxieme  annee  (il 


No.  XII.  P.  Perdrizet,  Lecythe  attique  trouve 
ä  Cbypre.  S.  417—420  (mit  3  Abbildungen).  — 
G.  Cousin,  Mylasa  et  Olymos.  S.  421 — 439.  — 
A.  de  Ridder,  Amphores  beotiennes  ä  reliefs. 
S.  439  —  471  (mit  Tafel  IV  — VI.  VI  bis  und 
10  Abbildungen).  —  G.  Seure,  Voyage  en 
Thrace.  L'emporium  romain  de  Pizos.  S.  472 
— 491  (mit  2  Abbildungen).  —  J.  Pargoire,  In- 
scriptions d'Heraclee  de  Pont.  S.  492—496. 
Bulletin  critique.     20e  annee  (1899). 

No.  8.     A.  Gayet,   L'exploration   des  ruines 
d'Antinoe  (Ph.   Virey).    S.   146—148. 

No.   9.     A.    du   Chastel    de    la   Howardries, 
Syracuse  (A.  Blanchet).    S.  177  f. 

No.  10.    Bibliotheque  d'archeologie  africaine, 
fasc.   1.  2  (E.  Beaudouin).    S.   190—199. 

No.  12.     L.  Homo,   Importante  decouverte  a 
Rome.     Le   plan    de    Rome   de   Septime  Severe. 
S.  237. 
Bulletin    monumental.      Septieme    serie ,     tome 
troisieme  (1898).  , 


No.  4.      Compte-Rendu    de    la    commission 
archeologique   pour   l'annee    1895    (E.  Travers). 
S.  403—406. 
Bulletin  de  la  Societe  archeologique  d'Alexandrie. 
I  (1898). 

Fouilles  dans  le  Ceramique  d'Alexandrie  en 
1897.  S.  5.  —  La  deuxieme  trouvaille  de 
Samanoud.  S.  25.  —  Inscriptions  grecques  et 
latines  trouvees  en  Egypte  en  1897 — 98.  S.  39. 
—  Additions  au  plan  de  la  ville  d'Alexandrie. 
S.  49. 
Bulletin  de  la  Societe  archeologique  de  Nantes 
et  du  departement  de  la  Loire-Inferieure.  Tome  37 
(1897). 

Premier  semestre.  A.  Dortel  et  Ch.  Pageot, 
Fouilles  d'un  tumulus  dans  le  Petit-Auverne.  — 
H.  Quilgars,  Fouilles  du  dolmen  de  Sandun.  — 
F.  Chaillon,  Nouvelles  fouilles  aux  Cleons;  un 
puits  gallo-romain. 

Tome  39  (1898). 

Premier   semestre.     H.  Quilgars,   Le  menhir 
de  la  Pierre  Blanche,  commune  de  Saint-Lyphard. 
Bulletin    de    la    Societe    Royale    Beige    de    geo- 
graphie.     Vingt-troisieme  annee  (1899). 

No.    1.      H.    Hauttecoeur,    L'ile    d'Amorgos. 
S.  90—108  (mit  Karte). 
Bulletin  et  Memoires  de  la  Societe  archeologique 
et     historique     de     la     Charente    (Angouleme). 
Ille  serie,  tome  VII  (1897). 

A.  Farrand,  Une  Statuette  d'Hermes-Mercure, 
trouvee    ä    Ranville-Breuillaud    (Charente).     S. 
LXXIII— LXXVI  (mit  Tafel). 
Centralblatt   für  Anthropologie,  Ethnologie  und 
Urgeschichte.     IV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  2.  O.  Almgren ,  Studien  über  nord- 
europäische Fibelformen  mit  Berücksichtigung 
der  provinzialrömischen  und  russischen  Formen 
(Walter).  S.  82—87.  —  F.  Pulszky,  Ungarns 
Altertumskunde  (F.  Milleker).  S.  103  f.  — 
K.  Herepey,  Skythische  Funde  (F.  Milleker). 
S.   106  f. 

Heft  3.  P.  Reinecke ,  Skythische  Gräber 
von  Nagy  Enyed  (A.  Götze).  S.  166.  —  J.  de 
Morgan,  Recherches  sur  l'origine  de  l'Egypte 
(G.  Papillault).  S.  167  f.  —  F.  de  Bissing,  Les 
origines  de  l'Egypte  (L.  Laloy).  S.  168  f. 
Centralblatt  der  Bauverwaltung.  XIX.  Jahr- 
gang (1899). 

Nr.  29.     A.  H.  Kan,  Aus  Rom.    S.   175. 

Nr.  31.     Th.  Hoffmann,  Curvaturen  griechi- 
scher und  römischer  Tempel.    S.  184 — 186  (mit 
3  Abbildungen). 
Literarisches  Centralblatt  (1899), 


Bibliographie. 


IO7 


Nr.  8.  G.  de  Sanctis,  Ax&tj  (anon.  Rec). 
Sp.  260 f.  —  J.  P.  Peters,  Nippur  (anon.  Rec.). 
Sp.   279 — 281. 

Nr.  10.  M.  Jastrow,  The  religion  of  Baby- 
lonia  and  Assyria  (H— y).  Sp.  330  f.  —  G. 
Billeter,  Geschichte  des  Zinsfufses  im  Altertum 
(anon.  Rec).  Sp.  333  f.  —  S.  Ambrosoli,  Monete 
greche  (anon.  Rec).     Sp.  353  f. 

No.  11.  Huddilston,  Greek  tragedy  in  the 
light  of  vase  paintings  (E.  B.).    Sp.  383. 

No.  12.  Chr.  Kirchhoff,  Dramatische  Orchestik 
der  Hellenen  (E.  B.).    Sp.  414  f. 

No.  15.  M.  Lidzbarski,  Handbuch  der  nord- 
semitischen Epigraphik  (H.  Str.).     Sp.  518  f. 

No.  16.  G.  Smith,  Entdeckungen  in  Assyrien, 
übers,  von  E.  Freifrau  v.  Boecklin  (anon.  Rec). 

Sp.  557 f- 

No.  19.  O.  Waser,  Charon,  Charun,  Charos 
(anon.  Rec).     Sp.  669  f. 

No.  21.  J.  Kaerst,  Studien  zur  Entwickelung 
und  theoretischen  Begründung  der  Monarchie 
im  Alterthum  (K.  J.  N.).  Sp.  7i7f.  —  A.  Hoeck 
und  L.  Pertsch,  P.  W.  Forchhammer  (B.). 
Sp.  727  f.  —  Principe  del  Drago  contro  Ministero 
della  pubblica  istruzione;  Comparsa  conclusionale 
(anon.  Rec).  Sp.  730—732.  —  H.  Bulle,  Der 
schöne    Mensch     im    Alterthum     (anon.    Rec). 

Sp.  732. 

The  Century  (1899). 

April.  R.  B.  Richardson ,  American  exca- 
vations  at  Corinth,  including  a  relic  of  St.  Paul. 
S.  852—858  (mit  4  Abbildungen). 

The  Numismatic  Chronicle  (1899). 

Part  I  (Third  Series  No.  73).  P.  F.  Per- 
drizet,  Decret  de  Cyzique  pour  un  Antandrien. 
S.  1  —  4  (mit  Abbildung).  —  E.  J.  Seltman, 
The  seated  figure  on  silver  coins  of  Rhegium. 
S.  5— 11.  —  W.  M.  Theobald,  On  Mr.  G.  F. 
Hill's  theory  regarding  the  defacement  of  roman 
aurei  from  Pudukota.  S.  81  [dazu  G.  F.  Hill 
S.  82]. 

La  Chronique  des  Arts  et  de  la  Curiosite  (1899). 
Nr.   13.     Musee  du  Louvre.     S.   115. 

Academie  des  inscriptions  etbelles-lettres.  Comptes 
rendus  des  seances  de  l'annee  1899.  Quatrieme 
serie,  tome  XXVII  (1899). 

Janvier  -fevrier.  Germer -Durand,  Nouveau 
milliaire  romain  de  Jerusalem.  S.  14.  —  De- 
lattre,  Gillium.  S.  16 — 19.  —  de  Roquefeuil, 
Recherches  sur  les  ports  de  Carthage  (3e  partie). 
S.  19 — 38  (mit  Plan).  —  P.  Tannery,  Le  cadran 
de  Carthage.  S.  38 — 48  (mit  3  Abbildungen 
und  einer  Tafel).  —  Ph,  Berger   et  R.  Cagnat, 


L'inscription  trilingue  d'Henchir  Alaouin.    S.  48 

—  54  (mit  Tafel).  —  M.  Besnier,  Le  camp  de 
Lambcse.  S.  57 — 59.  —  L.  Heuzey,  Palettes 
de  scribe  antiques.  S.  59.  —  L.  Heuzey,  Egyptc 
ou  Chaldee?  S.  60—67  (mit  4  Tafeln).  —  De- 
lattre,  Fouilles  de  Carthage.  S.  7of.  93  —  106 
(mit  5  Tafeln).  —  G.  Boissier,  Fouilles  faites 
au  Forum  de  Rome.  S.  113.  —  E\  Guimet, 
Etoffes  antiques  d'Antinoe.  S.  117  f.  —  Cler- 
mont-Ganneau,  Cachet  phenicien.  S.  118.  — 
G.  Boissier,  Theatre  de  Dougga.     S.   125. 

'EcpTjfAEpl?    dp^OCloXoyiX^.       rUp(000C    Xp(xT)    (1899). 

Teü^o;  7rpd)Tov.  II.  Kocßßaöfa;,  'ETtiYpacpal  l£ 
'Ezioa'jpfa;  a^exixai  Trpö?  xi^v  Iv  xojJ  iepijJ  Xaxpetav. 
Sp.  1 — 24  (mit  Tafel  i  und  4  Abbildungen).  — 
C.  A.  Hutton,  Ili^Xiva  etöiuXta  15  'Epexpfas. 
Sp.  25 — 44  (mit  Tafel  2  und  13  Abbildungen). 

—  B.  Aeovdpoo;,  Auxoaoöpots  '^cpcujAa.  Sp.  43—48 
(mit  Tafel  3).  —  B.  Aeovdpöos,  Auxoao'jpots  a^- 
-/u>(J.a  £7riYEypatfi.(iivov.  Sp.47 — 52  (mit  Abbildung). 

—  II.  Kaaxpiuvnrji;,  'Ap/octXT}  xecpaMj  Ix  Auxt'a;. 
Sp.  51—56  (mit  Tafel  4).  —  P.  Hartwig,  Upoa- 
9qxai  xai  oiopöwaet;  ete  xö  1$  'Epexpi'as  iTrivr^xpov. 
Sp.  55  f. 

Fundberichte  aus  Schwaben.  VI.  Jahrgang  (1899). 
M.  Bach,  Fundchronik  vom  Jahre  1898. 
S.  2  —  7.  —  Funde  in  Baden  1897:  A.  Er- 
werbungen der  Grofsh.  Sammlungen  in  Karls- 
ruhe (E.  Wagner).  S.  7 — 9.  —  B.  Erwerbungen 
der  Vereinigten  Sammlungen  des  Grofsh.  Anti- 
quariums  und  des  Altertumsvereins  in  Mann- 
heim (K.  Baumann).  S.  9.  —  E.  Kapff,  Nach- 
trag zu  dem  Bericht  über  die  neolithischen  Wohn- 
stätten bei  Hof  Mauer.  S.  9  f.  [mit  Zusatz  von 
Th.  Osterritter].  —  L.  Leiner,  Rückblick  auf 
die  Pfahlbautenfunde  am  Bodensee  1898  (Forts.) 
S.  10 — 15.  —  K.  Schumacher,  Zur  prähistorischen 
Archäologie  Südwestdeutschlands.  S.  16 — 36.  — 
G.  Sixt,  Regenbogenschüsselchen  und  andere 
keltische  Münzen  aus  Württemberg  (und  Hohen- 
zollern).  S.  37—41  (mit  2  Tafeln).  —  W.  Nestle, 
Verzeichnis  der  in  Württemberg  (und  Hohen- 
zollern)  gefundenen  keltischen  Münzen.  S.41 — 47 
(mit  Karte  und  2  Abbildungen).  —  W.  Nestle, 
Funde  antiker  Münzen  im  Königreich  Württem- 
berg (und  Hohenzollern).   VI.  Nachtrag.   S.  47  f. 

—  E.  Kapff,  Der  römische  Begräbnisplatz  bei 
Cannstatt.  IL  S.  48—58.  —  K.  Zangemeister, 
Römische  Göttersteine  aus  Baden-Baden.    S.  59 

—  61  (mit  2  Abbildungen).  —  M.  Bach,  Register 
über  die  Jahrgänge  I— VI.    S.  64—73. 

Gazette   des   Beaux-Arts.     3e  periode,   tome  vingt 
et  unieme  (1899). 


io8 


Bibliographie. 


5010  livraison.  H.  Lechat,  Quelques  vues 
sur  l'evolution  de  la  sculpture  grecque  (premier 
article).     S.   177 — 188  (mit  4  Abbildungen). 

502e  livraison.  H.  Lechat,  Quelques  vues 
sur  l'evolution  de  la  sculpture  grecque  (deuxieme 
et  dernier  article).  S.  313 — 324  (mit  5  Ab- 
bildungen). —  Ch.  Saunier,  Les  conquetes 
artistiques  de  la  revolution  et  de  l'empire  et 
les  reprises  des  allies  en  181 5  (troisieme  article). 
S.  340—346  (mit  4  Abbildungen).  —  G.  Perrot 
et  Ch.  Chipiez,  Histoire  de  l'art  dans  l'anti- 
quite,  tome  VI.  VII  (E.  D.-G.).  S.  347  —  352 
(mit  5  Abbildungen). 

5030  livraison.     E.  Babelon,  Venus  ä  sa  toi- 
lette.     Statuette  en  calcedoine  saphirine.    S.  360 
— 368  (mit  Tafel  und  2  Abbildungen). 
Globus.     Bd.  LXXV  (1899). 

No.  10.  Die  Römerbauten  an  dem  Königs- 
berge bei  Regensburg.    S.   168. 

Nr.  16.  C.  v.  Ujfalvy's  anthropologische 
Betrachtungen  über  die  Porträtköpfe  auf  den 
griechisch  -  baktrischen  und  indoskythischen 
Münzen.     S.  263  (mit  2  Abbildungen). 

Nr.  18.  E.  Hahn,  Zur  Theorie  der  Ent- 
stehung des  Ackerbaues.  S.  281 — 287.  —  Sgr., 
Chantre's  Reisen  im  Antitaurus  und  in  Cilicien. 
S.  287—293  (mit  7  Abbildungen). 
Das  humanistische  Gymnasium.  Zehnter  Jahr- 
gang (1899). 

Heft  I.     G.  Wendt,  Antike  Humanität.     S.  15 
—  29.  —  Zusatz  von  G.  Uhlig.     S.  29-36. 
Hermes.     34.  Band  (1899). 

Heft  2.  H.  Willrich,  Wer  liefs  König  Philipp 
von  Makedonien  ermorden?  S.  174 — 182.  — 
B.  Keil,  Zur  thessalischen  Sotairosinschrift. 
S.  183—202.  —  H.  Willrich,  Krateros  und  der 
Grabherr  des  Alexandersarkophags  von  Sidon. 
S.  231 — 250.  —  G.  Busolt,  Plutarchs  Nikias  und 
und  Philistos.  S.  280—297.  —  H.  Willrich, 
Alabanda  und  Rom  zur  Zeit  des  ersten  Krieges 
gegen  Mithradates.  S.  305  —  311. 
Jahrbuch  des  Kaiserlich  Deutschen  Archäo- 
logischen Instituts.     XIV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  1.  Th.  Wiegand,  Ein  neues  Alexander- 
porträt. S.  1—4  (mit  Tafel  1  und  4  Ab- 
bildungen). —  G.  Weber,  Die  Wasserleitungen 
von  Smyrna.  I.  S.  4  — 25  (mit  Tafel  2.  3.  und 
35  Abbildungen).  —  S.  Wide,  Geometrische 
Vasen  aus  Griechenland.  S.  26 — 43  (mit  31  Ab- 
bildungen). —  E.  Petersen,  Caele  Vibenna  und 
Mastarna.    S.  43  —  49  (mit  3  Abbildungen). 

Archäologischer  Anzeiger  Nr.  1 :  J.  A. 
Kaupert  f.  S.  1.  —  Ch.  Huelsen,  Die  neuen  Aus- 


grabungen auf  dem  Forum  Romanum.  S.  1—7 
(mit  2  Abbildungen).  —  R.  Oehler,  Die  Häfen 
von  Karthago.  S.  7—12  (mit  Beilage).  — 
Sitzungsberichte  der  Archäologischen  Gesell- 
schaft zu  Berlin.  1899.  Januar  bis  März. 
S.  12  — 16  (mit  4  Abbildungen).  —  Erwerbungen 
der  Antikensammlungen  in  Deutschland.  I.  Die 
westdeutschen  Altertumssammlungen  (F.  Hettner). 
S.  16  —  22  (mit  2  Abbildungen).  —  I.  Nachtrag 
zum  Verkaufsverzeichnis  der  Dresdener  Museums- 
formerei. S.  22  —  24.  —  Eduard  Gerhard- Sti- 
pendium. S.  24  f.  —  Zu  den  Institutsschriften. 
S.  25.  —  Bibliographie.     S.  25—48. 

Heft  2.  U.  v.  Wilamowitz-Moellendorff,  Die 
griechischen  Technopaegnia.  S.  51 — 59  (mit 
4  Abbildungen).  —  E.  Pernice,  Kothon  und 
Räuchergerät.    S.  60 — 72  (mit  20  Abbildungen). 

—  F.  Winter,  Studien  zur  älteren  griechischen 
Kunst.  I.  S.  73  —  78  (mit  Abbildung).  —  S.Wide, 
Geometrische  Vasen  aus  Griechenland  (Fort- 
setzung). S.  78—86  (mit  18  Abbildungen).  — 
B.  Graef,  Zum  archaischen  Marmorkopf  aus 
der  Sammlung  Saburoff  im  Berliner  Museum. 
S.  87-89. 

Archäologischer  Anzeiger  Nr.  2.  H.  Kiepert  f. 
S.  49.  —  Jahresbericht  über  die  Thätigkeit  des 
Kaiserlich  Deutschen  archäologischen  Instituts. 
S.  50 — 54.  —  Archäologische  Funde  im  Jahre 
1898  (Conze).  S.  54 — 56.  —  Funde  in  Süd- 
rufsland (G.  Kieseritzky).  S.  56  f.  —  Funde  und 
Erwerbungen  in  und  ausAegypten  1897  — 1898/99. 
(F.  W.  von  Bissing).  S.  57 — 59  (mit  3  Ab- 
bildungen). —  Italische  Funde  (H.  Graeven). 
S.  59 — 66.  —  Archäologische  Neuigkeiten  aus 
Nordafrika  (H.  Schulten).  S.  66—77  (mit  3  Ab- 
bildungen). —  Bericht  über  die  Arbeiten  der  Reichs- 
limeskommission im  Jahre  1898  (E.  Fabricius. 
F.  Hettner).  S.  77—92  (mit  Abbildung).  — 
Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre  1897.  H« 
S.  92  —  96.  —  Gymnasialunterricht  und  Archäo- 
logie. S.  96  —  98.  —  Eduard  Gerhard-Stiftung. 
S.  98.  —  Institutsnachrichten.  S.  98  f.  —  Zu 
den  Institutsschriften.  S.  99.  —  Bibliographie. 
S.  99—119. 
Jahrbuch  des  historischen  Vereins  Dillingen. 
XI.  Jahrgang  (1898). 

L.  Schaeble,  Hügelgräber  bei  Kicklingen. 
S.  181  — 189.  —  Kuttler,  Die  Ausgrabungen  bei 
Zöschingen    1898.    S.  190  —  198   (mit  Tafel  II). 

—  M.  Scheller,  Die  Ausgrabungen  bei  Faimingen 
1898.    S.   199-207  (mit  Tafel  IV— VI). 

Neue   Jahrbücher    für    das    klassische    Altertum, 
Geschichte    und    deutsche    Litteratur,     und    für 


Bibliographie. 


I09 


Pädagogik.  Zweiter  Jahrgang  (189S).  Band  I.  II. 

Heft     10.      F.    Noack,     Zur     Entwickelung 

griechischer  Baukunst  (Forts.).    S.  455 — 496.  — 

—  R.Wagner,  Neue  Hilfsmittel  für  den  klassischen 
Anschauungsunterricht  [Rec.  von  H.  Steuding, 
Denkmäler  antiker  Kunst;  H.  Luckenbach,  Ab- 
bildungen zur  alten  Geschichte;  A.  Fuitwängler 
und  H.  L.  Urlichs,  Denkmäler  griechischer  und 
römischer  Skulptur].    S.  518 — 536. 

Dritter  Jahrgang   (1899).     Band  III.   IV. 

Heft    1.      E.    Lammert,    Die    geschichtliche 

Entwickelung  der  griechischen  Taktik.    S.  1 — 29. 

—  O.  Rofsbach,  Griechische  und  römische  Bild- 
nisse. S.  50—61  (mit  2  Tafeln  und  2  Ab- 
bildungen). 

Heft  2.  E.  Kornemann,  Ägyptische  Ein- 
flüsse im  römischen  Kaiserreich.  Eine  aka- 
demische Antrittsvorlesung.  S.  118 — 132.  — 
Ed.  Meyer,  Die  Sklaverei  im  Altertum  (R. 
Kötzchke).  S.  154  f.  —  Gefälschte  Antiken 
(Ub[erg]).    S.   159  f. 

Neue  Jahrbücher  für  Philologie  und  Pädagogik 
(Fleckeisens  Jahrbücher).  25.  Supplementband 
(1899). 

E.  Diehl,  De  M  finali  epigraphica.  S.  1 — 327. 

Jahreshefte  des  Österreichischen  Archäologischen 
Institutes  in  Wien.     Band  II  (1899). 

Heft  1.  O.  Benndorf,  Über  den  Ursprung 
der  Giebelakroterien.  S.  1 — 51  (mit  54  Ab- 
bildungen). —  W.  Arkwright,  Über  das  lykische 
Alphabet.  S.  52 — 76.  —  A.  Mahler,  Der  an- 
gebliche Herakles  des  Onatas.  S.  77 — 80  (mit 
3  Abbildungen).  —  O.  Cuntz,  Topographische 
Studien.  S.  80 — 103.  —  E.  Szanto,  Der  Re- 
gierungsantritt  des  Artaxerxes  Ochos.    S.  103  f. 

—  A.  Bauer,  Die  Schlacht  bei  Issos.  S.  105 
— 128  (mit  3  Abbildungen).  —  E.  Bormann, 
Denkmäler  etruskischer  Schriftsteller.  S.  129 
— 136  (mit  3  Abbildungen).  —  W.  Reichel, 
Das  Joch  des  homerischen  Wagens.  S.  137 — 150 
(mit  21  Abbildungen).  —  Gr.  G.  Tocilesco, 
Ein  neues  Militärdiplom  des  Kaisers  Hadrian 
betreffend  die  Flotte  von  Misenum.  S.  151  — 154 
(mit  2  Abbildungen). 

Beiblatt.  L.  M.  Hartmann,  Iter  Triden- 
tinum.  Sp.  1— 14  (mit  2  Abbildungen).  — 
O.  Benndorf,  Topographische  Urkunde  aus 
Ephesos.  Sp.  15 — 36  (mit  9  Abbildungen).  — 
R.  Heberdey,  Vorläufiger  Bericht  über  die  Aus- 
grabungen in  Ephesus.  III.  Sp.  37 — 50  (mit 
3  Abbildungen).  —  J.  Hilberg,  Epigramm  von 
Aquileja.  Sp.  49  f.  —  V.  Kuzsinszky,  Funde 
aus  Ungarn.    Sp.  51—72  (mit  22  Abbildungen). 


—  A.  Stein,  Ephesische  Ehreninschrift  des 
Kaisers  Nerva.  Sp.  71—74  (mit  Abbildung).  — 
W.  Kubitschek,  Ein  Grabstein  aus  Brück  a.  L. 
SP-  73—78  (mit  Abbildung).  —  R.  Weifshäupl, 
Funde  in  Pola  und  Umgebung.  Sp.  77 — 82 
(mit  2  Abbildungen).  —  A.  v.  Domaszewski, 
Ephesische  Inschrift  eines  Tribunen  der  Legio  VI 
Macedonica.  Sp.  81  —  86  (mit  Abbildung).  — 
K.  Schenkl,  Das  Grab  des  Parthenios.  Sp.  85  —  88. 

—  W.  Gurlitt,  Vorbericht  über  Ausgrabungen  in 
Pettau.     Sp.  87  —  96  (mit  5  Abbildungen). 

The  Independent  (1899). 

March  16.  A  Babylonian  chronological  tablet. 

April  6.     W.  Max  Müller,  Discoveries  in  the 
necropolis  of  Thebes. 
American  Journal  of  Archaeology.    Second  Series. 
Volume  II  (1898). 

Number  5.  H.  N.  Fowler,  Pausanias's  de- 
scription  of  Greece  [Rec.vonHitzig-Blümner'sund 
Frazer's  Pausanias].  S.  357 — 366.  —  J.  Pickard, 
The  Artemis  Brauronia  of  Praxiteles.  S.  367 — 372. 

—  W.  Dennison,  Some  new  inscriptions  from 
Puteoli,  Baiae,  Misenum,  and  Cumae.  S.  373 
— 39^-  —  W.  Dennison,  Two  notes.  I.  On 
some  oscan  inscriptions.  II.  On  commentarium 
Actorum  Saecularium  Quintorum.    S.  399 — 402. 

—  H.  N.  Fowler,  Archaeological  bibliography 
(Jan. — June,   1898).     S.  403—464. 

Number  6.  J.  W.  White,  Nineteenth  annual 
report  of  the  Council  of  the  Archaeological  In- 
stitute of  America.  S.  465—478.  —  Th.  D. 
Seymour,  Seventeenth  annual  report  of  the 
Managing  Comittee  of  the  American  School  of 
Classical  Studies  at  Athens.  S.  479 — 490.  — 
R.  B.  Richardson,  Report  of  the  Director.   S.  491 

—  503.  —  W.  G.  Haie,  Third  annual  report  of 
the  Managing  Committee  of  the  American  School 
of  Classical  Studies  in  Rome.  S.  504—513.  — 
C.  L.  Smith,  Report  of  the  Director.  S.  514—529. 

Anhang:  Bulletin,  Appendix  to  annual  re- 
ports  for  1897—98.  S.  1  — 146  (mit  4  Ab- 
bildungen). 

Volume  III  (1899). 

Number  1.  W.  H.  Ward,  The  hittitc  gods 
in  hittite  art.     S.   1—39  (mit    51   Abbildungen). 

—  F.  G.  Moore,  The  gilt-bronze  tiles  of  the 
Pantheon.  S.  40—43.  —  G.  D.  Lord,  An  attic 
lease  inscription.  S.  44—54  (mit  Tafel  I).  — 
H.  N.  Fowler,  Archaeological  news  and  dis- 
cussions.    S.  55 — 1^°# 

Journal  des  Savants  (1899). 

Mars.  Fougeres,  Mantinee  (G.  Perrot,  premier 
article).     S.   135— 141. 


IIO 


Bibliographie. 


Avril.  Berthelot,  Les  merveilles  de  l'Egypte 
et  les  savants  alexandrins  (premier  article). 
S.  242  —  252. 
Korrespondenzblatt  der  Westdeutschen  Zeit- 
schrift für  Geschichte  und  Kunst.  Jahrgang  XVII 
(1899). 

Nr.  1.  Neue  Funde:  (1)  Nassau,  Altertums- 
funde (Lehner).    Sp.   1 — 3. 

Nr.  2  u.  3.  Neue  Funde:  (9)  Mainz,  rö- 
mische Inschriften  (Körber).  Sp.  17 — 20  (mit 
Abbildung).  —  (10)  Birkenfeld,  römisches  Grab 
bei  Griebelschied  (Back).  Sp.  20  f.  —  (11)  Bonn, 
Caesar's  Rheinbrücke.  Sp.  21  f.  —  (13)  VV.  Gur- 
litt,  Ausgrabungen  bei  Pettau  [Vortrag  in  der 
Arch.  Gesellschaft   zu  Berlin,    Januar].     Sp.  22  f. 

—  (19)   Cohors   Treverorum    equitata   (Lehner). 

Sp.  30—32. 

Kunstbladet  [Kopenhagen]  (1898). 

J.  L.  Heiberg,  Graeske  vaser.  Tekninger  af 
Joakim  Skovgaard.  S.  337— 353  (mit  21  Ab- 
bildungen [meist  nach  Vasen  des  athenischen 
und  des  neapeler  Nationalmuseums]). 

Limesblatt  (1899). 

Nr.  31.  [188]  Niederbieber,  Kastell  (E.  Ritter- 
ling). Sp.  825  —  834.  —  [189]  Heddesdorf, 
Kastell  (Bodewig).  Sp.  834—840  (mit  2  Ab- 
bildungen). —  [i9°]  Holzhausen  a.  d.  Haide 
bis  Aarthal,  Limesstrecke  und  Kastell  Kernel 
(HL   Lehner).     Sp.    841—846    (mit  Abbildung). 

—  [191]  Bulau,  Holzturm  am  Limes  in  der  Bulau 
(G.  Wolff).  Sp.  846-848.  —  [192]  Grofs- 
Gerau,  Kastell  (Anthes).  Sp.  848—851.  —  [193] 
Badische  Strecke,  Untersuchungen  des  Jahres 
1898  (K.  Schumacher).  Sp.  851—854.  —  [194] 
Berningen,  Kastell  (Mettler).     Sp.  855  f. 

Listy  filologicke.    XXVI  (1899). 

Lieferung  2.     R.  v.  Scala,  Die  Staatsverträge 
des  Alterthums.    I.    (F.  Groh). 
Deutsche     Litteraturze  i  tung.      XX.     Jahrgang 
(1899). 

Nr.  8.  F.  Studniczka,  Die  Siegesgöttin 
(J.  Six).    Sp.  3i6f. 

Nr.  10.  C.  P.  Burger,  Der  Kampf  zwischen 
Rom  und  Samnium  (B.  Niese).    Sp.  389. 

Nr.  11.  R.  Cagnat,  Cours  d'epigraphie 
latine.  3.  ed.  (A.  Schulten).  Sp.  426 — 428.  — 
C.  Schultefs,  Bauten  des  Kaisers  Hadrian  (H. 
Winnefeld).     Sp.  439. 

Nr.  12.  $1X0X071x6;  2'iXXoyo;  Hapvaaaos. 
TiTteTVjpf;,  eto;  ß'  (R.  Weil).  Sp.  459  f.  —  Justi, 
Winckelmann  (H.  Wölfflin).    Sp.  479—482. 

Nr.  13.  J.  Führer,  Forschungen  zur  Sicilia 
sotterranea  (F.  v.  Duhn).     Sp.   513  —  517. 


Nr.  18.  American  Journal  of  Archaeology. 
Vol.  I.  II  1—5  (U.  v.  Wilamowitz-Moellendorff). 
Sp.  699 — 701. 

Nr.  19.  L.  Kjellberg,  Asklepios  (E.  Maafs). 
Sp.  741  f.  —  E.  Ciccotti,  II  tramonto  della 
schiavitu  nel  mondo  antico  (F.  Cauer).    Sp.  750 

—753- 

Nr.  21.    W.  Heibig,  Führer  durch  die  öffent- 
lichen   Sammlungen    klassischer    Altertümer    in 
Rom.    I.    (L.  Pollak).    Sp.  839  f. 
Melanges  d'archeologie  et  d'histoire  (Flcole  fran- 
gaise  de  Rome).    XIXe  annee  (1899). 

Fascicule  I — II.  St.  Gsell,  Chronique  archeo- 
logique  africaine.    Quatrieme  rapport.    S.  35 — 83. 

—  A.  Chaumeix,  Deux  portraits  de  l'epoque 
hellenistique.  S.  91  — 100  (mit  Tafel  I.  II).  — 
L.  Homo,  Le  domaine  imperial  ä  Rome,  ses 
origines  et  son  developpement  du  Ier  au  IVe  siecle. 
S.   1 01  — 129  (mit  Tafel  III). 

Memoires  presentes  ä  l'Institut  Egyptien.  Tome  III 
(1898). 

Fascicule  VI.  G.  Daressy,  La  Mastaba  de 
Mera  (mit  Tafel). 

Memoires  de  la  Societe  academique  d'agriculture, 
des  sciences,  arts  et  belles-lettres  du  departe- 
ment  de  l'Aube  (Troyes).  3e  serie,  tome  XXXV 
(LXII  de  la  collection)  (1898). 

Le  Clert,  Musee  de  Troyes.  Bronzes.  Cata- 
logue  descriptif  et  raisonne.  Introduction. 
S.  I  —XXXII.  —  Liste  des  localites  du  departe- 
ment  de  l'Aube  oii  il  a  ete  trouve  des  objets  en 
bronze.  S.  XXXIII  — LH.  —  Catalogue  des 
objets.  S.  1 — 259.  —  Index.  S.  261—273.  Mit 
73  Tafeln. 

Miscelanea  Turolense  (Teruel).     Ano  VII  (1898). 
Numero   22.     J.   E.  Hartzenbusch,   Las   mu- 
rallas  de  Teruel. 

Mittheilungen  der  k.  k.  Central-Commission  für 
Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst-  und 
historischen  Denkmale.  N.  F.  25.  Band  (1899). 
Heft  2.  S.  Rutar  und  A.  von  Premerstein, 
Archäologische  Bereisung  des  Herzogthums 
Krain.  S.  94 — 96  (mit  Abbildung).  —  Riedl, 
Inschriftstein  aus  Cilli.    S.  96  f.  (mit  Abbildung). 

—  Fahrngruber,  Römische  Inschrift.    S.  97  f. 
Mittheilungen  des  Kaiserlich  Deutschen  Archäo- 
logischen     Instituts.       Athenische     Abtheilung. 
Band  XXIII  (1898). 

Heft  4.  E.  Drerup,  Ein  athenisches  Proxenie- 
dekret  für  Aristoteles.  S.  369 — 381.  —  J.  H. 
Holwerda  jr. ,  llapotr/^vioc.  HipoSoi.  IlepiV/toi. 
S.  382  —  389.  —  F.  Hiller  v.  Gärtringen,  In- 
schriften   aus   Rhodos.    S.    390—403.  —  L.  Sa- 


Bibliographie. 


III 


vignoni,  Due  lckythoi  di  Tanagra.  S.  404 — 408 
(mit  Tafel  V  und  2  Abbildungen).  —  A.  Wilhelm, 
Die  sogenannte  Hetäreninschrift  aus  Paros. 
S.  409 — 440.  —  R.  Herzog,  Reisebericht  aus 
Kos.  S.  441—461.  —  P.  Wolters,  Prähistorische 
Idole  aus  Blei.  S.  462—465.  —  A.  Wilhelm, 
Altattische  Schriftdenkmäler.  S.  466 — 492  (mit 
Tafel  IX.  X).  —  Litteratur.  S.  493  t  —  Funde. 
S.494 — 498.  —  Sitzungsprotokolle,  Ernennungen. 
S.  499. 
Mitteilungen  aus  der  historischen  Litteratur. 
XXVII.  Jahrgang  (1899). 

Heft  2.  E.  Trampe,  Syrien  vor  dem  Ein- 
dringen der  Israeliten  (J.  Nikel).  S.  134  f.  — 
R.  Buchwald,  Nabuchodonosor  II.  von  Babylon 
(J.  Nikel).  S.  135.  —  J.  Führer,  Forschungen 
zur  Sicilia  Sotterranea  (F.  Hirsch).  S.  135  —  138. 
Petermanns  Mitteilungen.     45.  Band  (1899). 

Nr.  III.     R.  Gradmann,  Der  obergermanisch- 
rätische   Limes    und   das   fränkische    Nadelholz- 
gebiet.   S.  57—66  (mit  Tafel  6). 
Mitteilungen    des    Vereins    für    Geschichte    und 
Altertumskunde  von  Erfurt.     Jahrgang  1899. 

H.  Lehner,  Römischer  KasserolengrifF.     5  S. 
mit  Tafel  9.   10. 
Mnemosyne.    N.  S.  Volumen  vicesimum  septimum 
(1899). 

Pars    II.      J.    M.    J.    Valeton,    Hierosolyma 
capta.     S.    113— 139.    —    C.   M.    Francken,    De 
nomine  Iulo.     S.   151  — 154. 
Le  Musee  Beige.     Troisieme  annee  (1899). 

No.  1.     E.   Fairon,   Une  nouvelle   hypothese 
sur  la  »ratio  castrensis«  et  sur  la  »ratio  thesau- 
rorum«.     S.   1  —  5. 
Das  Museum.     IV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  8.  Jünglingskopf.  Marmor,  Athen, 
Akropolismuseum  (Tafel  61). 

Heft  9.  Iason  und  Pelias.  Wandgemälde 
aus  Pompeji,  Neapel,  Museo  Nazionale  (Tafel  70). 

Heft  10.  Wagenlenker.  Bronzestatue  aus 
Delphi.     Delphi,  Museum  (Tafel  73). 

Heft  11.  Herakles  und  Atlas.  Metope  vom 
Zeustempel  in  Olympia  (Tafel  86). 

Heft  13.  F.  Winter,  Über  Giebelcomposition. 
S.  49  —  52  (mit  4  Abbildungen  und  Tafel  100: 
Mittelfigur  aus  dem  Westgiebel  des  Zeustempels 
zu  Olympia,  und  101:  Kentaur  und  Lapithin 
aus  demselben  Giebel). 
Ceske   Museum   Filologicke.     Jahrgang  V   (1899). 

Lieferung  1  und  2.  J.  V.  Prasek,  Herodo- 
teische  Vorstellungen  von  Europa.  S.  32  —  52. 
—  Recensionen:  Grenfell  and  Hunt,  The  Oxy- 
rhynchos    Papyri    (R.    Noväk).    —    K.    Buresch, 


Aus  Lydien  (J.  V.  Prasek).  —  Holm,  Geschichte 
Siciliens  im  Alterthum.  III.  (J.  V.  Prasek).  — 
Piepenbring,  Histoire  du  peuple  d'Israel  (J.  V. 
Prasek).  —  Bonnell,  Beiträge  zur  Alterthums- 
kunde  Rufslands  (J.  V.  Prasek).  —  Mau,  Führer 
durch  Pompeji,  3.  Aufl.  (J.  Zeman). 

Rheinisches  Museum  für  Philologie.  N.  F.  54.  Band 
(1899). 

Heft  2.  O.  Rofsbach,  Das  Sacrarium  des 
Heius  in  Messana.     S.  277—284  (mit  Plan). 

Die  Nation.     16.  Jahrgang  (1899). 

Nr.  31.  S.  Günther,  Heinrich  Kiepert.  S.  441  f. 

Notizie  degli  Scavi  di  Antichitä  (1898). 

Dicembre.  RegioneXI(Transpadana).  i.Mathi. 
Tombe  dell'  etä  romana  scoperte  nel  territorio 
del  comune  (E.  Ferrero).  S.  463  f.  —  Regione  IX 
(Liguria).  2.  Genova.  Altre  tombe  scoperte 
nei  lavori  per  l'allargamento  di  Via  Venti 
Settembre  (G.  Ghirardini).  S.  464  f.  —  3.  Bo- 
logna. Iscrizioni  provenienti  dagli  scavi  nell' 
alveo  del  Reno  (E.  Brizio).  S.  465  —  486  (mit 
3    Abbildungen).     —     Regione    V     (Picenum). 

4.  Sanseverino-Marche.  Scoperte  di  antichitä 
avvenute  nel  territorio  del  comune  (V.  Aleandri). 

5.  486—488.  —  Regione  VII  (Etruria).  5.  San 
Quirico  d'Orcia.  Tomba  etrusca  del  sec.  V  a. 
C.  S.  488.  —  6.  Castiglion  d'Orcia.  Scavi 
nella  frazione  di  Bagni  di  S.  Filippo  (G.  Pelle- 
grini).  S.  489—491.  —  Roma.  7.  Nuove  sco- 
perte nella  cittä  e  nel  suburbio  (G.  Gatti). 
S.  491  f.  —  Regione  I  (Latium  et  Campania). 
Latium.  8.  Sperlonga.  Costruzioni  appartenenti 
ad  una  villa  romana,  e  sculture  marmoree  sco- 
perte presso  la  grotta  di  Tiberio  (G.  Patroni). 
S.  493  f.  —  Campania.  9.  Torre  Annunziata. 
Fabbriche  antiche  scoperte  in  contrada  Civita 
presso  le  mura  di  Pompei  (A.  Sogliano).    S.  494 

—  503  (mit  3  Abbildungen).  —  10.  Pompei. 
Relazione  degli  scavi  fatti  nel  mese  di  dicembre 
1898  (A.  Sogliano).  S.  503  f.  (mit  8  Abbildungen). 

—  Regione  IV  (Samnium  et  Sabina).  Sabini. 
11.  Coppito  (frazione  del  comune  di  Aquila). 
Lapidi  sepolcrali  iscritte  (N.  Persichetti).  S. 
504  f.  —  Paeligni.  12.  Introdacqua.  Tomba 
preromana  scoperta  nel  territorio  del  comune 
(A.  de  Nino).    S.  505. 

Indice    topografico   per   l'anno    1898.     I  Bl., 
5  S.    gr.  4°. 
(1899). 

Gennaio.  Regione  XI  (Transpadana).  1.  To- 
rino.  Tombe  antiche  scoperte  sulla  sinistra 
della  Stura  (E.  Ferrero).  S.  3.£  —  Regione  IX 
(Liguria).      2.    Genova.      Altre    tombe    antiche 


112 


Bibliographie. 


scoperte  nelf  allargamento  di  via  Venti  Settembre. 
S.  4.  —  Regione  VIII  (Cispadana).  3.  Ravenna. 
Sarcofago  di  eta  barbarica,  aggiunto  alle  raccolte 
del  Museo  di  Ravenna  (C.  Ricci).  S.  4  f.  (mit 
Abbildung).  —  Regione  V  (Picenum).  4.  Ancona. 
Cippo  sepolcrale  con  iscrizione  latina  (C.  Cia- 
varini).  S.  5.  —  Regione  VI  (Urabria).  5.  Terni. 
Avanzo  di  edificio  di  etä  romana  rinvenuto  nella 
contrada  Cerqueto,  e  frammenti  di  embrici  epi- 
grafi  (N.  Persichetti).  S.  6.  —  Regione  VII 
(Etruria).  6.  Asciano.  Grandioso  musaico  poli- 
cromo  e  altri  resti  d'un  edificio  termale  romano 
scoperti  dentro  il  paese  (G.  Pellegrini).  S.  6  — 9 
(mit  2  Abbildungen).  —  Roma.  7.  Nuove  sco- 
perte nella  cittä  e  nel  suburbio  (G.  Gatti). 
S.  10 — 14.  —  Regione  I  (Latium  et  Campania). 
Campania.  8.  Boscoreale.  Nuove  esplorazioni 
nella  villa  romana  della  Pisanella  (A.  Sogliano). 
S.  14 — 16  (mit  Abbildung).  —  9.  Pompei.  Re- 
lazione  degli  scavi  fatti  durante  il  mese  di 
gennaio  1899  (A.  Sogliano).  S.  17 — 24  (mit 
7  Abbildungen).  —  Regione  II  (Apulia).  Ca- 
labria.  11.  Taranto.  Antichi  pavimenti  a  mu- 
saico, figurata,  scoperti  nella  cittä  (Q.  Quagliati). 
S.  24  f.  —  Sicilia.  12.  Siracusa.  Nuove  esplo- 
razioni nel  Plemmyrium  (P.  Orsi).  S.  26 — 42 
(mit  12  Abbildungen).  —  Sardinia.  13.  Terra- 
nova-Fausania.  Tombe  della  necropoli  olbiense 
scoperte  nel  colle  di  S.  Simplicio  (P.  Tamponi). 
S.  42 — 44. 
<PiXoXoyix6;  S'iXXoyo;  Ilapvacjaö';.  vExos  •{  (1899). 
N.  T.  IIoXittj;,  Td  <5vo|i.aTa  xäiv  orj(ji(uv.    S.  54. 

—  A.  MTjXiapotxTjc,  N^aioypacptxd  xaxd  ttjv  ysiu- 
Ypacct'ctv  toü  'Äpaßo;  'E?pi£i.  S.  81.  —  M.  Xpy- 
ao/00;,  Y0Xuv9o?.  S.  142.  —  K.  A.  MuXcuvd?, 
Flepl  xr\z  7raxpi§os  xoü  xürcou  x&v  dp^aixäiv  xrj; 
AxpoTroXeu);  dyaXpidxcDv.     S.  175. 

Philologus.     Band  LVIII  (N.  F.  XII)  (1899). 

Heft  2.  W.  v.  Voigt,  Unter  welchen  Ge- 
stirnen wurde  Caesar,  Agrippa  und  Tiberius 
geboren  i  S.  1 70—204.  —  L.  Radermacher,  Zu 
Isyllos  von  Epidauros.  S.  314—316.  —  J.  Ziehen, 
Zur  Kunstmythologie  des  Adonis.  S.  318  f.  — 
J.  Ziehen,  Zur  Kultgeschichte  des  Fackel wett- 
laufs.    S.  319/. 

Portugalia.     Materiaes    para    o  estudo   do   povo 
portuguez.     Tomo  I  (1898). 

Fasciculo  1°.  F.  M.  Sarmento,  A  arte  my- 
cenica  no  norveste  de  Hispanha  (mit  16  Ab- 
bildungen). —  A.  d.  S.  Rocha,  As  arcainhas 
do  Seixo  et  da  Sobreda  (mit  14  Abbildungen). 

—  Estatueta  romana  de  Soutello  (mit  Abbil- 
dung). —    Sociedade  Archeologica   da  Figueira, 


communicacoes  a  primeira  sessao  de  19  de  marco 
de  1898  (mit  8  Abbildungen).  —  A.  d.  S. 
Rocha,  Mobiliario  neolithico  disperso  no  valle 
inferior  do  Mondego.  —  Primeiros  vestigios  da 
epocha  do  cobre  nas  cercanias  da  Figueira.  — 
Vestigio  da  epocha  do  bronze  em  Alvaiazere. 
Estacao  luso-romana  da  caverna  do  Bacellinho, 
na  serra  de  Alvaiazere.  —  Novos  vestigios  ro- 
manos  no  valle  inferior  do  Mondego  e  immedia- 
cues.  —  A.  D.  Silva,  As  moedas  recolhidas  nas 
sepulturas  do  sitio  da  Egreja  Velha,  no  Negrote. 
Ilpaxxixd   ttjS  h  Ätr^vai;  ApyatoXoYcxT)?  'Exatpefa? 

10\>    £XOÜ?    I898    (1899). 

11.  KaßßaSfas,  vExOeats  t«üv  ;:£7TpaYfiivu>v  tt]; 
^xatpeta;  xotTct  to  exos  1898.  S.  9—27.  —  T.  Ni- 
xoXatorj;,  AvaaxacpT]  '0Xu[i.7tt£(o'j.  S.  62  —  64.  — 
K.  A.  M'jXtuväc,  IkpiXujTiTtxT]  ex9eatc  Trepi  t?j; 
dvaaxotcprj?  t^j  a-coä;  xoü  'AtTaXoy.  S.  65 — 68.  — 
Ä.  N.  2xtäs,  Avaaxacpr)  Trapd  to  [AV^pielov  toü 
^iXoTictTTTiou.  S.  68— 71  (mit  Tafel  i).  — 'A.  N. 
2xt5;,  Avaaxa'^7]  Iv  'EXeuatvt.  S.  72—91  (mit 
Tafel  2).  —  B.  Srd^c,  vEx&eats  Trepl  tcüv  £v  Sou- 
vi'ij)  7re7rpay(i.ivu)V  xaxd  xo  1898.  S.  92 — 94.  — 
K.KoupouvitdxTjjjAvaaxacpai'Epexpta;.  S.  95  — 100. 

—  A.  2xoc'jpo7ioüXXo;,  vEx9e3i?  <rspi  x^s  Iv  cPrjV£t'a 
dvaaxacpTJ;.  S.  100  —  104.  —  T.  ScuxKjptdoTj;,  llepi 
xüiv  iv  8^ppiü)  dvaaxacpöiv.     S.   104 — 110. 

Proceedings  of  the  Society  of  Biblical  Archaeo- 
logy.     Vol.  XXI  (1899). 

Part  2.  St.  A.  Cook,  Some  recent  Palmy- 
rene   inscriptions.     S.   68—78  (mit  Tafel  I.  II). 

—  J.  H.  Walker,  Analysis  of  Egyptian  cosmetic. 
S.  79.  —  W.  L.  Nash,  Scarab  of  Hat  Shepsut. 
S.  80  (mit  Abbildung).  —  W.  H.  Rylands, 
Portrait-statue  of  Psammetic  Neith.  S.  80  (mit 
Beilage).  —  W.  H.  Ward,  The  inscribed  stones 
from  Hamath.  S.  80  f.  —  E.  T.  Whyte,  Egyptian 
bronze  mummy  case  for  a  fish.  S.  81  (mit 
Beilage). 

Parts  3  und  4.  A.  H.  Sayce,  A  new  Egyptian 
King;  the  predecessor  of  Kheops.  S.  108 — 110 
(mit  Tafel  I).  —  A.  H.  Sayce,  Some  old  in- 
scriptions from  El-Kab.  S.  m  — 114  (mit 
Tafel  II).  —  F.  Hommel,  Assyriological  notes 
(continuation).  S.  115  — 139.  —  A.  H.  Sayce, 
Discoveries  at  Karnak.  S.  141.  —  F.  W.  Fräser, 
The  tomb  of  Pepi-ankh  ^hua.  S.  143.  — 
E.  T.  Whyte,  Egyptian  musical  instrument. 
S.  143  f.  (mit  Tafel). 
Römische  Quartalschrift  für  christliche  Alter- 
thumskunde  und  für  Kirchengeschichte.  Drei- 
zehnter Jahrgang  (1899). 

Heft  1.     A.  de  Waal,    Funde   in    den  Kata- 


Bibliographie. 


113 


komben  in  den  Jahren  1838 — 1851  (Schlufs). 
S.  I  — 16.  —  de  Waal,  Die  Iuno  pronuba  auf 
einem  christlichen  Sarkophag  im  Museum  des 
Campo  santo.  S.  25  f.  (mit  Tafel  III). 
Recueil  de  travaux  relatifs  ä  la  philologie  et  a 
l'archeologie  egyptiennes  et  assyriennes.  Vol.  XXI 
(1899). 

Liv.  1  et  2.  G.  Daressy,  Les  temples  d'Aby- 
dos.  Supplement  ä  la  publication  de  Mariette. 
S.  I — 8  (mit  Abbildung).  —  G.  Daressy,  Les 
rois  Psusennes.  S.  9 — 12.  —  W.  Spiegelberg, 
Eine  Stele  aus  der  Oase  Dachel.  S.  12  —  21 
(mit  Tafel).  —  A.  Jacoby,  Über  ein  Herrschafts- 
symbol. S.  24 — 26  (mit  4  Abbildungen).  — 
V.  Scheil,  Notes  d'epigraphie  et  d'archeologie 
assyriennes.  S.  26 — 29  (mit  3  Abbildungen).  — 
G.  Daressy,  Listes  geographiques  de  Medinet- 
Habou.  S.  30 — 39.  —  W.  Spiegelberg,  Varia 
[darin  :  Inschriften  der  Sinaihalbinsel.  S.  51  —  54 
(mit  4  Abbildungen);  zum  Galaschurz  des  alten 
Reiches.  S.  54 f.  (mit  9  Abbildungen).  —  E.  Na- 
ville,  Les  plus  anciens  monuments  egyptiens. 
S.  105 — 123  (mit  Tafel).  —  Ph.  Virey,  La  tombe 
des  vignes  ä  Thebes.  S.  127 — 133  (mit  5  Ab- 
bildungen). 
The  Classical  Review.     Vol.  XIII  (1899). 

No.  2.  H.  F.  Tozer,  A  history  of  ancient 
geography  (J.  G.  C.  Anderson).  S.  179—182. 
—  N.  M.  Isham,  The  homeric  palace  (M.  L. 
Earle).  S.  184.  —  Th.  Ashby  jun.,  Excavations 
in  Rome.  S.  184  —  186.  —  H.  B.  Walters, 
Monthly  record.     S.  186  f. 

No.  3.  Some  recent  works  on  Asia  Minor 
[Rec.  von:  G.  Radet,  La  Lydie  et  le  monde 
grec  au  temps  des  Mermnades;  G.  Radet,  En 
Phrygie;  G.  Radet,  De  coloniis  a  Macedonibus 
in  Asiam  eis  Taurum  deduetis;  K.  Buresch, 
Aus  Lydien]  (W.  M.  Ramsay).  S.  136  — 144.  — 
H.  B.  Walters,  Monthly  record.    S.   144. 

No.  4.  R.  Wünsch,  Sethianische  Ver- 
fluchungstafeln aus  Rom  (R.  S.  Conway).  S.  224 
— 226.  —  C.  Smith,  The  torch  race  of  Bendis. 
S.  230 — 232.  —  Th.  Ashby  jun. ,  Excavations 
in  Rome  (continued).  S.  232 — 235. 
The  Edinburgh  Review.     Vol.  CLXXXIX  (1899). 

No.  388.  Roman  Britain  (Anon.  Rec.  von: 
Pitt-Rivers,  Excavations  in  Cranborne  Chase; 
G.  E.  Fox  and  W.  H.  Hope,  Excavations  in  the 
site  of  the  roman  city  of  Silchester;  Archaeo- 
logia  Aeliana  1894—98  ;  Reports  of  the  Cumber- 
land  Excavation  Committee,  1894 — 98;  J.  Mac- 
donald and  J.  Barbour,  Birrens  and  its  anti- 
quities).  S.  369 — 390. 
Archäologischer  Anzeiger  1899. 


Revista  de  archivos,  bibliotecas  y  museos.   Tercera 
epoca,  ano  III  (1899). 

Numero  2.  J.  R.  Melida,  Idolos  ibericos 
encontrados  en  la  Sierra  de  Ubeda,  cerca  de 
Linares  (Jaen),  pertenecientes  al  Excmo.  Sr. 
general  D.  Luis  Ezpeleta.  S.  98  — 101  (mit 
Tafel  IV). 
Revista  de  la  Asociacion  artistico-arqueologica 
Barcelonesa.     Ano  II  (1898). 

Ndm.  10.  M.  R.  de  Berlanga,  Estudios  epi- 
graficos  de  algunas  inscripeiones  falsas  (con- 
clusion).  S.  697 — 725.  —  J.  M.  Draper,  Frag- 
mento  de  construccion  romana  [Relieffries  mit 
Hippokampen].  S.  745  (mit  Abbildung).  — 
Afio  III  (1898).     Volumen  2°. 

Nüm.  1 1.  M.  R.  de  Berlanga,  Estudios  epi- 
graficos  de  algunas  inscripeiones  falsas.  S.  2 — 16 
[Fortsetzung  Nüm.  12  S.  84  —  99.  Ndm.  13 
S.  129 — 144].  —  F.  H.  Sanz,  Noticias  generales 
sobre  los  monumentos  megaliticos  de  la  Isla  de 
Menorca.  S.  17 — 27  (mit  7  Abbildungen).  — 
P.  Ibarra,  Illici,  nuevo  hallazgo.  S.  49 — 55. 
Revista  critica  de  historia  y  literatura  espaholas, 
portuguesas  e  hispano-americanas.  Ano  IV  (1899). 

Nüms.    I   y   II.       F.    P.     Garofalo,     Algunas 
notas     sobre     la    historia    antigua    de    Espana. 
S.  65-68. 
Revista  de  Extremadura  (Caceres).    Ano  I  (1899). 

Nüm.  I.  El  Marques  de  Monsalud,  In- 
scripeiones visigoticas  y  romanas.  La  torre  de 
Miguel  Sexmero.     S.  30 — 34. 

Nüm.  II.  D.  Berjano,  Nota  epigräfica 
S.  119 — 122. 

Nüm.  III.  E.  Hübner,  Caceres  en  tiempo 
de  los  Romanos.  S.  145 — 156.  —  Actas  de  las 
sesiones  celebradas  por  la  Comision  provincial 
de  Monumentos  de  Badajoz.  S.  191  — 194  [ent- 
hält u.  a.  römische  Inschriften]. 
Revista  de  Guimaraes  (Porto).    Volume XV  (1898). 

Nr.  3.      F.  M.   Sarmento,    Materiaes   para  a 

archeologia   do  concelho   de  Guimaraes.     S.  91 

—  106  [Fortsetzung  No.  4  S.  152  —  167.  Vol.  XVI 

(1899)  No.  i  S.  5—22]. 

Revue  archeologique.  Troisieme  serie,  tome  XXXIV 

(:899). 

Janvier-fevrier.  E.  Pottier,  Nouvelles  acqui- 
sitions  du  Louvre  (1897).  S.  1-14  (mit  Tafel 
III— V  und  9  Abbildungen).  —  J.  de  Morgan, 
Fouilles  ä  Suse  (1897— 1898).  S.  15—36  (mit 
Tafel  I  und  Abbildung).  —  St.  Gsell,  Les  sta- 
tues  du  temple  de  Mars  Ultor  ä  Rome.  S.  37 
—43  (mit  Tafel  II).  —  V.  Berard,  Topologie. 
S.   65—96.    —   A.  Martin,    Exploration    de    la 

8 


ii4 


Bibliographie. 


Butte  de  Kernec  en  Languidic  (Morbihan). 
S.  97—107  (mit  3  Abbildungen).  —  G.  Kat- 
cheretz,  Notes  d'archeologie  russe.  III.  Les 
ruines  de  Mero.  S.  108 — 114  (mit  2  Ab- 
bildungen). —  A.  Vercoutre,  Petits  monuments 
gallo  -romains  inedits.  S.  115— 117  (mit  Ab- 
bildung). —  S.  Reinach,  Statuettes  de  bronze 
du  musee  de  Sofia  (Bulgarie).  Deuxieme  serie. 
S.  118— 125  (mit  18  Abbildungen).  —  S.  Reinach, 
Le  buste  de  Ciceron  a  Apsley-House.  S.  126  f. 
—  J.  Keififer,  Precis  de  decouvertes  archeo- 
logiques  faites  dans  le  Grandduche  de  Luxembourg 
de  1845  ä  1S97  (suite).  S.  128 — 141  (mit  Ab- 
bildung). —  L.  Dorez ,  Bulletin  mensuel  de 
l'Academie  des  inscriptions.  S.  142  — 144.  — 
S.  de  Ricci,  M.  Thiers  et  le  calendrier  de  Co- 
ligny.  S.  145.  —  Ph.  Delamain,  Statuette  de 
Diane  (collection  Delamain).  S.  1461".  — 
H.  Usener,  Göttliche  Synonyme  (H.  Hubert). 
S.  151  f.  —  R.  Wünsch,  Sethianische  Ver- 
fluchungsformeln (R.  C.).  S.  153 f.  —  J.  Leite 
de  Vasconcellos,  Religiöes  da  Lusitania  (S.  R.). 
S.  154  f.  —  Vatelet,  Enseignement  de  l'histoire 
de  l'art  par  les  projections.  1.  L'antiquite 
(S.  Reinach).  S.  158  f.  —  W.  H.  B.  Hall,  The 
Romans  on  the  Riviera  and  Rhone  (R.  C.)  S.  160. 
La  Revue  de  l'art  ancien  et  moderne.  30  annee, 
tome  V  (1899). 

No.  24.     E.   Babelon,   Les  origines  du  Por- 
trait surles  monnaies  grecques  (fin).  S.  177 — 186 
(mit  23  Abbildungen). 
Revue    beige    de    numismatique.      Cinquante-cin- 
quienie  annee  (1899). 

2e  livraison.  M.  Michel -P.  Vlasto,  Monnaies 
rares  ou  inedites  de  Tarente  de  ma  collection. 
S.  145—156  (mit  Tafel  VI).  —  A.  du  Chastel 
de  la  Howardries,  Syracuse  (Vte.  B.  de  J.). 
S.  241  f.  —  R.  Oberhummer  und  H.  Zimmerer, 
Durch  Syrien  und  Kleinasien  (Vte.  B.  de  J.). 
S.  246 f.  —  E.  Babelon,  Les  monnaies  de  Me- 
daba  (A.  de  W.).  S.  254k  —  B.  Pick,  Die 
antiken  Münzen  Nordgriechenlands  (F.  A.) 
S.  258 — 260. 
Revue  celtique.     Vol.  XX  (1899). 

No.  1.    S.  Reinach,  Le  corail  dans  l'industrie 
celtique.     S.  13 — 29. 
Revue  critique  d'histoire  et  de  litterature.    Trente- 
troisieme  annee  (1899). 

No.  7.    E.  Drerup,  Über  die  bei  den  attischen 
Rednern  eingelegten  Urkunden  (My.).  S.  124 — 126. 

No.   8.     W.  Schurz,   Die  Militärorganisation 
Hadrians  (R.  Cagnat).     S.  147 — 149. 

No.  9.    O.  Müller   und   F.  Wieseler,   Antike 


Denkmäler  zur  griechischen  Götterlehre.  4.  Ausg. 
von  K.  Wernicke  (S.  Reinach).    S.  163  f. 

No.  11.  F.  Boeswillwald,  A.  Ballu,  R.  Cagnat, 
Timgad  (A.  Audollent).  S.  214—217.  —  P. 
Nerrlich,  Ein  Nachwort  zum  Dogma  vom 
klassischen  Altertum  (S.  R.).     S.  2i7f. 

No.  12.  G.  Perrot  et  Ch.  Chipiez,  Histoire 
de  l'art  dans  l'antiquite.  Tome  VII  (S.  Reinach). 
S.  221  -  225. 

No.  13.  A.  Furtwaengler,  Neuere  Fälschungen 
nach  Antiken  (S.  Reinach).     S.  243 — 247. 
Revue  epigraphique  du  Midi  de  la  France  (1898). 

No.  91   (decembre).     1264.     Inscription    cel- 
tique de  Coligny.     S.  557 — 560. 
Revue  epigraphique  [bisher  mit  dem  Zusätze:    du 
Midi  de  la  France]  (1899). 

No.  92.  (1265)  Inscription  celtique  de  Co- 
ligny. S.  1.  —  (1266)  Milliaire  d'Auguste  de 
la  voie  Aurelienne.  S.  1  f .  —  (1267)  Monument 
en  l'honneur  de  Caligula,  date  de  l'an  40.  S. 
2  f.  —  (1268)  Autel  ä   la  deesse  Salus.     S.  3  f. 

—  (1269)  Epitaphe.  S.  4.  —  (1270)  Disque  de 
bronze  inscrit.    S.  5.  —  (1271)  Epitaphe.  S.  5f. 

—  (1271)  Epitaphe  chretienne.  S.  6  f.  —  (1273 

—  1279)  Dieux  de  la  Gaule.  I.  Les  dieux  de  la 
Gaule  celtique  (suite:  Les  Junons  de  Neris,  Ju- 
piter ä  la  roue,  Mars  Lacavus,  Lanovalus,  Lar- 
raso,  Lavoratus  (?),  Deus  Mars  Leusdrinus.  S.  7 
— 12.  —  O.  Hirschfeld,  Les  E^duens  et  les  Ar- 
vernes  sous  la  domination  romaine  [Übersetzung 
einer  Akademieabhandlung].     S.   13 — 16. 

Revue  des  etudes  anciennes  (Annales  de  la  Faculte 
des  Lettres  de  Bordeaux  et  des  Universites  du 
Midi.  Quatrieme  serie).  Tome  I,  vingt  et 
unieme  annee  (1899). 

No.  1.     G.  Radet,    Avant -propos, 
M.  Holleaux,  Curae  epigraphicae  I.  S 

—  H.  Lechat,  Xpüaeoi  Tirrtyes.  S.  19 — 22.  — 
Perdrizet,  Le  dieu  thrace  Zbelthiourdos.  S. 
— 26.  —  C.  Jullian,  Notes  gallo -romaines. 
Sainte  Victoire.  S.  47 — 57  [mit  Zusatz  von 
Mistral.  S.  57  f.].  —  Bulletin  hispanique: 
Paris,  Tete  d'enfant,  marbre  trouve  ä  Carthagene. 
St  59—62  (mit  Tafel  I).  P.  Serrano  Gomez, 
La  plaine  de  la  Consolation  et  la  ville  iberique 
d'Ello.  S.  63—71  (mit  Abbildung).  P.  Ibarra 
y  Ruiz,  Nouvelle  decouverte  ä  Elche.  S.  71  f. 
(mit  Abbildung).  —  W.  Heibig,  L'epopee  home- 
rique  (G.  Radet).  S.  73  f.  —  G.  Fougeres,  Man- 
tinee  (G.  Radet).  S.  74—83.  E.  Ardaillon,  Les 
mines  du  Laurion  (G.  Radet).  S.  83—88.  — 
E.  Le  Camus,  Voyage  aux  sept  eglises  de  l'Apo- 
calypse  (G.  Weber).     S.  88. 


S.  1 
7-18. 


Bibliographie. 


"5 


No.  2.  L.  Rouch,  Une  dcmeure  royale  a 
l'epoque  homeriquc:  le  palais  d'Ulyssc  a  Ithaquc. 
S.  89— 140  (mit  Plan).  —  C.  Jullian,  Notes  gallo- 
romaines:  remarques  sur  un  essai  d'inventaire  des 
figlinae  gallo-romaines.  S.  143  —  162.  —  P.  Paris, 
Bulletin  hispanique:  ornement  en  bronze  trouve 
ä  Marchena  (Andalousie).  S.  163—167  (mit 
Tafel  II).  —  A.  Engel,  Nouvelles  archeologiques. 
S.  169— 171.  —  P.  P[aris],  Reception  de  M.  J. 
R.  Melida  ä  l'Academie  de  San  Fernando.  S. 
171  f.  —  J.  R.  Melida,  Viaje  ä  Grecia  y  Tur- 
quia  (G.  R[adet]).  S.  172.  —  E.  Babelon,  Inven- 
taire  sommaire  de  la  collection  Waddington 
(G.  Radet).  S.  175  f.  —  Melanges  Henri  Weil 
(G.  Radet).  S.  176  —  179.  —  Pb.  -  E.  Legrand, 
Quo  animo  Graeci  divinationem  adhibuerint 
(F.  Dürrbach).  S.  180. 
Revue  des  etudes  grecques.     Tome  XI  (1898). 

No.  44.  E.  Pottier,  Le  dessin  par  ombre 
portee  chez  les  Grecs.  S.  355 — 388  (mit  16  Ab- 
bildungen). —  P.  Perdrizet,  Remarques  sur  l'in- 
scription  des  Labyades.  S.  419 — 422.  —  E.  Ar- 
daillon,  Les  mines  du  Laurion  dans  l'antiquite 
(T.  R.).  S.  423  f.  —  J.  Boehlau,  Aus  ionischen 
und  italischen  Nekropolen  (T.  R.).  S.  426  f.  — 
W.  Doerpfeld  und  E.  Reisch,  Das  griechische 
Theater  (Th.  Reinach).  S.  427 f.  —  Egypt  Ex- 
ploration Fund.  Archaeological  Report  1896 — 
1897  (T.  R.).  S.  428  f.  —  Xaptax^pta,  Abhand- 
lungen Th.  Korsch   gewidmet  (T.  R.).    S.  430  f. 

—  A.  Mommsen,  Feste  der  Stadt  Athen  im 
Altertum  (V.).  S.  431  f.  --  W.  M.  Ramsay,  The 
cities  and  bishoprics  of  Phrygia.  I  2  (X.).  S. 
432  f.  —  S.  Reinach,  Repertoire  de  la  statuaire 
grecque    et   romaine  (E.  Pottier).     S.  433 — 435. 

—  C.  Robert,  Römisches  Skizzenbuch  aus  dem 
18.  Jahrhundert  (Le  Beau).  S.  435.  —  G.  de 
Sanctis,  fttWe  (T.  R.)-  S.  435  f.  —  R.  Wünsch, 
Sethianische  Verfluchungsformeln  (T.  R.).  S. 
437  f.  —  Ch.  -  Em.  Ruelle,  Bibliographie  an- 
nuelle   des  etudes  grecques  (1895—96—97).    S. 

439-517' 

No.  45  (janvier — fevrier).  P.  et  V.  Glachant, 
Une  lettre  inedite  d'Erneste  Beule.  S.  1  —  8.  — 
A.  Hauvette,  Phayllos  de  Crotone.  S.  9  — 19. — 
M.  Holleaux,  Trois  decrets  de  Rhodes.  S.  20 — 
37.  —  P.  Perdrizet,  Encore  Labys.  S.  40— 42. — 
Th.  Reinach,  Un  temple  eleve  par  les  femmes 
de  Tanagra.  S.  53  —  115  (mit  Tafel).  —  G. 
Billeter,  Geschichte  des  Zinsfufses  im  griechisch- 
römischen  Altertum  (T.  R[einach]).  S.  131.  — 
G.  F.  Hill,  Catalogue  of  greek  Coins,  Lycia, 
Pamphylia  and  Pisidia   (T.  R.).    S.  132  f.    —    G. 


Fougeres,  Mantinee  (T.  R.).  S.  135  f.  —  E.  Frce- 
man,  Geschichte  Sicilicns,  deutsch  von  B.  Lupus 
(S.  R[einach]).  S.  136  f.  —  K.  Klemcnt,  Arion 
(T.  R.).  S.  138 f.  —  G.  Perrot  et  Ch.  Chipiez, 
Histoire  de  l'art  dans  l'antiquite  (T.  R.).  S.  144. 
—  F.  Studniczka,  Die  Siegesgöttin  (T.  R.) 
S.   146. 

Revue  des  ETudes  Juives.    Tome  XXXVIII  (1899). 
No.  75.     Th.  Reinach,  Un  conte  babylonien 
dans  la  litterature  juive.     Le  roman  d'Akhikhar. 
S.   1-13. 

Revue  Historique.  Tome  soixante-neuvieme  (1899). 
No.  II.  C.  Jullian,  France,  publications  re- 
latives ä  l'antiquite  romaine.  S.  318—341.  — 
G.  Busolt,  Griechische  Geschichte  III  1  (A.  Holm). 
S.  380—382.  —  E.  A.  Freeman,  Geschichte 
Siciliens,  übers,  v.  B.  Lupus.  II  (A.  Holm).  S. 
382  f.)  —  M.  L.  Strack,  Die  Dynastie  der  Pto- 
lemaeer  (G.  Glotz).  S.  383—385.  —  G.  F. 
Hill,  Sources  for  greek  history  (Ch.  Lecrivain). 
S.  385.  —  W.  Cunningham,  An  cssay  on  western 
civilization  (Ch.  Lecrivain).  S.  385  f.  — E.  Calle- 
gari,  I  Gracchi  (Ch.  Lecrivain).  S.  386.  —  Th. 
Zielinski,  Cicero  im  Wandel  der  Jahrhunderte 
(Ch.  Lecrivain).  S.  386  f.  —  E.  Callegari,  Im- 
prese  militari  e  morte  di  Alessandro  Severo  (Ch. 
Lecrivain).     S.  387  f. 

Revue  de  l'instruction  publique  en  Belgique.  Tome 
XLII  (1899). 

ie  livraison.  J--P.  Waltzing,  Etüde  histo- 
rique sur  les  corporations  professionnelles  chez 
les  Romains  (A.  de  Ceuleneer).     S.  45 — 50. 

Revue    des    deux    mondes.       Quatrieme    periode, 

LIXeannee,  tome  cent  cinquante-deuxieme  (1899). 

2e  livraison.     G.    Boissier,    A    propos    d'un 

theätre    antique    [das  Theater  von  Orange].     S. 

303—332. 

3e  livraison.  A.  Gasquet,  Le  eulte  et  les 
mysteres  de  Mithra.     S.  530  —  562. 

La  nouvelle  Revue.    Vingt-et-unieme   annee,   tome 
CXVI  (1899). 

4<>  livraison.  R.  Cagnat,  La  Tunisie  romaine. 
S.  664—671. 

Nouvelle    Revue    historique    de    droit    frangais    et 
etranger.     230  annee  (1899). 

No.  2.  J.  Toutain,  Nouvelles  observations 
sur  l'inscription  d'Henchir-Mettich  (1"  article). 
S.  137  —  169.  —  Borghesi,  Oeuvres  completes, 
tome  X  (C.  Pallu  de  Lessert).     S.  248—254. 

Revue  numismatique.     Quatrieme  serie,   tome  troi- 
sieme  (1899). 

Premier  trimestre.  E.  Babelon,  Deux  me- 
daillons   disparus  de  Domitien    et  de  Justinien. 


n6 


Bibliographie. 


Note  additionnelle.  S.  i  — 8  (mit  Tafel  I).  — 
M.  Soutzo,  Etüde  sur  les  monnaies  imperiales 
romaines  (suite  et  fin).  S.  9 — 21.  —  M.  Rostov- 
tsew,  Etüde  sur  les  plombs  antiques  (suite  et 
fin).  S.  22 — 61   (mit  Tafel  II  und  7  Abbildungen). 

—  Trouvailles  de  monnaies  (I.-A.  Bl[anchet]).  S. 
107 — 109.  —  Trouvailles  de  monnaies  en  Italie 
(R.  Mowat).  S.  109  f.  —  Dicouverte  de  mon- 
naies romaines  dans  l'Indre  (J.  Creusot).  S.  110. 

—  Monnaies  des  rois  de  Characene  (E.  B.). 
S.  110— 112.  —  Marsyas  et  le  dieu  Maron 
(E.  B.).  S.  112.  —  Monnaies  de  la  Phrygie 
(E.  B.).  S.  112  f.  —  Monnaie  de  la  Cilicie  (E.  B.) 
S.  113.  —  S.  Ambrosoli,  Monete  greche  (I.-A. 
Bl.)  S.  124.  —  H.  Riggauer,  Münzen  (I.-A.  Bl.). 
S.  124  f.  —  E.  Babelon,  Notice  sur  la  monnaie 
(I.-A.  Bl.)  S.  125.  —  G.  F.  Hill,  A  dedication 
to  Artemis  (I.-A.  Bl.).  S.  126. 

Revue  semitique  d'epigraphie  et  d'histoire  ancienne. 
7'  annee  (1899). 

Avril.  A.  Boissier,  Notes  d'assyriologie  (suite 
et  fin).  S.  131  — 135.  —  F.  Nau,  La  legende 
inedite  des  fils  de  Jonadab,  fils  de  Rechab,  et 
les  iles  Fortunees.  S.  136 — 146.  —  J.  Halevy, 
Les  Arabes  dans  les  inscriptions  sabeennes. 
S.  146 — 157.  —  J.  Halevy,  La  naissance  du 
sumerien.  S.  158—165.  —  J.  Perruchon,  Notes 
pour  l'histoire  d'Ethiopie.  S.  166 — 176.  — 
A.  Boissier,  Note  sur  un  monument  babylonien 
(J.  Halevy).     S.  189  f. 

Neue   Philologische  Rundschau.     Jahrgang   1899. 
Nr.  5.     C.  Wagener,    Eine  Volkslegende   aus 
dem  Altertum  (Beitrag  zu  Hannibals  Alpenüber- 
gang). S.  97  — 103.  —  M.  Schneidewin,  Die  an- 
tike Humanität  (P.  Dettweiler).   S.  107  — 115. 

Nr.  6.  O.  Seeck,  Die  Entwickelung  der  an- 
tiken  Geschichtsschreibung  (J.  Jung).    S.   134  f. 

—  A.  Furtwängler  und  H.  L.  Urlichs,  Denk- 
mäler griechischer  und  römischer  Sculptur  für 
den  Schulgebrauch  (P.  Weizsäcker).  S.  135  —  137. 

Nr.  7.  Archäologisch  -  epigraphische  Mit- 
theilungen ausOesterreich,  Jahrg.  XX  (O.  Schult- 
hefs).     S.  152—160. 

Nr.  8.  E.  Pais,  Storia  di  Roma  (H.  Swoboda). 
S.  179—184. 

Nr.  9.  E.  Ermatinger,  Die  attische  Auto- 
chthonensage  (P.  Weizsäcker).  S.  204 — 207.  — 
L.  Campbell,  Religion  in  greek  literature  (Sittl). 
S.  207  f.  — F.  Haug  und  G.  Sixt,  Die  römischen 
Inschriften  und  Bildwerke  Württembergs  (P.  Weiz- 
säcker). S.  209. 
Sitzungsberichte  der  k.  bayer.  Akademie  der 
Wissenschaften.     Band  XXIX  (1899). 


Heft  I.    F.  Lindemann,  Über  einige  prähisto- 
rische Gewichte  aus  deutschen  und  italienischen 
Museen.    I.    S.  71  — 136  (mit  Tafel  I). 
Sitzungsberichte     der     Königlich     Preufsischen 
Akademie  der  Wissenschaften   zu  Berlin  (1899). 
XIV.  XV.    R.  Kekule  v.  Stradonitz,  Über  das 
Bruchstück  einer  Porträtstatuette  Alexanders  des 
Grofsen.    S.  280  — 288  (mit  7  Abbildungen). 
Sphinx.     Vol.  III  (1899). 

Fase.  I.  K.  Piehl,  Quelques  points  de  l'in- 
scription  d'Ahmes  d'El  -  Kab.  S.  7 — 12.  — 
G.  Schweinfurth,  Ägyptische  Ausgrabungen  der 
letzten  Zeit.  S.  20—25.  —  M-  L-  Strack,  Die 
Dynastie  der  Ptolemäer  (A.  Moret).  S.  26 — 32. 
—  U.  Wilcken,  Die  griechischen  Papyrusurkunden 
(K.  Piehl).  S.  33.  —  Flinders  Petrie,  A  history 
of  Egypt  (K.  Piehl).  S.  34-43- 
Stimmen  aus  Maria-Laach.     Jahrgang   1899. 

Heft  4.    J.  Schwarz,  Der  obere  Nil  und  seine 
Erforschung  (Schlufs).     S.  388—408. 
Nordisk    Tidskrift    for  Filologi.      Tredie    rsekke, 
syvende  bind   (1899). 

Heft  4.     F.  Studniczka,   Die  Siegesgöttin  (S. 
Wide).    S.  182-185. 
Sunday  School  Times  (1899). 

March  18.  W.  H.  Ward,  The  Hittite  gods 
(mit  Abbildungen). 

April  29.    H.  V.  Hilprecht,  Oriental  research. 
Württembergische  Vierteljahrshefte  für  Landes- 
geschichte.    N.  F.  VIII.  Jahrgang  (1899). 

Heft  I.  u.  II.      K.  Bohnenberger,    Römische 
Ortsbezeichnungen  in  Süddeutschland,  insbeson- 
dere in  Württemberg.     S.   1  — 11. 
Berliner  philologische  Wochenschrift.    19.  Jahr- 
gang (1899). 

No.  9.  Der  Stil  in  den  bildenden  Künsten, 
hrsg.  v.  G.  Hirth.  I.  Ser.  Der  schöne  Mensch. 
Bd.  I.  Altertum,  hrsg.  v.  H.  Bulle;  A.  Furt- 
wängler, Neuere  Fälschungen  von  Antiken  (Chr. 
B.).  Sp.  269 — 280.  —  Archäologische  Gesell- 
schaft zu  Berlin.  Winckelmannsfest  1898.  Sp. 
283  —  286. 

No.  10.  P.  C.  Burger,  Der  Kampf  zwischen 
Rom  und  Samnium  (G.  Hertzberg).  Sp.  304 — 
307.  —  Archäologische  Gesellschaft  zu  Berlin. 
Winckelmannsfest  1898  (Forts.).  Sp.  311  — 315. 
—  Archaeologica  varia:  Der  Totenkult  am 
Kuppelgrabe  von  Menidi.  Das  Stadion  von 
Epidauros.  Belcks  und  Lehmanns  Forschungen 
in  Armenien.     Sp.  315 — 318. 

No.  11.  Archäologische  Gesellschaft  zu  Ber- 
lin. Winckelmannsfest  1898  (Schlufs).  Sp.  347 
—35°- 


Bibliographie. 


117 


No.  12.  A.  Kalkmann,  Die  Quellen  der 
Kunstgeschichte  des  Plinius  (D.  Detlefsen).  Sp. 
361 — 368.  —  B.  Modestov,  De  Siculorum  ori- 
gine  (A.  Holm).  Sp.  368 — 370.  —  E.  Lincke, 
P.  Cornelius  Scipio  Aemilianus  (G.  Hertzberg). 
Sp.  370—372.  —  J.  B.  Carter,  De  deorum  Ro- 
manorum cognominibus  (E.  Samter).  Sp.  373 
— 375.  —  Le  corpus  inscriptionum  graecarum 
christianarum  (Th.  Homolle).  Sp.  378—381.  — 
Archaeologica  varia:  Mängel  der  italienischen 
Museumsverwaltung  (neue  Fragmente  des  kapi- 
tolinischen Stadtplans;  Museum  in  der  Villa  dl 
Papa  Giulio).     Altertümer  von  Melos.     Sp.  381 

-384. 

No.  13.  G.  Smith,  Entdeckungen  in  Assy- 
rien (J.  V.  Prasek).  Sp.  401  f.  —  A.  S.  Murray, 
Greek  bronzes  (A.  Furtwängler).  Sp.  402 — 404. 
—  F.  Cumont,  Musees  royaux  des  arts  decora- 
tifs  et  industriels  (K.  Wernicke).  Sp.  4041".  — 
K.  Körber,  Römische  Inschriften  des  Mainzer 
Museums  (F.  Haug).  Sp.  405—407.  —  Archäo- 
logische Gesellschaft  zu  Berlin.  Januar-Sitzung. 
Sp.  410— 413. 

No.  14.  B.  VV.  Henderson,  The  campaign 
of  the  Metaurus  (R.  Oehler).  Sp.  428  —  435.  — 
A.  Schulten,  Die  römische  Flurteilung  und  ihre 
Reste  (H.  Degering).    Sp.  435—438. 

No.  15.  Studi  e  Materiali  di  Archeologia  e 
Numismatica,  pubbl.  per  cura  di  L.  A.  Milani 
(A.  Furtwängler).  Sp.  464 — 467.  —  L.  Borchardt, 
Die  ägyptische  Pflanzensäule  (Chr.  B[elger]). 
Sp.  467—471. 

No.  16.  N.  Persichetti,  Alla  ricerca  della 
Via  Caecilia  (R.  Oehler).  Sp.  494  f.  —  A.  Mau, 
Führer  durch  Pompeji.  3.  Aufl.  (F.  v.  Duhn). 
Sp.  495 — 497.  —  Archaeologica  varia:  Kypri- 
sches;  Alexanderstatuette  von  Priene;  Delphi- 
sches; die  Saalburg.     Sp.  506 — 508. 

No.  17.  W.  Larfeld,  Handbuch  der  griechi- 
schen Epigraphik.  II.  Die  attischen  Inschriften. 
1.  Hälfte  (Thalheim).  Sp.  524  f.  —  R.  Lanciani, 
The  ruins  and  excavations  of  ancient  Rome; 
E.  Petersen,  Vom  alten  Rom  (X.).  Sp.  526 — 
530.  —  C.  Justi,  Winckelmann  und  seine  Zeit- 
genossen. 2.  Aufl.  (K.  Wernicke).  Sp.  530— 
532.  —  Ausgrabungen  in  Karthago.  1.  Die 
Reste  von  dem  Heiligtum  des  Juppiter  Hammon 
(R.  Oehler),     Sp.  539—542- 

No.  18.  Archäologische  Gesellschaft  zu  Ber- 
lin, Märzsitzung.     Sp.  572 — 575. 

No.  19.  E.  Pais,  Storia  di  Roma.  I  1  (G. 
Hertzberg).  Sp.  585 — 589.  —  J.  Boehlau,  Aus 
ionischen  und  italischen  Nekropolen  (E.  Pernice). 


Sp-  589—596.  —  Die  Zukunft   der  Museen  und 
die  Museen  der  Zukunft.     Sp.  602—606. 

No.  20.  R.  Kekule  v.  Stradonitz,  Über 
Copicn  einer  Frauenstatue  aus  der  Zeit  des 
Phidiac  (G.  Körte).  Sp.  627-630.  —  P.  N. 
Papageorgiu,  Inschriften  von  Thessalonike.  Sp. 
634-638. 

No.  21.  E.  Meyer,  Die  Sklaverei  im  Alter- 
tum (Thalheim).  Sp.  660—662.  —  K.  Hacht- 
mann,  Olympia  und  seine  Festspiele  (X.).  Sp. 
662  f.  —  Jahresbericht  der  deutschen  Orient- 
gesellschaft in  Berlin.    Sp.  667—670. 

No.  22.  J.  Burckhardt,  Griechische  Kultur- 
geschichte (Holm).  Sp.  686—695.  —  Jahres- 
bericht über  die  Fortschritte  der  classischen 
Altertumswissenschaft.  XXVI.  Sp.  695  f.  —  Dörp- 
feld  über  einige  Probleme  mykenischer  Archi- 
tekturgeschichte. Sp.  700 — 702. 
Wochenschrift  für  klassische  Philologie.  16. 
Jahrgang  (1899). 

No.  9.  Antike  Denkmäler  zur  griechischen 
Götterlehre,  zusammengestellt  von  C.  O.  Müller 
und  F.  Wieseler.  4.  Ausg.  von  K.  Wernicke 
(-r-).  Sp.  225—228.  —  R.  v.  Scala,  Die  Staats- 
verträge des  Altertums.  I.  (W.  Larfeld).  Sp. 
239-242. 

No.  10.  A.  Müller,  Untersuchungen  zu  den 
Bühnenaltertümcrn  (M.  Maas).  Sp.  257—262.  — 
Archäologische  Gesellschaft  zu  Berlin.  Januar- 
sitzung.    Sp.  276 — 280. 

No.  11.  O.  Gilbert,  Griechische  Götterlehre 
(H.  Steuding).  Sp.  281—285.  —  W.  Schmid,  Über 
den  kulturgeschichtlichen  Zusammenhang  und 
die  Bedeutung  der  griechischen  Renaissance  in 
der  Römerzeit  (O.  Weifsenfeis).     Sp.  296 — 298. 

No.  12.  O.  v.  Sarwey  und  F.  Hettner,  Der 
obergermanisch-raetische  Limes  des  Römerreichs 
(M.  L).  Sp.  323  f.  —  Mosaik  mit  Darstellung 
aus  dem  Sagenkreise  des  Achilleus.  Sp.  333. 
—  Neue  Bruchstücke  des  marmornen  Stadtplanes 
von  Rom.     Sp.  334.  —  Römerkastell  in  Kernel. 

Sp.  334- 

No.  13.  A.  Furtwängler,  Griechische  Original- 
statuen in  Venedig  (-r-).     Sp.  337 — 339. 

Iso.  14.  Sylloge  inscriptionum  Graecarum, 
iterum  ed.  G.  Dittenberger.  I.  (W.  Larfeld). 
Sp.  369 — 371.  —  Archäologische  Gesellschaft 
zu  Berlin.     Februarsitzung.     Sp.  390 f. 

No.  16.  A.  Kalkmann,  Die  Quellen  der 
Kunstgeschichte  des  Plinius  (P.  Weizsäcker).  Sp. 
429 — 434.  —  Zeitschrift  für  alte  Geschichte  Bd. 
I  1  (Schneider).  Sp.  436  f.  —  G.  Radet,  Les 
debuts   de  l'Ecole   francaise  d'Athenes  (-r-).  Sp. 


u8 


Bibliographie. 


437  f.  —  Archäologische  Gesellschaft   zu  Berlin, 
Märzsitzung.     Sp.  444  —  448. 

No.  17.  C.  Robert,  Die  Knöchelspielerinnen 
des  Alexandros   (H.  L.  Urlichs).     Sp.  449—452. 

—  J.  N.  Svoronos,  Ilepl  t&v  Ei3iT7)ptu)v  täv  dp- 
/ai'cuv,   pipo;   et'   (P.   Schadow).     Sp.   453—455. 

—  P.    A.    Komnenos,      Aaxouvtxd      (F.     Hiller 
v.  Gaertringen).     Sp.  456. 

No.  18.  VV.  Lübke,  Die  Kunst  des  Alter- 
tums, bearb.  v.  M.  Semrau  (-r-).   Sp.  481  —  483. 

No.  20.     K.  Hachtmann,  Olympia  und  seine 
Festspiele  (A.  Hoeck).     Sp.  550  —  552. 
Zeitschrift   des   Münchener  Altertumsvcreins.    N. 
F.     X.  Jahrgang  (1899). 

H.  Bulle,  Altgriechische  Gliederpuppe.  S. 
16  f.  (mit  Abbildung).  —  Recensionen:  S.  Aba- 
melek-Lazarew,  Gerasa  (anon.).  —  Furtwängler, 
1  Neuere  Fälschungen  von  Antiken;  Heibig,  Füh- 
rer, 2.  Aufl. ;  Berühmte  Kunststätten  (P.  A[rndt]). 
S.  33-36- 
Zeitschrift  für  Ethnologie.  Dreifsigster  Jahrgang 
(1898). 

Heft  V.  J.  de  Morgan,  Compte  rendu  des 
travaux  archeologiques  executes  en  Perse  (R. 
Virchow).     S.  373  f. 

Verhandlungen  der  Berliner  Gesellschaft  für 
Anthropologie,  Ethnologie  und  .Urgeschichte. 
E.  Jacobsthal,  Schnurbänder.  S.  (332)  —  (338) 
(mit  Tafel  X— XII). 

Heft  VI.  Verhandlungen  der  Berliner  Ge- 
sellschaft für  Anthropologie,  Ethnologie  und 
Urgeschichte:  A.  Struck,  Prähistorische  Funde 
bei  Kupanova  in  Makedonien.  S.  (539)  —  (546) 
(mit  7  Abbildungen).  —  W.  Belck  und  C.  F. 
Lehmann,  Entdeckungen  in  Armenien.    S.  (568) 

—  (592)  (mit  Abbildung). 

Zeitschrift    für    die   Geschichte    des   Oberrheins. 
N.  F.     Bd.  XIV  (1899). 

Heft  2.     J.   v.    Schlumberger,    Die    Schlacht 
zwischen  Caesar  und  Ariovist.     S.   169  —  179. 
Zeitschrift  der  Deutschen  Morgenländischen  Ge- 
sellschaft.    52.  Band  (1898). 

Heft  IV.     W.   Foy,    Beiträge   zur    Erklärung 
der     susischen    Achaemenideninschriften    (Fort- 
setzung).    S.  564—605. 
53.  Band  (1899). 

Heft  I.  F.  Praetorius,  Bemerkungen  zu  den 
beiden  grofsen  Inschriften  vom  Dammbruch  zu 
Marib.  S.  1 — 24.  —  F.  Justi,  Zur  Inschrift  von 
Behistän.  S.  89—92.  —  F.  Hommel,  Eine  kata- 
banische  Inschrift.  S.  98  —  101.  —  W.  Bacher, 
Eine  alte  Erwähnung  der  babylonischen  Keil- 
jnschriften.    S.  114. —  II.  Zimmern,  Über  Bäcker 


und    Mundschenk    im    Altsemitischen.       S.    115 
-119. 
Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen.     LIII.  Jahr- 
gang (1899). 

April.     O.  Gruppe,    Griechische   Mythologie 
und    Religionsgeschichte.     I.      (O.   Weifsenfeis). 
S.  229—231. 
Zeitschrift    für    die    österreichischen    Gymnasien. 
50.  Jahrgang  (1899). 

Heft  2.  C.  Lindskog,  Studien  zum  antiken 
Drama  (H.  Jurenka).  S.  113  — 115.  —  R.  Oehler, 
Der  letzte  Feldzug  des  Barkiden  Hasdrubal  und 
die  Schlacht  am  Metaurus ;  Schmeding,  Die 
neuesten  Forschungen  über  das  classische  Alter- 
thum  (A.  Bauer).     S.  139  f. 

Heft  3.  E.  Ermatinger,  Die  attische  Auto- 
chthonensage  (E.  Kaiinka).  S.  207 — 209.  — 
A.  Holm,  Geschichte  Siciliens  im  Alterthum.  III. 
(H.  Swoboda).     S.  234—238. 

Heft  4.  C.  Willing,  Die  Thaten  des  Kaisers 
Augustus;    A.  Baumstark,    Babylon    (A.  Bauer). 

s.  371  f-      • 

Zeitschrift  für  Numismatik.  XXI.  Band  (1898). 
Heft  3  und  4.  A.  v.  Sallet,  Erwerbungen 
des  Königlichen  Münzkabinets  in  den  Jahren 
1890— 1897  (antike  Münzen).  S.  197 — 209  [dazu 
Fortsetzung  von  H.  Dressel  S.  210 — 249]  (mit 
Tafel  IV— VII).  —  A.  Löbbecke,  Griechische 
Münzen   aus   meiner   Sammlung   (V).     S.  250 — 

265  (mit  Tafel  VIII).  —  J.  E.  Kirchner,  Zu 
den  athenischen  Münzen  mit  Monogrammen.  S. 

266  —  276.  —  H.  Dressel,  Kretische  Münzen. 
S.  321  f.  —  O.  Seeck,  Zu  den  Festmünzen  Con- 
stantins.  S.  323  f.  —  Quilling,  Contremarke  auf 
einem  Augustus-Mittelerz  der  städtischen  Münz- 
sammlung (Stadtbibliothek)  zu  Frankfurt  a.  M. 
S.  325  f.  —  M.  Bahrfeldt,  Nachträge  und  Berich- 
tigungen zur  Münzkunde  der  römischen  Repu- 
blik (H.  Willers).  S.  327—331.  —  Sitzungs- 
berichte der  Numismatischen  Gesellschaft  zu 
Berlin.     1898.     S.   1  —  36. 

Numismatische   Zeitschrift  (Wien).     Dreifsigster 

Band  (1898). 

Zweites     Semester.      H.    Willers,    Römische 

Silberbarren   mit   Stempeln.     S.  211 — 235    (mit 

Tafel  VIII).    —    S.  Ambrosoli,    Monete    greche 

(Ernst).     S.  351  f.    —    E.  Babelon,    Notice  sur 

la  monnaie  (Ernst).     S.  352  f. 
Zeitschrift  des  deutschen  Palästina-Vereins.    Band 

XXI  (1898). 

Heft  1.  G.  Rindfleisch,  Die  Landschaft  Hau- 

rän   in   römischer  Zeit    und    in    der  Gegenwart. 

S.   1  -  46.    —    M.    Kabätnik,    Beschreibung    der 


Bibliographie. 


119 


Stadt  Jerusalem    und    ihrer   Umgebung.     Übers, 
von  J.  V.  Prasek.     S.  47—58. 
Zeitschrift  für  ägyptische  Sprache  und  Alterthums- 
kunde.     Band  XXXVI  (1899). 

Heft  2.  L.  Borchardt,  Das  Grab  des  Menes. 
S.  87-  105  (mit  Tafel  XIV— XVI,  XVIII,  XIX 
und  7  Abbildungen).  —  G.  Ebers,  Menschen- 
fresserei in  Ägypten?  S.  106 — 113.  —  E.  Schmidt, 
Die  Rasse  der  ältesten  Bewohner  Ägyptens.  S. 
114 — 121.  —  Fr.  W.  v.  Bissing,  Altägyptische 
Gefäfse  im  Museum  zu  Gise.  S.  122 — 125  (mit 
4  Abbildungen).  —  J.  Capart,  Note  sur  la  de- 
capitation  en  Egypte.     S.  125  f.  (mit  Abbildung). 

—  W.  Spiegelberg  und  A.  Erman,  Grabstein 
eines  syrischen  Söldners  aus  Teil  Amarna.  S. 
126—129  (mit  Tafel  XVII  und  einer  Abbildung). 

—  H.  Schäfer,  Ein  Spruch  gegen  Brandwunden 
aus  dem  Papyrus  Ebers.  S.  129 — 131.  —  W. 
Max  Müller,  Zum  Obelisken  des  Antinous.  S. 
131  f.  —  A.  E[rman],  Georg  Ebers.  S.  140 
— 142. 

Westdeutsche     Zeitschrift     für    Geschichte     und 
Kunst.     Jahrgang  XVII  (1898). 

Heft  IV.  I..  Jacobi,  Das  Römerkastell  Saal- 
burg (F.  Hettner).    S.  340— 349  (mit  Abbildung). 


—  Museographie  über  das  Jahr  1897:  F.  Hett- 
ner, Westdeutschland  und  Holland.  S.  350—397 
(mit  Tafel  5—12  und  6  Abbildungen).  —  H. 
Schuermans,  Decouvertes  d'antiquites  en  Bel- 
gique.     S.  397—407. 

Jahrgang  XVIII   (1899). 

Heft  I.     v.   Sarwey,    Römische    Strafsen    im 
Limesgebiet.     S.  1—45  (mit  Tafel  1). 
Meraner  Zeitung.     33.  Jahrgang  (1899). 

No.  21  (17.  Febr.).     Mazegger,  Römerfunde 
in  Mais. 
Münchener    Allgemeine    Zeitung  (1899).     Beilage. 

Heft  12.  A.  Furtwängler,  Über  Kunstsamm- 
lungen alter  und  neuer  Zeit. 

Heft  17.  Römisches  aus  Bayern.  I.  Aus 
Regensburg.  II.  Eining.  III.  Strafse  von 
Augusta  Vindelicorum  nach  Iuvavum.  IV.  Zweig- 
strasse von  Kleinhelfendorf  nach  Feldkirchen. 

Heft  18.  C.  Niebuhr,  Die  lydischen  Königs- 
gaben in  Delphi.    I.    II. 

Heft  19.    L.  Zapf,  Zinn  zur  Bronze  aus  dem 
Fichtelgebirge  ? 

Heft  20.     H.  Bulle,  Alte  Städte  Kleinasiens. 

Heft  21.  Wolfenstetter,  Zinn  zur  Bronze  aus 
dem  Fichtelgebirge? 


Archäologischer  Anzeiger 

Beiblatt 

zum  Jahrbuch  des  Archäologischen  Instituts 
i899.  3. 


ZUM 

HILDESHEIMER  SILBERSCHATZ. 

iL 

Die  im  Antiquarium  der  Königlichen  Museen 
unternommenen  Herstellungsarbeiten  am  Hildes- 
heimer  Silberschatz,  deren  erste  Ergebnisse  im 
Archäologischen  Anzeiger  1897  S.  115 ff.  bekannt 
gegeben  sind,  haben  ihren  Fortgang  genommen  und 
sind  vor  kurzem  zu  Ende  geführt  worden.  Wenn 
in  der  früheren  Berichterstattung  (S.  122)  gesagt 
wurde,  dafs,  was  nach  dem  durch  Zusammensetzung 
der  losen  Bruchstücke  bis  dahin  Erreichten  noch 
zu  tun  bleibe,  sich  im  Ganzen  auf  »Ausbesserungen 
zerstörter  Stellen  namentlich  an  den  gewöhnlicheren 
und  einfacheren  Gebrauchsgeräten«  beschränke,  so 
hat  der  weitere  Verlauf  der  Arbeiten  diese  Annahme 
als  nicht  ganz  zutreffend  erwiesen.  Es  hat  sich  auch 
jetzt  noch  der  Schatz  um  mehrere  hervorragende 
Stücke  bereichern  lassen ,  von  denen  das  eine  aus 
zahlreichen  Fragmenten  völlig  neu  wiedergewonnen, 
die  anderen  um  wesentliche  Teile  vervollständigt 
worden  sind.  An  dem  Gelingen  dieser  Zusammen- 
setzungen hat  Herr  Tietz,  der  inzwischen,  nachdem 
Herr  Völker  im  Kunstgewerbemuseum  unabkömm- 
lich geworden  war,  die  technische  Arbeit  der  In- 
standsetzung übernommen  hat,  einen  hervorragenden 
Anteil. 

Von  den  neuen  Ergebnissen  ist  das  wichtigste 
die  Herstellung  des  grofsen  Dreifufses,  der  hierneben 
in  Figur  1  in  etwa  1/6  seiner  wirklichen  Gröfse 
abgebildet  ist.  Sie  hat  ein  Prachtstück  des  Schatzes 
wieder  erstehen  lassen  und  zugleich  dazu  geführt, 
einige  Irrtümer  zu  berichtigen,  die  einem  früher 
von  Holzer  unternommenen  Erklärungsversuch  der 
Construction  des  Gerätes  anhafteten. 

Der  Dreifufs  besteht  aus  drei  schlanken  Hermen, 
die  durch  schmale  Verbindungsstäbe  miteinander 
verbunden  sind.  Von  den  Hermen  sind  sämmtliche 
Kopf-  und  Fufsstücke  erhalten.  Diese  sind  voll 
gegossen  und  schwer,  während  die  Schaftstücke 
Archäologischer  Anzeiger   1899. 


Fig.  I.      I  :  5-: 


122 


Zum  Hildesheimer  Silberschatz. 


zwischen  ihnen  aus  dünnem  getriebenen  Silberblech 
hergestellt  sind,  das  der  Zerstörung  weniger  Wider- 
stand hat  entgegensetzen  können.  Sie  sind  an 
mehreren  Stellen  gebrochen  und  im  ganzen  nur 
etwa  zu  zwei  Drittel  erhalten;  es  fehlt  aufser  kleineren 
Zwischenstücken  namentlich  an  allen  drei  Hermen 
der  untere,  auf  dem  Fufs  aufsitzende  Teil  des 
Schaftes.  Da  aber  durch  das  Auflager  des  Fufses 
die  untere  Schaftdicke,  wenigstens  in  ihrem  Maximum, 
gegeben  ist,  und  da  weiter  das  Anschwellen  des 
Schaftes  nach  oben  hin  und  aufserdem  die  Linien 
einer  kannelurenartigen  Verzierung  auf  der  Vorder- 
fläche bestimmte  Anhaltspunkte  für  die  Breiten-  und 
damit  zugleich  für  die  Längen entwickelung  des 
Schaftes  bieten,  so  läfst  sich  die  Höhe  der  Hermen 
trotz  der  vorhandenen  Lücken  bis  auf  etwa  i  Centi- 
meter  sicher  feststellen.  Die  Höhe  der  Hermen 
kann  nicht  geringer  als  0,705  m  und  nicht  gröfser 
als  0,715  m  gewesen  sein.  Wir  haben  als  wahr- 
scheinlichstes Mafs  0,71  m  Höhe  für  die  Ergänzung 
angenommen.  Durch  die  Länge  der  Hermen  ist 
zugleich  die  Länge  der  0,009  m  breiten  und  0,002  m 
dicken,  gegossenen  Querstangen  bestimmt,  die 
scheerenartig  zusammengestellt  je  zwei  Hermen  mit 
einander  verbinden.  Sie  sind  in  zahlreiche  Stücke 
zerbrochen,  von  denen  etwa  die  Hälfte  wieder- 
gefunden ist.  Die  Ergänzung  des  Fehlenden  machte 
keine  Schwierigkeit,  da  die  wichtigen  Teile,  nämlich 
die  Ansatz-  und  Mittelstücke  der  Querstangen, 
wenn  auch  nicht  vollständig,  so  doch  in  genügender 
Zahl  erhalten  sind.  Die  Querstangen  sind  oben  in 
scheibenförmigen  Zapfen  an  den  Kopfstücken  der 
Hermen  befestigt,  unten  werden  je  zwei  Stangen  durch 
einen  Ring  zusammengeschlossen,  der  an  einer  an  dem 
unteren  Drittel  der  Hermen  angebrachten  Führungs- 
stange entlang  läuft.  Von  einer  dieser  Führungs- 
stangen ist  der  untere  Ansatz,  von  den  beiden 
anderen  das  Loch  für  den  Ansatz  an  den  Hermen- 
füfsen  noch  erhalten.  Da  auch  der  obere  Ansatz 
durch  ein  Loch  an  dem  einen  der  Hermenschäfte 
bestimmt  ist1,  ist  somit  die  Länge  der  Führungs- 
stangen gegeben.  Sie  beträgt  0,22  m.  Dieses  Mafs 
kann  indessen,  da  es  von  der  unteren  Längenaus- 
dehnung der  Hermenschäfte  abhängig  ist,  deren 
Bestimmung,  wie  bemerkt,  1  Centimeter  Spielraum 
läfst,  ebenfalls  um   I   Centimeter  differiren. 

Die  Stellung  der  Hermen  ist  durch  die  Richtung 


J)  Die  Führungsstangen  waren  in  die  Löcher 
eingenietet.  Das  Nietloch  geht  an  den  Füfsen  ganz 
durch  und  der  Nietkopf  ist  vorn  an  der  Oberfläche 
der  Füfse  noch  sichtbar.  Holzers  Angabe,  dafs  die 
Stangen  mit  Schrauben  an  den  Hermenfüfsen  be- 
festigt gewesen  seien,  trifft  nicht  zu. 


der  an  den  Kopfstücken  angebrachten  scheiben- 
förmigen Zapfen  bestimmt.  Wie  die  Abbildung  zeigt, 
stehen  die  Hermen  nicht  alle  drei  gleichmäfsig  übereck 
nach  aufsen  gerichtet,  so  dafs  sie  dem  Beschauer  drei 
Ansichtsflächen  darbieten,  sondern  so,  dafs  von 
zweien  die  Vorderseiten  in  Einer  Ebene  liegen,  die 
dritte  in  die  entgegengesetzte  Richtung  gestellt  ist. 
Diese  Anordnung  ist  allen,  die  den  Dreifufs  nach 
seiner  Herstellung  gesehen  haben,  als  etwas  Unge- 
wöhnliches oder  Merkwürdiges  aufgefallen.  In  der 
Tat  liegt  es  näher,  und  auch  die  Beispiele  anderer 
erhaltener  Dreifüfse  können  zunächst  darauf  führen, 
eine  nach  drei  Seiten  hin  gleich  gerichtete  Aufsen- 
steilung der  Beine  zu  erwarten.  Eine  solche  hat 
denn  auch  Holzer  seinem  Reconstructionsversuche 
zu  Grunde  gelegt  und  als  selbstverständlich  an- 
genommen. Diese  irrige  Annahme  hat  ihn  dann  zu 
einer  fehlerhaften  Zeichnung  des  noch  Erhaltenen 
(Taf.  XII  Fig.  3)  verleitet  und  alles  Unrichtige,  was 
in  seiner  Erklärung  der  Construction  des  Gerätes 
enthalten  ist,  zur  Folge  gehabt. 

Die  Zapfen,  in  die  die  Querstangen  ein- 
greifen, sitzen  im  spitzen  Winkel  an  den  Rückseiten 
der  Hermenköpfe  an.  Sie  bilden  die  Winkel  eines 
Dreiecks,  dessen  Seiten  sich  durch  die  Verlängerung 
je  zweier  in  gleicher  Ebene  liegender  Zapfen- 
ansätze (die  Schenkel  der  Winkel)  construiren 
lassen.  Wären  nun,  wie  Holzer  annimmt,  die 
Hermen  übereck  nach  drei  Seiten  hin  gerichtet,  so 
müfsten  die  beiden  Zapfen,  um  in  ihrer  Verlängerung 
das  Dreieck  zu  ergeben,  von  beiden  Seiten  unter 
gleichem  Winkel  auf  die  Rückseite  der  Herme  treffen. 
In  Wirklichkeit  aber  sitzen  die  Zapfen  nur  bei  einer 
der  Hermen  (bei  der  auf  der  Abbildung  von  rück- 
wärts gesehenen)  in  dieser  Richtung,  bei  den  beiden 
andern  dagegen  trifft,  wie  beistehende  Skizze  (Fig.  2) 


Fig.  2. 

deutlich  macht,  nur  der  eine  Zapfen  schräg  auf  die 
Rückenfläche  der  Herme,  während  der  andere  parallel 
zur  Frontebene  der  Herme  anliegt,  zur  Seitenfläche 
der  Herme  also  in  einem  rechten  Winkel  steht.    Die 


Zum  Hildesheimer  Silberschatz. 


123 


Notwendigkeit,  aus  den  Zapfenansätzen  als  den 
Schenkeln  der  Winkel  das  Dreieck  zu  construiren, 
ohne  dessen  Grundlage  der  ganze  Mechanismus 
des  Gerätes  unmöglich  ist,  führt  zwingend  auf  die 
zweiseitige  oder  Parallelstellung  der  Hermen,  wie 
sie  unsere  Figur  1  zeigt.  Wollte  man  bei  dieser 
Richtung  der  Zapfen  die  beiden  vorderen  Hermen 
übereck,  d.  h.  in  halber  Drehung  nach  rechts  und 
links  herum  rücken,  so  würden  die  Verlängerungen 
sämmtlicher  Zapfenansätze  sich  schneiden,  statt  in 
grader  Linie  aufeinander  zu  treffen.  Dafs  in  diesem 
Fall  die  Construction  der  in  den  Zapfen  befestigten 
Querstangen  unmöglich  wäre,    liegt   auf  der  Hand. 

Die  Querstangen,  durch  Stifte  in  den  Zapfen 
und  in  ihrem  Kreuzungspunkte  befestigt,  sind  be- 
weglich, so  dafs  der  Dreifufs  auseinandergezogen 
und  zusammengeklappt  werden  kann.  Beim  Aus- 
einanderziehen behalten  die  Hermen  immer  ihre 
grade  Stellung  bei.  Holzers  Annahme,  dafs  bei 
Weitstellung  die  Hermen  schrägen  Stand  gehabt 
hätten,  wie  das  bei  den  ähnlichen  pompejanischen 
Dreifüfsen  angenommen  und  bei  diesen  als  Vor- 
richtung zum  Höher-  und  Niedrigerstellen  des 
Tisches  erklärt  wird,  trifft  nicht  zu.  Sie  hängt  mit 
der  vorhin  als  irrig  nachgewiesenen  Annahme,  dafs 
die  Hermen  übereck  gestanden  hätten,  und  mit  der 
gleichfalls  irrigen  Erklärung  des  oberen  Teiles  der 
Hermen  zusammen.  Der  Aufsatz  der  Hermenköpfe 
endet  in  einer  Halbkugel.  Diese  soll  nach  Holzer 
als  Kugel-  oder  Kniegelenk  gedient  haben  und 
hierdurch  »die  Herme  mit  der  Tischplatte  verzapft 
gewesen  und  zugleich  drehbar  gemacht«  worden 
sein.  Holzer  nimmt  als  Auflager  eine  starke  Platte 
an,  die  unten  Höhlungen  gehabt  habe,  in  denen 
das  Kugelgelenk  verzapft  und  beweglich  gewesen 
sei.  »Die  Platte  des  Tisches  wurde  nicht  mit  auf- 
gefunden; da  dieselbe  auf  dem  Transporte  von  den 
Füfsen  abgenommen  war,  scheint  es,  als  ob  ihre 
Bestimmung  den  Barbaren  nicht  klar  gewesen  und 
sie  .  .  .  bei  der  Verteilung  der  Beute  einem  andern 
zugefallen  sei.« 

Die  Gestaltung  der  erhaltenen  Form  selbst  ist 
mit  der  Holzerschen  Erklärung  nicht  vereinbar. 
Das  obere  Ende  hat  nicht  volle  Halbkugelform, 
wie  sie  zu  dem  gedachten  Zwecke  notwendig  wäre, 
sondern  ist  flach  gedrückt2.  Vor  allem  aber  ist 
der    unterhalb    der    Halbkugel    angebrachte    scharf 


2)  Oben  in  der  Mitte  befindet  sich  ein  kleines, 
flaches  Loch,  das  für  die  Funktion  des  Hermen- 
aufsatzes keine  Bedeutung  hat.  Es  rührt  von  der 
technischen  Bearbeitung  her  und  hat  zum  Centriren 
und  zugleich  zum  Festhalten  des  Werkstückes  an 
der  Körnerspitze  der  Drehbank  gedient. 


vorspringende  Rand,  den  Holzer  in  seiner  Zeichnung 
weggelassen  hat,  der  angenommenen  Bewegung  in 
den  Kugelgelenken  beim  Schrägstellen  hinderlich. 
Auch  würden  bei  der  Schrägstellung  die  Füfse  nicht 
eben  auf  dem  Boden  bleiben,  sondern  auf  die  Kante 
zu  stehen  kommen,  was  unmöglich  beabsichtigt  ge- 
wesen sein  kann. 

Die  Tatsache ,  dafs  die  Hermen  nicht  schräg 
gestellt  werden  konnten,  sondern  beim  Weit-  oder 
Engstellen  des  Dreifufses  ihren  graden  Stand  immer 
beibehalten,  macht  aber  überhaupt  die  angenommene 
Vorrichtung  der  Drehbarkeit  in  beweglichen  Knie- 
gelenken völlig  entbehrlich.  Der  obere  Abschlufs 
der  Hermen  ist  nur  dekorativ.  Es  wäre  ja  möglich, 
dafs  diese  Form  ursprünglich  zu  construetiven 
Zwecken  ihre  Ausgestaltung  erhalten  hätte,  dann 
hätte  sie  der  Künstler  des  Hildesheimer  Dreifufses 
übernommen  und  zu  ornamentaler  Verwendung  fest- 
gehalten. Die  Tischplatte  kann  schwerlich  anders 
als  frei  und  lose  auf  den  Hermen  aufgelegen  haben. 
Eine  Vermutung  Lessings  (Archaeol.  Anzeiger  1898 
S.  35),  die  ungleich  gröfsere  Wahrscheinlichkeit 
für  sich  hat  als  die  Holzersche  Annahme  einer  jetzt 
verlorenen  starken  Platte  von  Marmor  oder  Holz 
oder  irgend  welchem  anderen  Materiale,  läfst  uns 
in  einer  in  dem  Schatze  erhaltenen  grofsen  Silber- 
platte das  zugehörige  Stück  erkennen.  Diese  Platte 
ist  glatt  und  hat  einen  nach  unten  weit  umge- 
bogenen Rand.  Dieser  Rand  griff,  wenn  die  Platte 
auf  den  ihrer  Gröfse  entsprechend  ausgezogenen 
Dreifufs  aufgelegt  war,  über  das  runde  Ende  der 
Hermenaufsätze  über  und  hierdurch  erhielt  die  Platte 
ihr  völlig  sicheres  und  festes  Auflager.3 

Der  Dreifufs  hat  gleich  den  übrigen  gröfseren 
Stücken,  die  ungeschützt  in  die  Erde  vergraben 
waren,  durch  das  Lagern  im  Boden  eine  Chlor- 
silberschicht angenommen,  die  namentlich  an  den 
Köpfen  und  Füfsen  der  Hermen  sehr  stark  war,  so 
dafs  sie  die  feineren  Einzelheiten  der  Modellirung 
völlig  zudeckte.  Wir  haben,  wie  schon  im  vorigen 
Berichte  hervorgehoben  wurde,  bei  der  Herstellung 
und    Instandsetzung    der    Gefäfse    im    Ganzen     die 

3)  Der  Durchmesser  der  Platte  beträgt  0,375  m. 
Die  Abbildung  Fig.  1  zeigt  den  Tisch  so  weit  aus- 
gezogen, dafs  die  Platte  genau  oben  aufpafst.  Die 
an  den  unteren  Enden  der  Querstangen  befindlichen 
Ringe  sitzen  bei  dieser  Stellung  in  der  Mitte  der 
Führungsstangen,  d.  h.  der  Tisch  ist  grade  bis  zur 
Hälfte  seiner  überhaupt  möglichen  Weitstellung 
ausgezogen.  Die  Vermutung  Lessings,  dafs  zwei 
von  den  runden  erhaltenen  Platten  für  den  Tisch 
gedient  hätten,  hat  sich  bei  genauerer  Untersuchung 
als  nicht  zutreffend  erwiesen.  Die  oben  beschriebene 
zugehörige  Platte  ist  vollständig  und  zeigt  Löt- 
spuren für  zwei  nicht  erhaltene  Henkel. 

9* 


124 


Zum  Hildesheimer  Silberschatz. 


Oberflüche  unangetastet  gelassen,  so  ist  z.  B.  die  an 
der  einen  Seite  des  grofsen  Rankenkraters  vorhandene 
dünne  Oxydschicht  nicht  entfernt  worden.  Für  den 
Dreifufs  indessen  glaubten  wir  die  gleiche  Zurück- 
haltung nicht  anwenden  zu  sollen.  Es  erschien  geboten, 
nachdem  an  einzelnen  Stellen  schon  gleich  nach  der 
Auffindung  die  Schmutzkruste  entfernt  worden  war, 
sämmtliche  Stücke  des  Gerätes  zu  reinigen,  um  den 
einheitlichen  Gesammteindruck  des  Ganzen  zurückzu- 
gewinnen und  um  festzustellen,  ob  ein  und  dieselbe 
Verzierungsart  durch  alle  Teile  gleichmäfsig  durch- 
geführt ist.  Auch  mit  der  Möglichkeit,  dafs  vielleicht 
unter  dem  Überzug  eine  Inschrift  verborgen  sein 
könnte,  mufste  gerechnet  werden.  Die  Hoffnung 
auf  solchen  Fund  hat  sich   freilich  nicht  erfüllt. 


Fig.  3- 


Fig.  4. 


Die  Hermen  (Fig.  3  und  4)  sind  unter  sich  gleich. 
Die  Kopf-  und  Fufsstücke  sind  aus  je  Einer  Form  im 
Gufs  hergestellt  und  nach  dem  Gufs  auf  das  sauberste 
ciselirt.  Überall  zeigen  die  durch  die  Reinigung  zu 
Tage  getretenen  Formen  die  feinste  Ausführung. 
Die  Füfse  stehen  eng  zusammen;  die  Zehen,  über- 
aus zierlich  durchmodellirt,  treten  im  Silberton  aus 
Sandalen  heraus,  deren  Kappen  vergoldet  und  mit 
eingravirten  Punkten  und  Rankenlinien  geschmückt 
sind.  An  der  Vorderfläche  des  Schaftes  ziehen  sich, 
in  flachem  Relief  herausgetrieben,  durch  schmale 
Rundstäbe  eingefafste  Kanneluren  in  die  Höhe  und 
endigen  oben  in  eine  neunblättrige  Palmette.  Ein 
grader  Absatz  trennt  diesen  Teil  von  dem  auf- 
sitzenden Bruststück  mit  dem  Kopfe  der  Herme. 
Der   Kopf    ist   bärtig    und    hat    reichliches,    hinten 


aufgerolltes  Haar ;  ein  Kranz  von  Epheublättern  und 
Früchten  bedeckt  Stirn  und  Schläfen;  er  liegt  über 
einer  Binde,  deren  Enden  an  den  Seiten  neben  den 
kurzen  Armstümpfen  auf  die  Brust  herabhängen. 
Auch  hier  ist  reichliche  Vergoldung  angebracht, 
am  Kranz,  an  den  Binden,  und  Einzelnes  durch 
eingravirte  Punkt-  und  Linienzeichnung  reicher 
ausgestaltet.  Die  korbähnlichen  Aufsätze  auf  den 
Köpfen  mit  ihrem  kegelartigen  SchlufsstUck  sind 
einfach  gehalten  und  ohne  Verzierung. 

Ein  hervortretender  Zug  in  dem  Gesammtbilde 
des  Gerätes  ist  die  ruhige  Vornehmheit  der  Formen. 
Schlank  und  steil  steigen  die  Hermen  an  in  unbe- 
wegten, ungeschwungenen  Linien.  Grade  mit  ihrer 
eigenartigen,  flächenhaften  Durchbildung  geht  die 
zweiseitige  Frontstellung  der  Hermen  zu  besonders 
einheitlicher  Wirkung  zusammen,  und  wir  täuschen 
uns  wol  schwerlich,  wenn  wir  in  dieser  nicht  ge- 
wöhnlichen Anordnung  eine  wohl  berechnete,  aus 
der  künstlerischen  Anlage  der  Formen  ent- 
wickelte Feinheit,  eine  in  dem  Stil  des  Ganzen  als 
wesentlich  mitsprechende  Eigentümlichkeit  erblicken. 

Der  Hildesheimer  Dreifufs  unterscheidet  sich 
von  den  meisten  erhaltenen  Geräten  derselben  Art 
durch  die  mafsvolle  und  strenge  Behandlung  des 
Ornaments.  Absichtlich  ist  in  diesem  kostbaren 
Materiale  alles  so  einfach  gehalten ,  auf  alle  deco- 
rative  Zutat,  die  nicht  gleichsam  unmittelbar  aus 
der  gewählten  Grundform  herausgewachsen  ist, 
verzichtet:  kein  Schmuckwerk  um  seiner  selbst 
willen  ist  angebracht,  nirgends  eine  Spur  von  den 
reichen  und  bewegten  Zierformen,  wie  sie  die 
hellenistische  Zeit  und  dann  wieder  die  der  Zer- 
störung Pompejis  unmittelbar  voraufgehende  Zeit 
geliebt  hat.  Gegenüber  den  Werken ,  die  dieser 
letzteren  Epoche  angehören  und  die  mit  den  Hildes- 
heimer Silbergefäfsen  zu  vergleichen  ja  besonders 
nahe  liegt,  erscheint  die  Behandlung  des  Dreifufses 
puristisch,  in  gewissem  Sinne  altertümelnd.  Man 
könnte  sich  dies  Gerät  nicht  in  einem  im  sog. 
vierten  Stil  decorirten  Zimmer  aufgestellt  denken,  ohne 
das  Gefühl  eines  schreienden  Mifsverhältnisses  zu 
empfinden.  Dagegen  würde  es  sich  einer  Dekoration 
des  sog.  dritten  Stils  mit  ihren  graden  ruhigen 
Flächen,  ihrer  zurückhaltenden  und  sorgsam  zier- 
lichen Ornamentik,  ihrer  kühlen,  vornehmen  Eleganz 
harmonisch  anpassen.  Wenigstens  insoweit  mag 
dieser  Hinweis  verwertet  werden  dürfen,  als  er  die 
an  und  für  sich  bestehende  Wahrscheinlichkeit  der 
Entstehung  des  Dreifufses  in  Augusteischer  Zeit  zu 
stützen  geeignet  ist. 

Aufser  dem  Dreifufs  sind  die  letzten  Arbeiten 
hauptsächlich  dem  grofsen  Krater  mit  den  Voluten- 


Zum  Hildesheimer  Silberschatz 


125 


Fig.  5.     1  :  4,7. 


henkeln  (Fig.  5)  zu  Gute  gekommen.  Das  Gefäfs 
war  bei  seiner  Auffindung  in  sehr  schadhaftem  Zu- 
stande. Der  Kelch,  dicht  unterhalb  des  oberen 
Ansatzes  des  Bodens  gebrochen,  zeigte  Beulen  und 
Risse ;  auf  der  einen  Seite  war  ein  grofses  Stück 
ausgebrochen.  Die  Lücken  sind  jetzt  durch  moderne 
Silberplatten  ausgefüllt,  so  dafs  die  Wandung  des 
Kelches  wieder  geschlossen  und  für  die  Zukunft 
vor  weiteren  Beschädigungen  geschützt  ist.  Von 
den  beiden  Henkeln  ist  nur  der  eine  erhalten,  in 
drei  aneinanderpassende  Stücke  zerbrochen.  Nach 
ihm  ist  der  andere  fehlende  Henkel  ergänzt  worden. 
Die  Stellen,  an  denen  die  Henkel  gesessen  haben, 
liefsen  sich  durch  die  noch  sichtbaren  Lötspuren 
feststellen.  So  konnte  der  obere  Teil  des  Kraters 
aus  dem  Vorhandenen  leicht  wieder  vervollständigt 
werden.  Von  dem  unteren  Teil  sagt  Holzer  S.  65 : 
»Fufs  und  Boden  des  Gefäfses  fehlen  ganz.« 
Glücklicherweise    ist    aber    der  Verlust    doch  nicht 


ein  so  vollständiger.  Wenigstens  für  den  Boden 
ist  durch  Auffindung  einiger,  wenn  auch  nur  geringer 
Reste,  die  unter  den  kleineren  Fragmenten  des 
Schatzes  bisher  unerkannt  verborgen  waren,  die 
Wiederherstellung  möglich  geworden.  Die  Stücke 
gaben  sich  als  zu  diesem  Teil  des  Gefäfses  gehörig 
zu  erkennen  durch  eingeschnittene  Linien,  in  denen 
sich  die  Zeichnung  des  Ornamentes  fortsetzt,  das 
an  dem  erhaltenen  Bodenansatz  in  seinem  oberen 
Teile  noch  sichtbar  ist.  Die  Enden  breiter  an- 
steigender Blätter  sind  hier  erhalten  und  zwischen 
den  Blättern  kleine,  auf  graden  Stengeln  sitzende 
Früchte  länglich  runder  Form.  Durch  die  neu 
hinzugefundenen  Fragmente  ist  an  einer  Stelle  die 
Verlängerung  des  Stengels  zwischen  den  zwei 
Blättern  und  der  rechte  und  linke  Seitencontur 
der  beiden  anstofsenden  Blätter  bis  nach  unten  hin 
wieder  vollständig  geworden.  Dadurch  ist  uns  nicht 
nur  das  Ornament  selbst  zurückgegeben,  das  nicht, 


126 


Zum  Hildesheimer  Silberschatz. 


wie  Holzer  in  seiner  Ergänzung  (Taf.  IV  i)  sich 
dachte,  aus  Bogenlinien  mit  eingesetzten  Zwischen- 
stäben besteht,  vielmehr  die  Form  eines  vom  Fufs 
aufsteigenden  Blattkranzes  hat,  sondern  auch  für 
die  Rundung  und  Höhe  des  Gefäfsbodens  das  Mafs 
gewonnen,  so  dafs  der  ganze  Boden  mit  voller 
Sicherheit  ergänzt  werden  konnte. 

Nachdem  der  Krater  soweit  wiederhergestellt 
war,  schien  es  geraten,  ihm  auch  einen  Fufs  an- 
zufügen, um  ihm  dadurch  einen  sicheren  Stand 
wiederzugeben.  Dieser  Fufs  ist  von  allen  an  den 
Gefäfsen  des  Schatzes  vorgenommenen  Ergänzungen 
die  einzige,  die  ohne  den  sicheren  Anhalt  noch 
vorhandener  Bruchstücke  frei  ausgeführt  ist.  Wir 
haben  ihn  möglichst  einfach  gehalten  und  uns  für 
die  Form  und  Gröfse  nach  Vorbildern  gerichtet, 
die  wir  unter  dem  Vorrate  jüngerer  griechischer 
Thongefäfse  gesucht  haben.  Auf  solche  zurück- 
zugreifen, schien  durch  die  im  Ganzen  noch  reine, 
strenge  Form,  die  der  Kelch  des  Kraters  aufweist, 
und  durch  das  unter  der  Mündung  angebrachte 
Ornament     aufgehängt      gedachter     Schmuckketten 


gestattet,  das  an  die  verwandte  Verzierung  der 
glänzend  schwarz  gefirnifsten  Hydrien  der  spät- 
rhodischen  Art  erinnert*.  Dafs  der  Fufs  nicht 
wesentlich  gröfser  und  höher  war,  macht  auch 
die  Vergleichung  mit  Darstellungen  auf  pompeja- 
nischen  Wandgemälden  wahrscheinlich.  Es  ist 
möglich,  dafs  das  Gefäfs  noch  einen  besonderen 
Untersatz  gehabt  hat,  wie  er  nach  der  Inschrift 
auch  dem  grofsen  Rankenkrater  des  Schatzes  nicht 
fehlte.  Dieser  könnte  etwa  in  der  Art  ausgeführt 
gewesen  sein,  wie  an  dem  namentlich  auch  in 
der  Gestaltung  des  Bodens  ähnlichen  Thonkrater 
des  Neapeler  Museums  n.  680,  der  deutlich  auf 
ein  toreutisches  Vorbild  zurückgeht5.  Hier  in 
der  Nachbildung  in  Thon  ist  freilich  der  Unter- 
satz mit  dem  Gefäfs  selbst  zusammenhängend  ge- 
bildet; an  dem  Metallgefäfs,  das  als  Muster  diente, 


4)  Damit  soll  keineswegs  eine  Zeitbestimmung 
des  Hildesheimer  Kraters  gegeben  werden. 

5)  Dieses  Gefäfs  scheint  auch  Holzer  für  seine 
Reconstruction  benutzt  zu  haben.  Er  nimmt  eben- 
falls einen  besonderen  Untersatz  für  den  Krater  an. 


Fig.  6. 


Zum  Hildesheimer  Silberschatz. 


127 


wird  er  dagegen  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  für 
sich  gearbeitet  gewesen  sein.  Der  eigentliche  Fufs 
ist  auch  an  diesem  Thonkrater  niedrig  und 
schmucklos. 

Nachdem  das  Gefäfs  hergestellt  worden  ist, 
kommt  auch  die  Schönheit  der  dekorativen  Aus- 
stattung wieder  zu  stärkerer,  wenn  auch  nicht  zu 
ihrer  vollen  ursprünglichen  Wirkung.  Von  dem 
hellen  Silber  des  glatten  Kelches  hob  sich  einst 
das  graziöse  Zierband  unter  der  Mündung,  mit 
dunklem  Email  ausgelegt,  farbig  ab.  Ein  schmaler 
Goldstreifen  schliefst  sich  unten  um  den  Kelch  und 
leitet  zu  dem  Boden  über,  an  dessen  Wölbung  in 
kräftigen,  durch  dunkle  Emailfüllung  noch  mehr 
hervorgehobenen  Linien  der  breite  Blattkranz  sich 
entwickelte,  in  seiner  etwas  derben,  festen  Zeichnung 
diesem  schwereren  Teile  des  Gefäfses  wohl  angepafst 
und  einen  wirksamen  Contrast  bildend  gegen  das 
feine  zierliche  Schmuckwerk  an  dem  leicht  und  frei 
aufwachsenden  Kelche. 

Die  übrigen  an  dem  Schatz  gemachten  Be- 
obachtungen haben  zwar  nicht  alle  zur  Zusammen- 
setzung ganzer  Stücke  geführt,  sind  aber  insofern  von 
Bedeutung,  als  durch  Hinzufügung  einzelner  Teile 
der  Eindruck  einiger  Stücke  völlig  verändert  und 
zugleich  die  Zahl  der  nicht  untergebrachten  Frag- 
mente in  erfreulichem  Mafse  verringert  worden  ist. 
Das  gilt  besonders  von  dem  Teller  Fig.  6.  Die 
Prüfung  des  thatsächlichen  Gewichtes  verglichen 
mit  der  unter  dem  Teller  eingekratzten  Gewichts- 
angabe ergab,  dafs  der  Teller  um  etwa  250  gr.  zu 
leicht  war.  Zwischen  den  beiden  um  den  Rand 
aufsen  und  innen  gelegten  Randleisten  finden  sich 
aber  Lötspuren  über  den  ganzen  Teller  verteilt.    Hier 


Schmuck  des  Tellcrrandes  wieder  zu  erkennen.  Die 
Breite  der  flachen  und  nicht  gewölbten  Fragmente, 
die  an  einer  Stelle  sicher  steht,  entspricht  dem 
Zwischenraum  zwischen  den  Leisten  auf  das  Ge- 
naueste; sie  schmiegen  sich  der  Rundung  glcich- 
mäfsig  an,  und  die  Rebe,  von  der  aus  sich  Laub 
und  Trauben  nach  oben  und  unten  ausbreiten, 
kommt  so  in  die  Mitte  des  Randes.  Die  Ver- 
mutung Holzers,  dafs  die  Fragmente  zum  Schmuck 
des  Tellers  gedient  haben,  ist  durch  die  neuen 
Untersuchungen  glänzend  bestätigt  worden.  Leider 
bedecken  die  erhaltenen  Fragmente  nur  einen 
geringen  Teil  des  Randes  und  es  ist  daher  nicht 
möglich,  von  seinem  Gesamteindruck  eine  deutliche 
Vorstellung  zu  gewinnen.  Dafs  aber  die  Wirkung 
des  Tellers  mit  seinem  überaus  lebendigen  und 
reichen  Ornament,  das  durch  die  Vergoldung  noch 
besonders  hervorgehoben  war,  nicht  zurück  stand 
hinter  der  des  bekannten  und  viel  bewunderten 
Hildesheimer  Tellers  (Holzer  Taf.  XIII  7),  dessen 
Verzierung  konventioneller  und  weniger  erfindungs- 
reich erscheint,  ist  auch  trotz  seines  fragmentirten 
Zustandes  klar.  Zu  bemerken  ist  noch,  dafs  der 
Teller  an  zwei  entsprechenden  Stellen  seines  Randes 
Lötspuren  für  Henkel  aufweist,  deren  Form  sich 
freilich  nicht  mehr  im  Einzelnen  erkennen  läfst. 
Das  Gewichtsdeficit  von  250  gr.  wurde  durch  sie 
und  den  Randschmuck  völlig  gedeckt. 

Von  den  drei  Garnituren  flacher  Teller  galt 
die  eine  als  völlig  schmucklos.  Sie  mufste  es, 
solange  nicht  bemerkt  war,  dafs  die  zierlichen  Griffe, 
die  jetzt  wieder  an  einen  der  Teller  befestigt 
worden  sind,  zugehörten  (Fig.  7).  Die  Zugehörig- 
keit ist  sicher.     Sie  ergiebt  sich  aus  der  Länge  der 


Fig.  7. 


hat  also  etwas  aufgesessen  und  die  Bearbeitung  des 
Randes,  die  nach  den  Randleisten  zu  unregelmäfsig 
wird,  zeigt,  dafs  der  Rand  zwischen  den  Leisten  in 
seiner  ganzen  Breite  verdeckt  war.  Es  war  nicht 
schwer,  in  den  mit  Weinlaub,  Epheublättern  und 
Trauben    verzierten    Fragmenten    den    ehemaligen 


an  allen  drei  Exemplaren  erhaltenen  Lötspur,  aus 
dem  Umstände,  dafs  die  Griffe  genau  die  Rundung 
haben,  welches  der  Teller  an  der  Lötstelle  hat  und 
dafs  ein  anderes  Gefäfs  oder  Gerät  nicht  da  ist, 
für  welches  die  Griffe  geeignet  wären.  Erhalten 
sind  von  den   ursprünglich    sechs  Griffen  nur  zwei 


128 


Zum  Hildeslieiraer  Silberschatz. 


und  es  mufs  fraglich  bleiben,  ob  der  Teller,  an 
welchen  sie  jetzt  gesetzt  sind,  derjenige  ist,  an 
welchem  sie  ursprünglich  safsen.  Durch  die  An- 
fügung der  Griffe  hat  der  Teller  ungemein  gewonnen; 
sonst  unansehnlich,  fast  schwerfällig,  ist  er  leicht 
und  elegant  geworden.  Mehr  durch  die  Form  als 
durch  Reichtum  der  Dekoration  wirkend  reiht  er 
sich  den  beiden  andern  Garnituren  ebenbürtig  an. 
An  allen  drei  Exemplaren  bemerkt  man  an  der 
Unterseite  Spuren  kleiner  Füfse,  was  bei  Holzer 
übersehen  ist.  Die  Füfse,  etwa  i1^  — 2cm  king, 
haben  die  Form    etwa  einer  halbierten  Mondsichel. 


Fig.  8. 

In  Fig.  8  ist  der  Henkel  mit  dem  kreisrunden 
Mündungsrand  einer  Kanne  abgebildet,  deren  Form 
den  klassicistischen  Kannen  von  Boscoreale  und 
Bernay  entsprochen  haben  wird.  Dafs  der  Henkel 
zu  einem  Gufsgefäfse  gehört  haben  mufs,  ist  von 
Holzer  S.  103  ausgesprochen,  aber  erst  durch  die  Zu- 
sammenfügung mit  dem  nicht  erkannten  Mündungs- 
rand völlig  bewiesen.  Aber  es  sind  noch  weitere 
Teile  der  Kanne  erhalten.  Der  Ring  Fig.  9  mit 
dem  Kranz  ineinandergesteckter  Blätter  wie  am 
Lorbeerbecher  und  den  beiden  glatten  Bechern 
trennte  den  Hals  der  Kanne  von  dem  Bauche. 
Genau  so  ist  an  der  Kanne  von  Bernay  zwischen 
Mündung  und  Bauch  ein  Ring  gesetzt  worden. 
Zu 'dem  Bauch  der  Kanne  aber  gehörte  das  schon 
von  Lessing  (Arch.  Anz.  1898  S.  37)  als  möglicher- 
weise   zugehörig    bezeichnete    Fragment     mit    den 


Ahornblättern  (Fig.  10),  das  in  jenen  Ring  genau 
einpasst.  Somit  lässt  sich  die  Kanne  bis  auf  den 
Fufs  mit  völliger  Sicherheit  wieder  herstellen.  Die 
Verbindung  des  naturalistischen,  wundervoll  leben- 
digen Blattornaments  des  Bauches  mit  dem  stren- 
geren Ornament  des  Halses  findet  an  dem  Lorbeer- 
becher von  Hildesheim  (Archäol.  Anzeiger  1897 
S.   124  Fig.  9)  die  nächste  Analogie. 


Fig.  9. 


Fig.  10. 

Schliefslich  wurde  eine  Reihe  nicht  unerheb- 
licher Ergebnisse  gewonnen  durch  das  Auswechseln 
der  früher  vielfach  unrichtig  angesetzten  Gefäfsfüfse. 
Bei  dieser  Arbeit  waren  es  meist  metrologische 
Erwägungen,  welche  zum  Ziele  führten.  So  ist  es 
gelungen,  den  grofsen  Bechern  mit  der  emaillirten 
Epheuranke  ihre  Füfse  wiederzugeben,  die  fälschlich 
an  die  grofsen  glatten  Becher  gesetzt  waren,  während 
diese  wiederum  mit  bisher  herrenlosen  Füfsen  ver- 
einigt wurden.  Auch  für  die  kleinen  Epheubecher6 
hat  eine  andere  Garnitur  einfacher  Becher  die  Füfse 
hergegeben,  ohne  dafs  diese  der  Füfse  hätte  verlustig 
gehen  müssen.  Der  Gesichtspunkt,  Becher  und 
Fufs  als  nicht  zusammengehörig  zu  betrachten,  so- 
lange   die  Gewichtsangabe    der  Inschrift   nicht  mit 


6)  Die  Abbildung  Archäol.  Anzeiger  1897 
S.  121  Fig.  6  zeigt  die  Becher  noch  mit  den  nicht 
zugehörigen  Füfsen  zusammengesetzt. 


Zum  Hildcshehner  Silberschatz. 


129 


dem  thatsächlichen  Gewicht  im  Einklang  steht,  hat 
sich  durchaus  bewährt ;  denn  die  neuen  Zusammen- 
setzungen sind  auch  für  den  äufsercn,  künstlerischen 
Eindruck  völlig  überzeugend. 

Im  Anschlufs  an  diese  Mitteilungen  über  die 
Arbeiten  am  Hildesheimer  Schatz  geben  wir  im 
Folgenden  eine  Zusammenstellung  der  wichtigsten 
Gefäfse  und  Geräte  aus  Silber,  die  während  der 
letzten  Jahre  in  das  Antiquarium  gelangt  sind. 
Die  neuerworbenen  Stücke  gehören  sämtlich  der 
griechischen  Kunst  an.  Ein  kleines  beistehend  ab- 
gebildetes flaschenförmiges  Gefäfs7  (Fig.  11,  12  und 
13)  stammt  nach  zuverlässiger  Angabe  aus  einem 
böotischen  Grabe.  Es  ist  in  flachem  Relief  mit 
ansteigenden  Blättern  verziert,  die  in  ihrer  Form 
und  Zusammenstellung  den  Blattornamenten  auf 
dem  Silberbecher  von  Taman  (Compte  rendu  pour 
1880  Taf.  II)  und  den  an  diesen  anschliefsenden, 
im      vorigen     Berichte     (Archäol.     Anzeiger     1897 


steht  der  Rest  immer  noch  aus  23  Nummern.  Dafs 
die  neuerworbenen  16  Stücke  demselben  Funde 
angehören,  wie  die  7  schon  bekannten,  geht 
hervor  aus  dem  gleichartigen  Erhaltungszustand. 
Dieselbe  starke  Chlorsilberschicht,  wie  sie  nament- 
lich an  der  Mänadenschale  und  an  dem  kleinen 
Teller  auffällt,  findet  sich  verschiedentlich  wieder, 
ebenso  die  grobe  Leinwandumhüllung,  welche  sich 
mit  jener  Schicht  unlöslich  verbunden  hat.  Mit 
derselben  Rücksichtslosigkeit  sind  die  Gefäfse  bei 
der  Verpackung  ineinandergesetzt  worden  und  zwei 
Becher  sitzen  so  fest  ineinander,  dafs  sie  ohne 
Gefahr  des  Zerbrechens  nicht  voneinander  getrennt 
werden  können. 

Am  besten  erhalten  sind  6  einfache  gegossene 
Becher,  zu  denen  die  beiden  eben  genannten  fest 
ineinander  sitzenden  gehören.  Ihre  Form  wird  im 
allgemeinen  durch  die  umstehende  Abbildung 
(Fig.  14)  veranschaulicht,  aber  es  sind  unter  ihnen 
nur    zwei,    die  völlig    miteinander  übereinstimmen. 


Fig.  11. 

S.  129  f.)  beschriebenen  Vasen  ähnlich  sind.  Das 
Gefäfs  wird  an  die  Spitze  dieser  Reihe  zu  stellen 
und  schwerlich  jüngerer  Zeit  als  dem  vierten  oder 
dritten  Jahrhundert  vor  Chr.  zuzuweisen  sein. 

Zu  dem  Silberfund  von  Hermopolis,  der  im 
letzten  Winckelmannsprogramm  ausführlich  be- 
sprochen worden  ist,  sind  nachträglich  noch  einige 
kleinere  Stücke  hinzugekommen,  welche  beweisen, 
dafs  der  neugefundene  Silberschatz  ehemals  sehr 
bedeutend  gewesen  sein  mufs.  Obwohl  nach  dem 
summarischen  Fundbericht  ein  grofser  Teil  der 
Gefäfse,    auch  goldene,    eingeschmolzen  wurde,  bc- 


7)  h.  o,   125  m.     Das  Gefäfs,  aus  sehr  dünnem 
Silber  hergestellt,    hat   durch  Druck  stark  gelitten. 


Fig.  13- 
Im  Übrigen  sind  die  Hohenmafse  und  die  Durch- 
messer wechselnd,  besonders  aber  die  Bildung  der 
Unterseite  des  Fufses.  Diese  ist  bald  ganz  glatt 
oder  mit  einer  Andeutung  des  Mittelpunktes  ver- 
sehen, bald  mit  weiter-  bald  mit  engerstehenden 
eingedrehten  Kreisen  verziert.  Das  Exemplar  mit 
der  glatten  Unterseite  trägt  die  punktirte  Inschrift 
L'P'T-VIII-PII>X  d.  h.  L.  F.  T.  octo  p(ondo)  II 
(scripula)  X.  Der  Name  des  Besitzers  oder  des 
Fabrikanten  ist  nicht  zu  erraten,  aber  die  Gewichts- 
angabc stimmt  zu  der  Schwere  des  Bechers,  der 
sehr  gut  erhalten  ist  und  durch  kleine  Ansätze  am 
Rande  vielleicht  etwas  schwerer  geworden  ist,  sehr 
genau.  2  Pfund  und  10  scripula  sind  rund  666  gr. 
Der  Becher  wiegt  84,37  gr.,  was  achtmal  genommen 


130 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     Mai. 


675  gr.  ergiebt.  Eine  ähnliche  Inschrift  trägt  ein 
anderer     Becher      L'P'T*  P"  XXIIII  'PVI:  \£    d.  h. 

L.  P.  T.  R.  XXIIII  p(ondo)  VI  (unciae)\  :  (semuncia) . 
Das  Gesamtgewicht  von  6  Pf.  4>/2  Unzen  beträgt 
2088  gr.  Der  Becher  wiegt  90,19  gr.  Vierundzwanzig 
Stück  würden  also  2164  gr.  wiegen,  was  wieder  recht 
genau  mit  der  Inschrift  stimmt,  wenn  man  bedenkt, 
dafs  der  Becher  durch  starke  Ansätze  am  Rand 
sicher  um  2  — 3  gr.  schwerer  geworden  ist. 

Beide  Inschriften  zeigen  aufs  Neue,  wie  grofs 
der  ursprüngliche  Bestand  des  Schatzes  gewesen 
ist  und  zugleich  wie  die  Verschiedenheiten  der 
Becher  daraus  zu  erklären  sind,  dafs  so  viel  Sätze 
von  Bechern  existirt  haben,  als  verschiedene  Becher 
vorhanden  sind.  Auf  der  Unterseite  der  beiden 
gleichartigen  Becher  sind,  abgesehen  von  leicht 
eingeritzten  unzusammhängenden  Buchstaben,  jedes- 
mal zwei  Marken  einpunktirt,  die  wie  Buchstaben 
aussehen,  sich  aber  einer  Deutung  entziehen. 

Sehr  zierlich  sind  sechs  kleine  Becher  mit 
hohem  Fufs,  von  beistehender  Form  (Fig.  15).  Leider 
sind  nur  drei  so  gut  wie  intakt,  dagegen  von  einer 
dichten  Chlorsirberschicht  überzogen.  Ihre  Klein- 
heit —  sie  sind  3  '/2  cm  hoch  —  läfst  kaum  eine 
andere  Verwendung  zu  als  für  Eier.  Unter  einem  Fufs 
sind  nichtzusammenhängende  Buchstaben  eingeritzt, 
unter  einem  andern  die  beiden  buchstabenähnlichen 
Marken  einpunktirt,  wie  bei  den  andern  Bechern8. 

Hierzu  kommen  sodann  noch  vier  ovale  kleine 
Tellerchen,  wie  eines  schon  im  Winckelmanns- 
programm  von   1898  S.   12    abgebildet   ist.     Leider 


8)  Die  nächste  Analogie  bieten  für  diese  Becher 
die  Füfse  der  kleinen  Geräte  aus  Boscoreale  (Fon- 
dation  Piot  V  Taf.  XXIII  3),  von  denen  Heron  de 
Villefosse  annimmt,  dafs  sie  entweder  als  Untersätze 
oder,  wenn  man  sie  umdrehte,  als  Eierbecher  ge- 
braucht wurden. 


Fig.  14. 

sind  auch  diese  vier  kleinen  Teller  sämtlich  mehr 
oder  weniger  fragmentirt. 

Unter  den  kleineren  Erwerbungen  sind  besonders 
zwei  silberne  Haarpfeile,  angeblich  aus  Olympia,  zu 
nennen.  Der  eine  (0,3  lang)  hat  ganz  die  Form 
eines  Schwertes,  dessen  Knauf  durch  ein  zierliches 
korinthisches  Kapitell  gebildet  wird.  Am  Ansatz 
der  Klinge  ist  auf  beiden  Seiten  ein  vergoldetes 
Relief  mit  Frauenkopf  angebracht.  Der  andere 
Haarpfeil  (0,19  lang)  ist  auf  der  einen  Seite  mit 
einer  vergoldeten  gravierten  Epheuranke,  auf  der 
anderen  mit  einem  vergoldeten  Flechtband  verziert. 
Am  ehesten  läfst  sich  das  Schmuckstück  seiner 
Form  nach  einer  breiten,  stumpfen  Nadel  vergleichen, 
ein  Vergleich,  der  durch  ein  längliches  öhrartiges 
Loch  am  Kopfende  noch  besonders  nahe  gelegt 
wird.  Beide  Haarpfeile  werden  noch  dem  vierten 
Jahrhundert  v.  Chr.  angehören. 

F.  W  i  n  t  e  r.  E.  P  e  r  n  i  c  e. 


SITZUNGSBERICHTE 

DER  ARCHÄOLOG.  GESELLSCHAFT 

ZU  BERLIN. 

1899. 

MAI1). 
Herr  H.Schöne  hielt  einen  Vortrag  über  das 
Instrument  der  römischen  Feldmesser.  Die  sog. 
groma  —  die  von  dem  gnomon  zu  unterscheiden  ist 
—  bestand  nach  den  litterarischen  Zeugnissen  aus 
einem  senkrechten,  feststehenden  Stativ  (ferramentum) 
und  einem  horizontalen,  drehbaren  Winkelkreuz 
(stella),  das  sich  aus  zwei,  sich  rechtwinklig  schnei- 
denden Linealen  zusammensetzte,  an  deren  vier 
Enden   Perpendikel    (nerviae,  fila)    mit    Gewichten 


')  Die  Aprilsitzung  fiel  des  Osterfestes  wegen  aus. 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     Mai. 


131 


(pondera)  angebracht  waren.  Eine  solche  groma 
ist  auf  dem  Grabstein  des  Mensors  L.  Aebutius 
Faustus  zu  Jvrea  dargestellt  (C.  I.  L.  V,  2,  6786: 
wo  jedoch  das  Relief  unvollständig  beschrieben  ist);  , 
ein  entsprechender  Apparat  ist  am  Limes  gefunden 
worden  und  Eigentum  der  Gemeinde  Pfünz;  endlich 
scheint  eben  dieses  Visierinstrument  auch  auf  einer 
Kupfermünze  von  Heraklea  in  Lucanien  und  einer 
Silbermiinze  von  Metapont  dargestellt  zu  sein. 
Eine  ausführlichere  Darlegung  bleibt  einem  anderen 
Orte  vorbehalten. 

Hierzu  bemerkte  Herr  Meitzen: 

Ich  möchte  darauf  aufmerksam  machen,  dafs 
das  Instrument,  wie  es  aufgefunden  ist,  ganz  aus 
Eisen  besteht  und  verhältnismäfsig  geringe  Gröfse 
hat.  Meines  Erachtens  ist  anzunehmen,  dafs  auf 
dem  Eisen  ein  gröfseres  Holzkreuz  befestigt  ge- 
wesen ist,  welches  dadurch  Stütze  erhielt.  Ich 
glaube  mich  auch  der  Angabe  zu  erinnern,  dafs 
die  Groma  ein  Holzkreuz  sei,  auf  welchem  oben 
rechtwinklige  Visierlinien  eingeschnitten  waren, 
so  dafs  erst  später  Diopter  und  zwar  als  Aufsätze 
mit  senkrechten  Schlitzen  angewendet  worden  seien. 
Der  Gebrauch  der  Groma  geht  auf  die  ersten  Acker- 
assignationen,  also  in  die  Königszeit  zurück.  Ich 
habe  auch  kürzlich  Thontafeln  aus  Mesopotamien  mit 
einer  Feldeinteilung  gesehen,  welche,  wie  mir  schien, 
ebenfalls  mit  Hilfe  der  Groma  hergestellt  war. 
Jedenfalls  wäre  es  sehr  wünschenswert,  die  Unter- 
suchungen über  die  Groma  ganz  im  Einzelnen  weiter 
zu  führen.  Es  scheint  mir  indefs  technisch  nicht 
wahrscheinlich,  dafs  die  Diopter  auf  die  eigentümlich 
geformten  Enden  des  uns  erhalten  gebliebenen 
Eisenkreuzes  aufgeschoben  und  zum  Richtigstellen 
des  Instruments  nach  links  oder  rechts  gedreht 
worden  sind.  Ich  nehme  an,  dafs  es  verhältnis- 
mäfsig leicht  war,  die  richtige  rechtwinklige 
Stellung  der  Visierlinien  an  diesen  Instrumenten 
ein  für  alle  mal  zu  sichern,  da  dieselben  bei  jeder 
Landmessung  und  jeder  Lagerabsteckung  gebraucht 
und  nur  zu  diesen  besonderen  Zwecken  angefertigt 
wurden. 

Auf  Anlafs  der  von  Herrn  Schöne  als  möglich 
erwähnten  Art  der  Befestigung  einzelner  Teile  des 
Instruments  gab  Herr  Meitzen  ferner  die  folgende 
Auseinandersetzung: 

Mit  Bestimmtheit  glaube  ich  übrigens  sagen  zu 
können,  dafs  Schrauben  bei  der  Konstruktion  der 
Groma  oder  seiner  4  Lothe  nicht  angewendet 
worden  sind,  wie  aus  der  Form  der  letzteren  ver- 
mutet wurde.  Ich  bin  durch  die  in  Wiesbaden  oder 
Homburg  aufbewahrten  Gestänge  für  Pumpen  aus 
den    von    den    Römern    betriebenen    Manganeisen- 


erzbergwerken bei  Rofsbach  in  der  Wetterau  darauf 
aufmerksam  geworden,  dafs  die  Römer  die  Metall- 
verbindung nicht  durch  Schrauben,  sondern  durch 
Vorstecker  bewirkten.  Es  wurde  durch  die  Enden 
der  eisernen  Gestängestäbe  ein  starker  Nagel  mit 
einem  Schlitz  getrieben,  und  in  den  Schlitz  ein 
Keil,  der  unten  umgebogen  werden  konnte,  ein- 
geschlagen. Drückte  der  Keil  die  Stangenenden 
nicht  genügend  fest  zusammen,  so  wurden  vor  ihn 
auf  dem  Nagel  ein  oder  mehrere  Ringe  eingeschoben. 
Auch  bei  dem  sonstigen  Eisenzeug  der  Saalburg 
habe  ich  keine  Schraube  gefunden,  was  die  Kustoden 
der  beiden  Museen  bestätigten.  Da  ich  nun  auf 
einer  Reise  nach  Italien  war,  hat  es  mich  interessirt, 
der  Frage  auch  dort  nachzugehen,  uod  es  ist  zum 
eignen  Erstaunen  der  Kustoden  und  Direktoren  in 
den  Museen  von  Mailand,  Verona,  Bologna,  Florenz 
und  Rom  nicht  blos  an  den  ausgestellten  Gegen- 
ständen, sondern  auch  unter  den  sonstigen  in  Kellern 
und  Kammern  aufbewahrten  alten  Resten,  welche 
bereitwilligst  mit  mir  durchsucht  wurden,  keine 
Schraube  gefunden  worden.  Erst  in  Neapel  fanden 
sich  unter  den  pompejanischen  Instrumenten  zwei, 
wohl  längst  besprochene  Geburtszangen,  welche  mit 
Schrauben  ganz  vorzüglicher  Arbeit  versehen  sind. 
Die  Schraubenzüge  sind  nicht,  wie  gewöhnlich  mit 
triangulärem,  sondern  mit  dem  viel  schwierigeren 
quadratischen  Durchschnitt  gefertigt.  Es  bestand 
aber  auch  allgemeine  Übereinstimmung,  dafs  dabei 
nur  an  syrische  oder  ägyptische,  höchst  kostspielige 
Erzeugnisse  besonderer  Fachkundiger  zu  denken  sei, 
die  zur  römischen  Industrie  aufser  aller  Beziehung 
gestanden  haben.  Dies  wurde  durch  den  Mangel 
jeder  anderen  Schrauben  an  pompejanischen  oder 
anderen  Resten  in  Pompeji  oder  Neapel  bestätigt. 
Als  ich  aber  nach  Rom  zurückkam,  und  das  Er- 
gebnis dieser  Ermittelungen  mit  dem  berühmten 
Goldschmied  Herrn  Castellani  besprach,  erklärte 
mir  dieser,  er  wisse  auch  nichts  von  der  Anwendung 
von  Schrauben  bei  den  Römern,  erinnere  sich  aber, 
gleichwohl  eine  Schraube  in  Praeneste  gefunden 
zu  haben.  Er  habe  dort  unter  den  bekannten  zahl- 
reichen von  Caesars  Soldaten  bereits  ausgeraubten 
römischen  Gräbern  in  gröfserer  Tiefe  Ausgrabungen 
vorgenommen,  und  dabei  in  viel  älteren  Gräbern 
eine  bronzene  oder  kupferne  starke  Schraube  vor- 
gefunden, welche  sich  bei  anderen  Altertümern  im 
Palast  der  Conservatoren  befinden  müsse.  Dies  war 
in  der  That  der  Fall.     Die  Schraube  ist  fingerdick 

und  1V2  Zo11  lang>  nat  aucn  über  dem  KoPf  einen 
Einschnitt,  um  mit  einem  Schraubenschlüssel  an- 
gezogen werden  zu  können.  Aber  die  Schrauben- 
windungen sind  nur  mit  der  Feile  ganz  oberflächlich 


132 


Archäologische  Gesellschaft.      1899.     Mai.     Juni. 


und  sehr  unregelmäfsig  eingefeilt,  so  dafs  sie 
höchstens  zwei  dünne  Blechplatten,  etwa  im  Innern 
eines  Hohlraumes,  zusammenhalten  konnte,  und 
eigentlich  unbrauchbar  erscheint.  Jedenfalls  würden 
ähnlich  unvollkommene  Schrauben  keine  wesentliche 
gewerbliche  Verbreitung  haben  finden  können. 
Wären  aber  bei  der  Groma,  welche  bei  den  Mes- 
sungen in  allen  Provinzen  und  bei  jedem  Heeresteil, 
von  der  ältesten  bis  auf  die  letzte  Zeit  des  Reiches 
benutzt  wurde,  Schrauben  zur  Anwendung  ge- 
kommen, so  würde  die  Schraube  allgemein  bekannt 
gewesen,  und  sicher  auch  allgemein  angefertigt  und 
angewendet  worden  sein. 

Herr  Engelmann  fragt  an,  ob  man  sich  den 
Umstand,  dafs  die  Gewichte  von  der  Mitte  der 
Gromastäbe  herabhängen,  nicht  so  erklären  kann, 
dafs  die  Fäden  der  Gewichte  im  Zustande  der  Ruhe 
mehrfach  um  die  Stäbe  herumgewunden  wurden, 
des  leichteren  Transportes  halber.  Auf  der  Photo- 
graphie scheint  das  eine  Loch  am  Ende  er- 
kennbar zu  sein. 

Herr  v.  Fritze  bemerkte:  Die  von  Herrn 
Schöne  herangezogenen  Münzdarstellungen  scheinen 
mir  richtig  als  groma  gedeutet  zu  sein.  Fackeln, 
die  auf  Geprägen  sehr  häufig  vorkommen,  haben 
stets  nur  die  lange  stabartige  Form  oder  es  sind 
die  kurzen  sogenannten  Handfackeln  mit  dem  die 
Hand  schützenden  Teller.  Die  Kreuzfackel  ist  mir 
dagegen  auf  Münzen  nicht  bekannt  und  deshalb 
glaube  ich  die  Erklärung  Friedländers  zu  Gunsten 
der  obigen  ablehnen  zu  müssen. 

Die  Groma  ist  hier  aber  Beizeichen  und  diese 
brauchen  wir  nicht  mit  der  dargestellten  Gottheit 
oder  ihrem  Symbol  in  Verbindung  zu  bringen. 
Dagegen  spräche  schon  die  Thatsache,  dafs  sie  nicht 
nur  bei  der  Ähre  der  Demeter  von  Metapont,  sondern 
auch  neben  der  Athena  auf  dem  Stempel  des  luca- 
nischen  Herakleia  steht.  Die  Beizeichen  beziehen 
sich  fast  stets  auf  Magistrate  irgend  welcher  Art, 
die  mit  der  Münzprägung  zu  thun  hatten  und  zwar 
auf  ihren  Namen,  Beruf  oder  auf  eine  sonstige 
Funktion.  Von  dieser  Seite  würde  also  ebensowenig 
die  vorliegende  Deutung  des  Beizeichens  auf 
Schwierigkeiten  stofsen. 

Herr  Engelmann  legte  sodann  mehrere  Vasen- 
bilder vor,  deren  Eigentümlichkeiten  sich  durch  Rück- 
sichtnahme auf  die  scenische  Aufführung  erklären 
lassen,  so  ein  Vasenbild  des  Museums  zu  Bari,  die  Be- 
freiung der  Andromeda  vorstellend;  hier  sitzt  An- 
dromeda  auf  einem  Stuhl,  an  dessen  Lehne  sie  fest- 
gebunden ist;  es  scheint  schwierig  anzunehmen, 
dafs  ein  Maler  auf  eine  derartige  abweichende  Dar- 
stellung verfallen  konnte,  wenn  ihm  nicht  Vorkomm- 


nisse auf  der  Bühne  einen  Anhalt  boten.  Auch 
dafs  Andromeda  auf  anderen  Vasen  an  zwei  Bäume 
gefesselt  erscheint,  ist  am  besten  daraus  zu  erklären, 
dafs  die  Säulen  des  Proskenion  leicht  in  Bäume 
umgestaltet  werden  konnten.  Das  gleiche  gilt  für 
das  Dolonbild  des  Bull.  Nap.  No.  XV  T.  7 ;  auch 
hier  scheinen  die  Säulen  des  Proskenion  in  Bäume 
verändert  zu  sein.  Die  Paraskenien  mit  dem  da- 
zwischen liegenden  Proskenion  treten  auf  einem 
Vasenbild  hervor,  das  wegen  der  Übereinstimmung 
mit  Millingen  Anc.  uned.  mon.  t.  28  sicher  auf  den 
Palladionraub  bezogen  werden  mufs.  Auch  ein 
Vasenbild  bei  Jahn  Vasenb.  T.  I,  1  (Orest  in 
Delphi)  läfst  die  Säulen  des  Proskenion  als  Hinter- 
grund erkennen,  und  dasselbe  gilt  wohl  von  dem 
Bilde  des  Assteas  mit  dem  Wahnsinn  des  Herakles. 
Zum  Schlufs  legt  der  Vortragende  die  Zeichnung 
eines  Meleagerbildes  (in  Bari)  vor,  das  wohl  der 
Euripideischen  Tragödie  seinen  Ursprung  verdankt. 
Da  ein  anderer  angekündigter  Vortrag  ausfiel, 
legte  Herr  Conze  Photographien  von  jüngst  in 
Pergamon  bekannt  gewordenen  Skulpturen  vor,  die 
bereits  in  Anzeiger  1898  S.  222  erwähnt  worden  sind. 

JUNI. 

Herr  Oehler  legte  das  dritte  Heft  der  »Enquete 
sur  les  inslallations  hydrauliques  romaines  en  Tunisien 
und  den  »Comple  rendu  de  la  mar  che  du  service  en 
1898«.  vor  und  gab  von  dem  Inhalte  dieser  auch 
an  allen  Arten  von  Illustration  reichhaltigen  Publi- 
kationen eine  Übersicht. 

Herr  Winter  besprach  sodann  die  neu  er- 
schienene Publication  des  Silberschatzes  von  Bo- 
scoreale  (Monuments  Piot)  und  legte  der  Gesellschaft 
zugleich  die  bis  jetzt  fertig  gestellten  Tafeln  aus 
der  demnächst  erscheinenden  Publication  des  Hildes- 
heimer  Silberschatzes  vor.  Er  gab  eine  Vergleichung 
der  beiden  Funde  und  hob  von  dem,  was  der  Fund 
von  Boscoreale  Neues  bietet,  Einzelnes,  so  nament- 
lich auch  die  zahlreich  erhaltenen  Inschriften  hervor. 
Die  Besprechung  gab  Anlafs,  auf  die  letzten  Er- 
gebnisse der  Herstellungsarbeiten  an  dem  Hildes- 
heimer  Schatze  hinzuweisen,  unter  denen  vor  allem 
die  Zusammensetzung  von  zwei  sehr  grofsen  und 
prächtigen  Stücken ,  des  verstellbaren  silbernen 
Tisches  (Holzer  Tafel  XII)  und  des  Kraters  mit 
Volutenhenkeln  (Holzer  Taf.  IV  1)  erwähnenswert 
ist.  Ausführlichere  Mitteilungen  über  diese  Stücke 
werden  in  einem  für  den  Archäologischen  Anzeiger 
in  Aussicht  genommenen  Artikel  gegeben  werden, 
der  als  Fortsetzung  des  Berichtes  Arch.  Anzeiger 
1897  S.  115  fr.  beabsichtigt  ist  [s.  jetzt  oben 
S.  121  ff.    Red.] 


Archäologische  Gesellschaft.     1898.     Juni.     Juli. 


133 


Herr  Wiegand  orientierte  mit  Hülfe  von 
Projektionsbildern  über  die  Ergebnisse  der  von  der 
Antikenabteilung  der  kgl.  Museen  zu  Priene  unter- 
nommenen, von  ihm  geleiteten  Ausgrabungen,  welche 
im  vergangenen  Winter  abgeschlossen  worden  sind. 
Ausführlicher  legte  er  dann  die  Bedeutung  der  in 
ganzen  Quartieren  freigelegten  Wohnhäuser  dar, 
welche  in  reicheren  und  vornehmeren  wie  in  ein- 
facheren Anlagen  einen  festen  Typus  aufweisen. 
Regelmäfsig  nach  Süden  öffnet  sich  auf  den  Hof 
die  Vorhalle  des  Hauptraumes,  neben  dem,  von  der- 
selben Vorhalle  aus  zugänglich,  auf  einer  oder  auf 
beiden  Seiten  ein  Nebenraum  liegt.  Andere  Räume 
gruppieren  sich  locker  um  den  Hof.  Niemals 
kommt  ein  ringsum  von  Säulenhallen  umgebener 
Peristylhof  vor.  W.  wies  zum  Schlufs  darauf  hin, 
wie  die  Beschreibung  des  griechischen  Hauses  bei 
Vitruv  durch  die  Pläne  dieser  Häuser  klar  wird 
und  wie  sich  mit  ihrer  Hülfe  die  Geschichte 
des  griechischen  Wohnhauses  in  ununterbrochener 
Tradition  bis  hinauf  zum  homerischen  Megaron  ver- 
folgen läfst. 

JULI. 

Zuerst  berichtete  Herr  Schreiber  aus  Leipzig 
über  die  unter  seiner  Leitung  stehenden,  auf  Kosten 
des  Herrn  Ernst  Sieglin  in  Stuttgart  stattfindenden 
Ausgrabungen  in  Alexandrien,  deren  erste  Campagne 
in  diesem  Frühjahr  beendet  worden  ist.  Die  erste 
Anregung  gab  der  Bruder  des  genannten  Förderers, 
der  inzwischen  an  die  berliner  Universität  als  Nach- 
folger Kieperts  berufene  Prof.  Wilhelm  Sieglin, 
welcher  für  die  Fertigstellung  seiner  Karte  des 
alten  Alexandriens  eine  neue  Untersuchung  strittiger 
Punkte  an  Ort  und  Stelle  ausgeführt  zu  sehen 
wünschte,  während  der  Vortragende  seine  seit  langer 
Zeit  betriebenen  Studien  über  die  alexandrinische 
Kunst  mit  neuem  Material  zu  bereichern  hoffte. 

Nachdem  Anfang  Oktober  vorigen  Jahres  die 
eben  genannten  Herren  mit  Prof.  Dörpfeld  in 
Alexandrien  zusammengetroffen  waren  und  die  ört- 
lichen Verhältnisse  eingehend  geprüft  hatten,  wurde 
Herr  Dr.  Ferdinand  Noack  aus  Darmstadt  zur 
Führung  der  Ausgrabungen  berufen.  Angefangen 
wurde,  noch  unter  persönlicher  Theilnahme  des 
Vortragenden,  innerhalb  des  Terrains  des  sog. 
arabischen  Hospitals,  also  in  dem  Gebiet  der  alten 
Stadt,  welches  einst  die  Königspaläste  eingenommen 
hatten  und  in  der  Nähe  der  Stelle,  wo  im  Frühjahr 
vorher  bei  gelegentlichen  Grabungen  baugeschicht- 
lich wichtige  Baureste  aus  der  Ptolemäerzeit  zu 
Tage  gekommen  waren.  Als  äufserliche  Schwierig- 
keiten und  Hemmungen  verschiedener  Art  nach  und 


nach  glücklich  überwunden  waren,  konnten  die 
Arbeiten  auch  an  anderen  Stellen,  an  der  benach- 
barten Küste,  auf  und  bei  dem  Cap  Lochias  (jetzt 
Fort  Silseleh)  vorbereitet  und  theilweise  auch  in 
Angriff  genommen  werden.  Das  Hauptergebnifs  ist 
bisher  die  Feststellung,  dafs  über  der  Strafsenflucht 
und  der  parallel  dazu  in  den  Felsboden  gelegten, 
in  Thonröhren  gefafsten  Wasserleitung  der  ältesten 
Stadtgründung  sich  eine  vermuthlich  der  auguste- 
ischen Zeit  angehörende  neue  Strafsenanlage  mit 
neuem  Bewässerungssystem  vorfand  und  dafs  wieder- 
um über  dieser  eine  dritte  mit  Steinpflaster  versehene 
Anlage  etwa  aus  hadrianischer  Zeit  erhalten  ist. 
Nur  diese  letztere  war  bisher  aus  Mahmud  el  Falaki's 
Untersuchungen  genauer  bekannt.  Es  sind  aber 
nunmehr  drei  Bauepochen  in  der  Stadtgeschichte 
Alexandriens  bestimmt  zu  unterscheiden.  Wie  weit 
der  Stadtplan  des  Deinokrates  mit  dem  der  spät- 
römischen Stadterneuerung  genau  Ubereingeht, 
konnte  in  dieser  ersten  Campagne  nicht  weiter 
verfolgt  werden,  da  sie  durch  die  Berufung  des 
Herrn  Prof.  Noack  an  die  Universität  Jena  ein  vor- 
schnelles Ende  fand  und  Herrn  Prof.  Schreiber  nur 
noch  Zeit  blieb  bei  einer  Revision  des  letzten 
Standes  der  Ausgrabungen  den  Plan  für  die  Fort- 
führung derselben  im  nächsten  Herbst  festzustellen. 

Der  Vortragende  schlofs  mit  Vorlegung  und 
Erläuterung  einiger  Fundstücke,  die  an  anderer 
Stelle  ausführlicher  behandelt  werden  sollen.  Schon 
Oskar  Schneider  hatte  in  seinen  naturwissenschaft- 
lichen Beiträgen  zur  Geographie  und  Kulturgeschichte 
aus  dem  massenhaften  Vorkommen  halbverarbeiteter 
Edelsteine  an  der  Küste  östlich  von  Cap  Lochias 
den  Schlufs  gezogen,  dafs  im  Bereich  der  Königs- 
burg die  Hausjuweliere  der  Ptolemäer  installirt 
waren.  Auf  eine  ähnliche  Vermuthung  —  dafs 
auch  für  Goldschmiede-Ateliers  im  Königsstadtviertel 
Raum  geschaffen  war  —  führt  die  Auffindung  eines 
Formsteines  an  einer  Stelle  der  Ausgrabungen, 
welche  von  dem  leider  durch  moderne  Villenanlagen 
unzugänglich  gewordenen  Centrum  der  Königspaläste 
nicht  weit  ab  liegt. 

Weiter  zeigte  der  Redner  einen  zur  Sammlung 
Sieglin  gehörenden ,  in  Alexandrien  erworbenen 
Porträtkopf  Alexanders  d.  Gr.  aus  Marmor,  der 
stilistisch  eine  Vorstufe  zu  dem  ebenfalls  aus 
Alexandrien  stammenden  Alexanderkopf  des  Briti- 
schen Museums  bildet  und  deutlich  erkennen  läfst, 
dafs  die  Wurzeln  dieses  Stils  nach  Athen  und  in 
die  Schule  des  Praxiteles  zurückweisen. 

Bezüglich  einer  kleinen  Bronzegruppe  aus  dem 
Delta,  jetzt  in  derselben  Sammlung,  wurde  nach- 
gewiesen,   dafs    sie    im  Motiv    mit    der  neuerdings 


134 


Archäologische  Gesellschaft.      1899.     Juli. 


von  Richard  Förster  publicirten  antiochener  Ringer- 
gruppe übereinstimmt,  dafs  im  Delta  noch  zwei 
andere  Repliken  dieses  Werkes  zum  Vorschein  ge- 
kommen sind  und  ähnliche  Themen  der  alexan- 
drinischen  Kunst  geläufig  waren,  die  Vermuthung 
alexandrinischen  Ursprungs  für  das  Original  über- 
dies noch  durch  andere  Gründe  gestützt  werden 
kann. 

Herr  Studniczka  aus  Leipzig  sprach  zu- 
nächst über  die  Athena  Lemnia  des  Pheidias, 
um  die  bekannte  durch  Beobachtungen  von  Puch- 
stein  und  Flasch  vorbereitete  These  Furtwänglers 
gegen  die  Einwendungen  Janiots  zu  vertreten,  die 
trotz  ihrer  höchst  mangelhaften,  in  der  Hauptsache 
blofs  aus  den  Lichtdrucken  der  »Meisterwerke« 
geschöpften  Begründung  auch  bei  uns  (zuletzt  in 
der  Junisitzung  1898  der  Arch.  Ges.)  allzurasche 
Zustimmung  gefunden  haben.  Die  litterarische  Über- 
lieferung lehrt,  obwohl  auch  dies  bestritten  wird, 
sicher,  dafs  die  Statue  aus  Bronze,  äufserst  wahr- 
scheinlich, dafs  sie  baarhaupt  gewesen  ist.  Diesen 
Voraussetzungen  entsprach  die  Athenastatue,  von 
der  in  Cassel  eine  freiere,  in  Dresden  zwei  stil- 
getreue Copien  stehen.  Die  eine  von  diesen  trägt, 
seit  sie  bekannt  ist  (seit  der  Publication  der  Dresdner 
Sculpturen  von  Le  Plat,  1730)  einen  Kopf,  in  dem 
Flasch  trotz  der  Entstellung  durch  einen  modernen 
Helm  eine  geringere  Wiederholung  des  schönen 
helmlosen  Kopfes  in  Bologna  erkannt  hat.  Dafs 
dieser  Kopf  trotz  alter  und  neuerer  Beschädigung 
der  Bruchflächen,  immer  noch  Bruch  auf  Bruch  auf 
die  Statue  pafst,  konnte  der  Vortragende,  Dank  den 
Dresdener  Fachgenossen,  am  Original  nachprüfen. 
Er  demonstrierte  es  an  gesonderten  Gipsabgüssen 
der  Schulterpartie  und  des  Kopfes.  Die  volle 
Übereinstimmung  des  Bologneser  Kopfes  wurde 
gleichfalls  mit  Hilfe  von  Gipsen  erprobt.  An  ent- 
sprechender Stelle  des  Halses  durchgeschnitten,  pafst 
er  genau  auf  die  Bruchfläche  der  Dresdener  Statue. 
Und  selbst  die  (zur  Erleichterung  des  Vergleichs 
in  denselben  Erhaltungszustand  gebrachten)  Hals- 
ausschnitte beider  Exemplare  zeigen  eine  so  genaue 
Übereinstimmung  der  Formen  unter  einander,  dafs 
schon  dadurch  die  Zugehörigkeit  des  Kopfes 
in  Bologna  erwiesen  wäre.  Die  Reconstruction 
Furtwänglers  ist  also  gesichert.  Ist  aber  dieses 
den  litterarischen  Angaben  über  die  Lemnia  ent- 
sprechende Athenabild  mit  dem  Wenigen  vereinbar, 
was  wir  vom  persönlichen  Stil  des  Pheidias  wissen? 
Den  Nachweis  Puchsteins  und  Furtwänglers,  dafs  die 
Statue  nach  Körper-  und  Gewandbehandlung  die 
allernächste,  nur  ein  wenig  ältere  Verwandte  der  Par- 
thenos  ist,  kann  Niemand  ernstlich  bestreiten.    Die 


Verschiedenheit  des  Kopfes  von  den  untereinander 
sehr  abweichenden  Copien  des  Tempelbildes  ist 
zum  Teil  unleugbar,  aber  sie  reduciert  sich  doch 
beträchtlich,  wenn  man  den  Bologneser  Kopf  in 
aufrechter  Stellung  mit  feineren  Parthenosköpfen 
zusammenhält}  von  denen  namentlich  der  der  Madrider 
Statuette  herangezogen  wurde.  Das  immerhin  etwas 
auffallende  Verhältnis  des  Kopfes,  namentlich  des 
schmalen  Gesichtsovals,  zum  Ganzen  wird  erstlich 
durch  die  Abbildungen,  (besonders  Tf.  II  bei  Furt- 
wängler)  vielleicht  auch  die  Copien  selbstj  über- 
trieben, und  dann  liegt  kein  Grund  vor,  es  bei 
Phidias  für  unmöglich  zu  erklären.  —  Im  Anschlufs 
an  die  Lemnia  besprach  der  Vortragende  die  Athena 
Hygieia  des  Pyrrhos.  Wolters  hat  sehr  wahr- 
scheinlich gemacht,  dafs  sie  ein  Weihgeschenk  für 
das  Aufhören  der  grofsen  Pest  zu  Beginn  des  pelo- 
ponnesischen  Krieges  war.  Hiermit  dürften  auch 
zwei  noch  nicht  erklärte  Eigentümlichkeiten  der 
Künstlerinschrift  zusammenhängen.  Ihr  Anfang  ist 
gegen  den  der  über  ihr  stehenden  Weihinschrift 
um  sieben  Buchstaben  eingerückt,  während  das 
Ende  über  das  der  Weihinschrift  hinausgreift.  Und 
der  Künstler  bezeichnet  sich  unerhörter  Weise  in 
Athen  als  'A&rjvaio;.  Nimmt  man  dieses  Wort  und 
das  paragogische  N  von  inolr^i^  fort,  dann  ragt 
die  Weihinschrift  auch  rechts  um  sieben  Buchstaben 
vor.  Das  diese  Symmetrie  störende  Ethnikon  ist 
also  nachträglich  hinzugefügt.  Pyrrhos,  wahrschein- 
lich einer  von  den  vielen  Metöken-Bildhauern,  wird 
das  Bürgerrecht  zur  Belohnung  für  diese  sacral 
höchst  wichtige  Arbeit  empfangen  haben,  für  die 
in  der  Schreckenszeit  die  »rofsen  Meister  nicht  zur 
Stelle  gewesen  sein  mögen.  Dieses  Werk  eines 
sonst  unbekannten,  also  wohl  nicht  sehr  bedeutenden 
Bildhauers  gehörte  dennoch,  wie  Plinius  zeigt,  zu 
den  von  der  allgemeinen  Bildung  beachteten.  Man 
darf  also  auf  Copien  gefafst  sein.  Die  bisher  ver- 
suchten Nachweise  solcher  hat  Wolters  treffend 
zurückgewiesen.  Die  Standspuren  der  Bronzefigur 
aber,  (von  denen  eine  in  Naturgröfse  ausgeführte 
Bause  R.  Zahns  zur  Stelle  war),  auf  die  sich  weitere 
Umschau  gründen  mufs,  hat  er  nicht  durchaus  richtig 
erklärt.  Mittelst  eines  kurzen  Überblicks  über  die 
Geschichte  der  Befestigungsweise  von  Erzstatuen 
auf  der  Basis  zeigte  der  Vortragende,  dafs  die 
Athena  Hygieia  mit  dem  rechten  Fufse  voll  aufstand, 
die  linke  Fufsspitze  in  polykletischer  Weise  weit 
zurücksetzte  und  daneben  die  Lanze  aufstützte. 
Dem  entspricht  unter  den  erhaltenen  Athenatypen 
nur  derjenige,  der  am  besten  durch  die  Farnesische 
Statue  in  Neapel  vertreten,  in  der  Hope'schen  Athena 
leicht    umgearbeitet    ist.      Von    den    Fufsumrissen 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  il 


135 


dieser  beiden  Exemplare  besafs  der  Vortragende 
noch  keine  hinreichend  genaue  Aufnahmen ,  wohl 
aber  von  einem  dritten,  im  Braccio  Nuovo  (als 
»Julia  Titi«  ergänzt).  Und  diese  passen,  wie  durch 
Aufeinanderlegen  gezeigt  wurde,  vollkommen  auf 
die  Standspuren  der  Basis.  Dazu  kommt,  dafs 
die  Athena  Hope  mit  einer  Hygieia  als  Gegenstück 
zusammengefunden  wurde.  Zu  dem  Werk  eines 
geringeren  Künstlers  stimmt  nun  auch  der  zwar 
liebenswürdige,  aber  wenig  selbständige  Charakter 
der  Statue,  die  in  der  Gewandanlage  vom  Original 
der  Athena  Albani,  in  der  Kopf-  und  Helmform 
von  der  Parthenos,  in  Kopf-  und  Armhaltung  von 
der  Lemnierin,  im  Standmotiv  von  Polyklet  abhängt. 
Wenn  sich  die  Combination  bestätigt,  ist  damit  die 
einzige  bisher  aufgestellte  Gegencandidatin  für  den 
Platz  der  Lemnischen  Athena  beseitigt.  —  (Beide 
Untersuchungen  sollen  bald  mit  reichlicher  Illustration 
veröffentlicht  werden.) 

Herr  Wieg  and  trug  über  die  Ergebnisse  seiner 
mit  Unterstützung  der  Königlich  preufsischen  Aka- 
demie der  Wissenschaften  vorgenommenen  Unter- 
suchung der  archaischen  Architektur  der  Akropolis 
von  Athen  vor.  Die  aus  den  Ausgrabungen  der 
80  er  Jahre  stammenden  Fragmente  vorpersischer 
Architektur  wurden  gesammelt,  untersucht  und  mit 
Hülfe  W.  Wilbergs  aufgenommen.  Es  ergaben  sich 
dabei  die  Reste  von  6  dorischen  Gebäuden  mit 
zahlreichen  Eigentümlichkeiten  im  Stil  und  der 
Polychromie.  Das  Wichtigste  ist  der  Nachweis 
der  Bauglieder  desjenigen  Tempels,  der  dem  so- 
genannten peisistratischen  an  derselben  Stelle  vor- 
ausging. Es  war  ein  Doppelantentempel,  dessen 
Giebelschmuck  die  bekannten  Gruppen  des  Typhon 
und  des  mit  dem  Triton  ringenden  Herakles  bildeten. 
Die  Unterseite  der  aufsteigenden  Geisa  trug  reichen 
polychromen  Schmuck  in  Gestalt  von  Lotosblumen, 
Wasservögeln  und  Adlern,  auch  die  bunte  Marmor- 
sima  (abgeb.  Antike  Denkmäler  I  Taf.  50),  die  in 
volutenförmigen  Akroterien  endete,  war  mit  alter- 
tümlichen Lotos-  und  Palmettenmustern  geschmückt. 
Die  Hängeplatten  über  den  Metopen  sind  schmaler 
als  die  über  den  Triglyphen;  die  Metopen  bestanden 
aus  eingefalzten  Marmorplatten  (H.  1,40  m),  auf 
denen  in  Blau  und  Rot  ein  parallel  der  Kopfleiste 
gehender  Blattstab  gemalt  war.  Architrave  (H.  1,50m) 
fanden  sich  verbaut  in  der  kimonischen  Südmauer 
hoch  über  dem  Dionysostheater.  Der  Echinus  der 
Capitelle  zeigt  eine  weite  Ausladung.  Ein  Inter- 
columnium  der  Fassade  ist  im  ersten  Saal  des 
kleinen  Akropolismuseums  mit  Hülfe  der  Bruchstücke 
nachgebildet,  ferner  das  Gebälksystem  von  vier 
anderen  Bauten,  so  dafs  dort  ein  kleines  Architektur- 


museum entstanden  ist,  in  dem  insbesondere  die 
polychromen  Fragmente  vor  schädlichen  Einflüssen 
bewahrt  bleiben. 


ERWERBUNGEN 

DES  MUSEUM  OF  FINE  ARTS  IN 

BOSTON  IM  JAHRE  1898'. 

Wie  im  Vorjahre  überwies  der  Egypt  Exploration 
Fund  dem  Museum  eine  Reihe  ägyptischer  Fund- 
stücke  aus  den  Grabungen  Petrie's  in  Denderah 
und  denjenigen  Quibell's  in  Hierakonpolis. 

Aus  Denderah  sind:  Türfüllung  und  Türsturz 
vom  Grab  des  Prinzen  Mena  (VI.  Dynastie);  Grab- 
gesims des  Adu  I.;  Teil  der  Grabstele  des  Merra 
(VI.  oder  VII.  Dyn.);  Gesims,  Türfüllung  und  Tür- 
sturz des  Beba  (VI.  oder  VII.  Dyn.) ;  Türsturz  und 
Teil  der  Stele  des  Lauta  (VI.  Dyn.);  acht  andere 
Stelen  aus  jüngerer  Zeit;  Stele  der  Mutardus, 
Priesterin  der  Hathor  (XXV.  Dyn.);  sechs  Tabletten 
aus  ptolemäischer  Zeit;  Bruchstücke  aus  Elfenbein 
(XVIII.  Dyn.);  zwei  Bronze-Situlae;  sechs  Hals- 
bänder; Cartonnagen  der  ptolemäischen  Periode. 
Aus  römischer  Zeit:  Bruchstücke  eines  Glasmosaiks 
(cloisonne)  von  einem  Brustschmuck  der  Hathor  (?); 
Glascylinder,  Anmiete,  Basis  eines  Bronzecandelabers 
u.  s.  w.  Endlich  Thonware  von  der  ältesten  Periode 
bis  zur  Römerzeit. 

Aus  Hierakonpolis  stammt  eine  Anzahl  von 
Gegenständen,  welche  älter  sind  als  die  IV.  Dynastie 
(4000  v.  Chr.):  grün  glasirte  Tierfiguren,  Alabaster- 
gefäfse,  ElfenbeinbruchstUcke,  Scepter;  endlich 
Abgüsse  zweier  grofser  Schieferplatten,  davon  eine 
mit  dem  Namen  des  Königs  Narmer. 

In  die  Abteilung'der   classischen  Alter- 
tümer gelangten3  folgende  Gegenstände: 
I.  Marmor. 

1.  Polykletischer  Jünglingskopf,  wahrschein- 
lich von  einer  Copie  des  Doryphoros.  Der  Ober- 
teil des  Schädels  war  angestückt;  er  fehlt  jetzt, 
ein  Stück  des  eisernen  Zapfens  ist  noch  erhalten. 
Überaus  sorgfältige  Arbeit;  Farbspuren  an  den 
Augen  und  Nasenlöchern.  Die  Nasenspitze  ist  ab- 
gebrochen.    H.  0,27  m.,  Gesichtslänge  0,185  m. 

2.  Weibliche  Figur,  von  einem  attischen  Grab- 
relief. Sie  trägt  Chiton  und  Himation,  letzteres 
über  den  Kopf  gezogen,  wendet  Kopf  und  Ober- 
körper nach  rechts  und  fafst  mit  der  erhobenen  L. 
einen  Zipfel  des  Gewandes.     Der  r.  Vorderarm  mit 


•)  Vgl.  Anzeiger    1898    S.   139  ff.     Entnommen 

dem  Annual Report Tür  1898,  s.  Bibliographie  S.  101  f. 

2)  Nach  E.  Robinson's  Bericht  a.  a.  O.  S.  17—92. 


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Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  i< 


Hand  fehlt;  der  Blick  ist  gesenkt.  In  Gips  ergänzt 
ist  die  Nase,  in  Marmor  der  r.  Fufs  mit  einem  Teil 
der  Plinthe.  Die  Lippen  und  Falten  des  Gewandes 
sind  überarbeitet.  Viertes  Jahrh.  v.  Chr.  H.  (ohne 
Plinthe)  6/.  6'/2  inches. 

3.  Dreiseitige  Candelaberbasis.  Aus  der  Samm- 
lung der  Gräfin  Maria  della  Porta  Rodiani-Carrara, 
früher  im  Palazzo  Lorenzana  zu  Rom.  Beschrieben 
Matz-Duhn,  Ant.  Bildw.  in  Rom  III  3659,  danach 
Hauser,  Die  neuatt.  Rel.  S.  79  Nr.  110.  Ein 
fragmentirtes  Gegenstück  ist  abg.  Benndorf-Schöne, 
Bildw.  des  Lateran  Nr.  460  Taf.  XIV— XV.  H. 
1,18  m.,  H.  der  Figuren  0,165  m. 

II.  Bronzen, 
a)  Archaische  Periode. 

1.  Frühgriechische  Fibel  der  Form  wie  die  von 
Böhlau  (Jahrb.  d.  Inst.  1888  S.  362  Nr.  d)  publicirte, 
aber  mit  erhaltener  Nadel.  Auf  jeder  Seite  der  Schlufs- 
platte  ein  Dipylonpferd,  auf  einer  Seite  raumfüllend 
darüber  und  zwischen  den  Beinen  des  Pferdes  je 
ein  Wasservogel;  aufserdem  beiderseits  vierstrahlige 
Sterne  oder  Rosetten  im  Grund.     L.  0,187  m- 

2.  Frühgiiechische  Fibel  der  Form  Böhlau 
a.  a.  O.  S.  363  Nr.  c.  Auf  der  Vorderseite  der 
Schlufsplatte  ein  Wasservogel  zwischen  Zickzack- 
linien.    L.  0,16  m. 

3.  Kleine  Spiralfibula  der  Form  Böhlau  a.  a.  O. 
Nr.  b;  zwei  Spiralen  mit  Nadel,  alles  aus  einem 
Stück.     L.  0,072  m. 

4.  Gröfsere  Spiralfibula,  ähnlich.     L.  0,186  m. 

5.  Nadel,  ähnlich  Böhlau  a.  a.  O.  S.  363  Nr.  g. 
Oben  Zickzacklinien    flach    eingeritzt.     L.  0,395 m- 

6.  Kleinere  Nadel  derselben  Form  ohne  Ver- 
zierung.    L.  0,23  m. 

7.  Haarnadel  (?),  an  der  Spitze  ein  Häkchen, 
am  Kopf  zwei  Spiralen;  Verzierung  in  flach  ein- 
geritzten Linien.    L.  0,26  m.,  der  Nadel  allein  0,21  m. 

8.  Hirschkuh  ihr  Kälbchen  säugend.  Hoch- 
archaische Arbeit,  nicht  später  als  VIII.  Jahrh.  v. 
Chr.  Stil  der  geometrischen  Vasen,  auf  dem  Körper 
der  Tiere  concentrische  Kreise  eingravirt;  auf  dem 
Rücken  der  Hirschkuh,  oberhalb  des  Schwanzes, 
sitzt  ein  Vogel.  Das  Ganze  scheint  ein  Petschaft, 
denn  die  Gruppe  steht  auf  einer  länglichen  Basis, 
deren  Unterseite  in  Relief  einen  Mäander  zeigt. 
L.  der  Basis  0,042  m.,  H.  der  Gruppe  0,072  m. 

9.  Gefäfshenkel  aus  Bronzeblech.  Auf  der 
Oberseite  in  archaischer  Gravirung  Artemis  (H.0,1  m) 
n.  r.,  Kopf  zurück,  mit  aufgelöstem  Haar,  mit  langem, 
eng  anliegendem  Gewand,  das  unter  der  Taille  ge- 
gürtet ist,  hohem  von  einer  Punktreihe  bekröntem 
Kalathos,    und    Sandalen  (f);    sie    hält   in  der   vor- 


gestreckten L.  den  Bogen  und  zieht  mit  der  R. 
einen  Pfeil  aus  dem  auf  der  Schulter  hängenden 
Köcher.  Am  Ende  des  Henkels  eine  Rosette  mit 
durchbohrtem  Centrum.  7.  Jahrh.  v.  Chr.,  jeden- 
falls nicht  später  als  Anfang  6.  Jahrh.     L.  0,205  m- 

10.  Bruchstück  einer  rechteckigen  Platte  mit 
lebensgrofsem  Gorgoneion  in  getriebener  Arbeit. 
Nur  die  rechte  Seite  des  Kopfes  erhalten.  7.  Jahrh. 
v.  Chr.  (?).     H.  0,247  m.,  Br.  0,172  m. 

11.  Sog.  »Apollon«-Statuette,  steht  auf  beiden 
Füfsen,  den  1.  leicht  vorgesetzt,  beide  Hände  in 
die  Seiten  gestemmt.  Jederseits  fällt  eine  Locke 
nach  vorn,  die  in  regelmäfsigen  Abständen  zu- 
sammengebunden ist  und  in  einer  Spirale  endigt. 
Die  Rückseite  ist  unbearbeitet.  Auffallender  Weise 
ist  durch  Gravirung  ein  Kinnbart  angedeutet.  Am 
Hinterkopf  cylindrische  Vertiefung,  welche  beweist, 
dafs  die  Figur  zu  einem  gröfseren  Ganzen  gehörte. 
Kaum  jünger  als  das  zweite  Viertel  des  6.  Jahrh. 
v.  Chr.     H.  0,213  m- 

12.  Etruskische  Statuette  des.  »Apollon«-Typus, 
wahrscheinlich  Cistenhenkel.  Auf  dem  Kopf  ein 
durchbohrtes  Palmettenornament.  Langes  Haar  mit 
gravirtem  Detail;  r.  Hand  erhoben,  mit  auswärts 
gekehrter  Handfläche;  1.  Hand  hielt  einen  Stab; 
die  Füfse  stehen  eng  geschlossen.     H.  o,  10  m. 

13.  Statuette  desselben  Typus,  aber  roher  aus- 
geführt; 1.  Fufs  leicht  vorgesetzt,  beide  Hände  mit 
auswärts  gekehrter  Fläche  nach  vorn  erhoben;  das 
Haar  reicht  nur  bis  auf  die  Schulter.     H.  0,085  m- 

14.  Laufende  geflügelte  Gorgo,  flach  gearbeitet, 
aber  beiderseits  ausgeführt,  nur  mit  der  Basis  einst 
befestigt.  Wahrscheinlich  vom  Rande  eines  Gefäfs- 
deckels  (vgl.  Man.  d.  Inst.  XI  Tf.  VI  2).  Die 
Gestalt  trägt  einen  kurzen,  bis  zum  Knie  reichenden 
Chiton  und  hält  mit  beiden  Händen  einen  kleinen 
Gegenstand  an  den  Körper  fest  angedrückt.  H. 
0,078  m.,  L.  der  Basis  0,053  m- 

15.  Herakles,  im  Lauf  schiefsend,  von  ähnlicher 
Arbeit  und  Ausführung,  war  auf  einer  gekrümmten 
Fläche  befestigt.  Er  ist  bärtig  und  trägt  einen 
Panzer,  unter  welchem  Kopf  und  Tatze  des  Löwen- 
fells sichtbar  werden.  R.  Arm  und  Hand  mit  einem 
Stück  Bogensehne  fehlen.  H.  0,07  m.,  L.  unten  0,063  m. 

16.  Statuette  der  Artemis  in  Form  eines  alter- 
tümlichen Xoanon.  Aus  der  Sammlung  Tyszkiewicz, 
abg.  Froehner,  (Auctionskatalog  Paris  1898)  Nr.  139 
//.  XV.  Wahrscheinlich  zweite  Hälfte  des  6.  Jahrh. 
v.  Chr.  Vorn  am  Chiton  läuft  von  unten 
nach  oben  die  Inschrift  in  altelischem  Alphabet 
YIMANAASTAIAAIAAA^IAI  XijJtaPiÖci?TäAai- 
hildct..  Nach  Froehner  gefunden  1897  in  Mazi  bei 
Olympia.     H.  0,195  m. 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  ii 


137 


17.  Jugendlicher  Reiter  im  Galopp,  mit  Petasos 
und  kurzem,  eng  anliegendem  Chiton;  beide  Hände 
ruhen  auf  den  Schenkeln,  die  r.  ist  für  die  (fehlenden) 
Zügel  durchbohrt.  Die  Füfse  des  Pferdes  fehlen. 
Harte,  hellgrün  glänzende  Patina.  Zweite  Hälfte 
des  6.  Jahrh.  v.  Chr.     L.  0,112  m.     H.  0,10  m. 

18.  Kleines  (etruskisches?)  Ornament  von  einem 
Helm.  Ein  Jüngling  von  archaischem  Typus  (langes 
Haar,  Chiton)  führt  ein  sich  bäumendes  Pferd. 
H.  0,05  m. 

19.  Tanzende  Mainade,  spätarchaischer  Typus 
um  500  v.  Chr.  Sie  trägt  einen  Chiton  bis  zu  den 
Knöcheln,  darüber  ein  ärmelloses  Wams  (ähnlich 
einigen  der  Akropolisfiguren)  und  Schuhe;  in  dem 
nach  hinten  fallendem  Haar  eine  schmale  Binde. 
Aus  Italien.     H.  0,086  m. 

20.  Jugendliche  weibliche  Figur  (italisch?)  mit 
Flügelschuhen,  läuft  mit  ausgebreiteten  Armen;  sie 
trägt  kurzen  Chiton  und  darüber  ein  eng  anliegendes 
Wams  mit  kurzen  Ärmeln;  langes  Haar,  Schulter- 
locken. War  einst  mit  der  Rückseite  an  einem 
Gegenstande   befestigt.     Aus  Italien.     H.  0,13  m. 

21.  Votivstier  aus  dem  Kabirion  bei  Theben. 
Samml.  Tyszkiewicz,  Verkaufskatalog  Nr.  142.  An 
der  1.  Seite  die  Inschrift 

0/WOUOIY05PA 
IDIKA&IRO 

'OfjioXun/o;  izd'ifa  Kotßi'pcu.     H.  0,053  m.;   L.  0,08  m. 

22.  Korinthischer  Helm,  wohl  erhalten.  Der 
fehlende  Helmbusch  war  nie  vorhanden;  ohne  Ver- 
zierung.    H.  0,22  m.;  Dm.  0,25  m. 

23.  Rechte  Beinschiene,  zusammen  mit  dem 
Helm  gefunden.     L.  0,295  m.;  Br.  0,13  m. 

b)  Periode  des  strengen  und  des  schönen  Stils. 

24.  Statuette  eines  stehenden  nackten  Jünglings. 
Er  wendet  den  Kopf  leicht  zu  seiner  Linken  und 
streckt  beide  Vorderarme  vor;  in  der  L.  hält  er 
zwischen  Daumen  und  zwei  Fingern  einen  kleinen 
Gegenstand  (Würfel?);  die  r.  Hand  fehlt.  Frühzeit 
des  strengen  Stiles,  kurzes  Haar  durch  Gravirung 
angedeutet.     H.  0,13  m. 

25.  Griechischer  Standspiegel  strengen  Stils, 
um  460  v.  Chr.  Ungewöhnlich  gut  erhalten,  gehört 
zu  den  besten  Exemplaren  des  Typus.  Es  fehlt 
nur  ein  Stück  der  Randdecoration,  einer  der  drei 
Hunde,  die  einen  Hasen  verfolgen.  Als  Stützfigur 
dient  wie  gewöhnlich  Aphrodite  in  dorischem  Ge- 
wand; sie  hält  auf  der  vorgestreckten  R.  eine  Taube 
und  fafst  mit  der  L.  ihr  Gewand  an.  Sie  steht  auf 
einer  runden,  von  drei  Löwenklauen  getragenen 
Basis.     Jederseits  von  ihrem  Kopfe  fliegt  ein  kleiner 

Archäologischer   Anzeiger  1899. 


Eros  mit  langem  Haar.    Gesamthöhe  0,45  m. ;  H.  der 
Figur  0,16  m. 

26.  Statuette  eines  Mädchens  in  dorischem 
Gewand;  in  dem  gescheitelten,  wellenförmig  auf  die 
Schultern  fallendenjjpar  hat  sie  eine  geknotete 
Binde;  sifc  hält  in  beiden  Händen  ein  Tablet  mit 
Backwerk  und  Obst.  Spuren  von  Vergoldung  an 
Gesicht  und  Hals,  einige  Flecke  auch  am  Gewand. 
Der  Kopf  ähnelt  den  Marmorkopf  vom  Heraion,  ist 
aber  älter,  um  450  v.  Chr.  Vorzügliche  Arbeit. 
H.  0,13  m. 

27.  Bärtiger  Satyr,  tanzend  oder  stehend. 
Samml.  Tyszkiewicz,  aus  Epidauros.  Mitte  5.  Jahrh. 
v.  Chr.     Abg.  Rom.  Mitth.  1889  S.  170.     H.  0,113. 

28.  Statuette  der  Athena,  im  Stil  des  Pheidias, 
Copie  einer  Statue.  Kopf  und  Arme  fehlen,  die 
Oberfläche  zerfressen.  Die  Göttin  steht  aufrecht, 
das  r.  Bein  leicht  gebogen;  sie  trägt  dorisches, 
unter  dem  Überschlag  gegürtetes  Gewand  und  die 
Aigis,  an  deren  Rande  in  Zwischenräumen  Schlangen 
angebracht  sind.  Im  Nacken  ist  noch  der  lose 
aufgebundene  Haarschopf  erhalten,  welcher  eine 
leichte  Wendung  des  Kopfes  zur  R.  (v.  B.)  beweist. 
Die  Proportionen  sind  für  die  Zeit  verhältnismäfsig 
schlank.     Samml.  Bammeville.     H.  0,155  m. 

29.  Runde  Spiegelkapsel.  Auf  dem  Deckel 
in  Relief  Eros  auf  einem  Delphin  über's  Meer  reitend. 
Samml.  Tyszkiewicz,  abg.  Froehner,  La  Coli.  Tyszkie- 
wicz pl.  V.     Dm.  0,165  m.,  des  Deckels  0,16  m. 

30.  Rundspiegel  mit  Kapsel.  Der  Spiegel  ist 
mit  einer  dicken  Patina  bedeckt  und  an  die  Kapsel 
angerostet.  Auf  deren  Deckel  aufsen  in  Relief 
Thetis  mit  dem  Panzer  des  Achilleus,  auf  einem 
Hippokampen  reitend;  sie  trägt  einen  flatternden 
Schleier,  ihr  Chiton  ist  vom  Oberkörper  herab- 
geglitten. Auf  der  Innenseite  des  Deckels  ist 
gravirt  Eros  n.  1.  auf  einem  Delphin  reitend.  Beide 
Figuren  sind  versilbert.  Rings  Wellenornament. 
Aus  vielen  Stücken  zusammengesetzt.  Dm.  der 
Kapsel  0,19  m.,  des  Deckels  0,185  m.,  des  Reliefs 
0,155  m- 

31.  Rundspiegel  mit  Deckel.  Die  Innenseite 
der  Kapsel  bildete  selbst  den  Spiegel.  Sehr  durch 
blaue  und  grüne  Patina  zerfressen.  Auf  der  Unter- 
seite nur  concentrische  Kreise  in  flachem  Relief. 
Auf  dem  Deckel  in  Relief  Dionysos  (kurzer  Chiton, 
Panterfell,  Chlamys,  Stiefel,  Epheukranz)  im  Kampfe 
mit  einem  Giganten  (jugendlicher  Krieger),  den  er 
mit  der  vorgestreckten  1.  Hand  zurückstöfst,  während 
er  in  der  (fehlenden)  r.  Hand  den  (fehlenden)  Speer 
schwang.     Dm.  0,17  m.,  des  Deckels  0,175  m. 

32.  Statuette  des  Apollon,  von  ausgezeichneter 
Schönheit.      Samml.    Tyszkiewicz,    abg.    Froehner, 

IO 


138 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  ii 


La  Coli.  Tyszkiewicz  pl.  XX.  S.  Reinach,  Repertoire 
II  p.  ioo  No.  ii.  Wahrscheinlich  Originalwerk 
der  ersten  Hälfte  des  5.  Jahrh.  v.  Chr.    H.  0,30  m. 

33.  Nackter  stehender  Athlet,  den  Kopf  senkend 
und  leicht  zu  seiner  R.  hinwendend.  R.  Hand  und 
Fufs  fehlen.  Römische  Copie  eines  Typus  des 
4.  Jahrh.    H.  0,12  m. 

c)  Spätere  Typen  und  Vermischtes. 

34.  Statuette  des  Mercur,  nackt,  jugendlich, 
mit  Flügeln  im  Haar.  Er  steht  auf  dem  1.  Bein, 
das  r.  ist  zurückgesetzt  und  ruht  nur  mit  der  grofsen 
Zehe  auf.  In  der  vorgestreckten  R.  hält  er  einen 
Beutel,  in  der  (fehlenden)  L.  hielt  er  wol  den  Ca- 
duceus.  Augen  und  Brustwarzen  sind  versilbert. 
Er  steht  auf  einer  nicht  zugehörigen,  weil  andere 
Patina  zeigenden  Basis.     Römisch.     H.  0,148  m. 

35.  Komischer  Schauspieler  in  Maske  und 
Gostüm  eines  Sklaven  (kurze  gegürtete  Tunica  mit 
langen  engen  Ärmeln,  und  Sandalen);  über  der  1. 
Schulter  hängt  ein  Mäntelchen.  Er  declamirt  leb- 
haft, die  R.  weit  vorstreckend,  die  L.  in  die  Seite 
gestützt.  Römisch.  H.  mit  Basis  0,108  m.,  der 
Figur  allein  0,095  m- 

36.  Sitzender  Zeus,  Typus  des  Zeus  Verospi. 
Das  Himation  liegt  auf  der  1.  Schulter  auf,  geht 
über  den  Rücken  und  fällt  über  die  Beine,  den 
Oberkörper  nackt  lassend;  er  trägt  Sandalen;  die 
Augen  waren  eingesetzt.  Der  r.  Unterarm  liegt  im 
Schoofs,  die  erhobene  L.  stützte  das  (fehlende) 
Scepter  auf.  Der  besonders  gearbeitete  Thron  fehlt. 
H.  0,095  m- 

37.  Nacktes  Mädchen,  diente  als  Stütze  für 
einen  Gegenstand,  dessen  Basis  sie  mit  beiden  er- 
hobenen Händen  auf  dem  Kopfe  hält.  Sie  hat  im 
Haare  eine  Binde  und  trägt  Halsband  und  Schuhe. 
Wahrscheinlich  faliskisch.  H.  0,18  m.,  der  Figur 
allein  0,148  m. 

38.  Stier,  wahrscheinlich  ein  Weihgeschenk. 
Die  Bewegung  ist  gut  beobachtet.  L.  0,09  m., 
H.  0,076  m. 

39.  Cistenfufs  in  Form  eines  geflügelten  Löwen- 
kopfes, der  aus  einer  Blume  auftaucht,  welche  unten 
in  Löwenbein  und  -Tatze  endigt.  Gute  Arbeit. 
H.  0,095  m- 

40.  Kopf  der  Venus,  Toilettegefäfs.  Ähnlich 
Babelon,  Bronzes  de  la  Bibl.  Nat.  No.  254  ff.  Sie 
trägt  ein  Diadem,  Ohrgehänge  und  Halsband.  Die 
Augen  waren  eingesetzt.  Der  (fehlende)  Henkel 
war  angefügt  mittels  zweier  auf  dem  Diadem  sitzen- 
der Tauben.  Der  Deckel  fehlt  ebenfalls.  Unter 
dem  Boden  in  Relief  eine  Rosette.  Etruskisch. 
H.  0,105  ra- 


41.  Vase  in  Birnenform,  mit  Deckel.  Statt  der 
Henkel  dient  eine  an  beiden  Seiten  befestigte  Kette 
zum  Aufhängen.  Ohne  Verzierung.  Etruskisch. 
H.  mit  Deckel  0,14  m. 

42.  Kleine  Amphora  mit  Spiralhenkeln.  Der 
wahrscheinlich  einst  vorhanden  gewesene  Deckel 
fehlt.  An  jedem  Henkel  ein  Stückchen  Bronzedraht, 
wol  Reste  einer  Kette  wie  bei  No.  41.  Ohne  Ver- 
zierung.    Etruskisch.     H.  0,12  m. 

43.  Etruskische  Fibula  mit  geschwungenem 
Bügel.  Jederseits  sechs  kegelförmige  Ornamente. 
L.  0,09  m. 

44.  Etruskischer  Spiegel  mit  Gravirung:  Gruppe 
von  drei  Figuren.  Links  sitzt  eine  weibliche  Flügel- 
figur, rechts  ein  Jüngling,  beide  mit  nacktem  Ober- 
körper; zwischen  ihnen  steht  ein  nackter  Jüngling 
(Chlamys  über  1.  Arm)  mit  Speer,  auf  den  sie  ein- 
reden.    Herum  Lorbeerkranz.     Dm.  0,183  m- 

45.  Sechs  grofse  Schalen  oder  Buckel  von 
Bronzeblech,  alle  gleich  grofs  und  ohne  Verzierung. 
Wahrscheinlich  architektonisch  verwandt.  Etruskisch. 
Durchschnittlicher  Dm.  0,21  m. 

46.  Lampenhalter  des  aus  Pompeji  bekannten 
Typus  (schlanker  Schaft  auf  drei  Füfsen,  oben  Hori- 
zontalfläche). Die  Füfse  sind  Löwenfüfse,  zwischen 
ihnen  sind  grofse  Epheublätter  aus  Bronzeblech  an- 
gebracht.    Sonst  unverziert.     H.   1,38  m. 

47.  Birnförmige  Vase  mit  schlankem  Hals. 
Form  wie  Froehner,  Coli.  Hoffmann  No.  432  pl. 
XXXIII  und  Herrmann,  Arch.  Anz.  1898  S.  129 
No.  2;  vgl.  Furtwängler,  Beschr.  d.  Vasens.  No. 
2104.  Arch.  Anz.  1895  S.  36  No.  27.  Der  schein- 
bare Pfropf  in  der  Mündung  ist  in  Wirklichkeit 
die  Öffnung  der  Vase.  Wahrscheinlich  zum  Sprengen 
bei  der  Bestattung.  Unterhalb  des  Halses  ein  von 
Silber  eingelegter  Epheukranz.     H.  0,155  m. 

III.  Gemmen. 
Die  Erwerbungen  dieser  Klasse  von  Denk- 
mälern stammen  fast  sämtlich  aus  der  Sammlung 
Tyszkiewicz,  welche  Froehner  im  Verkaufs-Katalog 
(Paris,  1898)  ausführlich  beschrieben  hat.  Von  den 
dort  verzeichneten  Gemmen  sind  nach  Boston  ge- 
kommen: 

A.  Ägyptisches  und  Orientalisches.  Nr.  25.  52. 
232  (abg.  Froehner  Coli.  Tyszkiewicz  pl.  34, 1).  240. 
241  (abg.  Verkaufskatal.  pl.  XXVII).  242  (abg.  ebd.) 
244—251.  293. 

B.  Griechische,  etruskische  und  römische  In- 
tagli  Nr.  79.  80.  253.  255.  257.  258.  260.  262. 
265—267.  283  (abg.  Coli.  pl.  24,1).  294.  298.  299. 

C.  Cameen  Nr.  78.  271 — 281. 

D.  Miscellanea   Nr.  233  (Verk.-Kat.  pl.  XXVI. 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  1898. 


139 


Coli.    pl.   34,2).    234    (Verk.-Kat.    pl.   XXVI.    Coli. 
pl.  34,  3)-  235.  236.  239. 

Aufserdem  noch  folgende  Gemmen: 
r  {Report  p.  36,5).  Frühbabylonischer  Cylinder 
aus  hartem  schwarzem  Stein  mit  gelben  Flecken 
(nicht  Hämatit).  Samml.  Morrison  (Verkaufs-Katal. 
Nr.  20).  Auf  zwei  Seiten  Izdubar  (nackt,  bärtig) 
mit  einem  Stier  kämpfend,  der  das  eine  Mal  einen 
Menschenkopf  hat.  Auf  der  dritten  Seite  Kampf 
zweier  bärtiger  menschenköpfiger  Stiere.  L.  0,04  m. ; 
Dm.  0,027  ra- 

2  (P-  37i  I3)'  Cylinder,  Hämatit.  Einerseits 
eine  bekleidete  Göttin  in  Seitenansicht  nach  r.,  mit 
jeder  Hand  einen  Steinbock  an  einem  Hinterbein 
packend.  Auf  der  andern  Seite  ein  am  Unterkörper 
bekleideter  Adorant  vor  einer  Göttin,  zwischen 
beiden  ein  Altar.     L.  0,026  m. 

3  (p*  38,  T9)-  Sassanidischer  Carneol  in  moderner 
Fassung.  Samml.  Morrison  (Verk.-Kat.  Nr.  190). 
Brustbild  eines  sassanidischen  Königs  in  Seiten- 
ansicht n.  1.,  mit  Tiara,  Ohrring  und  Halsband. 
Am  Rand  eine  Pehlewi-Inschrift :  »Sahoe  der  Herr, 
Sohn  des  Churra,  Aufseher  der  Leibwache«.  L. 
ohne  die  Fassung  0,024  m. 

4  Cp-  3^i  22).  Inselstein,  roher  Jaspis  in  Linsen- 
form. Langgehörnte  Kuh,  ihr  Kalb  säugend. 
Dm.  0,018  m. 

5  (P-  39>23)-  Scarabäus  aus  grünem  Jaspis  in 
antiker,  aber  beschädigter  Silberfassung.  Samml. 
Morrison  (Verk.-Kat.  Nr.  33).  Löwe  einen  Eber 
zerfleischend,  n.  r.  Angeblich  aus  Sardinien.  L.  des 
Steins  0,013  m« 

6  (p.  39,  26).  Sardonyx-Scarabäus  in  modernem 
Goldring.  Samml.  Morrison  Nr.  57.  Hermes 
(Chlamys,  Petasos)  kniet  n.  1.,  hält  in  der  r.  Hand 
einen  Kranz,  in  der  L.  den  Caduceus.  Früher 
Samml.  Hamilton-Gray,  abg.  Müller-Wieseler  II  2 
Nr.  312  Taf.  28.  Vgl.  Berliner  Gemmenkatal. 
Nr.  160.     L.  0,015  m« 

7  CP*  39>  2&)-  Scaraboid  aus  weifsem  Opal. 
Samml.  Morrison  Nr.  31.  Geflügelter  Greif  n.  r. 
Schön  und  kraftvoll  geschnitten.     L.  0,023  m» 

8  (p.  40,  33).  Intaglio,  dunkler  Stein  in  dickem 
(antikem)  Goldring.  Jugendlicher  Jäger,  n.  r.  gallop- 
pirend,  im  Begriff,  eine  Hindin,  die  bereits  durch 
einen  Speer  verwundet  unter  den  Vorderfüfsen  des 
Pferdes  liegt,  mit  dem  Schwerte  zu  töten.  Ein  Hund 
packt  das  Tier  gleichfalls.     L.  des  Steins  0,018  m. 

9  (p.  40,  34).  Intaglio,  runder  rauchiger  Berg- 
krystall  in  eisernem  Ring.  Bärtiger  Mann  sitzt  n.  1. 
auf  einem  Stuhle,  in  R.  eine  Rolle  (?),  in  L.  einen 
kurzen  Stab,  der  mit  dem  Ende  einen  Globus  be- 
rührt.    Dm.  0,015  m« 


10  (p.  40, 35).  Sardonyx,  in  antikem  Gold- 
ring. Lorberbekränzter  jugendlicher  Kopf  n.  1. 
(Apollon?).    L.  0,015  m. 

11  (p.  41,40).  Etruskischer  Sardonyx-Scarabäus. 
Samml.  Morrison  Nr.  47.  Hermes,  bartlos,  mit 
langer  Chlamys,  steht  in  Vorderansicht,  mit  beiden 
Händen  das  umgekehrte  Kerykeion  haltend.  L. 
0,014  m. 

12  (p.  41,41).  Etruskischer  Sardonyx-Scarabäus 
in  modernem  Goldring.  Samml.  Morrison  Nr.  53. 
Nackter,  jugendlicher  Krieger  ist,  von  einem  Speer 
durchbohrt,  in's  Knie  gesunken;  das  Schwert  ist 
ihm  entfallen,  und  er  sucht  sich  mit  dem  Schilde 
zu  schützen.     Archaischer  Stil.     L.  0,014  m. 

13  (p.  41,  43).  Sardonyx-Scarabäus  in  antikem 
Goldring,  wahrscheinlich  etruskisch.  Samml.  Morri- 
son Nr.  43.  Nackter  Jüngling  (Apollon?)  sitzt 
leierspielend  auf  einem  Fels  n.  1.  Der  Stein  ist 
zerbrochen.     L.  0,015  m. 

14  (p.  41,45).  Etruskischer  Sardonyx-Scarabäus 
späten  Stils.  Herakles  trägt  den  Himmel  auf  der 
1.  Hand  und  hält  in  der  gesenkten  R.  die  Keule. 
Atlas  pflückt  rechts  die  Äpfel  vom  Baume,  um  den 
sich  die  dreiköpfige  Schlange  windet.  Im  Felde 
die  Inschrift  ARIL  in  etruskischer  Schrift.  L. 
0,019  m* 

15  (p.  41,46).  Sardonyx  in  modernem  Gold- 
ring. Samml.  Morrison  Nr.  71.  Brustbild  der 
Athena  n.  r.  Wichtig  als  Replik  des  Bologneser 
Kopfes,  welchen  Furtwängler  für  die  Athena  Lemnia 
des  Pheidias  erklärt  hat.  Früher  in  den  Samm- 
lungen Petworth  und  Short.     L.  0,014  m- 

16  (p.  42,  47).  Sardonyx-Scarabäus  in  antikem 
Silberring.  Nach  r.  liegender  Löwe,  im  Hinter- 
grund Lotosblumen.  Wahrscheinlich  aus  Cypern. 
L.  des  Steins  0,011  m. 

17  (p.  42,  48).  Kleiner  Sardonyx.  Eine  Sau 
steht  n.  r.  unter  einem  Baume.     L.  0,012  m. 

18  (p.  42,49).  Sardonyx  mit  convexer  Ober- 
fläche. Archaische  Artemis,  voll  bekleidet  n.  r. 
stehend,  in  der  L.  den  Bogen,  mit  der  R.  den 
Gewandzipfel  fassend.     L.  0,022  m. 

19  (p.  42,  50).  Smaragd.  Lorberbekränzter 
Kopf  des  Titus  n.  1.  Angeblich-  aus  Pergamon. 
L.  c,oi6  m. 

20  (p.  42,  51).  Smaragd.  Kopf  der  Julia  Titi 
n.  r.     Aus  Kreta.     L.  0,02  m. 

21  (p.  42,  52).  Römische  Paste,  braun,  weifs 
und  blau  gestreift.  Bildnis  eines  bartlosen  Mannes 
n.  r.     L.  0,015  m« 

22  (p.  42,  53).  Römische  Paste  von  blauem 
Glas  mit  braunen  und  weifsen  Streifen.  Bildnis 
eines  Mannes   mit   dünnem  Bart  n.  1.     L.  0,016  m. 

10* 


140 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  ii 


23  (p.  42,  54).  Römische  Paste  von  oblonger 
Form  aus  dunkelpurpurfarbenem  Glas.  Tanzender 
Satyr,  auf  einem  Fufse  stehend,  den  Kopf  zurück- 
geworfen, die  Arme  ausgestreckt.  Gewöhnlicher 
hellenistischer  Typus.  Oben  und  unten  gebrochen. 
L.  0,043  m- 

24  (p.  42,  57).  Römische  Paste  von  purpur- 
farbenem Glas.  Kentaur  eine  Mainade  n.  1.  fort- 
schleppend; er  trägt  einen  Thyrsos,  sie  ein  Tym- 
panon.     L.  0,019  m. 

2  5  (P-  43i  58).  Römische  Paste  von  dunkel- 
braunem, weifs  gebändertem  Glas.  Nackter  hin- 
sinkender Jüngling  n.  r.  auf  einen  Schild  gelehnt. 
Vor  ihm  am  Boden  drei  andere  Schilde,  deren  einen 
er  mit  der  1.  Hand  berührt.     L.  0,013  m. 

26  (p.  43,  59).  Römische  Paste  von  blafsblauem 
Glas.  Faustulus  steht  n.  1.  und  beobachtet  die 
Wölfin,  welche  Romulus  und  Remus  unter  einem 
Rebstock  säugt.     L.  0,021  m. 

27  (P-  43>  60).  Römische  Paste  von  dunkel- 
purpurfarbenem  Glas.  Jäger  n.  1.  galloppirend; 
unten  zwei  Tiere.  Sehr  zerstört,  wahrscheinlich  ähn- 
liche Darstellung  wie  Nr.  8  (p.  40,  33).    Dm.  0,01 5  m. 

28  (p.  44,  72).  Bruchstück  einer  römischen 
Cameo-Paste  von  weifsem  opakem  Glas.  Zwei 
Frauen  (mit  nacktem  Oberkörper)  eine  Ghirlande 
fertigend;  die  eine  steht,  die  andere  sitzt  neben 
einer  Säule.     L.  0,025  m- 

29  (P-  45>  73)«  Römische  Cameo-Paste  von 
ovaler  Form,  aus  braunem,  weifs  irisirendem  Glas. 
Bakchische  Scene.  Eine  Mainade  liegt  vom  Rücken 
gesehen  auf  Felsgrund  unter  Baum,  blickt  n.  r.  auf 
zu  einem  etwas  oberhalb  auf  den  Felsen  sitzenden 
jugendlichen  Satyr  und  hält  ihm  ein  Weingefäfs 
hin;  er  hält  über  der  1.  Schulter  einen  Thyrsos. 
Das  linke  obere  Stück  der  Paste  ist  zerbrochen, 
doch  erkennt  man  Reste  eines  zweiten  Satyrs,  der 
am  Boden  zu  knien  und  die  beiden  Andern  zu 
beobachten  scheint.  Composition  im  Stile  der 
»hellenistischen  Relief bilder«.     L.  0,04  m. 

30  (p.  45,  76).  Chalcedon-Knauf  eines  Schwert- 
griffes oder  Scepters,  als  Hundekopf  gebildet.  Die 
Augen,  welche  eingesetzt  waren,  fehlen,  ebenso  die 
Spitzen  der  Ohren.     L.  0,08  m. 

IV.  Schmucksachen. 
1.  Teil  eines  Halsbandes  der  mykenischen 
Periode.  Zweiundzwanzig  Glieder  aus  blauem  Glas 
mit  eingeprefster  Verzierung,  vorzüglich  erhalten. 
Zeit  nach  Petrie  {Journ.  Hell.  Sind.  1891  S.  201) 
1100—800  v.  Chr.  Abg.  Furtwängler,  Neue  Denk- 
mäler antiker  Kunst  (Sitzungsber.  d.  Münch.  Akad. 
1897)  S.  109fr.     L.  0,215  m. 


2.  3.  Paar  von  Ohrringen  aus  Gold  in  Reifen- 
form, an  einer  Seite  ein  Katzenkopf.  Phoinikisch. 
Form  ähnlich  Perrot-Qhipiez ,  Phenicie  Fig.  574. 
L.  0,026  m. 

4.  5.  Desgleichen,  mit  bunten  Steinen  besetzt. 
Phoinikischer  Typus  wie  das  vorhergehende,  aber 
sorgfältiger  gearbeitet.     L.  0,043  m- 

6.  Kleiner  Gold -Ohrring  in  Reifenform  mit 
einem  epheubekränzten  Kopfe.  Griechisch-phoini- 
kisch.     L.  0,018  m. 

7.  Kleiner  Goldring  aus  zwei  flachen  Reifen, 
jeder  mit  einem  kleinen  Sarder.  Aus  Phoinikien. 
Dm.  0,015  m* 

8.  9.  Zwei  vollkommen  gleiche  Goldringe, 
mit  dreigeteilter  Darstellung:  Mitte  liegende  Sphinx 
n.  1.,  oben  und  unten  ein  Vogel  mit  ausgebreiteten 
Flügeln.     Frühionisch  r     L.    des   Stempels   0.023  m. 

10.  Silberring,  mit  Elektron  plattirt.  Dar- 
stellung ähnlich  wie  bei  8.  9.,  aber  schlechter 
gearbeitet:  Mitte  sitzende  Sphinx  n.  1.,  oben 
Kentaur  (?),  unten  Ornament.  Aus  Etrurien.  L.  des 
Stempels  0,017  m. 

11.  Goldring.  Einfacher  unverzierter  Reif. 
Anfang  6.  Jahrh.  v.  Chr.  Aus  Etrurien,  angeblich 
mit  korinthischen  Vasen  zusammen  gefunden.  Dm. 
0,026 ;  Breite  0,004  m- 

12 — 17.  Geprefste  Goldornamente  von  einem 
Gewände,  jedes  mit  vier  Löchern  zum  Annähen. 
Aus  Etrurien.  Wahrscheinlich  6.  Jahrh.  v.  Chr. 
Durchschnittlicher  Dm.  0,017  m- 

18.  Goldring.  Der  (goldene)  Stempel  mit  ein- 
geschnittener archaischer  Figur  einer  n.  r.  fliegenden 
Nike  (in  R.  Kranz ,  Daumen  und  Zeigefinger  der 
L.  zur  Schulter  führend)  ist  mit  dem  Reif  mittels 
zweier  Schlangenköpfe  verbunden.  Dm.  0,02  m.; 
L.  des  Stempels  0,015  m« 

19.  Silberring  aus  dem  argivischen  Heraion. 
Rohe  Arbeit.  Eine  Seite  zu  einer  Art  von  Stempel 
abgeplattet,  darauf  ein  liegender  Greif  n.  r.  Dm. 
0,027  m- 

20.  Runde  Brosche  oder  Knopf  aus  Gold,  mit 
Gorgoneion  von  vorn  in  getriebener  Arbeit.  Die 
Augen  waren  aus  blauer  Paste  eingesetzt;  in  einem 
noch  ein  Rest  davon.  An  der  hohlen  Rückseite 
drei  Ringe.     Dm.  0,022  m. 

21.  Gold-Ohrring  in  Form  eines  sich  bäumen- 
den, reich  aufgezäumten  Pferdes.  Für  den  Typus 
vgl.  Daremberg  -  Saglio ,  Dictionn.  V  Fig.  4009.  L. 
0,028  m. 

22.  Griechisches  Perlenhalsband.  Die  runden 
Perlen  sind  abwechselnd  aus  Gold  und  dunkelbrauner 
Glaspaste  (Sardonyx-Imitation)  in  Goldfassung.  Das 
Schlofs   ist  mit  zwei  Gemsenköpfen   aus  Gold  ver- 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  i5 


141 


ziert,    deren   Augen    eingesetzt    waren.     Angeblich 
aus  Nola.     L.  0,383  m. 

23.  Goldohrring.  Nike  auf  einem  Zweigespann 
fahrend.  Samml.  Tyszkiewicz.  Abg.  Froehner,  La 
Coli.  Tyszk.  pl.  I.  2.  Daremberg-Saglio,  Dictionn. 
V  Fig.  4014.  S.  Reinach,  Repertoire  II  396.  Keine 
dieser  Abbildungen  soll  der  wundervollen  Arbeit  ge- 
recht werden,  die  mit  dem  Parthenonfriese  verglichen 
wird.  5.  Jahrh.  v.  Chr.  Aus  dem  Peloponnes. 
H.  0,03  m.;  H.  der  Gruppe  0,032  m. 

24.  Silberring  mit  ovalem  Stempel,  in  den  eine 
Nereide  vertieft  eingeschnitten  ist,  die  auf  einem 
Hippokampen  n.  1.  reitet  und  einen  Schild  hält. 
Griechisch,  wol  5.  Jahrh.  v.  Chr.  L.  des  Stempels 
0,02  m. 

25.  Zwei  Bruchstücke  eines  griechischen  Hals- 
bandes aus  einem  engen  Geflecht  von  7  Strähnen 
feinsten  Golddrahtes;  hieran  hängt  eine  dichte 
Reihe  kleiner  Rosetten,  von  denen  wieder  kleine 
Gehänge  ausgehen.  Verwandt  ist  das  Ant.  du  Bosph. 
Cimm.  pl.  IX  1  abg.  Exemplar.  L.  0,082  bezw. 
0,103  m.;  Breite  0,011  m. 

26—28.  Drei  kleine  Goldbarren  mit  Spiralver- 
zierung. An  einem  hängen  jederseits  drei  Kettchen 
mit  einer  Satyrmaske  am  Ende.  Auch  ist  ein  ein- 
zelnes Gehänge  der  Art  vorhanden.  An  der  Rück- 
seite jedes  Barren  sitzen  fünf  Paar  ganz  kleine  Gold- 
ringe. Vgl.  Ant.  du  Bosph.  Cimm.  pl.  23,  16.  L. 
0,035  m- 

29.  Griechisches  Halsband,  abwechselnd  aus 
doppelten  Goldringen  und  in  derselben  Form  ge- 
schnittenen Sardonyxperlen.  Daran  hängt  ein  Zier- 
rat, welcher  aus  einem  sitzenden  Eros  besteht,  unter 
dem  sich  ein  mit  Greifenprotomen  verzierter  Hohl- 
cylinder  befindet.  Wol  früh-hellenistisch.  L.  0,32  m.; 
H.  des  Eros  0,02  m. 

30.  Goldring  mit  ovalem  Stempel,  darauf  ver- 
tieft geschnitten  ein  Löwe,  der  einen  Delphin  ver- 
zehrt. Griechisch,  in  Stil  und  Arbeit  verwandt  den 
Münzen  von  Velia  aus  dem  4.  Jahrh.  L.  des  Stempels 
0,015  m. 

31.  32.  Paar  von  Gold -Ohrringen,  Doppel- 
spiralen von  Golddraht,  am  unteren  Ende  eine 
Rosette,  an  der  eine  Amphora  hängt.  Griechisch, 
4.  Jahrh.  v.  Chr.  (?).     L.  0,04  m. 

33.  Golddiadem  (?)  von  aufserordentlich  feiner 
Ausführung  und  jedenfalls  sepulcraler  Bestimmung. 
In  einen  goldenen  Rahmen  sind  die  verschiedensten 
Blumen,  stilisirte  und  naturalistische,  eingeordnet;  die 
Kelche  waren  mit  farbigen  kleinen  Glaspasten  gefüllt, 
von  denen  einige  erbalten  sind.  Griechisch,  Ende  4. 
oder  Anfang  3.  Jahrh.  v.  Chr.    L.  0,185;  Br.  0,025  m. 

34.  Goldring   mit  länglichem  Stempel,    darauf 


vertieft  geschnitten  eine  d3TpayaX(Co'J<Ja  n.  1.  knieend. 
Griechisch,  4.  Jahrh.  v.  Ch.  (?).  L.  des  Stempels 
0,015  m. 

35.  36.  Zwei  gleiche  Goldknöpfe,  rund,  in  der 
Mitte  hohl,  mit  breitem  Rand.  Im  Mittelpunkt  eine 
Rosette,   von  der  Strahlen  ausgehen.     Dm.  0,02  m. 

37.  Goldring  mit  Stempel  in  Form  einer  Lyra, 
die  einst  an  mehreren  Stellen  mit  Edelsteinen  oder 
Pasten  besetzt  war.    L.  der  Lyra  0,027  m. 

38.  Goldring  von  roher  Arbeit,  einfaches  Band 
von  0,007  m-  Breite  mit  spätgriechischer  Inschrift. 
Dm.  0,021  m. 

39.  Silberner  Stempel  eines  Ringes,  mit  männ- 
lichem Bildniskopf  n.  1.  Römisch.     L.  0,018  m. 

V.  Terracotten. 

1.  Archaisch  boiotisches  Idol  oder  Gliederpuppe 
mit  beweglichen  Beinen.  Typus  wie  Mon.  Piot  I 
pl.  3,  vgl.  p.  21  ff.  (M.  Holleaux).  Das  Haar  ist 
bemalt,  die  Augen  sind  eingesetzte  weifse  Perlen. 
Durch  Bemalung  ist  am  Rücken  ein  Gewand  an- 
gegeben, am  Halse  ein  Halsband,  auf  der  Vorder- 
seite Dipylon-Ornamente  (Vögel,  Swastika,  concen- 
trische  Kreise  u.  s.  w.).  H.  0,30  m.,  ohne  die  Beine 
0,235  m- 

2.  Hoher  cylindrischer  Kalathos  zum  Aufsetzen 
auf  eine  archaische  Statue.  Frühboiotisch  (vgl. 
Boehlau,  Jahrb.  d.  Inst.  1888  S.  341fr.).  Auf 
weifsem  Grunde  geometrisch  verziert  in  rot,  gelb 
und  schwarz.     H.  0,174  m.;  unterer  Dm.  0,18  m. 

3.  Gewandstatuette  einer  Frau,  die  sich  mit 
dem  1.  Ellbogen  auf  einen  Pilaster  lehnt.  Nicht 
tanagräisch;  Ende  4.  oder  Anfang  3.  Jahrh.  v.  Chr. 
Vorzüglich  erhaltene  Farben  an  den  nackten  Teilen, 
am  Haar  und  am  Chiton  (rosa  mit  blauer  Kante). 
Der  Rücken  ist  ohne  Modellirung  und  zeigt  ein 
grofses  viereckiges  Brennloch.  Der  1.  Zeigefinger 
und   drei  Finger  der  r.  Hand  fehlen.     H.  0,394  m. 

4 — 72.  Sammlung  tarentinischer  Terracotten: 
62  Köpfe,  5  Statuettenbruchstücke  und  2  durch- 
bohrte Scheiben.  Gute  Auswahl  der  gewöhnlichen 
tarentinischen  Typen;  hervorzuheben  ein  Jünglings- 
kopf mit  einem  Helm  in  Form  einer  phrygischen 
Mütze,  dem  Stil  des  Skopas  und  dem  »Alexander«- 
Sarkophag  verwandt  (H.  mit  Helm  0,115  m.,  Ge- 
sichtslänge 0,05  m.). 

73.  Antefix,  mit  weiblichem  Kopfe  in  Relief, 
mit  Kuhohren  und  kurzen  Hörnern,  sowie  Ohrringen 
und  Halsband.  Ähnliche  Köpfe  auf  süditalischen 
Münzen  des  4.  Jahrh.  Aus  Tarent.  L.  unten 
0,20  m. ;  H.  0,185  m< 

74.  Bruchstück  einer  kleinen  Thonplatte  späten 
Stils;   darauf  in  Relief  der  Kopf  eines  Kindes  von 


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Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre   ii 


vorn,  oben  Sterne  und  andere  Embleme.    Aus  Jaffa. 
L.  0,083  m- 

VI.   Griechische  Vasen. 
A.  Dipylonstil. 

1.  Amphora  mit  plastischen  Schlangen  an  den 
Henkeln.  Schulter:  jederseits  vier  weidende  Rosse, 
unter  jedem  ein  VVasservogel.  Bauch:  Fries  von 
Wasservögeln,  breiter  Mäander,  Zickzackreihen u. s.w. 
Am  Hals  Schachbrettornament,  Zickzack  und  Mäan- 
der, am  Fufse  Kreise  durch  Tangenten  verbunden. 
H.  0,605  m- 

2.  Grofser  Skyphos,  gerippt,  mit  hohen  Henkeln. 
Am  Rande  Mäander,  auf  den  Rippen  Grätenmuster, 
um  den  Fufs  ein  schwarzer  Streif.  Innen  dunkel- 
braun glasirt.     H.  0,28  m. 

3.  Trinkhorn,  geometrisch  decorirt.    H.  0,165  m- 

B.    Boiotisch. 

4.  Ölfläschchen  in  Form  eines  Fufses  mit  San- 
dale, deren  Bänder  und  Verzierungen  dunkelbraun 
gemalt  sind.  Auf  der  Sohle  gravirt  die  Künstler- 
inschrift Tp'JTUiv  lizoifzae  in  boiotischem  Alphabet. 
Die  Zehen  fehlen.  H.  0,074  m-J  L.  0,09  m.  Gryton 
ist    ein   bisher  noch   nicht   bekannter  Meistername. 

5.  Pyxis  mit  Deckel,  nur  mit  dunkelbraunen 
und  roten  Streifen  verziert.  Auf  dem  Deckel,  dessen 
Rand  Schachbrettmuster  zeigt,  als  Griff  ein  archai- 
scher Kopf,  dessen  Fleisch  gelblich  weifs,  Details 
und  Haar  dunkelbraun;  im  Haar  eine  Binde,  auf 
der  ein  Mäander  gemalt  ist.   Dm.  0,12m.;  H.  0,136  m. 

6.  Alabastron.  Boiotische  Nachahmung  des 
korinthischen  Stils.  Eine  bärtige  Flügelfigur  in 
kurzem,  eng  anliegendem  Chiton  und  hohen  Stiefeln 
läuft  mit  ausgestreckten  Armen  auf  einen  ihr  zu- 
gewandt stehenden  Hahn  zu.  Im  Felde  raumfüllend 
Punkte,  Kreuze,  Kreise  u.  s.  w.,  sowie  die  sinnlosen 
Inschriften  £SnBl*3aA  und  $0£.  Darunter 
ein  Streif  von  Rosetten,  unter  dem  Boden  eine 
grofse  Rosette.  Das  ganze  Gefäfs  hat  weifsen  Über- 
zug, die  Malerei  ist  in  braun  und  etwas  rot,  die 
Zeichnung  gravirt.     H.  0,28  m. 

C.    Protokorinthisch. 
a.  Griechisch. 

7.  Lekythos  von  blafsrotem  Thon,  Decoration 
braun  (ohne  Gravirung).  Oben  am  Rand  Punkt- 
rosetten, an  der  Schulter  Häkchenmuster,  am  Henkel 
Dreiecke,  um  den  Bauch  Parallelstreifen,  unten 
Strahlen,  dazwischen  Punktrosetten.  Unter  der 
Schulter,  auf  breitem  Streifen,  die  Inschrift 

o^gvMSVIVMäSglOnäWlsoqvi 


I16po{  fx'  hcnUsw  Ayaat'X^eo.    Alphabet  chalkidisch. 
Der  Meistername  bisher  unbekannt.     H.  0,05  m. 

b.  Italisch. 

8.  Dreifüfsige  Pyxis  mit  Deckel  (Form  wie 
Berlin  Nr.  198).  Gelber  Thon,  Malerei  dunkelbraun. 
Nur  Streifen,  auf  dem  Deckel  ein  Knopf.  Aus 
Vulci.  Gsell,  Fouilles  de  Vulci  S.  114  Nr.  46. 
Dm.  0,07  m. 

9.  Gegenstück  mit  geringen  Abweichungen. 
Gsell  a.  a.  O.    Nr.  45.    Dm.  0,075  m. 

10.  Pyxis  mit  Deckel  (ohne  Griff).  Gsell  a.  a.  O. 
Nr.  47.    Dm.  0,084  m- 

11.  Gegenstück  zum  Vorigen.  Gsell  a.a.O. 
S.  115  Nr.  48.    Dm.  0,08  m. 

12.  Lekythos.    Gsell  a.  a.  O.  Nr.  49.    H.  0,105  m. 

13.  Flache  Schale  mit  niedrigem  Fufs  und  zwei 
Henkeln.    Gsell  ä.  a.  O.  S.  114  Nr.  44.    Dm.  0,25  m. 

14.  Thymiaterion.  Gsell  a.  a.  O.  S.  116  Nr.  65. 
H.  0,078  m.;  Dm.  0,102  m. 

15.  Kleine  bauchige  Vase  in  Form  einer  Am- 
phora ohne  Henkel.  Gsell  a.  a.  O.  S.  117  Nr.  86. 
H.  0,116  m. 

D.   Korinthisch. 

16.  Aryballos.  Gsell  a.a.O.  S.  116  Nr.  66. 
H.  0,06  m. 

17.  Alabastron,  birnenförmig.  Zwei  Sphingen 
mit  hohem  Kalathos  einander  gegenüber  sitzend, 
zwischen  ihnen  eine  gefleckte  Schlange.  Im  Feld 
Rosetten,  hinter  jeder  Sphinx  eine  Blüte.  Am  Boden 
eine  Rosette.  Mit  viel  Gravirung  und  aufgesetztem 
Rot.     H.  0,07  m. 

18.  Ölfläschchen  in  Form  eines  Eberkopfes 
mit  aufgesperrtem  Maul.  In  den  Ohren  Löcher 
zum  Aufhängen,  unter  einem  Ohr  noch  drei  Löcher. 
Blafsgelber  Thon,  Details  in  Rot  aufgemalt.  Um 
die  Öffnung  Stäbchenmuster,  auf  dem  Kopfe  Lotos- 
ornament.  Alles  Übrige  dicht  mit  Punkten  besetzt. 
Keine  Gravirung.     H.  0,075  m- 

19.  Lekane,  ohne  Deckel.  Grünlich  gelber 
Thon.  Schulter:  punktirter  Zickzackstreif  in  braun ; 
Mitte:  Tierstreif  (drei  Löwen,  zwei  Steinböcke  und 
ein  Vogel),  zur  Füllung  Blüten  und  Punkte.  Auf- 
gesetztes Rot  bei  den  Tieren.     H.  0,14  m. 

20.  Lekythos  mit  kurzem  Halse,  ovalem  Körper 
und  Fufs.  Thon  bräunlich  blafsgelb.  Körper 
schwarz  gefirnist  mit  drei  aufgesetzten  roten  Doppel- 
linien.    H.  0,245  m- 

E.   Italisch-Korinthisch. 

21.  Kleine  Schale.  Gsell  a.  a.  O.  S.  116  Nr.  58. 
Dm.  0,132  m. 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre  1898. 


143 


22.  Näpfchen  auf  hohem  Fufs,  ohne  Henkel. 
Gsell  a.  a.  O.    Nr.  43.    Dm.  0,105  m. 

23.  Kanne  mit  geripptem  Henkel.  Gsell  a.  a  O. 
S.  115  Nr.  57.    H.  0,281  m. 

F.   Schwarzfiguriger  Stil. 

24.  Dreifüfsige  Pyxis  mit  Deckel,  sog.  attisch- 
korinthischer  Stil.  Das  Gefäfs  zeigt  die  Form  des 
Kothon.  Oben  Tierstreif  (drei  Sirenen,  zwei  Löwen, 
zwei  Panter,  zwei  Eber;  zwischen  zwei  Sirenen  eine 
Lotosblüte).  An  einem  Bein  zwei  einander  gegen- 
über sitzende  Sphingen,  dazwischen  Rosette;  am 
zweiten  Bein  Rosette  zwischen  zwei  Sirenen;  am 
dritten  zwischen  zwei  Löwen,  über  jedem  noch  eine 
Rosette.  Auf  dem  Deckel  Strahlen,  herum  Tierstreif 
(zwei  Sphingen,  zwei  Panter,  zwei  Löwen,  eine  Ziege). 
Zur  Füllung  Rosetten.  Sehr  ähnlich  der  Dreifufs- 
vase  aus  Tanagra  Arch.  Ztg.  1881  Taf.  4  —  6.  Dm. 
oben  0,23  m.,  unten  0,26  m. 

25.  »Caeretaner«  Amphora.  Schulter:  A.  Hepa- 
xkii  (kurzer  Chiton,  darüber  Löwenfell  und  Wehr- 
gehänge mit  Scheide)  n.  r.  schwingt  das  Schwert 
und  packt  die  vor  ihm  in's  Knie  gesunkene  Amazone 

AvSpoti-ri/e  (kurzer  Chiton,  Beinschienen,  Helm, 
Schild,  Schwert),  die  ihn  mit  dem  Speer  zu  ver- 
wunden sucht.  Hinter  ihr  zückt  TeXajAÖv  (nackt, 
Helm,  Beinschienen,  boiot.  Schild),  den  Speer  gegen 
Aivfee,  die  ihn  mit  dem  Speer  angreift,  (kurzer 
Chiton,  Schwert,  Helm,  Rundschild).  Links  hinter 
Herakles  ein  drittes  ähnliches  Paar  Ti\t.idbzi  und 
riavTaptate.  Weifs..  ist  das  weibliche  Incarnat,  der 
Chiton  des  Herakles,  sowie  Schwertgriffe,  Schilde  und 
Helmbüsche;  rot  die  Innenseite  der  Schilde,  Schwert- 
riemen und  die  Chitone  von  Ainipe  und  Pantariste. 

B.  Vier  Tänzer  zwischen  zwei  Schwänen. 

Bauch:  Oben  sitzende  Sphinx  zwischen  zwei 
Sirenen,  weiterhin  vier  Panter  und  ein  Bock. 

Unten:  Widder  zwischen  zwei  Pantern,  und 
Schwan  ebenso. 

Fufs,  Mündung  und  Henkel  schwarz  genrnist. 
Am  Halse  Palmettenlotosband ,  darunter  Stäbchen- 
ornament. Viel  Gravirung,  sowie  Weifs  und  Rot. 
H.  0,394  m. 

26.  Deckel  einer  grofsen  Vase.  Samml. 
Tyszkiewicz,  Verkaufs-Katalog  Nr.  13,  früher  Samml. 
E.  Piot.     Dm.  0,20  m. 

27.  Amphora  mit  ausgesparten  Bildflächen; 
oben  jederseits  Lotosknospenband.  A.  Mädchen 
in  langem  Chiton  mit  kurzen  Ärmeln,  im  Haar 
Binde,  sitzt  n.  r.  in  einer  Schaukel.  Vor  ihr  stehen 
ein  Jüngling  im  Mantel  und  ein  bärtiger  Mann  in 
einer  Chlamys,  der  die  R.  erhebt.  Hinter  ihr  stehen 
zwei  bärtige  Männer.     Weifs  das  Fleisch  des  Mäd- 


chens, rot  ihr  Haarband,  und  Details  an  den  Ge- 
wändern, Haaren  und  Barten.  B.  Umblickend 
laufende  weibliche  Flügelfigur  n.  r.  in  kurzem 
Chiton,  beide  Hände  in  die  Seiten  gestützt.  Hinter 
ihr  zwei  bärtige  Männer  im  Mantel,  vor  ihr  ein 
dritter.  Deckfarben  ebenso  verwandt.  Am  Fufs 
Strahlen.     H.  0,401  m. 

28.  Amphora  mit  ausgesparten  Bildfeldern. 
A.  Herakles'  Einführung  in  den  Olymp  [  ?  Red.]. 
Links  besteigt  Athena  ihr  Zweigespann,  im  Hinter- 
grund schreiten  neben  den  Pferden  Herakles ,  um- 
blickend und  ein  drittes  Pferd  führend,  sowie  der 
bärtige  Iolaos  und  ein  jugendlicher  Diener,  voran 
geht  zurückblickend  Hermes.  Über  den  Pferden 
xaXös  'Avti'fjiayo;.  B.  Dreifufsraub.  Zwei  Drittel 
der  Darstellung  fehlen.  Herakles  trägt  den  Dreifufs 
auf  der  Schulter  n.  r.,  hält  ihn  mit  der  L.  und 
schwingt  in  der  R.  umblickend  die  Keule  gegen 
den  verfolgenden  Apollon,  neben  dem  eine  Hindin 
läuft.  Ihm  folgt  Artemis,  während  r.  zugewandt 
Athena  steht.  Vgl.  Klein,  Lieblingsinschr.  3  S.  35. 
Arch.-epigr.  Mitth.  aus  Österr.  1895  S.  16  (Pollak). 
H.  0,615  m. 

29.  Kylix  des  Tleson.  Abg.  Gsell,  Fouilks  de 
Vuki  III  2  pl.  9.     H.  0,143  m.;    Dm.  0,225  m. 

30.  Kylix  des  Xenokles.  Vgl.  Annal.  d.  Inst. 
1877  p.  130  (Körte).  Kretschmer,  Griech.  Vasen- 
inschriften S.  177  Nr.  155.  Klein,  Meistersign. '-' 
S.  80  Nr.  9. 

31.  Lekythos.  Schulter:  Lotosknospenband. 
Bauch  (auf  weifsem  Grund):  Weibliche  Figur  n.  r. 
ein  Viergespann  besteigend  (Chiton,  darüber  Wams, 
Stephane,  Krobylos).  Hinter  ihr  schreitet  umblickend 
der  bärtige  Hermes  (Pilos,  kurzer  Chiton,  Chlamys, 
Flügelstiefel)  in  L.  das  Kerykeion  haltend.  Innen- 
zeichnung sorgfältig  gravirt,  sparsame  Verwendung 
von  Rot.  Im  Felde  die  Inschrift  Ho  müi  xaXoj 
i\to\  6ox£t.     H.  0,112  m. 

32.  Amphora.  A.  Kampf  zweier  Hopliten. 
Der  Verfolgte  wendet  sich  im  Fliehen  um,  beide 
schwingen  Speere.  B.  Ähnliche  Scene,  der  eine 
Krieger  kämpft  mit  dem  Schwert.  Hals:  Palmetten- 
lotosband; Schulter:  Stäbchenornament  und  anderes 
Palmettenlotosband.  Unter  jedem  Henkel  Lotos- 
palmettenspirale.  Samml.  Morrison  Nr.  283,  früher 
bei  Castellani.     H.  0,293  m- 

33.  Oinochoe,  schwarz  gefirnist  bis  auf  die 
blafsgelb  überzogene  Bildfläche.  Herakles  in  ge- 
gürtetem Löwenfell  schreitet  n.  r.  und  führt  eine 
weibliche  Sphinx  an  zwei  Stricken  mit  sich  fort, 
indem  er  sich  nach  ihr  umdreht  und  die  Keule 
schwingt.  Im  Felde  Bogen  und  Köcher,  rings  sinn- 
lose Beischriften  und  Zweige.     H.  0,16  m. 


144 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre   il 


34.  Kantharos  in  Form  zweier  männlicher 
Gesichter  mit  schrägen  Augen,  fetten  Backen,  spitzen 
Nasen  und  kleinem  Schnurrbart.  Augen,  Brauen 
und  Barte  schwarz,  das  Weifse  der  Augen  weifs. 
Um  die  Mündung  aufsen  ein  Epheukranz,  innen  eine 
Reihe  Wasservögel  n.  1.  (mit  Gravirung,  sowie  weifs 
und  rot).     Innen  schwarz   gefirnist.     H.  0,173  m* 

35.  Rhyton  in  Form  eines  Doppelkopfes. 
A.  Weiblicher  Kopf.  B.  Kopf  einer  Negerin.  Oben 
schwarze  Palmetten  auf  weifsem  Grund,  darunter 
Ho  Trat;  xaXd;.     H.  0,192  m. 

36.  Alabastron  der  von  H.  Winnefeld,  Ath. 
Mitth.  1889  S.  41  ff.  beschriebenen  Classe.  Auf 
blafsgelbem  Grund  ein  n.  r.  schreitender  Neger, 
zurückblickend.  Er  trägt  Hosen,  enges  langärmliges 
Wams,  darüber  ein  shawlartiges  Mäntelchen,  streckt 
beide  Arme  vor  und  hält  in  der  L.  einen  Bogen, 
in  der  R.  eine  Axt.  Spuren  eines  roten  Kopf- 
schmuckes. Hinter  ihm  ein  Palmbaum  und  ein 
Sessel.     H.  0,142  m. 

37.  Rhyton  in  Form»  eines  weiblichen  Kopfes; 
über  demselben  auf  weifsem  Grunde:  A.  Frau  (Chiton, 
Himation,  Haube)  steht  n.  1.  und  hält  sich  einen 
Spiegel  vor.  Im  Felde  xaXo;.  B.  Neger  wie  auf 
Nr.  36,  am  Boden  kriechend;  im  Felde  ein 
Gegenstand,  vielleicht  Bogen  und  Köcher.  H. 
0,172  m. 

38.  Kleine  Amphora  späten  Stils,  Nachahmung 
der  panathenäischen  Gefäfse.  A.  Athena  n.  r.  mit 
erhobenem  Schild,  den  Speer  schwingend.  B.  Ge- 
flügelter Eros  (ganz  weifs  gemalt)  mit  weiblichem 
Kopfputz  kniet  n.  r.  Am  Halse  jederseits  eine  weifse 
Palmette,  auf  der  Schulter  Stäbchenornament.  Ein 
Henkel  fehlt.     H.  0,086  m. 

G.  Rotfiguriger  Stijl. 

39.  Kylix  des  Duris.  Innen:  Nackter  bärtiger 
Mann  in  Vorderansicht,  Kopf  n.  r.,  streckt  die 
Arme  aus  und  balancirt  auf  dem  r.  Fufs.  Neben 
seinem  r.  Bein  steht  auf  einem  Postament  eine 
Kylix.  Links  auf  einem  Stuhl  ein  zusammengelegtes 
Gewand.  Um  den  Kopf  Aöpi?  eypacpaev.  Aufsen: 
A.  B.  Jederseits  Komos  von  sechs  bärtigen  Männern. 
Die  Binden  in  den  Haaren  der  Männer  sind  rot; 
Innenzeichnung  mit  verdünntem  Firnis.  Henkel 
fehlen.     Dm.  0,275  m. 

40.  Fragmentirte  Kylix  des  Hieron ,  dessen 
Hiepov  dirouaev  an  der  Unterseite  des  erhaltenen 
Henkels  eingravirt  ist.  Innen:  Vor  einem  durch 
ionische  Säule  mit  Gebälk  angedeuteten  Hause 
sitzt  rechts  auf  einem  Felsen  ein  Mann  in  Chiton, 
Chjamys  und  Petasos,  in  tiefes  Sinnen  versunken 
(Urrtergesicht,  Schultern  und  r.  Hand  fehlen).     Ihm 


gegenüber  steht,  aufmerksam  auf  ihn  herab  blickend, 
ein  bärtiger  Mann  in  Chiton,  Chlamys  und  Pilos, 
auf  zwei  Speere  gelehnt,  die  R.  in  die  Seite  ge- 
stützt (Füfse  und  Unterschenkel  fehlen).  Wird  im 
Hinblick  auf  die  Aufsenseiten  als  Odysseus  gedeutet, 
der  den  Achilleus  überreden  will,  den  Telephos  zu 
heilen.     Herum  ein  Mäander. 

Die  Darstellung  der  Aufsenseiten  wird  auf 
Telephos  in  Mykenai  gedeutet.  A.  Vor  dem  Palast 
(langes  Epistyl  mit  ionischer  Säule  r.  und  Porticus 
mit  Thür  1.)  sitzt  auf  dem  Altar  n.  1.  ein  Mann 
(Telephos:  Chlamys,  Stiefel,  mysischer  Hut,  Verband 
um  Bein);  an  seiner  Schulter  lehnen  zwei  Speere, 
er  gesticulirt  heftig  mit  beiden  Händen.  Auf  ihn 
zu  ist  aus  dem  Palast  getreten  ein  Greis  (Kalchas?: 
Chiton  und  Himation,  langer  Stab)  und  fafst  ihn 
am  Kinn  (sei  Gestus  der  Überredung).  Hinter  dem 
Greis  läuft  aus  der  Thür  ein  Jüngling  (Chlamys), 
der  mit  der  L.  den  Telephos  fortzuzerren  sucht, 
während  er  in  der  R.  eine  Lanze  schwingt.  Rechts 
hinter  Telephos  kommen  zwei  Jünglinge  (Chiton, 
Chlamys,  der  zweite  noch  Pilos);  der  Vorderste  ist 
im  Begriff  das  Schwert  zu  ziehen,  der  Andere  hält 
ihn  mit  beiden  Händen  fest. 

B.  Epistyl  und  ionische  Säule  jederseits  deuten 
das  Innere  des  Palastes  an.  Inmitten  sitzt  n.  r. 
auf  einem  Stuhle  ein  bärtiger  Mann  (Agamemnon?: 
kurzer  Chiton,  Himation,  breite  Haarbinde),  in  der 
Hand  ein  Scepter  haltend.  Er  blickt  zurück  zu 
einem  bärtigen  Mann  (Odysseus?:  kurzer  Chiton, 
Himation,  Pilos,  Speer),  der  forteilt  zu  der  Scene 
auf  A.  Vor  ihm  tut  dasselbe  ein  dritter  Mann, 
der  ihm  winkt.  Rechts  von  der  Mittelfigur  laufen 
zwei  andere  ebenfalls  zu  der  Kampfscene. 

Die  Malerei  wird  dem  »Meister  mit  dem 
Kahlkopf«  zugeschrieben.  Ein  Henkel  und  ein 
beträchtliches  Stück  der  einen  Seite  fehlt,  ferner 
fünf  Köpfe.     Dm.  0,33  m. 

41.  Kantharos  des  Hieron.  Jederseits  eine 
Scene  der  Gigantomachie.  A.  Poseidon  (Chlamys 
über  1.  Arm,  Kranz)  stürmt  mit  dem  Dreizack  in 
der  R.  und  der  Insel  Nisyros  in  der  L.  gegen  den 
in's  Knie  gesunkenen,  empor  blickenden  Polybotes. 
B.  Dionysos  (Bart,  Epheukranz,  ungegürteter  Chiton 
bis  zu  den  Knien)  schwingt  in  der  R.  den  Thyrsos, 
in  der  L.  eine  Schlange  gegen  einen  auf  ein  Knie 
gesunkenen  Giganten  (voll  gerüstet),  der  sein  Schwert 
fallen  läfst,  und  den  die  Schlange  in's  Gesicht 
beifst.  Am  Fufse  die  Inschrift  Hjtipov  M^oovto; 
lmi[zazv.     H.  0,261  m. 

42.  Schale,  früher  bei  Depoletti  in  Rom.  Die 
Aufsenseiten  (A.  [H^top  von  'AxtXAeüjY]  verfolgt. 
B.  Am  Thor  ['A^evcc^'a],  npt[a]|i.[os]  und  [Uexajße) 


Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston  im  Jahre   1898. 


145 


sind  ungenau  abgebildet  bei  Gerhard,  Auserl.  Vas. 
Taf.  203.  O verbeck,  Gall.  heroischer  Bildw.  Taf. 
19,  1.  Die  Innenseite  (Zeichnung  im  Apparat  des 
Berliner  Museums,  vgl.  Kretschmer,  Vaseninschriften 
S.  186  Anm.  2)  zeigt  den  Jüngling  Oava;  (Chlamys, 
Stiefel,  Petasos)  n.  r.  auf  einem  Felsen  sitzend,  den 
Kopf  in  die  1.  Hand  gestützt.  Vor  ihm  steht  der 
bärtige  'EfxreSt'ov  (Chlamys,  Petasos,  Schwert)  in 
der  R.  zwei  Speere  haltend.  Im  Felde  ein  Schwert 
in  der  Scheide,  ein  Gürtel  und  zwei  Speere.  Die 
Henkel  fehlen.     Dm.  0,327  m. 

43.  Schale  mit  'A&evo'SoTO«  xaXo;.  Vgl.  Klein, 
Licblingsinschr.  '  S.  92  Nr.  6.     Dm.  0,233  m. 

44.  Bruchstück  einer  Schale  mit  'A&fevrJSoTos]. 
Vgl.  Klein  a.  a.  O.  Nr.  7.     L.  0,053  m. 

45.  Hydria  mit  A'Jx[o]s  xot[Xo];.  Vgl.  Klein 
a.  a.  O.  S.  113  Nr.  14.  Fufs  modern.  H. 
0,53  m. 

46.  Aryballos  mit  IIot[v]aT[i]o«  xaXos  und  Ilavri- 
tio;.  Abg.  Klein  a.  a.  O.  S.  110  Fig.  30.  H. 
0,086  m. 

47.  Rhyton  mit  den  Köpfen  eines  Satyrs  und 
eines  Mädchens.  Oberhalb  des  Satyrs  drei  Figuren: 
Mitte  Frau  (Chiton,  Himation,  Haube)  auf  Stuhl 
n.  r.,  hält  in  der  vorgestreckten  R.  einen  Spiegel 
und  spricht  mit  einem  vor  ihr  stehenden,  ihr  eine 
Blume  reichenden  Jüngling  (Mantel,  Binde,  Schuhe). 
Hinter  ihr  ein  zweiter  Jüngling  mit  Blume  in  L., 
auf  Stab  gelehnt.  Im  Felde  zweimal  xctXo;  (ein- 
mal rückläufig).  Oberhalb  des  Mädchenkopfes: 
Jüngling  (Mantel  um  Unterkörper,  Kranz,  Binde), 
auf  Kline  gelagert,  hält  in  der  vorgestreckten  L. 
eine  Trinkschale.  L.  hängt  ein  Korb.  Im 
Felde  yjxipezz.  Stil  des  Brygos,  aber  nachlässig. 
H.  0,191  m. 

48.  Rhyton  in  Form  eines  Krokodils,  das  einen 
Negerknaben  frifst.  Oben  bakchische  Scene:  Zwei 
»Satyrn«  haschen  sich  mit  zwei  Mainaden.  H. 0,24m., 
L.  der  Basis  0,202  m. 

49.  Amphora,  älterer  schöner  Stil.  Schwarz 
gefirnist  bis  auf  die  Figuren  und  einen  Streifen  mit 
Strahlen  am  Fufse.  A.  Nackter  bärtiger  »Satyr« 
hält  einen  Satyrknaben  auf  seinen  Schultern. 
B.  Bärtiger  Satyr  schwingt  einen  grofsen  phallus 
oculatus  über  dem  Kopf.     H.  0,406  m. 

50.  Pelike,  älterer  schöner  Stil.  A.  Schau- 
spielertoilette. Ein  als  Frau  gekleideter  Jüngling 
mit  weiblicher  Maske  eilt  nach  rechts  und  bringt 
ein  Gewandstück  einen  Gefährten,  der  eben  die 
Schuhe  anlegt,  und  zu  dessen  Füfsen  seine  (weib- 
liche) Maske  liegt.  B.  Bärtiger  Mann  im  Mantel 
n.  r.  auf  Stab  gelehnt.     H.  0,241  m. 

51.  Schwarze      Lekythos      mit      polychromen 


Figuren.  Schöner  Stil.  Inmitten  kniet  Nike  (Flügel, 
langes  Gewand)  auf  einem  gestürzten  Stier;  sie 
packt  sein  Maul  mit  der  L.,  und  schneidet  ihm  mit 
einer  Scheere  eine  Stirnlocke  ab.  Rechts  sitzt  ihr 
zugewandt  Athen»  (Gewand  sehr  zerstört),  in  R. 
Speer,  1.  Arm  auf  Schild  gestützt.  Hinter  Nike 
steht  vorgebeugt  ein  Jüngling  (korinth.  Helm, 
Chlamys  über  1.  Arm)  den  Schild  gesenkt;  an  seiner 
Schulter  lehnen  zwei  Speere.  Der  Stier  und  das 
Fleisch  der  Frauen  weifs;  viel  Detail  vergoldet. 
Unten  Eierstab,  am  Hals  Stäbchenornament,  an  der 
Schulter  Lorberkranz.     H.  0,152  m. 

H.  Vermischtes. 

52.  Lekythos.  Schulter  (schwarz  auf  rot): 
Lotosknospenband,  darüber  Strahlen.  Der  Körper 
der  Vase  ist  schwarz  gefirnist,  darauf  gravirt  Satyr 
eine  Nymphe  verfolgend;  oben  und  unten  sinnlose 
Inschriften.  Die  Nymphe  ist  ganz  nackt,  weifs 
gemalt;  Haar,  Bart  und  Haarband  des  Satyrs  rot. 
Über  dieser  Darstellung  ein  Epheukranz  auf  weifsem 
Grund.     H.  0,222  m. 

53.  Becher  des  Sotades.  Samml.  van  Bran- 
teghem.  Vgl.  Froehner,  Catalogue  Nr.  159.  Dm. 
0,165  m- 

54.  Polychrome  Pyxis.  Deckel  (schwarz  auf 
rotem  Grund):  am  Rand  Mäander,  von  fünf  Kreuz- 
vierecken unterbrochen;  weiter  nach  innen  ein  Kreis 
von  Palmetten  und  um  den  Knopf  ein  Stäbchen- 
ornament. Am  Körper  auf  weifsem  Grunde  polychrom 
sechs  Musen  und  ein  Jüngling  (Apollon?),  hinter 
diesen  ein  Baum  und  eine  Kuh.  H.  0,175  m.;  Dm. 
0,15  m. 

55.  Vase  in  Form  eines  Neger-Doppelkopfes 
mit  Lekythosmündung  und  zwei  kleinen  Henkeln. 
H.  0,12  m. 

56.  57.  Zwei  Kannen  späten  Stils  (vielleicht 
drittes  Jahrhundert)  mit  flachem  Körper  und 
schmalem  cylindrischem  Halse,  weifs  überzogen. 
Auf  der  Schulter  (von  56)  Palmetten,  Kränze  und 
Speere,  (von  57)  ein  Kranz  flüchtig  gemalt.  H.  0,186 
bezw.  0,158  m. 

VII.  Glas. 
1.    2.    Zwei    Alabastra.      Samml.    Tyszkiewicz. 
Froehner,  Verkaufs-Katalog  Nr.  59.  60.     H.  0,18  m. 
bezw.  0,135  m- 

3.  Runde  Büchse  mit  Deckel.  Samml.  Morrison, 
Verkaufskatalog  Nr.  285.  Aus  Athen.  H.  0,047  m.; 
Dm.  0,044  m. 

4.  Bruchstück  eines  ägyptischen  Glasmosaiks. 
Samml.  Tyszkiewicz.  Froehner,  Verkaufs-Katalog 
Nr.  87.     L.  0,028  m.;  Br.  0,025  m. 


146 


Erwerbungen  des  Ashniolean  Museum  zu  Oxford. 


VIII.  Arretinische  Formen  und  Bruch- 
stücke3. 
Die  im  Report  ausführlich  beschriebenen  Stücke 
werden  in  10  Classen  aufgeführt:  I.  Satyrs  and 
Maenads:  8  Stück.  II.  Dancing  Scenes:  6  Stück. 
III.  Hunting  Scenes:  4  Stück.  IV.  Musical  Scenes: 
6  Stück.  V.  Symposia:  6  Stück.  VI.  Sacrifices : 
3  Stück.  VII.  Herakles  and  Omphale:  2  Stück. 
VIII.  Chariot-races:  6  Stück.  IX.  Conventional designs, 
tnasks,  garlands.  etc.:  21  Stück.  X.  Miscellaneous : 
9  Stück.     Im  Ganzen  71   Stück. 


ERWERBUNGEN 

DES  ASHMOLEAN  MUSEUM 

ZU  OXFORD. 

Der  von  A.  J.  Evans  verfafste  Report  0/  thc 
Keeper  qf  the  Ashniolean  Museum  for  the  Year  1898. 
[vgl.  Bibliographie  S.  102]  verzeichnet  folgende 
Erwerbungen: 

I.  Ägyptische  Abteilung.  Funde  der 
Quibell'schen  Ausgrabungen  in  Hierakonpolis,  aus 
der  Zeit  der  drei  ersten  Dynastien  (Geschenk  des 
Egyptian  Research  Fund)\  darunter  hervorzuheben: 
1.  Kalkstein-Statue  eines  bisher  unbekannten  Königs 
Besh,  an  der  Basis  Figuren  getöter  Kriegsgefangener, 
deren  Zahl  auf  47,029  angegeben  wird.  —  2.  Kalk- 
stein-Kopf eines  Mannes,  sorgfältige  Arbeit,  welche 
offenbar  den  libyschen  Typus  der  vorpharaonischen 
Zeit  wiedergiebt.  —  3.  Kalkstein-Relief  in  Form  einer 
colossalen  Schminkpalette  mit  Darstellung  eines 
anderen  bisher  unbekannten  Königs  Namens  Nar- 
Mer,  umgeben  von  Feldzeichen,  Dienern  und  er- 
beuteten Herden.  —  4.  Teil  eines  ähnlichen  Reliefs 
mit  Darstellung  eines  Königs,  welcher  Bewässerungs- 
anlagen überwacht.  —  5.  Schieferpalette  mit  Relief- 
darstellung von  Tieren,  Panter,  Greif  (wol  dessen 
älteste  Darstellung)  und  Fabelwesen.  —  6.  Mächtiges 
Feuersteinmesser,   ioy2  inches  breit,   32  inches  lang. 

—  7.  Sitzender  Löwe,  Terracottafigur  ältester  Arbeit. 

—  8.  Viele  kleinere  Tierfiguren  in  grün  glasirter  Ware, 
andere  in  Krystall,  Serpentin,  Steatit,  Kupfer,  Elfen- 
bein u.  s.  w.  —  9.  Weibliches  Figürchen  ohne  Kopf, 
aus  Lapislazuli,  bemerkenswert  durch  seine  Verwandt- 
schaft mit  den  Inselidolen. 

Alle  diese  Funde  sind  älter  als  die  4.  Dynastie 
und  als  das  4.  Jahrtausend  v.  Chr. 

Ferner,  als  Geschenk  des  Egypt  Exploration 
Fund  Gegenstände    aus    Petrie's   Ausgrabungen    in 

3)  Gipsabgüsse  sind  im  Museum  verkäuflich. 
Ein  »set«  von  57  Stück  kostet  20  $.  Einzelne 
Stücke  variiren  im  Preise  zwischen  15  Cents  und 
2  $.     Aufserdem  wird  die  Verpackung  berechnet. 


Denderah.  Darunter  10.  Gruppe  des  Mentuhotep 
und  seiner  Gattin  Nefermesut  (11.  Dynastie);  der 
Kopf  der  Frau  ist  den  besten  Werken  des  alten 
Reiches  ebenbürtig.  —  11.  Grabstelen  der  10.  oder 
11.  Dynastie.  —  12.  Grabgruppe  der  II.  Dynastie. 
—  13.  Mehrere  Alabastervasen.  —  14.  Steinmesser.  — 
15.  Hohle  Silberbommel.  —  16.  Geriefelte  Bronze- 
vase der  18.  Dynastie;  erstes  in  Ägypten  gefundenes 
Beispiel  dieser  auf  ägyptischen  Wandgemälden  häufig 
in  den  Händen  fremder  Tributpflichtiger  dargestellten 
Vasengattung;  Form  ähnlich  einigen  der  Gold- 
gefäfse  aus  Mykenai. 

Aufser  diesen  beiden  gröfseren  Complexen  kam 
noch  in  die  Sammlung:  17.  Mumienhülle,  bemalt 
mit  Figuren  der  Geister  des  Amenti.  Aus  der  Oase 
des  Amnion.  —  18.  Praehistorische  Perlen  und 
Steinmesser  vom  Tempel  zu  Hierakonpolis. 

II.  Orientalische  Abteilung.  1.  Eine  von 
Dr.  Liddon  dem  Kable  College  vermachte  kleine, 
aber  wertvolle  Sammlung  babylonischer  und  assy- 
rischer Cylinder  wurde  im  Museum  deponirt.  — 
2.  Marmorsiegel  von  »hittitischem«  Typus  mit  einem 
Löwen  und  Vögeln.     Aus  Sidon. 

III.  Frühgriechisches  und  Frühitali- 
sches. 1.  Primitive  Marmorfigur  von  seltener  Gröfse 
(2,5'  hoch)  und  mehrere  kleinen  Idole,  zusammen  in 
einem  Grabe  auf  Amorgos  gefunden ;  eines  derselben 
zeigt  noch  Spuren  von  Farbe.  —  2.  Vase  in  Form 
einer  Doppeleule  mit  aufgemalten  Ornamenten.  Aus 
Knossos.  —  3.  Kugelförmige  Vase  mit  engem  Halse, 
auf  der  Schulter  gemalt  ein  Krebs  mit  Menschen- 
gesicht, um  den  sich  eine  Schlange  windet;  unter- 
halb eine  Rosette.  —  4.  Primitives  Thongefäfs  und 
Marmoridol  aus  Sarilar,  dem  antiken  Sikeon  in 
Galatien.  —  5.  Weibliche  Figur,  archaisches  Terra- 
cotta- Relief  aus  Praisos  (Kreta).  —  6.  Teil  eines 
Pithos  mit  Relief:  Sphinx.  Aus  Lyttos  (Kreta).  — 
7.  Zwei  Inselsteine  aus  Steatit,  der  eine  mit  Auge 
und  Swastika.  Aus  Trypeti,  Melos.  —  8.  9.  Hahn 
und  Taube,  mit  Basen  in  durchbrochener  Arbeit, 
archaische  Bronzen  der  geometrischen  Periode 
(9.  Jahrh.  v.  Chr.).  Aus  Theben  (Boiotien).  — 
10.  Bucchero-Vase,  etruskischer  Typus.  Aus  Kar- 
thago. —  11.  Bruchstück  eines  Thongefäfses  mit 
Darstellung  eines  Gesichtes,  ägeische  Fabrik.  Aus 
Karnak.  —  12.  Frühetruskische  Aschenurne  in 
Büstenform.  —  13.  Bleiteller  mit  Relief,  aus  Megara. 

—  14.  Steatit-Gefäfs,  bestehend  aus  sechs  zusammen- 
hängenden Vasen,  vielleicht  von  kretischer  Fabrik. 

—  15.  Bronzefibula  aus  Theben.  —  16.  Bronzefigur 
geometrischen  Stils  aus  Kleitor  (Arkadien). 

IV.  Prähistoriches.      Aus    Spanien    wurden 
die   Funde   der   Herren  H.  und  L.  Siret  aus  Argar 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre  i! 


147 


(zwischen  Cartagena  und  Almeria)  zum  Teil  an- 
gekauft, aus  prähistorischen  Ansiedelungen,  deren 
Cultur  in  der  Mitte  steht  zwischen  der  des  nörd- 
lichen Europa  und  der  von  Troia  und  der  ägcischen 
Inseln  (z.  B.  Inselidole  gefunden).  Auch  silberne 
Armringe  uud  eine  Art  Diadem  sind  dabei. 

V.  Classische  Abteilung.  I.  Schöne  Samm- 
lung griechischer  und  griechisch-römischer  Schmuck- 
sachen aus  Cypern,  darunter  ein  Paar  Ohrringe,  in 
Löwenköpfe  endigend ,  »ranks  among  the  finest 
existing  pieces  of  ancient  goldsmilh's  ivork  of  its  class«. 
Zeit  wahrscheinlich  5.  Jahrh.  v.  Chr.  —  2.  Scara- 
boid  aus  blauem  Chalcedon  aus  Cypern;  dargestellt 
ist  in  vorzüglichster  griechischer  Arbeit  eine  Fufs- 
sohle  mit  der  Inschrift  pi-ki-re-vo  in  kyprischem 
Alphabet.  Früher  Samml.  Tyszkiewicz.  —  3.  Jüng- 
lingskopf von  Terracotta,  aus  Tarent.  Strenger 
Stil,  um  460  v.  Chr. 


ERWERBUNGEN  DES  LOUVRE 

IM  JAHRE  1898. 

I. 

Wie  im  Vorjahre  bringen  wir  das  Verzeichnis 
der  Erwerbungen  des  Departement  des  Anliquite's 
grecques  et  romaines  des  Louvre  für  das  Jahr  1898, 
welches  A.  Heron  de  Villefosse  und  E.  Michon 
veröffentlichen,  zum  Wiederabdruck. 

/.   MARBRE. 
A)    Statues  et  bustes. 

1.  Jeune  homme  debout,  la  Jambe  droite  legerement 
flechte .    II  est  entierement  nu;  son  mantean,  noue  autour 

du  cou,  forme  un  pari  de  draperie  qui  tombe  derriere 
lui.  Manquent  la  tete,  qui  etait  traitee  a  part,  les  bras 
et  l'extremite  des  pieds.     Grece. 

2.  Amour  endormi  sur  la  peau  de  Hon  et  tenant 
la  tnassue  d ' Hercule.      Tralles. 

3.  Tele  d'une  replique  romaine  de  V Alhena  Par- 
thenos  de  Phidias.  Sur  le  sommet  du  casque,  restes 
d'un  sphinx  et,  de  part  et  d'autre,  de  deux  Pegases; 
en  avani,  traces  de  cinq  autres  animaux;  les  garde- 
ioues  releves  sont  decores  de  griffons.  La  tete  etait 
travaillee  a  part;  le  nez  et  les  levres  sont  mutiles. 
(Borsari,  Notizie  degli  Scavi,  1893,  p.  193 ;  Petersen, 
Römische  Mittheilungen,  1895,  p.  92.)  Trouvee  a 
Santa  Marinella  pres  Civita  Vecchia. 

4.  Tete  de  Satyr e  femelle,  avec  deux  cornes  nais- 
santes,  le  nez  mutile. 

3  et  6.  —  3.  Tete  d ' Hadrien,  de  trois  quarts  a 
gauche.  —  6.  Büste  cuirasse  d'un  personnage  du 
temps  d' Hadrien,   la  tete  de  trois  quarts  a  droite.  — 


Trouvcs  ensemble  a  Candie ,  ancienne  Herakleion 
(Crete). 

7.  Tete  colossale  d' Antonin;  le  nez  manque. 
Trouve  dans  une  fouille  au  chäleau  de  Benevent,  a 
Vaugneray  (arrondissement  de  Lyon). 

8  a  13.  —  8.  Femme  drapee,  vctue  d'une  tunique 
et  d'un  nianteau  qui  laisse  le  cbte  droit  de  la  poitrine 
a  decouvert;  Statuette  avec  base  ronde.  Les  cheveux 
pendent  dans  le  dos.  La  tele  et  les  avant-bras  man- 
quent. —  9.  Europe  assise  sur  le  taureau,  Statuette. 
Manquent  tont  le  haut  du  corps  et  l'avant  du  taureau. 
—  10.  Tete  de  Romain,  a  barbe  courte,  le  nez  mutile; 
le  revers  est  plat.  —  11.  Petite  tete  de  femme  diademee, 
les  cheveux  noues  sur  la  nuque.  —  12.  Main  gauche 
tenant  un  rouleau.  —  ij.  Petite  tete  d' homme  imberbc, 
muiilee.  —  Mission  de  M.  Clermont-Ganneau. 

B)    Bas-re liefs. 

14.  Grande  stele  funer aire  en  haut-relief.  Deux 
hommes  se  donnant  la  main:  l'un  barbu,  drape,  assis 
de  profil  a  gauche;  l'autre  plus  jeune  debout,  la  poi- 
trine nue  (la  tete  manqtie) ;  une  partie  du  fond  est 
detruite.      Trouvee  entre  Athenes  et  le  cap  Sunium. 

ij.  Stele  funcraire  surmontee  d'une  feuille 
d'aeanthe  avec  deux  Sirenes  (une  partie  est  detruite). 
Au-dessous  l'inscription:  AIZXVP.N  KE'bAAUQEN 
et  deux  rosaces.  Dans  le  champ,  une  loulrophore 
ornee  de  deux  personnages :  homme  assis,  tenant  un 
bätott,  donnant  la  main  a  un  homme  debout,  en 
tunique  courte,  le  bras  gauche  appuye  sur  un  grand 
bouclier  ovale.  Trouvee  entre  Athenes  et  le  cap 
Sunium. 

ib.  Siele  funer  aire  a  fronton.  Honune  et  femme 
debout  drapes,  la  femme  posant  la  ?nain  sur  l'epaule 
de  son  mari.  Sur  le  bandeau  (la  partie  gauche  man- 
que), restes  de  l'inscription: LI  CYNTPO'I'OY 

| 1I0AALT.N10Y  MfAUClA.    Grece. 

ij.  Lecythe  funer  aire  (le  col  et  l'extremite  du 
pied  manquent).  Sur  la  panse,  quatre  personnages : 
homme  et  femme  debout  drapes  se  donnant  la  main; 
entre  eux  un  enfant;  derriere  la  femme,  homme  drape 
debout.      Trouve  entre  Athenes  et  le  cap  Sunium. 

18.  Fragment  d'un  lecythe  funer  aire  orne  de 
quatre  personnages :  homme  debout,  en  costume  militaire, 
donnant  la  main  a  un  homme  drape  assis;  entre  eux, 
une  femme  debout;  a  droite,  restes  d'un  personnage 
plus  pelit  dont  la  tete  seule  est  visible  derriere  un 
grand  bouclier.  Au  dessus  des  deux  hommes ,  leurs 
noms:  AfOAOZ,  KAAAl'hANIJZ  A10A0Y. 
Trouve  entre  Athenes  et  le  cap  Sunium. 

19.  Stele  votive;  guerrier  debout,  la  main  gauche 
appuyie  sur  son  bouclier,  devant  une  divinite  feminine 
drapee    et   diademee;    entre    eux    un    serpent;    restes 


148 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre   il 


d'une  dedicace:  .  .  .  O |  ANE9NK[EN]  .  Ma- 

goula  (Argolide). 

20.  Stele  votive  a  fronton,  encastree  dans  sa  base 
rectangulaire;  sous  une  arcade  cintree,  deesse  drapee 
et  voilee  tenant  un  agneau  (?)  et  faisant  une  libation; 
a  ses  pieds  deux  lions;  dedicace  de  Q.  Herennius  Ge- 
winns a  la  GEA  MATYIINH  (Kontoleon,  Athenische 
Mittheilungen,  1887,  p.  233,  »0  22).     Philadelphie. 

C)    Inscriptions   et  divers. 

21.  Inscription  grecque,  en  dialecte  beotien,  gravee 
sur  les  deux  faces  d'une  grande  siele  a  fronton. 
Decrets  de  Tanagra  relalifs  a  la  reconstruction  du 
temple  de  Demeter  et  de  Kora  dans  cette  ville  par  une 
souscription ;  liste  de  noms  de  femmes  suivis  du  chiffre 
de  leur  offrande.  Sur  la  seconde  face  catalogue  des 
dons  en  nature  off  er ts  aux  de'esses.  (Th.  Reinach, 
Comptes-rendus  de  l'Ac.  des  Inscriptions,  1898,  p.  830 
et  833;  Id.,  Revue  des  Eludes  grecques,  18  gg,  p.33 — 
113,  avec  une  planche.)     Tanagra. 

22.  Inscription  grecque  gravee  sur  la  face  et  les 
cotes  d'un  bloc  rectangulaire  brise'e  dans  son  epaisseur; 
decrets  de  proxenie  de  la  ville  d'Olus.  Porös,  baie  de 
Spinalonga  (Crete). 

23.  Inscription  grecque;  decret  des  Sarapiastes  en 
thonneur     d'     ElIAMEINQN,    fils     de     Somenes; 

16  lignes;   au-dessous  une  couronne.     Archipel. 

24.  Inscription  grecque,  gravee  sur  une  siele  avec 
moulure  dans  le  haut;  epitaphe  metrique  en  4  vers 
d'[0]YAIAAHZ  (Le  Bas -Waddington  n°  171). 
Anciennes  colleclions  Ph.  Le  Bas  et  Leon  Renier. 
Ephhe. 

23.  Fragment  d'une  inscription  grecque,  sur- 
montee     d'une     moulure;    partie    d'un    decret    (?); 

17  lignes.     Ancienne  collection  Leon  Renier. 

26.  Inscription  grecque  gravee  sur  une  plaque  de 
marbre:  1IOPOZ  \  TEMENOYZ\  TOlN  GEOIN. 
Trouvee  entre  Athenes  et  le  cap  Sunium. 

27.  Fragment  d'une  inscription  grecque;  debut  de 
deux  lignes.  Mission  de  M.  Clermont-Ganneau.  Aptera 
(Crete). 

28.  Inscription  latine  gravee  sur  une  ipaisse  dalle 
encadree  d'une  tresse  de  laurier  et  ornee,  a  gauche 
d'une  image  de  Neptune  appuye  sur  son  trident,  a 
droite  d'une  Victoire  tenant  une  palme:  IMP  CA  ES 
TRAIANo  |  HADRIANO  AVG  \  P  P  LEG  X 
FRET  COH  I  (Clermont-Ganneau,  Eludes  d'arch. 
Orientale,  t.  I,  p.  168).  Beisän,  ancienne  Scythopolis 
(Syrie). 

2g.  Inscription  latine,  gravee  sur  un  fragment 
d'architrave;  consecration  a  la  Fortune  et  au  Genie 
de  la  colonie  de  Berytus  d'une  statue  cum  columnis  et 
aetomate  et  inscrustatione  marmorea,  faite  par  un  dc- 


curion  nomme  Fortunatus  (L.  Renier,  Melanges  publies 
par  la  section  historique  et  philologique  de  l'Ecok  des 
Ilautes  Eludes,  1878,  p.  300,  avec  planche  en  he'lio- 
gravure;  C.  I.  L.,  III,  Supplementum.  n<>  6671).  An- 
cienne collection  Leon  Renier.  Trottve  en  1873  a  Der- 
el-Qual'a,  environs  de  Beyrouth. 

30  C134.  — 30.  Fragment  du  discours  d' Hadrien 
aux  troupes  de  Lambese;  4  lignes;  angle  avec  enca- 
drement.  —  31.  Fragment  de  la  meme  inscription, 
2  lignes.    —   32.    Fragment  de  la  meme  inscription, 

1  ligne.    —  33.    Fragment  de    la   meme  inscription, 

2  lignes.  —  34.  Fragment  de  la  meme  inscription; 
debut  d'un  paragraphe,  2  lignes.  —  (Heron  de  Ville- 

fosse,  Bulletin  de  la  Soc.  des  Antiq.  de  Fr.,  /8g8, 
P'  3*7)-     Lambese. 

3J  et  36.  —  33.  Fragment  d'une  inscription 
funer aire  latine,  3  lignes;  sur  le  revers  quelques  lettres 
d'une  inscription  plus  grande.  — 36.  Fragment  d'une 
inscription  latine,  3  lettres.  —  Mission  de  M.  Clermont- 
Ganneau.     Carlhage. 

37.  Petit  autel  quadrangulaire,  avec  une  cavite 
hemispherique  sur  le  sommel.  Mission  de  M.  Clermont- 
Ganneau.     Crete. 

II.    PIERRE. 
A)    Statues  et  bustes. 

3<?.  Torse  de  femme  vctue  d'ttne  tunique  et  d'un 
manteau  plisse  passe  en  echarpe;  les  cheveux  tombent 
dans  le  dos  et  forment  deux  boucles  de  chaque  cote. 
La  main  gauche,  ramenee  sur  la  poitrine,  tient  un 
oiseau.     Style  archdique.     Clazomene. 

3g.  Petite  tele  de  femme,  de  style  archdique, 
autrefois  peinte;  la  chevelure  forme  un  triple  rang  de 
boucles  ininterrompues  au-dessus  du  front  et  tombe  de 
chaque  cote;  sur  la  tele,  un  diademe.     Athenes. 

40.  Petite  tele  de  femme,  la  face  mutilee,  les 
cheveux  releves.  Mission  de  M.  Clermont-Ganneau. 
Cyrendique. 

41.  Tete  de  travail  gr ossier,  avec  partie  de  V epaule 
gauche.     Mission  de  M.  Clermont-Ganneau.     Crete. 

42.  Belier  couche  sur  une  base  rectangulaire ;  la 
tete  manque.     Mission  de  M.  Clermont-Ganneau. 

B)    Bas-relief. 

43.  Figure  feminine,  drapee  et  voilee,  les  deux 
mains  appuyees  sur  les  genoux,  assise  de  face  sous  un 
edicule  a  fronton.     Clazomene. 

C)    Inscriptions. 

44.  Fragment  d'une  siele  a  fronton  avec  l inscrip- 
tion Elll MENÜ  .  .  |  KAPUAAA.  Mission  de  M. 
Clermont-Ganneau.     La  Canee. 

43  et  46.  —  43.  Inscription  funer  aire  grecque: 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre   1898. 


149 


XAPITEAII?  |  ANAZrflNOZ.  —  46.  Fragment 
d'une  inscription  grecque:  ONACIXA  . .  \  IIPHTO- 
rENll .  .  (?).   —   Mission  de  M.  Clermont-Ganneau. 

III.   BRONZE. 

47.  Homme  nu,  debottl,  le  bras  gauche  abrisse, 
le  bras  droit  ramene  vers  la  tele;  la  taille  est  serree 
dans  une  ceinture  a  bourrelets;  les  mains  per  des  de 
trous  et  le  visage  soni  rudimentaires.  Manque  le  bas 
des  jambes.     Style  primitif.     Thebes. 

48.  Quadrupede  cornu  avec  son  petit  en  train  de 
teter;  petit  groupe  votif  supporte  par  une  base  rectan- 
gulaire,  ornee  sur  la  face  inferieure  d'une  ligne  sinueuse 
qui  ressemble  a  un  serpent.     Style  primitif.      Thebes. 

49.  Büste  de  femme  ailee,  les  bras  ramenes  sur 
la  poitrine.  Les  cheveux,  separes  par  une  raie,  sont 
courts  et  reunis  sur  la  nuque;  la  decoration  du  vete- 
meni  se  compose  de  cercles  et  d'elemenls  geometriques  ; 
applique  de  vase.     Style  archdique.     Grece. 

30.  Satyre  ithyphallique,  a  oreilles  bestiales,  cou- 
rant   a  gauche,    le    bras  gauche  tendu  en  avant,    la 

jambe  gauche  plie'e  au  genou.  La  chevelure  retombant 
sur  le  dos  et  la  barbe  taillee  en  pointe  sont  traitees 
par  masses.  L'avant-bras  droit,  la  jambe  droite  et  le 
pied  gauche  manquent.  Style  grec  archdique.  Mission 
de  M.  P.    Paris.   Bonete,  province  d'Albacete  (Espagne). 

31.  Minerve  casquee.  Elle  est  vetue  d'une  tunique 
sans  manches,  plissee,  formant  trois  e'tages;  les  bras 
s'ecartent  du  corps  symmelriquement  et  se  replient  aux 
coudes  (W.  Fröhner,  Catalogue  Tyszkiezvicz ,  n.  131). 
Etolie. 

32.  Femme  drapee  en  coslume  dorien;  sur  la 
main  droite  etendue  eile  porte  une  colombe  et  souleve 
sa  tunique  de  la  main  gauche;  sur  la  draperie  on  lit 
par  devant,  gravee  au  trait,  V inscription  KOPYJiA; 
au  revers  ANE&EKE.     Environs  de  Patras. 

33.  Femme  nue,  debout  sur  la  jambe  droite,  la 
hanche  gauche  saillante;  dans  la  main  droite  abaissee 
le  long  de  sa  cuisse,  eile  tient  un  glaive  court;  dans 
la  main  gauche  elevee,  eile  porte  une  tele  de  be'lier. 
La  Statuette  repose  sur  l'extremite  arrondie  d'une  tige 
cylindrique  creuse.  Travail  tres  fin ;  belle  patine  ver- 
dälre;  arl  de  V Italic  meridionale.  Ancienne  collection 
du  professeur  Sarti  a  Borne. 

34.  Venus  nue,  debout,  diademee;  de  la  main 
gauche,  eile  maintient  sur  sa  poitrine  l'extremite  d'une 
bandelette  que  la  main  droite  enroule  autour  des  seins. 
Paplws  (Chypre). 

33.  Homme  nu,  debout,  imberbe;  les  bras  levis  et  les 
mains  ouvertes  indiquent  que  cette  figure  a  servi  de  Sup- 
port; les  cheveux  boucles  sont  serres  par  une  bandelette. 
Trouve   dans   un   tombeau  dans  le  Haurän,  a  Drda. 

36.  Deesse  drapee  et  diademee.    La  tele,  d'un  bon 


style,  porte  un  diademe  quadrille  au  burin;  le  corps, 
demesurement  allonge  et  aplati  en  galette,  est  couverl 
d'une  tunique  collante;  les  bras  pendent  le  long  des 
flancs;  les  doigts  ne  sont  pas  modeles ;  les  pieds  juxta- 
poses  sont  traites  avec  soin,  comme  la  tete;  ils  sont 
chausses  de  bottines  lace's  qui  se  terminent  par  une 
pointe  recourbee;  les  seins  et  les  genoux  sont  indiques 
par  des  prottiberances.  Travail  elrusque  (W.  Fröhner, 
Catalogue  Tyszkiewicz,  n.  147).  Sanctuaire  de  Diane 
au  lac  de  Nemi. 

37  h  63.  —  37.  Tige  supportee  par  une  base 
reetangulaire,  percee  de  deux  trous  et  arrondie  en  arc 
de  cercle;  au  sommet  est  fixee  une  bände,  en  bronze 
decoupe,  qui  porte  deux  coqs  affrontes,  les  alles  rejetees 
en  arriere.  Manquent  une  partie  de  la  bände  et  les 
pattes  d'un  coq.  —  38.  Bande  an  estampe,  orne  de 
lions  affrontes.  —  39.  Fragment  d'un  bandeau  sem- 
blable  au  precedent.  —  60.  Fragment  d'un  bandeau 
estampe,  orne  de  lions  et  portant  une  grande  rosace 
coneave,  travaillee  a  part.  —  61.  Rosace  ornee  d'une 
fleur  a  onze  petales  et  d'un  cercle  de  globules.  —  62. 
Fragment  d'une  rosace  semblable.  —  63.  Fragment 
d'une  rosace  semblable.  —  Corinthe. 

64  et  63.  —  64.  Lampe  en  forme  de  demi-tete 
humaine;  au  revers,  une  encoche  reetangulaire ;  res  (es 
d'un  anneau  au  sommet  de  la  tete.  —  63.  Petite  hache 
en  forme  de  cognee.     Lampsaque. 

66.  Disque,  ayant  servi  de  couvercle,  orne  d'un 
relief  representant  un  personnage  barbu,  drape,  qui 
tient  une  palere  dans  la  main  droite  etendue.  Environs 
de  Smyrne. 

67.  Aphrodite  epitrageia  assise  sur  un  bouc  galo- 
pant  ä  droite,  entre  le  soleil  et  la  lune;  viedaillon 
circulaire  dont  le  bas  manque.     Naxos. 

68  a  70.  —  68.  Masque  de  Hon,  de  face,  avec 
quatre  crocs  saillants;  provienl  d'un  sarcophage.  — 
6  g.  Vase  uni  en  forme  de  mar  mite,  avec  une  anse 
mobile.  —  70.  Vase  semblable;  V  anse  est  supportee 
par  deux  appliques  ornees  d'une  tete  de  Menade.  — 
Trouves  dans  le  Haurän. 

71.  Bague  formee  d'un  anneau  a  quatre  pans. 
Mission  de  M.  Clermont-Ganneau.     Crete. 

72.  Chaton  de  bague  sigillaire,  portant  en  creux 
une  Minerve  drapee  qui  tient  un  bouclier.  —  Mission 
de  M.  Clermont-Ganneau.     Cyrenaique. 

73  h  73.  —  Trois  des  a  jouer.  Deux  sont  a 
14  faces-  le  troisieme,  cubique,  est  mar  que  de  1  a 
6  points.     Sardes. 

IV.    METAUX  PRECIEUX  ET  GEMMES. 
A)   Or. 
76  et  77.    —    76.   Ornement,   de  style  mycenien, 
forme  d'un  ruban  replie  sur  lui-meme  et  termine  par 


150 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre  i! 


deux  enroulements  en  spirales  opposees;  la  partie 
supericurc  est  munic  d'un  double  anneau  de  Suspension 
(cf.  Schliemann,  Mycenes,  p.  273,  fig.  296).  —  77. 
Bonton  orne  d'un  cercle  central  et  de  demi-cercles 
opposes;  au  revers  se  trouve  une  boucle  destinie  a  le 
fixer  (cf.  Schliemann,  Mycenes,  p.  345 — 34&)-  -~ 
Mycenes. 

78.  Feuille  de  bronze  plaque  d'or,  de  forme  rect- 
angulaire,  portant  en  relief  une  figure  de  face  qui 
tient  sous  ses  bras  deux  figures  secondaires  agenouil- 
Ices;  travail  au  repousse.  Mezzano,  environs  de  Narce 
(Italic). 

79.  Grand  fleuron  en  or  pale.  Une  rosace  a  six 
petales  sert  de  support  a  une  seconde  rosace  plus  petite, 
divisee  en  dix-sept  petales,  au  centre  de  laquelle  se 
dresse  une  tete  de  griffon.  Le  bec  de  l'animal  est 
ouvert,  la  langue  pendante,  les  oreilles  baissees;  un  trou 
perce  au  sommet  du  crane  indique  qu'il  portait  une 
houppe.  Tous  les  details  sont  indiques  en  perlettes 
d'or.  Sur  chacun  des  six  petales  de  la  grande  rosace 
est  place  un  petit  cylindre  qui  sert  de  base  a  une  fleur. 
Travail  filigrane.  Style  grec  archdique  (W.  Fröhner, 
Catalogue  Joly  de  Bammeville,  n.  501;  Catalogue  Tysz- 
kiewicz,  n.  203).  Fouilles  d' Auguste  Salzmann.  Ca- 
miros  (Ile  de  Rhodes). 

80.  Faire  de  pendants  d' oreilles  formes  d'un 
disque  et  d'une  amphore.  Au-dessous  d'un  disque 
concave  d'ou  emerge  une  rosace  a  huit  petales  pointus 
et  decoupes  est  suspendue  une  amphore  entre  deux 
pendants;  chaque  pendant  se  compose  d'une  chai nette 
et  d'un  fil  d'or  en  Spirale  termine  par  un  grenat 
(Tun  des  grenats  manqtie);  la  panse  de  l' amphore  est 
en  päte  de  verre  bleu,  le  col  avec  l'armature  qui  couvre 
le  haut  de  la  panse,  les  anses  et  la  vase  sont  en  or. 
Environs  de   Thebes. 

81.  Collier  d'enfant  compose  de  neuf  petites  bar- 
rettes  d'or  separees  par  des  ornements,  en  forme  de 
losange,  en  päte  de  verre.     Delphes. 

82  a  84.  —  82.  Boucle  d'oreille;  Amour  alle, 
nu,  les  mains  sur  les  hanches,   la  poitrine  ornee  d'un 

fil  d'or  en  sautoir.  —  83.  Pendant  forme  d'un 
croissant,  d'un  anneau  et  d'une  rosace;  deux  rosaces 
et  deux  grappes  de  raisin  sont  posees  aux  extremites 
du  croissant;  une  torsade  et  une  rosace  plus  grande 
occupent  le  centre.  —  84.  Bague  a  Jone  uni  avec 
chaton  ovale;  intaille  sur  grenat  representant  un  oiseau 
et  une  etoile;  legende.  —  Mission  de  M.  Clermonl- 
Ganneau.     Cyrendique. 

B)    Argeni. 

83  a  88.  —  83.  Recipient  de  forme  ovale  muni 
de  deux  oreillettes  decoupees;  sous  le  fond  on  lit  MAX, 
trace  a  la  pointe.    —    86.    Coupe  basse,  en  forme  de 


petite  soupiere  a  deux  anses;  sous  le  pied  on  lit  MAXI, 
trace  h  la  pointe.  —  87.  Feuille  de  revetement,  ornee 
de  moulures;  quatre  fragments  ayant  servi  a  recouvrir 
une  surface  en  bois.  —  88.  Phiale  a  l'etat  de  debris; 
eile  etait  decoree  au  centre  d'un  buste  de  Bacchus  jeune 
entre  un  thyrse  et  un  canthare.    —    (Heron  de   Ville- 

fosse,  Le  Tresor  de  Boscoreale,  n.  09  a  102,  dans  le 
Recueil  Piot,  t.  V.)     Boscoreale. 

89  a  92.  Petit  ensemble  de  quatre  pieces  d'argen- 
terie.  —  89.  Coupe  munie  de  son  couvercle.  Elle 
repose  sur  un  pied  eleve  en  forme  de  cuvette  retour  nee; 
le  couvercle  est  surmonte  d'un  couronnement  de  meme 

forme  que  le  pied,  mais  plus  petit,  servant  de  poignee. 
L.a  decoration  se  compose  d'aretes  finement  indiquees  et 
de  cercles  concentriques.  Sous  le  pied,  notation  ponde- 
rale  au  pointille  (fac-simile  dans  IV.  Fröhner,  Cata- 
logue Tyszkiewicz,  n.22Öx.  —  90.  Pater e  ayant  pour 
manche  un  dauphin.  Les  bords  decoupes  presentenl 
treize   croissants,    dont  les   douze  pointes  sont  amorties 

par  des  boules.  L' Interieur  est  orne  d'une  fieur  ar- 
rondie,  entouree  de  six  palmettes  reliees  par  un  trait; 
sur  les  bords  sont  ciselees  douze  autres  palmettes  et 
devant  le  dauphin  un  poulpe.  Traces  de  dorure  encore 
tres  apparentes.  —  91  et  92.  Deux  cuillsrs  a  puiser 
eti  forme  de  godets,  decorees  a  l ' Interieur  d'un  ombilic 
aplati;  le  tnanche  prismatique  est  relie  au  godet  par  un 
motif  decoupe.  —  ( W.  Fröhner,  Catalogue  Tyszkiewicz, 
n.  226  a  229.)     Carlhage'1 . 

C)    Pierre  dure. 

93  et  94.  —  93.  Intaille  ovale  sur  jaspe  vert; 
buste  d'une  femme  drapee  de  profil,  les  cheveux  nattes 
et  noue's  en  chignon.  —  94.  Intaille  sur  calcedoine; 
scarabee  perce  dans  sa  longueur;  sur  le  plat,  une 
vache.  —  Mission  de  M.  Clermont-Ganneau.  Bengazi 
(Cyrendique). 

95  a  99'  —  95'  Intaille  sur  jaspe  rouge;  tete  de 
Septime  Severe,  de  profil,  entre  les  tetes  de  Caracalla  et 
de  Geta  affrontees;  au-dessus,  deux  etoiles  et  un 
croissant.  —  96.  Intaille  sur  sardonyx  portant  un 
car acter e.  —  97.  Intaille  sur  sardonyx  en  forme  de 
scarabee;    athlete  nu,   debout,   tenant  une   lance  et  un 

2)  Celle  notation  se  rapporte  a  un  ensemble  de 
cinq  vases:  NVP . .  .  etc.  =  n(umero)  V  p(ondo)  . . . 
etc.  M.  Canessa  possedait,  en  effet,  au  mois  de  mars 
1898,  un  vase  d'argent  en  forme  de  pöbelet  evase, 
entoure  exlerieurement  de  plusieurs  cercles  concentriques 
en  relief,  qui  faisait  partie  de  la  meme  trouvaille  et 
que  le  comte  Tyszkiewicz  ne  voulut  pas  acheter. 

*)  Celle  provenance  nous  a  ete  indique  comme  cer- 
taine  par  M.  Canessa,  qui  avait  achete  l' ensemble  a  un 
Italien  arrivant  de  Tunisie.  Les  cinq  pieces  ont  ete 
trouvees  dans  un  tombeau.  La  provenance  de  Torre 
del  Greco,  donnee  dans  le  catalogue  Tyszkieivicz,  est 
erronee. 


Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre   1898. 


151 


bouclier ;  h  ses  pieds  un  dauphin;  a  droite  de  la  tete 
oii  lit  VA;  a  gauche  LE.  —  98.  Intaille  ovale  sur 
cristal;  la  face  arrondie  presenie  un  personnage  drape 
et  casque,  assis,  tenant  de  la  tnai/i  gauche  une  lance  et 
de  la  droite  un  globe  sur  »tonte  d'une  croix.  —  gg. 
Poisson  en  calcedoine  laiteuse.  —  Mission  de  M.  Cler- 
mont-Ganneau.     Cyrcndique. 

V.    VERRERIE. 

100.  Pendant  de  co liier  en  pale  de  verre;  tete 
d' komme  barbu  avec  anneau  de  Suspension ;  le  eräne, 
la  partie  posterieure  et  la  barbe  sont  bleus;  le  reste  du 
visage  est  jaune;  les  yeux  blancs  sont  bor  des  d'un  filet 
noir.     Thebes. 

101.  Vase  en  verre  Heu  fonce;  la  panse  se  com- 
pose  d'un  anneau  creux  reposant  sur  un  pied  bas  et 
surmonte  d'un  long  goulot  effile  qui  se  termine  par  un 
bouton.      Trouve  dans  un  lombeau  a  Clazomene. 

102.  Aiguiere  en  verre,  h  panse  piriforme  ;  l'anse  et 
V anneau  autour  du  colsont  en  verre  bleu.   Mont  Carmel. 

103  a  117.  —  Quinze  osselets  de  differentes  cou- 
leurs.     Environs  de  Smyrne. 

118  a  122.  —  1/8.  Petite  tete  en  verre  jaune  et 
bleu ;  les  yeux  et  le  nez  sont  formes  par  des  pastilles 
en  relief.  —  11g.  Tessere  ronde  portant,  sur  deux 
lignes,  le  double  chiffre  XIIII  \  1/1.  —  120  a  122. 
Trois  fioles  a  panse  allongee,  surmontees   d'un  goulot. 

—  Mission  de  M.  Clernwnt-Ganneau.     Crete. 

123  h  128.  —  123.  Demi-grain  de  co  liier  en  päte 
de  verre  bleu,  blanc  et  rotige.  —  124.  Poids  circulaire 
en  verre  jaune  avec  quatre  lignes  de  caracleres.  — 
125.  Petit  vase  en  verre  jaune,  a  panse  godronnee, 
avec  goulot  et  anse.  —  126.  Petit  vase  en  verre  violet, 
a  panse  piriforme,  orne  de  cercles  en  relief  en  muni  de 
deux  anses.  —  127.  Petit  vase  en  verre  marbre,  a  fond 
plat,  avec  goulot  eleve,  termine  par  un  large  rebord.  — 
128.  Tige  cannelee  en  Spirale,  terminee  par  un  anneau. 

—  Mission   de  M.  Clermont-G anneau.     Cyrendique. 

VI.   OB  JETS  DIVERS. 
A)    Terre  cuite3. 
12  g.    Bouchon   d'amphore    orne    d'un    trident  en 
relief.    Cherchel. 

130  et  131.  —  130.  Fragment  d'un  plat  chretien 
avec  le  monogramme  du  Christ  dans  un  encadrement 
circulaire.  —  131.  Fragment  d'un  plat  semblable  avec 
le  monogramme  du  Christ  deux  fois  repete.  —  Lecourbe 
(Algerie). 

3)  La  section  de  ceramique  antique  fait  partie  du 
departemenl  des  antiquites  orientales.  II  n'a  ete  fait 
d'exception  que  pour  certaines  terres  cuites  classees 
dans  la  serie  des  antiquites  africaines  ou  dans  la  serie 
des  antiquites  chretiennes :  ce  sont  les  seules  mentionnces 
dans  cette  liste. 


B)    Ivoire  et  os. 

132.  Tessere  ronde,  presentant  une  tete  d'homme 
imberbe,  de  profil,  a  droite;  au  revers  011  lit,  sur  trois 
lignes,  V  |  N€PU)N  |  6.  Mission  de  M.  Clermont- 
Ganneau.     Crete. 

133  &  213.  —  133.  Epingle  surmontee  d'un  buste 
de  femme  drapee;  la  chevelure    avec  chignon,  est  natlee. 

—  134  a  177.  Quarante  quatre  epingles,  fragments 
d'epingles  et  tiges  diverses.  —  178  a  186.  Neuf  frag- 
ments de  tiges  en  forme  de  cure-oreilles.  —  187  a  195. 
Neuf  aiguilles  ou  fragments.  —  ig  6.  Manche  termine 
par  une  tete  de  panthere,  la  gueule  ouverte.  —  797  a 
214.    Dix-huit  cuillers  rondes  et  ovales  ou  fragments. 

—  213.  De  a  jouer  cubique,  marque,  sur  ses  diffe- 
rentes faces,  de  1  a  6  points.    Environs  de  Smyrne. 

C)    Plomb. 
216  a  240.  —  216.   Minerve  drapee  est  casquee; 

ßgurine  plate.  —  217.  Venus  debout  sur  un  socle 
reetangulaire;  une  draperie  nouee  sur  les  hanches 
couvre  les  jambes  en  arriere;  ßgurine  plate.  —  218. 
Harpocrate    nu,    appuye    sur    la  massue  d'Hercule  et 

posant  un  doigt  sur  sa  bouche,  debout  sur  une  base 
reetangulaire;  figurine  plate.   —   21g.    Tete  imberbe  et* 

joufßue,  avec  les  cheveux  boucles;  applique.  —  220. 
Masque  d'Hercule  barbu;  la  chevelure  inanque.  — 
221.    Masque    comique;    applique.    —    222.     Tete    de 

femme  coiffee  de  bandeaux;   applique.  —  223.  Osselet. 

—  224  a  227.  Quatre  poids  de  metier,  de  forme 
pyramidale,  perces  de  trous  a  Suspension  et  ornes  d'une 
fleche,    d'une   amphore,    d'un    dauphin    et   d'un   buste 

casque.  —  228  a  230.  Trois  poids  car res.  L'un  porte 
une  amphore  entre  quatre  boutons  avec  l'inscription 
XIOH;  les  deux  autres  portent  des  lettres  ou  signes 
au  trait.  —  231.  Poids  carre,  entoure  d'une  couronne 
de  feuillage;    le  cadre  decoupe  est  muni  d'une  beliere. 

—  232.  Plaque  reetangulaire,  ornee  de  points,  de 
cercles  et  de  globules.  —  233  a  233.  Trois  empreintes 
rondes:  aigle  et  palme;  femme  drapee  debout;  tete  de 

femme  de  profil  a  droite.  —  236  a  240.  Cinq  plombs 
d'emballage:  deux  petits  personnages;  Diane  c hasse- 
resse, entre  un  chien  et  un  cerf;  monogramme ;  un 
personnage ;  antilope.     Environs  de  Smyrne. 

241  a  244.  —  Quatre  balles  de  fronde  avec  la 
legende  HA1IAC;  au  revers  un  foudre.  Trouvees 
dans  la  necropole  de  l'ancienne  Cerdylium,  a  Marmara, 
pres  d'Amphipolis. 

243.  Balle  de  fronde  avec  la  legende  AABE. 
Sicyone. 

246.  Balle  de  fronde,  portant  d'un  ebte  la  legende 
AIOKAG,  de  droite  a  gauche,  et  de  l'autre  un  2. 
Mission  de  M.  Clermont-Ganneau.     Crete. 


152 


Institutsnachrichten. 


INSTITUTSNACHRICHTEN. 

Die  öffentlichen  Sitzungen  des  Instituts 
werden  in  diesem  Jahre  wie  bisher  in  Athen  und 
in  Rom  mit  einer  Festsitzung  zum  Andenken  an 
Winckelmann's  Geburtstag  beginnen  und  alle  vier- 
zehn Tage  stattfinden. 

In  Rom  wird  der  erste  Sekretär,  Herr  Petersen, 
im  Spätherbst  Excursionen  nach  Cerveteri,  Cor- 
neto,  Conca-Satricum,  Ostia,  Villa  Hadriani  ver- 
anstalten, und  vom  Januar  ab  je  wöchentlich  einmal 
über  altitalische  Kunstgeschichte  und  über 
ausgewählte  Sculpturen  in  den  römischen 
Museen  vortragen.  —  Der  zweite  Sekretär,  Herr 
Hülsen,  wird  vom  15.  November  bis  zum  20.  De- 
cember  18  Vorträge  über  Topographie  des 
alten  Rom  halten,  und  von  Mitte  Januar  bis  Ende 
März  zweimal  wöchentlich  ausgewählte  lateini- 
sche Inschriften  in  den  römischen  Museen 
(Capitol,  Vatican,  Diocletiansthermen  u.  s.  w.)  be- 
sprechen. —  Herr  Mau  wird  auch  im  nächsten 
Jahre  in  der  ersten  Hälfte  des  Juli  einen  zehntägigen 
Cursus  in  Pompeji  abhalten. 

In  Athen  wird  der  erste  Sekretär,  Herr 
Dörpfeid,  seine  Vorträge  über  die  Baudenk- 
mäler und  die  Topographie  von  Athen, 
Piraeus  undEleusis  Anfang  November  beginnen 
und  bis  Anfang  April  fortsetzen.  Der  zweite  Sekre- 
tär, Herr  Wolters,  wird  vom  Januar  ab  Übungen 
zur  Einführung  in  die  Antikensammlungen 
Athens  halten  und  im  März  eine  allgemeine 
Periegese  der  Museen  vornehmen. 

Im  Frühjahre  1900  sollen,  ebenso  wie  dieses 
Jahr  geschah,  drei  Studienreisen  unternommen 
werden,  und  zwar  vom  9. — 24.  April  durch  den 
Peloponnes  nach  Olympia  und  Delphi,  vom  2.— 11. 
Mai  durch  die  Inseln  des  Ägeischen  Meeres,  und 
vom  15.— 20.  Mai  nach  Troia.  Das  Programm  ist 
vorläufig  folgendermafsen  festgesetzt. 


I.   Reise  durch 

1.  Montag,  9.  April 

2.  Dienstag,       10.       „ 

3.  Mittwoch,      11.      „ 

4.  Donnerstag,  12.      „ 

5.  Freitag,  13.      „ 

6.  Sonnabend,  14.      „ 

7.  Sonntag,        15.      „ 

8.  Montag,         16.      „ 

9.  Dienstag,       17.      „ 

10.  Mittwoch,       18.       „ 

11.  Donnerstag,  19.       B 


den  Peloponnes. 
,  Korinth  und  Nauplia. 
Tiryns  und  Heraion. 
Mykenai. 

Asklepieion  von  Epidauros. 
Tripolis  und  Megalopolis. 
Ritt  nach  Sparta. 
Sparta  und  Mistra. 
Ritt  nach  Kalamata. 
Messene. 
Lykosura. 
Tempel  von  Bassae. 


12.  Freitag,  20.  April,  Ritt  nach  Olympia. 


13.  Sonnabend,  21. 

14.  Sonntag,        22. 

15.  Montag,         23. 

16.  Dienstag,       24. 

17.  Mittwoch,      25. 


Olympia. 

Olympia. 

Olympia  und  Patras. 

Delphi. 

Ankunft  in  Athen. 


II.   Reise  durch  die  Inseln 
des  Ägeischen  Meeres. 

1.  Mittwoch,        2.  Mai  Aegina  und  Porös. 

2.  Donnerstag,    3.    „     Marathon,  Rhamnus,  Eretria. 

3.  Freitag,  4.    B     Andros,  Tinos,  Mykonos. 

4.  Sonnabend,     5.    „     Delos,  Syra. 

5.  Sonntag,         6.    „    Paros,  Naxos,  Sikinos. 

6.  Montag,  7.    „    Thera  (Santorin). 

7.  Dienstag         8.    „     Kandia  auf  Kreta. 

8.  Mittwoch,       9.    „     Kanea  auf  Kreta. 

9.  Donnerstag,  10.    „    Melos. 

10.  Freitag,         n.    „    Ankunft  in  Athen. 

III.  Reise  nach  Troia. 
Am  Dienstag  15.  Mai  wird  voraussichtlich  eine 
Reise  nach  Troia  unternommen.  Die  Erklärung  der 
Ruinen  und  der  Landschaft  wird  3  Tage  (17  —  19. 
Mai)  in  Anspruch  nehmen.  Am  20.  Mai  kann  man 
entweder  nach  Athen  zurückkehren  oder  nach  Con- 
stantinopel  fahren. 

Genauere  Programme  und  Vorschriften  für  die 
einzelnen  Reisen  werden  einige  Tage  vor  dem  An- 
tritt einer  jeden  durch  Anschlag  in  der  Bibliothek 
des  Instituts  bekannt  gemacht.  Meldungen  zur 
Peloponnesreise  sind  bis  Ende  März  1900,  zur  Insel- 
reise und  zur  Reise  nach  Troia  bis  Ende  April  1900 
an  den  ersten  Sekretär  Herrn  Pro  fessorDr.  Dörpfeid, 
(Athen,  Phidias-Strafse  1),  zu  richten.  Da  die  Zahl 
der  Teilnehmer  nur  eine  beschränkte  sein  kann, 
ist  eine  möglichst  baldige  Meldung  anzuraten.  Die 
Kosten  der  Peloponnesreise  betragen  für  jeden  Tag 
etwa  13  Mark,  die  der  Inselreise  etwa  16  Mark. 
Die  Reise  nach  Troia  kostet  bis  Constantinopel 
oder  zurück  nach  Athen  etwa  100  Mark.  Der  Be- 
trag für  die  beiden  ersten  Reisen  ist  unterwegs  in 
griechischem  Papiergelde  zu  zahlen,  für  Troia  ist 
französisches  Gold  notwendig.  Das  Reisegepäck 
ist  möglichst  zu  beschränken.  Für  die  Peloponnes- 
reise ist  ein  fester  Überzieher  oder  Regenmantel, 
eine  Reisedecke,  so  wie  ein  Efsbesteck  notwendig. 
Briefe  an  die  Reiseteilnehmer  werden  am  besten 
nach  dem  Institut  in  Athen  adressiert;  sie  werden 
dann  während  der  Reise,  soweit  möglich,  nach- 
geschickt werden. 


Institutsnachrichten. 


153 


Auf  Anlafs  neuerer  Bestimmungen  der  italieni- 
schen Regierung  werden  Gelehrte,  welche  durch 
das  Römische  Sekretariat  eine  Generalerlaubnis 
zur  eintrittsgeld  freien  Benutzung  der 
Sammlungen,  oder  vom  Sekretariate  die  zur 
Erlangung  der  Special -Permesse  erforderliche  Be- 
scheinigung begehren,  ersucht,  falls  sie  und  ihre 
Studienzwecke  dem  Sekretariate  nicht  bereits  bekannt 
sind,  einen  Ausweis  über  ihre  Person  und  den  Zweck 
ihrer  Reise  beizubringen. 


Dem  Institute  sind  im  Reichs-Etat  dieses  Jahres 
Mittel  zur  stärkeren  Betheiligung  an  der  Er- 
forschung der  römisch-germanischen  Alter- 
thümer  bewilligt,  deren  volle  Verwendung  erst 
nach  Vollendung  einer  zu  dem  Ende  beabsichtigten 
Organisation  einzutreten  haben  wird,  Unter  Vor- 
behalt dann  zu  treffender  definitiver  Bestimmungen 
hat  die  Centraldirektion  bereits  auf  zwei  Punkte 
ihre  Aufmerksamkeit  gerichtet,  indem  sie  mit  Herrn 
Ohlenschlager  -  München  Vereinbarung  über  die 
Herausgabe  seiner  in  langjähriger  Arbeit  vor- 
bereiteten archäologischen  Karte  Bayerns 
getroffen  hat  und  indem  sie  eine  vorläufige  Er- 
kundung der  römisch-germanischen  Über- 
reste an  der  Lippe  unternommen  hat.  Eine 
Besichtigung  dieses  Gebietes  fand  vom  6.  bis  12. 
August  statt.  Es  betheiligten  sich  an  ihr  aufser 
dem  Generalsekretär  die  Herren  Loeschcke-Bonn  und 
Ritterling-Wiesbaden,  Philippi  und  Koepp-Münster 
und  Schuchhardt-Hannover. 

Den  Ausgangspunkt  bildete  Xanten  mit  seinen 
erneuter  eingehender  Untersuchung  wartenden  rö- 
mischen Lagern.  —  Am  folgenden  Tage  wurden 
von  Dorsten  aus  das  sogenannte  Caesarlager,  die 
Hügel  von  Gartrop,  der  Steger  Burgwart  und  die, 
auch  als  Strafsenanlage  angesprochenen  Scherm- 
becker  sog.  Landwehren  besucht;  Abends  zeigte  Herr 
Weskamp  das  kleine,  sorgfältig  verwaltete  Museum 
in  Dorsten.  —  Am  Dienstage,  8.  August,  führte  Herr 
Schuchhardt  Vormittags  zu  seinen  im  Auftrage  des 
Münster'schen  Alterthumsvereins  kürzlich  vorge- 
nommenen Ausgrabungen  auf  dem  Annaberge  bei 
Haltern;  auf  dem  Wege  dahin  wies  Herr  Dr.  Conrads 
eine  von  ihm  bereits  theilweise  ausgebeutete  Fund- 
stelle römischer  Thongeschirr-Scherben.  Am  Nach- 
mittage wurden  die  Westruper  Haide  und  der 
Niemenwall  begangen.  —  Am  Mittwoch  besichtigte 
man  Vormittags  die  Befestigung  auf  dem  Heiken- 
berge bei  Lünen  und  die  benachbarte  Urnen-Fund- 
stelle in  Hülsmann's  Sandgrube,  Nachmittags  auf 
dem  Wege  nach  Hamm  die  neuerdings  im  Auftrage 
des  Münster'schen  Alterthums-Vereins  wieder  unter- 
Arclüiologischer  Anzeiger  1899. 


suchte  Bummannsburg  und  die  Hohenburg  bei 
Herringen.  —  Am  Donnerstag  Vormittag  wurde  das 
Lager  auf  den  Hünenknäppen  bei  Dolberg  besucht, 
wo  wiederum  im  Auftrage  des  Münster'schen  Alter- 
thumsvereins vor  kurzem  die  Herren  Schuchhardt, 
Wormstall  und  Koepp  gegraben  hatten;  der  Nach- 
mittag wurde  einer  Besichtigung  des  »grofsen 
Kamps«  bei  Schulte -Nomke,  am  Zusammenflusse 
der  Liese-Glenne  mit  der  Lippe,  und  einem  Besuche 
der  Hünenburg  an  der  Glenne  gewidmet.  —  Am 
Freitag  sah  man  den  sogenannten  Wall  von  Manting- 
hausen,  die  in  den  Wiesen  bei  Ringboke  gelegene 
Hünenburg,  machte  Halt  in  Elsen,  wo  Herr  Dirks 
die  geringen,  frühestens  mittelalterlichen  Baureste 
zeigte,  suchte  unter  dessen  freundlicher  Führung 
die  Hahnengräben  »auf  dem  Sande«  nördlich  vom 
Lippekanale  auf,  und  gelangte  bis  Paderborn ,  um 
nach  Besichtigung  des  Museums  von  da  aus  am 
andern  Tage  noch  die  beiden  befestigten  Lager  bei 
Schieder  aufzusuchen,  mit  deren  Untersuchung  Herr 
Schuchhardt  gerade  beschäftigt  war,  welcher  sie  auf 
Karl  den  Grofsen  (784  n.  Chr.)  zurückführt. 

Man  hatte  dann  bis  zu  dieser  fränkischen  Spät- 
zeit, beginnend  von  dem  unzweifelhaft  Römischen 
bei  Xanten,  die  Befestigungsreste  längs  der  Lippe  bis 
zu  den  begrenzenden  Bergen,  doch  noch  nicht  einmal 
ganz  vollzählig,  rasch  überblickt.  Vielen  früheren 
Anläufen,  so  namentlich  Hölzermann's  das  Thatsäch- 
liche  fleifsig  verzeichnendem  Vorgange,  werden  Aus- 
grabungsuntersuchungen, wie  die  bereits  erwähnten 
und  auf  dem  Annaberge  und  bei  Dolberg  zunächst 
weiterzutreibenden,  erst  noch  zu  folgen  haben,  um 
für  die  Zeitbestimmung  und  die  Unterscheidung  des 
Germanischen  und  Römischen  möglichst  festeren 
Fufs  zu  fassen. 

Wie  es  auf  unserer  Reise  den  Theilnehmern 
sich  erfreulich  fühlbar  machte,  so  wird  es  auch  für 
solche  Weiterführung  der  Untersuchung  förderlich, 
ja  unerläfslich  sein,  dafs  Forscher,  die  im  Römer- 
gebiete am  Rhein  zuletzt  durch  die  Arbeiten  am 
Limes  geübt  sind,  den  von  Hannover  und  West- 
falen her  aus  den  dauernder  germanischen  Re- 
gionen mit  dort  geschärftem  Blicke  Vordringenden 
die  Hand  reichen.  Hat  hierzu  die  kleine  Reise, 
über  welche  wir  berichteten,  persönliche  An- 
knüpfungen mit  gegenseitiger  Schätzung  geboten, 
so  ist  ihr  Hauptzweck  erreicht. 


II 


154 


Bibliographie. 


BIBLIOGRAPHIE. 

E.  Amelineau  Les  nouvelles  fouilles  d'  Abydos 
1895  — 1896.  Compte  rendu  in  extenso  des 
fouilles,  description  des  monuments  et  objets 
decouverts.  Paris,  E.  Leroux,  1899.  2  Bl., 
XXXIII,  307  S.,  1  Bl.  40.  Mit  einer  Karte  und 
42  Tafeln  [vgl.  Bibliographie  1897  S.  198.  1899 
S.  99]. 

E.  Amelineau  Le  tombeau  d' Osiris.  Monographie 
de  la  decouverte  faite  en  1897  —  1898.  Paris, 
E.  Leroux,  1899.  150  S.  Mit  einem  Plan  und 
5  Tafeln. 

P.  D'  Amclio  Pompei.  Nuovi  Scavi,  Casa  dei 
Vettii.  Appendice  ai  dipinti  murali.  Napoli, 
Richter  &  Co.,  o.  J.  (1899).  6  Bl.  gr.  fol.  Mit 
einem  Plan  und  8  Tafeln. 

La  correspondance  d'Amenophis  III  et  d' Ame- 
nophis  IV.  Lettres  babyloniennes  trouvees  ä 
El  -  Amarna.  Transcrites  et  traduites  par 
J.  Halevy.  Suivies  d'un  index  des  noms 
propres,  des  ideogrammes  et  des  mots.contenus 
dans  ces  lettres  par  J.  Perruchon.  Paris, 
E.  Leroux,   1899.     LH,  688  S.    8°. 

E.  Anthes  Das  Kastell  Grofs-Gerau.  Darmstadt, 
Wittig,  1899.  16  S.  gr.  8°.  Mit  3  Tafeln  und 
einer  Tabelle. 

Anthologia  graeca  epigrammatum  Palatina  cum 
Planudea  ed.  H.  Stadtmüller.  Vol.  II.  pars  I. 
Palatinae  libr.  VII,  Planudeae  1.  III  continens. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner,  1899.     XLII,  524  S.  8°. 

A.  Arendt  Syrakus  im  2.  punischen  Kriege. 
i.Theil.  Quellenkritik.  Königsberg,  B.  Teichert 
1899.     III,   114  S.    gr.  8°. 

G.  Arn  au  d  La  vie  privee  des  Romains  decrite 
par  les  auteurs  latins.  Recueil  de  500  textes 
choisis.  2e  edition.  Marseille,  Laffitte,  1899. 
423  S.     160. 

Arndt-Brunn-Bruckmann  Griechische  und  römi- 
sche Porträts.  München,  Verlagsanstalt  f.  Kunst 
u.  Wissensch.,  1899. 

XLIV.  Lieferung.  Nr.  431.  Sog.  Lykurg. 
Rom,  Vatican.  —  432.  433.  Kopf,  der  Statue 
Taf.  431  aufgesetzt.  —  434.  435.  Unbekannter 
Grieche.  Rom,  Villa  Albani.  —  436.  437. 
Unbekannter  Grieche.  Neapel.  —  438.  439. 
Unbekannter  Grieche.    Athen,  National-Museum. 

—  440.   Unbekannter  Grieche.   Athen,  Akropolis- 
museum. 

XLV.  Lieferung.  Nr.  441.  442.  Antisthenes. 
Rom,  Vatican  (Sala  delle  Muse).  —  443.  444. 
Antisthenes.    Rom,  Vatican  (Galleria  Geografica). 

—  445.  446.    Sog.  Lucius  Junius  Brutus.     Rom, 
Conservatorenpalast.  —  447.  448.    Unbekannter 


Grieche  (?).  Neapel.  —  449.  450.  Sog.  Ennius. 
Rom,  Vatican. 

A.  S.  Arvanitopullo  Questioni  di  diritto  attico. 
I.  Dei  debitori  verso  lo  stato  ateniese.  Roma, 
Casa  Editrice  Italiana;  Atene,  K.  Wilberg  e  Ch. 
Beck  (1899).     1  Bl.,  53  S.,   1   Bl.    8°. 

E.  Aust  Die  Religion  der  Römer.  (Darstellungen 
aus  dem  Gebiete  der  nicht  christlichen  Religions- 
geschichte Bd.  13).  Münster  i.  W.,  Aschendorff, 
1899.     VIII,  268  S.   8°. 

Authority  and  Archaeology,  Sacred  and  Profane. 
Essays  on  Relation  of  Monuments  to  Biblical 
and  Classical  Literature.  By  S.  R.  Driver, 
E.  A.  Gardner,  F.  Haverfield,  A.C.  Head- 
lam,  D.  G.  Hogarth.  Edited  by  D.  G. 
Hogarth.  Murray,  London,  1899.  XIV, 
440  S.    8°. 

K  Baedeker  Spanien  und  Portugal.  Handbuch 
für  Reisende.  2.  Aufl.  Leipzig,  K.  Baedeker, 
1899.  XCIV,  584  S.  8°.  Mit  7  Karten,  34 
Plänen  und  13  Grundrissen. 

P.  Bahr  Tusculum.  Programm  des  Pädagogiums 
zum  Kloster  U.  L.  Frauen  zu  Magdeburg,  1899. 
21  S.  (S.  3-23)  4°- 

A.  Balsamo  Studi  di  filologia  greca.  Puntata  I. 
(II  mito  di  Herakles  e  Kyknos  e  le  rappresentanze 
figurate  ad  esso  relative.  —  La  vera  e  propria 
descrizione  dello  scudo  nel  carme  Hesiodeo 
'Aoraj  cHpaxXsou«).  Firenze,  Seeber,  1899. 
97  S.    8°. 

P.  Bauron  De  Carthage  au  Sahara.  Tours,  Marne 
et  fils,    1899.     288  S.    40.     Mit  Abbildungen. 

A.  Bazzoli  Delle  fonti  di  Plutarco  per  la  vita 
di  Focione.  Verona,  G.  Franchini,  1898. 
67  S.    80. 

A.  Blanchet  et  Fr.  de  Villenoisy  Guide  pra- 
tique  de  1' Antiquaire  (Petite  bibliotheque  d'art 
et  d'  archeologie).  Paris,  E.  Leroux,  1899.  2  Bl., 
268  S.,   2  Bl.    8°. 

D.  Blanchet  et  J.  Toutain  Histoire  romaine, 
depuis  la  fondation  de  Rome  jusqu  en  395 
apres  Jesus-Christ.  Paris,  Belin  freres,  1899. 
388  S.    12°.     Mit  Abbildungen. 

A.  de  Blasio  Le  antichita  primitive  di  Castel- 
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schaft und  Kirche.  Freiburg  i.  B.,  J.  C.  B.  Mohr. 
55  S.    80. 

G.  Bossi    La  pasquinata  Quod  non  fecerunt  barbari 


Bibliographie. 


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fecerunt    Barberini:    ricerche    storiche.      Roma, 

1898.  106  S.   8°. 

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cians  and  Babylonians.  Vol.  I.  London,  Wil- 
liams &  Norgate,   1899.     8°. 

H.  Brunn    s.  Arndt. 

E.  A.  W.  Budge  Guide  to  ist  and  2"d  Egyptian 
Rooms.  Mummies,  Mummy  -  Cases.  London, 
British  Museum.  8°.     Mit  25  Tafeln. 

J.-G.  Bulliot  Fouilles  du  Mont  Beuvray  (ancienne 
Bibracte)  de  1867  ä  1895.  Tome  1.  2.  Autun, 
Dejussieu,  1899.    8°.    Mit  Album  in  40. 

F.  Castagnedi  Iscrizioni  del  comune  di  Soave 
(romane,  medievali,  moderne).  Verona,  G. 
Franchini,   1898.     1  BL,   133  S.   4°.     Mit  Tafel. 

Catalogo  della  collezione  Nuvolari  di  Castel 
d'Ario:  monete  greche,  romane,  consolari  ed 
imperial]',  bizantine  ecc.  [Verkaufskatalog,  Gal- 
leria Sangiorgi  in  Rom].    Cittä  di  Castello,  Lapi, 

1899.  79  S.    80. 

E.  Cocchia  La  forma  del  Vesuvio  nelle  pitture  e 
descrizioni  antichc.  Napoli,  1899.  66  S.  8°. 
Mit  8  Abbildungen. 

N.  Colombo  Alla  ricerca  delle  origini  del  nome 
di  Vigevano.     Novara,   1899.     216  S.    8°. 

F.  Colonna  Scoperte  di  antichitä  in  Napoli,  dal 
1876  a  tutto  il  1897,  con  notizie  delle  scoperte 
anteriori  e  ricordi  storico-artistico-topografici 
(Commissione  municipale  per  la  conservazione 
dei  monumenti).    Napoli,  1898.   XXI,  649  S.  8°. 

F.  Coppe    s.  P.  Megnin. 

Corpus  inscriptionum  semiticarum  ab  Academia 
inscriptionum  et  litterarum  humaniorum  conditum 
atque  digestum.  Pars  prima,  Inscriptiones  Phoe- 
nicias  continens.  Tomus  2,  fasciculus  secundus. 
Paris,  Impr.  Nationale,  1899.  160  S.  (S.  113— 
272)  40. 

G.  Cosenza  II  cimitero  e  la  cappella  stabiana  di 
S.  Biagio.     Napoli,   1898. 

E.  Courbaud  Le  bas-relief  romain  ä  represen- 
lations  historiques.  Etüde  archeologique,  histo- 
rique  et  litteraire  (Bibliotheque  des  Ecoles  fran- 
caises  d'Athenes  et  de  Rome,  fasc.  81)  Paris, 
A.  Fontemoing,  1899.  XIV,  402  S.  8°.  Mit  5 
Tafeln  und   14  Abbildungen. 

C.  de  la  Croix  Melanges  archeologiques.  Fouilles 
archeologiques  de  1'  Abbaye  de  St.  Maur  de 
Glanfeuil  (Maine-et-Loire)  entreprises  en  1898-99 
d'  apres  des  textes  anciens.  Memoire  lu  ä 
1' Academie  des  Inscriptions  et  Beiles -Lettres 
dans  la  seance  du  28  avril  1899.  Paris,  A.  Picard 
&    Fils,    1899.      23    S.     gr.    40.      Mit    15    Ab- 


bildungen und  5  Tafeln  [u.  a.  Aufdeckung  einer 
römischen  Villa  mit  Nymphaeum]. 

G.  Crudo  La  SS.  Trinita  di  Venosa:  memorie 
storiche,  diplomatiche,  archeologiche  (Abschn.  1 : 
Evo  antico).     Trani,   1899.     451   S.    8°. 

A.  Daninos-Pacha  Les  Monuments  funeraires  de 
1'  Egypte  ancienne.  Avec  une  lettre  de  M.  G. 
Maspero.  Paris,  Leroux,  1899.  VIII,  356  S. 
gr.  8°.     Mit  Abbildungen  und  Tafeln. 

Delattre    s.  Musees. 

Dizionario  epigrafico  di  antichitä  Romane  di 
E.  de  Ruggiero. 

Fasc.  62  (Vol.  II  Fasc.  24). ,  Consul.    S.  737 
—768. 

(R.  Tribunale  Civile  di  Roma.  Prima  Sezione). 
Principe  del  Drago  contro  Ministero  della 
Pubblica  Istruzione.  Allegati.  Roma,  1899. 
142   S.    80. 

S.  R.  Driver   s.  Authority. 

W.  Drumann,  Geschichte  Roms  in  seinem  Über- 
gange von  der  republikanischen  zur  monarchischen 
Verfassung  oder  Pompejus,  Caesar,  Cicero  und 
ihre  Zeitgenossen  nach  Geschlechtern  und  mit 
genealogischen  Tabellen.  2.  Aufl.  hrsg.  von 
P.  Groebe.  Bd.  1.  Aemilii-Antonii.  Berlin, 
Gebr.  Bornträger,   1899.    VIII,  484  S.    8°. 

L.  Duchesne  Le  Forum  chretien.  Roma,  1899. 
K  S.    80. 

J.  N.  Durst,  Die  Rinder  von  Babylonien,  Assyrien 
und  Ägypten  und  ihr  Zusammenhang  mit  den 
Rindern  der  alten  Welt.  Ein  Beitrag  zur  Ge- 
schichte des  Hausrindes.  Berlin,  in  Comm.  bei 
G.  Reimer,  1899.  2  Bl.,  94  S.  4°.  Mit  8 
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L.  de  Feis  Origine  e  valore  dell'  aes  rüde  e  dell' 
aes  signatum  come  moneta  secondo  gli  antichi 
e  le  nuove  scoperte.  Firenze,  1899.  26  S.  8°. 
(Sep.-Abdr.  aus  der  Rassegna  nazionale,  anno 
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(Cornell  Studies  in  Classical  Philology  No.  VII.) 
New -York,  The  Macmillan  Co.,  1898.  VI, 
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W.  S.  Ferguson  The  Athenian  Archons  of  the 
third  and  second  centuries  before  Christ  (Cornell 
Studies  in  Classical  Philology  No.  X).  New- York, 
The  Macmillan  Co.,  1899.     5,  98  S.    80. 

A.  Ferri  Antichitä.  Rieti,  Faraoni  F.,  1898. 
1  Bl.,  34  S.    80. 

A.  Ferri  Antichitä.  In  Sabina.  Rieti,  Faraoni  F., 
1898.     36  S.    80. 

L.  Fiocca  Acropoli  e  necropoli  in  Alfedena. 
Teramo,   1898.    8. 

II* 


i56 


Bibliographie. 


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des  lieux  habites  en  France.     Paris,    L.  Larose, 

1899.     2  Bl.,   100  S.   40. 
R.    Foerster    August    Rofsbach.      Sonderabdruck 

aus  der  Chronik    der  Universität   zu  Breslau  für 

1898/99.     24  S.    8°. 
G.  Fregni    La  regina  di  tutte  le  iscrizioni  etrusche 

nella   torre   detta  di   S.  Manno  presso   Perugia. 

Modena,  A.  Namias  &  Co.,   1899.    53  S.    8°. 
G.   Fregni    Di    nuovo    sulla    colonna    di    Foca    e 

sul  canto  dei  Fratelli  Arvali.     Modena,  Namias, 

1899.   8». 

E.  Friedrich    s.  W.  Rüge. 

F.  Furchheim  Bibliografia  della  isola  di  Capri  e 
della  penisola  Sorrentina,  aggiuntavi  la  biblio- 
grafia di  Amalfi,  Salerno  e  Pesto.  Napoli,  1899. 
87  S.    8°. 

A.  Furtwängler    s.  J.  Lange. 

E.  A.  Gardner    s.  Authority. 

P.    Garofalo    Intorno    Sibari    e    Turio.      Napoli, 

1899.     212  S.    8°. 
A.  Gasquet   Essai  sur  le  culte  et  les  mysteres  de 

Mithra.     Paris,  Colin  et  O*,    1899.    150  S.    8°. 

G.  Ghirardini    s.  Inchiesta. 

J.  Gilson  L'etude  du  droit  romain  compare  aux 
autres  droits  de  1'  antiquite.  Paris,  L.  Larose  & 
Forcel,   1899.     295  S.    8°. 

F.  LI.   Griffith    s.  Petrie  Papyri. 
P.  Groebe  s.  W.  Drumann. 

V.  Hahn  Dörpfelds  Theorie  über  den  Bau  der 
altgriechischen  Bühne  im  Lichte  der  neuesten 
Kritik.     Kolomea,    1898.     47  S.    8°    [polnisch]. 

A.  E.  Haigh  The  Attic  Theatre.  A  description 
of  the  stage  and  theatre  of  the  Athenians,  and 
of  the  dramatic  Performances  at  Athens.  Second 
edition.  Oxford,  Clarendon  Press,  1898.  XV, 
420  S.    8°.    Mit  einer  Tafel  und  35  Abbildungen. 

J.  Halevy  s.  Amenophis. 

J.  Hampel  Was  lehrt  Aischylos'  Orestie  für  die 
Theaterfrage?  Eine  Untersuchung  über  den 
Standort  der  Schauspieler  im  Dionysostheater 
in  Athen  im  5.  Jahrhundert.  Prag,  J.  G.  Calve, 
1899.     65  S.   8°. 

E.-T.  Hamy  Boulogne  dans  1' antiquite.  Boulogne, 
1899.     52  S.    gr.  8". 

G.  Hassebrauk  Westrom  zur  Zeit  des  Aerius. 
425 — 454.  Programm  des  Realgymnasiums  zu 
Braunschweig,  1899.     71   S.    40. 

F.  Haverfield    s.  Authority. 

A.  C.  Headlam    s.  Authority. 

Ileronis  Alexandrini  opera  quae  supersunt  omnia. 
Volumen  I.  Herons  von  Alexandria  Druckwerke 
und  Automatentheater.     Griechisch  und  Deutsch 


hrsg.  von  W.  Schmidt.  Im  Anhang  Herons 
Fragment  über  Wasseruhren,  Philons  Druck- 
werke, Vitruvs  Kapitel  zur  Pneumatik.  Mit  einer 
Einleitung  über  die  Heronische  Frage  und  An- 
merkungen. Leipzig,  B.  G.  Teubner,  1899. 
LXXII,  512  S.    8°.     Mit   124  Abbildungen. 

Hierzu  Supplementheft:  Die  Geschichte  der 
Textüberlieferung,  griechisches  Wortregister. 
182  S.    8°.     Mit  6  Abbildungen. 

D.  G.  Hogarth    s.  Authority. 

M.  Ihm  Römische  Culturbilder  (Kennst  du  das 
Land?  Bd.  13).  Leipzig,  C.  G.  Neumann,  1899. 
VII,   168  S.    8°. 

Inchiesta  sul  Museo  di  Villa  Giulia.  Relazione 
(di  A.  Bonasi,  G.  Ghirardini,  L.  Pigorini) 
Roma,  1899.  38  S.  8°.  (Estratto  dal  Supple- 
mento    al    Bollettino    Ufficiale    del    10    giugno 

1899)- 

H.  Joly  Meisterwerke  der  Baukunst  und  des  Kunst- 
gewerbes aller  Länder  und  Zeiten.  Leipzig, 
K.F.Koehler  1899.  5.— 8.Lfg.  [darin  7  Ägypten  I. 
Mit  23  Tafeln]. 

C.  J^rgensen    s.  J.  Lange. 

L.  Jouron  Les  ateliers  prehistoriques  de  la  Mon- 
tagne  d'  Avize.  Avize,  P.  Lamasse,  1899.  XIV, 
261   S.     Mit  11  Tafeln  und  einer  Karte. 

O.  Jozzi  Iscrizione  bustrofeda  del  tempo  dei  Re, 
or  rinvenuta  presso  I-  Arco  di  Settimio  Severe 
Roma,   1899.     4  S.     Mit  6  Tafeln. 

O.  Jozzi  Vulcanale  e  non  tomba  di  Romolo. 
Roma,   1899.     3  S.   8°. 

Kabierski  Das  Breslauer  Hallenschwimmbad.  Seine 
Geschichte  nebst  einem  geschichtlichen  Über- 
blick über  die  Entwickelung  des  Badewesens  und 
Schwimmens.  Breslau,  1899.  8°.  Mit  Ab- 
bildungen [fängt  mit  Tiryns  an,  usw.]. 

Der  Kampf  um .  Vindonissa.  (Unterzeichnet:  Ge- 
sellschaft »Pro  Vindonissa«.)  Stäfa,  E.  Gull, 
1898.     19  S.  8°. 

Katalog  der  Münzen-  und  Medaillen-Sammlung 
aus  dem  Nachlasse  des  Herrn  August  Artaria. 
München,  Bruckmann,  1899.     16  S.    8°. 

L.  Keller  Die  Akademieen  der  Platoniker  im 
Altertum.  Nebst  Beiträgen  zur  Geschichte  des 
Piatonismus  in  den  altchristlichen  Zeiten.  Berlin, 
R.  Gaertner,  1899. 

L.  Keller  Die  römische  Akademie  und  die  alt- 
christlichen Katakomben  im  Zeitalter  der  Renais- 
sance.    Berlin,    R.  Gaertner,    1899.     38  S.    8°. 

O.  Kern  Inscriptiones  Thessalicae.  Prooemium 
zum  Index  lectionum  der  Universität  Rostock, 
Winter  1899— 1900.  13  S.  gr.  40.  Mit  4 
Tafeln. 


Bibliographie. 


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Rath  geb.  Stein  zu  Köln.  Bonn,  C.  Georgi, 
1899.    IV,   159  S.    gr.  4*1.     Mit  33  Tafeln. 

\V.  Klein  Praxitelische  Studien.  Leipzig,  Veit  & 
Comp.,  1899.  3  Bl.,  62  S.  40.  Mit  2  Tafeln 
und   16  Abbildungen. 

\V.  Knight  The  arch  of  Titus  and  the  spoils  of 
the  Temple.  With  authentic  illustrations.  (By- 
Paths  of  Bible  Knowledge  22)  London,  The 
Religious  Tract-Society,  1896.     126  S.,   1  Bl.  8°. 

F.  Knoke   Das  Schlachtfeld  im  Teutoburger  Walde. 

Eine  Erwiderung.  Berlin,  R.  Gaertner,  1899. 
46  S.   gr.  8°. 

J.  Krall  Grundrifs  der  altorientalischen  Geschichte. 
I.  Theil:  Bis  auf  Kyros.  Wien,  A.  Holder,  1899. 
VT,   199  S.    gr.  8°. 

I.  Lange  Darstellung  des  Menschen  in  der  älteren 
griechischen  Kunst.  Aus  dem  Dänischen  übers. 
von  M.  Mann.  Unter  Mitwirkung  von  C. 
J^rgensen  hrsg.  und  mit  einem  Vorwort  be- 
gleitet von  A.  Furtwängler.  Strafsburg, 
J.  H.  E.  Heitz,  1899.  XXXI,  225  S.  40.  Mit 
72  Abbildungen. 

J.  Lengle  Untersuchungen  über  die  Sullanische 
Verfassung  (Studien  aus  dem  Collegium  Sa- 
pientiae  zu  Freiburg  i.  Br.  Bd.  3).  Freiburg  i.  Br., 
Charitasverband  für  das  katbol.  Deutschland, 
1899.    vm,  70  S.    8». 

R.  Leonhard  s.  Petermanns  Mitteilungen. 

E.  v.  Leyden    s.  J.  Marcuse. 

G.  B.  Lugari  L' Anfiteatro  Flavio  rivendicato  ai 
martiri  (Discorso  letto  alla  Pontificia  Accademia 
di  Archeologia  il  giorno  23  febbraio  1899). 
Roma,  1899.     35  S.    40. 

C.  Maes    Lacus    Curtius    non    tomba    di    Romolo. 

Roma,  Tipogr.  della  Pace,   1899.     31  S.    gr.  40. 
C.  Maes    Comitium.      Roma,    Tipogr.   della  Pace, 

1899.     18  S.  gr.  40. 
C.    Mancini     La    regione     delle     epigrafi    osche, 

sanata    dalle    sofferte    deturpazioni    e    restituita 

alla  sua  normale  intelligenza.     Napoli,  1898.  40. 
M.  Mann  s.  J.  Lange. 
J.  Marcuse  Diätetik  im  Altertum.    Eine  historische 

Studie.     Mit  einem  Vorworte  von  E.  v.  Leyden. 

Stuttgart,  F.  Enke  1899.    VI  S.,  1  Bl.,  51  S.  8°. 
G.   Maspero    Histoire    ancienne    des    peuples    de 

I*  Orient  classique.    Vol.  3.    Les  empires.    Paris, 

Hachette,   1899.    8°. 
M.  Mayer    Breve   guida   al   Museo   Provinciale   di 

Bari.     Bari,   1899.     30  S.    8°. 
P.  Megnin    Notre    ami    le    chat.     Les  chats  dans 

les  arts,  1'  histoire,  la  litterature;  histoire  naturelle 

du  chat;    les    races    de    chats;    chats  sau  vages; 


chats  domestiques  etc.  Preface  de  F.  Coppee. 
Paris,  Rothschild,  1899.  XXIV,  264  S.  8°.  Mit 
200  Abbildungen  und  5  Tafeln. 

M.  Meinecke  Arkadische  Frühlingstage.  Pro- 
gramm des  Gymnasiums  zu  Marienwerder,  1899. 
16  S.    80. 

G.  Mestwerdt  Die  römischen  Thongefäfse  der 
Alterthumssammlung  in  Cleve.  I.  Programm 
des  Gymnasiums  in  Cleve,   1899.     18  S.    8°. 

G.  Meunier  Histoire  de  1' art  ancien,  moderne  et 
contemporain  (Bibliotheque  utile  No.  120). 
Paris,  F.  Alcan,  1899.  192  S.  Mit  47  Ab- 
bildungen. 

V.  J.  Modestov  Unde  venerint  et  qui  fuerint 
Latini.  St.  Petersburg,  V.  S.  Balasev  &  Co. 
»(Berolini:  S.  Calvary)«,  1898.  85  S.  8°.  Mit 
Tafel. 

Monuments  et  Memoires  publies  par  1*  Academie 
des  Inscriptions  et  Beiles -Lettres  (Fondation 
Eugene  Piot).     Tome  VI  (1899). 

Fase.  1  (Nr.  11  de  la  collection).  M.  Col- 
lignon,  Tiare  en  or,  Offerte  par  la  ville  d'  Olbia 
au  roi  Saitaphemes.  S.  5  —  59  (mit  Tafel  I  — V 
und  16  Abbildungen). 

R.  G.  Moulton  The  ancient  Classical  drama. 
A  Study  in  literary  Evolution.  Second  edition. 
Oxford,  Clarendon  Press,  1898.  XX,  480  S.  8°. 
Mit  Tafel. 

M.  Müller  Bildende  Kunst  im  Gymnasialunterricht. 
Programm  des  Gymnasiums  zu  Bautzen,  1899. 
26  S.    40. 

J.  Murray  A  handbook  of  Rome  and  the  cam- 
pagna.  New  edition.  New  York,  C.  Scribner's 
Sons,   1899.     496  S.    12°. 

Musees  et  Collections  archeologiques  del'Algerie 

et  de  la  Tunisie.    2°  serie.    Musee  Lavigerie  de 

Saint-Louis   de  Carthage.     Collection  des  Peres 

blancs,    formee    par    le    R.   P.   Delattre.     II. 

Paris,   Leroux,    1899.     108  S.    40.     Mit  Tafeln. 

J.    L.    Myres     and     M.     Ohnefalsch-Richter 

A  Catalogue    of   the    Cyprus    Museum,    with    a 

chronicle   of   excavations    undertaken.  since  the 

British    oecupation    and    introduetory   notes  on 

Cypriote  archaeology.    Oxford,  Clarendon  Press, 

1899.     XII,    222  S.,    1   Bl.     8°.     Mit  8  Tafeln. 

A.  Nardini-Despotti-Mospignottill Pantheon, 

Agrippa,  Adriano. . . .  e  Settimio  Severo?  Milano 

1899.     31  S.    8n.     Mit  Tafel  (Sep.-Abdr.  aus  der 

Zeitschrift  II  Politecnico). 

T.    Nicol     Recent    Archaeology    and     the    Bible. 

Croall  Lectures  for  1898.     London,  Blackwood 

&  Son,  1899.     346  s->  8°- 

C.    Niebuhr     Die    Amarna-Zeit.      Ägypten    und 


158 


Bibliographie. 


Vorderasien  um  1400  v.  Chr.  nach  dem  Thon- 
tafelfunde  von  El-Amarna  (Der  alte  Orient. 
I.  Jahrg.  2.  Heft).  Leipzig,  J.  C.  Hinrichs,  1899. 
32  S.    gr.  8«. 

M.  Ohnefalsch-Richter  s.  J.  L.  Myres. 

A.  Oli vieri  A  proposito  di  Teseo  e  Meleagro  in 
Bacchilide.     Bologna,   1899.     36  S.   40. 

M.  Frh.  v.  Oppenheim  Vom  Mittelmeer  zum 
Persischen  Golf.  Durch  den  Haurän,  die  Syrische 
Wüste  und  Mesopotamien.  Bd.  1.  Berlin, 
D.  Reimer,  1899.  8°.  M.  4  Originalkarten  von 
R.  Kiepert,  1  Übersichtskarte  und  zahlreichen 
Abbildungen. 

J.  Ornstein  Zur  Bestimmung  der  Grenzen  Daciens 
in  Siebenbürgen.  Szamosujvar,  Aurora  Buchdr., 
1898.     16  S.    8°. 

P.  Orsi  II  ripostiglio  di  Calliano.  Rovereto,  1898. 
14  S.  8°  (34a  pubblicazione  fatta  per  cura  del 
museo  civico  di  Rovereto). 

Pauly  Real-Encyclopädie  der  .  classischen  Alter- 
tumswissenschaft. Neue  Bearbeitung  hrsg.  v. 
G.  Wissowa.  Band  III  2  (Sechster  Halbband). 
Campanus  ager  —  Claudius.  Stuttgart,  J.  B. 
Metzler,  1899.  2  Bl.,  734  S.  (Sp.  1441  — 2908) 
gr.  80. 

Darin  gröfsere  Artikel:  Capitolium  (Hülsen. 
Wissowa).  Sp.  1531 — 1546  (mit  Plan).  —  Casia 
(Olck).  Sp.  1637  — 1651.  —  Cassius  Dio 
(Schwartz).  Sp.  1684 — 1722.  —  C.  Ceionius 
Commodus  [=  Kaiser  L.  Aurelius  Verus]  (Stein). 
Sp.  1832  — 1857.  —  Censores  (Kubitschek).  Sp. 
1902 — 1908.  —  Census  (Kubitschek).  Sp.  1914 — 
1924.—  Centumviri  (Wlassak).    Sp.  1935— 1952. 

—  Ceres  (Wissowa).  Sp.  1970 — 1979.  —  Chal- 
daioi  (Baumstark).  Sp.  2045—2062.  —  Chalki- 
dike  (Bürchner).  Sp.  2069 — 2076.  —  Chalkis 
(Oberhummer).     Sp.  2078-  2088  (mit  2  Karten). 

—  Chariten  (Escher).  Sp.  2150  —  2167.  — 
XeipiSuvro;   yrciuv  (Amelung).     Sp.   2206 — 2217. 

—  Chersonesus  Thracica  (Bürchner).  Sp.  2242 
— 2254.  —  Chersonesus  Taurica  (Brandis).  Sp. 
2254 — 2269.  —  Chios  (Bürchner).  Sp.  2286  — 
2300  (mit  Karte).  —  Xixwv  (Amelung).    Sp.  2309 

—  2335.  —  Chor  (Reisch).  Sp.  2374 — 2404.  — 
XopTjytcc  (Reisch).  Sp.  2409  —2422.  —  Chronicon 
Paschale  (Schwartz).  Sp.  2460 — 2477.  —  Chry- 
sippus  (v.  Arnim).  Sp.  2502 — 2509.  —  Circus 
(Pollack,  Hülsen).  Sp.  2571—2585  (mit  Ab- 
bildung). —  Cista  (Mau).  Sp.  2591 — 2606.  — 
Classis  (Fiebiger).  Sp.  2632  —  2649.  —  Clau- 
dianus  (Vollmer).  Sp.  2652 — 2660.  —  Claudius 
(Groag,  Münzer,  Stein  usw.).  Sp.  2662  —  2900 
[darin  u.  a.    Nr.  251    Kaiser   Claudius    (Groag, 


Gaheis).      Sp.    2778  —  2839.      Nr.    361     Kaiser 
Tacitus  (Stein).     Sp.  2872—2881]. 

F.  M.  Pellegrini  II  ponte  sul  Reno,  testo  di 
C.  J.  Cesare,  con  traduzione  e  note.  Borgo  a 
Mozzano,   1899.     31  S.    8°. 

S.  Pennisi  L' arte  nella  numismatica  greco-sicula. 
Acireale,  1899.  34  S.  8°.  (Sep.-Abdr.  aus: 
Atti  dell'  Accad.  degli  Zelanti  di  Acireale, 
vol.  X). 

P.  de  Peris   Parenzo  cristiana.    Parenzo,  1899.  8n. 

S.  Perruchon  s.  Amenophis. 

R.  E.  Petermann  Führer  durch  Dalmatien.  Hrsg. 
vom  Vereine  zur  Förderung  der  volkswirtschaft- 
lichen Interessen  des  Königreiches  Dalmatien. 
Wien,  in  Comm.  Holder,  1899.  XV,  602,  LX, 
XXIV  S.    80. 

W.  M.  Flinders  Petrie  A  History  of  Egypt  during 
the  1 7th  and  13*11  Dynasties.  3.  edition.  London, 
Methuen,   1899.     376  S.    gr.  8°. 

The  Petrie  Papyri.  Hieratic  Papyri  from  Kahun 
and  Gurob,  ed.  by  F.  LI.  Griffith.  In  3  parts. 
London,  B.  Quaritch,  18(97098.  2  Bde.  Text: 
VI  S.,  1  Bl.,  114  S.  40.  Mit  3  Tafeln. 
Tafeln:  IV  S.  4°.  40  Tafeln  mit  je  einem 
Erläuterungsblatt  [vgl.  Bibliographie  1897  S.  34]. 

L.  Pigorini    s.  Inchiesta. 

G.  Pia  ton  La  democratie  et  le  regime  fiscal  ä 
Athenes,  ä  Rome  et  de  nos  jours  (Extrait  du 
Devenir  Social).  Paris,  Giard  &  Briere,  1899. 
XX,  347  S.    80. 

C.  Poggi  und  M.  San  Rome,  Guida  illustrativa 
del  Civico  Museo  di  Como  in  Palazzo  Giovio. 
Como,   1898.     XVI,   173  S.    8°. 

Polifilo  Roma  Finis  Saeculi.  Torino,  Bocca  1899. 
127  S.  80.  (ü.  A. :  Forum  vanitatis  —  II 
mistero  del  Pantheon  —  II  ponte  Elio  —  L'I- 
sola  Licaonia  —  Alle  Terme  Diocleziane  — 
La  passeggiata  archeologica  —  In  fondo  al  lago 
di  Nemi.  —  L'  editto  Pacca). 

G.  Pompa  Vita  e  viaggi  dell'  apostolo  S.  Paolo, 
con  studi  archeologici,  geografici  e  nautici. 
Roma,  Voghera,  1899.  IUI,  306  S.  8°.  Mit 
3  Tafeln. 

E.  Preuschen  Mönchtum  und  Sarapiskult.  Pro- 
gramm des  Ludwig  -  Georgs  -  Gymnasiums  zu 
Darmstadt,   1899.     18  S.     (S.  3  —  20)  4°. 

J.  M.  P  r  i  c  e  The  great  cylinder-inscriptions  A  & 
B  of  Gudea.  Copied  from  the  original  clay 
cylinders  of  the  Telloh-Collection,  preserved  in 
the  Louvre.  Autographed,  signs  listed,  tentati- 
vely  transliterated  and  translated.  With  commen- 
tary  and  Notes.  Part  I.  Text  and  sign-list 
(Assyriologische  Bibliothek  hrsg.  v.  F.  Delitzsch 


Bibliographie. 


159 


und  P.  Haupt  Bd.  XV).     Leipzig,  J.  C  Hinrichs, 
1899.     VI,   III   S.  gr.  40.     Mit  Abbildung. 
G.  Rauch    Aus  den  Ergebnissen  der  orientalischen 
Geschichtsforschung.    Die  Assyrer.   2.  Heft.    Die 
assyrische  Cultur.    Programm,  Brunn,  C.Winckler 
in  Comm.,  1899.     33  S.     [S.   67 — 99]  8°. 
E.  Revillout    Precis    du    droit   egyptien    compare 
aux  autres  droits  de  l'antiquite.   P.  I,  Fase.   I.  2. 
Paris,  V.  Giard  &  E.  Briere,   1899.    8°. 
O.  Ribbeck  Reden  und  Vorträge.     Leipzig,  B.  G. 

Teubner,   1899.     IV,  308  S.    8°. 
A.  Rizzi    Ristretto  di  storia  civile  ed  ecclesiastica 

di  Aquileja.     üdine,   1899.     121   S.    8°. 
V.  Rose    s.  Vitruvius. 

M.    Rostovcev     Geschichte    der    Staatspacht    im 
römischen  Reiche   von  Augustus  bis  Diocletian. 
St.  Petersburg,  J.  N.  Skorochodov,  1899.     xIy> 
304  S.    8°  [Russisch]. 
\V.    Rüge     und     E.    Friedrich     Archäologische 
Karte    von    Kleinasien.     Mafsstab    1:2500000. 
Mit  2  Nebenkarten  und  ausführlichem  Register. 
Halle,  G.  Sternkopf.     VIII  S.    40. 
E.  de  Ruggiero    s.  Dizionario. 
A.    Saletti     I    fiditii    spartani.      Bologna,     1899. 

28  S.    8°. 
M.  San  Rom e    s.  C.  Poggi. 

E.   J.   Savigne     L'  Allobrogie.     Vienne    (origine, 

fondation,     moeurs,    lois,    coutumes).      Notice 

historique.      Vienne,    Ogeret    et    Martin,    1899. 

16  S.    8°. 

Th.  v.  Scheffer  Die  Eleusinien.    Berlin  &  Leipzig, 

Schuster  &  Loeffler,  1898.     86  S.,   1   Bl.    8°. 
J<    Schreiner    Hercules    redivivus.      Die    Haupt- 
Gestalten  der  Hellenen-Sage,    an   der  Hand  der 
Sprachvergleichung  zurückgeführt  auf  ihre  histo- 
rischen Prototype.    Sieben  Retrometamorphosen. 
Mainz,  F.  Kirchheim,    1899.     VIII,     112  S.    8°. 
R.  Schröter  Die  Argonautensage  und  Verwandtes. 
Ein    Beitrag     zur    prähistorischen    Mythologie. 
Programm  des  Realgymnasiums  zu  Posen,   1899. 
28  S.    40. 
K.    Schütz    Die    Schlacht    bei    Cannae.      Donau- 
eschingen, O.  Mory,   1899.     21  S.   gr.  8°. 
O.  Schulthefs    Die  Vormundschaftsrechnung  des 
Demosthenes.      Programm     der    Thurgauischen 
Kantons-Schule.        Frauenfeld,      Huber,     1899. 
56  S.  4°. 
(Cecil  H.  Smith)    Catalogue    of   the   first   portion 
of   the    Forman   Collection    of  Antiquities    and 
Objects   of  Art   of  the   Renaissance  <fcc,   which 
will    be    sold    on    Monday    the    I9'h    of   June, 
1899,  and  three  following  days.     V,   109  S.  fol. 
Mit    13    autotypirten    und    13   Lichtdrucktafeln. 


A.  Solari   Fasti  ephororum  spartanorum.   Ab  Anno 
ante  Olymp.  70,   I  :  500  a.  Chr.  usque  ad  Olymp. 
148,    1:  188.  a.Chr.     Pisis,    ex   offic.  Nistriana, 
1898.     65  S.    8°. 
H.  Stadtmüller    s.  Anthologia. 
Stele    con    iscrizione    latina    arcaica   scoperta   nel 
Foro  Romano  (Estratto  dalle  Notizie  degli  seavi 
del  mese  di  maggio).     Roma  1899.     47  S.    40. 
(Darin:    G.  Boni,    Relazione   sopra  la   scoperta. 
S.  3 — 10.   —    G.  F.  Gamurrini,   Paleografia  del 
monumento.    S.   11  —  21.  —  G.  Cortese,    Osser- 
vazioni.    S.  22.  —  L.  Ceci,  Saggio  d'  interpreta- 
zione  dell'  iscrizione.     S.  23 — 47). 
F.    Stolle      Wo     schlug     Caesar     den     Ariovist? 
Strafsburg,  J.  H.  E.  Heitz,   1899.     42  S.  Lex.  8°. 
Mit  Karte  [vgl.  Bibliographie  1898.    S.  153]. 
V.  Strazzulla    Indagini    archeologiche   sulle   rap- 
presentanze    del    »Signum    Christi«.      Palermo, 
A.  Reber,  1898.     75  S.,   1   Bl.,  8°. 
Suvsat'ou    Upojjiovctyou  IlpaypciTeia   rept  toü  Euttcc- 
Xtveio'J     6pv>yp;aTo;     pieTä     tioXXäv     ar^etiuactuv. 
Samos,   1899. 
A.  Tegge    Kompendium    der    griechischen   Alter- 
tümer.     Bielefeld     und    Leipzig,     Velhagen    & 
Klasing,   1899.     V,   114  S.    8°. 
H.    Thiersch    »Tyrrhenische«    Amphoren.      Eine 
Studie    zur   Geschichte    der    altattischen  Vasen- 
malerei   (Beiträge    zur    Kunstgeschichte    N.    F. 
XXVII).     Leipzig,  E.  A.  Seemann,   1899.    4  Bl., 
162  S.    8°.     Mit  6  Tafeln  und  98  Abbildungen. 
A.  Tille  Römisch-germanische  Altertumsforschung. 
Köln,    Verlag    der    Deutschen    Stimmen,    o.  J. 
(1899).     10  S.    80. 
Tilly-sur    Seulles.      Emplacement    du    Castrum 
sive    Fortalicium.       Caen,    impr.    Valin,     1899. 
36  S.    4°.     Mit  Abbildungen.     Papier  velin,  tire 
ä  100  exemplaires. 
P.  Tor  eil  i    Saggi  su  1'  epigrafia  sepolcrale  latina 
della  citta  di  Roma  (Dissertation).     Arona,  1898. 
53  S.   8«. 
J.  Toutain    s.   D.  Blanchet. 

W.  Turner  Ancient  remains  near  Buxton.  Buxton, 
C.  F.  Wardley,  1899.  XII,  192  S.  8°.  Mit 
vielen  Abbildungen. 
H.  Usener  Die  Sintflutsagen.  Untersucht  von 
H.  U.  Bonn,  F.  Cohen,  1899.  VIII,  279  S.  8°. 
Mit  einer  Tafel  und  5  Abbildungen. 
Fragmenta  et  picturae  Vergiliana  codicis  Vaticani 
3225.  (Codices  e  Vaticanis  selecti  phototypice 
expressi  iussu  Leonis  PP.  XIII,  consilio  et  opera 
curatorum  Bibliothecae  Vaticanae,  Vol.  I).  Roma, 
Danesi,  1899.  1  Bl.,  37  S.  40.  Mit  2  unge- 
zählten, 76  gezählten  Tafeln., 


i6o 


Bibliographie. 


Veröffentlichungen  der  Grofsherzoglich  Badi- 
schen Sammlungen  für  Altertums-  und  Völker- 
kunde in  Karlsruhe  und  des  Karlsruher  Alter- 
tumsvereins. I.  Heft,  1899.  III,  105  S.  4°. 
Mit  Abbildungen  und  14  Tafeln. 

La  Via  Aurelia  da  Genova  a  Quinto.  Club 
alpino  italiano,  sezione  ligure:  gite  archeologiche. 
Genova,   1898.     12  S.    8«. 

F.  de  Villenoisy    s.  A.  Blanchet. 

M.  Vitruvii  De  architectura  libri  decem.  Iterum 
ed.  V.  Rose.  Lipsiae,  B.  G.  Teubner,  1899. 
XXX,  317  S.    8  0. 

R.  Ritter  v.  Weinzierl  Das  La  Tene-Grabfeld 
von  Langugest  bei  Bilin  in  Böhmen.  Braun- 
schweig, F.  Vieweg  &  Sohn  in  Comm.,  1899. 
XVIII,  71  S.  gr.  40.  Mit  13  Tafeln,  einem  Plan 
und  49  Abbildungen. 

O.  Weise  Schrift  und  Buchwesen  in  alter  und 
neuer  Zeit  (Aus  Natur  und  Geisterwelt,  Bd.  4). 
Leipzig,  B.  G.  Teubner,  1899.  152  S.  8°.  Mit 
37  Abbildungen. 

J.  E.  VVeifs  Christenverfolgungen.  Geschichte  ihrer 
Ursachen  im  Römerreiche  (Veröffentlichungen 
aus  dem  kirchen-historischen  Seminar  zu  München 
No.  2).  München,  J.  J.  Lentner,  1899.  XII, 
179  S.    8». 

G.  Wilpert  Un  capitolo  di  storia  del  vestiario. 
Tre  studii  sul  vestiario  dei  tempi  posconstanti- 
niani.  Zwei  Teile.  Roma,  Unione  Corporativa 
Editrice,  1898.  [Teil  I:]  4  Bl.,  40  S.  fol. 
Mit  25  Abbildungen  und  einer  Tafel.  Parte  II: 
1899.  2  Bl.,  67  S.  [S.  41  —  107]  fol.  Mit  35 
Abbildungen  und  einer  Tafel. 

H.  Win  ekler  Altorientalische  Forschungen.  2. 
Reihe.  II.  Bd.  2.  Heft.  Leipzig,  E.  Pfeiffer, 
1899.     80  S.  [S.  241—320]  8°. 

H.  Win  ekler  Die  Völker  Vorderasiens  (Der  alte 
Orient,  Jahrg.  1,  Heft  1).  Leipzig,  J.  C.  Hinrichs, 
1899.     36  S.    8°. 

G.  Wissowa    s.  Pauly. 

W.  Wroth  Catalogue  of  the  Greek  Coins  of  Galatia, 
Cappadocia,  and  Syria.  London,  printed  by  order 
of  the  Trustees  of  the  British  Museum,  1899.  XCI, 
341  S.    8°.     Mit  38  Tafeln  und  einer  Karte. 

F.  Zimmerhaeckel  C.  Julius  Caesars  Rheinbrücke. 
Ein  Rekonstruktions  versuch.  Im  Nachtrag: 
Statische  Prüfung  der  Caesarbrücke  als  leichte 
Kolonnenbrücke  (Besonderer  Abdruck  aus  dem 
29.  und  30.  Bande  der  Zeitschrift  für  mathe- 
matischen und  naturwissenschaftlichen  Unter- 
richt). Leipzig,  B.  G.  Teubner,  1899.  24  S. 
gr.  8°.     Mit   einer  Tafel    und   31   Abbildungen. 


The  Academy  (1899). 

No.  1415.  E.  Thomas,  Roman  life  under 
the  Caesars  (anon.  Rec).     S.  656  f. 

.  No.  1416.  Authority  and  Archaeology.  Ed. 
by  D.  G.  Hogarth  (anon.  Rec).  S.  677  f.  _ 
C.  J.  Ball,  Light  from  the  East  (anon.  Rec). 
S.  678  (mit  2  Abbildungen). 
L'Ami  des  Monuments  et  des  Arts.  Xlle  volume 
(1898). 

Se  partie  (No.  69).  Are  de  Triomphe  et 
temple  du  Forum  de  Djemila  ou  Cuiculum 
(Algerie).     S.  201   (mit  Tafel). 

6e  partie  (No.  70).  Deux  basreliefs  de  Tarc 
d' Orange.  S.  359—362  (nur  2  Tafeln).  —  Tombe 
voutee  recemment  decouv£rte  a  Assos.  S.  374 
(mit  Tafel).  —  Ch.  Normand,  Repertoire  des 
fouilles  et  decouvertes  en  France.  S.  374—378 
[darin  u.  a.:  Paris,  eneeinte  romano-merovin- 
gienne  (?)  de  la  Cite]. 

XHIe  volume  (1899). 
ie  partie  (No.  71).  Ch.  Normand,  Une  yille 
antique  inedite  (Aquae  Calidae  Colonia)  ou 
Hammam  R'Ihra,  prov.  d' Alger.  S.  1  — 16 
(mit  2  Tafeln).  —  A  propos  du  pont  antique 
de  Constantine  (Alger).  S.  47.  — ;  H.  de  Vjlle- 
fosse,  Resume  des  recherches  archeologiques 
de  1'  annee  1898.     S.  54f. 

2e  partie  (No.  72).     Ch.  Normand,  Une  ville 

antique  inedite  etc.  IL  S.  67—84  (mit  5  Tafeln 

und  einer  Abbildung). 

Annales    de  1' Est.     Douzieme  annee  (1898).   .     . 

No.  4.    J.  Beaupre,  Repertoire  archeologique 

pour  le  departement  de  Meurthe-et-Moselle  (Ch. 

Pfister).     S.  594f.  —  Ch.  Diehl,    La  Grece,    le 

mont  Athos,    Constantinople   (C.  P.).     S.  6jif. 

Annales  du  Musee  Guimet.    Tome  vingt-huitieme. 

(1896). 

I.  II.    E.  Amelineau,  Histoire  de  la  sepulture 

et  des  funerailles  dans  1'  ancienne  Egypte.     XII, 

680  S.     Mit  112  Tafeln  und  102  Abbildungen. 

Annales  de  la  Societe  d*  Archeologie  de  Bruxelles. 

Tome  treizieme  (1899). 

Livraison  II.  Baron  A.  de  Loe  et  J.  Poils, 
Exploration  d'  un  tumulus  belgo-romain,  appele 
»La  Tombe  d'  Herbays«  ä  Pietrain  (Brabant). 
S.  201  —  209  (mit  Tafel  XI  und  einer  Abbildung). 
—  G.  Cumont,  Trouvaille  de  monnaies  romaines 
ä  Wercken  Lez-Dixmude.  S.  210—218. 
The  Annual  of  the  British  School  at  Athens. 

No.  IV  (1897/8).  Excavations  in  Melos  1898: 
I.  D.  G.  Hogarth,  The  season's  work.  S.  1  — 16 
(mit  einer  Tafel  und  einer  Abbildung).  —  II.  D. 
Mackenzie,  The  successive  Settlements.    S.   17— 


Bibliographie. 


161 


36  (mit  einer  Abbildung).  —  III.  C.  Edgar,  The 
."  pöttery.  S.  37—48  (mit  2  Taf.  und  einer  Ab- 
bildung). —  J.  G.  C.  Anderson,  Exploration  in 
Asia  Minor  during  1898.  First  report.  S.  48 
—  78  (mit  4  Abbildungen  und  einer  Karte).  — 
J.  W.  Crowfoot,  Notes  upon  late  Anatolian  art. 
S.  79—94  (mit  7  Abbildungen).  —  D.  Mackenzie, 
Kos  Astypalaia.  S.  95—100. 
L' Anthropologie.     Tome  X  (1899). 

No.  2.  Aveneau  de  la  Granciere,  Le  bronze 
dans  le  centre  de  la  Bretagne  -  Armorique. 
S  158- 171  (mit  9  Abbildungen).  —  L.  de 
Laigue,  Les  monuments  megalithiques  de  la 
province  de  Drenthe  (Pays-Bas).  S.  179— 191 
(mit  5  Abbildungen).  —  E.-T.  Hamy,  Boulogne 
dans  1'  antiquite  (M.  B.).  S.  202  f.  —  P.  Reinecke, 
Skythische  Gräber  (L,  Laloy).  S.  205.  —  R. 
C.  Bosanquet,  Notes  sur  les  Cyclades,  1897 
(S.  Reinach).  S.  207—209.  —  C.  Smith,  Fouilles 
ä  Melos  (S.  Reinach).  S.  209  f.  (mit  Abbildung). 
—  G.  Pinza,  Le  civiltä  primitive  di  Lazio  (S. 
Reinacb).  S.  2iof.  —  Gh.  Ghirardini,  La  necro- 
pole  primitive  de  Volterra  (S.  Reinach).  S. 
•      213. 

No.  3.  C.  de  Cara,  Les  populations  primitives 
de  Latium  (S.  Reinach).  S.  340 — 344.  —  C. 
v.  Ujfalvy,  Anthropologische  Betrachtungen  über 
die  Porträtköpfe  auf  griechisch-baktrischen  und 
indoskythischen  Münzen  (L.  Laloy).  S.  349 f. 
The  American  Antiquarian  and  Oriental  Journal. 
Vol.  XXI  (1899). 

No.  4.  A.  B.  Macallum,  The  prehistoric 
monuments  of  Brittany.  S.  242 — 247  (mit  2 
Abbildungen).  —  W.  C.  Winslow,  Egyptological 
notes.  S.  247—250.  —  S.  Merrill,  Jerusalem 
explorations.  S.  251  f.  —  St.  D.  Peet,  Megalithic 
monuments  and  mythology.  S.  257  —  264  (mit 
2  Abbildungen). 
The  Antiquary  (1899). 

No.    115.     The    Excavations    at    Silchester. 
S.  214—216. 

No.  116.  A.  Wrigley,  Excavation  of  a  Roman 
camp  at  Castleshaw  in  Yorkshire.  S.  225  f.  — 
Egyptian  Antiquities  at  Burlington-House.  S. 
243—245.  —  F.  Haverfield,  Quarterly  Notes  on 
Roman  Britain.  S.  248 — 250. 
Nuova  Antologia.     Anno  XXXIV  (1899). 

Fase.  658  (16.  maggio).     D.  Comparetti,  Gli 
seavi  del  Foro  Romano.     S.  255  —  271. 

Fase.  662   (16.  luglio).     G.  Boni,    Gli   seavi 
del  Foro  Romano.     S.  368 — 371. 

Fase.  664  (16.  agosto).     E.  Caetani-Lovatelli, 
II  eulto  degli  alberi.     S.  582  —  600. 


Göttingische    gelehrte    Anzeigen.     161.  Jahrgang 
(1899). 

Nr.  V.  R.  Cagnat  und  P.  Gauckler,  Les 
Monuments  historiques  de  la  Tunisie.  l?  partie, 
Les  monuments  antiques.  Les  templcs  paiens 
(A.  Schulten).  S.  368—376. 
Anzeiger  für  Schweizerische  Altertumskunde.  N. 
F.  I  (1899). 

No.  1.  J.  Mayor,  Aventicensia.  S.  2  —  10 
(mit  5  Abbildungen  und  Tafel  I.  IL).  —  K. 
Praechter,  Ein  zweites  Orpheusmosaik  aus 
Avenches.  S.  U  — 13  (mit  Abbildung).  —  J. 
Mellet,  Les  fouilles  du  Buy,  entre  Cheseaux  et 
Morrens  (Vaud).  S.  13-20  (mit  2  Abbildungen 
und  Tafel  III). 

Mitteilungen  aus  dem  Verbände  der 
Schweizerischen  Altertumssammlungen  1899  Nr.  1. 
I.  Schweizerisches  Landesmuseum.  Erwerbungen. 
S.  33  ~42  [darin  u.  a.  Prähistorisches  und  Römi- 
sches S.  35  f.].  —  II.  Kantonale  Altertums- 
sammlungen. S.  42—48  [u.  a.  Aarau,  römische 
Funde  (J.  Hunziker).  S.  43.  Aubonne,  Meilen- 
stein des  Gordian  (A.  Berthoud-Monay).  S.  43. 
Musee  d' Avenches  (L.Martin).  S.  44  f.  Ferner 
Museen  in  Bern,  Biel,  Genf  (Mus.  Fol),  Nyon, 
St.  Gallen].  —  III.  Kleinere  Nachrichten  aus 
den  Kantonen.  S.  48  —  53  [verstreut  manches 
Römische]. 
Archäologischer  Anzeiger  s.  Jahrbuch  des  Kaiser- 
lich Deutschen  Archäologischen  Instituts. 
Anzeiger  des  germanischen  Nationalmuseums. 
(1899). 

Nr.  2.    H.  Dannenberg,  Grundzüge  der  Münz- 
kunde.    2.  Aufl.    (Wingenroth). 
The  Architect  (1899). 

11.  Aug.     Roman  camp  at  Sheffield. 
Archivio    della    Societä    romana   di    storia  patria. 
Anno  XXII  (1899). 

Fase.  I.  II.     P.  Fedele,    Scoperte   nel  Foro. 
S.  301-305. 
Archivio  storico  lombardo.    Ser.  III,  anno 21  (1899). 
Fase.  21   (31  marzo).     S.  Ricci,    Degli  studj 
archeologici  in  Milano.     S.  87 — 112. 
V  Arte  (gia  Archivio  storico  dell'  arte).    Anno  II 
(1899). 

Fase.   1  — 3    (genn. -marzo).     G.  VVilpert,    Un 
capitolo    di    storia   del   vestiario.     Parte  II.    S. 
1-50. 
'AftTjvä.     To[j.o;  £V0£/aTo;  (1899). 

Teö/os  0£'!>T£pov.  F.  A.  ria-otßaaiXetou,  Kpiti- 
xal  itaprnrjprjaEU  zh  Etausivio'.)  cEMaoo;  Ileptf}- 
yr(c«v.  S.  195  —  214.  —  2t.  Bocst);,  Zr^fArrfit 
cPa>patx«f.     S.  215 — 220. 


IÖ2 


Bibliographie. 


Teü/o;  xptxov.    *L  Max£ä;,  'Eiriypacpat  EOßofa;. 
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R.  Lanciani,  Notes  from  Rome.     S.  6961". 

No.  3739.  J.  P.  Mahaffy,  A  history  of 
Egypt  under  the  Ptolemaic  dynasty  (anon. 
Rec.).  S.  180  f.  —  R.  Lanciani,  Notes  from  Rome. 
S.  791. 

No.  3741.  Authority  and  Archaeology,  sacred 
and  profane  (anon.  Rec.).  S.  70—  72.  —  The 
basilica  Aemilia  (St.  C.  B.)    S.  72. 

No.  3742.  E.  Pais,  Storia  di  Roma,  vol  I. 
parte  II.  (anon.  Rec.)  S.  91  f.  —  Congress  of 
archaeological  Societies.     S.   105. 

No.  3743.  R.  Lanciani,  Notes  from  Rome. 
S.   136  f. 

No.  3744.  G.  W.  Botsford,  A  History  of 
Greece  (anon.  Rec).  S.  150  f.  —  The  Annual 
of  the  British  School  at  Athens.  No.  IV.  (anon. 
Rec).   S.  162.  —  Book  on  Roman  Britain.  S.  164. 

No.  3745.  Th.  Nicoll,  Recent  Archaeology 
and  the  Bible  (anon.  Rec).     S.   187  f. 

No.  3746.  A.  Marks,  Nero's  great  ship- 
canal.     S.  233^ 

No-  3747'  O.  Gilbert,  Griechische  Götter- 
lehre (anon.  Rec).  S.  2  50  f.  —  Sp.  P.  Lambros, 
Notes  from  Athens.     S.  264. 

No.  3748.     E.  Naville,   The   temple  of  Deir 
el  Bahari.     I— III  (anon.  Rec).     S.  296  k 
Atti    deir  Accademia  dafnica  di  Acireale.    Vol.  V 
(1898).     VIII,  332  S.    8°. 

Darin  u.  A.:    C.  Melfi,   I  sepolcri   dei  primi 
abitatori  dell'  agro  Chiaramontano. 
Atti    della  R.  Accademia   delle   scienze   di  Torino 
Vol.  XXXIV. 

Disp.  14.  Giambelli,  Vicende  e  conseguenze 
storiche  di  una  lezione  Liviana  (31,  45,  3)  intorno 
al  nome  del  luogo  prossimo  a  quello  della 
battaglia  »ad  Ticinum«. 
Atti  del  R.  Istituto  veneto  di  scienze,  lettere  ed 
arti.  Torao  LVIII  (Ser.  VIII  tom.  I).  Venezia 
(1899). 

Disp.  1.  B.  Brugi,  Le  tracce  della  divisione 
romana  del  suolo,  specialmente  in  Italia. 

Disp.  2.  3.     A.  Scrinzi,  Storia  e  costituzione 
dell'  Isola  di  Kalymna. 
Beiträge  zur  Kunde  der  indogermanischen  Sprachen. 
25.  Band  (1899). 

Heft  1.  2.  A.  Fick,  Altgriechische  Ortsnamen 
(Schlufs).     S.   109-127. 


Biblia  (1899). 

June.  N.  Davies,  Notes  from  Egypt.  S. 
365 — 369.  —  C.  N.  Crewdson,  The  big  find  at 
Karnak.     S.  369— 375. 

July.  The  excavations  at  Rome.  S.  404— 
407.  —  T.  H.  Wright,  The  Palestine  Exploration 
Fund.  S.  407—409.  —  Archaeological  notes. 
S.  411— 416. 

August.  W.  G.  Bowdoin,  Babylonian  seals. 
S.  421—425.  —  Discovery  of  the  tomb  of 
Thutmosis  I.   [Brief  von  G.  Steindorff].     S.  425 

—  427.  —  Archaeological    notes.     S.  437  —  442. 
Blätter    für    das  Gymnasial-Schulwesen  hrsg.  vom 

bayer.  Gymnasiallehrerverein.     35.  Band  (1899). 

Heft  V  u.  VI.  G.  Thiele,  De  antiquorum 
libris  pictis  (W.  Wunderer).  S.  521  —  523.  — 
J.  Führer,  Forschungen  zur  Sicilia  sotterranea 
(B.  Lupus).     S.  523  —  527. 

Heft  VII  u.  VIII.  C.  Hellmuth,  Vom  Neptun- 
tempel in  Paestum.  S.  603 — 606.  —  K.  Rück, 
Die  Naturalis  Historia  des  Plinius  im  Mittelalter 
(C.  Weymann).  S.  624 f.  —  F.  Jacobs,  Hellas 
bearb.  v.  C.  Curtius  (Baier).  S.  647  f.  —  A. 
v.  Sallet,  Münzen  und  Medaillen  (O.  Hey).  S. 
648 — 652.  —  E.  Petersen,  Vom  alten  Rom 
(W.  Wunderer).  S.  652—654.  —  C.  Wunderer, 
Bericht  über  den  archaeologischen  Ferienkursus 
in  Berlin  (April  1899).  S.  667—671. 
Boletin  de  la  Real  Academia  de  la  Historia. 
Tomo  XXXIV  (1899). 

Cuaderno  VI.  E.  Hübner,  Nuevas  fuentes 
para  la  geografia  antigua  de  Espana.  S.  465 
— 503  (mit  3  Tafeln).  —  El  Marques  de  Mon- 
salud,  Nuevas  inscripeiones  romanas  de  Merida. 
S.  185-523. 

Tomo  XXXV  (1899). 

Cuadernos  I— III.  F.  P.  Garofalo,  Su  Mas- 
silia  e   le    sue    fondazioni    in    Spagna.     S.   177 

—  184. 

Bollettino   del  Museo  Civico  di  Padova. 

Anno  I   n.  3.  4.     Anno  II  n.  1.  2.     A.  Mo- 
schetti,    Lapidi    romane,    aggiunte   e   correzioni 
al  Corpus. 
The  Builder.     Volume  LXXVI  (1899). 

Part.  V.     The  »Theseion«.     S.  462. 

Part.  VI.     Excavations  at  Silchester.     S.  544. 

—  The  Boscoreale  »Treasure«.     S.  612. 

Vol.  LXXVII  (1899). 

Part.  1.    The  »Moschophoros«   of  the  Acro- 

polis.   S.  5.  —  Boeotian  Stamped  Ware.   S.  32.  — 

Egyptian     antiquities      at     University     College, 

London.     S.  56. 

Bulletin   archeologique  et  historique  de  la  Societe 


Bibliographie. 


I63 


archeologique  de  Tarn-et-Garonne  [Montauban]. 
Tome  XXVI  (1898). 

2e  trimestre.  Dicouverte  de  statues  romaines 
ä  Martres-Tolosanes.     S.   160. 

4e  trimestre.  Ed.  Forestie,  Le  Cupidon 
de  Praxitele  au  Musee  de  Montauban.  S.  266  — 
269  (mit  Tafel).  —  Roques,  Statuette  gallo- 
romaine.  S.  277^-279  (mit  Tafel).  —  Th.  La- 
forgue,  Portrait  de  Jesus  ä  Montauban  et  ä  Rome. 
S.  293 — 297  (mit  2  Tafeln). 
Tome  XXVII  (1899). 

Ier    trimestre.      Combarieu,    Lettre    sur    les 
vestiges  d'  une  villa  gallo-romaine.     S.  99  f. 
Le  Bulletin    de   1' art  ancien   et   moderne  (1899). 

Nr.  27.     Au  Musee  du  Louvre   (E.  M.).     S. 

221 — 223. 

Academie   Royale    de    Bclgique.     Bulletin    de    la 

Classe   des   Lettres    et    des  Sciences  Morales  et 

Politiques     et    de     la    Classe     des     Beaux-Arts 

(1899). 

No.  4.     F.  Cumont,  Les  mysteres  de  Mitlira 
(P.  Thomas).     S.  252. 
Bulletin    de   Correspondance   hellenique.     Vingt- 
troisieme  annee  (1899). 

I  — VI.  G.  Colin,  Inscriptions  de  Delphes. 
Senatus-consulte  de  1' an  112  av.  J.-C.  S.  5 — 
55  (mit  4  Abbildungen).  —  P.  Jouguet,  Fouilles 
du  port  de  Delos.  Inscriptions.  S.  56—85.  — 
G.  Colin,  La  Dodecade  delienne.  S.  85  —  89.  — 
P.  Perdrizet,  Inscriptions  d'  Acraephiae.  S.  90 
— 96.  —  Th.  H[omolle],  Decret  de  Delphes  pour 
le  roi  Paerisades.  S.  96.  —  G.  Millet,  In- 
scriptions byzantines  de  Mistra.  S.  97 — 156 
(mit  Tafel  XIV— XXIII    und    52  Abbildungen). 

—  C.  A.  Hutton,  Peinture  de  vase  representant 
les  Boreades.    S.  157  —  164  (mit  3  Abbildungen). 

—  G.  Cousin,    Termessos    de    Pisidie.      S.   165 

—  192. 

Bulletin  critique.     2oe  annee  (1899). 

No.     19.      D.    Vaglieri,    Di    una    iscrizione 
romana    che    ricorda    un    centurione    trecenario 
(A.  H.  de  Villefosse).     S.  369  t 
Bulletin    de  1' Institut  Egyptien.    Troisieme  Serie. 
Vol.  8  (1897). 

Fase.  4.  G.  Daressy,  Deux  vases  gradues 
du  Musee  de  Ghizeh.  —  S.  de  Morgan,  Compte- 
rendu  sommaire  des  travaux  archeologiques 
effectues   en  Egypte   pendant   1'  annee    1896/97. 

Fase.  5.     W.  J.  Groff,  Etüde  archeologique. 

I.  Les  lois  regissant  1'  emploi  des  couleurs  chez 
les  anciens  Egyptiens  au  point  de  vue  decoratif. 

II.  La    formule    pour    empecher    un    naufrage. 

III.  Les    debuts    du    christianisme    en    Egypte. 


—  E.  D.  J.  Dutilh,  Trois  statues  du  Musee 
d'  Alexandrie. 

Fase.  6.     G.  Daressy,  Vase  gradue  egyptien 
du  Musee  du  Louvre.  —  G.  Botti,    Les  prefets 
d'  Egypte. 
Bulletin    de   la  Societe  des  Amis  de  1'  Universite 
de  Lyon.     XII«  annee  (1899). 

Fase.  V.  H.  Lechat,  La  Sculpture  grecque, 
a  propos  des  Musees  de  moulages  des  Universites 
francaises.  Lecon  d'ouverture  du  Cours  d'Histoire 
de  1'  art  professe  ä  la  Facultc  des  Lettres  de 
Lyon.  S.  181— 201. 
Bulletin  de  la  Societe  archeologique  d' Alexandrie. 
II  (1899). 

G.  Botti,  Principaux  monuments  entres  au 
Musee  d'  Alexandrie,  depuis  juillet  1898.     S.  5. 

—  G.  Arvanitakis,  Notes  epigraphiques.  S.  9.  — 
G.  Botti,  Les  citernes  d' Alexandrie.  S.  15.  — 
G.  Botti,  L'  Apis  de  1'  empereur  Adrien  trouve 
dans  le  Serapeum  d'  Alexandrie.  S.  27.  —  G. 
Botti,  Etudes  topographiques  dans  la  necropole 
de  Gabbari.  S.  57.  —  G.  Botti  und  E.  Simond 
Bey,  Additions  au  plan  d' Alexandrie.  —  G.  Botti, 
Papyrus  ptolemaiques  du  Musee  d'  Alexandrie. 
S.  65.  —  G.  Botti,  Nouvelles  d'  Egypte.     S.  74. 

Bulletin   de   la  Societe   nationale   des  Antiquaires 
de  France  (1899). 

Ier  trimestre.    R.  Cagnat,  Inscription  sur  une 
lampe.     S.  140. 
Bulletins  de  la  Societe  d'Anthropologie  de  Paris. 
Tome  dixieme,  IVe  serie  (1899). 

Fascicule  1.  O.  Vauville,  Station  gallo- 
romaine  de  Venizel,  canton  de  Soissons,  depar- 
tement  de  l'Aisne.  S.  15—17.  —  Verneau, 
Photographies  de  cranes  anciens  de  l'Egypte. 
S.  26  f. 

Fascicule  2.  O.  Vauville,  Cimetiere  gallo- 
romain  des  Longues-Raies ,  sur  le  territoire  de 
Soissons.  S.  103 — 116  (mit  Abbildung).  — 
L.  Maitre,  Le  Dieu  aecroupi  de  Quilly,  figurine 
gauloise.     S.   142  —  153  (mit  2  Abbildungen).  — 

—  Baron  J.  de  Baye,  Dolmens  de  la  region  nord 
du  Caucase.  S.  153—156.  —  E.  Fourdrignier, 
Divinites  aecroupies.  S.  158 — 170  (mit  6  Ab- 
bildungen). 

Bullettino  di  archeologia  e  storia  dalmata.    Anno 
XXII  (1899). 

N.  3  (marzo).  Bulic,  Iscrizioni  inedite:  Salona. 
S.  33—41.  —  Bulic-,  Descrizione  delle  lucerne 
fittili  acquistate  dal  Museo  di  Spalato  nel  1898. 
S.  41  f.  —  Alai'evic,  Narona  ed  il  seno  marittimo 
Naroniano.  S.  46 — 48  [Fortsetzung  n.  4  S. 
62  —  67]. 


164 


Bibliographie. 


N.  4  (aprile).    Bulie,  Iscrizioni  incdite:  Bur- 
num,    Narona,   Andctrium,  Epetium,  Salona.     S. 
49-61. 
Bullet tino  della  commissione  archeologica  comu- 
nale  di  Roma.     Anno  XXVII  (1899). 

Fase.  1  (genn. —  marzo).  R.  Lanciani,  I  nuovi 
frammenti  della  Forma  Urbis.  S.  3  —  21  (mit 
Tafel  I.  II).  —  R.  Lanciani,  Scoperte  ropo- 
grafiche  ed  epigrafiche  al  XIV  miglio  di  via 
Tiburtina.  S.  22—31  (mit  Tafel  III.  IV).  — 
R.  Lanciani,  Villa  dei  Vibii  Vari  al  colle  di 
S.  Stefano.  S.  32—36  (mit  Tafel  III.  IV).  — 
R.  Lanciani,  Nuovi  cippi  iugerali  degli  acquedotti. 
S.  37 — 39.  —  R.  Lanciani,  Scoperte  nell'  agro 
Collatino.  S.  40  f.  —  D.  Vaglieri,  Di  una 
iscrizione  romana  che  ricorda  un  centurione 
trecenario.  S.  42—50.  —  G.  Gatti,  Notizie  di 
recenti  trovamenti  di  antichitä.     S.  51  —  76. 

Fase.  2  (aprile — giugno).  F.  Gerardi,  Scoperta 
di  pregevoli  avanzi  dell'  antico  palazzo  comunale 
sul  Campidoglio.    S.  81  —  100  (mit  Tafel  V— XII). 

—  R.  Lanciani,  La  raecolta  antiquaria  di  Giovanni 
Ciampolini.  S.  101—  115.  —  G.  Gatteschi,  La 
basilica  Emilia  al  Foro  Romano.     S.   116— 125. 

—  G.  Gatti,  Notizie  di  recenti  trovamenti  di 
antichitä.     S.  126—167. 

Nuovo  Bullet  tino  di  Archeologia  cristiana.    Vol. 
IV  (1898). 

Fase.  3.  4.  G.  Wilpert,  Affreschi  inediti  del 
eimitero  ad  duas  lauros.  S.  118— 121  (mit  Tafel 
VIII.  IX).  —  O.  Marucchi,  La  cripta  storica  dei 
SS.  Pietro  e  Marcellino  recentemente  scoperta 
sulla  via  Labicana.  S.  137 — 193  (mit  Tafel 
XII — XVI).  —  R.  Kanzler,  Osservazioni  sulla 
teenica  dei  musaici  nei  eimiteri  cristiani.  S. 
209  —  211.  —  Un  missionaire  d'Afrique,  Lam- 
baesis.  S.  212—218.  —  Honorat  de  Sicilibba. 
S.  219 — 228.  —  Notizie:  II  terreno  della  Dormi- 
zione  della  beata  Vergine  in  Gerusalemme  (O. 
Marucchi).  S.  227—231.  —  Scavi  nelle  cata- 
combe  romane  1897 — I%9%  (P.  Crostarosa).  S. 
231 — 238.  —  Recenti  ritrovamenti  di  antichitä 
cristiane  nell'  Italia  meridionale  (F.  Colonna  di 
Stigliano).  S.  238 — 240.  —  Necrologia:  Mich. 
Stef.  de  Rossi  (O.  Marucchi).  S.  258 — 260. 
Vol.  V  (1899). 
Fase.  1.  2.  O.  Marucchi,  La  memoria  dei 
SS.  Marco  e  Marcelliano  nel  eimitero  di  Domi- 
tilla,  e  probabile  attribuzione  a  questi  martiri 
di  un  carme  del  papa  Damaso.  S.  5 — 20.  — 
O.  Marucchi ,  Di  aleune  iscrizioni  recentemente 
trovate  o  ricomposte  nella  basilica  di  S.  Petro- 
nilla  e  dei  SS.  Nereo  ed  Achilleo  sulla  via  Ar- 


deatina.  S.  21 — 36.  —  G.  Wilpert,  Un  affresco 
travisato  del  eimitero  di  Domitilla.     S.  37—42. 

—  O.  Marucchi,  La  pianta  di  Gerusalemme  nel 
mosaico    di  Madabä.      S.  43  —  50   (mit   Tafel  I). 

—  Un  missionaire  des  Peres  Blancs,  La  basilique 
de  Theveste  et  le  temple  de  Jerusalem.  S.  51  —  64 
(mit  Tafel  II).  —  Ders.,  Le  martyr  Emeritus. 
S.  65—70.  —  G.  Tomassetti,  Di  un  norne  topo- 
grafico  suburbano  e  cristiano.  S.  77  —  80.  — 
O.  Marucchi,  Conferenze  di  archeologia  cristiana. 
S.  81  —  94.  —  Notizie:  Iscrizioni  cristiani  copte 
recentemente  scoperte  nella  Nubia;  Nuove  esplo- 
razioni  epigrafiche  a  Gerasa  in  Palestina;  Avanzi 
di  un'  antica  chiesa  ad  Oumm-er-Rous  in  Pa- 
lestina; Scavi  di  Gerusalemme;  Lavori  nelle 
catacombe  romane;  Raecolta  delle  iscrizioni 
cristiane  greche  (O.  Marucchi).  —  Recenti  ritro- 
vamenti di  antichitä  cristiane  nell'  Italia  meri- 
dionale (F.  Colonna -Stigliano).  —  Lucerna  cri- 
stiana della  Campania  (L.  Correra).    S.  95  — 110. 

—  Circolare  del  Comitato  direttivo  del  2»  Con- 
gresso  internazionale  di  Archeologia  cristiana  in 
Roma.     S.   1 1 1  f. 

Bullettino   di  paletnologia  italiana.     Anno  XXIV 
(1898). 

No.  10  —  12  (ottobre  —  dicembre).  Issel,  In- 
cisioni  rupestri  nel  Finalese.  S.  265 — 279  (mit 
Tafel  XXIII).  —  Colini,  II  sepolcro  di  Remedello 
Sotto  nel  Bresciano  e  il  periodo  eneolitico  in 
Italia.  S.  280  —  295.  —  Pigorini,  Terramara 
Montata  dell'  Orto  nella  provincia  di  Piacenza. 
S.  296 — 300.  —  Notizie  diverse  [u.  A.  Vasi 
antichissimi  di  M.  S.  Giuliano  (Trapani)]  (Pigo- 
rini. Orsi).  S.  301  —  307. 
Anno  XXV  (1899). 

No.  1 — 3  (gennaro  —  marzo).  Colini,  II  se- 
polcreto  di  Remedello  Sotto.  S.  I — 27.  —  Colini, 
Sepolcri  eneolitici  del  Bresciano  e  del  Cremonese. 
S.  28—32  (mit  Tafel  I— IV).  —  Balladoro,  Nuove 
esplorazioni  delle  stazioni  lacustri  di  Pacengo 
nel  Lago  di  Garda.  S.  32  —  37.  —  Campi,  An- 
tichi  pani  di  rame  rinvenuti  presso  Lauregno 
nella  Naunia.  S.  37 — 42.  —  Patroni,  Ancora 
l'anfora  di  Villanova  e  le  anfore  a  roteile  lucano- 
apule.  S.  42  —  49.  — -  Notizie  diverse  [u.  A.: 
Bronzi  dell'  Apulia  in  Sicilia].     S.  50 — 52. 

No.  4  —  6  (aprile -giugno).  Cafici,  Di  un 
sepolcro  neolitico  scoperto  a  S.  Cono  presso 
Licodia-Eubea  (Catania).  S.  53 — 66.  —  Mariani, 
Di  aleune  accette  in  bronzo  del  Museo  preistorico 
di  Roma.  S.  66 — 75.  —  Ghirardini,  Di  un  sin- 
gulare vaso  di  bronzo  scoperto  in  Cupramarit- 
tima,  e  di  aleuni  fittili  della  regione  bolognese. 


Bibliographie. 


I65 


S.  76 — 103.  — -   Notizie  diverse  [u.  A. :  Nuraghi 
dellaSardegna  (moderne  Zerstörungen  derselben)]. 
S.   104 — 108. 
Centralblatt   für  Anthropologie,   Ethnologie  und 
Urgeschichte.     IV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  4.  R.  Verneau  et  D.  Ripoche,  Les  se- 
pultures  gallo-romaines  et  merovingiennes  de 
Mareuil-sur-Ourcq  (L.  Laloy).  S.  234 — 236.  — 
P.  Orsir  Nuove  esplorazioni  nella  necropoli  sicula 
del  monte  Finocchito  (K.  Moser).  S.  236  f.  — 
P.  Orsi,  Nuovi  materiali  siculi  del  territorio  di 
Girgenti  (Walter).  S.  237  f. 
Centralblatt  der  Bauverwaltung.  XIX.  Jahrgang 
(1899). 

No.  41.     A.  H.  Kan,  Aus  Rom.     S.  251  f. 

No.  45.  K.  Merckel,  Die  Ingenieurtechnik 
im  Altertum  (Kemmann).  S.  274  f.  (mit  4  Ab- 
bildungen). 

No.  49.     K.   Merckel,    Die   Ingenieurtechnik 
im  Altertum  [Schlufs   aus  No.  45]    (Kemmann). 
S.  296 — 299  (mit  21  Abbildungen). 
Literarisches  Centralblatt  (1899). 

No.  22.  F.  Bates,  The  five  post-Kleisthenian 
tribes  (-r).     Sp.  747. 

No.  24.  Festschrift  für  Otto  Benndorf  (anon. 
Rec).     Sp.  829—833. 

No.  25.  Ch.  Hülsen,  Bilder  aus  der  Ge- 
schichte des  Kapitals  (F.  B.).  Sp.  852  f.  — 
Sammlung  der  griechischen  Dialektinschriften. 
2.  Bd.  (A.  H.).     Sp.  860—862. 

No.  26.  M.  Wilbrandt,  Die  politische  und 
soziale  Bedeutung  der  attischen  Geschlechter  vor 
Solon  (B[elo]ch).     Sp.  887. 

No.  27.  C.  O.  Müller  und  F.  Wieseler, 
Antike  Denkmäler  zur  griechischen  Götterlehre. 
4.  Ausg.  von  K.  Wernicke  (T.  S[chreiber]). 
Sp.  938  f. 

No.  29.  E.  Ardaillon,  Les  mines  du  Laurion 
dans  l'antiquite  (anon.  Rec).  Sp.  988.  —  A.  Furt- 
wängler,  Neuere  Fälschungen  von  Antiken  (E.  v. 
Stern).  Sp.  1003— 1005.  —  M.  Collignon,  La 
polychromie  dans  la  sculpture  grecque  (T. 
S[chreiber]).     Sp.  1005. 

No.  30.  A.  Müller,  Untersuchungen  zu  den 
Bühnenalterthümern  (iß.).     Sp.   1041. 

No.  31.  Heronis  Alexandrini  opera  ed.  W. 
Schmidt  ( — z — r).  Sp.  1070  f.  —  F.  C.  Zimmer- 
haeckel,  Caesars  Rheinbrücke  (anon.  Rec).  Sp. 
107 1.  —  O.  Schulthefs,  Die  Vormundschafts- 
rechnung des  Demosthenes  (anon.  Rec).  Sp. 
1071. 

No.  32.  Stele  con  iscrizione  latina  scoperta 
nel    foro   Romano    (Sk.).      Sp.    1103 — 1105.   — 


N.  M.  Isham,  The  Homeric  palace  (F.  Noack). 
Sp.   no9f. 

No-  33-    J-  v-  Prasek,  Forschungen  zur  Ge- 
schichte des  Alterthums  II.  (anon.  Rec).  Sp.  1 1 24  f. 
Daily  Chronicle  (1899). 

14.  Aug.  Excavations  at  Ribchester. 
The  Numismatic  Chronicle.  Third  Series  (1899). 
Part  II  (No.  74).  W.  Wroth,  Greek  coins 
acquired  by  the  British  Museum  in  1898.  S.  89 
—1 1 1  (mit  Tafel  VII-  IX).  —  G.  F.  Hill,  A  hoard 
of  Cyrenaic  bronze  coins.  S.  175  f.  (mit  Ab- 
bildung). —  G.  Macdonald,  Catalogue  of  Greek 
coins  in  the  Hunterian  Collection  (B.  V.  H[ead]). 
S.   177 — 180. 

Proceedings   of  the  Numismatic  Society.     S. 

1—46.; 

La  Chronique  des  Arts  et  de  la  Curiosite  (1899). 

No.   24.     A.   Blanchet    et   F.   de  Villenoisy, 

Guide  pratique  de  l'antiquaire  (J.  J.  Marquet  de 

Vasselot).     S..  224. 

No.  27.     Au  musee  du  Louvre.     S.  250  f. 
La  Civiltä   cattolica.     Ser.  XVII  vol.  VII  (1899). 
qu.   11 80   (12.  agosto)   Archeologia.      Se   gli 
antichi  cristiani  abbiano  usato  fiori  nelle  esequie 
dei  loro  defunti.  —  La  grande  scoperta  al  Foro 
Romano:   una   iscrizione   arcaica  del   tempo  dei 
Re.     S.  487  f. 
Academie       des       inscriptions      et      belies -lettres. 
Comptes-rendues     des    seances    de    l'annee 
1899.     Quatrieme   serie.      Tome  XXVII   (1899). 
Mars-avril.    Maspero,  Tete  de  Cleopätre.  de- 
couverte  a  Alexandrie.    S.   132  f.  (mit  Tafel).  — - 
Thedenat,  Communication  [über  das  Forum  Ro- 
raanum],     S.   134—150  u.   173 — 176  (mit  4  Ab- 
bildungen). —  P.  Gauckler,  Decouvertes  ä  Car- 
thage.      S.    156  —  165.    —    Ph.  Berger,    Sur  un 
rouleau    de    plomb   avec  inscription  phenicienne 
trouve  ä  Carthage.    S.  179—188  (mit  2  Tafeln). 

—  M.  Collignon,  Note  sur  des  bijoux  d'or  de 
Sardes.  S.  188— 191  (mit  3  Abbildungen).  — 
J.  Buche,  Dicouverte  d'une  jambe  de  taureau 
en  bronze  au  bois  de  Teyssonge.    S.  221 — 224. 

—  J.  Lagrange,  Sur  l'emplacement  de  la  ville 
biblique  de  Gezer.    S.  247  —  251   (mit  3  Karten). 

Ati&vT|;  'EcpTjfxepf?  ttj;  vop.tap.aTtvtT|i;  dp^aioXoytas. 
Journal  international  d'archeologienumismatique. 
Tome  II  (1899). 

Premier  trimestre.  M.  P.  Vlasto,  Les  mon- 
naies  de  bronze  de  Tarente.  S.  1 — 8  (mit  Tafel 
A').  —  J.  Rouvier,  Les  eres  de  Botrys  et  de 
Beryte  (Phenicie).  S.  9 — 16.  —  G.  Macdonald, 
The  era  of  Neoclaudiopolis.  S.  17  —  20.  —  J.  N. 
Svoronos,  Der  athenische  Volkskalender.     S.  21 


i66 


Bibliographie. 


— 78  (mit  Tafel  B'— <:'  und  6  Abbildungen).  — 
J.  N.  Svoronos,  AXeSavSpivä  darpovou.ixä  vofxfa- 
fiato.  S.  79-84  (mit  Tafel  Z')-  —  J.  N. 
Svoronos,  N01j.13tj.aTa  'A-oXXiuvta;  tt);  e\  riovctp 
xal  ttj;  vtjso'J  ITET:ap^9ou.     S.  85 — 88. 

Deuxieme  trimestre.  Earle  Fox,  The  Duoviri 
of  Corinth.  S.  89-116.  —  K.  M.  Konstan- 
topoulos,  Bu£avTtvä  [/.oX'jßöoßo'jXXa.  S.  117 — 128 
(mit  10  Abbildungen).  —  J.  Rouvier,  Les  eres 
de  Gebal-Byblos.  S.  129— 136.  —  G.  Habich, 
Hermes  Diskobolos  auf  Münzen.  S.  137  — 141 
(mit  2  Abbildungen).  —  M.  P.  Vlasto,  Tarente. 
Additions  et  corrections.  S.  142 — 146.  —  J.  N. 
.Svoronos,  Tfc  ^  vt)<Jo;  »2upuj«  toO  'O^pou; 
EiflaytufT]  th  ttjv  u.eXe'ttjv  t<üv  vop.t<J;.».aT<ov  ttj? 
vTjao-j  K£u>  (auv^y_£ia  xal  xe'Xo;).  S.  147—182.  — 
J.  N.  Svoronos,  Xpyaä  vo|.u'au.aTa  xal  eixove;  tü>v 
ßaaiXisaüv  tt);  At'yÜTtTO'J  Apatvor,;  B',  BepEvt'xTj? 
B',  ApaivoTjc  T',  KXeoTra'xpa;  A',  Aaoöt'xT);,  KXeo- 
Tiatpa;  B'  xal  KX£07raxpa;  P  (277  it.  X.  —  11671.  X.) 
S.  183  fr.  (mit  Tafel  H'— IA'). 
Le  Galle rie  nazionali  italiane.     Anno  IUI  (1899). 

A.  Filangieri  di  Candida,  Le  placchette  del 
Museo  Nationale  di  Napoli.  S.  210 — 262  (mit 
13  Tafeln)  [viele  Imitazioni  dall'  antico].  — 
A.  Venturi,  Lo  smalto  bizantino  del  Redentore 
nel  Museo  Kircheriano.  S.  332  —  334  (mit  Tafel). 
—  F.  Hermanin,  Supplemento  al  Catalogo  delle 
incisioni  con  vedute  romane  nel  Gabinetto  na- 
zionale  delle  stampe  in  Roma.  S.  III— XLV  (mit 
3  Tafeln). 
Gazette  des  beaux-arts.  3e  periode,  tome  vingt- 
deuxieme  (1899). 

505e  livraison.  Ch.  Saunier,  Les  conquetes 
artistiques  de  la  revolution  et  de  l'empire  et  les 
reprises  des  allies  en  181 5  (4«  article).  S.  84 — 88 
(mit  4  Abbildungen). 

506«  livraison.     Ch.  Saunier,    Les  conquetes 
artistiques    etc.    (5«  article).      S.   157 — 163    (mit 
2  Abbildungen). 
Die  Gegenwart.     28.  Jahrgang  (1899).    Band  55. 

No.  29.  K.  A.  Möller,  Der  Streit  um  die 
Teutoburger  Schlacht.     S.  59 — 61. 

Band  56.    No.  31.    H.  Petersen,  Aegyptische 
Thontafelfunde.     S.  86—89. 
Giornale  arcadico.     Ser.  III,  vol.  2  (1899). 

No.  17.  G.  Belli,  Magia  e  pregiudizi  in  P. 
Ovidio  Nasone  [Fortsetzung  in  No.  20]. 

No.  19.  20.     O.  Marucchi,  Di  alcuni  monu- 
menti  antichi  tuttora  esistenti,  relativi  alla  storia 
di  Roma.     S.   144 — 149. 
Globus.     Bd.  LXXV  (1899). 

No.    19.     H.   Kiepert,   Selbstbiographie.     S. 


297  -301.  —  Sgr.,  Chantre's  Reisen  im  Anti- 
taurus  und  in  Cilicien.  S.  301 — 305  (mit  6  Ab- 
bildungen). —  C.  Mehlis,  Die  Ligurerfrage 
(Selbstanzeige).     S.  310. 

No.  20.  E.  H.  L.  Krause,  Der  obergermanisch- 
rätische  Limes  und  das  fränkische  Nadelholz- 
gebiet.    S.  328. 

No.  22.     Oberhummer  und  Zimmerer,    Reise 
durch    Syrien   und   Kleinasien    (anon.  Rec).      S. 
348—354  (mit  5  Abbildungen). 
Bd.  LXXVI  (1899). 

No.  4.  A.  Goetze,  Das  Römerkastell  Saal- 
burg.    S.   55  —  58  (mit  4  Abbildungen). 

No.  6.  K.  Schumacher,  Pfahlbauten  und 
Landansiedelungen.     S.  96  f. 

No.  8.      Unsere    gegenwärtige   Kenntnis   der 
Frühägypter.      S.    129  f.    —    Ausgrabungen    auf 
Melos.     S.   131  f. 
Die  Grenzboten.     58.  Jahrgang  (1899). 

Jacob  Burckhardt,  Griechische  Kulturge- 
schichte (A.  P.).  S.  31—41;  78—85.  —  Der 
Römerstaat.    S.  121  — 130;  243  —  253;  350—361. 

—  Justi,    Winckelmann    (A.   P.).      S.    130 — 136. 

—  H.  Blümner,  Über  griechische  und  römische 
Verfluchungstafeln.     S.  479—487;  532  —  539. 

Gymnasium.     XVII.  Jahrgang  (1899). 

No.   15.     K.  Hachtmann,  Olympia  und  seine 
Festspiele  (Werra).     Sp.  521  f. 
Hermathena  (1898). 

No.    XXIV.      J.   P.   Mahaffy,    The    army    of 
Ptolemy  IV.  at  Raphia.     S.   140  —  152. 
Hermes.     34.  Band  (1899). 

Heft  3.  W.  Kolbe,  Ein  chronologischer  Bei- 
trag zur  Vorgeschichte  des  peloponnesischen 
Krieges.  S.  380—394  (mit  Tafel).  —  F.  Bechtel, 
Neue  griechische  Personennamen.    S.  395 — 411. 

—  Ed.  Schwartz,  Tyrtaeos.  S.  428 — 468.  — 
P.  Stengel,  EnAP3A20AI  AEflAESSI.  S.  469 
— 478.  —  F.  Bechtel,  Der  Frauenname  AIIATH. 
S.  480. 

Biographisches  Jahrbuch  für  Altertumskunde  (Bei- 
blatt zum  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der' 
classischen  Altertumswissenschaft).  Jahrgang 
XXII  (1899). 

0.  Marucchi,  Giovanni  Battista  de  Rossi. 
S.   1  — 17. 

Geographisches  Jahrbuch.     XXII.  Band  (1899). 

1.  Hälfte.  R.  Oberhummer,  Bericht  über  die 
Länder-  und  Völkerkunde  der  antiken  Welt. 
S.  205—244. 

Jahrbuch  des  Kaiserlich  Deutschen  Archäologischen 
Instituts.     XIV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  3.    H.  Schöne,  Die  Dioptra  des  Heron. 


Bibliographie. 


167 


S.  9r — 103  (mit  9  Abbildungen).  —  P.  Wolters, 
Vasen  aus  Menidi.  II.  S.  103 — 135  (mit  31  Ab- 
bildungen). —  R.  Engelmann,  Die  Katzen  im 
Altertum.  S.  136—143  (mit  3  Abbildungen).  — 
P.  Wolters,  Bemalter  Marmorkopf  in  Athen. 
S.   143 — 145  (mit  Abbildung). 

Archäologischer  Anzeiger  No.  3:  Zum  Hil- 
desheimer  Silberschatz.  II  (F.  Winter.  E.  Pernice). 
S.  121  — 130  (mit  15  Abbildungen).  —  Sitzungs- 
berichte der  Archäologischen  Gesellschaft  zu 
Berlin.  1899.  Mai  bis  Juli.  S.  130  —  135.  — 
Erwerbungen  des  Museum  of  Fine  Arts  in  Boston 
im  Jahre  1898.  S.  135 — 146.  —  Erwerbungen 
des  Ashmolean  Museum  zu  Oxford.  S.  146  f.  — 
Erwerbungen  des  Louvre  im  Jahre  1898.  I. 
S.  147 — 151.   —    Institutsnachrichten.     S.   I52f. 

—  Bibliographie.     S.   154—179. 

Jahrbuch    der   kunsthistorischen  Sammlungen    des 

Allerhöchsten    Kaiserhauses.     XX.  Band    (1899). 

H.  Graeven,  Ein  Reliquienkästchen  aus  Pirano. 

S.  5—29   (mit  Tafel  II.  III  und  11  Abbildungen). 

Neue  Jahrbücher  für  das  klassische  Altertum, 
Geschichte  und  deutsche  Litteratur,  und  für  Pä- 
dagogik. Zweiter  Jahrgang  (1899).  Bd.  III 
und  IV. 

Heft  3.  Th.  Zielinski,  Die  Orestessage  und 
die  Rechtfertigungsidee  (Schlufs).    S.   161  — 185. 

—  F.  Hultsch,  Griechische  und  römische  Ge- 
wichtsnormen. S.  186 — 194.  —  E.  Oder,  Quellen- 
sucher im  Altertum  (Ilb[ergJ).     S.  223  f. 

Heft  4.  O.  Seeck,  Die  Bildung  der  griechi- 
schen Religion.  I.  Der  Animismus.  S.  225  — 241. — 
W.  Schmidt,  Heron  von  Alexandria.  S.  242 — 252 
(mit  3  Tafeln).  —  J.  Geffcken,  Das  Regenwunder 
im  Quadenlande.  Eine  antik-moderne  Streitfrage. 
S.  253—  269.  —  O.  Seeck,  Zur  lex  Manciana. 
S.  295. 

Heft  5.  O.  Seeck,  Die  Bildung  der  griechi- 
schen Religion.  II.  Der  Sonnenglaube.  S.  305 
— 327-  —  O.  E.  Schmidt,  Cicero's  Villen.  S. 
328-355  (mit  Tafel  und  3  Abbildungen).  — 
E.  Drerup,  Ein  antikes  Vereinsstatut.  S.  356— 370. 

—  C.  Neumann,  Justi's  Winckelmann  in  neuer 
Auflage.  S.  371  —  377.  —  R.  Doebner,  Zwei 
ungedruckte  Briefe  Winckelmann's  an  den  han- 
noverschen Gesandten  General  Grafen  L.  v.  Wall- 
moden aus  den  Jahren  1767  und  1768.  S.  577 — 581. 

—  Ch.  Hülsen,  Bilder  aus  der  Geschichte  des 
Kapitols  (Ilb[erg]).     S.  383  f. 

Neue  Heidelberger  Jahrbücher.  Jahrgang  VIII 
(1898). 

Heft  2.  R.  Schröder,  Germanische  Rechts- 
symbolik auf  der  Marcussäule.     S.  248 — 255   (mit 


Abbildung).  —  K.  Schumacher,  Zur  ältesten  Be- 
siedelungsgeschichte  Badens.     S.  256 — 268. 
Preufsische  Jahrbücher.     96.  Band  (1899). 

Heft  III.  O.  Seeck,  Die  Entwicklung  der 
antiken  Geschichtschreibung  (L.  Ehrhardt).  S. 
514—519. 
Jan us.  Archives  internationales  pour  l'histoire  de 
la  medecine  et  la  geographie  medicale.  IV"  annee 
(1899). 

Mai-juillet.     R.  Kobert,    Über   die  Pest  des 
Thukydides.     S.   1 — 23. 
The  Independant  (1899). 

July  13.     R.  B.  Richardson,  The  discoveries 
at  Corinth.     S.   1868  f. 
The  Archaeological  Journal.    Volume  LVI  (1899). 
No.  22.1.    H.  H.  Howorth,  Lancashire  old  and 
new.    S.  1  — 14.  —  H.  S.  Cowper,  The  influence 
of  the  Roman  occupation    upon  the  distribution 
of  population  in  Cumberland  and  Westmoreland. 
S.  28-50. 
Journal    Asiatique.      Neuvieme    serie,    tome    XIII 
(1899). 

No.  2.    Clermont-Ganneau,  Recueil  d'archeo- 
logie  Orientale.     Sommaire.     S.  379—383. 
The   Journal    of  the   British  Archaeological  Asso- 
ciation.    N.  S.     Vol.  V  (1899). 

Part   I.      T.   J.   Walker,    The    traces    of   the 

Roman  occupation  left  in  Peterborough  and  the 

surrounding    district.      S.   51—62    (mit  5  Tafeln 

und  2  Abbildungen). 

The   Journal    of  the  Anthropological   Institute   of 

Great  Britain  and  Ireland.    Vol.  XXVIII  (1899). 

Nos.  3.  4.    W.  Flinders  Petrie,  On  our  pre- 

sent  knowledge  of  the  early  Egyptians.    S.  202  f. 

Journal    des  Savants  (1899). 

Mai.  O.  Gilbert,  Griechische  Götterlehre 
(H.  Weil).     S.  278—296. 

Juin.  G.  Fougeres,  Mantinee.  Deuxieme 
article  (G.  Perrot).     362 — 372. 

Juillet.  E\  Naville,  Deir  el  Bahari  (G.  Mas- 
pero,  second  article).  S.  401— 414.  — B.Pick, 
Die  antiken  Münzen  Nordgriechenlands  I.  (E. 
Babelon).  S.  414 — 424.  —  G.  Fougeres,  Man- 
tinee   (G.   Perrot,    troisieme    article).     S.  424  — 

437- 
The   Journal    of  Hellenic   Studies.     Volume  XIX 

(1899). 

Part  I.  E.  A.  Gardner,  A  head  of  Athena, 
formerly  in  the  Disney  Collection.  S.  1  — 12 
(mit  Tafel  I  und  2  Abbildungen).  —  C.  R.  Peers, 
Greek  graffiti  from  Deir  el  Bahari  and  El  Kab. 
S.  13 — 18  (mit  2  Abbildungen).  —  J.  W.Crowfoot, 
Exploration    in    Galatia     eis     Halym.      Part    I. 


i68 


Bibliographie. 


Primitive  remains  in  Galatia.  S.  34—51  (mit 
5  Abbildungen).  —  Part  II.  Topography,  epi- 
graphy,  Galatian  civilisation  (J.  G.  C.  Anderson). 
S.  52  —  134  (mit  Tafel  IV  und  50  Abbildungen). 

—  G.  Karo,  Notes  on  Amasis  and  ionic  black- 
figured  pottery.  S.  135-164  (mit  Tafel  V.  VI 
und  4  Abbildungen).  —  G.  F.  Hill,  Note. 
S.  164.  —  H.  B.  Walters,  Athena  Hygieia. 
S.  165  -  168  (mit  Tafel  VII).  —  R.  C.  Bosanquet, 
Some  early  funeral  lekythoi.  S.  169—184  (mit 
Tafel  II.  III  und  8  Abbildungen). 

Korrespondenzblatt  des  Gesammtvereins  der 
deutschen  Geschichts-  und  Alterthumsvereine. 
47.  Jahrgang  (1899). 

Nr.  5  u.  6.     F.  Knoke,    Das  Varuslager   im 
Habichtswalde.     S.  70 — 75. 
Neues  Korrespondenz-Blatt  für  die  Gelehrten- 
und  Realschulen  Württembergs.     Sechster  Jahr- 
gang (1899). 

Heft  6.  W.  Lübke,  Die  Kunst  des  Alter- 
tums, bearb.  v.  M.  Semrau  (P.  Weizsäcker). 
S.  228—231. 

Heft  7.  R.  Herzog,  Inschriften  und  Papyri 
im  Gymnasium.  S.  241 — 249.  —  Kluge,  Die 
Schrift   der  Mykenier   (P.  Weizsäcker).     S.    265 

—  267.  —  J.  Schreiner,  Hercules  redivivus  (Th. 
Klett).     S.  267  f. 

Korrespondenzblatt  der  Westdeutschen  Zeit- 
schrift für  Geschichte  und  Kunst.  Jahrgang 
XVIII  (1899). 

Nr.  4  u.  5.  Neue  Funde:  (28)  Kicklingen, 
Hügelgräber.  Sp.  49  f.  —  (29.  30)  Coblenz, 
Römischer  Meilenstein  (Lehner,  Bodewig).    S.  50 

—  54  (mit  Abbildung).  —  (31)  Trier,  Münz- 
schatzfund (H[ettne]r).  Sp.  54f.  —  Miscellanea: 
(32)  Speier,  Römische  Inschrift  von  Hördt 
(Grünenwald).  Sp.  55  —  57..  —  (33)  Centurionen- 
inschrift  aus  Mainz,  Brambach  Nr.  993  (A. 
v.  Domaszewski).  Sp.  57—59.  —  Vereinsnach- 
richten: (42)  G.  Wolff,  Über  die  römische 
Töpferindustrie  in  der  Umgebung  Frankfurts. 
Sp.  72—75- 

Nr.  6.  Neue  Funde:  (46)  Pforzheim,  Römi- 
sches Grabmonument  (K.  Bissinger).  Sp.  81  — 
83  (mit  2  Abbildungen).  —  (47)  Mainz,  Funde 
(Körber).  Sp.  83—86.  —  (58)  Legionstribun 
asiatischer  Herkunft  auf  einer  Mainzer  Inschrift 
(A.  v.  Domaszewski).  Sp.  97  f.  —  (59.  60) 
Wiesbadener  Steine  (Lehner).  Sp.  98 — 101  (mit 
Abbildung). 
Die  Kunst  für  Alle.     14.  Jahrgang  (1899). 

Heft  21.  II.  Schmidkunz,  Museumskunst. 
ö-  327—33I- 


Kunstchronik.     N.    F.     Jahrgang    X    (1898/99). 
Nr.  30.     Die  Ausgrabungen   von    Silchester. 
Sp.  473  f- 

Limesblatt  (1899). 

Nr.  32.  [195]  Kernel,  Zwei  römische  Erd- 
schanzen (H.  Lehner).  Sp.  857  —  864  (mit  Ab- 
bildung). —  [196]  Heldenbergen,  Erdlager  und 
Töpferofen  (G.  Wolff).  Sp.  864-866.  —  [197] 
Heddernheim,  Stadtbefestigung  (G.  Wolff).  Sp. 
866.  —  [198]  Zwei  römische  Inschriften  vom 
Mainlimes.  Sp.  866—875  (mit  4  Abbildungen). 
—  [199]  Cannstatt,  mutmafsliche  mansio  und 
Beneficiarier-Station  bei  Castell  Cannstatt  (E. 
Kapff).  Sp.  875-879.  —  [200]  Böhming, 
Kastell  (Winkelmann).  Sp.  879—884  [dazu 
Zangemeister    Sp.   883  —  888    (mit   Abbildung)]. 

Deutsche     Litteraturzeitung.       XX.    Jahrgang 

(1899). 

Nr.  22.  J.  Boehlau  und  F.  v.  Gilsa,  Neo- 
lithische  Denkmäler  aus  Hessen  (K.  Schumacher). 
Sp.  872  f. 

Nr.  23.  American  Journal  of  Archaeology 
N.  S.  II  6.  III  1  (U.  v.  Wilamowitz-Moellen- 
dorff).     Sp.  900  f. 

Nr.  24.  H.  Winckler,  Altorientalische 
Forschungen,  2.  Reihe  Bd.  I  1 — 3  (P.  Jensen). 
Sp.  936  f.  —  M.  Wilbrandt,  Die  politische  und 
soziale  Bedeutung  der  attischen  Geschlechter 
vor  Solon  (R.  Pöhlmann).  Sp.  952 f.  —  B. 
Sauer,  Das  sogenannte  Theseion  (H.  Winnefeld). 

Sp-  954—956. 

Nr.  26.  R.  v.  Scala,  Die  Staatsverträge  des 
Altertums.  I.     (Fr.  Cauer).     Sp.  1035 — 1037. 

Nr.  28.  R.  Brown  jun.,  Semitic  influence 
in  Hellenic  mythology  (M.  Lidzbarski).  Sp. 
1097  f.  —  A.  Torp,  Lykische  Beiträge  1—11; 
O.  Thomsen,  Etudes  lyciennes  I  (H.  Pedersen). 
Sp.  noo — 1103.  —  O.  Seeck:  Die  Entwicklung 
der  antiken  Geschichtschreibung  (R.  v.  Scala). 
Sp.  11 05  f. 

Nr.  29.  W.  Lübke,  Die  Kunst  des  Alter- 
tums, bearb.  von  M.  Semrau  (C.  Robert).  Sp. 
1161  — 1164. 

Nr.  30.  N.  Persichetti,  Alla  ricerca  della  Via 
Caecilia  (G.  Wissowa).  Sp.  1183.  —  G.  Gatt, 
Die  Hügel  von  Jerusalem  (J.  Benzinger).  Sp.  1 193. 

Nr.  31.  F.  Haug  und  G.  Sixt,  Die  römi- 
schen Inschriften  und  Bildwerke  Württembergs 
(K.  Schumacher).     Sp.   1230T. 

Nr.  32.     G.  Boissier,    Roman  Africa   ed.  A. 
Ward  (A.  Schulten).     Sp.  1250— 1252. 
The  Wiltshire  Archaeological    and  Natural  History 
Magazine.     Vol.  XXX  (1899). 


Bibliographie. 


169 


No.  XCI.  A.  D.  Passmore,  Notes  on  a 
Roman  building,  and  interments,  lately  disco- 
vered  at  Swindon.  S.  217—221  (mit  2  Ab- 
bildungen). 

Me langes  d'  archeologie  et  d'  histoire  (Ecole 
frangaise  de  Rome).     XIX.  annee  (1899). 

Fase.  3.  4.  A.  Chaumeix,  Fragment  de  bas- 
relief  grec.  S.  158 — 165  (mit  Tafel  V).  — 
—  M.  Besnier,  Les  scholae  des  sous-officiers 
dans  le  camp  romain  de  Lambese.  S.  199  — 
258  (mit  Tafel  VI— VIII).  —  L.  Homo,  Les 
suffites  de  Thugga  d'  apres  une  inscription 
recemment  decouverte.     S.  297 — 306. 

Memoires  del' Academie  des  sciences,  belles-lettres 
et  arts  de  Savoie  [Chambery].  4  c  serie,  t.  VII 
(1899). 

Comte  de  Loche,  Histoire  de  la  Ville  d'  Aix 
les  Bains.  Chap.  I.  —  Origine  du  nom  de  la 
ville  d' Aix;  son  histoire  ä  1'  epoque  gallo-romaine. 
S.  20 ff.  —  Chap.  V.  Monuments  et  objets 
antiques  d' Aix  les  Bains;  voies  romaines.  S. 
253fr.  —  Chap.  VI.  Histoire  des  Thermes  d'Aix; 
leur  emploi  ä  1' epoque  gallo-romaine;  ruines 
des  bains  romains;   bain  de  Cesar.     S.  339  ff. 

Memoires  de  la  Societe  nationale  des  Antiquaires 
de  France.     Tome  cinquante-septieme  (1898). 

V.  Durand  et  de  la  Noe,  Cadran  solaire 
portatif  trouve  au  Cret-Chatelard,  commune  de 
Saint-Marcel  de  Feiines  (Loire).  S.  1—38  (mit 
3  Tafeln).  —  C.  Jullian,  La  question  des  piles 
et  les  fouilles  de  Chagnon  (Saintonge).  S.  39 
— 62  (mit  6  Abbildungen).  —  Delattre,  Fouilles 
dans  1'  amphitheätre  de  Carthage  (1896— 1897). 
S.  135—187  (mit  Tafel).  —  C.  Jullian,  La 
traversee  des  Cevennes  ä  1'  epoque  romaine. 
S.  188 — 196  (mit  Abbildung).  —  J.  Roman,  Le 
Briangonnais,  sa  formation  et  son  rattachement 
ä  V  archeveche  d'  Embrum  [darin:  Du  Briancon- 
nais  et  du  royaume  de  Cottius]  S.  197  —  228.  — 
R.  Cagnat,  Une  mosai'que  de  Carthage  represen- 
tant  les  mois  et  les  Saisons.  S.  253 — 270  (mit 
Tafel  und  3  Abbildungen).  —  E.  Babelon, 
Histoire  d'  un  medaillon  disparu.  Justinien  et 
Belisaire.  S.  295—326  (mit  Tafel  und  4  Ab- 
bildungen). —  J.  Daguin,  Les  fouilles  de  Ver- 
tault  (Cöte-d'Or)  en  1895,  1896  et  1897.  S. 
327~ 356  (mit  Tafel  und  4  Abbildungen).  — 
J.  de  Rouge,  Monuments  contemporains  des 
deux  premieres  dynasties,  recemment  decouverts 
en  Egypte.     S.  357— 370. 

Mittheilungen     der    K.    K.    Central-Commission 
für  Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst-   und 
historischen  Denkmale.     N.  F.  25.  Band  (1899). 
Archäologischer  Anzeiger   1899. 


Heft  3.  H.  Richly,  Prähistorische  Funde 
auf  den  Verkehrswegen  aus  Böhmen  nach  dem 
Süden  und  Südosten.  S.  122 f.  —  A.  Petter, 
Ein  römischer  Reliefstein  aus  Maxglan  bei  Salz- 
burg. S.  143 — 145  (mit  3  Abbildungen).  — 
A.  Ebner,  Römerstein  bei  St.  Margarethen.  S. 
145.  —  F.  Kenner,  Römischer  Grabstein  in 
Küchel.  S.  155 f.  (mit  Abbildung).  —  Kubit- 
schek,  Römerfunde  in  Höflein  bei  Brück  a.  L. 
S.  156 — 159  (mit  9  Abbildungen).  —  F.  Kenner, 
Das  römische  Doppelgrab  auf  dem  Fleischmarkt 
in  Wien.  S.  159— 161  (mit  3  Abbildungen). — 
Riedl,  Ausgrabungen  in  Cilli.  S.  161  f.  (mit  4 
Abbildungen). 

Mittheilungen  der  Anthropologischen  Gesell- 
schaft in  Wien.     XXIX.  Band  (1899). 

Heft  III.  H.  Richly,  Prähistorische  und  früh- 
geschichtliche Verbindungen  zwischen  dem  süd- 
lichen Böhmen  und  der  Donau.     S.  85  —  91. 

Mittheilungen  der  Geographischen  Gesellschaft 
in  Hamburg.     Band  XV  (1899). 

Heft  1.  W.  Belck  und  C.  F.  Lehmann, 
Reisebriefe  von  der  armenischen  Expedition. 
S.  1—23. 

Mittheilungen  des  Kaiserlich  Deutschen  Archä- 
ologischen Institus.  Athenische  Abtheilung. 
Band  XXIV  (1899). 

Heft  1.  A.  Körte,  Kleinasiatische  Studien. 
IV.  S.  1—45  (mit  Tafel  I— IV).  —  O.  Ruben- 
sohn,  Eleusinische  Beiträge.  S.  46—71  (mit 
Tafel  VII.  VIII  und  einer  Abbildung).  —  E. 
Ziebarth,  Ein  griechischer  Reisebericht  des  fünf- 
zehnten Jahrhunderts.  S.  72—88.  —  Litteratur. 
S.  89.  —  Funde.  S.  90—94.  —  Sitzungsproto- 
kolle.    S.  95  f.  —  Ernennungen.     S.  96. 

Römische  Abtheilung.  Band  XIV  (1899). 
Heft  1.  W.  Amelung,  Über  ein  Relief  im 
Museo  Nazionale  Romano.  S.  3 — 7  (mit  Tafel  I 
und  einer  Abbildung).  —  W.  Amelung,  Kybele 
Orans.  S.  8  —  12.  —  M.  Mayer,  Ceramica  dell' 
Apulia  preellenica.  II.  La  Peucetia.  S.  13  — 
80  (mit  Tafel  II— V  und  34  Abbildungen).  — 
J.  Six,  Ikonographische  Studien.  XIV.  Maus- 
sollos,   Fürst   von  Mylasa,    Satrap    von  Karien. 

XV.  Alexander  III.      König    von    Makedonien. 

XVI.  Alexander  IV.  König  von  Makedonien. 
S.  81 — 90  (mit  4  Abbildungen).  —  E.  Peter- 
sen, Artemis  und  Hippolytos.  S.  91—100 
(mit  2  Abbildungen).  —  E.  Petersen,  Zu  XIII 
S.  97  ff.  (Orphisches  in  der  unteritalischen  Vasen- 
malerei). S.  101  f.  —  Sitzungen  [darin  E.  Peter- 
sen über  die  Gladiatorenkaserne  in  Pompeji]. 
S.  103  f. 

12 


170 


Bibliographie. 


Mitteilungen     aus    der    historischen    Litteratur. 
XXVII.  Jahrgang  (1899). 

Heft  3.  F.  Knoke,  Das  Caecinalager  bei 
Mehrholz  (F.  Abraham).     S.  261  f. 

Petermanns  Mitteilungen.     45.  Band  (1899). 

O.  Kern,  Bei  den  Mönchen  auf  dem  Athos 
(Supan).  S.  95.  —  R.  Oberhummer,  Imbros  (J. 
Partsch.).  S.  96.  —  G.  Fougeres,  Mantinee 
(J.  Partsch).  S.  97.  —  R.  Oberhummer  und 
H.  Zimmerer,  Durch  Syrien  und  Kleinasien 
(v.  Diest).  S.  ioof.  —  G.  Rindfleisch,  Die 
Landschaft  Haurän  in  römischer  Zeit  (C.  Diener). 
S.  101. 

Ergänzungsheft  128.  R.  Leonhard,  Die  Insel 
Kythera.  Eine  geographische  Monographie. 
Gotha,  J.  Perthes,  1899.  H.  47  S.  Lex.  8°. 
Mit  Karte  [vgl.  Bibliographie  1898  S.  245]. 

Mnemosyne.     N.  S.     Volumen  XXVII  (1899). 

Pars  III.  J.  C.  Naber,  Observatiunculae  de 
iure  Romano.     S.  246 — 284. 

The  Atlantic  Monthly  (1899). 

August.  P.  Gardner,  Greek  history  and 
Greek  monuments.     S.  183 — 192. 

Monumenti    antichi   pubblicati   per  cura  della  R. 
Accademia  dei  Lincei.     Vol.  IX  (1899). 

Puntata  I.  C.  Robert,  Sopra  i  vasi  di  Poli- 
gnoto.  S.  5—30  (mit  Tafel  I— III).  —  P.  Orsi, 
Pantalica  e  Cassibile.  S.  33 — 146  (mit  Tafel 
IV— XIV).  —  L.  A.  Milani,  Sepolcreto  con  vasi 
antropoidi  di  Cancelli  sulla  montagna  di  Cetona. 
S.  149 — 192.  —  M.  Jatta,  Di  una  pittura  va- 
scolare  riferibile  al  mito  di  Laocoonte.  S.  193 
—  200  (mit  Tafel  XV).  —  P.  Orsi,  Camarina 
(campagna  archeologica  del  1896).  S.  201  — 
278. 

Le  Musee  beige.     Troisieme  annee  (1899). 

No.  2.  J.  P.  Waltzing,  Les  Colleges  fune- 
raires  chez  les  Romains.  II.  S.  130 — 157.  — 
A.  de  Ceuleneer,  Les  dolmens  et  les  gounds. 
S.  161  — 165.  —  H.  Francotte,  A.  Roersch,  J. 
Sencie,  Bulletin  d'  epigraphie  et  d'  institutions 
grecques  1897— 1898.  I.     S.   i66ff. 

Das  Museum.     IV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  14.  Tafel  110.  Weibliche  Figur  vom 
Esquilin.     Rom,  Konservatorenpalast. 

Heft  16.  Tafel  121.  Kopf  des  Menelaos. 
Marmor,  Rom,  Vatikan.  —  R.  Kekule  von 
Stradonitz,    Der  Pasquino  (mit  6  Abbildungen). 

t'eske   Museum    Filologicke.     Jahrgang  V  (1899). 
[Böhmisch]. 

Lieferung  3.  J.  V.  Präsek,  Die  Chronologie 
der  letzten  Chaldäer  in  Babylon  und  der  letzten 
Achaemeniden.     S.   160— 108.    —   Recensionen: 


Furtwängler,  Neuere  Fälschungen  von  Antiken 
(J.  Vysoky).  —  Petersen,  Vom  alten  Rom  (R. 
Noväk).  —  Mücke,  Vom  Euphrat  zum  Tiber 
(J.  V.  Präsek).  —  Niese,  Geschichte  der  griechi- 
schen und  makedonischen  Staaten  II  (J.  V. 
Präsek). 

Rheinisches  Museum  für  Philologie.  N.  F.  54. 
Band  (1899). 

Heft  3.  L.  Ziehen,  Die  drakontische  Gesetz- 
gebung. S.  321 — 344.  —  J.  Beloch,  Die  Be- 
völkerung Galliens  zur  Zeit  Cäsars.  S.  414  — 
445.  —  E.  Ziebarth,  Zur  Überlieferungsgeschichte 
kretischer  Inschriften.     S.  488 — 494. 

Nachrichten  über  deutsche  Alterthumsfunde. 
Zehnter  Jahrgang  (1899). 

Heft  2.  Mazegger,  Römerfunde  in  Mais. 
S.  27—29. 

Nachrichten  von  der  Königl.  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  zu  Göttingen.  Philologisch- 
historische  Klasse  (1899). 

Heft  I.  W.  Belck  und  C.  F.  Lehmann, 
Vorläufiger  Bericht  über  die  im  Jahre  1898 
erzielten  Ergebnisse  einer  Forschungsreise  durch 
Armenien.     S.  81 — 86. 

Die  Nation  (1899). 

No.  45.  Ch.  Hülsen,  Bilder  aus  der  Ge- 
schichte des  Kapitols  (H.).     S.  642. 

The  Nation  (1899). 

July  27     R.  Norton,  The  Underground  Forum. 

Nationalzeitung.     52.  Jahrgang  (1899). 

No.  372.  Ein  neues  Unternehmen  der 
preufsischen  Akademie  der  Wissenschaften  [Rec. 
von  B.  Pick,  Die  antiken  Münzen  Nordgriechen- 
lands] (H.  v.  Fritze). 

Nord  und  Süd.     89.  Band  (1899). 

Heft  267.  Fr.  Kühl,  Der  deutsche  Orden  in 
Griechenland.  S.  327 — 341.  —  A.  Wünsche, 
Die  Sage  vom  Lebensbaum  und  Lebenskraut  in 
den   verschiedenen   Culturreligionen.     S.   375— 

397- 
(R.  Ispettorato  pei  monumenti  e  seavi  dei  manda- 
menti  di  Conselice,  Este,  Monselice  e  Mon- 
tagnana.)  Notizie  di  archeologia,  arte  e  storia 
comunicate  dal  R.  Ispettore  Prof.  A.  Prosdocimi. 
Anno  I  (1899). 

No.  2  (febbraio).  Cippo  sepolcrale  romano 
scoperto  in  Casale  di  Scodosia.  S.  23 — 25.  — 
Dell'  uso  degli  antichi  di  coprire  le  urne  cinerarie 
con  veli.  S.  27 — 28.  —  Doni  fatti  al  R.  Museo 
Atestino  nel  1898.     S.  33—35. 

No.  3  (marzo).  Un  cippo  del  sepolcro  di 
L.  Suillio  Tirone  scoperto  nel  sobborgo  di 
Morlungo  in  Este.    S.  41  f.  —  Lapide  sepolcrale 


Bibliographie. 


171 


romana  scoperta  nel  territorio  di  Lonigo.    S.  43. 

—  Di  un  asse  librale  del  R.  Museo  Atestino 
(A.  Alfonsi).     S.   53-55. 

No.  4  (aprile).  Scoperte  archeologiche  in 
S.  Pietro  Montagnon.     S.  61  —  66. 

No.  5  (maggio).  Dono  di  oggetti  in  bronzo 
al  R.  Museo  Atestino.     S.   103  f. 

No.  6  (giugno).  Di  un  ripostiglio  di  monete 
romane  scoperto  nella  villa  del  Maino-Bojani 
(A.  Alfonsi).     S.  113 — 122. 

No.  7  (luglio).  Di  alcune  conchiglie  trovate 
nelle  tombe  euganee  (A.  Alfonsi).  S.  135—138. 
Notizie  degli  Scavi  di  Antichitä  (1899). 

Febbraio.  Regione  X  (Venetia).  1.  Lonigo. 
Titolo  sepolcrale  scoperto  a  due  chilometri 
dall*  abitato.  S.  45  f.  —  Regione  VIII  (Cispa- 
dana).  2.  Forli.  Tombe  romane  scoperte  nella 
parrochia    di    Carpena   (A.  Santarelli).      S.  46  f. 

—  Regione  V  (Picenum).  3.  Toriceila  Sicura. 
Urnetta  marmorea  con  epigrafe  sepolcrale  latina 
(F.  B[arnabei]).    S.  47  f.  -  Regione  VII  (Etruria). 

4.  Civita  Castellana.  Iscrizione  votiva  al  Dio 
Sorano  scoperta  nel  territorio  del  comune  (D. 
Vaglieri).  S.  48  f.  —  5.  Santa  Marinella.  Tomba 
di  eta  romana  scoperta  presso  la  stazione  ferro- 
viaria  (L.  Borsari).  S.  49.  —  Roma.  6.  Nuove 
scoperte  nella   cittä   e    nel   suburbio  (G.  Gatti). 

5.  49  — 61  (mit  Abbildung).  —  Regione  I  (Latium 
et  Campania).  Latium.  7.  Ostia.  Due  nuove 
iscrizioni  ritrovate  presso  il  teatro  dell'  antica 
cittä  (G.  Gatti).  S.  61  f.  —  Campania.  8.  Pompei. 
Relazione  degli  scavi  fatti  nel  mese  di  febbraio 
1899  (A.  Sogliano).  S.  62  f.  —  Regione  II 
(Apulia).  Hirpini.  9.  Benevento.  Frammento 
di  titolo  onorario  imperiale,  e  costruzioni  di 
eta  romana  scoperte  entro  la  cittä  (A.  Meomar- 
tini).  S.  63  f.  —  10.  Reino.  Tombe  con  iscri- 
zione latina  scoperte  nel  territorio  del  comune 
(A.  Meomartini).  S.  65.  —  Regione  IV  (Sam- 
nium  et  Sabina).  Vestini.  II.  Fontecchio. 
Iscrizioni  latine  intiere  e  frammentate  scoperte 
nel  territorio  del  comune  (A.  de  Nino).    S.  65.  f. 

—  12.  San  Pio.  Tomba  con  supellettile  funebre 
e  con  iscrizioni  latine  (A.  de  Nino).     S.  67.  — 

—  13.  San  Vito.  Resti  di  antico  abitato  (A.  de 
Nino).  S.  67.  —  Paeligni.  14.  Sulmona.  An- 
tiche  tombe  scoperte  nel  territorio  sulmonese 
(A.  de  Nino).  S.  68 f.  —  Sicilia.  15.  Melilli. 
Sepolcri  siculi  del  primo  periodo  (P.  Orsi).    S.  69. 

—  16.  Avola.  Sepolcri  siculi  e  catacombe  cri- 
stiane  (P.  Orsi).  S.  69!.  —  17.  Siracusa.  Nuove 
esplorazioni  della  necropoli  in  contrada  Grotti- 
celli   (P.   Orsi).      S.  70.  —  18.  Mineo.      Avanzi 


di  antico  recinto  (P.  Orsi).  S.  70  f.  (mit  Ab- 
bildung). —  19.  Nicosia.  Antichi  sepolcreti 
riconosciuti  nel  territorio  del  comune  (P.  Orsi). 
S.  71. 

Marzo.  Regione  X  (Venetia).  1.  Este.  Nuovo 
ripostiglio  di  monete  romane  scoperto  nella  Villa 
Del  Maino-Bojani,  detta  di  Serraglio  (A.  Pros- 
docimi).     S.    73  —  76.    —    Regione  VI  (Umbria). 

2.  Terni.  Avanzi  di  antico  edificio,  e  mattone 
con  bollo  figulo  rinvenuti  in  contrada  le  Sore 
(N.  Persichetti).    S.  76.  —  Regione  VII  (Etruria). 

3.  Nazzano.  Frammento  di  lucerna  fittile  iscritta 
(G.  Gatti).  S.  76  f.  —  Roma.  4.  Nuove  scoperte 
nella  cittä  e  nel  suburbio  (G.  Gatti).    S.  77  —  87. 

—  Regione  I  (Latium  et  Campania).  Latium. 
5.  Piperno.  Costruzioni  poligonali  ed  altre 
antichitä  dei  dintorni  del  paese  (G.  B.  Giovenale. 
L.  Mariani).     S.  88 — 101   (mit  15  Abbildungen). 

—  6.  Sonnino.  Colonna  miliaria  della  via  Appia 
nell'  abazia  di  Fossanova  (L.  Mariani).    S.  102. 

—  Campania.  7.  Pompei.  Relazione  degli  scavi 
fatti  nel  mese  di  marzo  1899  (A.  Sogliano). 
S.  103  - 106  (mit  Abbildung).  —  Regione  IV 
(Samnium  et  Sabina).  Sabini.  8.  Coppito.  Resti 
di  antiche  costruzioni  nell'  agro  amiternino  (N. 
Persichetti).    S.   106. 

Aprile.  Regione  XI  (Transpadana).  1.  Aosta. 
Scoperte  di  antichitä  romane  avvenute  durante 
la  costruzione  dell'  edifizio  per  le  Scuole  Nor- 
mali (A.  d' Andrade).  S.  107—124  (mit  7  Ab- 
bildungen). —  Regione  VIII  (Cispadana).  2.  Pia- 
cenza.  Iscrizione  latina  (G.  Gatti).  S.  124  f.  — 
3.  Forli.  Martello  litico  scoperto  entro  1'  abitato 
(A.  Santarelli).  S.  125 f.  —  4.  Carpena  (villaggio 
del  comune  di  Forli).  Piccolo  ripostiglio  di 
monete  consolari  (A.  Santarelli).  S.  126  f.  —  Roma. 
5.  Nuove  scoperte  nella  cittä  e  nel  suburbio. 
[Forum.  Necropole  bei  Via  Salaria]  (G  Gatti). 
S.  127 — 139.  —  Campania.  6.  Masano  di  Napoli. 
Pavimento  a  musaico  e  sarcofago  marmoreo  sco- 
perti  nell'  antico  agro  puteolano  (A  Sogliano). 
S.  140  f.  —  7.  Pompei.  Scavi  del  mese  (A. 
Sogliano).      S.    141  —  146   (mit   2   Abbildungen). 

—  Regione  IV.  Samnium  et  Sabina.  Marsi. 
8.  Gioia  dei  Marsi.  Ripostiglio  di  monete  familiari 
di  argento.  S.  146  f.  —  Sabini.  9.  Contigliano. 
Ripostiglio  di  monete  familiari  romane  (S.  Am- 
brosoli).  S.  147.  —  Paeligni.  io.Sulmona.  Lapide 
iscritta  contenente  parte  di  un  testamento  (A.  de 
Nino).  S.  148.  —  Regione  II  (Apulia).  Hirpini. 
11.  Paduli.  Iscrizione  latina  (A.  Meomartini). 
S.  149  f. 

Maggio.     Roma.      1.   Nuove    scoperte    nella 


172 


Bibliographie. 


cittä  e  nel  suburbio.  Regione  VIII.  Iscrizione 
latina  arcaica  scoperta  nel  Foro  Romano  [s.  o. 
Einzelschriften  unter  Stele;  hier  noch  drei  Seiten 
Nachwort].  S.  151 — 200.  —  Altre  scoperte  nel 
Foro  Romano  (G.  Gatti).  S.  200 — 202.  —  Re- 
gione 1  (Latium  et  Campania).  Latium.  2.  Cori. 
Conserva  di  acqua  scoperta  nel  territorio  del 
comune  (O.  Nardini).  S.  202  f.  —  3.  Pompei. 
Scavi  del  maggio  [Münzfund,  kleine  Bronzen, 
Venusstatuette]  (A.  Sogliano).  S.  203— 208  (mit 
2  Abbildungen). 

O  t  i  a  Merseiana.    The  publication  of  the  Arts  Faculty 

of  University  College,  Liverpool.    Vol.  I  (1899). 

R.  Caton,    Two   lectures    on  the  temple  and 

ritual    of  Asklepios    at   Epidäurus    and    Athens. 

S.  33—74  (mit  32  Abbildungen). 

Periodico    della   societä   storica   per   la  provincia 
e  antica  diocesi  di  Como  (1899). 

Fase.  47.  P.  Moiraghi,  Un  monumento  ro- 
mano-comense  inedito  [a  Torino]. 

Philologus.     Band  LVIII  (N.  F.  XII)  (1899). 

Heft  3.  B.  Heisterbergk,  Solum  italicum. 
S.  321 — 342.  —  A.  Mommsen,  'Pä/o;  auf  atti- 
schen Inschriften.  S.  343 — 347.  —  S.  Eitrem, 
Observationes  mythologicae  maxime  ad  Ovidium 
speetantes.  S.  451 — 466.  —  P.  Kretschmer,  Eine 
theräische  Felsinschrift.     S.  467—469. 

Proceedings   of  the  Society  of  Biblical  Archaeo- 
logy.     Vol.  XXI  (1899). 

Part  5.  G.  W.  Fräser,  Notes  on  Scarabs. 
S.  148—157  (mit  3  Tafeln).  —  Th.  G.  Pinches, 
A  new  babylonian  king  of  the  period  of  the 
first  dynasty  of  Babylon.   S.  158  — 163  (mit  Tafel). 

—  Th.  G.  Pinches,  Major  Mockler-Ferryman's 
tablet  giving  the  names  of  temple -overseers. 
S.  164—167  (mit  Tafel).  —  Th.  G.  Pinches,  An 
interesting  cylinder-seal.  S.  168  f.  —  W.  L.  Nash, 
Cylinder  of  Pepi  Ist.     S.  170    (mit  Abbildung). 

—  S.  A.  Cook,  Palmyrene  inscriptions.    S.   170 

—  172.  —  C.  H.  W.  J.,   The  official  title  lu-su- 
.    pa-mes.   S.  172 f.  —  J.  Offord,  Ashteroth-Karnaim. 

S.  173  f.  —  C.  H.  W.  J.,  The  biblical  aecount 
of  Sennacherib's  murder.  S.  174 f.  —  W.  H.  R., 
Sketch  of  an  engraved  shell.  S.  175  f.  (mit  Ab- 
bildung). —  T.  K.  Cheyne,  The  land  of  Cabul. 
S.  177-179. 
Recueil  de  travaux  relatifs  a  la  philologie  et  a 
l'archeologie  egyptiennes  et  assyriennes.  Vol. 
XXI  (1899). 

Liv.  3  et  4.  Ph.  Virey,  La  Tombe  des  Vignes 
ä   Thebes.      S.   137  —  149   (mit    5    Abbildungen). 

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S.  150—152.   —   M.  de  Rochemonteix,  Rapport 


ä  M.  le  Ministre  de  l'Instruction  publique  sur 
une  mission  dans  la  Haute-Egypte.     S.  153—176. 

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ception  chaldeenne,  dans  les  monuments  figures 
des  collections  ä  Paris.  S.  177  — 193.  —  F. 
Chabas,  Lettre  a  M.  Cerquant  sur  la  mythologie 
egyptienne.  S.  194—197.  —  W.  Max  Müller, 
Der  Name  der  Stadt  Edfu.  S.  199  f.  —  t.  Naville, 
Le  pere  de  Thoutmes  III.  S.  201 — 212.  —  E. 
Naville,  Figurines  egyptiennes  de  l'epoque  ar- 
cha'fque.  S.  212-216  (mit  3  Tafeln).  —  J. 
Lieblein,  Les  Vlle — XIe  dynasties  egyptiennes. 
S.  216 — 219.  —  Fossey,  Notes  de  geographie 
assyrienne.  S.  222  f.  (mit  Abbildung).  —  W. 
E.  Crum,  La  Nubie  dans  les  textes  coptes.  S. 
223  —  227. 

Deutscher      Reichs-Anzeiger      und      Königlich 
Preufsischer  Staats-Anzeiger  (1899). 

No.     130    (5.    Juni).       Archäologisches     aus 
Griechenland. 
Rendiconti  della  R.  Accademia  dei  Lincei.    Classe 
di  scienze  morali,  storiche  e  filologiche.    Ser.  V 
vol.  VII  (1898). 

Fase.    12.     Barnabei,   Notizie   delle   scoperte 

di  antichitä  del  mese  di  novembre.    S.  317  —  320. 

Vol.  VIII  (1899). 

Fase.  1.  2.    Barnabei,  Notizie  delle  scoperte 

di  antichitä  del  mese  di  dicembre  1898.  S.  46 — 50. 

—  Gennaio   1899.     S.  59 — 62. 

Fase.  3.  4.  Barnabei,  Notizie  delle  scoperte 
di  antichitä  del  mese  di  febbraio.      S.  97  — 101. 

—  Marzo,  S.  146 — 150.  —  Ghirardini,  Di  un 
nuovo  gruppo  di  tombe  della  necropoli  atestina. 
S.  102  — 113.  —  Ghirardini,  Di  un  sepolcro 
primitivo  scoperto  a  Genova.     S.   151  — 157. 

Fase.  5.  6.  Barnabei,  Notizie  delle  scoperte 
di  antichitä  del  mese  di  aprile.  S.  191— 195.  — 
Montelius,  Roma  prima  di  Romolo  e  Remo. 
S.  196.  —  Patroni,  Di  una  nuova  orientazione 
scientifica  dell'  archeologia  nel  piü  recente  movi- 
mento  scientifico.  S.  221—240.  —  Pigorini, 
Monumenti  megalitici  di  terra  d'Otranto.    S.  249. 

—  Gamurrini,  Su  di  una  stele  vetustissima  trovata 
al  foro  Romano.  S.  286.  —  Barnabei,  Notizie 
delle  scoperte  di  antichitä  del  mese  di  maggio 
1899.  S.  250  f.  —  Giambelli,  Nota  critica  e 
storica  sopra  gli  Ictimuli.     S.  252 — 262. 

Rendiconti   dell'  Istituto  Lombardo   di  scienze  e 
lettere.     Ser.  II  vol.  XXXII  (1898). 

Fase.  9  — 11.  E.  Lattes,  Di  una  iscrizione 
etrusca  trovata  a  Cartagine.  —  E.  Lattes,  Di 
due  antichissime  iscrizioni  etrusche  teste  scoperte 
a  Barbarano  di  Sutri. 


Bibliographie. 


173 


The  Classical  Review.     Vol.  XIII  (1899). 

No.  5.  J.  Fuchs,  Hannibals  Alpenübergang 
(G.  E.  Marindin).  S.  238-  249.  —  F.  Münzer, 
Beiträge  zur  Quellenkritik  der  Naturgeschichte 
des  Plinius;  A.  Kalkmann,  Die  Quellen  der  Kunst- 
geschichte  des   Plinius   (K.   Jex-Blake).      S.  268 

—  270.  —  G.  Fougeres,  Mantinee  (W.  Loring). 
S.  276—278.  —  Furtwängler's  Archaeological 
papers  1898 — 1899  [Rec.  von:  Neue  Denkmäler 
antiker  Kunst;  Zu  den  Tempeln  der  Akropolis 
von  Athen;  Griechische  Originalstatuen  in  Ve- 
nedig; Neuere  Fälschungen  von  Antiken;  Über 
Kunstsammlungen  in  alter  und  neuer  Zeit]  (E. 
Strong-Sellers).  S.  278-281.  —  H.  B.  Walters, 
Monthly  Record.     S.  281  f. 

No.  6.  F.  Haverfield,  Did  Agricola  invade 
Ireland?  S.  302  f.  —  J.  B.  Bury,  Achilleus  and 
Erechtheus.  S.  307  f.  —  W.  R.  Paton,  Antiochia 
Chrysaoris.  S.  319 — 321.  —  Th.  Ashby,  Excava- 
tions  in  Rome.  S.  321  f.  —  B.  Pick,  Die  antiken 
Münzen  Nordgriechenlands.  I.  (G.  F.  Hill).  S. 
325 — 327.  —  W.  Heibig,  Führer  durch  die  klassi- 
schen Alterthümer  in  Rom  (E.  Strong).  S.  328  f. 
The  Edinburgh  Review  (1899). 

No.  389.  The  Fall  of  the  Western  Roman 
Empire  [Rec.  v.  S.  Dill,  Roman  society  in  the 
last  Century  of  the  western  empire;  E.  Gibbon, 
The  decline  and  fall  of  the  Roman  empire  ed. 
-  by  J.  B.  Bury;  Monumenta  Germaniae  historica. 
Auetores  Antiquissimi;  Th.  Mommsen,  Ost- 
gothische  Studien].  S.  170  — 189. 
The  English  Historical  Rev  iew.    Vol.  XIV  (1899). 

No.  55.  A.  Mommsen,  Feste  der  Stadt  Athen 
im   Altertum  (A.  H.  J.  Greenidge).    S.  542—544. 

—  S.  Dill,  Roman  society  in  the  last  Century 
of  the  western  empire  (F.  Haverfield).    S.  544  f. 

The  Quarterly  Review  (1899). 

N°-  379-  The  Holy  Sepulchre.  S.  103 — 127 
(mit  3  Abbildungen). 

Revue  archeologique.   Troisieme  serie,  tome  XXXIV 
(1899). 

Mars-avril.  J.  de  Morgan,  Fouilles  ä  Suse, 
1897- 1898  (fin).  S.  161  —  187.  —  S.  Reinach, 
Deux  bustes  du  pretendu  Vitellius.  S.  205-211 
(mit  Tafel  VI).  —  P.  Merimee,  Lettre  archeo- 
logique. S.  212  —  214.  —  H.  Cavaniol,  Sur 
Chanteroy.     S.  215 — 230  (mit  13  Abbildungen). 

—  A.  Moret,  Stele  de  la  XVIII«  dynastie  repre- 
sentant  une  fabrique  d'arcs  (Musee  du  Louvre). 
S.  231  —  239  (mit  Abbildung).  —  A.-L.  Delattre, 
Les  eimetieres  superposes  de  Carthage  (1896) 
(suite).  S.  240 — 255.  —  J.  Levy,  Dieux  siciliens. 
(I.    Les    AeXXot    et   les    riaXixot.      II.    Hadranos. 


III.  Pediakrates).  S.  256-281.  —  G.  Katcheretz, 
Notes  d'archcologie  russe.  IV.  Les  tumulus  du 
gouvernement  de  SaintrPctersbourg.  S.  282 — 2S7 
(mit  Abbildung).  —  Bulletin  mensuel  de  l'Aca- 
demie  des  inscriptions  (L.  Dorez).    S.  288 — 295. 

—  Societe  nationale  des  antiquaires  de  France. 
S.  296 — 298.  —  E.  Cartailhac,  Une.  nouvelle 
statue  du  dieu  tricephale  gaulois.  S.  302  f.  — 
W.  Heibig,  Führer,  2.  Aufl.  Bd.  I  (S.  Reinach). 
S.  307  —  310.  —  H.  D'Arbois  de  Jubainville,  La 
civilisation  des  Celtes  (A.  Bertrand).  S.  310  f.  — 
Revue  des  publications  epigraphiques  relatives 
a  l'antiquite  romaine.    Janvier-fevrier  (R.  Cagnat). 

s.  313—320. 

Mai-juin.  P.  Maspero,  Bas-relief  egyptien 
appartenant  ä  M.  de  Saint-Marceaux.  S.  321  f. 
(mit  Tafel).  —  Clermont-Ganneau,  Une  »eponge 
americaine«  du  VI"  siecle  avant  notre  ere.  S. 
323-328  (mit  4  Abbildungen).  —  A.  Joubin,  Un 
buste  thessalien  de  Ge.    S.  329  —  334  (mit  Tafel). 

—  Th.  Reinach,  Notes  archeologiques.  I.  Le 
Silene  Terpon.  II.  Les  Amours  au  bucher.  S. 
335  —  340.  —  Costantin,  Le  mythe  du  chene  marin. 
S.  341—358  (mit  6  Abbildungen).  —  P.  du  Cha- 
tellier,  Les  tumulus  de  Kervastal  en  Ploneis 
(Finistere).      S.  359—362   (mit   2  Abbildungen). 

—  A.  L.  Delattre,  Les  eimetieres  romains  super- 
poses de  Carthage  (1896).  Suite.  S.  382 — 396 
(mit  Abbildung).  —  G.  Katcheretz,  Notes  d'ar- 
cheologie  russe.  V.  Les  necropoles  de  Lada  et 
de  Tomnikov  dans  le  gouvernement  de  Tambov. 
S.  397 — 403  (mit  4  Abbildungen).  —  J.  Keiffer, 
Precis  des  decouvertes  archeologiques  faites  dans 
le  grand-duche  de  Luxembourg  de  1845 — 1897 
(Suite).  S.  403—418.  —  S.  Reinach,  Index  des 
localites  et  des  collections  d'oü  proviennent,  qui 
possedent  ou  qui  ont  possede  les  statues  antiques 
publiees  dans  le  Repertoire  de  la  statuaire.  S. 
419 — 447.  —  Bulletin  mensuel  de  PAcademie 
des  Inscriptions.  S.  455 — 459.  —  Societe  na- 
tionale des  Antiquaires  de  France.     S.  460 — 462. 

—  Nouvelles  archeologiques  et  correspondance. 
S.  463 — 476  (mit  Abbildung).  —  Ermitage  Im- 
perial. Musee  de  sculpture  antique  (G.  Katche- 
retz). S.  477—483.  —  J.  B.  Carter,  De  Deorum 
Romanorum  cognominibus  quaestiones  selectae(R. 
C[agnatj).  S.  487.  —  Les  monuments  historiques 
de  la  Tunisie.  ire  partie:  Les  monuments  an- 
tiques publies  par  R.  Cagnat  et  P.  Gauckler. 
ire  Hvr.:  Les  temples  paiens  (M.  Besnier).  S. 
492—495. 

La  Revue   de  Part  ancien   et  moderne.     3e  annee, 
tome  VI  (1899). 


174 


Bibliographie. 


No.  28.  G.  Perrot,  Le  musee  du  Bardo  ä 
Tunis  et  les  fouilles  de  M.  Gauckler.  S.  1  — 18 
(mit  2  Tafeln  und   11   Abbildungen). 

No.  29.    G.  Perrot,  Le  musee  du  Bardo  etc. 

S.  99  —  116  (mit  17  Abbildungen).  —  G.  Perrot 

et  Ch.  Chipiez,  Histoire  de  l'art  dans  l'antiquite. 

VII  (anon.  Rec).     S.   167. 

Revue  beige  de  numismatique.     55e  annee   (1899). 

Troisieme  livraison.  A.  Blanchet,  Recherches 
sur  la  circulation  de  la  monnaie  en  or  sous  les 
empereurs  romains.  S.  277  —  302.  —  B.  dejonghe, 
Les  celebres  collections  de  monnaies  antiques 
du  Chastel  et  de  Hirsch  au  Cabinet  Royal  des 
Medailles  de  Bruxelles.  S.  384—388. 
Revue  celtique.     Vol.  XX  (1899). 

No.  2.    S.  Reinach,  Le  corail  dans  l'industrie 
celtique  (suite).     S.   117 — 131. 
Revue  critique  d'histoire  et  de  litterature.    Trente- 
troisieme  annee  (1899). 

No.  20.  M.  Paulcke,  De  Tabula  iliaca 
quaestiones  Stesichoreae  (My.).     S.  382  f. 

No.  21.  W.  Dittenberger,  Sylloge.  2.  Aufl. 
I.  (B.  Haussoullier).     S.  403 — 407. 

No.  22.  Melanges  Henri  Weil  (My.).  S. 
401-403. 

No.  25.  A.  Schulten,  Die  römische  Flur- 
teilung und  ihre  Reste  (J.  Toutain).  S.  485 — 487. 
—  E.  Le  Blant,  Les  Commentaires  des  livres  saints 
et  les  artistes  chretiens  des  premiers  siecles 
(M.  D.).  S.  487  f.  —  Enquete  sur  les  installa- 
tions  hydrauliques  romaines  en  Tunisie;  La 
Blanchere  et  P.  Gauckler,  Musee  Alaoui;  R. 
Cagnat  et  P.  Gauckler,  Les  monuments  historiques 
de  la  Tunisie.    I.   (J.  Toutain).     S.  488 — 491. 

No.  26.  G.  Billeter,  Geschichte  des  Zins- 
fufses  im  griechisch-römischen  Altertum  bis  auf 
Justinian  (A.  Martin).     S.  509. 

No.  29.  A.  Furtwängler,  Über  Kunstsamm- 
lungen in  alter  und  neuer  Zeit  (S.  Reinach).  S.  30. 

No.  30.  A.  Blanchet  et  F.  de  Villenoisy, 
Guide  pratique  de  l'antiquaire  (S.  R.).     S.   54  f. 

No.  32.  L.  W.  King,  The  letters  and  in- 
scriptions  of  Hammurabi;  W.  H.  Ward,  Notes 
on  oriental  antiquities;  A.  Boissier,  Note  sur  une 
monument  babylonien  se  rapportant  ä  l'exti- 
spicine  (F.  Thureau- Dangin).  S.  105 — 107. 
Revue  des  etudes  anciennes.     Tome  I  (1899). 

No.  3.  P.  Foucart,  Athenes  et  Samos  de 
405  ä  403.  S.  181  —  207.  —  p-  Perdrizet,  Mis- 
cellanea  [darin:  I.  Dedicace  archaTque  faite  a 
Delphes  par  une  Potideate].  S.  208 — 212  (mit 
Abbildung).  —  C.  Jullian,  Notes  gallo-romaines. 
S.  233-244.   —   P.  Paris,  L'äne  de  Silene.     S. 


245  —  248  (mit  Abbildung  und  Tafel  III).  — 
A.  Engel,  Godet  de  Noria.  S.  249 — 252  (mit 
Abbildung).  —  E.  Hübner,  Epistula  scripta  in 
latere  nondum  cocta  et  nuper  inventain  Hispania. 
S.  253—256  (mit  Abbildung).  —  H.  B.  Walters, 
Catalogue  of  bronzes  in  the  British  Museum 
(A.  de  Ridder).  S.  257  —  260. 
Revue  des  etudes  grecques.     Tome  XI  (1899). 

No.  45.  P.  et  V.  Glachant,  Une  lettre  in- 
edite  d'Ernest  Beule.  S.  1 — 8.  —  A.  Hauvette, 
Phayllos  de  Crotone.  S.  9—19.  —  M.  Holleaux, 
Trois  decrets  de  Rhodes.  S.  20  —  37.  —  P.  Per- 
drizet, Encore  Labys.  S.  40  —42.  —  T.  R[einach], 
Duracinum.  S.  48  —  52.  —  Th.  Reinach,  Un 
temple  eleve  par  les  femmes  de  Tanagra.  S. 
53—115  (mit  Tafel).  —  G.  Billeter,  Geschichte 
des  Zinsfufses  im  griechisch-römischen  Altertum 
(T.  R.).  S.  131.  —  G.  F.  Hill,  Catalogue  of 
greek  coins.  Lycia,  Pamphylia  and  Pisidia  (T.  R.). 
S.  132  f.  —  A.  Choisy,  Histoire  de  l'architecture 
(Th.  Reinach).  S.  134  f.  —  F.  Dumesnil,  Mada- 
gascar,  Homere  et  la  civilisation  mycenienne  (R. 
Harmand).  S.  135.  —  G.  Fougeres,  Mantinee 
(T.  R.).  S.  135  f.  —  E.  Freeman,  Geschichte 
Siciliens,  deutsch  von  B.  Lupus  (S.  R.).    S.  136  f. 

—  K.  Klement,  Arion  (T.  R.).  S.  138  f.  —  G. 
Perrot  et  Ch.  Chipiez,  Histoire  de  l'art  dans 
l'antiquite.  VI  (T.  R.).  S.  144.  —  F.  Studniczka, 
Die  Siegesgöttin  (T.  R.).     S.   146. 

No.  46.  A.  E.  Contoleon,  La  deesse  Mä 
sur  des  inscriptions  de  Macedoine.    S.  169  — 173. 

—  Th.  Reinach,  Une  stele  funeraire  grecque  au 
musee  de  Blois.  S.  174  f.  —  H.  Lechat,  Bulletin 
archeologique  (No.  VI).  S.  176  —  236  (mit  26  Ab- 
bildungen). —  Correspondance  grecque  (D.  B.). 
S.  237  —  240.  —  J.  Führer,  Forschungen  zur 
Sicilia  sotteranea  (T.  R.).    S.  249.  —  E.  Pottier, 

1.  Catalogue  des  vases  antiques  de  terre  cuite 
du  Musee  du  Louvre.     Ire  partie:  Les  Origines. 

2.  (Album)  Vases  antiques  du  Louvre.  Salles 
A-E.  Les  origines.  Les  styles  primitifs.  Ecoles 
rhodjenne  et  corinthienne  (T.  R.).  S.  251  f.  — 
J.  Toepffer,  Beiträge  zur  griechischen  Altertums- 
wissenschaft (T.  R.).     S.  254. 

Revue  des  etudes  juives.     Tome  XXXVIII  (1899). 

No.    76.      Th.   Reinach,   Antiochus   Cyzicene 

et  les  Juifs.     S.  161  — 171. 

Revue  de  l'histoire  des  religions  (Annales  du  Musee 

Guimet).     Dix-neuvieme    annee,    tome   XXXVIII 

(1898). 

No.  3.  W.  M.  Flinders  Petrie,  Six  temples 
at  Thebes:  Deshasheh  (E.  Amelineau).  S.  372 
— 379-   —  J-  Toutain,    De  Saturni  dei  in  Africa 


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F.  Studniczka,  Die  Siegesgöttin  (L.  Couve).  S. 
401  f.  —  C.  M.  Kaufmann,  Die  Jenseitshoffnungen 
der  Griechen  und  Römer  (L.  Couve).  S.  402  f. 
Revue  historique.  Vingt-quatrieme  annee,  tome 
soixante-dixieme  (1899). 

I.  A.  Bauer,  Travaux  relatifs  ä  l'histoire 
grecque,  annees  1886 — 1898.  S.  114— 132.  — 
L.  Halkin,  Les  esclaves  publics  chez  les  Romains; 
Demolin,  Les  collegia  iuvenum  dans  l'empire 
romain  (C.  Jullian).     S.   133  f. 

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des  Celtes  et  Celle  de  l'epoque  homerique  (Ch. 
Lecrivain).  S.  403 — 405.  —  E.  Thomas,  Rome 
et  l'empire  aux  deux  premiers  siecles  de  notre 
ere  (C.  J.).     S.  405  f. 

Revue  du  Lyonnais  [Lyon],  5«  serie,  tome  XXVII 
(1899). 

No.  157.  H.  Molliere,  Un  coin  du  vieux 
Lugdunum  romain;  fouilles  inedites.    S.  42 — 56. 

No.   162.     A.  Lafon,   Note  sur  le  calendrier 
de  Coligny  [Ain].     S.   549—554- 
Revue  du  Midi.     I3me  annee  (1899). 

No.  4 — 6.    Ed.  du  Tremond :  Congres  archeo- 
logique    de    Nimes.      S.    299—306;    437—454; 
580-590. 
Revue  des  deux  mondes.    LXIXe  annee,  quatrieme 
periode,  tome   1530  (1899). 

3ß   livraison.      Ph.   Berger,    Les    fouilles    de 
Carthage.     S.  658-676. 
Tome   1546  (1899). 

2e  livraison.      G.   Perrot,  L'histoire   de  l'art 
dans  l'cnseignement  secondaire.     S.  285  —  319. 
Nouvelle    Revue    historique    de    droit    francais    et 
etranger.     23«  annee  (1899). 

No.  3.      J.   Toutain,   Nouvelles   observations 
sur   Pinscription    d'Henchir-Mettich    (2«   article). 
S.  284—312. 
Revue     numismatique.       Quatrieme     serie,      tome 
troisieme  (1899). 

Deuxieme  trimestre.  J.  Dechelette,  Inventaire 
general  des  monnaies  antiques  recueillies  au  Mont- 
Beuvrey.  S.  129 — 172  (mit  11  Abbildungen).  —  E. 
Poncet,  Numismatique  lyonnaise.  Note  sur  un 
grand  bronze  gallo-romain  au  revers  du  navire. 
S.  173 — 176  (mit  Abbildung).  —  A  Dieudonne, 
Monnaies  romaines  et  byzantinesrecemmentacqui- 
ses  par  le  Cabinet  des  Medailles  (Suite).  S.  177 — 
198  (mit  Tafel  III).  —  M.  Rostovtsew  et  M.  Prou, 
Catalogue  des  plombs  antiques  de  la  Bibliotheque 
Nationale.  S.  199—219  (mit  Tafel  IV.  V).  — 
R.  Mowat,  Numismatique  lusitanienne.  Salacia, 
Baesuris.     S.  241  —  246    (mit  2  Abbildungen). 


Revue  de  philologie.  Annee  et  tome  XXIII  (1899). 
2e  livraison.  P.  Foucart,  Demosthenes  et  les 
hieromnemones  thessaliens.  S.  105— 11 1.  — 
P.  Foucart,  La  course  aux  flambeaux.  S.  112 
— 116.  —  B.  Haussoullier,  Caligula  et  le  temple 
d'Apollon  Didymeen.  S.  147 — 164.  —  B.  Haus- 
soullier, Une  liste  de  debiteurs  du  tresor  ä  Ilium. 
S.  165 — 168.  —  E.  Chatelain,  Fragments  de  droit 
antejustinien  tires  d'un  palimpseste  d'Autun.  S. 
169 — 184.  —  E.  Ardaillon,  Les  mines  du  Laurion 
dans  l'antiquite  (A.  M[artin]).     S.   189. 

33  livraison.  S.  Reinach,  Aüais  TtpoyjvttJV 
dihu.[<JT(ov  S.  228  —  231.  —  P.  Foucart,  S/rpatrjYÖ; 
Sttcito;,  STpaTTjyo;  dv&'jTTctToc.  S.  254 — 269.  — 
T.  W.  Beasley,  Un  cas  unique  de  cautionnement. 
S.  270 — 273.  —  B.  Haussoullier,  Inscriptions 
d'Heraclee  du  Latmos.  S.  274 — 292.  —  B. 
Haussoullier,  Un  nouveau  milliaire  au  nom  de 
Manius  Aquillius.  S.  293  —  299. 
Revue  des  questions  historiques.  Trente-troisieme 
annee  (1899). 

I3ie  livraison.  E.  Revillout,  Herodote  et  les 
oracles  egyptiens.  S.  45—58.  —  P.  Allard,  Le 
Forum  romain  (Rec.  von  H.  Thedenat,  Le  Forum 
romain).  S.  185 — 194.  —  E.  Maurice,  L'extension 
des  possessions  carthaginoises  en  Sicile  au  com- 
mencement  de  la  premiere  guerre  punique.  S. 
195—200. 
Rivista  archeologica  della  provincia  di  Como. 
Fase.  41  (1898). 

A.   Garovaglia,    Oggetti   archeologici    entrati 
nel  civico  museo  di  Como. 
Rivista  d'Italia.     Anno  II  (1899). 

Fase.   r.     L.  Borsari,   II   Foro  Romano   e  le 
recenti  scoperte. 

Fase.    7.      L.    Ceci,   L'iscrizione  antichissima 
del  Foro.     S.  432—453. 
Rivista  Italiana  di  Numismatica.    Anno  XII  (1899). 
Fase.   1.     L.  Forrer,   Monnaies   romaines   in- 
edites.    S.   11  — 14. 
Rivista  militare  italiana  (1898). 

16  dicembre.     T.  Guarducci,  Le  vie  militari 
romane  che  passavano  per  Firenze  (Schlufs  1899, 
1.  gennaio). 
Rivista  di  storia  antica.     Anno  IV  (1899). 

Fase.  3.    V.  Costanzi,  Preistoria  e  protistoria 
dell'   Attica.      S.    189—208.    —    E.   Cocchia,   II 
valore  primitivo    del  nome  Italia  e  la  tradizione 
antiochea.     S.  263 — 268. 
Rivista    storica  calabrese.     Anno  VI  (1898). 
Fase.  11.     Natoli,  Bova  colonia  greca. 
Neue  Philologische  Rundschau  (1899). 

Nr.   10.     A.  Springer,  Handbuch  der  Kunst- 


176 


Bibliographie. 


geschichte.  I.  Das  Altertum.  5.  Aufl.  bearb.  v. 
A.  Michaelis  (P.  J.  Meier).     S.  231  f. 

Nr.  13.  0.  Gruppe,  Griechische  Mythologie. 
I.  Hälfte  (P.  Weizsäcker).  S.  298—301.  —  A. 
Solari,  Fasti  ephororum  Spartanorum  (H.  Swo- 
boda).     S.  301  f. 

Nr.  14.  A.  Holm,  Geschichte  Siziliens  im 
Altertum  (anon.  Rec).     S.  325 f. 

Nr.  15.  J.  V.  Prasek,  Forschungen  zur  Ge- 
schichte des  Altertums.  I.  Kambyses.  II.  Kadytis- 
Sethos-Usü  (R.  Hansen).     S.  347 — 349. 

Nr.  16.  O.  Schulthefs,  Die  Vormundschafts- 
rechnung des  Demosthenes  (W.  Fox).  S.  361 
— 363.  —  W.  Lübke,  Die  Kunst  des  Altertums, 
bearb.    von    M.    Semrau    (Brunecke).     S.  371  — 

374- 

Nr.  17.  L.  Gurlitt,  Anschauungstafeln  zu 
Caesars  bellum  Gallicum  (L.  Koch).  S.  391  f.  — 
A.  Müller,  Untersuchungen  zu  den  Bühnenalter- 
tümern; J.  Hampel,  Was  lehrt  Aischylos'  Orestie 
für  die  Theaterfrage?  (K.  Weifsmann).  S.  393 
— 397-  —  P-  Stengel,  Die  griechischen  Kultus- 
altertümer. 2.  Aufl.  (O.  Wackermann).  S.  397 f. 
—  F.  Reber  und  A.  Bayersdorfer,  Klassischer 
Skulpturenschatz.  II  4—24.  III  1  —  8  (P.  Weiz- 
säcker). S.  398  f. 
Sitzungsberichte  der  Königlich  preufsischen 
Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin  (1899). 

XXVIII.  A.  Conze,  Jahresbericht  über  die 
Thätigkeit  des  Kaiserlich  Deutschen  archäologi- 
schen Instituts.     S.   531  —  539. 

XXIX.  XXX.  O.  Hirschfeld,  Anlage  und 
Abfassungszeit  der  Epitome  des  Florus.  S.  542 
-554- 

XXXI.  XXXII.  Eduard  Gerhard-Stiftung. 
S.  609. 

XXXIII.  XXXIV.  H.  Schrader,  die  Opfer- 
stätte des  pergamenischen  Altars.  S.  612 — 625 
(mit  7  Abbildungen). 

XXXVIII.  W.  Belck  und  C.  F.  Lehmann, 
Zweiter  Vorbericht  über  eine  Forschungsreise  in 
Armenien.  S.  745 — 749. 
Sitzungsberichte  der  Königl.  böhmischen  Ge- 
sellschaft der  Wissenschaften.  Classe  für  Philo- 
sophie, Geschichte  und  Philologie  (1898). 

III.  A.  Ludwig,  Über  das  Schwanken  der 
localen  Darstellungen  in  der  Ilias.     S.   I — 20. 

VI.    F.  Hommel,    Hethiter  und  Skythen  und 
das  erste  Auftreten  der  Lanier  in  der  Geschichte. 
S.   1—28. 
Societe    d'emulation   et   des   beaux-arts  du  Bour- 
bonnais  [Moulins].     6*  annee  (1898). 

F.  Perot,    Inventaire   des  decouvertes  arche- 


ologiques  faites  en  Bourbonnais  en  1897;  epoque 
romaine.     S.  27.  —  A.  Bertrand,    Note  sur  une 
monnaie  gauloise  trouvee  aux  Craux,  a  Moulins. 
S.  296  —  298. 
Sphinx.     Vol.  III  (1899). 

Fase.  II.  E.  Lefebure,  Le  premier  roi 
d' Egypte.  S.  65  —  81  (mit  Abbildung).  —  E. 
Lefebure,  Le  puits  d'  Abydos.  S.  86—97.  — 
G.  Schweinfurth,  Neue  Thebanische  Gräberfunde. 
S.  103—107.  —  W.  Spiegelberg,  zwei  Beiträge 
zur  Geschichte  und  Topographie  der  thebani- 
schen  Nekropolis  (K.  Piehl).  S.  108  f.  —  Aus- 
führliches Verzeichnis  der  ägyptischen  Alter- 
tümer zu  Berlin  (K.  Piehl).  S.  1 10 -115.  — 
G.  Maspero,  Etudes  de  mythologie  et  d'  arche- 
ologie  egyptiennes  (K.  Piehl).  S.  116— 124. 
Harvard  S  tu  dies  in  Classical  Philology.  Vol.  IX 
(1898). 

F.    D.  Allen,    The    Thanatos    scene    in    the 
Alcestis.      S.    37—40.     —    F.    D.    Allen,    The 
delphian  hymn  to  Apollo.     S.   55 — 60. 
Nordisk    Tidskrift    for    Filologi.     Tredie  Rrekke. 
Ottende  bind  (1899). 

Heft  1.2.  B.  Sauer,  Das  sogenannte  Theseion 
(J.  L.  Ussing).  S.  54—61.  —  G.  Billeter,  Ge- 
schichte des  Zinsfufses  im  griechisch-römischen 
Altertum  (P.  Heegaard).  S.  7 1  f.  —  Harvard 
Studies  VIII  (H.  Pedersen).  S.  73—77. 
Time    and   the    Hour,    Boston  (1899). 

May  6.    F.  P.  Stearns,  The  Athena  of  Phidias. 
The  Times  (1899). 

2.  Juni.     Archaeological    research   in   Crete. 
Sunday  School  Times  (1899). 

May  13.  W.  M.  Ramsay,  Finding  the  two 
greatest  Christian  inscriptions. 

May  20.  W.  M.  Ramsay,  Significance  of  the 
two  greatest  Christian  inscriptions. 

May  27.     H.  V.  Hilprecht,  Oriental  Research 
[Fortsetzung  July  8,  August  5]. 
Transactions  of  the  Cumberland  and  Westmore- 
land    antiquarian     and     archaeological    Society. 
Vol.  XV  (1898/99). 

Part  1.  Ferguson,  Recent  local  finds  of 
Roman  date.  S.  43  —  47  (mit  2  Tafeln).  —  F. 
Haverfield,  Report  of  the  Cumberland  excavation 
committee  1897.  S.  172—188  (mit  6  Tafeln). 
—  F.  Haverfield,  Notes  on  Samian  wäre.  S. 
191  — 196  (mit  Tafel  und  5  Abbildungen).  — 
F.  Haverfield,  Inscriptions  preserved  at  Birdos- 
wald.  S.  197—200.  —  Hodgson,  Notes  on  the 
excavations  on  the  line  of  the  Roman  wall  in 
Cumberland,  in  1896  and  1897.  S.  201  —  210 
(mit  Tafel). 


Bibliographie. 


177 


Part  2.  F.  Haverfield,  Five  years  excavation 
on  the  Roman  wall.  S.  337 — 344.  —  F.  Haver- 
field ,  Report  of  the  Cumberland  excavation 
committee  for  1898.  S.  345—364  (mit  4  Tafeln 
und  6  Abbildungen).  —  Hodgson,  Notes  on  the 
excavations  on  the  line  of  the  Roman  wall  in 
Cumberland,  in  1898.  S.  365  —  376  (mit  2 
Tafeln  und  5  Abbildungen).  —  F.  Haverfield, 
Roman  altar  at  Bewcastle.     S.  459  f.  (mit  Tafel). 

—  F.  Haverfield,  Roman  inscribed  and  sculptured 
stones  preserved  at  Tullia  House,  Carlisle.  S. 
461  —  503    (mit  9  Tafeln  und  21   Abbildungen). 

—  F.  Haverfield,  Romano-Gaulish  Statuette  found 
in  Carlisle.     S.  504  f.  (mit  Tafel). 

Travaux     de    1*  Academie     nationale     de    Reims. 
I03e  volume  (1899). 

Tome  Ier.  A.  Gösset,  En  Grece.  Apropos 
du  Cinquantenaire  del  Ecole  Franchise  d' Athenes 
(18.  Avril  1898).  Excursion  archeologique.  S. 
367 — 432  (mit  5  Tafeln  und  einer  Karte). 
Vestnik  Ceskych  Professoru  (1899)  [Böhmisch]. 
Nr.  5.  H.  Peter,  Die  geschichtliche  Litteratur 
über   die   römische  Kaisefzeit    (anon.  Rec).     S. 

295-297- 
Historische    Vierteljahrschrift.      II.     Jahrgang 

(1899). 

Heft  3.  C.  Wachsmuth,  Das  Königtum  der 
hellenistischen  Zeit,  insbesondere  das  von  Per- 
gamon.  S.  297  —  322.  —  J.  Burckhardt,  Griechi- 
sche Kulturgeschichte  (G.  Kaerst).  S.  383 — 386. 
Berliner  philologische  Wochenschrift.  19.  Jahr- 
gang (1899). 

No.  23.  J.  Burckhardt,  Griechische  Kultur- 
geschichte (Schlufs)  (A.  Holm).     Sp.  717 — 724. 

—  M.  Fränkel,  Eine  Inschrift  aus  Argos  (A. 
Bauer).  Sp.  725.  —  Dörpfeld  über  einige 
Probleme  mykenischer  Architekturgeschichte 
(B[elger]>     Sp.  73*— 734- 

No.  24.  S.  Ambrosoli,  Monete  greche  (Holm). 
Sp.  757  f.  —  Archaeologica  varia:  Kreta,  Thes- 
salien, Ägypten  (Staudamm  des  Nils  unterhalb 
Philae,  Grab  Thutmosis  I),  chaldäische  Stele 
Rusas  I.     Sp.  763  —  766. 

No.  25.  O.  Gilbert,  Griechische  Götterlehre 
(S.  Wide).     Sp.  781—783. 

No.  26.  B.  Sauer,  Das  sogenannte  Theseion. 
I  (H.  Bulle).  Sp.  816—824.  —  Archäologische 
Gesellschaft  zu  Berlin,  Maisitzung.  Sp.  827 
-830. 

No.  27.     E.  de  Faye,  Clement  d'Alexandrie 

(E.    Preuschen).     Sp.    835—839.    —    B.  Sauer, 

Das    sogenannte    Theseion    (H.  Bulle)    II.     Sp. 

843 — 849.  —  G.  Macdonald,  Catalogue  of  greek 

Archäologischer   Anzeiger    1899. 


coins  in  the  Hunterian  collection  I.  (R.  Weil). 
Sp.  849—855. 

No.  28.  Ch.  Michel,  Recueil  d'  inscriptions 
grecques.  IV,  1,  2.  (W.  Larfeld).  Sp.  878  — 
879.  —  R.  v.  Scala,  Die  Staatsverträge  des 
Altertums  I.  (Thalheim).  Sp.  879—881.  — 
H.  Brunn,  Kleine  Schriften.  I.  (G.  Körte).  Sp. 
884—887. 

No.  29.  M.  H.  B.  Hall,  The  Romans 
on  the  Riviera  and  the  Rhone  (R.  Oehler). 
Sp.  910 — 913.  —  J.  Schreiner,  Hercules  redivivus 
(H.  Steuding).  Sp.  914.  —  F.  v.  Duhn,  Das 
Museo  Papa  Giulio  und  die  kgl.  italienische 
Altertumsverwaltung.     Sp.  923—928. 

No.  30.  O.  Waser,  Charon,  Charun,  Charos 
(W.  H.  Röscher).     S.  944—947. 

No.  31/32.  Sammlung  der  griechischen 
Dialekt-Inschriften  hrsg.  v.  H.  Collitz.  II  6.  Die 
delphischen  Inschriften,  bearb.  von  J.  Baunack 
(W.  Larfeld).  Sp.  976  f.  —  Leonardos,  Auxo- 
ao'jpa;  kpöc  vdfxo;;  Kabbadias,  'ETitypacpat  l* 
'EnSaüpou  (P.  Stengel).  Sp.  978  f.  —  L.  Beau- 
chet,  Histoire  du  droit  prive  de  la  republique 
d'  Athenes  (B.  Keil).  Sp.  979  —  991.  —  A.  Solan, 
Fasti  ephororum  Spartanorum  (Holm).    Sp.  991  f. 

—  J.  H.  Huddilston,  The  attitude  of  the  Greek 
tragedians  toward  art  (H.  Bulle).  Sp.  992  f.  — 
C.  Mehlis,  Die  Ligurerfrage  (Holm).     Sp.  993  f. 

—  Ch.  Hülsen,  Neue  Funde  auf  dem  Forum 
Romanum.    Sp.  1001  — 1007  (mit  6  Abbildungen). 

No-  33/34-  G.  Thiele,  Antike  Himmelsbilder 
(E.  Boll).  Sp.  1009 — 1017.  —  S.  Shebelew, 
Aus  der  Geschichte  Athens  (V.  v.  Schoeffer). 
Sp.  1023— 1033.  —  Ch.  Huelsen,  Bilder  aus 
der  Geschichte  des  Kapitols  (E.  Schulze).  Sp. 
1033  f.  —  P.  Karolides,  Die  sogenannten  Assyro- 
Chaldäer  und  Hittiten  von  Kleinasien  (P.  Jensen). 
Sp.   1034— 1037. 

No.  35.  W.  Dittenberger,  Sylloge  inscriptio- 
num  graecarum.  I.  2.  Aufl.  (S.  Wide).  Sp. 
1072 — 1076.  —  E.  Cocchia,  La  forma  del 
Vesuvio  (Holm).  Sp.  1076 — 1078.  —  Archä- 
ologische Gesellschaft  zu  Berlin,  Juni-Sitzung. 
Sp.  lo84f.  —  Ausgrabungen  im  ätolischen 
Thermon,  in  Paros,  auf  Sunion,  in  Thera.  Sp. 
1087. 
Wochenschrift  für  klassische  Philologie.  16.  Jahr- 
gang (1899). 

No.  21.  M.  Wilbrandt,  Die  politische  und 
soziale  Bedeutung  der  attischen  Geschlechter 
vor  Solon  (F.  Cauer).  Sp.  566 — 572.  —  O. 
Waser,  Charun,  Charon,  Charos  (H.  Steuding). 
Sp.  572  —  574.    —    Revue   des  etudes  anciennes 

13 


i78 


Bibliographie. 


I  i  (anon.  Rec).  Sp.  574 — 576.  —  Archiv  für 
Religionswissenschaft  I  (H.  Steuding).     Sp.  578 

-581. 

No.  23.  K.  Klement,  Arion  (H.  Steuding). 
Sp.  620  f.  —  V.  Hahn,  Dörpfelds  Theorie  über 
den  Bau  der  altgriechischen  Bühne  im  Lichte 
der  neuesten  Kritik    (Z.  Dembitzer).     Sp.  621  f. 

No.  25.  L.  Ballet,  Les  constitutions  oligar- 
chiques  d'Athenes  (F.  Cauer).  Sp.  676  —  678.  — 
D.  Bassi,  Mitologie  orientali  I.  Mitologia  babi- 
lonese-assira  (P.  Jensen).     Sp.  686  f. 

No.  27.  L.  Kjellberg,  Asklepios  II.  (H. 
Steuding).     Sp.  743  f.  —  E.  Pais,  Storia  dTtalia 

II  (H.  Peter).  Sp.  744 — 46.  —  Archäologische 
Gesellschaft  in  Berlin,  Mai-Sitzung.  Sp.  755 
-758. 

No.  28.  E.  Ciccotti,  II  tramonto  della  schia- 
vitü  nel  mondo  antico  (R.  Lange).  Sp.  761  — 
770.  —  J.  Schreiner,  .  Hercules  redivivus  (H. 
Steuding).  Sp.  770.  —  C.  M.  Columba,  La 
numismatica  delle  isole  del  mar  libico  (A.  Mayr). 
Sp.  770 f.  —  O.  Weise,  Schrift-  und  Buchwesen 
in  alter  und  neuer  Zeit  (F.  Härder).  Sp.  772  — 
774.  —  Auffindung  einer  uralten  Inschrift  auf  dem 
Comitium.  Sp.  782  f.  —  Ausgrabungen  in  Priene. 
Sp.  783. 

No.  29.  E.  Meyer,  Die  Sklaverei  im  Alter- 
tum (R.  Lange).  Sp.  794 — 799.  —  Archä- 
ologische Gesellschaft  in  Berlin,  Juni-Sitzung. 
Sp.  813  f. 

No.  30/31.  Melanges  Henri  Weil  (C.  Haeberlin). 
Sp.  817—821.  —  O.  Kroehnert,  Canonesne 
poetarum  scriptorum  artificum  per  antiquitatem 
fuerunt?  (C.  Haeberlin).  Sp.  830 — 32.  —  A. 
Solari,  Fasti  ephororum  Spartanorum  (F.  Cauer). 
Sp.  834  f.  —  C.  Buresch,  Aus  Lydien  (anon. 
Rec).  Sp.  835  f.  —  Studi  e  materiali  di  arche- 
ologia  e  numismatica  pubbl.  per  cura  di  L.  A. 
Milani.  Vol.  I  1  (P.  Kretschmer).  Sp.  836  — 
838.  —  G.  Macdonald,  Catalogue  of  greek  coins 
in  the  Hunterian  Collection.  Vol.  1  (H.  v. 
Fritze).  Sp.  838-841.  —  Neue  römische  Funde 
von  Kannstatt.     Sp.  856  f. 

No.  33/34.  F.  Honimel,  Altisraelitische  Über- 
lieferung in  inschriftlicher  Beleuchtung  (P. 
Jensen).  Sp.  889—897.  —  A.  Bauer,  Die 
Forschungen  zur  griechischen  Geschichte  (Schnei- 
der). Sp.  903  —  906.  —  G.  Fougeres,  De  Ly- 
ciorum  communi  (A.  Körte).  Sp.  906 — 90S.  — 
F.  Knoke,  Das  Caecinalager  bei  Mehrholz 
(E.  Wolff).     Sp.  919-923. 

No.  35.  Sammlung  der  griechischen  Dialekt- 
inschriften, hrsg.  von  Collitz  und  Bechtel.  III  2, 1. 


Die  Inschriften  von  Lakonien  usw.,  bearb.  von 
R.  Meister  (P.  Cauer).  Sp.  937—939.  —  G. 
Kazarow,  De  foederis  Phocensium  institutis  (K. 
Seeliger).  Sp.  941 — 943.  —  E.  Schmidt,  Per- 
gamon  (R.  Oehler).  Sp.  943  f.  —  Die  Pest  in 
Athen.  Sp.  964 f.  —  Die  auf  dem  Forum  Ro- 
manum  gefundene  Stele  mit  archaischer  latei- 
nischer Inschrift.  Sp.  965  f. 
Zeitschrift  für  Assyriologie.  XIII.  Band  (1899). 
2. — 4.  Heft.  J.  Mordtmann,  Zu  den  Palmy- 
renischen  Inschriften  des  Dr.  A.  Musil.  S.  179 
— 188.  —  J.  Oppert,  Das  assyrische  Landrecht. 
S.  243—276.  —  H.  Zimmern,  Zu  den  Weih- 
inschriften   der  Kassiten-  Könige.     S.  302 — 304. 

—  Aus  Briefen  der  Herren  Dr.  W.  Belck  und 
Dr.  C.  F.  Lehmann.  S.  307—322.  —  H.  V. 
Hilprecht,  Sanherib  Constantinopel.  S.  322  —  325. 

—  E.  Müller,  Das  Ende  Assyriens.  S.  325  — 
327.  —  H.  V.  Hilprecht,  The  Babylonian 
expedition  of  the  University  of  Pennsylvania. 
Series  A:    Cuneiform    texts   (P.  Jensen).     S.  329 

—  336.  —  A.  Billerbeck,  Das  Sandschak  Sulei- 
mania  (F.  Justi).     S.  336—340. 

Byzantinische    Zeitschrift.     Achter   Band   (1899). 

Heft    2.    3.      Th.    Preger,     Inschriften    aus 

Konstantinopel.     S.  485 — 489  (mit  Abbildung). 

—  J.  Wilpert,  Der  Parallelismus  in  der  Ent- 
wickelung   der    toga    und   des  pallium.     S.  490 

—  492.  —  Th.  Homolle,  Le  Corpus  Inscriptio- 
num  Graecarum  Christianarum.     S.  599—602. 

Zeitschrift    für    Ethnologie.      31.    Jahrgang. 
(1899). 

Heft  I.  Verhandlungen  der  Berliner  Gesell- 
schaft für  Anthropologie,  Ethnologie  und  Ur- 
geschichte. Ohnefalsch-Richter,  Neues  über  die 
auf  Cypern  angestellten  Ausgrabungen.    S.  (29) 

—  (48)  (mit  2  Abbildungen). 

Heft  II.  III.  W.  Belck,  Die  Rusas-Stele 
von  Topsanä  (Sidikan).  S.  99 — 132  (mit  6  Ab- 
bildungen). 

Verhandlungen  der  Berliner  Gesellschaft 
für  Anthropologie,  Ethnologie  und  Urgeschichte. 
Ohnefalsch-Richter,  Neues  über  Ausgrabungen 
auf  Cypern  (Schlufs).  S.  (49)— (78)  (mit  23  Ab- 
bildungen). —  v.  Luschan,  Zusammengesetzte 
und  verstärkte  Bogen.  S.  (221)— (239)  (mit 
Tafel  II  und  17  Abbildungen). 
Geographische  Zeitschrift.  Fünfter  Jahrgang 
(1899). 

Heft  6.  R.  Oberhummer  und  Zimmerer, 
Durch  Syrien  und  Kleinasien  (\V.  Rüge).  S. 
358  f. 

Heft     7.      K.    Baedeker,     Italien.      3.     Teil: 


Bibliographie. 


179 


Unter-Italien  und  Sizilien.     12.  Aufl.   (Deecke). 
S.  419  f. 
Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen.     LIII.  Jahr- 
gang (1899). 

Mai.  P.  Nerrlich,  Das  Dogma  vom  klassi- 
schen Altertum,  und  Nachwort  dazu  (M.  Schneide- 
win).  S.  298 — 318.  —  A.  Tegge,  Kompendium 
der  griechischen  Altertümer  (G.  Haehnel).  S. 
318  f. 

Juni.  H.  Willenbücher,  Caesars  Ermordung 
(Th.  Becker).     S.  403—408. 

Juli.  C.  Steinweg,  Der  Gymnasiallehrer  und 
die  Kunst.  S.  433 — 443.  —  K.  Hachtmann, 
Olympia    und     seine    Festspiele    (E.    Schidze). 

S.  455  f- 
Zeitschrift    für  die  oesterreichischen  Gymnasien. 

50.  Jahrgang  (1899). 

Heft  6.     H.  Fr.  v.  Mülinen,  Divico  oder  die 

von  Caesar  den  Ost-Galliern  und  Süd-Germanen 

gegenüber  vertretene  Politik   I.    (A.  Polascher). 

S.  502—506.    —    Hettler's    Zeitschrift    für    alte 

Geschichte  (H.  Swoboda).     S.  527 — 529. 

Heft  7.      E.    Rothert,     Karten    und    Skizzen 

aus  der  Geschichte   des  Alterthums    (A.  Bauer). 

♦S.  611  f. 
Historische  Zeitschrift.     83.  Band    (1899). 

Heft  2.    J.  Kaerst,  Die  universell-historische 

Auffassung  in  ihrer  besonderen  Anwendung  auf 

die    Geschichte    des   Alterthums.     S.   193 — 225. 

—  A.  Hoeck  u.  L.  Pertsch,  P.  \V.  Forchhammer. 

Ein    Gedenkblatt    (O.  Kern).     S.    270  f.    —    A. 

Holm,  Geschichte  Siziliens  im  Alterthume.  3.  Bd. 

(J.    Beloch).      S.    274 — 78.    —    Prosopographia 

imperii    Romani  III,    ed.    P.    de  Rohden    et    H. 

Dessau  (E.  Hübner).     S.  279 — 281.  —  J.  Führer, 

Forschungen    zur    Sicilia    sotteranea    (R.  Weil). 

S.  289 — 291. 
Zeitschrift  für  bildende  Kunst.  X.  Jahrgang  (1899). 


Heft  10.    E.  Pernice:  Zwei  griechische  Silber- 
schalen aus  Hermopolis.     S.  241 —  245    (mit  7 
Abbildungen).    —    J.  Führer,    Forschungen  zur 
Sicilia  Sotterranea  (J.   Ficker).     S.  271  f. 
Numismatische  Zeitschrift.     31.  Band  (1899). 

Erstes  Semester.  O.  Voetter,  Die  Kupfer- 
prägungen der  Diocletianischen  Tetrarchie.  S. 
1—34  (mit  Tafel  I — III  und  einer  Abbildung). 
—  H.  Willers,  Nochmals  die  Silberbarren  nebst 
COMOB.  S.  35-50.  —  B.  Pick,  Die  antiken 
Münzen  Nordgriechenlands.  I  1  (Kenner).  S. 
207  —  209. 
Zeitschrift  des  Deutschen  Palaestina -Vereins. 
Band  XXI  (1899). 

Heft  3.     K.  Furrer,  Nochmals  Gerasa  am  See 
Gennezareth.     S.   184  f. 
Zeitschrift  des  Vereins  für  hessische  Geschichte 
und  Landeskunde.      12.  Supplementheft    (1898). 

Enthält:    J.  Boehlau   und    F.  v.  Gilsa,    Neo- 
lithische  Denkmäler  aus  Hessen.    21   S.  40.     Mit 
7  Tafeln  und  31   Abbildungen. 
Westdeutsche     Zeitschrift     für    Geschichte    und 
Kunst.     Jahrgang  XVIII  (1899). 

Heft  II.     v.  Sarwey,    Römische   Strafsen    im 

Limesgebiet  (Fortsetzung).     S.  93  —  128.  —  W. 

Osiander,      Argentoratum,      Argentovaria      und 

Argentaria.     S.   128—146. 

Münchener  allgemeine    Zeitung.     Beilage    (1899). 

Heft  22.  E.  Glaser,  Das  Weihrauchland  und 
Sokotra,  historisch  beleuchtet.  I.  II. 

Heft  25.  Die  Entwickelung  des  Badewesens 
und  Schwimmens  (Rec.  von:  Kabierski,  Das 
Breslauer  Hallenschwimmbad). 

Heft  27.  A.  Schmitt,  Chirurgie  in  alter  und 
neuer  Zeit. 

Heft  28.     Heron  von  Alexandria   (M.). 

Heft  29.     Das  Museo  di  Villa  Giulia  zu  Rom. 

Heft  32.     Die  Frauen  von  Tanagra  (M.). 


Archäologischer  Anzeiger 

Beiblatt 

zum  Jahrbuch  des  Archäologischen  Instituts 
i899.  4. 


NEUE  AUSGRABUNGEN  AUF 
THERA. 

Vo  rtrag 

gehalten  am  Winckelmannsfest  der  Berliner 

Archäologischen  Gesellschaft 

9.  Dezember  1899. 

Einer  ehrenvollen  Aufforderung  unseres  Vor- 
standes folgend ,  trete  ich  nicht  ohne  ein  gewisses 
Zögern  vor  Sie,  um  Ihnen  von  meiner  diesjährigen, 
zweiten  Ausgrabung  auf  der  Stadthöhe  von  Thera 
zu  berichten.  Der  Stand  der  Arbeiten  und  die 
Kürze  der  Zeit,  die  mir  nach  der  Heimkehr  zum 
Studium  der  Funde  blieb,  erlauben  noch  nicht, 
Ihnen  ein  volles,  abgerundetes  Bild  vorzuführen. 
Aber  Sie  haben  auf  der  anderen  Seite  ein  Anrecht 
darauf,  zu  erfahren,  was  Ihre  Mitglieder  von  Reisen 
in  den  hellenischen  Osten  an  neuem  wissenschaft- 
lichen Material  und  neuen  Erkenntnissen  mitbringen, 
und  wenn  ich  dieses  Recht  anerkenne,  darf  ich  wol 
zugleich  um  Ihre  gütige  Nachsicht  bitten,  wenn  die 
vorgelegten  Thatsachen  noch  nicht  in  das  rechte 
Licht  gestellt,  in  der  gehörigen  Ordnung  aneinander- 
gereiht erscheinen. 

Als  ich  im  März  dieses  Jahres  Berlin  verliefs, 
hatte  ich  nicht  nur  die  Veröffentlichung  meiner 
früheren  Ausgrabungsresultate  auf  Thera  abge- 
schlossen, sondern  auch  jeden  Gedanken  an  eine 
Wiederaufnahme  der  Arbeit  durch  mich  selbst  aus 
dem  Sinn  geschlagen.  Wol  wufste  ich,  wieviel  es 
noch  auf  der  einzig  schönen  Insel  zu  thun  gab, 
wufste  auch,  dafs  gerade  je  mehr  man  von  einer 
Stätte  des  altgriechischen  Lebens  kennt,  desto  mehr 
jeder,  auch  der  geringste,  neu  hinzutretende  Zug 
an  Interesse  und  Bedeutung  gewinnt,  —  —  aber 
mein  vornehmster  Beruf  war  die  Fortführung  des 
Inselcorpus;  und  wie  soll  ein  Corpus,  dessen  Ziel 
doch  immer  das  Ganze  sein  mufs,  fertig  werden, 
wenn  sich  selbst  die  Mitarbeiter  jahrelang  immer 
und  immer  wieder  auf  derselben  engbegrenzten 
Stelle  festgraben?  Mit  diesen  verständigen  Er- 
Archäologischer  Anzeiger  1899. 


wägungen  zog  ich  aus;  aber  unter  der  Sonne  des 
Südens  zerrannen  sie  vor  -der  unmittelbaren  An- 
schauung der  Thatsachen.  Im  Mai  begleitete  ich 
von  Paros  aus  die  unter  Führung  des  deutschen 
archäologischen  Instituts  das  ägäische  Meer  durch- 
kreuzende Gesellschaft  nach  Thera.  Da  stand  ich 
wieder  vor  den  uralten  Felsinschriften,  den  Zeugen 
des  ernsten  Kultus  und  der  ungebundenen  Fröhlich- 
keit der  alten  Theräer,  und  beim  ersten  Blick  war 
ich  betroffen  von  der  Klarheit  und  Deutlichkeit,  mit 
der  die  seit  1896  durch  Regen,  Wind  und  Sonne 
gereinigten  Schriftflächen  mit  ihren  verwitterten 
Zeichen  viel  heller  und  lesbarer  als  vor  drei  Jahren 
mir  entgegenleuchteten.  Hier  ward  ich  mit  Betrüben 
einer  Verlesung  gewahr,  dort  waren  gröfsere  Buch- 
stabengruppen, ja  ganze  Namen  aus  dem  sie  bis 
dahin  noch  bedeckenden  Erdreich  hervorgetreten. 
Wer  jetzt  die  Arbeit  wieder  aufnahm,  hatte  es  leichter 
und  besser  als  ich  seinerzeit  und  war  einer  reichen 
Nachlese  gewifs.  Sollte  ich  sie  anderen  überlassen, 
welche  Tage  und  Wochen  gebraucht  hätten,  um 
die  einzelnen  Nummern  wiederaufzufinden  und  sich 
an  die  eigenartigen  Schwierigkeiten  der  Lesung  zu 
gewöhnen?  Voll  dieser  Gedanken  setzte  ich  die 
Inschriftsuche  auf  Paros  und  Naxos  fort.  Da  trat 
an  mich  die  Bitte  heran,  den  Ephoros  der  griechischen 
Altertümer,  Herrn  Georgios  Sotiriadis,  den  glück- 
lichen Entdecker  des  heiligen  Bezirks  der  Ätoler  in 
Thermon,  auf  seiner  Inspektionsreise  in  Thera  ein- 
zuführen. Dies  entschied.  Beim  gemeinsamen  Durch- 
wandeln der  Strafsen  und  Plätze,  Hallen,  Tempel 
und  Privathäuser  der  alten  Stadt  formulierten  wir 
die  Lücken  der  früheren,  die  Aufgaben  der  künftigen 
Grabung.  So  eilte  ich  nach  Naxos  zurück,  um  die 
Bereisung  der  landschaftlich  wundervollen  und  über- 
aus abwechslungsreichen,  epigraphisch  aber  höchst 
unfruchtbaren  Insel  abzuschliefsen,  und  begann  nach 
kurzen  Vorbereitungen  am  8.  August  meine  zweite 
Ausgrabung  auf  dem  Messavuno  von  Thera. 

Die  Zeit    war  schon   etwas  knapp;    der  Herbst 

14 


182 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


mit  seinen  allzu  kurzen  Tagen  stand  vor  der  Thür, 
und  nach  drei  Wochen  begann  die  Weinlese,  welche 
sonst  an  alle  verfügbaren  Arbeitskräfte  auf  Wochen 
hinaus  die  höchsten  Anforderungen  stellt.  Aber 
diesesmal  waren  durch  die  aufsergewöhnliche  Trocken- 
heit der  beiden  letzten  Jahre  die  Trauben  schlecht 
geraten;  nur  die  höchsten  Lagen  waren  noch  leid- 
lich davongekommen,  während  es  an  den  tieferen 
Abhängen  verhältnismäfsig  nur  wenig  zu  ernten  gab. 
So  standen  mir  auch  Anfang  September,  trotzdem 
mir  auch  dann  noch  die  Freuden  der  Wachteljagd 
zeitweilig  manchen  tüchtigen  Arbeiter  abspänstig 
machten,  regelmäfsig  doch  wenigstens  24  Leute  zur 
Verfügung,  während  nachher  die  Zahl  bis  über  50 
stieg.  In  der  letzten  Zeit  safsen  wir  öfter  in  Wolken 
und  hatten  einige  starke,  von  der  Bevölkerung  mit 
Jubel  begrüfste  Regengüsse  und  Gewitter,  welche 
es  mich  verstehen  liefsen,  warum  die  Theräer  sowol 
dem  »donnernden  und  blitzenden«  als  auch  dem 
(im  Blitze)  »niederfahrenden«  Zeus  Altäre  errichtet 
haben.  Am  6.  Oktober  schlofs  ich  die  Ausgrabungen ; 
am  12.  verliefs  ich  die  Insel,  nachdem  sich  das 
Dampfschiff  des  heftigen  Sturmes  wegen  fast  zwei 
Tage  verspätet  hatte.  Was  wir  in  dieser  kurzen 
Zeit  von  kaum  zwei  Monaten  gefunden  haben,  da- 
von werde  ich  Ihnen  nunmehr  Rechenschaft  geben. 
Ich  beginne  mit  den  Inschriften  auf  dem 
gewachsenen  Fels  beim  Apollon  Karneios,  da  sie 
der  Anstofs  zu  dieser,  wie  zu  meiner  ersten  Aus- 
grabung waren;  hebe  aber  nur  einige  wichtige 
Funde  hervor.  Unter  den  Götternamen  sind  neu 
die  Chariten,  noch  ganz  altertümlich  KdpiTE;,  mit 
K  ohne  Zeichen  der  Aspiration,  geschrieben.  Wenn 
man  an  die  Teilnahme  der  Minyer  an  der  griechischen 
Kolonisation  von  Thera  glaubt,  welche  die  dem 
Herodot  und  Pindar  vorliegenden  Fassungen  der 
Argonautensage  bezeugen,  wird  man  sich  immerhin 
freuen,  die  Göttinnen  des  minyschen  Orchomenos 
in  so  alter  Zeit  auf  Thera  wiederzufinden.  Eine 
andere  Gattung  von  Inschriften,  die  archaischen 
Graffiti  auf  demselben  Felsboden,  ist  zum  Teil 
durch  bessere  Lesungen,  zum  Teil  auch  durch  ganz 
neue  Funde  bereichert.  Wir  wufsten  zur  Genüge, 
dafs  die  Theräer  die  Namen  der  von  ihnen  geliebten 
Knaben  oft  noch  mit  besonderen,  ehrenden  Be- 
zeichnungen, wie  ctya&o;,  äptaxo;  tyyjß-dz,  Trpd-na-oj 
u.  dergl.  verewigten.  Dazu  kommen  jetzt  8^<*po; 
dpiaxo;,  Mevtd5ots  zpöiTOC,  Atvrjai;  SaXepo;  u.  a.  Wer 
also  seinen  Knaben  ehren  wollte,  hatte  die  Auswahl 
zwischen  gut,  sehr  gut,  sehr  guter  Tänzer,  erster, 
allererster,  in  Jugend  frische  prangend  und  wol  noch 
anderem.  Gegenüber  dieser  Mannigfaltigkeit  kommt 
uns  das  ewige  xaXo;  der  Athener  recht  eintönig  vor. 


Als  geradezu  störend  empfand  ich  es,  als  ich 
den  Namen  Kt'xivvo?,  der  nach  Bechtel  so  wie  der 
lateinische  Cincinnatus  einen  Spitznamen  vom 
üppigen  Haupthaar  des  Trägers  vorstellt,  mitten 
unter  den  allerältesten,  auf  engem  Raum  zusammen- 
gedrängten Götternamen  des  Zeus,  des  Kuret  u.  a. 
wiederfand.  Sein  Name  war  uns  schon  1896  auf  der 
Agora  begegnet,  wo  ihm  von  fremder  Hand  das  Bei- 
wort ä5(ö)i7J»  »furchtlos«  oder  hier  vielmehr,  wie  bei 
Homer,  »schamlos«  zugefügt  war,  wie  dem  Empylos 
an  andrer  Stelle  die  verständliche  Bezeichnung 
-opvo;  oder  an  der  Wand  der  erst  vor  wenigen 
Jahren  erbauten  Kirche  der  riavayfa  IloTau.ttoTtaaa 
auf  Thera  mehreren  modernen  Namen  das  ebenso 
wenig  ehrenvolle  yolpoz.  Bei  Kikinnos  fühlt  man 
sich  veranlafst,  als  Bethätigung  der  Schamlosig- 
keit die  Anbringung  des  profanen  Namens  in  der 
heiligen  Umgebung  aufzufassen;  doch  ist  auch  eine 
mildere  Erklärung  möglich. 

Während  also  hier  beim  Karneiostempel  nur 
noch  der  Epigraphiker  Arbeit  fand  und  wol  auch 
immer  wieder  finden  wird,  war  die  eigentliche  Aus- 
grabung im  Mittelpunkt  der  Stadt  wieder  auf- 
genommen, in  der  Umgebung  und  vor  allem  im 
Sturzbereich  der  Agora.  Die  Ausgrabungen  von 
1896  hatten  den  Platz  des  Staatsmarktes  bestimmt, 
sein  Pflaster  freigelegt,  die  Hauptstrafse,  die  von 
Südosten  her  den  Tempel  des  Apollon  Karneios 
mit  ihr  verbindet,  in  ihrer  ganzen  Länge  aufgedeckt 
und  von  wichtigen  angrenzenden  Gebäuden  nament- 
lich die  Basilike  Stoa  und  eine  römische  Thermen- 
anlage aufgezeigt.  Aufserdem  war  im  Norden  ein 
freier,  erst  in  ganz  später  Zeit  mit  schlechten  Hütten 
bebauter  Platz  nachgewiesen,  in  dem  ich  zweifelnd 
den  Kaufmarkt,  das  macellum  den  öpücpaxTo;  ver- 
mutet hatte,  und  westlich  an  diesen  Platz  stiefs  eine 
Tempelterrasse,  welche  sicher  dem  Dionysos  und 
Ptolemäerkult,  später  der  Verehrung  der  römischen 
Kaiser  gewidmet  war.  Aber  es  fehlte  die  Abgren- 
zung des  vor  der  Stoa  gelegenen  Hauptplatzes  nach 
Osten,  d.  h.  nach  der  Seite  des  Abhanges  hin, 
und  hier  hatten  obendrein  unsere  recht  beträcht- 
lichen Schuttmassen  von  1896  das  Bild  des  Ge- 
ländes bis  zur  Unkenntlichkeit  verändert.  Diese 
Schuttmasse  zu  beseitigen  war  eine  undankbare  und 
mühsame  Arbeit;  aber  unter  einem  Aufseher,  wie 
es  der  alte  Angelis  ist,  ging  sie  so  rasch,  als  es 
irgend  verlangt  werden  konnte,  zu  Ende,  und  der 
unmittelbar  sich  anschliefsenden  Entfernung  auch  des 
älteren  Schutts  verdanken  wir  es  erst,  dafs  wir  die  Aus- 
dehnung der  Agora  kennen,  und  ihre  Geschichte  von 
der  Stadtgründung  bis  zur  Verödung  des  Ortes  im 
beginnenden  Mittelalter    darzustellen  vermögen. 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


183 


Für  die  folgenden  Ausführungen  beziehe  ich 
mich  auf  den  grofsen  Plan,  den  Herr  Max  Lübke 
nach  den  letzten  Aufnahmen  des  griechischen  Ar- 
chitekten, Herrn  Panajotis  Zurzos,  und  den  früheren 
Messungen  der  Herren  Wilski  und  Wilberg  für 
den  heutigen  Abend  hergestellt  hat. 

Dafs  die  Agora  von  Thera  gleichzeitig  mit  der 
Stadt  selbst  abgegrenzt  worden  ist,  möchte  man 
schon  aus  ihrer  Lage  schliefsen.  Wählt  man  seinen 
Standpunkt  etwa  10  Meter  östlich  vor  der  mittleren 
Front  der  Basilike  Stoa,  so  hat  man  zur  natürlichen 
Stadtgrenze  im  NW  beim  H.  Stephanos  etwa  430 
Meter,  zum  südöstlichen  Ende  jenseits  des  Gym- 
nasion  der  Epheben  etwa  400  Meter,  und  zu  den 
Grenzen  der  Stadt  im  SW  und  NO  je  100 — 110 
Meter.  Die  Agora  lag  also  ziemlich  in  der  Mitte 
der  Stadt  und  war,  was  bei  dem  wichtigsten  Ver- 
sammlungsort in  politischer  und  militärischer  Hin- 
sicht die  Hauptsache  ist,  von  allen  Punkten  der 
Stadt  verhältnismäfsig  leicht  zu  erreichen.  Ihre 
Meereshöbe  beträgt  etwa  350  Meter,  d.  h.  noch 
fast  20  Meter  unter  dem  Gipfel  des  Stadtberges. 
Entsprechend  dem  Zuge  des  Bergrückens,  der 
von  SO  nach  NW  streicht  und  zwar  in  einem 
flachen  nach  NO  geöffneten  Bogen,  hat  der  Markt- 
platz seine  Front  nach  NO  oder  genauer  ONO. 
Er  ist  somit  gegen  die  sciroccoartigen  Südwest- 
winde  durch  den  Bergrücken  geschützt,  dagegen 
den  erfrischenden  Etesien  geöffnet,  und  wird  im 
Sommer  voll  von  der  Morgensonne  beschienen, 
sodafs  die  frühen  Vormittagstunden  oft  die  heifsesten 
sind,  während  nachmittags  die  Sonne  früh  hinter 
den  Höhen  verschwindet  und  es  gestattet,  im  kühlen 
Schatten  den  herrlichen  Blick  über  das  Meer  nach 
Anaphe  hinüber  zu  geniefsen.  Um  nun  am  Abhänge 
eine  horizontale  Fläche  herzustellen,  mufste  man 
nach  oben  hin  in  das  Erdreich  einschneiden,  nach 
unten  eine  Aufschüttung  machen  und  diese  durch 
eine  Terrassenmauer  stützen.  Man  that  beides; 
als  Hinterfüllung  der  Terrasse  diente  der  lockere, 
jede  Feuchtigkeit  sofort  aufsaugende  Bimssand,  der 
seit  der  letzten  grofsen  Eruption  noch  in  genügen- 
der Menge  vorhanden  war;  hatte  doch  diese  Erup- 
tion, welche  den  ganzen  inneren  Kern  der  Insel 
»Kalliste«  hinwegnahm,  an  Punkten,  die  näher  dem 
vulkanischen  Centrum  lagen,  blühende  Ortschaften 
mit  einer  Bimssanddecke  von  bis  zu  30  m  Mächtig- 
keit bedeckt.  Dieser  Bimssand  hatte  auch  den 
Vorteil,  dafs  sich  unmittelbar  auf  ihn  bauen  liefs, 
was  die  Theräer  in  ausgiebigster  Weise  gethan 
haben,  ohne  eine  tiefe  Fundamentierung  für  not- 
wendig zu  halten.  Für  uns  war  dies  freilich  nicht 
immer    erfreulich;     denn    wo    infolge    späterer  Um- 


bauten die  oberen  Mauern  beseitigt  waren,  um  die 
Steine  anderweitig  zu  verwenden,  waren  meist  auch 
die  flachen  Fundamente  und  somit  alles  dahin. 

Die  erwähnte  Stützmauer  der  Agora  ist  in 
ganz  urwüchsiger  Weise  aus  grofsen  unbehauenen 
Blöcken  errichtet;  die  Zeitbestimmung  sichern  aufser- 
dem  noch  zahlreiche  hochaltertümliche  Graffiti  auf 
den  Vorderflächen  der  Blöcke,  welche  teils  noch  in 
ihrer  ursprünglichen  Lage,  teils  in  spätere  Mauern 
weiter  unterhalb  verbaut  sind.  Dicht  unterhalb  der 
Stützmauer  fanden  wir  einen  altertümlichen  sitzen- 
den Steinlöwen  von  etwa  1V2  m  Länge,  zuerst 
den  Kopf,  zwei  Tage  darauf  auch  den  Rumpf;  nach 
dem  Rest  der  Weihinschrift  keinesfalls  jünger  als 
das  VI.  Jahrhundert.  Aus  derselben  Zeit  mag  ein 
weiblicher  Kopf  stammen,  der  etwas  weiter  unten 
zum  Vorschein  gekommen  ist  und  den  Sie  hier  im 
Gipsabgufs  sehen.  Ob  er  eine  Göttin  oder  eine 
Sterbliche  darstellt,  will  ich  nicht  entscheiden. 
Von  Göttern  würde  man  hier  auf  der  Agora  am 
ersten  Athena  und  Poseidon  suchen,  deren  Altäre 
nach  Theophrast  bereits  von  Kadmos  gestiftet 
waren  —  wir  erfahren  freilich  nicht  wo.  Nun  sind 
auf  der  Agora  bereits  1896  allerhand  Stücke  ge- 
funden, die  auf  Athena  Bezug  haben.  Zwei  In- 
schriften, etwa  des  ausgehenden  sechsten  Jahr- 
hunderts, enthalten  den  Namen;  eine  späte  Ehren- 
basis von  der  Agora  galt  einem  Poliaspriester; 
ebenda  ist  auch  eine  kleine  Athenastatuette  aus- 
gegraben. Vielleicht  hatte  Athena  wirklich  hier 
einen  Altar,  dessen  Spuren  nicht  erhalten  sind;  ihr 
Tempel,  den  man  doch  verlangt,  mufs  anderswo 
gelegen  haben.  Dagegen  gilt  dem  Poseidon  ein 
Felsblock,  der  in  mittelarchaischer  Schrift,  schon 
mit  Verwendung  von  v,  die  Buchstaben  aidoyos, 
also  den  echt  homerischen  Beinamen  [Tjaldoyo; 
enthält.  Aber  weder  Poseidon  noch  Athena  passen 
zum  Löwen.  Wahrscheinlich  ist  es  von  dieser  Figur 
nur,  dafs  sie  oben  auf  der  Terrasse  gestanden  hat 
und  gewissermafsen  den  Markt  beschützte.  So  stand 
auch  im  boötischen  Theben  ein  Löwe  auf  der  Agora 
vor  dem  Tempel  der  Artemis  Eukleia;  auch  er 
mufs  recht  altertümlich  ausgesehen  haben,  da  ihn 
Herakles  nach  der  Besiegung  des  Erginos  von 
Orchomenos  gestiftet  haben  soll.  Auch  für  Thera 
liegt  der  Gedanke  an  Artemis  als  die  Herrin  des 
Löwen  nicht  fern.  Die  Löwenbezwingerin  Kyrene, 
eine  Verwandte  der  Artemis,  ist  ja  die  Stadtgöttin 
der  Kolonie  von  Thera.  Und  einen  Artemiskult 
bei  oder  auf  der  Agora  bezeugt  eine  etwa  35  :  40 
cm  grofse  Marmorgruppe,  die  einen  Knaben  dar- 
stellt, welcher  mit  einem  Hasen  spielt.  Die  sicher 
dem  IV.  Jahrhundert  v.  Ch.    angehörende   Inschrift 

14* 


184 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


enthält  eine  Weihung  an  Artemis.  Auch  diese 
Gruppe  ist  unterhalb  der  Agora  gefunden;  sie  ist 
der  Artemis  als  Kurotrophos  resp.  als  Geburtsgöttin 
zugedacht.  —  Wer  es  aber  vorzieht,  den  Löwen 
mit  Apollon  in  Verbindung  zu  bringen,  kann 
dafür  den  archaischen  Löwen  an  der  heiligen  Strafse 
zum  Didymaion  anführen,  den  die  Söhne  des  Fürsten 
Orion  dem  Apollon  weihten,  und  darf  auch  darauf 
hinweisen,  dafs  Artemidoros  von  Perge,  der  den 
Löwen  auf  dem  Markte  natürlich  gut  kannte,  noch 
im  dritten  Jahrhundert  v.  Ch.  dem  Apollon  ein 
solches  Tier  stiftete.  Die  Ansprüche  der  beiden 
göttlichen  Geschwister  auf  den  Löwen  halten  sich 
die  Wage  —  und  die  Inschrift,  die  uns  weiter 
helfen  könnte,    ist   in   ihrem  Hauptteil  verstümmelt. 

Die  alte  Stützmauer  wurde  später  bis  auf  31 
Meter  nach  Norden  verlängert.  An  ihren  beiden 
Enden  führten  Strafsen  hinauf  auf  den  Platz,  von 
denen  die  südliche  wahrscheinlich  in  der  Kaiserzeit 
wieder  verbaut  wurde.  Jenseits  des  nördlichen 
Weges  schlofs  sich  später  ein  zweiter  Platz  an,  der 
ebenfalls  nach  dem  Abhänge  hin  durch  eine 
Terrassenmauer  gestützt  wurde.  Er  diente  wahr- 
scheinlich profanen  Zwecken,  auch  wol  als  Kauf- 
markt, während  der  ältere  Platz  durch  die  zahl- 
reichen Ehrenstatuen,  die  ihn  schmückten,  immer 
als  der  vornehmere  gekennzeichnet  wurde. 

Weit  wichtiger  für  die  Geschichte  der  Agora 
ist  die  Frage  nach  dem  Alter  der  grofsen  Halle, 
welche  den  Platz  im  Westen  in  einer  Länge  von 
43  m  abgrenzt,  womit  sie  also  auch  die  verlängerte 
Stützmauer  noch  auf  beiden  Seiten  überflügelt.  Es 
handelt  sich  um  die  Basilike  Stoa,  die  König- 
liche Halle,  welche  das  gröfste  Schmuckstück  der 
Stadt  und  nur  leider  so  unsolide  gebaut  war,  dafs 
sie  alle  50  Jahre  einer  grofsen  Reparatur"  bedurfte. 
Bei  so  häufigen  Flickungen  und  Umbauten  wird 
also  ein  Schlufs  vom  jetzigen  Zustand  auf  den  ur- 
sprünglichen immer  mifslich  sein.  In  der  That 
haben  die  sorgfältigen  Untersuchungen  von  Wolters 
und  Dörpfeld  mehrere  Bestandteile  als  sichere  Zu- 
thaten  der  Kaiserzeit  nachgewiesen.  Auch  die  Innen- 
säulen, so  wie  sie  sind,  hält  Dörpfeld  für  spätere 
Zufügung.  Er  giebt  nun  zwar  die  Möglichkeit  zu, 
dafs  an  derselben  Stelle  schon  ein  älterer  Bau  als 
Versammlungsort  der  Bürger  vorhanden  war,  hält 
aber  das  Wesentliche  für  hellenistisch,  und  glaubt, 
dafs  der  Name  Königliche  Halle  von  den  Ptole- 
mäern  ausgeht,  wie  vermutlich  in  Pergamon  der 
gleiche  Name  von  den  Attaliden.  Ich  bin  indessen 
geneigt,  für  die  älteste  Zeit  etwas  mehr  in  Anspruch 
zu  nehmen,  als  es  Dörpfeld  thut.  Eine  Quader  der 
Frontmauer     trägt     immerhin     einen      linksläufigen 


archaischen  Graffito.  Und  wenn  man  die  Wahl 
hat,  den  Namen  von  Königen  abzuleiten,  die  wirk- 
lich dort  safsen  und  rechtsprachen,  wie  es  Grinnos, 
Aisanios  und  Rhexanor  konnten,  oder  von  Königen, 
die  fern  her  vom  Nil  ihre  Soldaten  und  ihre  ptole- 
mäischen  Drachmen  schickten,  so  wird  man  die 
einheimischen  Könige  lieber  nehmen,  so  gut  wie  die 
athenische  Basileios  Stoa  sicher  vom  attischen  Basi- 
leus  hiefs.  Aufserdem  hätte  eine  Ptolemäerhalle  in 
Thera  nach  zahlreichen  Analogien  nicht  Basilike, 
sondern  Ptolemaike  Stoa  geheifsen.  Dazu  fällt  noch 
ins  Gewicht,  dafs  unsere  Halle  keineswegs  den  Ein- 
druck eines  ptolemäischen  Luxusbaues  erweckt,  wie 
er  etwa  der  Terrassenmauer  des  benachbarten 
Dionysostempels  in  hervorragender  Weise  eignet. 
Wohl  mag  sie  noch  keine  Steinsäulen,  sondern  nur 
hölzerne  Pfeiler  gehabt  haben,  die  das  hölzerne 
Dach  trugen;  aber  der  Kern  der  Anlage  bleibt  für 
mich  bis  auf  Weiteres  archaisch,  und  ich  kann  es 
mir  immer  noch  nicht  versagen,  für  die  athenische 
Basileios  Stoa  einen  ähnlichen  Grundrifs  zu  wünschen, 
wie  ihn  die  Basilike  Stoa  von  Thera  hat.  In  Sparta, 
dessen  leider  noch  nicht  ausgegrabene  Agora  nach 
der  bei  Pausanias  erhaltenen  Beschreibung  in 
mancher  Beziehung  an  Thera  erinnern  mufste, 
entsprach  der  Basilike  etwa  die  Perserhalle,  also 
ein  Bau  des   fünften  Jahrhunderts. 

Übrigens  bilden  die  Stützmauer  und  die  Halle 
zu  der  von  Süden  kommende  Hauptstrafse  spitze 
Winkel;  der  Platz  verengt  sich  nach  Norden  hin. 
Es  ist  keine  jener  prächtigen,  regelmäfsigen  Agorai, 
wie  sie  die  glücklichen  Ausgrabungen  unserer 
Museen  in  Magnesia  und  Priene  zur  Anschauung 
gebracht  haben,  sondern  eine  vom  älteren  Typus, 
wie  die  von  Elis,  Sparta  und  wahrscheinlich  auch 
Athen,  nur  sehr  viel  kleiner,  enger  und  unschein- 
barer. Einen  Vorzug  hat  sie  vor  den  anderen 
ihrer  Art  —  sie  ist  schon  ausgegraben;  aber  keiner 
hofft  mehr  als  der  sie  ausgegraben  hat,  dafs  sie 
diesen   Vorzug  recht  bald  verlieren  möchte! 

Die  zweite  bescheidene  Blütezeit,  die  Thera 
unter  den  Ptolemäern  erlebte,  hat  auch  der 
Agora  einige  Verschönerungen  gebracht.  Damals 
sind  zwei  Exedren  vor  der  Front  der  Stoa  errichtet, 
die  mit  Bildsäulen  von  Privatleuten  geschmückt 
wurden.  Und  damals  erst  ist  die  prächtige 
Terrassenmauer  am  nördlichen  Platze  erbaut,  aus 
schönen,  in  genau  horizontalen  Schichten  aufein- 
ander gelegten  Quadern.  Dort  wurde  der  Gott 
Dionysos  und  wurden  die  vergötterten  Ptolemäer 
bis  zum  Ende  ihrer  Herrschaft  verehrt.  Die  Zeit- 
bestimmung liefern  die  Weihinschriften  und  der 
Umstand,    dafs    der   dritte    Ptolemaios,    der    grofse 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


I85 


Euergetes,  noch  an  einer  weit  entfernten  Stelle  zu- 
sammen mit  dem  ersten  und  zweiten  seine  Kult- 
stätte hatte. 

Ptolemäisch  dürfte  ferner  zwar  nicht  die  Basi- 
like  Stoa,  wol  aber  die  Anlage  des  Theaters 
sein.  Wie  in  Sparta  liegt  dieser  Bau  nicht  an  der 
Agora  selbst,  aber  nahe  dem  einen  Ausgange. 
Wer  auf  der  Hauptstrafse  vom  Markte  kommt,  hat 
zur  Rechten  zunächst  eine  späte  Thermenanlage, 
dann  eine  öffentliche  Bedürfnisanstalt,  wie  sie  an 
dieser  Stätte  des  lebhaften  Verkehrs  besonders  am 
Platze  war,  und  endlich  eine  mehrfach  umgebaute 
Säulenhalle  mit  dahinterliegenden  Magazinen,  viel- 
leicht eine  Markthalle;  links  kommt  er  an  einem 
stark  zerstörten,  ehemals  aber  ganz  guten  Bau  vorbei, 
zu  dem  ein  stattlicher,  Eingang  mit  zwei  breiten 
Stufen  führte.  Dann  wendet  man  sich  in  die 
linke  Seitenstrafse  und  betritt  nach  wenigen 
Schritten  durch  ein  gut  erhaltenes  Portal  den  oberen 
Theaterraum. 

Das  Theater  war,  wie  ich  hier  einschalte, 
keines  von  den  Gebäuden,  deren  Aufsuchung  ich 
mit  besonderem  Eifer  betrieb.  Aber  als  dank  dem 
scharfen  Auge  meines  Aufsehers  die  kleine  aus 
dem  Schutt  hervorragende  Ecke  des  nördlichen 
Zuschauerraums  erkannt  war,  die  übrigens  auch 
schon  auf  dem  Stadtplane  von  Herrn  Wilski  ver- 
zeichnet steht,  zögerte  ich  nicht,  den  ganzen  Raum 
freizulegen ,  obwol  auch  auf  ihm  grofse  Massen 
meines  eigenen  früheren  Ausgrabungsschutts  von 
stellenweise  etwa  8  m  Höhe  lagen. 

Unmittelbar  nach  der  Hauptstrafse  zu  war  das 
Theater  ehemals  durch  ein  6  :  22  m  messendes 
längliches  Gebäude  abgeschlossen,  dessen  Oberbau 
freilich  völlig  zerstört  ist.  Das  Theater  selbst 
nimmt  eine  Grundfläche  von  34  m  Tiefe  und  an 
der  breitesten  Stelle  von  26  Metern  Länge  ein. 
Im  Norden  wird  es  von  einer  steil  herabgehenden 
Treppenstrafse  begrenzt,  die  jenseits  des  Haupt- 
weges zum  Isisheiligtum  weitersteigt.  Nach  Osten 
liegen  tiefere  Terrassen,  nach  Süden  grenzen  Privat- 
häuser, die  dort  eine  sehr  solide  alte  Aufsen- 
mauer  hatten  und  deren  Besitzer  man,  als  der 
Bau  beschlossen  wurde,  offenbar  weder  enteignen 
konnte,  noch  wollte.  Durch  diese  äufseren  Um- 
stände wurde  die  unregelmäfsige  Gestalt  des  Zu- 
schauerraumes bestimmt.  Sein  besterhaltenes  Stück 
ist  die  nördliche  Begrenzungswand  und  der  er- 
wähnte obere  Eingang.  Das  Publikum  stieg  meist 
durch  ihn  zu  den  unteren  Sitzen  hinab,  da  die 
wichtigen  Staats-  und  die  reicheren  Privatgebäude 
oberhalb  des  Theaters  lagen.  Dieses  Hinabsteigen 
erfolgte    auf   6   Treppen,     von    denen    die    beiden 


südlichen  durch  einen  späten  Einbau  ganz  zerstört, 
die  beiden  mittleren  dagegen  bis  zu  einer  Höhe 
von  29  und  30  Stufen  erhalten  sind.  Die  Sitze 
sind  vorzugsweise  in  der  Nähe  der  Orchestra  er- 
halten, weiter  oben  sind  sie  meist  weggenommen. 
Doch  ist  die  Rekonstruktion  des  unteren  Teils  ge- 
sichert; nur  über  das  Diazoma  und  den  oberen 
Abschluss  wissen  wir  nichts  zu  sagen.  Die  Orchestra 
war  ungepflastert;  sie  hat  die  Eigentümlichkeit,  dafs 
von  ihr  aus  ein  Gang  zu  einer  unter  dem  Zu- 
schauerraum liegenden  Cisterne  führt.  Die  Theräer 
waren  praktische  Leute:  das  Wasser  war  selten  und 
teuer,  aufser  einer  weitabgelegenen  Quelle  am 
Propbitis-Iliasberge  und  einer  tief  unter  der  Stadt 
hervorrieselnden  Wasserader  hatte  man  nur  Cister- 
nenwasser  zu  trinken.  Sollte  man  da  einen  so 
mächtigen  Trichter,  wie  ihn  ein  Theater  darbot, 
für  die  Wasserversorgung  der  Stadt  ungenutzt 
lassen  ?  Rechnen  wir  die  auffangende  Fläche  mit 
den  Rändern  der  anstofsenden  Dächer  auch  nur 
1000  Quadratmeter,  d.  h.  40  :  25  m  grofs,  so  ergiebt 
dies  selbst  bei  einer  jährlichen  Regenhöhe  von  nur 
200  mm,  die  auf  der  trockenen  Insel  allerdings 
auch  noch  nicht  immer  erreicht  wird,  ein  Quantum 
von  200  Kubikmetern  oder  ebensoviel  Hektolitern 
Wasser.  Das  war  ein  Schatz,  der  die  Anlage  einer 
Cisterne   schon  lohnte. 

Von  der  Orchestra,  deren  Radius  4,79  m  be- 
trägt, läfst  sich  noch  soviel  sagen ,  dafs  ihr  voller 
Kreis  noch  etwas  vor  der  Linie  des  griechischen 
Proskenion  vorbeiging,  von  dessen  Stylobat  wir 
gerade  noch  die  beiden  Ecken  haben.  Das  helle- 
nistische Skenengebäude  ist  freilich  ganz  von 
den  plumpen  Massen  des  römischen  verschlungen. 
Aber  zu  den  sonstigen  Anhaltspunkten,  welche  die 
Heraufsetzung  des  ursprünglichen  Baues  in  helleni- 
stische Zeit  sichern,  kommt  noch  eine  Statuenbasis 
des  II.  vorchristlichen  Jahrhunderts,  welche  einer 
Frau  aus  der  Sippe  der  durch  ihr  Testament  berühmt 
gewordenen  Epikteta  errichtet  ist. 

Um  die  Gröfsenverhältnisse  des  Theaters  deut- 
licher zu  machen,  gebe  ich  einige  Zahlen.  Die 
Front  des  Zuschauerraums  von  einem  Ende  zum 
anderen  in  gerader  Linie  gemessen,  beträgt  für  das 
Theater  von  Thera  24  m ;  für  das  Dionysostheater 
in  Athen  etwa  89  m ;  für  die  Theater  von  Epi- 
dauros  und  Megalopolis  etwa  120  und  140  und  für 
Ephesos  nach  einer  mündlichen  Mitteilung  seines 
Erforschers,  Herrn  Heberdey,  etwa  180  m.  Ephesos 
war  die  stolze  Hauptstadt,  Thera  eine  der  kleinsten 
und  ärmsten  Provinzialstädte  der  römischen  Provinz 
Asien.  Das  prägt  sich  auch  in  diesem  Zahlen- 
verhältnis   von    1  :  7V2    aus.       Aber    nicht    dieser 


i86 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


Unterschied  ist  das  Merkwürdige;  merkwürdig  ist 
es,  dafs  eine  Stadt  wie  Thera  doch  die  Mittel 
hatte,  ein  solches  Theater  zu  erbauen.  So  hat 
denn  auch  bei  den  heutigen  Theräern  nichts  so 
sehr  dazu  beigetragen,  die  Popularität  der  Aus- 
grabungen zu  erhöhen,  als  die  Freilegung  des 
Theaters.  »Es  ist  gerade  so,  wie  das  Theater  des 
Dionysos  in  Athen«,  sagte  man  mit  Stolz. 

Von  den  Ptolemäerbauten  kommen  wir  zur 
römischen  Zeit.  Nach  dem  Verfall  und  der 
Seeräuberplage  im  letzten  Jahrhundert  der  über- 
lebten Republik  brachte  der  Tag  von  Aktium  dem 
Orient  neues  Heil.  Auch  in  Thera  wandte  man 
sich  sogleich  dem  aufsteigenden  Gestirn  des 
Augustus  zu  und  errichtete  ihm,  wahrscheinlich 
auf  oder  am  nördlichen  Platze,  ein  Denkmal.  Auch 
gab  man  den  nahen  Dionysostempel,  in  dem  nicht 
mehr  die  Ptolemäergötter  verehrt  wurden,  dem 
Kaiserkult  frei.  Mit  dem  Neu-  oder  Umbau  des 
Tempels  hing,  wie  Dörpfeld  überzeugend  nach- 
gewiesen hat,  die  Anlage  einer  stattlichen  Freitreppe 
zusammen,  die  das  Ansehen  dieses  Platzes  wesent- 
lich verändert  haben  mufs.  Auch  in  Sparta  lagen 
übrigens  Kaisareion  und  Augusteum,  zwei  besondere 
Stätten,  am  Markt. 

Unter  Kaiser  Gajus  scheint  im  Theater  ein 
Umbau  des  Skenengebäudes  stattgefunden  zu  haben, 
der  im  Plan  durch  die  roten  Flächen  bezeichnet 
ist.  Die  Orchestra  wurde  gänzlich  von  den  Parodoi 
abgetrennt,  sodafs  dem  Publikum  nur  noch  der 
obere  Eingang  offen  blieb;  auf  der  Trennungswand 
standen  die  Bildsäulen  oder  Büsten  des  Germanicus 
als  Zeus  Bulaios  und  der  Agrippina  als  Hestia 
Bulaia.  Beide  sind  ausdrücklich  als  Eltern  des 
regierenden  Kaisers  Gajus  genannt,  dessen  Bild  wir 
also  ebenfalls  hier  voraussetzen  müssen.  Später 
kam  noch  Vespasian  hinzu.  Die  Basis  der  Agrippina 
habe  ich  gefunden,  die  daran  anstofsende  des  Ger- 
manicus wird  dagegen  schon  den  Ausgrabungen 
von  Fauvel  im  Juli  1788  verdankt;  sie  ist  im 
Louvre,  aber  Mafse  und  sehr  charakteristische 
Steinmetzzeichen  lassen,  nachdem  auch  Herr  Heron 
de  Villefosse  in  gewohnter  liebenswürdiger  Weise 
meinen  persönlichen  Eindruck  voll  bestätigt  hat, 
keinen  Zweifel  an  der  Zusammengehörigkeit  auf- 
kommen. Ob  freilich  Fauvel  im  Theater  selbst 
einen  Graben  gezogen  oder  den  verschleppten  Stein 
an  irgend  einem  anderen  Ort  gefunden  hat,  vermag 
ich  nicht  zu  sagen.  —  Wir  haben  in  der  Orchestra 
aufserdem  noch  einen  halbverschleierten  Frauenkopf 
gefunden,  bei  dem  ich  an  die  Darstellung  der 
Kaiserinmutter  als  Hestia  dachte,  und  ein  merk- 
würdiges   bronzenes    Diadem    mit   7  Porträtbüsten, 


etwa  20  cm  lang,  von  mäfsiger  Erhaltung.  Falls 
die  Siebenzahl  ursprünglich  ist,  was  uns  beim 
Anblick  der  Ränder  doch  das  Wahrscheinlichste 
war,  dürfen  wir  zwar  nicht  an  die  Sieben  Weisen 
denken,  so  hoch  man  auch  in  Thera  ihre  Sprüche 
hielt,  da  nur  einer  bärtig  ist,  wohl  aber  an  die 
sieben  Tragiker,  die  Pleias  der  Alexandriner;  eine 
Deutung,  die  von  mehreren  Seiten  vorgeschlagen 
ist,  deren  Prüfung  ich  aber  den  Herren  überlassen 
mufs,  welche  •  sich  eingehender  mit  Ikonographie 
beschäftigt  haben. 

In  die  Mitte  des  zweiten  nachchristlichen  Jahr- 
hunderts gehört  die  ganze  Bauthätigkeit  des  Titos 
Phlavios  Kleitosthenes  Klaudianos,  welche  der  Stoa 
Basilike,  dem  Kaisareion  und  anderen  öffentlichen 
Bauten  zu  Gute  kam.  Von  dem  Schmucke  der 
Basilika  sind  hier  zwei  Porträtköpfe  ausgestellt, 
welche  nach  der  Vermutung  vom  Herrn  Wolters  die 
späteren  Kaiser  Marcus  und  Verus  als  Thronfolger, 
also  noch  nicht  in  den  allbekannnten  Zügen,  dar- 
stellen. Unter  den  anderen  Bauten  wird  auch  ein 
Tempel  der  Tyche  genannt.  Nun  haben  wir  dies- 
mal im  Osten  und  Südosten  der  Agora  mehrere 
Altäre  gefunden,  welche  der  Agathe  Tyche,  oder 
dem  Agathos  Daimon,  oder  allen  beiden  geweiht 
waren;  dazu  in  einem  späten,  aber  guterhaltenen 
Privathause  unmittelbar  südlich  von  der  Agora  eine 
weibliche  Marmorfigur  mit  dem  Rest  eines  Füllhorns, 
an  einen  Pfeiler  gelehnt,  also  ebenfalls  eine  Tyche. 
Sie  war  aus  vielen  Stücken  gearbeitet,  welche,  soweit 
sie  sich  wiederfanden,  von  dem  italienischen  Gips- 
former Giovanni  Buda  glücklich  zusammengesetzt 
sind.  Aber  den  Tempel,  aus  dem  all  das  verschleppt 
ist,  haben  wir  leider  nicht  entdeckt. 

Von  den  zahlreichen  Privathäusern  wäre 
auch  noch  ein  Wort  zu  reden;  doch  hier  fasse  ich 
mich  kurz.  Sie  haben  im  Sommer  von  Herrn  Theodor 
Wiegand  einen  Vortrag  über  das  ionische  Haus 
gehört,  den  ich  hier  leider  versäumt  habe,  dafür 
aber  später  in  Priene  als  Privatissimum  vor  den 
Monumenten  nachhören  durfte.  Der  mir  von  nahe- 
stehender Seite  geäufserte  Wunsch,  aus  Thera  nun 
auch  den  Typus  des  dorischen  Hauses  zu  gewinnen, 
war  mir  ein  Antrieb  und  eine  Entschuldigung  zu- 
gleich für  die  Wiederaufnahme  der  Ausgrabungen 
in  diesem  Jahre.  Was  ich  in  dieser  Hinsicht  erreicht 
habe,  zeigen  Ihnen  einige  der  hier  ausgestellten 
Photographien;  sie  zeigen  auch,  dafs  ich  mit  meinem 
Freunde  in  Milet  nicht  konkurrieren  kann  und  es 
auch  nicht  will.  In  Thera  sind  dieselben  engen 
Quartiere  von  Anfang  an  bis  in  die  späte  Zeit 
immer  bewohnt  gewesen.  Was  einstürzte  oder  bau- 
fällig  ward,    wurde    immer  wieder    ausgeflickt  und 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


I87 


erneuert,  auch  durch  Einbauten  umgeändert,  gerade 
wie  in  der  Basilike  Stoa.  Wo  die  Aufsenmauern 
von  Anfang  an  solide  gebaut  waren,  erhielten  sie  sich 
durch  viele  Jahrhunderte,  während  die  leichteren 
Innenmauern  fortwährend  erneuert  werden  mufsten. 
Oft  waren  nur  die  Ecken  aus  grofsen  Steinen  auf- 
geschichtet, während  das  übrige  aus  kleinem  Füllsel 
bestand;  so  kommt  es,  dafs  an  manchen  Strafsen- 
kreuzungen  nur  noch  diese  mächtigen  Eckblöcke 
stehen  geblieben  sind.  Von  bemerkenswerten  Häu- 
sern habe  ich  das  eine,  in  dem  wir  die  Tychestatue 
fanden,  mit  wohlerhaltenem  Impluvium  schon  erwähnt; 
die  angrenzenden  Zimmer  hatten  Gewölbe,  welche 
den  oberen  Stock  trugen.  Ein  anderes,  sehr  grofses 
Haus  mit  vielen  oft  umgebauten  Zimmern,  das  so 
recht  den  Eindruck  einer  Mietskaserne  erweckt,  ist 
dadurch  bemerkenswert,  dafs  hier  das  thebanische 
Ideal  des  Komikers  Eubulos  erfüllt  war,  wo  jeder 
an  seinem  Portal  einen  xonptuv,  eine  Bedürfnis- 
anstalt, hatte.  Für  Wasserspülung  und  Abflufs  ist 
hier  noch  besser  gesorgt  als  in  der  gleichartigen 
öffentlichen  Anlage  an  der  Agora.  Es  wird  erlaubt 
sein,  auch  einen  solchen  Beleg  für  die  Sauberkeit 
und  Ordnungsliebe  der  alten  Tberäer  zu  erwähnen; 
hat  es  doch  auch  Ernst  Curtius  in  seiner  Geschichte 
des  Wegebaus  nicht  verschmäht ,  diesen  Einrich- 
tungen seine  Aufmerksamkeit  zuzuwenden. 

Auch  in  byzantinischer  Zeit,  als  man  bereits 
aufgehört  hatte,  öffentliche  Gebäude  und  Tempel 
zu  achten,  war  die  Umgegend  der  Agora  bewohnt. 
Mit  Vorliebe  nistete  man  sich  in  den  Strafsen  ein, 
wobei  man  den  Vorteil  hatte,  zwei  Wände  fertig 
vorzufinden;  fügte  man  noch  die  Hinterwand,  vorn 
eine  Thür  und  oben  ein  kümmerliches  Dach  hinzu, 
so  war  das  Haus  fertig.  Wie  die  Leute  freilich 
aus  diesem  Labyrinth  ins  Freie  hinausfanden,  ist 
ein  Rätsel. 

Und  wann  endete  diese  Stadt?  Am  Anfange 
der  neuen  Zeit,  als  nach  dem  lateinischen  Kreuz- 
zuge Franken  die  Inseln  eroberten,  war  der  Name 
von  Stadt  und  Insel  Thera  verschollen;  erst  die 
Jesuiten  entdeckten  ihn  wieder  im  siebzehnten 
Jahrhundert  aus  den  Inschriften  römischer  Kaiser 
auf  dem  Messavuno,  während  die  Karten  noch  länger 
eine  Insel  Thera  zwischen  Melos  und  Kap  Sunion 
zeichneten,  einem  altem  Irrtum  des  Ptolemäus  zu 
liebe.  Santerini  hiefs  die  Insel,  später  in  San- 
torini  verderbt,  von  ihrer  Schutzheiligen  Sancta 
Irene,  in  neugriechischer  Aussprache  Erini.  Der 
Faden  der  Überlieferung  mufs  hier  einmal  gewalt- 
sam abgerissen  sein.  Wodurch  dies  geschah,  dar- 
über hat  mir  Herr  Wolters  einen  sehr  beachtens- 
werten  Gedanken    mitgeteilt.     Wie    die    uralte  Ky- 


kladenkultur,  auf  die  ich  zum  Schlüsse  mit  wenigen 
Worten  hinweisen  werde,  mit  einem  Schlage  durch 
eine  furchtbare  vulkanische  Eruption  vernichtet  sei, 
so  sei  auch  der  letzte  Rest  der  Bewohner,  die  noch 
mit  dem  Altertum  in  Zusammenhang  standen,  durch 
eine  Eruption  verjagt  worden.  Und  in  der  That 
fand  im  Jahre  726  nach  Chr.  ein  solcher  Ausbruch 
statt,  vom  Chronographen  Theophanes  bezeugt. 
Wenn  damals  der  Bimssand  das  ägäische  Meer  bis 
hinauf  zum  Hellespont  bedeckte,  so  mochten  wol 
die  Einwohner  der  Inselgruppe  selbst,  welche  der 
Katastrophe  entgingen,  vor  Entsetzen  nach  fernen 
Küsten  fliehen.  Und  als  sie  oder  ihre  Nachkommen 
wiederkehrten,  siedelten  sie  sich  an  anderen  Orten 
an,  den  veränderten  Ansprüchen  und  Gewohnheiten 
ihrer  Zeit  gemäfs.  Hier  mufste  also  von  Rechts- 
wegen die  Geschichte  des  alten  Thera  und  seines 
Marktes  enden. 


Wir  verlassen  die  Agora  und  kommen  auf  dem 
Rückwege  zum  Stadteingange  beim  H.  Stephanos, 
noch  180  m  vor  dieser  Kirche,  zu  einer  eigenartigen 
Anlage,  deren  Zusammenhang  mit  den  von  uns  er- 
forschten Stadtteilen  und  ihrem  Strafsennetz  noch 
gänzlich  unbekannt  ist.  Dort,  am  Nordostabhang, 
etwa  40  m  unterhalb  des  Gipfels,  zeigt  der  unregel- 
mäfsig  anstehende  Kalkfels  in  gerader  Flucht  von 
21  m  eine  Anzahl  merkwürdiger  Einarbeitungen. 
Es  sind  Stufen,  Altäre,  Reliefs  und  Inschriften,  alle 
im  gewachsenen  Felsen,  alle  aus  einem  Menschen- 
alter, von  einem  Manne  herrührend.  Wir  sind  im 
heiligen  Bezirk,  demTemenosdesArtemidoros, 
Sohnes  des  Apollonios,  aus  Perge.  Die  Aufdeckung 
dieser  Denkmäler  ist  nicht  auf  einmal  erfolgt.  Lud- 
wig Rofs  sah  schon  1835  die  Stufen  der  Hekate, 
welche  im  Altertum  ein  schwarzer  Stein,  ein  ikonisches 
oder  auch  anikonisches  Bild  zierte,  und  die  Weihung 
an  den  reichtumspendenden  Priapos,  den  Gott  von 
Lampsakos.  In  der  Nähe,  sozusagen  am  linken 
Flügel  der  ganzen  Linie,  las  Herr  Weil  im  Jahre  1875 
neben  einer  Stelenbettung  den  Namen  des  Artemi- 
doros.  Dann  fand  ich  selbst  1896  etwas  weiter 
nach  links,  vom  Beschauer  aus,  einen  Altar  der 
Dioskuren,  der  rettenden  Götter,  mit  ihren  Sym- 
bolen, Sternen  und  Kappen.  Weiter  zu  graben  schien 
unnötig,  da  der  rohe  Fels  vorsprang  und  das  Ende 
anzuzeigen  schien.  Aber  als  ich  dieses  Jahr  am 
zweiten  Tage  meiner  Ausgrabung  die  Untersuchung 
fortsetzte,  in  der  Hoffnung,  eine  wichtige  Strafse 
hier  zu  finden,  stiefs  ich  zuerst  ganz  unten  an  der 
beschädigten  Stelle,  die  also  offenbar  ehemals  ein 
vorspringender  Altar  war,  auf  ein  Epigramm,  welches 
die  Verleihung  eines  Kranzes  und  des  Bürgerrechts 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


an  Artemidoros  berichtete.  Es  folgte  ein  grofser 
Altar  der  Homonoia  und  dicht  daneben ,  zum  Teil 
auf  ihn  übergreifend,  ein  schmalerer  der  Samothra- 
kischen  Götter;  dann  ein  Adler  in  Hochrelief,  mit 
einem  Gedicht  und  einer  Weihung  an  seinen  Herrn, 
den  Olympischen  Zeus.  Darauf  ein  ruhender  Löwe, 
ebenfalls  mit  einem  Epigramm  und  daneben  einer 
Weihinschrift  an  Apollon  Stephanephoros.  Dann 
ist  die  Felswand  eine  Strecke  weit  durch  eine  Kluft 
unterbrochen  und  war  dies  auch  im  Altertum;  die 
ausfüllende  Mauer,  deren  Reste  hier  erhalten  waren, 
haben  wir  höher  geführt,  um  das  Nachstürzen  des 
Erdreichs  zu  verhindern.  Hinter  der  Lücke  sehen 
wir  einen  grofsen  springenden  Delphin  mit  Epi- 
gramm und  Weihung  an  Poseidon  Pelagios,  und 
rechts  darüber  das  von  dem  zugehörigen  Epigramm 
im  Kreise  umgebene  Medaillonporträt  des  Stifters 
aller  dieser  Herrlichkeiten,  des  Artemidoros  selbst. 
Aufserdem  liegen  vor  der  ganzen  Front  auf  zwei 
niedrigen  Felsbasen  Weihungen  an  Tyche  und,  wie 
es  scheint,  an  die  das  Wachstum  der  Früchte 
fördernden  Najaden. 

Für  die  Texte  der  Inschriften,  welche  bereits 
die  Berliner  philologische  Wochenschrift  nach  der 
um  die  archäologische  Berichterstattung  sehr  ver- 
dienten Lokalzeitung  Santorini  zum  gröfstenTeil  ver- 
öffentlicht hat,  erlaube  ich  mir,  Sie  auf  die  in  Ihren 
Händen  befindlichen  Blätter  zu  verweisen '.  Den 
Charakter  der  Reliefs  zeigen  Ihnen  im  Zusammen- 
hange die  Photographieen,  im  Einzelnen  noch  besser 
die  hier  ausgestellten  Abgüsse.  Die  Formen  habe 
ich  durch  den  in  Delphi  erprobten  Gipsformer 
Giovanni  Buda  herstellen  lassen,  von  dem  schon 
bei  Gelegenheit  der  Tychestatue  die  Rede  war;  ich 
folgte  einem  wissenschaftlichen  Pflichtgebot,  die 
Reliefs,  die  nach  ihrer  Freilegung  der  Beschädigung 
durch  Witterung  und  andere  äufsere  Einflüsse  aus- 
gesetzt waren,  wenigstens  in  dem  Zustande,  den  sie 
bei  der  Auffindung  hatten,  urkundlich  festzuhalten. 
Dafür,  dafs  die  Abgüsse  in  der  kurzen  verfügbaren 
Zeit  fertig  gestellt  sind  und  hier  vor  uns  stehen, 
darf  ich  wol  in  Ihrer  aller  Namen  der  General- 
verwaltung der  Königlichen  Museen2  einen  beson- 
deren Dank  aussprechen.  Und  nun  sei  es  mir  ge- 
stattet, im  Zusammenhang  auszuführen,  was  uns 
diese  Anlage  lehrt,  und  was  etwa  noch  zu  ihrem 
Verständnis  nötig  ist. 

Artemidoros,  Sohn  des  Apollonios,  stammt  aus 
der  pamphylischen  Landstadt  Perge,  die  in  der 
weiten,    jetzt    verödeten  Alluvialebene    des  Kestros 

>)  S.  Anlage  S.  191  ff. 

*)  In  deren  Besitz  sich  jetzt  die  Formen  be- 
finden, 


lag,  unter  dem  Schutze  eines  tafelförmigen  Berges, 
der  Akropolis.  Auf  dieser  nehmen  Petersen  und 
Graf  Lanckoronski,  denen  wir  die  Anschauung  der 
Örtlichkeit  verdanken,  das  hochbedeutende  Heilig- 
tum der  Vanassa  Preija,  später  hellenisiert  Artemis 
Pergaia  an,  dessen  Filialen  wir  im  südwestlichen 
Kleinasien  und  auf  Rhodos  vielerorten  begegnen. 
Artemidoros  heifst  nach  der  heimischen  Göttin, 
sein  Vater  Apollonios  nach  dem,  der  bei  den  Grie- 
chen ihr  Bruder  war.  Wir  dürfen  die  beiden  Eigen- 
namen im  Sinne  von  Usener,  der  einen  ganz  ana- 
logen Artemidoros  Sohn  des  Apollodoros  aus  Milet 
und  Odessos  anführt,  wol  als  Zeugnisse  eines  dop- 
pelten Familienkults  betrachten.  Denn  zwischen 
der  Sellada,  der  Nekropole  von  Thera,  und  dem 
Stadteingange  beim  H.  Stephanos  hat  Artemidoros 
in  späteren  Jahren  beide  Götter  nebeneinandergestellt. 
Artemis  Pergaia  Soteira  versprach  ihm,  wie  das 
Epigramm  auf  ihrem  Felsaltar  besagt,  eine  Lebens- 
dauer von  neunmal  zehn  Jahren  und  hat  dann  als 
Göttin  doch  wol  auch  Wort  gehalten,  und  die  Pro- 
phetin des  Apollon  in  Delphi  sagte  ihm  nach 
seinem  Hingange  zu  den  Heroen  Unsterblichkeit 
und  Göttlichkeit  voraus.  —  Aufser  den  Göttern 
konnte  Artemidoros  noch  manches  andere  aus  seiner 
Heimat  mitnehmen,  in  der  alte  griechische  Kultur- 
keime vom  Barbarentum  überwuchert  und  dann 
durch  den  Hellenismus  wieder  neubelebt  waren. 
Wol  in  jungen  Jahren  zog  er  nach  Ägypten  und 
nahm  wahrscheinlich  im  Dienste  der  Ptolemäer  an 
einer  Expedition  gegen  die  Trogodyten,  in  der 
Felswüste  zwischen  dem  Nilthal  und  dem  roten 
Meere,  teil.  Zurückgekehrt  dankte  er  in  einer 
Weihung  dem  Wegeführer  Pan,  aber  noch  in  Prosa; 
das  Dichten  hat  er  erst  in  Thera  geübt.  Nach 
Thera  berief  ihn  vermutlich  das  Vertrauen  der 
Ptolemäer.  Haben  doch  die  ersten  drei  grofsen 
Ptolemäer  an  den  Küsten  des  ägäischen  Meeres 
und  namentlich  auf  den  Kykladen  eine  Seeherrschaft 
begründet,  die  durch  häufige  Kriege  behauptet 
werden  mufste.  Da  bot  ihnen  die  steile,  schwer 
zugängliche  Höhe  von  Thera  einen  geeigneten  Stütz- 
punkt, den  sie  durch  eine  Besatzung  sicherten  und 
als  einen  der  letzten  vorgeschobenen  Posten  ihrer 
Macht  behaupteten  —  bis  zum  Falle  von  Korinth. 
Vielleicht  war  Artemidoros,  so  lange  es  seine  Jahre 
erlaubten,  Kommandant  von  Thera  und  wohnte  als 
solcher  in  dem  stattlichen  Hause,  das  wir  1896  auf 
der  Höhe  des  Stadtberges  neben  dem  Gymnasion 
der  ptolemäischen  Garnison  ausgegraben  haben. 
Auf  einem  Altar  an  der  Feststrafse  von  der  Agora 
zum  Tempel  des  Apollon  Karneios  rühmt  ein  Epi- 
gramm im  Felsen   sein   und   der  Theräer  Verdienst 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


189 


um  den  Kultus  des  ersten,  zweiten  und  des  eben 
zur  Regierung  gekommenen  dritten  Ptolemaios. 
Als  dieses  Ereignis  eintrat,  im  Jahre  246,  war  er 
schon  ein  älterer  Mann,  der  bereits  dem  dritten 
Herrscher  diente. 

Um  die  Stadt  Thera  hat  er  sich  ein  besonderes 
Verdienst  erworben.  Es  mufs  dort  andauernde  in- 
nere Streitigkeiten  gegeben  haben.  Einmal  haben 
die  Ptolemäer  Grundstücke  von  politischen  Gegnern 
konfisziert.  Ein  anderesmal,  während  des  chremo- 
nideischen  Krieges  um  268,  hören  wir,  dafs  der 
ägyptische  Admiral  Patroklos  einen  Epistaten  und 
5  Schiedsrichter  zur  Schlichtung  der  zahlreichen 
Prozesse  nach  Thera  schickte.  Und  so  hat  auch 
Artemidoros  einmal  Frieden  zwischen  den  Parteien 
gestiftet.  Ein  Traumgesicht  wies  ihn  an,  einen 
Altar  der  Eintracht  zu  weihen.  Die  Göttin  schenkte 
ihm  Gehör  und  sorgte  ßu>u,o\i  )^apiv,  wie  es  heifst, 
dafür,  dafs  er  seinen  Lohn  bekam:  zunächst  einen 
Öl-Kranz  am  Feste  der  Arsinoe,  also  nach  ihrer 
Apotheose  um  270/69  vor  Christi,  dann  auch  durch 
Volksabstimmung  das  Bürgerrecht.  Dafs  neben  der 
Homonoia  die  Samothrakischen  Götter  verehrt  wer- 
den, hat  wol  seinen  Grund  in  den  engen  Bezie- 
hungen der  Arsinoe,  der  Gemahlin  des  Lysimachos 
und  Philadelphos,  zu  der  Felseninsel  Samothrake 
und  ihren  Seegöttern.  In  seinem  Alter  hat  Artemi- 
doros ein  Priestertum  bekleidet.  Gestorben  ist  er, 
wie  gesagt,  nach  erreichtem  neunzigsten  Lebensjahr 
wol  noch  unter  Euergetes.  Jedenfalls  sieht  von 
seinen  Inschriften  keine  nach  einer  jüngeren  Zeit  aus. 

Die  Werke,  die  uns  Artemidoros  hinterlassen 
hat,  will  er  selbst  als  Denkmäler  für  die  Stadt 
Thera  aufgefafst  wissen;  er  nennt  sie  unsterblich, 
nicht  alternd,  ewig,  unvergänglich.  Sein  Name,  so 
ist  um  sein  Porträt  herum  zu  lesen,  verläfst  ihn 
nicht,  solange  die  Sterne  am  Himmel  aufgehen  und 
die  Erde  feststeht  auf  ihrem  Grunde.  Das  sind 
grofse  Worte;  ein  Horaz  hat  nicht  selbstbewufster 
von  seiner  Unsterblichkeit  reden  können.  Sicher 
hat  er  sie  selbst  gedichtet;  sie  sind  ganz  in  seinem 
Stil.  Und  in  einem  Punkte  hat  er  bisher  Recht 
behalten:  seine  Werke  sind  uns  in  einem  verhältnis- 
mäfsig  so  guten  Erhaltungszustande  überkommen, 
dafs  ihn  mancher  grofse  Dichter  und  Künstler  — 
oder  hier  vielmehr  Kunstmäcen,  da  er  die  Reliefs 
doch  nicht  wie  Archedemos  der  Cholleide  selber 
gemacht  haben  wird  —  beneiden  könnte.  Es  ist 
eine  illustrierte  Anthologie  von  Epigrammen  an  die 
ihm  nahestehenden  Gottheiten  auf  Stein.  Aber 
freilich,  man  darf  diese  Werke  nicht  mit  dem 
Mafsstabe  der  grofsen  Alexandrinischen  Kunst 
messen,  das  vertragen  sie  nicht,  und  verlangen  sie 


auch  nicht  auf  dieser  abgelegenen  Höhe.  Sein 
poetischer  Sprachschatz  ist  gering;  immer  kehren 
die  gleichen  Ausdrücke  wieder,  die  Übergänge  sind 
ungeschickt  und  fehlen  oft  ganz.  Als  Beispiel 
diene  das  Epigramm  hinter  dem  Homonoiaaltar. 
Es  fängt  hochtrabend  an,  wie  ein  altes  philosophi- 
sches Lehrgedicht: 

»Alles  nährt  sich  vom  Wind,  von  der  Sonne  und 
dann  auch  vom  Monde  — 

Früchte  bringet  die  Erde;  wer  wachsen  läfst,  läfst 
auch  verwelken« 
—  gemeint  ist  der  Chronos,  die  Zeit  — 

»Aber  die  Eintrachtsgöttin   —  — « 
nun   erwartet   man   zu   hören,    wie    sie    ein    ganzes 
Volk  segnet  und  stark  macht;  aber  es  kommt  ganz 
unerwartet: 

»Aber  die  Eintrachtsgöttin  hat  für  den  Altar  von 

dem  Volke 

Einen  gewaltigen  Kranz  erwirkt  dem  Artemidoros.« 
Für  die  beiden  letzten  Verse  hat  früher  etwas 
anderes,  vermutlich  besseres  dagestanden;  jetzt  er- 
kennen wir  nur  dicke,  ungeschickte  Buchstaben  in 
der  Rasur,  die  sich  von  der  feinen  Schrift  der 
beiden  ersten  Verse  unvorteilhaft  abheben.  Und 
wie  die  Schrift  ist  der  Inhalt  —  der  plötzliche 
Übergang  auf  die  eigene,  werte  Person  ist  nicht 
eben  fein  zu  nennen. 

Auch  die  Metrik  fiöfst  den  verwöhnten  Ohren 
der  Kenner,  die  von  Kallimachos  her  kommen, 
Schaudern  und  Verachtung  ein.  Und  von  der 
künstlerischen  Ausführung  des  Reliefs  werden  Ihnen 
hier  die  Proben  eine,  wie  ich  fürchte,  nicht  allzu 
hohe  Vorstellung  geben.  Es  war  eine  kühne  Idee, 
in  diesem  rissigen,  ungleichartigen  Kalkfels  Flächen 
für  Hochreliefs  zu  glätten.  Doch  man  wufste  sich 
zu  helfen;  grofse  Lücken  baute  man  zu,  schmalere 
Risse  verschmierte  man  mit  einem  guten,  soliden 
Stuck.  Wie  man  die  Felsformation  benutzte,  zeigt 
der  lang  herunterhängende  Schwanz  des  Löwen, 
der  dem  gegebenen  Rand  des  Gesteins  folgt.  Das 
bemerkenswerteste  Stück  ist  der  Porträtkopf  des 
Artemidoros  selbst.  Die  meisten  Beschauer  des 
Originals  wurden  unmittelbar  an  die  Ähnlichkeit 
der  Münzen  erinnert,  und  zwar  der  Ptolemäermünzen, 
von  denen  ich  dank  der  freundlichen  Vermittlung 
von  Herrn  von  Fritze  einige  schöne  Exemplare  des 
hiesigen  Münzkabinets  auf  den  in  Ihren  Händen 
befindlichen  Blättern  reproduzieren  durfte  3.  Schon 
die  kreisrund  um  den  Porträtkopf  herumgeführte 
Schrift  ist  der  Münztechnik  entlehnt;    sie   gemahnt 

3)  Für  die  Erlaubnis  zur  Veröffentlichung  (siehe 
den  epigraphischen  Anhang)  sind  wir  Herrn  Direktor 
Dressel  zu  besonderm  Dank  verpflichtet. 


190 


Neue  Ausgrabungen  auf  Thera. 


uns  zunächst  an  die  römischen  Kaisermünzen,  findet 
sich  aber  im  wesentlichen  schon  auf  dem  abge- 
bildeten Revers  einer  späteren  Münze  des  Ptolemaios 
Soter.  An  Soter  erinnert  auch  etwas  das  bartlose 
fleischige  Gesicht,  die  vortretende  Stirn  und  das 
vorstehende  Kinn.  Dagegen  gehört  der  Kranz  dem 
Artemidoros  allein;  es  ist  der  vom  Volke  ihm  ver- 
liehene, auf  den  er  so  stolz  war.  In  den  Ptolemäer- 
münzen  war  auch  für  den  Adler  des  Zeus  das 
Vorbild  gegeben.  Man  glaubt  auch  in  der  Re- 
produktion noch  zu  erkennen,  dafs  der  Adler  des 
Reliefs  wie  auf  den  Münzen  den  Blitz  in  den  Fängen 
hält.  Vor  allem  entspricht  die  Darstellung  der  Brust 
im  halben  Profil,  wodurch  auch  der  hintere  Flügel 
zum  Teil  sichtbar  wird,  während  der  Kopf  im  vollen 
Profil  bleibt,  ganz  der  Haltung  jener  Münzadler. 

Die  Abhängigkeit  eines  Medaillonporträts  im 
Fels  von  den  Münzen  ist  noch  besonders  deswegen 
merkwürdig,  weil  auch  auf  den  Münzen  der  Brauch, 
menschliche  Porträtköpfe  anzubringen,  in  jener  Zeit 
noch  verhältnismäfsig  jung  war.  Die  Münztypen 
besafsen,  wie  Ernst  Curtius  nachdrücklich  betont 
hat,  einen  religiösen  Charakter.  Dies  gilt  auch  für 
die  Porträts  Alexanders  des  Grofsen,  die  sich  zuerst 
auf  den  Münzen  seiner  Nachfolger  finden  und,  wie 
Friedrich  Koepp  in  einem  unserer  Winckelmanns- 
programme  nachgewiesen  hat,  noch  ganz  idealisiert 
sind:  sie  stellen  den  Herrscher  dar  als  zu  den 
Göttern  entrückt.  Und  als  es  durch  Ptolemaios 
Soter  und  Lysimachos  Sitte  wurde,  auch  die  Bilder 
lebender  Könige  auf  die  Münzen  zu  setzen, 
mufste  man  darin  einen  Ausflufs  ihrer  allgemein 
anerkannten  Göttlichkeit  sehen.  Vielleicht  darf  man 
dies  auf  Artemidoros  anwenden.  Er  ist  nicht  als 
Mensch  dargestellt,  sondern  bereits  als  Gott,  als 
äöavccTo?  &Eto;,  wie  ihn  die  Pythia  genannt  hat.  Ob 
in  Einzelheiten,  wie  der  eigentümlichen  streifen- 
förmigen Darstellung  des  Haares  und  der  Bildung 
des  fast  in  Vorderansicht  gestellten  Auges  ein  mit 
diesem  hieratischen  Charakter  verknüpfter,  absicht- 
licher Archaismus,  oder  nur  künstlerisches  Unver- 
mögen zu  sehen  ist,  bin  ich  nicht  kompetent,  zu 
entscheiden. 

Sehr  bemerkenswert  ist  endlich  der  Götter- 
himmel dieses  weit  in  der  Welt  herumgekommenen 
Kleinasiaten.  Sehen  wir  von  seiner  heimischen 
Göttin  Artemis  und  von  Homonoia,  die  hier  wirklich 
eine  rechte  Augenblicksgöttin  ist,  ab,  so  haben  wir 
von  grofsen  Göttern  nur  den  Olympier  Zeus  und 
den  Meeresgott  Poseidon,  dazu  Apollon  als  Stephane- 
phoros.  Auch  dies  ist,  fürchte  ich,  ein  Augenblicks- 
gott; man  denkt  bei  dem  Kranzträger  unwillkürlich 
an    den    Kranz    des  Artemidoros.      Tyche,   Hekate, 


Priapos  u.  a.  sind  echte  Götter  des  Volksglaubens, 
ebenso  die  Götter  von  Samothrake,  die  übrigens 
erfreulicherweise  von  den  anderen  Göttern  der 
Schiffahrt,  den  Dioskuren,  noch  völlig  geschieden 
sind4.  Theräisch  ist  von  alledem  nichts;  theräisch 
wäre  Apollon  Delphinios,  während  hier  der 
Delphin  bei  Poseidon  steht.  Nur  der  Löwe  klingt 
an  den  archaischen  Löwen  vom  Markte  an.  Sehr 
stark  treten  die  heiligen  Tiere  hervor,  der  Delphin, 
der  Löwe  und  der  Adler,  und  die  Symbole  der 
Dioskuren,  sowie  die  Steine  der  Hekate  und  des 
Priapos.  Dafs  dergleichen  auch  der  Denkweise 
eines  griechischen  Kopfes  entspringen  konnte,  hat 
mir  Herr  von  Wilamowitz-Möllendorff  an  dem 
Altar  der  Schutzflehenden  des  Aischylos  nach- 
gewiesen, der  mit  allerhand  Attributen,  dem  Adler 
des  Zeus,  dem  Dreizack  des  Poseidon  u.  a.  aus- 
geschmückt war  und  zeigt,  wie  sich  der  Dichter 
den  Kult  der  Urzeit  dachte.  Aber  im  dritten  Jahr- 
hundert mufste  die  Anlage  für  den  Griechen  etwas 
Befremdliches  haben.  Zwar  die  zahlreichen  Fels- 
altäre können  mit  den  allerältesten  in  Verbindung 
gebracht  werden,  die  damals  in  Thera  zum  Teil 
noch  über  der  Erde  waren;  die  Wand  mit  den 
heiligen  Tieren  aber  erinnert  eher  an  ägyptische 
Tempelmauern  mit  ihren  Tiergöttern  oder  auch  an 
jene  pseudohittitischen  Tier-  und  Götterreihen  von 
Pteria.  Beides  hat  Artemidoros  mit  eigenen  Augen 
schauen,  und  seine  Phantasie  damit  befruchten 
können.  Für  die  altgriechische  und  besonders  die 
ältere  theräische  Religion  sind  seine  Werke  also 
nur  mit  grofser  Vorsicht  zu  benutzen;  um  so 
wichtiger  aber  sind  sie  für  die  Erkenntnis  der 
Mischkultur  und  Mischreligion  des  Hellenismus. 


Damit  schliefse  ich  den  Bericht  über  meine 
diesjährigen  Ausgrabungen.  Sie  waren  in  vielen 
Beziehungen  eine  notwendige  Ergänzung  der  früheren ; 
in  anderer  Hinsicht  haben  sie  neue  Wünsche  und 
Forderungen  angeregt.  Von  diesen  liegt  mir  am 
meisten  am  Herzen  die  Vervollständigung  des  Stadt- 
plans durch  eine  gründliche  Untersuchung  der 
Oberstadt  zwischen  der  Basilike  Stoa  und  dem 
südwestlichen  Bergabhange  in  der  einen,  den 
Ptolemäerbauten  auf  dem  Gipfel  und  dem  Isis- 
heiligtum in  der  anderen  Richtung.  So  fühle  ich 
mich  jetzt  weniger  am  Ende  als  im  vergangenen 
Frühjahr  —  aber  beklagen  kann  ich  diesen  Rück- 
schritt nicht.  Vielleicht  wird  das  nächste  Jahr 
Gelegenheit  geben,  hier  die  Aufgabe,  die  eine  kleine, 


4)  Vor  ihrem  Altar  ist  eine  flache  ovale  Ver- 
tiefung im  Fels,  nach  O.  Rubensohn  vielleicht  eine 
Andeutung  der  Opfergrube. 


Die  Inschriften  des  Artemidoros. 


191 


aber  ganz  der  Forschung  offene  antike  Stadtanlage 
stellt,  um  ein  weiteres  Stück  der  Vollendung  näher 
zu  bringen.  Der  Eifer  der  Bevölkerung  und  der 
griechischen  Regierung,  für  die  Funde,  die  pro- 
visorisch schon  recht  gut  und  sicher  untergebracht 
sind,  auf  Thera  selbst  ein  stattliches  Museum  zu 
bauen,  und  die  Liberalität  oder  besser  <ptXo£cv(a, 
mit  der  in  Griechenland  wissenschaftliche  Forschung 
jeder  Art  dem  Ausländer  erleichtert  wird,  trägt 
sicher  nicht  zum  wenigsten  dazu  bei,  den  Wunsch 
nach  einer  Fortführung  meiner  Arbeiten  zu  beleben. 
Und  dann  ist  für  das  kommende  Jahr  noch  der 
Abschlufs  einer  anderen  Untersuchung  zu  erhoffen. 
Ich  habe  hier  auch  Ansichten  der  Vasen  und 
Ruinen  ausgestellt,  durch  deren  Auffindung  und 
Erforschung  mein  Gefährte,  Herr  Robert  Zahn, 
unsere  Kenntnis  der  ältesten  Kultur  auf  Thera  be- 
reichert hat.  Möchte  das  neue  Jahr  seiner  Arbeit, 
welche  die  Ergänzung  von  gleichartigen  Funden 
auf  Melos  und  Paros  zu  liefern  berufen  ist  und 
Thera  den  Beginn  seiner  Geschichte  wiedergeben 
soll,    den  erwünschten  Erfolg  bringen! 

F.  Hiller  von  Gaertringen. 


&. 


II  An  der  Strafse  von  der  Agora  zum  Tempel 
des  Apollon  Karneios,  Thera. 

3.  cT7:£p  ßaatXs'ujc  riToXMfjiat'ou  Seoi« 
^[plxEffAjtötioJpoc  At:öXXu>vio[u]  üep-piio;. 

[N]oo[u]?  'ApfVleu-tötupos  Iti  itpoTEpot;  ßaat- 

Xeöaiv 
[rcaxpi   te]   x[at]    ndmruu  xai  vü[v]  ßaaiXEi 

[IxoXE|A<x{(Dt. 

aüxoi[aiv  xjapjörjpaiot  Ttotpe/ouai  xp£<povx[e]s 
riT[o]Xeji[at]o[v]   UToXe|x[a(o]u    drco    llxoXs- 
[jioiou  avaxxo?. 
IG  Ins.  III  464- 

III  Oberägypten  beim  oder  am  Wüstentempel 
von  Redesijeh. 

4.  Ilotvi  Eid5u)   Swxfjpi  ['ApxEu.iou)po;]  'ArcoX- 
X(uv(o-j  n£pya(i)0«  ou>9elc  ht  Tpioyoouxöjv. 

Strack,  Dynastie  der  Ptolemäer  S.  236. 

IV  Das  Temenos  des  Artemidoros  zwischen 
H.  Stephanos  und  Evangelismos,  Thera.  Vergl. 
SctvxopfvT)  2.  VIII  1899  dp.  604,  Berl.  phil.  Wochen- 
schrift 14.  X  1899,  1275  f.  Reihenfolge  von  NW 
nach  SO.    Nr.  5-  9  =  IG  Ins.  III  421/2.    Nr.  5—17 


Ptolemaios  Soter 
Münze  des  Berliner  Museums. 


DIE  INSCHRIFTEN  DES 
ARTEMIDOROS. 

I    Zwischen  der  Nekropolis  auf  der  Sellada  und 
dem  Stadteingange  beim  H.  Stephanos,  Thera. 

1.  XprjOjAÖv  Ircepujie  9eo0  AsXcpolcri  [rpocp]7Jxt; 

E'u.fauxov] 
cppd^oua'   d&dvaxov   [8c]iöv  i^piov   ['Apxjeu-f- 

öu>[pov]. 
IG  Ins.  III  863. 


'ApxijAioi  n*fja(at  Xu)TEipa[t] 

ÄpxE(xt'ou)po;  AttoXX(uv(o'j  ÜEp^atocJ. 

*Apx£|xts   ivvs^   ix&v  SexdSac  ßfov  'Apx[E{x]t- 

ScUpÜU 
EX^pTjdEV   —     —      —      —      


stehen    auf    der   eigentlichen   Felswand   oder   etwas 
dahinter. 

5.  'Apx£pi(5(opo{ 

'AnoXXüivfou  riEpyato; 


6.  Dieselbe  Inschrift. 

Auf  zwei  Felsstufen;  N.  7.  8,1.  2  auf  der  oberen, 
8, 3.  4  auf  der  unteren  Stufe.  Oberhalb  Nr.  6,  weiter 
rechts  Nr.  5. 

7.  E?<J0tXO    XTjVÖ'    fExdX7]V    7ToXuiOVU|AOV    'ApXSlAt- 

§u>po; 
cptua'f  opov,  tjv  xtu.<üaiv  oaoi  ytupav  xaxe'youaiv. 

MvT)[Ao'ayvov9^pct;  tcoXew?  7rapio0[ajiv  IxsuS-ev 


192 


Die  Inschriften  des  Artemidoros. 


ßdxdpa  TctS1,    e<jx[t)]<je\  xe  piXav  Xi'9ov  'Ap- 

XEU.(8(l)pOS. 

8.  "Hxto  [IpfaTOs  xt)i8e  07)pai<ufJi  itoXei 

6  Aapi^axrjvds,  jtXoüxov  acpihxou.  cps'pujv, 
[xe'JcpY^Tif]]?  7rotpei|At  xai  7rapa<JTdx7]s 
[7iäa]iv  TroXfxats  xois  t'  Ivoixoüaiv  £svois. 

Altar.  Unter  der  Inschrift  zwei  Kappen  und 
zwei  Sterne  der  Dioskuren. 

9.  Bu)[aöv   sxsu;e  Aio<jxo6pots  Sumjpat  öeolaiv 
ncpYaio;ÄpTe(i.(8«)po{  lTivjy_o[i£voiai  ßoTj&oü«. 

Doppelaltar,  darauf  rechts  Nr.  10,  links  Nr.  II. 
Zurückliegend  Nr.  12  (wo  Zeile  3.  4  in  Rasur  mit 
anderer  Schrift  nachgetragen  sind).  Rechts  unten 
neben  dem  Doppelaltar  Nr.  13. 

10.  cOfAOvo(a;. 

Apx£u.t8ü)pos  ATroAXwvfo'j 
riepyalo;  xax'  Ivütiviov. 
'Aöa'vaxov  ßü)[xöv  TroXet  Eiaaxo  X7)i8'  'Oii-ovoias 
Uaxpi'Sos   wv  II^pytjc  xax'  eVjitviov  ApxEu.t- 

otupo;. 


Seüiv  Xafxo&patxcuv. 

'Apxeu-tSujpos 
'AjroXXtovfou  nepyaToc. 
B(0(x6v  äy^patov  2/*fA0i)pät£t  Oeotatv  exeus"ev 
flepyaIo4 'ApTEfAt'Scupo;  far^xoov  eir/o^evoiatv. 


12.  riäv   dcv^utui  xpscpExai   xal  dcp'   fjXi'ou,    elxa 

aeX^VTj?  • 
yr)  xapTrou;  xe  cp^pet,   xat  8;  augdvei,   au&t 

[/.apafvsi. 
il  8'  'Ofxo'voia  öeä  ß<u[Aoü  xa'plv  ivTa:rd8(uxsv 
töv  ax^tpavov   rcapd  xrjs   ttoXecu;  |/iyav  Ap- 

X£[At8(l)pUM. 

13.  ÖTjpaiot  iaxEcpa'vüxjav  iv  [Ajpatvooi'Jiv  dXai'as 

IpvE^tV  'ApT£[JL{8ü)pOV,  8?  7£V0tOUS  XTiGS  ßü)[AO'JS. 

A?j(j.os  i*/etpoTo'vTj3£V  6  07jpaios  'ApxEpu8u)pov 
xat  axE'.pä'vtui  xfpujaev  aji.£(xrTov  £ovxa  1:0X1- 

xtj[v]. 

Neben  dem  Relief  eines  Adlers. 

14.  Alt  'OXujueftot. 

'Aexöv   ü^i-ex^  Atos  ayyEXov  ApxE(j.{8<op[o]s 

äEvaop.   zoXei   sfss   xal  äöavdxotai  8eot[atv]. 

'Äcpöixot,  dSä'vaxoi  xal  ä-pipaoi  dlvaol.  xe 

ß(O!J.0t,    0301$    UpEUS    X^fXEVOS    XXtOEV   !ApTE- 

|jt(8(upos- 


Rechts  und  unterhalb  des  Reliefs  eines  Löwen. 
1 5-  A7r<5XXum 

SxEcpavrjcpopujt 
[T]eü£s   Xe'ovxoc   OeoIs  xey_api3fiivov  'ApxEpu- 

Stupos 
£v  aeu,v(üi  xsjiivEt  [xvr^oauvov  teoXeids. 

Über  dem  Relief  eines  Delphins. 
16.  IlodEiSdm 

neXaytcm. 
TJExpat  h  äxapt.a'x7Ji  OEXcplva  9eoTatv  exeu$ev 
E'jvouv  av&pturots  VEVO|J.lÖ(XEVOV  ApxEpifSujpos. 

Im  Kreise  um  den  Porträtkopf  des  Artemidoros. 
17-  MvTjfidauvov   Q-fjpaf    xal    sios    roXou   aarp' 

hctt&Xct, 

fTjS    I8acp(5s    XE  flivEl,    OVOJJ.''  0'!)  XlTTEV  'ApXEptt- 

Scupov. 


Auf  einer  länglichen  Quader  vor  dem  Altar  der 
Homonoia  gefunden. 

18.  0EOt;  ÄpxEfJtfotupos 
ATtoXXtuvfou  IiEpyaios. 

Auf  zwei  niedrigen  Felsbasen  vor  dem  Altar 
der  Samothrakischen  Götter  (Nr.  19)  und  einige 
Schritte  vor  dem  Kopfe  des  Löwen  (Nr.  20). 

19.  riEpyaios  'ApxEfAt'Scopo;    Icprjve   T[ü]yjjv   |r£- 

arjfio[v], 
xots  £,7tiyivo|.iE'vots  ovoft'  diktvaxov  xaroXt/ictDV. 


20.  [NtjiSeJs  (?)   a'i  xaprcöv  ve'ov  |  [e]fc  ivtauxöv 

ayouctv, 
Seüxe,    [x]ai   h   S^pas  yfiovl   \    u.e([C]o[va] 
Tictvxa  tcXoücnt. 
F.  Hiller  von  Gaertringen. 


Adler  des  Artemidoros  und  zweier  Münzen  des 
Ptolemaios  Soter  im  Berliner  Museum. 


£ 


N 


Die  Häfen  von  Karthago. 


193 


DIE  HÄFEN  VON  KARTHAGO. 

Im  Folgenden  werden  die  Berichte  über  die 
Arbeiten  des  Herrn  de  Roquefeuil  zur  Erforschung 
der  Häfen  von  Karthago '  nach  dessen  Ausführungen 
(Academie  des  Inscriptions  et  Beiles -Lettres.  Compte 
rendus  des  siances  de  l'annee  1899.  IV.  Serie.  Tome 
XXVII  pp.   19—38)  fortgesetzt. 

I.  Die  Karte  von  Karthago.  —  Man  sieht 
auf  der  Karte,  dafs  die  Tiefenlinien  der  Küste2 
merklich  parallel  laufen  und  dafs  die  Beschaffenheit 
des  Meeresbodens  im  allgemeinen  der  Gelände- 
beschaffenheit der  benachbarten  Küste  entspricht: 
Er  ist  flach  gegenüber  dem  niedrigen,  östlich  der 
Byrsa  gelegenen  Gelände,  während  er  in  der  Nähe 
von  Bu-Said,  wo  die  Küste  plötzlich  steil  ins  Meer 
abstürzt,  viel  rascher  abfällt,  so  dafs  die  10  m 
Tiefenlinie  in  einer  Entfernung  von  250  m  vom 
Kap  vorbeigeht.  Dagegen  hat  der  etwas  raschere 
Abfall  gegenüber  dem  Falbeschen  Viereck  seinen 
Grund  nicht  in  der  Geländebeschaffenheit  der  Küste 
—  denn  diese  ist  an  jener  Stelle  sehr  niedrig  — 
sondern  in  ihrer  Bildung;  sie  biegt  sich  nämlich 
leicht  einwärts  und  bildet  in  der  Nähe  der 
y>Rotonde«.  eine  Art  von  kleiner  Bucht,  in  welcher 
sich  Sandmassen  angehäuft  haben.  Unbedeutende 
Unregelmäfsigkeiten  des  Grundes  bemerkt  man 
gegenüber  den  Häusern  von  Zarruch  und  Mustapha 
in  einer  mittleren  Entfernung  von  400  m  vom  Ufer: 
dort  trifft  man  mehrfach  auf  kleine  Sandhügel, 
deren  Höhe  im  Mittel  0,20— 0,30  m  beträgt  und 
selten  im  Maximum  0,40  m  erreicht.  Herr  de 
Roquefeuil  hat  mittels  einer  punktierten  Linie  die 
verschiedenen  Sandhügel  vereinigt,  welche  ihm  nach 
der  Gestalt  des  Bodens  zu  derselben  Bank  zu  ge- 
hören   schienen Aufserdem    sind    noch   einige 

kleinere,  isolierte  Erhebungen  vorhanden,  die  aber 
mit  den  ebengenannten  gröfseren  Bänken  nicht  zu- 
sammenhängen. Dieselben  sind  ähnlich  mit  punk- 
tierten Linien  und  mit  Ziffern  bezeichnet,  welche 
die  Höhe  der  Erhebung  in  Metern  und  Centimetern 
angeben.  Ferner  sind  die  Stellen  bezeichnet,  wo 
die  Lotungen  das  Vorhandensein  von  kleinen  Steinen 
ergaben  —  denn  grofse  kommen  nirgends  vor.  — 
Diese  Steine  scheinen    —    mit  Unterbrechungen  — 

')  Vgl.  Archäolog.  Anzeiger  1898,  S.  171  — 175 
und   1899  S.  7  —  12. 

-)  Der  Umrifs  der  Küste  ist  einfach  nach  dem 
Plane  des  Adjoint  du  genie ,  Herrn  Bordy  kopiert. 
Die  Ergebnisse  der  Lotungen  sind  nicht  auf  den 
Nullpunkt  der  tiefsten  Ebbe  reduziert,  weil  das 
Gezeitengesetz  Herrn  de  Roquefeuil  nicht  genügend 
bekannt  war.  Das  Segelhandbuch  für  die  Küste 
von  Tunis,  welches  er  allein  in  Händen  hatte,  giebt 
nur  als  ungefähr  genau  eine  regelmäfsige  Schwankung 
von  0,30  m  im  ganzen  an. 


eine  allgemeine  Richtung  Nord-65°Ost  einzuhalten; 
sie  stören  jedoch  nirgends  die  Regelmäfsigkeit  des 
Bodens.  Die  Annahme  ist  daher  berechtigt,  dafs 
das  Hindernis,  zu  dem  sie  gehören,  nicht  sehr 
widerstandsfähig  ist,  und  die  erwähnten  Sandbänke 
sind  derart  lokalisiert  und  zeigen  ein  so  schwaches 
Relief,  dafs  man  schwerlich  in  ihnen  etwas  anderes 
als  eine   natürliche  Unebenheit    des   Meeresgrundes 

sehen  kann Etwas  weiter  nach  Norden  zu, 

in  der  Richtung  Nord-75°Ost  von  Bordsch-Dschedid, 
haben  die  Lotungen  in  derselben  mittleren  Tiefe 
von  5— 6  m  weitere  Unebenheiten  von  unregel- 
mäfsiger  Gestalt  ergeben,  die  eine  richtige  Sandbank 
bilden;  aber  auch  sie  mufs  aus  gleichen  Gründen 
natürlichen  Ursachen  zugeschrieben  werden.  Ab- 
gesehen von  den  wenigen  Steinen,  besteht  der 
Meeresgrund  in  der  erforschten  Gegend  überall  aus 
feinem  Sande.  Auch  das  Ergebnis  der  ergänzenden 
Lotungen,  die  Herr  de  Roquefeuil  seit  der  Ab- 
sendung des  Berichtes  vom  4.  November  1897  vor- 
genommen, hat  ihn  nur  in  dem  dort  ausgesprochenen 
Gedanken  bestärkt:  Aus  den  konstatierten  unbe- 
deutenden Unregelmäfsigkeiten  darf  man  nicht  auf 
das  Vorhandensein  irgend  welcher  Trümmer 
schliefsen,  sondern  man  hat  in  ihnen  einfach  Un- 
ebenheiten des  Meeresgrundes  zu  sehen,  wie  man 
sie  überall  antrifft;  sie  sind  sogar  von  so  geringer 
Bedeutung,  dafs  sie  kaum  verdienen  verzeichnet  zu 
werden3,  und  es  wäre  illusorisch,  sich  bei  ihnen 
länger  aufzuhalten.  Vielmehr  glaubt  Herr  de  Roque- 
feuil angesichts  der  vollkommenen  Gleichförmigkeit 
des  Grundes  zu  der  Behauptung  berechtigt  zu  sein, 
dafs  in  diesem  Meeresteile  nicht  die  geringste 
Spur  von  einem  Hafen   oder   einem  Molo   existiert. 

II.  Erforschung  der  Reste  längs  der 
Küste.  —  Gewisse  Gründe  haben  Herrn  de  Roque- 
feuil verhindert  diesem  Teile  seiner  Arbeit  den 
Grad  von  Vollendung  zu  geben,  welchen  er  haben 
mufste;  indessen  müsse  man  ihm  den  relativen  Wert 
zuerkennen,  dafs  er  ein  für  allemal  der  Theorie 
des  Herrn  Cecil  Torr  ein  Ende  bereitet.  Folgt 
man  der  Küste  von  Bu-Said  aus,  so  bemerkt  man 
eine  Reihe  von  Trümmern,  welche  auf  der  Karte 
verzeichnet  und  in  der  Richtung  nach  Süden  num- 
meriert  sind.  Im  folgenden  wird  die  Erklärung 
jeder  dieser  Nummern  gegeben  werden 

A.    Trümmer  in   der  Nähe  von  Bu-Said. 
—  In  der  Nähe  des  Kaps  Bu-Said  läuft  eine  Mauer 
in  annähernd  südlicher  Richtung  30  m  weit,  macht    ' 
dann  einen  Winkel  von  30  °    und    setzt    sich   noch     « 
einige   Meter    weiter    fort,    worauf    sich    ihre   Spur 


3)  Die  Seekarte  von  1885  thut  das  auch  nicht. 


194 


Die  Häfen  von  Karthago. 


unter  Wasser  verliert.  Diese  Mauer  besteht  bis  zu 
dem  Winkel  aus  rechtwinklig  behauenen,  von  dem 
Winkel  ab  aus  rhombisch  behauenen  Steinen.  Um 
nun  diese  verschiedenen  Steine  verbinden  zu  können, 
hat  man  den  Winkel  an  der  Spitze  der  zuletzt- 
genannten genau  60  °  grofs  gemacht.  Wie  die 
Falbesche  Mauer  ist  auch  diese  hier  nach  Westen 
zu  scharf  abgegrenzt,  während  sie  nach  Osten  mitten 
in  Trümmern  liegt.  Diese  Trümmer  liegen  um  so 
weniger  dicht,  je  mehr  man  sich  von  der  Mauer 
nach  Norden  und  Osten  zu  entfernt,  ein  Beweis 
dafür,  dafs  sie  Trümmer  eines  Bauwerks  sind,  das 
in  dieser  Richtung  einstürzte.  Man  verliert  ihre 
Spur  etwa  100  m   von  Bu-Said   in   einer  Tiefe  von 

4,50  m Aus  Lage  und  Richtung  der  Trümmer 

im  Verhältnis  zu  der  hier  beständig  von  Nordosten 
stehenden  See  schliefst  Herr  de  Roquefeuil,  dafs 
wir  in  diesen  Resten  wohl  die  Trümmer  eines  alten 
Hochbauwerks  zu  sehen  haben,  von  dem  man  ver- 
möge seiner  Lage  am  Kap  Sidi-Bu-Sa'id  eine  sehr 
weit  ausgedehnte  Aussicht  hatte. 

2.  10  m  breite,  aus  Steinen  von  2  m  zu  0,80  m 
gebaute  Mauer,  welche  an  der  Oberfläche  des 
Wassers  liegt. 

3.  Molo  von  15  m  Länge  und  4  m  Breite  aus 
behauenen  Sandsteinen,  die  senkrecht  zum  Ufer  ver- 
legt sind. 

4.  Noch  ein  kleiner  Molo  aus  kleineren  Steinen 
derselben  Art. 

5.  Senkrecht  von  der  Küste  nach  Süd-4O0Ost 
laufender  Molo  von  25 — 30  m  Länge  und  8 — 10  m 
Breite  aus  behauenen  Steinen,  die  aber  durch  das 
Meer  sehr  zerfressen  sind.  Kurz  vor  seinem  Ende 
macht  dieser  Molo  eine  rechtwinklige  Biegung  und 
läuft  dann  noch  einige  Meter  parallel  der  Küste 
nach  Süden  weiter.  Wohl  ein  kleiner  Hafen  für 
ein  paar  Boote. 

6 Einige  Reste  ohne  Interesse,    die  von 

diesem  kleinen  Molo  herrühren. 

7.  Noch  ein  Molo  ohne  Interesse. 

8.  Ein  8  m  breiter,  annähernd  von  Nord  nach 
Süd  orientierter  Molo;  30m  von  der  Küste  macht 
er  plötzlich  eine  Biegung  und  setzt  sich  dann  wie 
der  Molo  Nr.  5  noch  einige  Meter  weit  in  west- 
licher Richtung  fort;  aber  der  Molo  Nr.  8  ist  besser 
erhalten,    ohne   Zweifel    deswegen ,    weil    er  weiter 

zurückliegt.     Er  war  übrigens  nicht  sehr  hoch 

Wie  bei  den  vorhergehenden  Molen  besteht  das 
Baumaterial  aus  regelmäfsig  behauenen  Steinen, 
aber  dieselben  sind  um  so  gröfser  und  um  so  mehr 
zerfressen,  je  weiter  sie  vom  Lande  entfernt  liegen; 
sie  mögen  alsdann   1,20  Seitenlänge  erreichen. 

9.  Moderner  Steg  des  Generals  Baccuch.  —  Man 


findet  also,  um  es  kurz  zusammenzufassen,  von  der 
Mauer  Nr.  1  an  bis  zu  diesem  Stege  in  weiten 
Abständen  kleine,  im  allgemeinen  senkrecht  zur 
Küste  gebaute  Mauern,  deren  Dimensionen,  wenn 
man  bedenkt,  dafs  in  ihrer  Umgebung  fast  gar 
keine  Trümmer  vorhanden  sind,  nur  sehr  beschränkt 
gewesen  sein  können.  Diese  kleinen  Molen  sollten 
als  Wellenbrecher,  Ausladeplätze  oder  als  Schutz 
für  Boote  dienen.  Sie  sind  an  ihrem  Anfange  durch 
einige  auf  der  Karte  verzeichnete,  einzelliegende, 
unregelmäfsige  Steine  verbunden,  welche  den 
sandigen  Meeresgrund  auf  einer  Strecke  von  etwa 
20  m  von  der  Küste  bedecken 

10.  Am  Ende  des  Baccuchschen  Stegs,  d.  h. 
etwa  50m  vom  Ufer  entfernt,  liegen  einige  Steine; 
sie  bilden  den  Anfang  eines  alten  Molo  von  100  m 
Länge,  der  ungefähr  nach  Südwest,  parallel  mit  der 
Küste  läuft;  in  der  Nähe  des  Ufers  macht  er  eine 
rechtwinklige    Biegung    und    verliert    sich    in    den 

Sandmassen Er  war  wohl  von  sehr  geringer 

Bedeutung. 

B.  Trümmer  unterhalb  Bordsch-Dsche- 
did.  —  Von  Bordsch-Dschedid  an  bekommen  die 
Trümmer  längs  der  Küste  ein  ganz  anderes  Aus- 
sehen, sie  sind  grofsartiger  und  haben  mehr  Zu- 
sammenhang. Übrigens  haben,  so  scheint  es,  die 
Felsen,  die  sich  an  dieser  Stelle  finden,  die 
Karthager  eingeladen  das  Werk  der  Natur  zu  ver- 
vollständigen, indem  sie  sich  einen  Teil  derselben 
zunutze  machten4.  Um  ihrer  Wichtigkeit  willen 
und  um  ihre  Beschreibung  klarer  zu  machen,  sind 
diese  Trümmer  auf  einer  besonderen  Karte  im 
doppelten  Mafsstabe  verzeichnet. 

11.  Bei  Punkt  11  endigt  eine  Linie  von  natür- 
lichen Felsen,  welche  ungefähr  in  der  Richtung 
Nord-3O0Ost  die  Küste  entlang  zieht,  und  von 
demselben  Punkte  aus  läuft  eine  Mauer  oder  Mole 
nach  Osten  in  der  Richtung  11   und  12. 

12.  Die  Mauer  Nr.  12  ist,  wie  es  scheint,  aus- 


4)  Herr  de  Roquefeuil  bemerkt,  dafs  in  dieser 
Abteilung  B  die  Arbeit  des  Menschen  von  der  der 
Natur  nur  sehr  schwer  zu  unterscheiden  sei;  des- 
wegen sei  er  nicht  sicher  bei  der  Scheidung  von 
Felsen  und  bearbeiteten  Steinen  immer  das  Rechte 
getroffen  zu  haben,  wie  er  des  näheren  auseinander- 
setzt. Eine  punktierte  Linie  giebt  die  Grenze  an 
zwischen  sandigem  und  trümmerbedecktem  Grunde. 
Damit  soll  nicht  gesagt  sein,  dafs  von  dieser  Linie 
nach  dem  Lande  zu  sich  kein  sandiger  Grund  und 
nach  dem  offenen  Meere  zu  keine  Steine  fänden, 
aber  wo  das  der  Fall  ist,  tritt  das  eine  wie  das 
andere  isoliert  auf. ....  Die  verschiedenen  Tiefen- 
angaben in  dieser  ganzen  Abteilung  B  sind  nicht 
auf  einen  festen  Nullpunkt  reduziert,  sondern  einfach 
aus  den  Tagesbeobachtungen  übertragen 


Die  Häfen  von  Karthago. 


195 


schliefslich  aus  behauenen  Steinen  von  ca.  2  m  zu 
i,6om  Gröfse  gebaut;  nach  der  Untersuchung  des 
Herrn  de  Roquefeuil,  soweit  die  Zerstörung  eine 
solche  erlaubte,  liegt  die  grofse  Seite  dieser  Steine 
senkrecht  zur  Richtung  des  Molo.  Die  Abmessungen 
dieser  Steine  und  ihre  Orientierung  erklären  sich 
aus  der  exponierten  Lage  dieser  Mauer.  Sie  war 
dazu  bestimmt,  den  ersten  Anprall  des  Meeres  auf- 
zufangen; auch  heute  noch  brechen  sich  die  Wogen 
beständig    an    ihr.      Kein    Wunder    also,     dafs    ihr 

Zusammenhang  an  vielen  Stellen  gelockert  ist 

Die  Reste  sind  noch  heute  sehr  grofsartig  und 
machen  den  Eindruck,  dafs  das  Bauwerk,  von  dem 
sie  herrühren,  stark  und  fest,  aber  nicht  hoch  war. 
50  m  vom  Ufer  verlieren  die  Trümmer  nach  dem 
Meere  zu  immer  mehr  an  Zusammenhang  und  ver- 
schwinden 75  m  vom  Ufer  vollständig.  Rings  umher 
um  diese  Trümmer,  die  ohne  Zweifel  zu  einem 
alten  Molo  gehören,  besteht  der  Grund  aus  feinem 
Sande 

13.  Von  dem  Molo  Nr.  12  läuft  eine  Mauer 
(13)  geringer  Bedeutung  parallel  dem  Ufer  nach 
Süden.  Sie  liegt  etwa  0,70  m  unter  Wasser  und 
ist  aus  behauenen  Sandsteinblöcken  von  durch- 
schnittlich    1  m    zu    0,70  m    Gröfse    gebaut 

Zwischen  dieser  Mauer  und  dem  Lande  finden  sich 
einige  Bauten,  deren  Untersuchung  die  Grenzen 
der  Aufgabe  des  Herrn  de  Roquefeuil  überschritten 
haben  würde. 

14.  Der  deutlich  nach  Nord-5o°Ost  orientierte 
Molo  Nr.  14  ist  natürlichen  Ursprungs:  er  ist  nur 
eine  sich  ins  Meer  hinein  fortsetzende  Sandstein- 
schicht, welche  unter  der  Mauer  von  Karthago  (15) 
verläuft.  Seine  Abmessungen  (die  durchschnittliche 
Breite  beträgt  io — 16  m,  die  Länge  134  m)  würden 
also  kein  Interesse  haben,  wenn  diese  Felsenlinien 
nicht  vor  Zeiten  als  Gerippe  für  den  Bau  eines 
bestimmten  Werkes  gedient  hätten,  wie  Herr  de 
Roquefeuil  mit  Recht  aus  mehreren  Anzeichen 
schliefsen  möchte. 

16.  Ungeheuere  Würfel  von  mehr  als  2  m 
Seitenlänge  liegen  hier  in  einer  durchschnittlichen 
Tiefe  von  2,70  m.  Herr  de  Roquefeuil  kann  sich 
nicht  erklären,  wie  sie  dorthin  gekommen  sind. 
Gewisse  Eigentümlichkeiten  der  Bodenbeschaffenheit 
veranlassen  ihn,  sie  eher  mit  14  als  mit  11  — 12  in 
Verbindung  zu  bringen,  obwohl  dies  vom  see- 
männischen Standpunkte  aus  nicht  sehr  viel  Sinn 
habe.  Von  der  Linie  12  —  17  nach  dem  offenen 
Meere  zu  findet  sich  keine  Unregelmäfsigkeit. 

18.  Nach  Punkt  18  zu  beträgt  die  Tiefe  2  m, 
der  Grund  besteht  aus  Sand.  Es  ist  dies  ungefähr 
die  tiefste  Stelle  dieser  Gegend,    wo  die  wenigsten 


Trümmer    liegen Die    Untersuchung    der 

Wassertiefe  und  der  Felsen  an  diesem  Punkte  er- 
giebt,  dafs  hier  ein  kleiner  Bootshafen  von  etwa 
4000— 5000  qm  Oberfläche  lag.  Zwar  ist  vom  see- 
männischen Gesichtspunkte  aus  der  Molo  14  so 
schlecht  als  möglich  orientiert,  um  gegen  eine  See 
zu  schützen,  die  immer  von  Norden  nach  Osten 
steht;  aber  die  alten  Ingenieure  haben  sich  mit 
einer  geologischen  Thatsache  abfinden  und  wohl 
oder  übel  die  ihnen  von  der  Natur  gegebenen 
Felsen  nutzbar  machen  müssen. 

19.  Vor  der  Mauer  von  Karthago  bezeichnen 
einige  grofse  Steinblöcke  die  Stelle  einer  Plattform 
von  10  m  Länge  und  8  m  Breite,  die  sich  einerseits 
auf  die  Felsen  Nr.  14  und  andererseits  auf  die 
Bauten  stützt,  mit  denen  sich  die  folgenden  Zeilen 
beschäftigen  sollen. 

20—21.  Von  Punkt  15,  dem  Fufse  der  Mauer 
von  Karthago,  nach  Süden  zu  bemerkt  man  eine 
von  Kunstbauten  herrührende  Trümmerreihe.  Ihre 
Grenzlinie  ist  ziemlich  deutlich  erkennbar:  sie  be- 
schreibt eine  sehr  leichte  Kurve  von  Punkt  15  bis 
Punkt  20,  wo  sie  eine  merkliche  Biegung  macht,  um 
sich  30  m  weiter  südlich  an  eine  Linie  (21)  natür- 
licher Felsen   anzuschliefsen ,    deren   Gesamtheit  in 

der  Richtung  Süd-6o°West  zu  laufen  scheint 

Die  Steine,  aus  welchen  diese  Trümmer  bestehen, 
sind  von  derselben  Beschaffenheit,  wie  die  am 
Falbeschen  Molenkopfe:  sie  sind  im  allgemeinen 
2  m  lang  und  1,50  m  breit;  ihre  grofse  Seite  liegt 
der  Küste  parallel,  nach  dem  Lande  zu  nehmen  sie 
immer  mehr  an  Gröfse  ab.  Innerhalb  der  Mauer 
15 — 20—21  ist  der  Meeresboden  im  allgemeinen  mit 
faust-  oder  kopfgrofsen  Geröllsteinen  bedeckt,  die 
von  mehr  oder  weniger  zerriebenem  Bruchstein  her- 
rühren   manchmal  ist  der  Mauerverband,  dank 

den  umstrickenden  Wurzeln  der  Seepflanzen,  noch 
nicht  völlig  zerstört;  aber  das  Ganze  bildet  ein  un- 
beschreibliches Chaos,  welches  nur  durch  Aus- 
grabungen zu  lichten  ist.  Sicher  scheint  zu  sein, 
dafs  die  Mauer  15 — 20 — 21  nicht  hoch  war,  weil  sie 
so  scharf  im  Wasser  begrenzt  ist  und  weil  ihre 
Trümmer,  wie  bei  der  Falbeschen  Mauer,  nach  dem 

Lande  zu  gefallen  sind Die  Bedeutung  dieser 

Trümmer  ist  unklar Schwerlich  rühren  sie 

von  einem  kleinen  Hafen  her,  weil  von  einer  Einfahrt 
nirgends  eine  Spur  zu  entdecken  ist,  schwerlich  auch 
von  einem  Quai  oder  einer  Plattform,  weil  in  ihrer 
Mitte  sich  einige  bedeutende  Reste  erheben. 

22.  Zu  diesen  gehören  einige  Steinblöcke  (in 
Punkt  22)  von  etwa  1  m  Seitenlänge,  die  in  scharf 
begrenzter,  nach  Nord-i5°Ost  laufender  Fluchtlinie 
verbunden  sind. 


196 


Die  Häfen  von  Karthago. 


23.  Ebenso  gehören  zu  ihnen  vier  etwa  1  m 
breite,  paarweise  auf  einander  senkrecht  stehende 
Bruchsteinmauern,  die  sich  in  Punkt  23  treffen.  Ihrer 
Bauart  nach  scheinen  sie  viel  jünger  zu  sein  als  die 
Mauer  15 — 20 — 21 ;  sie  erinnern  an  die  relativ  jungen, 
von  Caillat  verzeichneten  Mauern,  die  nach  ihm  in 
Punkt  44   des   Falbeschen   Planes   zusammenlaufen. 

24.  Einer  der  charakteristischen  Punkte  dieses 
Ganzen  ist  31,  von  dem  aus  die  Reste  21  —  24  s'cn 
unter  Wasser  etwa  50  m  weit  nach  Nordosten  in 
Gestalt  von  zertrümmerten  Steinen  ausdehnen;  ihrer 
Richtung  nach  zu  urteilen,  sind  diese  Steine  sehr 
wahrscheinlich  die  unterseeische  Fortsetzung  der 
Sandsteinschicht  21. 

25.  Natürliche  Steine,  die  in  scharfen,  dem 
Molo  21  parallellaufenden  Linien  nach  Nordosten 
streichen ;  sie  waren,  wie  es  scheint,  ehemals  durch 
Bauten  verbunden,  deren  Reste  noch  an  einigen 
Stellen,  besonders  seewärts  vorhanden  sind.  In  der 
Nähe  des  Landes  liegen  diese  Steine  in  einem  Ge- 
misch von  Geröll  und  Seepflanzen 

26 — 27 — 28 — 29.  Am  auffälligsten  ist  eine  Reihe 
von  natürlichen,  in  der  Richtung  der  Linien  26 — 27 — 
28 — 29  laufenden  Felsen;  es  sind  Sandsteinschichten, 
die  sich  vom  Lande  aus  in  derselben  Richtung  (Süd- 
7o°West)  und  der  gleichen  Neigung  gegen  den 
Horizont  unter  Wasser  fortsetzen.  Zerreibbar,  wie 
der  Sandstein  dieser  Schichten  ist,  ist  er  vom  Meere 
zerstückelt  und  zerschnitten,  sodafs  es  ziemlich 
schwer  hält,  sofort  zu  erkennen,  dafs  man  natürliche 
Felsen  vor  sich  hat.  An  gewissen  Stellen  sind  diese 
Felsenlinien  sogar  vollständig  zernagt,  sodafs  die 
aus  dem  Wasser  ragenden  Felsen  stellenweise  nicht 
miteinander  zusammenhängen;  sie  erreichen  eine 
Gröfse  von  2,50  m  und  3  m.  Wahrscheinlich  machte 
vor  Zeiten  die  Menschenhand  diese  Felsen  vollständig 
nutzbar;  denn  an  gewissen  Stellen  sieht  man  sehr 
deutlich  behauene  Steine,  namentlich  in  der  Um- 
gebung von  Punkt  29,  wo  ungeheuere  alte  Stein- 
blöcke und  ein  sehr  gut  erhaltener  rechter  Winkel 
aus  viereckigen  Steinen  von  1,50  m  Seitenlänge  auf 

dem  Grunde  liegen Nach  dem  Ufer  zu  haben 

die  Sandmassen  alles  nivelliert. 

30.  Linie  von  natürlichen  Felsen,  welche  sich 
die  Küste  entlang  ziehen. 

31.  Einige  Steine  bilden  hier  einen  kleinen 
Landungsplatz,  wie  es  scheint,  neueren  Datums. 

32 — 33.  Noch  eine  Linie  von  natürlichen  Felsen, 
welche  in  der  Richtung  Süd-8o°West  streichen.  Wie 
bei  den  Molen  26—27 — 28  —  29  ist  ihre  nächste  Um- 
gebung mit  Bruchsteintrümmern  besäet.  Endlich 
bemerkt  man  etwas  mehr  nach  Süden  zu  eine  sehr 
interessante  und  gut  erhaltene  Ruine,  über  die  Herr 


de  Roquefeuil  nur  einige  Worte  sagen  will,  weil  er 
das  Land  zu  früh  verlassen  hat,  als  dafs  er  sie  hätte 
vollständig  und  eingehend  untersuchen  können.  Sie 
bildet  ein  Viereck,  dessen  Mafszahlen  annähernd 
folgende  sind:  AB  =  CD  =  35  m,  nach  Süd-3O0Ost 
orientiert;  AC  =  50  m,  nach  Süd-8o°West  orientiert; 
BD  =  67  m.  Die  Seite  AB  ist  aus  ungeheueren  Steinen 
erbaut,  deren  kleine  Seiten  1,50  m  betragen,  während 
die  gröfsten  3,50m  erreichen.  Die  Seite  BD  besteht 
aus  noch  gröfseren  Steinen,  welche  3,50  m  und  4  m 
messen.  Sie  ist  sehr  gut  erhalten  und  ragt  noch 
1,50  bis  2  m  aus  dem  Wasser  hervor,  sodafs  man 
die  Lagen  der  riesigen,  durch  ihre  Masse  besonders 
gut  erhaltenen  Mauer  sehr  deutlich  sehen  kann.  Die 
Steine,  deren  Kanten  sehr  wenig  von  ihrer  Schärfe 
eingebüfst  haben,  scheinen  einfach  ohne  Mörtel  oder 
Zwicker  verlegt  zu  sein.  Das  ganze  Innere  dieses 
Vierecks  ist  voll  von  grofsen  behauenen  Steinen; 
diese  sind  in  Reihen  angeordnet,  die  den  Seiten 
parallel  laufen 

Eine  Art  von  Plattform  A'B'D'  scheint  in  einer 
Breite  von  8—  10  m  rings  um  den  Bau  herumzugehen 
und  mit  ihm  nach  unten  verbunden  zu  sein.  Der 
ganze  Bau  gleicht  der  Falbeschen  Mauer,  nur  ist 
er  bedeutend  grofsartiger;  jedenfalls  war  er  aber 
nicht  hoch,  denn  es  finden  sich  wenig  Trümmer. 
Er  schützte  im  Westen  einen  kleinen  Hafen;  die 
Linie  B'D'  setzt  sich  nämlich  unter  Wasser  etwa 
40  m  weit  bis  zu  dem  Punkte  E  fort  und  bildet 
somit  einen  kleinen  Molo.  Bei  Punkt  E  liegt  ein 
kleiner  Molenkopf,  wie  der  von  Dr.  Courtet  entdeckte, 
aber  in  einem  viel  schwächeren  Mafsstabe.  Die 
diesen  Molo  bildenden  Blöcke  messen  am  äufsersten 
Ende  1,40  m  zu  0,80  m.  Aus  denselben  Gründen 
wie  der  von  Dr.  Courtet  entdeckte  Molenkopf  (Nr.  45 
des  Falbeschen  Planes)  ist  der  kleine  Molo  D'E 
durch  die  See  umgestürzt  worden  und  hat  eine 
Trümmerreihe  EF  gebildet,  welche  sich  unmerklich 
mit  den  ersten  Trümmern  der  Quais  in  der  Richtung 
der  punktierten  Linie  verbindet 

Im  Norden  von  AC  hängen  die  Ruinen  des 
grofsen  Vierecks  mit  der  Küste  durch  eine  Reihe 
von  Steinen  zusammen,  welche  Herr  de  Roquefeuil 
aus  Zeitmangel  nicht  untersuchen  und  klassifizieren 
konnte. 

Schlufsbetrachtung:  Alle  in  dem  Abschnitte 
B  aufgeführten  Ruinen  sind  die  grofsartigsten  der 
ganzen  Küste,  und  doch  berechtigt  uns  nichts,  sie 
mit  einem  Hafenbau  in  Verbindung  zu  bringen. 
Gerade  der  Umstand,  dafs  dort  so  viele  kleinen 
Häfen  vorhanden  sind,  beweist  zur  Genüge,  dafs  es 
keinen  grofsen  Hafen  gab;  bestätigt  wird  dies  durch 
das  Ergebnis   der   gerade  hier  in  sehr  grofser  Zahl 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     November. 


197 


(mehr  als  2500)  und  in  sehr  geringen  Abständen 
vorgenommenen  Lotungen 

C.  Linie  der  Quais.  —  Die  noch  sehr  gut 
erkennbare  Quailinie  beginnt  etwa  100  m  südlich 
von  den  eben  genannten  Ruinen.  Sie  besteht  aus 
Steinen  von  1  m  bis  1,50  m  Seitengröfse,  einige  von 
ihnen  erreichen  2,50  und  3  m;  ihre  grofse  Seite  liegt 
im  allgemeinen  der  Küste  parallel Merk- 
würdig bei  diesen  Quais  ist  die  Art  und  Weise, 
wie  sie  zwar  im  allgemeinen  der  Richtung  der  Küste 
folgen,  aber  nicht  jede  einzelne  Krümmung  mit- 
machen. Wo  sie  zu  breit  werden  würden,  hat  man 
sie  plötzlich,  der  Einbiegung  der  Küste  entsprechend, 
schmaler  gemacht,  wie  bei  Punkt  34,  aber  ohne 
den  dadurch  entstandenen  einspringenden  Winkel 
irgendwie  abzurunden.  Nach  dem  Lande  zu  liegen 
einige  Steine  und  Sand,  und  nur  wenige  grofse  Blöcke ; 
man  sieht  sogar  Reste  von  förmlichen  Strebemauern 
aus  Bruchstein ,  die  senkrecht  oder  parallel  zum 
Ufer  gebaut  sind,  namentlich  bei  Punkt  35,  wo  zwei 
solche  Mauern  in  einem  Abstände  von  6  m  vorhanden 
sind.  Alles  dies  scheint  ein  Beweis  dafür  zu  sein, 
dafs  diese  Quais  innen  aus  Bruchsteinen  bestanden 
und  nur  aufsen  mit  Hausteinen  verkleidet  waren, 
um  dem  Ganzen  ein  schmuckeres  Aussehen  zu  geben. 
Bei  Punkt  35  hört  der  Quai  plötzlich  auf.  Vor  dem 
Zarruchschen  Hause  sind  nur  wenige  Spuren  von 
ihm  vorhanden  in  Gestalt  einiger  Steine  von  2  m 
Länge  und  1,50  m  Breite,  die  etwa  30  m  vom  Ufer 
liegen. 

36.  Ein  kleiner,  senkrecht  von  der  Küste  aus- 
laufender Molo  von  40  m  Länge  und  5  m  Breite 
scheint  die  Verlängerung  der  südlichen  Mauer  des 
Zarruchschen  Hauses  zu  sein.  Von  diesem  Punkte 
ab  hat  Herr  de  Roquefeuil  aus  Mangel  an  Zeit  die 
Linie  der  Quais  nicht  mehr  im  einzelnen  untersucht. 
Das  ist  seitens  des  Herrn  Bordy  geschehen,  dessen 

Aufnahme    er   hier   einfach   kopiert  hat Aus 

verschiedenen  Zierstücken,  wie  skulpierten  Steinen, 
Schäften  von  Marmorsäulen  u.  s.  w.,  die  Herr  de 
Roquefeuil  rings  umher  bemerkt  hat,  schliefst  er, 
dafs  dieser  Quai  weniger  aus  Nützlichkeitsrücksichten 

als  zu  Vergnügungszwecken  gebaut  war , 

Auf  der  Karte  endigen  diese  Quais  in  der  Höhe  des 
Cothon,  aber  es  ist  möglich,  dafs  sie  einst  bis  in 
die  Nähe  der  »Rotonde«  liefen  und  nur  versandet 
sind;  denn  25  m  seewärts  von  der  »Rotonde«  liegen 
behauene  Steine  von  1,20m  zu  1,50m  Grofse;  die- 
selben sind  ziemlich  regelmäfsig  angeordnet  in  einer 
Richtung,  welche  mit  der  der  Quais  zu  stimmen 
scheint 

In  den  Schlufsworten  empfiehlt  der  Verf.  der 
Akademie  durch  Einschnitte  den  Endpunkt  der  Quais 
Archäologischer    Anzeiger    1899. 


und  den  Anfangspunkt  der  Mauer  44 — 45  des 
Falbeschen  Planes  zu  ermitteln.  Hoffentlich  bleibt 
aber  die  Akademie  nicht  dabei  stehen,  sondern  sucht 
auch  die  übrigen  dunkelen  Punkte  aufzuklären,  vor 
allem  die  Frage  des  Scipionischen  Dammes  und  der 
Hafeneinfahrt. 

Grofslichterfelde.  Raimund  Oehler. 


SITZUNGSBERICHTE 

DER  ARCHÄOLOG.  GESELLSCHAFT 

ZU  BERLIN. 

1899. 

NOVEMBER. 

Die  sehr  zahlreich  besuchte  erste  Sitzung  nach 
der  Sommerpause  eröffnete  der  Vorsitzende  mit 
Worten  der  Begrüfsung  und  Mitteilung  der  Ver- 
änderungen im  Mitgliederbestande  der  Gesellschaft. 
Durch  den  Tod  verlor  sie  die  beiden  langjährigen 
Mitglieder,  Herrn  Geh.  Legationsrat  Hepke  und 
Herrn  Prof.  Dr.  Dobbert;  ausgetreten  ist  infolge 
seiner  Berufung  nach  Innsbruck  Herr  Prof.  Dr. 
Winter. 

Im  Anschlufs  an  die  Vorlage  neuer  litterarischer 
Erscheinungen  machte  Herr  Engelmann  auf  ein 
in  den  Monum.  Ant.  dei  Lincei  von  M.  Jatta  ver- 
öffentlichtes, vor  kurzem  in  Ceglie  gefundenes  Vasen- 
fragment aufmerksam.  Es  stellt  ohne  Zweifel  eine 
Scene  aus  dem  Laokoonmythus  dar,  wie  der  Heraus- 
geber gesehen  hat,  ist  aber  von  diesem  insofern 
nicht  richtig  erklärt  worden,  als  er  die  von  den 
Schlangen  umwundene  Gestalt  für  den  zweiten  Sohn 
des  Laokoon  hält,  während  der  Vasenmaler  keinen 
Zweifel  darüber  hat  bestehen  lassen,  dafs  die  beiden 
Schlangen  nach  Tötung  der  Kinder  des  Laokoon 
die  Statue  des  Gottes,  in  dessen  Heiligtum  die 
Scene  vor  sich  geht,  des  Thymbräischen  Apollon, 
umschlingen.  Die  Mutter  eilt,  um  Hilfe  zu  bringen 
oder  Rache  zu  nehmen,  wahrscheinlich  mit  ge- 
schwungenem Beil  herbei;  neben  ihr  ist  der  Vater 
vorauszusetzen.  Die  Abhängigkeit  des  Bildes  von 
der  Tragödie  des  Sophokles  scheint  unzweifelhaft 
zu  sein.  —  Eine  schöne  Photographie  des  »Katzen- 
mosaiks« der  casa  del  Fauno  in  Pompeji  fügte  Herr 
Adler  aus  Anlafs  des  Aufsatzes  im  Jahrbuch  XIV 
136  ff.  den  Vorlagen  hinzu. 

Herr  Wem  icke  legte  im  Auftrage  des  von 
Berlin  abwesenden  Herrn  Conze  die  neue  Schul- 
wandtafel vor,  welche  das  Kais.  Archäol.  Institut 
auf  das  Grab relief  der  Hegeso  und  den  sog.  Alexander- 
Sarkophag  als  dritte  hat  folgen  lassen.  Sie  stellt 
die  bekannte  Statue  des  Augustus  von  Prima  Porta 

*5 


198 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     November. 


im  Braccio  Nuovo  des  Vatican  dar.  Der  Preis  ist 
derselbe  wie  bei  den  früheren  Schulwandtafeln,  d.  h. 
für  Schulen  und  Fachgenossen,  welche  ihre  Be- 
stellung dem  Institut  direct  zugehen  lassen,  5  Mk., 
wozu  noch  die  Kosten  für  Verpackung  mit  80  Pf. 
und     das     Porto     kommen.      Vielfach     geäufserten 


auf     eigenen    Antrieb     hergestellte    Wandtafel    des 
praxitelischen  Hermes  hingewiesen. 

Auf  Wunsch  des  am  Erscheinen  verhinderten 
Herrn  Hüb  n er  legte  der  Vortragende  sodann  eine 
von  Herrn  P.  Ibarra  y  Ruiz  in  Elche  dem  Institut 
freundlichst  übersandte  Zeichnung  eines  von  Herrn 


Fig.   1. 


Wünschen  entsprechend,  hat  das  Institut  auch  einen 
kurzen  erläuternden  Text  zu  den  drei  bisher  er- 
schienenen Wandtafeln  herausgegeben;  derselbe  wird 
allen  Bestellern  der  neuen  Tafel  kostenfrei  übersandt 
werden.  Im  Anschlufs  an  diese  Mitteilung  wurde 
noch  auf  eine  im  Saale  ausgehängte,  nicht  zu  der 
Reihe  der  vom  Institute  herausgegebenen  gehörige, 
vielmehr   von    der    Firma   Bruckmann    in   München 


Ibarra  im  September  d.  J.  ausgegrabenen  Mosaiks 
vor.  Dieses  quadratische  Mosaik  (vgl.  die  bei- 
folgende Abbildung)  von  4  m  Seitenlänge,  welches 
ziemlich  wohlerhalten  ist  und  zwischen  ornamentalen 
Feldern  in  einem  runden  Mittelfeld  einen  Hund 
zeigt,  der  ein  Kaninchen  jagt,  in  einigen  Seitenfeldern 
Tauben,  ist  in  den  Ruinen  eines  römischen  Land- 
hauses bei  Elche  in  Spanien  gefunden  worden.    Herr 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     November. 


199 


Hübner  bemerkt  dazu  folgendes:  »Das  ziemlich  grofse 
römische  Landhaus,  dessen  Haupträume  mit  Mosaik- 
fufsböden  ausgestattet  waren,  liegt  zwischen  der  La 
Alcudia  genannten  flachen  Erhöhung,  die  das  alte 
Ilici  trug  —  das  heutige  Elche  ist  davon  verschieden 
—  und  dem  Hafen  der  alten  Stadt,  dem  Portus  Ili- 
cilanus  bei  dem  heutigen  Santa  Pola.  Die  berühmte 
Büste  von  Elche  im  Louvre  ist  am  Abhang  der 
Alcudia  gefunden  worden;  damit  hat  also  die  Villa 
nichts  zu  thun.  Ich  vermute,  dafs,  wenn  nicht  die 
ganze  Villenanlage,  so  doch  der  Mosaikfufsboden 
dem  ausgehenden  zweiten  oder  beginnenden  dritten 
Jahrhundert  n.  Chr.  angehören.  Dazu  stimmt  auch 
die  wahrscheinlich  am  Eingang  angebrachte  Inschrift; 
derartige  Acclamationen  sind  zwar  immer  vorge- 
kommen, aber  aus  jener  Zeit  besonders  häufig  über- 
liefert.« Gegen  den  von  Herrn  Hübner  gegebenen 
Zeitansatz  spricht  es  nicht,  dafs  die  in  der  Villa 
gefundenen  Münzen  solche  des  Maximianus  sind; 
denn  sie  kann  längere  Zeit  hindurch  bewohnt  ge- 
wesen sein.    Die  Inschrift,  ebenfalls  in  Mosaik,  lautet: 

INH  •  PRAEDI 

SVIVASCVM 

TVISOMNB 

MVLTISAN 

NIS 
in  h(oc)  praedi(o)  s(ah>us)  vivas  cum  tuis  omnib(us) 
multis  annis. 

Alsdann  besprach  der  Vortragende  einige  Dar- 
stellungen des  Poseidon,  die  teils  neu,  teils 
nicht  hinreichend  erklärt  oder  nicht  richtig  bekannt 
sind.  Der  Vorrang  gebührt  hier  der  im  letzten 
Hefte  der  'Ecpr^jx.  dpjj.  publicirten  Bronzestatuette, 
die  uns  zum  ersten  Male  einen  archaischen  Poseidon 
in  statuarischer  Form  bietet.  Das  interessante  etwa 
1  m  hohe  Werk  wurde  nach  den  Angaben  von 
D.  Philios  im  Meere  bei  Plataiai  gefunden  und  be- 
findet sich  jetzt  im  Nationalmuseum  zu  Athen.  Das 
Werk  ist  sehr  gut  erhalten,  bis  auf  ein  Loch  im 
Hinterkopf  und  das  Fehlen  der  Arme  und  mit  ihnen 
der  Attribute.  So  würde  man  nicht  berechtigt  sein, 
auf  Poseidon  zu  deuten,  wenn  nicht  auf  der  Stand- 
platte eine  gravirte  Weihinschrift  erhalten  wäre: 
tö  IloTetSaovo?  •  Atapo;.  Diese  Inschrift  berechtigt 
uns,  den  dargestellten  Poseidon  zu  benennen  und 
ihn  mit  den  Attributen  des  Poseidon  ergänzt  zu 
denken.  Der  linke  Arm  war,  wie  die  Schulter  zeigt, 
gehoben;  man  wird  nicht  fehl  gehen,  ihm  in  diese 
Hand  den  Dreizack  zu  geben.  Doch  kann  ihn  der 
Gott  nicht  als  Waffe  geschwungen  haben,  da  er  ihn 
dann  in  der  Rechten  führen  würde;  vielmehr  stellte 
er  ihn  wohl  scepterartig  auf  den  Boden.    Dies  wird 


durch  Philios'  Angabe  bestätigt,  dafs  sich  in  der 
Standplatte  an  der  Stelle,  wo  der  natürlich  besonders 
gearbeitete  Dreizack  aufstehen  mufste,  eine  kleine 
Vertiefung  befindet,  um  dem  stabartigen  Attribut 
festeren  Stand  zu  geben.  Der  rechte  Arm  war 
gesenkt;  hier  mag  der  Unterarm  vorgestreckt  ge- 
wesen sein  und  die  Hand  ein  anderes  Attribut  ge- 
halten haben.  Dies  war  vielleicht  nicht,  wie  Gillieron 
in  der  Reconstructionsskizze  Sp.  66  annimmt,  ein 
Delphin,  sondern  eher  ein  Thunfisch,  wie  er  auf 
archaischen  Denkmälern  von  Poseidon  gehalten 
wird;  erst  in  späterer  Zeit  wird  das  Attribut  des 
Thunfisches  in  der  Regel  durch  den  Delphin  ver- 
drängt. 

Bisher  war  man  für  die  Vorstellung  des  Poseidon 
in  der  Zeit  der  archaischen  Kunst  nur  auf  Werke 
der  Kleinkunst,  vor  allem  die  korinthischen  Pinakes, 
dann  die  Vasenbilder  und  einige  Münzen  (eigentlich 
nur  die  von  Poseidonia)  angewiesen.  Man  sah  daraus, 
dafs  Poseidon  durchaus  wie  Zeus  dargestellt  wurde, 
in  ruhiger  Stellung  lang  bekleidet,  in  der  Action 
wenig  bekleidet  oder  nackt;  nur  die  Attribute  be- 
zeichneten den  Unterschied.  Hier  haben  wir  zum 
ersten  Mal  ein  statuarisches  Beispiel,  das  für  uns 
von  besonderem  Werte  sein  mufs,  obgleich  es  die 
Regel  nicht  ganz  bestätigt.  Denn  wir  haben  hier 
einen  ruhig  stehenden  Poseidon,  der  völlig  un- 
bekleidet ist;  er  tritt  nach  der  Weise  der  sog. 
Apollonfiguren  mit  dem  rechten  Fufse  an.  Trotzdem 
würden  wir  ihn  wohl  ohne  die  Inschrift  geradezu 
Zeus  benennen,  im  Hinblick  auf  den  Kopf,  der 
sofort  an  bekannte  archaische  Zeusköpfe,  wie  die 
beiden  von  Bronze  bezw.  Thon  aus  Olympia,  er- 
innert Das  volle  Haar  ist  hinten  aufgenommen  und 
wird  von  einem  Reif  umschlossen;  über  der  Stirn 
sind  zwei  Reihen  Löckchen  angeordnet.  Mit  gröfster 
Sorgfalt  ist  das  Haar  sowohl  wie  der  spitze  Vollbart 
gravirt.  Die  Augen  sind  hohl,  sie  waren  besonders 
aus  farbigem  Stein  oder  Email  eingesetzt. 

An  dieses  erst  kürzlich  bekannt  gewordene  Werk 
schlofs  der  Vortragende  die  Besprechung  eines  zeit- 
lich durch  eine  weite  Spanne  getrennten ,  längst 
bekannten  Werkes,  des  berühmten  Wiener  Onyx- 
Cammeo,  dessen  Darstellung  sich,  wie  mit  Recht 
allgemein  angenommen  wird,  auf  den  Isthmos  von 
Korinth  bezieht  (Arneth,  Die  antiken  Cameen  des 
k.  k.  Münz-  und  Antiken-Cab.  Taf.  XL  Overbeck, 
Kunstmyth.,  Poseidon,  Gemmentaf.  II  8).  Während 
im  allgemeinen  der  Sinn  der  Composition  feststeht, 
ist  die  Deutung  der  Nebenfiguren  umstritten.  In 
der  durch  Gröfse  alle  anderen  überragenden  Mittel- 
figur des  Poseidon  ist  uns  nach  Konrad  Lange's 
überzeugendem  Nachweis  (Das  Motiv  des  aufgestützten 

15* 


200 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     November. 


Fufses  S.  41  ff.)  ein  Nachklang  der  Cultstatue  des 
Poseidon  aus  dem  isthmischen  Heiligtum  erhalten, 
wahrscheinlich  eines  Werkes  des  Lysippos.  Poseidon 
ist  hier  nach  rechts  gekehrt  und  tritt  mit  dem  linken 
Fufs  auf  einen,  wie  es  scheint  von  Wellen  umspülten, 
Felsen;  es  ist  bekannt,  dafs  dies  effectvolle  künst- 
lerische Motiv,  das  im  Kreise  des  Lysippos  auf  die 
verschiedensten  Vorwürfe  angewandt  wurde,  in  seiner 
Anwendung  auf  Poseidon  aufserordentlichen  Anklang 
fand  und  uns  in  einer  Reihe  von  Beispielen  ver- 
schiedener Kunstgattungen  erhalten  ist.  Angewandt 
ist  es  auf  Poseidon  gewifs  zuerst  in  der  isthmischen 
Statue,  für  die  es  besonders  glücklich  schien:  vom 
Isthmos  aus  konnte  der  Gott  nach  beiden  Seiten 
sein  Reich  überschauen.  So  ist  wohl  der  wogen- 
umbrandete  Fels,  auf  den  er  tritt,  ein  Symbol  des 
Isthmos  selbst.  Poseidon  ist  unbekleidet  bis  auf 
ein  über  den  linken  Oberschenkel  hängendes  Gewand- 
stück ;  mit  der  Rechten  stützt  er  sich  auf  den  Drei- 
zack, der  aus  Raummangel  hier  nur  als  Stab  dar- 
gestellt ist.  Dafs  jedoch  der  Künstler  des  Cammeo 
für  seine  Zusammenstellung  die  isthmische  Statue 
nur  benutzte,  sehen  wir  an  einem  Zusätze,  dem 
Tuche,  welches  der  Gott  in  der  linken  Hand  hält: 
es  ist  die  mappa,  das  Tuch,  mit  dem  in  römischer 
Zeit  das  Zeichen  zum  Beginn  der  Spiele  gegeben 
wurde.  Dies  mufs  also  Zusatz  des  Gemmenschneiders 
sein,  derPoseidon  zugleich  als  Ordner  der  isthmischen 
Spiele  darstellen  wollte.  Darauf  weisen  auch  die 
Pferdegruppen,  die  rechts  und  links  in  halber  Höhe 
(also  im  Mittelgrund)  auf  plastisch  angegebenen 
Grundlinien  stehen.  Sie  stehen  ruhig;  ihre  Zügel 
sind  nach  hinten  geführt  und  an  Pflöcken  befestigt. 
Die  Spiele  haben  also  noch  nicht  begonnen;  sie 
werden  beginnen,  sobald  der  Gott  das  Zeichen  giebt. 
Oberhalb  dieser  Darstellung  erblickt  man  auf  einem 
altarartigen  Postament  eine  Statue  des  Eros.  Links 
davon  ist  ein  bärtiger,  am  Unterkörper  mit  einem 
Mantel  bekleideter  Mann  gelagert,  der  sich  nach 
der  Mitte  zu  umwendet  und  mit  beiden  Händen 
einen  nackten  Knaben  hinreicht.  Er  reicht  ihn 
wohl  der  rechts  befindlichen  weiblichen  Figur,  die 
mit  beiden  Händen  ein  Gewandstück  ausbreitet. 
Hier  ist  man  allgemein  der  Ansicht,  dafs  die  Rettung 
des  Melikertes  dargestellt  sei;  die  Deutung  der  beiden 
anderen  Figuren  und  die  Bedeutung  des  Eros  ist 
umstritten.  Zunächst  der  Mann;  ihn,  wie  man  vor- 
schlug, Poseidon  zu  nennen  und  somit  dieselbe 
Figur  zweimal  dargestellt  zu  sehen,  wird  man  sich 
schwer  entschliefsen;  auch  Okeanos  pafst  nicht,  da 
dieser  mit  Melikertes  nichts  zu  thun  hat;  und  auch 
diePersonjfication  desTsthmos  will  nicht  recht  passen, 
denn    Melikertes    wird    zwar   auf  den   Isthmos    an's 


Land  getragen,  aber  doch  nicht  von  ihm  empor- 
gehoben. Dagegen  läfst  sich  gegen  die  Deutung 
Nereus  wohl  nichts  einwenden.  Die  weibliche  Figur 
hat  man  wohl  Aphrodite  nennen  wollen,  wegen  des 
Eros;  aber  dann  würde  Leukothea  fehlen.  Diese 
ist  auch  durch  das  Gewandstück  bezeichnet,  es  ist, 
wie  Ritschi  gesehen  hat,  der  aus  der  Odyssee (X  333  ff.) 
bekannte  Schleier,  an  dem  man  nach  Clemens  Alex. 
(Protr.  p.  50)  die  Darstellungen  der  Leukothea  er- 
kannte. Man  hat  sich  gewundert,  ihn  in  den  er- 
haltenen Kunstwerken  niemals  zu  finden ;  hier  haben 
wir  ein,  wie  es  scheint,  sicheres  Beispiel,  und  man 
hätte  Ritschl's Deutung  nicht  unbeachtet  lassen  sollen. 
Und  nun  werden  wir  auch  wohl  schwerlich  annehmen, 
dafs  Nereus  den  kleinen  Melikertes  dem  Eros  als 
Spielkameraden  hinreicht,  sondern  in  Eros  eine  An- 
deutung des  bei  Paus.  II  2,  3  erwähnten  Aphrodite- 
heiligtums von  Kenchreai  sehen,  wo  Melikertes  nach 
dem  Sturz  von  dem  molurischen  Felsen  gelandet  war. 

Es  bleiben  nun  noch  die  beiden  Figuren  unten 
links  und  rechts,  zu  Füfsen  des  Poseidon;  links 
sitzt  ein  nackter  Knabe,  der  einen  undeutlichen 
Gegenstand  hält,  bei  einem  Pinienbaume,  rechts  er- 
blickt man  eine  unter  einem  gleichen  Baume  gelagerte 
weibliche  Figur.  Auch  hier  hat  man,  und  zwar 
ziemlich  allgemein,  Melikertes -Palaimon  und  Ino- 
Leukothea  erkennen  wollen;  doch  mufs  auch  hier- 
von das  Bedenken  zurückhalten,  dafs  dann  dieselben 
Figuren  doppelt  dargestellt  wären.  Am  Boden  ge- 
lagerte Figuren  sind  in  der  späteren  Kunst  in  der 
Bedeutung  von  Localgottheiten  beliebt;  solche  möchte 
der  Vortragende  auch  hier  erkennen,  und  zwar  wegen 
ihrer  Lage  links  und  rechts  von  Isthmos  die  Personi- 
ficationen  der  beiden  Häfen  Korinths,  Lechaion  und 
Kenchreai,  also  Leches  und  Kenchrea.  Leches  er- 
scheint als  Eponymos  von  Lechaion  bei  Paus.  II  2,  3; 
Kenchreai  als  zwei  Mädchen  dargestellt  finden  wir 
bei  Philostr.  Eik.  II  16.  Endlich  zeigt  eine  Kupfer- 
münze des  Hadrian  (Imhoof- Gardner,  Num.  Comtn. 
on  Paus.  pl.  C  40)  beide  Häfen  als  Mädchen  mit 
den  Beischriften  LECH  und  CENCH. 

Weiter  lenkte  der  Vortragende  die  Aufmerksam- 
keit der  Versammlung  auf  ein  merkwürdiges  Kunst- 
werk, das  bisher  eine  plausible  Erklärung  nicht 
gefunden  hat,  um  den  Versuch  zu  wagen,  es  zu 
verstehen  mehr  als  zu  erklären.  Es  ist  ein  etrus- 
kischer  Carneol-Skarabäus  des  Cabinet  des  Medailles, 
der  früher  den  Sammlungen  Durand  und  Luynes 
angehörte  (Abdrücke  Impr.  d.  Inst.  III  2.  Cades  IC 
13.  Abg.  O.  Jahn,  Vasenb.  Taf.  IV  D.  Overbeck, 
Kunstm.,  Pos.,  Gemmentf.  II  12.  Martha,  L'art.  elr. 
594)  392-  Babelon,  Le  Cab.  des  ant.  pl.  V  16). 
Nethunus,  so  lautet  die  Beischrift,  ist  hier  als  hart- 


Archäologische  Gesellschaft.     1899.     November. 


201 


loser  Jüngling  gebildet;  er  ist  anscheinend  nackt, 
falls  nicht  der  an  seinem  Rücken  entlang  gehende 
Streifen  eine  Art  Chlamys  bezeichnet.  Er  steht  nach 
rechts  mit  vorgebeugtem  Oberkörper  und  packt  mit 
beiden  Händen  einen  Felsblock,  gegen  den  er  auch 
den  rechten  Fufs  anstemmt,  als  ob  er  ihn  fortwälzen 
wolle.  Der  Dreizack  lehnt  entweder  am  Felsen 
oder  er  hält  ihn  in  der  Hand,  eine  Entscheidung 
hierüber  ist  nicht  möglich.  Dafs  man  die  seltsame 
Darstellung  weder  mit  Gerhard  auf  Erschaffung  des 
Rosses,  noch  mit  K.  O.  Müller  auf  den  Berge  spalten- 
den Erderschütterer  des  Gigantenkampfes,  noch  mit 
Overbeck  auf  den  Bau  der  trojanischen  Mauer  deuten 
kann,  bedarf  wohl  keiner  weiteren  Ausführung.  Von 
bisherigen  Deutungen  kommen  einzig  die  beiden 
zweifelnd  von  O.  Jahn  aufgestellten  in  Betracht, 
wonach  Poseidon  die  Berge  zerreifst,  entweder,  um 
eine  Quelle  zu  wecken,  oder  um  den  Gewässern 
einen  Abflufs  zu  bahnen;  im  ersteren  Falle  würde 
ein  anscheinend  am  Felsen  entlang  laufender  Streifen 
die  Quelle  bedeuten.  Allein  selbst  dann  bleibt  die 
Darstellung  seltsam,  obgleich  kein  Grund  ist,  an 
der  Echtheit  der  Gemme  zu  zweifeln.  Zur  richtigen 
Beurteilung  führt  hier  nach  Ansicht  des  Redners 
nur  die  Annahme,  dafs  der  etruskische  Gemmen- 
schneider nach  einem  griechischen  Vorbilde  arbeitete, 
das  etwas  anderes  bedeutete,  und  es  durch  Hinzu- 
fügung der  Inschrift  sowie  des  Wassers  und  des  Drei- 
zacks zu  Poseidon  umbildete.  Solche  Umbildungen 
und  Zusätze  kommen,  wie  Herr  Professor  G.  Körte 
brieflich  dem  Vortragenden  versichert,  in  der  etrus- 
kischen  Kunst  öfters  vor.  Was  nun  das  griechische 
Vorbild  der  Gemme  darstellte,  wird  sofort  klar,  wenn 
man  den  Dreizack  und  die  Inschrift  fortdenkt:  es 
ist  Theseus,  der  den  Stein  fortwälzt,  unter  dem  die 
Erkennungszeichen  der  Aigeus  liegen.  So  finden 
wir  ihn  z.  B.  ähnlich  auf  einer  athenischen  Münze 
(Imhoof-Gardner  a.  a.  O.  pl.  D  D  2). 

Den  Beschlufs  der  hier  vorgeführten  Poseidon- 
Darstellungen  möge  eine  84  cm  hohe  Marmorstatuette 
des  Dresdener  Albertinum  bilden.  Diese  öfters  ab- 
gebildete (Becker,  Augusteum  40.  Clarac  743,  1795. 
Müller -Wieseler  II  6,  70  =  neue  Ausg.  XVI  12. 
Overbeck,  Atlas  XI  10.  XII  32)  Statuette  hat  manches 
Auffallende.  Auffallend  ist  die  reiche  Umhüllung 
durch  den  Mantel,  auffallend  die  von  dem  häufigen 
Hochauftreten  durchaus  verschiedene  Stellung:  der 
linke  Fufs  ist  nur  wenig  erhoben  und  ruht  auf  einem 
Delphin,  zugleich  ist  durch  eine  leichte  Neigung 
nach  vorn  und  links  die  Hüfte  der  Standbeinseite 
ausgebogen;  der  rechte  Arm  (beide  Arme  sind  modern) 
war  wohl  erhoben  und  stützte  sich  auf  den  Dreizack, 
die    linke   Hand   war   gesenkt  und   fafste   vielleicht 


das  Gewand  (nach  P.  Herrmanns  Mitteilung  ist  dort 
eine  Bruchstelle).  Auffallend  ist  endlich  der  für 
Poseidon  merkwürdig  milde  Charakter  des  Kopfes. 
Die  letztere  Schwierigkeit  ist  jetzt  durch  die  ver- 
dienstliche Thätigkeit  der  Entrestaurirung,  wie  sie 
seit  Jahr  und  Tag  von  der  Dresdener  Museums- 
verwaltung geübt  wird,  gehoben:  der  Kopf  ist  zwar 
antik,  aber  nicht  zugehörig.  Von  dem  jetzigen 
Aussehen  der  Statuette  giebt  die  beistehende,  der 
freundlichst  erteilten  Erlaubnis  des  Herrn  Geheimen 


V^H 

■TM        4  aV 

1           "N^jyüT       iJM 

■r  /  Mi  i  1 
SB      K    Am  1 

Fig.  2. 

Hofrats  Treu  und  der  Güte  des  Herrn  Dr.  Paul 
Herrmann  verdankte  Abbildung  eine  Vorstellung. 
Der  Kopf  ist  wohl  ein  Zeus-  oder  Asklepioskopf. 
Die  Statuette  zeigt  leidlich  gute  Arbeit  und  ist  nach 
Anlage  und  Bewegungsmotiv  wohl  als  Copie  nach 
einem  früh-hellenistischen  Originale  anzusehen.  Dies 
Original  war,  wie  bereits  K.  Lange  (a.  a.  O.  S.  35  f.) 
gesehen  hat,  eine  Bronzestatuette,  welche  imPoseidon- 
tempel  zu  Antikyra,  stand  und  die  Paus.  (X  36,  8) 
mit  folgenden  Worten  beschreibt:  }\vxixopeü<n  8e 
efal  u.ev  dvSptavxe?  iv  x^  dyopa  yakv.oX,  eaxi  8e  acptatv 
liti  xuT  Xifj^vt  Iloaeiouüvi  ou  uiya  lepov,  Xoyctaiv  ij5xo- 
SofiTipivov  Xi&oi;'  xsxovfaxai  Se  xa  £vxo;-  xö  5e  ayaXu.a 
6p9öv  yaXxoü  7:6TO[Tjpevov ,  ßsßrjxe  8e  ix\  osXcplvi  toj 
exepoj  T(üv  t:o8(üv  •  xaxa  toüto  o£  e^et  xa)  ttjv  yetpa 
^rcl  xijl  (xrjpii),  h  8e  tf  Ix^pa  yetpl  xpiatva  iaxtv  aixtu. 
An  der  Identität  ist  wohl  nicht  zu  zweifeln;  demnach 


202  Archäologische  Gesellschaft.    1899.   December.     Erwerbungen  des  British  Museum  im  Jahre  1898. 


waren  also  Tempel  und  Bild,  ohne  Zeitbestimmung 
überliefert,  aus  der  hellenistischen  Zeit. 

Zum  Schlufs  hielt  Herr  Schrader  einen  Vor- 
trag über  den  Porträtkopf  eines  Negers,  der 
jüngst  in  den  Besitz  der  Antikensammlung  der  Königl. 
Museen  zu  Berlin  übergegangen  ist.  Der  Vortrag 
wird  an  anderer  Stelle  veröffentlicht  werden. 

DECEMBER. 
Winckel  mannsfest. 

Der  Geburtstag  Winckelmann's  wurde  von  der 
Gesellschaft  in  gewohnter  Weise  festlich  begangen. 
Das  diesjährige  Winckelmannsprogramm  »Alt- 
griechisches Bronzebecken  aus  Leontini«  von 
Hermann  Winnefeld,  war  bereits  vorher  den 
Mitgliedern  zugestellt  worden. 

Der  Vorsitzende,  Herr  R.  Schöne,  eröffnete 
die  Sitzung  mit  einem  kurzen  Rückblick  auf  die 
Entwickelung  der  Archäologie  im  neun- 
zehnten Jahrhundert  und  mit  einem  Hinweis 
auf  die  im  Laufe  desselben  hauptsächlich  durch 
Ausgrabungen  gewonnenen  neuen  Aufschlüsse  über 
die  griechische  Plastik  in  ihrer  höchsten  Ent- 
wickelung und  über  die  Entstehung  und  Aus- 
bildung der  griechischen  Architecturformen.  Zum 
Schlufs  gedachte  er  dankbar  der  grofsen  Förderung, 
die  diese  letzteren  Fragen  durch  das  soeben  er- 
schienene Werk  von  R.  Koldewey  und  O.  Puchstein 
»Die  griechischen  Tempel  in  Unteritalien  und 
Sicilien«  erfahren,  von  dessen  Tafeln  eine  Auswahl 
zur  Besichtigung  ausgestellt  war. 

Hieraufsprach  Herr  Hill  er  von  Gaertringen 
über  seine  neuen  Ausgrabungen  auf  Thera. 
Der  Vortrag  ist  oben  S.   181  ff.  abgedruckt. 

Zum  Schlufs  besprach  Herr  Di  eis  eine  von 
Grenfell  und  Hunt  in  dem  II.  Bande  der  Oxy- 
rhynchos  Papyri  veröffentlichte  Olymp iadentafel 
und  legte  ihre  Wichtigkeit  für  die  Chronologie  der 
griechischen  Kunstgeschichte  des  5.  Jahrhunderts  dar. 


ERWERBUNGEN 

DES  BRITISH  MUSEUM 

IM  JAHRE  1898. 

Aus  dem  Bericht  an  das  Parlament  vom 

10.  April   1899. 

DEPARTMENT  OF  EGYPTIAN  AND  ASSYRIAN 

ANTIQUITIES. 

II.  Acquisitions. 

E.  A.    Wallis  Budge.     S.  51—56. 

Purchases.     I.   Egyptian.     1.   Limestone  slab 
on  which  is  sculptured,  in  relief,  the  figure  of  a  high 


official  who  flourished  in  the  IVU>  dynasty;   about  B. 
C.  5800.      2.  Limestone  architrave  from   the  tomb  of 
an   officer   of  Shepses-ka,    hing  of  Egypt;   about  B.  C. 
3700.    5.  Limestone   mastaba   door  from   the  tomb  of 
a    high    official  of  Khufu   (Cheops),    kinq   of  Egypt; 
about  B.  C.  3753.    4.  Black  and  white  variegated  stone 
bowl  from  the  neighbourhood  of  Abydos.    LVth  to  FT* 
dynasty,  i.  e.  B.  C.  3760—3/33.    5.  False  door  from 
the   tomb   of  Chennu,   a  priest  of  Halhor  and  official 
of  hing  Men-kau-Rä  (Mycerinus),  hing  of  Egypt;  about 
B.  C.  3633.     6.  Eine  limestone  inscribed  slab  with  list 
of  objects  etc.;  about  B.  C.  3200.     7.  Limestone  archi- 
trave from   the   tomb   of  a  high  official  and  priest  of 
Plah   called  Uash.     VF1'  dynasty;   about  B.  C.  3200. 
8.  Limestone   door  from   the   tomb   of  Pepa,   a  scribe, 
with  figures  of  Pepa  and  his  wife  Khentet-ka.     VI'1'  dy- 
nasty;  about  B.  C.  3200.     o.  Painted  limestone  stele, 
on  which  are  depicted  funer al  scenes,  etc.,  of  Ptah-hetep. 
Vlth  dynasty;   about  B.  C.  3200.     10.    7 wo   limestone 
stelae    made  for   the  princess   Nefert.      VIth  dynasty; 
about  B.  C.  3200.      11.    Massive    rectangular   wooden 
coffin  made  for  Sebek  hetep,  the  son  of  Set-Sebek.    On 
the   inside   are  painted  a  number  of  chapters  from  an 
early  Recension  of  the  Book  of  the  Deal,  and  a  figure 
of   the  celestial  Nile.      This   is   an  important  addition 
of  the  small  collection   of  coffins   of  the  XI11'  dynasty 
in    the    Museum.      About  B.   C.   2600.      12.    Wooden 
coffin  painted  black,   with   hieroglyphic  inscriptions  in 
yellow;   the'  name   of  the  deceased  is  not  given.     XI th 
dynasty;   about  B.  C.  2600.     13.    Wooden  figure  of  a 
priest  and  high   official  called  Theta.     lVth  dynasty; 
about  B.    C.  3800.      14.    Woden  figure   of  a   woman 
Walking.     Before  the   VI'1'  dynasty;  about  B.  C.  3000. 
15.    Wooden  figure   of  a  man  seated  fanning  a  fire; 
about  B.  C.  3600.     ib.  A  collection  of  about  150  fiint 
objects,  including  sacrificial  knives,  scrapers,  awls,  fiakes, 
heads  for  spears   and  arrows,    and  tools ,    the  use  of 
which   is   unknown.     All  these  come  from  the  pre-dy- 
nastic  and  other  graues  near  Abydos,  and  may  be  dated 
tentatively   at  B.  C.  5000.      17.   A    collection   of  vase 
Stands  in  breccia,  diorite,   and  other  hard  stones  from 
the     early    graves     near    Abydos.       Date     unknown. 
18.   Eine  mottled  stone  pillow.     IV '"<  dynasty;    about 
B.  C.3S00.    iq.  Flint  model  of  an  animal.    20.  Flint 
saw  (?).    21.  Bronze  objects   (1.  Sixieen  heads  for  axes, 
of  various  shapes  and  sizes.    2.  Two  chisels.    3.  Spear 
head.    4.  Knife  with  rough  wooden  handle.    5.  Mirror, 
very  fine  work.      6.    Tivelve   arrow-heads ,   some  with 
tangs.     7.   Two  libation  vases  with  leafshaped  spouts. 
XXII 'nd  dynasty;  about  B.  C.  1000.    8.  Two  ferrules 
for    sceptres.      o.     Two  figures    of   the    Ichneumon). 
22.  Bronze  gods  (1.  Figure  of  Hathor.     2.  Figure  of 
Harpocrates.     Both  from  Lower  Egypt.    3.  Figure  of 


Erwerbungen  des  British  Museum  im  Jahre  iJ 


203 


Horus  seated  upon  a  throne,  behind  which  is  an  obelish. 
XXlInd  dynasty;  about  B.  C.  7000).  23.  Wooden 
cover  0/  the  cqffin  0/  a  priestess  of  Amen  called  Mut- 
hetep;  it  was  made  about  B.  C.  1600  and  adopted  by 
a  later  priestess  of  the  same  name.  Der  el-Bahari. 
24.  Side  of  a  wooden  cqffin  of  Pen-sen-Heru ;  about 
B.  C.  600.  23.  Coffin,  mumtny,  and  cartonnage  case 
of  Petä-Heru-pa-khrat,  the  so»  of  Rhensu-unkh ;  about 
B.  C.  730.  26.  Coffin  and  mumtny  of  Tche-hra,  a 
priest  of  Panopolis;  the  coffin  is  beautifully  painted 
with  funer al scenes.  From  Panopolis;  about  B.  C.  600. 
27.  Coffin  and  mummy  of  Petä- Khensu ;  the  coffin  is 
beautifully  painted  with  funer  al  scenes,  and  the  mummy 
is  enclosed  in  a  cartonnage  case.  From  Panopolis; 
about  B.  C.  300.  28.  Mummy  of  Nesi-Amsu ,  with 
inner  and  outer  painted  coffins.    From  Panopolis;  about 

B.  C.  300.  2Q.  Painted  wooden  coffin  of  a  lady  xvhose 
name  is  unknown;  late  period,  about  B.  C.  300.  30- 
Cartonnage  case,  for  the  mummy  of  an  Fgyptian  lady, 
painted  with  mythological  and  other  scenes.  31.  Three 
mummies  of  childrcn  with  gilded  faces.  Graeco-Roman 
period.  About  B.  C.  100.  32.  A  large  collection  of 
stone  and  of  white  and  yellow  alabaster  vases,  boiols, 
saucers,   and  other  vessels  of  various  periods,  from  B. 

C.  3600  to  B.  C.  800.  33.  Four  black  granite  vases. 
Vflh  dynasty;  about  B.  C.  3200.  34.  Fragment  of 
the  alabaster  sarcophagus  of  Seti  I.,  hing  of  Egypt; 
about  B.  C.  13-7 o.  33.  Black  granite  seated  figure. 
XlX'h  dynasty;  B.  C.  1400.  36.  Limestone  figure  of 
Amen-em-heb.  XIX11'  dynasty;  B.  C.  1300.  37.  Granite 
altar  and  Standard,  with  libation  bowl,  dedicated  to 
the  temple  of  Amen-Ra  at  Thebes,  by  Amenartäs,  wife 
of  Piankhi,  hing  of  Egypt,  about  B.  C.  700.  38.  A 
collection  of  i/o  glazed  steatite  scarabs  inscribed  with 
the  names   and  titles   of  kings ,  pries ts  of  Amen,  etc., 

from  B.  C.  3600  to  B.  C.  600.  3g.  A  collection  of 
Greck  and  Demotic  ostraka  inscribed  with  tax-gatherers' 
receipts.  40.  Thirty-three  strings  of  amethyst,  carnelian, 
agate,  and  porcelain  beads,  from  mummies  of  various 
periods  from  B.  C.  2600  to  B.  C.  1000.  41.  Stele  of 
Macarius  inscribed  in  Greek.  Christian  period.  42. 
Coptic  stelc  of  Abraham,  the  monk.     Christian  period. 

43.  Coptic  stele  of  Apa  Enoch,  etc.     Christian  period. 

44.  Coptic  sculptured  slab  with  figures  ofsaints,  martyrs, 
etc.  Christian  period.  43.  Blue  paste  head-dress  of  the 
god  Bes.  Late  period. 

II.  Assyrian.  1.  A  collection  of  6220  tablets 
from  Lower  Babylonia.  These  tablets  are  inscribed 
chiefly  with  lists  of  the  properties  along  the  banks  of  the 
Hay  river ,  i.  e.  the  stream  which  joins  the  Tigris 
with  the  Euphrates,  that  belonged  to  the  royal  temples 
built  by  the  hing  of  the  second  dynasty  of  Ur,  who 
flourished  about  B.  C.  2300.     The  other  texts  relate 


to  contracts  and  business  transactions,  and  often  contain 
the  memoranda  which  the  scribes  embodied  in  the  large 
tablets  and  lists.  2.  Part  of  an  historical  inscription 
of  Eannadu,  hing  of  Shirpurla,  about  B.  C.  4000, 
and  ref erring  to  the  battles  which  he  fought,  and  the 
buildings  which  he  set  up  in  his  city.  This  fragment 
appears  to  bel0ng  to  the  famous  »Stele  of  the  Vultures« 
to  which  M.  de  Sarzec  first  called  attention  (No.  23, 
380).  3.  Portion  of  a  votive  fablet  of  Dungi,  King 
of  Ur,  about  B.  C.  2300,  inscribed  with  a  dedication 
to  the  goddess  Nin-shakh  (No.  26,  236).  4.  Clay 
stopper  of  a  zvine  jar  upon  which  the  name  of  Gamil- 
Sin,  hing  of  Ur,  about  B.  C.  2300,  kas  been  impressed. 
3.  Clay  cy linder ,  in  the  form  of  a  truncated  cone, 
inscribed  with  the  name  and  titles  of  Khammurabi, 
hing  of  Babylon,  about  B.  C.  2200  and  recording  his 
building  Operations  in  the  city  of  Sippara  (No.  23000). 
6.  Fragment  of  a  diorite  slatue  of  an  ancient  hing  of 
Lagash,  about  B.  C.  2200.  inscribed  with  part  of  a 
dedication  to  the  god  Ningirsu  (No.  23001).  7.  Copy 
of  an  inscription  of  Marduk  -  shäpih  -  zerim ,  hing  of 
Babylon,  about  B.  C.  1100,  made  in  the  13 fl*  year 
of  the  reign  of  Kandalanu,  hing  of  Babylon,  i.  e.  B. 
C.  633  (No.  26,  2Q3).  8.  Two  barrel-cylinders  of 
baked  clay  inscribed  with  the  name  and  titles  of  Nebu- 
chadnezzar  IL,  hing  of  Babylon,  B.  C.  604 — 362,  and 
an  account  of  his  building  Operations  in  the  city  of 
Babylon  (Nos.  26,  202.  26,  203).  g.  24  fragments 
of  barrel-cylinders  inscribed  with  accounts  of  the  buil- 
ding Operations  which  Nabonides ,  hing  of  Babylon, 
B.  C.  333 — SS  8,  carried  on  in  Babylon.  Many  of 
these  fragments  join  other s  which  arrived  in  the  British 
Museum  in  1882.  10.  Red  Jasper  seal-cylinder  inscribed 
with  the   names  of  the  deities  Bei  and  Bellt.     About 

B.  C.  1300  (No.  26, 174).  ti.  Chalcedony  seal-cylinder 
inscribed  with  the  name  of  Duri-E-ulbar,  son  of  Bell- 
idinnam.  About  B.  C.  700  (No.  28,  7gg).  12.  Black 
stone  seal-cylinder  inscribed  with  the  name  of  Mannum- 
Kima-Sin,   the  servant  of  the  god  Nin-gal.     About  B. 

C.  700  (No.  26,  182).  13.  Haemalite  seal-cylinder 
inscribed  with  a  scene  in  which  a  worshipper  and  priest 
are  performing  a  religious  ceremony.  About  B.  C.  700. 
Very  fine  work  (No.  26, 180).  14.  Haematite  seal- 
cylinder  inscribed  with  the  scene  of  Eabani  and  Gil- 
gamesh  struggling  with  lions  (No.  26, 173). 

Presents.  I.  Sepulchral stelae:  1.  of  Sebu,  XW' 
dynasty,  B.  C.  2300.  2.  of  Ai,  XIIIth  dynasty,  B.  C. 
2300.  3.  of  Senbeba,  XII11'  dynasty,  B.  C.  2300. 
4.  of  Anlefi  XPh  dynasty,  B.  C.  2600.  3.  of  Unenkhu, 
XIX tl'  dynasty,  B.  C.  1330.  II.  1.  Glazed  faience 
ushabti  figure.  Late  period.  2.  Agate  bezel  of  a  ring 
inscribed  with  a  ringed  bull.  III.  1.  Basalt  slab  in- 
scribed with   the  figure  of  a  bearded  man.     Four/d  at 


204 


Erwerbungen  des  British  Museum  im  Jahre  ii 


Teil  Salahiyeh,  mar  Damascus.  IV.  i.  Solid  wooden 
wheel  of  a  cart.  Found  at  Der  el-Bahart.  XIX^  dy- 
nasty,  B.  C.  1330.  2.  Copper  saw,  found  at  Der  el- 
Bahari.  3.  Head  and  covering  of  a  bronze  hawk 
mummy  case ,  from  Denderah.  4.  Red  earthen-ware 
corn-bin,  with  Demotic  inscription.  From  Denderah, 
late  period.  3.  Limestone  slab  with  figures  of  a  man 
and  an  ox.  XIlh  dynasty.  6.  Limestone  slab  of  An- 
Antef-ager.  XPh  dynasty.  7.  Limestone  slab  from 
the  tomb  of  Mena,  with  inscription  in  raised  char acters. 
VIth  dynasty.  8.  Limestone  slab  from  the  tomb  of 
Nefer-senna.  VIth  dynasty.  g.  Limestone  slab  from 
the  tomb  of  Merer-ager.  VPh  dynasty.  10.  lt.  Two 
limestone  slabs  from  the  tomb  of  Sulen-abu.  Vlh  dy- 
nasty. 12.  Liniestone  architravefrom  the  tomb  of  Mena, 
the  smer  uat. 

DEPARTMENT  OF  GREEK  AND  ROMAN 
ANTIQUITIES. 

II.  Ac quisitions. 

A.  S.  Murray.     S.  38—64. 

By  donatio n.  I.  Lead  sling  bolt,  inscribed 
PAPAC,  Unnas.  From  Amphipolis.  II.  Roman 
terracotta  lamp  with  large  triangulär  handle  on  which 
is  a  relief  of  a  ship,  with  steersman  and  two  men 
hoisting  a  sail.  III.  Bronze  Statuette  of  Heracles, 
xvearing  chlamys    and  sandals.     From   Halicar nassos. 

IV.  Terracotta  calathos  with  ornamental patterns  painted 
in  red  and  block ;  archaic  Greek  period.   From  Tanagra. 

V.  1. — 3.  Three  terracotta  Roman  lamps.  4. — 3.  Two 
bronze  coins ,  one  of  Antoninus  Pius.  6.  Iron  nail 
with  fragment  of  wood  at  head.  7. — ig.  Thirteen 
specimens  of  piain  pottery  (/. — ig.  from  tombs  on  the 
North  Coast  of  Africd).  20.  Corinthian  pyxis  with 
lotus-bud  patterns.  Corinth.  21.  Proto-Corinthian  leky- 
thos  with  omamentation  on  Shoulder.  Athens.  22. — 23. 
Tzuo  vases  of  block  glazed  wäre,  Greek  of  fourth 
Century  B.  C.  VI.  Plaster  cast  of  marble  Statuette  of 
the  Athene  Parthenos  (the  original  was  found  at  Patras ) . 
VII.  Plaster  cast  of  bronze  statue  of  charioteer  found 
at  Delphi.  VIII.  A  collection  of  drawings  of  ancient 
sculptures ,  former ly  in  the  possession  of  Sir  A.  W. 
Franks. 

By  purchase.  I.  Objects  in  gold.  1.  Finger- 
ring ivith  garnet  setting,  inscribed  on  the  &^/<|>ANYAI£. 
Crete.  2.  Finger-ring  with  a  spear-head  incised  on  the 
bezel  between  the  letters  ~IA,  which  may  denote  some 
tozvn  in  Crete.  Crete.  3.  Ring  of  the  Mycenaean  period, 
with  embossed  bulls'  heads  and  granulated  patterns. 
Cyprus,  probably  from  Enkomi.  4.  Ring,  engraved  on 
the  bezel  with  a  winged  Hippocamp;  end  of  fifth  Cen- 
tury B.  C.  Reggio.     3.  Ring,    engraved  on  the  bezel 


with  the  figure  of  a  priestess  crowning  a  triple  lamp 
on  a  high  stand.  Terranuova,  Sicily.  6.  Diadem  of 
Greek  workmanship,  third  Century  B.  C.  In  the  centre 
is  the  figure  of  a  boy  wearing  wreath  and  chain,  holding 
a  jug  and  phiale ;  the  resl  is  ornamented  with  rosettes 
and palmettes  in  filagree,  partly  inlaid  with  blue  enamel 
(Tyszkiewicz  Coli.  pl.  I  fig.  4;  Säle  Cat.  pl.  22).  Magna 
Graecia.  —  //.  Silvtr.  1.  Earring,  on  which  are 
two  medallions,  with  heads  of  Athene,  embossed  in  gold; 
the  face  of  Athene  is  to  the  front;  she  wears  a  keimet 
with  triple  cresl  like  the  Athene  Parthenos.  Crete. 
2.  Pin  with  head  in  the  form  of  a  lamp,  set  with  two 
globales  of  plasma.  Samsiin.  3.  Roll  of  bracteate  silver, 
with  Greek  inscription,  probably  a  charm,  set  in  a 
silver  cy linder,  for  Suspension  round  the  neck.  — 
/TZ  Marble.  1.  Head  of  a  youth,  bound  with  a 
narroiu  diadem,  the  hair  parted  in  the  middle,  falling 
in  a  mass  of  curls  on  the  temples,  and  gathered  into 
a  thick  roll  behind,  resembling  in  these  respects  and  in 
the  type  of  faxe  a  marble  head  in  Munich  (Furtivängler, 
Meisterwerke ,  p.  113)  which  has  been  called  Jacchos, 
from  its  general  likeness  to  the  head  of  that  divine 
yotith  on  the  well-known  marble  relief  from  Eleusis, 
now  in  Athens.  A  similar  rendering  of  the  hair  and 
a  resemblance  in  the  type  of  face  occur  in  two  marble 
statues  of  Demeter,  the  one  at  Cherchel  and  the  other 
in  Berlin  (Kekule  von  Stradonilz,  Winckelmannsfest- 
progr.  18  gj).  The  nezvly  acquired  head  was  found 
in  Rome,  and  is  a  Graeco-Roman  copy,  probably  from 
an  original  by  an  Athenian  sculptor  shortly  öfter  the 
time  of  Pheidias.  The  manner  in  zuhich  the  front 
and  part  of  the  hair  is  separated  from  the  back  part 
is  suggestive  of  a  follower  of  the  sculptor  Calamis.  The 
rendering  of  the  eyelids  and  eyebrows,  and  of  the  hair 
on  the  broio  and  temples,  seems  to  indicate  an  original 
in  bronze.  2.  Head  of  a  Roman,  of  the  Republican 
period,  bald,  beardless,  the  Ups  compressed,  the  general 
aspect  indicating  a  man  of  advanced  years  and  of  some 
distinction.  Found  in  Rome.  3.  Figure  of  Aphrodite, 
a  copy  of  the  type  of  the  Cnidian  Aphrodite  by  Praxiteles, 
as  seen  on  the  coins  of  Cnidus  and  in  a  number  of 
marble  copies,  among  which  the  one  in  ilie  Vatican  is 
accepted  as  the  best.  The  present  example  is  in  many 
points  poor ,  but  the  torso  retains  something  of  the 
style  of  Praxiteles ,  white  the  rendering  of  the  hair 
seems  fairly  true  to  the  original,  as  is  also  the  drapery, 
held  out  by  the  left  hand  and  falling  over  a  vase  on 
the  ground.  The  face  has  been  heavily  worked  over 
in  modern  times.  4.  Figure  of  Aphrodite,  after  the 
Venus  dei  Medici  (3. — 4.  found  in  Athens  in  1811, 
acquired  there  by  the  late  Lord  Broughton,  John  Cam 
Hobhouse,  and  senthomeby  Lord  Byron).  —  IV.  Bronze. 
1.  Mirror  with  stand,   Greek  workmanship  of  the  end 


Erwerbungen  des  British  Museum  im  Jahre   1898. 


205 


of  tlu  fifth  Century  B.  C. ;  the  stand  is  in  the  form  of 
a  figure  of  Aphrodite  on  a  plinth  borne  by  hvo  Pegasi; 
she  is  draped,  and  holds  a  dove  in  her  right  hand. 
On  each  side  of  her  head  is  a  winged  Eros.  The 
date  is  about  430  B.  C,  and  the  place  where  this 
bronze  had  been  made  was  probably  Corinth,  front  the 
associatiou  of  Aphrodite  with  Pegasus  on  the  coins  of 
that  city.  It  is  uncertain  whether  the  plinth  supported 
by  the  Pegasi  is  to  be  taken  as  a  Suggestion  of  a  chariot, 
in  zvhich  the  goddess  is  standing,  or  whether  the  Pegasus 
is  not  here  merely  a  symbol  of  the  goddess ,  duplicated 
as  on  the  helmet  of  Athene.  The  Museum  already 
possessed  an  archaic  bronze  Statuette  of  Cybele  standing 
on  a  similar  plinth  supported  by  two  lions  (Bull,  de 
Corr.  hell.  /8g8  pl.  /).  2.  Bull  of  the  Apis  type,  with 
saddle-cloth,  winged  scarabaeus,  and  a  hawk  incised  on 
the  back,  uraeus  and  solar  disc  on  the  head,  and 
necklace.  On  the  plinth  is  inscribed  in  archaic  letters 
TOinANEriMANESTASECOWAH*:  r*  llavtm 
(i.  e.  Ba-en-ptah?)  fx  dvtotane  £wzvö'r]g.  From  a 
Greek  site  in  the  Delta  of  Egypt,  former ly  in  the  pos- 
session  of  Dr.  Mead.  3.  Archaic  fibula  of  the  Boeotian 
geometrical  type,  with  crescent-shaped  vertical  bozv,  six 
Spikes  round  the  head,  and  spreading  foot;  on  either 
side  are  incised  designs;  on  one,  a  rosette  in  the  centre, 
and  figures  of  women,  ducks,  fishes,  etc. ;  on  the  other, 
a  ship  with  lantern  a  the  masthead  (compare  Ann.  d. 
Inst.  18 So  pl.  1 1 — 3,  and  Heibig,  Hom.  Epos^p.  46). 
On  it  are  a  steersman  steering  with  his  foot  and  a 
mau  tying  a  rope  to  the  forecastle.  [Catalogue  of 
Bronzes,  p.  $72.]  Greece.  4.  Archaic  fibula  of  similar 
form  and  style;  on  one  side  is  represented  the  combat 
of  Heracles  with  the  Hydra,  whkh  has  six  heads;  the 
crab  of  Hera  is  about  to  seize  his  right  foot,  and 
jfolaos  is  assisting  him;  on  the  right  is  a  horse  zvith 
ornamental  saddle-cloth.  On  the  other  side  are  figures 
of  five  warriors,  a  one-horse  chariot,  with  a  woman 
standing  at  the  horses'  heads,  and  a  Hon  devouring  a 
man  or  animal.  In  the  centre  of  each  side  is  a  large 
rosette,  and  in  the  field  are  birds  and  fishes.  The 
subject  of  Heracles  and  the  Hydra  is  unique  as  a  my- 
thological  scene  at  this  period;  it  is  therefore  the  oldcst 
known  instance  of  this  particular  subject  in  Greek  art, 
the  next  being  the  porös  pediment  found  on  the  Acro- 
polis  of  Athens  ('E<(>.  l4ny.  1884  pl.  7).  [Catalogue 
of  Bronzes,  p.  374.]  Greece.  3.  Disc  engraved  zvith 
a  dedicatory  inscription  by  Exoidas  (?)  to  the  Dioscuri 
in  hvo  lines  of  verse,  in  the  Doric  dialect  and  aiphabet 
of  the  Jonian  Islands  (sixth  Century  B.C.) :  'E/ootJafe) 
u'  av£f)r\xt  Aios  xovqoiv  jJtyäXoio  %ü).xtov  (o  ri- 
xctot  KtrfccXXavcts  fityaxfvfxov;.  (Compare  Hom. 
Hymn.  in  Diosc.  33,  8  and  II.  II  631).  Published 
in    Tyszkiewicz    Coli.  pl.   27    and  Rev.    Arch.  XVIII 


(i8gi)  pl.  18 p.  43.  Cephallonia  (?).  6.  Archaic  head, 
apparently  Etruscan  under  Greek  influence,  with  ela- 
borately  -  curled  hair;  cast  solid.  Compare  early  coins 
of  Tarentum.  Tyszkiezvicz  Coli.  pl.  13.  Säle  Cat., 
No.  11g.  Etruria.  7.  Etruscan  mirror,  about  200  B.C., 
zvith  engraved  design  of  a  youth  and  girl  playing  at 
»duodecim  scripta*  (back-gammon) ;  above  the  girl  is 
inscribed  DEVINCAM  TED  (»I  shall beat you«) ; 
above  the  youth  OPEINOD  (»I  think  so«).  Tysz- 
kiewicz Coli.  pl.  28;  Säle  Cat.  No.  131.  Praeneste. 
8.  Winged  goddess  kneeling;  archaic  Greek  work,  very 
minute  and  refined.  Tyszkiewicz  Coli.,  Säle  Cat.  No.  123, 
Civita  Lavinia  (Lanuvium).  g.  Statuette  of  Heracles, 
zvreathed,  with  club  and  lion's  skin.  Gaza.  10.  Statuette 
of  Athene  looking  down  at  a  small  serpent  held  upon 
her  breast  by  her  right  hand;  the  left  arm  falls  by 
her  side,  the  hand  open  outivards  as  if  it  had  held  a 
phiale.  She  Stands  resting  on  the  right  leg,  the  left 
foot  throzvn  back.  The  body  is  beut  forzvard  and  the 
head  and  ehest  throzvn  back.  The  aegis  has  no  Gor- 
goneion,  but  has  a  border  of  snakes,  and  docs  no 
descend  below  the  girdle,  zvhich  also  isformed  of  snakes. 
The  chiton  is  open  dozvn  the  right  side  as  in  the  copies 
of  the  Athene  Parthenos.  T/ie  action  of  this  figure 
anszvers  to  that  of  Hygieia,  and  as  her  attitude,  resting 
on  the  right  foot  with  the  left  throzvn  zvell  back,  cor- 
responds  to  the  marks  of  the  feet  on  the  pedestal  of  a 
bronze  statue  of  Athene  Hygieia  beside  the  Propylaea 
at  Athens  it  seems  certain  that  zve  have  here  a  copy 
of  that  statue,  zvhich  zvas  of  bronze  and  the  work  of 
an  Athenian  sculptor  named  Pyrrhus  as  the  inscription 
on  the  Athenian  pedestal  testifies.  According  to  Plutarch 
(Pericles  13)  that  statue  was  erected  in  the  time  of 
Pericles,  zvith  zvhich  date  the  style  of  the  bronze  Statuette 
may  be  said  to  agree.  Hitherto  the  nearest  copy  of 
the  bronze  statue  by  Pyrrhus  that  has  been  identified 
is  a  relief  on  a  candelabrum  in  the  Vatican  (Visconti, 
Mus.  Pio  Clem.  IV  pl.  6),  but  there  the  Athene  holds 
out  in  front  of  her  breast  a  dish  feeding  a  huge  serpent 
zvhich  coils  round  the  body  of  the  goddess.  But  that 
coneeption  seems  less  in  keepiug  zvith  the  ages  of  Pericles 
than  the  nezv  Statuette.  Greek  zvorkmanship.  [Journ. 
Hellen.  Stud.  XIX  pl.  7.]  B,  Mirror-case  zvith  cover, 
on  which  is  a  relief  of  a  female  head  zvearing  ear rings 
of  a  type  speculiar  to  Cyprus  andCrete.  Crete.  12.  Mirror- 
case  with  relief  representing  a  horseman  riding  to  right, 
his  horse  rearing.  The  horse  has  a  saddle-cloth  formed 
of  a  lion's  skin.  The  rider  is  a  youth  wearing  a 
helmet  with  three  crests,  a  chlamys  zvhich  fioats  behind 
in  massive  folds,  and  a  thin  chiton  girt  at  the  zvaist. 
The  body  of  the  horse  is  in  very  high  relief,  while 
the  rider  is  in  low  relief  and  rendered  zvith  much 
delicaey,   suggesting  that  the  work  may   belang  to  the 


206 


Erwerbungen  des  British  Museum  im  Jahre  il 


period  between  the  Parthenon  and  the  Mausoleum,  i.  e., 
the  beginning  of  the  fourth  Century  B.  C.  Found  in 
a  tomb  at  Elis.  13.  Votive  right  hand,  inscribed  with 
a  dedicalion  to  Zeus  Sabazios:  lAptOTOxkrje  Iniaia- 
Ttüaa(g)  AI  ZaßaL.(<(>.  As  usual  in  these  votive  hands, 
the  thumb ,  forefinger,  and  middle  finger  profect,  the 
remaining  two  fingers  are  doubled  back  to  the  palm. 
Asia  Minor.  14.  Implement  pointed  at  both  ends.  Front 
a  Bronze-Age  tomb  at  Clavdia,  near  Larnaca,  Cyprus. 
—  V.  Terracolta,  bone  and  ivory.  1.  2.  Two 
terracotta  figures  of  Sirens ,  gilt,  xuith  wings  spread. 
Crete.  3.  Ivory  disc  with  two  hör s es  confronted ,  in 
relief,  rearing  up  over  a  tall  amphora.  Crete.  4.  Ivory 
bust,  broken  from  a  Statuette ,  represenling  a  Roman 
of  the  Republican  period  wearing  a  toga.  From  the 
Morrison  Säle.  3.  Bone  plaque  with  relief  of  Mercury 
with  his  attributes.  Beit  labrin,  Palestine.  6.  Terra- 
cotta  primitive  figure  of  a  seated  godess  wearing  calathos, 
painted  in  red,  black,  and  yellow.  Thebes.  7.  Archaic 
aryballos  in  the  form  of  a  bull's  head.  Thebes.  — 
VI.  Pottery.  ^  1.  Oinochoe  of  red  wäre,  with  grotesaue 
figtire  of  a  boy  seated  on  a  fish  and  rowing  with  two 
oars,  painted  in  blue  and pink;  Graeco-Egyptian  fabric. 
Egypt.  2.  Phiale  of  black  glazed  wäre  with  bust  of 
Maenad  in  high  relief  in  the  centre,  wearing  ivy-wreath. 
Found  in  a  tomb  at  Elis,  with  the  bronze  mirror-case 
having  a  horseman  in  relief  already  noticcd.  3.  Red 
-figured  cantharos ;  on  either  side  a  youth  standing  by 
a  sepulchral  cippus.  Inscribed  PAANON  IAIPE, 
llk(iv(ov  (zJniQf;  and  ATIA.  4.  A  series  offirag- 
ments  of  Mycenaean  vases  with  figures  of  animals. 
From  a  Bronze-Age  cemetery  at  Clavdia,  near  Larnaca, 
Cyprus.  3.  Phiale  of  Athenian  workmanship  (fifth 
Century  B.  C);  with  inferior  designs  outlined  in  red 
on  white  ground;  on  the  central  boss  a  conventionalised 
Gorgoneion,  wearing  earrings;  round  this  is  represenled 
a  Gigantomachia,  in  which  Zeus,  Athene,  and  Poseidon 
contend  each  with  a  giant;  the  Opponent  of  Zeus  is 
triple-bodied;  Poseidon  is  accompanied  by  two  seals, 
Zeus  by  his  eagle,  and  Athene  by  a  serpent.  Eretria  (?). 
6.  Red-figured  stamnos  of  the  finest  period;  on  the  ob- 
verse,  a  combat  between  a  horseman  and  a  foot-soldier  ; 
on  the  reverse,  two  women  pouring  u  libation  for  a 
bearded  man.  From  the  Morrison  Säle.  7.  Red-figured 
stamnos  signed  by  the  artist  Polygnotos.  On  the  ob- 
verse  is  a  youthful  Heracles  attacking  the  Centaur 
Eurytion  with  his  club;  on  one  side  Dexamenos ,  on 
the  other  Deianeira,  looking  on.  On  the  reverse,  three 
ephebi.  Inscribed  P  O  UV  AN  OTO£  EAPAYEN 
llokvyvwTOS  eyQuxptv.  [Tyszkiewicz  Coli.  Säle  Cat. 
pl.  14;  Class.  Rev.  1898  p.  424.]  Sorrento.  8.  Red- 
figured  crater  signed  on  foot  by  the  artist  Nikias.  On 
the  obverse   is  figured  a   victory   in   the  torch-race  at 


Athens ,  -which,  started  from  the  altar  of  Prometheus 
in  the  Academy.  The  runners  wear  diadems  on  which 
are  inscribed  the  names  of  the  tribes  they  represented 
in  the  race;  the  winner  was  of  the  tribe  Antiochis. 
Beside  the  altar  is  a  priest:  a  Nike  brings  a  fillet  for 
the  winner.  The  scene  may  be  either  the  beginning  of 
the  race,  zvith  a  runner  lighting  his  torch,  or  it  may 
be  the  end  of  the  race,  which  also  was  marked  by  an 
altar.  On  the  reverse  of  the  vase,  three  ephebi.  The 
inscription  on  the  foot runs:  NIKIAC  E[PM]OkAEOY£ 
'ANA<W\V£TI02:  EPOIECEN,  NtxUf  'E[q/u]o- 
xXtovg  lAvctffikvonog  inotrjotv.  [Tyszkiewicz  Coli. 
pl.33;  Säle  Cat.  pl.  2;  Class.  Rev.  1898  p.  424.]  Athens. 
—  VII.  Engraved  Gems ,  and  Porcelain  Objects. 
1.  Chalcedony  scarab  with  intaglio  design  of  a  winged 
Bes  slaying  a  Gryphon;  Phoenician  work.  2.  Agate 
scarab  with  intaglio  of  a  Hon  attacking  a  Gryphon; 
Phoenician  work.  3.  Carnelian  scarab  7vith  intaglio 
of  two  lions  supporting  a  conventional  sacred  tree; 
Phoenician  work.  4.  Haematite  weight  for  steelyard, 
gland -  shaped ,  but  fiattened  on  one  side  like  the  hae- 
matite weights  from  Enkomi;  with  a  bronze  ring  for 
Suspension.  Cyprus.  3.  Sleatite  cone  with  intaglio  design 
of  a  bull  lying  down  among  reeds.  Probably  from 
Maroni,  Cyprus.  6.  Sleatite  scarab  with  intaglio  of  a 
mule  rolling  on  its  back.  Asia  Minor,  7.  Steatite 
scarab  with  intaglio  of  Pegasus,  with  human  legs 
attached  to  his  wings.  Clazomenae.  8.  Chalcedony 
scaraboid  zuith  intaglio  design  of  a  lynx  and  winged 
disc.  9.  Burnt  carnelian  scaraboid  of  archaic  Greek 
work;  intaglio  design  of  a  Hon.  10.  Carnelian  scarab 
of  Etruscan  workmanship;  Eros  seated,  holding  bow. 
u.  Carnelian  scarab  of  Etruscan  workmanship;  Laocoön 
and  his  two  sons  attacked  by  the  serpents  (Hertz  Säle 
Cat.  No.  718).  12.  Chalcedony  cut  scarab,  with  archaic 
intaglio  design  of  very  fine  style:  an  athlete  with  strigil; 
in  thefield,  a  discos  in  a  case  and  an  oil-flask.  &.  14.  Two 
sardonyxfragments,from  a  vase,  with  relief  's;  on  one  is  a 
figure  of  Zeus  seated,  veryfinely  carved.  (8 — 14  from  the 
Morrison  Säle.)  13.  Haematite  cylinder  with  rüde  figures 
of  a  man,  tree,  winged  bull  etc.  16 — 18.  Three  small 
porcelain  botvls,  two  with  figures  of  birds  in  the  interior  ; 
on  the  third  is  a  rosette;  designs  in  dark  brown  outline 
on  a  blue  ground.  (13. — 18.  from  a  Bronze-Age  cemetery 
at  Clavdia,  near  Larnaca,  Cyprus). 

DEPARTMENT  OF  BRITISH  AND  MEDIAEVAL 

ANTIQUIT1ES  AND  ETHNOGRAPHY. 

II.  Acquisitions. 

Ch.  H.  Read.     S.  67-71. 

Darin  archäologisch  bemerkenswert: 

Three  pieces  of  prehistoric  Egyptian  pottery  with 

painted  Ornament;  given  by  Professor  W.  M.  Flinders 


Institutsnachrichten. 


207 


Petrie.  And  stveral  ol/ier  specimens  of  red  and  black 
wäre,  found  at  Ballas;  given  by  the  Egyptian  Research 
Account. 

A  patera  of  Sani  lau  -wäre  and  pottery  vases  found 
at  Hisied,  near  Sittingbourne. 

Fragment  of  a  mortarium  in  Samian  ivare  from 
the  site  of  a  Roman  floor  at  Leicester. 

DEPARTMENT  OF  COINS  AND  MEDALS. 
Barclay  V.  Head.     S.  72— So. 

I.  Exhibitions.  S.  72.  —  //.  Registration  and 
Arrangement:  1.  Greek  Series.  S.  72.  2.  Roman 
Series.  S.  72 f.  —  ///.  Catalogues.  S.  74.  —  IV. 
Acquisitions .  S.  74  —  So.  Re  mar  kable  Coins  and 
Medals.  1.  Greek  Series.  S.  7J  —  7S.  2.  Roman 
Series.     S.  70. 


INSTITUTSNACHRICHTEN. 

Zum  neunten  Male  hat  in  den  Wochen  vom 
4.  October  bis  zum  9.  November  der  vom  Institute 
veranstaltete  Cursus  zur  Anschauung  antiker  Kunst 
in  Italien  für  Gymnasiallehrer  aus  dem  Reiche  statt- 
gefunden. Es  betheiligten  sich  im  Ganzen  20  Herren, 
davon  fünf  aus  Preufsen,  zwei  aus  Bayern,  zwei  aus 
Sachsen,  je  einer  aus  Württemberg,  Baden,  Hessen, 
Sachsen- Weimar,  Oldenburg,  Braunschweig,  Sachsen- 
Altenburg,  Anhalt,  Schaumburg-Lippe,  Hamburg  und 
den  Reichslanden. 

Das  Programm  war  im  Wesentlichen  dasselbe 
wie  in  den  vorangegangenen  Jahren.  Neben  den 
Sekretaren  der  römischen  Anstalt,  Herrn  Petersen 
und  Hülsen,  betheiligte  sich  an  der  Führung  in 
Pompeji  Herr  Mau,  und  in  der  Vatikanischen  Biblio- 
thek legte  Herr  P.  Ehrle  wichtige  Handschriften 
vor  und  erläuterte  sie.  Fürst  Torlonia  gewährte 
den  Zutritt  zur  Villa  Albani.  Herr  Steinmann  er- 
läuterte die  Gemälde  der  Sixtinischen  Kapelle. 


Die  athenische  Abtheilung  des  Instituts 
vollendet  in  diesem  Jahre  das  fünfundzwanzigste 
ihres  Bestehens.  Gleichzeitig  erfährt  die  äufsere 
Gestalt  der  Anstalt  eine  Festigung,  indem  durch  die 
Fürsorge  der  Reichsregierung  und  die  Bewilligung 
im  laufenden  Etat  das  Haus  in  Athen,  welches  von 
Heinrich  Schliemann  für  die  Zwecke  des  Instituts 
erbaut,  aber  bisher  nur  miethweise  in  Benutzung 
war,  angekauft  worden  ist.  Da  aber  bei  der  wachsen- 
den Zahl  der  Besucher  der  Sitzungssaal  längst  un- 
zureichend geworden  war,  ist  es  durch  die  Etat- 
bewilligung zugleich  ermöglicht  worden,  einen  neuen 
geräumigen  Bibliotheks*  und  Sitzungssaal  dem  Hause 


anzubauen.  Die  Ausführung  ist  im  Gange,  ihre 
Vollendung  wird  im  Februar  erwartet.  Dann  also, 
voraussichtlich  am  7.  des  Monats,  soll,  anstatt 
der  sonst  üblichen  feierlichen  Sitzung  am  Winckel- 
mannstage,  die  Eröflfnungsfestsitzung  im  neuen  Saale 
stattfinden  und  mit  Dank  aller  derer  gedacht  werden, 
welche  die  athenische  Anstalt  entstehen  und  so 
glücklich  wachsen  und  gedeihen  gemacht  haben. 


Die  Eröffnungssitzung  für  das  Wintersemester 
des  Instituts  in  Rom  fand  am  15.  December  statt, 
unter  zahlreicher  Betheiligung.  Unter  den  Ver- 
tretern der  verschiedenen  für  die  Alterfhumsstudien 
in  Rom  besonders  thätigen  Nationen  befanden  sich 
auch  Ihre  Excellenzen  der  kaiserlich  deutsche  Bot- 
schafter und  der  königlich  preufsische  Gesandte. 

Der  erste  Sekretär  Herr  Petersen  eröffnete  die 
Sitzung  mit  einem  Vortrage  über  die  Betheiligung 
der  auch  nicht  italiänischen  gelehrten  Anstalten  an 
der  archäologisch-epigraphischen  Forschung  in  Italien 
und  in  den  übrigen  Ländern  der  klassischen  Kultur. 
Darauf  sprachen  Herr  Mau  über  den  neu  aufgedeckten 
Tempel  in  Pompeji  und  Herr  Amelung  über  einige 
Typen  bärtiger  Götter  aus  der  Zeit  des  Phidias. 


Zum  Winckelmannstage  d.  J.  wurden  ernannt 
zu  ordentlichen  Mitgliedern  des  Instituts  die  Herren 
Georg Kaibel  in  Göttingen,  EduardMeyerinHallea.S., 
Benedictus  Niese  in  Marburg,  Hans  Lehner  in  Bonn, 
zu  correspondirenden  Mitgliedern  die  Herren  Ernst 
Assmann  in  Berlin,  Robert  Bodewig  in  Oberlahnstein, 
Paul  Herrmann  in  Dresden,  C.  Koenen  in  Bonn, 
Karl  Ludwig  Koehl  in  Worms,  G.  Oberziner  in 
Genua,  Raimund  Oehler  in  Grofslichterfelde,  Hubert 
Schmidt  in  Berlin,  Vassilius  in  Thera,  Weckerling 
in  Worms,  B.  J.  Weeler  in  Ithaca  U.  S.  A. 


Vom  athenischen  Sekretariate  des  In- 
stituts werden  im  kommenden  Frühjahre  die  Studien- 
reisen veranstaltet,  deren  Programm  oben  S.  152, 
ebenso  wie  das  Programm  der  Wintervorlesungen 
in  Rom  und  Athen,  bereits  mitgetheilt  ist. 


Am  26.  September  und  den  folgenden  Tagen 
fand  zu  Strafsburg  i.  E.  eine  Generalversamm- 
lung des  Gesammtvereins  der  deutschen 
Geschichts-  und  Altertums  vereine  statt.  In 
der  archäologischen  Sektion  sprach  Herr  Wolf-Frank- 
furt über  die  Aufgaben  der  westdeutschen  Geschichts- 
vereine nach  Auflösung  der  Reichs-Limescommission. 
An  der  Sitzung  nahmen  von  der  Centraldirektion 
des  archäologischen  Instituts  der  Generalsekretär 
und  Herr  Michaelis  Theil.  Über  den  Vortrag  und 
die  sich  daran  knüpfende  Auseinandersetzung  werden 


208 


Aus  Athen.     Philologenversammlung. 


wir  berichten,  sobald  die  Verhandlungen  im  Drucke 
erschienen  sein  werden. 

Den  beiden  früher  herausgegebenen  Schul- 
wand tafeln  (Grabrelief  der  Hegeso,  sog.  Alexander- 
sarkophag) hat  das  Institut  jetzt  als  dritte  eine  neue 
Aufnahme  der  Augustus-Statue  von  Prima  Porta  im 
Braccio  Nuovo  des  Vatican  angereiht.  Der  Preis 
ist  der  gleiche  wie  bei  den  früheren  Schulwandtafeln, 
d.  h.  für  Schulen  und  Fachgenossen,  welche  ihre 
Bestellung  dem  Institut  direkt  (Generalsekretariat 
Berlin  W.  Corneliusstr.  2)  zugehen  lassen,  5  M., 
wozu  noch  die  Kosten  für  Verpackung  mit  80  Pf. 
und  das  Porto  kommen.  Zusendung  erfolgt  direkt 
von  Seiten  der  Verlagsanstalt,  an  welche  auch  direkt 
die  Bezahlung  zu  erfolgen  hat.  Ein  kurzer  erläuternder 
Text  der  bisher  erschienenen  drei  Wandtafeln  wird 
allen  Bestellern  der  neuen  Tafel  kostenfrei  zugehen. 


AUS  ATHEN. 

Die  ehedem  Finlay'sche  Bibliothek  mit 
einem  Bestände  von  etwa  5000  Werken  ist  kürzlich 
als  Schenkung  des  Herrn  Cook  in  den  Besitz  der 
englischen  archäologischen  Schule  in  Athen  über- 
gegangen. 

PHILOLOGENVERSAMMLUNG. 

Die  45.  Versammlung  deutscher  Philologen  und 
Schulmänner  fand  in  den  Tagen  vom  26.  bis  30. 
September  in  Bremen  statt. 

Der  Antheil  der  Archäologie  trat  in  den  all- 
gemeinen Sitzungen  zuerst  in  dem  Vortrage  des 
Herrn  Schuchhardt-Hannover  über  die  germanisch- 
römische Forschung  im  nordwestlichen  Deutschland 
hervor.  Der  Vortragende  zeigte  an  den  drei  Haupt- 
klassen von  Baudenkmälern  der  in  Rede  stehenden 
Periode,  an  den  Strafsen,  den  Landwehren  und  den 
Kastellen,  wie  gerade  im  nordwestlichen  Deutschland, 
wo  eine  starke  Berührung  römischen  und  germani- 
schen Weses,  aber  ohne  dauernde  Überwältigung 
des  Germanischen,  stattgefunden  habe,  es  ganz  be- 
sonders geboten  sei,  bei  der  Forschung  das  Ein- 
heimische neben  dem  Fremden  ins  Auge  zu  fassen. 
Er  gab  dabei  der  Erwartung  Ausdruck,  dafs  diese 
Forderung  auch  in  der  geplanten  römisch-germani- 
schen Commission  des  archäologischen  Instituts  zur 
Geltung  kommen  werde.  —  Ein  einzelnes  Kunst- 
werk hatte  der  aus  Bremen  gebürtige  Herr  Bulle- 
München  zum  Gegenstande  eines  Vortrages  gewählt, 
die  Statue  des  Barberini'schen  Fauns  in  der  Glyp- 
tothek, wozu  ein  neuer  Restaurationsversuch  von 
Fräulein  Anna  Petersen  zur  Ausstellung  gebracht 
war.    —    Sodann  gab  Herr  Schreiber-Leipzig  einen 


Bericht  über  die  neuesten  Fortschritte  in  der  Er- 
forschung Alexandriens,  namentlich  über  die  auf 
Kosten  des  Herrn  Sieglin-Stuttgart  unter  der  Ober- 
leitung des  Vortragenden  von  Herrn  Noack  durch- 
geführte Ausgrabung.  Hieran  knüpfte  sich  eine 
Besprechung  dessen,  was  als  alexandrinische  Bau- 
und  Bildkunst  aus  der  Zeit  der  Ptolemaeer  neuer- 
dings immer  deutlicher  hervorträte.  —  Herr  Zimmerer- 
München  legte  Projektionsbilder  aus  Syrien  und 
Kleinasien  und  des  Kunstverlags  Photocol  in  München 
vor,  Aufnahmen,  welche,  wie  geschildert  wurde,  auf 
der  vom  Vortragenden  gemeinsam  mit  Herrn  Ober- 
hummer-München im  Jahre  1896/97  gewonnen  wurden. 

Im  Namen  des  archäologischen  Instituts  legte 
Herr  Loeschcke-Bonn  in  der  dritten  allgemeinen 
Sitzung  eine  dritte  Schulwandtafel  vor,  darstellend 
die  vatikanische  Statue  des  Augustus  von  Prima- 
Porta,  hergestellt  von  der  Verlagsanstalt  Fr.  Bruck- 
mann  A.  G.  in  München  (über  die  Bezugsbedingungen 
s.  o.  Institutsnachrichten).  Zu  den  drei  Wandtafeln, 
auf  welchen  prägnante  Beispiele  attischer,  hellenisti- 
scher und  römischer  Kunst  vor  Augen  gestellt  sind, 
ist  auf  mehrfach  geäufserten  Wunsch  auch  ein  kurzer 
Text  gedruckt  worden,  welcher  den  Bestellern  der 
dritten  Wandtafel  unentgeltlich  geliefert  werden  soll. 

Die  Theilnahme  an  allen  Vorträgen  archäo- 
logischen Inhalts  in  den  Sektionen  war  dadurch 
erschwert,  dafs  sie  in  verschiedenen  Sektionen  und 
oft  gleichzeitig  gehalten  wurden,  in  der  pädagogi- 
schen (Lichtwark,  Kunstgeschichte  und  Kunst- 
anschauung), in  der  archäologischen  und  in  der 
historich- epigraphischen  (Engelmann,  Archäologi- 
sches zu  Euripides.  Loeschcke,  Erinnys.  von  Duhn, 
Forumsausgrabungen.  Schuchhardt,  Neueste  Arbeiten 
in  Pergamon.  Milchhöfer,  Sokrates.  Tocilescu, 
Ausgrabungen  in  Rumänien.  Bormann,  Der  öster- 
reichische Limes). 

Am  Schlüsse  der  Versammlung  folgten  die 
Archäologen  noch  einer  Einladung  des  von  H.  Allmers 
gegründeten  »Heimatbundes  der  Männer  vom  Morgen- 
stern« nach  Lehe.  Herr  Dr.  Bohls  führte  zu  der 
mächtigen  »Pipinsburg«,  dem  Steinkammergrabe 
bei  Fickmühlen,  dem  »Bülzbett«  bei  Siewern.  Man 
erinnerte  sich,  dafs  so  weit  nördlich  noch  Reste 
von  griechischen  bemalten  Vasen  gefunden  sind, 
dafs  Herr  Bohls  in  einem  Urnenfriedhofe  der  Gegend 
jüngst  römische  Gefäfse  des  dritten  Jahrhunderts 
mit  lateinischer  Inschrift  und  Barbolinschmuck  ge- 
funden hat,  und  gedachte  auch  noch  in  einem 
Abschiedsworte  der  Nothwendigkeit  des  Zusammen- 
wirkens der  klassischen  und  einheitlichen  Denkmäler- 
forschung. 


Bibliographie. 


209 


BIBLIOGRAPHIE. 

A.  H.  Allcroft  History  of  Greece,  404 — 321  B.  C. 
With  Test  Questions.  London,  Clive,  1899. 
391   S.     gr.  8°  (University  Tutorial  Series). 

W.  Amelung  s.  P.  Arndt. 

H.  S.  Anton  Die  Mysterien  von  Eleusis.  Naumburg, 
A.  Schirmer,  1899.  VIII,  88  S.  gr.  8°.  Mit 
2  Abbildungen  und  einer  Karte. 

P.  Arndt  undW.  Amelung  Photographische  Einzel- 
aufnahmen antiker  Sculpturen.  Serie  IV.  Mit  Bei- 
trägen von  P.  v.  Bierikowski,  H.  Bulle,  H.  Graeven, 
P.  Herrmann  u.  a.  München,  F.  Bruckmann,  1899. 
68  S.  gr.  8°.  Mit  300  Blatt  Aufnahmen  [Nr.  901 
— 1200]  in  Cabinetformat. 

Arndt-Brunn-Bruckmann  Griechische  und  römi- 
sche Porträts.  München,  Verlagsanstalt  f.  Kunst 
u.  Wissensch.,  1899. 

XL  VI.  Lieferung.  Nr.  451.452.  Unbekannter 
Römer.  Rom,  Vatican,  Mus.  Chiaramonti.  — 
453-  454-  Unbekannter  Römer.  Neapel,  Museo 
Nazionale.  —  455.  456.  Bronzebüste  des  L.  Cae- 
cilius  Iucundus.  Neapel,  Museo  Nazionale.  — 
457-  458.  Bronzebüste  des  C.  Norbanus  Sorix. 
Neapel,  Museo  Nazionale.  —  459.  460.  Bronze- 
büste eines  unbekannten  Römers.  Neapel,  Museo 
Nazionale. 

XLV.  Lieferung.  Nr.  461.  462.  Bronzekopf 
eines  Flamen.  Neapel,  Museo  Nazionale.  — 
463.  464.  Kopf  eines  Flamen.  Madrid,  Prado.  — 
465.  466.  Kopf  eines  Flamen.  München,  Glypto- 
thek. —  467.  468.  Büste  des  sog.  Alkibiades. 
Rom,  Vatican.  —  469.  470.  Kopf  des  sog.  Alki- 
biades.    München,  Kgl.  Residenz. 

E.  Babelon  Catalogue  des  intailles  et  camees  donnes 
au  departement  des  medailles  et  antiques  de  la 
Bibliotheque  Nationale  (collection  Pauvert  de  la 
Chapelle).  XXIV,  67  S.  gr.  8«.  Mit  10  Tafeln 
und  Abbildungen. 

C.  J.  Ball  Light  from  the  East,  or  the  witness  of 
the  monuments;  an  introduction  to  the  study 
of  biblical  archaeology.  New  York,  E.  &  J.  B. 
Young  &  Co.,  1899.  33,  256,  24  S.  8°.  Mit 
330  Abbildungen. 

A.  Ballu  et  R.  Cagnat  Timgad.  Une  cite  africaine 
sous  l'empire  romain.  1. — 6.  livraison.  Paris, 
Leroux,  1897 — 1899.  268  S.  gr.  40.  Mit  32 
Tafeln  und   126  Abbildungen. 

V.  Balzano  Dove  fu  Aufidena?  Castel  di  Sangro, 
1899.     35  S.     80. 

L.  J.  B.  Berenger-Ferand  LesProvencauxatravers 
les  äges.     Paris,  Leroux,   1899.     8°. 

II.  Bertsch    Meeresriesen,    Erdgeister   und   Licht- 


götter in  Griechenland.  Programm  des  Gym- 
nasiums in  Tauberbischofsheim.    1899.    29  S.   40. 

J.  Bidez  et  L.  Parmentier  Un  sejour  ä  Patmos. 
Gand,  Engelcke,  1899.     50  S.     8°. 

M.  Blanckenhorn  Das  Tote  Meer  und  der  Unter- 
gang von  Sodom  undGomorrha.  Berlin, D.Reimer, 

1898.  44  S.  8".  Mit  einer  Karte  und  18  Ab- 
bildungen. 

G.  Boissier  Nouvelies  promenades  archeologiques. 

Nouvelle  edition.    Paris,  Hachette  et  Cie.,   1899. 

381   S.     160. 
E.  Bosc  Dictionnaire  raisonne  d'architecture  et  des 

sciences    et   arts   qui   s'y   rapportent   ou   qui   en 

dependent.    Paris,  Librairies-Imprimeries  reunies, 

1899. 
H.  Brunn  s.  Arndt-Brunn-Bruckmann. 
E.  A.  W.  Budge  Egyptian  Ideas  of  the  Future  Life. 

gr.  8«. 
E.  A.  W.  Budge  Egyptian  Magic,     gr.  8°. 
R.  Cagnat  s.  A.  Ballu. 
P.   Castelfranco   Archeologia    e    paletnologia. 

Milano,   1899.     8°- 
Catalogue    illustre    du    Musee    national   des  anti- 

quites     algeriennes,     par    G.    Marye     (periode 

musulmane)  et  J.  Wierzejski  (periode  antique). 

Alger,  S.  Leon,    1899.     93  S.    8°.     Mit  Tafeln. 
L.  Ceci    L'iscrizione    antichissima    del  Foro    e   lo 

chauvinismo    italiano:     risposta    al     dott.      Ch. 

Hülsen.     Roma,   1899.      16  S.    8°. 
T.  E.  Cestari    Origine  dell'  Italia,  de'  suoi  primi 

abitanti    e    delle    primitive    cittä    che    essi     vi 

fondarono.     Venezia,  1899.     50  S.    8°. 
E.  Ciccotti    L'evoluzione    della    storiografia   e  la 

storia    economica    del    mondo    antico.     Milano, 

1899.  155  S.    80. 

G.  St.  Clair  Creation  Records  discovered  in 
Egypt.  Studies  in  the  Book  of  Dead.  London, 
Nutt,   1898.     XII,  492  S.  gr.  8°. 

M.  Collignon  Manual  of  Mythology  in  relation 
to  Greek  Art.  Translated  and  enlarged  by 
J.  E.  Harrison.  London,  Grevel,  1899.  352  S. 
gr.  8°.     Mit  138  Abbildungen. 

(Conwentz)  XIX.  amtlicher  Bericht  über  die  Ver- 
waltung der  naturhistorischen,  archäologischen 
und  ethnologischen  Sammlungen  des  West- 
preufsischen  Provinzial-Museums  für  das  Jahr 
1898.     Danzig,   1899.     Mit  28  Abbildungen. 

E.  Courbaud  De  comoedia  togata.  Thesim  protulit 
E.  C.     Paris,   Fontemoing,    1899.     XII,    127  S. 

Ch.  Daremberg  s.  Dictionnaire. 

F.Delitzsch  Babylon.  Sendschriften  der  Deutschen 
Orient-Gesellschaft  Nr.  1.  Leipzig,  J.  G.  Hin- 
richs,  1899.     20  S.    8».     Mit  Plan. 


2IO 


Bibliographie. 


Dictionnaire  des  Antiquites  grecques  et  romaines. 
Ouvrage  redige  sous  la  direction  de  MM.  Ch. 
Daremberg  et  Edm.  S  aglio,  avec  le  concours 
de  M.  Edm.  Pottier.  27c  fascicule  (Jur-Labro). 
161  S.  [S.  729—889]  gr.  40.  Mit  67  Ab- 
bildungen. 

S.  Dill  Roman  Society  in  the  Last  Century  of 
the  Western  Empire.  2nd  edition.  London, 
Macmillan,   1899.     488  S.    gr.  8°. 

M.  G.  Dimitsas  c0  cEXX»)vwfAÖs  xocl  ij  Sia'Soai; 
aÜToO  et?  xrjv  'ItaXt'av  -/ort  ttjv  XoitttjV  E6p<u7trjv 
xa-ri  tov  jjiaov  aicLva,  ^  rpö  aüx^;  7rvct>[//m-/)] 
y.a-raSTaau  ttjs  E6p(07r7]{  xal  T»}{  B'.>£avnvTj;  <xüto- 
-/paTopi'a;,     ^     dvaye'vvTjsi?    töiv    ypau.|AaT(uv    xol 

01  auvTeXeSTai    aÜTTJ;    cpuyaSES    Wywt    TEXXijV«;. 
Athen,   1900. 

W.  Ebstein  Die  Pest  des  Thukydides.  (Die 
attische  Seuche.)  Eine  geschichtlich-medicinische 
Studie.  Stuttgart,  F.  Enke,  1898.  48  S.  gr.  8°. 
Mit  Karte. 

J.  Endt  Beiträge  zur  jonischen  Vasenmalerei. 
Gedruckt  auf  Kosten  der  Gesellschaft  zur 
Förderung  deutscher  Wissenschaft,  Kunst  und 
Literatur  in  Böhmen.     Prag,  J.  G.  Calve,   1899. 

2  Bl.,    78  S.,    1  Bl.    gr.  8°.     Mit  3  Tafeln  und 
44  Abbildungen. 

F.  J.  Engel  Zum  Rechte  der  Schutzflehenden  bei 
Homer.  Programm  des  Gymnasiums  zu  Passau 
1898/99.     76  S.    8°. 

Eratosthenis  Catasterismorum  fragmenta  Vaticana 
edidit  A.  Rehm.  Programm  des  Gymnasiums  zu 
Ansbach,   1898/99. 

L.  Fiocca   Bovianum.     Teramo,   1899.    8°. 

F.  G.  Fleay  Egyptian  Chronology.  Attempt  to 
conciliate  Ancient  Schemes  and  Educational 
System.     London,   Nutt,    1899.     182  S.    gr.  8°. 

J.  Forchhammer  Romerfolkets  indre  og  ydre 
Histoire  i  Borgerkrigenes  Aarhundrede  (146  — 
31  f.  Kr.)  K/äbenhavn,  Gad,  1889.  216  S.  8°. 
Mit  16  Abbildungen  und  3  Karten  [Dänisch]. 

R.  Forrer  Die  Heidenmauer  von  St.  Odilien,  ihre 
prähistorischen  Steinbrüche  und  Besiedelungs- 
reste.  Strafsburg,  Schlesier  &  Schweikhardt, 
1899.  48  S.  40.  Mit  120  Abbildungen,  Plänen 
und.  Karten,  sowie  2  Bl.  Erklärungen. 

W.  W.  Fowler  Roman  Festival  of  the  Period  of 
the  Republic.  Introduction  to  Study  of  Religion 
of  the  Romans.  London,  Macmillan,  1899. 
384  S.  gr.  8->. 

Führer  durch  die  Ruinen  von  Pergamon.  Hrsg. 
v.  der  Generalverwaltung  der  Kgl.  Museen  zu 
Berlin.  2.  Aufl.  Berlin,  W.  Spemann,  1899. 
31  S.    12°.     Mit  einer  Abbildung  und  2  Plänen. 


B.  Fulcheri  II  nome  personale  romano  in  Piemonte 
e  Liguria  durante  .  la  dominazione  romana. 
Mondovi,   1899.    236  S.    8°. 

G.  J.  de  Guillen  Garcia  Les  Hetheens  ont-ils 
colonise  la  Catalogne?  Acropole  cyclopeenne  de 
Tarragone.     Fribourg,   1899.     63  S.    40. 

A.  di  Girolamo  Süll'  assedio  di  Lilibeo  nella 
prima  guerra  punica.  Trapani,  1898.  78  S.  8°. 
Mit  Plan. 

F.  Gori    s.  M.  Michaeli. 

L.  Gregoire  Dictionnaire  encyclopediqued'histoire, 
de  biographie,  de  mythologie  et  de  geographie. 
Nouvelle  edition  revue  par  M.  Wahl.  Paris, 
Garnier,    1899.     8°. 

H.  Grisar  Storia  di  Roma  e  dei  papi  nel  medio 
evo  (Traduzione  dal  tedesco).  Vol.  I.  Roma 
alla  fine  del  mondo  antico.  Roma,  Desclee, 
Lefebvre  e.  C,  1899.  Parte  I:  XXIV,  657  S.; 
parte  II:  XXIII,  725  S.;  parte  III:  XV,  411  S.  8°. 

H.  Grisar  Analecta  romana.  Dissertazioni,  testi, 
monumenti  dell'  arte  riguardanti  principalmente 
la  storia  di  Roma  e  dei  papi  nel  medio  evo. 
Vol.  I.  Roma,  Desclee,  Lefebvre  e.  C,  1899. 
XXI,  703  S.    40.     Mit  13  Tafeln. 

E.  Guillaume  Etudes  sur  l'histoire  de  l'art:  le 
Pantheon  d'Agrippa,  les  ruines  de  Palmyre, 
Apollon,  Bacchus,  etc.    Paris,  Perrin,  1899.    16  °. 

A.  Hämmerle  Studien  zu  Salvian,  Priester  von 
Massilia.  Programm  des  Gymnasiums  zu  Neu- 
burg a.  D.,   1898/99. 

J.  E.  Harrison  s.  M.  Collignon. 

J.  L.  Heiberg  Den  Homeriske  Tids  Kultur 
(Grundrids  ved  folkelig  Universitetsundervisning 
Nr.  14).  Udgivet  af  Universitetsudvalget.  K^ben- 
havn,  Erslev,   1899.     16  S.    8°. 

W.  Heibig  Führer  durch  die  Sammlungen  klas- 
sischer Altertümer  in  Rom.  II.  Bd.  Die  Villen, 
das  Museo  Boncompagni,  der  Palazzo  Spada, 
die  Antiken  der  vatikanischen  Bibliothek,  das 
Museo  delle  Terme,  von  W.  Heibig.  Das 
etruskische  Museum  im  Vatican,  das  kircheiHsche 
und  prähistorische  Museum  im  Collegio  Romano 
von  E.  Reisch.  2.  Auflage.  Leipzig,  B.  G. 
Teubner,   1899.     2  Bl.,  485  S.    8°. 

R.  Herzog  Koische  Forschungen  und  Funde. 
Leipzig,  Dieterich,  1899.  XII  S.,  2  BL,  244  S. 
gr.  8°.     Mit  7  Tafeln. 

G.  F.  Hill  Handbook  of  Greek  and  Roman  Coins. 
London,  Macmillan  &  Co.,  1899.  XV,  295  S. 
gr.  8°.  Mit  15  Tafeln  [Handbooks  of  Archaeo- 
logy  and  Antiquities  Bd.  4]. 

O.  A.  Hoffmann  Gymnasium  und  Museum.  Zur 
Verwertung    unserer   Landesaltertümer    für    den 


Bibliographie. 


211 


Gymnasialunterricht.  Erläutert  an  den  gallo- 
römischen  und  fränkischen  Beständen  der  Metzer 
städtischen  Sammlungen.    Metz,  1899.    40  S.  40. 

H.  Holtzmann  Mailand.  Ein  Gang  durch  die 
Stadt  und  ihre  Geschichte  (Kennst  du  das  Land? 
Bd.  14).  Leipzig,  C.  G.  Naumann,  1899.  V, 
172  S.    8°. 

J.  H.  Holwerda  jr.  Die  attischen  Gräber  der 
Blüthezeit.  Studien  über  die  attischen  Grab- 
reliefs. Leiden,  E.  J.  Brill,  1899.  5  Bl.,  201  S. 
8°.     Mit  13  Abbildungen. 

F.  Houzelle  Des  sepultures  antiques  dans  le 
pays  montmedien.  Montmedy,  imp.  Pierrot, 
1899.     71  S.    8n.     Mit  Abbildungen. 

T.  Ch.  Kandiloros  Mi  TopTUvta.  Tc^uos  7rpü)To;. 
'Is-ipia  inb  T(üv  äpyatOTaTcuv  ypovtov  uiypt  xdiv 
-A<xW   fyk&S.     Patras,   1898. 

C.  M.  Kaufmann  Die  sepulcralen  Jenseitsdenk- 
mäler der  Antike  und  des  Urchristentums.  Bei- 
träge zur  Vita-beata-Vorstellung  der  römischen 
Kaiserzeit  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
christlichen  Jenseitshoffnungen  (Forschungen  zur 
monumentalen  Theologie  und  vergleichenden 
Religionswissenschaft.  Bd.  1).  Mainz,  F.  Kirch- 
heim, 1900.  XIX,  242  S.  40.  Mit  10  Tafeln 
und  30  Abbildungen. 

F.  Kaulen  Assyrien  und  Babylonien  nach  den 
neuesten  Entdeckungen.  5.  Aufl.  Freiburg  i.  Br., 
Herder,  1899.  XIV,  318  S.  gr.  8°.  Mit  Titel- 
bild, 97  Abbildungen,  einer  Inschrifttafel  und 
2  Karten. 

G.  v.  Kobilinski  s.  E.  Wagner. 

R.  Koldewey  und  O.  Puchstein  Die  griechischen 
Tempel  in  Unteritalien  und  Sicilien.  Berlin, 
A.  Asher  &  Co.,  1899.  Bd.  I.  (Text):  VII, 
233  S.  gr.  fol.  Mit  165  Abbildungen.  Bd.  II 
(Tafeln):    29  Tafeln  gr.  fol. 

E.  Körnern ann  Zur  Stadtentstehung  in  den  ehe- 
mals keltischen  und  germanischen  Gebieten  des 
Römerreiches.  Ein  Beitrag  zum  römischen 
Städtewesen.  Habilitationsschrift.  Giefsen,  1898. 
76  S.    8°. 

C.  Lamarre  Etüde  sur  les  peuples  anciens  de 
l'Italie  et  sur  les  cinq  premiers  siecles  de  Rome, 
pour  servir  d'introduction  ä  l'Histoire  de  la 
litterature  romaine.  Paris,  Delagrave,  1899.  IV, 
330  S.    8". 

W.  Frhr.  v.  Landau  Beiträge  zur  Altertumskunde 
des  Orients.  IL  Die  phönicischen  Inschriften. 
Leipzig,  E.Pfeiffer,  1899.  93  S.  gr.  8°.  [Heft  I 
erschien  1893]. 

L.  Le  Clert  Musee  de  Troyes:  ßronzes.  Cata- 
logue    descriptif    et    raisonne.      Troyes,     1898. 


294  S.  8°.  Mit  73  Tafeln  und  7  Abbildungen 
[Extr.  des  Mem.  de  la  Soc.  acad.  de  l'Aube, 
tome  LXII]. 
J. LeitedeVasconcellos  Fasciculus inscriptionum 
Myrtilensium  nuper  repertarum.  Olisipone,  Typ. 
publ.,   1897.     7  S.    8°. 

B.  M.  Lersch  Einleitung  in  die  Chronologie. 
2.  umgearb.  Auflage.  Teil  1.  Zeitrechnung 
und  Kalenderwesen  der  Griechen,  Römer,  Juden, 
Mohammedaner  und  anderer  Völker,  Aera  der 
Christen.  Teil  2.  Der  christliche  Kalender, 
seine  Einrichtung,  Geschichte  und  chronologische 
Verwertung.       Freiburg    i.    B. ,    Herder,     1899. 

2  Bde.    8°. 

Ausführliches  Lexikon  der  griechischen  und  rö- 
mischen Mythologie,  hrsg.  von  W.  H.  Röscher. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner,   1899. 

41.  Lieferung.  Sp.  641  —  800  (mit  36  Ab- 
bildungen). [Darin  gröfsere  Artikel :]  Odysseus, 
Schlufs  (Joh.  Schmidt).  Sp.  641  —  681  (mit  20 
Abbildungen).  —  Ogygos  (Wörner).  Sp.  683  — 
694.  —  Oidipus  (Höfer).  Sp.  699—746  (mit 
4  Abbildungen).  —  Oineus  (Türk).  Sp.  751 — - 
763  (mit  Abbildung).  —  Oinomaos  (Weizsäcker). 
Sp.  764-784  (mit  7  Abbildungen).  —  Oinone 
(Weizsäcker).  Sp.  784  —  791  (mit  3  Abbildungen). 
—  Oinopion  (Wörner).  Sp.  791  —  798  (mit  Ab- 
bildung). 

H.  G.  Lolling  Ka-^Xoyo;  xoü  h  AS^vccis  'Erci- 
Ypacptxoü   Mo'jsei'o'j,   £xo'00(aevo<;  Ü7to  vf]i  'Apyouo- 

X(yflX7fi     'Exotipcta?     (BtßXlO&TjXT)     ttj;     h    'A&TjVOttC 

'ApyanXoyixvjs  T/ratpst'as  I).  Tojj.o;  TrpüJxo;.  'Era- 
ypacpal  ttjs  Äxpo-dXew?.  Teü/o?  TrpäiTov.  'Ev 
'Atyvatc  ioeX-f.  U<(pp7),  1899.  VIII,  151  S.,  2  Bl. 
gr.  40.     Mit  Schrifttafel  [Vorr.:  P.Wolters]. 

C.  Maes  Trionfo  navale  ovvero  prossima  estrazione 
delle  navi  romane  dal  lago  di  Nemi.  Roma, 
1899.     108  S.    40. 

F.  Magani  L'antica  liturgia  romana.  Vol.  2.  3. 
Milano,  Tip.  pontif.  S.  Giuseppe,  1898—99.  8°. 
[Vgl.  Bibliographie  1897  S.  92]. 

O.  Marucchi  II  museo  egizio  vaticano  descritto 
ed    illustrato.     Roma,    1899.     348  S.    8°.     Mit 

3  Tafeln. 

G.  Marye   s.  Catalogue. 

A.  Melani  Manuale  di  scultura  italiana  antica  e 
moderna.  Seconda  edizione  rifatta.  Milano, 
Hoepli,  1899.  XVII,  248  S.  16°.  Mit  101  Ab- 
bildungen. 

F.  de  Mely  Les  Lapidaires  de  l'antiquite  et  du 
moyen-äge  (ouvrage  public  sous  les  auspices  du 
ministere  de  l'instruction  publique  et  de  l'aca- 
demie    des    sciences.     T.   2,    2e  fascicule:    les 


212 


Bibliographie. 


Lapidaires  grecs.  Texte.  Avec  la  collaboration 
de  M.  Ch.-Em.  Ruelle.  Paris,  Leroux,  1899. 
XXI,  91  S.  [S.  227-318]  4n. 

A.  Mendel  Die  römischen  Alterthümer  im  Gym- 
nasialunterricht. Programm  des  Friedrich 
Wilhelms-Gymnasiums  zu  Posen,  1899.   23  S.  40. 

H.  Meuss  Tyche  bei  den  attischen  Tragikern. 
Programm  des  Kgl.  Gymnasiums  zu  Hirschberg 
i.  Schi.,   1899.     17  S.    40. 

M.  Michaeli  Storia  di  Rieti,  pubbl.  per  cura  del 
prof.  F.  Gori.     Rieti,   1899.    4  vol.    8°. 

G.  Mille t  Inscriptions  byzantines  de  Mistra.  Pre- 
miere partie:  Textes.  Paris,  Fontemoing,  1899. 
Mit  11  Tafeln. 

A.  van  Millingen  Byzantine  Constantinople.  The 
walls  of  the  city  and  adjoining  historical  sites. 
London,  J.  Murray,  1899.  XI,  361  S.  8°.  Mit 
Karten,  Plänen  und  Abbildungen. 

D.  Monaco  A  complete  handbook  of  the  Naples 
Museum  according  to  the  new  arrangement. 
8th  Edition.     Naples,  1899.    XII,  226  S.    160. 

T.  Montanari  Annibale  da  Cartagine  nuova  al 
Trasimeno.  Rovigo,  A.  Minelli,  1899.  56  S. 
8°.     Mit  Tafel. 

G.  Naso-Calogero  P.  Elio  Adriano  ed  i  suoi 
viaggi.     Palmi,   1899.     95  S.    8°. 

C.  Nicolaides  Macedonien.  Die  geschichtliche 
Entwickelung  der  macedonischen  Frage  im 
Altertum,  im  Mittelalter  und  in  der  neueren 
Zeit.  Berlin,  J.  Rade,  1899.  267  S.  8°.  Mit 
Karte. 

c0  Trepi  äp7atoTYjT(uv  ^XMq'  Nofxo;  ttjc  24  ""Io'jXt&'j 
1899  [).txa  xü)v  rpö?  IxteAsatv  aüroü  xavovi<JTixü>v 

B.  AiaTayu.ctTU>v  xal  'TTroupytXTJs  'EyxuxAiou.  'Ev 
'A9^vat;,  ix  toü  'Eövixoü  TuTtoypacpefoo,  1899. 
47  S.   80. 

G.  Oliver i  Sulla  identificazione  dei  fiumi  che 
scorrono  presso  Girgenti  coi  nomi  antichi  di 
Akragas  e  Hypsas.  Firenze,  1899.  10  S.  8°. 
[Aus:  Rivista  geografica  italiana]. 

L.  Parmentier  s.  J.  Bidez. 

L.  Pollak  Zwei  Vasen  aus  der  Werkstatt  Hierons. 
Leipzig,  K.  W.  Hiersemann,  1900.  33  S.  40. 
Mit  8  Tafeln  und  5  Abbildungen. 

E.  Pottier   s.  Dictionnaire. 

O.  Puchstein  s.  R.  Koldewey. 

S.   Puglisi-Marino    Sul    nome    Italia.      Catania, 

1899.     23  S.    8°.     [Aus:    Rivista   trimestrale   di 

antichita  greche]. 

B.  Rappaport  Die  Einfälle  der  Goten  in  das 
römische    Reich    bis    auf    Constantin.     Leipzig, 

C.  L.  Hirschfeld,  1899.     VI»  138  S.  gr.  8°. 

S.  Rein  ach    Repertoire  des  Vases  Peints  grecs  et 


etrusques.  Tome  I.  Peintures  des  vases  gravees 
dans  l'Atlas  et  le  Compte-Rendu  de  St.  Peters- 
bourg,  les  Monumenti,  Annali  et  Memorie  de 
l'Institut  de  Rome,  l'Archaeologische  Zeitung, 
le  Bullettino  Napolitano,  le  Bullettino  Italiano, 
l'Ephemeris  (1883 — 1894),  le  Museo  Italiano, 
avec  des  notices  explicatives  et  bibliographiques. 
Paris,  E.  Leroux,    1899.     3  Bl.,  VI,  533  S.    8°. 

E.  Reisch  s.  W.  Heibig. 

P.  Ribbeck  Senatores  romani  qui  fuerint  Idibus 
Martiis  a.  u.  c.  710.  Dissertation.  Berlin,  Mayer 
u.  Müller,   1899.      104  S.  gr.  8°. 

C.  Robert  Der  müde  Silen.  Marmorbild  aus  Her- 
culaneum.  Nebst  einem  Excurs  über  den  Ost- 
fries des  sog.  Theseions.  23.  hallisches  Winckel- 
mannsprogramm.  Halle  a.  S.,  M.  Niemeyer,  1899. 
34  S.  gr.  40.  Mit  einer  Tafel  und  17  Ab- 
bildungen. 

W.  H.  Röscher   s.  Lexikon. 

Ch.  Em.  Ruelle  s.  F.  de  Mely. 

A.  Ruhemann  Die  pontinischen  Sümpfe.  Ihre 
Geschichte,  ihre  Zukunft  (Kennst  du  das  Land? 
Bd.  15).  Leipzig,  C.  G.  Naumann,  1899.  XI, 
196  S.    8°. 

E.  Saglio  s.  Dictionnaire. 

A.  H.  Sayce  Babylonians  and  Assyrians:  life  and 
customs.  New  York,  C.  Scribner's  Sons,  1899. 
8,  266  S.   12  0. 

Aus  dem  Kunstbesitz  des  verew.  Herrn  Dr.  Martin 
Schubart.  Auctionskatalog.  München,  Helbing, 
1899.  Bd.  II  [darin  S.  18 — 21  Antiken,  mit 
5  Abbildungen ;  Bd.  I  enthält  nur  die  Gemälde- 
sammlung],   fol. 

A.  Schulten  Das  Römische  Afrika.  Leipzig, 
Dieterich,   1899.     VI,   116  S.  8°.     Mit  5  Tafeln. 

A.  Sogliano  Guida  di  Pompei  (VI.  Congresso 
internazionale  della  stampa).  Roma,  1899. 
67  S.    8». 

G.  Steinmetz  Studie  über  ein  römisches  Relief, 
gefunden  in  Regensburg,  1898  [Sonderabdruck 
aus:  Verhandl.  d.  histor.  Vereins  von  Oberpfalz 
u.  Regensburg,  Bd.  LI  (1899)].  27  S.  8°.  Mit 
3  Tafeln. 

P.  Sticotti  Di  un  frammento  marmoreo  al  Civico 
Museo  d'antichita  di  Trieste.  Programm,  Triest, 
1899.     27  S.  80.     Mit  2  Tafeln. 

F.  Tournier  Notes  sur  les  temples  paiens  de 
Fourviere  ä  l'epoque  romaine  (Extrait  de  l'Uni- 
versite  catholique).  Lyon,  impr.  Vitte,  1899. 
30  S.  8°. 

Übersicht  über  die  kunsthistorischen  Sammlungen 
des  Allerhöchsten  Kaiserhauses.  [Neue  Ausgabe, 
vgl.    Bibliogr.    1897     S.  94].      Wien    (Leipzig, 


Bibliographie. 


213 


Litterar.  Anstalt,  A.  Schulze),   1899.    IV,  395  S. 

kl.  8°.     Mit   16  Abbildungen. 
J.   L.   Ussing    Pergamos,    seine    Geschichte    und 

Monumente.     Nach  der  dänischen  Ausgabe  neu 

bearb.    Berlin  und  Stuttgart,  W.  Spemann,  1899. 

3  BL,   164  S.  gr.  4°.     Mit  6  Tafeln  und  24  Ab- 
bildungen. 
J.  Vareka    Auf    der   Insel    Delos.     Programm  des 

Realobergymnasiums    zu    Prag,     1899.       35    S. 

[czechisch]. 
A.  Vogel    Der    Fund    von    Tell-Amarna    und    die 

Bibel.    Veröffentlichungen  des  Bibelbundes  No.  4. 

Braunschweig  und  Leipzig,    VVollermann,     1898. 

E.  Wagner  und  G.  v.  Kobilinski,  Leitfaden  der 

griechischen  und  römischen  Altertümer.  2.  Aufl. 
Berlin,  Weidmann,  1899.  XVI,  188  S.  8°.  Mit 
24  Tafeln,  2  Plänen  und   14  Abbildungen. 

M.  Wahl  s.  L.  Gregoire. 

R.  Walz  Metallgewinnung  im  Altertume.  Pro- 
gramm des  Gymnasiums  zu  Stockerau,  1898. 
42  S. 

Drei  Wandtafeln  für  den  Gebrauch  der  Gym- 
nasien hrsg.  vom  Kaiserlich  Deutschen  Archäo- 
logischen Institut.  München,  F.  Bruckmann, 
1895— 1899. 

A.  Frhr.  v.  Warsberg  Eine  Reise  durch  das 
Reich  des  Sarpedon.  Neue  Ausgabe.  Wien, 
Graeser,  1899.  XII,  271  S.  8°.  Mit  21  Ab- 
bildungen. 

F.  Weber  Platonische  Notizen  über  Orpheus. 
Eine  litterar  -  historische  Untersuchung.  Pro- 
gramm des  Luitpold-Gymnasiums  zu  München. 
1898/99. 

C.  Weichardt  Pompei  vor  der  Zerstörung.  Re- 
construetionen  der  Tempel  und  ihrer  Umgebung. 
Kleine  Ausg.  Leipzig,  K.  F.  Koehler,  1899. 
66  S.  gr.  8°.     Mit  40  Abbildungen. 

K.  Wessely  Wie  haben  die  alten  Römer  ge- 
schrieben? Programm  des  Gymnasiums  im  III. 
Bezirk  zu  Wien,   1898. 

J.  Wierzejski  s.  Catalogue. 

U.  Wilcken  Griechische  Ostraka  aus  Aegypten 
und  Nubien.  Ein  Beitrag  zur  antiken  Wirtschafts- 
geschichte.   Leipzig,  Giesecke  &  Devrient,  1899. 

2  Bde.    (I:  XI,  860;  II:   V,  497  S.)  gr.  8°.    Mit 

3  Tafeln. 

Th.  Wilson  Prehistoric  Art;  or  the  Origin  of 
Art  as  manifested  in  the  Works  of  Prehistoric 
Man.  Report  of  the  U.  S.  National  Museum 
for  1896.  Washington,  1898.  340  S.  [S.  325 — 
664].     Mit  74  Tafeln. 

II.  Winnefeld  Altgriechisches  Bronzebecken  aus 
Leontini.  59.  Programm  zum  Winckelmannsfeste 
Archäologischer   Anzeiger    1899. 


der  Archäologischen  Gesellschaft  zu  Berlin.  Berlin, 
G.  Reimer,  1899.  36 'S.  gr.  4°.  Mit  2  Tafeln 
und   15  Abbildungen. 

P.  Wolters  s.  H.  G.  Lolling. 

H.  Zimmerer  Eine  Reise  nach  Amasia  im  Jahre 
1555.  Programm  des  Gymnasiums  zu  Ludwigs- 
hafen a.  Rh.   1898/99. 

H.  Zimmern  Beiträge  zur  Kenntnis  der  babyloni- 
schen Religion.  2.  Lief.  (Assyriologische  Biblio- 
thek XII  2).  Leipzig,  J.  C.  Hinrichs,  1899. 
48  S.  (S.  81  —  128)  gr.  40.     Mit  Tafel. 

L'Ami  des  Monuments.     XHIe  volume  (1899). 

No.  73.  L.  de  la  Croix,  Trouvailles  d'une 
villa  gallo-romaine  et  d'un  Nymphee  ou  fontaine 
monumentale  antique.  S.  120— 131  (mit  9  Ab- 
bildungen). 
Annales  de  la  Societe  d'emulation  du  departement 
des  Vosges  [Epinalj.     LXXVe  annee  (1899). 

P.  Chevreux,  Rapport  sur  le  musee  departe- 
mental    des   Vosges;    antiquites   gallo- romaines. 
S.  406. 
L' Anthropologie.     Tome  X  (1899). 

No.    4.      L.    Le    Clert,     Musee    de    Troyes: 
bronzes  (E.  C[artailhac]).     S.  459  f. 
The  American  Antiquaria n  and  Oriental  Journal. 
Vol.  XXI  (1899). 

No.  5.     Astrology    in    Assyria.     S.  284.    — 
Archaeological  Notes.     S.  330 — 332. 
The  Antiquary.     Vol.  XXXV  (1899). 

No.     117.      The    exploration     of    Caerwent 
[Galleva  Atrebatium].     S.  279  f. 
Göttingische    gelehrte    Anzeigen.     161.  Jahrgang 

(1899). 

Nr.  VII.  A.  Mommsen,  Feste  der  Stadt 
Athen  im  Altertum  [C.  Robert).  S.  523  -  544. 
—  J.  Svoronos,  Der  attische  Volkskalender 
(C.  Robert).     S.  544—549. 

Nr.  VIII.     C.  Robert,  Berichtigung.    S.  664. 
Anzeiger    der    Akademie    der    Wissenschaften    in 
Krakau  (1899). 

Juni.      St.   Ciszewski,    Midas   et  ses   oreilles 
d'ane;  etude  de  litterature  populaire.     S.  278 — 
281. 
Anzeiger  für  Schweizerische  Altertumskunde.    N. 
F.  I  (1899). 

Nr.  2.  D.  Bernoulli,  Vorhistorische  Gräber- 
funde aus  dem  Binnenthal  (Oberwallis).  S.  57 
— 66  (mit  Tafel  V  und  einer  Abbildung).  — 
E.  v.  Fellenberg,  Ein  Urnengrab  aus  der 
Bronzezeit  zu  Belp.  S.  66 — 75  (mit  3  Ab- 
bildungen). 

Mitteilungen      aus     dem     Verbände     der 
l6 


214 


Bibliographie. 


Schweizerischen  Altertumssammlungen  Nr.  2: 
Musee  cantonal  d'Avehches  (L.  Martin).     S.  95  f. 

—  St.  Gallen  (E.  Hahn).     S.  97  f. 
Archäologischer  Anzeiger  s.  Jahrbuch  des  Kaiser- 
lich Deutschen  Archäologischen  Instituts. 

O  Archeologo   Portugues.     Vol.  IV  (1898). 

Nos.  10  a  12.  J.  L[eite]  de  V[asconcellos], 
O  »Castello«  de  Guiföes.  S.  270—272  (mit 
Tafel  1).  —  P.  A.  de  Azevedo,  Noticias  antigas 
sobre  archeologia.  S.  277 — 280.  —  J.  L.  de  V., 
Antigualhas  romanas  do  Algarve.  S.  280  f.  (mit 
3  Abbildungen).  —  J.  L.  de  V.,  Discurso  da 
inauguragäo  do  Museu  de  Cenaculo  em  Baja  em 
1791.  S.  283  —  287.  —  J.  Henriquez,  Objectos 
romanos  do  Alemtejo.  S.  288  (mit  Tafel  2).  — 
F.  Alves  Pereira,  Insculpturas  em  rocha.  S.  289 
— 303  (mit  3  Abbildungen).  —  J.  L.  de  V., 
A  respeito  de  Conimbriga  (mit  2  Abbildungen). 

—  P.  A.  de  Azevedo,  Noticias  archeologicas 
dos  seculos  XVII  e  XVIII.  S.  308-312.  — 
A.  Pereira  Lopo,  Cimo  da  Villa  da  Castanheira. 
S.  312 — 314  (mit  3  Abbildungen).  —  Museu 
Imperial  Ottomano  de  Constantinopla.     S.  314. 

—  P.  A.  de  Azevedo,  Extractos  archeologicos 
das  »Memorias  parochiaes  de  1758«.  S.  315  — 
329.  —  J.  L.  de  V.,  Olaria  luso-romana  em 
S.  Bartholomeu  de  Castro-Marim.  S.  329 — 336 
(mit  Tafel  3 — 6  und  einer  Abbildung).  —  J.  L. 
de  V.,  Dolmen  de  Espirito-Santo  d'Arca 
(Beira-Alta).  S.  338  f.  (mit  2  Abbildungen).  — 
J.  L.  de  V.,  Inscripcao  romana  dos  arredores  de 
Lisboa.  S.  340.  —  A.  Pereira  Lopo,  Vestigios 
archeologicos  de  Babe.  S.  340 — 343  (mit  2 
Abbildungen).  —  A.  J.  Marques  da  Costa, 
Estudos  sobre  Troia  de  Setubal.  S.  344  —  352 
(mit  Tafel  7  und  3  Abbildungen). 

Archiv  für  Anthropologie.     26.  Band  (1899). 

Heft  2.  C.  v.  Ujfalvy,  Anthropologische 
Betrachtungen  über  die  Porträtköpfe  auf  den 
griechisch -baktrischen  und  indo  -  skythischen 
Münzen.  II.    S.  341  —  371   (mit  22  Abbildungen). 

—  ü.  Montelius,  Die  Chronologie  der  ältesten 
Bronzezeit  in  Nord  -  Deutschland  und  Skan- 
dinavien. II.  S.  459  — 511  (mit  116  Abbildungen). 

Correspondenzblatt  der  deutschen  Ge- 
sellschaft für  Anthropologie,  Ethnologie  und 
Urgeschichte.     XXIX.  Jahrgang  (1899). 

Nr.  4.  C.  Mehlis,  Archäologisches  aus  der 
Pfalz.     S.  25. 

Nr.  8.  C.  Mehlis,  Neue  Ausgrabungen  auf 
der  Heidenburg  bei  Krimbach  in  der  Pfalz.  S.  58. 
Archiv  für  Frankfurts  Geschichte  und  Kunst. 
Dritte  Folge.     Fünfter  Band  (1896). 


Ch.  L.  Thomas,  Die  Freilegung  der  römischen 
Gebäudereste  auf  dem  Hühnermarkt.  S.  300 — 
308  (mit  Tafel).  —  G.  Wolff,  Römische  Ziegel- 
stempel aus  Frankfurt  a.  M.  S.  309 — 318  (mit 
Tafel). 
Archiv  für  Religionswissenschaft.  Zweiter  Band 
(1899). 

Heft  3.  P.  Sartori,  Die  Totenmünze.  S.  205 
—  225.  —  E.  Wolter,  Göttersteine  und  Stein- 
bilder in  Südrufsland,  Böhmen  und  Litauen. 
S.  258—261.  —  F.  M.  Müller,  Beiträge  zu  einer 
wissenschaftlichen  Mythologie  (O.  Gruppe). 
S.  268-280. 
Nouvelles  Archives  des  Missions  scientifiques  et 
litteraires.     Tome  IX  (1899). 

P.  Blanchet,    Mission    archeologique  dans  le 
centre  et  le  sud  de  la  Tunisie  (avril-aoüt  1899). 
S.   103 — 156  (mit  29  Abbildungen). 
L'Arte.     Anno  II  (1899). 

Fase.  8 — 10  (agosto-ottobre).  H.  Graeven, 
Adamo  ed  Eva  sui  cofanetti  d'avorio  bizantini. 
S.  297 — 315.  —  Notizie  varie:  II  Museo  artistico 
municipale  ed  il  Museo  archeologico  di  Milano. 
S.  404.  —  Restauri  a  monumenti  ravennati 
(San  Vitale,  Mausoleo  di  Galla  Placidia,  Sant' 
Apollinare  nuovo,  Palazzo  di  Teodorico).  S.  409 
— 411.  —  L'Arte  al  Congresso  degli  Orientalisti. 
S.  414. 
The  Athenaeum  (1899). 

No.  3749.  J.  J.  Foster,  A  Roman  pavement 
near  Dorchester.  S.  329.  —  R.  Lanciani,  Notes 
from  Rome.     S.  329  f. 

No.  3750.  E.  Thomas,  Rome  under  the 
Caesars  (anon.  Rec).     S.   349  f. 

No.  3751.  St.  Clair  Baddeley,  The  excavations 
at  Rome.     S.  394. 

No.  3753.  L.  W.  King,  The  letters  and 
inscriptions  of  Hammurabi;  M.  Jastrow,  The 
religion  of  Babylonia  and  Assyria  (anon.  Rec). 
S.  455 f.  —  R.  Lanciani,  Notes  from  Rome. 
S.  464. 

No.  3756.  R.  Lanciani,  Notes  from  Rome. 
S.  561  f.  —  F.  G.  Hilton  Price,  The  temple  of 
Karnak.     S.  562. 

No.  3757.     W.  C.  F.  Anderson,  Archaeology 
in  Crete.     S.   593. 
Atti    della   R.  Accademia  di  archeologia,  lettere  e 
belle  arti  di  Napoli.     Vol.  XX  (1898—99). 

C.  Mancini,  La  regina  delle  epigrafi  osche 
sanata  dalle  sofferte  deturpazioni  e  restituita 
alla  sua  normale  intelligenza.  13  S.  —  G.  De 
Petra,  Sul  vecchio  Erechtheion.  14  S.  —  C. 
Mancini,    II   linguaggio    simbolico    della   regina 


Bibliographie. 


215 


delle  epigrafi  osche  scoverto  ed  interpretato. 
44  S.  3  Tf.  —  E.  Cocchia,  L'origine  del  gentilizio 
plautino  secondo  i  piii  recenti  seguaci  della 
teoria  ritscheliana.  50  S. 
Atti  e  Memorie  della  R.  Accademia  di  Padova. 
N.  Ser.  vol.  XV.     Anno  CCCLVIII  (1898—99). 

Disp.  2.   N.  Tamassia,  L'imperatore  Aureliano 
ed  i  libri  sibillini:  note  per  la  storia  del  cristia- 
nesimo  nel  secolo  III. 
Atti  del  circolo  di  studi  cremonesi.    Anno  I  (1898). 

Fase.  3.     P.  Sacchi,  Sulla  terremara  di  Costa 
S.  Caterina  nel  Cremonese. 
Deutsche  Bauzeitung.     Jahrgang  XXXIII  (1899). 

No.  88.     Der  Untergang    des    Tempels    des 
Amon-Rä  zu  Karnak  (H.).     S.  5  50 f. 
Berichte    des    Freien    Deutschen    Hochstiftes    zu 
Frankfurt  am  Main.     N.  F.     15.  Band  (1899). 

Heft  3/4.  L.  Ziehen,  Die  panhellenische 
Bedeutung  der  eleusinischen  Mysterien.  S.  200 
— 214.  —  H.  Goez,  Nochmals  das  Schlachtfeld 
von  Cannae.  S.  216 — 240  (mit  Karte). 
Berichte  über  die  Verhandlungen  der  Kgl.  Säch- 
sischen Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Leipzig. 
Philolog.-histor.  Classe.    51.  Band  (1899). 

III.     R.    Meister,    Beiträge    zur    griechischen 
Epigraphik  und  Dialektologie.     S.   141 — 160. 
Bessarione.     Anno  III  (1899). 

N.  37.  38.  G.  Cozza-Luzi,  Velabrensia  (studio 
critico  sulla  chiesa  di  S.  Giorgio  in  Velabro). 
—  G.  B.  Lugari,  L'anfiteatro  Flavio  rivendicato 
ai  martiri.  —  O.  Marucchi,  Lo  scarabeo  onorario 
di  una  regina  di  Egitto  nel  Museo  Egizio 
Vaticano. 

N.  39.  40.  Appunti  e  notizie.  G.  Cozza- 
Luzi,  Del  Museo  Alaoui  al  Bardo.  Epitafi  cristi- 
ani  a  musaico  e  terre  cotte  modellate  a  rilievo. 
S.  417  —  421.  —  Osservazione  sopra  un  antico 
epitafio  cristiano  di  Siracusa  [Kaibel  192]. 
S.  421 — 423.  —  Un'  epigrafe  greca  fatta  latina. 
S.  424^  —  Un  cbenvenuta'  alla  morte  [Kaibel 
1448].  S.  426 — 428. 
Biblia  (1899). 

September.  Archaeological  notes.  S.  460 
—468. 

October.      S.    Beswick,    Pyramid,     date    of 
erection.     S.    469 — 473.    —    C.    J.    Ball,    Light 
from  the  east  (Rec).    S.  474—476.  —  Archaeo- 
logical notes.     S.  492 — 494. 
Allgemeine  deutsche  Biographie.     Band  XIV. 

Georg  Zoega  (Ad.  Michaelis).     S.  386  —  402. 

Blätter   für  das  Gymnasial-Schulwesen,  hrsg.  vom 

Bayer.  Gymnasiallehrerverein.    35.  Band  (1899). 

Heft  IX.  u.  X.     Reber-ßayersdorfer,    Klassi- 


scher Skulpturenschatz  II  21 — 24.  III  1  — 19 
(H.  L.  Urlichs).  S.  749.  —  A.  Holm,  Geschichte 
Siciliens  im  Altertum  III.  (J.  Melber).  S.  749 — 
751.  —  G.  F.  Schömann,  Griechische  Altertümer, 
bearb.  v.  J.  H.  Lipsius.  I.     (J.  Melber).    S.  752 f. 

—  R.  Oberhummer  und  H.  Zimmerer,  Durch 
Syrien  und  Kleinasien  (A.  Heisenberg).  S.  765 
—771. 

Boletin    de    la    Real    Academia    de    la    Historia. 
Tomo  XXXV  (1899). 

Cuaderno  IV.     G.  J.  de  Guillen  Garcia,  Les 
Hetheens    ont-ils    colonise    la    Catalogne?     (E. 
Saavedra).     S.  331—334- 
Boletin  de  la  Real  Academia  Sevillana  de  Buenas 
Letras.     Ano  I  (1899). 

Nüm.  6.  J.  de  Velilla,  Miisica  e  instrumentos 
de  los  romanos.     S.   195  — 199. 

Nüm.  7.  E.  de  Leguina,  Los  anticuarios 
en  Roma  y  Sevilla.  S.  229 — 236  [Schlufs  in 
Nüm.  8  S.  261  —  270]. 
Boletin  de  la  Comision  provincial  de  monumentos 
historicos  y  artisticos  de  Orense.  Tomo  I 
(1899). 

Nüm.    9.      M.    Macias,     Civistas    Limicorum 
(continuacion).     S.   153 — 161. 
Boletin    de    la    Sociedad    Arqueologica    Luliana. 
Ano  XV,  Tomo  VIII  (1899). 

Nüm.  230.  El  templo  de  Karnak ;  hallazgos 
en  Espana  (E.  F[ajarnes]).     S.  84. 

Nüm.  231.     E.  Pascual,  Restos  artisticos  de 
antiguas  construcciones  Mallorquinas.    S.  95 — 98. 
Boletin    de    la  Sociedad   espahola  de  excursiones 
(1899). 

Febrero.  J.  R.  Melida,  Bronces  egipeios  del 
Museo  Arqueologico  Nacional. 

Abril  y  Mayo.     F.  Belda,    Noticias    arqueo- 
lögicas. 
The  Builder.     Volume  LXXVII   (1899). 

Part  II.     A  Century  of  spade  work.    S.  123  f. 

—  H.  Wallis,  Egyptian  ceramic  art  (anon.  Rec). 
S.   199. 

Part  III.  Archaeological  Museum  at  Con- 
stantinople  (inscribed  statue  of  Ge).  S.  235.  — 
Temple  of  Poseidon  at  Sunium;  excavations  at 
Thermon  in  Aetolia.  S.  276.  —  The  Tholos 
at  Epidaurus.     S.  298. 

Part  IV.     Vase  with  the  myth   of  Laocoon. 
S-  338.   —  The  desaster  at  Karnak.     S.  365.  — 
The  Ashmolean  Museum,  Oxford.     S.  366. 
Bulletin     de    l'Academie    delphinale    [Grenoble]. 
4c  serie,  tome  XII  (1898  [erschien   1899]). 

J.  Roman,    Impressions   de  Ravenne.     S.  42 

—77- 

16* 


2l6 


Bibliographie. 


Bulletin    archeologique    du    Cornite    des    travaux 
historiques  et  scientiliques.     Annee   1898. 

3e  livraison.     Destandau,  Note  sur  un  milli- 
aire  de  la  Voie  Aurelienne.     S.  441  —  443. 
Bulletin  critique.     20 e  annee  (1899). 

No.  26.  H.  d'Arbois  de  Jubainville,  Cours 
de  litterature  celtique  VI.  La  civilisation  des 
Celtes  et  l'epopce  homerique  (A.  de  Barthelemy). 
S.  503  —  506.     (E.  Ernault).     S.  506—511. 

No.  27.  Melanges  Henri  Weil  (P.  Jouguet). 
S.  522  —  529.  —  P.  Allard,  Etudes  d'histoire  et 
d'archeologie  (E.  B.).  S.  5291".  —  Academie 
des  inscriptions  et  bclles-lettres.  S.  538  f.  — 
Societe  nationale  des  antiquaires  de  France. 
S.  539  f. 

No.  28.     E.    A.    Gardner,    A    handbook    of 
Greek  Sculpture  (E.  M.).     S.  544—546. 
Bulletin      monumental.       Septieme     Serie,      tome  1 
troisieme  (1898). 

No.  6.     V.  Mortet,  Les  piles  gallo-romaines  ] 
et  les  textes  antiques  de  bornage  et  d'arpentage. 

s.  534-550. 

Bulletin    de   la   Societe   nationale    des  antiquaires  ; 
de  France  (1899). 

2ft    trimestre.      H.    de    Villefosse,     Seau     en  j 
bronze  de  Sotiel-Coronado  (Espagne).     S.   150  f.  j 

—  Mowat,  Vase  en  terre  cuite  avec  inscription 
romaine.  S.  162  f.  —  O.  Vauville,  Fouilles 
executes  dans  le  cimetiere  gallo -romain  de 
Longues-Raies,  pres  de  Soissons.  S.  163 — 168 
(mit  6  Abbildungen).  —  Gauckler,  Inscription 
trouvee  en  Tunisie.  S.  168  f.  —  de  Villenoisy, 
Construction  romaine  pres  de  Grenoble.    S.  170  f. 

—  A.  Blanchet,  1.  Jeune  satyre,  Statuette  en 
bronze  trouvee  ä  Pompei;  2.  Le  sarcophage 
Ammendola.  S.  175—177.  —  Baron  J.  de  Baye, 
Monuments  megalithiques  de  la  Caucasie.    S.  178 

—  182  (mit  Abbildung).  —  E.  Michon,  Mosaique 
en  relief  representant  Hercule  au  jardin  des 
Hesperides.  S.  182.  —  Martha,  Inscription 
etrusque  trouvee  ä  Carthage.  S.  185  —  189  (mit 
Abbildung).  —  Baron  J.  de  Baye,  Bijoux  pro- 
venant  de  la  Russie  meridionale.  S.  188  —  193  l 
(mit  i2~Abbildungen).  —  H.  de  Villefosse,  Sur 
l'inscription  CIL.  III  p.  25*  n.  235*.  S.  193 
— 195.  —  Lafaye,  Moules  romains  en  terre  cuite. 
S.  195 — 197.  —  P.  Quesvers,  Statuette  de 
Mercure,  en  bronze,  trouvee  ä  Montereau  (Seine- 
et- Marne).  S.  201 — 203  (mit  Tafel).  —  O. 
Vauville,  Outil  de  l'epoque  neolithique.    S.  203. 

—  Delattre,  Fouilles  de  Carthage.  S.  203  f. — 
H.  de  Villefosse,  Deux  ex-voto  decouverts  a 
Carthage.     S.   205 — 207.  —  Michon,    Statue  de 


Julien  l'Apostat  trouvee  ä  Antioche.  S.  208 f. 
[dazu  Babelon  und  A.  Blanchet  S.  209 f.]  — 
Thedenat,  Fouilles  du  Forum.  S.  210.  — 
Babelon,  Collection  de  pierres  gravees  antiques 
[darin  eine  Gemme  mit  Inschrift  Aiooo'to'j]. 
S.  229  f.  —  L.  Joulin,'  Etablissements  gallo- 
romaines  de  Martre-Tolosanes.  S.  231 — -238.  — 
A.  Blanchet,  Deux  pierres  gravees  trouvees  a 
Rome  [Annona]  S.  241  —  246  (mit  2  Abbildungen). 

—  Babelon,  Pierre  gravee  (fondation  du  Capitole). 
S.  246  f.  —  Tholin,  Basrelief  representant  Apollon, 
trouve  a  Agen.  S.  249 — 253  (mit  Tafel).  — 
Lafaye,  Inscription  latine  d'Hasparren  (CIL.  XIII 
412).     S.  254f. 

30  trimestre.  Toutain,  Herodote  et  les  peuples 
de  la  Libye.  S.  258 — 262.  —  A.  H.  de  Ville- 
fosse, Lampe  chretienne  de  Benevent  S.  262  — 
267  (mit  2  Abbildungen).  —  Leite  de  Vascon- 
cellos,  Mosaique  romaine  de  Leiria  et  inscription 
romaine  trouvee  dans  le  sud  du  Portugal. 
S.  269—273.  —  A.  H.  de  Villefosse,  Inscription 
gauloise.  S.  273  —  275  (mit  Abbildung).  — 
Lafaye ,  Poingons  de  potiers  gallo-romains. 
S.  281 — 283.  —  Gauckler,  Terre  cuite  du  Musee 
de  Carthage.  S.  287.  —  Saglio,  Pomme 
d'arrosoir  en  terre  cuite.  S.  287  f.  —  E.  Babelon, 
Deux  vases  antiques  de  la  collection  Beule. 
S.  288.  —  F.  Daguin,  La  ville  gallo-romaine 
de  Vertillum.     S.  290— 302  (mit  6  Abbildungen). 

—  Delattre,  Marques  ceramiques  grecques  et 
romaines  trouvees  a  Carthage.  S.  303  f.  — 
J.  Busche,  Statuette  de  Dispater.  S.  304 — 306 
(mit  Tafel).  —  J.  Berthele,  L'inscription  CIL. 
XII  3291   retrouvee.     S.  306  f. 

Bulletins  de  la  Societe  d' Anthropologie  de  Paris. 
Tome  dixieme,  IV  e  serie  (1899). 

Fase.  3.  L.  de  Longraire,  Travaux  archeo- 
logiques  executes  en  Perse  de  1897  ä  1898,  par 
M.  J.  de  Morgan.     S.  247—263. 

Bullettino  di  archeologia  e  storia  dalmata.    Anno 
XXII  (1899). 

No.  5 — 6  (maggio-giugno).  F.  Bulic,  Scavi 
nell'  antico  eimetero  cristiano  di  Marusinac  a 
Salona  durante  l'a.  1898.  S.  73  —  85  (mit  Tafel 
I — V).  —  F.  Bulic,  Ritrovamenti  risguardanti  il 
eimetero  antico  cristiano  di  Marusinac  a  Salona. 
S.  86  f.  —  F.  Bulic,  Ritrovamenti  risguardanti 
il  eimetero  antico  cristiano  di  Manastirine  a 
Salona.  S.  87  f.  —  F.  Bulic,  Iscrizioni  inedite: 
Andetrium-Sicum-Salona-Pharia.  S.  88 — 97.  — 
Alacevic,  Narona  e  il  seno  marittimo  Naroniano. 
S.  97 — 101.  —  Fr.  Bulic,  Tre  sareofaghi  romani 
nel  villaggio  di  Vranjic  (Urania?)  sotto  il  livello 


Bibliographie. 


217 


del  mare.  S.  105— 11 1.  —  II  Palazzo  di  Dio- 
cleziano  a  Spalato.  S.  115 — 118.  —  II  nuovo 
Museo  archeologico  a  Spalato.     S.    118  f. 

N.  7.  8  (luglio-agosto).  Fr.  Bulic,  Iscrizioni 
inedite:  Salona.  S.  121  — 133.  —  Fr.  Bulic, 
La  necropoli  suburbana  di  sedici  sarcofaghi  a 
Kapljuc  di  Salona.     S.  133 — 137  (mit  Tafel  VI). 

—  Fr.  Bulic,  Dove  giaceva  Stridone,  la  patria 
di  S.  Girolamo?  S.  137 — 144.  —  G.  Alacevic, 
L'emporio  ed  il  lago  Naroniano  di  Scilace. 
S.  144 — 148.  —  F.  Bulic,  Vaso  di  terra 
sigillata  falsa  nel  Museo  di  Spalato.  S.  1 52 f. 
(mit  Tafel  VII).  —  G.  Bersa,  Tombe  romane  a 
Nadin  (Nedinum).  S.  153  f.  —  G.  Alaöevic, 
Saggi  di  preistoria  riguardanti  la  Dalmazia  e  le 
contermini  sue  regioni.     S.   155  —  160. 

N.  9  (settembre).  Bulic,  Iscrizioni  inedite: 
Salona.  —  Epetium.  S.  161  — 168.  —  Bersa, 
Iscrizione  inedite  ora  nel  Museo  di  S.  Donato 
in  Zara.     S.   168—172. 

N.  10  (ottobre).  F.  Bulic,  Iscrizioni  inedite: 
Ager  Salonitanus-Pituntium-Ad  Novas.  S.  177 
— 185.  —  Fr.  Bulic,  Ritrovamenti  antichi  risguar- 
danti  la  topografia  antica  di  Salona.  S.  200. 
Bullettino  di  paletnologia  italiana.  Anno  XXV 
(1899). 

N.  7 — 9.  Zanardelli,  Le  stazioni  preistoriche 
nel  Campidano  d'Oristano.  S.  109 — 177.  — 
Pigorini,  Monumenti  megalitici  di  Terra  d'Otranto. 
S.  178-182  (mit  Tafel  IX-XI).  —  Patroni, 
Nuovi  monumenti  di  una  Cuma  italica  anteriore 
alla  fondazione  della  Colonia  greca.    S.  183  — 199. 

—  Notizie  diverse:  [u.  a.  Ancudine  di  bronzo 
delle  palafitte  del  Garda.  S.  200.  —  Le  cittä 
pelasgiche  italiane  (Norba).  S.  201  f.  —  Terra- 
maricoli  in  Terra  d'Otranto.  S.  202  f.  —  Oggetti 
litici  scoperti  in  Termini  Imerese.     S.  203  f.] 

Centralblatt  für  Anthropologie,  Ethnologie  und 
Urgeschichte.     IV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  5.  Th.  Wilson,  Prehistoric  art  (A.  Götze). 
S.  277  f.  —  (Conwentz)  XIX.  Bericht  über  das 
Westpreufsische  Provinzialmuseum  1898  (H. 
Kemke).     S.  284—288. 

Heft  6.     Götze,   Über  Hockergräber.    S.  321 

—324- 
Literarisches  Centralblatt  (1899). 

No.  36.  Melanges  Henri  Weil  (anon.  Rec). 
Sp.  1231  — 1233.  —  C.  Merckel,  Die  Ingenieur- 
technik im  Alterthum  (W.  Dörpfeld).  Sp.  1235 
-1238. 

No.  38.  G.  St.  Clair,  Creation  rccords 
discovered  in  Egypt  (R.  P — n).     Sp.   1299. 

No.  39.    'A^vä  XI  3  (G.  N.  H.).    Sp.  1330  f. 


No.  40.  Denkmäler  griechischer  und  römi- 
scher Sculptur,  hrsg.  v.  A.  Furtwängler  und 
H.  L.  Urlichs  (T.  S[chreiber]).     Sp.   1369  f. 

No.  41.  Authority  and  archaeology  ed.  by 
D.  Hogarth  (V.  S.).  Sp.  141 1.  —  W.  Heibig, 
Führer.    2.  Aufl.     (T.  S[chreiber]).     Sp.  I4i2f. 

No.  42.  A.  Schulten,  Die  römische  Flur- 
teilung (F.  H.)  Sp.  1440— 1442. 

No.  43.  R.  Lanciani,  The  ruins  and  exca- 
vations    of    ancient    Rome    (Ch.  H[Ulsen]).     Sp. 

I474—H77- 
The  Numismatic  Chronicle.    Third  Series  (1899). 

Part  III  (No.  75).  G.  F.  Hill,  Olba,  Cennatis, 
Lalassis.  S.  181 — 207  (mit  Tafel  und  Karten- 
skizze). —  J.  Maurice,  Essai  de  Classification 
chronologique  des  Emissions  monetaires  de 
l'atelier  d'Antioche  pendant  la  periode  constan- 
tinienne.  S.  208—240  (mit  Tafel).  —  Biblio- 
graphical  notes  on  Greek  numismatics.  S.  251 
— 260. 
La  Civiltä    cattolica.     Ser.  XVII  vol.  5  (1899). 

qu.  1170  (18.  marzo).  Del  Lazio  e  dei  suoi 
popoli  primitivi.     S.  676 — 688. 

vol.  6.  qu.  II 72  (15.  aprile).  (de  Cara),  I 
dialetti  italici  e  gl'  Italici  della  storia.  S.  161  — 171 
[Fortsetzung  qu.  1174  S.  405—417.  qu.  1176 
S.  656—667.     qu.   1184  S.   181— 194.] 

qu.  11 76  (17.  giugno). .  (P.  Grisar),  Archeo- 
logia.  113.  Alcune  nuove  osservazioni  sulla 
statua  di  bronzo  di  S.  Pietro  nella  basilica 
Vaticana:  confronto  colla  statua  di  S.  Pietro 
nelle  grotte  Vaticane.  114.  Confronto  colla 
statua  di   un    filosofo    a    Madrid.     S.  717  —  724. 

vol.  8.  qu.  1183  (1.  ott.).  II  Museo  egizio 
vaticano  e  gli  obelischi  egiziani  di  Roma.  S.  81 
-87. 
Comptes  rendus  de  l'Academie  des  Inscriptions 
et  Belles-Lettres.  Quatrieme  Serie,  tome  XXVII 
(1899). 

Mai-juin.  Gsell,  Fouilles  dans  la  province 
d'Oran.  S.  276  —  278.  —  E.  Müntz,  Rapport  de 
la  commission  des  ecoles  francaises  d'Athenes 
et  de  Rome  sur  les  travaux  de  ces  deux  ecoles, 
pendant  l'annee  1897— 1898.  S.  280—302.  — 
Delattre,  Fouilles  de  Carthage  [dazu  H.  de 
Villefosse  und  Berger].  S.  3o6f.  308—322  (mit 
6  Tafeln  und  6  Abbildungen).  —  S.  Reinach, 
Amphidromie.  S.  308.  —  S.  Reinach,  Muse, 
relief  de  Pergame.  S.  325.  —  Thedenat,  Decou- 
vertes  faites  au  Forum  Romain.  S.  325 f.  — 
R.  Dussaud,  Exploration  dans  le  Safa.  S.  326 
— 328.  —  L.  Duchesne,  Fouilles  du  Forum 
[dazu    Thedenat].     S.    339  — 342-    —    Heuzey, 


218 


Bibliographie. 


Notes  sur  les  recentes  decouvertes  de  M.  de 
Sarzec.  S.  345  —  349  (mit  2  Tafeln).  — 
Ronzevalle,  Inscription  trouvee  au  Liban.    S.  353 

—  355.  —  Homo,  Inscription  de  Dougga  [dazu 
R.  Cagnat].  S.  362  —  364.  —  P.  Gauckler,  Note 
sur  un  nouveau  proconsul  d'Afrique,  le  juris- 
consulte  L.  Octavius  Cornelius  Salvius  Julianus 
Aemilianus.  S.  366  —  374.  —  J.  Oppert, 
L'administration  des  domaines  au  cinquieme 
millennium  avant  l'ere  cliretienne.     S.  394-419. 

Juillet-aoüt.  Ph.  Berger,  Inscriptionspuniques. 
S.  423 — 430.  —  Th.  Mommsen,  Le  Corpus 
nummorum.  S.  431 — 433.  —  Oppert,  Textes 
cadastraux  du  XLe  siecle  avant  l'ere  cliretienne. 
S.  434.  —  P.  Paris,  Ceramique  espagnole  ä 
decor  geometrique  et  mycenien.  S.  436  f.  — 
G. -B.-M.  Flamand,  Corpus  des  inscriptions 
rupestres  algeriennes.  S.  437  f.  —  S.  Reinach, 
Le  serpent  Zagreus.  S.  455  f.  —  Thedenat, 
Plan  du  Forum  romain  et  des  forums  imperiaux. 
S.  459 — 463.  —  S.  Reinach,  La  decouverte  des 
lies  britanniques  per  les  Phrygiens.  S.  463.  — 
Clermont-Ganneau,  Tabella  devotionis  ä  inscrip- 
tion punique.  S.  490—492.  —  Hamdy-bey,  Les 
ruines  de  l'ancienne  Edesse  en  Syrie.     S.   523  f. 

—  Clermont-Ganneau,  Les  inscriptions  neo- 
puniques  de  Maktar.     S.  525—538. 

Seances  et  travaux  de  l'Academie  des  sciences 
morales  et  politiques.  Compte  Rendu.  59e- 
annee  (1899). 

11  e  livr.  (novembre).  R.  Dareste,  L'evolution 
economique  de  l'Europe.     S.  388 — 408. 

Correspondenzblatt  der  deutschen  Gesellschaft 
für  Anthropologie  usw.  s.  Archiv  für  Anthro- 
pologie. 

'E'f  T)|i.Epi;  äp/aioXoYi*V).     rUpt'ooo;  xpi'xT)  (1899). 

Teüvo;  Seütepov  xal  xpt'xov.  ExEcpavo;  *A.  Ko'j- 
pavo'jSrj?  [Nekrolog  auf  losem,  ungezähltem  Blatt]. 

—  A.  tPtXios,  XaXxo\iv  ä'yaXp.a  IIoaEio&voj  sx 
Botum'a?.  Sp.  57 — 74  (mit  Tafel  5.  6  und 
2  Abbildungen).  —  X.  Taoövxas,  K'JxXaötxä  II. 
Sp.  73  —  134  (mit  Tafel  7  — 10,  39  Abbildungen 
und  einer  Beilage).  —  K.  K.oupooviavc7);,  'Em- 
ypacpai  XaXxtöo;  xal  'Epexpt'a?.  Sp.  133  —  148  (mit 
Abbildung).  —  B.  SxctTjS,  Tö  5tdxayp.a  xcn  Aio- 
xXrjxiavoü.  Aüo  vE'a  TEjxo^ta  xtj;  'EXXrjVixrj?  usxa- 
cpp«3£(o;.     Sp.   147—176. 

AtlövTjS  'E'f  rjjj. Eplc  xrj;  volu.[3;xaxtxf);  dpyaioXoyi'aj. 
Journal  international  d'archeologie  numismatique. 
Tome  II  (1899). 

Troisieme  trimestre.  J.  N.  Svoronos,  Xpuaöt 
vopuauaxa  xal  eixove;  x<üv  ßaaiXiaowv  x?|C  AiyjTrxou, 
«719  *Apatv(Ji}<  B'  |-ir/pt  KXcoitdrpa;  I"  (277—116 


-.  X.).  Mspo;  ß'.  rUpiypacpixös  xaxdXoyo;  xuiv 
viuia|j.a'xiDV  xaxa  vou,i<J1u.axoxo7isTa.  S.  205 — 212 
(mit  Tafel  H'— IA').  —  E.  J.  Seltman,  The  Vettian 
picture.  Mint,  or  jeweller's  Workshop?  S.  225  — 
238  (mit  Tafel  IB')-  —  L.  Forrer,  Monnaies 
grecques  et  romaines  coloniales  inedites  ou  peu 
communes  (Colophon,  lEphese,  Cyme,  Iconium, 
Sagalassos,  Seleucia  ad  Calycadnum,  Sidon,  Ter- 
messus,  Tripolis,  Tyr).  S.  239 — 244.  —  K.  M. 
Konstantopoulos,  'Ap^aixöv  Xptcxiavöv  dvd&T)pia. 
S.  245 — 250  (mit  Abbildung).  —  J.  N.  Svoronos, 
Ein  altes  griechisches  dpyupoxo-Eiov  (zu  dem  Auf- 
satze S.  225  —  238).  S.  251  —  270  (mit  Tafel  IB'. 
IP  und  8  Abbildungen).  —  E.  J.  Seltman,  Er- 
wiederung auf  obigen  Brief.  S.  271 — 282  (mit 
2  Abbildungen).  —  E.  D.  J.  Dutilh,  Vestrges 
d'atelier  monetaire.  S.  283  —  288  (mit  6  Ab- 
bildungen). —  J.  N.  Svoronos,  Nopuau.axixd 
Eupfy.iaxa.  Ms'po;  B':  B'.  Eupr^ua  SocptxoO  'Etu- 
Saupi'a;.  T'.  Muovi'a;  IJapvaaiSo;.  A'.  A^jxvou 
v^ao'j.  E'.  Aiacpopuuv  xoticuv.  S.  289 — 302  (mit 
Tafel  IAO- 
Gazette  des  Beaux-Arts.  Troisieme  periode,  tome 
vingt-deuxieme  (1899). 

5096  livraison.     Ch.  Saunier,  Les  conquetes 
artistiques  de  la  revolution  et  de  l'empire  et  les 
reprises    des    allies    en    1815    (sixieme    article). 
S.  433  —  440  (mit  2  Abbildungen). 
Globus.     Bd.  LXXVI  (1899). 

Nr.   16.     K.  Schumacher,    Einiges  über  vor- 
römische Wege.     S.  249  f. 
Gymnasium.     XVII.  Jahrgang  (1899). 

No.  18.  Frz.  Müller,  Über  die  Pest  des 
Thukydides.     Sp.  617  —  624. 

No.  20.  K.  Klement,  Arion  (J.  Golling). 
Sp.  718.  —  R.  Walz,  Metallgewinnung  im  Alter- 
tume;  K.  Wessely,  Wie  haben  die  alten  Römer 
geschrieben?  (J.  Golling).     Sp.  719. 

No.  22.     F.  Zimmerhaeckel,    Caesars  Rhein- 
brücke (H.  Walther).     Sp.  778  f. 
Das    humanistische    Gymnasium.      Zehnter   Jahr- 
gang (1899). 

Heft  II.     E.   Rohde,    Psyche.     2.  Aufl.    (H. 
St.).     S.   103  f.  —  O.  Ribbeck,  Reden  und  Vor- 
träge (U.).     S.   105. 
Hermes.     34.  Band  (1899). 

Heft  4.  B.  Niese,  Beiträge  zur  Geschichte 
Arkadiens.  S.  520  —  552.  —  St.  Waszynski, 
Über  die  rechtliche  Stellung  der  Staatssclaven 
in  Athen.  S.  553  —  567.  —  P.  Stengel,  Prophe- 
zeiung aus  den  acpdyia.  S.  642^  —  F.  Boll, 
Das  Kerykion  als  Sternbild.  S.  643  —  645. 
Jahrbuch  der  Gesellschaft  für  bildende  Kunst  und 


Bibliographie. 


219 


vaterländische  Altertümer  zu  Emden.  Dreizehnter 
Band  (1899). 

Heft  I.  2.  B.  Bunte,  Beiträge  zur  Geschichte 
der  Friesen  u.  Chauken.  I.  Über  die  Wohnsitze 
der  Friesen  und  ihrer  Nachbarn  in  der  römischen 
Zeit.  S.  1—28. 
Jahrbuch  des  Kaiserlich  Deutschen  Archäologischen 
Instituts.     Bd.  XIV  (1899). 

Heft  4.  P.  Hartwig,  Die  Anwendung  der 
Federfahne  bei  den  griechischen  Vasenmalern. 
S.   147  — 167  (mit  Tafel  4  und  6  Abbildungen). 

—  G.  Weber,  Die  Wasserleitungen  von  Smyrna. 
II.  S.  167—188  (mit  19  Abbildungen).  —  S. 
Wide,  Geometrische  Vasen  aus  Griechenland 
(Forts.).     S.   188  —  215  (mit  55  Abbildungen). 

Archäologischer  Anzeiger.  Nr.  4.  Neue 
Ausgrabungen  auf  Thera  (F.  Hiller  v.  Gaertringen). 
Mit  Anhang:  Die  Inschriften  des  Artemidoros. 
S.  181  — 192  (mit  5  Abbildungen).  —  Die  Häfen 
von  Karthago  (R.  Oehler).  S.  193—197  (mit 
Beilage).  —  Sitzungsberichte  der  Archäologischen 
Gesellschaft  zu  Berlin.  1899.  November  (mit 
2  Abbildungen).  Winckelmannsfest.  S.  197 — 202. 

—  Erwerbungen  des  British  Museum  im  Jahre  1898. 
S.  202  —  207.  —  Institutsnachrichten.  S.  207  f.  — 
Aus  Athen.  S.  208.  —  Philologenversammlung. 
S.  208.  —  Bibliographie.     S.  209-227. 

Neue  Jahrbücher  für  das  klassische  Altertum, 
Geschichte  und  Deutsche  Litteratur,  und  für 
Pädagogik.     2.  Jahrgang  (1899). 

Heft  6.  7.  O.  Seeck,  Die  Bildung  der  grie- 
chischen Religion  (Schlufs).  S.  402—418.  — 
B.  Niese,  Über  einige  neuere  Erscheinungen  der 
griechischen  Geschichtsschreibung.   S.  419  — 439. 

—  O.  E.  Schmidt,  Ciceros  Villen  (Schlufs).  S.  466 
— 497    (mit    einer   Tafel    und    2    Abbildungen). 

—  Th.  Plüfs,  Phidyle.  Aus  der  griechisch- 
römischen  Religionsgeschichte.  S.  498— 507.  — 
A.  Schulten,  Die  römische  Flurteilung  (R. 
Kötzschke).     S.   509  f. 

Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  classischen 
Altertumswissenschaft.  27.  Jahrgang  (1899). 
Bd.   100 — 103. 

Heft  4.  5.  H.  v.  Prott,  Bericht  über  griechische 
Sakralaltertümer.  S.  65 — 132.  —  O.  Gruppe, 
Bericht  über  die  Litteratur  zur  antiken  Mythologie 
und    Religionsgeschichte    aus    den   Jahren    1893 

—  1897.     S.   133—192. 

Jahreshefte  des  Österreichischen  Archäologischen 
Institutes  in  Wien.     Bd.  II  (1899). 

Heft  2.  P.  Herrmann,  Neues  zum  Torso 
Medici.  S.  155  —  173  (mit  Tafel  II.  III  und 
4  Abbildungen).  —  A.  v.  Domaszewski,  Die  po- 


litische Bedeutung  des  Traiansbogens  in  Bene- 
vent. S.  173—192  (mit  13  Abbildungen).  — 
F.  Studniczka,  Eine  neue  Athletenstatue  Polyklets? 
S.  192 — 198  (mit  3  Abbildungen).  —  G.  Treu, 
Zur  Entstehung  der  Akroterien  und  Antefixe. 
S.  199  —  201  (mit  4  Abbildungen).  —  R.  v. 
Schneider,  Griechische  Wurfscheibe  aus  Sicilien. 
S.  201—205    (mit  Tafel  I    und  Abbildung).    — 

E.  Groag,  Sulpicia  Dryantilla.  S.  206  — 210.  — 
W.  Kubitschek,  Die  Münzen  Regalians  und  Dry- 
antyllas.  S.  210  —  221  (mit  24  Abbildungen).  — 
A.  Wilhelm,  Simonideische  Gedichte.  S.  221  —  244 
(mit  4  Abbildungen).  —  G.  F.  Hill,  Priester- 
Diademe.  S.  245—249  (mit  Tafel  VIII  und 
6  Abbildungen).  —  O.  Benndorf,  Porträtkopf 
des  Piaton.  S.  250  —  254  (mit  Tafel  IV  und 
3  Abbildungen).  —  O.  Benndorf,  Dreifufsbasis 
in  Athen.  S.  255  —  269  (mit  Tafel  V— VII 
und  9  Abbildungen).  —  A.  Wilhelm,  Ein 
Brief  der  Kaiserin  Plotina.  S.  270—275  (mit 
Abbildung). 

Beiblatt.  W.  Gurlitt,  Vorbericht  über  Aus- 
grabungen in  Pettau  (Forts.).  Sp.  97 — 102  (mit 
Abbildung).  —  R.  Weifshäupl,  Lykischer  Sarko- 
phag in  Pola.  Sp.  101  f.  (mit  Abbildung).  — 
P.  Sticotti,  Aus  dem  Süden  der  Monarchie. 
Sp.  103—  106  (mit  3  Abbildungen).  —  E.  Maionica, 
Chrysopolis  Aquileja.  Sp.  105  f.  (mit  2  Ab- 
bildungen). —  A.  Stein,  Prosopographisches. 
Sp.  107  f.  —  F.  BuliC,  Salvia  in  Dalmatia. 
Sp.  109  —  112  (mit  Abbildung).  —  W.  Kubitschek, 
Nachtrag  zu  den  Münzen  Regalians  und  Dry- 
antillas.  Sp.  1 1 1  f. 
The  Independent  (1899). 

August  31.     H.  Spencer,  Mummies. 

September  14.  November  16.  Biblicalresearch 
(Excavations  in  Palestine). 
American  Journal  of  Archaeology.    Second  Series. 
Vol.  III  (1899).  ■ 

Numbers  2,  3.  W.  N.  Bates,  An  Achilles 
relief  at  Achuria.  S.  177—182  (mit  Tafel  III 
und  einer  Abbildung).  —  J.  H.  Huddilston,  An 
archaeological  study  of  the  Antigone  of  Euri- 
pides.      S.   183—201    (mit    3   Abbildungen).  — 

F.  B.  R.  Hellems,  The  Pupus  Torquatianus  in- 
scription.    S.  202 — 211   (mit  3  Abbildungen).  — 

G.  N.  Oleott,  Some  unpublished  inscriptions 
from  Rorae.  S.  229 — 239  (mit  8  Abbildungen). 
—  H.  N.  Fowler,  Archaeological  news  and  dis- 
cussions.     S.  241  —  327. 

The  Journal    of  the   British  Archaeological  Asso- 
ciation.    N.  S.     Vol.  V  (1899). 

Part  III.   A  Roman  pavement  near  Dorchester. 


220 


Bibliographie. 


S.  266.  —  Discovery  of  a  Roman  camp.    S.  268 

—  270  (mit  Abbildung). 

The   Journal    of    Philology.     Vol.  XXVII  (1899). 
No.  53.    Th.  Ashby,  Alba  Longa.    S.  37 —  50 
(mit  Plan). 
Journal  des  Savants  (1899). 

Septembre.     E.  Courbaud,    Le   bas-relief  ro- 

main  (G.  Perrot).    I.    S.  531  —  539.    [Fortsetzung: 

Octobre  S.  632—648]. 

Neues  Korrespondenz-Blatt  für  die  Gelehrten- 

und  Realschulen  Württembergs.    6.  Jahrg.  (1899). 

Heft  10.  Miller,  Name  und  Gründung  Athens. 

s.  370-372. 

Korrespondenzblatt  der  Westdeutschen  Zeit- 
schrift für  Geschichte  und  Kunst.  Jahrgang  XVIII 
(1899). 

Nr.  7  u.  8.  Neue  Funde:  (64)  Speier,  Altar 
Neptuns  aus  Altrip  (Grünenwald).  Sp.  113  f.  — 
(65)  Speier,  römische  Aschenkiste  mit  Reliefs 
und  Inschrift  von  Kreinbach  (Grünenwald). 
Sp.  114  f.  —  (66)  Friedberg  (Hessen),  römische 
Funde  (Helmke).  Sp.  116— 118.  —  (67)  Birken- 
feld, vorgeschichtliche  Hügelgräber  im  »Klopps- 
walde«  (F.  Back).  Sp.  118— 120.  —  (68)  Efferen 
bei  Köln,  römische  Grabkammer  (Lehner). 
Sp.  120  f.  —  (78)  Zu  Westd.  Ztschr.  XVII  (1898) 
S.  407  (J-  P-  Waltzing).     Sp.   134. 

Nr.  9.  Neue  Funde:  (82)  Worms,  ein  neu- 
gefundener römischer  Grabstein  (Weckerling). 
Sp.  145—148  (mit  Abbildung).  —  (83)  Mainz, 
neue  Reste  aus  dem  Legionslager  (Körber). 
Sp.  148  — 151.  —  (84)  Trier  (H[ettne]r).    Sp.  151. 

—  Mitteilungen:  (85)  Deutsches  archäologisches 
Institut.  Sp.  152  —  154.  —  (86)  K.  Schumacher, 
Zur  prähistorischen  Archäologie  Südwestdeutsch- 
lands. Sp.  154 — 157.  —  (88)  H.  Willers,  römische 
Silberbarren.  Sp.  157  f.  —  (89)  Musee  St. 
Germain -en-Laye.  Sp.  158  f.  —  (90)  O.  A. 
Hoffmann,  Gymnasium  und  Museum  (H[ettne]r). 
Sp.  159.  —  (95)  Baden-Baden.  Römische  Götter- 
steine.    Sp.   162  f. 

Listy  filologicke.     Jahrgang  XXVI  (1899). 

Lieferung  V.    Groh,  Vitruvius  und  das  klein- 
asiatische Theater.     S.  336  —  341. 
Deutsche     Litteraturzeitung.         XX.    Jahrgang 
(1899). 

Nr.  35.  J.Bayer,  Stuck-Reliefs  eines  Tonnen- 
gewölbes aus  der  Casa  Farnesina  in  Rom  (H. 
Winnefeld).     Sp.  1357  f. 

Nr.  36.  H.  Willenbücher,  Caesars  Ermordung; 
K.  Hachtmann,  Olympia  (P.  Cauer).    Sp.  1381  f. 

Nr.  37.  W.  Kroll,  Antiker  Aberglaube. 
(G.   Knaack).     Sp.   1414  f. 


Nr.  38.  D.  Bassi,  Mitologie  orientali.  I.  Mi- 
tologia  babilonese-assira  (C.  Bezold).    Sp.  1439  f. 

Nr.  40.  G.  Thiele,  De  antiquorum  libris 
pictis  (G.  Knaack).     Sp.  1507 — 1509. 

Nr.  41.  W.  S.  Ferguson,  The  Athenian 
archons  (S.  Shebelew).  Sp.  1559  — 1561.  — 
H.  Babucke,  Geschichte  des  Kolosseums;  Chr. 
Huelsen,  Bilder  aus  der  Geschichte  des  Kapitols 
(H.  Winnefeld).     Sp.   1564  f. 

Nr.  42.  M.  Jastrow,  The  religion  of  Baby- 
lonia  and  Assyria  (P.  Jensen).     Sp.   1586  f. 

Nr.  43.  R.  Rey,  Le  royaume  de  Cottius 
(O.  Hirschfeld).     Sp.   1633. 

Nr.  44.  Ph.  Berger,  Memoire  sur  la  grande 
inscription  du  temple  d'Hathor  ä  Maktar  (M. 
Lidzbarski).  Sp.  1665  f.  —  F.Stolle,  Wo  schlug 
Caesar  den  Ariovist?  (K.  Lehmann).  Sp.  1682 
— 1684.  —  C.  Robert,  Kentaurenkampf  und  Tra- 
gödienscene  (A.  Körte).     Sp.   1687  f. 

Nr.  47.    H.  D'Arbois  de  Jubainville,  La  civi- 
lisation  des  Celtes    et  celle  de  l'epopee  homcri- 
que  (H.  Zimmer).     Sp.   1788  f. 
Melusine.     Tome  IX  (1899). 

No.  9.      P.  F.  Perdrizet,    Les   pieds    ou    les 
genoux    ä    rebours.      IV.       Sp.    193 — 196    (mit 
2  Abbildungen). 
Memoires    de    l'Academie    de    Nimes.      7e  serie, 
tome  XXI  (1898). 

G.  Maurin,    Les    villes    de    la    Narbonnaise. 
Marseille.     S.  453 — 492. 
Memoires    de  la  Societe  nationale  des  antiquaires 
de     France.       Tome     cinquante-huitieme    (1897 
[erschien  1899]). 

Delattre,  Sur  l'emplacement  du  temple  de 
Ceres    ä  Carthage.     S.   1—20   (mit  Tafel  I— V). 

—  A.  H.  de  Villefosse,  Appendice  au  memoire 
du  R.  P.  Delattre.  S.  1-26.  —  E.  Michon, 
Notes  sur  quelques  monuments  du  departement 
des  antiquites  grecques  et  romaines  au  Musee 
du  Louvre.  I.  Lc  lion  de  l'amiral  Haigan. 
II.  L'Antinoüs  dit  du  chäteau  d'Ecouen.  III.  Le 
bas-relief  de  la  Jeune  Mariee.  S.  27  — 117  (mit 
6  Abbildungen).  —  C.  Jullian,  Les  fouilles  de 
M.  Blumereau  ä  Rom  (Deux-Sevres).  S.  118 — 148 
(mit  9  Abbildungen).  —  Esperandieu,  Renseigne- 
ments  inedits  sur  la  collection  du  comte  de 
Choiseul-Gouffier.       S.     161— 211    (mit    Tafel). 

—  Molinier,  Imprecation  gravee  sur  plomb 
trouvee  a  Carthage.  S.  212  —  220.  —  E.  Char- 
traire  et  M.  Prou,  Note  sur  un  tissu  byzantin 
ä  personnages  et  inscriptions  du  tresor  de  la 
cathedrale  de  Sens.  S.  258 — 270  (mit  Tafel 
und   4  Abbildungen).  —  E.  Michon,   Nouvelles 


Bibliographie. 


221 


ampoules  ä  eulogics.     S.  285  —  332  (mit  25  Ab- 
bildungen). 
Mitteilungen  der  Altertums-Kommission  für  West- 
falen (1899). 

Heft  I.  A.  Wormstall,  Übersicht  über  die 
vor-  und  frühgeschichtlichen  Wallburgen,  Lager 
und  Schanzen  in  Westfalen,  Lippe-Detmold  und 
Waldeck.  S.  1—30.  —  C.  Schuchhardt,  Unter- 
suchungen der  Burgen  bei  Grofse  Berckhof  auf 
den  »Hünenknäppen«  bei  Dolberg  und  der 
»Bummannsburg«  in  Rünthe  bei  Hamm  (mit 
einem  offenen  Briefe  über  das  »Varuslager  im 
Habichtswalde«  von  F.  Jostes).  S.  31  —  76  (mit 
Tafel  I,  II,  IV  und  18  Abbildungen  [davon 
Nr.  10  als  Taf.  III  bezeichnet]).  —  M.  Geisberg, 
Die  Nachgrabungen  am  alten  Kreuzthor  zu 
Münster  i.  W.  und  deren  Ergebnisse.  S.  77—98 
(mit  Tafel  V  und  3  Abbildungen).  —  W.  Conrads, 
Über  einige  prähistorische  Funde  aus  der  Um- 
gegend von  Borken,  insbesondere  über  drei 
Urnenfriedhöfe  in  dieser  Gegend.  S.  99—116 
(mit  Tafel  VI— VIII  und  4  Abbildungen).  — 
F.  Biermann,  Die  Wallburg  bei  Gellinghausen. 
S.  117— 124  (mit  Tafel  IX  und  4  Abbildungen). 
Mittheilungen  der  K.  K.  Central-Commission  für 
Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst-  und 
historischen  Denkmale.     25.  Band  (1899). 

Heft  4.  J.  Straberger,  Prähistorisches  und 
Römisches  aus  Ober-Oesterreich.  S.  166  —  169 
(mit  5  Abbildungen).  —  E.  Maionica,  Aus  dem 
Staats -Museum  zu  Aquileja.  S.  171  f.  (mit  Ab- 
bildung). —  Gewandstatue  des  Claudius  in  Aqui- 
leja. S.  210  f.  (mit  Tafel).  —  Römischer  Denk- 
stein. S.  211  f.  —  Riedl,  Römische  Baureste 
im  Sannthale.  S.  214  f.  (mit  Abbildung).  — 
J.  Szaraniewicz,  Römische  Funde  in  Zwinogrod. 
S.  217  (mit  5  Abbildungen).  —  F.  Graf  Cororini, 
Römische  Inschriften  in  Aquileja.  S.  217  f.  — 
R.  F.  Kaindl,  Römische  Münzfunde  in  der  Buko- 
wina. S.  218.  —  R.  F.  Kaindl,  Römische  Funde 
aus  Galizien.  S.  218. 
Mittheilungen  der  Anthropologischen  Gesellschaft 
in  Wien.     XXIX.  Band  (1899). 

Heft  IV.  J.  Heierli,  Archäologische  Karte 
des  Kantons  Aargau  (M.  Hoernes).  S.  172.  — 
Archiv  für  Religionswissenschaft  II  1,  2  (W. 
Jerusalem).     S.   172  f. 

Heft  V.     M.  Holl,  Über  die  Lage  des  Ohres. 
S.   177  —  190  (mit  2  Abbildungen). 
Mitteilungen    der  Vorderasiatischen  Gesellschaft. 
4.  Jahrgang  (1899). 

Heft  2.  E.  Glaser,  Punt  und  die  südarabischen 
Reiche.     72  S. 


Mittheilungen  des  Kaiserlich  Deutschen  Archäolo- 
gischen Instituts.  Athenische  Abtheilung.  Band 
XXIV  (1899). 

Heft2'.  A.  Conze  und  C.  Schuchardt,  Die 
Arbeiten  zu  Pergamon  1886 — 1898.  S.  97 — 240 
(mit  Tafel  IX  und  29  Abbildungen). 

Heft  3.  H.  von  Prott,  Ein  upö;  vojao;  der 
Eleusinien.     S.  241  —  266   (mit   2  Abbildungen). 

—  L.  Ziehen,  F/jatov.  S.  267 — 274.  —  Th. 
Mommsen  und  U.  v.  Wilamowitz-Moellendorff, 
Die  Einführung  des  asianischen  Kalenders. 
S.  275—293.  —  Chr.  Blinkenberg,  Epidaurische 
Weihgeschenke.  S.  294 — 309  (mit  Tafel  X).  — 
W.  Dörpfeld,  Die  optischen  Verhältnisse  des 
griechischen  Theaters.  S.  310—320.  —  W. 
Judeich,  Der  älteste  attische  Volksbeschlufs. 
S.  321  —  338  (mit  Abbildung).  —  R.  Zahn,  Zur 
Midasvase  aus  Eleusis.  S.  339— 344  (mit  4  Ab- 
bildungen). —  A.  Wilhelm,  Nachträge  zu  der 
sogenannten  Hetäreninschrift  aus  Paros.  S.  345 
—347.  —  Litteratur.  S.  348.  —  Funde  (P. 
W[olters]).     S.  349—360. 

Römische  Abtheilung.    Bd.  XIV  (1899). 

Heft  2.  A.  Mau,  Die  oskischen  Wegweiser- 
Inschriften  in  Pompeji.  S.  105  — 113  (mit  Ab- 
bildung). —  L.  Kjellberg,  Athena  Hephaistia. 
S.  114— 118  (mit  Tafel  VI).  —  O.  Donner  von 
Richter,  Über  die  eingesetzten  Holztafeln  in 
Pompeji  und  die  Pliniusstelle  XXXV  149.  S.  119 
— 140  (mit  5  Abbildungen).  —  Ch.  Huelsen, 
Das  angebliche  Templum  Matidiae  bei  Piazza 
Capranica.  S.  141— 153  (mit  2  Abbildungen 
und  einer  Beilage).  —  E.  Petersen,  Die  Geburt 
der  Aphrodite.  S.  154  —  162  (mit  Tafel  VII).  — 
E.  Petersen,  Funde  und  Forschung.  S.  163 — 192 
(mit  7  Abbildungen). 
Mitteilungen  aus  der  historischen  Litteratur. 
XXVII.  Jahrgang  (1899). 

Heft  4.  Zeitschrift  für  alte  Geschichte,  hrsg. 
v.  A.  Hettler.    I  1  (E.  Heydenreich).  S.  389— 391. 

—  R.  v.  Scala,  Die  Staatsverträge  des  Alter- 
tums I  (E.  Heydenreich).  S.  391  f.  —  A.  Bauer, 
Die  Forschungen  zur  griechischen  Geschichte 
1888- 1898  (E.  Heydenreich).  S.  392-395-  — 
Byzantinische  Zeitschrift  VII  (F.  Hirsch).  S.  395 
— 398.  —  H.  Geizer,  S.  Julius  Africanus  und  die 
byzantinische  Chronographie  (F.  Hirsch).  S.  398  f. 

Oesterreichische  Monatsschrift  für  den  Orient. 
XXV.  Jahrgang  (1899). 

Nr.  10.  Auffindung  der  Thontafeln  von  El- 
Amarna.     S.   114. 


J)  Heft  2  ist  auch  einzeln  käuflich. 


222 


Bibliographie. 


Le  Musee  beige.     Troisieme  annee  (1899). 

No.  3.  H.  Demoulin,  Encore  les  collegia 
iuvenum.  S.  177-192.  —  J.  Willems,  La 
puissance  paternelle  ä  Rome.  I.  S.  214—235. 
—  J.  de  Groutars,  Les  Italo-Grecs,  leur  langue 
et  leur  origine  (Schlufs).  S.  236 — 246.  —  M. 
Francotte,  Legislation  athenienne  sur  les  distinc- 
tions  honorifiques  et  specialement  des  decrets 
des  clerouchies  atheniennes  relatifs  ä  cet  objet. 
I.  S.  247  fr. 
Das  Museum.     IV.  Jahrgang  (1899). 

Heft  20.  Taf.  158.  Herakleschale.  Berlin, 
Neues  Museum. 

V.  Jahrgang  (1900). 

Heft  1.  Taf.  4.  Dionysoskopf.  Neapel, 
Museo  Nazionale. 

Heft  2.     Taf.  14.     Athlet.     Antike   Marmor- 
statue.    München,  Glyptothek. 
Ceske    Museum    Filologicke.    Jahrgang  V  (1899). 

Lieferung  4.  5.  J.  V.  Präsek,  Herodot  und 
Hekataios.  S.  241 — 258.  —  J.  Vysoky,  Zu  dem 
Münchener  Diomedes.  S.  306 — 313.  —  Recen- 
sionen:  A.  Furtwängler,  Zu  den  Tempeln  der 
Akropolis  von  Athen  (J.  VysokJ).  —  A.  Bauer, 
Die  Forschungen  zur  griechischen  Geschichte  1888 
— 1898;  Mair,  Jenseits  derRhipäen;  Bürchner,  Die 
Insel  Leros;  v.  Scala,  Die  Staatsverträge  desAlter- 
thums;  Petersen,  Trajans  Dakische  Kriege;  Illing, 
Der  Periplus  des  Hanno;  Aucler,  Les  villes  anti- 
ques;  Sieglin,  Atlas  antiquus  (J.  V.  Präsek). 
Rheinisches  Museum.     N.  F.     54.  Band  (1899). 

Heft   4.     VV.  Bannier,    Die    Tributeinnahme- 
ordnung des  attischen  Staates.    S.  544 — 554.  — 
L.  Paul,  L.  Verginius  Rufus.     S.  602 — 630. 
Nachrichten      über      deutsche      Altertumsfunde. 
10.  Jahrgang  (1899). 

Heft  3.  Berichte:  Provincialmuseum  in  Bonn 
(Nissen).  S.  33  —  36.  —  Provincialmuseum  in 
Trier  (Hettner).     S.  36—39. 

Heft  4.  F.  Moewes,  Bibliographische  Über- 
sicht über  deutsche  Altertumsfunde  für  das 
Jahr  1898.  S.  49-64. 
Nachrichten  von  der  Königl.  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  zu  Göttingen.  Philologisch- 
historische Klasse  (1899). 

Heft  2.      E.  Ziebarth,    Neue   attische   Fluch- 
tafeln.    S.    105 — 135.    —    B.   Keil,    Über    zwei 
elische  Inschriften.     S.   136 — 164. 
The  Nation  (1899). 

August  24.  R.  B.  Richardson,  The  discovery 
of  the  Agora  at  Corinth. 

September  14.  J.  R.  S.  Sterrett,  Roman 
roads  and  milestones  in  Asia  Minor. 


Notizie  degli  Scavi  di  Antichitä  (1899). 

Giugno.  RegioneXI(Transpadana).  i.Torino. 
Scoperte  epigrafiche  avvenute  presso  l'antica 
cinta  di  Augusta  Taurinorum  (A.  d'Andrade). 
S.  209 — 213  (mit  6  Abbildungen).  Zusatz  von 
A.  Taramelli.  S.  213—216.  —  Regione  VIII 
(Cispadana).  2.  Vecchiazzano.  Tegole  romane 
con  marca  di  fabbrica  (A.  Santarelli).  S.  217. 
—  Regione  VII  (Etruria).  3.  Sinalunga.  Tombe 
etrusche  con  oggetti  della  suppellettile  funebre, 
scoperte  nella  fattoria  di  Farnetella  (G.  F.  Ga- 
murrini).  S.  217 — 220.  —  4.  Roma.  Nuove 
scoperte  nella  cittä  e  nel  suburbio  (G.  Gatti). 
S.  220 — 223.  —  Di  un  frammento  di  diploma 
militare  dell'  anno  162,  proveniente  dall'  alveo 
del  Tevere  (D.  Vaglieri).  S.  223 — 227.  —  Via 
Cassia  (G.  Gatti).  S.  227  f.  —  Regione  I  (Latium 
et  Campania).  Campania.  5.  Pompei.  Relazione 
degli  scavi  fatti  nel  mese  di  giugno  1899  (A. 
Sogliano).  S.  228—235.  —  Fabbriche  antiche 
scoperte  in  contrada  Civita  presso  le  mura  di 
Pompei  (A.  Sogliano).  S.  236 — 239  (mit  Ab- 
bildung). —  Regione  IV  (Samnium  et  Sabina). 
Paeligni.  6.  Prezza.  Di  un  dolio  fittile  con 
iscrizione  latina  (A.  de  Nino).  S.  239.  —  7. 
Cucullo.  Antichitä  varie  riconosciute  nel  terri- 
torio  del  comune  (A.  de  Nino).  S.  239  f.  — 
Regione  II  (Apulia).  8.  Brindisi.  Nuovo  titolo 
milliario  rinvenuto  entro  l'abitato  (G.  Nervegna). 
S.  24I.  —  Sicilia.  9.  Eloro.  Ubicazione  di 
questa  antica  cittä  sulla  sinistra  del  Teilaro  nel 
comune  di  Noto  (P.  Orsi).  S.  241 — 244  (mit 
Abbildung). 

Proceedings  of  the  Society  of  Antiquaries  of 
Newcastle-upon-Tyne.     Vol.  IX  (1899). 

No.  16.  Hodgkin,  Roman  tombstone,  with 
Palmyrene  inscription,  at  South  Shields.  S.  158 
— 160  (mit  Abbildung). 

Römische  Quartalschrift  für  christliche  Alter- 
thumskunde  und  für  Kirchengeschichte.  13.  Jahr- 
gang (1899). 

Heft  2  u.  3.  E.  Wüscher-Becchi,  Ursprung  der 
päpstlichen  Tiara  (regnum)  und  der  bischöflichen 
Mitra,  aus  den  antiken  Monumenten  erklärt. 
S.  77—108  (mit  Tafel  IV— VII).  —  H.  Graeven, 
Der  heilige  Markus  in  Rom  und  in  der  Penta- 
polis.  S.  109  —  126  (mit  Tafel  VIII.  IX).  — 
V.  Strazzulla,  Di  un  dittico  siculo-bizantino  in 
Cefalü.  S.  127—137  (mit  Tafel  X  3).  —  H. 
Rollert,  Eine  römisch  -  antike  Kaisergemme. 
S.  138— 141  (mit  Tafel  X  2).  —  d[e]  W[aal], 
Ein  Encolpium  im  Museum  des  Campo  santo. 
S.   141  f.  (mit  Tafel  X  1).    —    d[e]  W[aal],    Die 


Bibliographie. 


223 


Kundschafter  auf  einer  afrikanischen  Lampe. 
S.  142  f.  (mit  Abbildung).  —  Wilpert,  Die  Ge- 
wandung der  Christen  in  den  ersten  Jahrhunderten; 
Derselbe,  Un  capitolo  di  storia  del  vestiario 
(d.  W.).     S.   144  f. 

Budapest  Regisegei  [Budapests  Altertümer].  VI 
(1899)  [ungarisch]. 

L.  Eber,  Bronzestatuette  eines  Neger-Sklaven 
im  Museum  zu  Aquincum.  S.  3 — 17  (mit  Tafel 
und  3  Abbildungen).  —  B.  Kuzsinszky,  Die 
Papfölder  Grabungen  in  den  Jahren  1897— 1898. 
S.  19 — 36  (mit  6  Abbildungen).  —  B.  Kuzsinszky, 
Die  Inschriften  Aquincums.  III.  S.  109-150 
(mit  2  Abbildungen). 

Rendiconti  della  R.  Accademia  dei  Lincei.  Classe 
di  scienze  morali,  storiche  e  filologiche.  Ser.  V 
vol.  VIII  (1899). 

Fase.  7.  8.  Barnabei,  Notizie  delle  scoperte 
di  antichitä  del  mese  di  giugno.  S.  343 — 346 
[luglio  S.  385-388]. 

Rendiconti  del  R.  Istituto  Lombardo  di  scienze 
c  lettere.     Ser.  II  vol.  XXXII  (1899). 

Fase.  12.  13  (25  maggio.  8  giugno).  V.  Inama, 
La  provincia  della  Rezia  ed  i  Reti.  —  E.  Lattes, 
L'iscrizione    anteromana   di    Poggio  Sommavilla. 

Rendiconto  della  R.  Accademia  di  Napoli.  Nuova 
serie.     Anno  XII  (1898). 

Giugno-dicembre.  B.  Maresca,  Su  la  iscrizione 
Aquilonense.  S.  149 — 164.  —  C.  Mancini,  Inter- 
pretazione  di  una  breve  epigrafe  inedita  esistente 
nel  Museo  Nazionale  di  Napoli.  S.  167 — 174.  — 
A.  Sogliano,  La  gens  Maccia  in  Pompei.  S.  179 
—184. 

Repertorium  für  Kunstwissenschaft.    XXII.  Band 

(1899). 

Heft  3.     R.  Kautzsch,   Michelangelo's  Zeich- 
nung zu  Marcanton's  »Mars,  Venus  und  Amor« 
[wird    auf    den    Torso    vom    Belvedere    zurück- 
geführt].    S.   183—187  (mit  2  Abbildungen). 
The  Classical  Review.     Vol.  XIII  (1899). 

No.  7.  Authority  and  Archaeology  ed.  D.  G. 
Hogarth  (P. Gardner).  S. 369 — 371. —  E.Petersen, 
Trajans  dakische  Kriege  (E.  Strong- Seilers). 
S.  371.  —  Recent  acquisitions  of  the  British 
Museum  (H.  B.  Walters).  S.  371 — 373.  — 
Monthly  Record  (H.  B.  Walters)  S.  373. 

No.  8.  F.  Zimmerhaeckel,  C.  Julius  Caesars 
Rheinbrücke  (A.  H.  Allcroft).  S.  407 — 409. 
—  G.  Macdonald ,  Catalogue  of  Greek  Coins 
in  the  Hunterian  Collection  (W.  Wroth).     S.  421 

—423- 
The  English  Historical  Review.    Vol.  XIV  (1899). 
No.   56.     H.  H.  Howorth,    The  early   history 


of  Babylonia.    III.  ~  Shirpurla  and  its  neighbours. 
S.  625—655. 
The    Asiatic     Quarterly     Review.      Third    Series, 
vol.  VII  (1899). 

No.    15.      E.   Montet,    Quarterly    report    on 

semitic    studies    and    orientalism.      S.    136 — 141 

[dasselbe  Vol.  VIII  (1899)  No.  16   S.  383— 385]. 

Revista  de  archivos,  bibliotecas  y  museos.    Tercera 

epoca.     Ano  III  (1899). 

Nüm.  3  y  4.  L.  T.  Blasco,  Las  cuevas  de 
Bocairente,  nota  arqueologica.  S.  138 — 144  (mit 
3  Abbildungen).  —  J.  D.  Calleja,  Compluto 
romana,  estudio  acerca  de  su  importancia  y  de 
los  notables  objetos  de  arte  hallados  en  sus 
ruinas.  S.  171  — 187.  —  E.  Hübner,  Inscripciön 
cristiana  de  Entrambasaguas  (Teruel).  S.  236  — 
238  (mit  Abbildung).  —  J.  Villaamil  y  Castro, 
Descubrimientos  arqueologicos  en  Galicia. 
S.  239  f. 

Nüm.  6.  F.  P.  Garofalo,  Intorno  ad  aleuni 
recenti  lavori  italiani  di  storia  romana  antica. 
S.  362 — 365.  —  J.  R.  Melida,  Bronce  antiguo 
con  incrustacion  de  Plata.     S.  374  f. 

Nüm.  7.  J.  Bonsor,  Notas  arqueologicas  de 
Carmona.   XI.    S.  425—429  (mit  3  Abbildungen). 

—  E.  Hübner,  Inscripciön  cristiana  de  Entram- 
basaguas (Teruel).   II.     S.  440 f. 

Nüm.  8  y  9.  Th.  Homolle,  Le  Corpus 
Inscriptionum  Graecarum  Christianarum.    S.  460 

—  464. 

Revista    de    la  Asociaciön  Artistico- Arqueologica 
Barcelonesa.     Ano  III  (1899). 

Nüm.  14.  M.  R.  de  Berlanga,  Estudios 
epigraficos  (continuacion).  S.  193 — 208  [Fort- 
setzung Nüm.  15  S.  217—235.     Nüm.  16  S.  282 

—297]. 

Nüm.  15.  J.  Leite  de  Vasconcellos,  Religiöes 
da  Lusitania  (G.  J.  de  G[uillen]  G[arcia]).   S.  265  f. 

Nüm.   16.     P.  Ibarra  y  Ruiz,  Descubrimientos 
arqueologicos    en    Elche.      S.    318  —  325    (mit 
2  Abbildungen). 
Revista    de  Guimaräes.     Volume  XV  (1898). 

No.  3.  F.  M.  Sarmento,  Materiaes  para  a 
archeologia   do   concelho   de  Guimaräes.     S.  91 

—  106  [Forts.  No.  4  S.   152  —  167]. 
Revista    de    Menorca.       Tercera    epoca,     ano    II 

(1899). 

Nüm.  I,  II  y  III.  D.  F.  Hernandez  Sanz, 
Noticias  generales  sobre  los  monumentos  mega- 
liticos  de  Menorca  y  resena  de  los  de  Telaty 
de  dalt.  S.  23—33  (mit  7  Abbildungen).  — 
D.  A.  Vidal  Perera,  Observaciones  sobre  los 
monumentos  megaliticos  de  Menorca.    S.  34—40. 


224 


Bibliographie. 


Revue  archeologique.   Troisieme  serie,  tome  XXXV 
(1899). 

Juillet-aoüt.  H.  Derenbourg,  Les  monuments 
sabeens  et  himyarites  du  Musee  d'archeologie 
de  Marseille.     S.   I  — 15    (mit    15  Abbildungen). 

—  L.  de  Launay,  Sur  la  nature  des  roches 
cmployees  dans  la  decoration  des  monuments 
de  Mycenes.  S.  16—  18.  —  A.  Joubin,  L'ephebe 
de  Tarse.  S.  19—33  (mit  Taf.  XIII— XV  und 
2  Abbildungen).  —  P.  Perdrizet,  Syriaca.  II. 
S.  34—53  (mit  2  Abbildungen).  —  S.  Reinach, 
Quelques  statuettes  de  bronze  inedites.  S.  54  — 
72  (mit  8  Abbildungen).  —  F.  Poulaine,  Les 
tombeaux  en  pierre  des  vallees  de  la  Cure  et 
du  Cousin  (Yonne).  S.  73  —  96  (mit  10  Ab- 
bildungen). —  G.  Katcheretz,  Notes  d'archeologie 
russe.  VI.  S.  97 — 102.  —  S.  de  Ricci,  Repertoire 
epigraphique  des  departements  de  l'Aisne  et  de 
l'Oise  (Bellovaci,  Silvanectes,  Suessiones).  S.  103 
— 125  (mit  Abbildung).  —  G.  Bonsor,  Les 
colonies  agricoles  pre-romaines  de  la  ville  de 
Betis.  S.  126—159  (mit  35  Abbildungen).  — 
Bulletin  mensuel  de  l'Academie  des  inscriptions 
(L.  Dorez).  S.  160 — 164.  —  Societe  nationale 
des  Antiquaire  de  France.  S.  164  k  —  Nouvelles 
archeologiques  et  correspondance.    S.  165 — 168. 

—  R.  Cagnat,  Revue  des  publications  epi- 
graphiques  relatives  ä  l'antiquite  romaine.  Mars- 
juin.     S.   171  — 192  (mit  Taf.  XVI). 

La  Revue  de  l'Art  ancien  et  moderne.     3e  annee, 
tome  VI  (1899). 

No.  30.  M.  Collignon,  Une  statue  polychrome 
de  M.  Ernest  Barrias  [geht  auch  auf  die  antike 
Polychromie  ein].  S.  191  — 198  (mit  Tafel  und 
4  Abbildungen).  —  A.  Blanchet,  L'enfant  dans 
l'art  ancien.     S.  251t    (mit  3  Abbildungen). 

No.  32.     E.  Babelon,    La  collection  Pauvert 
de    la    Chapelle    au    Cabinet    des    Medailles.    I. 
S-  371—382  (mit  13  Abbildungen). 
Revue  beige  de  numismatique.     55c  annee  (1899). 

4e    livraison.      C.    F.    Trachsel,     Un    peson 
romain.     S.  473.    —    Societe   royale    de  numis- 
matique.    Proces  verbaux.     S.  487 — 505. 
Revue  biblique.    Huitieme  annee  (1899). 

No.  3.  J.  Germer  -  Durand ,  Epigraphie 
palestinienne.  Nouveaux  milliaires.  S.  419  — 
422.  —  Fr.  M.-J.  Lagrange,  Sur  l'emplacement 
de  la  ville  antique  de  Gezer.  S.  422—427  (mit 
Tafel  I— IV  und  einer  Abbildung).  —  Fr.  H. 
V[incent],  Les  fouilles  anglaises  a  Teil  Zakariya. 
S.  444—459  (mit  6  Abbildungen).  —  M.  Jastrow, 
The  religion  of  Babylonia  and  Assyria  (Fr.  M.-J. 
Lagrange).     S.  474-476. 


No.  4.     Rouvier,  Gebal-Biblos:  la  necropole 
phenicienne.       S.     553—565.    —     R.    Dussaud, 
F.     Macler,     Exploration    du    Ilaurän    oriental. 
S.  601  —  605. 
Revue  celtique.     Vol.  XX  (1899). 

No.  3.     E.  Philipon,  Note  sur  les  limites  de 
la    cite    des    Ambarres    au    temps    de    l'empirc 
romain.     S.  290 — 294. 
Revue  critique  d'histoire  et  de  litterature.  33"  annee 
(1899). 

No.  35.  A.  Bouche-Leclercq,  L'astrologie 
grecque  (My.).     S.   157  — 161. 

No.  38.  E.  Amelineau,  Les  nouvelles  fouilles 
d'Abydos;  Le  tombeau  d'Osiris  (G.  Maspero). 
S.  209 — 216.  —  J.  Krall,  Grundrifs  der  alt- 
orientalischen Geschichte  I  (G.  Maspero).  S.  2i6f. 
—  J.  E.  Quibell,  The  Ramesseum  (G.  Maspero). 
S. 217 — 221.  —  J.E. Quibell,  El-Kab  (G. Maspero). 
S.  221  —  225. 

No.  39.  W.  Spiegelberg,  Zwei  Beiträge  zur 
Geschichte  und  Topographie  der  thebanischen 
Nekropolis;  W.  Spiegelberg,  Hieratic  ostraka 
and  papyri  (G.  Maspero).  S.  241  —  243.  — 
A.  Billerbeck ,  Das  Sandschak  Suleimania  (G. 
Maspero).  S.  244 — 246.  —  M.  Lidzbarski, 
Handbuch  der  nordsemitischen  Epigraphik  (J.-B. 
Chabot).     S.  246  —  248. 

No.  40.  B.  Sauer,  Das  sogenannte  Theseion 
(S.  Reinach).     S.  275—277. 

No.  42.    K.  Baedeker,  Spanien  und  Portugal. 
2.  Ausg.  (H.  Leonardon).     S.  310—313. 
Revue  epigraphique  du  Midi  de  la  France  [Vienne] 

(1899). 

No.  93.  Milliaire  de  Constantin  et  de 
Licinius  le  pere,  sur  la  route  de  Narbonne  a 
la  frontiere  d'Espagne.  S.  17  — 19.  —  Epitaphes 
et  fragments  d'epitaphes.  S.  19—21.  —  In-' 
scription  celtique  de  Coligny  (suite).  S.  22.  — 
Dieux  de  la  Gaule.  I.  Les  dieux  de  la  Gaule 
celtique  (suite):  Lavaratus,  Letinno,  Mars  Leuci- 
malacus,  Mars  Leucetius  ou  Lucetius,  Litavis, 
Locitos  (?),  Lugoves,  Lug,  Luxovius,  Maglo- 
matonius.     S.   22—27. 

No.  94.  Epitaphe  d'un  sevir  de  condition 
ingenue.  S.  33.  —  Fragment  d'epitaphe  avec 
des  noms  celtiques.  S.  34.  —  Epitaphe  romaine. 
S.  34.  —  Marque  de  fabrique  sur  une  brique, 
avec  le  monogramme  du  Christ.  S.  35.  — 
Marques  de  plombier.  S.  35  f.  —  Fragments 
de  tuile  avec  marque  de  fabrique.  S.  36.  — 
Fragments  de  tuiles  au  nom  de  la  legion  VIII 
Augusta.  S.  36  f.  —  Fragment  d'inscription 
romaine.     S.  37.  —  Dieux  de  la  Gaule.  I.    Les 


Bibliographie. 


225 


dieux  de  la  Gaule  celtique  (suite) :  Mercure 
Victor  Magniacus  Vellaunus,  Maiurrus,  Matrae 
ou  Matres.     S.  38—44. 

Revue  des  etudes  grecques.     Tome  XII  (1899). 

No.  47.  J.  Levy,  Etudes  sur  la  vie  muni- 
cipale  de  l'Asie  Mineure  sous  les  Antonins 
(2e  serie).  S.  255—289.  —  P.  Decharme,  Le 
drame  satyrique  sans  satyres.  S.  290-299.  — 
E.  J.  Angelopoulos,  fkpi  IJeipatui;  (E.  Ardaillon). 
S.  332  f.  —  B.  Apostolides,  Essai  sur  l'hellcnisme 
egyptien  I.  (Philhellen).  S.  333.  —  P.  Komnenos, 
Aotxcovtxd  (Philhellen).  S.  338.  —  G.  Macdonald, 
Catalogue  of  Greek  coins  in  the  Hunterian 
collection  (T.  R[einach]).  S.  339  f.  —  A.  Joubin, 
Catalogue  des  bronzes,  Musee  Imperial  Ottoman 
(A.  F.).  S.  341.  —  A.  Philadelpheus,  Der  Pan 
in  der  antiken  Kunst  (A.  Michel).  S.  342.  — 
G.  Radet,  Correspondance  d'Emmanuel  Roux 
(P.  Glachant).     S.  342. 

Revue    des  etudes  juives.     Tome  XXXIX    (1899). 
No.  77.     Th.  Reinach,    Le    decret    athenien 
en  l'honneur  d'Hyrcan.     S.   16 — 27. 

Revue   historique.     Vingt-quatrieme    annee,    tome 
soixante-onzieme.     (1899). 

I.  A.  Bauer,  Travaux  relatifs  ä  l'histoire 
grecque.  Annees  1886— 1898  (suite).  S.  108 — 
122.  —  F.  Knoke,  Das  Caecina-Lager  bei 
Mehrholz  (Ch.  Lecrivain).     S.   143. 

Nouvelle   Revue    historique    de    droit    francais    et 
etranger.     23 e  annee  (1899). 

No.  4.  E.  Cuq,  Les  vice-prefets  du  pretoire. 
S.  393  —  400.  —  J.  Toutain,  Nouvelles  obser- 
vations  sur  l'inscription  d'Henchir  -  Mettich. 
S.  401 — 414.  —  H.  d'Arbois  de  Jubainville,  La 
civilisation  des  Celtes  et  celle  de  l'epopee 
homerique  (P.  Collinet).     S.  499  —  501. 

Revue  numismatique.     Quatrieme  serie,  tome  troi- 
sieme  (1899). 

Troisieme  trimestre.  E.  Babelon,  Charac- 
Moba.  S.  274 — 277  (mit  2  Abbildungen).  — 
M.  Rostovtsew  et  M.  Prou,  Catalogue  des  plonibs 
antiques  de  la  Bibliotheque  Nationale  (suite). 
S.  278  —  337  (mit  Tafel  VII.  VIII).  —  J.  Maurice, 
L'atelier  monetaire  de  Rome  pendant  la  periode 
constantinienne.      S.    338  —  355    (mit   Tafel    IX). 

—  A.  de  Barthelemy,  Un  triens  inedit  frappe  a 
Lyon  au  nom  de  Justin  Ier.  S.  384  f.  (mit  Ab- 
bildung). —  E.  Babelon,  Le  legs  Crignon  de 
Montigny,  au  Cabinet  des  Medailles.  S.  386—  388. 

—  E.  Thoison,  Trouvailles  de  monnaies  romaines 
dans  le  departement  de  Seine-et-Marne.    S.  388. 

—  J.-A.Bl[anchet],Acquisitions  du  British  Museum, 
en    189S.      S.  389.  —  E.  Babelon,    M.    A.  Cha- 


bouillet.  Necrologie.  S.  390  —  408.  —  G.  Mac- 
donald, Catalogue  of  greek  coins  in  the  Hunterian 
collection  (J.-A.  Bl[anchet]).     S.  410  f. 

Revue  semitique  d'epigraphie  et  d'histoire  ancienne. 
7e  annee  (1899). 

Octobre.  J.  Halevy,  Nouvel  examen  des 
inscriptions  de  Zindjirli.     S.  333 — 355. 

Rivista  abruzzese.     Teramo.    Vol.  XIV  (1899). 

N.  6.    L.  La  Rocca,  La  legione  pompeiana. 

Rivista  d' Italia.     Anno  II  (1899). 

Fase.  11.  L.  Ceci,  II  cippo  antichissimo  del 
Foro  romano.     S.  499  —  521. 

Rivista  italiana  di  Numismatica.    Vol.  XII  (1899). 
Fase.  3.     M.  Bahrfeldt,   Le  monete  romano- 
campane.     S.  387—446  (mit  Tafel  III). 

Neue  Philologische  Rundschau.  Jahrgang  1899. 
Nr.  18.  C.  O.  Müller  und  F.  Wieseler,  An- 
tike Denkmäler  zur  griechischen  Götterlehre,  hrsg. 
v.  K.  Wernickc  (Sittl).  S.  418—421.  —  W.  H. 
B.  Hall,  The  Romans  on  the  Riviera  and  the 
Rhone  (F.  Luterbacher).     S.  421  f. 

Nr.  20.  VV.  Michaelis,  De  origine  indicis 
deorum  cognominum  (P.  Weizsäcker).  S.  463 — 
465.  —  W.  Christ,  Geschichte  der  griechischen 
Litteratur  (J.  Sitzler).  S.  465 — 467.  —  O.  Schwab, 
Das  Schlachtfeld  von  Cannä  (F.  Luterbacher). 
S.  469. 

Nr.  22.  W.  Ebstein,  Die  Pest  des  Thukydides 
(W.  Sitzler).  S.  505  f.  —  H.  Meufs,  Tyche  bei 
den  attischen  Tragikern  (Löschhorn).  S.  508  f. 
—  A.  Bauer,  Die  Forschungen  zur  griechischen 
Geschichte  1888— 1898  (H.  Swoboda).  S.  509— 
513.  —  K.  Hachtmann,  Olympia  und  seine  Fest- 
spiele (P.Weizsäcker).  S.  514  f.  —  A.Mendel, 
Die  römischen  Altertümer  im  Gymnasialunterricht 
(Löschhorn).     S.   515  f. 

The  University  of  Chicago.  St u dies  in  Classical 
Philology.     Vol.  II  (1899). 

H.  A.  Searles,  A  lexikographical  study  of 
the  greek  inscriptions.     S.   1  — 114. 

Verhandelingen  der  Koninkl.  Akademie  van 
Wetensckappen  te  Amsterdam.  Afdeeling  Letter- 
kunde.    Nieuwe  Reeks  Deel  II  (1898). 

No.  1.  S.  Muller,  De  civitates  van  Gallie. 
79  S.    8°.    Mit  2  Karten. 

Berliner  philologische  Wochenschrift.  19.  Jahr- 
gang (1899). 

No.  36.  Ägyptische  Urkunden  aus  den 
Königlichen  Museen  zu  Berlin  (Gradenwitz). 
Sp.  1099— 1 104.  —  G.  Perrot  et  Ch.  Chipiez, 
Histoire  de  l'art  dans  l'antiquite.  VII  (R.  Borr- 
mann).  Sp.  1 104— 1 108  [Schlufs  in  No.  37 
Sp.   1 132— 1 140].  —  L.  Campbell,    Religion    in 


226 


Bibliographie. 


Greek  literature  (F.  Justi).  Sp.  11091".  —  R. 
Förster,  Otfried  Müller  (X.)  Sp.  im  f.  — 
St. Wittkowski,  Zum  delphischen  Aristotelesdekret. 
Sp.   1116— 1118. 

No.  37.  W.  Christ,  Geschichte  der  griechi- 
schen Litteratur.  3.  Aufl.  (R.  Peppmüller). 
Sp.  1 121  — 11 30.  —  R.  Harmand,  Valerius  Flaccus 
et  les  Barbares  (R.  Helm).  Sp.  11 30.  —  G. 
Wagner,  Die  heidnischen  Kulturreligionen  und 
der  Fetischismus  (F.  Justi).  Sp.  11401".  — 
A.  Pirro,  La  seconda  guerra  samnitica  (F.  Cauer). 
Sp.  11411".  —  O.  Marucchi,  Gli  obelischi  egiziani 
di  Roma  (K.  Seihe).  Sp.  1143.  —  Archäologische 
Gesellschaft  zu  Berlin,  Julisitzung.  Sp.  1148 — 1 152. 

No.  38.  R.  Cagnat,  Cours  d'epigraphie  latine. 
3.  ed.  (F.  Haug).  Sp.  1 169  — 1 173.  —  H.  Babucke, 
Geschichte  des  Kolosseums  (E.  Schultze).  Sp. 
1 173  f.  —  Beiträge  zurAssyriologie.  III  4  (Jensen). 
Sp.  11 75 f.  —  B[elger],  Schliemann  als  Interpret 
des  Pausanias.  I.     Sp.   1180 — 1183. 

No.  39.  \Y.  Wroth,  Catalogue  of  the  Greek 
coins  of  Galatia,  Cappadocia,  and  Syria  (R.  Weil). 
Sp.  11 98  — 1200.  —  S.  Puglisi-Marino,  Sul  nome 
Italia  (Holm).  Sp.  i20of.  —  K.  Merckel,  Die 
Ingenieurtechnik  im  Altertum  (R.  Oehler).  Sp. 
1201  — 1204.  —  B[elger],  Schliemann  als  Interpret 
des  Pausanias.  II.     Sp.   1211  — 1215. 

No.  40.  Festschrift  für  Otto  Benndorf  (H. 
v.  Fritze).  Sp.  1226— 1231  [Schlufs  in  No.  41 
Sp.  1256 — 1261].  —  A.  Vogel,  Der  Fund  von 
Tell-Amarna  und  die  Bibel  (J.  V.  Prasek). 
Sp.  I23lf.  —  G.  M.  Columba,  La  numismatica 
delle  isole  del  mar  Libico  (R.  W[eil]).    Sp.  1233. 

—  E.  Anthes,  Das  Kastell  Grofs-Gerau  (G.  Wolff). 
Sp.  1233 — 1235.  —  Archaeologica  varia:  Ägypti- 
sche Chronologie;  griechische  Inselwelt,  Naxo», 
Thera,  Paros,  Siphnos,  Syra;  Münzkabinet  in 
Berlin;  Klagen  über  italienische  Ungefälligkeit 
(B[elger]).  Sp.  1244— 1246  [Schlufs  in  No.  41 
Sp.   1273— 1278]. 

No.  41.  J.  N.  Svoronos,  Der  athenische 
Volkskalender  (A.  Mommsen).     Sp.  1261  — 1267. 

—  A.  Pernice,  Sui  Celti  e  la  loro  immigrazione 
in  Italia  (Holm).  Sp.  1267  f.  —  J.  Bidez  et 
L.  Parmentier,  Un  sejour  ä  Patmos  (L.  Bürchner). 
Sp.   1268  f. 

No.  42.  Chr.  Kirchhoff.  Dramatische  Or- 
chestik  der  Hellenen  (H.  Gleditsch).  Sp.#  1295 
— 1299.  —  E.  Trampe,  Syrien  vor  dem  Ein- 
dringen der  Israeliten  (J.  V.  Prasek).    Sp.  1299  f. 

—  H.  d'Arbois  de  Jubainville,  La  civilisation 
des  Celtes  et  celle  de  l'epopee  homerique 
(S.  Wide).     Sp.   1300— 1302.  —  Die  Thalsperre 


des    Nils    oberhalb    Assuan;     die    Ausgrabungen 
von  Milet.     Sp.  1309  f. 

No.  43.  G.  Watzinger,  De  vasculis  pictis 
Tarentinis  (H.  Thiersch).  I.  Sp.  1327 — 1334 
[II  in  No.  44  Sp.  1362  — 1368].  —  Dörpfeld 
über  das  Dach  der  mykenischen  Gebäude,  der 
Plattenring;  Erwerb  der  Schliemannschen  Nega- 
tive für  das  deutsche  Institut;  Thera,  Thermon 
Sp.   I34if- 

No.  44.  F.  Zimmerhaeckel,  Caesars  Rhein- 
brücke (R.  Oehler).  Sp.  1354  f.  —  Die  45.  Ver- 
sammlung deutscher  Philologen  und  Schulmänner. 
I.  Sp.  1371  — 1376  [II.  No.  45  Sp.  1404— 1408. 
III.  No.  46  Sp.  1435  — 1438.  IV.  No.  47  Sp.  1467 
-1472]. 

No.  45.  E.  Diehl,  De  m  finali  epigraphica 
(B.  Maurenbrecher).     Sp.   1390  — 1396. 

No.  46.  Inscriptiones  Graecae  insularum 
Maris  Aegaei  III.  ed.  F.  Hiller  de  Gaertringen ; 
Derselbe,  Thera  (R.  Weil).  I.  Sp.  1419— 1428 
[II  in  No.  47  Sp.  1450— 1458].  —  S.  Muller, 
De  civitates  van  Gallie;  E.  Kornemann,  Zur 
Stadtentstehung  in  den  ehemals  keltischen  und 
germanischen  Gebieten  des  Römerreiches  (H. 
Degering).  Sp.  1429 — 1432.  —  Die  Studien- 
reisen des  Deutschen  Archäologischen  Instituts. 
Sp.  i438f- 

No.  47.  J.  Krall,  Grundrifs  der  altorientali- 
schen Geschichte.  I  (J.  V.  Prasek).  Sp.  1458 
—  1 460. 

No.     48.      P.     Gauckler,     Enquete     sur    les 
installations  hydrauliques  romaines  en  Tunisie.  III 
(R.  Oehler).     Sp.  1493  f.  —  Ch.  Hülsen,  Neues 
vom  Forum  Romanum.    I.    Sp.   1499— 1501. 
Deutsche  Medizinische  Wochenschrift    (1899). 

No.  36.     W.  Ebstein,    Die  Pest  des  Thuky- 
dides.     S.  594—597- 
Wochenschrift  für  klassische  Philologie.   16.  Jahr- 
gang (1899). 

No.  36.  J.  Marcuse,  Diätetik  im  Altertum 
(R.  Fuchs).     Sp.  969 — 971. 

No.  37.  O.  Schulthefs,  Die  Vormundschafts- 
rechnung des  Demosthenes  (E.  Rosenberg). 
Sp.  1002 — 1004.  —  F.  Zimmerhaeckel,  C.  Julius 
Caesars  Rheinbrücke  (J.  W.).     Sp.   1006 f. 

No.  39.  B.  P.  Grenfell  and  A.  S.  Hunt, 
The  Oxyrhynchus  Papyri  (O.  Schulthefs).  Sp. 
1049 — 1058.  —  Archäologische  Gesellschaft  in 
Berlin,  Juli-Sitzung.     Sp.   1074— 1078. 

No.  40.  Pausanias  hrsg.  v.  H.  Hitzig  und 
H.  Blümner.  I  (F.  Spiro).  Sp.  1081  — 1086.  — 
H.  Winckler,  Die  Völker  Vorderasiens  (J.  V. 
Prasek).     Sp.   1086— 1089.  —  H.  Babucke,  Ge- 


Bibliographie. 


227 


schichte  des  Kolosseums;  H.  Rliter,  Das  Kapitol; 
Ch.  Huelsen,  Bilder  aus  der  Geschichte  des 
Kapitols  (H.  L.  Urlichs).  Sp.  1090— 1092.  — 
Neue  Funde    auf    der   Insel  Thera.     Sp.   noif. 

—  Neues  vom  Hildesheimer  Silberfund.  Sp.  1 102  f. 

No.  41.  H.  d'Arbois  de  Jubainville,  La 
civilisation  des  Celtes  et  celle  de  l'epopee 
homerique  (A.  Holder).  Sp.  1105  — 1108.  — 
C.  Robert,  Kentaurenkampf  und  Tragödienscene 
(H.  L.  Urlichs).     Sp.   1109 — HU. 

No.  43.  C.  Niebuhr,  Die  Amarna-Zeit  (J. 
V.  Präsek).     Sp.   11 70 f. 

No.  44.  J.  Lengle,  Untersuchungen  über 
die  Sullanische  Verfassung  (A.  Hock).     Sp.  1200 

—  1202.  —  Die  Pest  des  Thukydides.    Sp.  1216. 

No.    45.      A.    Arendt     Syrakus     im     zweiten 
punischen  Kriege.  I  (A.  Hock).     Sp.   I23if. 
Zeitschrift  für  Ethnologie.    31.  Jahrgang   (1899). 

Heft  IV.  Verhandlungen  der  Berliner  Gesell- 
schaft für  Anthropologie,  Ethnologie  und  Ur- 
geschichte: M.  Ohnefalsch-Richter,  Neues  über 
die  Ausgrabungen  auf  Cypern.  S.  (298)  — (401) 
(mit  19  Abbildungen). 
Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen.  LIII.  Jahr- 
gang (1899). 

Oktober.     C.  Merckel,   Die  Ingenieurtechnik 
im  Altertum  (R.  Engelmann).     S.  685—687. 
Zeitschrift    für    die   österreichischen   Gymnasien. 
50.  Jahrgang  (1899). 

Heft  8.  9.  G.  Dittenberger,  Sylloge.  2.  Ausg. 
(H.  Swoboda).     S.  730 — 732.  —  O.  Seeck,  Die 


Entwicklung  der  antiken  Geschichtsschreibung; 
J.  Bruns,  Die  Persönlichkeit  in  der  Geschichts- 
schreibung der  Alten  (A.  Bauer).     S.  757  —  762. 

—  B.  Modestov.  De  Siculorum  origine  (J.  Jung). 
S.  840. 

Historische  Zeitschrift.    N.  F.    47.  Band  (1899). 
Heft  3.      F.    Cauer,    Thukydides    und    seine 
Vorgänger.     S.  385 — 422. 
Zeitschrift     für    bildende    Kunst.      X.    Jahrgang 
(1899). 

Heft  12.  C.  v.  Fabrizy,  Der  schlafende 
Amor  des  Michelangelo.  S.  306  —  310  (mit 
2  Abbildungen). 

XI.  Jahrgang  (1899). 
Heft  1.     H.  Schrader,  Zwei  antike  Bildnisse 
aus  dem  Faijüm.     S.  22  (mit  Tafel). 
Westdeutsche    Zeitschrift     für    Geschichte    und 
Kunst.     Jahrgang  XVTII  (1899). 

Heft  III.  Back,  Die  <  Altburg '  bei  Bunden- 
bach. S.  199— 211  (mit  Tafel  2).  —  G.  Wolff, 
Römische  Töpfereien    in  der  Wetterau.     S.  211 

—  240  (mit  Tafel  3.  4). 

Münchener  Allgemeine  Zeitung    (1899).     Beilage. 

Heft  37.     J.  P.  Six  (A.  Holm). 

Heft  38.     O.  Ribbecks  Reden  und  Vorträge. 

Heft  42.     Antike  Büsten  des  Homer. 

Heft  43.  F.  Pradel,  Die  Sintfluthsagen  (Rec. 
des  Buches  von  H.  Usener). 

Heft  44.  Alfred  Fleckeisen  (H.  Usener).  — 
Über  den  Stand  der  archäologischen  Forschung 
in  Baden  (K.  Brunner). 


REGISTER 


I.     SACHREGISTER 


Die  Seitenzahlen  des  Archäologischen  Anzeigers  sind  cursie  gedruckt. 


Abkürzungen:  ßr.=  Bronze.  etr.  =  etruskisch.  <7.  =  Gemme.  £.  =  Lampe.  Jl/o.?.  =  Mosaik.  jl/;?.  =Miinze.  fi«/.  =  Relief. 
Sk.=  Sarkophag.  Sp.=  Spiegel.  Sta.—  Statue.  Stta.=  Statuette.  r.  =  Terracotta.  V.  =  Vase.  Wgm.—  Wand- 
gemälde. 


Abraham  Mönch  203 

Abydos  Funde  202 

Achill eus    Vn.  47.  144/. 

Adler   am  Giebelgeison   133;    Blei-/wr/.  131;    Fels- 

Rel.  188.  190.  192;   Vn.  94.  206;  Mzn.  192 
Adorant  G.  139;  Cylinder  203 
Adu  I.    Grab  des  —   133 
L.  Aebutius  Faustus,  Agrimensor  131 
Aedicula  auf  dem  Forum .4 
Aegypten  Katzen  in —  1381".  1421".;  Funde  37  ff.; 

ägyptische  Altertümer    in   Boston  133.    143 ,    im 

British  Museum  202 ff.,  in  Oxford  146;  —  Götter, 

Heiligtum    in    Priene    33;     Holzsculpturen    76; 

Mos.  143;  Porzellan  60.  206;    Vn.  206 f. 
Ähren  G.  14 
Aemilia  Basilica  —  2.  7 
Aetolien  Athena  Br.-Stla.  aus  —   149 
Affe   In.  73;  Grab-jfr/.   141 
Afrika  Funde  66 ff. 
Agamemnon   V.  144 
Agathe  Tyche  186 
Agathos  Daimon  186 
Agora  in  Ephesos  36;  Thera  182 ff. 
Agrippa  Mze.  des  —  17 

Agrippina  Geburtstag  63;  Porträts  73.  186 
A  i  ägypt.  König  203 
A  i  g  e  u  s  201 

Aigin a   Tn.  aus  —  73.   96;   V.  aus   —   129,29 
Aigis  der  Athena  137.  203 
Aineias  Mos.   70 
Ai  nippe  Amazone    V.  143 
Akbunar  Quelle  4.  6.   168;  Wasserleitung  von  — 

167  fr. 
Akrai  Funde   62 
Alabaster    ägyptische    Gefäfse    aus  —  133.    203; 

Sk.  aus  —  203 
Alexander   d.  Gr.    siedelt   Soldaten    in   Magnesia 


an  4,1;  Sta.  1  ff . ;  Br.-Stta.  3;  Kopf  133;  Mos.  3; 
Mzn.  3 

Alexandrien  Funde  58.  133/.  208;  alexandrini- 
sche  Kunst  69.  208 

Algier  Archäologisches  aus  —  72ff-  I5I 

AI  kamen  es  Athena  des  —   73 

Altar  aus  Kreta  148;  als  Technopaignion  52.  57f. ; 
Grab  —  60;  —  inschrift  58;  —  der  Schutz- 
flehenden des  Aischylos  190;  —  der  Agathe 
Tyche  und  des  Agathos  Daimon  186,  des  Amen- 
Ra  203,  der  Artemis  188.  191,  Athena  183, 
Dioskuren  i8j.  192,  Ffomonoia  188 f.  192,  des 
Mithras  14,  der  Nantosvelta  77,  des  Poseidon  183, 
Ptolemaios  188,  der  samothrak.  Götter  188.  192, 
des  Volcanus  13;  —  auf  G.  139,  T.  93,  Vn.  106. 
128.  144.  206 

Althiburus  Funde  69 

Amasis  Vasenmaler  159 

Amazonen   Vn.  143.   158,12 

Amenartas  ägypt.  Königin  203 

Amen-em-heb  ägypt.  König  203 

Amenophis  III.  Palast  des  —  37 

Amenti  Geister  des  —  146 

Amisos  Juppiter   T.  aus  —   96 

Amiternum  Weihung  aus  —  63 

Ammon  Oase  des  —  146;  Priesterin  des  —  203; 
Tempel  in  Theben  203 

Amorgos  Funde  146 

Amphipolis  Schleuderblei  aus   —  204 

Amphitheater  in  Bene  Vagienna  63;  Tebessa  73 

Amulete  ägyptische  133 

Amyklaion    Vn.  aus  dem  —  83  f. 

Ananke  54,10 

Andromache  Amazone    V.  143 

A  n  d  r  o  m  e  d  a   V.  132 

Amphoren  Fund  in  Heddernheim  18;  im  Grab 
von  Menidi   124.   128;  geometrische   190  ff. 


Register. 


229 


An-Antef-ager  Grabstele  des  —  204 

Andokides  Vasenmaler   157  ff. 

Anna  Mos.  70 

Anopolis  (Kreta)    Vn.  aus  —  36  ff.  41  ff. 

Antef  ägypt.  König  203 

Antikyra  Poseidontempel  in  —   201 

Antilope  Rel.  131 

Antinoe  Funde  38 

Antiochis  Phyle  206 

Antoninus  Tempel  des  —  4/.;  Sta.  76;  Kopf 
147;  Mzn.  204 

Apa  Enoch  Grabstele  des  —  203 

Aphidna  Ausgrabung  bei   —   189/5 

Aphrodite  Heiligtum  in  Kenchreai  200;  Epitragia 
Br.  14g;  Venus  Genetrix  74;  —  von  Knidos  61; 
Lutrophoros  der  —  1 33 ;  in  Muschel  fahrend 
V.  145 ;  Syrinx  Weihung  an  —  57 ;  —  Kopf 
76.  138;    —   Sita.  61.  14g.  204/.;    Br.-Sp.  137 

Apis  203 

Apollon  Tempel  des  —  34.  67.  182;  Br.  136  ff.; 
G.  13g;  T.  gö;  angeblicher  —  Sta.  1  ff. ;  beim 
Dreifufsraub  V.  143;  —  und  Löwe  184;  unter 
Musen  V.  143;  Stephanephoros  188.  ig2;  Thym- 
braios  ig7 

Aptera  (Kreta)  Inschrift  aus  —  148 

Aquaedukte  bei  Smyrna  167fr. 

Aquilo.    mutatio  Aquilonis   63 

Arap-Dere  Thal  7.  23 

Archäologie  Entwickelung  der  —  im  19.  Jahr- 
hundert 202 

Architektur  archaische  der  Akropolis  133 

Arezzo    Funde    61;    arretinische   Vn.- Formen   146 

Ar  gar  prähistorische  Funde  146/. 

Argolis  geometr.    Vn.  aus  —  84  ff. 

Argos  Tn.  aus  —  73;  f.  in  —  85;  Heraion  bei  — 
140 

A  r  i  s  t  i  o  n  Grab  des  —    71 

Armband  Br.  21  f.;  Gold  38 f. 

Artemidoros    Temenos   des  —  auf  Thera  187 ff. 

Artemis  (Diana)  Tempel  33.  67. 14g.  183;  Br.136; 
Bleifigiirchen  136;  Blei-AV/.  131;  G.i3g;  Tn.  128; 
V.  143;  —  Eukleia  183;  Kindyas  133;  Kuro- 
trophos  184;  Diana  Mattiaca  18 ;  Pergaia 
Soteira  188.  igi;  Dianabad  bei  Smyrna   174  f. 

Artiles  43f. 

Arvalakten  63 

Aryballos  in  Form  eines  Stierkopfes  206 

Ashmolean    Museum  zu  Oxford  146/. 

Asklepieion  auf  Paros  33,  auf  Kos  33 

Asklepios    Sta.  67;  Kopf  201 

Assteas    Vasenmaler  132 

assyrische  Cylinder  146;  Erwerbungen  des  British 
Museum  203 
Archäologischer    Anzeiger    1899. 


Astoreth  Weihung  an  —   67 

Astragalenspielerin    Goldring  141 

Athen  Archäol.  Institut  32 ff.  g8f.  132.  207; 
Finlay'sche  Bibliothek  208 ';  Akropolis,  archaische 
Architektur  133;  Attalos-Stoa  34;  Parthenon  14; 
Theater  183;  Wasserleitungen  33 

Nationalmuseum:  bemalter  Marmorkopf  143fr*.; 
Poseidon  Br.-Stta.  igg;  Schildchen  T.  119; 
Vn.  27.  29  ff.  33  f.  38.  79  ff.  83  f.  86.  165,21. 
190  ff. 

Funde:  Frauenkopf  148;  Aphrodite  Stta.  264; 
'samische'  Sculpturen  75;  Gefäfsfiguren  T,  73 ff. ; 
Vn.  204.  206 

Athena  (Minerva)  Rel.  21.  14g;  Br.-Sttn.  137.  14g; 
Bleifigiirchen  131;  Kopf  89,1;  G.  13g;  Silber- 
medaillon 204;  panath.  V.  144;  —  des  Alka- 
menes  73;  Altar  der  —  183;  —  und  Dionysos 
159,12;  beim  Dreifufsraub  143 ;  im  Gigantenkampf 
206;  bei  Hektors  Tod  144;  —  und  Herakles 
159,12.  143;  —  Hygieia  des  Pyrrhos  134/.  203; 
Lemnia  134.  13g;  Parthenos  133.  147.  204/.; 
Schilde  der  —  geweiht  120;  —  mit  Schlange 
203/.;  schreitend  120;  beim  Stieropfer  der  Nike 
143;  in  der  Töpferwerkstatt  153;  Tempel  in 
Metapont  55,  Tebessa  73 

Athenodotos    Lieblingsname  143 

Athlet   Br.-Stta.  138;  Gemmen  130.  206 

Atlas    G.   13g 

Attalos  Stoa  des  —  in  Athen  34 

Attika    geometrische   Vn.  aus  —   188  ff. 

Atys  i?r.-Büst.e  21 

Augenschutz  eines  Pferdes  Br.  20 

Augusta  Bagiennorum  63 

Augustae    Nutrices  —  13 

Augustus  Sta.  60.  ig7.  208 ;  Fürsorge  für  Thera  186 

Ausgrabungen  in  Ägypten  37 ff-  133.  146; 
Alexandrien  133 f.;  Aphidna  189,3;  Athen  133; 
auf  dem  Forum  iff.  3g.  208 ;  in  Griechenland 
34 ff.;  Italien  3g ff-;  Menidi  103  ff. ;  Nordafrika 
66 ff.;  Pettau  13 f.;  Priene  33.  133;  Rumänien 
208;  Südrufsland  36/.;  Thera  190,5.  181  ff.  202; 
Westdeutschland  i6ff. 

Ausgufs  bei    Vn.  129.  132 

A  v  1  e  V  i  p  i  n  a  s  44  ff.  48 

babylonische   Cylinder   13g.  146;    Erwerbungen 

des  British  Museum  203 
Bacchantinnen  Br.  J37.   14g;  G.  140;   Mos.  70; 

Rel.-V.  206;   Vn.  86.  143/. 
Bacchus  s.  Dionysos 
Bad     V.    158,12;    als  Totengabe    133  f.;    Dianabad 

bei    Smyrna   174  f.;  Badeanlage  bei  Kertsch  36, 

in  Lambaesis  73,  am  Limes  g2,  in  Thera  182. 183 

17 


230 


Register. 


Baebius  Tullus  Consul   174 

Bäckerinnen   Tn.  95 

Ball  Technopaegnion  53 

Ballas  Funde  207 

Bankett  Mos.   67 ff. 

barberinischer  Faun  208 

Bargylia  AouTpocpdpos  in  —   133 

Bari   Vn.  in  —   ?32f. 

Bariakli  13 

Basalt  Sculpturen  aus   —   203/. 

Basilica    Aemilia   2.   7;    Basilike    Stoa    in    Thera 

18 2 ff.;  Bau  einer   -    Mos.   fi 
Baum     von     Schlange     umwunden,    Grab-AV/.    21; 

beiliger  —   G.  206 
Bayern  archäologische  Karte  von  —  133 
Beba  Grab  des  —  133 
Becher  geometrisch  verziert  204  ff. 
Bedürfnisanstalt  183.  187 
Beil  als  Technopaegnion  52fr. 
Beinschiene  Br.  J37 

Beit  Jabrin   Mercurius,  Knochen-AV/.  aus    —   206 
Bei  203 

Beli-iddinam  Babylonier  203 
Belit  203 

Bellona  Weihung  an  —   63 
Bene  Vagienna  Funde  63 
Benevent  Schlofs  147 
Bengazi  G.  aus  —   130 

Berlin    Sitzungsberichte   der  Archäol.  Gesellschaft 
12 ff.  130 ff.  197 ff.;  Feriencurse   96/. 

Museum:  Erwerbungen  des  Antiquarium/.2<2/V 
Ausgrabungen  in  Priene  33.  133;  Räuchergefäfse 
aus  Thon  60  ff.,   aus  Marmor  71  f,;  Marmorkopf 
Sabouroff    87  ff.;     Schildchen     T.    119;    Hildes- 
heimer  Silberschatz  12 /ff. ;   Vn.   140.   158,12.197 
Berytos  Inschrift  aus —  148 
Bes  geflügelt  G.  206;  Kopfschmuck  des  —  203 
Besh  ägyptischer  König  146 

Bestattung    Vn.    202  ff.;    ägypt.    Malereien    202/. 
Birkenfeld  Antiken  in  —  21 

Blei -Rel.  146;  Gewichte  131;  Schleuderbleie  131.  204 
Bock   Rel.  17;    V.    143:    von    Hermes    getragen    T. 

93;  Aphrodite  auf  —  Br.   149 
Bogen    homerischer   12/.;    vorderasiatischer,    tur- 

kestanischer  12;  skythischer  12 f. 
Boiotien  Funde:    ^/-.-Fibula  203;    T.  141;  Thon- 
schildchen  119;   Vn.  78  ff.  93/.  142;    boiot.  In- 
schriften 142.  148 
Bologna  Funde  60;  Athena,  Kopf  in  —  134 
Bonete  Satyr  Br.-Stta.  aus  —  149 
Bonn    Funde  21;    Provinzialmuseum    21  f.;    Akad. 
Kunstmuseum  72,27.  119.  165,21;  Feriencurse  96/. 
Bordeaux  Rel.  in  —   141 


Boscoreale  Villa  in  63;  Silberschatz  von  —  132. 

Boston  Museum  in   —   121.  133 ff. 

Brautbad   133  f. 

Brescia  Funde   61  f.;  Athenakopf  in   —   89,1 

Brettfigur  Typus  der   —   76 

Bronzen  ägyptische  133.  146.  202  ff.,  etruskische 
63 f.;  Erwerbungen  des  Museums  in  Boston 
136  ff.,  des  British  Museum  204  ff.,  des  Louvre 
149;  Erfindung  des  Bronzegusses  77  f. 

Figürlich:  Alexander  d.  Gr.  3;  Athena  Hy- 
gieia  des  Pyrrhos  134/-,  203;  Atys  21;  geo- 
metrische Figur  146;  ägypt.  Götter  202  f.; 
Hahn  146;  Hund  18.  37 ;  Mercur  21;  Nike  21. 
37;  Poseidon  199.  201  f.;  Ringer  133/.;  Silen 
mit  Bacchuskind  20;  Sphinx  73;  Taube  146; 
Vogel  21 

Geräte  in  Darmstadt  17,  Mainz  19,  Speier  18 ; 
Armband  21;  Candelaber  133;  Casserole  36; 
Diadem  186;  Fibulae  20.  146.  203;  Kessel  20; 
L.  20 f.;  Pfanne  20;  Pferdegeschirr 36;  Räucher- 
becken 63/.  70;  Situlae  133;   V.  146 

Brunnenhaus  22.  36 

Bucchero-^.  146 

Budscha  bei  Smyrna  6.  23 

Bügelkanne  aus  Denderah  37 

Burg  mykenische  auf  Melos  33 

Burnabat  23 

Bybon  Inschrift  des  —   58 

byzantinische  Cisternen  185;  Kirche  S.  Maria 
in  Foro  zu  Rom  2;  Kloster  bei  Tebessa  73; 
Periode  von  Thera  187;  Wasserleitung  im  Meles- 
thal  5.   175  ff. 

C  a  c  u  43  f.  48 

Cacus  und  Hercules  45 

C  a  e  1  e  V  i  b  e  n  n  a  43  ff.  46.  48  t. 

Caere    Wgm.  in  —   140;  'Caeretaner'-F.  143 

Caesar    Tempel    des  —   4.  74;    Grab    des    —  4; 

Sta.  74  f. 
Caesarea  Funde  73 

Candelaber  ägyptischer  133;  römischer  136 
Canossa  Grabfunde  63 
Capitelle  polychrome  38 
Caputi  Sammlung   152  f. 
Caracalla  Kopf  76;  G.  130;  Triumphbogen  des  — 

73 ;  Falschmünzerformen  der  Zeit  des  —  92 
Carmel  Berg  131 
Carmina  figurata  51  ff.  14 
Carrey  14 

Cassel  Athena  Sta.  in   —   134 
Castortempel  in  Rom   99 
Ceglie    V.  aus  —   197 


Register. 


231 


chalkidische   V.  142 

Chariten  auf  Thera  182 

Chennu  ägypt.  Priester  202 

Cheramyes  Hera  Sta.  des  —   75 

Cherchel  Funde  73 

Chersonesos  Funde  36 

Christus  Monogramm  131 

Ch  ronologie  der  griechischen  Kunstgeschichte  202 

Chytren   113 

X'JTpoTio'j;  130  f. 

Cistenfufs  Löwenkopf  als  —   138 

Cisternen  auf  dem  Schlofsberge  bei  Smyrna  183 ff. ; 

auf  Thera  183 
Civitä  Lavinia  Weihung  aus  —  63 
Cloaca  Bau  einer  —   7;  —  Maxima  4 
Columbarien  60 
Concordia  Tempel  der  —  2 
Constantin  I.  Mze.  21 
Constantine  Funde  73 
Constantinopel      Museum:      Alexander     d.     Gr. 

Sta.   I  ff. ;  Hadrian  Sta.  2 
Constantius  II.  Kaiser  6.  22 
Corneto    Wgm.  in  —   140;   V.  in  —   163 
Cult  der  Heroen  127fr. 
Cumae   Tn.  aus  —   74 
Curse  des  Arch.  Instituts  52.  132.  207 
Curvenlineal  der  Vasenmaler  157,11 
Cylinder  139.  146.  203/.  206 

Daidalos    und  Pasiphae  Rel.  60 

Damm  des  Scipio  im  Hafen  von  Karthago  S.  II  f. 

Darmstadt    Museum  in  —  17 

Deianeira    V.  206 

Del os    Funde:   Tn.  73;  Nikandre  Sta.  75 

Delphi    Ausgrabungen  33;    Funde:    Goldschmuck 

130,  Wagenlenker  204 
Delphin   Bleigewicht  131;  Elfenbeingriff  21;  G.  14. 

21.  131;  Henkel  einer  Silberschale  130;  Rel.  188. 

192;   T.-Rel.  21;  Eros  auf —  reitend  Br.-Sp.  137  ; 

Löwe     einen     —     verzehrend,     Goldring     141; 

Poseidon  mit  —    199.  206 
Demeter   Heiligtum   in   Priene  33,    Tanagra  148; 

Sta.  aus  Cherchel  73;  eleusin.  Rel.  73 ;  Köre  auf 

dem  Schofse  haltend    T.   93 
Demokrit    53 

Denderah    Funde  37.  3g.  133.  146.  204 
Der  el-Bahari    Funde  203/. 
Dexamenos    Herakles  bei  —    V.  206 
Diadem  mit  Porträtköpfen  Br.  186;  Gold  204 
Diana    s.  Artemis     . 
Dido    Mos.  70 
Diomedes  57 
Dionysos  Tempel  182.  184.  186;    Tn.  96;  —  und 


Athena  V.  159,12;  im  Gigantenkampf  Br.-Sp.  137, 

V.  T44;  als  Kind  Rel.  18,  Br.-Stta.  20;  —  und 

Mercur  Rel.  18;    —    und   Pan    60;    mit  Panter 

Sta.   67;    zwischen    Satyr    und    Frau   V.  37 ;  — 

und    Silen   Br.-Stta.   20,     V.   159,12;    bakchische 

Scene  G.  140,   Vn.  158,1-.' 
Dioptra  des  Heron  91  ff. 
Dioskuren    Büsten  60;    Altar    der    —    187.   192; 

Weihung  an  die  —  203 
Dipylon-F«.    110.    124.    188  ff.    142. \     Schwarz- 

dipylongruppe  195 ff.;  Ornamente  141 
Diskos    Br.    149.   203;    Elfenbein   206;.   G.  206; 

geflügelt  G.  206 
Divus  Julius 's.  Caesar 
Dolon   V.  132 
Domitian    Büste  60;  Limes  des  —    86;    Stadium 

des   —  39 
Doryphoros  des  Polyklet  133 
Dosiadas    Altar  des  —   52.   57 f. 
Drehscheibe   153  f. 
Dreifufs     V.  212;     Tn.   63 ff.  142/.;    Silber  12 r f.; 

Dreifufsraub  des  Herakles    V.  143 
Dreizack    T.-Rel.  131;  G.  201 
Dresden    Feriencurse    96/.;    Museum:    käufliche 

Gipsabgüsse   22ff.;    Aphrodite    V.   145;    Athena 

Sta.  134;  Poseidon  Stta.  201 
Dungi    König  von  Ur  203 
Duodecim  scripta   Spiel  203 
Duri-E-ulbar   Babylonier  203 
Duris    Vasenmaler  144.   164,1!) 

Eabani  im  Löwenkampf  20 3 

Eannadu    assyr.  König  203 

Eber  G.  139;   V.  142;  Kopf,    Vn.-Yox\\\  142 

Ehnas    Ausgrabung  in  —  38 

Ei    Technopäegnion  54,16.  56f. 

Eidechse   Vn.  84.   93 

Eisen  Funde  bei  Speier  18,  bei  Oberlahnstein  20 f. ; 

Einsatz  in  Kohlenbecken  66;   Feldmefsinstrument 

131;  Nagel  204 
Elche    Mos.  aus  —  198/. 
Eleusis    prähistorische    Nekropolis  34;    Kerchnoi 

im  Cult  von  —  69  t ;  Weihgaben  an  die  eleusin. 

Gottheiten  120;    Funde:     Tn.   73.  120,    eleusin. 

Rel.   73;  Museum:    Schilde    T.   120,    Vn.   161, 14. 

I92f.   199.  213 
Elfenbein    Erwerbungen     des    Louvre    131,    des 

British  Museum  206/   Messergriff  (Delphin)  21; 

ägyptische  Schnitzereien  133 
Elis    Funde:    Br.-Sp.    203/.,    V.  206;    elische  In- 
schrift 136 
E  m  p  e  d  i  o  n    V.  143 
lyjfuD^XT)   131 

17* 


232 


Register. 


en kaustische  Malerei  38 

Enkomi  myken.  Goldring  aus  —  204 

Ente   Rel.  141 

Epeios    Beil  des  —  54  f. 

Ephesos  Theater  in   —  33/.  183 

Epidauros  Ausgrabungen  54;  Theater  183;  Satyr 
Br.  aus  —  137 

Epiktet   Vasenmaler  161 

'Hpeat'os;  133 

Eretria    Grabtumulus    in  —   120;     V.  aus  —  206 

Erinnys  208 

Eros  G.  200.  206;  Goldring  141;  Tn.  121.  gsf.; 
V.  144;  Aphrodite  und  —  74.  137.  203;  bärtig 
54;  auf  Delphin  reitend  Br.-Sp.  137;  Flügel  des 
—  als  Technopaignion  52  ff. ;  mit  Keule  des 
Herakles  147;   —   des  Hesiod  54,10 

Erwerbungen  der  Antikensammlungen  in  Berlin 
12g/.,  Boston  133 ff.,  im  British  Museum  202  ff., 
im  Louvre  92 ff.  147  ff'.,  in  Oxford  146/.,  in  West- 
deutschland iäff. 

isyaptov  132 

Etrurien  Katzen  in  —  140;  Funde  63/.;  etrus- 
kische  Br.  u6ff.  14g.  203,  G.  13g.  200/.  206, 
Inschriften  13  g.  200 f.,  Schmucksachen  140, 
Tn.  73,    Vn.  146.    166 

Eubuleus   73 

Eucheiros  Vasenmaler  160 

Eule   V.   112;   F«.-Form  146 

Eumastas    Inschrift  des   —   58 

Euphronios    Vasenmaler  155 

Euripides  208 

Europa  Stta.  147 

Eurytion    Kentaur   V.  206 

Eurytos    Herakles  bei  —    V.   107 

Euxitheos    Vasenmaler  163.   167 

Excursionen  des  deutschen  archäologischen  In- 
stituts 132;  der  Philologenversammlung  208 

Exedra  in  Thera  184 

Fabianus  fornix  3 
Fackellauf    V.  206 
faliskische    Br.  Stta.  138 
Falschmünzer   Werkstatt  38,  Formen   g2 
Farnese    Athena  —  134 
Fasces  der  Lictoren  63 
Faun us  45;  barberinischer  208 
Faustina  Büste  60;  Tempel  der  —  4/. 
Faustulus  G.  140 
Fayencen  aus  Denderah  3g 
Fayum  Funde  37 

Fe  de  rf  ahne    der    griechischen  Vasenmaler  147  ff. 
F  el  dmef  skunst     antike    91  ff.;     Instrument     der 
röm.  Feldmesser  i3off. 


Fels -Altar  der  Artemis  Pergaia  188;  —  Geburt 
des  Mithras  Rel.  14;    —  Warte    bei  Smyrna  16 

Fensterornament   Vn.  28 

Feriencurse  für  Gymnasiallehrer  g6f. 

Fibulae  silberne  20;  bronzene  136.  138.  146.  203 

Fik  eil  xxx  a.-Vn.  74 

Finlay'sche  Bibliothek  208 

Fisch  Z?/-.-Fibulae  203;  G.  14.  131;  Vn.  34.  g3.  206 

Flamen  Martialis  Mze.  74/. 

Flötenbläser  Mos.  6g;  Vn.  104.  106;  Flöten- 
bläserin    T.   g3 

Florenz    V.  in  —   161, 14 

Flügel  des  Bes  G.  206,  des  Eros,  Technopaignion 
52  fr*.  56,  des  Hermes  53;  Flügelfigur:  weibliche 
Br.  138.  14g.  203,  V.  143,  Schildzeichen  120; 
männliche  V.  142;  geflügelter  Diskos  G.  206, 
Stier,  Cylinder  206 

Flufsgott  Sla.   61 

fornix  Fabianus  3 

Fortuna  (s.  Tyche)  Stet.  60;  Vicus  der  —  i?f.; 
Tempel  der  —  13/.;  Weihung  an  —  148 

Frankfurt  a.  M.     Museum  in  —   18 

Frau  G.  140;  Stta.  147.  14g;  Rel.  2if.  133/.  J47f-> ; 
Tn.  g3f.  141.  146;  badend  V.  158,12;  geflügelt 
Br.  14g,  V.  143;  mit  Flügelschuhen  Br.-Stta. 
137;  klagend  Vn.  201  ff. ;  mit  Kranz  V.  161; 
schreitend  Stta.  202;  spendend  V.  206;  mit 
Spiegel  V.  144/.;  tanzend  V.  86;  ein  Vier- 
gespann besteigend    V.  143 

Frauenkopf  147 f.  183.  186;  Blei  131;  Elfen- 
beinnadel 131;  Rel.  an  silbernem  Haarpfeil  130; 
G.  130;  Sp.-Rel.  203;  Vn.  144 

Frosch    Lampe  38 

Füllhorn    Rel.  17;  der  Tyche  186 

Funde    archäologische  —   (des  Jahres   1898)  j-.^". 

Fufssohle  G.  147 

Gallienus  Mzn.  22 

Gamil-Sin    König  von  Ur  203 

Gans    Vn.  62,10.   107.   109 

Gaza  Herakles  Stta.  aus  —  205 

Gazelle  V.  g3;  von  Greifen  überfallen,  Gold- 
plättchen  37 ;  von  einem  Löwen  verfolgt   V.  g4 

Gefäfsfiguren     Tn.   736°.   g3 

Gemmen  ägyptische 203;  hellenistisch-römische/^/ 
Erwerbungen  des  Museums  in  Boston  J38ff., 
des  British  Museum  206;  Delphin  14.  21;  Isthmos 
iggf.;  Poseidon  200/. 

Gemse  Gold-AW.  140 

Genius  der  Stadt  Berytos  148 

Genua  Schachtgräber  in  —  63 

geometrische  Br.-Fibula  203;  T.  14/;  Vn.  26ff. 
78ff.   188  ff.  14.  g2ff. 


Register. 


233 


Gerhard  Eduard  Gerhard-Stiftung  24/.   g8 

Germanicus  als  Zeus  186 

Geschichts-  und  Altertumsvereine,  General-Ver- 
sammlung 207/. 

Gespann  (s.  Wagen)  Vn.  106:  Viergespann  106, 
109.  122.  128.  197.  202.  143;  Zweigespann  122. 
197.  204.  64.  141.  143 

Geta  G.  130 

Gewichte  antike  131.  206 

Gigant  Dionysos  und  —  137.  144;  Gigantomachie 
Vn.  165.  206;  Poseidon  und  —  144;  Reiter  und 
—  21 

Gilgamesh  im  Löwenkampf  203 

Gipsabgüsse  käufliche  22ff 

Glas  Erwerbungen  des  Museums  in  Boston  143,  des 
Louvre  131;  ägypt.  Cylinder  133 \  myken.  Hals- 
band 140;  Mos.  133;  Pasten  13g ff;  Urne  22 

Glaukos  Erzbildner  131 

Gliederpuppe   Tu.   93.  141 

Globus  Mann  mit  —  G.  13g 

Götter  Typen  bärtiger  —  207 

Göttin  Br.-Stta.  149;  geflügelt  Br.  203-  mit  Füll- 
horn Rel.  77,  Lamm  und  Löwen  Rel.  148,  Schlange 
Rel.  147,  Steinbock  G.  &g;  sitzend  T.  206; 
Weihung  an  die  eleusin.  Göttinnen  120 

Gold  Erwerbungen  des  Louvre  14g/.,  des  British 
Museum  204;  Armband  38/.;  Mze.  61;  myken. 
Plättchen  203;  Ring  21;  Schmuck  in  Boston 
140/.,  aus  Südrufsland  36/.,  Vetulonia  63;  Stirn- 
band 59;  vergoldete  Br.-Stta.  137;  Goldschmiede 
in  Alexandrien  133 

Gorgo  s.  Medusa 

Gortyn   V.  aus  —  40 

Grab  des  Aristion  71,  des  Caesar  4,  der  Christin 
73,  des  Romulus  j/. ;  Gräber  in  Chersonesos  36, 
Karthago  66 f.,  Kertsch  36,  Metz  i6f.,  Piti- 
gliano  64,  Rheneia  34,  Satricum  64,  der  Via 
Ostiensis  60;  Brandgräber  17.  21/.  64,  Hügel- 
gräber 17.  120,  Kammergräber  120  f.  63,  Kuppel- 
grab 103  fr.,  Schachtgräber  63;  Grabfunde,  ägyp- 
tische 202  ff'.,  römische  ig.  21  f. 

Grab-Altäre  60.  206;  —  Amphoren   189.   195. 
200  ff. ;  —  Inschriften  17 ff.  148;  —  Lekythoi  147; 
—  Reliefs:  griechische  140.  T33/.,  römische  16 f. 
21.   141 ;  —  Stelen:    ägyptische  146,   griechische 
147,  mykenische  203 ;  —   Stein  eines  röm.  Feld- 
messers 131 
Gräbchen  des  Limes  7gf.  83ff- 
Grätenmuster   Vn.  35t  38.  78.  85.  191.  193.  142 
Granit  ägyptische  Werke  aus  —  203 
Granmichele  Funde  63 
Grat  Jan  Mze.  21 
Greifen  G.  &g.  206;  Goldplättchen  37 ;  Rel.  146; 


Silberring  140;   T.  64;  am  Helm  der  Parthenos 

147  \  —  Kopf  130;  Protome  141 
Greifswald  Kothon  in  —   72,  27 
Grenz  wehr  des  Limes  78 
Griechenland    geometr.    Vn.    aus    —    26ff.    7S tlT. 

*4-  gsf- 

groma  130  ff. 

Gymnasion  in  Delphi  33;  Priene  33;   Gymnasial- 
unterricht und  Archäologie  g6 

Haar-Contur   Vn.  163;  —  Nadel  Br.  136:  —  Pfeile 

von   Silber  /j>o;    —    Tracht:    keltische   16,    des 

Marmorkopfes  Sabouroff  87  ff. 
Habicht  Mumienkasten  eines  —  204 
Hadrian  Sta.  2;  Kopf  147 \  Mze.  200;   —   Olympios 

52;  Weihung   an  —  52.  58;  Limes  des  —  86; 

Rede  des  —  148 
Hadrumetum  Funde  6g f. 
Hafen  von  Ilici  igg;  von  Karthago  7 ff.  66.  K)3 ff.\ 

von  Korinth  200 
Hahn  Br.  146.  14g;  Rel.  17.]  Vn.  128,  23.  159.  37. 

142;    Wgm.  140 
Hakenkreuz  Inselstein  146:    Tl-Idol  14/:    Vn.  36. 

40.  79.  82.  200.  203.  205  f.  215  f. 
Halikarnassos  Herakles  Br.-Stta.  aus  —  204 
Halka-Bunar  Quelle  6 
Halsband  140/.  203 
Hammel  Rel.  rj 
Hanau  Museum  in  —   18 
Hand  Br.  206:  Handdouche  aus  Thon  37 
Harpokrates  38.  131.  202 
Harpyien  Stuck-Figuren  60 
H  a  s  e  n  -  Jagd  Br.-Sp.  137 ;  Knabe  mit  einem  —  spielend 

183 

W.2l\.\lox Br.-Stta.  202;  Weihung  an  —  72;  Priesterin 
/j>j;  Priester  202;  Brustschmuck  133 

Hau  ran  Funde  14g 

Haus  griechisches  —  133.  i86/.\  römisches  —  ig. 
21;  auf  Vn.  144;   als  Form    eines  Grabsteins  17 

Haus  er  Dr.  F.  —  14/. 

Heddernheim  Funde  18 

Heiligtum  in  Athen  133,  Pitigliano  64,  Pompeji 
207,  Telessa  73,  Tunis  71/. ;  der  ägyptischen 
Götter  33;  Aphrodite  200;  Artemis  (Diana)  33. 
67.  14g.  183;  Concordia  2;  Demeter  33.  148; 
Fortuna  &f.;  Heroen  62:  Kaiser  186;  Nutrices 
Augustae  13;  Ptolemaer  184;  Tyche  186;  Vesta 
3;  Voltumna  61;  des  Amen-Ra  203:  Antoninus 
und  der  Faustina  4/.;  Apollon  34.  67.  182.  ig7; 
Artemidoros  187 ff;  Asklepios  33;  Caesar  4; 
Castor  gg;  Dionysos  182.  184.  186;  Herakles 
33.  61;  Mars  ültor  74;  Mercur  g7;  Mithras  14; 
Poseidon  201;  Saturnus  7;  Zeus   167 


234 


Register. 


Hekabe    V.  144./. 

Hekate  Weihung  an  —  187.   191 

Hektor   V.  144/. 

Helios  Schildzeichen   121;  Br.  14g 

Helm  Br.  137;  zwischen  zwei  Greifen  V.  94;  be- 
helmte Büste,  Bleigewicht  131; —  der  Parthenos  147 

Hera  Sta.  —  des  Cheramycs  75;  Heraion  in  Argos 
140 

Heraklea  (Lucanien)  Mze.  von  —  131 

Herakleion  (Kreta)  Vn.  in  —  36fr.  39fr.  42f.; 
Sculpturen  aus  —  147 

Herakles  (s.  Hercules)  Br.-Stta.  204/.;  Tn.  61.  gö\ 
Maske  13/;  Bogen  des  —  13;  Heiligtum  des  — 
33;  —  im  Amazonenkampf  Vn.  159,12.  143; 
und  Atlas  G.  13  g;  beim  Dreifufsraub  V.  143; 
Einführung  in  den  Olymp  V.  143;  Eros  mit 
Keule  des  —  147;  —  und  Eurytion  V.  206;  bei 
Eurytos  V.  107;  gelagert  V.  159,12;  Harpo- 
krates  mit  Keule  des  —  131;  —  und  Hydra  Br. 
203;  und  Kerberos  V.  158,12;  und  Löwe  V.  94; 
und  Nereus  V.  94;  und  Omphale  V.  146; 
schiefsend  Br.  136;  eine  Sphinx  fortführend  V. 
143;  und  Triton,  Giebekß?/.  133 ';  im  Wahnsinn 
V.  132 

Herculaneum  Funde:  Alexander  d.  Gr.  Br.-Stta.  3 

Hercules  (s.  Herakles)  Ret.  21;  —  Victor  Mze.  21, 
Tempel  61;  Maximianus  —  21;  und  Cacus  45 

Hermaphrodit   T.   73 

Hermes  (Mercurius)  Heiligtum  97/  Br.-Stta.  21. 
138;  G.  13g;  Kopf  89;  Rel.  17.  206;  Sta.  ij;  — 
und  Athena  V.  159,12;  mit  Bacchuskind  Rel.  17; 
bärtig,  einen  Bock  zum  Altar  tragend  T.  93; 
Flügel  des  —  als  Technopaignion  53 ;  —  des 
Praxiteles  ig8;  neben  Viergespann   V.  143 

Hermogenes  Vasenmaler  160 

Hermopolis  Silberfund  von  —  I2gf- 

Heroen  1271?".;  Heroa  auf  Sicilien  62 

Heron  Dioptra  des   —   91  ff. 

Hestia  Bulaia  186 

Hierakonpolis  Ausgrabungen  in  —  133.  146 

Hieron  Vasenmaler  144 

Hildes  heim  Silberschatz  aus  —    121  ff.  132 

Hippoka  mp  Goldring  204;  Thetis  auf  —  Br.-Sp. 
137;  Nereide  auf  —  Silberring  141 

Hirsch  Bleigewicht  151;  Vn.  34.  80.  109;  T- 
Rel.  64;  Hirschkuh  säugend  Br.  J36,  gejagt 
G.  ig g,  neben  Apollon   V.  143 

Hirtenleben  Mos.   76 

hittitisches  Marmorsiegel  146 

hockende  Dämonen    Tn.  73 

Holz  Malereien  38;  römischer  Pflug  38;  Rad  204; 
Säulen  184;  ägyptische  Sarkophage  202fr,  Scul- 
pturen 76.  202;  Türme  des  Limes  81  ff.  gi. 


Homburg  v.  d.  Höhe  Museum  in  —    18 

Homer  Büste  60;  homerischer  Bogen  12 f. ;  homeri- 
sche Thür  13 

Homonoia  Altar  der  —    188 f.  ig2 

Honorius  Mzn.  22 

Hope  Athena  —  134 _f. 

Horus  Br.-Stta.  203 

Hüttenböden  62 f. 

Hund  Bleigewicht  131;  Vn.  109;  Wgm.  140  f.; 
auf  Hasenjagd  Br.-Sp.  137,  Hirschjagd  G.  13g, 
Kaninchenjagd  Mos.  ig8 ;  Hundekopf  Br.  iS, 
Schildzeichen  120  f.,  Schwertgriff  140;  Hunde- 
vorderteil  Br.  37;    laufender  — ,    Ornament  31 

Hydra  Herakles  und  —  Br.  203 

hydraulische  Anlagen  in  Tunis  71.  132 

Hygieia  203 

Ü7roxpT)T7)  ptöio  v   131  f. 

Jagd   Br.-Sp.  137;  G.  13 '9 f.;   Mos.   67  ff'.   76.  ig8 ; 

Vn.  g3.  146 
Jahreszeiten  Mos.  6g 
Iason  57 

Jatta  Sammlung  —    136  f. 
Ichneumon  202 
Idole  123.  141.  146/. 
Ilici  igg 
Insel -Idole  146/.;  -Reise  des  Arch.  Instituts   g8f. 

132;  -Steine  13g.  146 
Institut  Kaiserliches  deutsches  archäologisches  — 

30 ff.  98 f.  132 f.  197 f.  207 f. 
Iolaos  Z?r.-Fibula  203;   V.  143 
Iovinus  Mze.  21 
Isispriesterin  Sta.   67 
Isthmos  von  Korinth  G.  iggf.;  isthmische  Spiele 

200 
Italien  Funde  39 
Juba  II.  Büste  73;  Grab  des  —   73 
Jüngling    Br.    137 f.;    G.   140;    Kopf    121.    133. 

204;  Sta.  147 ;   Tn.  96.  141.  147;   Vn.  143 ff.  206; 

auf  Blitz   121;    bei  Grabstele    V.  206;  ein  Pferd 

führend  Br.-Rel.  137;  spielend  Br.-Sp.  203 
Iulia  gens,  Mausoleum  der  —  4 
Iulia  Tili  G.  139 
Iunius  Valentinus,  Stadtpräfect  2 
Iuppiter  (s.  Zeus)  Stta.  21;    Kopf    T.  gö;    Maske 

T.  96 
Ivrea  Grabstein  des  L.  Aebutius  Faustus  in  —  131 
Izdubar  G.  139 

Kabiren   133.  137 

Kadmos  183 

Kahlkopf    Meister   mit    dem  — ,    Vasenmaler    144 

Kaiser  Cult  auf  Thera  182.  186 


Register. 


235 


Kaiamis  204 

Kalathos   T.  141.  204 

Kalb  mit  Kuh  G.  13g 

K  a  1  c  h  a  s   V.  144 

Kalkstein  ägyptische  Sculpturen  aus  —  146.  202 ff. 

Kamiros  Funde  139.  130 

Kampf  eines  Mannes  mit  einem  Löwen   V.  80  f. 

Kanal  der  Wasserleitung  bei  Smyrna  21 

Kandalaru  babylon.  König  203 

Kanea  Inschrift  aus  —  148 

Kaninchen  Mos.  ig8 

Kanne  silberne  128;  Dipylon  —  204  ff. 

Kapandschoglu    Wasserleitung   von  —  5.   174  f. 

Karabunar  Hochdruckwasserleitung  von  —  4.  7  ff. 

22  f. 
Karnak   V.  aus  —  146 
Karthago    Häfen  von  —   7ff.  66.  193 ff.;    Funde 

66  ff.  146.  130 
Kastell  römisches  17.  ig.  21.  87 ff. 
Katze  im  Altertum  136  ff.;  Kopf  140;  Mos.  197 
Kaupert  J.  A.  — ,  Nekrolog  / 
keltische  Haartracht  16 

Kenchrea  Eponymos  von  Kenchreai  G.  200 
Kenchreai  personificirt  G.  200 
Kentaur  G.   140 ;  Silberring  140;   V.  2.06 
Kephallonia  Br. -Diskos  aus  —  203 
Kerberos  Herakles  und  —    V.   158,12 
Kerchnos  69  fr.  72,2s 
Kerdylion  Schleuderbleie  aus  —  131 
Kertsch  Funde  36 
Kessel   F>/.-Form  125 
Keule  Br.  64 

Khammurabi  babylon.  König  203 
Khensu-unkh  Ägypter  203 
Khentet-ka  Ägypterin  202 
Khufu  ägypt.  König  202 
Kiepert  H.  — ,  Nekrolog  4g 
Kind    mit  Weintraube  Grab-ÜW.   21;    Kopf  T.-Rel. 

141 ;  Kinderhalsband  130;  Kindermumien  203 
Kithara    V.   84;    Goldring  141;    Leierspieler    Vn. 

104.  106.  108.  158,  12.  163;  Leierspielerin  Tn.  g6 
Kitt  der  Steinrohre,  Analyse' 16 f.,  1; 
Klageweiber   Vn.  201  ff. 
Klazomenai    Funde   148.  131.   206;    Aufkommen 

der  rf.  Technik  in  —   160,  14 
Kleinasien  Projectionsbilder  —   aus  208 
Kleitor  Br.  aus  —  146 
Kleitosthenes'  Bautätigkeit  auf  Thera  186 
Klio  70 

Kloster  byzantinisches  bei  Tebessa  73 
Knabe  mit  einem  Hasen  spielend  Stta.  183;  bekränzt, 

Golddiadem  204;  auf  einem  Fisch  reitend  V.  206 
Knidos  Aphrodite  von  —   61.  204 


Knochen  Altertümer  von  —  206 
Knossos    Vn.  aus  —  39  f.,  43 
Kochtöpfe  113.  115 
Köcher  Weihung  59 
Köln  Funde  21;  Museum  22 

König  Brustbild  einessassanidischen  —  G./3g;  ägyp- 
tische Könige  202  ff.,  assyrisch-babylonische  207, 

mauretanische  73 
Kohlenbecken  66  f. 
Komos   V.  144 
Konstanz  Museum  in  —  17 
Kopenhagen  geometrische   V.  in  —  29.  32  f. 
Kopfkissen  ägyptisches  aus  Stein  202 
Koptische  Grabstelen  203 
Köre    Heiligtum  in   Priene  33,   Tanagra  148;    auf 

dem  Schofse  des  Demeter   T.  g3 
Korinth    Peirene    in    —   33;'  Isthmos    G.    iggf.; 

korinth.    Inschrift   g4;    Funde:   14g;    Br.   203; 

Vn.  112.   120.  123.  64.  142 f.  204 
Kos  Asklepieion  auf  —  33 
Kothon    Trinkgefäfs    60  ff.    16.    143;    Kriegshafen 

von  Karthago   66 
Krabbe     Schildzeichen    119,11;     beim    Hydrakampf 

Br.  203 
Kranich   V.  85 

Krater   silberner  124^.  132;  Dipylon  —  2i2f. 
Krebs  mit  Menschengesicht   V.   146 
Kreta    Funde:    Blei    131;   Br.-Sp.    203;    AV.-Ring 

14g;  G.  13g;  Gläser  151;  Silbermedaillon  204; 

Hadrian    Sta.  2;    Steinsculptur    148;    Tn.    206; 

Thymiaterion  72;  geometr.    Vn.  35  ff. 
Krieger    G.  13g f.;  Rel.  147;  Vn.  85.  105  f.   109  f. 

I93«     I95-      l9T-     J4S-     ~°6;     Kopf    als    Vn.- 

Form  g3 
Krisa    Inschrift  aus  —   58 
Krobylos    V.   109 
Krokodil   V.  143 
Kryadagara  23 
Kufen  zum  Keltern  63 
Kuh    G.  139;  V-  H5 
Kukludscha    Hügel  bei  Smyrna  7 
Kupfer-Zeit  auf  Kypros  20;  Säge  aus  —  204 
Kuppelgrab  von  Menidi   103  fr. 
Kybele    Kerchnoi  im  Dienste  der  —  69,21 
Kyprische  Altertümer  in  Athen   196,7;  in  Boston 

13g;  im  British  Museum  204.  206;    im  Louvrc 

g2f.;  in  Mainz  20;  in  Oxford  146 
Kyrene  Funde  151.  148 ff. 

Lagash  Stadt  203 

Lager     römisches     in    Bonn    21,     Lambaesis    72, 

Neufs  21 
Lakonien    geometr.   Vn,  aus  —  83 f. 


236 


Register. 


Lambaesis  Funde  72/.;  Rede  Hadrians  in  —  148 

Lampen  Br.  2of.  14g;  T.  38.  6g.  204;  Lampen- 
halter Br.  138,  Goldring  204 

Lampsakos    Ä\-Funde  14g 

Landleben  Mos.  76 

Languste    G.  14 

Lanuvium    Br.  aus  —  203 

Lanze    Alexander  d.  Gr.  mit  der  —   3  f. 

Laokoon   V.  igj ;  G.  206 

Larnaka    Altertümer  aus  —  206 

Laterani    Haus  der  —  jgf. 

Lauta    Grabstele  des  —  133 

Xsßuji  yajxixo;  129 f.;  vujjicptxo;  129,28 

Lechaion  personificirt  G.  200 

Leches    Eponymos  von  Lechaion  G.  200 

Legion  III:  8g;  IV:  ig;  VIII:  ig.  g2;  XIV:  18  f.; 
XXII:  18 f.   92 

Leichenzug   Vn.  202 ff. 

Leiden    geometr.   V.  in  —  32 

Leier   s.  Kithara 

Leipzig   V.  in   —   159.12 

Lekythen  aus  Menidi  123;  Grablekythen  147/. 

Leochares  4 

Leukothea  G.  200 

Licodia  Eubea    Nekropole  621". 

Lictoren    Fasces  der  —   63 

Limes  Arbeiten  der  Reichslimeskommission  77 ff.; 
Feriencursus  am  —  g7 ;  der  österreichische  — 208 

Lippe  archäologische  Untersuchungen  an  der 
—   153 

Locri     Tn.  aus  —   74 

Löwe  Br.  138.  14g.  203;  G.  13g.  206;  Gold- 
plättchen  37.  141;  Ohrring  147;  Rel.  146.  148. 
ig2;  Siegelcylinder  203;  Sta.  183/.;  T.  146; 
Vn.  64,13.  Soff.  106 f.  110.  112.  128,20.  g3f. 
142/. 

London  British  Museum:  geometr.  V.  33;  Er- 
werbungen 202  ff. 

Lotos  Ornament  143.  204 

Lusoi  Artemistempel  in  —  33 

Luterion   132 

Lutrophoros  133 

Lykaon   V.  47 

Lykos  Lieblingsname  143 

Lyra  s.  Kithara 

Lysimachos  Mzn.  des  —  3 

Lysippos  200 

Lyttos   T.-Rel.  aus  —  146 

Mac  eil  um  in  Pompeji   61;  in  Thera  182/. 
Mactaris  Funde  71/. 

Mäander  auf  geometr.  Vn.  38.  82.  85.  193.  195. 
197.  200ff.  203 ff.  206.  208,  210.  215.  142 


Mädchen    Br.  137 f.;  Kopf  18.  143;  in  Schaukel 

V.  143;  spielend  Br.-Sp.  203 
Magnesia  am  Mäander,  Inschriften  aus  —   52,7 
Magnesia    am  Sipylos,  Alexander  d.  Gr.  Sta.  aus 

—  I  ff . ;    Militärcolonie    Alexanders    d.    Gr.    in 

—  4.1 

Mahl    Wgrn.   140;    Vn.  146 

Main  ade  s.  Bacchantin 

Mainz    Antiken  in   —   ig  f. 

Ma kariös    Grabstele  des  —  203 

Malerei  (s.  polychrom)  ägyptische  202ß\;  enkausti- 
sche  38;  etruskische  Wgm.  45  f.  140;  bemalter 
Marmorkopf  143  fr. ;  sogenannte  Malerfedern  148  f. 

Mann  Br.-Stta.  14g;  Grab-Ä?/.  21.  147/.;  Cylinder 
206;  Kopf,  Elfenbein  131;  angebl.  Porträt  eines 

—  87  ff. ;  Feuer  anblasend  Sita.  202;  leier- 
spielend Vn.  104.  106.  108;  mit  Löwen  kämpfend 
Vn.  80  f.  g3f.;  im  Mantel  Vn.  143/.;  in 
obscöner  Haltung  V.  62,12;  —  und  Ochse  Rel. 
204;  zwei  Pferde  führend  Vn.  34.  81.  213; 
sitzend  G.  13g;  tanzend  Vn.  84.  144;  einen 
Vogel  haltend    V.   g3 

Mannheim  Antiken  in  —  17 

Mannum-Ki  ma-Sin    Babylonier  203 

mappa  200 

Marcus  Kaiser  186 

Marduk-shäpik-zerim  babylon.  König  203 

Marmor  Erwerbungen  des  Ashmolean  Museums 
146/.,  des  Museums  in  Boston  133 f.,  des  British 
Museum  204,  des  Louvre  147 f.;  'samische' 
Sculpturen  75  ff. ;  Idole  146;  Köpfe:  Agrippina  I. 
73,  Alexander  d.  Gr.  133,  bemalter  143  ff., 
Domitian,  Faustina,  Homer  60,  Juba  II.  73, 
Sabouroff 'scher  87  ff.,  L.  Verus  71;  statuarisch: 
Alexander  d.  Gr.  1  ff. ,  Antoninus  Pius  76, 
Athena  Parthenos  204,  Augustus  60,  Dionysos 
zwischen  Pan  und  Panter  60,  Fortuna  60, 
Hadrian  2,  Knabe  mit  einem  Hasen  spielend 
183,  Poseidon  201/.,  Torso  aus  Cherchel  73, 
Tyche  186,  Venus  61;  Reliefs:  Grab-Ä?/.  16 f. 
21.  140 f.;  Jagd  Sk.  76;  Mithras  76;  Musen  Sk. 
6g;    hittitische    Siegel  146;    Thymiaterion  71  ff. 

Mars    Sta.  73 f.;  Tempel  des  —  Ultor  74 

Marsyas   44 f.  49 

Maske  Bleigewicht  131;  '!'.  73.  36.  g6.  146; 
punische  Sepulcralmasken  67 ;    Schauspieler  mit 

—  V.  143;  Löwen  —  Sk.  14g;  —  des  Herakles 
Blei  131 

Mastaba  ägyptische  202 

Mastarna    43ff.  46.  49 

Matera  Funde  63 

Mater  Matuta    Tempel  der  —   64 

Matrensa  Ausgrabung  62 


Register. 


237 


Matronen  Weihung  an  die  —   2T 

Mauer  Rel.  73 ;  Stützmauer  der  Agora  in  Thera  1S3  f. 

Maulkorb   V.   106 

Maultier  67.  206 

Maus    G.  14 

Mausoleum    der    gens  Iulia  4;    in    Nordafrika  73 

Maximianus  Hercules  Mzn.  21.  igg 

Medeia  57 

Mcdema  Funde   6g 

Medusa  Br.-Rel.  136;  Rel.-V.  gj;  Kopf  Br.  136, 
Golddiadem  jg,  Goldring  140,  Schildzeichen 
131,    V.   206 

M egal  es  44 

Megalopolis  Theater  von  —   183 

Megara    Blei-AW.  aus  —   146 

Meister  mit  dem  Kahlkopf,  Vasenmaler  144 

Meleager   V.  132 

Meles  Flufs  5.  7.   167.   175  ff. 

Melikertes  G.  200 

Mella  Flufs  Sta.   61 

Melos  mykenische  Burg  auf  —  33;  Funde:  geo- 
metr.  Vn.  33  ff. ;  Odysseus  und  Penelope  T.-Rel. 
g6;  Inselsteine  146 

Memphis  Funde:  myken.  Henkelschale  37;  Gold- 
fund 38/. 

Mena  Grab  des  —  133.  204 

Menidi  Kuppelgrab  von  —   103  fr. 

Men-Kau-Ra  ägypt.  König  202 

Mentuhotep  146 

Mercurius  s.  Hermes 

Merer-ager  Grab  des  —  204 

Merra  Grabstele  des  133 

Metall  antike  —  Federn  147,'-';  —  Technik  in 
Thon  nachgeahmt  37  f.  63.  71.  76  ff.  80 

Metapont  Beil  des  Epeios  in  —  55;  Mze.  von  —  131 

Metz  Antiken  in    —  16 f. 

Milet  Xo'jrpocpopos  133 

Minerva  s.  Athena 

Mithras  Heiligtum  14;  Felsgeburt  Rel.  14;  den 
Stier  tragend  Rel.  14;   den  Stier  tötend  Rel.  76 

Mithridatesberg  bei  Kertsch  36 

M  o  h  n  k  o  p  f  G.  14 

Molo  des  Scipio  in  Karthago   8.  11  f.  66 

Monate  Mos.  6g 

Mosaik  ägyptisches  133.  143;  aus  Elche  ig8f.; 
aus  Nordafrika  67 'ff.;  aus  Trier  21;  Alexander- 
schlacht 3  f.;  Katzen  ig7 ;  Philosophen   63 

München  Feriencurse  in —  g6f. ;  Vn.  in  —  157. 
158,12.   164;  barberinischer  Faun  208 

Münzen  Erwerbungen  des  British  Museum  207; 
Bildnisköpfe  auf  —  igo;  Falschmünzerwerkstatt 
38;  Funde  vom  Hunsrück  22%  in  Sinalunga  61, 
Tiriolo  63,  Trier  21;  Uncialasse  61 


—  des  Agrippa  17,  Antoninus  Pius  204, 
Constantin  I.  21,  Constantius  II.  22,  Gallienus  22, 
Gratian  21,  Hadrian  200,  von  Heraclea  Lucaniae 
131,  des  Honorius  22,  Iovinus  21,  Lentulus  74 f., 
Lysimachos  3,  Maximianus  21.  rgg,  von  Meta- 
pont 131,  des  Philipp  II.  61,  Ptolemaios  Sotcr 
/8g.  jg2,  Theodosius  II.  6g,  Valcntinian  I.  21  f., 
Valens  21,  von  Vetulonia  64 

Mumien  ägyptische  203 

Murmeltier  Br.-V.  14g 

Muschel  Aphrodite  in  einer  —  segelnd   V.  143 

Musen  Sk.  6g;  Gemälde  70;   V.  143 

Musikunterricht    Vn.   139.  I46 

Mutardus  Grabstele  der  —  133 

Mutatio  Aquilonis  63 

Mut-hetep  Priesterin  203 

Mykenai  geometr.  Vn.  aus  —  84  f.;  Telephos  in 
—  V.  144;  mykenische  Burg  auf  Melos  33;  Funde 
in  Ägypten  37 ;  Goldsachen  14g f.  203.  204; 
Halsband  140;  Kunst,  Einflufs  auf  Kreta  35. 
41  ff.;    Tn.   122;    Vn.   113  fr.    116.   124.    62.  206 

Nabonides  babylon.  König  203 

Näpfe  geometrisch  verziert  213fr. 

Naeratius  Cerialis,  Stadtpraefec't  6 

Nagel  eiserner  204 

Naiaden  Weihung  an  die  —  188.  ig2 

Nantosvelta  Sla.  17 

Narce  Br.-Rel.  aus  —  130 

Na  reif  s  Sta.  73 

Narmer  ägyptischer  König  133.  146 

Naukratis  Ausgrabungen  in — 33-37;  Tn.  aus — 73 

Naxos  Aphrodite  Epitragia  Br.  aus  —  14g 

Neapel  Museo  Nazionale:  Alexander  d.  Gr.  Br.- 
Stta.  3;  Alexander-.M?.f.  3 f.;  Athena  Farnese  134; 
Gigantomachie  V.  165;  Narcifs  73;  Schau- 
spieler  V.   163,  ig.  165 

Nebukadnezar  babylon.  König  203 

Nefermesut  146 

Nefer-senna  Grab  des  —  204 

Nefert  ägypt.  Princessin  202 

Neger    Vn.  144/.;  Porträtkopf  202 

Nemi  Funde  14g 

Neptunus  s.  Poseidon 

Nereide  Silbering  141 

Nereus  Vn.  159,12.  g4 ;  G.  200 

Nesi-Arasu  Ägypter  203 

Neufs  römisches  Lager  bei  —  */;  Mercur  Br,- 
Stta.  aus  —  21 

Nif-Dagh  Berg  5.  21 

Nikandre  Sta.  75 

Nike  (Victoria)  Br.  21.  37;  Goldringe  140/.;  Mze. 
21;  Rel.  148 ;   Vn.  143.  206 


238 


Register. 


Nikias  Vasenmaler  206 

Nil  Mos.   6g;  personificirt  202 

Nin-gal  Gott  20s 

Ningirsu  Gott  203 

Nin-shakh  Göttin  20J 

Nisyros  Poseidon  mit  —    V.  144 

Niv  ellirinstrumente  antike  91  ff.  98 

Nutrices  Augustae  Heiligtum  der  —  13 

Nymphe  von  Satyr  verfolgt   V.  14s 

Oberlahnstein  Antiken  in  —   2of. 

Odysseus  57.  g6.  144 

Ofen  römischer  Töpferofen  18.  21 

Oltos  Vasenmaler  163.   167 

Olus  Proxeniedecret  von  —  148 

Olymp  Herakles'  Einführung  in  den  —    V.  143 

Olympia  silberne  Haarpfeile  aus  —  130 

Olympiadentafel  202 

Olympios  Beiname  des  Hadrian  52 

Olympos  bei  Smyrna  5 

Omphale  Kopf  61;   Vn.  146 

Opfer   Vn.  146;  Speise  —   114.   117;  Stier  —  143; 

Toten—   48.    114.    117;    _  Altar  4;    —Diener 

104;  —Zug  Vn.  104.  106.  128 
Optatianus  Gedichte  des  —  52  f. 
Oran  Funde  73 

Orchestra  des  Theaters  von  Thera  185/. 
Orchomenos    Tn.  aus  —  74 
Orestes   V.  132 

Ornamentik  des  geometrischen  Stils  14 
Orpheus  53 

Orvieto   Vn.  in  —   1 59,  12 
Osman-Agha-Wasserleitung  5.  177  ff. 
Ostraka  aus  Ägypten  203 
Oxford  Ashmolean  Museum  146/. 

Paetovio  colonia  Ulpia  Traiana  —  13 f. 

Palamidi  Gräber  am  —    121 

Palissaden  des  Limes  7g f. 

Palladion  Raub  des  —    V.  132 

Palmbaum    V.  144 

Pan  T.  95;  in  bakchischer  Gruppe  60;  Weihung 
an  —  57.  188.  lgi 

Panaitios  Lieblingsname  143 

panathenäische    V.   144 

Panckoucke  Sammlung  —    139 

Pandaros  Bogen  des  —  13 

Panopolis  Funde  203 

Pantariste  Amazone   V.  143 

P anter  Kopf,  Elfenbein  /31;  Rel.  146;  Vn.  64, Vi. 
108.  163.  143;  Dionysos  und  —  60.  67;  Jagd 
auf  —   6g;  Vogel  mit  Panterkopf   V.   110 

P  a  p  a  d  e  s    Tn.  74  f. 


Pap  hos  Aphrodite  Br.-Stta.  aus   —   14g 

Paris  Louvre;  Erwerbungen  g2ff.  147 ff.,  Stta.  des 
Cheramyes  75,  Vn.  158,12;  Cabinet  des  Medailles: 
V.  des  Amasis  159:  Bibliotheque  Nationale: 
Handschrift  des  Heron  uept  SioTrrpa;  91  ff. 

Paros  Ausgrabung  auf   —  jj 

Pasiphae  Rel.   60 

Patroklos  Totenopfer  für  —  48 

Pegasos  147.  203/. 

Pehlewi -Inschrift  G.  13g 

Peirene  in  Korinth  33 

Peleus  und  Thetis   V.  36 

Peloponnes  Reise  durch  den  —  132 

Penelope  und  Odysseus    T.-Rel.  g6 

Pen-sen-Heru  Ägypter  203 

penus  Vestae  3 

Pepa  Schreiber  202 

Pergamon  Gemmen  aus  —  14.  13g;  Sculpturen  aus 
—  132;  Aufnahme  von  —  36;  Arbeiten  in  — 
208 

7rEpippavT7Jpiov   132 

Permesse  in  italienischen  Sammlungen  133 

Personification   der   Häfen   von  Korinth  G.  200 

Petä-Heru-pa-khrat  Ägypter  203 

Petä-Khensu  Ägypter  203 

St.  Petersburg   V.  in  —   163 

Petraloni  23 

Petschaft  Br.  136 

P  e  1 1  a  u  Ausgrabungen  in  —  13/. 

Pfahlbauten  Sammlung  in  Konstanz  rj ;  Pfahl- 
graben des  Limes  77  f. 

Pferd  Br.- Fibula  136.  203;  Elfenbein  -  Rel.  206; 
G.  200;  Gravirung  21;  Goldohrring  140;  Tn. 
123;  Vn.  34.  82.  106.  in.  193.  195.  197.  202. 
204.  212 f.;  Augenschutz  eines  —  Br.  20;  — 
Kopf  Br.-L.  20;  —  Geschirr  Br.  36',  —  Symbol 
des  Heros  128;  thönerne  Pferdchen  als  Grabbei- 
gabe 108.  112.  115.  I2if.;  —  geführt  von  Herakles 
V.  143,  von  Jüngling  Br.-Rel.  137,  von  Mann  Vn. 
34.  81;  liegend  V.  81 ;  bei  Tötung  der  Medusa 
V.  g3\  weidend   V.  142 

Pflug  römischer  38 

Phaleron-F«.  123 

Phallus  oculatus   V.  143 

Phanas    V.  143 

Pheidias  134.  13  g.  147.  207 

Philipp  II.  Mze.  61 

Philippeville  Museum  in  —  75 /• 

Philoktet  57 

Philologenversammlung  208 

Philosoph  Mos.  63;   T.   g6 

P  h  i  n  e  u  s    V.   1 60 

Phintias  Vasenmaler  155 


Register. 


239 


Ph  oinikien  Tn.  aus  —  73;  Gemmen  206]  Schmuck- 
sachen 140;   punischc  Funde  67.  72 

Piankhi  ägypt.  König  203 

Pinakes    Tu.   121.   127 

Pinsel  antike   153 

Pithoi   118 

Pitigliano   Funde   64 

Plataiai  Br.-Stta.  aus  -  -  199 

Plynterien   133 

Polybotes    V.  144 

polychrome   Vn.  57.  143;  Capitelle  38 

Polygnotos  Vasenmaler  206 

Polyklet  133 

Pompeji  Arch.  Cursus  in  —  32.  132;  Katzen  in 
—  137.  140.  797/  Tempel  in  —  207;  Funde: 
60/.,  63/. 

Porös  (Kreta)  Inschrift  aus  —  148 

Portara  bei  Smyrna  21  f. 

Porträts  ägyptische  202/.;  angebliches  8 7  ff. ; 
römische  17.  2if.  139.  14T.  147.  204.  206;  weib- 
liche bi.  147;  Agrippina  I.  73.  186;  L.  Alen- 
nius  60;  Alexander  d.  Gr.  1  ff .  133;  Antoninus 
Pius  76.  147;  Artemidoros  188 f;  igif;  Augustus 
60;  Caracalla  76.  130;  Domitian,  Faustina  60; 
Germanicus  186;  Geta  130;  Hadrian  147  ;  Juba.  II. 
7J;  Iulia  Titi  139;  Marcus  Aurelius  186;  Neger 
202;  Ptolemaios  Soter  191;  sassanid.  König 
139;  Septimius  Severus  130;  Titus  ^39;  sieben 
Tragiker  186;  L.  Verus  71.  186;  Vespasian  186 

Portus  Ilicitanus  199 

Porzellan  ägyptisches  60.  206 

Poseidon  Darstellungen  148.  199 ff.;  im  Giganten- 
kampf Vn.  144.  206;  —  und  Athena,  Cult  auf 
Thera  18?;  Pelagios  188.  192;  Tempel  in  An- 
tikyra  201 

Pozzuoli  Funde  60 

prähistorische  Altertümer  16 ff.  206 f.;  Nekro- 
polis  in  Eleusis  54  t 

Praeneste  etr.  Sp.  aus  —  203 

Praisos   T.-Rel.  aus  —  146 

Praxiteles  133.  198.  204 

Priamos   V.  144/. 

Priapos    In.  73.   96;  Weihung  an  —  187.  192 

Priene  Ausgrabungen  in   —  33.  133 

Priester  Rel.  67;  Vn.  104.  206;  ägyptische  202/.; 
assyrischer  203;  Wohnungen  für  —  62;  —  der 
Hathor  202;  der  Polias  183;  des  Ptah  202; 
Artemidoros  als   —  189 

Priesterin  des  Amen  203;  einen  Candelaber  be- 
kränzend 204;  der  Hathor  133;  der  Isis  67 

P  r  i  n  i  a    V.  aus  —  43 

Prioni  Berg  22 

Projectionsbilder  aus  Syrien  und  Kleinasien  208 


Prometheus   V.  129,1;) 

Prothcsis   V.  201  f. 

Proxenie-Dccret  von  Olus  148 

Ptah  202 

Ptah-hetep  Grab  des   —    202 

Ptolemäer  Cult  auf  Thera  182.  184.  189.  tot. 

punische  Funde  67.  72 

Pyrrhos  Athena  Hygieia  des  —  134.  203 

Quellen  bei  Smyrna  6.  21  f.   i67f.   177 

Rad -Ornament   Vn.  28.   30  ff.  34.    120.   190.   199 

Räuchergefäfse  antike  ib.  60 ff. 

Ragusa  Funde  63 

Rautenstern  Ornament   191.  212 

Rebhuhn    Wgm.   140 

Rednerbühne  auf  dem  Forum  2.  4 

Regenmenge  in  Smyrna  5f. 

Reggio  Funde:    Tn.  74;  Goldring  204 

Reh   Vn.  108.  206.  210.  213 

Reisen  und  Ausflüge  des  Arch.  Instituts  32 f.  98 f. 

132;  Schülerreise  nach  Rom   97/. 
Reiter   Br.  137;  Br.-Sp.  203;  G.  U9/->   Mos.  69; 

Sk.    76;    Sta.    6;    Tn.   123.    64;    Vn.    93.    206; 

Alexander    d.    Gr.,    —    Stta.    3;    Aphrodite    auf 

Hippokamp  reitend  Br.-Sp.  137 ;  Eros  auf  Delphin 

Br.-Sp.    137;    —    und    Gigant   21;    Nereide   auf 

Hippokamp,   Silberring  141 
R  e  m  u  s  G.  140 

Rhenaia  Ausgrabungen  auf  —  34 
Rhodos    Tn.  aus  —  73.  74,22 
Rhoikos  Erzgiefser  77  f. 
Richtlatten  91.   102 
Rind  Bei.  17 
Ringer  2?r.-Gruppe  133/. 
Rohrfedern  antike   147,2 
Rom  Archäol.  Institut  32.  132/.    207 ;  Schülerreise 

nach  —   97f'\  Funde  39 ff.  204;  Ausgrabungen 

auf  dem  Forum  Romanum  ///".  39.  208 

Basilica  Aemilia  *,•  byzantin.  Kirche  S.  Maria 

in  Foro  2;  Columbarien   60;   Gräber  60;  Haus 

der    Laterani  39;    Rostra  2;  Schola  Xantha  2; 

Stadium  39 ;  Stadtplan    99;    Tempel    der  Con- 

cordia  2;  Via  Ostiensis   60 

Capitolin.  Museum:  Katze  Rel.   141 ;    Vatican : 

Athena  Sla.  133;  Villa  Albani:  Athena  Sta.  133 
römisch-germanische  Altertümer  133,  Forschung 

208;  römische  Funde  in  Westdeutschland  iöff.; 

Fufsboden   207;    Gräber   17 f.;  Häuser    19.    21; 

Kastelle  17 ff.  »I\    Lager  21;  Mos.  21;   Schmiede 

iS\  Thermen  182;  Töpferofen  18;  Villen  17.  21. 

60.  63.  67.  69.  198 
Romulus  Grab  des  —  3/.;  —  und  Remus  G.  140 


240 


Register. 


Rosette   Ornament  161,14.   197.  142/.  146/.  14g/. 

204ff. 

Rostra  2 

Rufianus  Legat  18 
Rumänien  208 
Rufsland  Funde  36/. 

Ruvo  Sammlung  Jatta  136 f.  140.  143,0;  Sammlung 
Caputi   152 

Saalburg  18 

Saarburg  römische  Villa  bei  —  17 

Säge  steinerne  202;  kupferne  204 

Säulen  auf  dem  Forum  2;  geschuppte  mit  Köpfen 
am  Capitell  18 

Sakonides  Vasenmaler  160 

Salbgefäfse  aus  Menidi   123.   128 

Samos  Funde:  Tn.  73;  Sta.  des  Cheramyes  75  ff.; 
»samische«  Vn.  74.  207,  Tn.  74,  Sculpturen  75  f. 

samothrakische  Götter,  Altar  188  f.  IQ2 

Samsün  Silbernadel  aus  —  204 

Sandale  Fufs  mit  —   Fw.-Form  142 

S.  Maria  in  Foro  Kirche  2 

Sarapiasten  148 

S ardeis  Br. -Würfel  aus  — 14g 

Sarkophage  ägyptische  20J,  punische  67,  rö- 
mische 22.  6g.  76;  Löwenmaske  von  einem  — 
14  g 

sassanidische  G.  ijg 

Satricum  Funde  64/. 

Saturnus  Tempel  des  —   7 

Satyr  44.  37.  6f-  96-  fS7-  r40f-  J4Sf:  J49>~  Satyr- 
knabe 143;  Satyrweibchen   147 

Sau  ff.  13  g 

Scarabäen  13g.  200.  203.  206 

Scepter  ägyptisches  133;  Hundskopf,  Griffeines  — 
140 

Schachbrett  Ornament  193.  205  f.  209.  142 

Schalen  geometrisch  verziert  213  ff. 

Schaukel   V.  143 

Schauspieler  römischer  Br.-Stta.  138;  Vn.163.iti. 
165.  143 

Scheere  antike  18 

Schiefer  ägyptische  Reliefs  von  —   133.  146 

Schiff  Mos.  6g;  L.  204;  Z?r.-Fibula  203;  eiserner 
Schifferhaken  18 

Schild  aus  Fayum  38;  Tn.  108.  III.  n8ff.  121. 
127;  Dipylonschilde   Vn.   195;    Schildträger   128 

Schlange  plastisch  an  F«.-Henkel  193.  142; 
Symbol  des  Heros  128;  Athena  mit  —  Br.-Stta. 
203,  Vn.  206;  Baum  von  —  umwunden  Bei.  »T\ 
Dionysos  mit  —  V.  144;  Götterbild  von  —  um- 
wunden V.  197;  Göttin  mit  —  Bei.  147;  —  der 
Hesperiden    G.    13g;    —    und    Krebs     V.    146; 


Laokoon  und  die  —  G.  206;  —  zwischen 
Sphingen  V.  142;  Vogel  mit  —  auf  geometr. 
Vn.  29 

Schleier  der  Leukothea  G.  200 
'Schleuderbleie  131.  204 

Schmetterling  Goldschmuck  36 

Schmiede  antike  —  18 

Schminkpaletten  ägyptische  146 

Schnepfenfedern  zum  Malen   148  f. 

Schola  Xantha  auf  dem  Forum  2 

Schrauben  Verwendung  der  —  im  Altertum  131/. 

Schreiber  ägyptischer  202 

Schulstube  V.  139;  Schulwandtafeln  des  Arch. 
Instituts  igy  f.  208;  Schülerreise  nach  Rom  g7f. 

Schwalben  federn  zum  Malen   148  f. 

Schwan    Vn.  62.10.  64,10'.  142 

Schweinehirt  Bei.   60 

Schwert  Haltung  des  —  bei  römischen  Kaiser- 
Statuen  2;  silbernes  als  Haarpfeil  130;  Chalce- 
donknauf  eines  —  140 

Scipio  Hafendamm  des  —  in  Karthago  8.  11  f.  66 

Sebek-hetep  Ägypter  202 

Sebu  ägypt.  König  203 

Sediköi  5 

Seelandschaft  Mos.  6g 

Selene  Br.  14g 

Selinunt  Ausgrabungen  62 

Senbeba  ägypt.  König  203 

Septimius  Severus  G.  130 

Serapeum  in  Alexandrien  38 

Seti  I.   ägypt.  König  203 

Set-Sebek  Ägypter  202 

Shepses-ka  ägypt.  König  202 

Shirpurla  203 

Sicilien  Funde  73.  62 

S  i  e  b  g4 

Sikeon  Funde  146 

S  i  k  u 1 e  r  62 

Sikyon  Xouxpocpdpo;  in  —  133;  Schleuderblei 
aus   —  131 

Silber  Erwerbungen  des  Berliner  Antiquariums 
i2gi.,  des  Louvre  130,  des  British  Museum  204; 
Schatz  von  Boscoreale  132,  von  Hildesheim  121  ff. 
132;  Armringe  147 ;  Fibula  20;  Ringe  140/. 

Silen  Tn.  73.  g6\  Vn.  159,12.  163;  mit  Bacchus- 
kind 20 

Simias  Gedichte  des  —   52.  56 

Sinalunga  Funde   61 

Sippara  Stadt  203 

Sirene  Tn.  73.  206;  Vn.  124.  9^.  143;  Schild- 
zeichen  119,7 

Situlae  ägyptische  Br.  133 

Sitzungen    des  Arch.  Instituts  32.   gS.  132.  207; 


Register. 


241 


der  Arch.  Gesellschaft  12 ff.    rjoff,    197 ff.;    der 

Philologenversammlung  208 
Sklave  Br.   rjS;   T.   g6  ( 

skythischer  Bogen  13 
Smirli  Quelle  22 
Smy  rna  die  Wasserleitungen  von  —  4fr.   1676°.  13. 

36;   Stadtmauer   der  Unterstadt,    Lage   von  Alt- 

Smyrna  13;    Funde:    Blei  131,    Br. -Diskos  14g, 

Elfenbein  ijr,  Gläser  131,    Tn.  96 
Sokrates  208 
Soldat  römischer  22 

Sophilos  Vasenmaler  103.   108.   112.   126.   128 
Sorrent    V.  aus  —  206 
Sosipolis   133 
Sota  des  Vasenmaler  143 
Spanien  prähistorische  Funde  146/. 
Spannvorrichtung  der  antiken  Bogen  13 
Spei  er  Museum  in  —  18 
Speiseopfer  114.   117;  Speisetisch    V.   106 
spelaeum  des  Mithras  14 
Sphinx  Br.  73\* Goldschmuck  140;    am  Helm  der 

Parthenos  147;    Vn.  63,12.    94.  142/.  146 
Spiegel  griechische    137.  204 f. ;    etruskische  138. 

203;  Frau  mit  —    Vn.  144/. 
Spiele  isthmische  200;  duodeeim  scripta  203 
Spiralen  auf   Vn.  33.  78.  80.   g3;    falsche  —  31. 

33-  39-   IO-5'  2°6;  Spiralfibulae  Br.  136 
Stadion  in  Priene  33;  in  Rom  3g 
Stadt-Mauer  von  Smyrna  13;  römischer  —  Plan  gg 
Staurakia  (Kreta)    Vn.  aus  —   37.  42 
Stein    (s.  Kalkstein)  Bildwerke  des  Louvre  148 f. ; 

ägypt.    Kopfkissen  202\    Löwe    in  Thera  183/.; 

Steinmetzzeichen  1 1  f.  18  6\  Steinrohre  der  Wasser- 
leitung bei  Smyrna  9  ff.   12  ff.   15.   17,6.  18  ff.  21. 

24  f. ;  Steintürme  des  Limes  80 f. 
Steinbock  G.  13g;   Vn.  64,13.  g3.  142 
Stier  Br.  137/.  203;  G.  203.  206;   Vn.  106 f.  g2f. ; 

Europa  auf  —  Sita.  147;  geflügelter,  Cylinder  206; 

Kopf,  myken.  Goldring  204,    V.  206;    mit  Izdu- 

bar  kämpfend  G.  13g;  zwischen  Löwen  V.  64,13; 

Mann  und   —  Rel.  204;  menschenköpfig  G.  fjg; 

von   Mithras    getragen  Rel.  14,    getötet  Rel.   76; 

von  Nike  geopfert   V.  143 
Stirnband  goldenes  aus  Memphis  3g 
Stoa   des  Attalos  34;  Basilike  in  Thera  182  ff. 
Straufseneier  bemalte   67 
strick  förmige  Henkel    Vn.   196 
Studienreisen    des  Arch.  Instituts  g8f.  132/. 
Stuttgart  Antikensammlung  in  —  17 
Sunion  Funde  34.  147 f. 
S  u  p  e  r  a  e  q  u  u  m  63 
Susa   Augustus  Sta.  aus  —  60 
Suten-abu    Grab  des   —   204 


Syrien    Projectionsbilder  aus  —  208 

Syrinx  des  Optatianus  53;  des  Theokrit  51.  52,:». 

57;     Weihung    an    Pan    57,    an    Aphrodite    57; 

Syrinxbläser  Mos.   6g 

Tacapc  Funde  71 

T ach tali -Tschai  6 

Talos  57 

Tanagra  Funde:  Dreifufs  aus  —  63 f. ;  Inschrift 
148;   Tn.  aus  —    119.   122.  204 

Tanit  Weihung  an  —   67 

Tanz  von  Frauen  Br.  137,  Mos.  6g,  V.  86;  Männern 
Vn.  84.    143 f.  146;  Satyrn  Br.  137,  G.  140 

T  a  r  c  h  n  a  s  49 

Tarchon    44  f. 

Tarchu    45 f.  49 

tarentinische   Tn.  141/.  147 

Tarquinius  49 

Taube  Br.  146.  203;  Mos.  ig8;  Aphrodite  mit  — 
138.  14g 

Tche-hra  Priester  203 

Tebessa  Funde   73 

Technopaegnia  51  ff. 

T  e  1  a  m  o  n    V.  143 

Telephos   V.  144 

Telesphoros  Sta.   67 

T  eller  silberne  127 

Teil  Salabiyeh  Funde  203 f. 

Tempel  s.  Heiligtum 

Terracotten  s.  Thon 

Terranuova  Goldring  aus  —  204 

Terrassen  mau  er   der  Agora  von  Thera  184 

Teukros  55,1s 

Theater  in  Athen  183,  Ephesos  33 f.  183;  Epi- 
dauros  183,  Megalopolis  183,  Thera  183  f. ; 
Thugga  71;  Vn.  mit  scenischen  Darstellungen 
132;  Gröfsenverhältnisse  antiker  —  183 

Theben  (Ägypten)  Funde  37.  146.  203/. 

Theben  (Boiotien)  Kabirion  bei  —  137;  Funde: 
Br.  14g;  Goldschmuck  130;  Halsband  131;  Tn. 
119.  g3.  206;    Vn.  g3f.  206 

Theodoros    Erzgiefser  77 f. 

T  h  e  o  d  o  s  i  u  s  II.   Mze.  6g 

Theokrit    Syrinx  des  —  51.   52,5.   57 

Thera  Ausgrabungen  190,5.  181 ff.  202;  karto- 
graphische Aufnahme  von  —  14;  Funde:  Hermes- 
kopf 89;  Inschriften  58;  Tn.  73  ff.;  Vn.  28  ff. 
161, 14 

Thermen  s.  Bad 

Thermon  Ausgrabungen  in  —  34 

Theseus  G.  201 

Thessalien  geometr.    Vn.  aus  —  83,7 

Theta    Priester  202 


242 


Register. 


Thetis  und  Peleus  V.  36;  auf  Hippokamp  reitend 
Br.-Sp.  137 

Thon  (s.  Vasen)  Erwerbungen  des  Louvre  gsf. 
131,  des  Museums  in  Boston  141/. ,  in  Oxford 
146/.,  des  British  Museum  204.  206;  P'unde  in 
Kertsch  36,  Menidi  112,  Pitigliano  64,  Satricum 
64,  Tebessa  73  ;  Handdouche  37 ;  Herakles  61; 
Pferde  108.  mf.  115.  119  fr.  122:  Pinakes 
121;  Räuchergeläfse  60  ff. ;  'samische'  Tn.  73  ff.  ; 
Schilde  108.  mf.  115.  uSff.  121.  127;  Trink- 
hom  ig;  Wagenlenker  122;  Wasserleitungsrohre 
I2ff.  16.  iSf.  21.  23fr.  173.  175  f.  i8of.;  Zwei- 
gespann   122,17 

Thür    homerische  13 

Thugga  Funde   71 

Thunfisch  Attribut  des  Poseidon  igg 

Thy miaterion  67fr. 

Thysdrus  Funde  71 

Tiber    Regulirung  des  —   60 

Timgad  Funde  72 

Timiades    V.  14s 

Tintenfisch    Rel.  130 

Tiryns     V.  aus  —   199 f. 

Tisch  silberner  I2if.  132 

Titus    G.  13g 

Tivoli  Funde  61 

Tleson  Vasenmaler  143 

Töpferei  römische  20;  Töpferofen  iS.  21 

Toten-Bad  I33f.;  —  Cult  in  Menidi  117;  — 
Mahl  Rel.  ig.  128;  —  Opfer  für  Patroklos  48; 
Bestattung   Vn.  201  ff. 

Tragiker    die  sieben  —  186 

Traian    Limes  des  —  88 

Trier    Provinzialmuseum  21;  Feriencurse   g6f. 

Trinkkorn  T.  ig  f.  142.  144  fr,  Trinkgefäfse  im 
Grabe  von  Menidi  124.   128 

Triptolemos     V.   143,5 

Triton   V.   g4;  Giebel- Rel.  133 

Triumphbogen  in  Susa  60,  Tebessa  73 

Troas     Tn.  aus  —  73 

Trogodyten  188.  igi 

Troia  Institutsreise  nach  —   gg.  132 

Trozen  geometr.   Vn.  aus  —  86 

Tumulus    17.  37 

T  u  n  i  s  Archäologisches  aus  —  66 f. ;  hydraulische 
Anlagen  in  —  71.  132 

Turm    des   Limes  8off.  gi;    Wasserturm   iof.   173 

Tyche  (s.  Fortuna)  Tempel  auf  Thera  186; 
Weihung  an  —  188.  ig2 

Typ  hon  133 

Uash    Priester  202 
Udna    Funde  72 


ünenkhu    ägypt.  König  203 
Unterbrechungen   der  Limesbefestigung  78/. 
Unterricht   V.   139 
Untersatz  von  Krateren   131  f. 
Ur    Könige  von   —  203 

Valens  Mze.  21 

Valentinian  Mze.  21 

Vasen  Erwerbungen  des  Louvre  g2ff.,  des  Museums 

in  Boston  142 ff.,    des    British    Museum    206 f.; 

Sammlung  Caputi   136  f.   140,    Panckoucke  139; 

aus  Kamiros   139,    dem    Kaukasos    37,    Kypros 

g2f.,  Menidi  103  fr.,  Naukratis  37,  Rom  (Forum) 

3;  ägyptische  203.  206,  boiotische  142,  Dipylon 

110.  124.  188  ff,  Fikellura  74,  geometrische  26  ff. 

78ff.  188  ff.  14.   g3f.,  italisch-korinthische  142 f., 

korinthisch     112.     120.     123.     64.     142  f.     204, 

Phaleron   125,    protokorinthisch    110.    123 f.   64. 

142.  204,    römische  Amphorenhenkel   18,  csami- 

sche'  74 

Formen  28.  3 5 f.;  Chytropus  130 f.;  in  Eulen- 
form  146;    Gefäfsfiguren    73  fr.    gs;    Hypokrete- 

ridion  131;  Kanne   124.   128;    Kessel  125.   128; 

Kochtopf  113.   115;    Kothon    60  ff. ;    Kylix   124. 

128;    Lebes   129;    Lekythos    123;     Pithos   118; 

Salbgefäfs    123.    128;    Skyphos    124;     Vn.    mit 

Strickhenkeln   196 

Technisches    28.    35.     37;    Reihenfolge    der 

techn.    Proceduren    162 f.;    Aufkommen    der    rf. 

Technik  160;  Federfahne  der  Vasenmaler  147  fr.; 

Haarcontur  163;    Stellung    der    Inschriften    58; 

polychrome   Vn.  37;  Relief linie   163 f.;  Rel.-Vn. 

g3;    hellgelber   Überzug  28.  33 ;    unfertige    Vn. 

164  ff. 

Ornamente:    Andreaskreuz   193;  Fenster  28; 

Flechtmotiv  42;    Grätenmuster  35  f.  38.  78.  85. 

191.   193.  142;  Hakenkreuz  36.  40.  79.  83.  200. 

203.     205f.     215.     g3f.;     laufender    Hund    31; 

concentr.  Kreise  34.  36f.  38f.  41  f.  78.  81.   195. 

198.  200.  212.   g3 ;    Lotos    g3.    143.  204;    Mä- 
ander 38.  83.  85.    193.    195.    197.  200 ff.  203  fr". 

206.  208.  210.  215.  142;  Rad  28.  30fr.  34.  120. 

190.   199;  Rautenstern  191.  212;  Rhomben   193. 

*95-   *97-   x99-  2°5f-    2I°;    Rosetten    107.    111. 

114.   161,  u.   197.   g2ff.  142/.   146;    Schachbrett 

193.  205  f.  209.  142;    Spiralen    33.    78.    80.  gs; 

falsche  Spiralen  31.  33.  39.   195.  206;  Zickzack 

J93-   195-   J97-  205f.  211 

Vasenmaler,    dargestellt   auf  Vn.   I52f.    155; 

s.  die  Einzelartikel 
Venus    s.  Aphrodite 

Vergil  Mos.  6g/.;  Malerei  im  Codex  Vaticanus  70 
L.  Verus    Kopf  71.   186 


Register. 


243 


Verwandlungen  des  Nereus    V.   94 

Vesi  r-Su- Wasserleitung  5.   181  ff. 

Ve  s  p  a  s  i  a  n  186 

Vesta    Tempel  der  —  3;   penus  Vestae  3 

Yetulonia  Nekropole   63 f. 

Via  Ostiensis  60;   Portuensis  60 

V  i  b  e  n  n  a  43  ff. 

Victoria   s.  Nike 

Viergespann  s.  Gespann 

Villa    römische  17.  21.  60.  63.  67.  6g.  igSf. 

Vipinas    s.  Vibenna 

Visirinstrumente    antike  91  ff.  97  f. 

Vogel  Br.  21.  136.  203;  Goldring  140;  Marmor- 
siegel 146;  Porzellan  206;  Vn.  29.  32  ff.  36  f. 
82  f.  85.  112.  115.  125.  191  f.  196.  202  f.  206. 
209 f.  9J.  141/.;  Wgm.  140;  Gefäfsform  in: 
auf  dem  Rücken  einer  Hirschkuh  sitzend  136; 
Kind  mit  —  Rel.  21;  Knabe  mit  —  Gxab-Rel. 
140;  —  mit  Panterkopf  V.  110;  Wasservogel 
*3Sf>  142.  144 

Volcanus    Altar  des  —   13 

Volt  um  na    Heiligtum  der  — ■   61 

Vorträge  des  deutschen  archäologischen  In- 
stituts 132 

Votiv    s.  Weihungen 

Vulci  Grabgemälde  aus   —  45 f. 

Wagen  106.  122.  128.  159,12.  57.  203;  Wagen- 
lenker 110.  122  f.  gö.  204;  Wagenrennen  146. 
193.  204;  Wagenzug  195;  Leichenwagen  202.  204 

Wand  gern  äde  s.  Malerei 

Waschbecken   132 

Wasser -Leitungen  in  Alexandrien  133,  Athen  33, 
auf  dem  Forum  7,  in  Pergamon  36,  Priene  33, 
Smyrna  4fr".  167fr.  13.  36;  ägyptische  Be- 
wässerungsanlagen Rel.  146;  Wasserturm  10  f. 
173;  Wasservogel  s.  Vogel;  Wasserwage  98. 
102 

Weihrauch  Einführung  des  —  in  Griechenland  16 

Weihungen  des  Artemidoros  187 ff.;  vom  Limes 
gi;  aus  dem  Kabirion  i?7;  Technopaegnia  als 
—    54 ff.;  Voüv-Br.  (Kuh  mit  Kalb)  14g;  Votiv- 


Schilde  und  Pferdchen  '/'.  108.  mf.   115.  119(1".; 

Votivstelen  147  f. 

—   an    Apollon    Stephanephoros    188.    ig2\ 

Artemis    184.    1S8.    igr,    Astoreth  67;    Athena 

120;    Bellona    63;    Dioskuren    187.    ig2.    203; 

Fortuna  148;  die  samothrak.  Götter  i88f.  igz; 

die    eleusin.    Göttinnen    120;    Grabheroen    118. 

127 f.;    Hathor  72;    Hekate  1S7.  igi;    Hera  75; 

Hercules    63;    Homonoia    188 f.    ig2 ;    Kabiips 

137;    Matronen  21;  Najaden  1S8.  ig2;  Ningirsu 

203;    Pan  /88.   igi;    Poseidon    iSS.    ig2.    igg; 

Priapos  187.  ig2;    Ptolemaios    184;    Tanit  67; 

Zeus  188.  ig2.  206 
Weintraube    Kind  mit  —  Gxah-Rel.  21 
Weisen    die  sieben  —   186 
Westdeutsche  Altertumssammlungen  16 ff. 
Widder  Blei-AV/.  131;  Sta.  148;  V.  143;   Vts.-Form 

g4;  Frau  einen   —  köpf  haltend  Br.   14g 
Wien  G.  in  —  J99f. 
Wiesbaden  Funde  18 
Winckelmannsfest  202 
Wölfin  mit  Romulus  und  Remus  G.  140 
Wohnhaus  s.  Haus 
Worms  Museum  in  —  18 f. 
Würfel  Br.  14g;  würfelnde  Helden    V.   1 58,12 
Würzburg    V.  in  —    160 

Xenokles  Vasenmaler  143 

Zaubersprüche  53 

Zeus  Br.-Stta.  138;  G.206;  Kopf  201;  im  Giganten- 
kampf V.  206;  Bulaios  186;  Olympios  188.  ig2; 
Sabazios  206;  Tempel  in  Smyrna  167  f. 

Zickzack  Ornament  193.  195.  197.  202.  205 f. 
209.  211 

Ziege   V.  143 

Ziegelstempel  der  Legio  IVr:  ig,  VIII:  ig.  g2, 
XIV:  18 f.,  XXII:  18 f.  g2;  der  coli.  IUI  Vinde- 
licorum   g2 

Zoll pächter  ägyptische  203 

Zweigespann  s.  Gespann 

Zwischen kastclle  des  Limes   87/. 


II.  INSCHRIFTENREGISTER 

Die  Seitenzahlen  des  Archäologischen  Anzeigers  sind  cursic  gedruckt. 


Inschriften  Erwerbungen  des  Louvre  148  f.; 
Richtung  der  Schrift  58;  ägyptische  202 f. ; 
assyrische  203;  boiotische  142;  chalkidische  142 \ 
elische  136;  etruskische  43  ff.  64.  13g.  200; 
griechische  52,7.  155.  159,1?.  164.  167.  174.  182  ff. 


134.  143 ff-  H7 •  *49-  V1-  *99-  203  ff.;  korinthische 
g4\  kyprische  147;  Pehlewi  13g;  punische  67; 
römische  129  f.  2.  6/.  17 ff.  20 ff.  63/.  8g.  g2. 
148.  131.   iggf.  203;  trilingue  72 


244 


Register. 


Ay  204 
AydaiXepo  142 
d'yysXos  192 
dyTJpao;,  dyVjpaxo;  192 
ä'you  jg2 
dö(S)tVj;  182 
dsvotos  192 
deto;  192 
d&dvaxos  797/. 
'AöijvaZoc  Tjv 
AöryvdÖoxo;  t^j 
Atvrjais  /<y^ 

AtVtTCTTT)    7/J> 

AtoXo;  147 
Ata^pcov  7^7 
AteyuXtvos  9^ 
dxdfxaxo;  ^92 
AxpaToc  174 
ä'(Ae(A7iTo;  192 
ä'va£  79/ 
Avasuuv  7/9 
Ava<pX6axios  206 
AvSpop-d^T)  t^? 
ave(j.o;  192 
ä'vDptuTOS  79^ 
dvO'jTraxo;   174 
dvxa7io8tO(«(i.i  192 
'Avxfjxajfos  7^j> 
d7roxa9t'axTjlu.t  174 
'AtoXAcuv   131.  79^ 
'AttoXXojvios  147.  191/. 
'AptaxoxXTj;  ^o<5 
ä'piaxos  182 
Apat'voa  79^ 
Apxefxt'otupo;  797/. 
vApxe[Ai;  797 
daxpa  79.? 
Axi'a  206 
a'j£dvio  792 
ä'cpthxo;  792 
'AytXXeüs  144 
Bat'ßco;   174 
ßaaiXs'js  ^97 
ßdxöpa  79^ 
ßtos  797 
ßoTjftoj  79^ 
Bpixxioi  6j" 
ßiojj.d;  192 
Fatdoyo;  7c?j> 

ypdcpiu  /^.  ^oö 


a.    Griechische  Inschriften 

Fp'jxcov  142 
AaioaXsfa  7j><5 
Sex«;  191 
osX'ffs  792 
AsXcpoi  79/ 

OEÖXS    79^ 

8rj(xo?  79^ 
AtoxX;  131 
Aidaxoupoi  79^.  ^oj 

§0/.SZ    143 

e  (Zahlzeichen)  757 
Eoacpo;  79.? 
stadyco  174 

CExCtX7j    797 

°ExX(Up    7^ 

Ix^pdio  797 
iXat'a  79.2 

'E^TIEStCüV    7/J 
"EfXTluXoC    l82 

s\tauxd;  79.2 
ivvsa  797 
ivot/sto  792 

Iv'JTTVtOV    79^ 
'ETTCtpLEtVOJV    I48 

iT>zvyo\xi\.  192 
Itt^xooc  79^ 

'ETTtJJl^VtU  .  .    I48 

£7riyi'yvopt.ai  79.? 
im$rti).oz  192 
£7uaxaxEÜu>  206 
luiaxaxov  132 
imx^XXw  79.2 
'EpfxoxX^s  206 
epvo;  79.2 
E'jEpyExrjc  792 
euvous  792 
EuoSo;  797 
E'j^ofj.at  79.? 
'Eyaoi8a;  205 
Ze'js  174.  192.  203 f. 
ift\u6i  132 
!]x«)  79.? 

TjXtOS    79^ 

'HpaxXrjs  143 

Yjpw;  797 
OaXepds  7<5>.2 
dsd  7^(5*.  792 
ö^apo;  7<£? 
9std;  79/ 
#e<5s  7$r<?.  797/. 
örjpa  191/. 


0r(pato;  ^97/. 

iapo?  799 

IA  (Zahlzeichen)  757 

upE'j;  192 

'le'ptov  144 

'loivtoj  174 

cl7r;roxpdxir];  159,12 

t'axT][xt  79.2 

Kdßipo?  7J7 

KotXXtcpdvr);  147 

xaXdc  155.   159,12.   164.  143 ff. 

KdptxE;  182 

KaprcdSa;  148 

xapiid;  192 

xaxceXsi7tü)  192 

xaxE'yco  797 

KscpaXTJÖEv  7/7 

KstpaXXave;  203 

Ki'xtvvoc  182 

Kop6ßa  149 

xoüpos  203 

xpax7)p   132 

xxt'Cto  192 

Xdßs  757 

AaadiaxTjvo;  jg2 

Xst7r(ü    79^ 

Xecov  792 
Xt'&os  79.2 
Aüxo;  7/j* 
(j.apai'v«)  192 
Mäpxo;  174 

MaX'JTjVT)    T/i? 

p.Eydth>[Ao;  ^05 

[/iyot;  79.2/   jjle^ujv   79.2 

MsSiov  144 

(jiXa?  192 

Msvtd5ac  182 

[ie'vuj  795 

MtXrjafa  147 

jj.vTjjjidauvov  797/. 

vad;  ^97 

v^o;  192 

N^pwv  757 

NtjiSe;  79.? 

vixctü)  203 

Ntxfa;  2o<5 

vofxi'Cw  792 

S^vo;  792 

^OX'jjj.Trto;  192 

cO{AoXuu'-/o;  7j>7 

cO(j.dvoia  79^ 


Register. 


245 


'OvaaiyX  .  .  14g 

ovo ua  ig 2 

opo?  148 

OuXtaSTj«  148 

OÜX7UOS   174 

zat?    144.    155;    Trat;    £7;    ;rau; 

144 
riav  79/ 
räv  792 
IlavaTio;  14s 
IlaveTTt  203 
IlavxapfaxT]  143 
llanac  7J7.  .204 
7:oinio;  797 
Trotpet.ai  797/. 
Tiap^/tu  797 
uaxTjp  174.  797 
7taxp(?  79,2 
IleXayios  79.2 
T.lpTzui  797 

[Iepyalo;,  üep^afa  797/. 
FUpyr]  79^ 
IlexaXä?  g4 
uexpa  792 
nXdvtuv  ^oö 
irXoüxo;  79.2 

Trote'ü)  7^.  .206  ,•  £7:01  J^ae  7^ 
HoXs'u.apyo;  131 
rdXi?  797/. 
7:oXtxrjs  79.? 


Accoleius   üj 
Aebutius   jjt 
aedilis  6j 
Melius  8g 
ago  8  g 
ala  J9 

Alennius   60 
annus  21.  igg 
Antonia  18 
Antoninus  8g 
Aquilo  63 
Armeniacus  8g 
Artemidorus  60 
Astures  18 
Aucti  20 
Augusta  13 
Augustus   66.  8g.  148 
Aurelius  63.  8g 
Aurora  21 
Auspicius  21 

Archäologischer  Anzeiger   1899. 


zoXo;  ig 2 
IloXiyvcDXo;  206 
7toXu«ovuu.oc  igi 
TCö'pvo;  182 
IloastScov  ig2.  igg 

[IptCtTOC   ig2 

7tp2xos  182 
Trpöxepo;  797 
TrpocpTjxt?  igi 
7:po'yo'j?  131 
IlpüJXOY^vT)  .  .  14g 
rixoXEu-atos  797 
llüpo?  142 
2aß«Cto?  206 
2au.o9pä£  792 
Sctfjtujv  63,12 
aeXi^vT)  ig 2 
oeu.vö';  ig2 
^(jiüiv  63,12 
2xEcpav7)cpo'poc  ig2 
cxe'cpavo;,  axEcpavo'cu  ig2 
axpax7)-)f(a  174 
a'Svxpocpoc  147 
au>C«>  797 
Sarxpdxrj;  164 
2ujx68tj?  203 
Zwxsipa  ^97 
SwxTJp  igif. 
TtXapSv  7^j> 
xeXe'w  79.2 


b.    Lateinische  Inschriften. 

Bassiania  21 
Bellator  17 
Bellatullus  77 
Breuci  8g 
Burrus   8g 
Burspra  22 
bustum   7 
Caesar  3.  8g.  148 
Calpurnius  20 
Cantognatus  77 
Capito  21 
Caprasius  66 
Cench(rea)  200 
centuria  8g 
centurio   8g 
Cerialis  6.  8g 
civis  ig 
classis  63 
cleivus  7 
cognitio   63 


xs\u.evo;  148.  ig2 
xeü^ü)  797/. 
xi[i.d(u  ig2 
TifAidSr)?  143 
ToüXXo;  174 
Tpai'avd;  174 
xpe\pu>  igif. 
TpcuyoO'jxat  797 
Töxtj  192 
uoojp  174 
uWc  174 

Ü7roxpr,x^piov  131  f. 
üJmrExVj?  ig2 
cpai'vu)  ig2 
<Pdva;  143 
<PavuX(«  204 
cp£p«)  K)2 
cppdCto  A*7 
cptuacpdpo;  797 
5(a(pui  7^5-,  .206 
ydXxEo;  -205 
yapi£<o  792 
XapixsXr)?  7^9 
^Etpoxovduj  ig2 
yöeüv  792 
Xtu.ap(8a;  7j>o 

XlOS    7J7 

/pr/au.o';  797 
j((opa  797 


cohors  18.  21.  8  g.   g2.  148 

Commodus  8g 

conduetor  14 

coniux  21 

consul  8g 

cura  8g 

curo  4.  17.  ig.  22 

decennalia  3 

defunetus  21 

deus   14 

devinco  203 

Diadumenianus  60 

Diana  18 

Dis  Manibus  2if. 

Diuturna  21 

Divitianus   gi 

Elvetius  79 

Esunertus  17 

facio  4.  ig.  2if.  8g 

Fahinehae  21 

18 


246 


Register. 


Faustus  131 

Mattiacus  18 

Saccomainus  17 

feliciter  3 

Maximus  20.  130 

sacer  6  s 

Felicula  21 

Mercurius  17 

salus  18 

Felix  66 

miles  63 

salvus  igg 

fidelis  18.    63 

missus  ig 

Sanctus  17 

filia  18 

Mithras  14 

Sarmaticus  8g 

filius  17.  ig 

multus  igg 

scala  7 

Flavius  ig 

Naeratius  6 

scripulum  12g 

Fortis  8g 

natura  14 

securitas  22 

Fortuna  13  f. 

Nigrinus   63 

Selus   63 

Fortunatus  148 

numerus  gi 

semuncium  130 

Fret  .  .  148 

Nutrices  13 

senatus  4.  21 

Gallicus  7 

Octavius  63 

Senuatius  21 

genitrix  14 

octo  12  g 

Signum  18 

Germanicus  8g 

omnes  igg 

singuli  7 

Germanus   63 

Opelius  60 

situs  ig 

Hadrianus  148 

optimus  21 

soror  22 

Hercules  21.    63 

pagus  66 

Sosia  18 

heres  ig 

Parthicus   8g 

Sounus  18 

horreum  14 

pater  patriae  8g.  148 

Spicius  8g 

Illyricum  14 

pecunia  4 

suburbanus  66 

imperator  8g.  148 

perficio  8g 

Sulla  66 

Ingenius  ig 

perpetuus  22 

summus  7 

intimus  7 

pes   7.  60 

templum  13 

invictus  14 

petra  14 

Tertius  21 

Italicus  8g 

pius  18.  63 

Traianus  148 

item  8g 

Placidus  21 

transitus  14 

Iulia  18.  22 

pondo  12g  f. 

tribunicius  8g 

Iulianus  8g 

pono  18 

tribunus  21 

Iulius  ig.  22.  8g 

populus  4.  21 

turris  8g 

Iunius  2 

Porcia  18 

uncia  130 

Kalvisius  22 

Porcius  18 

Ursulus  18 

karissimus  21 

porta  8g 

vale  131 

Lariscolus  63 

potestas  8g 

Valentinus  2 

latus  60 

praedium  igg 

vallum   8g 

Lech(aeum)  200 

praepositus  8g 

Vettius   66 

legatus  18.  8g 

praetor  8g 

vexillarius   8g 

legio  18.  8g.  g2.  148 

primigenius  18 

via  7.  60 

longitudo  7 

princeps  21 

Victor  21 

Lucretius   63 

procurator  63 

Vicus  13 

Lucus  63 

publicus  4.  14 

Vindelicus  g2 

Maccius  66 

quattuorvir  63 

vivo  igg 

magister  66 

Quieta  21 

vivus  21 

Manes  21  f. 

Romanus  4.  21 

Volcacius   60 

Marcellinus  21 

Rufiana  18 

vorsus   7 

Marcellionius  21 

Rufianus  18 

votum  18 

Massa  ig 

Sabinia  21 

Matronae  21 

Saccetius  17 

Register. 


247 


Aril  ij  9 
Artiles  43  f. 
Avle  44  fr.  48 
Cacu  43  f. 


c.    Etruskische  Inschriften. 

Caile  44  ff.  48  f. 
Macstrna  46 
Nethunus  200 
Rumach  45 


Statues   64 
Tarchu  45  f.  49 
Vipinas  44  fr.  48  f. 


III.    REGISTER  ZUR  BIBLIOGRAPHIE 


*=  Autor  einer  Recension.      ' 
der  Name  avif  derselben  Seite  erscheint. 

Abamelek-Lazarew   118** 

Abraham   170* 

Aitchinson   105  (2) 

Alaeevic  33.   163.  216.   217(2) 

Alcover  104 

Aleandri   1 1 1 

Alfonsi   171  (3) 

Allard  25.  43**.  216** 

Allcroft  25.  209.  223* 

Allen   1 76  (2) 

Almgren   106** 

Ambrosoli    107**.   116**.   118**. 

171.   177** 
Amelineau  43**.  99.  154(2).   160. 

174*.  224** 
d'Amelio   154 

Amelung  158(2).   169(2).  209 
Anderson    (J.    G.    C.)    38.    113*. 

161.   168 
Anderson  (W.  C.  F.)  214 
d'Andrade  41.   171.  222 
v.  Andrian  39* 
Angelopulos  42**.    225*** 
Angles  d'Auriac  105 
Anthes  99.   110.  154.  226** 
Anton  209 

Apostolides  25.  225** 
d'Arbois  de  Jubainville  25.  173  •*, 
175**.  216**.  220**.    225**ff. 
Ardaillon    H4**f.    165**.   175**. 

225* 
Arendt  154.  227** 
Arkwright  109 
Arnaud   154 

Arndt  25.  33**.  118*.  154.  209(2) 
v.  Arnim   158 
Arnold  48 
Arvanitakis   163 
Arvanitopullo   154 
Arz  25 

Ashby    jun.    42.    42**.     113(2). 
173.  220 


I.    Autoren. 
'  =  Autor  einer  recensirten  Schrift.      Die  eingeklammerten  Zahlen  deuten  .in,  wie  oft 


Asmus  45* 
Assandria  40 
Afsmann  46* 
Aucler  25.  222** 
Audollent  44.   114*.   175* 
Aust  154 

Aveneau  de  la  Granciere   161 
de  Azevedo   103.  214(3) 
Babelon  34  f.    36(2).    43  f.    31**. 
99.    105.    108.    H4f.    114**  ff. 
116(4).   118**.   167*.  169.209. 
216(4).  224.  225(3) 
Babucke  99.  220**.  226**  (2) 
Bach  107  (2) 
Bacher  118 
Back   110.  220.  227 
Bädeker  43**(2).  99.   154.   178**. 

224**  . 

Bahr  154 

Bahrfeldt  118**.  225 
Baier   162  * 

Ball  160**.  209.  215** 
Balladoro   164 
Ballet  178** 

Ballu   114**.  209 

Balsamo   154 

Balzano  209 

Banko  26 

Bannier  222 

Barbour  113** 

Bardt  25.  39** 

Barnabei  41  (3).  42.   171.  172(5). 
223 

Barnett  42* 

de  Barthelemy  216*.  225 

Basis   103.   161  f. 

Basset  25 

Bassi  43**.  46**.   178**.  220** 

Bates  (F.  O.)   44**.  46**.   165  ** 

Bates  (W.  N.)  219 

Baudrillart   100 

Bauer    48* (2).  99.   109.    u8*(2). 


175.   177*.   178**.  179*.  221**. 

222**.  225*.  225**.  227* 
Baumann  107 
Baumstark   118**.   158 
Baunack  29.   177** 
Bauron   154 

Baye,  Baron  de   163.  216(2) 
Bayer  220** 

Bayersdorfer   176**.  215** 
Bazzoli   154 
Beasley  175 
Beauchet   177** 
Beaudouin  44(2).   106* 
Beaupre   160** 
Bechtel  29.   166(2).   178** 
Becker  179* 

Belck  45.  118.   i69f.   176.  178(2) 
Belda  215 
de  Beifort  42 

Beiger  46(4).   n6*f.   177.  226(3) 
Belli   166 

Beloch  47**.   165*.   170.   179* 
Benndorf  109(2).  219(2) 
Benson  25.  30**.   104**  f. 
Benzinger  168* 
Berard    113 
Berger    105.    107.   165.   175.  217. 

218.  220** 
Berjano   113 
Beringer-Ferand  209 
de  Berlanga  113(2).  223 
Bernard  46 
Bernoulli  213 
Bersa  217  (2) 
Berthele  216 
Berthelot  110 
Berthoud-Monay   161 
Bertrand   105(2).   173*.   176 
Bertsch  209 

Besnier  34.  38.   107.   169.   173* 
Beswick  32(3).  104(2).  215 
Bethe  38*.  47* 

18* 


248 


Register. 


Beule  174 

Bezold   103*.  220* 

Bianchi  25 

Bidez  209.  226** 

v.  Bienkowski  26 

Biermann  221 

Billerbeck  178**.  224** 

Billeter     46**  f.      107**.      115**. 

174**  (2).   176** 
Birt  31 
Bischoff  40 

v.  Bissing  106**.   108.   119 
Bissinger   168 
Blanchet  (A.)   105(4).   106.   106*. 

154.  165**.  174.  174**.  216(3). 

224 
Blanchet  (D.)  99.  154 
Blanchet  (J.-A.)  33.  42  (2).  43. 

44*  (2).   116.  116*  (4).  225. 

225* 
Blanchet  (P.)  214 
Blanckenhorn  209 
Blasco   223 
de  Blasio   154 
Blazquez  32 

Blinkenberg  30.  43.  221 
Bloch  101 
Blümner    31*.     101.     109**.    166. 

226** 
Bodensteiner  32* 
Bodewig  110.   168 
Boecklin  (Freifrau  v.)    30.    107** 
Böger  99 
Boehlau     26.     41.     38**.     47**. 

115**.   117**.   168**.   179 
Böhm  36 

Boeswillwald   114** 
Bohnenberger   116 
Boissier  (A.)  42.  44.   116.   116**. 

154.   174** 
Boissier  (G.)  37*.  99.  107(2).  115. 

168**.  209 
Boll  (E.)   177* 
Boll  (F.)  218 
Bonasi  156 

Bondurand  38  (2).   105 
Boni   159.   161 
Bonnell   m** 
Bonsor  (G.)  224 
Bonsor  (J.)  223 
Borchardt  45**.   117**.   119 
Borghesi  46**.   115** 
Bormann  27.   109 


Bornemann  154 
Borrmann  225* 
Borsari     32.      40.      41  (2).      171. 

175 
Bosanquet  161**.   168 
Bosc  209 
Bossi  154 
Botsford   162** 
Botti  99.   163(8) 
Bouche-Leclercq  99.  224** 
Bourdais    172 
Bourguet  32 
Bousrez   105 
Bowdoin   162 
Brandes  25 
Brandis   158 
Breal  37 
Brehier  25 
i   Breitner  38** 
Brissaud  44* 
Brizio  40.  41  (2).    11 1 
Brodrick  42 
Brogi   162 

Brown  36  **.   155.   168** 
Brunecke   176* 
Brunn   25.    33**.    42**.     103**  f. 

154.   177**.  209 
Brunner  227 
Bruns  227** 
Brunsmid  46  (5).  46  ** 
Buche   165 
Buchwald  m** 
Budge  155.  209(2) 
Büchsenschütz  46* 
Bürchner  158(3).  222*.  226* 
Bugge  27 
Bulic    27.    33(9).     163(2).     164. 

216(5).  217(7).  219 
Bulle    28(2).    32.    33**.     104**. 

107**.     116**.     n8f.    177*  (3) 
Bulliot  155 
Bunte  219 
Burckhardt    34**.    40**.     117**. 

166**.   177**  (2) 
Burdick   104 
Buresch     31**.     in**.     113**. 

178** 
Burger   110**.    116** 
Burrows  38.  38**.    42* 
Bury  173.   173** 
Busche  216 
Busolt  108.   115** 
Caballero-Infante  y  Zuazo   104 


Caetani-Lovatelli  161 

Cafici  164 

Cagnat43.  37**f.  43*.  99.  105(4). 

106  f.    110**.    114*  (3).    114**. 

115.     161  **.     163.     169.     173. 

J73*-   173**.    174**.  209.  218. 

224.  226** 
Cahen  32 
Callegari   115**  (2) 
Calleja  223 

Campbell  99.   116**.  225** 
Campi   164 
Capart  43**.   119 
de  Cara  34(6).   161**.  217 
Carette  44** 

Cartailhac  31  *  (2).  173.  213* 
Carter  42**.   117**.   173** 
Castagnedi   155 
Castelfranco  209 
Caton   172 
Cau-Durbant   106 
Cauer    (F.)    46*  (4).    47*.    110*. 

168*.     177*.     178*  (2).     226*. 

227 
Cauer  (P.)  178*.  220* 
Cavaniol   173 
Cebes  25 

Ceci  159.  175.  209.  225 
Cerasoli  33 
Cestari  209 

de  Ceuleneer  115*.   170 
Chabas   172 
Chabot  224* 
Chaillon   106 
Chaix  37 
Chantepie   de   la  Saussaye    44**. 

103** 
Chantre   108**.   166** 
Chartraire  220 
Chastel  de  la  Howardries  (Comte 

A.  du)  25.   106**.   114** 
Chatelin   175 
du  Chatellier  173 
Chatzi-Zogides   103 
Chatzidakis  35 
Chaumeix   110.   169 
Chevreux  213 
Cheyne   172 
Chipiez   108**.  Ii4**f.  174**  (2). 

225  ** 
Choisy   174** 
Christ  225** f. 
Chrysochoos    112 


Register. 


249 


Church  99 

Crowfort  161.   167 

Dittenberger  34**.   117**.   174**. 

Ciaceri  26.  46** 

Crudo  155 

177**.  227** 

Ciavarini  40.   112 

Crum  172 

Doebner  167 

Ciccotti  48**.   110**.   178 

**.  209 

da  Cruz   103 

Dörpfeld  100.   115**.   117.  217*. 

Cirera  104 

Csallner  26 

221 

Ciszewski  213 

Cumont  (F.)  27.   117 w*.   163 

Dolot  105 

Clair  209.  214.  217** 

Cumont  (G.)  160 

v.  Domaszewski  40.   109.   168  (2). 

Giemen  37 

Cunningham   115 :;:* 

219 

Clerc  34 

Cuntz  109 

Donner-v.  Richter  39.  221 

Clcrmont-Ganneau  34  (4). 

35  (»> 

Cuq  99.   100(3).  225 

Dorez  114.   173.  224 

43.      43*.      107.       167. 

173- 

Curtius   162** 

Dortel  106 

128(2) 

Daguin   169.   216 

DragendorfT  36.  38*.   100 

Cocchia   155.   175.   177**. 

215 

Dammann  41 

Drago  (Principe  del)  155 

Colin  32.   163  (2) 

Daninos-Pacha  155 

Draper  113 

Colini   164(3) 

Dannenberg   161** 

Drappier  100 

Collignon    34*.     157.     16  = 

,.    209. 

Daremberg  99.  210 

Drerup    38**.     47*.    48**.     110. 

224 

Daressy  43.   110.   113(3).  163(2) 

114**.   167 

Collinet  225* 

Dareste  44.  44**.  47**.  218 

Dressel  26.   118  (2) 

Collitz  29.   177**  f. 

Davies  (G.)  32 

Drexler  28.  101 

Colombo  155 

Davies  (N.)  162 

Driver  154 

Colonna  di  Stigliano   155. 

164(2) 

Davis  26.  3 1  *"' 

Drumann   155 

Columba  178**.  226** 

Decharme  43*.  99.  225 

Duchesne  (A.)   102.   155 

Combarieu  163 

Dechelette  43.   175 

Duchesne  (L.)  217 

Comparetti  161 

Dedekind  48 

Dümichen  44** 

Conrads  221 

Deecke  179* 

Durst  155 

Contoleon  174 

Degering  117*.  226* 

v.  Duhn  101.   110*.   117*.  177 

Conway  113* 

Deichmüller  33* 

Dujardin-Beaumetz   100 

Conwentz  209.  217** 

Delamain   114 

Dumesnil  174** 

Conze  27.  45(2).    108.    176.  221 

Delattre   34  (2).   43  (2).   99. 

105. 

Dumon  47 

Cook  (A.  B.)  42 

107(2).  157.  169.  173(2).  21 

6(2). 

Durand  33.   169 

Cook  (St.  A.)   112.   172 

217.  220 

Durrbach  99(2).   115* 

Coppee  157 

Delbrück  99 

Dussaud  217.  224 

Corazzini  26 

Delitzsch    43-*.   48**.    104. 

209. 

Dutilh  35  (3).   163.  218 

Comish  26.  42** 

Dembitzer  178* 

Earle  (M.  L.)   113* 

Coronini  (Graf)  221 

Demoulin  222 

Earle-Fox  (H.  B.)  34.   166 

Correra  45.   164 

Dennison  37.   109  (2) 

F^ber  223 

Cortese  159 

Derenbourg  224 

Ebers  119 

Cosenza  155 

Desnoyers  38 

Ebner  169 

Costa  (Marques  de)  214 

Dessau   179** 

Ebstein  210.  225**.  226 

Costanzi   175 

Destandau  216 

Eck  105  (2) 

Cotton  32 

Detlefsen  117* 

Edgar  161 

Courbaud  155.  209.  220*' 

Dettweiler   116* 

Eginitis  100 

Cousin  32.   106.   163 

Diehl  (Ch.)  160** 

Ehrhardt   167* 

Couve  32.  99.   175*  (2) 

Diehl  (E.)  109.  226** 

Eitrem   172 

Cowper   167 

Diels  45 

Elisei  26 

Cozza-Luzi  215  (2) 

Diener  170* 

Eiste  39** 

Creusot  116 

v.  Diest  170* 

Emerson  46 

Crewdson  162 

Dieterich  32** 

Endt  210 

Croce  31 

Dietrich  26.  39* 

Engel  (A.)  115.   174 

Crönert  37* 

Dieudonne  44.   175 

Engel  (F.  J.)  210 

Croix  (C.  de  la)   155 

Dieulafoy  34 

Engelbrecht  26 

Croix  (L.  de  la)  213 

Dill  26.   104-*.   173**  (2).  210 

Engelhard  31 

Crostarosa  164 

Dimitsas  210 

Engelmann  34**.  167.  227" 

250 


Register. 


Enmann  28 

Fossum   37 

Garstang  103 

Eratosthenes  210 

Foster  214 

Gasquet   115.   156 

Erman   119(2) 

Foucart  (G.)  43.  43* 

Gatt  168** 

Ermatinger  116**.   118** 

Foucart  (P.)  43.   174.   175  (3) 

Gatteschi   164 

Ernault  216* 

Fougeres  27.  33**  f.  46** f.  109**. 

Gatti     33.      41.      m  f.      1 

64  (2). 

Ernst  118*  (2) 

114**  f.  167**  (2).  170**.  173**. 

171  (6).  172.  222  (2) 

Escher  158 

174**.   17S** 

Gauckler    341".     37**.    44* 

100. 

Espcrandieu  220 

Fouquet  103**. 

105(3).  Jo6-  161**   165. 

173**. 

Espinasse-Langeac  (Vicomte  de  1') 

Fourdrignier  163 

174**  (4).    216(2).   218. 

226** 

»<>5 

Fournier  32  (2) 

Gauliard  44 

Evans  34*.  102 

Fowler    (H.  N.)    37  (2).     109  (2). 

Gayet   106** 

Fabia  44* 

109*.  219 

Geffcken   167 

Fabricius   108 

Fowler  (W.  W.)  210 

Geisberg  221 

v.  Fabrizy  227 

Fox  (G.  E.)  42 

Geizer  221** 

Fahrngruber  39.   110 

Fox  (G.  F.)  31.  113** 

Gerardi   164 

Fajarnes   104.  215 

Foy  118.  176* 

Germer-Durand  105.   107. 

224 

Fairley  (M.)  26.  43** 

Fränkel   177** 

Ghirardini   III.   156.   161** 

.    164. 

Fairley  (VV.)  47** 

Francken   1 1 1 

172(2) 

Fairon  40.   11 1 

Francotte  (H.)   170 

Giambelli   162.   172 

Farrand   106 

Francotte  (M.)  222 

Gibbon  173** 

Faure  Biguet  105 

Frank  39 

Gilbert  (G.)  47** 

Faust  26 

Frankfurter  48 

Gilbert  (O.)    34**.    38**. 

117**. 

de  Faye   177** 

Fräser  112.  172 

162**.   167**.   177** 

Fedele  161 

Frazer  31**.  42**.   109** 

v.  Gilsa  168**.  179 

Federici  31 

Freemann  32**.   115**  (2).   174** 

Gilson  156 

de  Feis  26.  32.  155 

Fregni  27  (2).  156  (2) 

Giovenale   171 

v.  Fellenberg  213 

Friedrich   159 

di  Girolamo  210 

Fellner  104** 

v.  Fritze   170*.   178*.  226* 

Glachant  (P.)    115.   174.  225* 

Ferguson  155(2).   176.  220** 

Fritzsche  27.    39** 

Glachant  (V.)   115.   174 

Ferrere  26.  45  ** 

Froehner  100 

Glaser  179.  221 

Ferrero   m  (2) 

Fuchs  (J.)   173** 

Glasson  35  * 

Ferri   155(2) 

Fuchs  (R.)  32**.  47*  226* 

Gleditsch  226* 

Fick   162 

Führer      47**.      no**f.      174**. 

Glotz  44*.  115* 

Ficker  179* 

179**  (2) 

Goblet  d'Alviella  44 

Fiebiger  158 

Fulcheri  210 

Götze     33*.      106*.      166 

217. 

Filangieri  di  Candida  41.   164 

Furchheim   156 

217* 

Finäly  36.  40 

Furrer  179 

Goez  215 

Fiocca  155.  210 

Furtwängler  27.  36.  38**.  46**  f. 

Golling  218*  (2) 

Fisch  38**  f. 

100.      103**.      109**.      114**. 

Gomperz  27 

Fita  104 

116**  (2).      117*  (2).      11 7** f. 

Gori  212 

Flach   156 

119.   157.   170**.  173**.  174**. 

Gösset  27.   177 

Flamand  218 

217**.  222**. 

Gourlay  25.  30*'*.   104**  f. 

Fleay  210 

Gaebler  35 

Gowland  31 

Flick  100  (2) 

Gaheis   158 

Gradenwitz  225* 

Foerster  156.  226** 

Gamurrini  41.   159.   172.  222 

Gradmann   1 1 1 

Foglietti  27 

Garcia  (de  Guillen)    210.    215**. 

Graef  108 

Forchhammer   (J.)  46*  (2).   46**. 

223* 

Graeven  108.   167.  214.  222 

210 

Gardner    (E.    A.)     42*  (2).     154. 

Greenidge   173* 

Forestie  163 

167.  216** 

Gregoire  210 

Forrer  (L.)   175.  218 

Gardner  (P.)  42*.   170.  223* 

Grenfell  37**.   42*.    46**. 

48**. 

Forrer  (R.)  210 

Garnier  100 

in**.  226** 

Forster  27 

Garofalo   104.   113.   156.  162.  223 

Griffith  32.  45**.   158 

Fossey  173 

Garovaglia  172 

Grisar  34(3).  210(2).  217 

Register. 


251 


Groag  48*.   158.  219 

Groebe  155 

Groff  163 

Groh  100.   110*.  220 

Grossi-Gondi  33 

Grossin  31 

de  Groutars  40.  222 

Grünenwald  168*.  220(2) 

Grundy  38* 

Gruppe  118**.  176**.  214*.  219* 

Gsell  105(2).  106.   110.   113.  217 

Guarducci   175 

Günther  (A.)  36 

Günther  (S.)  111 

Güthling  47* 

Guignet  100 

Guillaume  210 

Guimet  107 

Gurlitt  (L.)  46**  f.   176** 

Gurlitt  (W.)  109  f.  219 

Habich   166 

Hachtmann    27.     117**  f.     166**. 

179**.  220**.  225** 
Haeberlin   178*  (2) 
Haehnel  179* 
Hammerle  210 
Hahn  (E.)   108.    214 
Hahn  (V.)   156.   178** 
Haigh  38**.   156 
Halbherr  35.  37 
Haie  109 

Halevy  116(2).   116*.   154.  225 
Halkin   175** 
Hall  32**f.   35**1.   114**.  177**. 

225** 
Hamdy-bey  218 
Hampel   156.   176** 
Hamy   156.   161** 
Hann  33(2).  39 
Hannezo   103.   106 
Hansen  (J.)  38** 
Hansen  (R.)  44*.  45*  (2).   176* 
Härder  178* 
Harmand   174*.  226** 
Harrison  209 
Hartmann   109 
Hartwig  26.  39.   107.   219 
Hartzenbusch   HO 
Hassebrauk  156 
Haug    38.     43**.     46**.     116**. 

117*.   168  **.  226* 


')  In  Hill  verdruckt. 


Hauser  (F.)  46* 

Hauser  (O.)  27.  36** 

Hausmann  30 

Haussoullier    44(2).    44*.    44**. 

47**.   174*.   175(4) 
Hauttecoeur  106 
Hauvette  115.   174 
Haverfield    31.      103.     154.     161. 

173-  173*-   176(3)-   177(5) 
Head   165* 
Headlam   154 
Heberdey  26.   109 
Heegaard  176* 
Heiberg  100.  110.  210 
Heierli  100.  221** 
Heisenberg  215* 
Heisterbergk  47**.    172 
Heibig    27.    46**.     110**.    114** 

118**.   173**  (2).  210.  217** 
v.  Heldreich  100 
Hellems  219 
Hellmuth  162 
Helm  40.  226* 
Helmke  220 
Henderson  37.   117** 
Henriquez  214 
Herepey  106** 
Hermanin  166 
Heron  156.   165** 
Herrlich  39** 
Herrmann  219 
Hertzberg   116*.   117*  (2) 
Herzog  (E.)  38 
Herzog  (R.)   III.   168.  210 
Hettler  179** 
Hettner  108(2).   117**.  119.  119*. 

168.  220.  220*.  222 
Heuzey  107  (2).  217 
Hey  162* 

Heydenreich  39*.  221*  (3) 
Hilaire  105  (2).    106 
Hilberg  109 
Hild  99.  100  (2) 
Hill   34  (2).    35-   38.   42**.   44**- 

107.     115**  (2).     116**.     165. 

168.    173*.    174**.     210.    217. 

219 
van  Hille  46** 
Hiller   v.  Gaertringen     27.     38*. 

44**.     47*.     100.      HO.     Il8*- 

219.  226** 
Hilprecht    46  f.     n  6.     176.     178. 

178** 


Hirsch  39*.  in*.  221*  (2) 

Hirschberg  100 

Hirschfeld    26.    43**.    44  f.    114. 

176.  220* 
Hirth  27 

Hitzig    101.   109**.  226** 
Hodgkin  42.   100.   103.  222 
Hodgson   176  f. 
Hock  38**.  47*  (3).  47**.  107**. 

118*.   179**.  227*  (2) 
Höfer  211 

Hoernes  26.  46**.  221* 
Hoffmann   (M.)  47* 
Hoffmann  (O.  A.)  210.  220** 
Hoffmann  (Th.)  106 
Hogarth  154.   160.   160**.  217**. 

223** 
Holder  227* 
Holl  221 

Holleaux  114  f.   174 
Holm     34**.    38**.    40*.    in**. 

115*  (2).  H7*(2).  118**.  176**. 

177*  (5)-   179**    2I5**-  226*(2). 

227 
Holtzmann  211 
Holwerda  jun.  110.  211 
Hommel   112.   118.   176.   178** 
Homo   106.   HO.   169.  218 
Homolle    32  f.     117*.     163.    178. 

223 
Hope  31.   113** 
Houzelle  211 

Hovorka  Edler  v.  Zderas  39 
How  100 
Howorth  167.  223 
Hubert  43*.   114* 
Huddilston  107**.   177**.  219 
Hübner  35.   113.  162.   174.  179*. 

223 (2) 
Hülsen   106.   108.   158(2).   165**. 

167**.      170**.      177.     177**''. 

217*.  220**.  221.  226.    227** 
Hula  27 
Hultsch   167 
Humbert  99.   100  (2) 
Hunt    42*.    46 •*.    48**.     in**. 

226** 
Hunziker  161 
Hutton   107.   163 
Jacobi   119** 
Jacobs  (E.)   IOO 
Jacobs  (F.)   162** 
Jacobsthal  118 


252 


Register. 


Jacoby   113 

Kanzler   164 

Körber  38.   110.   117**.   168.  220 

Jacquot  105 

Kapff  107(2).    168 

Koerte  (A.)   27.   31*.    169.   178*. 

v.  Jan  44 

Karbe  28.  39**.  44**.  47** 

220* 

Jastrow'43**.  107**.  214**.  220**. 

Karo  168 

Koerte  (G.)   117*.   177* 

224  ** 

Karolides   177** 

Koester  28.  39** 

Jatta  170 

Kärpati  36 

Kötzschke  109*.  219 

Ibarra  y  Ruiz   113  f.  223 

Kastriotis   107 

Kohaut  39 

Jenny  28.  39 

Katcheretz   43.   114.   173(3).  224 

Kolbe  166 

Jensen      168*.     177*.     178*  (3). 

Kaufmann   175**.  211 

Koldewey  211 

220*.  226* 

Kaulen  211 

Komnenos  46**.   118**.  225** 

Jeremias   101  (2) 

Kautzsch  223 

Konstantopoulos   166.  218 

Jerusalem  221  * 

Kayser   100 

Kornemann  47**.  109.  211.  226** 

Jex-Blake   173* 

Kazarow  101.   178** 

Korrodi   105 

Ihm  38*.   156 

Keiffer  114.   173 

Kourouniotis  35.   112.  218 

Ilberg  109.   167*  (2) 

Keil   108.   177*.  222 

Krall   157.  224**.  226** 

Uling  222  ** 

Kekule    v.     Stradonitz     26 

.    116. 

Krause   166 

Imhoof-ßlumer  27.  29.  38 

117**.   170. 

Kretschmer  172.  178* 

Inama  223 

Keller  156(2) 

Kroehnert  178** 

Intra  32 

Kemke  217* 

Kroll  33**.  220** 

Jolly  (A.)   105 

Kemmann   165*  (2) 

Kromayer  36 

Joly  (H.)   156 

Kenner  39.   103.   169  (2). 

79* 

Kronfeld  37 

de  Jonghe  174 

Kenyon  32**.  42** 

Kubitschek  27.  109.   158(2).  169. 

J^rgensen   157 

Kern  156.   170**.   179* 

219(2) 

Jostes  221 

Keune  37.  38  (2) 

Kubier  47*  (3) 

Joubin  28 f.   173.  224.  225  ** 

Kjellberg    45**.     110**. 

178**. 

Kühl   170 

Jouguet  33*.   163.  216* 

221 

Kulakowsky  28 

Joulin  216 

Kiepert  166 

Kuttler  108 

Jouron   156 

Kieseritzky  108 

Kuzsinszky  36  (3).   109.  223  (2) 

Jozzi   156(2) 

Kinch  35 

La  Blanchere   174** 

Irvine   105 

King  28.   174**.  214** 

Lach-Szyrma  37 

Isham  2&.   113**.   165** 

Kiräly  40 

Lafaye  99.  216  (3) 

Issel   164 

Kirchhoff  (A.)  45 

Lafon   175 

Judeich  221 

Kirchhoff  (Chr.)  28.   107** 

226** 

Laforgue   163 

Jüthner  26 

Kirchner  118 

Lagrange   165.  224.  224* 

Jullian    100.   1141".    115*.   169(2). 

Kisa  157 

de  Laigue  43.  161 

174.   175*  (2).  220 

Klein  (J.)  37 

Laloy     33*  (2).     106*.     161*  (2). 

Jung  48**.  116*.  227* 

Klein  (W.)  157 

165* 

Jurenka   118* 

Klement     38**.      115**. 

174**. 

Lamarre  211 

Jurgewitsch  31  (3) 

178**.  218** 

Lambros   162 

Justi  (C.)    110**.     117**.    166**. 

Klett  168* 

Lammert  109 

167** 

Kluge  48**.   168** 

Lanciani      42.      104(4).      117**. 

Justi  (F.)  46*.  118.  178*.  226* (2) 

Knaack  46*.  220*  (2) 

162(3).  164(6).  214(3).  217  ** 

Ivandan  46 

Knight  157 

Landau  (Frhr.  v.)  211 

Kabatnik   118 

Knoke  28.  157.  168.  170**. 

178**. 

Landsberg  37 

Kabbadias   107.   112.   177** 

225** 

Lange  (J.)   157 

Kabierski   156.   179** 

Kobert  167 

Lange  (R.)  178*  (2) 

Kaerst  (G.)   177* 

v.  Kobilinski  32**.  213 

Larfeld  28.  47  **.  1 1 7  *  (2).  1 1 7  **, 

Kaerst  (J.)   107**.   179 

Koch  (J.)  48** 

177*  (2) 

Kaindl  221  (2) 

Koch  (L.)  176* 

La  Rocca  225 

Kaiinka  27.   118* 

Koechlin  32 

de  Lasteyrie   105 

Kalkmann  38**.   117**  (2).   173** 

Köhler  45 

Lattes  172  (2).  223 

Kan   106.   165 

Koenen  30 

Latyschew  30 

Kandiloros  ZU 

Koepp  46*.  46** 

de  Launay  224 

Register. 

253 

Laurent  42 

Ludwig  176 

Marx  (V.)   104 

de  Laurentiis  42 

Ludwigstorff  (Frhr.  v.)  27 

Marye  105  f.  209 

Le  Beau  115* 

Lübke     101.     11S**.      168* 

=  (2). 

Maspero  43*  (6).    44*.    1 

57-  165. 

Le  Camus   114  •* 

176** 

167*.  172  f.  176**.  224* (6) 

Lechat  108(2).   114.   163. 

174 

Lugari   157.  215 

Massarini  28 

Le  Clert  110.  211.  213 : M 

Lumbroso  39.  42 

Matzas  162 

Lecrivain       44".       99- 

100  (3). 

Lundström  46**  f. 

Mau  28.   in**.    117**    l 

58.  221 

115*  (4).   175  *.   225* 

Lupus  32**.   115**  (2).   174* 

Mauceri  31 

Lefebure   176  (2) 

v.  Luschan  27.  36.   178 

Maumene   100 

Legrand  46         1 1 5 

Luterbacher  47.  225* (2) 

Maurenbrecher  226* 

de  Leguina  215 

Maas  (M.)  41.   117* 

Maurice  (E.)  175 

Lehmann  (C.  F.)    34**.   45.   118. 

Maafs  (E.)  38*.   HO* 

Maurice  (J.)  217.  225 

i69f.  176.   178 

Macallum   161 

Maurin  220 

Lehmann  (E.)  28 

Macdonald  (G.)   101.   104**. 

165. 

Mayer  157.   169 

Lehmann  (K.)  220* 

165**.  177** f.  223**.  225**  (2) 

Mayor  161 

Lehner  37.    110(3).  IJI- 

168(3). 

Macdonald  (J.)  43**.   113** 

Mayr  39.   178* 

220 

Macdonald  (L.)  28 

Mazegger  119.   170 

Leiner  107 

Maci'as   104.  215 

McKenny  Hughes  32 

Leite  de  Vasconcellos  3 1  **. 

103(2). 

Mackenzie  27.   160  f. 

Megnin  157 

114**.      211.      214(7). 

216. 

Macler  224 

Mehlis  31.   166**.  177**. 

214(2) 

223** 

Maes  28(2).  157(2).  211 

Meier  176* 

Lengle  157.  227** 

Magani  211 

Meinecke  157 

Leo  103* 

Magnus  48** 

Meifsner  48 

Leonardon   224  * 

Mahaffy   10 1.    103**.    162**. 

166 

Meister  104.  178**.  215 

Leonardos  35  (2).    107  (2). 

177** 

Mahl  er  109 

Melani  211 

Leonhard  170 

Maionica  27.  219.  221 

Melber  32*.  215*  (2) 

Lersch  211 

Mair  222** 

Melfi  162 

Letaille  106 

Maitre  163 

Melida  101(2).  104(2).  11 

3-  ii5**- 

Levy   173.  225 

Manatt  33** 

215.  223 

Lex  103 

Mancini  (C.)  45.  157.  214(2) 

223 

Mellet  161 

Lidzbarski  28.  107**.  168 " 

.  220*. 

Mancini  (G.  B.)  28 

de  Mely  211 

224** 

Mandybur  28.  48** 

Mendel  212.  225** 

Liebbe  105 

Mann  157 

Menrad  32* 

Liebenam  46* 

de  Marchesetti  47 

Meomartini  41.   171(3) 

Lieblein  172 

de   Marchi  44** 

Merckel  165**  (2).  217**. 

226**  f. 

Lincke   117  ** 

Marcuse   157.  226** 

Merimee  173 

Lindemann   116 

Maresca  223 

Merkel  28 

Lindskog  118** 

Mariani   164.   171  (2) 

Merrill  161 

Linnitschenko  31 

Marindin   173* 

Mestwerdt  157 

Lipsius  47**.  215  •* 

Marks  162 

Mettler  110 

Loche  (Comte.  de)   169 

Marquand  37 

Meunier  157 

Loe  (Baron  de)  160 

Marquet  de  Vasselot  165* 

Meuss  212.  225  ** 

Loebbecke   118 

Marsy  (Comte  de)  33* 

Meyer    (Ed.)    34*.     38*. 

109**. 

Löschhorn  225*  (2) 

Martha  216 

117**.  178** 

Loewy  45 

Martin  (A.)  43.  43*  (2).  44*. 

1*3- 

Meyer  (E.  H.)  36* 

Lolling  211 

174*  f. 

M'Gibbon  32 

Longfellow  28.   105  :-:* 

Martin  (J.)   103 

Michaeli  29.  212 

de  Longraire   216 

Martin  (J.  R.)  33  *• 

Michaelis  (A.)  38**.   176 

*   215 

Lopo  214(2) 

Martin  (L.)   161.  214 

Michaelis  (W.)  225** 

Lord  109 

Marucchi  31**.    32.    33**. 

*3**- 

Michel  (A.)  225* 

Loring   173* 

164(8).      166(2).      211. 

215. 

Michel  (Ch.)  44.  177** 

Lucchetti  28 

226** 

Michon  216(2).  220(2) 

Luckenbach   109** 

Marx  (F.)   26 

Mies  33* 

254 


Register 


Milani    40.    45(7).     117** 

.     170. 

Müller  (F.)  218 

Odelberg  48** 

178** 

Müller  (G.  A.)  101 

Oder  41.   167** 

Milclihöfer  29 

Müller  (M.)   157 

Öfele  37 

Milhavet  106 

Müller  (W.  Max)    109.    119.   172. 

Oehler  46*.   108.    117.     H7*(2). 

Miliarakis  35.   112 

214** 

118**.  177* f.  219.   226*  (3) 

Milleker  (B.)  36 

Müntz  217 

Oeri  47** 

Milleker  (F.)   106*  (2) 

Münzer  158.   173** 

Offord  172 

Miller  29.  220 

Muller  103.  225.  226** 

Ohnefalsch-Richter    157.     178(2). 

Millet   163.  212 

Murray  (A.  S.)  42*.   101.   117** 

227 

van  Millingen  212 

Murray  (J.)   157 

Olck  158 

Milne  101.   103**.  162** 

Murray  (J.  0.  F.)  42 

Oleott  219 

Minjon  36 

Mylonas  35.    112  (2) 

Oliveri  212 

Miskaoueih  25 

Myres  38.   157 

Olivieri  46**.   158 

Mistral  114 

Naber  170 

Ollivier  100 

Modestov  46**.  117**.  157 

.  2  27'':-; 

Nardini  (A.)  157 

Oltramare  44* 

Monier  42 

Nardini  (O.)   172 

Oppenheim  (Frhr.  v.)   158 

Möller  166 

Nash  42.   112.   172 

Oppert  34    178.  218  (2) 

Moewes  40.  222 

Naso-Calogero  212 

Ornstein   158 

Moiraghi   172 

Natoli   175 

Orsi  39.  40(2).  41.    103**.     112. 

Moliere   175 

Nau   116 

158.     164.     165**  (2).     170(2). 

Molinier  220 

Naville  45*.   113.    162**.    167**. 

171  (5).  222 

Mommsen  (A.)  43**.  115* 

*.    172. 

172  (2) 

Osiander  179 

173**.  213**.  226* 

Nerrlich  114**.   179** 

Osterritter  107 

Mommsen    (Th.)     36  (2). 

45  (3)- 

Nervegna  222 

Osthoff  32 

173**.  218.  221 

Nestle  107  (2) 

Ott  29 

Monaco  212 

Neumann  167* 

Pageot   106 

Monnier  101 

Newberry  25 

Pais  29.  45.  n6**f.    162**.  178** 

Monsalud  (Marques  de)  32. 

104(2). 

Niccolini  45 

Pallu  de  Lessert  115* 

113.   162 

Nicol  157 

Palmieri  32 

Montanari  212 

Nicola'tdes  212 

Papabasiliu   161 

Montelius  172.  214 

Nicolle  (M.)  36 

Papageorgiu  47.   117 

Montet  42.  223 

Nicolle  (Th.)   162** 

Papillault  106* 

de  Moor   101 

Niebuhr  119.  157.  227** 

Parat  43 

Moore  109 

Niese    48**.    101.     110*.     170**. 

Pargoire  106 

Moratti  29 

218  f. 

Paris   114.  115(2).   174.  218 

Mordtmann   178 

Nikel   1 1 1  *  (2) 

Parmentier  209.  226** 

Moret  116*.   173 

Nikolaidis   112 

Partsch  48*.   170*  (2) 

de  Morgan  29.    34.    106**.    113. 

de    Nino     41(2).     111.     171(5). 

Pasch  alis  35 

118**.  163.  173 

222  (2) 

Pascual  215 

Mortet  216 

Nissen  36.  38.  222 

Pasquier  106 

Morton  42 

Noack  37.  41.   101.   109.   165* 

Passmore   169 

Moschetti  162 

de  la  Noe   169 

Patigler  29 

Moser  165* 

Nordhoff  33**.  38** 

Paton  38.  42.   101.   173 

Mougin  45 

Norenberg  30 

Patroni  41.  45.   103**.    m.    164. 

Moulton  157 

Normand  30.   160  (3) 

172.  217 

Mowat  116.  175.  216 

Norton  40.   170 

Patsch  27 

Mücke  101.  170** 

Notopoli  44 

Paul  222 

v.  Mülinen  179** 

Nourrisson  99 

Paulcke  47**.   174** 

Müller  (A.)  ^41  (2).    47*. 

117**. 

Novak  (D.)   105  f. 

Pausanias  31**.  42**.  101.  109**. 

165**.   176** 

Novak  (R.)  in.    170* 

226** 

Müller    (C.    O.)     114** 

117  •*. 

Nowotny  27 

Pedersen  46*.   168*.  176* 

165**.  225** 

Oberhummer  29.  114**.  158.  166. 

Peers  167 

Müller  (E.)  178 

166**.    170**  (2).   178**.  215** 

Peet  161 

Register. 


255 


Peiser  39 

Piette  31 

Radet   29.    113**.    114.    114*  (3). 

Pellegrini  (A.)  43** 

Pigorini   156.   164(2).   172. 

217 

115*  (3).   117*-.  225** 

Pellegrini  (F.  M.)   158 

Pinches   172(3) 

Radtke  29.  39** 

Pellegrini  (G.)  31.  40(3).  41-45- 

Pinza  33.   161 ** 

Raeymaekers   103 

Ulf. 

Piot   105 

Ramsay  32.   113*.   115**.   176(2) 

Pennisi  158 

Pirro  226** 

Rappaport  212 

Peppmüller  22Ö* 

Pitt-Rivers   U3** 

Rauch   159 

Perdrizet    32(3).    33.    100.    106  f. 

Piaton   158 

Read  31 

114.   115(2).   163.  174(2).  220. 

Plüfs  219 

Reber   176** 

224 

Pöhlmann  48*.   16S* 

Regling  35 

Pereira  214 

Poggi   158 

Rehm  210 

Perera  223 

Pohl  36 

Reichel  26.  33**.  109 

de  Peris  158 

Poils  160 

Reinach  (S.)  31.  33**.  34*^43(2). 

Pernice  (A.)  226** 

Polascher  179* 

43*.    44.    103.    103*  (2).    106. 

Pernice  (E.)    26.    29.    108.   117*. 

Polifdo   158 

114(3).   "4*  (6).  115*-  »5**- 

167.   179 

Politis   112 

161*  (5).     173(2).    173*.    174. 

Pernot  43 

Polivka  31 

174*  (3)-     175-     212.     217(2). 

Perot    176 

Pollack  158 

218  (2).  224.  224* 

Perrone  29.  43  *• 

Pollak   110*.  212 

Reinach    (Th.)    36.    44**.    47**. 

Perrot      108**.      109*.      114**  f. 

Pompa  158 

99.     115(2).     115*  (13).     173. 

167*  (2).     174*  (2).     174**  (2). 

Pomtow  41  (3).  47 

I74(4>    174*  (10).    225.    225* 

175.  220*.  225** 

Poncet  175 

Reinecke  47.   106  **.   161** 

Perruchon   116.   154 

Port  105 

Reisch  26.  115**.  158(2).  210 

Persichetti    41(3).     11 1  f.    117**. 

de  la  Porteric  31 

Renel  44** 

168**.   171  (2) 

Pottier     26.     31**.    99(2). 

"3- 

Reville  44* 

Persson  45.  45** 

115.   115*.   174**.  210 

Revillout  159.   175 

Pertsch  38**.  47**.   107**.   179** 

Poulaine  224 

Rey  105 

Peter  103**    177**.   178* 

Pradel  227* 

Reyboubet  ioo 

Petermann  158 

Praechter  161 

Riaiio  104 

Peters  107** 

Praetorius   118 

Ribbeck  (O.)    159.    218**.    227** 

Petersen  (E.)   26.    39.    101.    108. 

Prasek    40.    47*.    in.    in 

"(4). 

Ribbeck  (P.)  212 

117**.    162**.    169(3).    170**. 

117*.  119.  165**.  170.  170 

*(2). 

Ribbeck  (W.)  37 

221  (2).  222**.  223** 

176**.     222.     222*.     226 

•(4). 

Ricci  (C.)   112 

Petersen  (H.)  166 

227* 

Ricci  (S.)  161 

Petersen  (P.)  46* 

Praun  32* 

de  Ricci  (S.)  114.  224 

de  Petra  40.  214 

Preger  47.   178 

Richards  38 

Petrie  (Flinders)  43**.   101.   104. 

v.  Premerstein  27.   110 

Richardson  37(4).  107.  109.   167. 

116**.  158.   167.   174** 

Preuschen  158.   177* 

222 

Petter  169 

Price  (F.  G.  Hilton)  214 

Richly  169  (2) 

Pfister  160* 

Price  (J.  M.)   158 

de  Ridder  32  f.  99.  106.   174* 

Phardys  35 

Prosdocimi   170  f. 

Riedl  39(2).  110.   169.   221 

Philadelpheus   101.  225** 

v.  Prott  219*.  221 

Riegel   102 

Philhellen  225*  (2) 

Prou   175.  220.  225 

Riese  38.  39(2) 

Philios  218 

Puchstein  211 

Riggauer  48.   116** 

Philipon  224 

Puglisi-Marino  212.  226** 

Rindfleisch  118.   170** 

Philippson  100 

Puig  y  Larraz   104 

Ripoche  31.   165** 

Photiadis   103 

Pulszky   io6':'-: 

Ritterling  110 

Pick  29.  35.  114**.   167**.   170**. 

Quagliati   112 

Rizzi  159 

173**.  179** 

Quesvers  216 

Robert   33**.     38*.     45**.     102. 

Pickard  37.  109 

Quibell  224**  (2) 

104**.     115**.     118**.     168* 

Piehl  45(2).  45* (2).  116.  u6*(2). 

Quilgars   106  (2) 

170.      212  f.      2I3*(2).     220**. 

176*  (3) 

Quilling  39.   118 

227** 

Piepenbring   II  1** 

Radermacher   112 

Roberts  48** 

256 

Register. 

Rocchi  41 

Saunier   108.    166(2).  218 

Schumacher   48.    107.    110.   166  f. 

Rocha  (A.  d.  S.)  112(2) 

Savigne   159 

168*  (2).  218.  220 

Rocha  Diaz  (E.)   105 

Savignoni  35.  41.  110 

Schurz  29.  39**.  114** 

de  Rochemonteix  45**.   172 

Sayce  37.  42(4).   112(3).  212 

Schwab   47**«   MS** 

Rodocanachi  29 

v.  Scala     43**.      110**.      117**. 

Schwartz  (Ed.)   166 

Roersch   170 

168*.   168**.   177**.  221** f. 

Schwartz  (J.)  45.   158 

Rolide  218** 

Schadow  118* 

Schwarz  (J.)  116 

de  Rohden   179** 

Schaeble  108 

Schweinfurth    43**  (2).     45.     47. 

Rollet  222 

Schäfer  119 

116.   176 

Roman   169.  215 

v.  Scheffer  159 

Söorpil  (K.)  31 

Ronzevalle  21S 

Scheil  29.  113 

Scorpil  (W.)  30  (3) 

de  Roquefeuil  34.   107 

Scheller  108 

Scrinzi  32.   162 

Roques   163 

Schenkl  (H.)  26 

Seeck    37.     116**.    118.    167(3). 

Röscher   28(3).    101.    177*.    211 

Schenkl  (K.)  26.  48*.   109 

i67**f.  219.  227 •* 

Rose  160 

Schiff  100 

Secliger  178* 

Rosenberg  226* 

v.  Schlumberger  118 

Seiiwanow  29 

Rofsbach   26.   109.   111 

Schmeding  118 

Seltman  34.  107.  218  (2) 

Rossi  44 

Schmid  (H.  A.)  100 

Semrau  101.  118** 

Rostovcev,  Rostovtsew  s.  Rostow- 

Schmid  (W.)  117** 

Sencie   170 

zew 

Schmidkunz   168 

Serrano  Gomez  114 

Rostowzew  41.  116.  159.  175.  225 

Schmidt  (E.)   102.   119.   178** 

Sethe  226* 

Rothert  179** 

Schmidt  (J.)  101.  211 

Seure   106 

Rouch   115 

Schmidt  (L.)   36 

Seymour  109 

de  Rouge  43**.  169 

Schmidt  (M.)  102 

Shebelew  177**.  220* 

Rouvier  35.  37.  44.  44**.  105  (2). 

Schmidt  (0.  E.)   167.  219 

Siebourg  36  f. 

165  f.  224 

Schmidt  (W.)  156.  165**.   167 

Sieglin  222 

Roux  29 

Schmitt  (A.)  179 

de  Silva  112 

Rubensohn  169 

Schnarrenberger  29 

Simond  163 

Rück  162** 

Schneider  117*.   178* 

Sitte  27 

Ruelle  115*.  212 

Schneider  (L.)  39 

Sittl  29.   116*.  225* 

Rüter  227** 

v.  Schneider  (R.)  219 

Sitzler  (J.)  225* 

Rüge   159.   178* 

Schnei dewin   116**.  179* 

Sitzler  (W.)  225* 

de  Ruggiero  155 

v.  Schoeffer  177*. 

Six  (J.)  169 

Ruhemann  212 

Schoemann  47**.  215** 

Six  (J.  P.)  27.  34f.   110* 

Runze  103  * 

Schöne  (H.)  166 

Sixt     43**.     46**.      107.     116**. 

Rutar   110 

Schöne  (R.)  35 

168** 

Rylands  42.   112 

Schrader  176.  227 

Skias  112  (2) 

Rzepiriski  48* 

Schreiber    26.    33*  (4).    165*  (2). 

Slädek  29 

Saavedra  215* 

217*  (2) 

Slameczka  48* 

Sacchi  215 

Schreiner  159.  168**.  I77**f. 

Smith  (A.  H.)  38 

Saglio  99.  210.  216 

Schröder  167 

Smith  (C.  H.)  113.  159.   161** 

Saletti  159 

Schröter  159 

Smith  (C.  L.)  109 

v.  Sallet  46**.  118.   162** 

Schuchhardt  221  (2) 

Smith  (G.)   107**.   117** 

Samter  117* 

Schuermans   119 

Smith  (R.)   105 

de  Sanctis  107**.   115** 

Schütz   159 

Smitt  29 

San  Rome   158 

Schulten    36.    39.    48.   108.   HO*. 

Sogliano      40.      41  (4).       III  (2). 

Santarelli   171  (3).  222 

117**.   161*.  168*.  174**.  212. 

112  (2).      171  (4).       172.      212. 

S.inz   113.  223 

217**.  219** 

222  (2).  223 

Sarmento   112  f.  223 

Schultefs   HO** 

Solari    159.   176**  ff. 

Sartori  214 

Schulthefs      116*.      159.     165**. 

Soldi   102 

v.  Sarwey   117**.   119.  179 

176**.  226*.  226** 

Soltau  47* 

Sauer    28.     102.    168**.      176**. 

Schultze  (V.)  47* 

Sotiriadis   112 

177** (2).  224""* 

Schulze  (E.)  177*.   179*.  226* 

Souchon  35  *• 

Soutzo  44.   116 

Spencer  219 

Spiegelberg     102.     113(2).     119. 

176**.   224**  (2) 
Spiro  226* 
Springer  38**.   175** 
Stadler  104* 
Stadtmüller  154 
Staehelin  45**.  47** 
Stais  U2.  218 
Stavropoullos   112 
Stearns  46.   176 
Stein   109.   158(2).  219 
Steindorff  162 
Steiner  33** 
Steinmetz  212 
Steinweg   179 
Stengel  43**.  46**1".  166.  176**$. 

218 
v.  Stern  291*.   103.   165* 
Sterrett  222 
Steuding    47*  (2).     109**.     117*. 

177*  (2).   178*  (4) 
Steuernagel  36 
Sticotti  27.  212.  219 
Stoedtner  102 
Stolle  159.  220** 
Straberger  221 
Strack  42**.  48**.   «5**f. 
Strazzulla  44.   159.  222 
Strong-Sellers  173*  (2).  223* 
Struck   118 
Stucken  102 
Studniczka     27.     HO**.     115**  f. 

174**  f.    219 
Stürenburg  47* 
Sunden  45.  47** 
Supan   170* 
Super  103 
Svoboda  30 
Svoronos  35  (13).  44.   118**.   165. 

166(4).    213**.    218(3).    226** 
Swoboda  27.   116*.     118*.    176*. 

179*.  225*.  227* 
Synesios   159 
Szanto  27.  47*  f.   109 
Szaraniewicz  221 
Tamassia  215 
Tamponi  112 
Tan nerv   107 
Taramelli  222 
Tegge   159.   179** 
Teglas  (B.)  36 


Register. 

Teglas  (G.)  36  (4) 

Teglas  (J.)  36 

Thalheim  38*.  46*.  117*  (2).  177" 

Thedenat  33**.   165.  216.  217  (2). 

218 
Theobald   107 
Thiele     42**.     47**  (2).      162*'*. 

177**.  220** 
Thiers  34 

Thiersch   159.  226* 
Thode   27 
Thoison  105.  225 
Tholin  216 

Thomas  (Chr.  L.)  39.  214 
Thomas  (E.)  102.   160**.    175**. 

214** 
Thomas  (P.)   163* 
Thomsen   168** 
Thureau-Dangin  43*.   174* 
Tiele  48* 
Tille  38*.   159 
Tocilesco    109 
Toepffer  174** 
Tomassetti   164 
Torelli  159 
Torp  45.   168** 
Tournier  212 
Toussaint  100.   105  (2) 
Toutain  44**  (2).  99.  115.   115**. 

154.   174*  (2).   174**.  175.  216. 

225 
Tozer  113** 
Trachsel  224 

Trampe  102.  in**.  226** 
Travers   106 
Traverso  30 
du  Tremond  175 
Treu  26.  219 
Treuber  46* 
Tropea  30.  46**  (2) 
Tsountas  33**.  35.  218 
Türk  211 
Turner  159 
Tylor  32** 
de  Uhagön   104 
Uhl  46** 
Uhlig  108 
v.  Ujfalvy  31.  31*.   108**.  161**. 

214 
ürlichs  38**.  47**.  109**.   116**. 

118*.    215*.    217**.    227**  (2) 
Usener    43**.    114**-     159-    227. 

227** 


257 

Ussing  46**.   102.   176*.  213 
Vacchetta  40 

Vaglieri  41.  163**.  164.  171.  222 
Vaissier  39 
Valdez   105 
Valeton  39.   III 
Vafeka  213 
Vasnier  30 
Vassiliu  100 
Vatelet  102.   114** 
Vauville  163(2).  216(2) 
Vazquez  Niinez   104 
de  Velilla  215 
Venturi  31  (2).   166 
Vercoutre  114 
Vergilius   159 
Verneau  31.   163.   165** 
Verrall  42 
Viereck  46* 
Villaamil  y  Castro  223 
de  Villefosse  33*.  34(2).  35.  101. 
105(2).  106.  160.  163*.  216(5). 
217.  220 
de    Villenoisy     43.     154.     165**. 

174**.  216 
Vincent  224 
Virchow  33**.   103.   118* 

Virey   106.   113.   172 

Vitelli  47** 

Vitruvius  160 

Vivanet  30.  40 

Vlasto  35.   165.  166 

Voetter  179 

Vogel  30 

Vogel  (A.)  213.  226** 

v.  Voigt  112 

Vollbrecht  47* 

Vollmer  158 

Volpe  Rinonapoli  29.  43** 

Vysoky  40.   170*.  222.  222* 

de  Waal  42  (2).  112  f.  222(2).  223* 

Wachsmuth   177 

Wackermann   176* 

Wagener  (C.)  116 

Wagner  (E.)  32**.   107.  213 

Wagner  (G.)  102.  226** 

Wagner  (R.)  32**.   109* 

Waldstein  37 

Walker  112.   167 

Wallis  30.  214** 

Walter  106.   165* 

Walters  38.  42(2).    102.   113(2). 
168.   173.   174**-   223  (2) 


258 

Walther  218* 

Waltzing    30.    40.    44**.     115**. 

170.  220 
Walz  213.  218** 
Wann  er  102 
Ward  (A.)  99 
Ward  (W.  H.)  37.   109.   112.   116. 

174** 
Warsberg  (Frhr.  v.)  213 
Waser  30.  38**.  43**.  103.  107**. 

177**  (2) 
Washington  37 
Waszynski  218 
VVatzinger  102.  226** 
Webb  42* 
Weber  (F.)  213 
Weber  (G.)   108.   114*.  219 
Weckerling  220 
Weichardt  102.  213 
Weil  (H.)  167* 
Weil  (R.)  46*.  110*.  177*.  179*. 

226*  (3) 
Weinzierl  (Ritter  v.)   160 
Weise  160.  178** 
Weifs  160 
Weifsenfeis  Ii7'*f. 
Weifshäupl  26.   109.  219 
Weifsmann  176* 
Weizsäcker  41.  45.  45  *  (2).  47*. 

101.   116*  (3).    117*.   168*  (2). 

176*  (2).  211(2).  225*  (2) 
Wendland  46* 
Wendt  108 
Wernicke     26.      47*  (2).      114**. 

1 1 7  *  (2).   117  **.    1 65  **.  225  ** 
Werra  36*.  166* 
Wessely  213.  218** 
Weymann  162* 
Wherry  30 
White  (J.  W.)   109 


Register. 

White  (R.  E.)  38 

Whyte  112. 

Wide   26.    46*  (2).   47*.    108(2). 

116*.  176*  (2).  219.  226* 
Wiedemann  31* 
Wiegand  32.   108 
Wierzejski  209 
Wieseler     114**.     117**.     165**. 

225  ** 
v.  Wilamowitz-Moellendorff  34*. 

38*  (2).    108.  110*.  168*.  221 
Wilberg  100 

Wilbrandt4i.  165**.  168**.  177** 
Wilcken   116**.  213 
Wilhelm  27.  42.   111(2).  219(2). 

221 
Willems  222 
Willenbücher  36*"*.  47"*.   179*"*. 

220** 
Willers     38**.     118.    11S*.     179. 

220 
Willing  47**.   118** 
Willrich  108(3) 
Wilms   102 

Wilpert  (G.)  iöof.  164  (2).  223** 
Wilpert  (J.)  30.   17S 
Wilski  100 
Wilson  213.  217** 
Winckler  30.   160  (2).   168** 
Wingenroth   161  • 
Winkelmann  168 
Winnefeld  26.  110*.  213.  220* (2) 
Winslow  103.   161 
Winter  40.   108.   HZ.   167 
Wisnar  30 

Wissowa  38*.   158(2).   168* 
Witkowski  226 
Wlassak  158 
Wölfflin   110* 
Wörner  211  (2) 


Wolfenstetter  119 

Wolff  (E.)  178* 

Wolff(G)  38*.  39.  46*  (2).  110. 

168(3).  214.  226*.  227 
Wolfram  37 
Wolter  214 
Wolters    26.    100.     in.     167(2). 

211.  221 
Woodhouse  38**. 


42' 


103  *•-'• 


Wormstall  221 

Wrede  38 

Wright  162 

Wrigley  161 

Wroth   160.   165.  223*.  226** 

Wünsch   1 1 3**  ff. 

Wünsche   170 

Wüscher-Becchi  222 

Wulff  46** 

Wunderer  (C.)  41.   162 

Wunderer  (W.)  32*.  39:   162  *(2) 

Xanthoudidis   37 

Yorke  38 

Zahn  221 

Zanardelli  217 

Zangemeister  26.  38.   107.    168** 

Zapf  119 

Zeman   in  * 

Zemp  31 

Ziebarth   169  f.  222 

Ziehen  (J.)    26.    39.    112(2).    170 

Ziehen  (L.)  215.  221 


Zielinski  115** 
Zimmer  220 
Zimmerer      29. 
170**.   178*- 


167 

114**.      i66! 
213.  215** 


Zimmerhaeckel  160.  165**.  218**. 

223**.  226**  (2) 
Zimmern  103.  118.   178.  213 
Zingerle   27 
Zumoffen  33** 


II.  Zeitschriften 

Aarb^ger   for  Nordisk  Oldkyndighed   og  Historie 

30.   103 
Abhandlungen    der   Kgl.    Preufs.    Akademie    der 

Wissenschaften  103 
Academy  30.   103.   160 

L'Ami  des  Monuments  et  des  Arts  30.  160.  213 
Annalen   d.  Kais.  Odessaer  Gesellschaft  30 
Annales  de  l'Acad.  de  Macon   103 
Annales   de  l'Est  160 
Annales  du  Musee  Guimet  160 


Annales    de  la  Societe  d'archeologie  de  Bruxelles 

103.   160 
Annales  de  la  Societe  d'emulation  de  l'Ain  31 
Annales  de  la  Societe  d'emulation  des  Vosges  213 
Annual   of  the  British  School  at  Athens   160 
Anthropologie  31.   103.   161.  213 
Antiquarian,    The  American   103.   161.  213 
Antiquary  31.   103.   161.  213 
Antologia,  Nuova  161 
Anzeigen,  Göttingische  gelehrte  31.  103.  161.  213 


Register. 


259 


Anzeiger  d.  Akad.  d.  Wissenschaften  in  Krakau  213 
Anzeiger    d.    Kais.    Akad.    d.   Wissenschaften    in 

Wien  103 
Anzeiger   für   Schweizerische   Altertumskunde    31. 

161.  213 

Anzeiger,  Archäologischer  31.   103.   161.  214 

Anzeiger   d.   German.   Nationalmuseums   103.   161 

Archaeologi  a  31 

Archaeologia  Aeliana  103 

Archeologo,  Portugues  103.  214 

Architect  31.   161 

Archiv  f.  Anthropologie  31.  214 

Archiv  f.  Frankfurts  Geschichte  und  Kunst  214 

Archiv  f.  latein.  Lexikographie  31 

Archiv  f.  Religionswissenschaft  31.  103.  214 

Archives,  Nouvelles,  des  Missions  scientifiques  et 

litteraires  214 
Archivio    della   Societä    Romana   di   storia   patria 

31.   161 
Archivio  storico  Lombardo   161 
Archivio    storico   per   le    province  Napoletane  31 
Arte  31.   161.  214 
Atene  e  Roma  31 
'AÖTjvä   103.   161 
Athenaeum  32.   104.   162.  214 
Atti  della  R.  Accad.  di  archeologia  di  Napoli   214 
Atti  dell'  Accad.  Dafnica  di  Acireale   162 
Atti   della  R.  Accad.  di  Torino   162 
Atti  dell'  Accad.  Virgiliana  di  Mantova  32 
Atti  del  circolo  di  studi  Cremonesi  215 
Atti  del  R.  Istituto  Veneto  32.   162 
Atti  e  Memorie  della  R.  Accad.  di  Padova  215 

Bauzeitung,  Deutsche  32.  215 

Beiträge  z.  Assyriologie  104 

Beiträge  z.  Kunde  d.  indogerm.  Sprachen  32.   162 

Berichte  d.  Freien  Deutschen  Hochstiftes  215 

Berichte    üb.    d.  Verhandl.    d.    Kgl.    Sächsischen 

Gesellschaft  d.  Wissenschaften   104.  215 
Bessarione  32.  215 
Biblia  32.   104.   162.   215 
Biographie,    Allgemeine  deutsche  215 
Blätter     f.     d.     Gymnasial-Schulwesen     32.     104. 

162.  215 

B  ölet  im    de    la    R.    Associacäo    dos    architectos, 

civis  e  archeologos  Portuguezes   104 
Boletin     de     la    R.    Acad.     de    Bellas    Artes    de 

S.  Fernando  104 
Boletin   de  la  Real  Acad.  de  la  Historia  32.   104. 

162.  215 
Boletin  de  la  R.  Acad.  Sevillana  104.  215 
Boletin  de  la  Comision  prov.  de  Orense  104.  215 
Boletin  de  la  Sociedad  arqueologicaLuliana  104.215 


Boletin    de  la  Sociedad   Espanola  de  Excursiones 

104.  215 
Bollettino  del  Musco  Civico  di  Padova   162 
Builder  32.   105.   162.  215 
Bulletin  de  l'Acad.  Delphinale   105.  215 
Bulletin  de  l'Acad.  Royale  de  Belgique   105 
Bulletin    archeologique    du    Comite    des    travaux 

histor.  et  scientifiques   105.  216 
Bulletin     archeologique    et    bist,    de    la    Societe 

archeol.  de  Tarn-et-Garonne   163 
Bulletin  de  l'Art  anc.  et  moderne    32.    106.    163 
Bulletin  de  la  Classe  des  Lettres  etc.  del  l'Acad. 

Royale  de  Belgique  163 
Bulletin   de   Correspondance   hellenique   32.    106. 

163 
Bulletin  critique  33.   106.   163.  216 
Bulletin  de  la  Diana  33 
Bulletin  de  l'Institut  Egyptien   163 
Bulletin  monumental  33.   106.  216 
Bulletin    de    la    Societe    des  Amis    de  l'Univ.  de 

Lyon  163 
Bulletin     de     la     Societe     archeol.    d'Alexandrie 

106.  163 
Bulletin  de  la  Societe  archeol.  de  Nantes   106 
Bulletin    de    la  Societe  Nationale  des  antiquaires 

de  France  1^3.  216 
Bulletin    de    la    Societe    Royale    Beige    de    geo- 

graphie  106 
Bulletin    et    Memoires    de    la    Societe  archeol.  et 

hist.  de  la  Charente  106 
Bulletins  de  la  Societe  d' Anthropologie  de  Paris 

163.  216 
Bullettino    di    archeologia    e    storia    dalmata  33. 

163.  216 
Bullettino     della    comm.     archeol.    comunale    di 

Roma  33.   164 
Bullettino,    Nuovo,    di  archeologia  cristiana   164 
Bullettino  di  paletnologia  italiana  164.  217 

Carinthia  I.  33 

Centralblatt  f.  Anthropologie  33.  106.   165.  217 

Centralblatt  d.  Bauverwaltung  106.  165 

Centralblatt,  Literarisches  33.  106.   165.  217 

Century  107 

Chronicle,  Daily  165 

Chronicle,  The  Numismatic  34.   107.   165.  217 

Chronique  des  Arts  34.   107.  165 

Civilta  cattolica  34.  165 

Commentari   dell'  Ateneo  di  Brescia  34 

Compte    Rendu    del'    Acad.    des  inscriptions  34. 

165.  217 
Compte  Rendu    del'  Acad.    des  sciences  moralcs 

et  politiques  35.  218 


2ÖO 


Register. 


Correspondenzblatt    d.    deulschen  Gesellsch.  f. 

Anthropologie  218 
Courier,  The  Manchester  35 

'EcpTf)[jL£pt;  dp^aioXoytx^  35.   107.  218 
'EcpTjfxepfs,   AuSvtj;,   ttj?  vofMauaxiXTj?  ap-/aioXoyi'a; 

35.   165.  218 
Ephemeris  epigraphica  35 
Ertesito,  Akademiai  35 
Ertesitö  Archaeologiai  36 
Forschungen,  Indogermanische  36 
Fundberichte  aus  Schwaben   107 

Gallerie,  Le,  Nazionali  Italiane  166 

Gazette  des  Beaux-Arts  36.  107.   166.  218 

Gegenwart    166 

Geschichtsblätter,  Rheinische  36 

Giornale  arcadico  166 

Globus  36.   108.   166.  218 

Graphic  36 

Graphic,  Daily  36 

Grenzboten   166 

Guardian  36 

Gymnasium  36.   166.  218 

Gymnasium,  Das  humanistische  108.  218 

Hermathena  166 
Hermes  36.   108.   166.  218 

Hunyadmegyei  törteneti  es  regeszeti  tarsulat 
Evkönyve  36 

Jahrbuch,  Biographisches  166 

Jahrbuch,  Geographisches   166 

Jahrbuch  d.  Gesellsch.  f.  bild.  Kunst  zu  Emden  218 

Jahrbuch  d.  Kais.  Deutschen  Archäol.  Instituts 
108.   166.  219 

Jahrbuch  d.  kunsth.  Sammlungen  des  A.  H. 
Kaiserhauses  167 

Jahrbuch  d.  histor.  Vereins  Dillingen   108 

Jahrbücher,  Bonner  36 

Jahrbücher  d.  Gesellsch.  f.  lothring.  Geschichte 
u.  Alterthumskunde  37 

Jahrbücher,  Neue,  f.  d.  klass.  Alterthum  u.  s.  w. 
37.   108.  167.  219 

Jahrbücher,  Neue  Heidelberger  167 

Jahrbücher,  Neue,  f.  Philologie  u.  Pädagogik  109 

Jahrbücher,  Preufsische  37.   167 

Jahresbericht  üb.  d.  Fortschritte  d.  klass.  Alter- 
tumswissenschaft 219 

Jahreshefte  d.  Österr.  Archäol.  Institutes  109.  219 

Janus  37.  167 

Independent  37.   109.  167.  219 

Journal,  American,  of  Archaeology    37.   109.  219 


Journal,  The  Archaeological   167 

Journal  Asiatique  37.   167 

Journal  of  the  British  Archaeological  Association 

37.  167.   219 
Journal,  Geographical  37 
Journal  of  the  Anthropological  Institute   167 
Journal  of  Philology  37.  220 
Journal  des  Savants  37.   109.   167.  220 
Journal  of  Hellenic  Studies  37.  167 

Korrespondenzblatt  d.  Gesamtvereins  d. deutsch. 
Geschichts-  u.  Alterthumsvereine  168 

Korrespondenzblatt,  Neues,  f.  d.  Gelehrten- 
u.  Realsch.  Württembergs   168.  220 

Korrespondenzblatt  d.  Westdeutschen  Zeit- 
schrift 38.  110.  168.  220 

Kritik  38 

Kunst  f.  Alle  168 

Kunstbladet  110 

Kunstchronik  38.   168 

Limesblatt  110.   168 

Listy  filologicke   110.  220 

Litteraturzeitung,    Deutsche    38.   110.   168.  220 

Magazine,  The  Wiltshire  168 

Melanges  d'archeologie  et  d'histoire  38.   110.  169 

Melusine  220 

Memoires  de  l'Academie  de  Nimes  38.  220 

Memoires   de   l'Acad.  de  Savoie  169 

Memoires  presentes  ä  l'Institut  Egyptien  110 

Memoires  de  la  Societe  academique  etc.  de 
l'Aube  110 

Memoires  de  la  Societe  arch.  et  hist.  de  l'Orleanais 
38 

Memoires  de  la  Societe  d'emulation  du  Doubs  38 

Memoires  de  la  Societe  Nationale  des  Antiquaires 
de  France  169.  220 

Memorie  della  R.  Accad.  dei  Lincei  39 

Miscelanea  Turolense  110 

Mitteilungen  der  Altertumskommission  f.  West- 
falen 221 

Mittheilungen  der  k.  k.  Central- Commission  für 
Erforsch,  u.  Erhalt,  d.  Kunst-  u.  histor.  Denk- 
male 39.   110.   169.  221 

Mittheilungen  üb.  röm.  Funde  in  Heddernheim  39 

Mittheilungen  der  Anthropologischen  Gesellschaft 
in  Wien  39.   169.  221 

Mittheilungen  der  geograph.  Gesellschaft  in 
Hamburg   169 

Mittheilungen  der  Vorderasiat.  Gesellschaft  29. 
221 

Mittheilungen  des  Kais.  D.  Archäol.  Instituts 


Register. 


2ÖI 


Athen.  Abth.   110.   169.  221 

Rom.  Abth.  39.   169.  221 
Mittheilungen    a.    d.   histor.    Litteratur    39.    III. 

170.  221 
Mittheilungen,  Petermanns   III.   170 
Mittheilungen    d.  Vereins  f.  Geschichte  u.  Alter- 
tumskunde v.  Erfurt   m 
Mnemosyne  39.   III.   170 
Monatshefte,  Westermann's  39 
Monthly,  The  Atlantic  170 

Monumenti    antichi    dell'    Accad.    dei    Lincei   170 
Musee  beige  40.   m.   170.  222 
Museum  40.   III.   170.  222 
Museum,   Ceske,  Filologicke  40.   III.   170.  222 
Museum,  Rheinisches  40.   III.   170.  222 
Muzeum,  Erdelyi  40 

Nachrichten    üb.    deutsche    Alterthumsfunde    40. 

170.  222 
Nachrichten  v.  d.  Kgl.  Gesellschaft  d.  Wissensch. 

zu  Göttingen   170.  222 
Nation,  Die  40.   III.   170 
Nation,  The  40.  170.  222 
Nationalzeitung    170 
Nord  und  Süd  170 
Notizie  degli  Scavi  40.   III.   171.  222 

Otia  Merseiana  172 

riapvaaaoi;  112 

Periodico  della  Societä  storica  di  Como   170 

Philologus  41.   112.   172 

Portugalia   112 

Post,  The  Morning  42 

IIpaxTixct    112 

Proceedings  of  the  Society  of  Antiquaries  of  New- 

castle-upon-Tyne  222 
Proceedings  of  the  Society  of  Biblical  Archaeo- 

logy  42.   112.   172 
Proceedings      of     the     Cambridge     Philological 

Society  42 
Proces-verbaux  dela  Societes  frangaise  &  numis- 

matique  42 

Quartalschrift,  Römische  42.  112.  222 

Rassegna  Abbruzzese  42 

R ecueil    de    travaux    relatifs     ä    la    philol.    et    ä 

l'archeol.  egyptiennes  et  assyriennes   113.   172 
Regisegei,  Budapest  223 
Reichsanzeiger  172 

Rendiconti   della    R.  Accad.  dei  Lincei  42.  172. 
223 

Archäologischer  Anzeiger  1899. 


Rendiconti   dell'  Istituto  Lombardo   172.  223 

Rendiconto  della  Accad.  di  Napoli  223 

Repertorium  für  Kunstwissenschaft  223 

Review,  Asiatic  Quarterly  42.  223 

Review,  Classical  42.   113.   173.  223 

Review,  Contemporary  42 

Review,  The  Edinburgh   113.   173 

Review,  The  English  Historical   173.  223 

Review,  The  Quarterly  173 

Revista  de  archivos,  bibliotecas  y  museos  113.  223 

Revista  de  la  asociaciön  artfst.-arqueol.Barcelonesa 

113-  223 
Revista  cn'tica  113 
Revista  de  Extremadura  113 
Revista  de  Guimaräes   113.  223 
Revista  de  Menorca  223 
Revue  archeologique  42.   113.   173.  224 
Revue  de  l'Art  anc.  et  moderne  43.   114.   173.  224 
Revue  beige  de  numismatique   114.   174.  224 
Revue  biblique  224 
Revue  celtique  114.   174.  224 
Revue  critique  43.   114.   174.  224 
Revue   epigraphique    du   Midi    de    la    France     43. 

114.  224 

Revue  des  etudes  anciennes  114.   174 

Revue  des  etudes  grecques  115.  174.  225 

Revue  des  etudes  juives  115.   174.   225 

Revue  de  l'histoire  des  religions  44.   174 

Revue  historique   44.   115.   175.  225 

Revue  historique  et  archeologique  du  Maine  44 

Revue    de  l'instruction  publique   en   Belgique  115 

Revue  du  Lyonnais  175 

Revue  du  Midi   175 

Revue  des  Deux  Mondes  115.   175 

Revue,  Nouvelle  115 

Revue,  Nouvelle,  de  droit  frangais  et  etranger  44. 

115.  175.  225 

Revue  numismatique  44.   115.   175.  225 

Revue    de  philologie  44.   175 

Revue  des  questions  historiques   175 

Revue  savoisienne  44 

Revue  semitique  44.   116.  225 

Rivista  abbruzzese  225 

Rivista  archeologica  della  prov.  di  Como  175 

Rivista  d'Italia  175.  225 

Rivista  italiana  di  numismatica  44.   175.  225 

Rivista  militare  italiana  175 

Rivista  di  storia  antica  44.   175 

Rivista  storica  Calabrese  44.   175 

Rundschau,  Neue  Philologische  44.  116.  175.  225 

Sitzungsberichte      d.     Kgl.     Bayer.     Akad.     d. 
Wissenschaften  116 

19 


262 


Register. 


Sitzungsberichte  der  Kgl.  Preufsischen  Akademie 

der  Wissenschaften  45.   116.   176 
Sitzungsberichte    d.    Kgl.   Böhm.  Gesellsch.    d. 

Wissenschaften   1 76 
Skrifter    utgifna   af  K.  Humanistiska  Vetenskabs- 

samfundet  i  Upsala  45 
Skrifter,  Norsk  Videnskabs  Selskabets  45 
Societe  d'emulation  etc.  du  Bourbonnais   176 
Societe    des    sciences     et    des    arts    de    Vitry-le- 

Francois  45 
Sphinx  45.   116.   176 
Stimmen  aus  Maria-Laach  45.   116 
Studj  Italiani  di  fdologia  classica  45 
Studi    e    materiali    di    archeologia   e    numismatica 

pubbl.  per  cura  di  L.  A.  Milani  45 
Studi  storici  45 
Studie s,  Harvard   176. 

Studi  es  in  Classical  Philology,  Chicago  225 
Sun,  New  York  45 

Tidskrift,  Nordisk,  for  Filologi  45.   116.   176 

Time  and  the  Hout  46.   176 

Times  176 

Times,  Sunday  School  46.   116.   176 

Transactions     of    the    Cumberland     and    West- 

moreland  Antiquarian  Society  176 
Travaux  de  l'Academie  Nationale  de  Reims   177 
Tribüne,  New  York  46 

Verhandelingen    d.   Koninkl.  Akad.  van  Weten- 

schappen  te  Amsterdam  225 
Vestnik  C'eskych  Professoru  177 


Vierteljahrshefte,  Württembergische,  f.  Landes- 
geschichte  116 
Vierteljahrsschrift,  Historische   177 
Vjesnik  Hrvatskoga  Arbeoloskoga  Drustva  46 

Wochenschrift,    Berliner    philologische  46.   116. 

177.  225 
Wochenschrift,  Deutsche  medizinische  226 
Wochenschrift   f.  klassische  Philologie    47.   117. 

177.  226 

Zeitschrift  des   Münchener  Altertumsvereins    118 
Zeitschrift  für  Assyriologie   178 
Zeitschrift,  Byzantinische  47.   178 
Zeitschrift  f.  Ethnologie  47.   118.   178.  227 
Zeitschrift,  Geographische  47.   178 
Zeitschrift  f.  d.  Geschichte  d.  Oberrheins  118 
Zeitschrift     d.     deutschen     morgenländ.    Gesell- 
schaft 118 
Zeitschrift  f.  d.  Gymnasialwesen  47.  118.  179.  227 
Zeitschrift  f.  d.  österr.  Gymnasien  47.  118.  179.  227 
Zeitschrift,  Historische  48.   179.  227 
Zeitschrift  f.  bildende  Kunst  179.  227 
Zeitschrift  f.   Numismatik  118 
Zeitschrift,  Numismatische  118.  179 
Zeitschrift  d.  Deutschen  Palästinavereins  118.  179 
Zeitschrift  f.  ägypt.  Sprache  u.  Alterthumskunde 

119 
Zeitschrift  des  Vereins  f.  hessische  Geschichte  179 
Zeitschrift,  Westdeutsche  119.   179.  227 
Zeitung,  Meraner  119 
Zeitung,  Münchener  Allgemeine  48.  119.   179.227 


JAHRBUCH  DES  INSTITUTS  1899 


TAFEL  4 


INNENBILD  EINER  TRINKSCHALE 


Lichtdruck  von  Paul  Schah],  Berlin  S.O. 


JAHRBUCH   DES   INSTITUTS  1899 


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JAHRBUCH    DES     INSTITUTS   1899 

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Wa  s  s  erleitungen 


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SMYRNA. 

Aufgenommen  v  G  .Weber . 


i  km. 


25^ 


A.-  Brunnen,  van  Kapandjoglow .     B.- Modernes  UodidruekbassiTi .      C.  -  Tempel  des  ZeusAhrauis. 

Graph.  Kur.sidTucfeTei.Ric.il  Fuchs.  Berlin, S.  tt. 


JAHRBUCH    DES     INSTITUTS   1899 


TAFEL  3 


0  100 

I     I     I 


Längen  -Mafsstab. 

75-  100 

Höben  -  Mafsstab. 


Horizont-ale  20 ,o  -über  dem  Meerp. 


800  M. 
l>oo  M. 


Special  karte 
der  Hochdruck  Wasserleitung  von  Karabunar 

bei  SMYRNA. 

Aufgenommen  von  G.Weber. 

Mafsstab-  1:10000. 


Graph. Kunstdruckerei  Rieh. Tuchs,  Berlin  S.42. 


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