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!
1
JBRARY
JOHNS HOPKINS UNIVERSITY
.
Jahrbuch
DES
KAISERLICH DEUTSCHEN
Archäologischen Instituts
Band xiv
i899 A
MIT DEM BEIBLATT ARCHÄOLOGISCHER ANZEIGER
BERLIN
DRUCK UND VERLAG VON GEORG REIMER
1900
Basic«*,
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■
Inhalt
Seite
R. Engelmann Die Katzen im Altertum. Mit 3 Abbildungen 136
B. Graef Zum archaischen Marmorkopf aus der Sammlung Sabouroff im
Berliner Museum 8j
P. Hartwig Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasen-
malern. Mit Tafel 4 und 6 Abbildungen 147
E. Pernice Kothon und Räuchergerät. Mit 20 Abbildungen 60
E. Petersen Caele Vibenna und Mastarna. Mit 3 Abbildungen 43
H. Schöne Die Dioptra des Heron. Mit 9 Abbildungen 91
G. Weber Die Wasserleitungen von Smyrna. Mit Tafel 2. 3 und 54 Ab-
bildungen 4. 167
S. Wide Geometrische Vasen aus Griechenland. Mit 104 Abbildungen
26. 78. 188
Th. Wiegand Ein neues Alexanderporträt. Mit Tafel 1 und 4 Ab-
bildungen 1
U. von Wilamowitz - Moellendorff Die griechischen Technopaegnia.
Mit 4 Abbildungen 51
F. Winter Studien zur älteren griechischen Kunst. I. Mit einer Ab-
bildung 73
P. Wolters Vasen aus Menidi. II. Mit 31 Abbildungen 103
P. Wolters Bemalter Marmorkopf in Athen. Mit einer Abbildung . . . 143
Tafel 1. Bildnis Alexanders des Grofsen in Konstantinopel.
2. Die Wasserleitungen von Smyrna.
3. Specialkarte der Hochdruck- Wasserleitung von Karabunar bei Smyrna.
4. Innenbild einer Trinkschale.
IV
Inhalt.
ARCHÄOLOGISCHER ANZEIGER
Seite
J. A. Kaupert f i
H. Kiepert f 49
Jahresbericht über die Thätigkeit des
Kaiserlich Deutschen Archäologi-
schen Instituts 50
Archäologische Funde im Jahre 1898
(Conze) 54
Funde in Südrufsland (G. Kieseritzky) 56
Funde und Erwerbungen in und aus
Aegypten 1897 — 1898/99 (F. W. v.
Bissing). Mit 3 Abbildungen 57
Italische Funde (H. Graeven) 59
Archäologische Neuigkeiten aus Nord-
afrika (A. Schulten). Mit 3 Abbildungen 66
Bericht über die Arbeiten der Reichs-
limeskommission im Jahre 1898 (E.
Fabricius. F. Hettner). Mit einer Ab-
bildung 77
Die neuen Ausgrabungen auf dem
Forum(Ch. Huelsen). Mit 2 Abbildungen 1
Die Häfen von Karthago (R. Oehler).
Mit 2 Beilagen 7. 193
Neue Ausgrabungen aufThera. Mit An-
hang: Die Inschriften des Artemi-
doros (F. Hiller von Gaertringen).
Mit 5 Abbildungen 181
Zum Hildesheimer Silberschatz. II. (F.
Seite
Winter. E. Pernice). Mit 15 Ab-
bildungen 121
Sitzungsberichte der Archäologischen
Gesellschaft zu Berlin. 1899. Mit 6
Abbildungen 12. 130. 197
Gymnasialunterricht und Archäologie 92
Philologenversammlung 208
Eduard-Gerhard-Stiftung 24. 98
Erwerbungen der Antikensammlungen
in Deutschland. I. Die westdeutschen
Altertumssammlungen (F. Hettner). Mit
2 Abbildungen 16
Erwerbungen des Louvre 1897. II.
1898. I 92. 147
Erwerbungen des Museum of Fine
Arts in Boston im Jahre 1898 .... 135
Erwerbungen des Ashmolean Museum
zu Oxford 146
Erwerbungen des British Museum im
Jahre 1898 202
I. Nachtrag zum Verkaufsverzeichnis der
Dresdener Museumsformerei .... 22
Aus Athen 208
Institutsnachrichten 98. 152. 207
Zu den Institutsschriften 25. 99
Bibliographie 25. 99. 154. 209
Register 228
'\XJ \jl-*v.wsaJ^
"V %uutA^nr
EIN NEUES ALEXANDERPORTRÄT.
(Tafel i)
Unter der Bezeichnung »Apollo
von Magnesia am Sipylos« hat Th. Rei-
nach in den Monuments et memoires
Piot IIIS. 155 fr., Taf. 16— 18 eine über-
lebensgrofse Statue aus parischem
Marmor veröffentlicht, welche sich im
kaiserlich ottomanischen Museum in
Constantinopel befindet. Ihre Benennung
begründet er erstens mit einer all-
gemeinen Apolloähnlichkeit des einst
bekränzten Kopfes, zweitens damit,
dafs die linke Hand den Rest einer
Kithara trage:
»L'ob/et de forme prismatiqne et
legerement incurvee que le dieu serre
dans /es doigts crispes de sa main ganche
apportient evidemment a une cithare de
grandes dimensions, analogue a celle qui
fignre sur le reliefpraxitelien de Mantinee.
La partie conservee repre'sente, sans aucun
doute, Vextremite supe'rieure d'une des
cornes ou branches de V Instrument; mais
ort peut hesiter sur le point de savoir
si le reste de la cithare se trouvait en
avant ou en arriere de Vaplomb du bras.
Le petit appendice cylindrique, perce' dun
trou median, qui se detache lateralement
de la corne , ?ie suffit pas a trancher la
question; car la piece rapporte'e qui s'in-
se'rait dans ce trou peut avoir ete soit la
partie centrale de la traverse ou s'enroulent
les cordes, soit Vornement termiftal en
forme de cheville qu'on apercoit aux deux
extremite's de la traverse dans un tres
grand nombre de monuments antiques.«
Reinach kennt, wie ich höre, die Statue nicht aus eigener Anschauung. So
konnte er die wahre Natur des Fragmentes verkennen: es ist keine Kithara, sondern
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. I
Wiegand, Ein neues Alexanderporträt.
der Rest eines in der Scheide steckenden Schwertes, dessen besonders gearbeitete
und jetzt fehlende Klinge, nach oben und hinten gerichtet, hinter dem Unterarme
anlag, wie ein Stiftloch innerhalb des Ellenbogens andeutet. Mit Daumen-, Zeige-
und Mittelfinger hält die Hand das Schwertkreuz, an dem man deutlich die Linie
bemerkt, welche Schwert und Scheidenrand trennt. Der eigentliche Griff sprang
zwischen Zeige- und Mittelfinger vor. Die Haltung des Schwertes ist ganz ähnlich
jener, die sich so oft bei römischen Kaiserstatuen wiederfindet. In Constantinopel
selbst bietet ein gutes Beispiel dafür die Colossalstatue Hadrians aus Kreta. Die
linken Hände beider Statuen sind hier nach Photographien, die Herr Dr. Halil-bey
auf meine Bitte herstellen liefs, wiedergegeben.
Hand der Alexanderstatue.
Hand der Hadrianstatue.
Das dreieckige Loch, das im Gewand hinter der linken Hand sichtbar ist,
(vgl. die Seitenaufnahme) rührt von der Anstückung einer Gewandfalte her. Ähn-
liche Anstückungen bemerkt man auch auf der rechten Schulter.
Ist es nun sicher, dafs die Gestalt ein Schwert getragen, so wird schon
dadurch die Bezeichnung »Apollo« unmöglich und die auch von Reinach keines-
wegs verkannte Ähnlichkeit des Kopfes mit Alexanderporträts tritt in ihr volles
Recht: der König ist hier dargestellt. Ich erfreue mich bei dieser Ansicht der
Wiegand, Ein neues Alexanderporträt.
lebhaften Zustimmung eines so ausgezeichneten Kenners wie Sr. Exe. Hamdi-bey's,
der seinerseits auf dieselbe Vermutung gekommen war.
Durch eine ungünstige Photographie der Vorderansicht des Kopfes ist
Reinach getäuscht worden. Die hier auf Tafel I mitgeteilte Profilansicht wird Jeder-
mann die Ähnlichkeit mit Alexander-
porträts verdeutlichen.
Um seine Deutung auf Apollo
aufrecht erhalten zu können, glaubte
Reinach den fehlenden rechten Arm
nach der Richtung des Ansatzes in der
bei antiken Statuen äufserst {infinimenf)
seltenen Bewegung ergänzen zu müssen,
»leve vers le ciel, legerement fle'chi au
coude et levant dans la main soit une patere
de sacrißce, soit, plus probablement , un
rameau de lauricr pueificateur" ; Lechat
[Revue des etudes gr. X 1897 S. 365) will
statt dessen die rechte Hand auf ein
Skeptron oder einen Baumstumpf gestützt
wissen. Auch darin ist Hamdi-bey mit
mir einverstanden, dafs derhocherhobene
Arm nur eine Lanze gehalten haben kann.
Wir gewinnen somit einen Typus
des »Alexander mit der Lanze«, dessen
Standmotiv ganz ähnlich dem des Maus-
solos ist, wo das rechte Bein fest auf-
gesetzt, das linke halb nachgezogen er-
scheint. Auch im Gewand mit seinen
dünnen tiefen Falten sind, namentlich
am Überschlag, unverkennbar Überein-
stimmungen. Ferner findet sich eine
schlagende Analogie auf jenen Lysi-
machosmünzen, die Koepp (Über das
Bildnifs Alexanders d. Gr., 52. Berliner
Winckelmannsprogramm 1892 S. 13) mit
Recht zur Grundlage der Beurteilung des
Profils gemacht hat.
Dazu tritt bestätigend die all-
gemeine Verwandtschaft mit zwei stets als Alexanderbildnisse anerkannten Kunst-
werken, erstens der bronzenen Reiterstatuette aus Herculaneum, deren Profilähnlichkeit
trotz der geringen Gröfse selbst in der Abbildung Viscontis überraschend ist (Koepp
S. 29), zweitens dem Kopf des Neapeler Alexandermosaiks, das natürlich nur für die
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
Hauptlinien in Betracht kommt, dessen Wert aber Koepp sehr richtig mit der
Bemerkung hervorhebt, dafs der Künstler im Streben nach möglichst augenfälliger
Ähnlichkeit die wesentlichen Züge verstärkt und gleichsam zusammen gedrängt habe.
Freilich hat er sie dabei vergröbert.
In Stellung, Gewandbehandlung und der gesammten Wucht der grofsen
Erscheinung schien uns die Constantinopeler Statue auf die Werkstatt oder die
Schule eines der am Maussoleum beteiligten Künstler zu führen, von deren einem,
Leochares, es bezeugt ist, dafs er Alexander dargestellt hat. Gewifs ist die Figur
nicht so gut, dafs sie von der Hand des Meisters selbst stammen könnte, man
könnte aber vermuthen, dafs sie uns die Gesammterscheinung des Königs nach
der Auffassung eines gleichzeitigen Künstlers überlieferte '.
Priene, November 1898.
Theodor Wiegand.
xxr-jJb^ v'ti
DIE WASSERLEITUNGEN VON SMYRNA.
I.
(Tafel 2. 3)
Angeregt namentlich durch die Untersuchungen der Wasserleitungen von
Pergamon habe ich die Hochdruckleitung von Laodicea untersucht und in diesem
Jahrbuche 1898, S. 1 ff. beschrieben. Eine Darstellung der antiken Leitungen
von Smyrna, wie ich sie jetzt folgen lasse, beruht zwar auf langjährigen Beobachtungen,
die ich aber ebenfalls in Folge jener Anregung in den letzten Jahren mit verstärktem
Eifer verfolgt habe. Es sind sechs Leitungen, zwei davon zerstört, vier noch in
Thätigkeit, eine siebente gehört als ein eben erst in Herstellung begriffenes Werk
modernen Wasserbaus nicht hierher. Aufser den Wasserleitungen mögen zum
Schlüsse auch noch die in byzantinischer Zeit auf dem Schlofsberge erbauten
Cisternen Erwähnung finden.
Indem ich die sechs Leitungen aufzähle, bezeichne ich sie, um der Datirung
nicht durch historische Namen vorzugreifen, zumeist mit modernen Namen.
1. Die Hochdruckwasserleitung von Karabunar.
2. Die Wasserleitung von Akbunar.
') Gerade in Magnesia ein gleichzeitiges Porträt ihnen Ackerlose zugewiesen hat. Droysen, Hel-
Alexanders zu finden, kann nicht überraschen, lenismus I S. 291, 111,2 S. 196.
da Alexander dort Soldaten angesiedelt und
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
5
3. Die Wasserleitung von Kapandschoglu.
4. Die byzantinische Leitung im Melesthal.
5. Die Osman-Agha-Leitung.
6. Die Vesir-Su-Leitung.
Überblickt man Smyrna's Umgegend vom Schlofsberg aus (183 m Meeres-
höhe), so bemerkt man leicht, dafs für die Zuführung von Quellwasser in den
Mauerring nur das Gebiet im Süden und Osten in Betracht gekommen sein kann,
also das hohe Gebirge des Olympos, der Nif-Dagh (1500 m), und die Hochebene
von Sediköi (120 m). Der Stadtberg selbst hängt mit dieser Hochebene durch eine
Hügelreihe zusammen, welche am linken Ufer des Meles sich gegen Süden ausdehnt.
Hinreichende Quellen weist diese Strecke nicht auf, allein sie war wohl dazu an-
gethan, von der genannten Hochebene her eine Leitung in natürlichem Gefälle nach
der Stadt zu bringen, und zwar bis zur Höhe von 75 m, in welcher das Wasser
dann in den Mauerring eintreten konnte. Sollte aber die Hochstadt ohne fliefsendes
Wasser geblieben sein? Haben nicht auch die Gründer Neu-Smyrna's alles in Be-
wegung gesetzt was die entwickelte Technik der hellenistischen Zeit zu leisten im
Stande war, um diesem Mangel abzuhelfen?
Die Wasserversorgung des Schlofsberges ist schwierig. Heute, wo die
Türken sich an den höheren Hängen des Pagus anbauen, ist die Wassernoth dort
besonders im Sommer sehr grofs. Die Wasserversorgung ist schwierig, weil das
ohnehin von drei Seiten abfallende Terrain felsigen und zwar vulkanischen Unter-
grund hat, so dafs das niederfallende Wasser rasch abfliefst. Dazu kommt, dafs
die Regenmenge in Smyrna mit den Jahren und Jahreszeiten sehr stark wechselt
und es mehrere Monate gibt, in denen so gut wie regelmäfsig überhaupt kein Tropfen
fällt. Aus einer auf Grund vierunddreifsigjähriger Beobachtungen zusammengestellten
Tabelle, welche ich der Freundlichkeit des General-Direktors der Ottomanischen
Aidin-Eisenbahn, Herrn Purser, verdanke, dürften die drei folgenden Angaben die
besten Aufschlüsse geben:
Mittlere
Monatssumme
rt
3
C
u
a
3
R
M
N
'S
3
1 — >
9
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O
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Mittlere
Jahres-
für den
h
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summe
Zeitraum
1864— 1898
IO8
75-i
70
43
29
14
4-3
24
I9.8
50
«3
in. 4
610 mm
Da, den hiesigen Verhältnissen nach, der Regen im Herbst anfängt und
höchstens im Mai aufhört, so mögen die zwei folgenden Tabellen als Ackerbau-
jahre gedacht sein, also vom 1. Juli bis zum 31. Juni des folgenden Jahres.
Regenreichstes
'S
1 — i
3
3
Sept.
0
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0
N
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im
April
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Jahressumme
Jahr:
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(1874^1875)
7
258
225
ii4
237
145
34
1020
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
-
OB
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N
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Jahres-
Regenärmstes
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173
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O
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Q
d
a
3
•— >
summe
Jahr:
<J
1—»
h
(1889— 1890)
0.75
I
5
"•75
42-5
12.75
17
3D-5
31
6.25
0.5
165
Demnach schwankt die jährliche Regenmenge bei einem mittleren Stande
von 610 mm zwischen mindestens 165 mm und höchstens 1020 mm. In den Monaten
Juni, Juli, August und September regnet es gewöhnlich gar nicht. In solcher Zeit
müssen die Brunnenquellen versiegen und wird jährlich Mangel an Brunnenwasser ein-
treten. Trotzdem bestehen türkische Hausbrunnen auf dem Schlofsberge in grofser
Zahl; in neuerer Zeit werden auch welche gegraben. Das Trachytgestein des Pagus
ist vielfach gespalten und eignet sich daher zur Aufspeicherung einer gewissen
Quantität Wassers im Winter. Im Mittelalter hat man, wie wir weiter unten sehen
werden, eine andere Methode angewandt.
Es blieb also, um reichliches Wasser in die Oberstadt zu bringen, kein
anderes Mittel übrig, als es von aufsen her einzuführen. Die nächste Umgebung
mufste dabei aufser Frage bleiben. Die Ebene von Budscha, mit ihrem Quellen-
gebiet, liegt nur 60 m über dem Meer; die Hügel von Kukludscha entsprächen mit
400 m im Osten wohl der Höhenforderung, sind aber in dieser Höhe quellenlos.
Dafs sie, bei ihrer Kalksteinformation, grofse Wassermengen enthalten, geht aus der
reichen Quelle von Halka-Bunar hervor; bei grofsen Regenjahren entströmt ein
starker Bach aus dem Felsen in der Nähe der Paradies-Station; das Dorf Budscha
besitzt sogar drei oder vier kleine Wasserleitungen, die hoch oben in den Seiten-
mulden des Hügelzuges ihre spärlichen Quellen haben; allein für die Versorgung einer
grofsen Stadt mit Wasser reichte das nicht hin. Dasselbe war der Fall mit der
südlichen Hügelreihe, von derselben Höhe und Formation, zwischen der Budscha-
Ebene und dem Thale des Tachtali-Tschai. Zwar sind drei etwas gröfsere Quellen
in ihr bekannt, allein sie liegen nicht hoch genug um das Wasser auf den Schlofs-
berg zu bringen. Die erste, das sogenannte Kangiol (160 m Meereshöhe), entspringt
im S.O. von Budscha, und das Wasser wird, seit 1847, theilweise durch einen
Tunnel, nach dem Dorfe geleitet. Die zweite Quelle, bei Kos-agatsch, liegt 170 m
hoch, wird aber nur zum Gartenbau benutzt. Die dritte Quelle endlich, Ak-Bunar,
eine Stunde östlich von der Dschimovassi-Station, liegt 130 m über dem Meere;
sie wurde zwar in die Stadt geführt, wie wir weiter unten sehen werden, allein bei
ihrer niederen Lage und grofser Entfernung reichte sie nur bis zur Meereshöhe von
75 Metern.
Es blieb also den Ingenieuren, um Wasser in die Oberstadt zu leiten, kein
anderer Ausweg, als es in dem Hochgebirge des Nif-Dagh zu suchen. Die be-
sagten Hügelreihen, die in Form eines Hufeisens die Ebene von Budscha umgeben,
sind diesem Gebirgsstock so vorgelegt, dafs sie im Norden und Süden durch zwei
tiefe Thäler von ihm getrennt, in der Mitte aber durch einen schmalen Höhenzug
mit ihm in Verbindung stehen. (Siehe die Kartenskizze auf Tafel 2.) Das nörd-
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
liehe Thal, Arap-Dere genannt, geht östlich in eine tiefe Schlucht über, die den
Kuru-tepe vom eigentlichen Nif-Dagh trennt; weiter oben mündet sie in ein etwas
breiteres Hochthal, das S.W. — N.O. zwischen beiden Bergen liegt. In der Nähe des
Sattels dieses Hochthaies entspringen unter den Wurzeln prächtiger Platanen drei
reiche Quellen, in 750 m Meereshöhe. Die Quellen heifsen Kara-Bunar (Schwarz-
quelle) und werden heute noch von den Gärtnern des St. Anna-Thals bei Smyrna
als der Ursprung der Wasserleitung angesehen, deren Überreste auf den Hügeln,
südlich vom Schlofsberg, zu sehen sind.
Im Folgenden sollen nun die nöthigen Thatsachen zusammengestellt werden,
um den Fachmann in den Stand zu setzen zu entscheiden, ob der Volksmund, hier
wie in Pergamon, das Rechte getroffen hat. Zuerst möge die Beschreibung der
Anlage zunächst der Stadt erfolgen, sodann ihr ganzer Verlauf bis zur Quelle be-
handelt werden.
1. Die Hochdruck-Wasserleitung von Kara-Bunar.
Der Schlofsberg von Smyrna wird durch das tiefe St. Anna-Thal, durch welches
Strabo's Meles fliefst, von der Hügelreihe von Kukludscha scharf abgetrennt. Er liegt
dem Hauptthal so vor, dafs der Meles, aus Süden kommend, ihn nur in weitem Bogen
gegen Osten umgehen kann. Der letzte Ausläufer (112 m) jener Hügelreihe fällt
schroff in das Thal ab. Sein Gipfel liegt beinahe in dem Meridian des Westthurms
der Burg auf dem Pagus. Die Meereshöhe des Flufsbettes an diesem Punkt ist
25,75 m. Hier ist die Stelle, wo die Leitung das Thal überschritt.
Die erste leichtzuerkennende Spur der Leitung liegt ein paar hundert
Schritte östlich vom obern Weg nach Budscha (Siehe Specialkarte Tafel 3). Zwei
Mauerreste sind noch ziemlich hoch aufstehend erhalten; dann folgen die Reste,
welche über beide Wege hinführen. Im Anfang dieses Jahrhunderts stand aber am
untern Weg noch ein hoher Bogen, Kara-Kapi genannt. Von hier erstreckt sich
die Mauer gegen den letzten Gipfel zu.
Diese Anlagen haben schon eine litterarische Geschichte. Pococke1 (1739)
beschreibt sie leidlich genau, nur denkt er sich dabei einen hohen Aquaedukt, der
das Wasser über das Melesthal hinüberleitete: »it crossed the Valley where the high
arches are all destroyed, except some part of the wall on the side of the hill and some
remams of the arch over the river.« Pococke hat auch Stein- und Thonrohre gesehen
und hat erfahren, dafs das Wasser aus einem Thale2, eine Stunde weit im Osten von
Smyrna, komme. Die Thatsache einer Wasserleitung hat er also festgestellt, aber
nur wenig Glauben gefunden. Spätere Reisende sind anderer Meinung.
Chandler3 sagt leichthin: »Beyond the deep valley in whick the river Meles
winds, behind the Castle, are several portions of the zvall of the pomoerion, ivhich
') Descriptlon of the East II, S. 36. 3) Travels in Asia Minor I, S. 79-
2) Arap-Dere.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
incompassed the city at a distance, but broken. The facings are gone and masses
only of hart cement and rubble are left.
Dafs von einem pomoerium hier keine Rede sein kann, braucht kaum besonders
betont zu werden.
Arund eil4 hat bessere Ansichten: »In going fr om Smyrna to Budja, by both
the Upper and the lozver road, you pass through an opening in an old wall supposed
by Chandler to be the zvall of the Pomoerium. The opening by the low er or piain
road had once a gate, perfect zuitkin the recollection of many persons stül-living. The
%v all may be traced to a craggy rock rising precipitously above the Meles; but it is
evident this wall could never have been intented for defence; the arches would at once
have opposed such an opinion, even if the pipes of an aqueduct did not clearly announce
its original destination. As some part of the wall nearer the river is of later
construction , perhaps what was original ly built for the conveyance of water , was
subsequently repaired for a wall.«
Hamilton5 besuchte die Stelle im Jahr 1835, spricht aber dem Bau den
Charakter einer Wasserleitung entschieden ab. -»It is difficult to conjecture zuhat
this wall may have been intented for; or to reconcile the various opinions concerning
it. The style of architecture is mean and ordinary, and ressembles in character that
of the modern Castle. There are several reasons which militate against the supposition
of its having been an aqueduct, for why should an aqueduct be carried over the
highest portion of the ridge rathcr than round the hill. Besides which, there is no
appearance of water or Springs on the side where it begins, and at its western extremity
it terminates abruptly at the edge of a lofty cliff. On the other hand if intented to
serve as a zvall of defence, it is difficult to under stand the object of carry ing it on
arches over the ravine near the Upper road to Boudja, uuless to leave a passage for
the torrent zvhich in rainy seasons finds its way dozvn there. But if this be the case,
it must have been built at some late period of the byzantine empire.« — Diese Be-
hauptungen und Muthmafsungen ruhen nur auf ungenügender Beobachtung. Die
Stein- und Thonrohre sind Hamilton entgangen, nach dem Ursprung der Leitung
hat er nicht gefragt, die Möglichkeit einer Hochdruckleitung ist ihm nicht in den
Sinn gekommen und schliefslich geht er zu weit, wenn er den Styl des Gemäuers
mit dem des Schlosses vergleicht.
Es folge nun hier die nähere Beschreibung der so weit also längst be-
kannten Überreste dieser Leitung, wozu Tafel 3 zu vergleichen ist.
Wie oben bemerkt, fangen sie im Osten des oberen Weges bei dem Punkte
B an. Die beiden Mauerreste stehen in der Meereshöhe von 166 m am Abhang
des Bergrückens, der hier noch 50 m höher ist. Das gröfste Stück, noch 3 m lang,
4,50 m hoch und 2 m dick, ist aus gewöhnlichen Bruchsteinen, in Kalk gebettet,
ausgeführt. Die Steine der Fassaden sind zu rohen Quadern zugeschnitten, so dafs
sie ziemlich horizontale Schichten bilden. (Fig. 1). Der Mörtel ist äufserst fest, mit
4) Discoveries in Asia Minor II, S. 404. 5) Researches in Asia Minor I, S. 55.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
grobem Sand vermengt. Es findet sich keine Spur von Ziegelsteinen, alles ist Kalk-
stein wie ihn die Hügel selbst liefern. Der Grundplan zeigt, dafs dieses Mauerstiick
sich thurmartig an die eigentliche Leitung schmiegt.
. i Jt III IJ.J-:
Fig. I.
Die Strecke von hier bis zum oberen Weg weist keine Spuren der Mauer
mehr auf. Diese erscheint erst wieder in schwachen Resten 54 m östlich vom
oberen Weg. Westlich von demselben erhebt sie sich aber noch theilweise bis zur
Höhe von 4,50 und erstreckt sich auf eine Länge von 115 m. Den Weg, 10 m
breit, überspannten wahrscheinlich zwei Bogen; der Ansatz des einen, im Westen,
ist noch erhalten. Fünf Meter weiter steht ein dritter Bogen noch ganz erhalten, direkt
aus dem Boden heraus aufgeführt, ohne Pfeiler, mit einer Spannung von 3,70 m
(Fig. 2). Die Mauer, 2 m breit, hat dieselbe Technik wie die vorige. Die Nord-
fassade ist, wie dort, bis auf geringe
Reste abgeschält. Die Keilsteine des
Bogens sind roh bearbeitet; ihre Höhe
wechselt zwischen 0,45 und 0,50 und
zwar so, dafs sie in den unteren Lagen
stärker sind als in den oberen. Die
Spuren dieser Mauer kann man, wie
schon bemerkt, 115 m weit verfolgen;
sobald das Terrain sich aber hebt, verschwinden sie vollständig. Moderne Um-
grenzungsmauern der Felder folgen oder kreuzen die Linie der Leitung. Bei dem
Punkte C findet sich das erste Fragment eines Steinrohres in der Quermauer ver-
baut. In den kleinen, zum Theil in Verfall liegenden Weinberghäusern, welche
südlich am Abhang zerstreut stehen, sind verbaut noch eine ganze Anzahl von
Steinrohren erhalten, am ersten Häuschen links die zwei folgenden (Fig. 3). Sie
Fig. 2.
IO
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
haben die oben abgerundete Form,
welche man hier den Steinrohren ge-
wöhnlich gab, sind aus dunkelrothem
Trachyt hergestellt und unterscheiden
sich also bestimmt von den Kalkstein-
quadern der Leitung von Laodicea.
Ein weiteres Fragment ist in die
Mauern des Häuschens verbaut. Ein
drittes Steinrohr ist unten an der
Thür eingelassen; es hat zwei Muffen;
ein viertes steht in dem zweiten
Häuschen.
An dem höchsten Punkt der
£ Anhöhe (161 m) angekommen, über-
sieht man die ganze Anlage, von den
Mauerresten im Osten bis an die Fels-
kuppe im Westen. Die Annahme,
dafs dieser ganze Bau nur einer echt
technischen Wasserleitung angehören
könne, drängt sich unwillkürlich dem
Beschauer auf.
Ob auf dieser Stelle ein Wasserthurm gestanden
hat, läfst sich ohne Ausgrabungen nicht mehr bestimmen;
ein wüster Steinhaufen mit Gestrüpp bewachsen ist allein
übrig geblieben. In den Feldmauern, so wie an dem
Häuschen an der Nordseite, bemerkt man viele Frag-
~ mente von antiken Thonrohren.
Es folgen nun an dem westlichen Abhang gut
bestellte Felder, die keine Spur von der antiken Mauer,
falls diese auf den Höhen auch vorhanden war, mehr
aufweisen, dagegen findet man hin und wider in den
trockenen Feldmauern Steinrohre eingelassen, so in der
zweiten Quermauer eines, 0,70 breit, mit 0,24 Höhlung,
also etwas stärker als die oben angeführten. Nebenan
sind zwei andere Fragmente eingemauert. Weiter unten
stöfst an die dritte Quermauer eine andere, welche sich
genau in der Flucht der Wasserleitung bis an das
Teressi erstreckt. Gleich am Anfang stehen aufrecht
zwei aufsen rechteckige Steinrohre, deren eines ich hier
im Bilde gebe (Fig. 4). Weiter westlich liegen drei Stein-
rohre auf freiem Felde nahe bei der Mauer; da sie ganz besondere Merkmale
aufweisen, die dem Techniker vielleicht von Interesse sein können, so gebe ich sie
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
II
hier alle drei in Fig. 5. 6. 7. Die Buchstaben TA auf dem ersten Rohre sind,
0,10 hoch, eingemeifselt, die Striche 1 cm breit und ebenso tief. Die Mannigfaltigkeit
der eingeschnittenen Muffen ist auffallend. In der Höhlung des zweiten Blocks
sieht man noch einen dünnen Ansatz von Sinter. Weiter unten bemerkt man ein
viertes Steinrohr, diesmal in der Mauer selbst.
Fig. 6.
e.H
Fig- 5-
In einer Entfernung von 55 m von dem Teressi, ruht
die trockene Feldmauer auf der antiken Leitung, die man an
der Südseite bis an den Thurm verfolgen kann (Höhenlage
136,6 m). Den Namen Thurm wende ich nur an in Ermange-
lung einer besseren Bezeichnung und will damit dem Techniker'
in keiner Weise vorgreifen. Die Anlage ist auch hier stark
zerstört und theilweise mit Geröll bedeckt. Sie hat Grund- <
rifs und Querschnitt wie umstehend (Fig. 8). Es scheint,
dafs auf der Südseite an die eigentliche Leitung eine Kammer gebaut war, deren
östliche Mauer in ihrer ganzen Länge (6,45) erhalten ist, während die zwei
anderen abgetragen sind. Die Mauertechnik ist dieselbe wie die oben beschriebene:
Bruchsteine in festem Kalk gebettet. In der Höhe von 3,36 m vom Boden der
Kammer liegt in der Hauptmauer eine Schicht regelmäfsiger Quadern, 0,26 hoch.
Nirgends fand ich eine Spur von wasserdichtem Cement. Ob auf der Nordseite
etwas stand, ist ohne Ausgrabungen nicht zu ersehen. Eine beachtenswerthe
Einzelheit ist eine, in der Nordwestecke der Kammer und in der Höhe von 1,36
12
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
vom Boden, angebrachte Thonrohrleitung, die schräg in die Hauptmauer eingelassen
ist. Siehe den Querschnitt Fig. 8 und Fig. 9.
s* /? *<T
V/z//,
Fig. 8.
An dem Thurme liegen zerstreut drei zerbrochene Steinrohre, von denen
zwei besondere Erwähnung verdienen. Beide haben einfache Muffe und Schwanz.
Das erste, Fig. 10, weist auf der Langseite die schon oben beschriebenen Stein-
metzzeichen TA auf, das zweite ist mit dem Buchstaben H bezeichnet und hat auf
o.-iS
t.2,6
Fig. 10.
Fig. 9.
der Rundung ein trichterartiges Loch (Fig. 11), wie an jenem Exemplare mit knie-
förmiger Durchbohrung am Klärungsbassin von Laodicea (Jahrbuch 1898, S. 8,
Fig. 12). Ob dieses Loch zur Controllirung diente, mag der Techniker entscheiden.
Endlich liegen am westlichen Abhänge dieser Anhöhe und in der Linie der Leitung
zwei Steinrohre ohne Muffe und Schwanz und mit verschiedenem Durchmesser in
der Höhlung. Siehe den Durchschnitt Fig. 12.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
13
Dieser Abhang zeigt ebenfalls keine Spur von einer antiken Mauer. Ist
man unten angekommen, so erscheint sie wieder in geringen Resten, 100 m von
< o.s,i>
o. &r
v<- 0.55-
Fig. n.
dem unteren Weg. In dem Geröll liegen auch Fragmente von Steinrohren und
Stücke von starken, antiken Thonrohren. Der Weg liegt an dieser Stelle in der
Höhe von 88 m, und da er viel begangener war, als der obere, so mufste hier eine
gröfsere Thoranlage gebaut werden. Die beistehende Planskizze, Fig. 13, gibt an,
Fig. 13-
was von ihr noch vorhanden ist. Die Spannweite des Thores ist nicht mehr
bestimmt nachzuweisen. Auf der Ostseite ist die Mauer abgetragen. Gegenüber
steht sie noch bis zu der Höhe von 4,80 m. An sie angebaut sind hier moderne
Stützmauern, um die Terrasse des Wächterhäuschens oben zu bilden. Pococke
sah das Thor und nach Arundell stand es noch im Anfang dieses Jahrhunderts.
Dafs es ziemlich hoch war, bezeugen die Strebepfeiler, mit welchem die Leitung
im Westen gestützt wurde. Sagt doch auch Pococke: »the zuall is not built with
arches, so there is only o?ie arch acfross the road to tlie south.«. Wenn er dann gleich
H
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
hinzusetzt -»and there are four arches near it«, so kann sich das nur auf die Bogen
am oberen Wege beziehen, die also zu seiner Zeit noch alle aufrecht standen.
Dafs diese Mauer, in der Nähe des Wachthauses, Reparaturen erfahren, be-
weisen die hin und wieder quer eingemauerten grofsen Thonrohre. Die Strebepfeiler,
deren etwa zehn auf der Südseite sind, während sie auf der Nordseite stark abgetragen
wurden, stehen in verschiedenen Abständen, je 2 m dick, auf eine Länge von 140 m
an der Mauer entlang. An vielen Stellen ist die Fassade noch zu erkennen, an der
Mauer selbst, wie an den Strebepfeilern; es ist dieselbe Technik, wie oben be-
schrieben wurde, also grundverschieden von den byzantinischen Mauern des Schlosses.
Um das Wachthaus herum liegen aufser mehreren Thonrohren auch drei
Steinrohre. An der Westseite der Strafse, südlich, findet sich das erste, mit Sinter
innerhalb der Höhlung (Fig. 14), weiter nördlich, am Eingang zu dem Wachthaus,
das zweite, halb im Boden vergraben,
0,64 breit, die Höhlung, wie die des
vorigen, 0,14 stark, mit vortretendem
Schwanz. Diesem gegenüber ist
das dritte in die niedere Feldmauer
am Wege verbaut. Das erste Thon-
rohr steht oben neben dem Wacht-
haus und ist besonders interessant,
da es noch in der Muffe den Schwanz
des folgenden Rohres fest mit Kalk
verkittet aufweist. Siehe Abbildung
und Durchschnitt, Fig. 15. Diese Kalkverbindung ist äufserst fest und kann nur
aus einer ganz speciellen Mischung stammen. Der vortretende Schwanz unten ist
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abgeschlagen. Eine Besonderheit, auf welche mich Dr. Forchheimer, den ich an
diesen Theil der Leitung begleitete, aufmerksam machte, ist eine Kalkübertünchung
des ganzen Rohres.
In dem kleinen Kaffeehäuschen am Wege befinden sich zwei weitere Thon-
rohre von etwas stärkerer Höhlung und schwächerer Wandung. Am Südabhange
zeigt ein als Eckstein eines Häuschens benutztes Steinrohr (Fig. 16) eine Muffe auf
der einen Seite, während die andere Seite ganz eben ist.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
15
«.yi
Wir verfolgen nun die Leitungsmauer an der langsam ansteigenden Anhöhe
gegen Westen. 240 m von der Strafse verlieren wir ihre letzten Spuren. Eine
lange Feldmauer kreuzt hier die Linie. Zu Anfang rechts fällt ein
in die Mauer verbautes Steinrohr ins Auge, aus grünem Trachyt, 0,58
breit, 0,52 hoch, mit 0,165 Höhlung und vortretendem Schwanz.
An dem ersten Feldhäuschen oben liegt ein Thonrohr mit bei-
stehendem Querschnitt (Fig. 17). Ein zweites Rohr steht auf dem
Dache als Rauchfang. An dem zweiten Häuschen, nahe der Fels-
kuppe, fand ich freiliegend ein aufsen rechteckiges Steinrohr, dessen
Muffe und Schwanz viel geringere Mafse haben (106,10 Höhe) (Fig. 18).
In den Feldmauern am Abhang südlich gelang es mir ebenfalls
verschiedene Fragmente von Steinrohren aufzufinden, allein von der
Leitung ist hier oben nichts mehr zu sehen. Die Kuppe (112 m) besteht aus wild
zerrissenen Felsen, um welche die Leitung wahrscheinlich im Süden herum ging, um
dann in starkem Fall den Berg hinunterzusteigen. An der Stelle D (siehe Taf. 3)
ist in dem Felsen ein künstlicher, 9,30 m langer und 1,45 breiter Einschnitt
gemacht, der nur dazu dienen konnte, den Steinrohrstrang der Leitung aufzunehmen.
Die Wand rechts ist 4 m hoch (Fig. 19).
<9. SJ
Fig. 19.
Fig. 18.
Unten an der Eisenbahn erscheint die Mauer wieder, und zwar bergan oben
am Rande des Durchstiches, bergab aber zieht sie ins Thal hinab; das Bahnwärter-
häuschen steht auf ihren Resten. Der Bahneinschnitt hat also die Leitung an
dieser Stelle durchschnitten. Nach der Versicherung Herrn Ed. Purser's wurden hier
sieben Steinrohre gefunden, welche zur Zeit weiter südlich, oberhalb der Paradies-
Station an der Bahnlinie liegen. In Form, Masse und Material stimmen sie voll-
kommen mit den meisten der oben beschriebenen Steinrohre überein; bei einer
i6
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
o.5l
Fig. 20.
Breite von 0,52, wechselt die Länge
zwischen 0,48 bis zuo,56, die Höhe
zwischen 0,51 und 0,53, während
die Höhlung 0,22 im Lichten
mifst. Ein jeder Block hat regel-
mäfsig eine Muffe und einen
Schwanz, wie beistehend dar-
gestellt (Fig. 20). Diese Stein-
rohre bieten noch ein besonderes
Interesse, indem sie uns Auskunft
geben, wie ihre Verbindung ausgeführt war. Die meisten
tragen nämlich an den Stofsfugen noch starke Schichten von
weifsem Kalk, ohne Sand, einerseits um den vorspringenden
Schwanz, andererseits in der tiefliegenden Muffe6. Wie der
nebenstehende Durchschnitt, Fig. 21, zeigt, steckt in der
Muffe eines dieser Lochsteine, in festem Kalk gebettet, der
ganze Ring des vorspringenden Randes eines Thonrohres.
Also stand dieses Steinrohr nicht mit seines gleichen in Ver-
bindung, sondern mit einem Thonrohre, wie das übrigens auch bei der römischen
Leitung in Pergamon vorkommt.
0. — Osman-Aga, Leitung.
M,M.MrMauerstücke der MocJv- ■«' • "»*■"* '"Vj
druckleitung . t~r"~~ ^7,
F..- Wächterhäuschen der Eisenbahn/
V- Vezir SwLeitung.
Melesthal bei der Hochdruckleitung von Norden gesehen.
Wir kehren nun an jenen Eisenbahndurchschnitt der Wasserleitung zurück;
er liegt 20 m über dem Flufsbette. Das antike Mauerstück unterhalb der Bahn
c) Von diesen Kalkstücken habe ich einige Herrn
Professor Dr. Forchheimer auf seinen Wunsch
geschickt. Er Hess sie durch einen Chemiker
in Graz untersuchen, der dieses Dichtungsmittel
demjenigen der Thonrohren von Ephesus sehr
ähnlich fand. Der Thonrohrkitt hatte folgende
Zusammensetzung:
Calciumoxyd 52i^5%
Eisen- und Aluminiumoxyd .... 0,25 °/0
Magnesiumoxyd , 0,71 °/0
Weber, Die Wasserleitungen von Smjrna.
17
bricht bald jäh ab; moderne Mühlanlagen und früher schon eine byzantinische
Leitung, wie wir unten erwähnen werden, haben sie hier zerstört. Die erste Mühle
wurde in nächster Nähe der alten Leitung errichtet, die zweite ein wenig weiter
thalabwärts. Erst unten am Flufsbett treffen wir auf Spuren einer antiken Über-
bauung. Auf der rechten Seite des Flusses steht noch eine lange Reihe von grofsen
Quadern aus dem Boden hervor (Fig. 22). Auch die beiden Mauerköpfe, welche
die moderne Holzbrücke tragen, sind aus antiken Quadern erbaut. Vor der Er-
richtung der Mühle waren die Überreste hier viel ansehnlicher, wie wir es oben bei
Pococke gesehen haben. Es dürften hier wohl zwei Bogen gestanden haben, der
eine über dem Bach, der andere über dem Wege nebenan.
An dem Abhang des Schlofsberges erscheinen wieder die Überreste der
zwei Meter dicken antiken Mauer, bis hinauf an die Osman-Agha Leitung. Ein Bauer
hat sich ein Häuschen mit Stall in die Ruinen gebaut. Unten am Weg war diese
Mauer in den Fassaden mit grofsen, behauenen Quadern ausgeführt, die Füllung
aber aus Bruchsteinen, an dieser Stelle Alles ohne Kalk, während die Mauer weiter
oben Mörtel aufweist.
Natriumoxyd 0,94 °/0
Kieselsäure 0,66 °/0
Kohlensäure 40,45%
Wasser 0,94%
Organische Substanz 3,40%
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV.
»Der Smyrnäer Steinrohrenkitt hat dieselbe
qualitative Zusammensetzung, dürfte auch
quantitativ nicht erhebliche Unterschiede
aufweisen.«
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
An dieser Stelle der Leitung und in der nächsten Umgebung zählte ich
zwölf ganz erhaltene Steinrohre. Drei mit beistehendem Durchschnitt (Fig. 23)
liegen im Hofe der Mühle, ebenso zwei
Thonrohre, 0,50 lang mit 0,21 cm innerem
Durchmesser. In der Hofmauer des kleinen
Kaffeehauses an der Strafse ist ein viertes
Steinrohr verbaut, mit Muffe auf einer
Seite, glatt auf der andern, wie Fig. 16.
In dem ersten Häuschen links an dem
Abhang sind abermals zwei Steinrohre
verbaut. ^ Das erste, an einer jetzt zu-
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Fig. 23.
gemauerten Thür hat dieselbe Form, wie das vorige, glatt auf einer und mit
einer Muffe auf der andern Seite. Das zweite hingegen, als Eckstein benutzt, ist
weniger einfach gestaltet, wie es beistehend die Ansicht und zwei Durchschnitte
-^, AO
zeigen (Fig. 24). In der kleineren, dritten Seitenhöhlung steht noch ein Thonrohr.
Die Erklärung dieses Blockes überlasse ich dem Fachmann. Oberhalb des er-
wähnten Stalles, in der Feldmauer, ist ein
siebentes Steinrohr verbaut, mit breiter und
unregelmäfsiger Muffe; hinten ist es ab-
gebrochen; Höhlung 0,135 m. Ein wenig
weiter oben liegt mitten im Pfade ein viel
breiteres, ziemlich roh bearbeitetes Exemplar
(Fig. 25). Endlich sind am ersten Aquaedukt
des Vesir-Su vier Steinrohre verbaut, drei
am Durchgang und eines hoch oben an der
Westfassade.
Wir kehren jetzt zur alten Leitung
zurück, an die Stelle, wo die Osman-
Leitung sie kreuzt* Leider war es mir
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
19
nicht möglich, von diesem Punkte an bis auf den Sattel hinauf irgend eine Spur
der Mauer zu finden. Das Terrain ist hier sehr felsig und gebrochen. Doch fand
ich hoch oben wieder Steinrohre theils aufrecht in einem Gärtchen bei einem Feld-
häuschen, theils unterhalb der neuen Ansiedelung der Mohadschirs (Eingewanderten).
Diese Rohre haben einfache Muffe und Schwanz (Höhlung 18 cm); ein weiteres
Exemplar steht, halb im Boden vergraben, auf dem Sattel selbst (Fig. 26).
I
<^ - - o.6ö~
Fig. 26.
Ob und wie die Leitung in die Burg gebracht wurde, ist nicht mehr zu
erkennen. Storari behauptet in seiner »Guida di Smirne«. (S. 27), dafs ein hohes
Mauerstück, welches noch vor zwanzig Jahren auf dem Sattel stand, eine Wasser-
leitung getragen habe; ob er Recht hat, entzieht sich jeder Prüfung. Alle Wasser-
bauten in dem Schlofsring selbst rühren von dem byzantinischen Umbau im 13. Jahr-
hundert her (C. I. G. IV. 3749). Die zahlreichen gröfseren und kleineren Höhlungen
in diesen späten Mauern haben mit Wasserleitungen, wie oft angenommen wird,
nichts gemein. Nirgends ist eine Spur von Cement oder Thonrohren zu sehen; hin-
gegen bemerkt man noch in vielen der Höhlungen den Kern eines Holzbalkens, der
darin lag. Bekanntlich haben die Byzantiner, um ihre Bauten gegen Erdbeben zu
schützen, Balken oder
schlanke Baumstämme
horizontal in sie einge-
mauert, ein Verfahren,
das noch heute im
Oriente gebräuchlich ist
und das ich auch auf den
Burgen von Honas und
Karahissar (Leontoke-
phale) angewandt gefun-
den habe.
An der Südost-Ecke
des byzantinischen Mau-
errings des Schlofsberges
fand ich ein Steinrohr in
die innere Fassade ein-
gelassen (Fig. 27), eine
Fig. 27.
20
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
o. 4 6
Thatsache, die zum Schlufs berechtigen dürfte, dafs zur Zeit der Erbauung dieser
Mauer unsere Wasserleitung schon zerstört war; und allem Anscheine nach sind noch
andere gleichartige Werkstücke in derselben Mauer verbaut.
Nach längerem Suchen fanden sich aufserdem auf dem Nordabhang des
Pagus vier Steinrohre. Das erste liegt auf der Strafse, westlich vom Stadium, das
zweite ist in der Mauer eines Hauses im Apano-Mahalla ober-
halb der Johannes-Kirche verbaut, das dritte befindet sich in der
Gartenmauer der neuen Moschee Hadschi-Bei. Wie der Durch-
schnitt Fig. 28 zeigt, hat es dieselbe Eigenthümlichkeit wie der
Block Fig. 24. Das vierte endlich liegt in der Nähe des Theaters
auf einem Brunnen, als dessen Kranz benutzt (Fig. 29). Die
Fig. 28. Haupthöhlung ist 0,35 stark; die beiden seitlichen nur 0,20 und
0,15 cm. An ihm ist keine Spur von Muffe oder Schwanz nachzuweisen; auch
möchte ich dessen Zugehörigkeit zu unserer Wasserleitung nicht bestimmt behaupten.
W^fflM
Fig. 29.
Zu bemerken ist noch, dafs sich die Bauern in Budscha viele Steinrohre zur
Verwendung für ihren Bedarf geholt haben. Laut ihrer Aussage kommen sie alle von
Kara-Kapi. Ich habe deren elf im Dorfe aufge-
funden. In Material, Mafs und Form stimmen sie
mit den meisten der oben beschriebenen überein.
Der Durchmesser der Höhlung variirt zwischen
o, 1 8 und 0,26. Die Muffen sind bald doppelt, bald
einfach, die Schwänze meist abgeschlagen. Einer
der Steine, welcher sich an der Mädchenschule
findet, ist cylindrisch. Die zwei letzten Steinrohre
sind bis in die Nähe des Osman-Aquaedukts ver-
schleppt; eines liegt in dem grofsen Garten, ober-
halb der Mühlen; das andere ist auf dem Wege,
der zur Rennbahn führt, in die Osmanleitung so
eingemauert, dafs seine Höhlung früher als Lauf-
brunnen dienen konnte; heute ist sie zugemauert.
Schliefslich sei mit demselben Vorbehalt
wie oben bei Fig. 29 noch ein gröfseres Stein-
0, 8 5
<°Za$
Fig. 30.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
21
rohr erwähnt, das bei einem der Kaffeehäuser in der Nähe der Kirche des Propheten
Elias liegt. Zwei Seitenöffnungen vereinigen sich innerhalb des Steines in rechtem
Winkel zu einem gemeinsamen Auslauf (Ansicht und Durchschnitt Fig. 30).
Im Ganzen sind es also noch etwa 60 Steinrohre, die ich habe auffinden
können, kleinere Bruchstücke nicht mitgezählt, eine Zahl, die schon an sich auf
einen ansehnlichen Bau schliefsen liefse.
Nachdem wir so weit die Überreste der Leitung in der Nähe der Stadt
kennen gelernt haben, haben wir nun ihren weiteren Verlauf zu verfolgen.
Zunächst galt es, die Quelle selbst aufzusuchen, von welcher der Volksmund,
wie bereits erwähnt, so bestimmt aussagt, dafs sie die Leitung speiste. In Begleitung
zweier Jäger, Vaters und Sohnes, und eines Eseltreibers machte ich mich zu dem
Zwecke eines Tages früh morgens in der Richtung nach Tachtaliköi auf den Weg.
Nach zwei Stunden auf dem Sattel (375 m Barometer-Höhe) der östlichen Hügel-
reihe angekommen, verliefsen wir den Weg, der südöstlich in das Thal des Tachtali-
Tschai hinuntersteigt, und wandten uns direkt
östlich, auf dem Rücken jenes Zuges, der die
beiden Seitenthäler trennt, und erreichten nach
einer Viertelstunde die ersten Spuren der
Leitung. Auf einer Strecke von etwa 8m Länge
liegen Thonröhren im Boden, in situ, die obere
Hälfte eingeschlagen und mit Erde gefüllt, deren
Mafse in Figur 31 gegeben sind. Die Stelle
liegt 360 m über dem Meere.
Eine halbe Stunde weiter gelangt man
an den ansteigenden Hang des Nif-Dagh und findet in der Höhe von 530 m einen
gemauerten Kanal, der den Berg herunterkommt. Seine Seitenwände sind aus ge-
wöhnlichen Bruchsteinen, ohne Kalk, ausgeführt und noch
^ 0,30 bis 0,40 m hoch erhalten; die Innenwände sind mit
Cement verputzt. Das Gerinne, 0,42 breit, ist heute mit
^ festem Sinter ausgefüllt (Figur 32). 7 Weiter aufwärts ist
dieser Kanal noch auf eine lange Strecke erhalten und
an manchen Stellen mit grofsen, unbehauenen Blöcken
bedeckt. Parallel daneben liegt eine Thonrohrleitung,
wohl nur von einer späteren Aushülfe herrührend.
Man gelangt sodann an die sogenannte Portara (grofses Thor), eine ganz
eigenthümliche Stelle. — Es ist ein etwa 8 m breiter, 4 bis 5 m hoher Einschnitt
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Fig. 31.
7) Der Volkswitz weifs auch hier Bescheid: »Es war
einmal ein reicher Mann, der hatte die Leitung
für seine Besitzungen angelegt. Als das Wasser
in seinen Gärten erschien, redete er es in stolzem
Ubermuth mit den Worten an : 'Wie ein Hünd-
chen hab' ich dich genöthigt mir zu folgen.'
Und sofort verwandelte das Wasser sich in
Stein, und blieb so bis auf den heutigen Tag.«
Die Moral soll wohl heifsen:
Wer das Wasser nicht in Ehren hält,
Nur zu bald der Straf zum Opfer fällt.
22 Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
in einer Felswand, welche vom Abhänge des Nifdagh her sich nordwestlich als ein
besonderer Hügelzug (Prioni — Säge — genannt) am Bache hinzieht. Diese Fels-
wand trennt hier das Hochthal von Karabunar von dem südwestlichen Gelände und
wurde von den Ingenieuren im Alterthume durchbrochen, um die Leitung durchzu-
führen. Im Einschnitte selbst (660 m Meereshöhe) sieht man von der Leitung keine Spur
mehr; aber sobald man hindurchgegangen ist, erscheint gleich zur Rechten der hier
in den gewachsenen Kalkstein eingeschnittene Kanal, der sich etwa 10 m lang am
Bergabhange verfolgen läfst; er ist 0,60 tief und 0,50 breit. Der Bergpfad, der weiter
zu verfolgen ist, zieht sich nun langsam steigend an der Ostwand des Thaies hin.
Bei der Portara rauscht der Bach in einer Tiefe von 100 Metern; die Quellen selbst
liegen eine gute Stunde von da entfernt, wie schon oben angegeben, in 750 m
Meereshöhe. Es wäre interessant, etwa noch Spuren des Kanals rechts an den Ab-
hängen festzustellen, würde aber einen grofsen Zeit-, Mühe- und Kostenaufwand er-
fordern. Diese Abhänge, nur spärlich mit Fichten und Tannen bestanden, sind mit
einem feinen Geröll von zersplitterten Kalksteinen bedeckt, das in jedem Winter in
Folge der Bergwasser seine Lage verändert; der Kanal mufs folglich entweder fort-
gerissen oder fufshoch im Gestein begraben sein. Gleich unterhalb der Quellen aber
fand ich die Spuren eines Dammes, der hier über den Bach gezogen war, um das
Wasser zu stauen und es seitwärts in einen Kanal abfiiefsen zu machen. Man sieht
gut behauene Quadersteine (einer 2,60 lang, 0,53 breit und 0,56 hoch), die heute
noch, wenn auch unregelmäfsig, aufeinanderliegen und hinreichend deutlich zeigen,
dafs einst eine bewufste Hand hier geschaltet hat. Es dürfte nicht daran zu zweifeln
sein, dafs hier der Ursprung der ganzen Leitung zu suchen ist. Das Wasser ist
ausgezeichnet, wohl das beste in der ganzen Umgegend von Smyrna.
Bei unserer Rückkehr folgten wir dem Bergbache selbst. In der Nähe der
Portara wird das Thal so eng, dafs unsere Reitthiere weiter oben ihren Weg suchen
mufsten, und an manchen Stellen war nicht anders durchzukommen, als dafs wir
uns an den Felswänden hinabgleiten liefsen. Weiter unten erweitert sich dann die
Schlucht. In der Nähe des „Kaleh" entspringt am linken Ufer des Baches eine andere
Quelle, Smirli genannt, in 250 m Meereshöhe, deren Wasser auch künstlich gefafst,
aber nicht nach Smyrna, wozu sie nicht hoch genug lag, sondern nach dem Thal von
Arap-Dere geleitet wurde. Eine ziemlich grofse Brunnenkammer ist in den Felsen ge-
schnitten; der Ausgang, 4 m über der Thalsohle, mündet in einen Kanal, der am
Abhänge noch auf eine Strecke weit zu verfolgen ist. Heute entspringt das Wasser,
wohl in Folge von Erdbeben, am Fufse der Felswand. Östlich und westlich vom
Kaleh stehen noch die Kopfenden von zwei kleinen Aquaedukten, welche das
Wasser des Kanals über zwei Schluchten führten. Das Arap-Dere-Thal, auch jetzt
wieder gut angebaut, scheint im Mittelalter sehr bewohnt gewesen zu sein, wie
aus Fontrier's Abhandlung über das Kloster von Lembos zu ersehen ist.8
Von dieser Stelle ab kreuzten wir das Kopfende des Arap-Dere-Thals in
8) Bullet, de Corresp. hellen. XVI, S. 379.
Weber, Die Wasserleitungen von Sniyrna.
23
260 m Meereshöhe und stiegen auf die Hügelreihe, im Westen, die wir am Sattel
von Kryadagara (310 m) passirten. Die Wasserleitung von Karabunar mufste
nothwendigerweise dieses Gelände durchlaufen, Spuren von ihr gelang es mir aber
nicht hier aufzufinden. Doch bemerkte ich, dafs in einem Gehöfte im Arap-Dere-
Thale sich ein grofses Thonrohr befindet, welches nach der Aussage des Besitzers
an dem besagten Abhänge gefunden worden ist. Ebenso hat ein Bauer in Budscha
in seinem Weinberge dort zwei Rohre gefunden, die jetzt als Blumentöpfe in seinem
Hofe stehen. In der Form der Fig. 34 ähnlich, sind sie 0,45 lang, mit 0,21 innerem
Durchmesser und 0,06 starker Wandung, mit Schwanz und Muffe.
Es blieben nach dieser Erkundigung noch zwei wichtige Punkte zu ermitteln:
1) die Stelle, der Sattel, über welchen die Leitung aus dem Gebiet des Arap-Dere
in das von Budscha geführt wurde, und 2) der Verlauf der Leitung am Südabhange
der Hügel von Kukludscha bis zu dem Mauerreste bei B in unserer Karte.
Von Budscha aus führen verschiedene Pfade über die Sättel jener östlichen
Hügelreihe in das Thal des Arap-Dere und die Ebene von Burnabat. Der am
meisten begangene führt über den Sattel Petraloni im N.O. von Budscha. Es
liegt dort in 300 m Meereshöhe eine gut gepflasterte Tenne (Aloni), wohl byzan-
tinischen Ursprungs. Heute ist sie aufser Gebrauch. An dieser Stelle fand ich
zwei Bruchstücke von Thonrohren, die vollkommen mit den
schon bekannten übereinstimmen. Gut gebrannt, 3,5 cm
dick, zeigt das eine Stück noch die eintretende Muffe (Fig. 33).
Es darf angenommen werden, dafs die Leitung hier aus
dem Bereiche des Arap-Dere in das von Budscha übertrat
und ein Blick auf die Karte zeigt, dafs so der von der
Natur vorgezeichnete Weg war. Fls- 33-
In Betreff des zweiten Punktes ist bemerkenswerth, dafs die Hügelreihe von
Kukludscha, mit einem durchgehenden Rücken von Ost nach West, in vielen Aus-
läufern nach Süden in die Ebene von Budscha abfällt.
Zwischen Petraloni im Osten und jenem Mauerstück B im
Westen hatte die Leitung acht Thäler oder Mulden zu über-
setzen. Das geschah nicht, wie wir sehen werden, auf auf-
gemauerten Aquaedukten, sondern mit langen Schleifen,
in- denen sie um die Mulden herumgezogen wurde. Die
Bauern von Budscha erzählen viel von dieser Thonrohr-
leitung. In ihren Häusern verbaut, auch als Schornsteine
aufgesetzt, trifft man mehrfach Rohre, die sie von dort
geholt haben. Einmal sind Bruchstücke zu dem unteren
Gewölbe eines Backofens verwandt. Ein bei demselben
Bauer im Hofe befindliches Rohr hat den Durchschnitt
der Figur 34. Das Aufsuchen der Leitung an diesen
Hügeln gestaltete sich zu einer interessanten Jagd, bei welcher das Aneroid als Spür
hund dienen mufste.
24 Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
Die Mauerreste bei B beweisen, dafs die Leitung von dem dort nächsten
Abhänge herunter kam, und ich fand auch im Kalksteingeröll viele Bruchstücke von
Thonrohren bis zur Meereshöhe von 188,80 m. Noch weiter hinauf waren keine
mehr anzutreffen, die Leitung bog also hier um den Berg herum. An der Stelle
A des Planes, etwa 5 m höher als der höchste Punkt auf dem Schlofsberge, sollte
man nun erwarten, ein Reinigungsbassin als Anfang der Druckleitung zu finden, doch
ist keine Spur davon vorhanden, und es bleibt fraglich, ob wirklich ein solches
Becken hier angelegt war9.
Von jener Meereshöhe von 188,80 m verfolgte ich nun mit dem Aneroid in
der Hand die gegebene Curve um die Ausläufer herum. Überall fanden sich Frag-
mente der Thonrohre längs dieser Linie, auf den Abhängen, wie in den Mulden.
An der Stelle E, nordwestlich von Budscha, lagen die Rohre in 200 m Meereshöhe
noch in situ. Die Stelle weist zwar eine Reparatur mit Rohren schwächerer
Wandung auf, allein herumliegende starke Rohrstücke beweisen, dafs es immer
dieselbe Leitung ist. Die folgenden Mulden überschritt ich dann quer, fand aber
immer auf den nächsten, natürlich in etwas höherer Lage, Überreste der Thonrohre.
Bei F ist die Stelle (216 m), wo, wie erwähnt, der Bauer von Budscha die Thon-
rohre zu seinem Backofen gefunden hat. Eines Morgens liefs ich ihn an dieser
Stelle, vor meinen Augen, graben und bald brachte er die untere Hälfte eines
Rohres ans Licht. Sie war mit einer Kruste von Sinter bedeckt, 0,55 m lang, mit
Muffe und Schwanz, und 0.04 dick, also ganz den aufgefundenen ganzen Rohren
gleich. Ein Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Bauern war also nicht mehr
erlaubt. Es dürfte daher erwiesen sein, dafs die Leitung auf die angegebene Art
an diesen Hügeln ausgeführt wurde. In der Vogellinie beträgt die Entfernung vom
Petraloni bis zu dem Mauerreste bei B nur 5,5 km, doch in Anbetracht der vielen
Schleifen 'kann die Länge des Rohrstranges wohl auf das Doppelte geschätzt werden;
die 100 m Niveaudifferenz der beiden Punkte forderte die starke Wandung der
Thonrohre, stand doch das Wasser hier schon unter einem gewissen Drucke.
Eine erschöpfende technische Erläuterung der ganzen Anlage überlasse ich
selbstverständlich dem Fachmanne, besonders so weit es die Hochdruckanlage im
Melesthale betrifft. Die umwohnenden Bauern behaupten, dafs die Leitung hier
doppelt war, über dem Steinrohrstrang noch ein solcher aus Thonrohren gelegen
habe. Pococke10 sagt nicht ganz verständlich da, wo er den Bogen von Karakapi be-
spricht: »near it, I discovered the Channel of the aqueduct in the wall., which was made
of large Square stones, one stone being let into the other, and a round Channel is
ivorked through them; what is very particular , the pipe is laid in the ivall a very
little above the g round, though the wall is built muck higher .... / saw also many
pieces of earthen pipes, and one in the wall, 3 or 4. feet above the ground, which might
be a Channel fr om sotne other source.« Heute sieht man keine Spur mehr von Stein-
9) Diesen Sommer nahm ich die Wasserleitung der auf, die auch kein Sammelbassin zu besitzen
neuentdeckten Stadt Trapezopolis (bei Saraköi) scheint.
J0) Description of the East II, S. 37.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. 2tJ
röhren in der Mauer. Nur auf dem Mauerstücke oberhalb des Bahnwärterhäuschens
ist noch eine halbkreisförmige Höhlung vorhanden, die vielleicht einst ein Thonrohr
enthalten hat, und auf der gegenüberliegenden Seite des Thaies habe ich vor Jahren,
ehe jene Häuschen gebaut wurden, ein Thonrohr regelrecht in der Mauer eingelassen
gesehen.
Eines aber dürfte jetzt schon feststehen, nämlich dafs wir hier eine Hoch-
druckleitung vor uns haben, die, selbst wenn sie nur bis auf den Sattel am Schlosse
reichte, mindestens einen Druck von 130 m Höhe zu bewältigen hatte.
Über die technische Schwierigkeit einer solchen Anlage schreibt mir Prof.
Dr. Forchheimer: »Gelegentlich der gemeinschaftlichen Besichtigung der Steinrohr-
leitung in Smyrna habe ich grofse Zweifel geäufsert, dafs eine solche Leitung im
Stande gewesen sein sollte, einem hohen Drucke von, wenn ich nicht irre, 200 m
auszuhalten, und meine Absicht mitgetheilt, hierüber Versuche anzustellen. Ich
habe solche nunmehr gemacht, und wenn sie auch noch nicht zu einem Abschlüsse
gelangt sind, so haben sie doch bereits gezeigt, dafs die Bewältigung eines solchen
Druckes möglich war, ein gerade für uns Techniker überraschendes Ergebnifs, die
wir bei hohem Druck heute unbedingt nur an Eisen und Stahl denken würden.
Ich hoffe, dafs diese Mittheilung Ihnen nicht unerwünscht kommt.«11
Wenn also diese Trachytblöcke einen Druck von 200 m aushalten können,
so war es desto leichter, den in Smyrna zu bewältigen, der höchstens 154 m betrug,
wenn man nämlich annimmt, dafs die Leitung bis auf den höchsten Punkt des
Schlofsberges (183,90 m) geführt wurde; den tiefsten Punkt, auf den beiden Bogen
über den Meles kann man wenigstens zu 30 m Meereshöhe rechnen (Flufsbett 25 m
und 5 m für die Bogen).
Wir sind am Ende. Es war zu befürchten, dafs bei Manchem Zweifel
beständen, ob eine solche Anlage in unmittelbarer Nähe des von so vielen Reisenden
besuchten Smyrna wirklich vorhanden sei, ohne dafs doch Jemand sie im Zusammen-
hange erkannt hätte. Um dieses Bedenken möglichst zu beseitigen, sind auf der
Spezialkarte die Höhen nicht mehr nach Aneroi'd- Schätzungen angegeben, sondern
nach direkten Nivellements-Aufnahmen, welche ein Ingenieur der Aidin-Eisenbahn auf
Veranlassung des Herrn Purser ausgeführt hat. Von dem Anfange der Druckleitung
im Osten, bei dem Punkte A, bis auf den Schlofsberg, habe ich ihn ersucht, zwölf
Punkte aufzunehmen, um dem Profile die möglichste Genauigkeit zu geben. Aus
demselben Grunde möge man mir auch eine gewisse Weitschweifigkeit, in die ich
verfallen mufste, nachsehen. Hätte es sich um eine weniger bekannte Gegend ge-
handelt, so hätte ich mich wohl einer kürzeren Fassung befleifsigt. In Smyrna aber,
das Jedermann kennt oder doch zu kennen glaubt, mufs der Fachmann um so mehr
die Thatsachen genau vor sich haben, um ein endgültiges Urteil zuversichtlich
fällen zu können.
Smyrna. G. Weber.
n) Vergl. Anzeiger der Wiener Akademie der Wiss. 1898, S. 38.
^Jjps^r>f^N^^_a>L .vvjLi-A^
GEOMETRISCHE VASEN AUS
GRIECHENLAND.'
Sieben und zwanzig Jahre sind jetzt verflossen, seitdem Conze in seiner
bekannten Abhandlung »Zur Geschichte der Anfange der griechischen Kunst«
die Aufmerksamkeit der gelehrten Welt auf die griechischen geometrischen Vasen
lenkte. Zwei Jahre später konnte G. Hirschfeld zu der von Conze entdeckten
Gruppe eine Reihe anderer geometrischer Gefäfse hinzufügen. Heut zu Tage ver-
fügen wir auf diesem Gebiete über ein überaus reiches Material, aber trotzdem ist
die Kenntnifs von den geometrischen Vasen aus Griechenland, selbst unter den
Archäologen, sehr gering. Im Allgemeinen steht man bei der Beurteilung dieser
Vasen auf demselben Standpunkt, wie der Entdecker des geometrischen Vasenstiles
in Griechenland. Wir würden aber schlechte Schüler sein, wenn wir es nicht etwas
weiter bringen könnten:
Nach der Entdeckung von Conze waren uns weite Ausblicke über grofse
Zeiträume der prähistorischen Zeit in Griechenland eröffnet worden. Durch Schlie-
mann's glänzende Funde haben wir sodann eine prähistorische Zeit kennen ge-
lernt, die vor Homeros liegt und nach dem Hauptfundort die »mykenische« Zeit
genannt worden ist. Andererseits sind wir jetzt im Stande die Entwicklung der
älteren attischen Keramik durch verschiedene Zwischenstufen vom Aufhören des
rein geometrischen Stils bis zu dem entwickelten schwarzfigurigen Stil verfolgen zu
können. Zwischen diesen ziemlich bekannten Gebieten liegt die Zeit des geometrischen
Stils, die wir am wenigsten kennen.
Verschiedene Umstände haben es bewirkt, dafs wir trotz dem reichen
Material so wenig von dem griechisch geometrischen Vasenstil wissen. Erstens
mufs die Thatsache hervorgehoben werden, dafs abgesehen von vereinzelten Aus-
nahmen (wie Philios, 'E'^usp. otp/atoX. 1889 S. 172 fr. und Brückner -Pernice, Ein
attischer Friedhof, Athen. Mittheil. 1893 S. 73 ff.) uns über die geometrischen Vasen
in Griechenland ordentliche Fundberichte fehlen. Zweitens haben diejenigen Forscher,
die sich mit diesem Gegenstand beschäftigt haben, etwas voreilig Probleme auf-
gestellt, die nicht spruchreif waren, indem sie es versucht haben, dem Ursprung
des geometrischen Stiles nachzugehen oder den Verfertigern der betreffenden Vasen
eine bestimmte Nationalität zuzuschreiben. Und drittens vermifst man bei den
meisten Forschern auf diesem Gebiet eine nähere Bekanntschaft mit dem reichen
Material, das uns heut zu Tage zu Gebote steht. Diesem Übelstand mufs abgeholfen
werden, und zu diesem Zweck will ich im Folgenden das wichtigste Material aus
Griechenland, so weit es mir bekannt geworden ist, zusammenstellen.
') Der Aufsatz wurde bereits im Jahre 1897 ge- auf die ohne Umarbeitung des Ganzen nicht ein-
schrieben. Hieraus erklärt sich auch, dafs einige gegangen werden konnte,
neuere Publicationen nicht berücksichtigt sind,
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
27
Der gröfste Theil der griechisch geometrischen Vasen befindet sich in Athen,
aber selbst dort war es noch vor drei Jahren nicht leicht, das betreffende Material
zu überblicken. Erst seitdem Kavvadias die Neuordnung der Vasensäle im athe-
nischen Nationalmuseum glücklich durchgeführt hat, wurde es möglich, die geo-
metrischen Vasen in Athen mit Erfolg zu studiren. Durch die zuvorkommende
Liberalität des Generalephoros der griechischen Alterthümer wurde es mir gestattet,
das wichtigste einschlägige Material im athenischen Nationalmuseum zu zeichnen
oder zu photographiren , und nun ich an die Veröffentlichung der geometrischen
Vasen aus Griechenland gehe, ist es mir eine angenehme Pflicht, Herrn Kavvadias
meinen besten Dank auszusprechen für die Liebenswürdigkeit, mit welcher er meine
Untersuchungen an Ort und Stelle gefördert hat.
Was ich hier geben will, ist zunächst eine Materialsammlung, die als Basis
für künftige Untersuchungen dienen könnte. Das Material stammt hauptsächlich aus
dem Nationalmuseum in Athen und der Sammlung des Syllogos in Herakleion
auf Kreta. Nur ausnahmsweise werde ich repräsentative Vasen anderer Museen
aufnehmen. Dies Material werde ich so übersichtlich wie möglich zusammenstellen ;
es wird sich daraus ergeben, dafs die geometrischen Vasenstile in Griechenland
sehr mannigfaltig sind, und dafs jede Landschaft oder Insel ihre eigentümliche
Gattung hat.
In Folge mangelnder Fundangaben für den gröfsten Teil des Materials, wird
es unmöglich sein, eine historische Entwicklung innerhalb des geometrischen Stiles
darzustellen. Die Fundnotizen, über welche wir verfügen, belehren uns indessen,
dafs der geometrische Stil auf den attischen Vasen verhältnismäfsig kurze Zeit ge-
dauert haben mufs.
Bei dieser Darstellung ist es mir vor Allem daran gelegen, so viele Ab-
bildungen wie möglich zu geben, denn erst dadurch ist es möglich sich eine Vor-
stellung über die Mannigfaltigkeit in der geometrischen Dekoration zu bilden, und
erst dadurch wird es möglich werden den künftigen Forschungen auf diesem Gebiet
eine gehörige Unterlage zu verschaffen. Bei diesem Bestreben sind mir die Worte
Conze's in seiner oben citirten Abhandlung mafsgebend gewesen: »Auch habe
ich das Material vollständiger gesammelt, als es bisher geschehen war, und grade
auf dessen grofse Menge hinweisen zu können erscheint mir bei der Benutzung
nicht ganz unwichtig.«
Die Vasen sind nach Landschaften und Inseln geordnet. Für die Einteilung
der attischen Dipylongefäfse sind die Vasenformen mafsgebend gewesen. Der
Text hat im Allgemeinen den Zweck die Abbildungen zu begleiten und an jeder
Vase das Charakteristische hervorzuheben. Als Prolegomena zu dieser Arbeit
sind bereits zwei Aufsätze erschienen: »Aphidna in Nordattika«, Athen. Mittheil.
1896 S. 385 ff. und »Nachleben mykenischer Ornamente«, Athen. Mittheil. 1897.
S. 233 ff.
Die Mafse (Höhe, Durchmesser der Mündung, Gröfster Umfang) sind in
Metern angegeben worden.
28 Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
THERA.
Was die Technik betrifft, haben die geometrisch verzierten Amphoren
aus Thera einen rötlichen, mitunter gelblichen Thon mit einem gewöhnlich hell-
gelben Überzug und eine geglättete Oberfläche. Der zur Dekoration verwendete Firnis
ist öfters schwarzbraun, bald mehr violettbraun, bald rotbraun, bei einzelnen Stücken
fast gelbbraun.
Die Form der theräischen Amphoren ist im Allgemeinen sehr schwer und
gedrungen. Der Hals ist weit und niedrig, gegen den Rumpf wenig absetzend, die
Lippe der Mündung hat ein ziemlich scharfes Profil. Der Bauch hat im oberen
Teil eine kräftige Anschwellung und zieht sich gegen den Fufs zu mehr oder
weniger stark ein. Die zwei wagerechten, etwas nach aufsen geneigten Henkel
sind oben an der Schulter angesetzt. Die Form dieser Gefäfse erinnert an die
der 7u0oi und ist am nächsten mit dem im Athenischen Nationalmuseum auf-
bewahrten grofsen Trittos (Nr. 807) zu vergleichen2.
Rings um das Gefäfs gehen horizontale Bänder, welche (bald einzeln, bald in
Gruppen zu zwei oder drei) die Gefäfsfläche in verschiedene parallele Streifen teilen,
von denen die am Bauche befindlichen undekorirt sind. Sonst beschränkt sich die Deko-
ration hauptsächlich auf den Hals und die Schulter, und zwar auf den vorderen Teil
des Gefäfses, ist also nur für die Vorderansicht von oben berechnet. Die Streifen
am Hals und an der Schulter sind mit verschiedenen Ornamenten, wie Mäandern,
Zickzacklinien, Kreisen und sogen, falschen Spiralen gefüllt. Sowohl die obere
horizontale Fläche des Mündungsrandes, wie der Lippenrand werden rings um in
radialer Richtung durch Firnisstriche verziert, die sich in Gruppen zu drei oder
vier in bestimmten Entfernungen wiederholen.
Das Hauptinteresse der Dekoration fällt auf die zwischen den beiden Henkeln
befindliche vordere Schulterfläche. Dieser Streif, der gewöhnlich breiter wie die
anderen gelassen ist, wird nicht mit einem der Länge nach gleichmäfsig fortlaufenden
Zierrath versehen, sondern ist teils durch vertikale, teils auch durch horizontale
schmale Bänder geteilt. In der Mitte wird oft ein viereckiges Feld ausgespart, das
in der Regel ein radförmiges Ornament enthält. Ein solches Feld wird häufig in
den oberen Ecken von einem fensterartigen Viereck abgeschnitten. Das Radornament
im Mittelfeld der Schulterfläche bildet ein für die theräischen Vasen besonders
charakteristisches Dekorationsmotiv.
Manche von den aufgemalten Ornamenten, besonders die Mäander und die
Zickzacklinien, sind in der Weise hergestellt, dafs die Bandlinien mit dünnen Pinsel-
strichen gezogen sind, während dagegen der Innenraum mit einer schrägen Schraffirung
2) Abgebildet in den Athen. Mittheil. 1893 S. 134 S. 9. Die an diesem rdüoz eingeprefsten echten
und bei Böhlau, Zur Ornamentik der Villanova- Spiralen sind auf den theräischen Amphoren
periode (Festschrift der XXVI. Jahresversammlung durch sogen, falsche Spiralen (durch Tangenten
der deutschen Anthropologischen Gesellschaft) verbundene Kreise) ersetzt worden.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
29
ausgefüllt ist3. Die dreieckigen Motive sind im Innern doppelt schraffirt und werden
also mit Gitterwerk ausgefüllt.
Die Pflanzenornamentik ist auf diesen Vasen gar nicht vertreten. Aus der
Thierwelt finden wir nur Vögel dargestellt und zwar im gewöhnlichen Dipylonschema.
Gewöhnlich wird ein Vogel allein in einem kleinen viereckigen Feld angebracht.
Auf der Kopenhagener Vase hält ein solcher Vogel in dem Mund eine geometrisch
stilisirte Schlange und dasselbe Motiv, wenn auch in verblafster und mifsVerstandener
Auffassung, findet sich auch auf dem athenischen Gefäfs aus Thera, Nat. Mus. 824b.
Die Kopenhagener Amphora hat in dem untersten dekorirten Horizontalstreifen an
zwei Stellen je vier Vögel, die an einander gereiht sind.
Diese Bemerkungen gelten dem theräisch geometrischen Stil im Allgemeinen.
Vereinzelte Abweichungen sind unten an den betreffenden Stellen zu besprechen.
1) Fig. 1. Athen, Nat. Mus. 824 b. Höhe 0,51 m, Durchmesser der Mündung 0,255 m,
Gröfster Umfang 1,165 m. ^n c^en kleinen viereckigen Feldern rechts und
links an der Schulterfläche ein Vogel mit geometrisch stilisirter Schlange.
Das ursprüngliche Motiv scheint aber nicht mehr recht verstanden gewesen
zu sein.
2) Fig. 2. Athen, Nat. Mus. 892. H. 0,74. Dm. d. Mdg. 0,36. Gr. Umf. 1,52.
Fig. 1.
3) Fig- 3« Thera, im Besitz des Herrn Nojiix<k. Die Photographie verdanke ich
Herrn Alfr. Schiff. H. 0,40. Dm. d. Mdg. 0,25.
3) Nur an der Kopenhagener Amphora aus Thera
befindet sich ein Mäander, dessen ganze Breite
mit voller Firnisfarbe gefüllt ist. Wie mir
Dragendorff freundlichst mittheilt, sind derartige
Mäander bei den Hiller'schen Ausgrabungen auf
Thera ein paar Mal zu Tage getreten.
3Q
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
SwHHDÖOGNRtik
i
Der zu dieser Vase gehörende Deckel ist uns erhalten, während die
anderen Deckel nicht mehr da sind. Dieser hat zwei wagerechte Henkel,
die den Henkeln des Gefäfses genau entsprechen, so
dafs eine Schnur durch die einander entsprechenden
Gefäfs- und Deckelhenkel gezogen werden konnte, um
den Deckel am Gefäfse zu befestigen. Die obere
I //!f^ jfek,-^ Fläche des Deckels ist mit mehreren koncentrischen
Kreisen verziert, deren Zwischenräume verschieden
ausgefüllt sind, wie sich am besten aus der Betrachtung
der beigegebenen Abbildung ergiebt. Der Raum
zwischen den beiden äufsersten Kreisen ist durch
schräge Schraffirung ausgefüllt. Bemerkenswert ist
das häufige Vorkommen punktirter Ornamente (grade Linien, Kreise, Sternlein).
4) Fig. 4. Athen, Nat. Mus. 893. H. 0,625. Dm- d- M^g. 0,30. Gr. Umf. 1,27.
5) Fig. 5. Thera, im Besitz des Herrn Nojauös. Die photographische Aufnahme
verdanke ich Herrn Alfr. Schiff. Die Vase ist fragmentirt. Gröfste Höhe
0,52. Dm. d. Mdg. 0,37.
In dem viereckigen Hauptfeld an der Schulter nimmt, wie häufig, ein
radähnliches Ornament die Mitte ein. In den oberen Ecken haben wir die
Fig. 3-
Fig. 5-
Fig. 4-
fensterartigen Abschnitte, von denen oben die Rede war. Unter jedem von
diesen Abschnitten sind zwei kleine concentrische Kreise gemalt und darunter,
ganz freistehend, ohne Anlehnung an die unteren Ecken, erscheint zu jeder
Seite ein quadratisches Ornament mit Gitterverzierung im Inneren.
6) Fig. 6. Athen, Nat. Mus. 824a. H. 0,75. Dm. d. Mdg. 0,36. Gr. Umf. 1,57.
Was die Dekoration betrifft, bietet diese Amphora im Vergleich mit den
oben besprochenen etwas Neues. Die Zerlegung der horizontalen Streifen
durch vertikale Linien beginnt hier schon am Halse. Unter den Ornamenten
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
31
begegnet uns hier der »laufende Hund«, und in der Mitte des untersten
dekorirten Streifens finden wir ein ganz alleinstehendes Ornament, von dessen
Beschreibung ich Abstand nehme, indem ich auf die beigegebene Abbildung
verweise.
7) Fig. 7.. Athen, Nat. Mus. 824 4. H. 0,71. Dm. d. Mdg. 0,38. Gr. Umf. 1,585.
Die Zerteilung des breiten Schulterstreifs ist hier um einen Schritt weiter
gegangen, indem drei viereckige Hauptfelder hergestellt sind. Innerhalb
dieser ist das Hauptornament nicht genau in der Form radähnlich, wie sonst,
sondern besteht aus fünf kleineren radförmigen Ornamenten (beziehungsweise
concentrischen Kreisen) innerhalb zwei gröfserer concentrischer Kreise.
Fig. 7.
Fig. 6.
Der unterste Streif am Halse hat eine Reihe concentrischer Kreise5.
Wenn man beobachtet, wie die Halsdekoration der theräischen Amphoren
auf ein gemeinsames Grundschema zurückgeht, wird man bei einem Vergleich
zwischen dieser Vase und den übrigen finden, dafs hier die concentrischen
Kreise eine Reihe sogen, falscher Spiralen ersetzt haben. Dieselbe Ornaments-
entwicklung läfst sich auch an einer Vase beobachten, die von Hiller und
Dragendorff bei den letzten Ausgrabungen auf Thera gefunden haben. Wir
dürfen also behaupten, dafs wie die. echten Spiralen durch die falschen er-
4) Abgebildet Annali dell' Institute 1872, Tav. d'agg.
K, i, wo indessen die Vasenform ungenau wieder-
gegeben ist.
5) Auf Hirschfeld's Abbildung in Annali dell' In-
stituto a. a. O. sind diese koncentrischen Kreise
unrichtig am obersten Teil der Schulter an-
gebracht.
32
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
setzt worden sind, so auch eine Reihe concentrischer Kreise mitunter an die
Stelle der sogen, falschen Spiralen getreten ist.
8) Fig. 8. Thera, im Besitz des Herrn Noptxi?. Die Photographie hat mir Herr
Alfr. Schiff freundlichst zur Verfügung gestellt. H. 0,77. Dm. d. Mdg. 0,36.
Die dekorirte Schulterfläche hat als Hauptornamente drei gröfsere rad-
ähnliche Verzierungen, welche aber nicht durch die sonst häufigen vertikalen
Linien oder Bänder von einander getrennt sind. Statt dessen besteht das
Trennungsglied aus einem eigentümlichen Ornament: oben ein Dreieck mit
Gitterwerk im Inneren, unmittelbar darunter ein Viereck, dessen beide Hälften,
jede für" sich, durch Diagonalen geschnitten werden und teilweise mit Gitter-
verzierungen gefüllt sind; unter diesem Ornament sind dreifache Zickzacklinien
vertikal gezogen und an den Ecken sind Haken als Verzierungen angehängt.
Zu jeder Seite des Zickzackornaments steht ein Vogel. Das ganze wirkt fast
wie ein Wappenschema.
Fig. 8.
Die Zickzacklinie mit den an den Ecken angebrachten Haken ist ein Motiv,
das, soviel ich weifs, auf den geometrischen Vasen nur noch einmal vorkommt,
nämlich auf einer Leidener Vase, die von Conze, Zur Geschichte der Anfänge
der griechischen Kunst Taf. III 1 abgebildet worden ist. Infolge dessen darf man
den Schlufs ziehen, dafs jene Vase, deren Provenienz nicht übermittelt ist, aus
Thera stammt, wie viele andere bei Conze a. a. O. wiedergegebene Vasen.
9) Fig- 96- Kopenhagen, Nationalmuseum (Prindsens Palais). Grober rötlicher
6) Trotzdem dafs diese Vase schon bei Conze,
Melische Thongefäfse S. VII und Zur Geschichte
der Anfänge der griechischen Kunst Taf. IX 2
publicirt worden ist, lasse ich sie hier wieder
abbilden, weil die dort nach Michaelis' Skizze
hergestellten Abbildungen nicht ausreichen.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland. ss
Thon mit weifsgelbem Überzug. H. 0,74. Dm. d. Mdg. 0,325. Gr. Umf.
i,47-
Diese Amphora hat einen schlankeren Aufbau als die vorher besprochenen
Vasen aus Thera. Was die Dekoration anlangt, finden wir hier zum ersten
Mal unter den theräischen Vasen eine Reihe von Dipylonvögeln; unten auf
der Schulterfläche erscheint ein Ornament, das eine Reihe echter Spiralen
in verflüchtigter Darstellung zeigt.
10) Fig. 10. Athen, Nat.-Mus. 899. H. 0,275. Dm. d. Mdg. 0,105. Gr. Umf. 0,53.
Diese Amphora unterscheidet sich in vielen Beziehungen von den oben
besprochenen. Erstens ist sie ungewöhnlich klein und zweitens ist der Hals
schlanker wie bei den meisten Amphoren aus Thera. Die
horizontalen Henkel sind Doppelhenkel (wie die der riesen-
grofsen attischen Grabamphoren) d. h. jeder Henkel ist in zwei
bügeiförmige Teile geteilt. Oben und unten am Halse ist die
sonst übliche Reihe sogen, falscher Spiralen ganz verkümmert.
Das radförmige Ornament an der Vorderseite der Schulter-
fläche fehlt an diesem Gefäfs. Die horizontalen Bänder sind
schmaler als sonst und bedecken mit kleinen leeren Zwischen-
räumen den ganzen Bauch. Aus manchen Gründen scheint
dies Gefäfs jünger zu sein als die anderen oben besprochenen
theräischen Amphoren.
Nahe verwandt mit dieser Vase ist die im British
Museum unter Nr. 409 aufbewahrte theräische Amphora (dort fälschlich Athen
zugeschrieben).
MELOS.
Melische Thongefäfse mit geometrischen Mustern kennen wir hinreichend
durch Conze, Melische Thongefäfse (Leipzig 1862), Böhlau, Eine Melische Amphora,
Arch. Jahrbuch 1887 S. 211 ff. Taf. 12 und Mylonas in der 'E'fqy. ap/aioX. 1894.
S. 225fr. Taf. 12. 13. 14. Diese Vasen haben indessen neben manchen Spuren von
geometrischem Einflufs doch überwiegend mykenisch- orientalische Dekorations-
elemente. Hier werden zwei Gefäfse abgebildet, die den reinen geometrischen
Stil auf Melos repräsentiren.
1) Fig. 11. Athen, Nat.- Mus. 841. H. 0,67. Dm. d. Mdg. 0,45. Gr. Umf. etwa 1,75.
Dies Gefäfs ist eine Amphora oder vielmehr ein glockenförmiger Krater
auf einem Hypokraterion, das zum gröfsten Teil ergänzt ist. Der Hals fehlt, nur
einen kleinen Ansatz zu einem Halse bildet der schmale Rand der Mündung,
der mit warzenartigen Erhöhungen versehen ist. Die Henkel sind vertikal
und doppelbogig: von der Stelle, wo sich die beiden Bügel des Henkels
vereinigen, geht nach dem oberen Rand des Gefäfses ein vertikaler Henkel
aus. Diese Vase ist der Form nach deutlich ein Vorläufer zu den melischen
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. 3
1
34
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Amphoren mit orientalisiren den Ornamenten, die jedoch etwas besitzen, was
unserem Gefäfs fehlt, nämlich den hohen, weiten Hals.
Der untere Teil des Bauches ist mit horizontalen breiten firnisgefüllten
Bändern versehen, die mit Gruppen von schmalen horizontalen Linien ab-
wechseln. Die eigentliche Dekoration fällt auf die
Flächen zwischen den Henkeln. Der viereckige Haupt-
streif wird durch vertikale Linien in drei Felder ge-
teilt, ein gröfseres in der Mitte und zu jeder Seite
ein kleineres. Das Mittelfeld wird wiederum in drei
horizontale Streifen zerlegt, deren zwei mit Mäander-
ornament verziert sind, während der dritte, dazwischen-
liegende, eine Reihe von kleinen Rhomben enthält.
Die zwei Seitenfelder, die einander in der Dekoration
genau entsprechen, sind je in ein oberes und ein
unteres Feld geteilt: im oberen steht ein Dipylon-
vogel, im unteren ein Hirsch (an der entgegengesetzten
Seite des Gefäfses ist an der entsprechenden Stelle
der Hirsch durch ein Pferd ersetzt worden). Die
Flächen, die die Henkel umgeben, sind mit Radornamenten verziert, und
unter jedem Bügel des doppelbogigen Halses ist ein Dipylonvogel gemalt.
An der äufseren Seite des Mündungsrandes läuft eine Wellenlinie, die
an ihren Hebungen und Senkungen kleine Kreise tangirt. Dasselbe Ornament
wiederholt sich in einem dekorirten horizontalen Streifen, der unmittelbar
unter den Henkeln läuft. In den Athen. Mittheil. 1897 S. 246 ist nach-
gewiesen worden, dafs dieses Ornament eine geometrisirende Vereinfachung
des mykenischen Motives der fortlaufenden Ranke ist.
2) Fig. 12. Athen, Nat.-Mus. 877 r. Rötlich gelber Thon, schwarbrauner Firnis.
H. 0,22. Dm. d. Mdg. 0,27.
Die dekorirte Hauptfläche zwischen den strick-
artig gewundenen Henkeln zerfällt in drei nebenein-
;JS ;Tv^c^lf^f^ ander liegende Felder, ein kleineres zu jeder Seite
^ll^^li^^^llBP^ und em gröfseres in der Mitte. Jedes von den Seiten-
feldern ist mit einem System von concentrischen
Kreisen verziert. Das mittlere Feld, das dekorirte
Hauptfeld, hat in jeder der oberen Ecken einen
fensterartigen Ausschnitt, der mit schraffirten Drei-
Fl£- I2- ecken gefüllt ist. Die Hauptdarstellung bildet ein
Mann, der in jeder Hand ein Pferd am Maul hält. Unter jedem Pferd ein
Fisch als Füllmotiv. Sonstige Füllornamente sind schraffirte Rhomben,
7) Das dekorirte Hauptfeld mit der bildlichen Dar- (vgl. Text S. 140). Dort fehlt aber eine Ge-
stellung ist von Hirschfeld in den Annali dell' In- sammtansicht des Gefäfses.
stituto 1872 Tau. d'agg. J. i abgebildet worden
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland. oc
Dreiecke und Mäanderhaken. Dieselbe Darstellung wiederholt sich auf der
entgegengesetzten Seite des Gefäfses.
Unter dem Hauptstreif sind zwei schmalere, horizontale Streifen, von denen
der eine mit einer Reihe Punkten, der andere mit an einander gereihten
kleinen Rhomben gefüllt ist. Diese Dekorationsstreifen wiederholen sich oben
am Halse.
Ein anderes Gefäfs, das aller Wahrscheinlichkeit nach aus Melos stammt,
kann hier nicht aufgenommen werden, da die Provenienz nicht angegeben
ist. Es wird deshalb sicherer sein, es unter den Vasen unbekannter Herkunft
zu behandeln.
KRETA.
Der rein geometrische Stil auf den kretischen Vasen bietet bei Weitem
nicht dasselbe Interesse wie der theräisch geometrische Stil. Die Muster sind sehr
einfach und primitiv, die Zeichnung ist öfters grob. Der Thon ist wenig gut ge-
schlämmt, und es fehlt gewöhnlich der feine Überzug, der für die theräischen
Vasen charakteristisch ist.
Der Grund, weshalb der geometrische Vasenstil in Kreta keinen gröfseren
Aufschwung erreicht hat, liegt meines Erachtens darin, dafs auf Kreta der Einflufs
der mykenischen Ornamentik so überwiegend war, dafs sich dort der rein geome-
trische Stil auf den Vasen nicht recht weiter entwickeln konnte. Dieser Einflufs
der mykenischen Ornamentik, besonders der Metallornamentik ist schon nach-
gewiesen worden8.
Deshalb müssen wir das hier behandelte Material in zwei Gruppen zerlegen.
Die erste Gruppe umfafst die Vasen, derer Dekoration ganz oder überwiegend
geometrisch ist, die andere Gruppe bilden die Vasen, deren Ornamentik über-
wiegend von der mykenischen Kunst beeinflufst worden ist. Die Scheidung der
beiden Gruppen ist ziemlich schwer, und andere würden die Grenzen vielleicht
anders gezogen haben. Diese Schwierigkeit dürfte aber erklären, weshalb hier bei
der Besprechung geometrisch bemalter Gefäfse auch Vasen mit Nachklängen
der mykenischen Ornamentik aufgenommen werden. Es ist ja übrigens nicht ohne
Interesse, diesen Mischstil mit geometrischen Vasenformen und mykenischen Mustern
näher kennen zu lernen.
Die Vasenformen sind im Allgemeinen recht häfslich und entbehren jeder
Eleganz. Öfters fehlt der Vasenhals, und die kugelige Anschwellung des Gefafs-
bauches beginnt unmittelbar unterhalb der Mündung. Sehr charakteristisch für
diese Vasen sind die dicht unter dem oberen Gefäfsrande sitzenden vier Henkel, von
denen zwei horizontal und die anderen zwei vertikal sind.
Die Dekoration befindet sich in der Regel auf den zwischen den Henkeln
befindlichen Flächen und geht nur selten über diese Grenzen hinaus. Die häufigsten
Ornamente sind auf den rein geometrischen Vasen: Zickzacklinien, Rhomben, Gräten-
8) In meinem Aufsatz »Nachleben mykenischer Ornamente« Athen. Mittheil. XXII (1897) S. 233 ff.
3*
•?6 Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
muster und concentrische Kreise. Der gewöhnliche Mäander fehlt gänzlich, nur an
einem Exemplar (Nr. 8 Fig. 20) finden wir eine gewisse Abart des Mäanders, die wohl
eigentlich eine Vereckigung des wellenartigen, aus der mykenischen Kunst her-
geleiteten Bandes ist. Vögel treten selten auf, das Hakenkreuz nur einmal (Nr. 11).
Die zwischen den Henkeln befindlichen Flächen sind meistens durch
horizontale, mitunter auch durch vertikale Trennungsglieder getheilt. Der nicht mit
Ornamenten verzierte Theil der Gefäfse ist gewöhnlich mit breiteren oder kürzeren,
mit Firnis gefüllten Streifen überzogen.
Der Firnis ist gewöhnlich schwarzbraun, einmal finden wir darauf con-
centrische Kreise mit Weifs gemalt (Nr. 6 Fig. 18).
A. Vasen mit überwiegend geometrischer Dekoration.
1) Fig. 13. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis9 (Mus. Nr. Anop. 23). Braun-
gelber Thon, verhältnismässig gut geschlämmt, geglättete Oberfläche, schwarzer
Firnis. H. 0,33 m. Dm. d. Mdg. 0,13 m. Gr. Umf. 0,96 m. Vier Henkel,
zwei horizontale, zwei vertikale. Die Dekoration an den Flächen zwischen
den Henkeln hat zwei Muster, jedes Muster wiederholt sich auf der
diametral entgegengesetzten Seite.
2) Fig. 14. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 4). Thon und
Firnis wie Nr. 1. H. 0,36m. Dm. d. Mdg. 0,14m. Gr. Umf. 0,98m. Die
Zwischenräume zwischen den vier Henkeln sind mit demselben Muster
versehen.
Fig. 14.
3) Fig. 15. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 20). Thon
und Firnis, wie die beiden vorangehenden Gefäfse. H. 0,29 (mit Deckel
0,35). Dm. d. Mdg. 0,11. Gr. Umf. 0,83. Vier Henkel. Die zwei auf der
9) Über die Funde von Anopolis vgl. Athen. Mittheil. 1897 S. 241 Anm. 1.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
37
Abbildung sichtbaren Dekorationen, Vogel und Rhombus, kehren auf den
entgegengesetzten Flächen zwischen den Henkeln wieder.
4) Fig. 16. Syllogos in Herakleion, aus Staurakia. Thon und Firnis wie die
vorigen. H. 0,38. Dm. d. Mdg. 0,115. Gr. Umf. 0,93. Vier Henkel,
zwischen denen concentrische Kreise gemalt sind.
Fig. 16.
Fig. 15-
Ein sehr ähnliches Gefäfs ohne Provenienzangabe befindet sich im Museum
des Syllogos zu Herakleion, hat aber nur zwei Henkel und auf jeder Seite
zwischen den Henkeln dreimal sich wiederholende concentrische Kreise.
5) Fig. 17. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 21). Thon
und Firnis wie die vorigen. H. 0,32 (mit Deckel 0,35). Dm. d. Mdg. 0,135.
Gr. Umf. 0,87. Neben den gradlinigen Ornamenten (Zickzacklinien und
Rhomben) erscheint ein
Blatt- oder Linsenähn-
liches Ornament, das innen
schraffirt ist.
Der dazu gehörende
Deckel ist, sowie das Ge-
fäfs selber, schon in den
Athen. Mittheilungen 1897
S. 242 Fig. I2a abgebildet
worden. Die darauf ge-
malten Spiralen gehen
sicher auf Vorbilder aus der
Goldtechnik, wahrschein-
lich auf die mykenische Fl£* l1*
Ornamentik, zurück. Die auf demselben Deckel in drei Reihen gemalten blatt-
oder linsenartigen Verzierungen, die sich zusammen etwa wie ein Collier dar-
stellen, dürften vielleicht auch in der Metalltechnik ihre Vorbilder gehabt haben.
38
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
6) Fig. 18. Nationalmuseum in Athen Nr. 59, ohne Provenienzangabe. Die
Dekoration, welche nur in concentrischen Kreisen besteht, beschränkt sich
nicht auf die Henkelflächen, sondern findet sich auch in den
unteren horizontalen Streifen. Beachtenswert sind die mit
Weifs auf den schwarzen Firnisgrund gemalten concen-
trischen Kreise, von denen schon oben die Rede war.
Mit Weifs sind auch einige von den horizontalen Streifen
auf den schwarzen Firnis aufgemalt.
7) Fig. 19. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr.
Anop. 16). Gelbbrauner Thon, geglättete Oberfläche,
schwarzer Firnis. H. 0,35. Dm. d. Mdg. 0,16. Gr. Umf. 0,99.
Dies Gefäfs ist im Gegensatz zu den vorangehen-
den mit Hals versehen. Die Dekoration ist recht eigen-
tümlich. In der Mitte zwischen den beiden Henkeln
Fig. 18.
finden wir ein metopenartig abgetrenntes Feld mit horizontalen Zickzack-
linien und zu beiden Seiten Grätenmuster und Sternchen. Dieselbe Verzierung
wiederholt sich auf der entgegengesetzten Seite des Gefäfses.
8) Fig. 20. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 18). Gelblich
rötlicher Thon, der gröber ist, wie bei den vorigen Vasen. Auch ist der
Firnis stumpfer wie dort. H. 0,37. Dm. d. Mdg. 0,15. Gr. Umf. 1,04.
Fig. 19.
Fig. 20.
Dies ist eine der wenigen kretischen Vasen, die mit einer Art Mäander
verziert sind, und unter den hier publicirten die einzige. Der Mäander
verziert ein viereckiges, ausgespartes Feld zwischen den beiden Henkeln,
oberhalb läuft eine Zickzacklinie. Die Hinterseite ist in derselben Weise
verziert, mit dem Unterschied, dafs an die Stelle der Zickzacklinie ein
Schachbrettmuster getreten ist. Die Henkel sind sehr originell: sie sind
horizontal, nach aufsen hin geneigt und mit der Gefäfsmündung durch einen
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
39
etwas gebogenen Steg verbunden. Den zwei Henkeln an dem Gefäfse selbst
entsprechen die zwei Henkel des Deckels, der mit concentrischen, dem Kreis
des Randes parallel laufenden Kreisen verziert ist.
9) Fig. 21. Herakleion im Besitz des Herrn Johannes Mitzotakis, aus Knossos.
Fragmentirt an der Hinterseite, oben gebrochen. Gröfste Höhe 0,55. Die
Vasenform ist schlanker als gewöhnlich, und jeder Henkel ist in zwei
arkadenförmige Wölbungen geteilt wie an den grofsen attischen
Grabamphoren und an der oben Fig. 10 abgebildeten the-
räischen Vase. Die Dekoration ist nicht auf die Fläche
zwischen den Henkeln beschränkt, sondern findet sich auch
am Hals und unterhalb der Henkelzone. Dieselben primitiven,
einförmigen Ornamente, wie sonst auf den kretisch geome-
trischen Vasen, finden wir auch hier.
Indessen läfst sich an dieser Vase auch ein fremder
Einflufs wahrnehmen. Sowohl in der Vasenform, wie in der
Form der Henkel erinnert unser Gefäfs stark an die von
Conze, Zur Geschichte der Anfänge der griechischen Kunst
Taf. II abgebildete Vase, die aller Wahrscheinlichkeit nach
aus Thera stammt. Auch in einer anderen Beziehung er-
innert unsere kretische Vase an die theräischen Gefäfse
mit geometrischer Dekoration. Grade an den Stellen, wo wir auf den
Theravasen Reihen von sogen, falschen Spiralen haben, finden wir hier
Reihen von concentrischen Kreisen, nämlich unten am Hals und unterhalb
des dekorirten Hauptstreifens zwischen den Henkeln. Da der Übergang von
falschen Spiralen zu einer Reihe von Kreisen sich schon an den theräischen
Gefäfsen nachweisen läfst10, so ist es wahrscheinlich, dafs auch auf unserer
kretischen Vase die zwei Reihen concentrischer Kreise einem theräischen
Vorbild entnommen sind, wo an den entsprechenden Stellen sich entweder
sogenannte falsche Spiralen oder ihre Nachfolger, concentrische Kreise, be-
fanden n.
Wir können vielleicht noch eine andere Beeinflussung in der Dekoration
unserer Vase beobachten. Das Hauptfeld zwischen den Henkeln ist in drei
Felder eingetheilt und die Trennungsglieder haben dieselbe Form, die wir
an einer in den Athen. Mittheil. 1897 S. 236 Fig. 4 abgebildeten kretischen Vase
wiederfinden: es ist offenbar ein geometrisch stilisirtes Blattzweigmotiv, das
in mehr naturalistischer Form auf der entgegengesetzten Seite des betreffen-
Fig. 21.
10) Vgl. oben S. 31.
") Es ist interessant an den entsprechenden Stellen
des bei Conze a. a. O. abgebildeten theräischen
Gefäfses zu beobachten, wie das ursprüngliche
Motiv sich mehr und mehr verflüchtigt. An den
Stellen, wo man sogen, falsche Spiralen oder
eine Reihe concentrischer Kreise erwartet hätte,
finden wir dort eine Reihe kleiner Punkte. An
den theräischen Vasen läfst sich also folgende
Entwicklung der Motive beobachten: 1) sogen,
falsche Spiralen; 2) concentrische, aneinander
gereihte Kreise; 3) Reihe von Punkten. Diese
Entwicklung des Ornaments läfst sich für die
chronologische Bestimmung gut verwerthen.
40
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
den Gefäfses gemalt ist (a. a. O. Fig. 4a). Dies Motiv ist selbstverständlich
nicht geometrisch, sondern aus der mykenischen Kunst abgeleitet".
10) Fig. 22. Syllogos in Herakleion, aus Gortyn (Mus. Nr. Gortyn 160). Grober,
rothbrauner Thon, schwarzer Firnis. H. 0,50. Dm. d. Mdg. 0,17. Gr. Umf.
1,12. Sowohl Thon wie Vasenform und Verzierungen
(mit dem Zirkel gezogene concentrische Halbkreise) be-
rechtigen uns dies Gefäfs zu den geometrischen zu
ziehen. Indessen sei hier bemerkt, dafs diese Vase
einer Gruppe angehört, die sich mit den mykenischen
Vasen zu berühren scheint und deren Vertreter an
mehreren Orten in Griechenland und auf den Inseln zu finden sind. Ich ver-
weise auf den besonderen Abschnitt, in welchem diese Vasen zusammengefafst
werden sollen.
11) Fig. 23. Herakleion, im Besitz des Herrn Mtvous KccXoxoiipivöc,
aus Knossos. Heller gelbbrauner Thon, glänzend schwarzer
Firnis. H. 0,25. Gr. Umf. 0,45. Bemerkenswerth ist am Hals
das Hakenkreuz. Die Dekoration der Schulterfläche (Dreiecke
und Grätenmuster) ist beim ersten Anblick gut geometrisch.
Indessen finden wir dieselben Motive auf einer kleinen Bügel-
kanne aus Anopolis, die unten (Fig. 26) abgebildet wird und deren
Zusammenhang mit der mykenischen Kunst unzweifelhaft ist.
Fig. 24. Syllogos in Herakleion, aus Gortyn (Mus. Nr. Gortyn
179). Grober bräunlicher Thon mit hellem Überzug und schwarz-
braunem Firnis. Der Hals und die zwei Henkel sind nicht mehr
vorhanden. Auf der Vorderseite an der Schulter ein einfaches
geometrisches Ornament, das übrigens auch den mykenischen
Vasen nicht fremd ist'3.
Fig. 25. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 26).
Gelblicher Thon, rothbrauner Firnis, der früher wohl schwarzbraun gewesen
sein mag. H. 0,105. Dm. d. Mdg. 0,15.
Auch hier scheint die geometrische Dekoration zwischen
den Henkeln von der mykenischen Ornamentik indirekt beeinflufst
zu sein. Dasselbe Dekorationsmotiv finden wir auch auf einer
Bügelkanne aus Spata in Attika, die bei Furtwängler-Loeschcke,
Myken. Vasen Taf. XVII 113 abgebildet ist. Freilich sind dort
statt der Kreise Rosetten, die aber im geometrischen Stil bei
der üblichen Vereinfachung der herübergenommenen Motive leicht in Kreise
verwandelt werden konnten.
Fig. 23.
Fig. 24.
13)
12) Vgl. Furtwängler-Loeschcke, Myken. Vasen, Taf.
XVI 104.
13) Furtwängler-Loeschcke, Myken. Vasen, Taf.
XXXV 357. Schliemann, Mykenae Taf. IX 39.
XIII 67.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
41
B. Vasen mit überwiegend mykenischen Ornamenten oder
mykenischer Form.
14) Fig. 26. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 9). Gelb-
brauner Thon, glänzender schwarzer Firnis. H. 0,30. Gr. Umf. 0,37. Bügel-
kanne mit geometrischen Verzierungen.
15) Fig. 27. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 12). Gelb-
brauner Thon, geglättete Oberfläche, schwarzer Firnis. H. 0,19. Dm. d.
Mdg. 0,155. Gr- Umf. 0,56.
Die dekorirte Fläche zerfällt in drei horizontale, von einander durch
schmale Bänder getrennte Streifen. Der obere und der untere sind mit
Fig. 26.
Fig. 27.
Zickzacklinien verziert, der mittlere hat an jedem Ende ein kleines metopen-
artiges Feld abgeschnitten, wie die theräischen Vasen es öfters haben. Diese
kleinen, viereckigen Felder sind von Diagonalen geteilt. Man vergleiche
dieselbe Anordnung auf der bei Conze Zur Geschichte der Anfänge der
griech. Kunst Taf. III 1 abgebildete Vase.
An theräische Gefäfse erinnern die kleinen, auf der
Abbildung wenig sichtbaren Striche am oberen Rand, myke-
nisch ist dagegen das Flechtband, das den gröfseren Teil
des mittleren Streifens einnimmt14.
16) Fig. 28. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr.
Anop. 27). Heller gelbbrauner Thon, schwarzer Firnis.
H. 0,12. Gr. Umf. 0,46.
Die kugelige Form des Gefäfses weist auf primitive,
prämykenische Zeiten zurück, ebenso die statt Henkel an-
gebrachten Ansätze, welche durchbohrt sind, um durch
die Löcher Schnuren zu ziehen. Das Gefäfs war also, wie
manche von den ältesten troischen, zum Aufhängen bestimmt
und damit stimmt auch die eigentümliche Thatsache, dafs
es unten verziert ist. Die concentrischen Kreise am Bauche
>4) Vgl. z. B. Furtwängler-Loeschckc, Myken. Vasen, Taf. XXXIV 338.
42
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
passen gut in den geometrischen Stil hinein, dagegen nicht das ziemlich
naturalistisch ausgeführte Pflanzenmotiv zwischen zweien der concentrischen
Kreise. Dies erinnert vielmehr an die mykenische Ornamentik15. Auch
die unten am Boden des Gefäfses gemalte Rosette gehört nicht -dem geo-
metrischen Stil an, wenn sich auch ihr Vorbild innerhalb der mykenischen
Kunst nicht sicher nachweisen läfst.
17) Fig. 29. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 28). Gelb-
brauner Thon, Firnis etwas stumpfer, wie an den meisten anderen Vasen
aus Anopolis. H. 0,34. Gr. Umf. 0,51. Der Form nach gehört diese Vase
zu den geometrischen. Der Hals ist auch geometrisch dekorirt mit Zickzack
linien; dagegen finden wir an der Schulter und am Bauch ein Ornament, das
für die mykenischen Vasen charakteristisch ist16.
18) Fig. 30. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 33). Gelb-
brauner Thon, schwarzer Firnis. H. 0,65. Dm. d. Mdg. 0,13. Auf das
mykenische Dekorationsmotiv an der Fläche zwischen den Henkeln braucht
kaum hingewiesen zu werden.
19) Fig. 31. Syllogos in Herakleion, aus Knossos. Heller gelbbrauner Thon,
schwarzbrauner Firnis. H. 0,09. Gr. Umf. 0185. Die Form erinnert an die
Fig. 30.
Fig. 31.
Fig. 29.
oben dargestellte kretische Vase Nr. 11. Die concentrischen Kreise sind
das Eigenthum des geometrischen Stils. Dagegen sind die im innersten
Kreis befindlichen »Speichen«, die nicht gradlinig sondern geschweift sind,
auf mykenische Vorbilder zurückzuführen17, und das Flechtmotiv findet sich be-
kanntlich häufig auf den mykenischen Vasen, vgl. oben Nr. 17.
20) Syllogos in Herakleion, aus Staurakia (2 — 3 Stunden südwestlich von Herakleion).
Mus. Nr. Staurakia 87. Gelbbrauner Thon, rötlicher Firnifs, der ursprünglich
15) Vgl. z. B. Furtwängler - Loeschcke a. a. O. Taf.
XVI 104 und das Ornament an der kretischen
Vase, die in den Athen. Mittheil. 1897 S. 240
Fig. 8 abgebildet ist.
16) Vgl. Furtwängler-Loeschcke a. a. O. Taf. XVIII
131. XXXIV 346.
17) Vgl. Athen. Mittheil. 1897 S. 235.
Petersen, Caele Vibenna und Mastama. 43
schwarzbraun gewesen sein mag. H. 0,35. Dm. d. Mdg. 0,14. Abgebildet
Athen. Mittheil. 1897 S. 234 Figg. 2. 2 a.
21) Herakleion im Besitze des Herrn Ioannis Mitzotakis, aus Knosos. Gelbbrauner
Thon, braunroter Firnifs. H. 0,36. Dm. d. Mdg. 0,15. Gr. Umf. 0,96.
Abgebildet Athen. Mittheil. 1897 S. 236 Figg. 4. 4a.
22) Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 22). Gelbbrauner Thon,
geglättete Oberfläche, schwarzbrauner Firnifs. H. 0,30 (mit Deckel 0,36).
Dm. d. Mdg. 0,20. Gr. Umf. 1,03. Abgebildet Athen. Mittheil. 1897 S. 241
Figg. 10. 10 a.
23) Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 17). Gelbbrauner Thon,
schwarzbrauner Firnifs. H. 0,34. Dm. d. Mdg. 0,13. Gr. Umf. 0,88. Ab-
gebildet Athen. Mittheil. 1897 S. 243 Figg. 13. 13a.
24) Syllogos in Herakleion, aus Ilptvta auf Kreta, abgebildet Athen. Mittheil. 1897
S. 244 Figg. 14. 14 a.
(Fortsetzung folgt.)
Lund. Sam Wide.
^J^^,£~^ aj^\^*^*^
CAELE VIBENNA UND MASTARNA.
(Zu Jahrbuch 1897 S. 57 fr.)
Einige Bemerkungen zu dem lehrreichen Aufsatz von Körte möchte ich nicht
weiter hinausschieben, wenn ich auch mich darauf beschränken mufs, nur das
Wesentlichste zu sagen, was ich s. Z. auch in den Sitzungen des römischen Instituts
am 4. und 18. Febr. d. J. vorgetragen habe.
Ein Zeugnifs des Gellius1 bei Solin 1,7 = Peter Hisi. rom. fr. S. 93,26 her-
anziehend, hat Körte (Etr. Spieg. V. S. 167 f., vgl. Jahrb. 1897 S. 80) die Darstellung
eines etruskischen Spiegels (Etr. Spieg. V Taf. 127 = A) und dreier Urnen (I rilievi
delle ume etrusche II CXIX I = B, ia S. 255, hier als Fig. 1 wiederholt, = C,
2 = D) treffend erklärt.
Mit einigen Abweichungen, aber im Wesentlichen gemeinsamen Ursprungs,
stellen diese Bilder, A sogar mit Beischriften versehen, den Cacn sitzend als Apollo
ähnlichen Sänger dar, der auf A die Saiten seiner Leyer rührt, während neben ihm
tiefer ein Knabe Artiles sitzt, wie der Schüler neben dem Lehrer, und in einem
aufgeklappten Diptychon liest, d. h. wohl, trotz geschlossenen Mundes, singt.
Während die beiden zwischen Bäumen, also wohl im Dickicht des Waldes, so in
') Etwas mifsdeutet in Roschers Lexikon I 2276; richtig von Wissowa, Pauly-Wissowa V 1166, noch
ohne Körtes Ausführungen zu kennen.
44
Petersen, Caele Vibenna und Mastarna.
ihren Sang vertieft sind, von einem satyrähnlichen Waldgeist belauscht, steht auf
jeder Seite ein Gewappneter, wie zum Hervorbrechen aus dem Walde bereit: Avle
und Caile Vipinas benannt. Auf den Urnen ist die Handlung ein wenig vorgerückt:
während die Gewappneten dort noch zu lauern schienen, ist hier ihr Vorbrechen
entschieden; Cacu rührt in B noch mit der Linken die Saiten, macht aber mit der
Rechten einen Gest nicht des Schreckens, sondern ernster Zurede; in C und D
scheint er mehr und mehr in Ruhe und in sich selbst zu versinken. Ein älterer
Begleiter, dienenden Aussehens, ruht am Boden hingestreckt, und, obgleich mehr
Fig/i.
sitzend als liegend, legt er auch in B den Kopf in die Hand, nicht in tiefer Be-
trübnifs, wie Körte meint, sondern schlafend: man kennt ja den in die Hand gelegten
Kopf als Schlaf bedeutenden Gestus, wie im Orient, so auch in Italien. In C da-
gegen ist der Liegende erwacht und sucht dem einen Angreifer Einhalt zu thun.
Den Artiles von A wird man in diesem Liegenden schwerlich erkennen, zumal in
D neben diesem noch ein Begleiter vorhanden ist, welcher den einen Angreifer um
Gnade anfleht. Auch liegt in C D neben dem Liegenden ein Tragholz mit Reise-
gepäck2, von dem in B bei dem Sitzenden nur ein Gefäfs übrig geblieben ist.
Dies Gepäck und das nun auch verständliche eine Pferd, dessen sich in D einer
der Begleiter der Angreifer zu bemächtigen sucht, zeigen uns, dafs Cacus mit Artiles
auf einer Reise, die ersterer als Hauptperson zu Pferde macht, während ein Diener
das Gepäck trägt, Nachts im Walde Halt gemacht, und dafs hier der Diener ein-
geschlafen war, während Cacus und Artiles noch Sängerkunst üben. Bei solcher
Rast werden sie von den beiden Brüdern Vipina überfallen, die augenscheinlich jene
Sänger nicht zu tödten sondern nur sich ihrer Person zu bemächtigen bedacht sind.
Hören wir nun das schriftliche Zeugnifs: hie (Cacus), ut Gellius tradit, cum a Tarchone
Tyrrheno, ad quem legatus venerat missu Marsyae regis, socio Megale3 Phryge,
-') Vgl. Monumenti inediti d. Inst. Supplem. Taf. 3) Ist es undenkbar, dafs Megales nur aus Artiles
XV f. verschrieben sei?
Petersen, Caele Vibenna und Mastarna. ac
cnstodiae foret datus, frustratus vincula et unde venerat redux, praesidiis amplioribus
occnpato circa Volturnum et Campaniam regno — folgt angeheftet die Geschichte
vom Cacus und Hercules, und schliefslich Megalen Sabini receperunt, disciplinam
augurandi ab eo docti. Wort und Bild decken sich keineswegs. Indessen den
legatus ebenso wie seinen Genossen der disciplina augurandi kundig zu halten, liegt
doch nahe, und das bestätigt das Zeugnifs ungenannter Gewährsmänner bei Servius
Aen. III 359: a Marsya rege missos e Phrygia regnante Fauno, qui disciplinam
auguriorum Italis ostenderunt. Seher oder Sänger sind sie ja auch im Bilde; und
Gewaltthat, Freiheitsberaubung scheint hier ja zu drohen, wie dort eingetreten.
Aber im Bilde erschienen die Brüder Vibenna, nicht Tarchon, im Bericht dieser,
nicht jene. Kein Zweifel dafs man, wie Körte gethan, beide Darstellungen in Ein-
klang zu bringen versuchen mufs, eine aus der andern ergänzend; aber etwas
anders als Körte. Für die Helden Vibenna eine ruhmvolle That verlangend, meint er
solche darin zu finden, dafs 'die Auslieferung der von den Reisenden bewahrten
Geheimlehren bezw. Orakelsprüche an einen Gegner des Vipina durch die Abfangung
der Überbringer verhindert wurde'. Aus dem unten noch zu besprechenden
Vulcenter Grabgemälde sodann die Feindschaft zwischen den Vipina und dem
Tarchu Rumach = Tarchon Tyrrhenus entnehmend, meint Körte, die zu Tarchon
reisenden Abgesandten seien unterwegs von den Vibenna abgefangen worden. Dafs
damit aber die schriftliche Überlieferung vollständig aus dem Geleise kommt, scheint
Körte gar nicht zu beachten: so nämlich gelangt Cacus ja nicht in den Gewahrsam
des Tarchon, sondern der beiden Brüder, und wer etwa versuchen wollte, Gefangen-
nahme und Lösung zu verdoppeln, wird bei kurzer Überlegung finden, wie mifs-
lich das ist.
Die Sache renkt sich dagegen ganz von selbst ein, wenn man die Vibenna
zu einer Zeit Freunde, zu einer andern Feinde des Tarchon sein läfst, der ja selbst
sich wandelt, zur einen Zeit Tyrrhenus , zur andern Rumach d. i. Romanus ist; und
da er als letzterer eine Partei etruskischer Söldner hat, konnte er als ersterer füglich
eine andere haben. Als des Tarchon Mannen haben also Caile und Avle Vipinas
den beiden reisenden Sehern aufgelauert. Aber, wird man einwenden, dies Auf-
lauern steht ja eben in Widerspruch mit Gellius. Ja, hier ist eben der zusammen-
gezogene Bericht aus dem Bilde zu erweitern, und zwar in einer ganz unanstöfsigen
Weise. Tarchon ist noch Tyrrhenus, wenn es erlaubt ist das zu urgieren, und
wir kennen ja die dem Damaratus seine künftige Königsherrschaft in Rom vor-
deutenden, aber kundiger Auslegung bedürftigen Vorzeichen. Er hat also die weisen
Seher bei sich gesehen, und wünschte sie zu behalten, vergebens. Die Gesandten
wider Willen festzuhalten, scheut er als Frevel, die wieder Abgezogenen unterwegs
einfangen zu lassen, nicht. Das ist in den Worten des Gellius nicht ausgesprochen,
aber es genügt, wie mir scheint, dafs seine Worte solcher Einschaltung aus dem
Bilde nicht widerstreben. —
Und danach noch ein Wort über das Vulcenter Grabgemälde, dessen hier-
hergehörigen Theil Körte auf S. 70 wieder abgebildet hat (hier als Fig. 2 wiederholt).
Aß
Petersen, Caele Vibenna und Mastarna.
ti
Diesem, wie er, vielleicht etwas zu hoch
hinaufgehend, nachgewiesen, noch
dem vierten Jahrhundert angehörigen
Gemälde entnimmt Körte die That-
sache, »dafs ein etruskisches Heer
unter Macstrna die Stadt Rom mit
stürmender Hand . . . genommen . . .
habe«. Das ist nicht richtig. Es ist
aus den verschiedenen Stellungen der
Überfallenen und ihrer eigenthümlichen
Bekleidung völlig klar, dafs sie gelegen
hatten in ihre Mäntel eingehüllt. Ganz
augenscheinlich ist es, dafs alle vier
von rechts nach links in fortschreiten-
dem Übergang vom Schlaf zum Er-
wachen und Sicherheben dargestellt
sind. Sie hatten also geschlafen,
während ihr Gefangener mit gefesselten
Händen dastand. Obgleich man nichts
davon sieht, möchte man denken, dafs
er auch an irgend etwas gefesselt ge-
wesen sei. Nachts also, wie den Cacus,
überfallen hier Avle Vipinas und
Macstrna mit ihren Freunden den
Tarchu und seine Leute, die so, neben
einem Gefangenen biwakierend, natür-
lich nicht in Rom gedacht werden
können, sondern nur auf dem Rück-
wege dahin, nach einem glücklichen
Tage, bei welchem sie Caile Vipinas
gefangen nahmen, wenn nicht gar
noch auf dem Kampfplatz selbst.
Diese, wie mir scheint, an sich
schon hinlänglich sichere Erklärung
des Bildes erhält Bestätigung, von wo-
her man sie kaum erwartet. In diesem
Jahrbuch 1889 S. 263 hat Heydemann
das Bild eines Kraters von Ruvo ab-
gebildet (a), das er, trotz wohl be-
merkter Abweichungen, doch auf Ilias
XXI 26 ff. und 49fr. glaubte beziehen
zu müssen. Der Gefesselte links sei
Petersen, Caele Vibenna und Mastarna.
47
einer der zwölf im Skamander gefangenen und gefesselten Troerjünglinge, der andre
rechts der von Achill danach erschlagene Lykaon. Das ist unmöglich. Die Art,
wie hinter dem vermeintlichen Lykaon die Waffen angebracht sind, beweist unwider-
sprechlich, dafs der Jüngling nicht eben gekämpft hat. Obgleich schon von einem
Speer getroffen, ist er doch nicht etwa dadurch zu Falle gekommen; die ordentlich
hingestellten Lanzen und der, wie es scheint, daran gehängte Schild zeigen vielmehr,
dafs der Jüngling sich zur Ruhe gelegt hatte, und aus dieser Ruhe durch den
plötzlichen Angriff aufgeschreckt wird. Wie sollte man sich denn den Lykaon der
Fesselung des andern Troers anwesend oder zuschauend denken?
Was so schon gewifs ist, wird durch einen zweiten unteritalischen Krater
»gleicher Form« (b), den Heydemann mit gewohnter Monumentenkenntnifs heran-
gezogen hat, noch gewisser (hier als Fig. 3 wiederholt nach Passeri, Picturae
öcOci)aoo CZDCD
CT3 O ^ 0
Fig. 3-
Etruscorum 256). Alles ist in derselben Ordnung geblieben: der Baum, die drei
Krieger, die Waffen, nur sitzt der Gefesselte nach rechts statt nach links und
auf statt neben seinem Schild. Die Krieger scheinen alle drei nackt, nur mit dem
breiten Gürtel bewehrt, den sie auch auf dem andern Bild haben. Sind die Waffen
rechts, wie die Kiesel am Boden, ein wenig anders gestellt, so ist doch auch hier
klar, dafs sie nicht durch Zufall so liegen. Zudem hat der Maler eine Vorliebe,
die im Kampf gebrauchten Speere gebrochen zu zeichnen, wobei man weniger an
die bekannte Eigenschaft des römischen pilimi zu denken hat, als an die realistische
Kunst, welche z. B. die kleine Pergamener Amazone in Neapel geschaffen hat.
Ein solcher, entsprechend dem von dem Angreifer in a geworfenen, liegt neben
dem Jüngling rechts, ohne ihn zu berühren; zum Ersatz steckt dem Gefesselten ein
ebensolcher in der rechten Seite. Das sind Änderungen die der Maler von b
nicht gedankenlos gemacht hat. Er hat seine Vorlage anders interpretiert, den
Vorgang selbst nur ein wenig anders gewandt. Eines nämlich scheint mir gewifs,
^g Petersen, Caele Vibenna und Mastarna.
dafs der Krieger rechts nicht ebenfalls gefesselte Arme hat, wie Heydemann meinte.
Sollten sich die zwei gegenseitig gefesselt haben? Denn der Angreifer kommt doch
erst dazu. Das hätte ja so wenig Sinn, wie dafs der Angreifer sich auf zwei
Gefesselte würfe. Nein schon die Cacus-Urnen B D sagen uns, dafs der Jüngling
rechts, halb sitzend, halb liegend, schläft, im Schlaf überfallen wird. Er konnte also
nicht schon getroffen sein. Wie in den Cacusbildern und sonst so oft, ist der dar-
gestellte Zeitpunkt ein wenig verschieden: in b ein etwas früherer, in a ein etwas
späterer. Der neben dem Schlafenden liegende gebrochene Speer, wenn er, wie
wohl möglich, aus der Vorlage herstammt, erscheint hier als ein im voraus-
gegangenen Kampf zwischen dem jetzt Gefesselten und dem jetzt Schlafenden,
geworfener. Jener hatte gefehlt, dieser getroffen, und dafs er aufserdem noch zwei
Speere hat, ist ein Widerspruch, den man wohl hinnehmen darf, obgleich er auch
zu lösen wäre — ; dann wurde jener gebunden, und dieser konnte sich schlafen legen
auf dem Kampfplatz selbst. Aber da wendet sich plötzlich das Blatt. Der sorglos
schlafende Sieger wird plötzlich überfallen, in b hat er, schwer getroffen, sich auf
die Knie erhoben, Gnade flehend, die er augenscheinlich nicht findet. Wer wollte
zweifeln, dafs der Angreifer, der ja von der Seite des Gefesselten herkommt, dessen
Freund und Befreier ist; die lebhafte Aufmerksamkeit, mit welcher der Gefesselte
dem Vorgang folgt, kommt beim abgewandten Sitzen in a besser zum Ausdruck.
Auf das Minimum der nothwendigen Personen beschränkt, haben wir also
in a b dasselbe Ereignifs wie im Vulcenter Wandbild; dafs in jenen beide Parteien
unbärtig sind, während in diesem nur die Leute des TarcJiu es sind, beweist nur
die selbstverständlich gröfsere Sorgfalt der grofsen Malerei. —
Auf eine andre Verwandtschaft der Malereien im Frangois-Grabe, nämlich
des Todtenopfers für Patroklos4 mit unteritalischer Vasenmalerei hat Körte S. 67
hingewiesen. Ist aber bei Stoffen griechischer Sagendichtung die Vermittelung
griechischer Dichtung und Kunst im letzten Grunde wenigstens selbstverständlich,
so möchte das bei Caile und Avle Vipinas anders scheinen. Grade dies dünkt mich
aber das Wichtigste bei der Sache, dafs mit Körtes Ansicht, der eben, im Gegen-
satz zu den andern Darstellungen des Vulcenter Grabes, diese auch in der Com-
position abweichend für etruskisch hält und hier Darstellung eines ' national-etruskischen
Stoffes' (Jahrb. S. 68) erkennt, den Gegenstand für 'echt etruskische Heldensage'
(Spieg. S. i7of.), in ' tuskischen Annalen' überliefert (Jahrb. S. 75), ausgiebt, dafs mit
dieser Ansicht sich die Darstellung desselben Gegenstandes auf unteritalischen
Vasen, die kein Mensch etwa für etruskisch ausgeben wird, schlecht vereinen will.
Sehen wir zunächst die starke Verschiedenheit an, welche Körte zwischen
dieser nationaletruskischen Darstellung und der, wie er meint, römisch zurecht-
gestutzten in der Rede des Claudius (bei Körte Jahrb. S. 74, 54) findet, so ist die
Hauptdifferenz, eben nur durch Körtes oben widerlegte Auslegung des Wand-
gemäldes geschaffen, in Wirklichkeit nicht vorhanden; der Mastarna, Caile quondam
Vivennae sodalis fidelissimus omnisque eius casus comes, weist mit den her-
4) Es ist ein sonderbarer Zufall, dafs Heydemanns Deutung von ab eben dieses streift.
Petersen, Caele Vibenna und Mastarna. aq
vorgehobenen Worten ja in der That auf die Bilder; wie auch die varia fortuna
in dem Wechsel, wo der Gefesselte befreit, die Sieger im Schlaf übermannt und
erschlagen werden, verständlich wird; endlich ist der, welcher cum omnibus reliquis
Caeliani exercitus Etruria excessit, montem Caelhim occupavit, nicht mehr und nicht
weniger Eroberer Roms, als wir uns Mastarna mit Caile Vipinas nach den drei Bildern
denken dürfen. Haben sie dort nur noch Reste ihres Heeres, so war ja auch hier das
Heer geschlagen, der Führer gefangen. Da die Bilder uns keine weitere Folge des
nächtlichen Überfalls zeigen, brauchen wir nicht mehr zu denken als Claudius angiebt.
Sie ziehen nach Rom, dessen König sie allerdings getödtet; aber dieser König war ja
auch nach national-römischer Darstellung (Liv. i. 40 5) ein Fremder. Also von Fremd-
herrschaft hatten sie Rom befreit und, auf dem Caelius angesiedelt, mochte Mastarna
zur Herrschaft gelangt sein, wie? — das sagt auch Claudius ja des Nähern nicht.
Dafs nun die Vibenna und Mastarna griechische Erfindung seien, wird ja
wohl niemand behaupten wollen; aber dafs, was uns von ihnen überliefert wird, von
griechischen Bildnern dargestellt worden, das scheint mir erwiesen, und für das
Cacusabenteuer nicht minder gewifs als für das andre; und hier ist dies auch in
der schriftlichen Überlieferung deutlich: im Namen des Tarchon, seiner Bezeichnung
als Tyrrhenus, in den schicksalskundigen Sehern, deren Fang an den des Helenos
erinnert, überall tritt es hervor; und wer wollte mit Körte (Spieg. S. 171) den
phrygischen König Marsyas ausscheiden? Das ist ja nur die Spur des aus Namens-
anklängen Geschichte machenden griechischen Fabulierens, das auch sonst genug
in altetruskischer Überlieferung spukt.
Die Leugnung der etruskischen Herkunft des Tarquinius scheint mir in
Körtes Darlegung zu eng mit dem widerlegten Theil seiner Erklärung zusammen-
zuhängen, als dafs sie noch eine besondere Widerlegung erforderte. Auf einen
keineswegs entscheidenden Punkt: dafs, weil Tarchu gleich Tarquinius sei, nicht
auch Tarchnas ihm gleich sein könne, will ich mich nicht einlassen. Die Tarquinier
könnten ja Etrusker sein, auch wenn das Grab in Caere einer andern Familie gehörte.
[Obiges war noch ohne Kenntnifs von Münzers Aufsatz über Caeles Vibenna und
Mastarna im Rhein. Museum 1898 S. 596 geschrieben. Derselbe macht die Differenz
zwischen der bildlichen und schriftlichen Überlieferung gröfser als sie ist, nicht allein
bei dem Cacusabenteuer sondern auch bei dem andern. Mag er mit Recht bestreiten,
dafs Cneve Tarchu gleich Lucius Tarquinius Priscus sei, so irrt er jedenfalls, wenn er
den Überfall des Tarchu von dem der andern Männer abscheiden will. Auch M. mufs
ja eine gewisse Übereinstimmung des Bildes mit Claudius zugeben, aber dieselbe
bezieht sich, wie oben hervorgehoben ist, nur auf das Vorausliegende, nicht auf
Mastarnas Einzug in Rom. Im Wesentlichen ist das Resultat, zu welchem Münzer
durch seine Analyse der schriftlichen Überlieferung gelangt, nicht verschieden von
dem, welches hier aus der Kritik und Auslegung der bildlichen gewonnen ist.]
Rom, 12. Decbr. E. Petersen.
5) Bei den ex pastoribus duo ferocissimi delecti ad facinus fallen einem von selbst die Brüder
Vibenna ein.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. 4
'\$y& ■ w^-j—i ,ÜJ^A
u-ö-^s
DTE GRIECHISCHEN TECHNOPAEGNIA.
Die seltsamen griechischen Gedichte, die man Technopaegnia oder Carmina
figurata nennt, haben im 16. und 17. Jahrhundert nicht nur die hervorragendsten
Philologen beschäftigt, sondern Übersetzungen und Nachbildungen ihrer Technik
und ihres Spieles in verschiedenen Sprachen hervorgerufen. Dann hat man sich
nicht nur von der abstrusen Künstelei abgewandt, sondern die Gedichte fast ver-
gessen. Die meisten modernen Theokritausgaben, die doch so viel aufnahmen, was
weder von Theokrit herrührt noch auf seinen Namen überliefert ist, haben seine
Syrinx einfach weggeworfen, weil die ästhetische Unkritik sich den Schlufs erlaubte :
»Dies ist absurd, Theokrit ist ein Klassiker, folglich hat er dies nicht gemacht.«
Ihre Echtheit habe ich vor Jahren gerechtfertigt1; aber da verstand ich die Gedichte
erst zur Hälfte. Was sie sind, wird man erst sicher fassen, wenn man zunächst weifs,
woher sie kommen.
Die sechs Gedichte sind erhalten^ erstens durch unsere jungen Bukoliker-
handschriften, deren Affiliation im einzelnen noch unklar, im ganzen vollkommen
klar ist. Sic gehen auf eine Handschrift zurück, die von den Gelehrten der byzan-
tinischen Renaissance im 13. Jahrhundert aufgestöbert war2. Damals fand man Ge-
fallen an den sprachlichen Schwierigkeiten (las man doch auch Lykophron mit Vorliebe);
uns lehren die Kommentare von Pediasimus und Holobolus indessen gar nichts.
Dieselbe Überlieferung, aber beträchtlich reiner, findet sich in der Pfälzer Handschrift
der Anthologie; also ist es klar, dafs deren Schreiber oder der Sammler des s. g.
15. Buches die Gedichte aus einer Theokrithandschrift seiner Zeit aufgenommen hat,
zugleich mit einer Paraphrase 3. Die Übereinstimmung der Überlieferung des 13. mit
der des 11. Jahrhunderts in Fehlern und Lücken beweist, dafs alles auf eine einzige
Handschrift zurückgeht, die sich aus dem Altertum gerettet hatte, oder vielmehr
auf deren Umschrift in Minuskel mit Zufügung der prosodischen Zeichen, der Wort-
trennung und der graphischen Anordnung. Denn was man hiervon in das Altertum
zurückverlegen darf, ist schlechterdings nicht auszumachen. Also mit Theokrit ist diese
') De Ijycophronis Alexandra Greifswald 1883. Das die Epigramme Theokrits, folgt, steht viel von
Programm hat den Anstofs zu der Ausgabe der Tzetzes; in andern der besten kommt Planudisches
Carmina figurata von C. Häberlin gegeben, Gut vor.
zuerst Göttinger Dissertation 1886, in der man 3) Das Verhältnis des Textes ist dasselbe in den
allein lesen kann. Epigrammen Theokrits, die zum Teil unter
'-) In der weitaus besten ambrosianischen Hand- falschem Namen in der Sammlung des Kephalas
schrift, wo etöuXXtov Trripyyec als Nr. 20 auf Nr. 19, stehn.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. C
52
U. v. Wilamowitz Moellendorff, Die griechischen Technopaegnia.
Sammlung von Technopägnien erhalten worden: natürlich weil in seinen Werken
eins der Art stand. Unter den Zusätzen nennt ein Gedicht, der zweite Altar, seinen
Adressaten Olympios; das ist, wie jeder Urteilsfähige einsehen mufs, Hadrian. Dies
ist also eine Nachahmung, wie wir sie aus der Zeit Constantins von Optatianus
Porphyrius besitzen. Damit ist bewiesen, dafs die Theokritüberlieferung, mit der
die Gedichte erhalten sind, nach Hadrian, aber nicht zu lange nach Hadrian ent-
standen ist. Ich habe dasselbe früher durch die Scholien des Munatius und Ama-
rantus gezeigt4. Die Popularität aller der drei Gedichte des Simias von Rhodos
und des Altares von Dosiadas ist für das zweite Jahrhundert konstatiert5, gleichzeitig
mit dem Interesse für Lykophron. Durch diese Citate werden die Verfassernamen
festgelegt. Weiter zurück gelangen wir direkt nicht, denn es ist nur eine ansprechende,
aber unbeweisbare Vermutung, dafs Lävius die Erosflügel nachgebildet hat6. Immerhin
wird, wer die Geschichte der grammatischen Studien und der Dichterüberlieferung
übersieht, die Bezeugung für so sicher halten, dafs er die Entstehung der Gedichte
durch die genannten Dichter in der ersten hellenistischen Periode nicht bezweifelt.
Niemand hat bisher daran Anstofs genommen, dafs die seltsamen Gebilde
lediglich zu dem Zwecke verfertigt wären, um niedergeschrieben den Umrifs derjenigen
Gegenstände dem Auge darzubieten, nach welchen sie heifsen. Dazu reichen die
Zeilen mit ihrer verschiedenen Länge nicht hin, denn die Erosflügel und das Beil
bestehen aus denselben Versen. Es bedarf dazu vielmehr noch der Künste des
Schreibers mit Einrücken und Ausrücken7. In wie weit darin unsere Handschriften
eine zuverlässige Überlieferung enthalten und enthalten können, darüber wird man
nicht leicht zuversichtlich reden. Im allgemeinen wird aber durch die Nachahmungen
des zweiten Altares und des Optatianus bewiesen, dafs die hadrianische Zeit die
Künstelei eben in dieser Anordnung bewundert hat. Verläfst man sich darauf, so
beherzige man auch die Merkwürdigkeit. Zu Simias' Zeit war in den Steinschriften
noch sehr verbreitet die Buchstaben rottenweise genau untereinander zu stellen, was
wir meist mit einem modernen Terminus atot^yjSov nennen 8. Es wäre mit diesem
4) Herakles I1 188. Ein Verwandter des Munatius
ist durch eine Inschrift seiner Vaterstadt Tralles
bekannt. Athen. Mittheil. 8, 317.
5) Den Altar des Dosiadas nennt Lukian, Lexiph.
25, mit der Alexandra des Lykophron, alle drei
Gedichte des Simias Hephästion. Die Syrinx
wird mit dem Altar in den Scholien zu Dionysios
Thrax, S. 734 Bekker, citiert, aber ohne Ver-
fassernamen als ganz bekannt.
6) Citiert von Charisius S. 288 Laevius Pterygio
Phoenicis, erhalten zwei lange Reihen vonlonikern.
7) exösats ei'söeoti;; der Terminus ist eben durch
die ephesische Bauinschrift belegt worden,
vgl. Herrn. 1899, 211. Auf der Inschriftwand
in Magnesia sind Citate durch Ausrücken kennt-
lich gemacht; die Publikation wird das bald
zeigen. Die Bücher haben also um 200 gewifs
davon Gebrauch gemacht; aber aufser dem auch
niemals ganz durchgedrungenen Einrücken des
Pentameters sind mir alte Belege nicht bekannt.
8) Ich weifs nicht, wer ihn aufgebracht hat; das
griechische Wort bedeutet xaxä OTofyo'j; und
kann sehr verschiedene Verwendung finden;
öfters ist es nur »in einer« oder »in der be-
stimmten Ordnung«. Die Stellung der auf Vorder-
mann ausgerichteten Rotte scheint es nirgend
zu bezeichnen. Unsere Schrift in gleichmäfsig
horizontal verlaufenden Reihen nennt einScholion
zu Dionys. Thr. 786 Bekk. sxt/TjSov. Es ist die
Stelle, aus der wir den Terminus ßouaxpocprjSdv
genommen haben. Andere Anordnungen daselbst
beweisen nur, dafs man sich von der alten Schrift
phantastische Vorstellungen machte. Die Bei-
spiele sind ein Bibelvers; aber die Lehre ist alt.
U. v. Wilamowitz Moellendorf, Die griechischen Technopaegnia. C'j
Mittel leicht gewesen, durch die Buchstabenzahl der Zeilen Bilder oder vielmehr
Linien fest zu ziehen: wir kennen sogar von einem Dichter der Zeit, Kastorion, ein
ähnliches Kunststück9. Optatianus, der sich keine Polymetrie mehr zutraute, hat
wirklich in seiner Syrinx die abnehmende Gröfse der Pfeifen nur durch die ab-
nehmende Buchstabenzahl seiner Hexameter dargestellt. Bei Simias nichts dergleichen.
Da nehmen die Verse je um ein Metron10 zu oder ab. Wenn wirklich in einer
Zeit, wo man noch nicht daran dachte, die lyrischen Zeilen in der Schrift für das
Auge übersichtlich abzusetzen, solche gleichzeitig metrischen und so zu sagen typo-
graphischen Kunststücke ersonnen und buchhändlerisch vervielfältigt worden sind,
so gebührt dieser Merkwürdigkeit nachdrückliche Hervorhebung. Und sofort fragen
wir verwundert, wie Simias darauf verfallen konnte.
Ich kenne nur einen Versuch, das zu erklären oder doch danach zu fragen.
A. Dieterich11 hat in dem Leydener Zauberbuch die Anweisung gefunden und richtig
aufgefafst, dafs Beschwörungen wie a es 7,7373 im 00000 uuuuuu (dohoüxdcoco unter ein-
ander geschrieben werden sollen »flügelartig«, und dafs also die in der Zauber-
litteratur genannten Trrspufes'Epjxou und der Ball des Demokrit oder Orpheus wirklich
Technopägnien in dem Sinne gewesen sind, wie man damals die des Simias auffafste.
Aber Dieterichs Frage, ob in dem Zauber der Ursprung der Carmina figurata liege,
bleibt ohne Antwort, und bei einem Satze »der Inhalt ist natürlich dann ein anderer«,
vermag ich mir nur zu denken: der Inhalt stimmt zu der Vermutung nicht. Von
dem Inhalte werden wir doch zunächst auszugehen haben; die Anwendung im
Zauber kann ja eben so gut die Form der Gedichte aufgenommen haben, wie sie
damals galt, einerlei wie falsch die Auffassung war. Die Zauberer der späteren
Kaiserzeit bezeugen nur von neuem die damalige Popularität der Gedichte.
Sehen wir zunächst die beiden in demselben Versmafse verfafsten Gedichte
an, von denen die Flügel so zu lesen sind, dafs die Verse in der Strophe abnehmend,
in der Antistrophe zunehmend auf einander folgen. In dem Beile sollen sie zwar
so geschrieben werden, aber gelesen so, dafs die respondierenden auf einander folgen
— was kein Zeichen dem Leser weist: ohne Scholien geht das nicht, sind die Ge-
dichte daher selbst in der Anthologie nicht geblieben. Der Umrifs der beiden Figuren
wird dadurch wie die umstehenden Figuren 1 und 2 zeigen.
Man wird nicht behaupten können, dafs die Flügel eine grofse Ähnlichkeit mit
der Form zeigten, die uns aus den Kunstwerken geläufig ist; dafs man das Doppelbeil
wirklich erkennen würde, ist noch unsicherer. Da haben die byzantinischen Schreiber
selbst geschwankt12 und, was das bezeichnendste ist, einen Vers eingeflickt, der dem
9) Athen. X 4541". aus Klearch. Es sind in Wahr- n) Abraxas 199.
heit iambische Monometer (Trimeter mit zwei 12) Von ihren Zeichnungen geben die Drucke be-
Diäresen), der Monometer (von Klearch verständig greiflicher Weise keine Vorstellung. Im Am-
1106; genannt) zu 11 Buchstaben: das kann nur brosianus stehen die respondierenden Verse, die
in oxot^rjSov dem Auge bemerkbar gemacht worden ungraden oberhalb, die graden unterhalb des
sein. horizontalen Stieles, so geschrieben, dafs sich
,0) Er sagt natürlich 7:06s dafür, da er die wirkliche durch beide zusammen ein Halbkreis, als Schneide,
Metrik verstand. bildet, also die längsten am meisten nach links,
5*
54
U. v. Wilamowitz Moellendorf, Die griechischen Technopaegnia.
Beile einen Stiel geben sollte13: in der That, wie kommt ein Poet dazu, ein Beil
blofs durch die Kontur des Eisens darzustellen? Aber was der Leser sehen soll,
Fig. i. Fig. 2.
sagt ja der Dichter selbst. Zunächst die Flügel:
»Sieh mich an, der ich Herr der Erde bin und dem Himmel einen andern
Platz gegeben habe, und entsetze dich nicht darüber, dafs ich einen dichten Bart
habe. Denn ich bin zu der Zeit entstanden, da noch allgemein die Notwendigkeit
regierte. Ich bin des Chaos Sohn, nicht der von Ares und Aphrodite; habe ich
doch nicht mit Gewalt, sondern mit mildsinniger Überredung gewaltet; und da wich
mir Erde, Meer und Himmel: ihnen entrifs ich das Scepter der Urzeit und gab den
Göttern die Gesetze14.«
Also der Leser sieht einen Eros, an dem das wunderbare ist, nicht etwa,
dafs er Flügel hat, sondern dafs er einen Bart hat, was auch allein Erklärung fordert
und findet. Was in aller Welt hat die Flügelgestalt des Gedichtes für einen Sinn?
Ein byzantinischer Schreiber hat das Einsehen gehabt, einen ganzen Eros zu malen ,5,
auf dessen Flügeln dann das Gedicht zu stehn kommt: der Mann hat gesundes
Urteil bewiesen, aber nicht leicht wird jemand glauben, dafs das Gedicht für eine
Buchillustration bestimmt gewesen wäre. Für Simias war der bärtige Eros gegeben:
diese Seltsamkeit zu rechtfertigen war eine gute Aufgabe für einen hellenistischen
Poeten, der das in dem Stile des Epigrammes thut. Tiefe Weisheit brauchte er
nicht auszukramen; von Zauber keine Spur16.
Das Beil ist gradezu ein Weihgedicht »Epeios weiht der Athena zum Dank
für ihre Fürsorge das Beil, mit dem er die gottgebauten Mauern gestürzt hat.
Denn damals17 hat er Troia zerstört ohne unter den Heroen zu zählen, wo er nur
aber nach innen eingebogen, was die Abnahme
der Gröfse in den folgenden bedingt.
13) Dazu ist ein Vers des Eies verwandt; die Antho-
logie ist von diesem Zusätze frei.
,4) Eine Nachahmung dieses Gedichtes bei Synesios
habe ich in den Melanges Weil 455 aufgezeigt.
15) Laurent. 32, 52, erwähnt von Häberlin 7. Er
hat keinen Wert.
6) Gewifs ist die Figur der Ananke im Grunde
orphisch; aber das war längst vulgär. Die
Debatten über die Herkunft des Eros, der hier
der Hesiodische ist, waren gerade damals im
Anschlufs an Piatons Symposion rege, vgl. Antig.
v. Kar. 70.
u) Falsch habe ich bei Häberlin geändert: t5;jlo?
ItIEI . . . 7tdXtV 7jt0c(AtUGEV . . . VÜV 8' ii 'Ofi^pElOV
eßa x^Xeuöov ist gleich ir.z\ tote (jiev . . . vüv 8s\
U. v. Wilamowitz Moellendorf, Die griechischen Technopaegnien.
55
ein Wasserträger war: jetzt steht er im Homer, durch deine Gnade, Pallas. Selig,
wen du gnädig anblickst: dies Glück lebt ewig.«
Ersichtlich eine Weihung, aber eine sonderbare. Denn Epeios weiht sein
Beil zum Danke für seine Rehabilitierung durch die homerische Poesie, in der doch
eben der Bericht allein stand, dafs er nicht voll zählte, sondern mit seinem ungeschlacht
starken Leibe den Sklavendienst des Wassertragens besorgte und dann das hölzerne
Pferd arbeitete18. Aber dadurch, dafs Homer ihn überhaupt besungen hat, hat er
das ewige Leben. Der Gedanke ist fein; aber wie reimt sich das mit seiner eignen,
notwendig vorhomerischen Weihung? Die Antwort läfst sich zum Glück that-
sächlich liefern. Metapontini in templo Minervae ferramenta quibus Epeus a quo
conditi sunt equum Troianum fabrieavit ostentant, heifst es (ohne Frage nach Timaios)
bei Justin XX 2 I. Sobald man sich das Epigramm auf das Weihgeschenk ver-
fertigt denkt, verschwindet der inhaltliche Anstofs; sobald man es sich auf dem
Weihgeschenk verfertigt denkt, wird die seltsame Form erklärlich. Während es
kaum begreiflich ist, wie sich auf dem freien Räume des Papieres das Gedicht einen
bestimmten Umrifs seiner Zeilenenden suchen soll, kann man die Grille verstehen,
die Inschrift äufserlich dem gegebnen Räume der Schriftfläche anzupassen. Das
Beil des Epeios bot nur noch die Fläche oder die zwei Flächen seiner Eisenteile:
diese wollte Simias ausfüllen, indem er die Weihinschrift nachholte, die Epeios
selbst nicht hatte schreiben können. Es ist nicht zu verlangen, dafs man sicher
angebe, wie er die Zeilen geordnet hat, da die Form des Beiles unbekannt ist.
Sehr wohl konnte er es so thun, dafs der Leser das Beil an der schmalen Seite,
wo das Loch für den Stiel war, anfafste, so dafs die breite Schneide oben zu stehen
kam und nun der Witz darin bestand, dafs er umwenden mufste, um den zweiten
Vers zu lesen, mit andern Worten das Gedicht über beide Seiten lief. Aber es liefs
sich auch ganz gut auf einer Seite anordnen, und zwar so, dafs der Leser die Verse,
wie sie nach Sinn und Mafs anschliefsen, hinter einander las. Die Figur 3 zeigt es.
Fig. 3.
18) Bezeugt ist jetztv das Wassertragen nur durch
Stesichoros ; aber aus der Kombination mit Simias
folgt eine homerische Behandlung, vermutlich
in der Kleinen Ilias. Halbkomische Figur ist
Epeios im W: natürlich lag damals seine dpiOTSia,
der Bau des Pferdes, schon vor. Er ist wie
Teukros der Träger nicht eines Individual-,
sondern eines Stammnamens, wie man Sklaven
nT7j; und Aäto; nennt. Die Mifsachtung der
später verschollenen Epeier, hier den Phokern
gleichgesetzt, ist sehr bemerkenswert.
cg U. v. Wilamowitz Moellendorf, Die griechischen Technopaegnia.
Einfacher liegt es bei den Flügeln, wo die Aufsenfläche des einen Flügels
beschrieben ward; wenn dann der Beschauer zu dem andern ging, so kam selbst-
verständlich die entgegengesetzte Seite zu oberst für das Lesen zu stehen, und so
erklärt sich der Gang der Verse. Auch das veranschauliche eine Probe (Fig. 4). Es
liegt mir gar nichts an der Richtigkeit meiner Konstruktion; sie soll nur zeigen,
dafs Simias durch die Gestalt der Fläche, auf die er seine Weihgedichte schreiben
wollte, die äufsere Veranlassung zu der seltsamen metrischen Form erhalten hat.
Ich will gar nicht behaupten, dafs er das metapontinische Beil des Epeios beschrieben
hat, denn es wird mehr altes Eisen in den Tempeln gegeben haben, das man gern
so nobilitierte. Dies kann uns ziemlich kalt lassen. Merkwürdiger ist die bärtige
Flügelstatue, die zu erklären eine gute Aufgabe für einen hellenistischen Gelehrten
war, und die auch uns befremden würde. Ein altes Stück wird es gewesen sein;
eine Deutung, die ich auszusprechen wagte, ist mir nicht eingefallen.
Das Ei sagt über sich aus: »Sieh mich an, ich bin ein neues Ei einer
dorischen Nachtigall, das der Mutter schwer genug zu legen gewesen ist. Hermes
hat es ihr weggenommen und zu den Menschen gebracht, befiehlt beim rhythmischen
Lesen von dem einfüfsigen Mafse bis zu zehn fortzuschreiten, und hat mit den
Beinen in der Luft die Ikten zu jedem Fufse geschlagen, so schnell wie« ein breit
ausgeführtes Gleichnis nimmt die zweite Hälfte ein19. Da beschreibt sich also das
neckische Kunststück selbst, von dessen metrischer Bedeutung hier zu reden nicht der
Ort ist. Es ist ein Spafs, dafs das Gedicht ein Ei ist; ganz korrekt, da die Dichter sich
gern Nachtigall nennen, wie wir jetzt am besten von Bakchylides wissen, der keischen
Nachtigall, wie Simias von Rhodos die dorische ist. Aber was war das Ei, das
der Beschauer »aufnehmen und richtig skandieren« sollte? Darin erst mufs die
Motivierung der metrischen Schnurre liegen. Nun einfach, ein Ei war's. Wer sich
den Kontur der Verse auf dem Papiere unserer Drucke ansieht, bei dem die Zeilen
nicht nur umspringend von der ersten zur letzten u. s. w. gelesen werden müssen80,
sondern aufserdem vertikal stehn, wird sich über das lange spitze Ei wundern. Aber
man denke sich ein Ei, ein beschriebenes Osterei: das nimmt jeder so in die Hand,
dafs er's mit zwei Fingern an den Spitzen anfafst. Nun liest er die oberste Zeile, wie
sie um seinen Finger herumläuft; er kann nicht weiter lesen, denn die Buchstaben
stehn auf dem Kopfe, er dreht also um: da fallt sein Auge auf den obersten Vers
um seinen andern Finger; er liest den; es stimmt; aber nun geht's nicht weiter: da
dreht er wieder um; es wiederholt sich: nun wird er's begriffen haben; aber er mufs
hurtig umdrehen und beim Skandieren aufpassen, wenn er es ordentlich lesen soll: es
ist ein Vexierstück, ein Spafs, den man sich, sollt' ich meinen, wohl gefallen lassen
kann. Es hat wirklich metrisches Geschick gekostet, die mittleren Zeilen zwar um
19) Der Text ist vielfach lückenhaft und hoffnungslos 7rfcpauaxev fyvet öevojv xav 7iavcu'oXov ütEpiocuv
entstellt, auch im Anfang, den ich nicht richtig u.ovo5ootov auSccv ist sehr belustigend beschrieben,
behandelt habe: das Ei mufste sich notwendig (j.ovö5outo; av>5« ist der einzelne Takt oder Fufs.
•nennen. Das Taktieren mit den Beinen ürcep&EV 20) Das bezeugt Hephästion ausdrücklich.
ibxu Xfypiov <f>Epü)V veüjAa -ooöiv, OTtopaorjV (?)
U. v. Wilamowitz Moellendorff, Die griechischen Technopaegnia. cy
ein Metron, aber nur um wenige Silben länger zu machen, weil die Kreise in der
Mitte des Eies nur wenig gröfser werden. Das Ei ist kein Weihgeschenk; man mag
sich denken, dafs Simias das beschriebene Ei zum Feste irgend einer Kneipgenossen-
schaft mitgebracht hat, wie wir so viele aus seiner Heimat kennen. Es hätte auch
der Dichterbund von Kos sein können, den ich selbstentdeckt zu haben glaubte; leider
hat es den nicht gegeben.
Theokrits Syrinx hat den Inhalt: »Pan, der das und das gethan hat, dem hat
Theokrit die Syrinx geweiht: nun spiele darauf, Pan.« Warum soll das eine Weihung
auf dem Papier sein? Sobald wirklich Theokrit eine Pfeife mit ungleichen Rohren21
weihte, gab sich die Anlage des Gedichtes. Die Weihung selbst darf nicht auffallen.
Mnasalkas hat ein Epigramm gemacht, dessen Inhalt ist: »Syrinx, was willst du
hier bei Aphrodite? Hier giebt es keine Sennen und Felsen, sondern Liebesgötter
und Schmachten: die Muse des Feldes gehört ins Gebirge22.« Es wird freilich
die Einkleidung einer litterarischen Kritik sein und könnte z. B. auf den Komos
des Theokrit gemacht sein", aber die Einkleidung ist doch die Weihung des Hirten-
instrumentes in dem Aphroditetempel, und sie hätte keinen Sinn, wenn das etwas
Undenkbares wäre; es ist auch ganz in dem Stile der vielen Weihungen, die in der
Anthologie bezeugt sind. Die Form hat Theokrit im Anschlufs an Simias gewählt, sei
es direkt, sei es, dafs solche Scherze damals in weiteren Kreisen geübt wurden.
Aber er that etwas neues hinzu: er redete in Rätseln, oder besser in -ypTcpot. Dafs
das damals auch Mode war, dafür ist Lykophron der beste Beleg. Wir haben jüngst
erfahren, dafs auch Kallimachos ein solches Gedicht gemacht hatte 24. Die Neigung zu
solcher mit der Sprache Versteck spielender Rede ist viel älter; sie war ein Erfolg
der erstarrenden Kunstsprache in Epos und Lyrik.
Der Altar des Dosiadas25 ist eine Nachahmung der Syrinx. Mit ihr und
mit Lykophron teilt er eine Anzahl Rätselworte, die wenig geschickt angewandt
sind. Der Inhalt ist: »Iason hat mich errichtet, der Liebling der Chrysa, als Medeia
den Talos getödtet hatte26. Als Philoktet mich sah, bifs ihn die Schlange; Odysseus
und Diomedes holten ihn nach Troia.« Der Altar redet, dessen Kontur die Verse,
aus- und eingerückt, geben. Aber er erzählt seine Geschichte. So wenig ist die
Form innegehalten, dafs die Weihung selbst nicht ausgesprochen wird. Es ist doch
noch ganz anders, als in dem Beile des Simias. Denn für das Weihgedicht ist keine
Veranlassung angegeben. Und auf dem wirklichen Altare konnte es nicht stehen:
21) Wieseler hat seiner Zeit Häberlin darauf hin- 24) In dem byzantinischen Epigramme vor seiner
gewiesen, dafs dies die älteste solche Syrinx ist, Hymnensammlung.
während sie die Kunst mit gleich langen Rohren 23) Die dorische Namensform ist durch Lukian be-
bildet. Aber das kann keine Instanz sein, da die" zeugt.
Basis des farnesischen Stieres zu Theokrit stimmt. 26) Also kam nach ihm Iason erst von Kreta nach
22) Anthol. Pal. 9, 329. Lemnos, auf der Heimfahrt, nicht der Hinfahrt.
23) Damit will ich keine litterarische Kombination Das ist die Anordnung der Abenteuer bei Pindar,
machen; die Schnitter des Theokrit selbst geben aber nicht bei Apollonios, der rasch die Vulgata
eine ähnliche Kritik seiner eignen sentimentalen der Argonantensage ward. Das spricht sehr stark
Hirtenpoesie. dafür, dafs Dosiadas ein Zeitgenosse Theokrits war.
c8 U. v. Wilamowitz Moellendorff, Die griechischen Technopaegnia.
die ungeheuren Buchstaben und das Beschreiben der ganzen Vorderseite einschliefslich
aller architektonischer Glieder darf niemand der hellenistischen Zeit zutrauen27.
Also hier schon ist die Ausartung, ist das papierne Kunstwerk erreicht, das dann
für den Altar an Hadrian und wohl schon für Laevius gilt. Es ist damit erwiesen,
dafs Dosiadas nach den andern gedichtet hat, was die sklavische Imitation auch
zeigt. Ob er noch ein Zeitgenosse Theokrits war, ist hiernach nicht zu sagen.
Meine Identifikation mit dem Verfasser einer kretischen Archaeologie Dosiadas, den
wir allerdings in das dritte Jahrhundert setzen werden, und weiter mit dem kretischen
Dichter, den Theokrit in Kos als seinen Bekannten unter dem fiktiven Namen
Lykidas einführt, hat nicht mehr Wert als den eines möglichen, mich immer noch
ansprechenden Einfalles.
Die Gedichte sind erläutert. Sie bieten formell ein grofses Interesse durch
die Metrik. Vom Detail abgesehen, ist das neue, dafs die lyrischen, also auf Gesang
berechneten Formen für die Aufschrift angewandt werden, wovon in der alten Zeit
keine Rede sein konnte und auch nachher kaum in einzelnen Mifsgriffen die Rede
ist. Aber als man die Formen der alten Lyrik aufgriff, die fast zwei Jahrhunderte
geruht hatte, lag der Mifsbrauch nahe, und die Epigramme Theokrits auf Epicharm
und Anakreon z. B. zeigen Ähnliches. Was hier den Simias dazu führte, ist das-
selbe, was dann den Schein und in den Nachahmungen seit Dosiadas die Wirklichkeit
der Figurata carmina erzeugt hat: die Absicht, einen gegebenen Raum durch die
Inschrift auszufüllen. Jeder weifs, dafs die ornamentale Verwendung der Schrift,
wie wir sie an den Bauten der römischen Kaiserzeit mit Recht bewundern und wie
sie sich von da verbreitet hat und auf Büchertiteln, Diplomen, zumal wo der lateinische
Zopf regiert, noch heute gilt, den Griechen fremd ist. Die vollendetste griechische
Steinschrift ist das reine Stoichedon mit gleichmäfsig kleinen Buchstaben. Ihm steht
die Buchschrift, wie sie namentlich die Antiope des Euripides zeigt, recht nahe.
Dabei hat man die Übersichtlichkeit gar nicht geachtet: die Steine mit den delischen
Rechnungen sind ein guter Beleg. Aber das ist das endlich erreichte Ziel einer
Entwickelung von verschiedenen Ausgangspunkten. Ehe auf der Vase die Bei-
schriften klein und fein wagrecht neben der Figur stehen, die sie erklären, ziehen
sie sich längs derselben in verschiedener Richtung über das freie Feld, und in
Korinth zumal haben sie offenbar auch dem Wunsche der Raumfüllung gedient, den
die Maler dort so lebhaft empfanden. Und noch früher, ehe die zeilenrechte rechts-
läufige Schrift durchgedrungen war, hat man in der That den gegebenen Raum in
seltsamen Windungen gefüllt. Es ist wohl noch nicht ganz vergessen, dafs man bis
auf Kirchhoff die Altarinschrift von Krisa in der falschen Richtung gelesen hat. Bei
dem Steine des Bybon28 und dem eiförmigen ähnlichen des Eumastas von Thera29
ist eine lange Inschrift in Spiralen über die Oberfläche gezogen, offenbar den un-
bearbeiteten Stein einigermafsen ornamentierend. Es kann nicht befremden, wenn
27) In der späteren Kaiserzeit, z. B. auf den Basen 28) Olympia 717.
des Trajanforums, ist sie gewöhnlich. 29) Corp. Inscr. Insul. III 449.
U. v. Wilamowitz Moellcndorff, Die griechischen Technopaegnia. cn
Simias nach solchen Analogien, die sich doch damals massenhaft dem Antiquar
bieten mufsten, im Sinne des Epeios und der Verfertiger des uralten Eros zu
schreiben glaubte, und seiner Zeit, die so viele altertümelnde Passionen hat, steht
das nicht schlecht zu Gesichte. Es fehlt nicht an einer Spur, dafs man auch die
archaische Weise beachtete, die eine Inschrift so um einen Gegenstand, z. B. eine
Basis herumlaufen liefs, dafs Anfang und Ende unklar ward30. Andererseits wird
darauf zu achten sein, ob die Weihinschrift nicht überhaupt zuweilen sich dem
Gegenstande angepafst hat. Das 37. Epigramm des Kallimachos ist auf einen leeren
Köcher gemacht, den der ausgediente Soldat weihte: es ist in siebensilbigen Versen ge-
halten, wie sie das Epigramm sonst nicht hat, und der Name ging in viele andere Verse:
offenbar standen die Verse auf dem Köcher, und hat der Ort, wo sie stehn sollten, den
Dichter veranlafst, dieses Versmafs zu wählen. Doch es mufs die Untersuchung der
Epigramme auf das, was sie weihten und wo sie standen, in grofsem Zusammenhange
und mit stetiger Berücksichtigung der monumentalen Überlieferung, der Kunstwerke
sowohl wie der Inschriften, namentlich der Schatzverzeichnisse, vorgenommen werden.
So aussichtslos es ist, aus den armseligen ekphrastischen Gedichten der Spätzeit
brauchbares archäologisches Material zu gewinnen, und so wertlos die dort genannten
Künstlernamen sind: hier, in den hellenistischen und noch älteren Gedichten31 liegt
ein grofses und gutes Stück Kulturgeschichte dem, der es heben will, bereit. Und
nur aus den Monumenten werden diese Gedichte verständlich werden: es mufs auch
hier das Verstehen an die Stelle des Konjizierens treten, und das Verständnis aus
der sinnlichen Anschauung genommen werden.
U. v. Wilamowitz Moellendorff.
°) Das Scholien AT zu Homer T 1 56 sagt, Homer hätte. Vgl. Lobeck Agl. I 383, Immisch Studien
hätte mit dem Lobe Italiens V. 156 — 58 das für Lipsius m. Offenbar sollten solche Epi-
erste »dreieckige Epigramm« gemacht, weil die gramme als Dreieck oder Kreis geschrieben
drei Verse von vorn und hinten gelesen Sinn werden.
geben. Derselbe Terminus, daneben xuxXos, 31) Schon kaum in ihren periphrastischen Nach-
wird von Hermias und Philoponus zu der viel- ahmungen, die die phönikische Schule, Anti-
behandelten Stelle des Aristoteles Anal. II 77b 32 patros u. s. w., schon massenhaft produciert.
für das homerische Midasepigramm verwandt, Man paraphrasiert alte Weihgedichte, weil man
von dem schon Piatons Phaidros hervorgehoben der veränderten Sitte gemäfs nicht mehr in den
hatte, dafs es keinen Anfang und kein Ende Fall kommt, frische Weihungen zu verherrlichen.
"^
3_^_/N-vAXLJL
X^*-<x>V\
KOTHON UND RÄUCHERGERÄT.
Gefäfse von der Form wie das hierüber abgebildete Exemplar des Anti-
quariums der Königlichen Museen1 werden in der archäologischen Litteratur mit
oder ohne Fragezeichen als »Kothon« bezeichnet. Die Namengebung rührt von Panofka
her2 und wurde durch Conze von Neuem begründet3. Conze findet, dafs die Be-
schreibung, die uns in der litterarischen Überlieferung über den Kothon erhalten
ist, mit der Form der .von Panofka so genannten Gefäfse durchaus in Einklang
stehe. Die Hauptstellen sind bei Athenaeus und Plutarch erhalten. Athenaeus sagt
XI p. 483: Kfoftiov. Aaxwvixov irox^ptov, oo }xv7jfj.ovsu£t Hsvocpoiv dv d Kopoo IlaiSstot?.
Kptxtas 0' lv Aaxeoai|i.ovta)v IloX.ixstcf. •ypdcpet ooxtoc,; ywpU 8e xooxtov xa <j[xixpoxaxa ss xtjv
oiaixav, 6Tro87]uaxa dptaxa Aaxwvixd xal lua'xia cpopelv TjStaxa xotl yp-/j<3iuu>taxa • xa>0(ov Aa-
xcovtxo?, Ix7ra)|i.a £irix7j8sioxaxov b2c axpaxEiav xal su<pop<oxaxov iv foXicp. 00 ck svsxa axpa-
xuoxtxov, TroA.Xaxt? avoqxv] uotop tci'veiv ou xa&apov. irpSxov jxsv ouv xo [i7] Xictv xaxdSr^Xov
stvat x6 irojjta. Eixa djAßajva? 6 xtuötov e^tov uiroXswcei xo 00 xaöapöv ev auxtj), Plutarch
im Leben des Lykurgus IX: xal xa>ihov 6 Aaxumxo? eu8oxt(isi fidXtaxa Trpo? xa? axpa-
xsta?, <5k <p7jat Kptxtas. xd *^dp dvapcaiu)? uivou-sva xuiv uSdxuw xotl 8ocJü>Troövxa xy]v ctyiv
aTT£xp67rx£xo x^ Xpoa, xal xoo öoXspoö irpoaxoitxovxos evxo? xal •Jtpoaiayofiivou toi? ajxßaxji,
xaOaptuXEpov sTrXTjaiaCe xa axouaxi xö irivotxsvov. Unter den ajxßwvss wären nach Conze
die Seitenwände des Gefäfses zu verstehen wie Pollux VI, 97 ausdrücklich bezeuge
xou 8e xwöcovos at ixaxlpajösv TtXsopat, &ai:ep xal xrjS /oxpa?, aaß(ov£s xaAouvxai. Namentlich
der Durchschnitt zeige deutlich, noch deutlicher aber ein Versuch selbst, dafs der nach
innen gebogene Rand den verlangten Dienst leiste, eine auf den Boden sich senkende
dicke Masse hinter sich zu fangen und festzuhalten, während die übrige Flüssigkeit
über den breiten Rand zum Munde treten könne. Auf die eigentümliche Gestaltung
des Randes beziehe sich das Beiwort axpE^auj^ bei Theopompos (Athenaeus XV,
483 E), wie auch die Beiwörter xoxXoxEpv]?, [xovtoxos, ßpayoooxos, Tta^uaxofAo; sich sehr
') Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium
n. 11 06.
2) Panofka, Recherches sur les veritables noms des
vases grecs S. 29. Vgl. Antiques du cabinet Pour-
tales-Gorgier zu Taf. 30.
3; Philologus XVII S. 565.
Pernice, Kothon und Räuchergerät. 6l
gut erklären lassen. Schliefslich sei das Gefäfs auch handlich und gut zu verpacken.
Zwei kleine Schwierigkeiten, die Conze zurückläfst, nämlich die Bedeutung des
Beiworts pctßStmöc, sowie die Angabe, dafs der Kothon durch seine Farbe das schmutzige
Wasser dem Auge entzogen habe, sucht Pottier bei Daremberg-Saglio S. 1543 4
zu erklären.
Gegen diese Ausführungen ist, soviel ich sehe, von niemand etwas eingewendet
worden \ Es kann aber kein Zweifel darüber bestehen, dafs die Gefäfse für den von
Conze angenommenen Zweck nicht gedient haben können. Über die Frage nach
der praktischen Verwendbarkeit als Trinkgefäfs läfst sich streiten. Ein Versuch, der
mit einem wohlerhaltenen Kothon im Berliner Antiquarium angestellt wurde, empfahl
ihn nicht als solches. Gegen die Deutung als Trinkgeschirr zum Feldgebrauch
sprechen zunächst die verschiedenen Gröfsenverhältnisse der Gefäfse. Ein Kothon6
fafst bis oben hin gefüllt noch nicht einmal ein Weinglas, er ist also viel zu klein;
ein anderer7 etwa fünf grofse Wassergläser; dieser ist also viel zu grofs für
den verlangten Zweck und von ihm kann man nicht gerade sagen »eucpopwTatov
sv -fuXitp«. Die meisten anderen sind nicht viel kleiner als dieser. Ein praktisches
Gepäckstück ist aber dieses Gefäfs auch deswegen nicht, weil es sehr schwierig ist,
nachdem man es benutzt hat, das Wasser wieder aus ihm heraus zu giefsen. Das
Wasser fängt sich hinter dem eingebogenen Rand und man mag schütteln so viel
man will, ein Rest bleibt drin, der für das übrige Gepäck gefährlich werden kann.
Ein weiterer Grund gegen die Gleichsetzung dieser Gefäfse mit dem Kothon
der litterarischen Nachrichte nist aus dem Alter der erhaltenen Gefäfse zu entnehmen.
Es giebt keines, das seinem Stile nach in die Zeit gehört, aus welcher die schrift-
liche Überlieferung erhalten ist. Soviel ich gesucht habe, keines ist jünger als das
Ende des sechsten Jahrhunderts, die meisten dagegen noch älter. Danach scheint
es, dafs das für den Kothon erklärte Gefäfs schon in alter Zeit aufser Gebrauch
gesetzt worden ist.
Sämmtliche Vasen dieser Form haben Füfse bald höhere, bald niedrigere,
sie sollten also hingestellt werden und waren nicht zum Tragen bestimmt.
Wo wir über ihre Auffindung etwas Sicheres wissen, stellt es sich heraus,
dafs es Frauengräber waren, in welchem diese Gefäfse zum Vorschein kamen. Das
Exemplar von der Samischen Nekropole war ein solches8. Zwei Stück zusammen
fanden sich in einem Grabe, welches Orsi9 in Licodia Eubea (prov. Catania) auf-
deckte und das wahrscheinlich einer Frau angehörte. Das Gerät hat offenbar im
Frauengemach eine bedeutende Rolle gespielt.
Vollends entscheidend aber ist der Umstand, dafs sich diese Gefäfse mit
4) Daselbst ist auch die übrige einschlägige Litte- Unwahrscheinlichkeit aber der Verlauf der Unter-
ratur angeführt. suchung darthun wird.
5) Nur Boehlau, Aus jonischen und italischen 6) n. 1104 der Vasensammlung des Antiquariums.
Nekropolen S. 39, teilt mit, dafs Löschcke diese 7) n. 3127 des Inventars der Vasen im Antiquarium.
Gefäfse für Lampen hält, eine Vermutung, die 8) Vgl. Boehlau a. a. O. S. 39.
Boehlau zwar für überzeugend erklärt, deren 9) Römische Mittheilungen 1898 S. 317.
62
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
einer Reihe anderer zu einer grofsen Gruppe zusammenfügen lassen, die zu nichts
weniger als zum Trinken bestimmt waren und durch diese Gruppierung ergiebt sich
zugleich ein sicherer Aufschlufs über den Gebrauch des Gefäfses.
Es sind das zunächst Gefäfse der Art, wie sie in zwei Beispielen Fig. i
und 2 abgebildet werden 10. Dafs diese Gefäfse dieselbe Bestimmung gehabt haben,
wie die gewöhnlich Kothon genannten, ist einleuchtend. Die gleichmäfsig starke
Einziehung des Mündungsrandes bei beiden Gefäfsgattungen ist so ungewöhnlich,
Fig. i.
dafs sie nur für einen einzigen und denselben Zweck hergerichtet gewesen sein kann.
Der Henkel fehlt hier. Statt dessen sind »drei durchbohrte Ansätze« in gleichen
Abständen um das Gefäfsrund verteilt. Diese Ansätze sind deutlich Nachahmungen
metallener Vorbilder, wir finden sie als Halter für bewegliche Handgriffe an grofsen
und kleinen Bronzekesseln verwendet. Dafs sie bei den Thongefäfsen nicht etwa
Fig. 2.
nur eine aus der Metalltechnik herüber genommene ornamentale Zuthat, sondern
auch zur praktischen Verwendung vorgesehen waren, beweist der Umstand, dafs
10) Von den hier abgebildeten Stücken ist Fig. 2
im Verzeichnis der Vasensammlung unter n. 1108
besprochen (vgl. n. 1 109— im). Es stammt
aus Nola. Seine Höhe beträgt 7 cm bei 19 cm
Durchmesser. Die Rundung ist mit Schwänen
bemalt, darüber folgt ein Punktstreifen. Seinem
Stile nach erscheint es eher die italische Nach-
ahmung eines korinthischen Vorbildes, als
echtkorinthisch zu sein. Das andere, n. 3328
des Inventars, stammt aus Attika und dafür,
dafs es auch in Attika gearbeitet ist, spricht
die nahe Verwandschaft, in der es zu früh-
attischen Vasen, wie z. B. der 'EcpTju^pl;
apyaiohoyvAri 1897 Taf. 5. 6 abgebildeten Amphora
steht. Seine Höhe beträgt 7, der Durchmesser
22 cm. Den runden Teil schmückt zwischen je
zwei Ansätzen einmal eine Art Palmettenband,
einmal ein Mäandermotiv und einmal eine
Wellenranke mit Dreiecken im freien Raum.
Weiter nach der Einbiegung zu schreiten 12
gansartige Vögel hintereinander; am innersten
Teil des eingebogenen Randes erblickt man ein
Strahlenornament, wie z. B. am Dreifufs von
Tanagra und an anderen thönernen Dreifüfsen.
Vgl. darüber weiter unten.
♦Pernice, Kothon und Räuchergerät.
63
in einem Falle11 die Reste beweglicher eiserner Griffe in den Ansätzen noch er-
halten sind. Wir dürfen nach alledem als sicher annehmen, dafs es auch metallene
Gefäfse dieser Form mit beweglichen Henkeln gab.
Aber mit diesem Nachweis ist die Dreizahl der Henkelansätze nicht erklärt
und ich kann eine Erklärung dieser Eigentümlichkeit nur in der Annahme finden,
dafs die ursprüngliche Form des Gerätes der Dreifufs ist und dafs die erhaltenen
Gefäfse nur den oberen selbständig gewordenen Teil eines Dreifufses vorstellen.
Einen sicheren Beweis für diese Annahme geben vollständige Dreifüfse mit ebenso
gebildetem Kessel, wie sie in zahlreichen Exemplaren erhalten sind. Das bekannteste
Beispiel ist der berühmte kleine Dreifufs von Tanagra, der nach Tafel 4 in der
archäologischen Zeitung 1881 beistehend in zwei Ansichten abgebildet wird. (Fig. 3.)
Fig. 3.
Dafs er die Nachahmung eines Metallgerätes in Thon ist, hat Löschcke in dem die
Tafel begleitenden Aufsatz dargelegt. Der Durchschnitt des eigentlichen Gefäfs-
teils von diesem Dreifufs ist dem Durchschnitt der angeblichen Kothone überaus
ähnlich. Eine derartige Einziehung des Randes, wenn sie hier auch nicht in
runder Linie, sondern kantig verläuft, kann nur aus denselben Bedingungen er-
klärt werden, der Dreifufs war zu demselben Gebrauch wie jene bestimmt. Noch
deutlicher wird dieses Verhältnis beider Gefäfsgattungen zu einander an dem
Fig. 4 abgebildeten Dreifufs, einer ^Neuerwerbung des Antiquariums 12. Hier ist
") Es ist das unter Fig. I abgebildete Exemplar.
Die Reste eines der eisernen Griffe sind auch in
der Abbildung deutlich erkennbar.
I2) Seine Höhe beträgt 18 cm. Das eigentliche
Gefäfs ist oben und an der Seite mit einem
Strahlenornament verziert, das ursprünglich mit
aufgesetztem Rot bemalt war. Auf dem in der
Abbildung sichtbaren Fufs ist eine Sphinx dar-
gestellt, die ursprünglich fast ganz rot auf
den schwarzen Grund aufgesetzt war, darüber
ein Stabornament, darunter ein Lotospalmetten-
band. Auf dem zweiten Fufs erblickt man
einen bärtigen behaarten Mann in obscöner
Haltung, neben ihm den Namen SAMON.
Über seinem Kopf stand ursprünglich SEMON,
die Schrift ist aber durch die struppig auf-
gerichteten Haare des Mannes fast ganz vernichtet.
Unter dem Bilde ein Lotospalmettenornament.
An beiden Füfsen läfst sich verschiedentlich die
in den noch nicht gebrannten Firnisüberzug
angelegte Vorzeichnung für die Ritzung wahr-
nehmen. Bei dem dritten Fufs ist überhaupt
64
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
über jeder Dreifufsstütze ein Halter für einen Griff angebracht von einer Form, wie
sie bei metallenen Geräten durchaus üblich ist. Der Durchschnitt des Gefäfsteils
stimmt mit dem des Dreifufses von Tanagra völlig überein. Ein drittes Beispiel,
das ebenfalls die drei Henkelansätze mit plastisch angedeuteten Griffen zeigt und
in dem Durchschnitt seines oberen Teils den Vasen, von denen diese Untersuchung
ausgeht, besonders ähnlich ist, hat Couve im Bulletin de correspondance hellenique
1898 S. 301 Fig. 10 bekannt gemacht unter Hinweis auf die metallenen Vorbilder
Fig. 4.
solcher Dreifüfse, ein anderes ohne*»die Griffe und Griffhalter, aber mit Andeutung
der Niete, welche die Fiifse an dem Kessel festhalten, ist in der genannten Zeit-
schrift Taf. VII abgebildet. Zwei weitere, die denselben eigenartigen Durchschnitt
zeigen, sind ebenda S. 298 und S. 300 veröffentlicht, und so wie diese ist auch der
Fig. 5. abgebildete niedrige Dreifufs des Antiquariums konstruiert, gleichfalls eine
neuere Erwerbung13.
Nach dieser Übersicht möchte man annehmen, dafs die ursprüngliche
Form des Geräts der kleine Dreifufs ist. Sein oberer Teil, von den Füfsen gelöst,
nur diese Vorzeichnung erhalten, während die
Ritzung nicht ausgeführt wurde. Hier erkennt
man ein grofses Lotospalmettenornament. Der
Dreifufs, ein ganz hervorragendes Beispiel bunter
Malerei auf schwarzem Grunde, stammt aus
Böotien und ist 1896 in den Besitz des Anti-
quariums gelangt.
13) Nr. 3329 des Inventars. Auf dem einen der in
der Abbildung nicht sichtbaren Füfse sitzen
zwei gefleckte Panther einander gegenüber, auf
dem anderen zwei Sphinxe. Auf dem oberen
Rande sind Tiere in einer Gruppierung gemalt,
die an korinthische Bilder erinnert; aber das
Gefäfs scheint eher böotisch als korinthisch zu
sein — als Fundort wird Attika angegeben. Dar-
gestellt sind hier zwei Panther sitzend und die
eine Pranke gegen einander erhebend, weiter nach
links zwei aufeinander losgehende Steinböcke
mit gesenktem Kopf, dann zwei schreitende
Löwen einander gegenüber, zwischen welche ein
Stier nach links in Angriffstellung geschoben
ist. Im leeren Raum Rosetten. Innerhalb des
Deckelauflagers ein Strahlenornament. Der fest-
schliefsende Deckel ist mit vier nach rechts
schreitenden Schwänen verziert, die in sehr
lebendigem Ausdruck die Köpfe senken. Das
Gefäfs ist 9 cm hoch, sein gröfster Durchmesser
beträgt 21 cm.
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
65
und selbständig gemacht, ergiebt den henkellosen »Kothon« mit den drei Ansätzen14.
Die gewöhnlich Kothon genannte Form mit dem einen kleinen Horizontalhenkel ist
eine Weiterbildung dieses selbständig gewordenen oberen Teils des Dreifufses der
Fig. 5-
an drei beweglichen Henkeln nur mit Hilfe von Ketten oder Schnüren zu tragen
war. Aber natürlich waren alle drei Arten zu gleicher Zeit in Gebrauch und sie
dienten alle derselben Bestimmung. Nach der Struktur der Gefäfse, die von der
Metalltechnik ausgeht, mufs man vermuten, dafs es auch metallene Geräte dieser
Art gegeben hat.
Die Bestimmung nun würden wir schwerlich erraten, wenn nicht durch einen
glücklichen Zufall kürzlich ein bronzenes Gerät dieser Art in die Sammlung des
Antiquariums gelangt wäre15. Obwohl an verschiedenen Stellen beschädigt, läfst
es sich doch mit voller Sicherheit so wiederherstellen, wie es die beigegebene
Zeichnung (Fig. 6) veranschaulicht. Der Gefafsteil, der auf einem besonderen Dreifufs
Fig. 6.
1V) Zu dieser Entwickelungsstufe gehören auch
diejenigen, welche weder die drei Ansätze, noch
den einen Henkel besitzen. Von der Art be-
sitzt das Antiquarium zwei Exemplare. Nr. 2105
des Verzeichnisses ist ein sehr kleines Stück
von ganz besonders feiner Zeichnung archaischen
Stils, Inv. der Vasen 3127 sehr grofs, von
flüchtiger archaischer Zeichnung, dem Stile nach
aus Böotien.
15) Der Fundort ist nicht genau angegeben; am
wahrscheinlichsten ist Athen oder Euböa.
55 Pernice, Kothon und Räuchergerät.
befestigt ist, ist genau so rundlich gebildet wie die Thongefäfse ohne Dreifufs und
gerade dies Zusammentreffen von rundlichem Gefäfs und Dreifufs führe ich dafür
an, dafs es nicht gerechtfertigt ist, einen wesentlichen Unterschied zwischen dem
kantig und dem rundlich eingebogenen Mündungsrand der Thongefäfse mit und
ohne Dreifufs zu machen. Die obere Hälfte des kleinen Kessels ist aus Bronze
hergestellt, während die untere Hälfte von Eisen ist. An dem Kessel sitzen zwei
Henkel in Haltern, welche die übliche Form haben. Die drei Anschwellungen
an den Haltern sind mit einer Art von Perlstab verziert, während auf der blatt-
artigen Verbreiterung unter der Mitte eine strengstilisierte Palmette sichtbar wird.
Der Dreifufs besteht aus einem Ring mit einem sehr sorgfältig gestochenen Zacken-
ornament. An ihm sitzen die drei in Löwentatzen endenden Beine, welche in
ihrem oberen Teil mit Stabornament und Dreiecksmotiven ausgeschmückt sind. Die
Höhe des ganzen Apparats beträgt II cm, der gröfste Durchmesser des Kessels
i63/4 cm, der der Mittelöffnung 872 cm. Eine genaue Zeitbestimmung läfst sich
schwer geben, aber die Ähnlichkeit des Kessels mit den Thongefäfsen , die in
solcher Form nur der archaischen Zeit angehören und die strengstilisierte Palmette
sprechen für ein hohes Alter.
Der sehr merkwürdige Umstand, dafs die untere Hälfte des Kessels aus
Eisen ist, während die obere aus Bronze hergestellt ist, giebt den Schlüssel für die
Frage nach der Bestimmung dieses Gerätes und der besprochenen Geräte und Ge-
fäfse überhaupt. Der Boden des Gefäfses sollte eine ungewöhnliche Hitze aushalten;
um etwas in dem Kessel heifs zu machen, oder zum Kochen zu bringen, war aber
ein bronzener Boden vollauf genügend. Nur wenn das Gefäfs glühende Kohlen auf-
nehmen sollte, ist diese Vorrichtung notwendig. So finden wir häufig bei antiken
Kohlenbecken das Auflager für die Kohlen aus Eisen hergestellt. An einem grofsen
Exemplar des Berliner Antiquariums, das aus mäfsig dünnem Bronzeblech hergestellt
ist, sind die Spuren eines eisernen Einsatzes sehr deutlich wahrnehmbar, es läfst
sich sogar die Höhe berechnen; welche der Einsatz gehabt hat16. Eiserne Roste
für die glühenden Kohlen werden für die pompejanischen bronzenen tragbaren Herde
häufig erwähnt; bei einem bronzenen Ofen aus Pompei ist der für die Aufnahme
der Kohlen bestimmte Cylinder aus Eisen. Auch die grofsen Kohlenbecken des
Museo Gregoriano haben sicher ehemals eiserne Einsätze gehabt. Wenn also in
das Dreifufsgefäfs glühende Kohlen gethan werden sollten, dann ist es, da seine
Kleinheit eine andere Verwendung ausschliefst, zum Räuchern bestimmt gewesen.
Ebenso wie neben bronzenen Öfen thönerne verwendet worden sind, ebenso hat
man Räuchergefäfse aus Thon neben solchen aus Bronze hergestellt. Geräuchert
wurde, wie uns bei Athenaeus III p. 101 aus Archestratus überliefert ist, indem
man die Weihrauchkörner auf die glühende Asche streute
dsi 8s axs'favotat xapa itapa oaixa TruxaCou
TravToSaTroi?, ot? av "yai'a? irsSov o'Xßtov av»)^,
16) Friederichs, Berlins antike Bildwerke II n. 761. Von den deutlich vorhandenen Eisenresten ist
in der Beschreibung nichts angemerkt worden.
Pernice, Kothon und Räuchergerät. fiy
xai aiaxxoTat fiupoi? ayaöot? ^atxyjv dspa7rsos
xat ar(aupvav Xtßavov ts Ttopos [AaXaxrjv ItcI x£<ppav
ßa'XXs irav7jjiipio?, 2uptrj? eutuösa xapTiov.
Dafs die kleinen Dreifüfse sowie die Kothone für diesen Zweck praktisch sind, hat
ein mit Vorsicht vorgenommener Versuch ergeben. Der wohlriechende Rauch
steigt aus der Tiefe des Gefäfses gerade und schön in die Höhe, wo er sich ver-
breitet. Die Kohle läfst sich bequem anblasen, indem sich die Luft hinter dem
vorgebogenen Rande fängt, der auch die verbrannte Asche verhindert, aufzuwirbeln.
Der umgebogene Rand hat aber den weiteren Vorteil, dafs die glühenden Kohlen
in dem Gefäfs ganz sicher aufgehoben sind. Selbst wenn das Gefäfs schief gehalten
wurde, wie es beim Schwenken geschehen konnte, oder selbst, wenn es umgestofsen
wurde, war eine Gefahr nicht zu befürchten. So hat man auch bei offenen Lampen
den Rand eingebogen, damit das Ol möglichst sicher in dem Gefäfs blieb. Eine
ähnliche Einkrümmung des Randes habe ich auch bei antiken Sieben bemerken
können, die man nun nach Belieben hin und her schütteln durfte, ohne dafs etwas
herausfallen konnte. Der festschliefsende Deckel, mit welchem die thönernen
Dreifüfse, wie es scheint, stets versehen waren, hatte offenbar die Bestimmung,
die glühenden Kohlen nach dem Gebrauch zu ersticken. Denn dafs der Deckel
nicht, wie etwa bei den Pyxen, das in dem Gefäfs Enthaltene schützen oder ver-
bergen sollte, geht daraus hervor, dafs die Dreifüfse selbst innerhalb des Deckel-
auflagers zuweilen ornamentirt sind. Sie sollten also offen gesehen werden.
Die Beobachtung, dafs diese Gefäfse Räuchergefäfse sind, führt aber noch
weiter. In der Schrift von H. von Fritze, »Die Rauchopfer bei den Griechen« heifst
es S. 44 »Soviel mir bekannt ist, kommen auf Gefäfsen schwarzfiguriger Technik
überhaupt noch keine Thymiaterien vor; das darf aber nicht zu dem Schlüsse be-
rechtigen, sie seien zu jener Zeit in Griechenland noch unbekannt gewesen. Der
Kreis der Darstellungen ist in jener Epoche eben ein anderer. Wir haben z. B.
gesehen, dafs die Handlung der Spende nicht auf zehn schwarzfigurigen, dagegen
auf hunderten von rotfigurigen Gefäfsen erscheint, und doch gehört diese Cult-
handlung zu den ältesten des griechischen Ritus. Auf rotfigurigen Vasen findet
man zuerst die einfache Form des Thymiaterions, wie sie sich auf dem Parthenon-
fries zeigt. Es ist eine glatte Stange, welche unten in Tierfüfse ausläuft . . . An der
Spitze trägt sie einen der Pinienfrucht nachgebildeten Körper, der so gearbeitet
ist, dafs man die obere Hälfte abnehmen und als Deckel verwenden kann.« Wie
die attischen Thymiaterien im Beginn des sechsten Jahrhunderts ausgesehen haben,
ist klargestellt. Denn schwerlich werden die attischen anders gebildet gewesen
sein, als der bronzene Dreifufs, der vielleicht sogar attisch ist, der Dreifufs von
Tanagra oder die niedrigen Kothon genannten Gefäfse. Aber wir können auch für
die nun folgende Zeit bis dahin, wo die in ihrer Struktur ganz verschiedenen
Thymiaterien einsetzen, wie sie auf dem Parthenonfries erscheinen, mit grofser Wahr-
scheinlichkeit die gebräuchliche Form des Räuchergerätes nachweisen.
Umstehend (Fig. 7) ist eines der zahlreich erhaltenen eleganten Gefäfse ab-
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. (5
68
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
gebildet, welche verschieden benannt und verschieden gedeutet worden sind ,T. Die Ge-
fäfse gehören dem Ende der Zeit an, in welcher man mit schwarzen Figuren malte.
Dafs sie zum Räuchern benutzt worden sind, glaube ich aus der Konstruction des
oberen Teiles schliefsen zu müssen. Denn gerade so wie bei den älteren Räucher-
gefäfsen ist der Rand nach innen eingebogen, nach den vorangegangenen Er-
örterungen der sicherste Beweis für die vorgeschlagene Deutung. Mit diesen Ge-
fäfsen, welche eine direkte Weiterbildung der älteren Räuchergeräte darstellen, wird
Fig. 7.
die bezeichnete Lücke in der chronologischen Reihenfolge ausgefüllt. Aber während
die erhaltenen Exemplare den Gebrauch des Geräts von der Mitte bis an das Ende
des sechsten Jahrhunderts erweisen, führen die bemalten Vasen noch weiter herab
und wir finden es namentlich auf Vasen der zweiten Hälfte des fünften Jahr-
hunderts dargestellt, also in einer Zeit, in welcher die entwickelteren Thymiaterien
des Parthenonfrieses, welche zuerst in der streng rotfigurigen Malerei vereinzelt auf-
treten, längst in Gebrauch gesetzt waren. Beide Arten von Räuchergeräten sind
also eine Zeitlang nebeneinander hergegangen, bis die einfacheren endgültig in
Fortfall kamen18.
Diese einfacheren Räuchergeräte sehen wir nun in der Vasenmalerei
17) Zuletzt Sammlung Sabourofif zu Taf. 52. »Links
unten ist auf der Tafel ein schönes Toiletten-
gefäfs aus Athen abgebildet, das nach Technik
und Verzierung noch der letzten schwarzfigurigen
Vasenfabrikation angehört. An einem zierlichen
Knopfe läfst sich ein Deckel ergreifen und ab-
nehmen. Getragen wurde das Gefäfs am Fufse;
wir sehen es so nicht selten in den Händen der
Frauen auf Darstellungen häuslicher foiletten-
scenen attischer rothfiguriger Vasen, auch zu-
weilen auf weifsen Lekythen mit der Grabes-
spende. Es diente ohne Zweifel zur Aufbewahrung
von flüssigen Salben, wohlriechendem Wasser
u. dgl. Diese Gefäfse scheinen bis jetzt nur in
Attika, vielleicht auch Böotien, gefunden zu
werden ; sie sind, soweit ich sie kenne, nie anders
als nur mit einfachen Ornamenten oben um dem
Rand der Öffnung und den Deckel geschmückt.«
Dafs das Gefäfs für flüssige Salben, wohl-
riechende Wasser u. dgl. unpraktisch war, ergiebt
der Durchschnitt.
18) Die ersten beiden vereinzelten Beispiele reicher
ausgestalteter Thymiaterien auf strengrotfigurigen
Vasen, hat v. Fritze a. a. O. S. 40 nachgewiesen.
Auf beiden Vasen sind es feierliche Spenden, in
denen das Gerät erscheint. Danach scheint es, als
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
69
hauptsächlich auf Darstellungen des Frauengemachs, wo erst später die reich ge-
schmückten Thymiaterien üblich werden. Beide Arten von Geräten zusammen
auf einem Bilde sind, soweit ich sehe, nicht nachzuweisen und daraus ist ein neuer
Beweis für die Richtigkeit der vorgeschlagenen Deutung zu entnehmen. Das Gerät
spielt auch bei der Hochzeit eine bedeutsame Rolle. So wird es auf der schönen
Lutrophoros des Berliner Antiquariums N. 2373 von einem Mädchen in Hochzeits-
zuge getragen 19. Die bei Benndorf, Griechische und sicilische Vasenbilder Taf. 22
abgebildete Lekythos zeigt ein Mädchen, welche aufser den gewöhnlichen Grabes-
spenden auch das Räuchergerät in der Hand hält. Damit ist die Lekythos bei
Murray, White athenian vases Taf. 27 zu vergleichen und weitere Beispiele lassen sich
leicht anführen. Es darf daraus geschlossen werden, dafs es auch beim Begräbnis
ebenso wie bei der Hochzeit üblich war, Weihrauchspenden darzubringen, ein Ge-
brauch, für den uns die Litteratur Zeugnisse nicht hinterlassen hat20. Im Kult
habe ich das Gefäfs nur einmal dargestellt gefunden, allerdings unter ganz
besonders wichtigen Umständen. Es ist dieselbe Vase, welche O. Rubensohn
herangezogen hat, um zu beweisen, dafs man in das Kerchnosgefäfs brennende
Kerzen gestellt hat21, Compte-rendn 1862 Taf. 3. Hier sieht man zwischen
ob diese Thymiaterien zuerst ausschliefslich für
den Kult gedient haben, während die kleineren be-
sonders im Privatgebrauch üblich waren. Dafs
die älteste Form des Thymiaterions auch bei Kult-
handlungen so war, wie der Dreifufs von Tanagra
oder der bronzene Dreifufs, mufs man schon
daraus schliefsen, dafs sich für den Zweck
eine geeignetere Form überhaupt nicht finden
liefs, als die des für den Kult heiligsten Gerätes.
Die entwickelten Thymiaterien sind nun in ihrer
Form so verschieden, sie treten so unvermittelt
auf, dafs man ihre Heimat aufserhalb Griechen-
lands suchen mufs. Der Umstand, dafs auf der
von Zahn bekannt gemachten archaischen Scherbe
von Klazomenai (Athenische Mitteilungen 1898
Taf. 9) dieses Thymiaterion auftritt, legt es nahe,
an Jonien zu denken. Dafür spricht auch das
erste Auftreten des Geräts in der strengrotfigurigen
attischen Vasenmalerei ; es ist die Zeit der zweiten
Einwirkung jonischer Kunstart auf Griechenland.
19) Abgeb. Archäol. Zeit. 1882 Taf. 5.
20) Vgl. v. Fritze a. a. O. S. 50.
21) Athenische Mitteilungen 1898 S. 291. Die Vor-
stellung, dafs man in die eleusinischen Kerchnoi
brennende Kerzen stellte, welchen man ver-
mittelst eines durchbrochenen Deckels Luft
zuführte, kann ich mir nicht zu eigen machen.
Die Lichter würden jedenfalls sehr schlecht
brennen und man hätte besser gethan, ihnen
Luft von unten zuzuführen. Das Scholion zu
den Nikanderversen, das sich auf den Kerchnos
im Kybeledienst bezieht, sagt nicht, dafs die
Xü^vot in den Kerchnos gestellt werden sollten
und die beiden Münzabbildungen S. 290 genügen
nicht, um diesen Gebrauch zu erweisen. Denn
in den kleinen flüchtigen Strichen über dem Gefäfs
kann man ebenso gut alles andere als Lichter er-
kennen. Die Gefäfse sind weiter, wie Rubensohn
selbst zugiebt, nicht geeignet, um Lichter hinein-
zustellen und deswegen versetzt er das TrotXcc&iov,
den Opferkuchen, in das Innere des Kerchnos
als Halter für die Lichter, die in ihn hinein-
gesteckt werden, obwohl überliefert ist, dafs das
TiaXaötov in einem der Kotyliskoi untergebracht
war. Wenn brennende Lichter zu der Kult-
handlung gehört haben, wird man sie auch
brennend gesehen haben, das war aber nicht
der Fall, wenn man sie durch den Deckel zum
grofsen Teil verhüllte; man konnte sie beispiels-
weise in den grofsen Kotyliskoi des Kerchnos
Taf. XIII, 3 sehr gut unterbringen. Hatten die
Deckel dagegen den Zweck, die Dämpfe vom
Weihrauch hindurchzulassen, so sind sie dafür
sehr geeignet. Von Fritze hatte, wie ich glaube,
ganz recht, wenn er diejenigen Gefäfse als
Thymiaterien erklärte, welche keine Kotyliskoi
zeigen; denn die Kotyliskoi waren eben das
Charakteristische an den Kerchnoi. Dagegen
die Gefäfse mit den Kotyliskoi bleiben nach wie
vor Kerchnoi. Ihr innerer Teil hatte jedoch
6*
70
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
zwei gekreuzten Zweigen ein Gefäfs stehen, welches, soweit die Abbildung zu
urteilen gestattet, in Allem mit den in Frage stehenden Räuchergeräten überein-
stimmt. Über der Mitte der Vase sind einige Striche angedeutet, die als
Weihrauchdämpfe zu erklären sind, welche dem Gefäfs entsteigen. Lichter können
es schon deswegen nicht sein, weil ihre Zahl viel zu grofs wäre. Denn sie sind
auf einen Raum verteilt, dessen Umfang genau der Öffnung der Räucher-
gefäfse entspricht. Damit ist, wie ich glaube der authentische Beweis erbracht,
dafs die Gefäfse wirklich zum Räuchern gedient haben.
Die letzte Entwickelung, welche diese Form des Räuchergerätes genommen
hat, wird durch die Abbildung Fig. 8 dargestellt. Das Original ist im Antiquarium
des Berliner Museums aufbewahrt22. Während der Gefäfsteil im Ganzen die gleiche
Fig. 8.
Bildung zeigt, wie die anderen Geräte, nur, dafs er weniger breit ausladet, ist der
Fufs doppelt so hoch geworden; es ist, als habe man sich bemüht, die entwickeltere
»jonische« Form mit der einheimischen zu verschmelzen. An einem zweiten gleich-
artigen Exemplar des Berliner Antiquariums ist auch noch der fest anschliefsende
Deckel erhalten, der einen Griff in Form eines kleinen Kännchens hat23.
Aufser den bisher besprochenen thönernen Räuchergefäfsen der jüngeren und
jüngsten Gattung, wie sie gewifs auch in Bronze mit eisernem Boden hergestellt
wurden, sind auch solche aus Marmor erhalten. Sie haben schwerlich zum praktischen
Gebrauche gedient, sondern waren, wie beispielsweise die marmornen Kerchnoi oder
den Zweck, Weihrauch aufzunehmen, dessen -'*) Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium
Verwendung im Kult zu selbstverständlich war, n. 3621.
um in der Beschreibung ausdrücklich hervor- 23) Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium
gehoben zu werden. n. 4152.
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
71
Thymiaterien dazu bestimmt, als Weihgeschenke oder als Grabbeigaben verwendet
zu werden. Allein das Berliner Museum besitzt drei marmorne Thymiaterien. Von
diesen soll das Fig. 9 abgebildete im Grabe des Aristion gefunden sein. Ob
diese Angabe wahr ist oder nicht, jedenfalls ist es in das sechste Jahrhundert zu
setzen, denn seine Form stimmt auffallend mit den thönernen Räuchergeräten überein,
deren Entstehungszeit dem Ende der schwarzfigurigen Vasenmalerei zuzuweisen ist.
Dies Gefäfs ist dadurch besonders bemerkenswert, dafs der obere gewölbte Teil des
Gefäfsbauches abnehmbar ist. Es setzt sich also zusammen aus dem Fufs mit ange-
arbeiteter flacher Schale, darauf wird der obere Gefäfsteil mit der Öffnung für die
Dämpfe gestülpt und das Ganze wird mit dem Deckel geschlossen. Diese Eigentümlich-
Fig. 9.
keit der Konstruktion erklärt sich, wenn als das Vorbild für diese Gefäfse die
metallenen Räuchergeräte angesehen werden. Hier war der obere abnehmbare Teil aus
Bronze, die flache Schale dagegen aus Eisen, das eigentliche Gefäfs besteht also wirklich
aus zwei besonderen Teilen, und war gewifs oft genug zum Auseinandernehmen
eingerichtet. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Vermutung, dafs das Innere
der eleusinischen Kerchnoi zum Räuchern bestimmt war und dafs die von v. Fritze
in der ' Ecpvjjxepis ap^atoXoyrxr) 1897 S. 166 abgebildeten Gefäfse Räuchergefäfse sind,
eine neue Stütze24. Gerade an letzteren Gefäfsen ist die Zweiteilung des Gefäfses
in Fufs mit flacher Schale und darauf gestülpten oberen gewölbten Teil in auffallender
Deutlichkeit durchgeführt und die Form der Kerchnoi ist, wie die beigefügte Be-
schreibung aus den athenischen Mittheilungen 1898 S. 281 lehrt, ganz nahe verwandt.
»Der untere Teil hat die Form einer Schale mit hohem Fufs, er endet mit einem
Rand, der sich als breit vorspringender horizontaler Streifen um das ganze Gefäfs
zieht. Über diesem Teil erhebt sich ein Aufsatz, der auf der Schulter sehr stark
ausgewölbt ist, darüber eine starke hohlkehlenartige Einschnürung zeigt und in eine
24) S. die Anmerkung 21.
72
Pernice, Kothon und Räuchergerät.
breite Mündung endigt, die entweder für Aufnahme eines Deckels eingerichtet ist
oder mit einem nach aufsen umgebogenen Rand gebildet wird25.«
Das zweite Berliner Marmorgefafs 2G stellt eine Weiterentwickelung dar, die
der letzten Entwickelung der Thongefäfse entspricht, indem der Fufs hoch und schlank
geworden ist und das Gefäfs nicht mehr so breit und massenhaft ausladet. Auch
bei ihm ist der obere Gefäfsteil zum Abnehmen eingerichtet und auch in der Form-
gebung als besonderer Teil charakterisiert. Mit ihm gleichzeitig ist ein kleineres
Thymiaterion aus Kreta, bei welchem jedoch die Zweiteilung weder durchgeführt
noch, wie bei den eleusinischen Gefäfsen, auch nur angedeutet ist. Hier ist der
Gefäfsteil aus einem Stück gearbeitet.
Berlin, März 1899. Erich Pernice.
2ä) Die Mündung der Kerchnoi und der anderen
Räuchergcfäfse ist im Verhältnis zur Ausbauchung
des Gefäfses genau so grofs, wie die Mündung der
anderen Räuchergeräte. Nach innen eingebogen
scheint der Rand nie zu sein. Wäre auch das
noch der Fall, dann wäre die Sicherheit der vor-
getragenen Vermutung noch gröfser, als sie es
aus den angeführten Gründen schon so ist.
26) Nr. 6466 desMiscellaneeninventars. Aus Griechen-
land. Die Höhe des ganzen Gefäfses beträgt
30 cm. Der Fufs allein ist 15 '/a cm> der Deckel
8 !/a cm hoch. Der Durchmesser des Gefäfses
beträgt 14 '/2 cm- ^as Gerät ist also doppelt
so hoch als breit, während das Fig. 7 ab-
gebildete noch etwas breiter als hoch ist.
27) Herr Professor Loeschcke war soeben so freund-
lich, mir mitzuteilen, dafs in der Universitätssamm-
lung zu Greifswald ein »Kothon« aufbewahrt wird,
dessen Durchschnitt nicht rund verläuft, sondern
eckig ist, also wie der der Dreifüfse. Damit ist
der Zusammenhang zwischen den Dreifüfsen und
den Kothon genannten Gefäfsen aufs Neue be-
wiesen. Eine thönerne Dreifufsvase mit rundem
Gefäfsteil besitzt übrigens auch das akademische
Kunstmuseum zu Bonn, wie ich gleichfalls von
Herrn Professor Loeschcke erfahre.
\JJ v^XjUv. ^^^
STUDIEN
ZUR ÄLTEREN GRIECHISCHEN KUNST,
i.
Unter den älteren griechischen Terrakotten lassen sich
verschiedene, an den Besonderheiten des Stiles und der Typen
kenntliche Gruppen leicht unterscheiden. Die meisten von
ihnen sind den Fundorten nach lokal eng begrenzt und nicht
oder wenigstens nicht weit über den Ort ihrer Herstellung
hinaus nachweisbar. Nur eine Gruppe hat eine gröfsere Ver-
breitung gefunden. Die am häufigsten in ihr vertretenen Typen
sind stehende und thronende Figuren, meist weiblich, seltener
männlich, zuweilen auch paarweise nebeneinandergeordnet.
Andere Formen treten hinzu, liegende Figuren, Masken, Pro-
tomen, hockende Dämonen, Silene, Affen, Sirenen und Ähn-
liches. Als Besonderheit macht sich bemerkbar, dafs häufig
oben eine Mündung angebracht ist, durch die die Figuren
wirklich oder nur scheinbar als Gefäfse hergerichtet worden sind.
Das Fundgebiet dieser Terrakotten reicht vom nörd-
lichen Phönikien bis zum Westen Italiens. Aus Phönikien1,
Rhodos2, Sicilien3, Etrurien4 sind schon seit längerer Zeit
zahlreiche Exemplare bekannt. Neuerdings sind gleichartige
oder ähnliche Figuren auch in der Troas5, in Naukratis6, auf
Samos7, Thera8, Delos9, Ägina10, in Athen11, Eleusis12, Argos13,
') Vgl. Longperier, Musee Napoleon III Taf. 24 und
26. Heuzey, Terres cuites du Louvre Taf. II. 12.
Perrot-Chipiez III S. 64. 201. 472. 473.
2) Vgl. Heuzey Taf. 13. Salzmann, Necropole de
Camiros Taf. 11. 20.
3) Vgl. Kekule, Terrakotten von Sizilien S. 12. 18.
Notizie degli scavi 1893 S. 128. 1894 S. 208. Monu-
menti anficht I 1892 S. 805. 820—834. Taf- v 8.
4) Vgl. Museo Gregoriano II Taf. 93, 3. Micali, Storia
Taf. CI. Monumenti inediti Taf. IV 2. Archäol.
Zeitung 1877 Taf. 11 n. 2.
5) Stehende weibliche Figur aus Thymbra in Samm-
lung Calvert (Dardanellen); aus Neandria bei
Koldewey, Neandria S. 15 Fig. 24.
6) Flinders-Petrie, Naukratis I S. 36 Taf. XV.
T) Gerhard, Antike Bildwerke Taf. I. Boehlau, Aus
Jonischen und Italischen Nekropolen S. 155 ff.
Taf. XIII. XIV.
8) Dragendorff, Archäol. Anzeiger 1897 S. 80.
9) Bulletin de correspondance hellenique VI 1882
S. 312 n. 1.
10) Berlin, Vasenkatalog 1295.
") Bruchstücke im Akropolismuseum. Archäolog.
Anzeiger 1893 S. 143 und 147.
12) Mehrere stehende weibliche Figuren im Museum
in Eleusis und früher in der Sammlung des Poly-
technion in Athen.
13) Kopf einer weiblichen Figur, bei den Grabungen
am Heraion gefunden, früher im Centralmuseum
in Athen.
ja Winter, Studien zur älteren griechischen Kunst.
Orchomenos14 zum Vorschein gekommen. Auch in Unteritalien sind Stücke dieser
Art gefunden, in Reggio15, Locri, Cumä16.
Fast überall erscheinen sie zusammen mit Vasen, die nachmykenischen
Gattungen angehören. Im Ganzen läfst sich sagen, ohne dafs sich das für jeden
einzelnen Fall belegen liefse, dafs sie als Begleiter einerseits der sogenannten
protokorinthischen Waare, andererseits der entwickelteren von den Funden auf
Rhodos bekannten Gefäfse auftreten. Dafs sie durch den Handel eingeführt sind,
ist für viele Stellen, wie für die italischen Fundplätze, von vornherein aufser Frage,
für manche, wie z. B. für Thera, dadurch gesichert, dafs abweichende einheimische
Waare neben ihnen vertreten ist. Von wo aus ihre Verbreitung stattgefunden hat,
ist bisher nicht mit voller Bestimmtheit festgestellt. Aber dafs ihr Fabrikationsort
im griechischen Osten zu suchen ist, ist nach den Ausführungen von Heuzey17 und
Kekule18 nicht mehr zweifelhaft und allgemein anerkannt19. Mehr als ein Mal ist
die Ähnlichkeit mit den Branchidenstatuen vom heiligen Wege hervorgehoben.
Die Funde der jüngsten Zeit haben zu einer genaueren Bestimmung des
Ursprungs nichts Sicheres beigebracht, führen aber doch in einem Falle zu einer
wahrscheinlichen Vermutung. Boehlau hat bei seiner Ausgrabung der Nekropole von
Samos eine gröfsere Menge von Vasen der sogenannten Fikelluragattung gefunden
und diese mit einleuchtenden Gründen als Erzeugnisse der einheimisch Samischen
Keramik nachgewiesen20. Die Terrakotten nun, die in der Nekropole zum Vor-
schein kamen, gehören sämmtlich der in Rede stehenden Art an und sie haben sich
in solchen Gräbern gefunden, die vorwiegend grade Samische Vasen, daneben nur in
vereinzelten Fällen auch fremde Waare enthielten. Der Schlufs, dafs die Terrakotten
gleich den Vasen als einheimisch Samische Erzeugnisse zu betrachten sind, liegt
nahe21: er läfst sich, wie ich glaube, auch durch weitere Erwägungen stützen.
Es mag zunächst mit einigen Worten die Stellung bezeichnet werden, die
diese Terrakotten, die wir kurz »Gefäfsfiguren« bezeichnen wollen, in der Geschichte
der Griechischen Kunst einnehmen.
Den geometrischen Vasen entsprechen in der Entwickelungsstufe die brett-
artigen Thonfiguren, die unter dem Namen Papades bekannt sind und besonders
zahlreich in Böotien gefunden werden. Ähnlich primitiv ausgeführte Brettfiguren
und roh geformte Rundfiguren kommen als einheimisches Fabrikat in den östlichen
Fundstätten in den älteren Schichten vor22. Diesen kunstlosen Gebilden schliefsen
H) Bulletin de correspondance helleniqtw 1895 S. l7of. citite S. 38. Collignon, Histoire de la sculpture
15) Bruchstück einer stehenden weiblichen Figur im grecque S. 189.
Museum in Reggio. 20) Boehlau, Aus Jonischen und Italischen Nekro-
16) Stehende weibliche Figuren aus Locri und polen S. 52 fr.
Cumä im Museo nazionale in Neapel. 21) Auch die Art des Thones macht es wahrscheinlich,
17) Heuzey, Terres cuites du Louvre S. 9 zu Taf. 11. dafs die Terrakotten heimische Waare sind, vgl.
Catalogue des figurines du Louvre S. 226. Boehlau S. 155.
18) Terrakotten von Sicilien S. 5. 22) Als Beispiele seien die auf Rhodos gefundenen
19) Vgl. Furtwängler, Archäol. Studien H. Brunn Stücke genannt, Heuzey, Terres cuites du Louvre
dargebracht S. 74. Pottier, Les statuettes de terre Taf. 13. 1. 3. Salzmann, Necropole de Camiros
Taf. 14. Archäolog. Jahrbuch 1886 S. 154 f.
Winter, Studien zur älteren griechischen Kunst. je
sich als zeitlich folgende Gruppe die Gefäfsfiguren an und mit ihnen treten unver-
mittelt, ohne Übergang, künstlerisch durchgebildete Formen in die Thonplastik ein.
Möglich, dafs die Idee der Gefäfsfigur auf Ägyptisches Vorbild zurückgeht, die
Ausgestaltung ist jedenfalls Griechisch. An dem Fortschritt gegenüber den früheren
Thonbildern haben Technik und Formengebung in gleichem Mafse Teil. Jene brett-
artigen Figuren sind massiv und aus der freien Hand geknetet, die Gefäfsfiguren
dagegen sind die ältesten Terrakotten, die mit Verwendung von Hohlformen her-
gestellt sind. Sie sind rund, die stehenden Figuren röhrenartig gebildet, mit gleich-
mäfsig ausgeführter Vorder- und Rückseite. Beide Seiten sind für sich geformt und
aneinandergesetzt, so dafs zwischen der dünnen Wandung ein hohler Raum bleibt.
Zugleich ist nun die Figur der natürlichen Erscheinung entsprechend gestaltet, im
Gegensatz zu jenen primitiven Gebilden. Die einzelnen Teile sind körperlich ge-
staltet, nicht nur durch aufgesetzte Malerei angedeutet und ebenso sind auch an der
den Körper umschliefsenden Gewandung die einzelnen Lagen und wesentlichsten
Faltenzüge nicht durch Farbe, sondern durch geringe Eintiefungen der Fläche relief-
artig ausgedrückt. An Stelle des brett- oder schaftartig gekneteten Bildes ist also
das modellirte Bild getreten und damit zum ersten Male eine eigentliche Plastik
auf diesem Gebiete des Handwerks ins Leben gerufen. Schwerlich wird dieser für
die ganze Entwickelung der Thonbildnerei epochemachende Fortschritt in der
Keramik selbständig gemacht sein. Es läfst sich vermuten, dafs die Anregung von
der grofsen Kunst ausgegangen sein wird.
Die erhaltenen Sculpturwerke der archaischen Zeit bieten ähnliche Er-
scheinungen in der Entwickelung der Form dar, wie sie in der Thonbildnerei
erkennbar sind. Der Louvre besitzt eine gegen 1875 aufSamos gefundene Marmor-
statue, die nach ihrer Inschrift von Cheramyes der Hera geweiht ist23. Bruchstücke
von zwei gleichartigen Figuren sind auf der Akropolis in Athen gefunden worden*4.
Diese Statuen sind als Rundfiguren gebildet. Die Gestalt steht ganz ruhig und in
grader Haltung da, ein langes Gewand verhüllt den Körper, fällt unten in gleich-
mäfsiger Rundung auf den Boden auf und läfst nur die Fufsspitzen sichtbar. Das
Gewand schliefst den Körper völlig ein. Auch die Arme der Figur sind nicht los-
gelöst, sondern haften — der linke vor die Brust gelegt, der rechte an der Seite
herabhängend — an der gerundeten Oberfläche, auf der die Falten sehr ausführlich
und sorgfältig angebracht sind. In der gesammten Anlage entspricht die Gestalt
völlig dem Bilde, das die stehenden Figuren unter den Terrakotten darbieten25.
Grade so unvermittelt aber, wie diese an die mit der Hand gekneteten platten Thon-
figuren anschliefsen, steht diese runde Marmorstatue den in graden kantigen Flächen
gearbeiteten Figuren gegenüber, deren Art von der Nikandrestatue von Delos 26 und
23) Bulletin de correspondance hellenique 1880 Taf. 24) 'Ecpr^epU dp-/atoXoyix7) 1888 Taf. VI. Les musees
XIII. XIV. Brunn-Bruckmann, Denkmäler n. 56. d Athenes Taf. IX. Collignon S. 164. 166.
Collignon, Histoire de la sculplure grecque 25) Vgl. Collignon S. 189.
S. 163. 26) Bulletin de correspondance hellenique 1879 Taf. 1.
Brunn-Bruckmann n. 57.
75 Winter, Studien zur älteren griechischen Kunst.
den primitiven Gewandstatuen von Athen und anderen Orten bekannt ist". Auch
in der statuarischen Plastik bezeichnet das Aufkommen dieser Rundform den Beginn
einer neuen Entwicklung.
Das Verhältnifs der verschiedenartigen Bildungen zu einander wird deutlicher,
wenn wir uns die Entstehung der Form klar machen. Die Gestaltung der Samischen
Figur ist zu eigentümlich, als dafs sich denken liefse, der Künstler könne aus der
Beobachtung der Natur allein auf sie gekommen sein. Es ist in hohem Grade
wahrscheinlich, dafs die Einflüsse einer bestimmten Technik auf diese Form geführt
haben, die dann in die Marmorbildnerei übernommen, hier festgehalten und weiter
gebildet worden ist. Brunn28 hat gemeint, der Künstler sei von einem runden Holz-
stamme ausgegangen, wie die Verfertiger der brettartigen Figuren von einem vier-
kantigen Balken oder einer starken Platte. Gegen diese Herleitung aus der Holz-
technik läfst sich Mancherlei einwenden.
Die Überlieferung über altertümliche Holzbilder führt nicht ohne weiteres
zu dem Schlufs, dafs überall die Holzschnitzerei der Plastik in Stein oder Metall
vorangegangen, dafs sie über lange Zeit hin vorwiegend geübt worden und von
entscheidendem Einflufs auf die Ausbildung der Formen gewesen sei. Frühzeitig
hat man sich, wie die bis ins zweite Jahrtausend zurückreichenden erhaltenen Denk-
mäler lehren, allenthalben auch des Steinmaterials für plastische Arbeit bedient.
Die Holzschnitzerei mag allgemein in Gebrauch gewesen sein, das schliefst nicht
ein, dafs sie allgemein die führende Rolle gespielt habe. Dem Holz läfst sich
jede Gestaltung der Form abgewinnen. Die ältesten Holzstatuen, die wir kennen,
die Ägyptischen Figuren aus dem alten Reiche, sind so gebildet, dafs sie in jedem
anderen Material entstanden kaum wesentlich anders aussehen würden.
Aber diese allgemeinen Erwägungen treten zurück hinter dem, wie mir scheint,
entscheidenden Argument, das in der künstlerischen Stellung der Samischen Figur
enthalten ist. Brunn's Hypothese stellt die beiden Typen, den aus dem Balken und
den aus dem Stamm entwickelt gedachten, insofern auf gleiche Stufe nebeneinander,
als sie beide aus demselben Stoff und damit aus verwandten tektonischen Principien
ableitet. Nun ist aber der Typus der Brettfigur ein alter aus der primitiven Kunst-
übung überkommener, während der andere, wie in der Thonbildnerei so in der
Marmorplastik, ohne Anknüpfung an Früheres als etwas ganz Neues in die Erscheinung
tritt. Die Erklärung dieses unvermittelten Eintretens ist schwerlich anders als im
Zusammenhange mit dem Aufkommen grofser technischer Neuerungen und Fort-
schritte zu suchen.
Die gleichmäfsig abgerundete Oberfläche der Samischen Figur kann ebenso-
wohl als an einen Stamm an eine Röhre denken lassen. Diese Vorstellung würde
auf Einflüsse führen, die von der Metallarbeit und zwar am wahrscheinlichsten von
der Technik des Bronzegusses in seiner einfachsten Anwendung abzuleiten wären.
27) Vgl. Collignon S. 120 ff. Sitzungsberichte 1884 S. 507 fr.) Wiederholt in
38) Brunn, Über tektonischen Stil (Münchener der Griechischen Kunstgeschichte II S. 82 ff.
Winter, Studien zur älteren griechischen Kunst. yj
Bei den ersten Versuchen, eine Statue in Hohlgufs herzustellen, wird der Künstler ver-
mutlich darauf bedacht gewesen sein, der Gestalt eine solche Bildung zu geben,
die dem neuen Verfahren die geringsten Schwierigkeiten entgegensetzte. Als die
einfachste Aufgabe für den Hohlgufs läfst sich die Herstellung einer cylindrischen
Röhre aus zwei Hohlformen bezeichnen. Je mehr der Künstler die Figur einer
solchen ähnlich hielt, je mehr er Höhen und Tiefen auf der Oberfläche und ein
Loslösen einzelner Teile von dem Mantel der Röhre vermied, um so leichter und
sicherer mufste seine Arbeit sein.
Die Samische Figur ist wie in der Gesammtanlage so in der Einzeldurch-
führung in dieser einfachen Art gebildet. Der Künstler hat die einzelnen Teile eng
zusammengehalten. Auch die Falten am Gewände sind so ausgeführt, dafs die
Gleichmäfsigkeit der Oberfläche möglichst bewahrt ist. Für Einzelheiten ihrer Be-
handlung hat bereits Lechat29 darauf hingewiesen, dafs die Arbeit mehr der Metall-
technik als der Marmortechnik zu entsprechen scheine.
Die Statue ist auf Samos gefunden. Das beweist nicht an sich, wohl aber
im Zusammenhange mit dem, was sich aus ihrer Formengebung erschliefsen läfst,
für ihren Ursprung30. Denn in Samos ist, der Überlieferung zufolge, von Rhoikos
und Theodoros die Erfindung des Bronzegusses gemacht. Alles führt darauf hin,
dafs dies in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts geschehen ist und dafs
das Neue im Wesentlichen darauf beruhte, dafs von den beiden Künstlern zum
ersten Male der Hohlgufs aus Stückformen für statuarische Werke zur Anwendung
gebracht wurde31.
Wir kehren nun zu den Terrakotten zurück. In ihrem Haupttypus, dem der
stehenden, langbekleideten weiblichen Figur, gleichen sie so völlig der Samischen
Statue, dafs man sie verkleinerte Nachbildungen von ihr nennen könnte. Bemerkens-
wert ist besonders die Entsprechung in einer Einzelheit, die Brunn an der Marmor-
figur hervorgehoben hat32: »Das Gewand berührt nach unten zu nicht einfach den
Boden, sondern breitet sich länger als der Körper ringsum wie fächerartig in ziem-
lich starker Ausladung aus und erinnert dadurch wieder an einen Baum, der mit
seinem Stammende breit auf dem Boden aufsitzt und sich dadurch als in demselben
festgewurzelt zu erkennen giebt.« Grade dieses ansprechendste Argument in der
Brunn'schen Hypothese wird durch die Terrakotten widerlegt. Wenn die Marmor-
statue wegen ihres vollen Schaftes immerhin einem Stamme ähnlich genannt werden
könnte, so sind die Thonfiguren mit ihrem hohlen Schaft wirkliche Röhren. Diese
Bildung beruht aber eben auf der Verwendung der Hohlform und grade darin, dafs
die Terrakotten mit Hohlformen hergestellt sind, liegt, wie schon bemerkt, der ent-
scheidende Fortschritt, den sie in der Entwickelung der Thonbildnerei bekunden.
Es braucht jetzt nur noch ausgesprochen zu werden, dafs die Anregung zu
dieser wichtigsten Neuerung die Erfindung des Rhoikos und Theodoros gegeben
29) Bulletin de correspondance hellenique 1890 S. 143. 31) Brunn, Griechische Kunstgeschichte II S. 66ff.
30) Anders urteilt Sauer (Athen. Mitth. 1892 S. 47. 32) Über tektonischen Stil S. 514. #
67rT.).
yS Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
haben wird, wenn diese, wie es den Anschein hat, der Griechischen Kunst das
Verfahren der Arbeit mit Hohlformen zum ersten Male bekannt machte.
Der Umstand, dafs die ältesten unter Anwendung dieses Verfahrens her-
gestellten Terrakotten in Stil und Typus der Marmorfigur des Louvre gleichen, ist
für die gegebene Beurteilung dieser zugleich beweisend. Hier schliefst sich, so
scheint es, Alles zu dem einfachsten Ergebnifs zusammen. Und für die Terrakotten
gewännen wir daraus eine genaue Bestimmung sowohl der Entstehungszeit wie des Ent-
stehungsortes, eine Bestimmung, die sich zugleich mit dem, was die Fundthatsachen
in der Samischen Nekropole als wahrscheinlich erkennen liefsen, zusammenschlösse.
Die Thonfiguren wären in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts auf Samos
verfertigt und hätten von da aus ihre weite Verbreitung nach Osten und Westen
gefunden. Damit soll nicht gesagt sein, dafs alle einzelnen vorhandenen Exemplare
in Samos selbst gearbeitet sein müfsten, und dafs ihre Herstellung nicht über die
untere Grenze dieses Zeitraums hinaus angedauert hätte. Denn an manchen Orten
wird dem Import der neuen Waare die Nachahmung gefolgt sein.
Berlin, Februar 1899. Fr. Winter.
vjj'a^ s>— ^1 \UA cw^
GEOMETRISCHE VASEN AUS
GRIECHENLAND.
(Fortsetzung.) '
BOIOTIEN.
Die geometrischen Vasen aus Boiotien lassen sich von denen der anderen
Landschaften sehr leicht unterscheiden. Der Thon ist locker und nicht sehr gut
geschlämmt, wie es die eingesprengten weifsen Kalksteine bezeugen; seine Farbe
ist rötlich2. Darüber ist oft ein weifslicher Überzug aus hellerem Thon oder aus
Farbe aufgesetzt, und darauf wird die Zeichnung angelegt. Der Firnis ist schwarz-
braun und gewöhnlich stumpf, wie sich besonders aus dem Vergleich mit dem
attischen Dipylonfirnis ergiebt. Die Verzierungen sind mit dicken Pinselstrichen,
meistens etwas flüchtig, aufgemalt und machen im Allgemeinen einen groben,
ungeschickten und wenig erfreulichen Eindruck. Die Decorationsmotive sind ein-
fach und wiederholen sich häufig, da ihrer nicht viele sind. Es sind meistens con-
centrische Kreise, verticale und horizontale Zickzack- oder Wellenlinien, Dreiecke,
Grätenmuster und das Abb. 36 im untersten Streifen vorkommende Motiv, das
wahrscheinlich eine Verflüchtigung aus dem fortlaufenden Spiralmotiv oder aus den
-
!) Vgl. oben S. 26IT. *) Vgl. Boehlau im Archäol. Jahrbuch III (1888) S. 327
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
79
sogenannten falschen Spiralen ist. Hakenkreuz und Viereck kommen nur vereinzelt
vor. Der Mäander scheint auf den geometrisch decorirten Vasen aus Boiotien
gänzlich zu fehlen — vielleicht weil die Spirale, aus der der Mäander wohl ab-
geleitet ist, in Boiotien eine andere Entwicklung genommen hat, wovon eben die
Rede war3. Die Hauptdecoration fällt auf die zwischen den Henkeln befindliche
Fläche, welche mitunter durch verticale Trennungsglieder in mehrere, gewöhnlich drei
Felder geteilt ist. Durch diese viereckigen Felder werden nicht selten Diagonalen
gezogen und die so entstandenen Dreiecke in verschiedener Weise ausgefüllt,
i) Fig. 32. Athen, Nat.-Mus. Nr. 895. Gelblich rötlicher Thon ohne Überzug4,
rotgebrannter Firnis. H. 0,645. Dm. d. Mdg. 0,21. Gr.-Umf. 0,99.
Fig. 32.
3) Die ursprünglichen Spiralen scheinen sich im
boiotisch - geometrischen Stil auch in einer
anderen Weise entwickelt zu haben. Denn aus
den falschen Spiralen (indirekt also aus den
echten) sind wahrscheinlich die aneinander ge-
reihten concentrischen Kreise, die auf den
boiotisch -geometrischen Gefäfsen nicht selten
auftreten, entstanden, vgl. die oben S. 31 f. dar-
gelegte Beobachtung in Bezug auf das daselbst
Fig. 7 abgebildete Gefäfs aus Thera.
4) Hier wiederholt nach Jahrbuch XII (1897) S. 196.
Die Oberfläche von Nr. 895 und 896 ist offenbar
go Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Die Hinterseite hat eine von der Vorderseite etwas abweichende Deco-
ration: im mittleren Felde des vertical zerteilten Hauptstreifs sind statt der
durch Diagonalen des Vierecks entstandenen Dreiecke horizontale Zickzack-
linien gezogen.
2) Fig. 33. Athen, Nat.-Mus. Nr. 896. Rötlich brauner, geglätteter Thon ohne
Überzug4, glänzender Firnis an den Henkeln und den Ornamenten, stumpfer
am unteren Teil. Hals gebrochen. H. 0,44. Dm. der Mdg. 0,135. G*>
Umf. 0,95 5.
Das etwas befremdende Ornament im Mittelfeld des decorirten Haupt-
streifens scheint auf ein metallisches Spiralmotiv, sowie ein ähnliches Spiral-
motiv an einem kretischen Vasendeckel, der in den Athen. Mittheilungen 1897
S. 242 Fig. 12 abgebildet ist, zurückzugehen. Im Mittelfeld an der entgegen-
gesetzten Seite (abg. Jahrb. 1897 S. 197) ist ein anderes Ornament gemalt,
das zwei von einander abgewandten Mondsicheln ähnlich sieht. Dies Ornament
könnte vielleicht eine Vereinfachung des oben besprochenen Spiralmotives sein.
3) Fig. 34« Athen, Nat.-Mus. Nr. 255. Grauer, geglätteter Thon, ohne Überzug,
schwarzbrauner Firnis. H. 0,16. Dm. d. Mdg. 0,17. Gr. Umf. 0.83. Im deco-
rirten Hauptstreif eine Reihe weidender Hirsche neben verschiedenen Füll-
motiven.
Fig- 34-
Fig- 33-
4) Fig. 35. Athen, Nat.-Mus. Nr. 256. Thon und Firnis, wie bei dem vorangehenden
Gefäfse. H. 0,21. Dm. d. Mdg. 0,12. Gr.-Umf. 0,62. Der eine Henkel ist
gebrochen. Im Hauptstreifen ist dargestellt ein Mann, der gegen ein wildes
stark geschlämmt bei der Fabrikation, so dafs sie 5) Nachdem wir die Hiller'schen Vasenfunde aus
heller erscheint und bei Nr. 895 sogar etwas Thera kennen gelernt haben, scheint es, als ob
abblättert. Es ist also gleichsam aus der eigenen diese Vase mit den theräischen, in boiotischem
Oberfläche ein Überzug hergestellt, nicht etwa ein Stil decorirten Gefäfsen eine gewisse Verwandt-
anderer Thon angewendet. schaft habe.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Thier kämpft. Das betreffende Thier ist wohl ein Löwe und zwar ein »euro-
päisch« stilisirter im Gegensatz zu dem »asiatischen« Löwen, vgl. unten Nr. 6.
r
Fig. 35-
Fig 35»-
5) Fig. 36. Athen, Nat.-Mus.Nr. 236. Thon und Firnis wie bei den vorigen. H. 0,42.
Dm. d. Mdg. 0,13. Gr. Umf. 0,87.
Am Halse finden wir eine figürliche Darstellung, einen Mann mit Schwert
an der Seite, der zwei einander gegenüberstehende Pferde an den Zügeln hält
— etwa dieselbe Darstellung, wie auf der
oben publicirtenmelischen Vase (S. 34, Fig. 12).
Auf der Schulter ist ein Pferd, das den Kopf
umdreht, in liegender Stellung abgebildet;
zu jeder Seite eine verticale Wellenlinie und
concentrische Kreise, von denen der äufserste
punktirt ist. Die zwei unteren decorirten
Horizontalstreifen sind mit verticalen Zick-
zacklinien verziert, die sich gewöhnlich zu
vier in bestimmten Entfernungen wiederholen.
Im untersten Streifen haben wir ein für den
boiotisch- geometrischen Stil sehr charakte-
ristisches Ornament, auf dessen Beschreibung
ich verzichte. In diesem Ornament sehe ich
eine geometrische Verflüchtigung des laufen-
den Spiralmotivs; auf den attischen Dipy-
lonvasen finden wir ein ähnliches Ornament,
das wahrscheinlich aus den durch Tangenten
verbundenen Kreisen entstanden ist.
6) Fig. 37. Athen, Nat.-Mus. Nr. 228. Roter Thon mit einem weifsgelben Anstrich,
worauf die Ornamente mit schwarzbraunem Firnis aufgetragen sind. Auf
diesem Firnis sind an drei Stellen Wellenlinien weifs aufgemalt. H. 0,66.
Dm. d. Mgd. 0,21 (aufsen 0,265). Umf. 1,345.
Fig. 36.
82
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Abgesehen davon, dafs hier der Hals fehlt, erinnert dies Gefäfs in der
Form an die von Wolters 'Ecpyjfi. dp^aioX. 1892 Taf. 10,1 abgebildete Vase
aus Boiotien. Auch die Henkelform ist bei beiden Vasen dieselbe. Beide
repräsentiren den Abschlufs des rein geometrischen Stils und den Übergang
zu einer orientalisirenden Richtung. Während also auf der einen Seite ein
geometrisch eckiges Pferd neben einem geometrisch stilisirten Vogel die
Hauptdarstellung bildet, finden wir auf der entgegengesetzten Seite einen in
orientalischem Stil gemalten Löwen. Unter den vielen Füllmotiven bemerken
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Fig. 37-
Fig. 37 a.
wir Dreiecke, Rhomben, Blattmotive, Zickzacklinien, Hakenkreuz und Mäander-
haken. Auf einen östlichen Kunsteinflufs scheinen auch die mit Weifs auf
dem schwarzen Firnisgrund gemalten Wellenlinien zurückzugehen. Diese
Art des Malens begegnet uns wenigstens in Attika zum ersten Mal auf den
orientalisch beeinflufsten »frühattischen« Vasen, während sie dem echten
Dipylonstil gänzlich fehlt6.
6) Inzwischen ist diese Vase von Herrn L. Couve
im Bulletin de Correspondance Hellenique 1898
S. 2741". abgebildet und besprochen worden.
Herr Couve irrt sich, wenn er a. a. O. behauptet,
dafs ich die betreffende Vase nicht kannte, als
ich in diesem Jahrbuch 1897 S. 195 f. (Taf. VII)
eine altgriechische Vase im Nationalmuseum zu
Stockholm veröffentlichte. Dafs ich dort diese
Vase nicht erwähnte und nicht zu erwähnen
brauchte, erklärt sich dadurch, dafs die Stock-
holmer Vase, wenn sie auch mit der von Herrn
Couve publicirten einige für den ganzen boiotisch-
geometrischen Stil charakteristische Decorations-
elemente gemeinsam hat, doch weder in der
Form (wie ja Herr Couve selber zugiebt) noch
in den Ornamenten und deren Anordnung dem
betreffenden Gefäfs so nahe steht, wie den zwei
dort von mir zum Vergleich herangezogenen.
Bei einer Untersuchung, wo es gilt die Pro-
venienz einer Vase festzustellen, genügt es doch,
die am nächsten stehenden Gefäfse zu ver-
gleichen.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
83
Da das Nationalmuseum in Athen nur wenige Exemplare geometrisch
decorirter Vasen aus Boiotien besitzt, füge ich einige aus dem athenischen
Kunsthandel entnommene Proben hinzu, um das für die boiotisch-geometrische
Vasenornamentik Charakteristische vollständiger vorführen zu können.
7) Fig- 38. Aufser den sonst für Boiotien charakteristischen Ornamenten finden
wir im Hauptstreifen eine Reihe geometrisch gebildeter Vögel. Die Füllung
des Raumes wird durch Punktrosetten hergestellt.
8) Fig. 39- Hier erscheint im Schulterstreifen ein neues Ornament oder Füllmotiv,
Quadrate, die durch parallele Linien in kleinere Quadrate aufgeteilt sind.
Vergl. das Ornament am Halse einer unten veröffentlichten trozenischen
Amphora.
9) Fig. 40. Die Decoration bezeichnet durch die Füllmotive den Ausgang des
geometrischen Stils7.
Fig. 38.
Fig. 40.
Fig. 39-
LAKONIEN.
Von den Erzeugnissen der lakonisch -geometrischen Vasentechnik haben wir
nur wenige Überreste; aber was noch da ist, läfst uns erkennen, dafs auch der
lakonisch geometrische Stil ganz eigenartig auftritt und sich von den übrigen
geometrischen Stilen gut unterscheiden läfst. Von diesen Vasen besitzen wir eigent-
lich nur zwei Exemplare, die von Tsuntas in der 'Ecprjji. dp^atoX. 1892 Taf. 4, 1.2
abgebildet worden sind, und von diesen ist das eine Exemplar fragmentirt. Da es
wünschenswerth ist, diesen Stil im Zusammenhang mit den übrigen Vasengattungen
kennen zu lernen, sind die Abbildungen hier wiederholt.
1) Fig. 41. Athen, Nat.-Mus. Nr. 233, aus dem Amyklaion. Schmutzig grauer
Thon, graugelber Überzug, Firnis metallisch schwarzglänzend. Das Gefäfs ist
innen ganz gefirnifst. Die hier vorhandene geometrische Decoration läfst
vermuten, dafs der geometrische Stil in Lakonien sehr einfach und sogar
T) Für den geometrischen Stil in Thessalien
kenne ich nur ein Beispiel, die in den Athen.
Mittheilungen 1889 Taf. XI 8 abgebildete Vase,
die indessen deutlich erkennen läfst, dafs die
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV.
thessalisch -geometrische Vasenornamentik ganz
eigenartig ist und zu den geometrischen Stil-
arten der anderen Landschaften einen ent-
schiedenen Gegensatz bildet.
7
84
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
kümmerlich war. H. 0,255. Dm. d. Mdg. 0,765'. Hinten mit einem Henkel
ergänzt.
Fig. 42. Athen, Nat.-Mus. Nr. 234, aus dem Amyklaion, fragmentirt, ohne Über-
zug. H. 0,22. Umf. des Erhaltenen 0,26, Dicke an der Wandung 0,05 — 0,06.
Thon im Bruche braun, viele weifse Einsprengungen. Oberfläche stark ge-
schlämmt. Wo weifse Körnchen sind, ist die Oberfläche abgesplittert. Firnis
dunkelbraun. Das Gefäfs ist innen ganz gefirnist. Die Decoration des
Hauptstreifens bildet eine Reihe tanzender Männer. Als Füllmotive bemerken
wir die viersaitige Kithara, eine Eidechse und mehrere kleine Rhomben.
Fig. 41.
Fig. 42.
Bei einem Besuch im Amyklaion im Sommer 1894 sammelte ich einige
Vasenscherben, die an der Ausgrabungsstätte zerstreut lagen. Der Thon
ist ein heller, gelbbrauner; auf der geglätteten Oberfläche ist der glänzend
schwarze Firnis direct aufgetragen. Die hauptsächlichen Decorationsmotive
sind Dreiecke, die innen öfters schraffirt sind. Die horizontalen Streifen
scheinen häufig in metopenartige Vierecke geteilt zu sein, die entweder mit
Schraffirung ganz ausgefüllt sind oder dreieckige Ornamente enthalten.
ARGOLIS.
Auch der argolisch- geometrische Stil ist spärlich vertreten. Ganz erhalten
ist nur ein Gefäfs, angeblich aus Mykenai, dessen Fundangabe • nicht ganz sicher
ist, da es nicht bei einer ordentlichen Ausgrabung gefunden und man auf die An-
gabe des Verkäufers angewiesen ist.
1) Fig. 43. Athen, Nat.-Mus. Nr. 230, angeblich aus Mykenai8. H. 0,245. Dm. d.
8) Es ist eine bekannte Thatsache, dafs kurz nach
gröfseren Ausgrabungen Antiquitäten in Athen
feilgeboten werden unter der Angabe, dafs sie
an den betreffenden Ausgrabungsstätten gefunden
seien. So traf ich eines Tages in Athen einen
Mann, der mir einige Antiquitäten verkaufen
wollte, die nach seiner Angabe von den damaligen
deutschen Ausgrabungen am Westabhange der
Akropolis stammen sollten. Es könnte leicht
möglich sein , dafs der Mann , der die Vase an
die Archäologische Gesellschaft in Athen ver-
kaufte, die Fundnotiz unter dem Einflufs der
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
85
Mdg. 0,31. Bräunlich gelber, etwas lederfarbiger Thon mit weifsen Ein-
sprengungen, Firnis etwa kastanienbraun, heller und dunkler, glänzend, im
Glanz an Nr. 233 erinnernd. Innen ganz gefirnifst. Die Form erinnert an
den oben S. 34 Fig. 12 abgebildeten melischen Krater, auch den gewundenen
Henkel hat dies Gefäfs mit dem melischen gemeinsam. Ebenso werden wir
in der Decoration durch die Reihen von kleinen Punkten und von Rhomben
an den betreffenden melischen Krater erinnert. Mit den boiotisch-geometrischen
Vasen hat unser Gefäfs das Grätenmotiv und die horizontalen oder verticaien
Zickzacklinien gemeinsam. Die obere Reihe von Dipylonvögeln erinnert an
derartige Motive auf attisch-geometrischen Vasen. Eigenartig ist das treppen-
förmige Mäandermotiv, das ich sonst nur auf einer im British Museum
aufbewahrten Vase kenne9.
Durch die Freundlichkeit des Herrn J. Böhlau bin ich im Stande zwei
Vasenscherben aus Argolis zu publiciren.
2) Fig. 44. Wahrscheinlich aus Mykenai, H. 0,175. Gröfste Breite 0,13. Hell-
gelber Thon, wenig geglättete Oberfläche, matter schwarzer Firnis. Der obere
Rand ist mit Gruppen von kleinen Strichen verziert. Im Hauptstreif eine
43-
Fig. 44.
Reihe Krieger, deren Ausstattung an die mykenische Waffentracht erinnert10.
Unten eine Reihe Kraniche, die weniger eckig gebildet sind, als die Dipylonvögel.
3) Fig. 45. Museum in Argos. Gröfste Höhe ca. 0,10, gröfste Breite ca. 0,11.
Oben eine Art Verdreifachung des Motives der durch Tangenten ver-
bundenen Kreise. Der Hauptstreifen zeigt tanzende Frauen (wohl Bacchantinnen),
Schliemann'schen Ausgrabungen erfunden hätte.
Mit Rücksicht auf diese Möglichkeit möchte ich
bezweifeln, dafs das Gefäfs wirklich aus Mykenai
stammt. Im EüpExVjpiov tt}; 'Ap^ocioX. 'Eratpfas
steht nur: Mu*1JV«»V, tb{ eTttev 6 iru>X7)Tiq;. Da-
durch ist natürlich nicht ausgeschlossen, dafs
das Gefäfs argolisch sein kann, und dafs es auch
wahrscheinlich aus Argolis stammt.
9) Brit. Mus. A 6 (386).
°) Hier ist nicht der Ort auf diese Bewaffnung
näher einzugehen, deren Besprechung ich mir
für eine andere Gelegenheit vorbehalten möchte.
86
Wide, Geometrische Vasen aas Griechenland.
die in den Händen Zweige halten. Ihre Form ist weniger
eckig und die Haltung viel lebendiger als sonst im geome-
trischen Vasenstil. Links in einem metopenartigen Ab-
schnitt ein Mäander.
Andere Beispiele geometrischer Vasentechnik aus
der Argolisebene finden sich bei Schliemann, Mykenae
Taf. XX. XXI und Schliemann Tiryns Taf. XVI ff.
Fig. 45-
Die zwei hier unten abgebildeten Gefäfse stammen
aus Stais' Ausgrabungen bei Trozen. Der Form nach
erinnern sie sehr an eine Gattung attischer Dipylon-
vasen, die weiter unten zu besprechen ist. Es läfst sich nicht entscheiden, ob
diese Gefäfse in Trozen fabricirt sind, ob sie von Attika importirt oder Nach-
ahmungen attischen Importes sind. Die beiden letzteren Möglichkeiten liefsen sich
gut mit der historischen Tradition vereinigen, da nach dieser bekanntlich die
Fig- 46. Fig. 47.
Trozenier zu dem gegenüber liegenden attischen Lande von Alters her enge Be-
ziehungen gehabt haben sollen11. Der Körper des Gefäfses ist mit Firnis ganz
überzogen bis auf die zwischen den Henkeln befindliche Fläche des Halses. Diese
Fläche trägt ein sehr einfaches Ornament.
4) Fig. 46. Athen, Nat.-Mus. Nr. 816, aus Trozen. Roter Thon, schlechter schwarzer
Firnis. H. 0,70. Dm. d. Mdg. 0,195. Gr. Umf. 1,23.
5) Fig. 47. Athen, Nat.-Mus. Nr. 817, aus Trozen. Roter Thon, schlechter schwarzer
Firnis. H. 0,70. Dm. d. Mdg. 0,195. Gr. Umf. 1,23.
(Fortsetzung folgt.)
Liind. Sam Wide.
]l) Ein derartiges Gefäfs ist, wie mir Dragendorff mittheilt, auch auf Thera bei den Hiller'schen Aus-
grabungen gefunden worden.
G^j,
^5> cy*3k/^
ZUM ARCHAISCHEN MARMORKOPF
AUS DER
SAMMLUNG SABUROFF IM BERLINER MUSEUM.
Der archaische Marmorkopf in Berlin, welcher aus der Sammlung Saburoff
stammt, ein bisher einzig dastehendes Kleinod altattischer Kunst, fällt bekanntlich
durch seine Haartracht aus der Reihe gleichzeitiger Werke stark heraus. Während
der Bart, wenn man hier den abgebrochenen Teil ergänzt denkt, in seiner Form
nicht wesentlich von verwandten Köpfen abweicht — der Kalbträger und der Aristion
wären heranzuziehen — giebt es keine Analogie für scheinbar so kurz geschorenes
Haar. Man hat bisher für diese Thatsache keine andere Erklärung versucht, als
die, dafs der Kopf ein Porträt eines Mannes sei, der so kurzes Haar zu tragen
pflegte. Und so gilt der Kopf als ein Porträtkopf im engeren Sinne. Auffallend bliebe
schon an und für sich in Zeiten von so ausgeprägten Sitten, die gerade für die langen
künstlich geordneten Haare des Mannes durch eine so grofse Zahl von Denkmälern
belegt werden, auffallend bliebe immer eine Persönlichkeit, die so ganz der herrschenden
Sitte entgegen das Haar kurz geschoren hätte. Auffallend war ferner immer die
Thatsache eines Porträts in so alter Zeit, die sich nicht dem fügen will, was wir
sonst von Religion, Kunst, Kultur und Leben des sechsten Jahrhunderts wissen. Was
in dem Kopfe so stark und individuell wirkt, wird eher auf die persönliche Kraft
des Künstlers als auf ein bestimmtes zu Grunde liegendes Naturobject zurückgehen.
Ohne jene eigentümliche Haartracht würde man ursprünglich nicht auf den Ge-
danken gekommen sein, den Kopf für ein Porträt zu halten, und in ihr liegt, wie
ich im Gegensatz zu anderen auch jetzt noch glaube, wesentlich das scheinbar
porträthafte in unserem Sinne.
Aber die Annahme kurz geschorener Haare erklärt nicht alle Seltsamkeiten
des Kopfes. Jene angeblichen Haare gehen nämlich hinter den Ohren ziemlich
weit hinunter und bis dicht an die Ohren heran. Das wäre nicht wunderbar bei
langem Haar, welches dahin fallen konnte, aber kurzgeschorenes darf doch nur da
sein, wo das Haar zu wachsen pflegt, und die unmittelbare Umgebung des Ohres
pflegt von Haaren frei zu sein. Auch wächst das Haar wohl kaum jemals so tief
in den Nacken, und vor allem bedeckt es niemals hinter dem Ohre die Stelle, wo
unter der Haut der Warzenfortsatz des Schläfenbeines liegt. Es wäre ein monströser
Haaransatz, wie er hier erscheint. Ähnlich scheint es bei dem sogen. Pherekydes
in Madrid zu sein und ich schliefse ihn daher frageweise in die folgende Hypothese
88 Graef, Zum archaischen Marmorkopf aus der Sammlung Saburoff im Berliner Museum.
ein mit aller Vorsicht, die einem Werke gegenüber am Platze ist, welches man
nicht im Originale kennt. Auffallend ist bei dem Berliner Kopf auch die Art
wie die Ohren ganz flach anliegen, sich so wenig plastisch aus ihrer dunkelen Um-
rahmung loslösen. Das möchte man nicht auf das »Ungeschick« eines so hervor-
ragenden Bildhauers schieben, ist es doch beim Typhon ganz anders. Wir er-
warten nicht, dafs das Ohr von einer dicken fülligen Haarschicht sich stark abhebe,
aber an einem ganz kahl geschorenen Schädel dürfte es wirklich nicht so ankleben.
Eine andere Besonderheit bietet die Haargrenze oben über der Stirn. Ich
habe niemals auch nur einen Augenblick geglaubt, dafs sie so vom Künstler beab-
sichtigt gewesen sei, da weder Kunstwerke noch die Natur ähnliches zeigen. Viel-
mehr erschien es mir stets als selbstverständlich, dafs die von beiden oberen
Stirnecken aus in einfacher Curve verlaufende Haargrenze in der Mitte zu irgend
einem Zwecke später ausgeschnitten worden sei. In der That ergab die Unter-
suchung des Originales, dafs die vorausgesetzte ursprüngliche einfach verlaufende
Haargrenze sich oben auf der Stirn noch in einer ganz schwachen aber deutlichen
Spur erhalten hat. Die Spur ist auch am Abgufs und auf Abbildungen erkennbar.
Es ist also in der That von der Haarschicht später etwas fortgenommen worden.
Dies ist aber in so sorgfältiger Weise geschehen, dafs man nicht an eine viel
spätere Verletzung denken kann, sondern eine bald nach der Vollendung des
Kopfes vorgenommene planvolle Zurichtung.
Drittens ist die Oberfläche des Schädels anders bearbeitet, als die des Bartes.
Der Bart ist so hergerichtet, dafs zuerst seine ganze Oberfläche leidlich glatt
angelegt wurde, dieser sind dann mit spitzen Eisen viele kleine Narben beigebracht,
so dafs also zwischen den rauhen Vertiefungen die höheren Stellen glatt stehen
geblieben sind, man erkennt das an beiden Seiten des Backenbartes, besonders gut
aber an der rechten. So wird die Arbeit auch im grofsen Berliner Katalog unter
No. 308 beschrieben. Dagegen ist die Oberfläche des Kopfes niemals glatt ge-
wesen, sie ist nur mit dem spitzen Eisen bis auf ihren jetzigen Zustand gebracht
und dann roh stehen geblieben. Wer hier für den Bart diese sorgfältige und
künstliche, der natürlichen Erscheinung immerhin nahekommende Technik erfand
— denn sie ist ja keineswegs die übliche — der konnte nicht die ganze Schädel-
oberfläche so roh stehen lassen. Bemalt konnte sie auch nicht sein, dazu war sie
zu rauh.
Man könnte für eine derartige Haartracht und Behandlung sich auf die
schöne archaische Grabstele aus der Sammlung Borgia in Neapel berufen; denn
dort ist zwar das Gesicht, wie ich am Originale feststellen konnte, gänzlich über-
arbeitet — wahrscheinlich um Verletzungen auszugleichen — aber Haar und Bart
schienen mir intakt. Man sieht aber gerade hier ganz deutlich, wie das Haar in
einer dicken Schicht den Kopf umgiebt, dick genug, dafs auch das Ohr wie darin
gebettet erscheint, und der Rand dieser Schicht nach der Stirn zu zeigt kleine
Bogen, also für Löckchen, die gewifs auf dem ganzen Kopf durch Bemalung an-
gedeutet waren. Also eine ganz andere Darstellung des Haares als beim Berliner
Graef, Zum archaischen Marmorkopf aus der Sammlung Saburoff im Berliner Museum. 8Q
Kopfe, wie sich doch auch die Tracht kurzer Locken, die ein Band umgiebt noch
wesentlich von einem kahlgeschorenen Kopfe unterscheiden würde. Zudem ist die
Grabstele doch wahrscheinlich nach Mafsgabe der bisher bekannten analogen Werke
nicht attisch. In Attika würde selbst diese Frisur im sechsten Jahrhunderts auffallen.
Die Grabstele Borgia ist also nur geeignet, die Anomalien des Berliner Kopfes in
ein helleres Licht zu stellen.
Es giebt eine Annahme, welche diesen verschiedenen Anstöfsen gleicher-
mafsen gerecht wird: der Kopf trug ehemals einen bronzenen Helm. Der
Nackenschirm bedeckte die Partie hinter den Ohren, nur das Ohr war sichtbar.
Oben über der Stirn ergab sich die Notwendigkeit, eine Kleinigkeit fortzuschneiden,
damit der Helm pafste; das ist mit einer Sauberkeit geschehen, wie man sie nur in
archaischer Zeit findet. Vielleicht rührt auch eine kleine Verletzung an der rechten
Schläfe von dem Ansatz der Backenklappe. Dafür, dafs eine Kopfbedeckung ohne
besondere Befestigung einem Kopfe einfach aufgesetzt sei, steht mir aus archaischer
Zeit kein anderes Beispiel zur Verfügung, denn der bekannte bärtige Bronzekopf
auf der Akropolis hat wenigstens ein Loch oben auf dem Scheitel. Wohl aber
lernte ich aus späterer Zeit durch F. Hiller von Gaertringen einen Hermeskopf aus
Thera kennen, bei welchem der Hut einfach auf die von Haaren frei gelassene
Schädelhalbkugel aufgesetzt gewesen sein mufs. Der Kopf wird in dem Werk
über Thera veröffentlicht werden1. Die Annahme eines Helmes befreit uns also
von der grofsen Anomalie des kurzen Haares von den kleineren die oben be-
sprochen sind und von dem Zwange ein ikonisches Porträt anzunehmen. Die
individuelle Formenbehandlung des Kopfes mufs auf tiefere Quellen in der Er-
fahrung und Begabung des Künstlers zurückgeführt werden, als auf den äufseren
Anlafs eines zu porträtirenden Menschen. Botho Graef.
') Auch der Athenakopf aus Brescia (Furtwängler, Bemerkten keine besondere Befestigung des
Meisterw. Fig. 23) scheint nach dem dort S. 123 Helmes gehabt zu haben.
o c3(/\xrY\JL v v\
DIE DIOPTRA DES HERON.
Unter den Schriften des Mechanikers Heron von Alexandria ist eine Ab-
handlung Trspt SioTT-pot? erhalten, welche ausführliche Anweisungen zum Bau und zur
Handhabung eines kombinierten Visier- und Nivellierinstruments enthält und eine
der Hauptquellen unserer Kenntnis der antiken Feldmefskunst ist. Sie ist zuerst
im Jahre 1814 in einer italiänischen Übersetzung des Physikers Venturi bekannt
geworden1; den griechischen Text hat Vincent im Jahre 1858 publiziert2. Ihnen
beiden lagen nur Handschriften der Renaissance vor, die viel zu wünschen übrig
liefsen; inzwischen ist jedoch in dem Mynascodex der griechischen Kriegsschrift-
steller in der Pariser Nationalbibliothek [sußplement grec n. 607) der Archetypus
der gesamten, uns noch fliefsenden Überlieferung aufgefunden worden. Damit
dieser jetzt allein mafsgebenden Handschrift nicht nur eine zuverlässigere Grund-
lage der Wortkritik, sondern auch eine Reihe neuer Anhaltspunkte zur Entscheidung
anderer, bisher strittiger Fragen gewonnen ist, so wird ein neuer Versuch, die
Dioptra des Heron und die dazu gehörenden Richtlatten nach der Beschreibung zu
rekonstruieren und durch Abbildungen zu veranschaulichen, nicht überflüssig sein.
Weitaus das Beste für das Verständnis dieses Abschnittes der Schrift hat Venturi
geleistet, dessen Sachkunde hier wie in allen seinen verwandten Arbeiten glänzend
ans Licht tritt; seine Rekonstruktion des Instruments steht jedoch nicht durchgängig
mit den Angaben des Schriftstellers selbst im Einklang und bedarf deshalb noch
in mehreren Punkten einer Modifikation.
In dem einleitenden Kapitel rühmt sich Heron (S. 174, 8 ff. Vincent) ein
Instrument erfunden zu haben, das zur Lösung sämtlicher Aufgaben der Dioptrik
geeignet sei, während seine Vorgänger auf diesem Gebiete schon für einen be-
schränkteren Kreis von Aufgaben mehrerer verschiedener Apparate bedurft hätten.
Andererseits aber giebt er an verschiedenen Stellen des zweiten Teils seiner Schrift,
wenn er sich anschickt, die Lösung einer praktischen Aufgabe mitzuteilen, die An-
weisung, eine bestimmte Art von Dioptra herzustellen3, so dafs man den Eindruck
gewinnt, als benutze auch er verschiedene Instrumente. Der scheinbare Widerspruch,
der hierin liegt, klärt sich am einfachsten unter der Voraussetzung auf, dafs einzelne
Teile des Apparats zum Abnehmen eingerichtet gewesen sind und nach dem Be-
dürfnis des gerade vorliegenden Falls mit einander haben vertauscht werden können.
') Comtnentarii sopra la storia e le teorie deW ottica 3) Vgl. p. 204, 3 Vincent. xaTe<JXE'j«a9<u ij oiojrrpa
I, 77 ff. Vj O'jvctiAEVT) itziiztha itpo; <5p&äc äXXrjXoi; öiottts'jeiv.
2) Notues et extraits t. XIX, 2? fariie (Paris 1858) p. 20S, 5 ^ . . otoTrrpa fj to ^f«x'ixXiov eyouaa
1 57 — 337- (x£i'a9io) irpöc tu> A.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. 8
92
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
Die Beschreibung des Instruments
erhalten ist, folgendermafsen4:
p. 178 vi III. naysu? •yt'vsxat xaGaVsp axuXiaxo?,
ej((«v ix xou dvtuxs'pou topfxov axpopfoXav
Tcspl 8s xbv xopfiov xujATcdviov Ttsptxi'ösxai
)(dXxsov, Tcspl xb auxb xivxpov xü> xop(atp.
Trspixiösxai 8s xal j(otvixi? Xa^x^ 7r£Pt T°v 5
x6p{xov süXuxw? 8uva[xsv7] Ttspl auxb(v) tt(o)-
XsTaöai, sj(ouaa ex (xev xou xa'xto [ispous
xujnra'viov u>oovx(n|isvov aujxcpus? a&Tfl, sXaa-
aov xou irposiprjfxsvou xu[A7tavtou xal stci-
xaftr^svov auxüJ, Ix os xou av«) pipou; io
ttXivOov xafroursp Atopixou xioviou xs'fdXiov
suTcpsTcsia; svsxa. xw 8' s?pyj[Asv(p 68ov-
xtuxqJ xu[i.7ravt(i) Tcapaxiftsxat. xo)(Xi8iov sj(ov
xt]v iXtxa apjxoaxYjv toüj öSouat xou xu[x-
Traviou. xa 8s ax7jp.dxia xou xo^XiSiou sujjl- 15
cpurj -yivsxai X(o [istCovi xufxiravt'«). lav apa
iTrtatps'itofjLSv xb etpvjfjisvov xoj(Xt'8tov, iici-
axps^oji-sv xal xb toSovxcujxsvov xujxTta'vtov
xal xtjv auficpurj auxto )rotvixi'8a. Ytv£xai 8s
aufAcpuyj? aux(5 xoptiouv xptu>v dcpiejxsvwv sx 20
xtjs sSpas XTj? j(otvtxi'8o? xal au7xoivou[i.svu)V
auxüi x(p xufATiavto). Xajxßa'vst 8s 6 xo/Xias
xaxa [AYJxo? atoXrjva Ttaj(o? s^ovxa, oaov sarxl
xb xrj; IXtxo? auxou ßa'Oo?' oüxoöv eav im-
axps<}u)jxsv xbv xoj(Xiav, aj(pi? 6 s?p-/jp.svo? 25
sv auxtp atuXTjv xaxa xou? ö86vxa? xou xu(ja)-
iravtou Ysvvjxat, töia axpacprjasxai xb xu|i.Tca'-
viov xaxaax^aavxss ouv auxb (b? av rj XPsta
aTratx-j], £7uaxps<j»o|ASV xbv xo^Xiav ßpa/u,
<Saxs spiTrXaxyjvat xrtv sXixa xois 68ouat, xal 30
ouxu)? (xsvst dxiVTjxov xb xojnra'vtov.
p. 180 vi vEaxo) ouv xb jxsv Tcspl xbv xop[xov xup.-
Tra'viov xal auptcpus; x(5 7:0751 xb AB* xb 6s
6 aüxö 7rXeta9at: aüxöv eftEla&ai Vi(ncent) 8 und
18 «58ovtü>[A£vov : verb. von Vi 11 xttuvtou: verb.
von Vi 14 in ipfxoaTrjv das tj aus et verb.
27 ye'vTjxai ?} SiaaTpacpTjtJETai: Y^vriTat> otaaipacp^-
aetat Vi
und der Richtlatten lautet, so weit sie
III. Es wird ein Ständer in Form
einer kleinen Säule angefertigt, der oben
einen runden Zapfen hat. Um den Zapfen
wird eine kleine Bronzescheibe herumgelegt,
die mit dem Zapfen denselben Mittelpunkt
hat. Ferner wird um den Zapfen ein
Bronzecylinder herumgelegt, der sich be-
quem darum zu drehen vermag; er hat
an seinem unteren Teile ein mit ihm fest
verbundenes Zahnrad, das noch kleiner ist
als die vorgenannte Bronzescheibe und auf
dieser aufliegt, und an seinem oberen Teile
um des guten Aussehens willens eine Plinthe
in der Form des Kapitellchens einer kleinen
dorischen Säule. An dieses Zahnrad wird eine
kleine Schnecke (Schraube ohne Ende) ange-
schoben, deren Windung zu den Zähnen des
Rades pafst; die kleinen Lagerböcke dieser
Schraube werden mit der gröfseren Bronze-
scheibe fest verbunden. Wir werden daher,
wenn wir diese Schnecke drehen, zugleich das
Zahnrad und den mit diesem fest verbun-
denen Cylinder drehen; fest verbunden wird
er dadurch, dafs drei Zapfen von dem Boden
des Cylinders ausgehen und mit dem Zahn-
rade selbst vernietet werden. Die Schnecke
erhält in ihrer Längenrichtung eine Vertie-
fung, die so breit als ihre Windung tief
ist. Mithin wird, wenn wir die Schnecke
so drehen, dafs diese an ihr angebrachte
Vertiefung den Zähnen des Rades gegen-
über zu stehen kommt, das Zahnrad sich
selbständig bewegen lassen. Wenn wir
dieses nun so eingestellt haben, wie es
das Bedürfnis des gerade vorliegenden Falles
verlangt, so werden wir die Schraube
nur noch ein wenig drehen, so dafs ihre
Windung in die Zähne eingreift, dann wird
4) Im kritischen Apparat stehen Lesarten des cod.
Paris, suppl. grec n. 607. Die hier in Betracht
kommenden Blätter dieser Hs. entstammen dem
XII. oder XIII. Jhdt.
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
93
auu-cpus? x-ß ^otvtxtoi xö IA* 6 8k Trapaxst-
ixsvo; xouxm xoyXtac 6 EZ* 7j 8s aUfACpUTj?
yotvtxtc T(p TA xup/navup r( 116, eyouaa
s-txstusvov, (ju? s^xai, Aojpixov xscpa'Xtov
to KA. sVt 8s tijs 7:Xi'vüou scpsaxaxoj 8uo 5
yctXxa ax7jixccxta xaöa~sp xotvoviot, dtTrsyovxa
«-' aXX^Xtov xoaouxov, uiaxs st? xov [isxa£ü
xottov aüxöjv Trayo? xu[x::avtou SuvaaOott svap-
u.oaö9jvat. iicl 8s xtj? ttXivöoo u.sxa£t> xcüv
vi xavovieuv xoyXta? saxco axpscpojisvo?, ou xa io
atr/ftaxia
) apjxoaxa xq> efpr^svqi xopu.«)*
öS os fiaxpot xai of ovxss x<j> xopu.m itapu-
7rspat'pouaiv st; xo avco u-spo; oaov 8axxuXoo?
xsaaapotc. iv 8s xiß p.sxa?ü xöiv uTrspoyaiv 15
/ojpa svapfAÖCsxai xotvojv TrXcqioc, jatjxo?
[isv symv o>? ^X£l* tssactpa;, irXaxo? 8s
xal T.dyo;, u>axs apjxoCstv efc X7jv sipr^s-
v^v x^p07 * X0(i 8ictxsu.vs<3i)<o Ott' aüx7|C xaxa
[ayjx0*- 20
IV. 'Ev 8s x^ avto sTucpavsta xoü xotvo-
vo? atuX7jv sYxsxoTrxat ^xoi crxpo'ypXos fj
xsxpcqtovoc, x<p [xt^xsi x7jXixouxoc, waxs 8s-
frxaöoti ötoX^va yotXxouv u//)xo? syovxa s'Xaa-
aov xo5 xavovo; d>; ootxxuXous 8tu8sxa. x(p 5
6s yaXxtu aoiX^vi irpoaxsivxai sxspoi swXyj-
11 Lücke erkannt von Venturi; viell. aT7)(pv2Tta
tJO|X<pi>Tj E<3T<0 TT] TlXfo&l!) .... 13 Xttl &l OVTE?
Tijü xopjxo): viell. xai ot (d. h. TrcxpaXXrjXot) ovte; tuI
tdpfttp; dazu ergänze aus dem verlorenen vorher-
gehenden Satze xavove;, welches Wort Vi aus xcti
ot ovte; herstellen wollte 19 in otctTE[.ivEc;3(u
das v über der Zeile nachgetragen.
das Zahnrad unbeweglich in seiner Stellung
verbleiben.
Es sei nun AB die Metallscheibe, die
um den Zapfen herumgeht und mit dem
Ständer verbunden ist; TA das Zahnrad,
das mit dem Cylinder verbunden ist; EZ
die an dieses angeschobene Schnecke; H0
der mit dem Zahnrade TA verbundene
Cylinder, auf dem, wie gesagt, ein kleines
dorisches Kapitell KA aufliegen soll. Auf
dessen Plinthe sollen zwei aus Bronze ge-
fertigte Lagerböcke in Form von Linealen
stehen, die soweit von einander entfernt sein
müssen, dafs sich in den freien Raum zwischen
ihnen die Dicke eines Zahnrades einpassen
läfst, und auf der Plinthe soll sich zwischen
den beiden grofsen Pfosten eine Schnecke
drehen, deren kleine Lagerböcke (in die
Plinthe eingelassen sein müssen
) an den genannten Zapfen passend.
Die beiden langen und dem Zapfen parallel
laufenden Pfosten ragen nach oben etwa
4 Daktylen über ihn hinaus. In das Lager
zwischen den überragenden Teilen wird ein
Lineal quer eingesetzt, das 4 Ellen lang
und so breit und dick ist, dafs es in dieses
Lager hineinpafst, und zwar soll es von diesem
seiner Länge nach in zwei gleiche Hälften
geteilt werden.
IV. In die obere Fläche des Visier-
lineals ist eine Vertiefung von halbrundem
oder quadratischem Querschnitt einge-
schnitten, die so lang ist, dafs sie eine
Bronzeröhre, die um etwa 12 Daktylen
kürzer ist als das Visierlineal, aufzunehmen
vermag. An die Bronzeröhre schliefsen sich
an ihren Enden zwei andere, senkrecht
stehende Röhren an, so dafs es aussieht, als
sei die grofse Röhre nach oben aufge-
bogen. Die Höhe dieser aufgebogenen Stücke
bemißt man auf nicht mehr als 2 Daktylen.
Hierauf wird die Bronzeröhre mit einem
8*
94
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
ve? opöot ex xaiv d'xpojv, äste ooxeTv dva-
xexdficpöai xov GwXrjva* xr,? 8' dvaxafi/TTTj?
xo u<j>o? ou TrXetov •yivsxai SaxxuXu>v 860.
elxa fiexa xouxo £Trnra)fi.a'Cexai 0 )(aXxou?
p. ISO Vi <JO)X7jV XaVOVt STTttJl^XSl dp[loCoVXt £1? XOV 5
au)X9jva, oiaxs Guvs^siv xov x£ yaXxouv au)-
X9jva xal euirpsTTsaxspav xyjv ctyiv -irape^etv.
£v 8s xoti? eipr][AEVotis dvaxajnraT? xou ao)-
Xy;vo? ivapfioCsxai sv exaxepa udXtvov xu-
Xtvopiov rAyris \ikv iyov apjxoaxov xoi aai- 10
X9JVI, u<j;o? 8s d)? SaxxuXwv 8a>5exa' slxa
irspt<Jxs*j(vo5xai efc xa? dvaxajnra? xa ua'Xiva
xuXiv8pia xyjpm 7) a'XXq) xivl axsYvaifxaxi,
Trpo? xo uSaxo? efißXYjöevxo? 8t' evö? xaiv
xuXivSpuov [ir^Sap-oösv SiappeTv. 15
üepixeixai oe xcp irXaY»« x«vovi KijYfWt-
xia 860 xaxa xou? xotcou?, ev 01? stjxt xa
ouo ua'Xtva xuXt'vSpia, aiaxs 81' auxaiv SieX-
öovxa xa udXiva auvs^saöai. ev 8e xot?
etpYjpivot? TryjYpLaxtoic XsTitöta /aXxa evapjio- 20
Cexai 8iaxpe^eiv p.=v Suva'fiEva ev owX^ari
6ta xaiv xofytuv xaiv ic^Yfi-ciTitüV 4"*uovxa xaiv
uaXivtov xuXtvSpuuv, [xeaa? e^ovxa dvaxojxd?,
ot' (ov 8uvaxov laxai StoTtxeustv. xo?? oe
eip^uivot? XeiuSiot? au[Atpu7i Ytvexai Ix xtüv 25
xa'xto aspdiv yoivtxioia Ctyo? I^ovxa (i)? fjju-
oaxxuX(i)ou, xal xouxot? dpu-oara ^i'vsxai d£6vta
5(aXxa [ayjxo? jaev iyovxct, oaov lau x6 u<j>o?
xou 7TjQY{i.axo? xou Txpo? Ivi xaiv uaXtWv xu-
Xivopuov, a 01a xp^fiaxo? dvsp^sxai sv xa> 30
xavovi xo) xov aa>X9;va e/ovxt. iv 8k xoT?
dSovtot? eXixe? ivxlfxvovxat , si? a? xuXa'pta
dp[xoaxa ffveToa <3uu.<pu9j ovxa xu> xavövt.
eav apa xa? xaiv d$ovuov üTrepo^a? xa? efe
xo xa'xoj jxepo? £7rtaxp£'fTQ xt? , xtv^asi xa 35
XsTCiota xa xa? dvaxou-a? s^ovxa Ix xe xou
9 IxctT^ptp ueXtvov: ich habe die in der Corruptel
yaXqv&v v. 29 bewahrte Forin, die auch p. 194, 18
Vi überliefert ist, überall hergestellt 26 Vjpu-
öoc/TÜXou 27 ö£iovta 29 tä Trpos 29 y«-
Xtjvwv : vgl. zu v. 9 ; ueXi'vujv Vi 30 8 Std : verb.
von Vi 32 d£iuvtots 32 ^vt^jxovTott: verb.
von Vi 34 dSjwvwv: dijwvuuv Vi
langen Lineal, das auf die Vertiefung pafst,
oben dergestalt zugedeckt, dafs dieses sowohl
die Bronzeröhre festhält als auch das Aus-
sehen des Apparats wohlgefälliger macht.
In die genannten Aufbiegungen der Röhre
wird je ein kleiner Glascylinder eingepafst,
der eine zu der Röhre passende Dicke und
eine Höhe von etwa 12 Daktylen hat.
Sodann werden die Glascylinder in die
Auf biegungen mit Wachs oder einem andern
Bindemittel hineingekittet, damit, wenn
durch einen der Cylinder Wasser eingegossen
wird, es nirgends durchlaufen kann.
Das querliegende Lineal wird an den
Stellen, wo sich die Glascylinder befinden,
von zwei Gehäusen umgeben, so dafs die
Glasgefäise durch diese hindurchgehen und
darin festgehalten werden. In diese Gehäuse
werden Metallplättchen hineinverpafst, welche
in Führungen an den Wänden der Gehäuse
auf und nieder laufen können; sie berühren
dabei die Glascylinder und haben in der
Mitte Ausschnitte zum Visieren. An diesen
Metallplättchen sind an ihrem unteren Ende
kleine Cylinder, die die Höhe von etwa
V2 Daktylos haben, befestigt, und in diese
pafst man drehbare Stifte aus Bronze ein,
die so lang sind als das Gehäuse bei einem
der Glascylinder; sie gehen durch ein Loch
in dem mit der Vertiefung versehenen
Lineal. In die Stifte werden Schrauben-
windungen eingeschnitten, in welche kleine
Zapfen, die mit dem Lineal fest verbunden
sind, eingreifen. Dreht man nun an den
nach unten überstehenden Teilen der Stifte,
so wird man dadurch die mit Ausschnitten
versehenen Metallplättchen nach oben und
unten- bewegen. Denn das dem Metall-
plättchen benachbarte Ende des Stiftes wird
mit einem kleinen Wulst versehen sein, der
in eine an der Innenfläche des kleineu
Cylinders angebrachte Vertiefung eingreift.
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
95
dvio xat xaxto p.spous' scsi ^ap xo irpo? xfj
Xsiu'ot dxpov xou dSovtou xuXdptov sp.ßatvov
st? au)Xr(va svovxa sv xm jfotvixtSitp.
vi V. Kai 7j jiiv xtjc 8tÖ7rxpa% xaxa<j/eo7)
st'pvjxai, X7]v 8s xaiv Tcapaxtösuivcov aux-fl xavo- 5
vu>v xal atJTriocuv vuv lpouu.sv. Suo yt'vovxat
xavdvec jxtjxo? p-sv u>? tttj^üSv 8s'xa, TrXdxo;
8s «>? 8axxuXu>v ttsvxs, ira')(Os 8s u)s Saxxu-
Xu>v xpttov. sv 8s x(p jxsao) rcXdxst sxaxspou
auxaiv irsXsxtvo? fivzTOii OtjXü?, xa axsva st? io
xö s$w [ispo? sj((uv, faopvjjxyjs xm xavovt.
xouxw 8s apptoaxov Yt'vsxat ^sXuivdptov söXu-
xtu; Staxps/siv st; aüxöv ouvdjxsvov xal [it]
sxtcittxsiv. xouxtp os xu> ^sXtovapi'(p Trpoa/j-
Xouxat aamSicJxYj xr)v Sidjxsxpov s^ouaa «)? 15
oaxxuXaiv osxa t^ 8a»5sxa' xal 8ta xou xu-
xXou süösta; ßX^östar^ irpö? opöd? xtp p.^-
xst xou xavovos xo p.sv xaiv 7ju.txoxXtu)V
Xsuxio ^pfexai -/pu>p.axi, xö 8' sxspov p^sXavt.
sx 8s xou ysXtovaptou OTrdpxo? sxSsöstaa 6ta 20
xpo^t'Xou zl$ tö d'vto xou xavovo? xstpivou
duoStSoxat st? xö sxspov xou xavovo? pipos,
ottou oux saxtv 7j d<J7u8tc?x7j. £dv dpa xt?
xov xavova öpOöv iday im xou s8d<pou? xal
STTiaTrdarjxat sx xaiv otu<3i)e ptspaiv xrjv aixa'p- 25
xov, jxexstoptast xrjv da7uotax7jv • sav 8s dcp^j,
xaxevE^ö^asxai st? xö xdxo) pipo? x<p t8iu)
ßdpsr c$St A,'0tp SX X&V OTTtaÖSV JXSpOJV fj
dairtStaxirj ixoXtßouv TrXdxuap-a irpoarjXuijisvov,
Äaxs auxojxdxw? xaxacpspsaöai* irpö? 0 £dv 30
xtjv OTrdpxov dvt«)[xsv, xaxaaxaft^asxat xal
■r; daTiiStaixyj xad' ov dv ßouX(6p.si)a xou
xavovos xöttov, ^aXwp-svyj? ....
At^pr/S&u) 8s xal 6 xavcbv duö xrj? xdxco
xoupd? dxptßai; st? tct^si; xctt ^«Xataxa? 35
xal 8axxuXous, oaou; sav sirtSs/rjxat xö jjltj-
xo;* xal xa(xa) xa? Statpsast? at ^papip-al
2 ä;cuviou 5 xüiv Si: ttjv 8^ täv Vi 6 äai:(-
5(uv: GbTuoi'axtuv Vi 7 p.^xouj 14 toOto
21 xpo-^TjXou 24 daarj: man erwartet ax^arj
26 jAExeioptarj : [Aexeoipfaet nachaugusteisch 33 /a-
\o}[i.hrfi: yctXojfxevr) Vi, Lücke wahrscheinlicher
V. Die Konstruktion der Dioptra ist
hiermit dargelegt; nunmehr werden wir die
der neben ihr gebrauchten Schiebelatten
und Zielscheiben angeben. Es werden zwei
(parallelepipedische) Latten hergestellt, die
eine Länge von etwa 10 Ellen, eine Breite
von etwa 5 Daktylen und eine Dicke von
etwa 3 Daktylen haben. In der Mitte einer
Breitseite jeder der beiden Latten wird in
deren ganzer Länge eine sog. weibliche Nuth
von schwalbenschwanzförmigem Querschnitt
angebracht, deren engerer Teil nach aufsen
gerichtet ist. In diese wird ein Schlitten
eingepafst, der bequem darin laufen kann,
ohne doch herauszufallen. An diesen Schlitten
wird ein Zielscheibe angenagelt, die einen
Durchmesser von 10 — 12 Daktylen hat.
Nun wird durch ihre kreisförmige Fläche
eine Gerade im rechten Winkel zu der
Längenrichtung der Latte gelegt und dann
der eine der beiden Halbkreise mit weifser,
der andere mit schwarzer Farbe angestrichen.
An dem Schlitten wird eine Schnur befestigt
und über ein am oberen Ende der Latte
sitzendes Rad nach der anderen Seite der
Latte, wo die Zielscheibe nicht sitzt, geführt.
Wenn man nun die Latte senkrecht auf
den Boden aufsetzt und von der Hinterseite
aus die Schnur anzieht, so wird man die
Zielscheibe nach oben bewegen; läfst man
dagegen die Schnur nach, so wird die Scheibe
durch ihr eigenes Gewicht nach unten fallen.
Die Zielscheibe wird nämlich an ihrer Rück-
seite eine aufgenagelte Bleiplatle tragen, so
dafs sie von selbst herunterfällt. Wenn
wir zu dem Ende die Schnur nachlassen,
so wird die Zielscheibe an jeder gewünschten
Stelle der Latte schwebend erhalten werden
können.
96
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
sYX£XaP^X^tu<3av (x&v) T0^ xavovo? jxsp&v
[x&v] irci xa 8s;ta tyj? da7u8i'axvjs • s£st
8s xal 7j aaTuSioxr) ix xSv oTriaösv fxspuiv
7V(ufj.6vtov arcö x9js stp^fjisvTj? iv oÖtq 8ia-
(xsxpou irapairurxov rcapa xa? stprj[xsvots iv 5
x<j5 irXayup fispst xou xavovo? ^pczfijxa?.
190 vi 0? 8s xavovs? opöoi axaör(aovxai i-i
xoö iSacpous dxpißSs ouxok* ix TrXaYi'iuv
xu>v xavova>v, otttou oux st'aiv at x&v p-spöüv
•ypajipuat, x6Xoc ijimfrvuxai pv/jxo? s/tov a>? 10
oaxxoXoo? tpelc* ou i:apa X7;v xoupav xp7Jfia
fivsxai aT:6 xa>v avtu jxep(Üv &l$ xa xaxcu,
Sova'fievov airapxov 8s£aaöai ßapo» f^ouaav
xpe[i.a'}A£Vov. a>? 8s (rcpo?) xö xa'xu) jiipos
[ajxuXo? ixxsifxsvo? fivexai xoaouxov, oaov 15
xal xo £tpyj[i£vov xpuir^pia dcpstjxvjxsv aTro
xou siprjfxsvoo xavovo?. iv 8s xfj eip^jxsv^
xoupcj xf xdxw xou xuXou \iia-q xal opO))
Ypajipy}) ■Yivsxai, ^ icpapfxoaaaa fj £iprj[xsvr|
aira'pxoc; xov xavova opöov xaxaax^ast. 20
. Die Latte wird weiter von ihrem uuteren
Ende an sorgfältig in so viel Ellen, Palaesten
und Daktylen eingeteilt, als ihre Länge
fai'st, und an den Teilpunkten werden die
Linien der Lattenteile rechts von der Ziel-
scheibe eingegraben. Die Zielscheibe soll
aber auch an ihrer Rückseite einen Zeiger
haben, der, in der Höhe jenes Durchmessers
angebracht, die bezeichneten Linien, die
sich auf der Flanke der Latte befinden,
bestreicht. Genau gerade werden die Latten
auf dem Erdboden folgendermafsen auf-
gestellt. Auf derjenigen Flanke der Latten,
wo die Teilungslinien nicht angebracht sind,
wird ein Stift befestigt, der eine Länge von un-
gefähr 3 Daktylen hat. An seinem äufseren
Ende wird von oben nach unten ein Loch
gebohrt, das eine Schnur, an der ein Gewicht
hängt, aufzunehmen vermag. Weiter nach
unten wird ein zweiter Stift angebracht,
der so weit vorspringt, als das erwähnte Loch
von der Latte absteht. An dem äulseren
Ende des unteren Stiftes wird in der Mitte
eine senkrechte Linie angebracht. Spielt die
Schnur auf diese ein, so wird sie dadurch
die Latte senkrecht stellen.
Der vorstehende Textabschnitt weist, wie Venturi (a. a. O. S. 85 f.) richtig
erkannt und Vincent mit Unrecht bestritten hat, in der Beschreibung des Visier-
instruments eine Lücke auf, die den sonst überall klar hervortretenden Zusammen-
hang der Beschreibung empfindlich stört. Wenn man nämlich die Worte: ou xa axr^dxta
apjxoaxa xa> sipvjpivu) xöppup (S. 93, 10 f.) in einen und denselben Satz zu konstruieren
versucht, so ist nicht abzusehen, wie die kleinen Lagerböcke der Schnecke, welche
sich zwischen den grofsen Lagerböcken auf der Plinthe dreht, zu dem früher er-
wähnten Zapfen in irgend eine Verbindung gesetzt werden können; denn einmal
liegt ja dieser Zapfen erheblich tiefer als die Plinthe und zweitens bleibt ganz
unklar, wie zwei Lagerböcke zu einem, obenein verdeckt liegenden, Zapfen »passen«
können; sie müssen vielmehr auf der Plinthe befestigt werden. Dasjenige Wort
also, vor dem der Zusammenhang abreifst, ist dpp.osxd. Nicht minder auffällig mufs
es erscheinen, dafs nähere Angaben über die Gröfse und den Zweck des vertikalen,
in die obere Schnecke eingreifenden Zahnrades sowie über die Art seiner Ver-
bindung mit dem Diopterlineal vollständig fehlen.
Bedürfte es noch eines weiteren Beweises dafür, dafs vor dem Worte
1 Ix xou xavdvo; j/epäiv xdiv ini Vi 8 Ia
TiXayt'ujv ts xavdvwv: viell. 1% TrXayfou t. x. 12 ei?
xö xdxu>: verb. von Vi 14 (fipö;) R. Schöne
17 viell. dv oe tjj xoupä x^j xoü xdxio xuXou
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
97
apfjLOOTa eine umfangreiche Lücke klafft, so würde er durch die Anordnung der
Blätter in der alten Pariser Handschrift stipp l. grec n. 607 geliefert. Es sind nämlich
diejenigen Pergamentblätter dieses Codex, welche griechische Techniker enthalten,
entweder noch jetzt in Quaternionen angeordnet oder nachweislich früher in
Quaternionen angeordnet gewesen. Eine Ausnahme von dieser Regel macht nur
die erste Lage der heronischen Schrift irspl SioTrcpa?. Diese beginnt fol. 62 r, auf
dem ursprünglich zweiten Blatt des Blattkomplexes; ein vorhergehendes Blatt x,
das mit fol. 64 zusammenhing, ist bis auf einen schmalen Streifen ausgeschnitten;
mit fol. 65 beginnt ein neuer Quaternio. Da nun der Text von fol. 63 v auf 64 r und
der Text von 64 v auf 65 r ohne Lücke fortläuft, so können nur zwischen fol. 62
und fol. 63 Blätter ausgefallen sein. Nun schliefst fol. 62 v IrX 8s x^s ttXivöou jxsTaSu
xaiv xctvovuuv y.o/Xi'x^ s<jt<o attpscpöjisvo? ou ta <jttj; fol. 63 r aber beginnt: app-oaxa tcp
sipyjjxsvoj Top}x(p. Selbst wenn man das unvollständige Wort auf fol. 62 v zu ffTYjixa'-cia
ergänzt, erhält man, wie oben gezeigt, nur einen scheinbaren grammatischen, nicht
aber einen wirklichen sachlichen Zusammenhang. Mithin sind zwischen fol. 62 und
63 mindestens 2 Blätter, aller Wahrscheinlichkeit nach aber sogar 2 Doppelblätter
a d und b c ausgefallen. Damit ist der Beweis erbracht, dafs die durch alle Hand-
x 62 a b c d 63 64
I I »— ! I I
Schriften durchgehende Verstümmelung der heronischen Schrift auf einem Blatt-
verlust der ältesten uns erhaltenen Handschrift beruht; also ist diese Handschrift
die einzige Quelle der Überlieferung5.
Zur Rekonstruktion derjenigen Teile des Apparats, deren Beschreibung
verloren gegangen ist, liefert die zweite Hälfte von Herons Schrift brauchbare
Andeutungen genug, um wenigstens über die Hauptpunkte jeden Zweifel aus-
zuschliefsen. Bei dem Versuch, diese Angaben zu kombinieren, empfiehlt es sich,
das Visierinstrument vom Nivellierinstrument zu scheiden.
Das Visierinstrument trug ein mit zwei Zeigern (p.oipoYV«)jx6viot) versehenes
Diopterlineal (xotvcuv), das auf einer grofsen kreisförmigen Platte (x6[X7totvov) ruhte und
sich auf dieser drehen liefs, nach Bedürfnis jedoch auch davon abgenommen werden
konnte6. Die in ihrer Normalstellung horizontale Platte liefs sich vermittelst eines
5) So schon R. Prinz, Jahns Jahrb. 101 (1870)
S. 196, der aber die Gröfse der Lücke im
Ungewissen liefs. Vgl. Rh. Mus. 53, 432 ff.
6) p. 296, 14 ff. Vi iv . . Ttil uro yaOT^pa toü xu[i.-
navou toü l\ ttJ ot^xpa xüxXov ypc''r'0M'£V 7:£Pt
tö a'l»TO -xeVrpov tu> tUftmfap . . . xal toütov
oteXoüpiev tit (Jiofpa; t£. oxav ouv ßouXdupiEÖa 060
daxepwv xö fistot^'j StaaxTjfxa imvx.i'batöaii, oacuv
fAOtpüiv 'J7icfp/£t .... äcpsXdvTe? xöv xavdva öV oö
8t07iTe6o[j.ev äirö toü Tup.roivou lyxXfvopev ayxö tö
xüpucavov, ofypi; äv otd toü ^tuiteSou aöxoy cpavöiatv
ol eiprjfjLdvot äaxipez ajxa ctjj.cpo'xEpoi. elx' e'vtiOeij
tov xavo'va, cüc Eiötaxai, xuiv aXXouv ctxiv^xcuv
<fpievdvTü)v> iTrwxpscpu) aüxöv, ä'/pt; av ef; xöiv
äoTepuiv cpavjj. x«l TrctpaarjfATjvdpisvoc X7jv p.otpav
xa& ' tjv § v x <B v p.oipoyvu)p.ov(iov UTtdp^et
[to fAE'po; oÜTrjs] iirtCTpdcpoj tov xavo'va, a/ptj ou
xol 6 Irepo? äaxrjp St1 auxovi <pav^J. elxa 6p;ofou;
Trotpaar^aTjvdaevo; xr;v pioipav, xa&' tjv xö aüxö
[i.oipoyv(o|Jt.dviov *J:rdp"/Ei, e'jr.tyvuxjop.ai xö TrXrj&o;
xuiv potptüv xö fAexa;ü tojv Xrjcpö^VT(juv 8üo 37)-
|J.EIC0V.
gg HL Schöne, Die Dioptra des Heron.
halbkreisförmigen Zahnrades (tjfiixuxXiov) gegen den Horizont neigen7 und zu be-
stimmten Zwecken sogar vertikal stellen8; in ihre obere Fläche waren zwei auf
einander senkrecht stehende Durchmesser eingegraben9, die es ermöglichten, das
Visierlineal um 90 Grad zu drehen und dadurch eine zu einer einmal genommenen
Richtung im rechten Winkel liegende Ebene einzuvisieren10. Endlich konnte für
den astronomischen Gebrauch des Apparats auf der Oberfläche der kreisförmigen
Platte ein in 360 Grade geteilter Kreis eingegraben werden6.
Das Nivellierinstrument dagegen bestand aus einem auf der Spitze des
Säulchens aufsitzenden Diopterlineal mit Wasserwage11. Da in der Beschreibung
des letzteren, die vollständig erhalten ist (S. 93, 15 fr.), Zeiger nicht erwähnt werden, so
ist dieses Lineal von dem zu dem Visierinstrument gehörigen verschieden. Die auf
der Plinthe drehbare Schnecke, die beiden hohen Lagerböcke, das halbkreisförmige
Zahnrad, sowie die grofse Kreisplatte waren für ein Nivellierinstrument, dessen
Lineal stets horizontal liegen mufste, entbehrlich; vermutlich liefsen sich daher alle
diese Teile mitsamt der Plinthe abnehmen und an ihrer Statt eine andere Plinthe
mit niedrigen, aufrechtstehenden Pfosten, zwischen welche die Wasserwage eingepafst
wurde, auf das Kapitell aufsetzen.
Es bleibt übrig, die Figuren, die zur Veranschaulichung unserer Rekon-
struktion dienen sollen, in Kürze zu erläutern. Sie sind für eine Ausgabe der
heronischen Schrift, die im Verlag von B. G. Teubner erscheinen soll, von dem
Techniker Herrn Julius Neumann in Berlin entworfen worden; für die Erlaubnis,
sie an dieser Stelle zu verwenden, bin ich der genannten Verlagsbuchhandlung zu
lebhaftem Dank verpflichtet.
Das Visierinstrument ist auf Fig. 1 in einer Seitenansicht, auf Fig. 2 im
Durchschnitt dargestellt. Auf dem Ständer, der unten mit drei Füfsen, oben mit
einem Zapfen versehen ist, ist die kreisförmige Platte A B mit Stiften befestigt.
Das Zahnrad TA, von kleinerem Durchmesser als die Platte, liegt nicht unmittelbar
auf dieser auf, sondern ist durch einen Ring davon getrennt, um der Schnecke EZ
ein bequemes Eingreifen in die Zähne des Rades zu ermöglichen. Mit diesem
7) Pag- 2°S, 5 ^ Vi 7) .. oiÖTtxpa +i tö tj[mx6xXiov 10) p. 204, 3 Vi -/axeaxeuaaöco ifj öioiTTpa rt 8-jva-
e'^ousa (y.ei'aötu) rcpös tiö A. xal iTreaxpacföoj 6 pivir) ^rciTreöa rrpö; <5pfta; ccXXtjXoi; öiortxeusiv.
xavwv 6 im TW tuf/.7:ctva>, aypt; 3v cpavr] tö B. Vgl. p. 220, 2 f. Ttapa'yoj ouv T7)v SioTrrpav im
elra ävxtTceptaxds eVi xö k'xepov pipo; xoü xavövo; tt)s TA eüDefa; otaxrjpüiv töv xavova ie\ ö;roß)i-
avctveüü) tö r^ixüxXiov tujv aXXtuv gcxivt)T(dv ttovtoc <J7][J.eup tivi t&v iiz\ ttj; TA, ä'ypcs ccv
[AEvdvTiuv xal Xap.ßdvio arj[A£iov £v toT; Trpös ^(xä; IjtiaTpacpet; xotTa ttjv Trpös ("p&ä? öeaiv iötj tö A
{jipeat tö T, in' euöet'a; toT; (tt^s die Hs.) A, B <JT]f/.Eiov. Cantor's Behauptung (die römischen
xe([i.2vov. vgl. p. 210, 7 iyxXivu) tö ^pitx'JxXiov. Agrimensoren S. 20), die zur ursprünglichen
8) p. 248, 9 ff*. Vi. tö t?)c SiöTCTpa; TÜ|j.Ttavov . . . Linealstellung senkrechte Richtung sei durch
xaikaiaTtD öpOöv (öpödi die Hs.) ixpö; töv 6pt£ovTot. zwei kleine Zäpfchen hervorgehoben gewesen,
9) P- 2°4i IO TMprx*(£adio (TrapayEYevirjaöiu die Hs.) findet in dem überlieferten Texte keinen Anhalt.
7} StorcTpa im ttjs KA, e'w; ov» 8td Tfjj ex^pee; iv '') p. 194, 14 imitpiyu) töv irS ötxpoj xil> oxuXi'axi»
aüxr] (eauxTfj die Hs.) euüetce; cpavr] xö B. Dafs (xavdva), iv öl irsxi xa üdXiva xuXi'vöpta, a/pt? av
die beiden Geraden aufeinander senkrecht stehen, u. s. w.
ergiebt der Zusammenhang des Beweises.
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
99
Zahnrad ist durch kleine Zapfen der Cylinder H 6 verbunden; auf diesem wiederum
ruht das Kapitell K A. Es trägt eine Plinthe, auf der zwei grofse Lagerböcke
befestigt sind. Zwischen ihnen dreht sich in zwei kleinen Lagerböcken eine zweite
Schnecke, in die ein halbkreisförmiges Zahnrad, dessen Axe sich in den grofsen
Lagerböcken dreht, eingreift.
J
Fig. i.
Fig. 2.
Mit dem halbkreisförmigen Zahnrade ist eine grofse, horizontal liegende,
kreisförmige Platte verbunden, in deren obere Fläche zwei auf einander senkrecht
stehende Durchmesser eingeritzt sind. Auf dieser Platte dreht sich ein Diopter-
lineal, das mit zwei rechtwinklig dazu stehenden Zeigern versehen ist. Da nun
aber die Platte (p. 248, 10 Vincent) sich nicht nur ein wenig gegen den Horizont
neigen, sondern auch vertikal einstellen Hess, so kann sie nicht unmittelbar auf dem
halbkreisförmigen Zahnrad aufgesessen haben; vielmehr wird das letztere (wie
jOO H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
Georg Schöne gesehen hat) oben noch eine Fortsetzung von derselben Dicke und
der Gestalt eines Rechtecks gehabt haben, und die grofse Scheibe wird erst auf
dieser befestigt gewesen sein. Obwohl diese Einzelheit der Konstruktion durch
keine ausdrückliche Angabe oder Andeutung in dem überlieferten Texte gewähr-
leistet wird, so erscheint sie doch durch technische Erwägungen genügend gesichert
und durfte daher auch in die Figur selbst aufgenommen werden; denn da sich bei
dieser Konstruktion die Platte und das Lineal vermittelst der beiden Schnecken in
einer horizontalen und einer vertikalen Ebene bewegen liefsen, so war das Instrument
zur Lösung aller denkbaren Aufgaben brauchbar. Über die Gestalt des Diopter-
lineals läfst sich nichts Bestimmtes sagen, insbesondere bleibt es zweifelhaft, ob ein
Fadenkreuz an demselben angebracht gewesen ist12. Seine Länge hat vermutlich
4 Ellen betragen, denn dieses Mafs ist nicht nur für das Lineal des heronischen
Nivellierinstruments (p. 182, 4 f. Vincent), sondern auch für die Dioptra des Hipparch
bezeugt13.
Die eigentümliche und sehr scharfsinnig ausgedachte Einrichtung der Schnecke
EZ ist aus Fig. 3 zu ersehen. Sie war vermittelst einer Kurbel oder eines ge-
riefelten Rädchens in zwei Lagerböcken drehbar; in die Schraube ohne Ende, die
den Hauptbestandteil bildete, war parallel
y- +J zur Axe ein Gräbchen eingeschnitten.
£ z n^,
i
Griffen die Zähne des Rades TA (Fig. 1) in
dieses Gräbchen ein, so liefs sich der
obere Teil des Instruments sehr bequem
Flg* 3" ungefähr einstellen; drehte man sodann
die Schnecke so viel, dafs die Zähne wieder in das eigentliche Schraubengewinde ein-
griffen, so konnte man vermittelst der Schnecke nach Bedürfnis noch feinere Korrekturen
vornehmen, ohne befürchten zu müssen, dafs jede zufallige Erschütterung des
Apparats die einmal genommene Richtung wieder zerstörte.
Das Diopterlineal des Nivellierinstruments ist auf Fig. 4 in einer Seiten-
ansicht dargestellt; Fig. 5 stellt die linke Hälfte desselben im Querschnitt, Fig. 6 im
Grundrifs vor Augen. In die obere Fläche des eigentlichen Lineals AB, das wohl
aus Holz gefertigt zu denken ist, ist eine Vertiefung eingeschnitten. In dieser liegt
die Röhre CD, die an ihren beiden Enden mit den Aufbiegungen E und F ver-
sehen ist; eine Platte GH verdeckt die Vertiefung nebst der darin liegenden Röhre.
In die Aufbiegungen sind zwei Glascylinder /und K eingekittet, welche von kleinen
Gehäusen L und M umgeben sind und durch diese oben hindurchgehen. In je
zwei Vertiefungen, welche in die Seitenwände dieser Gehäuse eingeschnitten sind,
laufen kleine, mit Visierausschnitten versehene Metallplättchen N und 0. An der
I2) Diejenige Dioptra, die der byzantinische Ano- aussetzt, hatte ein Lineal mit zwei Visierlöchern,
nymus über Geodäsie (seine Schrift ist unter vgl. p. 390, 22 ff. e'ous eva tcüv äatspüiv oiä t<Bv
dem Namen des Hero von Byzanz in den Notices 8üo <$7tü>v Ö£ctau)(j.£da.
et Extraits t. XIX, 2* partie, p. 348 ff. gedruckt, 13) Proclus Hypotyp. p. 109 Halma,
vgl. K. K. Müller Rh. Mus. 38, 454—463) vor-
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
IOI
\V
Platte N ist unten ein kleiner Cylinder P befestigt; in eine ringförmige Vertiefung,
die in dessen Innenfläche eingeschnitten ist, greift der Wulst T eines mit Schrauben-
windungen versehenen Stiftes Q ein. Der
letztere geht durch ein in dem Visier-
lineal angebrachtes Loch hindurch; auf
dessen Oberfläche ist ein kleines Stiftchen
5 befestigt, dessen Spitze in die Schrauben-
windungen des gröfseren Stiftes eingreift
und bewirkt, dafs dieser sich nur durch
Umdrehung um seine Axe aufwärts und
abwärts bewegen läfst.
Die Einrichtung des kleinen Cy-
linders P verlangt eine besondere Er-
läuterung, da sie sich aus Herons kurzer
Beschreibung nicht ohne Weiteres mit
Sicherheit erkennen läfst; denn auf die
Frage, wie der Wulst T in die ringförmige
Vertiefung des Cylinders eingeführt wer-
den konnte, bleibt uns der Schriftsteller
Fig. 5-
102
H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
K-tft:
die Antwort schuldig. Die einfachste Lösung dieses technischen Problems ist wohl die
von Herrn Neumann vorgeschlagene, welche Fig. 5 vor Augen stellt. Er nimmt an,
dafs der Cylinder P aus zwei Halbcylindern bestand, welche um den Wulst T
herumgelegt und sodann durch
einen horizontal laufenden Stift
mit einander verbunden und
an das Metallplättchen N an-
gezogen wurden.
Dieses Diopterlineal mit
Wasserwage safs, wie schon
gesagt, aller Wahrscheinlich-
keit nach auf einer besonderen
Plinthe zwischen zwei Pfosten
auf und konnte, wenn es mit-
samt der Plinthe auf dem
Kapitell des oben beschrie-
benen Stativs befestigt wurde,
zum Nivellieren benutzt wer-
den; eine detaillierte An-
weisung zu dieser Operation E
findet man in Herons Schrift
p. 194—202 Vincent. Es ist
jedoch auch möglich, dafs
zwischen das Kapitell und
die Wasserwage noch ein an-
derer Teil, etwa ein Metallcy-
linder von mäfsiger Höhe, da-
zwischengeschoben wurde, um
die Visiervorrichtung der Wasserwage (Fig. 4) ebenso in Augenhöhe zu legen, wie
das Lineal des Visierinstruments (Fig. 1), und dadurch beide Formen der Dioptra
für den praktischen Gebrauch gleich bequem zu gestalten.
Die Richtlatten sind nach Herons Angaben auf Fig. 7 in Seitenansicht, auf
Fig. 8 in Vorderansicht und auf Fig. 9 im Grundrifs dargestellt. In die parallel-
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
IO3
epipedische Latte AB ist eine schwalbenschwanzförmige Nuth C eingeschnitten, in
der sich ein Schlitten D auf- und abwärts schieben läfst. An diesem ist eine kreis-
förmige Scheibe EF befestigt, deren Gewicht durch eine an ihrer Rückseite auf-
genagelte Bleiplatte H erhöht wird. Von dem Schlitten D geht eine Schnur über
die Rolle G, welche oben an der Latte angebracht ist, nach der hinteren Seite der
Richtlatte, um hier nötigenfalls an einem Stift festgebunden zu werden. Auf der
einen Schmalseite der Latte Aß ist eine Skala angebracht, die der an der kreis-
förmigen Scheibe befestigte Zeiger I bestreicht; an der anderen Schmalseite hängt
von dem Pflocke K eine Schnur mit Gewicht herab, die, wenn sie auf die Marke
des zweiten Pflockes L einspielt, eine genau senkrechte Aufstellung der Richt-
latte verbürgt.
Charlottenburg. Hermann Schöne.
VASEN AUS MENIDI.
11.
Neben der Vase, die ich versucht habe als ein Werk des Sophilos nach-
zuweisen ', besitzen die übrigen im Gang des Kuppelgrabes zu Menidi entdeckten
jüngeren keramischen Reste vor allem durch ihre Beziehung zum Fundort für uns
Bedeutung und nur zum geringsten Teil auch daneben einigen selbständigen Wert.
Aber die Art des Fundes macht uns eine Beachtung auch der an sich geringfügigen
Trümmer zur Pflicht. Ich benutze zu der nachfolgenden Aufzählung und Darstellung
aufser dem gedruckten 3 vor allem den handschriftlichen Ausgrabungsbericht Lollings,
der auch die jüngeren Vasen kurz beschreibt, mitunter sogar skizzirt, und dadurch
ermöglicht eine gröfsere Anzahl von Scherben zu identificiren und so ihre Fund-
umstände genauer zu bestimmen. Ich schliefse mich im Folgenden zunächst ganz
an diesen Bericht, der sich im Besitz des athenischen Instituts befindet, an und
lasse nur die Scherben unerwähnt, die sich nicht wieder erkennen lassen.
Ehe ich aber zu dieser Darlegung schreite ist es meine Pflicht, dankbar
des freundschaftlichen Entgegenkommens zu gedenken, das ich wie so oft, auch
bei dieser langwierigen Arbeit von Seiten der Verwaltung des athenischen Museums,
besonders des Herrn Chr. Tsundas, gefunden habe.
Die Ausgrabung des Kuppelgrabes bei Menidi überhaupt begann natur-
gemäfs mit der Freilegung des genannten, ehemals offenen, in den Grabraum
]) Vgl. dieses Jahrbuch 1898 S. 13 ff. 2) Das Kuppelgrab bei Menidi S. 4 — 16.
io4
Wolters, Vasen aus Menidi. IL
führenden Ganges, der sich von Westen nach Osten erstreckt und zwar so, dafs die
gewölbte Grabkammer im Westen liegt. Vgl. den weiter unten S. 116 wieder-
gegebenen Durchschnitt Fig. 24 und den Plan: Kuppelgrab Taf. 1.
Am 30. April 1879 (die abweichende Angabe Kuppelgrab S. 4 ist nach dem
Zusammenhang und dem handschriftlichen Bericht nur Druckfehler) wurde eine Erd-
schicht von durchschnittlich 1 m Höhe abgetragen und die dem Eintretenden zur
Linken liegende, südliche Einfassungsmauer des Ganges gefunden; da die ent-
sprechende Mauer rechts in den obersten Schichten zerstört war, ergab sich sofort,
dafs man diesen Gang nicht von Anfang an ganz zugeschüttet hatte. Denn nur
wenn er mindestens in seinem oberen Teil offen blieb, konnten Stücke der Seiten-
mauer ins Innere stürzen, wie es geschehen war. Dem entsprechend wurden schon
an diesem Tage in dem Gange aufser mykenischen einige rotfigurige Scherben,
allerdings in den obersten Schichten und nach Lollings Annahme nur ganz zufällig
hierher geraten, gefunden.
Am 1. Mai wurde auch die in ihren oberen Teilen eingestürzte rechte Seiten-
wand des Ganges blofs gelegt, und nun in dessen Innerem weiter in die Tiefe ge-
graben. Wie am ersten, so wurde auch an diesem Tage eine Schicht von etwa
1 m Dicke ausgehoben; wieder fanden sich dabei neben anderen Resten auch jüngere
Scherben, und zwar in dem östlichen, höchstgelegenen, äufsersten Teile des Ganges. Es
sind dies folgende:
&
Fig. 1.
I. Drei aneinander passende Fragmente eines entwickelten rotfigurigen Gefäfses (Fig. i); Höhe
des Erhaltenen 972 cm. Kuppelgrab S. 50. Dargestellt ist ein Opferzug. Der Priester (zu dessen Tracht
Conze, Grabreliefs II Nr. 920 zu vgl.) hielt eine Kanne in der Hand, die in der Zeichnung ergänzt ist;
ihm folgen Opferdiener, Flötenbläser, Kitharspieler. Dieser bildete den Schlufs des Zuges; an den Bruch
pafst hier ein Fragment des Henkels an. Er war flach, am Gefäfsrande 6 cm breit und wölbte sieb über
den Rand ein wenig nach innen, um sich dann nach einer Erhebung von etwa 5 cm abwärts zu wenden,
wo er am unteren Teil des Gefäfses angesessen haben mufs. Unter der Fufslinie des Bildes sprang ein
kleiner ornamentirter Rand wenig vor. Von dem Gefäfs, das einen oberen Durchmesser von etwa 19 cm
gehabt hat — genau ist er nicht festzustellen, weil das Erhaltene keine ganz regelrechte Kreislinie dar-
bietet — , ist aufser den genannten und einem weiteren Bruchstück des Henkels nur noch ein kleines
Fragment vom oberen Rand erhalten. Es hat rechts von einem Henkel gesessen, wie dessen deutliche
Spur beweist, aber rechts von dem erhaltenen Henkel läfst es sich nicht unterbringen, wir müssen also
einen zweiten Henkel annehmen, und, da fast die Hälfte der Rundung des Gefäfses vorhanden ist, sowol
ihn wie das genannte Fragment am linken Ende der Darstellung in sehr geringem Abstand vom Er-
haltenen anordnen. Das Fragment zeigt das obere Stück eines im Profil nach links gewendeten Schildes
mit dem Reste eines Schildzeichens (Hinterteil eines Tiers). Wir haben also an der Spitze des Opfer-
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
IO5
zuges einen nach links gewendeten Krieger zu ergänzen. Das ganze Gefäfs ist ein Kantharos mit zwei
hohen Henkeln gewesen.
2. Mehrere Fragmente vom Halse einer schlanken Amphora mit gewundenen Henkeln; der
Hals ist mit einem rotfigurigen Palmettenornament verziert (Fig. 2). Höhe 14 cm.
Fig. 2.
Fig. 3-
3. Kleines Bruchstück von der Schulter einer rotfigurigen Amphora (Fig. 3); erhalten ist nur
der Hinterkopf eines Kriegers mit Speer und Halsberge (vgl. Conze, Attische Grabreliefs I Nr. 4. Hartwig,
Meisterschalen Taf. 24,2. 37. Jahrbuch des Instituts 1895 Taf, 4> Antike Denkmäler I Taf. 10. Perrot,
Histoire de tart III S. 595). Höhe 772 crcu Gehört sicher nicht zu Nr. 2.
4. Bruchstücke vom unteren Teil eines grofsen, innen sorgfältig gefirnifsten, also nicht cng-
halsigen Gefäfses. Das Fig. 4 abgebildete Fragment ist 7 cm hoch. Von figürlichen Darstellungen ist
nichts erhalten, sondern nur Reste eines horizontal laufenden rotfigurigen Palmettenmusters und der
schwarzen aufspViefsenden Strahlen darunter. Genauere Vorstellung von der Form des Gefäfses ver-
mittelt uns ein weiteres, sicher anpassendes Bruchstück mit minimalem Rest der Strahlen, welches unter-
halb dieser einen kräftigen schwarz gefirnifsten
Rundstab und darunter den Ansatz eines ziemlich
graden hohen Fufses zeigt. Die bedeutende Gröfse
des Gefäfses mag man daran ermessen, dafs sich
der Durchmesser des vom Rundstab beschriebenen
Kreises auf etwa 30 cm berechnen läfst. Das
Profil des Erhaltenen bietet der Durchschnitt in
Fig. 5; man erkennt daraus leicht, dafs die Vase
die Form eines ziemlich bauchigen Kessels auf
hohem Fufs hatte.
5. Flaches Bruchstück, nicht von der
Wandung eines Gefäfses, sondern nach den Ansatz-
spuren auf der im übrigen gefirnifsten Rückseite vielleicht von einem breiten Henkel. Gröfste Länge
8 cm. Dargestellt war in rotfiguriger Malerei anscheinend eine aufrecht stehende Gestalt im Mantel,
von der nur das mittlere Stück erhalten ist. Die Zeichnung ist schon etwas flüchtig. Vgl. unten Nr. 57.
Fig. 5-
^2g00lmMNam
Figr. 6.
io6
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
6. Bruchstück eines rotfigurigen Kantharos, offenbar von ähnlicher Form wie Nr. i. Ein zweites,
annähernd gleich grofses Fragment ist später gefunden worden (vgl. Nr. 41). Beide Stücke zusammen
bieten einen grofsen Teil des Bodens (Durchmesser 12 cm), jedoch ohne den schlanken Fufs, dessen
Durchmesser am Bruch auf etwa 2xj2 cm zu schätzen ist, und einen Teil der sich darüber erhebenden
Wandung. Auf dem einen Fragment ist eine mit Decken belegte Kline und ein davor stehender Speise-
tisch sowie links davon der Rest eines menschlichen Fufses erhalten, auf dem andern ein Altar, links
davon die Beine eines Mannes, rechts Füfse und Gewandsaum einer von vorne dargestellten Frau.
Strenger Stil. Vgl. Fig. 6.
7. »Stück eines Skyphos mit glänzend schwarzem Firnifs.« Vermutlich das 8 cm hohe Fragment
eines auf 13 cm oberen Durchmesser zu schätzenden schwarzen Skyphos mit zwei rot aufgesetzten hori-
zontalen Linien wenig unterhalb des oberen Randes.
8. »Schwarzfiguriges Fragment mit dem Oberkörper einer Figur, welche den rechten Arm
erhebt; vor ihr ein Pferdekopf.« Obwol die Beschreibung
dann nicht ganz genau ist, glaube ich sie doch mit Recht auf
die Fig. 7 abgebildete Scherbe eines innen schwarz gefirnifsten
Gefäfses (etwa einer Amphora) von II cm Breite zu beziehen.
Erhalten ist nur z. T. eine nach links gewendete Gestalt im
Mantel, hinter ihr einige nicht recht zu deutende Reste, vor
ihr zwei Pferdeköpfe. Die Pferde tragen Maulkörbe (vgl. dazu
E. Pernice, Griech. Pferdegeschirr S. I3ff); auch hier wird die
Anschirrung eines Wagens dargestellt gewesen sein. Vgl. Nr. 10.
Fig. 7.
Fig. 8.
9. Schwarzfigurige Scherbe mit drei menschlichen Köpfen und Zweigen dazwischen. Dieses
Bruchstück hat sich mit einigen andern (vgl. Nr. 20. 39) zu der hier (Fig. 8) skizzirten Darstellung zu-
sammen setzen lassen, die vom oberen Teil einer Amphora stammen wird. Ganze Länge 24 cm.
Offenbar ist auch hier ein Opferzug dargestellt; vorne einige Teilnehmer mit Zweigen, dann zwei
Flötenbläser und zwei Kitharisten. Flüchtige Malerei ; aufgesetztes Rot (in der Skizze durch Schraffirung
ausgedrückt).
10. Vielleicht von demselben Gefäfs wie Nr. 8 stammt eine, wol ebenfalls nicht ganz genau
beschriebene, schwarzfigurige Scherbe, welche links die Reste einer menschlichen Gestalt (man sieht eine
rechte Hand und den oberen Rand eines Köchers), rechts unklare Reste zeigt, die sich am ehesten als
Vorderteil eines nach links gewendeten Gespannes verstehen lassen.
11. Zwei Bruchstücke eines kleinen schwarzfigurigen Trinkgefäfses (etwa von der Form Athen.
Mittheilungen 1890 Taf. 12, 1). Das eine zeigt einen nach links stehenden Löwen und darüber geringe
Spuren des zweiten Bildstreifens, der, wenn auch nicht in scharfer Profilirung, plastisch von dem unteren
gesondert war. Das zweite Bruchstück zeigt vom unteren Streifen nur einen Löwenschweif, vom oberen den
Rest eines nach rechts fahrenden Wagens und eines dahinter schreitenden Kriegers. Ein drittes
zugehöriges Fragment zeigt stark zerstört die Beine eines langsam nach rechts bewegten Viergespanns
und einer langbekleideten menschlichen Gestalt dahinter. Der untere Streifen mafs etwa 4 '/2t der obere
7 cm in der Höhe. Entwickelte ziemlich sorgfältige Zeichnung.
12. Bruchstück eines gröfseren, innen gut gefirnifsten Gefäfses mit dem Vorderteil eines nach
rechts gewendeten Stieres in jüngerem schwarzfigurigen Stil. Breite 8 cm.
13. Schwarzfigurige Scherbe mit dem Oberkörper eines bärtigen Mannes (vom Kopf ist nur
der Bart erhalten), der den rechten Arm ausstreokt. An diese pafst eine weitere Scherbe an, Unter-
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
IO7
Schenkel dieses gelagerten Mannes, Rest einer Keule und Fufs eines Trinkgefäfses. Vom selben Gefäfs
sind noch mehrere Bruchstücke vorhanden (vgl. Fig. 9); in der Abbildung ist aufgesetztes Rot durch
senkrechte Schraffirung , Weifs durch Punktirung ausgedrückt. Zunächst ist zu nennen ein Rest des
oberen Randes (vgl. Nr. 42) mit dem Oberkörper und den Knieen eines ganz entsprechend gelagerten
Mannes, der sich nach hinten umwendet. Über den Knieen dieses Zweiten erscheinen Bogen und
Köcher aufgehängt. Eine dritte Scherbe zeigt nur die Füfse eines ebenso gelagerten Mannes mit einem
Rest, der etwa von einer Keule odereine m Baumstamm herrühren, aber nicht zu der Keule der ersten
Scherbe gehören kann. Eine vierte Scherbe zeigt den Henkelansatz. Der Henkel war flach, etwa 4 cm
breit, und erhob sich über dem Gefäfsrand, zugleich etwas in das Innere des Gefäfses hinein ragend,
um am unteren Teil des Gefäfses anzusetzen. Links von der durch den Henkel verursachten Lücke ist
Schulter und Arm eines Gelagerten, rechts ein Stück Gewand und der Rest eines knotigen Stockes
erhalten. Der Durchmesser des Gefäfses mufs etwa 17 cm betragen haben; da wir von der daraus zu
erschliefsenden Länge der Darstellung kaum die Hälfte besitzen, ist eine genauere Einordnung der
Fragmente nicht mit Sicherheit möglich. Vielleicht ist das Bild mythisch zu deuten (Herakles bei
Eurytos ?).
Fig. 9. 4
14. Stück vom Rand einer Amphora mit Säulenhenkeln (a colonette), deren oberer Durchmesser
etwa 28 cm gewesen sein mufs. Auf der oberen Fläche ganz flüchtige schwarze Rosetten ohne Ritzlinien.
15. »Ein dickes Fragment eines grofsen Gefäfses mit weitem Ausgufs; auf dem Rand zwölf-
blätterige Rosetten.« An dies Fragment sind jetzt mehrere weitere Scherben angesetzt, so dafs das
Ganze ein etwa 25cm breites, 13cm hohes Bruchstück eines grofsen, bauchigen Gefäfses darstellt;
rechts und links von dem, grofsenteils aus Gips ergänzten, Ausgufs sieht man mächtige schreitende
Stiere. Eine nicht direkt anpassende, aber sicher zugehörige Scherbe (vgl. unten Nr. 45) hat das
Hinterteil des einen dieser Stiere (desjenigen rechts) erhalten; dicht dahinter zeigt schwarze Färbung
und eine deutliche Erhebung des Grundes die Ansatzstelle des Henkels an.
Auch eine Spur des zweiten Henkels ist an einer kleinen, leider sehr beschädigten Scherbe
erhalten. Die Zerstörung erlaubt nicht, die geringen Reste der Darstellung links von diesem zweiten,
also rechts vom erstgenannten, Henkel näher zu bestimmen. Dagegen lehrt uns eine weitere Scherbe
die Verzierung des unteren Teiles des Gefäfses, Doppelstrahlen, kennen, und auch von dem hohen Fufs
ist ein Bruchstück vorhanden. Es zeigt oben einen Streifen mit weidenden Gänsen, unten den Rest
eines grofsen sitzenden Löwen. Das ganze Gefäfs läfst sich darnach in allem Wesentlichen mit Sicherheit
so reconstruiren, wie es umstehend in Fig. 10 geschehen ist. Die grofse Breite des Fufses und der
grofse untere Durchmesser des Kessels , die sich unabhängig von einander ergeben, passen sehr gut zu
einander und sichern die Ergänzung. Der gröfste Durchmesser läfst sich auf fast 60 cm schätzen.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. Q
io8
Wolters, Vasen aus Menidi. IL
A
y
Fig. 10.
16. Bruchstück von einem flachen, 2 '/j cm breiten Amphorenhenkel mit schwarz aufgemalter
Ranke von herzförmigen Blättern.
_^^ 17. Fragment vom oberen Rand einer
flüchtigen schwarzfigurigen Kylix. Oben ein 2'/2cm
breiter gefirnifster Streifen, darunter fast ganz ab-
gesprungen und nur mit Mühe festzustellen ein
3 '/2 cm breiter Streifen mit flüchtig gemalten
Tieren. Es sind noch eine Anzahl von Bruch-
stücken derselben Kylix nachweisbar, die sich zum
grofsen Teil zusammensetzen lassen und ein Gefäfs
von etwa 20 cm oberem Durchmesser ergeben.
Vom Tierstreifen ist aber fast nichts vorhanden
(zweimal Reste von je einem Reh und Panther).
18. Ausgufs von der Vase des Sophilos;
vgl. dieses Jahrbuch 1898 S. 25 Fig. 3. Der
Fund weiterer Bruchstücke ist unter Nr. 40, 44
und 46 verzeichnet.
19. Fragmente vom Halse einer grofsen
Kanne mit Kleeblatt-Mündung; der Hals etwa
10 cm hoch. Nach der starken Ausladung in
jeder Richtung scheinen die Bruchstücke von
einer der im jüngeren rotfigurigen Stil beliebten
fast kugelförmigen Kannen (Winter, Die jüngeren
attischen Vasen S. 55, VI. Melanges d' archeologie 1894 Taf. 4. B. C. H. 1895 S. 104) herzurühren.
Die Oberfläche ist mit einem weifsen Überzug versehen gewesen; von Bemalung sieht man nur eine mit
Firnifs gemalte horizontale Wellenlinie unten am Halse. Diese Technik scheint nicht attisch, eher böotisch.
Die Art des Fundes dieser Scherben beweist noch nichts für ihren Zusammen-
hang mit der Bestimmung des Ortes; sie könnten nur ganz zufällig hierher geraten
zu sein scheinen, wie dies Lollings Bericht für die Funde des ersten Tages annimmt.
Da aber eine Anzahl dieser Scherben (9. 13. 15. 18) zu andern gehört, deren sogleich
zu erwähnender Fund die Annahme der Zufälligkeit ausschliefst, so dürfen wir die
ganze Gruppe mit Bestimmtheit in eine engere Beziehung zu ihrem Fundort setzen.
Am selben Tage (1. Mai) wie die bisher aufgezählten Reste wurde nämlich
nicht weit (6 — 7 m) vom Ende des Ganges und 20 m von der Thür des Grab-
gemaches entfernt, dicht unter der rechten, nördlichen Seitenmauer in einer Tiefe
von i'/2 m ein ganzes Nest von Vasen und Vasenscherben, vermischt mit Bruch-
stücken von sehr primitiven thönernen Pferdchen und von thönernen flachen, schalen-
artigen Geräten mit einer kleinen Handhabe im Inneren gefunden (Kuppelgrab S. 5).
Dafs dies Nachbildungen von Schilden sind, ist nach der Analogie ähnlicher Stücke
(vgl. darüber weiter unten S. 118 ff.) einleuchtend, und auch schon erkannt (Furt-
wängler-Loeschcke, Mykenische Vasen S. 40, 1 ; vgl. 'E<pyj|xspk apx» 1898 S. 69,1). Die
Art des ganzen Fundes macht ohne Weiteres klar, dafs wir hier die Reste von
Opfergaben vor uns haben.
Ohne diese Frage schon jetzt weiter zu verfolgen, zähle ich zunächst die
hier gefundenen Vasenscherben auf.
20. »Fragment von einer schwarzfigurigen Vase mit dem Oberteil zweier leierspielender
Männer.« Offenbar die äufserste Scherbe links von dem unter Nr. 8 besprochenen Bruchstück.
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
IO9
21. Viele Fragmente von einem grofsen konischen Vasenfufs des ausgebildeten schwarzfigurigen
Stiles, die sich zu drei gröfseren Stücken haben vereinigen lassen (Kuppelgrab S. 5. 50).
Fig. 11.
Fig- 13-
Fig. 12.
a. Fig. 11. Oben Palmettenband. Links der Oberkörper eines bärtigen Mannes im Chiton und
Panzer, mit aufgebundenem Krobylos. Offenbar bückt er sich in bekannter Weise3 um die Beinschienen
anzulegen. Über ihm werden zwei Lanzen sichtbar, die eine andere Person hielt. Rechts ist der Ober-
körper einer langlockigen Frau erhalten, welche die beiden Lanzen des Kriegers hält. Gröfste Höhe 19 cm.
b. Fig. 12. Ganz links, ziemlich zerstört, das Hinterteil eines nach links stehenden Hundes,
dann der Unterkörper eines nach rechts gewendeten Mannes mit Mantel und Stab, endlich die Reste
eines Kriegers, der wieder das eine Bein erhebt, um die Beinschiene zu befestigen. Vor ihm am Boden
ein Helm mit hohem Busch. Der Oberkörper des Kriegers auf a kann nicht zu diesem gehören, da der
hinter ihm stehende Mann nicht die Lanzen gehalten haben kann, deren Reste über jenem erscheinen.
Unter dieser Darstellung läuft ein Streifen mit Viergespannen, deren zwei zum grofsen Teil
erhalten sind. Darunter abwärts gerichtete Strahlen und der schwarze Wulst, mit welchem das Gefäfs
auf dem Boden aufstand. Gröfste Höhe 38 cm.
c. Fig. 13. Vom oberen Streifen sind nur die Füfse eines nach links stehenden Kriegers mit
Beinschienen erhalten, vom unteren ein Viergespann und die vordere Hälfte eines zweiten (diese in der
Abbildung gröfstenteils weggelassen), endlich das Ornament wie bei b. Höhe 24 cm.
Es sind aufserdem noch mehrere Scherben vorhanden, die vielleicht zu demselben Gefäfsfufs
gehört haben könnten; mit einiger Sicherheit läfst sich das nur von zwei aneinander passenden Bruch-
stücken des unteren Strahlenmusters und einer dritten kleinen Scherbe (Vorderteil eines Hundes nach
rechts, Schild und Lanze eines Kriegers, alles nur teilweise vorhanden) behaupten. Bruchstücke, die
zum oberen Teile des grofsen Gefäfses gerechnet werden könnten, sind nicht vorhanden soviel ich sehe.
In den beiden Fragmenten b und c sind etwa zwei Drittel des
ganzen unteren Kreises erhalten, dessen Durchmesser ungefähr 55 cm
betrug. Der obere Durchmesser des Fufses mufs etwa 20 cm, seine Höhe
gegen 65 cm betragen haben; rechnen wir dazu noch die Höhe des eigent-
lichen Gefäfses, das wir uns bauchig und sicherlich nicht zu klein zu denken
haben, so erhalten wir das Bild einer ungewöhnlich stattlichen Vase.
22. Korinthische kugelförmige Lekythos (Fig. 14) mit der Dar-
stellung zweier grasender Damhirsche und, unter dem Henkel, einer Gans.
Höhe 7 >/2 cm. Kuppelgrab S. 49, e. Zur Darstellung vgl. Athen. Mit-
theilungen 1897 S. 293. Arch. Anzeiger 1891 S. 10. Hirsche auf korin-
thischen Vasen s. z. B. Arch. Anzeiger 1893 s- J88. B. C. H. 1897 S. 467.
Berlin Nr. 921. 983. 1113. 1114. 1116. 1129. 1139. Darnach ist die
Bemerkung Arch. Jahrbuch 1887 S. 18 zu berichtigen. Fig. 14.
3) Vgl. die Zusammenstellung bei Hartwig, Meisterschalen S. 403, 1.
9*
HO
Wolters, Vasen aus Menidi. IL
F'g- 15-
23. Gleichartiges Gefäfs, mit der üblichen Darstellung dreier Krieger mit runden Schilden;
sehr beschädigt. Höhe 7 cm.
24. Desgleichen mit einem pantherköpfigen Vogel. Höhe 6 ]/-> cm.
25. Geringfügige Reste zweier gleichartiger Gefäfse.
26. Birnenförmiges Lekythion (Alabastron) protokorinthischer Art, nicht sorgfältig gemalt
und schlecht erhalten. Horizontale Streifen, darunter einer mit Tieren. 7 '/2 cm hoch. Kuppel-
grab S. 49, e.
27. Gleichartiges Gefäfs, nur mit Streifen nachlässig decorirt. 7 cm hoch. Kuppelgrab S. 49, e.
Bei weiterem Vordringen in die Tiefe und nach der Grabkammer hin fanden
sich wieder Scherben, und zwar schienen die altertümlichen an Zahl sich zu mehren.
Es lassen sich noch folgende feststellen.
28. Bruchstück eines Gefäfsfufses mit ab-
wärts gerichteten Hakenspiralen und Strahlen, 18 cm
breit; vgl. Fig. 15. Kuppelgrab S. 49, c. Zur Deco-
ration vgl. B. C. H. 1898 S. 281. AsXti'ov äp-£. 1890
Taf. 4, 5. Athen. Mittheilungen 1890 Taf. 10. Die
helle Färbung der Oberfläche, die von einem beson-
deren Anstrich herrühren könnte, würde empfehlen,
das Stück eher für böotisch als für frühattisch zu
halten.
29. Drei aneinander passende Scherben
mit Doppelstrahlen, über denen sich ein Treppen-
muster hinzieht (zusammen 16 cm breit). Zu derselben Vase müssen wir auf Grund dieses Ornaments
zwei weitere, ebenfalls zusammenschliefsende Scherben (9 '/2 cm breit) rechnen, auf denen auch ein Stück
des oberen Bildstreifens, die Beine eines Löwen und Füllornamente dazwischen, erhalten ist. Mit diesen
stimmt dann wieder ein aus zwei Scherben zusammengefügtes Stück (vgl. Nr. 43) in allen Äufserlich-
keiten so genau überein, dafs auch seine Zugehörigkeit gesichert ist. Es ist das etwa 24 cm breite
Bruchstück des eigentlichen Gefäfses
mit einem Henkel, welches Kuppel-
grab S. 49, c kurz beschrieben und
Arch. Zeitung 1882 S. 206 f. von
Furtwängler, Athen. Mittheilungen
1897 S. 332 von Pallat abgebildet
und besprochen ist; die letztere Ab-
bildung wird hier Fig. 16 wiederholt.
Das ganze Gefäfs läfst sich darnach
so ergänzen, wie es in Fig. 17 ge-
schehen ist. Vom Fufs kann ich
kein Fragment nachweisen, doch
sprechen die Analogien für seine
hohe Form. Der gröfste Durchmesser
mufs etwa 33 cm gewesen sein.
30. Zwei Fragmente eines
innen gefirnifstenDipylongefäfses. Sie
lassen sich auf Grund der im Tagebuch erhaltenen Skizze mit Sicherheit in zwei mit horizontalen Streifen
und kurzen Zickzacklinien decorirten Scherben wieder erkennen, zu denen eine ganze Anzahl weiterer
Scherben gehören (vgl. Nr. 36). Aus ihnen ergiebt sich die in Fig. 18 wiedergegebene Herstellung, in
welche allerdings nicht alle vorhandenen Bruchstücke, sondern nur die für Form und Bemalung beweisenden
aufgenommen sind. Es ist ein bauchiges Gefäfs, dessen gröfster Durchmesser etwa 45 cm betrug.
Darstellungen fanden sich nur im oberen"*Streifen; das einzige von solchen erhaltene Fragment (erwähnt
Kuppelgrab S. 49, b) scheint rechts einen Wagenlenker und links den Oberkörper eines neben dem
Gespann stehenden und deshalb gröfser gebildeten Mannes zu zeigen.
Fig. 16.
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
III
31. Fragment einer geometrischen Henkeltasse, das sich durch eine ganze Anzahl weiterer
vervollständigen läfst und so ein Gefäfs ergiebt, welches dem 'E'fTju-Ept; 1898 S. 58, Fig. 4 abgebildeten
durchaus entspricht, auch in den Mafsen (Höhe 7, oberer Durchmesser 9 cm). Die einzigen Abweichungen
sind, dafs die dunkele Färbung hier sowol am oberen Rand als am Fufs einen kleinen Streifen frei
läfst, und dafs die Querstreifen des Henkels in der Mitte noch einmal von senkrechten Strichen ge-
kreuzt werden.
\ ^
i
Fig. 19.
Fig. 17. Fig. 18.
32. Bruchstück von einem geometrischen Gefäfs mit Henkel. Auch zu diesem haben sich so
viele weitere Fragmente (vgl. Nr. 34. 35) finden lassen, dafs die hier in Fig. 19 wiedergegebene Er-
gänzung (welche wieder die unwesentlichen Scherben nicht mit ab-
bildet) möglich ist. Dafs der Fufs die hohe Gestalt hatte ist in fk
diesem Fall durch die erhaltenen Ansatzspuren gesichert. Von der
auf den obersten Streifen beschränkten Darstellung sind nur die Reste
zweier Pferde erhalten (eines erwähnt Kuppelgrab S. 49, b). Der
gröfste Durchmesser des Gefäfses läfst sich auf etwa 36 cm be-
stimmen.
33. Bruchstück von einem konischen hohen Vasenfufs, n cm
breit. Erhalten ist nur ein Stück vom oberen Rand des Fufses und
daran hängend vom Boden des bauchigen Gefäfses, welches der Fufs
trug. Leider ist die Zerstörung der Oberfläche so weit fortgeschritten , dafs von der Bemalung nur
minimale Reste, gut kenntlich nur eine Punktrosette, erhalten sind. Dicht unter dem Boden des Gefäfses
ist der Fufs horizontal durchbohrt; das runde Loch mifst 8 mm. Es ist mir nicht möglich gewesen,
andere hierzu gehörige Bruchstücke festzustellen.
34. Ein grofses Stück vom Boden des unter Nr. 32 besprochenen Gefäfses.
Hier wurde auch das Bruchstück eines der oben S. 108 erwähnten Schilde
gefunden, eines der wenigen mit deutlichen Resten der Bemalung (rote Zickzack-
linie auf dem Rand).
35. Bruchstück vom Rand des unter Nr. 32 beschriebenen Gefäfses, mit Pferdekopf. (Vgl.
Kuppelgrab S. 49, b.)
36. Bruchstück vom Rand des unter Nr. 30 besprochenen Gefäfses, und zwar das mit den
menschlichen Figuren (vgl. Kuppelgrab S. 49, b).
37. Mehr nach dem äufseren Ende des Ganges hin wurde die Hälfte eines kleinen Gefäfses
gefunden, welches die Form eines Vogels gehabt zu haben scheint. Erhalten ist nur die hintere Hälfte
(5 cm lang), flüchtig mit Firnifs und roter Deckfarbe bemalt. Eine klare Vorstellung von der ehemaligen
Benutzung vermag ich mir nicht zu bilden; Kuppelgrab S. 6 ist das Fragment als Lampe bezeichnet.
Die Reste von mehreren Thonpinakes zeigten leider keinen malerischen
Schmuck mehr; nur die üblichen Durchbohrungen an den Ecken liefsen ihre Be-
stimmung mit Sicherheit erkennen.
jj2 Wolters, Vasen aus Menidi. II.
Am 2. Mai wurden an derselben Stelle wie Tags vorher noch einige (nicht
genauer beschriebene) Bruchstücke der als Nr. 21 aufgeführten Vase gefunden,
sodann ebendaselbst noch weitere Reste, besonders wieder viele Fragmente von
Schilden und Pferdchen (eines über 20 cm hoch), aber auch:
38. Mehrere korinthische kugelförmige Lekythen. Auf einer zwei sitzende Eulen, dazwischen
ein kleinerer Raubvogel, durch den Schnabel und auch sonst als solcher charakterisirt. Höhe 6 cm.
Vgl. Kuppelgrab S. 49, e.
Weiter nach aufsen, Osten hin, fanden sich wieder in einer Tiefe von 2 m
Bruchstücke schwarzfiguriger Vasen.
39. Scherbe mit dem Oberteil zweier Männer; offenbar zu Nr. 9 gehörig (die Scherbe rechts
unten). Kuppelgrab S. 6.
40. Fragment mit Löwenkopf, zur Vase des Sophilos gehörig, vgl. dieses Jahrbuch 1898
Taf. 1,2 obere Hälfte; Kuppelgrab S. 6, und oben Nr. 18.
Noch weiter nach aufsen hin, näher zum Ende des Ganges, welches aber
auch an diesem Tage noch nicht völlig heraustrat, fanden sich wieder einige sorg-
fältige jüngere Scherben.
41. Das schon unter Nr. 6 genannte Fragment eines rotfigurigen Kantharos mit Tisch und Kline.
42. Bruchstück vom Rand eines schwarzfigurigen Trinkgefäfses ; vgl. oben zu Nr. 13. Die
Identification ist sicher, obwol Lolling die Scherbe versehentlich rotfigurig nennt.
An derselben Stelle fanden sich auch in nur 1 m Tiefe zwei archaische
Terracotten (a: Höhe 7'/2 cm, Kopf und ein Arm fehlen; b: Höhe 4 cm, Arme
und Unterkörper abgebrochen, rote Farbspuren), deren Zusammenhang mit den schon
mehrfach genannten Terracottapferdchen sich später herausstellen wird.
43. Fragment eines bauchigen Gefäfses mit Henkel, schon zu Nr. 29 abgebildet.
44. Ungefähr 2 m westlich, also einwärts, von der Fundstelle der unter Nr. 21 aufgeführten
Scherben eines grofsen schwarzfigurigen Vasenfufses, ebenfalls hart unter der nördlichen Seitenmauer
des Ganges lagen auf einem Haufen zusammen mit Scherben korinthischer kugelförmiger Lekythen und
der schon mehrfach genannten Schilde die meisten Reste des Gefäfses, das ich in diesem Jahrbuch 1898
Taf. 1 S. 14fr". abgebildet und dem Sophilos zugewiesen habe; vgl. Kuppelgrab S. 6. 50, oben Nr. 18.
Im Einzelnen werden genannt die Scherben mit Inschriftresten (dort Taf. 1, 3), die mit Kexoc . . . (dort
Taf. 1, 1 oben rechts), solche mit Löwen (dort Taf. 1, 1 und 2), endlich die einzige erhaltene Scherbe
vom Fufs (dort S. 24) und der Henkel4 (dort S. 25).
45. An derselben Stelle lag die Scherbe eines anderen schwarzfigurigen Gefäfses mit dem
Hinterteil eines weit ausschreitenden Stieres, die zu Nr. 15 schon ihre Erwähnung und Verwertung
gefunden hat.
46. Ohne ausdrückliche Angabe des Fundortes führt dann das Tagebuch noch drei Vasen-
scherben auf, deren erste der schon (Nr. 44) genannte Henkel von der Vase des Sophilos ist; sie
werden also wol alle drei von derselben Stelle stammen. Die zweite ist der Boden eines kleinen,
vulgären, vielleicht schon rotfigurigen Skyphos mit schräger Strichelung dicht über dem Fufs. Vom
selben Gefäfs sind noch zwei weitere, unbedeutende Scherben da.
47. Die dritte dieser Scherben ist auf beiden Seiten schwarz gefirnifst; sie stammt vom Henkel-
ansatz einer bauchigen Kanne mit Kleeblattmündung derselben. Form wie Nr. 19.
Die Ausgrabungen hatten zur Zeit dieser Funde (Ende des 2. Mai) im west-
lichen Teil des Ganges, also dicht bei der Grabkammer, eine Tiefe von 372 bis 4 m,
weiter östlich von 2 bis 3'/, m erreicht. Nach der Schilderung Kuppelgrab S. 6
kamen in gröfserer Tiefe nur wenige Scherben zu Tage, und diese stimmten
4) Bei diesem ist der Fundort nicht ausdrücklich angegeben, sondern nur die Zeit des Fundes; vgl. Nr. 46.
Wolters, Vasen aus Menidi. II. i j o
durchaus mit mykenischen überein, sowol in der Beschaffenheit des Thons als in der
Glättung der Oberfläche und den Verzierungen. Im Einzelnen sind diese Scherben
nicht beschrieben, also auch nicht nachzuweisen.
Der westlichste Teil des Ganges, also der dicht vor der Eingangsthür des
Kuppelraumes, aber höher als diese gelegene, fand sich voll von dünnen, vollständig
unbearbeiteten Steinplatten, die ohne Ordnung und mit Schuttmassen gemischt und
über einander geschichtet und durch einander geworfen waren (in dem Durchschnitt
unten S. 116 Fig. 24 durch unregelmäfsige Schraffirung wiedergegeben).
Am 3. Mai wurden diese Massen weiter aufgeräumt; 4,40 m unter der Ober-
fläche kam die Oberschwelle der Grabesthür zu Tage, dann auch die vier mit
leeren Zwischenräumen darüber angeordneten Steinplatten, welche zur Entlastung
dienten (Kuppelgrab Taf. 2, 1 S. 7). Ein Teil des Mauerwerks oberhalb der Thür
fand sich eingestürzt (dort S. 8). Vor der Frontmauer des Grabes lag wieder die
Masse von roh aufeinander geschichteten, hier und da von kleinen Schuttschichten
unterbrochenen unbearbeiteten Steinplatten. Diese Masse nahm die ganze Breite
des Ganges ein, reichte ungefähr 2,15 m von der Frontmauer nach Osten und be-
deckte diese etwa von oben an bis zur Höhe des Thürsturzes. Bei diesem fanden
sich als tiefste Lage der Anhäufung einige gröfsere Blöcke und eine lange dicke
Steinplatte.
Ich kann mich der Ansicht nicht anschliefsen (Kuppelgrab S. 8. 12), dafs
diese Steinmassen zum Zwecke weiterer Verrammelung hier aufgetürmt worden
seien. Denn, wäre der Gang so bis zur oberen Kante der Frontmauer ausgefüllt
gewesen, so hätte diese nicht einstürzen können. Es ist mir deshalb vielmehr höchst
wahrscheinlich, dafs die geschilderten Steinmassen eben die eingestürzten Teile der
Frontmauer darstellen, welche in den damals noch offenen Teil des Ganges hinabgefallen
sind. Die gröfseren Blöcke rühren entweder von der oberen Bekrönung her und
sind zuerst abgestürzt und deshalb in die unterste Schicht geraten, oder sie dienten
zum Verschlufs des kleinen, durch die Vermauerung nicht ganz geschlossenen, offenen
Raumes im obersten Teil der Thüre (vgl. den Durchschnitt unten S. 116 Fig. 24).
Mit dieser Auffassung stimmen nun auch die weiteren Funde, die sich bei.
der anderen Annahme kaum verstehen lassen5.
48. In den unteren Schichten der Steinmassen, abwärts bis zu der
Höhe der Oberschwelle der Thüre, fanden sich nämlich grofse Fragmente von
rohen, rauchgeschwärzten Gefäfsen, welche der Fundbericht (Kuppelgrab S.8;
vgl. Athen. Mittheilungen 1880 S. 146, 1) unzweifelhaft richtig als Kochtöpfe,
Chytren bezeichnet. Die vorhandenen Reste lassen sich im Einzelnen natürlich
nicht mehr identificiren; sie machen einen durchaus altertümlichen Eindruck
und stammen von zweihenkeligen, nach oben sich verengenden Töpfen her, \
wie sie sich z.B. ähnlich auch auf Thera, in Athen (Athen. Mittheilungen 1893
S. 117. 120. 141) und Eleusis ('Ecpr^AepU äp/_. 1898 S. 99) in den Gräbern
geometrischer Epoche gefunden haben. Ein Exemplar, das sich wenigstens in
der Zeichnung ziemlich vollständig herstellen läfst, ist in Fig. 20 wiedergegeben; **>■
5) Nicht empfohlen wird durch den Befund jedenfalls die im 'Attrjvatov VIII, 1879, S. 152 vermutete
Beraubung des Grabes im Altertum.
I \a Wolters, Vasen aus Menidi. II.
Höhe etwa 24, oberer Durchmesser 1472 cm- Nach der charakteristischen Gestalt des Fufses müssen
wir dieses, und so viel ich sehe alle vorhandenen Exemplare noch für mykenisch halten. Vgl.
unten Nr. 58.
Bemerkenswert ist, dafs diese Scherben nicht nur aufsen, sondern auch
innen, allerdings in geringerem Grade, rauchgeschwärzt sind; die Gefäfse haben
also nicht nur auf dem Feuer gestanden, sondern sind auch im Feuer zerbrochen,
und zwar schwerlich ohne Absicht. Denn es scheint mir zweifellos, dafs diese
Töpfe von Speiseopfern herrühren, die man vor dem Grabe, in diesem speciellen
Fall vor der Grabesthür dargebracht hat, als diese erst bis zu ihrer Oberschwelle
verschüttet war. Dafs solches Geschirr meist in und bei, namentlich vor dem Ein-
gang zum Kuppelgrab in geringer Höhe über dem Fufsboden des Ganges gefunden
wurde, wird ausdrücklich bezeugt (Kuppelgrab S. 8). Die an derselben Stelle, bei
dem Oberstein der Thür, gefundenen, innen und aufsen mit roten bandartigen
Streifen verzierten Scherben, welche zum Teil einen Anflug von Rufs zeigten, glaube
ich in den Resten zweier mykenischer Gefäfse (49. 50) wiedererkennen zu können.
49. Elf Scherben vom oberen Teil eines Napfes etwa von der Form 48 bei Furtwängler-
Loeschcke, Mykenische Vasen, ehemals wol 18 cm hoch; das Gefäfs war schon im Altertum genickt, wie
einige Durchbohrungen lehren. Ziemlich grober, heller, an der Oberfläche fast weifslicher Thon; die
Bemalung der Aufsenseite besteht aus zwei wagerechten Streifen unter dem Rand, zwei grofsen Wellen-
linien und wieder drei wagerechten Streifen darunter; im Inneren finden sich nur zwei solcher Streifen
oben und ebenso weiter unten. Die Identification mit den von Lolling beschriebenen Scherben scheint
mir sicher, weil sich kein anderer zweiseitig decorirter Rest feststellen läfst; der Anflug von Rufs ist
allerdings nicht mehr zu sehn. Dieser findet sich an bemalten Scherben nur in einem einzigen Fall,
und darauf beruht die Identification der folgenden Reste.
50. Sieben Scherben eines ziemlich dickwandigen (bis fast 1 cm) Gefäfses aus hellem, an der
Oberfläche z. T. ganz weifslichen, hell überzogenem Thon. Die Innenseite ist unbemalt, die Aufsenseite
zeigt ziemlich breite Streifen und Reste eines Rosettenornamentes wie Mykenische Thongefäfse Taf. 12,
64. 67 (Grab beim Heraion) oder 'F/pjjAEpi; dp-/. 1895 Taf. 11 (Thorikos).
51. In der Nähe der Obcrschwelle der Thür lag auch noch ein weiteres mykenisches Fragment,
wol ein Stück von der Schulter einer Büchse (Form 34 bei Furtwängler-Loeschcke), das sich auf Grund
von Lollings Skizze mit Sicherheit wieder erkennen läfst. Es zeigt von mehreren senkrecht laufenden
dünnen und zwei den unteren Schulterrand begleitenden horizontalen Linien eingeschlossen ein trapez-
förmiges Feld und in dessen Mitte eine Linie in der Form eines liegenden S.
52. Endlich fanden sich an derselben Stelle noch Reste hochfüfsiger Becher, und wieder läfst
die Skizze Lollings keinen Zweifel, dafs es Gefäfse mykenischer Technik (Form 84 bei Furtwängler-
Loeschcke) waren.
fe
Fig. 21. Fig. 22. Fig. 23.
53. Weiter nach Osten, 3 l/a m tief und 6 m von der Thür des Grabes entfernt, also schon
aufserhalb der Steinmassen, fand sich das Fig. 21 abgebildete Bruchstück eines konischen Vasenfufses,
mit dem Rest eines grofsen Vogels etwa im^Stile des Athen. Mittheilungen 1890 Taf. 10 abgebildeten
noch frühattischen Gefäfses aus Vurvä. Breite 10 cm. Das Tagebuch nennt dazu noch zwei weitere
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
115
Fragmente; zugehörig ist nur eines (Fig. 22), den unteren Abschlufs des Flügels enthaltend. Die
übrigen verwandten Bruchstücke gehören zu einigen anderen derartigen Vasenfüfsen, die später zu nennen
sein werden.
54. Endlich lag an derselben Stelle der Rest eines kleinen Kännchens mit ganz zerstörten
Überbleibseln sehr flüchtiger Malerei (vgl. Kuppelgrab S. 9); Fig. 23. Es läfst sich nicht mehr er-
kennen , was diese eigentlich darstellen sollte — man könnte an einen Streifen ganz nachlässig hin-
gesudelter Vögel denken — nur das ist klar, dafs wir ein Produkt der frühattischen Keramik, und zwar
eines der Kännchen mit engem, langem Hals vor uns haben, etwa von der Form 'F/f^u-spl; dp-/. 1898
Taf. 4, 7-
Am 4. und 5. Mai wurde nicht gearbeitet, an den folgenden Tagen im
Gang selbst nichts Jüngeres mehr gefunden, während sich jetzt die sicher mykenischen
Funde mehrten (Kuppelgrab S. 9 ff.). Nur am östlichen Ende des Ganges wurden
noch vereinzelte jüngere Scherben gefunden.
55. Am 6. Mai, 25 m von der Frontmauer des Grabes, etwa I '/s m tief gefunden: »Scherbe
von einem schwarzfigurigen Gefäfs mit der Darstellung eines Mannes, der den rechten Arm mit gebogenem
Ellenbogen in die Höhe streckt« (vgl. Kuppelgrab S. 9). Es mufs dies ein nur 6 cm hohes Bruchstück
sein, welches nach seinem ganzen äufseren Befund wieder zu einem der konischen Vasenfüfse gehört
hat. Erhalten ist nur ein Stück vom Körper einer nach links gewendeten bekleideten männlichen Figur
mit erhobenem rechten Arm; die linke Hand ist vor dem Leib sichtbar. Zu dem grofsen Untersatz
Nr. 21 kann das Fragment wegen der geringeren Gröfse der Darstellung nicht gehören.
Am 8. Mai waren die Ausgrabungen bei der östlichen Quermauer des
Ganges zu einer Tiefe von 2 m vorgedrungen, bei der Frontmauer des Grabes zu
einer solchen von 5 m. In dieser Tiefe traten in der ganzen Länge des eigentlichen
Ganges nachmykenische Vasenscherben nicht mehr auf (Kuppelgrab S. 10), dagegen
wurden aufser mykenischen Scherben nun auch häufiger kleine Schmucksachen
mykenischer Epoche gefunden (vgl. Kuppelgrab S. 9 f.)
56. Am 9. Mai, 4 m östlich von der Quermauer, welche das östliche Ende des Ganges abschlofs,
nur in 1/2 m Tiefe kam ein Bruchstück zu Tage, welches das Tagebuch zum Fufsrand des Nr. 21
besprochenen grofsen Vasenfufses rechnet.
57. Am 10. Mai fand sich, ebenfalls aufserhalb dieser Quermauer, ein kleines Bruchstück, das
zu dem unter Nr. 5 beschriebenen Fragment gehören mufs. Es ist 6 cm breit und zeigt nur ein Stück
vom Rücken der in ihren Mantel gehüllten Person (vgl. Kuppelgrab S. 11).
5S. Am 12. Mai fanden sich in dem Winkel der Frontmauer und der nördlichen Einfassungs-
mauer des Ganges, etwas tiefer als die Unterfläche des obersten Thürdecksteins, grofse Scherben von
rohen, zweihenkeligen Kochtöpfen mit deutlichen Spuren der Einwirkung des Feuers (Kuppelgrab S. 12,7).
Vgl. oben Nr. 48.
59. Am 16. Mai wurden aufserhalb der äufseren, östlichen Verschlufsmauer des Ganges bis zu
einer Tiefe von 1 m wieder Scherben, darunter auch rot- und schwarzfigurige gefunden. Genannt wird
nur ein Bruchstück, das zu dem unteren Rand eines grofsen Vasenfufses wie Nr. 21 gehört zu haben
scheine, sowie Bruchstücke von drei Thonpferdchen (Kuppelgrab S. 16).
Es war nötig, diese ganze Reihe von Einzelfunden oft recht geringfügiger
Art vorzuführen, weil sich nur so eine Vorstellung vom ursprünglichen Zustand des
Kuppelgrabes und seines Zuganges gewinnen läfst. In dem umstehenden Durch-
schnitt (Fig. 24) sind alle Vasenfunde, für die nicht nur die Tiefe, sondern auch
die Entfernung von der Frontmauer des Kuppelgrabes bekannt ist, möglichst genau
an ihrer Stelle durch einen dicken Tupfen angegeben; die beigefügten Nummern
sind die des vorstehenden Verzeichnisses der Funde. Die mit Schutt untermischten
n6
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
Steinmassen vor der Frontmauer, die ich für deren eingestürzte oberste Teile halte,
sind durch eine unregelmäfsige Schrafflrung angedeutet; die gleichartigen Erdmassen,
welche im Übrigen den Gang füllten (Kuppelgrab S. 5) sind nicht ausgedrückt.
Eingetragen ist sodann noch die Tiefe, welche die Ausgrabungen am 8. Mai erreicht
44.20-27.
45.38-40.
•Westen
Ü2>
Osten-*
Fig. 24.
hatten, da nach der ausdrücklichen Versicherung Lollings (s. oben S. 115) in gröfserer
Tiefe nur mykenische Vasenscherben und Kleinfunde dieser selben Epoche, aber
nichts Jüngeres gefunden wurde. Damit ist die Grenze angegeben, bis zu welcher
mindestens der Gang schon zu einer Zeit verschüttet wurde, als geometrische
Topfware noch nicht im Gebrauch war, dagegen noch mancherlei kleine Schmuck-
stücke mykenischer Art in die Erde geraten konnten. Aber diese Grenze wird,
besonders an der Frontmauer, höher zu legen sein. Wie der Durchschnitt ohne
Weiteres lehrt, erlauben die eingetragenen Vasenfunde, die Grenzlinie von der
Unterkante des untersten Thürsturzes etwa horizontal, nur wenig nach Osten an-
steigend, zu zeichnen. Ja, wenn wir annehmen, dafs die eine Scherbe Nr. 55 nur
zufällig in eine etwas gröfsere Tiefe geraten ist, so werden wir die Grenze sogar so
ziehen, dafs sie von dem genannten Thürsturz nach der Oberkante der östlichen
Abschlufsmauer läuft. Und wenn wir bedenken, dafs die vielen, an einer Stelle
gefundenen Reste Nr. 20 — 27. 38 — 40. 44. 45, die zum Teil ganz zweifellos älter sind
als Nr. 55 doch offenbar auf dem ursprünglichen Boden lagen, und in ihrer Gesamt-
heit kaum in höhere Schichten geraten konnten, so werden wir dieser Annahme
um so gröfsere Wahrscheinlichkeit zusprechen dürfen, als es doch fast selbstverständ-
lich ist, dafs man im Fall einer Verschüttung die Eingangsthür des Grabes in ihrer
ganzen Höhe bedeckte. Auch die nicht eingetragenen Funde stimmen dazu.
Nr. 1 — 19 sind in einer Tiefe von 1 — 2 m unter der Oberfläche gefunden (vgl. oben
S. 104), 28 — 37 nahe bei Nr. 20 — 27 und höchstens etwas tiefer (vgl. S. 110), was nicht
auffällig scheinen kann, da sich hierunter ja grade geometrische Reste befinden,
die durch das langsame Anwachsen des Bodens schon mit Erde bedeckt sein
konnten, ehe die jüngeren Gefäfse an derselben Stelle benutzt und zerbrochen wurden.
Nr. 41—43 lagen offenbar in sehr geringer Tiefe (vgl. S. 112). Von Nr. 46. 47 ist
genauer die Tiefe nicht bekannt. Von dieser Seite ist also nichts gegen die An-
nahme einzuwenden, dafs nach Verschlufs des Grabes in mykenischer Zeit die
Bodenhöhe des Ganges die gewesen ist, welche durch die Oberkante der Grabesthür
Wolters, Vasen aus Menidi. II. 117
einerseits und die Oberkante der östlichen Abschlufsmauer andrerseits bestimmt
wird und die ich demgemäfs auch in den Durchschnitt eingetragen habe. Zu
der Annahme dieser Bodenhöhe stimmt auch durchaus der Fund der als Nr. 48
verzeichneten Reste dicht bei dem Thürsturz. Es ist dabei gleichgültig, ob
wir diese rohen Gefäfse für mykenisch oder nachmykenisch halten; ihr Vor-
kommen an dieser Stelle scheint mir zu beweisen, dafs nach endgültigem Verschlufs
des Grabes hier der Fufsboden lag. Aus dem Fund von Nr. 49. 50 geht dies
nicht so klar hervor; denn wir können nicht behaupten, dafs all diese Scherben
an der einen Stelle gefunden wurden, da das Tagebuch nur von mehreren
Scherben spricht. Noch weniger würde natürlich Nr. 51 und 52 beweisen; solche
mykenische Reste sind ja offenbar an allen Stellen und in allen Höhenlagen des
Ganges vorgekommen. Dagegen läfst sich die Thatsache, dafs die herabgestürzten
Steine des oberen Teiles der Frontwand grade bis zu dem unteren Thürsturz
reichten, kaum anders verstehen als bei der Annahme, dafs eben hier der
Boden lag. Die als Nr. 58 verzeichneten Funde müssen dann wol durch die
Voraussetzung erklärt werden, dafs Speiseopfer, wie wir sie annahmen, auch nach
dem teilweisen Einsturz der Grabwand noch an alter Stelle auf dem Schutt nieder-
gelegt und von den später nachstürzenden Mauerresten begraben worden seien;
denn dafs die Gefäfse ihre ursprüngliche Stelle an dem Rande des Tumulus gehabt
hätten und so mit der einstürzenden Wand in die Tiefe gerollt wären ist doch
kaum wahrscheinlich. Ich glaube also annehmen zu müssen, dafs beim endgültigen
Verschlufs des Grabes die Thür vermauert und der Gang bis zu ihrer Oberschwelle
mit Erde verschüttet wurde, der obere Teil des Ganges aber von dieser Ober-
schwelle an bis etwa an den oberen Rand der östlichen Abschlufsmauer offen blieb.
Die Thatsache (Kuppelgrab S. 5), dafs die den Gang bis oben füllende Erde durch-
gehends dieselbe Farbe und Dichtigkeit zeigte, spricht durchaus nicht dagegen.
Das mufste auch der Fall sein, wenn die gänzliche Verschüttung durch die Erde
des anstofsenden Ackers und vor allem des nach und nach abgeschwemmten Grab-
hügels (Kuppelgrab S. 3) erfolgte.
Demnach müssen wir uns das Grab nach seinem Verschlufs vorstellen als
einen gleichmäfsig ansteigenden Tumulus, in den von Osten her der 3 m breite
und 261/., m lange, von Mauern eingefafste Gang eingeschnitten \var. Dieser senkte
sich nach dem Innern hin etwas und endete vor der fast 5 m hohen Frontmauer.
Ob wol eine Thüre nicht mehr sichtbar war, mufste dieser ins Innere des Hügels
und in die Tiefe führende Einschnitt sich unmittelbar als der Zugang zu dem dar-
stellen, was hier die Erde barg, und auch wenn die genauere Kenntnifs von der Ein-
richtung des Kuppelgrabes sich vielleicht verloren hatte, mufste sich doch dieser
Gang immer als der Zugang zur Erdtiefe Und als der gegebene Ort für etwaigen
Totenkult darbieten. Dessen Spuren haben wir schon dicht an der Frontmauer zu
erkennen geglaubt (vgl. oben Nr. 48 — 52. 58), aber lange über die mykenische
Epoche hinaus, der jene Reste ja wol noch zugeschrieben werden können, haftete ein
Kult an dieser Stelle. Wenn wir aus dem Fundort der Scherben schliefsen dürfen,
jjg Wolters, Vasen aus Menidi. II.
wurden die Weihegaben in der späteren Zeit nicht mehr so dicht an der Frontmauer
niedergelegt, sondern mehr im östlichen Teile des Ganges und zwar an der rechten,
nördlichen Wand (vgl. Nr. 20 — 27. 38 — 40. 44. 45), in achtungsvoller Entfernung
von dem eigentlichen Wohnsitz der Unterirdischen. Uns liegt noch ob, die Art
dieser Gaben aus den Trümmern zu bestimmen so weit es möglich ist.
Wiederholt werden zunächst unter den Funden Fragmente dicker grober
Pithoi genannt (Kuppelgrab S. 4. 6). Da sie nicht genauer bezeichnet und nicht
mehr nachzuweisen sind, können wir nicht entscheiden, ob sie überhaupt eine be-
sondere Bedeutung haben, oder vielleicht nur zufällig hierher geratene Bruchstücke
von Geräten des täglichen Gebrauches sind. Ausgeschlossen ist aber eine solche
Deutung gleich bei der zunächst zu nennenden Gruppe keramischer Funde, den
thönernen Schilden (vgl. oben S. 108. 1 1 1). Da sie überhaupt keinem praktischen Zwecke
dienen können, und die mitunter beliebte Erklärung derartiger Dinge als Spielzeug
an diesem Orte und bei der grofsen Zahl der noch nachweisbaren Exemplare un-
möglich ist, dürfen wir sie mit Sicherheit als Votive in Anspruch nehmen. In der
Aufzählung Kuppelgrab S. 49, d wird ihre Zahl auf ungefähr acht angegeben; nach
genauerer Sichtung und Ordnung ergaben sich 22 Exemplare, von denen manche aller-
dings nur durch ein einziges Bruchstück vertreten sind. Ich gebe die Möglichkeit
zu, dafs einzelne dieser Bruchstücke, die ich getrennt zählen zu müssen glaube,
von einem und demselben Schildchen herrühren können, und dafs die von mir er-
mittelte Zahl sich so noch um einige Einheiten vermindern läfst, da wir aber andrer-
seits doch keineswegs erwarten dürfen, Reste aller einst vorhandenen Exemplare
erhalten zu finden, so ist die Thatsache gesichert, dafs kleine thönerne Schildchen
ein beliebtes Weihgeschenk dieses Ortes waren. Dieselbe Schlufsfolgerung werden
wir auch bei den anderen typischen Votiven anzuwenden haben, ohne sie jedes Mal
eigens hervorzuheben.
Es hätte keinen Sinn, alle Reste aufzuzählen; ich begnüge mich, einige
besser erhaltene zu nennen.
a. Ganz erhaltener kreisrunder Schild; Durchmesser 14cm. Nur eine Handhabe in der Mitte
ist angegeben , wie überhaupt der bei genauer Wiedergabe vorauszusetzende zweite Griff bei keinem
Exemplar nachweisbar ist. Auch die kreisrunde, flach gewölbte Form ist allen Exemplaren eigen, der
besonders abgesetzte flache, mehr oder minder breite Rand (ä'vru;) fast allen. Die Oberfläche ist mit
weifser Farbe überzogen, darauf undeutliche Reste linearer Muster in stumpfer braunroter Farbe.
b. Fast ganz, wenn auch in vielen Fragmenten erhalten; Durchmesser 14cm. Der Rand ist
schwarz mit einer äufseren braunroten Begrenzung, an der äufsersten Grenze der Wölbung läuft ein
braunroter, dann nach kurzem Abstand weiter nach Innen ein breiter gelber, schwarz eingefafster Streifen
herum, näher beim Mittelpunkt ein gleicher braunroter. Alle Bemalung in stumpfer Farbe auf
weifsem Grunde.
c. In drei Fragmenten etwa zur Hälfte erhalten, ohne besonders abgesetzte Antyx. Durch-
messer 12 cm. Von der Bemalung auf weifsem Grund ist nur der Rest eines concentrischen braunroten
Streifens und minimale braunrote Spuren erhalten. Auch das Innere des Schildes war weifs gefärbt.
d. Vier Fragmente; ehemaliger Durchmesser 16 cm. Weifse Grundirung, auf der Antyx braun-
rote Zickzacklinie, auch auf der Schildwölbfing braunrote Linien. Vgl. oben zu Nr. 34.
e. Etwa zur Hälfte in zwei Bruchstücken erhalten; Durchmesser 13 cm. Bemalung verschwunden
bis auf Spuren der weifsen, auch die Innenseite bedeckenden Grundirung.
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
119
f. Bruchstück aus der Mitte eines Schildes ; jetziger Durchmesser 8 cm, ehemaliger vielleicht
doppelt so grofs. Auf weifsem Grund sind in der Mitte, wie ein Schildzeichen, zwei in einander gelegte
Rauten braunrot aufgemalt, die innere kleinere noch durch je zwei den Seiten parallele Linien gegittert,
das ganze von einem, wieder rautenförmigen gelben Streifen umgeben.
Fig. 25.
Von dem, durch diese Proben zur Genüge charakterisirten, Typus weicht
keines der sonstigen Stücke, weder in Gröfse noch in Technik, ab. Dafs diese
letztere offenbar auf Böotien hinweist, hat Furtwängler (Kuppelgrab S. 48, d) richtig
hervorgehoben. Bestätigend tritt hinzu, dafs derartige Schilde auch in Böotien selbst
gefunden werden. Ein Exemplar aus Theben befindet sich in Berlin6, ein zweites
aus Böotien befindet sich im Akademischen Kunstmuseum in Bonn7, ein drittes,
aus Tanagra (Liatani) stammendes wird hier Fig. 25 von zwei Seiten abgebildet8.
Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen diese intakt erhaltenen Exemplare aus Gräbern.
Bestätigt wird das durch die Thatsache, auf welche mich V. Stais freundlichst hin-
wies, dafs bei den 1888 und 1889 unternommenen Ausgrabungen in der Nekropole
von Tanagra9 mehrfach solche Schildchen gefunden wurden. Zwei davon sind
in die Sammlung des athenischen Nationalmuseums aufgenommen10.
c) Furtwängler, Beschreibung der Vasensammlung
Nr. 2122. Durchmesser 11,5 cm; Schildzeichen:
rot gemalte Krabbe. Zu vergleichen ist ein
Voiive shield, on which is painted a crab, welcher
mit der unbestimmten Angabe, dafs er aus
Griechenland stamme, im Erwerbungsbericht des
Brittischen Museums aufgeführt wird: Arch.
Anzeiger 1896 S. 143, IV, 8. Dasselbe Emblem
findet sich auf einem kleinen Schild böotischer
Technik (rot auf weifs) in Gotha, wie mir
G. Loeschcke mitteilt.
7) Schildzeichen: Sirene, nach Thon und Firnifs
der sog. böotisch- korinthischen Art angehörig;
Durchmesser 20 cm (Loeschcke). Vgl. Katalog
einer Sammlung griech. Vasen. Auktion unter
Leitung des Kunsthändlers H. Helbing, München
1899, Nr. 59.
8) Durchmesser 14 cm; Oberfläche weifs grundirt,
darauf mit schlechtem braungelb gewordenen
Firnifs und mit braunroter stumpfer Farbe die
Ornamente.
9) Kurze Berichte darüber s. AiXti'ov äpy. 1888 be-
sonders S. 34. 56. 84. 105. 125 und 1889 S. 123.
10) Nr. 11046, Durchmesser 157.; cm, cler weifse
Überzug fast ganz verschwunden, von der Be-
malung nur Reste einer schwarzgrauen Wellen-
linie auf der Antyx erhalten. Bemerkenswert
ist, dafs in diesem Falle die beiden Handhaben
des Schildes nachgebildet sind, wodurch, wenn
dies noch nötig wäre, die Deutung gegen jeden
möglichen Zweifel gesichert wird (vgl. das
weiter unten erwähnte Exemplar von der
athenischen Akropolis). — Nr. 11047, Durch-
messer 1 1 cm. Kein weifser Überzug, die Be-
malung, in schlechtem schwarzen Firnifs aus-
geführt, zeigt ein laufendes Rad in der Mitte
und eine Wellenlinie auf der Antyx; wol böoti-
sches Fabrikat.
J2Q Wolters, Vasen aus Menidi. IL
Bei seinen Ausgrabungen in der eleusinischen Nekropolis hat A. Skias einen
solchen Schild mit korinthischen Scherben zusammen gefunden CEcpr^spk apj(. 1898
S. 69), und zwar in einer Brandschicht, die er ihrer Tiefenlage wegen für mykenisch
hält, so dafs diese Reste zufällig hierher gekommen sein müfsten (vgl. dort S. 41, 2);
das Vorkommen des Schildes" in der Nekropole überhaupt aber ist schwerlich als
Zufall zu betrachten. Ein zweites zwar in Scherben aber fast ganz erhaltenes Exem-
plar ist 1895 im südlichen Hof des eleusinischen Heiligtums gefunden12; da die
dortigen Aufschüttungen sehr verschiedenartige keramische Reste enthielten (üpccx-
xixa 1895 S. 170 f.), ist die ursprüngliche Beziehung zum Heiligtum nicht gesichert,
wenn auch wahrscheinlich. Ist es aber ein Votiv an die eleusinischen Göttinnen,
so mufs seine Wahl sich doch wol aus den persönlichen Verhältnissen des Weihenden
erklären. Anders ist das bei den Thonschildchen von der athenischen Akropolis
(vgl. Arch. Anzeiger 1893 S. 18. Jahrbuch des Instituts 1897 S. 8, 24); für sie wie
für die sonstigen der Athena dargebrachten Schilde ist die Motivirung durch die
Natur der Gottheit ohne Weiteres gegeben. Übrigens weichen diese athenischen
Schildchen von den meisten bisher genannten gleichartigen in der Technik ab: sie
sind ganz in der Art attischer Vasen mit Firnifs bemalt, und bei dem einzigen
ziemlich vollständig erhaltenen (Schildzeichen: eine schreitende Athena) sind, wie
bei dem Anm. 10 genannten, im Inneren die beiden Handhaben richtig wiedergegeben.
Noch von zwei solchen Schilden befinden sich Reste im Museum zu Eleusis,
aber da ihr genauerer Fundort nicht bekannt ist, läfst sich auch ihre ursprüngliche
Bedeutung nicht einmal mutmafsen13.
Schildchen aus Thon, die allerdings einer etwas jüngeren Zeit angehören,
sind auch in der prächtigen Grabkammer eines Tumulus in Eretria u, die leider vor
der wissenschaftlichen Untersuchung von Unberufenen geplündert war, gefunden
und nachträglich durch K. Kuruniotis für das griechische Nationalmuseum erworben
worden. Es sind zwei Typen, beide plastisch verziert. Nr. 11728. Rundschild ohne
Handhabe, 87 mm im Durchmesser; in der Mitte ein von Strahlen umgebener
Helioskopf. Spuren von Vergoldung. Nr. 11729. Ovaler Schild, ebenfalls ohne
Handhabe, 89 mm lang. In der Mitte ein etwas nach links gewendeter Hundekopf
n) Es sind zwei zusammenpassende Fragmente; spitzen Winkeln bestehen; auf der Antyx rote
Durchmesser 16 cm. Als Ornament ist auf Wellenlinie.
weifsen Grund ein vierspeichiges Rad gelb auf- ,3) Es sind die Reste eines Schildes von ursprüng-
gemalt, die Felge aufsen und innen mit braun- lieh etwa 20 cm Durchmesser (auf weifsem Über-
rotem schmalen Strich eingefafst; auf der Antyx zug Reste einer mit schlechtem Firnifs gemalten
ist wieder in stumpfer braunroter Farbe eine geflügelten menschlichen Figur) und Stücke vom
Art Zackenmuster gezeichnet. Rand eines zweiten, dessen Durchmesser mehr
12) Durchmesser 1472 cm. In der Mitte concentri- als 40 cm betragen haben mufs (weifser Über-
sehe schmale schwarze und breite gelbe Streifen, zug, Reste von stumpfer roter und gelber Be-
weiter nach aufsen wieder schwarze und ein malung).
roter; der dazwischen frei bleibende breite H) Es ist der ripaxTtxct 1897 S. 23 erwähnte
weifse Streifen ist mit abwechselnd schwarz und Tumulus. Eine Photographie der Grabkammer
rot gemalten Ornamenten bedeckt, die aus je beim Institut in Athen, Eretria 30.
zwei mit der Spitze zum Mittelpunkt gerichteten
Wolters, Vasen aus Menidi. II. - j2I
auf einem senkrechten erhaben gearbeiteten Steg aufliegend. Die Antyx ist ver-
goldet, das Feld dunkel rötlich-violett, der Kopf vergoldet. Vom ersteren Typus
ist nur ein, vom letzteren sind drei Exemplare vorhanden. Die reiche architektonische
Ausstattung des Grabes läfst erschliefsen, dafs noch mehrere vorhanden gewesen
sein müssen, und ich glaube wenigstens einen Teil dieser reichen Beigaben in den
Schilden wieder zu erkennen, die als aus einem Grabe in Griechenland stammend
zugleich mit einer gröfseren Anzahl Eroten vom Museum in Boston erworben sind;
vgl. Arch. Anzeiger 1898 S. 142. American Journal of archaeology 1898 S. 147.
Es sind 28 Stück und Fragmente von noch weiteren; nur erstere sind beschrieben.
Und zwar finden wir 6 runde Exemplare mit Helios, 3 ovale mit dem Hundekopf,
in den Mafsen mit den ins athenische Museum gelangten ebenso stimmend (es
werden 88 bez. 92 mm angegeben), wie in Vergoldung und Farben, soweit dies die
Beschreibung erkennen läfst. Aufser diesen Typen finden sich in Boston noch
5 Rundschilde mit Medusenkopf, 2 mit einem Jünglingskopf zwischen Sternen, 1 mit
einem Jünglingskopf im Hut; von den ovalen Schilden zeigen 7 einen jugendlichen
Kopf auf Blitz und 4 ein Gorgoneion.
Zu erwähnen ist schliefslich ein den böotischen Rundschildchen auf den
ersten Blick überraschend ähnliches, 9 cm grofses Thongerät, das in einem der
mykenischen Kammergräber am Palamidi gefunden ist15; A. Skias hatte die Freund-
lichkeit, mich darauf hinzuweisen. Es gleicht, von der hohlen Seite gesehen, völlig
diesen Schildchen, aber die äufsere Wölbung ist nicht gleichförmig gerundet und
glatt, sondern in der Mitte abgeplattet, und hier ganz wie die Unterseite eines
Gefäfses gestaltet. Es scheint darnach sicher, dafs wir einen Deckel vor uns haben.
Ein Rundschild mit gewöhnlicher Handhabe würde ja unter mykenischen Funden
allerdings Befremden erregen.
Noch klarer als bei den Schilden tritt der Charakter des Votivs hervor bei
den, allerdings recht spärlichen Resten thönerner Pinakes. Kuppelgrab S. 6 wird
der Fund von zweien berichtet, der gleichzeitig mit dem des Vasenfufses Nr. 21
erfolgte. Ich kann jetzt deren 5 in Bruchstücken nachweisen.
a. Noch 10 cm lang, 1 l/i cm dick.
b. Noch 6 cm lang, i cm dick.
c. Ecke, durchbohrt, noch 3 1/i cm lang, 7 mm dick. Ein zweites, kleineres Fragment mag
auf Grund der gleichen Dicke als zugehörig gelten.
d. Drei Fragmente, 3V2 bis 4 cm grofs, 5 mm dick.
e. Fünf, sicher von einem und demselben Pinax stammende Bruchstücke, das gröfste 4 cm lang,
5 mm dick; an einem anderen ist die Durchbohrung der Ecke erhalten.
Von Bemalung ist bei keinem Fragment ein Rest geblieben, nur von der weifsen Grundirung
allerlei Spuren.
Eine dritte Gattung sicherer Weihgeschenke hat ihre Spuren in den Resten
hinterlassen, welche Kuppelgrab S. 5 und 49, d als etwa dreifsig primitive Figürchen
von Pferden, von denen meist zwei an einander haften, beschrieben sind. Vgl. oben
15) Mykenische Sammlung Nr. 3478, vgl. Athen. Mittheilungen 1880 S. 162. Furtwängler, Vasen-
sammlung II S. 1054 zu Nr. 2122.
122
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
S. 108, 112, 115. Es läfst sich nach Ordnung der recht unansehnlichen Reste jetzt,
wenn auch oft nur auf Grund der deutlichen Ansatzspuren, mit Sicherheit behaupten,
dafs es fast ausnahmslos Viergespanne waren; da sich kein einziges vollständig
hat zusammensetzen lassen, ziehe ich vor, auch hier ein gut erhaltenes, überein-
stimmendes Exemplar anderen Fundortes abzubilden (Fig. 26).
~^...*-'.^, >
Fig. 26.
Es ist dies die aus Tanagra stammende kleine Terracottagruppe, von der
schon 'EcpYjfispk ap/. 1896 S. 64 eine flüchtige Skizze gegeben ist10. Nur die Pferde
und der Wagenlenker sind dargestellt, der Wagen selbst ist ganz unterdrückt17,
der Lenker deshalb hinten an die Pferde angeklebt. Reste von 10 Exemplaren
sind mehr oder minder vollständig erhalten, aufserdem 5 Pferdeköpfe vorhanden,
die sich den erhaltenen Exemplaren nicht anpassen lassen, und ebenso noch eine
Anzahl kleiner Bruchstücke.
Besondere Erwähnung verdienen nur etwa:
a. Viele Reste eines besonders grofsen, bis zu 22 cm hohen Exemplars (schon erwähnt oben
S. 112). Es sind nur, zum grofsen Teil aneinander passend, die Reste der vier Pferde vorhanden.
,G) Athenisches Nationalmuseum Nr. 4228, vgl. AsX-
ti'ov dp^. 1888 S. 215,42. B. C. H. 1890 S. 217,1.
Höhe 10 cm. Die Bemalung besteht aus einer
weifsen Grundirung und daraufgesetzter stumpfer
gelber und braunroter Farbe. Die Mähne des
ersten und dritten Pferdes von links her ist
gelb, die der beiden anderen rot. Vorne läuft
unten eine horizontale rote Linie, darüber eine
Reihe abwärts gerichteter rot umränderter Zacken,
die abwechselnd hell gelassen und mit gelb
gefüllt sind. Am Arm des Wagenlenkers sind
rote und gelbe Streifen zu sehen, und der untere
Teil des Gewandes wird von einem rot um-
ränderten Rechteck mit Diagonalen eingenommen;
die davon gebildete hängende und aufsteigende
Zacke ist gelb. Der Schild ist rot gerändert
und bis auf das nur mit drei gelben Tupfen auf
weifsem Grund verzierte Mittelstück gelb bemalt.
Unterhalb des Wagenlenkers sieht man hinten rot-
braune Färbung, darin noch zwei gelbe Rauten.
17) Vgl. A. de Ridder, B. C. IL 1898 S. 213 fr.
416, wo Ähnliches aufgeführt ist. T/fr^Epl; äpy.
1899 S. 28. Solche Verkürzungen kommen schon
bei kleinen thönernen Zweigespannen der myke-
nischen Zeit vor, bei denen der Wagenkasten ohne
Räder auf das Hinterteil der Pferde gesetzt ist;
zwei Exemplare aus Nauplia (3492. 3493, eines
erwähnt IIpctXTtxot 1892 S. 53) und eines aus
Mykene (2262) sind in der mykenischen Samm-
lung, eines aus Vari in Attika (10139) im Anti-
quarium des athenischen Nationalmuseums. —
Viergespanne, genau denen aus Menidi gleich,
sind aufser in Böotien auch in Eleusis gefunden
(im dortigen Museum).
Wolters, Vasen aus Menidi. IL 123
b. Bis auf die Köpfe der Pferde und des Wagenlenkers fast ganz erhalten; noch 8 '/2 cm hoch,
4 '/;, cm breit.
c. Nur zwei Pferde zum Teil erhalten, es ist aber sicher, dafs noch andere folgten; 14cm
hoch. Deutliche Reste eines weifsen Überzuges und stumpfer braunroter Farbe an der Mähne sind erhalten.
d. Figürchen eines der hinten angeklebten Wagenlenker, 7 cm lang; unten und an den Armen
unvollständig.
Offenbar wesentlich gleichartig sind dann noch die zwei Idole, deren Fund
oben S. 112 angeführt wurde. Das eine ist, ohne Kopf, 7V3 cm lang, schlank, walzen-
förmig, mit wagerecht weit ausgestreckten Armen; die Gestalt hat keine ebene Stand-
fläche, sondern war auf einen rundlichen Gegenstand aufgeknetet, offenbar auf einen
Pferdeleib, auf dem sie reitend gedacht war. Mit den ausgestreckten Händen müfste
sie die Zügel fassen, oder, wie dies auch vorkommt, Schild und Waffe halten; die
Beine sind bei diesen Figürchen in der Regel kaum angedeutet18. Das zweite
Bruchstück ist nur ein Oberkörper mit Kopf, 4 cm lang, von ähnlicher Haltung;
Reste rotbrauner Bemalung an Hals und Brust. Um die Statistik zu vollenden, mag
dann endlich noch der Arm eines dritten entsprechenden Figürchens genannt werden.
Pferde, bei welchen nicht wie bei den vorher genannten Gespannen je zwei
Beine nur durch einen einzigen schmalen flachen Stab ausgedrückt wären, finden
sich nur in drei sehr fragmentirten Exemplaren. Sie entsprechen den sonst genügend
bekannten rohen Figürchen mit vier als plumpe Zapfen von gröfserer oder geringerer
Länge gebildeten Beinen; Reste von Firnifsbemalung sind nicht zu sehen, wol aber
Spuren weifsen Überzuges und stumpfer roter Farbe, so dafs wir also auch hier
diese jüngere Bemalung mit stumpfen bunten Farben voraussetzen müssen. Nur
eines dieser Pferdchen zeigt einen kleinen Rest am Halse, der von seinem Reiter
herrühren wird, denn es ist bei diesen breiteren, selbständigen Figürchen wahr-
scheinlicher, dafs sie nicht zu Gespannen gehörten, sondern einzelne ledige oder
gerittene Pferde darstellten19.
Aufser diesen nur zum Zwecke der Weihung hergestellten Anathemen haben
wir noch die zahlreichen Reste von Thongefäfsen zu betrachten, die zum grofsen
Teil schon wegen ihrer Fundumstände genannt sind, aber noch einmal nach ihrer
Form gruppirt kurz aufgezählt werden müssen. Der Bequemlichkeit halber gebe
ich denen, die dabei jetzt zum ersten Mal erwähnt werden, soweit dies thunlich ist,
laufende Nummern, anschliefsend an die oben (unter Nr. 1 — 59) aufgezählten. Viele
weniger charakteristische Reste lasse ich wissentlich bei Seite.
Salbgefäfse und ähnliche kleine Vasen sind zunächst durch zwei proto-
korinthische birnenförmige Lekythen (oben Nr. 26. 27) vertreten, wozu das geringe
Bruchstück eines dritten Gefäfses gleicher Form, vielleicht aber schon korinthischer
Fabrik (Nr. 60) kommt. Kugelförmige Lekythen korinthischer Fabrik sind in 6 fast
ganz erhaltenen Exemplaren und den Scherben einiger weiterer vorhanden (vgl.
18) Vgl. z. B. ein Figürchen aus Böotien im z. B. Nr. 5619 (aus Theben) im athenischen
griechischen Nationalmuseum Nr. 5645. Nationalmuseum. Heuzey, Figurines de terre cuite
19) Die Möglichkeit, dafs sie Gespanne gebildet Taf. 10, 6.
haben, ist natürlich nicht auszuschliefsen; vgl.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. JO
J2A Wolters, Vasen aus Menidi. IL
Nr. 22 — 25. 38). Anschliefsen kann man hier das Nr. 37 aufgeführte unklare
Fragment. Sodann ist ein 3 l/a cm hohes Bruchstück (Hals und Henkel) eines der
kleinen Kännchen aus hellem gelblichen Thon und mit geglätteter Oberfläche aber
ohne Bemalung zu nennen, wie sie (neben gleichartigen aus grauschwarzem Thon)
in Gräbern der Dipylonzeit und sonst gefunden werden (Nr. 61); vgl. Athen. Mit-
theilungen 1893 S. III. 118. 138. 1897 S. 297. 'EcpyjfispU apy. 1898 S. 106. 204,1. Dies
Exemplar entbehrt, soweit es erhalten ist, ganz der eingedrückten Ornamente, welche
die anderen wenigstens nicht selten tragen. Derselben Epoche, wenn auch wol ihrem
Ende, gehört schliefslich das schon Nr. 54 aufgeführte kleine Kännchen an.
Trinkgefäfse sind in einer über langen Zeitraum ausgedehnten Reihe,
wenn auch nicht in vielen Exemplaren, vorhanden. Sie beginnen in mykenischer
Zeit mit den hochfüfsigen Bechern (oben Nr. 52); denn deren zahlreiches Vorkommen
scheint einen Zufall auszuschliefsen. Aus der Epoche der Dipylongefäfse haben
wir das tassenförmige Geschirr Nr. 31; etwas jünger sind die Scherben eines über-
aus rohen und ungeschlachten Skyphos mit den Resten schreitender Tiere in lüder-
lichster Malerei (Nr. 62). Ein geringes Bruchstück scheint von einem Skyphos
protokorinthischer oder davon abhängiger Fabrik zu stammen (Nr. 63). Die Reste
eines ausgebildeten schwarzfigurigen Trinkgefäfses haben wir in den unter Nr. 1 1
genannten Scherben; der jüngeren, noch sorgfältigen schwarzfigurigen Manier gehört
Nr. 13 an. Der flüchtigen schwarzfigurigen Technik ist die Kylix Nr. 17 und eine
weitere Scherbe eines Skyphos (Nr. 64; nur geringe Reste der Darstellung und
Palmettenmuster erhalten) zuzuschreiben. In dieselbe Zeit etwa gehören die Skyphoi
Nr. 7 und 46. Auch eine sehr dünn und fein gearbeitete kleine Kylix (Nr. 65;
vier Scherben, auf zweien die Reste von zierlich gemalten Sirenen; oberer Durch-
messer etwa auf 12 cm zu schätzen) gehört der jüngeren Zeit der schwarzfigurigen
Technik an. Von einem strengen rotfigurigen Kantharos stammen sodann die
Scherben Nr. 6, von einem jüngeren die unter Nr. 1 aufgeführten.
Kannen sind nur sehr spärlich vertreten. Die Reste von Kannen mit
energisch profilirter Kleeblattmündung sind unter Nr. 19 und 47 genannt; aufserdem
ist noch der ganz abgescheuerte Hals einer Kanne vorhanden (Nr. 66; 8 cm hoch),
der nach seiner Form einem geometrischen Gefäfse angehörte.
Auch Amphoren und ähnliche Gefäfse lassen sich in einigen Exemplaren
feststellen. Der geringe Umfang der erhaltenen Reste macht es nur meist unmöglich,
die Form (schlanke Amphora, Amphora mit Säulenhenkeln, Hydria usf.) genauer zu
bestimmen. Ich zähle deshalb nur die schon oben genannten Reste mit gesichertem
Fundort auf. Von einer Amphora rotfigurigen Stiles mit gedrehten Henkeln ist in
Nr. 2, von einer solchen mit Volutenhenkeln in Nr. 16 ein Rest erhalten; von einer
flüchtigen, wol schwarzfigurigen Amphora mit Säulenhenkeln rührt Nr. 14 her. Zu
einer gleichen möchte man die Reste Nr. 8 und 10 wegen der sorgfältigen Färbung
der Innenseite rechnen. Von «iner Amphora mit nicht sehr weiter Öffnung rührt
das schwarzfigurige Fragment Nr. 9 und das rotfigurige Nr. 3 her, da bei ihnen die
Färbung der Innenseite erst etwas unterhalb der Schulter beginnt.
Wolters, Vasen aus Menidi. IL 12C
Das eigentümlichste, zugleich in den meisten Exemplaren und in allen Stil-
arten, vom geometrischen bis zum entwickelten rotfigurigen Stil, nachweisbare und
also für unsere Kultstätte ganz speciell bedeutsame Gefäfs ist aber schliefslich der
bauchige Kessel auf hohem Fufs. Diese sonst seltene Form ist nicht nur durch
die Vase des Sophilos (oben Nr. 18. 40. 44) vertreten, sondern auch durch die unter
Nr. 4. 15. 28 — 30. 32. 33. 53 aufgezählten, wozu noch eine ganze Anzahl anderer
Exemplare kommen, von denen allerdings oft nur je eine, wenn auch charakteristische
und darum beweisende Scherbe vorhanden ist, so dafs die Gesamtzahl sich auf
24 beläuft.
Ein geometrisches Exemplar ist schon oben Nr. 30 auf-
geführt und abgebildet, ein zweites Nr. 32. Ein drittes, das sich .._~- ~^\
aus vielen Scherben wenigstens im Wesentlichen reconstruiren
läfst, ist hier Fig. 27 wiedergegeben (Nr. 67). Sein oberer Durch-
messer betrug 36 cm. Auch hier sind nicht alle Fragmente
abgebildet, sondern nur die für Form und Decoration beweisen- v^
den; aufserdem ist ein Bruchstück bei Seite gelassen, dessen Zu-
gehörigkeit nicht ganz zweifellos ist, ein Stück vom unteren
Rande des hohen geraden Fufses, den wir ja auch ohnehin nach
dem Erhaltenen und den Analogien voraussetzen dürfen. Henkel Fig. 27.
werden wir auch anzunehmen haben.
Die Stilstufe der sogenannten Phalerongattung ist durch fünf Scherben eines höchst unan-
sehnlichen konischen Vasenfufses (Nr. 68) vertreten; unterer Durchmesser 14cm, Höhe des Vasenfufses
etwa 15 cm zu schätzen; vom eigentlichen Gefäfs ist nichts erhalten. Unten zwischen Streifen ein
zerstückelter Mäander _ ["" , darüber storchartige Vögel, im Felde mehrfach das Hakenkreuz
als Füllornament. Bei der verhältnifsmäfsig geringen Gröfse wäre schliefslich auch wol eine andere
Gefäfsform, selbst die des einfachen Untersatzes, möglich, nur spricht die Analogie der andern Gefäfse
nicht dafür.
Der frühattischen Vasenfabrik vielleicht nicht ange-
hörig, aber doch gleichzeitig ist der unter Nr. 28 aufgeführte
Vasenfufs. Einen guten Vertreter hat sodann diese Gattung
in dem Nr. 29 besprochenen und reconstruirten Gefäfse, wozu ( .« k Ä'^tf^*'^^
noch ein zweites ebenfalls aus vielen Scherben herzustellendes V i ^ ^ Jy^wt*'? ■>*
Stück (Nr. 69; hier abgebildet Fig. 28) kommt. Der obere :| '\^'«v
Durchmesser ist 33 cm, der untere des Fufses 22; seine Höhe ^v ^4/ ' .;
ergiebt sich, trotzdem nur eine Scherbe davon erhalten ist, \
daraus und aus seiner Neigung wenigstens annähernd. Die ^ ._ ■'
Form der Henkel läfst sich aus der Gestaltung des anschliefsen- / \
den dunkel gefärbten Teiles mit Wahrscheinlichkeit folgern.
Derselben Gattung, wenn auch ihrer jüngeren Hälfte,
ist dann der konische Vasenfufs Nr. 53 zuzurechnen, sowie noch
zwei ganz ähnliche, ebenfalls mit grofsen Vögeln decorirte.
Nr. 70, vier Scherben vom unteren Teil eines Vasenfufces ; Fig. 28.
unterer Durchmesser war ungefähr 40 cm. Die Bemalung
besteht aus einem Streifen abwärts gerichteter Zacken und einem breiten dunkeln Horizontalstreifen
darüber; weiter oben waren Vögel gemalt, von denen nur wenige Flügelreste geblieben sind. Nr. 71,
eine Scherbe vom oberen Teil eines gleichen Vasenfufses; erhalten ist nur ein Stück eines Flügels
(5 cm hoch). Nach der Wölbung des Gefäfses scheint es kaum möglich, diese Scherbe zu Nr. 70
zu rechnen.
Nach ihrer ganzen Erscheinung müssen zur selben Gattung dann noch einige sehr gering-
fügige Reste solcher Vasenfüfse gerechnet werden, deren Aufzählung nur statistischen Wert hat. Zunächst
IO*
126
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
das Nr. 33 schon genannte Bruchstück, dann drei Scherben mit ganz geringen Spuren von Bemalung
vom oberen Teil eines solchen Fufses mit Resten vom Boden des Gefäfses (Nr. 72); oberer Durchmesser
etwa 12 cm. Ferner (Nr. 73 und 74) Scherben vom unteren Rande zweier solcher Vasenfüfse. Die
erste, decorirt mit schwarzem Wulst, schmalen Horizontalstreifen darüber, dann einem Streifen geteilt in
abwechselnd helle und dunkele Vierecke, wieder schmalen Horizontalstreifen und darüber abwärts ge-
richteten Strahlen, läfst einen unteren Durchmesser von 16 cm erschliefsen ; die zweite, decorirt mit auf-
wärts gerichteten Strahlen zwischen Horizontalstreifen, einen etwa ebenso grofsen. Anzuschliefsen sind
endlich (Nr. 75) zwei Scherben vom unteren Teil eines sehr breiten, bauchigen Gefäfses, mit auf-
steigenden Zacken bemalt, da auch dieses hohen Fufs gehabt zu haben scheint (oberer Durchmesser des
Fufses 14 cm).
Den Übergang zu den eigentlichen schwarzfigurigen Vasen vermittelt das sehr stattliche Gefäfs
Nr. 15, zu diesen selbst müssen wir die Vase des Sophilos (Nr. 18) rechnen, deren Reconstruction aus
dem Jahrbuch 1898 S. 26 hier (Fig. 29) wiederholt wird. Jünger sind dann die Reste eines sehr breiten
grofsen Kessels (Nr. 76, Kuppelgrab S. 50, e), dessen eines Bruchstück (i5'/2cm hoch) hier abgebildet
ist (Fig. 30). Unter dem breiten schwarzen Streifen folgten unten noch aufsteigende Strahlen; ein hoher
Fufs ist nicht erhalten, aber durch die .Spuren mindestens wahrscheinlich gemacht. Der Kessel war sehr
flach und weit geöffnet.
Fig. 30-
Fig. 29.
Fig. 3«.
Die ganz ausgebildete schwarzfigurige Technik zeigt (Nr. 77) ein Fragment vom oberen Teil
eines konischen Vasenfufses (oberer Durchmesser 20 cm, von der Decoration nur der Rest eines Palmetten-
bandes und eines Mäanders darüber erhalten), vor allem aber der gewaltige Vasenfufs Nr. 21. Sodann
sind noch (Nr. 78 und 79) zwei Bruchstücke vom unteren Rand solcher Vasenfüfse zu nennen; beide
zeigen nur den schwarzen Wulst und» abwärts gerichtete Blätter darüber. Beim ersten war der untere
Durchmesser etwa 50, beim zweiten etwa 30 cm. Die lanzettförmige, rundliche Form der Strahlen bei
Nr. 79 weist auf verhältnifsmäfsig jungen Ursprung; die Scherbe könnte auch schon zu einem rot-
figurigen Gefäfse gehört haben.
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
127
Die Reste eines sicher rotfigurigen Kessels mit hohem Fufs haben wir schon unter Nr. 4
kennen gelernt; von einem solchen Fufs stammt die hier Fig. 31 abgebildete Scherbe (Nr. 80) mit den
Resten eines laufenden Viergespannes (Kuppelgrab S. 50, g). Der untere Durchmesser mufs etwa 70 cm
betragen haben; wir besitzen in dieser 11 cm breiten Scherbe also nur einen sehr kleinen Bruchteil des
ehemaligen wiederum sehr stattlichen Gefäfses: denn wenn wir bei dem Fufse Nr. 21 einen unteren
Durchmesser von etwa 55 cm und dem entsprechend eine Höhe von 65 cm fanden, werden wir hier keine
geringere Höhe, und für das darauf vorauszusetzende Becken eine recht stattliche Gröfse voraussetzen
müssen. Dafs die Fragmente Nr. 4 dazu gehörten ist möglich, aber nicht zu beweisen.
Überschauen wir diese verschiedenen Arten von Weihgeschenken und Resten
des Kultes, so müssen wir gestehen, dafs nicht alle in gleicher Weise charakteristisch
sind für die Heroen, deren Verehrung an dieser Stelle wir voraussetzen. Aber der
Ort selbst ist das gewichtigste Argument für unsere und gegen die Annahme irgend
einer anderen Gottheit, zumal auch unter den Funden nichts auf eine solche hinweist.
Dagegen müssen wir verlangen, dafs kein Fund der Annahme eines Heroenkultes
widerspricht. Das wird eine Prüfung leicht ergeben, die zugleich versuchen mufs,
alle Funde unter dieser Annahme zu begreifen.
Den Pinax in eine engere Beziehung zu den Heroen zu setzen, könnte die
bekannte Erwähnung des mvaxtov ^puüxov bei Aeneas Tacticus (31, 15) verführen;
aber auch wenn die Lesung unangetastet bleibt, wie es richtig scheint, dürfen wir
solchen Schlufs nicht daraus ziehen. Pinakes konnten in jedem Heiligtum geweiht
werden20; eine bestimmtere Beziehung würde sich nur aus den Darstellungen ergeben
können, die uns leider verloren sind.
Dagegen weisen die thönernen Schildchen deutlich auf Heroenkult hin. Ihr
Vorkommen in den Gräbern scheint mir ebenso wie ihre Weihung beim Grabe in
Menidi aus der genügend bekannten Vorstellung der Heroen als gerüsteter Männer21
erklärt; mit der archaischen Sitte, den Toten nicht ohne seine Waffen zu bestatten,
kann man es in diesem letzteren Fall nicht motiviren, im ersteren doch auch nur
unter Hinzunahme der Vorstellung, dafs der Tote der Waffen bedürfe, einer Vor-
stellung, die zu der Zeit, als der Mann nicht mehr stets bewaffnet auftrat, Lebens-
kraft nur aus dem genannten Heroenglauben ziehen konnte. Dazu ist zu bedenken,
dafs die Sitte, Waffen mit ins Grab zu geben, schon in der geometrischen Epoche
abkam22, und dafs die in jener älteren Zeit üblichsten Beigaben dieser Art, Schwert
-°) Vgl. Benndorf, Vasenbilder S. 9. Reisch, Griech. 22) Athen. Mittheilungen 1893 S. 147. 189 (A.Brückner
Weihgeschenke S. 39. Furtwängler, Sammlung und E. Pernice). Walpole teilt Memoirs relating
Sabouroff I, Sculpturen S. 38. Arch. Anzeiger to European and Asiatic Turkey'1 S. 325 einen
1892 S. 121 (R. Schöne). Festschrift für O. Brief Lusieris mit, in dem dieser über Aus-
Benndorf S. 243 (A. Wilhelm). grabungen bei Athen berichtet: Dans ces meines
2I) Vgl. Roschers Lexikon I, 2 S. 2464. 2582 excavations j'ai trouve de grands vases, avec des
(Deneken). Furtwängler, Sammlung Sabouroff I, ornements peints au dehors, fermes par une fasse
Sculpturen S. 35. Jahrbuch des Instituts 1887 de cuivre, qui contenoient des ossemens et armes
S. 276 (Loeschcke), dazu einschränkend 1893 brüles, quon avoit plies expressement pour /es
S. 96 (F. Hauser), bestätigend, und zwar grade placer dans les vases. Da er keine genaueren An-
für die Bedeutung der Waffen, 'E'-pr^epis äpy. gaben macht, können wir die Epoche dieses Fundes
1893 Taf. 3. Kavvadias, TAu-Ta Nr. 876. C. I. nicht erschliefsen. Es steht aber wol nichts im
G. Sept. I 985. 1355 (Photographien des Instituts Wege, ihn der geometrischen zuzuschreiben, zu-
Tanagra 2. 3). mal die Vasen nur ornamental verziert waren.
128 Wolters, Vasen aus Menidi. II.
und Lanzen, sich meines Wissens bisher in solchen Verkleinerungen nicht ge-
funden haben.
Ebenso leicht können wir die kleinen Viergespanne und Pferdchen deuten.
Das Pferd als Symbol des Heros ist ganz geläufig, die Vorstellung der Heroen zu
Wagen allerdings weniger und nur in nicht sehr klaren Spuren nachgewiesen23.
Unser Fund, sowol die thönernen Viergespanne als der dadurch verständlich ge-
wordene von einer Schlange geleitete Wagen auf der Vase des Sophilos, bestätigen,
was sich vorher nur vermuten liefs.
Von den eigentlichen Gefäfsen kann die nur in ganz wenigen Exemplaren
nachweisbare Kanne keine besondere Bedeutung beanspruchen; sie konnte bei jedem
Opfer benutzt werden und auch in Scherben gehen. Dasselbe werden wir von den
Amphoren und ähnlichen Gefäfsen zu urteilen haben; eine Darstellung wie Fig. 8
ist allerdings schwerlich ohne Beziehung auf die Verwendung des Gefäfses gewählt.
Trinkgefäfse fanden auch in jedem Kult Verwendung; dafs die Heroen sich
an ihnen besonders erfreuten, lehrt neben anderen Zeugnissen Chamaileon (bei
Athenaeus XI S. 461, b): tö -/ap puiöv ovojxaCo^vov jxovot; xot? Yjpwatv cnreöiooaav . . .
orjaioup'j'ouatv auxou? ju'vovtocs ex7ra>[iaai |ieya'Xois und Theophrast (dort S. 497, e, vgl.
E. Köpke, De Chamaeleonte Peripatetico, 1856, S. 39).
Demgemäfs spielen in der That die Trinkgefäfse beim Grabe von Menidi
keine geringe Rolle: sie sind, wenn auch nicht in vielen Exemplaren, so doch in
allen Zeiten, nachweislich (vgl. oben S. 124), und bei einigen scheint sogar die
Decoration nicht ohne Bezug zu sein. Das gilt vor allem von Nr. 1 und 6. Bei
dem ersten dieser beiden Kantharoi wird die verlorene Hälfte weitere Teile des
Opferzuges enthalten haben; auffällig ist die Teilnahme eines Schildträgers. Bei
dem zweiten ist klar einerseits nur der Altar und Personen, die doch wol mit dem
Opfer beschäftigt sein werden, andrerseits Kline und Speisetisch, und diese gemahnen
an die üblichsten Darstellungen der Heroen, die Totenmahle. Aber Sicherheit
kann eine solche Vermutung nicht beanspruchen, dazu sind die erhaltenen Reste
zu geringfügig.
Die Salbgefäfse können an Ort und Stelle nicht gebraucht worden
sein; in ihnen müssen wir also Opfergaben erkennen. Erinnern mag man sich dabei
des häufigen Vorkommens solcher Gefäfse in den böotischen Gräbern24 zusammen
mit Kantharoi, Pferden und Reitern und jenen primitiven Bildern einer stehenden
Gottheit, die ich für Artemis halte ('Ear^epl? apj(. 1892 S. 231).
Vor allem aber bleibt das häufigste und auffälligste Gefäfs, der bauchige
Kessel auf hohem Fufse, zu erklären. Man könnte ihn im Hinblick auf die schon
23) Vgl. dieses Jahrbuch 1898 S. 28. Auch die den häufiger vorausgesetzten als wirklich ab-
grofse Amphora 'E<p7)[j.Epts «py. 1897 Taf. 5, gehaltenen Leichenspielen auf allen sepulcral
welche Wagen fahrende neben so deutlich sepul- verwendeten Vasen ihren bildlichen Widerhall
cralen Bildern wie Hahn und Löwe zeigt, darf gefunden hat.
man wol in diesem Sinne deuten, wenn auch 2i) Vgl. Kekule, Thonfiguren aus Tanagra S. 12.
sowol die Beteiligung von Wagen und Reitern AeXxfov dp/. 1888 S. 61 (mehr als 150 Stück in
am Leichenzuge, als auch die Wettrennen bei einem Grabe).
Wolters, Vasen aus Menidi. IL
129
berührte Eigenschaft der Heroen als Mischkessel für den Trank auffassen wollen.
Aber deren Form, soviel ich sehe, ist stets abweichend, und der Ausgufs, der sich
mindestens bei zweien dieser Gefäfse findet, spricht durchaus dagegen. Bei Gefäfsen,
deren Gröfse und Form die Vorstellung ausschliefst, sie seien zum Eingiefsen in
kleinere Gefäfse, also wie Kannen, verwendet worden, ist ein solcher Ausgufs über-
haupt ungewöhnlich, doch läfst er sich auch bei einigen grofsen bauchigen Schüsseln
nachweisen25, die uns offenbar dasselbe Gerät nur ohne den hohen Fufs darstellen.
Der Umstand, dafs also Becken und Fufs wie zwei nicht unlöslich verbundene,
sondern mehr wie zwar zusammengehörige, aber nur aus Bequemlichkeit der
Fabrication zu einem Stück vereinigte Teile erscheinen, erinnert an die offenbar
nahe verwandte hochfüfsige Vase26, die ebenso aus einem, auch getrennt vorkommen-
den, Henkeltopf mit Deckel 27 und aus dem hohen Untersatz zusammengeschweifst
erscheint, und für welche kürzlich Hartwig die Bestimmung, warmes Waschwasser
aufzunehmen, Zahn die Benennung Asßrjc yauixo* wahrscheinlich gemacht hat28.
Panofka, der zuerst eine dieser von ihm öspfioTro-i? genannten Vasen bekannt
machte29, schlofs aus der Durchbohrung des hohen Fufses dicht unter dem Boden
des eigentlichen Gefäfses, dafs unter den Fufs ein kleines' Kohlenbecken gestellt
worden sei, dem die genannten Löcher den nötigen Luftzug vermittelt hätten, und
welches das im Gefäfs befindliche Getränk warm gehalten habe. Stackeiberg
(Gräber der Hellenen S. 21) schlofs sich ihm an, obwol bei dem von ihm ver-
öffentlichten Exemplar, wie bei den meisten seitdem bekannt gewordenen, diese
Durchbohrungen fehlen. Dafs diese Gefäfse aber nicht wirklich in solcher Weise
erwärmt worden sind, ist nicht nur durch diesen Umstand klar, sondern auch an
sich einleuchtend. Ein so kleines Kohlenpfännchen , wie es unter dem Fufs
Platz finden könnte, würde bei seiner, grade durch die Höhe des Fufses verursachten,
**) Schüssel aus Ägina: Berlin 1682, Arch. Zeitung
1882 Taf. 10 S. 197 (unter der Annahme, dafs
die Ergänzung mit niedrigem Fufs richtig ist
und nicht etwa ein hoher Untersatz nach Art
der Gefäfse aus Menidi angenommen werden
mufs; zwei Ausgüsse, wie Furtwängler vorschlug,
glaube ich nicht annehmen «u dürfen, da eine
Nötigung zu so auffälliger Anordnung nicht
vorliegt). Schüssel aus Theben: Jahrbuch des
Instituts 1887 Taf. 4. Die Analogien älterer
Zeit, die Böhlau dort S. 40 anführt, kommen
schon wegen ihrer Kleinheit für uns ebenso
wenig in Betracht wie die Amphora mit Säulen-
henkeln (Prometheus) Berlin 1722 (vgl. Furt-
wänglers Nachtrag II S. 1054), Benndorf, Vasen-
bilder S. 106. Wiener Vorlegeblätter D Taf. 9,8.
Dipylongefäfse mit Ausgufs: Athen Nr. 190. 227.
26) Vgl. dazu Robert, Arch. Zeitung 1882 S. 151.
Furtwängler, Sammlung Sabouroff I Taf. 68.
Die Zahl der Exemplare ist seitdem erheblich
gewachsen ; im athenischen Nationalmuseum
allein befinden sich 17 Stück, darunter zwei
Miniaturexemplare; eine ganze Anzahl und zwar
z. T. schwarzfigurige sind auf der Akropolis
und in Eleusis zu Tage gekommen. Vgl. auch
C. Smith zu Catalogue of the vases in the British
Museum III, E 810.
27) Auch hiervon finden sich nicht wenige Exemplare
in der athenischen Sammlung; ein Miniatur-
exemplar (Nr. 1606) läfst auch für diese Form
eine ceremonielle Bedeutung erschliefsen.
■8) 'EpjfAspt; dpy. 1897 S. 136. 1899 S. 55. Der
Asßr;; vjfj.cpixos wird damit identisch sein: C. I. A.
II 720 Z. 36. 721 Z. 4.
29) Noms des vases grecs S. 13, XXII. Das von
ihm angeführte Gefäfs der Sammlung Blacas ist
offenbar identisch mit dem jetzt in London be-
findlichen (B 298), dessen Herkunft aus Ägina
dadurch gesichert wird.
13°
Wolters, Vasen aus Menidi. IL
grofsen Entfernung vom Boden des Gefäfses und der mangelhaften Luftzufuhr
schwerlich etwa anderes als Rauch hervorbringen. Hartwig bezweifelt deshalb mit
Recht die praktische Verwendung dieser aus einem Stück gearbeiteten, bemalten
Exemplare, die er sich aus einer Vereinigung des Kessels und des Dreifufses
entstanden denkt, wobei die Durchbohrung des Fufses wie eine Erinnerung an den
Ursprung beibehalten worden sei. Diese Durchbohrung findet sich bei einem der
Gefäfse aus Menidi (Nr. 33) und bei dem Xsßr^c 701x1x6? in runder oder herzförmiger
Gestalt aufser bei dem Anm. 29 genannten Exemplar bei Nr. 1172 und 1251 des
athenischen Nationalmuseums sowie bei ein paar Exemplaren von der Akropolis,
einem in Eleusis, endlich bei Abbildungen des Gefäfses auf Vasenbildern 30. Mit-
unter erscheint grade dort, wo sich sonst die Durchbohrungen finden, eine Reihe
von ziemlich grofsen runden Tupfen31. Es wäre verführerisch, darin ornamental
erstarrt die, dadurch als wesentlich charakterisirten, Durchbohrungen wieder zu er-
kennen; aber bei Athen Nr. 1251 sind aufser den Tupfen auch die Löcher vor-
handen. Somit läfst sich nichts gegen die Auffassung einwenden, dafs diese durch-
aus nicht regelmäfsig wiederkehrenden Öffnungen nur bei der Herstellung als
sogenannte Brennlöcher gedient hätten, wie etwa bei 'E?7j[xspte otp^. 1892 S. 220
oder B. C. H. 1898 S. 279.
Damit ist aber über den Ursprung des hohen Fufses noch für keine der
beiden Gefäfsformen etwas entschieden. Ussing {De nominibus vasorum S. 90 f.) hat
Panofkas depixoTroii? schon richtiger für ein vas non ad bibendum , sed ad coquendum
aptum und für die Zusammensetzung einer olla cum. lasano erklärt, das ist, wie sich
aus seiner Erörterung S. 98 ergiebt, ~/ß-pa und yoTporzoo;.
Wie der /uiporcou; gestaltet war, hat m. E. Mau " ermittelt. Es ist der hohe,
im grofsen und ganzen walzenförmige thönerne Ständer, der oben in siebartig durch-
löcherter Höhlung ein Kohlenfeuer trug, und auf welchem ein Topf für Speisen
oder Wasser Platz fand33. Dafs auf dem ^uipÖTcou; auch das Wasser zum Bade
gewärmt wurde, lehrt Hesiod (Werke und Tage V. 748):
MtjS' «TCO )(UTpOTt68u>V aVETTlppSXTODV aveXovia
eaOsiv jr/jos Xösaöar lizei jmI tote etti 7roi'v/j.
Bei Homer finden wir statt dessen den Xo£ipo*/6o? Tpiicou? (1 346. 0 435, vgl. X 443.
x 359). aber das ist kein wesentlicher Unterschied, und so scheinen sich die Ver-
mutungen Hartwigs und Ussings auf das Beste zu vereinigen. Wie eine Bestätigung
kommt noch hinzu das von Pernice veröffentlichte junggeometrische Gefäfs (Athen.
Mittheilungen 1892 Taf. 10 S. 205), welches so offenbar von der Form des Dreifufses
beeinflufst ist und sich zugleich mit dem Xeßr^ yoc^ixo?34, noch besser mit den Kesseln
aus Menidi vergleichen läfst.
30) Dumont, CeramiquesI Taf. 9 (= Brittisches Mu- 33) Vgl. dazu dieses Jahrbuch 1890 S. 118 (Conze).
seum E 774). 'E<pT)(iEplc dp/. 1897 Taf. 10,2. 1897 S. 160 (Winter). Anzeiger 1896 S. i<fe
31) Stackeiberg, Gräber der Hellenen Taf. 25. (Brückner). Robert, Iliupersis des Polygnot
Athen Nr. 1252. 1250 = Heydemann, Vasen- S. 55,49. Eranos Vindobonensis S. 381 (Benn-
bilder Taf. II, I. dorf). 'Ecp7jp.epl; dp/. 1898 S. 216, 1 (Kuruniotis).
Z2) Rom. Mittheilungen 1895 S. 38. 34) Vgl. 'E/pijpuepi« dp/. 1897 S. 137.
Wolters, Vasen aus Menidi. II. j 2 T
Aber es bleiben doch Bedenken. Es wäre auffällig, wenn bei der Zusammen-
fügung eines Gerätes aus zwei Teilen ein so charakteristisches Stück wie der
yo-poxoo<; so wenig auf die Form des neuen Gebildes eingewirkt hätte, wenn von
seinen Henkeln, seinen Öffnungen, seiner erbreiterten Bekrönung, die doch alle auch
bei den uns nicht erhaltenen archaischen Exemplaren vorgebildet gewesen sein
müssen, gar nichts auf das neue Gerät übergegangen wäre. Und doch ist schon
bei den geometrischen und frühattischen Exemplaren nichts mehr von alledem zu
spüren. Andrerseits sind ähnliche hohe Untersätze für Kessel auch ohne jede fafs-
bare Beziehung zum goTp&totK nachweisbar. Furtwängler hat (Olympia IV, Die
Bronzen, S. 125) dargelegt, dafs zu den bekannten Bronzekesseln mit Greifenköpfen
aufser dreifufsartigen auch konische Untersätze gehörten (vgl. dort Taf. 49); ein
verwandter steht unter dem ionischen Deinos in Wien bei Masner, Sammlung antiker
Vasen Taf. 5 S. 20 Nr. 215. Ähnliche, nur mehr walzenförmige Untersätze sind in
der geometrischen Keramik nicht selten35, und mit Recht hat man für diese Form
auf das eiserne, allerdings im Grundrifs nicht runde, sondern drei- oder viereckige
67toxpr1Tr/pi'8tov des Glaukos hingewiesen36, das Herodot in Delphi bewunderte (1,25)
und das auch nach dem Untergang des silbernen Kessels noch ein vielgenanntes
Stück blieb37, ^lyr^a os xou u-oö^ugcto; xaxa -upyov tj.aXiaxa et; txuoupov dvtovxa d~o
sup'j-cspou xoD xdtco (Pausanias X, 16, 1). Es macht dabei für uns nichts aus, dafs wir
es hier und auch bei den von Furtwängler behandelten38 grade mit Untersätzen von
Krateren zu thun haben: Hegesander bei Athenaeus V S. 210, b nennt das u-oxp/jxy;-
pi'ötov Herodots u-osTr^a oiov iypö^xr^v xiva aior^pdv, und der Autor selbst versichert,
dafs man xpotx^pot; xal d'XXa axsu7) darauf setzen könne, ebenso wie ja auf die irpöl}x*i
nach seinen Zusammenstellungen (V S. 209, f) und nach Kallixeinos (dort S. 199, c-f)
aufser dem Krater auch ein Xsß-/);39 oder ein xu~e>Aov gesetzt wurde und sie auch
ohne jeglichen Aufsatz ein Schaustück und ein Wertgegenstand sein konnte40.
Man sieht leicht, die Verwendung solcher Untersätze war durchaus keine beschränkte,
und auch ihr Name wechselte ebenso vielfach wie ihre Form. Das u-oxpr^^ptotov
des Glaukos nennt Pausanias uTtoör^ot, Hegesander ur^oa-r^a, Plutarch ßdaic. Dies
letztere Wort verwenden in Bezug auf den Krater auch die Inschriften C. I. G. Sept.
I 2422 und 3498 Z. 20, ein hölzernes ßdöpov uTroxpr^xrjpiov nennt C.I.G. 2139. Wenn
das Gefäfs Naukratis I Taf. 4, 3 die Inschrift trägt (dort Taf. 32, 1) rioXs[X7p/6^
[txs dvsö/jxs tJuWöXcovi xal r/]v 7r[p]o^ouv xal xo u7ro[xprix'rj]pi<JV, so wird dadurch nicht
nur dies Gefäfs als Krater gesichert, sondern sein Vergleich mit dem kyrenäischen
35) Conze, Anfänge griech. Kunst I (Sitzungsberichte yctXxrjiov -/pTjTTJpo; 'Ap-foXi/oü xpozov ■ "e'ptc; 6e
der wiener Akademie LXIV) Taf. 7. 8. Annali auxoü YP'j;:(^v XEtpaXa! -poxposaot etat; vgl. Jahr-
1872 Taf. K, 12 S. 151,76. Pottier, Vases buch des Instituts 1887 S. 64, 26 (Böhlau). Ro-
antiques du Louvre Taf. 19 S. 21, A 490. 491. schers Lexikon I S. 1765 (Furtwängler).
3C>) Conze, Anfänge I S. 9 (513). 39) Ebenso Suidas und Harpokration unter EYf-^Tj*7!-
37) Die Stellen in Overbecks Schriftqucllen Nr. 263 Vgl. Prellers Polemon S. 101.
— 272, vgl. Frazers Pausanias V S. 313. 40) Vgl. aufser dem Angeführten auch Bekkers
38) Für diese letzteren ergiebt sich das trotz der Anecdota I S. 245. Pottier im Dictionnaire des
Vorrichtung zum Aufhängen aus Herodot IV, 152 anüquiüs III, 1 S. 456 unter Incitega.
132
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
Schalenbild Arch. Zeitung 1881 Taf. 13,1 erlaubt uns auch, in dem dort wieder-
gegebenen Untersatz eine der Formen des uTroxpirjXTjpiov zu erkennen, wie ja auch
der' -po/ous dort nicht fehlt. Welche Form im Einzelnen die von Phanodikos ins
Prytaneion von Sigeion geschenkten Geräte (xpr^pa 8s xal &itoxpi)njptov xal rjöjibv
sotoxsv) hatten, können wir nicht sagen, aber seine Inschrift (/. G. A. 492) lehrt uns
aufser der allgemeinen Übereinstimmung mit dem naukratischen Weihgeschenk durch
die attische Übertragung der fraglichen Worte (xpax9jpa xaTctaxaxov xal tjQjjlov eSeuxa)
wieder ein Synonymon dieses Wortes kennen, das zu dem wol üblichsten und
allgemeinsten Namen dieser Geräte überleitet, zu uTioaxa'xr^ und uTcoaxaxov. Ihn
rinden wir für den Untersatz des Krater41, des Perirranterion42, des sa/apiov43 und
schliefslich des Xoux^ptov44, und auch von Pausanias wird in der Beschreibung der
delphischen Lesche genannt (X, 26, 9) ein ur.oaxdxr^ ts Xi'öou xal Xoux^piöv saxiv Itci
T(p ü-oavxz'Q )(aXxoüv45.
Ich glaube nach alledem, dafs der. hohe konische Untersatz oder Fufs bei
mancherlei Gefäfsen Verwendung finden konnte und uns daher an sich keine Deutung
der in Menidi gefundenen Geräte vermittelt. Diese gewinnen wir aber aus der
Form des oberen Teiles dieser Geräte, des bald tieferen bald flacheren Beckens,
das, wie schon bemerkt (Anm. 25), auch ohne Untersatz vorkommt, das aber beim
wirklichen Gebrauch ebenso wie der Krater zweckmäfsig auf einen solchen gestellt
wurde. Besonders charakteristisch scheint mir der Ausgufs zu sein, der bei mehreren
dieser Becken vorhanden ist (vgl. Abb. 10. 29 und Anm. 25), bei den meisten
sich voraussetzen lassen würde, womit natürlich nicht gesagt sein soll, dieser Ausgufs
müsse überall vorhanden gewesen sein. Er ist aber an einer flachen oder auch
bauchigen Schüssel so auffallend, dafs wir von ihm aus schliefsen müssen. Niemand
wird ein Gefäfs zum Eingiefsen, eine Kanne, so gestalten. Diese Schüsseln waren
vielmehr offenbar bestimmt, eine Flüssigkeit aufzunehmen, die nach dem Gebrauch
als wertlos fortgegossen wurde, mit einem Wort, es sind Waschbecken46. Dafs
diese Xooxr^pia meist auf hohem Fufs standen, ist aus zahlreichen Denkmälern zur
Genüge bekannt; dafs daneben Becken ohne Fufs vorkamen, die man je nach Wunsch
auf einen Untersatz stellte, versteht sich zwar von selbst, mag aber durch den
Hinweis auf die Anm. 44 angeführten Stellen noch bekräftigt werden; vgl. auch
Blinkenberg, Athen. Mittheilungen 1898 S. 16.
41) In Athen: C. I. A. II 667 Z. 26. 674 Z. 10. 45) Wie die Worte wechseln, scheint mir auch die
677 Z. 35. 816 Z. 4. 817 Z. 20. 818 Z. 16. Inschrift Mouaetov xai ßißXioS^xT] tt); EoaYjxXixTJ«
819 Z. 24. IV, 2 700b, B Z. 26, in Delos: B. C. E/oXr)? V, 2 (Oovrpiep, Tpxavtov Trsot'ov) S. 22
H. 1882 S. 117,8. 1886 S. 467. 1890 S. 413. zu lehren, wo einer ßwp.6v xoei tov b> oö£iot;
42) In Athen: C. I. A. II 816 Z. 6. 817 Z. 32. tgü vaoü Xo'Jirjpa, doch offenbar ein Perirranterion,
819 Z. 26. IV, 2 767 b Z. 66, in Delos: B. C. H. weiht.
1886 S. 467. 1890 S. 413. 46) Auch bei heutigen Tauf becken der griechischen
43) In Delos: B. C. H. 1890 S. 415 (wenn die Er- Kirche, die überhaupt mit diesem Gerät manchcr-
gänzung gesichert ist). lei Berührungspunkte, vielleicht sogar wirklichen
44) In Athen: C. I. A. II 678, B Z. 36, nach Pollux historischen Zusammenhang haben, kann man
(10, 46 vgl. 79) auch im Verzeicbnifs der 5tj[M0- ähnliche Ausgüsse sehen.
7rpaxa (vgl. dazu Köhler im Hermes 18S8 S. 397).
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
133
Wir können nicht annehmen, dafs eine so grofse Anzahl von Luterien am
Grabe von Menidi nur als Weihgeschenke ohne besondere Beziehung aufgestellt
worden seien, vielmehr ist ohne weiteres klar, dafs es hier üblich war, den Heroen
als Opfergabe ein Bad darzubringen. Die Salbgefäfse (oben S. 128), die im wirk-
lichen Leben untrennbar dazu gehörten, mögen auch hier als notwendige Ergänzung
gegolten haben.
Eine solche Bedeutung des Bades ist uns nicht nur für den Kult des
Sosipolis in Olympia bezeugt47, sondern auch durch den priesterlichen Titel Xouxpo-
epopo?, den wir in Sikyon (Aphrodite)48, Bargylia (Artemis Kindyasr)19 und Milet
(Kabiren)50 finden. Auch die argivischen 'Hpsai'oes51 haben wir hier zu nennen,
wenn die Erklärung des Hesych genau ist, sie also das Bad in den Tempel brachten.
Wie die Darbringung des Bades in diesen Fällen erfolgte, ob wirklich eine Waschung
des Götterbildes sich anschlofs, ist kaum zu ermitteln. Von den Reinigungsfesten
wie den Plynterien, an welchen das Bild aus dem Tempel weg zum Meere oder
Flusse geführt wurde, sind diese Darbringungen im Tempel zunächst zu scheiden,
obwol verwandte Anschauungen zu Grunde liegen.
Die Bedeutung des Bades im Totenkult ist uns vor allem durch die attische
Sitte geläufig, die sich in der Darbringung eines Brautbades bei der Bestattung
Unverheirateter und der Aufstellung des dabei benutzten Gefäfses, der Lutrophoros,
auf ihrem Grab bekundete. Als ich die Denkmäler, welche uns dieser Brauch hinter-
lassen hat, zu erläutern versuchte, habe ich mich zu sehr im Rahmen der aus-
gebildeten Sitte gehalten und habe deshalb auf eine Erklärung ihres Ursprungs
verzichten müssen 52. Mit Recht hat aber Brückner 53 darauf hingewiesen, dafs sich
schon in den reichen Gräbern der Dipylonzeit das grofse Wassergefäfs neben allerlei
andern Geräten des täglichen Lebens findet; mir ist nach dem ganzen Befund
wahrscheinlich, dafs damals die Sitte noch nicht auf die Ledigen beschränkt war,
denen man diese besondere Form der Grabspende später vorbehielt, indem man
sie zu dem Brautbad in Beziehung setzte, das ihnen gebührt hätte, und das ihnen
nicht vorzuenthalten fromme Pflicht war. Denn auch andern Toten hat man ein
Bad dargebracht. Das bezeugt uns vor allem Sophokles, der in der Elektra V. 84
(Tratpos yiovTz; Xouxpa) und 434 (Xouxpa rcpoacpspeiv Ttatpi) diese Opfergabe zum Grab
des Agamemnon bringen läfst, und dasselbe mufs doch Äschylus mit dem etwas
undeutlichen Ausdruck (Choephoren V. 130) /souaa taaSs ^s'pvißa? cpöitoT^ meinen.
4r) Pausanias VI, 20, 2: ^ oe rrpeoßüxts it 9epc<7:e6- 48) Pausanias II, 10,4: 7iap9e\o« iepoiauvrjv lithtiov
ouaa xöv 2(wat7:oX[v . . . Xouxpa xe läppet tu! lyouacr Xouxpcxpo'pov ttjv 7iap9£vov övo|J.a£ouat.
9ei;7 xal (J.a£<*S -/.otxaxi'97)Gtv aüxci) pu[j.scy|jivas 49) B. C. H. 1889 S. 38.
fjuftitt. Vgl. dazu Robert, Athen. Mittheilungen 50) %B. C. H. 1877 S. 288.
'893 s. 37fr. Nach Pausanias IV, 33, 1 cpe'pouai 51) Hesych: 'HpeatSe;* xo'pat od Xciutpa xop\(£o'J:Jat
te dvd -äaav ^uepav uöcop cb:ö tt); Trrjrj; lz xoü t^ "Hp?- Etym. M. 'Hpeat'os?, cd le'psiai tt); h
Awj toü MöcufActTa to uprjv; auch an der Ithome ^pysc "Hpa? . . . ai dp'joj/svai xa Xouxpa.
haftete eine Geburtssage des Zeus. 52) Athen. Mittheilungen 189 1 S. 371, besonders S. 399.
53) Athen. Mittheilungen 1893 S. 145.
134
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
Zenobios'4 erklärt VI, 45 Xöov.a Xooxpa: xa tot« vExpoi* e-icspousva. sxoiaiCsxo yap eVt
xobi xobou^ Xouxp«. Schliefslich hat uns Athenaeus IX S. 409, f sogar das Ritual
solcher Darbringungen erhalten: töuo» os xccXeTtai ixap' 'Aöijvatot; aTroviu.ij.ot Itz\ x&v eis
xtur^v tot» vsxpots "j'tvolus'vtov Kflrt ^~l x">v T0U» ivayeis xaöatpovtouv, «>; xai KXetÖ7jfj.o» sv im
STtrj'p'acpotxsvm ' E;7j7)TU(» . itpoösU 7«p Trepl svo"|'tatxu)v ■ypoupsi xaoe* opu£ai ßoDuvov rpo;
icJTrepav xoö a^uaxoe, ezcixa Trapa xov ßöüuvov Trpö; s<3T:spav ßXs7rs, 53(op xaxcfyss Xs"/«)v
xaos* uaiv a-6vt[jLfxa 01« j(pY] xal 01; öejjus. I-sixa auöi? u.upov xaxayss. Über das attische
Totenfest der 68pocpopia sind wir leider zu wenig unterrichtet, um es mit Sicherheit
heranziehen zu dürfen, obwol vielleicht in Beziehung auf sie in dem oxforder
Opferkalender geradezu das Wort Xouxpov (oder sxXouxpov?) verwendet ist (H. von Prott,
Leges sacrae S. 11) und O. Müller (Eumeniden S. 141) sogar eine weit verbreitete
Sitte der Hydrophonen annimmt, die im Hinabgiefsen eines Totenbades in Gruben
oder Abgründe bestanden habe55.
Die Darbringung des Bades an die Toten ist jedenfalls bezeugt, und die
Gefäfse in Menidi haben damit ihre Erklärung erhalten, um uns sogleich ihrerseits
einen weiteren Aufschlufs zu geben. Das aus Cicero {De legibus II, 66) bekannte
Gesetz des Demetrios von Phaleron beschränkte die erlaubten Grabmäler auf drei
Formen, colnmella, mensa, labellum. Was wir darunter zu verstehen haben, hat
Brückner, leider bisher nur ganz kurz, überzeugend dargelegt (Arch. Anzeiger 1892
S. 23): es sind die bekannten Säulen, die länglichen, basenartigen Aufsätze und
schalenartige Gefäfse auf hohem Fufs. Dafs Demetrios diese, von seiner Zeit an
für lange ausschliefslich üblichen Formen z. T. erst geschaffen habe, kann ich nicht
glauben; höchstens die den bestimmten Zweck in so nüchterner Weise anstrebende
Säule könnte man für eine solche Erfindung halten; die mensa ist es zweifellos
nicht, und das charakteristische und schwerlich bedeutungslose labellum läfst sich
doch auch nicht leicht so erklären. Aber es fehlten bisher die Monumente, welche
den Ursprung erkennen liefsen. Die hat uns jetzt das Grab von Menidi geschenkt:
wenn wir dort das Wasserbecken auf hohem Fufs als typisches Gerät des Toten-
kultes verwendet und beim Grab aufgestellt sehen, dürfen wir ähnliche Sitte auch
sonst in Attika voraussetzen und aus ihr die Denkmalform herleiten, welche Deme-
trios neben jenen beiden andern noch weiter bestehen liefs. Ein sicheres Beispiel
solchen Grabschmuckes wenigstens besitzen wir in der von Pernice, Athen. Mitthei-
lungen 1892 Taf. 10 S. 205 veröffentlichten junggeometrischen Vase; zu nennen sind
auch die als Grabmäler verwendeten grofsen kelchartigen Dipylongefäfse (Athen. Mit-
theilungen 1893 S. 92), obwol zugestanden werden mufs, dafs bei ihnen die Form des
Beckens nicht so deutlich, und die Möglichkeit anderen Ursprunges nicht zu leugnen
ist. Trotzdem habe ich die verwandten geometrischen Stücke von Menidi zunächst
mit unter die Becken aufnehmen zu dürfen geglaubt (vgl. S. 125). Aber auch wenn
M) Göttinger Parömiographen I S. 174, ebenso von Wasser und Wein bestimmt scheinen
Hesych und Suidas u. d. W. (Lanckoroiiski, Pisidien S. 67), hierher gehören,
ss) Ob die gefäfsartigen Einarbeitungen neben wage ich nicht zu entscheiden,
einem Grabe in Termessos, die zur Aufnahme
Wolters, Vasen aus Menidi. II.
135
sich herausstellen sollte, dafs sie und die genannten kolossalen Dipylongcfäfse anders
zu beurteilen sind, würde ihre Ausschliefsung unsere Folgerungen nicht beein-
trächtigen.
Die Funde vom Kuppelgrab bei Menidi lehren, dafs der dortige Kult von
der mykenischen Epoche an ununterbrochen gedauert hat. Das ist eine für die
Beurteilung der mykenischen Zeit in Attika nicht unwichtige Thatsache50. Der
Kult hört im fünften Jahrhundert auf; Reste die jünger wären als der ausgebildete
rotfigurige Stil fehlen durchaus (Kuppelgrab S. 50). Aber der Kult ist nicht langsam
erloschen und in Folge mangelnder Pietät in immer zunehmender Ärmlichkeit er-
storben; grade einige der jüngsten Gefäfse (vgl. Nr. 4 und 80) gehören zugleich zu
den allerstattlichsten ihrer Art. Ich glaube, dafs wir deshalb ein Recht zu der
Annahme haben, der Kult sei durch ein äufseres Ereignifs plötzlich unterbrochen
worden. Als ein solches Ereignifs würde sich der peloponnesische Krieg wie von
selbst darbieten. Im archidamischen Krieg war Acharnai vom Feinde besetzt und
verwüstet, seine Bewohner sicher geflohen, und auch während der Besetzung
Dekeleias durch die Spartaner wird ein ähnlicher Zustand dort geherrscht haben.
In diesen Zeiten ist der Heroenkult zu Grunde gegangen, der seit der mykenischen
Epoche hier bestanden hatte, und dessen einzige Reste für uns die Scherben bilden,
deren Zeugnifs zu verstehen und zu nutzen ich versucht habe.
Athen, Juni 1899.
Paul Wolters.
56) Dafs auch in Mykene Heroenkult an die alten
Gräber sich angeschlossen habe, hat man aus
der Scherbe mit dem Namen des Heros (I. G. A.
29) geschlossen (Furtwängler und Loeschcke,
Mykenische Vasen S. 52) ebenso wie aus dem
Vorkommen jüngerer, besonders geometrischer
Vasenscherben in dem Gang des einen Kuppel-
grabes (des sogenannten der Klytaimestra). Aber
dies Vorkommen will Tsundas (M'jxrjvat S. 133.
140) durch eine gewaltsame Öffnung und Be-
raubung erklären.
^^jJbvvrsA.
N^joc5Ua/vA
DIE KATZEN IM ALTERTUM.
Durch die Güte des Herrn Prof. C. Robert in Halle bin ich in der Lage, zwei bis
jetzt noch nicht veröffentlichte Vasenbilder der Sammlung Jatta in Ruvo bekannt zu
machen (Fig. i, welche nur die Hauptgruppe giebt, und 2). Die Darstellungen an sich
sind nicht besonders bemerkenswert, es sind eben Erzeugnisse einer apulischen Fabrik
(die wahrscheinlich in Ruvo selbst bestand); auf Grund der vorhandenen beliebten Vor-
lagen haben die Maler aus Jünglingen und jungen Mädchen mit Einmischung von Eroten
Scenen gebildet, in denen man umsonst einen tieferen Sinn gesucht hat; es verlohnt sich
deshalb auch nicht, neben der Abbildung eine genaue bis ins einzelne gehende Be-
schreibung zu bieten, da aus ihr für die Erkenntnis des Inhalts doch Weiteres sich nicht
ergeben würde; auch hat Jatta in seinem Katalog (No. 1016 u. 1555) schon mit der
gröfsten Sorgsamkeit und Ausführlichkeit die Einzelheiten der Bilder erläutert, so dafs
nichts hinzuzufügen bleibt. Nur in einer Beziehung heben sich die beiden Vasenbilder
aus der grofsen Reihe ähnlicher apulischer Vasenbilder heraus, weshalb sie auch
eine besondere Publikation verdienen, das ist die Mittelscene: eine Frau, einmal
stehend, das andre Mal sitzend, in Gespräch mit einem Jüngling begriffen, läfst auf
dem erhobenen Arm ein Kätzchen spazieren gehen, und dieses Kätzchen bildet
offenbar auch den Gegenstand der Unterhaltung zwischen Jüngling und Jungfrau.
Engelmann, Die Katzen im Altertum.
137
[an wird dadurch vor die Frage gestellt: Wie steht es mit der Verbreitung der
latze im Altertum?
Fig. 2.
Bekanntlich ist es V. Hehn, der in seinem Buch »Kulturpflanzen und Haus-
tiere in ihrem Übergang aus Asien nach Griechenland und Italien sowie in das
übrige Europa, historisch-linguistische Skizzen« (die letzte, sechste, Auflage ist nach
dem Tode des Verfassers von 0. Schrader, mit botanischen Beiträgen von A. Engler,
1894 herausgegeben) das Vorkommen der Hauskatze auf Ägypten beschränkt und
ihre Weiterverbreitung in Europa erst in die Zeit der Völkerwanderung gesetzt hat.
Die Gründe, die ihn zu dieser Annahme geführt haben, sind zahlreich; so ist es
z. B. auffällig, dafs vielfach in der Litteratur an Stellen, wo man die Erwähnung
der Katze erwartet, andere Tiere dafür eintreten, vgl. die bekannte Fabel des Horaz
(Sat. II 6,79) von der Stadtmaus und Feldmaus; wenn die beiden Mäuse sich im
Stadthaus gütlich thun und nun plötzlich gestört werden sollen, was wäre da natür-
licher gewesen, als dafs plötzlich die Katze erscheint? aber nein, die Thüren öffnen
sich mit Geräusch, lautes Hundegebell erschüttert das Haus, beide Mäuse laufen
ängstlich hin und her und fürchten sich fast zu Tode. Hier läfst das Motiv der
Bedienten, die frühmorgens zur Reinigung des Saales eintreten, darauf schliefsen,
dafs die Katze als die ärgste Feindin der Maus dem Dichter nicht bekannt oder
wenigstens nicht handgerecht war. Ein anderer, gleichfalls bedeutsamer Beweis
wird aus den Nachrichten von Pompeji abgeleitet. Dort sind alle möglichen Tier-
gerippe unter den Lapilli hervorgezogen worden; Pferde, Hunde, Ziegen und andere
Haustiere wurden verschüttet und ihre Reste wiederaufgefunden, »merkwürdiger
Weise waren aber alle Katzen schon bei Zeiten verschwunden« ; je mehr die Katze
sich an das Haus hält, nicht an die eine oder andre Person anschliefst, um so
unglaublicher ist es, dafs bei dem Vesuvausbruch alle Katzen ihre gewöhnlichen
Wohnstätten verlassen hätten; dagegen hört jede Merkwürdigkeit auf, wenn es in
der Stadt eben noch keine Katzen gab. Nun werden freilich eine ganze Reihe von
antiken Stellen angeführt, wo von Tieren geredet wird, die als Feinde der Mäuse
gepflegt und ?ls ^aXrn aiXoupo;, felis, mustela u. a. bezeichnet werden, aber es ist.
keine Sicherheit zu gewinnen, dafs darunter wirklich unsere Katze verstanden wird
j -jg Engelmann, Die Katzen im Altertum.
»Als Feinde der Maus, und sie hat deren viele, mufsten auch frühzeitig die das
Haus des Menschen umschleichenden Tiere, das Wiesel mit seinen Unterarten, Iltis,
Marder, wilde Katze beobachtet werden; einige davon wurden deshalb gehegt und
nicht verfolgt und traten in eine Art Gemeinschaft mit den Menschen; Wiesel und
Marder lassen sich zähmen, und ehe die Katze eingeführt war, geschah dies viel
häufiger als jetzt. Doch litt unter diesen Räubern auch wieder das Federvieh,
besonders dessen junge Brut, und man suchte sie dann wieder abzuhalten und
machte ihnen den Krieg.« Leider haben die Alten zwischen den einzelnen Tieren
nie wissenschaftlich streng unterschieden, so dafs die Möglichkeit nicht abzuleugnen
ist, dafs nicht die Hauskatze, sondern die damit verwandten oben genannten Tiere
unter den gebrauchten Ausdrücken zu verstehen sind; man wird dies um so mehr
zuzugeben geneigt sein, wenn man aus der heute geltenden Zoologie erfährt, dafs
eine grofse Zahl der zum Katzengeschlecht gehörenden, aber von der Hauskatze
ganz scharf unterschiedenen Tiere noch heute gezähmt und zur Vertilgung der
Mäuse und anderen Ungeziefers verwendet werden. So wird, um nur einige Bei-
spiele anzuführen, nach Brehms Tierleben I S. 508 die Tigerkatze (felis tigrinä)
noch heute gezähmt und zur Reinigung des Hauses von Mäusen und Ratten ver-
wendet; dasselbe gilt von vielen Arten der Viverridae, so z. B. der Ginsterkatze
(S. 557), die in der Berberei vollständig unsere Hauskatze vertritt; auch das Wiesel
wird heute noch gezähmt und zur Mäusejagd verwendet (S. 618). Demnach kann
man aus den zahlreichen Stellen, an denen von derartigen Tieren des Katzen-
geschlechts geredet wird, keine Sicherheit gewinnen, ob wirklich unsere Hauskatze
oder andere zu ähnlichen Zwecken verwendete Tiere gemeint sind ', und so könnte
die Frage nach der Verbreitung der Hauskatze nie gelöst werden, wenn es nicht
gelingt, zu der litterarischen Überlieferung noch andre Quellen hinzuzufinden.
Dafs die Katze in Ägypten als Haustier vorhanden war, steht nicht nur aus
den Nachrichten der Schriftsteller fest, sondern ergiebt sich auch aus den grofsen
Massen von Katzenmumien und Katzengebeinen, die in Bubastis und an andern
Orten gefunden worden sind; wie heilig sie gehalten wurde, und wie streng jede
Tötung eines solchen Tieres bestraft wurde, das geht nicht nur aus Herod. .II 66
hervor, sondern dafür bietet ein von Diodor berichteter Vorgang, den er selbst als
Augenzeuge beobachtete, einen deutlichen Beweis 2. Man begreift, dafs bei solchen
Verhältnissen die Ausfuhr leicht gefährlich sein konnte; wenngleich nichts davon
überliefert ist, dafs die Ausfuhr der Katzen verboten war, so könnte man doch bei
der Heiligkeit, in der das Tier allgemein stand, leicht etwas Derartiges annehmen.
]) Die hauptsächlichsten Stellen sind bei V. Hehn Vgl. noch K. Sittl, Zur Gesch. d. Hauskatze, in
und bei Daremberg et Saglio Dict. des ant. I Arch. f. lat. Lexicogr. V (1888) S. 133.
S. 689. 699 verzeichnet, vgl. noch Ann. des scienc. 2) I 83, 8 dzoxTetvavro« Taipafou tivo; ai'Xoopov xal
nat. XVII (1829) S. 165. Dafs Aristoteles Zie toü 71X7)8005 auvSpajxovxo? int rrjv olxt'av toü
2. 540a 10 unter cciXoupo; wirklich die Katze npd$avToc , oute ol TtefjupIHvTec bnb toö ßaotXeius
versteht, scheint mir unzweifelhaft, aber auch ä'ppvxes iizl ttjv rapcciTTjatv oute 6 XOtvo« arro
bei ihm scheinen die Bezeichnungen at'Xoopos, ttjs Tdupu); cpdßoc foxuaev l&\l<süai ttj? Tt.u-wpt'as
IXT15, y«X^ mehrfach ineinander überzugehen. töv av8pu)7rov , xctirrep dxouai'u>« toöto 7te7rp<r/o,Ta.
Engelmann, Die Katzen im Altertum. j -5Q
Aber doch wäre nicht zu begreifen, dafs nicht, nachdem einmal der Verkehr mit
Ägypten eröffnet war, einzelne Exemplare nach Griechenland und Italien gelangt
wären. Die Zahl der griechischen Niederlassungen in Ägypten war seit dem
sechsten Jahrhundert nicht gering; sollten z. B. die in Naukratis und anderen Orten
angesiedelten Hellenen nicht auch Katzen gehalten haben? Und sollten bei dem
regen Handelsverkehr zwischen Ägypten und Griechenland, selbst wenn man noch
so strenge Ausfuhrverbote voraussetzt (von denen wir aber durchaus nichts wissen),
nicht einzelne Exemplare des merkwürdigen und nützlichen Tieres zur Ausfuhr
gelangt sein? Man sollte das wohl ohne weiteres annehmen, selbst wenn keine
Zeugnisse dafür vorhanden wären; aber an solchen Zeugnissen mangelt es nicht.
Einem litterarischen (Diodor. I 84 erzählt, dafs die ägyptischen Soldaten auf ihren
Feldzügen aufserhalb ihres Landes aller Katzen, die sie antreffen, sich annehmen
und sie mit nach Ägypten zurückführen) könnte man vielleicht jede Bedeutung ab-
sprechen, und deshalb soll hier kein Gewicht darauf gelegt werden. Um so wichtiger
sind die Beweise, die von den Denkmälern geliefert werden. Da sind zunächst zwei
Vasen aus Kameiros, die ohne Zweifel aus athenischer Fabrik stammen, (R. Engel-
mann Due lezioni di mtisica in Ann. 1878 S. 284 Tav. d'ag. O. P.). Die Malereien
beider Vasen führen uns in eine athenische Schulstube ein, in der Musikunterricht
erteilt wird, und beide Male rindet sich eine durch die Barthaare (auf dem Original
deutlich zu erkennen), den langen Schwanz und die sonstige Bildung deutlich be-
zeichnete Katze mit in den Kreis der Figuren eingefügt. Auf der einen Vase führt
ein älterer Mann, der seinen Liebling zum Unterricht begleitet hat, das Tier, durch
dessen Überreichung er sich die Gunst des Knaben zu erwerben gesucht hat, an
einem langen Bande, so dafs man sieht, es handelt sich um ein seltenes an den
Ort noch nicht eingewöhntes Tier, das man noch unter strenger Beobachtung halten
zu müssen glaubt, auf der andern dagegen scheint die Katze schon mehr Bürger-
recht oder wenigstens Hausrecht gewonnen zu haben, sie hat auf dem Sessel Platz
genommen, der einem der Schüler dienen soll, und dieser scherzt mit ihr, hält ihr
sein Musikinstrument hin, als ob er sie einladen wolle, auch in Bezug auf die
Musikübung ihn für die eine Stunde zu vertreten. Als fremdes, noch am Strick zu
führendes Tier erscheint die Katze auch auf einer Vase der Sammlung Panckoucke
(Dubois Catal. Panckoucke 134 n. 45, Dict. d. ant. I S. 689); dort erblickt man zwei
athenische Jünglinge, von denen der eine in der rechten Hand einen Hahn trägt,
während er an einem Bande mit der linken Hand eine sich emporbäumende Katze
festhält; ihm gegenüber steht ein zweiter Jüngling, der mit der rechten Hand auf
die Katze zeigt, während sein Hund hinter ihm umsonst durch »Schönmachen« die
Aufmerksamkeit seines durch die Neuheit geblendeten Herrn zu erregen versucht.
Man fühlt sich durch dies Bild ohne weiteres in die Zeit versetzt, wo die Einführung
der Katze dem bisherigen Lieblingstier der Jugend, dem Hunde, offenbar Eintrag
thut, und man erkennt auf der andern Seite, dafs man noch nicht so weit ist, die
Katze als das mit dem Hause gleichsam verwachsene Tier zu betrachten; sie gilt
als Seltenheit, die von den älteren Freunden der Jugend geschenkt wird, auf deren
Jahrbuch des archäologischen Instituts. XIV. . I I
j^O Engelmann, Die Katzen im Altertum.
persönliche Anhänglichkeit man sich aber noch nicht verlassen kann, so dafs es
unter allen Umständen rätlich scheint, sie am Bande zu führen.
Als Haustier, als Feindin der Hausmaus, erscheint die Katze dagegen auf einer
Vase des Berliner Museums, die aus der Sammlung Sabouroff stammt 3. Man erblickt
ein Speisezimmer, in dem sich Mäuse zu schaffen machen; da erscheinen plötzlich zwei
Katzen, so dafs die Mäuse erschreckt an den Kandelabern in die Höhe klettern; aber an-
statt die Mäuse zu fangen, beschäftigen sich die Katzen mit dem Inhalt zweier Schüsseln.
In ähnlicher Weise erscheint die Katze auf einem bei Lenormant El. cer. IV 82 ab-
gebildeten etwas jüngeren Vasenbild aus der Sammlung Blacas; ein Jüngling, im
Gespräch mit einer Frau begriffen, hält in der linken gesenkten Hand die Strigilis,
während die rechte Hand einen kleinen Vogel vor die Brust hält, nach dem eine
über den Rücken her kommende Katze schon mit der einen Pfote greift. Auf
Grund dieses Vasenbildes wird man auch nicht anstehen, auf dem schönen Grab-
relief in Athen (Conze, Die Griechischen Grabreliefs Nr. 1032, ein stehender
Jüngling hält in der herabhängenden linken Hand ein Vögelchen, die rechte
ist erhoben, wohl zum Beten; hinter der Hand erblickt man einen Vogelkäfig,
darunter einen Pfeiler, auf dem ein katzenähnliches Tier liegt) eine wirkliche Katze
zu erkennen. Völlig erledigt wird die Frage durch die beiden Vasen aus Ruvo,
bei denen die ganze Art, wie die Frau mit der Katze spielt und das Kätzchen
zierlich auf dem Arm hin- und herlaufen läfst, jedem Betrachter die Anerkennung
abnötigt, dafs es sich nur um Katzen handeln kann. Da nun Ruvo, wo die Vasen
nicht blofs gefunden, sondern auch sicher entstanden sind 4, nicht weit von Tarent
liegt, wird man auch geneigt sein, in dem katzenähnlichen Tiere, das sich auf
tarentinischen Münzen gebildet findet, eine Katze zu sehen, trotzdem sonst wegen
der Kleinheit der Figur ein sicheres Erkennen nicht möglich ist.
Auch in Etrurien wird die Katze als Haustier frühzeitig vorhanden gewesen
sein, da etruskische Wandmalereien von Corneto und Caere deutlich die Katze er-
kennen lassen (Mon. delV Inst. I 1831 T. 23. Mus. Greg. I T. 104). Man erblickt
dort Männer und Frauen zum Mahle gelagert; unter den Klinen sind Vögel, ein
Hahn und ein Rebhuhn, und zwischen ihnen eine Katze dargestellt; auch hier lassen
besonders die stark entwickelten Barthaare nicht daran zweifeln, dafs es sich wirklich
um eine Katze handelt, wenngleich die charakteristischen Formen sonst nicht so
deutlich zum Ausdruck gebracht sind.
Auch in Pompeji, wo Reste von Katzen nicht gefunden sind, fehlt es doch
nicht an figürlichen Darstellungen; so sieht man auf einem von Mazois (II pl. LV)
veröffentlichten, umstehend (Fig. 3) wiederholten Bilde einen kleinen mopsartigen
Hund, der ein halbes Brjot und ein Kotelett gegen eine trächtige Katze und einen
gröfseren Hund verteidigt. Die Katze ist allerdings wenig naturalistisch gebildet
3) Beschr. d. Vasensamml. II No. 2517. Samml. Huddilston Greek Tragedy in the light of vase
Sabour. T. 65. paintings S. 85,2. Die Sammlung Jatta in Ruvo
4) Die in Ruvo gefundenen Vasen lassen mehrfach liefert dafür noch mehr Beispiele,
die Benutzung gleicher Vorlagen erkennen, vgl.
Engelmann, Die Katzen im Altertum.
141
(Mazois sagt: un chat represente avec assez peu de naturel), aber auch hier läfst sich
wegen des ganzen Zusammenhangs nur an die felis domestica denken. Dasselbe gilt
von dem jetzt in Neapel befindlichen Mosaik »eine Katze, die eine Wachtel zerreifst«,
sagt V. Hehn, »aber das luchsartige, etwas gestreifte Fell, sowie der Ausdruck des
"- . * '■:*"'.
Fig. 3-
Kopfes deuten mehr auf die wilde Katze, wenn auch eine ähnliche Bildung hin und
wieder bei der jetzigen Hauskatze vorkommen mag«. Aber die Zusammenstellung
mit den für die Mahlzeit bestimmten Tieren zwingt doch, jeden Gedanken an eine
Wildkatze fallen zu lassen. Vielleicht kann hier auch ein Relief des Kapitolinischen
Museums angefügt werden (Foggini Mus. cap. IV 45), wo eine Katze an zwei an
einem Baumast aufgehängten Enten in die Höhe springt, während ein auf einem
Thronsessel sitzendes Mädchen die Kithara ertönen läfst, aber man wird doch besser
thun, bis auf weiteres dies Denkmal bei Seite zu lassen. Herr Dr. Amelung, der die
Güte hatte das Denkmal zu untersuchen, schreibt: »Das Relief des capit. Museums
ist in der Nuova descrizione (1888) auf S. 284 n. 120 beschrieben. Ich konnte es
nicht mit Leiter untersuchen, doch ist die Beschreibung richtig. Das Mädchen
ist ev. z. T. ergänzt. Die Vögel würde ich wegen der Länge ihrer Hälse eher für
Enten halten; das Tier ist augenscheinlich eine Katze. Nur kann ich einen Zweifel
nicht unterdrücken, ob das Ganze nicht etwa modern ist. Es wäre unter den Reliefs
des capit. Museums nicht der einzige Fall. Aber an diesem Zweifel mag wohl die
Seltsamkeit des Gegenstandes die Hauptschuld tragen.«
Auch das in Bordeaux befindliche von Caumont Bull. Mon. 1861 S. 200
veröffentlichte Grabrelief (ein Mädchen drückt einen Kater an ihre Brust) wird besser
wegbleiben müssen, da der Herausgeber selbst sagt, dafs man vor dem Originale
zweifeln könne, ob es sich um einen Kater oder um einen Affen handelt.
Das sind, soviel ich sehen kann, die monumentalen Zeugnisse, aus denen
wohl klar hervorgeht, dafs die Katze als Haustier nicht nur den Ägyptern, sondern
auch den Griechen und Römern bekannt war; die vielfach ungenaue oder ungeschickte
Wiedergabe des Tieres läfst aber den Schlufs zu, dafs sie als Haustier noch nicht
allgemein verbreitet, den Malern daher noch etwas wenig Gekanntes war, so dafs
j42 Engelmann, Die Katzen im Altertum.
es nicht zu verwundern ist, wenn ihre Formen hier und da schlecht wiedergegeben
sind. Nimmt man ferner die athenischen Denkmäler hinzu, die auf den Anfang des
fünften Jahrhunderts zurückgehen, auf denen die Katze noch als fremdes, mit Er-
staunen betrachtetes und mit Eifer erstrebtes Geschöpf vorgeführt wird, das man
als noch nicht eingewöhntes Tier an einem Bande führen zu müssen glaubt, dann
sieht man sich fast genötigt, die Einführung der Katze mit der Eröffnung von
Ägypten in Verbindung zu bringen. Wenn einzelne Exemplare als seltene Tiere
von Ägypten nach Griechenland und Italien eingeführt wurden, so war damit immer
noch nicht die allgemeine Verbreitung in die Wege geleitet; es mögen verschiedene
Jahrhunderte vergangen sein, bis die Katze bei allen Völkern Europas ein solches
Haustier geworden ist, als welches wir sie heute kennen.
Auch V. Hehn hatte sich schliefslich dieser meiner, schon in den Ann. 1878
ausgesprochen Ansicht angeschlossen, nachdem ich ihn auf die oben besprochenen
athenischen Vasen mit dem Musikunterricht hingewiesen hatte; er schreibt mir bei
Zusendung der vierten Auflage seiner »Kulturpflanzen« unter dem 13. Oct. 1882
folgendes: »Ich hatte die Absicht, dieser Ausgabe eine Vorrede mitzugeben, in der
ich manche meiner Behauptungen zurückzunehmen oder einzuschränken oder neu
zu bestätigen gedachte. Doch wäre daraus beinahe ein neues Buch geworden, und
so mufste ich mich, vom Verleger gedrängt, entschliefsen, das Buch so wie es war,
mit nicht bedeutenden Zusätzen und Verbesserungen, abermals in die Welt zu
schicken.«
»Auch über die ägyptische Katze und ihren Übergang nach Europa war ich
willens, mich in einigen Worten auszulassen. Die Frage ist recht schwierig. Ich
glaube jetzt, dafs bei der grofsen Heiligkeit des Tieres in Ägypten die Einfangung
und Ausfuhr desselben äufserst gefährlich war und lange Zeit nur einzelne Individuen
und Abbildungen ins Abendland kamen; erst als Ägypten völlig christlich geworden
und der Tierkultus erloschen war, konnte sich das Tierchen auch in die Häuser
anderer Völker verbreiten, zunächst wohl nach Syrien.«
Der Herausgeber der neuesten Auflage der »Kulturpflanzen und Haustiere«,
O. Schrader, äufsert keine eigene Meinung, dagegen wiederholt er die Verhand-
lungen der anthropologischen Gesellschaft, nach denen bei Untersuchung der aus
Bubastis von Naville gesandten sog. Katzengebeine von Virchow die Beziehung
dieser Reste auf die Hauskatze, felis domestica, geleugnet wird. Virchow nimmt
also an, dafs die altägyptischen Katzen gezähmte Wildkatzen waren, von der felis
maniculata abstammten; eine wirkliche Domestikation habe nicht stattgefunden. Er
bestreitet demnach die Herkunft unserer Hauskatze aus Ägypten, läfst sie dagegen
aus Asien oder Europa von der einheimischen Wildkatze, felis catus, abstammen,
so dafs schliefslich jedes Land von der einheimischen Wildkatze seine besondere
Species abzuleiten hätte. Gegen diese vorausgesetzte Abstammung der Hauskatze
von der Wildkatze genügt es, auf Brehm I S. 417 zu verweisen, wo die Unterschiede
der Hauskatze von der Wildkatze aufgezählt und die Gründe angegeben werden,
die es als unthunlich erscheinen lassen, unsere Hauskatze mit der Wildkatze in
Wolters, Bemalter Marmorkopf in Athen. 14?
Verbindung zu setzen. Ich denke aber, dafs auch die oben angeführten Vasenbilder
deutlich erweisen, dafs die Katze erst in einzelnen Exemplaren eingeführt wurde und
allmählich im Laufe der Jahrhunderte gröfsere Verbreitung in Griechenland und
Italien erhielt. Dann ist aber Ägypten, dessen Eröffnung mit dem Erscheinen der
Katze auf griechischem Boden zusammenfällt, als das Ursprungsland ohne weiteres
erwiesen; dafs in jenen Jahrhunderten, wo die Völker gegeneinander viel mehr
abgeschlossen waren, als dies heute der Fall ist, die allmähliche Verbreitung und
Eingewöhnung nur verhältnismäfsig langsam vor sich ging, kann niemanden Wunder
nehmen.
Dabei mag in andern Ländern, z. B. in China (vgl. Hirth Zeitschr. f. Ethn.
XXII 2 S. 140), die Katze schon frühzeitig ebenso wie in Ägypten zum Haustier
gemacht worden sein, aber dafs von dort aus die Einführung des Tieres nach
Griechenland nicht erfolgt ist, bedarf weiter keines Beweises. Also bleibt nur
Ägypten übrig, und die Annahme V. Hehns behält, mit einer gewissen Einschränkung,
ihre Richtigkeit5.
R. Engelmann.
VTr>JÜG^o ~t CoA VVi^^xAs O^uJ"
BEMALTER MARMORKOPF IN ATHEN.
Im letzten Erwerbungsbericht des dresdener Museums hat Treu (Arch.
Anzeiger 1898 S. 54) für die Bemalung eines Parthenos-Kopfes und ihre Technik
auf einen im Herodestheater gefundenen Kopf des griechischen Nationalmuseums
verwiesen, von dessen genauerer Untersuchung vielleicht weiterer Aufschlufs zu er-
warten sei. Der Aufforderung, die damit uns in Athen Weilenden nahe gelegt
wurde, wäre ich längst nachgekommen, wenn nicht die Untersuchung so ergebnifslos
geblieben wäre. Aber auch das mufs schliefslich dargelegt werden.
Das umstehend abgebildete Stück befindet sich unter Nr. 177 in der Sammlung
des Nationalmuseums, an die Wand befestigt und durch einen unlösbaren Glaskasten
vor jeder Beschädigung geschützt, aber auch genauerer Untersuchung entzogen. Eine
Abbildung hat neuerdings Farnell, The cults of the Greek states I Taf. 25 zu S. 368
gegeben, mit ungenauer Angabe über den Fund und, was bedenklicher ist, mit der
irrigen Behauptung, es sei eine, wol gar die wichtigste, Replik der Parthenos des
5) Das katzenähnliche Tier auf der aus Ruvo stam- 1862 S. 61) als Katze aufzufassen sein, kann hier
menden Vase mit der Aussendung des Tripto- aber bei Seite gelassen werden, weil es nur zur
lemos (Compt. rend. de St. Pitersb. 1862 T. 4) Bezeichnung des Landes Ägypten dienen soll,
wird wohl trotz Stephani's Zweifel {Compt. rend.
144
Wolters, Bemalter Marmorkopf in Athen.
Phidias, entstanden nicht lange nach dem Original. Die hohe, dreieckig begrenzte
Stirn und die beiderseits davon in weichen, kurzen Locken herabfallenden Haare
machen die Annahme unmöglich. Er-
wähnt und beschrieben ist der Kopf
öfters: Schillbach, Über das Odeion des
Herodes Attikos S. 25. Arch. Anzeiger
1858 S. 198 (Conze). Heydemann, Mar-
mor-Bildwerke zu Athen Nr. 732. Sybel,
Sculpturen zu Athen Nr. 891. Kavva-
dias, rXu7TT«x tou 'EOvixou Mouastou Nr. 177.
Erhalten ist nur das Gesicht;
hinten ist offenbar Bruch vorauszusetzen,
oben sieht man zwei in mäfsiger Senkung
nach hinten und aufsen schräg abwärts
laufende Stückungsflächen, die sich über
der Mitte des Kopfes wie in der First-
linie eines Daches treffen. Man wird
daraus auf die Anstückung einer Kopf-
bedeckung, vermutlich eines Helmes
schliefsen. Das Haar ist mit rotbrauner
Farbe bedeckt, auf ihr sieht man noch
reichliche Reste von Gold. Mit derselben
Farbe waren die Augenbrauen gemalt; diese Untermalung ist besonders am linken
Auge gut erhalten und zieht sich deutlich sichtbar über den ganzen Augenbrauenbogen
und auffällig tief an der Nase herab. Am rechten Auge ist diese Untermalung fast
ganz verschwunden; von der Vergoldung, die Schillbach auch für die Augenbrauen
nennt, sehe ich ebensowenig wie die andern Beschreiber eine Spur, aber vorauszusetzen
ist sie. Die Augen sind aus einem besonderen weifsen Material eingesetzt und
waren mit den aus Bronze gearbeiteten Wimpern umgeben, von denen noch viele
Reste, wenn auch im Zustande starker Beschädigung, erhalten sind. Schillbach be-
richtet von Löchern, in welchen die kleinen, die Wimpern ausdrückenden Bronze-
stifte gesessen hätten; davon kann ich nichts sehen, vielmehr scheint mir wie
gewöhnlich je eine ganze Reihe von Wimpern aus einem dünnen Blech gearbeitet
zu sein, dessen zusammenhängender Teil in der Augenhöhle verborgen und von
dem eingesetzten Augapfel bedeckt wurde (vgl. z. B. Athen. Mitth. 1887 S. 373).
Heydemann vermerkt sogar in den Augenbrauenbogen nahe beim Nasenbein Löcher
für kleine Bronzestäbchen, d. i. Augenbrauenhärchen; davon kann ich nichts sehen
und mufs die, ohnehin auffällige Angabe für irrig halten. Das Material der Augäpfel
scheint ein weifser Stein; Schillbach und Heydemann nennen ihn Alabaster.
Kavvadias eine östswotjs uXtj, was mir weniger glaublich scheint. Die ehemals ein-
gesetzten Augensterne fehlen; von Färbung, wie beim dresdener Kopf, sehe ich
nichts. Das Fleisch ist sehr glatt polirt, und ich vermag schon deshalb den Marmor
Wolters, Bemalter Marmorkopf in Athen. j^e
nicht genauer zu bestimmen; Heydemann erklärt ihn für parisch, Kavvadias für
pentelisch, Schillbach hebt seinen eigentümlich matten Glanz hervor, und meint, er
sähe aus wie mit Wachs getränkt, habe ohne Zweifel auch Bemalung gehabt. Für
diese letztere Annahme sehe ich keinen zwingenden Grund, aber bemerkenswert
sind eine Anzahl gelber Flecken, besonders auf der rechten Wange, die wie eine
in den Marmor eingedrungene Färbung erscheinen. Ihren Ursprung kann ich nicht
bestimmen. Sodann sind schwarzbraune Streifen von den Augen aus über die
Wangen herabgeflossen, offenbar durch die Oxydirung der eingesetzten Augen-
wimpern verursacht, und ebenso etwas hellere Streifen an der linken Wange von
der Stirn oder dem Haar aus über den äufseren Augenwinkel. Dafs durch die
starke Politur, die Vergoldung und die weitere Belebung mit Farben der Eindruck
eines chryselephantinen Werkes nachgeahmt werden sollte, ist sehr glaublich.
Technischen Aufschlufs aber vermag ich wenigstens dem Werke nicht abzugewinnen.
Ich möchte bei der Gelegenheit noch einen kleinen Nachtrag zu dem Bericht
über die Erwerbungen des dresdener Museums geben, von dem ich ausging. Es
ist dort ein Glockenkrater abgebildet (Arch. Anzeiger 1898 S. 137), auf dem Aphrodite
in einer Muschel übers Meer segelnd dargestellt ist, mit den Händen die oberen
Zipfel des Segels haltend, dessen unteres Ende an der Muschel befestigt ist. Diese
Verwendung des Segels bei Aphrodite ist zwar selten, aber nicht ganz ohne Bei-
spiel. Stackeiberg (Gräber der Hellenen Taf. 28 S. 24) hat eine ganz ähnliche
Darstellung abgebildet, und schon Benndorf (Vasenbilder S. 82) hat erkannt, dafs
hier Aphrodite in der Muschel segelnd zu denken ist.
Paul Wolters.
V
\»jd^+r<K,
^>»Jl
DIE ANWENDUNG DER FEDERFAHNE
BEI DEN GRIECHISCHEN VASENMALERN '.
(Tafel 4)
Dasjenige technische Problem der griechischen Vasenmalerei, dessen Lösung
wir im Folgenden zu geben hoffen, hat die verschiedensten Gelehrten schon seit
Langem beschäftigt. Es handelt sich um die Frage, welches Instrument die alten
Vasenmaler anwendeten, um jene elastischen, glänzend schwarzen Relieflinien zu
ziehen, die, speciell im rotfigurigen Stile, die Conturen und in der Hauptsache auch
die Innenzeichnung der Figuren bilden. Man hat früher auf eine Rohr- oder eine
Metallfeder, auf eine Art Reifsfeder oder auch auf Haarpinsel geschlossen, jedoch
fand eine Einigung der Meinungen nicht statt2. Wurde durch die Annahme des
Pinsels der Schwung, das An- und Abschwellen der Linien, wohl auch die eigen-
thümliche, auf dem Vasengrunde filigranartig aufliegende Dicke des Farbstoffes
erklärt, so führten andrerseits Beobachtungen über gewisse Besonderheiten der
Relieflinien wieder von diesem Ziele ab. Bei genauerer Betrachtung zeigen diese
Linien nämlich fast immer in der Mitte eine Furche, während zu beiden Seiten die
Farbe, bisweilen ziemlich scharfe Borte bildend, emporgetrieben ist. Diese Er-
scheinung, welche Gelehrten wie John, Brunn, Petersen nicht entgangen ist, liefs
sich logischerweise nur durch die Anwendung eines resistenten Malinstrumentes
erklären. Die weiche Spitze des Haarpinsels vertheilt, wie man sich durch Ver-
suche leicht überzeugen kann, den Farbstoff gleichmäfsig nach allen Seiten hin.
Man wurde also zur Annahme einer Metallfeder, ähnlich unserer heutigen Schreib-
oder Zeichenfeder, geführt und erklärte jene eigentümlichen Doppelzüge der Relief-
linien dadurch, dafs die ziehende Spalte der Feder sich zu sehr getheilt habe und
nicht mit hinreichender Flüssigkeit gefüllt gewesen sei. Macht man jedoch auch
hier den praktischen Versuch, so wird man finden, dafs die Erscheinungen, die
') Vgl. Rom. Mitth. 1897 S. 88. Bericht über die
Palilienfeier im deutschen archäologischen In-
stitute zu Rom.
2) Vgl. de Witte Etüde sur les vases peints p. 29;
Jahn, Einleitung zur Beschreibung der Vasen-
sammlung König Ludwigs S. CXLI; John, Malerei
der Alten S. 180; Brunn, Probleme, in den Ab-
handlungen der Bayr. Akademie XII S. 126;
Petersen, Archäol. Zeitung 1879 S. 5 Anm. 17;
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV.
Blümner, Technologie II S. 78 ; Pottier, Gazette
des Beaux-Arts 1890,2 S. III. Erhaltene Rohr-
und Metallfedern siehe bei Daremberg-Saglio
Fig. 933. 996; Schreiber, Bilderatlas Taf. 89, 10;
Baumeister III S. 1585. Metallfedern im Museum
zu Trier S. 1497 — 98. 8392; ein weiteres Exem-
plar erwarb ich in Rom. Alle diese Federn
scheinen spätrömischer Zeit anzugehören.
12
j^g Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
wir an den Relieflinien der Vasen beobachten können, wesentlich verschieden sind
von denen, die sich bei dem Aufdrücken einer Metallfederspitze zeigen. Hier werden
sich, wenn die Flüssigkeit nachläfst, zwar ähnliche Doppelzüge bilden, aber der
Zwischenraum zwischen diesen parallel laufenden Linien stellt sich immer als ein
wirkliches Vacuum dar, denn nur aus den beiden auseinandergedrückten Hälften
der Federspitze kann der Farbstoff fliefsen. Bei den Linien der griechischen Vasen
ist der Zwischenraum zwischen jenen Parallelzügen jedoch immer mehr oder weniger
mit Farbe ausgefüllt. Die Anwendung eines zweitheiligen Malinstrumentes, wie
unsere metallene Schreibfeder, kann also hier nicht vorausgesetzt werden.
Gelegentlich der Besprechung einer rotfigurigen attischen Lutrophoros hat
Wolters vor einigen Jahren das uns hier beschäftigende Problem berührt (Athenische
Mittheilungen 1891 S. 376). Seinem äufserst subtil beobachtenden Auge fiel aufs
Neue die regelmäfsige Wiederkehr der oben erwähnten Furchungen bei den Relief-
linien auf. »Man könnte geneigt sein«, sagt er, »hier die Spur der öfter ange-
nommenen Reifsfeder zu erkennen, obschon sich Eindrücke eines harten und scharfen
Instrumentes nicht erkennen lassen, selbst nicht da, wo diese feinen Striche über
den Firnifsgrund laufen. Aber diese Doppelung der Striche findet sich nicht nur
bei den geraden Linien, sondern auch bei gebogenen, und vor allem bei solchen,
welche eine unregelmäfsige Schwellung zeigen.« Solche Linien aber, schliefst Wolters,
können nur mit einem feinen Pinsel oder mit einer spitzen Vogelfeder gezeichnet
sein. Zu dieser letzteren Hypothese giebt die Anmerkung einige weitere Aus-
führungen: »Auf diese Möglichkeit machte mich E. Gillieron aufmerksam, indem er
mir zugleich durch einen praktischen Versuch bewies, wie die feinen, an den
Krümmungsstellen rasch anschwellenden Striche ganz besonders leicht bei der An-
wendung einer spitzen, zarten und vor allem elastischen Federfahne (nicht einer aus
dem Kiel geschnittenen Feder) entstehen.«
Ein völlig neues, wenn auch nicht etwa ganz unbekanntes Malinstrument
wird also hier für die griechische Vasenmalerei postuliert und zwar von einem
Manne der Praxis, der die Richtigkeit seiner Vermuthung durch das Experiment
zu beweisen suchte. Schon mehrere Jahre vor dem Erscheinen des Wolters'schen
Artikels — es handelt sich hier durchaus nicht etwa um einen Prioritätsstreit —
war ich ebenfalls von einem praktisch thätigen Künstler, dem jetzigen Professor
Friedrich Fehr in Karlsruhe, auf dieselbe Möglichkeit aufmerksam gemacht worden.
Herrn Fehr war es, wie vielen Malern, wenn auch vielleicht nicht allen, bekannt, dafs
sich die Spitze gewisser kleiner Vogelfedern für Linearzeichnung und speciell für
Miniaturarbeit vortrefflich eignet. Wie ich jetzt weifs, kennt jeder deutsche, italiänische,
französische Waidmann jene kleinen, schlanken und spitzen »Malerfedern« (penna dei
pittori, plume des peintres), von denen sich je eine im Flügelgelenk der Schnepfe direct
hinter der gröfsten Schwungfeder befindet. Der Jäger pflegt sie als Trophäe aus dem
Flügel des erlegten Thieres herauszuziehen. An manchen Orten sind diese Federchen
im Handel. Aber nicht nur die Familie der Schnepfenvögel, auch die Schwalbe,
und speciell die schwarze Mauer- oder Nachtschwalbe, liefert derartige Malerfedern.
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
149
Ich verdanke Herrn Prof. L. Mariani die Mittheilung, dafs in verschiedenen Gegenden
Italiens, besonders in den Abbruzzen, ein lebhafter Handel mit Schwalbenfedern
(penne di rondone) betrieben wird. Proben dieser Federn, welche sich nur durch
dunklere Färbung von den Schnepfenfedern unterscheiden,
liegen vor mir. Die als Fig. 1 abgebildeten, an Holz-
griffel befestigten Federfahnen, beide von Schnepfen-
vögeln, veranschaulichen ihre natürliche Gröfse. Es giebt
jedoch auch noch kleinere und spitzere Exemplare, je
nach der Gattung der grofsen Familie der Schnepfen-
vögel. Die Haupteigenthümlichkeit des Federchens ist,
dafs die beiden Theile der Fahne zur Rechten und zur
Linken des Kieles an der Spitze symmetrisch oder
wenigstens annähernd symmetrisch angeordnet sind , was
bei den gröfseren Schwungfedern nicht der Fall ist.
Somit hat die Fahne der Malerfeder in ihrem Bau alle
Qualitäten einer fein zugeschnittenen Pinselspitze.
Wie weit die Anwendung der Federfahne in alte
Zeiten hinunter reicht, bin ich aufser Stand, genauer an-
zugeben. Wie Blochet in der Gazette des Beaux-Arts
1897 II S. 1 13 f. mittheilt, wurde bei altpersischen Miniaturen
die y>plume des peintres« benutzt. Auch ältere deutsche
Meister scheinen mit der Handhabung der Schnepfenfeder
vertraut gewesen zu sein. H. Knackfufs setzt sie bei
Zeichnungen Albrecht Dürers voraus (Künstler - Mono-
graphien V S. 122) 3. Ihren Gebrauch bei den alten Völkern,
selbst auf einer primitiven Stufe ihrer Entwicklung, zu
vermuthen, liegt deshalb nicht fern, weil sie ein in der
Natur fertig sich vorfindendes Product ist. Sicherlich sind
auch diejenigen Vogelgattungen, welche das Malerfederchen
liefern, überall da zu Hause, wo die antiken Culturvölker
safsen. Wie bekannt, ist noch heute das hellenische Fest-
land und die Inseln des griechischen Archipels einLieblings-
aufenthaltder Strichvögel. Die verschiedenen altgriechischen
Namen für die Schnepfe, axoXonctS, 7.<3x«'Xo)<j;, asxocXou-ac, deuten
gewifs auf verschiedene in Griechenland heimische Arten
der Familie der Schnepfenvögel hin. Somit würde, trotz
des Umstandes, dafs jeder Vogel nur zwei zum Malen
brauchbare Federchen liefert, auch ein grofser Bedarf an
solchen leicht zu decken gewesen sein.
Fig. 1.
3) Der Verfasser stellt mir über diesen Punkt in
freundlichster Weise folgende nähere Mittheilungen
zur Verfügung: »Einen literarischen Nachweis
über den Gebrauch dieses Malinstrumentes ver-
mag ich leider nicht zu erbringen. Meine darauf
bezüglichen Angaben in der Dürer-Monographie
12*
i5o
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
Wir sind uns natürlich bewirfst, hier auf dem Boden der Hypothese zu wandeln,
aber, wie ich hoffe, werden wir festeren Grund unter den Füfsen fühlen, wenn wir
praktische Versuche mit der Malerfeder anstellen. Es wird sich darum handeln, fest-
zustellen, ob bei der Anwendung derselben am Striche ähnliche charakteristische Er-
scheinungen zu Tage treten, wie sie die Relieflinien griechischer Vasen zeigen.
Leider fehlt für derartige Versuche eine wichtige Vorbedingung. Es ist ja
merkwürdiger, man möchte fast sagen unbegreiflicher Weise unserer heutigen Chemie
immer noch nicht gelungen, eine Analyse der sogenannten Firnifsfarbe festzustellen,
die bei der Malerei auf Thon im alten Griechenland Jahrhunderte lang angewendet
wurde4. In Ermangelung dieser Substanz habe ich mich einer pastosen Olfarbelösung
bedient, welche jedoch den Nachtheil hat, dafs sie rasch breit fliefst und somit die
gleich zu erwähnenden Erscheinungen, deren Existenz ich mit voller Sicherheit ver-
bürgen kann, in der Regel nur auf wenige Augenblicke zeigt. Dafs ich diese Ver-
suche auf dem hartgebrannten Thon griechischer Vasenscherben und nicht auf leicht
gebranntem oder nur getrocknetem Thon ausführte, ist irrelevant5.
beruhen lediglich auf der Überzeugung der tech-
nischen Unmöglichkeit, solche fein geschwungene
Linien (wie sie eben beispielsweise der Bart des
Antwerpener dreiundneunzigjährigen Alten — Ab-
bildung 105 — zeigt), mit Deckweifs auf Papier
vermittelst eines anderen Werkzeugs auszuführen.
Denn der Tuschpinsel versagt hier seinen Dienst,
weil das Bleiweifs, das, um zu decken, dicker
angerieben werden mufs als andere Farben, durch
sein Gewicht die Pinselspitze bei jeder Richtungs-
veränderung des Striches auseinanderdrückt und
daher das Ziehen gleichmäfsig sauberer Krüm-
mungslinien nicht gestattet. Dafs Dürer in
der Ölmalerei ebenso feine und saubere Linien
zweifellos mit dem Pinsel gezogen hat, ist kein
Gegenbeweis, denn die Ölfarbe senkt sich nicht
im Pinsel, sondern haftet mit gleichmäfsiger
Consistenz in allen Theilen desselben, hindert
das Instrument also nicht, der Führung der Hand
unbedingt zu folgen. Die Kielfeder ist für solche
Linien nicht zu gebrauchen, weil das dickflüssige
Bleiweifs durch sein schnelles Eintrocknen alsbald
den Spalt verkleistert, sodafs die Arbeit durch das
häufige Versagen des Striches zu einer wahren
Qual wird. Es bleibt also nur die Schnepfenfeder,
deren Spitze durch das Gewicht des Farbstoffes
keine Veränderung erleidet, und die mit dem
breiteren Theil ihrer Fahne soviel Wasser auf-
nimmt , dafs die Farbe für einen langen Strich
flüssig bleibt. Ich selbst habe die Schnepfen-
feder gelegentlich bei Zeichnungen auf Holz
oder ähnlichen Arbeiten benutzt; sie scheint mir
in ihrer Eigenart unersetzbar.«
Die Vermuthung, dafs auch die Japaner bei
der grofsen Mannigfaltigkeit und Vollendung
ihrer technischen Malmittel die Federfahne an-
wenden, bestätigt sich, nach Angaben von Justus
Brinckmann und dessen japanischem Assistenten,
Sh. Hara, nicht. Die japanischen Maler be-
dienten und bedienen sich nur verschiedener
Haarpinsel, die mit äufserster Sorgfalt aus mannig-
fachen Thierhaaren bereitet werden.
4) Dafs es sich hier um anorganische Stoffe, Erden
und metallische Substanzen, handelt, ist wohl
zweifellos. An einigen Fragmenten griechischer
Vasen von der Akropolis zu Athen habe ich
beobachtet, dafs der Firnifs glasig zusammen-
schmilzt, wenn er der nackten Flamme ausgesetzt
war. Es sind dies Fragmente, die sicher nicht
von Gefäfsen, die im Brandofen überhitzt wurden,
stammen, sondern Theile zerbrochener Gefäfse,
die bei dem grofsen Brande der Burg durch
Zufall in die Flamme kamen. Durch Feuer be-
rufste Stücke sind unter den Fragmenten der Burg
zahlreich vertreten. Da die Berufsung auch über
die Brüche herabgeht und die Rückseite der
Scherben überzieht, mufs jener Zustand erst nach
der Zertrümmerung hervorgerufen worden sein.
Vielleicht könnten jene glasigen, emailartigen
Schmelzungen des Firnifs die chemische Analyse
erleichtern. Vgl. zu dieser Frage auch Blümner,
Technologie II. S. 75 ff.
5) Die antike Firnifsfarbe mufs leichter aus der
Feder geflossen sein als die Ölfarbe, obwohl sie
sehr pastos war und sie trocknete offenbar sehr
rasch, da die Doppelzüge der Linien mit den
Furchungen in der Mitte so deutlich stehen ge-
blieben sind.
Hartwig, Die Anwendung der Federfaline bei den griechischen Vasenmalern. jCl
Die praktischen Versuche Gilliörons, welche oben erwähnt wurden, be-
schränkten sich, wie Wolters angiebt, nur darauf, zu erweisen, dafs die feinen, an
den Krümmungsstellen rasch anschwellenden Striche griechischer Vasenzeichnungen
ganz besonders leicht bei der Anwendung der Federfahne entstehen. Da es aber
auch möglich ist, diese Erscheinungen mit der Spitze eines feinen Pinsels hervor-
zubringen, hat Wolters vorsichtiger Weise für die Ausführung jener Linien die
Wahl zwischen dem Pinsel und einer spitzen Vogelfeder offen gelassen. Der
springende Punkt ist jedoch der, dafs die Schnepfenfeder in der That jene mit dem
Pinsel nicht hervorzubringenden Furchungen, Borte und sonstigen Unregelmäfsigkeiten,
die wir an den Relieflinien griechischer Vasen sehen, veranlafst. Führt man die Spitze
der Feder in der Weise über die Fläche, dafs die beiden Fahnen rechts und links vom
Kiele in horizontaler Richtung den Grund streifen, so erscheinen deutlich, durch den
resistenten, bis nahe an die Spitze reichenden Federkiel verursacht, in der Mitte
der Linie Einsenkungen, welche immer, da der im oberen Theil der Feder haftende
Farbstoff auch den Kiel mitspeist, mehr oder weniger mit Farbe ausgefüllt sind.
Wendet man die Federfahne, so wird der Farbstoff durch den Kiel bald mehr auf
die eine, bald mehr auf die andere Seite gedrückt, sodafs die Linien nicht gleich-
mäfsig eben, sondern in eigenthümlicher Weise kantig erscheinen. Auch diese
Besonderheit bieten die Relieflinien griechischer Vasen dar, wie man sich an den
Originalen überzeugen möge. Ich bezweifle, dafs es Jemandem gelingen kann, mit
einer Pinselspitze Derartiges hervorzurufen. Ferner findet, wenn wir annehmen, dafs
die griechischen Vasenmaler die Schnepfenfeder anwendeten, eine weitere Eigen-
tümlichkeit der Relieflinien griechischer Vasen ihre Erklärung. Man hat sich oft
gefragt, wie es dem alten Vasenmaler möglich war, jene langen Linien bei den
Figuren der grofsen Gefäfse (Krater, Amphora, Hydria) in einem Zuge auszuführen.
Es genügt auf die Bemerkungen von Knackfufs über die Qualitäten der Schnepfen-
feder in Anmerkung 3 zu verweisen; derselbe hebt gerade das lange Anhalten der Farbe
in der Fahne der Vogelfeder rühmend hervor. Ich habe verschiedenen Fachgenossen
und Künstlern die Schnepfenfeder in die Hand gegeben. Nicht nur, dafs sich diese
Herren von der Richtigkeit der eben dargestellten Beobachtungen überzeugten, sie be-
merkten auch, dafs jenes Elastische, Schwungvolle, Saftige der Relieflinien griechischer
Vasen, welches einen Ruhmestitel der Vasenmaler der guten griechischen Zeit bildet,
durch die Anwendung der zugleich zarten und doch widerstandsfähigen Spitze der
Federfahne seine beste Erklärung findet. Erstaunlich ist auch, wie die Schnepfen-
feder, je nachdem man ihre Spitze dreht, sowohl derbe, als auch geradezu haar-
feine Striche hergiebt; bei letzteren denkt man an die wunderbar fein gezeichneten
attischen Vasen der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Natürlich wird eine
traditionelle Handwerksübung, wie wir sie bei den griechischen Vasenmalern vor-
aussetzen dürfen, dazu gehört haben, um alle Vorzüge dieses Malinstrumentes zur
vollen Geltung zu bringen.
Aber nicht lediglich Vorzüge hat die Malerfeder, sondern, wie jedes Ding
in der Welt, auch ihre Unvollkommenheiten. Als F. Hauser, der durch seine vor-
jc2 Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
trefflichen Wiedergaben griechischer Vasenbilder mit der Technik des Striches am
meisten vertraute Archäologe, auf meinen Wunsch Proben mit der Federfahne an-
stellte, empfand er es als störend, dafs sich scharfe Wendungen mit der Federfahnen-
spitze sehr schwer herausbringen lassen, jedenfalls schwerer als mit dem Haar-
pinsel, den heutzutage alle guten Zeichner bei der Reproduction griechischer Vasen-
bilder anwenden. Es gab bei jeder schärferen Wendung einen unangenehmen
»Wischer«. Hauser glaubte zunächst, dafs die mangelnde Praxis in der Handhabung
der Malerfeder daran schuld sei. Aber wie mir scheint, haben selbst die griechischen
Vasenmaler diese Schwierigkeit nicht immer überwunden, sondern sie vielmehr zu
umgehen gesucht. Es ist durchaus keine neue Beobachtung, dafs auf den griechischen
Vasen scharfe Wendungen, zum Beispiel an den Nasen und den Ellenbogen der
Figuren, an den Spitzen der Palmettenblätter u. s. w., in mehreren Absätzen wieder-
gegeben sind. Wenn man für diese eigenthümliche Erscheinung einen Grund sucht,
so glaube ich, dafs auch hier die Annahme der Anwendung der Federfahne den
richtigen treffen wird.
Sind wir so auf experimentellem Wege zu der Überzeugung gelangt, dafs
der Gebrauch der Federfahne bei den alten Vasenmalern in hohem Grade plausibel
ist, so würde uns doch auch ein directer Beweis dafür, gewissermafsen als Gegen-
probe, äufserst erwünscht sein. Eine Bestätigung unserer Annahme in der Litteratur
der Alten zu finden, wird kaum Jemand erwarten, denn, wie bekannt, hat sich die
Feder antiker Schriftsteller nicht bis zu den Vasenmalern und ihrem Handwerk
herabgelassen. Nur eine Komikerstelle spricht, nicht ohne Anflug von Spott, von
den attischen Lekythenmachern [Arist. Eccl. 995] und Pindar \Nem. X, 33] erwähnt
gelegentlich einmal die bemalten attischen Preisvasen.
So bleiben uns denn auch hier nur monumentale Belege übrig, um es kurz
zu sagen, jene Vasenbilder, auf denen die Vasenmaler ihre eigene Thätigkeit — ich
sehe hier von den Darstellungen der Töpferarbeit ab; siehe dafür zuletzt Athen.
Mitth. 1889 S. I5iff. — verewigt haben. Durch Abbildung ist bisher nur ein einziges
solches Bild bekannt auf einer Hydria der Sammlung Caputi in Ruvo [Annali 1876
Taf. D. E.; Baumeister, Denkmäler S. 1992; Blümner, Technologie II S. 85; Schreiber,
Bilderatlas Taf. LXVIII, 2], ein zweites kam auf dem heiligen Boden der Akropolis
unter dem Schutte des Perserbrandes zu Tage [erwähnt von B. Graef, Berl. Phil.
Wochenschrift 1893 S. 289; Wochenschrift für class. Philologie 1893 S. 141], ein
drittes spielte mir der Zufall in Rom in die Hände; es fand sich aus mehreren
Stücken zusammen in einem Scherbenhaufen, welchen mir der verstorbene Kunst-
händler Martinetti überliefs.
Auf der Hydria Caputi, deren Entstehungszeit ich, dem etwas gelockerten
strengen Stile nach, zwischen 460 und 450 ansetzen möchte, sehen wir vier Personen,
drei Maler und eine Malerin, mit Malwerkzeugen in den Händen. Drei von den
Figuren sind mit der Bemalung verschiedenartiger Gefäfse beschäftigt, die vierte hält
das Instrument unbeschäftigt in der Hand. Sowohl der Herausgeber der Vase Caputi,
G. Jatta, als auch Blümner [Technologie II S. 85] nehmen an, dafs sämmtliche
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern. je?
Figuren Pinsel in den Händen halten. Da die Abbildung in den Annali die kleinen
Gegenstände nicht sehr klar wiederzugiebt, nahm ich Gelegenheit, die Hydria an
ihrem Aufbewahrungsorte genauer zu untersuchen. Ich sah die in Frage stehenden
Malinstrumente, was bei dem sehr kleinen Mafsstabe, in welchem sie gezeichnet
sind, allerdings seine Schwierigkeit hat, doch mit genügender Deutlichkeit etwa so,
wie man auf griechischen Vasenbildern Lanzenspitzen gezeichnet sieht. Die Ver-
dickung, welche an dem vorn zugespitzten Griffel sitzt, ist mit verdünnter Firnifsfarbe
abgetönt. Hat diese Form an sich auch einige Ähnlichkeit mit einer Federfahne,
so vermissen wir doch hier gerade die Hauptcharakteristica der Malerfeder, ihre
Schlankheit und Elasticität. Ich glaube demnach mit Blümner und Jatta, dafs auf
der Vase Caputi in der That Haarpinsel gemeint sind. Dafs solche neben der von
uns vorausgesetzten Schnepfenfeder in der griechischen Vasenmalerei für die Füllung
des Grundes und für alle Theile, wo die Farbe in breiteren Massen als Deckung
aufgetragen wurde, in Verwendung waren, dafür haben wir einen so handgreiflichen
Beweis, wie wir ihn für die Anwendung der Malerfeder allerdings nie besitzen werden.
Es finden sich nämlich aufserordentlich häufig ausgefallene Pinselhaare in dem Firnifs
der Vasen festgeklebt. Und nun beachte man auch, dafs auf der Hydria in Ruvo
alle drei in Thätigkeit befindlichen Maler ihre Malinstrumente an Stellen ansetzen,
wo wir eine eigentliche Zeichnung nicht vorauszusetzen haben, die Malerin und der
Knabe rechts, am Henkel einer Amphora, beziehentlich eines Kraters, der gröfsere
Ephebe, dem sich Athena mit einem Kranze naht, am Gdot eines grofsen Kantharos.
Die Maler zeichnen also nicht eigentlich, sondern sie firnissen.
Die auf der Akropolis von Athen gefundene, leider stark fragmentarische
Darstellung eines Vasenmalers befindet sich auf der Aufsenseite einer reif-epiktetischen
Schale (Fig. 2). Wir erblicken auf derselben Athena entblöfsten Hauptes, den
Helm in der rechten Hand, den Schild am linken Arme, inmitten ihres Hand-
werkervolkes sitzend. Zur Rechten sind Metallarbeiter an ihrem Werke beschäftigt,
zur Linken safs ein Vasenmaler, auf welchen zu eine Frau, anscheinend um ihn zu
bekränzen, schreitet. Weiterhin hockt ein zweiter Arbeiter auf niederem Schemel. Wir
geben, um der Publication dieses hervorragend interessanten und anmuthigen Stückes
in dem geplanten Werke über die Vasenfunde der Akropolis von Athen nicht vor-
zugreifen, umstehend nur einen Ausschnitt aus dem Bilde wieder. Auf einer Dreh-
scheibe steht eine Schale mit abgesetztem Rande vom sogenannten Kleinmeistertypus.
Oberhalb derselben ist die Hand eines Vasenmaiers sichtbar, welche zwischen Daumen
und Zeigefinger, die übrigen Finger gerade ausgestreckt, ein ziemlich langes, dünnes
Stäbchen hält. Am unteren Ende desselben sind vier kleine, nach unten zu aus-
einander gehende Striche erkennbar, deren Endungen sich hinter dem Schalenrande,
im Innern der Schale, verlieren. Die Form des hier dargestellten Malinstrumentes
ist entschieden noch weniger der Malerfeder ähnlich als diejenigen Instrumente,
welche die Figuren auf der Hydria Caputi in den Händen halten. Dazu kommt,
dafs die Stelle, wo das Malgeräth arbeitet, innen im Rande einer Trinkschale,
entschieden nicht zu denjenigen Gefäfsflächen gehört, wo wir eine Bemalung zu
154
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
sehen gewöhnt sind. Ich erkläre mir die Thätigkeit des Vasenmalers in diesem Falle
so, dafs derselbe die Schale auf der Drehscheibe (xpo^o?) rotiren läfst und den mit
Farbstoff getränkten Pinsel gegen ihre innere Wandung drückt, um den Thongrund
mit Schwarz zu decken. Dafs die Innenseite der Schalen auf diese oder ähnliche
Weise gefirnifst wurde, lehrt ein Blick auf jedes beliebige Original. Wir gewahren
nämlich hier immer mehrere, durch die Rotation auf der Scheibe erzeugte kreisrunde
Fig. 2.
concentrische Lagen der Firnifsfarbe und, wenn im Pinsel, oder, woran ich auch
gedacht habe, in dem Schwämme, welchen man zum Firnissen verwendete, sich
zufällig kleine, harte Körper, Sandkörner oder dergleichen, befanden, so ritzten
dieselben bisweilen sehr scharfe Kreislinien während der Drehung der Schale in
den Firnifsgrund ein. Nach alledem können wir auf dem Schalenfragmente von
der Akropolis a priori nicht erwarten, in der Hand des Vasenmalers das eigent-
lich zum Zeichnen bestimmte Instrument, die von uns angenommene Maler-
feder, zu finden. Auch hier ist vielmehr ein Pinsel zu erkennen, dessen auseinander
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern. t c c
weichende Borsten durch eine Anzahl feiner, nach unten zu divergirender Striche
wiedergegeben sind.
Das von mir in Rom aus verschiedenen Scherben zusammengesetzte, nicht
ganz vollständig erhaltene Schaleninnere mit dem Bilde eines Vasenmalers, ist auf
Tafel 4 nach einer vortrefflichen Zeichnung, welche F. Hauser verdankt wird, erst-
malig wiedergegeben. Die Schale hatte nur ein Innenbild, die Aufsenseite ist
schwarz gefirnifst. Die in der Zeichnung weifs gelassenen, unregelmäfsig um-
ränderten Theile bezeichnen ausgebrochene Stücke, beziehentlich Abblätterungen
des schwarzen Firnifsüberzuges. Da die Oberfläche des Gefäfses durch Feuchtigkeit
stark angegriffen wurde, ist die Innenzeichnung an den nackten Theilen der Figur,
die wir bei einer rotfigurigen Zeichnung dieser Zeit voraussetzen müssen, verloren
gegangen. Umrahmt ist das Bild von einem Mäanderbande, welches durch schwarze
gegenständige Zacken unterbrochen wird6.
Nach rechts gewendet, sitzt auf einem Schemel, ein Gewand um den unteren
Theil des Körpers geschlungen, nach vorn übergebeugt, ein Vasenmaler. Der
Knotenstock, welcher hinter ihm lehnt und das Badegeräth (Lekythos und Strigilis),
welches rechts oben im Felde hängt, sind nur die üblichen Insignien eines Epheben.
Sie stehen, was man vor Kundigen nicht mit Beispielen zu belegen braucht, in keiner
inneren Beziehung zu der dargestellten Handlung. Kleine, nicht sehr klare Buch-
stabenreste im schwarzen Grunde werden zu dem üblichen »HO TAI* KAKDS« zu
ergänzen sein.
Ein Blick auf das Ganze der Zeichnung lehrt, dafs wir hier ein Product der
besten Zeit des strengen Stiles vor uns haben. Wenn wir eine Vermuthung über
den Meister des Bildchens äufsern wollen, so könnte die Wahl nur zwischen Phintias
und Euphronios schwanken. Dem vortrefflich gezeichneten Akte, den ebenso gut ge-
zeichneten Händen und der intensiven Auffassung der dargestellten Handlung nach
— die Emsigkeit der Arbeit drückt sich vorzüglich in der vorgebeugten Haltung
des Körpers aus — möchte ich mich am liebsten für den letzteren Meister ent-
scheiden 7.
Doch wenden wir unsere Aufmerksamkeit jetzt der Hauptsache zu, nämlich
der Art und Weise, wie uns hier die Arbeit des Vasenmalers vorgeführt wird. Der
Jüngling hält mit der linken Hand den Fufs einer Trinkschale von der gewöhn-
lichen Form der rotfigurigen Schalen der Blüthezeit des strengen Stiles gefafst.
Der eine Henkel, dem Beschauer zugewendet, ist, der gröfseren Deutlichkeit halber,
mit schwarzer Farbe wiedergegeben. Der Rand der Schale ruht auf den Knien
des Malers auf. In der rechten Hand hält der Jüngling zwischen Daumen und Zeige-
finger, die drei mittleren Finger eingeschlagen, den kleinen Finger ausgestreckt,
6) Vgl. Griech. Meisterschalen S. 571 f. Wir haben, archaischen Frauenstatuen von der Akropolis
soviel ich sehe, auf unserer Schale das älteste nachweisen läfst [Ant. Denkmäler I Taf. 19].
Beispiel dieser Decoration auf rotfigurigen Vasen 7) Für die Hand mit dem Griffel vergleiche z. B.
vor uns , doch bemerke ich , dafs sich dieselbe diejenige des alten Schulmeisters auf der Pa-
bereits an den bemalten Gewandsäumen der naitiosschale (Meisterschalen Taf. 46).
j cß Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
einen thongrundig wiedergegebenen, vorn dünneren, am oberen Ende sich ver-
breiternden Griffel. An der Spitze dieses Griffels sitzt ein feines, elastisch gebogenes
Etwas, mit dem der Maler die Aufsenfläche der Schale berührt und zwar an einer
Stelle, wo wir an dieser Gefäfsgattung in den meisten Fällen Bildschmuck zu
sehen gewöhnt sind. Drei kleine Punkte am oberen und auch an dem nach unten
gerichteten Theile der Aufsenseite der Schale deuten, allerdings in sehr bescheidener
Weise, die Bemalung an. Jenes elastische Etwas vorn am Griffel stellt sich auf
dem Originale als eine schwarze Relief-Firnifslinie dar, die sich durch ihre Farbe
von dem dunklen Grunde nur wenig abhebt und in Folge dessen nur in der Nähe
deutlich gesehen werden kann. Aber ihr Vorhandensein ist absolut sicher; es handelt
sich nicht um eine Zufälligkeit. In der Abbildung auf unserer Tafel mufste dieser
Strich, um klar zu erscheinen, mit weifser Farbe wiedergegeben werden8.
Welcher Art ist nun dieses Malinstrument? Dafs die Wiedergabe eines
auch noch so feinen Pinsels durch eine einzige gebogene Linie in hohem Grade
unwahrscheinlich ist, wird man von vornherein zugeben. Wir werden vielmehr in
diesem an einen Griffel9 befestigten Gegenstande, dessen Spitze die Malerei ausführt,
in der That die schlanke und elastische Malerfeder erkennen dürfen. Im Profil
gesehen kann dieselbe ja kaum anders als durch eine feine Linie wiedergegeben
werden, und gerade bei der horizontalen Haltung, wo sich die Feder im Profil
darstellt, geschieht es, wie wir oben angaben, dafs sich jene fast in allen Relieflinien
griechischer Vasen wiederkehrenden Furchen bilden; diese Haltung der Feder wird
demnach die normale gewesen sein.
Der monumentale Beweis für die Anwendung der Federfahne bei den
griechischen Vasenmalern scheint mir also durch unser Vasenbild erbracht zu sein.
Was die Handhabung des Griffels anbetrifft, so ist dieselbe ungefähr die
gleiche, welche wir beim Schreiben oder Zeichnen anwenden, nur ist der Zeige-
finger eingeschlagen und legt sich nicht lang an den Griffel an10.
8) Für die Wiedergabe einzelner Theile von Ge- voraus, dafs der Schalenmaler annahm, die Schale
räthen u. dgl. durch schwarze Relieflinien auf werde von dem Besitzer sorgfältig und in nächster
dem schwarzen Grunde genügt es, beispielsweise Nähe betrachtet werden. Ich glaube, dafs dieses
an die Saiten der Leiern zu erinnern, die fast enge Verhältnifs zwischen Besitzer und besessenem
immer auf diese Weise, nicht mit roter oder Gegenstande, zwischen Trinker und Trinkgefäfs,
weifser Deckfarbe, wiedergegeben werden. Auf den Umstand erklärt, dafs in der Bemalung der
einem Fragmente im Cabinet des Midailles zu Paris Trinkschale, was man ja nicht bestreiten kann,
sah ich die Zügel eines Pferdes, welche ein die griechischen Vasenmaler ihr Bestes geboten
Jüngling in der Hand hält, in derselben Art haben.
dargestellt. Auf einem anderen Fragmente in 9) Den Griffel werden wir uns aus Holz oder Bein
meinem Besitze sind die Riemen eines an der bestehend und, der gröfseren Handlichkeit halber,
Wand hängenden Sandalenpaares ebenfalls mit rund zu denken haben. Das obere Ende ist et-
Firnifslinien gemalt. Auch an die häufig auf was dicker und schwerer, wodurch beim Zeichnen
den schwarzen Grund der Haarmasse aufgesetzten mehr Schwung herauskommt. Altegyptische,
Strähne und Wellenlinien soll erinnert werden. griechische und römische Griffel haben fast regel-
Abbildungen können so etwas allerdings kaum mäfsig diese Form.
wiedergeben; man mufs hier an den Originalen 10) Man hat angenommen, dafs die Vasenmaler auf
zusehen. Alle diese Erscheinungen setzen eben der Hydria Caputi den Pinsel mit der ganzen
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern. jC7
Das zweite, kleinere Instrument, welches der Vasenmaler in der linken Hand
zwischen Daumen und Zeigefinger hält, könnte man auf den ersten Blick für eine
Stütze halten, welche der rechten Hand beim Zeichnen gröfsere Sicherheit ge-
währt". Aber thatsächlich ist zwischen diesem Gegenstande und dem ausgestreckten
kleinen Finger der rechten Hand ein Zwischenraum vorhanden und zweitens erscheint
das Instrument lanzettenartig zugespitzt, eine Form, die man als höchst ungeeignet
für eine Stütze bezeichnen mufs. Ich halte dieses Instrument vielmehr für jenen
spitzen Griffel, mit welchem, wie bekannt, die Vasenmaler eine Vorzeichnung ihrer
Figuren in den noch weichen Thongrund der Gefäfse einzudrücken pflegten. Wir
sehen demnach hier in den Händen des jungen Vasenmalers zwei der wichtigsten
Requisiten seiner Kunst vereinigt. Ein drittes notwendiges Instrument, der Pinsel,
welcher gröfsere Flächen zu decken und den Grund der Vasen auszufüllen hat, wird
allerdings vermifst. Aber da die rotfigurige Vasenmalerei in der Hauptsache eine
Linearzeichnung ist (»/e ligne pur est le reve de tout artiste d'At/tenes«, Pottier in
der Gazette des Beaux-Arts 1890 S. 106), so glaube ich, dafs die Auswahl der
eigentlichen Zeicheninstrumente auf unserem der Zeit der rotfigurig malenden Meister
angehörigem Vasenbilde von dem Maler desselben überlegt und beabsichtigt ist.
Es drängt sich uns nun weiter die Frage auf, ob sich ermitteln läfst, wann
zuerst die Schnepfenfeder in der griechischen Vasenmalerei angewendet wurde und
wie weit sich ihr Gebrauch innerhalb der Entwicklung derselben verbreitete.
Einen wichtigen Beitrag zur Lösung der ersteren Frage hat vor nicht langer
Zeit Hauser im Jahrbuche des Instituts [1895 S. 158] bei der Besprechung einer
frührotfigurigen Schale in München, welche er der Hand des Andokides zuschreibt,
gegeben. Wir wollen von diesen im Folgenden wörtlich wiedergegebenen Be-
merkungen ausgehen. »Andokides eroberte sich erst allmählich die Technik des
rotfigurigen Stils. Furtwängler hat in der Beschreibung der Berliner Amphora (2159)
auf ihre wesentliche Verschiedenheit von der späteren rotfigurigen Technik auf-
merksam gemacht. Der Hauptunterschied besteht darin, dafs der Firnifsstrich kein
Relief hat, dafs ihm der Glanz fehlt, er ist vielmehr matt und meist ziemlich grob.
Der Grund dieses Unterschieds liegt aber jedenfalls darin, dafs Andokides zunächst
seine rotfigurigen Malereien mit einem anderen Instrumente ausführte, als er später
anwendete; vermuthlich verwendete er bei seinen roten Figuren das gleiche Instrument
Faust regieren, wodurch eine gröfsere Sicherheit dürfen wir darin einen neuen Beweis dafür er-
in der Linienführung erzeugt werde [Blümner, kennen, dafs die Vasenmaler in diesem Falle
Technologie II S. 86; Pottier, Gazette des Beaux- keine feine Linearzeichnung ausführen, sondern
Arts 1890, 2 S. 107]. Männer der Praxis be- vielmehr mit breitem .Striche den Grund der
streiten jedoch das Letztere und versichern mir, Gefäfse ausfüllen.
dafs man bei einer solchen Haltung des Pinsels ' ') Dafs die antiken Vasenmaler zur Ausführung ge-
nur breite, derbe Striche hervorbringen kann. bogener Linien besonders bei den grofsen Ge-
Vielleicht handelt es sich auf der Hydria Caputi läfsen eine Stütze für die Hand, das sogenannte
nur um eine ungeschickte Wiedergabe der von Curvenlineal , anwendeten, hält Gillieron für
der Seite gesehenen Aufsenfläche der Hand, oder sehr wahrscheinlich. Natürlich wurde das Lineal
aber, wenn die Haltung der Pinsel dort wirklich nicht auf die gekrümmte Fläche der Vasen aufge-
in der angenommenen Weise aufzufassen ist, so legt, sondern frei in der linken Hand gehalten.
i58
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
wie bei den schwarzen. Nun zeigt uns aber die Münchner Schale, dafs Andokides
später das Instrument gefunden hat, welches den feinen schwarzen Reliefstrich her-
giebt, und sie zeigt uns ferner, dafs Andokides dieses Instrument mit grofser
Virtuosität handhabt. Läfst sich da der Schlufs umgehen, dafs Andokides der
Erfinder des uns noch unbekannten Malinstruments der rotfigurigen Technik ist?
Die Werke des Epiktetos und seiner Genossen lassen von Anfang an die Verwendung
dieses Instruments erkennen. Hätte Andokides von Epiktet die rotfigurige Technik
erlernt, so würde er bei ihm auch gleich das richtige Werkzeug gefunden haben.«
Wir halten uns nach unseren obigen Auseinandersetzungen für berechtigt,
in das Citat aus Hausers Aufsatz statt des Ausdrucks »das bisher noch unbekannte
Malinstrument der rotfigurigen Technik«, nunmehr das Wort »die Federfahne« ein-
zusetzen.
Andokides wäre also derjenige Künstler, welcher die Malerfeder als Zeichen-
instrument in der griechischen Gefäfsmalerei einführte. Die Beobachtungen, welche ich
an einer Reihe signirter Amphoren dieses Meisters und an solchen Vasen angestellt
habe, welche sowohl äufserlich, in der Verbindung von rotfigurigen und schwarz-
figurigen Bildern, als auch ihrem Charakter und Stile nach aufs Engste mit Andokides'
Art verwandt sind, diese Beobachtungen, über welche die Anmerkung im Einzelnen
Rechenschaft ablegt, bestätigen in vielen Beziehungen die Hausersche Annahme12.
12) Ich wiederhole hier zunächst, was Furtwängler
in der Beschreibung der Berliner Vasensammlung
zu der mit der Meisterinschrift versehenen , auf
beiden Seiten rotfigurig bemalten Amphora des
Andokides 2159 (Klein, Meistersign. S. 190,4)
sagt: »Die Malerei weicht technisch dadurch
von der gewöhnlichen rotfigurigen ab, dafs die
sämtlichen Linien der Innenzeichnung, auch die
feinsten, durchaus ohne Relief und flach sind.
Auch fehlt der in der rotfigurigen Technik sonst
die Figuren umgebende dickere Firnifsstreif von
schwachem Relief.« Es folgen nun meine eigenen
Beobachtungen:
1) Louvre Saal F nr. 203 [Klein, Meistersign.2
S. 189 nr. 2 ; American Journal of Archaeology 1896
S. 2. 3. Fig. 1. 2]. Signirte Amphora des An-
dokides mit drei Amazonen auf der einen und
badenden Frauen auf der anderen Seite. Über
die nur uneigentlich als rotfigurig zu bezeich-
nende Technik vgl. Loeschcke, Athen. Mitth. IV
290; Klein, Euphronios^S. 36.
Relieflinien mit der Federfahne gezogen sind
sicher an den Palmetten der Amphora zu con-
statiren. Die Conturen und Innenlinien der
Figuren sind aufserordentlich scharf und fein,
in hohem Relief und glänzend. Die charakte-
ristischen Furchen der Federfahnenspitze konnte
ich jedoch hier nicht deutlich erkennen.
2) Louvre Saal G nr. 1 [Klein, Meistersign.
S. 190 nr. 5; American Journal S. 8. 9]. Signirte
Amphora des Andokides, auf beiden Seiten rot-
figurig, mit einer Kampfscene und einer Kitha-
roidendarstellung.
Conturen und Innenzeichnung sind in der
Hauptsache durch flache Linien, wie auf der
Berliner Amphora wiedergegeben, doch tritt der
Reliefstrich an einzelnen Partien retouchen-
artig auf.
3) Louvre Saal F. nr. 204 \American Journal
1896 S. 14. 15; Furtwängler bei Röscher, Lexikon
Sp. 2205] Schwarz- und rotfigurige Amphora in
der Art der Andokides, jedoch ohne dessen
Signatur. Auf der einen Seite bakchische Dar-
stellung, auf der andern Herakles und Kerberos.
Die Anwendung der Federfahne ist an sehr
vielen Linien des rotfigurigen Bildes, besonders
deutlich am Felle des Kerberos zu constatiren.
4) München 375.
Schwarz- und rotfigurige Amphora sehr alter-
thümlichen Charakters. Auf der einen Seite
würfelnde Helden, auf der anderen bakchische
Darstellung. Die Conturen der Figuren sind
mit Ritzlinien umzogen, nicht durchgängig, aber
an vielen Stellen. Ein flacher Pinselstrich läuft
innen neben den Ritzlinien her. Die feinen
Faltenlinien der Innenzeichnung haben Relief.
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
159
Wir rinden auf einigen dieser Gefäfse denselben flachen Pinselstrich für die Conturen
verwendet, den Furtwängler an der Berliner Amphora feststellte. In einem Falle
(München 375) sind die Conturen zum gröfsten Theil noch mit einer Ritzlinie um-
fahren, wie im schwarzfigurigen Stile. Man hat den Eindruck, als sei dem Meister
die nur schwachglänzende, breite Pinsellinie doch nicht präcis genug erschienen, um
die Figuren gegen den Grund hin abzugrenzen. In weiteren Fällen tritt sowohl die mit
der Federfahne gezogene Relieflinie als auch die matte Pinsellinie auf. Erstere er-
scheint zunächst mehr als eine Art von Retouche, dann aber nimmt sie rasch über-
hand. Man sieht ganz deutlich, es wird hier probirt, experimentirt und schliefslich
wird das Richtige gefunden.
Aber in einem Punkte mufs das von Hauser Gesagte eine Einschränkung
erfahren. Andokides ist nicht eigentlich der Entdecker der Schnepfenfeder, die An-
wendung derselben läfst sich vielmehr bereits auf Vasen früherer, ja erheblich
früherer Zeit nachweisen. Auf schwarzfigurigen attischen Gefäfsen, die sicher vor
den rot- und schwarzfigurigen Amphoren des Andokides entstanden sind, gewahrt
man die mit der Malerfeder gezogene hohe Relieflinie häufig bei den feinen Ranken
der Ornamente, bei der Wiedergabe von Lanzen, Stäben, Stuhlbeinen, kurz überall
da, wo ein feiner Strich erforderlich war. Ich konnte diese Thatsache unter vielen
anderen Fällen beispielsweise an der Amphora des Amasis im Cabinet des Medailles
zu Paris constatiren [Luynes, Vases pl. 1 — 3; &. ceram. I pl. 78; Arch. Zeitung
1848, Tafel 39]. Ein vor mir liegendes Fragment einer alterthümlichen schwarz-
figurigen Henkeltasse mit einem Hahne zeigt sowohl bei den Schwungfedern des
Hahns als bei den Ranken der Ornamente deutlich den in der Mitte gefurchten
Reliefstrich der Malerfeder. Ein Bruchstück eines schwarzfigurigen Pinax, ebenfalls
5) München 388.
Schwarz- und rotfigurige Amphora. Auf der
einen Seite Herakles gelagert, Athena und Hermes,
auf der anderen Athena vor Dionysos. Viel
Relief linien, doch nicht überall, so ist z. B.
das Profil der Athena ohne Reliefcontur, der
Kopf des liegenden Dionysos hat dagegen einen
solchen.
6) München 373.
Schwarz- und rotfigurige Amphora mit der
Inschrift HirPOKPATES KAKD*.
Auf der rotfigurigen Seite ist die Federfahne
fast consequent verwendet.
7) Orvieto, Museo Faina 64. [Vgl. American
Journal 1896 S. 22 nr. 4; Annali 1877 S. 133].
Schwarz- und rotfigurige Amphora. Auf der
einen Seite Herakles und Amazonen, auf der
anderen Dionysos und Silene.
Die Conturen der rotgezeichneten Figuren
sind mit dem breiten Pinsel in flachen Linien
hergestellt.
8) Ebenda, nr. 61.
Schwarz- und rotfigurige Anfora a colotinette.
Auf der einen Seite Nereus, auf der anderen
Wagenbesteigung. An Conturen und Innen-
zeichnung läfst sich die Anwendung der Maler-
feder constatiren.
9) Leipzig, Universitätssammlung, einst bei
Hauser [abgeb. Jahrbuch 1896 S. 182/83 vgl.
Jahrbuch 1893 S. 100 Anm. 15; American Journal
1896 S. 30].
Fragmente einer Amphora im Stile des An-
dokides. In der Hauptsache sind Conturen und
Innenzeichnung mit flachen Linien wiederge-
geben, doch finden sich hier und da sicher Feder-
fahnenstriche, so z. B. an den Palmetten, an der
Lanze u. s. w.
Die schwarz- und rotfigurige signirte Schale
des Andokides in Palermo [Klein 1. c. S. 191,6;
Jahrbuch 1889 Taf. 4], konnte ich leider an
Ort und Stelle nicht untersuchen, da sie sich, um
restaurirt zu werden, in einem Magazin befindet.
l5o Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
in meinem Besitze, im Stile noch sehr streng mit faltenlosen, schachbrettartig ge-
musterten Gewändern, läfst an den feinen Bodenlinien, auf denen die Figuren stehen,
die Arbeit der Malerfeder erkennen, während andere, etwas weniger dünne Linien
flach und mattglänzend, also offenbar mit dem Pinsel gezogen sind. An den ältesten
Vasengattungen, den mykenischen, den frühesten attischen, rhodischen, protokorinthi-
schen und auch an den späteren korinthischen Vasen, konnte ich, soweit meine
Beobachtungen reichen, die Anwendung der Federfahne nicht feststellen. Wo bei
diesen Gefäfsen feine Linien auftreten, sind sie immer ohne Relief. Dagegen ver-
sichert mir R. Zahn, dafs auf chalkidischen Gefäfsen und auf Vasen, welche der
Würzburger Phineusschale nahe stehen, also ionischer, oder, wie Zahn annimmt,
inselgriechischer Provenienz sind, der Reliefstrich etwa in derselben Verwendung
auftritt, wie auf den schwarzfigurigen attischen Vasen. Es wird sich also vielleicht
erweisen lassen, dafs die Schnepfenfeder am frühesten in ionischen Werkstätten oder
auf den Inseln des griechischen Archipels angewendet wurde und dafs ihr Gebrauch
von da nach Athen verpflanzt worden ist.
Dafs die Federfahne innerhalb der schwarzfigurigen Technik eine nur unter-
geordnete Rolle spielt, liegt in dem Charakter der letzteren begründet. Die schwarz-
figurige Malerei spricht sich ja in der Hauptsache durch die breite dunkle Silhouette
aus, für welche der Pinsel das geeignete Instrument ist. Was aber von Linear-
zeichnung hinzukommt, mufs in der Hauptsache der ritzende Griffel besorgen.
Es giebt ja aber nun einige Fälle, wo die schwarzfigurige Technik, die Sil-
houettenmanier verlassend, eine reine Linearzeichnung giebt, ich meine jene in
Umrisslinien gezeichneten Köpfe, denen wir besonders auf Schalen des sogenannten
Kleinmeistertypus (Eucheiros, Sakonides, Hermogenes), auf schwarzfigurigen Schalen
der gewöhnlichen Form, vereinzelt auch auf Amphoren, Hydrien, Skyphoi u. s.w.
begegnen13. Soweit ich solche Köpfe nachprüfen konnte, fand ich hier immer Contur
und Innenzeichnung mit der matten, breiten Pinsellinie gezogen. Wäre hier noch
ein Schritt weiter gethan, der Contur ringsum mit Schwarz ausgefüllt worden, so
würden wir ein rotfiguriges Vasenbild, genau in der Art vor uns haben, wie es
Andokides auf seinen ältesten Amphoren giebt. Dieser blieb aber auch hierbei
,nicht stehen. Es ist dieses Meisters unbestreitbares Verdienst, den Werth der
Malerfeder für die rotfigurige Technik erkannt und derselben im entscheidensten
und folgenreichsten Wendepunkte der Entwicklungsgeschichte der griechischen
Vasenmalerei die Stelle eines Protagonisten angewiesen zu haben. Durch dieses
Instrument konnte der feinsten Gravirung schwarzfiguriger Vasen ein Paroli geboten
und die eigenartigen Aufgaben, welche die rotfigurige Technik stellt, in vollendetster
Weise gelöst werden 14.
13) Vgl. F. Winter, Vasen mit Umrifszeichnung, Sarkophage verweist, bei denen die Zeichnung
Arch. Zeitung 1885 S. 187 ff. in Contur neben der Silhouettenmalerei hergeht
u) R. Zahn versucht neuerdings (Athen. Mitth. 1898 [vgl. Antike Denkmäler II zu Tafel 25—27].
S. 72 ff.) das Aufkommen der rotfigurigen Technik Derselbe theilte mir auch mit, dafs er auf Thera
in Klazomenai zu localisiren, indem er auf die einen eigenthümlichen, archaischen Teller, etwa
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
161
Es erübrigt noch, der zweiten Frage nachzugehen, wie weit sich der Ge-
brauch der Schnepfenfeder innerhalb der Entwicklung der rotfigurigen Vasenmalerei
von Andokides ab verbreitete. Dafs die Gruppe der ältesten rotfigurigen Schalen-
maler, der sogenannte Epiktetische Kreis, sich des neuen Malinstruments von Anfang
an bediente, ist bereits von Hauser (a. a. O.) hervorgehoben worden. Das allein ist be-
weisend, dafs Andokides und nicht, wie man früher annahm, Epiktet die ersten
Versuche der rotfigurigen Technik gemacht hat15. Ich kenne keine Epiktetische
Schale, an welcher sich die Verwendung der Malerfeder nicht fände, aber es sind
hier gewisse Abstufungen zu constatiren. Die Conturen, die uns in erster Linie
interessiren, sind nicht immer an allen Stellen mit der Federfahne ausgeführt, haben
nicht immer, was gleichbedeutend ist, durchgeführte Relieflinien-Umgrenzung. Hier
und da ist statt der glänzend schwarzen, hohen Linie eine matte, flache Linie
sichtbar, bisweilen auch ist scheinbar gar keine lineare Abgrenzung zwischen den
roten und den schwarzen Partien der Schale vorhanden. Man betrachte einmal
aufmerksam Originale, um sich davon zu überzeugen, wie häufig der Reliefstrich
ausbleibt: hier an den Blattenden einer Palmette, dort an den Spiralen der
Ornamentranken, an den Spitzen der Flügel bei geflügelten Figuren, an dem aus-
gesparten Haarcontur, an Gewandsäumen, auch an den Profilen der Köpfe u. s. w.
im Stile der Melischen Amphoren, gezeichnet
habe. Das Stück sei darum interessant, weil
sich die Figuren, zwei Frauen mit Kränzen in
den Händen, wie im rotfigurigen Stile, hell von
dem dunkelvioletten Hintergrunde abheben. Ich
glaube, dafs er sich im letzteren Falle um eine
Zufälligkeit, nicht um eine bewufste Neuerung
handelt. Auch im schwarzfigurigen attischen
Stile laufen bisweilen rotfigurige Partien mit
unter, offenbar ohne dafs sich die Maler darüber
klar waren. So kann man von gewissen blatt-
förmigen Ornamenten schwer entscheiden, ob
sie schwarz- oder rotfigurig sind (siehe Fig. 3).
Fig. 3-
Auf einer schwarzfigurigen Lutrophoros im
Museum zu Eleusis treten, worauf mich Wolters
aufmerksam macht, regelrechte rotfigurig aus
gesparte Rosetten auf. Eine streng schwarz-
figurige Scherbe der Akropolis von Athen, viel-
leicht nur wenig jünger als die Frangoisvase, zeigt
den Gürtel bei einer Frauenfigur thongrundig
mit feinem, schwarz aufgemaltem Mäander. Im
Museum zu Florenz fiel mir bei einem kürz-
lichen Besuche in der Sala Volsinii eine technisch
sehr merkwürdige Amphora auf. Sie zeigt thon-
grundige Figuren, drei Krieger und sonderbar
geformte Bäume auf der einen und einen Hopliten
hinter einem laufenden Pferde auf der andern
Seite. Der Grund ist schlecht mit brauner
Firnifsfarbe in dicken Pinselstrichen ausgefüllt.
Die Conturen sind mit dem Griffel vorgerissen,
jedoch nicht mit einer Relieflinie umzogen. Milani
hält diese Gattung für eine local etruskische
Nachahmung attisch rotfiguriger Waare. Aber
die Bäume mit den herabhängenden ovalen
Früchten und einer Art Palmette an der Krone
sehen mir viel eher ionisch aus. Auch die Form
und Technik der Amphora machen einen echt
alterthümlichen Eindruck. Der Stil ist etwa der-
jenige der frühesten rotfigurigen attischen Vasen.
I5) Die ältere Auffassung wird vertreten von Klein,
Euphronios S. 29 fr., von v. Rohden, Baumeister
S. 1984, von Winter, Arch. Zeitung 1885 S. 187,
von A. Schneider, Jahrbuch 1889 S. 195 ff., von
Masner, Vasen des k. k. öster. Museums S. XX
und von mir selbst in den Meisterschalen S. 12.
Für Andokides erklärt sich Furtwängler, Berl.
Phil. Wochenschrift 1894 S. 112 und Hauser 1. c.
Ich habe mich dieser Meinung bereits in den
Münchner Sitzungsberichten 1897 S. 261 in einem
Aufsatze W. Helbigs »Eine Heerschau des Pisi-
stratos« angeschlossen.
IÖ2
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
Es liegt also noch keine absolute Consequenz in dem Aufsetzen der Relieflinie
vor, sondern ein ähnlicher, wenn auch weiter fortgeschrittener Zustand, wie auf den
schwarz-roten Amphoren des Andokides.
Wir können, um uns diese Erscheinungen zu erklären, hier ein Problem
nicht umgehen, dessen endgiltige Lösung bisher noch aussteht, nämlich die Reihen-
folge der technischen Proceduren in der rotfigurigen Vasenmalerei. Blümner, dem
im Wesentlichen Andere gefolgt sind, giebt in seiner Technologie IL § 78 folgende
Darstellung: »Bei den Gefäfsen mit roten Figuren wurden die Umrisse auf dem
vermuthlich vorher noch nicht gefirnifsten Thon leicht angedeutet und dann mit
einem Pinsel in sicheren Linien umzogen, zunächst in feineren Strichen, nur um
die Conturen festzustellen, wobei man sich vielleicht einer Ziehfeder bediente, so-
dann noch einmal mit breiterem Pinsel, damit die Conturen beim Ausfüllen des
schwarzen Grundes nicht verletzt würden. Sodann wurden die Linien innerhalb
der Figuren gleichfalls mit einem Pinsel ausgeführt.«
Also drei wesentliche Proceduren nimmt Blümner an, das Anlegen der
Figuren mit dem Griffel, die definitive Ausführung der Conturen mit der Feder und
die Umfahrung der Conturen mit dem breiten Pinsel. Als minder wesentlich,
wenigstens für die uns hier beschäftigenden Fragen, käme dann noch die Ein-
zeichnung der Innenlinien in die Figuren und die Ausfüllung des Grundes hinzu.
Man wird sogleich bemerken, dafs bei der Blümner'schen Darstellung des Vorgangs
die matten Conturlinien rotfiguriger Vasenmalereien keine Erklärung finden. Um
es kurz zu sagen, wir werden in die drei von Blümner angenommenen Proceduren
eine vierte einreihen müssen, nämlich nach der Anlage der Conturen mit dem Griffel
eine Festlegung derselben mit einer dünneren Firnifslösung, welche flache, matte
Linien ergiebt16. Um diese Linien wird dann der breite Firnifsstreifen gezogen,
der hart an ihnen hinfährt, bisweilen aber auch sie überdeckt, sodafs es den An-
schein hat, als bilde er selbst den Contur gegen den ausgesparten Thongrund hin.
I6) Ungewifs bleibt, mit welchem Instrumente, Pinsel
oder Schnepfenfeder, diese Linien sowie die
helleren Firnifslinien , welche auf rotfigurigen
Vasen das Muskeldetail am Körper, Gewand-
falten und dergleichen wiederzugeben pflegen,
gezogen sind. Die dünnere breitfliefsende Firnifs-
lösung hat die charakteristischen Eindrücke der
Federfahne nicht bewahrt, wie der pastose Firnifs-
farbstoff. Es fehlt uns also hier jedes Mittel
zur Controlle. Masner hat in der Einleitung
seiner Beschreibung jjer Vasen und Terracotten
im k. k. österreichischen Museum S. XIX die
Untermalung der Conturen mit dünnerer Firnifs-
farbe nicht mit in die von ihm aufgestellte Reihen-
folge der Proceduren der rotfigurigen Technik
aufgenommen. Er sagt: »Der endgiltige Umrifs,
der von der eingedrückten Vorzeichnung oft
sehr bedeutend abweicht, wurde mit dem in den
Firnifs getauchten Pinsel in breitem Striche
entweder mit einem Zuge oder in allmählichem
Vorrücken von aufsen nach innen geschaffen ....
Mit der Feder wurden dann die Umrisse noch
einmal von dem flachen schwarzen Grunde ab-
gehoben (Reliefconturen), eine Sorgfalt, die be-
greiflicherweise bald aufgegeben wurde.« Man
wird mir zugeben, dafs die Vorritzung, die nur
die allgemeine Anlage der Figuren und bei
bekleideten häufig nur den Akt skizzirt, be-
sonderes bei viel Überschneidungen und com-
plizirteren Compositionen nicht genügenden An-
halt bot, um den schwarzen breiten Streifen
sicher darum zu führen. Dafs flüchtigere Stücke
gelegentlich auf diese Weise, mit blofser Vor-
ritzung, ausgeführt sind, will ich nicht leugnen.
Im allgemeinen mufste aber doch erst eine in
allen Theilen klare Conturirung geschaffen sein,
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern. 163
Als letzte Abgrenzung wird die hohe glänzende Relief linie auf die matte Vorzeichnungs-
Linie aufgesetzt.
Nur auf diese Weise läfst sich der Zustand, welchen uns rotfigurige Vasen-
malereien bei eingehender Betrachtung zeigen, erklären. Wo die Untermalung des
Conturs mit verdünnter Firnifsfarbe genügend scharf erschien, unterläfst man es,
die Relief linie aufzusetzen, ähnlich wie der Maler schwarzfiguriger Gefäfse selten
alle Conturen umritzt, sondern nur da den Griffel einsetzt, wo es die Klarheit der
Zeichnung erforderte. Bisweilen wird auch die Relieflinie über der matten Unter-
malung zufällig, aus Unachtsamkeit, vergessen. Ich habe ein solches Beispiel in
den Griechischen Meisterschalen S. 608 zu Tafel 67,3 angeführt. Eine auf einer
Kline liegende nackte Frau sollte eine gebuckelte Metallschale in der Hand halten,
aber es ist nur die Anlage derselben in hellerem Firnifs vorhanden. Der Maler ver-
gafs, sie in schwarzen Firnifslinien auszuführen. Einen ähnlichen Fall konnte ich
auf einer streng-schönen Amphora der Ermitage zu St. Petersburg feststellen, auf
welcher ein Silen ein Pantherweibchen emporhebt. Die linke Klaue des Thieres,
welche sich auf den Schenkel des Silens projicirt, ist nur mit Firnifslösung angelegt,
nicht mit der Relieflinie gedeckt, wie die übrigen Conturen. Diese Beispiele werden
sich vermehren lassen, aber sie werden deshalb nicht sehr häufig sein, weil die
alten Vasenmaler auch in dieser Beziehung mit grofser Sorgfalt arbeiten.
Je mehr wir uns der Blüthezeit des strengen Stiles nähern, desto mehr wird der
Reliefcontur unbedingtes Gesetz. Die Präcision und schöne Klarheit der Zeichnung,
welche wir an den Producten dieser Epoche bewundern, beruht im Wesentlichen auf
der ausschliefslichen Herrschaft der Federfahne. Während beispielsweise noch an
der grofsen Schale des Oltos und Euxitheos in Corneto17 viele Partien, mehr als man
glauben sollte, ohne Reliefstrich geblieben sind, zeigen die Schalen der grofsen
Meister der Blüthezeit kaum noch eine Stelle, wo der Reliefstrich ausbleibt18. Bei
wenigen Partien, welche öfters, ja fast consequent ohne hohen Contur gelassen sind,
glaube ich vielmehr eine Absicht der Vasenmaler herauszufühlen. Hier ist in
erster Linie der ausgesparte Haarcontur zu nennen. Weder die Haargrenze, noch
die Abgrenzung der roten Zone gegen den schwarzen Grund hin pflegen mit
scharfen Linien umrändert zu sein. Es wird dadurch eine weichere, mehr malerische
ehe die Umfahrung mit dem breiten Pinsel fahrungsstreifens herauskommen, gewissermafsen
stattfinden konnte. Auch glaube ich, dafs die als negative Silhouetten.
Untermalung der Linien mit hellem Firnifs noch 17) Ich notirte mir: ohne Reliefstrich ist der Kopf
Correcturen zuliefs, die bei der schwarzen Firnifs- der Schlange auf der Seite mit bakchischen
linie unmöglich sind. Bei nebensächlichen Dingen Scenen, die Mähne des einen Pferdes, die linke
haben sich die Vasenmaler allerdings bisweilen Hand des leierspielenden Silens u. s. w.
sowohl Vorritzung als Vorzeichnung mit ver- IS) Man könnte die Frage aufwerfen, ob die Vasen-
dünnter Farbe erspart. So kann man auf der maier der Blüthezeit nicht die Untermalung mit
bekannten Neapler Vase mit der Probe der Schau- verdünntem Firnifs weggelassen und gleich mit
Spieler (3240) an der Musterung der Gewänder, der Relieflinie gearbeitet hätten, aber die eben
welche liegende Thiere und dergleichen wieder- genannten Beispiele, wo die Untermalung stehen
giebt, beobachten, dafs die rotthongrundigen geblieben ist, beweisen das Gegentheil.
Figuren nur durch das Ziehen des schwarzen Um-
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV.
13
164 Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
Wirkung erzielt19. Dasselbe scheint mir beabsichtigt, wenn die Mundpartie der
Figuren häufig ohne Reliefcontur bleibt, wenn der untere Abschlufs eines Gewand-
saumes bei schreitenden weiblichen Figuren in den dem Auge des Beschauers
ferner liegenden, hinteren Partien ohne scharfe Abgrenzung gelassen wird, ja auch,
wenn zum Beispiel die Hand eines Leierspielers, welcher in die Saiten greift,
keine Reliefconturen zeigt, wenn sie hinter diesen, also in gröfser Entfernung,
verschwommener, sichtbar wird.
Weniger streng als auf der rotfigurigen Schale der Blüthezeit scheint mir
auf den gröfseren Gefäfsen dieser Epoche das Princip unbedingter Relieflinien-
Umgrenzung eingehalten zu werden. Unter den Fragmenten der Burg zu Athen
finden sich ausgezeichnete Stücke rotfiguriger Amphoren des strengen Stiles, die
relativ sehr wenig Reliefconturen haben. Dasselbe gilt, um nur ein weiteres Bei-
spiel anzuführen, von der mit der Inschrift EOKPATES KAKDS bezeichneten schönen
Amphora der Münchner Sammlung No. 9. Es macht den Eindruck, als seien bei
den gröfseren Figuren auch minder scharfe Abgrenzungen als genügend für das
Auge erachtet worden20.
Auf die grofsen Meister des strengen Stiles folgt, wie bekannt, eine
Übergangsepoche, wo die Vasenmalerei, wenigstens auf dem Gebiete der Trink-
schale, sichtlich erlahmt. Das Nachlassen der Kraft macht sich nicht nur in der Er-
findung und im zeichnerischen Können, sondern auch in immer geringer werdender
Technik fühlbar. Wieder, wie auf den Gefäfsen frühesten rotfigurigen Stiles, wird der
Contur nur noch hier und da mit der hohen Relieflinie gedeckt. In vielen Fällen
(vgl. z. B. Rom. Mitth. 1897 Taf. 4/5 S. 101) verschwindet die glänzende Firnifslinie
ganz. Der breite schwarze Firnifsstreifen wird um die matte Relieflinie gezogen,
die nun als definitiv gilt. In der Blüthezeit hatte man allerdings eine mühsamere,
eine doppelte Arbeit, jetzt findet man sich mit der halben ab. Der flaue, ver-
schwommene Eindruck, den sehr viele Vasenbilder dieser Übergangszeit machen, ist
im Wesentlichen auf jene Erscheinung zurückzuführen. Häufig findet man im Innenbilde
der Schale noch eine reichlichere Verwendung der Relief linie, als an denAufsenbildern21.
Doch die Kunst der Vasenmalerei erstarkt ja auch wieder mit der Ausbildung
des sogenannten schönen Stils. Die guten Leistungen dieser Epoche, sowohl die
19) Wo diese Abgrenzung mit zwei parallel laufenden linearen Wiedergabe auf weifsem Grunde (in Um-
ovalen Relieflinien thatsächlich erfolgt, wie ab rifszeichnung) mit Feder oder Pinsel keine wesent-
und zu bei Meistern des Epiktetischen Kreises liehen Schwierigkeiten entgegen, jene matten
und ganz besonders bei den späteren eleganten Conturen jedoch, die vielfach mit dem schwarzen
Malereien des Duris, erhält der Schädelbogen Grunde zusammenfliefsen , lassen sich oft sehr
jene stereotyp langweilige Form, die ich in den schwer fassen. Die Ausfüllung des Grundes mit
Meisterschalen S. 588 geradezu als ein Charak- Schwarz ist hier fast unerläfslich.
teristicum Duris'scher Köpfe bezeichnet habe. 21) Die wenigen erhaltenen Fragmente griechischer
Ich war mir damals nur noch nicht über den Vasen , welche uns in einem unfertigen Zu-
Grund dieser Erscheinung klar. stände überkommen sind, stammen zufälliger
20) Für die zeichnerische Wiedergabe ergeben sich Weise alle aus dieser und etwas späterer Zeit,
hier sehr eigenthümliche Consequenzen. Das Ich kenne im Ganzen fünf, ein gröfseres, noch
mit Reliefstrich ausgeführte Vasenbild setzt der unveröffentlichtes Stück im Nationalmuseum zu
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
I65
Schale, wie Gefäfse gröfserer und auch kleinerer Form, haben fast immer gewissenhaft
durchgeführte Reliefumgrenzung. Ich konnte das zum Beispiel an dem Neapler
Gigantomachiefragmente 2883 und an der grofsen Schauspielervase ebenda 3240 fest-
Athen, die bekannte, im Musee Ceramique zu
Sevres aufbewahrte Scherbe einer Trinkschale
(abgebildet bei Birch, Ancient pottery Fig/1212;
Blümner, Technologie II Fig. 14; Schreiber,
Bilderatlas Taf. 68), das Bruchstück einer rot-
figurigen Schale in Würzburg (Inv. 635), bei-
stehend abgebildet in Fig. 4, ein aus Athen
stammendes Fragment eines Kraters im Berliner
Museum, einst bei Rhusopulos und sicher nicht
von der Akropolis zu Athen, abgeb. in der
Festschrift für O. Benndorf S. 306 nach einer
Zeichnung und beistehend nach einer Photo-
graphie (Fig. 5) und eine anscheinend zu dem-
selben Krater gehörige, ebenfalls von Rhusopulos
erworbene, im Akademischen Kunstmuseum zu
Bonn aufbewahrte Scherbe mit einem männlichen
Kopfe (Fig. 6). Sämmtliche Stücke zeigen die
schwarze Umfahrung des mit dem Griffel vorge-
drückten und mit matter Firnifsfarbe ausgeführten
Conturs, sowie die Innenzeichnung, abernochnicht
die Ausfüllung des Grundes mit schwarzer Firnifs-
farbe. Wir müssen darum annehmen, dafs diese
Ausfüllung und alles, was auf den schwarzen
Grund aufgesetzt wird (Inschriften und sonstige
Zusätze in roter oder weifser Deckfarbe) in
einem oder mehreren weiteren Bränden dauer-
haft gemacht wurde. Die Scherbe in Sevres mit
Resten von zwei männlichen Figuren hat Feder-
fahnenstriche in den Gewandfalten, nicht aber
an den äufseren Conturen. Auf der Würzburger
Scherbe sind nur am Profil des Kopfes der Figur
Fig- 5-
13'
166
Hartwig, Die Anwendung der Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
stellen. Die staunenswerthe Feinheit der Zeichnung auf kleineren Gefäfsen dieser
Epoche (Önochoe, Aryballos) wird man nicht darauf zurückzuführen haben, dafs die
Vasenmaler ein noch subtileres Instrument als die Federfahne anwendeten, sondern
die Virtuosität in der Handhabung der Spitze der Schnepfenfeder hat hier ihren
Höhepunkt erreicht.
In ihrem Übergange vom griechischen Mutterlande in die Colonien Unter-
italiens hat die rotfigurige Technik auch das hauptsächlichste Mal-Instrument, die
Federfahne, mitgenommen. Freilich zeigen hier nur sehr gute, sorgfältige Stücke
durchgeführte Spuren ihrer Arbeit. Die geringeren Vasen haben nur ab und zu
einen Federfahnenstrich, bisweilen fehlt er aber ganz. Dasselbe gilt auch von den
etruskischen Nachahmungen rotfiguriger griechischer Gefäfse. Nur die besten haben
Reliefcontur und Reliefinnenzeichnung. Bei Trinkschalen, wie zum Beispiel der im
Katalog der Vasen des British Museum IV //. XII abgebildeten, ist das Innenbild
aufs Sorgfältigste mit der Federfahne ausgeführt, während die Aufsenseiten ganz
breite Pinselstriche zeigen.
Endlich sei noch darauf hingewiesen, dafs wir durch die Erkenntnifs der
Federfahne eine neue Handhabe für die Constatirung der Echtheit rotfiguriger
flache Umrifslinien zu erkennen; jegliche Innen-
zeichnung fehlt noch. Das Berliner Fragment
zeigt folgenden Zustand: Die Conturen sind mit
hellerer Firnifsfarbe gezeichnet, was besonders
am Profil und am Halse der Figur deutlich her-
der Umrifs des Armes und die feineren Falten
sind mit Relief linien wiedergegeben. Eine Relief-
linie begrenzt auch den oberen Rand der Schale.
Ähnlich verhält es sich mit dem Bonner Frag-
mente. Nur am Nasenrücken, an der Nacken-
Fig. 6.
vortritt. Um den hellen Contur ist der breite
Firnifsstreifen herumgeführt. Von der Innen-
zeichnung sind einzelne Gewandfalten und die
Ovuli an der Buckelschale, welche die Frau hält,
mit matten Linien gemalt. Das Ohr, das Auge,
linie und an den Faltenzügen des Gewandes ist
die Anwendung der Federfahne sichtbar. Über
die interessante Verwendung dieser Scherbe
als Brandprobe siehe Loeschcke in einem der
nächsten Hefte der Athenischen Mittheilungen.
Weber, Die Wasserleitungen von Srnyrna. II. IÖ7
griechischer Vasen gewinnen. So fand sich an einer im Ganzen sehr wohlgelungenen
Copie der grofsen Schale des Oltos und Euxitheos, welche vor Kurzem im Pariser
Kunsthandel auftauchte, zwar eine überrraschend gute Wiedergabe des hohen Relief-
striches, aber es fehlten die eigenthümlichen Furchen und Borte, welche die Arbeit
mit der Federfahne hervorbringt. Wenn die Fälscher diesen Wink verstehen, soll
es uns wenigstens freuen, ihnen die Arbeit wiederum etwas erschwert zu haben.
Rom, Mai 1899. P. Hartwig. •
\>TjlW *&
DIE WASSERLEITUNGEN VON SMYRNA.
11.
2. Die Wasserleitung von Ak-Bunar.
In den Athenischen Mittheilungen des Instituts, Band X S. 212, erwähnte
ich gelegentlich der Beschreibung der Burg von Akdsche-Kaya einen eingefallenen
Aquaedukt, nahe bei dem Dorfe Tachtadschi-Köi, mit dem ich damals nichts an-
zufangen wufste. Bald nachher ergab eine genauere Untersuchung der Überreste,
der über den Sattel sich hinziehenden Mauern, westlich vom zweiten Aquaedukt
(Osman-agha-Su), da wo die alte Strafse von der Stadt her in das Melesthal hinunter-
steigt, dafs sie ebenfalls zu einer antiken Wasserleitung gehörten. Bekanntlich wurden
diese Mauerreste schon von Pococke bemerkt1, der sie aber schlechthin eine Schutz-
mauer nennt; die Stelle trägt den Namen Tireh-Kapussi (Thor von Tireh). Drittens
erfuhr ich durch Rücksprache mit den Ingenieuren, die mit der neuen Wasseranlage
für die Stadt beschäftigt waren, dafs eine Quelle in der Nähe von der Dschimovassi-
Station, laut dortiger Volksüberlieferung einst nach Srnyrna geleitet war. In der Stadt
selbst und der nächsten Umgegend ist diese Tradition verschollen. Zwei Inschriften
endlich aus römischer Zeit (C. I. Gr. 3146. 3147), berichten, dafs Wasser in die Um-
gebung des Zeustempels eingeführt wurde. Alle diese Anzeichen erlaubten den
Schlufs zu ziehen, dafs es sich wirklich um eine alte, aber heute verschollene
Leitung handelte. Meine Aufgabe war also, deren Verlauf annähernd festzustellen.
Wie schon in der Einleitung (oben S. 5) bemerkt, konnte hier von einer Hoch-
druckleitung keine Rede sein. Nur eine Kanalleitung mit schwachem Gefälle
war im Stande, Wasser von der Quelle Ak-Bunar (130 m Meereshöhe und 17 km
!) 7'ravels I, S. 79.
i68
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
Entfernung) auf den Mühlenhügel (75 m) bei Smyrna zu bringen, wo allem Anscheine
nach der Zeustempel stand2. Es folge nun die Beschreibung der aufgefundenen
Reste dieser Anlage.
Die Quelle entspringt am südlichen Fufse der Hügelreihe, welche die Ebene
von Budscha von dem Thal des Tachtali-Tschai trennt, ein wenig östlich von dem
modernen griechischen Dorfe Kissik. Sie ist in einem kuppeiförmigen Brunnenhause
gefafst, das mit einem Durchmesser von 1,80 m im Lichten und aus gewöhnlichen,
mit hartem Cement verbundenen Bruchsteinen ausgeführt ist; der vordere Theil ist
abgebrochen. Die Umwohner nennen sie Ak-Bunar, die weifse Quelle. Das Wasser
wird zuerst in einem kleinen Teiche aufgefangen; eine längere Mauer trennt ihn von
der tieferen Niederung des Thaies. Aus diesem Teiche wird heute noch das
Wasser durch einen Kanal an den Hügeln westlich herumgeführt bis zu einer Mühle,
Kemer genannt, 2 km von der Quelle entfernt. Dafs dieser Mühlbach der alten
Leitung folgt, beweist der Aquaedukt, der 300 m oberhalb dieser Mühle das Seiten-
thal überspannt und genau in demselben Niveau liegt.
Dieser Aquaedukt ist eigentlich eine einfache Mauer, etwa 160 m lang, in
der Mitte noch 3 m hoch und 1,80 m dick, nur mit einigen gewölbten Durchgängen
versehen. In der Mitte (Planskizze, Fig. 1) ist sie auf eine Länge von 25 m voll-
ständig abgetragen. Hier stand der Hauptbogen, um den Bach durchzulassen. Bei
a stehen noch die beiden Wangen eines gewölbten Durchgangs von 2 m Spannung;
oben ist er durchgebrochen. Bei b stehen nur noch die Basen eines solchen Durch-
gangs. Auf der anderen Seite des Thaies, bei c, mag noch ein dritter gestanden
haben; die Mauer ist hier sehr zerstört. Die Technik hat eine gewisse Ähnlichkeit
mit den Mauern an der Kara-Bunar-Leitung, bei Kara-Kapi: gewöhnliche Bruchsteine
in Kalk gebettet, an den Fassaden etwas gröfser und zu rohen Quaderwürfeln zu-
geschnitten. Die meisten sind von den umwohnenden Bauern herausgenommen
worden. An einer Stelle sieht man im Innern eine dreifache Lage von Ziegel-
steinen. An der Nordseite der Mauer befinden sich endlich grofse Massen von
Kalksinter, den das, durchsickernde Wasser zurückgelassen hat. Von dem Kanal
oben auf der Mauer ist keine Spur mehr zu sehen.
Auf dem der Mühle gegenüberliegenden Hügel und auf der gegebenen
Höhencurve ist dann die Leitung herumgeführt worden, wie das an zerbrochenen
Thonrohren, von 13 cm innerem Durchmesser, zu ersehen ist. Dafs das Wasser
2) C auf der Karte Taf. 2.
Weber, Die. Wasserleitungen von Smyrna. II.
169
nach der Hochebene der Kasamir-Station (bei Sediköi) geführt wurde, schien also
annehmbar. Der Volksmund in dieser Gegend behauptet bestimmt, dafs dieses
Wasser nach Smyrna geleitet wurde.
Ein zweiter Angriff der Untersuchung erfolgte dann von der Kasamir-Station
aus. Sie liegt in 126 m Meereshöhe auf dem Rücken einer leichten Anschwellung
des Terrains, das gegen Osten und Süden flach, gegen Norden aber sehr stark
abfällt. Die Leitung konnte also nur östlich um die Station herumgeführt werden.
Nach langem Suchen gelang es mir eine halbe Stunde südlich von der Station, nahe
bei der Eisenbahn, die hier in 120 m Meereshöhe liegt, ein Stück der Leitung auf-
zufinden. Es ist ein gemauerter Kanal, der das Bett eines kleinen Nebenbaches des
Tachtali-Tschai an dieser Stelle kreuzt (Fig. 2).
Am Südufer erstrecken sich die Mauerreste 10 m in das Feld, am Nordufer
nur 5 m, aber hier ist die Construction des Kanals klar nachzuweisen. Die Seiten-
mauern, je 0,52 m dick, sind aus kleinen Bruchsteinen, mit Cement verbunden,
hergestellt; der Kanal selbst, 0,40 m breit, war verputzt und mit Bruchsteinen
überwölbt, wie es die noch vorhandenen Ansätze der Wölbung zeigen. Die Felder
nördlich liegen 1 m höher. Die Leitung wurde also in dieser Tiefe, unterirdisch in
weitem Bogen und mit dem nöthigen Gefälle, um die Station herumgeführt, um
dann im Norden die starkabfallende Eisenbahnlinie zu kreuzen.
Von dieser unterirdischen Leitung wissen die Bauern von Sediköi sehr
bestimmt Bescheid; an vielen Stellen ihrer Weinberge und Felder haben sie dieselbe
aufgefunden. Ihre Aussagen über den Befund stimmen vollkommen mit dem, was
ich soeben beschrieben habe.
Meine nächste Untersuchung galt nun den Einschnitten der Bahnlinie, die
aus der Ebene beim Paradies (62 m Meereshöhe) durch das bewegte Terrain herauf-
steigt. Nur die Strecke zwischen den Höhen von 115 bis 110 m konnte in Betracht
kommen. Leider war es mir nicht möglich, irgend eine Spur aufzufinden; die
Terrassirungsarbeiten haben sie verschwinden lassen.
Es handelte sich nun darum, das Hügelland zwischen dieser Stelle und der
Stadt selbst zu untersuchen, und womöglich zu den zwei anfangs besprochenen
Aquaedukten noch weitere aufzufinden.
j 70 Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
Von den oben erwähnten Eisenbahneinschnitten in der Meereshöhe von
115m wendete ich mich links durch die Weinberge, über die Strafse von Sediköi
in ein kleines Thal, das von Südwesten nach Nordosten die Hügelreihe durch-
schneidet, und bald hatte ich die Freude, eine lange Mauer, quer über das Thal
gebaut, zu erblicken. Sie liegt in einer Meereshöhe von 110 m und hat den in Fig. 3
gegebenen Grundrifs (bei III auf der dem ersten Aufsatze beigegebenen Karte
Taf. 2: die Wasserleitungen von Smyrna). Etwa 135 m lang und 2 m dick, erreicht
... l . sie über dem Bache eine Höhe
1 \ \ \ \ \ \m\)l//// von Deinane 12 m. Bei a sind
i^4~4^ noch Spuren des Kanals zu sehen'
/ 7 "-\x j I / fl Ul der 0,80 m breit und mit Cement
I ) /(&/ M\\\^ verputzt war. Die Technik ist
im Allgemeinen dieselbe wie am
lg' 3' Aquaedukt bei der Mühle. Nur
scheint die Überwölbung des Baches sehr sorgfältig gewesen zu sein. An dem ziemlich
steilen linken Ufer ist ein Mauerstück aus grofsen Quadern mit regelmäfsigen Fugen
erhalten. Vier Schichten liegen noch in situ (0,50 bis 0,70 m hoch). Ein weiteres
Mauerstück stöfst hier in schrägem Winkel an den Aquaedukt, augenscheinlich um
ihn gegen das bei starkem Regenfall anprallende Wasser zu schützen. Diese Stützmauer
besteht noch aus fünf Schichten regelmäfsiger Quadern, deren Höhen, von unten
herauf gezählt: 0,60, 0,30, 0,60, 0,39 und 0,60 m betragen. Die vierte ist sogar aus
profilirten Steinen als Gesimse gearbeitet. Der Bogen über dem Bache ist zerstört.
Weiter nördlich wird diese Hügelreihe durch ein zweites, viel tieferes Thal
durchbrochen. An der Stelle, wo zwei gegenüberstehende Anhöhen es stark ver-
engen, sind jene von mir schon früher aufgefundenen Reste eines Aquaedukts noch
erhalten. Hier war es aber keine einfache Mauer, sondern ein regelrechter Aquaedukt,
etwa 25 m hoch und mehrstöckig ausgeführt. Am rechten Ufer des Baches erkennt
man in einer Höhe von 4 bis 5 m noch den Ansatz des untersten Bogens, welcher
den Bach überspannte. Drei schön behauene Quadersteine, in der nöthigen Rundung,
ragen aus dem Schutt hervor. An der Westseite dieses Bogenansatzes sind noch
die Reste eines Strebepfeilers erhalten, ebenfalls aus regelmäfsigen Quadern
(0,94X0,72) ohne Kalk ausgeführt. Die Bogen dieses Aquaedukts sind sämmtlich
eingefallen und verschwunden; nur grofse Mauermassen stehen noch an beiden
Anhöhen. Die Fassaden derselben weisen auch eine bessere Ausführung auf.
Schichten von mittelgrofsen Quaderblöcken wechseln mit Ziegelschichten ab; das
Innere der Mauer besteht aus grofsen Bruchsteinen, alles mit Kalk verbunden. Oben
in dem südlichen Mauerstück ist ein niederer Bogen ausgespart. Wie die Planskizze
(Fig. 4) zeigt, ist der Aquaedukt an beiden Abhängen mit Strebepfeilern gestützt.
Vom Kanal oben (etwa 100 m Meereshöhe) sind keine Spuren mehr vorhanden, wie
dieser Aquaedukt überhaupt sehr beschädigt ist.
Von dieser Stelle bis an die Stadt giebt es keine Thäler mehr; lange Mulden
ziehen sich an den Hügeln hinauf. Die Leitung wurde durch Schleifen in ihnen
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
171
herumgeführt. Nur bei Bos-Kaya (V auf der oben erwähnten Karte Taf. 2) fand ich
wieder, in der Meereshöhe von 90 m, eine Mauer, etwa 70 m lang, 2,40 dick und noch
5 m hoch über dem Bache stehend. Sie ist quer über eine solche Mulde gezogen.
Die Technik ist dieselbe wie bei dem in Fig. 1 gegebenen Reste. Die rohbehauenen
Quadern der Fassaden sind auch hier bis auf einige Reste herausgenommen. Der Bogen
über dem Bache hat seine Wandungen verloren, nur oben sieht man noch die ein-
fachen Keilsteine. 20 m westlich vom Bache stand in dieser Mauer ein zweiter, in
Spuren kenntlicher Bogen als Durchgang für den Pfad (Fig. 5).
'VWM//M///////M
Fig. 5-
Es bleibt die Beschreibung des sechsten, letzten Aquaedukts dieser Leitung.
Es steht auf dem etwa 160 m breiten Sattel (80 m Meereshöhe), über welchen die
grofse Strafse aus dem Melesthal auf das Plateau im Süden der Stadt hinaufsteigt.
Da die Maueransätze an beiden Abhängen noch 5 bis 6 m hoch sind, so darf man
wohl annehmen, dafs der Spiegel der Leitung in einer Höhe von wenigstens 85 m
lag. Hier hat auch starke Zerstörung stattgefunden, doch sind hinreichende Über-
reste vorhanden, um zu erweisen, wie der Bau ausgeführt war. An beiden Enden
geschah es (Fig. 6) durch eine 2 m starke Mauer in der schon mehrfach beschriebenen
Technik. Am Nordende ist die Mauer an vielen Stellen mit Kalksinter bedeckt.
Über der Strafse, 1 1 m breit, stand dann ohne Zweifel ein breiter Bogen, daher der
heutige Name Tireh-Kapussi. An der Nordseite ist die Mauer, unten an der Strafse
172
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. IL
3,24 m stark, aus grofsen Kalksteinquadern hergestellt, die noch in drei Lagen
erhalten sind und gewifs zum Thorbau gehörten.
Die moderne Strafse folgt hier der antiken nach Ephesus; man hat hier
Gräber, Sarkophage und einige Grabinschriften gefunden.
<l
Fig. 6 (1 : 2000).
Die mittlere Strecke des Aquaedukts aber dürfte als Pfeilerstellung zu denken
sein. Die Bauern haben nämlich eine ganze Reihe von Löchern längs der Leitung
gegraben, um grofse Quadern herauszunehmen. Bei c und d liegen noch je eine
Schicht in situ. Die Trachytquadern sind 0,68 m hoch und ohne Mörtel verbunden.
Die Pfeiler hatten eine Front von über 2 m und standen in einem Abstand von
wenigstens 5 m. Die Stärke der Pfeiler ist ohne Ausgrabung nicht festzustellen, da
die moderne Stützmauer eines breiten Weges auf dem Westende steht; sie übertraf
aber gewifs nicht die der Mauer (2 m) an den beiden Abhängen.
Nach den Mauerresten an beiden Seiten der Pfeiler zu schliefsen, war die
ganze Pfeilerstellung durch eine niedere Mauer verbunden. Dafs auch für archi-
tektonische Durchbildung des Baus Sorge getragen war, beweist eine grofse
Marmorplatte, 2,22 lang, 0,63 m breit und 0,30 m dick, die hier kürzlich ausgegraben
wurde; die eine Schmalseite ist reich profilirt und dürfte zu einem Gesims gehört
haben, welches den Bau krönte.
In einem der Gräben liegt noch ein bearbeiteter Stein, an beiden Seiten
abgebrochen, etwa in beistehendem Durchschnitt (Fig. 7).
In der Mitte (auf dem Sitz) ist der Stein noch 0,40 m breit.
Seine Bestimmung mufs ich dem Fachmann überlassen.
Ein Laie, eingedenk der schönen Lage dieses Baues, so nahe
bei der Stadt (etwas über 2 km) an einer Hauptstrafse, würde
vielleicht an eine lange Steinbank denken, die hier irgendwo
angebracht war und den Spaziergängern einen Ruheplatz bot3.
Auf dem etwas bewegten Plateau, das sich zur Stadt
und dem Mühlenhügel erstreckt, gelang es mir noch zwei
weitere Reste derselben Leitung aufzufinden. Der erste am Bergabhang, 200 m
nordwestlich von Tireh-Kapussi, ist eine noch 4 m lang und in zwei Schichten erhaltene
Stützmauer, die genau in der Flucht der Leitung liegt. Der zweite, etwa einen halben
3) In Philadelphia fand man kürzlich oben auf der
Akropolis, an der Stadtmauer entlang, eine Reihe
von Sitzen, mit Inschriften versehen, die den-
selben Durchschnitt haben wie der obige.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
173
Kilometer weiter nördlich, immer am Abhang der Anhöhen, wurde erst kürzlich aus-
gegraben. Auf eine Strecke von 10 m ist eine gegen den Hügel gelehnte Stützmauer
mit der ersten Reihe der die Wölbung bildenden gröfseren Blöcke blofsgelegt; die
äufsere Front ist wahrscheinlich schon viel früher abgebrochen worden. Die Technik
ist dieselbe wie an jener Stelle (Fig. 2) im Süden von der Kasamir-Station. Auch
hier ist Sinter vorhanden.
Weiterhin mufste die Leitung um die Anschwellungen des Terrains im
Westen herumgeführt werden, bis sie die Tempelarea, oberhalb des alten jüdischen
Friedhofs, erreichte. Die Niederlassungen der Muhadschir aus Thessalien und viele
türkische Landhäuser, die in jüngster Zeit in dieser ehemals verlassenen Gegend
errichtet wurden, haben aber jede Spur der Leitung verschwinden lassen.
Der Vollständigkeit halber ist hier noch ein kleiner byzantinischer Bau zu
erwähnen, der nicht mehr unserer Leitung angehören kann, aber in deren Höhe liegt.
Einige hundert Schritte südlich von der Tempelarea (C auf der mehrfach er-
wähnten Karte Taf. 2), links von der Strafse, die hoch oben nach Gös-Tepe führt, steht
ein Aquaedukt über eine kleine Schlucht gebaut, mit nebenstehendem Grundrisse (Fig. 8).
Fig. 8 (1 : 500).
Er ist 13 m lang, 1,06 dick, bei einer Höhe von 4 bis 5 m. Zwei Bogen durchbrechen ihn,
der eine, um den Winterbach durchzulassen, der andere als Fenster. Die Fassaden sind
aus gewöhnlichen Blöcken, auf allen vier Seiten mit Ziegeln eingefafst, ausgeführt; doch
wurden auch hergeschleppte ältere Quadersteine verbraucht. Die Wölbungen
hingegen sind aus porösen, gelblichen Kalksteinplatten (pierres de Malte nennt man
sie heute in Smyrna), die regelmäfsig mit Ziegeln wechseln, ausgeführt. Obenauf
lag eine Thonrohrleitung. Am Ende der schrägen Mauer, links, steht eine Art
Thurm, dessen nördliche Wand einen viereckigen Einschnitt hat, in dem das Wasser,
174 Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
wohl durch Rohre, zwei Meter tiefer in ein irdenes Bassin (i m Durchmesser) fiel,
das in eine dicke Mauer eingebaut ist; diese letztere führte das Wasser dem Zeus-
tempel zu.
Diese Mauer scheint der älteren Anlage angehört zu haben. An dem
Bassin ist aufsen ein Laufbrunnen angebracht worden. Obwohl schon lange aufser
Gebrauch, ist dieser Aquaedukt doch sehr gut erhalten; nur die lange Mauer links,
noch 1,20 hoch, an der Strafse entlang, ist stark mitgenommen.
Noch sind die zwei Inschriften [C. I. Gr. 3146 und 3147), welche sich auf
den Bau einer Wasserleitung in Smyrna beziehen, hier anzuführen.
Die erste lautet:
'Ex xou eicta^ösvco? | uSaxo? eirl xöv Aia xov | 'AxpaTov eu! OuXtciou j Tpa'iavou xou
dvöü7taxou, | lv xatc <jxpax7)7tai? | xai? Mapxcov 'Iouvtcuv | utou xal iraxpb?
Boeckh sagt dazu: rT8<up daayüiv esse aqaaeduclum patet. Iraianus est
pater Imperatoris, Proconsul Asiae Imp. Vespasiano, circa a. u. c. 852. Waddington,
Fastes Asiatiques, n. 100, setzt das Proconsulat des M. Ulpius Traianus in das
Jahr 78/80.
Von der zweiten Inschrift ist nur erhalten:
Tpot'iavou | 58axos diroxa- | xaaxafrevxos | uttö Batßiou | TotiXXou | dvöuTrdxou.
Dafs es sich in beiden Inschriften um dasselbe Wasser, in der zweiten also
um eine Ausbesserung der Leitung, handelt, dürfte aufser Zweifel stehen.
Über die Datirung dieser Inschrift hatte Prof. Dr. Otto Hirschfeld die Güte,
mir noch Folgendes mitzutheilen: »Baebius Tullus ist vielleicht, wie Borghesi ver-
mutet hat, identisch mit dem Consul Tullus d. J. 109. Wenn es derselbe ist, fällt seine
Statthalterschaft von Asien wahrscheinlich in den Anfang der Regierung Hadrian's
(Waddington a. a. O. n. 131).« Dann wären etwa 40 Jahre seit der Gründung der
Anlage verflossen gewesen, nach denen eine Ausbesserung angezeigt sein mochte.
Sollte es nun nicht erlaubt sein, diese Inschriften auf die Wasserleitung von
Ak-Bunar zu beziehen? Eingedenk der Entwickelung und Blüthe, deren sich die
kleinasiatischen Städte im ersten und zweiten Jahrhundert n. Chr. erfreuten, wäre
die Anlage einer solchen Leitung in jener Epoche höchst zeitgemäfs gewesen. Als
Rückschlufs ergäbe sich dann, dafs die Kara-Bunar-Leitung älter wäre, und schliefslich,
dafs der Tempel des Zeus Akreus auf jenem Mühlenhügel stand und nicht auf der
Akropolis selbst, wie vielfach angenommen wird.
3. Die Wasserleitung von Kapandschoglu.
(Beim Dianabade.)
In der Nähe von Kalka-Bunar, an der Südseite der grofsen Strafse nach
Nimfio, da, wo der neue Weg nach Kukludscha sich abzweigt, steht ein grofser
türkischer Laufbrunnen4 mit reichlichem Wasser, dessen Quellen, unabhängig von
den viel zu tief liegenden des Dianabades, weiter oben in den Abhängen des Hügels
4) A auf der Karte Taf. 2.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II. 17 c
liegen, auf welchem das Hochdruckbassin der heutigen Wasserleitung für Smyrna
steht. Dieser Brunnen wurde von einem reichen Türken, Kapandschoglu, angelegt.
Früher stand er ein paar hundert Schritte westlicher, an der Nordseite der Strafse,
wie aus einigen Resten zu ersehen ist.
Östlich vom Tependschik macht die heutige Strafse einen Bogen gegen
Süden, die alte Strafse hingegen ging in gerader Linie vom Eisenbahnübergang bis
an das Dianabad. Das hat sich bei der Legung des Eisenrohres für die neue
Wasserleitung klar ergeben. Von der Karawanenbrücke bis an die Gärten im Osten
von Tependschik stiefs man in einer Tiefe von i bis 1,50 m immer wieder auf
schönes Pflaster mit regelmäfsigen Quadern. Im Verlaufe jener Strafsenausbiegung
fehlte es, aber sobald die Strafse wieder die besagte Linie erreichte, erschien auch
wieder das Pflaster in dem aufgeworfenen Graben. Dann hat der Besitzer eines
der an jener Strafsenbiegung liegenden Gärten auf seinem Grundstücke nach Steinen
gegraben. Er hob jenes Pflaster, so weit es in seinem Eigentum lag, auf und fand
dabei eine ganze Reihe von schönen Thonrohren (Fig. 9), welche an der Nordseite
dieses Pflasters lagen. Ihre Technik an Muff- und Schwanzende
dürfte beweisen, dafs sie antik sind. Die Byzantiner, wie wir
weiter unten sehen werden, und wie es schon Dr. Forchheimer
bemerkt hat5, vereinfachten die betreffenden Formen.
Diese Thatsachen veranlafsen mich zur Annahme einer,
Fig. 9.
wahrscheinlich noch aus römischer Zeit stammenden Leitung,
welche das Wasser bei Kapandschoglou einst in die Unterstadt brachte. Ob ich das
Rechte getroffen, bleibt dem Fachmann zu beurtheilen überlassen. Von einer Über-
führung dieser Leitung über die Karawanenbrücke ist keine Spur mehr ersichtlich,
doch dürfte die starke, alte Kruste von Sinter, welche die östliche Wandung des
Brückengewölbes bedeckt, wohl von einer solchen herrühren. Die Brücke selbst, in
ihrem obersten Theil, ist zu verschiedenen Zeiten umgebaut worden.
4. Zwei byzantinische Leitungen im Melesthale.
Die Untersuchung der Hochdruckleitung bei der Mühle von Koravili erwies
den Bestand von zwei späteren Thonrohrleitungen, welche, in geringer Höhe, dem
Flusse auf je einer Seite folgten (vgl. oben S. 21). Die am linken Ufer liegt etwa 4 m
über dem Flufsbett, die am rechten etwas höher, 7 m. Beide hatten ihren gemein-
samen Ursprung oberhalb des Osman-Aga-Aquaedukts, in dem Gelände des rechten
Ufers. Selbstverständlich ist, dafs sie den Fluf? überschreiten mufsten, um in die
Stadt zu gelangen. Bei der einen geschah dies auf der niedern Brücke, die ehemals
unterhalb des Osman-Aga-Aquaedukts stand, und in welcher man in der Brüstung
rechts die eingemauerten Thonrohre sehen konnte. Diese Brücke wurde vor vier
Jahren abgebrochen und durch eine viel höhere ersetzt, als man die neue Strafse
baute. Die andre Leitung hingegen setzte weiter unten, ganz nahe am Vesir-
5) Byzant. Wasserbehälter in Constantinopel, S. 22.
\jß Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
Aquaedukt, über den Flufs. Beide folgten dann, wahrscheinlich vereinigt, der
Richtung der heutigen Strafse und erreichten die Stadt in einer Meereshöhe von
25 Meter (siehe die dem ersten Aufsatze beigegebenen Specialkarte Taf. 3).
Südlich vom kleinen Kaffeehause an der Hochdruckleitung steht noch am
Felsen ein Stück der Stützmauer, welche hier die Thonrohre trug. Am Kaffeehause
selbst sind solche ausgegraben; sie haben den beistehenden Durch-
schnitt (Fig. 10). Von der andern Leitung, die am rechten Ufer ver-
blieb, findet man in der Nähe der Kaffeehäuser bei der Kirche des
Propheten Elias eine grofse Anzahl von Thonrohren von ähnlichem
Fig. 10. Durchschnitt (Fig. 11). Hier tritt die Vereinfachung der byzantini-
schen Thonrohre klar hervor. Die eintretende Muffe wurde weg-
gelassen, der Durchmesser aber etwas stärker gehalten, das Schwanz-
ende leicht eingebogen. Diese Construction wird noch heute von
den Türken angewendet. Zwischen der Hochdruckleitung und dem
Vesir-Aquaedukt ist endlich eine lange Strecke der Stützmauer dieser
Leitung noch erhalten.
Doch der interessanteste Theil der Anlage dürfte wohl in der Überführung
über das Flufsbett liegen. Sie wurde nämlich nicht, wie weiter oben bei der andern
Leitung, durch eine Überbrückung bewerkstelligt, sondern nach guter alter Tradition
durch einen regelrechten Siphon, der, wie es die Überreste klar beweisen, durch
das Flufsbett hin angelegt wurde. Am Ende jener horizontalen, hier 1,66 m breiten
Stützmauer ist ein rundes Bassin von 0,75 m Durchmesser eingebaut, in welches das
Thonrohr der Leitung (0,21 im Lichten mit 4 cm Wandstärke) mündet. Gegenüber
liegen dann zwei Thonrohre von 0,16 innerm Durchmesser und 1,5 cm Wandstärke,
die das Wasser aufnahmen und es in starkem Gefälle den Abhang hinunter auf einer
Stützmauer leiteten, in deren Oberfläche sie, fest eingekittet, heute noch zu sehen
sind. An dem modernen Bewässerungskanal, der die Stützmauer durchbricht, biegt sie
stark ab, um vollends das Bett des Flusses zu erreichen. Am linken Ufer liegt ein altes,
breites Mauerstück, das auf seiner Oberfläche wieder dieselben zwei eingemauerten
Thonrohre aufweist. Interessant ist es, zu bemerken, dafs die Ingenieure hier auch
in der eigentlichen Druckleitung, wie viel früher in Laodicea, einen doppelten Strang
anlegten (siehe Fig. 16).
Der Aufbau des Vesir-Su-Aquaedukts an derselben Stelle hat im Jahre 1674
natürlich die alte Anlage sehr zerstört. Im Frühjahr 1898, bei der Ausbesserung
der neuen Strafse, besonders aber bei der Herrichtung einer kleinen Brücke, etwa
100 m östlich von 'dem Aquaedukt (3 bis 4 m über dem Flufsbett) wurde eine ganze
Strecke unserer Leitung blofsgelegt und die Rohre herausgenommen. Dasselbe
geschah in der Nähe der Stadt. Überall waren diese Rohre, in Mafs und Charakter,
gleich den in Fig. 10 dargestellten.
Die Annahme also, dafs diese Leitung durch Hochdruck unter dem Flufsbett
hindurch geführt wurde, dürfte wohl aufser Zweifel stehen.
Ob diese beiden Leitungen vom Vesir-Aquaedukt an getrennt oder vereinigt
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
177
in die Stadt einmündeten, ist ohne Nachgrabung nicht zu entscheiden. Da sie in
derselben Höhe liegen, dürfte das Letztere wahrscheinlich sein. Andererseits ist
auch nicht ausgeschlossen, dafs es sich blofs um eine Umlegung einer und derselben
Wasserleitung handelt, dafs die Anlage am rechten Ufer, wahrscheinlich die älteste,
am Siphon versagte und das Wasser dann weiter oben, auf jener abgebrochenen
Brücke, über das Thal geleitet wurde und von da an am linken Ufer verblieb.
5. Die Osman-Aga-Leitung.
Bis hierher haben die zum Theil verschollenen und aufser Dienst getretenen
Wasserleitungen unsre Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, wir haben nun
noch, um das Gesammtbild zu vervollständigen, die noch in Wirksamkeit befindlichen
kurz anzuführen.
Die beiden6 malerischen Aquaedukte im Melesthal beziehen ihre Wasser
aus der Budscha-Ebene , bei dem grofsen und kleinen Paradies, etwas südlich von
der Eisenbahnstation. Die Quellen des Osman-Aga-Su (62 m Meereshöhe) liegen in
einem türkischen Anwesen; sie sind in einem offenen, vieleckigen Bassin gefafst. Ein
mit Steinplatten bedeckter Kanal leitet das Wasser in einer Tiefe von 1,50 m durch
die Felder und unter dem Eisenbahnkörper durch bis an den grofsen Aquaedukt7.
Ganz nah bei diesem
Bassin entspringt eine zweite
Quelle, deren Wasser als Mühl-
bach offen der Leitung folgt, um
die beiden Mühlen an jenem
Aquaedukt in Betrieb zu setzen.
An der Flanke der Hügel
am linken Ufer des Meles ver-
läuft dann die Leitung als ge-
mauerter Kanalbau, beistehen-
den Durchschnittes (Fig. 12),
umzieht den Pagus in weitem
Bogen und erreicht die Stadt in
der Meereshöhe von etwa 55 m.
In der Region der Hochdruck-
leitung ist der Kanalbau an
manchen Stellen in neuster Zeit lg' I2'
durch lange Tröge aus Eisenblech, mit Zinkplatten bedeckt, ersetzt worden. Spuren
6) Es sind eigentlich drei, allein der dritte ist wenig
bekanrjt.
7) Im Sommer 1899 wurde die Leitung von dem
Aquaedukt an bis an die Quelle ganz erneuert;
der mit Platten bedeckte Kanal wurde vergröfsert
und ein wenig tiefer gelegt. Dabei kamen die
Überreste einer antiken Thonrohrleitung zu Tage,
die beweisen , dafs die ganze Anlage vorbyzan-
tinisch ist. Diese Rohre sind 0,55 m lang, haben
0,245 m inneren Durchmesser und eine Wand-
stärke von 3 bis 4 cm; sie haben auch Muffe
und Schwanz wie Fig. 9.
i78
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
eines altern Baus sind nur spärlich erhalten. Der interessanteste Theil dieser Anlage
ist aber der Aquaedukt selbst, von dem ich einen Grundrifs beigebe (Fig. 13).
Einundzwanzig Meter hoch, überschreitet er in einer zweimal gebrochenen
Linie das Thal. Seine Länge beträgt 120 m. Man kann ihn als zweistöckig be-
Grundriss
der beiden
Osman-Agha-Aquaeducte
aufgenommen von
G.Weber.
zeichnen; 14 Bogen bilden die obere Reihe, während nur zwei Bogen die Sohle des
Thaies überspannen (Fig. 14).
Auf den ersten Blick auffallend ist die scheinbare Unregelmäfsigkeit dieser
Bogenstellung; allein bei näherer Untersuchung des Terrains dürfte sich ergeben,
dafs die Ingenieure ihm ihre Anlage ganz kunstgerecht angepafst haben. Am rechten
Ufer, von wo das Thal allein zugänglich ist, bilden die meisten überwölbten
Öffnungen hohe Durchgänge; am linken hingegen, das schroff zum Thal abfällt,
sind sie fensterartig^ angelegt; nur die letzten westlich können als Durchgänge angesehen
werden. Die Osthälfte ist also als richtige Pfeilerstellung ausgeführt, die Pfeiler von
unten an mit Quadern an den Rändern, und nur wo die Durchgänge zu hoch aus-
fielen, wurden sie nachträglich, bis zur halben Höhe mit Füllmauern geschlossen.
Die Westhälfte hingegen ist als durchgehende Mauer mit ausgesparten Fenstern
behandelt. Die Wölbungen auf dieser Seite nähern sich dem Spitzbogen, mit Aus-
nahme der zwei letzten, während auf der andern Seite reine Rundbogen erscheinen.
Alle Bogen des oberen Stockes sind wieder, mit Ausnahme jener zwei letzten, aus
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
179
grofsen Ziegeln hergestellt, die auf schwach vortretenden Kämpfern ruhen; die
Wölbung der untern Reihe erfolgte hingegen aus gut behauenen Keilsteinen. Die
Innenwandungen des schönen Rundbogens über dem Flufse sind aus grofsen Quadern
mit profilirter Kämpfervorlage ausgeführt. Alles übrige Gemäuer besteht aus Bruch-
steinen, die mit Kalk verbunden sind. Bemerkenswerth ist auch die doppelte
Bogenstellung über dem Hauptbogen in der Mitte, und das Flachgewölbe des mittleren
Fensters (Fig. 14) Von den Strebepfeilern, die den Aquaedukt auf beiden Seiten ver-
Fig. 14.
stärken, sind die zwei nördlichen auf beiden Ufern zu erwähnen. Sie erheben sich nach
oben verjüngt auf breiter Basis. Alle schliefsen in halber Höhe des Aquaedukts
mit einer schrägen Fläche ab. Durch die Jahrhunderte hindurch haben diese Pfeiler
sehr gelitten, einer derselben, am Mühlweg links, wohl durch schlechte Funda-
mentirung; er steht jetzt oben über 1 m von der Leitung ab.
Zur Zeitbestimmung dieses Baues fehlt leider jeder bestimmte Anhalt,
muthmafslich könnte man das fünfte oder sechste Jahrhundert n. Chr. annehmen.
Bevor wir mit diesem Aquaedukt abschliefsen, ist ein zweiter zu erwähnen,
der nur etwa 50 m weiter oben, an einer engeren Stelle, das Thal heute noch über-
spannt, aber aufser Gebrauche ist (Fig. 15). Etwa 50 m lang, ist er auch zweistöckig,
unten mit 3, oben mit 7 Bogen. Alle Gewölbe, ausgenommen das mittelste oben, sind
spitzbogenförmig aus grofsen Backsteinen ausgeführt. Dieses wie die ganze Technik
weist auf türkische Zeit. Dieser Aquaedukt ist über 2 m niedriger, als der vor-
genannte, brachte aber doch das Wasser, durch Hochdruck, auf dieselbe Höhe, wie
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. \A
i8o
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
jener. Anstatt eines Kanals, trägt er einen doppelten festummauerten Strang, von
Thonrohren (0,33 Durchmesser). Am Westende biegen diese senkrecht auf bis
zu einer Höhe von 2,10, wo sie in einen gemauerten Kanal münden, der sich nach
50 m mit dem der altern Leitung vereinigt.
Wie ist nun diese verwickelte Doppelanlage zu erklären? Ohne dem Fach-
mann vorzugreifen, möge es mir erlaubt sein, folgende Ansicht auszusprechen. In
einer unbestimmbaren Zeit des Mittelalters versagte der grofse Aquaedukt seine
Dienste. Durch Vernachlässigung sickerte zuerst das Wasser durch das Gemäuer
und bildete jene grofsen Sinterablagerungen, von denen Chandler {Travels S. 90)
Fig. i]
erzählt, und von denen man heute noch grofse Massen an der Südwand der Leitung
erblickt. Schliefslich kam gar kein Wasser mehr auf die andere Seite des Thaies.
Als man dann zur\Viederherstellung der Leitung schritt, so geschah es nicht durch
Ausbesserung des grofsen Aquaeduktes, sondern, nach einheimischer Art, durch
Erbauung eines zweiten an engerer Stelle, und mit Anwendung des Hochdruck-
Princips. Dieser Bau erfolgte zu einer Zeit, in welcher die kleine Leitung, die ich
byzantinisch genannt habe, noch in Thätigkeit war; denn unten an der Mauer, etwa
4 m über dem rechten Ufer des Flusses, ist ein kleiner Bogen (0,66 breit u. 1 m hoch)
ausgespart, in dessen Boden heute noch, zwar eingeschlagen, die byzantinischen
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II. 1 8 1
Thojirohre liegen. Nebenan und etwas tiefer steht ein zweiter gröfserer Bogen, der
einen Durchlafs für den Mühlbach bildet8.
Wie lange nun dieser zweite Aquaedukt fungirte, entzieht sich unserer
Kenntnifs. Allein wie es die heutige Sachlage zeigt, fand sich ein Wasserbau-
Ingenieur, den die Ausbesserung des alten Aquaeduktes nicht mehr abschreckte.
Dessen Kanal oben wurde wieder hergestellt, und die ganze westliche Hälfte des
Aquaedukts langsam erhöht, so dafs am Endpunkt der heutige Kanal 0,80 über
einem altern liegt. Diese Erhöhung ist oben am Unterschied des Mauerwerks leicht
zu erkennen9.
Die Zeit dieser Ausbesserung wird sich vielleicht bei Besprechung des
folgenden Aquaeduktes ergeben.
6. Die Vesir-Su-Leitung.
Das Quellget>iet dieser Leitung ist das des Osman-Aga-Su. Die Hauptquelle
liegt 234 m südlich. Sie ist in einem etwa 53 m langen, 6 m breiten und 3 m tiefen,
ausgemauerten Bassin gefafst, welches drei Strebebogen in vier offene Kammern
theilen. Im Winter steigt das Wasser bis an den Rand, im Sommer erreicht es
kaum eine Höhe von 0,40 m. In der Südwest-Ecke fliefst das Wasser am Boden
durch ein Eisengitter in eine Thonrohrleitung ab, die weiterhin gegen Südwesten
in neuerer Zeit in einer Tiefe von 4 bis 5 m durch Eisenröhren ersetzt worden ist.
Im Melesthale angekommen, erscheint diese Leitung an einer Stelle, die 52 m Meeres-
höhe aufweist, als Kanal. Wenn man diese Leitung so tief gelegt hat, so geschah
es wohl, um alle Quellen aus dieser Region, auch die der früheren byzantinischen
Leitung, aufzunehmen. Der Kanalbau ist unterirdisch als Stollen ausgeführt, nur
an drei Stellen tritt er ans Tageslicht: 1) an dem* oben angeführten Punkte,
2) zwischen den beiden Osman-Aquaedukten bei den Mühlen, 3) an der Nieder-
lassung am kleinen Paradies. Diese Stellen werden jetzt als Brunnen von den
umwohnenden Bauern benutzt. Weiter nördlich hat der Bau der Eisenbahn eine
Veränderung der alten Anlage erfordert, so dafs "sie stellenweise in eiserner Fassung
aufserhalb des Bahnkörpers herumgeführt wird. Am Durchschnitt bei der Hochdruck-
leitung kreuzt sie die Bahn zweimal und der untere Übergang ist als kleiner Siphon
angelegt. Am Vesir- Aquaedukt überschreitet sie auf einer 5,50 m hohen Brücke
die Bahn. Das Wasser folgt, auf der andern Seite des Thaies angekommen, in
einem bedeckten Kanalbau dem Abhang des Pagus, etwa 8 m unterhalb der Osman-
Aga-Leitung und erreicht die Stadt in der Meereshöhe von 45 m. Kürzlich erst hat
*) Beachtenswerth ist die Verschiedenheit der beiden die Bresche wieder ausgemauert. Der Kanal
Offnungen für diese Anlagen am grofsen Aquae- ist 1,58 breit.
dukt. Für die byzantinische Thonrohrleitung 9) Beiläufig sei hier bemerkt, dafs die von Chandler,
wurde eine Füllmauer einfach durchbrochen, und als y>Homer's cave« bezeichneten Grotten weiter
die Rohre in die Bresche gelegt. Der Mühlbach nichts sind als kleine Schachte, die zwischen beiden
hingegen, der unter einen Pfeiler zu liegen kam, Aqaedukten in den Tuffstein gegraben wurden, um
wurde mit platten Steinbalken überbrückt, und die byzantinische Thonrohrleitung aufzunehmen.
14*
182
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
man nahe bei dem Aquaedukt den Kanalbau auf eine kleine Strecke durch grofse
Eisenrohre ersetzt.
Der interessanteste Theil dieser Anlage dürfte wieder der Aquaedukt sein
(Fig. 16), nicht sowohl durch seine Bauart, die höchst einfach ist, sondern durch
die verschiedenen Angaben seiner Entstehungszeit, zu der er Anlafs gegeben hat.
Pococke meint10: »towards the bottom of it, there are remains of an old
rusticated wall aßer the manner of the city walls, which show that an antienter
aqueduct had been there.«.
Storari11 und die, welche ihm gefolgt sind, sehen in diesem Bau ein Werk
der Genuesen, bekanntlich eine in Kleinasien sehr beliebte Benennung alter Bauten.
Und doch hat Arundellllf, oder besser der englische Consul Rycaut, genau die Zeit
angegeben, zu welcher diese Leitung angelegt wurde. Der englische Geistliche sagt:
» The bed of the river behind the Castle is crossed by a lofty aquedtict, zvhich supplied
the fountains in Smyrna. This was built by the Visier Achmet in 1674, and tne
Fig. 16.
advantages of it are thus described by Rycaut: »Achtnet erected a stately aqueduct and
joined so many streams of water into one current that not only the new buildings (the
Vezier Khan, the Bezesten etc.) were supplied therewith, but also Jj new fountains
were added to the old, besides 10 old ones which zvere dug and again repaired; so
that whereas some houses were forced to fetch their water from far, now every
family is well accommodated and every street as well supplied therewith, as most cities
are, seated in the great continent of Asia. «
Der Vesir- Aquaedukt ist etwa 160 m lang, zweistöckig, unten mit 4, oben
mit 9 Bogen. Die Gewölbe, alle spitzbogig, sind aus grofsen Ziegeln hergestellt,
ohne vorragende Kämpfer.
Die starken Pfeiler des unteren Stockwerkes sind auf allen Seiten mit schönen
10) Travels I, S. 79.
n) Guida di Smirne, S. 59.
12) Asia Minor II, S. 403.
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II. 183
Quadersteinen verkleidet. Diese Thatsache hat Pococke und Storari zu ihren
falschen Muthmafsungen verleitet. Sie haben nicht bemerkt, dafs diese Blöcke alle
von anderen Bauten herrühren; die einen haben Bosse und Randbeschlag, andere
sind glatt, an vielen sieht man andre architektonische Details, die nichts mit dem
jetzigen Bau gemein haben. Diese Blöcke stammen von der Schlofsmauer oben,
von wo sie sehr leicht den Berg herunter geschafft werden konnten. Wie schon
früher bemerkt, sind auch vier Lochsteine der Karabunar-Leitung der Art mit
verbaut.
Das obere Geschofs wird durch eine einfache Mauer aus Bruchsteinen
gebildet, in welcher die Bogen ausgespart sind.
Da der Bau von vornherein ziemlich breit, unten etwa 4 m stark, angelegt
wurde, so konnte man auf Strebepfeiler verzichten. Nur auf der Westseite sind
niedere Vorlagen an den Pfeilern angebracht, um sie gegen das anprallende Wasser
zu schützen. An der Ostseite und am Abhänge des Pagus stehen zwar drei schmale
Strebepfeiler an der Leitung, die aber allem Anscheine nach erst später an-
gebaut wurden.
Im Flufsbett selbst wurde ein hölzerner Rost, mit einem starken Pflaster
bedeckt, angebracht; es ist heute zum Theil aufgerissen. Dieser ganze Bau hat,
wie schon oben bemerkt, den Siphon der byzantinischen Leitung stark zerstört.
Der Kanal des Gerinnes oben ist 1,68 m breit, die Wandungen sind 0,55 stark
und 1,60 m hoch; er mifst im Lichten 0,58 m Breite und ist mit Steinplatten bedeckt.
Vor etwa zwanzig Jahren mufste eine Ausbesserung dieses Aquaeduktes
vorgenommen werden, in Folge derer der vierte Bogen von Norden neu überwölbt
und tiefer unten ein zweiter Bogen hineingesetzt wurde. Auf der nördlichen Hälfte
wurde auch der Kanal oben durch mit Zinkplatten bedeckte Eisentröge ersetzt.
Dieses ist also die einzige Wasserleitung in Smyrna, über deren Erbauungs-
zeit eine bestimmte Angabe vorliegt.
7. Die Cisternen auf dem Schlofsberge.
In Constantinopel haben bekanntlich die Cisternen eine grofse Rolle gespielt;
ich verweise den Leser auf das schöne Werk der HH. Dr. Strzygowski und Forch-
heimer13. In dem heute bewohnten Theile von Smyrna sind bis jetzt keine solche
Bauten zum Vorschein gekommen; möglich wäre höchstens, dafs dergleichen in dem
schwer zugänglichen Türkenviertel sich erhalten hätten. Im Burgring auf dem Pagus
hingegen sind deren mehrere aufzuweisen, die aber nur als Regensärge aufzufassen
sind. Sechs kleinere sind langgestreckte, mit je einem Tonnengewölbe bedeckte Recht-
ecke und so in den Boden eingelassen, dafs der Scheitel nur wenig über das um-
liegende Niveau emporragt. Die Seitenwände, wie die Gewölbe, sind aus Bruchsteinen
untermischt, mit nur wenigen Ziegeln, ausgeführt, der Verputz ist 1 bis 2 cm dick, die
Ecken erscheinen überall abgerundet. Die Gewölbe sind sämmtlich eingefallen, und
13) Die Byzantinischen Wasserbehälter in Konstantinopel, Wien 1893.
184
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
Schutt bedeckt das Innere. Vier dieser Cisternen liegen im Westen, in dem eigent-
lichen Schlosse selbst, die zwei übrigen aber im Osten auf dem grofsen Burgplatze.
Die eine von diesen letzteren ist 10,50 m lang, 3,80 breit und durch eine Quermauer
in zwei ungleiche Kammern getheilt; die andere ist nur 3x2 m grofs. Die vier
ersteren haben folgende Abmessungen: 8,20X4; 6,10X3,73; 5,70X2,58; 3X2,15.
Die Gewölbe sind alle rundbogig, bis auf eines in der Nordwest-Ecke des
Schlosses, das sehr flach gehalten ist; bei der Breite von 2,58 ist der Pfeil nur 0,60
hoch. Die Spuren der bei der Erbauung benutzten Schalbretter sind hier noch erkenn-
bar, was an den Gewölben der andern nicht der Fall ist.
Neben diesen sechs Regensärgen ist aber wohl die interessanteste Anlage
die grofse Cisterne auf dem Burgplatz, in der Nähe der verfallenen Moschee. Es
ist, wie beistehende Planskizze (Fig. 17) zeigt, ein unregelmäfsiges Rechteck. Der
a
Vj*/v Uli & r i 5 S .
lOrt.
Fig. 17.
Boden istmit dem Schutt dertheilweiseeingestürzten Gewölbe bedeckt. Die Umfassungs-
mauer besteht aus gewöhnlichen mit Kalk verbundenen Bruchsteinen und ist an der
Südwest-Ecke 2 m stark. Sie hat auf allen vier Seiten Pfeilervorlagen für die Gurt-
bogen, mit Ausnahme der beiden Ecken S.O. und N.O., wo die Gurten direkt
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. IL
I85
in die Seitenwand hineingebaut sind. Der Verputz reichte, wie noch an vielen
Stellen sichtbar ist, bis an den Anfang der Wölbung. Der Innenraum hat eine
mittlere Länge von 34 m, eine Breite von 25 m mit 5X4 = 20 Pfeilern in Abständen
von etwa 4 m. Die Pfeiler sind quadratisch, von ungleichen Mafsen, mit Bruchsteinen,
hier und da von Ziegeln umrahmt, ausgeführt, ohne irgend welche Kämpferaufsätze
oder sonstige Profilirung, und bis an die Gurten verputzt. Diese letzteren sind über
1 m breit und haben je 4 Ankerlöcher auf jeder Seite (Fig. 18). Wo die Pfeilerabstände,
wie an den Seitenwänden, geringer sind, ist der abgerundete Spitzbogen in An-
wendung gekommen. Die Gewölbe bestehen aus byzantinischen Kappen14, in
Bruchsteinen und Kalk hergestellt. In der Mitte haben viele eine viereckige Öffnung,
die zum Wasserschöpfen diente. An manchen Hängezwickeln sieht man Thonrohre
eingelassen.
C-^Lce/i^cnyni-tt
!LÄ_
_Uö.K
Fig. 18.
In der N.O.-Ecke, der besterhaltenen, sind die Pfeiler 3,30 m hoch, das
Gewölbe 1,90 m, was eine Gesammthöhe von 5,20 m giebt, und es ist wahrscheinlich,
dafs die Anlage überhaupt nicht mehr Höhe hatte15. Im Norden führte eine durch
einen Pfeiler halb versteckte Treppe von aufsen in die Cisterne hinunter.
So grofs diese Anlage auch ist, so steht sie doch, in Betreff der Technik,
weit hinter den Cisternen von Constantinopel zurück. Es macht den Eindruck, als
wäre man mit der gröfsten Eile zu Werke gegangen. Die Pfeilerfassaden stehen
nirgends in einer Flucht. Der Grundrifs ist dieser Unordnung in der Pfeilerstellung
nicht gefolgt. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man den Bau dieser Cisterne
demselben Kaiser, Johann Ducas Vatatzes, zuschreibt, der um 1225 den grofsen
H) Strzygowski und Forschheimer a. a. O., S. 130.
15) Ganz kürzlich, mein Text war schon geschrieben,
hat irgend ein Schatzgräber in der S.O. Ecke
ein 0,50 m tiefes Loch gegraben und dabei den
Beweis geliefert, dafs der Boden der Cisterne nicht
tiefer lag; er hat nämlich die verputzte und mit
Ziegelschichten vermauerte Sohle zum Theil durch-
brochen; allein durch die Festigkeit des Gemäuers
ermüdet, hat er, bei der oben angegebenen Tiefe,
den Versuch aufgegeben, bevor er den ge-
wachsenen Boden erreichte.
jgg Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
Mauerring um das ganze Plateau errichtete, wie es eine Inschrift [C. I. Gr. IV, 3749)
bezeugt. Während die Lateiner in Konstantinopel herrschten, bestrebten sich die
griechischen Kaiser, ihre asiatischen Provinzen zu reorganisiren und zu befestigen;
sie bauten die von Ephraemios angeführten Neocastra16.
In Smyrna wurden zwei Burgen errichtet17, die eine in der Unterstadt, am
alten Hafen, hundert Jahre später durch die Johannesritter Chäteau de Saint-Pierre,
seither Eremidokastro benannt, und die andre auf dem Pagos, durch Erneuerung
und Vergröfserung der antiken Burg. Hier war die Wasserversorgung damals eine
Lebensfrage. Die Hochdruckleitung von Karabunar war schon längst zerstört, sonst
hätte man nicht, wie wir oben gesehen, deren Steinrohre als Baumaterial für die
neue Mauer verwandt. Es blieb also nichts übrig, als Cisternen zu bauen, um das
Regenwasser aufzuspeichern. Da aber das Regenfeld um die Cisterne verhältnifs-
mäfsig klein, nur 5 bis 6 Mal gröfser als deren Oberfläche ist, so konnte bei einem
mittleren Regenfali von 0,61 m die Cisterne kaum 3 m hoch gefüllt werden. Deshalb
wurden auch wohl die sechs weiteren Regensärge gebaut.
In Smyrna selbst haben diese Anlagen die merkwürdigsten Deutungen
erhalten; es sei hier nur die von B. Slaars in Appendice seiner Übersetzung von
Ikonomos' » Etüde de Smyrnet (Smyrne, 1668) S. 122 erwähnt: »La pretendue citerne
sur le Pagiis est un »Tresor des LeTegest, en tout pareil au »Tresor des Airides « ä
Mycenes.«
Wie schon früher bemerkt, haben die Türken viele Brunnen in der Oberstadt
gegraben. Allein in byzantinischer Zeit hat man ein anderes Verfahren angewandt.
Es wurden nämlich mannigfach verzweigte Stollen in den Berg getrieben, um das
Quellwasser aufzufangen und es in Horizontal- Leitungen an das Tageslicht zu
fördern.
Zwei solche Anlagen liegen oberhalb der Johannes-Kirche, im sogenannten
Apano-Mahalla. Die eine, xpu<p7j UavcqOx, auch TaXocxioucja flava^ta genannt, hat bei-
stehenden Grundplan (Fig. 19). Im Hofe eines Hauses steigt man durch eine überwölbte
Thür A auf einer Treppe von 14 Stufen in den 3 m tief gelegenen Stollen. Nach
4 m Länge biegt er östlich um; in der Sohle enthält er ein ausgeputztes kleines,
mit Steinplatten bedecktes Gerinne, in dem das spärliche Wasser hinfliefst. Zehn
Meter weiter biegt der Stollen wieder gegen Süden um und erreicht dann nach
8 m eine westlich eingelassene Nische, über welche sich ein zwei Meter hoher, mit
Steinplatten abgedeckter Schacht erhebt. Diese Nische bildet heute das Heiligtum
der »Milchspendenden Mutter Gottes«. Ein Marienbild steht auf einem altarförmigen
Ansatz, über welchem ein Öllämpchen brennt, und eine Öffnung im Kanal erlaubt
16) De Theodor Lascari 7755 ff. Bekker {Corp. Script. yapioj 710'Xt« KeXßtotvdv xe xai ^Xiapa xai Sfxüpva)
Ais/. Byz. Bonn): auv xgi? xax' e69i> xeifiivois xat 7rXayuos aTTavc'
<u; Sv . . . Ka'Xapio; ifj xtbpiT) h£, 7rap' ou tö äveixat ßaatXet Aaaxapuo.
xXt(Aa TÄv Neoxctaxpwv T7}v xaxap^Tjv Xopißctvet, 17) A. Fontrier, Le Monastere de Lembos im Bull.
epT)p.o; dofxTjTos -ji re xat |^vtj. xd 81 «tnö xoü- de Corr. hell. XVI, S. 392.
5e xad1 iu> veveuxdxa (Neoxaaxpa xaüx' faxt, Il^p-
Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna. II.
I87
hier, das heilige Wasser zu schöpfen. An dieser Stelle biegt der Stollen wieder
gegen Osten ab, der eingeschnittene Kanal hört auf, und das Wasser rieselt auf
dem felsigen Boden hin. Es folgt 4 m weiter ein anderer Stollen, der aber etwas
tiefer liegt und zu einer anderen Anlage gehört. Was die Technik anbelangt, so
sind die Seitenwände alle aus mit Kalk verbundenen Bruchsteinen mit wenigen
Ziegeln dazwischen hergestellt; nur am Gewölbeansatz sind sie regelmäfsig mit einer
leicht vorragenden Ziegelschicht abgeglättet. Wie der Durchschnitt B zeigt, ist der
Stollen an diesen Kämpfervorlagen etwas breiter als am Boden. Bis zur Nische ist
10
ZoM
Fig. 19.
er mit einem Tonnengewölbe von Ziegeln bedeckt. An vielen Stellen sind diese
Ziegel am Scheitel quer eingelassen, so dafs man zur Annahme kommt, die Gewölbe
seien ohne Schalbretter ausgeführt worden. Der letzte, viel niedrigere Theil des
Stollens C ist mit Steinplatten bedeckt18.
Die zweite Anlage liegt um eine Häuserreihe weiter süd-östlich, höher oben
am Berge hinauf. Eine Treppe führt ebenfalls in einen hier vielfach verzweigten
18) In Philadelphia fand ich diesen Sommer dieselben Stollen.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Stollen, in dem auch wieder eine Wasserrinne vorhanden ist. Es ist anzunehmen,
dafs im türkischen Quartier noch manche solcher Stollenbrunnen vorhanden, nur
bis jetzt unbekannt sind.
Zum Schlüsse meiner Beschreibung habe ich nur noch dem Wunsche Aus-
druck zu geben, dafs es dem Fachmanne und Historiker möglich sein werde,
Bestimmteres über die Entstehungszeit der einzelnen Leitungen festzustellen. Der
Neuzeit (1865) gehören die artesischen Brunnen an, welche für Smyrna zu einer
grofsen Wohlthat geworden sind, ebenso wie das nach den modernsten Regeln der
Kunst von einer belgischen Gesellschaft ausgeführte Wasserwerk, welches das Quell-
wasser des Dianabades mit Maschinenkraft in ein grofses, 80 m hoch gelegenes
Druckbassin bringt (B auf der Karte Taf. 2), von wo es durch Eisenrohre in die
Stadt geleitet wird.
Smyrna, Mai 1899. G. Weber.
W^U ^— SL >**& a-Jj^
GEOMETRISCHE VASEN AUS
GRIECHENLAND.
(Fortsetzung.) •
ATTIKA.
Auf dem Boden von Attika hat sich der geometrische Stil in der Vasen-
malerei am meisten entwickelt. Eine Fundgrube der attisch-geometrischen Vasen
bildet der antike Friedhof im Kerameikos, in der Nähe des Dipylon. Nach dieser
Hauptfundstätte sind früher alle geometrisch verzierten Vasen Dipylonvasen genannt
worden. Da es sich indessen herausgestellt hat, dafs jede griechische Landschaft
einen eigentümlichen, von dem anderer Gegenden verschiedenen geometrischen Stil
gehabt hat, ist dieser Ausdruck als Bezeichnung für die geometrisch decorirten
Vasen im Allgemeinen nicht zutreffend; ich beschränke deshalb in dieser Abhandlung
den Ausdruck Dipylonvasen auf die attischen Vasen mit geometrischen Orna-
menten, sei es, dafs sie am Dipylon oder anderswo in Attika gefunden sind. Wie
die Decoration, so ist auch die Technik der Dipylonvasen bedeutend höher ent-
wickelt als die anderer Gefäfse der geometrischen Gattung. Der Thon ist fester
und besser geschlämmt als an den geometrisch verzierten Vasen der anderen Land-
schaften; die Farbe des Thons ist in der Regel mehr oder weniger gelblich, öfters
ins Rötliche oder Braunrötliche spielend; der Firnis ist dunkel schwarzbraun und
J) Vgl. oben S. 26 ff. 78 ff.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
189
glänzend und geht mitunter in Rot oder Rotbraun über. Gröfsere Abweichungen
werde ich bei den einzelnen Stücken verzeichnen. Besonders stark glänzend ist
der Firnis an den sogen. Schwarz-Dipylon-Gefäfsen, an denen der gröfste Teil des
Gefäfses von einem metallisch glänzenden schwarzen Firnis überzogen ist, während
nur kleinere Flächen für die linearen Ornamente ausgespart sind2.
Was die Decoration betrifft, lassen sich diejenigen Vasen, welche ganz oder
grösstenteils mit linearen Ornamenten verziert sind, in zwei grofse Hauptgruppen
scheiden. In der einen Gruppe laufen die Verzierungen in horizontalen Streifen
rings um das ganze Gefäfs. Nur an einer Stelle, wo die fortlaufende Decorations-
reihe selbstverständlich unterbrochen werden mufs, d. h. an den zwischen den Henkeln
befindlichen Flächen, fängt eine verticale, metopenartige Einteilung arr, sich geltend
zu machen. Für die Decoration der ununterbrochenen Streifen eignet sich vorzüglich
der Mäander und wird auch öfters zu diesem Zweck verwendet. Diese Decorations-
weise läfst sich besonders an den grofsen Grabamphoren beobachten.
Die andere Decorationsweise hat eine besondere Vorliebe für die verticale,
metopenartige Einteilung der fortlaufenden horizontalen Decorationsbänder, auch an
den Stellen, wo diese nicht durch die Henkel unterbrochen werden. Jedoch wird
das andere System nicht verdrängt. Für die metopenartigen Felder eignen sich
zur Ausfüllung besonders Ornamente, wie das Vierblatt, das Hakenkreuz und der
Rhombus mit an den Seiten hinzugefügten Dreiecken. Die fortlaufenden Streifen
werden meist mit Dreiecken oder Schachbrettmustern verziert; dagegen findet der
Mäander hier wenig Verwendung. Diese Decorationsweise ist besonders auf den
grofsen Kannen mit weitem, cylinderförmigem Halse vertreten.
Die riesengrofsen attischen Grabamphoren waren dazu bestimmt, Grab-
denkmäler, iTrtx6[ißta ar^axot, zu sein, wie es sich besonders durch Brückner's und
Pernice's Untersuchungen herausgestellt hat (Athen. Mittheilungen 1893 S. 91 ff.).
Dafs sie nicht einem praktischen Zweck gedient haben, geht auch daraus hervor,
dafs mehrere von ihnen einen hohlen Boden haben3. Die anderen Gefäfse dienten
teils zur Aufhebung gebrannter Knochen, teils als Grabgeräte. Über die ver-
schiedenen Arten des Grabgeschirrs vgl. Brückner und Pernice a. a. O. S. 141 f.
Leider fehlen für die meisten Dipylonvasen die nötigen Fundnotizen, um
unter ihnen ein Zeitverhältnis feststellen zu können. Über die einzige gröfsere
systematische Ausgrabung von Dipylongräbern, von dem wir sichere Fundnotizen
haben, ist von Brückner und Pernice in den Athen. Mittheil. 1893 S. 73 ff- berichtet
2) Eine besondere Gruppe bilden die den trozeni-
schen Gefäfsen (vgl. oben S. 86) ähnlichen attischen
Amphoren, die unten zuerst besprochen werden.
3) Wie die Sitte entstanden ist, die Gefäfse als
Grabdenkmäler zu verwenden, läfst sich besonders
nach der Ausgrabung bei Aphidna(Athen. Mittheil.
1896 S. 385 fr.) gut verfolgen. Im Grabtumulus
bei Aphidna standen oberhalb der Gräber grofse
Schalen, die natürlich für die Aufhebung der
Totenopfer bestimmt waren. Im Laufe der Zeit
scheint die ursprüngliche Aufgabe dieser Schalen
in Vergessenheit geraten zu sein oder wenigstens
vor einem anderen Zweck zurückgetreten zu sein.
Die Vasen werden gröfser und gröfser, immer
reicher mit Verzierungen ausgestattet, und zuletzt,
als der ursprüngliche Zweck nicht mehr so ganz
klar war, wurden sie zu arjpaTcc iiziTJ\xßia, wie
die grofsen Grabamphoren.
jgO Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
worden4. Aus den mir von Brückner freundlichst zur Verfügung gestellten Fund-
notizen sehe ich, dafs Stücke, die wir im Hinblick auf die Decoration für älter
halten möchten, zusammen in demselben Grabe gefunden sind mit solchen, die ihrer
Decoration nach jünger erscheinen; es bestätigt sich so, was ich schon vorher ver-
mutet hatte, dafs nämlich die Dipylonperiode eine verhältnismäfsig kurze Dauer
gehabt hat.
Die ungeheure Masse der Dipylonvasen läfst sich nicht so leicht nach der
verschiedenen Decorationsweise in Gruppen einteilen; ich ziehe daher vor, die
Vasen nach ihren Formen zu gruppiren.
I. Amphoren.
A. Zu dieser Gruppe gehören die Amphoren, deren Typus uns schon durch
die zwei trozenischen Gefäfse bekannt geworden ist. Besonders charakteristisch für
diese Gefäfse ist das stumpfe Profil der Mündung, während die Dipylongefafse sonst
an der Halsmündung ein sehr scharfes Profil haben. Der Bauch ist gewöhnlich kugelig
und mit horizontalen Firnisstreifen versehen. Die Henkel sind in der Regel schlank
und dünn. Die ganze Form des Gefäfses scheint von den Vorraths-Tct'Oot abgeleitet
zu sein. Die Decoration beschränkt sich bei den Exemplaren, die dem ursprüng-
lichen Typus näher stehen, auf den Hals und ist sehr einfach.
Andere Exemplare dieser Gattung sind schlanker gebaut, und die Decoration
wird auf Schulter und Bauch ausgedehnt, bedeckt sogar mitunter den ganzen Vasen-
körper \
i) Fig. 48. Athen, Nat.-Mus. 770, von Stais' Ausgrabungen im Jahre 1891, Grab XIII
(Brückner-Pernice a. a. O. S. 128 f.). H. 0,63. Dm. d. Mdg. 0,24. Gr. Umf. 1,31.
Der Henkel rechts mit einem Stück des Halses ist neu, der Henkel links
dagegen alt. Der obere wie der untere Teil des Gefäfskörpers ist mit
schwarzem Firnis ganz überzogen, der mittlere Teil hat horizontale, parallel
gehende Streifen. Decoration am Halse: in der Mitte ein System von Drei-
ecken, zu jeder Seite ein Kreis, der concentrisch in sich ein Radornament
einschliefst.
2) Fig. 49. Athen, Nat.-Mus. 683, von Stais' Ausgrabungen im Jahre 1891, Grab X
(Brückner-Pernice, Athen. Mitth. 1893 S. 120). H. 0,60. Dm. d. Mündung 0,30.
Gr. Umf. 1,39. Gelblicher Thon, polirte Oberfläche, schwarzbrauner Firnis,
der dicht aufgetragen ist. Die Henkel sind ergänzt.
Die Proportionen sind schwerfällig; der Vasenkörper ist mit zahlreichen
4) Dies wurde, wie schon oben mitgeteilt worden Gefäfs auch bei den jüngsten Ausgrabungen auf
ist, im J. 1897 geschrieben, als die Ergebnisse Thera gefunden worden. Ein derartiges Gefäfs
von Skias' Ausgrabungen der eleusinischen Nekro- finden wir abgebildet bei Pottier, Vases antiques
pole (s. jetzt 'Ecp. äp^. 1898 S. 29 fr.) mir noch du Louvre , Salle D 39 (PL 30). Wenn es auch
nicht bekannt waren. aus Caere stammt, bezweifle ich doch, dafs das
5) Solche Gefäfse sind nicht nur in Attika gefunden : Gefäfs italisch ist, und möchte vielmehr ver-
zwei aus Trozen sind schon besprochen, und, muten, dafs es aus Griechenland importirt ist.
wie mir Dragendorff mitteilt, ist ein solches
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
191
horizontalen Firnisstreifen überzogen. Der Hals ist niedrig und trägt als
Ornamente Rautensterne und Kreise mit eingesetztem Kreuz, die mit ein-
ander abwechseln. Decoration an der Hinterseite dieselbe wie vorn.
Fig. 48.
Fig. 49.
3) Fig. 50. Athen, Nat.-Mus. 175. H. 0,50. Dm. d. Mündung 0,19. Am Halse
zwei einander gegenüber gestellte Dipylonvögel, Grätenmotive zur Ausfüllung
des Raumes. Decoration an der Hinterseite dieselbe wie vorn.
4) Fig. 51. Athen, Nat.-Mus. 721, von Stais' Ausgrabungen im Jahre 1891,
Fig. 50.
Fig. 5*-
192
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Grab III. (Brückner-Pernice a.a.O. S. 105). H. 0,43. Dm. d. Mündung 0,19.
Gr. Umf. 0,91. Der Gefäfskörper ist oben und unten ganz mit Firnis über-
zogen, über den mittleren Teil laufen horizontale Firnisstreifen. Am Hals
das Bild eines Vogels. Die Henkel sind mit einem schrägen, sog. Andraeas-
kreuz verziert.
5) Fig. 52. Museum in Eleusis. H. 0,91. Dm. d. Mündung 0,26. Gr. Umf. 1,56.
(vgl. Philios, 'Ecprjfi. ap/aioX. 1889 S. 174 Anm. 3).
Der Bauch ist eiförmig gewölbt, oben und unten ganz mit Firnis über-
zogen, in der Mitte laufen parallele horizontale Firnisstreifen. Am Rande
des Halses eine punktirte Linie. Die Halsfläche wird durch senkrechte Linien
in zwei Felder geteilt. Jedes enthält einen Dipylonvogel und verschiedene
Füllmotive6.
6) Fig. 53. Athen, Nat.-Mus. 224. H. 0,585. Dm. d. Mündung 0,20. Gr. Umf. 1,13.
Gelblicher Thon, geglättete Oberfläche, schwarzbrauner Firnis. Die Hals-
Fig- 53-
Fig. 52.
fläche ist durch verticale Striche in drei Felder geteilt; das mittlere enthält
ein Vierblatt, jedes der beiden äufseren einen Dipylonvogel mit Füllmotiven.
Decoration an der Hinterseite dieselbe wie vorn.
c) Noch ein zweites Getäfs derselben Gattung rindet
sich im Museum von Eleusis. Der Bauch ist
sehr kugelig, der Hals ist in der Mitte mit einem
Dreieckmotiv verziert, an jeder Seite eine senk-
rechte Wellenlinie.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
193
7) Fig. 54- Athen, Nat.-Mus. 223, aus dem Kerameikos. H. 0,84. Dm. d. Mündung
0,27. Gr. Umf. 1,53. Jeder Henkel ist mit zwei sog. Andreaskreuzen verziert.
Bei diesem Gefäfs beginnt die ornamental verzierte Fläche sich über den
Hals auszubreiten. Der Hals zeigt einen Dipylonkrieger mit Dipylonpferd,
daneben Füllornamente. Am Bauche finden wir einige Streifen mit Zickzack-
linien und Rhombenreihen.
8) Fig. 55. Athen, Nat.-Mus. 769, aus dem Kerameikos. H. 0,79. Dm. d. Mündung
0,26. Gr. Umf. 1,32. Erhalten ist der Deckel, aufweichen ein kleiner Becher
aufgesetzt war, dessen Fufs noch erhalten ist. An den Henkeln plastisch
aufgesetzte Schlangen. Die decorativen Elemente bedecken das ganze Gefäfs
von oben bis unten. Die Verzierung besteht aus horizontalen Bändern von
Mäandern in verschiedenen Mustern, Rhomben, Dreiecken und Schachbrett-
mustern. Die Decoration ist durchgehend horizontal, ohne Unterbrechung
durch verticale Trennungsglieder.
9) Fig. 56. Athen, Nat.-Mus. 184. H. 0,52. Dm. d. Mündung 0,195. Gr. Umf.
0,85. Thon etwas heller als gewöhnlich. Firnis nicht glänzend, schwarzbraun.
Fig. 54-
Fig. 56.
Fig. 55-
IO
Auch hier erstreckt sich die Decoration über das ganze Gefäfs von oben bis
unten. Der Hauptstreif am Bauche zeigt ein Wagenrennen, oben und unten
laufen horizontale Bänder mit Mäandern, Stäbchen, Rhomben, Grätenmotiven
und Punkten.
Fig. 57. Museum von Eleusis. Hellgelber Thon, glattpolirte Oberfläche, schwarz-
194
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
brauner, ins Rötlich spielender Firnis. H. 1,17. Dm. d. Mündung 0,39. Gr.
Umf. 2,15.
Fig- 57-
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland. 195
In der Gröfse, Decoration, und teilweise auch in der Form erinnert dies
Gefäfs an die grofsen attischen Grabamphoren. Der grofse Hauptstreif be-
findet sich mitten am Bauche und stellt einen Zug von Wagen, die mit
Kriegern zu Fufs abwechseln, dar; die letzteren sind mit grofsen ausgeschnittenen
Dipylonschilden ausgestattet. Oberhalb und unterhalb des Hauptstreifens
laufen rings um das Gefäfs horizontale Bänder, die verschiedene Ornamente
enthalten, Mäander, Rhomben, Dreiecke, verticale Zickzacklinien und Kreise.
Die Fläche am Halse ist durch ein verticales Trennungsband in zwei Hälften
geteilt, deren Decoration durchaus dieselbe ist. Jede Hälfte zerfällt in ein
oberes und ein unteres Rechteck; das obere enthält in der Mitte concentrische
Kreise, oben und unten Dreiecke; das untere Feld ist mit einem Pferd und
Füllornamenten verziert.
Die Ornamente sind im Allgemeinen die auf den Dipylonvasen üblichen,
jedoch lassen sich Abweichungen nachweisen, die vielleicht auf einen fremden
Einflufs zurückgehen. Die durchlaufende Reihe concentrischer Kreise, die
sich unten am Bauche befindet, läfst sich sonst nicht im Dipylonstil nach-
weisen, findet sich aber häufig auf den boiotischen Vasen. Auch die Art
und Weise, wie zwei einander gegenübergestellte Dreiecke durch Schlangen-
linien verbunden werden, ist sonst nicht auf den attischen Dipylonvasen
nachweisbar, wohl aber auf argivisch- geometrischen Vasen, vgl. die Scherbe
bei Schliemann Tiryns Taf. XX a. Die Decoration der oberen Felder am
Halse stimmt mit der Verzierung dieser Scherbe fast vollständig überein.
Was die Bemalung anlangt, gehören die drei folgenden Gefafse zu der
sog. »Schwarzdipylongruppe«. Sie haben den gröfseren Teil des Gefäfses mit
schwarzem, metallisch glänzendem Firnis überzogen und scheinen Metallgefäfsen
nachgebildet zu sein. Unter den für die Schwarzdipylonware charakteristischen
Ornamenten bemerken wir an den folgenden Vasen besonders das Motiv der mit
Firnis ausgefüllten Zacken.
11) Fig. 58. Athen, Nat.-Mus. 186, aus^ dem Kerameikos. H. 0,50. Dm. d.
Mündung 0,15. Gr. Umf. 0,81.
Am Halse ein Mäander, der oben und unten begrenzt wird von einer
Reihe durch Tangenten verbundener Kreise, die je einen mit Firnis gefüllten
Kreis concentrisch umschliefsen. Am Bauche zwischen zwei horizontalen
Reihen sogen, falscher Spiralen ein horizontaler Streif, der durch senkrechte
Striche in regelmäfsig sich wiederholende Felder zerlegt wird. Diese kleinen
Felder sind durch Diagonale aufgeteilt und von den vier dadurch entstandenen
Dreiecken sind die zwei links und rechts mit Firnis ausgefüllt. Dieses Orna-
ment, das auf den Schwarzdipylonvasen sehr häufig vorkommt, findet sich
nicht selten auch in der protokorinthischen Vasenornamentik.
12) Fig. 59. Athen, Nat.-Mus. 187, aus dem Kerameikos. Gelblicher Thon. H. 0,39.
Dm. d. Mündung 0,15. Gr. Umf. 0,67. Eigentümlich ist das auf Schwarz-
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV. I C
196
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
dipylonvasen sonst nicht nachweisbare Vogelmotiv, das sich in drei Reihen
am Gefäfse selbst wiederholt und auch die Henkel verziert. Dieselbe Deco-
ration an der Hinterseite.
13) Fig. 60. Athen, Nat.-Mus. 818, aus dem Kerameikos. H. 0,53. Dm. d. Mündung
Fig. 59-
Fig. 58.
Fig. 60.
0,175. Gr. Umf. 0,90. Die Henkel sind strickförmig gewunden, die Verzierung
zeigt die gewöhnlichen Schwarzdipylonmotive r.
Zu dieser Gruppe ziehe ich der Form wegen eine Amphora, deren oberer
Rand freilich nicht so stumpf ist, wie bei den vorher beschriebenen. Indessen gehört
dieses Gefafs sicher zu den letzten Ausläufern des Dipylonstils, wie unten nach-
gewiesen werden wird, und dadurch läfst sich die von dem gewöhnlichen Typus
dieser Gattung etwas abweichende Form leichter erklären.
14) Fig. 61. Athen, Nat.-Mus. 894. Hellgelber Thon, Dipylonfirnis. H. 0,78 (mit
Deckel 0,88). Dm. d. Mündung 0,27. Gr. Umf. 1,14.
Um die Mündung, an den Henkeln und an den Schultern laufen plastisch
aufgesetzte Schlangen. Um den Bauch ziehen sich zwei durchlaufende Bild-
T) Zu derselben Gruppe wie die drei letzten Vasen
gehört die im athen. Nat.-Mus. unter Nr. 117
aufbewahrte Schwarzdipylon-Amphora (H. 0,485.
Dm. d. Mund. 0,165. Gr. Umf. 0,72). Am Halse
ein Zickzackornament, Mäander und Zackenmotiv.
Auf der Schulter ein ausgespartes Viereck, das
von Diagonalen gekreuzt wird. Am Bauche
geometrisch stilisirte Blattverzierungen, die sich
in fortlaufender Reihe wiederholen — ein auf
Schwarzdipylonvasen nicht ungewöhnliches Or-
nament.
Diese Amphora stammt aus Kypros, ist
aber trotzdem ein achtes attisches Dipylon-
gefäfs und bietet als solches einen interes-
santen Beleg für den attischen Export von
Dipylonvasen nach jener Insel.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
197
streifen, oben ein Zug von Gespannen mit abwechselnd zwei und vier Pferden,
auf den Zweigespannen steht nur ein Krieger, auf den Viergespannen deren
zwei, unten eine Reihe von bewaffneten Kriegern
zu Fufs.
Ich ziehe diese Vase zu den späteren Dipylon-
vasen, trotzdem dafs ich sonst im Dipylonstil
Älteres und Jüngeres nicht sicher unterscheiden
kann. Es geschieht dies aber wegen der grofsen
Übereinstimmung mit einer Berliner Amphora aus
Attika (publ. von Furtwängler, Arch. Anz. 1892
S. 100). Die Berliner Amphora, deren Überein-
stimmung mit unserer Vase sowohl in der Form
wie in der bildlichen und ornamentalen Verzierung
geradezu überraschend ist, hat nämlich auf der
braunschwarzen Firnisfarbe dunkelrote oder weifse
Farbe vielfach aufgesetzt, eine Eigentümlichkeit,
die den Dipylonvasen fremd ist, während sie auf
den darauffolgenden »frühattischen« Vasen häufiger
auftritt. Wir dürfen also die Berliner Amphora in
die »frühattische« Zeit verlegen und folglich gehört
die mit ihr so nahe übereinstimmende Athener
Amphora in die allerletzte Dipylonzeit. Damit
stimmen auch die runden Schilde, welche die
Krieger auf unserer Vase tragen und ebenso die
unschöne Häufung der Füllornamente, die gerade
für den Übergang vom Dipylonstil zum »frühattischen« Vasenstil charak-
teristisch ist, vgl. Pernice, Athen. Mittheil. XX (1895) S. 116 ff. Taf. III 1.
Fig. 61.
B. Amphoren mit eckiger, scharf profilirter Mündung. Diese Gruppe zerfällt
in zwei Abteilungen: a) Schwarzdipylonvasen , b) die grofsen Grabamphoren, die
als iTcixu[xßia a^axa verwendet wurden.
a) Schwarzdipylon.
Ein grofser, gewöhnlich der gröfsere Teil des Gefäfses ist mit schwarzbraunem,
metallisch glänzendem Firnis überzogen. Hier und da sind horizontale Streifen
oder viereckige Flächen ausgespart, die mit linearen Verzierungen gefüllt sind. Die
decorativen Elemente sind Mäander, Zackenornamente, Zickzacklinien, Rhomben,
Dreiecke, punktirte Linien, Punktrosetten und das schon oben erwähnte, dem proto-
korinthischen Stil entnommene Motiv, Vierecke, die durch Diagonalen in vier
Dreiecke geteilt werden, von denen die zwei seitlichen mit Firnis gefüllt sind.
Eigentümlich für diese Gruppe ist die Vervielfältigung der linearen Ornamente,
Zickzacklinien, Rhomben u. dgl. Die meisten zu dieser Gruppe gehörenden Am*
15*
198
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
phoren haben die decorative Hauptfläche zwischen den Henkeln. Um diese Fläche
zu beleben, wird sie durch verticale Trennungsglieder in zwei Felder geteilt. Diese
Felder werden öfters unten durch einen Ornamentsaum so zu sagen abgeschnitten.
In jedem Feld ist ein radähnliches, aus concentrischen Kreisen zusammengesetztes
Ornament gemalt.
15) Fig. 62. Athen, Nat.-Mus. 225. Gelblicher Thon, Oberfläche glatt polirt, schwarz-
brauner Firnis. H. 0,545. Dm. d. Mündung 0,245. Gr. Umf. 1,05.
Wie die Schwarzdipylongetäfse im Allgemeinen, so scheinen besonders dies
und das folgende Gefäfs Nachbildungen von Metallvasen zu sein. Das bezeugt
nicht nur der metallisch glänzende Firnisüberzug und das scharfe Profil der
Mündung, sondern auch die Form der Henkel, die fast wie angelöthet erscheinen.
16) Fig. 63. Athen, Nat.-Mus. 218. Thon und Firnis, wie an der vorigen Vase.
H. 0,74. Dm. d. Mündung 0,28. Gr. Umf. 1,32. Zwischen den Henkeln
sind 3 Flächen vom Firnis ausgespart und mit linearen Ornamenten gefüllt,
eine gröfsere in der Mitte, jederseits eine kleinere. Bemerkenswert sind die
drei Füfse, welche ungefähr wie die Henkel gebildet sind. Auch dies scheint
auf Metallgefäfse als Vorbilder hinzuweisen.
Fig. 63.
Fig. 62.
17) Fig. 64. Athen, Nat.-Mus. 815. H. 0,715. Dm. d. Mündung 0,21. Gr. Umf.
1,37. Abgesehen von der scharf profilirten Mündung erinnert die Form an
die unter Gruppe A beschriebenen Vasen.
Ein eigentümliches Ornament haben die zwei Streifen, die am Halse und
am Bauche oberhalb der Hauptstreifen laufen. In einem und demselben
Streif sind zwei Reihen mit den Spitzen von einander gekehrter, mit Firnis
gefüllter Zacken. Die dadurch entstandenen leeren Flächen sind punktirt.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
199
Die oben gedachte Vervielfältigung der linearen Motive auf den Schwarz-
dipylonvasen kommt hier zum Vorschein sowol im Mäanderornament am
Bauche, wie an den Rhomben, die an den Henkeln gemalt sind.
18) Fig. 65. Athen, Nat.-Mus. 219, aus dem Kerameikos. Gelblicher Thon, glatt-
polirte Oberfläche, schwarzer glänzender Firnis. H. 0,74. Dm. d. Mündung
0,245. Gr. Umf. 1,24.
Diese Vase und die folgenden haben an der Mündung, die besonders
scharfe Profilirung, die, um einen architektonischen Ausdruck zu gebrauchen,
aus einem nach oben ausladenden trochilns besteht. Beachtenswert sind auch
die Henkel, deren jeder in zwei arkadenförmige Hälften geteilt iet, wie die
Henkel an den grofsen Grabamphoren. Die Oberseite des Henkels ist mit
schraffirten Linien versehen.
19) Fig. 66. Athen, Nat.-Mus. 216, aus dem Kerameikos. H. 0,81. Dm. d. Mündung
0,25. Gr. Umf. 1,35. Das Radornament an diesem Gefäfs und an dem nächst
tJSStfu*--'
Fig. 64.
Fig. 66.
Fig. 65.
vorangehenden hat die »Speichen« ausgespart, und die Form der Speichen
ist ein griechisches Kreuz. Dagegen haben die 2 folgenden Vasen ein Rad-
ornament, dessen Speichen mit Firnis gemalt sind und der Form nach an
ein modernes Ritterkreuz erinnern.
20) Fig. 67. Museum in Eleusis. H. 0,70. Dm. d. Mündung 0,23. Gr. Umf. 1,28.
Wie eben hervorgehoben wurde, erinnern die »Speichen« des Radornamentes
an ein modernes Ritterkreuz. Der äufserste von den concentrischen Kreisen
ist zackig — was sonst nur einmal im Dipylonstile vorkommt. Diese Vase
ist bei Eleusis gefunden. Ein Gegenstück zu diesem Ornament finden wir
auf derselben Schliemann'schen Scherbe aus Tiryns (Schliemann, Tiryns Taf.
200
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
XX a), welche bereits oben zur Beurteilung der eleusinischen Ornamentik heran-
gezogen worden ist, vgl. oben S. 195.
21) Fig. 68. Athen, Nat.-Mus. 217. H. 0,715. Dm. d. Mündung 0,16. Gr. Umf. 1,20
(Mündung ergänzt.)
Fig. 67.
Fig. 68.
Die Mündung des Halses ist falsch ergänzt. Man beachte die Verviel-
fachung des Mäanderornaments am Halse und des Rhombenmotivs an der
Trennungswand des Hauptstreifens.
b) Die grofsen Grabamphoren.
In der Decoration unterscheiden sich diese von den Schwarzdipylonamphoren
dadurch, dafs sie ganz oder wenigstens grösstenteils mit Verzierungen bedeckt sind,
welche den Thongrund durchblicken lassen. In der Form stimmen die grofsen
Grabamphoren, deren Bestimmung es war, Grabdenkmäler zu sein, mit den meisten
unter a) aufgenommenen Schwarzdipylonvasen sehr überein. Sie haben denselben
schlanken Aufbau, dieselbe scharfe Profilirung der Mündung, endlich auch dieselben
Henkel. Auch in der Decoration haben manche Vasen aus den beiden Gruppen
vieles Gemeinsame: so die Mäander, die mit Firnis gefüllten Zackenornamente, die
punktirten Linien und die Reihen geometrisch stilisirter Blätter. Auch hier ist der
decorirte Hauptstreif zwischen die Henkel verlegt, und dieser breite Streif wird durch
verticale Bänder in Felder zerlegt, die öfters ein radähnliches Ornament mit con-
centrischen Kreisen enthalten, ganz wie im Schwarzdipylonstil. Mitunter werden
auch solche viereckigen Felder mit Hakenkreuz gefüllt, wie vereinzelt auch bei der
Schwarzdipylonware. Auch darin stimmen manche Gefäfse der beiden Gruppen
überein, dafs die durch verticale Bänder abgeteilten Vierecke des zwischen den
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
20 1
Henkeln gelegenen Hauptstreifens öfters durch einen Ornamentsaum unten ab-
geschnitten werden. Alle diese Umstände berechtigen uns zu der Annahme, dafs
die Schwarzdipylonamphoren die grofsen Grabamphoren beeinflufst haben oder
umgekehrt. Jedenfalls ist es unmöglich, sie zeitlich scharf von einander zu trennen.
22) Fig. 69. Athen, Nat.Mus. 804, von Stais' Ausgrabung im Jahre 1891, Grab II
oder IV (Brückner-Pernice, Athen. Mittheil. 1893 S. 103 f.). H. 1,60 (der Hals
allein 0,52) Dm. d. Mündung 0,48. Gr. Umf. 2,50.
Rings um das Gefäfs gehen paral-
lele Horizontalbänder, die mit ver-
schiedenen geometrischen Verzie-
rungen gefüllt sind. Der Hauptstreif,
der vorn und hinten eine bildliche
Darstellung enthält, wird durch die
Doppelhenkel unterbrochen, und so
entstehen zwei Bilder. »Das vordere
ist von dem hinteren durch gröfsere
Länge ausgezeichnet, in Folge da-
von konnte das Vorderbild rechts
und links nur durch je zwei senk-
recht gestellte Mäanderstreifen ab-
geschlossen werden, während hinten
Raum bleibt, beiderseits vom Bilde
zwischen zwei senkrechten Mäander-
streifen einen grofsen Stern einzu-
legen. Hier sind acht klagende
Figuren dargestellt, wohl Frauen zum
Unterschied von den bewaffneten
Männern der Vorderseite.«
»Auf dieser sehen wir die Pro-
thesis. In der Mitte steht die Bahre
mit dem Leichnam. Dafs es ein
Mann ist, obwol die Beine nicht
getrennt gegeben sind, zeigen die
kurzen Haare, die den Kopf wie
Stacheln umgeben. Ein Baldachin ....
ist über der Bahre ausgespannt. Unter Flg* 69-
der Bahre knieen zwei Frauen nach rechts, die Hände auf den Kopf legend.
Rechts davon sitzen zwei Männer auf Stühlen nach links gewendet. Der eine
legt die Hände auf das Haupt, der zweite streckt die eine Hand aus. Rechts
von der Bahre folgen fünf grofse, eine mittelgrofse und eine kleine Figur. Alle
sind in der Haltung der Klagenden dargestellt, nur die kleinste fafst mit einer
Hand die Bahre an. Auch links von der Bahre stehen fünf Gestalten, deren
2Q2 Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
vorderste die Bahre berührt. Hinter diesen folgen zwei mit Schwert be-
waffnete, welche die eine Hand an das Haupt legen« (Brückner-Pernice a. a. O.).
Am Halse laufen zwei Bildstreifen, mit weidenden, beziehungsweise
liegenden Hirschen im gewöhnlichen Dipylonschema. Sonst besteht die
Decoration des Gefäfses ausschliefslich aus geometrischen Mustern in durch-
laufenden Horizontalbändern. Diese Bänder sind bald breiter, bald schmaler;
die breiteren Bänder enthalten verschiedene Mäandermuster und eine Reihe
geometrisirte Blätter; die schmaleren Bänder haben durchlaufende Reihen von
kleinen Rhomben, Dreiecken und Punkten.
23) Athen, Nat.-Mus. 803, von Stais' Ausgrabungen im Jahre 1891, Grab I.
H. 1,78. Dm. d. Mündung etwa 0,40. Gr. Umf. 2,67 (Fufs ergänzt). »Am
Halse folgen 7 Mäanderstreifen untereinander, von denen ein jeder durch ein
schmales Zickzackband vom anderen getrennt ist. Diese Streifen zeigen den
Mäander in vier verschiedenen Spielarten. Die reichste Form findet sich in
der Mitte. Auch am Bauche besteht die Decoration wesentlich aus den
gleichen Arten von Mäanderbändern. Indessen concentriert sich das Haupt-
interesse auf den breiten Mittelstreifen, der die Darstellung enthält. In der
Anordnung der Streifen über dem Bilde zeigt sich das Bestreben, das Auge
des Beschauers auf den Mittelstreifen zu lenken; das erreichte der Maler,
indem er sie nach der Mitte breiter und im Muster reicher werden liefs.
Dargestellt ist im Mittelstreifen der Leichenzug. Ein mit vier Pferden bespannter
colossaler vierrädriger Wagen trägt ein schachbrettförmig gemustertes Brett,
auf welchem die Bahre steht. Auf dieser ruht der Leichnam. Dafs es der
einer Frau ist, geht wol daraus hervor, dafs die Beine nicht, wie auf der
bekannten Vase Monumenti IX Taf. 39 von einander getrennt sind , sondern
mit einem langen Gewände bekleidet erscheinen: die Arme liegen an den
Seiten. Hoch über dem Wagen ist ein grofser Baldachin von sonst bekannter
Art ausgespannt. Die untere Linie dieses Baldachins ist nicht gerade ge-
zeichnet, sondern den Formen des Leichnams, auf den er herabreicht, ent-
sprechend, hie und da ausgeschnitten (vgl. Collignon Hist. de la Sculpture
grecque I S. j6). Unter der Bahre knieen auf dem Wagen drei nach rechts
gewendete Figuren, rechts davon safsen ebenfalls auf dem Wagen, wahrschein-
lich (in Übereinstimmung mit der weiter unten beschriebenen Grabvase) ebenso
viele auf Stühlen. Hinter der Bahre stehen auf dem Wagen hinter, das soll
bedeuten nebeneinander, zwei gröfsere und eine kleinere Figur, wol die
nächsten Angehörigen, zu denen auch die unter der Bahre zu rechnen sind.
Es folgen zwei grofse männliche Figuren. Soviel auf der vorderen Seite.
Der Hauptstreif ist nämlich durch die Doppelhenkel in zwei Hälften
zerlegt, so dafs eigentlich zwei Bilder zu scheiden sind, welche ihrerseits
durch senkrechte Streifen rechts und links abgeschlossen werden.
Auf der Rückseite befanden sich mindestens 10 Gestalten, in der üblichen
klagenden Gebärde die Hände auf das Haupt legend. Der Platz unter den
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
203
einzelnen Bügeln der Doppelhenkel ist durch je drei Frauen eingenommen,
welche als solche durch lange mit grofsen Schleppen versehene Gewänder
charakterisirt sind.
Ein kleiner Bildstreifen findet sich auch am unteren Teile des Gefäfses.
Nur etwa zwei Drittel desselben sind erhalten. Es waren etwa 90 nach rechts
schreitende Menschen in der Haltung der Klage dargestellt« (Brückner-
Pernice a. a. O. S. 101 f.).
24) Fig. 70. Athen, Nat.-Mus. 805, von Stais' Ausgrabungen im Jahre 1891, Grab IV
oder II. (Brückner-Pernice a. a. O. S. 107). H. 1,38. Dm. d. Mündung 0,28.
Gr. Umf. 2,14 (Mündung ergänzt).
Die Ergänzung der Mündung ist falsch,
es soll ein ähnlich profilirter Rand da sein
wie auf den vorher besprochenen grofsen
Grabamphoren. Das Gefäfs ist oben ganz
mit linearen Ornamenten bemalt: nur unter
den einzelnen Bügeln der Doppelhenkel
ist je ein Vogel gemalt. Der Hauptstreif
zwischen den Doppelhenkeln wird durch
senkrechte Mäanderbänder in drei fast qua-
dratische Felder zerlegt, die unten durch
einen ornamentirten Saum abgeschnitten
werden. Sie enthalten je ein Hakenkreuz
mit Füllmotiven. Die sonstige Decoration
besteht aus mehreren Streifen mitMäandern
in verschiedenen Spielarten, einer Reihe
geometrisch stilisirter Blätter und einem
Bandornament, das in Wellenlinien gelegt
ist. Dieses Motiv, das im geometrischen
Stil nur ein paar Mal vorkommt, ist wol
aus der mykenischen Kunst herüber ge-
nommen, wo wir es auf den getriebenen
Goldplättchen und auf Grabstelen von
Mykenai wiederfinden. Eine geometri-
sirende Vereckigung dieses wellenartigen Bandornaments finden wir am Halse
unseres Gefäfses in der Spielart des Mäanders, welche den nächst oberen breiten
Streifen verziert. Die schmalen Horizontalbänder sind mit Zickzacklinien und
Zackenornament verziert. Die sechs untersten Horizontalstreifen sind mit
Firnis gänzlich ausgefüllt und entbehren jeder linearen Verzierung.
Fig. 70.
25)
Athen, Nat.-Mus. 990. H. 1,20. Dm. d. Mündung 0,73.
2,71. Beschrieben von G. Hirschfeld in Annali delV Inst. 1872
und abgebildet in Mon. deW Inst. IX Taf 39. 40.
Gr. Umf.
S. 142 fr.,
204 Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Streng genommen ist wol dies Gefafs eigentlich ein glockenförmiger
Krater auf einem hohen Fufs oder Untersatz. Da es aber sowohl mit Hinsicht
auf die Verzierung wie auf den Zweck mit den grofsen Grabamphoren auf's
engste zusammengehört, hege ich kein Bedenken, dieses Gefäfs hier auf-
zunehmen.
Auch hier befindet sich die Hauptdarstellung zwischen den beiden Henkeln,
wo ein altattischer Leichenzug gemalt ist. Der Tote liegt auf einem hohen,
mit einem Baldachin bedeckten Paradebett, das auf einem mit zwei Pferden
bespannten vierrädrigen Wagen steht. Rechts von dem Wagen stehen vier
mit Schwert bewaffnete Männer, deren erster die Zügel des einen Pferdes
fafst, weiter rechts klagende Weiber. Rechts vom Paradebett oberhalb der
vier bewaffneten Männer sind klagende Weiber dargestellt, welche die Arme
erheben und die Hände auf das Haupt legen. Links vom Leichenwagen in
langer Reihe wiederum klagende Weiber in verschiedenen Gröfsen: die
vorderste berührt mit der einen Hand das Paradebett, mit der anderen den
Wagen. Oberhalb dieser Reihe, links vom Toten drei gröfsere Figuren,
deren Vorderste ein Kind führt. Ganz links und rechts oben sind Felder
abgeschnitten, die Radornamente enthalten. Die leeren Flächen sind mit
verschiedenen Füllmotiven versehen.
Im unteren breiten Streifen sind zweispännige Rennwagen dargestellt, die
an den Leichenspielen teilnahmen. Die Figuren auf dem Wagen sind mit
ausgeschnittenen Dipylonschilden bewaffnet. Man beachte die etwas unbe-
holfenen Versuche, den Wagen eine perspectivische Darstellung zu geben.
Unter den beiden Doppelhenkeln stehen wiederum klagende Figuren,
unter dem einen acht, unter dem anderen vierzehn.
Sonst sind die horizontalen Streifen entweder ganz mit Firnis gefüllt
oder mit verschiedenen Mustern, wie Mäandern, Zickzacklinien, verticalen
Wellenlinien und Punkten verziert.
II. Kannen (und Becher).
Die Becher werden hier in Zusammenhang mit den Kannen besprochen,
weil ihre Form derjenigen der Kannen sehr ähnelt, so dafs es schwierig ist, einen
Becher von einer kleinen Kanne zu unterscheiden. Die Kannen zerfallen in zwei
grofse Gruppen: A. Kannen mit weitem, fast cylindrischem Hals und mit weiter
Mündung (von Brückner-Pernice »Hydrien« genannt). B. Kannen mit engem,
schmalem Hals.
A. Zu dieser Gruppe gehören die hier aufgenommenen Kännchen oder Becher.
Sie sind einhenklich und zur Erhöhung der Haltbarkeit ist der lange und spröde
Henkel, gewöhnlich etwa in der Mitte, durch einen Steg (mitunter sogar durch zwei
Stege) mit dem Halse des Gefäfses verbunden. Mehrere der gröfseren Kannen
haben einen Deckel, auf welchem ein Miniaturgefäfs sitzt.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
205
Was die Decoration betrifft, so ist in dieser Gruppe die verticale oder
sogenannte Metopendecoration vorherrschend, indem die breiten, horizontalen Streifen
durch verticale Einteilungen in metopenartige Felder zerfallen. Begreiflicher Weise
läfst sich der Mäander mit diesem Decorationsprincip nicht vereinigen, und in der
That finden wir in dieser Gruppe den Mäander selten. Dagegen treten hier andere
Decorationselemente auf, welche für die metopenartigen Felder besser passen,
nämlich Vierblatt, Blattstern, Rhombus und Hakenkreuz. An zwei von den unten
abgebildeten Kannen ist die verticale Zerstückelung der Decoration so weit getrieben,
dafs die Kannen grofse verticale säulenartige Verzierungsglieder enthalten und die
horizontale, längslaufende Decorationsweise fast aufgegeben ist.
a) Grofse Kannen.
26) Fig. 71. Athen, Nat.-Mus. 226. H. 0,70 (mit Deckel 0,82), Dm. d. Mündung
0,34. Gr. Umf. 1,28.
Die verticale Zerteilung der horizontalen Decorationsbänder tritt hier
weniger hervor. Nur an einem decorirten Horizontalstreifen tritt die Metopen-
einteilung ein. Sonst erinnern die decorativen Elemente und ihre Anordnung
an die Verzierung der grofsen Grabamphoren mit Mäandern, Schachbrett-
mustern, Rhomben und Zickzacklinien.
27) Fig. 72. Athen, Nat.-Mus. 858, aus dem Kerameikos. Hellgelber Thon, sehr
breit aufgemalter Firnis. H. 0,27. Dm. d. Mündung 0,14. Gr. Umf. 0,64.
Fig. 72.
Fig. 71.
206
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Die metopenartige Einteilung tritt auch an diesem Gefäfs nicht besonders
hervor. Unter den decorativen Elementen begegnen uns die im Dipylonstil
nicht sehr gewöhnlichen Kreise, die durch Tangenten mit einander verbunden
sind, und zwar in drei Reihen. Die Vögel sind voller und runder gebildet,
wie sonst auf den Dipylonvasen. Auch die Verwendung des Rhombus als
Ausfüllung eines Metopenfeldes ist im Dipylonstil fast alleinstehend. Die
Vase trägt also ein von den übrigen Dipylonvasen etwas abweichendes
Gepräge.
28) Fig. 73. Athen, Nat.-Mus. 706, aus dem Kerameikos. H. 0,39. Dm. d. Mündung
0,14. Gr. Umf. 0,765.
An dieser Vase tritt die verticale Decorations-
weise mehr hervor, wie an den beiden nächst
vorangehenden. Der Mäander ist ganz auf-
gegeben, die metopenartigen Felder sind mit
Hakenkreuzen und Vierblättern ausgefüllt. Zwei
Bildstreifen sind da, der eine mit weidenden
Rehen, der andere mit Dipylonvögeln. Die
schmalen horizontalen Streifen sind durchgehend
mit Dreiecken, Zickzacklinien, Schachbrett-
mustern und einer weiteren Verflüchtigung der
sogen, falschen Spiralen gefüllt.
29) Fig. 74. Athen, Nat.-Mus. 771, von Stais' Aus-
grabungen im Jahre 1891, Grab XIII (Brückner-
Pernice, Athen. Mittheil. 1893 S. 128). H. 0,55.
Dm. d. Mündung 0,21. Gr. Umf. 0,94.
Auf dem Gefäfsdeckel eine Miniaturkanne,
auf welcher ein plastisch gebildeter kleiner
Fig- 73' Vogel sitzt.
Die Metopeneinteilung ist hier an zwei Horizontalstreifen des Gefäfses
durchgeführt. Zur Ausfüllung der metopenartigen Felder auf der Kanne selbst
wird nur das Hakenkreuz verwendet, an dem Kännchen auf dem Deckel tritt
auch der Rautenstern zu diesem Zweck hinzu. Am Henkel desselben kleinen
Gefäfses ist eine Reihe sogen, falschen Spiralen gemalt. Sonst sind die
gewölinlichen Ornamente verwendet, Schachbrettmuster, Rhomben, Dreiecke,
Punkte. Der Mäander fehlt gänzlich.
30) Fig. 75. Athen, Nat.-Mus. 782, von Stais' Ausgrabungen im Jahre 1891,
Grab VII (Brückner-Pernice a. a. O. S. U2f.). H. 0,555. Dm. d. Mündung 0,24.
Gr. Umf. 0,93. Höhe des Deckels 0,18.
Der Deckel hat eine eigentümliche Bildung: er ist mit einem Griff ver-
sehen, dessen oberster, hohler Teil einen durch kleine Dreiecke durch-
brochenen Rand hat. Die von Brückner-Pernice a. a. O. gegebene Erklärung
gefällt mir wenig. Dieser merkwürdige Deckel scheint mir nichts anderes zu
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
207
Fig. 74-
sein als eine umgestülpte Trinkschale, ein Prototyp zu
den schwarz- und rotfigurigen attischen Trinkschalen.
Es lag auch nahe, den Deckel so einzurichten, dafs er
zugleich alsTrinkgefafs benutzt werden konnte. So pflegen
Fig. 74 a.
noch heut zu Tage bei uns auf dem Lande die Ernte-
arbeiter aus dem Gefäfsdeckel zu trinken. Mit dieser
Erklärung verträgt sich auch gut der durchlöcherte Rand
des Fufses, denn auch sonst finden wir unter den Dipylon-
vasen die Füfse der Näpfe oder Schalen durchlöchert.
F'g. 75-
Fig. 75 a.
Am Henkel ist eine Schlangenlinie gemalt, die
zu jeder Seite von einer parallelen punktirten Schlangen-
linie umgeben ist. Zu jeder Seite des Henkels an der
Schulter des Gefäfses eine plastische Warze.
Die Metopeneinteilung erstreckt sich hier auf
die drei breiten Horizontalstreifen. Der unterste decorirte
Streif ist mit verticalen Zickzacklinien verziert.
208
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
31) Fig. 76. Athen, Nat.-Mus. 189, aus dem Kerameikos. Gelblicher Thon. H. 0,39
(mit dem Deckel 0,44). Dm. d. Mündung 0,18. Gr. Umf. 0,80.
Der Deckel ist mit einer kleinen Schale versehen. Am Henkel ein
Grätenmuster. Am Gefäfse selbst finden wir zum ersten Mal das Bestreben
die Ornamente in lange verticale Streifen einzupassen. Unter den hier
verwendeten decorativen Elementen fällt besonders auf der in ein Hakenkreuz
endende Mäander. Ein aus der mykenischen Kunst hergeleitetes, geometrisch
stilisirtes Motiv sind die übereinander gemalten, mit Doppelschraffirung ge-
füllten Dreiecke.
32) Fig. TJ. Athen, Nat.-Mus. 174, aus dem Kerameikos. H. 0,415 (mit Deckel
0,50), Dm. d. Mündung 0,18. Gr. Umf. 0,89.
Fig. 77.
Fig. 76.
Auf dem Deckel sitzt eine kleine Kanne. Der Henkel ist mit einer
plastischen Schlange versehen. Im Grofsen und Ganzen herrscht hier das-
selbe decorative Princip, wie auf dem nächst vorangehenden Gefäfs. Neben
der Metopeneinteilung finden wir auch hier die langen, säulenartigen verticalen
Streifen, die hier oben abgerundet sind.
b) Kleinere Kannen (oder Becher).
33) Fig. 78. Athen, Nat.-Mus. 707, aus dem Kerameikos. H. 0,27. Dm. d. Mündung
0,14. Gr. Umf. 0,50.
Dieses Gefäfs vertritt das horizontale Decorationsprincip, und man findet
hier keine metopenartige Zerstückelung der fortlaufenden Horizontalbänder.
Neben dem ziemlich complicirten Mäander sind als decorÄve Elemente
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
209
verwendet: Schachbrettmuster, Dreiecke, zickzackförmiges Band und zwei
Vogelreihen.
34) Fig. 79. Athen, Nat.-Mus. 150, aus dem Kerameikos. Rothgelber Thon.
H. 0,28. Dm. d. Mündung 0,17. Die äufsere Seite des Henkels ist durch
mehrere Gruppen von horizontalen Strichen in mehrere kleine Felder zerteilt,
deren jedes mit einem Stern verziert ist.
Unter den Verzierungen am Gefäfse selbst bemerken wir das in Wellen-
linien gelegte Bandmotiv, das wol, wie oben nachgewiesen wurde, auf die
mykenische Kunst zurückgeht.
35) Fig. 80. Athen, Nat.-Mus. 138. H. 0,14. Dm. d. Mündung 0,095. Becher mit
frühattischer Decoration besonders in dem obersten und dem untersten
decorirten Streifen.
Fig. 78.
Fig. 80.
Fig. 79.
36) Fig. 81. Athen, Nat.-Mus. 210, aus dem Kerameikos. H. 0,16. Dm. d.
Mündung 0,11. In dem metopenartigen Feld grade gegenüber dem Henkel
ein mit Zacken versehener Kreis, innerhalb dessen sieben kleine durch
Tangenten verbundene Kreise sich befinden.
37) 38) 39) Fig. 82. 83. 84. Athen, Nat.-Mus. 157. 208. 209, aus dem Kerameikos.
Fig. 81.
Fig. 82.
Fig. 83.
Fig. 84.
2IO
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
Diese drei Becher haben alle dieselben Mafse (H. 0,09. Dm. d. Mündung 0,08)
und fast dieselbe Decoration, scheinen also aus derselben Fabrik zu stammen.
B. Kannen mit schmalem, engem Hals. Diese Kannen haben alle kleeblatt-
förmige Mündung und kugeligen Bauch. An der Schulter sitzen öfters warzenartige
plastische Erhöhungen. Auf dem Deckel ist mitunter ein Vogel plastisch dargestellt.
Das horizontale Decorationsprincip ist hier überwiegend.
40) Fig. 85. Athen, Nat.-Mus. 811, aus dem Kerameikos. H. 0,79. Dm. d.
Mündung 0,195. Gr. Umf. 1,40. Die Ornamentstreifen laufen hier ohne
verticale Abschnitte. Die decorativen Muster sind die der grofsen Grab-
amphoren: fünf Mäanderbänder in verschiedenen Spielarten, die durch schmale
Streifen mit kleinen Rhomben von einander getrennt sind. Unten eine durch-
laufende Reihe weidender Rehe im Dipylonschema. Der unterste Streif
enthält eine Reihe geometrisch stilisirter Blätter.
41) Fig. 86. Athen, Nat.-Mus. 700, aus dem Kerameikos. H. 0,50. Dm. d.
Mündung 0,14. Gr. Umf. 1,08.
Fig. 85.
Fig. 86.
Der Deckel ist mit einem bügeiförmigen Griff versehen. Der Henkel hat
eine gemalte Schlangenlinie, zu deren beiden Seiten parallele punktirte
Schlangenlinien laufen. Die Schulter hat vorn zwei warzenförmige plastische
Erhöhungen, von jeder geht vertical gegen den Hals zu ein decorirter Streif.
Diese beiden Streifen zerteilen das breite horizontale Band oben an der
Schulter in drei Abschnitte. In dem mittleren Abschnitt ist ein Schachbrett-
muster, jedes von den beiden Seitenfeldern wird wiederum in drei schmale
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
211
horizontale Streifen zerlegt: im obersten eine Reihe geometrisch stilisirter
Blätter, im mittleren Streifen eine Reihe Dipylonvögel, ganz unten kleine
Rhomben.
42) Fig. '87. Athen, Nat.-Mus. 178, aus Kerameikos. H. 0,46. Kleeblattmündung
ergänzt. Gr. Umf. 0,95.
An der Schulter zwei warzenartige Erhöhungen. Nur ein Horizontalstreif
ist mit metopenartigen Feldern versehen, die mit Hakenkreuzen oder Blatt-
sternen gefüllt sind. Unter den sonst für die horizontale Decorationsweise
gewöhnlichen Mustern bemerken wir in zwei Streifen das in Wellenlinien
gelegte Band.
43) Fig. 88. Athen, Nat.-Mus. 722, aus Stais' Ausgrabungen im Jahre 1891, Grab III
(Brückner-Pernice, Athen. Mittheil. 1893 S. 105). Bräunlich gelber Thon,
geglättete Oberfläche. H. 0,22. Gr. Umf. 0,49.
Fig. 87.
An der Schulter vorn ein schmaler verticaler Streif mit über einander
gezogenen kurzen Zickzacklinien. Der untere Teil des Halses hat einen
rings umlaufenden decorirten Saum, dessen Verzierungen aus spitzwinkligen
Dreiecken besteht, zwischen deren Spitzen kleine Kreise zur Ausfüllung des
Raumes dienen 8.
8) Brückner-Pernice haben die Ähnlichkeit dieser
Vase mit dem von Furtwängler in den Athen.
Mittheil. VI Taf. 3 abgebildeten athenischen
Gefäfs hervor. Dafs jenes Gefäfs ziemlich jung
ist, zeigt nicht nur die eingekratzte Inschrift
(0; vöv <5p^7)<JTiüv u. s. w.), sondern auch die
Decoration, welche einen Übergang vom Dipylon-
stil zum frühattischen bildet. Allein aus dieser
Jahrbuch des archäologischen Instituts. XIV.
Analogie darf man keinen Schlufs für das Alter
unseres Gefäfses ziehen; denn erstens ist die
Form nicht ganz dieselbe, und zweitens zeigt
sich ein beträchtlicher Unterschied in der De-
coration. Eine Kanne mit kugeligem Bauch,
engem Hals und kleeblattförmiger Mündung be-
findet sich schon unter den Funden von Aphidna,
vgl. Athen. Mittheil. 1896 Taf. XIV 4, 5.
16
212
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
44) Fig. 89. Athen', Nat.-Mus. 726, aus dem Kerameikos. H. 0,22. Gr. Umf. 0,45.
Die Schulter ist ganz mit Firnis bedeckt. Der Bauch hat als Verzierung
mehrere schmale horizontale Bänder. Die eigentliche Decoration befindet
sich am Halse: in einem viereckigen Feld ein Rautenstern (Rhombus, an dessen
vier Seiten je ein Rhombus angehängt ist).
45) Fig- 9°- Athen, Nat.-Mus. 193, aus dem Kerameikos. H. 0,22. Gr. Umf. 0,46.
Diese kleine Kanne hat eine für den Dipylonstil ungewöhnliche Decoration.
Die rechte wie die linke Seite ist mit concentrischen Kreisen verziert, deren
die äufsersten durch einen Ornamentsaum mit einander verbunden sind. Unter
diesem Saum sind Wellenlinien gemalt, oberhalb des Saumes steht zu jeder
Seite eines dreifufsähnlichen Gegenstandes ein Dipylonpferd, das dem anderen
gegenübergestellt ist.
46) Fig. 91. Athen, Nat.-Mus. 151, aus dem Kerameikos. H. 0,22. Gr. Umf. 0,51.
Der Bauch ist auch hier mit concentrischen Kreisen verziert, die die
ganze Bauchfläche bedecken. Innerhalb des innersten Kreises der vier
concentrischen Kreissysteme sind kleinere Kreise die mit einander durch
Fig. 89.
Fig. 90.
Fig. 91.
Tangenten verbunden sind. Als Raumfüllung dienen unten Dreiecke, oben
Doppelbeile, ein mykenisches Motiv, das hier in den Dipylonstil Eingang
gefunden hat.
Die Mafse der vier letzteren Kannen sind im Allgemeinen dieselben,
woraus man schliefsen darf, dafs sie einem bestimmten gemeinsamen Zweck
gedient haben.
III. K r a t e r e.
47) Fig. 92. Athen, Nat.-Mus. 190, aus Analotos. Hellgelber Thon, schwarzbrauner
Firnis. H. 0,28 (mit Deckel 0,38). Dm. d. Mündung 0,27. Gr. Umf. 1,04.
An der auf der Abbildung sichtbaren Vorderseite befindet sich der Aus-
gufs. Von dieser geht ein breiter verticaler Ornamentstreif aus, der drei
horizontale Bänder, ein breiteres und zwei schmalere, in eine linke und eine
rechte Hälfte schneidet. Die Hauptdarstellung befindet sich zwischen den
Henkeln und ist für die beiden Hälften des breiten Bildstreifens dieselbe.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
213
Jedes dieser beiden Felder wird oben in der einen Ecke von einem kleinen
quadratischen Feld abgeschnitten; von diesem läuft bis unten ein verticaler
Ornamentsaum von derselben
Breite wie das quadratische Feld.
Die Hauptdarstellung besteht in
jedem Feld aus einem Mann, der
in beiden Händen die Zügel
zweier einander gegenüberstehen-
der Pferde hält. Als Raumfüllung
dienen Vögel mit hohen Beinen,
ein liegendes Reh mit zurück-
gebogenem Kopf, Zickzackmotive
u. dgl. Die bildliche Darstellung
hat innerhalb des attischen Dipy-
lonstils etwas befremdendes und
dürfte vielleicht zum Teil auf Vor-
bildern von den Inseln zurück-
gehen, wie das abgeschnittene Flg- 92'
quadratische Eckfeld entschieden nach Thera hinweist. An der Hinterseite,
wie an der Vorderseite, befinden sich am oberen Rande 2 Buckel. Hinten
dieselbe Darstellung mit ganz unbedeutenden Abweichungen in den Füll-
ornamenten.
Der gewölbte Deckel ist mit einem
Griff versehen, der oben in einem Knopf
endet. Neben gewöhnlichen Dipylon-
motiven finden sich an dem Deckel zwei
Reihen mit Tangenten verbundener Kreise.
48) Fig. 93. Museum in Eleusis, aus Eleusis.
Gelbbrauner Thon, schwarzbrauner (jetzt
meistens rötlicher) Firnis. H. 0,30. Dm.
d. Mündung 0,31. Gr. Umf. 1,13.
Die Fläche zwischen den Henkeln wird
durch zwei Gruppen senkrechter Linien
in drei Abschnitte geteilt. Das mittlere
Feld wird durch Diagonalen gekreuzt. Jedes der beiden anderen Felder ist
durch horizontale Linien in einen oberen und einen unteren Abschnitt geteilt.
Diese seitlichen vier Felder enthalten jedes eine gemalte Schlangenlinie mit
kleinen Sternen als Füllmotiv.
IV. Schalen und Näpfe.
49) Fig. 94. Athen, Nat.-Mus. 727, aus dem Kerameikos. H. 0,08 (ohne Henkel).
Merkwürdig sind die zwei langen Henkel, die oben in eine Spitze zu-
214
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
sammen laufen. Es scheint, als ob diese eigentümliche Einrichtung auf eine
alte Sitte, die Gefäfse durch Stricke aufzuhängen, zurückginge.
50) Fig. 95. Athen, Nat.-Mus. 686, aus dem Kerameikos. H. (ohne Henkel) 0,08.
51 — 57) Die folgenden Abbildungen (Fig. 96 — 102) zeigen die in den Dipylon-
Fig- 95-
Fig. 94.
Fig. 97-
Fig. 98.
gräbern gewöhnliche Form der Näpfe. Sie bestehen aus einem oberen, fast
cylindrischen Teil und einem unteren, etwas bauchigen Teil. Das Ver-
hältnis zwischen diesen beiden Teilen wechselt an verschiedenen Gefäfsen:
bald tritt der obere, bald der untere Teil mehr hervor. Die zwei horizontalen
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.
215
Henkel sitzen immer an dem unteren Teil. Einige Gefäfse sind mit durch-
löchertem Fufs versehen. An einigen sind die Deckel erhalten, die einen
knopfartigen Griff haben.
Es ist interessant auch an diesen kleinen Gefäfsen die zwei verschiedenen
Decorationsprincipien des Dipylonstils zu beobachten. Wir finden an einigen
Gefäfsen eine durchlaufende Decoration in horizontalen Streifen (mit Vorliebe
Fig. 99.
Fig. 100.
Fig. 101.
Fig. 102.
für den Mäander); an anderen dagegen werden die Horizontalbänder durch
verticale Trennungsglieder in kleine viereckige Felder zerlegt, welche die in
diesem Stil beliebten Motive, Hakenkreuz, Vierblatt u. dgl. enthalten. An
diesen Näpfen finden wir neben den gewöhnlichen Verzierungselementen des
Dipylonstiles mitunter die sonst verhältnifsmäfsig selten vorkommenden sogen,
falschen Spiralen.
Die Höhe dieser Näpfe (ohne Fufs) beträgt im allgemeinen ca. 0,10 m,
der Durchm. der Mündung wechselt zwischen 0,12 — 0,16 m.
(Schlufs folgt.)
Lund. Sam Wide.
Jahrbuch des archäologischen Instituts XIV.
17
Archäologischer Anzeiger
Beiblatt
zum Jahrbuch des Archäologischen Instituts
i899. i.
Am ii. Februar ist zu Berlin Johann August Kaupert im 77. Lebens-
jahre verschieden.
Kaupert' s hohe Befähigung in seinem Fache fand, seitdem er aus
seiner hessischen Heimath nach Berlin übergesiedelt war, ihre Hauptverwendung
für die Arbeiten des grofsen Generalstabs, aber mit besonderer Neigung hat
er' sie auch in den Dienst der Alterthumswissenschaft gestellt. Er war es, der
an Ernst Curtius' Seite die kartographischen Arbeiten leitete, deren Zustande-
kommen das Preufsische Unterrichtsministerium und der grofse Generalstab
dem archäologischen Institute ermöglichten, vor Allem die »Karten von Attika«,
anerkannt vollendete Leistungen des Verstorbenen und der Offiziere, welche
ihm die Aufnahmen lieferten. Nachdem die Karten im Maafsstabe von 1 : 25000
erschienen waren, legte Kaupert Hand an, in höchster Feinheit der Dar-
stellung im Maafsstabe von 1 : 100000 sie zu wiederholen. Diese Ausgabe
noch fertig zu bringen war sein sehnlicher Wunsch in der letzten Lebenszeit,
als den sonst immer Rüstigen schon die Leiden befallen hatten, welche ihn
hinweggenommen haben. Er sollte die Vollendung seiner Lieblingsarbeit nicht
mehr sehen, aber ihr baldiges Erscheinen ist gesichert.
In solchen Leistungen bleibt sein Gedächtnifs, und immer, wenn Rath
und That auf dem so wichtigen kartographischen Gebiete beim Institute Noth
thun wird, wollen wir dankbar uns erinnern, wie wir Beides so sachkundig
und so bereitwillig dargeboten bei Johann August Kaupert fanden.
DIE NEUEN AUSGRABUNGEN AUF
DEM FORUM ROMANUM.
Auf die grofse, von 1871 bis 1884 dauernde
Ausgrabungscampagne des Forum Romanum war
seit fünfzehn Jahren eine Periode des Stillstandes
gefolgt. Zwar hatte es nicht an einzelnen Nach-
grabungen gefehlt, die zur Erledigung spezieller
topographischer Probleme unternommen und von
den italienischen Behörden bereitwillig gestattet
wurden. So konnte Jordan 1886 und ich 1888 die
Statte der Regia, O. Richter 1884 die Rostra, 1888
Archäologischer Anzeiger 1899.
den Cäsar-, 1897 den Castortempel einer genaueren
Untersuchung unterwerfen, deren Resultate in den
Schriften unseres Instituts niedergelegt sind.1 Aber
0 Vgl. O. Richter, Scavi ai rostri del Foro Ro-
mano , Bull, dell' Istituto 1884, S. 113 — 116; Ders.,
Die römische Rednerbühne, Jahrbuch 1889 S. I — 17;
H. Jordan, Gli edifizj antichi fra il tempio di Faustina
e V atrio di Vesta Rom. Mitth. 1886 S. 99 — III, —
O. Richter, Der Tempel des Divus Julius und der
Bogen des Augustus auf dem Forum Romanum
(Antike Denkmäler 1 Tf. 27. 28). — O. Richter,
Die Augustusbauten auf dem Forum Romanum. Jahr-
buch 1889 S. 137 — 162. — Ch. Hülsen, Die Regia.
I
Die neuen Ausgrabungen auf dem Forum Romanum.
die von allen Freunden des alten Roms gewünschte
und längst geplante Fortsetzung der Ausgrabung
an der Nordseite des Forums, unter deren Schutt
die Reste der Basilica Aemilia begraben sind, liefs
auf sich warten, und dafs auch innerhalb des bisher
aufgedeckten Areals die Ausgrabung keineswegs mit
der wünchenswerten Gründlichkeit geführt war, be-
wiesen handgreiflich die eben genannten Spezial-
untersuchungen, welche, zum Teil unter einer dünnen
Schicht von '/2— i m Tiefe, interessante topogra-
phische Resultate ans Licht brachten. — In diesem
Zustande Wandel geschaffen zu haben ist das Ver-
dienst des derzeitigen Unterrichtsministers Baccelli,
der schon in seinem früheren Ministerium (1882 — 84)
die Freilegung des Forums durch Beseitigung der
modernen Strafsendämme (im Zuge der Via Bonella
einerseits, zwischen S. Maria Liberatrice und S.
Lorenzo in Miranda andererseits) aut's dankens-
werteste gefördert hatte.
Die Arbeiten, welche im November 1898 be-
gonnen und unter der sachkundigen und energischen
Leitung des Ingenieurs G. Boni, mit Aufwendung
nicht unbedeutender Mittel stetig fortgeführt wurden,
sind von doppelter Art. Einmal ist man bestrebt,
die zahlreichen aus den Ausgrabungen der letzten
28 Jahre stammenden Architekturfragmente, die
bisher ohne jede Ordnung über den Platz zerstrent
lagen, zu classificiren und soweit als möglich bei
den Gebäuden zusammenzustellen, denen sie ur-
sprünglich angehörten. So hat man neben dem
einen kolossalen Block vom dorischen Gebälke der
Basilica Aemilia, welcher 1885 unter der Böschungs-
mauer am Nordrande des Forums zu Tage gekommen
war, noch eine Anzahl von ähnlichen Stücken, ferner
Fragmente des Kranzgesimses u. s. w. zusammen-
gestellt, die für unsere Kenntnis der Architektur
des Gebäudes von Wert sind. Bei den Rostra sind
die Blöcke mit der Inschrift des Stadtpräfekten
Junius Valentinus, der wahrscheinlich um 470 n. Chr.
die Rednerbühne wieder herstellte (s. Rom. Mitth.
l895 s- 59-63) zusammengelegt; auch ein Stück
der Marmorbalustrade (mit Gittermuster), welche
den Sprechplätz umsäumte, ist gefunden. Ein spätes,
reich aber überladen dekorirtes Epistyl, von welchem
bisher acht Stücke gefunden sind, gehört einem
kleinen Bau in der Nähe der Rostra, vielleicht der
sog. Schola Xantha (s. Rom. Mitth. 1888 S. 208—232)
an. Zahlreiche durch ihre elegante Ausführung her-
vorragende Stücke der Architektur des Concordien-
tempels werden auf dem Fundamente desselben,
Jahrbuch 1889 S. 228—253. — O. Richter, Der
Castortempel am Forum Romanum, Jahrbuch 1898
S. 87—114.
hinter dem Severusbogen, vereinigt. Nicht zu ver-
gessen ist, dafs auch den Resten aus dem frühen
Mittelalter, welche von den früheren Leitern der
Ausgrabungen sehr stiefmütterlich behandelt waren,
gröfsere Beachtung zu Teil wird. Die zahlreichen
Fragmente der Chorschranken und sonstigen orna-
mentalen Stücke der Kirche S. Maria in Foro werden
wieder im westlichen Seitenschiffe der Basilica Julia
zusammengelegt: wenn man sie nach den guten
Vorstudien F. Mazzantis (Arckivio storico dell' Arte
1896, fasc. I — III) dort wieder ergänzt und aufstellt,
so wird ein beachtenswerter Rest byzantinischer
Kunst aus einer Periode, die in Rom sonst nur
spärlich vertreten ist, aufs neue erstehen.
Diese Classificirungs- und Ordnungsarbeit soll
aber nur eine Vorstufe bilden zur Rekonstruktion
derjenigen Denkmäler, bei denen die relative Voll-
ständigkeit der Reste dies gestattet. Freilich werden
dies immer nur wenige und verhältnismässig secun-
däre bleiben, während eine Wiederherstellung der
im Altertum das Forum dominirenden, jetzt bis auf
die Fundamente und wenige Säulen- oder Pfeiler-
reste verschwundenen grofsen Monumentalbauten,
der Tempel und Basiliken, eine dilettantische Utopie
bleibt.
Man hat begonnen mit zwei ziemlich augen-
fälligen Rekonstruktionen, der Wiederaufrichtung
zweier Kolossalsäulen an der Nordseite der Sacra
Via, gegenüber der Basilica Julia. Dafs diese Säulen
in der Zeit des Diocletian, nach dem grofsen Brande,
der unter Carinus das Forum verwüstete, aufgeführt
sind, bezeugen die Stempel der grofsen Ziegelplatten,
aus denen ihre Fundamentschicht besteht. Neben
der ersten und zweiten dieser Basen (vom Castor-
tempel aus gerechnet) hatteman bei den Ausgrabungen
1872 die Schäfte zweier Kolossalsäulen gefunden,
welche, wie Photographien und Zeichnungen aus
jenem Jahre deutlich erkennen lassen, auf den ab-
schüssigen Schutthalden am Fufse jener Basen nach
der Sacra Via zu noch genau so lagen, wie sie
wahrscheinlich nicht Menschenhand, sondern ein
grofses Erdbeben gestürzt hatte. Es ist also keine
Willkür, wenn auf der zweiten Basis ein er. 7 m
hoher Säulenschaft aus Pavonazzetto, auf der ersten
der noch höhere aus grauem Granit ihren alten
Platz wieder eingenommen haben. Zweifelhaft ist
nur, in welcher Art zwischen den Säulenschäften
und den massigen quadratischen Postamenten die Ver-
mittlung gefunden war. Die modernen Restauratoren
haben, in engem Anschlufs an das Vorbild der
Phocassäule, in der Mitte des Postaments eine ziem-
lich hohe viereckige Basis mit weit vorragendem
Gesimse errichtet: ob dabei in den Gröfsenverhält-
Die neuen Ausgrabungen auf dem Forum Romanum.
nissen das richtige getroffen ist, bleibt zweifelhaft.
— Auch von den weiteren, zur dritten bis siebenten
Basis gehörigen Säulen, meist riesigen unkannellirten
Schäften aus rotem Granit, sind zahlreiche Frag-
mente teils neuerdings, teils schon unter Fea 1813 fr.
gefunden worden: die Zugehörigkeit derselben zu
einem bestimmten Platze aber ist so wenig zu kon-
statiren, dafs man hier von einer Wiederaufrichtung
verständiger Weise Abstand nehmen sollte.
Eine Lieblingsidee des Ministers ist die Wieder-
herstellung des Vestatempels , von dem zahlreiche
Säulen- und Gebälkreste aus den früheren Aus-
grabungen bereits in der Nähe umherlagen. Zum
Behufe der Untersuchung, ob die Fundamentreste
zum Aufsetzen wenigstens einiger Säulen noch taug-
lich seien, ist ein Versuchsgraben quer durch das
erhaltene Rund des Fundamentes hindurchgelegt.
Dabei hat sich gezeigt, dafs das Fundament inner-
halb des Quaderrings nicht, wie man bisher annahm,
aus einer compakten Masse von opus incertum be-
stand, sondern dafs in der Mitte desselben Mauern,
teils aus Ziegel- teils aus Quaderwerk (letztere meist
bis auf. die Eindrücke im Gufswerk verschwunden)
einen kellerartigen Raum von 2,40 m im Quadrat
umgrenzen. Man hat darin den penus Vestae, den
Aufbewahrungsort für gewisse verborgene Heiligtümer,
sehen wollen, aber ohne jeden Grund. Viel eher
wird an einen Raum zur Aufnahme der Asche des
heiligen Feuers zu denken sein, aus welchem ein-
mal jährlich stercus ex aede Vestae auferebatur (vgl.
die Kalender zum 15. Juni; Mommsen CIL. I p. 289;
Jordan Tempel der Vesta S. 70). Gelegentlich
der Untersuchung des Fundaments hat man, teils
in der Mitte, teils an der Nordseite eine nicht
unbeträchtliche Zahl von Vasenscherben gefunden,
darunter ein Bruchstück einer rotfigurigen griechi-
schen Vase mit schöner Malerei (Kopf eines
Kriegers); die meisten freilich sind ordinäre unter-
italische oder campanische Waare. — Da die
Blöcke aus Tuff, welche den Gufskern umgaben, fast
sämtlich schon vor langer Zeit geraubt sind, so
müfste, um die Säulenordnung auch nur an einer
Stelle wieder aufzusetzen, das ganze Fundament stark
restaurirt werden. Und selbst wenn man damit ein-
verstanden sein wollte, bleibt immer noch das recht
bedenkliche Factum, dafs von der ganz aus Marmor-
quadern bestehenden Cellawand, aufser einem Stück
des oberen Gesimses, nur sehr unbedeutende Frag-
mente erhalten sind. Will man die Cellawand aus
Ziegelwerk wieder aufbauen, so giebt man dem
Beschauer, der nicht Fachmann ist (und gerade für
das grofse Publikum soll die Sache anschaulich ge-
macht werden) ein ganz falsches Bild. Die interes-
santen Reste des Gebälks und der Kassettendecke
aber müfsten behufs Zusammenfügung stark aus-
geflickt werden (von ihrer Zertrümmerung geben
die genauen Aufnahmen Auers, Denkschr. d. Wiener
Akad. XXXVI Tf. V, eine Vorstellung: es ist nicht
eine einzige Platte in ihrer ganzen Länge erhalten)
und die Originale würden dann, in etwa acht Meter
Höhe vom Boden angebracht der Untersuchung
gerade der Interessenten ganz entrückt bleiben. Da
I*
Die neuen Ausgrabungen auf dem Forum Romanum.
man also Gefahr liefe mit unnützen Kosten etwas
zu schaffen, was weder dem Künstler noch dem
gebildeten Laien noch dem Fachmanne zur Be-
friedigung gereichte, kann nur dringend geraten
werden, auf einen Wiederaufbau des Vestatempels
zu verzichten.
Weder dem künstlerisch interessirten Beschauer
noch dem Architekturforscher hat man es jedenfalls
recht gemacht mit der ersten in unmittelbarer Nähe
des Vestatempels ausgeführten Rekonstruktion, der
kleinen Adicula neben dem Eingange zum Vestalen-
hause, deren Bruchstücke i. J. 1882 in seltener
Vollständigkeit aus dem Boden gekommen waren.
Die damals gefundenen Stücke: Säulenbasis und
Kapitell ionischer Ordnung, Architrav mit der In-
schrift Senatus populusque Romanus pecunia publica
faciendam curavit, lagen seitdem in der Nähe auf
dem Forumspflaster. Jetzt hat man sie ihren Platz
auf dem antiken Postament wieder einnehmen lassen,
und zwar so, dafs der linken Säule statt eines
kannellirten Marmorschafts ein glatter aus ordinärem
Travertin gegeben, an Stelle der rechten Säule aber
ein plumper Backsteinpfeiler aufgemauert ist, aus
dessen oberen Ecken eine ionische Kapitellschnecke
höchst unglücklich hervor schaut. Dem Fachmanne,
der F. O. Schulzes Rekonstruktion (bei Jordan Tf. II)
kennt, sagt dieser Aufbau nichts neues; der Künstler
und der Laie werden das so geflickte Bauwerk mit
Recht häfslich finden. Man verspricht zwar, dafs
»im Frühling eine Kletterrose den schlichten Pfeiler
malerisch umranken solle«; aber wird diese eine
Pflanze inmitten der Trümmerstätte, wie sie jetzt
ist, die gewünschte malerische Wirkung haben?
Ihres Lebens wird sie vermutlich auch nicht recht
froh werden, weil man ihr natürlich nicht ge-
statten wird, den Architrav mit seiner Inschrift zu
verdecken, und noch viel weniger, mit ihren be-
kanntlich sehr eindringenden Wurzeln die Stabilität
des luftigen Baus zu gefährden. Dafs aber diese
»Rekonstruktion« der Ädicula nur der erste Schritt
auf dem Wege sei, das Forum Romanum in eine
Gartenanlage aus der Biedermaierzeit mit umrankten
Säulenstümpßn und malerisch halbverfallenen Tem-
pelchen umzuwandeln, davor wird uns der wissen-
schaftliche Ernst der Ausgrabungsleitung, wie wir
fest hoffen, zu bewahren wissen.
Wir kommen zu den neuen Resultaten, durch
welche die Ausgrabungen unsere Kenntnis des
Forums bereichert haben. Solche sind gewonnen
für den am östlichen Ende des Forums gelegenen
Caesar-Tempel. Auch die letzte Untersuchung des-
selben, die oben erwähnte von O. Richter und
F. O. Schulze (1888) hatte eine nicht unwesentliche
Frage noch nicht mit dem Spaten zu lösen versucht.
Mit der Fassade des Tempels organisch verbunden
ist bekanntlich eine Tribüne oder Estrade, welche,
wie Abbildungen auf Münzen beweisen, als Redner-
bühne dienen konnte. In die Mitte dieser Bühne
schneidet eine halbkreisförmige Nische ein, die in
später Zeit durch eine schlecht gefügte Mauer aus
grofsen graugrünen Tuffblöcken abgeschlossen ist.
Richter hatte vermutet, dafs diese Nische bei
Leichenfeiern für Mitglieder des Kaiserhauses zum
Aufbau des Katafalks gedient hätte; Jordan, dafs
in der Nische ein grofser Opferaltar gestanden habe.
Die neuen Ausgrabungen haben zu Gunsten Jordans
entschieden. Als man den Schutt aus dem Halb-
kreise zwischen der runden und der späten grofsen
Mauer entfernte, kam ein grofsesausTravertinblöcken
bestehendes Fundament zu Tage, welches seiner Ge-
stalt nach einen runden Bau von etwa 2 m Durch-
messer getragen haben mufs. Man könnte also nur
an die Basis einer Colossalsäule, oder an einen grofsen
Rundaltar denken. Das erstere aber scheint aus-
geschlossen, da eine Säule von grofsen Dimensionen
die Front der Rednerbühne und des Tempels häfslich
durchschnitten, und gerade den Cella-Eingang ver-
deckt haben würde. Man hat also, ähnlich wie beim
Faustinentempel, (und nach der Fortna Urbis auch
dem Castortempel) mit Rücksicht auf den engen
Raum des Forums einen grofsen Opferaltar, wie er
im Vorhofe eines jeden antiken Tempels zu stehen
pflegte, in ungewöhnlicher Weise der Fassade und
der Treppenanlage selbst incorporirt. — Unter dem
grofsen Fundament und der späten Quadermauer
findet sich ein Hohlraum, dessen Gewölbe ein-
gebrochen ist, wahrscheinlich nur ein Seitenstrang
der Cloaca Maxima. Die Vermutung, dafs Caesar
hier sein Grab gefunden habe, ist jedenfalls irrig,
da durch das ausdrückliche Zeugnis des Cassius
Dio gesichert ist, dafs der Dictator im Familien-
Mausoleum der Gens Julia im Marsfelde bei-
gesetzt war.
An der Nordostecke des Caesartempels, nach
dem Tempel des Antoninus und der Faustina zu,
hat man begonnen, den etwa 8 m hohen Rand der
bisherigen Ausgrabung soweit abzutragen, wie dies
mit Rücksicht auf die Stabilität der Häuser zwischen
Via Cavour und S. Lorenzo in Miranda thunlich
ist. Dabei ist eine mittelalterliche Strafse, etwa
I m über dem Pflaster des antiken Forums, heraus-
gekommen, zu deren Konstruktion vorwiegend
Werkstücke aus weifsem Marmor von dem nahen
Caesartempel verwendet sind. Es sind namentlich
Stücke grofser kannelirter Wandpilaster, die entweder
den Anten der Vorhalle, oder den Ecken der Rück-
Die neuen Ausgrabungen auf dem Forum Romanum.
maucr angehören; ferner GesimsstUcke vom Stylo-
baten, Kassetten vom Hauptgebälk, endlich mehrere
kleinere und feiner gearbeitete, die wahrscheinlich
der Innendekoration der Cella angehören. — Her-
vorgehoben mag auch werden, dafs von den
Fundamenten des »Partherbogens«, den Richter
(Jahrb. des Instituts 1889 S. 153 ff.) hier vermutet,
absolut keine Reste zu Tage gekommen sind. Dafs
die Existenz eines Bogens an dieser Stelle höchst
problematisch ist, habe ich Rom. Mitth. 1889 S. 242
ausgeführt.
Ferner hat man jenseits der Nordostecke des
Caesartempels, hinter dem ganz späten Rest eines
Privathauses aus longobardischer Zeit die Nord-
strafse des Forums weiter aufgedeckt. Auch hier
zeigt sich, dafs die bisherigen Untersuchungen auf
einem viel zu hohen Niveau aufgehört haben. Erst
ca. 1 — 1'/2 m unter dem schwarzen Basaltpflaster,
welches der Besucher gewohnt war als mafsgebend
für das Niveau des Forums in der Kaiserzeit zu
betrachten , hat sich das wirklich antike Pflaster
gefunden; die bemerkenswerte Anlage der Treppe
des Faustinatempels, in deren Mitte, der 4. bis
9. Stufe von unten entsprechend, ein grofser Altar
eingebaut war, ist nunmehr deutlich zu Tage ge-
treten. Es bleibt zu hoffen, dafs es diesen in die
Tiefe dringenden Untersuchungen auch gelingen
wird, das Problem zu lösen, wo der wahre Standort
des Fornix Fabianus gewesen sei.
Auch am Fufse des Ausgrabungsrandes zwischen
S. Lorenzo in Miranda und Via Cavour hat man
den Schutt gründlicher als es bei der Ausgrabung
1872 ff. geschehen war hinweggeräumt, und dadurch
nicht nur die zuerst von Jordan (Top. I, 2, 176 ff.)
beachteten Bordschwellen, welche den nördlichen
Rand der travertingepflasterten Area einfassen,
sondern auch die wie üblich mit schwarzen Basalt-
steinen gepflasterte Nordstrafse des Forums selbst
fast in ihrer vollen Breite freigelegt. Das Pflaster
ist, wie meist auf dem Forum, aus später Zeit und
sehr liederlich zusammengefügt. Man hat diese
Stfafse westwärts weiter verfolgt bis zum Severus-
bogen, und ist mit der Freilegung auch hier bis
auf das wirklich antike Niveau hinabgegangen. Bei
dieser Gelegenheit wurde Mitte Januar, etwa 20 m
vom Severusbogen, (bei R auf dem Plänchen S. 3)
gegenüber der grofsen, wahrscheinlich zum Schmucke
der Diocletianischen Curie gehörenden Basis mit Cae-
sarum decennalia felkiter, ein Monument freigelegt,
welches das Interesse weitester Kreise in ungewöhn-
lichem und, sagen wir es gleich, unverdientem Mafse
auf sich gezogen hat. Kaum ein Meter unter dem
Basaltpflaster der fälschlich für antik gehaltenen
Strafse, welche zum Severusbogen hinauffuhrt, ist
ein nahezu quadratischer mit einer Schwelle aus
3.45
Pflasterstrafse
Travertin eingefafster Platz aufgedeckt worden. Die
Schwelle hat auf ihrer Oberfläche zwei Rinnen;
die eine, er. 15 cm breit, dient zum Einlafs einer Um-
hegung aus dicken Marmorplatten; die auswärts
dieser laufende breitere (20 cm) sieht einer Trauf-
rinne ähnlich. Der Raum innerhalb der Travertin-
schwellen ist mit schwarzem Marmor gepflastert,
der, wie eine Probe zeigte, geschliffen dem aus
Lakonien stammenden Nero antko (Marmor
Taenarium) sehr ähnlich sieht: ob es wirklich
dieser griechische, oder ein ähnlicher im ligurischen
Appennin brechender schwarzer Marmor sei, wird
vielleicht die mineralogische Untersuchung ergeben,
deren Resultat noch aussteht.
Man hat nun mit diesem Funde sofort einige
sehr bekannte Stellen aus Autoren der früheren
Kaiserzeit in Verbindung gebracht. Diese sind:
Festus p. 177: Niger lapis in Comitio locum funestum
significat, ut ali, Romuli morti destinatam, sed non usu
ob[venit Fau]stulum nulri[cium eius ;
Dionys. Halic. I, 87: xtves oe *a\ tov tewza -6v
Äiihvov, ä; sxetio tt); ayopä; zffi tö»v 'PiupvHcuv h
t«7 -/paTtST«;) /u>pt'<i> ~apa tot» lußoXou, lizl toj aa>-
(aocti toü «PocicfT'iXoy TstKjvat cocjiv, Ivi)a e;r:aev 0^6
täv eüpovTOuv Ta'f^vTO?. Porphyrio zu Horaz ep.
16, 13: Varro post rostra fuisse sepultum Romulttm
dicit. — Schol. Horat. ep. 16,13 im Cod- Paris. 7975
(hsg. v. Kurschat Progr. Tilsit 1884): Plerumque
ahmt in rostris Romulum sepullum fuisse, et in
memoriam huius rei leones duos ibi fuisse, sicut hodieque
in sepulcris videmus, atque inde esse ut pro rostris
mortui laudarentur. Vgl. zu V. 14: Nam et Varro
pro rostris fuisse sepulcrum Romuli dicit. Dafs die
alten Rostra auf der Grenze zwischen Forum und
Comitium gelegen waren und ihre Südfront dem
ersteren, ihre Nordfront dem letzteren Platze zu-
kehrten (vgl. Rom. Mitth. 1893 S. 87 und Tf. IV)
steht fest. Mithin mufs ein »bei den Rostra, auf
dem Comitium« befindlicher schwarzer Stein an der
Nordseite der Rednerbühne gelegen haben, d. h. für
jemand der bei der Curia Hostilia stand pro rostris,
dagegen für den vom Forum kommenden post rostra.
Die neuen Ausgrabungen auf dem Forum Romanum.
Nun ist zwar die Grenze zwischen Forum und
Comitium und die Lage der alten Rostra bisher
nur approximativ zu bestimmen; aber sie so weit
nach Süden vorzuschieben, dafs der ganze Severus-
bogen auf das Terrain des Comitiums, die alten
Rostra aber an die Stelle der Diocletiansbasis oder
des Stilicho-Monuments zu liegen käme, erscheint
schlechthin ausgeschlossen. Und selbst wer sich
durch diese topographische Erwägung nicht von
der Unmöglichkeit überzeugen lassen wollte, das
schwarze Steinpflaster mit dem niger lapis zu identi-
fizieren, mufs zugeben, dafs das neuausgegrabene
Monument gar nicht zu der Vorstellung stimmt,
die wir uns nach den Schriftstellerzeugnissen davon
machen müssen. Erstens heifst niger lapis wohl
eine schwarze Steinplatte, nicht aber ein mit
schwarzen Steinen gepflasterter Platz. Sodann hätte
man erwarten dürfen, von den (oder dem) Löwen,
welche nach Varro wie Dionys als Hüter des Grabes
aufgestellt waren, die Spuren der Postamente, oder
wenigstens den Platz für dieselben, zu finden: was
nicht der Fall ist. Der Versuch, diese Abweichung
damit zu erklären, dafs das neugefundene »Romulus-
grab« eine Wiederherstellung aus sehr später Kaiser-
zeit sei, verfängt auch nicht. Denn von der
Existenz eines solchen »Grabes« auf oder am Forum
weifs die gesamte Litteratur der Kaiserzeit nichts,
während doch die Casa Romuli auf dem Kapitol
wie auf dem Palatin öfters erwähnt wird, die letztere
sogar der Aufnahme in die offizielle Stadtbeschreibung
der Constantinischen Zeit gewürdigt ist. Seitdem
überhaupt die Legende von der Entführung des
Romulus in den Olymp zum Staatsdogma geworden
war — und wie viel Mühe sich gerade der Kaiser
Augustus darum gegeben hat, ist allbekannt — war
die Existenz eines »Grabes« des Stadtgründers gar
nicht mehr bequem. Man beachte also, dafs Dionys
von den Löwen IxütO sagt, und nicht -/errat, er
selbst folglich das Monument nicht mehr gesehen hat.
Alle übrigen Nachrichten aber gehen auf Varro zu
rück, der vor der grofsen Veränderung des Comitiums
durch Cäsars Bauten schrieb. Es ist leicht möglich,
dafs gelegentlich jener grofsen Umwälzungen mit
den alten Rostra auch der lapis niger verschwand.
Wenn man mit dem Negativen über den lapis
niger schnell fertig wird, so ist es schwerer, eine
positive Vermutung darüber aufzustellen, welchem
Zweck das Pflaster samt der Einhegung gedient habe.
Abgesehen von der Erklärung als Grab ist es an-
gesprochen als das tribunal praetorium (von Com-
paretti in der Sitzung der Lincei vom 29. Januar), als
bidental oder Blitzgrab (von Gatti ebda), auch als
Umhegung des Ficus Ruminalis. Keine von diesen
Erklärungen scheint mir möglich, doch braucht eine
Widerlegung hier um so weniger gegeben zu werden,
als bisher noch keine unter Darlegung der Gründe
ausführlich entwickelt ist. Seiner Konstruktion
nach macht das Pflaster entschieden den Eindruck
eines Flickbaus aus allerspätester Zeit. Die Blöcke
aus dem kostbaren Material sind roh zurecht ge-
hauen und unregelmäfsig zusammengefügt; die
Fundamentierung aus Travertinblöcken mit der
Rinne auf der Oberfläche erinnert an das ähnliche
Halbrund an der Nordostseite des Castortempels,
welches lange Zeit für einen Überrest des i>lacus
Pulumae« galt, bis die Fortsetzungen der Aus-
grabungen erwies, dafs man es vielmehr mit einem
Bau unbekannter Bestimmung zu thun habe, der
sich im frühen Mittelalter an einen Pfeiler des ver-
fallenden Augustusbogens angelehnt hatte. Das
Pflaster aufzudecken, um dem Problem auf den Grund
zu kommen, hat man bis jetzt unterlassen: durch
eine seitliche Bohrung ist festgestellt, dafs unter
dem Marmor eine dicke Lage Calcestruzzo liegt. —
Wenig nördlich von dem schwarzen Pflaster hat
man einen antiken (?) Brunnenschacht gefunden,
der mit Fragmenten von Marmorplatten mit byzan-
tinischen Ornamenten angefüllt war. Eine sehr in
die Tiefe (z. Z. bis 14 m unter das Forumsniveau)
gehende Bohrung wird zum Zwecke geologischer
Untersuchung des Bodens angestellt.
Jedenfalls dankenswert ist, dafs der Fund des
»Romulusgrabes« Anlafs gegeben hat, das ganze
Terrain östlich vom Severusbogen einmal gründlich
bis auf das antike Niveau abzuräumen. Dabei ist
zunächst für jeden Beschauer deutlich geworden,
was freilich den Fachmann nicht überrascht, dafs
die Pflasterstrafse durch den Severusbogen eine
Anlage aus ganz später Zeit ist. Ja die dem Haupt-
durchgange des Bogens zunächst gelegenen Teile
des Pflasters documentirten sich als ganz modern,
zu Feas Zeiten neu angeordnet, da man unter dem
bisher liegenden Pflaster mehrere kleine Kupfer-
münzen Pius VII. und Napoleon I. fand: was die
Proteste gewisser Kreise, die über die »vandalische
Zerstörung mittelalterlicher Strafsen« zu klagen an-
fingen, zum Verstummen brachte. Für die Be-
stimmung des Niveaus des Forums in der Mitte des
vierten Jahrhunderts ist es wesentlich, dafs die
grofse Backsteinbasis für das (jetzt wieder darauf-
gestellte) Marmorpostament einer Reiterstatue, mit
Ehreninschrift des Stadtpräfecten Naeratius Cerialis
an Kaiser Constantius (CIL. VI, 1158), bis zum
Sockel freigelegt worden ist. Hier liegt das Pflaster
aus grofsen Travertinblöcken nicht weniger als
3 m unter dem ursprünglichen Pflaster der drei
Die Häfen von Karthago.
Durchgänge, 1,40 unter der untersten der Stufen
in den Seiteneingängen des Bogens. Dafs letztere
erst spät und unregelmäfsig eingeschnitten sind,
hat Dutert (Le Forum p. 26) gesehen und durch
Zeichnungen erläutert. Es scheint, dafs zum Bogen
ursprünglich nur 4 — 5 frei vorgelegte Stufen empor-
geführt haben, in später Zeit aber diese tiefer ge-
legt, und durch die in die Fundamentblöcke ein-
geschnittenen Treppen verlängert sind. Eine Fahr-
strafse kann für gewöhnlich auf keinen Fall durch
den Bogen geführt, derselbe vielmehr nur aus-
nahmsweise für das Durchfahren praktikabel ge-
macht sein.
Am Fufse der Constantius-Basis, im Paviment
und mit der Rückseite nach oben, wurde das Bruch-
stück einer Travertinplatte mit Inschrift entdeckt,
das später durch einige unter dem Pflaster der oben
genannten Strafse gefundenen Fragmente weiter er-
gänzt wurde. Die bis jetzt gefundenen Fragmente
geben nur den unteren Teil zweier Columnen von
über 20 Zeilen, deren jede etwa 30 Buchstaben
gehabt haben muss. Die Schrift, in schönen 4 cm
hohen Charakteren etwa der Sullanischen, spätestens
Ciceronischen Epoche, hat noch Spuren roter Be-
malung. Die Inschrift bezieht sich auf einen öffent-
lichen Bau und ist in Paragraphen geteilt, deren
Anfang stets durch ein | ] gekennzeichnet ist.
Der bis jetzt besterhaltene Paragraph lautet: In
scal[eis] / . . . inieis, ab clciv[o infijmo / . . . [bustejis
Galliceis vo[r]stcs / [sujm/num cleivom, via J . ,
[in lojngitudincm in peJes j . . singu[los /ts. C; ein
ähnliches Schema lassen auch die übrigen Para-
graphen, in denen mancherlei topographische Namen
vorkommen, erkennen. Um was für einen Bau
(Wasserleitung? Cloakenr) es sich handelt, ist noch
nicht klar; sehr zu wünschen bleibt, dafs die weitere
Abtragung der Pflasterstrafse noch andere Frag-
mente der Inschrift ergebe, die ein topographisches
Document ersten Ranges werden könnte.
Endlich hat man auch vor der Front des Saturn-
tempels den hochgehäuften Schutt wegzuräumen
begonnen: dabei hat sich gezeigt, dafs die grofse
Mauer aus Travertinblöcken, auf welcher die sechs
Granitsäulen der Vorhalle stehen, im Mittelalter an
mehreren Stellen durchbrochen ist. Mit Rücksicht
auf die Stabilität der Säulenhalle mufs daher äufserst
vorsichtig vorgegangen werden. Gerade in der
Hauptaxe des Tempels ist man auf einen merk-
würdigen Rest gestofsen: einen gewölbten Abzugs-
kanal aus Tuffquadern, der mit seiner nördlichen
Mauer auf das Basament eines noch älteren Baus,
gleichfalls aus Tuff, aufsetzt. Die Richtung dieser
letzteren Mauer, deren Ablauf hocharchaische Form
zeigt, ist parallel zur Front des Saturntempels.
Möglicherweise hängt der Kanal mit dem von
Bunsen Bull, dell' Ist. 1835 Tf. II gezeichneten
zusammen ; erst die Fortsetzung der Ausgrabung
kann Klarheit darüber bringen, was diese und
mehrere andere, teils zur Tempelaxe parallele, teils
darauf rechtwinkelige Mauern aus Tuffquadern und
Reticulat zu bedeuten habe, die man zunächst mit
dem älteren Saturntempel und seinen Nebengebäuden
in Verbindung zu bringen geneigt sein wird.
Über einige aufserdem an verschiedenen Stellen
(z. B. beim Rundtempel des Divus Romulus, sowie
zwischen Vestalenhaus und Sacra Via) gemachte tasti
kann einstweilen hinweggegangen werden, da die Aus-
grabungsleitung beabsichtigt, für die nächste Zeit
ihre Anstrengungen zu concentriren auf das weitaus
wichtigste Problem der Forumstopographie, dessen
Lösung noch aussteht, nämlich die Freilegung der
Basilica Aemilia. Allerdings wird diese nicht ohne
gröfsere materielle Opfer zu erreichen sein. Aber
die Expropriationskosten für die geringwertigen und
halbverfallenen Häuser am Nordrande der bisherigen
Ausgrabung sind doch unbedeutend im Vergleich
zu den Mitteln, die man vor vier Jahren für Frei-
legung der Ostseite des Colosseums aufgewandt hat,
ganz zu geschweigen von den für die »Passeggiata
arcAeologka«, deren wissenschaftlicher wie künst-
lerischer Nutzen höchst problematisch bleibt, ge-
forderten Millionen. Es bleibt auf's dringendste zu
wünschen und zu hoffen, dafs es diesmal gelingen
möge, die Geldmittel für einen wahrhaft wissen-
schaftlichen Zweck, dessen Erreichung anzustreben
schon längst eine Ehrenpflicht der zuständigen
Stellen gewesen wäre, flüssig zu machen. Ist ein-
mal die materielle Schwierigkeit behoben, so dürfen
wir von dem sachkundigen und energischen Vor-
gehen des derzeitigen Leiters der Ausgrabungen
die wertvollsten Bereicherungen unserer Kenntnisse
des Forums erwarten.
Rom. Ch. Huelsen.
DIE HÄFEN VON KARTHAGO.
Herr Lieutenant zur See M. de Roquefeuil
hat dem ersten in der Sitzung der Academie des
Inscriptions et Beiles- Lettr es vom 14. Januar 1898
vorgelegten Berichte ' über seine unterseeische Auf-
nahme des Golfes von Tunis einen zweiten folgen
lassen, den Herr R. Cagnat in der Sitzung vom
14. Oktober 1898 vorgelegt hat. Er zerfällt, wie
jener, in zwei Abschnitte, von denen der erste über
') Vgl. Archäol. Anzeiger 1898, S. 171 — 175.
Die Häfen von Karthago.
die Untersuchung des von Dr. Courtet- im Osten
von El Kram entdeckten Dammes handelt. Herr
de Roquefeuil nimmt in diesem Abschnitte durch-
weg auf die Arbeit seines Vorgängers Bezug; da
jedoch nicht alle Leser des Arch. Anzeigers imstande
sein dürften, sich das betreffende Heft der Sitzungs-
berichte der Academie des Inscriptions et Belles-
Leltres zu verschaffen, ohne dasselbe ihnen aber
manches in dem Berichte nicht ganz klar sein würde,
so will ich versuchen, im folgenden nur die Haupt-
punkte der Untersuchungen des Herrn de Roquefeuil
wiederzugeben, von einer Bezugnahme auf die
Arbeit des Herrn Dr. Courtet dagegen abzusehen.
Das untersuchte Gebiet liegt im Süden des
Lazaretts zwischen El Kram und dem Palais
Khereddine3. Herr de Roquefeuil beginnt mit dem
Geständnis , dafs einige seiner Lotungen infolge
mangelhafter Beschaffenheit der gebrauchten Lot-
leine mit Irrtümern behaftet sind, die in seltenen
Fällen bis zu 0,50 m betragen können. Er hat sie
erst festgestellt, als es zu spät war, um die Unter-
suchungen nochmals zu beginnen; er mufste sich
damit begnügen, Einzelheiten, die irrig sein konnten,
nicht zu berücksichtigen und seine Angaben ziem-
lich allgemein zu fassen ; diese Angaben können
also wegen der mangelnden Genauigkeit über die
Frage nicht bestimmten Aufschlufs geben.
In dem durchforschten Gebiete ist ein Teil
ziemlich unregelmäfsiger Natur; er ist auf dem Plane
durch eine gebrochene Linie umschrieben ; aufser-
halb dieser Grenze sind die Tiefenverhältnisse sehr
regelmäfsig.
In seiner Gesamtheit zeigt dieses Gebiet
folgende Eigentümlichkeiten: Bei C — die Stelle
ist auf dem Plane schattiert — liegt eine Trümmer-
masse in einer mittleren Tiefe von 4,50 m. Gleich-
falls schattiert ist eine ganze, in der Nähe der
Küste liegende Strecke; diese ist voll von Bruch-
steinen, die teils leicht wahrnehmbar, teils mit
Seepflanzen bedeckt sind; besonders zahlreich sind
diese Steine nach dem Nordrande zu bei den
Punkten P und N. Bei G findet sich ein wenig
Schlamm, son^t bedeckt den Boden überall feiner
Sand.
Im einzelnen bemerkt der Verf. folgendes:
50 m von der Küste entfernt, stöfst man auf
*) Notes sur les construetions en mer voisines
des ports de Carthage, par M. le docteur Courtet,
aide-major de /«'"« classe des hopitaux de Tuntsie
{Academie des Inscriptions et Belles-Lettres. Comptes
rendus des seances de l'annee 18 'gj. IV Serie. Tome
XXV. Bulletin du yanvier-Fevrier p. 125fr. mit zwei
Skizzen im Text.)
3) S. 129 der in Anm. 2 genannten Schrift.
mächtige Stücke von Mauern; die Bruchsteine, aus
denen sie bestehen, sind mit Mörtel verlegt; diese
grofsen Mauerstücke haben weder eine bestimmte
Form noch eine bestimmte Richtung. »Ich habe«,
lährt er fort, »ihre Spuren ungefähr 300 m vom
Ufer verloren, weiter hinaus habe ich nur sandigen
Grund gefunden. Streng genommen kann man ja
sagen, dass diese Mauerreste sich nach Norden zu
krümmen; jedoch ist diese Krümmung nicht stark
genug, um deutlich in die Verlängerung der
Mauer BM zu fallen; auch mufs man dann an-
nehmen, dafs die Massen bei C, welche in der
That nördlicher liegen, mit den Massen der
schattierten Strecke in der Nähe des Landes zu-
sammenhängen. Möglich ist das ja, denn beide
sind Trümmer von Kunstbauten derselben Be-
schaffenheit. Indessen habe ich nirgends eine Er-
hebung des Bodens gefunden, die eine Verbindung
zwischen ihnen herstellte. Im Gegenteil, es findet
sich zwischen diesen beiden Gruppen von Bauten
eine ziemlich beträchtliche Vertiefung von 4,50 m,
während die Tiefe sich auf 3,70 m in C und auf
weniger als 2,50 m nach N zu vermindert
Bei dem Punkte H findet sich eine ausgedehnte
unterseeische Bank von etwa 0,60 m Höhe; diese
Bank ist ziemlich merkwürdig, weil sie, aufser im
Süden, von 5 m tiefem Wasser umgeben ist
Das gesamte unregelmäfsige Gebiet ist über
die Mafsen grofs .... Im Norden bildet es eine
Art vorspringender Ecke; seine Festigkeit ist der-
artig, dafs sie die verschiedenen Tiefenlinien
wechselnde, nicht parallele Richtungen anzunehmen
nötigt. Daher kommt es, dafs die 5 m Tiefenlinie
dem allgemeinen Verlaufe der Küstenlinie folgt, dafs
die 4 m Tiefenlinie sich je nach der Dichtigkeit des
Hindernisses windet, während die 3 m Tiefenlinie
einer ganz neuen Richtung folgt, welche durch die
Gesamtheit der Reste bedingt ist. Die Richtung
dieser letzten Linie könnte sogar zu Gunsten der
Theorie Dr. Courtets sprechen, der in diesen
Resten die Überbleibsel des Scipionischen Dammes
sehen will; dagegen spricht aber die Erwägung,
dafs Dr. Courtet den ganzen südlichen Teil der
schattierten Strecke in der Nähe der Küste bei seinen
Untersuchungen nicht berücksichtigt hat.«
Besonders eingehende Lotungen hat Herr
de Roquefeuil südlich von dem Molenkopfe 45 vor-
genommen wegen der Wichtigkeit, welche die Er-
gebnisse dieser Untersuchungen haben mufsten; es
handelte sich darum, zu erkennen, ob dort der
Meeresboden Unregelmäfsigkeiten zeigte, die im
Zusammenhange mit den weiter südlich gelegenen
Resten stehen könnten, kurz, ob die Existenz einer
Archaeologischer Anzeiger 1899.
Zu Seite 7 ff.
BAIE DE EL- KRAM
Plan leve par Mrde ROQUEFEUIL.Enseigne devaisseau
Fevrier 1898-
Die Häfen von Karthago.
Durchfahrt im Süden des Molenkopfes nachweisbar
war Er hat aber keine Spur von
Felsen, Steinen oder Seepflanzen gefunden. Die
einzige Unregelmäfsigkeit, die er auf dem Meeres-
grunde hat entdecken können, ist eine Bank A von
höchstens 150m Länge und 50m Breite, die in
einer durchschnittlichen Tiefe von 5 m liegt. Aber
die Höhe dieser Bank ist so unbedeutend, etwa
0,10 in', dafs es seiner Meinung nach verfrüht sein
würde, sich über ihren archäologischen Wert auszu-
sprechen. Man könne jedoch sagen, dafs in dieser
Erhebung, wenn sie auch mit feinem Sande bedeckt
ist, etwas Widerstandsfähigeres stecken müsse ; denn
trotz ihrer unbedeutenden Höhe hat ihre Härte eine
Einebnung verhindert und die Linien von gleicher
Wassertiefe genötigt sich um sie herumzu-
winden
Im Innern der Bucht von El Kram sind keine
Reste von Bauten vorhanden; nur in der Nähe des
Landes, 100 m unterhalb des Hauses von Si-Lagha,
finden sich längs der Küste Reste von Kais; bei R
liegt ein Felsen.
»Aus allen diesen Beobachtungen ergiebt sich,
dafs Dr. Courtets Bericht nur einen Teil der Reste
im Süden von El Kram umfafst. Diese bilden in
ihrer Gesamtheit ein über die Mafsen grofses Bau-
werk, dessen Mittelpunkt mehr südlich nach Khered-
dine zu liegen würde; aber es war mir unmöglich,
seine Richtung und seine Art zu ermitteln, trotzdem
ich dort 3500 Lotungen vorgenommen habe; der-
mafsen ist das Chaos dieser Trümmer unentwirrbar.
Hier ist die Zerstörung vollständiger als in dem
»Falbeschen Viereck«, weil hier keine behauenen
Blöcke vorhanden sind, die seit zwei Jahrtausenden
dem unaufhörlichen Andränge der Wogen Trotz
bieten; denn die mit Mörtel verlegten Bruch-
steine sind durch die Jahrhunderte dauernde zer-
störende Thätigkeit eines an dieser Stelle oft
stürmischen Meeres gänzlich zermalmt.
Im zweiten Abschnitte seines Berichtes erörtert
Herr de Roquefeuil die Frage der Vollständigkeit
und Treue des Falbeschen Planes von Kar-
thago5. Er verhehlt sich keineswegs, dafs man
4) »Da die Lotungen, welche ihre Existenz fest-
stellten, an ein und demselben Tage vorgenommen
wurden, so haben sie eine relative Genauigkeit.
Selbst angenommen, dafs ein leichter Irrtum dabei
untergelaufen wäre, so würde dieser doch nur im
Verhältnisse zu dem Reste des Planes in Betracht
kommen.«
b) Plan du Terrain et des Ruines de Carthage,
leve et dessine en i8ji par C. T. Falbe, Capilaine de
Vaisseau et Consul General de Dannemark. Echelle
a 1: 16,000 in den Recherches sur V emplacement de
Carthage. Paris iSjj.
ihm eine derartige Erörterung als Anmafsung aus-
legen könne; aber die offenbaren Irrtümer, die er
in den ihm vorliegenden kleinen Kopien des
Falbeschen Planes erkannt hat, haben ihn dazu ge-
nötigt. Und wenn er sich für sein Vorgehen auf
Falbes eigene Worte6 beruft, so kann man ihm nur
Recht geben. Dagegen kann man es vom streng
wissenschaftlichen Standpunkte nicht gutheifsen, dafs
er die Vergleichung zwischen seinem und dem
Falbeschen Plane auf Grund von Kopien vorge-
nommen hat, von denen er selbst sagt, er habe
nicht zwei gefunden, die auf denselben Mafsstab
vergröfsert, sich gedeckt hätten7. Wollte er eine
solche Vergleichung vornehmen, so durfte er das
doch nur auf Grund des Originalplanes oder einer
guten photographischen Wiedergabe desselben.
Eine solche hat ihm nun, freilich ohne dafs er es
wufste, vorgelegen, und darum hat er sie nicht
ausschliefslich und auch nicht in erster Linie benutzt:
Es ist dies der meiner Studie: »Die Häfen von
Karthago« beigegebene Plan. Dafs dieser Plan un-
bedingt den Vorzug vor den beiden anderen ver-
dient, konnte Herr de Roquefeuil aus der letzten
Anmerkung (22) auf S. 332 meiner Studie ersehen,
wo ich ausdrücklich bemerke, dafs derselbe »eine
photographische Reduktion der Südhälftc
des (seltenen) Falbeschen Originalplanes«
ist. Ich füge noch hinzu, dafs ich damals absicht-
lich, um eine möglichst genaue Reduktion zu er-
halten , den Falbeschen Originalplan für meine
Studie von dem Kgl. Oberphotographen des Grofsen
Generalstabes, Herrn G. Grebner, habe auf
1 : 25,000 reduzieren lassen, und diese Reduktion
ist wiederum durch Photographie auf die Zinkplatte
übertragen worden8. Nun ist ja der Schaden nicht
allzugrofs geworden, da Herr de Roquefeuil neben
den Linien des vergröfserten Tissotschen Planes
wenigstens die beiden Linien, welche die Punkte 41
und 45 verbinden, nach der Vergröfserung meiner
Reduktion des Falbeschen Planes eingetragen hat:
Man braucht sich nur die in der -»Legende« seines
Planes mit »Jetee de Scipion d 'apres Falbe et Tissot«. be-
6) »En hasardant aujourd' hui une eritique des
travaux d'un astronome et d'un hydrographe aussi
habile que le capitaine Smith, vion prineipal but a ete
de convaincre le monde savant du besoin urgent de
mieux connattre la partie de la cote d ' Afrique dont
il s'agit.« a. a. O. p. 63.
J) A. a. O. p. 662.
8) Der Plan von de Sainte-Marie ist, wie die
Zeichnung beweist, nicht auf photographischem
Wege verkleinert worden, der Plan von Ch. Tissot
hat durch die Rücksicht gelitten, welche T. auf die
Messungen von A. Daux genommen hat, —
IO
Die Häfen von Karthago.
zeichneten Linien wegzudenken und das «.Profil de
la cote d 'apres Falbe«, statt aus Tissot, wie Herr
de Roquefeuil gethan, aus einer Vergröfserung des
Falbeschen Originalplanes zu entnehmen. Diese
Auseinandersetzung war notwendig, damit der Leser
die Erörterung des Herrn de Roquefeuil, zu der
ich mich jetzt wende, richtig beurteilen kann. Er
sagt p. 660: »Ich habe durch verschiedene Arten
von gebrochenen Linien auf dem beiliegenden
Plane das Profil der Küste nach der vergröfserten
Skizze Tissots angegeben; wenn man diese Ver-
gröfserung behufs Vergleichung auf meinen Plan
legt, so zeigen sich Abweichungen, die zu beträcht-
lich sind, als dafs man sie allein der Thätigkeit der
Zeit zuschreiben könnte. Diese Abweichnngen
rühren einmal her von Irrtümern in den Kopien des
Falbeschen Planes und andererseits von Ungenauig-
keiten, die sich Falbe bei der Aufnahme des Ori-
ginalplanes hat zu schulden kommen lassen.
1. Irrtümer in den Kopien des Falbe-
schen Planes. — Falbe hat uns ausdrücklich die
Genauigkeit seiner Beobachtungen in solchen Worten
bezeugt, dafs man ihnen es nicht schuld geben
kann, wenn die beiden Zeichnungen der Küstenlinie
nicht mit einander stimmen. Daraus ergiebt sich
mit Sicherheit, dafs die Kopien nicht so treu ge-
wesen sind, wie sie hätten sein können; denn sonst
würde die Küste von El Kram seit Falbes Zeit
30 m vorgerückt sein. Ginge die Versandung mit
solcher Geschwindigkeit vor sich, so würde vor
zweitausend Jahren die Wassertiefe dort über die
Mafsen grofs gewesen sein und die Taenia würde
vielleicht zur Zeit Karthagos . nicht einmal existiert
haben; die »Eselsrücken« (dos <f äne), auf welche
ich in meinem ersten Berichte aufmerksam gemacht
habe, würden zu Falbes Zeiten so hervorgetreten
sein, dafs sie ihm sicherlich aufgefallen wären,
während er in seinem Plane sie nicht einmal ver-
zeichnet. Wenn man ferner die Seekarte von 1882
auf 1 : 6250 vergröfsert und diese Vergröfserung
auf den beiliegenden Plan legt, so zeigt sich
keine Spur von einer jährlichen Versandung von
0,40 m9, die* einem Zurückweichen des Meeres von
30m in 67 Jahren entsprechen würde. Ein Irrtum des
Tissotschen Planes ist die fehlerhafte Orientierung
des Lazaretts, und ein Mangel dieses Planes ist es,
dass Tissot sich hat von A. Daux beeinflussen
lassen, dessen Messungen insgesamt vor der Kritik
nicht Stich halten.
Das ganze »Falbesche Viereck« ist auf Tissots
Plan zu weit nach Osten gerückt; aber hier handelt
9) Ist diese Zahl richtig, oder liegt ein Druck-
fehler vor?
es sich vielleicht nur um Beobachtungsirrtümer, die
Falbe verschuldet hat, wie ich weiter unten aus-
einandersetzen werde
Bei der Besprechung der Karte, welche sich
auf p. 127 des Schriftchens von Dr. Courtet findet,
sagt Herr O. Meltzer folgendes10: »Allerdings giebt
die beigefügte Kartenskizze ein etwas verschobenes
Bild. Die Küste an der Westseite der Bucht von
El Kram hat eine viel mehr ausgeprägte Richtung
nach Südwesten hin. Im Zusammenhange damit
wird die noch zu erhoffende geodätische Vermessung
dem Damme voraussichtlich eine erheblich weniger
gekrümmte Gestalt geben, und dieser dürfte dann
mit der südlichen unter Falbes punktierten Linien
annähernd zusammenfallen.« Die Karte erweist,
dafs trotz der beobachteten Irrtümer diese Hoffnung
eitel ist, ebenso sicher ist es aber, dafs ein Fehler
in der Zeichnung der Küste Herrn Meltzer auf eine
falsche Fährte gebracht hat.
Dr. Oehler seinerseits trägt die Linien 41 — 45
nördlicher ein als Tissot; ich habe sie auf der
Karte durch gebrochene Linien wiedergegeben.
Nach ihrer Lage würde es scheinen, als ob sie eher
etwas mit den »Eselsrücken« (dos d' äne) zu thun
hätten als mit den mehr südlich liegenden Punkten
P und N. Und doch kann auch hier ein Fehler
in der Pause die Untersuchungen verfälschen und
den dos d' äne eine Bedeutung geben, die sie viel-
leicht nicht haben".
Von allen Plänen, die ich vergröfsert habe,
sind nicht zwei gewesen, die sich deckten. Welchem
sollte ich nun den Vorzug geben ? Schliefslich
können die Abweichungen des Tissotschen Planes
von meiner Karte von Irrtümern herrühren, die
jeder Vergröfserung anhaften, sie können auch her-
rühren von eilig gefertigten Kopien, die eine nach
der andern kopiert sind; aber das sind nur sekun-
däre Ursachen, aus denen sich nicht erklären läfst,
wie der Unterschied in der Länge der nördlichen
Linie 41 — 45 mehr als 70 m betragen kann; eben-
sowenig läfst sich aus ihnen die Veränderung im
Laufe der Küstenlinie bei Punkt 44 und die fehler-
hafte Lage des Punktes 45 erklären.
2. Ungenauigkeiten in dem Falbeschen
Plane. — Es ist sicher ein Urfehler vorhanden,
dessen Ursache ich ausfindig zu machen suchen
werde: Da sind gleich zuerst die Schwierigkeiten
10) Zur Topographie des punischen Karthago
(Jahrbücher für Klass. Phil. u. Päd. 1897 Bd. 155)
Nachtrag zu S. 296.
u) Vgl. zu dieser Bemerkung das, was ich
oben über den von mir beigegebenen Plan gesagt
habe.
Die Häfen von Karthago.
II
zu nennen, auf die Falbe bei der Aufnahme des
Geländes gestofsen ist und die er auf p. 3 seiner
Schrift erzählt; diese haben gewifs nicht dazu bei-
getragen, seine Aufnahme zu verbessern; wenn er
ferner für seinen Plan eine Genauigkeit bis auf
zehn Schritte in Anspruch nimmt, so halte ich das
für eine Einbildung, und besonders hier, wo die
gemessene Grundlinie von El Kram weit entfernt
ist; denn als Beobachtungsinstrument hat er nur einen
Sextanten von drei Zoll Radius benutzt. Hier steckt
vielleicht eine neue Ursache von Irrtümern, welche
zusammen mit den andern dazu beigetragen hat,
die Ergebnisse fehlerhaft zu machen. Aber die
gröfsten rühren unstreitig von der indirekten Messung
des »Falbeschen Vierecks :< her.
Falbe hat keine Lotungen vorgenommen. Sein
Schweigen über hydrographische Beobachtungen
sticht seltsam ab von der Ausführlichkeit, mit der
er über Einzelheiten bei seinen topographischen
Messungen berichtet, und bringt einen unwillkürlich
auf den Gedanken, dafs er das Viereck durch in-
direkte Messungen bestimmt hat, eine Quelle von
Fehlern, die um so gröfser sind, als die zu be-
stimmenden Punkte unter Wasser liegen und somit
unsichtbar sind. Ferner ist es in der Umgebung
des Punktes 44 nicht leicht, Küste und Trümmer
auseinanderzuhalten; je nachdem man mehr oder
weniger von ihnen zu dem natürlichen Ufer hin-
zurechnet, erhält man ein mehr oder weniger aus-
gedehntes Küstenprofil. Dies ist die Ursache, der
ohne Zweifel die an diesem Punkte festgestellte
Abweichung beider Karten von einander zuzu-
schreiben ist.
Endlich scheint es mir sicher, dafs Falbe sich
iu der Bestimmung der Linien 44 — 45 geirrt hat;
sicher hat er sie in der Weise bestimmt, dafs er
den Punkt 44 mit den aus dem Wasser hervor-
ragenden Felsen verband, auf welchen sich jetzt
die Marke des Geniekorps befindet. Diese meine
Ansicht stützt sich auf die Neigung, welche die
Linie 44 — 45 auf seinem Plan hat; sie gründet sich
überdies auf die Beschreibung, welche Falbe a. a. O.
p. 17 von der Mauer 45 — 46 giebt: In dieser
macht er nur aufmerksam auf Trümmer, welche
dicht unter der Meeresoberfläche liegen, nicht aber
auf Felsen, die über dieselbe hervorragen; jene
Trümmer sind dieselben, welche ich in meinem
Berichte vom 4. November 1897 erwähnt habe; sie
liegen etwa 175 m und 300 m vom Punkte 46 ,2.
Auch Dr. Courtet versichert dasselbe; er sagt
auf p. 4 seines Schriftchens: »Die äufsere Linie
12) Vgl. Archäolog. Anzeiger 1898 S. 172.
BC 13 ist gerade und läuft auf die Marke des Genie-
korps zu; aber sie endet dort nicht, wie die alten Pläne
angeben, sondern läuft noch ungefähr 100 m darüber
hinaus«. Dieser Irrtum Falbes ist sehr wichtig
für die Beurteilung der Genauigkeit seiner Karte,
insbesondere der Frage, ob die Einzeichnung des
Scipionischen Dammes auf dem Plane von 1831
glaubwürdig ist.
3. Erörterung über den Damm des
Scipio. — Es scheint in der That zweifellos, dafs
Falbe, indem er seinen Molo an der Stelle endigen
liefs, wo jetzt die genannte Marke steht, die weiter
südlich liegenden Reste als das Ostende des
Scipionischen Dammes angesehen hat, während
diese Reste nichts weiter sind als die Nase des
Molenkopfes und dessen eigene nach Westen um-
gestürzten Trümmer. Das läfst sich daraus folgern,
dafs die Linien 41 — 45 auf seinem Plane an den
Molo stofsen; es erklärt auch, warum diese Linien
bei Falbe so lang sind, weil sie nämlich einen Teil
des genannten Molenkopfes mit umfassen. Und
endlich wird es durch Tissot selbst bestätigt; er
sagt in seiner Geographie comparee de la provitue
Romaine d' Afrique p. 61 1 : »ia jetee de Scipion mesure
actuellement qo meires a V ex tri mite du mole«.
Auf meinen ausführlichen Plane des »Falbeschen
Vierecks«'4 kann man feststellen, dafs die durch
Tissot angegebenen Trümmer dem nicht versandeten
Teile der Mauer 44—45 entsprechen; er mifst genau
90 m in der von Tissot angegebenen Richtung.
An derselben Stelle seines Werkes fügt T. hinzu:
■»Formte de blocs enormes, jetes a flot perdu, la jetee
de Scipion presente une largeur de 160 metres, au
point ou eile se rattacke a la Tcenia Quelques
parties de cette digite sont encore a fleur d'eau«.
Unter diesen an der Oberfläche liegenden Teilen
des Dammes sind offenbar die Mauerstücke bei P
und N gemeint, und in dieser ganzen Beschreibung
mufs man die Trümmer in der Nähe von El Kram
erkennen, welche den Anfang des Dammes bilden,
von dem in dem vorliegenden Berichte die Rede
ist. Tissot hat im Geiste den westlichen Anfang
des Scipionischen Dammes mit den auf meinem
Plane schattierten Trümmern identifiziert
Man kann sich aber die Frage vorlegen, welche
Anzeichen Falbe dazu bewogen haben, die beiden
äufsersten Enden des Scipionischen Dammes, wie
er ihn sich dachte, durch eine zusammenhängende
Linie zu verbinden, während doch diese Stelle
13) Auf dem beiliegenden Plane des Herrn de
Roquefeuil ist es die Linie B— Borne du genie.
u) Vgl. im Archäolog. Anzeiger 1898 den
ersten Plan zu S. 171-
12
Archäologische Gesellschaft. 1899. Januar.
heutigentags vollkommen regelmäfsig ist. Erregt
es nicht Erstaunen, wenn man feststellt, dafs die
beiden äufsersten Enden dieses Dammes noch so
grofsartig (in einer Breite von 90 und 160 m) er-
halten sind, die Mitte dieses Werkes dagegen keine
.Spur hinterlassen hat? Kann man nicht annehmen,
dafs Falbe, bei dem Fehlen von hydrographischen
Messungen, ohne berechtigten Grund durch eine
fortlaufende Linie zwei Steinmassen verbunden habe,
von denen er willkürlich annahm, dafs sie zu einem
und demselben Bau gehörten? Es ist nämlich zweifel-
haft1 s, ob die Tissotschen Mafse sich mit den von
Appian überlieferten vereinigen lassen; denn dieser
giebt für die obere Fläche des Dammes eine Breite
von 24 Fufs und für die Basis desselben eine Breite
von 96 Fufs an.«
Herr de Roquefeuil sucht dann noch ausfindig
zu machen, was Tissot dazu bewogen habe, die durch
den Falbeschen Plan gegebenen Mafse des Dammes
etwas zu verändern; auf dem Tissotschen Plane
gemessen, beträgt nämlich der Abstandderpunktierten
Linien 70 m bei Punkt 45 und bedeutend mehr als
160 m nach Punkt 41 zu. Damit schliefst der
Bericht; was noch folgt, ist eine Zusammenfassung
der Ergebnisse.
Ich habe den zweiten Abschnitt des vorliegen-
den Berichtes absichtlich in solcher Ausführlichkeit
wiedergegeben, weil bis jetzt der Falbesche Plan
in jeder Beziehung für ein Muster von Genauigkeit
galt; aus der Kritik, die hier ein Fachmann an dem
Werke des andern auf Grund von Thatsachen geübt
hat, ergiebt sich, wie nützlich es ist, dafs die
Academie des Inscriptions et Belles-Lettres sich dazu
entschlossen hat, einen vollständigen und genauen
Plan von Karthago in grofsem Mafsstabe her-
zustellen.
Grofs-Lichterfelde. Raimund Oehler.
SITZUNGSBERICHTE
DER ARCHÄOLOG. GESELLSCHAFT
ZU BERLIN.
1899.
JANUAR.
Eingetreten als ordentliches Mitglied ist Herr
Verlagsbuchhändler E. Voll er t. Den statutenmäfsi-
gen Kassenbericht erstattet der Schatzmeister; die
Rechnungslegung wird von den Herren Jacobsthal
und Sommerfeld geprüft, für richtig befunden und
dem Schatzmeister Entlastung erteilt. Auf Antrag
des Herrn Diels wird der vorjährige, aus den
15) Mehr als zweifelhaft!
Herren R. Schöne, Conze, Kekule von Stra-
donitz und Trendelenburg bestehende Vorstand
durch Zuruf wiedergewählt.
Herr Winnefeld reicht im Auftrage des Herrn
Dr. Wiegand grofse Photographien einer in Kon-
stantinopel befindlichen Marmorstatue herum, die
darin eine Porträtstatue Alexanders d. G. mit dem
Schwerte erkennen lassen1.
Herr von Luschan spricht unter Vorlegung
zahlreicher Modelle über den homerischen Bogen.
Die auf A 105 — 11 1 fufsende Vorstellung, dafs
der antike Bogen aus zwei in der Mitte vereinigten
Ägagra-Hörnern bestand, ist technisch unmöglich2.
Derartige Bogen würden sich zur Not herstellen
lassen, würden aber nur mit kräftigen Maschinen,
niemals von Menschen zu spannen sein. Einfache
Bogen, aus einem an den Enden verjüngten Holzstab
bestehend, wie sie heut in Afrika und in der Südsee
fast allein vorkommen, waren bei den alten Ägyptern
in allgemeinem Gebrauch und, wie antike Dar-
stellungen zeigen, wenigstens vereinzelt auch bei
anderen Mittelmeer-Völkern.
Hingegen ist für Vorderasien schon in sehr
alter Zeit ein Bogen nachgewiesen, der aus Hörn,
Holz und Sehnensubstanz zusammengesetzt war;
die Berliner ägyptische Sammlung besitzt einen
solchen Bogen aus dem 15. vorchr. Jahrh.3, Balfour
in Oxford einen aus dem 7., beide in Ägypten ge-
funden, aber in Vorderasien gemacht. Aus den
alten Texten, aus Skulpturen und Vasenbildern geht
hervor, dafs überhaupt der antike Bogen, soweit er
nicht gleich dem ägyptischen aus einem einfachen
Holzstabe bestand, stets in der Art dieser beiden
uns durch günstige klimatische Verhältnisse in
Ägypten erhaltenen Stücke zusammengesetzt war.
Genau gleichartige Bogen haben sich nun — wie
das bei der auch anthropologisch gesicherten
Kontinuität der Bevölkerung gar nicht zu verwundern
ist — vielfach bis auf den heutigen Tag in Vorder-
asien erhalten, und besonders der Bogen, der noch
im vorigen Jahrhundert in Turkestan im allgemeinen
Gebrauche war, kann als ein fast vollständig ge-
treues Faksimile des Homerischen Bogens gelten.
Ebenso sind die bekannten antiken Darstellungen
des skythischen Bogens, gleichwie die Texte, die
sich auf das Aufbringen der Schnur beziehen, nur
verständlich, wenn man den modernen Turkestän-
') Siehe Jahrbuch XIV (1899) S. 1 ff. Taf. 1.
2) Vergl. v. Luschan, Über den antiken Bogen, in
der Festschrift für O. Benndorf, Wien 1898, S. 189 ff.
3) v. Luschan, Über einen zusammengesetzten
Bogen aus der Zeit Rhamses II, Zeitschr. f. Ethno-
logie XXV, 1898.
Archäologische Gesellschaft. 1899. Januar.
13
Bogen kennt. Nur die Stelle A 105 ff. scheint sich
mit dieser Auffassung nicht zu vertragen — ob der
Text verderbt ist, oder anders verstanden werden
mufs, als dies gewöhnlich geschieht, mufs der Vor-
tragende anderen zu entscheiden überlassen; nur dafs
der Dichter aus blofser Unkenntnis des Sachverhaltes
den Bogen aus wirklichen ganzen Hörnern bestehen
läfst, erscheint bei der Treue, mit der sonst bei
Homer die Realien geschildert sind, kaum an-
nehmbar.
Ein so überaus kräftiger Bogen, wie der vorder-
asiatische, erfordert aber fast mit Notwendigkeit
eine besondere Vorrichtung, um die spannenden
Finger vor Verletzung durch die Schnur zu schützen,
während andererseits ein besonderer Schutz der
Bogenhand gegen den Rückprall der Schnur gerade
bei dieser Bogenform in Folge der sehr starken
Krümmung überflüssig ist. Aber auch Spann-
vorrichtungen für die Pfeilhand scheinen in der
alten Litteratur nicht erwähnt und bisher überhaupt
für die antike Welt völlig unbekannt geblieben zu
sein; gleichwohl waren sie vorhanden. Wir finden
sie mehrfach mit dem übrigen Schiefszeug des
Herakles auf Vasenbildern dargestellt und ganz
besonders deutlich und einwandfrei auch auf einem
Relief aus Sendschirli, das in Taf. X der oben er-
wähnten Festschrift für O. Benndorf abgebildet ist.
Sie bestehen aus drei ledernen Hüllen für die drei
mittleren Finger und gleichen vollkommen den
ledernen Fingerlingen, die noch heute in England,
Belgien, und wo sonst noch in Europa das Bogen-
schiefsen als Sport betrieben wird, in Gebrauch
sind und in allen Magazinen für Sport-Ausrüstung
verkauft werden. Es folgt daraus mit zwingender
Notwendigkeit, dafs die alten Vorderasiaten beim
Schiefsen die Schnur, genau wie das heute in
England Mode ist, mit den drei mittleren Fingern
gespannt und den Pfeil zwischen Index und Mittel-
finger gehalten haben, während später in Persien,
ebenso wie in China, bei ganz ähnlichen Bogen die
Schnur mit dem Daumen gespannt wurde, was
natürlich die Fingerkapseln entbehrlich und ihren
Ersatz durch einen Spannring auf dem Daumen
der Pfeilhand erforderlich macht.
Herr.Diels hält dagegen an der üblichen Auf-
fassung fest, dafs der Bogen des Pandaros aus
wirklichen durch ein elastisches Querholz ver-
bundenen Hörnern zusammengesetzt gewesen sei,
da sich sonst der Ausdruck x^pa; für Bogen im
Griechischen nicht erklären lasse. Der skythische
Bogen habe ein £ förmige Gestalt gehabt, wie aus
Agathon u. A. sich ergebe.
Sodann legte derselbe ein Modell der home-
rischen Thüre vor, das ein Schüler des Direktors
Dr. Grosse in Königsberg angefertigt hat. Es stellt
die von dem Vortragenden im Parmenides S. 135
Riemen z. Schliefsen.
Ansicht von innen.
angegebene Konstruktion dar, mit einer von Prof.
Dr. Brinkmann in Königsberg erdachten Ver-
besserung, die in einer Verdreifachung des auf den
Riegel aufgesetzten dreieckigen Klötzchens besteht,
so dafs der Riegel, dreimal vom Schlüssel zuriick-
gestofsen, eine dreimal längere Bahn durchlaufen
und somit fester über die andere Thüre über-
greifen kann.
An diese Ausführungen schliefst sich eine leb-
hafte Aussprache, an der sich aufser den eben-
genannten noch die Herren von Wilamowitz-
Möllendorff, Winter, R. Schöne und Dahm
beteiligen.
Zum Schlufs berichtet Herr Universitäts-Pro-
fessor Wilhelm Gurlitt aus Graz, der als Gast
zugegen ist, über Ausgrabungen in der Flur des
Dorfes Unter-Haidin bei Pettau in Steiermark, der
Stätte der colonia Ulpia Traiana Paetovio. Längere
Zeit hindurch ausgeführte Ausgrabungen in dem
Gräberfeld der römischen Stadt, bei denen über
2000 Gräber aufgedeckt worden waren, hatten er-
wiesen, dafs die antike Stadt auf dem rechten Ufer
der Drau, gegenüber der modernen Stadt Pettau
gelegen hat, eben auf den Fluren der Dörfer Unter-
Haidin und Ober-Rann. Auch war schon im Jahre
1895 in Unter-Haidin ein Heiligtum der Nutrices
Augustae, von Sklaven der kaiserlichen Zoll-
verwaltung errichtet, vom Vortragenden gefunden
worden. Nachdem nun das k. k. österreichische
Ministerium für Kultus und Unterricht eine Sub-
vention von 1000 fl. für die Durchführung metho-
discher Ausgrabungen bewilligt hatte, konnte am
5. Oktober mit den Arbeiten begonnen werden.
Ausgehend von der Fundstelle einer dem Volcanus
geweihten Ära, der vom viats Fortunae a templo
H
Archäologische Gesellschaft. 1899. Januar. Februar. März.
Fortunae ad horrea errichtet war, fand der Vor-
tragende am 12. Oktober das Pflaster eben dieses
vicus Fortunae und an demselben und den folgenden
Tagen ein wohlerhaltenes Heiligtum des Mithras.
Leider mufsten die Ausgrabungen wegen der Ungunst
des Wetters aufgegeben werden, ehe das ganze
spelaeum aufgedeckt werden konnte. Bisher haben
sich gefunden 4 Altäre, geweiht dem Dens invictus
Mithra, der pelra genitrix und dem Transites dei,
und 2 Rundskulpturen: des* Mithras, aus dem Fels
geboren, geweiht der naturae dei, und des stier-
tragenden Gottes, geweiht dem Transiius dei. Die
Weihenden sind sämtlich Sklaven der conductores
publici Illyrici, und läfst sich die Erbauung des
Heiligtums auf rund 140 n. Chr. festsetzen. Die
Ausgrabungen werden im Frühjahr dieses Jahres
fortgesetzt werden, ausführliche Berichte in den
Jahresheften des k. k. Österreich, archäologischen
Instituts erscheinen.
FEBRUAR.
Der Vorsitzende teilte mit, dafs die Herren Ober-
lehrer Dr. Gerhard Schultz und Rechtsanwalt
Scheff als ordentliche Mitglieder eingetreten sind.
An die Vorlage neu erschienener Schriften
schlofs Herr Kekule von Stradonitz das Werk
von Henri Omont Dessins des seulptnres du Parthenon
attribues a J. Carrey (Paris 1898) und berichtete
kurz über Omont's Untersuchungen, welche Carrey's
Urheberschaft als nicht sicher bezeugt und ganz
zweifelhaft nachweisen.
Freiherr Hiller von Gaertringen legte die
fertigen Reproduktionen der Kartenblätter von Thera
vor, welche Herr Landmesser P. Wilski im Jahre
1896 aufgenommen hat. Es ist eine Aufnahme des
südöstlichen Teiles der Insel im Mafsstabe von
1 : 10000, ein Plan des Stadtberges in 1 : 1000, die
durch ihre Felsinschriften besonders merkwürdige
Umgebung des Tempels des Apollon Karneios in
1 : 500, und ein Stück aus der Nekropolis mit
interessanten Felsgräbern in I : 200. Es wurde kurz
darauf hingewiesen, dafs für eine Aufgabe dieser Art
das hier angewandte tachymetrische Verfahren recht
am Platze sei, durch welches es ermöglicht werde,
die einzelnen Geländeabschnitte je nach dem Grade
ihrer Wichtigkeit für den Aufnehmenden mit
gröfserem oder geringerem Eingehen auf die Details
zu behandeln.
Herr H. Schmidt sprach über die Syntax der
geometrischen Ornamentik. Nach einer Einleitung
über die Geschichte der Frage suchte er die Syntax
der geometrischen Gefäfsdekoration aus der Zeit der
Dipylonkultur in ihre constanten Grundelemente
aufzulösen, verfolgte diese durch die mykenische
Vasenmalerei hindurch bis in die vormykenische
Keramik von Troja zurück, die mit der monochromen
Technik die Tiefornamentik verbindet. Hier löst
sich nun das festgeschlossene System der Felder-
verzierung auf der Schulterfläche in lose hängende
Vertikalbänder auf, die ihrerseits aus stilisierten Hais-
und Brustschmuckmotiven zu erklären sind. Die
Übertragung derselben vermittelt die Ausgestaltung
der Gesichtsvase oder besser der menschengestaltigen
Vase, der die Gefäfse auch ihren einfachsten
plastischen Schmuck, die Zierbuckeln oder Warzen,
zu verdanken haben. So finden sich in der Insel-
kultur auch für die Geschichte der Ornamentik be-
stimmte Bindeglieder zwischen Troja und Mykenä.
Ausführlicher wird der Vortragende das Thema mit
zahlreichen Abbildungen an anderem Orte be-
handeln.
Herr U. v. Wilamowitz sprach über die s. g.
Carmina figurata in der griechischen Anthologie und
führte aus, dafs sie nicht in einer Laune des Dichters,
sondern in dem Räume, der an den geweihten
Gegenständen für die Inschrift zur Verfügung stand,
ihre Erklärung fänden. Der Vortrag wird im Jahr-
buche erscheinen.
Herr Conze legte zum Schlüsse die Abdrücke
dreier vertieft geschnittener Steine hellenistisch-
römischer Zeit vor:
1 2 3
1. Berliner Museen n. 8579. 2. Conze, Reise
auf den Inseln des thrakischen Meeres S. 84. Taf. XX,
I3- 3. Jüngst in Pergamon erworben. Alle drei Male
wiederholen sich zu oberst Maus (1. an einem Zweige
nagend. 3. zwei aufrecht sitzende, anscheinend
musicirende Mäuse), inmitten Schale, zu unterst Del-
phin, während Nebenzeichen zu Seiten auf 1 fehlen,
auf 2 als Mohnkopf und Ähre, auf 3 als Fisch und
Languste (Palinurus vulgaris) erscheinen. Den den
übereinstimmenden Abzeichen zu Grunde liegenden
Gedanken oder Anlafs zu finden, werde schwerlich
möglich sein.
MÄRZ.
Der stellvertretende Vorsitzende legt, mit er-
läuternden Worten über die Sachlage, zur Kenntnis-
nahme der Gesellschaft ein Schreiben des Herrn
Friedrich Hauser aus Stuttgart 4. Febr. d. J. vor,
welches dem Vorsitzenden Abwesenheits halber erst
Archäologische Gesellschaft. 1899. März.
15
am 13. Februar zu Händen gelangt sei. Da das
Schreiben sich mit Beschwerden an erster Stelle
gegen das Vorstandsmitglied Herrn Trendelenburg
richtet, so sei es diesem zuerst mitgetheilt worden.
Herr Trendelenburg erklärt darauf Folgendes:
1. »Herr Dr. Hauser beschwert sich darüber,
dafs die Fassung des veröffentlichten Berichtes über
die Sitzung vom November v. J. nicht in jedem
Ausdrucke mit dem in der Gesellschaft Vorgetragenen
übereinstimme. Die Berichte der Gesellschaft sind
keine stenographischen Niederschriften. Von dem
Vortragenden selbst meist nachträglich abgefafsf
wollen sie den Inhalt skizzieren, nicht die Form
fixieren. So entspricht auch mein Bericht sachlich
dem, was ich gesagt habe, für die einzelnen Aus-
drücke ist er nicht verbindlich und kann es nicht
sein, da auch meinem Vortrage keine schriftlichen
Aufzeichnungen zu Grunde lagen.«
2. »Herr Hauser wirft mir vor, aus dem Schweigen
der Anwesenden meinen Ausführungen gegenüber
fälschlich den Schlufs auf Zustimmung gezogen zu
haben. In diesem Punkte kann ich mich von einer
Übereilung nicht freisprechen. Denn das Schweigen
war, wie ich nachträglich belehrt worden bin, auch
in diesem besonderen Falle nicht im Sinne all-
gemeiner Zustimmung aufzufassen. Hiermit entfällt
zugleich die Vorstellung, als ob die Gesellschaft
sich jemals, wie der bildliehe Ausdruck gefallen ist,
als einen Gerichtshof über wissenschaftliche Meinungs-
verschiedenheiten betrachtet hätte.«
3. »Herr Hauser fühlt sich durch die Bemänge-
lung seines Taktes im Schlufsabschnitt des Berichtes
beleidigt. Mir lag nichts ferner, als einen wissen-
schaftlichen Gegner zu beleidigen. Aber ich wufste
den mir gemachten Vorwurf der Interpolation, d. h.
einer dolosen Ergänzung, nicht milder zu charak-
terisieren. Nunmehr erklärt Herr Hauser auf S. 4
seiner Eingabe, dafs er Dolus bei mir nicht an-
genommen habe. Hiernach stehe ich nicht an, auch
meinerseits den Vorwurf des Mangels an Takt
zurückzunehmen.«
Diese Erklärung soll zu Protokoll genommen und
Herrn Hauser mitgetheilt werden, womit die Gesell-
schaft die Angelegenheit als für sie erledigt ansieht.
Die Reihe der Vorträge eröffnet Herr O eh ler
mit einem Bericht über die neueren Vermessungen
im Golfe von Tunis. Siehe oben S. 7 ff.
Sodann sprach Herr C o n z e über die antiquarisch-
topographischen Forschungen des Herrn Weber
in Smyrna in der Umgegend dieser Stadt, wo
noch so viel zu thun sei.
Herr Weber hat, wie jüngst bei Laodicea am
Lykos, so jetzt bei Smyrna eine antike Druck-
Wasserleitung, wie die von Pergamon, nach-
gewiesen. Seine Arbeit darüber ist soeben im Drucke
für das Jahrbuch des archäologischen Instituts
Band XIV. Die Tafeln wurden vorgelegt, aufser-
dem eine Photographie und von Herrn Weber her-
rührende Anfnahme eines ansehnlichen Stücks der
hellenistischen Stadtmauer der Unterstadt
Smyrna, in der Nähe der armenischen Kirche;
die Quadern tragen dieselben Werkzeichen, der-
gleichen schon Pococke und Arundell erwähnen.
Besonders verweilte der Vortragende bei einer
Besichtigung von Alt-Smyrna, welche er am
20. November v. J. unter Führung des Herrn Weber
vorgenommen hatte. Über die Lage des alten
Smyrna herrsche in so weit jetzt keine Meinungs-
verschiedenheit, als alle neueren Forscher die Gegend
im Nordosten des Golfs, unweit der Schiffsstation
Petrota dafür in Anspruch nähmen. Dort würden
auf die alte Stadt bezogen die augenfälligen Über-
reste des sog. Tantalosgrabes mit der anschliefsen-
den ausgedehnten Tumulus-Nekropole, sodann die
erheblich weiter aufwärts gelegene, in ihren Mauer-
resten ansehnliche, aber wenig ausgedehnte Be-
festigung, ferner die westlich abwärts davon be-
findliche, von G. Hirschfeld in Curtius' »Beiträgen«
behandelte sog. Felswarte, und endlich die ganz
abwärts gelegenen, in mehreren Publikationen als
bei einem Tschiftlik »Hadji-Moudjor« befindlich
bezeichneten zwei Anhöhen , eine Hügelzunge und
eine inselartige Erhebung, welche einst vom Meere
bespült gewesen sein müssen. Der Vortragende
glaubt in Übereinstimmung namentlich mit Prokesch-
Osten, der, wie er von Herrn Weber, so von dem
trefflichen Beobachter Fauvel geführt wurde, diese
letzteren Anhöhen und zwar hauptsächlich die Hügel-
zunge, als den eigentlichen Stadtplatz von Alt-Smyrna
ansehen zu müssen.
Hier sei jüngst das Terrain von starken modernen
Umänderungen betroffen worden. Auf der Hügel-
zunge sei eine Villenkolonie, Bariakli oder offiziell
Hamidie genannt, entstanden, auch längs der Eisen-
bahn sei die eine Seite des Hügels stark angeschnitten.
Die Gesammtgestalt der Anhöhe sei aber unverwischt
geblieben, so recht in typischer Form eines alt-
griechischen Stadtplatzes, zumal wenn man sich das
einst heranreichende Meer hinzudenke. Von der
alten Stadtmauer, welche Fauvel-Prokesch in den
zwanziger Jahren noch weit deutlicher verfolgen
konnten, habe ihm Herr Weber ein lang verlaufen-
des Stück gegen den Sattel hin gezeigt, welcher
die Hügelzunge mit dem nordwärts ansteigenden
\6
Erwerbungen der Antikensammlungen in Deutschland.
Gebirge verbindet. Dort hinauf kommt man zu der
Tumulus-Nekropolis. Über diese bis zur Befestigung
auf der Höhe habe man von dem Stadtplatze Bariakli
ab etwa anderthalb Stunden zu gehen, ohne dafs,
namentlich von Texier, was schon Andere wider-
legten, angenommene, zwischenliegende antike Be-
festigungsmauern vorhanden wären. Danach sei
es unzulässig die obere Befestigung einfach als
Akropolis von Alt-Smyrna anzusehen. Ihre Bedeutung
müsse, ebenso wie die dreier anderer benachbarter,
von Weber und Ramsay nachgewiesener und be-
sprochener Paläokastra, anders erklärt werden.
Für die sogenannte Felswarte lehnte der Vor-
tragende sowohl diesen Namen, als auch die von
Szanto in den Athenischen Mittheilungen des In-
stituts (XVI, S. 244 fr.) vorgeschlagene Deutung der
rechteckigen Eintiefung im Felsen als einer Opfer-
grube ab. Es sei ein Grab, dem die ganze Be-
arbeitung des Felsbodens umher zugehöre.
Endlich sprach Herr Pernice unter Vorlage
zahlreicher Abbildungen über die Kothon genannten
Gefäfse und erklärte sie als Räuchergefäfse. Der
Vortrag wird im Jahrbuche des Instituts erscheinen.
Herr von Fritze erklärte die von Herrn
Pernice vorgeschlagene Deutung der besprochenen
Geräthe als Räuchergefäfse für überzeugend. Sie
gewinne dadurch noch an Werth, dafs sich nun
eine empfindliche Lücke ausfüllen lasse. Die Ein-
führung des Weihrauchs in Griechenland fand, wie
Redner nachgewiesen zu haben glaube', etwa
zwischen 650 und 550 v. Chr. statt und doch waren
bisher auf griechischen Monumenten erst in der
streng rothfigurigen Malerei Räuchergefäfse nach-
weisbar und zwar zunächst nur solche aus Metall
mit hohem Stil, vielfach in reicher Ausstattung.
Nicht nur im Cultus, sondern auch im Privatleben
insbesondere beim Symposion waren aber Räuche-
rungen schon im 6. Jahrhundert v. Chr. durchaus
üblich, wie u. a. die schöne Elegie des Xenophanes
darthut. Die neue Entdeckung giebt uns eine Reihe
von Thongefäfsen des 6. und 5. Jahrh., die unzweifel-
haft zum Räuchern dienten und durch ihr billigeres
Material wohl geeignet waren, im Privatgebrauch
verwendet zu werden. Und diesem wesentlich ist
wohl die neue Serie zuzuschreiben, während im
officiellen Culte gewöhnlich die kostbareren grofsen
Thymiaterien aus Metall im Gebrauch waren, deren
Urform aller Wahrscheinlichkeit nach gleichzeitig
mit den Weihrauchharzen aus dem Orient herüber-
genommen wurde.
Ferner wird eine bereits gewonnene Kenntnis
l) Die Rauchopfer b. d. Griechen. S. 26 ff.
nun in gröfserem Umfange bestätigt. Im Frauen-
gemach spielte der Weihrauch ebenso wie beim
Symposion der Männer eine Rolle. Das liefs sich
schon früher durch verschiedene Beispiele belegen.
Ihre Zahl wird jetzt aber in ungeahnter Weise ge-
steigert. Die jüngere Gruppe der Thonthymiaterien,
welche "«war nicht mehr in der archaischen Dreifufs-
form gebildet sind, sich in ihrem Grundschema
dieser Serie aber deutlich anschliefsen, kommt sehr
häufig auf Darstellungen des Frauengemaches vor
und wurde bisher unrichtig als Salbgefäfs erklärt.
Einmal erscheint nach Mittheilung des Herrn
Pernice dasselbe Geräth in der Hand einer am
Grabe stehenden Frau und zwar auf einer Lekythos.
Es ist festzustellen, ob sich diesem einen Beispiele
andere anreihen lassen. In seiner Vereinzelung
würde es nicht ausreichen, um Weihrauchopfer am
Grabe wahrscheinlich zu machen, die sonst weder
in der Litteratur noch durch Monumente für diese
frühe Zeit nachweisbar waren. Wenn zwei Exemplare
der älteren Form in einem Frauengrabe gefunden
sind, sagt dies nichts anderes, als dafs der Toten
Gebrauchgegenstände des Lebens, wie Schmuck,
Spiegel, Salbfläschchen u. s. w. mitgegeben wurden.
Dafs thönerne Thymiaterien auch für die ältere
Zeit anzunehmen waren, konnte man erwarten, da
Redner solche für Eleusis aus einer späten Periode
nachgewiesen hat. ('Etpr^Epls äpyatoX. 1897, S. 163fr.),
ein Nachweis, den Herrn O. Rubensohn's Wieder-
spruch nicht widerlegt haben dürfte. Die hübsche
Entdeckung von Herrn Pernice hat jene Erwartung
erfüllt.
ERWERBUNGEN
DER ANTIKENSAMMLUNGEN IN
DEUTSCHLAND.
I. Die Westdeutschen Altertums-
sammlungen.
METZ, Altertumsmuseum der Stadt (Keune).
Auf der Höhe des Waldes Neu -Scheuern (Neuve
Grange) im Kanton Lörchingen wurde ein gröfseres
Gräberfeld entdeckt, welches ausschliefslich Brand-
gräber (Thon- und Glasgefäfse, meist schlechte
Sigillata, bisweilen aber auch bessere, eine emaillirte
kreisrunde Brosche, Löffelchen u. dgl.) enthielt. Da-
bei lagen zwei bärtige Köpfe aus Stein von Grab-
reliefs, verschiedene andere Steine und ein Grabstein
mit einem Giebelfeld. Unter dem Giebel des letzteren
befinden sich drei männliche Büsten , mit langem,
der Haartracht von Frauen ähnlichem Haar (also
in der altkeltischen Haartracht), die eine links mit
I. Die Westdeutschen Altertumssammlungen.
17
Bärtchen; unter den Büsten die Grabinschrift:
Saccomahio Cantognatifil(io), Saccetlo Saccomaini (filio),
Bellatori fielaiu[ll]i fi(lio) Sanctus curavit (Lothringer
Jahrb. IX S. 329).
Im Walde bei Hültenhausen oberhalb Lützel-
burg wurde eine oben abgerundete Reliefplatte mit
dem (bis unterhalb des Nabels erhaltenen) Ober-
körper eines in griechisch-römischer Weise, aber
überaus roh dargestellten Mercur gefunden; rechts
und links vom Kinn und Hals steht die Weihinschrift
Mercurio Esunertus, Souni f(ilius) v. s. I. m. Aus
derselben Gegend stammen aus den Begräbnisstätten
im Bannwald: Grabstein in Gestalt eines Häuschens
mit schrägem Giebeldach, auf der Stirnseite in einer
kleinen Nische die roh gearbeitete Büste des Ver-
storbenen. Ebenda kamen bei Ausgrabungen im
Sommer 1898 eine Anzahl von Grabsteinen von
der für diese Gegenden charakteristischen Form
eines sehr spitzen, etwas gewölbten Daches zum
.Vorschein; unter den dabei gemachten Einzelfunden
ragt hervor ein eisernes Hiebmesser in durchbrochener
Bronzescheide, welches mit einer Münze des Agrippa,
zwei Schnallen und einem Beil in demselben Grabe
gefunden wurde.
Die von der Gesellschaft für lothringische Ge-
schichte im J. 1894 in Angriff genommene Aus-
grabung einer ausgedehnten römischen Villa
bei dem Kloster S. Ulrich 4 km nw. von Saarburg
wurde fortgesetzt; der Bericht wird demnächst im
X. Jahrbuche der Gesellschaft erscheinen.
Relief bild aus Stein, gefunden bei Settingen
(Kanton Saargemünd), stellt eine sitzende, mit
Chiton und Mantel bekleidete Göttin dar, die im
linken Ami das Füllhorn, in der rechten Hand die
Patera trägt, links zu ihren Füfsen eine Kugel, rechts
neben ihr ein ovaler Schild, wohl eine topische
Göttin, Lothr. Jahrb. IX S. 334.
Zwei Bruchstücke des Steinbildes einer Göttin,
vielleicht der Nantosvelta, gef. bei Kirchnaumen
(Kanton Sierk). »Das eine Bruchstück stellt den
Obertheil der Göttin dar, hinter dem linken Arm
erhebt sich auf plumpen Untergestell ein Gegenstand,
der die Gestalt eines viereckigen Häuschens mit
Giebeldach hat. Es ist wahrscheinlich, dafs das
Bild dieselbe Göttin darstellt wie die beiden im
J. 1895 in Saarburg entdeckten Altäre, von welchen
der eine die Göttin Nantosvelta nennt.« Lothr.
Jahrb. IX S. 338.
STUTTGART, Kgl. Staatssammlung (Sixt). In
den letzten Jahren hat die Sammlung an Gegenständen
aus der Bronzezeit einen reichen Zuwachs erfahren
durch die Ausgrabungen von Hügelgräbern, welche
der Landesconservator hauptsächlich in dem Gebiet
Archäologischer Anzeiger 1899.
der schwäbischen Alb vornehmen liefs. Besonders
ergiebig waren die Grabungen am Burenhof, eben-
so im Aalbuch. Die reichste Ausbeute aber lieferte
der grofse Hügel beiDufslingen (Oberamt Tübingen),
der sechs Gräber enthaltend neben zahlreichen
Bronzegegenständen auch ein goldenes Stirn- und
Armband ergab. Erwähnenswerth ist auch der in
einem Grabhügel bei Dormettingen (Oberamt Rott-
weil) gemachte Fund von zwei Armspangen aus
Bergharz und einem Geflecht aus Birkenrinde. —
Bei Cannstatt wurde ein Postament einer Mercur-
statue gefunden, auf dessen vorderer in zwei Felder
getheilten Seite in rohen Umrissen ein Hahn und
ein Bock und auf dessen Seitenfläche der Vorder-
theil eines schreitenden Rindes und eines springenden
Hammels sich befindet; auf der Oberfläche die
Füfse einer menschlichen Gestalt (Fundberichte aus
Schwaben 1897 S. 5).
KONSTANZ, Rosgarten -Museum (L. Leiner).
Die Pfahlbautensammlung wurde wieder mehrfach ver-
vollständigt. — Das römische Kastell in Konstanz
sei nun wohl sicher nachgewiesen an der Hofhalde,
wo der Münster steht; vom Kastellgraben sind
genaue Aufnahmen gemacht worden.
MANNHEIM, Vereinigte Sammlungen des Grofsh.
Antiquariums und des Altertumsvereins (K. Baumann).
Ein reicher Grabfund aus der Merowinger Zeit von
Thalhaus bei Schwetzingen : vier silberne vergoldete
Fibeln, ähnlich wie Lindenschmit, Röm.-germ. Cen-
tralmuseum Taf. 5,8 und 6,33, theilweise mit Alman-
dineinlagen, drei Spinnwirtel aus Thon, zwei mas-
sive Bronzeringe, eine cylindrische Perle von buntem
Glasflufs, eine Eisenschnalle, ein Eisenring, ein
Bronzebeschlag.
DARMSTADT, Grofsherzogl. Museum (Müller).
Praehistorische Funde: Brandgrab mit Bronze-
messer von Klein -Gerau. Eine Bronzenadel, gef.
in Erfelden. Ein Bronzeschwert, eine Bronzenadel
und ein Bronzearmring, gef. im Distrikt Hallewiese
bei Grofsgerau. Eine Urne mit vier Schnurösen,
gef. am Westende von Grofsgerau. — In Nauheim
bei Grofsgerau wurde ein 8 m hoher und 50 m im
Durchmesser breiter Tumulus abgetragen, wobei
im oberen Theil der gewachsenen Schicht Brand-
gräber der Latenezeit und Reihengräber mit Stein-
setzungen gefunden wurden.
Römische Brandgräber aus der Zeit Vespasians
wurden in Offenheim bei Alzey entdeckt.
Von fränkischen Reihengräbern wurden am
Galgenberge bei Grofsgerau 60—70 bei Bauten an
der Bahnstrecke Frankfurt — Mannheim zufällig frei-
gelegt, darauf wurden 60 vom Museum "geöffnet:
dabei fanden sich viele Messer, Perlen, Kämme, aus
2
Erwerbungen der Antikensammlungen in Deutschland.
Bronze Nadeln, Fingerringe, Zängelchen, Ohrringe,
mehrere Scheibenfibeln mit der Darstellung eines
Vogels, ferner ein gegossenes Bronzeschmuckstück
in Gestalt eines Ebers, eine mächtige runde Scheiben-
fibel, deren obere eiserne Platte in Silberplattirung
und Messingtauschirung reich ornamentirt ist, ein
eisernes Gürtelschlofs , ein Feuersteinmesserchen,
zwei gallische Münzen , die eine von Electron , die
andere von Bronze (vgl. Hessische Quartalblätter II
S. 314). — Weitere Funde stammen vom fränkischen
Friedhof bei Ober-Saulheim, unter denen er-
wähnt seien mehrere Messer und Lanzenspitzen, ein
grofser ornamentirter, pyramidenförmiger Bronze-
knopf, 40 Frittperlen und drei Bernsteinperlen.
Gräber von Sprendlingen lieferten mehrere Waffen,
manchen Zierrath und nicht weniger als 300 Thon-,
Glas- und Bernsteinperlen.
HANAU, Museum des Geschichtsvereins (Dr.
A. Winkler). Eine gröfsere Anzahl römischer Grab-
alterthümer aus dem Brandgräberfeld von Kessel-
statt, weitere römische Funde von Niederdorfeiden
und Kilianstädten.
FRANKFURT a. Main, Historisches Museum.
Die Grabungen auf der Dominsel in Frankfurt wurden
fortgesetzt und dabei wieder zahlreiche römische
Schuttreste gefunden, aber keine römischen Mauer-
züge.
In Heddernheim wurde zufällig ein nur in den
Lehm gegrabener Keller entdeckt, in welchem sich
eine grofse Anzahl von Scherben zerdrückter mäch-
tiger Amphoren vorfand; sechs stattliche Amphoren
konnten wieder zusammen gesetzt werden, eine trägt
am Hals den eingedrückten Namen Ursuli und
darüber in kleineren Dimensionen die Buchstaben
G und V. — Prof. Wolff suchte durch Nach-
grabungen das Heddernheimer Kastell zu bestimmen
und fand dabei Ziegel der 14. und 22. Legion und
einen der Coh. I Asturum.
HOMBURG V. D. HÖHE, Saalburg- Museum
(Jacobi). Auf der Saalburg kamen wieder einige
interessante Kleinalterthümer zum Vorschein.
WIESBADEN, Altertumsmuseum (Lehner). In
Wiesbaden selbst wurde bei Fundamentarbeiten auf
dem Marktplatz eine Basis von grauem Sandstein
gefunden, die auf der Vorderseite folgende wichtige
Inschrift trägt Antonia [folgt das zerstörte Cognomen]
T(iti) Porci Rufiani [le]g(ati) leg(ionis) XXII p(rimi-
geniae) p(iae) f(idelis) [pro salute] Porciae Rufianae
filiae suae Dianae Mat[ti]acae voto Signum posuit.
Der Legat Rufianus ist sonst nicht bekannt, Ritter-
ling (Westd. Korrbl. XVII S. 73) setzt ihn ver-
mutungsweise unter Trajan oder Hadrian. Auch der
Name der Diana Mattiaca ist neu, wahrscheinlich
war sie die Schützerin der Wiesbadner Heilquelle.
— Gleichfalls aus Wiesbaden stammt der Amphoren-
henkel Iuli Sosia.
SPEIER, Museum. (Grünenwald). Vorge-
schichtliches: Zwei sehr schöne Bronzearmringe
der Bronzezeit, gef. bei Bohl. Die gewölbten, nach
innen offenen hohlen Ringe sind aufsen mit parallelen
und sich kreuzenden Liniengruppen verziert. —
Skelettflachgräb der Latenezeit mit drei Halsringen,
vier Armringen, einem Fingerring und einer Fibel
mit rückwärts gebogenem Ende gef. bei Niedermohr.
Römische Periode. Mit der Sammlung des
Directionsrathes Müller bei der pfälz. Eisenbahn in
Ludwigshafen kam eine Reihe älterer römischer
Funde aus dem Bliesthal ins hiesige Museum. Aus
Schwarzenacker Reste einer Schmiede (zwei schwere,
eiserne Ambosse, Ringe, Kloben, Trensen, Reste eines
Schmelzofens, Bruchstück eines Tiegels, zwei Düsen
mit anhängenden Eisenschlacken). Vom Heidenacker
bei Blickweiler, wo ein römischer Töpferofen auf-
gedeckt war, ein Stück einer Formenschüssel mit
Jagdscene und Blumen und mehrere Gefäfse. Aus
Reinheim gleichfalls sehr interessante Eisengegen-
stände, ein Schifferhaken aus starkem Schmiedeeisen,
eine Scheere, eine halbrunde, 13 cm lange Säge,
ein Hackbeil, ein Messer, ein Stemmmeifsel. Aus
dem Blies thal der Torso einer sitzenden Gewand -
f igur von halber Lebensgröfse in weifsgrauem Sand-
stein. Aus Reinheim ein hübscher Mädchenkopf von
dunkelgrünem Sandstein, von reichen Locken um-
rahmt; die Lippen sind stark aufgeworfen, die runden
Augen quellen ein wenig unter den hoch hinauf-
gezogenen Lidern hervor; ihre Sterne sind tief ein-
gebohrt. Bei Biebermühle wurde die obere Hälfte
einer 97 cm im Umfange messenden geschuppten
Säule gefunden mit korinthisierendem Kapital, an
dessen vier Seiten zwischen den Eckvoluten vier
Köpfchen hervorschauen. — Aus Flemingen stammt
ein sehr gut gearbeitetes Relief des Mercur mit dem
Bacchuskinde, welches nebenstehend abgebildet ist.
Das Bacchusknäbchen stemmt sein linkes Bein gegen
die Hüften des Mercur, mit der rechten Hand hält
es sich am Caduceus fest, »während die linke das
Köpfchen stützt. Mercur hat die rechte Hand leicht
an die rechte Brustseite gelegt, hat den Daumen
gerade vorgestreckt, darüber zwei Finger einwärts
gebogen, Mittel- und Zeigefinger aber etwas erhoben«.
— Ein Hundekopf aus Bronze mit Punkten und
Strichen verziert, ehemals der Stiel eines Hausgerätes,
soll bei Gleisweiler gefunden sein.
Fränkische Grabfunde stammen von Nieder-
gailbach und Battenberg.
WORMS, Paulus-Museum (Dr. Koehl). Prae-
I. Die Westdeutschen Altertumssammlungen.
19
historisches: Auf den neolithischen Gräberfelde
bei Wachenheim wurden noch einige Hockerskelette
gefunden, dabei ein Stück Hämatit zum Bemalen
des Körpers, ein Feuersteütknollen und einige Ge-
fäfsscherben. — Ein weiteres neolithisches Gräber-
feld wurde bei Rheindlirkheim entdeckt, es enthielt
32 Gräber mit etwa 60 wohlerhaltenen Gefäfsen, Stein-
geräthen, Muschelschmucksachen u. s. w. — Mehrere
Bronzedolch und Bronzeschwert, gef. im Rhein bei
Mainz. Bronzenadel von 42 cm Länge, gef. im
Flofshafen bei Mainz. Ein kleiner glatter Eimer
und ein kleiner cylindrischer gerippter Eimer aus
Bronze, beide der Hallstattperiode angehörig, aus
dem Rhein bei der Rettbergau; der glatte Eimer
hatte wohl Henkelösen mit kreuzförmigen Ansätzen,
die leider verloren gegangen sind , der gerippte
Latene-Gräber bei Wachenheim und Osthofen. —
Es wurden ferner Wohngruben der Bronzezeit mit
Gefäfsen u. dgl. auf dem Adlerberg, bei Mölsheim
und bei Osthofen untersucht.
Römische Grabfunde wieder von mehreren
Fundstellen aus Worms selbst.
Umfangreiche fränkische Grabfunde von
Sprendlingen.
MAINZ, Sammlung des Vereins zur Erforschung
der rhein. Geschichte und Alterthümer(Lindenschmit).
In Mainz wurden an der Alzeierstrafse Theile eines
römischen Hauses mit vielen Fundstücken und Ziegeln
der 4., 14. und 22. Legion ausgegraben und dabei
Theile einer Strafse gefunden. — Bei der Anlage
einer Wasserleitung in dem Fort Josef auf der Höhe
des Linsenberges stiefs man auf eine Mauer, die von
der Umfassung des Kastells herrühren könnte, dabei
fand sich ein bronzener Schildbuckel mit gezacktem
Rand, der mit acht Nägeln auf dem Holzschild be-
festigt war. Aufserdem kamen Stempel der 4., 8., 14.
und 22 Legion und ein Bruchstück von einem Bau-
stein der 22. Legion zum Vorschein.
Vorgeschichtliche Alterthümer: Keulen-
knopf aus Stein, gef. im Rhein bei der Rettbergau.
ist von ungewöhnlicher Kleinheit. — Der Hallstatt-
zeit gehört noch an ein Grabfund aus Stadeken in
Rheinhessen, bestehend aus einer Thonschüssel, einer
kugelförmigen Kinderklapper aus Thon und einem
Hohlring aus Bronzeblech. — Skelettgrabfund der
Latenezeit aus Flinthen.
Römische Alterthümer. Auch diesmal ergab
der römische Friedhof im Gartenfeld wieder eine
sehr reiche Ausbeute an geschlossenen Brand- und
Skelettgräbern. In unmittelbarer Nähe eines mit
Ziegeln umstellten Brandgrabes, welches aufser der
Knochenasche nichts enthielt, fand sich liegend eine
Grabplatte, auf deren oberer Hälfte in einer von
gedrehten Säulchen eingerahmten Nische das Todten-
mahl dargestellt ist, während die untere die Inschrift
Julius Ingenius Massae f(ilius) cives Elvetius miss(us)
ex ala I Fl(avia), hie sit(us) est, k(eres) f(aciendum)
c(uravit), Wd. Korr. XVII S. 68). In geringer Ent-
fernung davon kamen noch mehrere Inschriftbruch-
stücke zum Vorschein (Wd. Korr. VII S. 103).
Zahlreiche Gefäfse aus dem 1. und 2. Jahrh.
aus Weisenau, darunter viele Töpferstempel und
sogen, belgische Thonware. Dazu gehört ein
Trinkhorn aus gelbrothem Thon, ein seltenes Stück,
2*
20
Erwerbungen der Antikensammlungen in Deutschland.
wenn auch von unvollkommener technischer Aus-
führung; um den oberen Theil läuft ein Blätter-
kranz aus Epheu oder Weinlaub, den unteren Theil
zieren zwei Delphine. — Ein anderer geschlossener
Fund von Gefäfsen rührt von einer Töpferei-
ablagerungsstätte gleichfalls von Weisenau; es
kamen zahlreiche Scherben verschiedener Thon-
geräthe und circa 20 ganze Gefäfse zum Vorschein,
sämmtlich mit Brandfehlern versehen.
Bronzestatuetten des Silen mit dem Bacchus-
kind, gef. in Mainz, Ballhausplatz. Bronzelampe,
der nach vorne gebogene Griff endigt mit einem
gut modelliertem Pferdekopf, gef. im Rhein bei
Mainz. Kessel aus Bronze mit eisernem Reif und
Henkelösen, auf dem Rande die mit Punkten ein-
geschlagene Inschrift Calp. Maximi, gef. im Rhein
bei Mainz. Pfanne aus Bronze mit langem Stiel,
der am Ende schleifenartig gebogen mit einem
Schwanenkopf abschliefst; auf der Rückseite der
Name Audi eingeritzt. — Ein Beschlagstück aus
Bronze von eigenartiger Form, Lindenschmit hält
es vermuthungsweise für den Augenschutz eines
Pferdes; die vier Haften aus Bronzeblech dienten
zum Befestigen von Lederriemen, gef. im Rhein
bei Mainz.
Frührömische silberne Fibula von ungewöhn-
licher Form, gef. im Rhein bei der Rettbergau.
Bronzefibel in Gestalt einer Zimmeraxt und einer
sog. Amazonenaxt, gef. in Weisenau. Ein kleines
eisernes Messer mit einem Griff aus Knochen, der
dem Griff einer Gladius genau nachgebildet ist,
gef. in Mainz.
Fränkische Alterthümer. Sehr interessante
Rundfibel aus Bronze, gef. in Mommenheim, die
Vorderseite war emaillirt, die Rückseite ist gravirt.
— Werthvolle eiserne Rundfibel mit Bronzeunterlage
aus Sprendlingen ; die eiserne Zierfläche sitzt in
einer bronzenen, ursprünglich vergoldeten Kapsel,
die Fläche ist mit Silber- und Bronzeeinlagen ge-
schmückt. — Spangenfibula aus Bronze von seltener
Form, gef. bei Brettenheim. Von demselben Grab-
feld stammen eine grofse eiserne Hakenlanze, ein
Bronzekessel mit Eisenhenkel von einer im Rhein-
land und Süddeutschland ganz ungewöhnlichen
Form, eine Bronzeschüssel mit geperltem Rand
ohne Fufs und eine ähnliche mit kurzem Fufs.
MAINZ, Römisch-germanisches Centralmuseum
(Lindenschmit). Zuwachs etwa 1000 Nummern. —
Rudolf Virchow schenkte dem Museum eine Gruppe
von 243 cyprischen Alterthümern, welche umfafst
Gefäfse, Waffen, Werkzeuge der ältesten auf Cypern
nachgewiesenen Zeitstufen, des sog. Kupferbronze-
alters, der mykenischen Periode, weiter der gräko-
phönikischen Eisenzeit bis herab zur hellenistisch-
römischen Zeit. Ferner gingen dem Museum als
Geschenke Funde aus neolithischen Ansiedelungen
in Süddeutschland und aus Feuersteinwerkstätten der
norddeutschen Tiefebene zu. Im Austausch wurde
eine Kollection von Fundstücken aus der bekannten
neolithischen Station von Butmir unweit Sarajevo
in Bosnien erworben.
Unter den Nachbildungen sind hervorzu-
heben Gefäfsformen und Geräthe aus dem neo-
lithischen Skelettgräberfeld in der Rheingewann
bei Worms, altägyptische und phrygische Ge-
fäfse, altitalische Metallarbeiten aus Posen, West-
preufsen und Brandenburg, Oberbayern, Oberpfalz.
Abgüsse von Bronzedepotfunden aus Württemberg,
Hohenzollern und Westpreufsen. Geschlossene
Grabfunde der Hallstattperiode z. B. aus Roxfeld
und Schrotzhofen in der Oberpfalz und von Buren-
hof in Würtemberg, sowie aus Flachgräbern der
Latenezeit aus Bayern. — Abbildungen antiker
Darstellungen von Galliern und Germanen. —
Mancherlei Römisches. Galvanoplastische Nach-
bildung der Schmucksachen des zweiten Schatz-
fundes von Szilagy-Somlyö in Ungarn, dessen Fibeln,
Schalen u. s. w. hervorragende Arbeiten der Zellen-
goldschmiedekunst des 4. und 5. Jahrh. sind.
OBERLAHNSTEIN, Sammlung des Alterthums-
vereins (Bodewig). Gefäfse aus Hallstattgrabhügeln,
gef. am Hilberstiel bei Braubach. Derselben Zeit
angehörig ist eine Tasse aus Friedrichssegen mit
sehr schmalem Fufs, 6 cm hoch, 15cm lichte Weite;
am Rand beginnend laufen dreimal je zwei Linien
um das Gefäfs, um den Boden zwei Zickzacklinien;
sämmtliche Linien haben weifse Thoneinlage.
Ähnlich eine kleinere Tasse von derselben Stelle. —
Aus Lateneflachgräbern in Braubach: Kumpen,
Becher, Flaschen, Tassen, Teller, Urnen und einige
eiserne Gegenstände und Bronzeringe; eine lang-
I. Die Westdeutschen Altertumssammlungen.
21
gestreckte Urne von 2 1 cm Höhe ist mit vier reich
ornamentirten Streifen umgeben, von denen drei
mit Kreisen, ein vierter mit Quadraten geziert ist,
stellenweise findet sich noch weifse Thoneinlage,
die Farbe des Gefäfses ist braunschwarz. — Gleich-
falls aus Braubach, aber aus Gräbern an der Emser-
strafse, wo auch fruhrömische Scherben auftreten,
wurde ein Schlüssel, ein Glasschneider?, Messer,
Fibeln, ein Schwert, sämmtlich aus Eisen gefunden,
dazu ein eisernes Armband mit Ringen aus Glasflufs
u. dgl. mehr.
BIRKENFELD, Sammlung von Alterthümern
im Gymnasium (Back). Zerstörtes Hallstattgrab bei
Bösen mit zwei Halsringen mit wechselnder Torsion,
einem flachen Halsring und vielen Armringen. —
Grab aus dem Kloppswalde mit Halsring ähnlich,
aber zierlicher als Lindenschmit A. u. h. V. I, II, 3,2.
Römisch: zwei nach unten abgebrochene Steine
von der Form eines Pinienzapfens, gef. bei Bersch-
weiler, von röm. Grabdenkmälern.
TRIER, Provinzialmuseum (Lehner). DieHaupt-
thätigkeit bestand in der Ausgrabung eines umfang-
reichen römischen Wohnhauses, mit einer Portikus-
anlage, vielen Kellern, einem Bade, einem schönen
Mosaikboden und vielen Einzelfunden; das Haus
lag in Trier unmittelbar neben den Kaiserpalast
auf dem Terrain des Herrn Schaab. —
Zwischen Biwer und Ehrang wurde ein aus-
gedehntes Gräberfeld aus der Übergangszeit von der
gallischen zur römischen Kultur ausgegraben mit
vielen Gefäfsen, Bronzen- und Eisensachen. — Etwas
früherer Zeit gehören an die Latenegräber von
Grügelborn, welche eine gröfsere Anzahl schöner
schlanker schwarzer Gefäfse ergaben.
Römische Einzelfunde: Halbkreisförmiger
Grabstein, gef. in Trier in Heiligkreuz; zu oberst
sind in Flachrelief zwei Brustbilder eines Mannes
und einer Frau, wohl aus dem Beginn des 3. Jahrh.
dargestellt, darunter die Inschrift D(is) m(anibus)
Mascellionio Marcellino coniugi d(c)f(uncto) Sabinia
Dhtturna et sibi viva fecit. — Von derselben Stelle
ein Block von einem Grabdenkmal, auf der Vorderseite
die Oberkörper zweier Personen im Hochrelief,
darstellend einen Erwachsenen und daneben ein
Kind mit Weintraube und Vogel, auf den Schmal-
seiten je ein Baum, an dem eine Schlange empor-
züngelt. — Rohe Gruppe des Reiters mit Giganten,
gef. in der Manderscheit'schen Lehmgrube bei
Euren. — Spielstein aus grauem Marmor mit ein-
geritzter Darstellung eines Pferdes und der Inschrift
Aurora Auspicius var.
Goldring mitlntaglio, darstellend einen Delphin,
gef. in Trier. — Elfenbeinener Messergriff, der in
einen Delphin ausgeht, gef. in Trier; dgl. mit
schöner durchbrochener Verzierung, gef. in Trier. —
Münzen: Goldsolidus des Maximianus Hercules,
Rv. Herculi victori PTR; des Constantin I, Rv. drei
Feldzeichen spqr optimo prineipi; des Iovinus, Rv.
Victoria in Trier geprägt. — Ein Münzfund von
103 Kleinerzen von Valentinian, Valens und Gratian,
gef. bei Trier.
BONN, Provinzialmuseum. Die Ausgrabungen
im Lager von Neufs wurden fortgesetzt; es galt
namentlich über die im nordwestlichen Theile vor-
handenen Bauwerke Aufschlufs zu gewinnen.
Bei Niederdollendorf wurde die Aufdeckung
fränkischer Gräber beobachtet, von denen die Fund-
stücke ins Museum kamen.
Abdeckungsarbeiten auf den Bimsssandgruben
bei Weifsenthurm führten zur Auffindung von Wohn-
stätten aus vorrömischer und römischer Zeit. Ein
dort befindlicher Töpferofen, der besonders gut er-
halten war, wurde vom Museum untersucht.
In Bonn wurden im römischen Lager Theile
eines Gebäudes untersucht, und an der Coblenzer-
strafse eine Villenanlage.
Erwerbungen: Votivstein an die Matronen,
gef. bei Euskirchen Matronis Fahineihis M. [Gentile,]
Placi[d]us et Bassia[ni]a Quieta v. s. I, m. Bruch-
stück eines rechteckigen Blockes, von ursprünglich
etwa 80 cm Breite zu 40 cm Tiefe; erhalten sind
auf der einen Breitseite eine sitzende Minerva, auf
der einen Schmalseite ein Hercules, gef. gleichfalls
in Euskirchen zusammen mit dem Votivstein.
Bei Heddesdorf, wo jüngst ein römisches Kastell
entdeckt worden ist, wurde ein Leichenbrandgrab
gefunden, auf dem als Deckstein eine Platte mit
folgender Inschrift lag : Dis manib(us) C. I. Fe ... .
trib(unus) mil(itum) coh(ortis) 0 Capiionis
.... annis XXVII, leider fehlt gerade der Name
der Cohorte, die IUI Vindelicorum kommt nicht in
Frage. — Auf der Aachener Strafse in Köln wurde
eine Grabplatte, die nach oben bogenförmig ab-
geschlossen ist, gefunden. In der Rundung befindet
sich das Brustbild eines mit der Toga bekleideten
jungen Mannes in Hochrelief, unmittelbar darunter
die Inschrift D(is) M(anibus) Senuatio Tertio Bassi-
ania Felicula coniugi karissim(o).
Statuette eines sitzenden Juppiter aus Bonn
und ein Pilasterkapitäl mit einem männlichen Kopf
aus Köln. Geschlossene Grabfunde aus Bonn, Köln
und Mastershausen.
Aus Bronze Mercurstatuette gef. in Neufs.
Zwei Appliken mit den Büsten einer Victoria und
eines Atys aus Köln. Eine Doppellampe aus
Call. Ein Armband mit eingestanzten Vogel-
22
Verkäufliche Gipsabgüsse der K. Skulpturensammlung zu Dresden.
figuren und ein solches mit spiralförmig aufgerollten
Enden.
Mehrere fränkische Funde aus Oberkassel,
Bacharach und Zülpich.
Münzfurid vom Hunsrück mit 585 Mittel- und
Kleinerzen von Gallien bis Constantius II und einem
Aureus des Honorius.
KÖLN, Museum Wallraf - Richartz. Römische
Brandgräber von der Luxemburger Strafse und
Skelettgräber von der Schillingstrafse. Gemauerte
Grabkammer, gef. vor dem Aachener Thore; sie
bildete ein ungefähr quadratisches Gehäuse von
1,40 m Höhe, in der Mitte der nördlichen und süd-
lichen Seitenwand waren im Innern rechteckige
Nischen ausgespart, welche zum Aufstellen von
Totenbeigaben dienten; eine grofse Glasurne, welche
von Gefäfsen umgeben in der Mitte des Grabes
stand, enthielt die Knochenasche; nach den Gefäfsen
wird die Beisetzung in trajanischer Zeit erfolgt sein.
Von demselben Grabfeld stammt ein Stein, welcher
mit dem Brustbilde einer Frau in kreisrunder Nische
und folgender Inschrift versehen ist : D(is) M(anibus)
et pcrpetne seciiritate{s\o. !) lul(iae) Bursprae Iul(ius)
Kalvisius sorori f(aciendum) c(uravit).
Auf dem Maria Ablafsplatz kamen Gräber des
2. und 3. Jahrh. zum Vorschein, westlich von der
Vorhalle des Archivgebäudes viele Sarcophage, einer
enthielt die Leiche eines Soldaten, der im Waffen-
schmuck beigesetzt war, zur rechten lag die Spatha
in den Resten der hölzernen, mit Leder überzogenen
Scheide steckend ; an der linken Hüfte hing der
Sax; über dem Schwert lag die Lanze. Dabei
wurden zahlreiche Gürtel-, Riemenbeschläge und
Schnallen aus versilberter Bronze gefunden, welche
in Form und Verzierung durchaus solchen aus
fränkischen und alamanischen Gräbern entsprechen.
— In einem benachbarten Grabe kamen aufser
Gefäfsen Plättchen von weifsem und grünem, bunt-
geflecktem Marmor, ein Instrument aus Schieferstein
und eine Bronzemünze von Valentinian I heraus.
(Nach einem Bericht von K — a in der Köln.
Volksztg. = Wd. Korr. 47 und 58.)
Trier, 4. März.
F. Hettner.
I. NACHTRAG
ZUM VERKAUFSVERZEICHNIS
DER
DRESDNER MUSEUMSFORMEREI
1899.
(Vergl. Archäolog. Anzeiger 1891 S. 128 ff.)
B. GRIECHISCH-RÖMISCHES.
I. Statuen, Torsen, Bruchstücke.
102) Athena, Wiederholung der Lemnia
des Pheidias, mit zugehörigem Kopf (an dem
Nase, Lippen und Schädel nach der Wiederholung
in Bologna uniergänzt sind). Abgeb. Furtwängler,
Meisterwerke Taf. 1 und Becker, Augusteum Taf. 14.
Hettner, Bildw. d. K. Antikensammlung zu Dresden
4. Aufl. S. 72 Nr. 69. Marmor. H. 2,08 . 200 M.
Den Kopf allein siehe unter Nr. 223.
102a) Athena, dieselbe Statue wie Nr. 102,
nur dafs dem Körper statt des eigenen Kopfes die
besser erhaltene Wiederholung des Kopfes in
Bologna aufgesetzt worden ist 200 M.
Den Athenakopf von Bologna allein siehe
unter Nr. 224.
103) Zeus, Wiederholung eines Typus aus der
Schule des Pheidias. Abgeb. Treu, Olympia,
Textband III, S. 226 und Festschrift für Benndorf,
Taf. II und III. Marm. Hettn.4 S. 66, Nr. 59.
H. 2,12 300 M.
Den Kopf allein s. unter Nr. 203.
105) Salb er, im Motiv des Münchener Öl-
eingiefsers. Bei einer Neuaufstellung und Umer-
gänzung der Statue wurden am 1. Fufs Reste einer
beflügelten Sandale beobachtet, auf Grund deren sie
zum Hermes (mit Flügelsandalen an beiden Füfsen;
Kopf und r. Arm fehlen) ergänzt und so neu ge-
formt wurde. Die Statue wird in ihrer neuen Gestalt
von Treu abgebildet und besprochen werden. Marm.
Hettn.4 S. 122, Nr. 277. Aug. Taf. 37 und 38;
Clar. 663,1537. Brunn - Bruckm. Denkm. Nr. 133
u. 134. H. 1,83 120 M.
106) Artemis, lang gewandet, mit der r. Hand
nach dem Köcher greifend. Neue Abbildung bei
Furtwängler, Meisterw. Taf. XXIX; Klein, Praxiteles,
5. 307, Fig. 55. H. 1,51 . 125 M.
Den Kopf allein s. unter Nr. 229.
108) Artemis, sogen. Stack elbergsche Ama-
zone, Clarac 810 A, 2031 B. Hettn.4 S. 62, Nr. 40.
Der Rumpf allein, ohne die neuerdings abgenom-
menen Ergänzungen. H. 0,655 18 M.
108 a) Dieselbe Statue in Thorvaldsens Er-
gänzung als Amazone. H. 0,89 24 M.
117) Artemis, mit Rehkälbchen in der Nebris.
Nur der Rumpf ohne die modernen Ergänzungen
Verkäufliche Gipsabgüsse der K. Skulpturensammlung zu Dresden.
23
geformt. Mit diesen abgeb. Aug. Taf. 53; Clarac,
575» I235 und 7°°> i°52; Röscher, Mythol. Lexik.
I, Sp. 567. Mann. Hettn.4 S. 95, Nr. 148. H. 0,84.
80 M.
118) Plutosknabe, von einer Wiederholung
der Eirenegruppe des Kephisodot. Abgeb.
Klein, Praxiteles, S. 85, Fig. 8; mit den alten Er-
gänzungen Le Plat, Taf. 62; Clarac, 675, 1557.
Mann. Hettn. * S. 60, Nr. 29. H. 0,65 . . 25 M.
119) Nackter Jüngling (Kopf und Rumpf),
abgeb. Furtwängler, Meisterw. S. 585, Fig. 114;
mit den alten Ergänzungen Aug. Taf. 87; Clarac
809, 2026. Mann. Hettn.4 S. 82, Nr. 89. H. 0,98
50 M.
120) Herakles, auf die Keule gestützt, Torso
P oly kl e tischen Stiles. Ergänzt: die Keule, beide
Unterschenkel und Plinthe. Abgeb. Arch. Anz.
1894, S. 25,4. Marm. H. 1,81 80 M.
121) Athena, abgeb. Aug. Taf. 48. Clarac
4^5» 877 (mit den Ergänzungen, die im Abgufs
fehlen). Marm. Hettn.4 S. 73 Nr. 73. H. 1,31
M.
122) Sog. Hestia Giustiniani, Rom, Mus.
Torlonia. Abgeb. C. L. Visconti, Mus. Tori. Taf.
126, Nr. 490. Brunn -Bruckm. Denkm. Nr. 491.
Marm. H. 2,05 200 M.
Den Kopf allein s. unter Nr. 242.
II. Büsten und Köpfe.
202a) Athletenkopf aus Perinthos, (Marm.
Athen. Mitth. XVI. Taf. 4. 5.) jetzt auch ergänzt
zu beziehen 15 M.
203) Zeus, Kopf der Statue Nr. 103. Die
fehlenden Teile, (Lippen, Lockenspitzen etc.) neu
ergänzt von Ilösel. H. 0,365 15 M.
217a) Dionysoskopf Nr. 217. Marm. Hettn.4
S. 58 Nr. 14. Neu ergänzt. H. 0,305 . . 12 M.
222) Weiblicher Kopf aus Kyzikos,
abgeb. Arch. Anz. 1894, S. 28, Nr. 10. Marm.
H. 0,315 9 M.
223) Athena Lern nia, Kopf der Statue Nr. 102
(wo nähere Angaben über Ergänzung und Abbildung).
H. 0,335 7 M.
224) Athena Lemnia, Marmorkopf im Mus.
von Bologna. Abgeb. Furtwängler, Meisterw. Taf. 3
(vergl. Nr. 223 und 102 a). H. 0,445 • • • 10 M.
225) Jünglingskopf von der Statue eines
Kämpfers, Aug. Taf. 108; Clarac 867 Nr. 2208.
Marm. Hettn.4 S. 114, Nr. 244. H. 0,355 • IO M-
226) Athena, im Typus der Athena Farnese.
Der Kopf safs früher auf dem einen Torso der
Lemnia (vergl. Aug. Taf. XV), ist aber jetzt ab-
genommen und gesondert aufgestellt. Ein Stück
der r. Gesichtshälfte glatt abgesplittert. Marm.
Vergl. Hettn.4 S. 73 Nr. 72. H. 0,33 . . 10 M.
226a) Derselbe Kopf wie 226, mit Er-
gänzung der r. Gesichtshälfte und Hinzufügung eines
dreifachen Helmbusches und der aufrechtstehenden
Wangenklappen, die durch erhaltene Ansätze ge-
geben sind. H. 0,525 20 M.
227) Knabenkopf von der Polykletischen
Siegerstatue Nr. 104. Der Kopf bei Furtwängler,
Meisterw. Taf. 27. H. 0,25 7,50 M.
228) Satyrkopf, von der Statue des ein-
schenkenden Satyrs Nr. 107. H. 0,23 . . 7,50 M.
229) Artemis, Kopf der Statue Nr. 106,
vergl. Furtwängler, Meisterw. S. 555, Fig. 105.
H. 0,22 7,50 M.
230) Bekränzter Herakles im Stil des
Skopas. Marm. Abgeb. Arch. Anz. 1894, S. 172,
Fig. 6 (die dort angegebenen Ergänzungen sind
entfernt). H. 0,425 15 M.
230a) Derselbe Kopf wie Nr. 230, neu er-
gänzt 15 M.
231) Bekränzter Herakles, dem vorigen
ähnlich, aber nicht Wiederholung, sondern Ab-
wandlung des Typus. Abgeb. Arch. Anz. 1894,
S. 27 Nr. 9. H. 0,36 12 M.
232) Doppelherme des Sophokles
und Euripides. Marm. Vergl. Arch. Anz. 1894,
S. 27, Nr. 8. Aus Sammlung Dressel. H. 0,27
10 M.
233) Lachender Satyrkopf, von der Satyr-
gestalt der Hermaphroditengruppe Aug. Taf. 96. Dort
nicht zugehörig, vergl. Hettn.4 S. 105, Nr. 195.
Clarac 722, 1733. Marm. H. 0,25 . . . 7,50 M.
234) Hermaphroditenkopf (?) mit lächeln-
den Zügen, von der (nicht zugehörigen) Statue Aug.
Taf. 80. Vergl. Hettn.4 S. 54 Nr. 10 (wo aber die
Angabe, derKopfhabe Satyrohren, irrthümlich ist; der
Kopf hat vollkommen normal gebildete Ohren).
Andere Abbildung Clarac 699, 1649. H. 0,23 7,50 M.
235) Gesichtsteil eines weiblichen
Kopfes (Athena?), der ehemals stark ergänzt
(u. a. mit modernem Helm) auf der nicht zugehörigen
Statue Aug. Taf. 18 safs. Er ist dann schon früher ab-
genommen und von E. Rietschel neu ergänzt worden.
So beschreibt ihn Hettn.4 S. 70, Nr. 64. Jetzt
ist auch die Rietschelsche Ergänzung entfernt,
und nur der antike Teil geformt. Marm. H.
0,27 7 M.
236) Dionysos, mit auf dem Kopf ruhendem
Arm, Aug. Taf. 77. Hettn.4 S. 122, Nr. 275.
Marm. H. 0,31 12 M.
237) Polykletischer Knabenkopf (Kynis-
kos von Mantineia?), Wiederholung des sog.
24
Eduard Gerhard-Stipendium.
Westmacottschen Athleten im Brit. Mus. Der Kopf
ist auf ein Bruststück aufgesetzt, das von der Statue
des Brit. Mus. abgeformt ist. Neue Erwerbung.
H. 0,465 10 M.
238) Jünglingskopf mit Kranz im Haar
(Sieger oder Herakles), abgeb. Arch. Anz. 1894,
S. 172, Nr. 5. Marm. H. 0,56 15 M.
239) Bärtiger Kopf von der Statue eines
Kämpfers, die bei Hettn.4 S. 115 Nr. 247 be-
schrieben ist. Die angeführte Abbildung Aug. Taf.
107 giebt allerdings nicht dieses, sondern das bei
Hettn. a. a. O. Nr. 245 beschriebene Exemplar
wieder, wie aus der Form des stützenden Panzers
ersichtlich ist; doch kann die Abbildung wenigstens
den Typus des Kopfes veranschaulichen. Marm.
H. 0,305 10 M.
240) Heraklesköpfchen, mit einem ge-
franzten Tuch bedeckt, also wohl aus einer Gruppe
mit Omphale stammend. Aus Nicaea in Bithynien.
Abgeb. Arch. Anz. 1896, S. 54 und 55, Fig. 4.
Marm. H. 0,105 3>5° M.
240a) Dasselbe Köpfchen, ergänzt, 3,50 M.
241) Narkissosköpfchen, abgeb. Arch. Anz.
1896, S. 54, Fig. 3. Marm. H. 0,145 • • -4 M-
241a) Dasselbe Köpfchen, ergänzt, 4 M.
242) Sog. Hestia Giustiniani, Kopf der
Statue Nr. 122. H. 0,40 12 M.
243) Kopf der Frauenstatue aus Herculaneum,
Nr. 113. H. 0,30 12 M.
243a) Derselbe Kopf mit einem Teil der
Brust. H. 0,56 30 M.
244) Kopf der Mädchenstatue aus Herculaneum
Nr. 114. H. 0,25 9 M.
245) Julius Caesar. Kleine Marmorbüste.
Hettn.4 S. 109. Nr. 209. H. 0,21 .... 3 M.
III. Reliefs.
305) Weihrelief aus Milet, mit Apollon,
Artemis, Leto, Kurotrophos. Abgeb. Arch. Anz.
1894, S. 26, Fig. 7. Marm. H. 0,45. Br. 0,585
12 M.
306) Medaillonbildnis des Men ander,
Marbury Hall ; Michaelis, Anc. Marbles in Grcat
Brit., S. 514, Nr. 40. Vergl. Studniczka, Berl.
Philol. Wochenschr. 1895, Sp. 1627. Marm. Dm.
0,47 25 M.
IV. Geräte, Gefäfse und Verschiedenes.
404) 32 Scherben sog. Arretinischer
Gefäfse und Formen zu solchen. Aus der
Sammlung Dressel, vergl. Arch. Anz. 1889, S. 166.
Das Stück 0,50 M.
405) Handgriff eines Gefäfses arretinischer
Gattung mit der inschriftlich bezeichneten Gestalt
der Germania in Relief. Abbild. Arch. Anz. 1889,
S. 167 1 M.
406) 9 Fragmente von schwarz gefirnifsten
Reliefgefäfsen, zumeist Böden sog. Calenischcr
Schalen. Vergl. Arch. Anz. 1889, S. 165 f.
Das Stück 0,50 M.
407) Eros mit der Keule des Herakles,
kleines Bronzerelief vom Henkelansatz einer Kanne.
Abbild. Abhandl. d. Sachs. Gesellsch. d. Wissensch.,
34. Bd. (1894), S. 373, Fig. 109 1 M.
408) Bruchstück einer Relief platte aus
Caesarea, alt - orientalisch. Weifser Alabaster.
Abbild. Arch. Anz. 1894, S. 35, Nr. 47 . . . 3 M.
409) Bronzene Schreib fe der aus einem Grabe
zu Eretria auf Euböa. Länge 0,127 • • • . I M.
410) Altertümliches Gerät unbekannter
Bestimmung aus weifsem Marmor. Aus Naxos.
Abgeb. Ammal of the Brit. School at Athens,
1896 — 97, S. 64. B. 0,22; Br. 0,08 . . . 0,75 M.
V. Kleinere Bildwerke.
513) Aphrodite mit Apfel, abgeb. Furt-
wängler, Meisterw., S. 622, Fig. 122. Bronze.
Hettn.4 S. 44, Nr. 4. H. 0,17 .4M.
514) Aphrodite, sich das Haar ordnend.
Bronze. Hettn.4 S. 51, Nr. 160. H. 0,115 2,50 M.
515) Kapellchen mit thronender Göttin,
aus Amorgos. Kalkstein. Abgeb. Arch. Anz. 1896,
S. 53, Fig. 1. H. 0,125 3 M.
EDUARD GERHARD -STIPENDIUM.
Dem Bericht über die feierliche Sitzung der
Akademie am Leibniztage v. J. entnehmen wir die
folgende Mitteilung:
Das Eduard Gerhard-Stipendium wurde zum
ersten Male im Jahre 1894 Herrn Otto Puchstein
verliehen, um die antiken Befestigungen von Paestum
zu untersuchen und gemeinsam mit Herrn Robert
Koldewey aufzunehmen. Die Arbeit ist im Jahre
1895 ausgeführt, die Herausgabe aber noch nicht
erfolgt. Sie ist verzögert, einmal dadurch, dafs
beide Herren aufserdem eine Erforschung anderer
altgriechicher Bauten in Sizilien und Unteritalien
vorgenommen haben und die Herausgabe dieser
Forschungen mit der Herausgabe der Befestigungen
von Paestum zu verbinden wünschen. Es ist das
um so langwieriger dadurch geworden, dafs be-
sonders Herr Koldewey inzwischen durch andere
ähnliche Arbeiten auf vorderasiatischem Boden in
Anspruch genommen worden ist.
In den auf 1894 folgenden Jahren wurde, wie
das Statut der Stiftung gestattet, der Zinsbetrag des
Kapitals zurückgelegt und erst im vorigen Jahre
Zu den Institutsschriften. Bibliographie.
25
wieder eine Bewerbung ausgeschrieben. Die neue
Verleihung wurde Herrn Theodor Wiegand zu Teil,
welcher mit den ihm zur Verfügung gestellten
Mitteln die vor den Perserkriegen entstandenen
Bauten der Akropolis von Athen herauszugeben
unternommen hat.
Eine abermalige Bewerbung ist für das laufende
Jahr ausgeschrieben.
ZU DEN INSTITUTSSCHRIFTEN.
Berichtigungen zu Jahrbuch Bd. XIII. Heft 4.
S. 183. Die Anmerkung 19 gehört nicht zu
»veranlassen« Z. 7, sondern zu »nachweislich« Z. 5.
S. 188 ist in der letzten Zeile zu lesen: »Harbie«
S. 190 unter Nr. 12 sind in Zeile 5 die Worte: »d. i.
vermutlich« zu streichen.
BIBLIOGRAPHIE.
P. Allard Etudes d' histoire et d' archeologie. Paris,
Lecoffre, 1899. 436 S. 8°.
A. H. Allcroft The making of Athens: a history
of Greece 495 — 431. London, W. B. Clive, 1898.
XI, 209 S. 8°.
B. Apostolides Essai sur 1' hellenisme egyptien
et ses rapports avec 1' hellenisme classique et
1' hellenisme moderne. Tome Ier; 1' hellenisme
sous 1' ancien et le moyen empire. IIme fascicule.
Paris, Weiter, 1899. 92 S. [S. 63 — 154] 8° [vgl.
Bibliographie 1898 S. 79].
H. d'Arbois de Jubainville Cours de litterature
celtique. Tome 6. La civilisation des Celtes et
celle de 1' epopee homerique. Paris, Fontemoing,
1899. XVI, 418 S. 8°.
P. Arndt s. Brunn-Bruckmann-Arndt.
F. Arz Die Frau im homerischen Zeitalter. Pro-
gramm des evangelischen Gymnasiums A. B. zu
Hermannstadt, 1898. 41 S. 40.
P. Aucler Les villes antiques. Panoramas en cartes
murales. I. Athenes. II. Rome. III. Carthage.
IV. Jerusalem. Restaurationsarcheologiques. Paris,
Delagrave, 1899.
Historische Ausstellung für Naturwissenschaft und
Medicin in den Räumen des Kunstgewerbe-
museums (70. Versammlung deutscher Natur-
forscher und Ärzte zu Düsseldorf 1898). Düssel-
dorf, gedr. bei A. Bagel, 1898. 222 S. 8°
[enthält S. 4 — 37 Gegenstände des Altertumes,
und zwar solche deraltphoinikischen, ägyptischen,
mesopotamischen, babylonischen, assyrischen,
altindischen Medicin, der vorhippokratischen
Medicin Kleinasiens, derselben Griechenlands,
der klassisch -griechischen, ibero-etruskischen,
klassisch-römischen, spätrömischen Medicin].
C. Bardt Der Zinswucher des M. Brutus. Programm
des Kgl. Joachimsthal'schen Gymnasiums bei
Berlin, 1898. 8 S. 4°.
R. Basset s. Cebes.
J. Baunack s. Sammlung.
F. Bechtel s. Sammlung.
M. Bcnson and J. Gourlay The Temple of Mut
in Asher. An aecount of the excavation of the
temple and of the religious representations and
objeets found Hierein, as illustrating the history
of Egypt and the main religious ideas of the
Egyptians. The inscriptions and translations by
E. Newberry. London, J. Murray, 1899. XVI,
391 S. 8°. Mit 28 Tafeln und 2 Plänen.
R. Bianchi II popolo in Grecia e in Roma. Studio
di scienza sociale. Nicastro, Bevilacqua, 1897.
55 S. 8«.
E. Freifrau v. Boecklin s. G. Smith.
G. Brandes Julius Lange. Breve fra hans Ungdom.
Med en Indlcdning og en Ramme. Andet Oplag.
Kjtfbenhavn, Nordiske Forlag, 1898. 244 S. 8°.
Mit Bildnis.
L. Brehier De graecorum iudiciorum origine.
Thesis. Paris, Leroux, 1899. 116 S. 8°.
Brunn-Bruckmann-Arndt Denkmäler griechi-
scher und römischer Sculptur. Lieferung XCVIII.
Enthält: No. 486. Reliefs vom Heroon von
Gjölbaschi-Trysa. Wien, Kunsthistorisches Hof-
museum. — 487. Kopf der Statue des Apoxyo-
menos des Lysippos (Tafel 281). Rom, Vatican,
— 488. Friesreliefs vom Denkmale des Lysikrates.
Athen. — 489. Friesreliefs vom Forum des Nerva.
Rom. — 490. Bakchischer Sarkophag, Sammlung
Ouwaroff in Poredje bei Ouwaroffka, Rufsland.
— Medeasarkophag, Berlin.
Lieferung XCIX.
Enthält: No. 491. Sogenannte Hestia Giusti-
niani. Rom, Museo Torlonia. — 492. Sogenannte
HeraBarberini. Rom, Vatican. — 493. Amazonen-
Sarkophag. Wien, Kunsthistorisches Hofmuseum.
— 494. Statue des Poseidippos. Rom, Vatican. —
495. Statue, sogenannter Menander. Rom, Vatican.
H. Bulle s. G. Hirth.
Gouvernement general de 1' Algerie. Le Tableau
de Cebes. Version arabe d' Ibn Miskaoueih.
Publiee et traduite avec une introduetion et des
notes par R. Basset. Alger, Impr. Orientale
P. Fontana & Co., 1898. 60,36 s. 8°.
Comte A. du Chastel de la Howardries Syra-
cuse, ses monnaies d' argent et d' or au point
de vue artistique. La coiflfure antique et ses
developpements successifs. Londres, Spink&Son,
1898. 12 Tafeln 8° mit Erläuterung.
26
Bibliographie.
E. Ciaceri Le vittime del despotismo in Roma
ncl 1° sccolo dell' Impero. Da Augusto a Do-
miziano. Catania, Monaco e Hollica, 1898.
137 S. 8.0.
H. Collitz s. Sammlung.
F. Corazzini Storia della marina militare e com-
merciale. Vol. V. La marina in Virgilio. Torino,
Clausen, 1898. XXVIII, 382 S. 8°.
F. W. Cornish A Concise Dictionary of Greek and
Roman Antiquities. London, Murray, 1898.
Corpus inscriptionum latinarum, consilio et aucto-
ritate academiae litterarum regiae borussicae
editum. Vol. XIII. Partis I. fasc. I.: O. Hirsch-
feld et C. Zangemeister, Inscriptiones trium
Galliarum et Germaniarum latinae. Partis I fasc.I.
Inscriptiones Aquitaniae et Lugdunenses ed. O.
Hirschfeld. Berolini, G.Reimer, 1899. 5i9S.fol.
Vol. XV. Partis II. fasc. L: H. Dresse 1,
Inscriptiones urbis Romae latinae. Instrumentum
domesticum. Partis II fasc. I. Adiectae sunt
tabulae duae amphorarum et lucernarum formas
exprimentes. Berolini, G. Reimer, 1899. 505 S.
[S. 491—996] fol. Mit 2 Tafeln.
A. Csallner Die römische manus und ihr Ver-
• hältnis zur patria potestas. Programm des evan-
gelischen Obergymnasiums A. B. zu Bistritz
(Siebenbürgen), 1898. 17 S. 40.
F. Davis The Romano -British City of Silchester.
London, W. Andrews & Co., 1898. 62 S. 8°.
Dietrich Die rechtlichen Grundlagen der Genossen-
schaften der römischen Staatspächter. II. Pro-
gramm der Fürsten- und Landesschule St. Afra
in Meifsen, 1898. 23 S. 40 [der erste Teil er-
schien im Programm von 1889].
S. Dill Roman Society in the Last Century of the
Western Empire. London, Macmillan (New
York, The Macmillan Co.), 1898. 20,382 S. 8°.
H. Dressel s. Corpus inscriptionum latinarum.
R. Elisei Della cittä natale di Sesto Properzio.
Assisi, 1898. 52 S. 8°.
N. Fairley Monumentum Ancyranum. London,
Philadelphia, P. S. King & Son, 1898. 91 S. 8°.
A. Faust Einige deutsche und griechische Sagen
im Lichte ihrer ursprünglichen Bedeutung.
Programm des Gymnasiums zu Mülhausen
i. Elsafs, 1898. 47 S. 40.
L. de Feis Origine dei numeri etruschi. Roma,
1898. 91 S. 40. [Aus: Atti dell' Accademia
Pontificia di Archeologia Ser. II tom. VII].
F. Ferrere La Situation religieuse de l'Afrique
romaine depuis la fin du IV- siecle jusqu 'a
l'invasion des Vandales. Paris, F. Alcan, 1897.
XXIV, 382 S. 8«\
Festschrift für Otto Benndorf, zu seinem 60.
Geburtstage gewidmet von Schülern, Freunden
und Fachgenossen. Wien, A. Holder, 1898.
7 Bl., 320 S. gr. 40. Mit Bildnis, 12 Tafeln
und zahlreichen Abbildungen.
Enthält: A. Engelbrecht, Erläuterungen zur
homerischen Sitte der Todtenbestattung. S. I — 10
(mit Abbildung). — J. Jüthner, Der homerische
Diskos. S. 11 f. — S. Wide, Thcseus und der
Meersprung bei Bakchylides XVII. S. 13 — 20
(mit 2 Abbildungen). — K. Schenk], Zu
Xenophons Schrift über den Staat der Lakedai-
monier. S. 21 — 28 (mit 2 Abbildungen). —
H. Schenkl, Zu den lateinischen Monatsgedichten.
S. 29—36 (mit Abbildung). — F. Marx, Der
Bildhauer C. Avianius Euander und Ciceros
Briefe. S. 37—48 (mit Abbildung). — J. Ziehen,
Archäologische Bemerkungen zur lateinischen
Anthologie. S. 49 — 58 (mit Abbildung). —
M. Hoernes, Griechische und westeuropäische
Waffen der Bronzezeit. S. 59 — 62 (mit 16 Ab-
bildungen). — W. Reichel, Ein angeblicher
Thron des Xerxes. S. 63 — 65 (mit Abbildung).
— J. Banko, Bogenspanner auf einem Vasen-
bilde. S. 66 (mit Abbildung). — J. Boehlau,
Jasons Auszug. S. 67—71 (mit Abbildung). —
H. Winnefeld, Gigantenkampf auf einer Vase in
Berlin. S. 72 -74 (mit Tafel I). — E. Pernice,
Ein korinthischer Pinax. S. 75 — 80 (mit 2 Ab-
bildungen). — E. Pottier, Deux documents
relatifs ä 1' Hermes d' Olympie. S. 81— 85 (mit
3 Abbildungen). — P. Hartwig, Ein Schalen-
fragment im Stile des Duris. S. 86 — 88 (mit
Abbildung). — R. Weifshäupl, Die Anfänge der
attischen Grablekythos. S. 89—94 (mit Ab-
bildung). — Th. Schreiber, Zwei griechische
Wandbildercyclen des vierten Jahrhunderts.
S. 95—98. — G. Treu, Der Dresdener Zeus.
S. 99—110 (mit Tafel II. III und 4 Abbildungen).
— R. Heberdey, Das Weihrelief des Lakrateides
aus Eleusis. S. 1 11 — 116 (mit Tafel IV). —
P. v. Bienkowski, Über eine Statue polykletischen
Stiles. S. 117 — 120 (mit Tafel V und einer
Abbildung). — R. Kekule v. Stradonitz,
Archaischer Frauenkopf aus Sicilien. S. 121 —
125 (mit Tafel VI und 5 Abbildungen). —
P. Wolters, Votive an Men. S. 126 — 128 (mit
2 Abbildungen). — E. Petersen, Herakles oder
Polyphemos? S. 129—138 (mit 3 Abbildungen).
— E. Reisch, Amphiaraos. S. 139 — 147 (mit
2 Abbildungen). — O. Rofsbach, Amykos.
S. 148 — 152 (mit 2 Abbildungen). — K.Wernicke,
Eine Bronzestatuette des Berliner Museums.
Bibliographie.
27
S. 153—158 (mit 2 Abbildungen). — D.Mackenzie,
Der Westfries von Gjölbaschi. S. 159 — 162 (mit
Abbildung). — F. Studniczka, Zum myronischen
Diskobol. S. 163-175 (mit Tafel VII. VIII
und 3 Abbildungen). — A. Conze, Athena mit
der Eule. S. 176 f. (mit Tafel IX und einer
Abbildung). — J. Six, Grabgemälde in der
Überlieferung erwähnt. S. 178 — 180. — P.
Sticotti, Zu griechischen Hochzeitsgebräuchen.
S. 181 — 188 (mit Abbildung). — F. v. Luschan,
Über den antiken Bogen. S. 189 — 197 (mit
Tafel X und 13 Abbildungen). — W. Kubit-
schek, Marsyas und Maron in Kremne (Pisidien).
S. 198 — 200 (mit 5 Abbildungen). — F. Imhoof-
Blomer, Die Prägeorte der Abbaiter, Epikteter,
Grimenothyriten und Temenothyriten. S. 201 —
208. — A. Körte, Das Alter des Zeustempels
von Aizanoi. S. 209 — 214 (mit Tafel XI und
3 Abbildungen). — E. Kaiinka, Weihgeschenk
und Ehrenbasis des Sex. Vibius Gallus. S. 215
— 223 (mit 9 Abbildungen). — F. Hiller
v. Gaertringen, Anthister. S. 224 — 230 (mit
2 Abbildungen). — S. Bugge, Zur Xanthos-Stele.
S. 231 — 236. — E. Hula, Nikeinschriften.
S. 237 — 242 (mit 4 Abbildungen). — A. Wilhelm,
Zwei griechische Inschriften. S. 243 — 249 (mit
Abbildung). — H. Swoboda, Zur Verfassungs-
geschichte von Sr.mos. S. 250 — 255. — Th.
Gomperz, Die Schülerliste der neueren Akademie.
S. 256—258 (mit Tafel XII und 2 Abbildungen).
— E. Szanto, Zum lykischen Mutterrecht. S. 259 t
— A. v. Premerstein, Das Trojaspiel und die
tribuni celerum. S. 261 — 266. — E. Nowotny,
Ein norisches Militärdiplom des Traian. S. 267
—275 (mit 2 Abbildungen). — F. Bulic, Wo
lag Stridon, die Heimat des heil. Hieronymus?
S. 276—280 (mit Abbildung). — A. Frhr.
v. Ludwigstorff, Ein Porträtkopf aus Carnuntum.
S. 281 f. (mit 2 Abbildungen). — E. Bormann,
Cn. Domitius Calvinus. S. 283—286 (mit Ab-
bildung). — C. Patsch, Der Landtag von Mocsia
Superior. S. 287 f. (mit Abbildung). — A.
Zingerle, Über ein paar neue römische Funde
und die Maiafrage. S. 289 f. — F. Cumont,
Masque de Jupiter sur un aigle eploye, bronze
du Musee de Bruxelles. S. 291—295 (mit
Abbildung). - E. Maionica, Zwei Statuen
vom Grabmale der Ferronienses Aquatores
in Aquileja. S. 296—300 (mit 4 Abbildungen).
— C. Sitte, Über die Bemalung figuraler
Plastik im Alterthume. S. 301-306 (mit
Abbildung). — H. Thode, Andrea Castagno
in Venedig. S. 307—317 (mit 2 Abbildungen).
— Erklärung der Kopfleisten und Vignetten.
S. 318—320.
R. Foglietti Delle Alpi Scuzie (e non Cozie) e
dell' omonimo patrimonio della chicsa romana.
Macerata, 1898. 72 S. 8° [Enthält einen Brief
von G. B. de Rossi].
R. H. Forster The amateur antiquary: His Notes,
Sketches, and Fancies concerning the Roman
Wall in the Counties of Northumberland and
Cumberland. Newcastle-on-Tyne, Mawson, Swan
& Morgan, 1899. 4 BL, 208 S. 40:
G. Fougeres De Lyciorum communi (Auxfruv tö
xoivov). Paris, Fontemoing, 1898. 144 S. 8°.
G. Fregni Archeologia etrusca ed umbra, a pro-
posito dei caratteri etruschi ed umbri e della
iscrizione posta nella colonna dell' imperatorc
Foca in Roma. Modena, 1898. 6 S. 8°.
G. Fregni D'altre celebri iscrizioni etrusche incise
in simboli ed in figure etrusche: studj storici
e filologici. Modena, Namias, 1898. 55 S. 8°.
G. Fritzsche Geschichte Platää's bis zur Zer-
störung der Stadt durch die Thebaner im
4. Jahrh. v. Chr. Programm des Gymnasiums
zu Bautzen, 1898. 28 S. 40.
A. Furtwängler Neuere Fälschungen von Antiken.
Berlin und Leipzig, Gieseckc und Devrient, 1899.
39 S. 40. Mit 25 Abbildungen.
A. Gösset En Grece. A propos du cinquantenaire
de 1' Ecole francaise d' Athenes (18 avril 1898).
Excursion archeologique. (Extrait du t. 103
des Travaux de 1' Academie nationale de Reims).
Reims, 1898. 68 S. 8°.
J. Gourlay s. M. Benson.
K. H achtmann Olympia und seine Festspiele
(Gymnasial-Bibliothek. 30. Heft). Gütersloh,
C. Bertelsmann, 1898. VIII, 100 S. gr. 8°. Mit
Tafel und 23 Abbildungen.
Handbook of Rome and the Campagna. iö'i»
edition. London, Murray, 1899. 622 S. 12 °.
Mit 94 Karten und Plänen.
O. Ha us er Das Amphitheater Vindonissa. Verfafst
als erste vorläufige Publikation der Gesellschaft
Pro Vindonissa. Staefa, Buchdr. E. Gull, 1898.
15 S. 8°. Mit 2 Tafeln.
W. Heibig Führer durch die öffentlichen Samm-
lungen klassischer Altertümer in Rom. 1. Bd.
Die vatikanische Skulpturensammlung, das kapi-
tolinische und das lateranische Museum, das
Magazzino Archeologico Comunale auf dem
Caelius. 2. Auflage. Leipzig, B. G. Teubner,
1899. X, 506 S. 8°. Mit Abbildungen.
O. Hirschfeld s. Corpus inscriptionum latinarum.
G. Hirth Der Stil in den bildenden Künsten und
28
Bibliographie.
Gewerben. I. Serie: Der schöne Mensch in der
Kunst aller Zeiten, i. Band: Der schöne Mensch
im Altertum, bearb. von H. Bulle. München,
G. Hirth, 1899. 78 S. gr. 40. Mit 216 Tafeln
und 38 Abbildungen.
Jahresberichte über das k. k. archäologische
Staats-Museum zu Aquileja von 1882 bis 1891.
Wien, W. Braumüller in Comm., 1898. 128 S. 8°.
S. Jenny Die römische Begräbnisstätte von
Brigantium. Östlicher Theil. Hrsg. von der
k. k. Central-Commission zur Erforschung und
Erhaltung der Kunst- und historischen Denk-
male. Wien, W. Braumüller in Comm., 1898.
20 S. 40. Mit 8 Tafeln und zahlreichen Ab-
bildungen.
F. Imhoof-Blumer s. Münzen.
A. Joubin Le theatre antique. Lecon d'ouverture
du cours d' archeologie, faite ä la Faculte des
lettres de 1' Universite de Montpellier, le 6 janvier
1899. Montpellier, impr. Firmin et Montane,
1899. 23 S. 8°.
A. Joubin s. Musee Imperial Ottoman.
N. M. Isham The Homeric Palace. London, The
Preston & Rounds Co., 1899.
H. Karbe Der Marsch der Zehntausend vom
Zapates bis zum Phasis-Araxes. Historisch-
geographisch erörtert. Programm des König-
städtischen Gymnasiums zu Berlin. Berlin, R.
Gärtner, 1898. 38 S. 40.
L. W. King Letters and Inscriptions of Hammu-
rabi, King of Babylon, about B. C. 2200. Series
of Letters of other Kings of first dynasty of
Babylon. Original Babylonian Texts, edited
from Tablets in British Museum, with English
Translation, Summaries of Contents & c. Vol. I.
Introduction and Babylonian Texts. (Semitic
Text and Translation Series). London, Luzac,
1898. 8°.
Chr. Kirchhoff Dramatische Orchestik der Hel-
lenen. Leipzig, B. G. Teubner, 1899. VI, 511 S.
gr. 8°. Mit 2 Tafeln.
F. Knoke Das Caecina- Lager bei Mehrholz.
Berlin, R. Gaertner, 1898. 27 S. gr. 8°. Mit
Karte und 2 Tafeln.
H. Koester Über den Einflufs landschaftlicher
Verhältnisse auf die Entwicklung des attischen
Volkscharakters. Programm, Saarbrücken, 1898.
17 S. 4°.
J. Kulakowsky Tod und Unsterblichkeit nach
den Vorstellungen der alten Griechen. Kiew,
1899. 128 S. Mit 22 Abbildungen [Russisch].
W. Larfeld Handbuch der griechischen Epi-
graphik. Bd. II. Die attischen Inschriften.
Erste Hälfte. Leipzig, O. R. Reisland, 1898.
392 S. gr. 8°. Mit Tafel [Bd. I soll zuletzt,
nach Bd. IV, erscheinen].
E. Lehmann Der Kolonat in der römischen Kaiser-
zeit. Programm des städtischen Realgymnasiums
zu Chemnitz, 1898. 46 S. 40.
Ausführliches Lexikon der griechischen und
römischen Mythologie, hrsg. von W. H. Röscher.
Leipzig, B. G. Teubner, 1899. 39. Lieferung
(Nike-Numitor). Band III Sp. 321—480.
Gröfsere Artikel: Nike (H. Bulle). Sp. 321
— 351 (mit 27 Abbildungen). — Niobe und die
Niobiden (Enmann. Sauer). Sp. 372 — 423 (mit
19 Abbildungen). — Nisos (W. H. Röscher).
Sp. 425-433. — Kit (Drexler). Sp. 433—446
(mit 2 Abbildungen). — Nosoi (Röscher).
Sp. 457 — 468 (mit 2 Abbildungen).
M. Lidzbarski Handbuch der nordsemitischen
Epigraphik nebst ausgewählten Inschriften.
Weimar, E. Felber, 1898, Teil I. Text. XIV,
508 S. gr. 8°. Teil II. Tafeln. 46 Tafeln
gr. 40 mit 4 S. Text.
W. P. P. Longfellow The Column and the Arch.
Essays on Architectural History. New York,
Ch. Scribner's Sons, 1898. 301 S. 8°. Mit
Abbildungen.
P. Lucchetti L'asse della lingua umana e la
preistoria. Bologna, Libr. Universitaria, 1899.
269 S. 40.
L. Macdonald Catalogue of the Greek and Etruscan
Vases and of the Greek and Roman Lamps in
the Nicholson Museum, University of Sidney.
Sidney, 1898. 51 S.
C. Maes La colonna del Divo Claudio Gotico sul
Foro Romano. Roma, 1S99. 1. ed. 14 S.
2. ed. 18 S. 40.
C. Maes Forma Urbis rediviva. Roma, 1S99.
4 S. 40.
G. B. Mancini Catalogo delle monete [antiche e
medievali] rinvenute nel contado di Aquila, e
donate al Museo Civico. Aquila, 1897. 8°.
Th. Mandibur Olympia. Programm des k. k.
I. Staatsgymnasiums in Lemberg, 1897. 16 S.
8° [ruthenisch].
T. Massarani Cipro antica e moderna e il gene-
rale Luigi Palma di Cesnola. Roma, Forzani
& Co., 1898. 57 S. 8«.
A. Mau Führer durch Pompeji. 3. Auflage. Leip-
zig, W. Engelmann, 1898. VII, 120 S. 120.
Mit 31 Abbildungen und 6 Plänen.
C. Merckel Die Ingenieurtechnik im Alterthum.
Berlin, J. Springer, 1899. XX, 658 S. gr. 8°.
Mit 261 Abbildungen und einer Karte,
Bibliographie.
29
M. Michaeli Memorie storiche della citta di Rieti
e dei paesi circostanti dall' origine all" anno
1560. Vol. I. II. Rieti, 1898. 8".
A. Milchhöfer Über die alten Burgheiligtümer in
Athen. Kiel, Akademische Buchhandlung, 1899.
Miller Zur Pelasgerfrage. Programm des König-
lichen Gymnasiums in Ellwangen, 1898. 46 S. 40.
Ibn Miskaoueih s. Cebes.
C. Moratti Alla ricerca delle porte di Iguvium.
(Gubbio), 1898. 8°.
Ministere de 1' instruction publique et des beaux-arts.
Delegation en Perse. Compte rendu sommaire
des travaux archeologiques executes du 3nov. 1897
au Ier juin 1S98, par J. de Morgan. Paris,
E. Leroux, 1898. IX, 90 S., 1 Bl. 8°. Mit
einer Tafel und einem Plan.
Die antiken Münzen Nord-Griechenlands, unter
Leitung von F. Im h 00 f- Blumer hrsg. von
der kgl. Akademie der Wissenschaften. Erster
Band. Die antiken Münzen von Dacien und
Moesien, bearb. von B. Pick. Erster Halbband.
Berlin, G. Reimer, 1899. XV, 518 S., gr. 40.
Mit 20 Tafeln.
Musee Imperial Ottoman. Bronzes et bijoux.
Catalogue sommaire. Par ordre du Ministere
Imp. de 1' Instruction Publique. Constantinople,
Typ. Lith. F. Loeffler, 1898. 4 Bl., 98 S., 8".
Mit 2 Abbildungen [Verfasser A. Joubin].
Musee Imperial Ottoman. Monuments egyptiens.
Notice sommaire. Par ordre du Ministere Imp.
de 1* Instruction Publique. Constantinople, Typ.
Lith. F. Loeffler, 1898. 1 Bl., 82 S. Mit Ab-
bildung [Verfasser V. Sc heil].
Das Museum der Kaiserlichen Odessaer Gesell-
schaft für Geschichte und Altertumskunde.
Lieferung II. Terracotten. Text von E. v. Stern
[russisch und deutsch]. 48 S. 40. Mit 18
Tafeln [vgl. Bibliographie 1897 S. 149].
E. Newberry s. M. Benson.
R. Oberhummer und H. Zimmerer Durch Syrien
und Kleinasien. Reiseschilderungen und Studien.
Berlin, G. Reimer, 1899. XVII, 495 S. gr. 8°.
Mit 16 Tafeln, einer Karte uud 51 Abbildungen.
E. Ott Von Venedig bis Rom 1896. Programm
des k. k. Staats-Obergymnasiums in Böhmisch-
Leipa, 1897. 53 S. 8".
E. Pais Storia di Roma. Vol. I. parte 2. Critica
della tradizione della caduta del decemvirato
all' intervento di Pirro. Torino, Clausen, 1899.
XL VIII, 746 S. 8°.
J. Patigler Quer durch den Peloponnes. Programm
des k. k. Staats-Obergymnasiums in Weidenau,
1897. 20 S. 8°.
E. Pernice Hellenistische Silbergefäfse im Anti-
quarium der königlichen Museen. 58. Programm
zum Winckelmannsfeste der archäologischen Ge-
sellschaft zu Berlin. Berlin, G. Reimer, 1898.
31 S. gr. 40. Mit 4 Tafeln und 9 Abbildungen.
G. Perrone e L. Volpe Rinonapoli Niobe.
Contribuzione allo studio della mitologia compa-
rata. Milano-Palenno, R. Sandron, 1898. 63 S. 8°.
B. Pick s. Münzen.
G. Rad et s. E. Roux.
W. Radtke Beiträge zu der Lydischen Geschichte
des Xanthos. Programm des Progymnasiums zu
Bischweiler, 1898. 91 S. gr. 40.
Una cronaca inedita di S. Sabina sull* Aventino,
edita ed annotata da E. Rodocanachi. Torino,
Bocca, 1898. XXXII, 60 S. 8« [Enthält auch
Notizen über Antikenfunde].
W. H. Röscher s. Lexikon.
Les debuts de 1' Ecole francaise d' Athenes. Corre-
spondance d' Emanuel Roux 1847 — 1849. Publi-
ca avec une Introduction et des Notes par G.
Rad et. Bordeaux, Feret & f., 1898. 94 S. 8°.
[Bibliotheque des Universites du midi, fasc. 1].
Sammlung der griechischen Dialektinschriften.
Hrsg. von F. Bechtel und H. Colli tz. Bd. II
6. (Schlufs-) Heft. J. Baunack, Die delphi-
schen Inschriften, 4. Teil. Göttingen, Vandenhoeck
& Ruprecht, 1899. 321 S. [S. 643-963] gr. 8°.
V. Seh eil s. Musee Imperial Ottoman.
W. Schnarrenberger Die vor- und früh- geschicht-
liche Besiedelung des Kraichgaues. Programm
des Grosh. Gymnasiums zu Bruchsal. 40 S.,
1 Bl. 40. Mit einer Tafel und einer Karte [darin
S. 26-36: Römische Zeit, mit Verzeichnis der
römischen Fundstätten].
W. Schurz Die Militärorganisation Hadrian's. 2.
Teil. Programm des Gymnasiums zu München-
Gladbach,- 1898. 32 S. 40.
S. Seiiwanow Über Chersonesus Taurica. Rede,
gehalten auf dem Actus des 2. Odessaer Gym-
nasiums aus Anlafs des Jubiläums der Schule.
Odessa, 1898. 29 S. [Russisch],
K. Sittl Dionysisches Treiben und .Dichten im
7. und 6. Jahrhundert v. Chr. V.-VII. Jahres-
bericht des Kunstgeschichtlichen Museums (v.
Wagner'sche Stiftung) der Universität Würz-
burg. Würzburg, Stahel in Comm., 1898. 46 S.
gr. 4°. Mit 3 Tafeln und 12 Abbildungen.
V. Sladek Geschichte der griechischen Litteratur
des klassischen Zeitalters. Prag, Verlag der
»Jednota ceskych filologu«, 1898 [Böhmisch].
G. Smitt Entdeckungen in Assyrien. Ein Bericht
der Untersuchungen und Entdeckungen zur
30
Bibliographie.
Richtigstellung der Lage von Ninive in den
Jahren 1873 und 1874. Übers, von E. Freifrau
von Boecklin. Leipzig, E. Pfeiffer, 1898.
X, 512 S. 8°. Mit Karte und 28 Abbildungen.
Historische Studien und Skizzen zu Naturwissen-
schaft, Industrie und Medizin am Niederrhein.
Festschrift zur 70. Versammlung der deutschen
Naturforscher und Ärzte, dargeboten von den
wissenschaftlichen Vereinen Düsseldorfs. Düssel-
dorf, Bergisch-Rheinische Verlags-Anstalt und
Druckerei (G. Müller), 1898. 134, 173 S. Lex.
8°. [darin u. a.: Norenberg, Die germanische
Fauna zur Zeit der römischen Eroberung des
Rheingebietes. — Vogel, Steinkohlenbergbau in
römischer Zeit. — Koenen, Die römische Heil-
kunde am Niederrhein].
J. Svoboda O amphiktyonii delpfske (Von der
delphischen Amphiktyonie). Programm des
böhmischen Obergymnasiums in Troppau. 1896.
24 S. 80 [Böhmisch].
G. B. Traverso Stazione neolitica di Alba. Alba,
1898. 8°.
G. Tropea Giasone il tago della Tessaglia. Mes-
sina, Tipi della Rivista di Storia antica, 1898.
68 S. 8°.
F. Vivanet Quinta relazione a S. E. il Ministro
della pubblica istruzione dell' Uffizio regionale
per la conservazione dei monumenti della Sar-
degna nell' esercizio 1896 — 97. Cagliari, Dessi,
1898. 26 S. 80.
L. Volpe Rinonapoli s. G. Perrone.
H. Wallis The Macgregor Collection. Egyptian
Ceramic art. A Contribution towards the History
of Egyptian Pottery. VVith Illustrations by the
Author. [London], privately printed [by Taylor
& Francis], 1898. XXIV, 85 S. 4°. Mit 30
Tafeln.
P. Waltzing Etüde historique sur les corporations
professionnelles chez les Romains. Tome III.
Recueil des inscriptions grecques et latines
relatives aux corporations des Romains. I. Louvain,
Ch. Peeters, 1899. 352 S.
O. Was er Charon, Charun, Charos. Mythologisch-
archäologische Monographie. Berlin, Weidmann,
1898. VII, 158 S. gr. 80.
A. Wherry Greek Sculpture with Story and Song.
London, Dent, 1898. 332 S. 8°. Mit 1 10 Ab-
bildungen.
J. Wilpert Die Gewandung der Christen in den
ersten Jahrhunderten. Vornehmlich nach den
Katakomben-Malereien dargestellt. Köln, J. P.
Bachern in Komm., 1899. VI, 58 S. Mit 22
Abbildungen.
H. Winckler Altorientalische Forschungen. 2.
Reihe, Bd. I Heft 4. Bd. II Heft 1. Leipzig,
E. Pfeiffer, 1898. III, 50 [S. 143-192], 48 S-
[S. 193-240] gr. 80.
J. Wisnar Vademecum für die Studienreisen
österreichischer Mittelschullehrer in Italien und
Griechenland. Als Manuscript gedruckt. Wien,
Separatverlag des k. k. österr. archäologischen
Institutes, 1898. 29 S. 4°.
C. Zangemeister s. Corpus inscriptionum lati-
narum.
H. Zimmerer s. R. Oberhummer.
Aarb^ger for Nordisk Oldkyndighed og Historie.
II. Rrckke, 13. Bind (1898).
3. Hrefte. Chr. Blinkenberg, Skaeftede Ste-
nalders Redskaber (Schlufs). S. 137 — 156 (mit
8 Abbildungen).
The Academy (1899).
No. 1398. Anon. Rec. von: M. Benson and
J. Gourlay, The temple of Mut in Asher; M.
Jastrow, The religion of Babylonia and Assyria.
S. 214.
L'Ami des Monuments et des Arts. XII e volume
(1898).
40 partie (No. 68). Are de triomphe et
temple du Forum de Djemila ou Cuiculum
(Algerie). S. 2öo (mit Tafel). — Vasnier,
Quelques mots sur les musees de M. Jacobsen
a Copenhague et sur les musees de Scandinavie.
S. 215 — 218. — Ch. Normand, Repertoire des
fouilles et decouvertes en France (suite). S.
238—245.
Annalen der Kaiserlichen Odessaer Gesellschaft
für Geschichte und Altertumskunde. Band XXI
(1898) [Russisch].
W. Scorpil, Die im Jahre 1896 für das
Museum der Gesellschaft, im Kurgan von Melek-
Tschesmen bei Kertsch, erworbenen Steine mit
griechischen Inschriften. S. 185 — 191. — W.
Scorpil, Die im Jahre 1897 für das Melek-
Tschesmen'scheMuseum erworbenen bosporischen
Inschriften. S. 191 — 210. — W. Latyschew,
Bemerkungen zu den in der Krim gefundenen
griechisch-christlichen Inschriften (Fortsetzung).
S. 225 — 254. — R. Hausmann, Bemerkungen
zur neueren Fibelforschung und die Fibeln des
Odessaer Museums. S. 255 — 270. — E. v. Stern,
Der Inhalt eines 1896 bei Kertsch eröffneten
und vom Odessaer Museum erworbenen Grabes.
S. 271 — 292 (mit 3 Tafeln). — Sitzungsberichte:
306. W. Scorpil, Drei christliche Inschriften
aus der Gegend von Kertsch. S. 8 — 11. —
Bibliographie.
31
307. K. Scorpil, Antike Inschriften aus Bulgarien.
S. 17 — 22. — 30S. B. Jurgewitsch, Inschriften
auf 21 Amphorenhenkeln aus Kertsch, 1898 vom
Museum augekauft. S. 26 — 32. — 309. B. Jurge-
witsch, Byzantinische Bleisiegel im Odessaer
Museum. S. 39—41. — 310. J. Linnitschenko,
Neuheiten auf der archäologischen Ausstellung
in Kiew. S. 41 — 48. — 311. B. Jurgewitsch,
Inschriften auf neu erworbenen Amphorenhenkeln.
S. 62—64.
Annal es de la Societe d'emulation de l'Ain [Bourg].
Tome XXXI (1898).
Statue en bronze, trouvee ä Coligny (Ain).
S. 87 — 91. — P. Grossin, Note sur l'orientation
des megalithes. S. 291 — 302.
L'Anthropologie. Tome IX (1898).
No. 5. R. Verneau et D. Ripoche, Les se-
pultures gallo -romaines et merovingiennes
de Mareuil-sur-Ourcq (Oise). S. 497 — 530
(mit 25 Abbildungen). — E. Piette et J. de la
Porterie, Fouilles ä Brassempouy en 1897.
S. 531 — 535 (mit 29 Abbildungen).
Nr. 6. Pothier, Les populations primitives
(E. C[artailhac]). S. 684—686. — E. Babelon,
Catalogue des Camees antiques et modernes de
la Bibliotheque nationale (Ch. de Ujfalvy.)
S. 699 - 701. — Sur la »falsification des anti-
quites en Russie« (S. Reinach). S. 715 — 717.
— A propos des »navires egyptiens« (M. B.).
S. 717 (mit Abbildung). — A propos du livre
de J. Leite de Vasconcellos: Religioes da Lusi-
tania (E. Cartailhae). S. 719—722 (mit 5 Ab-
bildungen).
The Antiquary. N. S. 1899.
No. no. F. Haverfield, Quarterly Notes on
Roman Britain. S. 39 — 41. — F. Davis, The
Romano-British city of Silchester (anon. Rec).
S. 63.
Göttingische gelehrte Anzeigen. 160. Jahrgang
(1898).
No. XII. K. Buresch, Aus Lydien (A. Körte).
s. 957-966.
161. Jahrgang (1899).
No. I. Pausanias's Description of Greece,
translation with commentary by F. G. Frazer
(H. Blumner). S. 66 — 79.
Anzeiger für schweizerische Altertumskunde.
XXXI. Jahrgang (1898).
No. 4. J. Zemp, Kleinere Nachrichten.
S. 138—143 [darin auch römische Funde].
Archäologischer Anzeiger s. Jahrbuch des Kaiser-
lich Deutschen Archäologischen Instituts.
Archaeologia or miscellaneous tracts relating
to antiquity. Second series, volume LVI (1899).
Part 1. G. H. Engelhard, On some buildings
of the Romano-British period discovered at
Clanville, near Andover, and on a deposit of
pewter vessels of the same period found at
Appleshaw, Hants. With appendixes by Ch.
H. Read and W. Gowland. S. 1--20 (mit
Tafel I und 9 Abbildungen). — W. IL St. J.
Hope and G. F. Fox, Excavations on the site
of the Roman city at Silchester, Hants, in 1897.
S. 103 — 126 (mit Tafel V— VIII und 8 Ab-
bildungen).
The Architect (1898).
16. Dec. Society of Antiquaries of Scotland;
report of excavations.
(1899). 3. March. Discovery of vases at
Caserta, discoveries near Naples.
Archiv für Anthropologie. 26. Band (1899).
Heft 1. C. von Ujfalvy, Anthropologische
Betrachtungen über die Porträtköpfe auf den
griechisch-baktrischen und indo-skythischen
Münzen. I. S. 45 — 70 (mit 15 Abbildungen).
— C. Mehlis, Die Ligurerfrage. I. S. 71 — 94.
Archiv für lateinische Lexikographie. Elfter Band
(1898).
Heft 2. Th. Birt, Das Arvallied. S. 149
— 196. — Otto Ribbeck. S. 289 f.
Archiv für Religionswissenschaft. Band I (1898).
Heft 4. G. Polivka, Nachträge zur Polyphem-
sage. S. 305 — 336. 378. — O. Marucchi, Gli
obelischi egiziani di Rome (A. Wiedemann).
s. 369—375-
Archivio della Societa romana di storia patria.
Anno XXI (1898).
Fase. 3. 4. V. Federici, Di Mario Cartaro
incisore Viterbese del secolo XVI [vgl. Michaelis
Rom. Mittheil. 1898 S. 269L] S. 535—552.
Archivio storico per le province Napoletanc. Anno
XXIII (1898).
Fase. 4. B. Croce, Pulcinella e il personaggio
del Napoletano in commedia. S. 702- 742.
L'Arte (giä Archivio storico dell'arte). Anno I
(1898).
Fase. 10—12. E. Mauceri, Colonne tortili
cesi dette del tempio di Salomone. S. 377—384.
— Corrieri artistici: Esposizione di Torino
[altchristliche Silberpyxis ; Elfenbeinkassetten]
(A. Venturi). S. 454 — 459 (mit 6 Abbildungen).
— Miscellanea: Riproduzioni del Torso del
Belvedere nel secolo XVI (A. Venturi). S. 497
(mit Abbildung).
Atene e Roma. Anno II (1899).
No. 7 (genn.-febbr.). G. Pellegrini, Di un'
32
Bibliographie.
antica citta scoperta in Etruria [Statonia.]
S. 5—13-
The Athenaeum (1898).
No. 3711. W. H. B. Hall, The Romans
on the Riviera and the Rhone (anon. Ren.).
S. 823 f.
No. 3713. British Museum Papyri ed. F.
G. Kenyon. II (anon. Reh). S. 887 f.
No. 3714. J. J. Tylor, Wall Drawings and
monuments of El-Kab: the temple of Amenophis
III (anon. Rec). S. 936 f.
(1899).
No. 3715. L. Borsari, Excavations in the
Forum. S. .24 f.
Atti dell' Accademia virgiliana di Mantova. Anno
1898.
G. B. Intra, L'effigie di Virgilio nel mu-
saico di Adrumeto. S. 1 r.
Atti del r. Istituto veneto di scienze, lettere ed
arti. Ser. VII, tomo 9.
Disp. 10. A. Scrinzi, La guerra di Lyttos
del 220 a. Cr. e i trattati internazionali cretesi,
con speciale riguardo a quelli conservati nel
museo archeologico della Marciana.
Deutsche Bauzeitung. XXXIII. Jahrgang (1899).
No. 2. Neues über und aus Aegypten
S. 14—16 (Schlufs in No. 4 S. 26 — 28).
Beiträge zur Kunde der indo- germanischen
Sprachen. 24. Band (1899).
Heft 3. 4. H. Osthoff, Allerhand Zauber
etymologisch beleuchtet. S. 177 — 213.
Bessarione (Siena). Anno II (1898).
No. 25. 26. Marucchi, La biografia di un
personaggio politico dell' antico Egitto scritto
sopra la sua statua nel Museo Egizio Vaticano.
S. 48-88 (mit Tafel III. IV).
No. 27. 28. De Feis, Del monumento di
Paneas e delle imaggini della Veronica e dell'
Emoroissa. S. 177 — 192. — A. Palmieri, L'antica
e la nuova Calcedonia S. 221 — 241.
Biblia (1898).
August. F. LI. Griffith, The recent discovery
of royal mummies at Thebes. S. 105 f. — N.
G. Davies, Excavations atDenderah. S. 106 — 109.
September. S. Beswick, The Sphinx — the
problem solved. S. 131 — 136.
November. J. S. Cotton, Hierakonpolis.
S. 183 — 186. t— S. Beswick, How was the pyra-
mid built? S. 186 — 191.
(1899).
January. S. Beswick, More about the Sphinx.
S. 241 f. — De Morgan's Discoveries at Susa.
S. 242 — 244.
Blätter für das Gymnasial-Schulwesen, hrsg. vom
bayer. Gymnasiallehrerverein. 35. Band (1899).
Heft I. II. R. Wagner, Der Entwickelungs-
gang der griechischen Heldensage (J. Menrad).
S. 140 f. — A. Dieterich, Pulcinella (E. Boden-
steiner). S. 160 — 162. — A. E. Freeman, Ge-
schichte Siciliens, deutsch von B. Lupus (J.
Melber). S. 162 — 164. — J. Fuchs, Hannibals
Alpenübergang (J. Praun). S. 164-169. — E.
Wagner und G v. Kobilinski, Leitfaden der
griechischen und römischen Alterthümer (W.
Wunderer). S. 169 — 171.
Boletin de la Real Academia de la Historia. Tomo
XXXIV (1899).
Cuaderno I. A. Blazquez, La milla romana.
S. 27 — 52. — El Marques de Monsalud, Nuevas
inscripciones romanas de Alcala de Henares.
S. 53—62 (mit 2 Abbildungen).
The Builder. Volume LXXV (1898).
Part V. The Architectural association: Exca-
vations at Thebes. S. 404 — 410 (mit Tafel). —
Royal Archaeological Institute: T. McKenny
Hughes, On amber. S. 429 f. — Egypt Exploration
Fund. S. 452 f. — A. M'Gibbon, Tradition and
material in architecture. S. 454 — 456.
Part VI. British School at Athens. S. 599.
Volume LXXVI (1899).
Part I. A fragment from the Roman Forum.
S. 82 (mit Abbildung).
Le Bulletin de l'art ancien et moderne (1899).
No. 1. Correspondance d' Egypte (F.) S. 9 f.
No. 2. R. Koechlin, Les bronzes de Gizeh.
S. 17.
Bulletin de Correspondance hellenique. Vingt-
deuxieme annee (1898).
No. I — X. G. Colin, Notes d' archeologie
delphique. S. 1—200 (mit Tafel VIII— XIII). —
A. de Ridder, Bases de statuettes portees par des
animaux. S. 201 — 232 (mit Tafel I — III). — W. M.
Ramsay, Asiana. S. 233 — 240. — P. Perdrizet,
Inscriptions d' Acraephiae. 8.241 — 260. — Th.
Homolle, Inscription de Delphes. S. 261—270.
— Correspondance: Thebes (P. Perdrizet). Ma-
moura'Fournier). Delphes (Fournier). S. 270 — 272.
No. XI. L. Couve, Notes ceramographiques.
S. 273 — 302 (mit Tafel VII und 10 Abbildungen),
— E\ Bourguet, Inscriptions de Delphes. S. 303 —
328 (mit Tafel XXIV). — H. Bulle, Th. Wiegand,
Zur Topographie der delphischen Weihgeschenke.
S. 328 — 334 (mit 2 Abbildungen). — P. Perdrizet,
Voyage dans la Macedoine premiere. S. 335 — 353
(mit 10 Abbildungen). — E. Cahen, Inscription
de Locride et d'Etolie. S. 354 — 361. — G. Cousin,
Bibliographie.
33
Voyage en Carie. S. 361-402. — P. Perdrizet,
Fragment delphique de l'edit de Diocletien.
S. 403 — 409. — Decret delphique pour Heliodore
de Beryte. S. 409. — Th. Homolle, Le Corpus
inscriptionum graecarum christianarum. S. 410 —
415. — A. de Ridder, Divinites montees sur des
chars. S. 416 (mit 2 Abbildungen).
Bulletin critique. I9e annee (1898).
No. 36. B. Hall, The Romans on the Riviera
and the Rhone (A. H. de Villefosse). S. 673—675.
20c annee (1899).
No. 1. G. Fougeres, Mantinee et l'Arcadie
Orientale (P. Jouguet). S. 12-18.
Bulletin de la Diana [Montbrison]. Tome X (1898).
No. 3. 4. V. Durand, Voie antique de Lyon
et Feurs ä Clermont. S. 253 — 256.
Bulletin monumental. Septieme serie, tome troi-
sieme (1898).
No. 2. H. Thedenat, Le Forum Romain et les
forums imperiaux (Comte de Marsy). S. 184— 188.
No. 3. A. Blanchet, De l'importance de certains
noms de lieux pour la recherche des antiquites.
S. 220 — 244. — Fouilles d' un grand monument
neolithique en Tunisie. S. 288 f.
Bullettino di archeologia e storia dalmata. Anno
XXI (1898).
No. 12. (dicembre). Buliö, Iscrizioni inedite:
Salona. Janjina. S. 201 — 208. — Le gemme del
Museo in Spalato acquistate nell'a. 1898. S.209 —
212 [Fortsetzung Jan. 1899 S. 12—15]. — Nomi
e marche di fabbrica su tegoli acquistati dal Museo
in Spalato durante l'anno 1898. S. 212. — Bulic,
Una cisterna romana a Salona. S. 213 — 217. —
Bulic, Urna cineraria di alabastro nel Museo
Archeologico in Spalato. S. 217 — 220. — Bulic,
Ritrovamenti antichi a Clissa, Muc, Podbabje. S.
220 f. — II nuovo Museo archeologico in Spalato.
S. 226—228. — Bulic, Ritrovamenti antichi ri-
sguardanti il Palazzo di Diocleziano. S. 231. —
Bulic, Ritrovamenti antichi in Almissa. S. 232.
— Elenco degli oggetti d'arte acquistati nell'a.
1898 dal Museo in Spalato. S. 233 f.
Anno XXII (1899).
No. 1. 2 (gennaio-febbr.) Bulic, Iscrizioni
inedite: Epetium, Solentia, Clissa, Salona. —
Alacevic, Notizie su Narona desunte dalle epi-
grafl antiche. S. 16 — 20. — Gemma il cui senso
eucaristico non e ancora confirmato. S. 2 5 f. —
Bulic, Strade romane in Dalmazia. S. 26 — 28. —
Bulic, Ritrovamenti risguardanti la topografia
suburbana dell' antica Salona. S. 28 — 30.
Bullettino della commissione archeologica comunale
di Roma. Anno XXVI (1898).
Archäologischer Anzeiger 1899.
Fase. 3. 4 (luglio-dicembre). Pinza, Le civiltä
primitive nel Lazio. 8.163—301 (mit Tafel X. XI).
— Cerasoli, II Palazzo Maggiore nella prima
metä del secolo XVI. S. 302 — 312. — Grossi-
Gondi, Di una villa dei Quintilii nel Tusculano.
s- 313— 338 (mit Tafel XII). — Gatti, Notizie di
recenti trovamenti di antichitä. S. 339—342. —
Atti della Commissione. S. 343 — 346. — Elenco
degli oggetti di arte antica scoperti per cura
della Commisione dal 1. genn. a tutto il 31 die.
1897, e conservati nelCampidoglio o nei magazzini
comunali. S. 350 — 354. — M. S. de Rossi
(Necrologia) S. 355 f.
Carinthia I. Mittheilungen des Geschichtsvereins
für Kärnten. 88. Jahrgang (1898).
No. 4. F. G. Hann, Die Mithras-Reliefs des
Geschichtsvereins im Rudolfinum zu Klagenfurt
und ihre Bedeutung. S. 106 — 114. — F. G. Hann,
Der neu ausgegrabene römische Mosaikboden am
Zollfelde. S. 114— 118 (mit Abbildung).
No. 5. Ausgrabungen des Geschichtsvereins
in Mühldorf bei Möllbrücken [römisches Bad].
S. 159 f.
Centralblatt für Anthropologie, Ethnologie und
Urgeschichte. III. Jahrgang (1898).
Heft 4. J. Steiner, Archäologische Landes-
aufnahme (Deichmüller). S. 326. — R. Virchow,
Eröffnung prähistorischer und römischer Gräber in
Worms (Mies). S.328f. — S. Reinach, Statuette de
femme nue decouverte dans une des grottes de
Menton (L. Laloy). S. 337. — G. Zumoffen,
L'äge de la pierre en Phenicie (L. Laloy). S. 341 f.
— J. R. Martin, Geschliffene ägyptische Stein-
werkzeuge und Bronzen (A. Götze). S. 342.
Literarisches Centralblatt (1898).
No. 48. Chr. Tsountas and J. I. Manatt,
The Mycenaean age; W. Reichel, Über vor-
hellenische Götterculte (T. S.). Sp. 1904 f. —
H.Brunn, Kleine Schriften, gesammelt von Herrn.
Brunn und H. Bulle. I. (T. S.). Sp. 1905.
No. 50. W. Kroll, Antiker Aberglaube (anon.
Rec). Sp. 2018 f.
No. 51/52. G. B. Nordhoff, Römerstrafsen
und das Delbrückerland (anon. Rec). Sp. 2061.
— O. Marucchi, Gli obelischi egiziani di Roma
(F. B.). Sp. 2063 f.
(1899).
No. 2. Denkmäler griechischer und römischer
Sculptur. Register von P. Arndt (T. S.). Sp. 59.
— C. Robert, Römisches Skizzenbucb ; Die
Knöchelspielerinnen des Alexandros (T. S.).
Sp. 61.
No. 3. Monumenti antichi dell' Accademia
3
34
Bibliographie.
dei Lincei. Vol. VIII (U. v. W.-M.). Sp. 90—92.
No. 4. C. F. Lehmann, Zwei Hauptprobleme
der altorientalischen Chronologie (Ed. M[eye]r).
Sp. 119 — 121.
No. 6. J. Burckhardt, Griechische Kultur-
geschichte (anon. Rec). Sp. 197 f. — O. Gilbert,
Griechische Götterlehre (anon. Rec). Sp. 208
— 211.
No. 7. Dittenberger, Sylloge I. (anon. Rec).
Sp. 238. — 'A^vä Bd. X 4 (G. N. H.) Sp. 238 f.
The Numismatic Chronicle (1898).
Part IV (Third Series No. 72). J. P. Six,
Rhegium — Iocastos. S. 281 — 285. — H.B.Earle-
Fox, Greek coins in the collection of Mr. Earle-
Fox. S. 286—293 (mit Tafel XIX). — E. J.
Seltman, The picture of a roman mint in the
house of the Vettii. S. 294 — 303. — G. F. Hill,
Roman aurei from Pudukota, South India. S.
304 — 320. — A. Holm, Geschichte des sicilischen
Münzwesens (A. J. Evans). S. 321 — 325. — G. F.
Hill, Bibliographical notes on greek numismatics.
S. 326-333.
Chronique des Arts et de la Curiosite (1898).
No. 40. R. Engelmann, Pompeji (S. R.)
s. 365.
(1899). No. 8. Fouilles de Tunisie. S. 72 f.
La Civiltä cattolica. Ser. XVII vol. III (1898).
qu. 11 57 (23 agosto). De Cara, Gli Hethei-
Pelasgi in Italia, o gl' Itali della storia. Siculi-
Sicani-Liguri-Oschi-Morgeti. S. 544—555-
qu. 1 158 (3 settembre). Grisar, Archeologia:
Delle antiche basiliche cristiane. 98. Introduzione.
Elementi architettonici delle basiliche ecclesi-
astiche. — 99. Apparenza esterna. — 100. Quali
basiliche di Roma siano i migliori tipi per lo
studio. — ioi.Le antiche basiliche di Ravenna. —
102. L'idea della basilica come aula Dei ed
aula plebis Dei. S. 715 — 724.
Vol. IV (1898).
qu. 11 60 (15 ottobre). De Cara, Gli Hethei-
Pelasgi etc. Opici-Ausoni-Aurunci-Aborigini.
S. 159- 171.
qu. 1161 (5 novembre). De Cara, Le ricerche
archeologiche nell' Asia occidentale di Ernesto
Chantre. S. 325 — 331.
qu. 1162 (19 novembre). De Cara, Gli
Hethei - Pelasgi etc. Peucezii-Daunii-Iapigii-
Messapii. S. 409—423. — Grisar, Delle antiche
basiliche cristiane. 103. Le singole parti:
l'altare. — 104. II tabernacolo a colonne. La
scuola dei cantori. Gli amboni. La pergola coi
doni votivi. — 105. Un intermezzo: Visita nell'
atrio. Oratori; Mausolei; Battisteri. — 106. II
colonnato dell' aula inferiore. ■ — 107. Effetto
religioso ed artistico della basilica. S. 456 — 480.
qu. 1164 (17 dicembre). De Cara, Gli Hethei-
Pelasgi etc. Messapi. Iapigi. S. 690—701.
Vol. V. (1899).
qu. 11 66 (21 gennaio). P. Grisar, Le basiliche
etc. 108. I musaici come parte dell' ornato della
basilica. La Madonna negli antichi musaici. —
109. Oggettidimetallo. Lampadari delle basiliche.
— 1 10. Sculture.' Sedie pontificali. — 1 1 1. Sculture.
La celebre porta di S. Sabina in Roma. 112.
Epilogo. La basilica Lateranense e la Vaticana.
S. 214-299.
qu. 1 167 (4 febbr.). De Cara, Gli Hethei
etc. Illirici-Veneti-Coni. S. 270—281.
Commentari dell' Ateneo di Brescia per 1' anno
1898.
Stazioni preistoriche e necropoli sul basso
Oglio. S. 46 -52.
Academie des inscriptions et belles-lettres. Comptes
rendus des seances de l'annee 1898. Quatrieme
serie, tome XXVI (1898).
Septembre-octobre. Clermont-Ganneau, L' in-
scription nabateenne de Kanatha. S. 597—605
(mit Tafel). — Clermont-Ganneau, Sur un poids
en plomb ä legendes grecques provenant de la
Syrie. S. 606 — 609 (mit Tafel). — Oppert, Le
retrait lignager en Assyrie. S. 6iof. — F.-P.
Thiers, Deuxieme note sur 1' inscription de
Coligny (Ain). S. 612 — 614. — Babelon, Camee
antique d' Antiochia. S. 617. — A. L. Delattre,
Fouilles de Carthage. S. 619 - 630 (mit 4 Tafeln).
— Clermont - Ganneau, Inscription arameenne
de Cappadoce. S. 630 — 640. — Gauckler,
Mosai'ques du Musee du Bardo. S. 642 f. —
Delattre, Fouilles de Carthage. S. 647 f. (mit
Abbildung). — De Roquefeuil, Recherches sur
les ports de Carthage. S. 653—666 (mit Plan).
— J. de Morgan, Fouilles de Perse. S. 670 —
679 (mit 2 Abbildungen). — M. Clerc, Note
sur une inscription romaine decouverte ä Tarry-
le-Rouet (Bouches-du-Rhone). S. 683—685. —
Clermont-Ganneau, Nouvelle inscription hebraique
et grecque relative a la limite de Gezer. S. 686
— 694 (mit 2 Abbildungen).
Novembre-decembre. Bas-relief decouvert a
Suse [nur Tafel, zu S. 677 des vorigen Heftes].
— H. de Villefosse, Inscription de Coligny.
S. 7i8f. (dazu Fr.-P. Thiers S. 725). — II. de
Villefosse, Inscription de Fourviere. S. 7 19 f.
(mit Beilage). — M. Besnier, Fouilles executees
en Algerie. S. 720 f. — Fougeres, Mantinee
(M. Collignon). S. 728 f. — M. Dieulafoy, La
Bibliographie.
35
statuaire polychrome en Espagne. S. 794 — 806.
— Clermont-Ganneau, Inscription de la Palestine.
S. 811 f. — Clermont-Ganneau, Inscription
phenicienne. S. 812 f. (mit Abbildung). — W.
H. B. Hill, The Romans on the Riviera (S.
Reinach). S. 825 f. — P. Gauckler, Villa romaine
en Tunisie. S. 828 f. — H. de Villefosse, Mur
antique decouvert ä Paris. S. 844.
Seances et travaux de 1' Academie des sciences
morales et politiques. Compte Rendu. 58«
annee. N. S. tome cinquantieme (1898).
I2e livraison. A. Souchon, Les theories
economiques dans la Grece antique (Glasson).
S- 945—949-
The Manchester Courier (1899).
16. Febr. Excavations at Roman Ribchester.
'E^TjjJiepU dpyottoXoytx^. HsptoSo; xpi'xrj (1898).
l'vr/os xpi'xov xai xixapxov. X. Tsöüvxotc,
KuxXa?ixd. Sp. 137 — 212 (mit Tafel 8 — 12 und
15 Abbildungen). — K. KoupO'jvtu>x7]S , SxTjvctt
xoü ofxoyEVEtaxoü ßt'ou xüiv yuvaixiüv. Sp. 211
— 220 (mit Tafel 13). — L. Savignoni, 'Ap-/aiGXTj-
xe; xr); Kid). Sp. 219 — 248 (mit Tafel 14 und
5 Abbildungen). — ß. Aeovcz'pSo;, Auxosoüpa;
vojaoi; Ispo;. Sp. 249 — 272 (mit Tafel 15). —
B. AsovdpSo;, 'Emypa^f/oü Moussio'.» Xi'Qoi. Sp.
271 f.
AtEilvr,; 'EcpTjfxepic ifyi vo(jiia|J.aTtxr,; dpyaioXoyfac
Journal international d'archeologienumismatique.
Tome premier (1898).
Deuxieme trimestre. M. P. Vlasto, Tarente,
didrachmes inedites. S. 121 — 130 (mit Tafel Z'
und 2 Abbildungen). — *L N. Sßopöivo;, Up6-
Xoyo; e{; xtjv p\ExdcppaSiv xrj; xo5 Head cl3xopi'a;
xtöv vopLiapidxiov. S. 131 — 147. — E. D. J. Dutilh,
Monnaies de Side et d' Egypte. Trois impor-
tantes trouvailles de monnaies. S. 148 — 156. —
'I. N. 2ßopüivo;, E'j'fafios'I-avfcuv x4pavvo; (vAyvu)-
axo? iaxopixrj aeXf;). S. 157—164 (mit 5 Ab-
bildungen). — F. Halbherr, An important in-
scription for the history of coinage in Crete.
S. 165— 172 (mit Abbildung). — *L N. Sßopüivo;,
IlapaxTjpTjaet; £7tt xoü 7TpoT)you[AEvou dpöpou. IJepi
X7); ypovoXoyia; xtj; vopu3;-taxixTj; irciypacprjs xfj?
Topxuvo;. S. 173— 180. — 'I. N. Sßopüivoc, Tsp-
fXTjaao; H TO KATTOYC 6XOYCA. S. 181
— 184. — 'I. N. Sßoptövo«, 'Ay. A. IloaxoXaxa;.
'AXcppiSo? 6 ix SaXXExiou. S. 185—188. — R.
Schöne, Alfred v. Sallet (Biographie). S. 189
— 196 (mit Porträt). — H. Gaebler, Vollständige
Bibliographie der Schriften von A. v. Sallet.
S. 197—204. — M. N. Sßcipwvo;, Bdxpayoc 2Ep(-
cpio;. NopLtspiaxa dpyaixd xtj; vVjGou 2£p(cpou.
S. 205—211 (mit Abbildung). — 'I. N. Sßopüi-
vo;, BtpEvtxT] B', ßasi'Xiasa KupsvatxTJ; xal Ai'yS-
uxou. S. 212—230 (mit Tafel H'— I'). — T. N.
XaxÜlSdxrjC, ^TjfiEicuat; iröpt x&v yXwaatxtiiv xürrtov
TETA BAZIAEY HAS2NAN *«1 AEPPONIKON.
S. 231 f. — 'I. N. Sßopiüvo;, npo3&^x7) e{{ xd
7TEpt T£pu.TjS3oü. S. 232. — Appendice: *I, N.
Sßopüivo;, 'EOvixov NoptWfxaxixöv Mouasiov. *Ex-
ÖE3t{ xüiv xaxd xö dxaSrjpLcc'ixov fxo; 1896 — 1897
TreTrpaypis'viuv. S. 1 — 24.
Troisieme trimestre. K. A. MuXioväj, Au-
xoöpyoc 6 xüiv 'HSiuvüiv ßaaiXE-j;. S. 233 — 240
(mit 3 Abbildungen). — G. F. Hill, Hadrianoi
and Hadrianeia. S. 241 — 252. — N. B. <Pap86;,
NoputJfxaxixr] Saptoöpdxrj;. S. 253 — 262. — J.
Rouvier, Reparation chronologique dumonnayage
des rois pheniciens d' Arvad avant Alexandre le
Grand. S. 263—298. — A. N. Haa/aXT)«, Nopua-
fAaxixr) xtj; dpyat'ac 'AvSpou. S. 299—368 (mit
Tafel IB'— IZ' und 4 Abbildungen). — 'I. N.
Sßoptövo;, Nopu3p.axixd EÜp^piaxa. A'. 'Ex xüiv
dvaaxacpwv xtj; 'Axpo-G'XEüKAörjVÜiv. S. 367 — 378
(mit Tafel 1A' und einer Abbildung). — E. D.
J. Dutilh, Une seconde Statuette de Berenice II.
s« 379« — J- P« Six, Le mot xdrcoc. S. 379 f.
— K. F. Kinch, Le nom des Edoniens. S. 380.
— J. N. Svoronos, Supplement a Andros. S. 380.
Quatrieme trimestre. E. Babelon, Sur la
numismatique et la Chronologie des dynastes de
laCharacene. S. 381 -404 (mit Tafel IH'. 10')- —
'I. N. Sßopüivos, Tt; i] vt)3o;, 'S'jp^' xoü 'Opt^pou;
Eteayu>y7] dz xtjv jj.eXe'xtjv xüiv vopu3u.dxu>v xrj?
v^cou Kiio. S. 405 — 432. — E.D. J. Dutilh, Etudes
alexandrines. A. La statue de Berenice II du
Musee greco-romain d'Alexandrie (mit Tafel K')-
B. Monnaies d'Oasis d'Ammon(?) (mit 2 Ab-
bildungen). C. Monnaies de Pescennius Niger
frappees ä Alexandrie. S. 433 — 442. — 'A. Mrj-
XtctpdxTjC, MoXußSoßouXXov Ntxrjxa ßastXtxoO GTia-
öapfou xal Spouyyapt'ou xoü Atyai'ou irsXdyou;.
S. 443 — 450 (mit Abbildung). — B. Pick, Zur
Epigraphik der griechischen Kaisermünzen. I.K6-
pios (Acclamationen auf Münzen). S. 451 — 465.
— 'I. N. Sßopuivo;, cO Auxoüpyo; xal ^ 'Ap.ßpo3t'a.
S. 466 — 470.
Ephemeris Epigraphica. Corporis Inscriptionum
Latinarum Supplementum. Vol. VIII, fasciculus
tertius [vgl. Bibliographie 1892 S. 137].
Enthält: E. Huebner, Additamenta nova ad
Corporis vol. IL S. 351 — 528. — Indices
(C. Regling). S. 529—620.
Akademiai Ertesito. IX (1898). Budapest [Un-
garisch].
3*
36
Bibliographie.
Heft ii. G. Teglas, Kritische Würdigung
der sich auf Dacien beziehenden geographischen
Beiträge des Herodot. S. 544—550.
Archaeologiai Ertesitö (Archaeologischer Anzeiger).
N. F. Band XVIII (1898). Budapest [Ungarisch].
Heft 1. G. Teglas, Zur Topographie der
Station Aizis der Strafse Lederata-Tibiscum.
S. 1 — 7. — lf., Bernsteingegenstände aus Savaria.
S. 86 — 88 (mit 6 Abbildungen). — h., Bronze-
statuette des Dispater. S. 88 f. (mit Ab-
bildung). — aa., Römische Bronzelampen im
N. Museum. S. 93 — 96 (mit 7 Abbildungen).
Heft 2. V. Kuzsinszky, Wann wurde der
nordöstliche Theil Pannoniens durch die Römer
besetzt? S. 115 — 118. — G. Teglas, Römische
Steinbrüche in der Nähe von Porolissum im
Szilagyer Comitate. S. 118— 124. — K. Karpati,
Über Altertümer aus Savaria. S. 152 — 156
(mit 11 Abbildungen). — aa., Eine Bronze-
statuette der Venus. S. 190 (mit Abbildung).
Heft 3. mp., Bronzefiguren von einem
römischen Wagen. S. 281 — 286 (mit 7 Ab-
bildungen).
Heft 5. V. Kuzsinszky, Beiträge zum
Nemesiscultus. S. 385 — 388 (mit Abbildung). —
G. Finaly, Über römische Ansiedelungen im
Thale des Kis-Szamos. S. 427 — 431 (mit Ab-
bildung). — J. Teglas, Über römische Überreste
im Torda-Aranyoser Comitat. S. 432 — 440. —
Kuzsinszky, Steindenkmäler von Aquincum. S.
445-447-
Törtenelmi es regeszeti Ertesitö. XIV (1898).
Temesvar [Ungarisch].
Heft 1—2. B. Milleker, Der heutige Stand
zweier Fragen der antiken Geographie Süd-
Ungarns. S. 1 — 10. — L. Böhm, Der Über-
gang Trajans über die Donau bei Rama.
S- 31-37-
Indogermanische Forschungen. IX. Band (1898).
Anzeiger Heft 3. R. Brown, Semitic in-
fluence in Hellenic mythology (E. H. Meyer).
s. 175 f-
Gazette des Beaux-Arts. 3c periode, tome vingt-
et-unieme (1899).
499e livraison. E. Babelon, Les camees
antiques de la bibliotheque nationale (troisieme
article). S. 33—43 (mit 11 Abbildungen). —
M. Nicolle, Le Musee archeologique de Lille.
S. 51—64 (mit 8 Abbildungen).
500« livraison. E. Babelon, Les camees
antiques de la Bibliotheque Nationale (quatrieme
et dernier article). S. 101 — 116 (mit 13 Ab-
bildungen).
Rheinische Geschichtsblätter Bd. IV (1898).
Heft 4. O. Minjon, Xanten und Troja
[Colonia Traiana].
Globus. Bd. LXXIV (1898).
No. 21. F. v. Luschan, Die angebliche
'Kreuzigung Christi' im Palaste des Tiberius.
S. 340-342.
The Graphic (1899).
21. Jan. Tomb of Romulus (with illustration).
Daily Graphic (1898).
31. Dec. Antiquities from London in Guild-
hall Museum (illustrated).
The Guardian (1898).
Nov. Classical archaeology at Oxford.
Gymnasium. XVII. Jahrgang (1899).
No. 2. H. Willenbücher, Cäsar's Ermordung
(Werra). Sp. 52.
Hermes. Vierunddreifsigster Band (1899).
Heft 1. J. Kromayer, Kleine Forschungen
zur Geschichte des zweiten Triumvirats. VII.
S. 1 — 54. — Th. Mommsen, Der Zinswucher
des M. Brutus. S. 145—150. — Th. Mommsen,
Die Freigelassenen im römischen öffentlichen
Dienst. S. 151 — 155. — L. Schmidt, Zur Ge-
schichte des Markomannenkrieges unter Mark
Aurel. S. 155—159. — Th. Reinach, L.
Cornelius L. F. proconsul. S. 159 f.
Hunyadmegyei törteneti es regeszeti tar-
sulat Evköny ve. IX (1898). Deva [Ungarisch].
G. Teglas, Der Schatz des dacischen Königs
Decebal. S. 4—9. — B. Teglas, Die zwei
Mosaikböden von Värhely. S. 13—18 (mit 2
Abbildungen).
Bonner Jahrbücher (1898).
Heft 103. A. Furtwängler, Römische Bronzen
aus Deutschland. S. 1 — 11 (mit Tafel I und
5 Abbildungen). — Schulten, Flurteilung und
Territorien in den römischen Rheinlanden.
S. 12 — 41 (mit 6 Abbildungen). — H. Dragen-
dorff, Die arretinischen Vasen und ihr Verhältnis
zur augusteischen Kunst. S. 87 — 109 (mit
Tafel II — V und 12 Abbildungen). — H. Nissen,
Römisches Siegesdenkmal in Beuel. S. 110 — 114.
— M. Siebourg, Ein gnostisches Goldamulet
aus Gellep. S. 123 — 153 (mit Tafel VII und
3 Abbildungen). — Steuernagel, Fundbericht
über die Reste der 'Porta-Paphia' [sie!] bei
Niederlegung derselben im Dezember 1897.
S. 154 — 163 (mit Tafel VIII und 9 Abbildungen).
— O. Hauser, Das Amphitheater Vindonissa
(H. D.). S. 164. — A. Günther, Coblenz.
Römerstrafse und Meilenstein mit Inschrift.
S. 167 f. — Pohl, Zur Etymologie der Matronae
Bibliographie.
37
Fachinehac. S. 168. — Clemen, Bericht über
die Thätigkeit der Provinzialkommission für die
Denkmalspflege in der Rheinprovinz. S. 169 —
227 (mit 4 Tafeln und 27 Abbildungen). —
Berichte über die Thätigkeit der Provinzial-
museen in der Zeit vom 1. April 1897 bis 31.
März 1898: 1. Bonn (Klein). S. 228—233.
2. Trier (Lehner). S. 234—238 (mit Tafel und
Abbildung). — Berichte über die Thätigkeit der
Altertums- und Geschichtsvereine und über die
Vermehrung der städtischen und Vereinssamm-
lungen innerhalb der Rheinprovinz. S. 239 — 271.
Jahrbücher der Gesellschaft für lothringische
Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 9 (1898).
G. Wolfram, Die räumliche Ausdehnung von
Metz zu römischer und frühmittelalterlicher
Zeit. Erster Theil: Die römische Stadt. — J.
B. Keunen, Gallo-römische Kultur in Lothringen
und den benachbarten Gebieten.
Neue Jahrbücher für das klassische Alterthum,
Geschichte und deutsche Litteratur, und für
Pädagogik. Erster Jahrgang (1898). Bd. I und II.
Heft 8. M. Siebourg, Über eine halbjährige
Studienreise in Italien. S. 415 — 427.
Heft 9. F. Noack, Zur Entwickelung
griechischer Baukunst. S. 569 — 584 (mit 2 Ab-
bildungen). — O. Seeck, Die Lex Manciana.
S. 628—634.
Preufsische Jahrbücher. 94. Band (1898).
Heft III. W. Ribbeck, Phädra und Messa-
lina. S. 515—522. — Egypt Exploration Fund,
the Oxyrhynchos Papyri ed. B. P. Grenfell
(VV. Crönert). S. 528-540.
95. Band (1899).
Heft II. B. Landsberg, Geschichte des
Bernsteins und seiner Gewinnung. S. 264 — 275.
Jan us. Archives internationales pour l'histoire de
la Medecine et pour la Geographie medicale
(Amsterdam). Vol. II (1898).
No. 6. A. H. Sayce, The libraries of Assyria
and Babylonia. S. 547—549. — Öfele, Mit-
theilung eines Abschnittes des leidener Zauber-
papyrus J 384. S. 634.
Vol. III (1898).
No. 1. A. Kronfeld, Die Arkesilas-Schale
und das Silphium. S. 22 — 33 (mit einer Tafel
und einer Abbildung).
The Independent (1899).
Jan. 12. The Chabiri in the Tell-el-Amarna
letters.
Jan. 19. De Morgan's discoveries in Persia.
American Journal of Archaeology. Second Series
Vol. II (1
Numbers 1, 2. H. S. Washington, The
identification of the marbles used in greek
sculpture. S. 1 — 18 (mit 4 Abbildungen). —
A. Marquand, A capital from the temple of
Jupiter Capitolinus in Rome. S. 19 — 25 (mit
3 Abbildungen). — W. Dennison, The epigraphic
sources of Suetonius. S. 26 — 70. — The Cretan
expedition of the Institute: IX. Inscriptions from
Gortyna, Lyttos, and Lato pros Kamara (S. A.
Xanthoudidis). S. 71—78 (mit 8 Abbildungen).
X. Addenda to the Cretan inscriptions (F. Halb-
herr). S. 79 — 94 (mit 33 Abbildungen). —
Archaeological news (august, 1897 — february,
1898) (H. N. Fowler). S. 95—158.
Numbers 3, 4. W. H. Ward, Notes on
oriental antiquities. 1. The horse in ancient
Babylonia. 2. Nehushtan. S. 159 — 168 (mit
7 Abbildungen). — J. Pickard, The Orpheus
relief. S. 169 — 172. — C. Waldstein, J. C.
Hoppin, Terra- cotta reliefs from the Argive
Heraeum. S. 173—186 (mit Tafel I. II). —
A. Fossum, The eiskyklema in the Eretrian
theatre. S. 187—194 (mit Tafel III— V und
3 Abbildungen). — R. B. Richardson, An old
corinthian vase from Corinth. S. 195-205 (mit
Tafel VI. VII und Abbildung). — R. B. Richard-
son, Terra-cotta figurines from Corinth. S. 206
— 222 (mit 35 Abbildungen). ■ — R. B. Richardson,
A trace of Egypt in Eleusis. S. 223—232 (mit
Tafel VIII). — R. B. Richardson, The excavations
at Corinth in 1898: preliminary report. S. 233
—236 (mit Tafel IX— XI und Abbildung). —
H. N. Fowler, Archaeological discussions
(august, 1897— february, 1898). S. 237—345.
Journal Asiatique. N. S. tome XII (1898).
No. 3. J. Rouvier, L'ere de Marathos de
Phenicie. S. 361 — 406.
The Journal of the British Archaeological Asso-
ciation. N. S. Vol. IV (1898).
Part IV. W. S. Lach-Szyrma, Preservation
of antiquities. S. 322 -328.
The Geographical Journal. Vol. XIII (1899).
No. 1. P. Chaix, Lake Trasimene. S. 60 f.
The Journal of Philology. Vol. XXVI (1899).
No. 52. B. W. Henderson, The battle of
Lake Trasimene. II. S. 203 — 223.
Journal des Savants (1899).
Janvier. R. Cagnat et P. Gauckler, Les
monuments historiques de la Tunisie. I. Les
temples pai'ens (G. Boissier). S. 43 — 50. —
M. Breal, Inscription etrusque trouvee ä Car-
thage. S. 63 — 67.
The Journal of Hellenic Studies. Vol. XVIII (iS
38
Bibliographie.
Part II. F. Imhoof-Blumer, Coin-types of
some Kilikian cities. S. 161 — 181 (mit Tafel
XII. XIII). — W. R. Paton and J. L. Myres,
On some Karian and Hellenic oil-presses. S.
209 — 217 (mit 8 Abbildungen). — G. B. Grundy,
Battles, ancient and modern: Professor Burrows
on Sphacteria; Mr. Woodhouse on Plataea.
S. 232 — 237. — R. E. White, Women in
Ptolemaic Egypt. S. 238—266. — A. H. Smith,
Illustrations to Bacchylides. S. 267 — 280 (mit
Tafel XIV und 10 Abbildungen). — H. B.
Walters, On some black-figured vases recently
acquired by the British Museum. S. 281 — 301
(mit Tafel XV— XVII und 8 Abbildungen). —
G. F. Hill, A dedication to Artemis. S. 302
— 305 (mit Abbildung). — V. W. Yorke, In-
scriptions from Eastern Asia Minor. S. 306—327
(mit 19 Abbildungen). — G. C. Richards,
Archaeology in Greece, 1897 — 8. S. 328 — 339.
— J. G. C. Anderson, A suramer in Phrygia.
Some corrections and additions [zu Band XVII
S. 396 ff. XVIII S. 81 ff.]. S. 340-344 (mit
5 Abbildungen). — R. M. Burrows, Mr. G. B.
Grundy on Pylos and Sphacteria. S. 345 — 350.
— Index to volumes XVII. XVIII. S. 353 — 363.
Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeit-
schrift für Geschichte und Kunst. Jahrgang XVII
(1898).
No. 10 und 11. Neue Funde: (81) Württem-
berg. Vom Schönbuch (E. Herzog). Sp. 161
— 164. — (82) Bonn, Inschrift aus Beuel (Nissen).
Sp. 168 f. — (86) Mittheilungen über römische
Funde in Heddernheim II (1898) (Hr.). Sp.
172—174. — (87) H. Willers, Römische Silber-
barren (Hr.). Sp. 174 f. — J. Hansen, Über
das Rheinufer bei Köln (K — n). Sp. 175 f.
No. 12. Neue Funde: (96) Mühlacker, Votiv-
stein eines decurio civitatis Aquensis in Dürr-
menz (F. Haug). Sp. 193 f. — (97) Stockstadt,
Votivsteine von beneficiarii cos. (K. Zange-
meister). Sp. 194 — 200 (mit Abbildung). —
(98) Frankfurt, Römerstrafse (A. Riese). Sp.
200 — 202. — (99) Mainz, römische Funde
(Körber). Sp. 202 — 207. — (100) Diedenhofen,
Funde (J. B. Keune). Sp. 207 — 209. — (101)
R. Cagnat, Cours d'epigraphie latine, 30 edition
(M. Ihm). Sp. 209 f. — (102) A. Breitner, Ju-
vaviae rudera (A. Tille). Sp. 2lof. — (107)
Marcodurum und Marcomagus (J. B. Keune).
Sp. 2i4f.
Die Kritik. XIV. Band (1899).
Nr. 172. R. Wrede, Der Wiederaufbau des
Forum Romanum. S. 182 — 184.
Kunstchronik. N. F. Band X (1898/99).
Nr. 7. Furtwängler und Urlichs, Handaus-
gabe der Denkmäler griechischer und römischer
Skulptur (M. Seh.). S. loif.
Nr. 10. A. Springer, Handbuch der Kunst-
geschichte. Bd. I. Das Alterthum. 5. Aufl.,
bearb. von A. Michaelis (U. Th.) S. 154.
Nr. 13. Ausgrabungen und Funde aus Rom
(E. St.). Sp. 205.
Deutsche Litteraturzeitung. XIX. Jahrgang
(1898).
Nr. 49. K. Klement, Arion (U. v. Wilamo-
witz-Moellendorff). Sp. 1875 — 1877. — R. Fisch,
Eine Wanderung nach den Trümmern von Ostia
(G. Wissowa). Sp. 1877. — J. Boehlau, Aus
ionischen und italischen Nekropolen (H. Dragen-
dorff). Sp. 1892-1895.
Nr. 50. A. Hock und L. Pertsch, P. W.
Forchhammer (F. Hiller von Gaertringen). Sp.
I9i4f.
XX. Jahrgang (1899).
Nr. 1. O. Waser, Charon, Charun, Charos
(U. v. Wilamowitz-Moellendorff). Sp. 14 f. —
A. Holm, Geschichte Siciliens im Altertum.
3. Bd. (Ed. Meyer). Sp. 21-25. — A. Kalk-
mann, Die Quellen der Kunstgeschichte des
Plinius (C. Robert). Sp. 36—40.
Nr. 2. O. Gilbert, Griechische Götterlehre
(E. Maafs). Sp. 56-58.
Nr. 5. A. E. Haigh, The attic theatre (E.
Bethe). Sp. 180 f. — E. Drerup, Über die bei
den attischen Rednern eingelegten Urkunden
(Th. Thalheim). Sp. 181 f.
Nr. 9. J. B. Nordhoff, Römerstrafsen und
das Delbrückerland (G. Wolff). Sp. 53of.
Melanges d'archeologie et d'histoire (Rom)-
XVIIIe annee (1898).
Fase. V. Besnier, Inscriptions et momiments
de Lambese et des environs. S. 451 — 489 (mit
Tafel XL XII und 2 Abbildungen).
Memoires de l'Academie de Nimes. VII e Serie,
tome XX (1897).
E. Bondurand, L'inscription du temple de
Vienne. S. 13—19 (mit Tafel). — E. Bondu-
rand, L'arc de triomphe d'Orange et son in-
scription. S. 21 — 35 (mit Tafel).
Memoires de la Societe archeologique et historique
de l'Orleanais. Tome XVII (1898).
M. Desnoyers, Les fouilles de la Loire en
1894 [decouverte de monnaies grecques, romaines,
gallo-romaines et gauloises]. S. 41 — 58.
Memoires de la Societe d'emulation du Doubs
[Besancon]. "je, serie, II e volume (1897).
Bibliographie.
39
A. Vaissier, Essai d'interpretation des scul-
ptures de l'arc antique de Porte-Noire äBesangon.
S. 217 — 245 (mit Tafel).
Mcmorie della R. Accademia dei Lincei. Classe
di scienze morali, storiche e filologiche. Ser.
V, vol. VI (1898).
P. 1. Expositio totius mundi et gentium.
Con note di G. Lumbroso (Seduta del 20 no-
vembre 1898).
Mittheilungen der K. K. Central-Commission
für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale. Vierundzwanzigster Band
(1898).
Heft 4. Riedl, Reste einer alt-christlichen
Basilica im Boden Celeja's. S. 219—225 (mit
8 Abbildungen und 5 Tafeln).
25. Band (1899).
Heft 1. L. Schneider, Provincial-römische
Fibel in Königgrätz. S. 29 (mit Abbildung). —
Riedl, Mosaik-Boden in Cilli. S. 30. — V.
Kohaut, Mittheilungen über Ausgrabungen von
Poetovium im Jahr 1897. S. 30 — 32 (mit 7 Ab-
bildungen). — Münzfund zu Alt-Muggia. S. 32.
— O. Hovorka Edler von Zderas, Römische
Grabschrift von Janjina. S. 32. — O. Franke,
Mosaik-Boden bei Klagenfurt. S. 51 f. (mit Bei-
lage). — Hann, Römisches Bad bei Mühldorf.
S. 52. — Das römische Bad bei Emona nach
Nauportus. S. 54 f. — S. Jenny, Prähistorische
und römische Funde im Rhein-Correctionsgebiet.
S. 55 f. (mit 3 Abbildungen). — Fr. Kenner,
Neueste Funde in Wien. S. 56 — 58. — J. Fahrn-
gruber, Auffindung von römischen Legionsziegeln.
S. 58 (mit Abbildung).
Mittheilungen über römische Funde in Heddern-
heim. Hrsg. von dem Vereine für Geschichte
und Alterthumskunde zu Frankfurt a/M. Band I
(1894) [vgl. Bibliographie 1894 S. 104].
I. F. Quilling, Die Ausgrabungen des Ver-
eins für das historische Museum auf dem christ-
lichen Heddernheimer Friedhofe im Winter
1891/92 und Sommer 1892. S. 1 — 12 (mit
Tafel I und einer Abbildung). — II. Chr. L.
Thomas, Töpferöfen in der Römerstadt bei
Heddernheim. S 13 — 20 (mit Tafel II. III und
3 Abbildungen). — III. O. Donner v. Richter,
Die Heddernheimer Helme und der griechische
Helm des Frankfurter historischen Museums in
ihrer Bedeutung für die Geschichte der antiken
Helmformen. S. 21—50 (mit Tafel IV und
59 Abbildungen).
Band II (1898).
I. J. Ziehen, Reliefstatuette der Minerva aus
Heddernheim. S. 1—4 (mit Tafel T). — II. A.
Riese, Urkundliche Mittheilungen über Heddern-
heim und die dortige Römerstadt. S. 5 — 30
(mit Abbildung). — III. A. Riese, Römische
Fibeln aus Heddernheim. S. 31 — 41 (mit
Tafel II. III und einer Abbildung). — IV. G.
Wolff, Castell und Stadtbefestigung des römischen
Heddernheim. S. 42-68 (mit Tafel IV).
Mittheilungen der Anthropologischen Gesell-
schaft in Wien. XXVIII. Band (1898).
Heft V. VI. Archiv für Religionswissenschaft
Bd. I 1 — 3 (F. v. Andrian). S. 250 f.
Mittheilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft.
3. Jahrgang (1898).
Heft 6. F. E. Peiser, Studien zur orientali-
schen Altertumskunde II. 52 S. gr. 8°.
Mittheilungen des Kaiserlich Deutschen Archäo-
logischen Instituts. Römische Abtheilung.
Band XIII (1898).
Heft 4. P. Orsi, Le necropoli di Licodia
Eubea ed i vasi geometrici del quarto periodo
siculo. S. 305 — 366 (mit 79 Abbildungen). —
A. Mayr, Pantelleria. S. 367—398 (mit 10 Ab-
bildungen). — P. Hartwig, Ein Thongefäfs
des C. Popilius mit Scenen der Alexanderschlacht.
S. 399—408 (mit Tafel XI und 2 Abbildungen).
— E. Petersen, Grab bei Volterra, S. 409
— 413 (mit 2 Abbildungen). — Zu S. 170 ff.
und 180. S. 414. — Zu S. 224 (A. Schulten).
S. 414. — Sitzungen. Ernennungen. S. 415.
Mitth eilungen aus der historischen Litteratur.
XXVII. Jahrgang (1899).
Heft 1. W. Radtke, Beiträge zu der Lydischen
Geschichte des Xanthos; H. Köster, Über den
Einfiufs landschaftlicher Verhältnisse auf die
Entwicklung des attischen Volkscharakters; G.
Fritzsche, Geschichte Platääs; O. Eiste, Die
Glaubwürdigkeit Plutarchs im Leben Kimons;
H. Karbe, Der Marsch der Zehntausend; S. Herr-
lich, Epidaurus (E. Heydenreich). S. 1 — 4. —
C. Bardt, Der Zinswucher des M. Brutus; W.
Schurz, Die Militärorganisation Hadrians. 2.Theil.
R. Fisch, Eine Wanderung nach den Trümmern
von Ostia (Dietrich). S. 5 f. — Die rechtlichen
Grundlagen der Genossenschaften der römischen
Staatspächter. II (F. Hirsch). S. 6.
Mnemosyne. N. S. Volumen vicesimum septi-
mum (1899).
Pars I. I. M. J. Valeton, Hierosolyma
capta. S. 78—112.
Westermann's Monatshefte. Band LXXXV
(1898).
Dezember. W. Wunderer, Internationale Ar-
40
Bibliographie.
beit auf klassischem Boden. S. 338 — 348 (mit
2 Abbildungen).
Le Musee beige. Deuxieme annee (1
No. 4. E. Fairon, La »ratio castrensis« ou
1' intendance du palais imperial. S. 241 — 266.
— J. de Groutars, Les Italo-Grecs, leur langue
et leur origine (4"ie article). S. 267 — 280. —
J. P. Waltzing, Les Colleges funeraires chez les
Romains. S. 281 — 294.
Das Museum. III. Jahrgang (1898).
Heft 10. Demeter von Knidos (Tafel 77).
Heft 11. Sog. Narcifs von Pompei (Tafel 84).
Heft 12. Gruppe des Menelaos (Tafel 92).
Heft 13. Sog. Germanicus des Kleomenes
(Tafel 102).
Heft 14. Athena-Schale aus dem Hildesheimer
Silberschatz (Tafel 110).
Heft 15. Relief einer Säule des ephesischen
Tempels (IV. Jahrhundert) (Tafel 118).
Heft 1 7. Aeschines, Statue in Neapel (Tafel 1 34).
— Demosthenes, Statue im Vatikan (Tafel 136).
— Winter, Griechische Porträts des 4. Jahr-
hunderts v. Chr. (mit 4 Abbildungen).
Heft 18. Euripides-Büste in Neapel (Tafel 142).
Heft 20. Amazone, Statue in Berlin (Tafel 157).
IV. Jahrgang (1899).
Heft 1. Der Gallier und sein Weib. Antike
Marmorgruppe. Rom, Museo Boncompagni
(Tafel 6).
Heft 2. Figur von einem attischen Grabrelief.
Berlin, Altes Museum (Tafel 14).
Heft 3. Menelaos-Gruppe. Florenz, Loggia
dei Lanzi (Tafel 22).
Heft 6. Apollo. Antike Bronzestatue. Paris,
Louvre (Tafel 44).
Ceske Museum Filologicke. Jahrgang IV (1898).
Lieferung 6. J. V. Präsek, Herodot und
Sparta (Schlufs). S. 401 — 412. — J. Vysoky,
Dodonäische Studien. S. 412 — 446.
Rheinisches Museum für Philologie. N. F. 54. Band
(1899).
Heft 1. E. F. Bischoff, Kauf und Verkauf
von Priesterthümern bei den Griechen. S. 9 — 18.
— R. Helm, Der Bischof Fulgentius und der
Mythograph. S. 1 II — 134. — A. v. Domas-
zewski, C. Julius Priscus, der Bruder des Philippus
Arabs. S. 159 f.
Erdelyi Muzeum. XV (1898). Kolozsvär [Un-
garisch.]
Heft VII. P. Kiraly, Napoca. S. 355-371.
Heft VIII. G. Finäly, Zwei römische In-
schriften aus Kolozsvär (Klausenburg). S. 467
—470.
Nachrichten über deutsche Alterthumsfunde. Neun-
ter Jahrgang (1898).
Heft 4. 5. F. Moewes, Bibliographische Über-
sicht über deutsche Alterthumsfunde für das
Jahr 1897. S. 49-74-
Die Nation. 16. Jahrgang (1899).
Nr. 17. A. Holm, Eine neue griechische
Kulturgeschichte [Rec. von J. Burckhardt's Buch].
S. 240-243.
The Nation (1898).
December 8. R. N[orton], The Roman Forum
[neue Ausgrabungen].
Notizie degli Scavi di Antichitä (1898).
Agosto. Regione IX (Liguria). 1. Bene
Vagienna. Nuove indagini nell' area dell' antica
Augusta Bagiennoium (G. Assandria. G. Vac
chetta). S. 299—303 (mit 2 Abbildungen). —
Regione V (Picenum). 2. Ancona. Scoperta
di un' ancora antica e di vari fittili nel porto
di questa cittä (C. Ciavarini). S. 304. — Re-
gione VII (Etruria). 3. Rapolano. Tomba con
iscrizioni etrusche (G. Pellegrini). S. 304^ —
4. Castiglione del Lago. Tombe con iscrizioni
etrusche scoperte in vocabolo Badia di S. Christo-
foro di Chiusi (G. Pellegrini). S. 305 — 315. —
5. Cittä della Pieve. Tegoli sepolcrali con
iscrizioni etrusche e latine a graffito (G. Pelle-
grini). S. 315 — 318. — Roma. 6. Nuove
scoperte nella cittä e nel suburbio (L. Borsari).
S. 318 — 331. — Regione I. Latium et Cam-
pania. Latium. 7. Tivoli. Nuovi oggetti della
stipe votiva del tempio di Ercole vincitore.
S. 332. — Campania. 8. Macerata di Marcia-
nise. Iscrizione funebre latina (G. de Petra).
S. 332. — 9. Pompei. Relazione degli scavi
fatti nel mese di agosto 1898 (Ä. Sogliano).
S- 333—339 (mit 8 Abbildungen). — Sicilia.
10. Palazzolo Acreide. Di alcune ricerche nella
necropoli (P. Orsi). S. 340. — 11. Ragusa
Esplorazioni nella necropoli di Hybla Heraia
(P. Orsi). S. 340. — Sardinia. 12. Cagliari.
Nuove iscrizioni latine della necropoli cagliaritana
(F. Vivanet). S. 340 f.
Settembre. Regione X (Venetia). 1. Tre
Dossi. Di una nuova terramara nel cremonese.
s- 343- — Regione VIII (Cispadana). 2. Ve-
rucchio. Scoperta di sepolcri tipo Villanova
(E. Brizio). S. 343—390 (mit 3! Abbildungen).
— Regione VII (Etruria). 3. Castiglione della
Pescaia. Frammento di iscrizione funebre latina
ed oggetti vari rinvenuti presso la Serrata
Martini (L. A. Milani). S. 390 f. — Roma.
4. Nuove scoperte nella cittä e nel suburbio.
Bibliographie.
41
S. 391 f. — Regione I (Latium et Campania).
Campania. 5. Pompei. Relazione degli scavi
fatti durante il mese di settembre 1898 (A.
Sogliano). S. 392 f. 6. Massalubrense. Iscri-
zione funebre latina scoperta in contrada Fon-
tanelle (A. Filangicri di Candida). S. 393. —
Regione II (Apulia). Hirpini. 7. S. Angelo a
Cupolo. Sigillo di bronzo con nome latino
scoperto nel territorio del comune (A. Meo-
martini). S. 393.
Ottobre. Regione IX (Liguria). 1. Genova.
Tombe a pozzo con vasi dipinti, appartcnenti
ad un sepolcrcto preromano della necropoli dell'
antica Genua (A. d'Andrade). S. 395 — 402 (mit
6 Abbildungen). — Regione VIII (Cispadana).
2. Borgo Panigale. Ascia di rame scoperta nel
fondo Padovani (E. Brizio). S. 402—404 (mit
2 Abbildungen). — 3. Mordano nell' Imolese.
Paalstab di bronzo rinvenuto presso l'abitato
(E. Brizio). S. 405. — Regione VI (Umbria).
4. Otricoli. Iscrizioni onorarie rinvenute nel
territorio dell' antica cittä (G. Gatti). S. 405
— 407. — Regione VII (Etruria). 5. Barbarano
Romano. Di alcuni fittili con leggende etrusche
rimessi a luce nella tenuta di S. Giuliano (F.
B[arnabei]). S. 407—409 (mit 4 Abbildungen).
— Roma. 6. Nuove scoperte nella cittä e nel
suburbio (D. Vaglieri). S. 409—418. — Re-
gione I (Latium et Campania). Latium. 7. Arsoli.
Iscrizione latina opistografa, rinvenuta alle pen-
dici del monte dell' Agosto, presso le sorgenti
dell' acqua Marcia (L. Borsari). S 418 f. —
Campania. 8. Boscoreale. Avanzi di una villa
romana in piazza Mercato (A. Sogliano). S. 419
— 422. — 9. Pompei. Relazione degli scavi
fatti nel mese di ottobre 1898 (A. Sogliano).
5. 422 f. — Regione IV (Samnium et Sabina).
Sabini. 10. Casale. Iscrizioni sepolcrali latinc
riconosciute nell" abitato (N. Persichetti). S. 424.
— Paeligni. 11. Scanno. Antichitä varie,
rimesse a luce nel tenimento del comune (A. de
Nino). S. 424 f. — Samnium. 12. Castel di
Sangro. Antichitä romane scoperte in contrada
La Civita ed a Fontemaiuro (A. de Nino).
S. 42 5 f. — Sardinia. 13. Terranova Fausania.
Iscrizione sepolcrale rinvenuta nell' area dell'
antica Olbia (F. B[arnabei]). S. 426.
Novembre. Regione VII (Etruria). 1. Bar-
barano Romano. Fittili con leggende etrusche
scoperti nella tenuta di S. Giuliano (G. F. Ga-
murrini). S. 427—429. — 2. Pitigliano. Risul-
tato degli scavi del 1896—97 a Poggio Buco,
dove supponesi Statonia, e nuovi trovamenti di
antichitä in altre parti del territorio pitiglianese
G. Pellegrini). S. 429—450 (mit 9 Abbildungen).
— 3. Roma. Nuove scoperte nella cittä e nel
suburbio (L. Borsari). S. 450 — 455 (mit 2 Ab-
bildungen). — Urna cineraria con rappresentanza
del mito di Pasifae (L. Savignoni). S. 456—458
(mit Abbildung). — Regione I (Latium et Cam-
pania). Latium. 4. Grottaferrata. Epigrafc
sepolcrale greca (A. Rocchi). S. 458. — Cam-
pania. 5. Pompei. Relazione degli scavi fatti
durante il mese di novembre 1898 (A. Sogliano).
S. 459. — 6. Mercato San Severino. Scoperta
di antiche tombe (G. Patroni). S. 459. —
Regione IV (Samnium et Sabina). Sabini.
7. Poggio S. Lorenzo. Avanzo di antico edificio
e sepolcrcto nella contrada Ripe Santo Janni
(N. Persichetti). S. 460. — 8. Coppito. Nuovo
frammento epigrafico dell' agro amiternino
(N. Persichetti). S. 460. — Regione II (Apulia).
9. Bari. Di una iscrizione latina della necropoli
di »Barium« (F. Barnabei). S. 461. — Sicilia.
10. Granmichele. Necropoli sicule riconosciute
nel territorio del comune nel quäle e posta
la sede dell' antica cittä di Eketla (P. Orsi).
S. 462.
Philologus. Band LVII (1898).
Heft 4. J. Boehlau, Schlangenleib ige Nymphen.
S. 513 — 518 (mit einer Abbildung und einer
Tafel). — P. Weizsäcker, Über das Gemälde
des Mikon im Anakeion in Athen. S. 519 — 523.
— H. Pomtow, Die delphischen Buleuten. S. 524
— 563. — M. Rostowzew, Die kaiserliche Patri-
monialverwaltung in Ägypten. S. 564 — 577. —
H. Pomtow, Kyllon, des Kyllon Sohn aus Elis.
S. 648 f. — C. Wunderer, Zu der Faustkämpfer-
statue im Thermenmuseum. Nachtrag zu Philol.
LVII, iff. S. 649 f. — A. Müller, Militaria.
S. 651-653.
Band LVIII (1899).
Heft 1. F. Noack, Das Proskenion in der
Theaterfrage. S. 1—24. — H. Pomtow, Del-
phische Inschriften. S. 52—76 (mit Abbildung
und 2 Beilagen). — A. Dammann, Der Anfang
des peloponnesischen Krieges. S. 132 — 147. —
M. Maas, Eine neue Deutung des Kalbträgers
im Akropolis-Museum. S. 155 f.
Supplementband VII (1898).
Heft 1. 2. A. Müller, Untersuchungen zu
den Bühnenalterthümern. S. 1 — 116 (mit Tafel A).
M. Wilbrandt, Die politische und sociale Be-
deutung der attischen Geschlechter vor Solon.
S. 133—228. — E. Oder, Quellensucher im
Alterthum. Ein angebliches Bruchstück Demo*
42
Bibliographie.
crits über die Entdeckung unterirdischer Quellen.
S. 229 — 384.
The Morning Post (1899).
28. Febr. New fragments of the Capitoline
plan of Rome.
Proceedings of the Society of Biblical Archaeo-
logy. Vol. XX (1898).
Part 7. A. H. Sayce, Assyriological notes.
S. 250 — 262. — W. H. Rylands, Hittite inscriptions.
S. 263—266 (mit Tafel und 2 Abbildungen). —
W. L. Nash, An ancient egyptian toilet-box.
S. 267-269 (mit Tafel).
Vol. XXI (1899).
Part 1. A. H. Sayce, The new babylonian
chronological tablet. S. 10 — 22 (mit Tafel I. II).
— A. H. Sayce, Contract from the country of
Khana. S. 22 — 24. — A. H. Sayce, An early
babylonian document relating to the Shuhites.
S. 24 f. — M. Brodrick and A. A. Morton, The
tomb of Pepi Ankh (Khua), near Sharona.
S. 26—33 O1"* Abbildung und 5 Tafeln). —
A. Boissier, Deux fables assyriennes. S. 34—48.
Proceedings of the Cambridge Philological
Society. XLVI — XLVIII. Lent, Easter and
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on Trajan's column. — A. W. Verrall, The
inscription on the column of Trajan.
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Numismatique [Beiblatt der Revue numismatique]
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Cabinet de France. S. XVII. — A. Blanchet,
Les monnaies romaines relatives ä l'aqueduc de
Carthage. S. XX. — Derselbe, Statere de Leucas
portant un graffite. S. XLIII.
Römische Quartalschrift für christliche Alter-
thumskunde und für Kirchengeschichte. Zwölfter
Jahrgang (1898).
Heft 4. A. de Waal, Funde in den Kata-
komben in den Jahren 1838 — 185 1, nach Auf-
zeichnungen im römischen Vicariats -Archiv.
S. 333—36o. — A. de Waal, Kleinere Mit-
theilungen: Drei Lampen aus der Sammlung des
Campo Santo (Tf. VIII). S. 399—401 (mit
Tafel VIII). — Arbeiten in der Domitilla-Kata-
kombe. S. 401 f.
Supplement 9 (1898). A. Möhler, Die grie-
chische, griechisch-römische und altchristlich-
lateinische Musik. Ein Beitrag zur Geschichte
des gregorianischen Chorals. XXIII, 88 S. 8°.
Rassegna Abbruzzese (Lanciano). Anno II
De Laurentiis, Rassegna delle opere storiche
intorno ai Marrucini.
Rendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe
di scienze morali, storiche e filologiche. Ser.
V, vol. VII (1898).
Fase. 7 — 11. Barnabei, Notizie delle scoperte
di antichita dei mesi di giugno-settembre. S.
267 — 278. — Ottobre S. 308—313. — Lumbroso,
Scavi Alessandrini S. 306 f. — Lanciani, Sul
ritrovamento dei torso di Belvedere in casa
Ciampolini nel 15 13 [Voranzeige].
The Asiatic Quarterly Review. Third Series, vol.
VII (1899).
No. 13. E. Montet, Quarterly report on
semitic studies and orientalism. S. 134 — 137.
The Classical Review. Vol. XII (18^98).
No. 9. G. F. Hill, Sources for Greek history
(R. M. Burrows). S. 451 — 455. — J.B.Carter,
De deorum Romanorum cognominibus quaestiones
selectae (L. D. Barnett). S. 462 f. — Pausanias,
Description of Greece, transl. with commentary
by J. G. Frazer (P. Gardner). S. 465—469. —
H. Brunn, Kleine Schriften I (A. S. Murray).
S. 469 f. — Th. Ashby jun., The true site of
Lake Regillus. S. 470—472. — H. B. Walters,
Monthly Record. S. 472.
Vol. XIII (1899).
No. 1. M. L. Strack, Die Dynastie der
Ptolemäer (B. P. Grenfell). S. 54—56. — Greek
papyri in the British Museum ed. by F. G.
Kenyon. Vol. II (A. S. Hunt). S. 56—59. —
F. W. Cornish, Dictionary of Greek and Roman
antiquities (J. G.). S. 68 f. — G. Thiele, Antike
Himmelsbilder (E. J. Webb). S. 73—76. —
A. B. Cook, Three Greek bronzes. S. 76 — 78.
— A. Wilhelm, 'Aiioaai; 'Etevve'j;. S. 78 f. —
W. R. Paton, An inscription from Samos. S. 79.
— G. E. Fox, Excavations at Silchester. S.
79—87 (mit Beilage). — C. S., The tomb of
Romulus. S. 87 f. — H. J. Angelopulos, Ilepl
ilEipatdü? (E. A. Gardner). S. 88. — W. J.
Woodhouse, Aetolia (E. A. Gardner). S. 88 f. --
Th. Ashby, jun., Persichetti on the Via Caecilia.
S. 89 f. — H. B. Walters, Monthly record.
S. 90 f.
The Contemporary Review (1899).
No. 397. Th. Hodgkin, Theon and Son,
egyptian bankers of the second Century. S. 84
-89.
Revue archeologique. Troisieme Serie, tome
XXXIII (1898).
Septembre-octobre. M. Laurent, L' Achille
voile dans les peintures de vases grecs. S. 153
Bibliographie.
43
— 186 (mit io Abbildungen). — S. Reinach
Encore Epona. S. 187 — 200 (mit Tafel XI.
XII und 15 Abbildungen). — A. Martin, Explo-
ration archeologique dans le Morbihan. Tumulus
et dolmen a chambre circulaire du Nelhouet
en Caudan. S. 201 — 214 (imt 7 Abbildungen).
— A. -L. Delattre, Les cimetieres romains
superposes de Carthage (1896). Suite. S. 215
— 239 (mit 27 Abbildungen). — G. Katcheretz,
Notes d' archeologie russe II. Le bouclier
byzantin de Kertch. S. 240—244 (mit Ab-
bildung). — Dechelette, Le belier consacre aux
divinites domestiques sur les chenets gaulois.
Suite. S. 245 — 262 (mit 11 Abbildungen). —
G. Daressy, Yanoem et Israel. S. 263—266. —
A. Blanchet, Statuette archaique d' Apollon.
S. 267—269 (mit 2 Abbildungen). — C. Clermont-
Ganneau, Notes d' archeologie Orientale. S. 270
— 291. — Bulletin mensuel de 1' Academie des
inscriptions. S. 292 — 299. — Societe nationale
des antiquaires de France. S. 300 f. — S.
Reinach, L' Hermaphrodite du Capitole. S. 302
(mit Abbildung). — F. de Villenoisy, Miliin et
Bodmann. S. 303 — 306. — Fr. P., La fontaine
de Saint-More. S. 306 f. — O. Hirschfeld, Le
nom des Germains dans Tacite (S. R.). S. 3 10 f.
— K. Bädeker, Egypte (C. C.-G.). S. 312.
Novembre - decembre. P. Foucart, Traite
d' alliance de 1' annee 362. S. 313 — 327. —
de Laigue, Les necropoles pheniciennes en
Andalousie (1887— 1895). s- 328 — 336 (mit
Tafel XIII— XV und 2 Abbildungen). — A.-L.
Delattre, Les cimetieres romains superposes de
Carthage (1896). Suite. S. 337—349 (mit Ab-
bildung). — M. Pernot, A propos de 1' inscription
d' Henchir-Mettich. S. 350 f. — G. Foucart,
Le mobilier funeraire sous la XII« dynastie
d' apres une publication recente de M. Steindorff.
S. 366 — 398. — Chr. Blinkenberg, L'enlevement
d' Helene represente sur un lecythe proto-
corinthien. S. 399 — 404 (mit Abbildung). —
A. Parat, La villa gallo-romaine de Saint-More
(Yonne). S. 405 — 407 (mit 2 Abbildungen). —
Bulletin mensuel de 1' Academie des inscriptions.
S. 408 — 414. — H. Usener, Der Stoff des
griechischen Epos (H. Hubert). S. 430 —
432. — R. Cagnat, Revue des publications
epigraphiques relatives ä 1' antiquite romaine
(juillet- decembre). S. 433—456 (mit 4 Ab-
bildungen).
La Revue de 1' Art ancien et moderne. 3« annee,
tome V (1899).
No. 23. H. Babelon, Les origines du
portrait sur les monnaies grecques. S. 89 — 102
(mit 31 Abbildungen).
Revue critique d' histoire et de litteraturc. Trentc-
deuxicmc annee (1898).
No. 49. G. Perrone et L. Volpe Rinonapoli,
Niobe (P. Decharme). S. 399—401.
No. 50. Festgabe für F. Susemihl (My).
S. 418—420.
No. 52. Amelineau, Les nouvelles fouilles
d'Abydos; J. de Rouge, Monuments contempo-
rains des deux premieres dynasties; J. Capart,
Notes sur les origines de 1' Egypte (G. Maspero).
S. 469 — 478. — Flinders Petrie, Six temples at
Thebes (G. Maspero). S. 478—484.
No. 53. K. Baedeker, Egypte (G. Maspero).
S. 497 f. — Aegyptische Urkunden aus den Kgl.
Museen zu Berlin; griechische Urkunden II 1 — 9
(G. Maspero). S. 498. — O. Marucchi, Gli
obelischi egiziani (G. Maspero). S. 498 f.
Trente-troisicme annee (1899).
Nos. 1 — 2. A. Pellegrini, Nota sopra un'
iscrizione egizia del Museo di Palermo (G.
Maspero). S. 1—4. — N. Fairley, Monumentum
Ancyranum (R. C). S. 7. — P. Allard, Etudes
d* histoire et d' archeologie (R. C). S. 7 f.
No. 3. G. Foucart, Histoire de 1' ordre
lotiforme; G. Schweinfurth , Ornamentik der
ältesten Kultur -Epoche Ägyptens (Ch. J.). S.
35-39-
No. 4. F. Delitzsch, Die Entstehung des
ältesten Schriftsystems, Nachwort; M. Jastrow,
The Religion of Babylonia; D. Bassi, Mitologia
babilonese assira (F. Thureau-Dangin). S. 53 —
55. — G. Schweinfurth, De 1' origine des
Egyptiens (Ch. J.). S. 56 f. — O. Waser, Charon,
Charun, Charos (S. R[einach]). S. 64. - A.
Mommsen, Feste der Stadt Athen; P. Stengel,
Die griechischen Kultusaltertümer (A. Martin).
S. 64—69.
No. 6. R. v. Scala, Die Staatsverträge des
Altertums (A. Martin). S. 97 f. — F. Haug und
G. Sixt, Die römischen Inschriften und Bild-
werke Württembergs; J. Macdonald, Tituli
Hunteriani (R. Cagnat). S. 98 f.
Revue epigraphique du Midi de la France (1898).
No. 90. [1252] Inscription celtique de
Coligny (ci-dessus III p. 493). S. 541—545. —
[1253] Tuiles au nom de la legion VIII Augusta.
S. 545. — [I254 — 1263] Dieux de la Gaule. I.
Les dieux de la Gaule celtique (suite): Deus
Gisacus, Gesacus; Graselos; Nymphae Griselicae;
Iboita; dea Icaunis; Icotiae; Sulevia Idennica;
Ivaos; Jalonus; les Junons de Nimes. S. 546 —
44
Bibliographie.
550. — O. Hirschfeld, D. Clodius Albinus (fin).
s. 550-556.
Revue de 1' Histoire des Religions. Dix-huitieme
annee, tome XXXVI (1897).
No. 3. J. Dümichen, Der Grabpalast des
Patuamenap (G. Maspero). S. 406—410. —
Ch. Renel, L' evolution d' un mythe. Agvins et
Dioscures (P. Oltramare). S. 410—417.
Dix-neuvieme annee, tome XXXVII (1898).
No. 1. A. Audollent, Bulletin archeologique
de la religion romaine. S. 50 — 80. — J. Toutain,
Les cites romaines de la Tunisie (P. Gauckler).
S. 93 — 97. — E. Carette, Les assemblees
provinciales de la Gaule romaine (J. Brissaud).
S. 97— 100.
Dix-neuvieme annee, tome XXXVIII
(1898).
No. 1. Goblet d' Alviella, Les rites de la
moisson et les commencements de 1' agriculture.
S. 1 — 25. — P. D. Chantepie de la Saussaye, ,
Lehrbuch der Religionsgeschichte. 2. Ausg.
(J. Reville). S. 64—70.
Revue historique. Vingt-quatrieme annee, tome
soixante-neuvieme (1899).
Heft I. S. Reinach, Gabriel de Mortillet.
S. 67—95. — R- -Dareste, B. Haussoullier, Th.
Reinach, Recueil des inscriptions juridiques
grecques (G. Glotz). S. 161 — 164. — A. de
Marchi, II culto privato di Roma antica I.
(Ch. Lecrivain). S. 165 f.
Revue historique et archeologique du Maine [Le
Mans]. Tome XLIII (1898).
Ier semestre: J. Gauliard, Note sur le dolmen
des Grandes -Bruyeres, commune de Tuffe.
s. 51-53.
Nouvelle Revue historique de droit francais et
etranger. 22e annee (1898).
No. 5. E. Beaudouin, Les grands domaines
dans 1' empire romain, d' apres des travaux
recents (6. article). S. 545 — 584.
No. 6. R. Dareste, Nouveaux textes de
droit romain. S. 685 — 693. — E. Beaudouin, Les
grands domaines, dans 1' empire romain, d' apres
des travaux recents (7. et dernier article).
S. 694—746.
Revue numismatique. Quatrieme serie, tome
deuxieme (1898).
Quatrieme trimestre. E. Babelon, La collection
Waddington au Cabinet des Medailles. Inventaire
sommaire (fin). S. 549—639 (mit Tafel XV—
XVIII und 12 Abbildungen). — ]. Rouvier,
Les monnaies autonomes de Beryte (suite).
g, 640—658 (mit 7 Abbildungen). — M. C.
Soutzo, Etüde sur les monnaies imperiales
romaines (suite). S. 659 — 666 (mit 3 Ab-
bildungen). — A. Dieudonne, Monnaies romaines
recemment acquises par le Cabinet des Medailles.
S. 667—687 (mit Tafel XIX). — J. Rouvier,
Les eres de Tripolis de Phenicie (J.-A. Bl[anchet]).
S. 710. — G. F. Hill, Catalogue of the greek
coins of Lycia, Pamphylia and Pisidia (J.-A.
Bl[anchet]). S. 711 f.
Revue de philologie, de litterature et d' histoire
anciennes. Annee et tome XXIII (1899).
ire livraison. B. Haussoullier, Le temple
d' Apollon Didymeen. Questions chronologiques
(troisieme article). S. 1—36 (mit Abbildung).
— Ch. Michel, Ad Inscript. Gr. Insul. Maris
Aegaei III No. 331. S. 50 — 52. — B. Haus-
soullier, Une liste de meteques milesiens. S. 80
—87. — Melanges H. Weil (B. H[aussoullie'r]).
S. 88-90. — F. O. Bates, The five post-klei-
sthenian tribes (A. Martin). S. 91. — J. P.
Waltzing, £tude historique sur les corporations
professionnelles chez les Romains III (F. C).
S. 103. — M. J. Toutain, L' inscription d' Hen-
chir-Mettich (Ph. Fabia). S. 103 f.
Revue Savoisienne [Annecy], 39eme annee (1898).
Trouvaille de monnaies romaines aux Fins
(Savoie). S. 5 f.
Revue semitique. 7e annee (1899).
Janvier. A. Boissier, Notes d' assyriologie
(fin). S. 49-53-
Rivista italiana di numismatica. Anno XI (1898).
Fase. 4. J. N. Svoronos, Tesseres en bronze
du theätre dionysiaque de Lycourgos et de
1' assemblee Cleisthenienne des Atheniens. S. 459
— 502 (mit Tafel XII— XV). — Varieta: Tesoretto
di monete repubblicane romane d' argento, scoperto
a Taranto. S. 613 — 616. — Un grande ripostiglio
a Treviri. S. 616. — Monete romane scoperte a
Vindonissa. S. 61 6 f.
Rivista di storia antica. Anno III (1898).
Fase. 4. C. v. Jan, Gli seavi in Delfo.
S. 102 — 110. — V. Strazzulla, Nuovi studj su
aleuni elementi pagani nelle catacombe e nell'
epigrafia cristiana. S. 1 11— 119.
Anno IV (1899).
Fase. 1. 2. S. Rossi, Ricostruzione di un
cxt4<r6ßu)v\ S. 104 — 117.
Rivista storica Calabrese. Vol. VI (1898).
Fase. 9. P. Notopoli, L' antica Delia (presso
Locri).
Neue philologische Rundschau. Jahrgang 1898.
Nr. 24. H. Karbe, Der Marsch der Zehn-
. tausend (R. Hansen). S. 559 f. — F. Hiller
Bibliographie.
45
v. Gärtringen, Die archaische Kultur der Insel
Thera (R. Hansen). S. 5641".
Nr. 25. C. Robert, Die Knöchelspielerinnen
des Alexandros (P. Weizsäcker). S. 585 — 588.
— F. Stähelin, Geschichte der kleinasiatischen
Galater (R. Hansen). S. 591 f.
Jahrgang 1899.
Nr. 2. L. Kjellberg, Asklepios (P. Weiz-
säcker). S. 37 — 39.
Nr. 3. P. Weizsäcker, Über die Rekon-
struktion der Wandgemälde Polygnots in Delphi.
S. 49 — 57. — F. Ferrere, La Situation religieuse
de 1' Afrique romaine (J. R. Asmus). S. 60—63.
Sitzungsberichte der Königlich Preufsischen
Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1898).
LI — LIII. U. Köhler, Das asiatische Reich
des Antigonos. S. 824 — 843.
LIV. H. Diels, Die Elegie des Poseidippos
aus Theben. S. 847 — 858 (mit Tafel III. IV
und einer Abbildung).
(1899).
IV. Berichte über: Die Sammlung der
griechischen Inschriften (Kirchhoff). S. 71. —
Die Sammlung der lateinischen Inschriften
(Mommsen-Hirschfeld) S. 72. — Prosopographie
der römischen Kaiserzeit (Mommsen). S. 73. —
Griechische Münzwerke (Mommsen). S. 74. —
Kartographische Aufnahme von Pergamon
(Conze). S. 80. — Eduard Gerhard-Stipendium
(Conze). S. 82.
VII. W. Belck und C. F. Lehmann, Be-
richt über eine Forschungsreise durch Armenien.
S. 116— 120.
Skrifter, utgifna af K. Humanistiska Vetenskaps-
samfundet i Upsala. V (1897).
No. 5. J. M. Sunden, De tribunicia potestate
a L. Sulla imminuta quaestiones. 37 S.
No. 12. P. Persson, Om ett nyligen upptäckt
fragment af en romersk kommunallag. 41 S.
Norsk Videnskabs Selskabets Skrifter. 11(1898).
Historisk-filosofisk Klass. Udgivet for Hans
A. Benneches Fond. Kristiania 1898.
No. 6. A. Torp, Lykische Beiträge. 50 S.
Imp. 8°.
Societe des sciences et des arts de Vitry-le-Francois.
Tome XVIII (1893— 1896) [erschien 1898].
Mougin, Un cimetiere gallo-romain aux
Marvis. Poteries gallo-romaines et gauloises.
S. 361—367 (mit 3 Tafeln)
Sphinx. Vol. II (1898).
Fase. IV. G. Schweinfurth, Die neuesten
Entdeckungen auf dem Gebiete der ägyptischen
Ausgrabungen III. S. 203 — 216. — L. Borchardt,
I
Die ägyptische Pflanzensäule (E. Naville). S.
224 — 230. — . Egypt Exploration Fund. Archae-
ological Report 1897— 1898 ed. F. LI. Griffith
(K. Piehl). S. 231 f. — M. de Rochemonteix,
Oeuvres diverses (K. Piehl). S. 233—240. — K.
Piehl, Melanges. S. 241 — 244. — K. Piehl, Sir
Peter Le Page Renouf. S. 245—248 (mit Bild-
nis).
Stimmen aus Maria-Laach. Jahrgang 1899.
Heft .2. J. Schwarz, Der obere Nil und seine
Erforschung. I. S. 157 — 171.
Studj italiani di filologia classica (Firenze-Roma).
Vol. VI (1898).
E. Loewy, Appunto su Neleo. S. 28. —
E. Pais, Eryx -Verruca? S. 121— 126.
Studi e materiali di archeologia e numismatica,
pubblicati per cura di L. A. Milani. Firenze.
Vol. I (1899).
Puntata 1. L. A. Milani, I bronzi dell'
antro Ideo cretese, primo monumento della reli-
gione e dell' arte ellenica (mit Tafel I. II). —
L. A. Milani, Nota esegetica sulla stele di Amrit
e sul prineipal rilievo rupestre di Jasilkaia;
saggio di teogonia hethea. — L. A. Milani,
Medaglione commodiano dell' asiarco L. Aurelio;
la religione di stato al tempo di Commodo. —
G. Patroni, Due anfore ruvestine del Museo
Nazionale di Napoli. — Mancini, sfinge e satiri in
un cratere della collezione Vagnonville. — L. A.
Milani, Tumulo, sfinge e satiri in un cratere
della collezione Vagnorfville. — Correra, Sul
eulto di Leucothea in Napoli. — L. A. Milani,
Ino-Leucothea, immaginedell'acqua e dell' aria. —
Pellegrini, Fregi arcaici etruschi in terracotta a
piecole figure. — L. A. Milani, L'Artemis di
Castiglion della Pescaia (mit Tafel III). — L. A.
Milani, Firenze, Museo archeologico: due ripos-
tigli telamonesi di armi ed altri oggetti votivi. —
Pellegrini, Siena, Museo Chigi: le terrecotte.
Studi Storici (Pisa). Vol. V (1898). VI (1899).
J. Niccolini, Fasti tribunorum plebis ab an.
260/494 usque ad an. 72 1/23. Accedunt addenda
et index. S. 105 — 224. 329—502. 17- 27.
29 — 72.
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October 2. A year's gain by science [u. a.
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Nordisk Tidskrift for Filologi. Tredie Raekke.
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hammer). S. 129. — V. Lundström, C. Flaminius
och Hannibal (J. Forchhammer). S. 130 f. —
J. Forchhammer, Romerfolkets indre og ydre
historie (P. Petersen). S. 140 — 142. — V. J.
Modestov, De Siculorum origine (H. Pedersen).
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December 3. 31. F. P. Stearns, The Aphrodite
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Sept. 24. J. H. Bernard, Glimpses of old
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Oct. 22. H. V. Hilprecht, Oriental research
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J. Brunsmid, Griechische Inschriften aus dem
Heiligthume der Göttin Ma in Voden (Edessa) in
Macedonien. S. 131 — 136. — J. Brunsmid, Der
Urnenfriedhof in Krupace bei Krasic in Kroatien.
S. 137-143 (mit 15 Abbildungen). — J. Brun-
smid, Das römische Militärdiplom aus Krnjesevci.
S. 144-149 (mit 2 Abbildungen). — J. Brun-
smid, Archäologische Notizen aus Dalmatia und
Pannonia II. S. 150— 205 (mit 101 Abbildungen).
— J. Brunsmid, Eine griechische Grabinschrift
aus Kavadarci in Macedonien. S. 206. — L.
IvanCan, Die Ausgrabung im römischen Fried-
hofe in Stenjevec bei Agram. S. 207—214 (mit
2 Abbildungen). — Bericht über die vierte
Generalversammlung des »Bihac«, kroatischen
Vereins für Erforschung der Heimatsgeschichte,
gehalten in Spalato am 30. December 1897. S.
217- — 231 (mit 7 Abbildungen). — Berichte der
Vertrauensmänner und Freunde des Museums in
Agram. S. 232—243 (mit 8 Abbildungen) Aus
dem archäologischen Museum. S. 246. — Recen-
sionen: J. Brunsmid, Die Inschriften und Münzen
der griechischen Städte Dalmatiens. Hoernes,
Urgeschichte der bildenden Kunst. S. 248.
Berliner philologische Wochenschrift. 18. Jahr-
gang (1898).
No. 50. F. O. Bates, The five post-kleisthenian
tribes (Thalheim). Sp. 1548 f. — F. Haug und
G. Sixt, Die römischen Inschriften und Bild-
werke Württembergs (G. Wolff). Sp. 1549-1551.
— L. Gurlitt, Anschauungstafeln zu Caesar's
bellum Gallicum (R. Oehler). Sp. 1558— 1560. —
Ausgrabungen in Korinth, Thermon, Rheneia,
Syra. Sp. 1564— 1566.
No. 51. Pseudo-Eratosthenis Catasterismi.
Rec. A. Olivieri (G. Knaack). Sp. 1572 — 1574. —
A. v. Sallet, Münzen und Medaillen (R. Weil).
Sp. 1583 f. — W. Uhl, Das Portrait des Arminius
(G. Wolff). Sp. 1584 f. — D. Bassi, Mitologie
orientali. I. Mitologia babilonese-assira (F. Justi).
Sp. 1587. — Neues aus Griechenland und
Aegypten. Sp. 1 597 f.
No. 52. G. E. W. van Hille, De testamenti
iure attico (Thalheim). Sp. 1620 f.
19. Jahrgang (1899).
No. 1. W. Heibig, Les vases du Dipylon et
les naucraries (E. Afsmann). Sp. 16 — 20. — Varia
archaeologica. Institutsnachrichten, Bronzefigur
Pepis I. (6. Dynastie) in Kairo, neues Gesetz
von Gortyn, Fälschungen nach den Aegineten
(B[elger]). Sp. 26 — 30.
No. 2. G. Billeter, Geschichte des Zinsfufses
im Altertum (B. Büchsenschutz). Sp. 48 — 51. —
Archäologische Gesellschaft zu Berlin, November-
sitzung. I. Sp. 58 — 62. — Kuppelgrab mit In-
schriften. Sp. 62.
No. 3. G. Fougeres, De Lyciorum communi
(O. Treuber). Sp. 74—79. — B. Borghesi, Oeuvres
completes, tome X (W. Liebenam). Sp. 80 — 83.
— A. Furtwängler, Griechische Originalstatuen
in Venedig (F. Hauser). Sp. 83 f. — Archäolo-
gische Gesellschaft zu Berlin. Novembersitzung
(Schlufs). Sp. 9of. (dazu B[elger] Sp. 91—93).
No. 4. G. Tropea, Giasone il tago della
Tessaglia (F. Cauer). Sp. 115 f. — E. Ciaceri,
Le vittime del despotismo in Roma nel primo
secolo dell' impero (F. Cauer). Sp. 116 — 118.
— O. Wulff, Alexander mit der Lanze (F. Koepp).
Sp. 118 — 120.
No. 5. J. L. Ussing. Om Phidias' Athena-
statuer, sserlig Kliduchos (S. Wide). Sp. 148
— 151. — F. Koepp, Sage und Geschichte in der
griechischen Kunst (F. Cauer). Sp. 151 f. —
Bevöu bilofyoi [Beiger]. Sp. 155—158.
No. 6. B. P. Grenfell and A. S. Hunt, The
Oxyrhynchos Papyri. Part I (P. Viereck). Sp.
161 — 170. — Th. E. Legrand, Quo animo Graeci
etc. divinationem adhibuerint (P. Wendland).
Sp. 177 — 179. — Chr. Beiger, vAtt] o(Xoy/o?.
Sp. 186—189.
No. 7. G. Tropea, Manuale di fonti letterarie
della storia greca e romana (F. Cauer). Sp. 207 f.
— Tl. Ko(j.v/]vo'?, Aaxcovixa (S. Wide). Sp. 208 f.
P. Stengel, Die griechischen Kultusaltertümer.
Bibliographie.
47
2. Aufl. (S. Wide). Sp. 209—212. — Jahreshefte
des Oesterreichischen Archäologischen Institutes
in Wien. Bd. I (K. Wernicke). Sp 212 — 214. —
Deutsche Wissenschaft in Aegypten und Mesopo-
tamien. Sp. 220 — 222.
No. 8. Monumentum Ancyranum ed. W.
Fairley (F. Cauer). Sp. 240 f. — J. Oeri, Die
attische Gesellschaft in der neueren Komödie der
Griechen (A. Müller). Sp. 246. — H. Pomtow,
Die neuen delphischen Inschriften und das Ehren-
dekret für Aristoteles. Sp. 249—256.
Wochenschrift für klassische Philologie. 15. Jahr-
gang (1898).
No. 50. H. Karbe, Der Marsch der Zehn-
tausend (W. Vollbrecht). Sp. 1361 — 1363. — P.
Stengel, Die griechischen Kultusaltertümer, 2.
Aufl. (H.Steuding). Sp. 1368— 1370. — L. Gurlitt,
Anschauungstafeln zu Caesar's bellum Gallicum I.
II (B. Kubier). Sp. 1370 f. — K. Dumon, Die
Konstruktion des griechischen Theaters. Sp.
1381-1383.
No. 51. G. Thiele, Antike Himmelsbilder;
G. Thiele, De antiquorum libris pictis (E. Bethe).
Sp. 1385.
16. Jahrgang (1899).
No. 1. V. Lundström, Studier tili andra
puniska krigets historia I. C. Flaminius och
Hannibal (A. Hock). Sp. 8 — 10. — Journal inter-
national d'archeologie numismatique I 1 (anon.
Rec). Sp. 15-17. — Archäologische Gesell-
schaft zu Berlin. November-Sitzung. Sp. 24 — 29.
No. 2. R. Dareste, B.Haussoullier, Th. Reinach,
Recueil des inscriptions juridiques grecques
(B. Kubier). Sp. 39—43. — H. Willenbücher,
Caesars Ermordung (A. Hock). Sp. 43 f.
No. 3. Festgaben zu Ehren M. Büdingers
(J. V. Prasek). Sp. 57-61. — G. Billeter, Ge-
schichte des Zinsfufses im griechisch-römischen
Altertum (B. Kubier). Sp. 61 — 72. — K. Willing,
Die Thaten des Kaisers Augustus (O. Güthling).
Sp. 75 f.
No. 4. G. Fougeres, Mantinee et l'Arcadie
Orientale (F. Hiller v. Gärtringen). Sp. 89 — 93. —
O. Schwab, Das Schlachtfeld von Cannae (H.
Stürenburg). Sp. 95 — 99. — Ein alter Volkskalender
der Athener in symbolischer Darstellung. Sp.iogf.
No. 5. W. Larfeld, Handbuch der griechischen
Epigraphik II 1 (E. Drerup). Sp. 113— 116. —
J. Führer, Forschungen zur Sicilia sotterranea
(V. Schultze). Sp. 123 f. — A. Hock und L.
Pertsch, P. W. Forchhammer (H. Steuding).
Sp. 123 — 125. — Archäologische Gesellschaft zu
Berlin. Winckelmannsfest. Sp. 130 — 142.
No. 7. C. Vitelli, Note cd appunti sull' auto-
biografia di Sulla (A. Hock). Sp. 180—182. —
A. Furtwängler und H. L. Urlichs, Denkmäler
griechischer und römischer Skulptur, Handaus-
gabe für den Schulgebrauch (— r). Sp. 182 - 185.
— Historische Studien und Skizzen zu Natur-
wissenschaft, Industrie und Medizin am Nieder-
rhein (R. Fuchs). Sp. 185—188.
No. 8. M. Paülcke, De tabula Iliaca quaestiones
Stesichoreae (P. Weizsäcker). Sp. 201 — 204. —
J. Boehlau, Aus ionischen und italischen Nekro-
polen (K. Wernicke). Sp. 204—206. — J. M.
Sunden, De tribunicia potestate a L. Sulla im-
minuta quaestiones (W. Soltau). Sp. 209 — 211. —
E. Kornemann, Zur Stadtentstehung in den ehe-
mals keltischen und germanischen Gebieten des
Römerreiches (M. I.). Sp. 214 f.
Byzantinische Zeitschrift. Achter Band (1899).
Heft 1. P. N. Papageorgiu, Byzantinische
Inschriften. S. 102 — 106. — Th. Preger, Zu
den spätgriechischen Inschriften Siciliens. S. 107
— 110.
Zeitschrift für Ethnologie. Dreifsigster Jahrgang
(1898).
Heft IV. P. Reinecke, Skythische Gräber
aus Nag}' Enyed (Ungarn). S. (230) f. (mit
7 Abbildungen). — H. V. Hilprecht, Die ältesten
Bewohner der babylonischen Tiefebene. S. (259)^
— C. de Marchesetti, Fundstätten altägyptischer
Steingeräthe und das Museum von Gizeh. S. (260).
— G. Schweinfurth, Modelle von Steinwaffen
in neolithischen Gräbern von Kom-el-Ahmar
(Hierakonpolis). S. (260) — (262) (mit 2 Ab-
bildungen).
Geographische Z e i t s c h r i f t. Fünfter Jahrgang( 1899).
Heft 2. W. H., Vom trasimenischen See.
S. 105 f.
Zeitschrift für das Gymnasialwesen. LH. Jahr-
gang (1898).
November. J. Beloch, Griechische Ge-
schichte II (M. Hoffmann). S. 756—759.
LIII. Jahrgang (1899).
Januar. F. Luterbacher, Hannibals Alpen-
Ubergang. Beiblatt S. 28—32.
Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien.
49. Jahrgang (1898).
Heft 11. G. F. Schoemann, Griechische
Alterthümer, bearb. v. J. H. Lipsius; G. Gilbert,
Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des griechi-
schen Gerichtsverfahrens und des griechischen
Rechtes; F. Staehelin, Geschichte der klein-
asiatischen Galater; B. Heisterbergk, Die Be-
stellung der Beamten durch das Los (E. Szanto).
48
Bibliographie.
S. 999 — 1004. — P. Odelberg, Sacra Corinthia,
Sicyonia, Phliasia; Philologisch-historische Bei-
träge C. Wachsmuth überreicht; W. Rh. Roberts,
The ancient Boeotians (E. Szanto). S. 1041
— 1043.
Heft 12. P. B. Grenfell and A. S. Hunt,
The Oxyrhynchos Papyri (K. Schenkl). S. 1093
— 1095. — E. Drerup, Über die bei den attischen
Rednern eingelegten Urkunden (F. Slameczka).
S. 1096 f. — B. Niese, Grundrifs der römischen
Geschichte (A. Bauer). S. U091".
50. Jahrgang (1899).
Heft 1. M. L. Strack, Die Dynastie der
Ptolemäer (A. Bauer). S. 42 f. — J. Koch,
Römische Geschichte (E. Groag). S. 44. —
H. Magnus, Die antiken Büsten des Homer
(anon. Rec). S. 82. — Th. Mandybur, Olympia
(St. Rzepinski). S. 93.
Historische Zeitschrift. 82. (N. F. 46.) Band
(1898).
Heft 1. E. Ciccotti, II tramonto della schia-
vitü nel mondo antico (R. Pöhlmann). S. 109 f.
— J. Jung, Grundrifs der Geographie von
Italien und dem Orbis Romanus (J.Partsch). S. HI.
Heft 2. F. Delitzsch, Die Entstehung des
ältesten Schriftsystems; H. Kluge, Die Schrift
der Mykenier (C. P. Tiele). S. 296—300.
Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgen-
landes. XII. Band (1898).
Heft 3. A. Dedekind, Eine assyrische Keil-
inschrift im k. k. kunsthistorischen Hofmuseum.
S. 271 f. — B. Meifsner, Eine assyrische Ab-
bildung der hängenden Gärten der Semiramis.
S. 272—274.
Münchener Allgemeine Zeitung. Beilage (1898).
Heft 50. Archäologisches [Fälschungen von
Antiken].
1899.
Heft 1. K. Schumacher, Das römische
Wimpfen.
Heft 2. H. Arnold, Vom rätischen Limes.
Heft 3. S. Frankfurter, Vom Österreichischen
Archäologischen Institut.
Heft 6. H. Riggauer, Das Corpus num-
morum.
Heft 7. A. Schulten, Die Mosaikkarte von
Madaba.
Archäologischer Anzeiger
Beiblatt
zum Jahrbuch des Archäologischen Instituts
i899. 2.
Am 24. April haben wir auf dem alten Jacobi -Kirchhofe zu Berlin
Henirich Kiepert zu Grabe getragen. Ein sanfter Tod hatte drei Tage
zuvor den Leiden ein Ende gesetzt, welche ihn in seinen unermüdlich ver-
folgten Arbeiten, deren Ruf in alle Welt gegangen ist, trotz allen Widerstrebens
doch zuletzt schon eine Weile gehemmt hatten.
So wie es Boeckh rühmte, als er den neuen DAnville in die Berliner
Akademie einführte, dafs er seiner Technik vom Jünglingsalter an mit Aus-
zeichnung obgelegen, sie aber immer in wissenschaftlichem Sinne geübt habe,
so hat der Entschlafene es bis in das Greisenalter fortgesetzt. Ein neuer
Begründer der historischen Kartographie hat er Werke geschaffen, die für
Forschung und Unterricht epochemachend geworden sind. Und wenn er immer
bestrebt war, das Fach, in dem er Meister war, mit allen Nachbardisziplinen
in Verbindung zu halten, so war er jederzeit bereit, dabei der Gebende zu
sein. In vollster Selbstlosigkeit hat er überallhin, wo nur dazu eine Gelegenheit
sich bot, sein reiches Können in den Dienst verwandter Bestrebungen gestellt,
nie versagend, wo es etwa galt eine Reiseuntersuchung vorzubereiten und aus-
zustatten und dann wieder ihre Früchte erst zur Reife und Geniefsbarkeit zu
bringen oder andern gelehrten Werken die veranschaulichende kartographische
Unterstützung zu gewähren.
So ist der Segen, der von Kiepert' s vielseitigem Schaffen ausging,
in hohem Maafse auch dem archäologischen Institute zu Theil geworden, in
dessen Studienbereiche er sich mit besonderer Vorliebe bewegte und dessen
Centraldirektion er eine Reihe von Jahren hindurch angehörte. Mit Vielen
fragen auch wir in dankbarer Erinnerung: Wer wird uns HEINRICH Kiepert
ersetzen ?
Archäologischer Anzeiger 1899. 4
5o
Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts.
JAHRESBERICHT
ÜBER DIE THÄTIGKEIT DES
KAISERLICH DEUTSCHEN
ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTS
erstattet in der Gesammtsitzung der K. Akademie
der Wissenschaften am 8. Juni 1899.
(Abgedruckt aus den Sitzungsberichten der Akademie.)
Die jährliche ordentliche Gesammtsitzung der
Centraldirection fand für das abgelaufene Rechnungs-
jahr, über welches hier berichtet werden soll, an
den Tagen vom 18. bis 21. April 1898 statt, unter
Theilnahme der HIT. Conze, Diels, Hirschfeld,
Kekule von Stradonitz, Körte, Graf von Lerchenfeld-
Köfering, Loeschcke, Michaelis, Schöne, Zange-
meister, während Hr. Kirchhoff aus Gesundheits-
rücksichten fern bleiben mufste.
Eine Veränderung im Personal der Central-
direction trat nur insofern ein, als Hr. Kekule von
Stradonitz, nachdem er in die Königlich Preufsische
Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden
war, nunmehr, gemäfs § 2, 5 des Statuts, von der
philosophisch-historischen Classe der Akademie als
akademisches Mitglied an Stelle des ausgeschiedenen
Hrn. Kiepert gewählt wurde.
Die Zahl der Mitglieder des Instituts wurde
durch Wahl der Centraldirection in der Gesammt-
sitzung und zum Winckelmanns-Tage vermehrt. Es
wurden ernannt zum Ehrenmitgliede Hr. Graf von
Lerchenfeld-Köfering in Berlin, zu ordentlichen
Mitgliedern die HH. Arnold in München, Borchardt
in Kairo, Collignon und Haussoullier in Paris,
Heiberg in Kopenhagen, Pleyte in Leiden, Pottier
in Paris, Schumacher in Karlsruhe, Vitelli in
Florenz, zu correspondirenden Mitgliedern die
HH. von Bissing und Botti in Kairo, Dragendorff
in Basel, Lechat in Lyon, Marfens in Elberfeld,
Pick in Gotha, Pollak in Rom, Ritterling in Wies-
baden, Rizzo in Girgenti, Rostowzew in Petersburg,
Urlichs in München, Weizsäcker in Calw, Wernicke
in Berlin, Wiegand in Smyrna.
Das Auswärtige Amt bestätigte die Wahlen der
Centraldirection für die Institutsstipendien des
Jahres October 1898/99. Es erhielten somit je ein
Stipendium für classische Archäologie die HH. Krohn,
Lommatzsch und Zahn, je ein Halbjahrstipendium
die HH. Knaack und Maybaum, das Stipendium für
christliche Archäologie Hr. Vopel.
Durch den Tod verlor das Institut sein Ehren-
mitglied Hrn. Humbert in Berlin (f 12. Juli 1898),
dessen in langjähriger Amtsführung dem Institute
stets gewährter Sorge wir dauernd dankbar gedenken,
seine ordentlichen Mitglieder, die HH. Richard
Bohn in Görlitz (f 19. August 1898), Georg Ebers
in München (f 7. August 1898), Michael Glavinic
in Zara (f 22. August 1898), Johann August
Kaupert in Berlin (f 11. Februar 1899), Michele
Stefano de Rossi in Rom (f 23. October 1898),
Athanasios Rusopulos in Athen (f 13. December
1898), Demetrios Semitelos in Athen (f 26. De-
cember 1898), Enrico Stevenson in Rom (f 15.
August 1898), und die correspondirenden Mitglieder
HH. Flavio Jacobini in Genzano (f 11. Januar
1899) und August Rofsbach in Breslau (f 23. Juli
1898).
Dem Generalsecretar stand fortgesetzt auch in
diesem Jahre bei der Herausgabe der Berliner
Institutsschriften Hr. Wernicke zur Seite. Vom
»Jahrbuch« mit dem Anzeiger erschien der 13. Jahr-
gang. Für die archäologische Bibliographie im
»Anzeiger« haben wir wiederum höchst dankens-
werthe Beiträge auch von ausländischen Freunden
des Unternehmens erhalten. Durch die*Hinzufügung
eines Äutorenregisters zur Bibliographie hoffen wir
etwas Nützliches gethan zu haben. Das Register
zu Bd. I bis X des Jahrbuchs und Anzeigers hat
dagegen leider noch nicht fertig gestellt werden
können.
Es erschien ferner das dritte Heft des zweiten
Bandes der »Antiken Denkmäler«.
Mit der Schlufslieferung der »Architektonischen
Studien« von Sergius Iwanoff, den Caracalla-
Thermen, herausgegeben von Christian Hülsen,
wurde der Abschlufs zwanzigjähriger Arbeit erreicht,
durch welche eine erste im Testamente Iwanoff's
gestellte Aufgabe erledigt ist, so dafs nunmehr der
Zinsertrag des vermachten Capitals, im jedesmal
zweijährigen Betrage zur Hälfte getheilt, zum ersten
Male am 1. Januar 1901 der Kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften in Petersburg und dem Institute
zur Verfügung stehen wird, vom Institute zu Aus-
grabungen zu verwenden.
Der Generalsecretar hat mit Genehmigung der
Centraldirection im vorigen Herbst auf Anlafs der
von der Königlich Preufsischen Akademie der
Wissenschaften und Sr. Excellenz dem Chef des
grofsen Generalstabes ermöglichten kartographischen
Arbeit des Hrn. Hauptmann Beriet seinen mehr-
monatlichen Aufenthalt in Pergamon genommen,
über dessen gemeinsam mit Hrn. Schuchhardt ge-
wonnene Ergebnisse in den »Athenischen Mit-
theilungen« des Instituts alsbald Nachricht gegeben
werden soll. Die Rückreise wurde zu einem Besuche
in Athen und Rom benutzt. Aufserdem war der
Generalsecretar zu Rücksprachen in Bonn und Trier.
Die älteste der sogenannten Serien-Publicationen
Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts.
51
des Instituts, die der »Antiken Sarkophage«, hat
unter Leitung und in der Hand des Hrn. Robert
auch im vergangenen Jahre ihren stetigen Fort-
schritt genommen. Dem Erscheinen näher geführt
ist vor Allem die zweite Abtheilung des dritten
Bandes, Einzelmythen von Hippolytos bis Meleagros
umfassend. Zwei Sarkophage mit Hippolytos-
Darstellungen in Constantinopel sind von Hrn.
Gillieron neu gezeichnet, daraufhat die Reproduction
der Tafeln begonnen und deren sechzehn sind
fertiggestellt worden. Für die übrigen Tafeln des
Heftes werden einige wenige noch fehlende Vor-
lagen binnen Kurzem beschafft sein, so dafs die
Herstellung aller Tafeln im laufenden Rechnungs-
jahre sicher zu erwarten ist.
Hr. Robert besuchte im Herbste England, um
die von Sir Richard Topham herstammende Sammlung
von Handzeichnungen in Eton-College namentlich
für das Sarkophagwerk zu benutzen, auf welche
Lanciani aufmerksam gemacht hatte. Die Sammlung
erschien noch bedeutender, als danach zu erwarten
gewesen war. Hr. Robert gedenkt über sie in den
Römischen Mittheilungen des Instituts zu berichten.
Aufser Eton-College besuchte Hr. Robert in England
noch Ince-Blundell-Hall und Woburn-Abbey behufs
Revision der dortigen Sarkophage, während nicht
Zeit blieb, noch eine Sammlung von Sarkophagen
in Clivedon bei Maidenhead aufzusuchen, deren
nähere Kenntnifs aber Hr. Cecil Smith vermittelt
hat. Auf der Rückreise von England wurde noch
ein neu erworbener griechischer Sarkophag in Gotha
untersucht.
Die Arbeit bei der Sammlung und Herausgabe
der »Antiken Terracotten« ist unter Hrn. Kekule
von Stradonitz' Leitung auch im verflossenen Jahre
auf den Typenkatalog und die sogenannten Campana-
Reliefs gerichtet geblieben, an beiden Stellen dem
Abschlüsse näher führend , namentlich bei dem
Typenkataloge, welchen Hr. Winter in diesem Jahre
zum Erscheinen bringen wird. 22 Druckbogen,
damit etwa zwei Fünftel des ganzen Werkes, liegen
fertig vor. Der weitere Druck ist in vollem Gange,
unter beständigem Zuströmen noch neuen Materials,
so dafs 233 Zeichnungen im vergangenen Jahre
wieder neu hinzukamen.
Für die Campana-Reliefs hat sich mit dem
Herausgeber Hrn. von Rohden Hr. Winnefeld zur
Schlufsredaction vereinigt, welche mit der Gestaltung
des Textes zu 18 Tafeln und der zum Theil um-
fänglichen Behandlung von neun Typengruppen
zum Ende gediehen ist. Es ist zu erwarten, dafs
wenigstens der weitaus gröfste Theil des Textes
und der Tafelanordnung im laufenden Rechnungs-
jahre ebenso seine endgültige Gestalt erhalten
wird.
Hr. G. Körte hat den Band III der von ihm
herausgegebenen »Etruskischen Urnen« dem Er-
scheinen näher gebracht, indem die bereits im
Vorjahre im Stiche vollendeten Tafeln zum grofsen
Theil ihrer Reihenfolge nach bestimmt worden sind
und ihr Druck begonnen hat, während ein Abschlufs
des Textes noch nicht erreicht ist. Sodann hat
Hr. Körte den beabsichtigten Supplementband zu
den Gerhard'schen »Etruskischen Spiegeln«, soweit
andere Obliegenheiten es ihm gestatteten, gefördert.
Auch die Arbeiten zur Herausgabe der »Chal-
kidischen Vasen« , des »Aldrovandi« und der
»Römischen Militärreliefs« haben im vergangenen
Jahre gegen anderweitige dringendere Inanspruch-
nahme der Herausgeber einigermafsen zurückstehen
müssen. Bei Hrn. Loeschcke, den zur Fortführung
der Materialsammlung der Chalkidischen Vasen die
HH. Karo und Hermann Thiersch unterstützten,
waren noch die bei der Reichs-Limes-Commission
ihm erwachsenen Verpflichtungen im Wege; Hr.
Schreiber, der zur Herausgabe des Aldrovandi seine
No.tizen aus römischen Amtsarchiven und die
Stecherwerke verarbeitete, wurde zeitweilig zu einer
Ausgrabungsuntersuchung nach Alexandrien ab-
gerufen: Hr. von Domaszewski hat nach Beendigung
seiner ihn weitabführenden Reise nach Arabien die
Reliefs in den Rheinlanden vollständig zusammen-
gebracht.
Das Institut hat im vergangenen Jahre einem
neuen, den sogenannten Serien-Publicationen, wenn
auch in etwas anderer Form der Ausführung, doch
wesentlich gleichartigen Unternehmen eine einmalige
Unterstützung gewähren können, nämlich der Samm-
lung von photographischen Aufnahmen »Antiker
Elfenbeinarbeiten«, welche Hr. Graeven zum Zwecke
einer umfassenden Arbeit über die Elfenbeinsculptur
im Alterthume unternommen hat. Die Unterstützung
des Instituts galt der Aufnahme des Materials in
Italien, welche aber noch nicht ganz vollendet
werden konnte. Von den gewonnenen Negativen,
bis jetzt gegen 100, werden vom römischen Secre-
tariate Copien käuflich abgegeben werden; das
Verzeichnifs wird im Anzeiger des Jahrbuchs er-
scheinen.
Die Herstellung der »Generalkarte von Attika«
im Mafsstabe von 1 : 100000 hat durch Fortdauer
der Erkrankung und dann durch den auch beim
Institut schmerzlich empfundenen Tod des Hrn.
Kaupert eine schwere Störung erlitten. Doch ist
der Stich so weit vorgeschritten, dafs unter dankens-
werthestem Eintreten des Sohnes des Verstorbenen,
52
Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts.
des Hrn. Hauptmann Kaupert, die Vollendung des
Ganzen in nahe Aussicht genommen werden darf.
Die Herausgabe der im Auftrage der Kaiser-
lichen Akademie der Wissenschaften in Wien er-
scheinenden »Attischen Grabreliefs« ist vom Institute
unter besonderer Betheiligung des athenischen
Secretariats und namentlich des Hrn. Wolters so
weit gefördert, dafs das 10. Heft erschienen ist,
das ii. Heft, von dem acht Tafeln gedruckt sind)
in Vorbereitung sich befindet. Hrn. Fritz Scholl
danken wir es, dafs er auch auf die Grabreliefs
bezügliche Tagebücher seines verewigten Vaters uns
zur Benutzung übergeben hat.
Für die Herausgabe der »Südrussisch-griechi-
schen Grabreliefs« hat Hr. von Kieseritzky den
gröfseren Theil des von ihm im Jahre 1889 in
SUdrufsland selbst zusammengebrachten Materials
aufgearbeitet. Für die Fortführung der Arbeit sind
wir der Kaiserlich russischen archäologischen Com-
mission zu Danke verbunden, indem sie die bei ihr
befindlichen über 100 Negative von den seit 1890
gefundenen Reliefs zur Benutzung dargeboten hat.
Der achte Band der »Ephemeris epigraphica«
ist durch die Ausgabe des dritten Heftes zum Ab-
schlüsse gebracht. Das Heft enthält sehr umfang-
reiche Nachträge des Hrn. Hübner zu den lateinischen
Inschriften Spaniens und die von Hrn. Regling an-
gefertigten Indices zu dem ganzen Bande.
Die Thätigkeit der römischen Abtheilung
des Instituts hat in gewohnter Weise ihren Fort-
gang genommen. Von den »Mittheilungen« ist der
13. Band, auch unter reichlicher Mitarbeit italienischer
Fachgenossen, abgeschlossen. Die Sitzungen haben
mit gutem, zum Theil zahlreichem Besuche, bei dem
das deutsche Element in Zunahme begriffen erschien,
stattgefunden. An die Curse der beiden Herren
Secretare schlössen sich auch Ausflüge nach Cervetri,
Conca, Corneto und Veji. Auch die Periegese des
Hrn. Mau in Pompeji hat acht Tage lang im Juli
stattgefunden. Ebenso haben im Herbste wiederum
die HH. Secretare und Hr. Mau dem mehrwöchent-
lichen Cursus der Anschauung antiker Kunst in
Italien für Gymnasiallehrer aus dem Reiche sich
gewidmet. Unter den Theilnehmern waren vertreten
Preufsen mit sechs, Bayern mit zwei, Sachsen mit
zwei, Württemberg mit zwei Herren, und mit je
einem Herren Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin,
Sachsen-Coburg-Gotha, Reufs j. L., Lübeck und
Elsafs-Lothringen.
Bei dem »Katalog der Vaticanischen Sculpturen«
sind die Arbeiten des Hrn. Amelung auf die weitere
Aufnahme der Sculpturen des Museo Pio-Clementino,
daneben auch schon auf Vollendung zunächst des
Museo Chiaramonti und des Braccio Nuovo ge-
richtet gewesen.
Die römische Bibliothek hat durch Hinzutreten
einer aufserordentlichen Bewilligung im Etat und
eines Zuschusses .der Centraldirection sich in Aus-
gleichung früherer minder günstiger Jahre ansehnlich,
im Ganzen mit 925 Nummern, vermehren können.
Hierzu haben auch die von den deutschen Univer-
sitäten der römischen, wie auch der athenischen
Bibliothek laufend gewährten Programme und
Dissertationen beigetragen. Unter anderen Ge-
schenkgebern sind mit besonderem Danke zu nennen
die Centraldirection der Monumenta Germaniae, die
Reichs -Limes-Commission, die Generalverwaltung
der Königlichen Museen und die Generaldirection
der Königlichen Bibliothek zu Berlin, die Akademien
und Gesellschaften der Wissenschaften zu Berlin,
Leipzig, Neapel, Petersburg, Rom und Wien, die
Trustees des Britischen Museums, die Universität
Jena und die archäologische Gesellschaft zu Berlin.
Von dem Realkataloge der römischen Bibliothek
von Hrn. Mau sind 20 Bogen gedruckt.
Auch die athenische Abtheilung des In-
stituts hat ihre Thätigkeit jetzt ohne Störung, wie
im vorvergangenen Jahre die politischen Verhält-
hältnisse sie hier und da mit sich brachten, ver-
folgen können.
Der 23. Band der Athenischen Mittheilungen
ist besonderer Hindernisse halber erst jüngst voll-
endet worden.
Die Sitzungen haben eine Woche um die andere,
abwechselnd mit den Sitzungen der französischen
Schule, stattgefunden, immer unter zahlreicher Be-
theiligung, für die zuweilen der zur Verfügung
stehende Raum kaum ausreichte. Neben Vorträgen
in deutscher wurden mehrfach auch Vorträge in
griechischer Sprache gehalten. Zur Veranschau-
lichung wurde bei den Vorträgen regelmäfsig vom
Skioptikon Gebrauch gemacht. Die Zahl der zu
diesem Zwecke angefertigten Diapositive beläuft sich
schon auf nahezu 600. Wie die Sitzungen waren
auch die Vorträge der Herren Secretare vor den
Denkmälern gut besucht. Im Frühjahre fanden die
Studienreisen unter Leitung des ersten Herrn Se-
cretars wieder statt. Die Peloponnesreise wurde
bis Ithaka und Delphi hin ausgedehnt, auf die Insel-
reise folgte, allerdings nicht im unmittelbaren An-
schlüsse an sie, zum ersten Male noch ein mehr-
tägiger Besuch von Troja, der so viel Beifall fand, dafs
er auch in künftigen Jahren wiederholt werden soll.
Bei der grofsen Zahl von Anmeldungen zu diesen
Reisen wurden die von deutschen Archäologen und
Gymnasiallehrern mit Bevorzugung berücksichtigt.
Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts.
53
Beide Herren Secretare unternahmen auch allein
Studienreisen. Zweimal ging der erste Herr Se-
cretar auf Einladung des Directors der Amerika-
nischen archäologischen Schule nach Korinth, um
die dortigen Ausgrabungen in Augenschein zu
nehmen. Sodann besuchte er die Insel Paros, wo
eine Ausgrabung des Instituts durch Hrn. Ruben-
sohn ihren nächsten Zweck, noch Bruchstücke der
Marmorchronik zu finden, zwar nicht erreichte, da-
für aber andere Ergebnisse lieferte, welche sogar
die Fortsetzung der Ausgrabung in Absicht haben
nehmen lassen. Ferner reiste Hr. Dörpfeld zur
Consultation bei den Ausgrabungen der HH. Sieglin
und Schreiber nach Alexandrien und machte endlich
mit Hrn. Fr. Thiersch einen Ausflug nach Thermon
zur Besichtigung der unter Leitung des Hrn. Sotiriadis
dort ausgegrabenen Tempel. Der zweite Herr Se-
cretar reiste nach Kleinasien , namentlich um die
österreichischen Ausgrabungen in Ephesos und die
preufsischen in Priene zu sehen, aber auch nach
anderen Plätzen der Halbinsel. Das Secretariat
nahm an der Lösung der dort harrenden und ver-
stärkte Betheiligung auch des Instituts immer
dringender fordernden Aufgaben aufserdem durch
Unterstützung der Studien des Herrn Weber in
Smyrna Theil. Beide Herren Secretare haben so-
dann auf Wunsch des Hrn. Hiller von Gärtringen
dessen Ausgrabungen auf Thera noch einmal in
Gemeinschaft mit Hrn. A. Schiff besucht, um durch
Revision und Vermehrung der vorhandenen archi-
tektonischen und sonstigen Aufnahmen das Material
zu der inzwischen erschienenen Veröffentlichung
über Thera vorzubereiten. Hr. von Prott ist für
die epigraphische Arbeit bei den preufsischen Aus-
grabungen in Priene thätig gewesen, Hrn. Herzog
gewährte das Secretariat Mittel zu Untersuchungen
auf der Insel Kos, und auf Veranlafsung des Se-
cretariats begab sich Hr. Rubensohn von Athen ab
nach Ägypten zu den preufsischen Ausgrabungen
in Abusir, um auf Ersuchen an der Beaufsichtigung
der dortigen Arbeiten Theil zu nehmen.
Von den beiden schon Jahre hindurch das
Secretariat beschäftigenden Hauptunternehmungen
des Instituts auf stadtathenischem Boden hat die
eine, soweit sie von uns aus mit den Mitteln, welche
deutsche Gönner gewährten, geführt werden konnte
und sollte, ihren Abschlufs erreicht, die Ausgrabung
im Westen der Akropolis, durch welche Hr. Dörpfeld
die Lösung der Frage nach der Lage des Stadt-
brunnens der Enneakrunos und dann des Stadtmarktes
in die Hand nahm. Zu der letzten Vollendung des
von Hrn. Dörpfeld Unternommenen, auch zu den
Aufnahmen, welche am vollständigsten und ein-
gehendsten in den Antiken Denkmälern des Instituts
veröffentlicht werden sollen, hat noch ein Mal einer
der Gönner , welche diese ganzen Arbeiten er-
möglichten, die Mittel dargeboten, Hr. Banquier
Lehmann in Halle, dem deshalb auch an dieser
Stelle noch ein Mal auf das Wärmste zu danken ist.
Die zweite, seit Jahren in Athen selbst be-
triebene Hauptunternehmung des Instituts, die Be-
arbeitung der auf der Akropolis gefundenen Vasen-
scherben , ist in Athen selbst namentlich durch
Hrn. Zahn gefördert worden, welcher auch eine
Reise nach Deutschland zu vergleichenden Studien
in hiesigen Vasen Sammlungen benutzte. Den beiden
Bearbeitern, Hrn. Graf in Berlin und Hrn. Hartwig
in Rom, konnten dem einen etwa die Hälfte der,
soweit es in Athen zu geschehen hatte, fertiggestellten
Scheden überliefert werden, Hrn. Hartwig alle.
Eine kleinere, aber ebenfalls schon seit einigen
Jahren das athenische Secretariat beschäftigende
Aufgabe, die Herausgabe der Funde am theba-
nischen Kabirenheiligthume, hat neuen Aufenthalt
namentlich dadurch erfahren, dafs eine Neuordnung
und durchgehende Revision der Inschriften sich
Hrn. Wolters als erforderlich zeigte, die erst im
laufenden Jahre wird zu Ende geführt werden können.
Für die athenische Institutsbibliothek war im
verflossenen Jahre das wichtigste Ereignifs die end-
gültige Aufnahme der von Achilleus Postolakas
vermachten Büchersammlung. Zur Bewältigung der
erheblichen Arbeit, welche dabei gefordert wurde,
hat dem zweiten Herrn Secretar Hr. von Prott
wirksam zur Seite gestanden. Wie zu erwarten war,
entstanden durch das Hinzutreten des Postolakas'schen
BUcherschatzes zahlreiche Doubletten in der Biblio-
thek. Die Pietät forderte, dafs in solchem Falle
möglichst die Postolakas'schen Exemplare behalten,
die bereits vorhandenen ausgesondert wurden. Was
der Art überflüssig wurde, ist, soweit es dort fehlte,
an unsere römische Bibliothek, Einiges an die
Landesbibliothek in Strafsburg abgegeben, Weniges
auch an das Griechische Münzkabinet in Athen, die
Hauptmasse aber ist leihweise der jetzt nach Con-
stantinopel verlegten preufsischen Museumsstation
in Smyrna überlassen , um dort auch reisenden
Forschern zugänglich gehalten zu werden. Die von
Postolakas herstammenden, der Institutsbibliothek
in Athen verbliebenen Werke, rund 2500 Stück,
sind jedes mit einem besondern Bücherzeichen zum
ehrenden Andenken des Erblassers versehen worden.
Schenkungen erhielt die athenische Bibliothek
von mehreren der schon als Geber für die römische
Bibliothek genannten Anstalten, aufserdem nament-
lich vom französischen Unterrichtsministerium, der
54
Archäologische Funde im Jahre 1$
Akademie der Wissenschaften in Stockholm , der
Bibliothek in Upsala, der englischen archäologischen
Schule in Athen, der russischen gleichen Anstalt
in Constantinopel, dem Ottomanischen Museum,
der Griechischen archäologischen Gesellschaft, von
Hrn. Jacobsen in Kopenhagen, der auch die römische
Bibliothek mit einem Exemplare seines Museums-
werkes bedachte, und anderen Freunden und Gönnern.
Auch unsere Sammlung von Photographien in
Athen hat einen ganz erheblichen Zuwachs an Nega-
tiven, Positiven und Diapositiven gewonnen. Dazu
gehören sämmtliche Negative der Schliemann'schen
Ausgrabungen in Mykenai, welche Frau Schliemann
dem Institute geschenkt hat. Von besonderm Werthe
sind darunter die während der Ausgrabung der
Schachtgräber gemachten Aufnahmen.
Mit dem Neudrucke der vergriffenen Bände der
»Athenischen Mittheilungen« ist fortgefahren, so
dafs das Institut bereits in den Stand gesetzt ist,
Bestellungen auf die ganz vollständige Reihe an-
zunehmen.
Kurz vor Schlufs des Rechnungsjahres hat sich
die hocherfreuliche Aussicht eröffnet, das bisher
miethweise benutzte athenische Institutshaus käuflich
zu erwerben und durch Anbau eines dem steigenden
Sitzungsbesuche genügenden Saales zugleich der
Raumnoth der Bibliothek abzuhelfen.,
Es erübrigt, auch für das letzte Jahr dem Ver-
waltungsrathe der Dampfschiffahrts-Gesellschaft des
Österreichischen Lloyd den wiederholten und damit
nur um so wärmeren Dank abzustatten für die
Unterstützung, welche er dem Institute durch Er-
leichterung der Reisen unserer Beamten und Stipen-
diaten hat zu Theil werden lassen.
ARCHÄOLOGISCHE FUNDE
im Jahre 1898.
Es ist auch im vergangenen Jahre wieder viel
unser archäologisches Wissen Bereicherndes gefunden,
es ist aber auch viel gesucht worden. Wenn man
Jahrzehnte zurückdenkt, so ist es erfreulicher Weise
augenfällig, wie stark sich das Suchen verallgemeinert
und gesteigert hat, gesteigert nicht nur quantitativ,
sondern auch qualitativ. Immer mehr nehmen die
Untersuchungsfunde im Vergleiche zu den Zufalls-
funden zu, und es hat wenigstens den Anschein,
als wollten die . Untersuchungen sich immer all-
gemeiner den wissenschaftlichen Anforderungen
anbequemen, welche das Ganze des Untersuchungs-
objekts mit gebührender Voranstellung der Archi-
tektur, statt nur das Gewinnen interessanter Einzel-
gegenstände, ins Auge gefafst wissen wollen. In
diesem also hoffentlich noch immer uneigentlicher
werdenden Sinne des Ausdrucks berichten wir hier
im Überblicke über Funde.
In hohem Grade gilt das Gesagte vom
griechischen Mutterlande. Da findet, wie nirgends
sonst, ein Concursus vieler an der Kultur des
klassischen Alterthums festhaltender Nationen statt,
um Verborgenes wieder aufzudecken. Diese Be-
strebungen werden begünstigt von einem überaus
einsichtigen, die Sache fördernden Entgegenkommen
der Landesregierung und der einheimischen Ge-
lehrten, die selbst dabei in reichster Thätigkeit
vorangehen.
Einen Hauptausgangspunkt fruchtbarer Unter-
nehmungen bildet die athenische archäologische
Gesellschaft, deren ripaxxixct des Jahres 1898 soeben
ausgegeben sind und vollständiger, als hier ge-
schehen kann, über die einzelnen Unternehmungen
berichten. Die Gesellschaft setzte im vergangenen
Jahre die Grabungen, auch mit Beseitigung einiger
moderner Häuser, zur vollständigen Freilegung der
Attalos-Stoa in Athen fort. Sodann wurde dort der
Bezirk der Olympieion bis zum antiken Boden abge-
graben und so der Umfang des Tempels bestimmt.
In den Provinzen nahmen ferner die Arbeiten im
Heiligthume bei Epidauros ihren Fortgang und
eine neue Grabung wurde in Sunion begonnen.
Hier wurde die Tempelruine durch Beseitigung der
Verschüttung zu gesteigert wirkender Erscheinung
gebracht und die verschiedenen Perioden des Baues
völliger kenntlich gemacht, der Bezirk des Tempels
mit einer Säulenhalle und einem Eingangsthore
aufgeräumt, und aufserhalb des Bezirks kamen die
Reste eines zweiten Tempels mit ungewöhnlichem
Grundrisse zum Vorschein. Ausgrabungen auf
Rhenaia führten zur Auffindung der Bestattungs-
reste, welche die Athener im Jahre 426 bei der
Reinigung von Delos hinüberführten. Einen be-
sonders reichen, neuen Ausblick in die altgriechische
Denkmälerwelt eröffneten aber die Ausgrabungen,
welche die Gesellschaft durch Herrn Sotiriadis in
Thermon veranstaltete, indem dort vor allem der
Tempel des Apollon aufgedeckt wurde; er war aus
vergänglichem Material, Lehmziegeln, vielleicht auch
Bruchsteinen mit Lehm und Lehmziegeln aufgeführt
und mit Dach- und Metopenschmucke aus bemaltem
Thon versehen. In Eleusis ist mit besonderer
Sorgfalt, welche die zeitliche Abfolge der Be-
stattungen zu erkennen ermöglicht hat, eine in die
praehistorische Zeit zurückreichende Nekropolis auf-
gedeckt, über welche der Leiter der Untersuchung,
Herr Skias, in der 'EcprjfAept; äp^atoXoywT] 1898,
Sp. 29 — 122 berichtet hat.
Archäologische Funde im Jahre ii
55
Unter den Ausgrabungen der fremden archäo-
logischen Schulen haben die der Amerikaner in
Korinth besonders die Aufmerksamkeit auf sich
gezogen, indem dort im vergangenen Sommer der
Quellbau der Peirenc in aufscrordentlich guter, die
Beschreibung des Pausanias veranschaulichender
Erhaltung, welche auch die verschiedenen Umbauten
der Anlage erkennen läfst, gefunden und aufgedeckt
und damit zugleich ein neuer Anhaltspunkt für die
Aufklärung der Topographie der Unterstadt ge-
wonnen wurde.
Die an glänzenden Ergebnissen so reiche
Ausgrabung des Apollonheiligthums in D e 1 p h i durch
die französische Schule hat durch die Freilegung
der Reste des Gymnasion ihren Abschlufs gefunden.
Die englische Schule ist auf Melos in Phylakopi
weiter thätig gewesen und hat eine »mykenische«
Burg und darunter eine noch ältere Ansiedlung zu
Tage gebracht, im Winter sodann den Grabungen
in Naukratis sich wieder zugewandt.
Das österreichische Institut hat im arkadischen
Lusoi weiter gearbeitet und die Fundamente des
Artemistempels freigelegt.
Unser eigenes Institut hat die durch mehrere
Jahre von Herrn Dörpfeld geführten Ausgrabungen
in Athen weiter gefördert, im Westen der Akro-
polis mit Weiterverfolgung der Wasserleitungen,
wobei auch der Verlauf der zur Akropolis führenden
Strafse weiter nachweisbar wurde, und durch viel-
versprechende Aufdeckungen im Osten unterhalb
des sogenannten Theseustempels. Man darf sich
der Erwartung hingeben, dafs die Vollendung der
Ausgrabungen zur Aufdeckung der Markt-Topo-
graphie nunmehr von griechischer Seite in die
Hand genommen werden wird.
Ferner hat unser Institut eine Ausgrabung auf
Paros unternommen, veranlafst zunächst durch den
Wunsch, noch weitere Stücke der Marmorchronik,
nachdem jüngst ein neues Stück von ihr gefunden
war, zu entdecken. Dieser Wunsch ist bisher nicht
in Erfüllung gegangen; aber die Ausgrabung hat
unter Leitung des Herrn Rubensohn zur Aufdeckung
des Asklepieion geführt.
Ein anderes Asklepieion, das berühmte auf
Kos, zu suchen ging Herr R. Herzog mit Unter-
stützung des Instituts dorthin und verfolgte seinen
Zweck unter Beihülfe des besten Kenners der Alter-
thümer auf Kos, Herrn Paton. Wenn Herr Herzog
auch den Platz des Heiligthums bestimmen zu
können glaubt, so hat der Nachweis durch die
unternommenen Versuchsgrabungen noch nicht ge-
führt werden können. Wohl aber ist eine reiche
epigraphische, der Topographie der Insel zu Gute
kommende Ausbeute gewonnen, worüber in den
Mitth. des athenischen Instituts 1898, S. 441 ff. be-
richtet ist und vollständiger in einem besondern
Werke von Herrn Herzog berichtet werden wird.
Auf kleinasiatischem Boden eröffnen sich für die
Archäologie, so Manches auch eingebracht wird,
bei der Fülle des Vorhandenen immer gröfsere
Ernteaussichten, dank der mit dem Ausbau der
Eisenbahnen wachsenden Zugänglichkeit der Ruinen-
stätten und dank vor Allem auch der grofssinnigen
Förderung aller ernsten Untersuchungsabsichten von
Seiten der Verwaltung der Alterthümer des Reichs
in Constantinopel.
Mit Energie ist im vergangenen Jahre besonders
die Aufdeckung von Priene durch die Berliner
Museumsverwaltung weiter und zu einem Ende ge-
führt worden. Seit dem letzten Berichte in diesem
Anzeiger 1897, S. 178 fr. wurde im Winter 1897/98
ein Heiligthum der ägyptischen Götter und. eines
des Herakles östlich vom Markte entdeckt und ein
VVohnquartier nördlich vom Athenatempcl freigelegt.
Im Frühjahre wurde sodann die nördlich vom
Markte gelegene, in byzantinischer Zeit stark be-
wohnte Terrasse abgeräumt und dort die Hauptkirche
der Stadt aus Justinians Zeit gefunden, in ihr ver-
baut eine grofse Zahl von Inschriftsteinen der
hellenistischen Epoche der Stadt. Durch Auf-
deckung der Häuserreste nördlich der vom West-
thore ausgehenden Hauptstrafse wurde ferner die
Ausgrabung dieses Stadtviertels abgerundet. Im
Herbst wurden die Arbeiten auf zwei Stellen des
höchsten Theiles der Stadt, dicht unter dem Fufse
des Burgfelsens, gerichtet. Es wurde dort oben
die Wasserleitung mit den Klär- und Vertheilungs-
becken verfolgt und in wohlerhaltenen Resten ein
Heiligthum der Demeter und Köre entdeckt. Die
Arbeiten wurden geschlossen mit einer Untersuchung
des Stadiums und eines westlich anschliefsenden
Gymnasiums aus griechischer Zeit.
Bemerkenswerth ist, dafs bei allen, auch Tief-
grabungen, keinerlei, auch nur geringe, über die
hellenistische Zeit zurückreichende Reste zum Vor-
schein gekommen sind, so dafs die Leiter der
Ausgrabung zu der Annahme gebracht werden, das
altionische Priene habe gar nicht an derselben Stelle
gelegen. Danach würde die topographische Auf-
fassung im Anzeiger 1897, S. 68 ff. zu berichtigen sein.
In Ephesos wurde, wie der Bericht in den
Jahresheften des österreichischen archäologischen
Institutes II, Beiblatt Sp. 37 ff., angiebt, hauptsäch-
lich die Aufdeckung des Theaters durchgeführt. Die
ursprüngliche Anlage erscheint durch Umbauten,
namentlich durch eine Restauration im zweiten
56
Funde in Südrufsland.
Jahrhundert nach Chr., verändert. An Skulptur-
und Inschriftfunden bot sich eine reiche Ernte.
Topographisch wichtig ist sodann die Freilegung
einer längs der Theaterterrasse verlaufenden Haupt-
strafse. Aufserdem wurden die Grabungen auf der
Agora fortgesetzt, auch die nicht ohne Einzelfunde,
namentlich an Architekturtheilen und Inschriften,
unter denen eine archaische.
In der Erforschung von Pergamon ist im
vergangenen Herbst bei Gelegenheit einer karto-
graphischen Aufnahme ein kleiner Schritt vorwärts
gelungen, indem namentlich das Hauptthor der
Eumenischen Stadt gefunden und in den Hauptzügen
seiner Plangestaltung aufgedeckt ist. Das zweite
diesjährige Heft der athenischen Mittheilungen des
Instituts wird darüber und über sonstige dort vor-
genommene Untersuchungen, besonders auch der
Wasserleitungen, das Nähere bringen.
Den antiken Wasserleitungen in Kleinasien
widmet Herr Weber fortgesetzt seine Aufmerksamkeit
und hat zuletzt den Nachweis einer Druckwasser-
leitung von Smyrna geliefert (Jahrbuch 1899,
S. 4 ff.>
Vielen Einzelheiten sonst noch nachzugehen,
welche durch Reisende verschiedener Nationen in
Kleinasien zur Kenntnifs gebracht sind, würde hier
zu weit führen.
Aus anderen Gebieten der klassisch-archäolo-
gischen Welt sind uns dankenswerthe Berichte über
Rufsland, Ägypten, Italien und Africa zu-
gegangen, welche hier folgen, sowie der Jahres-
bericht der Reichs-Commission über die unter den
cisalpinischen Forschungen hervorragenden Unter-
suchungen des römischen Limes in Deutschland.
Conze.
FUNDE IN SÜDRUSSLAND.
Im Jahre 1898 ist in Kertsch (Panticapaeum)
auf Veranlassung der Kaiserlichen Archäologischen
Kommission von Herrn Duhmberg ein Anfang mit
Aufgrabung der alten Stadt gemacht worden, so
weit das heutzutage eben möglich ist, wo die Haupt-
theile derselben, wie Agora und öffentliche Ge-
bäude unter der modernen Stadt liegen. Es ist der
im Westen die Stadt überragende Mithridatesberg
in Angriff genommen worden, wo ganz gleich wie
in Kydathen schon längst offen daliegende, in den
Fels geschnittene Häuserwände den Ort der ältesten
griechischen Ansiedelung bezeichneten. Für's Erste
sind nur die Reste einiger Privatgebäude römischer
Zait, eines davon mit einer bescheidenen Bade-
anlage (ohne hypocaustutri), aufgedeckt worden;
Überbleibsel einer mit grofsen bronzenen Buckeln
beschlagenen hölzernen Thür und ein durch Töpfe
entlasteter Bogen kamen hier zum Vorschein. Es
ist zu hoffen, dafs nun auch bald die Aufgrabung
des schönen Brunnenhauses (VI. Jahrh. v. Chr.),
das ich 1889 dort sah, und des dabei liegenden
öffentlichen Gebäudes, von dem damals bei Terrain-
umgrabung eine auf drei Stufen ruhende Ecke zum
Vorschein gekommen, aber später wieder zuge-
schüttet worden war, erfolgen wird. — Von sonstigen
Funden in Kertsch ist ein Grab bemerkenswerth,
wo mit einer Menge von glänzend schwarzgefirnifstem
Thongeschirr auch eine archaische Maske gefunden
wurde; ein weiterer Beweis für das vergleichsweise
hohe Alter der schwarzglasierten Thonwaare. — Be-
kanntlich sind in Kertsch, wie überhaupt in Süd-
rufsland, sf. Vasen sehr selten; doch sind dort in
diesem Jahre Mündung und Schulter einer Amphora
a colonnetle mit Peleus- und Thetis- Darstellung
an's Tageslicht gekommen.
In Ch ersonn es ist von Herrn Kozciusko
unter anderem ein reiches Grab aus dem Ende des
IV. Jahrh. v. Chr. mit Goldschmuck aufgedeckt
worden, mit Ringen, Ohrgehängen und Halsbändern,
von denen eines mit Edelsteinen besetzt als An-
hängsel einen Schmetterling zeigt.
Im Tau ri sehen Gouvernement, beim Dorfe
Bolschaja Bjeloserka, ist von Herrn Braun ein Grab-
hügel geöffnet worden, dessen Centralgrab sich
allerdings als ausgeraubt erwies, wogegen das Pferde-
grab unverletzt war und goldenes und bronzenes
Pferdegeschirr ergab, grofsentheils in Typen, die
uns schon aus dem Nikopolkurgan, also aus dem
V. Jahrh. v. Chr. , bekannt waren , in sehr feiner
Ausführung.
Im Saratow' sehen Gouvernement, also recht
entfernt von den sonstigen Fundstätten griechischen
und römischen Gewerbfleifses, sind durch Herrn
Spizyn gestanzte Goldplättchen, Ohrgehänge, An-
henker mit Karneolen in griechisch-römischen
Formen des I. und II. Jahrh. n. Chr. (?) zu Tage
gekommen; noch mehr nördlich, im Perm'schen
Gouvernement endlich, eine römische bronzene
Kasserole des II. Jahrh. n. Chr.
Gehen wir zum Kaukasus über, so sind uns
hier, nördlich von ihm, aus dem Kuban-Gebiet die
schon von Stephani publicierten »Sieben Brüder«-
Grabhügel bekannt mit griechisch-ionischen Sachen
des VI. und V. Jahrh. v. Chr. — In den letzten Jahren
hat nun hier, am Nordabhange des Gebirges, bei
Maikop, im Auftrage der K. Arch. Kommission Herr
Wesselowski Tumuli aufgegraben, die viel Inter-
essantes ergeben haben, und für die wir wenigstens
eine Zeitgrenze nach unten hin haben, insofern als
Funde und Erwerbungen in und aus Ägypten 1897 — 1898/99.
57
Tumuli mit griechischen Sachen in Süd-
rufsland nur bis in den Anfang des dritten vor-
christlichen Jahrhunderts reichen; seitdem wird ein-
fach in die Erde bestattet, ohne Aufschüttung eines
Tumulus, oder in Felsgräber. — Im verflossenen
Jahre ist hier ein Tumulus des VI. Jahrh. auf-
gedeckt worden, mit gestanzten Goldplatten, Löwen
darstellend, auf einer Platte Greifen eine Gazelle
überfallend, die sich deutlich als Produkte ionischer
Kunst ausweisen; dabei sf. Vasen: eine Kylix mit
herumlaufendem Streifen von stehenden Palmetten
auf Kettenornament und dann als Merkwürdigstes
eine Handdouche aus gelblichem Thon mit dunkel-
braunen Figuren (Detail eingeritzt), die sich aus
Fragmenten fast ganz hat zusammensetzen lassen,
allerdings bis auf den verlorenen hohlen mit dem
Inneren des Gefäfses communicierenden Henkel mit
Luftloch: auf der Vorderseite Dionysos mit Trinkhorn
zwischen Satyr und Frau ; auf der Rückseite vier
Männer (hier fehlen viele Stücke); unter den Henkeln
Hähne; es ist der Stil des Nikosthenes, zu dessen
Fabrik auch die seltene Form des Gefäfses pafst; der
Präsident der Kommission, Herr Graf Bobrinskoi
macht mich auf ein neulich in den Louvre ge-
kommenes ähnliches Exemplar aufmerksam, Zink
davon in der Rev. Archeoh 1899, S. 8, Fig. 6. —
An der Ostküste des Schwarzen Meeres hat Herr
Wesselowski die dortigen Dolmen untersucht und
unter allen Gräber gefunden mit Goldringen, Bronze
und Perlencolliers barbarischen Ursprungs, deren
Zeit mir kaum jünger als das VI. Jahrh. v. Chr.
zu sein scheint.
Südlich vom Kaukasus, im Jel isawetpoFschen
Gouvernement, hat Herr Roefsler gegraben und
dabei unter anderem auch wieder Bronzesachen ge-
funden, die der chaldischen Epoche dieser Gegend,
und zwar dem VIII. Jahrh. v. Chr., angehören.
Auch Kars hat Antiken geliefert, griechische
Zierstücke aus Bronze von einem Stuhl oder Wagen,
das eine mit einer Nike-Protome, das andere mit
einem Hundevordertheil, aus dem III. Jahrh. v. Chr.;
dabei auch eine schöne bronzene Darstellung der
indischen Lakschmi.
St. Petersburg, 21. Mai 1899.
G. Kieseritzky.
FUNDE UND ERWERBUNGEN
IN UND AUS ÄGYPTEN 1897—1898/99.
I. Mykenisches. In Denderah fand
Flinders Petrie eine Bügelkanne aus Metall. Bei
den Ausgrabungen des Lord Northampton in
Theben wurde eine Henkelschale dritten Stils
genau der gleichen Form und Decoration wie die
beistehend abgebildete aus Abusir bei Memphis,
die schon länger im Gizehmuseum ist, gefunden.
Fig. 1.
Wie früher im Palast Amenophis IV. zu Teil Amarna,
so tauchen jetzt mykenische Scherben dritten Stils
(meist von Bügelkannen) im Palast Amenophis III.
zu Theben auf.
II. Altgriechisches. Die leider nur kurzen
Untersuchungen der Herrn Hogarth und Edgar auf
dem der Bewässerung übergebenen Gebiet des alten
Naukratis (Winter 1898/99) haben zahlreiche bis
ins vierte Jahrhundert hinabreichende rf. Vasen-
scherben zu Tage gefördert, aufserdem eine Reihe be-
malter Terracotten, Kohlenbeckenhenkel u. s. w. Die
aus Naukratis bisher bekannt gewordenen altgriechi-
schen Vasengattungen, von denen jüngst eine kleine
Sammlung von Scherben auch an das Universitäts-
museum in Bonn gekommen ist, scheinen fast alle
vertreten ; zahlreiche Gewichte konnten an Ort und
Stelle gesammelt werden. Für die pseudoägyptische
Fabrication, die man meist den Phoinikern zuschreibt,
scheint sich leider kein Material ergeben zu haben.
Vaseninschriften fanden sich in grofser Masse, eben-
so Lampen, die ältesten noch von »phoinikischer«
Form.
III. Hellenistisches und Römisches.
Auf hellenistischem Gebiet ist in diesen Jahren
besonders viel gethan worden. Bei ihren Papyrus-
ausgrabungen im Fayum haben die Herren Grenfell
und Hunt zum ersten Mal sicher hellenistische
Gefäfse in gröfserer Anzahl in Gräbern gefunden. Es
ergiebt sich daraus vor allem die weite Verbreitung
einer polychromen Vasengattung mit hellen, aber
ungefirnifsten Farben meist auf Pfeifenthongrund
(blau, grün, braunrot, weifs, in erster Linie), zu
denen auch die schon länger bekannten sog. poly-
chromen Hadravasen gehören. Die Formen sind
rein griechisch. Über den hellenistischen Gefäfsen
fanden sich in Gräbern und den Stadtruinen von
Harit und Kasr el Banat zahlreiche römische
Töpfe, aber sehr wenig echte Sigillata. Diese wird
hier, wie sonst in Ägypten, durch die von Dragen-
58
Funde und Erwerbungen in und aus Ägypten 1897 — 1898/99.
dorff, Bonner Jahrbücher 101, S. 150 f., besprochene
Nachahmung vertreten. Neu ist, glaube ich, dafs
die Form der Froschlampe ausschliefslich der
römischen Zeit angehört. Von interessanten Einzel-
funden mag ein grofser römischer Pflug aus Holz
erwähnt sein und ein ptolemäischer gewölbter
ovaler Schild aus Holzstreifen mit Leder über-
spannt, der jedoch kaum zum Gebrauch gedient haben
kann. Der Griff mit der Höhlung für die Hand be-
findet sich in der Mitte des Schildes. Natürlich
war die Beute an Papyris und Ostracis reichlich.
Bei der vom Berliner Museum unternommenen
Grabung in Ehnas kam, aufser zahlreichen Papyris,
von archäologischem Interesse nur eine vollständige
Falschmünzerwerkstatt römischer Zeit zum Vorschein.
Seit mehreren Jahren unternimmt Herr Gayet an
verschiedenen Punkten Ägyptens Grabungen, meist
für das Musee Guimet in Paris. Unter seinen
römischen Funden in Antinoe erscheint bemerkens-
wert ein grofses auf Holz gemaltes rundes Doppel-
bildnis, einen Mann und eine Frau darstellend.
Seitlich oberhalb jedes Bildnisses ist in heller Farbe
belehrt uns wohl über den Tag, aber leider nicht
über das Jahr, an dem das Bild dem Toten bei-
gegeben wurde. Es war wohl an der Wand be-
festigt, ähnlich wie in einem Grab bei Achmim
sich ein Doppelbildnis auf die Wand gemalt findet.
In Alexandrien hat Botti seit Jahren unter
schwierigen Umständen gegraben, vor allem an der
sog. Pompeiussäule. Die ganze Anlage, mit vielen
übereinander liegenden Schichten, von denen keine
in alt-hellenistische Zeit zu reichen scheint, ist sehr
compliciert. Bestätigt scheint, dafs in der Nähe
der Säule das Serapeum lag, denn ein grofser Apis
aus schwarzem Granit hat sich gefunden. Er gehört
der römischen Kaiserzeit an. Am entgegengesetzten
Ende der Stadt beim neuen Hospital, hat Herr
Schiefs-Bey zwei prachtvolle wohl spätptolemäische
Kapitale gefunden, die ihre vollständige Polychromie
erhalten haben. Nach den Gröfsenverhältnissen
mögen sie zu einer Ädicula gehört haben. Sie
sind als Geschenk Schiefs-Beys im Museum in
Alexandrien. Ähnliche polychrome Architekturteile
haben sich in Alexandrien auch bei den 1898/99
Fig. 2.
mit dunkleren Umrissen eine Statue (in dem einen
Fall ein Harpokrates in der Stellung eines Scepter
haltenden Apollo, nackt, hellenistischer Typus) in
den Grund gemalt; sie steht auf einer Basis und ist
wohl als Emblem des Verstorbenen aufzufassen,
denn sie ist in den Proportionen so viel kleiner,
dafs der Gedanke an Staffage völlig ausgeschlossen
ist. Das Bild ist enkaustisch mit Wachsfarbe her-
gestellt und sehr flott gemalt: vom grauen Grund
heben sich die Gestalten gut ab, die Mäntel sind
rot, die Unterkleider gelb gemalt, eine Agraffe mit
einem grofsen grünen Edelstein hält den Mantel
der Frau. Jedenfalls gehört das Bild zum besten
was wir derartig haben. Eine Inschrift ttX^cuvs
Je
unternommenen deutschen Grabungen gefunden.
Diese Grabungen sind im vorigen Herbste unter
Leitung von Theodor Schreiber und Aufsicht von
Ferdinand Noack als die ersten umfassenderen und
systematischen Ausgrabungen am Orte, zunächst im
Gebiet der Königspaläste, begonnen worden. Sie
haben namentlich für die Topographie und Stadt-
geschichte Alexandriens wichtige Ergebnisse geliefert
und sollen im nächsten Herbst in erweitertem Um-
fang fortgesetzt werden; die Kosten trägt ein süd-
deutscher Mäcen, Herr Ernst Sieglin in Stuttgart.
Einen wertvollen Goldfund haben die Fellahen
in Ni etr ah in eh (Memphis) gemacht. Wohl eins
der besten Stücke, ein Armband, ist in Berliner
Privatbesitz gelangt und wird mit gütiger Erlaubnis
Italische Funde 1898.
59
des Besitzers hier abgebildet (Fig. 2). Andere Teile
des Fundes sind in das Gizeh- Museum gelangt,
künstlerisch weniger feine, aber sehr schwer ge-
arbeitete Stücke. Mehrere dreikantige, in einzelnen
Exemplaren aber auch runde Armbänder enden in
dünnen Drahtspiralen, die über einander greifen und
von jeder Seite her um das entgegengesetzte
Ende des Armbandes gewunden sind. Sie sind
ohne jedes Ornament (zwei davon tragen die
N. 336o5 und 336o6).
Ferner ist aus dem gleichen Fund als N. 33044
ein goldenes Stirnband von nicht sehr feiner, aber
anscheinend hellenistischer Arbeit ins Museum ge-
langt. Es besteht aus einem rhombenförmigen,
dünnen Goldblech, dessen Mitte ein Medusenhaupt
mit wirrem Haar, aber ohne deutliche Schlangen
einnimmt. Auch die unter dem Kinn zusammen-
geknüpften Enden sind nicht als Schlangen stylisiert.
Rechts und links vom Medusenhaupt zwei grofse,
aufgerichtete Uräen. Den Verschlufs bildet eine
Kette mit ovalem, von einem Halbedelstein besetztem
Schlofs in der Mitte. Ein ähnliches, doch stilistisch
späteres (?) Diadem (mit Schlangen) befindet sich
seit lange als N. 974 des Vireyschen Katalogs im
Museum [Vergleichen mag man den Typus Roschers
Lex. 1724 Berl. Cameo für die N. 33044].
Für das Fortleben altägyptischer Techniken in
griechisch-römischer Zeit sind die Funde von
Interesse, die Flinders Petrie in Denderah gemacht
hat: er fand aus vielfarbigen Fayencen zusammen-
gesetzte Bänder von Nymphäen-Blüthen und andern
Ornamenten, die zur Wandincrustation dienten. Sie
unterscheiden sich durch die tiefen, dunklen blauen
und Orangetöne, die vorwiegen, deutlich von den
älteren gleichartigen ägyptischen »Intarsien« der
XVIII. und XX. Dynastie. Man möchte für manche
Motive des dritten pompeianischen Stils solche Vor-
bilder vermuten. In Denderah hat Petrie auch eine
Reihe von Möbelteilen gefunden, ähnlich wie die
hier (Fig. 3) abgebildeten, die sich im Univcrsitäts-
Fig. 3-
museum in Bonn befinden, deren Herkunft aber
unbekannt ist. Es sind cylindrische, kurze Röhren
aus Fayence mit einer rechteckigen Öffnung. Wie
mir Herr Emil Brugsch mitteilt, hat er solche
Fayencen gesehn, die den inneren hölzernen Kern
noch hatten; und in der That erinnert namentlich
die Röhre mit dem mehrfach eingezogenen Umrisse
an bronzene Füfse von Betten, Stühlen hellenistischer
Zeit. F. W. von Bissing.
ITALISCHE FUNDE
1898.
Die Hauptquelle dieses Berichts bilden die
Notizie degli seavi 1898; wo andere Quellen heran-
gezogen sind, geben Fufsnoten darüber Auskunft.
Die Notizie pflegen die Funde in Rom und Pompeji
monatlich zu verzeichnen, auch über sicilische
Funde kommen die Meldungen sehr prompt, aus
den übrigen Landesteilen meist mit Verspätung,
so dafs jeder Jahrgang über manche Funde be-
richtet, die um ein oder mehrere Jahre zurückliegen.
Da mein Bericht eine Übersicht geben soll über
das Wichtigste des gesamten neuen Materials,
das im Jahr 1898 der wissenschaftlichen Forschung
zugeführt worden ist, mufste er auch Funde von
1896/97, die erst im letzten Jahr bekannt gegeben
sind, berücksichtigen.
Im December des verflossenen Jahres setzten
wieder umfassende Ausgrabungen auf dem römischen
Forum ein, über deren erste Resultate das vorige
Heft schon einen Bericht brachte. In den vorauf-
gehenden Monaten war der Spaten in Rom für
archaeologische Aufgaben wenig thätig gewesen.
Von der Commissione di Sacra archeologia ward
die Katakombe di S. Pietro e Marcellino weiter
aufgeräumt und für die Schwesterwissenschaft fielen
dabei zahlreiche Fragmente von Grabschriften der
Equites singulares ab, die dort ihren Begräbnisplatz
gehabt haben. In der Via dei Burrö versuchte
man die Südostecke der sogenannten Neptuns-
basilika zu erreichen, um über die Anlage dieses
Gebäudes Aufklärung zu erhalten, aber die modernen
Häuser gestatteten nicht, die Ausgrabung weit genug
auszudehnen, und sie blieb ergebnislos. Dagegen
förderten wie immer gelegentliche Erdarbeiten auch
im letzten Jahr manche Antichita zu Tage.
Auf Piazza Madama kamen Travertinstufen zum
Vorschein, zur östlichen Aufsenwand des Domitiani-
schen Stadiums gehörig, dessen Innenraum die
jetzige Piazza Navona war. Im Garten des grofsen
Hospitals bei San Giovanni in Laterano sind
wiederum Architekturstücke gefunden worden, die
von einer ausgedehnten, prächtigen Anlage her-
rühren; es war hier ein grofses kaiserliches Patri-
monium, dessen Grundstock das durch Nero con-
fiscierte Haus der Laterani gebildet hat. Für den
kaiserlichen Besitz zeugt aufs neue ein Bleirohr,
6o
Italische Funde li
das gleich früher gefundenen den Namen des
M. Opelius Diadumenianus trägt.
Die meisten neuen Altertümer verdanken wir
den Arbeiten an den grofsen Sammelkanälen, die
bei der Tiberregulierung parallel dem Flusse an-
gelegt werden mufsten. Die Arbeiten sind ihrem
Abschlufs nahe, denn die Kanäle sind bereits über
den vierten Kilometerstein der Via Ostiensis sowohl
als auch der Via Portuensis hinausgeführt. An der
letzteren stiefs man hinter dem Kirchlein S. Passera
auf eine grofse Villa, deren Eingangspfeiler mit
den Stuckfiguren zweier Harpyien geschmückt waren;
zahlreiche Reste von Marmor, Thonplatten und
Mosaiken künden die reiche Ausstattung des ver-
grabenen Baues, der nicht weiter aufgedeckt werden
konnte. In der Nähe wurde ein neues Fragment
der grofsen Grabschrift gefunden, die bisher als
die der Turia galt, der Gattin des Q. Lucretius
Vespillo. Dieser gehörte zu den Proscribierten des
zweiten Triumvirats und, wie Appian und Valerius
Maximus erzählen, wurde er von seiner Gattin ver-
borgen gehalten, bis seine Freunde die Aufhebung
der Proscription von den Triumvirn erwirkten.
Die früher gefundenen Fragmente der namenlosen
Grabschrift ergaben , dafs auch ihr Verfasser
von den Triumvirn proscribiert gewesen war und
durch Vermittlung der Gattin von Augustus
die Erlaubnis zur Rückkehr erhielt. Das neue
Fragment nun enthält einige Details über seine
Proscription, welche beweisen, dafs er nicht identisch
sein kann mit dem Q. Lucretius Vespillo.
Am gegenüberliegenden Tiberufer just beim
vierten Kilometerstein der heutigen Strafse, aber
näher dem Flusse, hat man einen Trakt, der alten
Via Ostiensis freigelegt , an dessen Seite ein
Travertincippus stand mit der Breitenangabe: VIA
LATA P. XXXV. Die Strafse ruht hier an der Flufs-
seite auf einer 90 cm hohen Mauer, die aus zwei
Reihen schwerer Tuffblöcke besteht. Dieselbe
Construction ist etwas weiter stromaufwärts be-
obachtet worden, sie war nötig, weil bei Hochwasser
der Tiber an diese Stellen der Strafse heranflutete.
Das wichtigste Ergebnis der Bodendurchwühlung
hier ist die Erkenntnis, dafs an der Stelle, wo
Constantin die Basilika über dem Grabe des
Apostelfürsten errichtete, die alte Strafse schon
denselben Lauf hatte wie die heutige *. Bewiesen
wird dies durch die Columbarien, die an der Ost-
seite der Strafse gegenüber der Rückwand der
jetzigen Kirche aufgedeckt wurden.
') Nuovo Bulletlino di archeologia cristiana IV
5 p. 60 ff.
Die Via Ostiensis hat, was die Zahl der Gräber
betrifft, der Appia kaum nachgestanden — der neu-
gefundenen Grabschriften sind fast 200 — aber
die Anlagen waren minder grofs und weniger
prächtig. Sculpturen sind nur wenige und belang-
lose gefunden. Überhaupt sind in den Fundberichten
nicht gar viele Sculpturen verzeichnet, man mufs
sich dabei gegenwärtig halten, dafs diese meist auf
Privatbesitz ausgegraben werden und auf den Markt
kommen. Die Finder hüten sich dann, Anzeige
davon zu erstatten, und die Herkunftsangaben der
Verkäufer pflegen vage und unbestimmt zu sein.
So ist es z. B. der Fall mit der jüngst für das
Museo delle Terme in Rom erworbenen Grabara
des C. Volcacius Artemidorus, auf der Daedalus
und Pasiphae dargestellt sind. Sie soll aus dem
Gebiet Tivolis stammen2.
Unter den stadtrömischen Sculpturfunden sind
die Büsten des Domitian und der Faustina er-
wähnenswert und eine aus vielen Bruchstücken
zusammengesetzte Büste des Homer3. Zwei Dios-
kurenbüsten entstiegen der Erde, als man inSperlonga
neben der sogenannten Grotte des Tiberius — sie
gilt als diejenige, in der Sejan dem durch einen
Felssturz bedrohten Kaiser das Leben rettete, —
eine Vigna anlegen wollte. Im Altertum lag hier
eine grofse Villa, weit ins Meer hinaus gebaut, wie
grofse Pfeiler aus opus incertum heute noch bekunden.
Zum Schmuck einer Villa inPozzuoli dienten zwei
dort gefundene einander sehr ähnliche Marmor-
gruppen, Dionysos zwischen Pan* und Panther,
sowie eine Fortunastatue. In Bologna wurde aus
dem Bette des Reno eine Reihe von Grabcippen
hervorgezogen, darunter ein dem 1. Jahrh. n. Chr.
angehöriger mit 6 Büsten, den Porträts des L.
Alennius und seiner Familie. Ein andrer Cippus
ohne Namensaufschrift stellt einen Schweinehirten
dar, der seine Heerde austreibt; er ist charakteristisch
für die Stadt, deren Schinken und Würste im
heutigen Italien noch als die besten gelten. In
Susa befreite man aus der Stadtmauer die darin
verbaute linke Hand einer überlebensgrofsen Marmor-
figur; dieselbe umfafst den Rest eines Zügels und
dadurch wird es wahrscheinlich, dafs sie von der
Augustusstatue stammt, die in einer Biga oder
Quadriga den dortigen Triumphbogen krönte. Seines
Materials wegen verdient ein in Pompeji gefundenes
weibliches Idealköpfchen Beachtung, das aus glasier-
tem ägyptischem Porzellan besteht und gröfser ist
als die gleichartigen Werke zu sein pflegen (Höhe
*) Revue archeologique XXXIII 1898 II p. 12 ff.
3) Abb. Bulletino della Cotrim, archeol. comunale
di Roma XXVI 1898 Taf. III, IV.
Italische Funde 1898.
6l
15,5 cm). An weiteren Sculpturen lieferte Pompeji
ein Omphaleköpfchen und ein Satyrköpfchen aus
Marmor, und zwei Fragmente einer Venusstatuette.
Sie gehören einer Replik der Knidierin an, sind
von sehr geringem Kunstwert aber bedeutungsvoll
für die Stelle, an der sie gefunden werden.
In Pompeji wurde während des letzten Jahres
die Hauptthätigkeit auf dem Platze hinter der
Basilika entfaltet, nebenher sind nur einige kleine
Räumungsarbeiten vorgenommen: ein Mauerstück
nahe der Porta Ercolanense mit seinen Türmen
wurde vom Schutt befreit und der Mittelraum des
Macellums wurde einer neuen Untersuchung unter-
zogen, die die Deutung des Baues als Macellum —
früher nannte man es Pantheon — bestätigt hat.
Beim Besuch eines Ministerialrats wurde in der
insula, die das Haus der Vettier enthielt, eine aufser-
ordentliche Grabung veranstaltet, bei der als Mittel-
stück eines Fufsbodenmosaiks ein fein gearbeitetes
weibliches Brustbild zum Vorschein kam, offenbar
das Porträt der Hausbesitzerin. Der Platz hinter
der Basilika gab sich als ein Temenos zu erkennen,
nach der Strafse, die von der Porta marina zum
Forum führt, durch eine Mauer abgeschlossen. Zur
Zeit der Verschüttung war man damit beschäftigt
den Tempel des Heiligtums zu erneuern, halbfertige
Bauglieder und Teile des alten Baues liegen ringsum
zerstreut. Mit Spannung dürfen wir der Publication
des Materials entgegensehen, das zum gröfsten und
prächtigsten Tempel der Stadt gehörte. Die Venus-
statuette, die in seinem Bezirk gefunden ist, verrät
uns, dafs dieser Tempel der Schutzgöttin Pompejis
gehörte; der Platz, auf dem er sich erhob, die
Südwestecke der Stadt ist die dem Hafen zunächst
liegende, wahrscheinlich war gerade dieser Tempel
den ankommenden und abfahrenden Schiffern weit-
hin sichtbar.
Durch eine Statue erfahren wir auch, wer der
Besitzer eines Tempels gewesen ist, dessen Trümmer
in Brescia unter den Fundamenten der später zer-
störten Kirche S. Cassiano begraben wurden. Aufser
Architekturfragmenten und anderen Sculpturresten
fand sich hier der Torso einer stehenden männlichen
Figur mit nacktem Oberkörper, den linken Arm
auf ein Ruder gestützt. Dies giebt die Deutung
an die Hand: die Figur stellt einen Flufsgott dar,
wahrscheinlich den der Stadt benachbarten Mella,
dem der Tempel gehört haben wird, bis der
christliche Heilige den heidnischen Gott verdrängte.
An dritter Stelle noch vermittelt uns eine Statue
die Bestimmung eines Gebäudes. Im Val di Chiana
liegt der kleine Ort Sinalunga — diesen Namen
trägt er erst seit 1865, weil er sich seines alten
Namens Asinalunga schämte und dessen Änderung
bei der Regierung durchsetzte. Nahe bei seiner Kirche
kam eine Mauerecke zu Tage, aus grofsen Steinen
ohne Mörtel aufgeführt, innerhalb derselben die
zerbrochene Figur eines ausruhenden Herakles aus
Terrakotta. Dieser Fund giebt eine Bestätigung
für Gamurrinis scharfsinnige Berechnung , dafs
an der Stelle Sinalungas ehemals die Station der
Via Cassia lag, die den Namen ad Graecos führte.
Dem Herakles nämlich pflegten an Wegkreuzungen
und Haltestellen Kapellen errichtet zu werden, in
denen Wandrer Weihgaben niederlegten. Dafs diese
dem Herakles von Sinalunga nicht gefehlt haben,
beweisen einige 30 Unzialasse, Münzen des zweiten
Jahrh. v. Chr., die sich in kleine Häufchen zu-
sammengelegt fanden.
Von der Stips vothva eines anderen Herakles
ist in Tivoli bei der Anlage eines neuen Elektrizitäts-
werkes vieles ausgegraben worden. Wie durch
Ausgrabungen des Jahres 1887 festgestellt war,
gehörten die Trümmer auf der Höhe oberhalb der
Cascatelle, die gewöhnlich als Villa des Maecenas
bezeichnet werden , dem berühmten tiburtinischen
Tempel des Hercules Victor an. Die Weihgaben,
thönerne Tiere, Vasen und kleine Metallgeräte, die
jetzt unterhalb des heiligen Bezirks auftauchten,
wurden wahrscheinlich bei einer Räumung desselben
als wertlos herabgeworfen.
Mit Weihgaben gefüllt war auch ein Brunnen,
den man auf der Akropolis des alten Arezzo, dem
Platze vor der heutigen Kathedrale, entdeckt und
ausgeräumt hat. Zu unterst lagen darin die Schädel
eines Kalbes und eines jungen Rehes, 4 Unzialasse
aus der ersten Hälfte des II. Jahrh. und kleine
cylindrische Thongefäfse, die um dieselbe Zeit
fabriziert worden sind. Diese Schicht repräsentiert
die Opfer, die der Gottheit des Brunnens dar-
gebracht sind, über ihr lag eine Schicht zerbrochener
Terrakotten, die zum Schmuck eines Tempels auf
der Burg gedient hatten. Gleichartige Funde aus
einer anderen etruskischen Stadt werden uns unten
noch beschäftigen (S. 64).
Nur ein negatives Resultat hatten Aus-
grabungen südöstlich von Pitigliano auf dem
Landgut Voltone, dessen Name zu der Hoffnung
verleitet hatte, dafs hier das etruskische Bundes-
heiligtum, Fanum Voltumnae, begraben liege. Tast-
versuche, die 1880 von Heibig unternommen waren,
hatten die Hoffnung bestärkt. Zu ihren Gunsten
wurde noch jüngst der Fund eines Goldstaters Phi-
lipps II. geltend gemacht. Dessen Münzen kursierten
in Italien und bildeten in Rom wie in Etrurien die
Norm des Goldwerts, sein Vorkommen in Voltone
62
Italische Funde ii
schien zu bestätigen, dafs dort ein kommerzieller
Mittelpunkt gewesen sei. Die nunmehr ausgeführte
energischere Nachforschung hat ergeben, dafs die
1880 angegrabenen Ruinen von einer christlichen
Kirche stammen und dafs ein etruskischer Tempel
an dieser Stelle nicht bestanden hat.
Im vollsten Maafse dagegen haben sich die
Erwartungen erfüllt, die in den letzten Jahren durch
Grabungen auf dem Hügel Gaggera, westlich von
Selinunt, erweckt waren. Salinas hat jetzt in einer
viermonatlichen Campagne die Hülle von Flugsand
gelüftet, die sich schützend über die Antichita
gebreitet hatte. Unter ihr war ein wohlerhaltenes
Temcnos verborgen. Mauern umgeben den heiligen
Bezirk, Propylaeen bilden den Eingang. Im Innern
befindet sich ein Tempel von eigenartiger Anlage
und mehrere Altäre, darunter einer von 16m Länge.
Wohnungen für Priester und Tempeldiener ver-
vollständigen das Bild des Temenos. Der Reichtum
an Kleinfunden ist aufserordentlich, an Terrakotta-
figuren z. B. sind mehr als 5000, an Lampen über
2000 gefunden.
Im Osten Siciliens hat die rastlose Thätigkeit
Orsis wieder reiche Erträge geliefert. In der Nähe
der Griechenstadt Akrai, deren Nekropole leider
vor Zeiten schon sehr gründlich geplündert ist,
sind einige Heroa entdeckt worden. Nördlich an
dem der Stadt zugekehrten Seite des Berges S. Ni-
colo befindet sich eine Grotte, aus zwei Kammern
mit Nischen bestehend; Graffiti in einer derselben
lassen vermuten, dafs die Anlage zu einem Gym-
nasium gehört hat, doch ist der Platz von Akrai
verhältnifsrnäfsig weit entfernt. Er ist dem heutigen
Buscemi benachbart, an dessen Stelle ein andres
griechisches Städtchen gelegen haben mag.
Wichtiger als die Spuren der rein griechischen
Bevölkerung sind in diesen Theilen der Insel die
Überbleibsel der Sikuler und Praesikuler. Von den
letzteren hatte man bisher nur Abfall gekannt, der
besonders reichlich in zwei Felsspalten bei Stenti-
nello abgelagert war. Gleichartige Reste haben sich
jetzt bei Pachino, an der äufsersten Westspitze Si-
ciliens, in Grotten gefunden, die nach Ausweis der
Feuerstätten den Praesikulern als Wohnungen ge-
dient haben. Eine andre Art ihres Wohnens be-
zeugt eine Ausgrabung im Gebiet von Matrensa,
nahe bei Syrakus. Dort sind in den lockeren Tuff,
der ohne Metallwerkzeuge leicht zu bearbeiten war,
Gräben eingeschnitten, 3 m breit, 17 — 20 m lang.
Die Siedelung hat also aus grofsen oblongen Hütten
bestanden. Die Böden derselben zeigten sich be-
deckt mit Knochen der verzehrten Tiere und mit
Thonscherben, welche die gleiche punktierte Orna-
mentierung tragen wie die Funde in Stentinello.
Dazwischen waren Steinwerkzeuge zerstreut, aber
keine Spur von Metall.
Ebenfalls im Gebiet von Matrensa ist ein Grab,
das vor 30 Jahren mykenische Gefäfse gespendet
hatte. Bei einer neuen Untersuchung durch Orsi
fanden sich weitere Scherben solcher Gefäfse und eine
Bronzeklinge; andere Gräber der zweiten sikulischen
Periode lagen daneben. Eine kleine magre Nekropole
der ersten Periode ward in der Nähe der erwähnten
Grotten von Pachino ausgegraben. Die Wohnart der
Sikuler in der ersten und zweiten Periode verraten uns
Funde in der Umgegend Catanias. Ein Lavastrom
dort zeigt dem Dorfe Barriera gegenüber eine Reihe
tiefer Höhlen, deren sieben von Orsi durchforscht
wurden. In den vorderen Teilen, wo Licht und
Luft Zutritt haben, deuten Feuerstätten und Abfälle
auf menschlichen Aufenthalt. In unmittelbarer Nähe
finden sich indessen auch kreisrunde Hüttenböden,
und der Abfall auf diesen zeigt ebenso wie der in
den Grotten eine Mischung von Gegenständen der
ersten und zweiten Periode. Diese Thatsache ist
bedeutungsvoll, weil sie gegen die von Patroni auf-
gestellte Hypothese spricht, dafs zwischen der ersten
und zweiten Periode ein tiefer Einschnitt zu machen
sei, dafs die Träger der zweiten Kulturperiode anderen
Stammes seien als die der ersten. Für den engen
Zusammenhang beider Perioden zeugt auch ein Grab
in Monteracello, in dem die untere Leichenschicht
der ersten, die obere der zweiten angehört. Auch
hier ist die Hälfte eines kreisrunden Hüttenbodens
aufgedeckt worden. In dem benachbarten Monte-
tabuto hat Orsi die Höhlen untersucht, in denen
die alten Sikuler das Material für ihre Steinwaffen
gewonnen haben4. Abgesehen von den interessanten
Aufschlüssen, über den primitiven Bergbau haben
diese Nachforschungen eine stattliche Zahl wohl-
erhaltener Thongefäfse ans Licht gezogen, darunter
grofse Amphoren und Hydrien, die bisher nicht vor-
gekommen waren, weil wir nur Material aus Gräbern
hatten und diese im Leben viel gebrauchten Gefäfse
den Toten nicht mitgegeben wurden.
Besonders reichlich strömt jetzt auch das ehe-
dem vermifste Material zur Erkenntniss der vierten si-
kulischen Periode, einer Mischkultur der Zeit, da
die alte einheimische Bevölkerung graecisiert wurde.
Im Mai 1898 ist die Nekropole von Licodia Eubea
ausgegraben, deren Inhalt sogleich publiciert wurde D,
und schon hat Orsi zwei andere Nekropolen der-
4) Bull, di Paletnologia italiana XXIV 1898
p. 165 fr.
5) Mitth. des Archaeol. Instituts. Rom. Abth.XIII
1898 p. 305 fr.
Italische Funde 1898.
63
selben Gattung freigelegt. Die eine bei Ragusa
war allerdings in früheren Zeiten geplündert, da-
gegen die andere bei Granmichele ergab eine Reihe
gut erhaltener Vasen, einerseits sikulische Erzeug-
nisse mit geometrischer Verzierung, andererseits
griechische Vasen aus der Zeit von 550 — 450.
Die Ansiedelung eines Volkes, das den alten
Sikulern nahe verwandt gewesen sein mufs, hat Pa-
troni in der Basilicata nahe der apulischen Grenze
ausgegraben". Bei der Stadt Matera trägt ein
Hügel eine gröfsere Anzahl kreisrunder Hüttenböden,
deren Durchmesser 6— 13 m beträgt. Auf demselben
Plateau unfern den Hütten lagen drei Gräber, kennt-
lich durch einen einfachen oder doppelten Ring
grofser Steine. Inmitten der Ringe ist die Öffnung
eines Schachtes, aus dem man durch sehr enge
niedrige Durchgänge in eine oder zwei Kammern
von kleinen Dimensionen gelangt. Nur eines der
Gräber war noch unberührt von Menschenhand,
es enthielt eine aufserordentlich grofse Zahl von
Leichen, 54 in der Kammer, 21 im Schacht. Sie
wurden in hockender Stellung, die Hände auf den
Knieen gekreuzt, beigesetzt; die Enge des Raumes
beweist, dafs hier wie bei den Sikulern das scarni-
me/ito der Leichen üblich war. Die Beigaben der
Toten, die Abfälle in den Hütten lassen darauf
schliefsen, dafs die Siedelung etwa 200 Jahre be.
standen hat und in die neolithische Periode zurück-
reicht, im Laufe der Zeit aber auch den Gebrauch
des Metalls kennen lernte.
Aus den nördlichen Teilen Italiens wird nur
über eine Ausgrabung berichtet, die zur Aufdeckung
praehistorischer Reste unternommen wurde und zwar
in der Nähe Verucchios. Wie früher im Gebiet
Riminis, so hat man auch hier Gräber des Villa-
nova-Typus mit den ihnen eigenthümlichen Thon-
gefäfsen und Bronzen gefunden. Aus dem Cremo-
nesi sehen wird die Entdeckung einer neuen
Terramare gemeldet, aufserdem sind noch gelegent-
liche Einzelfunde praehistorischer Gegenstände zu
verzeichnen: aus San Pietro al Natisone bronzene
Schmucksachen, aus Modano bei Imola ein Paal-
stab, aus Borgo Panigalli bei Bologna eine Axt,
aus Castelfranco in der Emilia ein Thonfafs mit
sogenannten patii di rame, im Gesamtgewicht von
48 kg. Man hielt diese Gegenstände früher für
eine alterthümliche Form des Geldes, doch gerade
der neue Fund bestätigt die von Chierici und Pi-
gorini vertretene Anschauung, dafs die Kupfer-
brote lediglich zum Schmelzen bestimmt waren.
c) Momimenti anlichi pttbbl. per cura della R. Acca-
demia dei Lincei VIII 1898 p. 419 fr.
Aus der Zahl der Gräber, die man vereinzelt
oder in Gruppen mancherorten aufgedeckt hat, ver-
dienen nur wenige Erwähnung. In Genua kamen
einige tiefe Schachtgräber zum Vorschein, die als
Beigaben der Aschenurne schwarz figurige attische
Gefäfse und Bronzegerät bargen. Aus Kammer-
gräbern inCanossa wurden einheimische und im-
portierte Thonwaaren hervorgezogen, ebenso aus
Gräbern bei Pitigliano ; Gräber bei Montepulciano
und Montechiaro spendeten etruskische Bronzegegen-
stände.
Sehr ausgiebig war die Fortsetzung der Gra-
bungen in der Nekropole des alten Vetulonia, der
Domäne Falchis. Aufser Hunderten der plebejischen
Schachtgräber mit dem üblichen spärlichen Inhalt ist
wiederum einer der isolierten Grabhügel abgetragen
worden, der den Namen Tomba de/ littore erhalten
hat, weil sich darin eine Doppelaxt fand mit einem
etwa 60 cm langen Stil aus Eisen, um den sechs
hohle Eisenstäbe von 36 cm Länge befestigt waren.
Das Instrument entspricht also vollkommen den
Fasces der römischen Lictoren und nach der an-
tiken Überlieferung hatte Rom diese Amtsinsignien
von Vetulonia übernommen.
Maeoniaeque decus quondam Vetulonia gentis
Bissenos haee prima dedit praecedere Jasces
El ninxit totidem tacito terrore secures
(Sil, Ital. VIII 485).
Der Tote, dem dies Instrument ins Grab ge-
legt wurde, war ein ältlicher Mann, wie am Zu-
stand seiner Zähne zu erkennen ist. Er war, wie
dies- auch in anderen gleichartigen Hügeln beob-
achtet ist, nicht im Centrum des Grabes beigesetzt
worden, sondern nahe der Peripherie; dank diesem
Umstände ist der kostbarste Inhalt des Grabes den
Schatzgräbern entgangen, die vor Zeiten einen An-
griff auf die Mitte des Hügels gemacht haben und
an dieser Stelle bis auf den Grund vorgedrungen
sind. Daher fanden sich hier nur einige Thon-
scherben und kleine Stückchen von Bronzeblech,
die noch bezeugen, dafs in dem Grabe die üblichen
Gefäfse aus genietetem Bronzeblech nicht von Anfang
an gefehlt haben. Ebenso wird durch die gefundenen
Bronzebeschläge und Eisenteile des Wagens, durch
Axt und Schwert bewiesen, dafs ursprünglich auch
einerseits das Pferdegeschirr, andrerseits Helm und
Schild des Mannes vorhanden gewesen sein müssen,
doch dies fiel den Schatzgräbern zum Opfer. Un-
angetastet waren die Beigaben zu Häupten des
Toten, ein bronzenes Weihrauchfafs und ein reicher
Goldschmuck, der in einem zerfallenen Bleikästchen
gelegen hatte: fünf grofse Fibeln mit Reliefschmuck,
zwei glatte Fibeln, Armbänder und Spiralbänder für
64
Italische Funde ii
die Haare, ein Haarpfeil und eine Halskette aus
130 KUgelchen.
Die Formen und die Dekoration der Schmuck-
sachen erweisen sie als Arbeiten des neunten oder
achten Jahrh., alle bisher geöffneten Gräber der
Nekropole Vetulonias gehören alten Zeiten an, keines
reicht unter die Mitte des sechsten Jahrh. herab;
dagegen die Wohnungen der Lebenden, die Falchi
innerhalb der alten Ringmauern ausgegraben hat,
sind weit jünger. Es sind zumeist Einzelräume,
die sich auf die Strafse öffnen wie die Läden in
Pompeji; wenige Wohnungen bestehen aus mehreren
Räumen. Überall finden sich die Spuren eines
grofsen Brandes, der diesen Teil der Stadt einge-
äschert hat, und die Brandschicht birgt mancherlei
Gerät, Bronzestatuetten, Münzen von Vetulonia
zusammen mit römischen Assen. Ein auffallender
Gegenstand war eine grofse Bronzekeule von 24 kg
Gewicht; ein Bleiansatz am Kopfende zeigt, dafs
sie in eine Basis eingelassen war und als Weih-
geschenk aufgestellt war7. Sie ist von ausgezeich-
neter Arbeit, ebenso wie die Reste einiger Hoch-
reliefs in Terrakotta, die zum Wandschmuck gedient
hatten. Alles dies entstammt der Zeit der römischen
Herrschaft, es ist sehr zu wünschen, dafs es bald ge-
lingt, auch Bauten der alten selbstständigen Etrusker-
stadt zu finden.
Mehr vom Glück begünstigt waren in dieser
Hinsicht die Ausgrabungen an einem anderen Platze
Etruriens. Auf dem Hügel Poggio Buco, südwestlich
von Pitigliano, hatten Ausgrabungen der Jahre
1894 — 95 eine reiche Nekropole kennen gelehrt, die
zur Vermutung führte, dafs der östlich angrenzende
Hügel, le SparHe genannt, die zugehörige Stadt
getragen haben müsse. Pellegrini identifizierte sie
mit dem alten Statonia und ein Einzelfund auf dem
Stadthügel hat seine Identifikation bestätigt, ein
wie es scheint ungebrauchtes Schleuderblei, das die
etruskische Inschrift STATVES trägt. Von der
Stadtmauer hat man nur einen kleinen Trakt auf-
gedeckt, aus Tuffblöcken im System der Binder und
Läufer wie die Servianische Mauer in Rom er-
richtet. Inmitten der Stadt lag ein Tempel, vor
ihm breitete sich ein gepflasterter Platz aus mit
mehreren Brunnen, die in der Umgebung eines etrus-
kischen Tempels niemals fehlen (vgl. oben S. 61).
Bei der Ausräumung des Brunnens und der Frei-
legung der Area des Tempels kamen zahlreiche
Reste von Weihgaben zum Vorschein, die sich
leicht in zwei Gruppen sondern lassen. Die gröfsere
7) Milani, Museo topografico delV Etruria, Firenze-
Roma 1898, p. 37.
Menge gehört der römischen Periode an (drittes bis
erstes Jahrh.): Thonstatuetten von Göttern, Menschen
und Tieren, Fragmente aretinischer und etruskisch-
campanischer Vasen, bronzene Gefäfse und Geräte,
römische Münzen. Weihgaben aus alter etrus-
kischer Zeit sind spärlicher vertreten, einige Frag-
mente von Terrakottafiguren und Scherben von
Buccherovasen, aber dieser Zeit entstammen auch
die Reste der thönernen Tempeldekoration. Es
lassen sich noch die Friese zusammensetzen, die
ihrem Fundort nach die Innenwände der Tempel-
cella schmückten; auf dem einen sind Greifen und
Hirsche dargestellt, auf dem zweiten Bigen, auf
dem dritten galoppierende Reiter". Zu den Fries-
platten kommen die Reliefziegel, welche die Lang-
seiten des Daches und den First schmückten. Diese
Terrakotten sind ihrem Stil nach in die zweite Hälfte
des sechsten Jahrh. zu setzen. Auffallend ist, dafs sich
keine Gegenstände gefunden haben, die dem fünften
und vierten Jahrh. zuzuweisen wären; es gähnt
eine Kluft zwischen der älteren und der jüngeren
Periode der Stadt. Dieselbe Thatsache läfst sich
auch in der Nekropole beobachten, denn sie hat
kein Exemplar rotfiguriger Vasenmalerei geliefert,
die das fünfte und vierte Jahrh. beherrschte. Da-
durch wird die Annahme nahe gelegt, dafs die Stadt
während dieser Zeit verlassen war und erst in der
Römerzeit wieder aufgelebt ist.
In Latium ist das Stadtgebiet des alten Satri-
cum weiter durchforscht worden, wo vor mehreren
Jahren der interessante Tempel der Mater Matuta
mit seinen Terrakottadekorationen und Weihgaben
aufgedeckt war. Eine neue Niederlage thönerner
Weihgeschenke, darunter auch die in der Stips des
Tempels selbst fehlenden Darstellungen von Ge-
schlechtsteilen, ward jetzt auf dem Hügel, der nörd-
lich dicht neben der Stadt sich erhebt, ausgehoben
und sie verrät, dafs hier eine Aedicula bestanden
hat. Auch die Nekropole der Stadt lernen wir
jetzt kennen, sie enthält Bestattungsgräber und
Brandgräber nebeneinander, als Beigaben der Be-
grabenen korinthische und protokorinthische Vasen.
Ein isolierter archaischer Grabhügel barg nur einige
wenige rohe Gefäfse einheimischer Fabrikation. Der
Hügel war schon frühzeitig halb abgeschnitten, als
man hier eine Ziegelei anlegte, unter deren Ab-
fällen sich Stücke finden, wie sie bei der letzten
Restauration des Tempels verwandt sind. Unmittel-
bar unterhalb des Stadthügels lag eine Töpferei,
deren Formen etlichen der unter den Weihgaben
8) Abb. Sludi e materiali dt archeologia e numis-
matica I, 1. 1899 p. 876°.
Italische Funde 1898.
65
gefundenen Figuren entsprechen. Hier also haben
die frommen Pilger ihre Einkäufe gemacht, die sie
droben im Tempel niederlegten. Wir erhalten das
lebendige Bild eines kleinen Loreto.
Vom Weinbau im alten Satricum erzählen uns
zwei in den lebendigen Tuff eingeschnittene Kufen,
in denen die Trauben ausgetreten wurden. Eine
Kelter aus späterer Zeit bietet die neue Villa rustica
in Boscoreale, die von den Findern des Gold-
schatzes ausgegraben ist. Einige öffentliche Gebäude
wurden in Bene Vagienna, dem alten Augusta
Bagiennorum, freigelegt, die Arena eines Amphi-
theaters und hinter der früher bereits ausgegrabenen
Szene des Theaters eine vierseitige Porticus. In dem
freien Raum, den sie umschliefst, stand ein Tempel,
der später in eine Kirche umgewandelt wurde. Da-
mit ist die Reihe der erwähnenswerten Bauten er-
schöpft, es erübrigt die wichtigsten der neugefundenen
Inschriften aufzuführen und von zwei bedeutenderen
Münzfunden zu berichten.
Bei Tiriolo in der Provinz Catanzaro kam ein
Schatz von 731 Silberstücken zu Tage, fast die
Hälfte sind punische, nach dem ersten Kriege ge-
prägte Drachmen und Triobolen ohne Aufschrift,
die übrigen sind bruttische Drachmen und Trio-
bolen mit der Aufschrift BPETTICON. Die meisten
der Münzen sind wenig oder gar nicht abgegriffen,
der Schatz ist jedenfalls gesammelt worden , ehe
die Karthager Italien geräumt haben. Etwa hundert
Jahre später mufs ein andrer Schatz versteckt worden
sein, auf den man bei öffentlichen Arbeiten in
Tarent gestofsen ist. Er besteht aus 102 römischen
Silbermünzen, von denen die jüngsten in den Jahren
109 — 104 geprägt sind.
Den Reigen der Inschriften eröffnen billiger-
weise die Weihungen an die Götter. In altertümlichen
Lettern lesen wir auf einem Kalkstein, der im Gebiet
des alten Amiternum später bei der Fassung einer
Quelle benutzt ward, die Weihung eines L. Lucretius,
doch der Name der Gottheit ist nicht erhalten.
Ein Marmorstein, südlich von Civitä Lavinia ge-
funden, berichtet eine Weihung an Bellona, die
nicht gar weit von der Fundstelle, in Forum Appi,
einen Tempel besafs. Die Inschrift erwähnt eines
Mannes mit dem seltenen Namen P. Accoleius La-
riscolus, den auch ein Triumvir monetalis geführt
hat. Dessen Amtszeit steht nicht fest, sie wird in
das Jahr 43 oder 17 v. Chr. verlegt. Wenn er
identisch war mit dem Lariscolus der Inschrift,
wird durch deren Material und Buchstabenformen
wahrscheinlich, dafs er erst im Jahre 17 seines
Amts gewaltet hat.
Dem Hercolo (sie) hat ein gewisser L. Selus
Archäologischer Anzeiger 1899.
eine Dedication gemacht, wie ein Stein aus dem
Gebiet Macrano bei Castelvecchio Subequo besagt.
Ebendort kam jüngst ein Stein zum Vorschein, der
die öffentlichen Bauten eines gewissen Q. Octavius
aufzählt. Diese Inschriftfunde treten zu früheren
Funden von Inschriften und Trümmern in dem-
selben Gebiet und weisen darauf hin, dafs an dieser
Stelle Superaequum, der Hauptort der Superaequani
gelegen hat. Für die Ortsbestimmung der mutatio
Aquilonis ^ die im Itinerarium Hierosolymitanum
als Station der von Benevent nach Brundisium
führenden Via Traiana verzeichnet steht, wird eine
Inschrift bedeutungsvoll, die bei einem Brunnen an
der Südseite des Berges San Vito seit langem ein-
gemauert war9. Sie besagt, dafs im Jahr 213 der
Veteran M. Aurelius Nigrinus dem Numen des Ca-
racalla den »lucus Aquilonis* geweiht hat. Die
mutatio Aquilonis ist wahrscheinlich nahe der Stelle
anzusetzen, wo sich die Inschrift befindet, und
nicht, wie man bisher gethan hat, auf der Nordseite
des Monte S. Vito.
In Rom erwarb man fünf neue Fragmente der
Arvalakten, eines derselben, aus dem Jahre 39
n. Chr., fügt sich mit zwei bereits bekannten Frag-
menten zusammen und ist wertvoll, weil es die
Opfer vom Geburtstag der Agrippina verzeichnet
und uns dies Datum übermittelt. In Rom ist auch
eine Grabschrift wieder aufgetaucht, die verschollen
war und deren Copie für eine Fälschung galt, weil
der Verstorbene den ganz singulären Titel führte
proeurator sacrarum cognitionum. Ungewöhnlich ist
auch der Titel IHIvir pro aedile, den wir auf einem
neugefundenen Grabstein eines Mannes aus Vulci
lesen. Eine Inschrift aus Cumae lehrt, dafs die
höchste Amtsgewalt dort in den Händen eines Praetors
war. Die Grabschrift eines miles classis Germanae
piae fidelis aus Ascoli ist die erste in Italien ge-
fundene Inschrift, die jene im Rhein und in der
Mosel stationierte Flotte erwähnt. Sie bestand bis
ins vierte Jahrh. und erst aus diesem stammt der
Stein, dessen andre Seite schon einmal für eine Grab-
schrift verwandt war. Auch für ein Militärdiplom
des Jahres 173, das bei Seulo in Sardinien gefunden
ward, ist ein Stück einer grofsen bronzenen Kaiser-
inschrift benutzt worden und man hat es nicht der
Mühe wert gehalten, die alten Buchstaben bei der
neuen Verwendung zu tilgen.
Das Haus im Norden Pompejis, in dem das
alsbald berühmt gewordene Philosophenmosaik ge-
funden ward, enthielt unter anderem auch eine In-
9) Societa Reale di Napoli, Rendiconto delV Acca-
demia di archeologia , lettere e belle arti XII (1898)
p. 1 1 1 ff.
5
66
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
Schrift, in der zwei Männer als magistri bezeichnet
werden. Sie waren offenbar Priester des pagus
Augustus felix suburbanus, und da die Lage dieses
pagus bisher unbestimmt war, verdient der Stein
Beachtung. In Pompeji selbst war in einem der
neu ausgegrabenen Türme der Name des L. Sulla in
die Wand geritzt, vermutlich in der Zeit, da dieser die
Stadt belagerte. Die Quadern der Stadtmauern
tragen mannigfache Steinmetzzeichen. An einer
Wand, wo der Kalkbewurf abgefallen ist, kam eine
Wahlempfehlung des A. Vettius Caprasius ans Licht.
Unter dem Material, das für den Neubau des Venus-
tempels herbeigeschafft war, ist auch ein Stein mit
archaischer Inschrift, der ein neues Beispiel für das
Vorkommen des Namens Maccius gewährt, ein neues
Zeugnis für die Richtigkeit des von Ritschi wieder-
hergestellten Namens des Dichters.
Hans Graeven.
ARCHÄOLOGISCHE NEUIGKEITEN
AUS NORD AFRIKA \
Auch das vergangene Jahr hat wieder eine
Fülle interessanter Funde undPublicationen gebracht.
Der Liebenswürdigkeit Ph. Gaucklers in Tunis und
St. Gsells in Alger verdanke ich die Mitteilung des
Manuskriptes ihrer demnächst erscheinenden Berichte,
ohne welche der nachstehende Bericht nicht möglich
gewesen wäre (Gauckler: Compte-rendu de la mar che
du Service en 1898, Gsell : Chronique archeologique
A/ricaine, quatrieme rapport — erscheint in den
Melanges d ' archeologie et d'histoire de l ' Ecole de Rotne
1899).
I. Tunis.
Mit Karthago, der klassischen Stätte des nörd-
lichen Afrika, soll auch diesmal begonnen werden.
Karthago beschäftigt nach zwei Seiten hin die
Forscher: erstens wegen der Gräber, von denen der
unermüdliche karthagische Lokalforscher, Pere
Delattre, immer neue Hunderte aufdeckt, und zweitens
wegen der neuerdings besonders lebhaft erörterten
Hafenfrage. Über den jetzigen Stand der Hafen-
forschung unterrichten zwei der Pariser Akademie
vorgelegte Berichte (C. R. de l'Academie des I. et B.-L.
1898, 20—39 und 053 — °66) und Oehler's Be-
sprechung derselben (s. diesen Anzeiger 1898 S. 171
bis 175, [mit 2 Kartenskizzen]'- und 1899 S. 7 — 12).
Die beiden Berichte teilen die Ergebnisse der von
einem französischen Seeoffizier, M. de Roquefeuil,
an der karthagischen Küste unternommenen Lotungen
J) S. Archäol. Anzeiger 1898 S. 112 — 120.
2) Man vergleiche die dem Blatt La Marsa des
Atlas archeologique de la Tunisie beigegebenen Pläne.
mit. Der Meeresgrund ist längs der Küste nördlich
und südlich des auf der Falbeschen Karte mit 44
bezeichneten kleinen Vorgebirges (s. die Karte bei
Oehler) mit bisher noch nicht aufgeklärten Mauer-
zügen bedeckt. Nördlich von jenem Punkt hat
Roquefeuil eine der Küste parallel laufende Mauer
und zwei weitere dieselbe mit jener Spitze ver-
bindende Mauerzüge (?) festgestellt, ohne dafs man
sagen könnte, welche Bedeutung diese Mauern ge-
habt haben. Sie bilden die Ost- und Südgrenze
einer im Westen von der Küste und im Norden
von einer dritten Mauer (?) begrenzten mit Trümmern
aller Art bedeckten trapezförmigen Zone, einer Art
von Bassin, das zuerst von Falbe3 festgestellt wurde
und nach ihm »quadrilatere de Falbe«, benannt wird.
In welchen Beziehungen dieses Falbesche Viereck
oder Bassin zu den Häfen steht, ist noch nicht
aufgehellt. Dasselbe gilt von zwei ebenfalls der
Küste parallel laufenden Mauerzügen (?), die Roque-
feuil südlich desLazareths in der Bai von Kram
festgestellt hat. Vielleicht sind es Molen, die den
Hafen gegen das Ungestüm der Wellen schützen
sollten. Zu den beiden Häfen selbst gehören jeden-
falls weder die nördlichen (Falbesches Viereck) noch
die südlichen, in der Bai von Kram liegenden
Mauerzüge. In einem soeben erschienenen dritten
Bericht (C. R. Acad. 1899 S. 19—38) stellt Roque-
feuil auch für die noch weiter nördlich (bis zum
Cap Carthage) liegenden Partien ein gleiches fest.
Es scheint festzustehen, dafs die beiden Lagunen,
welche jedem Besucher Karthagos gegenwärtig sind,
nicht beiden Häfen sondern nur dem inneren Hafen,
dem Kriegshafen (Kothon), entsprechen (Oehler).
Über den vielbehandelten, die Häfen sperrenden
Damm des Scipio hat sich noch nichts ermitteln
lassen. Wie Gauckler mitteilt, sind die sechs Blätter
des im Maafsstab 1 : 5000 aufgenommenen Plans
von Karthago4 fertiggestellt, um von Seiten der
Direction des Antiquites mit dem archäologischen
Detail versehen zu werden.
Über seine Ausgrabungen karthagischer Gräber
berichtete Delattre der Academie des I. et B.-L., mit
deren Mitteln die Grabungen angestellt werden
(C. R. de l'Ac. des I. et B.-L. 1898 p. 95, 208,
210, 550, 552, 617, 619, 647). Die Gräber ermög-
lichen uns einen — wenn auch beschränkten —
Einblick in die Kultur der verschiedenen Epochen
dieses wegen der Menge der Kulturschichten mit
Troja zu vergleichenden Schauplatzes einer andert-
3) Recherches sur Vemplacement de Carthage (Paris,
1833).
4) Vgl. über diese Karte Bull. arch. du Comite . .
1898 p. CXXIX.
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
67
halb Jahrtausende umfassenden Geschichte, denn
die ältesten bisher gemachten Grabfunde gehören
dem achten Jahrhundert v. Chr., die jüngsten den
letzten Zeiten der byzantinischen Restauration (sieben-
tes Jahrhundert n. Chr.) an. Von den Funden aus
punischer Zeit sind die Sargdeckel hervorzuheben,
auf welchen in Hochrelief die Gestalt des Toten,
eines karthagischen Priesters, in vollem Ornat dar-
gestellt ist. Das Haupt ruht auf einem Kissen, der
rechte Arm ist in feierlicher Geste erhoben (a. a.
O. p. 621). Die neuen Ausgrabungen haben die
gröfste bisher gefundene karthagische Inschrift, eine
Dedication an Astoreth und »Tanit vom Liban«
ergeben (p. 235—254). Auf die kleineren Funde,
die Unmasse allen möglichen Geräts, bemalte Straufsen-
eier, Sepulcralmaskenetc. kann hier nicht eingegangen
einer Jagd — das Lieblingssujet der afrikanischen
Mosaikkunst — und die eines Banketts, welche hier
mit Gaucklers Erlaubnis zum ersten Mal publiziert
werden. Dem genannten Vorstand der tunesischen
Altertumspflege, der die Ergebnisse seiner Arbeit
so bereitwillig der gelehrten Welt zur Verfügung
stellt, sei für diesen neuen Beweis seiner Liberalität
auch an dieser Stelle der gebührende Dank aus-
gesprochen.
I. Von dem Jagdbild kann ich leider nur die
obere Hälfte vorlegen (Fig. 1), weil das Cliche der
unteren Hälfte augenblicklich nicht zur Verfügung
stand. Auf der unteren Hälfte ist eine Villa, ein Opfer
vor einem Tempel des Apollo und der Diana und eine
Jagdscene dargestellt (C. R. Academie 1898 p. 643).
Man sieht im oberen Teil des mitgeteilten Bildes
Fig. I.
werden. Das im Kloster der peres blancs von St.
Louis de Carthage untergebrachte Museum hat wegen
der reichen Ergebnisse der letzten Grabungen um
einen Saal erweitert werden können. Das römische
Karthago lieferte mehrere gröfsere Skulpturen : einen
Asklepios mit Telesphoros (a. a. O. p. 210), drei weib-
liche Kolossalstatuen, darunter eine Isispriesterin,
einen Bacchus mit Panther {y>magnifique statue colos-
sale de Bacchus versant a boire a la panthere«. : Gauckler).
Das gröfste Interesse werden unter allen karthagischen
Funden zwei Mosaikbilder finden: die Darstellung
(der oberen Hälfte) links ein hohes Gebäude mit
Anbau. Im oberen Stockwerk ist eine Loggia
kenntlich. Rechts folgt ein Zug von mehreren
Personen zu Fufs und zu Pferde. Die erste Person
trägt einen Stab über der Schulter, der zweite Fufs-
gänger treibt ein beladenes Maultier mit der Peitsche
an und trägt an einem auf der linken Schulter
ruhenden Stab ein rundes Packet — so wie die
römischen Soldaten ihr Gepäck tragen. Dann folgen
zwei Reiter. Der wellenförmige Streifen über diesen
Figuren ist offenbar eine Hügelkette, auf der aller-
5*
68
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
3
ffq'
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
69
hand kleine Gebäude und Pflanzen angedeutet sind.
In der unteren Partie des Bildes sieht man eine
Jagd auf Panther. Die Jäger sind, wie es auf den
afrikanischen Jagdbildern die Regel ist, beritten.
II. Das andere Mosaik (Fig. 2) stellt ein Bankett
dar. An den Wänden eines runden Raumes entlang
stehen lange mit einer Tischplatte versehene Bänke —
ganz wie sie sich noch heute in den tunesischen Cafes
finden — auf denen je 3 — 4 Personen sitzen. Die
Analogie geht noch weiter: Da die Beine nicht
sichtbar sind, mufs die Art des Sitzens die noch
heute im Orient übliche, das Sitzen mit gekreuzten
Beinen , sein. Zwischen den Bänken bewegen sich
Diener mit Schüsseln. In der Mitte des Saals sind
zwei Tänzerinnen sichtbar, die eine Art Castagnetten
mit langen offenbar elastischen Stielen handhaben.
Ein Mann bläst eine grofse Pansflöte. Das interes-
sante Mosaikbild — ein neuer sehr drastischer Be-
leg für die Beliebtheit, deren sich im römischen
Afrika realistische Bilder aus dem täglichen Leben
erfreuten — ist leider sehr zerstört. — Beide Mosaiken
scheinen aus spätrömischer Zeit zu stammen (s. C. R.
Academie 1898 p. 643).
In den Memoires de la Societe nat. des Antiquaires
de France 1898 veröffentlicht R. Cagnat ein bei den
grofsen karthagischen Cisternen gefundenes Mosaik
mit einer Darstellung der zwölf Monate und vier
Jahreszeiten. Es ist das dritte Mosaikbild dieser
Art, welches man in Karthago gefunden hat. Ein
von Davis gefundenes Jahreszeitenmosaik ist in der
Archaeologia (1860 p. 224 f.) publiziert, ein zweites
fand Beule auf dem Byrsahügel; es wurde leider
gleich nach der Aufdeckung zerstört, ohne gezeichnet
zu sein. Das von Cagnat beschriebene Exemplar
zierte auf der Pariser Ausstellung von 1889 den
tunesischen Pavillon und befindet sich jetzt, in
Stücke zerlegt, in einem Magazin, um — hoffentlich
bald — in den Louvre überführt zu werden. Das
Problem, welches dieses Mosaikbild stellt, ist sein
Verhältnis zu den anderen Darstellungen der Monats-
und Jahreszeiten, besonders zu den im »Chrono-
graphen von 354« enthaltenen und von Slrzygowski
behandelten (Jahrb. d. Instituts, Ergänzungsheft 1888)
Kalenderbildern. Die Übereinstimmung des Mosaik
mit diesen Zeichnungen ist frappant.
Eine in Karthago gefundene Lampe der christ-
lichen Epoche verdient wegen ihres eigenartigen
Schmucks hervorgehoben zu werden. Sie ist näm-
lich mit Abdrücken einer Münze des Theodosius II
geziert und zwar so, dafs Avers und Revers ab-
wechseln {Bull. arch. du comite 1898 p. 287). Ein
ähnliches Stück befindet sich im Bardomuseum (vgl.
Catalogue du Musee Alaoui p. 203 N. 608). Toutain
ist mit der Herstellung eines Corpus der in Afrika
gefundenen Lampen beauftragt (C. R. Academie 1898
p. 105). Er hat bereits 4000 Stück untersucht.
Aus der Nähe von Karthago, aus Porto Farina,
stammt ein Marmorsarkophag mit der Darstellung
der neun Musen (vgl. Bull, des Antiquaires de France
1898, 27. Juli und Gauckler, Marche du Service). Er
befindet sich jetzt im Bardo. — Von den im Inneren
der Regentschaft Tunis gemachten Funden seien
zuerst die Mosaikbilder, das originellste Erzeugnis
der Kunst des römischen Afrika, besprochen. In
einer römischen Villa bei Medeina, dem alten Alt-
hiburus, im tunesischen Süden, ist bei den dort
1896 von Gauckler angestellten Grabungen ein
Paviment freigelegt wurden, dessen Gegenstand
ebenso originell als der anderer afrikanischer
Mosaiken — z. B. der Villenbilder — ist. Das
Mosaik ist bereits im Katalog des Bardomuseums
(p. 32) kurz beschrieben (s. Arch. Anzeiger p. 118),
jetzt bringen die Comptes-rendus der Academie von
1898 (p. 642) eine detaillirte Beschreibung. In-
mitten einer Seelandschaft sieht man 25 Schiffe von
verschiedener Form. Es ist ein illustrirter Schiffs-
katalog, denn jedem Fahrzeug ist sein Name bei-
geschrieben. Dies Schiffsbild bereichert nicht un-
wesentlich unsere Kenntnis der antiken Marine, denn
unter den Fahrzeugen sind 15, von denen wir nichts
als den Namen kannten; 8 waren überhaupt bisher
unbekannt. Aufser den Namen der Schiffe sind
Stellen aus römischen Dichtern, in denen die Namen
vorkommen, eingetragen: im ganzen 7 Hexameter,
darunter 4 unbekannte; die drei anderen sollen aus
Ennius, Lucilius, Cicero sein.
Ebenfalls aus einer Villa — sie liegt am Meer
bei El-Alia, südlich von Sousse — stammt das
Mosaikbild einer Nillandschaft mit etwa 40 Figuren
und einer Menge anderen Details (Gauckler, Marche
du Service, C. R. Acad, 1898 p. 829). Es ist sehr
natürlich, dafs sich auch in Afrika, der Nachbar-
provinz von Ägypten, Nachbildungen alexandrinischer
Sujets finden, wo dieselben selbst in Italien (das
Nilmosaik von Palestrina, die pompejanischen Wand-
gemälde) häufig sind. Man wird immer mehr zu
der Annahme" gedrängt, dafs die afrikanischen Genre-
bilder in Mosaik aus direktem Einflufs der alexan-
drinischen Kunstübung, nicht aus italischem Import
zu erklären sind. Gerade für die Kunst des römischen
Afrika wird das Wort »hellenistisch« durch »alexan-
drinisch« ersetzt werden dürfen (s. unten die Be-
sprechung des Sarkophagreliefs aus Philippeville).
Von dem im Sousse, dem antiken Hadrumetum,
gefundenen Vergilmosaik (siehe die Abbildung in
meinem ersten Bericht p. 114) liegt jetzt eine farbige
7o
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
Publication nach einem Aquarell von Pradere vor
{Fondation Piot IV, 1897, Tafel XX) mit Text von
Gauckler (p. 232 — 244: la mosaiqtu Virgilienne). Da
man aufser dem Vergilbild noch ein anderes Mosaik-
bild gefunden hat, welches er auf die Aeneassage
bezieht (s. unten), so vermutet Gauckler, das Vergil-
bild habe den Mittelraum eines Atrium, jenes zweite
Bild den einen, ein drittes — von dem übrigens
keine Spur vorhanden ist — den anderen der beiden
Seitenflügel (alae) desselben geziert. Auf dem
zweiten Mosaik sind vier Figuren kenntlich: links
der Kopf eines Mannes, daneben der einer Frau,
dann eine halbnackte Frauengestalt und ganz rechts
eine weibliche Figur, welche einen Tamburin hält.
Gauckler deutet das Bild auf den Abschied des
Aeneas. Die männliche Gestalt links sei der römische
Held, ihm werfe sich Dido — von der nur der
Kopf übrig ist — an den Hals, während ihre
Schwester Anna — die halbnackte Figur — ihr
Flehen unterstütze. Die den Tamburin haltende
Gestalt soll eine Bacchantin sein und den Tamburin
schlagen — worin Gauckler eine Hindeutung auf
die Liebesraserei der Dido erblickt. Mindestens
die Deutung dieser Figur ist schwerlich haltbar,
weil der Tamburin nicht geschlagen, sondern ruhig
gehalten wird, .denn beide Hände berühren die
eine Fläche des Instruments, so dafs von einer
Handhabung desselben keine Rede sein kann. Und
würden sich nicht Aeneas und Dido eine Begleitung
ihres Addio durch eine so ungeeignete Musik, wie
es das Schlagen eines Tamburin ist, verbeten haben? !
Die Deutung der drei anderen Personen auf Aeneas,
Dido und Anna ist sehr gewagt und, weil von den
beiden erstgenannten Personen nur die Köpfe übrig
sind, recht hypothetisch. Dann ist es aber auch
mit der Hypothese von dem in der Mitte das Vergil-
bild und in den Seitenflügeln je eine Szene aus
der karthagischen Episode der Aeneis enthaltenden
Atrium schlecht bestellt, denn von einem Pendant
jenes »Abschieds des Aeneas« — etwa der ersten
Begegnung — ist nichts erhalten. Aber ver-
führerisch ist die Hypothese doch; sie macht dem
künstlerischen Verständnis und dem Scharfsinn ihres
Urhebers alle Ehre. — Auf Grund der grofsen far-
bigen Reproduction können wir nun auch über das
merkwürdige Vergilbild urteilen. Dafs es kein Ideal 1
bild ist, sah man gleich. Das Gesicht hat einen
sehr groben, ja direct bäuerischen Schnitt und ver-
rät alles andere eher als den Dichter der Aeneis.
Aber wir wissen durch Donat (aus Sueton?), dafs
Vergil so aussah, dafs er eine facies rusticana hatte.
Das hadrumetinische Bildnis gibt also den mantuaner
Bauernsohn mit rühmlicher Treue wieder und ist
eine Bereicherung der antiken Ikonographie, wie
wir sie selten zu verzeichnen haben. Dafs das
afrikanische Mosaikbild dem Vergilbild des vati-
canischen Codex Romanus (Vat. 2867) ähnlich sei,
wie Gauckler sagt, ist nicht richtig. Das Bild des
Codex Romanus0 zeigt einen durchaus jugendlichen
Mann mit weichem fast sentimentalen Gesichts-
ausdruck — wie man sich eben den Dichter der
Bucolica, zu denen jenes Bild gehört, vorstellt. Es
trägt die bezeichnende Unterschrift PO ETA
CORYDON. Dagegen ist der Vergil des Mosaik-
bildes das Bild eines Mannes, der den besseren
Teil des Lebens hinter sich hat und dessen Züge
hart und bäuerisch sind. Besonders charakteristisch
ist das stark vorspringende Kinn. Nach dem
Schriftcharakter der Buchstaben auf dem von Vergil
gehaltenen Volumen — sie zeigen die kursive Ma-
juskel der siebenbürgener Wachstafeln und des
Papyrus vom Jahre 166 v. Ch.6 besonders des
cursive d und q — zu urteilen, gehört das Vergil-
bild eher ins 2. als — wie Gauckler meint — ins
1. Jahrhundert n. Ch. Der Dichter trägt eine weifse
Toga mit blauem Saume, die Muse links (vom Be-
schauer) eine einfache grüne Tunica und gelbes
Obergewand. Da sie eine Schriftrolle hält, be-
zeichnet sie Gauckler wohl mit Recht als die Muse
der Geschichte, Klio. Ihr Gegenüber ist durch
die tragische Maske, welche sie in der Hand hält,
deutlich als die severae musa tragoediae charakterisiert.
Sie trägt ein reich mit Gold besticktes und mit
Fransen besetztes rotes Gewand. Die tragische
Muse weist offenbar auf die den afrikanischen Be-
schauer vornehmlich interessierende Didotragödie
hin — und dazu würden freilich jene von Gauckler
angenommenen Nebenbilder aus der Didoepisode
vortrefflich passen. Von Hadrumetum ist noch viel
zu erwarten : in unmittelbarer Nähe des Vergilmosaik
ist der prächtige »cortege de Neptune«., das Prunk-
stück des Bardomuseums, gefunden worden. Die
in Tunesien gefundenen wichtigeren Mosaikbilder
werden im Bardomuseum von der Hand geschickter
italienischer Mosaikkünstler so weit es thunlich
scheint restaurirt, um dann entweder im Bardo zu
bleiben oder — wie z. B. die hadrumetinischen
Mosaiken — an das Museum des Fundorts ab-
gegeben zu werden. Ein Besuch dieser Werkstatt
ist ungemein interessant.
In Sainte Marie du Zit (südöstlich von
Zaghuän) ist in den Ruinen einer byzantinischen
Basilika ein Mosaik gefunden worden, welches den
5) s. Tafel 11 der Melanges d'arck. et d'hist.
de V Ecole frang. 1884 (de Nolhac).
6) Hermes 1897, p. 274 (Schulten).
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
71
Bau einer Basilika darstellt. — Wenn erst einmal die
von Gauckler geplante Bearbeitung der afrikanischen
Mosaikbilder vorliegt, wird sich zeigen, dafs man
an der Hand afrikanischer Mosaiken eine voll-
ständige Geschichte des römischen Mosaiks, be-
sonders aber den Übergang des römischen Mosaiks
zum byzantinischen wird darstellen können. Dieses
Werk wird, richtig angefafst, für die Bestimmung
der in anderen Teilen der römischen Reichs ge-
fundenen Mosaiken eine solide Operationsbasis
schaffen; es mufs ein echtes opus africanum werden
und wird vielleicht das schönste Resvdtat der so
rasch fortschreitenden tunesischen Archäologie dar-
stellen. Da sich die Mosaikfunde von Jahr zu
Jahr vermehren, dürfte freilich der Zeitpunkt für
eine solche zusammenfassende Publikation noch
lange nicht gekommen sein.
In Dugga, dem alten Thugga, hat Dr. Carton,
dessen Domäne diese Gegend ist, die Szene des
Theaters freigelegt (C. R. Academie 1898, p. 106,
Gauckler, Marche du Service.) Dabei ist ein Colossal-
kopf des L. Verus gefunden worden (»utte admirable
tete colossale de L. V. en marbre blatte« Gauckler).
Gauckler kann von der Einrichtung mehrerer
kleinerer Localmuseen berichten. Solche »depots«
giebt es bisher in El Djem (Thysdrtts), Maktar
(Mactaris), Gabes (Tacape) und Thala, während
die Sammlung der in Sousse (Hadrumetum) ge-
fundenen Altertümer besonders wegen der Mosaiken
bereits den Namen Museum verdient. Gauckler
erwähnt als eins der besten Werke dieses Museums
einen männlichen Bronzekopf »griechischer« Arbeit.
Man wird gern mehr über dieses Werk erfahren.
Die Direction der Altertümer befolgt die sehr ver-
ständige Praxis, nur die besten Stücke ins Bardo-
muscum aufzunehmen und alle anderen in localen
Sammlungen unterzubringen. Solche Sammlungen
haben ja vor allem auch die Aufgabe, bei der
Bevölkerung das Interesse für die Altertümer ihrer
Gegend wachzurufen und das ist grade in Tunesien,
wo die Altertümer Gefahr laufen, durch die moderne
Kulturarbeit zerstört zu werden, eine wichtige An-
gelegenheit. Man merkt es dem energischen Ton,
in dem der Bericht (Marche du Service) auf die
Notwendigkeit scharfer Mafsregeln gegen jeden
Vandalismus hinweist, an, dafs Gauckler seine Auf-
gabe mit vollem Ernst auffafst, und sieht andererseits
aus seiner Erklärung über die zulässige Verwendung
verstreuter antiker Baureste, dafs er von jedem
archäologischen Fanatismus, der grade auf Colonial-
boden nur schaden könnte, frei ist. Wenn man
den Bericht des Directors liest und die lebhafte
Unterstützung, welche seine Bestrebungen bei dem
Gencralresidenten R. Millet finden, würdigt, so ist
das rege Gedeihen der Altertumswissenschaft auf
tunesischem Boden auch für den fremden Zuschauer
ein erfreuliches Bild. Mit berechtigtem Stolz be-
richtet Gauckler, dafs sich sein Bardomuseum all-
jährlich um mehr Altertümer bereichere als alle
Museen der algerischen Provinzen, ungeachtet ihrer
gröfseren Fonds, zusammen.
Die im Auftrag des Generalresidenten eröffnete
Enquete zur Untersuchung der hydraulischen Anlagen
des römischen Afrika hat zur Veröffentlichung zweier
weiterer Hefte (Heft 2 u. 3) geführt. Ich brauche
hier nicht auf den Inhalt einzugehen, da sich die
in meinem ersten Bericht auf Grund des ersten
Heftes beschriebenen Typen (Cisternen, Thal-
sperren etc.) immer wiederholen. Nur eine solche
statistische Aufnahme sämmtlicher Reste irgend einer
Denkmälergattung führt zu ihrer vollen Kenntnis.
Diese Erkenntnis, dafs die Statistik der Denkmäler
eine der vornehmsten Aufgaben der modernen
Archäologie ist , wird in der Veröffentlichung
einer monumentalen Publication, einer Beschreibung
sowohl der römischen als auch der arabischen
Monumente, ihren Ausdruck finden. Das in eine
römische und eine arabische Abteilung zerfallende
Werk führt den Titel: Les tnottumettts historiques
de la Tuttisie (Paris bei Leroux). Der erste Teil
heifst: Les ttiottuments antiques. Von ihm liegt der
erste Band vor, welcher die heidnischen Tempel
behandelt und von Cagnat und Gauckler heraus-
gegeben ist7. Zu Grunde liegen der hier gegebenen
vollständigen Beschreibung der Tempelruinen — und
Zusammenstellung aller auf Tempel bezüglichen
Zeugnisse — die an Ort und Stelle meist von dem
Inspecteur des Antiquiles, dem Architekten H. Sadoux,
gemachten Aufnahmen. Die Photographien haben
teilweise als afrikanische Landschaftsbilder ein be-
sonderes Interesse. Die Tempel sind nicht topo-
graphisch sondern nach den Gottheiten geordnet,
sodafs man sich z. B. die Tempel von Dugga,
Sbeitla und anderen Städten, in denen es mehrere
Heiligtümer giebt, aus dem topographischen Index
zusammensuchen mufs , der aber natürlich die
topographische Behandlung der Materie, welche
man im Text vermifst, nicht zu ersetzen vermag.
Ausführlicher bin ich auf das Verfehlte dieser
Disposition in meiner demnächst in den Göttinger
Gel. Anzeigen (Maiheft) erscheinenden Rezension
eingegangen. Eine archäologische Statistik, eine
Beschreibung der antiken Denkmäler, kann offenbar
nur in topographischer Anordnung gegeben werden;
7) Vgl. Bibliographie 1898 S. 203.
/2
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
der locale Zusammenhang der zu einer Ansiedlung
gehörigen Denkmäler darf nicht durch Beschreibung
derselben nach Gattungen zerstört werden. Grade
in Tunis war eine solche topographische Be-
schreibung aufs beste vorbereitet, denn der Atlas
archeologique verzeichnet jede, auch die unbedeutendste
Ruine. Die Monuments historiques mufsten der Text
zu diesen Karten werden. Abgesehen von der
unzweckmäfsigen Anordnung des Materials ist
die Bearbeitung des I. Bandes vortrefflich.
Zum Schlufs gedenke ich noch einer trilinguen,
nämlich neupunisch, griechisch, römisch abgefafsten
Inschrift aus der Nähe von Udna und punischer Votiv-
stelen aus Maktar, welche eine Göttin Hathor-
Miskar nennen und für die Vermischung der
punischen Kulte mit ägyptischen Elementen (Hathor!)
bezeichnend sind s. C. R. Academie 1898, p. 273 etc.,
Monuments antiques I p. 129 f.). — Sehr interessant
ist, was Gauckler in seinem Bericht über die
Organisation der tunesischen Altertumspflege mit-
teilt. Für jede Ruine wird ein Heft angelegt,
in welchem alle auf dieselbe bezüglichen Stücke
(Litteratur, Aufnahmen etc.) gesammelt werden.
Eine genaue Beschreibung und Aufnahme des be-
treffenden Monuments in seinem gegenwärtigen Zu-
stand ermöglicht eine Controlle etwaiger späterer
Beschädigungen. Im letzten Jahre sind so die
»Personalien« von 62 Ruinen (Triumphbögen,
Basiliken, Villen etc.) aufgenommen worden; für
weitere 53 steht eine Aufnahme bevor. Es lag
nahe, diese Hefte nicht topographisch sondern
nach Denkmälerklassen zu ordnen; diese Ordnung
scheint die Veranlassung zu jener Anlage der Monu-
ments historiques geworden zu sein. — Gaucklers
»Afarche du Service«, ist der dem Generalresidenten
vorgelegte amtliche Bericht über seine Thätigkeit.
Der detaillirte Rapport zeigt, dafs der Minister
Millet dem Service des Antiquites et Beaux-Arts ein
besonderes Interesse zuwendet; mit Recht trägt da-
her das Widmungsblatt der Monuments historiques
seinen Namen.
II. Algier.
Bei einem Bericht über das, was in Algerien
während des vergangenen Jahres geleistet worden
ist, kann man kaum verkennen, dass Algier immer
noch hinter Tunis zurückbleibt. R. Cagnat con-
statirte in seinem 1896 gegebenen Rückblick (C. R.
de F Academie 1 896) auf die archäologischen Arbeiten
seit 1881, seit der Übernahme des tunesischen Protek-
torats und der Begründung des dortigen Service des
Antiquites et Beaux-Arts, dafs durch das tunesische
Beispiel in die algerische schon seit 40 Jahren be-
triebene Altertumsforschung neues Leben gekommen
sei. Seit 1881 wurden auch in Algier gröfsere
Arbeiten unternommen. Man begann die Aus-
grabung von Timgad und veröffentlichte eine Be-
schreibung der algerischen Museen. Jetzt scheint
wieder ein Stillstand eingetreten zu sein. Von
Timgad weifs Gsell in seiner Chronik nichts zu
berichten; in Lambäsis hat man erst vor kurzem
mit offenbar nicht erheblichen Grabungen be-
gonnen (s. unten). Eben weil es Provinz ist,
scheint Algier in archäologischer Hinsicht unter
der französischen Centralisation zu leiden. Man
bringt z. B. die wichtigeren Funde in den Louvre
statt sie an Ort und Stelle zu lassen oder in
einem algerischen Centralmuseum zu conzentriren
und überträgt die für die Departements des Mutter-
landes geeignete und an und für sich vortreffliche
Organisation der Altertumspflege auf die afrikanische
Provinz, die mit ihrem Reichtum an Altertümern einen
selbständig organisirten Service des Antiquites, wie
ihn die tunesische Regentschaft besitzt, haben
müfste. So aber fehlt den dortigen Unternehmungen
eine einheitliche Leitung. Gegen die glänzenden
Unternehmungen im Auslande, besonders gegen
Delos und Delphi, sticht der matte Betrieb der
Altertumsforschung in Algier, also im eigenen
Lande, ab, während die Arbeiten der tunesischen
Archäologie wiederum von demselben frischen Eifer
beseelt sind wie die Ausgrabungen in Griechenland
— doch wohl nur, weil die Archäologen hier wie
dort die nötige Freiheit der Bewegung haben. In
diesem Mifsverhältnis liegt ein Mangel, den man
im Auslande um so stärker empfinden mufs, je mehr
man die Leistungen der französischen Archäologie
auf fremden Boden schätzt.
Wenig besser als in Timgad8 steht es in dem
benachbarten Lambäsis, wo ein junger Archäologe
aus der Ecole de Rome , Herr Besnier, Grabungen
vorgenommen hat (s. C. R. de V Academie 1898
p. 124 f.; p. 383 f.; Melanges 1898 p. 451: Besnier,
Inscr. et monuments de Lambese). Gefunden wurden
einige neue scholae (Versammlungslokale der Offi-
ziere). Zu einer systematischen Aufdeckung des
Lagers scheint man sich nicht entschliefsen zu
können und so wird denn das rheinische Novae-
sium die erste völlig ausgegrabene römische Lager-
festung werden , während es Lambäsis sein müfste,
weil man es schon seit 50 Jahren kennt und weil
dort die Ausgrabungen nicht erst durch grofse Ent-
schädigungssummen erkauft werden müssen. So
8) Vgl. Cagnat; La resurrection d'une ville an-
tique: Timgad (Gazette des beaux arts 1898).
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
73
aber hat man bisher nur das sogenannte Prätorium,
zwei Thore, die Thermen und einige jener scholae
freigelegt. Auch von der eine Viertelstunde von
der Festung entfernt liegenden Stadt Lambäsis ist
nur ein kleiner Teil ausgegraben. — Über das
byzantinische Kloster vor dem Thore von Tebessa
hat der Architekt Ballu ein grofses Werk veröffent-
licht, dessen Wert mehr auf der äufseren Ausstattung
und den zahlreichen Tafeln und Abbildungen als
auf dem übrigens auch nur kurzen (35 Seiten)
Text beruhen dürfte: Le monastere byzantin de
Tebessa (Paris, Leroux, Grofsfolio). Der Text
zeigt, dafs Ballu die historische Seite seines Faches
— er ist architect en chef des monuments histori-
ques de t ' Algerie — jedenfalls nicht beherrscht.
In einem Anhang behandelt Ballu auch die beiden
anderen antiken Monumente von Tebessa: das
Caracallathor und den Tempel. Der vierthorige,
also ein sogenanntes »Janusthor« darstellende
Triumphbogen des Caracalla ist bis auf einen das
Ganze krönenden Aufsatz vollständig erhalten. In
der Reconstruction dieses Aufsatzes weicht Gsell,
der mit dem tunesischen Architekten Sadoux (s. oben)
den Caracallabogen untersucht hat, von Ballu ab
(vgl. Chronique). Den Tempel — der ebenfalls
vortrefflich erhalten ist — hat Ballu wegen der
am Fries zu sehenden »Eulen« — es sind aber
Adler — für einen Minervatempel. — Eine in der
Beurteilung der Architektur und der historischen
Würdigung des Monuments gleich tüchtige Arbeit
ist Gsells Behandlung eines Mausoleums von
jener durch das »Grab der Christin« (Grab
Jubas II ?) und den Medracen (zwischen Batna
und Constantine) bekannten Form (C. R. l'Aca-
demie 1898 p. 481 f.). Das Mausoleum von Blad
Guitoun gehört zu den spätesten Beispielen ein-
heimischer, berberischer Königsgräber. Wenn der
Medragen die Zeit des Massinissa, das »Grab
der Christin« mit seinem orientalisch -griechischen
Mischstil die des afrikanischen Philhellenen Juba II
darstellt, so gehört das Grab von Blad Guitoun ebenso
wie die von La Blanchere behandelten i>DJedars<n
(s. Archives des Missions, III. serie, Band 10 p. 77 f.)
in die spätrömische oder besser byzantinische Zeit.
Solange ist das aus einer polygonalen Basis und einer
entsprechend vielseitigen Pyramide bestehende Grab-
mal die typische Form der berberischen Königsgräber
gewesen: noch die reguli der Byzantinerzeit hielten
in ihren Grabdenkmälern die Erinnerungen an die
grofsen Berbernkönige, an Massinissa und Jugurtha
fest. So wenig sie ihnen als getreue Unterthanen
Roms und gute Christen in ihren übrigen Werken
gleichen, im Tod wollten sie ihnen gleich sein.
Das ist, soviel ich snhe, alles was in Algier
in der Erforschung der gröfsercn Denkmäler während
des vergangenen Jahres geleistet wurde. Aufser-
dem ist an Funden und Behandlungen kleinerer
Altertümer etwa folgendes zu erwähnen.
Die Societe de geographie et d ' archeologie von
Oran hat zur Feier ihres 20jährigen Bestehens zwei
Bücher veröffentlicht, die von dem regen Interesse,
mit dem im fernen Westen von Algerien die Alter-
tümer gepflegt werden, Zeugnis ablegen. Es ist
eine Sammlung von Aufsätzen der Mitglieder9 und
ein von Toutain verfafstes Index zu den früheren
Veröffentlichungen der Gesellschaft10. Leider hatte
die Gesellschaft am Tage ihres Festes zugleich
den Tod ihres Präsidenten, Herrn Demaeght; zu
beklagen, unter dessen Leitung jene 20jährige
Thätigkeit so fruchtbar geworden ist. Gsell
widmet dem Verstorbenen in seiner Chronique einen
Nachruf. Das schönste Ergebnis des archäo-
logischen Eifers der Societe d'Oran ist ihr Museum,
das bedeutendste in Algier. Aus der Festschrift ist
hervorzuheben ein Aufsatz von Gauckler über eine
Portraitbüste in Marmor, die sicher Juba II.
darstellt (a. a. O. p. 128—135).
Unter den Statuten von Cherchel (Caesarea)
befindet sich eine Athena, die auf ein Original des
V. Jahrhunderts v. Chr. zurückgeht (Gauckler, Musee
de Cherchel, Tafel XV Fig. 1). Reisch macht es
sehr wahrscheinlich, dafs sie die Replik einer kolos-
salen Bronzestatue von Alkamenes ist, die 416 im
Tempel des Hephaistos zu Athen aufgestellt wurde
(Jahreshefte d. österr. arch. Institutes I, 1898, p. 55 f.
mit zwei Ansichten der Statue von Cherchel). In
der Revue des etudes grecques (1898 p. 197 f.) be-
spricht Lechat den Aufsatz Kekules v. Stradonitz
über »Copien einer Frauenstatue aus der Zeit des
Phidias« (Berl. Winckelmannsprogramm 1897). Von
den bisher bekannten drei Copien sind zwei in
Cherchel gefunden, die dritte befindet sich in Berlin.
Lechat bekämpft Kekules Ansicht, dafs jene Statue
mit der Demeter auf dem berühmten eleusinischen
Relief zu vergleichen oder gar für ihr Urbild zu
halten sei.
Im Museum zu Alger befindet sich schon
seit Jahren ein aus Karthago stammendes Relief mit
drei Figuren (Fig. 3) : in der Mitte steht ein behelmter
bärtiger Krieger, der die linke auf einen Rund-
9) Bulletin d'Oran Volume publie a l'occasion
du vingtieme anniversaire de la Societe de geogr. et
darch. cfOran. 1878 -1898. Oran, 1898, in 8°.
150 Seiten.
,0) Journal des travaux de la Societe, table gene-
rale, 1878— 1898, ibid. 260 Seiten.
74
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika-
schild stützt, während die erhobene Rechte eine
Lanze gehalten haben mufs: es ist Mars; links
steht Venus Genetrix (wegen der Bekleidung)
mit Amor, rechts ein römischer Heros. Die C. R.
der Acadimie bringen auf p. 838 einen Bericht über
dies Relief von S. Reinach auf Grund einer dem-
selben von Gsell gemachten Mitteilung. Soeben
hat Gsell in der Revue Archeologique (1899 p. 37k)
das Bildwerk ausführlich behandelt (mit Abbildung).
Ohne das karthagische Relief in Betracht zu ziehen,
von S. Vitale in Ravenna aufs Haar (s. Bernoulli,
Rom. Iconographie II, 1, Tafel VI). Diese Figur
hat den Stern des vergötterten Cäsar in Marmor
ausgearbeitet über der Stirn, und der »Cäsar«
unseres Reliefs im Kopf ein Loch zur Aufnahme eines
bronzenen Zierrats, jedenfalls desselben Sternes.
Gsell ist der Ansicht, dafs sich alle drei Figuren im
Tempel des Mars Ultor befanden. Durch Ovid
(Trist. II, 295) wissen wir nach Gsell dafs es im
Tempel des Mars Ultor eine Venusstatue gab : » . . slat
CARTHAGE
■EBB
Fig- 3-
hatte schon Furtwängler {tollection Somzee p. 64)
die Vermutung ausgesprochen und sehr plausibel
gemacht, dafs die Bilder des bärtigen Mars (s. Reinach,
Repertoire de la statuaire gr. et rom. II p. 189 — 190)
Copien der Marsstatue im Tempel des Mars Ultor
seien. Das algerische Relief, auf dem sich eben
jener Marstypus wiederfindet, macht diese Vermutung
noch wahrscheinlicher, denn Mars findet sich hier
gruppirt mit den beiden anderen Göttern der
augusteischen Zeit: Venus Genetrix und Cäsar — so
mufs man den Römer in heroischer Gestalt nennen,
denn er gleicht einer als Cäsar aufzufassenden
Figur des die gens Julia darstellenden Reliefs
Venus Ultori iuncta . . «. Mit Recht sagt Gsell (a. a. O.
p. 3 des Sep.-Abdr.), dafs der Ausdruck nicht nur
auf eine eigentliche Gruppe der beiden Gottheiten
sondern recht wohl auch auf zwei neben einander
stehende Statuen des Mars und der Venus, wie sie
das Basrelief zeigt — sowohl Mars wie Venus stehen
auf einer Basis — pafst. Dafs sich im Tempel
des Mars Ultor auch eine Statue des Divus Julius
befand, hat man aus einer Münze geschlossen, auf
welcher der Flamen Martialis Lentulus neben einer
genau dem »Cäsar« unseres Reliefs entsprechenden
Statue steht, die durch einen auf dem Haupte an-
gebrachten Stern als Divus Julius charakterisirt ist.
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
n
Die Münze soll deshalb die Weihung einer Statue des
Divus Julius durch den Flamen Martialis Lentulus
darstellen. Eine von dem Flamen des Mars unter
Augustus geweihte Statue müsse man aber im Tempel
des Mars Ultor suchen dürfen. Man wird zugeben
müssen, dafs die Vermutung, jene drei Statuen des
karthagischen Reliefs — denn auch für Cäsar ist eine
Basis anzunehmen — gäben ein Ensemble aus dem
Inneren des Mars Ultortempels wieder, sehr ver-
lockend ist, aber von einer besonders berühmten
Cäsarstatue im Tempel des Mars Ultor müfsten wir
etwas von den Zeitgenossen hören. Auch die
Venus macht Schwierigkeiten, denn wenn auch Ovid
mit » Venus Ultori iuricla « eine neben dem Mars
aufgestellte Venus bezeichnen kann und nicht not-
wendigerweise eine Mars -Venusgruppe bezeichnen
mufs, so kann doch eine Venus Ultori iuneta keine
Venus Genetrix gewesen sein, denn die pafst nicht
zu Mars. Ist es angesichts dieser Schwierigkeiten
nicht besser anzunehmen, dafs der Künstler drei
gleich berühmte oder gar die berühmtesten drei
Statuen des augusteischen Rom auf seinem Relief
vereinigt hat, nämlich den Mars des Mars Ultor-, die
Venus des Venus Genetrix- und den Divus Julius
des Cäsartempels?
Im i. Band der Jahreshefte des österreichischen
Institutes vergleicht Bienkowski einen Torso im
Museum von Cherchel mit dem sogenannten Narcifs
im Neapler Museum und einem in der Renaissance
restaurirten Torso der Uffizien. Er weist nach,
dafs jener afrikanische Torso eine genauere Copie
des praxitelischen Originals als der florentinische
ist und der neapler Bronze sehr nahe steht.
Von kleineren Kunstwerken, die im vergangenen
Jahre gefunden oder behandelt worden sind, ist zu
erwähnen eine Reihe von 7 Statuetten (% nat. Höhe)
aus Terracotta aus der Nähe von Tebessa, darunter
ein Priap-Hermaphrodit. Diese Thonfiguren scheinen
von guter Arbeit zu sein und aus der ersten Kaiser-
zeit zu stammen (s. Gsell, Chronique). Man wird
auf Abbildungen gespannt sein dürfen. Der Fund
ist ins Museum von Tebessa gebracht worden.
Im Museum von Tebessa befindet sich ein
Kalksteinblock, der wegen seiner convexen Ober-
fläche ehedem cylindrische Gestalt gehabt haben
mufs. Auf ihm ist in Relief eine Mauer mit
Fenstern und Thoren dargestellt. Über den
Fenstern sind je drei Stufen sichtbar. Das merk-
würdige Stück scheint nach Gsell (Chronique) aus
der Basilika (s. oben) zu stammen. Rostowzew
glaubte, es sei im Amphitheater von Tebessa ge-
funden und kam wohl nur deshalb auf die Idee,
dafs es eine Partie aus dem Inneren eines Amphi-
theaters, nämlich einen Rang (maenianum) mit der
Stützmauer (balteus), den zu den Sitzen führenden
Ausgängen (vomitoria) und Fenstern darstelle
(Melanges de V Ecole de Rome 1898 p. 199 — 205,
Tafel 6). Die Vermutung ist auf den ersten Blick
bestechend, aber doch nicht annehmbar; denn nie
kommen neben den Vomitorien Fenster vor, und
wie sollte man darauf verfallen sein, das Innere
eines Amphitheaters auf einem cylindrischen Block
darzustellen? Von einer Darstellung des Äufseren,
für die sich eine solche Form vortrefflich geeignet
hätte, kann keine Rede sein. Man wird also lieber
eine andere Deutung des seltsamen Stückes suchen.
— In Tiddis (bei Constantine) ist eine kleine
bronzene Sphinx archaischen Stils (6. Jahrh. v.
Chr.?) gefunden worden (Bull. arch. des Comite . . .
1898 p. 340), die, an und für sich ohne besonderes
Interesse, nur deshalb wichtig ist, weil in Numidien,
wo es in jener frühen Zeit noch keine punische
Kultur gab, bisher noch nie solch alte Kunstwerke
gefunden sind. Das Vorkommen einer kleinen
archaischen Bronzefigur bedarf keines besonderen
Commentars ; solche Gegenstände konnten mit dem
phönikischen Kaufmann auch wohl einmal zu den
Berbern Numidiens gelangen. Ihr vereinzeltes
Vorkommen zeigt, dafs ein solcher Import sehr
sporadisch war. Erst durch Massinissa öffnete sich
das Innere des Landes der von Osten kommenden
Kultur (s. Boissier, L^Afrique Romaine p. 17).
Im vorigen Jahre ist ein neuer Band der
Musees de VAlgerie et de la Tunisie erschienen:
Musee de Philippeville par St. Gsell. Das kleine
Museum enthält die an Ort und Stelle, auf dem
Boden der colonia Veneria Rusicade gefundenen
Altertümer. Philippeville kann sich nicht mit
Cherchel messen, welches durch sein »Museum des
Juba« — wie man ja wohl die vortrefflichen dort
gefundenen Copien nach griechischen Meisterwerken
nennen kann — berühmt geworden ist, aber aufser
vielen unbedeutenden Stücken, wie man sie überall
auf römischen Boden findet und von denen die
rohesten Arbeiten als Erzeugnis der afrikanischen
Kultur noch die interessantesten sind — aufser
dieser Dutzendware enthält das kleine Museum
einige Werke, die bald über Afrika hinaus bekannt
sein werden. Die Palme erkennt Gsell dem von
langen Locken umwallten — man wird an den
Eubuleus erinnert — JUnglingskopf von praxi-
telischem Typus zu (p. 56). Er vergleicht ihn
mit dem »ausruhenden Satyr« des Capitols. Nicht
minder bedeutend ist ein Marmorkopf der älteren
Agrippina (p. 59) — so mufs er wegen seiner
evidenten Ähnlichkeit mit der capitolinischen wohl
76
Archäologische Neuigkeiten aus Nordafrika.
sicher der älteren Agrippina zuzuweisenden Büste
(Bernoulli, Rom. Iconographie II, I, Taf. XV, p.
248) benannt werden. Wie in Cherchel findet man
auch hier einige Copien nach älteren griechischen
Originalen: eine Gewandstatue — in Peplos mit
Diplois — des strengen Stils (p. 54) und einen
weiblichen Colossalkopf (p. 42), der ebenfalls noch
die Merkmale der besseren Zeit zeigt. Wegen
seiner Dimensionen — er scheint zu einer 4 Meter
hohen Statue gehört zu haben — vermutet Gsell,
es könne der Rest eines grofsen Aphroditebildes
sein, wie man es allerdings in der colonia Veneria
Rusicade recht wohl voraussetzen kann. Eine
Statue des Kaisers Pius (p. 61) verdient wohl
nur wegen ihrer vorzüglichen Erhaltung hervor-
gehoben zu werden. Interessant ist ein Caracalla-
kopf (p. 63) schon allein deshalb, weil man ihn
mit veränderter Inschrift später dem Constantin
geweiht hat. Mit Recht betont Gsell, dafs der
Kopf wegen seiner kleinen Maafse aus einem Privat-
haus stammen müsse — ein neuer Belag für die
Beliebtheit, deren sich die Dynastie des Septimius
Severus in ihrer afrikanischen Heimat zu erfreuen
hatte. Der Kopf einer Römerin (p. 65) mit herbem,
trockenem Gesichtsausdruck gehört zu der Klasse
von lebensgetreuen Portraitbüsten, welche in allen
Teilen des Reichs gefunden sind und zeigen, dafs
es auch eine römische Kunst gab, die Kunst, das
Leben wie es ist, wiederzugeben. Nicht wegen
ihrer Arbeit, sondern wegen ihres Gegenstandes
verdienen besondere Hervorhebung mehrere auf den
Mithraskult bezüglichen Bildwerke, darunter die
bekannte Darstellung des den Stier tötenden Gottes
(p. 45 f.). Die Mithrasreligion scheint in Afrika
wenig verbreitet gewesen zu sein, offenbar weil die
Provinz mit anderen orientalischen Naturkulten, mit
dem Kult des Baal und der Caelestis gesättigt war
(Gsell). Auf einem Sarcophag linden sich die in
Afrika so überaus beliebten und z. B. aus den
Mosaiken von Thabraka und Udna (s. Arch. Anz.
1898 p. 114) bekannten idyllischen Szenen aus dem
Leben auf dem Lande (p. 32). Wie auf dem
Mosaik von Udna (s. Tafel 6 des Catalogue du
Musee d'Alaoui) ist auch hier auf demselben Bilde
in zwei Abteilungen Jagd und Hirtenleben dar-
gestellt. Der Jäger ist, wie auf den afrikanischen
Jagdbildern fast durchweg (s. oben), auch hier
beritten. Auf der anderen Seite dieses etöiXXiov
sitzt der Hirt mit dem Pedum vor seiner Hütte;'
vor ihm sein Hund, mit dem er, wie die vor-
gestreckte Hand zeigt, Zwiesprache pflegt, und
verschiedene Tiere: Kühe, Schafe, Ziegen und ein
Pferd. Die Hütte hat die bekannte konische Form
— wie man sie z. B. auf der Marcussäule findet — ;
in der Thür steht das Weib des Hirten, mit der
Rechten einen Korb, den sie auf dem Kopfe trägt,
festhaltend, während sie in der Linken ein Gefäfs
hat. Es braucht kaum gesagt zu werden, dafs
wir hier die Nachbildung eines der bekannten
»hellenistischen« Reliefbilder mit Darstellungen des
Lebens in Wald und Flur11 vor uns haben. Das
Sargrelief von Philippeville bewahrt, obwohl es eine
spätere Arbeit ist, durchaus noch den Stil jener
alexandrinischen Werke und erinnert lebhaft an
eine ebenfalls in Afrika gefundene Silberschale mit
Fischfangszenen, die dasselbe hellenistische Gepräge
hat; vgl. über die Silberschale Biill. arch. du Comite
1893 S. 83 und über den Zusammenhang zwischen
der alexandrinischen Toreutik und den Relief bildern
Schreibers »Alex. Toreutik« (Abh. d. sächs. Ges.
d. Wiss. 1894) S. 275 f. Jene afrikanische Silber-
schale gehört zu den dort S. 325 beschriebenen
Typen). Man wird sagen können, dafs auch die
afrikanischen Mosaikbilder mit ihren ländlichen
und genrehaft behandelten Sujets auf diese helle-
nistische Kunstrichtung, die das Leben von der
behaglichen Seite auffafste und darstellte, zurück-
gehen, ebenso wie die campanischen Wandgemälde.
Die Übereinstimmung in den Gegenständen ist zu
grofs als dafs die durch das verschiedene Material
gegebene Verschiedenheit des Stils — die pompeja-
nischen Fresken sind stilistisch den Reliefbildern
nicht weniger unähnlich als die afrikanischen
Mosaikbilder — in Betracht kommen könnte. Das
philippeviller Sarcophagrelief ist deshalb so wichtig,
weil es jenen hellenistischen Urbildern auch stilistisch
überaus nahe steht. Sollten sich nicht noch andere
Sargreliefs desselben Genre nachweisen lassen? Gsell
fertigt das interessante Relief sehr kurz ab (p. 32)
und hat offenbar seine Beziehungen zu den helle-
nistischen Reliefbildern nicht erkannt. Nordafrika
beginnt aufser durch originelle Mosaikbilder durch
die Copien nach griechischen Werken auch für den
Archäologen interessant zu werden. Das Sarkophag-
relief von Philippeville eröffnet neue Perspectiven,
denn bisher sind aus Afrika wohl Copien nach
Werken der früheren griechischen Kunst, aber noch
keine Reproductionen »hellenistischer« Kunstübung
bekannt geworden. Das Mosaik mit der Nilland-
n) Man vergleiche aus Schreibers »Hellenist.
Reliefbildern« die Nummern LV, LXXIV (Hirt mit
Kuh am Brunnen), LXXV (oben: ausruhender
Mann mit Hund, unten: vier Kühe, eine Darstellung,
die in ihrem Arrangement und Gegenstand besonders
stark an unser Sarkophagrelief erinnert), LXXVII
(Hirt eine Ziege melkend), LXXX (Hirt eine Kuh
zum Markt führend), LXXXI, CVIII.
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre li
77
schaff (s. oben), das eben besprochene Relief und
jene »alexandrinische« Silberschale zeigen, dafs man
in Nordafrika ebenso gut nach griechischen Vor-
lagen gearbeitet hat wie in Italien. Die Vorstellung,
als ob Juba und die Statuen von Cherchel eine
Insel griechischer Kultur inmitten banausischen
Römertums bezeichneten, ist aufzugeben. Auch in
Nordafrika kann man lernen, dafs selbst der materielle
Teil der römischen Kultur viel mehr griechische Ele-
mente enthält, als meist geglaubt wird.
Göttingen. A. Schulten.
BERICHT ÜBER DIE ARBEIT
DER REICHSLIMESKOMMISSION IM
JAHRE 1898.
A. Limes und Zwischenkastelle.
I. Die genaue Feststellung des Pfahls,
das heifst derjenigen Grenze, deren augenfälligste
Reste in Germanien Graben und Wall, in Rätien
die Mauer sind, hat auch im Jahr 1898 wieder
erhebliche Fortschritte gemacht.
1. Durch Hrn. Loeschckes Untersuchungen bei
Mönningen kann jetzt die wichtige Frage nach dem
Anschlufs des Limes an den Rhein als gelöst gelten.
Von der Höhe des Rheinbrohler Waldes in nord-
westlicher Richtung herunterkommend überschreitet
der Pfahlgraben im Balbachthal unweit des Arien-
heller Hofes den heutigen Wasserlauf und endet
wenige Meter nördlich in einem alten Bett dieses
Baches. »Dafs der Graben auch dieses durch-
schnitten habe und sich weiter nach Norden fort-
setzte, scheint nach dem Ergebnis ausgedehnter
Versuchsgrabungen ausgeschlossen zu sein. Vielmehr
spricht alles dafür, dafs von Arienheller bis zum
Rheinufer der Baibach die römische Grenze bildete,
oder, wie man das Verhältnis von Bach und Limes
richtiger auffassen wird, dafs das Wasser des bei
Arienheller endenden Thals den Limesgraben als
Abflufsrinne durch die Niederung bis zum Rhein
benutzte, wodurch das ursprüngliche Profil des
Grabens im Lauf der Jahrhunderte zerstört worden
ist« (Loeschcke).
2. Nachdem der Limes auch in der Umgebung
des Neuwieder Beckens jetzt überall nachgewiesen
ist, steht die Linie zwischen Hönningen am Rhein
und dem Lahnthal bei Ems, im südlichen Teil
durch die bereits früher ausgeführten Untersuchungen
des Hrn. Dahm, nunmehr lückenlos fest.
3. Südlich von Ems, wo der Lauf des Limes
bis Schweighausen gleichfalls bereits früher verfolgt
war, bestand zwischen diesem Ort und Pohl noch
eine grofse Lücke (ca. 10 km). Sie ist im ver-
flossenen Jahr durch die Untersuchungen von Hrn.
Puchstein und mir fast vollständig ausgefüllt worden.
Der Pfahl bleibt nördlich des von Schweighausen
nach Geisig führenden Fahrwegs. Am Abhang des
tiefen Mühlbachthales hört der Graben oberhalb
der Dickmühle mit wohlerhaltener Böschung auf,
wurde aber am jenseitigen Thalrand bei Berg wieder
aufgefunden. Die Linie zieht, wie v. Cohausen
bereits annahm, unterhalb des Dorfes Berg west-
wärts, überschreitet den Kukuksberg zwischen Berg
und Hunzel, bildet bei Kastell Hunzel einen flachen
einspringenden Winkel und durchschneidet das Dorf
Hunzel selbst, um weiter östlich die Wasserscheide
zwischen Mühlbach- und Hasenbachthal zu ersteigen,
die bis über Holzhausen hinaus festgehalten wird.
4. Auf der Strecke Holzhausen bis zum Aarthal
hat Hr. Lehner den Lauf des Limes in den Feldern
südöstlich von dem Dorf Holzhausen nachgewiesen
und über Kernel hinaus so weit verfolgt, dafs nur
noch 3 km am östlichen Ende fehlen, die einzige
gröfsere Lücke auf dem langen Abschnitt vom
Rhein bis zur Aar, die noch auszufüllen bleibt. Die
Strecke setzt sich aus drei grofsen nach NO. ge-
öffneten flachen Bogen zusammen, die 1200m östlich
von Kastell Holzhausen und 500 m nordöstlich von
Huppert aneinander stofsen, an beiden Punkten
scharf ausspringende Winkel bildend. Der erste
Bogen, der stets auf der Nordseite der Bäderstrafse
bleibt, umsäumt den Ursprung des Hasenbachthals,
der zweite die Mulde von Laufenseiden, der dritte,
in dessen Scheitel der »Pohl« bei Kernel, der
Culminationspunkt dieser ganzen Linie, (537 m,
Trigonom. Punkt) liegt, die Schluchten des Winter-
und Lahnbaches.
5. In der Wetterau hat Hr. Soldan zwei kleinere
Lücken ausgefüllt, nordöstlich von Butzbach, wo
der Pfahl einen nach NW. ausspringenden Winkel
beschreibt, und auf beiden Ufern der Wetter bei
Arnsburg, und hat den Limeslauf von hier in der
Richtung auf Marköbel bis über Birklar hinaus durch
Grabungen festgelegt, sowie mit der Untersuchung
der hier noch fehlenden Teilstrecke bei Altenstadt
und Marköbel, also von Süden her, begonnen.
6. In Württemberg wurden auf der Strecke
Jagstnausen-Haghof zwei Lücken durch Hrn. Sixt aus-
gefüllt: zwischen dem Murrthal und Schlofshof sowie
bei Welzheim, wo der Pfahl zwischen den beiden
Kastellen in der auch sonst festgehaltenen Richtung
nachgewiesen wurde. Das Kastell auf der Bürg,
Welzheim-Ost, lag also thatsächlich aufserhalb.
7. Am rätischen Limes in der Gegend von
Gmünd gelang es Hrn. Steimle, noch weitere An-
haltspunkte dafür zu gewinnen, dafs die Mauer von
78
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre ii
den Vogelhöfen bei Wustenrieth in östlicher
Richtung zum Salvator zieht und das Thal von
Becherlehen durchschneidend zur Muthlanger Haide
hinansteigt. Ihre Spuren sind allerdings östlich
vom Salvator gering.
8. Zwischen Kipfenberg und der Donau waren
die Übergänge über den Schambach noch nicht
hinreichend nachgewiesen. Dies hat nunmehr Hr.
Fink nachgeholt. Die Mauer zieht vom Kesselbcrg
westlich von Sandersdorf aus in östlicher Richtung
quer durch das Schambachthal und gradlinig weiter
bis auf den Rücken des Mühlbergs,, biegt hier nach
Südosten um, durchquert das Schambachthal zum
zweitenmal bei Hinzenhausen und führt über den
Abhang des Schindberges zur Höhe des Mefsmer-
berges bei Sollern.
II. Hinsichtlich der Konstruktion der
Grenz wehr ist die namentlich von dem militärischen
Dirigenten , Exe. v. Sarwey , angeregte Frage
nach dem ursprünglichen Vorhandensein von
Hindernissen an Graben oder Wall vielfach
Veranlassung zu besonders sorgfältigen Unter-
suchungen gewesen. Das Ergebnis war überall
absolut negativ. Nirgends sind in- oder auf dem
Wall, an oder in dem Graben Spuren von etwaigen
Holzsperren gefunden worden , und nur die
Limesbl. S. 719 besprochene Erscheinung in
Nassau, dafs im Graben etwa I m über der ur-
sprünglichen Sohle sich nicht selten ein Kohlenlager
findet, wurde auch anderwärts, z. B. in Oberhessen,
beobachtet. Da die Kohlen erst in den Graben
gekommen sind, als er schon halb zugeschüttet
war, so ist diese Erscheinung für die Rekonstruktion
des antiken Zustandes bedeutungslos. Es mufs also
jetzt als feststehend angesehen werden , dafs am
Graben oder Wall im Altertum keinerlei Vor-
richtungen bestanden haben, um das Überschreiten der
Grenze zu erschweren oder zu verhindern. Dieses
Ergebnis ist höchst auffallend, da allgemein zuge-
standen wird, dafs Graben und Wall wenigstens
für Fufsvolk ein erhebliches Hindernis nicht ge-
bildet haben können.
Ganz anders verhielt es sich in dieser Hinsicht mit
der rätischen Mauer. Am Abhang des Burgstalls bei
Gunzenhausen hat Hr. Eidam an einer Stelle, wo
die Mauer nach aufsen umgestürzt ist, den Absturz
auf 15 m Länge von der ihn bedeckenden Walderde
befreien lassen, wobei sich ergab, dafs die grofsen,
ziemlich regelmäfsig behauenen Steine genau so,
wie sie ehemals an der Aufsenfront schichten weise
verbaut waren, in Reihen auf dem Boden lagen.
Hiernach liefs sich die ursprüngliche Mauerhöhe
auf mindestens 2y2m berechnen, ein Ergebnis, das
frühere Berechnungen (s. Popp, Beilage zur Allg.
Ztg. 1894, No. 94) erheblich übertrifft. Hier war
also jeder Verkehr über die Grenze thatsächlich
durch die Mauer gesperrt, und die Ergebnislosigkeit
der Nachforschungen nach einem gleichwertigen
Hindernis an dem germanischen Limes erscheint im
Vergleich damit um so befremdlicher.
III. Noch auf einen anderen Unterschied der
beiden Systeme sei gleich hier hingewiesen. Am
rätischen Limes konnten, von sumpfigen Niederungen
abgesehen, bis jetzt nur sehr wenige und immer
nur ganz kurze Unterbrechungen der Mauer
nachgewiesen werden. Wenn auch hier bei dem
mangelhaften Erhaltungszustand der vollständige
Nachweis aller Unterbrechungen auf längeren
Strecken ausgeschlossen ist, so steht doch so viel
fest, dafs es eben nur Durchgänge und dafs die
Durchgänge eng und keineswegs zahlreich waren
Auf der germanischen Grenze dagegen setzt der-
Pfahl häufig aus und fehlt an vielen Stellen, so
namentlich an steilen Abhängen und in feuchten
Niederungen gänzlich. Nachdem Hr. Loeschcke zu-
erst diese Thatsache auf seiner Strecke beobachtet
hatte, wurde von Hrn. Puchstein und mir die
13,5 km lange Strecke Schweighausen-Holzhausen
daraufhin planmäfsig untersucht. Es ergab sich,
dafs der Pfahl nicht nur, wie oben bemerkt, in dem
tief eingeschnittenen Mühlbachthal, sondern auch
in einem kleinen Thälchen zwischen Berg und
Hunzel unterbrochen ist, und dafs er, im Ganzen
mindestens 14 mal, bei fast allen Türmen, auch an
Punkten, wo Strafsenübergänge nicht anzunehmen
sind, zuweilen über 20 m weit aussetzt.
Noch auffallender verhält sich die Sache weiter
südlich in der Gegend von Laufenseiden und
Huppert. Hier war bereits durch Hrn. Pallat fest-
gestellt worden, dafs Graben und Wall unweit des
grofsen Knicks (s. I 4) östlich von Kastell Holz-
hausen verschwinden und erst nach 6,3 km unweit
des Erlenhofes bei Kernel wieder anfangen. Hr.
Lehner hat jetzt die beiden trichterförmig ab-
geböschten Grabenenden gefunden und Hrn. Pallats
Feststellung durch zahlreiche Versuchsgrabungen
lediglich bestätigt. Nur das Palissadengräbchen
ermöglichte es, den Lauf des Limes überhaupt fest-
zustellen, und dies in einem Gelände, wo der
Anlage von Graben und Wall keineswegs Schwierig-
keiten, wie an den Steilhängen der Thäler des
Westerwaids oder in den Sümpfen der Bulau,
entgegenstanden.
Ob diese Erscheinung, das häufige Aussetzen
von Graben und Wall, nur dem rheinischen Limes
zwischen Hönningen und Kernel eigentümlich ist,
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre li
79
oder wie ich Grund habe anzunehmen auch sonst
h&ufig begegnet , darüber fehlt es noch an
eigens zu diesem Zweck angestellten Unter-
suchungen. Immerhin drängen sich angesichts
der erwähnten Thatsachen die Fragen auf: wie war
die Absperrung der Grenze hier an den zahlreichen
grofsen und kleinen Unterbrechungen bewirkt, und
wie war überhaupt das Hindernis beschaffen, das
die militärischen Sachverständigen mit Recht fordern?
Es giebt meines Erachtens auf beide Fragen nur
eine Antwort: die Palissade.
IV. Die Palissade. Schon im vorjährigen
Bericht S. 4 ist die namentlich durch Hrn. Loeschcke
vertretene Ansicht, dafs in dem sogenannten Gräb-
chen überall Palissaden gestanden hätten, besprochen
und über die Untersuchungen berichtet worden, die
von den Hrn. Hettner und Loeschcke eigens an solchen
Punkten, welche jener Ansicht entgegen zu stehen
schienen, angestellt worden waren. Hr. Hettner
erklärt dort, dafs nach dem Ergebnis dieser Unter-
suchungen seine Bedenken gegen eine fortlaufende
Palissadirung zu schwinden begännen.
Ich glaube, man kann jetzt noch einen Schritt
weitergehen und behaupten, dafs am germanischen
Limes die Palissade allezeit einen unentbehrlichen
Teil der Grenzwehr gebildet und nirgends gefehlt
hat, wo nicht, wie zwischen Bofsheim und Jagst-
hausen, neben Wall und Graben noch eine Stein-
mauer errichtet war. Am rätischen Limes dagegen
ist die ursprünglich auch hier überall vorhandene
»Holzmauer« durch die Steinmauer ersetzt worden.
Ich stütze mich dabei zunächst auf die That-
sache, dafs mit der einzigen Ausnahme der viel-
besprochenen Stelle am Greinberg bei Miltenberg
(Bericht f. 1897 IV 3 S. 4), wo weder der Pfahl
noch der Palissadengraben sich bis jetzt gefunden
haben, am germanischen Limes überall vor dem
Pfahl das Palissadengräbchen nachgewiesen worden
ist. Es geht auch an solchen Stellen ausnahmslos
ununterbrochen durch, wo der Pfahl auf längere
oder kürzere Strecken aussetzt, und Durchlässe oder
Thore sind bisher nur in sehr geringer Zahl auf-
gefunden worden.
Im Einzeln sind folgende Ergebnisse der letzt-
jährigen Untersuchungen zu verzeichnen.
1. Im Bericht f. 1897 war unter I 6 erwähnt,
dafs bei Augustenthal unweit des Kastells Nieder-
bieber das Palissadengräbchen fast 1 Y2 km weit
hinter dem Pfahl sich hinziehe. Auf diese Stelle
konnte zur Verteidigung der Ansicht hingewiesen
werden, dafs die Palissade durch den Pfahl ersetzt
worden sei, und dafs keineswegs beide nebeneinander
bestanden haben könnten. Es hat sich indes heraus-
gestellt, dafs der tiefe Spitzgraben, der hier für
den Pfahl in Anspruch genommen war, vielmehr
zur Umfassung einer grofsen bürgerlichen Nieder-
lassung bei dem Kastell gehört. Es liegen also
hier besondere Verhältnisse vor, und diese Stelle
ist somit bei der Erörterung der prinzipiellen Frage
auszuscheiden. Im Übrigen fehlt das Palissaden-
gräbchen auf der ganzen Strecke nirgends und
liegt stets im gewöhnlichen Abstand einige Meter
vor dem Pfahl, wo dieser überhaupt vorhanden ist.
2. Das Gleiche ist auf dem Abschnitt Schweig-
hausen— Holzhausen der Fall. Das Gräbchen ist
jetzt hier überall nachgewiesen, wo immer gearbeitet
wurde, und kein Anhalt hat sich für die Annahme
ergeben, dafs die Palissade nach Aufwerfen von
Graben und Wall beseitigt worden sei.
3. Auf der Strecke Holzhausen — Kernel haben
die Herren Pallat und Lehner dagegen eine Be-
obachtung gemacht, die zunächst für diese An-
nahme spricht: Auf dem 6 km langen Abschnitt,
wo es allein vorhanden ist, weist das Gräbchen
einen auffallend stärkeren Kohlenreichtum auf, als
wo es von Wall und Graben begleitet wird. Hr.
Lehner erklärt sich diese Erscheinung durch die
ansprechende Vermutung, dafs die Palissade, da wo
sie allein als Grenzsperre zu dienen hatte, mehrfach
erneuert worden sei, während man sie habe ver-
fallen lassen, wo Graben und Wall genügenden
Schutz zu gewähren schienen. Ich glaube indes,
dafs man bei dem Versuch einer Erklärung der
sekundären Erscheinung von der Hauptfrage aus-
gehen mufs, warum eigentlich auf dem 6 km langen
Abschnitt auf Graben und Wall gänzlich verzichtet
worden ist. War es beispielsweise geschehen, weil
zufällig die Palissade hier aus besonders mächtigen
Stämmen fester als sonst hergestellt war, so erklärt
es sich von selbst, dafs diese reichlichere Spuren
hinterlassen haben, als die schwächeren Hölzer an
anderen Stellen. Immerhin möchte ich die Wichtig-
keit der erwähnten Erscheinung für die prinzipielle
Frage nachdrücklich betonen und erneute Prüfung
des Thatbestandes empfehlen.
4. Im Hochtaunus habe ich das vor dem Pfahl
sich hinziehende Gräbchen auf dem Rofskopf und
an der Obernhainer Strafse unweit der Saalburg
genauer untersucht. Es fanden sich nicht allein
Reste von verkohltem Eichenstammholz und eiserne
Nägel darin, sondern man konnte deutlich er-
kennen , dafs die Verkeilsteine der Pfähle , die
ursprünglich läuferartig an beiden Wänden des
Gräbchens bis hoch hinauf gesessen hatten, in
Folge des Verfaulens der Pfähle nach der Mitte
zu zusammengerutscht waren. Es war genau der
8o
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre ii
gleiche Befund, wie er nunmehr an hundert und
aberhundert Stellen zwischen Rhein und Donau
festgestellt worden ist und jedenfalls nur eine
Erklärung zuläfst: entweder haben auch an den
erwähnten Punkten des Hochtaunus im Gräbchen
Palissaden gestanden, oder aber die Erscheinungen
müfsten auch an allen übrigen Stellen anders erklärt
werden, und das halte ich für völlig ausgeschlossen.
5. Besonders wichtig ist eine Stelle am Nord-
west-Abhang des grofsen Feldbergs, die Hr. Jacobi
durch zahlreiche Schnitte hat aufkläreu lassen. Der
Pfahl bildete hier ursprünglich einen nach der
germanischen Seite geöffneten flachen Bogen, dessen
Scheitel 400 m östlich vom Feldberg-Kastell lag.
Durch Einschaltung eines 700 m langen grad-
linigen Stückes, das sehnenartig den Bogen ab-
schliefst, ist dann die Linie nachträglich corrigirt
worden. Dabei haben die Römer aber nicht blofs
Wall und Graben sondern auch die Palissade er-
neuert, so dafs an der Stelle, wo die beiden Linien,
Bogen und Sehne, ineinander übergehen, das
folgende Profil gefunden wurde:
Wall an. Neuerdings ist indes durch Hrn. Wolff
der Zusammenhang der Pfostenreihe mit dem Palis-
sadengräbchen evident nachgewiesen worden; sie
bildet die genaue Fortsetzung des Gräbchens, während
zwischen Pfosten und Pfahl eine Lücke bleibt.
Auch nach der Errichtung des Pfahls war die
Palissade hier folglich so wenig als die Pfostenreihe
zu entbehren.
Ganz anders liegen die Dinge wieder in Rätien.
Hier zeigt das Gräbchen bekanntlich drei Eigen-
tümlichkeiten, die am germanischen Limes bis jetzt
nicht beobachtet worden sind: Es ist, z. B. an vielen
Stellen zwischen Kipfenberg und Hienheim , als
1,50 — 2,00 m breite, 0,30 — 0,50 tiefe Furche stunden-
weit äufserlich sichtbar; es werden an solchen Stellen
keine auffälligen Steinsetzungen gefunden, keine
Kohlen oder sonstigen bemerkenswerten Reste; und es
läuft nicht blofs in ganz ungleichen Abständen von
der Mauer, sondern streckenweise nicht vor, sondern
hinter derselben (Limesbl. S. 189, 311, 374, 389,
Popp Beil. z. Allg. Ztg. 1893 no. 257). Wo das
Gräbchen äufserlich sichtbar ist, pflegen auf beiden
Atltere Linie .
Die Stelle beweifst, dafs zu einer Zeit, wo
Wall und Graben längst bestanden haben, die
Palissade noch immer nötig war und gelegentlich
einer Verlegung der Linie ebenso gut wie jene neu
erstellt werden mufste (Vgl. unten VII 1 Verlegung
der Palissade aus Anlafs eines Wegebaus).
6. Auch auf der Strecke Cappersburg — Arnsburg
ist das Palissadengräbchen mit einer Tiefe von etwas
über 1 m überall 3,20 — 3,50 m vor der Mitte des
Pfahlgrabens gefunden worden. Steinverkeilung
wird hier, wo der Boden zumeist aus Lehm besteht,
nur an einzeln Stellen angetroffen, dagegen fanden
sich jetzt auch auf dieser Strecke an einem feuchten
Platz Reste von Pfählen aus Eichenholz.
7. Zwischen Marköbel und Grofskrotzenburg
ist das Palissadengräbchen bekanntlich bereits 1883
von den Herren Dahm und Wolff erkannt und richtig
erklärt worden. Wie der Pfahl setzt es in den
beiden Sümpfen der Bulau aus, wo das Ziehen von
Gräben eben nicht möglich war. An die Stelle tritt
eine Reihe mächtiger Spitzpfähle, die in Abständen
von 3 zu 3 m tief eingerammt sind und jedenfalls
die Pfosten eines starken Zaunes gebildet haben.
Hr. Dahm sah sie als Ersatz für den fehlenden
Juni.
Linit
Seiten schwache Erhöhungen die Furche zu be-
gleiten. Die Erscheinung erklärt sich in einfachster
Weise: An diesen Stellen ist die Palissade heraus-
gegraben worden, wobei die ursprünglich zur Be-
festigung der Pfähle eingestampften Steine und Erd-
massen nach rechts und links herausgeworfen wurden.
In Rätien ist eben die Palissade durch die Stein-
mauer ersetzt und vor oder während der Erbauung
der Mauer durch Ausgraben oder Kappen der Pfähle
beseitigt worden. Genau so müfste meines Erachtens
der Befund am germanischen Limes sein, wenn die
Palissade hier durch Graben und Wall ersetzt und
nicht blofs, wie ich annehme, zum Schutz der Grenze
gegen Reiterei verstärkt worden wäre.
V. Die Untersuchung der Steintlirme hat
wesentlich neue Ergebnisse nicht erbracht. Es
wurden aber immer noch zahlreiche bisherunbekannte
Türme aufgefunden und manche neue Anhaltspunkte
zur Lösung der verschiedenen Fragen über die Ein-
richtung der Türme und ihre Verwendung zur Be-
wachung der Grenze, sowie über ihr zeitliches Ver-
hältnis zu den übrigen Anlagen gewonnen. Für
einzelne Strecken läfst sich auch der mittlere Ab-
stand der Türme von einander jetzt genauer be-
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre 1898.
8l
stimmen als früher, wo viele Wachtstationen un-
bekannt waren, möglich gewesen ist. Zum Vergleich
mit den unten als Beispiele angegebenen Zahlen, sei
daran erinnert, dafs auf der seit langem fertiggestellten
badischen Strecke Hönehaus-Tolnaishof, wo die
Abstände der 31 nachgewiesenen oder mit Sicherheit
ergänzten Türme zwischen 440 und 815 m schwanken,
die durchschnittliche Entfernung 626 m beträgt.
1. Im Westerwald, auf dem 14 km langen Ab-
schnitt zwischen Oberbieber und Grenzhausen sind
nunmehr sämtliche Wachtstationen, 25 an Zahl, bis
auf 4 nachgewiesen, und von den fehlenden Türmen
kann wenigstens die ungefähre Lage als bekannt
gelten. Der mittlere Abstand beträgt hier 550 m,
der gröfste 815 (Huheld-Hornmorgen). Dabei ist
zu beachten, dafs der Limes auf dieser Strecke viel-
fach geknickt ist und über verschiedene tiefe Thäler
und Schluchten hinwegführt.
2. Auf der 37,5 km langen Strecke Grenzhausen
bisHolzhausen belief sich dieZahlder Wachtstationen,
die hier gleichfalls gröfstenteils durch Grabungen
festgestellt worden sind, auf mindestens 56. Der
mittlere Abstand ergiebt also hier, wo der Limes
grofse Strecken weit gradlinig läuft und nur einzelne
tiefe Thäler durchquert, höchstens 670 m. Der
gröfste Abstand ist 860 m.
3. Die Steintürme stehen auf dieser ganzen
Strecke in sehr ungleichen Abständen vom Pfahl,
was sich aus der früher festgestellten Thatsache
erklärt, dafs sie hier wie anderwärts älter als die
Anlage des Pfahls sind (Bericht f. 1897 1H 3 S. 4,
Limesbl. 721). Bei einem Steinturm auf dem
Kukuksberg bei Hunzel ist die Aufsenfront von der
Grabensohle nicht einmal ganz 4 m entfernt. Der
Rand der Eskarpe lag hier also fast unmittelbar
am Fufs der Turmmauer, und der Turm stand
mitten in dem (jetzt nicht mehr vorhandenen) Wall.
Wenn man beim Ausheben des grofsen Grabens sich
vom Turm hätte weiter fernhalten wollen, wozu
Terrain genug vorhanden war, so würde man mit
der Kontreskarpe zu nahe an die Palissade heran-
gekommen sein, hinter der, wie es scheint, ein 1 — 2 m
breiter Weg erhalten bleiben sollte. Auch an
anderen Stellen, wo Graben und Wall zwischen
Steinturm und Palissade eingezwängt erscheinen,
ist der 1 — 2 m breite Abstand von der letzteren
stets gewahrt, und wo es unmöglich war, auf dem
engen Raum zwischen Palissade und Turm den
Graben auszuheben, hat man darauf verzichtet, so
dafs der Turm in einer Lücke des Pfahls stand.
Diese letztere Anlage, die sich z. B. im Bezirk
Wolfskaut bei Dornholzhausen findet, begegnet be-
sonders häufig auf der rheinischen Strecke. Sie
Archäologischer Anzeiger 1899.
findet ihre einfache Erklärung in der Annahme, dafs
die Palissade bei der Anlage des Pfahls unbedingt
erhalten bleiben sollte. Ob an solchen Stellen
Übergänge über den Limes bestanden haben, läfst
sich also aus der Unterbrechung des Pfahls und
der Stellung des Turms allein nicht erschliefsen,
sondern mufs nach anderen Anhaltspunkten (Strafsen-
spuren, Durchlässen durch die Palissade, Terrain-
verhältnissen etc.) entschieden werden.
4. Zwischen Holzhausen und der Aar sind bis
jetzt 15 Stein türme, davon 9 im verflossenen Jahr
gefunden worden, die dem vielfach gewundenen
Lauf des Limes entsprechend zum Teil in besonders
kurzen Abständen errichtet waren. Es dürften
mindestens noch ebensoviel Türme auf dieser 15,5 km
langen Strecke fehlen.
5. Zwischen der Saalburg und Cappersburg
sind 10 Steintürme festgestellt. Die Summe der
gradlinigen Entfernungen von einander beträgt 5420.
Hier beträgt der mittlere Abstand also rund 600 m
(gröfster Abstand 745), obwohl das Terrain keines-
wegs schwierig ist.
6. Auf der oberhessischen Strecke hat Hr. Soldan
bei den Steintürmen, wo danach gesucht wurde,
immer einen rundumlaufenden Graben gefunden.
(Über die gleiche Beobachtung auf anderen Strecken
s. Bericht 1897 S. 4). Palissadenumzäunungen um
die Steintürme kommen nördlich des Mains an-
scheinend selten vor. Hr. Wolff hat sie in der
Bulau nachgewiesen.
7. Auf der 30 km langen Strecke Kipfenberg-
Donau war Hr. Fink mit Erfolg bemüht, die Stellen
der Steintürme möglichst vollständig zu bestimmen.
Es hat sich dabei ergeben, dafs ihre Abstände kürzer
und gleichmäfsiger sind , als früher angenommen
wurde. Der Streckenkommissar glaubt jetzt die
Zahl der ehemals vorhandenen Steintürme auf 45
bestimmen zu können, so dafs sich ein mittlerer
Abstand von 666 m ergeben würde, fast genau so
viel, als für die 2. Strecke (Nassau) berechnet wurde.
Wo die Mauer gradlinig über das Plateau zieht,
sind die Abstände auch hier etwas gröfser, bei
Knickungen und in unebenem Gelände rücken die
Türme näher aneinander, so dafs jede Flucht und
jeder Thalübergang von ihnen aus eingesehen werden
konnte.
VI. Die Holztürme. Schon im vorigen Be-
richt war ausgesprochen worden, dafs mit einer
einzigen Ausnahme auf allen Strecken sämtlicher
Limites von Obergermanien und Rätien Holztürme
vorhanden waren. Jetzt sind sie auch zwischen
Marköbel und Grofskrotzenburg und, wie dort vor-
ausgesetzt war, am rätischen Limes zwischen dem
6
82
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskomroission im Jahre li
Röthenbach und der württembergisch -bayerischen
Landesgrenze gefunden worden.
Im einzeln weisen die Typen mannigfache Ver-
schiedenheiten auf, und die Anticaglien, die bei den
Ausgrabungen der »Begleithügel« oder »Um-
grabungen« gefunden wurden, sind nach Masse und
Zusammensetzung ungleich. Aber zweifellos handelt
es sich bei ersteren nur um Variationen der gleichen
Grundform , und unter der selbstverständlichen
Voraussetzung, dafs der Zweck dieser Anlagen über-
all der gleiche war, wird die methodische Forschung
die gleichartigen und die am häufigsten vor-
kommenden Erscheinungen für die Erklärung der
Anlagen zu Grunde zu legen haben und die Ab-
weichungen davon im einzeln auf lokale Besonder-
heiten oder zeitliche Unterschiede zurückführen.
I. Auf der Strecke Schweighausen -Holzhausen
sind zu den bereits bekannten drei Holztürmen
(s. Bericht f. 1897 S. 6, Limesbl. 723 — 35) vier
weitere aufgefunden und untersucht worden : Sie
liegen nordöstlich von Schweighausen, nordwestlich
von Dornholzhausen, auf dem Kukuksberg zwischen
Berg und Hunzel, und im Landgrabenwald zwischen
Hunzel und Pohl. Alle diese Anlagen zeigen wieder
die gleiche, a. a. O. beschriebene Gröfse und Form,
sowie den gleichen Erhaltungszustand: 8 Pfosten-
löcher, 4 innere und 4 äufsere, die ersteren paar-
weise durch tiefe Schlitze verbunden, zwei concen-
trische Ringgräben und, wo wir uns nicht mit der Fest-
stellung dieser Thatsachen begnügt, sondern ge-
nauer untersucht haben, massenhaften Brandschutt
namentlich in dem inneren, tieferen Graben mit
grofsen Mengen von Scherben römischer Gefäfse
älterer Form, als sie in den Steintürmen vorkommen.
Die Erklärung dieser Erscheinungen durch die An-
nahme, dafs die Reste von zwei sich ablösenden
Holztürmen herrühren, einem älteren kleineren Bau,
der durch Feuer zerstört worden ist, und einer
jüngeren gröfseren Anlage, hat sich von neuem be-
stätigt. In dem Holzturm auf dem Kukuksberg liefs
sich z. B. beobachten, dafs die zur Befestigung der
Pfosten in den inneren paarweise verbundenen
Pfostenlöchern verwandte Füllung aus ganz reinem
Material bestand, während die äufseren Pfostenlöcher
mitBrandschutt aller Art angefüllt waren und Scherben,
Nägel und andere Kulturreste enthielten. Diese
als signa, als blofse Merkmale, aufzufassen, ist ganz
unmöglich. Als neu tritt die Beobachtung hinzu,
die hier und im Landgrabenwald gemacht wurde,
dafs auch die jüngeren Holztürme durch Feuer zer-
stört worden sind, und auf dem Kukuksberg scheint
man die Anlage zum drittenmal an derselben Stelle
erneuert zu haben, jetzt mit quadratischer Umgrabung,
bevor der danebenliegende Steinturm erbaut wurde.
Auf der Plattform dieses Holzturms wurde eine aus
schräg gesetzten Schieferplatten hergestellte Wasser-
rinne gefunden, die allem Anschein nach zur Ab-
leitung des Regenwassers von einer Dachtraufe in
die Gräben gedient hat.
Die 7 bekannten Holztürme dieser Strecke
liegen sämtlich neben den Steintürmen auf Anhöhen,
während in den dazwischen liegenden Senkungen,
durch die der Limes führt, bisjetzt nur Steintürme
gefunden wurden. Allerdings ist hier fast durch-
weg Ackerland, wo die Feststellung von Holztürmen
besonders schwierig ist. Es wäre aber immerhin
möglich, dafs die Holztürme hier in viel weiteren
Abständen als die Steintürme angeordnet waren.
2. Südlich von Holzhausen bis zur Aar sind
Begleithügel bisjetzt nicht gefunden worden. Hr.
Lehner hat indes unter den Ecken verschiedener
Steintürme die Pfostenlöcher der früheren Holztürme
festgestellt, so bei dem III. von Hrn. Pallat ent-
deckten Steinturm östlich von Kastell Holzhausen,
bei einem Steinturm in der Nähe von Erlenhof und
einem auf der Kemeler Heide.
3. Im Taunus wurde unter meiner Leitung ein
Holzturm auf dem Maisei, den Hr. Jacobi entdeckt
hatte, ausgegraben. Er liegt 67 m nordwestlich von
dem Trigonometrischen Punkt 464. Die 4 Pfosten-
löcher bilden ein Quadrat von 3,41 —3,45 m Seiten-
länge. Aufser ihnen wurden auf der mittleren Kreis-
fläche nur unregelmäfsige Vertiefungen gefunden,
die von seitlichen Streben oder Gerüstbalken her-
zurühren scheinen. Eine horizontale Plattform war
nicht zu erkennen. Zwei Ringgräben wurden kon-
statiert, beide mit auffallend breiten Unterbrechungen
(ca. 4 m) auf der Nordseite, beide ohne Spuren von
Palissaden. Die dem inneren Graben entnommene
Erde scheint zu der Erhöhung des Bodens in der
Mitte verwandt, die Erde aus dem weniger tiefen
äufseren Ringgraben nach aufsen geworfen worden
zu sein. Die Erde war dann von beiden Seiten
wieder in die Gräben hineingeflöfst, so dafs vor
der Ausgrabung das Ganze als ein gleichmäfsig
gerundeter Hügel mit einem einzigen Ringgraben
erschien, dessen flache Sohle ungefähr über der
die beiden Spitzgräben trennenden Berme lag. Es
fanden sich nur wenig Kulturreste: zu beiden Seiten
des Übergangs war die Erde fast bis zur Sohle mit
einer Menge Holzkohlen (darunter grofse Stücke
verkohlten Eichenstammholzes) vermischt, und es
wurden etwa ein Dutzend eiserne Nägel, ein Ketten-
ring und Scherben (etwa 50 z. T. sehr kleine Stücke)
von 4 oder 5 römischen Thongefäfsen älterer Form
gefunden. Dabei ist allerdings zu bemerken, dafs
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre i!
83
wir nur einen Teil der Anlage ausgegraben haben.
Die Funde lagen teils mehr teils weniger tief im
Boden zerstreut, namentlich in dem Brandschutt an
den Seiten der Übergänge.
4. Die Zahl der von Hrn. Soldan zwischen der
Cappersburg und Marköbel aufgefundenen und zum
Teil sehr genau untersuchten Holztürme beträgt
nunmehr 24. Im vergangenen Jahr wurde die Unter
suchung der Hügel im Gambacher Wald (Bericht
f. 1897 S. 6) fortgesetzt, zwei Hügelgruppen im
Garbenteicher Wald bei Grüningen ausgegraben
und im Himbacher Wald zwischen Altenstadt und
Marköbel, wo bisher an dem Vorhandensein von
Holztürmen gezweifelt wurde, zwei Begleithügel
konstatiert und teilweise ausgegraben. Die 24 Holz-
türme liegen zum Teil unmittelbar hinter dem Pfahl
neben oder unter den Steintürmen, teils an einer
älteren Linie vor oder bis zu 450 m' hinter dem
Pfahl (siehe Abschn. VII), zum Teil allein, zum
Teil in Gruppen zu zwei , und einmal, im Garben-
teicher Wald wurde sogar eine Gruppe von 4 hier-
her gehörigen Anlagen gefunden. Drei verschiedene
Formen lassen sich unterscheiden:
a) Runde Hügel mit 4 Pfostenlöchern und ein-
fachem, fast immer sehr breitem und tiefem Spitz-
graben (5 — 5,5 auf 2—2,3 m), der mitunter durch
einen stehengelassenen Steg überbrückt ist.
b) Runde Hügel mit 4, zuweilen vielleicht auch
mehr Pfostenlöchern und mit zwei durch eine Berme
getrennten Spitzgräben. Der innere Graben pflegt
bedeutend tiefer, steiler geböscht und unten mit
einer senkrechten Vertiefung versehen zu sein, die
nach Ansicht des Streckenkommissars zur Aufnahme
von Palissaden gedient hat. In der That wurden
hier regelmäfsig grofse Massen von Holzkohlen ge-
funden und einmal (Gambacher Wald, nördlich) in
Abständen von genau 1,45 m viereckige Pfosten-
löcher mit Resten von behauenem und verkohltem
Eichenholz. Die äufseren Ringgräben sind nicht
nur immer viel flacher, sondern lassen wiederholt
in der Richtung der Abdachung des Bodens starkes
Gefälle erkennen. Für die Annahme, dafs die beiden
Gräben zeitlich verschiedenen Anlagen angehören,
haben sich hier keine weiteren Anhaltspunkte er-
geben (s. Bericht 1897 S. 6). Hr. Soldan bemerkt,
dafs die Gräben, wo er immer auf diesen Punkt
besonders geachtet habe, genau concentrisch angelegt
seien, und dafs zuweilen, allerdings nur zuweilen,
beide Gräben vor der Ausgrabung sich im Terrain
deutlich ausgeprägt hätten. In Nassau fand sich
bekanntlich der innere Ringgraben der Holztürme
durch die dem äufseren entnommene Erde zugeschüttet,
und auch in Oberhessen ist der innere Ringgraben
hier und da erst bei der Ausgrabung überraschender
Weise zum Vorschein gekommen (z. B. bei dem
Turm Limesblatt S. 634 a, wo die angebliche Feuer-
stelle sich nachträglich als ein Stück des mit Brand-
schutt angefüllten Ringgrabens herausgestellt hat).
c) Viereckige Umgrabungen mit einem an den
Ecken stark abgerundeten Spitzgraben. Auf der
Plattform fanden sich einmal (Gambacher Wald
südlich , neben dem soeben erwähnten Holz-
turm der Form b gelegen) II in 3 Reihen
angeordnete Pfostenlöcher. Der viereckige Typus
kommt aufserdem nur noch im Garbenteicher Wald
vor, wo neben zwei runden der Form a zwei vier-
eckige Hügel so nahe bei einander liegen, dafs die
Gräben der letzteren in einander laufen. Der Graben
der einen Anlage war augenscheinlich bereits wieder
zugefüllt, als die andere entstand. Die Zahl der
Pfostenlöcher steht hier noch nicht fest.
In allen diesen Anlagen wurden und zwar vor-
zugsweise in den Gräben, aber auch in der die
Mitte überdeckenden mehr oder minder hohen Erd-
kalotte, nicht allein Massen von Holzkohle und Brand-
schutt, sondern auch grofse Mengen von Nägeln und
Scherben römischer Gefäfse gefunden. Nur von
einem einzigen Hügel der Form a, der neben einem
solchen der Form b liegt (Gambacher Wald nördlich),
wird bemerkt, dafs in den schmalen Schnitten durch
den Spitzgraben zwar starke Kohlenmassen, aber
nur wenig Scherben angetroffen wurden.
5. Wie bereits erwähnt, hat Hr. Wolff nunmehr
auch zwischen Marköbel und Grofskrotzenburg das
Vorhandensein von Holztürmen konstatiert. Es sind
bis jetzt zwei, beide hinter dem Pfahl neben den
Steintürmen gelegen, gefunden und der eine davon
(an der Aschaffenburger Strafse bei Neuwirtshaus)
genauer untersucht worden. Auf einer von einem
schwachen Graben umgebenen runden Plattform
fand sich eine von Kohlen geschwärzte Sandschicht,
und hier sowohl wie im Graben zahlreiche Scherben
römischen Küchengeräths, Sigillataschalen älterer
Form und verschiedene andere Gebrauchsgegen-
stände, ein eiserner Ring und ein geschnittener Stein
geringer Arbeit. Auf eine vollständige Ausgrabung
wurde mit Rücksicht auf die dichte Bewaldung ver-
zichtet. In dem Sandboden der Bulau sind ohne-
hin Untersuchungen dieser Art äufserst schwierig.
6. Wenn auf dem württembergischen Abschnitt
des rätischen Limes Holztürme bisher nicht gefunden
worden sind, so dürfte sich dies aus dem Umstand er-
klären, dafs die Strecke fast durchweg über intensiv
bebautes Ackergelände führt. Bei gemeinsamer Be-
gehung mit Hrn. Steimle bemerkten wir indes in
der Nähe des Brackwanghofes nordwestlich von
6*
84
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre 1898.
Mögglingen unmittelbar vor der Mauer einen Hügel
mit rechteckiger Umgrabung, der sich in der Form
von den zahlreichen keltischen Grabhügeln, die dort
am Limes liegen, deutlich genug unterscheidet, um
als Holzturm in Anspruch genommen werden zu
können.
7. Am rätischen Limes zwischen Lellenfeld und
Niederhambach wurde ein gleichfalls viereckiger
Begleithügel untersucht, der von der Mauer über-
baut unmittelbar hinter der Palissade gelegen
ist, leider in dichtem Privatwald. Die vollständige
Aufklärung der unter schützender Lehmdecke an-
scheinend wohlerhaltenen Anlage war wegen Wider-
stands des Eigentümers nicht möglich. Der ganz
flache Hügel selbst ist mit verkohltem Balkenwerk
bedeckt, und in dem dicht an der Palissade entlang
laufenden Umfassungsgraben sowie im Palissaden-
graben selbst fanden sich Brandschuttmassen, Asche
und Holzkohlen mit allerlei Gebrauchsgegenständen
(Gefäfsscherben, Nägel, eiserne Bänder, zwei Schleif-
steine) und Knochenresten untermischt, ja sogar
Stücken von Eichenholz, alles, wie mir bei der ersten
Aufdeckung schien, kreuz und quer durch einander
liegend. Später glaubte Hr. Eidam eine doppelte
Reihe senkrecht stehender Pfähle zu erkennen , die
quer zur Richtung des Limes am Rand der Plattform
im Boden safsen und aufsen mit dicken Brettern
verschalt waren, und er vermutet darin die Reste
einer Holzbrücke.
8. Endlich seien noch zwei von je einem Ring-
graben umgebene Hügel erwähnt, die Hr. Winkel-
mann südöstlich von Pfünz, mehr als 10 km hinter
dem Limes, in der Nähe der von Pfünz nach
Kösching führenden Römerstrafse entdeckt hat:
ein viereckiger unweit Hofstetten, und ein runder
über 1,5 m hoher Hügel östlich von Böhmfeld, der
letztere sicher römischen Ursprungs (Terra-sigillata-
Scherbe gefunden). Bei beiden besteht der
Hügel aus der dem Ringgraben entnommenen Erde.
Vgl. Abschn. VII 5.
Alle diese neueren Forschungsergebnisse be-
stätigen, was nach früheren Beobachtungen ver-
mutet und dann auf Grund der Ausgrabungen
namentlich Hrn. Loeschckes über die Bedeutung der
Begleithügel und Umgrabungen festgestellt worden
war (Hettner, Kölner Vortrag S. 1 3 f.), und wider-
legen die neuerdings von Hrn. E. Schulze aus
unzureichender Kenntnis der Fundthatsachen wieder
vorgebrachte Ansicht, dafs die Hügel lediglich
Grenzmale seien (Neue Jahrbb. f. d. kl. Altert.
I 1898 S. 264 f.).
Die Gefäfsscherben und sonstigen Kulturreste,
die sich durchaus nicht vorzugsweise auf der Sohle
der Gräben finden, können unmöglich blofse Grenz-
merkmale (signa) sein, sondern weisen ebenso be-
stimmt, wie die im Allgemeinen gleichartigen, nur
gewöhnlich minder zahlreichen Funde in den Schutt-
hügeln der Steintürme, auf den Aufenthalt von
Menschen, also auf Wohnstätten irgend welcher Art
hin. In der Spärlichkeit der Kulturreste in einzelnen
Hügeln (Maisei) jetzt noch ein entscheidendes Moment
gegen diese Erklärung der Anlagen erblicken zu
wollen, wäre unmethodisch und darum unwissen-
schaftlich. Man kann daraus nur auf die kürzere
Dauer oder geringere Stärke der Benutzung oder
allenfalls auf die Art der Zerstörung (Räumung,
Abbruch) Schlüsse ziehen.
Die Hügel bergen also die Überreste von über-
dachten Holzbauten (Wasserablauf), von beträcht-
licher Höhe (Stärke der Pfosten, Tiefe der Pfosten-
löcher, seitliche Streben, Masse des Brandschutts).
Nur einzelne mit besonders vielen Pfosten mögen
mit Recht als Baracken aufgefafst werden. Sie
waren regelmäfsig mit Entwässerungsgräben ver-
sehen, häufig von Palissadengräben oder von beiden
zugleich umgeben, wie es auch bei Steintürmen
vorkommt. Die Palissadengräben waren nach Auf-
stellung der Pfähle jedenfalls wieder teilweise ge-
schlossen. Sonst ist die den Gräben entnommene
Erde nicht selten zur Erhöhung des Bodens an
der Stelle, wo der Bau stehen sollte, benutzt, also
ein Hügel hergestellt worden, sei es, um den Bau
besser gegen Feuchtigkeit zu schützen, sei es, um
ihn über das umliegende Terrain zu erheben und
um ihm zugleich mehr Halt zu geben. Die Haupt-
pfosten gingen immer durch die Hügel hindurch
in den gewachsenen Boden hinab.
Die Holztürme sind häufig durch Feuer zerstört
worden, auf einzelnen Strecken (Schweighausen —
Holzhausen) scheint dies bei allen Türmen, viel-
leicht wiederholt, vorgekommen zu sein. Hier hat
man an eine gröfsere Grenzverletzung zu denken. Die
zerstörten Türme wurden entweder wiederhergestellt,
zwei, drei mal, an derselben Stelle, in gleicher oder
in veränderter Form , zuweilen nachdem über dem
Brandschutt ein neuer Hügel aufgeworfen war, oder
sie wurden, wie an einzelnen Punkten nach-
gewiesen ist (Garbenteicher Wald), durch Neubauten
in nächster Nähe ersetzt. Wo zwei oder mehrere
Türme nebeneinander gefunden worden sind, ist
stets in Erwägung zu ziehen, ob nicht der eine an
Stelle des anderen getreten sein kann, eine Frage,
die m. E. auch wo zwei Steintürme unmittelbar
nebeneinander liegen, wenigstens aufgeworfen werden
mufs. In der Regel geben die Einzelfunde zur
Lösung dieser Frage genügenden Anhalt.
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre 1898.
85
Die Einzelfunde beweisen vor allem, dafs die
Holztürme durchweg älter als die Steintürme sind,
und da an den Linien, an denen es überhaupt
Steintürme giebt, diese meist unmittelbar neben
oder sogar über den Holztürmen liegen, so spricht
alles dafür, dafs sie diese ersetzt haben. Wenn
dann Decennien später der grofse Graben oder die
Mauer angelegt und dabei nur auf die Steintürme
Rücksicht genommen, die längst aufgegebenen Holz-
turmplätze aber überbaut wurden, so ist dabei nur
unbegreiflich, dafs auch noch dieser Umstand als
Argument gegen unsere Ansicht hat herhalten
müssen (Schulze S. 267), während er doch allein
schon genügt, die Unhaltbarkeit der Vermarkungs-
theorie zu beweisen. Denn Anlagen, denen »die
Heiligkeit von Grenzmalen innewohnt«, pflegt man
nicht durch Überbauung zu zerstören.
Endlich bleiben die Anhänger der Vermarkungs-
theorie die Antwort auf die Frage schuldig, wie
man sich die Bewachung derjenigen älteren Limites
denken soll, an denen überall Holztürme gefunden
werden, Steintürme aber durchaus fehlen.
VII. Altere Linien (zweites Gräbchen).
1. Vom Rhein bis zur Aar gibt es allem Anschein
nach nur eine einzige Linie, deren bauliche Anlage
wohl verändert, deren Lauf aber nicht verschoben
worden ist. Zwar fand sich an mehreren Stellen
nördlich von Holzhausen ein zweites flacheres
Gräbchen einige Meter vor oder hinter dem
Palissadengraben, aber, was Hr. Hettner mit Recht
hervorgehoben hat, vorläufig nur in der Nähe von
Übergängen und Türmen (Bericht f. 1897 VI 3
S. 7). Jetzt wurde ein zweites Gräbchen von Hrn.
Lehner östlich vom Kastell Holzhausen nach-
gewiesen, aber wieder an einer Stelle, wo besondere
Verhältnisse vorliegen.
Auf 150 m Länge ist dort vor dem Pfahl ein
ca. 4 m breiter Weg gefunden worden, der hart
am Rand der äufseren Grabenböschung sich hielt,
und unter dem Weg, von dessen gesticktem Unter-
bau bedeckt, der Palissadengraben, der auch hier
den gewöhnlichen Abstand von 1 — 2 m vom Rand
des grofsen Grabens hat. An der Aufsenseite des
Wegs fand sich aber ein zweites Palissadengräbchen,
8 m vom Pfahl entfernt. Mit Recht schliefst Hr.
Lehner, dafs das von der Wegstickung bedeckte
Gräbchen das ältere sei und dafs man den Weg
mit der ihn schützenden jüngeren Palissade gleich-
zeitig angelegt habe (Limesbl. S. 841). Rätselhaft
bleibt dabei nur, warum der Weg nicht hinter die
bereits vorhandene Palissade gelegt, sondern diese
überbaut wurde, wenn wir nicht annehmen, dafs
damals bereits der grofse Graben bestanden hat.
Bei vorurteilsfreier Betrachtung ergiebt sich also
aus diesem Befund, dafs hier noch in der letzten
Periode der Limesentwickelung, noch nach der Er-
bauung des Pfahls, die Palissade gelegentlich eines
Wegebaues versetzt worden ist. Von einer älteren
Linie kann also hier nicht die Rede sein.
2. Anders liegen die Dinge im Taunus, wo
Hr. Jacobi bereits 1897 eine ältere Linie unzweifel-
haft festgestellt hat. Sie zweigt am Westfufs des
Feldbergs von der Hauptlinie in südwestlicher
Richtung ab, entfernt sich bis auf einen Abstand
von 450 m, nähert sich aber wieder dem Pfahl am
Nordfufs des Glaskopfes auf 200 m, um dann aber-
mals in der Richtung auf den Maisei vom Pfahl
zu divergiren. Die Linie besteht aus einem
Palissadengräbchen und Holzturmhiigeln. Unweit
vom Rothen Kreuz, wo ich das Gräbchen genauer
untersucht habe, ist es 1 m tief und im unteren
fast senkrecht geböschten Teil 0,50 m breit; an den
Wänden fanden sich die läuferartig sitzenden
Verkeilsteine und am Boden deutliche Spuren der
Pfähle, geschwärzte Kreise in Abständen von 0,35 m.
Hier, oberhalb des Rothen Kreuzes und am Glas-
kopf wurden von Hrn. Jacobi je 2 zusammenliegende
Holzturmhügel gefunden, immer ein runder und ein
quadratischer mit steilgeböschten Gräben. Auch
der oben VI 3 beschriebene Holzturm auf dem
Maisei gehört wohl sicher zu dieser hinteren Linie.
Seine Entfernung vom Pfahl beträgt genau 600 m.
Doch konnte am Maisei der Palissadengraben trotz
aller Bemühung noch nicht aufgefunden werden.
Weiter westlich fehlen vorläufig alle Spuren. Gegen
Osten scheint diese ältere Linie mit der jüngeren zu-
sammenzulaufen. Zwar liegt auch hier am Nord-
abhang des Feldbergs ein Holzturm wieder 250 m
hinter dem Pfahl, aber das Gräbchen wurde in
seiner Nähe bis jetzt nicht gefunden. Alle weiteren
bekannten Holztürme befinden sich in unmittelbarer
Nähe des Pfahls.
3. Auch die von Hrn. Soldan entdeckte ältere
Linie in Oberhessen bestand aus einer fortlaufenden
Grenzsperre mit Holztürmen, neben denen hie und
da Baracken lagen. Von dem eigentlichen limes,
dem Grenzweg, sind weder hier noch im Taunus
an der älteren Linie Spuren gefunden worden, was
sein Vorhandensein in der Römerzeit natürlich nicht
ausschliefst. Die Grenzsperre besteht aus einem
flachen Gräbchen, in dem in Abständen von 1,40 —
1,50 oder 0,70—0,85 m, d. h. einem passiis (1,48)
oder einem gradus (0,74) Pfosten standen, die
wahrscheinlich durch Flechtwerk mit einander ver-
bunden waren. Es liegt 28 — 31,5 m, d. h. 20 passus
(29,6 m) vor der Vorderfront der Holztürme.
86
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre ll
Hr. Soldan hat diese Anlagen nunmehr an
16 Stellen nachgewiesen, und zwar, wie in früheren
Jahren auf der Westseite der oberhessischen Strecke,
so jetzt auch am nördlichsten Punkt der Wetter-
aulinie bei Grüningen (im Garbenteichcr Wald),
südöstlich von Arnsburg (auf dem Krazert bei
Birklar) und namentlich im Himbacher Wald bei
Marköbel. Durch die Auffindung des Flechtwerk-
gräbchens und zweier Holztürme mit charakteristischen
Scherben an der letztgenannten Stelle, 2 — 3 km
nördlich von Marköbel, ist der wichtige Beweis
erbracht, dafs die ältere Linie hier auf der Ostseite
der Wetterau mit der jüngeren zusammenfällt. Die
Erwartung, dafs das ältere Gräbchen sich in der
Linie Oberflorstadt-Heldenbergen-Kesselstädt finden
werde, hat sich also nicht bestätigt. (S. Bericht f.
1897 S. 5.)
Im Allgemeinen schneidet das Flechtwerk-
gräbchen wiederholt die jüngere Linie, läuft bald
vor der Palissade und dem Pfahl, wie im Suterwald
bei Butzbach, wo der Abstand 52 m beträgt und
sogar ein Holzturm vor dem Pfahl liegt, bald hinter
demselben, wie im Usbachthal südöstlich vonLangen-
hain (Abstand ca. 500 m), im Degenfeld und in
den Waldungen nördlich von Butzbach (Abstände
bis zu 450 in). Die Wachtstationen sind ohne
Ausnahme so angelegt , dafs das Vorterrain auf
mindestens einige hundert Meter von den Türmen
aus überblickt werden konnte und nach rückwärts
eine Signalverbindung mit den Kastellen der
Wetterau möglich war. In dieser Hinsicht war die
ältere Linie weit besser tracirt als die jüngere.
Wo beide zusammen liegen, liegen auch die Wacht-
stationen zusammen: die Steintürme sind dann
entweder neben oder über den Holztürmen erbaut,
während das Flechtwerkgräbchen bald einige Meter
vor der Palissade bald hinter ihr gefunden wurde,
zuweilen vom Kolonnenweg oder Wall bedeckt,
oder auch durch die Anlage des grofsen Grabens
zerstört ist.
Ob die aus Flechtwerkzaun und Holztürmen
gebildete ältere Linie in der Wetterau, wie Hr.
Soldan vermutet, einerseits mit der von Hrn. Jacobi
entdeckten älteren Grenzlinie im Taunus (s. o. 2.)
in Zusammenhang steht, und andererseits über
Marköbel hinaus bis zum Main sich fortsetzt, wird
durch weitere Untersuchungen zu entscheiden sein.
Für letzteres spricht nicht allein die Entdeckung
der Holztürme in der Bulau durch Hrn. Wolff, wo
das zweite Gräbchen allerdings bisjetzt nicht ge-
funden wurde, sondern vor allem der Umstand, dafs
von Marköbel südwärts wohl keine andere Linie
denkbar ist.
Für die Geschichte der römischen Occupation
der Wetterau wäre es vor allem wichtig, die Ent-
stehungszeit der älteren Anlagen möglichst sicher zu
bestimmen. Die sehr zahlreichen Scherben von Thon-
gefäfsen, die in ihnen gefunden wurden, stimmen
nach Hrn. Soldans Angabe unter sich überein und
weisen auf das Ende des 1. Jahrhunderts hin.
Hr. Soldan vermutet deshalb, dafs der vom Taunus
um die Wetterau herum zum Main ziehende Limes
der Limes des Domitian sei, den Frontin (I 3,10)
erwähnt. Die in den Begleithügeln der Bulau
gefundenen Scherben zeigen nach der Angabe des
Hrn. Wolff gleichfalls zum Teil ältere Formen,
als sie in den Steintürmen vorkommen, aber keine,
die man vor Hadrian zu setzen genötigt sei: ganz
besonders seien die wenigen schwarzen Scherben
alle von der Art, wie sie in der Wetterau zweifellos
noch unter Traian und Hadrian gebrannt wurden.
Die Frage wird aber noch weiter dadurch ver-
wickelt, dafs Hr. Soldan auf der oberhessischen
Strecke noch ältere Anlagen, als die Holztürme,
nachgewiesen hat, über die wir weiter unten in
Abschn. VIII berichten werden.
4. Auch in Rätien hat die Untersuchung des
zweiten Gräbchens, das dort bekanntlich für jünger
als die Palissade gilt, Fortschritte gemacht. Neue
Probleme sind dabei hervorgetreten. Östlich von
Gunzenhausen ziehen Mauer und Palissade in gerader
Linie über die Kuppe des Burgstalls. Hr. Eidam
glaubt nun gefunden zu haben, dafs das Zaun-
gräbchen nordwärts ausbiegend die Kuppe mit
einschlofs, und dafs auf dieser selbst kurz nach
der Römerzeit eine Ringmauer zum Schutz einer
dort entstandenen Ansiedelung erbaut worden sei.
Ich selbst hatte dagegen den Eindruck , dafs
die Ansiedelung sowie die ehemals aus mäch-
tigen, rohbehauenen Sandsteinblöcken erbaute Ring-
mauer, von der nur die unterste Schicht noch
zum Teil in situ ist , vorrömisch seien , und
dafs das Material der Ringmauer zum Bau der
Limesmauer gedient habe, möchte aber mit meinem
Urteil bis zu einer erneuten Prüfung der Fund-
thatsachen zurückhalten. Wie aber auch die Frage
entschieden werden wird, wenn wirklich das Zaun-
gräbchen zu der halb aufserhalb halb innerhalb
des Limes gelegenen Ansiedelung in Beziehung
steht, dann müfste man auch dieses entweder in
vor- oder in nachrömische Zeit setzen, was beides
gleich bedenklich scheint.
5. Nicht minder problematisch sind die Reste
von Anlagen, die Hr. Winkelmann in der Nähe von
Pfünz entdeckt hat. Von der Vermutung aus-
gehend, dafs der Limes an der Ecke bei Raiten-
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre 1898.
87
buch sich ursprünglich, wie die 1600 m hinter ihm
laufende Römerstrafse, gradlinig in südöstlicher
Richtung auf Pfünz fortgesetzt und dort die Altmühl
überschritten habe, hat der Streckenkommissar auf
der Nordseite der erwähnten Strafse nach Spuren
einer älteren Linie gesucht, und in der That auf
der Höhe über dem linken Altmühlufer bei Inching,
also Pfünz schräg gegenüber, genau in der ver-
muteten Richtung, die Reste eines Zauns, eines gut
gebauten alten Wegs und einer runden Blockhütte
gefunden. Diese Anlagen würde man zwar an und
für sich nicht für römisch gelten lassen. Denn
der Zaun, dessen sehr deutliche Spuren auf ca. 130m
Länge verfolgt wurden, gleicht nach Konstruktion
und Erhaltung keineswegs den Resten der ander-
wärts als römisch erwiesenen vineae, und auch die
Blockhütte hat eine durchaus fremdartige Form.
Aber in der Fortsetzung der angenommenen Linie
jenseits der Altmühl liegt der oben erwähnte Holzturm-
hügel bei Böhmfeld (VI 8), und in dessen nächster
Nähe hat Hr. Winkelmann eine zweite, ganz gleich-
artige Blockhütte gefunden, so dafs hier ein seltener
Zufall angenommen werden müfste, wenn die An-
lagen nicht mit einander in Zusammenhang stehen
sollten. Nimmt man hinzu, dafs auch die an den
verschiedenen Punkten gefundenen Topfscherben
von einer sachverständigen Seite für »unzweifelhaft
römisch«, von einem anderen nicht minder com-
petenten Beurteiler für »frühmittelalterlich« erklärt
werden, so müfste man an der Überwindung aller
dieser Schwierigkeiten verzweifeln, wenn nicht zu
hoffen wäre, dafs dem Spürsinn des unermüdlichen
Forschers, der die Probleme geschaffen, auch ihre
Lösung durch neue Funde gelingen wird.
VIII. Die Untersuchung der Zwischen-
kastei le und Schanzen hat zu einigen sehr
schönen Entdeckungen geführt. Wir berichten
wieder in der Reihenfolge Rhein-Donau.
1. Eine kleine Nachuntersuchung am Zwischen-
kastell Anhausen lehrte, dafs die Umfassungsmauern
der gröfseren Anlage und die Mauern des kleineren
Kastells, das in die westliche hintere Ecke der
ersteren hineingebaut ist, gleichzeitig entstanden
sein müssen, da die Fundamente im Verband liegen.
Der Graben um das kleinere Kastell wurde dagegen
erst ausgehoben, als die Mauer des gröfseren bereits
geschleift war. Dies müssen also die Römer selbst
ausgeführt haben.
2. Die Untersuchung der im Bericht f. 1897 S. 30
erwähnten Reste zwischen Pohl und Lollschied
konnte nur wenig gefördert werden. Bei einer Ver-
suchsgrabung sind die beiden früher gefundenen
Spitzgräben 20 m von der vermutlichen Kastellecke
nochmals konstatiert worden. Sie zeigen hier ein
Profil, das darauf schliefsen läfst, dafs man es mit
zwei verschiedenen in einander gebauten Erdwerken
wie bei Kernel zu thun hat.
3. Hier auf der flachen Kuppe nördlich vom
Dorf, »der Pohl« genannt, bei dem Trigonometrischen
Punkt 537 (s. o. 1 4) hat Hr. Lehner unmittelbar
hinter dem Pfahl zwei Erdkastelle entdeckt und
ausgegraben, ein cpjadratisches, das dem Limes zu-
nächst liegt, von 39 m Seitenlänge, und ein recht-
eckiges von 56 : 46 m Ausdehnung (gemessen in
der Sohle der inneren Gräben), beide mit abgerundeten
Ecken, doppelten Spitzgräben und Eingängen von N.,
d. h. von der dem Limes zugewandten Seite. Im
inneren des kleineren zeigten sich die Fundament-
gräben eines Holzgebäudes von unregelmäfsig qua-
dratischer Form (14,5 m Seitenlänge) mit mehreren
Räumen. Von Wall oder Palissaden war keine
Spur erhalten. Alle hier gefundenen Scherben ent-
stammen nach der Ansicht Hrn. Lehners dem
letzten Viertel des I. Jahrhunderts und zeigen zum
Teil die charakteristischen Profile der Domitianischcn
Zeit. Das kleine Kastell mufs frühzeitig geschleift
worden sein, obwohl keine Anzeichen von Zerstörung
durch Feuer vorhanden waren. Denn es ist teil-
weise überbaut durch das gröfsere Kastell , dessen
mit Brandschutt ausgefüllte Spitzgräben,' wie die
Untersuchung mit Sicherheit erkennen liefs, die
Doppelgräben des anderen Kastellchens durch-
schneiden. Hier wurden hinter dem inneren Graben
Standspuren einerPalissade entdeckt, ein 0,50 — 0,60m
tiefes Gräbchen mit runden Vertiefungen in Ab-
ständen von 0,80 — 1,10 m. Die Palissade hat zur
Stütze eines Erdwalls gedient. Die ganze innere
Fläche war, wie es scheint, von einem Blockhaus
eingenommen, dessen bis jetzt aufgedeckter Teil
eine Flucht von 6 Räumen zeigt. Es ist zu er-
warten , dafs wenigstens der Grundrifs des ganzen
Bauwerks bei weiterer Untersuchung zum Vorschein
kommen wird. In dem massenhaften Brandschutt
des zweiten Kastells wurden 7 Ziegel mit Rund-
stempeln der XXII. Legion gefunden, die, wie ein
Teil der Scherben, nach Hrn. Lehner der hadria-
nischen Zeit angehören, während nach anderen
Scharben zu schliefsen, die Anlage des Kastells
schon in trajanische Zeit zu setzen sei. Über die
in Kernel selbst von Hrn. Lehner entdeckten
Reste des Steinkastells s. u. B. 12, S. 91.
4. Auf der Oberhessischen Strecke hat die
Untersuchung des Kastells im Degenfeld bei Butz-
bach, über dessen Entdeckung durch Hrn. Soldan
bereits früher berichtet war, (Bericht f. 1897 S. 29)
erhebliche Fortschritte gemacht. Die Grabungen
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre i!
ergaben auch hier zwei Befestigungsanlagen,
ein Steinkastell von 65 m Seitenlänge mit einem
Graben, der in der Mitte der Ostseite über-
brückt war, und im Innern dieses Bauwerks ein
Erdkastell von quadratischer Form mit stark ab-
gerundeten Ecken, 38 m Durchmesser von Graben-
sohle zu Grabensohle, also fast genau so grofs, als
das ältere Erdkastell bei Kernel (s. o. no. 3). Der
Graben war hier nur einfach, hatte aber eine Breite
von ca. 6 m bei über 2 m Tiefe. Ein Palissaden-
gräbchen hinter dem Spitzgraben wurde auch hier
nicht gefunden, wohl aber eine Anzahl Pfostenlöcher,
die vermuten lassen, dafs früher eine Erdbrustwehr,
durch einzelne Hölzer gehalten, vorhanden war.
Im Innern zeigten sich mannigfaltige Reste von
Bauten in verschiedenem Niveau schichtenweise
über einander gelagert, deren an sich schon schwierige
Aufklärung um so mifslicher war, weil ein Teil
der Grundeigentümer ein längeres Offenlassen der
Grabungen nicht gestattete. Hr. Soldan unterscheidet
die Reste von 5 Baracken, zwei zum älteren Kastell,
zwei, die über dessen zugeschüttetem Graben liegen,
zu dem Steinkastell gehörig, und einen Bau, der
vielleicht erst entstanden ist, als der Platz überhaupt
keine militärische Bedeutung mehr besafs. Auch
Gräber wurden in den Ruinen angetroffen. Von
besonderer Wichtigkeit sind endlich die Scherben,
die bis ins III. Jahrhundert hinabreichen, zum Teil
aber auch sehr alt sind. In der untersten Schicht
und namentlich in der Sohle und dem Abflufs des
Erdkastellgrabens wurden in grofser Menge Reste
von Krügen und Terranigragefäfsen gefunden, da-
runter sehr elegante Stücke, die nach der Ansicht
des Hrn. Soldan auf die erste Hälfte des I. Jahr-
hunderts hinweisen.
Das Erdkastell im Degenfeld rückt damit in
eine Reihe mit den gleichfalls von Hrn. Soldan
untersuchten Erdschanzen im benachbarten Gam-
bacher Wald und am Hunnenkirchhofe bei Hausen,
über die im Bericht f. 1897 S. 29 und 30 das Erforder-
liche mitgeteilt ist. Die bei allen drei Erdwerken ge-
machten übereinstimmenden Scherbenfunde gleichen
denjenigen, die Hr. W7olff in den älteren Anlagen
von Hofheim entdeckt hat, unterscheiden sich da-
gegen augenfällig von den Gefäfsen, deren Reste
in den Holztürmen der Wetterau vorkommen (s. oben
Abschn. VII am Ende). Hr. Soldan sieht sich dadurch
zu der Annahme gezwungen, dafs die Erdkastelle
wesentlich älter, als die von ihm in domitianische Zeit
gesetzten Holztürme und das zu den letzteren ge-
hörige Flechtwerkgräbchen seien. Die Entscheidung
dieser für die Geschichte der römischen Occupation
der Wetterau besonders wichtigen Frage wird von
dem weiteren Studium der rechtsrheinischen Keramik
abhängen, das neuerdings von verschiedenen Seiten
erfolgreich in Angriff genommen worden ist.
Freiburg i. Br. d. 10. März 1899.
Ernst Fabricius.
B. Die Kastelle.
1. InFaimingen wurde die Untersuchung des
Kastells und der Vicusumfassung vollendet und
eine exakte Aufnahme aller bisherigen Grabungen,
wofür die wichtigsten Punkte der früheren Grabungen
nochmals geöffnet wurden, durch einen Geometer
hergestellt. Die Aufnahme wurde seitdem im
11. Jahrg. der Dillinger Jahrbücher Taf. IV ver-
öffentlicht. Das Kastell hat thatsächlich eine ver-
schobene, nach der Donau spitz zulaufende Form;
der Mittelbau, der in diesem Jahre wieder voll-
ständig freigelegt wurde, hat mit dem Schema
eines Praetoriuins so viel Verwandtschaft, dafs man
an dieser Deutung nicht zweifeln kann. — An der
Vicusbefestigung fand man auf der Ostseite ein
zweites Thor, welches genau da liegt, wo heute
die Strafse Gundelfingen — Lauingen aus der
Befestigung heraustritt. — Aufserdem wurde fest-
gestellt, dafs das Kastell einen Graben nicht hat
und dafs der Graben, welcher unweit der Ostflanke
läuft, vielmehr ein Theil einer grofsen Erdbefestigung
ist, von der der nördliche Lauf unweit der Vicus-
mauer gefunden wurde; weitere Untersuchungen
müssen ergeben, ob es sich um eine Erdfestung
aus der ältesten Zeit der römischen Occupation
oder um die ursprüngliche Befestigung der bürger-
lichen Niederlassung handelt.
2. Das Sperrfort am Austritt der Altmühl aus
dem Liniesgebiet vermutheten wir in Kipfenberg
(vgl. Arch. Anz. 1898 S. 27). Da es sich dort
nicht entdecken liefs, untersuchte Herr Winkelmann
in dem 2 km altmühlaufwärts gelegenen Dorfe
Böhming eine auf dem rechten Ufer befind-
liche, um die Kirche ziehende Umwallung, auf die
General Popp in den Beschlüssen der Limesconferenz
S. 9 No. 90 als eine zu untersuchende Stelle auf-
merksam gemacht hatte. Thatsächlich ergab sich
daselbst ein Kastell von 78 : 95 m, dessen Front
auffallender Weise nicht thalaufwärts, sondern der
Altmühl zu gewendet ist. Die Umfassungsmauer
ist im Fundament nur 1 m, im aufgehenden Mauer-
werke 1,20 m breit. Eingänge mit je zwei Thürmen
flankirt finden sich nur auf den Prinzipalseiten, und
zwar um 2 1/i, resp. 5 '/j m aus der Mitte der Seiten
gerückt; in der Mitte der Praetorialseite lag nur
ein Thurm, und ein anderer war vermuthlich auf
der Mitte der Decumanseite vorhanden; aufserdem
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre li
89
war jede Ecke mit einem Thurm versehen. — Die
Beschränkung auf drei Thore findet sich ja bei
diesen kleineren Kastellen häufig, so bei allen
Odenwaldkastellen, dagegen läfst sich für die
Beschränkung auf zwei Thore von Kastellen unge-
fähr gleicher Gröfse nur Haiheim nennen, bei
Kastellen geringeren Umfangs findet sie sich da-
gegen sehr häufig, z. B. bei Heidenkringen, Langen-
diebach, Trienz. — Von besonderem Interesse war
die Feststellung, dafs unter dem Wall hinter der
Umfassungsmauer eine 5 — 6 m breite Brandschicht
lief, die mit Balkenresten, Scherben und Lehm-
brocken angefüllt war; man hat anzunehmen, dafs sie
zu einem hölzernen Wehrgang gehörte, dessen Unter-
bau gleichzeitig Baracken enthielt. — Das Praetorium
konnte nur zum Theil aufgedeckt werden, da Kirche
und Kirchhof die südliche Hälfte bedecken; es liegt
nicht genau in der Achse des Kastells, sondern der
rechten Seite um 4m näher als der linken; die
Nordfront ist 22 m lang, ein Hof der Gemeinen ist
vorhanden. — Vor der porta sinistra wurde eine
Thorinschrift von 1,40 m Länge und 0,80 m Breite
entdeckt, bei deren Entzifferung mich Herr Winkel-
mann wesentlich unterstützt hat. Sie lautet:
Imp(eratori) Caes(ari) Luc(io) Aur(elio) Anton(in)o
Aug(usto) Cfommodq] Armen(iaco) Parth(ico) Ger-
m(a)n(ko) Sarm(atico) trib(unicia) pol (es täte) VI,
co(nsuli) III p(atri) p(atriae), Spicio Cerial[e] leg(ato)
Aug(usti) pr(o) pr(aetore), vex(illarii) leg(ionis) III
Ital(icae) vallum fece(runt) c(uratn) a(gente) Iul(io)
htlino c(enturione) leg(ionis) III Ital(icae), item
portas cum turrib(us) IUI. Perfec(tum) l ab Ael(io)
Forte ([cjenturione) leg. III Iial(icae), praep(osito)
c(o)h(ortis) I Br(eucorum) imp(eraiore) III Bu[rro]
= 181 n. Chr. — Die Beinamen Armeniacus und
rarthkus kommen sonst bei Commodus nicht vor
und können hier nur durch Verwechslung mit der
Nomenclatur des Marc Aurel und Lucius Verus bei-
gefügt sein. Ebenso ungehörig ist das Praenomen
Lucius, da Commodus kurz nach seiner Thron-
besteigung (März 180) das Praenomen seines Vaters
Marcus Aurelius annahm und es bis zum J. 190
beibehielt. Der Name Commodus ist getilgt, später
aber mit Stuck und Malerei wieder hergestellt
(ebenso CIL XIV, 22). Die Persönlichkeit des
raetischen Statthalters Spicius Cerialis war bisher
unbekannt2. Für die folgenden Zeilen, welche den
Bau des Valium und der portae cum turribus er-
') Die Ergänzung (opus) perfec(tum est) rührt
von den Herren Winkelmann und Zangemeister her.
*) Auf dem Pfünzer Stein CIL III, 11933 ist
zweifellos derselbe Name herzustellen, wie mir Herr
Winkelmann mittheilt.
wähnen, bietet die fast gleichzeitige Inschrift der
porta principalis dextra von Regensburg CIL III,
11 965 mit der Erwähnung des Valium cum portis
et turribus grofse Ähnlichkeit. Unsere Inschrift
besagt, dafs eine Vexillation der in Regensburg
stationirten legio III Italica unter ihrem Centurio
die Wallmauer und die Thore mit vier Thürmen
hergestellt, und das angefangene Werk von der in
Pfünz liegenden cohors Breucorum unter ihrem
Praepositus Aelius Fortis, centurio derselben Legion,
vollendet worden sei. Da die Inschrift portas cum
turribus IUI sagt, nicht portas et turres IUI, wird
man anzunehmen haben , dafs es sich um die vier
Thorthürme an den beiden Principalthoren (die
praetoria und decuniana fehlten ja nach den obigen
Darlegungen) handelt und dafs die vier Eck- und
die zwei Zwischenthürme erst später erbaut seien. —
Ich darf nicht unterlassen darauf hinzuweisen, dafs
Herr Winkelmann eine wesentlich andere Auffassung
der Inschrift hat, er betont, dafs auch die Fundamente
der Thorthürme in die Schuttschicht eingeschnitten
seien und deshalb nicht zum ursprünglichen Bau ge-
hören könnten. Ich konnte diese Beobachtung bei
der Besichtigung der Grabung nicht für erwiesen
halten, bemerke aber, dafs die Besichtigung statt-
fand, bevor wir die Inschrift entziffert hatten und
deshalb diesem Punkte nicht die Aufmerksamkeit zu-
wendeten, die er nunmehr verdient; es wird sich
deshalb empfehlen eines der Thore nochmals zu
öffnen.
100 Meter von der Porta sinistra entfernt wurde
das Badegebäude gefunden, es ist 25 m lang und
9 m breit, das Schürloch befindet sich an der dem
Kastell abgewandten Schmalseite. In den Feldern
nebenan scheinen nach Aussagen der Feldbesitzer
noch weitere Mauern zu liegen, sie werden von
Gebäuden des Lagerdorfes herrühren, doch wurden
sie nicht verfolgt.
3. Einwenig oberhalb des Ortes Pfünz, un-
mittelbar am rechten Ufer der Altmühl, am Ausgang
eines Thälchens und an einer Stelle, wo Herr
Winkelmann schon lange einen alten Flufsübergang
vermuthet, fand derselbe mehrere Gräben mit
Scherben und vermuthete darauf hin, dafs hier ein
Erdkastell vorhanden gewesen sei, doch stehen
der Annahme mancherlei Bedenken entgegen.
4. Bei Cannstadt nahm Dr. Kapff mit Mitteln
der Limeskommission unmittelbar neben dem früher
ausgegrabenen Kastell Untersuchungen nach einem
zweiten Kastell vor auf Grund der Auffindung
ganz ungewöhnlich starker langer Mauern. Doch
führten die Grabungen zu einem negativen Resultat,
ein zweites Lager war hier sicher nicht vorhanden,
90
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre ii
5. Das Kastell Benningen liegt gegenüber der
Mündung der Murr in den Neckar auf der Flur
Birk. Schon im Jahre 1597 waren hier durch Studion
Grabungen vorgenommen worden , darauf hatte im
Jahre 1886 K. Miller die Lage genauer festgestellt.
Durch, die von Dr. Mettler geleiteten Grabungen
wurde folgendes festgestellt: Das Kastell hat eine
Ausdehnung von 135,30 x162,60 m. Die Flanken-
thore liegen der Front näher als der Rückseite.
Die Umfassungsmauer von 1,50 m Stärke war auf
der rechten Flanke an der Innenseite mit zahl-
reichen durchschnittlich 2 — 3 m im Lichten von
einander entfernten Sporen versehen; auch an der
Front liefs sich noch ein Pfeiler nachweisen,
während die beiden andern Seiten zu schlecht er-
halten waren. Das Praetorium war ungewöhnlich
stark zerstört. Besser erhalten sind zwei Gebäude
in der Praetentura zu beiden Seiten der via praeioria.
In dem linken lag ein tiefer Keller, in dem, wie
so oft, ein Steintisch stand. — Vor der linken
Flanke wurde ein Spitzgraben ausgehoben. Leider
gelang es nicht das Badegebäude und das Numerus-
kastell, welche nach einer erhaltenen Inschrift der
Triboci und Bot hier zu erwarten sind, zu finden,
obgleich nach ihnen recognoscirt wurde (Vgl.
Mettler, Limesbl. S. 855).
6. In VV impfen wurde innerhalb der grofsen
Befestigung, die schon im letzten Bericht erwähnt
und als die des Vicus gedeutet wurde, von Prof.
Schumacher das Kastell nunmehr mit Sicherheit fest-
gestellt; es liegt an der Stelle, die der älteste Theil des
Ortes mit der Stiftskirche einnimmt, genau gegenüber
der Jagstmündung. Seine Südseite bildet eine 1,60 m
breite Mauer, die unter der südlichen Dorfmauer sich
erstreckt, davor liegt ein Spitzgraben; auch konnte
noch die Südwestabrundung des Grabens festgestellt
werden, während die dazu gehörige Mauer an dieser
Stelle ausgebrochen ist. Da die Existenz des
Kastells durch die Mauer, den Graben und die
Abrundung zweifellos erwiesen ist, wurde von
weiteren Feststellungen, die mit sehr grofsen Kosten
verbunden gewesen wären, abgesehen. Die Breite
des Kastells kann, wie sich aus dem Lauf des
Neckars ergiebt, höchstens 160 m betragen haben.
Die Langseite erstreckte sich parallel zum Flufs,
während die Front- und Decumanseite ungefähr
parallel zum Limes liegen. Von grofsem Interesse
ist die Auffindung eines Stempels der coh. II Hispa-
norum in diesen Ruinen, der bisjetzt nur aus dem
benachbarten Orte Oedheim (Brambach 161 5) be-
kannt war. Diese Cohorte bildete die erste Garnison
von Wimpfen, sie ist gewifs richtig im Diplom
vom Jahre 116 (vgl. Ritterling, Westd. Ztschr. XII
S. 215) hergestellt; die coh. I. Germanorum wird
erst nach ihrem Fortgang hierher verlegt sein. —
Von der Umfassungsmauer des Vicus sind nunmehr
alle vier Seiten ermittelt. Die eingeschlossene
Fläche bildet ungefähr ein Sechseck, da die dem
Neckar zugewandte Seite zwei kleine Brechungen
hat; die gröfste Länge beträgt 750 m, die Breite
schwankt von 115 — 330 m. Die Umfassungsmauer
war im Aufgehenden 1,90 — 2m breit; ein Erdwall
war nicht dahinter vorhanden, davor lag eine 1 m
breite Berme und ein breiter Spitzgraben, welche
nur auf der Neckarseite fehlten. In den beiden
westlichen Abrundungen liegen Thürme (vgl.
Schumacher, Limesblatt S. 851).
7. Die Bürg bei Grofs-Eicholzheim, über die
wir im Archäol. Anzeiger 1898 S. 21 nach Angaben
des Streckenkommissars berichteten, hat sich als ein
frühmittelalterlicher Bau herausgestellt, für welchen
Material aus einer danebenliegenden römischen Villa
verwendet ist.
8. Bei Strafsenuntersuchungen in der Rheinebene
unterzog Dr. Anthes die schon längst als Fundort
römischer Alterthümer, darunter Ziegel der 14., 21.
und 22. Legion , und als Strafsenknotenpunkt
bekannte Gewann »Esch« der Grofsgerau.er
Gemarkung einer Untersuchung. Es gelang ihm
mit Mitteln der grofsherz. hessischen Regierung
die vier Seiten eines Kastells von i29Xx47ni
festzustellen, welches die Front nach dem Odenwald
richtet. Die Umfassungsmauer war aus rothem
Neckarsandstein erbaut und im Fundament 2,20 m
breit; doch war sie auf den meisten Stellen aus-
gebrochen. Das Kastell bildet ein Glied jener
Kastellkette, welche zwischen Kastei und Offenburg
schon lange mit Sicherheit angenommen wird (vgl.
Anthes, Limesblatt S. 848).
9. In Heddernheim grub Prof. Wolff an
der Stadtbefestigung diejenigen Stellen aus, an
denen Habel Stadtthore annimmt. Das westliche
Hauptthor fand sich an der bezeichneten Stelle an
der jetzigen Praunheimer Chaussee. Dagegen lag
das östliche Südthor mehr als 40 m östlich von der
Stelle, an der es nach dem Plane liegen sollte;
die von hier nach der Nidda führende Strafse wurde
nachgewiesen. An der Ostseite wurde vergeblich
nach einem Thore gesucht.
Am Kastell Heddernheim wurden an der
Ostseite noch 3 Zwischenthürme nachgewiesen.
10. Von dem gröfseren Erdlager in Helden-
bergen untersuchte Prof. Wolff die nordwestliche
Seite; es ergab sich, dafs auch die südnördliche
Richtung mehr als 350 m beträgt. Zwischen diesen
Seiten des Lagers und der zum Decumanthor des
Bericht über die Arbeit der Reichslimeskommission im Jahre li
91
kleinen Lagers führenden Strafse wurde ein theilweise
noch angefüllter Töpferofen mit drei für die Be-
seitigung derAusschufsware bestimmten tiefen Gruben
gefunden. Die Gefäfse sind sehr zahlreich und da
sie annähernd gleichzeitig sind , bilden sie für die
keramische Chronologie ein sehr wichtiges Material.
11. Auf der Capersburg wurde von Baurath
Jacobi das Praetorium noch einer weiteren Unter-
suchung unterzogen, welche eine interessante Holz-
konstruetion erkennen liefs; aufserdem wurden vor
dem einen Thor Reste einer Inschrift gefunden.
Das Badegebäude wurde vollständig freigelegt, es
hatte den üblichen Grundrifs.
12. Nach dem Kastell Kernel war schon im
Jahre 1896 gesucht, damals aber nicht mehr als
ein Spitzgraben entdeckt worden, der für römisch
gehalten wurde. Dr. Lehner hat nun im Dorfe
selbst das Kastell mit Sicherheit nachgewiesen,
wodurch sich ergiebt, dafs jener eben genannte
Graben nicht zum Kastell gehört. Über das Kastell
■ berichte ich im Wesentlichen nach Mittheilungen
von Lehner. Direkt hinter dem Chor der Kemeler
Kirche fand sich das nordöstliche, dem Limes zuge-
wendete Frontthor, dessen 3,50 m breiter Durchgang
von zwei Türmen in der üblichen Weise flankiert
ist. Eine sehr gut erhaltene eiserne Thürangel lag
noch dicht an der einen Thorwange. Die Schwelle
ist durchgemauert und oben beschottert. Der
Graben setzt vor dem Thore aus. Von der öst-
lichen Eckabrundung des Kastells konnte nur noch
die unterste Stickung gefunden werden, die südliche
ist wohl nicht mehr vorhanden, da dort viel Terrain
abzutragen ist. Dagegen fanden sich noch ge-
nügende Reste der westlichen Eckabrundung sowie
der nordwestlichen und südwestlichen Umfassungs-
mauer, um die Gröfse des Kastells (an den Aufsen-
kanten der Umfassungsmauer gemessen) mit Sicher-
heit auf 77,40 : 93 m feststellen zu können. Es war
also offenbar, wie im Arch. Anz. 1898 S. 27
vermutet wurde, ein Numeruskastell. Das Südwest-
thor wurde wenigstens soweit freigelegt, dafs mit
ziemlicher Sicherheit seine mit tdem Nordostthor
identische Anlage behauptet werden kann. Dagegen
konnte nach den beiden Seitenthoren noch nicht
gegraben werden. Ob von dem südöstlichen Thor
noch etwas übrig ist, ist sehr zweifelhaft, dagegen
wäre die Auffindung des nordwestlichen nicht aus-
geschlossen. Vor der Nordwestmauer konnte auf
eine ca. 20 m lange Strecke eine offenbar im Graben
laufende, 1,70m starke Parallelmauer verfolgt werden,
auch vor der Südwestmauer fand sich Mauerwerk,
welches besonders gegenüber dem Südwestthor sehr
ausgedehnt war. Leider verbot das sofort nach-
drängende Grundwasser und die schlechte Erhaltung
der Mauer deren sichere Bestimmung; es scheint
sich um eine Vorschiebung der Umfassungsmauer
in der Art und mit demselben Zweck wie bei der
Capersburg zu handeln. — Die Kastellfront liegt
ziemlich genau 200 m hinter dem Limes, für die
Wahl des militärisch nicht gerade günstigen Kastell-
platzes war vermutlich seine gegen die rauhen
Winde etwas geschützte Lage mafsgebend. — Die
bürgerliche Niederlassung dürfte, nach zahlreichen
Scherbenfunden zu urteilen, sich hauptsächlich
westlich und südwestlich vom Kastell ausgedehnt
haben.
13. Im Kastell Holz hausen wurden die Eck-
abrundungen einer genauen Untersuchung unter-
zogen, es ergaben sich an der Innenseite der Um-
fassungsmauer Trapeze von ungewöhnlicher Gröfse
und innerhalb derselben einige Balkenlöcher, in
denen Dr. Pallat Reste von Holzthürmen sieht.
Vor einer der Eckabrundungen wurde der Graben
vollständig ausgeschachtet. — Mit Mitteln des
preufsischen Kultusministeriums wurden die Thore
und Theile der Umfassungsmauer conservirt.
14. Die genaue Erforschung des Innern des
Kastells Niederbieber wurde in diesem Jahre fort-
gesetzt. Das Praetorium ist 53,30 m breit und 52,50m
tief. Das Sacellum scheint nicht unterkellert gewesen
zu sein, die rechts und links daneben liegenden
Zimmer waren heizbar; in dem zweiten Zimmer der
westlichen Reihe wurde eine Votivtafel des numerus
Divitiensis gefunden. In der südwestlichen Ecke
des Atriums wurden schwache, aber sichere Reste
der Postamentunterlagen eines Porticus, der ehemals
ein Ziegeldach trug, und ein 30 cm in den Boden
eingeschnittener Graben einer aus Holzröhren be-
stehenden Wasserleitung, von der die eisernen
Verbindungsbüchsen in regelmäfsigen Entfernungen
von 1,20 — 1,40 m angetroffen wurden, nachgewiesen.
Im südlichen Theile des Atriums kamen unbe-
deutende Reste von einer Kalksteinstatue eines
Kaisers oder eines Iuppiter zum Vorschein. Der
Hof der Gemeinen ist nur so lang wie das
Praetorium, er hat aber die aufsergewöhnliche Breite
von 21 m. Ritterlings genaue Untersuchungen führten
zu dem Ergebnifs, dafs der Raum trotz den sehr
starken Umfassungsmauern niemals bedacht war;
es bilden also die Niederbieberer Grabungen einen
neuen Beleg für die Westd. Zeitschr. XVII S. 344
vorgetragene Ansicht über das ehemalige Aus-
sehen der sog. Exerzierhalle, in der Ritterling gleich-
falls die »prineipia«. sieht. — Östlich vom Prae-
torium lag, durch eine 5,70 m breite Strafse von
ihm getrennt, ein auf dem Hundeshagen'schen Plane
92
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1897.
noch fehlendes Gebäude von unbekannter Gröfse,
dem westlich vom Praetorium ein langer schmaler
Bau entsprach. — Das etwa 17 m nördlich vom
Praetorium gelegene lange Gebäude, welches schon
von Hoffmann ausgegraben war, wurde, da es
an jeder Beschreibung fehlt, nochmals untersucht;
Ritterling sieht in ihm mit Bestimmtheit ein Bade-
gebäude, trotzdem es von dem Schema aller bis-
herigen Soldatenbäder wesentlich abweicht. Die
Pfeilerchen der Heizräume ergeben eine Unmasse
gestempelter Ziegel der VIII und XXII Legion und
der coh. IUI Vindeluorum , worunter auch voll-
kommen neue Stempel erscheinen. Auf Grund der
Stempel fixirt jetzt Ritterling die Erbauung des
Kastells um das Jahr 190. — Das südliche Drittheil
des Kastells scheint ganz mit Mannschaften und
Pferden belegt gewesen zu sein. 13,40 m hinter
der Südmauer liefen der Mauer parellel zwei im
Lichten nahezu 9 m von einander entfernte Trocken-
mauern aus Lesesteinen, welche auf eine Länge von
26 m verfolgt werden konnten, ohne dafs ihr Ende
erreicht worden wäre. Auch entdeckte man mehrere
cisternenartige Gruben sowie eine Reihe von Koch-
herden, die durchschnittlich 5 m von einander ent-
fernt gelegen zu haben scheinen. Münzen fanden sich
von Marcus bis Decius; in einer der cisternen-
artigen Gruben lagen gegen 40 Falschmünzerformen
aus der Zeit von Caracalla. In einem aufserhalb
des Lagers befindlichen Römerbau, der gleichzeitig
beim Schulhausbau ausgegraben wurde, kamen eine
Masse trefflich erhaltener eiserner Geräthe zum Vor-
schein (vgl. Ritterling, Limesblatt S. 825).
15. Da das Kastell Niederbieber nach Ritterlings
Untersuchungen erst dem Ende des 2. Jahrh.
angehört, so mufste als Schlufs des Wiedthales
für die frühere Zeit ein anderes Kastell gesucht
werden. Ein solches wies Dr. Bodewig in Heddes-
dorf unmittelbar bei Neuwied nach. Es liegt
theils noch unter dem Ort, theils südlich davon.
Seine Front ist nach Osten dem Limes zugewandt ;
es ist 154,70 X!75> 55 rn grofs. Der Graben ist
einfach und 8 m breit und 2,65 m tief. Die Um-
fassungsmauer ist im Fundament 1,75—1,90 m
dick, theilweise stehen auch noch Reste des auf-
gehenden Mauerwerks. Eck- und Zwischenthürme
sind vorhanden, konnten aber nur an der Front unter-
sucht werden. Drei Thore wurden festgestellt, die
principalis sinistra entzog sich der Untersuchung;
unter der porta praetoria ging ein Kanal ins Freie.
Es scheint, dafs unmittelbar an den 4,50 m breiten
Erdwall 7 m breite Kasematten anschlössen, vor
denen eine 3 m breite Wallstrafse vorbeizog. Zwischen
dieser Wallstrafse und der via praetoria befinden
sich in der Praetentura viele Barackenkeller und
Kochlöcher. Die via praetoria bestand aus einer
80 cm dicken Kiesschotterung, die via principalis
ist vor dem rechten Thor 4,20 m breit, ist mit
Chausseegräben versehen und weist auf Bendorf zu.
Neben dieser Strafse lag das 53m lange Bad,
welches theilweise bis 32 m breit ist. An die Veranda
oder den Vorraum schliefsen sich westlich zwei
gleichfalls nicht heizbare Räumlichkeiten, im übrigen
entspricht der Grundrifs durchaus dem Schema; in
der einen Apsis des Caldariums war noch ein
Bassin erhalten; das westlich vom Apodyterium und
Tepidarium gelegene Sudatorium war durch einen
schmalen Gang von dem Hauptbau getrennt. Die
bürgerliche Niederlassung dehnte sich nach Süden,
Westen und Osten weit aus. Die jetzt und früher
gefundenen Münzen reichen vom Domitian bis Marc
Aurel. Die Ziegelstempel rühren meist von der
22. Legion her, vereinzelt kommen auch solche der
8. Legion vor. Von Cohortenstempeln fanden sich
zwei Stempel der Coh. IV Vindelic., wozu noch
mehrere einer eq. p. f. treten, deren Name leider
abgebrochen ist. Es sind eine gröfsere Anzahl
Inschriftenreste gefunden, deren Ergänzung aber
bis jetzt noch nicht gelang. (Vgl. Bodewig, Limes-
blatt S. 834).
Trier. F. Hettner.
ERWERBUNGEN DES LOUVRE
IM JAHRE 1897.
11.
In Ergänzung des im vorigen Jahre ' wieder-
abgedruckten Berichtes des Herrn Heron de Ville-
fosse geben wir im Folgenden den Bericht des Herrn
E. Pottier über die Erwerbungen des Departement
de la Ceramique antique wieder, welcher so eben in
der Revue archeologique 1899 Bd. I S. 1 — 14 er-
schienen ist. Einige der besprochenen Stücke sind
daselbst auf den Tafeln III — V abgebildet.
/. — VASES PEINTS
Chypre.
A. M. 660. — Grand cratere a anses verticales
reliees au col par une partie plate. Cette forme, qui
parait avoir pris naissance en lonie, fut adoptee p/us
tard par les Corinthiens chez qui eile devint classique:
on lui donne souvenl le nom impropre de kelebe ou
de cratere a colonnettes. Sur le col, des oiseaux geomi-
triques place's dans des metopes. Sur le haut de Pepaule,
une zone de grosses rosaces. Sur la panse, dans une
zone plus large, deux taureaux affrontes de chaque
]) Vgl. Arch. Anzeiger 1898 S. 194 ff.
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1897.
93
cote d'une grande palmeile dile phenicienne ou ionienne.
Dans le champ, au-dessus de chaque taureau, unpoisson:
derriere eux, une plante feuillue sortant du sol. 7 out
ce decor est repe'te de chaque cote de la pause. En-
dessous , une large grecquc dans le style du Dipylon,
rehaussee de poinls bruns , puls des zones de c er des.
Sous chaque anse un large quadrille. Peinture en
noir t/tat avec quelques appliques de rouge vineux. Le
pied est endommage. Haut. o>»,j8; larg. 0111,32.
A. M. 638. Grande amphore a deux anses rondes
et courtes, ne rejoignant pas le col. Sur le col : i°
une zone de grosses rosaees placees dans des mctopes;
20 une zone composee d'un dessin en losange accoste
de triangles, deux tresses verticales, une grande fleur
de lotus epanouie, les meines tresses verticales, le meme
dessin en losange et triangles, les memes tresses verti-
cales, la tneme fleur epanouie; J° une tresse horizontale.
Sur le haut de l'cpaule quelques petits dessins geometri-
ques lineaires. Sur la panse une grande zone de
fleurs et de boutons de lotus relies par des entrelacs.
En des sous, une zone de melopes; en bas, une serie
de cercles. Sous chaque anse un grand motif lineaire.
Le decor est le meine de chaque cote du vase. Peinture
en noir mat avec appliques de rouge. LLaut. on>,y8.
A. M. 630. — Grande amphore de forme
semblable a la precedente. Sur le col, dans des mctopes,
quatre oiseaux volant de style geometrique et deux
grands motif s lineaires composes de losanges superposes.
Sur le haut de la panse, quelques petits mol/fs lineaires.
Sur la panse un gros fllet ondule allant d'une anse
a l'autre. En dessous, quelques cercles. Peinture en
noir mat avec appliques de rouge. Haut. o>",68.
A. M. 368. — Coupe a pied et a recipient
profond avec deux petites anses a peine detachees du
flanc. Sur le rebord, une serie de cercles noirs et un
large cercle rouge. De chaque cote de la panse, dans
une me'tope encadree de fllels verticaux, une grande
fleur de lotus epanouie, au trait noir rehausse d' ap-
pliques d'un rouge tres vif. Sur le pied quelques cercles
noirs. Dans l'interieur, une serie de cercles noirs
divises par groupes, depuis le bord jusqu' au fond, avec
un large cercle rouge pres du rebord. Le decor est
le meme de chaque cote' du vase. Dessin en noir mat
avec appliques d'un tres beau rouge vermillon. LIaut.
om, 16.
A. M. 661. — Coupe a pied, de meme forme et
de decor analogue. De chaque cote de la panse, dans
une metope encadree de filets verticaux, un poisson
tout herisse de piquants (ou dont on a voulu figurer
les nageoires); devant le poisson, un bouton le lotus
h demi eponoui. Dans l'interieur, meme decoration
que celle du precedent. Meme technique. LLaut. o»>, 18.
A. M. 662. — Coupe a pied analogue aux prece-
dentes. Le rebord est orne de motif s lineaires et de
motif s curvilignes a la facon mycenienne, dans des
metopes encadrees de filets verticaux. Sur la panse,
une zone plus large avec motif central compose de
filets verticaux, zigzags horizontaux et demi-cercles
concentriques, accoste de chaque cote par des motifs
curvilignes ii la fagon mycenienne. Le decor est le
meme de chaque cote du vase. Dans l'interieur, meme
omementation que dans les precedents. Haut. o>»,/j.
A. M. 632. — CEnochoe, a anse bifide, de'core'e,
sur le goulot, d'une zone de cercles concentriques place's
verticalemenl; sur la panse, des cercles concentriques
verticaux' qui couvrent des deux flancs et laissent un
e Space libre sur le milieu du vase, dans l'axe du bec.
Dans cet espace est dessine un homme de style tres
archdique, a grosse tele, avec un oeil enorme ; il par alt
nu et lienl de la main droite un oiseau aux ailts
deployees: le bras gauche est leve; la tele, de profll,
est lournee a droite, le corps vu de face. Peinture en
noir mat avec des retouches de rouge dans les cercles.
Haut. om,j2.
A. M. 633. — CEnochoe a anse plate ornee de
traits noirs et de croix. Le bec est accoste de deux
yeux. Sur le goulot, ruban ondule. Sur la panse,
un bouquetin bondissant, les quatre pieds reunis.
Devant lui, dans le champ, une grosse rosace en itoilt.
Dessin au trait noir mat. Haut. o>",28.
A. M. 682. — CEnochoe a anse plate ornee de
traits noirs. Le bec est accoste de deux yeux. Sur
la panse, un cavalier coiffe du bonnet conique phenicien,
les jambes serrees dans des braies collantes, monte un
cheval qui trotte vers la droite; de la main gauche il
agite un fouet, de la main droite il tient les renes.
Plus loin, devant lui, un grand oiseau aux ailes
deployees, la queue pointant en l'air, la tele dirigee
vers le bas, parait tournoyer et planer dans l'air.
De chaque cote de V oiseau un ornement en forme de
fliehe dirigee vers le haut; pres du cavalier trois petits
svastikas. Dessin au trait noir mat avec retouches
rouges. Haut. 0^,28. Lle de Chypre (Aradipo).
Grece.
C. A. 824. — Grande amphore de style geometri-
que beotien. L.es anses sont a arcade double, comme
dans h Dipylon attique. Le col, le pied et la partie
inferieure de la panse forment trois larges zones
decorees de filets ondules verticaux. La partie supe-
rieure de la panse porte, de chaque cote, le meme sujet
dispose dans une metope: la chasse au Hon. — A. Le
Hon, represente tres naivement et sommairement, ouvre
une gueule enorme, armee de dents aigues; dans la
gueule un homme s'est glisse tout entier et enfonce
d'une main son epee dans le gosier du monstre, tandis
94
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1897.
que de l'autre il lui saisit la langue. Derriere lui,
un autre komme debout, le fourreau d'epee au cote,
saisit de la main droite le dessus du mufle de la bete
et de la main gauche lui perce le palais avec son epee.
— B. Mime suj'et ou le pr emier chasseur est supprime.
— Peinfure noire tournant ' facilement au rouge sans
relouches. Les seines a personnages sont jusqu'a
present rares dans eette serie beotienne (cf. Pottier,
Catalogtie des vases du Louvre, p. 243, et Album des
Vases antiques du Louvre, pl. 21, A 375). — Trouve
a Thebes, en Beotie. Haut. o>», 73.
C. A. 823. — Amphore de mime style, plus
petite. Le decor est le mime des deux cotes du vase.
Sur le col: i° zone de quadrille; 2° large zone de
filets verticaux ondules; 30 serie de cereles. Sur la
panse, dans wie metope, Hon de style analogue au
precedent, poursuivant une gazelle; dans le champ,
grands svastikas et autres motifs lineaires. En des-
sous: i° zone de quadrille; 2° large zone de filets
verticaux ondules; 30 serie de cereles. Le pied, orne
d'tin quadrille, est perce de quatre petites ouvertures
triangulaires. Les anses a double arcade sont seines
de gros poinls noirs. Sous les anses, motifs lineaires
en grands triangles. Mime technique que dans le vase
precedent. — Beotie (Thebes). Plaut. om,j/.
C. A. 826. — Qinochoe de style geometrique
beotien. Le bec est aecoste de deux yeux. Sur le
goulot, une gr aride grecque; en des sous, des filets
ondules verticaux; en des sous, des spirales juxtaposees;
en dessous, un quadrille avec gros points noirs. Sur
la pause, une bände d'oves allonges contenant chaeun
une feuille isolee rouge; en dessous, une zone d'angles
juxtaposes, puis un cercle rouge supportant des petites
rosaces de points blancs; a la base, des arites noires
lanceolees. L'anse longue et plate, rattachee au goulot
par un tenon place a mi-hauteur, est decoree d'un
quadrille seine de gros points noirs. — Beotie (Thebes).
Haut, o™, 26. Public par M. Couve dans le Bulletin
de Correspondance hellenique, 1897, p. 446, fig. 2.
C. A. 827. — Vase en forme de belier de style
archaique. Le dos est surmonte, dans le sens de la
longueur, d'une anse courbe et plate. L'ouverture
est pratiquee sur le dessus du cou. La toison de
lanimal est figuree par des raies noires ondule'es. ■ —
Beotie (Thebes). Haut. 0^,17. Long. om,iö.
C. A. 80 g. — Aryballe corinthien, de forme
ronde, a goulot court. Sur le devant, un large motif
filoral au trait noir , avec quatre grands petales
rehausses de rouge. En arriere, sous l'anse, une
inscription peinte en lettres noires hautes d'environ
un centimelre: AlaxvXTvog lltictku. C'est proba-
blement le nom de la personne a qui le vase e'lait
destine: il s'agirait alors d'un cadeau fait sur com-
mande (cf. I' aryballe corinthien d'Ainela: Annali,
1862, pl. AB; Dumont et Chaplain, Ceramiq., I, p.
233)- L'interet de cette inscription est quelle a ete
redigee en aiphabet corinthien. Les inscriptions sont
rares sur les petits vases de ce genre et elles peuvent
servir a etablir l'origine sürement corinthienne des
speeimens similaires. Mais les Beotiens en ont fabrique
aussi, comme il est prouve par V aryballe de Gamedes
(Dumont, ibid., p. 290). — Trouve en Beotie. Haut.
o<n, 063.
C. A. 823. — Lecythe de forme allongee et a
col tres court. Deux zones superposees. En haut,
combat d'Hercule et du dieu marin Triton ou Neree,
h v corps de poisson termine en queue de scorpion.
L'artiste a mile, de plus, les formes classiques du
monstre marin et celles de la Chimere: du dos sort
une tite de serpent et, un peu plus loin, une fite de
Hon qui menace Hercule. Cest une fa$on de figurer
les transformations du dieu pour echapper ä l'etreinte
du heros (comparez la lutte de Pelce et de Thetis).
Dans la zone inferieure, separee de la premiere par
une zone quadrillee a gros points noirs, deux grands
lions sont affrontes de chaque cote d'un casque; derriere
eux, un aigle pose, reloumant la tele; dans le champ,
quelques rosaces. Decor a figures noires rehaussees
de rouge et de quelques points blancs; style du VIe
siede, execution assez rapide. — Beotie. Haut. 0^,32.
C. A. 822. — Vase de forme ovoi'de, muni d'une
anse qui fait l'arc de cercle par dessus (comme une
anse de seau). II est decore dans le Systeme des vases
a figures noires du VIe siecle, style un peu rapide
et neglige. Deux zones superposees : i° Hercule com-
battant le Hon de Nemee entre deux assistants drape's;
quatre hommes drape's; 20 zone circulaire d'animaux:
deux sphinx affrontes, Hon rugissant, deux Sirenes
afifrontees, Hon rugissant. Quelques rosaces seme'es
dans le champ. Ce vase presente cette particularite
curieuse qu'il est completement ferme du haut et se
termine en pointe. Le fond n'est pas ouvert, tnais
perce d'un grand nombre de petits trous qui devaient
donner passage a un liquide. L'anse ronde forme un
tuyau creux qui est perce d'un trou a la partie cul-
minante: dans ce trou on versait le liquide qui par
les deux branches de l'anse se repandait dans la cavite
du vase et se deversait ensuite en pluie par les petits
trous du fond. Etait-ce un vase a douche ou un vase
destine, comme aujourd' hui, a abaltre la poussiere sur
le plancher ou sur les dalles de la palestre? En tout
cas, c'est un ustensile qui me parail unique dans son
genre. — Trouve en Beotie. Haut. om,22.
C. A. 797. — Canlhare h couverte noire dont
le dessus est plein, sauf une petite ouverture pratiquee
pres du bord; le pied est creux en dessous et com-
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1897.
95
munique avec l' Interieur par ttne sorte de tube d'argile.
C'est un vase a surprise, analogue a celui que j'ai
publie dans le Bulletin de Correspondance hellenique,
XIX, pl. 19 et 20. — Trouve en Grece. Haut. o>», 13.
II. — VASES A RELIEFS ET VASES
PLASTJQUES
C. A. 790. — Grand pithos a deux anses, a
base pointue, decore sur une des faces seulement de
figures en relief estampees et appliquees sur l'argile.
Sur le col, dans un encadrement formant une sorte
de metope longue, Persee, detournant la tele, saisit de
la main gauche la Gorgone par, une tresse de ses
cheveux et de la main droile armee du glaive s'apprete
a lui couper la tele. Meduse est vue de face, vetue
d'une tunique collanie a petits plis; son corps est
prolonge a droite par un arriere-lrain de cheval qui
lui donne l'apparence d'une Centauresse. Dans le
champ, derriere Persee, un haut ornement conipose de
palmcttes et de volutes superposees. Derriere Meduse,
une longue tige sortant du sol se termine en haut par
un bouton de fleur. Dans le champ, au-dessus du
corps de cheval, un gros lezard. Sur la panse, une
bände de cinq gazelies marchant a droite, au corps
picote de points. En dessous, une bände de quatre
bouquetins paissant, marchant a gauche. Les anses
sont ajourees et decorees de motifs ou se fait sentir la
reproduclion d'un modele metallique (filets ondules
saillants, tetes de clous, etoiles decoupees, etc.). La
technique tout entiere du vase, les incisions des per-
somiages decelent Limitation d'un produil de la
metallurgie.
Ce beatt vase forme le pendant exaet du pithos du
Musce d'Alhcnes publie par M. Wolters (Ephemeris
archeologique, 1892, pl. 8 et 9) et il doit sortir du
meme atelier. II fera l'objet, avec d'autres speeimens
similaires inedits, d'un article de M. de Ridder dans
le Bull, de Corr. hell., decembre 1898. — Beotie
(Thebes). Haut. im,33 (haut, de la metope 0^,24;
haut, de la pr emier e zone om,22; haut, de la seconde
zone 0111,13).
C. A. 810. — Vase en forvie de tete de guerrier
casque. Pour les similaires, voy. l'elude de M. Heuzey,
Gazette arch., 1S80, p. 143, pl. '20; cf. Perrot et
Chipiez, Hist. de l'art, III, p. 676. Beotie (Thebes).
Haut. 0^,063.
III. — STATUETTES DE TEURE CUITE
C. A. 839. — Femme nue, debout, les bras colles
au corps, du style le plus ancien, coiffee de deux
grosses boucles qui retombent sur chaque epaule. Les
yeux sont figures par une incision horizontale, le nez
par une saillie d'argile pincee du bout des doigts; la
bouche est absente. De gros pastillages ortient par
derriere les mec/ies de cheveux retombant. Autour des
seins, sur le nombril, a la taille et sur les reins, ou
a fait un decor en cercles ou en lignes de points
incises. Tout le venire est marque d'un fort triangle.
Celle curieuse Statuette est a rapprocher des figurines
du Louvre, publiees par M. Heuzey, qui avaient fait
partie de la collection Clot-Bey en Egypte (Les figurines
antiq. de terre cuite du L^ouvre, pl. 4, «"* 2, 3, 4,
et p. 4). — Celle-ci a ete trouvee en Grece. MaqttctU-
pleine de terre blanchatre, analogue h la terre de
Corinthe. Haut. o>n,iö.
C. A. 804. — Croupe archdique de Thebes, en
Beotie. Quatre boulangeres sont reunies cole a cote
devant un petrin et roulent la pale avec leurs mains.
Detail curieux et unique, a ma connaissance : ä gauche,
une autre femme est debout qui semble les exciter au
travail en jouant de la double flute. M. P. Girard
m'a signale a ce propos un texte d'Athcnec qui fait
allusion a une coutume analogue chez les Etrusqucs ;
mais l'ecrivain grec y voit une marque d' indolence ou
de maurs effeminees, au Heu de comprendre qu'il s'agit
d'une fagon d' aller en mesure en s'excitant a la
besogne, comme dans les palestres grecques (vnö fik
T^f TQvqrjg ol TvqqyjvoI, 10 g "AXxi^iog laroneT, noog
(tvlöv xcei fJttxrovai xai nvxitvovai xai fxaanyovair,
XII, p. 3/8 B). Les corps sont en galette ronde;
les tetes, coiffees de bandcaux ondules, sont traitees en
style archdique. Voy. sur ces represenlations V article
recent de M. Courouniotis (Ephemeris arch., 1896, pl.
201, p. 11 et 12; peul-etre dans la pl. 11, n° 2, faut-il
Interpreter la Statuette du centre comme une joueuse
de flute). — Long, 0^,17; haut. 0^,09.
C, A. 806. — LIermes barbu, de style archdique,
drape, portant un bouc a califourefwn sur ses epaules;
un petit auiel a cote de lui. Ce motif a ete traue par
le sculpteur Calamis. II est different de celui qu'avail
adopte Onatas, ou Hermes portait le belier sous son
bras (cf. Monuments et Memoires Piot, II, p. 163).
— Trouve ä Thebes, en Beotie. Haut. 0^,19.
C. A. 803. — De'esse assise, drapee et voile'e,
tenanl sur ses genoux une petite fllle coiß'ee du cecry-
phale (Demeter et Core). Le style est encore empreint
d'archdisme (pr emier e moitie du V« siede). Cest le
prototype d'un motif qui deviendra frequent plus tard,
par exemple a Myrina (cf. au Louvre, ?t° 639). —
Trouve a Thebes, en Beotie. LIaut. 0^,213.
C. A. 808. — Pan debout, nu, tenant un court
pedum de la main gauche. — Meme provenance. Haut,
o'», 23.
C. A. 807. — Femme assise, drapee, tenant sur
ses genoux un petit Eros. — Meme provenance. LIaut.
o'",i9.
96
Gymnasialunterricht und Archäologie.
C. A. 798-802. — Cinq terres cuites, trouvees
h Egine dans le meme tombeau. Une femme drapee,
assise sur un siege a coussin orne de glands, joue de
la lyre et se tourne vers un petit Eros assis a sa
droite qui leve les mains en signe d ' admiration ou
pour applaudir (A. o»i,/jj). Une femme drapee,
debout, danse la Jambe droile avancee, en jouant des
crotales (h. o»',2f). Une femme demi-nue, le pied
gauche pose sur une eminence, touche la lyre avec un
plectre (h. 0111,24). Une femme drapee et voilee, des
alles dans le dos, eleve de la main gauche une lyre
(h. om,2o). Un Eros nu, assis, tient la lyre et le
plectre; a sa droite, un hermes surmonte d'une peiite
figure de Priape imberbe, drape, qui reihte sa tunique
par devant (A. 0111,14). Un esclave a figure grotesque,
drape, danse en jouant des crotales (A. 011,12). Ces
figurines d'excellent style, inlermediaire entre les
statuettes de Tanagre et celles de Myrina, pleines de
gräce et d'esprit, ont ete publiees par M. Collignon
(Revue de l'art ancien et moderne, I, 1897, p. 19-24
et planche). Des traccs de couleurs bleues, roses, etc.,
sont encore visibles.
C. A. 600-700. — Lot de terres cuites trouvees
a Smyrne. Environ 90 pieces comprenant des tetes
de divinites (Jupiter, Apollon, Hercule , Bacchus,
Silenes et Satyres), des tetes d'ephebes et de femmes,
de grotesques, un tres grand corps d'homme nu
(o"i,42 sans la tele) presque complet, qui est un
morceau de beau style et une des plus grandes terres
cuites que Von ait jusqu'a present decouvertes sur cet
emplacement. La planche V presente un choix de
tetes prises dans ce lot: tete d' Apollon ou d'epAebe
apparentee a l'ecole sculpturale du IV '« siede (n<> 1;
haut. o">, 06), tete d' Apollon surmontee d'un haut
crobyle (n° 5; haut. o">,o6j), tete de philosophe barbu
derivee des figures d' Hercule tres nombreuses dans
cette serie (n° 4; haut. 01,045), tete d' Hercule pensif,
infiuence par la creation de V Hercule de Lysippe (n° 2 ;
haut. o'n, 06), tete de grotesque influencee par un
modele de barbare portant la moustache (n° J ; haut.
om,ojj), tele de Satyr e, jeune et souriant, aux cheveux
divises en longues meches (n° 6; haut, o»', oj). Un
autre fragmenl, tres curieux par un detail de costume,
a ete publie par M. Homolle dans son article sur
V Aurige de Delphes (Monuments et Memo ir es Piot,
IV, p. 186, fig. 9; haut. o»>,ij): c'est un torse de
conducteur de char, a figure barbue, vetu d'une longue
tunique ceinte d'une bandeleite plusieurs fois enroulee
autour de la taille. L ' etoffe a ete tiree par derriere
entre les deux epaules, de fagon a former un gros
bouchon d' etoffe qui est maintenu par un lien serre: on
degageait ainsi les bras du cocher qui eussent ete
embarrasses sous V ampleur de V etoffe.
C. A. 79s. — Fragment d'un masque barbu
(Jupiter) trouve en Asie-Mineure, a Amisos. Haut.
Ol", /j.
IV. — PLAQUES DE TERRE CUITE
C. A. 8b o. — Plaque estampee et decoupee, de
style encore archai'que (premiere moitie du V« siede).
Penelope drapee, le manteau jete sur les genoux, est
assise a gauche dans l'altitude dassique que lui prete
la statue du Vatican, la jambe gauche par dessus la
droile, la tete de face appuyee sur la main gauche, la
main droite sur le rebord du tabouret a quatre pieds
qui lui sert de siege et sous lequel est placee la eor-
beille de travail. Devant eile, Ulysse se presente sous
l'apparence d'un mendianl courbe par l'äge, debout et
nu, les genoux fiechissant, appuye sur un bäton, portant
sur son dos un bissac, un court manteau, une gourde,
un petit vase et autres menus ustensiles attaches a la
hampe de son bäton, les cheveux un peu flottant sur
le cou, la tete couverte du pilos. Le bras droit casse
elait tendu et la main, encore visible, saisissait le
poignet gauche de Pendope. Cette plaque, tres inte-
ressante par le sujet et par le style, renlre dans la
serie des ex-voto du meme genre dont j'ai donne la
liste dans les Ceramiques de la Grece de Dumont et
Chaplain, II, p. 226 et suiv. Le vendeur a certifie
qu'il l'avait achetee a Milo meine (voy. sur ces pro-
venances controversces, Dumont, ibid., p. 2jo). Haut.
011,18; larg. om,ij.
GYMNASIALUNTERRICHT UND
ARCHÄOLOGIE.
Im Frühjahre d. J. haben Ferien-Curse für
Gymnasiallehrer zu Ostern in Berlin, Mün-
chen und Dresden, zu Pfingsten in Bonn-
Trier stattgefunden.
In Berlin betheiligten sich 34 Herren, davon
28 aus Preufsen und zwar aus allen Provinzen, und
je ein Herr aus Bayern, Sachsen, Württemberg,
Anhalt und Schwarzburg-Sondershausen. Der Cursus
dauerte mit der Sonntagspause vom 6. bis zum
14. April. Er begann mit dem Vortrage des Herrn
Winnefeld im Museum für Völkerkunde über Schlie-
mann's Ausgrabungen; es folgten in der Sammlung
der Abgüsse der Vortrag des Herrn Kekule von
Stradonitz über die attische Kunst, der des Herrn
Trendelenburg in der Olympia-Ausstellung, der der
Herren Winefeld und Winter über Pergamon, der des
Herrn Winter im Antiquarium über antike Keramik,
eine Abendvorlesung des Herrn von Wilamowitz-
Möllendorf über Menander, sodann die Vorträge des
Herrn Richter über Topographie der Stadt Rom und des
Gymnasialunterricht und Archäologie.
97
Herrn Schäfer über ägyptische und assyrische Denk-
mäler der königlichen Museen.
Zu dem Cursus in München waren allein
aus Bayern 53 Theilnehmer erschienen, dazu auf
Einladung je 2 aus Preufsen, Sachsen und Hessen.
Die Verwendung von Projections-Apparaten bei den
Vorträgen gestattete auch einer so grofsen Zahl die
Theilnahme. Der Cursus dauerte vom 4. bis zum
8. April. Am ersten Tage, Dienstags, trugen am
Vormittage Herr Furtwängler über Troja, Mykenai
und Homer und Herr von Reber über die Baukunst
der homerischen Zeit vor, Nachmittags Herr Furt-
wängler über die Akropolis von Athen. Am Mitt-
woch sprach Herr Furtwängler über die Entwick-
lung der statuarischen Typen in der antiken Kunst
und erläuterte sodann ausgewählte ältere Bildwerke
in der königlichen Glyptothek; am Nachmittage
hielt Herr von Reber einen Vortrag über antiken
Städtebau. Am Donnerstage fanden die Vorträge
des Herrn Furtwängler statt, zuerst über die Ent-
wicklung des Reliefs und der Malerei in der Antike,
dann über ausgewählte jüngere Bildwerke in der
Königlichen Glyptothek und Nachmittags über die
Bedeutung der bemalten griechischen Vasen, am
Freitage dessen Vorträge über die antiken Kopien
der verlorenen griechischen Meisterwerke der Skulp-
tur, über das antike Porträt und über die Kunst
an den Gräbern bei den Griechen. Am Samstage
folgte auf den Vortrag des Herrn Furtwängler über
Gallier und Germanen in antiken Kunstdarstellungen
die Erläuterung von Klassikerstellen durch Denk-
mäler des Königlichen Antiquariums von Seiten des
Herrn von Christ, und Nachmittags trug Herr Furt-
wängler über einige das griechische Theater be-
treffende Fragen vor.
In Dresden fand der Cursus vom 4. bis
7. April statt, unter Betheiligung von 18 Herren
aus Sachsen , 2 aus Bayern und je einem aus
Württemberg und Hessen. Das Anfangs ausgege-
bene Programm mufste wegen Erkrankung des
Herrn Treu und Reise des Herrn Schreiber stark
geändert werden. Am Mittwoch, 4. April, trug
Herr Herrmann über mykenische Kunst, griechischen
Tempelbau und archaische Plastik vor, am Donners-
tage Herr Studniczka über Bildhauerei des 5. Jahr-
hunderts v. Chr., über Olympia, Myron, Phidias,
worauf Herr Herrmann die antiken Originalwerke
der königlichen Skulpturensammlung erläuterte. Am
Freitage trugen Herr Studniczka über Parthenon,
Praxiteles und Skopas vor und Herr Herrmann über
Lysippos und hellenistische und römische Kunst.
Am Sonnabend erläuterte Herr Schneider die Topo-
graphie der Stadt Rom durch Skioptikon-Bilder mit
Archäologischer Anzeiger 1899.
Hülfe des Herrn Kalkowsky, und Herr Herrmann
beschlofs den Cursus durch einen Vortrag über
Bildhauerei des Mittelalters, der Renaissance- und
Neuzeit vor den Abgüssen und Originalen der könig-
lichen Skulpturensammlung.
Am Cursus Bonn-Trier, der in diesem Jahre
vom 23. bis 31. Mai zum zehnten Male stattfand,
betheiligten sich 29 Lehrer, darunter vier Direk-
toren. Aufser Preufsen waren Bayern, Hessen
Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-Altenburg und
Hamburg vertreten. Ähnlich wie in früheren Jahren
sprach Herr Loeschcke unter Benutzung der Samm-
lungen des akademischen Kunstmuseums über die
Kultur der griechischen Heroenzeit, Formenlesen der
griechischen Plastik, Seelenglaube und Todtenkult
der Griechen, über griechische Götterbilder und
über das attische Theater des fünften Jahrhunderts.
Im Provinzial-Museum erklärte Herr Loeschcke die
Denkmäler der vorrömischen Periode und die Reste
der römischen Kleinkunst, Herr Lehner die römischen
Steindenkmäler, namentlich die Soldatengrabsteine
und die Votivreliefs. Ein Ausflug an den Limes
wurde auch dieses Mal unternommen. Aufserdem
folgte die Mehrzahl der Theilnehmer einer Ein-
ladung der Herren Bodewig in Oberlahnstein und
Jordan in Coblenz und besuchte unter deren Führung
auf der Fahrt nach Trier die römischen Reste im
Coblenzer Stadtwalde, besonders einen in Aus-
grabung befindlichen Mercur-Tempel. In Trier über-
nahm Herr Hettner die Führung und erklärte ein-
gehend die Ruinen und die Denkmäler des Museums.
Eine Fahrt nach Nennig und Igel bildete den Schlufs.
Eine Schülerreise nach Rom unternahm
in den Osterferien d. J. vom 24. März bis zum
9. April der Direktor des königlichen Prinz Heinrichs-
Gymnasiums in Berlin, Herr Richter, mit vier
Lehrern und fünfzehn Primanern und Obersekun-
danern der Anstalt. Durch das Entgegenkommen
der italienischen und deutschen Bahnverwaltungen
waren die Fahrpreise derartig ermäfsigt, dafs die
ganze, 17 Tage dauernde Reise pro Person mit
200 Mark bequem bestritten wurde. 3 Tage kamen
auf die Hinreise, 2 '/j Tage auf die Rückreise, jedes-
mal mit Aufenthalt und Nachtquartier in München;
der Aufenthalt in Rom, der vom schönsten Wetter
begünstigt war, dauerte 1 1 % Tag. Es war möglich,
die Schüler, die durch vorhergehende Vorträge
auf Rom vorbereitet waren, in dieser Zeit, ohne sie
über Gebühr anzustrengen, mit den wesentlichen
Sehenswürdigkeiten, namentlich aus Alterthum und
Renaissance, und mit der Topographie der Stadt
bekannt zu machen. Aufserdem wurden Tivoli und
7
98
Eduard Gerhard-Stiftung. Institutsnachrichten.
Villa Adriana, das Albanergebirge (Albano, Tuscu-
lum und Frascati), die Via Appia (nebst den Kata-
komben), die Via Latina und die Via Cassia nebst
dem Monte Mario besucht. Durch Vermittlung der
deutschen Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle,
sowie die Liebenswürdigkeit des Commendatore
F. Barnabei war der Reisegesellschaft freier Eintritt
in die öffentlichen Sammlungen gewährt worden.
EDUARD GERHARD-STIFTUNG.
Für das Eduard-Gerhard-Stipendium standen,
wie in der Leibniz- Sitzung der Kgl. Preufsischen
Akademie der Wissenschaften verkündet wurde
(vgl. Sitzungsber. 1899 Nr. XXI), dieses Mal
5412 Mark 1 Pf. zur Verfügung. Davon sind
3000 Mark Hrn. Theodor Wiegand, Director an
den K. Museen zu Berlin, mit dem Wohnsitze in
Constantinopel, zur Durchführung seiner im vorigen
Jahre bereits mit dem Stipendium bedachten Heraus-
gabe der archaischen Architektur der Akropolis von
Athen bewilligt. Über den Restbetrag von 2412 Mark
I Pf. soll im nächsten Jahre zusammen mit dem
neuen, rund etwa 2400 Mark betragenden Jahres-
zinsbetrage verfügt werden. Bewerbungen sind vor
dem 1. Januar 1900 bei der Akademie einzureichen.
INSTITUTSNACHRICHTEN.
Herr Ulrich von Wilamowitz-Moellendorf ist nach
seiner gemäfs § 2, 3 des Statuts erfolgten Erwählung
als Mitglied in die Centraldirektion eingetreten.
In der Gesammtsitzung der Centraldirektion im
April d. J. wurden zu Ehrenmitgliedern des
Instituts gewählt: Se. Königliche Hoheit Prinz
Rupprecht von Bayern und Se. Hoheit Prinz Friedrich
Carl von Hessen. Zu ordentlichen Mitgliedern
wurden gewählt: die Herren Boehlau in Kassel,
Cumont in Gent, Ehrle in Rom, Heberdey in Smyrna,
Kaiinka in Constantinopel, Reichel in Athen, Weber
in Smyrna, Wiegand in Constantinopel, Wilpert in
Rom, ferner zu correspondirenden Mitgliedern
die Herren Bulle in München, Gaudin in Smyrna,
Keune in Metz, Kuruniotis in Athen, Masner in
Breslau, Philadelpheus in Athen, Philippson in Bonn,
von Prott in Athen, Riegl in Wien, Schrader in
Berlin, Stavropulos in Athen, Wichmann in Metz.
Die Stipendien für 1 899/1900 wurden ver-
liehen : den Herren Delbrück, Krüger und Watzinger
das Stipendium für classische Archäologie, den
Herren Ballheimer und Gaede das Halbjahrstipendium
für Gymnasiallehrer und Herrn Vopel das Stipendium
für christliche Archäologie.
Das römische Sekretariat beschlofs in alt-
üblicher Weise die Reihe seiner Wintersitzungen mit
einer Festsitzung am Palilientage, welche
zahlreich von Angehörigen verschiedener Nationen
besucht war. Es trugen vor Herr Giovinale über
S. Maria in Cosmedin, Herr Karo über eine etrus-
kische Bronze, darstellend Aphrodite auf einem
Widder, und Herr Petersen über Stadtrömische
Denkmale von Augustus bis auf Marc Aurel.
Vom athenischen Sekretariate wurden im
Frühling d. J. unter Führung des ersten Sekretars
Herrn Dörpfeld, drei Studienreisen veranstaltet.
Die erste, vom 20. bis 26. April, ging durch den
Peloponnes, nach Ithaka und Delphi, mit
Anfangs 28, gegen das Ende 46 Theilnehmern ver-
schiedener Nationen und verlief bei günstigstem
Wetter ohne alle Störung. Man besuchte zuerst
die Ausgrabungen der amerikanischen Schule in
Korinth, besichtigte sodann von Nauplia aus die
Burgen von Tiryns und Mykenai und das Heilig-
thum von Epidauros und fuhr nach Tripolis, um
Mantinea und Tegea in Augenschein zu nehmen.
Dann wurde mit der neuen Eisenbahn Megalopolis
mit seinem Theater besucht und weiter der Ritt
über Lykosura und Phigalia nach Olympia gemacht.
Drei Tage wurden in Olympia der Besichtigung der
Ruinen und des Museums gewidmet. Ein gemietheter
Dampfer brachte die Gesellschaft darauf nach Ithaka
und weiterhin nach Itea-Delphi. Herr Dörpfeld er-
klärte die Ruinen , Herr Perdrizet von der franzö-
sischen Schule trug über die Schätze des Museums vor.
Die Rückreise ging durch den Kanal von Korinth.
Auch die dann folgende Inselreise war vom
schönsten Wetter begünstigt. Man begann mit
Sunion, landete am Nachmittage in Keos und be-
suchte die Ruinen von Karthaia. Am zweiten Tage
wurden Eretria und Nachmittags das Amphiaraeion
von Oropos besichtigt. Der dritte Tag war dem
Studium der Ruinen von Rhamnus und Thorikos
und des Schlachtfeldes von Marathon gewidmet.
Nachdem am vierten Tage die Inseln Andros, Tinos
und Mykonos angelaufen waren, verbrachte man
den fünften Tag auf Delos und berührte am Abend
noch Syra. Am sechsten Tage landete man auf
Paros, um sich von Herrn Rubensohn die Aus-
grabungen des Instituts zeigen zu lassen, und fuhr
dann nach einem kurzen Besuche der Stadt Naxos
zur Nordostecke dieser Insel, um die von Ludwig
Rofs beschriebene unfertige kolossale Statue zu be-
sehen, die einen bärtigen Gott, also eher etwa
Dionysos als Apollon darstellt. Der Abend wurde
im Hafen von Amorgos verbracht. Am siebenten
Tage kam man nach Thera, wo Herr Hiller von
Gärtringen seine Ausgrabungen zeigte. Der achte
Tag gehörte Melos und den dortigen Ausgrabungen
Zu den Institutsschriften. Bibliographie.
99
der englischen Schule, der neunte dem Poseidon-
Heiligthume auf Porös und dem Athenatempel auf
Aigina. Von da kehrte man nach Athen zurück.
Es nahmen an der Fahrt auf eigens dazu ge-
miethetem Dampfer durchschnittlich, mit einigem
Wechsel auf den einzelnen Strecken, 45 Personen
Theil, verschiedenen Nationen angehörig.
Drei Tage später machte sich Herr Dörpfeld
mit 20 Archäologen und Lehrern nach Troja auf.
Sie landeten in Renköi, von wo man in zwei Stunden
zu Pferde Hissarlik erreicht. Drei Tage wurden der Er-
klärung der Ruinen und ihrer Umgebung gewidmet,
dann reisten die Meisten nach Constantinopel weiter,
während Herr Dörpfeld mit einigen Begleitern noch
zurückblieb, um mit Hülfe des Photographen und
eines jüngeren Architekten die Aufnahmen für seine
Publikation über Troja zu vervollständigen.
ZU DEN INSTITUTSSCHRIFTEN.
Auf p. 113 (Band XIII 1898 des Jahrbuches)
hätte bei der Erörterung der Stadtplanfragmente,
die den Castortempel darstellen, Jordans Gratulations-
schrift des Archäologischen Instituts zu Lepsius'
fünfzigjährigem Doktorjubiläum vom Jahre 1883:
De formae tirbis fragmento novo disputatio erwähnt
werden sollen. Jordan, der den Tempel im Verein
mit Fabricius studiert hatte, klärt dort die Zehn-
säuligkeit der Langseite des Tempels auf der Copie
des Plans auf. O. Richter.
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Mit Abbildungen.
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perspektive in der griechischen Kunst. Inaugural-
Dissertation, Bonn 1899. 44 S., 1 Bl. 8°.
Dictionnaire des Antiquites grecques et romaines.
Ouvrage redige sous la direction de MM.
Ch. Daremberg et Edm. Sagli'o, avec le
concours de M. Edm. Pottier. 26e fascicule
(Int-Jur).
Darin u. a.: Io (Schlufs) (F. Durrbach).
S. 569 (mit 2 Abbildungen). — Iphigenia
(P. Decharme). S. 570—572 (mit 2 Abbildungen).
— Iris (J.-A. Hild). S. 573-576 (mit 5 Ab-
bildungen). — Isis (G. Lafaye). S. 577—5^6
(mit 12 Abbildungen). — Isthmia (L. Couve).
S. 588-591. — Iaculum (A. de Ridder). S.
594—602 (mit 12 Abbildungen). — Ianua (E.
Pottier). S. 603—609 (mit 15 Abbildungen). —
Linus (J. Toutain). S. 609—615 (mit 6 Ab-
bildungen). — Iason (F. Durrbach). S. 616 —
619 (mit 3 Abbildungen). — Iudaei (Th. Reinach).
S. 619—632. — Iudex, Iudicium (G. Humbert
[Ch. Lecrivain]). S. 632—642. — Iudicatum
(E. Cuq). S. 643—646. — Iudicia publica
7#
IOO
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(G. Humbert [Ch. Lecrivain]), S. 646-658. —
Iudiciariae leges (Ch. Lecrivain). S. 658 — 661.
— Iudicium domesticum (G. Humbert [Ch.
Lecrivain]). S. 661—663. — Iugum (A. Bau-
drillart). S. 663-668 (mit 10 Abbildungen). —
Iuno (J.-A. Hild). S. 668-690 (mit 34 Ab-
bildungen). — Iunones (J.-A. Hild). S. 690 f. —
Iupiter (P. Perdrizet). S. 691 — 713 (mit 50 Ab-
bildungen). — Iurgium (E. Cuq). S. 713 — 715. —
Iuridicus (C. Jullian). S. 71 5 f. — Iurisconsulti
(E. Cuq). S. 716 — 726. — Iurisdictio (E. Cuq).
S. 726—728.
W. Dörpfeld ) „ „, „.,, „ . .
TT ^ . , r^s. F. Frhr. Haler v. Gaertnngen.
H. Dragendorifj
A. Duchesne s. Weichard t.
F. von Duhn s. Verzeichnis.
Dujardin-Beaumetz Note sur 1' epigraphie medi-
cale romaine de la division d' Alger, et sür le
monument funeraire du medecin Rozonus, con-
serve au cercle militaire de Tenes. Paris, impr.
Leve, 1899. 22 S. 8°.
D. Eginitis s. F. Frhr. Hiller v. Gaertringen.
Enquete sur les installations hydrauliques romaines
en Tunisie, ouverte par ordre de M. Rene Miller,
Resident General, sous la direction de P.
Gauckler. III. Tunis, Impr. Rapide (L. Nicolas
et Cie.), 1899. 110 S. [S. 121—230] gr. 8°.
Mit 22 Abbildungen.
Enthält: P. Gauckler, Rapport sur 1' enquete
poursuivie en 1898, concernant les installations
hydrauliques des Romains. S. 121 — 126. —
L. Drappier, Rapport sur les travaux hydrauliques
romains etudies en 1898. S. 127 — 167. —
E. Kayser et Reyboubet, Travaux d'eau du
territoire de Zaghouan. S. 169 — 185. — Ollivier,
Travaux d'eau de la region de Grombalia. S.
187 f. — Travaux hydrauliques du Sud Tunisien,
d'apres les rapports de MM. les Officiers de Ren-
seignements des postes militaires du Sud. S. 189
— 218. — Rapports sur les travaux d'eau des
Romains: Ouled Sedjenane et Kef-Abbed (Mau-
mene). S. 219; region d'El-Djem ä Sfax, Kerkenna
(Flick). S. 221 f.; Ouargha (Toussaint). S. 223;
Le Kef, Jama, Djebibina (Flick). S. 225 — 227.
A. J. Evans s. Reports.
(W. Froehner) Collection H. Hoffmann. Anti-
quites. Objets egyptiens, vases peints, terres
cuites, verrerie, bronzes, bijoux, sculptures en
marbre. Vente ä 1' hotel Drouot, le lundi 15
mai et jours suivants. Paris, 1899. X, 154 S.
Mit Bildnis, 44 Tafeln und 24 Abbildungen.
A. Furtwängler Über Kunstsammlungen in alter
und neuer Zeit. Festrede zur Feier des 140.
Stiftungstages der k. bayerischen Akademie.
München, Verlag der k. b. Akademie (G. Franz
in Commission), 1899. 30 S. 40.
E. Garnier s. E. Guignet.
P. Gauckler s. Enquete.
F. Groh Studie k Aristotelovu spisu 'A&Tjvat'iuv
TToXtTEi'a (Studien zur 'AÖTjvat'iov iroXireia des
Aristoteles). Prag, Simacek, 1898. 100 S. 8°
[Böhmisch].
Enthält: I. Zur athenischen Ephebie. II.
Lenden und Anthesterien. III. 'ExTTjfxopot.
IV. Drakon's Verfassung.
E. Guignet et E. Garnier La Ceramique ancienne
et moderne. Paris, F. Alcan, 1899. 316 S. 8°.
Mit 69 Abbildungen.
J. L. Heiberg Den gamle attiske Komedies
Frisprog (Studier fra Sprog-og Oldtidsforskning
No. 39). K/äbenhavn, 1899. 38 S. 8°.
J. Heierli Die archäologische Karte des Kantons
Aargau, nebst allgemeinen Erläuterungen und
Fundregister (aus : Argovia). Aarau, H. R. Sauer-
länder & Co., 1899. 100 S. gr. 8°. Mit Karte.
Th. v. Held reich s. F. Frhr. Hiller v. Gaertringen.
F. Frhr. Hiller von Gaertringen Thera. Unter-
suchungen, Vermessungen und Ausgrabungen in
den Jahren 1895 — 1898. Unter Mitwirkung von
W. Dörpfeld, H. Dragendorff, D. Eginitis,
Th. v. Heldreich, E. Jacobs, A. Philipp-
son, A. Schiff, H. A. Schmid, E. Vassiliu,
W. Wilberg, P. Wilski, P.Wolters heraus-
gegeben. Erster Band. Die Insel Thera in
Altertum und Gegenwart. Berlin, G. Reimer,
1899. XV, 404 S. gr. 40. Mit 31 Tafeln,
240 Abbildungen und einer Mappe mit 12 Karten
und Ansichten.
J. Hirschberg Geschichte der Augenheilkunde
im Alterthum [Handbuch der gesamten Augen-
heilkunde hrsg. von Th. Saemisch Bd. XII 2, 1].
Leipzig, W. Engelmann, 1899. XII, 419 S. 8°.
Mit 5 Abbildungen.
H. Hitzig s. Pausanias.
T. Hodgkin The Walls, Gates, and Aqueducts of
Rome. London, Murray, 1899. 52 S. 8°.
W. W. How Hannibal and the Great War between
Rome and Carthage. London, Seeley, 1899.
184 S. gr. 8°.
Ch. Huelsen. Bilder aus der Geschichte des
Kapitols. Rom, Loescher, 1899. 31 S. 8°. Mit
Abbildungen.
E. Jacobs s. F. Frhr. Hiller v. Gaertringen.
Inscriptiones graecae insularum maris Aegaei.
Consilio et auctoritate Academiae Litterarum
Regiae Borussicae editae. Fasciculus alter. In-
Bibliographie.
IOI
scriptioncs Graecae insularum Lesbi, Nesi, Te-
nedi, edidit G. R. Paton. Additae sunt tabulac
geographicae duae. Berolini, G. Reimer, 1899.
IV, 156 S. gr. fol. Mit 2 Plänen.
Katalog einer Sammlung griechischer Vasen, Terra-
kotten, Marmorwerke, Bronzen und Gläser.
Auktion in München, am 1. Mai 1899 unter
Leitung von H. Helbing. München, Druck von
Knorr & Hirth, 1899. 3 Bl., 25 S. gr. 40.
Mit 4 Tafeln und einer Abbildung [Sammlung
Margaritis, vgl. Bibliographie 1897 S. 202].
G. Kazarow De foederis Phocensium institutis.
Inauguraldissertation, Leipzig 1899. 47 S. gr. 8°.
Ausführliches Lexikon der griechischen und rö-
mischen Mythologie, hrsg. von W. H. Röscher.
Leipzig, B. G. Teubner, 1899. 40. Lieferung
(Numitor — Odysseus). Band III Sp. 481 — 640.
Gröfsere Artikel: Nusku (A. Jeremias).
Sp. 482—487 (mit Abbildung). — Nut (Drexler).
Sp. 487—491 (mit 3 Abbildungen). — Nymphen
(Bloch). Sp. 500—567 (mit 7 Abbildungen). —
— Nyx (Weizsäcker). Sp. 569—576 (mit 2 Ab-
bildungen). — Oannes — Ea (A. Jeremias).
Sp- 577 — 593 (mit 12 Abbildungen). — Odysseus
(J. Schmidt). Sp. 602 — 640.
VV. Lübke, Grundrifs der Kunstgeschichte. 12. Aufl.
von M. Semrau. I. Die Kunst des Altertums.
Stuttgart, P. Neff, 1899. X, 371 S. gr. 8°.
Mit 2 Tafeln und 408 Abbildungen.
G. Macdonald Catalogue of Greek Coins in the
Hunterian Collection, University of Glasgow.
Volume I. Italy, Sicily, Macedon, Thrace, and
Thessaly. Glasgow, J. Maclehose and Sons,
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Mit Abbildungen.
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Monuments et Memoircs publies par l'Academie
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Angefertigt in den Werkstätten des Optischen
Instituts von A. Krüfs. Ohne Ort und Jahr
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V. Nourrisson s. G. Botti.
G. R. Paton s. Inscriptiones.
Pausaniae Graeciae descriptio. Edidit, graeca
emendavit, apparatum criticum adiecit H. Hitzig,
commentarium germanice scriptum cum (6) ta-
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Liber II: Corinthiaca. Liber III: Laconica
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the Earliest Times to the i6U> Dynasty.
/«'h edition. London, Methuen, 1899. 288 S.
gr. 8°. Mit Abbildungen.
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Berlin, VV. Spemann, 1899. XIV, 519 S. 8°.
Mit 83 Abbildungen.
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G. Wagner Die heidnischen Kulturreligionen und
der Fetischismus. Ein Beitrag zur vergleichenden
Religionsgeschichte. Heidelberg, C. Winter,
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and Etruscan, in the Department of Greek and
Roman Antiquities, British Museum. London,
printed by order of the Trustees, 1899. LXX,
394 S. gr. 8°. Mit 32 Tafeln und 88 Ab-
bildungen.
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Schaffhausen. Programm. Schaff hausen, C.
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4 Bl., 50 S. 8°.
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Traduction de A. Duchesne. Paris, Reinwaldt,
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™ ,„., , . > s. F. Frhr. Hiller v. Gaertnngen.
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Teüyos T^Taptov. In. Bctar);, ZTjx^jxaTa Tuj-
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No. 3728. Anon. Rec. von: H. Brunn, Kleine
Schriften I; C.Robert, Die Knöchelspielerinnen
des Alexandros; H. Bulle, Der schöne Mensch
im Altertum. S. 440 f.
No. 3730. R. Lanciani, Notes from Rome.
s. 505 f.
No. 3733. G. Macdonald, Catalogue of
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Rec). S. 599 ff. — R. Lanciani, Notes from
Rome. S. 601.
Beiträge zur Assyriologie. Vierter Band (1899).
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in Babylonien gemäfs den Kontrakten aus der
Zeit von Nebukadnezar bis Darius (604—485).
S. 1 — 77. — F. Delitzsch, Zur juristischen
Litteratur Babyloniens. S. 78 — 87.
Berichte über die Verhandlungen der Königlich
Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu
Leipzig. Philologisch-historische Classe. Fünf-
zigster Band (1898).
Heft V. R. Meister, Elisches Amnestiegesetz
auf einer Bronzetafel aus Olympia. S. 218 — 228.
Biblia (1899).
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who were they? S. 313 — 317. — Excavations
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May. S. Beswick, Great pyramid — problem
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S. 339—342. — L. D. Burdick, The stela of
Meremptah. S. 342 — 344. — The tomb of
Menes. S. 344—348. — Discoveries in the
necropolis of Thebes. S. 348 — 350. — Archae-
ological notes. S. 360 — 364.
Blätter für das Gymnasial-Schulwesen, hrsg. vom
bayer. Gymnasiallehrerverein. 35. Band (1899).
Heft III. IV. St. Fellner, Die homerische
Flora (H. Stadler). S. 323 — 326.
B ölet in de la Real Academia de la Historia.
Tomo XXXIV (1899).
Cuaderno II. F. P. Garofalo, Sui Celti nella
penisola iberica. S. 97 — 124. — J. F. Riano,
Efigie gnostica de bronce. S. 124—132 (mit
Abbildung). — El Marques de Monsalud, Nuevas
inscripciones romanas de Extremadura. S. 133
— 138. — F. de Uhagon, Comunicaziones del
prior de Ucles al conde de Floridabianca sobre
las excavaciones y descubrimientos de Cabeza
del Griego. S. 158 — 163.
Cuaderno IV. F. Fita, Epitafio romano,
inedito, de Alcalä de Henares.
Cuaderno V. El Marques de Monsalud,
Nuevas inscripciones romanas de Extremadura
y Andalucia. S. 415 — 422 (mit Abbildung).
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San Fernando. Aiio XIX (1899).
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la recepcion publica el dia 25 de marzo 1899.
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Boletin de la Real Academia Sevillana de buenos
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Num. 1. D. F. Caballero-Infante y Zuazo,
Tesseras romanas, sus clases y usos. S. 28 — 33
[Schlufs Num. 2 S. 56—63. Num. 3 S. 96 — 102].
Boletin de la Comision provincial de Monumentos
historicos y artisticos de Orense. Tomo I (1898).
Numero 4. G. Puig y Larraz, Notas de
metrologfa historica. II. Mediciön de las vias
romanas. III. La milla olimpica, la milla ita-
lica, el esqueno, la legua. S. 57 — 63. [Fort-
setzung in Num. 6 S. 94— 98]. — A. Väzquez
Nünez, La epigrafia latina en la provincia de
Orense (continuacion). S. 63 — 69 [Schlufs in
Num. 5 S. 77—85. Num. 6 S. 98 — 105].
Numero 5. M. Macias, Civitas Limicorum.
S. 73 — 76 [Fortsetzung in Num. 6 S. 89—94].
7 S. 107 — in. 8 S. 137—142].
Boletin de la Sociedad Arqueologica Luliana
(Palma). Tomo VIII, aiio XV (1899).
Num. 226. A. M. Alcover, Estudios sobre
la historia de Mallorca antes del siglo XIII.
S. 1 — 5 [Fortsetzung Nüm. 228 S. 37 — 39.
Num. 229 S. 53—55]-
Nüm. 227. J. M. Cirera, Notas de arque-
ologia. V. Origen del pueblo egipcio. VI. Los
Vascos y los Berberiscos. S. 32 — 34. — Las
tumbas de Römulo y I. Cesar. S. ,36.
Nüm. 228. Hallazgos enelvalledelNilo. S.52.
Nüm. 229. E. Fajarnes, Notas de antro-
pologia. S. 60 f. — Efigie gnostica de bronce.
S. 68.
Boletin de la Sociedad Espahola de Excursiones.
Ano VI (1898).
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ä Grecia, al monte Athos y ä Constantinopla.
Boletim de la Real Associacao dos Architectos
civis e Archeologos Portuguezes. 3* serie,
tomo VIII (1*
Bibliographie.
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logicas. — E. Korrodi, Un monumento byzantino
latino em Portugal. — J. J. d'Ascengao Valdez,
Monumcntos archeologicos de Chellas. — As
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The Builder. Volume LXXVI (1899).
Part II. Aitchinson, Greek architecture.
S. 109—111. 136—139. 163 — 166. 187 — 190
(mit Abbildung und 3 Tafeln). — Vitruvius under
a cloud. S. 157 — 159.
Part III. Aitchinson, Greek architecture.
S. 216 — 219 (mit 2 Tafeln). 241 — 245 (mit
Tafel). — R. Smith, Terra-cotta. S. 219 — 222
(mit 4 Abbildungen nach Antiken). — J. Th.
Irvine, Roofs of Roman temples. S. 277 (mit
Abbildung).
Part. IV. M. Benson and J. Gourlay, The
temple of Mut in Asher (anon. Rec). S. 326 f. —
P. P. Longfellow, The column and the arch
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Bulletin de l'Academie Delphinale (Grenoble).
4ß serie, tome X (1896).
Angles d'Auriac, Note sur la ville de Gravisca,
ancien port de Tarquinii. S. 7—32 (mit Karte).
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P. Faure Biguet, Note sur l'Afrique romaine.
S. 10 — 34. — R. Rey, Le royaume de Cottius
et la province des Alpes Cottiennes, d'Auguste
a Diocletien. S. 237 — 486 (mit 3 Karten).
Bulletin de FAcademie Royale de Belgique (1899).
No. 1. Ch. Piot, Les duumvirs dans le nord
de la Gaule. S. 9—24.
Bulletin archeologique du Comite des travaux
historiques et scientifiques. Annee 1898.
ire livraison. A. Blanchet, Les ateliers de
ceramique dans la Gaule romaine. S. 13 — 29. —
L. Bousrez, La poterie gallo-romaine en Touraine.
Ateliers de Mougon et de Nouatre. S. 30 — 39
(mit 2 Abbildungen). — Liebbe, Rapport sur
les fouilles pratiquees dans l'Oise, ä Saint-Maur-
en-Chaussee. S. 92 — 96 (mit Abbildung). —
R. de Lasteyrie et C. Port, Fouilles de Meron
(Maine-et-Loire). S. 114 — 121 (mit Abbildung).
— E. Babelon, Note sur un exagium solidorum
provenant de Dellys. S. i5of. (mit Abbildung).
— Ph. Berger, Sieles trouvees ä El-Kantara.
S. 152 — 154 (mit Abbildung). — R. Cagnat,
Decouvertes epigraphiques des brigades topo-
graphiques d'Algerie et de Tunisie. S. 155 — 159.
— P. P. Delattre, Note sur le sable aurifere de
la mer et sur une collection de plombs avec
inscriptions trouves ä Carthage. S. 160 — 170
(mit Abbildung und Tafel II.) — P. Gauckler,
Dicouverte d'une nouvclle necropole punique
a Bord-Djedid (Tunisie). S. 171—173 (mit 2 Ab-
bildungen). — H. de Villefosse, Inscriptions de
Bordj-Touta et de Kkanguet-EI-Bcy. S. 174 — 176.
— Hilaire, Rapport sur des fouilles executees
dans un sanetuaire punique ä l'Henchir-R'Cass
(Djebel-Guern-El-Halfaia). S. 177—185. —
A. Joly, Ruines romaines de l'Oued-Ouercq, pres
de Challala (Algerie;. S. 188 —191. — Vicomte
de l'Espinasse-Langeac, Note sur la necropole
de Thenae. S. 192—195. — P. Toussaint, Note
sur la region reconnue en 1897 par la 2« bri-
gade topographique de Tunisie. S. 196 — 225. —
H. de Villefosse, Mosai'que decouverte ä Bone
(Algerie). Aphrodite au milieu des flots. S. 226
—228 (mit Tafel III).
2« livraison. Rouvier, Le monnayage alexan-
drin d'Aradus (Phenicie). S. LXXXII. — E.
Thoison, Fouilles operees ä Larchant. 9. LXXXII f.
— Th. Eck, Mosai'que gallo-romaine decouverte
ä Saint-Quentin. S. LXXXVf. — Rouvier, L'ere
de Marathos. S. XCV.. — E. Bondurand, In-
scription d'une flaminique dans le musee epi-
graphique de Nimes. S. XCVIf. — Germer-
Durand, Exploration de Palestine. S. CV— CVII.
— Th. Eck, Inscriptions funeraires de Rome.
S. CX — CXII. — Toussaint, Rechercb.es archeo-
logiques executees par les brigades topographi-
ques d'Algerie et de Tunisie. S. CXIV — CXIX
[dazu R. Cagnat S. CXIX— CXXII]. — Hilaire,
Necropole megalithique et romaine de Thala.
S. CXXIV. — Blanchet, Inscriptions de Con-
stantine. S. CXXIV— CXXVII. — Dolot, Exe-
cution de la carte archeologique de Carthage.
S. CXXIX— CXXXII. — Bertrand, Inscriptions
funeraires au musee de Philippeville. S. CXXXII.
— Blanchet, Ruines d'une ferme romaine.
S. CXXXII f. — D. Novak, Necropole pheni-
cienne d'El-Alia. S. CXXXIV— CXXXVI. —
Gauckler, Mausolee chretien trouve ä Bordj-
el-Youdi. S. CXXXVIIf. — R. Cagnat, In-
scriptions romaines de Sidi-Amara. S. CXLf. —
Blanchet, Exploration scientifique dans le Sud
des provinces d' Alger et de Constantine. S. CXLI
— CXLIV. — Gsell, Mosai'que decouverte ä
Fouka. S. CXLV— CXLVII. — Gsell, Mosa-
iques algeriennes. S. CXLVII f. — Jacquot,
Deux boucles d'oreilles trouvees sur la ligne
d' Alger ä Oran. S. CXLVIII (mit 3 Abbildungen).
— Marye, Inscription trouvee a Cherchel. S.
CXLIX. — R. Cagnat, Inscriptions de l'Afrique.
S. CLIf. — Bertrand, Fouilles pres de Phi-
lippeville. S. CLIV. — Gauckler, Inscription
io6
Bibliographie.
romaine. S. CLIVf. — R. Cagnat, Inscriptions
de l'Afrique. S. CLVI-CLVIII. — Marye, Le
Musee d' Alger. S. CLVIII. — H. de Villefosse,
Fragments de poterie. S. CLIX. — J. Letaille,
Les sarcophages chretiens dans le nord de
l'Afrique. S. CLIX — CLXIII. — D. Cau-
Durbant et F. Pasquier, Le castrum de Caumont
(Ariege). S. 265—279 (mit Tafel VIII. IX). —
P. Blanchet, Note sur le castellum byzantin de
Tolga et le fortin d'El-Madher. S. 331 — 334
(mit 3 Abbildungen). — P. Gauckler, Note sur
la decouverte d'un caveau funeraire chretien ä
Bordj-el-Youdi (Tunisie). S. 335—337- — St.
Gsell, Note sur quelques monuments figures
decouverts en Algerie. S. 338 — 342 (mit 4 Ab-
bildungen). — D. Novak, Notes sur la necro-
pole phenicienne de l'Henchir-El-Alia. S. 343
— 352 (mit Abbildung). — S. Reinach [nach
Hannezo], Tombe d'Hadrumete ornee de bas-
reliefs en stuc. S. 353—355. — A. Milhavet,
Note sur les ruines du village de Lecourbe
(Ouled-Aglatt). S. 356 — 362 (mit 2 Abbildungen).
— Hilaire, Note sur une necropole libyque, sur
des monuments megalithiques, et sur deux mau-
solees de la region de Thala (Tunisie). S363 — 366.
Le Bulletin de l'art ancien et moderne (1899).
No. 9. Au musee du Louvre [Ausstellung
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No. 13. E. M., Les moulages de Delphes au
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No. XII. P. Perdrizet, Lecythe attique trouve
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G. Cousin, Mylasa et Olymos. S. 421 — 439. —
A. de Ridder, Amphores beotiennes ä reliefs.
S. 439 — 471 (mit Tafel IV — VI. VI bis und
10 Abbildungen). — G. Seure, Voyage en
Thrace. L'emporium romain de Pizos. S. 472
— 491 (mit 2 Abbildungen). — J. Pargoire, In-
scriptions d'Heraclee de Pont. S. 492—496.
Bulletin critique. 20e annee (1899).
No. 8. A. Gayet, L'exploration des ruines
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No. 10. Bibliotheque d'archeologie africaine,
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No. 12. L. Homo, Importante decouverte a
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S. 237.
Bulletin monumental. Septieme serie , tome
troisieme (1898). ,
No. 4. Compte-Rendu de la commission
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Bulletin de la Societe archeologique d'Alexandrie.
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Fouilles dans le Ceramique d'Alexandrie en
1897. S. 5. — La deuxieme trouvaille de
Samanoud. S. 25. — Inscriptions grecques et
latines trouvees en Egypte en 1897 — 98. S. 39.
— Additions au plan de la ville d'Alexandrie.
S. 49.
Bulletin de la Societe archeologique de Nantes
et du departement de la Loire-Inferieure. Tome 37
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Premier semestre. A. Dortel et Ch. Pageot,
Fouilles d'un tumulus dans le Petit-Auverne. —
H. Quilgars, Fouilles du dolmen de Sandun. —
F. Chaillon, Nouvelles fouilles aux Cleons; un
puits gallo-romain.
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von Nagy Enyed (A. Götze). S. 166. — J. de
Morgan, Recherches sur l'origine de l'Egypte
(G. Papillault). S. 167 f. — F. de Bissing, Les
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Centralblatt der Bauverwaltung. XIX. Jahr-
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Nr. 29. A. H. Kan, Aus Rom. S. 175.
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scher und römischer Tempel. S. 184 — 186 (mit
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No. 12. Chr. Kirchhoff, Dramatische Orchestik
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im Alterthum (K. J. N.). Sp. 7i7f. — A. Hoeck
und L. Pertsch, P. W. Forchhammer (B.).
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ou Chaldee? S. 60—67 (mit 4 Tafeln). — De-
lattre, Fouilles de Carthage. S. 7of. 93 — 106
(mit 5 Tafeln). — G. Boissier, Fouilles faites
au Forum de Rome. S. 113. — E\ Guimet,
Etoffes antiques d'Antinoe. S. 117 f. — Cler-
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'EcpTjfAEpl? dp^OCloXoyiX^. rUp(000C Xp(xT) (1899).
Teü^o; 7rpd)Tov. II. Kocßßaöfa;, 'ETtiYpacpal l£
'Ezioa'jpfa; a^exixai Trpö? xi^v Iv xojJ iepijJ Xaxpetav.
Sp. 1 — 24 (mit Tafel i und 4 Abbildungen). —
C. A. Hutton, Ili^Xiva etöiuXta 15 'Epexpfas.
Sp. 25 — 44 (mit Tafel 2 und 13 Abbildungen).
— B. Aeovdpoo;, Auxoaoöpots '^cpcujAa. Sp. 43—48
(mit Tafel 3). — B. Aeovdpöos, Auxoao'jpots a^-
-/u>(J.a £7riYEypatfi.(iivov. Sp.47 — 52 (mit Abbildung).
— II. Kaaxpiuvnrji;, 'Ap/octXT} xecpaMj Ix Auxt'a;.
Sp. 51—56 (mit Tafel 4). — P. Hartwig, Upoa-
9qxai xai oiopöwaet; ete xö 1$ 'Epexpi'as iTrivr^xpov.
Sp. 55 f.
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M. Bach, Fundchronik vom Jahre 1898.
S. 2 — 7. — Funde in Baden 1897: A. Er-
werbungen der Grofsh. Sammlungen in Karls-
ruhe (E. Wagner). S. 7 — 9. — B. Erwerbungen
der Vereinigten Sammlungen des Grofsh. Anti-
quariums und des Altertumsvereins in Mann-
heim (K. Baumann). S. 9. — E. Kapff, Nach-
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stätten bei Hof Mauer. S. 9 f. [mit Zusatz von
Th. Osterritter]. — L. Leiner, Rückblick auf
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S. 10 — 15. — K. Schumacher, Zur prähistorischen
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keltische Münzen aus Württemberg (und Hohen-
zollern). S. 37—41 (mit 2 Tafeln). — W. Nestle,
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zollern) gefundenen keltischen Münzen. S.41 — 47
(mit Karte und 2 Abbildungen). — W. Nestle,
Funde antiker Münzen im Königreich Württem-
berg (und Hohenzollern). VI. Nachtrag. S. 47 f.
— E. Kapff, Der römische Begräbnisplatz bei
Cannstatt. IL S. 48—58. — K. Zangemeister,
Römische Göttersteine aus Baden-Baden. S. 59
— 61 (mit 2 Abbildungen). — M. Bach, Register
über die Jahrgänge I— VI. S. 64—73.
Gazette des Beaux-Arts. 3e periode, tome vingt
et unieme (1899).
io8
Bibliographie.
5010 livraison. H. Lechat, Quelques vues
sur l'evolution de la sculpture grecque (premier
article). S. 177 — 188 (mit 4 Abbildungen).
502e livraison. H. Lechat, Quelques vues
sur l'evolution de la sculpture grecque (deuxieme
et dernier article). S. 313 — 324 (mit 5 Ab-
bildungen). — Ch. Saunier, Les conquetes
artistiques de la revolution et de l'empire et
les reprises des allies en 181 5 (troisieme article).
S. 340—346 (mit 4 Abbildungen). — G. Perrot
et Ch. Chipiez, Histoire de l'art dans l'anti-
quite, tome VI. VII (E. D.-G.). S. 347 — 352
(mit 5 Abbildungen).
5030 livraison. E. Babelon, Venus ä sa toi-
lette. Statuette en calcedoine saphirine. S. 360
— 368 (mit Tafel und 2 Abbildungen).
Globus. Bd. LXXV (1899).
No. 10. Die Römerbauten an dem Königs-
berge bei Regensburg. S. 168.
Nr. 16. C. v. Ujfalvy's anthropologische
Betrachtungen über die Porträtköpfe auf den
griechisch - baktrischen und indoskythischen
Münzen. S. 263 (mit 2 Abbildungen).
Nr. 18. E. Hahn, Zur Theorie der Ent-
stehung des Ackerbaues. S. 281 — 287. — Sgr.,
Chantre's Reisen im Antitaurus und in Cilicien.
S. 287—293 (mit 7 Abbildungen).
Das humanistische Gymnasium. Zehnter Jahr-
gang (1899).
Heft I. G. Wendt, Antike Humanität. S. 15
— 29. — Zusatz von G. Uhlig. S. 29-36.
Hermes. 34. Band (1899).
Heft 2. H. Willrich, Wer liefs König Philipp
von Makedonien ermorden? S. 174 — 182. —
B. Keil, Zur thessalischen Sotairosinschrift.
S. 183—202. — H. Willrich, Krateros und der
Grabherr des Alexandersarkophags von Sidon.
S. 231 — 250. — G. Busolt, Plutarchs Nikias und
und Philistos. S. 280—297. — H. Willrich,
Alabanda und Rom zur Zeit des ersten Krieges
gegen Mithradates. S. 305 — 311.
Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäo-
logischen Instituts. XIV. Jahrgang (1899).
Heft 1. Th. Wiegand, Ein neues Alexander-
porträt. S. 1—4 (mit Tafel 1 und 4 Ab-
bildungen). — G. Weber, Die Wasserleitungen
von Smyrna. I. S. 4 — 25 (mit Tafel 2. 3. und
35 Abbildungen). — S. Wide, Geometrische
Vasen aus Griechenland. S. 26 — 43 (mit 31 Ab-
bildungen). — E. Petersen, Caele Vibenna und
Mastarna. S. 43 — 49 (mit 3 Abbildungen).
Archäologischer Anzeiger Nr. 1 : J. A.
Kaupert f. S. 1. — Ch. Huelsen, Die neuen Aus-
grabungen auf dem Forum Romanum. S. 1—7
(mit 2 Abbildungen). — R. Oehler, Die Häfen
von Karthago. S. 7—12 (mit Beilage). —
Sitzungsberichte der Archäologischen Gesell-
schaft zu Berlin. 1899. Januar bis März.
S. 12 — 16 (mit 4 Abbildungen). — Erwerbungen
der Antikensammlungen in Deutschland. I. Die
westdeutschen Altertumssammlungen (F. Hettner).
S. 16 — 22 (mit 2 Abbildungen). — I. Nachtrag
zum Verkaufsverzeichnis der Dresdener Museums-
formerei. S. 22 — 24. — Eduard Gerhard- Sti-
pendium. S. 24 f. — Zu den Institutsschriften.
S. 25. — Bibliographie. S. 25—48.
Heft 2. U. v. Wilamowitz-Moellendorff, Die
griechischen Technopaegnia. S. 51 — 59 (mit
4 Abbildungen). — E. Pernice, Kothon und
Räuchergerät. S. 60 — 72 (mit 20 Abbildungen).
— F. Winter, Studien zur älteren griechischen
Kunst. I. S. 73 — 78 (mit Abbildung). — S.Wide,
Geometrische Vasen aus Griechenland (Fort-
setzung). S. 78—86 (mit 18 Abbildungen). —
B. Graef, Zum archaischen Marmorkopf aus
der Sammlung Saburoff im Berliner Museum.
S. 87-89.
Archäologischer Anzeiger Nr. 2. H. Kiepert f.
S. 49. — Jahresbericht über die Thätigkeit des
Kaiserlich Deutschen archäologischen Instituts.
S. 50 — 54. — Archäologische Funde im Jahre
1898 (Conze). S. 54 — 56. — Funde in Süd-
rufsland (G. Kieseritzky). S. 56 f. — Funde und
Erwerbungen in und ausAegypten 1897 — 1898/99.
(F. W. von Bissing). S. 57 — 59 (mit 3 Ab-
bildungen). — Italische Funde (H. Graeven).
S. 59 — 66. — Archäologische Neuigkeiten aus
Nordafrika (H. Schulten). S. 66—77 (mit 3 Ab-
bildungen). — Bericht über die Arbeiten der Reichs-
limeskommission im Jahre 1898 (E. Fabricius.
F. Hettner). S. 77—92 (mit Abbildung). —
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1897. H«
S. 92 — 96. — Gymnasialunterricht und Archäo-
logie. S. 96 — 98. — Eduard Gerhard-Stiftung.
S. 98. — Institutsnachrichten. S. 98 f. — Zu
den Institutsschriften. S. 99. — Bibliographie.
S. 99—119.
Jahrbuch des historischen Vereins Dillingen.
XI. Jahrgang (1898).
L. Schaeble, Hügelgräber bei Kicklingen.
S. 181 — 189. — Kuttler, Die Ausgrabungen bei
Zöschingen 1898. S. 190 — 198 (mit Tafel II).
— M. Scheller, Die Ausgrabungen bei Faimingen
1898. S. 199-207 (mit Tafel IV— VI).
Neue Jahrbücher für das klassische Altertum,
Geschichte und deutsche Litteratur, und für
Bibliographie.
I09
Pädagogik. Zweiter Jahrgang (189S). Band I. II.
Heft 10. F. Noack, Zur Entwickelung
griechischer Baukunst (Forts.). S. 455 — 496. —
— R.Wagner, Neue Hilfsmittel für den klassischen
Anschauungsunterricht [Rec. von H. Steuding,
Denkmäler antiker Kunst; H. Luckenbach, Ab-
bildungen zur alten Geschichte; A. Fuitwängler
und H. L. Urlichs, Denkmäler griechischer und
römischer Skulptur]. S. 518 — 536.
Dritter Jahrgang (1899). Band III. IV.
Heft 1. E. Lammert, Die geschichtliche
Entwickelung der griechischen Taktik. S. 1 — 29.
— O. Rofsbach, Griechische und römische Bild-
nisse. S. 50—61 (mit 2 Tafeln und 2 Ab-
bildungen).
Heft 2. E. Kornemann, Ägyptische Ein-
flüsse im römischen Kaiserreich. Eine aka-
demische Antrittsvorlesung. S. 118 — 132. —
Ed. Meyer, Die Sklaverei im Altertum (R.
Kötzchke). S. 154 f. — Gefälschte Antiken
(Ub[erg]). S. 159 f.
Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik
(Fleckeisens Jahrbücher). 25. Supplementband
(1899).
E. Diehl, De M finali epigraphica. S. 1 — 327.
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen
Institutes in Wien. Band II (1899).
Heft 1. O. Benndorf, Über den Ursprung
der Giebelakroterien. S. 1 — 51 (mit 54 Ab-
bildungen). — W. Arkwright, Über das lykische
Alphabet. S. 52 — 76. — A. Mahler, Der an-
gebliche Herakles des Onatas. S. 77 — 80 (mit
3 Abbildungen). — O. Cuntz, Topographische
Studien. S. 80 — 103. — E. Szanto, Der Re-
gierungsantritt des Artaxerxes Ochos. S. 103 f.
— A. Bauer, Die Schlacht bei Issos. S. 105
— 128 (mit 3 Abbildungen). — E. Bormann,
Denkmäler etruskischer Schriftsteller. S. 129
— 136 (mit 3 Abbildungen). — W. Reichel,
Das Joch des homerischen Wagens. S. 137 — 150
(mit 21 Abbildungen). — Gr. G. Tocilesco,
Ein neues Militärdiplom des Kaisers Hadrian
betreffend die Flotte von Misenum. S. 151 — 154
(mit 2 Abbildungen).
Beiblatt. L. M. Hartmann, Iter Triden-
tinum. Sp. 1— 14 (mit 2 Abbildungen). —
O. Benndorf, Topographische Urkunde aus
Ephesos. Sp. 15 — 36 (mit 9 Abbildungen). —
R. Heberdey, Vorläufiger Bericht über die Aus-
grabungen in Ephesus. III. Sp. 37 — 50 (mit
3 Abbildungen). — J. Hilberg, Epigramm von
Aquileja. Sp. 49 f. — V. Kuzsinszky, Funde
aus Ungarn. Sp. 51—72 (mit 22 Abbildungen).
— A. Stein, Ephesische Ehreninschrift des
Kaisers Nerva. Sp. 71—74 (mit Abbildung). —
W. Kubitschek, Ein Grabstein aus Brück a. L.
SP- 73—78 (mit Abbildung). — R. Weifshäupl,
Funde in Pola und Umgebung. Sp. 77 — 82
(mit 2 Abbildungen). — A. v. Domaszewski,
Ephesische Inschrift eines Tribunen der Legio VI
Macedonica. Sp. 81 — 86 (mit Abbildung). —
K. Schenkl, Das Grab des Parthenios. Sp. 85 — 88.
— W. Gurlitt, Vorbericht über Ausgrabungen in
Pettau. Sp. 87 — 96 (mit 5 Abbildungen).
The Independent (1899).
March 16. A Babylonian chronological tablet.
April 6. W. Max Müller, Discoveries in the
necropolis of Thebes.
American Journal of Archaeology. Second Series.
Volume II (1898).
Number 5. H. N. Fowler, Pausanias's de-
scription of Greece [Rec.vonHitzig-Blümner'sund
Frazer's Pausanias]. S. 357 — 366. — J. Pickard,
The Artemis Brauronia of Praxiteles. S. 367 — 372.
— W. Dennison, Some new inscriptions from
Puteoli, Baiae, Misenum, and Cumae. S. 373
— 39^- — W. Dennison, Two notes. I. On
some oscan inscriptions. II. On commentarium
Actorum Saecularium Quintorum. S. 399 — 402.
— H. N. Fowler, Archaeological bibliography
(Jan. — June, 1898). S. 403—464.
Number 6. J. W. White, Nineteenth annual
report of the Council of the Archaeological In-
stitute of America. S. 465—478. — Th. D.
Seymour, Seventeenth annual report of the
Managing Comittee of the American School of
Classical Studies at Athens. S. 479 — 490. —
R. B. Richardson, Report of the Director. S. 491
— 503. — W. G. Haie, Third annual report of
the Managing Committee of the American School
of Classical Studies in Rome. S. 504—513. —
C. L. Smith, Report of the Director. S. 514—529.
Anhang: Bulletin, Appendix to annual re-
ports for 1897—98. S. 1 — 146 (mit 4 Ab-
bildungen).
Volume III (1899).
Number 1. W. H. Ward, The hittitc gods
in hittite art. S. 1—39 (mit 51 Abbildungen).
— F. G. Moore, The gilt-bronze tiles of the
Pantheon. S. 40—43. — G. D. Lord, An attic
lease inscription. S. 44—54 (mit Tafel I). —
H. N. Fowler, Archaeological news and dis-
cussions. S. 55 — 1^°#
Journal des Savants (1899).
Mars. Fougeres, Mantinee (G. Perrot, premier
article). S. 135— 141.
IIO
Bibliographie.
Avril. Berthelot, Les merveilles de l'Egypte
et les savants alexandrins (premier article).
S. 242 — 252.
Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeit-
schrift für Geschichte und Kunst. Jahrgang XVII
(1899).
Nr. 1. Neue Funde: (1) Nassau, Altertums-
funde (Lehner). Sp. 1 — 3.
Nr. 2 u. 3. Neue Funde: (9) Mainz, rö-
mische Inschriften (Körber). Sp. 17 — 20 (mit
Abbildung). — (10) Birkenfeld, römisches Grab
bei Griebelschied (Back). Sp. 20 f. — (11) Bonn,
Caesar's Rheinbrücke. Sp. 21 f. — (13) VV. Gur-
litt, Ausgrabungen bei Pettau [Vortrag in der
Arch. Gesellschaft zu Berlin, Januar]. Sp. 22 f.
— (19) Cohors Treverorum equitata (Lehner).
Sp. 30—32.
Kunstbladet [Kopenhagen] (1898).
J. L. Heiberg, Graeske vaser. Tekninger af
Joakim Skovgaard. S. 337— 353 (mit 21 Ab-
bildungen [meist nach Vasen des athenischen
und des neapeler Nationalmuseums]).
Limesblatt (1899).
Nr. 31. [188] Niederbieber, Kastell (E. Ritter-
ling). Sp. 825 — 834. — [189] Heddesdorf,
Kastell (Bodewig). Sp. 834—840 (mit 2 Ab-
bildungen). — [i9°] Holzhausen a. d. Haide
bis Aarthal, Limesstrecke und Kastell Kernel
(HL Lehner). Sp. 841—846 (mit Abbildung).
— [191] Bulau, Holzturm am Limes in der Bulau
(G. Wolff). Sp. 846-848. — [192] Grofs-
Gerau, Kastell (Anthes). Sp. 848—851. — [193]
Badische Strecke, Untersuchungen des Jahres
1898 (K. Schumacher). Sp. 851—854. — [194]
Berningen, Kastell (Mettler). Sp. 855 f.
Listy filologicke. XXVI (1899).
Lieferung 2. R. v. Scala, Die Staatsverträge
des Alterthums. I. (F. Groh).
Deutsche Litteraturze i tung. XX. Jahrgang
(1899).
Nr. 8. F. Studniczka, Die Siegesgöttin
(J. Six). Sp. 3i6f.
Nr. 10. C. P. Burger, Der Kampf zwischen
Rom und Samnium (B. Niese). Sp. 389.
Nr. 11. R. Cagnat, Cours d'epigraphie
latine. 3. ed. (A. Schulten). Sp. 426 — 428. —
C. Schultefs, Bauten des Kaisers Hadrian (H.
Winnefeld). Sp. 439.
Nr. 12. $1X0X071x6; 2'iXXoyo; Hapvaaaos.
TiTteTVjpf;, eto; ß' (R. Weil). Sp. 459 f. — Justi,
Winckelmann (H. Wölfflin). Sp. 479—482.
Nr. 13. J. Führer, Forschungen zur Sicilia
sotterranea (F. v. Duhn). Sp. 513 — 517.
Nr. 18. American Journal of Archaeology.
Vol. I. II 1—5 (U. v. Wilamowitz-Moellendorff).
Sp. 699 — 701.
Nr. 19. L. Kjellberg, Asklepios (E. Maafs).
Sp. 741 f. — E. Ciccotti, II tramonto della
schiavitu nel mondo antico (F. Cauer). Sp. 750
—753-
Nr. 21. W. Heibig, Führer durch die öffent-
lichen Sammlungen klassischer Altertümer in
Rom. I. (L. Pollak). Sp. 839 f.
Melanges d'archeologie et d'histoire (Flcole fran-
gaise de Rome). XIXe annee (1899).
Fascicule I — II. St. Gsell, Chronique archeo-
logique africaine. Quatrieme rapport. S. 35 — 83.
— A. Chaumeix, Deux portraits de l'epoque
hellenistique. S. 91 — 100 (mit Tafel I. II). —
L. Homo, Le domaine imperial ä Rome, ses
origines et son developpement du Ier au IVe siecle.
S. 1 01 — 129 (mit Tafel III).
Memoires presentes ä l'Institut Egyptien. Tome III
(1898).
Fascicule VI. G. Daressy, La Mastaba de
Mera (mit Tafel).
Memoires de la Societe academique d'agriculture,
des sciences, arts et belles-lettres du departe-
ment de l'Aube (Troyes). 3e serie, tome XXXV
(LXII de la collection) (1898).
Le Clert, Musee de Troyes. Bronzes. Cata-
logue descriptif et raisonne. Introduction.
S. I —XXXII. — Liste des localites du departe-
ment de l'Aube oii il a ete trouve des objets en
bronze. S. XXXIII — LH. — Catalogue des
objets. S. 1 — 259. — Index. S. 261—273. Mit
73 Tafeln.
Miscelanea Turolense (Teruel). Ano VII (1898).
Numero 22. J. E. Hartzenbusch, Las mu-
rallas de Teruel.
Mittheilungen der k. k. Central-Commission für
Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale. N. F. 25. Band (1899).
Heft 2. S. Rutar und A. von Premerstein,
Archäologische Bereisung des Herzogthums
Krain. S. 94 — 96 (mit Abbildung). — Riedl,
Inschriftstein aus Cilli. S. 96 f. (mit Abbildung).
— Fahrngruber, Römische Inschrift. S. 97 f.
Mittheilungen des Kaiserlich Deutschen Archäo-
logischen Instituts. Athenische Abtheilung.
Band XXIII (1898).
Heft 4. E. Drerup, Ein athenisches Proxenie-
dekret für Aristoteles. S. 369 — 381. — J. H.
Holwerda jr. , llapotr/^vioc. HipoSoi. IlepiV/toi.
S. 382 — 389. — F. Hiller v. Gärtringen, In-
schriften aus Rhodos. S. 390—403. — L. Sa-
Bibliographie.
III
vignoni, Due lckythoi di Tanagra. S. 404 — 408
(mit Tafel V und 2 Abbildungen). — A. Wilhelm,
Die sogenannte Hetäreninschrift aus Paros.
S. 409 — 440. — R. Herzog, Reisebericht aus
Kos. S. 441—461. — P. Wolters, Prähistorische
Idole aus Blei. S. 462—465. — A. Wilhelm,
Altattische Schriftdenkmäler. S. 466 — 492 (mit
Tafel IX. X). — Litteratur. S. 493 t — Funde.
S.494 — 498. — Sitzungsprotokolle, Ernennungen.
S. 499.
Mitteilungen aus der historischen Litteratur.
XXVII. Jahrgang (1899).
Heft 2. E. Trampe, Syrien vor dem Ein-
dringen der Israeliten (J. Nikel). S. 134 f. —
R. Buchwald, Nabuchodonosor II. von Babylon
(J. Nikel). S. 135. — J. Führer, Forschungen
zur Sicilia Sotterranea (F. Hirsch). S. 135 — 138.
Petermanns Mitteilungen. 45. Band (1899).
Nr. III. R. Gradmann, Der obergermanisch-
rätische Limes und das fränkische Nadelholz-
gebiet. S. 57—66 (mit Tafel 6).
Mitteilungen des Vereins für Geschichte und
Altertumskunde von Erfurt. Jahrgang 1899.
H. Lehner, Römischer KasserolengrifF. 5 S.
mit Tafel 9. 10.
Mnemosyne. N. S. Volumen vicesimum septimum
(1899).
Pars II. J. M. J. Valeton, Hierosolyma
capta. S. 113— 139. — C. M. Francken, De
nomine Iulo. S. 151 — 154.
Le Musee Beige. Troisieme annee (1899).
No. 1. E. Fairon, Une nouvelle hypothese
sur la »ratio castrensis« et sur la »ratio thesau-
rorum«. S. 1 — 5.
Das Museum. IV. Jahrgang (1899).
Heft 8. Jünglingskopf. Marmor, Athen,
Akropolismuseum (Tafel 61).
Heft 9. Iason und Pelias. Wandgemälde
aus Pompeji, Neapel, Museo Nazionale (Tafel 70).
Heft 10. Wagenlenker. Bronzestatue aus
Delphi. Delphi, Museum (Tafel 73).
Heft 11. Herakles und Atlas. Metope vom
Zeustempel in Olympia (Tafel 86).
Heft 13. F. Winter, Über Giebelcomposition.
S. 49 — 52 (mit 4 Abbildungen und Tafel 100:
Mittelfigur aus dem Westgiebel des Zeustempels
zu Olympia, und 101: Kentaur und Lapithin
aus demselben Giebel).
Ceske Museum Filologicke. Jahrgang V (1899).
Lieferung 1 und 2. J. V. Prasek, Herodo-
teische Vorstellungen von Europa. S. 32 — 52.
— Recensionen: Grenfell and Hunt, The Oxy-
rhynchos Papyri (R. Noväk). — K. Buresch,
Aus Lydien (J. V. Prasek). — Holm, Geschichte
Siciliens im Alterthum. III. (J. V. Prasek). —
Piepenbring, Histoire du peuple d'Israel (J. V.
Prasek). — Bonnell, Beiträge zur Alterthums-
kunde Rufslands (J. V. Prasek). — Mau, Führer
durch Pompeji, 3. Aufl. (J. Zeman).
Rheinisches Museum für Philologie. N. F. 54. Band
(1899).
Heft 2. O. Rofsbach, Das Sacrarium des
Heius in Messana. S. 277—284 (mit Plan).
Die Nation. 16. Jahrgang (1899).
Nr. 31. S. Günther, Heinrich Kiepert. S. 441 f.
Notizie degli Scavi di Antichitä (1898).
Dicembre. RegioneXI(Transpadana). i.Mathi.
Tombe dell' etä romana scoperte nel territorio
del comune (E. Ferrero). S. 463 f. — Regione IX
(Liguria). 2. Genova. Altre tombe scoperte
nei lavori per l'allargamento di Via Venti
Settembre (G. Ghirardini). S. 464 f. — 3. Bo-
logna. Iscrizioni provenienti dagli scavi nell'
alveo del Reno (E. Brizio). S. 465 — 486 (mit
3 Abbildungen). — Regione V (Picenum).
4. Sanseverino-Marche. Scoperte di antichitä
avvenute nel territorio del comune (V. Aleandri).
5. 486—488. — Regione VII (Etruria). 5. San
Quirico d'Orcia. Tomba etrusca del sec. V a.
C. S. 488. — 6. Castiglion d'Orcia. Scavi
nella frazione di Bagni di S. Filippo (G. Pelle-
grini). S. 489—491. — Roma. 7. Nuove sco-
perte nella cittä e nel suburbio (G. Gatti).
S. 491 f. — Regione I (Latium et Campania).
Latium. 8. Sperlonga. Costruzioni appartenenti
ad una villa romana, e sculture marmoree sco-
perte presso la grotta di Tiberio (G. Patroni).
S. 493 f. — Campania. 9. Torre Annunziata.
Fabbriche antiche scoperte in contrada Civita
presso le mura di Pompei (A. Sogliano). S. 494
— 503 (mit 3 Abbildungen). — 10. Pompei.
Relazione degli scavi fatti nel mese di dicembre
1898 (A. Sogliano). S. 503 f. (mit 8 Abbildungen).
— Regione IV (Samnium et Sabina). Sabini.
11. Coppito (frazione del comune di Aquila).
Lapidi sepolcrali iscritte (N. Persichetti). S.
504 f. — Paeligni. 12. Introdacqua. Tomba
preromana scoperta nel territorio del comune
(A. de Nino). S. 505.
Indice topografico per l'anno 1898. I Bl.,
5 S. gr. 4°.
(1899).
Gennaio. Regione XI (Transpadana). 1. To-
rino. Tombe antiche scoperte sulla sinistra
della Stura (E. Ferrero). S. 3.£ — Regione IX
(Liguria). 2. Genova. Altre tombe antiche
112
Bibliographie.
scoperte nelf allargamento di via Venti Settembre.
S. 4. — Regione VIII (Cispadana). 3. Ravenna.
Sarcofago di eta barbarica, aggiunto alle raccolte
del Museo di Ravenna (C. Ricci). S. 4 f. (mit
Abbildung). — Regione V (Picenum). 4. Ancona.
Cippo sepolcrale con iscrizione latina (C. Cia-
varini). S. 5. — Regione VI (Urabria). 5. Terni.
Avanzo di edificio di etä romana rinvenuto nella
contrada Cerqueto, e frammenti di embrici epi-
grafi (N. Persichetti). S. 6. — Regione VII
(Etruria). 6. Asciano. Grandioso musaico poli-
cromo e altri resti d'un edificio termale romano
scoperti dentro il paese (G. Pellegrini). S. 6 — 9
(mit 2 Abbildungen). — Roma. 7. Nuove sco-
perte nella cittä e nel suburbio (G. Gatti).
S. 10 — 14. — Regione I (Latium et Campania).
Campania. 8. Boscoreale. Nuove esplorazioni
nella villa romana della Pisanella (A. Sogliano).
S. 14 — 16 (mit Abbildung). — 9. Pompei. Re-
lazione degli scavi fatti durante il mese di
gennaio 1899 (A. Sogliano). S. 17 — 24 (mit
7 Abbildungen). — Regione II (Apulia). Ca-
labria. 11. Taranto. Antichi pavimenti a mu-
saico, figurata, scoperti nella cittä (Q. Quagliati).
S. 24 f. — Sicilia. 12. Siracusa. Nuove esplo-
razioni nel Plemmyrium (P. Orsi). S. 26 — 42
(mit 12 Abbildungen). — Sardinia. 13. Terra-
nova-Fausania. Tombe della necropoli olbiense
scoperte nel colle di S. Simplicio (P. Tamponi).
S. 42 — 44.
<PiXoXoyix6; S'iXXoyo; Ilapvacjaö';. vExos •{ (1899).
N. T. IIoXittj;, Td <5vo|i.aTa xäiv orj(ji(uv. S. 54.
— A. MTjXiapotxTjc, N^aioypacptxd xaxd ttjv ysiu-
Ypacct'ctv toü 'Äpaßo; 'E?pi£i. S. 81. — M. Xpy-
ao/00;, Y0Xuv9o?. S. 142. — K. A. MuXcuvd?,
Flepl xr\z 7raxpi§os xoü xürcou x&v dp^aixäiv xrj;
AxpoTroXeu); dyaXpidxcDv. S. 175.
Philologus. Band LVIII (N. F. XII) (1899).
Heft 2. W. v. Voigt, Unter welchen Ge-
stirnen wurde Caesar, Agrippa und Tiberius
geboren i S. 1 70—204. — L. Radermacher, Zu
Isyllos von Epidauros. S. 314—316. — J. Ziehen,
Zur Kunstmythologie des Adonis. S. 318 f. —
J. Ziehen, Zur Kultgeschichte des Fackel wett-
laufs. S. 319/.
Portugalia. Materiaes para o estudo do povo
portuguez. Tomo I (1898).
Fasciculo 1°. F. M. Sarmento, A arte my-
cenica no norveste de Hispanha (mit 16 Ab-
bildungen). — A. d. S. Rocha, As arcainhas
do Seixo et da Sobreda (mit 14 Abbildungen).
— Estatueta romana de Soutello (mit Abbil-
dung). — Sociedade Archeologica da Figueira,
communicacoes a primeira sessao de 19 de marco
de 1898 (mit 8 Abbildungen). — A. d. S.
Rocha, Mobiliario neolithico disperso no valle
inferior do Mondego. — Primeiros vestigios da
epocha do cobre nas cercanias da Figueira. —
Vestigio da epocha do bronze em Alvaiazere.
Estacao luso-romana da caverna do Bacellinho,
na serra de Alvaiazere. — Novos vestigios ro-
manos no valle inferior do Mondego e immedia-
cues. — A. D. Silva, As moedas recolhidas nas
sepulturas do sitio da Egreja Velha, no Negrote.
Ilpaxxixd ttjS h Ätr^vai; ApyatoXoYcxT)? 'Exatpefa?
10\> £XOÜ? I898 (1899).
11. KaßßaSfas, vExOeats t«üv ;:£7TpaYfiivu>v tt];
^xatpeta; xotTct to exos 1898. S. 9—27. — T. Ni-
xoXatorj;, AvaaxacpT] '0Xu[i.7tt£(o'j. S. 62 — 64. —
K. A. M'jXtuväc, IkpiXujTiTtxT] ex9eatc Trepi t?j;
dvaaxotcprj? t^j a-coä; xoü 'AtTaXoy. S. 65 — 68. —
Ä. N. 2xtäs, Avaaxacpr) Trapd to [AV^pielov toü
^iXoTictTTTiou. S. 68— 71 (mit Tafel i). — 'A. N.
2xt5;, Avaaxa'^7] Iv 'EXeuatvt. S. 72—91 (mit
Tafel 2). — B. Srd^c, vEx&eats Trepl tcüv £v Sou-
vi'ij) 7re7rpay(i.ivu)V xaxd xo 1898. S. 92 — 94. —
K.KoupouvitdxTjjjAvaaxacpai'Epexpta;. S. 95 — 100.
— A. 2xoc'jpo7ioüXXo;, vEx9e3i? <rspi x^s Iv cPrjV£t'a
dvaaxacpTJ;. S. 100 — 104. — T. ScuxKjptdoTj;, llepi
xüiv iv 8^ppiü) dvaaxacpöiv. S. 104 — 110.
Proceedings of the Society of Biblical Archaeo-
logy. Vol. XXI (1899).
Part 2. St. A. Cook, Some recent Palmy-
rene inscriptions. S. 68—78 (mit Tafel I. II).
— J. H. Walker, Analysis of Egyptian cosmetic.
S. 79. — W. L. Nash, Scarab of Hat Shepsut.
S. 80 (mit Abbildung). — W. H. Rylands,
Portrait-statue of Psammetic Neith. S. 80 (mit
Beilage). — W. H. Ward, The inscribed stones
from Hamath. S. 80 f. — E. T. Whyte, Egyptian
bronze mummy case for a fish. S. 81 (mit
Beilage).
Parts 3 und 4. A. H. Sayce, A new Egyptian
King; the predecessor of Kheops. S. 108 — 110
(mit Tafel I). — A. H. Sayce, Some old in-
scriptions from El-Kab. S. m — 114 (mit
Tafel II). — F. Hommel, Assyriological notes
(continuation). S. 115 — 139. — A. H. Sayce,
Discoveries at Karnak. S. 141. — F. W. Fräser,
The tomb of Pepi-ankh ^hua. S. 143. —
E. T. Whyte, Egyptian musical instrument.
S. 143 f. (mit Tafel).
Römische Quartalschrift für christliche Alter-
thumskunde und für Kirchengeschichte. Drei-
zehnter Jahrgang (1899).
Heft 1. A. de Waal, Funde in den Kata-
Bibliographie.
113
komben in den Jahren 1838 — 1851 (Schlufs).
S. I — 16. — de Waal, Die Iuno pronuba auf
einem christlichen Sarkophag im Museum des
Campo santo. S. 25 f. (mit Tafel III).
Recueil de travaux relatifs ä la philologie et a
l'archeologie egyptiennes et assyriennes. Vol. XXI
(1899).
Liv. 1 et 2. G. Daressy, Les temples d'Aby-
dos. Supplement ä la publication de Mariette.
S. I — 8 (mit Abbildung). — G. Daressy, Les
rois Psusennes. S. 9 — 12. — W. Spiegelberg,
Eine Stele aus der Oase Dachel. S. 12 — 21
(mit Tafel). — A. Jacoby, Über ein Herrschafts-
symbol. S. 24 — 26 (mit 4 Abbildungen). —
V. Scheil, Notes d'epigraphie et d'archeologie
assyriennes. S. 26 — 29 (mit 3 Abbildungen). —
G. Daressy, Listes geographiques de Medinet-
Habou. S. 30 — 39. — W. Spiegelberg, Varia
[darin : Inschriften der Sinaihalbinsel. S. 51 — 54
(mit 4 Abbildungen); zum Galaschurz des alten
Reiches. S. 54 f. (mit 9 Abbildungen). — E. Na-
ville, Les plus anciens monuments egyptiens.
S. 105 — 123 (mit Tafel). — Ph. Virey, La tombe
des vignes ä Thebes. S. 127 — 133 (mit 5 Ab-
bildungen).
The Classical Review. Vol. XIII (1899).
No. 2. H. F. Tozer, A history of ancient
geography (J. G. C. Anderson). S. 179—182.
— N. M. Isham, The homeric palace (M. L.
Earle). S. 184. — Th. Ashby jun., Excavations
in Rome. S. 184 — 186. — H. B. Walters,
Monthly record. S. 186 f.
No. 3. Some recent works on Asia Minor
[Rec. von: G. Radet, La Lydie et le monde
grec au temps des Mermnades; G. Radet, En
Phrygie; G. Radet, De coloniis a Macedonibus
in Asiam eis Taurum deduetis; K. Buresch,
Aus Lydien] (W. M. Ramsay). S. 136 — 144. —
H. B. Walters, Monthly record. S. 144.
No. 4. R. Wünsch, Sethianische Ver-
fluchungstafeln aus Rom (R. S. Conway). S. 224
— 226. — C. Smith, The torch race of Bendis.
S. 230 — 232. — Th. Ashby jun. , Excavations
in Rome (continued). S. 232 — 235.
The Edinburgh Review. Vol. CLXXXIX (1899).
No. 388. Roman Britain (Anon. Rec. von:
Pitt-Rivers, Excavations in Cranborne Chase;
G. E. Fox and W. H. Hope, Excavations in the
site of the roman city of Silchester; Archaeo-
logia Aeliana 1894—98 ; Reports of the Cumber-
land Excavation Committee, 1894 — 98; J. Mac-
donald and J. Barbour, Birrens and its anti-
quities). S. 369 — 390.
Archäologischer Anzeiger 1899.
Revista de archivos, bibliotecas y museos. Tercera
epoca, ano III (1899).
Numero 2. J. R. Melida, Idolos ibericos
encontrados en la Sierra de Ubeda, cerca de
Linares (Jaen), pertenecientes al Excmo. Sr.
general D. Luis Ezpeleta. S. 98 — 101 (mit
Tafel IV).
Revista de la Asociacion artistico-arqueologica
Barcelonesa. Ano II (1898).
Ndm. 10. M. R. de Berlanga, Estudios epi-
graficos de algunas inscripeiones falsas (con-
clusion). S. 697 — 725. — J. M. Draper, Frag-
mento de construccion romana [Relieffries mit
Hippokampen]. S. 745 (mit Abbildung). —
Afio III (1898). Volumen 2°.
Nüm. 1 1. M. R. de Berlanga, Estudios epi-
graficos de algunas inscripeiones falsas. S. 2 — 16
[Fortsetzung Nüm. 12 S. 84 — 99. Ndm. 13
S. 129 — 144]. — F. H. Sanz, Noticias generales
sobre los monumentos megaliticos de la Isla de
Menorca. S. 17 — 27 (mit 7 Abbildungen). —
P. Ibarra, Illici, nuevo hallazgo. S. 49 — 55.
Revista critica de historia y literatura espaholas,
portuguesas e hispano-americanas. Ano IV (1899).
Nüms. I y II. F. P. Garofalo, Algunas
notas sobre la historia antigua de Espana.
S. 65-68.
Revista de Extremadura (Caceres). Ano I (1899).
Nüm. I. El Marques de Monsalud, In-
scripeiones visigoticas y romanas. La torre de
Miguel Sexmero. S. 30 — 34.
Nüm. II. D. Berjano, Nota epigräfica
S. 119 — 122.
Nüm. III. E. Hübner, Caceres en tiempo
de los Romanos. S. 145 — 156. — Actas de las
sesiones celebradas por la Comision provincial
de Monumentos de Badajoz. S. 191 — 194 [ent-
hält u. a. römische Inschriften].
Revista de Guimaraes (Porto). Volume XV (1898).
Nr. 3. F. M. Sarmento, Materiaes para a
archeologia do concelho de Guimaraes. S. 91
— 106 [Fortsetzung No. 4 S. 152 — 167. Vol. XVI
(1899) No. i S. 5—22].
Revue archeologique. Troisieme serie, tome XXXIV
(:899).
Janvier-fevrier. E. Pottier, Nouvelles acqui-
sitions du Louvre (1897). S. 1-14 (mit Tafel
III— V und 9 Abbildungen). — J. de Morgan,
Fouilles ä Suse (1897— 1898). S. 15—36 (mit
Tafel I und Abbildung). — St. Gsell, Les sta-
tues du temple de Mars Ultor ä Rome. S. 37
—43 (mit Tafel II). — V. Berard, Topologie.
S. 65—96. — A. Martin, Exploration de la
8
ii4
Bibliographie.
Butte de Kernec en Languidic (Morbihan).
S. 97—107 (mit 3 Abbildungen). — G. Kat-
cheretz, Notes d'archeologie russe. III. Les
ruines de Mero. S. 108 — 114 (mit 2 Ab-
bildungen). — A. Vercoutre, Petits monuments
gallo -romains inedits. S. 115— 117 (mit Ab-
bildung). — S. Reinach, Statuettes de bronze
du musee de Sofia (Bulgarie). Deuxieme serie.
S. 118— 125 (mit 18 Abbildungen). — S. Reinach,
Le buste de Ciceron a Apsley-House. S. 126 f.
— J. Keififer, Precis de decouvertes archeo-
logiques faites dans le Grandduche de Luxembourg
de 1845 ä 1S97 (suite). S. 128 — 141 (mit Ab-
bildung). — L. Dorez , Bulletin mensuel de
l'Academie des inscriptions. S. 142 — 144. —
S. de Ricci, M. Thiers et le calendrier de Co-
ligny. S. 145. — Ph. Delamain, Statuette de
Diane (collection Delamain). S. 1461". —
H. Usener, Göttliche Synonyme (H. Hubert).
S. 151 f. — R. Wünsch, Sethianische Ver-
fluchungsformeln (R. C.). S. 153 f. — J. Leite
de Vasconcellos, Religiöes da Lusitania (S. R.).
S. 154 f. — Vatelet, Enseignement de l'histoire
de l'art par les projections. 1. L'antiquite
(S. Reinach). S. 158 f. — W. H. B. Hall, The
Romans on the Riviera and Rhone (R. C.) S. 160.
La Revue de l'art ancien et moderne. 30 annee,
tome V (1899).
No. 24. E. Babelon, Les origines du Por-
trait surles monnaies grecques (fin). S. 177 — 186
(mit 23 Abbildungen).
Revue beige de numismatique. Cinquante-cin-
quienie annee (1899).
2e livraison. M. Michel -P. Vlasto, Monnaies
rares ou inedites de Tarente de ma collection.
S. 145—156 (mit Tafel VI). — A. du Chastel
de la Howardries, Syracuse (Vte. B. de J.).
S. 241 f. — R. Oberhummer und H. Zimmerer,
Durch Syrien und Kleinasien (Vte. B. de J.).
S. 246 f. — E. Babelon, Les monnaies de Me-
daba (A. de W.). S. 254k — B. Pick, Die
antiken Münzen Nordgriechenlands (F. A.)
S. 258 — 260.
Revue celtique. Vol. XX (1899).
No. 1. S. Reinach, Le corail dans l'industrie
celtique. S. 13 — 29.
Revue critique d'histoire et de litterature. Trente-
troisieme annee (1899).
No. 7. E. Drerup, Über die bei den attischen
Rednern eingelegten Urkunden (My.). S. 124 — 126.
No. 8. W. Schurz, Die Militärorganisation
Hadrians (R. Cagnat). S. 147 — 149.
No. 9. O. Müller und F. Wieseler, Antike
Denkmäler zur griechischen Götterlehre. 4. Ausg.
von K. Wernicke (S. Reinach). S. 163 f.
No. 11. F. Boeswillwald, A. Ballu, R. Cagnat,
Timgad (A. Audollent). S. 214—217. — P.
Nerrlich, Ein Nachwort zum Dogma vom
klassischen Altertum (S. R.). S. 2i7f.
No. 12. G. Perrot et Ch. Chipiez, Histoire
de l'art dans l'antiquite. Tome VII (S. Reinach).
S. 221 - 225.
No. 13. A. Furtwaengler, Neuere Fälschungen
nach Antiken (S. Reinach). S. 243 — 247.
Revue epigraphique du Midi de la France (1898).
No. 91 (decembre). 1264. Inscription cel-
tique de Coligny. S. 557 — 560.
Revue epigraphique [bisher mit dem Zusätze: du
Midi de la France] (1899).
No. 92. (1265) Inscription celtique de Co-
ligny. S. 1. — (1266) Milliaire d'Auguste de
la voie Aurelienne. S. 1 f . — (1267) Monument
en l'honneur de Caligula, date de l'an 40. S.
2 f. — (1268) Autel ä la deesse Salus. S. 3 f.
— (1269) Epitaphe. S. 4. — (1270) Disque de
bronze inscrit. S. 5. — (1271) Epitaphe. S. 5f.
— (1271) Epitaphe chretienne. S. 6 f. — (1273
— 1279) Dieux de la Gaule. I. Les dieux de la
Gaule celtique (suite: Les Junons de Neris, Ju-
piter ä la roue, Mars Lacavus, Lanovalus, Lar-
raso, Lavoratus (?), Deus Mars Leusdrinus. S. 7
— 12. — O. Hirschfeld, Les E^duens et les Ar-
vernes sous la domination romaine [Übersetzung
einer Akademieabhandlung]. S. 13 — 16.
Revue des etudes anciennes (Annales de la Faculte
des Lettres de Bordeaux et des Universites du
Midi. Quatrieme serie). Tome I, vingt et
unieme annee (1899).
No. 1. G. Radet, Avant -propos,
M. Holleaux, Curae epigraphicae I. S
— H. Lechat, Xpüaeoi Tirrtyes. S. 19 — 22. —
Perdrizet, Le dieu thrace Zbelthiourdos. S.
— 26. — C. Jullian, Notes gallo -romaines.
Sainte Victoire. S. 47 — 57 [mit Zusatz von
Mistral. S. 57 f.]. — Bulletin hispanique:
Paris, Tete d'enfant, marbre trouve ä Carthagene.
St 59—62 (mit Tafel I). P. Serrano Gomez,
La plaine de la Consolation et la ville iberique
d'Ello. S. 63—71 (mit Abbildung). P. Ibarra
y Ruiz, Nouvelle decouverte ä Elche. S. 71 f.
(mit Abbildung). — W. Heibig, L'epopee home-
rique (G. Radet). S. 73 f. — G. Fougeres, Man-
tinee (G. Radet). S. 74—83. E. Ardaillon, Les
mines du Laurion (G. Radet). S. 83—88. —
E. Le Camus, Voyage aux sept eglises de l'Apo-
calypse (G. Weber). S. 88.
S. 1
7-18.
Bibliographie.
"5
No. 2. L. Rouch, Une dcmeure royale a
l'epoque homeriquc: le palais d'Ulyssc a Ithaquc.
S. 89— 140 (mit Plan). — C. Jullian, Notes gallo-
romaines: remarques sur un essai d'inventaire des
figlinae gallo-romaines. S. 143 — 162. — P. Paris,
Bulletin hispanique: ornement en bronze trouve
ä Marchena (Andalousie). S. 163—167 (mit
Tafel II). — A. Engel, Nouvelles archeologiques.
S. 169— 171. — P. P[aris], Reception de M. J.
R. Melida ä l'Academie de San Fernando. S.
171 f. — J. R. Melida, Viaje ä Grecia y Tur-
quia (G. R[adet]). S. 172. — E. Babelon, Inven-
taire sommaire de la collection Waddington
(G. Radet). S. 175 f. — Melanges Henri Weil
(G. Radet). S. 176 — 179. — Pb. - E. Legrand,
Quo animo Graeci divinationem adhibuerint
(F. Dürrbach). S. 180.
Revue des etudes grecques. Tome XI (1898).
No. 44. E. Pottier, Le dessin par ombre
portee chez les Grecs. S. 355 — 388 (mit 16 Ab-
bildungen). — P. Perdrizet, Remarques sur l'in-
scription des Labyades. S. 419 — 422. — E. Ar-
daillon, Les mines du Laurion dans l'antiquite
(T. R.). S. 423 f. — J. Boehlau, Aus ionischen
und italischen Nekropolen (T. R.). S. 426 f. —
W. Doerpfeld und E. Reisch, Das griechische
Theater (Th. Reinach). S. 427 f. — Egypt Ex-
ploration Fund. Archaeological Report 1896 —
1897 (T. R.). S. 428 f. — Xaptax^pta, Abhand-
lungen Th. Korsch gewidmet (T. R.). S. 430 f.
— A. Mommsen, Feste der Stadt Athen im
Altertum (V.). S. 431 f. -- W. M. Ramsay, The
cities and bishoprics of Phrygia. I 2 (X.). S.
432 f. — S. Reinach, Repertoire de la statuaire
grecque et romaine (E. Pottier). S. 433 — 435.
— C. Robert, Römisches Skizzenbuch aus dem
18. Jahrhundert (Le Beau). S. 435. — G. de
Sanctis, fttWe (T. R.)- S. 435 f. — R. Wünsch,
Sethianische Verfluchungsformeln (T. R.). S.
437 f. — Ch. - Em. Ruelle, Bibliographie an-
nuelle des etudes grecques (1895—96—97). S.
439-517'
No. 45 (janvier — fevrier). P. et V. Glachant,
Une lettre inedite d'Erneste Beule. S. 1 — 8. —
A. Hauvette, Phayllos de Crotone. S. 9 — 19. —
M. Holleaux, Trois decrets de Rhodes. S. 20 —
37. — P. Perdrizet, Encore Labys. S. 40— 42. —
Th. Reinach, Un temple eleve par les femmes
de Tanagra. S. 53 — 115 (mit Tafel). — G.
Billeter, Geschichte des Zinsfufses im griechisch-
römischen Altertum (T. R[einach]). S. 131. —
G. F. Hill, Catalogue of greek Coins, Lycia,
Pamphylia and Pisidia (T. R.). S. 132 f. — G.
Fougeres, Mantinee (T. R.). S. 135 f. — E. Frce-
man, Geschichte Sicilicns, deutsch von B. Lupus
(S. R[einach]). S. 136 f. — K. Klemcnt, Arion
(T. R.). S. 138 f. — G. Perrot et Ch. Chipiez,
Histoire de l'art dans l'antiquite (T. R.). S. 144.
— F. Studniczka, Die Siegesgöttin (T. R.)
S. 146.
Revue des ETudes Juives. Tome XXXVIII (1899).
No. 75. Th. Reinach, Un conte babylonien
dans la litterature juive. Le roman d'Akhikhar.
S. 1-13.
Revue Historique. Tome soixante-neuvieme (1899).
No. II. C. Jullian, France, publications re-
latives ä l'antiquite romaine. S. 318—341. —
G. Busolt, Griechische Geschichte III 1 (A. Holm).
S. 380—382. — E. A. Freeman, Geschichte
Siciliens, übers, v. B. Lupus. II (A. Holm). S.
382 f.) — M. L. Strack, Die Dynastie der Pto-
lemaeer (G. Glotz). S. 383—385. — G. F.
Hill, Sources for greek history (Ch. Lecrivain).
S. 385. — W. Cunningham, An cssay on western
civilization (Ch. Lecrivain). S. 385 f. — E. Calle-
gari, I Gracchi (Ch. Lecrivain). S. 386. — Th.
Zielinski, Cicero im Wandel der Jahrhunderte
(Ch. Lecrivain). S. 386 f. — E. Callegari, Im-
prese militari e morte di Alessandro Severo (Ch.
Lecrivain). S. 387 f.
Revue de l'instruction publique en Belgique. Tome
XLII (1899).
ie livraison. J--P. Waltzing, Etüde histo-
rique sur les corporations professionnelles chez
les Romains (A. de Ceuleneer). S. 45 — 50.
Revue des deux mondes. Quatrieme periode,
LIXeannee, tome cent cinquante-deuxieme (1899).
2e livraison. G. Boissier, A propos d'un
theätre antique [das Theater von Orange]. S.
303—332.
3e livraison. A. Gasquet, Le eulte et les
mysteres de Mithra. S. 530 — 562.
La nouvelle Revue. Vingt-et-unieme annee, tome
CXVI (1899).
4<> livraison. R. Cagnat, La Tunisie romaine.
S. 664—671.
Nouvelle Revue historique de droit frangais et
etranger. 230 annee (1899).
No. 2. J. Toutain, Nouvelles observations
sur l'inscription d'Henchir-Mettich (1" article).
S. 137 — 169. — Borghesi, Oeuvres completes,
tome X (C. Pallu de Lessert). S. 248—254.
Revue numismatique. Quatrieme serie, tome troi-
sieme (1899).
Premier trimestre. E. Babelon, Deux me-
daillons disparus de Domitien et de Justinien.
n6
Bibliographie.
Note additionnelle. S. i — 8 (mit Tafel I). —
M. Soutzo, Etüde sur les monnaies imperiales
romaines (suite et fin). S. 9 — 21. — M. Rostov-
tsew, Etüde sur les plombs antiques (suite et
fin). S. 22 — 61 (mit Tafel II und 7 Abbildungen).
— Trouvailles de monnaies (I.-A. Bl[anchet]). S.
107 — 109. — Trouvailles de monnaies en Italie
(R. Mowat). S. 109 f. — Dicouverte de mon-
naies romaines dans l'Indre (J. Creusot). S. 110.
— Monnaies des rois de Characene (E. B.).
S. 110— 112. — Marsyas et le dieu Maron
(E. B.). S. 112. — Monnaies de la Phrygie
(E. B.). S. 112 f. — Monnaie de la Cilicie (E. B.)
S. 113. — S. Ambrosoli, Monete greche (I.-A.
Bl.) S. 124. — H. Riggauer, Münzen (I.-A. Bl.).
S. 124 f. — E. Babelon, Notice sur la monnaie
(I.-A. Bl.) S. 125. — G. F. Hill, A dedication
to Artemis (I.-A. Bl.). S. 126.
Revue semitique d'epigraphie et d'histoire ancienne.
7' annee (1899).
Avril. A. Boissier, Notes d'assyriologie (suite
et fin). S. 131 — 135. — F. Nau, La legende
inedite des fils de Jonadab, fils de Rechab, et
les iles Fortunees. S. 136 — 146. — J. Halevy,
Les Arabes dans les inscriptions sabeennes.
S. 146 — 157. — J. Halevy, La naissance du
sumerien. S. 158—165. — J. Perruchon, Notes
pour l'histoire d'Ethiopie. S. 166 — 176. —
A. Boissier, Note sur un monument babylonien
(J. Halevy). S. 189 f.
Neue Philologische Rundschau. Jahrgang 1899.
Nr. 5. C. Wagener, Eine Volkslegende aus
dem Altertum (Beitrag zu Hannibals Alpenüber-
gang). S. 97 — 103. — M. Schneidewin, Die an-
tike Humanität (P. Dettweiler). S. 107 — 115.
Nr. 6. O. Seeck, Die Entwickelung der an-
tiken Geschichtsschreibung (J. Jung). S. 134 f.
— A. Furtwängler und H. L. Urlichs, Denk-
mäler griechischer und römischer Sculptur für
den Schulgebrauch (P. Weizsäcker). S. 135 — 137.
Nr. 7. Archäologisch - epigraphische Mit-
theilungen ausOesterreich, Jahrg. XX (O. Schult-
hefs). S. 152—160.
Nr. 8. E. Pais, Storia di Roma (H. Swoboda).
S. 179—184.
Nr. 9. E. Ermatinger, Die attische Auto-
chthonensage (P. Weizsäcker). S. 204 — 207. —
L. Campbell, Religion in greek literature (Sittl).
S. 207 f. — F. Haug und G. Sixt, Die römischen
Inschriften und Bildwerke Württembergs (P. Weiz-
säcker). S. 209.
Sitzungsberichte der k. bayer. Akademie der
Wissenschaften. Band XXIX (1899).
Heft I. F. Lindemann, Über einige prähisto-
rische Gewichte aus deutschen und italienischen
Museen. I. S. 71 — 136 (mit Tafel I).
Sitzungsberichte der Königlich Preufsischen
Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1899).
XIV. XV. R. Kekule v. Stradonitz, Über das
Bruchstück einer Porträtstatuette Alexanders des
Grofsen. S. 280 — 288 (mit 7 Abbildungen).
Sphinx. Vol. III (1899).
Fase. I. K. Piehl, Quelques points de l'in-
scription d'Ahmes d'El - Kab. S. 7 — 12. —
G. Schweinfurth, Ägyptische Ausgrabungen der
letzten Zeit. S. 20—25. — M- L- Strack, Die
Dynastie der Ptolemäer (A. Moret). S. 26 — 32.
— U. Wilcken, Die griechischen Papyrusurkunden
(K. Piehl). S. 33. — Flinders Petrie, A history
of Egypt (K. Piehl). S. 34-43-
Stimmen aus Maria-Laach. Jahrgang 1899.
Heft 4. J. Schwarz, Der obere Nil und seine
Erforschung (Schlufs). S. 388—408.
Nordisk Tidskrift for Filologi. Tredie rsekke,
syvende bind (1899).
Heft 4. F. Studniczka, Die Siegesgöttin (S.
Wide). S. 182-185.
Sunday School Times (1899).
March 18. W. H. Ward, The Hittite gods
(mit Abbildungen).
April 29. H. V. Hilprecht, Oriental research.
Württembergische Vierteljahrshefte für Landes-
geschichte. N. F. VIII. Jahrgang (1899).
Heft I. u. II. K. Bohnenberger, Römische
Ortsbezeichnungen in Süddeutschland, insbeson-
dere in Württemberg. S. 1 — 11.
Berliner philologische Wochenschrift. 19. Jahr-
gang (1899).
No. 9. Der Stil in den bildenden Künsten,
hrsg. v. G. Hirth. I. Ser. Der schöne Mensch.
Bd. I. Altertum, hrsg. v. H. Bulle; A. Furt-
wängler, Neuere Fälschungen von Antiken (Chr.
B.). Sp. 269 — 280. — Archäologische Gesell-
schaft zu Berlin. Winckelmannsfest 1898. Sp.
283 — 286.
No. 10. P. C. Burger, Der Kampf zwischen
Rom und Samnium (G. Hertzberg). Sp. 304 —
307. — Archäologische Gesellschaft zu Berlin.
Winckelmannsfest 1898 (Forts.). Sp. 311 — 315.
— Archaeologica varia: Der Totenkult am
Kuppelgrabe von Menidi. Das Stadion von
Epidauros. Belcks und Lehmanns Forschungen
in Armenien. Sp. 315 — 318.
No. 11. Archäologische Gesellschaft zu Ber-
lin. Winckelmannsfest 1898 (Schlufs). Sp. 347
—35°-
Bibliographie.
117
No. 12. A. Kalkmann, Die Quellen der
Kunstgeschichte des Plinius (D. Detlefsen). Sp.
361 — 368. — B. Modestov, De Siculorum ori-
gine (A. Holm). Sp. 368 — 370. — E. Lincke,
P. Cornelius Scipio Aemilianus (G. Hertzberg).
Sp. 370—372. — J. B. Carter, De deorum Ro-
manorum cognominibus (E. Samter). Sp. 373
— 375. — Le corpus inscriptionum graecarum
christianarum (Th. Homolle). Sp. 378—381. —
Archaeologica varia: Mängel der italienischen
Museumsverwaltung (neue Fragmente des kapi-
tolinischen Stadtplans; Museum in der Villa dl
Papa Giulio). Altertümer von Melos. Sp. 381
-384.
No. 13. G. Smith, Entdeckungen in Assy-
rien (J. V. Prasek). Sp. 401 f. — A. S. Murray,
Greek bronzes (A. Furtwängler). Sp. 402 — 404.
— F. Cumont, Musees royaux des arts decora-
tifs et industriels (K. Wernicke). Sp. 4041". —
K. Körber, Römische Inschriften des Mainzer
Museums (F. Haug). Sp. 405—407. — Archäo-
logische Gesellschaft zu Berlin. Januar-Sitzung.
Sp. 410— 413.
No. 14. B. VV. Henderson, The campaign
of the Metaurus (R. Oehler). Sp. 428 — 435. —
A. Schulten, Die römische Flurteilung und ihre
Reste (H. Degering). Sp. 435—438.
No. 15. Studi e Materiali di Archeologia e
Numismatica, pubbl. per cura di L. A. Milani
(A. Furtwängler). Sp. 464 — 467. — L. Borchardt,
Die ägyptische Pflanzensäule (Chr. B[elger]).
Sp. 467—471.
No. 16. N. Persichetti, Alla ricerca della
Via Caecilia (R. Oehler). Sp. 494 f. — A. Mau,
Führer durch Pompeji. 3. Aufl. (F. v. Duhn).
Sp. 495 — 497. — Archaeologica varia: Kypri-
sches; Alexanderstatuette von Priene; Delphi-
sches; die Saalburg. Sp. 506 — 508.
No. 17. W. Larfeld, Handbuch der griechi-
schen Epigraphik. II. Die attischen Inschriften.
1. Hälfte (Thalheim). Sp. 524 f. — R. Lanciani,
The ruins and excavations of ancient Rome;
E. Petersen, Vom alten Rom (X.). Sp. 526 —
530. — C. Justi, Winckelmann und seine Zeit-
genossen. 2. Aufl. (K. Wernicke). Sp. 530—
532. — Ausgrabungen in Karthago. 1. Die
Reste von dem Heiligtum des Juppiter Hammon
(R. Oehler), Sp. 539—542-
No. 18. Archäologische Gesellschaft zu Ber-
lin, Märzsitzung. Sp. 572 — 575.
No. 19. E. Pais, Storia di Roma. I 1 (G.
Hertzberg). Sp. 585 — 589. — J. Boehlau, Aus
ionischen und italischen Nekropolen (E. Pernice).
Sp- 589—596. — Die Zukunft der Museen und
die Museen der Zukunft. Sp. 602—606.
No. 20. R. Kekule v. Stradonitz, Über
Copicn einer Frauenstatue aus der Zeit des
Phidiac (G. Körte). Sp. 627-630. — P. N.
Papageorgiu, Inschriften von Thessalonike. Sp.
634-638.
No. 21. E. Meyer, Die Sklaverei im Alter-
tum (Thalheim). Sp. 660—662. — K. Hacht-
mann, Olympia und seine Festspiele (X.). Sp.
662 f. — Jahresbericht der deutschen Orient-
gesellschaft in Berlin. Sp. 667—670.
No. 22. J. Burckhardt, Griechische Kultur-
geschichte (Holm). Sp. 686—695. — Jahres-
bericht über die Fortschritte der classischen
Altertumswissenschaft. XXVI. Sp. 695 f. — Dörp-
feld über einige Probleme mykenischer Archi-
tekturgeschichte. Sp. 700 — 702.
Wochenschrift für klassische Philologie. 16.
Jahrgang (1899).
No. 9. Antike Denkmäler zur griechischen
Götterlehre, zusammengestellt von C. O. Müller
und F. Wieseler. 4. Ausg. von K. Wernicke
(-r-). Sp. 225—228. — R. v. Scala, Die Staats-
verträge des Altertums. I. (W. Larfeld). Sp.
239-242.
No. 10. A. Müller, Untersuchungen zu den
Bühnenaltertümcrn (M. Maas). Sp. 257—262. —
Archäologische Gesellschaft zu Berlin. Januar-
sitzung. Sp. 276 — 280.
No. 11. O. Gilbert, Griechische Götterlehre
(H. Steuding). Sp. 281—285. — W. Schmid, Über
den kulturgeschichtlichen Zusammenhang und
die Bedeutung der griechischen Renaissance in
der Römerzeit (O. Weifsenfeis). Sp. 296 — 298.
No. 12. O. v. Sarwey und F. Hettner, Der
obergermanisch-raetische Limes des Römerreichs
(M. L). Sp. 323 f. — Mosaik mit Darstellung
aus dem Sagenkreise des Achilleus. Sp. 333.
— Neue Bruchstücke des marmornen Stadtplanes
von Rom. Sp. 334. — Römerkastell in Kernel.
Sp. 334-
No. 13. A. Furtwängler, Griechische Original-
statuen in Venedig (-r-). Sp. 337 — 339.
Iso. 14. Sylloge inscriptionum Graecarum,
iterum ed. G. Dittenberger. I. (W. Larfeld).
Sp. 369 — 371. — Archäologische Gesellschaft
zu Berlin. Februarsitzung. Sp. 390 f.
No. 16. A. Kalkmann, Die Quellen der
Kunstgeschichte des Plinius (P. Weizsäcker). Sp.
429 — 434. — Zeitschrift für alte Geschichte Bd.
I 1 (Schneider). Sp. 436 f. — G. Radet, Les
debuts de l'Ecole francaise d'Athenes (-r-). Sp.
u8
Bibliographie.
437 f. — Archäologische Gesellschaft zu Berlin,
Märzsitzung. Sp. 444 — 448.
No. 17. C. Robert, Die Knöchelspielerinnen
des Alexandros (H. L. Urlichs). Sp. 449—452.
— J. N. Svoronos, Ilepl t&v Ei3iT7)ptu)v täv dp-
/ai'cuv, pipo; et' (P. Schadow). Sp. 453—455.
— P. A. Komnenos, Aaxouvtxd (F. Hiller
v. Gaertringen). Sp. 456.
No. 18. VV. Lübke, Die Kunst des Alter-
tums, bearb. v. M. Semrau (-r-). Sp. 481 — 483.
No. 20. K. Hachtmann, Olympia und seine
Festspiele (A. Hoeck). Sp. 550 — 552.
Zeitschrift des Münchener Altertumsvcreins. N.
F. X. Jahrgang (1899).
H. Bulle, Altgriechische Gliederpuppe. S.
16 f. (mit Abbildung). — Recensionen: S. Aba-
melek-Lazarew, Gerasa (anon.). — Furtwängler,
1 Neuere Fälschungen von Antiken; Heibig, Füh-
rer, 2. Aufl. ; Berühmte Kunststätten (P. A[rndt]).
S. 33-36-
Zeitschrift für Ethnologie. Dreifsigster Jahrgang
(1898).
Heft V. J. de Morgan, Compte rendu des
travaux archeologiques executes en Perse (R.
Virchow). S. 373 f.
Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für
Anthropologie, Ethnologie und .Urgeschichte.
E. Jacobsthal, Schnurbänder. S. (332) — (338)
(mit Tafel X— XII).
Heft VI. Verhandlungen der Berliner Ge-
sellschaft für Anthropologie, Ethnologie und
Urgeschichte: A. Struck, Prähistorische Funde
bei Kupanova in Makedonien. S. (539) — (546)
(mit 7 Abbildungen). — W. Belck und C. F.
Lehmann, Entdeckungen in Armenien. S. (568)
— (592) (mit Abbildung).
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.
N. F. Bd. XIV (1899).
Heft 2. J. v. Schlumberger, Die Schlacht
zwischen Caesar und Ariovist. S. 169 — 179.
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Ge-
sellschaft. 52. Band (1898).
Heft IV. W. Foy, Beiträge zur Erklärung
der susischen Achaemenideninschriften (Fort-
setzung). S. 564—605.
53. Band (1899).
Heft I. F. Praetorius, Bemerkungen zu den
beiden grofsen Inschriften vom Dammbruch zu
Marib. S. 1 — 24. — F. Justi, Zur Inschrift von
Behistän. S. 89—92. — F. Hommel, Eine kata-
banische Inschrift. S. 98 — 101. — W. Bacher,
Eine alte Erwähnung der babylonischen Keil-
jnschriften. S. 114. — II. Zimmern, Über Bäcker
und Mundschenk im Altsemitischen. S. 115
-119.
Zeitschrift für das Gymnasialwesen. LIII. Jahr-
gang (1899).
April. O. Gruppe, Griechische Mythologie
und Religionsgeschichte. I. (O. Weifsenfeis).
S. 229—231.
Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien.
50. Jahrgang (1899).
Heft 2. C. Lindskog, Studien zum antiken
Drama (H. Jurenka). S. 113 — 115. — R. Oehler,
Der letzte Feldzug des Barkiden Hasdrubal und
die Schlacht am Metaurus ; Schmeding, Die
neuesten Forschungen über das classische Alter-
thum (A. Bauer). S. 139 f.
Heft 3. E. Ermatinger, Die attische Auto-
chthonensage (E. Kaiinka). S. 207 — 209. —
A. Holm, Geschichte Siciliens im Alterthum. III.
(H. Swoboda). S. 234—238.
Heft 4. C. Willing, Die Thaten des Kaisers
Augustus; A. Baumstark, Babylon (A. Bauer).
s. 371 f- •
Zeitschrift für Numismatik. XXI. Band (1898).
Heft 3 und 4. A. v. Sallet, Erwerbungen
des Königlichen Münzkabinets in den Jahren
1890— 1897 (antike Münzen). S. 197 — 209 [dazu
Fortsetzung von H. Dressel S. 210 — 249] (mit
Tafel IV— VII). — A. Löbbecke, Griechische
Münzen aus meiner Sammlung (V). S. 250 —
265 (mit Tafel VIII). — J. E. Kirchner, Zu
den athenischen Münzen mit Monogrammen. S.
266 — 276. — H. Dressel, Kretische Münzen.
S. 321 f. — O. Seeck, Zu den Festmünzen Con-
stantins. S. 323 f. — Quilling, Contremarke auf
einem Augustus-Mittelerz der städtischen Münz-
sammlung (Stadtbibliothek) zu Frankfurt a. M.
S. 325 f. — M. Bahrfeldt, Nachträge und Berich-
tigungen zur Münzkunde der römischen Repu-
blik (H. Willers). S. 327—331. — Sitzungs-
berichte der Numismatischen Gesellschaft zu
Berlin. 1898. S. 1 — 36.
Numismatische Zeitschrift (Wien). Dreifsigster
Band (1898).
Zweites Semester. H. Willers, Römische
Silberbarren mit Stempeln. S. 211 — 235 (mit
Tafel VIII). — S. Ambrosoli, Monete greche
(Ernst). S. 351 f. — E. Babelon, Notice sur
la monnaie (Ernst). S. 352 f.
Zeitschrift des deutschen Palästina-Vereins. Band
XXI (1898).
Heft 1. G. Rindfleisch, Die Landschaft Hau-
rän in römischer Zeit und in der Gegenwart.
S. 1 - 46. — M. Kabätnik, Beschreibung der
Bibliographie.
119
Stadt Jerusalem und ihrer Umgebung. Übers,
von J. V. Prasek. S. 47—58.
Zeitschrift für ägyptische Sprache und Alterthums-
kunde. Band XXXVI (1899).
Heft 2. L. Borchardt, Das Grab des Menes.
S. 87- 105 (mit Tafel XIV— XVI, XVIII, XIX
und 7 Abbildungen). — G. Ebers, Menschen-
fresserei in Ägypten? S. 106 — 113. — E. Schmidt,
Die Rasse der ältesten Bewohner Ägyptens. S.
114 — 121. — Fr. W. v. Bissing, Altägyptische
Gefäfse im Museum zu Gise. S. 122 — 125 (mit
4 Abbildungen). — J. Capart, Note sur la de-
capitation en Egypte. S. 125 f. (mit Abbildung).
— W. Spiegelberg und A. Erman, Grabstein
eines syrischen Söldners aus Teil Amarna. S.
126—129 (mit Tafel XVII und einer Abbildung).
— H. Schäfer, Ein Spruch gegen Brandwunden
aus dem Papyrus Ebers. S. 129 — 131. — W.
Max Müller, Zum Obelisken des Antinous. S.
131 f. — A. E[rman], Georg Ebers. S. 140
— 142.
Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und
Kunst. Jahrgang XVII (1898).
Heft IV. I.. Jacobi, Das Römerkastell Saal-
burg (F. Hettner). S. 340— 349 (mit Abbildung).
— Museographie über das Jahr 1897: F. Hett-
ner, Westdeutschland und Holland. S. 350—397
(mit Tafel 5—12 und 6 Abbildungen). — H.
Schuermans, Decouvertes d'antiquites en Bel-
gique. S. 397—407.
Jahrgang XVIII (1899).
Heft I. v. Sarwey, Römische Strafsen im
Limesgebiet. S. 1—45 (mit Tafel 1).
Meraner Zeitung. 33. Jahrgang (1899).
No. 21 (17. Febr.). Mazegger, Römerfunde
in Mais.
Münchener Allgemeine Zeitung (1899). Beilage.
Heft 12. A. Furtwängler, Über Kunstsamm-
lungen alter und neuer Zeit.
Heft 17. Römisches aus Bayern. I. Aus
Regensburg. II. Eining. III. Strafse von
Augusta Vindelicorum nach Iuvavum. IV. Zweig-
strasse von Kleinhelfendorf nach Feldkirchen.
Heft 18. C. Niebuhr, Die lydischen Königs-
gaben in Delphi. I. II.
Heft 19. L. Zapf, Zinn zur Bronze aus dem
Fichtelgebirge ?
Heft 20. H. Bulle, Alte Städte Kleinasiens.
Heft 21. Wolfenstetter, Zinn zur Bronze aus
dem Fichtelgebirge?
Archäologischer Anzeiger
Beiblatt
zum Jahrbuch des Archäologischen Instituts
i899. 3.
ZUM
HILDESHEIMER SILBERSCHATZ.
iL
Die im Antiquarium der Königlichen Museen
unternommenen Herstellungsarbeiten am Hildes-
heimer Silberschatz, deren erste Ergebnisse im
Archäologischen Anzeiger 1897 S. 115 ff. bekannt
gegeben sind, haben ihren Fortgang genommen und
sind vor kurzem zu Ende geführt worden. Wenn
in der früheren Berichterstattung (S. 122) gesagt
wurde, dafs, was nach dem durch Zusammensetzung
der losen Bruchstücke bis dahin Erreichten noch
zu tun bleibe, sich im Ganzen auf »Ausbesserungen
zerstörter Stellen namentlich an den gewöhnlicheren
und einfacheren Gebrauchsgeräten« beschränke, so
hat der weitere Verlauf der Arbeiten diese Annahme
als nicht ganz zutreffend erwiesen. Es hat sich auch
jetzt noch der Schatz um mehrere hervorragende
Stücke bereichern lassen , von denen das eine aus
zahlreichen Fragmenten völlig neu wiedergewonnen,
die anderen um wesentliche Teile vervollständigt
worden sind. An dem Gelingen dieser Zusammen-
setzungen hat Herr Tietz, der inzwischen, nachdem
Herr Völker im Kunstgewerbemuseum unabkömm-
lich geworden war, die technische Arbeit der In-
standsetzung übernommen hat, einen hervorragenden
Anteil.
Von den neuen Ergebnissen ist das wichtigste
die Herstellung des grofsen Dreifufses, der hierneben
in Figur 1 in etwa 1/6 seiner wirklichen Gröfse
abgebildet ist. Sie hat ein Prachtstück des Schatzes
wieder erstehen lassen und zugleich dazu geführt,
einige Irrtümer zu berichtigen, die einem früher
von Holzer unternommenen Erklärungsversuch der
Construction des Gerätes anhafteten.
Der Dreifufs besteht aus drei schlanken Hermen,
die durch schmale Verbindungsstäbe miteinander
verbunden sind. Von den Hermen sind sämmtliche
Kopf- und Fufsstücke erhalten. Diese sind voll
gegossen und schwer, während die Schaftstücke
Archäologischer Anzeiger 1899.
Fig. I. I : 5-:
122
Zum Hildesheimer Silberschatz.
zwischen ihnen aus dünnem getriebenen Silberblech
hergestellt sind, das der Zerstörung weniger Wider-
stand hat entgegensetzen können. Sie sind an
mehreren Stellen gebrochen und im ganzen nur
etwa zu zwei Drittel erhalten; es fehlt aufser kleineren
Zwischenstücken namentlich an allen drei Hermen
der untere, auf dem Fufs aufsitzende Teil des
Schaftes. Da aber durch das Auflager des Fufses
die untere Schaftdicke, wenigstens in ihrem Maximum,
gegeben ist, und da weiter das Anschwellen des
Schaftes nach oben hin und aufserdem die Linien
einer kannelurenartigen Verzierung auf der Vorder-
fläche bestimmte Anhaltspunkte für die Breiten- und
damit zugleich für die Längen entwickelung des
Schaftes bieten, so läfst sich die Höhe der Hermen
trotz der vorhandenen Lücken bis auf etwa i Centi-
meter sicher feststellen. Die Höhe der Hermen
kann nicht geringer als 0,705 m und nicht gröfser
als 0,715 m gewesen sein. Wir haben als wahr-
scheinlichstes Mafs 0,71 m Höhe für die Ergänzung
angenommen. Durch die Länge der Hermen ist
zugleich die Länge der 0,009 m breiten und 0,002 m
dicken, gegossenen Querstangen bestimmt, die
scheerenartig zusammengestellt je zwei Hermen mit
einander verbinden. Sie sind in zahlreiche Stücke
zerbrochen, von denen etwa die Hälfte wieder-
gefunden ist. Die Ergänzung des Fehlenden machte
keine Schwierigkeit, da die wichtigen Teile, nämlich
die Ansatz- und Mittelstücke der Querstangen,
wenn auch nicht vollständig, so doch in genügender
Zahl erhalten sind. Die Querstangen sind oben in
scheibenförmigen Zapfen an den Kopfstücken der
Hermen befestigt, unten werden je zwei Stangen durch
einen Ring zusammengeschlossen, der an einer an dem
unteren Drittel der Hermen angebrachten Führungs-
stange entlang läuft. Von einer dieser Führungs-
stangen ist der untere Ansatz, von den beiden
anderen das Loch für den Ansatz an den Hermen-
füfsen noch erhalten. Da auch der obere Ansatz
durch ein Loch an dem einen der Hermenschäfte
bestimmt ist1, ist somit die Länge der Führungs-
stangen gegeben. Sie beträgt 0,22 m. Dieses Mafs
kann indessen, da es von der unteren Längenaus-
dehnung der Hermenschäfte abhängig ist, deren
Bestimmung, wie bemerkt, 1 Centimeter Spielraum
läfst, ebenfalls um I Centimeter differiren.
Die Stellung der Hermen ist durch die Richtung
J) Die Führungsstangen waren in die Löcher
eingenietet. Das Nietloch geht an den Füfsen ganz
durch und der Nietkopf ist vorn an der Oberfläche
der Füfse noch sichtbar. Holzers Angabe, dafs die
Stangen mit Schrauben an den Hermenfüfsen be-
festigt gewesen seien, trifft nicht zu.
der an den Kopfstücken angebrachten scheiben-
förmigen Zapfen bestimmt. Wie die Abbildung zeigt,
stehen die Hermen nicht alle drei gleichmäfsig übereck
nach aufsen gerichtet, so dafs sie dem Beschauer drei
Ansichtsflächen darbieten, sondern so, dafs von
zweien die Vorderseiten in Einer Ebene liegen, die
dritte in die entgegengesetzte Richtung gestellt ist.
Diese Anordnung ist allen, die den Dreifufs nach
seiner Herstellung gesehen haben, als etwas Unge-
wöhnliches oder Merkwürdiges aufgefallen. In der
Tat liegt es näher, und auch die Beispiele anderer
erhaltener Dreifüfse können zunächst darauf führen,
eine nach drei Seiten hin gleich gerichtete Aufsen-
steilung der Beine zu erwarten. Eine solche hat
denn auch Holzer seinem Reconstructionsversuche
zu Grunde gelegt und als selbstverständlich an-
genommen. Diese irrige Annahme hat ihn dann zu
einer fehlerhaften Zeichnung des noch Erhaltenen
(Taf. XII Fig. 3) verleitet und alles Unrichtige, was
in seiner Erklärung der Construction des Gerätes
enthalten ist, zur Folge gehabt.
Die Zapfen, in die die Querstangen ein-
greifen, sitzen im spitzen Winkel an den Rückseiten
der Hermenköpfe an. Sie bilden die Winkel eines
Dreiecks, dessen Seiten sich durch die Verlängerung
je zweier in gleicher Ebene liegender Zapfen-
ansätze (die Schenkel der Winkel) construiren
lassen. Wären nun, wie Holzer annimmt, die
Hermen übereck nach drei Seiten hin gerichtet, so
müfsten die beiden Zapfen, um in ihrer Verlängerung
das Dreieck zu ergeben, von beiden Seiten unter
gleichem Winkel auf die Rückseite der Herme treffen.
In Wirklichkeit aber sitzen die Zapfen nur bei einer
der Hermen (bei der auf der Abbildung von rück-
wärts gesehenen) in dieser Richtung, bei den beiden
andern dagegen trifft, wie beistehende Skizze (Fig. 2)
Fig. 2.
deutlich macht, nur der eine Zapfen schräg auf die
Rückenfläche der Herme, während der andere parallel
zur Frontebene der Herme anliegt, zur Seitenfläche
der Herme also in einem rechten Winkel steht. Die
Zum Hildesheimer Silberschatz.
123
Notwendigkeit, aus den Zapfenansätzen als den
Schenkeln der Winkel das Dreieck zu construiren,
ohne dessen Grundlage der ganze Mechanismus
des Gerätes unmöglich ist, führt zwingend auf die
zweiseitige oder Parallelstellung der Hermen, wie
sie unsere Figur 1 zeigt. Wollte man bei dieser
Richtung der Zapfen die beiden vorderen Hermen
übereck, d. h. in halber Drehung nach rechts und
links herum rücken, so würden die Verlängerungen
sämmtlicher Zapfenansätze sich schneiden, statt in
grader Linie aufeinander zu treffen. Dafs in diesem
Fall die Construction der in den Zapfen befestigten
Querstangen unmöglich wäre, liegt auf der Hand.
Die Querstangen, durch Stifte in den Zapfen
und in ihrem Kreuzungspunkte befestigt, sind be-
weglich, so dafs der Dreifufs auseinandergezogen
und zusammengeklappt werden kann. Beim Aus-
einanderziehen behalten die Hermen immer ihre
grade Stellung bei. Holzers Annahme, dafs bei
Weitstellung die Hermen schrägen Stand gehabt
hätten, wie das bei den ähnlichen pompejanischen
Dreifüfsen angenommen und bei diesen als Vor-
richtung zum Höher- und Niedrigerstellen des
Tisches erklärt wird, trifft nicht zu. Sie hängt mit
der vorhin als irrig nachgewiesenen Annahme, dafs
die Hermen übereck gestanden hätten, und mit der
gleichfalls irrigen Erklärung des oberen Teiles der
Hermen zusammen. Der Aufsatz der Hermenköpfe
endet in einer Halbkugel. Diese soll nach Holzer
als Kugel- oder Kniegelenk gedient haben und
hierdurch »die Herme mit der Tischplatte verzapft
gewesen und zugleich drehbar gemacht« worden
sein. Holzer nimmt als Auflager eine starke Platte
an, die unten Höhlungen gehabt habe, in denen
das Kugelgelenk verzapft und beweglich gewesen
sei. »Die Platte des Tisches wurde nicht mit auf-
gefunden; da dieselbe auf dem Transporte von den
Füfsen abgenommen war, scheint es, als ob ihre
Bestimmung den Barbaren nicht klar gewesen und
sie . . . bei der Verteilung der Beute einem andern
zugefallen sei.«
Die Gestaltung der erhaltenen Form selbst ist
mit der Holzerschen Erklärung nicht vereinbar.
Das obere Ende hat nicht volle Halbkugelform,
wie sie zu dem gedachten Zwecke notwendig wäre,
sondern ist flach gedrückt2. Vor allem aber ist
der unterhalb der Halbkugel angebrachte scharf
2) Oben in der Mitte befindet sich ein kleines,
flaches Loch, das für die Funktion des Hermen-
aufsatzes keine Bedeutung hat. Es rührt von der
technischen Bearbeitung her und hat zum Centriren
und zugleich zum Festhalten des Werkstückes an
der Körnerspitze der Drehbank gedient.
vorspringende Rand, den Holzer in seiner Zeichnung
weggelassen hat, der angenommenen Bewegung in
den Kugelgelenken beim Schrägstellen hinderlich.
Auch würden bei der Schrägstellung die Füfse nicht
eben auf dem Boden bleiben, sondern auf die Kante
zu stehen kommen, was unmöglich beabsichtigt ge-
wesen sein kann.
Die Tatsache , dafs die Hermen nicht schräg
gestellt werden konnten, sondern beim Weit- oder
Engstellen des Dreifufses ihren graden Stand immer
beibehalten, macht aber überhaupt die angenommene
Vorrichtung der Drehbarkeit in beweglichen Knie-
gelenken völlig entbehrlich. Der obere Abschlufs
der Hermen ist nur dekorativ. Es wäre ja möglich,
dafs diese Form ursprünglich zu construetiven
Zwecken ihre Ausgestaltung erhalten hätte, dann
hätte sie der Künstler des Hildesheimer Dreifufses
übernommen und zu ornamentaler Verwendung fest-
gehalten. Die Tischplatte kann schwerlich anders
als frei und lose auf den Hermen aufgelegen haben.
Eine Vermutung Lessings (Archaeol. Anzeiger 1898
S. 35), die ungleich gröfsere Wahrscheinlichkeit
für sich hat als die Holzersche Annahme einer jetzt
verlorenen starken Platte von Marmor oder Holz
oder irgend welchem anderen Materiale, läfst uns
in einer in dem Schatze erhaltenen grofsen Silber-
platte das zugehörige Stück erkennen. Diese Platte
ist glatt und hat einen nach unten weit umge-
bogenen Rand. Dieser Rand griff, wenn die Platte
auf den ihrer Gröfse entsprechend ausgezogenen
Dreifufs aufgelegt war, über das runde Ende der
Hermenaufsätze über und hierdurch erhielt die Platte
ihr völlig sicheres und festes Auflager.3
Der Dreifufs hat gleich den übrigen gröfseren
Stücken, die ungeschützt in die Erde vergraben
waren, durch das Lagern im Boden eine Chlor-
silberschicht angenommen, die namentlich an den
Köpfen und Füfsen der Hermen sehr stark war, so
dafs sie die feineren Einzelheiten der Modellirung
völlig zudeckte. Wir haben, wie schon im vorigen
Berichte hervorgehoben wurde, bei der Herstellung
und Instandsetzung der Gefäfse im Ganzen die
3) Der Durchmesser der Platte beträgt 0,375 m.
Die Abbildung Fig. 1 zeigt den Tisch so weit aus-
gezogen, dafs die Platte genau oben aufpafst. Die
an den unteren Enden der Querstangen befindlichen
Ringe sitzen bei dieser Stellung in der Mitte der
Führungsstangen, d. h. der Tisch ist grade bis zur
Hälfte seiner überhaupt möglichen Weitstellung
ausgezogen. Die Vermutung Lessings, dafs zwei
von den runden erhaltenen Platten für den Tisch
gedient hätten, hat sich bei genauerer Untersuchung
als nicht zutreffend erwiesen. Die oben beschriebene
zugehörige Platte ist vollständig und zeigt Löt-
spuren für zwei nicht erhaltene Henkel.
9*
124
Zum Hildesheimer Silberschatz.
Oberflüche unangetastet gelassen, so ist z. B. die an
der einen Seite des grofsen Rankenkraters vorhandene
dünne Oxydschicht nicht entfernt worden. Für den
Dreifufs indessen glaubten wir die gleiche Zurück-
haltung nicht anwenden zu sollen. Es erschien geboten,
nachdem an einzelnen Stellen schon gleich nach der
Auffindung die Schmutzkruste entfernt worden war,
sämmtliche Stücke des Gerätes zu reinigen, um den
einheitlichen Gesammteindruck des Ganzen zurückzu-
gewinnen und um festzustellen, ob ein und dieselbe
Verzierungsart durch alle Teile gleichmäfsig durch-
geführt ist. Auch mit der Möglichkeit, dafs vielleicht
unter dem Überzug eine Inschrift verborgen sein
könnte, mufste gerechnet werden. Die Hoffnung
auf solchen Fund hat sich freilich nicht erfüllt.
Fig. 3-
Fig. 4.
Die Hermen (Fig. 3 und 4) sind unter sich gleich.
Die Kopf- und Fufsstücke sind aus je Einer Form im
Gufs hergestellt und nach dem Gufs auf das sauberste
ciselirt. Überall zeigen die durch die Reinigung zu
Tage getretenen Formen die feinste Ausführung.
Die Füfse stehen eng zusammen; die Zehen, über-
aus zierlich durchmodellirt, treten im Silberton aus
Sandalen heraus, deren Kappen vergoldet und mit
eingravirten Punkten und Rankenlinien geschmückt
sind. An der Vorderfläche des Schaftes ziehen sich,
in flachem Relief herausgetrieben, durch schmale
Rundstäbe eingefafste Kanneluren in die Höhe und
endigen oben in eine neunblättrige Palmette. Ein
grader Absatz trennt diesen Teil von dem auf-
sitzenden Bruststück mit dem Kopfe der Herme.
Der Kopf ist bärtig und hat reichliches, hinten
aufgerolltes Haar ; ein Kranz von Epheublättern und
Früchten bedeckt Stirn und Schläfen; er liegt über
einer Binde, deren Enden an den Seiten neben den
kurzen Armstümpfen auf die Brust herabhängen.
Auch hier ist reichliche Vergoldung angebracht,
am Kranz, an den Binden, und Einzelnes durch
eingravirte Punkt- und Linienzeichnung reicher
ausgestaltet. Die korbähnlichen Aufsätze auf den
Köpfen mit ihrem kegelartigen SchlufsstUck sind
einfach gehalten und ohne Verzierung.
Ein hervortretender Zug in dem Gesammtbilde
des Gerätes ist die ruhige Vornehmheit der Formen.
Schlank und steil steigen die Hermen an in unbe-
wegten, ungeschwungenen Linien. Grade mit ihrer
eigenartigen, flächenhaften Durchbildung geht die
zweiseitige Frontstellung der Hermen zu besonders
einheitlicher Wirkung zusammen, und wir täuschen
uns wol schwerlich, wenn wir in dieser nicht ge-
wöhnlichen Anordnung eine wohl berechnete, aus
der künstlerischen Anlage der Formen ent-
wickelte Feinheit, eine in dem Stil des Ganzen als
wesentlich mitsprechende Eigentümlichkeit erblicken.
Der Hildesheimer Dreifufs unterscheidet sich
von den meisten erhaltenen Geräten derselben Art
durch die mafsvolle und strenge Behandlung des
Ornaments. Absichtlich ist in diesem kostbaren
Materiale alles so einfach gehalten , auf alle deco-
rative Zutat, die nicht gleichsam unmittelbar aus
der gewählten Grundform herausgewachsen ist,
verzichtet: kein Schmuckwerk um seiner selbst
willen ist angebracht, nirgends eine Spur von den
reichen und bewegten Zierformen, wie sie die
hellenistische Zeit und dann wieder die der Zer-
störung Pompejis unmittelbar voraufgehende Zeit
geliebt hat. Gegenüber den Werken , die dieser
letzteren Epoche angehören und die mit den Hildes-
heimer Silbergefäfsen zu vergleichen ja besonders
nahe liegt, erscheint die Behandlung des Dreifufses
puristisch, in gewissem Sinne altertümelnd. Man
könnte sich dies Gerät nicht in einem im sog.
vierten Stil decorirten Zimmer aufgestellt denken, ohne
das Gefühl eines schreienden Mifsverhältnisses zu
empfinden. Dagegen würde es sich einer Dekoration
des sog. dritten Stils mit ihren graden ruhigen
Flächen, ihrer zurückhaltenden und sorgsam zier-
lichen Ornamentik, ihrer kühlen, vornehmen Eleganz
harmonisch anpassen. Wenigstens insoweit mag
dieser Hinweis verwertet werden dürfen, als er die
an und für sich bestehende Wahrscheinlichkeit der
Entstehung des Dreifufses in Augusteischer Zeit zu
stützen geeignet ist.
Aufser dem Dreifufs sind die letzten Arbeiten
hauptsächlich dem grofsen Krater mit den Voluten-
Zum Hildesheimer Silberschatz
125
Fig. 5. 1 : 4,7.
henkeln (Fig. 5) zu Gute gekommen. Das Gefäfs
war bei seiner Auffindung in sehr schadhaftem Zu-
stande. Der Kelch, dicht unterhalb des oberen
Ansatzes des Bodens gebrochen, zeigte Beulen und
Risse ; auf der einen Seite war ein grofses Stück
ausgebrochen. Die Lücken sind jetzt durch moderne
Silberplatten ausgefüllt, so dafs die Wandung des
Kelches wieder geschlossen und für die Zukunft
vor weiteren Beschädigungen geschützt ist. Von
den beiden Henkeln ist nur der eine erhalten, in
drei aneinanderpassende Stücke zerbrochen. Nach
ihm ist der andere fehlende Henkel ergänzt worden.
Die Stellen, an denen die Henkel gesessen haben,
liefsen sich durch die noch sichtbaren Lötspuren
feststellen. So konnte der obere Teil des Kraters
aus dem Vorhandenen leicht wieder vervollständigt
werden. Von dem unteren Teil sagt Holzer S. 65 :
»Fufs und Boden des Gefäfses fehlen ganz.«
Glücklicherweise ist aber der Verlust doch nicht
ein so vollständiger. Wenigstens für den Boden
ist durch Auffindung einiger, wenn auch nur geringer
Reste, die unter den kleineren Fragmenten des
Schatzes bisher unerkannt verborgen waren, die
Wiederherstellung möglich geworden. Die Stücke
gaben sich als zu diesem Teil des Gefäfses gehörig
zu erkennen durch eingeschnittene Linien, in denen
sich die Zeichnung des Ornamentes fortsetzt, das
an dem erhaltenen Bodenansatz in seinem oberen
Teile noch sichtbar ist. Die Enden breiter an-
steigender Blätter sind hier erhalten und zwischen
den Blättern kleine, auf graden Stengeln sitzende
Früchte länglich runder Form. Durch die neu
hinzugefundenen Fragmente ist an einer Stelle die
Verlängerung des Stengels zwischen den zwei
Blättern und der rechte und linke Seitencontur
der beiden anstofsenden Blätter bis nach unten hin
wieder vollständig geworden. Dadurch ist uns nicht
nur das Ornament selbst zurückgegeben, das nicht,
126
Zum Hildesheimer Silberschatz.
wie Holzer in seiner Ergänzung (Taf. IV i) sich
dachte, aus Bogenlinien mit eingesetzten Zwischen-
stäben besteht, vielmehr die Form eines vom Fufs
aufsteigenden Blattkranzes hat, sondern auch für
die Rundung und Höhe des Gefäfsbodens das Mafs
gewonnen, so dafs der ganze Boden mit voller
Sicherheit ergänzt werden konnte.
Nachdem der Krater soweit wiederhergestellt
war, schien es geraten, ihm auch einen Fufs an-
zufügen, um ihm dadurch einen sicheren Stand
wiederzugeben. Dieser Fufs ist von allen an den
Gefäfsen des Schatzes vorgenommenen Ergänzungen
die einzige, die ohne den sicheren Anhalt noch
vorhandener Bruchstücke frei ausgeführt ist. Wir
haben ihn möglichst einfach gehalten und uns für
die Form und Gröfse nach Vorbildern gerichtet,
die wir unter dem Vorrate jüngerer griechischer
Thongefäfse gesucht haben. Auf solche zurück-
zugreifen, schien durch die im Ganzen noch reine,
strenge Form, die der Kelch des Kraters aufweist,
und durch das unter der Mündung angebrachte
Ornament aufgehängt gedachter Schmuckketten
gestattet, das an die verwandte Verzierung der
glänzend schwarz gefirnifsten Hydrien der spät-
rhodischen Art erinnert*. Dafs der Fufs nicht
wesentlich gröfser und höher war, macht auch
die Vergleichung mit Darstellungen auf pompeja-
nischen Wandgemälden wahrscheinlich. Es ist
möglich, dafs das Gefäfs noch einen besonderen
Untersatz gehabt hat, wie er nach der Inschrift
auch dem grofsen Rankenkrater des Schatzes nicht
fehlte. Dieser könnte etwa in der Art ausgeführt
gewesen sein, wie an dem namentlich auch in
der Gestaltung des Bodens ähnlichen Thonkrater
des Neapeler Museums n. 680, der deutlich auf
ein toreutisches Vorbild zurückgeht5. Hier in
der Nachbildung in Thon ist freilich der Unter-
satz mit dem Gefäfs selbst zusammenhängend ge-
bildet; an dem Metallgefäfs, das als Muster diente,
4) Damit soll keineswegs eine Zeitbestimmung
des Hildesheimer Kraters gegeben werden.
5) Dieses Gefäfs scheint auch Holzer für seine
Reconstruction benutzt zu haben. Er nimmt eben-
falls einen besonderen Untersatz für den Krater an.
Fig. 6.
Zum Hildesheimer Silberschatz.
127
wird er dagegen aller Wahrscheinlichkeit nach für
sich gearbeitet gewesen sein. Der eigentliche Fufs
ist auch an diesem Thonkrater niedrig und
schmucklos.
Nachdem das Gefäfs hergestellt worden ist,
kommt auch die Schönheit der dekorativen Aus-
stattung wieder zu stärkerer, wenn auch nicht zu
ihrer vollen ursprünglichen Wirkung. Von dem
hellen Silber des glatten Kelches hob sich einst
das graziöse Zierband unter der Mündung, mit
dunklem Email ausgelegt, farbig ab. Ein schmaler
Goldstreifen schliefst sich unten um den Kelch und
leitet zu dem Boden über, an dessen Wölbung in
kräftigen, durch dunkle Emailfüllung noch mehr
hervorgehobenen Linien der breite Blattkranz sich
entwickelte, in seiner etwas derben, festen Zeichnung
diesem schwereren Teile des Gefäfses wohl angepafst
und einen wirksamen Contrast bildend gegen das
feine zierliche Schmuckwerk an dem leicht und frei
aufwachsenden Kelche.
Die übrigen an dem Schatz gemachten Be-
obachtungen haben zwar nicht alle zur Zusammen-
setzung ganzer Stücke geführt, sind aber insofern von
Bedeutung, als durch Hinzufügung einzelner Teile
der Eindruck einiger Stücke völlig verändert und
zugleich die Zahl der nicht untergebrachten Frag-
mente in erfreulichem Mafse verringert worden ist.
Das gilt besonders von dem Teller Fig. 6. Die
Prüfung des thatsächlichen Gewichtes verglichen
mit der unter dem Teller eingekratzten Gewichts-
angabe ergab, dafs der Teller um etwa 250 gr. zu
leicht war. Zwischen den beiden um den Rand
aufsen und innen gelegten Randleisten finden sich
aber Lötspuren über den ganzen Teller verteilt. Hier
Schmuck des Tellcrrandes wieder zu erkennen. Die
Breite der flachen und nicht gewölbten Fragmente,
die an einer Stelle sicher steht, entspricht dem
Zwischenraum zwischen den Leisten auf das Ge-
naueste; sie schmiegen sich der Rundung glcich-
mäfsig an, und die Rebe, von der aus sich Laub
und Trauben nach oben und unten ausbreiten,
kommt so in die Mitte des Randes. Die Ver-
mutung Holzers, dafs die Fragmente zum Schmuck
des Tellers gedient haben, ist durch die neuen
Untersuchungen glänzend bestätigt worden. Leider
bedecken die erhaltenen Fragmente nur einen
geringen Teil des Randes und es ist daher nicht
möglich, von seinem Gesamteindruck eine deutliche
Vorstellung zu gewinnen. Dafs aber die Wirkung
des Tellers mit seinem überaus lebendigen und
reichen Ornament, das durch die Vergoldung noch
besonders hervorgehoben war, nicht zurück stand
hinter der des bekannten und viel bewunderten
Hildesheimer Tellers (Holzer Taf. XIII 7), dessen
Verzierung konventioneller und weniger erfindungs-
reich erscheint, ist auch trotz seines fragmentirten
Zustandes klar. Zu bemerken ist noch, dafs der
Teller an zwei entsprechenden Stellen seines Randes
Lötspuren für Henkel aufweist, deren Form sich
freilich nicht mehr im Einzelnen erkennen läfst.
Das Gewichtsdeficit von 250 gr. wurde durch sie
und den Randschmuck völlig gedeckt.
Von den drei Garnituren flacher Teller galt
die eine als völlig schmucklos. Sie mufste es,
solange nicht bemerkt war, dafs die zierlichen Griffe,
die jetzt wieder an einen der Teller befestigt
worden sind, zugehörten (Fig. 7). Die Zugehörig-
keit ist sicher. Sie ergiebt sich aus der Länge der
Fig. 7.
hat also etwas aufgesessen und die Bearbeitung des
Randes, die nach den Randleisten zu unregelmäfsig
wird, zeigt, dafs der Rand zwischen den Leisten in
seiner ganzen Breite verdeckt war. Es war nicht
schwer, in den mit Weinlaub, Epheublättern und
Trauben verzierten Fragmenten den ehemaligen
an allen drei Exemplaren erhaltenen Lötspur, aus
dem Umstände, dafs die Griffe genau die Rundung
haben, welches der Teller an der Lötstelle hat und
dafs ein anderes Gefäfs oder Gerät nicht da ist,
für welches die Griffe geeignet wären. Erhalten
sind von den ursprünglich sechs Griffen nur zwei
128
Zum Hildeslieiraer Silberschatz.
und es mufs fraglich bleiben, ob der Teller, an
welchen sie jetzt gesetzt sind, derjenige ist, an
welchem sie ursprünglich safsen. Durch die An-
fügung der Griffe hat der Teller ungemein gewonnen;
sonst unansehnlich, fast schwerfällig, ist er leicht
und elegant geworden. Mehr durch die Form als
durch Reichtum der Dekoration wirkend reiht er
sich den beiden andern Garnituren ebenbürtig an.
An allen drei Exemplaren bemerkt man an der
Unterseite Spuren kleiner Füfse, was bei Holzer
übersehen ist. Die Füfse, etwa i1^ — 2cm king,
haben die Form etwa einer halbierten Mondsichel.
Fig. 8.
In Fig. 8 ist der Henkel mit dem kreisrunden
Mündungsrand einer Kanne abgebildet, deren Form
den klassicistischen Kannen von Boscoreale und
Bernay entsprochen haben wird. Dafs der Henkel
zu einem Gufsgefäfse gehört haben mufs, ist von
Holzer S. 103 ausgesprochen, aber erst durch die Zu-
sammenfügung mit dem nicht erkannten Mündungs-
rand völlig bewiesen. Aber es sind noch weitere
Teile der Kanne erhalten. Der Ring Fig. 9 mit
dem Kranz ineinandergesteckter Blätter wie am
Lorbeerbecher und den beiden glatten Bechern
trennte den Hals der Kanne von dem Bauche.
Genau so ist an der Kanne von Bernay zwischen
Mündung und Bauch ein Ring gesetzt worden.
Zu 'dem Bauch der Kanne aber gehörte das schon
von Lessing (Arch. Anz. 1898 S. 37) als möglicher-
weise zugehörig bezeichnete Fragment mit den
Ahornblättern (Fig. 10), das in jenen Ring genau
einpasst. Somit lässt sich die Kanne bis auf den
Fufs mit völliger Sicherheit wieder herstellen. Die
Verbindung des naturalistischen, wundervoll leben-
digen Blattornaments des Bauches mit dem stren-
geren Ornament des Halses findet an dem Lorbeer-
becher von Hildesheim (Archäol. Anzeiger 1897
S. 124 Fig. 9) die nächste Analogie.
Fig. 9.
Fig. 10.
Schliefslich wurde eine Reihe nicht unerheb-
licher Ergebnisse gewonnen durch das Auswechseln
der früher vielfach unrichtig angesetzten Gefäfsfüfse.
Bei dieser Arbeit waren es meist metrologische
Erwägungen, welche zum Ziele führten. So ist es
gelungen, den grofsen Bechern mit der emaillirten
Epheuranke ihre Füfse wiederzugeben, die fälschlich
an die grofsen glatten Becher gesetzt waren, während
diese wiederum mit bisher herrenlosen Füfsen ver-
einigt wurden. Auch für die kleinen Epheubecher6
hat eine andere Garnitur einfacher Becher die Füfse
hergegeben, ohne dafs diese der Füfse hätte verlustig
gehen müssen. Der Gesichtspunkt, Becher und
Fufs als nicht zusammengehörig zu betrachten, so-
lange die Gewichtsangabe der Inschrift nicht mit
6) Die Abbildung Archäol. Anzeiger 1897
S. 121 Fig. 6 zeigt die Becher noch mit den nicht
zugehörigen Füfsen zusammengesetzt.
Zum Hildcshehner Silberschatz.
129
dem thatsächlichen Gewicht im Einklang steht, hat
sich durchaus bewährt ; denn die neuen Zusammen-
setzungen sind auch für den äufsercn, künstlerischen
Eindruck völlig überzeugend.
Im Anschlufs an diese Mitteilungen über die
Arbeiten am Hildesheimer Schatz geben wir im
Folgenden eine Zusammenstellung der wichtigsten
Gefäfse und Geräte aus Silber, die während der
letzten Jahre in das Antiquarium gelangt sind.
Die neuerworbenen Stücke gehören sämtlich der
griechischen Kunst an. Ein kleines beistehend ab-
gebildetes flaschenförmiges Gefäfs7 (Fig. 11, 12 und
13) stammt nach zuverlässiger Angabe aus einem
böotischen Grabe. Es ist in flachem Relief mit
ansteigenden Blättern verziert, die in ihrer Form
und Zusammenstellung den Blattornamenten auf
dem Silberbecher von Taman (Compte rendu pour
1880 Taf. II) und den an diesen anschliefsenden,
im vorigen Berichte (Archäol. Anzeiger 1897
steht der Rest immer noch aus 23 Nummern. Dafs
die neuerworbenen 16 Stücke demselben Funde
angehören, wie die 7 schon bekannten, geht
hervor aus dem gleichartigen Erhaltungszustand.
Dieselbe starke Chlorsilberschicht, wie sie nament-
lich an der Mänadenschale und an dem kleinen
Teller auffällt, findet sich verschiedentlich wieder,
ebenso die grobe Leinwandumhüllung, welche sich
mit jener Schicht unlöslich verbunden hat. Mit
derselben Rücksichtslosigkeit sind die Gefäfse bei
der Verpackung ineinandergesetzt worden und zwei
Becher sitzen so fest ineinander, dafs sie ohne
Gefahr des Zerbrechens nicht voneinander getrennt
werden können.
Am besten erhalten sind 6 einfache gegossene
Becher, zu denen die beiden eben genannten fest
ineinander sitzenden gehören. Ihre Form wird im
allgemeinen durch die umstehende Abbildung
(Fig. 14) veranschaulicht, aber es sind unter ihnen
nur zwei, die völlig miteinander übereinstimmen.
Fig. 11.
S. 129 f.) beschriebenen Vasen ähnlich sind. Das
Gefäfs wird an die Spitze dieser Reihe zu stellen
und schwerlich jüngerer Zeit als dem vierten oder
dritten Jahrhundert vor Chr. zuzuweisen sein.
Zu dem Silberfund von Hermopolis, der im
letzten Winckelmannsprogramm ausführlich be-
sprochen worden ist, sind nachträglich noch einige
kleinere Stücke hinzugekommen, welche beweisen,
dafs der neugefundene Silberschatz ehemals sehr
bedeutend gewesen sein mufs. Obwohl nach dem
summarischen Fundbericht ein grofser Teil der
Gefäfse, auch goldene, eingeschmolzen wurde, bc-
7) h. o, 125 m. Das Gefäfs, aus sehr dünnem
Silber hergestellt, hat durch Druck stark gelitten.
Fig. 13-
Im Übrigen sind die Hohenmafse und die Durch-
messer wechselnd, besonders aber die Bildung der
Unterseite des Fufses. Diese ist bald ganz glatt
oder mit einer Andeutung des Mittelpunktes ver-
sehen, bald mit weiter- bald mit engerstehenden
eingedrehten Kreisen verziert. Das Exemplar mit
der glatten Unterseite trägt die punktirte Inschrift
L'P'T-VIII-PII>X d. h. L. F. T. octo p(ondo) II
(scripula) X. Der Name des Besitzers oder des
Fabrikanten ist nicht zu erraten, aber die Gewichts-
angabc stimmt zu der Schwere des Bechers, der
sehr gut erhalten ist und durch kleine Ansätze am
Rande vielleicht etwas schwerer geworden ist, sehr
genau. 2 Pfund und 10 scripula sind rund 666 gr.
Der Becher wiegt 84,37 gr., was achtmal genommen
130
Archäologische Gesellschaft. 1899. Mai.
675 gr. ergiebt. Eine ähnliche Inschrift trägt ein
anderer Becher L'P'T* P" XXIIII 'PVI: \£ d. h.
L. P. T. R. XXIIII p(ondo) VI (unciae)\ : (semuncia) .
Das Gesamtgewicht von 6 Pf. 4>/2 Unzen beträgt
2088 gr. Der Becher wiegt 90,19 gr. Vierundzwanzig
Stück würden also 2164 gr. wiegen, was wieder recht
genau mit der Inschrift stimmt, wenn man bedenkt,
dafs der Becher durch starke Ansätze am Rand
sicher um 2 — 3 gr. schwerer geworden ist.
Beide Inschriften zeigen aufs Neue, wie grofs
der ursprüngliche Bestand des Schatzes gewesen
ist und zugleich wie die Verschiedenheiten der
Becher daraus zu erklären sind, dafs so viel Sätze
von Bechern existirt haben, als verschiedene Becher
vorhanden sind. Auf der Unterseite der beiden
gleichartigen Becher sind, abgesehen von leicht
eingeritzten unzusammhängenden Buchstaben, jedes-
mal zwei Marken einpunktirt, die wie Buchstaben
aussehen, sich aber einer Deutung entziehen.
Sehr zierlich sind sechs kleine Becher mit
hohem Fufs, von beistehender Form (Fig. 15). Leider
sind nur drei so gut wie intakt, dagegen von einer
dichten Chlorsirberschicht überzogen. Ihre Klein-
heit — sie sind 3 '/2 cm hoch — läfst kaum eine
andere Verwendung zu als für Eier. Unter einem Fufs
sind nichtzusammenhängende Buchstaben eingeritzt,
unter einem andern die beiden buchstabenähnlichen
Marken einpunktirt, wie bei den andern Bechern8.
Hierzu kommen sodann noch vier ovale kleine
Tellerchen, wie eines schon im Winckelmanns-
programm von 1898 S. 12 abgebildet ist. Leider
8) Die nächste Analogie bieten für diese Becher
die Füfse der kleinen Geräte aus Boscoreale (Fon-
dation Piot V Taf. XXIII 3), von denen Heron de
Villefosse annimmt, dafs sie entweder als Untersätze
oder, wenn man sie umdrehte, als Eierbecher ge-
braucht wurden.
Fig. 14.
sind auch diese vier kleinen Teller sämtlich mehr
oder weniger fragmentirt.
Unter den kleineren Erwerbungen sind besonders
zwei silberne Haarpfeile, angeblich aus Olympia, zu
nennen. Der eine (0,3 lang) hat ganz die Form
eines Schwertes, dessen Knauf durch ein zierliches
korinthisches Kapitell gebildet wird. Am Ansatz
der Klinge ist auf beiden Seiten ein vergoldetes
Relief mit Frauenkopf angebracht. Der andere
Haarpfeil (0,19 lang) ist auf der einen Seite mit
einer vergoldeten gravierten Epheuranke, auf der
anderen mit einem vergoldeten Flechtband verziert.
Am ehesten läfst sich das Schmuckstück seiner
Form nach einer breiten, stumpfen Nadel vergleichen,
ein Vergleich, der durch ein längliches öhrartiges
Loch am Kopfende noch besonders nahe gelegt
wird. Beide Haarpfeile werden noch dem vierten
Jahrhundert v. Chr. angehören.
F. W i n t e r. E. P e r n i c e.
SITZUNGSBERICHTE
DER ARCHÄOLOG. GESELLSCHAFT
ZU BERLIN.
1899.
MAI1).
Herr H.Schöne hielt einen Vortrag über das
Instrument der römischen Feldmesser. Die sog.
groma — die von dem gnomon zu unterscheiden ist
— bestand nach den litterarischen Zeugnissen aus
einem senkrechten, feststehenden Stativ (ferramentum)
und einem horizontalen, drehbaren Winkelkreuz
(stella), das sich aus zwei, sich rechtwinklig schnei-
denden Linealen zusammensetzte, an deren vier
Enden Perpendikel (nerviae, fila) mit Gewichten
') Die Aprilsitzung fiel des Osterfestes wegen aus.
Archäologische Gesellschaft. 1899. Mai.
131
(pondera) angebracht waren. Eine solche groma
ist auf dem Grabstein des Mensors L. Aebutius
Faustus zu Jvrea dargestellt (C. I. L. V, 2, 6786:
wo jedoch das Relief unvollständig beschrieben ist); ,
ein entsprechender Apparat ist am Limes gefunden
worden und Eigentum der Gemeinde Pfünz; endlich
scheint eben dieses Visierinstrument auch auf einer
Kupfermünze von Heraklea in Lucanien und einer
Silbermiinze von Metapont dargestellt zu sein.
Eine ausführlichere Darlegung bleibt einem anderen
Orte vorbehalten.
Hierzu bemerkte Herr Meitzen:
Ich möchte darauf aufmerksam machen, dafs
das Instrument, wie es aufgefunden ist, ganz aus
Eisen besteht und verhältnismäfsig geringe Gröfse
hat. Meines Erachtens ist anzunehmen, dafs auf
dem Eisen ein gröfseres Holzkreuz befestigt ge-
wesen ist, welches dadurch Stütze erhielt. Ich
glaube mich auch der Angabe zu erinnern, dafs
die Groma ein Holzkreuz sei, auf welchem oben
rechtwinklige Visierlinien eingeschnitten waren,
so dafs erst später Diopter und zwar als Aufsätze
mit senkrechten Schlitzen angewendet worden seien.
Der Gebrauch der Groma geht auf die ersten Acker-
assignationen, also in die Königszeit zurück. Ich
habe auch kürzlich Thontafeln aus Mesopotamien mit
einer Feldeinteilung gesehen, welche, wie mir schien,
ebenfalls mit Hilfe der Groma hergestellt war.
Jedenfalls wäre es sehr wünschenswert, die Unter-
suchungen über die Groma ganz im Einzelnen weiter
zu führen. Es scheint mir indefs technisch nicht
wahrscheinlich, dafs die Diopter auf die eigentümlich
geformten Enden des uns erhalten gebliebenen
Eisenkreuzes aufgeschoben und zum Richtigstellen
des Instruments nach links oder rechts gedreht
worden sind. Ich nehme an, dafs es verhältnis-
mäfsig leicht war, die richtige rechtwinklige
Stellung der Visierlinien an diesen Instrumenten
ein für alle mal zu sichern, da dieselben bei jeder
Landmessung und jeder Lagerabsteckung gebraucht
und nur zu diesen besonderen Zwecken angefertigt
wurden.
Auf Anlafs der von Herrn Schöne als möglich
erwähnten Art der Befestigung einzelner Teile des
Instruments gab Herr Meitzen ferner die folgende
Auseinandersetzung:
Mit Bestimmtheit glaube ich übrigens sagen zu
können, dafs Schrauben bei der Konstruktion der
Groma oder seiner 4 Lothe nicht angewendet
worden sind, wie aus der Form der letzteren ver-
mutet wurde. Ich bin durch die in Wiesbaden oder
Homburg aufbewahrten Gestänge für Pumpen aus
den von den Römern betriebenen Manganeisen-
erzbergwerken bei Rofsbach in der Wetterau darauf
aufmerksam geworden, dafs die Römer die Metall-
verbindung nicht durch Schrauben, sondern durch
Vorstecker bewirkten. Es wurde durch die Enden
der eisernen Gestängestäbe ein starker Nagel mit
einem Schlitz getrieben, und in den Schlitz ein
Keil, der unten umgebogen werden konnte, ein-
geschlagen. Drückte der Keil die Stangenenden
nicht genügend fest zusammen, so wurden vor ihn
auf dem Nagel ein oder mehrere Ringe eingeschoben.
Auch bei dem sonstigen Eisenzeug der Saalburg
habe ich keine Schraube gefunden, was die Kustoden
der beiden Museen bestätigten. Da ich nun auf
einer Reise nach Italien war, hat es mich interessirt,
der Frage auch dort nachzugehen, uod es ist zum
eignen Erstaunen der Kustoden und Direktoren in
den Museen von Mailand, Verona, Bologna, Florenz
und Rom nicht blos an den ausgestellten Gegen-
ständen, sondern auch unter den sonstigen in Kellern
und Kammern aufbewahrten alten Resten, welche
bereitwilligst mit mir durchsucht wurden, keine
Schraube gefunden worden. Erst in Neapel fanden
sich unter den pompejanischen Instrumenten zwei,
wohl längst besprochene Geburtszangen, welche mit
Schrauben ganz vorzüglicher Arbeit versehen sind.
Die Schraubenzüge sind nicht, wie gewöhnlich mit
triangulärem, sondern mit dem viel schwierigeren
quadratischen Durchschnitt gefertigt. Es bestand
aber auch allgemeine Übereinstimmung, dafs dabei
nur an syrische oder ägyptische, höchst kostspielige
Erzeugnisse besonderer Fachkundiger zu denken sei,
die zur römischen Industrie aufser aller Beziehung
gestanden haben. Dies wurde durch den Mangel
jeder anderen Schrauben an pompejanischen oder
anderen Resten in Pompeji oder Neapel bestätigt.
Als ich aber nach Rom zurückkam, und das Er-
gebnis dieser Ermittelungen mit dem berühmten
Goldschmied Herrn Castellani besprach, erklärte
mir dieser, er wisse auch nichts von der Anwendung
von Schrauben bei den Römern, erinnere sich aber,
gleichwohl eine Schraube in Praeneste gefunden
zu haben. Er habe dort unter den bekannten zahl-
reichen von Caesars Soldaten bereits ausgeraubten
römischen Gräbern in gröfserer Tiefe Ausgrabungen
vorgenommen, und dabei in viel älteren Gräbern
eine bronzene oder kupferne starke Schraube vor-
gefunden, welche sich bei anderen Altertümern im
Palast der Conservatoren befinden müsse. Dies war
in der That der Fall. Die Schraube ist fingerdick
und 1V2 Zo11 lang> nat aucn über dem KoPf einen
Einschnitt, um mit einem Schraubenschlüssel an-
gezogen werden zu können. Aber die Schrauben-
windungen sind nur mit der Feile ganz oberflächlich
132
Archäologische Gesellschaft. 1899. Mai. Juni.
und sehr unregelmäfsig eingefeilt, so dafs sie
höchstens zwei dünne Blechplatten, etwa im Innern
eines Hohlraumes, zusammenhalten konnte, und
eigentlich unbrauchbar erscheint. Jedenfalls würden
ähnlich unvollkommene Schrauben keine wesentliche
gewerbliche Verbreitung haben finden können.
Wären aber bei der Groma, welche bei den Mes-
sungen in allen Provinzen und bei jedem Heeresteil,
von der ältesten bis auf die letzte Zeit des Reiches
benutzt wurde, Schrauben zur Anwendung ge-
kommen, so würde die Schraube allgemein bekannt
gewesen, und sicher auch allgemein angefertigt und
angewendet worden sein.
Herr Engelmann fragt an, ob man sich den
Umstand, dafs die Gewichte von der Mitte der
Gromastäbe herabhängen, nicht so erklären kann,
dafs die Fäden der Gewichte im Zustande der Ruhe
mehrfach um die Stäbe herumgewunden wurden,
des leichteren Transportes halber. Auf der Photo-
graphie scheint das eine Loch am Ende er-
kennbar zu sein.
Herr v. Fritze bemerkte: Die von Herrn
Schöne herangezogenen Münzdarstellungen scheinen
mir richtig als groma gedeutet zu sein. Fackeln,
die auf Geprägen sehr häufig vorkommen, haben
stets nur die lange stabartige Form oder es sind
die kurzen sogenannten Handfackeln mit dem die
Hand schützenden Teller. Die Kreuzfackel ist mir
dagegen auf Münzen nicht bekannt und deshalb
glaube ich die Erklärung Friedländers zu Gunsten
der obigen ablehnen zu müssen.
Die Groma ist hier aber Beizeichen und diese
brauchen wir nicht mit der dargestellten Gottheit
oder ihrem Symbol in Verbindung zu bringen.
Dagegen spräche schon die Thatsache, dafs sie nicht
nur bei der Ähre der Demeter von Metapont, sondern
auch neben der Athena auf dem Stempel des luca-
nischen Herakleia steht. Die Beizeichen beziehen
sich fast stets auf Magistrate irgend welcher Art,
die mit der Münzprägung zu thun hatten und zwar
auf ihren Namen, Beruf oder auf eine sonstige
Funktion. Von dieser Seite würde also ebensowenig
die vorliegende Deutung des Beizeichens auf
Schwierigkeiten stofsen.
Herr Engelmann legte sodann mehrere Vasen-
bilder vor, deren Eigentümlichkeiten sich durch Rück-
sichtnahme auf die scenische Aufführung erklären
lassen, so ein Vasenbild des Museums zu Bari, die Be-
freiung der Andromeda vorstellend; hier sitzt An-
dromeda auf einem Stuhl, an dessen Lehne sie fest-
gebunden ist; es scheint schwierig anzunehmen,
dafs ein Maler auf eine derartige abweichende Dar-
stellung verfallen konnte, wenn ihm nicht Vorkomm-
nisse auf der Bühne einen Anhalt boten. Auch
dafs Andromeda auf anderen Vasen an zwei Bäume
gefesselt erscheint, ist am besten daraus zu erklären,
dafs die Säulen des Proskenion leicht in Bäume
umgestaltet werden konnten. Das gleiche gilt für
das Dolonbild des Bull. Nap. No. XV T. 7 ; auch
hier scheinen die Säulen des Proskenion in Bäume
verändert zu sein. Die Paraskenien mit dem da-
zwischen liegenden Proskenion treten auf einem
Vasenbild hervor, das wegen der Übereinstimmung
mit Millingen Anc. uned. mon. t. 28 sicher auf den
Palladionraub bezogen werden mufs. Auch ein
Vasenbild bei Jahn Vasenb. T. I, 1 (Orest in
Delphi) läfst die Säulen des Proskenion als Hinter-
grund erkennen, und dasselbe gilt wohl von dem
Bilde des Assteas mit dem Wahnsinn des Herakles.
Zum Schlufs legt der Vortragende die Zeichnung
eines Meleagerbildes (in Bari) vor, das wohl der
Euripideischen Tragödie seinen Ursprung verdankt.
Da ein anderer angekündigter Vortrag ausfiel,
legte Herr Conze Photographien von jüngst in
Pergamon bekannt gewordenen Skulpturen vor, die
bereits in Anzeiger 1898 S. 222 erwähnt worden sind.
JUNI.
Herr Oehler legte das dritte Heft der »Enquete
sur les inslallations hydrauliques romaines en Tunisien
und den »Comple rendu de la mar che du service en
1898«. vor und gab von dem Inhalte dieser auch
an allen Arten von Illustration reichhaltigen Publi-
kationen eine Übersicht.
Herr Winter besprach sodann die neu er-
schienene Publication des Silberschatzes von Bo-
scoreale (Monuments Piot) und legte der Gesellschaft
zugleich die bis jetzt fertig gestellten Tafeln aus
der demnächst erscheinenden Publication des Hildes-
heimer Silberschatzes vor. Er gab eine Vergleichung
der beiden Funde und hob von dem, was der Fund
von Boscoreale Neues bietet, Einzelnes, so nament-
lich auch die zahlreich erhaltenen Inschriften hervor.
Die Besprechung gab Anlafs, auf die letzten Er-
gebnisse der Herstellungsarbeiten an dem Hildes-
heimer Schatze hinzuweisen, unter denen vor allem
die Zusammensetzung von zwei sehr grofsen und
prächtigen Stücken , des verstellbaren silbernen
Tisches (Holzer Tafel XII) und des Kraters mit
Volutenhenkeln (Holzer Taf. IV 1) erwähnenswert
ist. Ausführlichere Mitteilungen über diese Stücke
werden in einem für den Archäologischen Anzeiger
in Aussicht genommenen Artikel gegeben werden,
der als Fortsetzung des Berichtes Arch. Anzeiger
1897 S. 115 fr. beabsichtigt ist [s. jetzt oben
S. 121 ff. Red.]
Archäologische Gesellschaft. 1898. Juni. Juli.
133
Herr Wiegand orientierte mit Hülfe von
Projektionsbildern über die Ergebnisse der von der
Antikenabteilung der kgl. Museen zu Priene unter-
nommenen, von ihm geleiteten Ausgrabungen, welche
im vergangenen Winter abgeschlossen worden sind.
Ausführlicher legte er dann die Bedeutung der in
ganzen Quartieren freigelegten Wohnhäuser dar,
welche in reicheren und vornehmeren wie in ein-
facheren Anlagen einen festen Typus aufweisen.
Regelmäfsig nach Süden öffnet sich auf den Hof
die Vorhalle des Hauptraumes, neben dem, von der-
selben Vorhalle aus zugänglich, auf einer oder auf
beiden Seiten ein Nebenraum liegt. Andere Räume
gruppieren sich locker um den Hof. Niemals
kommt ein ringsum von Säulenhallen umgebener
Peristylhof vor. W. wies zum Schlufs darauf hin,
wie die Beschreibung des griechischen Hauses bei
Vitruv durch die Pläne dieser Häuser klar wird
und wie sich mit ihrer Hülfe die Geschichte
des griechischen Wohnhauses in ununterbrochener
Tradition bis hinauf zum homerischen Megaron ver-
folgen läfst.
JULI.
Zuerst berichtete Herr Schreiber aus Leipzig
über die unter seiner Leitung stehenden, auf Kosten
des Herrn Ernst Sieglin in Stuttgart stattfindenden
Ausgrabungen in Alexandrien, deren erste Campagne
in diesem Frühjahr beendet worden ist. Die erste
Anregung gab der Bruder des genannten Förderers,
der inzwischen an die berliner Universität als Nach-
folger Kieperts berufene Prof. Wilhelm Sieglin,
welcher für die Fertigstellung seiner Karte des
alten Alexandriens eine neue Untersuchung strittiger
Punkte an Ort und Stelle ausgeführt zu sehen
wünschte, während der Vortragende seine seit langer
Zeit betriebenen Studien über die alexandrinische
Kunst mit neuem Material zu bereichern hoffte.
Nachdem Anfang Oktober vorigen Jahres die
eben genannten Herren mit Prof. Dörpfeld in
Alexandrien zusammengetroffen waren und die ört-
lichen Verhältnisse eingehend geprüft hatten, wurde
Herr Dr. Ferdinand Noack aus Darmstadt zur
Führung der Ausgrabungen berufen. Angefangen
wurde, noch unter persönlicher Theilnahme des
Vortragenden, innerhalb des Terrains des sog.
arabischen Hospitals, also in dem Gebiet der alten
Stadt, welches einst die Königspaläste eingenommen
hatten und in der Nähe der Stelle, wo im Frühjahr
vorher bei gelegentlichen Grabungen baugeschicht-
lich wichtige Baureste aus der Ptolemäerzeit zu
Tage gekommen waren. Als äufserliche Schwierig-
keiten und Hemmungen verschiedener Art nach und
nach glücklich überwunden waren, konnten die
Arbeiten auch an anderen Stellen, an der benach-
barten Küste, auf und bei dem Cap Lochias (jetzt
Fort Silseleh) vorbereitet und theilweise auch in
Angriff genommen werden. Das Hauptergebnifs ist
bisher die Feststellung, dafs über der Strafsenflucht
und der parallel dazu in den Felsboden gelegten,
in Thonröhren gefafsten Wasserleitung der ältesten
Stadtgründung sich eine vermuthlich der auguste-
ischen Zeit angehörende neue Strafsenanlage mit
neuem Bewässerungssystem vorfand und dafs wieder-
um über dieser eine dritte mit Steinpflaster versehene
Anlage etwa aus hadrianischer Zeit erhalten ist.
Nur diese letztere war bisher aus Mahmud el Falaki's
Untersuchungen genauer bekannt. Es sind aber
nunmehr drei Bauepochen in der Stadtgeschichte
Alexandriens bestimmt zu unterscheiden. Wie weit
der Stadtplan des Deinokrates mit dem der spät-
römischen Stadterneuerung genau Ubereingeht,
konnte in dieser ersten Campagne nicht weiter
verfolgt werden, da sie durch die Berufung des
Herrn Prof. Noack an die Universität Jena ein vor-
schnelles Ende fand und Herrn Prof. Schreiber nur
noch Zeit blieb bei einer Revision des letzten
Standes der Ausgrabungen den Plan für die Fort-
führung derselben im nächsten Herbst festzustellen.
Der Vortragende schlofs mit Vorlegung und
Erläuterung einiger Fundstücke, die an anderer
Stelle ausführlicher behandelt werden sollen. Schon
Oskar Schneider hatte in seinen naturwissenschaft-
lichen Beiträgen zur Geographie und Kulturgeschichte
aus dem massenhaften Vorkommen halbverarbeiteter
Edelsteine an der Küste östlich von Cap Lochias
den Schlufs gezogen, dafs im Bereich der Königs-
burg die Hausjuweliere der Ptolemäer installirt
waren. Auf eine ähnliche Vermuthung — dafs
auch für Goldschmiede-Ateliers im Königsstadtviertel
Raum geschaffen war — führt die Auffindung eines
Formsteines an einer Stelle der Ausgrabungen,
welche von dem leider durch moderne Villenanlagen
unzugänglich gewordenen Centrum der Königspaläste
nicht weit ab liegt.
Weiter zeigte der Redner einen zur Sammlung
Sieglin gehörenden , in Alexandrien erworbenen
Porträtkopf Alexanders d. Gr. aus Marmor, der
stilistisch eine Vorstufe zu dem ebenfalls aus
Alexandrien stammenden Alexanderkopf des Briti-
schen Museums bildet und deutlich erkennen läfst,
dafs die Wurzeln dieses Stils nach Athen und in
die Schule des Praxiteles zurückweisen.
Bezüglich einer kleinen Bronzegruppe aus dem
Delta, jetzt in derselben Sammlung, wurde nach-
gewiesen, dafs sie im Motiv mit der neuerdings
134
Archäologische Gesellschaft. 1899. Juli.
von Richard Förster publicirten antiochener Ringer-
gruppe übereinstimmt, dafs im Delta noch zwei
andere Repliken dieses Werkes zum Vorschein ge-
kommen sind und ähnliche Themen der alexan-
drinischen Kunst geläufig waren, die Vermuthung
alexandrinischen Ursprungs für das Original über-
dies noch durch andere Gründe gestützt werden
kann.
Herr Studniczka aus Leipzig sprach zu-
nächst über die Athena Lemnia des Pheidias,
um die bekannte durch Beobachtungen von Puch-
stein und Flasch vorbereitete These Furtwänglers
gegen die Einwendungen Janiots zu vertreten, die
trotz ihrer höchst mangelhaften, in der Hauptsache
blofs aus den Lichtdrucken der »Meisterwerke«
geschöpften Begründung auch bei uns (zuletzt in
der Junisitzung 1898 der Arch. Ges.) allzurasche
Zustimmung gefunden haben. Die litterarische Über-
lieferung lehrt, obwohl auch dies bestritten wird,
sicher, dafs die Statue aus Bronze, äufserst wahr-
scheinlich, dafs sie baarhaupt gewesen ist. Diesen
Voraussetzungen entsprach die Athenastatue, von
der in Cassel eine freiere, in Dresden zwei stil-
getreue Copien stehen. Die eine von diesen trägt,
seit sie bekannt ist (seit der Publication der Dresdner
Sculpturen von Le Plat, 1730) einen Kopf, in dem
Flasch trotz der Entstellung durch einen modernen
Helm eine geringere Wiederholung des schönen
helmlosen Kopfes in Bologna erkannt hat. Dafs
dieser Kopf trotz alter und neuerer Beschädigung
der Bruchflächen, immer noch Bruch auf Bruch auf
die Statue pafst, konnte der Vortragende, Dank den
Dresdener Fachgenossen, am Original nachprüfen.
Er demonstrierte es an gesonderten Gipsabgüssen
der Schulterpartie und des Kopfes. Die volle
Übereinstimmung des Bologneser Kopfes wurde
gleichfalls mit Hilfe von Gipsen erprobt. An ent-
sprechender Stelle des Halses durchgeschnitten, pafst
er genau auf die Bruchfläche der Dresdener Statue.
Und selbst die (zur Erleichterung des Vergleichs
in denselben Erhaltungszustand gebrachten) Hals-
ausschnitte beider Exemplare zeigen eine so genaue
Übereinstimmung der Formen unter einander, dafs
schon dadurch die Zugehörigkeit des Kopfes
in Bologna erwiesen wäre. Die Reconstruction
Furtwänglers ist also gesichert. Ist aber dieses
den litterarischen Angaben über die Lemnia ent-
sprechende Athenabild mit dem Wenigen vereinbar,
was wir vom persönlichen Stil des Pheidias wissen?
Den Nachweis Puchsteins und Furtwänglers, dafs die
Statue nach Körper- und Gewandbehandlung die
allernächste, nur ein wenig ältere Verwandte der Par-
thenos ist, kann Niemand ernstlich bestreiten. Die
Verschiedenheit des Kopfes von den untereinander
sehr abweichenden Copien des Tempelbildes ist
zum Teil unleugbar, aber sie reduciert sich doch
beträchtlich, wenn man den Bologneser Kopf in
aufrechter Stellung mit feineren Parthenosköpfen
zusammenhält} von denen namentlich der der Madrider
Statuette herangezogen wurde. Das immerhin etwas
auffallende Verhältnis des Kopfes, namentlich des
schmalen Gesichtsovals, zum Ganzen wird erstlich
durch die Abbildungen, (besonders Tf. II bei Furt-
wängler) vielleicht auch die Copien selbstj über-
trieben, und dann liegt kein Grund vor, es bei
Phidias für unmöglich zu erklären. — Im Anschlufs
an die Lemnia besprach der Vortragende die Athena
Hygieia des Pyrrhos. Wolters hat sehr wahr-
scheinlich gemacht, dafs sie ein Weihgeschenk für
das Aufhören der grofsen Pest zu Beginn des pelo-
ponnesischen Krieges war. Hiermit dürften auch
zwei noch nicht erklärte Eigentümlichkeiten der
Künstlerinschrift zusammenhängen. Ihr Anfang ist
gegen den der über ihr stehenden Weihinschrift
um sieben Buchstaben eingerückt, während das
Ende über das der Weihinschrift hinausgreift. Und
der Künstler bezeichnet sich unerhörter Weise in
Athen als 'A&rjvaio;. Nimmt man dieses Wort und
das paragogische N von inolr^i^ fort, dann ragt
die Weihinschrift auch rechts um sieben Buchstaben
vor. Das diese Symmetrie störende Ethnikon ist
also nachträglich hinzugefügt. Pyrrhos, wahrschein-
lich einer von den vielen Metöken-Bildhauern, wird
das Bürgerrecht zur Belohnung für diese sacral
höchst wichtige Arbeit empfangen haben, für die
in der Schreckenszeit die »rofsen Meister nicht zur
Stelle gewesen sein mögen. Dieses Werk eines
sonst unbekannten, also wohl nicht sehr bedeutenden
Bildhauers gehörte dennoch, wie Plinius zeigt, zu
den von der allgemeinen Bildung beachteten. Man
darf also auf Copien gefafst sein. Die bisher ver-
suchten Nachweise solcher hat Wolters treffend
zurückgewiesen. Die Standspuren der Bronzefigur
aber, (von denen eine in Naturgröfse ausgeführte
Bause R. Zahns zur Stelle war), auf die sich weitere
Umschau gründen mufs, hat er nicht durchaus richtig
erklärt. Mittelst eines kurzen Überblicks über die
Geschichte der Befestigungsweise von Erzstatuen
auf der Basis zeigte der Vortragende, dafs die
Athena Hygieia mit dem rechten Fufse voll aufstand,
die linke Fufsspitze in polykletischer Weise weit
zurücksetzte und daneben die Lanze aufstützte.
Dem entspricht unter den erhaltenen Athenatypen
nur derjenige, der am besten durch die Farnesische
Statue in Neapel vertreten, in der Hope'schen Athena
leicht umgearbeitet ist. Von den Fufsumrissen
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre il
135
dieser beiden Exemplare besafs der Vortragende
noch keine hinreichend genaue Aufnahmen , wohl
aber von einem dritten, im Braccio Nuovo (als
»Julia Titi« ergänzt). Und diese passen, wie durch
Aufeinanderlegen gezeigt wurde, vollkommen auf
die Standspuren der Basis. Dazu kommt, dafs
die Athena Hope mit einer Hygieia als Gegenstück
zusammengefunden wurde. Zu dem Werk eines
geringeren Künstlers stimmt nun auch der zwar
liebenswürdige, aber wenig selbständige Charakter
der Statue, die in der Gewandanlage vom Original
der Athena Albani, in der Kopf- und Helmform
von der Parthenos, in Kopf- und Armhaltung von
der Lemnierin, im Standmotiv von Polyklet abhängt.
Wenn sich die Combination bestätigt, ist damit die
einzige bisher aufgestellte Gegencandidatin für den
Platz der Lemnischen Athena beseitigt. — (Beide
Untersuchungen sollen bald mit reichlicher Illustration
veröffentlicht werden.)
Herr Wieg and trug über die Ergebnisse seiner
mit Unterstützung der Königlich preufsischen Aka-
demie der Wissenschaften vorgenommenen Unter-
suchung der archaischen Architektur der Akropolis
von Athen vor. Die aus den Ausgrabungen der
80 er Jahre stammenden Fragmente vorpersischer
Architektur wurden gesammelt, untersucht und mit
Hülfe W. Wilbergs aufgenommen. Es ergaben sich
dabei die Reste von 6 dorischen Gebäuden mit
zahlreichen Eigentümlichkeiten im Stil und der
Polychromie. Das Wichtigste ist der Nachweis
der Bauglieder desjenigen Tempels, der dem so-
genannten peisistratischen an derselben Stelle vor-
ausging. Es war ein Doppelantentempel, dessen
Giebelschmuck die bekannten Gruppen des Typhon
und des mit dem Triton ringenden Herakles bildeten.
Die Unterseite der aufsteigenden Geisa trug reichen
polychromen Schmuck in Gestalt von Lotosblumen,
Wasservögeln und Adlern, auch die bunte Marmor-
sima (abgeb. Antike Denkmäler I Taf. 50), die in
volutenförmigen Akroterien endete, war mit alter-
tümlichen Lotos- und Palmettenmustern geschmückt.
Die Hängeplatten über den Metopen sind schmaler
als die über den Triglyphen; die Metopen bestanden
aus eingefalzten Marmorplatten (H. 1,40 m), auf
denen in Blau und Rot ein parallel der Kopfleiste
gehender Blattstab gemalt war. Architrave (H. 1,50m)
fanden sich verbaut in der kimonischen Südmauer
hoch über dem Dionysostheater. Der Echinus der
Capitelle zeigt eine weite Ausladung. Ein Inter-
columnium der Fassade ist im ersten Saal des
kleinen Akropolismuseums mit Hülfe der Bruchstücke
nachgebildet, ferner das Gebälksystem von vier
anderen Bauten, so dafs dort ein kleines Architektur-
museum entstanden ist, in dem insbesondere die
polychromen Fragmente vor schädlichen Einflüssen
bewahrt bleiben.
ERWERBUNGEN
DES MUSEUM OF FINE ARTS IN
BOSTON IM JAHRE 1898'.
Wie im Vorjahre überwies der Egypt Exploration
Fund dem Museum eine Reihe ägyptischer Fund-
stücke aus den Grabungen Petrie's in Denderah
und denjenigen Quibell's in Hierakonpolis.
Aus Denderah sind: Türfüllung und Türsturz
vom Grab des Prinzen Mena (VI. Dynastie); Grab-
gesims des Adu I.; Teil der Grabstele des Merra
(VI. oder VII. Dyn.); Gesims, Türfüllung und Tür-
sturz des Beba (VI. oder VII. Dyn.) ; Türsturz und
Teil der Stele des Lauta (VI. Dyn.); acht andere
Stelen aus jüngerer Zeit; Stele der Mutardus,
Priesterin der Hathor (XXV. Dyn.); sechs Tabletten
aus ptolemäischer Zeit; Bruchstücke aus Elfenbein
(XVIII. Dyn.); zwei Bronze-Situlae; sechs Hals-
bänder; Cartonnagen der ptolemäischen Periode.
Aus römischer Zeit: Bruchstücke eines Glasmosaiks
(cloisonne) von einem Brustschmuck der Hathor (?);
Glascylinder, Anmiete, Basis eines Bronzecandelabers
u. s. w. Endlich Thonware von der ältesten Periode
bis zur Römerzeit.
Aus Hierakonpolis stammt eine Anzahl von
Gegenständen, welche älter sind als die IV. Dynastie
(4000 v. Chr.): grün glasirte Tierfiguren, Alabaster-
gefäfse, ElfenbeinbruchstUcke, Scepter; endlich
Abgüsse zweier grofser Schieferplatten, davon eine
mit dem Namen des Königs Narmer.
In die Abteilung'der classischen Alter-
tümer gelangten3 folgende Gegenstände:
I. Marmor.
1. Polykletischer Jünglingskopf, wahrschein-
lich von einer Copie des Doryphoros. Der Ober-
teil des Schädels war angestückt; er fehlt jetzt,
ein Stück des eisernen Zapfens ist noch erhalten.
Überaus sorgfältige Arbeit; Farbspuren an den
Augen und Nasenlöchern. Die Nasenspitze ist ab-
gebrochen. H. 0,27 m., Gesichtslänge 0,185 m.
2. Weibliche Figur, von einem attischen Grab-
relief. Sie trägt Chiton und Himation, letzteres
über den Kopf gezogen, wendet Kopf und Ober-
körper nach rechts und fafst mit der erhobenen L.
einen Zipfel des Gewandes. Der r. Vorderarm mit
•) Vgl. Anzeiger 1898 S. 139 ff. Entnommen
dem Annual Report Tür 1898, s. Bibliographie S. 101 f.
2) Nach E. Robinson's Bericht a. a. O. S. 17—92.
136
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre i<
Hand fehlt; der Blick ist gesenkt. In Gips ergänzt
ist die Nase, in Marmor der r. Fufs mit einem Teil
der Plinthe. Die Lippen und Falten des Gewandes
sind überarbeitet. Viertes Jahrh. v. Chr. H. (ohne
Plinthe) 6/. 6'/2 inches.
3. Dreiseitige Candelaberbasis. Aus der Samm-
lung der Gräfin Maria della Porta Rodiani-Carrara,
früher im Palazzo Lorenzana zu Rom. Beschrieben
Matz-Duhn, Ant. Bildw. in Rom III 3659, danach
Hauser, Die neuatt. Rel. S. 79 Nr. 110. Ein
fragmentirtes Gegenstück ist abg. Benndorf-Schöne,
Bildw. des Lateran Nr. 460 Taf. XIV— XV. H.
1,18 m., H. der Figuren 0,165 m.
II. Bronzen,
a) Archaische Periode.
1. Frühgriechische Fibel der Form wie die von
Böhlau (Jahrb. d. Inst. 1888 S. 362 Nr. d) publicirte,
aber mit erhaltener Nadel. Auf jeder Seite der Schlufs-
platte ein Dipylonpferd, auf einer Seite raumfüllend
darüber und zwischen den Beinen des Pferdes je
ein Wasservogel; aufserdem beiderseits vierstrahlige
Sterne oder Rosetten im Grund. L. 0,187 m-
2. Frühgiiechische Fibel der Form Böhlau
a. a. O. S. 363 Nr. c. Auf der Vorderseite der
Schlufsplatte ein Wasservogel zwischen Zickzack-
linien. L. 0,16 m.
3. Kleine Spiralfibula der Form Böhlau a. a. O.
Nr. b; zwei Spiralen mit Nadel, alles aus einem
Stück. L. 0,072 m.
4. Gröfsere Spiralfibula, ähnlich. L. 0,186 m.
5. Nadel, ähnlich Böhlau a. a. O. S. 363 Nr. g.
Oben Zickzacklinien flach eingeritzt. L. 0,395 m-
6. Kleinere Nadel derselben Form ohne Ver-
zierung. L. 0,23 m.
7. Haarnadel (?), an der Spitze ein Häkchen,
am Kopf zwei Spiralen; Verzierung in flach ein-
geritzten Linien. L. 0,26 m., der Nadel allein 0,21 m.
8. Hirschkuh ihr Kälbchen säugend. Hoch-
archaische Arbeit, nicht später als VIII. Jahrh. v.
Chr. Stil der geometrischen Vasen, auf dem Körper
der Tiere concentrische Kreise eingravirt; auf dem
Rücken der Hirschkuh, oberhalb des Schwanzes,
sitzt ein Vogel. Das Ganze scheint ein Petschaft,
denn die Gruppe steht auf einer länglichen Basis,
deren Unterseite in Relief einen Mäander zeigt.
L. der Basis 0,042 m., H. der Gruppe 0,072 m.
9. Gefäfshenkel aus Bronzeblech. Auf der
Oberseite in archaischer Gravirung Artemis (H.0,1 m)
n. r., Kopf zurück, mit aufgelöstem Haar, mit langem,
eng anliegendem Gewand, das unter der Taille ge-
gürtet ist, hohem von einer Punktreihe bekröntem
Kalathos, und Sandalen (f); sie hält in der vor-
gestreckten L. den Bogen und zieht mit der R.
einen Pfeil aus dem auf der Schulter hängenden
Köcher. Am Ende des Henkels eine Rosette mit
durchbohrtem Centrum. 7. Jahrh. v. Chr., jeden-
falls nicht später als Anfang 6. Jahrh. L. 0,205 m-
10. Bruchstück einer rechteckigen Platte mit
lebensgrofsem Gorgoneion in getriebener Arbeit.
Nur die rechte Seite des Kopfes erhalten. 7. Jahrh.
v. Chr. (?). H. 0,247 m., Br. 0,172 m.
11. Sog. »Apollon«-Statuette, steht auf beiden
Füfsen, den 1. leicht vorgesetzt, beide Hände in
die Seiten gestemmt. Jederseits fällt eine Locke
nach vorn, die in regelmäfsigen Abständen zu-
sammengebunden ist und in einer Spirale endigt.
Die Rückseite ist unbearbeitet. Auffallender Weise
ist durch Gravirung ein Kinnbart angedeutet. Am
Hinterkopf cylindrische Vertiefung, welche beweist,
dafs die Figur zu einem gröfseren Ganzen gehörte.
Kaum jünger als das zweite Viertel des 6. Jahrh.
v. Chr. H. 0,213 m-
12. Etruskische Statuette des. »Apollon«-Typus,
wahrscheinlich Cistenhenkel. Auf dem Kopf ein
durchbohrtes Palmettenornament. Langes Haar mit
gravirtem Detail; r. Hand erhoben, mit auswärts
gekehrter Handfläche; 1. Hand hielt einen Stab;
die Füfse stehen eng geschlossen. H. o, 10 m.
13. Statuette desselben Typus, aber roher aus-
geführt; 1. Fufs leicht vorgesetzt, beide Hände mit
auswärts gekehrter Fläche nach vorn erhoben; das
Haar reicht nur bis auf die Schulter. H. 0,085 m-
14. Laufende geflügelte Gorgo, flach gearbeitet,
aber beiderseits ausgeführt, nur mit der Basis einst
befestigt. Wahrscheinlich vom Rande eines Gefäfs-
deckels (vgl. Man. d. Inst. XI Tf. VI 2). Die
Gestalt trägt einen kurzen, bis zum Knie reichenden
Chiton und hält mit beiden Händen einen kleinen
Gegenstand an den Körper fest angedrückt. H.
0,078 m., L. der Basis 0,053 m-
15. Herakles, im Lauf schiefsend, von ähnlicher
Arbeit und Ausführung, war auf einer gekrümmten
Fläche befestigt. Er ist bärtig und trägt einen
Panzer, unter welchem Kopf und Tatze des Löwen-
fells sichtbar werden. R. Arm und Hand mit einem
Stück Bogensehne fehlen. H. 0,07 m., L. unten 0,063 m.
16. Statuette der Artemis in Form eines alter-
tümlichen Xoanon. Aus der Sammlung Tyszkiewicz,
abg. Froehner, (Auctionskatalog Paris 1898) Nr. 139
//. XV. Wahrscheinlich zweite Hälfte des 6. Jahrh.
v. Chr. Vorn am Chiton läuft von unten
nach oben die Inschrift in altelischem Alphabet
YIMANAASTAIAAIAAA^IAI XijJtaPiÖci?TäAai-
hildct.. Nach Froehner gefunden 1897 in Mazi bei
Olympia. H. 0,195 m.
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre ii
137
17. Jugendlicher Reiter im Galopp, mit Petasos
und kurzem, eng anliegendem Chiton; beide Hände
ruhen auf den Schenkeln, die r. ist für die (fehlenden)
Zügel durchbohrt. Die Füfse des Pferdes fehlen.
Harte, hellgrün glänzende Patina. Zweite Hälfte
des 6. Jahrh. v. Chr. L. 0,112 m. H. 0,10 m.
18. Kleines (etruskisches?) Ornament von einem
Helm. Ein Jüngling von archaischem Typus (langes
Haar, Chiton) führt ein sich bäumendes Pferd.
H. 0,05 m.
19. Tanzende Mainade, spätarchaischer Typus
um 500 v. Chr. Sie trägt einen Chiton bis zu den
Knöcheln, darüber ein ärmelloses Wams (ähnlich
einigen der Akropolisfiguren) und Schuhe; in dem
nach hinten fallendem Haar eine schmale Binde.
Aus Italien. H. 0,086 m.
20. Jugendliche weibliche Figur (italisch?) mit
Flügelschuhen, läuft mit ausgebreiteten Armen; sie
trägt kurzen Chiton und darüber ein eng anliegendes
Wams mit kurzen Ärmeln; langes Haar, Schulter-
locken. War einst mit der Rückseite an einem
Gegenstande befestigt. Aus Italien. H. 0,13 m.
21. Votivstier aus dem Kabirion bei Theben.
Samml. Tyszkiewicz, Verkaufskatalog Nr. 142. An
der 1. Seite die Inschrift
0/WOUOIY05PA
IDIKA&IRO
'OfjioXun/o; izd'ifa Kotßi'pcu. H. 0,053 m.; L. 0,08 m.
22. Korinthischer Helm, wohl erhalten. Der
fehlende Helmbusch war nie vorhanden; ohne Ver-
zierung. H. 0,22 m.; Dm. 0,25 m.
23. Rechte Beinschiene, zusammen mit dem
Helm gefunden. L. 0,295 m.; Br. 0,13 m.
b) Periode des strengen und des schönen Stils.
24. Statuette eines stehenden nackten Jünglings.
Er wendet den Kopf leicht zu seiner Linken und
streckt beide Vorderarme vor; in der L. hält er
zwischen Daumen und zwei Fingern einen kleinen
Gegenstand (Würfel?); die r. Hand fehlt. Frühzeit
des strengen Stiles, kurzes Haar durch Gravirung
angedeutet. H. 0,13 m.
25. Griechischer Standspiegel strengen Stils,
um 460 v. Chr. Ungewöhnlich gut erhalten, gehört
zu den besten Exemplaren des Typus. Es fehlt
nur ein Stück der Randdecoration, einer der drei
Hunde, die einen Hasen verfolgen. Als Stützfigur
dient wie gewöhnlich Aphrodite in dorischem Ge-
wand; sie hält auf der vorgestreckten R. eine Taube
und fafst mit der L. ihr Gewand an. Sie steht auf
einer runden, von drei Löwenklauen getragenen
Basis. Jederseits von ihrem Kopfe fliegt ein kleiner
Archäologischer Anzeiger 1899.
Eros mit langem Haar. Gesamthöhe 0,45 m. ; H. der
Figur 0,16 m.
26. Statuette eines Mädchens in dorischem
Gewand; in dem gescheitelten, wellenförmig auf die
Schultern fallendenjjpar hat sie eine geknotete
Binde; sifc hält in beiden Händen ein Tablet mit
Backwerk und Obst. Spuren von Vergoldung an
Gesicht und Hals, einige Flecke auch am Gewand.
Der Kopf ähnelt den Marmorkopf vom Heraion, ist
aber älter, um 450 v. Chr. Vorzügliche Arbeit.
H. 0,13 m.
27. Bärtiger Satyr, tanzend oder stehend.
Samml. Tyszkiewicz, aus Epidauros. Mitte 5. Jahrh.
v. Chr. Abg. Rom. Mitth. 1889 S. 170. H. 0,113.
28. Statuette der Athena, im Stil des Pheidias,
Copie einer Statue. Kopf und Arme fehlen, die
Oberfläche zerfressen. Die Göttin steht aufrecht,
das r. Bein leicht gebogen; sie trägt dorisches,
unter dem Überschlag gegürtetes Gewand und die
Aigis, an deren Rande in Zwischenräumen Schlangen
angebracht sind. Im Nacken ist noch der lose
aufgebundene Haarschopf erhalten, welcher eine
leichte Wendung des Kopfes zur R. (v. B.) beweist.
Die Proportionen sind für die Zeit verhältnismäfsig
schlank. Samml. Bammeville. H. 0,155 m.
29. Runde Spiegelkapsel. Auf dem Deckel
in Relief Eros auf einem Delphin über's Meer reitend.
Samml. Tyszkiewicz, abg. Froehner, La Coli. Tyszkie-
wicz pl. V. Dm. 0,165 m., des Deckels 0,16 m.
30. Rundspiegel mit Kapsel. Der Spiegel ist
mit einer dicken Patina bedeckt und an die Kapsel
angerostet. Auf deren Deckel aufsen in Relief
Thetis mit dem Panzer des Achilleus, auf einem
Hippokampen reitend; sie trägt einen flatternden
Schleier, ihr Chiton ist vom Oberkörper herab-
geglitten. Auf der Innenseite des Deckels ist
gravirt Eros n. 1. auf einem Delphin reitend. Beide
Figuren sind versilbert. Rings Wellenornament.
Aus vielen Stücken zusammengesetzt. Dm. der
Kapsel 0,19 m., des Deckels 0,185 m., des Reliefs
0,155 m-
31. Rundspiegel mit Deckel. Die Innenseite
der Kapsel bildete selbst den Spiegel. Sehr durch
blaue und grüne Patina zerfressen. Auf der Unter-
seite nur concentrische Kreise in flachem Relief.
Auf dem Deckel in Relief Dionysos (kurzer Chiton,
Panterfell, Chlamys, Stiefel, Epheukranz) im Kampfe
mit einem Giganten (jugendlicher Krieger), den er
mit der vorgestreckten 1. Hand zurückstöfst, während
er in der (fehlenden) r. Hand den (fehlenden) Speer
schwang. Dm. 0,17 m., des Deckels 0,175 m.
32. Statuette des Apollon, von ausgezeichneter
Schönheit. Samml. Tyszkiewicz, abg. Froehner,
IO
138
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre ii
La Coli. Tyszkiewicz pl. XX. S. Reinach, Repertoire
II p. ioo No. ii. Wahrscheinlich Originalwerk
der ersten Hälfte des 5. Jahrh. v. Chr. H. 0,30 m.
33. Nackter stehender Athlet, den Kopf senkend
und leicht zu seiner R. hinwendend. R. Hand und
Fufs fehlen. Römische Copie eines Typus des
4. Jahrh. H. 0,12 m.
c) Spätere Typen und Vermischtes.
34. Statuette des Mercur, nackt, jugendlich,
mit Flügeln im Haar. Er steht auf dem 1. Bein,
das r. ist zurückgesetzt und ruht nur mit der grofsen
Zehe auf. In der vorgestreckten R. hält er einen
Beutel, in der (fehlenden) L. hielt er wol den Ca-
duceus. Augen und Brustwarzen sind versilbert.
Er steht auf einer nicht zugehörigen, weil andere
Patina zeigenden Basis. Römisch. H. 0,148 m.
35. Komischer Schauspieler in Maske und
Gostüm eines Sklaven (kurze gegürtete Tunica mit
langen engen Ärmeln, und Sandalen); über der 1.
Schulter hängt ein Mäntelchen. Er declamirt leb-
haft, die R. weit vorstreckend, die L. in die Seite
gestützt. Römisch. H. mit Basis 0,108 m., der
Figur allein 0,095 m-
36. Sitzender Zeus, Typus des Zeus Verospi.
Das Himation liegt auf der 1. Schulter auf, geht
über den Rücken und fällt über die Beine, den
Oberkörper nackt lassend; er trägt Sandalen; die
Augen waren eingesetzt. Der r. Unterarm liegt im
Schoofs, die erhobene L. stützte das (fehlende)
Scepter auf. Der besonders gearbeitete Thron fehlt.
H. 0,095 m-
37. Nacktes Mädchen, diente als Stütze für
einen Gegenstand, dessen Basis sie mit beiden er-
hobenen Händen auf dem Kopfe hält. Sie hat im
Haare eine Binde und trägt Halsband und Schuhe.
Wahrscheinlich faliskisch. H. 0,18 m., der Figur
allein 0,148 m.
38. Stier, wahrscheinlich ein Weihgeschenk.
Die Bewegung ist gut beobachtet. L. 0,09 m.,
H. 0,076 m.
39. Cistenfufs in Form eines geflügelten Löwen-
kopfes, der aus einer Blume auftaucht, welche unten
in Löwenbein und -Tatze endigt. Gute Arbeit.
H. 0,095 m-
40. Kopf der Venus, Toilettegefäfs. Ähnlich
Babelon, Bronzes de la Bibl. Nat. No. 254 ff. Sie
trägt ein Diadem, Ohrgehänge und Halsband. Die
Augen waren eingesetzt. Der (fehlende) Henkel
war angefügt mittels zweier auf dem Diadem sitzen-
der Tauben. Der Deckel fehlt ebenfalls. Unter
dem Boden in Relief eine Rosette. Etruskisch.
H. 0,105 ra-
41. Vase in Birnenform, mit Deckel. Statt der
Henkel dient eine an beiden Seiten befestigte Kette
zum Aufhängen. Ohne Verzierung. Etruskisch.
H. mit Deckel 0,14 m.
42. Kleine Amphora mit Spiralhenkeln. Der
wahrscheinlich einst vorhanden gewesene Deckel
fehlt. An jedem Henkel ein Stückchen Bronzedraht,
wol Reste einer Kette wie bei No. 41. Ohne Ver-
zierung. Etruskisch. H. 0,12 m.
43. Etruskische Fibula mit geschwungenem
Bügel. Jederseits sechs kegelförmige Ornamente.
L. 0,09 m.
44. Etruskischer Spiegel mit Gravirung: Gruppe
von drei Figuren. Links sitzt eine weibliche Flügel-
figur, rechts ein Jüngling, beide mit nacktem Ober-
körper; zwischen ihnen steht ein nackter Jüngling
(Chlamys über 1. Arm) mit Speer, auf den sie ein-
reden. Herum Lorbeerkranz. Dm. 0,183 m-
45. Sechs grofse Schalen oder Buckel von
Bronzeblech, alle gleich grofs und ohne Verzierung.
Wahrscheinlich architektonisch verwandt. Etruskisch.
Durchschnittlicher Dm. 0,21 m.
46. Lampenhalter des aus Pompeji bekannten
Typus (schlanker Schaft auf drei Füfsen, oben Hori-
zontalfläche). Die Füfse sind Löwenfüfse, zwischen
ihnen sind grofse Epheublätter aus Bronzeblech an-
gebracht. Sonst unverziert. H. 1,38 m.
47. Birnförmige Vase mit schlankem Hals.
Form wie Froehner, Coli. Hoffmann No. 432 pl.
XXXIII und Herrmann, Arch. Anz. 1898 S. 129
No. 2; vgl. Furtwängler, Beschr. d. Vasens. No.
2104. Arch. Anz. 1895 S. 36 No. 27. Der schein-
bare Pfropf in der Mündung ist in Wirklichkeit
die Öffnung der Vase. Wahrscheinlich zum Sprengen
bei der Bestattung. Unterhalb des Halses ein von
Silber eingelegter Epheukranz. H. 0,155 m.
III. Gemmen.
Die Erwerbungen dieser Klasse von Denk-
mälern stammen fast sämtlich aus der Sammlung
Tyszkiewicz, welche Froehner im Verkaufs-Katalog
(Paris, 1898) ausführlich beschrieben hat. Von den
dort verzeichneten Gemmen sind nach Boston ge-
kommen:
A. Ägyptisches und Orientalisches. Nr. 25. 52.
232 (abg. Froehner Coli. Tyszkiewicz pl. 34, 1). 240.
241 (abg. Verkaufskatal. pl. XXVII). 242 (abg. ebd.)
244—251. 293.
B. Griechische, etruskische und römische In-
tagli Nr. 79. 80. 253. 255. 257. 258. 260. 262.
265—267. 283 (abg. Coli. pl. 24,1). 294. 298. 299.
C. Cameen Nr. 78. 271 — 281.
D. Miscellanea Nr. 233 (Verk.-Kat. pl. XXVI.
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre 1898.
139
Coli. pl. 34,2). 234 (Verk.-Kat. pl. XXVI. Coli.
pl. 34, 3)- 235. 236. 239.
Aufserdem noch folgende Gemmen:
r {Report p. 36,5). Frühbabylonischer Cylinder
aus hartem schwarzem Stein mit gelben Flecken
(nicht Hämatit). Samml. Morrison (Verkaufs-Katal.
Nr. 20). Auf zwei Seiten Izdubar (nackt, bärtig)
mit einem Stier kämpfend, der das eine Mal einen
Menschenkopf hat. Auf der dritten Seite Kampf
zweier bärtiger menschenköpfiger Stiere. L. 0,04 m. ;
Dm. 0,027 ra-
2 (P- 37i I3)' Cylinder, Hämatit. Einerseits
eine bekleidete Göttin in Seitenansicht nach r., mit
jeder Hand einen Steinbock an einem Hinterbein
packend. Auf der andern Seite ein am Unterkörper
bekleideter Adorant vor einer Göttin, zwischen
beiden ein Altar. L. 0,026 m.
3 (p* 38, T9)- Sassanidischer Carneol in moderner
Fassung. Samml. Morrison (Verk.-Kat. Nr. 190).
Brustbild eines sassanidischen Königs in Seiten-
ansicht n. 1., mit Tiara, Ohrring und Halsband.
Am Rand eine Pehlewi-Inschrift : »Sahoe der Herr,
Sohn des Churra, Aufseher der Leibwache«. L.
ohne die Fassung 0,024 m.
4 Cp- 3^i 22). Inselstein, roher Jaspis in Linsen-
form. Langgehörnte Kuh, ihr Kalb säugend.
Dm. 0,018 m.
5 (P- 39>23)- Scarabäus aus grünem Jaspis in
antiker, aber beschädigter Silberfassung. Samml.
Morrison (Verk.-Kat. Nr. 33). Löwe einen Eber
zerfleischend, n. r. Angeblich aus Sardinien. L. des
Steins 0,013 m«
6 (p. 39, 26). Sardonyx-Scarabäus in modernem
Goldring. Samml. Morrison Nr. 57. Hermes
(Chlamys, Petasos) kniet n. 1., hält in der r. Hand
einen Kranz, in der L. den Caduceus. Früher
Samml. Hamilton-Gray, abg. Müller-Wieseler II 2
Nr. 312 Taf. 28. Vgl. Berliner Gemmenkatal.
Nr. 160. L. 0,015 m«
7 CP* 39> 2&)- Scaraboid aus weifsem Opal.
Samml. Morrison Nr. 31. Geflügelter Greif n. r.
Schön und kraftvoll geschnitten. L. 0,023 m»
8 (p. 40, 33). Intaglio, dunkler Stein in dickem
(antikem) Goldring. Jugendlicher Jäger, n. r. gallop-
pirend, im Begriff, eine Hindin, die bereits durch
einen Speer verwundet unter den Vorderfüfsen des
Pferdes liegt, mit dem Schwerte zu töten. Ein Hund
packt das Tier gleichfalls. L. des Steins 0,018 m.
9 (p. 40, 34). Intaglio, runder rauchiger Berg-
krystall in eisernem Ring. Bärtiger Mann sitzt n. 1.
auf einem Stuhle, in R. eine Rolle (?), in L. einen
kurzen Stab, der mit dem Ende einen Globus be-
rührt. Dm. 0,015 m«
10 (p. 40, 35). Sardonyx, in antikem Gold-
ring. Lorberbekränzter jugendlicher Kopf n. 1.
(Apollon?). L. 0,015 m.
11 (p. 41,40). Etruskischer Sardonyx-Scarabäus.
Samml. Morrison Nr. 47. Hermes, bartlos, mit
langer Chlamys, steht in Vorderansicht, mit beiden
Händen das umgekehrte Kerykeion haltend. L.
0,014 m.
12 (p. 41,41). Etruskischer Sardonyx-Scarabäus
in modernem Goldring. Samml. Morrison Nr. 53.
Nackter, jugendlicher Krieger ist, von einem Speer
durchbohrt, in's Knie gesunken; das Schwert ist
ihm entfallen, und er sucht sich mit dem Schilde
zu schützen. Archaischer Stil. L. 0,014 m.
13 (p. 41, 43). Sardonyx-Scarabäus in antikem
Goldring, wahrscheinlich etruskisch. Samml. Morri-
son Nr. 43. Nackter Jüngling (Apollon?) sitzt
leierspielend auf einem Fels n. 1. Der Stein ist
zerbrochen. L. 0,015 m.
14 (p. 41,45). Etruskischer Sardonyx-Scarabäus
späten Stils. Herakles trägt den Himmel auf der
1. Hand und hält in der gesenkten R. die Keule.
Atlas pflückt rechts die Äpfel vom Baume, um den
sich die dreiköpfige Schlange windet. Im Felde
die Inschrift ARIL in etruskischer Schrift. L.
0,019 m*
15 (p. 41,46). Sardonyx in modernem Gold-
ring. Samml. Morrison Nr. 71. Brustbild der
Athena n. r. Wichtig als Replik des Bologneser
Kopfes, welchen Furtwängler für die Athena Lemnia
des Pheidias erklärt hat. Früher in den Samm-
lungen Petworth und Short. L. 0,014 m-
16 (p. 42, 47). Sardonyx-Scarabäus in antikem
Silberring. Nach r. liegender Löwe, im Hinter-
grund Lotosblumen. Wahrscheinlich aus Cypern.
L. des Steins 0,011 m.
17 (p. 42, 48). Kleiner Sardonyx. Eine Sau
steht n. r. unter einem Baume. L. 0,012 m.
18 (p. 42,49). Sardonyx mit convexer Ober-
fläche. Archaische Artemis, voll bekleidet n. r.
stehend, in der L. den Bogen, mit der R. den
Gewandzipfel fassend. L. 0,022 m.
19 (p. 42, 50). Smaragd. Lorberbekränzter
Kopf des Titus n. 1. Angeblich- aus Pergamon.
L. c,oi6 m.
20 (p. 42, 51). Smaragd. Kopf der Julia Titi
n. r. Aus Kreta. L. 0,02 m.
21 (p. 42, 52). Römische Paste, braun, weifs
und blau gestreift. Bildnis eines bartlosen Mannes
n. r. L. 0,015 m«
22 (p. 42, 53). Römische Paste von blauem
Glas mit braunen und weifsen Streifen. Bildnis
eines Mannes mit dünnem Bart n. 1. L. 0,016 m.
10*
140
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre ii
23 (p. 42, 54). Römische Paste von oblonger
Form aus dunkelpurpurfarbenem Glas. Tanzender
Satyr, auf einem Fufse stehend, den Kopf zurück-
geworfen, die Arme ausgestreckt. Gewöhnlicher
hellenistischer Typus. Oben und unten gebrochen.
L. 0,043 m-
24 (p. 42, 57). Römische Paste von purpur-
farbenem Glas. Kentaur eine Mainade n. 1. fort-
schleppend; er trägt einen Thyrsos, sie ein Tym-
panon. L. 0,019 m.
2 5 (P- 43i 58). Römische Paste von dunkel-
braunem, weifs gebändertem Glas. Nackter hin-
sinkender Jüngling n. r. auf einen Schild gelehnt.
Vor ihm am Boden drei andere Schilde, deren einen
er mit der 1. Hand berührt. L. 0,013 m.
26 (p. 43, 59). Römische Paste von blafsblauem
Glas. Faustulus steht n. 1. und beobachtet die
Wölfin, welche Romulus und Remus unter einem
Rebstock säugt. L. 0,021 m.
27 (P- 43> 60). Römische Paste von dunkel-
purpurfarbenem Glas. Jäger n. 1. galloppirend;
unten zwei Tiere. Sehr zerstört, wahrscheinlich ähn-
liche Darstellung wie Nr. 8 (p. 40, 33). Dm. 0,01 5 m.
28 (p. 44, 72). Bruchstück einer römischen
Cameo-Paste von weifsem opakem Glas. Zwei
Frauen (mit nacktem Oberkörper) eine Ghirlande
fertigend; die eine steht, die andere sitzt neben
einer Säule. L. 0,025 m-
29 (P- 45> 73)« Römische Cameo-Paste von
ovaler Form, aus braunem, weifs irisirendem Glas.
Bakchische Scene. Eine Mainade liegt vom Rücken
gesehen auf Felsgrund unter Baum, blickt n. r. auf
zu einem etwas oberhalb auf den Felsen sitzenden
jugendlichen Satyr und hält ihm ein Weingefäfs
hin; er hält über der 1. Schulter einen Thyrsos.
Das linke obere Stück der Paste ist zerbrochen,
doch erkennt man Reste eines zweiten Satyrs, der
am Boden zu knien und die beiden Andern zu
beobachten scheint. Composition im Stile der
»hellenistischen Relief bilder«. L. 0,04 m.
30 (p. 45, 76). Chalcedon-Knauf eines Schwert-
griffes oder Scepters, als Hundekopf gebildet. Die
Augen, welche eingesetzt waren, fehlen, ebenso die
Spitzen der Ohren. L. 0,08 m.
IV. Schmucksachen.
1. Teil eines Halsbandes der mykenischen
Periode. Zweiundzwanzig Glieder aus blauem Glas
mit eingeprefster Verzierung, vorzüglich erhalten.
Zeit nach Petrie {Journ. Hell. Sind. 1891 S. 201)
1100—800 v. Chr. Abg. Furtwängler, Neue Denk-
mäler antiker Kunst (Sitzungsber. d. Münch. Akad.
1897) S. 109fr. L. 0,215 m.
2. 3. Paar von Ohrringen aus Gold in Reifen-
form, an einer Seite ein Katzenkopf. Phoinikisch.
Form ähnlich Perrot-Qhipiez , Phenicie Fig. 574.
L. 0,026 m.
4. 5. Desgleichen, mit bunten Steinen besetzt.
Phoinikischer Typus wie das vorhergehende, aber
sorgfältiger gearbeitet. L. 0,043 m-
6. Kleiner Gold -Ohrring in Reifenform mit
einem epheubekränzten Kopfe. Griechisch-phoini-
kisch. L. 0,018 m.
7. Kleiner Goldring aus zwei flachen Reifen,
jeder mit einem kleinen Sarder. Aus Phoinikien.
Dm. 0,015 m*
8. 9. Zwei vollkommen gleiche Goldringe,
mit dreigeteilter Darstellung: Mitte liegende Sphinx
n. 1., oben und unten ein Vogel mit ausgebreiteten
Flügeln. Frühionisch r L. des Stempels 0.023 m.
10. Silberring, mit Elektron plattirt. Dar-
stellung ähnlich wie bei 8. 9., aber schlechter
gearbeitet: Mitte sitzende Sphinx n. 1., oben
Kentaur (?), unten Ornament. Aus Etrurien. L. des
Stempels 0,017 m.
11. Goldring. Einfacher unverzierter Reif.
Anfang 6. Jahrh. v. Chr. Aus Etrurien, angeblich
mit korinthischen Vasen zusammen gefunden. Dm.
0,026 ; Breite 0,004 m-
12 — 17. Geprefste Goldornamente von einem
Gewände, jedes mit vier Löchern zum Annähen.
Aus Etrurien. Wahrscheinlich 6. Jahrh. v. Chr.
Durchschnittlicher Dm. 0,017 m-
18. Goldring. Der (goldene) Stempel mit ein-
geschnittener archaischer Figur einer n. r. fliegenden
Nike (in R. Kranz , Daumen und Zeigefinger der
L. zur Schulter führend) ist mit dem Reif mittels
zweier Schlangenköpfe verbunden. Dm. 0,02 m.;
L. des Stempels 0,015 m«
19. Silberring aus dem argivischen Heraion.
Rohe Arbeit. Eine Seite zu einer Art von Stempel
abgeplattet, darauf ein liegender Greif n. r. Dm.
0,027 m-
20. Runde Brosche oder Knopf aus Gold, mit
Gorgoneion von vorn in getriebener Arbeit. Die
Augen waren aus blauer Paste eingesetzt; in einem
noch ein Rest davon. An der hohlen Rückseite
drei Ringe. Dm. 0,022 m.
21. Gold-Ohrring in Form eines sich bäumen-
den, reich aufgezäumten Pferdes. Für den Typus
vgl. Daremberg - Saglio , Dictionn. V Fig. 4009. L.
0,028 m.
22. Griechisches Perlenhalsband. Die runden
Perlen sind abwechselnd aus Gold und dunkelbrauner
Glaspaste (Sardonyx-Imitation) in Goldfassung. Das
Schlofs ist mit zwei Gemsenköpfen aus Gold ver-
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre i5
141
ziert, deren Augen eingesetzt waren. Angeblich
aus Nola. L. 0,383 m.
23. Goldohrring. Nike auf einem Zweigespann
fahrend. Samml. Tyszkiewicz. Abg. Froehner, La
Coli. Tyszk. pl. I. 2. Daremberg-Saglio, Dictionn.
V Fig. 4014. S. Reinach, Repertoire II 396. Keine
dieser Abbildungen soll der wundervollen Arbeit ge-
recht werden, die mit dem Parthenonfriese verglichen
wird. 5. Jahrh. v. Chr. Aus dem Peloponnes.
H. 0,03 m.; H. der Gruppe 0,032 m.
24. Silberring mit ovalem Stempel, in den eine
Nereide vertieft eingeschnitten ist, die auf einem
Hippokampen n. 1. reitet und einen Schild hält.
Griechisch, wol 5. Jahrh. v. Chr. L. des Stempels
0,02 m.
25. Zwei Bruchstücke eines griechischen Hals-
bandes aus einem engen Geflecht von 7 Strähnen
feinsten Golddrahtes; hieran hängt eine dichte
Reihe kleiner Rosetten, von denen wieder kleine
Gehänge ausgehen. Verwandt ist das Ant. du Bosph.
Cimm. pl. IX 1 abg. Exemplar. L. 0,082 bezw.
0,103 m.; Breite 0,011 m.
26—28. Drei kleine Goldbarren mit Spiralver-
zierung. An einem hängen jederseits drei Kettchen
mit einer Satyrmaske am Ende. Auch ist ein ein-
zelnes Gehänge der Art vorhanden. An der Rück-
seite jedes Barren sitzen fünf Paar ganz kleine Gold-
ringe. Vgl. Ant. du Bosph. Cimm. pl. 23, 16. L.
0,035 m-
29. Griechisches Halsband, abwechselnd aus
doppelten Goldringen und in derselben Form ge-
schnittenen Sardonyxperlen. Daran hängt ein Zier-
rat, welcher aus einem sitzenden Eros besteht, unter
dem sich ein mit Greifenprotomen verzierter Hohl-
cylinder befindet. Wol früh-hellenistisch. L. 0,32 m.;
H. des Eros 0,02 m.
30. Goldring mit ovalem Stempel, darauf ver-
tieft geschnitten ein Löwe, der einen Delphin ver-
zehrt. Griechisch, in Stil und Arbeit verwandt den
Münzen von Velia aus dem 4. Jahrh. L. des Stempels
0,015 m.
31. 32. Paar von Gold -Ohrringen, Doppel-
spiralen von Golddraht, am unteren Ende eine
Rosette, an der eine Amphora hängt. Griechisch,
4. Jahrh. v. Chr. (?). L. 0,04 m.
33. Golddiadem (?) von aufserordentlich feiner
Ausführung und jedenfalls sepulcraler Bestimmung.
In einen goldenen Rahmen sind die verschiedensten
Blumen, stilisirte und naturalistische, eingeordnet; die
Kelche waren mit farbigen kleinen Glaspasten gefüllt,
von denen einige erbalten sind. Griechisch, Ende 4.
oder Anfang 3. Jahrh. v. Chr. L. 0,185; Br. 0,025 m.
34. Goldring mit länglichem Stempel, darauf
vertieft geschnitten eine d3TpayaX(Co'J<Ja n. 1. knieend.
Griechisch, 4. Jahrh. v. Ch. (?). L. des Stempels
0,015 m.
35. 36. Zwei gleiche Goldknöpfe, rund, in der
Mitte hohl, mit breitem Rand. Im Mittelpunkt eine
Rosette, von der Strahlen ausgehen. Dm. 0,02 m.
37. Goldring mit Stempel in Form einer Lyra,
die einst an mehreren Stellen mit Edelsteinen oder
Pasten besetzt war. L. der Lyra 0,027 m.
38. Goldring von roher Arbeit, einfaches Band
von 0,007 m- Breite mit spätgriechischer Inschrift.
Dm. 0,021 m.
39. Silberner Stempel eines Ringes, mit männ-
lichem Bildniskopf n. 1. Römisch. L. 0,018 m.
V. Terracotten.
1. Archaisch boiotisches Idol oder Gliederpuppe
mit beweglichen Beinen. Typus wie Mon. Piot I
pl. 3, vgl. p. 21 ff. (M. Holleaux). Das Haar ist
bemalt, die Augen sind eingesetzte weifse Perlen.
Durch Bemalung ist am Rücken ein Gewand an-
gegeben, am Halse ein Halsband, auf der Vorder-
seite Dipylon-Ornamente (Vögel, Swastika, concen-
trische Kreise u. s. w.). H. 0,30 m., ohne die Beine
0,235 m-
2. Hoher cylindrischer Kalathos zum Aufsetzen
auf eine archaische Statue. Frühboiotisch (vgl.
Boehlau, Jahrb. d. Inst. 1888 S. 341fr.). Auf
weifsem Grunde geometrisch verziert in rot, gelb
und schwarz. H. 0,174 m.; unterer Dm. 0,18 m.
3. Gewandstatuette einer Frau, die sich mit
dem 1. Ellbogen auf einen Pilaster lehnt. Nicht
tanagräisch; Ende 4. oder Anfang 3. Jahrh. v. Chr.
Vorzüglich erhaltene Farben an den nackten Teilen,
am Haar und am Chiton (rosa mit blauer Kante).
Der Rücken ist ohne Modellirung und zeigt ein
grofses viereckiges Brennloch. Der 1. Zeigefinger
und drei Finger der r. Hand fehlen. H. 0,394 m.
4 — 72. Sammlung tarentinischer Terracotten:
62 Köpfe, 5 Statuettenbruchstücke und 2 durch-
bohrte Scheiben. Gute Auswahl der gewöhnlichen
tarentinischen Typen; hervorzuheben ein Jünglings-
kopf mit einem Helm in Form einer phrygischen
Mütze, dem Stil des Skopas und dem »Alexander«-
Sarkophag verwandt (H. mit Helm 0,115 m., Ge-
sichtslänge 0,05 m.).
73. Antefix, mit weiblichem Kopfe in Relief,
mit Kuhohren und kurzen Hörnern, sowie Ohrringen
und Halsband. Ähnliche Köpfe auf süditalischen
Münzen des 4. Jahrh. Aus Tarent. L. unten
0,20 m. ; H. 0,185 m<
74. Bruchstück einer kleinen Thonplatte späten
Stils; darauf in Relief der Kopf eines Kindes von
142
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre ii
vorn, oben Sterne und andere Embleme. Aus Jaffa.
L. 0,083 m-
VI. Griechische Vasen.
A. Dipylonstil.
1. Amphora mit plastischen Schlangen an den
Henkeln. Schulter: jederseits vier weidende Rosse,
unter jedem ein VVasservogel. Bauch: Fries von
Wasservögeln, breiter Mäander, Zickzackreihen u. s.w.
Am Hals Schachbrettornament, Zickzack und Mäan-
der, am Fufse Kreise durch Tangenten verbunden.
H. 0,605 m-
2. Grofser Skyphos, gerippt, mit hohen Henkeln.
Am Rande Mäander, auf den Rippen Grätenmuster,
um den Fufs ein schwarzer Streif. Innen dunkel-
braun glasirt. H. 0,28 m.
3. Trinkhorn, geometrisch decorirt. H. 0,165 m-
B. Boiotisch.
4. Ölfläschchen in Form eines Fufses mit San-
dale, deren Bänder und Verzierungen dunkelbraun
gemalt sind. Auf der Sohle gravirt die Künstler-
inschrift Tp'JTUiv lizoifzae in boiotischem Alphabet.
Die Zehen fehlen. H. 0,074 m-J L. 0,09 m. Gryton
ist ein bisher noch nicht bekannter Meistername.
5. Pyxis mit Deckel, nur mit dunkelbraunen
und roten Streifen verziert. Auf dem Deckel, dessen
Rand Schachbrettmuster zeigt, als Griff ein archai-
scher Kopf, dessen Fleisch gelblich weifs, Details
und Haar dunkelbraun; im Haar eine Binde, auf
der ein Mäander gemalt ist. Dm. 0,12m.; H. 0,136 m.
6. Alabastron. Boiotische Nachahmung des
korinthischen Stils. Eine bärtige Flügelfigur in
kurzem, eng anliegendem Chiton und hohen Stiefeln
läuft mit ausgestreckten Armen auf einen ihr zu-
gewandt stehenden Hahn zu. Im Felde raumfüllend
Punkte, Kreuze, Kreise u. s. w., sowie die sinnlosen
Inschriften £SnBl*3aA und $0£. Darunter
ein Streif von Rosetten, unter dem Boden eine
grofse Rosette. Das ganze Gefäfs hat weifsen Über-
zug, die Malerei ist in braun und etwas rot, die
Zeichnung gravirt. H. 0,28 m.
C. Protokorinthisch.
a. Griechisch.
7. Lekythos von blafsrotem Thon, Decoration
braun (ohne Gravirung). Oben am Rand Punkt-
rosetten, an der Schulter Häkchenmuster, am Henkel
Dreiecke, um den Bauch Parallelstreifen, unten
Strahlen, dazwischen Punktrosetten. Unter der
Schulter, auf breitem Streifen, die Inschrift
o^gvMSVIVMäSglOnäWlsoqvi
I16po{ fx' hcnUsw Ayaat'X^eo. Alphabet chalkidisch.
Der Meistername bisher unbekannt. H. 0,05 m.
b. Italisch.
8. Dreifüfsige Pyxis mit Deckel (Form wie
Berlin Nr. 198). Gelber Thon, Malerei dunkelbraun.
Nur Streifen, auf dem Deckel ein Knopf. Aus
Vulci. Gsell, Fouilles de Vulci S. 114 Nr. 46.
Dm. 0,07 m.
9. Gegenstück mit geringen Abweichungen.
Gsell a. a. O. Nr. 45. Dm. 0,075 m.
10. Pyxis mit Deckel (ohne Griff). Gsell a. a. O.
Nr. 47. Dm. 0,084 m-
11. Gegenstück zum Vorigen. Gsell a.a.O.
S. 115 Nr. 48. Dm. 0,08 m.
12. Lekythos. Gsell a. a. O. Nr. 49. H. 0,105 m.
13. Flache Schale mit niedrigem Fufs und zwei
Henkeln. Gsell ä. a. O. S. 114 Nr. 44. Dm. 0,25 m.
14. Thymiaterion. Gsell a. a. O. S. 116 Nr. 65.
H. 0,078 m.; Dm. 0,102 m.
15. Kleine bauchige Vase in Form einer Am-
phora ohne Henkel. Gsell a. a. O. S. 117 Nr. 86.
H. 0,116 m.
D. Korinthisch.
16. Aryballos. Gsell a.a.O. S. 116 Nr. 66.
H. 0,06 m.
17. Alabastron, birnenförmig. Zwei Sphingen
mit hohem Kalathos einander gegenüber sitzend,
zwischen ihnen eine gefleckte Schlange. Im Feld
Rosetten, hinter jeder Sphinx eine Blüte. Am Boden
eine Rosette. Mit viel Gravirung und aufgesetztem
Rot. H. 0,07 m.
18. Ölfläschchen in Form eines Eberkopfes
mit aufgesperrtem Maul. In den Ohren Löcher
zum Aufhängen, unter einem Ohr noch drei Löcher.
Blafsgelber Thon, Details in Rot aufgemalt. Um
die Öffnung Stäbchenmuster, auf dem Kopfe Lotos-
ornament. Alles Übrige dicht mit Punkten besetzt.
Keine Gravirung. H. 0,075 m-
19. Lekane, ohne Deckel. Grünlich gelber
Thon. Schulter: punktirter Zickzackstreif in braun ;
Mitte: Tierstreif (drei Löwen, zwei Steinböcke und
ein Vogel), zur Füllung Blüten und Punkte. Auf-
gesetztes Rot bei den Tieren. H. 0,14 m.
20. Lekythos mit kurzem Halse, ovalem Körper
und Fufs. Thon bräunlich blafsgelb. Körper
schwarz gefirnist mit drei aufgesetzten roten Doppel-
linien. H. 0,245 m-
E. Italisch-Korinthisch.
21. Kleine Schale. Gsell a. a. O. S. 116 Nr. 58.
Dm. 0,132 m.
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre 1898.
143
22. Näpfchen auf hohem Fufs, ohne Henkel.
Gsell a. a. O. Nr. 43. Dm. 0,105 m.
23. Kanne mit geripptem Henkel. Gsell a. a O.
S. 115 Nr. 57. H. 0,281 m.
F. Schwarzfiguriger Stil.
24. Dreifüfsige Pyxis mit Deckel, sog. attisch-
korinthischer Stil. Das Gefäfs zeigt die Form des
Kothon. Oben Tierstreif (drei Sirenen, zwei Löwen,
zwei Panter, zwei Eber; zwischen zwei Sirenen eine
Lotosblüte). An einem Bein zwei einander gegen-
über sitzende Sphingen, dazwischen Rosette; am
zweiten Bein Rosette zwischen zwei Sirenen; am
dritten zwischen zwei Löwen, über jedem noch eine
Rosette. Auf dem Deckel Strahlen, herum Tierstreif
(zwei Sphingen, zwei Panter, zwei Löwen, eine Ziege).
Zur Füllung Rosetten. Sehr ähnlich der Dreifufs-
vase aus Tanagra Arch. Ztg. 1881 Taf. 4 — 6. Dm.
oben 0,23 m., unten 0,26 m.
25. »Caeretaner« Amphora. Schulter: A. Hepa-
xkii (kurzer Chiton, darüber Löwenfell und Wehr-
gehänge mit Scheide) n. r. schwingt das Schwert
und packt die vor ihm in's Knie gesunkene Amazone
AvSpoti-ri/e (kurzer Chiton, Beinschienen, Helm,
Schild, Schwert), die ihn mit dem Speer zu ver-
wunden sucht. Hinter ihr zückt TeXajAÖv (nackt,
Helm, Beinschienen, boiot. Schild), den Speer gegen
Aivfee, die ihn mit dem Speer angreift, (kurzer
Chiton, Schwert, Helm, Rundschild). Links hinter
Herakles ein drittes ähnliches Paar Ti\t.idbzi und
riavTaptate. Weifs.. ist das weibliche Incarnat, der
Chiton des Herakles, sowie Schwertgriffe, Schilde und
Helmbüsche; rot die Innenseite der Schilde, Schwert-
riemen und die Chitone von Ainipe und Pantariste.
B. Vier Tänzer zwischen zwei Schwänen.
Bauch: Oben sitzende Sphinx zwischen zwei
Sirenen, weiterhin vier Panter und ein Bock.
Unten: Widder zwischen zwei Pantern, und
Schwan ebenso.
Fufs, Mündung und Henkel schwarz genrnist.
Am Halse Palmettenlotosband , darunter Stäbchen-
ornament. Viel Gravirung, sowie Weifs und Rot.
H. 0,394 m.
26. Deckel einer grofsen Vase. Samml.
Tyszkiewicz, Verkaufs-Katalog Nr. 13, früher Samml.
E. Piot. Dm. 0,20 m.
27. Amphora mit ausgesparten Bildflächen;
oben jederseits Lotosknospenband. A. Mädchen
in langem Chiton mit kurzen Ärmeln, im Haar
Binde, sitzt n. r. in einer Schaukel. Vor ihr stehen
ein Jüngling im Mantel und ein bärtiger Mann in
einer Chlamys, der die R. erhebt. Hinter ihr stehen
zwei bärtige Männer. Weifs das Fleisch des Mäd-
chens, rot ihr Haarband, und Details an den Ge-
wändern, Haaren und Barten. B. Umblickend
laufende weibliche Flügelfigur n. r. in kurzem
Chiton, beide Hände in die Seiten gestützt. Hinter
ihr zwei bärtige Männer im Mantel, vor ihr ein
dritter. Deckfarben ebenso verwandt. Am Fufs
Strahlen. H. 0,401 m.
28. Amphora mit ausgesparten Bildfeldern.
A. Herakles' Einführung in den Olymp [ ? Red.].
Links besteigt Athena ihr Zweigespann, im Hinter-
grund schreiten neben den Pferden Herakles , um-
blickend und ein drittes Pferd führend, sowie der
bärtige Iolaos und ein jugendlicher Diener, voran
geht zurückblickend Hermes. Über den Pferden
xaXös 'Avti'fjiayo;. B. Dreifufsraub. Zwei Drittel
der Darstellung fehlen. Herakles trägt den Dreifufs
auf der Schulter n. r., hält ihn mit der L. und
schwingt in der R. umblickend die Keule gegen
den verfolgenden Apollon, neben dem eine Hindin
läuft. Ihm folgt Artemis, während r. zugewandt
Athena steht. Vgl. Klein, Lieblingsinschr. 3 S. 35.
Arch.-epigr. Mitth. aus Österr. 1895 S. 16 (Pollak).
H. 0,615 m.
29. Kylix des Tleson. Abg. Gsell, Fouilks de
Vuki III 2 pl. 9. H. 0,143 m.; Dm. 0,225 m.
30. Kylix des Xenokles. Vgl. Annal. d. Inst.
1877 p. 130 (Körte). Kretschmer, Griech. Vasen-
inschriften S. 177 Nr. 155. Klein, Meistersign. '-'
S. 80 Nr. 9.
31. Lekythos. Schulter: Lotosknospenband.
Bauch (auf weifsem Grund): Weibliche Figur n. r.
ein Viergespann besteigend (Chiton, darüber Wams,
Stephane, Krobylos). Hinter ihr schreitet umblickend
der bärtige Hermes (Pilos, kurzer Chiton, Chlamys,
Flügelstiefel) in L. das Kerykeion haltend. Innen-
zeichnung sorgfältig gravirt, sparsame Verwendung
von Rot. Im Felde die Inschrift Ho müi xaXoj
i\to\ 6ox£t. H. 0,112 m.
32. Amphora. A. Kampf zweier Hopliten.
Der Verfolgte wendet sich im Fliehen um, beide
schwingen Speere. B. Ähnliche Scene, der eine
Krieger kämpft mit dem Schwert. Hals: Palmetten-
lotosband; Schulter: Stäbchenornament und anderes
Palmettenlotosband. Unter jedem Henkel Lotos-
palmettenspirale. Samml. Morrison Nr. 283, früher
bei Castellani. H. 0,293 m-
33. Oinochoe, schwarz gefirnist bis auf die
blafsgelb überzogene Bildfläche. Herakles in ge-
gürtetem Löwenfell schreitet n. r. und führt eine
weibliche Sphinx an zwei Stricken mit sich fort,
indem er sich nach ihr umdreht und die Keule
schwingt. Im Felde Bogen und Köcher, rings sinn-
lose Beischriften und Zweige. H. 0,16 m.
144
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre il
34. Kantharos in Form zweier männlicher
Gesichter mit schrägen Augen, fetten Backen, spitzen
Nasen und kleinem Schnurrbart. Augen, Brauen
und Barte schwarz, das Weifse der Augen weifs.
Um die Mündung aufsen ein Epheukranz, innen eine
Reihe Wasservögel n. 1. (mit Gravirung, sowie weifs
und rot). Innen schwarz gefirnist. H. 0,173 m*
35. Rhyton in Form eines Doppelkopfes.
A. Weiblicher Kopf. B. Kopf einer Negerin. Oben
schwarze Palmetten auf weifsem Grund, darunter
Ho Trat; xaXd;. H. 0,192 m.
36. Alabastron der von H. Winnefeld, Ath.
Mitth. 1889 S. 41 ff. beschriebenen Classe. Auf
blafsgelbem Grund ein n. r. schreitender Neger,
zurückblickend. Er trägt Hosen, enges langärmliges
Wams, darüber ein shawlartiges Mäntelchen, streckt
beide Arme vor und hält in der L. einen Bogen,
in der R. eine Axt. Spuren eines roten Kopf-
schmuckes. Hinter ihm ein Palmbaum und ein
Sessel. H. 0,142 m.
37. Rhyton in Form» eines weiblichen Kopfes;
über demselben auf weifsem Grunde: A. Frau (Chiton,
Himation, Haube) steht n. 1. und hält sich einen
Spiegel vor. Im Felde xaXo;. B. Neger wie auf
Nr. 36, am Boden kriechend; im Felde ein
Gegenstand, vielleicht Bogen und Köcher. H.
0,172 m.
38. Kleine Amphora späten Stils, Nachahmung
der panathenäischen Gefäfse. A. Athena n. r. mit
erhobenem Schild, den Speer schwingend. B. Ge-
flügelter Eros (ganz weifs gemalt) mit weiblichem
Kopfputz kniet n. r. Am Halse jederseits eine weifse
Palmette, auf der Schulter Stäbchenornament. Ein
Henkel fehlt. H. 0,086 m.
G. Rotfiguriger Stijl.
39. Kylix des Duris. Innen: Nackter bärtiger
Mann in Vorderansicht, Kopf n. r., streckt die
Arme aus und balancirt auf dem r. Fufs. Neben
seinem r. Bein steht auf einem Postament eine
Kylix. Links auf einem Stuhl ein zusammengelegtes
Gewand. Um den Kopf Aöpi? eypacpaev. Aufsen:
A. B. Jederseits Komos von sechs bärtigen Männern.
Die Binden in den Haaren der Männer sind rot;
Innenzeichnung mit verdünntem Firnis. Henkel
fehlen. Dm. 0,275 m.
40. Fragmentirte Kylix des Hieron , dessen
Hiepov dirouaev an der Unterseite des erhaltenen
Henkels eingravirt ist. Innen: Vor einem durch
ionische Säule mit Gebälk angedeuteten Hause
sitzt rechts auf einem Felsen ein Mann in Chiton,
Chjamys und Petasos, in tiefes Sinnen versunken
(Urrtergesicht, Schultern und r. Hand fehlen). Ihm
gegenüber steht, aufmerksam auf ihn herab blickend,
ein bärtiger Mann in Chiton, Chlamys und Pilos,
auf zwei Speere gelehnt, die R. in die Seite ge-
stützt (Füfse und Unterschenkel fehlen). Wird im
Hinblick auf die Aufsenseiten als Odysseus gedeutet,
der den Achilleus überreden will, den Telephos zu
heilen. Herum ein Mäander.
Die Darstellung der Aufsenseiten wird auf
Telephos in Mykenai gedeutet. A. Vor dem Palast
(langes Epistyl mit ionischer Säule r. und Porticus
mit Thür 1.) sitzt auf dem Altar n. 1. ein Mann
(Telephos: Chlamys, Stiefel, mysischer Hut, Verband
um Bein); an seiner Schulter lehnen zwei Speere,
er gesticulirt heftig mit beiden Händen. Auf ihn
zu ist aus dem Palast getreten ein Greis (Kalchas?:
Chiton und Himation, langer Stab) und fafst ihn
am Kinn (sei Gestus der Überredung). Hinter dem
Greis läuft aus der Thür ein Jüngling (Chlamys),
der mit der L. den Telephos fortzuzerren sucht,
während er in der R. eine Lanze schwingt. Rechts
hinter Telephos kommen zwei Jünglinge (Chiton,
Chlamys, der zweite noch Pilos); der Vorderste ist
im Begriff das Schwert zu ziehen, der Andere hält
ihn mit beiden Händen fest.
B. Epistyl und ionische Säule jederseits deuten
das Innere des Palastes an. Inmitten sitzt n. r.
auf einem Stuhle ein bärtiger Mann (Agamemnon?:
kurzer Chiton, Himation, breite Haarbinde), in der
Hand ein Scepter haltend. Er blickt zurück zu
einem bärtigen Mann (Odysseus?: kurzer Chiton,
Himation, Pilos, Speer), der forteilt zu der Scene
auf A. Vor ihm tut dasselbe ein dritter Mann,
der ihm winkt. Rechts von der Mittelfigur laufen
zwei andere ebenfalls zu der Kampfscene.
Die Malerei wird dem »Meister mit dem
Kahlkopf« zugeschrieben. Ein Henkel und ein
beträchtliches Stück der einen Seite fehlt, ferner
fünf Köpfe. Dm. 0,33 m.
41. Kantharos des Hieron. Jederseits eine
Scene der Gigantomachie. A. Poseidon (Chlamys
über 1. Arm, Kranz) stürmt mit dem Dreizack in
der R. und der Insel Nisyros in der L. gegen den
in's Knie gesunkenen, empor blickenden Polybotes.
B. Dionysos (Bart, Epheukranz, ungegürteter Chiton
bis zu den Knien) schwingt in der R. den Thyrsos,
in der L. eine Schlange gegen einen auf ein Knie
gesunkenen Giganten (voll gerüstet), der sein Schwert
fallen läfst, und den die Schlange in's Gesicht
beifst. Am Fufse die Inschrift Hjtipov M^oovto;
lmi[zazv. H. 0,261 m.
42. Schale, früher bei Depoletti in Rom. Die
Aufsenseiten (A. [H^top von 'AxtXAeüjY] verfolgt.
B. Am Thor ['A^evcc^'a], npt[a]|i.[os] und [Uexajße)
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston im Jahre 1898.
145
sind ungenau abgebildet bei Gerhard, Auserl. Vas.
Taf. 203. O verbeck, Gall. heroischer Bildw. Taf.
19, 1. Die Innenseite (Zeichnung im Apparat des
Berliner Museums, vgl. Kretschmer, Vaseninschriften
S. 186 Anm. 2) zeigt den Jüngling Oava; (Chlamys,
Stiefel, Petasos) n. r. auf einem Felsen sitzend, den
Kopf in die 1. Hand gestützt. Vor ihm steht der
bärtige 'EfxreSt'ov (Chlamys, Petasos, Schwert) in
der R. zwei Speere haltend. Im Felde ein Schwert
in der Scheide, ein Gürtel und zwei Speere. Die
Henkel fehlen. Dm. 0,327 m.
43. Schale mit 'A&evo'SoTO« xaXo;. Vgl. Klein,
Licblingsinschr. ' S. 92 Nr. 6. Dm. 0,233 m.
44. Bruchstück einer Schale mit 'A&fevrJSoTos].
Vgl. Klein a. a. O. Nr. 7. L. 0,053 m.
45. Hydria mit A'Jx[o]s xot[Xo];. Vgl. Klein
a. a. O. S. 113 Nr. 14. Fufs modern. H.
0,53 m.
46. Aryballos mit IIot[v]aT[i]o« xaXos und Ilavri-
tio;. Abg. Klein a. a. O. S. 110 Fig. 30. H.
0,086 m.
47. Rhyton mit den Köpfen eines Satyrs und
eines Mädchens. Oberhalb des Satyrs drei Figuren:
Mitte Frau (Chiton, Himation, Haube) auf Stuhl
n. r., hält in der vorgestreckten R. einen Spiegel
und spricht mit einem vor ihr stehenden, ihr eine
Blume reichenden Jüngling (Mantel, Binde, Schuhe).
Hinter ihr ein zweiter Jüngling mit Blume in L.,
auf Stab gelehnt. Im Felde zweimal xctXo; (ein-
mal rückläufig). Oberhalb des Mädchenkopfes:
Jüngling (Mantel um Unterkörper, Kranz, Binde),
auf Kline gelagert, hält in der vorgestreckten L.
eine Trinkschale. L. hängt ein Korb. Im
Felde yjxipezz. Stil des Brygos, aber nachlässig.
H. 0,191 m.
48. Rhyton in Form eines Krokodils, das einen
Negerknaben frifst. Oben bakchische Scene: Zwei
»Satyrn« haschen sich mit zwei Mainaden. H. 0,24m.,
L. der Basis 0,202 m.
49. Amphora, älterer schöner Stil. Schwarz
gefirnist bis auf die Figuren und einen Streifen mit
Strahlen am Fufse. A. Nackter bärtiger »Satyr«
hält einen Satyrknaben auf seinen Schultern.
B. Bärtiger Satyr schwingt einen grofsen phallus
oculatus über dem Kopf. H. 0,406 m.
50. Pelike, älterer schöner Stil. A. Schau-
spielertoilette. Ein als Frau gekleideter Jüngling
mit weiblicher Maske eilt nach rechts und bringt
ein Gewandstück einen Gefährten, der eben die
Schuhe anlegt, und zu dessen Füfsen seine (weib-
liche) Maske liegt. B. Bärtiger Mann im Mantel
n. r. auf Stab gelehnt. H. 0,241 m.
51. Schwarze Lekythos mit polychromen
Figuren. Schöner Stil. Inmitten kniet Nike (Flügel,
langes Gewand) auf einem gestürzten Stier; sie
packt sein Maul mit der L., und schneidet ihm mit
einer Scheere eine Stirnlocke ab. Rechts sitzt ihr
zugewandt Athen» (Gewand sehr zerstört), in R.
Speer, 1. Arm auf Schild gestützt. Hinter Nike
steht vorgebeugt ein Jüngling (korinth. Helm,
Chlamys über 1. Arm) den Schild gesenkt; an seiner
Schulter lehnen zwei Speere. Der Stier und das
Fleisch der Frauen weifs; viel Detail vergoldet.
Unten Eierstab, am Hals Stäbchenornament, an der
Schulter Lorberkranz. H. 0,152 m.
H. Vermischtes.
52. Lekythos. Schulter (schwarz auf rot):
Lotosknospenband, darüber Strahlen. Der Körper
der Vase ist schwarz gefirnist, darauf gravirt Satyr
eine Nymphe verfolgend; oben und unten sinnlose
Inschriften. Die Nymphe ist ganz nackt, weifs
gemalt; Haar, Bart und Haarband des Satyrs rot.
Über dieser Darstellung ein Epheukranz auf weifsem
Grund. H. 0,222 m.
53. Becher des Sotades. Samml. van Bran-
teghem. Vgl. Froehner, Catalogue Nr. 159. Dm.
0,165 m-
54. Polychrome Pyxis. Deckel (schwarz auf
rotem Grund): am Rand Mäander, von fünf Kreuz-
vierecken unterbrochen; weiter nach innen ein Kreis
von Palmetten und um den Knopf ein Stäbchen-
ornament. Am Körper auf weifsem Grunde polychrom
sechs Musen und ein Jüngling (Apollon?), hinter
diesen ein Baum und eine Kuh. H. 0,175 m.; Dm.
0,15 m.
55. Vase in Form eines Neger-Doppelkopfes
mit Lekythosmündung und zwei kleinen Henkeln.
H. 0,12 m.
56. 57. Zwei Kannen späten Stils (vielleicht
drittes Jahrhundert) mit flachem Körper und
schmalem cylindrischem Halse, weifs überzogen.
Auf der Schulter (von 56) Palmetten, Kränze und
Speere, (von 57) ein Kranz flüchtig gemalt. H. 0,186
bezw. 0,158 m.
VII. Glas.
1. 2. Zwei Alabastra. Samml. Tyszkiewicz.
Froehner, Verkaufs-Katalog Nr. 59. 60. H. 0,18 m.
bezw. 0,135 m-
3. Runde Büchse mit Deckel. Samml. Morrison,
Verkaufskatalog Nr. 285. Aus Athen. H. 0,047 m.;
Dm. 0,044 m.
4. Bruchstück eines ägyptischen Glasmosaiks.
Samml. Tyszkiewicz. Froehner, Verkaufs-Katalog
Nr. 87. L. 0,028 m.; Br. 0,025 m.
146
Erwerbungen des Ashniolean Museum zu Oxford.
VIII. Arretinische Formen und Bruch-
stücke3.
Die im Report ausführlich beschriebenen Stücke
werden in 10 Classen aufgeführt: I. Satyrs and
Maenads: 8 Stück. II. Dancing Scenes: 6 Stück.
III. Hunting Scenes: 4 Stück. IV. Musical Scenes:
6 Stück. V. Symposia: 6 Stück. VI. Sacrifices :
3 Stück. VII. Herakles and Omphale: 2 Stück.
VIII. Chariot-races: 6 Stück. IX. Conventional designs,
tnasks, garlands. etc.: 21 Stück. X. Miscellaneous :
9 Stück. Im Ganzen 71 Stück.
ERWERBUNGEN
DES ASHMOLEAN MUSEUM
ZU OXFORD.
Der von A. J. Evans verfafste Report 0/ thc
Keeper qf the Ashniolean Museum for the Year 1898.
[vgl. Bibliographie S. 102] verzeichnet folgende
Erwerbungen:
I. Ägyptische Abteilung. Funde der
Quibell'schen Ausgrabungen in Hierakonpolis, aus
der Zeit der drei ersten Dynastien (Geschenk des
Egyptian Research Fund)\ darunter hervorzuheben:
1. Kalkstein-Statue eines bisher unbekannten Königs
Besh, an der Basis Figuren getöter Kriegsgefangener,
deren Zahl auf 47,029 angegeben wird. — 2. Kalk-
stein-Kopf eines Mannes, sorgfältige Arbeit, welche
offenbar den libyschen Typus der vorpharaonischen
Zeit wiedergiebt. — 3. Kalkstein-Relief in Form einer
colossalen Schminkpalette mit Darstellung eines
anderen bisher unbekannten Königs Namens Nar-
Mer, umgeben von Feldzeichen, Dienern und er-
beuteten Herden. — 4. Teil eines ähnlichen Reliefs
mit Darstellung eines Königs, welcher Bewässerungs-
anlagen überwacht. — 5. Schieferpalette mit Relief-
darstellung von Tieren, Panter, Greif (wol dessen
älteste Darstellung) und Fabelwesen. — 6. Mächtiges
Feuersteinmesser, ioy2 inches breit, 32 inches lang.
— 7. Sitzender Löwe, Terracottafigur ältester Arbeit.
— 8. Viele kleinere Tierfiguren in grün glasirter Ware,
andere in Krystall, Serpentin, Steatit, Kupfer, Elfen-
bein u. s. w. — 9. Weibliches Figürchen ohne Kopf,
aus Lapislazuli, bemerkenswert durch seine Verwandt-
schaft mit den Inselidolen.
Alle diese Funde sind älter als die 4. Dynastie
und als das 4. Jahrtausend v. Chr.
Ferner, als Geschenk des Egypt Exploration
Fund Gegenstände aus Petrie's Ausgrabungen in
3) Gipsabgüsse sind im Museum verkäuflich.
Ein »set« von 57 Stück kostet 20 $. Einzelne
Stücke variiren im Preise zwischen 15 Cents und
2 $. Aufserdem wird die Verpackung berechnet.
Denderah. Darunter 10. Gruppe des Mentuhotep
und seiner Gattin Nefermesut (11. Dynastie); der
Kopf der Frau ist den besten Werken des alten
Reiches ebenbürtig. — 11. Grabstelen der 10. oder
11. Dynastie. — 12. Grabgruppe der II. Dynastie.
— 13. Mehrere Alabastervasen. — 14. Steinmesser. —
15. Hohle Silberbommel. — 16. Geriefelte Bronze-
vase der 18. Dynastie; erstes in Ägypten gefundenes
Beispiel dieser auf ägyptischen Wandgemälden häufig
in den Händen fremder Tributpflichtiger dargestellten
Vasengattung; Form ähnlich einigen der Gold-
gefäfse aus Mykenai.
Aufser diesen beiden gröfseren Complexen kam
noch in die Sammlung: 17. Mumienhülle, bemalt
mit Figuren der Geister des Amenti. Aus der Oase
des Amnion. — 18. Praehistorische Perlen und
Steinmesser vom Tempel zu Hierakonpolis.
II. Orientalische Abteilung. 1. Eine von
Dr. Liddon dem Kable College vermachte kleine,
aber wertvolle Sammlung babylonischer und assy-
rischer Cylinder wurde im Museum deponirt. —
2. Marmorsiegel von »hittitischem« Typus mit einem
Löwen und Vögeln. Aus Sidon.
III. Frühgriechisches und Frühitali-
sches. 1. Primitive Marmorfigur von seltener Gröfse
(2,5' hoch) und mehrere kleinen Idole, zusammen in
einem Grabe auf Amorgos gefunden ; eines derselben
zeigt noch Spuren von Farbe. — 2. Vase in Form
einer Doppeleule mit aufgemalten Ornamenten. Aus
Knossos. — 3. Kugelförmige Vase mit engem Halse,
auf der Schulter gemalt ein Krebs mit Menschen-
gesicht, um den sich eine Schlange windet; unter-
halb eine Rosette. — 4. Primitives Thongefäfs und
Marmoridol aus Sarilar, dem antiken Sikeon in
Galatien. — 5. Weibliche Figur, archaisches Terra-
cotta- Relief aus Praisos (Kreta). — 6. Teil eines
Pithos mit Relief: Sphinx. Aus Lyttos (Kreta). —
7. Zwei Inselsteine aus Steatit, der eine mit Auge
und Swastika. Aus Trypeti, Melos. — 8. 9. Hahn
und Taube, mit Basen in durchbrochener Arbeit,
archaische Bronzen der geometrischen Periode
(9. Jahrh. v. Chr.). Aus Theben (Boiotien). —
10. Bucchero-Vase, etruskischer Typus. Aus Kar-
thago. — 11. Bruchstück eines Thongefäfses mit
Darstellung eines Gesichtes, ägeische Fabrik. Aus
Karnak. — 12. Frühetruskische Aschenurne in
Büstenform. — 13. Bleiteller mit Relief, aus Megara.
— 14. Steatit-Gefäfs, bestehend aus sechs zusammen-
hängenden Vasen, vielleicht von kretischer Fabrik.
— 15. Bronzefibula aus Theben. — 16. Bronzefigur
geometrischen Stils aus Kleitor (Arkadien).
IV. Prähistoriches. Aus Spanien wurden
die Funde der Herren H. und L. Siret aus Argar
Erwerbungen des Louvre im Jahre i!
147
(zwischen Cartagena und Almeria) zum Teil an-
gekauft, aus prähistorischen Ansiedelungen, deren
Cultur in der Mitte steht zwischen der des nörd-
lichen Europa und der von Troia und der ägcischen
Inseln (z. B. Inselidole gefunden). Auch silberne
Armringe uud eine Art Diadem sind dabei.
V. Classische Abteilung. I. Schöne Samm-
lung griechischer und griechisch-römischer Schmuck-
sachen aus Cypern, darunter ein Paar Ohrringe, in
Löwenköpfe endigend , »ranks among the finest
existing pieces of ancient goldsmilh's ivork of its class«.
Zeit wahrscheinlich 5. Jahrh. v. Chr. — 2. Scara-
boid aus blauem Chalcedon aus Cypern; dargestellt
ist in vorzüglichster griechischer Arbeit eine Fufs-
sohle mit der Inschrift pi-ki-re-vo in kyprischem
Alphabet. Früher Samml. Tyszkiewicz. — 3. Jüng-
lingskopf von Terracotta, aus Tarent. Strenger
Stil, um 460 v. Chr.
ERWERBUNGEN DES LOUVRE
IM JAHRE 1898.
I.
Wie im Vorjahre bringen wir das Verzeichnis
der Erwerbungen des Departement des Anliquite's
grecques et romaines des Louvre für das Jahr 1898,
welches A. Heron de Villefosse und E. Michon
veröffentlichen, zum Wiederabdruck.
/. MARBRE.
A) Statues et bustes.
1. Jeune homme debout, la Jambe droite legerement
flechte . II est entierement nu; son mantean, noue autour
du cou, forme un pari de draperie qui tombe derriere
lui. Manquent la tete, qui etait traitee a part, les bras
et l'extremite des pieds. Grece.
2. Amour endormi sur la peau de Hon et tenant
la tnassue d ' Hercule. Tralles.
3. Tele d'une replique romaine de V Alhena Par-
thenos de Phidias. Sur le sommet du casque, restes
d'un sphinx et, de part et d'autre, de deux Pegases;
en avani, traces de cinq autres animaux; les garde-
ioues releves sont decores de griffons. La tete etait
travaillee a part; le nez et les levres sont mutiles.
(Borsari, Notizie degli Scavi, 1893, p. 193 ; Petersen,
Römische Mittheilungen, 1895, p. 92.) Trouvee a
Santa Marinella pres Civita Vecchia.
4. Tete de Satyr e femelle, avec deux cornes nais-
santes, le nez mutile.
3 et 6. — 3. Tete d ' Hadrien, de trois quarts a
gauche. — 6. Büste cuirasse d'un personnage du
temps d' Hadrien, la tete de trois quarts a droite. —
Trouvcs ensemble a Candie , ancienne Herakleion
(Crete).
7. Tete colossale d' Antonin; le nez manque.
Trouve dans une fouille au chäleau de Benevent, a
Vaugneray (arrondissement de Lyon).
8 a 13. — 8. Femme drapee, vctue d'une tunique
et d'un nianteau qui laisse le cbte droit de la poitrine
a decouvert; Statuette avec base ronde. Les cheveux
pendent dans le dos. La tele et les avant-bras man-
quent. — 9. Europe assise sur le taureau, Statuette.
Manquent tont le haut du corps et l'avant du taureau.
— 10. Tete de Romain, a barbe courte, le nez mutile;
le revers est plat. — 11. Petite tete de femme diademee,
les cheveux noues sur la nuque. — 12. Main gauche
tenant un rouleau. — ij. Petite tete d' homme imberbc,
muiilee. — Mission de M. Clermont-Ganneau.
B) Bas-re liefs.
14. Grande stele funer aire en haut-relief. Deux
hommes se donnant la main: l'un barbu, drape, assis
de profil a gauche; l'autre plus jeune debout, la poi-
trine nue (la tete manqtie) ; une partie du fond est
detruite. Trouvee entre Athenes et le cap Sunium.
ij. Stele funcraire surmontee d'une feuille
d'aeanthe avec deux Sirenes (une partie est detruite).
Au-dessous l'inscription: AIZXVP.N KE'bAAUQEN
et deux rosaces. Dans le champ, une loulrophore
ornee de deux personnages : homme assis, tenant un
bätott, donnant la main a un homme debout, en
tunique courte, le bras gauche appuye sur un grand
bouclier ovale. Trouvee entre Athenes et le cap
Sunium.
ib. Siele funer aire a fronton. Honune et femme
debout drapes, la femme posant la ?nain sur l'epaule
de son mari. Sur le bandeau (la partie gauche man-
que), restes de l'inscription: LI CYNTPO'I'OY
| 1I0AALT.N10Y MfAUClA. Grece.
ij. Lecythe funer aire (le col et l'extremite du
pied manquent). Sur la panse, quatre personnages :
homme et femme debout drapes se donnant la main;
entre eux un enfant; derriere la femme, homme drape
debout. Trouve entre Athenes et le cap Sunium.
18. Fragment d'un lecythe funer aire orne de
quatre personnages : homme debout, en costume militaire,
donnant la main a un homme drape assis; entre eux,
une femme debout; a droite, restes d'un personnage
plus pelit dont la tete seule est visible derriere un
grand bouclier. Au dessus des deux hommes , leurs
noms: AfOAOZ, KAAAl'hANIJZ A10A0Y.
Trouve entre Athenes et le cap Sunium.
19. Stele votive; guerrier debout, la main gauche
appuyie sur son bouclier, devant une divinite feminine
drapee et diademee; entre eux un serpent; restes
148
Erwerbungen des Louvre im Jahre il
d'une dedicace: . . . O | ANE9NK[EN] . Ma-
goula (Argolide).
20. Stele votive a fronton, encastree dans sa base
rectangulaire; sous une arcade cintree, deesse drapee
et voilee tenant un agneau (?) et faisant une libation;
a ses pieds deux lions; dedicace de Q. Herennius Ge-
winns a la GEA MATYIINH (Kontoleon, Athenische
Mittheilungen, 1887, p. 233, »0 22). Philadelphie.
C) Inscriptions et divers.
21. Inscription grecque, en dialecte beotien, gravee
sur les deux faces d'une grande siele a fronton.
Decrets de Tanagra relalifs a la reconstruction du
temple de Demeter et de Kora dans cette ville par une
souscription ; liste de noms de femmes suivis du chiffre
de leur offrande. Sur la seconde face catalogue des
dons en nature off er ts aux de'esses. (Th. Reinach,
Comptes-rendus de l'Ac. des Inscriptions, 1898, p. 830
et 833; Id., Revue des Eludes grecques, 18 gg, p.33 —
113, avec une planche.) Tanagra.
22. Inscription grecque gravee sur la face et les
cotes d'un bloc rectangulaire brise'e dans son epaisseur;
decrets de proxenie de la ville d'Olus. Porös, baie de
Spinalonga (Crete).
23. Inscription grecque; decret des Sarapiastes en
thonneur d' ElIAMEINQN, fils de Somenes;
16 lignes; au-dessous une couronne. Archipel.
24. Inscription grecque, gravee sur une siele avec
moulure dans le haut; epitaphe metrique en 4 vers
d'[0]YAIAAHZ (Le Bas -Waddington n° 171).
Anciennes colleclions Ph. Le Bas et Leon Renier.
Ephhe.
23. Fragment d'une inscription grecque, sur-
montee d'une moulure; partie d'un decret (?);
17 lignes. Ancienne collection Leon Renier.
26. Inscription grecque gravee sur une plaque de
marbre: 1IOPOZ \ TEMENOYZ\ TOlN GEOIN.
Trouvee entre Athenes et le cap Sunium.
27. Fragment d'une inscription grecque; debut de
deux lignes. Mission de M. Clermont-Ganneau. Aptera
(Crete).
28. Inscription latine gravee sur une ipaisse dalle
encadree d'une tresse de laurier et ornee, a gauche
d'une image de Neptune appuye sur son trident, a
droite d'une Victoire tenant une palme: IMP CA ES
TRAIANo | HADRIANO AVG \ P P LEG X
FRET COH I (Clermont-Ganneau, Eludes d'arch.
Orientale, t. I, p. 168). Beisän, ancienne Scythopolis
(Syrie).
2g. Inscription latine, gravee sur un fragment
d'architrave; consecration a la Fortune et au Genie
de la colonie de Berytus d'une statue cum columnis et
aetomate et inscrustatione marmorea, faite par un dc-
curion nomme Fortunatus (L. Renier, Melanges publies
par la section historique et philologique de l'Ecok des
Ilautes Eludes, 1878, p. 300, avec planche en he'lio-
gravure; C. I. L., III, Supplementum. n<> 6671). An-
cienne collection Leon Renier. Trottve en 1873 a Der-
el-Qual'a, environs de Beyrouth.
30 C134. — 30. Fragment du discours d' Hadrien
aux troupes de Lambese; 4 lignes; angle avec enca-
drement. — 31. Fragment de la meme inscription,
2 lignes. — 32. Fragment de la meme inscription,
1 ligne. — 33. Fragment de la meme inscription,
2 lignes. — 34. Fragment de la meme inscription;
debut d'un paragraphe, 2 lignes. — (Heron de Ville-
fosse, Bulletin de la Soc. des Antiq. de Fr., /8g8,
P' 3*7)- Lambese.
3J et 36. — 33. Fragment d'une inscription
funer aire latine, 3 lignes; sur le revers quelques lettres
d'une inscription plus grande. — 36. Fragment d'une
inscription latine, 3 lettres. — Mission de M. Clermont-
Ganneau. Carlhage.
37. Petit autel quadrangulaire, avec une cavite
hemispherique sur le sommel. Mission de M. Clermont-
Ganneau. Crete.
II. PIERRE.
A) Statues et bustes.
3<?. Torse de femme vctue d'ttne tunique et d'un
manteau plisse passe en echarpe; les cheveux tombent
dans le dos et forment deux boucles de chaque cote.
La main gauche, ramenee sur la poitrine, tient un
oiseau. Style archdique. Clazomene.
3g. Petite tele de femme, de style archdique,
autrefois peinte; la chevelure forme un triple rang de
boucles ininterrompues au-dessus du front et tombe de
chaque cote; sur la tele, un diademe. Athenes.
40. Petite tele de femme, la face mutilee, les
cheveux releves. Mission de M. Clermont-Ganneau.
Cyrendique.
41. Tete de travail gr ossier, avec partie de V epaule
gauche. Mission de M. Clermont-Ganneau. Crete.
42. Belier couche sur une base rectangulaire ; la
tete manque. Mission de M. Clermont-Ganneau.
B) Bas-relief.
43. Figure feminine, drapee et voilee, les deux
mains appuyees sur les genoux, assise de face sous un
edicule a fronton. Clazomene.
C) Inscriptions.
44. Fragment d'une siele a fronton avec l inscrip-
tion Elll MENÜ . . | KAPUAAA. Mission de M.
Clermont-Ganneau. La Canee.
43 et 46. — 43. Inscription funer aire grecque:
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1898.
149
XAPITEAII? | ANAZrflNOZ. — 46. Fragment
d'une inscription grecque: ONACIXA . . \ IIPHTO-
rENll . . (?). — Mission de M. Clermont-Ganneau.
III. BRONZE.
47. Homme nu, debottl, le bras gauche abrisse,
le bras droit ramene vers la tele; la taille est serree
dans une ceinture a bourrelets; les mains per des de
trous et le visage soni rudimentaires. Manque le bas
des jambes. Style primitif. Thebes.
48. Quadrupede cornu avec son petit en train de
teter; petit groupe votif supporte par une base rectan-
gulaire, ornee sur la face inferieure d'une ligne sinueuse
qui ressemble a un serpent. Style primitif. Thebes.
49. Büste de femme ailee, les bras ramenes sur
la poitrine. Les cheveux, separes par une raie, sont
courts et reunis sur la nuque; la decoration du vete-
meni se compose de cercles et d'elemenls geometriques ;
applique de vase. Style archdique. Grece.
30. Satyre ithyphallique, a oreilles bestiales, cou-
rant a gauche, le bras gauche tendu en avant, la
jambe gauche plie'e au genou. La chevelure retombant
sur le dos et la barbe taillee en pointe sont traitees
par masses. L'avant-bras droit, la jambe droite et le
pied gauche manquent. Style grec archdique. Mission
de M. P. Paris. Bonete, province d'Albacete (Espagne).
31. Minerve casquee. Elle est vetue d'une tunique
sans manches, plissee, formant trois e'tages; les bras
s'ecartent du corps symmelriquement et se replient aux
coudes (W. Fröhner, Catalogue Tyszkiezvicz , n. 131).
Etolie.
32. Femme drapee en coslume dorien; sur la
main droite etendue eile porte une colombe et souleve
sa tunique de la main gauche; sur la draperie on lit
par devant, gravee au trait, V inscription KOPYJiA;
au revers ANE&EKE. Environs de Patras.
33. Femme nue, debout sur la jambe droite, la
hanche gauche saillante; dans la main droite abaissee
le long de sa cuisse, eile tient un glaive court; dans
la main gauche elevee, eile porte une tele de be'lier.
La Statuette repose sur l'extremite arrondie d'une tige
cylindrique creuse. Travail tres fin ; belle patine ver-
dälre; arl de V Italic meridionale. Ancienne collection
du professeur Sarti a Borne.
34. Venus nue, debout, diademee; de la main
gauche, eile maintient sur sa poitrine l'extremite d'une
bandelette que la main droite enroule autour des seins.
Paplws (Chypre).
33. Homme nu, debout, imberbe; les bras levis et les
mains ouvertes indiquent que cette figure a servi de Sup-
port; les cheveux boucles sont serres par une bandelette.
Trouve dans un tombeau dans le Haurän, a Drda.
36. Deesse drapee et diademee. La tele, d'un bon
style, porte un diademe quadrille au burin; le corps,
demesurement allonge et aplati en galette, est couverl
d'une tunique collante; les bras pendent le long des
flancs; les doigts ne sont pas modeles ; les pieds juxta-
poses sont traites avec soin, comme la tete; ils sont
chausses de bottines lace's qui se terminent par une
pointe recourbee; les seins et les genoux sont indiques
par des prottiberances. Travail elrusque (W. Fröhner,
Catalogue Tyszkiewicz, n. 147). Sanctuaire de Diane
au lac de Nemi.
37 h 63. — 37. Tige supportee par une base
reetangulaire, percee de deux trous et arrondie en arc
de cercle; au sommet est fixee une bände, en bronze
decoupe, qui porte deux coqs affrontes, les alles rejetees
en arriere. Manquent une partie de la bände et les
pattes d'un coq. — 38. Bande an estampe, orne de
lions affrontes. — 39. Fragment d'un bandeau sem-
blable au precedent. — 60. Fragment d'un bandeau
estampe, orne de lions et portant une grande rosace
coneave, travaillee a part. — 61. Rosace ornee d'une
fleur a onze petales et d'un cercle de globules. — 62.
Fragment d'une rosace semblable. — 63. Fragment
d'une rosace semblable. — Corinthe.
64 et 63. — 64. Lampe en forme de demi-tete
humaine; au revers, une encoche reetangulaire ; res (es
d'un anneau au sommet de la tete. — 63. Petite hache
en forme de cognee. Lampsaque.
66. Disque, ayant servi de couvercle, orne d'un
relief representant un personnage barbu, drape, qui
tient une palere dans la main droite etendue. Environs
de Smyrne.
67. Aphrodite epitrageia assise sur un bouc galo-
pant ä droite, entre le soleil et la lune; viedaillon
circulaire dont le bas manque. Naxos.
68 a 70. — 68. Masque de Hon, de face, avec
quatre crocs saillants; provienl d'un sarcophage. —
6 g. Vase uni en forme de mar mite, avec une anse
mobile. — 70. Vase semblable; V anse est supportee
par deux appliques ornees d'une tete de Menade. —
Trouves dans le Haurän.
71. Bague formee d'un anneau a quatre pans.
Mission de M. Clermont-Ganneau. Crete.
72. Chaton de bague sigillaire, portant en creux
une Minerve drapee qui tient un bouclier. — Mission
de M. Clermont-Ganneau. Cyrenaique.
73 h 73. — Trois des a jouer. Deux sont a
14 faces- le troisieme, cubique, est mar que de 1 a
6 points. Sardes.
IV. METAUX PRECIEUX ET GEMMES.
A) Or.
76 et 77. — 76. Ornement, de style mycenien,
forme d'un ruban replie sur lui-meme et termine par
150
Erwerbungen des Louvre im Jahre i!
deux enroulements en spirales opposees; la partie
supericurc est munic d'un double anneau de Suspension
(cf. Schliemann, Mycenes, p. 273, fig. 296). — 77.
Bonton orne d'un cercle central et de demi-cercles
opposes; au revers se trouve une boucle destinie a le
fixer (cf. Schliemann, Mycenes, p. 345 — 34&)- -~
Mycenes.
78. Feuille de bronze plaque d'or, de forme rect-
angulaire, portant en relief une figure de face qui
tient sous ses bras deux figures secondaires agenouil-
Ices; travail au repousse. Mezzano, environs de Narce
(Italic).
79. Grand fleuron en or pale. Une rosace a six
petales sert de support a une seconde rosace plus petite,
divisee en dix-sept petales, au centre de laquelle se
dresse une tete de griffon. Le bec de l'animal est
ouvert, la langue pendante, les oreilles baissees; un trou
perce au sommet du crane indique qu'il portait une
houppe. Tous les details sont indiques en perlettes
d'or. Sur chacun des six petales de la grande rosace
est place un petit cylindre qui sert de base a une fleur.
Travail filigrane. Style grec archdique (W. Fröhner,
Catalogue Joly de Bammeville, n. 501; Catalogue Tysz-
kiewicz, n. 203). Fouilles d' Auguste Salzmann. Ca-
miros (Ile de Rhodes).
80. Faire de pendants d' oreilles formes d'un
disque et d'une amphore. Au-dessous d'un disque
concave d'ou emerge une rosace a huit petales pointus
et decoupes est suspendue une amphore entre deux
pendants; chaque pendant se compose d'une chai nette
et d'un fil d'or en Spirale termine par un grenat
(Tun des grenats manqtie); la panse de l' amphore est
en päte de verre bleu, le col avec l'armature qui couvre
le haut de la panse, les anses et la vase sont en or.
Environs de Thebes.
81. Collier d'enfant compose de neuf petites bar-
rettes d'or separees par des ornements, en forme de
losange, en päte de verre. Delphes.
82 a 84. — 82. Boucle d'oreille; Amour alle,
nu, les mains sur les hanches, la poitrine ornee d'un
fil d'or en sautoir. — 83. Pendant forme d'un
croissant, d'un anneau et d'une rosace; deux rosaces
et deux grappes de raisin sont posees aux extremites
du croissant; une torsade et une rosace plus grande
occupent le centre. — 84. Bague a Jone uni avec
chaton ovale; intaille sur grenat representant un oiseau
et une etoile; legende. — Mission de M. Clermonl-
Ganneau. Cyrendique.
B) Argeni.
83 a 88. — 83. Recipient de forme ovale muni
de deux oreillettes decoupees; sous le fond on lit MAX,
trace a la pointe. — 86. Coupe basse, en forme de
petite soupiere a deux anses; sous le pied on lit MAXI,
trace h la pointe. — 87. Feuille de revetement, ornee
de moulures; quatre fragments ayant servi a recouvrir
une surface en bois. — 88. Phiale a l'etat de debris;
eile etait decoree au centre d'un buste de Bacchus jeune
entre un thyrse et un canthare. — (Heron de Ville-
fosse, Le Tresor de Boscoreale, n. 09 a 102, dans le
Recueil Piot, t. V.) Boscoreale.
89 a 92. Petit ensemble de quatre pieces d'argen-
terie. — 89. Coupe munie de son couvercle. Elle
repose sur un pied eleve en forme de cuvette retour nee;
le couvercle est surmonte d'un couronnement de meme
forme que le pied, mais plus petit, servant de poignee.
L.a decoration se compose d'aretes finement indiquees et
de cercles concentriques. Sous le pied, notation ponde-
rale au pointille (fac-simile dans IV. Fröhner, Cata-
logue Tyszkiewicz, n.22Öx. — 90. Pater e ayant pour
manche un dauphin. Les bords decoupes presentenl
treize croissants, dont les douze pointes sont amorties
par des boules. L' Interieur est orne d'une fieur ar-
rondie, entouree de six palmettes reliees par un trait;
sur les bords sont ciselees douze autres palmettes et
devant le dauphin un poulpe. Traces de dorure encore
tres apparentes. — 91 et 92. Deux cuillsrs a puiser
eti forme de godets, decorees a l ' Interieur d'un ombilic
aplati; le tnanche prismatique est relie au godet par un
motif decoupe. — ( W. Fröhner, Catalogue Tyszkiewicz,
n. 226 a 229.) Carlhage'1 .
C) Pierre dure.
93 et 94. — 93. Intaille ovale sur jaspe vert;
buste d'une femme drapee de profil, les cheveux nattes
et noue's en chignon. — 94. Intaille sur calcedoine;
scarabee perce dans sa longueur; sur le plat, une
vache. — Mission de M. Clermont-Ganneau. Bengazi
(Cyrendique).
95 a 99' — 95' Intaille sur jaspe rouge; tete de
Septime Severe, de profil, entre les tetes de Caracalla et
de Geta affrontees; au-dessus, deux etoiles et un
croissant. — 96. Intaille sur sardonyx portant un
car acter e. — 97. Intaille sur sardonyx en forme de
scarabee; athlete nu, debout, tenant une lance et un
2) Celle notation se rapporte a un ensemble de
cinq vases: NVP . . . etc. = n(umero) V p(ondo) . . .
etc. M. Canessa possedait, en effet, au mois de mars
1898, un vase d'argent en forme de pöbelet evase,
entoure exlerieurement de plusieurs cercles concentriques
en relief, qui faisait partie de la meme trouvaille et
que le comte Tyszkiewicz ne voulut pas acheter.
*) Celle provenance nous a ete indique comme cer-
taine par M. Canessa, qui avait achete l' ensemble a un
Italien arrivant de Tunisie. Les cinq pieces ont ete
trouvees dans un tombeau. La provenance de Torre
del Greco, donnee dans le catalogue Tyszkieivicz, est
erronee.
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1898.
151
bouclier ; h ses pieds un dauphin; a droite de la tete
oii lit VA; a gauche LE. — 98. Intaille ovale sur
cristal; la face arrondie presenie un personnage drape
et casque, assis, tenant de la tnai/i gauche une lance et
de la droite un globe sur »tonte d'une croix. — gg.
Poisson en calcedoine laiteuse. — Mission de M. Cler-
mont-Ganneau. Cyrcndique.
V. VERRERIE.
100. Pendant de co liier en pale de verre; tete
d' komme barbu avec anneau de Suspension ; le eräne,
la partie posterieure et la barbe sont bleus; le reste du
visage est jaune; les yeux blancs sont bor des d'un filet
noir. Thebes.
101. Vase en verre Heu fonce; la panse se com-
pose d'un anneau creux reposant sur un pied bas et
surmonte d'un long goulot effile qui se termine par un
bouton. Trouve dans un lombeau a Clazomene.
102. Aiguiere en verre, h panse piriforme ; l'anse et
V anneau autour du colsont en verre bleu. Mont Carmel.
103 a 117. — Quinze osselets de differentes cou-
leurs. Environs de Smyrne.
118 a 122. — 1/8. Petite tete en verre jaune et
bleu ; les yeux et le nez sont formes par des pastilles
en relief. — 11g. Tessere ronde portant, sur deux
lignes, le double chiffre XIIII \ 1/1. — 120 a 122.
Trois fioles a panse allongee, surmontees d'un goulot.
— Mission de M. Clernwnt-Ganneau. Crete.
123 h 128. — 123. Demi-grain de co liier en päte
de verre bleu, blanc et rotige. — 124. Poids circulaire
en verre jaune avec quatre lignes de caracleres. —
125. Petit vase en verre jaune, a panse godronnee,
avec goulot et anse. — 126. Petit vase en verre violet,
a panse piriforme, orne de cercles en relief en muni de
deux anses. — 127. Petit vase en verre marbre, a fond
plat, avec goulot eleve, termine par un large rebord. —
128. Tige cannelee en Spirale, terminee par un anneau.
— Mission de M. Clermont-G anneau. Cyrendique.
VI. OB JETS DIVERS.
A) Terre cuite3.
12 g. Bouchon d'amphore orne d'un trident en
relief. Cherchel.
130 et 131. — 130. Fragment d'un plat chretien
avec le monogramme du Christ dans un encadrement
circulaire. — 131. Fragment d'un plat semblable avec
le monogramme du Christ deux fois repete. — Lecourbe
(Algerie).
3) La section de ceramique antique fait partie du
departemenl des antiquites orientales. II n'a ete fait
d'exception que pour certaines terres cuites classees
dans la serie des antiquites africaines ou dans la serie
des antiquites chretiennes : ce sont les seules mentionnces
dans cette liste.
B) Ivoire et os.
132. Tessere ronde, presentant une tete d'homme
imberbe, de profil, a droite; au revers 011 lit, sur trois
lignes, V | N€PU)N | 6. Mission de M. Clermont-
Ganneau. Crete.
133 & 213. — 133. Epingle surmontee d'un buste
de femme drapee; la chevelure avec chignon, est natlee.
— 134 a 177. Quarante quatre epingles, fragments
d'epingles et tiges diverses. — 178 a 186. Neuf frag-
ments de tiges en forme de cure-oreilles. — 187 a 195.
Neuf aiguilles ou fragments. — ig 6. Manche termine
par une tete de panthere, la gueule ouverte. — 797 a
214. Dix-huit cuillers rondes et ovales ou fragments.
— 213. De a jouer cubique, marque, sur ses diffe-
rentes faces, de 1 a 6 points. Environs de Smyrne.
C) Plomb.
216 a 240. — 216. Minerve drapee est casquee;
ßgurine plate. — 217. Venus debout sur un socle
reetangulaire; une draperie nouee sur les hanches
couvre les jambes en arriere; ßgurine plate. — 218.
Harpocrate nu, appuye sur la massue d'Hercule et
posant un doigt sur sa bouche, debout sur une base
reetangulaire; figurine plate. — 21g. Tete imberbe et*
joufßue, avec les cheveux boucles; applique. — 220.
Masque d'Hercule barbu; la chevelure inanque. —
221. Masque comique; applique. — 222. Tete de
femme coiffee de bandeaux; applique. — 223. Osselet.
— 224 a 227. Quatre poids de metier, de forme
pyramidale, perces de trous a Suspension et ornes d'une
fleche, d'une amphore, d'un dauphin et d'un buste
casque. — 228 a 230. Trois poids car res. L'un porte
une amphore entre quatre boutons avec l'inscription
XIOH; les deux autres portent des lettres ou signes
au trait. — 231. Poids carre, entoure d'une couronne
de feuillage; le cadre decoupe est muni d'une beliere.
— 232. Plaque reetangulaire, ornee de points, de
cercles et de globules. — 233 a 233. Trois empreintes
rondes: aigle et palme; femme drapee debout; tete de
femme de profil a droite. — 236 a 240. Cinq plombs
d'emballage: deux petits personnages; Diane c hasse-
resse, entre un chien et un cerf; monogramme ; un
personnage ; antilope. Environs de Smyrne.
241 a 244. — Quatre balles de fronde avec la
legende HA1IAC; au revers un foudre. Trouvees
dans la necropole de l'ancienne Cerdylium, a Marmara,
pres d'Amphipolis.
243. Balle de fronde avec la legende AABE.
Sicyone.
246. Balle de fronde, portant d'un ebte la legende
AIOKAG, de droite a gauche, et de l'autre un 2.
Mission de M. Clermont-Ganneau. Crete.
152
Institutsnachrichten.
INSTITUTSNACHRICHTEN.
Die öffentlichen Sitzungen des Instituts
werden in diesem Jahre wie bisher in Athen und
in Rom mit einer Festsitzung zum Andenken an
Winckelmann's Geburtstag beginnen und alle vier-
zehn Tage stattfinden.
In Rom wird der erste Sekretär, Herr Petersen,
im Spätherbst Excursionen nach Cerveteri, Cor-
neto, Conca-Satricum, Ostia, Villa Hadriani ver-
anstalten, und vom Januar ab je wöchentlich einmal
über altitalische Kunstgeschichte und über
ausgewählte Sculpturen in den römischen
Museen vortragen. — Der zweite Sekretär, Herr
Hülsen, wird vom 15. November bis zum 20. De-
cember 18 Vorträge über Topographie des
alten Rom halten, und von Mitte Januar bis Ende
März zweimal wöchentlich ausgewählte lateini-
sche Inschriften in den römischen Museen
(Capitol, Vatican, Diocletiansthermen u. s. w.) be-
sprechen. — Herr Mau wird auch im nächsten
Jahre in der ersten Hälfte des Juli einen zehntägigen
Cursus in Pompeji abhalten.
In Athen wird der erste Sekretär, Herr
Dörpfeid, seine Vorträge über die Baudenk-
mäler und die Topographie von Athen,
Piraeus undEleusis Anfang November beginnen
und bis Anfang April fortsetzen. Der zweite Sekre-
tär, Herr Wolters, wird vom Januar ab Übungen
zur Einführung in die Antikensammlungen
Athens halten und im März eine allgemeine
Periegese der Museen vornehmen.
Im Frühjahre 1900 sollen, ebenso wie dieses
Jahr geschah, drei Studienreisen unternommen
werden, und zwar vom 9. — 24. April durch den
Peloponnes nach Olympia und Delphi, vom 2.— 11.
Mai durch die Inseln des Ägeischen Meeres, und
vom 15.— 20. Mai nach Troia. Das Programm ist
vorläufig folgendermafsen festgesetzt.
I. Reise durch
1. Montag, 9. April
2. Dienstag, 10. „
3. Mittwoch, 11. „
4. Donnerstag, 12. „
5. Freitag, 13. „
6. Sonnabend, 14. „
7. Sonntag, 15. „
8. Montag, 16. „
9. Dienstag, 17. „
10. Mittwoch, 18. „
11. Donnerstag, 19. B
den Peloponnes.
, Korinth und Nauplia.
Tiryns und Heraion.
Mykenai.
Asklepieion von Epidauros.
Tripolis und Megalopolis.
Ritt nach Sparta.
Sparta und Mistra.
Ritt nach Kalamata.
Messene.
Lykosura.
Tempel von Bassae.
12. Freitag, 20. April, Ritt nach Olympia.
13. Sonnabend, 21.
14. Sonntag, 22.
15. Montag, 23.
16. Dienstag, 24.
17. Mittwoch, 25.
Olympia.
Olympia.
Olympia und Patras.
Delphi.
Ankunft in Athen.
II. Reise durch die Inseln
des Ägeischen Meeres.
1. Mittwoch, 2. Mai Aegina und Porös.
2. Donnerstag, 3. „ Marathon, Rhamnus, Eretria.
3. Freitag, 4. B Andros, Tinos, Mykonos.
4. Sonnabend, 5. „ Delos, Syra.
5. Sonntag, 6. „ Paros, Naxos, Sikinos.
6. Montag, 7. „ Thera (Santorin).
7. Dienstag 8. „ Kandia auf Kreta.
8. Mittwoch, 9. „ Kanea auf Kreta.
9. Donnerstag, 10. „ Melos.
10. Freitag, n. „ Ankunft in Athen.
III. Reise nach Troia.
Am Dienstag 15. Mai wird voraussichtlich eine
Reise nach Troia unternommen. Die Erklärung der
Ruinen und der Landschaft wird 3 Tage (17 — 19.
Mai) in Anspruch nehmen. Am 20. Mai kann man
entweder nach Athen zurückkehren oder nach Con-
stantinopel fahren.
Genauere Programme und Vorschriften für die
einzelnen Reisen werden einige Tage vor dem An-
tritt einer jeden durch Anschlag in der Bibliothek
des Instituts bekannt gemacht. Meldungen zur
Peloponnesreise sind bis Ende März 1900, zur Insel-
reise und zur Reise nach Troia bis Ende April 1900
an den ersten Sekretär Herrn Pro fessorDr. Dörpfeid,
(Athen, Phidias-Strafse 1), zu richten. Da die Zahl
der Teilnehmer nur eine beschränkte sein kann,
ist eine möglichst baldige Meldung anzuraten. Die
Kosten der Peloponnesreise betragen für jeden Tag
etwa 13 Mark, die der Inselreise etwa 16 Mark.
Die Reise nach Troia kostet bis Constantinopel
oder zurück nach Athen etwa 100 Mark. Der Be-
trag für die beiden ersten Reisen ist unterwegs in
griechischem Papiergelde zu zahlen, für Troia ist
französisches Gold notwendig. Das Reisegepäck
ist möglichst zu beschränken. Für die Peloponnes-
reise ist ein fester Überzieher oder Regenmantel,
eine Reisedecke, so wie ein Efsbesteck notwendig.
Briefe an die Reiseteilnehmer werden am besten
nach dem Institut in Athen adressiert; sie werden
dann während der Reise, soweit möglich, nach-
geschickt werden.
Institutsnachrichten.
153
Auf Anlafs neuerer Bestimmungen der italieni-
schen Regierung werden Gelehrte, welche durch
das Römische Sekretariat eine Generalerlaubnis
zur eintrittsgeld freien Benutzung der
Sammlungen, oder vom Sekretariate die zur
Erlangung der Special -Permesse erforderliche Be-
scheinigung begehren, ersucht, falls sie und ihre
Studienzwecke dem Sekretariate nicht bereits bekannt
sind, einen Ausweis über ihre Person und den Zweck
ihrer Reise beizubringen.
Dem Institute sind im Reichs-Etat dieses Jahres
Mittel zur stärkeren Betheiligung an der Er-
forschung der römisch-germanischen Alter-
thümer bewilligt, deren volle Verwendung erst
nach Vollendung einer zu dem Ende beabsichtigten
Organisation einzutreten haben wird, Unter Vor-
behalt dann zu treffender definitiver Bestimmungen
hat die Centraldirektion bereits auf zwei Punkte
ihre Aufmerksamkeit gerichtet, indem sie mit Herrn
Ohlenschlager - München Vereinbarung über die
Herausgabe seiner in langjähriger Arbeit vor-
bereiteten archäologischen Karte Bayerns
getroffen hat und indem sie eine vorläufige Er-
kundung der römisch-germanischen Über-
reste an der Lippe unternommen hat. Eine
Besichtigung dieses Gebietes fand vom 6. bis 12.
August statt. Es betheiligten sich an ihr aufser
dem Generalsekretär die Herren Loeschcke-Bonn und
Ritterling-Wiesbaden, Philippi und Koepp-Münster
und Schuchhardt-Hannover.
Den Ausgangspunkt bildete Xanten mit seinen
erneuter eingehender Untersuchung wartenden rö-
mischen Lagern. — Am folgenden Tage wurden
von Dorsten aus das sogenannte Caesarlager, die
Hügel von Gartrop, der Steger Burgwart und die,
auch als Strafsenanlage angesprochenen Scherm-
becker sog. Landwehren besucht; Abends zeigte Herr
Weskamp das kleine, sorgfältig verwaltete Museum
in Dorsten. — Am Dienstage, 8. August, führte Herr
Schuchhardt Vormittags zu seinen im Auftrage des
Münster'schen Alterthumsvereins kürzlich vorge-
nommenen Ausgrabungen auf dem Annaberge bei
Haltern; auf dem Wege dahin wies Herr Dr. Conrads
eine von ihm bereits theilweise ausgebeutete Fund-
stelle römischer Thongeschirr-Scherben. Am Nach-
mittage wurden die Westruper Haide und der
Niemenwall begangen. — Am Mittwoch besichtigte
man Vormittags die Befestigung auf dem Heiken-
berge bei Lünen und die benachbarte Urnen-Fund-
stelle in Hülsmann's Sandgrube, Nachmittags auf
dem Wege nach Hamm die neuerdings im Auftrage
des Münster'schen Alterthums-Vereins wieder unter-
Arclüiologischer Anzeiger 1899.
suchte Bummannsburg und die Hohenburg bei
Herringen. — Am Donnerstag Vormittag wurde das
Lager auf den Hünenknäppen bei Dolberg besucht,
wo wiederum im Auftrage des Münster'schen Alter-
thumsvereins vor kurzem die Herren Schuchhardt,
Wormstall und Koepp gegraben hatten; der Nach-
mittag wurde einer Besichtigung des »grofsen
Kamps« bei Schulte -Nomke, am Zusammenflusse
der Liese-Glenne mit der Lippe, und einem Besuche
der Hünenburg an der Glenne gewidmet. — Am
Freitag sah man den sogenannten Wall von Manting-
hausen, die in den Wiesen bei Ringboke gelegene
Hünenburg, machte Halt in Elsen, wo Herr Dirks
die geringen, frühestens mittelalterlichen Baureste
zeigte, suchte unter dessen freundlicher Führung
die Hahnengräben »auf dem Sande« nördlich vom
Lippekanale auf, und gelangte bis Paderborn , um
nach Besichtigung des Museums von da aus am
andern Tage noch die beiden befestigten Lager bei
Schieder aufzusuchen, mit deren Untersuchung Herr
Schuchhardt gerade beschäftigt war, welcher sie auf
Karl den Grofsen (784 n. Chr.) zurückführt.
Man hatte dann bis zu dieser fränkischen Spät-
zeit, beginnend von dem unzweifelhaft Römischen
bei Xanten, die Befestigungsreste längs der Lippe bis
zu den begrenzenden Bergen, doch noch nicht einmal
ganz vollzählig, rasch überblickt. Vielen früheren
Anläufen, so namentlich Hölzermann's das Thatsäch-
liche fleifsig verzeichnendem Vorgange, werden Aus-
grabungsuntersuchungen, wie die bereits erwähnten
und auf dem Annaberge und bei Dolberg zunächst
weiterzutreibenden, erst noch zu folgen haben, um
für die Zeitbestimmung und die Unterscheidung des
Germanischen und Römischen möglichst festeren
Fufs zu fassen.
Wie es auf unserer Reise den Theilnehmern
sich erfreulich fühlbar machte, so wird es auch für
solche Weiterführung der Untersuchung förderlich,
ja unerläfslich sein, dafs Forscher, die im Römer-
gebiete am Rhein zuletzt durch die Arbeiten am
Limes geübt sind, den von Hannover und West-
falen her aus den dauernder germanischen Re-
gionen mit dort geschärftem Blicke Vordringenden
die Hand reichen. Hat hierzu die kleine Reise,
über welche wir berichteten, persönliche An-
knüpfungen mit gegenseitiger Schätzung geboten,
so ist ihr Hauptzweck erreicht.
II
154
Bibliographie.
BIBLIOGRAPHIE.
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XLIV. Lieferung. Nr. 431. Sog. Lykurg.
Rom, Vatican. — 432. 433. Kopf, der Statue
Taf. 431 aufgesetzt. — 434. 435. Unbekannter
Grieche. Rom, Villa Albani. — 436. 437.
Unbekannter Grieche. Neapel. — 438. 439.
Unbekannter Grieche. Athen, National-Museum.
— 440. Unbekannter Grieche. Athen, Akropolis-
museum.
XLV. Lieferung. Nr. 441. 442. Antisthenes.
Rom, Vatican (Sala delle Muse). — 443. 444.
Antisthenes. Rom, Vatican (Galleria Geografica).
— 445. 446. Sog. Lucius Junius Brutus. Rom,
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geschichte Bd. 13). Münster i. W., Aschendorff,
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E.-T. Hamy Boulogne dans 1' antiquite. Boulogne,
1899. 52 S. gr. 8".
G. Hassebrauk Westrom zur Zeit des Aerius.
425 — 454. Programm des Realgymnasiums zu
Braunschweig, 1899. 71 S. 40.
F. Haverfield s. Authority.
A. C. Headlam s. Authority.
Ileronis Alexandrini opera quae supersunt omnia.
Volumen I. Herons von Alexandria Druckwerke
und Automatentheater. Griechisch und Deutsch
hrsg. von W. Schmidt. Im Anhang Herons
Fragment über Wasseruhren, Philons Druck-
werke, Vitruvs Kapitel zur Pneumatik. Mit einer
Einleitung über die Heronische Frage und An-
merkungen. Leipzig, B. G. Teubner, 1899.
LXXII, 512 S. 8°. Mit 124 Abbildungen.
Hierzu Supplementheft: Die Geschichte der
Textüberlieferung, griechisches Wortregister.
182 S. 8°. Mit 6 Abbildungen.
D. G. Hogarth s. Authority.
M. Ihm Römische Culturbilder (Kennst du das
Land? Bd. 13). Leipzig, C. G. Neumann, 1899.
VII, 168 S. 8°.
Inchiesta sul Museo di Villa Giulia. Relazione
(di A. Bonasi, G. Ghirardini, L. Pigorini)
Roma, 1899. 38 S. 8°. (Estratto dal Supple-
mento al Bollettino Ufficiale del 10 giugno
1899)-
H. Joly Meisterwerke der Baukunst und des Kunst-
gewerbes aller Länder und Zeiten. Leipzig,
K.F.Koehler 1899. 5.— 8.Lfg. [darin 7 Ägypten I.
Mit 23 Tafeln].
C. J^rgensen s. J. Lange.
L. Jouron Les ateliers prehistoriques de la Mon-
tagne d' Avize. Avize, P. Lamasse, 1899. XIV,
261 S. Mit 11 Tafeln und einer Karte.
O. Jozzi Iscrizione bustrofeda del tempo dei Re,
or rinvenuta presso I- Arco di Settimio Severe
Roma, 1899. 4 S. Mit 6 Tafeln.
O. Jozzi Vulcanale e non tomba di Romolo.
Roma, 1899. 3 S. 8°.
Kabierski Das Breslauer Hallenschwimmbad. Seine
Geschichte nebst einem geschichtlichen Über-
blick über die Entwickelung des Badewesens und
Schwimmens. Breslau, 1899. 8°. Mit Ab-
bildungen [fängt mit Tiryns an, usw.].
Der Kampf um . Vindonissa. (Unterzeichnet: Ge-
sellschaft »Pro Vindonissa«.) Stäfa, E. Gull,
1898. 19 S. 8°.
Katalog der Münzen- und Medaillen-Sammlung
aus dem Nachlasse des Herrn August Artaria.
München, Bruckmann, 1899. 16 S. 8°.
L. Keller Die Akademieen der Platoniker im
Altertum. Nebst Beiträgen zur Geschichte des
Piatonismus in den altchristlichen Zeiten. Berlin,
R. Gaertner, 1899.
L. Keller Die römische Akademie und die alt-
christlichen Katakomben im Zeitalter der Renais-
sance. Berlin, R. Gaertner, 1899. 38 S. 8°.
O. Kern Inscriptiones Thessalicae. Prooemium
zum Index lectionum der Universität Rostock,
Winter 1899— 1900. 13 S. gr. 40. Mit 4
Tafeln.
Bibliographie.
157
A. Kisa Die antiken Gläser der Frau Maria vom
Rath geb. Stein zu Köln. Bonn, C. Georgi,
1899. IV, 159 S. gr. 4*1. Mit 33 Tafeln.
\V. Klein Praxitelische Studien. Leipzig, Veit &
Comp., 1899. 3 Bl., 62 S. 40. Mit 2 Tafeln
und 16 Abbildungen.
\V. Knight The arch of Titus and the spoils of
the Temple. With authentic illustrations. (By-
Paths of Bible Knowledge 22) London, The
Religious Tract-Society, 1896. 126 S., 1 Bl. 8°.
F. Knoke Das Schlachtfeld im Teutoburger Walde.
Eine Erwiderung. Berlin, R. Gaertner, 1899.
46 S. gr. 8°.
J. Krall Grundrifs der altorientalischen Geschichte.
I. Theil: Bis auf Kyros. Wien, A. Holder, 1899.
VT, 199 S. gr. 8°.
I. Lange Darstellung des Menschen in der älteren
griechischen Kunst. Aus dem Dänischen übers.
von M. Mann. Unter Mitwirkung von C.
J^rgensen hrsg. und mit einem Vorwort be-
gleitet von A. Furtwängler. Strafsburg,
J. H. E. Heitz, 1899. XXXI, 225 S. 40. Mit
72 Abbildungen.
J. Lengle Untersuchungen über die Sullanische
Verfassung (Studien aus dem Collegium Sa-
pientiae zu Freiburg i. Br. Bd. 3). Freiburg i. Br.,
Charitasverband für das katbol. Deutschland,
1899. vm, 70 S. 8».
R. Leonhard s. Petermanns Mitteilungen.
E. v. Leyden s. J. Marcuse.
G. B. Lugari L' Anfiteatro Flavio rivendicato ai
martiri (Discorso letto alla Pontificia Accademia
di Archeologia il giorno 23 febbraio 1899).
Roma, 1899. 35 S. 40.
C. Maes Lacus Curtius non tomba di Romolo.
Roma, Tipogr. della Pace, 1899. 31 S. gr. 40.
C. Maes Comitium. Roma, Tipogr. della Pace,
1899. 18 S. gr. 40.
C. Mancini La regione delle epigrafi osche,
sanata dalle sofferte deturpazioni e restituita
alla sua normale intelligenza. Napoli, 1898. 40.
M. Mann s. J. Lange.
J. Marcuse Diätetik im Altertum. Eine historische
Studie. Mit einem Vorworte von E. v. Leyden.
Stuttgart, F. Enke 1899. VI S., 1 Bl., 51 S. 8°.
G. Maspero Histoire ancienne des peuples de
I* Orient classique. Vol. 3. Les empires. Paris,
Hachette, 1899. 8°.
M. Mayer Breve guida al Museo Provinciale di
Bari. Bari, 1899. 30 S. 8°.
P. Megnin Notre ami le chat. Les chats dans
les arts, 1' histoire, la litterature; histoire naturelle
du chat; les races de chats; chats sau vages;
chats domestiques etc. Preface de F. Coppee.
Paris, Rothschild, 1899. XXIV, 264 S. 8°. Mit
200 Abbildungen und 5 Tafeln.
M. Meinecke Arkadische Frühlingstage. Pro-
gramm des Gymnasiums zu Marienwerder, 1899.
16 S. 80.
G. Mestwerdt Die römischen Thongefäfse der
Alterthumssammlung in Cleve. I. Programm
des Gymnasiums in Cleve, 1899. 18 S. 8°.
G. Meunier Histoire de 1' art ancien, moderne et
contemporain (Bibliotheque utile No. 120).
Paris, F. Alcan, 1899. 192 S. Mit 47 Ab-
bildungen.
V. J. Modestov Unde venerint et qui fuerint
Latini. St. Petersburg, V. S. Balasev & Co.
»(Berolini: S. Calvary)«, 1898. 85 S. 8°. Mit
Tafel.
Monuments et Memoires publies par 1* Academie
des Inscriptions et Beiles -Lettres (Fondation
Eugene Piot). Tome VI (1899).
Fase. 1 (Nr. 11 de la collection). M. Col-
lignon, Tiare en or, Offerte par la ville d' Olbia
au roi Saitaphemes. S. 5 — 59 (mit Tafel I — V
und 16 Abbildungen).
R. G. Moulton The ancient Classical drama.
A Study in literary Evolution. Second edition.
Oxford, Clarendon Press, 1898. XX, 480 S. 8°.
Mit Tafel.
M. Müller Bildende Kunst im Gymnasialunterricht.
Programm des Gymnasiums zu Bautzen, 1899.
26 S. 40.
J. Murray A handbook of Rome and the cam-
pagna. New edition. New York, C. Scribner's
Sons, 1899. 496 S. 12°.
Musees et Collections archeologiques del'Algerie
et de la Tunisie. 2° serie. Musee Lavigerie de
Saint-Louis de Carthage. Collection des Peres
blancs, formee par le R. P. Delattre. II.
Paris, Leroux, 1899. 108 S. 40. Mit Tafeln.
J. L. Myres and M. Ohnefalsch-Richter
A Catalogue of the Cyprus Museum, with a
chronicle of excavations undertaken. since the
British oecupation and introduetory notes on
Cypriote archaeology. Oxford, Clarendon Press,
1899. XII, 222 S., 1 Bl. 8°. Mit 8 Tafeln.
A. Nardini-Despotti-Mospignottill Pantheon,
Agrippa, Adriano. . . . e Settimio Severo? Milano
1899. 31 S. 8n. Mit Tafel (Sep.-Abdr. aus der
Zeitschrift II Politecnico).
T. Nicol Recent Archaeology and the Bible.
Croall Lectures for 1898. London, Blackwood
& Son, 1899. 346 s-> 8°-
C. Niebuhr Die Amarna-Zeit. Ägypten und
158
Bibliographie.
Vorderasien um 1400 v. Chr. nach dem Thon-
tafelfunde von El-Amarna (Der alte Orient.
I. Jahrg. 2. Heft). Leipzig, J. C. Hinrichs, 1899.
32 S. gr. 8«.
M. Ohnefalsch-Richter s. J. L. Myres.
A. Oli vieri A proposito di Teseo e Meleagro in
Bacchilide. Bologna, 1899. 36 S. 40.
M. Frh. v. Oppenheim Vom Mittelmeer zum
Persischen Golf. Durch den Haurän, die Syrische
Wüste und Mesopotamien. Bd. 1. Berlin,
D. Reimer, 1899. 8°. M. 4 Originalkarten von
R. Kiepert, 1 Übersichtskarte und zahlreichen
Abbildungen.
J. Ornstein Zur Bestimmung der Grenzen Daciens
in Siebenbürgen. Szamosujvar, Aurora Buchdr.,
1898. 16 S. 8°.
P. Orsi II ripostiglio di Calliano. Rovereto, 1898.
14 S. 8° (34a pubblicazione fatta per cura del
museo civico di Rovereto).
Pauly Real-Encyclopädie der . classischen Alter-
tumswissenschaft. Neue Bearbeitung hrsg. v.
G. Wissowa. Band III 2 (Sechster Halbband).
Campanus ager — Claudius. Stuttgart, J. B.
Metzler, 1899. 2 Bl., 734 S. (Sp. 1441 — 2908)
gr. 80.
Darin gröfsere Artikel: Capitolium (Hülsen.
Wissowa). Sp. 1531 — 1546 (mit Plan). — Casia
(Olck). Sp. 1637 — 1651. — Cassius Dio
(Schwartz). Sp. 1684 — 1722. — C. Ceionius
Commodus [= Kaiser L. Aurelius Verus] (Stein).
Sp. 1832 — 1857. — Censores (Kubitschek). Sp.
1902 — 1908. — Census (Kubitschek). Sp. 1914 —
1924.— Centumviri (Wlassak). Sp. 1935— 1952.
— Ceres (Wissowa). Sp. 1970 — 1979. — Chal-
daioi (Baumstark). Sp. 2045—2062. — Chalki-
dike (Bürchner). Sp. 2069 — 2076. — Chalkis
(Oberhummer). Sp. 2078- 2088 (mit 2 Karten).
— Chariten (Escher). Sp. 2150 — 2167. —
XeipiSuvro; yrciuv (Amelung). Sp. 2206 — 2217.
— Chersonesus Thracica (Bürchner). Sp. 2242
— 2254. — Chersonesus Taurica (Brandis). Sp.
2254 — 2269. — Chios (Bürchner). Sp. 2286 —
2300 (mit Karte). — Xixwv (Amelung). Sp. 2309
— 2335. — Chor (Reisch). Sp. 2374 — 2404. —
XopTjytcc (Reisch). Sp. 2409 —2422. — Chronicon
Paschale (Schwartz). Sp. 2460 — 2477. — Chry-
sippus (v. Arnim). Sp. 2502 — 2509. — Circus
(Pollack, Hülsen). Sp. 2571—2585 (mit Ab-
bildung). — Cista (Mau). Sp. 2591 — 2606. —
Classis (Fiebiger). Sp. 2632 — 2649. — Clau-
dianus (Vollmer). Sp. 2652 — 2660. — Claudius
(Groag, Münzer, Stein usw.). Sp. 2662 — 2900
[darin u. a. Nr. 251 Kaiser Claudius (Groag,
Gaheis). Sp. 2778 — 2839. Nr. 361 Kaiser
Tacitus (Stein). Sp. 2872—2881].
F. M. Pellegrini II ponte sul Reno, testo di
C. J. Cesare, con traduzione e note. Borgo a
Mozzano, 1899. 31 S. 8°.
S. Pennisi L' arte nella numismatica greco-sicula.
Acireale, 1899. 34 S. 8°. (Sep.-Abdr. aus:
Atti dell' Accad. degli Zelanti di Acireale,
vol. X).
P. de Peris Parenzo cristiana. Parenzo, 1899. 8n.
S. Perruchon s. Amenophis.
R. E. Petermann Führer durch Dalmatien. Hrsg.
vom Vereine zur Förderung der volkswirtschaft-
lichen Interessen des Königreiches Dalmatien.
Wien, in Comm. Holder, 1899. XV, 602, LX,
XXIV S. 80.
W. M. Flinders Petrie A History of Egypt during
the 1 7th and 13*11 Dynasties. 3. edition. London,
Methuen, 1899. 376 S. gr. 8°.
The Petrie Papyri. Hieratic Papyri from Kahun
and Gurob, ed. by F. LI. Griffith. In 3 parts.
London, B. Quaritch, 18(97098. 2 Bde. Text:
VI S., 1 Bl., 114 S. 40. Mit 3 Tafeln.
Tafeln: IV S. 4°. 40 Tafeln mit je einem
Erläuterungsblatt [vgl. Bibliographie 1897 S. 34].
L. Pigorini s. Inchiesta.
G. Pia ton La democratie et le regime fiscal ä
Athenes, ä Rome et de nos jours (Extrait du
Devenir Social). Paris, Giard & Briere, 1899.
XX, 347 S. 80.
C. Poggi und M. San Rome, Guida illustrativa
del Civico Museo di Como in Palazzo Giovio.
Como, 1898. XVI, 173 S. 8°.
Polifilo Roma Finis Saeculi. Torino, Bocca 1899.
127 S. 80. (ü. A. : Forum vanitatis — II
mistero del Pantheon — II ponte Elio — L'I-
sola Licaonia — Alle Terme Diocleziane —
La passeggiata archeologica — In fondo al lago
di Nemi. — L' editto Pacca).
G. Pompa Vita e viaggi dell' apostolo S. Paolo,
con studi archeologici, geografici e nautici.
Roma, Voghera, 1899. IUI, 306 S. 8°. Mit
3 Tafeln.
E. Preuschen Mönchtum und Sarapiskult. Pro-
gramm des Ludwig - Georgs - Gymnasiums zu
Darmstadt, 1899. 18 S. (S. 3 — 20) 4°.
J. M. P r i c e The great cylinder-inscriptions A &
B of Gudea. Copied from the original clay
cylinders of the Telloh-Collection, preserved in
the Louvre. Autographed, signs listed, tentati-
vely transliterated and translated. With commen-
tary and Notes. Part I. Text and sign-list
(Assyriologische Bibliothek hrsg. v. F. Delitzsch
Bibliographie.
159
und P. Haupt Bd. XV). Leipzig, J. C Hinrichs,
1899. VI, III S. gr. 40. Mit Abbildung.
G. Rauch Aus den Ergebnissen der orientalischen
Geschichtsforschung. Die Assyrer. 2. Heft. Die
assyrische Cultur. Programm, Brunn, C.Winckler
in Comm., 1899. 33 S. [S. 67 — 99] 8°.
E. Revillout Precis du droit egyptien compare
aux autres droits de l'antiquite. P. I, Fase. I. 2.
Paris, V. Giard & E. Briere, 1899. 8°.
O. Ribbeck Reden und Vorträge. Leipzig, B. G.
Teubner, 1899. IV, 308 S. 8°.
A. Rizzi Ristretto di storia civile ed ecclesiastica
di Aquileja. üdine, 1899. 121 S. 8°.
V. Rose s. Vitruvius.
M. Rostovcev Geschichte der Staatspacht im
römischen Reiche von Augustus bis Diocletian.
St. Petersburg, J. N. Skorochodov, 1899. xIy>
304 S. 8° [Russisch].
\V. Rüge und E. Friedrich Archäologische
Karte von Kleinasien. Mafsstab 1:2500000.
Mit 2 Nebenkarten und ausführlichem Register.
Halle, G. Sternkopf. VIII S. 40.
E. de Ruggiero s. Dizionario.
A. Saletti I fiditii spartani. Bologna, 1899.
28 S. 8°.
M. San Rom e s. C. Poggi.
E. J. Savigne L' Allobrogie. Vienne (origine,
fondation, moeurs, lois, coutumes). Notice
historique. Vienne, Ogeret et Martin, 1899.
16 S. 8°.
Th. v. Scheffer Die Eleusinien. Berlin & Leipzig,
Schuster & Loeffler, 1898. 86 S., 1 Bl. 8°.
J< Schreiner Hercules redivivus. Die Haupt-
Gestalten der Hellenen-Sage, an der Hand der
Sprachvergleichung zurückgeführt auf ihre histo-
rischen Prototype. Sieben Retrometamorphosen.
Mainz, F. Kirchheim, 1899. VIII, 112 S. 8°.
R. Schröter Die Argonautensage und Verwandtes.
Ein Beitrag zur prähistorischen Mythologie.
Programm des Realgymnasiums zu Posen, 1899.
28 S. 40.
K. Schütz Die Schlacht bei Cannae. Donau-
eschingen, O. Mory, 1899. 21 S. gr. 8°.
O. Schulthefs Die Vormundschaftsrechnung des
Demosthenes. Programm der Thurgauischen
Kantons-Schule. Frauenfeld, Huber, 1899.
56 S. 4°.
(Cecil H. Smith) Catalogue of the first portion
of the Forman Collection of Antiquities and
Objects of Art of the Renaissance <fcc, which
will be sold on Monday the I9'h of June,
1899, and three following days. V, 109 S. fol.
Mit 13 autotypirten und 13 Lichtdrucktafeln.
A. Solari Fasti ephororum spartanorum. Ab Anno
ante Olymp. 70, I : 500 a. Chr. usque ad Olymp.
148, 1: 188. a.Chr. Pisis, ex offic. Nistriana,
1898. 65 S. 8°.
H. Stadtmüller s. Anthologia.
Stele con iscrizione latina arcaica scoperta nel
Foro Romano (Estratto dalle Notizie degli seavi
del mese di maggio). Roma 1899. 47 S. 40.
(Darin: G. Boni, Relazione sopra la scoperta.
S. 3 — 10. — G. F. Gamurrini, Paleografia del
monumento. S. 11 — 21. — G. Cortese, Osser-
vazioni. S. 22. — L. Ceci, Saggio d' interpreta-
zione dell' iscrizione. S. 23 — 47).
F. Stolle Wo schlug Caesar den Ariovist?
Strafsburg, J. H. E. Heitz, 1899. 42 S. Lex. 8°.
Mit Karte [vgl. Bibliographie 1898. S. 153].
V. Strazzulla Indagini archeologiche sulle rap-
presentanze del »Signum Christi«. Palermo,
A. Reber, 1898. 75 S., 1 Bl., 8°.
Suvsat'ou Upojjiovctyou IlpaypciTeia rept toü Euttcc-
Xtveio'J 6pv>yp;aTo; pieTä tioXXäv ar^etiuactuv.
Samos, 1899.
A. Tegge Kompendium der griechischen Alter-
tümer. Bielefeld und Leipzig, Velhagen &
Klasing, 1899. V, 114 S. 8°.
H. Thiersch »Tyrrhenische« Amphoren. Eine
Studie zur Geschichte der altattischen Vasen-
malerei (Beiträge zur Kunstgeschichte N. F.
XXVII). Leipzig, E. A. Seemann, 1899. 4 Bl.,
162 S. 8°. Mit 6 Tafeln und 98 Abbildungen.
A. Tille Römisch-germanische Altertumsforschung.
Köln, Verlag der Deutschen Stimmen, o. J.
(1899). 10 S. 80.
Tilly-sur Seulles. Emplacement du Castrum
sive Fortalicium. Caen, impr. Valin, 1899.
36 S. 4°. Mit Abbildungen. Papier velin, tire
ä 100 exemplaires.
P. Tor eil i Saggi su 1' epigrafia sepolcrale latina
della citta di Roma (Dissertation). Arona, 1898.
53 S. 8«.
J. Toutain s. D. Blanchet.
W. Turner Ancient remains near Buxton. Buxton,
C. F. Wardley, 1899. XII, 192 S. 8°. Mit
vielen Abbildungen.
H. Usener Die Sintflutsagen. Untersucht von
H. U. Bonn, F. Cohen, 1899. VIII, 279 S. 8°.
Mit einer Tafel und 5 Abbildungen.
Fragmenta et picturae Vergiliana codicis Vaticani
3225. (Codices e Vaticanis selecti phototypice
expressi iussu Leonis PP. XIII, consilio et opera
curatorum Bibliothecae Vaticanae, Vol. I). Roma,
Danesi, 1899. 1 Bl., 37 S. 40. Mit 2 unge-
zählten, 76 gezählten Tafeln.,
i6o
Bibliographie.
Veröffentlichungen der Grofsherzoglich Badi-
schen Sammlungen für Altertums- und Völker-
kunde in Karlsruhe und des Karlsruher Alter-
tumsvereins. I. Heft, 1899. III, 105 S. 4°.
Mit Abbildungen und 14 Tafeln.
La Via Aurelia da Genova a Quinto. Club
alpino italiano, sezione ligure: gite archeologiche.
Genova, 1898. 12 S. 8«.
F. de Villenoisy s. A. Blanchet.
M. Vitruvii De architectura libri decem. Iterum
ed. V. Rose. Lipsiae, B. G. Teubner, 1899.
XXX, 317 S. 8 0.
R. Ritter v. Weinzierl Das La Tene-Grabfeld
von Langugest bei Bilin in Böhmen. Braun-
schweig, F. Vieweg & Sohn in Comm., 1899.
XVIII, 71 S. gr. 40. Mit 13 Tafeln, einem Plan
und 49 Abbildungen.
O. Weise Schrift und Buchwesen in alter und
neuer Zeit (Aus Natur und Geisterwelt, Bd. 4).
Leipzig, B. G. Teubner, 1899. 152 S. 8°. Mit
37 Abbildungen.
J. E. VVeifs Christenverfolgungen. Geschichte ihrer
Ursachen im Römerreiche (Veröffentlichungen
aus dem kirchen-historischen Seminar zu München
No. 2). München, J. J. Lentner, 1899. XII,
179 S. 8».
G. Wilpert Un capitolo di storia del vestiario.
Tre studii sul vestiario dei tempi posconstanti-
niani. Zwei Teile. Roma, Unione Corporativa
Editrice, 1898. [Teil I:] 4 Bl., 40 S. fol.
Mit 25 Abbildungen und einer Tafel. Parte II:
1899. 2 Bl., 67 S. [S. 41 — 107] fol. Mit 35
Abbildungen und einer Tafel.
H. Win ekler Altorientalische Forschungen. 2.
Reihe. II. Bd. 2. Heft. Leipzig, E. Pfeiffer,
1899. 80 S. [S. 241—320] 8°.
H. Win ekler Die Völker Vorderasiens (Der alte
Orient, Jahrg. 1, Heft 1). Leipzig, J. C. Hinrichs,
1899. 36 S. 8°.
G. Wissowa s. Pauly.
W. Wroth Catalogue of the Greek Coins of Galatia,
Cappadocia, and Syria. London, printed by order
of the Trustees of the British Museum, 1899. XCI,
341 S. 8°. Mit 38 Tafeln und einer Karte.
F. Zimmerhaeckel C. Julius Caesars Rheinbrücke.
Ein Rekonstruktions versuch. Im Nachtrag:
Statische Prüfung der Caesarbrücke als leichte
Kolonnenbrücke (Besonderer Abdruck aus dem
29. und 30. Bande der Zeitschrift für mathe-
matischen und naturwissenschaftlichen Unter-
richt). Leipzig, B. G. Teubner, 1899. 24 S.
gr. 8°. Mit einer Tafel und 31 Abbildungen.
The Academy (1899).
No. 1415. E. Thomas, Roman life under
the Caesars (anon. Rec). S. 656 f.
. No. 1416. Authority and Archaeology. Ed.
by D. G. Hogarth (anon. Rec). S. 677 f. _
C. J. Ball, Light from the East (anon. Rec).
S. 678 (mit 2 Abbildungen).
L'Ami des Monuments et des Arts. Xlle volume
(1898).
Se partie (No. 69). Are de Triomphe et
temple du Forum de Djemila ou Cuiculum
(Algerie). S. 201 (mit Tafel).
6e partie (No. 70). Deux basreliefs de Tarc
d' Orange. S. 359—362 (nur 2 Tafeln). — Tombe
voutee recemment decouv£rte a Assos. S. 374
(mit Tafel). — Ch. Normand, Repertoire des
fouilles et decouvertes en France. S. 374—378
[darin u. a.: Paris, eneeinte romano-merovin-
gienne (?) de la Cite].
XHIe volume (1899).
ie partie (No. 71). Ch. Normand, Une yille
antique inedite (Aquae Calidae Colonia) ou
Hammam R'Ihra, prov. d' Alger. S. 1 — 16
(mit 2 Tafeln). — A propos du pont antique
de Constantine (Alger). S. 47. — ; H. de Vjlle-
fosse, Resume des recherches archeologiques
de 1' annee 1898. S. 54f.
2e partie (No. 72). Ch. Normand, Une ville
antique inedite etc. IL S. 67—84 (mit 5 Tafeln
und einer Abbildung).
Annales de 1' Est. Douzieme annee (1898). . .
No. 4. J. Beaupre, Repertoire archeologique
pour le departement de Meurthe-et-Moselle (Ch.
Pfister). S. 594f. — Ch. Diehl, La Grece, le
mont Athos, Constantinople (C. P.). S. 6jif.
Annales du Musee Guimet. Tome vingt-huitieme.
(1896).
I. II. E. Amelineau, Histoire de la sepulture
et des funerailles dans 1' ancienne Egypte. XII,
680 S. Mit 112 Tafeln und 102 Abbildungen.
Annales de la Societe d* Archeologie de Bruxelles.
Tome treizieme (1899).
Livraison II. Baron A. de Loe et J. Poils,
Exploration d' un tumulus belgo-romain, appele
»La Tombe d' Herbays« ä Pietrain (Brabant).
S. 201 — 209 (mit Tafel XI und einer Abbildung).
— G. Cumont, Trouvaille de monnaies romaines
ä Wercken Lez-Dixmude. S. 210—218.
The Annual of the British School at Athens.
No. IV (1897/8). Excavations in Melos 1898:
I. D. G. Hogarth, The season's work. S. 1 — 16
(mit einer Tafel und einer Abbildung). — II. D.
Mackenzie, The successive Settlements. S. 17—
Bibliographie.
161
36 (mit einer Abbildung). — III. C. Edgar, The
." pöttery. S. 37—48 (mit 2 Taf. und einer Ab-
bildung). — J. G. C. Anderson, Exploration in
Asia Minor during 1898. First report. S. 48
— 78 (mit 4 Abbildungen und einer Karte). —
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dans 1' antiquite (M. B.). S. 202 f. — P. Reinecke,
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I. Schweizerisches Landesmuseum. Erwerbungen.
S. 33 ~42 [darin u. a. Prähistorisches und Römi-
sches S. 35 f.]. — II. Kantonale Altertums-
sammlungen. S. 42—48 [u. a. Aarau, römische
Funde (J. Hunziker). S. 43. Aubonne, Meilen-
stein des Gordian (A. Berthoud-Monay). S. 43.
Musee d' Avenches (L.Martin). S. 44 f. Ferner
Museen in Bern, Biel, Genf (Mus. Fol), Nyon,
St. Gallen]. — III. Kleinere Nachrichten aus
den Kantonen. S. 48 — 53 [verstreut manches
Römische].
Archäologischer Anzeiger s. Jahrbuch des Kaiser-
lich Deutschen Archäologischen Instituts.
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xal itaprnrjprjaEU zh Etausivio'.) cEMaoo; Ileptf}-
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Egypt under the Ptolemaic dynasty (anon.
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No. 3741. Authority and Archaeology, sacred
and profane (anon. Rec.). S. 70— 72. — The
basilica Aemilia (St. C. B.) S. 72.
No. 3742. E. Pais, Storia di Roma, vol I.
parte II. (anon. Rec.) S. 91 f. — Congress of
archaeological Societies. S. 105.
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No. 3744. G. W. Botsford, A History of
Greece (anon. Rec). S. 150 f. — The Annual
of the British School at Athens. No. IV. (anon.
Rec). S. 162. — Book on Roman Britain. S. 164.
No. 3745. Th. Nicoll, Recent Archaeology
and the Bible (anon. Rec). S. 187 f.
No. 3746. A. Marks, Nero's great ship-
canal. S. 233^
No- 3747' O. Gilbert, Griechische Götter-
lehre (anon. Rec). S. 2 50 f. — Sp. P. Lambros,
Notes from Athens. S. 264.
No. 3748. E. Naville, The temple of Deir
el Bahari. I— III (anon. Rec). S. 296 k
Atti deir Accademia dafnica di Acireale. Vol. V
(1898). VIII, 332 S. 8°.
Darin u. A.: C. Melfi, I sepolcri dei primi
abitatori dell' agro Chiaramontano.
Atti della R. Accademia delle scienze di Torino
Vol. XXXIV.
Disp. 14. Giambelli, Vicende e conseguenze
storiche di una lezione Liviana (31, 45, 3) intorno
al nome del luogo prossimo a quello della
battaglia »ad Ticinum«.
Atti del R. Istituto veneto di scienze, lettere ed
arti. Torao LVIII (Ser. VIII tom. I). Venezia
(1899).
Disp. 1. B. Brugi, Le tracce della divisione
romana del suolo, specialmente in Italia.
Disp. 2. 3. A. Scrinzi, Storia e costituzione
dell' Isola di Kalymna.
Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen.
25. Band (1899).
Heft 1. 2. A. Fick, Altgriechische Ortsnamen
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June. N. Davies, Notes from Egypt. S.
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Karnak. S. 369— 375.
July. The excavations at Rome. S. 404—
407. — T. H. Wright, The Palestine Exploration
Fund. S. 407—409. — Archaeological notes.
S. 411— 416.
August. W. G. Bowdoin, Babylonian seals.
S. 421—425. — Discovery of the tomb of
Thutmosis I. [Brief von G. Steindorff]. S. 425
— 427. — Archaeological notes. S. 437 — 442.
Blätter für das Gymnasial-Schulwesen hrsg. vom
bayer. Gymnasiallehrerverein. 35. Band (1899).
Heft V u. VI. G. Thiele, De antiquorum
libris pictis (W. Wunderer). S. 521 — 523. —
J. Führer, Forschungen zur Sicilia sotterranea
(B. Lupus). S. 523 — 527.
Heft VII u. VIII. C. Hellmuth, Vom Neptun-
tempel in Paestum. S. 603 — 606. — K. Rück,
Die Naturalis Historia des Plinius im Mittelalter
(C. Weymann). S. 624 f. — F. Jacobs, Hellas
bearb. v. C. Curtius (Baier). S. 647 f. — A.
v. Sallet, Münzen und Medaillen (O. Hey). S.
648 — 652. — E. Petersen, Vom alten Rom
(W. Wunderer). S. 652—654. — C. Wunderer,
Bericht über den archaeologischen Ferienkursus
in Berlin (April 1899). S. 667—671.
Boletin de la Real Academia de la Historia.
Tomo XXXIV (1899).
Cuaderno VI. E. Hübner, Nuevas fuentes
para la geografia antigua de Espana. S. 465
— 503 (mit 3 Tafeln). — El Marques de Mon-
salud, Nuevas inscripeiones romanas de Merida.
S. 185-523.
Tomo XXXV (1899).
Cuadernos I— III. F. P. Garofalo, Su Mas-
silia e le sue fondazioni in Spagna. S. 177
— 184.
Bollettino del Museo Civico di Padova.
Anno I n. 3. 4. Anno II n. 1. 2. A. Mo-
schetti, Lapidi romane, aggiunte e correzioni
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The Builder. Volume LXXVI (1899).
Part. V. The »Theseion«. S. 462.
Part. VI. Excavations at Silchester. S. 544.
— The Boscoreale »Treasure«. S. 612.
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Part. 1. The »Moschophoros« of the Acro-
polis. S. 5. — Boeotian Stamped Ware. S. 32. —
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London. S. 56.
Bulletin archeologique et historique de la Societe
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archeologique de Tarn-et-Garonne [Montauban].
Tome XXVI (1898).
2e trimestre. Dicouverte de statues romaines
ä Martres-Tolosanes. S. 160.
4e trimestre. Ed. Forestie, Le Cupidon
de Praxitele au Musee de Montauban. S. 266 —
269 (mit Tafel). — Roques, Statuette gallo-
romaine. S. 277^-279 (mit Tafel). — Th. La-
forgue, Portrait de Jesus ä Montauban et ä Rome.
S. 293 — 297 (mit 2 Tafeln).
Tome XXVII (1899).
Ier trimestre. Combarieu, Lettre sur les
vestiges d' une villa gallo-romaine. S. 99 f.
Le Bulletin de 1' art ancien et moderne (1899).
Nr. 27. Au Musee du Louvre (E. M.). S.
221 — 223.
Academie Royale de Bclgique. Bulletin de la
Classe des Lettres et des Sciences Morales et
Politiques et de la Classe des Beaux-Arts
(1899).
No. 4. F. Cumont, Les mysteres de Mitlira
(P. Thomas). S. 252.
Bulletin de Correspondance hellenique. Vingt-
troisieme annee (1899).
I — VI. G. Colin, Inscriptions de Delphes.
Senatus-consulte de 1' an 112 av. J.-C. S. 5 —
55 (mit 4 Abbildungen). — P. Jouguet, Fouilles
du port de Delos. Inscriptions. S. 56—85. —
G. Colin, La Dodecade delienne. S. 85 — 89. —
P. Perdrizet, Inscriptions d' Acraephiae. S. 90
— 96. — Th. H[omolle], Decret de Delphes pour
le roi Paerisades. S. 96. — G. Millet, In-
scriptions byzantines de Mistra. S. 97 — 156
(mit Tafel XIV— XXIII und 52 Abbildungen).
— C. A. Hutton, Peinture de vase representant
les Boreades. S. 157 — 164 (mit 3 Abbildungen).
— G. Cousin, Termessos de Pisidie. S. 165
— 192.
Bulletin critique. 2oe annee (1899).
No. 19. D. Vaglieri, Di una iscrizione
romana che ricorda un centurione trecenario
(A. H. de Villefosse). S. 369 t
Bulletin de 1' Institut Egyptien. Troisieme Serie.
Vol. 8 (1897).
Fase. 4. G. Daressy, Deux vases gradues
du Musee de Ghizeh. — S. de Morgan, Compte-
rendu sommaire des travaux archeologiques
effectues en Egypte pendant 1' annee 1896/97.
Fase. 5. W. J. Groff, Etüde archeologique.
I. Les lois regissant 1' emploi des couleurs chez
les anciens Egyptiens au point de vue decoratif.
II. La formule pour empecher un naufrage.
III. Les debuts du christianisme en Egypte.
— E. D. J. Dutilh, Trois statues du Musee
d' Alexandrie.
Fase. 6. G. Daressy, Vase gradue egyptien
du Musee du Louvre. — G. Botti, Les prefets
d' Egypte.
Bulletin de la Societe des Amis de 1' Universite
de Lyon. XII« annee (1899).
Fase. V. H. Lechat, La Sculpture grecque,
a propos des Musees de moulages des Universites
francaises. Lecon d'ouverture du Cours d'Histoire
de 1' art professe ä la Facultc des Lettres de
Lyon. S. 181— 201.
Bulletin de la Societe archeologique d' Alexandrie.
II (1899).
G. Botti, Principaux monuments entres au
Musee d' Alexandrie, depuis juillet 1898. S. 5.
— G. Arvanitakis, Notes epigraphiques. S. 9. —
G. Botti, Les citernes d' Alexandrie. S. 15. —
G. Botti, L' Apis de 1' empereur Adrien trouve
dans le Serapeum d' Alexandrie. S. 27. — G.
Botti, Etudes topographiques dans la necropole
de Gabbari. S. 57. — G. Botti und E. Simond
Bey, Additions au plan d' Alexandrie. — G. Botti,
Papyrus ptolemaiques du Musee d' Alexandrie.
S. 65. — G. Botti, Nouvelles d' Egypte. S. 74.
Bulletin de la Societe nationale des Antiquaires
de France (1899).
Ier trimestre. R. Cagnat, Inscription sur une
lampe. S. 140.
Bulletins de la Societe d'Anthropologie de Paris.
Tome dixieme, IVe serie (1899).
Fascicule 1. O. Vauville, Station gallo-
romaine de Venizel, canton de Soissons, depar-
tement de l'Aisne. S. 15—17. — Verneau,
Photographies de cranes anciens de l'Egypte.
S. 26 f.
Fascicule 2. O. Vauville, Cimetiere gallo-
romain des Longues-Raies , sur le territoire de
Soissons. S. 103 — 116 (mit Abbildung). —
L. Maitre, Le Dieu aecroupi de Quilly, figurine
gauloise. S. 142 — 153 (mit 2 Abbildungen). —
— Baron J. de Baye, Dolmens de la region nord
du Caucase. S. 153—156. — E. Fourdrignier,
Divinites aecroupies. S. 158 — 170 (mit 6 Ab-
bildungen).
Bullettino di archeologia e storia dalmata. Anno
XXII (1899).
N. 3 (marzo). Bulic, Iscrizioni inedite: Salona.
S. 33—41. — Bulic-, Descrizione delle lucerne
fittili acquistate dal Museo di Spalato nel 1898.
S. 41 f. — Alai'evic, Narona ed il seno marittimo
Naroniano. S. 46 — 48 [Fortsetzung n. 4 S.
62 — 67].
164
Bibliographie.
N. 4 (aprile). Bulie, Iscrizioni incdite: Bur-
num, Narona, Andctrium, Epetium, Salona. S.
49-61.
Bullet tino della commissione archeologica comu-
nale di Roma. Anno XXVII (1899).
Fase. 1 (genn. — marzo). R. Lanciani, I nuovi
frammenti della Forma Urbis. S. 3 — 21 (mit
Tafel I. II). — R. Lanciani, Scoperte ropo-
grafiche ed epigrafiche al XIV miglio di via
Tiburtina. S. 22—31 (mit Tafel III. IV). —
R. Lanciani, Villa dei Vibii Vari al colle di
S. Stefano. S. 32—36 (mit Tafel III. IV). —
R. Lanciani, Nuovi cippi iugerali degli acquedotti.
S. 37 — 39. — R. Lanciani, Scoperte nell' agro
Collatino. S. 40 f. — D. Vaglieri, Di una
iscrizione romana che ricorda un centurione
trecenario. S. 42—50. — G. Gatti, Notizie di
recenti trovamenti di antichitä. S. 51 — 76.
Fase. 2 (aprile — giugno). F. Gerardi, Scoperta
di pregevoli avanzi dell' antico palazzo comunale
sul Campidoglio. S. 81 — 100 (mit Tafel V— XII).
— R. Lanciani, La raecolta antiquaria di Giovanni
Ciampolini. S. 101— 115. — G. Gatteschi, La
basilica Emilia al Foro Romano. S. 116— 125.
— G. Gatti, Notizie di recenti trovamenti di
antichitä. S. 126—167.
Nuovo Bullet tino di Archeologia cristiana. Vol.
IV (1898).
Fase. 3. 4. G. Wilpert, Affreschi inediti del
eimitero ad duas lauros. S. 118— 121 (mit Tafel
VIII. IX). — O. Marucchi, La cripta storica dei
SS. Pietro e Marcellino recentemente scoperta
sulla via Labicana. S. 137 — 193 (mit Tafel
XII — XVI). — R. Kanzler, Osservazioni sulla
teenica dei musaici nei eimiteri cristiani. S.
209 — 211. — Un missionaire d'Afrique, Lam-
baesis. S. 212—218. — Honorat de Sicilibba.
S. 219 — 228. — Notizie: II terreno della Dormi-
zione della beata Vergine in Gerusalemme (O.
Marucchi). S. 227—231. — Scavi nelle cata-
combe romane 1897 — I%9% (P. Crostarosa). S.
231 — 238. — Recenti ritrovamenti di antichitä
cristiane nell' Italia meridionale (F. Colonna di
Stigliano). S. 238 — 240. — Necrologia: Mich.
Stef. de Rossi (O. Marucchi). S. 258 — 260.
Vol. V (1899).
Fase. 1. 2. O. Marucchi, La memoria dei
SS. Marco e Marcelliano nel eimitero di Domi-
tilla, e probabile attribuzione a questi martiri
di un carme del papa Damaso. S. 5 — 20. —
O. Marucchi , Di aleune iscrizioni recentemente
trovate o ricomposte nella basilica di S. Petro-
nilla e dei SS. Nereo ed Achilleo sulla via Ar-
deatina. S. 21 — 36. — G. Wilpert, Un affresco
travisato del eimitero di Domitilla. S. 37—42.
— O. Marucchi, La pianta di Gerusalemme nel
mosaico di Madabä. S. 43 — 50 (mit Tafel I).
— Un missionaire des Peres Blancs, La basilique
de Theveste et le temple de Jerusalem. S. 51 — 64
(mit Tafel II). — Ders., Le martyr Emeritus.
S. 65—70. — G. Tomassetti, Di un norne topo-
grafico suburbano e cristiano. S. 77 — 80. —
O. Marucchi, Conferenze di archeologia cristiana.
S. 81 — 94. — Notizie: Iscrizioni cristiani copte
recentemente scoperte nella Nubia; Nuove esplo-
razioni epigrafiche a Gerasa in Palestina; Avanzi
di un' antica chiesa ad Oumm-er-Rous in Pa-
lestina; Scavi di Gerusalemme; Lavori nelle
catacombe romane; Raecolta delle iscrizioni
cristiane greche (O. Marucchi). — Recenti ritro-
vamenti di antichitä cristiane nell' Italia meri-
dionale (F. Colonna -Stigliano). — Lucerna cri-
stiana della Campania (L. Correra). S. 95 — 110.
— Circolare del Comitato direttivo del 2» Con-
gresso internazionale di Archeologia cristiana in
Roma. S. 1 1 1 f.
Bullettino di paletnologia italiana. Anno XXIV
(1898).
No. 10 — 12 (ottobre — dicembre). Issel, In-
cisioni rupestri nel Finalese. S. 265 — 279 (mit
Tafel XXIII). — Colini, II sepolcro di Remedello
Sotto nel Bresciano e il periodo eneolitico in
Italia. S. 280 — 295. — Pigorini, Terramara
Montata dell' Orto nella provincia di Piacenza.
S. 296 — 300. — Notizie diverse [u. A. Vasi
antichissimi di M. S. Giuliano (Trapani)] (Pigo-
rini. Orsi). S. 301 — 307.
Anno XXV (1899).
No. 1 — 3 (gennaro — marzo). Colini, II se-
polcreto di Remedello Sotto. S. I — 27. — Colini,
Sepolcri eneolitici del Bresciano e del Cremonese.
S. 28—32 (mit Tafel I— IV). — Balladoro, Nuove
esplorazioni delle stazioni lacustri di Pacengo
nel Lago di Garda. S. 32 — 37. — Campi, An-
tichi pani di rame rinvenuti presso Lauregno
nella Naunia. S. 37 — 42. — Patroni, Ancora
l'anfora di Villanova e le anfore a roteile lucano-
apule. S. 42 — 49. — - Notizie diverse [u. A.:
Bronzi dell' Apulia in Sicilia]. S. 50 — 52.
No. 4 — 6 (aprile -giugno). Cafici, Di un
sepolcro neolitico scoperto a S. Cono presso
Licodia-Eubea (Catania). S. 53 — 66. — Mariani,
Di aleune accette in bronzo del Museo preistorico
di Roma. S. 66 — 75. — Ghirardini, Di un sin-
gulare vaso di bronzo scoperto in Cupramarit-
tima, e di aleuni fittili della regione bolognese.
Bibliographie.
I65
S. 76 — 103. — - Notizie diverse [u. A. : Nuraghi
dellaSardegna (moderne Zerstörungen derselben)].
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Centralblatt für Anthropologie, Ethnologie und
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Heft 4. R. Verneau et D. Ripoche, Les se-
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Mareuil-sur-Ourcq (L. Laloy). S. 234 — 236. —
P. Orsir Nuove esplorazioni nella necropoli sicula
del monte Finocchito (K. Moser). S. 236 f. —
P. Orsi, Nuovi materiali siculi del territorio di
Girgenti (Walter). S. 237 f.
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No. 45. K. Merckel, Die Ingenieurtechnik
im Altertum (Kemmann). S. 274 f. (mit 4 Ab-
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No. 49. K. Merckel, Die Ingenieurtechnik
im Altertum [Schlufs aus No. 45] (Kemmann).
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No. 22. F. Bates, The five post-Kleisthenian
tribes (-r). Sp. 747.
No. 24. Festschrift für Otto Benndorf (anon.
Rec). Sp. 829—833.
No. 25. Ch. Hülsen, Bilder aus der Ge-
schichte des Kapitals (F. B.). Sp. 852 f. —
Sammlung der griechischen Dialektinschriften.
2. Bd. (A. H.). Sp. 860—862.
No. 26. M. Wilbrandt, Die politische und
soziale Bedeutung der attischen Geschlechter vor
Solon (B[elo]ch). Sp. 887.
No. 27. C. O. Müller und F. Wieseler,
Antike Denkmäler zur griechischen Götterlehre.
4. Ausg. von K. Wernicke (T. S[chreiber]).
Sp. 938 f.
No. 29. E. Ardaillon, Les mines du Laurion
dans l'antiquite (anon. Rec). Sp. 988. — A. Furt-
wängler, Neuere Fälschungen von Antiken (E. v.
Stern). Sp. 1003— 1005. — M. Collignon, La
polychromie dans la sculpture grecque (T.
S[chreiber]). Sp. 1005.
No. 30. A. Müller, Untersuchungen zu den
Bühnenalterthümern (iß.). Sp. 1041.
No. 31. Heronis Alexandrini opera ed. W.
Schmidt ( — z — r). Sp. 1070 f. — F. C. Zimmer-
haeckel, Caesars Rheinbrücke (anon. Rec). Sp.
107 1. — O. Schulthefs, Die Vormundschafts-
rechnung des Demosthenes (anon. Rec). Sp.
1071.
No. 32. Stele con iscrizione latina scoperta
nel foro Romano (Sk.). Sp. 1103 — 1105. —
N. M. Isham, The Homeric palace (F. Noack).
Sp. no9f.
No- 33- J- v- Prasek, Forschungen zur Ge-
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Daily Chronicle (1899).
14. Aug. Excavations at Ribchester.
The Numismatic Chronicle. Third Series (1899).
Part II (No. 74). W. Wroth, Greek coins
acquired by the British Museum in 1898. S. 89
—1 1 1 (mit Tafel VII- IX). — G. F. Hill, A hoard
of Cyrenaic bronze coins. S. 175 f. (mit Ab-
bildung). — G. Macdonald, Catalogue of Greek
coins in the Hunterian Collection (B. V. H[ead]).
S. 177 — 180.
Proceedings of the Numismatic Society. S.
1—46.;
La Chronique des Arts et de la Curiosite (1899).
No. 24. A. Blanchet et F. de Villenoisy,
Guide pratique de l'antiquaire (J. J. Marquet de
Vasselot). S.. 224.
No. 27. Au musee du Louvre. S. 250 f.
La Civiltä cattolica. Ser. XVII vol. VII (1899).
qu. 11 80 (12. agosto) Archeologia. Se gli
antichi cristiani abbiano usato fiori nelle esequie
dei loro defunti. — La grande scoperta al Foro
Romano: una iscrizione arcaica del tempo dei
Re. S. 487 f.
Academie des inscriptions et belies -lettres.
Comptes-rendues des seances de l'annee
1899. Quatrieme serie. Tome XXVII (1899).
Mars-avril. Maspero, Tete de Cleopätre. de-
couverte a Alexandrie. S. 132 f. (mit Tafel). — -
Thedenat, Communication [über das Forum Ro-
raanum], S. 134—150 u. 173 — 176 (mit 4 Ab-
bildungen). — P. Gauckler, Decouvertes ä Car-
thage. S. 156 — 165. — Ph. Berger, Sur un
rouleau de plomb avec inscription phenicienne
trouve ä Carthage. S. 179—188 (mit 2 Tafeln).
— M. Collignon, Note sur des bijoux d'or de
Sardes. S. 188— 191 (mit 3 Abbildungen). —
J. Buche, Dicouverte d'une jambe de taureau
en bronze au bois de Teyssonge. S. 221 — 224.
— J. Lagrange, Sur l'emplacement de la ville
biblique de Gezer. S. 247 — 251 (mit 3 Karten).
Ati&vT|; 'EcpTjfxepf? ttj; vop.tap.aTtvtT|i; dp^aioXoytas.
Journal international d'archeologienumismatique.
Tome II (1899).
Premier trimestre. M. P. Vlasto, Les mon-
naies de bronze de Tarente. S. 1 — 8 (mit Tafel
A'). — J. Rouvier, Les eres de Botrys et de
Beryte (Phenicie). S. 9 — 16. — G. Macdonald,
The era of Neoclaudiopolis. S. 17 — 20. — J. N.
Svoronos, Der athenische Volkskalender. S. 21
i66
Bibliographie.
— 78 (mit Tafel B'— <:' und 6 Abbildungen). —
J. N. Svoronos, AXeSavSpivä darpovou.ixä vofxfa-
fiato. S. 79-84 (mit Tafel Z')- — J. N.
Svoronos, N01j.13tj.aTa 'A-oXXiuvta; tt); e\ riovctp
xal ttj; vtjso'J ITET:ap^9ou. S. 85 — 88.
Deuxieme trimestre. Earle Fox, The Duoviri
of Corinth. S. 89-116. — K. M. Konstan-
topoulos, Bu£avTtvä [/.oX'jßöoßo'jXXa. S. 117 — 128
(mit 10 Abbildungen). — J. Rouvier, Les eres
de Gebal-Byblos. S. 129— 136. — G. Habich,
Hermes Diskobolos auf Münzen. S. 137 — 141
(mit 2 Abbildungen). — M. P. Vlasto, Tarente.
Additions et corrections. S. 142 — 146. — J. N.
.Svoronos, Tfc ^ vt)<Jo; »2upuj« toO 'O^pou;
EiflaytufT] th ttjv u.eXe'ttjv t<üv vop.t<J;.».aT<ov ttj?
vTjao-j K£u> (auv^y_£ia xal xe'Xo;). S. 147—182. —
J. N. Svoronos, Xpyaä vo|.u'au.aTa xal eixove; tü>v
ßaaiXisaüv tt); At'yÜTtTO'J Apatvor,; B', BepEvt'xTj?
B', ApaivoTjc T', KXeoTra'xpa; A', Aaoöt'xT);, KXeo-
Tiatpa; B' xal KX£07raxpa; P (277 it. X. — 11671. X.)
S. 183 fr. (mit Tafel H'— IA').
Le Galle rie nazionali italiane. Anno IUI (1899).
A. Filangieri di Candida, Le placchette del
Museo Nationale di Napoli. S. 210 — 262 (mit
13 Tafeln) [viele Imitazioni dall' antico]. —
A. Venturi, Lo smalto bizantino del Redentore
nel Museo Kircheriano. S. 332 — 334 (mit Tafel).
— F. Hermanin, Supplemento al Catalogo delle
incisioni con vedute romane nel Gabinetto na-
zionale delle stampe in Roma. S. III— XLV (mit
3 Tafeln).
Gazette des beaux-arts. 3e periode, tome vingt-
deuxieme (1899).
505e livraison. Ch. Saunier, Les conquetes
artistiques de la revolution et de l'empire et les
reprises des allies en 181 5 (4« article). S. 84 — 88
(mit 4 Abbildungen).
506« livraison. Ch. Saunier, Les conquetes
artistiques etc. (5« article). S. 157 — 163 (mit
2 Abbildungen).
Die Gegenwart. 28. Jahrgang (1899). Band 55.
No. 29. K. A. Möller, Der Streit um die
Teutoburger Schlacht. S. 59 — 61.
Band 56. No. 31. H. Petersen, Aegyptische
Thontafelfunde. S. 86—89.
Giornale arcadico. Ser. III, vol. 2 (1899).
No. 17. G. Belli, Magia e pregiudizi in P.
Ovidio Nasone [Fortsetzung in No. 20].
No. 19. 20. O. Marucchi, Di alcuni monu-
menti antichi tuttora esistenti, relativi alla storia
di Roma. S. 144 — 149.
Globus. Bd. LXXV (1899).
No. 19. H. Kiepert, Selbstbiographie. S.
297 -301. — Sgr., Chantre's Reisen im Anti-
taurus und in Cilicien. S. 301 — 305 (mit 6 Ab-
bildungen). — C. Mehlis, Die Ligurerfrage
(Selbstanzeige). S. 310.
No. 20. E. H. L. Krause, Der obergermanisch-
rätische Limes und das fränkische Nadelholz-
gebiet. S. 328.
No. 22. Oberhummer und Zimmerer, Reise
durch Syrien und Kleinasien (anon. Rec). S.
348—354 (mit 5 Abbildungen).
Bd. LXXVI (1899).
No. 4. A. Goetze, Das Römerkastell Saal-
burg. S. 55 — 58 (mit 4 Abbildungen).
No. 6. K. Schumacher, Pfahlbauten und
Landansiedelungen. S. 96 f.
No. 8. Unsere gegenwärtige Kenntnis der
Frühägypter. S. 129 f. — Ausgrabungen auf
Melos. S. 131 f.
Die Grenzboten. 58. Jahrgang (1899).
Jacob Burckhardt, Griechische Kulturge-
schichte (A. P.). S. 31—41; 78—85. — Der
Römerstaat. S. 121 — 130; 243 — 253; 350—361.
— Justi, Winckelmann (A. P.). S. 130 — 136.
— H. Blümner, Über griechische und römische
Verfluchungstafeln. S. 479—487; 532 — 539.
Gymnasium. XVII. Jahrgang (1899).
No. 15. K. Hachtmann, Olympia und seine
Festspiele (Werra). Sp. 521 f.
Hermathena (1898).
No. XXIV. J. P. Mahaffy, The army of
Ptolemy IV. at Raphia. S. 140 — 152.
Hermes. 34. Band (1899).
Heft 3. W. Kolbe, Ein chronologischer Bei-
trag zur Vorgeschichte des peloponnesischen
Krieges. S. 380—394 (mit Tafel). — F. Bechtel,
Neue griechische Personennamen. S. 395 — 411.
— Ed. Schwartz, Tyrtaeos. S. 428 — 468. —
P. Stengel, EnAP3A20AI AEflAESSI. S. 469
— 478. — F. Bechtel, Der Frauenname AIIATH.
S. 480.
Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Bei-
blatt zum Jahresbericht über die Fortschritte der'
classischen Altertumswissenschaft). Jahrgang
XXII (1899).
0. Marucchi, Giovanni Battista de Rossi.
S. 1 — 17.
Geographisches Jahrbuch. XXII. Band (1899).
1. Hälfte. R. Oberhummer, Bericht über die
Länder- und Völkerkunde der antiken Welt.
S. 205—244.
Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen
Instituts. XIV. Jahrgang (1899).
Heft 3. H. Schöne, Die Dioptra des Heron.
Bibliographie.
167
S. 9r — 103 (mit 9 Abbildungen). — P. Wolters,
Vasen aus Menidi. II. S. 103 — 135 (mit 31 Ab-
bildungen). — R. Engelmann, Die Katzen im
Altertum. S. 136—143 (mit 3 Abbildungen). —
P. Wolters, Bemalter Marmorkopf in Athen.
S. 143 — 145 (mit Abbildung).
Archäologischer Anzeiger No. 3: Zum Hil-
desheimer Silberschatz. II (F. Winter. E. Pernice).
S. 121 — 130 (mit 15 Abbildungen). — Sitzungs-
berichte der Archäologischen Gesellschaft zu
Berlin. 1899. Mai bis Juli. S. 130 — 135. —
Erwerbungen des Museum of Fine Arts in Boston
im Jahre 1898. S. 135 — 146. — Erwerbungen
des Ashmolean Museum zu Oxford. S. 146 f. —
Erwerbungen des Louvre im Jahre 1898. I.
S. 147 — 151. — Institutsnachrichten. S. I52f.
— Bibliographie. S. 154—179.
Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des
Allerhöchsten Kaiserhauses. XX. Band (1899).
H. Graeven, Ein Reliquienkästchen aus Pirano.
S. 5—29 (mit Tafel II. III und 11 Abbildungen).
Neue Jahrbücher für das klassische Altertum,
Geschichte und deutsche Litteratur, und für Pä-
dagogik. Zweiter Jahrgang (1899). Bd. III
und IV.
Heft 3. Th. Zielinski, Die Orestessage und
die Rechtfertigungsidee (Schlufs). S. 161 — 185.
— F. Hultsch, Griechische und römische Ge-
wichtsnormen. S. 186 — 194. — E. Oder, Quellen-
sucher im Altertum (Ilb[ergJ). S. 223 f.
Heft 4. O. Seeck, Die Bildung der griechi-
schen Religion. I. Der Animismus. S. 225 — 241. —
W. Schmidt, Heron von Alexandria. S. 242 — 252
(mit 3 Tafeln). — J. Geffcken, Das Regenwunder
im Quadenlande. Eine antik-moderne Streitfrage.
S. 253— 269. — O. Seeck, Zur lex Manciana.
S. 295.
Heft 5. O. Seeck, Die Bildung der griechi-
schen Religion. II. Der Sonnenglaube. S. 305
— 327- — O. E. Schmidt, Cicero's Villen. S.
328-355 (mit Tafel und 3 Abbildungen). —
E. Drerup, Ein antikes Vereinsstatut. S. 356— 370.
— C. Neumann, Justi's Winckelmann in neuer
Auflage. S. 371 — 377. — R. Doebner, Zwei
ungedruckte Briefe Winckelmann's an den han-
noverschen Gesandten General Grafen L. v. Wall-
moden aus den Jahren 1767 und 1768. S. 577 — 581.
— Ch. Hülsen, Bilder aus der Geschichte des
Kapitols (Ilb[erg]). S. 383 f.
Neue Heidelberger Jahrbücher. Jahrgang VIII
(1898).
Heft 2. R. Schröder, Germanische Rechts-
symbolik auf der Marcussäule. S. 248 — 255 (mit
Abbildung). — K. Schumacher, Zur ältesten Be-
siedelungsgeschichte Badens. S. 256 — 268.
Preufsische Jahrbücher. 96. Band (1899).
Heft III. O. Seeck, Die Entwicklung der
antiken Geschichtschreibung (L. Ehrhardt). S.
514—519.
Jan us. Archives internationales pour l'histoire de
la medecine et la geographie medicale. IV" annee
(1899).
Mai-juillet. R. Kobert, Über die Pest des
Thukydides. S. 1 — 23.
The Independant (1899).
July 13. R. B. Richardson, The discoveries
at Corinth. S. 1868 f.
The Archaeological Journal. Volume LVI (1899).
No. 22.1. H. H. Howorth, Lancashire old and
new. S. 1 — 14. — H. S. Cowper, The influence
of the Roman occupation upon the distribution
of population in Cumberland and Westmoreland.
S. 28-50.
Journal Asiatique. Neuvieme serie, tome XIII
(1899).
No. 2. Clermont-Ganneau, Recueil d'archeo-
logie Orientale. Sommaire. S. 379—383.
The Journal of the British Archaeological Asso-
ciation. N. S. Vol. V (1899).
Part I. T. J. Walker, The traces of the
Roman occupation left in Peterborough and the
surrounding district. S. 51—62 (mit 5 Tafeln
und 2 Abbildungen).
The Journal of the Anthropological Institute of
Great Britain and Ireland. Vol. XXVIII (1899).
Nos. 3. 4. W. Flinders Petrie, On our pre-
sent knowledge of the early Egyptians. S. 202 f.
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Mai. O. Gilbert, Griechische Götterlehre
(H. Weil). S. 278—296.
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article (G. Perrot). 362 — 372.
Juillet. E\ Naville, Deir el Bahari (G. Mas-
pero, second article). S. 401— 414. — B.Pick,
Die antiken Münzen Nordgriechenlands I. (E.
Babelon). S. 414 — 424. — G. Fougeres, Man-
tinee (G. Perrot, troisieme article). S. 424 —
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The Journal of Hellenic Studies. Volume XIX
(1899).
Part I. E. A. Gardner, A head of Athena,
formerly in the Disney Collection. S. 1 — 12
(mit Tafel I und 2 Abbildungen). — C. R. Peers,
Greek graffiti from Deir el Bahari and El Kab.
S. 13 — 18 (mit 2 Abbildungen). — J. W.Crowfoot,
Exploration in Galatia eis Halym. Part I.
i68
Bibliographie.
Primitive remains in Galatia. S. 34—51 (mit
5 Abbildungen). — Part II. Topography, epi-
graphy, Galatian civilisation (J. G. C. Anderson).
S. 52 — 134 (mit Tafel IV und 50 Abbildungen).
— G. Karo, Notes on Amasis and ionic black-
figured pottery. S. 135-164 (mit Tafel V. VI
und 4 Abbildungen). — G. F. Hill, Note.
S. 164. — H. B. Walters, Athena Hygieia.
S. 165 - 168 (mit Tafel VII). — R. C. Bosanquet,
Some early funeral lekythoi. S. 169—184 (mit
Tafel II. III und 8 Abbildungen).
Korrespondenzblatt des Gesammtvereins der
deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine.
47. Jahrgang (1899).
Nr. 5 u. 6. F. Knoke, Das Varuslager im
Habichtswalde. S. 70 — 75.
Neues Korrespondenz-Blatt für die Gelehrten-
und Realschulen Württembergs. Sechster Jahr-
gang (1899).
Heft 6. W. Lübke, Die Kunst des Alter-
tums, bearb. v. M. Semrau (P. Weizsäcker).
S. 228—231.
Heft 7. R. Herzog, Inschriften und Papyri
im Gymnasium. S. 241 — 249. — Kluge, Die
Schrift der Mykenier (P. Weizsäcker). S. 265
— 267. — J. Schreiner, Hercules redivivus (Th.
Klett). S. 267 f.
Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeit-
schrift für Geschichte und Kunst. Jahrgang
XVIII (1899).
Nr. 4 u. 5. Neue Funde: (28) Kicklingen,
Hügelgräber. Sp. 49 f. — (29. 30) Coblenz,
Römischer Meilenstein (Lehner, Bodewig). S. 50
— 54 (mit Abbildung). — (31) Trier, Münz-
schatzfund (H[ettne]r). Sp. 54f. — Miscellanea:
(32) Speier, Römische Inschrift von Hördt
(Grünenwald). Sp. 55 — 57.. — (33) Centurionen-
inschrift aus Mainz, Brambach Nr. 993 (A.
v. Domaszewski). Sp. 57—59. — Vereinsnach-
richten: (42) G. Wolff, Über die römische
Töpferindustrie in der Umgebung Frankfurts.
Sp. 72—75-
Nr. 6. Neue Funde: (46) Pforzheim, Römi-
sches Grabmonument (K. Bissinger). Sp. 81 —
83 (mit 2 Abbildungen). — (47) Mainz, Funde
(Körber). Sp. 83—86. — (58) Legionstribun
asiatischer Herkunft auf einer Mainzer Inschrift
(A. v. Domaszewski). Sp. 97 f. — (59. 60)
Wiesbadener Steine (Lehner). Sp. 98 — 101 (mit
Abbildung).
Die Kunst für Alle. 14. Jahrgang (1899).
Heft 21. II. Schmidkunz, Museumskunst.
ö- 327—33I-
Kunstchronik. N. F. Jahrgang X (1898/99).
Nr. 30. Die Ausgrabungen von Silchester.
Sp. 473 f-
Limesblatt (1899).
Nr. 32. [195] Kernel, Zwei römische Erd-
schanzen (H. Lehner). Sp. 857 — 864 (mit Ab-
bildung). — [196] Heldenbergen, Erdlager und
Töpferofen (G. Wolff). Sp. 864-866. — [197]
Heddernheim, Stadtbefestigung (G. Wolff). Sp.
866. — [198] Zwei römische Inschriften vom
Mainlimes. Sp. 866—875 (mit 4 Abbildungen).
— [199] Cannstatt, mutmafsliche mansio und
Beneficiarier-Station bei Castell Cannstatt (E.
Kapff). Sp. 875-879. — [200] Böhming,
Kastell (Winkelmann). Sp. 879—884 [dazu
Zangemeister Sp. 883 — 888 (mit Abbildung)].
Deutsche Litteraturzeitung. XX. Jahrgang
(1899).
Nr. 22. J. Boehlau und F. v. Gilsa, Neo-
lithische Denkmäler aus Hessen (K. Schumacher).
Sp. 872 f.
Nr. 23. American Journal of Archaeology
N. S. II 6. III 1 (U. v. Wilamowitz-Moellen-
dorff). Sp. 900 f.
Nr. 24. H. Winckler, Altorientalische
Forschungen, 2. Reihe Bd. I 1 — 3 (P. Jensen).
Sp. 936 f. — M. Wilbrandt, Die politische und
soziale Bedeutung der attischen Geschlechter
vor Solon (R. Pöhlmann). Sp. 952 f. — B.
Sauer, Das sogenannte Theseion (H. Winnefeld).
Sp- 954—956.
Nr. 26. R. v. Scala, Die Staatsverträge des
Altertums. I. (Fr. Cauer). Sp. 1035 — 1037.
Nr. 28. R. Brown jun., Semitic influence
in Hellenic mythology (M. Lidzbarski). Sp.
1097 f. — A. Torp, Lykische Beiträge 1—11;
O. Thomsen, Etudes lyciennes I (H. Pedersen).
Sp. noo — 1103. — O. Seeck: Die Entwicklung
der antiken Geschichtschreibung (R. v. Scala).
Sp. 11 05 f.
Nr. 29. W. Lübke, Die Kunst des Alter-
tums, bearb. von M. Semrau (C. Robert). Sp.
1161 — 1164.
Nr. 30. N. Persichetti, Alla ricerca della Via
Caecilia (G. Wissowa). Sp. 1183. — G. Gatt,
Die Hügel von Jerusalem (J. Benzinger). Sp. 1 193.
Nr. 31. F. Haug und G. Sixt, Die römi-
schen Inschriften und Bildwerke Württembergs
(K. Schumacher). Sp. 1230T.
Nr. 32. G. Boissier, Roman Africa ed. A.
Ward (A. Schulten). Sp. 1250— 1252.
The Wiltshire Archaeological and Natural History
Magazine. Vol. XXX (1899).
Bibliographie.
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No. XCI. A. D. Passmore, Notes on a
Roman building, and interments, lately disco-
vered at Swindon. S. 217—221 (mit 2 Ab-
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Me langes d' archeologie et d' histoire (Ecole
frangaise de Rome). XIX. annee (1899).
Fase. 3. 4. A. Chaumeix, Fragment de bas-
relief grec. S. 158 — 165 (mit Tafel V). —
— M. Besnier, Les scholae des sous-officiers
dans le camp romain de Lambese. S. 199 —
258 (mit Tafel VI— VIII). — L. Homo, Les
suffites de Thugga d' apres une inscription
recemment decouverte. S. 297 — 306.
Memoires del' Academie des sciences, belles-lettres
et arts de Savoie [Chambery]. 4 c serie, t. VII
(1899).
Comte de Loche, Histoire de la Ville d' Aix
les Bains. Chap. I. — Origine du nom de la
ville d' Aix; son histoire ä 1' epoque gallo-romaine.
S. 20 ff. — Chap. V. Monuments et objets
antiques d' Aix les Bains; voies romaines. S.
253fr. — Chap. VI. Histoire des Thermes d'Aix;
leur emploi ä 1' epoque gallo-romaine; ruines
des bains romains; bain de Cesar. S. 339 ff.
Memoires de la Societe nationale des Antiquaires
de France. Tome cinquante-septieme (1898).
V. Durand et de la Noe, Cadran solaire
portatif trouve au Cret-Chatelard, commune de
Saint-Marcel de Feiines (Loire). S. 1—38 (mit
3 Tafeln). — C. Jullian, La question des piles
et les fouilles de Chagnon (Saintonge). S. 39
— 62 (mit 6 Abbildungen). — Delattre, Fouilles
dans 1' amphitheätre de Carthage (1896— 1897).
S. 135—187 (mit Tafel). — C. Jullian, La
traversee des Cevennes ä 1' epoque romaine.
S. 188 — 196 (mit Abbildung). — J. Roman, Le
Briangonnais, sa formation et son rattachement
ä V archeveche d' Embrum [darin: Du Briancon-
nais et du royaume de Cottius] S. 197 — 228. —
R. Cagnat, Une mosai'que de Carthage represen-
tant les mois et les Saisons. S. 253 — 270 (mit
Tafel und 3 Abbildungen). — E. Babelon,
Histoire d' un medaillon disparu. Justinien et
Belisaire. S. 295—326 (mit Tafel und 4 Ab-
bildungen). — J. Daguin, Les fouilles de Ver-
tault (Cöte-d'Or) en 1895, 1896 et 1897. S.
327~ 356 (mit Tafel und 4 Abbildungen). —
J. de Rouge, Monuments contemporains des
deux premieres dynasties, recemment decouverts
en Egypte. S. 357— 370.
Mittheilungen der K. K. Central-Commission
für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale. N. F. 25. Band (1899).
Archäologischer Anzeiger 1899.
Heft 3. H. Richly, Prähistorische Funde
auf den Verkehrswegen aus Böhmen nach dem
Süden und Südosten. S. 122 f. — A. Petter,
Ein römischer Reliefstein aus Maxglan bei Salz-
burg. S. 143 — 145 (mit 3 Abbildungen). —
A. Ebner, Römerstein bei St. Margarethen. S.
145. — F. Kenner, Römischer Grabstein in
Küchel. S. 155 f. (mit Abbildung). — Kubit-
schek, Römerfunde in Höflein bei Brück a. L.
S. 156 — 159 (mit 9 Abbildungen). — F. Kenner,
Das römische Doppelgrab auf dem Fleischmarkt
in Wien. S. 159— 161 (mit 3 Abbildungen). —
Riedl, Ausgrabungen in Cilli. S. 161 f. (mit 4
Abbildungen).
Mittheilungen der Anthropologischen Gesell-
schaft in Wien. XXIX. Band (1899).
Heft III. H. Richly, Prähistorische und früh-
geschichtliche Verbindungen zwischen dem süd-
lichen Böhmen und der Donau. S. 85 — 91.
Mittheilungen der Geographischen Gesellschaft
in Hamburg. Band XV (1899).
Heft 1. W. Belck und C. F. Lehmann,
Reisebriefe von der armenischen Expedition.
S. 1—23.
Mittheilungen des Kaiserlich Deutschen Archä-
ologischen Institus. Athenische Abtheilung.
Band XXIV (1899).
Heft 1. A. Körte, Kleinasiatische Studien.
IV. S. 1—45 (mit Tafel I— IV). — O. Ruben-
sohn, Eleusinische Beiträge. S. 46—71 (mit
Tafel VII. VIII und einer Abbildung). — E.
Ziebarth, Ein griechischer Reisebericht des fünf-
zehnten Jahrhunderts. S. 72—88. — Litteratur.
S. 89. — Funde. S. 90—94. — Sitzungsproto-
kolle. S. 95 f. — Ernennungen. S. 96.
Römische Abtheilung. Band XIV (1899).
Heft 1. W. Amelung, Über ein Relief im
Museo Nazionale Romano. S. 3 — 7 (mit Tafel I
und einer Abbildung). — W. Amelung, Kybele
Orans. S. 8 — 12. — M. Mayer, Ceramica dell'
Apulia preellenica. II. La Peucetia. S. 13 —
80 (mit Tafel II— V und 34 Abbildungen). —
J. Six, Ikonographische Studien. XIV. Maus-
sollos, Fürst von Mylasa, Satrap von Karien.
XV. Alexander III. König von Makedonien.
XVI. Alexander IV. König von Makedonien.
S. 81 — 90 (mit 4 Abbildungen). — E. Peter-
sen, Artemis und Hippolytos. S. 91—100
(mit 2 Abbildungen). — E. Petersen, Zu XIII
S. 97 ff. (Orphisches in der unteritalischen Vasen-
malerei). S. 101 f. — Sitzungen [darin E. Peter-
sen über die Gladiatorenkaserne in Pompeji].
S. 103 f.
12
170
Bibliographie.
Mitteilungen aus der historischen Litteratur.
XXVII. Jahrgang (1899).
Heft 3. F. Knoke, Das Caecinalager bei
Mehrholz (F. Abraham). S. 261 f.
Petermanns Mitteilungen. 45. Band (1899).
O. Kern, Bei den Mönchen auf dem Athos
(Supan). S. 95. — R. Oberhummer, Imbros (J.
Partsch.). S. 96. — G. Fougeres, Mantinee
(J. Partsch). S. 97. — R. Oberhummer und
H. Zimmerer, Durch Syrien und Kleinasien
(v. Diest). S. ioof. — G. Rindfleisch, Die
Landschaft Haurän in römischer Zeit (C. Diener).
S. 101.
Ergänzungsheft 128. R. Leonhard, Die Insel
Kythera. Eine geographische Monographie.
Gotha, J. Perthes, 1899. H. 47 S. Lex. 8°.
Mit Karte [vgl. Bibliographie 1898 S. 245].
Mnemosyne. N. S. Volumen XXVII (1899).
Pars III. J. C. Naber, Observatiunculae de
iure Romano. S. 246 — 284.
The Atlantic Monthly (1899).
August. P. Gardner, Greek history and
Greek monuments. S. 183 — 192.
Monumenti antichi pubblicati per cura della R.
Accademia dei Lincei. Vol. IX (1899).
Puntata I. C. Robert, Sopra i vasi di Poli-
gnoto. S. 5—30 (mit Tafel I— III). — P. Orsi,
Pantalica e Cassibile. S. 33 — 146 (mit Tafel
IV— XIV). — L. A. Milani, Sepolcreto con vasi
antropoidi di Cancelli sulla montagna di Cetona.
S. 149 — 192. — M. Jatta, Di una pittura va-
scolare riferibile al mito di Laocoonte. S. 193
— 200 (mit Tafel XV). — P. Orsi, Camarina
(campagna archeologica del 1896). S. 201 —
278.
Le Musee beige. Troisieme annee (1899).
No. 2. J. P. Waltzing, Les Colleges fune-
raires chez les Romains. II. S. 130 — 157. —
A. de Ceuleneer, Les dolmens et les gounds.
S. 161 — 165. — H. Francotte, A. Roersch, J.
Sencie, Bulletin d' epigraphie et d' institutions
grecques 1897— 1898. I. S. i66ff.
Das Museum. IV. Jahrgang (1899).
Heft 14. Tafel 110. Weibliche Figur vom
Esquilin. Rom, Konservatorenpalast.
Heft 16. Tafel 121. Kopf des Menelaos.
Marmor, Rom, Vatikan. — R. Kekule von
Stradonitz, Der Pasquino (mit 6 Abbildungen).
t'eske Museum Filologicke. Jahrgang V (1899).
[Böhmisch].
Lieferung 3. J. V. Präsek, Die Chronologie
der letzten Chaldäer in Babylon und der letzten
Achaemeniden. S. 160— 108. — Recensionen:
Furtwängler, Neuere Fälschungen von Antiken
(J. Vysoky). — Petersen, Vom alten Rom (R.
Noväk). — Mücke, Vom Euphrat zum Tiber
(J. V. Präsek). — Niese, Geschichte der griechi-
schen und makedonischen Staaten II (J. V.
Präsek).
Rheinisches Museum für Philologie. N. F. 54.
Band (1899).
Heft 3. L. Ziehen, Die drakontische Gesetz-
gebung. S. 321 — 344. — J. Beloch, Die Be-
völkerung Galliens zur Zeit Cäsars. S. 414 —
445. — E. Ziebarth, Zur Überlieferungsgeschichte
kretischer Inschriften. S. 488 — 494.
Nachrichten über deutsche Alterthumsfunde.
Zehnter Jahrgang (1899).
Heft 2. Mazegger, Römerfunde in Mais.
S. 27—29.
Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der
Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-
historische Klasse (1899).
Heft I. W. Belck und C. F. Lehmann,
Vorläufiger Bericht über die im Jahre 1898
erzielten Ergebnisse einer Forschungsreise durch
Armenien. S. 81 — 86.
Die Nation (1899).
No. 45. Ch. Hülsen, Bilder aus der Ge-
schichte des Kapitols (H.). S. 642.
The Nation (1899).
July 27 R. Norton, The Underground Forum.
Nationalzeitung. 52. Jahrgang (1899).
No. 372. Ein neues Unternehmen der
preufsischen Akademie der Wissenschaften [Rec.
von B. Pick, Die antiken Münzen Nordgriechen-
lands] (H. v. Fritze).
Nord und Süd. 89. Band (1899).
Heft 267. Fr. Kühl, Der deutsche Orden in
Griechenland. S. 327 — 341. — A. Wünsche,
Die Sage vom Lebensbaum und Lebenskraut in
den verschiedenen Culturreligionen. S. 375—
397-
(R. Ispettorato pei monumenti e seavi dei manda-
menti di Conselice, Este, Monselice e Mon-
tagnana.) Notizie di archeologia, arte e storia
comunicate dal R. Ispettore Prof. A. Prosdocimi.
Anno I (1899).
No. 2 (febbraio). Cippo sepolcrale romano
scoperto in Casale di Scodosia. S. 23 — 25. —
Dell' uso degli antichi di coprire le urne cinerarie
con veli. S. 27 — 28. — Doni fatti al R. Museo
Atestino nel 1898. S. 33—35.
No. 3 (marzo). Un cippo del sepolcro di
L. Suillio Tirone scoperto nel sobborgo di
Morlungo in Este. S. 41 f. — Lapide sepolcrale
Bibliographie.
171
romana scoperta nel territorio di Lonigo. S. 43.
— Di un asse librale del R. Museo Atestino
(A. Alfonsi). S. 53-55.
No. 4 (aprile). Scoperte archeologiche in
S. Pietro Montagnon. S. 61 — 66.
No. 5 (maggio). Dono di oggetti in bronzo
al R. Museo Atestino. S. 103 f.
No. 6 (giugno). Di un ripostiglio di monete
romane scoperto nella villa del Maino-Bojani
(A. Alfonsi). S. 113 — 122.
No. 7 (luglio). Di alcune conchiglie trovate
nelle tombe euganee (A. Alfonsi). S. 135—138.
Notizie degli Scavi di Antichitä (1899).
Febbraio. Regione X (Venetia). 1. Lonigo.
Titolo sepolcrale scoperto a due chilometri
dall* abitato. S. 45 f. — Regione VIII (Cispa-
dana). 2. Forli. Tombe romane scoperte nella
parrochia di Carpena (A. Santarelli). S. 46 f.
— Regione V (Picenum). 3. Toriceila Sicura.
Urnetta marmorea con epigrafe sepolcrale latina
(F. B[arnabei]). S. 47 f. - Regione VII (Etruria).
4. Civita Castellana. Iscrizione votiva al Dio
Sorano scoperta nel territorio del comune (D.
Vaglieri). S. 48 f. — 5. Santa Marinella. Tomba
di eta romana scoperta presso la stazione ferro-
viaria (L. Borsari). S. 49. — Roma. 6. Nuove
scoperte nella cittä e nel suburbio (G. Gatti).
5. 49 — 61 (mit Abbildung). — Regione I (Latium
et Campania). Latium. 7. Ostia. Due nuove
iscrizioni ritrovate presso il teatro dell' antica
cittä (G. Gatti). S. 61 f. — Campania. 8. Pompei.
Relazione degli scavi fatti nel mese di febbraio
1899 (A. Sogliano). S. 62 f. — Regione II
(Apulia). Hirpini. 9. Benevento. Frammento
di titolo onorario imperiale, e costruzioni di
eta romana scoperte entro la cittä (A. Meomar-
tini). S. 63 f. — 10. Reino. Tombe con iscri-
zione latina scoperte nel territorio del comune
(A. Meomartini). S. 65. — Regione IV (Sam-
nium et Sabina). Vestini. II. Fontecchio.
Iscrizioni latine intiere e frammentate scoperte
nel territorio del comune (A. de Nino). S. 65. f.
— 12. San Pio. Tomba con supellettile funebre
e con iscrizioni latine (A. de Nino). S. 67. —
— 13. San Vito. Resti di antico abitato (A. de
Nino). S. 67. — Paeligni. 14. Sulmona. An-
tiche tombe scoperte nel territorio sulmonese
(A. de Nino). S. 68 f. — Sicilia. 15. Melilli.
Sepolcri siculi del primo periodo (P. Orsi). S. 69.
— 16. Avola. Sepolcri siculi e catacombe cri-
stiane (P. Orsi). S. 69!. — 17. Siracusa. Nuove
esplorazioni della necropoli in contrada Grotti-
celli (P. Orsi). S. 70. — 18. Mineo. Avanzi
di antico recinto (P. Orsi). S. 70 f. (mit Ab-
bildung). — 19. Nicosia. Antichi sepolcreti
riconosciuti nel territorio del comune (P. Orsi).
S. 71.
Marzo. Regione X (Venetia). 1. Este. Nuovo
ripostiglio di monete romane scoperto nella Villa
Del Maino-Bojani, detta di Serraglio (A. Pros-
docimi). S. 73 — 76. — Regione VI (Umbria).
2. Terni. Avanzi di antico edificio, e mattone
con bollo figulo rinvenuti in contrada le Sore
(N. Persichetti). S. 76. — Regione VII (Etruria).
3. Nazzano. Frammento di lucerna fittile iscritta
(G. Gatti). S. 76 f. — Roma. 4. Nuove scoperte
nella cittä e nel suburbio (G. Gatti). S. 77 — 87.
— Regione I (Latium et Campania). Latium.
5. Piperno. Costruzioni poligonali ed altre
antichitä dei dintorni del paese (G. B. Giovenale.
L. Mariani). S. 88 — 101 (mit 15 Abbildungen).
— 6. Sonnino. Colonna miliaria della via Appia
nell' abazia di Fossanova (L. Mariani). S. 102.
— Campania. 7. Pompei. Relazione degli scavi
fatti nel mese di marzo 1899 (A. Sogliano).
S. 103 - 106 (mit Abbildung). — Regione IV
(Samnium et Sabina). Sabini. 8. Coppito. Resti
di antiche costruzioni nell' agro amiternino (N.
Persichetti). S. 106.
Aprile. Regione XI (Transpadana). 1. Aosta.
Scoperte di antichitä romane avvenute durante
la costruzione dell' edifizio per le Scuole Nor-
mali (A. d' Andrade). S. 107—124 (mit 7 Ab-
bildungen). — Regione VIII (Cispadana). 2. Pia-
cenza. Iscrizione latina (G. Gatti). S. 124 f. —
3. Forli. Martello litico scoperto entro 1' abitato
(A. Santarelli). S. 125 f. — 4. Carpena (villaggio
del comune di Forli). Piccolo ripostiglio di
monete consolari (A. Santarelli). S. 126 f. — Roma.
5. Nuove scoperte nella cittä e nel suburbio.
[Forum. Necropole bei Via Salaria] (G Gatti).
S. 127 — 139. — Campania. 6. Masano di Napoli.
Pavimento a musaico e sarcofago marmoreo sco-
perti nell' antico agro puteolano (A Sogliano).
S. 140 f. — 7. Pompei. Scavi del mese (A.
Sogliano). S. 141 — 146 (mit 2 Abbildungen).
— Regione IV. Samnium et Sabina. Marsi.
8. Gioia dei Marsi. Ripostiglio di monete familiari
di argento. S. 146 f. — Sabini. 9. Contigliano.
Ripostiglio di monete familiari romane (S. Am-
brosoli). S. 147. — Paeligni. io.Sulmona. Lapide
iscritta contenente parte di un testamento (A. de
Nino). S. 148. — Regione II (Apulia). Hirpini.
11. Paduli. Iscrizione latina (A. Meomartini).
S. 149 f.
Maggio. Roma. 1. Nuove scoperte nella
172
Bibliographie.
cittä e nel suburbio. Regione VIII. Iscrizione
latina arcaica scoperta nel Foro Romano [s. o.
Einzelschriften unter Stele; hier noch drei Seiten
Nachwort]. S. 151 — 200. — Altre scoperte nel
Foro Romano (G. Gatti). S. 200 — 202. — Re-
gione 1 (Latium et Campania). Latium. 2. Cori.
Conserva di acqua scoperta nel territorio del
comune (O. Nardini). S. 202 f. — 3. Pompei.
Scavi del maggio [Münzfund, kleine Bronzen,
Venusstatuette] (A. Sogliano). S. 203— 208 (mit
2 Abbildungen).
O t i a Merseiana. The publication of the Arts Faculty
of University College, Liverpool. Vol. I (1899).
R. Caton, Two lectures on the temple and
ritual of Asklepios at Epidäurus and Athens.
S. 33—74 (mit 32 Abbildungen).
Periodico della societä storica per la provincia
e antica diocesi di Como (1899).
Fase. 47. P. Moiraghi, Un monumento ro-
mano-comense inedito [a Torino].
Philologus. Band LVIII (N. F. XII) (1899).
Heft 3. B. Heisterbergk, Solum italicum.
S. 321 — 342. — A. Mommsen, 'Pä/o; auf atti-
schen Inschriften. S. 343 — 347. — S. Eitrem,
Observationes mythologicae maxime ad Ovidium
speetantes. S. 451 — 466. — P. Kretschmer, Eine
theräische Felsinschrift. S. 467—469.
Proceedings of the Society of Biblical Archaeo-
logy. Vol. XXI (1899).
Part 5. G. W. Fräser, Notes on Scarabs.
S. 148—157 (mit 3 Tafeln). — Th. G. Pinches,
A new babylonian king of the period of the
first dynasty of Babylon. S. 158 — 163 (mit Tafel).
— Th. G. Pinches, Major Mockler-Ferryman's
tablet giving the names of temple -overseers.
S. 164—167 (mit Tafel). — Th. G. Pinches, An
interesting cylinder-seal. S. 168 f. — W. L. Nash,
Cylinder of Pepi Ist. S. 170 (mit Abbildung).
— S. A. Cook, Palmyrene inscriptions. S. 170
— 172. — C. H. W. J., The official title lu-su-
. pa-mes. S. 172 f. — J. Offord, Ashteroth-Karnaim.
S. 173 f. — C. H. W. J., The biblical aecount
of Sennacherib's murder. S. 174 f. — W. H. R.,
Sketch of an engraved shell. S. 175 f. (mit Ab-
bildung). — T. K. Cheyne, The land of Cabul.
S. 177-179.
Recueil de travaux relatifs a la philologie et a
l'archeologie egyptiennes et assyriennes. Vol.
XXI (1899).
Liv. 3 et 4. Ph. Virey, La Tombe des Vignes
ä Thebes. S. 137 — 149 (mit 5 Abbildungen).
— G. Maspero, Sur une formulette des Pyramides.
S. 150—152. — M. de Rochemonteix, Rapport
ä M. le Ministre de l'Instruction publique sur
une mission dans la Haute-Egypte. S. 153—176.
— Bourdais, La source divine et generale, con-
ception chaldeenne, dans les monuments figures
des collections ä Paris. S. 177 — 193. — F.
Chabas, Lettre a M. Cerquant sur la mythologie
egyptienne. S. 194—197. — W. Max Müller,
Der Name der Stadt Edfu. S. 199 f. — t. Naville,
Le pere de Thoutmes III. S. 201 — 212. — E.
Naville, Figurines egyptiennes de l'epoque ar-
cha'fque. S. 212-216 (mit 3 Tafeln). — J.
Lieblein, Les Vlle — XIe dynasties egyptiennes.
S. 216 — 219. — Fossey, Notes de geographie
assyrienne. S. 222 f. (mit Abbildung). — W.
E. Crum, La Nubie dans les textes coptes. S.
223 — 227.
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Preufsischer Staats-Anzeiger (1899).
No. 130 (5. Juni). Archäologisches aus
Griechenland.
Rendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe
di scienze morali, storiche e filologiche. Ser. V
vol. VII (1898).
Fase. 12. Barnabei, Notizie delle scoperte
di antichitä del mese di novembre. S. 317 — 320.
Vol. VIII (1899).
Fase. 1. 2. Barnabei, Notizie delle scoperte
di antichitä del mese di dicembre 1898. S. 46 — 50.
— Gennaio 1899. S. 59 — 62.
Fase. 3. 4. Barnabei, Notizie delle scoperte
di antichitä del mese di febbraio. S. 97 — 101.
— Marzo, S. 146 — 150. — Ghirardini, Di un
nuovo gruppo di tombe della necropoli atestina.
S. 102 — 113. — Ghirardini, Di un sepolcro
primitivo scoperto a Genova. S. 151 — 157.
Fase. 5. 6. Barnabei, Notizie delle scoperte
di antichitä del mese di aprile. S. 191— 195. —
Montelius, Roma prima di Romolo e Remo.
S. 196. — Patroni, Di una nuova orientazione
scientifica dell' archeologia nel piü recente movi-
mento scientifico. S. 221—240. — Pigorini,
Monumenti megalitici di terra d'Otranto. S. 249.
— Gamurrini, Su di una stele vetustissima trovata
al foro Romano. S. 286. — Barnabei, Notizie
delle scoperte di antichitä del mese di maggio
1899. S. 250 f. — Giambelli, Nota critica e
storica sopra gli Ictimuli. S. 252 — 262.
Rendiconti dell' Istituto Lombardo di scienze e
lettere. Ser. II vol. XXXII (1898).
Fase. 9 — 11. E. Lattes, Di una iscrizione
etrusca trovata a Cartagine. — E. Lattes, Di
due antichissime iscrizioni etrusche teste scoperte
a Barbarano di Sutri.
Bibliographie.
173
The Classical Review. Vol. XIII (1899).
No. 5. J. Fuchs, Hannibals Alpenübergang
(G. E. Marindin). S. 238- 249. — F. Münzer,
Beiträge zur Quellenkritik der Naturgeschichte
des Plinius; A. Kalkmann, Die Quellen der Kunst-
geschichte des Plinius (K. Jex-Blake). S. 268
— 270. — G. Fougeres, Mantinee (W. Loring).
S. 276—278. — Furtwängler's Archaeological
papers 1898 — 1899 [Rec. von: Neue Denkmäler
antiker Kunst; Zu den Tempeln der Akropolis
von Athen; Griechische Originalstatuen in Ve-
nedig; Neuere Fälschungen von Antiken; Über
Kunstsammlungen in alter und neuer Zeit] (E.
Strong-Sellers). S. 278-281. — H. B. Walters,
Monthly Record. S. 281 f.
No. 6. F. Haverfield, Did Agricola invade
Ireland? S. 302 f. — J. B. Bury, Achilleus and
Erechtheus. S. 307 f. — W. R. Paton, Antiochia
Chrysaoris. S. 319 — 321. — Th. Ashby, Excava-
tions in Rome. S. 321 f. — B. Pick, Die antiken
Münzen Nordgriechenlands. I. (G. F. Hill). S.
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Auetores Antiquissimi; Th. Mommsen, Ost-
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The Quarterly Review (1899).
N°- 379- The Holy Sepulchre. S. 103 — 127
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Revue archeologique. Troisieme serie, tome XXXIV
(1899).
Mars-avril. J. de Morgan, Fouilles ä Suse,
1897- 1898 (fin). S. 161 — 187. — S. Reinach,
Deux bustes du pretendu Vitellius. S. 205-211
(mit Tafel VI). — P. Merimee, Lettre archeo-
logique. S. 212 — 214. — H. Cavaniol, Sur
Chanteroy. S. 215 — 230 (mit 13 Abbildungen).
— A. Moret, Stele de la XVIII« dynastie repre-
sentant une fabrique d'arcs (Musee du Louvre).
S. 231 — 239 (mit Abbildung). — A.-L. Delattre,
Les eimetieres superposes de Carthage (1896)
(suite). S. 240 — 255. — J. Levy, Dieux siciliens.
(I. Les AeXXot et les riaXixot. II. Hadranos.
III. Pediakrates). S. 256-281. — G. Katcheretz,
Notes d'archcologie russe. IV. Les tumulus du
gouvernement de SaintrPctersbourg. S. 282 — 2S7
(mit Abbildung). — Bulletin mensuel de l'Aca-
demie des inscriptions (L. Dorez). S. 288 — 295.
— Societe nationale des antiquaires de France.
S. 296 — 298. — E. Cartailhac, Une. nouvelle
statue du dieu tricephale gaulois. S. 302 f. —
W. Heibig, Führer, 2. Aufl. Bd. I (S. Reinach).
S. 307 — 310. — H. D'Arbois de Jubainville, La
civilisation des Celtes (A. Bertrand). S. 310 f. —
Revue des publications epigraphiques relatives
a l'antiquite romaine. Janvier-fevrier (R. Cagnat).
s. 313—320.
Mai-juin. P. Maspero, Bas-relief egyptien
appartenant ä M. de Saint-Marceaux. S. 321 f.
(mit Tafel). — Clermont-Ganneau, Une »eponge
americaine« du VI" siecle avant notre ere. S.
323-328 (mit 4 Abbildungen). — A. Joubin, Un
buste thessalien de Ge. S. 329 — 334 (mit Tafel).
— Th. Reinach, Notes archeologiques. I. Le
Silene Terpon. II. Les Amours au bucher. S.
335 — 340. — Costantin, Le mythe du chene marin.
S. 341—358 (mit 6 Abbildungen). — P. du Cha-
tellier, Les tumulus de Kervastal en Ploneis
(Finistere). S. 359—362 (mit 2 Abbildungen).
— A. L. Delattre, Les eimetieres romains super-
poses de Carthage (1896). Suite. S. 382 — 396
(mit Abbildung). — G. Katcheretz, Notes d'ar-
cheologie russe. V. Les necropoles de Lada et
de Tomnikov dans le gouvernement de Tambov.
S. 397 — 403 (mit 4 Abbildungen). — J. Keiffer,
Precis des decouvertes archeologiques faites dans
le grand-duche de Luxembourg de 1845 — 1897
(Suite). S. 403—418. — S. Reinach, Index des
localites et des collections d'oü proviennent, qui
possedent ou qui ont possede les statues antiques
publiees dans le Repertoire de la statuaire. S.
419 — 447. — Bulletin mensuel de PAcademie
des Inscriptions. S. 455 — 459. — Societe na-
tionale des Antiquaires de France. S. 460 — 462.
— Nouvelles archeologiques et correspondance.
S. 463 — 476 (mit Abbildung). — Ermitage Im-
perial. Musee de sculpture antique (G. Katche-
retz). S. 477—483. — J. B. Carter, De Deorum
Romanorum cognominibus quaestiones selectae(R.
C[agnatj). S. 487. — Les monuments historiques
de la Tunisie. ire partie: Les monuments an-
tiques publies par R. Cagnat et P. Gauckler.
ire Hvr.: Les temples paiens (M. Besnier). S.
492—495.
La Revue de Part ancien et moderne. 3e annee,
tome VI (1899).
174
Bibliographie.
No. 28. G. Perrot, Le musee du Bardo ä
Tunis et les fouilles de M. Gauckler. S. 1 — 18
(mit 2 Tafeln und 11 Abbildungen).
No. 29. G. Perrot, Le musee du Bardo etc.
S. 99 — 116 (mit 17 Abbildungen). — G. Perrot
et Ch. Chipiez, Histoire de l'art dans l'antiquite.
VII (anon. Rec). S. 167.
Revue beige de numismatique. 55e annee (1899).
Troisieme livraison. A. Blanchet, Recherches
sur la circulation de la monnaie en or sous les
empereurs romains. S. 277 — 302. — B. dejonghe,
Les celebres collections de monnaies antiques
du Chastel et de Hirsch au Cabinet Royal des
Medailles de Bruxelles. S. 384—388.
Revue celtique. Vol. XX (1899).
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troisieme annee (1899).
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No. 21. W. Dittenberger, Sylloge. 2. Aufl.
I. (B. Haussoullier). S. 403 — 407.
No. 22. Melanges Henri Weil (My.). S.
401-403.
No. 25. A. Schulten, Die römische Flur-
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— E. Le Blant, Les Commentaires des livres saints
et les artistes chretiens des premiers siecles
(M. D.). S. 487 f. — Enquete sur les installa-
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Cagnat et P. Gauckler, Les monuments historiques
de la Tunisie. I. (J. Toutain). S. 488 — 491.
No. 26. G. Billeter, Geschichte des Zins-
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Justinian (A. Martin). S. 509.
No. 29. A. Furtwängler, Über Kunstsamm-
lungen in alter und neuer Zeit (S. Reinach). S. 30.
No. 30. A. Blanchet et F. de Villenoisy,
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No. 32. L. W. King, The letters and in-
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on oriental antiquities; A. Boissier, Note sur une
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spicine (F. Thureau- Dangin). S. 105 — 107.
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Abbildung). — C. Jullian, Notes gallo-romaines.
S. 233-244. — P. Paris, L'äne de Silene. S.
245 — 248 (mit Abbildung und Tafel III). —
A. Engel, Godet de Noria. S. 249 — 252 (mit
Abbildung). — E. Hübner, Epistula scripta in
latere nondum cocta et nuper inventain Hispania.
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drizet, Encore Labys. S. 40 —42. — T. R[einach],
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des Zinsfufses im griechisch-römischen Altertum
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musee de Blois. S. 174 f. — H. Lechat, Bulletin
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— 379- — J- Toutain, De Saturni dei in Africa
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F. Studniczka, Die Siegesgöttin (L. Couve). S.
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II. H. d'Arbois de Jubainville, La civilisation
des Celtes et Celle de l'epoque homerique (Ch.
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ere (C. J.). S. 405 f.
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No. 162. A. Lafon, Note sur le calendrier
de Coligny [Ain]. S. 549—554-
Revue du Midi. I3me annee (1899).
No. 4 — 6. Ed. du Tremond : Congres archeo-
logique de Nimes. S. 299—306; 437—454;
580-590.
Revue des deux mondes. LXIXe annee, quatrieme
periode, tome 1530 (1899).
3ß livraison. Ph. Berger, Les fouilles de
Carthage. S. 658-676.
Tome 1546 (1899).
2e livraison. G. Perrot, L'histoire de l'art
dans l'cnseignement secondaire. S. 285 — 319.
Nouvelle Revue historique de droit francais et
etranger. 23« annee (1899).
No. 3. J. Toutain, Nouvelles observations
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S. 284—312.
Revue numismatique. Quatrieme serie, tome
troisieme (1899).
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Beuvrey. S. 129 — 172 (mit 11 Abbildungen). — E.
Poncet, Numismatique lyonnaise. Note sur un
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S. 173 — 176 (mit Abbildung). — A Dieudonne,
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R. Mowat, Numismatique lusitanienne. Salacia,
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Revue de philologie. Annee et tome XXIII (1899).
2e livraison. P. Foucart, Demosthenes et les
hieromnemones thessaliens. S. 105— 11 1. —
P. Foucart, La course aux flambeaux. S. 112
— 116. — B. Haussoullier, Caligula et le temple
d'Apollon Didymeen. S. 147 — 164. — B. Haus-
soullier, Une liste de debiteurs du tresor ä Ilium.
S. 165 — 168. — E. Chatelain, Fragments de droit
antejustinien tires d'un palimpseste d'Autun. S.
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dans l'antiquite (A. M[artin]). S. 189.
33 livraison. S. Reinach, Aüais TtpoyjvttJV
dihu.[<JT(ov S. 228 — 231. — P. Foucart, S/rpatrjYÖ;
Sttcito;, STpaTTjyo; dv&'jTTctToc. S. 254 — 269. —
T. W. Beasley, Un cas unique de cautionnement.
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Manius Aquillius. S. 293 — 299.
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annee (1899).
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oracles egyptiens. S. 45—58. — P. Allard, Le
Forum romain (Rec. von H. Thedenat, Le Forum
romain). S. 185 — 194. — E. Maurice, L'extension
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Fase. 7. L. Ceci, L'iscrizione antichissima
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16 dicembre. T. Guarducci, Le vie militari
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bearb. von M. Semrau (Brunecke). S. 371 —
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Caesars bellum Gallicum (L. Koch). S. 391 f. —
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III. A. Ludwig, Über das Schwanken der
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VI. F. Hommel, Hethiter und Skythen und
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Berliner philologische Wochenschrift. 19. Jahr-
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No. 23. J. Burckhardt, Griechische Kultur-
geschichte (Schlufs) (A. Holm). Sp. 717 — 724.
— M. Fränkel, Eine Inschrift aus Argos (A.
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Probleme mykenischer Architekturgeschichte
(B[elger]> Sp. 73*— 734-
No. 24. S. Ambrosoli, Monete greche (Holm).
Sp. 757 f. — Archaeologica varia: Kreta, Thes-
salien, Ägypten (Staudamm des Nils unterhalb
Philae, Grab Thutmosis I), chaldäische Stele
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No. 25. O. Gilbert, Griechische Götterlehre
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No. 30. O. Waser, Charon, Charun, Charos
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(W. Larfeld). Sp. 976 f. — Leonardos, Auxo-
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Steuding). Sp. 770. — C. M. Columba, La
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No. 29. E. Meyer, Die Sklaverei im Alter-
tum (R. Lange). Sp. 794 — 799. — Archä-
ologische Gesellschaft in Berlin, Juni-Sitzung.
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poetarum scriptorum artificum per antiquitatem
fuerunt? (C. Haeberlin). Sp. 830 — 32. — A.
Solari, Fasti ephororum Spartanorum (F. Cauer).
Sp. 834 f. — C. Buresch, Aus Lydien (anon.
Rec). Sp. 835 f. — Studi e materiali di arche-
ologia e numismatica pubbl. per cura di L. A.
Milani. Vol. I 1 (P. Kretschmer). Sp. 836 —
838. — G. Macdonald, Catalogue of greek coins
in the Hunterian Collection. Vol. 1 (H. v.
Fritze). Sp. 838-841. — Neue römische Funde
von Kannstatt. Sp. 856 f.
No. 33/34. F. Honimel, Altisraelitische Über-
lieferung in inschriftlicher Beleuchtung (P.
Jensen). Sp. 889—897. — A. Bauer, Die
Forschungen zur griechischen Geschichte (Schnei-
der). Sp. 903 — 906. — G. Fougeres, De Ly-
ciorum communi (A. Körte). Sp. 906 — 90S. —
F. Knoke, Das Caecinalager bei Mehrholz
(E. Wolff). Sp. 919-923.
No. 35. Sammlung der griechischen Dialekt-
inschriften, hrsg. von Collitz und Bechtel. III 2, 1.
Die Inschriften von Lakonien usw., bearb. von
R. Meister (P. Cauer). Sp. 937—939. — G.
Kazarow, De foederis Phocensium institutis (K.
Seeliger). Sp. 941 — 943. — E. Schmidt, Per-
gamon (R. Oehler). Sp. 943 f. — Die Pest in
Athen. Sp. 964 f. — Die auf dem Forum Ro-
manum gefundene Stele mit archaischer latei-
nischer Inschrift. Sp. 965 f.
Zeitschrift für Assyriologie. XIII. Band (1899).
2. — 4. Heft. J. Mordtmann, Zu den Palmy-
renischen Inschriften des Dr. A. Musil. S. 179
— 188. — J. Oppert, Das assyrische Landrecht.
S. 243—276. — H. Zimmern, Zu den Weih-
inschriften der Kassiten- Könige. S. 302 — 304.
— Aus Briefen der Herren Dr. W. Belck und
Dr. C. F. Lehmann. S. 307—322. — H. V.
Hilprecht, Sanherib Constantinopel. S. 322 — 325.
— E. Müller, Das Ende Assyriens. S. 325 —
327. — H. V. Hilprecht, The Babylonian
expedition of the University of Pennsylvania.
Series A: Cuneiform texts (P. Jensen). S. 329
— 336. — A. Billerbeck, Das Sandschak Sulei-
mania (F. Justi). S. 336—340.
Byzantinische Zeitschrift. Achter Band (1899).
Heft 2. 3. Th. Preger, Inschriften aus
Konstantinopel. S. 485 — 489 (mit Abbildung).
— J. Wilpert, Der Parallelismus in der Ent-
wickelung der toga und des pallium. S. 490
— 492. — Th. Homolle, Le Corpus Inscriptio-
num Graecarum Christianarum. S. 599—602.
Zeitschrift für Ethnologie. 31. Jahrgang.
(1899).
Heft I. Verhandlungen der Berliner Gesell-
schaft für Anthropologie, Ethnologie und Ur-
geschichte. Ohnefalsch-Richter, Neues über die
auf Cypern angestellten Ausgrabungen. S. (29)
— (48) (mit 2 Abbildungen).
Heft II. III. W. Belck, Die Rusas-Stele
von Topsanä (Sidikan). S. 99 — 132 (mit 6 Ab-
bildungen).
Verhandlungen der Berliner Gesellschaft
für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte.
Ohnefalsch-Richter, Neues über Ausgrabungen
auf Cypern (Schlufs). S. (49)— (78) (mit 23 Ab-
bildungen). — v. Luschan, Zusammengesetzte
und verstärkte Bogen. S. (221)— (239) (mit
Tafel II und 17 Abbildungen).
Geographische Zeitschrift. Fünfter Jahrgang
(1899).
Heft 6. R. Oberhummer und Zimmerer,
Durch Syrien und Kleinasien (\V. Rüge). S.
358 f.
Heft 7. K. Baedeker, Italien. 3. Teil:
Bibliographie.
179
Unter-Italien und Sizilien. 12. Aufl. (Deecke).
S. 419 f.
Zeitschrift für das Gymnasialwesen. LIII. Jahr-
gang (1899).
Mai. P. Nerrlich, Das Dogma vom klassi-
schen Altertum, und Nachwort dazu (M. Schneide-
win). S. 298 — 318. — A. Tegge, Kompendium
der griechischen Altertümer (G. Haehnel). S.
318 f.
Juni. H. Willenbücher, Caesars Ermordung
(Th. Becker). S. 403—408.
Juli. C. Steinweg, Der Gymnasiallehrer und
die Kunst. S. 433 — 443. — K. Hachtmann,
Olympia und seine Festspiele (E. Schidze).
S. 455 f-
Zeitschrift für die oesterreichischen Gymnasien.
50. Jahrgang (1899).
Heft 6. H. Fr. v. Mülinen, Divico oder die
von Caesar den Ost-Galliern und Süd-Germanen
gegenüber vertretene Politik I. (A. Polascher).
S. 502—506. — Hettler's Zeitschrift für alte
Geschichte (H. Swoboda). S. 527 — 529.
Heft 7. E. Rothert, Karten und Skizzen
aus der Geschichte des Alterthums (A. Bauer).
♦S. 611 f.
Historische Zeitschrift. 83. Band (1899).
Heft 2. J. Kaerst, Die universell-historische
Auffassung in ihrer besonderen Anwendung auf
die Geschichte des Alterthums. S. 193 — 225.
— A. Hoeck u. L. Pertsch, P. \V. Forchhammer.
Ein Gedenkblatt (O. Kern). S. 270 f. — A.
Holm, Geschichte Siziliens im Alterthume. 3. Bd.
(J. Beloch). S. 274 — 78. — Prosopographia
imperii Romani III, ed. P. de Rohden et H.
Dessau (E. Hübner). S. 279 — 281. — J. Führer,
Forschungen zur Sicilia sotteranea (R. Weil).
S. 289 — 291.
Zeitschrift für bildende Kunst. X. Jahrgang (1899).
Heft 10. E. Pernice: Zwei griechische Silber-
schalen aus Hermopolis. S. 241 — 245 (mit 7
Abbildungen). — J. Führer, Forschungen zur
Sicilia Sotterranea (J. Ficker). S. 271 f.
Numismatische Zeitschrift. 31. Band (1899).
Erstes Semester. O. Voetter, Die Kupfer-
prägungen der Diocletianischen Tetrarchie. S.
1—34 (mit Tafel I — III und einer Abbildung).
— H. Willers, Nochmals die Silberbarren nebst
COMOB. S. 35-50. — B. Pick, Die antiken
Münzen Nordgriechenlands. I 1 (Kenner). S.
207 — 209.
Zeitschrift des Deutschen Palaestina -Vereins.
Band XXI (1899).
Heft 3. K. Furrer, Nochmals Gerasa am See
Gennezareth. S. 184 f.
Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte
und Landeskunde. 12. Supplementheft (1898).
Enthält: J. Boehlau und F. v. Gilsa, Neo-
lithische Denkmäler aus Hessen. 21 S. 40. Mit
7 Tafeln und 31 Abbildungen.
Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und
Kunst. Jahrgang XVIII (1899).
Heft II. v. Sarwey, Römische Strafsen im
Limesgebiet (Fortsetzung). S. 93 — 128. — W.
Osiander, Argentoratum, Argentovaria und
Argentaria. S. 128—146.
Münchener allgemeine Zeitung. Beilage (1899).
Heft 22. E. Glaser, Das Weihrauchland und
Sokotra, historisch beleuchtet. I. II.
Heft 25. Die Entwickelung des Badewesens
und Schwimmens (Rec. von: Kabierski, Das
Breslauer Hallenschwimmbad).
Heft 27. A. Schmitt, Chirurgie in alter und
neuer Zeit.
Heft 28. Heron von Alexandria (M.).
Heft 29. Das Museo di Villa Giulia zu Rom.
Heft 32. Die Frauen von Tanagra (M.).
Archäologischer Anzeiger
Beiblatt
zum Jahrbuch des Archäologischen Instituts
i899. 4.
NEUE AUSGRABUNGEN AUF
THERA.
Vo rtrag
gehalten am Winckelmannsfest der Berliner
Archäologischen Gesellschaft
9. Dezember 1899.
Einer ehrenvollen Aufforderung unseres Vor-
standes folgend , trete ich nicht ohne ein gewisses
Zögern vor Sie, um Ihnen von meiner diesjährigen,
zweiten Ausgrabung auf der Stadthöhe von Thera
zu berichten. Der Stand der Arbeiten und die
Kürze der Zeit, die mir nach der Heimkehr zum
Studium der Funde blieb, erlauben noch nicht,
Ihnen ein volles, abgerundetes Bild vorzuführen.
Aber Sie haben auf der anderen Seite ein Anrecht
darauf, zu erfahren, was Ihre Mitglieder von Reisen
in den hellenischen Osten an neuem wissenschaft-
lichen Material und neuen Erkenntnissen mitbringen,
und wenn ich dieses Recht anerkenne, darf ich wol
zugleich um Ihre gütige Nachsicht bitten, wenn die
vorgelegten Thatsachen noch nicht in das rechte
Licht gestellt, in der gehörigen Ordnung aneinander-
gereiht erscheinen.
Als ich im März dieses Jahres Berlin verliefs,
hatte ich nicht nur die Veröffentlichung meiner
früheren Ausgrabungsresultate auf Thera abge-
schlossen, sondern auch jeden Gedanken an eine
Wiederaufnahme der Arbeit durch mich selbst aus
dem Sinn geschlagen. Wol wufste ich, wieviel es
noch auf der einzig schönen Insel zu thun gab,
wufste auch, dafs gerade je mehr man von einer
Stätte des altgriechischen Lebens kennt, desto mehr
jeder, auch der geringste, neu hinzutretende Zug
an Interesse und Bedeutung gewinnt, — — aber
mein vornehmster Beruf war die Fortführung des
Inselcorpus; und wie soll ein Corpus, dessen Ziel
doch immer das Ganze sein mufs, fertig werden,
wenn sich selbst die Mitarbeiter jahrelang immer
und immer wieder auf derselben engbegrenzten
Stelle festgraben? Mit diesen verständigen Er-
Archäologischer Anzeiger 1899.
wägungen zog ich aus; aber unter der Sonne des
Südens zerrannen sie vor -der unmittelbaren An-
schauung der Thatsachen. Im Mai begleitete ich
von Paros aus die unter Führung des deutschen
archäologischen Instituts das ägäische Meer durch-
kreuzende Gesellschaft nach Thera. Da stand ich
wieder vor den uralten Felsinschriften, den Zeugen
des ernsten Kultus und der ungebundenen Fröhlich-
keit der alten Theräer, und beim ersten Blick war
ich betroffen von der Klarheit und Deutlichkeit, mit
der die seit 1896 durch Regen, Wind und Sonne
gereinigten Schriftflächen mit ihren verwitterten
Zeichen viel heller und lesbarer als vor drei Jahren
mir entgegenleuchteten. Hier ward ich mit Betrüben
einer Verlesung gewahr, dort waren gröfsere Buch-
stabengruppen, ja ganze Namen aus dem sie bis
dahin noch bedeckenden Erdreich hervorgetreten.
Wer jetzt die Arbeit wieder aufnahm, hatte es leichter
und besser als ich seinerzeit und war einer reichen
Nachlese gewifs. Sollte ich sie anderen überlassen,
welche Tage und Wochen gebraucht hätten, um
die einzelnen Nummern wiederaufzufinden und sich
an die eigenartigen Schwierigkeiten der Lesung zu
gewöhnen? Voll dieser Gedanken setzte ich die
Inschriftsuche auf Paros und Naxos fort. Da trat
an mich die Bitte heran, den Ephoros der griechischen
Altertümer, Herrn Georgios Sotiriadis, den glück-
lichen Entdecker des heiligen Bezirks der Ätoler in
Thermon, auf seiner Inspektionsreise in Thera ein-
zuführen. Dies entschied. Beim gemeinsamen Durch-
wandeln der Strafsen und Plätze, Hallen, Tempel
und Privathäuser der alten Stadt formulierten wir
die Lücken der früheren, die Aufgaben der künftigen
Grabung. So eilte ich nach Naxos zurück, um die
Bereisung der landschaftlich wundervollen und über-
aus abwechslungsreichen, epigraphisch aber höchst
unfruchtbaren Insel abzuschliefsen, und begann nach
kurzen Vorbereitungen am 8. August meine zweite
Ausgrabung auf dem Messavuno von Thera.
Die Zeit war schon etwas knapp; der Herbst
14
182
Neue Ausgrabungen auf Thera.
mit seinen allzu kurzen Tagen stand vor der Thür,
und nach drei Wochen begann die Weinlese, welche
sonst an alle verfügbaren Arbeitskräfte auf Wochen
hinaus die höchsten Anforderungen stellt. Aber
diesesmal waren durch die aufsergewöhnliche Trocken-
heit der beiden letzten Jahre die Trauben schlecht
geraten; nur die höchsten Lagen waren noch leid-
lich davongekommen, während es an den tieferen
Abhängen verhältnismäfsig nur wenig zu ernten gab.
So standen mir auch Anfang September, trotzdem
mir auch dann noch die Freuden der Wachteljagd
zeitweilig manchen tüchtigen Arbeiter abspänstig
machten, regelmäfsig doch wenigstens 24 Leute zur
Verfügung, während nachher die Zahl bis über 50
stieg. In der letzten Zeit safsen wir öfter in Wolken
und hatten einige starke, von der Bevölkerung mit
Jubel begrüfste Regengüsse und Gewitter, welche
es mich verstehen liefsen, warum die Theräer sowol
dem »donnernden und blitzenden« als auch dem
(im Blitze) »niederfahrenden« Zeus Altäre errichtet
haben. Am 6. Oktober schlofs ich die Ausgrabungen ;
am 12. verliefs ich die Insel, nachdem sich das
Dampfschiff des heftigen Sturmes wegen fast zwei
Tage verspätet hatte. Was wir in dieser kurzen
Zeit von kaum zwei Monaten gefunden haben, da-
von werde ich Ihnen nunmehr Rechenschaft geben.
Ich beginne mit den Inschriften auf dem
gewachsenen Fels beim Apollon Karneios, da sie
der Anstofs zu dieser, wie zu meiner ersten Aus-
grabung waren; hebe aber nur einige wichtige
Funde hervor. Unter den Götternamen sind neu
die Chariten, noch ganz altertümlich KdpiTE;, mit
K ohne Zeichen der Aspiration, geschrieben. Wenn
man an die Teilnahme der Minyer an der griechischen
Kolonisation von Thera glaubt, welche die dem
Herodot und Pindar vorliegenden Fassungen der
Argonautensage bezeugen, wird man sich immerhin
freuen, die Göttinnen des minyschen Orchomenos
in so alter Zeit auf Thera wiederzufinden. Eine
andere Gattung von Inschriften, die archaischen
Graffiti auf demselben Felsboden, ist zum Teil
durch bessere Lesungen, zum Teil auch durch ganz
neue Funde bereichert. Wir wufsten zur Genüge,
dafs die Theräer die Namen der von ihnen geliebten
Knaben oft noch mit besonderen, ehrenden Be-
zeichnungen, wie ctya&o;, äptaxo; tyyjß-dz, Trpd-na-oj
u. dergl. verewigten. Dazu kommen jetzt 8^<*po;
dpiaxo;, Mevtd5ots zpöiTOC, Atvrjai; SaXepo; u. a. Wer
also seinen Knaben ehren wollte, hatte die Auswahl
zwischen gut, sehr gut, sehr guter Tänzer, erster,
allererster, in Jugend frische prangend und wol noch
anderem. Gegenüber dieser Mannigfaltigkeit kommt
uns das ewige xaXo; der Athener recht eintönig vor.
Als geradezu störend empfand ich es, als ich
den Namen Kt'xivvo?, der nach Bechtel so wie der
lateinische Cincinnatus einen Spitznamen vom
üppigen Haupthaar des Trägers vorstellt, mitten
unter den allerältesten, auf engem Raum zusammen-
gedrängten Götternamen des Zeus, des Kuret u. a.
wiederfand. Sein Name war uns schon 1896 auf der
Agora begegnet, wo ihm von fremder Hand das Bei-
wort ä5(ö)i7J» »furchtlos« oder hier vielmehr, wie bei
Homer, »schamlos« zugefügt war, wie dem Empylos
an andrer Stelle die verständliche Bezeichnung
-opvo; oder an der Wand der erst vor wenigen
Jahren erbauten Kirche der riavayfa IloTau.ttoTtaaa
auf Thera mehreren modernen Namen das ebenso
wenig ehrenvolle yolpoz. Bei Kikinnos fühlt man
sich veranlafst, als Bethätigung der Schamlosig-
keit die Anbringung des profanen Namens in der
heiligen Umgebung aufzufassen; doch ist auch eine
mildere Erklärung möglich.
Während also hier beim Karneiostempel nur
noch der Epigraphiker Arbeit fand und wol auch
immer wieder finden wird, war die eigentliche Aus-
grabung im Mittelpunkt der Stadt wieder auf-
genommen, in der Umgebung und vor allem im
Sturzbereich der Agora. Die Ausgrabungen von
1896 hatten den Platz des Staatsmarktes bestimmt,
sein Pflaster freigelegt, die Hauptstrafse, die von
Südosten her den Tempel des Apollon Karneios
mit ihr verbindet, in ihrer ganzen Länge aufgedeckt
und von wichtigen angrenzenden Gebäuden nament-
lich die Basilike Stoa und eine römische Thermen-
anlage aufgezeigt. Aufserdem war im Norden ein
freier, erst in ganz später Zeit mit schlechten Hütten
bebauter Platz nachgewiesen, in dem ich zweifelnd
den Kaufmarkt, das macellum den öpücpaxTo; ver-
mutet hatte, und westlich an diesen Platz stiefs eine
Tempelterrasse, welche sicher dem Dionysos und
Ptolemäerkult, später der Verehrung der römischen
Kaiser gewidmet war. Aber es fehlte die Abgren-
zung des vor der Stoa gelegenen Hauptplatzes nach
Osten, d. h. nach der Seite des Abhanges hin,
und hier hatten obendrein unsere recht beträcht-
lichen Schuttmassen von 1896 das Bild des Ge-
ländes bis zur Unkenntlichkeit verändert. Diese
Schuttmasse zu beseitigen war eine undankbare und
mühsame Arbeit; aber unter einem Aufseher, wie
es der alte Angelis ist, ging sie so rasch, als es
irgend verlangt werden konnte, zu Ende, und der
unmittelbar sich anschliefsenden Entfernung auch des
älteren Schutts verdanken wir es erst, dafs wir die Aus-
dehnung der Agora kennen, und ihre Geschichte von
der Stadtgründung bis zur Verödung des Ortes im
beginnenden Mittelalter darzustellen vermögen.
Neue Ausgrabungen auf Thera.
183
Für die folgenden Ausführungen beziehe ich
mich auf den grofsen Plan, den Herr Max Lübke
nach den letzten Aufnahmen des griechischen Ar-
chitekten, Herrn Panajotis Zurzos, und den früheren
Messungen der Herren Wilski und Wilberg für
den heutigen Abend hergestellt hat.
Dafs die Agora von Thera gleichzeitig mit der
Stadt selbst abgegrenzt worden ist, möchte man
schon aus ihrer Lage schliefsen. Wählt man seinen
Standpunkt etwa 10 Meter östlich vor der mittleren
Front der Basilike Stoa, so hat man zur natürlichen
Stadtgrenze im NW beim H. Stephanos etwa 430
Meter, zum südöstlichen Ende jenseits des Gym-
nasion der Epheben etwa 400 Meter, und zu den
Grenzen der Stadt im SW und NO je 100 — 110
Meter. Die Agora lag also ziemlich in der Mitte
der Stadt und war, was bei dem wichtigsten Ver-
sammlungsort in politischer und militärischer Hin-
sicht die Hauptsache ist, von allen Punkten der
Stadt verhältnismäfsig leicht zu erreichen. Ihre
Meereshöbe beträgt etwa 350 Meter, d. h. noch
fast 20 Meter unter dem Gipfel des Stadtberges.
Entsprechend dem Zuge des Bergrückens, der
von SO nach NW streicht und zwar in einem
flachen nach NO geöffneten Bogen, hat der Markt-
platz seine Front nach NO oder genauer ONO.
Er ist somit gegen die sciroccoartigen Südwest-
winde durch den Bergrücken geschützt, dagegen
den erfrischenden Etesien geöffnet, und wird im
Sommer voll von der Morgensonne beschienen,
sodafs die frühen Vormittagstunden oft die heifsesten
sind, während nachmittags die Sonne früh hinter
den Höhen verschwindet und es gestattet, im kühlen
Schatten den herrlichen Blick über das Meer nach
Anaphe hinüber zu geniefsen. Um nun am Abhänge
eine horizontale Fläche herzustellen, mufste man
nach oben hin in das Erdreich einschneiden, nach
unten eine Aufschüttung machen und diese durch
eine Terrassenmauer stützen. Man that beides;
als Hinterfüllung der Terrasse diente der lockere,
jede Feuchtigkeit sofort aufsaugende Bimssand, der
seit der letzten grofsen Eruption noch in genügen-
der Menge vorhanden war; hatte doch diese Erup-
tion, welche den ganzen inneren Kern der Insel
»Kalliste« hinwegnahm, an Punkten, die näher dem
vulkanischen Centrum lagen, blühende Ortschaften
mit einer Bimssanddecke von bis zu 30 m Mächtig-
keit bedeckt. Dieser Bimssand hatte auch den
Vorteil, dafs sich unmittelbar auf ihn bauen liefs,
was die Theräer in ausgiebigster Weise gethan
haben, ohne eine tiefe Fundamentierung für not-
wendig zu halten. Für uns war dies freilich nicht
immer erfreulich; denn wo infolge späterer Um-
bauten die oberen Mauern beseitigt waren, um die
Steine anderweitig zu verwenden, waren meist auch
die flachen Fundamente und somit alles dahin.
Die erwähnte Stützmauer der Agora ist in
ganz urwüchsiger Weise aus grofsen unbehauenen
Blöcken errichtet; die Zeitbestimmung sichern aufser-
dem noch zahlreiche hochaltertümliche Graffiti auf
den Vorderflächen der Blöcke, welche teils noch in
ihrer ursprünglichen Lage, teils in spätere Mauern
weiter unterhalb verbaut sind. Dicht unterhalb der
Stützmauer fanden wir einen altertümlichen sitzen-
den Steinlöwen von etwa 1V2 m Länge, zuerst
den Kopf, zwei Tage darauf auch den Rumpf; nach
dem Rest der Weihinschrift keinesfalls jünger als
das VI. Jahrhundert. Aus derselben Zeit mag ein
weiblicher Kopf stammen, der etwas weiter unten
zum Vorschein gekommen ist und den Sie hier im
Gipsabgufs sehen. Ob er eine Göttin oder eine
Sterbliche darstellt, will ich nicht entscheiden.
Von Göttern würde man hier auf der Agora am
ersten Athena und Poseidon suchen, deren Altäre
nach Theophrast bereits von Kadmos gestiftet
waren — wir erfahren freilich nicht wo. Nun sind
auf der Agora bereits 1896 allerhand Stücke ge-
funden, die auf Athena Bezug haben. Zwei In-
schriften, etwa des ausgehenden sechsten Jahr-
hunderts, enthalten den Namen; eine späte Ehren-
basis von der Agora galt einem Poliaspriester;
ebenda ist auch eine kleine Athenastatuette aus-
gegraben. Vielleicht hatte Athena wirklich hier
einen Altar, dessen Spuren nicht erhalten sind; ihr
Tempel, den man doch verlangt, mufs anderswo
gelegen haben. Dagegen gilt dem Poseidon ein
Felsblock, der in mittelarchaischer Schrift, schon
mit Verwendung von v, die Buchstaben aidoyos,
also den echt homerischen Beinamen [Tjaldoyo;
enthält. Aber weder Poseidon noch Athena passen
zum Löwen. Wahrscheinlich ist es von dieser Figur
nur, dafs sie oben auf der Terrasse gestanden hat
und gewissermafsen den Markt beschützte. So stand
auch im boötischen Theben ein Löwe auf der Agora
vor dem Tempel der Artemis Eukleia; auch er
mufs recht altertümlich ausgesehen haben, da ihn
Herakles nach der Besiegung des Erginos von
Orchomenos gestiftet haben soll. Auch für Thera
liegt der Gedanke an Artemis als die Herrin des
Löwen nicht fern. Die Löwenbezwingerin Kyrene,
eine Verwandte der Artemis, ist ja die Stadtgöttin
der Kolonie von Thera. Und einen Artemiskult
bei oder auf der Agora bezeugt eine etwa 35 : 40
cm grofse Marmorgruppe, die einen Knaben dar-
stellt, welcher mit einem Hasen spielt. Die sicher
dem IV. Jahrhundert v. Ch. angehörende Inschrift
14*
184
Neue Ausgrabungen auf Thera.
enthält eine Weihung an Artemis. Auch diese
Gruppe ist unterhalb der Agora gefunden; sie ist
der Artemis als Kurotrophos resp. als Geburtsgöttin
zugedacht. — Wer es aber vorzieht, den Löwen
mit Apollon in Verbindung zu bringen, kann
dafür den archaischen Löwen an der heiligen Strafse
zum Didymaion anführen, den die Söhne des Fürsten
Orion dem Apollon weihten, und darf auch darauf
hinweisen, dafs Artemidoros von Perge, der den
Löwen auf dem Markte natürlich gut kannte, noch
im dritten Jahrhundert v. Ch. dem Apollon ein
solches Tier stiftete. Die Ansprüche der beiden
göttlichen Geschwister auf den Löwen halten sich
die Wage — und die Inschrift, die uns weiter
helfen könnte, ist in ihrem Hauptteil verstümmelt.
Die alte Stützmauer wurde später bis auf 31
Meter nach Norden verlängert. An ihren beiden
Enden führten Strafsen hinauf auf den Platz, von
denen die südliche wahrscheinlich in der Kaiserzeit
wieder verbaut wurde. Jenseits des nördlichen
Weges schlofs sich später ein zweiter Platz an, der
ebenfalls nach dem Abhänge hin durch eine
Terrassenmauer gestützt wurde. Er diente wahr-
scheinlich profanen Zwecken, auch wol als Kauf-
markt, während der ältere Platz durch die zahl-
reichen Ehrenstatuen, die ihn schmückten, immer
als der vornehmere gekennzeichnet wurde.
Weit wichtiger für die Geschichte der Agora
ist die Frage nach dem Alter der grofsen Halle,
welche den Platz im Westen in einer Länge von
43 m abgrenzt, womit sie also auch die verlängerte
Stützmauer noch auf beiden Seiten überflügelt. Es
handelt sich um die Basilike Stoa, die König-
liche Halle, welche das gröfste Schmuckstück der
Stadt und nur leider so unsolide gebaut war, dafs
sie alle 50 Jahre einer grofsen Reparatur" bedurfte.
Bei so häufigen Flickungen und Umbauten wird
also ein Schlufs vom jetzigen Zustand auf den ur-
sprünglichen immer mifslich sein. In der That
haben die sorgfältigen Untersuchungen von Wolters
und Dörpfeld mehrere Bestandteile als sichere Zu-
thaten der Kaiserzeit nachgewiesen. Auch die Innen-
säulen, so wie sie sind, hält Dörpfeld für spätere
Zufügung. Er giebt nun zwar die Möglichkeit zu,
dafs an derselben Stelle schon ein älterer Bau als
Versammlungsort der Bürger vorhanden war, hält
aber das Wesentliche für hellenistisch, und glaubt,
dafs der Name Königliche Halle von den Ptole-
mäern ausgeht, wie vermutlich in Pergamon der
gleiche Name von den Attaliden. Ich bin indessen
geneigt, für die älteste Zeit etwas mehr in Anspruch
zu nehmen, als es Dörpfeld thut. Eine Quader der
Frontmauer trägt immerhin einen linksläufigen
archaischen Graffito. Und wenn man die Wahl
hat, den Namen von Königen abzuleiten, die wirk-
lich dort safsen und rechtsprachen, wie es Grinnos,
Aisanios und Rhexanor konnten, oder von Königen,
die fern her vom Nil ihre Soldaten und ihre ptole-
mäischen Drachmen schickten, so wird man die
einheimischen Könige lieber nehmen, so gut wie die
athenische Basileios Stoa sicher vom attischen Basi-
leus hiefs. Aufserdem hätte eine Ptolemäerhalle in
Thera nach zahlreichen Analogien nicht Basilike,
sondern Ptolemaike Stoa geheifsen. Dazu fällt noch
ins Gewicht, dafs unsere Halle keineswegs den Ein-
druck eines ptolemäischen Luxusbaues erweckt, wie
er etwa der Terrassenmauer des benachbarten
Dionysostempels in hervorragender Weise eignet.
Wohl mag sie noch keine Steinsäulen, sondern nur
hölzerne Pfeiler gehabt haben, die das hölzerne
Dach trugen; aber der Kern der Anlage bleibt für
mich bis auf Weiteres archaisch, und ich kann es
mir immer noch nicht versagen, für die athenische
Basileios Stoa einen ähnlichen Grundrifs zu wünschen,
wie ihn die Basilike Stoa von Thera hat. In Sparta,
dessen leider noch nicht ausgegrabene Agora nach
der bei Pausanias erhaltenen Beschreibung in
mancher Beziehung an Thera erinnern mufste,
entsprach der Basilike etwa die Perserhalle, also
ein Bau des fünften Jahrhunderts.
Übrigens bilden die Stützmauer und die Halle
zu der von Süden kommende Hauptstrafse spitze
Winkel; der Platz verengt sich nach Norden hin.
Es ist keine jener prächtigen, regelmäfsigen Agorai,
wie sie die glücklichen Ausgrabungen unserer
Museen in Magnesia und Priene zur Anschauung
gebracht haben, sondern eine vom älteren Typus,
wie die von Elis, Sparta und wahrscheinlich auch
Athen, nur sehr viel kleiner, enger und unschein-
barer. Einen Vorzug hat sie vor den anderen
ihrer Art — sie ist schon ausgegraben; aber keiner
hofft mehr als der sie ausgegraben hat, dafs sie
diesen Vorzug recht bald verlieren möchte!
Die zweite bescheidene Blütezeit, die Thera
unter den Ptolemäern erlebte, hat auch der
Agora einige Verschönerungen gebracht. Damals
sind zwei Exedren vor der Front der Stoa errichtet,
die mit Bildsäulen von Privatleuten geschmückt
wurden. Und damals erst ist die prächtige
Terrassenmauer am nördlichen Platze erbaut, aus
schönen, in genau horizontalen Schichten aufein-
ander gelegten Quadern. Dort wurde der Gott
Dionysos und wurden die vergötterten Ptolemäer
bis zum Ende ihrer Herrschaft verehrt. Die Zeit-
bestimmung liefern die Weihinschriften und der
Umstand, dafs der dritte Ptolemaios, der grofse
Neue Ausgrabungen auf Thera.
I85
Euergetes, noch an einer weit entfernten Stelle zu-
sammen mit dem ersten und zweiten seine Kult-
stätte hatte.
Ptolemäisch dürfte ferner zwar nicht die Basi-
like Stoa, wol aber die Anlage des Theaters
sein. Wie in Sparta liegt dieser Bau nicht an der
Agora selbst, aber nahe dem einen Ausgange.
Wer auf der Hauptstrafse vom Markte kommt, hat
zur Rechten zunächst eine späte Thermenanlage,
dann eine öffentliche Bedürfnisanstalt, wie sie an
dieser Stätte des lebhaften Verkehrs besonders am
Platze war, und endlich eine mehrfach umgebaute
Säulenhalle mit dahinterliegenden Magazinen, viel-
leicht eine Markthalle; links kommt er an einem
stark zerstörten, ehemals aber ganz guten Bau vorbei,
zu dem ein stattlicher, Eingang mit zwei breiten
Stufen führte. Dann wendet man sich in die
linke Seitenstrafse und betritt nach wenigen
Schritten durch ein gut erhaltenes Portal den oberen
Theaterraum.
Das Theater war, wie ich hier einschalte,
keines von den Gebäuden, deren Aufsuchung ich
mit besonderem Eifer betrieb. Aber als dank dem
scharfen Auge meines Aufsehers die kleine aus
dem Schutt hervorragende Ecke des nördlichen
Zuschauerraums erkannt war, die übrigens auch
schon auf dem Stadtplane von Herrn Wilski ver-
zeichnet steht, zögerte ich nicht, den ganzen Raum
freizulegen , obwol auch auf ihm grofse Massen
meines eigenen früheren Ausgrabungsschutts von
stellenweise etwa 8 m Höhe lagen.
Unmittelbar nach der Hauptstrafse zu war das
Theater ehemals durch ein 6 : 22 m messendes
längliches Gebäude abgeschlossen, dessen Oberbau
freilich völlig zerstört ist. Das Theater selbst
nimmt eine Grundfläche von 34 m Tiefe und an
der breitesten Stelle von 26 Metern Länge ein.
Im Norden wird es von einer steil herabgehenden
Treppenstrafse begrenzt, die jenseits des Haupt-
weges zum Isisheiligtum weitersteigt. Nach Osten
liegen tiefere Terrassen, nach Süden grenzen Privat-
häuser, die dort eine sehr solide alte Aufsen-
mauer hatten und deren Besitzer man, als der
Bau beschlossen wurde, offenbar weder enteignen
konnte, noch wollte. Durch diese äufseren Um-
stände wurde die unregelmäfsige Gestalt des Zu-
schauerraumes bestimmt. Sein besterhaltenes Stück
ist die nördliche Begrenzungswand und der er-
wähnte obere Eingang. Das Publikum stieg meist
durch ihn zu den unteren Sitzen hinab, da die
wichtigen Staats- und die reicheren Privatgebäude
oberhalb des Theaters lagen. Dieses Hinabsteigen
erfolgte auf 6 Treppen, von denen die beiden
südlichen durch einen späten Einbau ganz zerstört,
die beiden mittleren dagegen bis zu einer Höhe
von 29 und 30 Stufen erhalten sind. Die Sitze
sind vorzugsweise in der Nähe der Orchestra er-
halten, weiter oben sind sie meist weggenommen.
Doch ist die Rekonstruktion des unteren Teils ge-
sichert; nur über das Diazoma und den oberen
Abschluss wissen wir nichts zu sagen. Die Orchestra
war ungepflastert; sie hat die Eigentümlichkeit, dafs
von ihr aus ein Gang zu einer unter dem Zu-
schauerraum liegenden Cisterne führt. Die Theräer
waren praktische Leute: das Wasser war selten und
teuer, aufser einer weitabgelegenen Quelle am
Propbitis-Iliasberge und einer tief unter der Stadt
hervorrieselnden Wasserader hatte man nur Cister-
nenwasser zu trinken. Sollte man da einen so
mächtigen Trichter, wie ihn ein Theater darbot,
für die Wasserversorgung der Stadt ungenutzt
lassen ? Rechnen wir die auffangende Fläche mit
den Rändern der anstofsenden Dächer auch nur
1000 Quadratmeter, d. h. 40 : 25 m grofs, so ergiebt
dies selbst bei einer jährlichen Regenhöhe von nur
200 mm, die auf der trockenen Insel allerdings
auch noch nicht immer erreicht wird, ein Quantum
von 200 Kubikmetern oder ebensoviel Hektolitern
Wasser. Das war ein Schatz, der die Anlage einer
Cisterne schon lohnte.
Von der Orchestra, deren Radius 4,79 m be-
trägt, läfst sich noch soviel sagen , dafs ihr voller
Kreis noch etwas vor der Linie des griechischen
Proskenion vorbeiging, von dessen Stylobat wir
gerade noch die beiden Ecken haben. Das helle-
nistische Skenengebäude ist freilich ganz von
den plumpen Massen des römischen verschlungen.
Aber zu den sonstigen Anhaltspunkten, welche die
Heraufsetzung des ursprünglichen Baues in helleni-
stische Zeit sichern, kommt noch eine Statuenbasis
des II. vorchristlichen Jahrhunderts, welche einer
Frau aus der Sippe der durch ihr Testament berühmt
gewordenen Epikteta errichtet ist.
Um die Gröfsenverhältnisse des Theaters deut-
licher zu machen, gebe ich einige Zahlen. Die
Front des Zuschauerraums von einem Ende zum
anderen in gerader Linie gemessen, beträgt für das
Theater von Thera 24 m ; für das Dionysostheater
in Athen etwa 89 m ; für die Theater von Epi-
dauros und Megalopolis etwa 120 und 140 und für
Ephesos nach einer mündlichen Mitteilung seines
Erforschers, Herrn Heberdey, etwa 180 m. Ephesos
war die stolze Hauptstadt, Thera eine der kleinsten
und ärmsten Provinzialstädte der römischen Provinz
Asien. Das prägt sich auch in diesem Zahlen-
verhältnis von 1 : 7V2 aus. Aber nicht dieser
i86
Neue Ausgrabungen auf Thera.
Unterschied ist das Merkwürdige; merkwürdig ist
es, dafs eine Stadt wie Thera doch die Mittel
hatte, ein solches Theater zu erbauen. So hat
denn auch bei den heutigen Theräern nichts so
sehr dazu beigetragen, die Popularität der Aus-
grabungen zu erhöhen, als die Freilegung des
Theaters. »Es ist gerade so, wie das Theater des
Dionysos in Athen«, sagte man mit Stolz.
Von den Ptolemäerbauten kommen wir zur
römischen Zeit. Nach dem Verfall und der
Seeräuberplage im letzten Jahrhundert der über-
lebten Republik brachte der Tag von Aktium dem
Orient neues Heil. Auch in Thera wandte man
sich sogleich dem aufsteigenden Gestirn des
Augustus zu und errichtete ihm, wahrscheinlich
auf oder am nördlichen Platze, ein Denkmal. Auch
gab man den nahen Dionysostempel, in dem nicht
mehr die Ptolemäergötter verehrt wurden, dem
Kaiserkult frei. Mit dem Neu- oder Umbau des
Tempels hing, wie Dörpfeld überzeugend nach-
gewiesen hat, die Anlage einer stattlichen Freitreppe
zusammen, die das Ansehen dieses Platzes wesent-
lich verändert haben mufs. Auch in Sparta lagen
übrigens Kaisareion und Augusteum, zwei besondere
Stätten, am Markt.
Unter Kaiser Gajus scheint im Theater ein
Umbau des Skenengebäudes stattgefunden zu haben,
der im Plan durch die roten Flächen bezeichnet
ist. Die Orchestra wurde gänzlich von den Parodoi
abgetrennt, sodafs dem Publikum nur noch der
obere Eingang offen blieb; auf der Trennungswand
standen die Bildsäulen oder Büsten des Germanicus
als Zeus Bulaios und der Agrippina als Hestia
Bulaia. Beide sind ausdrücklich als Eltern des
regierenden Kaisers Gajus genannt, dessen Bild wir
also ebenfalls hier voraussetzen müssen. Später
kam noch Vespasian hinzu. Die Basis der Agrippina
habe ich gefunden, die daran anstofsende des Ger-
manicus wird dagegen schon den Ausgrabungen
von Fauvel im Juli 1788 verdankt; sie ist im
Louvre, aber Mafse und sehr charakteristische
Steinmetzzeichen lassen, nachdem auch Herr Heron
de Villefosse in gewohnter liebenswürdiger Weise
meinen persönlichen Eindruck voll bestätigt hat,
keinen Zweifel an der Zusammengehörigkeit auf-
kommen. Ob freilich Fauvel im Theater selbst
einen Graben gezogen oder den verschleppten Stein
an irgend einem anderen Ort gefunden hat, vermag
ich nicht zu sagen. — Wir haben in der Orchestra
aufserdem noch einen halbverschleierten Frauenkopf
gefunden, bei dem ich an die Darstellung der
Kaiserinmutter als Hestia dachte, und ein merk-
würdiges bronzenes Diadem mit 7 Porträtbüsten,
etwa 20 cm lang, von mäfsiger Erhaltung. Falls
die Siebenzahl ursprünglich ist, was uns beim
Anblick der Ränder doch das Wahrscheinlichste
war, dürfen wir zwar nicht an die Sieben Weisen
denken, so hoch man auch in Thera ihre Sprüche
hielt, da nur einer bärtig ist, wohl aber an die
sieben Tragiker, die Pleias der Alexandriner; eine
Deutung, die von mehreren Seiten vorgeschlagen
ist, deren Prüfung ich aber den Herren überlassen
mufs, welche • sich eingehender mit Ikonographie
beschäftigt haben.
In die Mitte des zweiten nachchristlichen Jahr-
hunderts gehört die ganze Bauthätigkeit des Titos
Phlavios Kleitosthenes Klaudianos, welche der Stoa
Basilike, dem Kaisareion und anderen öffentlichen
Bauten zu Gute kam. Von dem Schmucke der
Basilika sind hier zwei Porträtköpfe ausgestellt,
welche nach der Vermutung vom Herrn Wolters die
späteren Kaiser Marcus und Verus als Thronfolger,
also noch nicht in den allbekannnten Zügen, dar-
stellen. Unter den anderen Bauten wird auch ein
Tempel der Tyche genannt. Nun haben wir dies-
mal im Osten und Südosten der Agora mehrere
Altäre gefunden, welche der Agathe Tyche, oder
dem Agathos Daimon, oder allen beiden geweiht
waren; dazu in einem späten, aber guterhaltenen
Privathause unmittelbar südlich von der Agora eine
weibliche Marmorfigur mit dem Rest eines Füllhorns,
an einen Pfeiler gelehnt, also ebenfalls eine Tyche.
Sie war aus vielen Stücken gearbeitet, welche, soweit
sie sich wiederfanden, von dem italienischen Gips-
former Giovanni Buda glücklich zusammengesetzt
sind. Aber den Tempel, aus dem all das verschleppt
ist, haben wir leider nicht entdeckt.
Von den zahlreichen Privathäusern wäre
auch noch ein Wort zu reden; doch hier fasse ich
mich kurz. Sie haben im Sommer von Herrn Theodor
Wiegand einen Vortrag über das ionische Haus
gehört, den ich hier leider versäumt habe, dafür
aber später in Priene als Privatissimum vor den
Monumenten nachhören durfte. Der mir von nahe-
stehender Seite geäufserte Wunsch, aus Thera nun
auch den Typus des dorischen Hauses zu gewinnen,
war mir ein Antrieb und eine Entschuldigung zu-
gleich für die Wiederaufnahme der Ausgrabungen
in diesem Jahre. Was ich in dieser Hinsicht erreicht
habe, zeigen Ihnen einige der hier ausgestellten
Photographien; sie zeigen auch, dafs ich mit meinem
Freunde in Milet nicht konkurrieren kann und es
auch nicht will. In Thera sind dieselben engen
Quartiere von Anfang an bis in die späte Zeit
immer bewohnt gewesen. Was einstürzte oder bau-
fällig ward, wurde immer wieder ausgeflickt und
Neue Ausgrabungen auf Thera.
I87
erneuert, auch durch Einbauten umgeändert, gerade
wie in der Basilike Stoa. Wo die Aufsenmauern
von Anfang an solide gebaut waren, erhielten sie sich
durch viele Jahrhunderte, während die leichteren
Innenmauern fortwährend erneuert werden mufsten.
Oft waren nur die Ecken aus grofsen Steinen auf-
geschichtet, während das übrige aus kleinem Füllsel
bestand; so kommt es, dafs an manchen Strafsen-
kreuzungen nur noch diese mächtigen Eckblöcke
stehen geblieben sind. Von bemerkenswerten Häu-
sern habe ich das eine, in dem wir die Tychestatue
fanden, mit wohlerhaltenem Impluvium schon erwähnt;
die angrenzenden Zimmer hatten Gewölbe, welche
den oberen Stock trugen. Ein anderes, sehr grofses
Haus mit vielen oft umgebauten Zimmern, das so
recht den Eindruck einer Mietskaserne erweckt, ist
dadurch bemerkenswert, dafs hier das thebanische
Ideal des Komikers Eubulos erfüllt war, wo jeder
an seinem Portal einen xonptuv, eine Bedürfnis-
anstalt, hatte. Für Wasserspülung und Abflufs ist
hier noch besser gesorgt als in der gleichartigen
öffentlichen Anlage an der Agora. Es wird erlaubt
sein, auch einen solchen Beleg für die Sauberkeit
und Ordnungsliebe der alten Tberäer zu erwähnen;
hat es doch auch Ernst Curtius in seiner Geschichte
des Wegebaus nicht verschmäht , diesen Einrich-
tungen seine Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Auch in byzantinischer Zeit, als man bereits
aufgehört hatte, öffentliche Gebäude und Tempel
zu achten, war die Umgegend der Agora bewohnt.
Mit Vorliebe nistete man sich in den Strafsen ein,
wobei man den Vorteil hatte, zwei Wände fertig
vorzufinden; fügte man noch die Hinterwand, vorn
eine Thür und oben ein kümmerliches Dach hinzu,
so war das Haus fertig. Wie die Leute freilich
aus diesem Labyrinth ins Freie hinausfanden, ist
ein Rätsel.
Und wann endete diese Stadt? Am Anfange
der neuen Zeit, als nach dem lateinischen Kreuz-
zuge Franken die Inseln eroberten, war der Name
von Stadt und Insel Thera verschollen; erst die
Jesuiten entdeckten ihn wieder im siebzehnten
Jahrhundert aus den Inschriften römischer Kaiser
auf dem Messavuno, während die Karten noch länger
eine Insel Thera zwischen Melos und Kap Sunion
zeichneten, einem altem Irrtum des Ptolemäus zu
liebe. Santerini hiefs die Insel, später in San-
torini verderbt, von ihrer Schutzheiligen Sancta
Irene, in neugriechischer Aussprache Erini. Der
Faden der Überlieferung mufs hier einmal gewalt-
sam abgerissen sein. Wodurch dies geschah, dar-
über hat mir Herr Wolters einen sehr beachtens-
werten Gedanken mitgeteilt. Wie die uralte Ky-
kladenkultur, auf die ich zum Schlüsse mit wenigen
Worten hinweisen werde, mit einem Schlage durch
eine furchtbare vulkanische Eruption vernichtet sei,
so sei auch der letzte Rest der Bewohner, die noch
mit dem Altertum in Zusammenhang standen, durch
eine Eruption verjagt worden. Und in der That
fand im Jahre 726 nach Chr. ein solcher Ausbruch
statt, vom Chronographen Theophanes bezeugt.
Wenn damals der Bimssand das ägäische Meer bis
hinauf zum Hellespont bedeckte, so mochten wol
die Einwohner der Inselgruppe selbst, welche der
Katastrophe entgingen, vor Entsetzen nach fernen
Küsten fliehen. Und als sie oder ihre Nachkommen
wiederkehrten, siedelten sie sich an anderen Orten
an, den veränderten Ansprüchen und Gewohnheiten
ihrer Zeit gemäfs. Hier mufste also von Rechts-
wegen die Geschichte des alten Thera und seines
Marktes enden.
Wir verlassen die Agora und kommen auf dem
Rückwege zum Stadteingange beim H. Stephanos,
noch 180 m vor dieser Kirche, zu einer eigenartigen
Anlage, deren Zusammenhang mit den von uns er-
forschten Stadtteilen und ihrem Strafsennetz noch
gänzlich unbekannt ist. Dort, am Nordostabhang,
etwa 40 m unterhalb des Gipfels, zeigt der unregel-
mäfsig anstehende Kalkfels in gerader Flucht von
21 m eine Anzahl merkwürdiger Einarbeitungen.
Es sind Stufen, Altäre, Reliefs und Inschriften, alle
im gewachsenen Felsen, alle aus einem Menschen-
alter, von einem Manne herrührend. Wir sind im
heiligen Bezirk, demTemenosdesArtemidoros,
Sohnes des Apollonios, aus Perge. Die Aufdeckung
dieser Denkmäler ist nicht auf einmal erfolgt. Lud-
wig Rofs sah schon 1835 die Stufen der Hekate,
welche im Altertum ein schwarzer Stein, ein ikonisches
oder auch anikonisches Bild zierte, und die Weihung
an den reichtumspendenden Priapos, den Gott von
Lampsakos. In der Nähe, sozusagen am linken
Flügel der ganzen Linie, las Herr Weil im Jahre 1875
neben einer Stelenbettung den Namen des Artemi-
doros. Dann fand ich selbst 1896 etwas weiter
nach links, vom Beschauer aus, einen Altar der
Dioskuren, der rettenden Götter, mit ihren Sym-
bolen, Sternen und Kappen. Weiter zu graben schien
unnötig, da der rohe Fels vorsprang und das Ende
anzuzeigen schien. Aber als ich dieses Jahr am
zweiten Tage meiner Ausgrabung die Untersuchung
fortsetzte, in der Hoffnung, eine wichtige Strafse
hier zu finden, stiefs ich zuerst ganz unten an der
beschädigten Stelle, die also offenbar ehemals ein
vorspringender Altar war, auf ein Epigramm, welches
die Verleihung eines Kranzes und des Bürgerrechts
Neue Ausgrabungen auf Thera.
an Artemidoros berichtete. Es folgte ein grofser
Altar der Homonoia und dicht daneben , zum Teil
auf ihn übergreifend, ein schmalerer der Samothra-
kischen Götter; dann ein Adler in Hochrelief, mit
einem Gedicht und einer Weihung an seinen Herrn,
den Olympischen Zeus. Darauf ein ruhender Löwe,
ebenfalls mit einem Epigramm und daneben einer
Weihinschrift an Apollon Stephanephoros. Dann
ist die Felswand eine Strecke weit durch eine Kluft
unterbrochen und war dies auch im Altertum; die
ausfüllende Mauer, deren Reste hier erhalten waren,
haben wir höher geführt, um das Nachstürzen des
Erdreichs zu verhindern. Hinter der Lücke sehen
wir einen grofsen springenden Delphin mit Epi-
gramm und Weihung an Poseidon Pelagios, und
rechts darüber das von dem zugehörigen Epigramm
im Kreise umgebene Medaillonporträt des Stifters
aller dieser Herrlichkeiten, des Artemidoros selbst.
Aufserdem liegen vor der ganzen Front auf zwei
niedrigen Felsbasen Weihungen an Tyche und, wie
es scheint, an die das Wachstum der Früchte
fördernden Najaden.
Für die Texte der Inschriften, welche bereits
die Berliner philologische Wochenschrift nach der
um die archäologische Berichterstattung sehr ver-
dienten Lokalzeitung Santorini zum gröfstenTeil ver-
öffentlicht hat, erlaube ich mir, Sie auf die in Ihren
Händen befindlichen Blätter zu verweisen '. Den
Charakter der Reliefs zeigen Ihnen im Zusammen-
hange die Photographieen, im Einzelnen noch besser
die hier ausgestellten Abgüsse. Die Formen habe
ich durch den in Delphi erprobten Gipsformer
Giovanni Buda herstellen lassen, von dem schon
bei Gelegenheit der Tychestatue die Rede war; ich
folgte einem wissenschaftlichen Pflichtgebot, die
Reliefs, die nach ihrer Freilegung der Beschädigung
durch Witterung und andere äufsere Einflüsse aus-
gesetzt waren, wenigstens in dem Zustande, den sie
bei der Auffindung hatten, urkundlich festzuhalten.
Dafür, dafs die Abgüsse in der kurzen verfügbaren
Zeit fertig gestellt sind und hier vor uns stehen,
darf ich wol in Ihrer aller Namen der General-
verwaltung der Königlichen Museen2 einen beson-
deren Dank aussprechen. Und nun sei es mir ge-
stattet, im Zusammenhang auszuführen, was uns
diese Anlage lehrt, und was etwa noch zu ihrem
Verständnis nötig ist.
Artemidoros, Sohn des Apollonios, stammt aus
der pamphylischen Landstadt Perge, die in der
weiten, jetzt verödeten Alluvialebene des Kestros
>) S. Anlage S. 191 ff.
*) In deren Besitz sich jetzt die Formen be-
finden,
lag, unter dem Schutze eines tafelförmigen Berges,
der Akropolis. Auf dieser nehmen Petersen und
Graf Lanckoronski, denen wir die Anschauung der
Örtlichkeit verdanken, das hochbedeutende Heilig-
tum der Vanassa Preija, später hellenisiert Artemis
Pergaia an, dessen Filialen wir im südwestlichen
Kleinasien und auf Rhodos vielerorten begegnen.
Artemidoros heifst nach der heimischen Göttin,
sein Vater Apollonios nach dem, der bei den Grie-
chen ihr Bruder war. Wir dürfen die beiden Eigen-
namen im Sinne von Usener, der einen ganz ana-
logen Artemidoros Sohn des Apollodoros aus Milet
und Odessos anführt, wol als Zeugnisse eines dop-
pelten Familienkults betrachten. Denn zwischen
der Sellada, der Nekropole von Thera, und dem
Stadteingange beim H. Stephanos hat Artemidoros
in späteren Jahren beide Götter nebeneinandergestellt.
Artemis Pergaia Soteira versprach ihm, wie das
Epigramm auf ihrem Felsaltar besagt, eine Lebens-
dauer von neunmal zehn Jahren und hat dann als
Göttin doch wol auch Wort gehalten, und die Pro-
phetin des Apollon in Delphi sagte ihm nach
seinem Hingange zu den Heroen Unsterblichkeit
und Göttlichkeit voraus. — Aufser den Göttern
konnte Artemidoros noch manches andere aus seiner
Heimat mitnehmen, in der alte griechische Kultur-
keime vom Barbarentum überwuchert und dann
durch den Hellenismus wieder neubelebt waren.
Wol in jungen Jahren zog er nach Ägypten und
nahm wahrscheinlich im Dienste der Ptolemäer an
einer Expedition gegen die Trogodyten, in der
Felswüste zwischen dem Nilthal und dem roten
Meere, teil. Zurückgekehrt dankte er in einer
Weihung dem Wegeführer Pan, aber noch in Prosa;
das Dichten hat er erst in Thera geübt. Nach
Thera berief ihn vermutlich das Vertrauen der
Ptolemäer. Haben doch die ersten drei grofsen
Ptolemäer an den Küsten des ägäischen Meeres
und namentlich auf den Kykladen eine Seeherrschaft
begründet, die durch häufige Kriege behauptet
werden mufste. Da bot ihnen die steile, schwer
zugängliche Höhe von Thera einen geeigneten Stütz-
punkt, den sie durch eine Besatzung sicherten und
als einen der letzten vorgeschobenen Posten ihrer
Macht behaupteten — bis zum Falle von Korinth.
Vielleicht war Artemidoros, so lange es seine Jahre
erlaubten, Kommandant von Thera und wohnte als
solcher in dem stattlichen Hause, das wir 1896 auf
der Höhe des Stadtberges neben dem Gymnasion
der ptolemäischen Garnison ausgegraben haben.
Auf einem Altar an der Feststrafse von der Agora
zum Tempel des Apollon Karneios rühmt ein Epi-
gramm im Felsen sein und der Theräer Verdienst
Neue Ausgrabungen auf Thera.
189
um den Kultus des ersten, zweiten und des eben
zur Regierung gekommenen dritten Ptolemaios.
Als dieses Ereignis eintrat, im Jahre 246, war er
schon ein älterer Mann, der bereits dem dritten
Herrscher diente.
Um die Stadt Thera hat er sich ein besonderes
Verdienst erworben. Es mufs dort andauernde in-
nere Streitigkeiten gegeben haben. Einmal haben
die Ptolemäer Grundstücke von politischen Gegnern
konfisziert. Ein anderesmal, während des chremo-
nideischen Krieges um 268, hören wir, dafs der
ägyptische Admiral Patroklos einen Epistaten und
5 Schiedsrichter zur Schlichtung der zahlreichen
Prozesse nach Thera schickte. Und so hat auch
Artemidoros einmal Frieden zwischen den Parteien
gestiftet. Ein Traumgesicht wies ihn an, einen
Altar der Eintracht zu weihen. Die Göttin schenkte
ihm Gehör und sorgte ßu>u,o\i )^apiv, wie es heifst,
dafür, dafs er seinen Lohn bekam: zunächst einen
Öl-Kranz am Feste der Arsinoe, also nach ihrer
Apotheose um 270/69 vor Christi, dann auch durch
Volksabstimmung das Bürgerrecht. Dafs neben der
Homonoia die Samothrakischen Götter verehrt wer-
den, hat wol seinen Grund in den engen Bezie-
hungen der Arsinoe, der Gemahlin des Lysimachos
und Philadelphos, zu der Felseninsel Samothrake
und ihren Seegöttern. In seinem Alter hat Artemi-
doros ein Priestertum bekleidet. Gestorben ist er,
wie gesagt, nach erreichtem neunzigsten Lebensjahr
wol noch unter Euergetes. Jedenfalls sieht von
seinen Inschriften keine nach einer jüngeren Zeit aus.
Die Werke, die uns Artemidoros hinterlassen
hat, will er selbst als Denkmäler für die Stadt
Thera aufgefafst wissen; er nennt sie unsterblich,
nicht alternd, ewig, unvergänglich. Sein Name, so
ist um sein Porträt herum zu lesen, verläfst ihn
nicht, solange die Sterne am Himmel aufgehen und
die Erde feststeht auf ihrem Grunde. Das sind
grofse Worte; ein Horaz hat nicht selbstbewufster
von seiner Unsterblichkeit reden können. Sicher
hat er sie selbst gedichtet; sie sind ganz in seinem
Stil. Und in einem Punkte hat er bisher Recht
behalten: seine Werke sind uns in einem verhältnis-
mäfsig so guten Erhaltungszustande überkommen,
dafs ihn mancher grofse Dichter und Künstler —
oder hier vielmehr Kunstmäcen, da er die Reliefs
doch nicht wie Archedemos der Cholleide selber
gemacht haben wird — beneiden könnte. Es ist
eine illustrierte Anthologie von Epigrammen an die
ihm nahestehenden Gottheiten auf Stein. Aber
freilich, man darf diese Werke nicht mit dem
Mafsstabe der grofsen Alexandrinischen Kunst
messen, das vertragen sie nicht, und verlangen sie
auch nicht auf dieser abgelegenen Höhe. Sein
poetischer Sprachschatz ist gering; immer kehren
die gleichen Ausdrücke wieder, die Übergänge sind
ungeschickt und fehlen oft ganz. Als Beispiel
diene das Epigramm hinter dem Homonoiaaltar.
Es fängt hochtrabend an, wie ein altes philosophi-
sches Lehrgedicht:
»Alles nährt sich vom Wind, von der Sonne und
dann auch vom Monde —
Früchte bringet die Erde; wer wachsen läfst, läfst
auch verwelken«
— gemeint ist der Chronos, die Zeit —
»Aber die Eintrachtsgöttin — — «
nun erwartet man zu hören, wie sie ein ganzes
Volk segnet und stark macht; aber es kommt ganz
unerwartet:
»Aber die Eintrachtsgöttin hat für den Altar von
dem Volke
Einen gewaltigen Kranz erwirkt dem Artemidoros.«
Für die beiden letzten Verse hat früher etwas
anderes, vermutlich besseres dagestanden; jetzt er-
kennen wir nur dicke, ungeschickte Buchstaben in
der Rasur, die sich von der feinen Schrift der
beiden ersten Verse unvorteilhaft abheben. Und
wie die Schrift ist der Inhalt — der plötzliche
Übergang auf die eigene, werte Person ist nicht
eben fein zu nennen.
Auch die Metrik fiöfst den verwöhnten Ohren
der Kenner, die von Kallimachos her kommen,
Schaudern und Verachtung ein. Und von der
künstlerischen Ausführung des Reliefs werden Ihnen
hier die Proben eine, wie ich fürchte, nicht allzu
hohe Vorstellung geben. Es war eine kühne Idee,
in diesem rissigen, ungleichartigen Kalkfels Flächen
für Hochreliefs zu glätten. Doch man wufste sich
zu helfen; grofse Lücken baute man zu, schmalere
Risse verschmierte man mit einem guten, soliden
Stuck. Wie man die Felsformation benutzte, zeigt
der lang herunterhängende Schwanz des Löwen,
der dem gegebenen Rand des Gesteins folgt. Das
bemerkenswerteste Stück ist der Porträtkopf des
Artemidoros selbst. Die meisten Beschauer des
Originals wurden unmittelbar an die Ähnlichkeit
der Münzen erinnert, und zwar der Ptolemäermünzen,
von denen ich dank der freundlichen Vermittlung
von Herrn von Fritze einige schöne Exemplare des
hiesigen Münzkabinets auf den in Ihren Händen
befindlichen Blättern reproduzieren durfte 3. Schon
die kreisrund um den Porträtkopf herumgeführte
Schrift ist der Münztechnik entlehnt; sie gemahnt
3) Für die Erlaubnis zur Veröffentlichung (siehe
den epigraphischen Anhang) sind wir Herrn Direktor
Dressel zu besonderm Dank verpflichtet.
190
Neue Ausgrabungen auf Thera.
uns zunächst an die römischen Kaisermünzen, findet
sich aber im wesentlichen schon auf dem abge-
bildeten Revers einer späteren Münze des Ptolemaios
Soter. An Soter erinnert auch etwas das bartlose
fleischige Gesicht, die vortretende Stirn und das
vorstehende Kinn. Dagegen gehört der Kranz dem
Artemidoros allein; es ist der vom Volke ihm ver-
liehene, auf den er so stolz war. In den Ptolemäer-
münzen war auch für den Adler des Zeus das
Vorbild gegeben. Man glaubt auch in der Re-
produktion noch zu erkennen, dafs der Adler des
Reliefs wie auf den Münzen den Blitz in den Fängen
hält. Vor allem entspricht die Darstellung der Brust
im halben Profil, wodurch auch der hintere Flügel
zum Teil sichtbar wird, während der Kopf im vollen
Profil bleibt, ganz der Haltung jener Münzadler.
Die Abhängigkeit eines Medaillonporträts im
Fels von den Münzen ist noch besonders deswegen
merkwürdig, weil auch auf den Münzen der Brauch,
menschliche Porträtköpfe anzubringen, in jener Zeit
noch verhältnismäfsig jung war. Die Münztypen
besafsen, wie Ernst Curtius nachdrücklich betont
hat, einen religiösen Charakter. Dies gilt auch für
die Porträts Alexanders des Grofsen, die sich zuerst
auf den Münzen seiner Nachfolger finden und, wie
Friedrich Koepp in einem unserer Winckelmanns-
programme nachgewiesen hat, noch ganz idealisiert
sind: sie stellen den Herrscher dar als zu den
Göttern entrückt. Und als es durch Ptolemaios
Soter und Lysimachos Sitte wurde, auch die Bilder
lebender Könige auf die Münzen zu setzen,
mufste man darin einen Ausflufs ihrer allgemein
anerkannten Göttlichkeit sehen. Vielleicht darf man
dies auf Artemidoros anwenden. Er ist nicht als
Mensch dargestellt, sondern bereits als Gott, als
äöavccTo? &Eto;, wie ihn die Pythia genannt hat. Ob
in Einzelheiten, wie der eigentümlichen streifen-
förmigen Darstellung des Haares und der Bildung
des fast in Vorderansicht gestellten Auges ein mit
diesem hieratischen Charakter verknüpfter, absicht-
licher Archaismus, oder nur künstlerisches Unver-
mögen zu sehen ist, bin ich nicht kompetent, zu
entscheiden.
Sehr bemerkenswert ist endlich der Götter-
himmel dieses weit in der Welt herumgekommenen
Kleinasiaten. Sehen wir von seiner heimischen
Göttin Artemis und von Homonoia, die hier wirklich
eine rechte Augenblicksgöttin ist, ab, so haben wir
von grofsen Göttern nur den Olympier Zeus und
den Meeresgott Poseidon, dazu Apollon als Stephane-
phoros. Auch dies ist, fürchte ich, ein Augenblicks-
gott; man denkt bei dem Kranzträger unwillkürlich
an den Kranz des Artemidoros. Tyche, Hekate,
Priapos u. a. sind echte Götter des Volksglaubens,
ebenso die Götter von Samothrake, die übrigens
erfreulicherweise von den anderen Göttern der
Schiffahrt, den Dioskuren, noch völlig geschieden
sind4. Theräisch ist von alledem nichts; theräisch
wäre Apollon Delphinios, während hier der
Delphin bei Poseidon steht. Nur der Löwe klingt
an den archaischen Löwen vom Markte an. Sehr
stark treten die heiligen Tiere hervor, der Delphin,
der Löwe und der Adler, und die Symbole der
Dioskuren, sowie die Steine der Hekate und des
Priapos. Dafs dergleichen auch der Denkweise
eines griechischen Kopfes entspringen konnte, hat
mir Herr von Wilamowitz-Möllendorff an dem
Altar der Schutzflehenden des Aischylos nach-
gewiesen, der mit allerhand Attributen, dem Adler
des Zeus, dem Dreizack des Poseidon u. a. aus-
geschmückt war und zeigt, wie sich der Dichter
den Kult der Urzeit dachte. Aber im dritten Jahr-
hundert mufste die Anlage für den Griechen etwas
Befremdliches haben. Zwar die zahlreichen Fels-
altäre können mit den allerältesten in Verbindung
gebracht werden, die damals in Thera zum Teil
noch über der Erde waren; die Wand mit den
heiligen Tieren aber erinnert eher an ägyptische
Tempelmauern mit ihren Tiergöttern oder auch an
jene pseudohittitischen Tier- und Götterreihen von
Pteria. Beides hat Artemidoros mit eigenen Augen
schauen, und seine Phantasie damit befruchten
können. Für die altgriechische und besonders die
ältere theräische Religion sind seine Werke also
nur mit grofser Vorsicht zu benutzen; um so
wichtiger aber sind sie für die Erkenntnis der
Mischkultur und Mischreligion des Hellenismus.
Damit schliefse ich den Bericht über meine
diesjährigen Ausgrabungen. Sie waren in vielen
Beziehungen eine notwendige Ergänzung der früheren ;
in anderer Hinsicht haben sie neue Wünsche und
Forderungen angeregt. Von diesen liegt mir am
meisten am Herzen die Vervollständigung des Stadt-
plans durch eine gründliche Untersuchung der
Oberstadt zwischen der Basilike Stoa und dem
südwestlichen Bergabhange in der einen, den
Ptolemäerbauten auf dem Gipfel und dem Isis-
heiligtum in der anderen Richtung. So fühle ich
mich jetzt weniger am Ende als im vergangenen
Frühjahr — aber beklagen kann ich diesen Rück-
schritt nicht. Vielleicht wird das nächste Jahr
Gelegenheit geben, hier die Aufgabe, die eine kleine,
4) Vor ihrem Altar ist eine flache ovale Ver-
tiefung im Fels, nach O. Rubensohn vielleicht eine
Andeutung der Opfergrube.
Die Inschriften des Artemidoros.
191
aber ganz der Forschung offene antike Stadtanlage
stellt, um ein weiteres Stück der Vollendung näher
zu bringen. Der Eifer der Bevölkerung und der
griechischen Regierung, für die Funde, die pro-
visorisch schon recht gut und sicher untergebracht
sind, auf Thera selbst ein stattliches Museum zu
bauen, und die Liberalität oder besser <ptXo£cv(a,
mit der in Griechenland wissenschaftliche Forschung
jeder Art dem Ausländer erleichtert wird, trägt
sicher nicht zum wenigsten dazu bei, den Wunsch
nach einer Fortführung meiner Arbeiten zu beleben.
Und dann ist für das kommende Jahr noch der
Abschlufs einer anderen Untersuchung zu erhoffen.
Ich habe hier auch Ansichten der Vasen und
Ruinen ausgestellt, durch deren Auffindung und
Erforschung mein Gefährte, Herr Robert Zahn,
unsere Kenntnis der ältesten Kultur auf Thera be-
reichert hat. Möchte das neue Jahr seiner Arbeit,
welche die Ergänzung von gleichartigen Funden
auf Melos und Paros zu liefern berufen ist und
Thera den Beginn seiner Geschichte wiedergeben
soll, den erwünschten Erfolg bringen!
F. Hiller von Gaertringen.
&.
II An der Strafse von der Agora zum Tempel
des Apollon Karneios, Thera.
3. cT7:£p ßaatXs'ujc riToXMfjiat'ou Seoi«
^[plxEffAjtötioJpoc At:öXXu>vio[u] üep-piio;.
[N]oo[u]? 'ApfVleu-tötupos Iti itpoTEpot; ßaat-
Xeöaiv
[rcaxpi te] x[at] ndmruu xai vü[v] ßaaiXEi
[IxoXE|A<x{(Dt.
aüxoi[aiv xjapjörjpaiot Ttotpe/ouai xp£<povx[e]s
riT[o]Xeji[at]o[v] UToXe|x[a(o]u drco llxoXs-
[jioiou avaxxo?.
IG Ins. III 464-
III Oberägypten beim oder am Wüstentempel
von Redesijeh.
4. Ilotvi Eid5u) Swxfjpi ['ApxEu.iou)po;] 'ArcoX-
X(uv(o-j n£pya(i)0« ou>9elc ht Tpioyoouxöjv.
Strack, Dynastie der Ptolemäer S. 236.
IV Das Temenos des Artemidoros zwischen
H. Stephanos und Evangelismos, Thera. Vergl.
SctvxopfvT) 2. VIII 1899 dp. 604, Berl. phil. Wochen-
schrift 14. X 1899, 1275 f. Reihenfolge von NW
nach SO. Nr. 5- 9 = IG Ins. III 421/2. Nr. 5—17
Ptolemaios Soter
Münze des Berliner Museums.
DIE INSCHRIFTEN DES
ARTEMIDOROS.
I Zwischen der Nekropolis auf der Sellada und
dem Stadteingange beim H. Stephanos, Thera.
1. XprjOjAÖv Ircepujie 9eo0 AsXcpolcri [rpocp]7Jxt;
E'u.fauxov]
cppd^oua' d&dvaxov [8c]iöv i^piov ['Apxjeu-f-
öu>[pov].
IG Ins. III 863.
'ApxijAioi n*fja(at Xu)TEipa[t]
ÄpxE(xt'ou)po; AttoXX(uv(o'j ÜEp^atocJ.
*Apx£|xts ivvs^ ix&v SexdSac ßfov 'Apx[E{x]t-
ScUpÜU
EX^pTjdEV — — — —
stehen auf der eigentlichen Felswand oder etwas
dahinter.
5. 'Apx£pi(5(opo{
'AnoXXüivfou riEpyato;
6. Dieselbe Inschrift.
Auf zwei Felsstufen; N. 7. 8,1. 2 auf der oberen,
8, 3. 4 auf der unteren Stufe. Oberhalb Nr. 6, weiter
rechts Nr. 5.
7. E?<J0tXO XTjVÖ' fExdX7]V 7ToXuiOVU|AOV 'ApXSlAt-
§u>po;
cptua'f opov, tjv xtu.<üaiv oaoi ytupav xaxe'youaiv.
MvT)[Ao'ayvov9^pct; tcoXew? 7rapio0[ajiv IxsuS-ev
192
Die Inschriften des Artemidoros.
ßdxdpa TctS1, e<jx[t)]<je\ xe piXav Xi'9ov 'Ap-
XEU.(8(l)pOS.
8. "Hxto [IpfaTOs xt)i8e 07)pai<ufJi itoXei
6 Aapi^axrjvds, jtXoüxov acpihxou. cps'pujv,
[xe'JcpY^Tif]]? 7rotpei|At xai 7rapa<JTdx7]s
[7iäa]iv TroXfxats xois t' Ivoixoüaiv £svois.
Altar. Unter der Inschrift zwei Kappen und
zwei Sterne der Dioskuren.
9. Bu)[aöv sxsu;e Aio<jxo6pots Sumjpat öeolaiv
ncpYaio;ÄpTe(i.(8«)po{ lTivjy_o[i£voiai ßoTj&oü«.
Doppelaltar, darauf rechts Nr. 10, links Nr. II.
Zurückliegend Nr. 12 (wo Zeile 3. 4 in Rasur mit
anderer Schrift nachgetragen sind). Rechts unten
neben dem Doppelaltar Nr. 13.
10. cOfAOvo(a;.
Apx£u.t8ü)pos ATroAXwvfo'j
riepyalo; xax' Ivütiviov.
'Aöa'vaxov ßü)[xöv TroXet Eiaaxo X7)i8' 'Oii-ovoias
Uaxpi'Sos wv II^pytjc xax' eVjitviov ApxEu.t-
otupo;.
Seüiv Xafxo&patxcuv.
'Apxeu-tSujpos
'AjroXXtovfou nepyaToc.
B(0(x6v äy^patov 2/*fA0i)pät£t Oeotatv exeus"ev
flepyaIo4 'ApTEfAt'Scupo; far^xoov eir/o^evoiatv.
12. riäv dcv^utui xpscpExai xal dcp' fjXi'ou, elxa
aeX^VTj? •
yr) xapTrou; xe cp^pet, xat 8; augdvei, au&t
[/.apafvsi.
il 8' 'Ofxo'voia öeä ß<u[Aoü xa'plv ivTa:rd8(uxsv
töv ax^tpavov rcapd xrjs ttoXecu; |/iyav Ap-
X£[At8(l)pUM.
13. ÖTjpaiot iaxEcpa'vüxjav iv [Ajpatvooi'Jiv dXai'as
IpvE^tV 'ApT£[JL{8ü)pOV, 8? 7£V0tOUS XTiGS ßü)[AO'JS.
A?j(j.os i*/etpoTo'vTj3£V 6 07jpaios 'ApxEpu8u)pov
xat axE'.pä'vtui xfpujaev aji.£(xrTov £ovxa 1:0X1-
xtj[v].
Neben dem Relief eines Adlers.
14. Alt 'OXujueftot.
'Aexöv ü^i-ex^ Atos ayyEXov ApxE(j.{8<op[o]s
äEvaop. zoXei sfss xal äöavdxotai 8eot[atv].
'Äcpöixot, dSä'vaxoi xal ä-pipaoi dlvaol. xe
ß(O!J.0t, 0301$ UpEUS X^fXEVOS XXtOEV !ApTE-
|jt(8(upos-
Rechts und unterhalb des Reliefs eines Löwen.
1 5- A7r<5XXum
SxEcpavrjcpopujt
[T]eü£s Xe'ovxoc OeoIs xey_api3fiivov 'ApxEpu-
Stupos
£v aeu,v(üi xsjiivEt [xvr^oauvov teoXeids.
Über dem Relief eines Delphins.
16. IlodEiSdm
neXaytcm.
TJExpat h äxapt.a'x7Ji OEXcplva 9eoTatv exeu$ev
E'jvouv av&pturots VEVO|J.lÖ(XEVOV ApxEpifSujpos.
Im Kreise um den Porträtkopf des Artemidoros.
17- MvTjfidauvov Q-fjpaf xal sios roXou aarp'
hctt&Xct,
fTjS I8acp(5s XE flivEl, OVOJJ.'' 0'!) XlTTEV 'ApXEptt-
Scupov.
Auf einer länglichen Quader vor dem Altar der
Homonoia gefunden.
18. 0EOt; ÄpxEfJtfotupos
ATtoXXtuvfou IiEpyaios.
Auf zwei niedrigen Felsbasen vor dem Altar
der Samothrakischen Götter (Nr. 19) und einige
Schritte vor dem Kopfe des Löwen (Nr. 20).
19. riEpyaios 'ApxEfAt'Scopo; Icprjve T[ü]yjjv |r£-
arjfio[v],
xots £,7tiyivo|.iE'vots ovoft' diktvaxov xaroXt/ictDV.
20. [NtjiSeJs (?) a'i xaprcöv ve'ov | [e]fc ivtauxöv
ayouctv,
Seüxe, [x]ai h S^pas yfiovl \ u.e([C]o[va]
Tictvxa tcXoücnt.
F. Hiller von Gaertringen.
Adler des Artemidoros und zweier Münzen des
Ptolemaios Soter im Berliner Museum.
£
N
Die Häfen von Karthago.
193
DIE HÄFEN VON KARTHAGO.
Im Folgenden werden die Berichte über die
Arbeiten des Herrn de Roquefeuil zur Erforschung
der Häfen von Karthago ' nach dessen Ausführungen
(Academie des Inscriptions et Beiles -Lettres. Compte
rendus des siances de l'annee 1899. IV. Serie. Tome
XXVII pp. 19—38) fortgesetzt.
I. Die Karte von Karthago. — Man sieht
auf der Karte, dafs die Tiefenlinien der Küste2
merklich parallel laufen und dafs die Beschaffenheit
des Meeresbodens im allgemeinen der Gelände-
beschaffenheit der benachbarten Küste entspricht:
Er ist flach gegenüber dem niedrigen, östlich der
Byrsa gelegenen Gelände, während er in der Nähe
von Bu-Said, wo die Küste plötzlich steil ins Meer
abstürzt, viel rascher abfällt, so dafs die 10 m
Tiefenlinie in einer Entfernung von 250 m vom
Kap vorbeigeht. Dagegen hat der etwas raschere
Abfall gegenüber dem Falbeschen Viereck seinen
Grund nicht in der Geländebeschaffenheit der Küste
— denn diese ist an jener Stelle sehr niedrig —
sondern in ihrer Bildung; sie biegt sich nämlich
leicht einwärts und bildet in der Nähe der
y>Rotonde«. eine Art von kleiner Bucht, in welcher
sich Sandmassen angehäuft haben. Unbedeutende
Unregelmäfsigkeiten des Grundes bemerkt man
gegenüber den Häusern von Zarruch und Mustapha
in einer mittleren Entfernung von 400 m vom Ufer:
dort trifft man mehrfach auf kleine Sandhügel,
deren Höhe im Mittel 0,20— 0,30 m beträgt und
selten im Maximum 0,40 m erreicht. Herr de
Roquefeuil hat mittels einer punktierten Linie die
verschiedenen Sandhügel vereinigt, welche ihm nach
der Gestalt des Bodens zu derselben Bank zu ge-
hören schienen Aufserdem sind noch einige
kleinere, isolierte Erhebungen vorhanden, die aber
mit den ebengenannten gröfseren Bänken nicht zu-
sammenhängen. Dieselben sind ähnlich mit punk-
tierten Linien und mit Ziffern bezeichnet, welche
die Höhe der Erhebung in Metern und Centimetern
angeben. Ferner sind die Stellen bezeichnet, wo
die Lotungen das Vorhandensein von kleinen Steinen
ergaben — denn grofse kommen nirgends vor. —
Diese Steine scheinen — mit Unterbrechungen —
') Vgl. Archäolog. Anzeiger 1898, S. 171 — 175
und 1899 S. 7 — 12.
-) Der Umrifs der Küste ist einfach nach dem
Plane des Adjoint du genie , Herrn Bordy kopiert.
Die Ergebnisse der Lotungen sind nicht auf den
Nullpunkt der tiefsten Ebbe reduziert, weil das
Gezeitengesetz Herrn de Roquefeuil nicht genügend
bekannt war. Das Segelhandbuch für die Küste
von Tunis, welches er allein in Händen hatte, giebt
nur als ungefähr genau eine regelmäfsige Schwankung
von 0,30 m im ganzen an.
eine allgemeine Richtung Nord-65°Ost einzuhalten;
sie stören jedoch nirgends die Regelmäfsigkeit des
Bodens. Die Annahme ist daher berechtigt, dafs
das Hindernis, zu dem sie gehören, nicht sehr
widerstandsfähig ist, und die erwähnten Sandbänke
sind derart lokalisiert und zeigen ein so schwaches
Relief, dafs man schwerlich in ihnen etwas anderes
als eine natürliche Unebenheit des Meeresgrundes
sehen kann Etwas weiter nach Norden zu,
in der Richtung Nord-75°Ost von Bordsch-Dschedid,
haben die Lotungen in derselben mittleren Tiefe
von 5— 6 m weitere Unebenheiten von unregel-
mäfsiger Gestalt ergeben, die eine richtige Sandbank
bilden; aber auch sie mufs aus gleichen Gründen
natürlichen Ursachen zugeschrieben werden. Ab-
gesehen von den wenigen Steinen, besteht der
Meeresgrund in der erforschten Gegend überall aus
feinem Sande. Auch das Ergebnis der ergänzenden
Lotungen, die Herr de Roquefeuil seit der Ab-
sendung des Berichtes vom 4. November 1897 vor-
genommen, hat ihn nur in dem dort ausgesprochenen
Gedanken bestärkt: Aus den konstatierten unbe-
deutenden Unregelmäfsigkeiten darf man nicht auf
das Vorhandensein irgend welcher Trümmer
schliefsen, sondern man hat in ihnen einfach Un-
ebenheiten des Meeresgrundes zu sehen, wie man
sie überall antrifft; sie sind sogar von so geringer
Bedeutung, dafs sie kaum verdienen verzeichnet zu
werden3, und es wäre illusorisch, sich bei ihnen
länger aufzuhalten. Vielmehr glaubt Herr de Roque-
feuil angesichts der vollkommenen Gleichförmigkeit
des Grundes zu der Behauptung berechtigt zu sein,
dafs in diesem Meeresteile nicht die geringste
Spur von einem Hafen oder einem Molo existiert.
II. Erforschung der Reste längs der
Küste. — Gewisse Gründe haben Herrn de Roque-
feuil verhindert diesem Teile seiner Arbeit den
Grad von Vollendung zu geben, welchen er haben
mufste; indessen müsse man ihm den relativen Wert
zuerkennen, dafs er ein für allemal der Theorie
des Herrn Cecil Torr ein Ende bereitet. Folgt
man der Küste von Bu-Said aus, so bemerkt man
eine Reihe von Trümmern, welche auf der Karte
verzeichnet und in der Richtung nach Süden num-
meriert sind. Im folgenden wird die Erklärung
jeder dieser Nummern gegeben werden
A. Trümmer in der Nähe von Bu-Said.
— In der Nähe des Kaps Bu-Said läuft eine Mauer
in annähernd südlicher Richtung 30 m weit, macht '
dann einen Winkel von 30 ° und setzt sich noch «
einige Meter weiter fort, worauf sich ihre Spur
3) Die Seekarte von 1885 thut das auch nicht.
194
Die Häfen von Karthago.
unter Wasser verliert. Diese Mauer besteht bis zu
dem Winkel aus rechtwinklig behauenen, von dem
Winkel ab aus rhombisch behauenen Steinen. Um
nun diese verschiedenen Steine verbinden zu können,
hat man den Winkel an der Spitze der zuletzt-
genannten genau 60 ° grofs gemacht. Wie die
Falbesche Mauer ist auch diese hier nach Westen
zu scharf abgegrenzt, während sie nach Osten mitten
in Trümmern liegt. Diese Trümmer liegen um so
weniger dicht, je mehr man sich von der Mauer
nach Norden und Osten zu entfernt, ein Beweis
dafür, dafs sie Trümmer eines Bauwerks sind, das
in dieser Richtung einstürzte. Man verliert ihre
Spur etwa 100 m von Bu-Said in einer Tiefe von
4,50 m Aus Lage und Richtung der Trümmer
im Verhältnis zu der hier beständig von Nordosten
stehenden See schliefst Herr de Roquefeuil, dafs
wir in diesen Resten wohl die Trümmer eines alten
Hochbauwerks zu sehen haben, von dem man ver-
möge seiner Lage am Kap Sidi-Bu-Sa'id eine sehr
weit ausgedehnte Aussicht hatte.
2. 10 m breite, aus Steinen von 2 m zu 0,80 m
gebaute Mauer, welche an der Oberfläche des
Wassers liegt.
3. Molo von 15 m Länge und 4 m Breite aus
behauenen Sandsteinen, die senkrecht zum Ufer ver-
legt sind.
4. Noch ein kleiner Molo aus kleineren Steinen
derselben Art.
5. Senkrecht von der Küste nach Süd-4O0Ost
laufender Molo von 25 — 30 m Länge und 8 — 10 m
Breite aus behauenen Steinen, die aber durch das
Meer sehr zerfressen sind. Kurz vor seinem Ende
macht dieser Molo eine rechtwinklige Biegung und
läuft dann noch einige Meter parallel der Küste
nach Süden weiter. Wohl ein kleiner Hafen für
ein paar Boote.
6 Einige Reste ohne Interesse, die von
diesem kleinen Molo herrühren.
7. Noch ein Molo ohne Interesse.
8. Ein 8 m breiter, annähernd von Nord nach
Süd orientierter Molo; 30m von der Küste macht
er plötzlich eine Biegung und setzt sich dann wie
der Molo Nr. 5 noch einige Meter weit in west-
licher Richtung fort; aber der Molo Nr. 8 ist besser
erhalten, ohne Zweifel deswegen , weil er weiter
zurückliegt. Er war übrigens nicht sehr hoch
Wie bei den vorhergehenden Molen besteht das
Baumaterial aus regelmäfsig behauenen Steinen,
aber dieselben sind um so gröfser und um so mehr
zerfressen, je weiter sie vom Lande entfernt liegen;
sie mögen alsdann 1,20 Seitenlänge erreichen.
9. Moderner Steg des Generals Baccuch. — Man
findet also, um es kurz zusammenzufassen, von der
Mauer Nr. 1 an bis zu diesem Stege in weiten
Abständen kleine, im allgemeinen senkrecht zur
Küste gebaute Mauern, deren Dimensionen, wenn
man bedenkt, dafs in ihrer Umgebung fast gar
keine Trümmer vorhanden sind, nur sehr beschränkt
gewesen sein können. Diese kleinen Molen sollten
als Wellenbrecher, Ausladeplätze oder als Schutz
für Boote dienen. Sie sind an ihrem Anfange durch
einige auf der Karte verzeichnete, einzelliegende,
unregelmäfsige Steine verbunden, welche den
sandigen Meeresgrund auf einer Strecke von etwa
20 m von der Küste bedecken
10. Am Ende des Baccuchschen Stegs, d. h.
etwa 50m vom Ufer entfernt, liegen einige Steine;
sie bilden den Anfang eines alten Molo von 100 m
Länge, der ungefähr nach Südwest, parallel mit der
Küste läuft; in der Nähe des Ufers macht er eine
rechtwinklige Biegung und verliert sich in den
Sandmassen Er war wohl von sehr geringer
Bedeutung.
B. Trümmer unterhalb Bordsch-Dsche-
did. — Von Bordsch-Dschedid an bekommen die
Trümmer längs der Küste ein ganz anderes Aus-
sehen, sie sind grofsartiger und haben mehr Zu-
sammenhang. Übrigens haben, so scheint es, die
Felsen, die sich an dieser Stelle finden, die
Karthager eingeladen das Werk der Natur zu ver-
vollständigen, indem sie sich einen Teil derselben
zunutze machten4. Um ihrer Wichtigkeit willen
und um ihre Beschreibung klarer zu machen, sind
diese Trümmer auf einer besonderen Karte im
doppelten Mafsstabe verzeichnet.
11. Bei Punkt 11 endigt eine Linie von natür-
lichen Felsen, welche ungefähr in der Richtung
Nord-3O0Ost die Küste entlang zieht, und von
demselben Punkte aus läuft eine Mauer oder Mole
nach Osten in der Richtung 11 und 12.
12. Die Mauer Nr. 12 ist, wie es scheint, aus-
4) Herr de Roquefeuil bemerkt, dafs in dieser
Abteilung B die Arbeit des Menschen von der der
Natur nur sehr schwer zu unterscheiden sei; des-
wegen sei er nicht sicher bei der Scheidung von
Felsen und bearbeiteten Steinen immer das Rechte
getroffen zu haben, wie er des näheren auseinander-
setzt. Eine punktierte Linie giebt die Grenze an
zwischen sandigem und trümmerbedecktem Grunde.
Damit soll nicht gesagt sein, dafs von dieser Linie
nach dem Lande zu sich kein sandiger Grund und
nach dem offenen Meere zu keine Steine fänden,
aber wo das der Fall ist, tritt das eine wie das
andere isoliert auf. .... Die verschiedenen Tiefen-
angaben in dieser ganzen Abteilung B sind nicht
auf einen festen Nullpunkt reduziert, sondern einfach
aus den Tagesbeobachtungen übertragen
Die Häfen von Karthago.
195
schliefslich aus behauenen Steinen von ca. 2 m zu
i,6om Gröfse gebaut; nach der Untersuchung des
Herrn de Roquefeuil, soweit die Zerstörung eine
solche erlaubte, liegt die grofse Seite dieser Steine
senkrecht zur Richtung des Molo. Die Abmessungen
dieser Steine und ihre Orientierung erklären sich
aus der exponierten Lage dieser Mauer. Sie war
dazu bestimmt, den ersten Anprall des Meeres auf-
zufangen; auch heute noch brechen sich die Wogen
beständig an ihr. Kein Wunder also, dafs ihr
Zusammenhang an vielen Stellen gelockert ist
Die Reste sind noch heute sehr grofsartig und
machen den Eindruck, dafs das Bauwerk, von dem
sie herrühren, stark und fest, aber nicht hoch war.
50 m vom Ufer verlieren die Trümmer nach dem
Meere zu immer mehr an Zusammenhang und ver-
schwinden 75 m vom Ufer vollständig. Rings umher
um diese Trümmer, die ohne Zweifel zu einem
alten Molo gehören, besteht der Grund aus feinem
Sande
13. Von dem Molo Nr. 12 läuft eine Mauer
(13) geringer Bedeutung parallel dem Ufer nach
Süden. Sie liegt etwa 0,70 m unter Wasser und
ist aus behauenen Sandsteinblöcken von durch-
schnittlich 1 m zu 0,70 m Gröfse gebaut
Zwischen dieser Mauer und dem Lande finden sich
einige Bauten, deren Untersuchung die Grenzen
der Aufgabe des Herrn de Roquefeuil überschritten
haben würde.
14. Der deutlich nach Nord-5o°Ost orientierte
Molo Nr. 14 ist natürlichen Ursprungs: er ist nur
eine sich ins Meer hinein fortsetzende Sandstein-
schicht, welche unter der Mauer von Karthago (15)
verläuft. Seine Abmessungen (die durchschnittliche
Breite beträgt io — 16 m, die Länge 134 m) würden
also kein Interesse haben, wenn diese Felsenlinien
nicht vor Zeiten als Gerippe für den Bau eines
bestimmten Werkes gedient hätten, wie Herr de
Roquefeuil mit Recht aus mehreren Anzeichen
schliefsen möchte.
16. Ungeheuere Würfel von mehr als 2 m
Seitenlänge liegen hier in einer durchschnittlichen
Tiefe von 2,70 m. Herr de Roquefeuil kann sich
nicht erklären, wie sie dorthin gekommen sind.
Gewisse Eigentümlichkeiten der Bodenbeschaffenheit
veranlassen ihn, sie eher mit 14 als mit 11 — 12 in
Verbindung zu bringen, obwohl dies vom see-
männischen Standpunkte aus nicht sehr viel Sinn
habe. Von der Linie 12 — 17 nach dem offenen
Meere zu findet sich keine Unregelmäfsigkeit.
18. Nach Punkt 18 zu beträgt die Tiefe 2 m,
der Grund besteht aus Sand. Es ist dies ungefähr
die tiefste Stelle dieser Gegend, wo die wenigsten
Trümmer liegen Die Untersuchung der
Wassertiefe und der Felsen an diesem Punkte er-
giebt, dafs hier ein kleiner Bootshafen von etwa
4000— 5000 qm Oberfläche lag. Zwar ist vom see-
männischen Gesichtspunkte aus der Molo 14 so
schlecht als möglich orientiert, um gegen eine See
zu schützen, die immer von Norden nach Osten
steht; aber die alten Ingenieure haben sich mit
einer geologischen Thatsache abfinden und wohl
oder übel die ihnen von der Natur gegebenen
Felsen nutzbar machen müssen.
19. Vor der Mauer von Karthago bezeichnen
einige grofse Steinblöcke die Stelle einer Plattform
von 10 m Länge und 8 m Breite, die sich einerseits
auf die Felsen Nr. 14 und andererseits auf die
Bauten stützt, mit denen sich die folgenden Zeilen
beschäftigen sollen.
20—21. Von Punkt 15, dem Fufse der Mauer
von Karthago, nach Süden zu bemerkt man eine
von Kunstbauten herrührende Trümmerreihe. Ihre
Grenzlinie ist ziemlich deutlich erkennbar: sie be-
schreibt eine sehr leichte Kurve von Punkt 15 bis
Punkt 20, wo sie eine merkliche Biegung macht, um
sich 30 m weiter südlich an eine Linie (21) natür-
licher Felsen anzuschliefsen , deren Gesamtheit in
der Richtung Süd-6o°West zu laufen scheint
Die Steine, aus welchen diese Trümmer bestehen,
sind von derselben Beschaffenheit, wie die am
Falbeschen Molenkopfe: sie sind im allgemeinen
2 m lang und 1,50 m breit; ihre grofse Seite liegt
der Küste parallel, nach dem Lande zu nehmen sie
immer mehr an Gröfse ab. Innerhalb der Mauer
15 — 20—21 ist der Meeresboden im allgemeinen mit
faust- oder kopfgrofsen Geröllsteinen bedeckt, die
von mehr oder weniger zerriebenem Bruchstein her-
rühren manchmal ist der Mauerverband, dank
den umstrickenden Wurzeln der Seepflanzen, noch
nicht völlig zerstört; aber das Ganze bildet ein un-
beschreibliches Chaos, welches nur durch Aus-
grabungen zu lichten ist. Sicher scheint zu sein,
dafs die Mauer 15 — 20 — 21 nicht hoch war, weil sie
so scharf im Wasser begrenzt ist und weil ihre
Trümmer, wie bei der Falbeschen Mauer, nach dem
Lande zu gefallen sind Die Bedeutung dieser
Trümmer ist unklar Schwerlich rühren sie
von einem kleinen Hafen her, weil von einer Einfahrt
nirgends eine Spur zu entdecken ist, schwerlich auch
von einem Quai oder einer Plattform, weil in ihrer
Mitte sich einige bedeutende Reste erheben.
22. Zu diesen gehören einige Steinblöcke (in
Punkt 22) von etwa 1 m Seitenlänge, die in scharf
begrenzter, nach Nord-i5°Ost laufender Fluchtlinie
verbunden sind.
196
Die Häfen von Karthago.
23. Ebenso gehören zu ihnen vier etwa 1 m
breite, paarweise auf einander senkrecht stehende
Bruchsteinmauern, die sich in Punkt 23 treffen. Ihrer
Bauart nach scheinen sie viel jünger zu sein als die
Mauer 15 — 20 — 21 ; sie erinnern an die relativ jungen,
von Caillat verzeichneten Mauern, die nach ihm in
Punkt 44 des Falbeschen Planes zusammenlaufen.
24. Einer der charakteristischen Punkte dieses
Ganzen ist 31, von dem aus die Reste 21 — 24 s'cn
unter Wasser etwa 50 m weit nach Nordosten in
Gestalt von zertrümmerten Steinen ausdehnen; ihrer
Richtung nach zu urteilen, sind diese Steine sehr
wahrscheinlich die unterseeische Fortsetzung der
Sandsteinschicht 21.
25. Natürliche Steine, die in scharfen, dem
Molo 21 parallellaufenden Linien nach Nordosten
streichen ; sie waren, wie es scheint, ehemals durch
Bauten verbunden, deren Reste noch an einigen
Stellen, besonders seewärts vorhanden sind. In der
Nähe des Landes liegen diese Steine in einem Ge-
misch von Geröll und Seepflanzen
26 — 27 — 28 — 29. Am auffälligsten ist eine Reihe
von natürlichen, in der Richtung der Linien 26 — 27 —
28 — 29 laufenden Felsen; es sind Sandsteinschichten,
die sich vom Lande aus in derselben Richtung (Süd-
7o°West) und der gleichen Neigung gegen den
Horizont unter Wasser fortsetzen. Zerreibbar, wie
der Sandstein dieser Schichten ist, ist er vom Meere
zerstückelt und zerschnitten, sodafs es ziemlich
schwer hält, sofort zu erkennen, dafs man natürliche
Felsen vor sich hat. An gewissen Stellen sind diese
Felsenlinien sogar vollständig zernagt, sodafs die
aus dem Wasser ragenden Felsen stellenweise nicht
miteinander zusammenhängen; sie erreichen eine
Gröfse von 2,50 m und 3 m. Wahrscheinlich machte
vor Zeiten die Menschenhand diese Felsen vollständig
nutzbar; denn an gewissen Stellen sieht man sehr
deutlich behauene Steine, namentlich in der Um-
gebung von Punkt 29, wo ungeheuere alte Stein-
blöcke und ein sehr gut erhaltener rechter Winkel
aus viereckigen Steinen von 1,50 m Seitenlänge auf
dem Grunde liegen Nach dem Ufer zu haben
die Sandmassen alles nivelliert.
30. Linie von natürlichen Felsen, welche sich
die Küste entlang ziehen.
31. Einige Steine bilden hier einen kleinen
Landungsplatz, wie es scheint, neueren Datums.
32 — 33. Noch eine Linie von natürlichen Felsen,
welche in der Richtung Süd-8o°West streichen. Wie
bei den Molen 26—27 — 28 — 29 ist ihre nächste Um-
gebung mit Bruchsteintrümmern besäet. Endlich
bemerkt man etwas mehr nach Süden zu eine sehr
interessante und gut erhaltene Ruine, über die Herr
de Roquefeuil nur einige Worte sagen will, weil er
das Land zu früh verlassen hat, als dafs er sie hätte
vollständig und eingehend untersuchen können. Sie
bildet ein Viereck, dessen Mafszahlen annähernd
folgende sind: AB = CD = 35 m, nach Süd-3O0Ost
orientiert; AC = 50 m, nach Süd-8o°West orientiert;
BD = 67 m. Die Seite AB ist aus ungeheueren Steinen
erbaut, deren kleine Seiten 1,50 m betragen, während
die gröfsten 3,50m erreichen. Die Seite BD besteht
aus noch gröfseren Steinen, welche 3,50 m und 4 m
messen. Sie ist sehr gut erhalten und ragt noch
1,50 bis 2 m aus dem Wasser hervor, sodafs man
die Lagen der riesigen, durch ihre Masse besonders
gut erhaltenen Mauer sehr deutlich sehen kann. Die
Steine, deren Kanten sehr wenig von ihrer Schärfe
eingebüfst haben, scheinen einfach ohne Mörtel oder
Zwicker verlegt zu sein. Das ganze Innere dieses
Vierecks ist voll von grofsen behauenen Steinen;
diese sind in Reihen angeordnet, die den Seiten
parallel laufen
Eine Art von Plattform A'B'D' scheint in einer
Breite von 8— 10 m rings um den Bau herumzugehen
und mit ihm nach unten verbunden zu sein. Der
ganze Bau gleicht der Falbeschen Mauer, nur ist
er bedeutend grofsartiger; jedenfalls war er aber
nicht hoch, denn es finden sich wenig Trümmer.
Er schützte im Westen einen kleinen Hafen; die
Linie B'D' setzt sich nämlich unter Wasser etwa
40 m weit bis zu dem Punkte E fort und bildet
somit einen kleinen Molo. Bei Punkt E liegt ein
kleiner Molenkopf, wie der von Dr. Courtet entdeckte,
aber in einem viel schwächeren Mafsstabe. Die
diesen Molo bildenden Blöcke messen am äufsersten
Ende 1,40 m zu 0,80 m. Aus denselben Gründen
wie der von Dr. Courtet entdeckte Molenkopf (Nr. 45
des Falbeschen Planes) ist der kleine Molo D'E
durch die See umgestürzt worden und hat eine
Trümmerreihe EF gebildet, welche sich unmerklich
mit den ersten Trümmern der Quais in der Richtung
der punktierten Linie verbindet
Im Norden von AC hängen die Ruinen des
grofsen Vierecks mit der Küste durch eine Reihe
von Steinen zusammen, welche Herr de Roquefeuil
aus Zeitmangel nicht untersuchen und klassifizieren
konnte.
Schlufsbetrachtung: Alle in dem Abschnitte
B aufgeführten Ruinen sind die grofsartigsten der
ganzen Küste, und doch berechtigt uns nichts, sie
mit einem Hafenbau in Verbindung zu bringen.
Gerade der Umstand, dafs dort so viele kleinen
Häfen vorhanden sind, beweist zur Genüge, dafs es
keinen grofsen Hafen gab; bestätigt wird dies durch
das Ergebnis der gerade hier in sehr grofser Zahl
Archäologische Gesellschaft. 1899. November.
197
(mehr als 2500) und in sehr geringen Abständen
vorgenommenen Lotungen
C. Linie der Quais. — Die noch sehr gut
erkennbare Quailinie beginnt etwa 100 m südlich
von den eben genannten Ruinen. Sie besteht aus
Steinen von 1 m bis 1,50 m Seitengröfse, einige von
ihnen erreichen 2,50 und 3 m; ihre grofse Seite liegt
im allgemeinen der Küste parallel Merk-
würdig bei diesen Quais ist die Art und Weise,
wie sie zwar im allgemeinen der Richtung der Küste
folgen, aber nicht jede einzelne Krümmung mit-
machen. Wo sie zu breit werden würden, hat man
sie plötzlich, der Einbiegung der Küste entsprechend,
schmaler gemacht, wie bei Punkt 34, aber ohne
den dadurch entstandenen einspringenden Winkel
irgendwie abzurunden. Nach dem Lande zu liegen
einige Steine und Sand, und nur wenige grofse Blöcke ;
man sieht sogar Reste von förmlichen Strebemauern
aus Bruchstein , die senkrecht oder parallel zum
Ufer gebaut sind, namentlich bei Punkt 35, wo zwei
solche Mauern in einem Abstände von 6 m vorhanden
sind. Alles dies scheint ein Beweis dafür zu sein,
dafs diese Quais innen aus Bruchsteinen bestanden
und nur aufsen mit Hausteinen verkleidet waren,
um dem Ganzen ein schmuckeres Aussehen zu geben.
Bei Punkt 35 hört der Quai plötzlich auf. Vor dem
Zarruchschen Hause sind nur wenige Spuren von
ihm vorhanden in Gestalt einiger Steine von 2 m
Länge und 1,50 m Breite, die etwa 30 m vom Ufer
liegen.
36. Ein kleiner, senkrecht von der Küste aus-
laufender Molo von 40 m Länge und 5 m Breite
scheint die Verlängerung der südlichen Mauer des
Zarruchschen Hauses zu sein. Von diesem Punkte
ab hat Herr de Roquefeuil aus Mangel an Zeit die
Linie der Quais nicht mehr im einzelnen untersucht.
Das ist seitens des Herrn Bordy geschehen, dessen
Aufnahme er hier einfach kopiert hat Aus
verschiedenen Zierstücken, wie skulpierten Steinen,
Schäften von Marmorsäulen u. s. w., die Herr de
Roquefeuil rings umher bemerkt hat, schliefst er,
dafs dieser Quai weniger aus Nützlichkeitsrücksichten
als zu Vergnügungszwecken gebaut war ,
Auf der Karte endigen diese Quais in der Höhe des
Cothon, aber es ist möglich, dafs sie einst bis in
die Nähe der »Rotonde« liefen und nur versandet
sind; denn 25 m seewärts von der »Rotonde« liegen
behauene Steine von 1,20m zu 1,50m Grofse; die-
selben sind ziemlich regelmäfsig angeordnet in einer
Richtung, welche mit der der Quais zu stimmen
scheint
In den Schlufsworten empfiehlt der Verf. der
Akademie durch Einschnitte den Endpunkt der Quais
Archäologischer Anzeiger 1899.
und den Anfangspunkt der Mauer 44 — 45 des
Falbeschen Planes zu ermitteln. Hoffentlich bleibt
aber die Akademie nicht dabei stehen, sondern sucht
auch die übrigen dunkelen Punkte aufzuklären, vor
allem die Frage des Scipionischen Dammes und der
Hafeneinfahrt.
Grofslichterfelde. Raimund Oehler.
SITZUNGSBERICHTE
DER ARCHÄOLOG. GESELLSCHAFT
ZU BERLIN.
1899.
NOVEMBER.
Die sehr zahlreich besuchte erste Sitzung nach
der Sommerpause eröffnete der Vorsitzende mit
Worten der Begrüfsung und Mitteilung der Ver-
änderungen im Mitgliederbestande der Gesellschaft.
Durch den Tod verlor sie die beiden langjährigen
Mitglieder, Herrn Geh. Legationsrat Hepke und
Herrn Prof. Dr. Dobbert; ausgetreten ist infolge
seiner Berufung nach Innsbruck Herr Prof. Dr.
Winter.
Im Anschlufs an die Vorlage neuer litterarischer
Erscheinungen machte Herr Engelmann auf ein
in den Monum. Ant. dei Lincei von M. Jatta ver-
öffentlichtes, vor kurzem in Ceglie gefundenes Vasen-
fragment aufmerksam. Es stellt ohne Zweifel eine
Scene aus dem Laokoonmythus dar, wie der Heraus-
geber gesehen hat, ist aber von diesem insofern
nicht richtig erklärt worden, als er die von den
Schlangen umwundene Gestalt für den zweiten Sohn
des Laokoon hält, während der Vasenmaler keinen
Zweifel darüber hat bestehen lassen, dafs die beiden
Schlangen nach Tötung der Kinder des Laokoon
die Statue des Gottes, in dessen Heiligtum die
Scene vor sich geht, des Thymbräischen Apollon,
umschlingen. Die Mutter eilt, um Hilfe zu bringen
oder Rache zu nehmen, wahrscheinlich mit ge-
schwungenem Beil herbei; neben ihr ist der Vater
vorauszusetzen. Die Abhängigkeit des Bildes von
der Tragödie des Sophokles scheint unzweifelhaft
zu sein. — Eine schöne Photographie des »Katzen-
mosaiks« der casa del Fauno in Pompeji fügte Herr
Adler aus Anlafs des Aufsatzes im Jahrbuch XIV
136 ff. den Vorlagen hinzu.
Herr Wem icke legte im Auftrage des von
Berlin abwesenden Herrn Conze die neue Schul-
wandtafel vor, welche das Kais. Archäol. Institut
auf das Grab relief der Hegeso und den sog. Alexander-
Sarkophag als dritte hat folgen lassen. Sie stellt
die bekannte Statue des Augustus von Prima Porta
*5
198
Archäologische Gesellschaft. 1899. November.
im Braccio Nuovo des Vatican dar. Der Preis ist
derselbe wie bei den früheren Schulwandtafeln, d. h.
für Schulen und Fachgenossen, welche ihre Be-
stellung dem Institut direct zugehen lassen, 5 Mk.,
wozu noch die Kosten für Verpackung mit 80 Pf.
und das Porto kommen. Vielfach geäufserten
auf eigenen Antrieb hergestellte Wandtafel des
praxitelischen Hermes hingewiesen.
Auf Wunsch des am Erscheinen verhinderten
Herrn Hüb n er legte der Vortragende sodann eine
von Herrn P. Ibarra y Ruiz in Elche dem Institut
freundlichst übersandte Zeichnung eines von Herrn
Fig. 1.
Wünschen entsprechend, hat das Institut auch einen
kurzen erläuternden Text zu den drei bisher er-
schienenen Wandtafeln herausgegeben; derselbe wird
allen Bestellern der neuen Tafel kostenfrei übersandt
werden. Im Anschlufs an diese Mitteilung wurde
noch auf eine im Saale ausgehängte, nicht zu der
Reihe der vom Institute herausgegebenen gehörige,
vielmehr von der Firma Bruckmann in München
Ibarra im September d. J. ausgegrabenen Mosaiks
vor. Dieses quadratische Mosaik (vgl. die bei-
folgende Abbildung) von 4 m Seitenlänge, welches
ziemlich wohlerhalten ist und zwischen ornamentalen
Feldern in einem runden Mittelfeld einen Hund
zeigt, der ein Kaninchen jagt, in einigen Seitenfeldern
Tauben, ist in den Ruinen eines römischen Land-
hauses bei Elche in Spanien gefunden worden. Herr
Archäologische Gesellschaft. 1899. November.
199
Hübner bemerkt dazu folgendes: »Das ziemlich grofse
römische Landhaus, dessen Haupträume mit Mosaik-
fufsböden ausgestattet waren, liegt zwischen der La
Alcudia genannten flachen Erhöhung, die das alte
Ilici trug — das heutige Elche ist davon verschieden
— und dem Hafen der alten Stadt, dem Portus Ili-
cilanus bei dem heutigen Santa Pola. Die berühmte
Büste von Elche im Louvre ist am Abhang der
Alcudia gefunden worden; damit hat also die Villa
nichts zu thun. Ich vermute, dafs, wenn nicht die
ganze Villenanlage, so doch der Mosaikfufsboden
dem ausgehenden zweiten oder beginnenden dritten
Jahrhundert n. Chr. angehören. Dazu stimmt auch
die wahrscheinlich am Eingang angebrachte Inschrift;
derartige Acclamationen sind zwar immer vorge-
kommen, aber aus jener Zeit besonders häufig über-
liefert.« Gegen den von Herrn Hübner gegebenen
Zeitansatz spricht es nicht, dafs die in der Villa
gefundenen Münzen solche des Maximianus sind;
denn sie kann längere Zeit hindurch bewohnt ge-
wesen sein. Die Inschrift, ebenfalls in Mosaik, lautet:
INH • PRAEDI
SVIVASCVM
TVISOMNB
MVLTISAN
NIS
in h(oc) praedi(o) s(ah>us) vivas cum tuis omnib(us)
multis annis.
Alsdann besprach der Vortragende einige Dar-
stellungen des Poseidon, die teils neu, teils
nicht hinreichend erklärt oder nicht richtig bekannt
sind. Der Vorrang gebührt hier der im letzten
Hefte der 'Ecpr^jx. dpjj. publicirten Bronzestatuette,
die uns zum ersten Male einen archaischen Poseidon
in statuarischer Form bietet. Das interessante etwa
1 m hohe Werk wurde nach den Angaben von
D. Philios im Meere bei Plataiai gefunden und be-
findet sich jetzt im Nationalmuseum zu Athen. Das
Werk ist sehr gut erhalten, bis auf ein Loch im
Hinterkopf und das Fehlen der Arme und mit ihnen
der Attribute. So würde man nicht berechtigt sein,
auf Poseidon zu deuten, wenn nicht auf der Stand-
platte eine gravirte Weihinschrift erhalten wäre:
tö IloTetSaovo? • Atapo;. Diese Inschrift berechtigt
uns, den dargestellten Poseidon zu benennen und
ihn mit den Attributen des Poseidon ergänzt zu
denken. Der linke Arm war, wie die Schulter zeigt,
gehoben; man wird nicht fehl gehen, ihm in diese
Hand den Dreizack zu geben. Doch kann ihn der
Gott nicht als Waffe geschwungen haben, da er ihn
dann in der Rechten führen würde; vielmehr stellte
er ihn wohl scepterartig auf den Boden. Dies wird
durch Philios' Angabe bestätigt, dafs sich in der
Standplatte an der Stelle, wo der natürlich besonders
gearbeitete Dreizack aufstehen mufste, eine kleine
Vertiefung befindet, um dem stabartigen Attribut
festeren Stand zu geben. Der rechte Arm war
gesenkt; hier mag der Unterarm vorgestreckt ge-
wesen sein und die Hand ein anderes Attribut ge-
halten haben. Dies war vielleicht nicht, wie Gillieron
in der Reconstructionsskizze Sp. 66 annimmt, ein
Delphin, sondern eher ein Thunfisch, wie er auf
archaischen Denkmälern von Poseidon gehalten
wird; erst in späterer Zeit wird das Attribut des
Thunfisches in der Regel durch den Delphin ver-
drängt.
Bisher war man für die Vorstellung des Poseidon
in der Zeit der archaischen Kunst nur auf Werke
der Kleinkunst, vor allem die korinthischen Pinakes,
dann die Vasenbilder und einige Münzen (eigentlich
nur die von Poseidonia) angewiesen. Man sah daraus,
dafs Poseidon durchaus wie Zeus dargestellt wurde,
in ruhiger Stellung lang bekleidet, in der Action
wenig bekleidet oder nackt; nur die Attribute be-
zeichneten den Unterschied. Hier haben wir zum
ersten Mal ein statuarisches Beispiel, das für uns
von besonderem Werte sein mufs, obgleich es die
Regel nicht ganz bestätigt. Denn wir haben hier
einen ruhig stehenden Poseidon, der völlig un-
bekleidet ist; er tritt nach der Weise der sog.
Apollonfiguren mit dem rechten Fufse an. Trotzdem
würden wir ihn wohl ohne die Inschrift geradezu
Zeus benennen, im Hinblick auf den Kopf, der
sofort an bekannte archaische Zeusköpfe, wie die
beiden von Bronze bezw. Thon aus Olympia, er-
innert Das volle Haar ist hinten aufgenommen und
wird von einem Reif umschlossen; über der Stirn
sind zwei Reihen Löckchen angeordnet. Mit gröfster
Sorgfalt ist das Haar sowohl wie der spitze Vollbart
gravirt. Die Augen sind hohl, sie waren besonders
aus farbigem Stein oder Email eingesetzt.
An dieses erst kürzlich bekannt gewordene Werk
schlofs der Vortragende die Besprechung eines zeit-
lich durch eine weite Spanne getrennten , längst
bekannten Werkes, des berühmten Wiener Onyx-
Cammeo, dessen Darstellung sich, wie mit Recht
allgemein angenommen wird, auf den Isthmos von
Korinth bezieht (Arneth, Die antiken Cameen des
k. k. Münz- und Antiken-Cab. Taf. XL Overbeck,
Kunstmyth., Poseidon, Gemmentaf. II 8). Während
im allgemeinen der Sinn der Composition feststeht,
ist die Deutung der Nebenfiguren umstritten. In
der durch Gröfse alle anderen überragenden Mittel-
figur des Poseidon ist uns nach Konrad Lange's
überzeugendem Nachweis (Das Motiv des aufgestützten
15*
200
Archäologische Gesellschaft. 1899. November.
Fufses S. 41 ff.) ein Nachklang der Cultstatue des
Poseidon aus dem isthmischen Heiligtum erhalten,
wahrscheinlich eines Werkes des Lysippos. Poseidon
ist hier nach rechts gekehrt und tritt mit dem linken
Fufs auf einen, wie es scheint von Wellen umspülten,
Felsen; es ist bekannt, dafs dies effectvolle künst-
lerische Motiv, das im Kreise des Lysippos auf die
verschiedensten Vorwürfe angewandt wurde, in seiner
Anwendung auf Poseidon aufserordentlichen Anklang
fand und uns in einer Reihe von Beispielen ver-
schiedener Kunstgattungen erhalten ist. Angewandt
ist es auf Poseidon gewifs zuerst in der isthmischen
Statue, für die es besonders glücklich schien: vom
Isthmos aus konnte der Gott nach beiden Seiten
sein Reich überschauen. So ist wohl der wogen-
umbrandete Fels, auf den er tritt, ein Symbol des
Isthmos selbst. Poseidon ist unbekleidet bis auf
ein über den linken Oberschenkel hängendes Gewand-
stück ; mit der Rechten stützt er sich auf den Drei-
zack, der aus Raummangel hier nur als Stab dar-
gestellt ist. Dafs jedoch der Künstler des Cammeo
für seine Zusammenstellung die isthmische Statue
nur benutzte, sehen wir an einem Zusätze, dem
Tuche, welches der Gott in der linken Hand hält:
es ist die mappa, das Tuch, mit dem in römischer
Zeit das Zeichen zum Beginn der Spiele gegeben
wurde. Dies mufs also Zusatz des Gemmenschneiders
sein, derPoseidon zugleich als Ordner der isthmischen
Spiele darstellen wollte. Darauf weisen auch die
Pferdegruppen, die rechts und links in halber Höhe
(also im Mittelgrund) auf plastisch angegebenen
Grundlinien stehen. Sie stehen ruhig; ihre Zügel
sind nach hinten geführt und an Pflöcken befestigt.
Die Spiele haben also noch nicht begonnen; sie
werden beginnen, sobald der Gott das Zeichen giebt.
Oberhalb dieser Darstellung erblickt man auf einem
altarartigen Postament eine Statue des Eros. Links
davon ist ein bärtiger, am Unterkörper mit einem
Mantel bekleideter Mann gelagert, der sich nach
der Mitte zu umwendet und mit beiden Händen
einen nackten Knaben hinreicht. Er reicht ihn
wohl der rechts befindlichen weiblichen Figur, die
mit beiden Händen ein Gewandstück ausbreitet.
Hier ist man allgemein der Ansicht, dafs die Rettung
des Melikertes dargestellt sei; die Deutung der beiden
anderen Figuren und die Bedeutung des Eros ist
umstritten. Zunächst der Mann; ihn, wie man vor-
schlug, Poseidon zu nennen und somit dieselbe
Figur zweimal dargestellt zu sehen, wird man sich
schwer entschliefsen; auch Okeanos pafst nicht, da
dieser mit Melikertes nichts zu thun hat; und auch
diePersonjfication desTsthmos will nicht recht passen,
denn Melikertes wird zwar auf den Isthmos an's
Land getragen, aber doch nicht von ihm empor-
gehoben. Dagegen läfst sich gegen die Deutung
Nereus wohl nichts einwenden. Die weibliche Figur
hat man wohl Aphrodite nennen wollen, wegen des
Eros; aber dann würde Leukothea fehlen. Diese
ist auch durch das Gewandstück bezeichnet, es ist,
wie Ritschi gesehen hat, der aus der Odyssee (X 333 ff.)
bekannte Schleier, an dem man nach Clemens Alex.
(Protr. p. 50) die Darstellungen der Leukothea er-
kannte. Man hat sich gewundert, ihn in den er-
haltenen Kunstwerken niemals zu finden ; hier haben
wir ein, wie es scheint, sicheres Beispiel, und man
hätte Ritschl's Deutung nicht unbeachtet lassen sollen.
Und nun werden wir auch wohl schwerlich annehmen,
dafs Nereus den kleinen Melikertes dem Eros als
Spielkameraden hinreicht, sondern in Eros eine An-
deutung des bei Paus. II 2, 3 erwähnten Aphrodite-
heiligtums von Kenchreai sehen, wo Melikertes nach
dem Sturz von dem molurischen Felsen gelandet war.
Es bleiben nun noch die beiden Figuren unten
links und rechts, zu Füfsen des Poseidon; links
sitzt ein nackter Knabe, der einen undeutlichen
Gegenstand hält, bei einem Pinienbaume, rechts er-
blickt man eine unter einem gleichen Baume gelagerte
weibliche Figur. Auch hier hat man, und zwar
ziemlich allgemein, Melikertes -Palaimon und Ino-
Leukothea erkennen wollen; doch mufs auch hier-
von das Bedenken zurückhalten, dafs dann dieselben
Figuren doppelt dargestellt wären. Am Boden ge-
lagerte Figuren sind in der späteren Kunst in der
Bedeutung von Localgottheiten beliebt; solche möchte
der Vortragende auch hier erkennen, und zwar wegen
ihrer Lage links und rechts von Isthmos die Personi-
ficationen der beiden Häfen Korinths, Lechaion und
Kenchreai, also Leches und Kenchrea. Leches er-
scheint als Eponymos von Lechaion bei Paus. II 2, 3;
Kenchreai als zwei Mädchen dargestellt finden wir
bei Philostr. Eik. II 16. Endlich zeigt eine Kupfer-
münze des Hadrian (Imhoof- Gardner, Num. Comtn.
on Paus. pl. C 40) beide Häfen als Mädchen mit
den Beischriften LECH und CENCH.
Weiter lenkte der Vortragende die Aufmerksam-
keit der Versammlung auf ein merkwürdiges Kunst-
werk, das bisher eine plausible Erklärung nicht
gefunden hat, um den Versuch zu wagen, es zu
verstehen mehr als zu erklären. Es ist ein etrus-
kischer Carneol-Skarabäus des Cabinet des Medailles,
der früher den Sammlungen Durand und Luynes
angehörte (Abdrücke Impr. d. Inst. III 2. Cades IC
13. Abg. O. Jahn, Vasenb. Taf. IV D. Overbeck,
Kunstm., Pos., Gemmentf. II 12. Martha, L'art. elr.
594) 392- Babelon, Le Cab. des ant. pl. V 16).
Nethunus, so lautet die Beischrift, ist hier als hart-
Archäologische Gesellschaft. 1899. November.
201
loser Jüngling gebildet; er ist anscheinend nackt,
falls nicht der an seinem Rücken entlang gehende
Streifen eine Art Chlamys bezeichnet. Er steht nach
rechts mit vorgebeugtem Oberkörper und packt mit
beiden Händen einen Felsblock, gegen den er auch
den rechten Fufs anstemmt, als ob er ihn fortwälzen
wolle. Der Dreizack lehnt entweder am Felsen
oder er hält ihn in der Hand, eine Entscheidung
hierüber ist nicht möglich. Dafs man die seltsame
Darstellung weder mit Gerhard auf Erschaffung des
Rosses, noch mit K. O. Müller auf den Berge spalten-
den Erderschütterer des Gigantenkampfes, noch mit
Overbeck auf den Bau der trojanischen Mauer deuten
kann, bedarf wohl keiner weiteren Ausführung. Von
bisherigen Deutungen kommen einzig die beiden
zweifelnd von O. Jahn aufgestellten in Betracht,
wonach Poseidon die Berge zerreifst, entweder, um
eine Quelle zu wecken, oder um den Gewässern
einen Abflufs zu bahnen; im ersteren Falle würde
ein anscheinend am Felsen entlang laufender Streifen
die Quelle bedeuten. Allein selbst dann bleibt die
Darstellung seltsam, obgleich kein Grund ist, an
der Echtheit der Gemme zu zweifeln. Zur richtigen
Beurteilung führt hier nach Ansicht des Redners
nur die Annahme, dafs der etruskische Gemmen-
schneider nach einem griechischen Vorbilde arbeitete,
das etwas anderes bedeutete, und es durch Hinzu-
fügung der Inschrift sowie des Wassers und des Drei-
zacks zu Poseidon umbildete. Solche Umbildungen
und Zusätze kommen, wie Herr Professor G. Körte
brieflich dem Vortragenden versichert, in der etrus-
kischen Kunst öfters vor. Was nun das griechische
Vorbild der Gemme darstellte, wird sofort klar, wenn
man den Dreizack und die Inschrift fortdenkt: es
ist Theseus, der den Stein fortwälzt, unter dem die
Erkennungszeichen der Aigeus liegen. So finden
wir ihn z. B. ähnlich auf einer athenischen Münze
(Imhoof-Gardner a. a. O. pl. D D 2).
Den Beschlufs der hier vorgeführten Poseidon-
Darstellungen möge eine 84 cm hohe Marmorstatuette
des Dresdener Albertinum bilden. Diese öfters ab-
gebildete (Becker, Augusteum 40. Clarac 743, 1795.
Müller -Wieseler II 6, 70 = neue Ausg. XVI 12.
Overbeck, Atlas XI 10. XII 32) Statuette hat manches
Auffallende. Auffallend ist die reiche Umhüllung
durch den Mantel, auffallend die von dem häufigen
Hochauftreten durchaus verschiedene Stellung: der
linke Fufs ist nur wenig erhoben und ruht auf einem
Delphin, zugleich ist durch eine leichte Neigung
nach vorn und links die Hüfte der Standbeinseite
ausgebogen; der rechte Arm (beide Arme sind modern)
war wohl erhoben und stützte sich auf den Dreizack,
die linke Hand war gesenkt und fafste vielleicht
das Gewand (nach P. Herrmanns Mitteilung ist dort
eine Bruchstelle). Auffallend ist endlich der für
Poseidon merkwürdig milde Charakter des Kopfes.
Die letztere Schwierigkeit ist jetzt durch die ver-
dienstliche Thätigkeit der Entrestaurirung, wie sie
seit Jahr und Tag von der Dresdener Museums-
verwaltung geübt wird, gehoben: der Kopf ist zwar
antik, aber nicht zugehörig. Von dem jetzigen
Aussehen der Statuette giebt die beistehende, der
freundlichst erteilten Erlaubnis des Herrn Geheimen
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Fig. 2.
Hofrats Treu und der Güte des Herrn Dr. Paul
Herrmann verdankte Abbildung eine Vorstellung.
Der Kopf ist wohl ein Zeus- oder Asklepioskopf.
Die Statuette zeigt leidlich gute Arbeit und ist nach
Anlage und Bewegungsmotiv wohl als Copie nach
einem früh-hellenistischen Originale anzusehen. Dies
Original war, wie bereits K. Lange (a. a. O. S. 35 f.)
gesehen hat, eine Bronzestatuette, welche imPoseidon-
tempel zu Antikyra, stand und die Paus. (X 36, 8)
mit folgenden Worten beschreibt: }\vxixopeü<n 8e
efal u.ev dvSptavxe? iv x^ dyopa yakv.oX, eaxi 8e acptatv
liti xuT Xifj^vt Iloaeiouüvi ou uiya lepov, Xoyctaiv ij5xo-
SofiTipivov Xi&oi;' xsxovfaxai Se xa £vxo;- xö 5e ayaXu.a
6p9öv yaXxoü 7:6TO[Tjpevov , ßsßrjxe 8e ix\ osXcplvi toj
exepoj T(üv t:o8(üv • xaxa toüto o£ e^et xa) ttjv yetpa
^rcl xijl (xrjpii), h 8e tf Ix^pa yetpl xpiatva iaxtv aixtu.
An der Identität ist wohl nicht zu zweifeln; demnach
202 Archäologische Gesellschaft. 1899. December. Erwerbungen des British Museum im Jahre 1898.
waren also Tempel und Bild, ohne Zeitbestimmung
überliefert, aus der hellenistischen Zeit.
Zum Schlufs hielt Herr Schrader einen Vor-
trag über den Porträtkopf eines Negers, der
jüngst in den Besitz der Antikensammlung der Königl.
Museen zu Berlin übergegangen ist. Der Vortrag
wird an anderer Stelle veröffentlicht werden.
DECEMBER.
Winckel mannsfest.
Der Geburtstag Winckelmann's wurde von der
Gesellschaft in gewohnter Weise festlich begangen.
Das diesjährige Winckelmannsprogramm »Alt-
griechisches Bronzebecken aus Leontini« von
Hermann Winnefeld, war bereits vorher den
Mitgliedern zugestellt worden.
Der Vorsitzende, Herr R. Schöne, eröffnete
die Sitzung mit einem kurzen Rückblick auf die
Entwickelung der Archäologie im neun-
zehnten Jahrhundert und mit einem Hinweis
auf die im Laufe desselben hauptsächlich durch
Ausgrabungen gewonnenen neuen Aufschlüsse über
die griechische Plastik in ihrer höchsten Ent-
wickelung und über die Entstehung und Aus-
bildung der griechischen Architecturformen. Zum
Schlufs gedachte er dankbar der grofsen Förderung,
die diese letzteren Fragen durch das soeben er-
schienene Werk von R. Koldewey und O. Puchstein
»Die griechischen Tempel in Unteritalien und
Sicilien« erfahren, von dessen Tafeln eine Auswahl
zur Besichtigung ausgestellt war.
Hieraufsprach Herr Hill er von Gaertringen
über seine neuen Ausgrabungen auf Thera.
Der Vortrag ist oben S. 181 ff. abgedruckt.
Zum Schlufs besprach Herr Di eis eine von
Grenfell und Hunt in dem II. Bande der Oxy-
rhynchos Papyri veröffentlichte Olymp iadentafel
und legte ihre Wichtigkeit für die Chronologie der
griechischen Kunstgeschichte des 5. Jahrhunderts dar.
ERWERBUNGEN
DES BRITISH MUSEUM
IM JAHRE 1898.
Aus dem Bericht an das Parlament vom
10. April 1899.
DEPARTMENT OF EGYPTIAN AND ASSYRIAN
ANTIQUITIES.
II. Acquisitions.
E. A. Wallis Budge. S. 51—56.
Purchases. I. Egyptian. 1. Limestone slab
on which is sculptured, in relief, the figure of a high
official who flourished in the IVU> dynasty; about B.
C. 5800. 2. Limestone architrave from the tomb of
an officer of Shepses-ka, hing of Egypt; about B. C.
3700. 5. Limestone mastaba door from the tomb of
a high official of Khufu (Cheops), kinq of Egypt;
about B. C. 3753. 4. Black and white variegated stone
bowl from the neighbourhood of Abydos. LVth to FT*
dynasty, i. e. B. C. 3760—3/33. 5. False door from
the tomb of Chennu, a priest of Halhor and official
of hing Men-kau-Rä (Mycerinus), hing of Egypt; about
B. C. 3633. 6. Eine limestone inscribed slab with list
of objects etc.; about B. C. 3200. 7. Limestone archi-
trave from the tomb of a high official and priest of
Plah called Uash. VF1' dynasty; about B. C. 3200.
8. Limestone door from the tomb of Pepa, a scribe,
with figures of Pepa and his wife Khentet-ka. VI'1' dy-
nasty; about B. C. 3200. o. Painted limestone stele,
on which are depicted funer al scenes, etc., of Ptah-hetep.
Vlth dynasty; about B. C. 3200. 10. 7 wo limestone
stelae made for the princess Nefert. VIth dynasty;
about B. C. 3200. 11. Massive rectangular wooden
coffin made for Sebek hetep, the son of Set-Sebek. On
the inside are painted a number of chapters from an
early Recension of the Book of the Deal, and a figure
of the celestial Nile. This is an important addition
of the small collection of coffins of the XI11' dynasty
in the Museum. About B. C. 2600. 12. Wooden
coffin painted black, with hieroglyphic inscriptions in
yellow; the' name of the deceased is not given. XI th
dynasty; about B. C. 2600. 13. Wooden figure of a
priest and high official called Theta. lVth dynasty;
about B. C. 3800. 14. Woden figure of a woman
Walking. Before the VI'1' dynasty; about B. C. 3000.
15. Wooden figure of a man seated fanning a fire;
about B. C. 3600. ib. A collection of about 150 fiint
objects, including sacrificial knives, scrapers, awls, fiakes,
heads for spears and arrows, and tools , the use of
which is unknown. All these come from the pre-dy-
nastic and other graues near Abydos, and may be dated
tentatively at B. C. 5000. 17. A collection of vase
Stands in breccia, diorite, and other hard stones from
the early graves near Abydos. Date unknown.
18. Eine mottled stone pillow. IV '"< dynasty; about
B. C.3S00. iq. Flint model of an animal. 20. Flint
saw (?). 21. Bronze objects (1. Sixieen heads for axes,
of various shapes and sizes. 2. Two chisels. 3. Spear
head. 4. Knife with rough wooden handle. 5. Mirror,
very fine work. 6. Tivelve arrow-heads , some with
tangs. 7. Two libation vases with leafshaped spouts.
XXII 'nd dynasty; about B. C. 1000. 8. Two ferrules
for sceptres. o. Two figures of the Ichneumon).
22. Bronze gods (1. Figure of Hathor. 2. Figure of
Harpocrates. Both from Lower Egypt. 3. Figure of
Erwerbungen des British Museum im Jahre iJ
203
Horus seated upon a throne, behind which is an obelish.
XXlInd dynasty; about B. C. 7000). 23. Wooden
cover 0/ the cqffin 0/ a priestess of Amen called Mut-
hetep; it was made about B. C. 1600 and adopted by
a later priestess of the same name. Der el-Bahari.
24. Side of a wooden cqffin of Pen-sen-Heru ; about
B. C. 600. 23. Coffin, mumtny, and cartonnage case
of Petä-Heru-pa-khrat, the so» of Rhensu-unkh ; about
B. C. 730. 26. Coffin and mumtny of Tche-hra, a
priest of Panopolis; the coffin is beautifully painted
with funer al scenes. From Panopolis; about B. C. 600.
27. Coffin and mummy of Petä- Khensu ; the coffin is
beautifully painted with funer al scenes, and the mummy
is enclosed in a cartonnage case. From Panopolis;
about B. C. 300. 28. Mummy of Nesi-Amsu , with
inner and outer painted coffins. From Panopolis; about
B. C. 300. 2Q. Painted wooden coffin of a lady xvhose
name is unknown; late period, about B. C. 300. 30-
Cartonnage case, for the mummy of an Fgyptian lady,
painted with mythological and other scenes. 31. Three
mummies of childrcn with gilded faces. Graeco-Roman
period. About B. C. 100. 32. A large collection of
stone and of white and yellow alabaster vases, boiols,
saucers, and other vessels of various periods, from B.
C. 3600 to B. C. 800. 33. Four black granite vases.
Vflh dynasty; about B. C. 3200. 34. Fragment of
the alabaster sarcophagus of Seti I., hing of Egypt;
about B. C. 13-7 o. 33. Black granite seated figure.
XlX'h dynasty; B. C. 1400. 36. Limestone figure of
Amen-em-heb. XIX11' dynasty; B. C. 1300. 37. Granite
altar and Standard, with libation bowl, dedicated to
the temple of Amen-Ra at Thebes, by Amenartäs, wife
of Piankhi, hing of Egypt, about B. C. 700. 38. A
collection of i/o glazed steatite scarabs inscribed with
the names and titles of kings , pries ts of Amen, etc.,
from B. C. 3600 to B. C. 600. 3g. A collection of
Greck and Demotic ostraka inscribed with tax-gatherers'
receipts. 40. Thirty-three strings of amethyst, carnelian,
agate, and porcelain beads, from mummies of various
periods from B. C. 2600 to B. C. 1000. 41. Stele of
Macarius inscribed in Greek. Christian period. 42.
Coptic stelc of Abraham, the monk. Christian period.
43. Coptic stele of Apa Enoch, etc. Christian period.
44. Coptic sculptured slab with figures ofsaints, martyrs,
etc. Christian period. 43. Blue paste head-dress of the
god Bes. Late period.
II. Assyrian. 1. A collection of 6220 tablets
from Lower Babylonia. These tablets are inscribed
chiefly with lists of the properties along the banks of the
Hay river , i. e. the stream which joins the Tigris
with the Euphrates, that belonged to the royal temples
built by the hing of the second dynasty of Ur, who
flourished about B. C. 2300. The other texts relate
to contracts and business transactions, and often contain
the memoranda which the scribes embodied in the large
tablets and lists. 2. Part of an historical inscription
of Eannadu, hing of Shirpurla, about B. C. 4000,
and ref erring to the battles which he fought, and the
buildings which he set up in his city. This fragment
appears to bel0ng to the famous »Stele of the Vultures«
to which M. de Sarzec first called attention (No. 23,
380). 3. Portion of a votive fablet of Dungi, King
of Ur, about B. C. 2300, inscribed with a dedication
to the goddess Nin-shakh (No. 26, 236). 4. Clay
stopper of a zvine jar upon which the name of Gamil-
Sin, hing of Ur, about B. C. 2300, kas been impressed.
3. Clay cy linder , in the form of a truncated cone,
inscribed with the name and titles of Khammurabi,
hing of Babylon, about B. C. 2200 and recording his
building Operations in the city of Sippara (No. 23000).
6. Fragment of a diorite slatue of an ancient hing of
Lagash, about B. C. 2200. inscribed with part of a
dedication to the god Ningirsu (No. 23001). 7. Copy
of an inscription of Marduk - shäpih - zerim , hing of
Babylon, about B. C. 1100, made in the 13 fl* year
of the reign of Kandalanu, hing of Babylon, i. e. B.
C. 633 (No. 26, 2Q3). 8. Two barrel-cylinders of
baked clay inscribed with the name and titles of Nebu-
chadnezzar IL, hing of Babylon, B. C. 604 — 362, and
an account of his building Operations in the city of
Babylon (Nos. 26, 202. 26, 203). g. 24 fragments
of barrel-cylinders inscribed with accounts of the buil-
ding Operations which Nabonides , hing of Babylon,
B. C. 333 — SS 8, carried on in Babylon. Many of
these fragments join other s which arrived in the British
Museum in 1882. 10. Red Jasper seal-cylinder inscribed
with the names of the deities Bei and Bellt. About
B. C. 1300 (No. 26, 174). ti. Chalcedony seal-cylinder
inscribed with the name of Duri-E-ulbar, son of Bell-
idinnam. About B. C. 700 (No. 28, 7gg). 12. Black
stone seal-cylinder inscribed with the name of Mannum-
Kima-Sin, the servant of the god Nin-gal. About B.
C. 700 (No. 26, 182). 13. Haemalite seal-cylinder
inscribed with a scene in which a worshipper and priest
are performing a religious ceremony. About B. C. 700.
Very fine work (No. 26, 180). 14. Haematite seal-
cylinder inscribed with the scene of Eabani and Gil-
gamesh struggling with lions (No. 26, 173).
Presents. I. Sepulchral stelae: 1. of Sebu, XW'
dynasty, B. C. 2300. 2. of Ai, XIIIth dynasty, B. C.
2300. 3. of Senbeba, XII11' dynasty, B. C. 2300.
4. of Anlefi XPh dynasty, B. C. 2600. 3. of Unenkhu,
XIX tl' dynasty, B. C. 1330. II. 1. Glazed faience
ushabti figure. Late period. 2. Agate bezel of a ring
inscribed with a ringed bull. III. 1. Basalt slab in-
scribed with the figure of a bearded man. Four/d at
204
Erwerbungen des British Museum im Jahre ii
Teil Salahiyeh, mar Damascus. IV. i. Solid wooden
wheel of a cart. Found at Der el-Bahart. XIX^ dy-
nasty, B. C. 1330. 2. Copper saw, found at Der el-
Bahari. 3. Head and covering of a bronze hawk
mummy case , from Denderah. 4. Red earthen-ware
corn-bin, with Demotic inscription. From Denderah,
late period. 3. Limestone slab with figures of a man
and an ox. XIlh dynasty. 6. Limestone slab of An-
Antef-ager. XPh dynasty. 7. Limestone slab from
the tomb of Mena, with inscription in raised char acters.
VIth dynasty. 8. Limestone slab from the tomb of
Nefer-senna. VIth dynasty. g. Limestone slab from
the tomb of Merer-ager. VPh dynasty. 10. lt. Two
limestone slabs from the tomb of Sulen-abu. Vlh dy-
nasty. 12. Liniestone architravefrom the tomb of Mena,
the smer uat.
DEPARTMENT OF GREEK AND ROMAN
ANTIQUITIES.
II. Ac quisitions.
A. S. Murray. S. 38—64.
By donatio n. I. Lead sling bolt, inscribed
PAPAC, Unnas. From Amphipolis. II. Roman
terracotta lamp with large triangulär handle on which
is a relief of a ship, with steersman and two men
hoisting a sail. III. Bronze Statuette of Heracles,
xvearing chlamys and sandals. From Halicar nassos.
IV. Terracotta calathos with ornamental patterns painted
in red and block ; archaic Greek period. From Tanagra.
V. 1. — 3. Three terracotta Roman lamps. 4. — 3. Two
bronze coins , one of Antoninus Pius. 6. Iron nail
with fragment of wood at head. 7. — ig. Thirteen
specimens of piain pottery (/. — ig. from tombs on the
North Coast of Africd). 20. Corinthian pyxis with
lotus-bud patterns. Corinth. 21. Proto-Corinthian leky-
thos with omamentation on Shoulder. Athens. 22. — 23.
Tzuo vases of block glazed wäre, Greek of fourth
Century B. C. VI. Plaster cast of marble Statuette of
the Athene Parthenos (the original was found at Patras ) .
VII. Plaster cast of bronze statue of charioteer found
at Delphi. VIII. A collection of drawings of ancient
sculptures , former ly in the possession of Sir A. W.
Franks.
By purchase. I. Objects in gold. 1. Finger-
ring ivith garnet setting, inscribed on the &^/<|>ANYAI£.
Crete. 2. Finger-ring with a spear-head incised on the
bezel between the letters ~IA, which may denote some
tozvn in Crete. Crete. 3. Ring of the Mycenaean period,
with embossed bulls' heads and granulated patterns.
Cyprus, probably from Enkomi. 4. Ring, engraved on
the bezel with a winged Hippocamp; end of fifth Cen-
tury B. C. Reggio. 3. Ring, engraved on the bezel
with the figure of a priestess crowning a triple lamp
on a high stand. Terranuova, Sicily. 6. Diadem of
Greek workmanship, third Century B. C. In the centre
is the figure of a boy wearing wreath and chain, holding
a jug and phiale ; the resl is ornamented with rosettes
and palmettes in filagree, partly inlaid with blue enamel
(Tyszkiewicz Coli. pl. I fig. 4; Säle Cat. pl. 22). Magna
Graecia. — //. Silvtr. 1. Earring, on which are
two medallions, with heads of Athene, embossed in gold;
the face of Athene is to the front; she wears a keimet
with triple cresl like the Athene Parthenos. Crete.
2. Pin with head in the form of a lamp, set with two
globales of plasma. Samsiin. 3. Roll of bracteate silver,
with Greek inscription, probably a charm, set in a
silver cy linder, for Suspension round the neck. —
/TZ Marble. 1. Head of a youth, bound with a
narroiu diadem, the hair parted in the middle, falling
in a mass of curls on the temples, and gathered into
a thick roll behind, resembling in these respects and in
the type of faxe a marble head in Munich (Furtivängler,
Meisterwerke , p. 113) which has been called Jacchos,
from its general likeness to the head of that divine
yotith on the well-known marble relief from Eleusis,
now in Athens. A similar rendering of the hair and
a resemblance in the type of face occur in two marble
statues of Demeter, the one at Cherchel and the other
in Berlin (Kekule von Stradonilz, Winckelmannsfest-
progr. 18 gj). The nezvly acquired head was found
in Rome, and is a Graeco-Roman copy, probably from
an original by an Athenian sculptor shortly öfter the
time of Pheidias. The manner in zuhich the front
and part of the hair is separated from the back part
is suggestive of a follower of the sculptor Calamis. The
rendering of the eyelids and eyebrows, and of the hair
on the broio and temples, seems to indicate an original
in bronze. 2. Head of a Roman, of the Republican
period, bald, beardless, the Ups compressed, the general
aspect indicating a man of advanced years and of some
distinction. Found in Rome. 3. Figure of Aphrodite,
a copy of the type of the Cnidian Aphrodite by Praxiteles,
as seen on the coins of Cnidus and in a number of
marble copies, among which the one in ilie Vatican is
accepted as the best. The present example is in many
points poor , but the torso retains something of the
style of Praxiteles , white the rendering of the hair
seems fairly true to the original, as is also the drapery,
held out by the left hand and falling over a vase on
the ground. The face has been heavily worked over
in modern times. 4. Figure of Aphrodite, after the
Venus dei Medici (3. — 4. found in Athens in 1811,
acquired there by the late Lord Broughton, John Cam
Hobhouse, and senthomeby Lord Byron). — IV. Bronze.
1. Mirror with stand, Greek workmanship of the end
Erwerbungen des British Museum im Jahre 1898.
205
of tlu fifth Century B. C. ; the stand is in the form of
a figure of Aphrodite on a plinth borne by hvo Pegasi;
she is draped, and holds a dove in her right hand.
On each side of her head is a winged Eros. The
date is about 430 B. C, and the place where this
bronze had been made was probably Corinth, front the
associatiou of Aphrodite with Pegasus on the coins of
that city. It is uncertain whether the plinth supported
by the Pegasi is to be taken as a Suggestion of a chariot,
in zvhich the goddess is standing, or whether the Pegasus
is not here merely a symbol of the goddess , duplicated
as on the helmet of Athene. The Museum already
possessed an archaic bronze Statuette of Cybele standing
on a similar plinth supported by two lions (Bull, de
Corr. hell. /8g8 pl. /). 2. Bull of the Apis type, with
saddle-cloth, winged scarabaeus, and a hawk incised on
the back, uraeus and solar disc on the head, and
necklace. On the plinth is inscribed in archaic letters
TOinANEriMANESTASECOWAH*: r* llavtm
(i. e. Ba-en-ptah?) fx dvtotane £wzvö'r]g. From a
Greek site in the Delta of Egypt, former ly in the pos-
session of Dr. Mead. 3. Archaic fibula of the Boeotian
geometrical type, with crescent-shaped vertical bozv, six
Spikes round the head, and spreading foot; on either
side are incised designs; on one, a rosette in the centre,
and figures of women, ducks, fishes, etc. ; on the other,
a ship with lantern a the masthead (compare Ann. d.
Inst. 18 So pl. 1 1 — 3, and Heibig, Hom. Epos^p. 46).
On it are a steersman steering with his foot and a
mau tying a rope to the forecastle. [Catalogue of
Bronzes, p. $72.] Greece. 4. Archaic fibula of similar
form and style; on one side is represented the combat
of Heracles with the Hydra, whkh has six heads; the
crab of Hera is about to seize his right foot, and
jfolaos is assisting him; on the right is a horse zvith
ornamental saddle-cloth. On the other side are figures
of five warriors, a one-horse chariot, with a woman
standing at the horses' heads, and a Hon devouring a
man or animal. In the centre of each side is a large
rosette, and in the field are birds and fishes. The
subject of Heracles and the Hydra is unique as a my-
thological scene at this period; it is therefore the oldcst
known instance of this particular subject in Greek art,
the next being the porös pediment found on the Acro-
polis of Athens ('E<(>. l4ny. 1884 pl. 7). [Catalogue
of Bronzes, p. 374.] Greece. 3. Disc engraved zvith
a dedicatory inscription by Exoidas (?) to the Dioscuri
in hvo lines of verse, in the Doric dialect and aiphabet
of the Jonian Islands (sixth Century B.C.) : 'E/ootJafe)
u' av£f)r\xt Aios xovqoiv jJtyäXoio %ü).xtov (o ri-
xctot KtrfccXXavcts fityaxfvfxov;. (Compare Hom.
Hymn. in Diosc. 33, 8 and II. II 631). Published
in Tyszkiewicz Coli. pl. 27 and Rev. Arch. XVIII
(i8gi) pl. 18 p. 43. Cephallonia (?). 6. Archaic head,
apparently Etruscan under Greek influence, with ela-
borately - curled hair; cast solid. Compare early coins
of Tarentum. Tyszkiezvicz Coli. pl. 13. Säle Cat.,
No. 11g. Etruria. 7. Etruscan mirror, about 200 B.C.,
zvith engraved design of a youth and girl playing at
»duodecim scripta* (back-gammon) ; above the girl is
inscribed DEVINCAM TED (»I shall beat you«) ;
above the youth OPEINOD (»I think so«). Tysz-
kiewicz Coli. pl. 28; Säle Cat. No. 131. Praeneste.
8. Winged goddess kneeling; archaic Greek work, very
minute and refined. Tyszkiewicz Coli., Säle Cat. No. 123,
Civita Lavinia (Lanuvium). g. Statuette of Heracles,
zvreathed, with club and lion's skin. Gaza. 10. Statuette
of Athene looking down at a small serpent held upon
her breast by her right hand; the left arm falls by
her side, the hand open outivards as if it had held a
phiale. She Stands resting on the right leg, the left
foot throzvn back. The body is beut forzvard and the
head and ehest throzvn back. The aegis has no Gor-
goneion, but has a border of snakes, and docs no
descend below the girdle, zvhich also isformed of snakes.
The chiton is open dozvn the right side as in the copies
of the Athene Parthenos. T/ie action of this figure
anszvers to that of Hygieia, and as her attitude, resting
on the right foot with the left throzvn zvell back, cor-
responds to the marks of the feet on the pedestal of a
bronze statue of Athene Hygieia beside the Propylaea
at Athens it seems certain that zve have here a copy
of that statue, zvhich zvas of bronze and the work of
an Athenian sculptor named Pyrrhus as the inscription
on the Athenian pedestal testifies. According to Plutarch
(Pericles 13) that statue was erected in the time of
Pericles, zvith zvhich date the style of the bronze Statuette
may be said to agree. Hitherto the nearest copy of
the bronze statue by Pyrrhus that has been identified
is a relief on a candelabrum in the Vatican (Visconti,
Mus. Pio Clem. IV pl. 6), but there the Athene holds
out in front of her breast a dish feeding a huge serpent
zvhich coils round the body of the goddess. But that
coneeption seems less in keepiug zvith the ages of Pericles
than the nezv Statuette. Greek zvorkmanship. [Journ.
Hellen. Stud. XIX pl. 7.] B, Mirror-case zvith cover,
on which is a relief of a female head zvearing ear rings
of a type speculiar to Cyprus andCrete. Crete. 12. Mirror-
case with relief representing a horseman riding to right,
his horse rearing. The horse has a saddle-cloth formed
of a lion's skin. The rider is a youth wearing a
helmet with three crests, a chlamys zvhich fioats behind
in massive folds, and a thin chiton girt at the zvaist.
The body of the horse is in very high relief, while
the rider is in low relief and rendered zvith much
delicaey, suggesting that the work may belang to the
206
Erwerbungen des British Museum im Jahre il
period between the Parthenon and the Mausoleum, i. e.,
the beginning of the fourth Century B. C. Found in
a tomb at Elis. 13. Votive right hand, inscribed with
a dedicalion to Zeus Sabazios: lAptOTOxkrje Iniaia-
Ttüaa(g) AI ZaßaL.(<(>. As usual in these votive hands,
the thumb , forefinger, and middle finger profect, the
remaining two fingers are doubled back to the palm.
Asia Minor. 14. Implement pointed at both ends. Front
a Bronze-Age tomb at Clavdia, near Larnaca, Cyprus.
— V. Terracolta, bone and ivory. 1. 2. Two
terracotta figures of Sirens , gilt, xuith wings spread.
Crete. 3. Ivory disc with two hör s es confronted , in
relief, rearing up over a tall amphora. Crete. 4. Ivory
bust, broken from a Statuette , represenling a Roman
of the Republican period wearing a toga. From the
Morrison Säle. 3. Bone plaque with relief of Mercury
with his attributes. Beit labrin, Palestine. 6. Terra-
cotta primitive figure of a seated godess wearing calathos,
painted in red, black, and yellow. Thebes. 7. Archaic
aryballos in the form of a bull's head. Thebes. —
VI. Pottery. ^ 1. Oinochoe of red wäre, with grotesaue
figtire of a boy seated on a fish and rowing with two
oars, painted in blue and pink; Graeco-Egyptian fabric.
Egypt. 2. Phiale of black glazed wäre with bust of
Maenad in high relief in the centre, wearing ivy-wreath.
Found in a tomb at Elis, with the bronze mirror-case
having a horseman in relief already noticcd. 3. Red
-figured cantharos ; on either side a youth standing by
a sepulchral cippus. Inscribed PAANON IAIPE,
llk(iv(ov (zJniQf; and ATIA. 4. A series offirag-
ments of Mycenaean vases with figures of animals.
From a Bronze-Age cemetery at Clavdia, near Larnaca,
Cyprus. 3. Phiale of Athenian workmanship (fifth
Century B. C); with inferior designs outlined in red
on white ground; on the central boss a conventionalised
Gorgoneion, wearing earrings; round this is represenled
a Gigantomachia, in which Zeus, Athene, and Poseidon
contend each with a giant; the Opponent of Zeus is
triple-bodied; Poseidon is accompanied by two seals,
Zeus by his eagle, and Athene by a serpent. Eretria (?).
6. Red-figured stamnos of the finest period; on the ob-
verse, a combat between a horseman and a foot-soldier ;
on the reverse, two women pouring u libation for a
bearded man. From the Morrison Säle. 7. Red-figured
stamnos signed by the artist Polygnotos. On the ob-
verse is a youthful Heracles attacking the Centaur
Eurytion with his club; on one side Dexamenos , on
the other Deianeira, looking on. On the reverse, three
ephebi. Inscribed P O UV AN OTO£ EAPAYEN
llokvyvwTOS eyQuxptv. [Tyszkiewicz Coli. Säle Cat.
pl. 14; Class. Rev. 1898 p. 424.] Sorrento. 8. Red-
figured crater signed on foot by the artist Nikias. On
the obverse is figured a victory in the torch-race at
Athens , -which, started from the altar of Prometheus
in the Academy. The runners wear diadems on which
are inscribed the names of the tribes they represented
in the race; the winner was of the tribe Antiochis.
Beside the altar is a priest: a Nike brings a fillet for
the winner. The scene may be either the beginning of
the race, zvith a runner lighting his torch, or it may
be the end of the race, which also was marked by an
altar. On the reverse of the vase, three ephebi. The
inscription on the foot runs: NIKIAC E[PM]OkAEOY£
'ANA<W\V£TI02: EPOIECEN, NtxUf 'E[q/u]o-
xXtovg lAvctffikvonog inotrjotv. [Tyszkiewicz Coli.
pl.33; Säle Cat. pl. 2; Class. Rev. 1898 p. 424.] Athens.
— VII. Engraved Gems , and Porcelain Objects.
1. Chalcedony scarab with intaglio design of a winged
Bes slaying a Gryphon; Phoenician work. 2. Agate
scarab with intaglio of a Hon attacking a Gryphon;
Phoenician work. 3. Carnelian scarab 7vith intaglio
of two lions supporting a conventional sacred tree;
Phoenician work. 4. Haematite weight for steelyard,
gland - shaped , but fiattened on one side like the hae-
matite weights from Enkomi; with a bronze ring for
Suspension. Cyprus. 3. Sleatite cone with intaglio design
of a bull lying down among reeds. Probably from
Maroni, Cyprus. 6. Sleatite scarab with intaglio of a
mule rolling on its back. Asia Minor, 7. Steatite
scarab with intaglio of Pegasus, with human legs
attached to his wings. Clazomenae. 8. Chalcedony
scaraboid zuith intaglio design of a lynx and winged
disc. 9. Burnt carnelian scaraboid of archaic Greek
work; intaglio design of a Hon. 10. Carnelian scarab
of Etruscan workmanship; Eros seated, holding bow.
u. Carnelian scarab of Etruscan workmanship; Laocoön
and his two sons attacked by the serpents (Hertz Säle
Cat. No. 718). 12. Chalcedony cut scarab, with archaic
intaglio design of very fine style: an athlete with strigil;
in thefield, a discos in a case and an oil-flask. &. 14. Two
sardonyxfragments,from a vase, with relief 's; on one is a
figure of Zeus seated, veryfinely carved. (8 — 14 from the
Morrison Säle.) 13. Haematite cylinder with rüde figures
of a man, tree, winged bull etc. 16 — 18. Three small
porcelain botvls, two with figures of birds in the interior ;
on the third is a rosette; designs in dark brown outline
on a blue ground. (13. — 18. from a Bronze-Age cemetery
at Clavdia, near Larnaca, Cyprus).
DEPARTMENT OF BRITISH AND MEDIAEVAL
ANTIQUIT1ES AND ETHNOGRAPHY.
II. Acquisitions.
Ch. H. Read. S. 67-71.
Darin archäologisch bemerkenswert:
Three pieces of prehistoric Egyptian pottery with
painted Ornament; given by Professor W. M. Flinders
Institutsnachrichten.
207
Petrie. And stveral ol/ier specimens of red and black
wäre, found at Ballas; given by the Egyptian Research
Account.
A patera of Sani lau -wäre and pottery vases found
at Hisied, near Sittingbourne.
Fragment of a mortarium in Samian ivare from
the site of a Roman floor at Leicester.
DEPARTMENT OF COINS AND MEDALS.
Barclay V. Head. S. 72— So.
I. Exhibitions. S. 72. — //. Registration and
Arrangement: 1. Greek Series. S. 72. 2. Roman
Series. S. 72 f. — ///. Catalogues. S. 74. — IV.
Acquisitions . S. 74 — So. Re mar kable Coins and
Medals. 1. Greek Series. S. 7J — 7S. 2. Roman
Series. S. 70.
INSTITUTSNACHRICHTEN.
Zum neunten Male hat in den Wochen vom
4. October bis zum 9. November der vom Institute
veranstaltete Cursus zur Anschauung antiker Kunst
in Italien für Gymnasiallehrer aus dem Reiche statt-
gefunden. Es betheiligten sich im Ganzen 20 Herren,
davon fünf aus Preufsen, zwei aus Bayern, zwei aus
Sachsen, je einer aus Württemberg, Baden, Hessen,
Sachsen- Weimar, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-
Altenburg, Anhalt, Schaumburg-Lippe, Hamburg und
den Reichslanden.
Das Programm war im Wesentlichen dasselbe
wie in den vorangegangenen Jahren. Neben den
Sekretaren der römischen Anstalt, Herrn Petersen
und Hülsen, betheiligte sich an der Führung in
Pompeji Herr Mau, und in der Vatikanischen Biblio-
thek legte Herr P. Ehrle wichtige Handschriften
vor und erläuterte sie. Fürst Torlonia gewährte
den Zutritt zur Villa Albani. Herr Steinmann er-
läuterte die Gemälde der Sixtinischen Kapelle.
Die athenische Abtheilung des Instituts
vollendet in diesem Jahre das fünfundzwanzigste
ihres Bestehens. Gleichzeitig erfährt die äufsere
Gestalt der Anstalt eine Festigung, indem durch die
Fürsorge der Reichsregierung und die Bewilligung
im laufenden Etat das Haus in Athen, welches von
Heinrich Schliemann für die Zwecke des Instituts
erbaut, aber bisher nur miethweise in Benutzung
war, angekauft worden ist. Da aber bei der wachsen-
den Zahl der Besucher der Sitzungssaal längst un-
zureichend geworden war, ist es durch die Etat-
bewilligung zugleich ermöglicht worden, einen neuen
geräumigen Bibliotheks* und Sitzungssaal dem Hause
anzubauen. Die Ausführung ist im Gange, ihre
Vollendung wird im Februar erwartet. Dann also,
voraussichtlich am 7. des Monats, soll, anstatt
der sonst üblichen feierlichen Sitzung am Winckel-
mannstage, die Eröflfnungsfestsitzung im neuen Saale
stattfinden und mit Dank aller derer gedacht werden,
welche die athenische Anstalt entstehen und so
glücklich wachsen und gedeihen gemacht haben.
Die Eröffnungssitzung für das Wintersemester
des Instituts in Rom fand am 15. December statt,
unter zahlreicher Betheiligung. Unter den Ver-
tretern der verschiedenen für die Alterfhumsstudien
in Rom besonders thätigen Nationen befanden sich
auch Ihre Excellenzen der kaiserlich deutsche Bot-
schafter und der königlich preufsische Gesandte.
Der erste Sekretär Herr Petersen eröffnete die
Sitzung mit einem Vortrage über die Betheiligung
der auch nicht italiänischen gelehrten Anstalten an
der archäologisch-epigraphischen Forschung in Italien
und in den übrigen Ländern der klassischen Kultur.
Darauf sprachen Herr Mau über den neu aufgedeckten
Tempel in Pompeji und Herr Amelung über einige
Typen bärtiger Götter aus der Zeit des Phidias.
Zum Winckelmannstage d. J. wurden ernannt
zu ordentlichen Mitgliedern des Instituts die Herren
Georg Kaibel in Göttingen, EduardMeyerinHallea.S.,
Benedictus Niese in Marburg, Hans Lehner in Bonn,
zu correspondirenden Mitgliedern die Herren Ernst
Assmann in Berlin, Robert Bodewig in Oberlahnstein,
Paul Herrmann in Dresden, C. Koenen in Bonn,
Karl Ludwig Koehl in Worms, G. Oberziner in
Genua, Raimund Oehler in Grofslichterfelde, Hubert
Schmidt in Berlin, Vassilius in Thera, Weckerling
in Worms, B. J. Weeler in Ithaca U. S. A.
Vom athenischen Sekretariate des In-
stituts werden im kommenden Frühjahre die Studien-
reisen veranstaltet, deren Programm oben S. 152,
ebenso wie das Programm der Wintervorlesungen
in Rom und Athen, bereits mitgetheilt ist.
Am 26. September und den folgenden Tagen
fand zu Strafsburg i. E. eine Generalversamm-
lung des Gesammtvereins der deutschen
Geschichts- und Altertums vereine statt. In
der archäologischen Sektion sprach Herr Wolf-Frank-
furt über die Aufgaben der westdeutschen Geschichts-
vereine nach Auflösung der Reichs-Limescommission.
An der Sitzung nahmen von der Centraldirektion
des archäologischen Instituts der Generalsekretär
und Herr Michaelis Theil. Über den Vortrag und
die sich daran knüpfende Auseinandersetzung werden
208
Aus Athen. Philologenversammlung.
wir berichten, sobald die Verhandlungen im Drucke
erschienen sein werden.
Den beiden früher herausgegebenen Schul-
wand tafeln (Grabrelief der Hegeso, sog. Alexander-
sarkophag) hat das Institut jetzt als dritte eine neue
Aufnahme der Augustus-Statue von Prima Porta im
Braccio Nuovo des Vatican angereiht. Der Preis
ist der gleiche wie bei den früheren Schulwandtafeln,
d. h. für Schulen und Fachgenossen, welche ihre
Bestellung dem Institut direkt (Generalsekretariat
Berlin W. Corneliusstr. 2) zugehen lassen, 5 M.,
wozu noch die Kosten für Verpackung mit 80 Pf.
und das Porto kommen. Zusendung erfolgt direkt
von Seiten der Verlagsanstalt, an welche auch direkt
die Bezahlung zu erfolgen hat. Ein kurzer erläuternder
Text der bisher erschienenen drei Wandtafeln wird
allen Bestellern der neuen Tafel kostenfrei zugehen.
AUS ATHEN.
Die ehedem Finlay'sche Bibliothek mit
einem Bestände von etwa 5000 Werken ist kürzlich
als Schenkung des Herrn Cook in den Besitz der
englischen archäologischen Schule in Athen über-
gegangen.
PHILOLOGENVERSAMMLUNG.
Die 45. Versammlung deutscher Philologen und
Schulmänner fand in den Tagen vom 26. bis 30.
September in Bremen statt.
Der Antheil der Archäologie trat in den all-
gemeinen Sitzungen zuerst in dem Vortrage des
Herrn Schuchhardt-Hannover über die germanisch-
römische Forschung im nordwestlichen Deutschland
hervor. Der Vortragende zeigte an den drei Haupt-
klassen von Baudenkmälern der in Rede stehenden
Periode, an den Strafsen, den Landwehren und den
Kastellen, wie gerade im nordwestlichen Deutschland,
wo eine starke Berührung römischen und germani-
schen Weses, aber ohne dauernde Überwältigung
des Germanischen, stattgefunden habe, es ganz be-
sonders geboten sei, bei der Forschung das Ein-
heimische neben dem Fremden ins Auge zu fassen.
Er gab dabei der Erwartung Ausdruck, dafs diese
Forderung auch in der geplanten römisch-germani-
schen Commission des archäologischen Instituts zur
Geltung kommen werde. — Ein einzelnes Kunst-
werk hatte der aus Bremen gebürtige Herr Bulle-
München zum Gegenstande eines Vortrages gewählt,
die Statue des Barberini'schen Fauns in der Glyp-
tothek, wozu ein neuer Restaurationsversuch von
Fräulein Anna Petersen zur Ausstellung gebracht
war. — Sodann gab Herr Schreiber-Leipzig einen
Bericht über die neuesten Fortschritte in der Er-
forschung Alexandriens, namentlich über die auf
Kosten des Herrn Sieglin-Stuttgart unter der Ober-
leitung des Vortragenden von Herrn Noack durch-
geführte Ausgrabung. Hieran knüpfte sich eine
Besprechung dessen, was als alexandrinische Bau-
und Bildkunst aus der Zeit der Ptolemaeer neuer-
dings immer deutlicher hervorträte. — Herr Zimmerer-
München legte Projektionsbilder aus Syrien und
Kleinasien und des Kunstverlags Photocol in München
vor, Aufnahmen, welche, wie geschildert wurde, auf
der vom Vortragenden gemeinsam mit Herrn Ober-
hummer-München im Jahre 1896/97 gewonnen wurden.
Im Namen des archäologischen Instituts legte
Herr Loeschcke-Bonn in der dritten allgemeinen
Sitzung eine dritte Schulwandtafel vor, darstellend
die vatikanische Statue des Augustus von Prima-
Porta, hergestellt von der Verlagsanstalt Fr. Bruck-
mann A. G. in München (über die Bezugsbedingungen
s. o. Institutsnachrichten). Zu den drei Wandtafeln,
auf welchen prägnante Beispiele attischer, hellenisti-
scher und römischer Kunst vor Augen gestellt sind,
ist auf mehrfach geäufserten Wunsch auch ein kurzer
Text gedruckt worden, welcher den Bestellern der
dritten Wandtafel unentgeltlich geliefert werden soll.
Die Theilnahme an allen Vorträgen archäo-
logischen Inhalts in den Sektionen war dadurch
erschwert, dafs sie in verschiedenen Sektionen und
oft gleichzeitig gehalten wurden, in der pädagogi-
schen (Lichtwark, Kunstgeschichte und Kunst-
anschauung), in der archäologischen und in der
historich- epigraphischen (Engelmann, Archäologi-
sches zu Euripides. Loeschcke, Erinnys. von Duhn,
Forumsausgrabungen. Schuchhardt, Neueste Arbeiten
in Pergamon. Milchhöfer, Sokrates. Tocilescu,
Ausgrabungen in Rumänien. Bormann, Der öster-
reichische Limes).
Am Schlüsse der Versammlung folgten die
Archäologen noch einer Einladung des von H. Allmers
gegründeten »Heimatbundes der Männer vom Morgen-
stern« nach Lehe. Herr Dr. Bohls führte zu der
mächtigen »Pipinsburg«, dem Steinkammergrabe
bei Fickmühlen, dem »Bülzbett« bei Siewern. Man
erinnerte sich, dafs so weit nördlich noch Reste
von griechischen bemalten Vasen gefunden sind,
dafs Herr Bohls in einem Urnenfriedhofe der Gegend
jüngst römische Gefäfse des dritten Jahrhunderts
mit lateinischer Inschrift und Barbolinschmuck ge-
funden hat, und gedachte auch noch in einem
Abschiedsworte der Nothwendigkeit des Zusammen-
wirkens der klassischen und einheitlichen Denkmäler-
forschung.
Bibliographie.
209
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453- 454- Unbekannter Römer. Neapel, Museo
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cilius Iucundus. Neapel, Museo Nazionale. —
457- 458. Bronzebüste des C. Norbanus Sorix.
Neapel, Museo Nazionale. — 459. 460. Bronze-
büste eines unbekannten Römers. Neapel, Museo
Nazionale.
XLV. Lieferung. Nr. 461. 462. Bronzekopf
eines Flamen. Neapel, Museo Nazionale. —
463. 464. Kopf eines Flamen. Madrid, Prado. —
465. 466. Kopf eines Flamen. München, Glypto-
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Schlufs (Joh. Schmidt). Sp. 641 — 681 (mit 20
Abbildungen). — Ogygos (Wörner). Sp. 683 —
694. — Oidipus (Höfer). Sp. 699—746 (mit
4 Abbildungen). — Oineus (Türk). Sp. 751 — -
763 (mit Abbildung). — Oinomaos (Weizsäcker).
Sp. 764-784 (mit 7 Abbildungen). — Oinone
(Weizsäcker). Sp. 784 — 791 (mit 3 Abbildungen).
— Oinopion (Wörner). Sp. 791 — 798 (mit Ab-
bildung).
H. G. Lolling Ka-^Xoyo; xoü h AS^vccis 'Erci-
Ypacptxoü Mo'jsei'o'j, £xo'00(aevo<; Ü7to vf]i 'Apyouo-
X(yflX7fi 'Exotipcta? (BtßXlO&TjXT) ttj; h 'A&TjVOttC
'ApyanXoyixvjs T/ratpst'as I). Tojj.o; TrpüJxo;. 'Era-
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Ch. Em. Ruelle s. F. de Mely.
A. Ruhemann Die pontinischen Sümpfe. Ihre
Geschichte, ihre Zukunft (Kennst du das Land?
Bd. 15). Leipzig, C. G. Naumann, 1899. XI,
196 S. 8°.
E. Saglio s. Dictionnaire.
A. H. Sayce Babylonians and Assyrians: life and
customs. New York, C. Scribner's Sons, 1899.
8, 266 S. 12 0.
Aus dem Kunstbesitz des verew. Herrn Dr. Martin
Schubart. Auctionskatalog. München, Helbing,
1899. Bd. II [darin S. 18 — 21 Antiken, mit
5 Abbildungen ; Bd. I enthält nur die Gemälde-
sammlung], fol.
A. Schulten Das Römische Afrika. Leipzig,
Dieterich, 1899. VI, 116 S. 8°. Mit 5 Tafeln.
A. Sogliano Guida di Pompei (VI. Congresso
internazionale della stampa). Roma, 1899.
67 S. 8».
G. Steinmetz Studie über ein römisches Relief,
gefunden in Regensburg, 1898 [Sonderabdruck
aus: Verhandl. d. histor. Vereins von Oberpfalz
u. Regensburg, Bd. LI (1899)]. 27 S. 8°. Mit
3 Tafeln.
P. Sticotti Di un frammento marmoreo al Civico
Museo d'antichita di Trieste. Programm, Triest,
1899. 27 S. 80. Mit 2 Tafeln.
F. Tournier Notes sur les temples paiens de
Fourviere ä l'epoque romaine (Extrait de l'Uni-
versite catholique). Lyon, impr. Vitte, 1899.
30 S. 8°.
Übersicht über die kunsthistorischen Sammlungen
des Allerhöchsten Kaiserhauses. [Neue Ausgabe,
vgl. Bibliogr. 1897 S. 94]. Wien (Leipzig,
Bibliographie.
213
Litterar. Anstalt, A. Schulze), 1899. IV, 395 S.
kl. 8°. Mit 16 Abbildungen.
J. L. Ussing Pergamos, seine Geschichte und
Monumente. Nach der dänischen Ausgabe neu
bearb. Berlin und Stuttgart, W. Spemann, 1899.
3 BL, 164 S. gr. 4°. Mit 6 Tafeln und 24 Ab-
bildungen.
J. Vareka Auf der Insel Delos. Programm des
Realobergymnasiums zu Prag, 1899. 35 S.
[czechisch].
A. Vogel Der Fund von Tell-Amarna und die
Bibel. Veröffentlichungen des Bibelbundes No. 4.
Braunschweig und Leipzig, VVollermann, 1898.
E. Wagner und G. v. Kobilinski, Leitfaden der
griechischen und römischen Altertümer. 2. Aufl.
Berlin, Weidmann, 1899. XVI, 188 S. 8°. Mit
24 Tafeln, 2 Plänen und 14 Abbildungen.
M. Wahl s. L. Gregoire.
R. Walz Metallgewinnung im Altertume. Pro-
gramm des Gymnasiums zu Stockerau, 1898.
42 S.
Drei Wandtafeln für den Gebrauch der Gym-
nasien hrsg. vom Kaiserlich Deutschen Archäo-
logischen Institut. München, F. Bruckmann,
1895— 1899.
A. Frhr. v. Warsberg Eine Reise durch das
Reich des Sarpedon. Neue Ausgabe. Wien,
Graeser, 1899. XII, 271 S. 8°. Mit 21 Ab-
bildungen.
F. Weber Platonische Notizen über Orpheus.
Eine litterar - historische Untersuchung. Pro-
gramm des Luitpold-Gymnasiums zu München.
1898/99.
C. Weichardt Pompei vor der Zerstörung. Re-
construetionen der Tempel und ihrer Umgebung.
Kleine Ausg. Leipzig, K. F. Koehler, 1899.
66 S. gr. 8°. Mit 40 Abbildungen.
K. Wessely Wie haben die alten Römer ge-
schrieben? Programm des Gymnasiums im III.
Bezirk zu Wien, 1898.
J. Wierzejski s. Catalogue.
U. Wilcken Griechische Ostraka aus Aegypten
und Nubien. Ein Beitrag zur antiken Wirtschafts-
geschichte. Leipzig, Giesecke & Devrient, 1899.
2 Bde. (I: XI, 860; II: V, 497 S.) gr. 8°. Mit
3 Tafeln.
Th. Wilson Prehistoric Art; or the Origin of
Art as manifested in the Works of Prehistoric
Man. Report of the U. S. National Museum
for 1896. Washington, 1898. 340 S. [S. 325 —
664]. Mit 74 Tafeln.
II. Winnefeld Altgriechisches Bronzebecken aus
Leontini. 59. Programm zum Winckelmannsfeste
Archäologischer Anzeiger 1899.
der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin. Berlin,
G. Reimer, 1899. 36 'S. gr. 4°. Mit 2 Tafeln
und 15 Abbildungen.
P. Wolters s. H. G. Lolling.
H. Zimmerer Eine Reise nach Amasia im Jahre
1555. Programm des Gymnasiums zu Ludwigs-
hafen a. Rh. 1898/99.
H. Zimmern Beiträge zur Kenntnis der babyloni-
schen Religion. 2. Lief. (Assyriologische Biblio-
thek XII 2). Leipzig, J. C. Hinrichs, 1899.
48 S. (S. 81 — 128) gr. 40. Mit Tafel.
L'Ami des Monuments. XHIe volume (1899).
No. 73. L. de la Croix, Trouvailles d'une
villa gallo-romaine et d'un Nymphee ou fontaine
monumentale antique. S. 120— 131 (mit 9 Ab-
bildungen).
Annales de la Societe d'emulation du departement
des Vosges [Epinalj. LXXVe annee (1899).
P. Chevreux, Rapport sur le musee departe-
mental des Vosges; antiquites gallo- romaines.
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L' Anthropologie. Tome X (1899).
No. 4. L. Le Clert, Musee de Troyes:
bronzes (E. C[artailhac]). S. 459 f.
The American Antiquaria n and Oriental Journal.
Vol. XXI (1899).
No. 5. Astrology in Assyria. S. 284. —
Archaeological Notes. S. 330 — 332.
The Antiquary. Vol. XXXV (1899).
No. 117. The exploration of Caerwent
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(1899).
Nr. VII. A. Mommsen, Feste der Stadt
Athen im Altertum [C. Robert). S. 523 - 544.
— J. Svoronos, Der attische Volkskalender
(C. Robert). S. 544—549.
Nr. VIII. C. Robert, Berichtigung. S. 664.
Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in
Krakau (1899).
Juni. St. Ciszewski, Midas et ses oreilles
d'ane; etude de litterature populaire. S. 278 —
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Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde. N.
F. I (1899).
Nr. 2. D. Bernoulli, Vorhistorische Gräber-
funde aus dem Binnenthal (Oberwallis). S. 57
— 66 (mit Tafel V und einer Abbildung). —
E. v. Fellenberg, Ein Urnengrab aus der
Bronzezeit zu Belp. S. 66 — 75 (mit 3 Ab-
bildungen).
Mitteilungen aus dem Verbände der
l6
214
Bibliographie.
Schweizerischen Altertumssammlungen Nr. 2:
Musee cantonal d'Avehches (L. Martin). S. 95 f.
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Archäologischer Anzeiger s. Jahrbuch des Kaiser-
lich Deutschen Archäologischen Instituts.
O Archeologo Portugues. Vol. IV (1898).
Nos. 10 a 12. J. L[eite] de V[asconcellos],
O »Castello« de Guiföes. S. 270—272 (mit
Tafel 1). — P. A. de Azevedo, Noticias antigas
sobre archeologia. S. 277 — 280. — J. L. de V.,
Antigualhas romanas do Algarve. S. 280 f. (mit
3 Abbildungen). — J. L. de V., Discurso da
inauguragäo do Museu de Cenaculo em Baja em
1791. S. 283 — 287. — J. Henriquez, Objectos
romanos do Alemtejo. S. 288 (mit Tafel 2). —
F. Alves Pereira, Insculpturas em rocha. S. 289
— 303 (mit 3 Abbildungen). — J. L. de V.,
A respeito de Conimbriga (mit 2 Abbildungen).
— P. A. de Azevedo, Noticias archeologicas
dos seculos XVII e XVIII. S. 308-312. —
A. Pereira Lopo, Cimo da Villa da Castanheira.
S. 312 — 314 (mit 3 Abbildungen). — Museu
Imperial Ottomano de Constantinopla. S. 314.
— P. A. de Azevedo, Extractos archeologicos
das »Memorias parochiaes de 1758«. S. 315 —
329. — J. L. de V., Olaria luso-romana em
S. Bartholomeu de Castro-Marim. S. 329 — 336
(mit Tafel 3 — 6 und einer Abbildung). — J. L.
de V., Dolmen de Espirito-Santo d'Arca
(Beira-Alta). S. 338 f. (mit 2 Abbildungen). —
J. L. de V., Inscripcao romana dos arredores de
Lisboa. S. 340. — A. Pereira Lopo, Vestigios
archeologicos de Babe. S. 340 — 343 (mit 2
Abbildungen). — A. J. Marques da Costa,
Estudos sobre Troia de Setubal. S. 344 — 352
(mit Tafel 7 und 3 Abbildungen).
Archiv für Anthropologie. 26. Band (1899).
Heft 2. C. v. Ujfalvy, Anthropologische
Betrachtungen über die Porträtköpfe auf den
griechisch -baktrischen und indo - skythischen
Münzen. II. S. 341 — 371 (mit 22 Abbildungen).
— ü. Montelius, Die Chronologie der ältesten
Bronzezeit in Nord - Deutschland und Skan-
dinavien. II. S. 459 — 511 (mit 116 Abbildungen).
Correspondenzblatt der deutschen Ge-
sellschaft für Anthropologie, Ethnologie und
Urgeschichte. XXIX. Jahrgang (1899).
Nr. 4. C. Mehlis, Archäologisches aus der
Pfalz. S. 25.
Nr. 8. C. Mehlis, Neue Ausgrabungen auf
der Heidenburg bei Krimbach in der Pfalz. S. 58.
Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst.
Dritte Folge. Fünfter Band (1896).
Ch. L. Thomas, Die Freilegung der römischen
Gebäudereste auf dem Hühnermarkt. S. 300 —
308 (mit Tafel). — G. Wolff, Römische Ziegel-
stempel aus Frankfurt a. M. S. 309 — 318 (mit
Tafel).
Archiv für Religionswissenschaft. Zweiter Band
(1899).
Heft 3. P. Sartori, Die Totenmünze. S. 205
— 225. — E. Wolter, Göttersteine und Stein-
bilder in Südrufsland, Böhmen und Litauen.
S. 258—261. — F. M. Müller, Beiträge zu einer
wissenschaftlichen Mythologie (O. Gruppe).
S. 268-280.
Nouvelles Archives des Missions scientifiques et
litteraires. Tome IX (1899).
P. Blanchet, Mission archeologique dans le
centre et le sud de la Tunisie (avril-aoüt 1899).
S. 103 — 156 (mit 29 Abbildungen).
L'Arte. Anno II (1899).
Fase. 8 — 10 (agosto-ottobre). H. Graeven,
Adamo ed Eva sui cofanetti d'avorio bizantini.
S. 297 — 315. — Notizie varie: II Museo artistico
municipale ed il Museo archeologico di Milano.
S. 404. — Restauri a monumenti ravennati
(San Vitale, Mausoleo di Galla Placidia, Sant'
Apollinare nuovo, Palazzo di Teodorico). S. 409
— 411. — L'Arte al Congresso degli Orientalisti.
S. 414.
The Athenaeum (1899).
No. 3749. J. J. Foster, A Roman pavement
near Dorchester. S. 329. — R. Lanciani, Notes
from Rome. S. 329 f.
No. 3750. E. Thomas, Rome under the
Caesars (anon. Rec). S. 349 f.
No. 3751. St. Clair Baddeley, The excavations
at Rome. S. 394.
No. 3753. L. W. King, The letters and
inscriptions of Hammurabi; M. Jastrow, The
religion of Babylonia and Assyria (anon. Rec).
S. 455 f. — R. Lanciani, Notes from Rome.
S. 464.
No. 3756. R. Lanciani, Notes from Rome.
S. 561 f. — F. G. Hilton Price, The temple of
Karnak. S. 562.
No. 3757. W. C. F. Anderson, Archaeology
in Crete. S. 593.
Atti della R. Accademia di archeologia, lettere e
belle arti di Napoli. Vol. XX (1898—99).
C. Mancini, La regina delle epigrafi osche
sanata dalle sofferte deturpazioni e restituita
alla sua normale intelligenza. 13 S. — G. De
Petra, Sul vecchio Erechtheion. 14 S. — C.
Mancini, II linguaggio simbolico della regina
Bibliographie.
215
delle epigrafi osche scoverto ed interpretato.
44 S. 3 Tf. — E. Cocchia, L'origine del gentilizio
plautino secondo i piii recenti seguaci della
teoria ritscheliana. 50 S.
Atti e Memorie della R. Accademia di Padova.
N. Ser. vol. XV. Anno CCCLVIII (1898—99).
Disp. 2. N. Tamassia, L'imperatore Aureliano
ed i libri sibillini: note per la storia del cristia-
nesimo nel secolo III.
Atti del circolo di studi cremonesi. Anno I (1898).
Fase. 3. P. Sacchi, Sulla terremara di Costa
S. Caterina nel Cremonese.
Deutsche Bauzeitung. Jahrgang XXXIII (1899).
No. 88. Der Untergang des Tempels des
Amon-Rä zu Karnak (H.). S. 5 50 f.
Berichte des Freien Deutschen Hochstiftes zu
Frankfurt am Main. N. F. 15. Band (1899).
Heft 3/4. L. Ziehen, Die panhellenische
Bedeutung der eleusinischen Mysterien. S. 200
— 214. — H. Goez, Nochmals das Schlachtfeld
von Cannae. S. 216 — 240 (mit Karte).
Berichte über die Verhandlungen der Kgl. Säch-
sischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig.
Philolog.-histor. Classe. 51. Band (1899).
III. R. Meister, Beiträge zur griechischen
Epigraphik und Dialektologie. S. 141 — 160.
Bessarione. Anno III (1899).
N. 37. 38. G. Cozza-Luzi, Velabrensia (studio
critico sulla chiesa di S. Giorgio in Velabro).
— G. B. Lugari, L'anfiteatro Flavio rivendicato
ai martiri. — O. Marucchi, Lo scarabeo onorario
di una regina di Egitto nel Museo Egizio
Vaticano.
N. 39. 40. Appunti e notizie. G. Cozza-
Luzi, Del Museo Alaoui al Bardo. Epitafi cristi-
ani a musaico e terre cotte modellate a rilievo.
S. 417 — 421. — Osservazione sopra un antico
epitafio cristiano di Siracusa [Kaibel 192].
S. 421 — 423. — Un' epigrafe greca fatta latina.
S. 424^ — Un cbenvenuta' alla morte [Kaibel
1448]. S. 426 — 428.
Biblia (1899).
September. Archaeological notes. S. 460
—468.
October. S. Beswick, Pyramid, date of
erection. S. 469 — 473. — C. J. Ball, Light
from the east (Rec). S. 474—476. — Archaeo-
logical notes. S. 492 — 494.
Allgemeine deutsche Biographie. Band XIV.
Georg Zoega (Ad. Michaelis). S. 386 — 402.
Blätter für das Gymnasial-Schulwesen, hrsg. vom
Bayer. Gymnasiallehrerverein. 35. Band (1899).
Heft IX. u. X. Reber-ßayersdorfer, Klassi-
scher Skulpturenschatz II 21 — 24. III 1 — 19
(H. L. Urlichs). S. 749. — A. Holm, Geschichte
Siciliens im Altertum III. (J. Melber). S. 749 —
751. — G. F. Schömann, Griechische Altertümer,
bearb. v. J. H. Lipsius. I. (J. Melber). S. 752 f.
— R. Oberhummer und H. Zimmerer, Durch
Syrien und Kleinasien (A. Heisenberg). S. 765
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Boletin de la Real Academia de la Historia.
Tomo XXXV (1899).
Cuaderno IV. G. J. de Guillen Garcia, Les
Hetheens ont-ils colonise la Catalogne? (E.
Saavedra). S. 331—334-
Boletin de la Real Academia Sevillana de Buenas
Letras. Ano I (1899).
Nüm. 6. J. de Velilla, Miisica e instrumentos
de los romanos. S. 195 — 199.
Nüm. 7. E. de Leguina, Los anticuarios
en Roma y Sevilla. S. 229 — 236 [Schlufs in
Nüm. 8 S. 261 — 270].
Boletin de la Comision provincial de monumentos
historicos y artisticos de Orense. Tomo I
(1899).
Nüm. 9. M. Macias, Civistas Limicorum
(continuacion). S. 153 — 161.
Boletin de la Sociedad Arqueologica Luliana.
Ano XV, Tomo VIII (1899).
Nüm. 230. El templo de Karnak ; hallazgos
en Espana (E. F[ajarnes]). S. 84.
Nüm. 231. E. Pascual, Restos artisticos de
antiguas construcciones Mallorquinas. S. 95 — 98.
Boletin de la Sociedad espahola de excursiones
(1899).
Febrero. J. R. Melida, Bronces egipeios del
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The Builder. Volume LXXVII (1899).
Part II. A Century of spade work. S. 123 f.
— H. Wallis, Egyptian ceramic art (anon. Rec).
S. 199.
Part III. Archaeological Museum at Con-
stantinople (inscribed statue of Ge). S. 235. —
Temple of Poseidon at Sunium; excavations at
Thermon in Aetolia. S. 276. — The Tholos
at Epidaurus. S. 298.
Part IV. Vase with the myth of Laocoon.
S- 338. — The desaster at Karnak. S. 365. —
The Ashmolean Museum, Oxford. S. 366.
Bulletin de l'Academie delphinale [Grenoble].
4c serie, tome XII (1898 [erschien 1899]).
J. Roman, Impressions de Ravenne. S. 42
—77-
16*
2l6
Bibliographie.
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historiques et scientiliques. Annee 1898.
3e livraison. Destandau, Note sur un milli-
aire de la Voie Aurelienne. S. 441 — 443.
Bulletin critique. 20 e annee (1899).
No. 26. H. d'Arbois de Jubainville, Cours
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Celtes et l'epopce homerique (A. de Barthelemy).
S. 503 — 506. (E. Ernault). S. 506—511.
No. 27. Melanges Henri Weil (P. Jouguet).
S. 522 — 529. — P. Allard, Etudes d'histoire et
d'archeologie (E. B.). S. 5291". — Academie
des inscriptions et bclles-lettres. S. 538 f. —
Societe nationale des antiquaires de France.
S. 539 f.
No. 28. E. A. Gardner, A handbook of
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Bulletin de la Societe nationale des antiquaires ;
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2ft trimestre. H. de Villefosse, Seau en j
bronze de Sotiel-Coronado (Espagne). S. 150 f. j
— Mowat, Vase en terre cuite avec inscription
romaine. S. 162 f. — O. Vauville, Fouilles
executes dans le cimetiere gallo -romain de
Longues-Raies, pres de Soissons. S. 163 — 168
(mit 6 Abbildungen). — Gauckler, Inscription
trouvee en Tunisie. S. 168 f. — de Villenoisy,
Construction romaine pres de Grenoble. S. 170 f.
— A. Blanchet, 1. Jeune satyre, Statuette en
bronze trouvee ä Pompei; 2. Le sarcophage
Ammendola. S. 175—177. — Baron J. de Baye,
Monuments megalithiques de la Caucasie. S. 178
— 182 (mit Abbildung). — E. Michon, Mosaique
en relief representant Hercule au jardin des
Hesperides. S. 182. — Martha, Inscription
etrusque trouvee ä Carthage. S. 185 — 189 (mit
Abbildung). — Baron J. de Baye, Bijoux pro-
venant de la Russie meridionale. S. 188 — 193 l
(mit i2~Abbildungen). — H. de Villefosse, Sur
l'inscription CIL. III p. 25* n. 235*. S. 193
— 195. — Lafaye, Moules romains en terre cuite.
S. 195 — 197. — P. Quesvers, Statuette de
Mercure, en bronze, trouvee ä Montereau (Seine-
et- Marne). S. 201 — 203 (mit Tafel). — O.
Vauville, Outil de l'epoque neolithique. S. 203.
— Delattre, Fouilles de Carthage. S. 203 f. —
H. de Villefosse, Deux ex-voto decouverts a
Carthage. S. 205 — 207. — Michon, Statue de
Julien l'Apostat trouvee ä Antioche. S. 208 f.
[dazu Babelon und A. Blanchet S. 209 f.] —
Thedenat, Fouilles du Forum. S. 210. —
Babelon, Collection de pierres gravees antiques
[darin eine Gemme mit Inschrift Aiooo'to'j].
S. 229 f. — L. Joulin,' Etablissements gallo-
romaines de Martre-Tolosanes. S. 231 — -238. —
A. Blanchet, Deux pierres gravees trouvees a
Rome [Annona] S. 241 — 246 (mit 2 Abbildungen).
— Babelon, Pierre gravee (fondation du Capitole).
S. 246 f. — Tholin, Basrelief representant Apollon,
trouve a Agen. S. 249 — 253 (mit Tafel). —
Lafaye, Inscription latine d'Hasparren (CIL. XIII
412). S. 254f.
30 trimestre. Toutain, Herodote et les peuples
de la Libye. S. 258 — 262. — A. H. de Ville-
fosse, Lampe chretienne de Benevent S. 262 —
267 (mit 2 Abbildungen). — Leite de Vascon-
cellos, Mosaique romaine de Leiria et inscription
romaine trouvee dans le sud du Portugal.
S. 269—273. — A. H. de Villefosse, Inscription
gauloise. S. 273 — 275 (mit Abbildung). —
Lafaye , Poingons de potiers gallo-romains.
S. 281 — 283. — Gauckler, Terre cuite du Musee
de Carthage. S. 287. — Saglio, Pomme
d'arrosoir en terre cuite. S. 287 f. — E. Babelon,
Deux vases antiques de la collection Beule.
S. 288. — F. Daguin, La ville gallo-romaine
de Vertillum. S. 290— 302 (mit 6 Abbildungen).
— Delattre, Marques ceramiques grecques et
romaines trouvees a Carthage. S. 303 f. —
J. Busche, Statuette de Dispater. S. 304 — 306
(mit Tafel). — J. Berthele, L'inscription CIL.
XII 3291 retrouvee. S. 306 f.
Bulletins de la Societe d' Anthropologie de Paris.
Tome dixieme, IV e serie (1899).
Fase. 3. L. de Longraire, Travaux archeo-
logiques executes en Perse de 1897 ä 1898, par
M. J. de Morgan. S. 247—263.
Bullettino di archeologia e storia dalmata. Anno
XXII (1899).
No. 5 — 6 (maggio-giugno). F. Bulic, Scavi
nell' antico eimetero cristiano di Marusinac a
Salona durante l'a. 1898. S. 73 — 85 (mit Tafel
I — V). — F. Bulic, Ritrovamenti risguardanti il
eimetero antico cristiano di Marusinac a Salona.
S. 86 f. — F. Bulic, Ritrovamenti risguardanti
il eimetero antico cristiano di Manastirine a
Salona. S. 87 f. — F. Bulic, Iscrizioni inedite:
Andetrium-Sicum-Salona-Pharia. S. 88 — 97. —
Alacevic, Narona e il seno marittimo Naroniano.
S. 97 — 101. — Fr. Bulic, Tre sareofaghi romani
nel villaggio di Vranjic (Urania?) sotto il livello
Bibliographie.
217
del mare. S. 105— 11 1. — II Palazzo di Dio-
cleziano a Spalato. S. 115 — 118. — II nuovo
Museo archeologico a Spalato. S. 118 f.
N. 7. 8 (luglio-agosto). Fr. Bulic, Iscrizioni
inedite: Salona. S. 121 — 133. — Fr. Bulic,
La necropoli suburbana di sedici sarcofaghi a
Kapljuc di Salona. S. 133 — 137 (mit Tafel VI).
— Fr. Bulic, Dove giaceva Stridone, la patria
di S. Girolamo? S. 137 — 144. — G. Alacevic,
L'emporio ed il lago Naroniano di Scilace.
S. 144 — 148. — F. Bulic, Vaso di terra
sigillata falsa nel Museo di Spalato. S. 1 52 f.
(mit Tafel VII). — G. Bersa, Tombe romane a
Nadin (Nedinum). S. 153 f. — G. Alaöevic,
Saggi di preistoria riguardanti la Dalmazia e le
contermini sue regioni. S. 155 — 160.
N. 9 (settembre). Bulic, Iscrizioni inedite:
Salona. — Epetium. S. 161 — 168. — Bersa,
Iscrizione inedite ora nel Museo di S. Donato
in Zara. S. 168—172.
N. 10 (ottobre). F. Bulic, Iscrizioni inedite:
Ager Salonitanus-Pituntium-Ad Novas. S. 177
— 185. — Fr. Bulic, Ritrovamenti antichi risguar-
danti la topografia antica di Salona. S. 200.
Bullettino di paletnologia italiana. Anno XXV
(1899).
N. 7 — 9. Zanardelli, Le stazioni preistoriche
nel Campidano d'Oristano. S. 109 — 177. —
Pigorini, Monumenti megalitici di Terra d'Otranto.
S. 178-182 (mit Tafel IX-XI). — Patroni,
Nuovi monumenti di una Cuma italica anteriore
alla fondazione della Colonia greca. S. 183 — 199.
— Notizie diverse: [u. a. Ancudine di bronzo
delle palafitte del Garda. S. 200. — Le cittä
pelasgiche italiane (Norba). S. 201 f. — Terra-
maricoli in Terra d'Otranto. S. 202 f. — Oggetti
litici scoperti in Termini Imerese. S. 203 f.]
Centralblatt für Anthropologie, Ethnologie und
Urgeschichte. IV. Jahrgang (1899).
Heft 5. Th. Wilson, Prehistoric art (A. Götze).
S. 277 f. — (Conwentz) XIX. Bericht über das
Westpreufsische Provinzialmuseum 1898 (H.
Kemke). S. 284—288.
Heft 6. Götze, Über Hockergräber. S. 321
—324-
Literarisches Centralblatt (1899).
No. 36. Melanges Henri Weil (anon. Rec).
Sp. 1231 — 1233. — C. Merckel, Die Ingenieur-
technik im Alterthum (W. Dörpfeld). Sp. 1235
-1238.
No. 38. G. St. Clair, Creation rccords
discovered in Egypt (R. P — n). Sp. 1299.
No. 39. 'A^vä XI 3 (G. N. H.). Sp. 1330 f.
No. 40. Denkmäler griechischer und römi-
scher Sculptur, hrsg. v. A. Furtwängler und
H. L. Urlichs (T. S[chreiber]). Sp. 1369 f.
No. 41. Authority and archaeology ed. by
D. Hogarth (V. S.). Sp. 141 1. — W. Heibig,
Führer. 2. Aufl. (T. S[chreiber]). Sp. I4i2f.
No. 42. A. Schulten, Die römische Flur-
teilung (F. H.) Sp. 1440— 1442.
No. 43. R. Lanciani, The ruins and exca-
vations of ancient Rome (Ch. H[Ulsen]). Sp.
I474—H77-
The Numismatic Chronicle. Third Series (1899).
Part III (No. 75). G. F. Hill, Olba, Cennatis,
Lalassis. S. 181 — 207 (mit Tafel und Karten-
skizze). — J. Maurice, Essai de Classification
chronologique des Emissions monetaires de
l'atelier d'Antioche pendant la periode constan-
tinienne. S. 208—240 (mit Tafel). — Biblio-
graphical notes on Greek numismatics. S. 251
— 260.
La Civiltä cattolica. Ser. XVII vol. 5 (1899).
qu. 1170 (18. marzo). Del Lazio e dei suoi
popoli primitivi. S. 676 — 688.
vol. 6. qu. II 72 (15. aprile). (de Cara), I
dialetti italici e gl' Italici della storia. S. 161 — 171
[Fortsetzung qu. 1174 S. 405—417. qu. 1176
S. 656—667. qu. 1184 S. 181— 194.]
qu. 11 76 (17. giugno). . (P. Grisar), Archeo-
logia. 113. Alcune nuove osservazioni sulla
statua di bronzo di S. Pietro nella basilica
Vaticana: confronto colla statua di S. Pietro
nelle grotte Vaticane. 114. Confronto colla
statua di un filosofo a Madrid. S. 717 — 724.
vol. 8. qu. 1183 (1. ott.). II Museo egizio
vaticano e gli obelischi egiziani di Roma. S. 81
-87.
Comptes rendus de l'Academie des Inscriptions
et Belles-Lettres. Quatrieme Serie, tome XXVII
(1899).
Mai-juin. Gsell, Fouilles dans la province
d'Oran. S. 276 — 278. — E. Müntz, Rapport de
la commission des ecoles francaises d'Athenes
et de Rome sur les travaux de ces deux ecoles,
pendant l'annee 1897— 1898. S. 280—302. —
Delattre, Fouilles de Carthage [dazu H. de
Villefosse und Berger]. S. 3o6f. 308—322 (mit
6 Tafeln und 6 Abbildungen). — S. Reinach,
Amphidromie. S. 308. — S. Reinach, Muse,
relief de Pergame. S. 325. — Thedenat, Decou-
vertes faites au Forum Romain. S. 325 f. —
R. Dussaud, Exploration dans le Safa. S. 326
— 328. — L. Duchesne, Fouilles du Forum
[dazu Thedenat]. S. 339 — 342- — Heuzey,
218
Bibliographie.
Notes sur les recentes decouvertes de M. de
Sarzec. S. 345 — 349 (mit 2 Tafeln). —
Ronzevalle, Inscription trouvee au Liban. S. 353
— 355. — Homo, Inscription de Dougga [dazu
R. Cagnat]. S. 362 — 364. — P. Gauckler, Note
sur un nouveau proconsul d'Afrique, le juris-
consulte L. Octavius Cornelius Salvius Julianus
Aemilianus. S. 366 — 374. — J. Oppert,
L'administration des domaines au cinquieme
millennium avant l'ere cliretienne. S. 394-419.
Juillet-aoüt. Ph. Berger, Inscriptionspuniques.
S. 423 — 430. — Th. Mommsen, Le Corpus
nummorum. S. 431 — 433. — Oppert, Textes
cadastraux du XLe siecle avant l'ere cliretienne.
S. 434. — P. Paris, Ceramique espagnole ä
decor geometrique et mycenien. S. 436 f. —
G. -B.-M. Flamand, Corpus des inscriptions
rupestres algeriennes. S. 437 f. — S. Reinach,
Le serpent Zagreus. S. 455 f. — Thedenat,
Plan du Forum romain et des forums imperiaux.
S. 459 — 463. — S. Reinach, La decouverte des
lies britanniques per les Phrygiens. S. 463. —
Clermont-Ganneau, Tabella devotionis ä inscrip-
tion punique. S. 490—492. — Hamdy-bey, Les
ruines de l'ancienne Edesse en Syrie. S. 523 f.
— Clermont-Ganneau, Les inscriptions neo-
puniques de Maktar. S. 525—538.
Seances et travaux de l'Academie des sciences
morales et politiques. Compte Rendu. 59e-
annee (1899).
11 e livr. (novembre). R. Dareste, L'evolution
economique de l'Europe. S. 388 — 408.
Correspondenzblatt der deutschen Gesellschaft
für Anthropologie usw. s. Archiv für Anthro-
pologie.
'E'f T)|i.Epi; äp/aioXoYi*V). rUpt'ooo; xpi'xT) (1899).
Teüvo; Seütepov xal xpt'xov. ExEcpavo; *A. Ko'j-
pavo'jSrj? [Nekrolog auf losem, ungezähltem Blatt].
— A. tPtXios, XaXxo\iv ä'yaXp.a IIoaEio&voj sx
Botum'a?. Sp. 57 — 74 (mit Tafel 5. 6 und
2 Abbildungen). — X. Taoövxas, K'JxXaötxä II.
Sp. 73 — 134 (mit Tafel 7 — 10, 39 Abbildungen
und einer Beilage). — K. K.oupooviavc7);, 'Em-
ypacpai XaXxtöo; xal 'Epexpt'a?. Sp. 133 — 148 (mit
Abbildung). — B. SxctTjS, Tö 5tdxayp.a xcn Aio-
xXrjxiavoü. Aüo vE'a TEjxo^ta xtj; 'EXXrjVixrj? usxa-
cpp«3£(o;. Sp. 147—176.
AtlövTjS 'E'f rjjj. Eplc xrj; volu.[3;xaxtxf); dpyaioXoyi'aj.
Journal international d'archeologie numismatique.
Tome II (1899).
Troisieme trimestre. J. N. Svoronos, Xpuaöt
vopuauaxa xal eixove; x<üv ßaaiXiaowv x?|C AiyjTrxou,
«719 *Apatv(Ji}< B' |-ir/pt KXcoitdrpa; I" (277—116
-. X.). Mspo; ß'. rUpiypacpixös xaxdXoyo; xuiv
viuia|j.a'xiDV xaxa vou,i<J1u.axoxo7isTa. S. 205 — 212
(mit Tafel H'— IA'). — E. J. Seltman, The Vettian
picture. Mint, or jeweller's Workshop? S. 225 —
238 (mit Tafel IB')- — L. Forrer, Monnaies
grecques et romaines coloniales inedites ou peu
communes (Colophon, lEphese, Cyme, Iconium,
Sagalassos, Seleucia ad Calycadnum, Sidon, Ter-
messus, Tripolis, Tyr). S. 239 — 244. — K. M.
Konstantopoulos, 'Ap^aixöv Xptcxiavöv dvd&T)pia.
S. 245 — 250 (mit Abbildung). — J. N. Svoronos,
Ein altes griechisches dpyupoxo-Eiov (zu dem Auf-
satze S. 225 — 238). S. 251 — 270 (mit Tafel IB'.
IP und 8 Abbildungen). — E. J. Seltman, Er-
wiederung auf obigen Brief. S. 271 — 282 (mit
2 Abbildungen). — E. D. J. Dutilh, Vestrges
d'atelier monetaire. S. 283 — 288 (mit 6 Ab-
bildungen). — J. N. Svoronos, Nopuau.axixd
Eupfy.iaxa. Ms'po; B': B'. Eupr^ua SocptxoO 'Etu-
Saupi'a;. T'. Muovi'a; IJapvaaiSo;. A'. A^jxvou
v^ao'j. E'. Aiacpopuuv xoticuv. S. 289 — 302 (mit
Tafel IAO-
Gazette des Beaux-Arts. Troisieme periode, tome
vingt-deuxieme (1899).
5096 livraison. Ch. Saunier, Les conquetes
artistiques de la revolution et de l'empire et les
reprises des allies en 1815 (sixieme article).
S. 433 — 440 (mit 2 Abbildungen).
Globus. Bd. LXXVI (1899).
Nr. 16. K. Schumacher, Einiges über vor-
römische Wege. S. 249 f.
Gymnasium. XVII. Jahrgang (1899).
No. 18. Frz. Müller, Über die Pest des
Thukydides. Sp. 617 — 624.
No. 20. K. Klement, Arion (J. Golling).
Sp. 718. — R. Walz, Metallgewinnung im Alter-
tume; K. Wessely, Wie haben die alten Römer
geschrieben? (J. Golling). Sp. 719.
No. 22. F. Zimmerhaeckel, Caesars Rhein-
brücke (H. Walther). Sp. 778 f.
Das humanistische Gymnasium. Zehnter Jahr-
gang (1899).
Heft II. E. Rohde, Psyche. 2. Aufl. (H.
St.). S. 103 f. — O. Ribbeck, Reden und Vor-
träge (U.). S. 105.
Hermes. 34. Band (1899).
Heft 4. B. Niese, Beiträge zur Geschichte
Arkadiens. S. 520 — 552. — St. Waszynski,
Über die rechtliche Stellung der Staatssclaven
in Athen. S. 553 — 567. — P. Stengel, Prophe-
zeiung aus den acpdyia. S. 642^ — F. Boll,
Das Kerykion als Sternbild. S. 643 — 645.
Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und
Bibliographie.
219
vaterländische Altertümer zu Emden. Dreizehnter
Band (1899).
Heft I. 2. B. Bunte, Beiträge zur Geschichte
der Friesen u. Chauken. I. Über die Wohnsitze
der Friesen und ihrer Nachbarn in der römischen
Zeit. S. 1—28.
Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen
Instituts. Bd. XIV (1899).
Heft 4. P. Hartwig, Die Anwendung der
Federfahne bei den griechischen Vasenmalern.
S. 147 — 167 (mit Tafel 4 und 6 Abbildungen).
— G. Weber, Die Wasserleitungen von Smyrna.
II. S. 167—188 (mit 19 Abbildungen). — S.
Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland
(Forts.). S. 188 — 215 (mit 55 Abbildungen).
Archäologischer Anzeiger. Nr. 4. Neue
Ausgrabungen auf Thera (F. Hiller v. Gaertringen).
Mit Anhang: Die Inschriften des Artemidoros.
S. 181 — 192 (mit 5 Abbildungen). — Die Häfen
von Karthago (R. Oehler). S. 193—197 (mit
Beilage). — Sitzungsberichte der Archäologischen
Gesellschaft zu Berlin. 1899. November (mit
2 Abbildungen). Winckelmannsfest. S. 197 — 202.
— Erwerbungen des British Museum im Jahre 1898.
S. 202 — 207. — Institutsnachrichten. S. 207 f. —
Aus Athen. S. 208. — Philologenversammlung.
S. 208. — Bibliographie. S. 209-227.
Neue Jahrbücher für das klassische Altertum,
Geschichte und Deutsche Litteratur, und für
Pädagogik. 2. Jahrgang (1899).
Heft 6. 7. O. Seeck, Die Bildung der grie-
chischen Religion (Schlufs). S. 402—418. —
B. Niese, Über einige neuere Erscheinungen der
griechischen Geschichtsschreibung. S. 419 — 439.
— O. E. Schmidt, Ciceros Villen (Schlufs). S. 466
— 497 (mit einer Tafel und 2 Abbildungen).
— Th. Plüfs, Phidyle. Aus der griechisch-
römischen Religionsgeschichte. S. 498— 507. —
A. Schulten, Die römische Flurteilung (R.
Kötzschke). S. 509 f.
Jahresbericht über die Fortschritte der classischen
Altertumswissenschaft. 27. Jahrgang (1899).
Bd. 100 — 103.
Heft 4. 5. H. v. Prott, Bericht über griechische
Sakralaltertümer. S. 65 — 132. — O. Gruppe,
Bericht über die Litteratur zur antiken Mythologie
und Religionsgeschichte aus den Jahren 1893
— 1897. S. 133—192.
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen
Institutes in Wien. Bd. II (1899).
Heft 2. P. Herrmann, Neues zum Torso
Medici. S. 155 — 173 (mit Tafel II. III und
4 Abbildungen). — A. v. Domaszewski, Die po-
litische Bedeutung des Traiansbogens in Bene-
vent. S. 173—192 (mit 13 Abbildungen). —
F. Studniczka, Eine neue Athletenstatue Polyklets?
S. 192 — 198 (mit 3 Abbildungen). — G. Treu,
Zur Entstehung der Akroterien und Antefixe.
S. 199 — 201 (mit 4 Abbildungen). — R. v.
Schneider, Griechische Wurfscheibe aus Sicilien.
S. 201—205 (mit Tafel I und Abbildung). —
E. Groag, Sulpicia Dryantilla. S. 206 — 210. —
W. Kubitschek, Die Münzen Regalians und Dry-
antyllas. S. 210 — 221 (mit 24 Abbildungen). —
A. Wilhelm, Simonideische Gedichte. S. 221 — 244
(mit 4 Abbildungen). — G. F. Hill, Priester-
Diademe. S. 245—249 (mit Tafel VIII und
6 Abbildungen). — O. Benndorf, Porträtkopf
des Piaton. S. 250 — 254 (mit Tafel IV und
3 Abbildungen). — O. Benndorf, Dreifufsbasis
in Athen. S. 255 — 269 (mit Tafel V— VII
und 9 Abbildungen). — A. Wilhelm, Ein
Brief der Kaiserin Plotina. S. 270—275 (mit
Abbildung).
Beiblatt. W. Gurlitt, Vorbericht über Aus-
grabungen in Pettau (Forts.). Sp. 97 — 102 (mit
Abbildung). — R. Weifshäupl, Lykischer Sarko-
phag in Pola. Sp. 101 f. (mit Abbildung). —
P. Sticotti, Aus dem Süden der Monarchie.
Sp. 103— 106 (mit 3 Abbildungen). — E. Maionica,
Chrysopolis Aquileja. Sp. 105 f. (mit 2 Ab-
bildungen). — A. Stein, Prosopographisches.
Sp. 107 f. — F. BuliC, Salvia in Dalmatia.
Sp. 109 — 112 (mit Abbildung). — W. Kubitschek,
Nachtrag zu den Münzen Regalians und Dry-
antillas. Sp. 1 1 1 f.
The Independent (1899).
August 31. H. Spencer, Mummies.
September 14. November 16. Biblicalresearch
(Excavations in Palestine).
American Journal of Archaeology. Second Series.
Vol. III (1899). ■
Numbers 2, 3. W. N. Bates, An Achilles
relief at Achuria. S. 177—182 (mit Tafel III
und einer Abbildung). — J. H. Huddilston, An
archaeological study of the Antigone of Euri-
pides. S. 183—201 (mit 3 Abbildungen). —
F. B. R. Hellems, The Pupus Torquatianus in-
scription. S. 202 — 211 (mit 3 Abbildungen). —
G. N. Oleott, Some unpublished inscriptions
from Rorae. S. 229 — 239 (mit 8 Abbildungen).
— H. N. Fowler, Archaeological news and dis-
cussions. S. 241 — 327.
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ciation. N. S. Vol. V (1899).
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— 270 (mit Abbildung).
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No. 53. Th. Ashby, Alba Longa. S. 37 — 50
(mit Plan).
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Septembre. E. Courbaud, Le bas-relief ro-
main (G. Perrot). I. S. 531 — 539. [Fortsetzung:
Octobre S. 632—648].
Neues Korrespondenz-Blatt für die Gelehrten-
und Realschulen Württembergs. 6. Jahrg. (1899).
Heft 10. Miller, Name und Gründung Athens.
s. 370-372.
Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeit-
schrift für Geschichte und Kunst. Jahrgang XVIII
(1899).
Nr. 7 u. 8. Neue Funde: (64) Speier, Altar
Neptuns aus Altrip (Grünenwald). Sp. 113 f. —
(65) Speier, römische Aschenkiste mit Reliefs
und Inschrift von Kreinbach (Grünenwald).
Sp. 114 f. — (66) Friedberg (Hessen), römische
Funde (Helmke). Sp. 116— 118. — (67) Birken-
feld, vorgeschichtliche Hügelgräber im »Klopps-
walde« (F. Back). Sp. 118— 120. — (68) Efferen
bei Köln, römische Grabkammer (Lehner).
Sp. 120 f. — (78) Zu Westd. Ztschr. XVII (1898)
S. 407 (J- P- Waltzing). Sp. 134.
Nr. 9. Neue Funde: (82) Worms, ein neu-
gefundener römischer Grabstein (Weckerling).
Sp. 145—148 (mit Abbildung). — (83) Mainz,
neue Reste aus dem Legionslager (Körber).
Sp. 148 — 151. — (84) Trier (H[ettne]r). Sp. 151.
— Mitteilungen: (85) Deutsches archäologisches
Institut. Sp. 152 — 154. — (86) K. Schumacher,
Zur prähistorischen Archäologie Südwestdeutsch-
lands. Sp. 154 — 157. — (88) H. Willers, römische
Silberbarren. Sp. 157 f. — (89) Musee St.
Germain -en-Laye. Sp. 158 f. — (90) O. A.
Hoffmann, Gymnasium und Museum (H[ettne]r).
Sp. 159. — (95) Baden-Baden. Römische Götter-
steine. Sp. 162 f.
Listy filologicke. Jahrgang XXVI (1899).
Lieferung V. Groh, Vitruvius und das klein-
asiatische Theater. S. 336 — 341.
Deutsche Litteraturzeitung. XX. Jahrgang
(1899).
Nr. 35. J.Bayer, Stuck-Reliefs eines Tonnen-
gewölbes aus der Casa Farnesina in Rom (H.
Winnefeld). Sp. 1357 f.
Nr. 36. H. Willenbücher, Caesars Ermordung;
K. Hachtmann, Olympia (P. Cauer). Sp. 1381 f.
Nr. 37. W. Kroll, Antiker Aberglaube.
(G. Knaack). Sp. 1414 f.
Nr. 38. D. Bassi, Mitologie orientali. I. Mi-
tologia babilonese-assira (C. Bezold). Sp. 1439 f.
Nr. 40. G. Thiele, De antiquorum libris
pictis (G. Knaack). Sp. 1507 — 1509.
Nr. 41. W. S. Ferguson, The Athenian
archons (S. Shebelew). Sp. 1559 — 1561. —
H. Babucke, Geschichte des Kolosseums; Chr.
Huelsen, Bilder aus der Geschichte des Kapitols
(H. Winnefeld). Sp. 1564 f.
Nr. 42. M. Jastrow, The religion of Baby-
lonia and Assyria (P. Jensen). Sp. 1586 f.
Nr. 43. R. Rey, Le royaume de Cottius
(O. Hirschfeld). Sp. 1633.
Nr. 44. Ph. Berger, Memoire sur la grande
inscription du temple d'Hathor ä Maktar (M.
Lidzbarski). Sp. 1665 f. — F.Stolle, Wo schlug
Caesar den Ariovist? (K. Lehmann). Sp. 1682
— 1684. — C. Robert, Kentaurenkampf und Tra-
gödienscene (A. Körte). Sp. 1687 f.
Nr. 47. H. D'Arbois de Jubainville, La civi-
lisation des Celtes et celle de l'epopee homcri-
que (H. Zimmer). Sp. 1788 f.
Melusine. Tome IX (1899).
No. 9. P. F. Perdrizet, Les pieds ou les
genoux ä rebours. IV. Sp. 193 — 196 (mit
2 Abbildungen).
Memoires de l'Academie de Nimes. 7e serie,
tome XXI (1898).
G. Maurin, Les villes de la Narbonnaise.
Marseille. S. 453 — 492.
Memoires de la Societe nationale des antiquaires
de France. Tome cinquante-huitieme (1897
[erschien 1899]).
Delattre, Sur l'emplacement du temple de
Ceres ä Carthage. S. 1—20 (mit Tafel I— V).
— A. H. de Villefosse, Appendice au memoire
du R. P. Delattre. S. 1-26. — E. Michon,
Notes sur quelques monuments du departement
des antiquites grecques et romaines au Musee
du Louvre. I. Lc lion de l'amiral Haigan.
II. L'Antinoüs dit du chäteau d'Ecouen. III. Le
bas-relief de la Jeune Mariee. S. 27 — 117 (mit
6 Abbildungen). — C. Jullian, Les fouilles de
M. Blumereau ä Rom (Deux-Sevres). S. 118 — 148
(mit 9 Abbildungen). — Esperandieu, Renseigne-
ments inedits sur la collection du comte de
Choiseul-Gouffier. S. 161— 211 (mit Tafel).
— Molinier, Imprecation gravee sur plomb
trouvee a Carthage. S. 212 — 220. — E. Char-
traire et M. Prou, Note sur un tissu byzantin
ä personnages et inscriptions du tresor de la
cathedrale de Sens. S. 258 — 270 (mit Tafel
und 4 Abbildungen). — E. Michon, Nouvelles
Bibliographie.
221
ampoules ä eulogics. S. 285 — 332 (mit 25 Ab-
bildungen).
Mitteilungen der Altertums-Kommission für West-
falen (1899).
Heft I. A. Wormstall, Übersicht über die
vor- und frühgeschichtlichen Wallburgen, Lager
und Schanzen in Westfalen, Lippe-Detmold und
Waldeck. S. 1—30. — C. Schuchhardt, Unter-
suchungen der Burgen bei Grofse Berckhof auf
den »Hünenknäppen« bei Dolberg und der
»Bummannsburg« in Rünthe bei Hamm (mit
einem offenen Briefe über das »Varuslager im
Habichtswalde« von F. Jostes). S. 31 — 76 (mit
Tafel I, II, IV und 18 Abbildungen [davon
Nr. 10 als Taf. III bezeichnet]). — M. Geisberg,
Die Nachgrabungen am alten Kreuzthor zu
Münster i. W. und deren Ergebnisse. S. 77—98
(mit Tafel V und 3 Abbildungen). — W. Conrads,
Über einige prähistorische Funde aus der Um-
gegend von Borken, insbesondere über drei
Urnenfriedhöfe in dieser Gegend. S. 99—116
(mit Tafel VI— VIII und 4 Abbildungen). —
F. Biermann, Die Wallburg bei Gellinghausen.
S. 117— 124 (mit Tafel IX und 4 Abbildungen).
Mittheilungen der K. K. Central-Commission für
Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale. 25. Band (1899).
Heft 4. J. Straberger, Prähistorisches und
Römisches aus Ober-Oesterreich. S. 166 — 169
(mit 5 Abbildungen). — E. Maionica, Aus dem
Staats -Museum zu Aquileja. S. 171 f. (mit Ab-
bildung). — Gewandstatue des Claudius in Aqui-
leja. S. 210 f. (mit Tafel). — Römischer Denk-
stein. S. 211 f. — Riedl, Römische Baureste
im Sannthale. S. 214 f. (mit Abbildung). —
J. Szaraniewicz, Römische Funde in Zwinogrod.
S. 217 (mit 5 Abbildungen). — F. Graf Cororini,
Römische Inschriften in Aquileja. S. 217 f. —
R. F. Kaindl, Römische Münzfunde in der Buko-
wina. S. 218. — R. F. Kaindl, Römische Funde
aus Galizien. S. 218.
Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft
in Wien. XXIX. Band (1899).
Heft IV. J. Heierli, Archäologische Karte
des Kantons Aargau (M. Hoernes). S. 172. —
Archiv für Religionswissenschaft II 1, 2 (W.
Jerusalem). S. 172 f.
Heft V. M. Holl, Über die Lage des Ohres.
S. 177 — 190 (mit 2 Abbildungen).
Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft.
4. Jahrgang (1899).
Heft 2. E. Glaser, Punt und die südarabischen
Reiche. 72 S.
Mittheilungen des Kaiserlich Deutschen Archäolo-
gischen Instituts. Athenische Abtheilung. Band
XXIV (1899).
Heft2'. A. Conze und C. Schuchardt, Die
Arbeiten zu Pergamon 1886 — 1898. S. 97 — 240
(mit Tafel IX und 29 Abbildungen).
Heft 3. H. von Prott, Ein upö; vojao; der
Eleusinien. S. 241 — 266 (mit 2 Abbildungen).
— L. Ziehen, F/jatov. S. 267 — 274. — Th.
Mommsen und U. v. Wilamowitz-Moellendorff,
Die Einführung des asianischen Kalenders.
S. 275—293. — Chr. Blinkenberg, Epidaurische
Weihgeschenke. S. 294 — 309 (mit Tafel X). —
W. Dörpfeld, Die optischen Verhältnisse des
griechischen Theaters. S. 310—320. — W.
Judeich, Der älteste attische Volksbeschlufs.
S. 321 — 338 (mit Abbildung). — R. Zahn, Zur
Midasvase aus Eleusis. S. 339— 344 (mit 4 Ab-
bildungen). — A. Wilhelm, Nachträge zu der
sogenannten Hetäreninschrift aus Paros. S. 345
—347. — Litteratur. S. 348. — Funde (P.
W[olters]). S. 349—360.
Römische Abtheilung. Bd. XIV (1899).
Heft 2. A. Mau, Die oskischen Wegweiser-
Inschriften in Pompeji. S. 105 — 113 (mit Ab-
bildung). — L. Kjellberg, Athena Hephaistia.
S. 114— 118 (mit Tafel VI). — O. Donner von
Richter, Über die eingesetzten Holztafeln in
Pompeji und die Pliniusstelle XXXV 149. S. 119
— 140 (mit 5 Abbildungen). — Ch. Huelsen,
Das angebliche Templum Matidiae bei Piazza
Capranica. S. 141— 153 (mit 2 Abbildungen
und einer Beilage). — E. Petersen, Die Geburt
der Aphrodite. S. 154 — 162 (mit Tafel VII). —
E. Petersen, Funde und Forschung. S. 163 — 192
(mit 7 Abbildungen).
Mitteilungen aus der historischen Litteratur.
XXVII. Jahrgang (1899).
Heft 4. Zeitschrift für alte Geschichte, hrsg.
v. A. Hettler. I 1 (E. Heydenreich). S. 389— 391.
— R. v. Scala, Die Staatsverträge des Alter-
tums I (E. Heydenreich). S. 391 f. — A. Bauer,
Die Forschungen zur griechischen Geschichte
1888- 1898 (E. Heydenreich). S. 392-395- —
Byzantinische Zeitschrift VII (F. Hirsch). S. 395
— 398. — H. Geizer, S. Julius Africanus und die
byzantinische Chronographie (F. Hirsch). S. 398 f.
Oesterreichische Monatsschrift für den Orient.
XXV. Jahrgang (1899).
Nr. 10. Auffindung der Thontafeln von El-
Amarna. S. 114.
J) Heft 2 ist auch einzeln käuflich.
222
Bibliographie.
Le Musee beige. Troisieme annee (1899).
No. 3. H. Demoulin, Encore les collegia
iuvenum. S. 177-192. — J. Willems, La
puissance paternelle ä Rome. I. S. 214—235.
— J. de Groutars, Les Italo-Grecs, leur langue
et leur origine (Schlufs). S. 236 — 246. — M.
Francotte, Legislation athenienne sur les distinc-
tions honorifiques et specialement des decrets
des clerouchies atheniennes relatifs ä cet objet.
I. S. 247 fr.
Das Museum. IV. Jahrgang (1899).
Heft 20. Taf. 158. Herakleschale. Berlin,
Neues Museum.
V. Jahrgang (1900).
Heft 1. Taf. 4. Dionysoskopf. Neapel,
Museo Nazionale.
Heft 2. Taf. 14. Athlet. Antike Marmor-
statue. München, Glyptothek.
Ceske Museum Filologicke. Jahrgang V (1899).
Lieferung 4. 5. J. V. Präsek, Herodot und
Hekataios. S. 241 — 258. — J. Vysoky, Zu dem
Münchener Diomedes. S. 306 — 313. — Recen-
sionen: A. Furtwängler, Zu den Tempeln der
Akropolis von Athen (J. VysokJ). — A. Bauer,
Die Forschungen zur griechischen Geschichte 1888
— 1898; Mair, Jenseits derRhipäen; Bürchner, Die
Insel Leros; v. Scala, Die Staatsverträge desAlter-
thums; Petersen, Trajans Dakische Kriege; Illing,
Der Periplus des Hanno; Aucler, Les villes anti-
ques; Sieglin, Atlas antiquus (J. V. Präsek).
Rheinisches Museum. N. F. 54. Band (1899).
Heft 4. VV. Bannier, Die Tributeinnahme-
ordnung des attischen Staates. S. 544 — 554. —
L. Paul, L. Verginius Rufus. S. 602 — 630.
Nachrichten über deutsche Altertumsfunde.
10. Jahrgang (1899).
Heft 3. Berichte: Provincialmuseum in Bonn
(Nissen). S. 33 — 36. — Provincialmuseum in
Trier (Hettner). S. 36—39.
Heft 4. F. Moewes, Bibliographische Über-
sicht über deutsche Altertumsfunde für das
Jahr 1898. S. 49-64.
Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der
Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-
historische Klasse (1899).
Heft 2. E. Ziebarth, Neue attische Fluch-
tafeln. S. 105 — 135. — B. Keil, Über zwei
elische Inschriften. S. 136 — 164.
The Nation (1899).
August 24. R. B. Richardson, The discovery
of the Agora at Corinth.
September 14. J. R. S. Sterrett, Roman
roads and milestones in Asia Minor.
Notizie degli Scavi di Antichitä (1899).
Giugno. RegioneXI(Transpadana). i.Torino.
Scoperte epigrafiche avvenute presso l'antica
cinta di Augusta Taurinorum (A. d'Andrade).
S. 209 — 213 (mit 6 Abbildungen). Zusatz von
A. Taramelli. S. 213—216. — Regione VIII
(Cispadana). 2. Vecchiazzano. Tegole romane
con marca di fabbrica (A. Santarelli). S. 217.
— Regione VII (Etruria). 3. Sinalunga. Tombe
etrusche con oggetti della suppellettile funebre,
scoperte nella fattoria di Farnetella (G. F. Ga-
murrini). S. 217 — 220. — 4. Roma. Nuove
scoperte nella cittä e nel suburbio (G. Gatti).
S. 220 — 223. — Di un frammento di diploma
militare dell' anno 162, proveniente dall' alveo
del Tevere (D. Vaglieri). S. 223 — 227. — Via
Cassia (G. Gatti). S. 227 f. — Regione I (Latium
et Campania). Campania. 5. Pompei. Relazione
degli scavi fatti nel mese di giugno 1899 (A.
Sogliano). S. 228—235. — Fabbriche antiche
scoperte in contrada Civita presso le mura di
Pompei (A. Sogliano). S. 236 — 239 (mit Ab-
bildung). — Regione IV (Samnium et Sabina).
Paeligni. 6. Prezza. Di un dolio fittile con
iscrizione latina (A. de Nino). S. 239. — 7.
Cucullo. Antichitä varie riconosciute nel terri-
torio del comune (A. de Nino). S. 239 f. —
Regione II (Apulia). 8. Brindisi. Nuovo titolo
milliario rinvenuto entro l'abitato (G. Nervegna).
S. 24I. — Sicilia. 9. Eloro. Ubicazione di
questa antica cittä sulla sinistra del Teilaro nel
comune di Noto (P. Orsi). S. 241 — 244 (mit
Abbildung).
Proceedings of the Society of Antiquaries of
Newcastle-upon-Tyne. Vol. IX (1899).
No. 16. Hodgkin, Roman tombstone, with
Palmyrene inscription, at South Shields. S. 158
— 160 (mit Abbildung).
Römische Quartalschrift für christliche Alter-
thumskunde und für Kirchengeschichte. 13. Jahr-
gang (1899).
Heft 2 u. 3. E. Wüscher-Becchi, Ursprung der
päpstlichen Tiara (regnum) und der bischöflichen
Mitra, aus den antiken Monumenten erklärt.
S. 77—108 (mit Tafel IV— VII). — H. Graeven,
Der heilige Markus in Rom und in der Penta-
polis. S. 109 — 126 (mit Tafel VIII. IX). —
V. Strazzulla, Di un dittico siculo-bizantino in
Cefalü. S. 127—137 (mit Tafel X 3). — H.
Rollert, Eine römisch - antike Kaisergemme.
S. 138— 141 (mit Tafel X 2). — d[e] W[aal],
Ein Encolpium im Museum des Campo santo.
S. 141 f. (mit Tafel X 1). — d[e] W[aal], Die
Bibliographie.
223
Kundschafter auf einer afrikanischen Lampe.
S. 142 f. (mit Abbildung). — Wilpert, Die Ge-
wandung der Christen in den ersten Jahrhunderten;
Derselbe, Un capitolo di storia del vestiario
(d. W.). S. 144 f.
Budapest Regisegei [Budapests Altertümer]. VI
(1899) [ungarisch].
L. Eber, Bronzestatuette eines Neger-Sklaven
im Museum zu Aquincum. S. 3 — 17 (mit Tafel
und 3 Abbildungen). — B. Kuzsinszky, Die
Papfölder Grabungen in den Jahren 1897— 1898.
S. 19 — 36 (mit 6 Abbildungen). — B. Kuzsinszky,
Die Inschriften Aquincums. III. S. 109-150
(mit 2 Abbildungen).
Rendiconti della R. Accademia dei Lincei. Classe
di scienze morali, storiche e filologiche. Ser. V
vol. VIII (1899).
Fase. 7. 8. Barnabei, Notizie delle scoperte
di antichitä del mese di giugno. S. 343 — 346
[luglio S. 385-388].
Rendiconti del R. Istituto Lombardo di scienze
c lettere. Ser. II vol. XXXII (1899).
Fase. 12. 13 (25 maggio. 8 giugno). V. Inama,
La provincia della Rezia ed i Reti. — E. Lattes,
L'iscrizione anteromana di Poggio Sommavilla.
Rendiconto della R. Accademia di Napoli. Nuova
serie. Anno XII (1898).
Giugno-dicembre. B. Maresca, Su la iscrizione
Aquilonense. S. 149 — 164. — C. Mancini, Inter-
pretazione di una breve epigrafe inedita esistente
nel Museo Nazionale di Napoli. S. 167 — 174. —
A. Sogliano, La gens Maccia in Pompei. S. 179
—184.
Repertorium für Kunstwissenschaft. XXII. Band
(1899).
Heft 3. R. Kautzsch, Michelangelo's Zeich-
nung zu Marcanton's »Mars, Venus und Amor«
[wird auf den Torso vom Belvedere zurück-
geführt]. S. 183—187 (mit 2 Abbildungen).
The Classical Review. Vol. XIII (1899).
No. 7. Authority and Archaeology ed. D. G.
Hogarth (P. Gardner). S. 369 — 371. — E.Petersen,
Trajans dakische Kriege (E. Strong- Seilers).
S. 371. — Recent acquisitions of the British
Museum (H. B. Walters). S. 371 — 373. —
Monthly Record (H. B. Walters) S. 373.
No. 8. F. Zimmerhaeckel, C. Julius Caesars
Rheinbrücke (A. H. Allcroft). S. 407 — 409.
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The English Historical Review. Vol. XIV (1899).
No. 56. H. H. Howorth, The early history
of Babylonia. III. ~ Shirpurla and its neighbours.
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semitic studies and orientalism. S. 136 — 141
[dasselbe Vol. VIII (1899) No. 16 S. 383— 385].
Revista de archivos, bibliotecas y museos. Tercera
epoca. Ano III (1899).
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Bocairente, nota arqueologica. S. 138 — 144 (mit
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romana, estudio acerca de su importancia y de
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ruinas. S. 171 — 187. — E. Hübner, Inscripciön
cristiana de Entrambasaguas (Teruel). S. 236 —
238 (mit Abbildung). — J. Villaamil y Castro,
Descubrimientos arqueologicos en Galicia.
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recenti lavori italiani di storia romana antica.
S. 362 — 365. — J. R. Melida, Bronce antiguo
con incrustacion de Plata. S. 374 f.
Nüm. 7. J. Bonsor, Notas arqueologicas de
Carmona. XI. S. 425—429 (mit 3 Abbildungen).
— E. Hübner, Inscripciön cristiana de Entram-
basaguas (Teruel). II. S. 440 f.
Nüm. 8 y 9. Th. Homolle, Le Corpus
Inscriptionum Graecarum Christianarum. S. 460
— 464.
Revista de la Asociaciön Artistico- Arqueologica
Barcelonesa. Ano III (1899).
Nüm. 14. M. R. de Berlanga, Estudios
epigraficos (continuacion). S. 193 — 208 [Fort-
setzung Nüm. 15 S. 217—235. Nüm. 16 S. 282
—297].
Nüm. 15. J. Leite de Vasconcellos, Religiöes
da Lusitania (G. J. de G[uillen] G[arcia]). S. 265 f.
Nüm. 16. P. Ibarra y Ruiz, Descubrimientos
arqueologicos en Elche. S. 318 — 325 (mit
2 Abbildungen).
Revista de Guimaräes. Volume XV (1898).
No. 3. F. M. Sarmento, Materiaes para a
archeologia do concelho de Guimaräes. S. 91
— 106 [Forts. No. 4 S. 152 — 167].
Revista de Menorca. Tercera epoca, ano II
(1899).
Nüm. I, II y III. D. F. Hernandez Sanz,
Noticias generales sobre los monumentos mega-
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de dalt. S. 23—33 (mit 7 Abbildungen). —
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monumentos megaliticos de Menorca. S. 34—40.
224
Bibliographie.
Revue archeologique. Troisieme serie, tome XXXV
(1899).
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de Marseille. S. I — 15 (mit 15 Abbildungen).
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cmployees dans la decoration des monuments
de Mycenes. S. 16— 18. — A. Joubin, L'ephebe
de Tarse. S. 19—33 (mit Taf. XIII— XV und
2 Abbildungen). — P. Perdrizet, Syriaca. II.
S. 34—53 (mit 2 Abbildungen). — S. Reinach,
Quelques statuettes de bronze inedites. S. 54 —
72 (mit 8 Abbildungen). — F. Poulaine, Les
tombeaux en pierre des vallees de la Cure et
du Cousin (Yonne). S. 73 — 96 (mit 10 Ab-
bildungen). — G. Katcheretz, Notes d'archeologie
russe. VI. S. 97 — 102. — S. de Ricci, Repertoire
epigraphique des departements de l'Aisne et de
l'Oise (Bellovaci, Silvanectes, Suessiones). S. 103
— 125 (mit Abbildung). — G. Bonsor, Les
colonies agricoles pre-romaines de la ville de
Betis. S. 126—159 (mit 35 Abbildungen). —
Bulletin mensuel de l'Academie des inscriptions
(L. Dorez). S. 160 — 164. — Societe nationale
des Antiquaire de France. S. 164 k — Nouvelles
archeologiques et correspondance. S. 165 — 168.
— R. Cagnat, Revue des publications epi-
graphiques relatives ä l'antiquite romaine. Mars-
juin. S. 171 — 192 (mit Taf. XVI).
La Revue de l'Art ancien et moderne. 3e annee,
tome VI (1899).
No. 30. M. Collignon, Une statue polychrome
de M. Ernest Barrias [geht auch auf die antike
Polychromie ein]. S. 191 — 198 (mit Tafel und
4 Abbildungen). — A. Blanchet, L'enfant dans
l'art ancien. S. 251t (mit 3 Abbildungen).
No. 32. E. Babelon, La collection Pauvert
de la Chapelle au Cabinet des Medailles. I.
S- 371—382 (mit 13 Abbildungen).
Revue beige de numismatique. 55c annee (1899).
4e livraison. C. F. Trachsel, Un peson
romain. S. 473. — Societe royale de numis-
matique. Proces verbaux. S. 487 — 505.
Revue biblique. Huitieme annee (1899).
No. 3. J. Germer - Durand , Epigraphie
palestinienne. Nouveaux milliaires. S. 419 —
422. — Fr. M.-J. Lagrange, Sur l'emplacement
de la ville antique de Gezer. S. 422—427 (mit
Tafel I— IV und einer Abbildung). — Fr. H.
V[incent], Les fouilles anglaises a Teil Zakariya.
S. 444—459 (mit 6 Abbildungen). — M. Jastrow,
The religion of Babylonia and Assyria (Fr. M.-J.
Lagrange). S. 474-476.
No. 4. Rouvier, Gebal-Biblos: la necropole
phenicienne. S. 553—565. — R. Dussaud,
F. Macler, Exploration du Ilaurän oriental.
S. 601 — 605.
Revue celtique. Vol. XX (1899).
No. 3. E. Philipon, Note sur les limites de
la cite des Ambarres au temps de l'empirc
romain. S. 290 — 294.
Revue critique d'histoire et de litterature. 33" annee
(1899).
No. 35. A. Bouche-Leclercq, L'astrologie
grecque (My.). S. 157 — 161.
No. 38. E. Amelineau, Les nouvelles fouilles
d'Abydos; Le tombeau d'Osiris (G. Maspero).
S. 209 — 216. — J. Krall, Grundrifs der alt-
orientalischen Geschichte I (G. Maspero). S. 2i6f.
— J. E. Quibell, The Ramesseum (G. Maspero).
S. 217 — 221. — J.E. Quibell, El-Kab (G. Maspero).
S. 221 — 225.
No. 39. W. Spiegelberg, Zwei Beiträge zur
Geschichte und Topographie der thebanischen
Nekropolis; W. Spiegelberg, Hieratic ostraka
and papyri (G. Maspero). S. 241 — 243. —
A. Billerbeck , Das Sandschak Suleimania (G.
Maspero). S. 244 — 246. — M. Lidzbarski,
Handbuch der nordsemitischen Epigraphik (J.-B.
Chabot). S. 246 — 248.
No. 40. B. Sauer, Das sogenannte Theseion
(S. Reinach). S. 275—277.
No. 42. K. Baedeker, Spanien und Portugal.
2. Ausg. (H. Leonardon). S. 310—313.
Revue epigraphique du Midi de la France [Vienne]
(1899).
No. 93. Milliaire de Constantin et de
Licinius le pere, sur la route de Narbonne a
la frontiere d'Espagne. S. 17 — 19. — Epitaphes
et fragments d'epitaphes. S. 19—21. — In-'
scription celtique de Coligny (suite). S. 22. —
Dieux de la Gaule. I. Les dieux de la Gaule
celtique (suite): Lavaratus, Letinno, Mars Leuci-
malacus, Mars Leucetius ou Lucetius, Litavis,
Locitos (?), Lugoves, Lug, Luxovius, Maglo-
matonius. S. 22—27.
No. 94. Epitaphe d'un sevir de condition
ingenue. S. 33. — Fragment d'epitaphe avec
des noms celtiques. S. 34. — Epitaphe romaine.
S. 34. — Marque de fabrique sur une brique,
avec le monogramme du Christ. S. 35. —
Marques de plombier. S. 35 f. — Fragments
de tuile avec marque de fabrique. S. 36. —
Fragments de tuiles au nom de la legion VIII
Augusta. S. 36 f. — Fragment d'inscription
romaine. S. 37. — Dieux de la Gaule. I. Les
Bibliographie.
225
dieux de la Gaule celtique (suite) : Mercure
Victor Magniacus Vellaunus, Maiurrus, Matrae
ou Matres. S. 38—44.
Revue des etudes grecques. Tome XII (1899).
No. 47. J. Levy, Etudes sur la vie muni-
cipale de l'Asie Mineure sous les Antonins
(2e serie). S. 255—289. — P. Decharme, Le
drame satyrique sans satyres. S. 290-299. —
E. J. Angelopoulos, fkpi IJeipatui; (E. Ardaillon).
S. 332 f. — B. Apostolides, Essai sur l'hellcnisme
egyptien I. (Philhellen). S. 333. — P. Komnenos,
Aotxcovtxd (Philhellen). S. 338. — G. Macdonald,
Catalogue of Greek coins in the Hunterian
collection (T. R[einach]). S. 339 f. — A. Joubin,
Catalogue des bronzes, Musee Imperial Ottoman
(A. F.). S. 341. — A. Philadelpheus, Der Pan
in der antiken Kunst (A. Michel). S. 342. —
G. Radet, Correspondance d'Emmanuel Roux
(P. Glachant). S. 342.
Revue des etudes juives. Tome XXXIX (1899).
No. 77. Th. Reinach, Le decret athenien
en l'honneur d'Hyrcan. S. 16 — 27.
Revue historique. Vingt-quatrieme annee, tome
soixante-onzieme. (1899).
I. A. Bauer, Travaux relatifs ä l'histoire
grecque. Annees 1886— 1898 (suite). S. 108 —
122. — F. Knoke, Das Caecina-Lager bei
Mehrholz (Ch. Lecrivain). S. 143.
Nouvelle Revue historique de droit francais et
etranger. 23 e annee (1899).
No. 4. E. Cuq, Les vice-prefets du pretoire.
S. 393 — 400. — J. Toutain, Nouvelles obser-
vations sur l'inscription d'Henchir - Mettich.
S. 401 — 414. — H. d'Arbois de Jubainville, La
civilisation des Celtes et celle de l'epopee
homerique (P. Collinet). S. 499 — 501.
Revue numismatique. Quatrieme serie, tome troi-
sieme (1899).
Troisieme trimestre. E. Babelon, Charac-
Moba. S. 274 — 277 (mit 2 Abbildungen). —
M. Rostovtsew et M. Prou, Catalogue des plonibs
antiques de la Bibliotheque Nationale (suite).
S. 278 — 337 (mit Tafel VII. VIII). — J. Maurice,
L'atelier monetaire de Rome pendant la periode
constantinienne. S. 338 — 355 (mit Tafel IX).
— A. de Barthelemy, Un triens inedit frappe a
Lyon au nom de Justin Ier. S. 384 f. (mit Ab-
bildung). — E. Babelon, Le legs Crignon de
Montigny, au Cabinet des Medailles. S. 386— 388.
— E. Thoison, Trouvailles de monnaies romaines
dans le departement de Seine-et-Marne. S. 388.
— J.-A.Bl[anchet],Acquisitions du British Museum,
en 189S. S. 389. — E. Babelon, M. A. Cha-
bouillet. Necrologie. S. 390 — 408. — G. Mac-
donald, Catalogue of greek coins in the Hunterian
collection (J.-A. Bl[anchet]). S. 410 f.
Revue semitique d'epigraphie et d'histoire ancienne.
7e annee (1899).
Octobre. J. Halevy, Nouvel examen des
inscriptions de Zindjirli. S. 333 — 355.
Rivista abruzzese. Teramo. Vol. XIV (1899).
N. 6. L. La Rocca, La legione pompeiana.
Rivista d' Italia. Anno II (1899).
Fase. 11. L. Ceci, II cippo antichissimo del
Foro romano. S. 499 — 521.
Rivista italiana di Numismatica. Vol. XII (1899).
Fase. 3. M. Bahrfeldt, Le monete romano-
campane. S. 387—446 (mit Tafel III).
Neue Philologische Rundschau. Jahrgang 1899.
Nr. 18. C. O. Müller und F. Wieseler, An-
tike Denkmäler zur griechischen Götterlehre, hrsg.
v. K. Wernickc (Sittl). S. 418—421. — W. H.
B. Hall, The Romans on the Riviera and the
Rhone (F. Luterbacher). S. 421 f.
Nr. 20. VV. Michaelis, De origine indicis
deorum cognominum (P. Weizsäcker). S. 463 —
465. — W. Christ, Geschichte der griechischen
Litteratur (J. Sitzler). S. 465 — 467. — O. Schwab,
Das Schlachtfeld von Cannä (F. Luterbacher).
S. 469.
Nr. 22. W. Ebstein, Die Pest des Thukydides
(W. Sitzler). S. 505 f. — H. Meufs, Tyche bei
den attischen Tragikern (Löschhorn). S. 508 f.
— A. Bauer, Die Forschungen zur griechischen
Geschichte 1888— 1898 (H. Swoboda). S. 509—
513. — K. Hachtmann, Olympia und seine Fest-
spiele (P.Weizsäcker). S. 514 f. — A.Mendel,
Die römischen Altertümer im Gymnasialunterricht
(Löschhorn). S. 515 f.
The University of Chicago. St u dies in Classical
Philology. Vol. II (1899).
H. A. Searles, A lexikographical study of
the greek inscriptions. S. 1 — 114.
Verhandelingen der Koninkl. Akademie van
Wetensckappen te Amsterdam. Afdeeling Letter-
kunde. Nieuwe Reeks Deel II (1898).
No. 1. S. Muller, De civitates van Gallie.
79 S. 8°. Mit 2 Karten.
Berliner philologische Wochenschrift. 19. Jahr-
gang (1899).
No. 36. Ägyptische Urkunden aus den
Königlichen Museen zu Berlin (Gradenwitz).
Sp. 1099— 1 104. — G. Perrot et Ch. Chipiez,
Histoire de l'art dans l'antiquite. VII (R. Borr-
mann). Sp. 1 104— 1 108 [Schlufs in No. 37
Sp. 1 132— 1 140]. — L. Campbell, Religion in
226
Bibliographie.
Greek literature (F. Justi). Sp. 11091". — R.
Förster, Otfried Müller (X.) Sp. im f. —
St. Wittkowski, Zum delphischen Aristotelesdekret.
Sp. 1116— 1118.
No. 37. W. Christ, Geschichte der griechi-
schen Litteratur. 3. Aufl. (R. Peppmüller).
Sp. 1 121 — 11 30. — R. Harmand, Valerius Flaccus
et les Barbares (R. Helm). Sp. 11 30. — G.
Wagner, Die heidnischen Kulturreligionen und
der Fetischismus (F. Justi). Sp. 11401". —
A. Pirro, La seconda guerra samnitica (F. Cauer).
Sp. 11411". — O. Marucchi, Gli obelischi egiziani
di Roma (K. Seihe). Sp. 1143. — Archäologische
Gesellschaft zu Berlin, Julisitzung. Sp. 1148 — 1 152.
No. 38. R. Cagnat, Cours d'epigraphie latine.
3. ed. (F. Haug). Sp. 1 169 — 1 173. — H. Babucke,
Geschichte des Kolosseums (E. Schultze). Sp.
1 173 f. — Beiträge zurAssyriologie. III 4 (Jensen).
Sp. 11 75 f. — B[elger], Schliemann als Interpret
des Pausanias. I. Sp. 1180 — 1183.
No. 39. \Y. Wroth, Catalogue of the Greek
coins of Galatia, Cappadocia, and Syria (R. Weil).
Sp. 11 98 — 1200. — S. Puglisi-Marino, Sul nome
Italia (Holm). Sp. i20of. — K. Merckel, Die
Ingenieurtechnik im Altertum (R. Oehler). Sp.
1201 — 1204. — B[elger], Schliemann als Interpret
des Pausanias. II. Sp. 1211 — 1215.
No. 40. Festschrift für Otto Benndorf (H.
v. Fritze). Sp. 1226— 1231 [Schlufs in No. 41
Sp. 1256 — 1261]. — A. Vogel, Der Fund von
Tell-Amarna und die Bibel (J. V. Prasek).
Sp. I23lf. — G. M. Columba, La numismatica
delle isole del mar Libico (R. W[eil]). Sp. 1233.
— E. Anthes, Das Kastell Grofs-Gerau (G. Wolff).
Sp. 1233 — 1235. — Archaeologica varia: Ägypti-
sche Chronologie; griechische Inselwelt, Naxo»,
Thera, Paros, Siphnos, Syra; Münzkabinet in
Berlin; Klagen über italienische Ungefälligkeit
(B[elger]). Sp. 1244— 1246 [Schlufs in No. 41
Sp. 1273— 1278].
No. 41. J. N. Svoronos, Der athenische
Volkskalender (A. Mommsen). Sp. 1261 — 1267.
— A. Pernice, Sui Celti e la loro immigrazione
in Italia (Holm). Sp. 1267 f. — J. Bidez et
L. Parmentier, Un sejour ä Patmos (L. Bürchner).
Sp. 1268 f.
No. 42. Chr. Kirchhoff. Dramatische Or-
chestik der Hellenen (H. Gleditsch). Sp.# 1295
— 1299. — E. Trampe, Syrien vor dem Ein-
dringen der Israeliten (J. V. Prasek). Sp. 1299 f.
— H. d'Arbois de Jubainville, La civilisation
des Celtes et celle de l'epopee homerique
(S. Wide). Sp. 1300— 1302. — Die Thalsperre
des Nils oberhalb Assuan; die Ausgrabungen
von Milet. Sp. 1309 f.
No. 43. G. Watzinger, De vasculis pictis
Tarentinis (H. Thiersch). I. Sp. 1327 — 1334
[II in No. 44 Sp. 1362 — 1368]. — Dörpfeld
über das Dach der mykenischen Gebäude, der
Plattenring; Erwerb der Schliemannschen Nega-
tive für das deutsche Institut; Thera, Thermon
Sp. I34if-
No. 44. F. Zimmerhaeckel, Caesars Rhein-
brücke (R. Oehler). Sp. 1354 f. — Die 45. Ver-
sammlung deutscher Philologen und Schulmänner.
I. Sp. 1371 — 1376 [II. No. 45 Sp. 1404— 1408.
III. No. 46 Sp. 1435 — 1438. IV. No. 47 Sp. 1467
-1472].
No. 45. E. Diehl, De m finali epigraphica
(B. Maurenbrecher). Sp. 1390 — 1396.
No. 46. Inscriptiones Graecae insularum
Maris Aegaei III. ed. F. Hiller de Gaertringen ;
Derselbe, Thera (R. Weil). I. Sp. 1419— 1428
[II in No. 47 Sp. 1450— 1458]. — S. Muller,
De civitates van Gallie; E. Kornemann, Zur
Stadtentstehung in den ehemals keltischen und
germanischen Gebieten des Römerreiches (H.
Degering). Sp. 1429 — 1432. — Die Studien-
reisen des Deutschen Archäologischen Instituts.
Sp. i438f-
No. 47. J. Krall, Grundrifs der altorientali-
schen Geschichte. I (J. V. Prasek). Sp. 1458
— 1 460.
No. 48. P. Gauckler, Enquete sur les
installations hydrauliques romaines en Tunisie. III
(R. Oehler). Sp. 1493 f. — Ch. Hülsen, Neues
vom Forum Romanum. I. Sp. 1499— 1501.
Deutsche Medizinische Wochenschrift (1899).
No. 36. W. Ebstein, Die Pest des Thuky-
dides. S. 594—597-
Wochenschrift für klassische Philologie. 16. Jahr-
gang (1899).
No. 36. J. Marcuse, Diätetik im Altertum
(R. Fuchs). Sp. 969 — 971.
No. 37. O. Schulthefs, Die Vormundschafts-
rechnung des Demosthenes (E. Rosenberg).
Sp. 1002 — 1004. — F. Zimmerhaeckel, C. Julius
Caesars Rheinbrücke (J. W.). Sp. 1006 f.
No. 39. B. P. Grenfell and A. S. Hunt,
The Oxyrhynchus Papyri (O. Schulthefs). Sp.
1049 — 1058. — Archäologische Gesellschaft in
Berlin, Juli-Sitzung. Sp. 1074— 1078.
No. 40. Pausanias hrsg. v. H. Hitzig und
H. Blümner. I (F. Spiro). Sp. 1081 — 1086. —
H. Winckler, Die Völker Vorderasiens (J. V.
Prasek). Sp. 1086— 1089. — H. Babucke, Ge-
Bibliographie.
227
schichte des Kolosseums; H. Rliter, Das Kapitol;
Ch. Huelsen, Bilder aus der Geschichte des
Kapitols (H. L. Urlichs). Sp. 1090— 1092. —
Neue Funde auf der Insel Thera. Sp. noif.
— Neues vom Hildesheimer Silberfund. Sp. 1 102 f.
No. 41. H. d'Arbois de Jubainville, La
civilisation des Celtes et celle de l'epopee
homerique (A. Holder). Sp. 1105 — 1108. —
C. Robert, Kentaurenkampf und Tragödienscene
(H. L. Urlichs). Sp. 1109 — HU.
No. 43. C. Niebuhr, Die Amarna-Zeit (J.
V. Präsek). Sp. 11 70 f.
No. 44. J. Lengle, Untersuchungen über
die Sullanische Verfassung (A. Hock). Sp. 1200
— 1202. — Die Pest des Thukydides. Sp. 1216.
No. 45. A. Arendt Syrakus im zweiten
punischen Kriege. I (A. Hock). Sp. I23if.
Zeitschrift für Ethnologie. 31. Jahrgang (1899).
Heft IV. Verhandlungen der Berliner Gesell-
schaft für Anthropologie, Ethnologie und Ur-
geschichte: M. Ohnefalsch-Richter, Neues über
die Ausgrabungen auf Cypern. S. (298) — (401)
(mit 19 Abbildungen).
Zeitschrift für das Gymnasialwesen. LIII. Jahr-
gang (1899).
Oktober. C. Merckel, Die Ingenieurtechnik
im Altertum (R. Engelmann). S. 685—687.
Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien.
50. Jahrgang (1899).
Heft 8. 9. G. Dittenberger, Sylloge. 2. Ausg.
(H. Swoboda). S. 730 — 732. — O. Seeck, Die
Entwicklung der antiken Geschichtsschreibung;
J. Bruns, Die Persönlichkeit in der Geschichts-
schreibung der Alten (A. Bauer). S. 757 — 762.
— B. Modestov. De Siculorum origine (J. Jung).
S. 840.
Historische Zeitschrift. N. F. 47. Band (1899).
Heft 3. F. Cauer, Thukydides und seine
Vorgänger. S. 385 — 422.
Zeitschrift für bildende Kunst. X. Jahrgang
(1899).
Heft 12. C. v. Fabrizy, Der schlafende
Amor des Michelangelo. S. 306 — 310 (mit
2 Abbildungen).
XI. Jahrgang (1899).
Heft 1. H. Schrader, Zwei antike Bildnisse
aus dem Faijüm. S. 22 (mit Tafel).
Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und
Kunst. Jahrgang XVTII (1899).
Heft III. Back, Die < Altburg ' bei Bunden-
bach. S. 199— 211 (mit Tafel 2). — G. Wolff,
Römische Töpfereien in der Wetterau. S. 211
— 240 (mit Tafel 3. 4).
Münchener Allgemeine Zeitung (1899). Beilage.
Heft 37. J. P. Six (A. Holm).
Heft 38. O. Ribbecks Reden und Vorträge.
Heft 42. Antike Büsten des Homer.
Heft 43. F. Pradel, Die Sintfluthsagen (Rec.
des Buches von H. Usener).
Heft 44. Alfred Fleckeisen (H. Usener). —
Über den Stand der archäologischen Forschung
in Baden (K. Brunner).
REGISTER
I. SACHREGISTER
Die Seitenzahlen des Archäologischen Anzeigers sind cursie gedruckt.
Abkürzungen: ßr.= Bronze. etr. = etruskisch. <7. = Gemme. £. = Lampe. Jl/o.?. = Mosaik. jl/;?. =Miinze. fi«/. = Relief.
Sk.= Sarkophag. Sp.= Spiegel. Sta.— Statue. Stta.= Statuette. r. = Terracotta. V. = Vase. Wgm.— Wand-
gemälde.
Abraham Mönch 203
Abydos Funde 202
Achill eus Vn. 47. 144/.
Adler am Giebelgeison 133; Blei-/wr/. 131; Fels-
Rel. 188. 190. 192; Vn. 94. 206; Mzn. 192
Adorant G. 139; Cylinder 203
Adu I. Grab des — 133
L. Aebutius Faustus, Agrimensor 131
Aedicula auf dem Forum .4
Aegypten Katzen in — 1381". 1421".; Funde 37 ff.;
ägyptische Altertümer in Boston 133. 143 , im
British Museum 202 ff., in Oxford 146; — Götter,
Heiligtum in Priene 33; Holzsculpturen 76;
Mos. 143; Porzellan 60. 206; Vn. 206 f.
Ähren G. 14
Aemilia Basilica — 2. 7
Aetolien Athena Br.-Stla. aus — 149
Affe In. 73; Grab-jfr/. 141
Afrika Funde 66 ff.
Agamemnon V. 144
Agathe Tyche 186
Agathos Daimon 186
Agora in Ephesos 36; Thera 182 ff.
Agrippa Mze. des — 17
Agrippina Geburtstag 63; Porträts 73. 186
A i ägypt. König 203
A i g e u s 201
Aigin a Tn. aus — 73. 96; V. aus — 129,29
Aigis der Athena 137. 203
Aineias Mos. 70
Ai nippe Amazone V. 143
Akbunar Quelle 4. 6. 168; Wasserleitung von —
167 fr.
Akrai Funde 62
Alabaster ägyptische Gefäfse aus — 133. 203;
Sk. aus — 203
Alexander d. Gr. siedelt Soldaten in Magnesia
an 4,1; Sta. 1 ff . ; Br.-Stta. 3; Kopf 133; Mos. 3;
Mzn. 3
Alexandrien Funde 58. 133/. 208; alexandrini-
sche Kunst 69. 208
Algier Archäologisches aus — 72ff- I5I
AI kamen es Athena des — 73
Altar aus Kreta 148; als Technopaignion 52. 57f. ;
Grab — 60; — inschrift 58; — der Schutz-
flehenden des Aischylos 190; — der Agathe
Tyche und des Agathos Daimon 186, des Amen-
Ra 203, der Artemis 188. 191, Athena 183,
Dioskuren i8j. 192, Ffomonoia 188 f. 192, des
Mithras 14, der Nantosvelta 77, des Poseidon 183,
Ptolemaios 188, der samothrak. Götter 188. 192,
des Volcanus 13; — auf G. 139, T. 93, Vn. 106.
128. 144. 206
Althiburus Funde 69
Amasis Vasenmaler 159
Amazonen Vn. 143. 158,12
Amenartas ägypt. Königin 203
Amen-em-heb ägypt. König 203
Amenophis III. Palast des — 37
Amenti Geister des — 146
Amisos Juppiter T. aus — 96
Amiternum Weihung aus — 63
Ammon Oase des — 146; Priesterin des — 203;
Tempel in Theben 203
Amorgos Funde 146
Amphipolis Schleuderblei aus — 204
Amphitheater in Bene Vagienna 63; Tebessa 73
Amulete ägyptische 133
Amyklaion Vn. aus dem — 83 f.
Ananke 54,10
Andromache Amazone V. 143
A n d r o m e d a V. 132
Amphoren Fund in Heddernheim 18; im Grab
von Menidi 124. 128; geometrische 190 ff.
Register.
229
An-Antef-ager Grabstele des — 204
Andokides Vasenmaler 157 ff.
Anna Mos. 70
Anopolis (Kreta) Vn. aus — 36 ff. 41 ff.
Antef ägypt. König 203
Antikyra Poseidontempel in — 201
Antilope Rel. 131
Antinoe Funde 38
Antiochis Phyle 206
Antoninus Tempel des — 4/.; Sta. 76; Kopf
147; Mzn. 204
Apa Enoch Grabstele des — 203
Aphidna Ausgrabung bei — 189/5
Aphrodite Heiligtum in Kenchreai 200; Epitragia
Br. 14g; Venus Genetrix 74; — von Knidos 61;
Lutrophoros der — 1 33 ; in Muschel fahrend
V. 145 ; Syrinx Weihung an — 57 ; — Kopf
76. 138; — Sita. 61. 14g. 204/.; Br.-Sp. 137
Apis 203
Apollon Tempel des — 34. 67. 182; Br. 136 ff.;
G. 13g; T. gö; angeblicher — Sta. 1 ff. ; beim
Dreifufsraub V. 143; — und Löwe 184; unter
Musen V. 143; Stephanephoros 188. ig2; Thym-
braios ig7
Aptera (Kreta) Inschrift aus — 148
Aquaedukte bei Smyrna 167fr.
Aquilo. mutatio Aquilonis 63
Arap-Dere Thal 7. 23
Archäologie Entwickelung der — im 19. Jahr-
hundert 202
Architektur archaische der Akropolis 133
Arezzo Funde 61; arretinische Vn.- Formen 146
Ar gar prähistorische Funde 146/.
Argolis geometr. Vn. aus — 84 ff.
Argos Tn. aus — 73; f. in — 85; Heraion bei —
140
A r i s t i o n Grab des — 71
Armband Br. 21 f.; Gold 38 f.
Artemidoros Temenos des — auf Thera 187 ff.
Artemis (Diana) Tempel 33. 67. 14g. 183; Br.136;
Bleifigiirchen 136; Blei-AV/. 131; G.i3g; Tn. 128;
V. 143; — Eukleia 183; Kindyas 133; Kuro-
trophos 184; Diana Mattiaca 18 ; Pergaia
Soteira 188. igi; Dianabad bei Smyrna 174 f.
Artiles 43f.
Arvalakten 63
Aryballos in Form eines Stierkopfes 206
Ashmolean Museum zu Oxford 146/.
Asklepieion auf Paros 33, auf Kos 33
Asklepios Sta. 67; Kopf 201
Assteas Vasenmaler 132
assyrische Cylinder 146; Erwerbungen des British
Museum 203
Archäologischer Anzeiger 1899.
Astoreth Weihung an — 67
Astragalenspielerin Goldring 141
Athen Archäol. Institut 32 ff. g8f. 132. 207;
Finlay'sche Bibliothek 208 '; Akropolis, archaische
Architektur 133; Attalos-Stoa 34; Parthenon 14;
Theater 183; Wasserleitungen 33
Nationalmuseum: bemalter Marmorkopf 143fr*.;
Poseidon Br.-Stta. igg; Schildchen T. 119;
Vn. 27. 29 ff. 33 f. 38. 79 ff. 83 f. 86. 165,21.
190 ff.
Funde: Frauenkopf 148; Aphrodite Stta. 264;
'samische' Sculpturen 75; Gefäfsfiguren T, 73 ff. ;
Vn. 204. 206
Athena (Minerva) Rel. 21. 14g; Br.-Sttn. 137. 14g;
Bleifigiirchen 131; Kopf 89,1; G. 13g; Silber-
medaillon 204; panath. V. 144; — des Alka-
menes 73; Altar der — 183; — und Dionysos
159,12; beim Dreifufsraub 143 ; im Gigantenkampf
206; bei Hektors Tod 144; — und Herakles
159,12. 143; — Hygieia des Pyrrhos 134/. 203;
Lemnia 134. 13g; Parthenos 133. 147. 204/.;
Schilde der — geweiht 120; — mit Schlange
203/.; schreitend 120; beim Stieropfer der Nike
143; in der Töpferwerkstatt 153; Tempel in
Metapont 55, Tebessa 73
Athenodotos Lieblingsname 143
Athlet Br.-Stta. 138; Gemmen 130. 206
Atlas G. 13g
Attalos Stoa des — in Athen 34
Attika geometrische Vn. aus — 188 ff.
Atys i?r.-Büst.e 21
Augenschutz eines Pferdes Br. 20
Augusta Bagiennorum 63
Augustae Nutrices — 13
Augustus Sta. 60. ig7. 208 ; Fürsorge für Thera 186
Ausgrabungen in Ägypten 37 ff- 133. 146;
Alexandrien 133 f.; Aphidna 189,3; Athen 133;
auf dem Forum iff. 3g. 208 ; in Griechenland
34 ff.; Italien 3g ff-; Menidi 103 ff. ; Nordafrika
66 ff.; Pettau 13 f.; Priene 33. 133; Rumänien
208; Südrufsland 36/.; Thera 190,5. 181 ff. 202;
Westdeutschland i6ff.
Ausgufs bei Vn. 129. 132
A v 1 e V i p i n a s 44 ff. 48
babylonische Cylinder 13g. 146; Erwerbungen
des British Museum 203
Bacchantinnen Br. J37. 14g; G. 140; Mos. 70;
Rel.-V. 206; Vn. 86. 143/.
Bacchus s. Dionysos
Bad V. 158,12; als Totengabe 133 f.; Dianabad
bei Smyrna 174 f.; Badeanlage bei Kertsch 36,
in Lambaesis 73, am Limes g2, in Thera 182. 183
17
230
Register.
Baebius Tullus Consul 174
Bäckerinnen Tn. 95
Ball Technopaegnion 53
Ballas Funde 207
Bankett Mos. 67 ff.
barberinischer Faun 208
Bargylia AouTpocpdpos in — 133
Bari Vn. in — ?32f.
Bariakli 13
Basalt Sculpturen aus — 203/.
Basilica Aemilia 2. 7; Basilike Stoa in Thera
18 2 ff.; Bau einer - Mos. fi
Baum von Schlange umwunden, Grab-AV/. 21;
beiliger — G. 206
Bayern archäologische Karte von — 133
Beba Grab des — 133
Becher geometrisch verziert 204 ff.
Bedürfnisanstalt 183. 187
Beil als Technopaegnion 52fr.
Beinschiene Br. J37
Beit Jabrin Mercurius, Knochen-AV/. aus — 206
Bei 203
Beli-iddinam Babylonier 203
Belit 203
Bellona Weihung an — 63
Bene Vagienna Funde 63
Benevent Schlofs 147
Bengazi G. aus — 130
Berlin Sitzungsberichte der Archäol. Gesellschaft
12 ff. 130 ff. 197 ff.; Feriencurse 96/.
Museum: Erwerbungen des Antiquarium/.2<2/V
Ausgrabungen in Priene 33. 133; Räuchergefäfse
aus Thon 60 ff., aus Marmor 71 f,; Marmorkopf
Sabouroff 87 ff.; Schildchen T. 119; Hildes-
heimer Silberschatz 12 /ff. ; Vn. 140. 158,12.197
Berytos Inschrift aus — 148
Bes geflügelt G. 206; Kopfschmuck des — 203
Besh ägyptischer König 146
Bestattung Vn. 202 ff.; ägypt. Malereien 202/.
Birkenfeld Antiken in — 21
Blei -Rel. 146; Gewichte 131; Schleuderbleie 131. 204
Bock Rel. 17; V. 143: von Hermes getragen T.
93; Aphrodite auf — Br. 149
Bogen homerischer 12/.; vorderasiatischer, tur-
kestanischer 12; skythischer 12 f.
Boiotien Funde: ^/-.-Fibula 203; T. 141; Thon-
schildchen 119; Vn. 78 ff. 93/. 142; boiot. In-
schriften 142. 148
Bologna Funde 60; Athena, Kopf in — 134
Bonete Satyr Br.-Stta. aus — 149
Bonn Funde 21; Provinzialmuseum 21 f.; Akad.
Kunstmuseum 72,27. 119. 165,21; Feriencurse 96/.
Bordeaux Rel. in — 141
Boscoreale Villa in 63; Silberschatz von — 132.
Boston Museum in — 121. 133 ff.
Brautbad 133 f.
Brescia Funde 61 f.; Athenakopf in — 89,1
Brettfigur Typus der — 76
Bronzen ägyptische 133. 146. 202 ff., etruskische
63 f.; Erwerbungen des Museums in Boston
136 ff., des British Museum 204 ff., des Louvre
149; Erfindung des Bronzegusses 77 f.
Figürlich: Alexander d. Gr. 3; Athena Hy-
gieia des Pyrrhos 134/-, 203; Atys 21; geo-
metrische Figur 146; ägypt. Götter 202 f.;
Hahn 146; Hund 18. 37 ; Mercur 21; Nike 21.
37; Poseidon 199. 201 f.; Ringer 133/.; Silen
mit Bacchuskind 20; Sphinx 73; Taube 146;
Vogel 21
Geräte in Darmstadt 17, Mainz 19, Speier 18 ;
Armband 21; Candelaber 133; Casserole 36;
Diadem 186; Fibulae 20. 146. 203; Kessel 20;
L. 20 f.; Pfanne 20; Pferdegeschirr 36; Räucher-
becken 63/. 70; Situlae 133; V. 146
Brunnenhaus 22. 36
Bucchero-^. 146
Budscha bei Smyrna 6. 23
Bügelkanne aus Denderah 37
Burg mykenische auf Melos 33
Burnabat 23
Bybon Inschrift des — 58
byzantinische Cisternen 185; Kirche S. Maria
in Foro zu Rom 2; Kloster bei Tebessa 73;
Periode von Thera 187; Wasserleitung im Meles-
thal 5. 175 ff.
C a c u 43 f. 48
Cacus und Hercules 45
C a e 1 e V i b e n n a 43 ff. 46. 48 t.
Caere Wgm. in — 140; 'Caeretaner'-F. 143
Caesar Tempel des — 4. 74; Grab des — 4;
Sta. 74 f.
Caesarea Funde 73
Candelaber ägyptischer 133; römischer 136
Canossa Grabfunde 63
Capitelle polychrome 38
Caputi Sammlung 152 f.
Caracalla Kopf 76; G. 130; Triumphbogen des —
73 ; Falschmünzerformen der Zeit des — 92
Carmel Berg 131
Carmina figurata 51 ff. 14
Carrey 14
Cassel Athena Sta. in — 134
Castortempel in Rom 99
Ceglie V. aus — 197
Register.
231
chalkidische V. 142
Chariten auf Thera 182
Chennu ägypt. Priester 202
Cheramyes Hera Sta. des — 75
Cherchel Funde 73
Chersonesos Funde 36
Christus Monogramm 131
Ch ronologie der griechischen Kunstgeschichte 202
Chytren 113
X'JTpoTio'j; 130 f.
Cistenfufs Löwenkopf als — 138
Cisternen auf dem Schlofsberge bei Smyrna 183 ff. ;
auf Thera 183
Civitä Lavinia Weihung aus — 63
Cloaca Bau einer — 7; — Maxima 4
Columbarien 60
Concordia Tempel der — 2
Constantin I. Mze. 21
Constantine Funde 73
Constantinopel Museum: Alexander d. Gr.
Sta. I ff. ; Hadrian Sta. 2
Constantius II. Kaiser 6. 22
Corneto Wgm. in — 140; V. in — 163
Cult der Heroen 127fr.
Cumae Tn. aus — 74
Curse des Arch. Instituts 52. 132. 207
Curvenlineal der Vasenmaler 157,11
Cylinder 139. 146. 203/. 206
Daidalos und Pasiphae Rel. 60
Damm des Scipio im Hafen von Karthago S. II f.
Darmstadt Museum in — 17
Deianeira V. 206
Del os Funde: Tn. 73; Nikandre Sta. 75
Delphi Ausgrabungen 33; Funde: Goldschmuck
130, Wagenlenker 204
Delphin Bleigewicht 131; Elfenbeingriff 21; G. 14.
21. 131; Henkel einer Silberschale 130; Rel. 188.
192; T.-Rel. 21; Eros auf — reitend Br.-Sp. 137 ;
Löwe einen — verzehrend, Goldring 141;
Poseidon mit — 199. 206
Demeter Heiligtum in Priene 33, Tanagra 148;
Sta. aus Cherchel 73; eleusin. Rel. 73 ; Köre auf
dem Schofse haltend T. 93
Demokrit 53
Denderah Funde 37. 3g. 133. 146. 204
Der el-Bahari Funde 203/.
Dexamenos Herakles bei — V. 206
Diadem mit Porträtköpfen Br. 186; Gold 204
Diana s. Artemis .
Dido Mos. 70
Diomedes 57
Dionysos Tempel 182. 184. 186; Tn. 96; — und
Athena V. 159,12; im Gigantenkampf Br.-Sp. 137,
V. T44; als Kind Rel. 18, Br.-Stta. 20; — und
Mercur Rel. 18; — und Pan 60; mit Panter
Sta. 67; zwischen Satyr und Frau V. 37 ; —
und Silen Br.-Stta. 20, V. 159,12; bakchische
Scene G. 140, Vn. 158,1-.'
Dioptra des Heron 91 ff.
Dioskuren Büsten 60; Altar der — 187. 192;
Weihung an die — 203
Dipylon-F«. 110. 124. 188 ff. 142. \ Schwarz-
dipylongruppe 195 ff.; Ornamente 141
Diskos Br. 149. 203; Elfenbein 206;. G. 206;
geflügelt G. 206
Divus Julius 's. Caesar
Dolon V. 132
Domitian Büste 60; Limes des — 86; Stadium
des — 39
Doryphoros des Polyklet 133
Dosiadas Altar des — 52. 57 f.
Drehscheibe 153 f.
Dreifufs V. 212; Tn. 63 ff. 142/.; Silber 12 r f.;
Dreifufsraub des Herakles V. 143
Dreizack T.-Rel. 131; G. 201
Dresden Feriencurse 96/.; Museum: käufliche
Gipsabgüsse 22ff.; Aphrodite V. 145; Athena
Sta. 134; Poseidon Stta. 201
Dungi König von Ur 203
Duodecim scripta Spiel 203
Duri-E-ulbar Babylonier 203
Duris Vasenmaler 144. 164,1!)
Eabani im Löwenkampf 20 3
Eannadu assyr. König 203
Eber G. 139; V. 142; Kopf, Vn.-Yox\\\ 142
Ehnas Ausgrabung in — 38
Ei Technopäegnion 54,16. 56f.
Eidechse Vn. 84. 93
Eisen Funde bei Speier 18, bei Oberlahnstein 20 f. ;
Einsatz in Kohlenbecken 66; Feldmefsinstrument
131; Nagel 204
Elche Mos. aus — 198/.
Eleusis prähistorische Nekropolis 34; Kerchnoi
im Cult von — 69 t ; Weihgaben an die eleusin.
Gottheiten 120; Funde: Tn. 73. 120, eleusin.
Rel. 73; Museum: Schilde T. 120, Vn. 161, 14.
I92f. 199. 213
Elfenbein Erwerbungen des Louvre 131, des
British Museum 206/ Messergriff (Delphin) 21;
ägyptische Schnitzereien 133
Elis Funde: Br.-Sp. 203/., V. 206; elische In-
schrift 136
E m p e d i o n V. 143
lyjfuD^XT) 131
17*
232
Register.
en kaustische Malerei 38
Enkomi myken. Goldring aus — 204
Ente Rel. 141
Epeios Beil des — 54 f.
Ephesos Theater in — 33/. 183
Epidauros Ausgrabungen 54; Theater 183; Satyr
Br. aus — 137
Epiktet Vasenmaler 161
'Hpeat'os; 133
Eretria Grabtumulus in — 120; V. aus — 206
Erinnys 208
Eros G. 200. 206; Goldring 141; Tn. 121. gsf.;
V. 144; Aphrodite und — 74. 137. 203; bärtig
54; auf Delphin reitend Br.-Sp. 137; Flügel des
— als Technopaignion 52 ff. ; mit Keule des
Herakles 147; — des Hesiod 54,10
Erwerbungen der Antikensammlungen in Berlin
12g/., Boston 133 ff., im British Museum 202 ff.,
im Louvre 92 ff. 147 ff'., in Oxford 146/., in West-
deutschland iäff.
isyaptov 132
Etrurien Katzen in — 140; Funde 63/.; etrus-
kische Br. u6ff. 14g. 203, G. 13g. 200/. 206,
Inschriften 13 g. 200 f., Schmucksachen 140,
Tn. 73, Vn. 146. 166
Eubuleus 73
Eucheiros Vasenmaler 160
Eule V. 112; F«.-Form 146
Eumastas Inschrift des — 58
Euphronios Vasenmaler 155
Euripides 208
Europa Stta. 147
Eurytion Kentaur V. 206
Eurytos Herakles bei — V. 107
Euxitheos Vasenmaler 163. 167
Excursionen des deutschen archäologischen In-
stituts 132; der Philologenversammlung 208
Exedra in Thera 184
Fabianus fornix 3
Fackellauf V. 206
faliskische Br. Stta. 138
Falschmünzer Werkstatt 38, Formen g2
Farnese Athena — 134
Fasces der Lictoren 63
Faun us 45; barberinischer 208
Faustina Büste 60; Tempel der — 4/.
Faustulus G. 140
Fayencen aus Denderah 3g
Fayum Funde 37
Fe de rf ahne der griechischen Vasenmaler 147 ff.
F el dmef skunst antike 91 ff.; Instrument der
röm. Feldmesser i3off.
Fels -Altar der Artemis Pergaia 188; — Geburt
des Mithras Rel. 14; — Warte bei Smyrna 16
Fensterornament Vn. 28
Feriencurse für Gymnasiallehrer g6f.
Fibulae silberne 20; bronzene 136. 138. 146. 203
Fik eil xxx a.-Vn. 74
Finlay'sche Bibliothek 208
Fisch Z?/-.-Fibulae 203; G. 14. 131; Vn. 34. g3. 206
Flamen Martialis Mze. 74/.
Flötenbläser Mos. 6g; Vn. 104. 106; Flöten-
bläserin T. g3
Florenz V. in — 161, 14
Flügel des Bes G. 206, des Eros, Technopaignion
52 fr*. 56, des Hermes 53; Flügelfigur: weibliche
Br. 138. 14g. 203, V. 143, Schildzeichen 120;
männliche V. 142; geflügelter Diskos G. 206,
Stier, Cylinder 206
Flufsgott Sla. 61
fornix Fabianus 3
Fortuna (s. Tyche) Stet. 60; Vicus der — i?f.;
Tempel der — 13/.; Weihung an — 148
Frankfurt a. M. Museum in — 18
Frau G. 140; Stta. 147. 14g; Rel. 2if. 133/. J47f-> ;
Tn. g3f. 141. 146; badend V. 158,12; geflügelt
Br. 14g, V. 143; mit Flügelschuhen Br.-Stta.
137; klagend Vn. 201 ff. ; mit Kranz V. 161;
schreitend Stta. 202; spendend V. 206; mit
Spiegel V. 144/.; tanzend V. 86; ein Vier-
gespann besteigend V. 143
Frauenkopf 147 f. 183. 186; Blei 131; Elfen-
beinnadel 131; Rel. an silbernem Haarpfeil 130;
G. 130; Sp.-Rel. 203; Vn. 144
Frosch Lampe 38
Füllhorn Rel. 17; der Tyche 186
Funde archäologische — (des Jahres 1898) j-.^".
Fufssohle G. 147
Gallienus Mzn. 22
Gamil-Sin König von Ur 203
Gans Vn. 62,10. 107. 109
Gaza Herakles Stta. aus — 205
Gazelle V. g3; von Greifen überfallen, Gold-
plättchen 37 ; von einem Löwen verfolgt V. g4
Gefäfsfiguren Tn. 736°. g3
Gemmen ägyptische 203; hellenistisch-römische/^/
Erwerbungen des Museums in Boston J38ff.,
des British Museum 206; Delphin 14. 21; Isthmos
iggf.; Poseidon 200/.
Gemse Gold-AW. 140
Genius der Stadt Berytos 148
Genua Schachtgräber in — 63
geometrische Br.-Fibula 203; T. 14/; Vn. 26ff.
78ff. 188 ff. 14. g2ff.
Register.
233
Gerhard Eduard Gerhard-Stiftung 24/. g8
Germanicus als Zeus 186
Geschichts- und Altertumsvereine, General-Ver-
sammlung 207/.
Gespann (s. Wagen) Vn. 106: Viergespann 106,
109. 122. 128. 197. 202. 143; Zweigespann 122.
197. 204. 64. 141. 143
Geta G. 130
Gewichte antike 131. 206
Gigant Dionysos und — 137. 144; Gigantomachie
Vn. 165. 206; Poseidon und — 144; Reiter und
— 21
Gilgamesh im Löwenkampf 203
Gipsabgüsse käufliche 22ff
Glas Erwerbungen des Museums in Boston 143, des
Louvre 131; ägypt. Cylinder 133 \ myken. Hals-
band 140; Mos. 133; Pasten 13g ff; Urne 22
Glaukos Erzbildner 131
Gliederpuppe Tu. 93. 141
Globus Mann mit — G. 13g
Götter Typen bärtiger — 207
Göttin Br.-Stta. 149; geflügelt Br. 203- mit Füll-
horn Rel. 77, Lamm und Löwen Rel. 148, Schlange
Rel. 147, Steinbock G. &g; sitzend T. 206;
Weihung an die eleusin. Göttinnen 120
Gold Erwerbungen des Louvre 14g/., des British
Museum 204; Armband 38/.; Mze. 61; myken.
Plättchen 203; Ring 21; Schmuck in Boston
140/., aus Südrufsland 36/., Vetulonia 63; Stirn-
band 59; vergoldete Br.-Stta. 137; Goldschmiede
in Alexandrien 133
Gorgo s. Medusa
Gortyn V. aus — 40
Grab des Aristion 71, des Caesar 4, der Christin
73, des Romulus j/. ; Gräber in Chersonesos 36,
Karthago 66 f., Kertsch 36, Metz i6f., Piti-
gliano 64, Rheneia 34, Satricum 64, der Via
Ostiensis 60; Brandgräber 17. 21/. 64, Hügel-
gräber 17. 120, Kammergräber 120 f. 63, Kuppel-
grab 103 fr., Schachtgräber 63; Grabfunde, ägyp-
tische 202 ff'., römische ig. 21 f.
Grab-Altäre 60. 206; — Amphoren 189. 195.
200 ff. ; — Inschriften 17 ff. 148; — Lekythoi 147;
— Reliefs: griechische 140. T33/., römische 16 f.
21. 141 ; — Stelen: ägyptische 146, griechische
147, mykenische 203 ; — Stein eines röm. Feld-
messers 131
Gräbchen des Limes 7gf. 83ff-
Grätenmuster Vn. 35t 38. 78. 85. 191. 193. 142
Granit ägyptische Werke aus — 203
Granmichele Funde 63
Grat Jan Mze. 21
Greifen G. &g. 206; Goldplättchen 37 ; Rel. 146;
Silberring 140; T. 64; am Helm der Parthenos
147 \ — Kopf 130; Protome 141
Greifswald Kothon in — 72, 27
Grenz wehr des Limes 78
Griechenland geometr. Vn. aus — 26ff. 7S tlT.
*4- gsf-
groma 130 ff.
Gymnasion in Delphi 33; Priene 33; Gymnasial-
unterricht und Archäologie g6
Haar-Contur Vn. 163; — Nadel Br. 136: — Pfeile
von Silber /j>o; — Tracht: keltische 16, des
Marmorkopfes Sabouroff 87 ff.
Habicht Mumienkasten eines — 204
Hadrian Sta. 2; Kopf 147 \ Mze. 200; — Olympios
52; Weihung an — 52. 58; Limes des — 86;
Rede des — 148
Hadrumetum Funde 6g f.
Hafen von Ilici igg; von Karthago 7 ff. 66. K)3 ff.\
von Korinth 200
Hahn Br. 146. 14g; Rel. 17.] Vn. 128, 23. 159. 37.
142; Wgm. 140
Hakenkreuz Inselstein 146: Tl-Idol 14/: Vn. 36.
40. 79. 82. 200. 203. 205 f. 215 f.
Halikarnassos Herakles Br.-Stta. aus — 204
Halka-Bunar Quelle 6
Halsband 140/. 203
Hammel Rel. rj
Hanau Museum in — 18
Hand Br. 206: Handdouche aus Thon 37
Harpokrates 38. 131. 202
Harpyien Stuck-Figuren 60
H a s e n - Jagd Br.-Sp. 137 ; Knabe mit einem — spielend
183
W.2l\.\lox Br.-Stta. 202; Weihung an — 72; Priesterin
/j>j; Priester 202; Brustschmuck 133
Hau ran Funde 14g
Haus griechisches — 133. i86/.\ römisches — ig.
21; auf Vn. 144; als Form eines Grabsteins 17
Haus er Dr. F. — 14/.
Heddernheim Funde 18
Heiligtum in Athen 133, Pitigliano 64, Pompeji
207, Telessa 73, Tunis 71/. ; der ägyptischen
Götter 33; Aphrodite 200; Artemis (Diana) 33.
67. 14g. 183; Concordia 2; Demeter 33. 148;
Fortuna &f.; Heroen 62: Kaiser 186; Nutrices
Augustae 13; Ptolemaer 184; Tyche 186; Vesta
3; Voltumna 61; des Amen-Ra 203: Antoninus
und der Faustina 4/.; Apollon 34. 67. 182. ig7;
Artemidoros 187 ff; Asklepios 33; Caesar 4;
Castor gg; Dionysos 182. 184. 186; Herakles
33. 61; Mars ültor 74; Mercur g7; Mithras 14;
Poseidon 201; Saturnus 7; Zeus 167
234
Register.
Hekabe V. 144./.
Hekate Weihung an — 187. 191
Hektor V. 144/.
Helios Schildzeichen 121; Br. 14g
Helm Br. 137; zwischen zwei Greifen V. 94; be-
helmte Büste, Bleigewicht 131; — der Parthenos 147
Hera Sta. — des Cheramycs 75; Heraion in Argos
140
Heraklea (Lucanien) Mze. von — 131
Herakleion (Kreta) Vn. in — 36fr. 39fr. 42f.;
Sculpturen aus — 147
Herakles (s. Hercules) Br.-Stta. 204/.; Tn. 61. gö\
Maske 13/; Bogen des — 13; Heiligtum des —
33; — im Amazonenkampf Vn. 159,12. 143;
und Atlas G. 13 g; beim Dreifufsraub V. 143;
Einführung in den Olymp V. 143; Eros mit
Keule des — 147; — und Eurytion V. 206; bei
Eurytos V. 107; gelagert V. 159,12; Harpo-
krates mit Keule des — 131; — und Hydra Br.
203; und Kerberos V. 158,12; und Löwe V. 94;
und Nereus V. 94; und Omphale V. 146;
schiefsend Br. 136; eine Sphinx fortführend V.
143; und Triton, Giebekß?/. 133 '; im Wahnsinn
V. 132
Herculaneum Funde: Alexander d. Gr. Br.-Stta. 3
Hercules (s. Herakles) Ret. 21; — Victor Mze. 21,
Tempel 61; Maximianus — 21; und Cacus 45
Hermaphrodit T. 73
Hermes (Mercurius) Heiligtum 97/ Br.-Stta. 21.
138; G. 13g; Kopf 89; Rel. 17. 206; Sta. ij; —
und Athena V. 159,12; mit Bacchuskind Rel. 17;
bärtig, einen Bock zum Altar tragend T. 93;
Flügel des — als Technopaignion 53 ; — des
Praxiteles ig8; neben Viergespann V. 143
Hermogenes Vasenmaler 160
Hermopolis Silberfund von — I2gf-
Heroen 1271?".; Heroa auf Sicilien 62
Heron Dioptra des — 91 ff.
Hestia Bulaia 186
Hierakonpolis Ausgrabungen in — 133. 146
Hieron Vasenmaler 144
Hildes heim Silberschatz aus — 121 ff. 132
Hippoka mp Goldring 204; Thetis auf — Br.-Sp.
137; Nereide auf — Silberring 141
Hirsch Bleigewicht 151; Vn. 34. 80. 109; T-
Rel. 64; Hirschkuh säugend Br. J36, gejagt
G. ig g, neben Apollon V. 143
Hirtenleben Mos. 76
hittitisches Marmorsiegel 146
hockende Dämonen Tn. 73
Holz Malereien 38; römischer Pflug 38; Rad 204;
Säulen 184; ägyptische Sarkophage 202fr, Scul-
pturen 76. 202; Türme des Limes 81 ff. gi.
Homburg v. d. Höhe Museum in — 18
Homer Büste 60; homerischer Bogen 12 f. ; homeri-
sche Thür 13
Homonoia Altar der — 188 f. ig2
Honorius Mzn. 22
Hope Athena — 134 _f.
Horus Br.-Stta. 203
Hüttenböden 62 f.
Hund Bleigewicht 131; Vn. 109; Wgm. 140 f.;
auf Hasenjagd Br.-Sp. 137, Hirschjagd G. 13g,
Kaninchenjagd Mos. ig8 ; Hundekopf Br. iS,
Schildzeichen 120 f., Schwertgriff 140; Hunde-
vorderteil Br. 37; laufender — , Ornament 31
Hydra Herakles und — Br. 203
hydraulische Anlagen in Tunis 71. 132
Hygieia 203
Ü7roxpT)T7) ptöio v 131 f.
Jagd Br.-Sp. 137; G. 13 '9 f.; Mos. 67 ff'. 76. ig8 ;
Vn. g3. 146
Jahreszeiten Mos. 6g
Iason 57
Jatta Sammlung — 136 f.
Ichneumon 202
Idole 123. 141. 146/.
Ilici igg
Insel -Idole 146/.; -Reise des Arch. Instituts g8f.
132; -Steine 13g. 146
Institut Kaiserliches deutsches archäologisches —
30 ff. 98 f. 132 f. 197 f. 207 f.
Iolaos Z?r.-Fibula 203; V. 143
Iovinus Mze. 21
Isispriesterin Sta. 67
Isthmos von Korinth G. iggf.; isthmische Spiele
200
Italien Funde 39
Juba II. Büste 73; Grab des — 73
Jüngling Br. 137 f.; G. 140; Kopf 121. 133.
204; Sta. 147 ; Tn. 96. 141. 147; Vn. 143 ff. 206;
auf Blitz 121; bei Grabstele V. 206; ein Pferd
führend Br.-Rel. 137; spielend Br.-Sp. 203
Iulia gens, Mausoleum der — 4
Iulia Tili G. 139
Iunius Valentinus, Stadtpräfect 2
Iuppiter (s. Zeus) Stta. 21; Kopf T. gö; Maske
T. 96
Ivrea Grabstein des L. Aebutius Faustus in — 131
Izdubar G. 139
Kabiren 133. 137
Kadmos 183
Kahlkopf Meister mit dem — , Vasenmaler 144
Kaiser Cult auf Thera 182. 186
Register.
235
Kaiamis 204
Kalathos T. 141. 204
Kalb mit Kuh G. 13g
K a 1 c h a s V. 144
Kalkstein ägyptische Sculpturen aus — 146. 202 ff.
Kamiros Funde 139. 130
Kampf eines Mannes mit einem Löwen V. 80 f.
Kanal der Wasserleitung bei Smyrna 21
Kandalaru babylon. König 203
Kanea Inschrift aus — 148
Kaninchen Mos. ig8
Kanne silberne 128; Dipylon — 204 ff.
Kapandschoglu Wasserleitung von — 5. 174 f.
Karabunar Hochdruckwasserleitung von — 4. 7 ff.
22 f.
Karnak V. aus — 146
Karthago Häfen von — 7ff. 66. 193 ff.; Funde
66 ff. 146. 130
Kastell römisches 17. ig. 21. 87 ff.
Katze im Altertum 136 ff.; Kopf 140; Mos. 197
Kaupert J. A. — , Nekrolog /
keltische Haartracht 16
Kenchrea Eponymos von Kenchreai G. 200
Kenchreai personificirt G. 200
Kentaur G. 140 ; Silberring 140; V. 2.06
Kephallonia Br. -Diskos aus — 203
Kerberos Herakles und — V. 158,12
Kerchnos 69 fr. 72,2s
Kerdylion Schleuderbleie aus — 131
Kertsch Funde 36
Kessel F>/.-Form 125
Keule Br. 64
Khammurabi babylon. König 203
Khensu-unkh Ägypter 203
Khentet-ka Ägypterin 202
Khufu ägypt. König 202
Kiepert H. — , Nekrolog 4g
Kind mit Weintraube Grab-ÜW. 21; Kopf T.-Rel.
141 ; Kinderhalsband 130; Kindermumien 203
Kithara V. 84; Goldring 141; Leierspieler Vn.
104. 106. 108. 158, 12. 163; Leierspielerin Tn. g6
Kitt der Steinrohre, Analyse' 16 f., 1;
Klageweiber Vn. 201 ff.
Klazomenai Funde 148. 131. 206; Aufkommen
der rf. Technik in — 160, 14
Kleinasien Projectionsbilder — aus 208
Kleitor Br. aus — 146
Kleitosthenes' Bautätigkeit auf Thera 186
Klio 70
Kloster byzantinisches bei Tebessa 73
Knabe mit einem Hasen spielend Stta. 183; bekränzt,
Golddiadem 204; auf einem Fisch reitend V. 206
Knidos Aphrodite von — 61. 204
Knochen Altertümer von — 206
Knossos Vn. aus — 39 f., 43
Kochtöpfe 113. 115
Köcher Weihung 59
Köln Funde 21; Museum 22
König Brustbild einessassanidischen — G./3g; ägyp-
tische Könige 202 ff., assyrisch-babylonische 207,
mauretanische 73
Kohlenbecken 66 f.
Komos V. 144
Konstanz Museum in — 17
Kopenhagen geometrische V. in — 29. 32 f.
Kopfkissen ägyptisches aus Stein 202
Koptische Grabstelen 203
Köre Heiligtum in Priene 33, Tanagra 148; auf
dem Schofse des Demeter T. g3
Korinth Peirene in — 33;' Isthmos G. iggf.;
korinth. Inschrift g4; Funde: 14g; Br. 203;
Vn. 112. 120. 123. 64. 142 f. 204
Kos Asklepieion auf — 33
Kothon Trinkgefäfs 60 ff. 16. 143; Kriegshafen
von Karthago 66
Krabbe Schildzeichen 119,11; beim Hydrakampf
Br. 203
Kranich V. 85
Krater silberner 124^. 132; Dipylon — 2i2f.
Krebs mit Menschengesicht V. 146
Kreta Funde: Blei 131; Br.-Sp. 203; AV.-Ring
14g; G. 13g; Gläser 151; Silbermedaillon 204;
Hadrian Sta. 2; Steinsculptur 148; Tn. 206;
Thymiaterion 72; geometr. Vn. 35 ff.
Krieger G. 13g f.; Rel. 147; Vn. 85. 105 f. 109 f.
I93« I95- l9T- J4S- ~°6; Kopf als Vn.-
Form g3
Krisa Inschrift aus — 58
Krobylos V. 109
Krokodil V. 143
Kryadagara 23
Kufen zum Keltern 63
Kuh G. 139; V- H5
Kukludscha Hügel bei Smyrna 7
Kupfer-Zeit auf Kypros 20; Säge aus — 204
Kuppelgrab von Menidi 103 fr.
Kybele Kerchnoi im Dienste der — 69,21
Kyprische Altertümer in Athen 196,7; in Boston
13g; im British Museum 204. 206; im Louvrc
g2f.; in Mainz 20; in Oxford 146
Kyrene Funde 151. 148 ff.
Lagash Stadt 203
Lager römisches in Bonn 21, Lambaesis 72,
Neufs 21
Lakonien geometr. Vn, aus — 83 f.
236
Register.
Lambaesis Funde 72/.; Rede Hadrians in — 148
Lampen Br. 2of. 14g; T. 38. 6g. 204; Lampen-
halter Br. 138, Goldring 204
Lampsakos Ä\-Funde 14g
Landleben Mos. 76
Languste G. 14
Lanuvium Br. aus — 203
Lanze Alexander d. Gr. mit der — 3 f.
Laokoon V. igj ; G. 206
Larnaka Altertümer aus — 206
Laterani Haus der — jgf.
Lauta Grabstele des — 133
Xsßuji yajxixo; 129 f.; vujjicptxo; 129,28
Lechaion personificirt G. 200
Leches Eponymos von Lechaion G. 200
Legion III: 8g; IV: ig; VIII: ig. g2; XIV: 18 f.;
XXII: 18 f. 92
Leichenzug Vn. 202 ff.
Leiden geometr. V. in — 32
Leier s. Kithara
Leipzig V. in — 159.12
Lekythen aus Menidi 123; Grablekythen 147/.
Leochares 4
Leukothea G. 200
Licodia Eubea Nekropole 621".
Lictoren Fasces der — 63
Limes Arbeiten der Reichslimeskommission 77 ff.;
Feriencursus am — g7 ; der österreichische — 208
Lippe archäologische Untersuchungen an der
— 153
Locri Tn. aus — 74
Löwe Br. 138. 14g. 203; G. 13g. 206; Gold-
plättchen 37. 141; Ohrring 147; Rel. 146. 148.
ig2; Siegelcylinder 203; Sta. 183/.; T. 146;
Vn. 64,13. Soff. 106 f. 110. 112. 128,20. g3f.
142/.
London British Museum: geometr. V. 33; Er-
werbungen 202 ff.
Lotos Ornament 143. 204
Lusoi Artemistempel in — 33
Luterion 132
Lutrophoros 133
Lykaon V. 47
Lykos Lieblingsname 143
Lyra s. Kithara
Lysimachos Mzn. des — 3
Lysippos 200
Lyttos T.-Rel. aus — 146
Mac eil um in Pompeji 61; in Thera 182/.
Mactaris Funde 71/.
Mäander auf geometr. Vn. 38. 82. 85. 193. 195.
197. 200ff. 203 ff. 206. 208, 210. 215. 142
Mädchen Br. 137 f.; Kopf 18. 143; in Schaukel
V. 143; spielend Br.-Sp. 203
Magnesia am Mäander, Inschriften aus — 52,7
Magnesia am Sipylos, Alexander d. Gr. Sta. aus
— I ff . ; Militärcolonie Alexanders d. Gr. in
— 4.1
Mahl Wgrn. 140; Vn. 146
Main ade s. Bacchantin
Mainz Antiken in — ig f.
Ma kariös Grabstele des — 203
Malerei (s. polychrom) ägyptische 202ß\; enkausti-
sche 38; etruskische Wgm. 45 f. 140; bemalter
Marmorkopf 143 fr. ; sogenannte Malerfedern 148 f.
Mann Br.-Stta. 14g; Grab-Ä?/. 21. 147/.; Cylinder
206; Kopf, Elfenbein 131; angebl. Porträt eines
— 87 ff. ; Feuer anblasend Sita. 202; leier-
spielend Vn. 104. 106. 108; mit Löwen kämpfend
Vn. 80 f. g3f.; im Mantel Vn. 143/.; in
obscöner Haltung V. 62,12; — und Ochse Rel.
204; zwei Pferde führend Vn. 34. 81. 213;
sitzend G. 13g; tanzend Vn. 84. 144; einen
Vogel haltend V. g3
Mannheim Antiken in — 17
Mannum-Ki ma-Sin Babylonier 203
mappa 200
Marcus Kaiser 186
Marduk-shäpik-zerim babylon. König 203
Marmor Erwerbungen des Ashmolean Museums
146/., des Museums in Boston 133 f., des British
Museum 204, des Louvre 147 f.; 'samische'
Sculpturen 75 ff. ; Idole 146; Köpfe: Agrippina I.
73, Alexander d. Gr. 133, bemalter 143 ff.,
Domitian, Faustina, Homer 60, Juba II. 73,
Sabouroff 'scher 87 ff., L. Verus 71; statuarisch:
Alexander d. Gr. 1 ff. , Antoninus Pius 76,
Athena Parthenos 204, Augustus 60, Dionysos
zwischen Pan und Panter 60, Fortuna 60,
Hadrian 2, Knabe mit einem Hasen spielend
183, Poseidon 201/., Torso aus Cherchel 73,
Tyche 186, Venus 61; Reliefs: Grab-Ä?/. 16 f.
21. 140 f.; Jagd Sk. 76; Mithras 76; Musen Sk.
6g; hittitische Siegel 146; Thymiaterion 71 ff.
Mars Sta. 73 f.; Tempel des — Ultor 74
Marsyas 44 f. 49
Maske Bleigewicht 131; '!'. 73. 36. g6. 146;
punische Sepulcralmasken 67 ; Schauspieler mit
— V. 143; Löwen — Sk. 14g; — des Herakles
Blei 131
Mastaba ägyptische 202
Mastarna 43ff. 46. 49
Matera Funde 63
Mater Matuta Tempel der — 64
Matrensa Ausgrabung 62
Register.
237
Matronen Weihung an die — 2T
Mauer Rel. 73 ; Stützmauer der Agora in Thera 1S3 f.
Maulkorb V. 106
Maultier 67. 206
Maus G. 14
Mausoleum der gens Iulia 4; in Nordafrika 73
Maximianus Hercules Mzn. 21. igg
Medeia 57
Mcdema Funde 6g
Medusa Br.-Rel. 136; Rel.-V. gj; Kopf Br. 136,
Golddiadem jg, Goldring 140, Schildzeichen
131, V. 206
M egal es 44
Megalopolis Theater von — 183
Megara Blei-AW. aus — 146
Meister mit dem Kahlkopf, Vasenmaler 144
Meleager V. 132
Meles Flufs 5. 7. 167. 175 ff.
Melikertes G. 200
Mella Flufs Sta. 61
Melos mykenische Burg auf — 33; Funde: geo-
metr. Vn. 33 ff. ; Odysseus und Penelope T.-Rel.
g6; Inselsteine 146
Memphis Funde: myken. Henkelschale 37; Gold-
fund 38/.
Mena Grab des — 133. 204
Menidi Kuppelgrab von — 103 fr.
Men-Kau-Ra ägypt. König 202
Mentuhotep 146
Mercurius s. Hermes
Merer-ager Grab des — 204
Merra Grabstele des 133
Metall antike — Federn 147,'-'; — Technik in
Thon nachgeahmt 37 f. 63. 71. 76 ff. 80
Metapont Beil des Epeios in — 55; Mze. von — 131
Metz Antiken in — 16 f.
Milet Xo'jrpocpopos 133
Minerva s. Athena
Mithras Heiligtum 14; Felsgeburt Rel. 14; den
Stier tragend Rel. 14; den Stier tötend Rel. 76
Mithridatesberg bei Kertsch 36
M o h n k o p f G. 14
Molo des Scipio in Karthago 8. 11 f. 66
Monate Mos. 6g
Mosaik ägyptisches 133. 143; aus Elche ig8f.;
aus Nordafrika 67 'ff.; aus Trier 21; Alexander-
schlacht 3 f.; Katzen ig7 ; Philosophen 63
München Feriencurse in — g6f. ; Vn. in — 157.
158,12. 164; barberinischer Faun 208
Münzen Erwerbungen des British Museum 207;
Bildnisköpfe auf — igo; Falschmünzerwerkstatt
38; Funde vom Hunsrück 22% in Sinalunga 61,
Tiriolo 63, Trier 21; Uncialasse 61
— des Agrippa 17, Antoninus Pius 204,
Constantin I. 21, Constantius II. 22, Gallienus 22,
Gratian 21, Hadrian 200, von Heraclea Lucaniae
131, des Honorius 22, Iovinus 21, Lentulus 74 f.,
Lysimachos 3, Maximianus 21. rgg, von Meta-
pont 131, des Philipp II. 61, Ptolemaios Sotcr
/8g. jg2, Theodosius II. 6g, Valcntinian I. 21 f.,
Valens 21, von Vetulonia 64
Mumien ägyptische 203
Murmeltier Br.-V. 14g
Muschel Aphrodite in einer — segelnd V. 143
Musen Sk. 6g; Gemälde 70; V. 143
Musikunterricht Vn. 139. I46
Mutardus Grabstele der — 133
Mutatio Aquilonis 63
Mut-hetep Priesterin 203
Mykenai geometr. Vn. aus — 84 f.; Telephos in
— V. 144; mykenische Burg auf Melos 33; Funde
in Ägypten 37 ; Goldsachen 14g f. 203. 204;
Halsband 140; Kunst, Einflufs auf Kreta 35.
41 ff.; Tn. 122; Vn. 113 fr. 116. 124. 62. 206
Nabonides babylon. König 203
Näpfe geometrisch verziert 213fr.
Naeratius Cerialis, Stadtpraefec't 6
Nagel eiserner 204
Naiaden Weihung an die — 188. ig2
Nantosvelta Sla. 17
Narce Br.-Rel. aus — 130
Na reif s Sta. 73
Narmer ägyptischer König 133. 146
Naukratis Ausgrabungen in — 33-37; Tn. aus — 73
Naxos Aphrodite Epitragia Br. aus — 14g
Neapel Museo Nazionale: Alexander d. Gr. Br.-
Stta. 3; Alexander-.M?.f. 3 f.; Athena Farnese 134;
Gigantomachie V. 165; Narcifs 73; Schau-
spieler V. 163, ig. 165
Nebukadnezar babylon. König 203
Nefermesut 146
Nefer-senna Grab des — 204
Nefert ägypt. Princessin 202
Neger Vn. 144/.; Porträtkopf 202
Nemi Funde 14g
Neptunus s. Poseidon
Nereide Silbering 141
Nereus Vn. 159,12. g4 ; G. 200
Nesi-Arasu Ägypter 203
Neufs römisches Lager bei — */; Mercur Br,-
Stta. aus — 21
Nif-Dagh Berg 5. 21
Nikandre Sta. 75
Nike (Victoria) Br. 21. 37; Goldringe 140/.; Mze.
21; Rel. 148 ; Vn. 143. 206
238
Register.
Nikias Vasenmaler 206
Nil Mos. 6g; personificirt 202
Nin-gal Gott 20s
Ningirsu Gott 203
Nin-shakh Göttin 20J
Nisyros Poseidon mit — V. 144
Niv ellirinstrumente antike 91 ff. 98
Nutrices Augustae Heiligtum der — 13
Nymphe von Satyr verfolgt V. 14s
Oberlahnstein Antiken in — 2of.
Odysseus 57. g6. 144
Ofen römischer Töpferofen 18. 21
Oltos Vasenmaler 163. 167
Olus Proxeniedecret von — 148
Olymp Herakles' Einführung in den — V. 143
Olympia silberne Haarpfeile aus — 130
Olympiadentafel 202
Olympios Beiname des Hadrian 52
Olympos bei Smyrna 5
Omphale Kopf 61; Vn. 146
Opfer Vn. 146; Speise — 114. 117; Stier — 143;
Toten— 48. 114. 117; _ Altar 4; —Diener
104; —Zug Vn. 104. 106. 128
Optatianus Gedichte des — 52 f.
Oran Funde 73
Orchestra des Theaters von Thera 185/.
Orchomenos Tn. aus — 74
Orestes V. 132
Ornamentik des geometrischen Stils 14
Orpheus 53
Orvieto Vn. in — 1 59, 12
Osman-Agha-Wasserleitung 5. 177 ff.
Ostraka aus Ägypten 203
Oxford Ashmolean Museum 146/.
Paetovio colonia Ulpia Traiana — 13 f.
Palamidi Gräber am — 121
Palissaden des Limes 7g f.
Palladion Raub des — V. 132
Palmbaum V. 144
Pan T. 95; in bakchischer Gruppe 60; Weihung
an — 57. 188. lgi
Panaitios Lieblingsname 143
panathenäische V. 144
Panckoucke Sammlung — 139
Pandaros Bogen des — 13
Panopolis Funde 203
Pantariste Amazone V. 143
P anter Kopf, Elfenbein /31; Rel. 146; Vn. 64, Vi.
108. 163. 143; Dionysos und — 60. 67; Jagd
auf — 6g; Vogel mit Panterkopf V. 110
P a p a d e s Tn. 74 f.
Pap hos Aphrodite Br.-Stta. aus — 14g
Paris Louvre; Erwerbungen g2ff. 147 ff., Stta. des
Cheramyes 75, Vn. 158,12; Cabinet des Medailles:
V. des Amasis 159: Bibliotheque Nationale:
Handschrift des Heron uept SioTrrpa; 91 ff.
Paros Ausgrabung auf — jj
Pasiphae Rel. 60
Patroklos Totenopfer für — 48
Pegasos 147. 203/.
Pehlewi -Inschrift G. 13g
Peirene in Korinth 33
Peleus und Thetis V. 36
Peloponnes Reise durch den — 132
Penelope und Odysseus T.-Rel. g6
Pen-sen-Heru Ägypter 203
penus Vestae 3
Pepa Schreiber 202
Pergamon Gemmen aus — 14. 13g; Sculpturen aus
— 132; Aufnahme von — 36; Arbeiten in —
208
7rEpippavT7Jpiov 132
Permesse in italienischen Sammlungen 133
Personification der Häfen von Korinth G. 200
Petä-Heru-pa-khrat Ägypter 203
Petä-Khensu Ägypter 203
St. Petersburg V. in — 163
Petraloni 23
Petschaft Br. 136
P e 1 1 a u Ausgrabungen in — 13/.
Pfahlbauten Sammlung in Konstanz rj ; Pfahl-
graben des Limes 77 f.
Pferd Br.- Fibula 136. 203; Elfenbein - Rel. 206;
G. 200; Gravirung 21; Goldohrring 140; Tn.
123; Vn. 34. 82. 106. in. 193. 195. 197. 202.
204. 212 f.; Augenschutz eines — Br. 20; —
Kopf Br.-L. 20; — Geschirr Br. 36', — Symbol
des Heros 128; thönerne Pferdchen als Grabbei-
gabe 108. 112. 115. I2if.; — geführt von Herakles
V. 143, von Jüngling Br.-Rel. 137, von Mann Vn.
34. 81; liegend V. 81 ; bei Tötung der Medusa
V. g3\ weidend V. 142
Pflug römischer 38
Phaleron-F«. 123
Phallus oculatus V. 143
Phanas V. 143
Pheidias 134. 13 g. 147. 207
Philipp II. Mze. 61
Philippeville Museum in — 75 /•
Philoktet 57
Philologenversammlung 208
Philosoph Mos. 63; T. g6
P h i n e u s V. 1 60
Phintias Vasenmaler 155
Register.
239
Ph oinikien Tn. aus — 73; Gemmen 206] Schmuck-
sachen 140; punischc Funde 67. 72
Piankhi ägypt. König 203
Pinakes Tu. 121. 127
Pinsel antike 153
Pithoi 118
Pitigliano Funde 64
Plataiai Br.-Stta. aus - - 199
Plynterien 133
Polybotes V. 144
polychrome Vn. 57. 143; Capitelle 38
Polygnotos Vasenmaler 206
Polyklet 133
Pompeji Arch. Cursus in — 32. 132; Katzen in
— 137. 140. 797/ Tempel in — 207; Funde:
60/., 63/.
Porös (Kreta) Inschrift aus — 148
Portara bei Smyrna 21 f.
Porträts ägyptische 202/.; angebliches 8 7 ff. ;
römische 17. 2if. 139. 14T. 147. 204. 206; weib-
liche bi. 147; Agrippina I. 73. 186; L. Alen-
nius 60; Alexander d. Gr. 1 ff . 133; Antoninus
Pius 76. 147; Artemidoros 188 f; igif; Augustus
60; Caracalla 76. 130; Domitian, Faustina 60;
Germanicus 186; Geta 130; Hadrian 147 ; Juba. II.
7J; Iulia Titi 139; Marcus Aurelius 186; Neger
202; Ptolemaios Soter 191; sassanid. König
139; Septimius Severus 130; Titus ^39; sieben
Tragiker 186; L. Verus 71. 186; Vespasian 186
Portus Ilicitanus 199
Porzellan ägyptisches 60. 206
Poseidon Darstellungen 148. 199 ff.; im Giganten-
kampf Vn. 144. 206; — und Athena, Cult auf
Thera 18?; Pelagios 188. 192; Tempel in An-
tikyra 201
Pozzuoli Funde 60
prähistorische Altertümer 16 ff. 206 f.; Nekro-
polis in Eleusis 54 t
Praeneste etr. Sp. aus — 203
Praisos T.-Rel. aus — 146
Praxiteles 133. 198. 204
Priamos V. 144/.
Priapos In. 73. 96; Weihung an — 187. 192
Priene Ausgrabungen in — 33. 133
Priester Rel. 67; Vn. 104. 206; ägyptische 202/.;
assyrischer 203; Wohnungen für — 62; — der
Hathor 202; der Polias 183; des Ptah 202;
Artemidoros als — 189
Priesterin des Amen 203; einen Candelaber be-
kränzend 204; der Hathor 133; der Isis 67
P r i n i a V. aus — 43
Prioni Berg 22
Projectionsbilder aus Syrien und Kleinasien 208
Prometheus V. 129,1;)
Prothcsis V. 201 f.
Proxenie-Dccret von Olus 148
Ptah 202
Ptah-hetep Grab des — 202
Ptolemäer Cult auf Thera 182. 184. 189. tot.
punische Funde 67. 72
Pyrrhos Athena Hygieia des — 134. 203
Quellen bei Smyrna 6. 21 f. i67f. 177
Rad -Ornament Vn. 28. 30 ff. 34. 120. 190. 199
Räuchergefäfse antike ib. 60 ff.
Ragusa Funde 63
Rautenstern Ornament 191. 212
Rebhuhn Wgm. 140
Rednerbühne auf dem Forum 2. 4
Regenmenge in Smyrna 5f.
Reggio Funde: Tn. 74; Goldring 204
Reh Vn. 108. 206. 210. 213
Reisen und Ausflüge des Arch. Instituts 32 f. 98 f.
132; Schülerreise nach Rom 97/.
Reiter Br. 137; Br.-Sp. 203; G. U9/-> Mos. 69;
Sk. 76; Sta. 6; Tn. 123. 64; Vn. 93. 206;
Alexander d. Gr., — Stta. 3; Aphrodite auf
Hippokamp reitend Br.-Sp. 137 ; Eros auf Delphin
Br.-Sp. 137; — und Gigant 21; Nereide auf
Hippokamp, Silberring 141
R e m u s G. 140
Rhenaia Ausgrabungen auf — 34
Rhodos Tn. aus — 73. 74,22
Rhoikos Erzgiefser 77 f.
Richtlatten 91. 102
Rind Bei. 17
Ringer 2?r.-Gruppe 133/.
Rohrfedern antike 147,2
Rom Archäol. Institut 32. 132/. 207 ; Schülerreise
nach — 97f'\ Funde 39 ff. 204; Ausgrabungen
auf dem Forum Romanum ///". 39. 208
Basilica Aemilia *,• byzantin. Kirche S. Maria
in Foro 2; Columbarien 60; Gräber 60; Haus
der Laterani 39; Rostra 2; Schola Xantha 2;
Stadium 39 ; Stadtplan 99; Tempel der Con-
cordia 2; Via Ostiensis 60
Capitolin. Museum: Katze Rel. 141 ; Vatican :
Athena Sla. 133; Villa Albani: Athena Sta. 133
römisch-germanische Altertümer 133, Forschung
208; römische Funde in Westdeutschland iöff.;
Fufsboden 207; Gräber 17 f.; Häuser 19. 21;
Kastelle 17 ff. »I\ Lager 21; Mos. 21; Schmiede
iS\ Thermen 182; Töpferofen 18; Villen 17. 21.
60. 63. 67. 69. 198
Romulus Grab des — 3/.; — und Remus G. 140
240
Register.
Rosette Ornament 161,14. 197. 142/. 146/. 14g/.
204ff.
Rostra 2
Rufianus Legat 18
Rumänien 208
Rufsland Funde 36/.
Ruvo Sammlung Jatta 136 f. 140. 143,0; Sammlung
Caputi 152
Saalburg 18
Saarburg römische Villa bei — 17
Säge steinerne 202; kupferne 204
Säulen auf dem Forum 2; geschuppte mit Köpfen
am Capitell 18
Sakonides Vasenmaler 160
Salbgefäfse aus Menidi 123. 128
Samos Funde: Tn. 73; Sta. des Cheramyes 75 ff.;
»samische« Vn. 74. 207, Tn. 74, Sculpturen 75 f.
samothrakische Götter, Altar 188 f. IQ2
Samsün Silbernadel aus — 204
Sandale Fufs mit — Fw.-Form 142
S. Maria in Foro Kirche 2
Sarapiasten 148
S ardeis Br. -Würfel aus — 14g
Sarkophage ägyptische 20J, punische 67, rö-
mische 22. 6g. 76; Löwenmaske von einem —
14 g
sassanidische G. ijg
Satricum Funde 64/.
Saturnus Tempel des — 7
Satyr 44. 37. 6f- 96- fS7- r40f- J4Sf: J49>~ Satyr-
knabe 143; Satyrweibchen 147
Sau ff. 13 g
Scarabäen 13g. 200. 203. 206
Scepter ägyptisches 133; Hundskopf, Griffeines —
140
Schachbrett Ornament 193. 205 f. 209. 142
Schalen geometrisch verziert 213 ff.
Schaukel V. 143
Schauspieler römischer Br.-Stta. 138; Vn.163.iti.
165. 143
Scheere antike 18
Schiefer ägyptische Reliefs von — 133. 146
Schiff Mos. 6g; L. 204; Z?r.-Fibula 203; eiserner
Schifferhaken 18
Schild aus Fayum 38; Tn. 108. III. n8ff. 121.
127; Dipylonschilde Vn. 195; Schildträger 128
Schlange plastisch an F«.-Henkel 193. 142;
Symbol des Heros 128; Athena mit — Br.-Stta.
203, Vn. 206; Baum von — umwunden Bei. »T\
Dionysos mit — V. 144; Götterbild von — um-
wunden V. 197; Göttin mit — Bei. 147; — der
Hesperiden G. 13g; — und Krebs V. 146;
Laokoon und die — G. 206; — zwischen
Sphingen V. 142; Vogel mit — auf geometr.
Vn. 29
Schleier der Leukothea G. 200
'Schleuderbleie 131. 204
Schmetterling Goldschmuck 36
Schmiede antike — 18
Schminkpaletten ägyptische 146
Schnepfenfedern zum Malen 148 f.
Schola Xantha auf dem Forum 2
Schrauben Verwendung der — im Altertum 131/.
Schreiber ägyptischer 202
Schulstube V. 139; Schulwandtafeln des Arch.
Instituts igy f. 208; Schülerreise nach Rom g7f.
Schwalben federn zum Malen 148 f.
Schwan Vn. 62.10. 64,10'. 142
Schweinehirt Bei. 60
Schwert Haltung des — bei römischen Kaiser-
Statuen 2; silbernes als Haarpfeil 130; Chalce-
donknauf eines — 140
Scipio Hafendamm des — in Karthago 8. 11 f. 66
Sebek-hetep Ägypter 202
Sebu ägypt. König 203
Sediköi 5
Seelandschaft Mos. 6g
Selene Br. 14g
Selinunt Ausgrabungen 62
Senbeba ägypt. König 203
Septimius Severus G. 130
Serapeum in Alexandrien 38
Seti I. ägypt. König 203
Set-Sebek Ägypter 202
Shepses-ka ägypt. König 202
Shirpurla 203
Sicilien Funde 73. 62
S i e b g4
Sikeon Funde 146
S i k u 1 e r 62
Sikyon Xouxpocpdpo; in — 133; Schleuderblei
aus — 131
Silber Erwerbungen des Berliner Antiquariums
i2gi., des Louvre 130, des British Museum 204;
Schatz von Boscoreale 132, von Hildesheim 121 ff.
132; Armringe 147 ; Fibula 20; Ringe 140/.
Silen Tn. 73. g6\ Vn. 159,12. 163; mit Bacchus-
kind 20
Simias Gedichte des — 52. 56
Sinalunga Funde 61
Sippara Stadt 203
Sirene Tn. 73. 206; Vn. 124. 9^. 143; Schild-
zeichen 119,7
Situlae ägyptische Br. 133
Sitzungen des Arch. Instituts 32. gS. 132. 207;
Register.
241
der Arch. Gesellschaft 12 ff. rjoff, 197 ff.; der
Philologenversammlung 208
Sklave Br. rjS; T. g6 (
skythischer Bogen 13
Smirli Quelle 22
Smy rna die Wasserleitungen von — 4fr. 1676°. 13.
36; Stadtmauer der Unterstadt, Lage von Alt-
Smyrna 13; Funde: Blei 131, Br. -Diskos 14g,
Elfenbein ijr, Gläser 131, Tn. 96
Sokrates 208
Soldat römischer 22
Sophilos Vasenmaler 103. 108. 112. 126. 128
Sorrent V. aus — 206
Sosipolis 133
Sota des Vasenmaler 143
Spanien prähistorische Funde 146/.
Spannvorrichtung der antiken Bogen 13
Spei er Museum in — 18
Speiseopfer 114. 117; Speisetisch V. 106
spelaeum des Mithras 14
Sphinx Br. 73\* Goldschmuck 140; am Helm der
Parthenos 147; Vn. 63,12. 94. 142/. 146
Spiegel griechische 137. 204 f. ; etruskische 138.
203; Frau mit — Vn. 144/.
Spiele isthmische 200; duodeeim scripta 203
Spiralen auf Vn. 33. 78. 80. g3; falsche — 31.
33- 39- IO-5' 2°6; Spiralfibulae Br. 136
Stadion in Priene 33; in Rom 3g
Stadt-Mauer von Smyrna 13; römischer — Plan gg
Staurakia (Kreta) Vn. aus — 37. 42
Stein (s. Kalkstein) Bildwerke des Louvre 148 f. ;
ägypt. Kopfkissen 202\ Löwe in Thera 183/.;
Steinmetzzeichen 1 1 f. 18 6\ Steinrohre der Wasser-
leitung bei Smyrna 9 ff. 12 ff. 15. 17,6. 18 ff. 21.
24 f. ; Steintürme des Limes 80 f.
Steinbock G. 13g; Vn. 64,13. g3. 142
Stier Br. 137/. 203; G. 203. 206; Vn. 106 f. g2f. ;
Europa auf — Sita. 147; geflügelter, Cylinder 206;
Kopf, myken. Goldring 204, V. 206; mit Izdu-
bar kämpfend G. 13g; zwischen Löwen V. 64,13;
Mann und — Rel. 204; menschenköpfig G. fjg;
von Mithras getragen Rel. 14, getötet Rel. 76;
von Nike geopfert V. 143
Stirnband goldenes aus Memphis 3g
Stoa des Attalos 34; Basilike in Thera 182 ff.
Straufseneier bemalte 67
strick förmige Henkel Vn. 196
Studienreisen des Arch. Instituts g8f. 132/.
Stuttgart Antikensammlung in — 17
Sunion Funde 34. 147 f.
S u p e r a e q u u m 63
Susa Augustus Sta. aus — 60
Suten-abu Grab des — 204
Syrien Projectionsbilder aus — 208
Syrinx des Optatianus 53; des Theokrit 51. 52,:».
57; Weihung an Pan 57, an Aphrodite 57;
Syrinxbläser Mos. 6g
Tacapc Funde 71
T ach tali -Tschai 6
Talos 57
Tanagra Funde: Dreifufs aus — 63 f. ; Inschrift
148; Tn. aus — 119. 122. 204
Tanit Weihung an — 67
Tanz von Frauen Br. 137, Mos. 6g, V. 86; Männern
Vn. 84. 143 f. 146; Satyrn Br. 137, G. 140
T a r c h n a s 49
Tarchon 44 f.
Tarchu 45 f. 49
tarentinische Tn. 141/. 147
Tarquinius 49
Taube Br. 146. 203; Mos. ig8; Aphrodite mit —
138. 14g
Tche-hra Priester 203
Tebessa Funde 73
Technopaegnia 51 ff.
T e 1 a m o n V. 143
Telephos V. 144
Telesphoros Sta. 67
T eller silberne 127
Teil Salabiyeh Funde 203 f.
Tempel s. Heiligtum
Terracotten s. Thon
Terranuova Goldring aus — 204
Terrassen mau er der Agora von Thera 184
Teukros 55,1s
Theater in Athen 183, Ephesos 33 f. 183; Epi-
dauros 183, Megalopolis 183, Thera 183 f. ;
Thugga 71; Vn. mit scenischen Darstellungen
132; Gröfsenverhältnisse antiker — 183
Theben (Ägypten) Funde 37. 146. 203/.
Theben (Boiotien) Kabirion bei — 137; Funde:
Br. 14g; Goldschmuck 130; Halsband 131; Tn.
119. g3. 206; Vn. g3f. 206
Theodoros Erzgiefser 77 f.
T h e o d o s i u s II. Mze. 6g
Theokrit Syrinx des — 51. 52,5. 57
Thera Ausgrabungen 190,5. 181 ff. 202; karto-
graphische Aufnahme von — 14; Funde: Hermes-
kopf 89; Inschriften 58; Tn. 73 ff.; Vn. 28 ff.
161, 14
Thermen s. Bad
Thermon Ausgrabungen in — 34
Theseus G. 201
Thessalien geometr. Vn. aus — 83,7
Theta Priester 202
242
Register.
Thetis und Peleus V. 36; auf Hippokamp reitend
Br.-Sp. 137
Thon (s. Vasen) Erwerbungen des Louvre gsf.
131, des Museums in Boston 141/. , in Oxford
146/., des British Museum 204. 206; P'unde in
Kertsch 36, Menidi 112, Pitigliano 64, Satricum
64, Tebessa 73 ; Handdouche 37 ; Herakles 61;
Pferde 108. mf. 115. 119 fr. 122: Pinakes
121; Räuchergeläfse 60 ff. ; 'samische' Tn. 73 ff. ;
Schilde 108. mf. 115. uSff. 121. 127; Trink-
hom ig; Wagenlenker 122; Wasserleitungsrohre
I2ff. 16. iSf. 21. 23fr. 173. 175 f. i8of.; Zwei-
gespann 122,17
Thür homerische 13
Thugga Funde 71
Thunfisch Attribut des Poseidon igg
Thy miaterion 67fr.
Thysdrus Funde 71
Tiber Regulirung des — 60
Timgad Funde 72
Timiades V. 14s
Tintenfisch Rel. 130
Tiryns V. aus — 199 f.
Tisch silberner I2if. 132
Titus G. 13g
Tivoli Funde 61
Tleson Vasenmaler 143
Töpferei römische 20; Töpferofen iS. 21
Toten-Bad I33f.; — Cult in Menidi 117; —
Mahl Rel. ig. 128; — Opfer für Patroklos 48;
Bestattung Vn. 201 ff.
Tragiker die sieben — 186
Traian Limes des — 88
Trier Provinzialmuseum 21; Feriencurse g6f.
Trinkkorn T. ig f. 142. 144 fr, Trinkgefäfse im
Grabe von Menidi 124. 128
Triptolemos V. 143,5
Triton V. g4; Giebel- Rel. 133
Triumphbogen in Susa 60, Tebessa 73
Troas Tn. aus — 73
Trogodyten 188. igi
Troia Institutsreise nach — gg. 132
Trozen geometr. Vn. aus — 86
Tumulus 17. 37
T u n i s Archäologisches aus — 66 f. ; hydraulische
Anlagen in — 71. 132
Turm des Limes 8off. gi; Wasserturm iof. 173
Tyche (s. Fortuna) Tempel auf Thera 186;
Weihung an — 188. ig2
Typ hon 133
Uash Priester 202
Udna Funde 72
ünenkhu ägypt. König 203
Unterbrechungen der Limesbefestigung 78/.
Unterricht V. 139
Untersatz von Krateren 131 f.
Ur Könige von — 203
Valens Mze. 21
Valentinian Mze. 21
Vasen Erwerbungen des Louvre g2ff., des Museums
in Boston 142 ff., des British Museum 206 f.;
Sammlung Caputi 136 f. 140, Panckoucke 139;
aus Kamiros 139, dem Kaukasos 37, Kypros
g2f., Menidi 103 fr., Naukratis 37, Rom (Forum)
3; ägyptische 203. 206, boiotische 142, Dipylon
110. 124. 188 ff, Fikellura 74, geometrische 26 ff.
78ff. 188 ff. 14. g3f., italisch-korinthische 142 f.,
korinthisch 112. 120. 123. 64. 142 f. 204,
Phaleron 125, protokorinthisch 110. 123 f. 64.
142. 204, römische Amphorenhenkel 18, csami-
sche' 74
Formen 28. 3 5 f.; Chytropus 130 f.; in Eulen-
form 146; Gefäfsfiguren 73 fr. gs; Hypokrete-
ridion 131; Kanne 124. 128; Kessel 125. 128;
Kochtopf 113. 115; Kothon 60 ff. ; Kylix 124.
128; Lebes 129; Lekythos 123; Pithos 118;
Salbgefäfs 123. 128; Skyphos 124; Vn. mit
Strickhenkeln 196
Technisches 28. 35. 37; Reihenfolge der
techn. Proceduren 162 f.; Aufkommen der rf.
Technik 160; Federfahne der Vasenmaler 147 fr.;
Haarcontur 163; Stellung der Inschriften 58;
polychrome Vn. 37; Relief linie 163 f.; Rel.-Vn.
g3; hellgelber Überzug 28. 33 ; unfertige Vn.
164 ff.
Ornamente: Andreaskreuz 193; Fenster 28;
Flechtmotiv 42; Grätenmuster 35 f. 38. 78. 85.
191. 193. 142; Hakenkreuz 36. 40. 79. 83. 200.
203. 205f. 215. g3f.; laufender Hund 31;
concentr. Kreise 34. 36f. 38f. 41 f. 78. 81. 195.
198. 200. 212. g3 ; Lotos g3. 143. 204; Mä-
ander 38. 83. 85. 193. 195. 197. 200 ff. 203 fr".
206. 208. 210. 215. 142; Rad 28. 30fr. 34. 120.
190. 199; Rautenstern 191. 212; Rhomben 193.
*95- *97- x99- 2°5f- 2I°; Rosetten 107. 111.
114. 161, u. 197. g2ff. 142/. 146; Schachbrett
193. 205 f. 209. 142; Spiralen 33. 78. 80. gs;
falsche Spiralen 31. 33. 39. 195. 206; Zickzack
J93- 195- J97- 205f. 211
Vasenmaler, dargestellt auf Vn. I52f. 155;
s. die Einzelartikel
Venus s. Aphrodite
Vergil Mos. 6g/.; Malerei im Codex Vaticanus 70
L. Verus Kopf 71. 186
Register.
243
Verwandlungen des Nereus V. 94
Vesi r-Su- Wasserleitung 5. 181 ff.
Ve s p a s i a n 186
Vesta Tempel der — 3; penus Vestae 3
Yetulonia Nekropole 63 f.
Via Ostiensis 60; Portuensis 60
V i b e n n a 43 ff.
Victoria s. Nike
Viergespann s. Gespann
Villa römische 17. 21. 60. 63. 67. 6g. igSf.
Vipinas s. Vibenna
Visirinstrumente antike 91 ff. 97 f.
Vogel Br. 21. 136. 203; Goldring 140; Marmor-
siegel 146; Porzellan 206; Vn. 29. 32 ff. 36 f.
82 f. 85. 112. 115. 125. 191 f. 196. 202 f. 206.
209 f. 9J. 141/.; Wgm. 140; Gefäfsform in:
auf dem Rücken einer Hirschkuh sitzend 136;
Kind mit — Rel. 21; Knabe mit — Gxab-Rel.
140; — mit Panterkopf V. 110; Wasservogel
*3Sf> 142. 144
Volcanus Altar des — 13
Volt um na Heiligtum der — ■ 61
Vorträge des deutschen archäologischen In-
stituts 132
Votiv s. Weihungen
Vulci Grabgemälde aus — 45 f.
Wagen 106. 122. 128. 159,12. 57. 203; Wagen-
lenker 110. 122 f. gö. 204; Wagenrennen 146.
193. 204; Wagenzug 195; Leichenwagen 202. 204
Wand gern äde s. Malerei
Waschbecken 132
Wasser -Leitungen in Alexandrien 133, Athen 33,
auf dem Forum 7, in Pergamon 36, Priene 33,
Smyrna 4fr". 167fr. 13. 36; ägyptische Be-
wässerungsanlagen Rel. 146; Wasserturm 10 f.
173; Wasservogel s. Vogel; Wasserwage 98.
102
Weihrauch Einführung des — in Griechenland 16
Weihungen des Artemidoros 187 ff.; vom Limes
gi; aus dem Kabirion i?7; Technopaegnia als
— 54 ff.; Voüv-Br. (Kuh mit Kalb) 14g; Votiv-
Schilde und Pferdchen '/'. 108. mf. 115. 119(1".;
Votivstelen 147 f.
— an Apollon Stephanephoros 188. ig2\
Artemis 184. 1S8. igr, Astoreth 67; Athena
120; Bellona 63; Dioskuren 187. ig2. 203;
Fortuna 148; die samothrak. Götter i88f. igz;
die eleusin. Göttinnen 120; Grabheroen 118.
127 f.; Hathor 72; Hekate 1S7. igi; Hera 75;
Hercules 63; Homonoia 188 f. ig2 ; Kabiips
137; Matronen 21; Najaden 1S8. ig2; Ningirsu
203; Pan /88. igi; Poseidon iSS. ig2. igg;
Priapos 187. ig2; Ptolemaios 184; Tanit 67;
Zeus 188. ig2. 206
Weintraube Kind mit — Gxah-Rel. 21
Weisen die sieben — 186
Westdeutsche Altertumssammlungen 16 ff.
Widder Blei-AV/. 131; Sta. 148; V. 143; Vts.-Form
g4; Frau einen — köpf haltend Br. 14g
Wien G. in — J99f.
Wiesbaden Funde 18
Winckelmannsfest 202
Wölfin mit Romulus und Remus G. 140
Wohnhaus s. Haus
Worms Museum in — 18 f.
Würfel Br. 14g; würfelnde Helden V. 1 58,12
Würzburg V. in — 160
Xenokles Vasenmaler 143
Zaubersprüche 53
Zeus Br.-Stta. 138; G.206; Kopf 201; im Giganten-
kampf V. 206; Bulaios 186; Olympios 188. ig2;
Sabazios 206; Tempel in Smyrna 167 f.
Zickzack Ornament 193. 195. 197. 202. 205 f.
209. 211
Ziege V. 143
Ziegelstempel der Legio IVr: ig, VIII: ig. g2,
XIV: 18 f., XXII: 18 f. g2; der coli. IUI Vinde-
licorum g2
Zoll pächter ägyptische 203
Zweigespann s. Gespann
Zwischen kastclle des Limes 87/.
II. INSCHRIFTENREGISTER
Die Seitenzahlen des Archäologischen Anzeigers sind cursic gedruckt.
Inschriften Erwerbungen des Louvre 148 f.;
Richtung der Schrift 58; ägyptische 202 f. ;
assyrische 203; boiotische 142; chalkidische 142 \
elische 136; etruskische 43 ff. 64. 13g. 200;
griechische 52,7. 155. 159,1?. 164. 167. 174. 182 ff.
134. 143 ff- H7 • *49- V1- *99- 203 ff.; korinthische
g4\ kyprische 147; Pehlewi 13g; punische 67;
römische 129 f. 2. 6/. 17 ff. 20 ff. 63/. 8g. g2.
148. 131. iggf. 203; trilingue 72
244
Register.
Ay 204
AydaiXepo 142
d'yysXos 192
dyTJpao;, dyVjpaxo; 192
ä'you jg2
dö(S)tVj; 182
dsvotos 192
deto; 192
d&dvaxos 797/.
'AöijvaZoc Tjv
AöryvdÖoxo; t^j
Atvrjais /<y^
AtVtTCTTT) 7/J>
AtoXo; 147
Ata^pcov 7^7
AteyuXtvos 9^
dxdfxaxo; ^92
AxpaToc 174
ä'(Ae(A7iTo; 192
ä'va£ 79/
Avasuuv 7/9
Ava<pX6axios 206
AvSpop-d^T) t^?
ave(j.o; 192
ä'vDptuTOS 79^
dvO'jTraxo; 174
dvxa7io8tO(«(i.i 192
'Avxfjxajfos 7^j>
d7roxa9t'axTjlu.t 174
'AtoXAcuv 131. 79^
'AttoXXojvios 147. 191/.
'AptaxoxXTj; ^o<5
ä'piaxos 182
Apat'voa 79^
Apxefxt'otupo; 797/.
vApxe[Ai; 797
daxpa 79.?
Axi'a 206
a'j£dvio 792
ä'cpthxo; 792
'AytXXeüs 144
Bat'ßco; 174
ßaaiXs'js ^97
ßdxöpa 79^
ßtos 797
ßoTjftoj 79^
Bpixxioi 6j"
ßiojj.d; 192
Fatdoyo; 7c?j>
ypdcpiu /^. ^oö
a. Griechische Inschriften
Fp'jxcov 142
AaioaXsfa 7j><5
Sex«; 191
osX'ffs 792
AsXcpoi 79/
OEÖXS 79^
8rj(xo? 79^
AtoxX; 131
Aidaxoupoi 79^. ^oj
§0/.SZ 143
e (Zahlzeichen) 757
Eoacpo; 79.?
stadyco 174
CExCtX7j 797
°ExX(Up 7^
Ix^pdio 797
iXat'a 79.2
'E^TIEStCüV 7/J
"EfXTluXoC l82
s\tauxd; 79.2
ivvsa 797
ivot/sto 792
Iv'JTTVtOV 79^
'ETTCtpLEtVOJV I48
iT>zvyo\xi\. 192
Itt^xooc 79^
'ETTtJJl^VtU . . I48
£7riyi'yvopt.ai 79.?
im$rti).oz 192
£7uaxaxEÜu> 206
luiaxaxov 132
imx^XXw 79.2
'EpfxoxX^s 206
epvo; 79.2
E'jEpyExrjc 792
euvous 792
EuoSo; 797
E'j^ofj.at 79.?
'Eyaoi8a; 205
Ze'js 174. 192. 203 f.
ift\u6i 132
!]x«) 79.?
TjXtOS 79^
'HpaxXrjs 143
Yjpw; 797
OaXepds 7<5>.2
dsd 7^(5*. 792
ö^apo; 7<£?
9std; 79/
#e<5s 7$r<?. 797/.
örjpa 191/.
0r(pato; ^97/.
iapo? 799
IA (Zahlzeichen) 757
upE'j; 192
'le'ptov 144
'loivtoj 174
cl7r;roxpdxir]; 159,12
t'axT][xt 79.2
Kdßipo? 7J7
KotXXtcpdvr); 147
xaXdc 155. 159,12. 164. 143 ff.
KdptxE; 182
KaprcdSa; 148
xapiid; 192
xaxceXsi7tü) 192
xaxE'yco 797
KscpaXTJÖEv 7/7
KstpaXXave; 203
Ki'xtvvoc 182
Kop6ßa 149
xoüpos 203
xpax7)p 132
xxt'Cto 192
Xdßs 757
AaadiaxTjvo; jg2
Xst7r(ü 79^
Xecov 792
Xt'&os 79.2
Aüxo; 7/j*
(j.apai'v«) 192
Mäpxo; 174
MaX'JTjVT) T/i?
p.Eydth>[Ao; ^05
[/iyot; 79.2/ jjle^ujv 79.2
MsSiov 144
(jiXa? 192
Msvtd5ac 182
[ie'vuj 795
MtXrjafa 147
jj.vTjjjidauvov 797/.
vad; ^97
v^o; 192
N^pwv 757
NtjiSe; 79.?
vixctü) 203
Ntxfa; 2o<5
vofxi'Cw 792
S^vo; 792
^OX'jjj.Trto; 192
cO{AoXuu'-/o; 7j>7
cO(j.dvoia 79^
Register.
245
'OvaaiyX . . 14g
ovo ua ig 2
opo? 148
OuXtaSTj« 148
OÜX7UOS 174
zat? 144. 155; Trat; £7; ;rau;
144
riav 79/
räv 792
IlavaTio; 14s
IlaveTTt 203
IlavxapfaxT] 143
llanac 7J7. .204
7:oinio; 797
Trotpet.ai 797/.
Tiap^/tu 797
uaxTjp 174. 797
7taxp(? 79,2
IleXayios 79.2
T.lpTzui 797
[Iepyalo;, üep^afa 797/.
FUpyr] 79^
IlexaXä? g4
uexpa 792
nXdvtuv ^oö
irXoüxo; 79.2
Trote'ü) 7^. .206 ,• £7:01 J^ae 7^
HoXs'u.apyo; 131
rdXi? 797/.
7:oXtxrjs 79.?
Accoleius üj
Aebutius jjt
aedilis 6j
Melius 8g
ago 8 g
ala J9
Alennius 60
annus 21. igg
Antonia 18
Antoninus 8g
Aquilo 63
Armeniacus 8g
Artemidorus 60
Astures 18
Aucti 20
Augusta 13
Augustus 66. 8g. 148
Aurelius 63. 8g
Aurora 21
Auspicius 21
Archäologischer Anzeiger 1899.
zoXo; ig 2
IloXiyvcDXo; 206
7toXu«ovuu.oc igi
TCö'pvo; 182
IloastScov ig2. igg
[IptCtTOC ig2
7tp2xos 182
Trpöxepo; 797
TrpocpTjxt? igi
7:po'yo'j? 131
IlpüJXOY^vT) . . 14g
rixoXEu-atos 797
llüpo? 142
2aß«Cto? 206
2au.o9pä£ 792
Sctfjtujv 63,12
aeXi^vT) ig 2
oeu.vö'; ig2
^(jiüiv 63,12
2xEcpav7)cpo'poc ig2
cxe'cpavo;, axEcpavo'cu ig2
axpax7)-)f(a 174
a'Svxpocpoc 147
au>C«> 797
Sarxpdxrj; 164
2ujx68tj? 203
Zwxsipa ^97
SwxTJp igif.
TtXapSv 7^j>
xeXe'w 79.2
b. Lateinische Inschriften.
Bassiania 21
Bellator 17
Bellatullus 77
Breuci 8g
Burrus 8g
Burspra 22
bustum 7
Caesar 3. 8g. 148
Calpurnius 20
Cantognatus 77
Capito 21
Caprasius 66
Cench(rea) 200
centuria 8g
centurio 8g
Cerialis 6. 8g
civis ig
classis 63
cleivus 7
cognitio 63
xs\u.evo; 148. ig2
xeü^ü) 797/.
xi[i.d(u ig2
TifAidSr)? 143
ToüXXo; 174
Tpai'avd; 174
xpe\pu> igif.
TpcuyoO'jxat 797
Töxtj 192
uoojp 174
uWc 174
Ü7roxpr,x^piov 131 f.
üJmrExVj? ig2
cpai'vu) ig2
<Pdva; 143
<PavuX(« 204
cp£p«) K)2
cppdCto A*7
cptuacpdpo; 797
5(a(pui 7^5-, .206
ydXxEo; -205
yapi£<o 792
XapixsXr)? 7^9
^Etpoxovduj ig2
yöeüv 792
Xtu.ap(8a; 7j>o
XlOS 7J7
/pr/au.o'; 797
j((opa 797
cohors 18. 21. 8 g. g2. 148
Commodus 8g
conduetor 14
coniux 21
consul 8g
cura 8g
curo 4. 17. ig. 22
decennalia 3
defunetus 21
deus 14
devinco 203
Diadumenianus 60
Diana 18
Dis Manibus 2if.
Diuturna 21
Divitianus gi
Elvetius 79
Esunertus 17
facio 4. ig. 2if. 8g
Fahinehae 21
18
246
Register.
Faustus 131
Mattiacus 18
Saccomainus 17
feliciter 3
Maximus 20. 130
sacer 6 s
Felicula 21
Mercurius 17
salus 18
Felix 66
miles 63
salvus igg
fidelis 18. 63
missus ig
Sanctus 17
filia 18
Mithras 14
Sarmaticus 8g
filius 17. ig
multus igg
scala 7
Flavius ig
Naeratius 6
scripulum 12g
Fortis 8g
natura 14
securitas 22
Fortuna 13 f.
Nigrinus 63
Selus 63
Fortunatus 148
numerus gi
semuncium 130
Fret . . 148
Nutrices 13
senatus 4. 21
Gallicus 7
Octavius 63
Senuatius 21
genitrix 14
octo 12 g
Signum 18
Germanicus 8g
omnes igg
singuli 7
Germanus 63
Opelius 60
situs ig
Hadrianus 148
optimus 21
soror 22
Hercules 21. 63
pagus 66
Sosia 18
heres ig
Parthicus 8g
Sounus 18
horreum 14
pater patriae 8g. 148
Spicius 8g
Illyricum 14
pecunia 4
suburbanus 66
imperator 8g. 148
perficio 8g
Sulla 66
Ingenius ig
perpetuus 22
summus 7
intimus 7
pes 7. 60
templum 13
invictus 14
petra 14
Tertius 21
Italicus 8g
pius 18. 63
Traianus 148
item 8g
Placidus 21
transitus 14
Iulia 18. 22
pondo 12g f.
tribunicius 8g
Iulianus 8g
pono 18
tribunus 21
Iulius ig. 22. 8g
populus 4. 21
turris 8g
Iunius 2
Porcia 18
uncia 130
Kalvisius 22
Porcius 18
Ursulus 18
karissimus 21
porta 8g
vale 131
Lariscolus 63
potestas 8g
Valentinus 2
latus 60
praedium igg
vallum 8g
Lech(aeum) 200
praepositus 8g
Vettius 66
legatus 18. 8g
praetor 8g
vexillarius 8g
legio 18. 8g. g2. 148
primigenius 18
via 7. 60
longitudo 7
princeps 21
Victor 21
Lucretius 63
procurator 63
Vicus 13
Lucus 63
publicus 4. 14
Vindelicus g2
Maccius 66
quattuorvir 63
vivo igg
magister 66
Quieta 21
vivus 21
Manes 21 f.
Romanus 4. 21
Volcacius 60
Marcellinus 21
Rufiana 18
vorsus 7
Marcellionius 21
Rufianus 18
votum 18
Massa ig
Sabinia 21
Matronae 21
Saccetius 17
Register.
247
Aril ij 9
Artiles 43 f.
Avle 44 fr. 48
Cacu 43 f.
c. Etruskische Inschriften.
Caile 44 ff. 48 f.
Macstrna 46
Nethunus 200
Rumach 45
Statues 64
Tarchu 45 f. 49
Vipinas 44 fr. 48 f.
III. REGISTER ZUR BIBLIOGRAPHIE
*= Autor einer Recension. '
der Name avif derselben Seite erscheint.
Abamelek-Lazarew 118**
Abraham 170*
Aitchinson 105 (2)
Alaeevic 33. 163. 216. 217(2)
Alcover 104
Aleandri 1 1 1
Alfonsi 171 (3)
Allard 25. 43**. 216**
Allcroft 25. 209. 223*
Allen 1 76 (2)
Almgren 106**
Ambrosoli 107**. 116**. 118**.
171. 177**
Amelineau 43**. 99. 154(2). 160.
174*. 224**
d'Amelio 154
Amelung 158(2). 169(2). 209
Anderson (J. G. C.) 38. 113*.
161. 168
Anderson (W. C. F.) 214
d'Andrade 41. 171. 222
v. Andrian 39*
Angelopulos 42**. 225***
Angles d'Auriac 105
Anthes 99. 110. 154. 226**
Anton 209
Apostolides 25. 225**
d'Arbois de Jubainville 25. 173 •*,
175**. 216**. 220**. 225**ff.
Ardaillon H4**f. 165**. 175**.
225*
Arendt 154. 227**
Arkwright 109
Arnaud 154
Arndt 25. 33**. 118*. 154. 209(2)
v. Arnim 158
Arnold 48
Arvanitakis 163
Arvanitopullo 154
Arz 25
Ashby jun. 42. 42**. 113(2).
173. 220
I. Autoren.
' = Autor einer recensirten Schrift. Die eingeklammerten Zahlen deuten .in, wie oft
Asmus 45*
Assandria 40
Afsmann 46*
Aucler 25. 222**
Audollent 44. 114*. 175*
Aust 154
Aveneau de la Granciere 161
de Azevedo 103. 214(3)
Babelon 34 f. 36(2). 43 f. 31**.
99. 105. 108. H4f. 114** ff.
116(4). 118**. 167*. 169.209.
216(4). 224. 225(3)
Babucke 99. 220**. 226** (2)
Bach 107 (2)
Bacher 118
Back 110. 220. 227
Bädeker 43**(2). 99. 154. 178**.
224** .
Bahr 154
Bahrfeldt 118**. 225
Baier 162 *
Ball 160**. 209. 215**
Balladoro 164
Ballet 178**
Ballu 114**. 209
Balsamo 154
Balzano 209
Banko 26
Bannier 222
Barbour 113**
Bardt 25. 39**
Barnabei 41 (3). 42. 171. 172(5).
223
Barnett 42*
de Barthelemy 216*. 225
Basis 103. 161 f.
Basset 25
Bassi 43**. 46**. 178**. 220**
Bates (F. O.) 44**. 46**. 165 **
Bates (W. N.) 219
Baudrillart 100
Bauer 48* (2). 99. 109. u8*(2).
175. 177*. 178**. 179*. 221**.
222**. 225*. 225**. 227*
Baumann 107
Baumstark 118**. 158
Baunack 29. 177**
Bauron 154
Baye, Baron de 163. 216(2)
Bayer 220**
Bayersdorfer 176**. 215**
Bazzoli 154
Beasley 175
Beauchet 177**
Beaudouin 44(2). 106*
Beaupre 160**
Bechtel 29. 166(2). 178**
Becker 179*
Belck 45. 118. i69f. 176. 178(2)
Belda 215
de Beifort 42
Beiger 46(4). n6*f. 177. 226(3)
Belli 166
Beloch 47**. 165*. 170. 179*
Benndorf 109(2). 219(2)
Benson 25. 30**. 104** f.
Benzinger 168*
Berard 113
Berger 105. 107. 165. 175. 217.
218. 220**
Berjano 113
Beringer-Ferand 209
de Berlanga 113(2). 223
Bernard 46
Bernoulli 213
Bersa 217 (2)
Berthele 216
Berthelot 110
Berthoud-Monay 161
Bertrand 105(2). 173*. 176
Bertsch 209
Besnier 34. 38. 107. 169. 173*
Beswick 32(3). 104(2). 215
Bethe 38*. 47*
18*
248
Register.
Beule 174
Bezold 103*. 220*
Bianchi 25
Bidez 209. 226**
v. Bienkowski 26
Biermann 221
Billerbeck 178**. 224**
Billeter 46** f. 107**. 115**.
174** (2). 176**
Birt 31
Bischoff 40
v. Bissing 106**. 108. 119
Bissinger 168
Blanchet (A.) 105(4). 106. 106*.
154. 165**. 174. 174**. 216(3).
224
Blanchet (D.) 99. 154
Blanchet (J.-A.) 33. 42 (2). 43.
44* (2). 116. 116* (4). 225.
225*
Blanchet (P.) 214
Blanckenhorn 209
Blasco 223
de Blasio 154
Blazquez 32
Blinkenberg 30. 43. 221
Bloch 101
Blümner 31*. 101. 109**. 166.
226**
Bodensteiner 32*
Bodewig 110. 168
Boecklin (Freifrau v.) 30. 107**
Böger 99
Boehlau 26. 41. 38**. 47**.
115**. 117**. 168**. 179
Böhm 36
Boeswillwald 114**
Bohnenberger 116
Boissier (A.) 42. 44. 116. 116**.
154. 174**
Boissier (G.) 37*. 99. 107(2). 115.
168**. 209
Boll (E.) 177*
Boll (F.) 218
Bonasi 156
Bondurand 38 (2). 105
Boni 159. 161
Bonnell m**
Bonsor (G.) 224
Bonsor (J.) 223
Borchardt 45**. 117**. 119
Borghesi 46**. 115**
Bormann 27. 109
Bornemann 154
Borrmann 225*
Borsari 32. 40. 41 (2). 171.
175
Bosanquet 161**. 168
Bosc 209
Bossi 154
Botsford 162**
Botti 99. 163(8)
Bouche-Leclercq 99. 224**
Bourdais 172
Bourguet 32
Bousrez 105
Bowdoin 162
Brandes 25
Brandis 158
Breal 37
Brehier 25
i Breitner 38**
Brissaud 44*
Brizio 40. 41 (2). 11 1
Brodrick 42
Brogi 162
Brown 36 **. 155. 168**
Brunecke 176*
Brunn 25. 33**. 42**. 103** f.
154. 177**. 209
Brunner 227
Bruns 227**
Brunsmid 46 (5). 46 **
Buche 165
Buchwald m**
Budge 155. 209(2)
Büchsenschütz 46*
Bürchner 158(3). 222*. 226*
Bugge 27
Bulic 27. 33(9). 163(2). 164.
216(5). 217(7). 219
Bulle 28(2). 32. 33**. 104**.
107**. 116**. n8f. 177* (3)
Bulliot 155
Bunte 219
Burckhardt 34**. 40**. 117**.
166**. 177** (2)
Burdick 104
Buresch 31**. in**. 113**.
178**
Burger 110**. 116**
Burrows 38. 38**. 42*
Bury 173. 173**
Busche 216
Busolt 108. 115**
Caballero-Infante y Zuazo 104
Caetani-Lovatelli 161
Cafici 164
Cagnat43. 37**f. 43*. 99. 105(4).
106 f. 110**. 114* (3). 114**.
115. 161 **. 163. 169. 173.
J73*- 173**. 174**. 209. 218.
224. 226**
Cahen 32
Callegari 115** (2)
Calleja 223
Campbell 99. 116**. 225**
Campi 164
Capart 43**. 119
de Cara 34(6). 161**. 217
Carette 44**
Cartailhac 31 * (2). 173. 213*
Carter 42**. 117**. 173**
Castagnedi 155
Castelfranco 209
Caton 172
Cau-Durbant 106
Cauer (F.) 46* (4). 47*. 110*.
168*. 177*. 178* (2). 226*.
227
Cauer (P.) 178*. 220*
Cavaniol 173
Cebes 25
Ceci 159. 175. 209. 225
Cerasoli 33
Cestari 209
de Ceuleneer 115*. 170
Chabas 172
Chabot 224*
Chaillon 106
Chaix 37
Chantepie de la Saussaye 44**.
103**
Chantre 108**. 166**
Chartraire 220
Chastel de la Howardries (Comte
A. du) 25. 106**. 114**
Chatelin 175
du Chatellier 173
Chatzi-Zogides 103
Chatzidakis 35
Chaumeix 110. 169
Chevreux 213
Cheyne 172
Chipiez 108**. Ii4**f. 174** (2).
225 **
Choisy 174**
Christ 225** f.
Chrysochoos 112
Register.
249
Church 99
Crowfort 161. 167
Dittenberger 34**. 117**. 174**.
Ciaceri 26. 46**
Crudo 155
177**. 227**
Ciavarini 40. 112
Crum 172
Doebner 167
Ciccotti 48**. 110**. 178
**. 209
da Cruz 103
Dörpfeld 100. 115**. 117. 217*.
Cirera 104
Csallner 26
221
Ciszewski 213
Cumont (F.) 27. 117 w*. 163
Dolot 105
Clair 209. 214. 217**
Cumont (G.) 160
v. Domaszewski 40. 109. 168 (2).
Giemen 37
Cunningham 115 :;:*
219
Clerc 34
Cuntz 109
Donner-v. Richter 39. 221
Clcrmont-Ganneau 34 (4).
35 (»>
Cuq 99. 100(3). 225
Dorez 114. 173. 224
43. 43*. 107. 167.
173-
Curtius 162**
Dortel 106
128(2)
Daguin 169. 216
DragendorfT 36. 38*. 100
Cocchia 155. 175. 177**.
215
Dammann 41
Drago (Principe del) 155
Colin 32. 163 (2)
Daninos-Pacha 155
Draper 113
Colini 164(3)
Dannenberg 161**
Drappier 100
Collignon 34*. 157. 16 =
,. 209.
Daremberg 99. 210
Drerup 38**. 47*. 48**. 110.
224
Daressy 43. 110. 113(3). 163(2)
114**. 167
Collinet 225*
Dareste 44. 44**. 47**. 218
Dressel 26. 118 (2)
Collitz 29. 177** f.
Davies (G.) 32
Drexler 28. 101
Colombo 155
Davies (N.) 162
Driver 154
Colonna di Stigliano 155.
164(2)
Davis 26. 3 1 *"'
Drumann 155
Columba 178**. 226**
Decharme 43*. 99. 225
Duchesne (A.) 102. 155
Combarieu 163
Dechelette 43. 175
Duchesne (L.) 217
Comparetti 161
Dedekind 48
Dümichen 44**
Conrads 221
Deecke 179*
Durst 155
Contoleon 174
Degering 117*. 226*
v. Duhn 101. 110*. 117*. 177
Conway 113*
Deichmüller 33*
Dujardin-Beaumetz 100
Conwentz 209. 217**
Delamain 114
Dumesnil 174**
Conze 27. 45(2). 108. 176. 221
Delattre 34 (2). 43 (2). 99.
105.
Dumon 47
Cook (A. B.) 42
107(2). 157. 169. 173(2). 21
6(2).
Durand 33. 169
Cook (St. A.) 112. 172
217. 220
Durrbach 99(2). 115*
Coppee 157
Delbrück 99
Dussaud 217. 224
Corazzini 26
Delitzsch 43-*. 48**. 104.
209.
Dutilh 35 (3). 163. 218
Comish 26. 42**
Dembitzer 178*
Earle (M. L.) 113*
Coronini (Graf) 221
Demoulin 222
Earle-Fox (H. B.) 34. 166
Correra 45. 164
Dennison 37. 109 (2)
F^ber 223
Cortese 159
Derenbourg 224
Ebers 119
Cosenza 155
Desnoyers 38
Ebner 169
Costa (Marques de) 214
Dessau 179**
Ebstein 210. 225**. 226
Costanzi 175
Destandau 216
Eck 105 (2)
Cotton 32
Detlefsen 117*
Edgar 161
Courbaud 155. 209. 220*'
Dettweiler 116*
Eginitis 100
Cousin 32. 106. 163
Diehl (Ch.) 160**
Ehrhardt 167*
Couve 32. 99. 175* (2)
Diehl (E.) 109. 226**
Eitrem 172
Cowper 167
Diels 45
Elisei 26
Cozza-Luzi 215 (2)
Diener 170*
Eiste 39**
Creusot 116
v. Diest 170*
Emerson 46
Crewdson 162
Dieterich 32**
Endt 210
Croce 31
Dietrich 26. 39*
Engel (A.) 115. 174
Crönert 37*
Dieudonne 44. 175
Engel (F. J.) 210
Croix (C. de la) 155
Dieulafoy 34
Engelbrecht 26
Croix (L. de la) 213
Dill 26. 104-*. 173** (2). 210
Engelhard 31
Crostarosa 164
Dimitsas 210
Engelmann 34**. 167. 227"
250
Register.
Enmann 28
Fossum 37
Garstang 103
Eratosthenes 210
Foster 214
Gasquet 115. 156
Erman 119(2)
Foucart (G.) 43. 43*
Gatt 168**
Ermatinger 116**. 118**
Foucart (P.) 43. 174. 175 (3)
Gatteschi 164
Ernault 216*
Fougeres 27. 33** f. 46** f. 109**.
Gatti 33. 41. m f. 1
64 (2).
Ernst 118* (2)
114** f. 167** (2). 170**. 173**.
171 (6). 172. 222 (2)
Escher 158
174**. 17S**
Gauckler 341". 37**. 44*
100.
Espcrandieu 220
Fouquet 103**.
105(3). Jo6- 161** 165.
173**.
Espinasse-Langeac (Vicomte de 1')
Fourdrignier 163
174** (4). 216(2). 218.
226**
»<>5
Fournier 32 (2)
Gauliard 44
Evans 34*. 102
Fowler (H. N.) 37 (2). 109 (2).
Gayet 106**
Fabia 44*
109*. 219
Geffcken 167
Fabricius 108
Fowler (W. W.) 210
Geisberg 221
v. Fabrizy 227
Fox (G. E.) 42
Geizer 221**
Fahrngruber 39. 110
Fox (G. F.) 31. 113**
Gerardi 164
Fajarnes 104. 215
Foy 118. 176*
Germer-Durand 105. 107.
224
Fairley (M.) 26. 43**
Fränkel 177**
Ghirardini III. 156. 161**
. 164.
Fairley (VV.) 47**
Francken 1 1 1
172(2)
Fairon 40. 11 1
Francotte (H.) 170
Giambelli 162. 172
Farrand 106
Francotte (M.) 222
Gibbon 173**
Faure Biguet 105
Frank 39
Gilbert (G.) 47**
Faust 26
Frankfurter 48
Gilbert (O.) 34**. 38**.
117**.
de Faye 177**
Fräser 112. 172
162**. 167**. 177**
Fedele 161
Frazer 31**. 42**. 109**
v. Gilsa 168**. 179
Federici 31
Freemann 32**. 115** (2). 174**
Gilson 156
de Feis 26. 32. 155
Fregni 27 (2). 156 (2)
Giovenale 171
v. Fellenberg 213
Friedrich 159
di Girolamo 210
Fellner 104**
v. Fritze 170*. 178*. 226*
Glachant (P.) 115. 174. 225*
Ferguson 155(2). 176. 220**
Fritzsche 27. 39**
Glachant (V.) 115. 174
Ferrere 26. 45 **
Froehner 100
Glaser 179. 221
Ferrero m (2)
Fuchs (J.) 173**
Glasson 35 *
Ferri 155(2)
Fuchs (R.) 32**. 47* 226*
Gleditsch 226*
Fick 162
Führer 47**. no**f. 174**.
Glotz 44*. 115*
Ficker 179*
179** (2)
Goblet d'Alviella 44
Fiebiger 158
Fulcheri 210
Götze 33*. 106*. 166
217.
Filangieri di Candida 41. 164
Furchheim 156
217*
Finäly 36. 40
Furrer 179
Goez 215
Fiocca 155. 210
Furtwängler 27. 36. 38**. 46** f.
Golling 218* (2)
Fisch 38** f.
100. 103**. 109**. 114**.
Gomperz 27
Fita 104
116** (2). 117* (2). 11 7** f.
Gori 212
Flach 156
119. 157. 170**. 173**. 174**.
Gösset 27. 177
Flamand 218
217**. 222**.
Gourlay 25. 30*'*. 104** f.
Fleay 210
Gaebler 35
Gowland 31
Flick 100 (2)
Gaheis 158
Gradenwitz 225*
Foerster 156. 226**
Gamurrini 41. 159. 172. 222
Gradmann 1 1 1
Foglietti 27
Garcia (de Guillen) 210. 215**.
Graef 108
Forchhammer (J.) 46* (2). 46**.
223*
Graeven 108. 167. 214. 222
210
Gardner (E. A.) 42* (2). 154.
Greenidge 173*
Forestie 163
167. 216**
Gregoire 210
Forrer (L.) 175. 218
Gardner (P.) 42*. 170. 223*
Grenfell 37**. 42*. 46**.
48**.
Forrer (R.) 210
Garnier 100
in**. 226**
Forster 27
Garofalo 104. 113. 156. 162. 223
Griffith 32. 45**. 158
Fossey 173
Garovaglia 172
Grisar 34(3). 210(2). 217
Register.
251
Groag 48*. 158. 219
Groebe 155
Groff 163
Groh 100. 110*. 220
Grossi-Gondi 33
Grossin 31
de Groutars 40. 222
Grünenwald 168*. 220(2)
Grundy 38*
Gruppe 118**. 176**. 214*. 219*
Gsell 105(2). 106. 110. 113. 217
Guarducci 175
Günther (A.) 36
Günther (S.) 111
Güthling 47*
Guignet 100
Guillaume 210
Guimet 107
Gurlitt (L.) 46** f. 176**
Gurlitt (W.) 109 f. 219
Habich 166
Hachtmann 27. 117** f. 166**.
179**. 220**. 225**
Haeberlin 178* (2)
Haehnel 179*
Hammerle 210
Hahn (E.) 108. 214
Hahn (V.) 156. 178**
Haigh 38**. 156
Halbherr 35. 37
Haie 109
Halevy 116(2). 116*. 154. 225
Halkin 175**
Hall 32**f. 35**1. 114**. 177**.
225**
Hamdy-bey 218
Hampel 156. 176**
Hamy 156. 161**
Hann 33(2). 39
Hannezo 103. 106
Hansen (J.) 38**
Hansen (R.) 44*. 45* (2). 176*
Härder 178*
Harmand 174*. 226**
Harrison 209
Hartmann 109
Hartwig 26. 39. 107. 219
Hartzenbusch HO
Hassebrauk 156
Haug 38. 43**. 46**. 116**.
117*. 168 **. 226*
') In Hill verdruckt.
Hauser (F.) 46*
Hauser (O.) 27. 36**
Hausmann 30
Haussoullier 44(2). 44*. 44**.
47**. 174*. 175(4)
Hauttecoeur 106
Hauvette 115. 174
Haverfield 31. 103. 154. 161.
173- 173*- 176(3)- 177(5)
Head 165*
Headlam 154
Heberdey 26. 109
Heegaard 176*
Heiberg 100. 110. 210
Heierli 100. 221**
Heisenberg 215*
Heisterbergk 47**. 172
Heibig 27. 46**. 110**. 114**
118**. 173** (2). 210. 217**
v. Heldreich 100
Hellems 219
Hellmuth 162
Helm 40. 226*
Helmke 220
Henderson 37. 117**
Henriquez 214
Herepey 106**
Hermanin 166
Heron 156. 165**
Herrlich 39**
Herrmann 219
Hertzberg 116*. 117* (2)
Herzog (E.) 38
Herzog (R.) III. 168. 210
Hettler 179**
Hettner 108(2). 117**. 119. 119*.
168. 220. 220*. 222
Heuzey 107 (2). 217
Hey 162*
Heydenreich 39*. 221* (3)
Hilaire 105 (2). 106
Hilberg 109
Hild 99. 100 (2)
Hill 34 (2). 35- 38. 42**. 44**-
107. 115** (2). 116**. 165.
168. 173*. 174**. 210. 217.
219
van Hille 46**
Hiller v. Gaertringen 27. 38*.
44**. 47*. 100. HO. Il8*-
219. 226**
Hilprecht 46 f. n 6. 176. 178.
178**
Hirsch 39*. in*. 221* (2)
Hirschberg 100
Hirschfeld 26. 43**. 44 f. 114.
176. 220*
Hirth 27
Hitzig 101. 109**. 226**
Hodgkin 42. 100. 103. 222
Hodgson 176 f.
Hock 38**. 47* (3). 47**. 107**.
118*. 179**. 227* (2)
Höfer 211
Hoernes 26. 46**. 221*
Hoffmann (M.) 47*
Hoffmann (O. A.) 210. 220**
Hoffmann (Th.) 106
Hogarth 154. 160. 160**. 217**.
223**
Holder 227*
Holl 221
Holleaux 114 f. 174
Holm 34**. 38**. 40*. in**.
115* (2). H7*(2). 118**. 176**.
177* (5)- 179** 2I5**- 226*(2).
227
Holtzmann 211
Holwerda jun. 110. 211
Hommel 112. 118. 176. 178**
Homo 106. HO. 169. 218
Homolle 32 f. 117*. 163. 178.
223
Hope 31. 113**
Houzelle 211
Hovorka Edler v. Zderas 39
How 100
Howorth 167. 223
Hubert 43*. 114*
Huddilston 107**. 177**. 219
Hübner 35. 113. 162. 174. 179*.
223 (2)
Hülsen 106. 108. 158(2). 165**.
167**. 170**. 177. 177**''.
217*. 220**. 221. 226. 227**
Hula 27
Hultsch 167
Humbert 99. 100 (2)
Hunt 42*. 46 •*. 48**. in**.
226**
Hunziker 161
Hutton 107. 163
Jacobi 119**
Jacobs (E.) IOO
Jacobs (F.) 162**
Jacobsthal 118
252
Register.
Jacoby 113
Kanzler 164
Körber 38. 110. 117**. 168. 220
Jacquot 105
Kapff 107(2). 168
Koerte (A.) 27. 31*. 169. 178*.
v. Jan 44
Karbe 28. 39**. 44**. 47**
220*
Jastrow'43**. 107**. 214**. 220**.
Karo 168
Koerte (G.) 117*. 177*
224 **
Karolides 177**
Koester 28. 39**
Jatta 170
Kärpati 36
Kötzschke 109*. 219
Ibarra y Ruiz 113 f. 223
Kastriotis 107
Kohaut 39
Jenny 28. 39
Katcheretz 43. 114. 173(3). 224
Kolbe 166
Jensen 168*. 177*. 178* (3).
Kaufmann 175**. 211
Koldewey 211
220*. 226*
Kaulen 211
Komnenos 46**. 118**. 225**
Jeremias 101 (2)
Kautzsch 223
Konstantopoulos 166. 218
Jerusalem 221 *
Kayser 100
Kornemann 47**. 109. 211. 226**
Jex-Blake 173*
Kazarow 101. 178**
Korrodi 105
Ihm 38*. 156
Keiffer 114. 173
Kourouniotis 35. 112. 218
Ilberg 109. 167* (2)
Keil 108. 177*. 222
Krall 157. 224**. 226**
Uling 222 **
Kekule v. Stradonitz 26
. 116.
Krause 166
Imhoof-ßlumer 27. 29. 38
117**. 170.
Kretschmer 172. 178*
Inama 223
Keller 156(2)
Kroehnert 178**
Intra 32
Kemke 217*
Kroll 33**. 220**
Jolly (A.) 105
Kemmann 165* (2)
Kromayer 36
Joly (H.) 156
Kenner 39. 103. 169 (2).
79*
Kronfeld 37
de Jonghe 174
Kenyon 32**. 42**
Kubitschek 27. 109. 158(2). 169.
J^rgensen 157
Kern 156. 170**. 179*
219(2)
Jostes 221
Keune 37. 38 (2)
Kubier 47* (3)
Joubin 28 f. 173. 224. 225 **
Kjellberg 45**. 110**.
178**.
Kühl 170
Jouguet 33*. 163. 216*
221
Kulakowsky 28
Joulin 216
Kiepert 166
Kuttler 108
Jouron 156
Kieseritzky 108
Kuzsinszky 36 (3). 109. 223 (2)
Jozzi 156(2)
Kinch 35
La Blanchere 174**
Irvine 105
King 28. 174**. 214**
Lach-Szyrma 37
Isham 2&. 113**. 165**
Kiräly 40
Lafaye 99. 216 (3)
Issel 164
Kirchhoff (A.) 45
Lafon 175
Judeich 221
Kirchhoff (Chr.) 28. 107**
226**
Laforgue 163
Jüthner 26
Kirchner 118
Lagrange 165. 224. 224*
Jullian 100. 1141". 115*. 169(2).
Kisa 157
de Laigue 43. 161
174. 175* (2). 220
Klein (J.) 37
Laloy 33* (2). 106*. 161* (2).
Jung 48**. 116*. 227*
Klein (W.) 157
165*
Jurenka 118*
Klement 38**. 115**.
174**.
Lamarre 211
Jurgewitsch 31 (3)
178**. 218**
Lambros 162
Justi (C.) 110**. 117**. 166**.
Klett 168*
Lammert 109
167**
Kluge 48**. 168**
Lanciani 42. 104(4). 117**.
Justi (F.) 46*. 118. 178*. 226* (2)
Knaack 46*. 220* (2)
162(3). 164(6). 214(3). 217 **
Ivandan 46
Knight 157
Landau (Frhr. v.) 211
Kabatnik 118
Knoke 28. 157. 168. 170**.
178**.
Landsberg 37
Kabbadias 107. 112. 177**
225**
Lange (J.) 157
Kabierski 156. 179**
Kobert 167
Lange (R.) 178* (2)
Kaerst (G.) 177*
v. Kobilinski 32**. 213
Larfeld 28. 47 **. 1 1 7 * (2). 1 1 7 **,
Kaerst (J.) 107**. 179
Koch (J.) 48**
177* (2)
Kaindl 221 (2)
Koch (L.) 176*
La Rocca 225
Kaiinka 27. 118*
Koechlin 32
de Lasteyrie 105
Kalkmann 38**. 117** (2). 173**
Köhler 45
Lattes 172 (2). 223
Kan 106. 165
Koenen 30
Latyschew 30
Kandiloros ZU
Koepp 46*. 46**
de Launay 224
Register.
253
Laurent 42
Ludwig 176
Marx (V.) 104
de Laurentiis 42
Ludwigstorff (Frhr. v.) 27
Marye 105 f. 209
Le Beau 115*
Lübke 101. 11S**. 168*
= (2).
Maspero 43* (6). 44*. 1
57- 165.
Le Camus 114 •*
176**
167*. 172 f. 176**. 224* (6)
Lechat 108(2). 114. 163.
174
Lugari 157. 215
Massarini 28
Le Clert 110. 211. 213 : M
Lumbroso 39. 42
Matzas 162
Lecrivain 44". 99-
100 (3).
Lundström 46** f.
Mau 28. in**. 117** l
58. 221
115* (4). 175 *. 225*
Lupus 32**. 115** (2). 174*
Mauceri 31
Lefebure 176 (2)
v. Luschan 27. 36. 178
Maumene 100
Legrand 46 1 1 5
Luterbacher 47. 225* (2)
Maurenbrecher 226*
de Leguina 215
Maas (M.) 41. 117*
Maurice (E.) 175
Lehmann (C. F.) 34**. 45. 118.
Maafs (E.) 38*. HO*
Maurice (J.) 217. 225
i69f. 176. 178
Macallum 161
Maurin 220
Lehmann (E.) 28
Macdonald (G.) 101. 104**.
165.
Mayer 157. 169
Lehmann (K.) 220*
165**. 177** f. 223**. 225** (2)
Mayor 161
Lehner 37. 110(3). IJI-
168(3).
Macdonald (J.) 43**. 113**
Mayr 39. 178*
220
Macdonald (L.) 28
Mazegger 119. 170
Leiner 107
Maci'as 104. 215
McKenny Hughes 32
Leite de Vasconcellos 3 1 **.
103(2).
Mackenzie 27. 160 f.
Megnin 157
114**. 211. 214(7).
216.
Macler 224
Mehlis 31. 166**. 177**.
214(2)
223**
Maes 28(2). 157(2). 211
Meier 176*
Lengle 157. 227**
Magani 211
Meinecke 157
Leo 103*
Magnus 48**
Meifsner 48
Leonardon 224 *
Mahaffy 10 1. 103**. 162**.
166
Meister 104. 178**. 215
Leonardos 35 (2). 107 (2).
177**
Mahl er 109
Melani 211
Leonhard 170
Maionica 27. 219. 221
Melber 32*. 215* (2)
Lersch 211
Mair 222**
Melfi 162
Letaille 106
Maitre 163
Melida 101(2). 104(2). 11
3- ii5**-
Levy 173. 225
Manatt 33**
215. 223
Lex 103
Mancini (C.) 45. 157. 214(2)
223
Mellet 161
Lidzbarski 28. 107**. 168 "
. 220*.
Mancini (G. B.) 28
de Mely 211
224**
Mandybur 28. 48**
Mendel 212. 225**
Liebbe 105
Mann 157
Menrad 32*
Liebenam 46*
de Marchesetti 47
Meomartini 41. 171(3)
Lieblein 172
de Marchi 44**
Merckel 165** (2). 217**.
226** f.
Lincke 117 **
Marcuse 157. 226**
Merimee 173
Lindemann 116
Maresca 223
Merkel 28
Lindskog 118**
Mariani 164. 171 (2)
Merrill 161
Linnitschenko 31
Marindin 173*
Mestwerdt 157
Lipsius 47**. 215 •*
Marks 162
Mettler 110
Loche (Comte. de) 169
Marquand 37
Meunier 157
Loe (Baron de) 160
Marquet de Vasselot 165*
Meuss 212. 225 **
Loebbecke 118
Marsy (Comte de) 33*
Meyer (Ed.) 34*. 38*.
109**.
Löschhorn 225* (2)
Martha 216
117**. 178**
Loewy 45
Martin (A.) 43. 43* (2). 44*.
1*3-
Meyer (E. H.) 36*
Lolling 211
174* f.
M'Gibbon 32
Longfellow 28. 105 :-:*
Martin (J.) 103
Michaeli 29. 212
de Longraire 216
Martin (J. R.) 33 *•
Michaelis (A.) 38**. 176
* 215
Lopo 214(2)
Martin (L.) 161. 214
Michaelis (W.) 225**
Lord 109
Marucchi 31**. 32. 33**.
*3**-
Michel (A.) 225*
Loring 173*
164(8). 166(2). 211.
215.
Michel (Ch.) 44. 177**
Lucchetti 28
226**
Michon 216(2). 220(2)
Luckenbach 109**
Marx (F.) 26
Mies 33*
254
Register
Milani 40. 45(7). 117**
. 170.
Müller (F.) 218
Odelberg 48**
178**
Müller (G. A.) 101
Oder 41. 167**
Milclihöfer 29
Müller (M.) 157
Öfele 37
Milhavet 106
Müller (W. Max) 109. 119. 172.
Oehler 46*. 108. 117. H7*(2).
Miliarakis 35. 112
214**
118**. 177* f. 219. 226* (3)
Milleker (B.) 36
Müntz 217
Oeri 47**
Milleker (F.) 106* (2)
Münzer 158. 173**
Offord 172
Miller 29. 220
Muller 103. 225. 226**
Ohnefalsch-Richter 157. 178(2).
Millet 163. 212
Murray (A. S.) 42*. 101. 117**
227
van Millingen 212
Murray (J.) 157
Olck 158
Milne 101. 103**. 162**
Murray (J. 0. F.) 42
Oleott 219
Minjon 36
Mylonas 35. 112 (2)
Oliveri 212
Miskaoueih 25
Myres 38. 157
Olivieri 46**. 158
Mistral 114
Naber 170
Ollivier 100
Modestov 46**. 117**. 157
. 2 27'':-;
Nardini (A.) 157
Oltramare 44*
Monier 42
Nardini (O.) 172
Oppenheim (Frhr. v.) 158
Möller 166
Nash 42. 112. 172
Oppert 34 178. 218 (2)
Moewes 40. 222
Naso-Calogero 212
Ornstein 158
Moiraghi 172
Natoli 175
Orsi 39. 40(2). 41. 103**. 112.
Moliere 175
Nau 116
158. 164. 165** (2). 170(2).
Molinier 220
Naville 45*. 113. 162**. 167**.
171 (5). 222
Mommsen (A.) 43**. 115*
*. 172.
172 (2)
Osiander 179
173**. 213**. 226*
Nerrlich 114**. 179**
Osterritter 107
Mommsen (Th.) 36 (2).
45 (3)-
Nervegna 222
Osthoff 32
173**. 218. 221
Nestle 107 (2)
Ott 29
Monaco 212
Neumann 167*
Pageot 106
Monnier 101
Newberry 25
Pais 29. 45. n6**f. 162**. 178**
Monsalud (Marques de) 32.
104(2).
Niccolini 45
Pallu de Lessert 115*
113. 162
Nicol 157
Palmieri 32
Montanari 212
Nicola'tdes 212
Papabasiliu 161
Montelius 172. 214
Nicolle (M.) 36
Papageorgiu 47. 117
Montet 42. 223
Nicolle (Th.) 162**
Papillault 106*
de Moor 101
Niebuhr 119. 157. 227**
Parat 43
Moore 109
Niese 48**. 101. 110*. 170**.
Pargoire 106
Moratti 29
218 f.
Paris 114. 115(2). 174. 218
Mordtmann 178
Nikel 1 1 1 * (2)
Parmentier 209. 226**
Moret 116*. 173
Nikolaidis 112
Partsch 48*. 170* (2)
de Morgan 29. 34. 106**. 113.
de Nino 41(2). 111. 171(5).
Pasch alis 35
118**. 163. 173
222 (2)
Pascual 215
Mortet 216
Nissen 36. 38. 222
Pasquier 106
Morton 42
Noack 37. 41. 101. 109. 165*
Passmore 169
Moschetti 162
de la Noe 169
Patigler 29
Moser 165*
Nordhoff 33**. 38**
Paton 38. 42. 101. 173
Mougin 45
Norenberg 30
Patroni 41. 45. 103**. m. 164.
Moulton 157
Normand 30. 160 (3)
172. 217
Mowat 116. 175. 216
Norton 40. 170
Patsch 27
Mücke 101. 170**
Notopoli 44
Paul 222
v. Mülinen 179**
Nourrisson 99
Paulcke 47**. 174**
Müller (A.) ^41 (2). 47*.
117**.
Novak (D.) 105 f.
Pausanias 31**. 42**. 101. 109**.
165**. 176**
Novak (R.) in. 170*
226**
Müller (C. O.) 114**
117 •*.
Nowotny 27
Pedersen 46*. 168*. 176*
165**. 225**
Oberhummer 29. 114**. 158. 166.
Peers 167
Müller (E.) 178
166**. 170** (2). 178**. 215**
Peet 161
Register.
255
Peiser 39
Piette 31
Radet 29. 113**. 114. 114* (3).
Pellegrini (A.) 43**
Pigorini 156. 164(2). 172.
217
115* (3). 117*-. 225**
Pellegrini (F. M.) 158
Pinches 172(3)
Radtke 29. 39**
Pellegrini (G.) 31. 40(3). 41-45-
Pinza 33. 161 **
Raeymaekers 103
Ulf.
Piot 105
Ramsay 32. 113*. 115**. 176(2)
Pennisi 158
Pirro 226**
Rappaport 212
Peppmüller 22Ö*
Pitt-Rivers U3**
Rauch 159
Perdrizet 32(3). 33. 100. 106 f.
Piaton 158
Read 31
114. 115(2). 163. 174(2). 220.
Plüfs 219
Reber 176**
224
Pöhlmann 48*. 16S*
Regling 35
Pereira 214
Poggi 158
Rehm 210
Perera 223
Pohl 36
Reichel 26. 33**. 109
de Peris 158
Poils 160
Reinach (S.) 31. 33**. 34*^43(2).
Pernice (A.) 226**
Polascher 179*
43*. 44. 103. 103* (2). 106.
Pernice (E.) 26. 29. 108. 117*.
Polifdo 158
114(3). "4* (6). 115*- »5**-
167. 179
Politis 112
161* (5). 173(2). 173*. 174.
Pernot 43
Polivka 31
174* (3)- 175- 212. 217(2).
Perot 176
Pollack 158
218 (2). 224. 224*
Perrone 29. 43 *•
Pollak 110*. 212
Reinach (Th.) 36. 44**. 47**.
Perrot 108**. 109*. 114** f.
Pompa 158
99. 115(2). 115* (13). 173.
167* (2). 174* (2). 174** (2).
Pomtow 41 (3). 47
I74(4> 174* (10). 225. 225*
175. 220*. 225**
Poncet 175
Reinecke 47. 106 **. 161**
Perruchon 116. 154
Port 105
Reisch 26. 115**. 158(2). 210
Persichetti 41(3). 11 1 f. 117**.
de la Porteric 31
Renel 44**
168**. 171 (2)
Pottier 26. 31**. 99(2).
"3-
Reville 44*
Persson 45. 45**
115. 115*. 174**. 210
Revillout 159. 175
Pertsch 38**. 47**. 107**. 179**
Poulaine 224
Rey 105
Peter 103** 177**. 178*
Pradel 227*
Reyboubet ioo
Petermann 158
Praechter 161
Riaiio 104
Peters 107**
Praetorius 118
Ribbeck (O.) 159. 218**. 227**
Petersen (E.) 26. 39. 101. 108.
Prasek 40. 47*. in. in
"(4).
Ribbeck (P.) 212
117**. 162**. 169(3). 170**.
117*. 119. 165**. 170. 170
*(2).
Ribbeck (W.) 37
221 (2). 222**. 223**
176**. 222. 222*. 226
•(4).
Ricci (C.) 112
Petersen (H.) 166
227*
Ricci (S.) 161
Petersen (P.) 46*
Praun 32*
de Ricci (S.) 114. 224
de Petra 40. 214
Preger 47. 178
Richards 38
Petrie (Flinders) 43**. 101. 104.
v. Premerstein 27. 110
Richardson 37(4). 107. 109. 167.
116**. 158. 167. 174**
Preuschen 158. 177*
222
Petter 169
Price (F. G. Hilton) 214
Richly 169 (2)
Pfister 160*
Price (J. M.) 158
de Ridder 32 f. 99. 106. 174*
Phardys 35
Prosdocimi 170 f.
Riedl 39(2). 110. 169. 221
Philadelpheus 101. 225**
v. Prott 219*. 221
Riegel 102
Philhellen 225* (2)
Prou 175. 220. 225
Riese 38. 39(2)
Philios 218
Puchstein 211
Riggauer 48. 116**
Philipon 224
Puglisi-Marino 212. 226**
Rindfleisch 118. 170**
Philippson 100
Puig y Larraz 104
Ripoche 31. 165**
Photiadis 103
Pulszky io6':'-:
Ritterling 110
Pick 29. 35. 114**. 167**. 170**.
Quagliati 112
Rizzi 159
173**. 179**
Quesvers 216
Robert 33**. 38*. 45**. 102.
Pickard 37. 109
Quibell 224** (2)
104**. 115**. 118**. 168*
Piehl 45(2). 45* (2). 116. u6*(2).
Quilgars 106 (2)
170. 212 f. 2I3*(2). 220**.
176* (3)
Quilling 39. 118
227**
Piepenbring II 1**
Radermacher 112
Roberts 48**
256
Register.
Rocchi 41
Saunier 108. 166(2). 218
Schumacher 48. 107. 110. 166 f.
Rocha (A. d. S.) 112(2)
Savigne 159
168* (2). 218. 220
Rocha Diaz (E.) 105
Savignoni 35. 41. 110
Schurz 29. 39**. 114**
de Rochemonteix 45**. 172
Sayce 37. 42(4). 112(3). 212
Schwab 47**« MS**
Rodocanachi 29
v. Scala 43**. 110**. 117**.
Schwartz (Ed.) 166
Roersch 170
168*. 168**. 177**. 221** f.
Schwartz (J.) 45. 158
Rolide 218**
Schadow 118*
Schwarz (J.) 116
de Rohden 179**
Schaeble 108
Schweinfurth 43** (2). 45. 47.
Rollet 222
Schäfer 119
116. 176
Roman 169. 215
v. Scheffer 159
Söorpil (K.) 31
Ronzevalle 21S
Scheil 29. 113
Scorpil (W.) 30 (3)
de Roquefeuil 34. 107
Scheller 108
Scrinzi 32. 162
Roques 163
Schenkl (H.) 26
Seeck 37. 116**. 118. 167(3).
Röscher 28(3). 101. 177*. 211
Schenkl (K.) 26. 48*. 109
i67**f. 219. 227 •*
Rose 160
Schiff 100
Secliger 178*
Rosenberg 226*
v. Schlumberger 118
Seiiwanow 29
Rofsbach 26. 109. 111
Schmeding 118
Seltman 34. 107. 218 (2)
Rossi 44
Schmid (H. A.) 100
Semrau 101. 118**
Rostovcev, Rostovtsew s. Rostow-
Schmid (W.) 117**
Sencie 170
zew
Schmidkunz 168
Serrano Gomez 114
Rostowzew 41. 116. 159. 175. 225
Schmidt (E.) 102. 119. 178**
Sethe 226*
Rothert 179**
Schmidt (J.) 101. 211
Seure 106
Rouch 115
Schmidt (L.) 36
Seymour 109
de Rouge 43**. 169
Schmidt (M.) 102
Shebelew 177**. 220*
Rouvier 35. 37. 44. 44**. 105 (2).
Schmidt (0. E.) 167. 219
Siebourg 36 f.
165 f. 224
Schmidt (W.) 156. 165**. 167
Sieglin 222
Roux 29
Schmitt (A.) 179
de Silva 112
Rubensohn 169
Schnarrenberger 29
Simond 163
Rück 162**
Schneider 117*. 178*
Sitte 27
Ruelle 115*. 212
Schneider (L.) 39
Sittl 29. 116*. 225*
Rüter 227**
v. Schneider (R.) 219
Sitzler (J.) 225*
Rüge 159. 178*
Schnei dewin 116**. 179*
Sitzler (W.) 225*
de Ruggiero 155
v. Schoeffer 177*.
Six (J.) 169
Ruhemann 212
Schoemann 47**. 215**
Six (J. P.) 27. 34f. 110*
Runze 103 *
Schöne (H.) 166
Sixt 43**. 46**. 107. 116**.
Rutar 110
Schöne (R.) 35
168**
Rylands 42. 112
Schrader 176. 227
Skias 112 (2)
Rzepiriski 48*
Schreiber 26. 33* (4). 165* (2).
Slädek 29
Saavedra 215*
217* (2)
Slameczka 48*
Sacchi 215
Schreiner 159. 168**. I77**f.
Smith (A. H.) 38
Saglio 99. 210. 216
Schröder 167
Smith (C. H.) 113. 159. 161**
Saletti 159
Schröter 159
Smith (C. L.) 109
v. Sallet 46**. 118. 162**
Schuchhardt 221 (2)
Smith (G.) 107**. 117**
Samter 117*
Schuermans 119
Smith (R.) 105
de Sanctis 107**. 115**
Schütz 159
Smitt 29
San Rome 158
Schulten 36. 39. 48. 108. HO*.
Sogliano 40. 41 (4). III (2).
Santarelli 171 (3). 222
117**. 161*. 168*. 174**. 212.
112 (2). 171 (4). 172. 212.
S.inz 113. 223
217**. 219**
222 (2). 223
Sarmento 112 f. 223
Schultefs HO**
Solari 159. 176** ff.
Sartori 214
Schulthefs 116*. 159. 165**.
Soldi 102
v. Sarwey 117**. 119. 179
176**. 226*. 226**
Soltau 47*
Sauer 28. 102. 168**. 176**.
Schultze (V.) 47*
Sotiriadis 112
177** (2). 224""*
Schulze (E.) 177*. 179*. 226*
Souchon 35 *•
Soutzo 44. 116
Spencer 219
Spiegelberg 102. 113(2). 119.
176**. 224** (2)
Spiro 226*
Springer 38**. 175**
Stadler 104*
Stadtmüller 154
Staehelin 45**. 47**
Stais U2. 218
Stavropoullos 112
Stearns 46. 176
Stein 109. 158(2). 219
Steindorff 162
Steiner 33**
Steinmetz 212
Steinweg 179
Stengel 43**. 46**1". 166. 176**$.
218
v. Stern 291*. 103. 165*
Sterrett 222
Steuding 47* (2). 109**. 117*.
177* (2). 178* (4)
Steuernagel 36
Sticotti 27. 212. 219
Stoedtner 102
Stolle 159. 220**
Straberger 221
Strack 42**. 48**. «5**f.
Strazzulla 44. 159. 222
Strong-Sellers 173* (2). 223*
Struck 118
Stucken 102
Studniczka 27. HO**. 115** f.
174** f. 219
Stürenburg 47*
Sunden 45. 47**
Supan 170*
Super 103
Svoboda 30
Svoronos 35 (13). 44. 118**. 165.
166(4). 213**. 218(3). 226**
Swoboda 27. 116*. 118*. 176*.
179*. 225*. 227*
Synesios 159
Szanto 27. 47* f. 109
Szaraniewicz 221
Tamassia 215
Tamponi 112
Tan nerv 107
Taramelli 222
Tegge 159. 179**
Teglas (B.) 36
Register.
Teglas (G.) 36 (4)
Teglas (J.) 36
Thalheim 38*. 46*. 117* (2). 177"
Thedenat 33**. 165. 216. 217 (2).
218
Theobald 107
Thiele 42**. 47** (2). 162*'*.
177**. 220**
Thiers 34
Thiersch 159. 226*
Thode 27
Thoison 105. 225
Tholin 216
Thomas (Chr. L.) 39. 214
Thomas (E.) 102. 160**. 175**.
214**
Thomas (P.) 163*
Thomsen 168**
Thureau-Dangin 43*. 174*
Tiele 48*
Tille 38*. 159
Tocilesco 109
Toepffer 174**
Tomassetti 164
Torelli 159
Torp 45. 168**
Tournier 212
Toussaint 100. 105 (2)
Toutain 44** (2). 99. 115. 115**.
154. 174* (2). 174**. 175. 216.
225
Tozer 113**
Trachsel 224
Trampe 102. in**. 226**
Travers 106
Traverso 30
du Tremond 175
Treu 26. 219
Treuber 46*
Tropea 30. 46** (2)
Tsountas 33**. 35. 218
Türk 211
Turner 159
Tylor 32**
de Uhagön 104
Uhl 46**
Uhlig 108
v. Ujfalvy 31. 31*. 108**. 161**.
214
ürlichs 38**. 47**. 109**. 116**.
118*. 215*. 217**. 227** (2)
Usener 43**. 114**- 159- 227.
227**
257
Ussing 46**. 102. 176*. 213
Vacchetta 40
Vaglieri 41. 163**. 164. 171. 222
Vaissier 39
Valdez 105
Valeton 39. III
Vafeka 213
Vasnier 30
Vassiliu 100
Vatelet 102. 114**
Vauville 163(2). 216(2)
Vazquez Niinez 104
de Velilla 215
Venturi 31 (2). 166
Vercoutre 114
Vergilius 159
Verneau 31. 163. 165**
Verrall 42
Viereck 46*
Villaamil y Castro 223
de Villefosse 33*. 34(2). 35. 101.
105(2). 106. 160. 163*. 216(5).
217. 220
de Villenoisy 43. 154. 165**.
174**. 216
Vincent 224
Virchow 33**. 103. 118*
Virey 106. 113. 172
Vitelli 47**
Vitruvius 160
Vivanet 30. 40
Vlasto 35. 165. 166
Voetter 179
Vogel 30
Vogel (A.) 213. 226**
v. Voigt 112
Vollbrecht 47*
Vollmer 158
Volpe Rinonapoli 29. 43**
Vysoky 40. 170*. 222. 222*
de Waal 42 (2). 112 f. 222(2). 223*
Wachsmuth 177
Wackermann 176*
Wagener (C.) 116
Wagner (E.) 32**. 107. 213
Wagner (G.) 102. 226**
Wagner (R.) 32**. 109*
Waldstein 37
Walker 112. 167
Wallis 30. 214**
Walter 106. 165*
Walters 38. 42(2). 102. 113(2).
168. 173. 174**- 223 (2)
258
Walther 218*
Waltzing 30. 40. 44**. 115**.
170. 220
Walz 213. 218**
Wann er 102
Ward (A.) 99
Ward (W. H.) 37. 109. 112. 116.
174**
Warsberg (Frhr. v.) 213
Waser 30. 38**. 43**. 103. 107**.
177** (2)
Washington 37
Waszynski 218
VVatzinger 102. 226**
Webb 42*
Weber (F.) 213
Weber (G.) 108. 114*. 219
Weckerling 220
Weichardt 102. 213
Weil (H.) 167*
Weil (R.) 46*. 110*. 177*. 179*.
226* (3)
Weinzierl (Ritter v.) 160
Weise 160. 178**
Weifs 160
Weifsenfeis Ii7'*f.
Weifshäupl 26. 109. 219
Weifsmann 176*
Weizsäcker 41. 45. 45 * (2). 47*.
101. 116* (3). 117*. 168* (2).
176* (2). 211(2). 225* (2)
Wendland 46*
Wendt 108
Wernicke 26. 47* (2). 114**.
1 1 7 * (2). 117 **. 1 65 **. 225 **
Werra 36*. 166*
Wessely 213. 218**
Weymann 162*
Wherry 30
White (J. W.) 109
Register.
White (R. E.) 38
Whyte 112.
Wide 26. 46* (2). 47*. 108(2).
116*. 176* (2). 219. 226*
Wiedemann 31*
Wiegand 32. 108
Wierzejski 209
Wieseler 114**. 117**. 165**.
225 **
v. Wilamowitz-Moellendorff 34*.
38* (2). 108. 110*. 168*. 221
Wilberg 100
Wilbrandt4i. 165**. 168**. 177**
Wilcken 116**. 213
Wilhelm 27. 42. 111(2). 219(2).
221
Willems 222
Willenbücher 36*"*. 47"*. 179*"*.
220**
Willers 38**. 118. 11S*. 179.
220
Willing 47**. 118**
Willrich 108(3)
Wilms 102
Wilpert (G.) iöof. 164 (2). 223**
Wilpert (J.) 30. 17S
Wilski 100
Wilson 213. 217**
Winckler 30. 160 (2). 168**
Wingenroth 161 •
Winkelmann 168
Winnefeld 26. 110*. 213. 220* (2)
Winslow 103. 161
Winter 40. 108. HZ. 167
Wisnar 30
Wissowa 38*. 158(2). 168*
Witkowski 226
Wlassak 158
Wölfflin 110*
Wörner 211 (2)
Wolfenstetter 119
Wolff (E.) 178*
Wolff(G) 38*. 39. 46* (2). 110.
168(3). 214. 226*. 227
Wolfram 37
Wolter 214
Wolters 26. 100. in. 167(2).
211. 221
Woodhouse 38**.
42'
103 *•-'•
Wormstall 221
Wrede 38
Wright 162
Wrigley 161
Wroth 160. 165. 223*. 226**
Wünsch 1 1 3** ff.
Wünsche 170
Wüscher-Becchi 222
Wulff 46**
Wunderer (C.) 41. 162
Wunderer (W.) 32*. 39: 162 *(2)
Xanthoudidis 37
Yorke 38
Zahn 221
Zanardelli 217
Zangemeister 26. 38. 107. 168**
Zapf 119
Zeman in *
Zemp 31
Ziebarth 169 f. 222
Ziehen (J.) 26. 39. 112(2). 170
Ziehen (L.) 215. 221
Zielinski 115**
Zimmer 220
Zimmerer 29.
170**. 178*-
167
114**. i66!
213. 215**
Zimmerhaeckel 160. 165**. 218**.
223**. 226** (2)
Zimmern 103. 118. 178. 213
Zingerle 27
Zumoffen 33**
II. Zeitschriften
Aarb^ger for Nordisk Oldkyndighed og Historie
30. 103
Abhandlungen der Kgl. Preufs. Akademie der
Wissenschaften 103
Academy 30. 103. 160
L'Ami des Monuments et des Arts 30. 160. 213
Annalen d. Kais. Odessaer Gesellschaft 30
Annales de l'Acad. de Macon 103
Annales de l'Est 160
Annales du Musee Guimet 160
Annales de la Societe d'archeologie de Bruxelles
103. 160
Annales de la Societe d'emulation de l'Ain 31
Annales de la Societe d'emulation des Vosges 213
Annual of the British School at Athens 160
Anthropologie 31. 103. 161. 213
Antiquarian, The American 103. 161. 213
Antiquary 31. 103. 161. 213
Antologia, Nuova 161
Anzeigen, Göttingische gelehrte 31. 103. 161. 213
Register.
259
Anzeiger d. Akad. d. Wissenschaften in Krakau 213
Anzeiger d. Kais. Akad. d. Wissenschaften in
Wien 103
Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 31.
161. 213
Anzeiger, Archäologischer 31. 103. 161. 214
Anzeiger d. German. Nationalmuseums 103. 161
Archaeologi a 31
Archaeologia Aeliana 103
Archeologo, Portugues 103. 214
Architect 31. 161
Archiv f. Anthropologie 31. 214
Archiv f. Frankfurts Geschichte und Kunst 214
Archiv f. latein. Lexikographie 31
Archiv f. Religionswissenschaft 31. 103. 214
Archives, Nouvelles, des Missions scientifiques et
litteraires 214
Archivio della Societä Romana di storia patria
31. 161
Archivio storico Lombardo 161
Archivio storico per le province Napoletane 31
Arte 31. 161. 214
Atene e Roma 31
'AÖTjvä 103. 161
Athenaeum 32. 104. 162. 214
Atti della R. Accad. di archeologia di Napoli 214
Atti dell' Accad. Dafnica di Acireale 162
Atti della R. Accad. di Torino 162
Atti dell' Accad. Virgiliana di Mantova 32
Atti del circolo di studi Cremonesi 215
Atti del R. Istituto Veneto 32. 162
Atti e Memorie della R. Accad. di Padova 215
Bauzeitung, Deutsche 32. 215
Beiträge z. Assyriologie 104
Beiträge z. Kunde d. indogerm. Sprachen 32. 162
Berichte d. Freien Deutschen Hochstiftes 215
Berichte üb. d. Verhandl. d. Kgl. Sächsischen
Gesellschaft d. Wissenschaften 104. 215
Bessarione 32. 215
Biblia 32. 104. 162. 215
Biographie, Allgemeine deutsche 215
Blätter f. d. Gymnasial-Schulwesen 32. 104.
162. 215
B ölet im de la R. Associacäo dos architectos,
civis e archeologos Portuguezes 104
Boletin de la R. Acad. de Bellas Artes de
S. Fernando 104
Boletin de la Real Acad. de la Historia 32. 104.
162. 215
Boletin de la R. Acad. Sevillana 104. 215
Boletin de la Comision prov. de Orense 104. 215
Boletin de la Sociedad arqueologicaLuliana 104.215
Boletin de la Sociedad Espanola de Excursiones
104. 215
Bollettino del Musco Civico di Padova 162
Builder 32. 105. 162. 215
Bulletin de l'Acad. Delphinale 105. 215
Bulletin de l'Acad. Royale de Belgique 105
Bulletin archeologique du Comite des travaux
histor. et scientifiques 105. 216
Bulletin archeologique et bist, de la Societe
archeol. de Tarn-et-Garonne 163
Bulletin de l'Art anc. et moderne 32. 106. 163
Bulletin de la Classe des Lettres etc. del l'Acad.
Royale de Belgique 163
Bulletin de Correspondance hellenique 32. 106.
163
Bulletin critique 33. 106. 163. 216
Bulletin de la Diana 33
Bulletin de l'Institut Egyptien 163
Bulletin monumental 33. 106. 216
Bulletin de la Societe des Amis de l'Univ. de
Lyon 163
Bulletin de la Societe archeol. d'Alexandrie
106. 163
Bulletin de la Societe archeol. de Nantes 106
Bulletin de la Societe Nationale des antiquaires
de France 1^3. 216
Bulletin de la Societe Royale Beige de geo-
graphie 106
Bulletin et Memoires de la Societe archeol. et
hist. de la Charente 106
Bulletins de la Societe d' Anthropologie de Paris
163. 216
Bullettino di archeologia e storia dalmata 33.
163. 216
Bullettino della comm. archeol. comunale di
Roma 33. 164
Bullettino, Nuovo, di archeologia cristiana 164
Bullettino di paletnologia italiana 164. 217
Carinthia I. 33
Centralblatt f. Anthropologie 33. 106. 165. 217
Centralblatt d. Bauverwaltung 106. 165
Centralblatt, Literarisches 33. 106. 165. 217
Century 107
Chronicle, Daily 165
Chronicle, The Numismatic 34. 107. 165. 217
Chronique des Arts 34. 107. 165
Civilta cattolica 34. 165
Commentari dell' Ateneo di Brescia 34
Compte Rendu del' Acad. des inscriptions 34.
165. 217
Compte Rendu del' Acad. des sciences moralcs
et politiques 35. 218
2ÖO
Register.
Correspondenzblatt d. deulschen Gesellsch. f.
Anthropologie 218
Courier, The Manchester 35
'EcpTf)[jL£pt; dp^aioXoytx^ 35. 107. 218
'EcpTjfxepfs, AuSvtj;, ttj? vofMauaxiXTj? ap-/aioXoyi'a;
35. 165. 218
Ephemeris epigraphica 35
Ertesito, Akademiai 35
Ertesitö Archaeologiai 36
Forschungen, Indogermanische 36
Fundberichte aus Schwaben 107
Gallerie, Le, Nazionali Italiane 166
Gazette des Beaux-Arts 36. 107. 166. 218
Gegenwart 166
Geschichtsblätter, Rheinische 36
Giornale arcadico 166
Globus 36. 108. 166. 218
Graphic 36
Graphic, Daily 36
Grenzboten 166
Guardian 36
Gymnasium 36. 166. 218
Gymnasium, Das humanistische 108. 218
Hermathena 166
Hermes 36. 108. 166. 218
Hunyadmegyei törteneti es regeszeti tarsulat
Evkönyve 36
Jahrbuch, Biographisches 166
Jahrbuch, Geographisches 166
Jahrbuch d. Gesellsch. f. bild. Kunst zu Emden 218
Jahrbuch d. Kais. Deutschen Archäol. Instituts
108. 166. 219
Jahrbuch d. kunsth. Sammlungen des A. H.
Kaiserhauses 167
Jahrbuch d. histor. Vereins Dillingen 108
Jahrbücher, Bonner 36
Jahrbücher d. Gesellsch. f. lothring. Geschichte
u. Alterthumskunde 37
Jahrbücher, Neue, f. d. klass. Alterthum u. s. w.
37. 108. 167. 219
Jahrbücher, Neue Heidelberger 167
Jahrbücher, Neue, f. Philologie u. Pädagogik 109
Jahrbücher, Preufsische 37. 167
Jahresbericht üb. d. Fortschritte d. klass. Alter-
tumswissenschaft 219
Jahreshefte d. Österr. Archäol. Institutes 109. 219
Janus 37. 167
Independent 37. 109. 167. 219
Journal, American, of Archaeology 37. 109. 219
Journal, The Archaeological 167
Journal Asiatique 37. 167
Journal of the British Archaeological Association
37. 167. 219
Journal, Geographical 37
Journal of the Anthropological Institute 167
Journal of Philology 37. 220
Journal des Savants 37. 109. 167. 220
Journal of Hellenic Studies 37. 167
Korrespondenzblatt d. Gesamtvereins d. deutsch.
Geschichts- u. Alterthumsvereine 168
Korrespondenzblatt, Neues, f. d. Gelehrten-
u. Realsch. Württembergs 168. 220
Korrespondenzblatt d. Westdeutschen Zeit-
schrift 38. 110. 168. 220
Kritik 38
Kunst f. Alle 168
Kunstbladet 110
Kunstchronik 38. 168
Limesblatt 110. 168
Listy filologicke 110. 220
Litteraturzeitung, Deutsche 38. 110. 168. 220
Magazine, The Wiltshire 168
Melanges d'archeologie et d'histoire 38. 110. 169
Melusine 220
Memoires de l'Academie de Nimes 38. 220
Memoires de l'Acad. de Savoie 169
Memoires presentes ä l'Institut Egyptien 110
Memoires de la Societe academique etc. de
l'Aube 110
Memoires de la Societe arch. et hist. de l'Orleanais
38
Memoires de la Societe d'emulation du Doubs 38
Memoires de la Societe Nationale des Antiquaires
de France 169. 220
Memorie della R. Accad. dei Lincei 39
Miscelanea Turolense 110
Mitteilungen der Altertumskommission f. West-
falen 221
Mittheilungen der k. k. Central- Commission für
Erforsch, u. Erhalt, d. Kunst- u. histor. Denk-
male 39. 110. 169. 221
Mittheilungen üb. röm. Funde in Heddernheim 39
Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft
in Wien 39. 169. 221
Mittheilungen der geograph. Gesellschaft in
Hamburg 169
Mittheilungen der Vorderasiat. Gesellschaft 29.
221
Mittheilungen des Kais. D. Archäol. Instituts
Register.
2ÖI
Athen. Abth. 110. 169. 221
Rom. Abth. 39. 169. 221
Mittheilungen a. d. histor. Litteratur 39. III.
170. 221
Mittheilungen, Petermanns III. 170
Mittheilungen d. Vereins f. Geschichte u. Alter-
tumskunde v. Erfurt m
Mnemosyne 39. III. 170
Monatshefte, Westermann's 39
Monthly, The Atlantic 170
Monumenti antichi dell' Accad. dei Lincei 170
Musee beige 40. m. 170. 222
Museum 40. III. 170. 222
Museum, Ceske, Filologicke 40. III. 170. 222
Museum, Rheinisches 40. III. 170. 222
Muzeum, Erdelyi 40
Nachrichten üb. deutsche Alterthumsfunde 40.
170. 222
Nachrichten v. d. Kgl. Gesellschaft d. Wissensch.
zu Göttingen 170. 222
Nation, Die 40. III. 170
Nation, The 40. 170. 222
Nationalzeitung 170
Nord und Süd 170
Notizie degli Scavi 40. III. 171. 222
Otia Merseiana 172
riapvaaaoi; 112
Periodico della Societä storica di Como 170
Philologus 41. 112. 172
Portugalia 112
Post, The Morning 42
IIpaxTixct 112
Proceedings of the Society of Antiquaries of New-
castle-upon-Tyne 222
Proceedings of the Society of Biblical Archaeo-
logy 42. 112. 172
Proceedings of the Cambridge Philological
Society 42
Proces-verbaux dela Societes frangaise & numis-
matique 42
Quartalschrift, Römische 42. 112. 222
Rassegna Abbruzzese 42
R ecueil de travaux relatifs ä la philol. et ä
l'archeol. egyptiennes et assyriennes 113. 172
Regisegei, Budapest 223
Reichsanzeiger 172
Rendiconti della R. Accad. dei Lincei 42. 172.
223
Archäologischer Anzeiger 1899.
Rendiconti dell' Istituto Lombardo 172. 223
Rendiconto della Accad. di Napoli 223
Repertorium für Kunstwissenschaft 223
Review, Asiatic Quarterly 42. 223
Review, Classical 42. 113. 173. 223
Review, Contemporary 42
Review, The Edinburgh 113. 173
Review, The English Historical 173. 223
Review, The Quarterly 173
Revista de archivos, bibliotecas y museos 113. 223
Revista de la asociaciön artfst.-arqueol.Barcelonesa
113- 223
Revista cn'tica 113
Revista de Extremadura 113
Revista de Guimaräes 113. 223
Revista de Menorca 223
Revue archeologique 42. 113. 173. 224
Revue de l'Art anc. et moderne 43. 114. 173. 224
Revue beige de numismatique 114. 174. 224
Revue biblique 224
Revue celtique 114. 174. 224
Revue critique 43. 114. 174. 224
Revue epigraphique du Midi de la France 43.
114. 224
Revue des etudes anciennes 114. 174
Revue des etudes grecques 115. 174. 225
Revue des etudes juives 115. 174. 225
Revue de l'histoire des religions 44. 174
Revue historique 44. 115. 175. 225
Revue historique et archeologique du Maine 44
Revue de l'instruction publique en Belgique 115
Revue du Lyonnais 175
Revue du Midi 175
Revue des Deux Mondes 115. 175
Revue, Nouvelle 115
Revue, Nouvelle, de droit frangais et etranger 44.
115. 175. 225
Revue numismatique 44. 115. 175. 225
Revue de philologie 44. 175
Revue des questions historiques 175
Revue savoisienne 44
Revue semitique 44. 116. 225
Rivista abbruzzese 225
Rivista archeologica della prov. di Como 175
Rivista d'Italia 175. 225
Rivista italiana di numismatica 44. 175. 225
Rivista militare italiana 175
Rivista di storia antica 44. 175
Rivista storica Calabrese 44. 175
Rundschau, Neue Philologische 44. 116. 175. 225
Sitzungsberichte d. Kgl. Bayer. Akad. d.
Wissenschaften 116
19
262
Register.
Sitzungsberichte der Kgl. Preufsischen Akademie
der Wissenschaften 45. 116. 176
Sitzungsberichte d. Kgl. Böhm. Gesellsch. d.
Wissenschaften 1 76
Skrifter utgifna af K. Humanistiska Vetenskabs-
samfundet i Upsala 45
Skrifter, Norsk Videnskabs Selskabets 45
Societe d'emulation etc. du Bourbonnais 176
Societe des sciences et des arts de Vitry-le-
Francois 45
Sphinx 45. 116. 176
Stimmen aus Maria-Laach 45. 116
Studj Italiani di fdologia classica 45
Studi e materiali di archeologia e numismatica
pubbl. per cura di L. A. Milani 45
Studi storici 45
Studie s, Harvard 176.
Studi es in Classical Philology, Chicago 225
Sun, New York 45
Tidskrift, Nordisk, for Filologi 45. 116. 176
Time and the Hout 46. 176
Times 176
Times, Sunday School 46. 116. 176
Transactions of the Cumberland and West-
moreland Antiquarian Society 176
Travaux de l'Academie Nationale de Reims 177
Tribüne, New York 46
Verhandelingen d. Koninkl. Akad. van Weten-
schappen te Amsterdam 225
Vestnik C'eskych Professoru 177
Vierteljahrshefte, Württembergische, f. Landes-
geschichte 116
Vierteljahrsschrift, Historische 177
Vjesnik Hrvatskoga Arbeoloskoga Drustva 46
Wochenschrift, Berliner philologische 46. 116.
177. 225
Wochenschrift, Deutsche medizinische 226
Wochenschrift f. klassische Philologie 47. 117.
177. 226
Zeitschrift des Münchener Altertumsvereins 118
Zeitschrift für Assyriologie 178
Zeitschrift, Byzantinische 47. 178
Zeitschrift f. Ethnologie 47. 118. 178. 227
Zeitschrift, Geographische 47. 178
Zeitschrift f. d. Geschichte d. Oberrheins 118
Zeitschrift d. deutschen morgenländ. Gesell-
schaft 118
Zeitschrift f. d. Gymnasialwesen 47. 118. 179. 227
Zeitschrift f. d. österr. Gymnasien 47. 118. 179. 227
Zeitschrift, Historische 48. 179. 227
Zeitschrift f. bildende Kunst 179. 227
Zeitschrift f. Numismatik 118
Zeitschrift, Numismatische 118. 179
Zeitschrift d. Deutschen Palästinavereins 118. 179
Zeitschrift f. ägypt. Sprache u. Alterthumskunde
119
Zeitschrift des Vereins f. hessische Geschichte 179
Zeitschrift, Westdeutsche 119. 179. 227
Zeitung, Meraner 119
Zeitung, Münchener Allgemeine 48. 119. 179.227
JAHRBUCH DES INSTITUTS 1899
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INNENBILD EINER TRINKSCHALE
Lichtdruck von Paul Schah], Berlin S.O.
JAHRBUCH DES INSTITUTS 1899
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JAHRBUCH DES INSTITUTS 1899
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bei SMYRNA.
Aufgenommen von G.Weber.
Mafsstab- 1:10000.
Graph. Kunstdruckerei Rieh. Tuchs, Berlin S.42.
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