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Full text of "Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie"

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JAHRESBERICHT 


ERSCHEINÜU&EN  AUF  DEM  &EBIETE 

DER  '•   ''■  '  ''  V 

&EE1ANISCHEN  PHILOLO&IE 


HERAUSGEGEBEN  ' 

VON  DER 

frESELLSCHAFT  EIFR  DEUTSCHE  PHIIOLO&IE 

IN  BERLIN 
1883. 


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LEIPZIG 

VERLAG   VON   CARL   RE  ISSNER' 

1884. 


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Inhalt. 


Seite 

I.     Allgemeine  lexicographie  . 1 

II.     Namenforschung 4 

III.  Allgemeine  und  vei'gleichende  Sprachwissenschaft       ,  10 

lY.     Neuhochdeutsch 16 

V.     Dialekte 21 

VI.     Literaturgeschichte  .     . 26 

VII.     Altertumskunde 33 

VIII.     Kulturgeschichte 50 

IX.     Recht 62 

X.     Mythologie,    Volkskunde 69 

XI.     Ciotisch 108 

XII.     Skandinavische  sprachen 109 

XIII.  Althochdeutsch 124 

XIV.  Mittelhochdeutsch 130 

XV.     Englisch 169 

XVI.     Altsächsisch 234 

XVII.     Niederdeutsch 235 

XVIII.     Friesisch 241 

XIX.     Niederländisch 241 

XX.     Latein 245 

XXI.     Geschichte  der  germanischen  philologie 250 

XXII.     Pädagogische  abteilung.     a.  deutsch 255 

b.  englisch 283 

Register 299 


I.    Allgemeine  lexicographie. 

Wörterbiil'licr.  1.  Jacob  Grimm  und  Wilhelm  Grimm,  Deutsches 
■Wörterbuch,  fortgesetzt  von  Moritz  Heyne,  Rudolf  Hildebrand, 
Matthias  Lexer  und  Karl  Weigand,    Leipzig-,  Hirzel.  8.  liefg.  2  m. 

vierten  bandes  erste  abteilung  II.  hälfte,  fünfte  lieferung. 
bearbeitet  von  H  i  1  d  e  b  r  a  n  d. 

sechsten  bandes  neunte  bis  elfte  lieferung.  bearbeitet  von 
Heyne. 

siebenten  bandes  dritte  und  vierte  lieferung.  bearbeitet  von 
Lexer. 

vgL  Jahresbericht  1882,  no.  1.  —  IV,  I,  II,  3;  VI,  7.  8;  VII,  1. 
angezeigt  von  Burdach,  Z.  f.  d.  österr.  gymnasien.  33,661 — 684. — 
IV,  I,  II,  4;  VI,  8.  9;  VII,  2  ang.  von  Gombert.  A.  f.  d.  a.  9,  222  bis 
224.  VII,  2  ang.  Lit.  cbl.  1882  (51)  1751—52.  —  vgl.  Grcnzboteu 
1882  (44),  217—224. 

2.  A.  Gombert,  Nomenciator  araoris  oder  liebeswörter.  ein 
beitrag  zum  deutschen  wörterbuche  der  gebrüder  Grimm.  Straßburg, 
Trübner.    XI,  120  s.     8.     3  m. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (22),  774—775  von  M.  Heyne, 
welcher  die  Zusammenstellung  aller  Wörter  mit  Liebes-^  die  im  wb. 
absichtlich  unterblieb,  für  unnötig  hält.  —  eine  lobende  notiz  A.  f. 
d.  a.    9,  224-225. 

3.  Christoph  Würsl,  Ein  beitrag  zur  kenntnis  des  Sprach- 
gebrauchs Klopstocks.  (Separatabdruck  aus  dem  Jahresberichte  des 
k.  k.  zweiten  deutschen  obergymnasiums  in  Brunn  1883.)     29  s.  8. 

der  verf.  behandelt  die  spräche  Klopstocks  in  dessen  poetischen 
werken,  die  prosaischen  werden  nur  gelegentlich  herangezogen,  er 
Dotirt  die  eigentümlichkeiten,  zumal  die  neubildungen  von  Worten 
in  alphabetischer  folge  und  bemerkt  solche  fälle,  die  in  Grimms 
deutschem  wörterbuche  nicht  verzeichnet  sind ,  ausdrücklich.  an 
dieser  gewissenhaften  arbeit,  welche  im  nächstjährigen  programme 
fortgesetzt  werden  soll ,  ist  nur  auszustellen ,  dass  manche  wort- 
compositionen  und  constructionen  Klopstocks,  die  sich  aus  dem  latei- 
nischen erklären  ließen ,  nicht  auf  diesen  Ursprung  zurückgeführt 
wurden;  anderseits  wird  manches,  das  nicht  Klopstock  allein,  son- 
dern der  ganzen  spraclie,  mitunter  schon  dem  17.  Jahrhundert  eigen- 
tümlich   ist,    als    besonderheit    des   dichters    aufgeführt.      [Presch.] 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     V.     (1883.)  1 


2  AUpemeine  lexicngraphie. 

■1.  K.  Piiltz,  Initräge  zum  dt-utsclun  wiirterbuclie.  Herrigs 
archiv  69,  439—450. 

beliandelt:    iinii,   :>.\-ltgi-<.'ic/it ,   ckraut,  spargalzcii^  klopcrJioh. 

5.  K.  Biltz.  Über  den  entwurf  eines  neuen  deutschen  glossars. 
Herrigs  anliiv  (59.   1S7  — 200. 

der  aut'siitz  kritisirt  die  vorliandtncn  Ifxica  und  wünscht  die 
herstellung  eines  praktischen  liandbnchs,  welches  nicht  das  gesammte 
pprachmaterial,  wie  Grimms  Wörterbuch,  umfasst,  sondern  sich  auf 
das  für  unsere  zeit  unverstiindliche  der  älteren  sprachperioden  be- 
sclirUnkt,  d.  h.  also  für  die  ganze  deutsche  spräche  was  Schade  für 
die  illtere  zeit  ist. 

6.  G.Hauff,    Lexicalischcs.      Herrigs    arcliiv    68,    191-206. 
I.  iwigkeit  im    plural.     II.    artikel  es   in  Grimms    würterbuch. 

7.  0.  Schade,  Altdeutsches  Wörterbuch.  2.  aufläge.  Halle,  1882. 
vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  .3.  —  ang.  Literaturzeitung  188373), 

87—88  von  Roediger.  Theolog.  literaturblatt  1882,  12.  Gym- 
nasium 1,  12 — 13  von  Gemss.  —  vgl.  Xanthippus,  Ein  alt- 
deutsches Wörterbuch,  im  Mag.  f.  d.  lit.  d.  in-  und  auslands  1883,  12. 

P.  F.  Kluge,  Etymologisches  Wörterbuch  der  deutschen  spräche. 
Straßburg,  Trübner  1882.  1883.     8.     vollständig  12  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  4.  —  ang.  Z.  f.  d.  realschulwesen 
8,  97  f.  G.  G.  A.  1883  (13.  14),  384—402  von  Bezzenberger. 
Academy  1883  (561),  83  mit  einigen  berichtigungen  (zu  nuss^  Jiüpfoi). 
American  Journal  of  Philology  1882,  12.  notizen  Literaturblatt 
1883  (3),   118—119.     (5),  204. 

Elymologle.  9.  F.  Kluge,  über  deutsche  etymologie.  Vortrag, 
gehalten  auf  der  philologenversammlung  zu  Karlsruhe,  vgl.  Z.  f. 
d.    phil.    15,  255.     Germania  28,   119. 

'die  aufgäbe  der  etymologie  ist  nicht  sowol  die  frage  nach  dem 
Ursprung  des  Wortes  als  nach  seiner  entwickeluug  und  geschichte. 
dif  frage,  ob  ein  wort  lehnwort  ist,  ist  weniger  nach  spvachliclien 
als  nach  kulturgescliiclitliohen  erwügungen  zu  entscheiden,  die  ent- 
lehnung  gescliicht  fast  nie  mit  dem  einzelnen  wort,  sondern  mit  wort- 
gruppen,  die  kulturgeschiclitlich  zusamnienhUngen.  unter  demselben 
gesichtspunkt  der  gruppenbildung  sind  auch  die  neuschöpfungen  zu 
betracliten.  auch  auf  das  eigentümliche  princip  der  neubelebung 
untergegangener  worte  aus  archaistischen  und  puristischen  neigungen 
wies  der  vortragende  liin  und  erläuterte  durch  geeignete  beispiele 
seine  aufstellungen.' 

10.  Ugo  Rosa,  L'elemento  tedesco  nel  dialetto  piemontese. 
Berlin,  Calvary.     Turin,  Vincenzo  Bona.     29.  s.  8. 

nach  der  notiz  von  G.  Baist,  A.  f.  d.  A.  9,  228—230,  ein 
versuch  dif  deutschen  demente  des  Piemontesischen  etymologisch 
nachzuweisen. 


I.  Allgemeine  lexicographie.  3 

11.  K.  A.  Oberle,  Überreste  germanischen  heidentums  im 
Christentum  oder  die  Wochentage,  monate  und  christlichen  feste  etymo- 
logisch ,  mythologisch ,  symboliscli  und  historisch  erklärt.  Baden- 
Baden,  Sommermeyer.     VIII,   172  s.  8.     3  m. 

die  Schrift,  hervorgegangen  aus  vortragen,  maclit  nicht  den  an- 
spruch  neues  oder  epochemachendes  zu  leisten,  erfüllt  aber  vollstän- 
dig die  aufgäbe,  welche  der  vf.  sich  gesetzt  hatte:  den  gebildeten 
laien  über  manchen  punkt  des  kirchenjahres  aufzuklären,  der  ihm 
bislang  dunkel  war.  vf.  ist  mit  der  literatur  über  den  gegenständ 
wol  bekannt;  wenn  er  sie  absichtlich  nicht  benutzte,  wie  z.  b.  Bugge 
und  Bang,  so  wird  er  dem  buche  mehr  genütiit  als  geschadet  haben, 
im  übrigen  legt  der  vf.  dem  leser  ganz  unparteiisch  die  verschie- 
densten deutungen  vor;  es  wäre  vielleicht  wünschenswert,  dass  er 
nicht  immer,  wie  z.  b.  bei  Karfreitag,  die  auswahl  gelassen  hätte,  ob 
jemand  kar  für  deutsch,  lateinisch  oder  griechisch  halten  will;  bei 
anderen  Worten,  wie  Gründonnerstag,  ist  ja  der  zweifei  berech- 
tigt. —  das  buch  gliedert  seinen  stoff  nach  den  Überschriften:  Zeit- 
einteilung der  Germanen,  Wochentage,  monatsnamen,  feste,  christiani- 
sirung  germanischer  naturkulte,  etymologie  von  gott,  teufel  etc.; 
namen-  und  Sachregister.  —  von  der  notirung  kleiner  fehler  (z.  b. 
s.  V  Bang  statt  Bang)  kann  hier  abgesehen  werden,  der  katho- 
lische Standpunkt  des  vf.  tritt  wenig  hervor,  nur  s.  81  f.  hat  er  den 
vf.  verleitet,  von  drei  weisen  aus  dem  morgenlande  zu  reden,  das 
evangelium  kennt  keine  zahl. 

12.  F.  W.  Frikke,  Die  karolingischen  monatsnamen.  Eeform. 
zschr,  d.  ver.  f.  vereint",  d.  rechtschreibung  VI  (12). 

Spricbwdrter.  13.  J.  E.  Alsaticus,  Elsässischer  sprichwürter- 
schatz.  800  Sprichwörter  und  sprichwörtliche  redensarten.  aus  dem 
volksmunde  entnommen ,  gesammelt  und  herausgegeben.  Straßburg, 
Schmidt.     63  s.     8.     1  m. 

Elsäsische  Sprichwörter.    Mag.  f.  d.  lit.  d.  in-  u.  auslands  1882,  3. 

14.  A.   Birlinger,   Sprichwörter.     Alemannia  10,  165 — 66. 

15.  A.  Birlinger,  Zur  sprichwörterliteratur.  Alemannia 
XI,  145. 

hinweis  auf  zwei  Schriften,  welche  an  Sprichwörtern  reich  sind: 
Hainhof  er  s  reise  und  die  Schmiede  des  politischen  glucks. 

16.  Jos.  Haller,  Altspanische  Sprichwörter  und  sprichwört- 
liche redensarten  aus  den  zeiten  vor  Cervantes,  ins  Deutsche  über- 
setzt, in  spanischer  und  deutscher  spräche  erörtert  und  verglichen 
mit  den  entsprechenden  der  alten  Griechen  und  Römer,  der  Lateiner 
der  späteren  zeiten,  der  sämtlichen  germanischen  und  roma- 
nischen Völker  und  einer  anzahl  der  Basken,  endlich  mit  sachlichen, 
sprachlichen,  geschichtlichen,  literarhistorischen,  biographischen,  geo- 
graphischen und  topographischen  erläuterungen  versehen,  nebst  vor- 

1* 


4  n.  Namenforschung. 

v.ort ,    einleituiig,    index    und    einem    kleinen    anliang.      Regensburg, 
Manz  i.  coniui.     I  teil.     XXXII,  652  s.  8.     15  m. 

vgl.  auch  die  ankündigung  des  Werkes  in  Das  ausländ  1882,  18. 
17.  0.  Kl e mich  und  E.  Looß,  Deutsch-fremdsprachliches 
citatenlexicon.  samuilung  gangbarer  fremdsprachlicher  sentenzen, 
phrasen,  sprichwiirter  etc.  in  deutsch-alphabetischer  anordnung  nach 
den  hauptbegritl'en  oder  Stichwörtern.  Leipzig,  A.  Krüger.  VII, 
270  8.   12.     2,80  m. 

18.  J.  Leopold,  Berufsnamen  in  Sprichwörtern.  Taalstudie 
IV  (6),  380. 

19.  .T.  Leopold,  Die  nnmeralia  in  Sprichwörtern  und  redens- 
arten.     Taalstudie  IV  (5),  301  f. 

20.  C.  Lier,  Deutsche  Sprichwörter  durch  beispiele  erläutert 
und  zum  Verständnis  gebracht.  Langensalza,  schulbuchhandlung. 
IV,  31  s.     8.     0,30  m. 

21.  R.  Mulden  er,  Das  buch  vom  wetter  oder  das  wetter  im 
sprüchwort.     Bernburg,  Bacmeister.     IV,   154  s.     8.     1,20  m. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (6)  von  Dunger. 

22.  Oskar  Wächter,  Altes  gold  in  deutschen  sprüchwörtern. 
(coUection    Spemann   43.)      Stuttgart,    Spemann.     216    s.      8.     1   m. 

Emil  Henrici. 


II.    Namenforschung. 

23.  Sauer,  Die  ältesten  lehnsbücher  der  herschaft  Bolanden. 
Wiesbaden,  Xiedner.     1882.     99  s.     8. 

Verzeichnisse,  deren  originale  enthalten  sind  und  sich  im  archiv 
zu  Wiesbaden  befinden;  das  ältere  ist  1194  von  Werner  II  von 
Bolanden  und  seinem  Schreiber  Johann  von  Flomborn  verfasst,  das 
zweite  ist  aus  der  mitte  des  13  jhs.  —  beide  stücke  enthalten  eine 
große  fülle  urkundlich  sicherer  orts-  und  personennamen,  welche  in 
einem  register  s.  87  f.  aufgeführt  sind,  eine  anzahl  deutscher  voca- 
beln  ist  s.  99  zusammengestellt.  —  ang.  Lit.  cbl.    1883,  687. 

24.  E.V.  E.  Roth,  Bruchstück  eines  güterrotuls  des  klosters 
Rupertsberg.  saec.  12.  Correspondenzbl.  d.  deutscheu  gesch.  u. 
altertumsvereine  1882,  54  f. 

enthält  nach  Germania  28,  437  viele  orts-  und  personennamen 
in  ahd.  form. 

25.  M.  R.  Bück,  Bemerkungen  zu  den  orts-  und  personen- 
namen der  Codices  traditionum  Weingartensium  im  IV.  bände  des 
Württembergischen  urkundenbuchs.  Würt.  vierteljahrshefte  f.  landes- 
gesch.     6  (13),  223—229. 


IL  Namenforschung. 


Personennamen. 

26.  K.  G.  Andresen,  Konkurrenzen  in  der  erklärung  der 
deutschen  geschleclitsnamen.  Heilbronn,  Henninger.  IV,  114  s.  8. 
3  m. 

vgl.  jahresbericlit  1882,  no.  25.  —  eine  ausführliche  anzeige 
Literaturblatt  1883  (9),  344—348  von  P.  Pietsch,  welcher  be- 
sonders auf  den  anteil  hinweist,  welchen  die  verschiedenen  mundarten 
an  der  nanienbildung  haben.  —  vgl.  aucli  Grenzboten  1882,  42  u. 
1883,  20  (deutsche  farailiennamen  aus  frauennamen). 

27.  K.  G.  Andresen,  Heutige  geschlechtsnamen  aus  hrod, 
hruod.     Germania  28,  46 — 50. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  24.  —  in  den  heute  auf  i-ot  zurück- 
führenden namen  findet  der  aufsatz  überwiegend  nur  ableitungen  von 
dem  mit  //  anlautenden  nomen:  die  ableitung  von  der  färbe  i'ot  gilt 
für  zweifelhaft,  die  noch  vorhandenen  namen  werden  nach  den  alten 
formen  geordnet  aufgezählt. 

28.  V.  d.  Gabelentz,  Die  entstehung  der  deutschen  familien- 
namen.  Mitt.  d.  geschichts-  und  altertumsforschenden  gesellsch.  d. 
Osterlandes  V,  45. 

29.  A.  Heintze,  Die  deutschen  familiennamen.     Halle  1882. 
vgl.   Jahresbericht    1882,    no.    23.  —  ang.    Literaturblatt    1882 

(11),  414 — 419  von  Pietsch;  erwiderung  von  Heintze  und  bemer- 
kung  von  Pietsch  ebenda  1883  (2)  83—84.  —  vgl.  auch  L.  Frey- 
tag, A.  Heintze,  Die  deutschen  familiennamen.  Mag.  f.  d.  lit.  d.  in- 
u.  auslands  1883,  17. 

30.  W.  K  n  0  r  r ,  Die  familiennamen  des  fürstentums  Lübeck. 
II.  Programm,  1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  33.  —  eine  lobende  notiz  A.  f.  d. 
a.  8,  370. 

31.  Jos.  0  bergfö  11,  Gottscheer  familiennamen.  festgabe  zur 
feier  des  zehnjährigen  bestandes  des  gj'mnasiums  zu  Gottschee  1882. 
Laibach,  v.  Kleinmaj'r  und  Bamberg  1882.     21  s.  8.     0,50  m. 

32.  G.  Schuller,  Ausgestorbene  namen  in  Trappold.  Kor- 
respondenzbl.  der  ver.    f.  Siebenbürg,    landesk.     1883    (3),    45 — 46. 

aus  dem  'gemeinbuch'  von  1684. 

33.  J.  Trötscher,  Die  ältesten  Egerer  familiennamen.  Pro- 
gramm  des  stats-ober-gj'mnasiums    zu  Eger  (Böhmen).     XVII  s.    8. 

nach  des  archivars  Gradl  druckfertigem,  bis  1322  reichendem 
urkundenbuch  von  Eger,  und  andern  quellen  bis  anfang  des  15.  jahrh. 
3  klassen:  von  wolinsitz  und  heimat,  von  beschUftigung  oder  äuHerem, 
von  ad.  personennamen  hergeleitete  familiennamen.  * 

34.  Weigelin,  Einige  familiennamen.  Correspondenzbl.  f.  d. 
gelehrten  und  realschulen  Württembergs  28,  11. 


(^  II    Namenforschung. 

35.  'Roltert  Ferguson,  Surnamesasa Science.  London, Routledg:e. 
nach    der   anzeige  von  lUind,    Mag.  f.  d.  lit.  d.  in-  und  ausl. 

18.S3,  574  f.,  Iiemüht  sich  der  vf.  nachzuweisen,  dass  der  aegl.  teil 
der  englischen  namen  weit  größer  ist  als  bisher  angenommen  wurde.  — 
die  anzeige  von  Grant  Allen,  Academy  no.  579,  s,  396  f.  weist 
dagegen  an  mehreren  beispielen  nach,  dass  die  ableitungen  jetziger 
englischer  namen  von  aegl.  oder  ahd.  formen  öfter  philologische 
Sicherheit  vermissen  lassen,  auch  versucht  der  vf.  mitunter  die  zu- 
riiekfülnung  aut  vermutete  personenamen ,  wo  die  herleitung  von 
Ortsnamen  weit  wahr.scheinlieher  ist.  wider  andere  namen.  denen 
er  germ.  Ursprung  gibt,  stammen  dagegen  eher  aus  dem  irischen, 
dennoch  gesteht  der  rec.  zu,  dass  der  vf.  einer  ganzen  anzahl  von 
namen  richtig  einen  früheren  Ursprung  nachgewiesen  habe,  als  man 
bisher  annahm.  —  auch  der  recensent  des  Athenaeums ,  no.  2906 
s.  9  f.,  erkennt  fleiß  und  Sorgfalt  des  vf.  an,  ist  jedoch  ebensowenig 
von  der  richtigkeit  mancher  ableitungen  aus  den  älteren  perioden 
der  germ.  sprachen  überzeugt.  —  ang.  auch  The  Antiquary  YIL  263. 

36.  G.  A.  C  a  r  t  h  e  w ,  The  Origin  of  Famih'  or  Sur  Names, 
with  special  reference  to  those  of  the  Inhabitants  of  East  Dereham, 
in  the  County  of  Norfolk.     Norwich,  Gosse  &  Co.     16  s.     4. 

angez.  Athenaeum  no.  2881,  s.  51.  Antiquar}'  VII,  73.  eine  an- 
spruchslose Vorlesung,  die  jedoch  manches  interessante  enthalten  soll. 

37.  Arthur  H.  Brown,  Double  Christian  Xames.  Athenaeum 
nu.  2900,  s.  868. 

weist  auf  einer  grabinschrift  vom  jähre  1533  das  vorkommen  zweier 
Vornamen  bei  einer  frau  nach ,  gegenüber  einer  bemerkung,  die  das 
vorkommen  derselben  in  der  zeit  vom  15. — 17.  jh.  bezweifelt;  Walter 
Rye  no.  2901,  s.  700  vermutet,  dass  die  Inschrift  falsch  gelesen 
sei,  worauf  F.  Creeny  no.  29(i2,  s.  729  die  lesung  Browns  bestätigt. 
Eye  behauptet  jedoch  auf  grund  genauerer  besichtigung  no  2903,  s. 
762,    dass  es   die  namen  zweier  ehefrauen  seien. 

38.  K.   Hofmann,   Ahd.   eigennamen.      Z.  f.  d.  a.  27,    312. 
aus  einem  Füßner  codex  der  Regula  S.  Benedicti,  9.  jh.,  etwa 

4<>  namen  one  weitere  bemerkung  abgedruckt. 

39.  J.  Leopold,  Eigennamen  als  gattungsnamen  in  redens- 
arten  und  Sprichwörtern. 

Taalstudie  IV,  218  f. 

40.  .T,  Leopold,  Die  verwandtschaftsnamen.  Taalstudie  IV, 
237  f. 

41.  Zahn,  Deutsche  personennamen  in  Italien.  Anz.  f.  künde 
d.  deutschen  vorzeit  1883,  2. 

42.  Was  bedeutet  mein  taufname?  erklärung  von  100  vor- 
naiuen  mit  bezüglichen  Sentenzen  und  lebensskizzen.  Halle,  Petersen. 
30  8.  16.     0,20  ra. 


II.  Namenforschung.  7 

43.  Die  bedeutung  der  gebräuchlichsten  Vornamen.  2.  auflade. 
Hamburg,  expedition  der  erholungsstunden.     16  s.  8.     0,20  m. 

44.  Nie  mann,  die  bedeutung  des  namens  Kloppenberg.  — 
was  bedeutet  der  nanie  Zeller.  Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  von  Osnabrück. 
1882.     bd.  12. 

45.  E.  Förstemann,  Thumelicus.     Germania  28,  188  —  190. 

der  zweite  compositionsbestandteil  wird  zu  Uks,  got.  leiks  ge- 
stellt; in  dem  ersten  teile  wird  wegen  des  gleichen  anlauts  mit 
Thusnelda  eine  verschreibung  für  Thns}ielikus  vermutet,  so  dass  der 
söhn  des  Armin  etwa  'riesenleib'  geheißen  hätte. 

46.  L.  Schmidt,  Über  den  namen  Arminius.  Germania  28, 
342—346. 

da  es  bei  den  Germanen  nicht  sitte  war,  gottesnamen  ohne  bei- 
satz  als  Personennamen  zu  verwenden,  hält  vf.  die  deutung  Arviin  = 
Irviiii  für  unzulässig,  vermutet  vielmehr  darin  einen  römischen 
gentilnamen,  welchen  der  Cheruskerfürst  als  römischer  bürger 
angenommen  hatte,  eine  gcns  Anni?iia  weist  vf.  nun  in  der  tat  in- 
schriftlich nach,  jedoch  erst  seit  dem  2.  jh.  p.  Chr.  (ref.  hält  es 
daher  für  möglich,  dass  die  spätere  Germanomanie  der  Römer  zur  ent- 
stehung  solches  gentilnamens  nach  deutschem  vorbilde  geführt  habe), 
auch  den  Thumelicus  hält  vf.  für  nicht  deutsch.  —  vgl.  die  vorige  no. 

Ortsname  n. 

47.  0.  freiherr  Grote,  Lexicon  deutscher  Stifter.  Osterwieck, 
1883.     3.  u.  4.  Ifg.  s.  129—255.     8.     ä  1  m. 

die  2.-4.  Ifg.  (1882)  ang.  A.  f.  d.  a.  9,  214—219  von  A.  M. 
Weiss.  —  vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  42. 

48.  W.  Arnold,  Studien  zur  deutschen  culturgeschichte. 
Stuttgart,  Cotta  1882.     VII,  352  s.  8.     6  m. 

nach  dem  Lit.  cbl.  1883  (1),  11  behandelt  ein  hier  zum  ersten 
male  gedruckter  aufsatz:  die  Ortsnamen  als  geschichtsquelle.  auch 
der  folgende  aufsatz  'die  deutschen  stamme  im  Elsass  und  Lothringen' 
stützt  sich  wesentlich  auf  die  Ortsnamen. 

49.  A.  Birlinger,  Die  Hohenzollerischen  flurnamen  I.  Wald- 
namen.    Alemannia  X  (3),  233—253. 

die  Zusammensetzungen  mit:  wald,  hart,  schachen,  wit  weit, 
liolz,  brand.  buch,  hau,  stock,  hurst,  10  loch  loh  lau,  busch  bosch 
schnait  standen,  ach  achi,  linde  eiche  fore  erle  birke,  aspe  hasel 
weide  Wacholder  brombere  felben  eschen  maßholder,  bäum  baum- 
garten. 

50.  A.  Birlinger,  Die  namen  Schönbuch  und  Blaubeuren. 
Alemannia  XI,  146—148. 

der  erste  name  führt  auf  diic/i  (wald),  der  zweite  auf  Imr  (Woh- 
nung), aber  die  ableitung  von  schön  und  blau  ist  nicht  sicher. 


p  II.  Namenforscbunp. 

51.  G.  Bosse vt.  Per  name  Crailsheim.  Würtenberg.  viertel- 
jahrhefte  f.  landesp'scli.     5  (3),  284—287, 

52.  M.  K.  Bück,  Die  namen  unserer 'welschen  dürfer'.  Wiir- 
tenberg.     vierteljahrsheftc  f.  landensgeschichte  VI,   1. 

53.  M.  K.  Bück,  Der  nanie  Überlingen.  Schriften  des  Vereins 
für  geschichte  des  Bodensees,     heft  XI,  s.   111  — 114. 

der  verf.  gibt  folgende  erklärung:  der  erste  bestandteil  des 
wertes  Ibo)\  Ibur ,  Ibir  ist  als  name  eines  Longobardenfürsten  bei 
Paulus  Diaconus  I,  3  und  7  belegt,  kommt  auch  mit  der  dimunitions- 
endung  -icho  vor:  Ihurico,  Ibricho.  der  zweite  teil  ist  das  patrony- 
mische  -iug  als  dativ  plur.  also  Überlingen  soviel  als  da  zc  den 
Hmrlin^cti  =  hier  bei  den  sülinen,  Schutzbefohlenen  des  löur.  im 
weitern  richtet  sicli  Bück  gegen  die  früheren  erklärungen  des  Wortes. 

54.  M.  E.  Bück,  Orts-  und  flurnamcn.  Alemannia  X  (3) 
217—218. 

1.  traie  treue  tnije  troje  treige,  ein  lehn  wort  aus  dem  roma- 
nischen, erscheint  als  namenbildender  bestandteil  mit  der  bedeutung 
fu/sz^'eg  im  Elsass,  in  "Wallis,  Tirol.  —  2.  zu  Alemannia  X,  26. 
64.  Verbesserungen  und  vorschlage.  —  3.  Elsassische  namen. 

55.  M.  R.  Bück,  L.  Laistner,  K.  Christ,  Flur-  und 
Ortsnamen.     Alemannia  10,  63 — 72. 

56.  Sim.  Widmann,  Wisibada.  Neue  jalirb.  für  phil.  und 
päd.     127  (7)  492. 

gegen  I.  G.  Cuno's  auf  einer  gefälschten  Inschrift  beruhende 
deutung  des  namens. 

57.  Decker,  Namen  von  Auren,  gewannen  und  sonstigen  ört- 
lichkeiten im  südöstlichen  Odenwalde.  Quartalblätter  d.  bist.  ver. 
f.  d.  großherzogt.  Hessen  1882,  15  —  18. 

58.  Th.  Thele.  Der  name  des  berges  Hohenzoller.  2.  Hermes- 
Mercurius-Wuotan.  progr.  d.  höh.  bürgerschule  zu  Hechingen  1883 
[pr.  no.  445]. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  65  und  unten  (mythologie). 

59.  Uibeleisen,  Kleine  beitrage  zur  ortsnamenforschung. 
Korrespondenzbl.  d.  westdeutschen  zeitschr.     I.  (3  ,  23. 

60.  F.  V.  Zillner,  Das  wasser  in  Salzburgischen  flur-  und 
Ortsnamen.     Mitt.  d.  gesellsch.  f.  Salzburger  Landeskunde  22,  37 — 61. 

61.  Kämmel,  Pie  slavischen  Ortsnamen  im  nordöstlichen  teile 
Niederösterreichs.     Archiv  f.  slav.  philol,     7  (2). 

62.  Beyersdorf,  Slavische  streifen.  8.  s.  65 — 120  (an- 
läge zu  Baltische  Studien  32,  2). 

enthält  (nach  der  Germania  28,  438)  die  slavischen  ortsnamen 
der  kreise  Franzburg,  Grimmen,  Greifswald  und  der  insel  Rügen.  — 
die  fortsetzung  Baltische  Studien  33  (1),  13 — 64  behandelt  gleich- 
falls die  insel  Rügen. 


II.     Namenforschung.  9 

63.  Gustav  Hey,  Die  slavisclien  Ortsnamen  des  königreichs 
Saclisen.  pr.  d.  realscliule  zu  Döbeln  [pr.  no.  504].  Döbeln,  Schmidt 
i.  comm.     55  s.     4.     1,85  m. 

behandelt  in  alphabetischer  folge  195  slavische  wortstämme, 
Avelche  häufig  zur  namenbildung  verwendet  werden. 

64.  G.  Hey,  Über  den  slavisclien  namen  Berlin.  Ilerrigs  archiv 
69,  201—206. 

leitet  den  namen  von  dem  slav.  worte  ab,  welches  wasserrechen, 
flossrechen,  flossholzfang  bedeutet,  d.  h.  ein  gerüst  zum  auffangen 
des  flossholzes. 

65.  J.  Killisch,  Berlin,  der  name  der  deutschen  kaiserstadt, 
sprachlich,  geographisch  und  geschichtlich  erklärt.  12.  aufläge. 
Berlin,  Bohne.     16  s,     8.     0,30  m. 

die  zwölfte  aufläge  dieser  schrift  erklärt  sich  daraus,  dass 
der  artikel  die  ständige  programmabhandlung  oder  prospectfolie  einer 
Unterrichtsanstalt  ist. 

66.  P.  Kühnel,  Die  slavisclien  ortsnamen  in  Mecklenburg- 
Strelitz.  II.  teil.  pr.  d.  gj^mn.  zu  Neubrandenbnrg.  [pr.  no.  595]. 
Neubrandenburg,  Brünslow  i.  comm.     56  s.     4.     2  m. 

über  den  I.  teil  (abdruck  mit  nachtragen  aus  dem  Jahresbericht 
d.  ver.  f.  Mecklenburg,  gesch.  46,  1)  vgl.  Jahresbericht  1881,  no. 
81  und  die  anzeigen  von  Jagic,  Archiv  f.  slav.  philol.  5,  659; 
J.  AViggers,  Histor.  zschr.  50,  135.  —  ein  III.  teil  wird  er- 
scheinen. 

67.  Oskar  Weise,  Die  slavischen  ansiedlungen  im  herzogtum 
S.-Altenburg,  ihre  gründung  und  germanisirung.  pr.  d.  gymn.  z. 
Eisenberg  [pr.  no.  620].     23  s.  4. 

die  arbeit  stützt  sich  wesentlich  auf  die  ortsnamenforschung  und 
stellt  die  slavischen  namen  des  landes  s.   16  f.  zusammen. 

68.  Lohmeyer,  Was  bedeutet  der  name  Pyrmont?  Herrigs 
archiv  70,  1. 

69.  Lobe,  Der  name  Altenburg.  Mitt.  d.  geschichtsforschenden 
gesellschaft  d.  Osterlandes.     YIII. 

70.  W.  Brehmer,  Die  Lübecker  Straßennamen.  Hansische 
geschichtsblätter  1880  —  81. 

71.  H.  Lemcke,  Die  älteren  Stettiner  Straßennamen.  Stettin, 
1881. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  82.  —  ang.  von  Haag,  Sybels 
zschr.     50,  521. 

72.  J.  Wolff,  Zur  etymologie  siebenbürgischer  fluss-  und 
bachnamen.     Arch.  f.  siebenbürg,  landeskunde  17,  3. 

Emil  Henrici. 


10  III-  Allgemeine  und  vergleichende  Sprachwissenschaft. 

111.  Allgemeine  und  vergleichende  Sprachwissenschaft. 

1.  Laut  p  hysio log ie. 

73.  Ed.  Sievers,  Grundzüge  der  phonetik. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  113.  —  besprochen  von  Henry 
Sweet,  Academy  no.  556,  s.  472,  der  mit  genugtuung  hervorhebt, 
dass  Sievers  sich  nunmehr  zur  englisch-skandinavischen  schule  be- 
bekennt; er  meint  jedocli,  dass  S.  zu  weit  gehe,  wenn  er  kein  über- 
sichtliches phonetisches  system  aufstellen  wolle,  und  bedauert,  dass 
der  verf.  des  trefflichen  Werkes  nicht  mehr  zeit  gehabt  liabe,  auf 
einzelheiten  einzugehen. 

74.  Isidor  F I  o  d  s  t  r  ö  m ,  Zur  lehre  von  den  consonanten. 
Bezzenbergers  beitr.  zur  künde  der  indog.  sprachen.  1883.  VIII 
s.  1—35. 

die  abhandlnng  wird  sehr  gerühmt. 

75.  G.  Michaelis,  Üb.  d.  physiologie  und  Orthographie  der 
Zischlaute ,  mit  besonderer  rücksicht  auf  die  Heysesche  regel.  zu- 
gleich als  2.  atifl.  d.  schrift:  'üb.  d.  phys.  u.  orth.  der  s-laute, 
1863.'     Berlin,  Mittler  u.  Sohn.     94  s.     8.  2  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1883  (23)  s.  809 :  'äußerst  reichhaltige  geschichte 
der  Scheidung  und  Unterscheidung  der  verschiedenen  s-laute.'  —  Zs. 
f.  d.  Realschulw.  VIII,  371.  —  Literaturzeitung  1883  (27)  s.  959 
von  Joseph  Seemüller. 

76.  Bon  aparte,  The  simple  sounds  of  all  the  living  sla- 
vonic  languages  compared  with  those  of  the  principal  new-latin  and 
germano-scandinavian  tongues.  Transactions  of  the  Philological 
Society  1880—81.     P.  III. 

2.  S  p  r  a  c  h  p  h  i  1 0  s  0  p  h  i  e  und  allgemeine  s  p  r  a  c  li  k  u  n  d  e. 

77.  Ludw.  Noire,  Die  lehre  Kants  und  der  Ursprung  der 
Vernunft.     Mainz,  Diemer  1882.     414  s.     gr.  8.     9  m. 

das  werk  geht  aus  von  den  ergebnissen  der  Sprachforschung 
und    sprachphilosophie.    —   ang.    Lit.    cbl.    1883    (38)    s.    1332    f. 

78.  Wilh.  V.  Humboldt,  Sprachphilosophische  werke,  herausg. 
u.  erkl.  von  H.  Steinthal.  1.  hälfte.  Berlin,  Dümmler.  256  s. 
8.     6  m. 

eine  neue  ausgäbe  der  sprachphilos.  werke  Humboldts  von  dem 
vorzüglicliston  kenner  derselben ,  der  dazu  den  handscliriftlichen 
naclilass  Humboldts  benutzt  hat.  Steiuthals  einleitungen  und  an- 
mt'rkungen  sind  ein  unschätzbares  hilfsmittel  zum  Verständnis  der 
äußerst  schwierigen  schritten.   —  ang.  Lit.  cbl.  1883  (37)  s.  1315  f. 


III.  Allgemeine  und  vergleichende  Sprachwissenschaft.  \\ 

79.  Wilh.  V.  Humboldt,  Über  d.  Verschiedenheit  des  mensch- 
lichen Sprachbaues  und  ihren  einfluss  auf  die  geistige  entwickelung 
des  menschengeschlechtes.  herausgegeben  und  erläutert  von  A.  F. 
Pott,  mit  personen-,  sach-  und  Wortregistern  von  A.  Vaniöeck. 
3.  ausgäbe.     Berlin,  Calvary.    XV,  569  s.     8.     4,50  m. 

80.  Neubürger,  Das  Verhältnis  der  Sprachforschung  zur 
anthropologie.  Correspondenzblatt  d.  deutsch,  gesellsch.  f.  Anthropo- 
logie 1882,  s.  148  —  152. 

81.  Fr.  Steh  lieh.  Die  spräche  in  ihrer  beziehung  zum 
nationalcharakter.  Deutsche  zeit-  und  Streitfragen  no.  165.  Berlin, 
1882.     48  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.   143. 

82.  Theophilus  Hahn,  On  the  science  of  language.    Capstadt, 

1882.  37  s.     8. 

ang.  Lit.  cbl.  1883  (7).     s.  224. 

83.  C.  Abel,  Linguistic  Essays. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  70.  —  Athenaeum  no.  2869,  s,  531, 
eine  erwiderung  des  Verfassers  auf  die  a.  a.  o.  erwähnte  besprechung 
seiner    aufsätze.      vgl.    Magazin   f.    d.    literatur    d.   in-  u.    ausländes 

1883,  3  (Lazarus);  Ztschr.  f.  Völkerpsychologie  14,  2. 

84.  L.Adam,  Les  classifications,  l'objet,  la  methode,  les  con- 
clusionsdelalinguistique,  Paris,  MaisonneuveetCo.   1882.  VII,  96  s.  8. 

85.  L.  Adam,  La  linguistique  et  la  doctrine  de  l'evolution. 
Revue  de  linguistique  1882.     XV,   1. 

86.  F.  Thessalus,  Traite  de  l'origine  du  langage  ou  for- 
mation  et  deformation  des  mots.  Bruxelles,  Gay  et  Douce  1882. 
240  s.     8.     10  fr. 

87.  F.  Masing,  Lautgesetz  und  analogie  in  der  methode  der 
vergleichenden  Sprachwissenschaft.  St.  Petersburg,  buchdr.  d.  K. 
A.  d.  W.     54  s.  8. 

ang.  Lit.  cbl.  1883  (39)  s.  1376  v.  Bgm.:  'die  schrift  sei  allen, 
die  in  möglichster  kürze  über  alle  hauptpunkte  orientirt  sein  wollen, 
bestens  empfohlen.' 

88.  C.  Hermann,  Zur  vergleichenden  philologie.  Neue  jahrb. 
f.  phil.  und  päd.     1882,  s.  241—252. 

89.  G.  Vogrinz,  Zur  kasustheorie,  progr.  d.  gymn.  zu 
Leitmeritz  1882. 

vgl.  Zeitschr.  f.  Völkerpsychologie  14,  2  (Ziemer). 

90.  I.  S.  S  t  r  0  d  t  m  a  n  n ,  Sprachvergleichende  begriifs-etymo- 
logien.     Hamburg,  Grüning.     55  s.     8.     1,50  m. 

ang.  von  Bgm.  Lit.  cbl.  1882  (52),  s.  1787:  'der  verf.  ist 
allzusehr  dilettant,  als  dass  seine  arbeit  empfohlen   werden  könnte.' 

91.  H.  Schult s,  Volksetymologie.     Europa  1882,  no.  14,  15. 


12  ni.  Allgemeine  und  vergleichende  Sprachwissenschaft. 

92,  A.  S.  Palmer,  Folk  Etymology,  a  dictiouary  of  verbal 
corniptions  of  words  perverted  in  form  or  meaning  by  false  deri- 
vatiun  ur  mistaken  analogrv.  London.  I^ell  and  Sems  1882.  692  s. 
8.     21   sh. 

Vgl,  Athenaenm  1882,  23,  Dec;  Academy  no.  559. 

93,  J.  Kaufmann-Hartenstein,  Über  die  wichtigsten 
resnltate  der  Sprachwissenschaft,  Solothurn,  Jent  und  Gassmann. 
99  s.     8.     3  m. 

ang.  von  Jülg  Literaturzeitung  s.  1883  (25)  s,  877  ft. ,  der 
die  Schrift  auHorordentlich  empfiehlt;  derselbe  citirt  aber  eine  be- 
merkung  des  Verfassers,  die  nicht  sehr  grolle  spraclikenninisse  ver- 
rät, nämlich,  dass  für  die  zahl  1000  jedes  volk  bei  den  indoger- 
manen  eine  besondere  bezeichnung  habe,  herr  Jülg  berichtigt  dies 
auch  ungenügend,  indem  er  sagt,  dass  Inder,  Iranier,  Armenier, 
Griechen  dieselbe  bezeichnung  für  1000  haben;  auch  Italer  und  Kelten, 
Germanen,  Balten  und  Slaven  stimmen  darin  überein. 

94:.  E.  Cruel,  Die  sprachen  und  vülker  Europas  vor  der  ari- 
schen einwanderung.     Detmold,  Mayer,     174  s.     8.     2,50  m. 

angez.  Lit.  cbl,  1883  (19),  s,  664  f.  Literaturzeitung  188^ 
(22;  s,  771  f, 

3.  Indogermanische  sprachen, 

95,  H.  v,  d,  Pfordten,  Die  frage  nach  den  Verwandtschafts- 
verhältnissen der  indogermanischen  sprachen.     Ausland  1883,  nr,  3. 

eine  ziemlich  ausführliche  darstellung  der  diese  fragen  berüh- 
renden hypothesen. 

96,  0.  Schrader,  Sprachvergleichung  und  Urgeschichte,  lin- 
guistisch-historische beitrage  zur  erforschung  des  indogermanischen 
altertums.     Jena,  Costenoble.     X,  490  s.     8.     11  m. 

97,  F.  P>lumentritt,  Die  Sprachgebiete  Europas  am  ausgange 
des  mittelalters,  verglichen  mit  den  zuständen  der  gegenwart.  no. 
82  der  Sammlung  gemeinnütziger  vortrage,  hrsg.  vom  Deutschen 
vereine  zur  Verbreitung  gemeinnütziger  kenntnisse  in  Prag.  22  s. 
8.     0,80  m. 

98,  J.  Kirste,  L'origine  des  sons  cerebraux.  Eevue  de  lin- 
guistique  XV,  1, 

99,  H.  Hübschmann,  Indogerm.  .s\t.  Ztschr.  f,  vgl.  sprach- 
forsch,    27,  329—30.    entgegnung  von  Joh.  Schmidt,  eb.  330— 34. 

es  handelt  sich  um  die  behauptung  Joh,  Schmidts,  dass  .y  -j-  i- 
im  indogermanischen  bisweilen  zu  ts  geworden  sei. 

I(i0.  Joh.  Schmidt,  Der  locativ  sing,  und  die  griechische  t- 
declination.     Ztschr.  f,  vergl.  spracht.  27,  287—309. 

vf.  weist  nach,  dass  der  indogermanische  locativ  der  /-stamme 
auf  -r  ausgelautet   habe,     dem   entspreche  genau   das  arische  -n  (s. 


III.  Allgemeine  und  vergleichende  Sprachwissenschaft.  13 

agnä,  ag)iau) ,  das  lat  -e  in  nirc  u.  a.,  das  litauische  -c  in  szale, 
degte;  in  hom.  n6).\\i ,  altatt.  7cbhj  und  ebenso  in  got.  anstai  aus 
*mistäi  sei  das  locativsuffix  der  consonantischen  stamme  an  den  fer- 
tigen locativ  des  /-Stammes  angetreten,  der  ursprüngliche  locativ  der 
?^stämme  habe  auf  cu  ausgelautet;  also  müsse  das  -c  der  z'-stämme 
aus  -i'i  entstanden  sein,  da  sich  nun  in  sanscr.  sakha,  ras  =  lat. 
r't's  ganz  derselbe  verlust  eines  i  zeige,  so  schließt  Schmidt  auf 
ein_lautgesetz,  dass  indogerm.  et  im  auslaut  und  vor  consonanten 
zu  e  zusammengezogen  sei. 

101.  F.  Spiegel,  La  declinaison  des  mots  en  a  dans  les  lan- 
gues  aryaques.     Museon,  Revue  internationale,  no  3.    Bruxelles  1882. 

102.  V.  Henry,  Esqulsses  morphologiques,  considerations  ge- 
nerales  sur  la  nature  et  l'origine  de  la  tlexion  indo  -  europeenne. 
Museon,  Revue  internationale,  no.  3—  4.     Bruxelles  1882. 

103.  F.  W.  Culmann,  Etymologische  aufsätze  und  grundsätze 
h.  VI,  Umschau  auf  dem  gebiete  der  historischen  Zeitformen  und 
ihrer  augmente.     Straßbnrg,  Schmidt.     48  s.  8.     1,20  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882  no.  68,  —  ang.  Lit.  cbl.  1883  (27) 
s.  944:  'mit  jeder  wissenschaftlichen  methode  in  Widerspruch  stehend.' 
Philol.  Rundschau  1882,  43. 

104.  W.  D.  Whitney,  Allgemeine  betrachtungen  über  das 
System  der  indo -europäischen  casus  (engl.j.  Transactions  of  the 
American  Philological  Association  1882. 

105.  Isid.  Vondräßek,  Sprachvergleichendes  zu  dem  be- 
stimmten artikel.  jahresber.  d.  öffentl.  stiftsobergymuasiums  der 
Benedictiner  in  Braunau  in  Böhmen.     1883. 

verf.  bespricht  kurz  die  bildung  des  bestimmten  artikels  im 
griechischen,  den  romanischen  sprachen,  deutschen  und  englischen 
(s.  3  — 16)  und  wendet  sich  dann  zu  einer  eingehenden  erörterung 
seines  gebrauches  in  diesen  sprachen,  indem  vf.  in  der  regel  vom 
griechischen  ausgeht,  weist  er  nach,  dass  die  übrigen  sprachen  im 
großen  und  ganzen  in  der  Verwendung  des  artikels  damit  überein- 
stimmen; abweichungen  sucht  er  zu  erklären,  die  abhandlung  ist 
lesenswert  und  besonders  denjenigen  zu  empfehlen,  die  sprachlichen 
Unterricht  erteilen;  vergleichuugen  mit  andern  sprachen  erleichtern 
häutig  dem  schüler  das  Verständnis. 

106.  Herm.  Ziemer,  Junggrammatische  streifzüge  im  gebiete 
der  syntax. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  89.  —  weitere  anzeige  Literatur- 
zeitung 1882  (44)  s.  1567  f.  v.  H.  CoUitz,  der  sich  sehr  abfällig 
über  das  buch  äußert. 

107.  Spalter,  Junggrammatisches.  Blätter  f.  d.  bayr.  gymn. 
XVIII,  10  (1882).  •      • 


14  in.  Allgemeine  und  vergleichende  Sprachwissenschaft. 

4.     Germa  uischo    sprachen. 

108      F.  Linniir,  Bilder  zur  geschiclite  der  deutschen  spräche. 

vfjl.  jahresbcrirht  1881,  no.  111,  1882,  no.  90.—  ang.  Literatur- 
blatt 1883  (3)  s.  87  f.  von  K.  v.  Bahder.  Z.  f.  d.  üstcrr.  gymn. 
34,127—129  von  Seemüller. 

109.  John  B.  Bury,  (Etymologien),  BezzenbergersBeitr.  VII,  79. 
O^fb^  zu   der  wurzel  skr.  /in  'opfern',   von  der  auch  got.  i^^ut/iy 

nhd.  gott.  —   >'"/',  "lit  jTvyiüV  zu  ahd.  cllin-hogo. 

110.  A.  F ick,  (Etymologien) Bezzenbergers  beitr.  VII  94 — 95. 
270.     VIII  164. 

angs.  Jmappian  =  gr.  /.vioOGio  u.  s.  w.  germ.  si/ian  seihen 
und  sih  zu  iica  TÖn^O^i^oai  Hesych  und  rQi'/-oi7Cog  mostseihe.  — 
angs.  stidh  stark  ist  partic.  zu  oO-trio  —  mhd.  Jist  zu  lat.  />i(/o 
ans  *pesdö,  podex,  die  nicht  zu  7rf()ö(>uui  mhd.  i'irce)i  gehören 
können,  und  russ.  pezdity  (auch  anord.  fisa  pedere  gehört  zu  dieser 
reihe)  —  got.  liaban  und  lat.  Jiabere  sollen  zwei  ganz  verschiedene 
Wörter  sein! 

111.  E.  Windisch,  Etymologische  miscellen.  Ztschr.  f.  vergl. 
sprachforsch.  XXVII  s.  168  tf. 

ahd.  st  Uli  stollo  und  ahd.  first. 

112.  0.  Weise,  Spuren  des  slavischen  in  deutschen  dialecten 
Bezzenberger  beitr.  1882  VII  167  ff. 

dass  Altenburger  bauern  einige  nanien  auf  der  ersten  silbe 
betonen,  z.  b.  Marje  für  Marie,  Andres  für  Andreas,  soll  wendischer 
einfluss  sein,  diese  betonung  ist  aber  in  ganz  Deutschland  zu  tinden 
und  auch  die  ursprüngliche,  vgl.  engl.  Mary,  Andrew,  in  alter 
zeit  wurde  die  betonung  von  fremdwörtern  allgemein  im  geiste  der 
germanischen  sprachen  verändert,  und  noch  jetzt  hört  man  in  der 
Eheingegend  französische  Wörter  wie  portier,  Chaussee  auf  der  ersten 
silbe  betont. 

113.  H.  Collitz,  Der  germanische  ablaut  in  seinem  Ver- 
hältnis zum  indogermanischen  vocalismus.     Z.  f.  d.  phil.   15,   1 — 10. 

Verfasser  beabsichtigt  die  neuesten  ereignisse  der  vergleichenden 
Sprachforschung  auf  dem  gebiete  des  indogermanischen  vocalismus 
seit  Schleichers  compendium  und  im  anschluss  daran  den  germanischen 
ablaut  im  lichte  der  neueren  ansichten  darzustellen.  das  bisher 
erschienene  enthält  aber  nur  den  ersten  abschnitt  des  ersten  teiles, 
einen  überblick  über  den  gang  der  forscliung  von  Schleicher  bis 
Amelung,  und  bedarf  dabei  der  berichtigung.  ob  der  aufsatz  fort- 
gesetzt wird,  ist  nicht  bemerkt. 

114.  H.  Paul,  Beiträge  zur  geschiclite  der  lautcntwickelung 
und  formenassociation.  cp.  11,  vocaldehuung  und  vocalverkürzung 
im  ncuhochdeutchen.     Paul  Braune,  beitr.  IX  s.   101 — 134. 


III,    Allgemeine  und  vergleichende  feprachwissenschaft.  25 

vergleicht  man  den  vocalismus  der  neuhochdeutschen  scliritt- 
sprache  und  der  dcntsclien  dialccte  mit  dem  des  mittellioch-  resp. 
niederdeutschen,  so  scheint  es  auf  den  ersten  blick,  als  wenn  fast 
regellos  alte  kürzen  verlängert,  alte  längen  verkürzt  sind.  Indessen 
gab  der  Wechsel  zwischen  länge  und  kürze,  wie  er  sich  in  nehmen, 
nimm,  geben  gib,  tag  tages,  Stadt  städte  findet,  den  anhält,  dass 
man  sich  die  scheinbare  gesetzlosigkeit  als  ausgleichung  zwischen 
ursprünglich  gesetzmäßig  wechselnden  formen  erklärte,  von  diesem 
gedanken  geht  auch  Paul  aus  und  sucht  die  gesetze  der  dehnung 
und  kürzung  im  neuhochdeutschen  im  einzelnen  nachzuweisen,  indem 
er  gleichzeitig  ein  umfangreiches  material  aus  verschiedenen  dialekten 
in  die  Untersuchung  hineinzieht. 

115.  Adalb.  Bezzenberger,  Die  Vertretung  der  abgeleiteten 
altindischen  femininstämme  auf  j  im  germanischen.  Eezzenb.  beitr. 
VIII,   35—37. 

wie  im  altindischen  zwei  klassen  der  feminina  auf  j  neben 
einander  liegen,  die  eine  im  nominativ  auf —  1,  die  andere  auf  —  is 
ausgehend,  so  stehen  sich  im  germanischen  gegenüber  got.  baij-andi, 
aithei,  und  and.  ylgr,  got.  inavi ,  tJiivi,  bei  ihrer  Scheidung  scheint 
der  accent  eine  wesentliche  rolle  zu  spielen. 

116.  Jul.  V.  Fierlinger,  Zur  deutschen  verbalflexion.  Ztschr. 
f.  vergl.  spracht.  XXVII  189—193. 

enthält  zwei  kleine  aufsätze  1.  über  das  suffix  der  1.  plur., 
bes.  ahd.  vies,  2.  über  das  verbum  shdan  im  ahd. 

117.  Fedor  Bech,  Beispiele  von  der  abschleifung  des  deut- 
schen participium  praes.  und  von  seinem  ersatz  durch  den  Infinitiv, 
progr.  d.  gymn.  in  Zeitz.     Zeitz,  Huch'sche  buchh.  15  s.  4. 

ang.  Literaturblatt  1882  (11)  s.  413  f.  von  Behaghel:  'eine 
wertvolle  umfassende  beispielsamralung  für  die  scheinbare  Verwendung 
des  Infinitivs  statt  des  partizips.'     Anz.  f.  d.  a.  8,  368. 

118.  Herm.  Mushacke,  Über  einige  eigentümlichkeiten,  ins- 
besondere über  Pleonasmus  und  tantologie  in  der  deutschen  Wort- 
zusammensetzung, 1.  teil,  progr.  des  Kaiser  Wilhelms  gymn.  zu 
Hannover. 

viele  composita  werden  heute  als  solche  nicht  mehr  gefühlt, 
wie  weit,  avit,  teilte,  beichte,  jnnker  u.  a.  oft  entstehen  composita 
pleonastisch  in  der  weise,  dass  an  ein  an  und  für  sich  der  bedeutung 
nach  ausreichendes  wort  ein  höherer  begrifi'  zur  erläuterung  angefügt 
wird.  während  z.  b.  das  wort  zi'al  zur  bezeichnung  des  tieres 
genügte,  sagte  die  spräche  doch  icalfikch,  ähnlich  rentier,  niastbanm, 
angelhacken  und  viele  andere.  die  interessante  abhandlung  wird 
hoffentlich  an  anderer  stelle  unverkürzt  erscheinen. 

Mahlow. 


IQ  IV,    Neuhochdeutsch. 

lY.    Neuhochdeutsch. 

119.  Fr.  Mann,  kurzes  wiirterbuch  der  deutschen  spräche, 
unter  beiziehung  der  gebräuchliclisten  fremdwürter,  mit  angäbe  der 
abstaninuuig  und  abwandlung,  sowie  mit  anwendung  der  neuen 
Orthographie  bearbeitet,     2.  erweiterte  aufläge.    Langensalza,  Beyer. 

293  s,     8, 

die  erste  aufläge  erschien  vor  kaum  einem  jähre,  das  buch 
ist  für  die  bedürfnisse  der  schule  und  des  größeren  gebildeten 
Publikums  ein  empfehlenswertes  hilfsmittel.  Die  sprachhistorischen 
angaben  scheinen  zuverlässig  zu  sein,  der  ausdruck  ist  präcis,  der 
Stil  klar  und  knapp. 

120.  H,  Dunger,  Wörterbuch  von  Verdeutschungen  ent- 
behrlicher fremdwörter. 

Vgl.  Jahresbericht  1882,  no,  105.  weiter  ang.  Literaturblatt 
1883  (2)  58 — 60  von  Th.  Gelbe,  abgesehen  von  einigen  bemerkens- 
werten ausstellungen  sehr  empfohlen. 

121.  F.  A.  Webers  handwörterbuch  der  deutschen  spräche, 
nebst  den  gebräuchlichsten  fremdwörtern,  angäbe  der  betonung 
und  ausspräche  und  einem  Verzeichnisse  der  unregelmäßigen  Zeit- 
wörter, aufs  neue  durchgesehen  und  mit  einem  nachtrage  vermehrt 
von  Max  Moltke.  15.  Stereotypauflage.  Mit  regeln  und  Wörter- 
verzeichnissen für  die  neue  rechtschreibung  von  G.  Berlit,  Leipzig, 
Tauchnitz.     66  u.  790  s,     6  m. 

sehr  empfohlen  von  A.  Bechtel  in  der  Zs.  f.  d.  realschw. 
VIII,  415. 

122.  W.  Liebknecht,  Volks-fremdwörterbuch,  enthaltend 
ca.  30000  fremdwörter,  wie  sie  in  der  deutschen  schrift  und 
Umgangssprache  häufig  vorkommen,  mit  verständlichen  erklärungen 
und  genauer  ausspräche  und  betonung  der  Wörter.  3.  aufläge. 
Stuttgart,  Dietz.     VIII,  444  s.     1,50  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no,  1292. 

123.  Weigand,  Deutsches  Wörterbuch,     4.  aufl. 

vgl.  jahresber,  1882,  no.  106.  ang.  Korrespondenzbl.  des  ver. 
f.  siebenbürg-landeskunde    1883  (8)  93—94  von  Wolff. 

124.  Dan.  Sanders,  Ergänzungswörterbuch.  25 — 28  lieferg. 
(s.  335—448)  Berlin,  Abenheim. 

vgl.  jahresber,  1882,  no.  108.  die  bekannten  mängel  Sanders' 
sind  aufs  neue  nachgewiesen  durch  A.  Gombert  Literaturbl.  1883 
(9)  341—344, 

125.  Dan.  Sanders,  Handwörterbuch  der  deutschen  spräche. 
3.  aufl,     Leipzig,  Wigand,     IV,  1071  s.     8.     7,50  m. 

126.  .1,  A.  Eberhards  synonymisches  handwörterbuch  der 
deutschen  spräche. 


IV.    Neuhochdeutsch.  jy 

vgl.  jahi'esber.  1882,  no.  111.  ang.  Literaturbl.  1883  (10) 
383 — 384  von  K.  Karg,  der  die  auch  im  jahresber.  angedeuteten 
mängel  eingehend  nachweist. 

127.  D.  Sanders,  Abriss  der  deutschen  silbenmessung  und 
verskunst.     Berlin,   1881. 

vgl.  jahresber.  1881,  no.  150.  ang.  Zs.  f.  die  österr.  gymn. 
33,  303  ff.  von  P  r  o  s  c  h ,  der  u.  a.  folgendes  notiert : 

'der  grundfehler  des  ganzen  werkchens  steckt  schon  in  dem 
ersten paragr aphen,  wo  tonlose  odei- M n b e t  o n t e  s i  1  b e n  mit  kürzen 
identiticiert  sind.  —  wie  reich  der  verf.  an  nomenclaturen  ist  (u.  z. 
keineswegs  im  Interesse  der  deutlichkeit)  mögen  folgende  beispiele 
zeigen,  bei  denen  es  nicht  einmal  auf  Vollständigkeit  abgesehen  ist: 
tonlos,  entschieden  tonlos,  ganz  tonlos,  schwachtonig  oder  tonlos, 
unbetont,  schwachtonig,  sehr  schwachtonig,  betont,  hochtonig  — 
kurz,  ganz  kurz,  entschieden  kurz,  mittelzeitig,  schwer  mittelzeitig, 
schwerwiegend  mittelzeitig,  lang,  entschieden  lang  —  ferner  Ver- 
bindungen wie  , entschieden  kurz  und  tonlos  u.  s.  w.'  ....  wer  wird 
ferner  worte  wie  unebenmass,  macher,  sager,  Bremenserin,  simmel- 
sammelsurium,  kakistokratie,  exclamieren  u.  s.  w.  als  belege  me- 
trischer regeln  gebrauchen  wollen?' 

128.  E.  Wülcker,  Luthers  Stellung  zur  kursächsischen 
kanzleisprache,  Germ.  28,  192 — 214. 

129.  Ct.  Kiessling,  Bibelsprache  und  mittelhochdeutch. 
Separatabdruck  aus  dem  6.  Jahresbericht  des  Seminars  Zschopau. 
Zschopau,  Easchke.     0,60  m. 

130.  Karl  Gustav  Andresen,  Sprachgebrauch  und  sprach- 
richtigkeit  im  deutschen.     3.  vermehrte  aufläge. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  114.  —  abgesehen  von  einigen  be- 
richtigungen  und  zusätzen  hat  diese  dritte  aufläge  darin  eine  vorteilhafte 
änderung  erfahren,  dass  die  einzelnen  abschnitte  durch  fette  Über- 
schriften gekennzeichnet  worden  sind,  der  umfang  ist  von  304  auf 
315  selten  gestiegen,  von  den  in  den  verschiedenen  recensionen  der 
früheren  auflagen  gemachten  Verbesserungen  hat  verf.  verhältnis- 
mässig wenige  aufgenommen,  am  meisten  aus  N.  Jahrb.  f.  phil.  etc. 
1882,  II.  abt.  363  ff.  was  dort  sonst  noch  bemerkt  war,  muss  auch 
der  3.  aufl.  gegenüber  aufrecht  erhalten  werden. 

131.  A.  Lehmann,  Sprachliche  Sünden  der  gegenwart.    3.  aufl. 
vgl.  jahresber.  1882,    no.    117.     ang.    Literaturz.    1883  (7)  sp. 

234 — 35  von  M.  Rödiger,  der  in  der  4.  abteilnng  des  buches 
mehrere  fehler  nachweist ;  eine  noch  grössere  reihe  von  fehlem 
zählt  auf  Behaghel  im  Literaturblatt  1883  (1)  12—13. 

132.  K.F.Becker,  Der  deutsche  stil,  neu  bearb.  von  Lyon. 
3.  aufl.     1.  lief.     Leipzig,  Freitag. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     V.     (1883.)  2 


18  IV.  Neuhochdeutnch. 

133.  A.  Enp:elien.  Grammatik  der  neuhochdeutschen  spräche. 
3.  aufl.     Berlin,  W.  Schultze.     VIII.  585  s.     8.     7,50  m. 

1.34.  "W  i  Iman  II  s,  Deutsche  grammatik.  5.  aufl.  Berlin, 
Parey.     8.     2  m. 

135.  Th.  Heinze,  Alliteration. 

vp:l.  jahresher.  1882,  no.  115.  ang.  Literaturbl.  1883  (2). 
55 — 58  von  H.  Ziemer,  rec.  will  die  volksmässige  alliteration  auf 
unveränderliche,  wirklich  formelhafte  Verbindungen  beschränkt  wissen 
und  giebt  einen  bedeutenden  nachtrag  solcher  formein. 

136.  Günther  Alex.  Saalfeld,  Über  die  fremdwörter,  be- 
sonders im  deutschen.  —  Sammlung  gemeinnütziger  vortrage  no.  80. 
Prag,  deutscher  verein.     15  s.     0,20  m. 

137.  Joh.  Kelle,  Die  verwälschung  der  deutschen  spräche. 
Deutsche  bücherei  heft  18.     Breslau,  Schottländer.     21  s.     0,50  m. 

138.  Raimund  Halatschka,  Zeitungsdeutsch,  programm  der 
deutschen  Staatsrealschule  in  Karolinenthal  (Prag)  1883.     87  s.    8. 

verf.  hat  eine  Sammlung  von  Sprachfehlern  aus  dem  Zeitungs- 
deutsch, welche  sich  Dr.  Theodor  Gärtners  in  Wien  gemacht  hatte, 
verarbeitet,  vervollständigt,  geordnet  und  erläutert,  s.  7  findet  sich 
ein  Verzeichnis  der  verwanten  Schriften,  die  verf.  kennt,  verf. 
behandelt  zuerst  (s.  7—36)  ,das  wort  und  seine  bedeutung'  mit 
besonderer  beziehung  auf  ,Neologismen'  (!)  und  entstellung  von 
Wörtern,  jede  wortart  wird  einzeln  behandelt,  es  folgt  s.  36 — 50. 
wieder  nach  den  Wortarten  geordnet,  die  flexion;  s.  50 — 78  syn- 
taktisches, s.  78 — 87  stilistisches.  —  die  zu  diesen  abschnitten 
angeführten  beispiele  von  Sprachfehlern  sind  so  vielseitig,  der  stoff 
überhaupt  so  reich,  dass  auch  der,  welcher  nicht  auf  dem  etwas 
engherzigen  Standpunkte  des  verfs.  steht  und  auch  seine  hier  und 
da  irrigen  ansichten  erkennt,  viel  anregung  und  belehrung  findet, 
aber  der  verf.  hätte  sich  doch  auch  hüten  sollen,  in  denselben  fehler 
zu  verfallen,  den  er  an  seinen  Vorgängern  tadelt,  dass  sie  nämlich 
die  von  ihnen  gerügten  fehler  selbst  machen;  so  gebraucht  er  die 
fremdwörter  recht  freigebig,  und  zwar  nicht  blos  gewisse  termini 
wie  ,Neologismen'  (s.  0),  sondern  auch  z.  b. :  ,wenn  der  wörter- 
fabrication  ;\  la  minute  nicht  einhält  gethan  wird*  (s.  11).  —  s.  14 
tadelt  er  den  gebrauch  von  .hoch'  statt  ,sehr'  in  Zusammensetzungen, 
wie  jhochinteressant'  und  s.  18  steht  , hochfein'  u.  a.  m. 

139.  Oskar  Böhme,  Beiträge  zur  altersbestimmung  nhd.  wort- 
formen.    Germania  28,  358—375.     391—412. 

eine  grosse  anzahl  von  ergänzungen  und  bericlitigungen  zu 
Weigands  nachweisen  in  seinem  wörterbuche.  —  meist  fremdwörter 
aus  Mathesius,  Fischart  und  Geiler  von  Kaisersberg. 

140.  Ed.  Müller,  Sinn  und  sinnverwantschaft  deutscher 
Wörter  nach  ihrer  abstammung,    aus    den    einfachsten  anschauungen 


IV.  Neuhochdeutsch.  X9 

entwickelt,   progr.  der  realschule  in  Neustrelitz.    Neustrelitz,  Jakoby. 
IV,  18  s.     0,50  m. 

eine  grosse  zahl  deutscher  Wörter  werden  ihrem  begriffe  nach 
scharf  bestimmt  und  verwante  Wörter  von  einander  unterschieden  ; 
es  wird  dabei  nur  auf  die  jetzige  bedeutung  der  Wörter,  nicht  auf 
die  frühere  oder  auf  die  etyniologie  rücksicht  genommen,  die  abhand- 
lung  ist  jedem  zu  empfehlen,  der  definitionen  häufig  gebrauchter 
Wörter  sucht,  man  vgl.  z.  b,  s.  8  ff.  die  behandlung  der  Wörter 
sprechen,  sagen,  reden. 

141.  Michael  Geistbeck,  Historische  Wandlungen  in  unserer 
muttersprache.     München,    1881.     8. 

vgl.  jahresber.  1881,  no.  110.  —  anerkennend  besprochen  von 
E.  Schmidt  in  der  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  34,  123  f. 

142.  Zeitschrift  für  Orthographie.  Unparteiisches 
centralorgan  für  die  orthographische  bewegung  im  in-  u.  auslande  etc. 
hg.  von  W.  Victor.     1880  81. 

angezeigt  von  Seemüller  in  der  Zeitschr.  f.  österr.  gymn. 
33,  302.  ref.  lobt  die  vorgenommene  erweiterung  der  grenzen  dieser 
ztschr.  von  „Orthographie"  auch  zu  ,, Orthoepie"  und  ,,sprachphysio- 
logie"  und  empfiehlt  sie  der  teilnähme  derleser  wie  der  mitarbeitenden 
fachmänner. 

143.  Stühlen,  Über  deutsche  Orthographie,  progr.  der 
realschule  zu  Forbach  [pro  no.  471]. 

144.  Fuss,  Beiträge  zur  Volksetymologie,  programm  der 
Rheinischen  ritterakademie  zu  Bedburg  [pro  no.  386].     12  s.     4. 

eine  Zusammenstellung  gelegentlicher  beobachtungen,  zwei  selten 
über  fremde  sprachen,  der  rest  über  deutsche  Volksetymologie.  — 
manche  ergänzung  zu  Andresens  umfangreichem  buche. 

145.  Karl  Gustav  Andresen,  Über  deutsche  Volksetymologie, 
vierte,  stark  vermehrte  aufläge.  Heilbronn,  Henniger.  324  s.  8.  5  m. 

vgl.  Zs.  f.  d.  realsch.  8,  370.  notiz  im  Literaturbl.  1883  (5), 
197  von  Behaghel. 

146.  Franz  Kern,  Die  deutsche  Satzlehre,  eine  Untersuchung 
ihrer  grundlagen.  Berlin,  Nicolai'sche  buchandlung.  111  s.  8. 
1,80  m. 

die  Untersuchung  gründet  sich  auf  philosophische  erwägungen; 
sie  bekämpft  im  ersten  abschnitte  die  lehre  von  der  Identität  zwischen 
satz  und  urteil  (p.  1 — 29),  verlangt  im  zweiten  (p.  30 — 63)  die 
genaue  Unterscheidung  zwischen  subject  (der  bestimmung  des  finiten 
verbums)  und  subjectswort,  verwirft  im  dritten  (p.  64 — 77)  die  ver- 
wirrende Unterscheidung  der  sogenannten  copula  vom  verbum  finitura, 
will  im  vierten  (p.  78 — 90)  ebenso  die  bezeichnung  ,hilfszeitwörter' 
verbannt  wissen,  ausserdem  den  ausdruck  ,artiker  statt  des  schwach- 
betonten pronomens  resp.  des   zahlworts   und    will    als   präpositionen 

2* 


20  VI.   Neuhochdeutach. 

nor  , diejenigen  nrsprüntrlich  ranniverhältnisse  anhebenden,  mit  dem 
casus  eines  nomens  verbundenen  Wörter  gelten  lassen,  welche  mit 
verbis  und  nominibus  componiert  werden  können'.  ein  tünftcr 
abschnitt  ip.  91  —  lt)2)  beleuchtet  das  unzutreffende  der  terniini 
.verkürzte,  nackte  und  bekleidete,  zusammengezogene  siitze*  und  ein 
sechster  endlich  (p.  1U3 — 111)  fasst  zusammen,  was  von  den  vorher- 
gehenden ausfiihrungen  für  die  schule  praktisch  zu  verwerten  sei. 
hier  ist  anzuerkennen,  dass  des  verfs.  vorschlage  durchaus  besonnen 
und  durchführbar  sind,  auch  in  den  übrigen  abschnitten  wird  man 
dem  verf.  meistens  zustimmen  müssen  und  mit  freude  unbehaglichen 
emptinduni^en,  die  man  selbst  oft  genug  im  Unterricht  über  die 
deutsche  satzlehre  gespürt  hat,  einen  wissenschaftlichen  ausdruck 
gegeben  sehen,  der  lehrer  findet  in  dem  büchlein  eine  vorzügliche 
anleitung  für  die  Vertiefung  des  grammatischen  Unterrichts.  —  sehr 
günstige  anzeige  in  der  Zs.  f.  realsch.  8,  289  ff.  (Khull)  desgl. 
Anz.  f.  d.  a.  9,  305—306.  (Erdmann,  Literaturz.  1883  (17), 
589—90  (John  Ries). 

147.  Ernst  Nordmeyer,  Die  grammatischen  gesetze  der 
deutschen  Wortstellung,  prugr.  der  Guericke-schule  in  Magdeburg 
[pro  no.  242].    16  s.     4. 

verf.  erörtert  die  Wortstellung  der  verschiedenen  Satzarten  und 
findet,  ,dass  die  deutsche  Wortstellung  nicht  etwa  eine  bunte  will- 
kürliche durcheinanderwürfelung  ist,  auch  keine  steife  monotone 
anreiliung.  sondern  vielmehr  eine  planvolle  Ordnung,  ja  sogar  eine 
kunstvolle  herrliche  gliederung.'  daran  reihen  sich  bemerkungen  zur 
erklävung  des  ,trennbaven  zeitworts'  (absetzen,  anhäufen  etc.),  der 
Umwandlung  von  participien  in  Infinitive  in  Zusammensetzungen  wie 
,ich  habe  sagen  hören'  und  der  Inversion  bei  wegfallender  conjanction. 

148.  Daniel  Sanders,  Satzbau  und  Wortfolge  in  der  deutschen 
spräche,  dargestellt  und  durch  belege  erläutert.  Berlin,  Abenheim 
XVI,  244  s.    S.    2,40  m. 

das  buch  zeigt  wie  alle  Sanderschen  bücher  grossen  mangel  an 
wissenschaftlichem  urteil,  stellenweise  sieht  es  aus  wie  eine  Illu- 
stration zu  Kerns  einschneidender  kritik  (s,  no.  146).  unter  andeutung 
der  mängel  wird  das  buch  als  nachschlagebuch  empfohlen  in  der 
Literaturz.  1883,  (33)  1160—61.  (R.  Löhner).  Academy  no.  583,  8. 

149.  Rudolf  Assmus,  Die  äussere  form  neuhochdeutscher 
dichtkunst.     Leipzig,  Liebeskind.     1882.    246  s.    8. 

der  verf.  ist  ein  eifriger  anhänger  des  accentprincipes  in  der 
deutschen  metrik,  doch  ist  sein  Standpunkt  einseitig  und  wissen- 
schaftlich nicht  zu  rechtfertigen,  in  der  berechtigten  polemik  gegen 
die  uachahmung  quantitierender  verse  lässt  er  sich  oft  zu  übertriebenen 
ausfällen  gegen  die  classischen  philologen  und  dichter  ersten  ranges 
(Göthe)  hinreissen.  vgl.  darüber  Stowasser  in  der  Zs,  f.  d.  österr. 
gymn.  34,  359—366.  —  desgl.  Literaturz.  1883  (9),  sp.  302—303, 


V.  Dialekte.  21 

(Seemüller),  wo  eine  reihe  bedenklicher  aussprüche  des  verfs. 
zusammengestellt  werden,  ans  denen  hervorgeht,  dass  er  die  nötige 
wissenschaftliche  Vorbildung  zur  lösung  seiner  aufgäbe  nicht  mit- 
gebracht hat. 

150.  P.  Holzhausen,  Die  ballade  und  romanze  von  ihrem 
ersten  auftreten  in  der  deutschen  kunstdichtung  bis  zu  ihrer  aus- 
bildung  durch  Bürger.     Zs.  f.  d.  ph.    15,  129—194.    297—345. 

verf.  sieht  in  den  episch-lyrischen  Volksliedern  des  15.  und  16. 
Jahrhunderts  die  Vorläufer  der  ballade  und  romanze  und  begründet 
dies  sowie  begriff  und  unterschied  beider  dichtungsgattungen  in  der 
einleitung.  die  eigentliche  abhandlung  hat  zwei  teile :  1.  die  romanze 
der  kunstdichtung  bis  zu  den  bestrebungen  Herders  (Gleim,  der 
bänkelgesang,  Löwen,  Raspe,  Schiebeier,  Geissler,  ,die  romanzen 
der  Deutschen,'  die  Übergangszeit  in  Hölty  und  Gotter),  hier  ist 
littcrar-historisch  wertvoll  die  auf  quellennachweise  gestützte  dar- 
stellung  des  Verhältnisses  dieser  dichter  zu  den  französischen  musterne 
der  zweite  teil  behandelt  nach  einen  Charakterisierung  der  verdienst. 
Herders  um  das  Verständnis  der  volksmässigen  dichtung  ausschliess- 
lich Bürger,  seine  balladen  werden  sämtlich  —  die  bedeutenden 
ausführlich  —  besprochen,  worauf  die  beobachtungen  in  einem 
besondern  abschnitte  „die  dichtart  Bürgers,  ihr  unterschied  und 
fortschritt  gegen  die  balladendiclitung  der  früheren  epoche'  präcis 
zusammengestellt  werden,  hier  werden  auch  fehler  und  mängel 
nicht  verschwiegen,  ein  schlusswort  stellt  ,die  weitere  entwicklung 
der  deutschen  ballade  bis  zur  gegenwart"  dar  (Göthe,  Schiller, 
Uhland,  Heine,  Strachwitz,  Freiligrath).  —  der  verf.  hat  das  gebiet 
der  ballade  und  romanze  nicht  scharf  begrenzt ;  aber  seine  aufgäbe, 
den  entwicklungsgang  dieser  dichtungsgattung  übersichtlich  darzu- 
stellen, hat  er  erschöpfend  gelöst;  was  er  —  besonders  in  den 
anmerkungen  —  sonst  noch  an  notizen  gegeben  hat,  geht  zwar  oft 
über  das  thema  hinaus,  ist  aber  gewiss  willkommen. 

Bötticher. 

V.  Dialekte. 

151.  H.  Osthoff,  Schriftsprache  und  volksmundart.  Samm- 
lung gemeinverständlicher  wissenschaftl.  vortrage,  hrsg.  von  Virchow 
u.  Holtzendorf  411.     Berlin,  Habel.     40  s.  8.     0,80  m. 

eine  lebhafte  mahnung  zur  pflege  und  Wertschätzung  der  volks- 
mundarten.  die  notwendigkeit  und  der  nutzen  der  Schriftsprache 
wird  zwar  anerkannt  und  an  der  historischen  entwicklung  derselben 
aus  der  kanzleisprache  und  unter  dem  einflusse  Luthers  und  anderer 
nachgewiesen,  aber  für  die  erkenntnis  des  wesens  und  lebens  der 
spräche  besitzen  die  dialekte  durch  die  grössere  ursprünglichkeit  des 
lautstandes  und  die  konsequenz  der  lautgestaltung  höheren  wert,    die 


22  V.  Dialekte. 

angeblichen  grammatischen  fehler  derselben  nimmt  der  verf.  gegen 
^unhistorische  sprachmeieterei"  in  schütz,  anch  die  anspräche  des 
schrit'tdeutschen  will  er  nicht  uniformiert  sehen,  eine  dialektfreie 
spräche  gehöre  nur  auf  die  bühne. 

152.  Aug.  Dietlerichs,  Über  die  ausspräche  von  sp,  st,  g 
und  ng.     Rostuck,   1882. 

vgl,  jahresber.  1882,  no.  127.  einige  zustimmende  beur- 
teilungen  von  G.  Michaelis,  K.  Bartsch  und  R.  Hildebrand  sind  ab- 
gedruckt in  Vietors  zeitschr.  für  Orthographie  3  (1),   11 — 13. 

153.  B.  Haashalter,  Die  Sprachgrenze  zwischen  mittel-  und 
niederdeutsch  von  Hedemünden  an  der  Werra  bis  Stassfurt  an  der 
Bode.    mit  einer  karte.    Halle,  Tausch  und  Grosse.  21  s.    8.    1,20  m. 

angez.  Lit.  cbl.   1883  (49),   1713: 

*es  soll  dies  schriftchen  eine  berichtigung  der  von  Tümpel  auf- 
gestellten grenze  zwischen  hd.  und  nd.  sprachgrebiete  auf  der  linie 
von  Hedemünden  bis  Stassfurt  liefern  .  .  .  die  wichtigste  abweichung 
ist  wohl  die,  dass  die  mitteldeutsche  gruppe  w'estlich  vom  Brocken 
in  den  bergwerkbezirken,  die  T.  als  eine  weit  vorgestreckte  sprach- 
zunge  hinstellte,  jetzt  wieder  wie  bei  Bernhardi  als  eine  Sprachinsel 
aufgefasst  wird.' 


154.  Kiessling,  Blicke  in  die  mundart  der  südlichen  Ober- 
lansitz.  revidierter  abdruck  aus  dem  4.  Jahresberichte  des  k.  Semi- 
nars zu  Löbau.     Zschopau,  Raschke.     IV,  46  s.     8.     1  m. 

entsprechend  dem  zwecke  des  schriftchens ,  die  freude  an  der 
heimischen  mundart  zu  wecken  und  die  beobachtung  zu  schärfen, 
lenkt  der  verf.  den  blick  auf  die  abweichungen  des  zwischen  Neisse 
und  Spree  in  der  Oberlausitz  gesprochenen,  dem  schlesischen  ver- 
wanten  dialekts  vom  schriftdeutschen,  er  bespricht  übersichtlich, 
doch  nicht  erschöpfend  und  mit  wissenschaftlicher  schärfe  die  laut- 
verhältnisse  desselben  und  aus  der  wortbildungslehre  die  verbal- 
ableitung  und  Zusammensetzung,  die  suftixe  der  aus  verbalstämmen 
gebildeten  substantiva,  endlich  kurz  die  adjektiva  und  adverbia. 

155.  Wilh.  Werner,  Aus  den  bauernstuben  des  Zschopau- 
tals.  charakteristische  bilder  in  mittelsächsischer  mundart.  2.  aufl. 
Mittweida,  polytechn.  buchh.     1882.     IV,  46  s.   12.     0,50  m. 

156.  Sigmund  Fellöcker,  Allalai  christligö  gsanger  und 
gspiel  in  der  oberösterreichischen  volksmundart  von  Ed.  Zöhrer. 
Linz,  Haslinger.     1.  bdch.  XV,  256  s.     2  m. 

angez.  von  F.  A.  Kienast,  Stud.  u.  mitteiluugen  a.  d.  bene- 
dictiner-  und  cisterzienserorden  4  (1),  208  f. 

157.  Sigmund  Fellöcker,  Kripplgsangl  und  Kripplspiel.  1 — 3. 
Linz.  Haslinger.     1880.     1881. 


V.  Dialekte.  23 

Vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  132.  angez.  von  F.  A.  Kienast, 
Studien  und  mitteilungen  a.  d.  benedictiner-  und  cisterzienserorden. 
4  (1),  207  f. 

158.  Simon  Hütteis  Chronik  von  Trautenau.     1881. 

vgl.  jahresber.  1882.  no.  133.  angez.  von  I.  L.  in  Sybels 
histor.  zeitschr.     49  (2),  348  f. 

159.  A.  Prinzinger,  Die  baierisch-österreichische  Volkssprache 
und  die  Salzburger  mundarten.  Mitteilungen  der  gesellsch.  f.  Salz- 
lurger  landeskunde.     22,  178 — 199. 


160.  I.  Misch i,  Deutsche  werte  im  ladinischen.     Brixen  1882. 
vgl.  jahresber.  1882,  no.  140.    angez.  Lit.  cbl.  1883  (33),  1154. 

K.  Sittl  im  Literaturbl.  1883  (9),  363  f.  sieht  in  mehreren  formen 
nicht  einfluss  des  ahd.  oder  mhd.,  sondern  will  sie  aus  den  jüngeren 
deutschen  mundarten  Südtirols  herleiten. 

161.  Victor  Perathoner,  "Über  den  vokalismus  einiger  mund- 
arten Vorarlbergs,  programm  des  k.  k.  real-  und  obergymnasiums 
in  Feldkirch.     Selbstverlag  des  gymn.     Innsbruck.     39  s.     8. 

der  verf.  stellt  für  eine  reihe  von  mundarten  Vorarlbergs,  des 
Bregenzerwaldes,  des  grossen  Walsertales,  des  Montavon  und  des  Wal- 
gaus, vom  mhd.  lautstande  ausgehend  die  besonderheiten  des  vokalis- 
mus, der  eine  ziemlich  grosse  mannigfaltigkeit  zeigt,  dar.  die  bisherige 
mundartliche  literatur  ist  an  der  lebenden  spräche  kontroliert.  der 
wünsch,  auch  weitere  kreise  für  das  thema  zu  interessieren,  hat  eine 
beschränkung  in  der  auswahl  des  Stoffes  veranlasst,  doch  unbeschadet 
der  wissenschaftlichen  haltung  und  zum  vorteil  der  übersichtliclikeit 
der  arbeit,  aus  demselben  gründe  sind  die  einflüsse  der  tonschwä- 
chung  und  tonentziehung  unberücksichtigt  geblieben. 


162.  Eenward  Brandstetter,  Die  Zischlaute  der  mundart 
von  Bero-Münster.  Geschichtsfreund,  mitteil,  des  histor.  ver.  der 
fünf  orte  Luzern,  Uri,  Schwyz,  Unterwaiden  und  Zug.  38,  205 — 318. 
Einsiedeln. 

ein  wertvoller  beitrag  zur  kenntnis  des  dialekts  des  kantons 
Luzern,  in  dessen  norden  Ber-Münster  liegt,  der  durch  gründliche 
kenntnis  seiner  heimatlichen  mundart  wie  der  ältren  gedruckten  und 
ungedruckten  aufzeichuungen  in  derselben  wohl  vorbereitete  verf. 
bespricht  ausführlich  und  mit  wissenschaftlicher  genauigkeit  die  s- 
laute  im  Verhältnis  zum  mhd.  und  zum  urgermanischen  in  Verbindung 
mit  andern  lauten,  in  der  flexion  und  in  fremdwürtern.  dabei  werden 
auch  andre  grammatische  erscheinungen  erläutert,  mehrere  stamme  (ris, 
schtoss,  schlampe,  huts,  chats,  butscli,  bcydcr  gnotz)  mit  ihren  ab- 
leitungen  und  dazu  gehörigen  redensarten  besprochen,  kinderlieder 
und  dialektdichtungen  mitgeteilt,     ein  mangel  ist  nur,  dass  die  ein- 


24  V.  Dialekte. 

zelnen  beobachtungen  lose  aneinander  gereiht  sind,   statt  nach  einer 
pystt^matischen  anordnuiig  verarbeitet  zu  werden. 

163.  F.  Staub  und  L.  Tobler,  Schweizerisches  idiotikon. 
Wörterbuch  der  Mchweizerdeutschen  spradie.  4.  und  5.  lieft.  Frauen- 
feld, Huber.     sp.  449—768.     4.     i\  2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  141.  —  in  den  neuen  lieferungen  des 
rüstig  fortschreitenden  Werkes  ist  die  zweite  abteilung  beendet,  welche 
die  Wörter  mit  vokalisch  anlautender  hauptsilbe  entlüilt.  die  Wörter, 
deren  hauptsilbe  konsonantisch  anlautet,  beginnen  auf  sp.  631  und 
werden  bis  /(/  fortgesetzt,  durch  die  praktische  und  übersichtliche 
druckeinrichtung  ist  auf  knappem  räume  ein  reiches  material  unter- 
gebracht, das  von  dem  jahrelangen  fleiss  der  mitarbeiter  und  der 
umsieht  der  redaktion  zeugnis  ablegt  und  allen  erforschern  deutscher 
spräche  zu  gute  kommen  wird ;  und  wenn  auch  bei  der  im  plane 
liegenden  beschränkung  auf  das  für  die  entwicklung  der  spräche 
wesentliche  das  kulturgeschichtliche  moment  etwas  zurücktreten 
musste,  so  leistet  das  idiotikon  doch  besonders  durch  die  heranzieliung 
gedruckter  und  ungedruckter  quellen  des  16.  und  17.  jahrh.  auch 
für  die  kenntnis  der  volkssitten  in  der  Schweiz  dasselbe,  was  für 
Baiern  Schmellers  Wörterbuch,  das  ja  in  der  ganzen  anläge  als 
muster  gedient  hat.  man  vergleiche  z.  b.  die  artikel  palmccsl,  osieren, 
brutßicdcr,  vogt,  ferner  csel,  fncJis,  vogel  und  die  in  anderer  hin- 
sieht interessanten  Jirsel,  ort,  iirtc,  cs^  fall.  —  angez.  Literaturzeitg. 
1883  (13)  461.  von  J.  Seemüller  in  der  zeitschr.  f.  d.  österr. 
gymnasien,  34,  285  f. 

9.  Jahresbericht  über  das  Schweizerdeutsche  idiotikon,  umfassend 
den  Zeitraum  vom  1.  october  1881  bis  zum  30.  September  1882. 
Frauenfeld,  Huber.     85  s.     gr.  8. 

164.  0.  Sutermeister,  Schwizer-dütsch.  Sammlung  deutsch- 
schweizerischer mundart-literatur.  heft  15 — 22  zu  je  64  s.  Zürich, 
Orell,  Füssli  u.  co.     ohne  jähr,    h  0,50  francs. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  142.  —  die  neuen  hefte  bringen 
proben  des  dialekts  der  kantone  Zürich  (3  hefte),  Solothurn  (1), 
(rraubünden  (1),  Tliurgau  (1),  Zug,  Freiburg  und  Wallis  (1).  heft 
22  enthält  als  schluss  der  ersten  serie  das  verheissene  glossar  und 
ein  nachwort  des  herausgebers.  ersteres  soll  nur  dem  nächsten  be- 
dürfnis  des  lesers  zu  hülfe  kommen  und  verzichtet  auf  nähere  er- 
läuterungen,  doch  ist  angegeben,  welche  Wörter  einzelnen  kantonen 
eigentümlich  sind,  im  nachwort  erhalten  wir  bericht  über  die  grund- 
sätze  der  auswahl  des  Stoffes  —  dass  diese  nicht  immer  leicht  war, 
zeigt  das  scharfe  urteil  über  die  menge  von  nichtsnutzigen  nach- 
ahniern  Hebels  —  und  über  die  auf  die  reine  darstellung  der  mund- 
art  und  gleichmässige  Schreibung  verwante  Sorgfalt.  S.  tritt  der 
klage  über  den  zerfall  der  mundarten  entgegen;  und  in  der  that 
lebt  nirgends  sonst  im  deutschen  Sprachgebiet  eine  solche  fülle  ver- 


V.  Dialekte. 


25 


schiedenartiger  kräftiger  Spracheigentümlichkeiten  dicht  nebeneinan- 
der, als  die  vorliegende  Sammlung  darbietet. 

165.  Proben  der  Züricher  mundart  (aus  Usteri,  Corrodi  u.  a.) 
in:  Zürich  und  Umgebung,  heimatskunde  herausgeg.  vom  lehrerverein 
Zürich.     2.  lief.     Zürich,  Schulthess.     s.   176. 

166.  A.  Birlinger,  Zum  alemanmischen  und  schwäbischen 
Wortschätze.     Alemannia  11  (2.  3).     s.   150—206. 

aus  drucken  und  handschritten  des  17.  und  18.  Jahrhunderts 
werden  in  alphabetischer  anordnung  eine  reihe  von  mundartlichen 
ausdrücken  belegt  und  erläutert,  weil  das  von  B.  bearbeitete,  noch 
ungedruckte  alemannische  und  schwäbische  Wörterbuch  viele  artikel 
nicht  in  derselben  austuhrlichkeit  bringen  kann,  von  nutzen  wäre 
es  gewesen,  wenn  jedesmal  durch  einen  kurzen  verweis  auf  die  früheren 
gleichartigen  Veröffentlichungen  des  verfs.  die  Übersicht  über  das  von 
ihm  zusammengebrachte  material  erleichtert  worden  w'äre. 

167.  Anton  Birlinger ,  Sprachliches  zu  Hainhofers  relationen. 
Zeitschrift  des  historischen  Vereins  für  Schwaben  und  Neuburg  9, 
214—220.     Augsburg,  1882. 

erklärt  eine  reihe  von  ausdrücken  aus  der  für  die  Sittengeschichte 
des  17.  Jahrhunderts  wichtigen  publikation  von  Häutle  im  8.  bände 
derselben  Zeitschrift. 

168.  H.  Fischer,  Stuttgarter  schwäbisch  des  17.  Jahrhunderts. 
Alemannia  11  (1)  49  f. 

weist  nach,  dass  die  von  Birlinger  in  Frommanns  Deutschen 
mundarten  7,  488,  aus  einem  fliegenden  blatte  angeblich  des  vorigen 
Jahrhunderts  mitgeteilte  schwäbische  einladung  zur  fastnacht  ein 
kartell  von  dem  Stuttgarter  ringelrennen  von  1617,  mithin  für  die 
geschichte  des  schwäbischen  dialekts  von  besonderem  werte  ist. 

169.  's  Gänsmändla.  sammhmg  der  besten  gedichte  alter 
und  neuer  zeit  in  Nürnberger  mundart.  Heft  1 — 6.  Nürnberg, 
Heerdegen.     1882.    ii  1  m. 


170.  S.  Kleemann,  Beiträge  zu  einem  nordthüringischen  idio- 
tikon.     1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  154.  —  angez.  Herrigs  archiv 
70,   118.   ' 


171.  Beiträge  zum  siebenbürgischen  wörterbuche  V.  VI,  von 
J.  Haltrich,  C.  Kisch,  Cr.  Arz,  G.  F.  Kinn,  A.  Kirchhoff, 
F.  Teutsch,  J.  Meschendörfer,  J.  Wolff.  Korr.  blatt  d.  ver. 
f.  siebenbürg,  landesk.  6  (1),  6—8.     (6),  67—69. 

einzelne  ausdrücke  und  redensarten  aus  dem  volksmunde,  auch 
aus  älteren  handscliriften. 


26  VI,  Literaturgeschichte. 

172.  Dialektische  Untersuchungen  kleinerer  art  im  Korr.  bl. 
für  siebenbürg,  landesk.  6(1),  15.  25.  35.  83  gcliiftcr,  braun,  aller ^ 
spechtigaugni,  schiszackchcr ,  22  stcrmtii.  25.  36  lang,  viotv- 
gcriz,  ^litten.  48.  83.  96  Inrhn.  59  glüs,  tcrlc.  96.  144  hrand- 
scliat,  knicfil,  krcpcl,  schliccht,  ziscmisig.  107  ka/>pt's,  schund. 
140  gcbückc. 

173.  Max  Grünbaum,  Jüdisch-deutsche  Chrestomathie.     1882. 
vgl.  Jahresbericht   1882,  no.   164.  —  R.  Köhler  giebt  im  Anz. 

f.  d.  altert.  9  (4),   402 — 407  in  gewohnter   reichhaltigkeit  nachwei- 
sungen  zu  den  von  ö.  mitgeteilten  erzählungen. 

Bolte. 

VI.    Literaturgeschichte. 

174.  Angelo  de  Grubernatis,  Storia  universale  della  lettera- 
tura.  vol.  I.  storia  del  teatro  drammatico.  598  s.  II  1.  ilorilegio 
drammatico,  teatro  Orientale,  antico  e  christiano.  II  2.  florilegio 
drammatico,  teatro  moderno.  775  s.  III.  storia  della  poesia  Urica. 
463  s.  IV  1.  Ilorilegio  lirico,  lirica  populäre,  poeti  orientali,  greci 
e  latini.  IV  2.  florilegio  lirico,  poeti  moderni.  720  s.  12.  Milano, 
Hoepli.     24  lire. 

der  als  Orientalist,  mythologe  und  dichter  bekannte  verf.  hat 
hier  ein  werk  unternommen,  das  von  einer  umfassenden  belesenheit 
und  arbeitskraft  zeugnis  ablegt,  natürlich  konnte  er,  da  für  jede 
einzelne  nation  nur  ein  beschränkter  räum  verfügbar  ist,  sich  nur 
auf  eine  Charakteristik  in  grossen  zügen  und  beleuchtuug  der  haupt- 
erscheinungen  einlassen,  wenn  er  nicht  in  trockene  nomenclatur 
verfallen  wollte,  so  wird  beim  deutschen  drama  die  zeit  von  Opitz 
bis  Gottsched  und  F.  E.  Schlegel  in  einem  satze  abgemacht,  die 
neuzeit  wird  jedoch  besonders  eingehend  behandelt,  etwas  seltsam 
nimmt  es  sich  aus,  wenn  als  deutsche  dramatiker,  welche  durch 
proben  charakterisiert  werden,  —  jedem  literarhistorischen  abschnitte 
folgt  ein  band  mit  Übersetzungen  ausgewählter  stücke,  von  den 
Indern  an  bis  zu  den  Polen  und  Ungarn  —  ausser  Lessing,  Göthe 
und  Schiller  noch  Halm,  Grillparzer  und  Laube  auftreten.  — 
rühmend  angezeigt  von  E.  Literaturzeitung  1883  (8)  266 — 268. 
(30)   1062  f. 

175.  Otto  von  Leixner,  Illustrierte  literaturgeschichte  in 
volkstümlicher  darstell ung.  mit  illustr.  lief.  46 — 55.  ä,  0,50  m. 
bd.  4,  VIII  und  137—491   s.     lex  8.     Leipzig,  Spamer. 

176.  Peter  Norrenberg,  Allgemeine  literaturgeschichte. 
Münster,  Kussel.     bd.  2,    lieferung  1.  2.  (s.  1—112  ).     i   0,60  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  166.  —  angezeigt  von  Weddigen. 
Blätter  lür  lit.  Unterhaltung  1883  no.  22. 


VI.   Literaturgeschichte.  27 

177.  J.  Berington,  The  Literary  History  of  the  Middle  Ages. 
New  ed.   London,  Routledge.     480  s.    8.     3  sh.  6  d. 

die  erste  aufläge  erschien  London  1814  und  fülirte  den  zusatz 
auf  dem  titel :  comprehending  an  account  of  tlie  state  of  learning, 
from  the  close  of  the  reign  of  Augustus,  to  its  revival  in  the 
fifteenth  Century,  die  neue  ausgäbe  ist  dem  ref.  noch  nicht  zu 
gesichte  gekommen. 

178.  A.  Ebert,  Histoire  generale  de  la  litßrature  du  moyen- 
äge  en  occident.  trad.  par  J.  Aymeric  et  J.  Condamiu.  vol.  I. 
Paris,  Leroux.    VI,  703  s.     8.     10  fr. 

179.  Henry  Hallam,  Introduction  to  the Literature  of  Europe 
in  the  Fifteenth,  Sixteenth  and  Seventeenth  Centuries.  With  Full- 
page  and  other  Illustrations.  Complete  in  1  voL  London,  Ward 
and  Lerk.    1882.     830  s.     8.     7  sh.  6  d. 

das  vorliegende  werk,  zuerst  1837 — 1839  erschienen,  behandelt 
den  Zeitraum  von  1400 — 1700  in  der  weise,  dass  innerhalb  kürzerer 
Perioden  die  entwicklung  der  Wissenschaften  und  der  poesie  bei  den 
verschiedenen  europäischen   Völkern   nebeneinander   dargestellt  wird. 


180.  Emil  Brenning,  Geschichte  der  deutschen  literatur. 
Lahr,  M.  Schauenburg.  lief.  1 — 3.  s.  1 — 240.  gr.  8.  ercheint  in 
10  lieferungen  ä,  1  m. 

das  neue  unternehmen  vermehrt  die  zahl  derjenigen  literatur- 
geschichten,  welche,  für  einen  weiteren  leserkreis  bestimmt,  nach 
den  Worten  des  verfs.  „die  gelehrte  kontroverse  vermeiden  und  niclit 
damit  prunken,  überall  neues  zu  sagen*'.  B.  giebt  von  „den  werken, 
deren  eingehende  bekanntschaft  im  Interesse  aller  gebildeten  zu 
liegen  scheint  und  doch  nicht  bei  jedem  vorausgesetzt  werden  kann," 
ausführliche  Inhaltsangaben,  wenn  schon  hier  ungenauigkeiten  und 
Unrichtigkeiten  nicht  vermieden  sind,  so  begegnen  sie  noch  mehr 
bei  den  einleitungen  der  einzelnen  abschnitte,  in  denen  auch  der 
Stil  oft  recht  geschraubt  und  phrasenhaft  wird,  die  beigegebenen  holz- 
schnitte,  z.  t.  bilderhandschriften  der  heidelberger  bibliothek  ent- 
nommen, sind  nicht  immer  gelungen,  bisweilen  ist  ihre  beziehung 
zum  text  eine  sehr  lose,  vgl.  s.  37  und  50.  —  angez.  von 
0.  Behaghel  Literaturblatt  1883  (4),  159  und  Matthiessen 
Literaturzeitung  1883  (41),  165. 

181.  Joseph  Gostwick  and  Eobert  Harrison,  Outlines  of 
German  Literature.    Second  Edition.    London,  Williams  and  Norgate. 

angez.  Academy  no.  594,  s.  192.  die  zweite  aufläge  dieser 
literaturgeschichte,  die  als  die  beste  englisch  geschriebene  gilt,  ist 
an  manchen  stellen  verbessert,  die  längeren  excurse  über  philosophie 
sind  gekürzt,  wodurch  die  eigentliche  literaturgeschichte  mehr  räum 


28  Vi-   Literaturgeschichte. 

gewonnen  hat,  so  dass  die  Übersetzungen  charakteristischer  stellen 
])edeutend  vtrintlirt  werden  konnten,  das  werk  beginnt  mit  den 
ersten  anfänj^en  und  gt-ht  bis  1H30;  für  die  Zeit  von  tla  abbisauf 
die  gegenwart  ist  nur  eine  übersieht  gegeben,  im  allgemeinen  wird 
es  cmpt'ohlen.  doch  gelegentlieli  der  englische  ausdruek  und  die  zahl 
von  druckfehlern  getadelt.  —  s.  auch  Athenaeum  no.  2885,  s.  185, 
wo  die  änderungen  der  ersten  ausgäbe  kurz  erwähnt  werden.  — 
ebd.  no.  2915,  s.  303  findet  sich  nochmals  eine  kurze  anzeige, 
welche  die  angeführten   änderungen   als   Verbesserungen   hervorhebt. 

182.  Franz  Hirsch,  Geschichte  der  deutschen  literatur  von 
ihren  anfangen  bis  auf  die  neueste  zeit.  1.  lief.  Leipzig,  W.  Friedrich. 
1884  (erschien  im  august  1883).  80  s.  gr.  8.  1  m.  (auf  24 
lieferungen  berechnet). 

die  Publikation  tritt  mit  dem  anspruch  einer  wissenschaftlichen 
that  auf.  der  verf.  will  mehr  als  seine  Vorgänger  bringen,  er  will 
die  lateinische  poesie  und  geschichtsschreibung,  die  dialektliteratur 
und  die  moderne  Journalistik  eingehend  berücksichtigen  und  glaubt 
von  langweiligkeit  wie  von  Oberflächlichkeit  gleich  weit  entfernt  zu 
sein,  er  verfügt  über  einen  gewanten  feuilletonstil  und  weiss  öfter 
interessante  details  geschickt  zu  gruppieren;  doch  fallen  häufig 
moderne  schlagworte  und  burscliikose  ausdrücke  in  der  darstellung 
früherer  zustände  störend  auf,  so  wenn  er  den  stil  des  Hildebrands- 
liedes mit  dem  tehgramm  eines  reporters  vergleicht  und  vorschlägt, 
die  jüngere  behandlung  desselben  stoftes  nach  der  melodie  ,, Erhebt 
euch  von  der  erde"  zu  singen,  als  proben  der  eigenen  wissenschaftlichen 
forschung  des  verfs.  erhält  der  leser  eine  neue  ansieht  über  Hierony- 
mus  und  Ulfilas  und  über  das  Hildebrandslied,  bei  der  Lachmann 
schlecht  wegkommt,  „der  auch  hier  niclit  glücklich  mit  seinen 
konjekturen  ist,  wie  bei  allen  fragen,  die  dichterisches  empfinden 
und  feinen  ästhetischen  Instinkt  erfordern."  Otfrids  epos  heisst  noch 
immer  Krist,  Eoswithas  dramen  werden  wieder  einmal  für  eine 
fälscliung  desCeltes  erklärt,  daneben  hören  wir,  wie  der  Verfasser 
des  Pantschatantra  hiess,  dass  kohl  vom  lat.  collis  herkommt,  dass 
der  hase  ahd.  zaf^o  genannt  wurde,  dass  (s.  58)  im  9.  Jahrhundert 
der  klostervogt  die  Waldvögel  mit  seinem  röhr  (hinterlader?)  erlegte, 
und  so  fort,  wenn  der  Verfasser  sich  gegen  die  mode  ,, literarischer 
bilderbücher  mit  begleitendem  text"  ereifert,  so  scheint  er  vergessen 
zu  haben  oder  zu  wollen,  dass  er  vor  5  jähren  selbst  eine  illustrierte 
gescliichte  des  deutschen  Volks  und  eine  illustrierte  literaturgeschlchte 
veröftentliclit  hat.  —  angez,  von  Matthiessen  im  Literaturblatt 
1883  (41),  165. 

183.  Robert  König,  Deutsche  literaturgeschichte.  mit  43 
zum  teil  farbigen  beilagen  und  254  abbildungen  im  text,  13.  aufläge. 
Bielefeld,  Velhagen  und  Klasing.  VIII,  840  s.  lex.  8.  14  m. 
geb.   18  m. 


VI,   Literaturgeschichte.  29 

Vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  169.  —  angez,  in  Der  katholik 
1882,  s.  520—542. 

184.  Hermann  Menge,  Gescliichte  der  deutschen  literatur  mit 
besonderer  berücksiclitigung  der  neueren  und  neuesten  zeit  im  umrisse 
bearbeitet,  zweite  durcliaus  verbesserte  aufläge.  Wolfenbüttel, 
J.  Zwissler.    1882.     3  teile.     VII,  668  s.     8.     9.  m. 

,,oline  die  gewähr  wissenschaftlicher  Zuverlässigkeit  zu  bieten, 
kann  das  buch  zur  Orientierung  und  raschen  beleliruug  immer  noch 
ebenso  gut  oder  noch  mehr  als  die  grosse  zahl  concurrierender  bücher 
empfohlen  werden  —  auch  von  andern  als  von  dem  Verfasser  selbst." 
Minor  in  der  zschr.  f.  d.  österr.  gymn.  34,  155. 

185.  E.  Nicholson,  The  Student's  Manual  of GermanLiterature. 
London,  Sonnenschein.  1882.     210  s.     8,     3  sh.  6  d. 

nach  der  anzeige  Academy  n.  594  s.  192  basiert  das  buch  auf 
H.  Kurz'  geschichte  der  deutschen  literatur.  die  bemerkungen  über 
die  dichter  der  neuzeit  sind  zu  dürftig;  auch  ist  das  fehlen  eines 
register  ein  unangenehmer  mangel,  den  die  chronologische  Übersicht 
nur  zum  teil  ersetzt. 

186.  G.  Parandero,  Störia  generale  della  letteratura  tedesca. 
vol.  2.     Torino,  Loescher.     1882.     VII,  273  s.     12.     3  1. 

187.  Otto  Roquette,  Geschichte  der  deutschen  dichtung  von 
den  ältesten  denkmälern  bis  auf  die  neuzeit.  3.  aufläge,  neue  ausgäbe. 
2  teile  in  1  bd.  VII,  375  und  III,  450  s.  gr.-8.  Frankfurt  a.  M. 
literar.  anstalt.     7,20  m. 

titelausgabe  der  1879  erschienenen  3.  aufl.  des  liebenswürdigen, 
wenn  auch  nicht  überall  gründlichen  werkes.  vgl.  Jahresbericht  1879, 
no.  116. 

188.  AV.  Scherer,  Geschichte  der  deutschen  literatur.  Berlin, 
Weidmann,    lief.  7.  8.    s.  545—704.    k  1  m. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  170.  —  lief.  5.  angez.  von  Minor 
Zschr.  f.  d.  österr.  gymn.  34  (1),  38 — 42.  lief.  5.  6.  im  Literatur- 
blatt 1883  (22),  88  von  R.  P. 

189.  A.  Stern,  Lexicon  der  deutschen  nationalliteratur.    1882. 
vgl.   jahresber.    1882,    no.    171.    —   im    Lit.    cbl.    1882    (44), 

1492  als  fleissig  und  geschickt  gearbeitet,  doch  hauptsächlich  auf 
die  zeit  nach  der  reformation  eingehend  empfohlen.  Literar.  hand- 
weiser, no.  317. 

190.  A.  F.  C.  Vilmar,  Geschichte  der  deutschen  national- 
literatur.   21.  aufläge.    Marburg,  Elwert.  XII,  560  s.    gr.  8.    6,50  m. 

die  20.  aufläge  ist  im  Jahresbericht  1881,  no.  214  aufgeführt, 
die  19.  Jahresbericht  1879,  no.   122  besprochen. 


191.  Reinhold  Becker,  Der  trochäus  und  die  deutsche  spräche, 
in  Festschrift  zum  300jährigen  bestehen  des  gymnasiiims  zu  Coblenz, 
1882.    s.  17—31.    8. 


30  ^  I    Literaturgeschichte. 

ausgeliend  von  der  beobachtun^.  dass  von  den  beiden  zweigen, 
in  die  der  verf.  in  seiner  schrift  über  den  altheimisclien  minnesang 
die  lyrik  vor  1190  scheidet,  der  österreichisclie,  selbstUndig  ent- 
wickelte mit  verliebe  den  vers  mit  einer  nnbetonten,  der  rlieinische 
nach  provenzalischem  vorbilde  mit  einer  betonten  silbe  beginnt,  wirft 
er  die  frage  auf.  welchem  rli3'thmus,  dem  trochäisclien  oder  iam])ischen 
sich  die  deutsclie  spräche  überhaupt  zuneige,  da  von  der  ahd.  zeit 
an  die  neigung  für  den  iambischen  versanfang  zunimmt,  weist  er 
der  spräche  Vorliebe  für  den  iambischen  rhythmus  zu.  wenn  Becker 
dabei  den  iambus  den  natürlichen  vers  des  dramas  nennt,  weil  der 
trochäus  die  leichtigkeit  und  natürliclikeit  des  dialogs  auflieben 
müsste,  so  hätte  er  passend  an  Müllners  Schuld,  bei  der  man  die 
Unnatur    der    trochäen    deutlich    empfindet,     erinnern    können,    — 

0.  Behaghel  bemerkt  im  literaturblatt  f.  germ.  u.  rom.  phil.  1883 
(4),  158.  die  Untersuchung  liätte  von  den  ältesten  prosaischen  statt 
den  poetischen  denkmälern  ausgehen  müssen,  da  der  iambische  vers- 
anfang in  Wechselwirkung  stelle  mit  stumpfem  scliluss,  ebenso  wie 
der  trochäische  mit  klingendem  schluss,  mitliin  das  überwiegen  des 
iambischen  masses  auch  eine  folge  des  strebens  nach  regelmässigem 
Wechsel  von  arsis  und  thesis  sein  könne. 

192.  C.  Beyer,  Deutsche  poetik.  theoretisch-praktisches  hand- 
buch  der  deutschen  dichtkunst.  nach  den  anforderungen  der  gegen 
wart.     2.  band.     Stuttgart,  Göschen.     XIV,  576  s.     10  m. 

über  den  ersten  band  vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  172.  — 
ang.  Blätter  für  literar.  unterh.  1883  no.  45.  Correspondenzbl.  f. 
d.  gelehrten  und  realschulen  Württembergs  30,  70. 

193.  R.  Felgentreu,  Das  wesen  der  deutschen  poesie  in 
ihrer  geschichtlichen  entwicklung.  Leipzig,  Sigismund  u.  Volkening. 
1882.     1,20  m. 

194.  Jul.  Methner,  Poesie  und  prosa,  ihre  arten  und  formen. 

1.  progr.  des  gymn.  zu  Gnesen.     no.   135.    32  s.     4. 

verf.  deliniert  poesie  und  prosa  als  die  beiden  arten  der  spräche, 
welche  auf  das  gemüt,  den  willen  des  angeredeten  oder  auf  seinen 
verstand,  sein  wissen  wirken  wollen,  und  schreitet  von  dieser  etwas 
weiten  definition  fort  zu  einer  darstellung  der  künste ,  der  poesie, 
speciell  der  epischen,  mehr  philosophisch  ableitend  als  historisch 
betrachtend. 


195.  G.  Huyssen,  Die  poesie  des  krieges  und  die  kriegspoesie. 
Berlin,  Maurer-Greincr.     309  s.     8.     6  m. 

im  ersten  teile  entwickelt  der  verf.  die  bedeutung  des  krieges 
für  die  ideale  seite  des  mensclienlebens  und  die  poetischen  momente 
desselben;  im  zweiten,  weit  umfangreicheren,  durclimustert  er  die 
kriegspoesie  verschiedener  Zeiten,  besonders  derjalire  1813  und  1870, 


VI,  Literaturgeschichte.  3]^ 

und  teilt  auch  proben  derselben  mit.     die   schrift  zeigt  die  belesen- 
heit des  theologischen  verfs.,  lässt  aber  strengere  methode  vermissen, 
ang.  von  0.  B[rahm]  in  der  Literaturzeitung  1883  (20),  699  und 
Bröcker  im  Literaturblatt  1883  (26),  103  f. 

196.  L.  Kolmaßevsky,  Das  tierepos  im  westen  und  bei  den 
Slaven.     Kasan  1882.     VIII,  316  s. 

in  russischer  spräche,  nach  der  anzeige  von  A.  Wesselofsky 
im  Literaturblatt  1883  (8),  322 — 325  giebt  der  verf.  nach  einer  um- 
fassenden Übersicht  über  die  auf  diesem  gebiete  aufgestellten  au- 
slebten eine  eindringende  und  scharfsinnige  Untersuchung  über  die 
genealogie  und  Verbreitung  der  im  Roman  du  renart  enthaltenen 
märchenstoflfe.  er  unterscheidet  dabei  zwei  verschiedene  Strömungen, 
die  eine  über  Byzanz  kommend,  die  andere  vom  occident  ausgehend, 
die  Verbindung  der  einzelnen  fuchsmärchen  innerhalb  der  epen  schreibt 
er  erst  dem  Verfasser  des  Roman  du  renart  zu;  der  ref.  dagegen 
glaubt  schon  frühere  ausätze  dazu  in  den  Volksmärchen  zu  erkennen. 

197.  Fr.  Xav.  Seidl,  Deutsche  fürsten  als  dichter  und  Schrift- 
steller, mit  einer  auswahl  ihrer  dichtungen.  von  den  Hohenstaufen 
bis  zur  gegenwart.  ein  beitrag  zur  deutschen  literaturgeschichte. 
Regensburg,  Coppenrath.     CII,  194  s.     8.     6  m. 

eine  fleissige,  aber  kritiklose  Zusammenstellung  der  dichterisch 
und  überhaupt  literarisch  thätigen  fürsten,  und  zwar  nicht  bloss  dem 
titel  gemäss  der  deutschen,  sondern  auch  aller  möglichen  ausländischen, 
auf  eine  nähere  Charakteristik  lässt  sich  der  verf.  fast  nirgends  ein, 
es  bleibt  bei  der  äusserlichen  aufzählung;  nachtrage  Hessen  sich 
manche  machen,  der  zweite  teil  bringt  proben  von  vielen  der  be- 
sprochenen dichter,     die  ausstattung  ist  elegant. 


Schauspiel.  198.  P.  Häling,  Über  die  dramatische  dichtung 
Deutschlands  im  mittelalter.  programm  des  grossherzogl.  gymn.  zu 
Bensheim.     [prog.  no.  505].     26  s. 

behandelt  nur  den  ersten  teil  des  themas,  das  geistliche  drama, 
■wesentlich  nach  Mone,  Alt,  Reidt  und  Wilken,  ohne  neue  gesichts- 
punkte  oder  eigene  forschung.  einige  dichtungen  werden  im  aus- 
zuge  wiedergegeben,  die  neueren  arbeiten  über  die  osterspiele,  das 
drama  vom  antichrist,  die  inscenierung  sind  nicht  verwertet. 

199.  L.  Lichter feld,  Entwicklungsgeschichte  der  deutschen 
Schauspielkunst.    Erfurt,  Bartholomäus.    1882.     VI,  286  s.    8.   4  m. 

'das  wohlgemeinte  stück  arbeit  eines  dilettanten,  das  wenig 
neues  beibringt'  und  die  ältere  zeit  natürlich  nur  flüchtig  berührt. 
0.  B[rahm]  in  der  Literaturzeitung  1883  (17),  598. 

200.  The  Ancient,  Mediaeval  and  Modern  Stage.  Edinburg 
Review  1883  (july),  s.  57—89. 


32  VI.  Literaturgeschichte 

201.  A.  Biolschttwsky,  Das  Schwiegerlingsche  Puppenspiel 
vom  doktor  Faust.     1882. 

vgl.  Jaliresbericht  1882,  no.  182.  —  angez.  von  E.  S[chmidt] 
Deutsche  litcnitnrzoitung  1883  (10),  336  f. 

202.  Sebastian  Mayr,  Das  Lambacher  passionsspiel  nebst 
einigen  kirchenliedern.  nach  einer  handschrift  des  Stiftes  Lambacli 
herausgegeben,  progr.  des  k.  k.  obergymnasiums  zu  Kremsmünster. 
Linz.     48  s.     8. 

aus  dem  gegen  ende  des  16.  jalirli.  wahrscheinlich  von  dem 
pfarrer  Joh.  Gredtner  geschriebenen  codex  werden  mehrere  kirchen- 
und  processionslicder  und  s.  31 — 41  ein  dialog  zwischen  Maria  und 
Johannes  mitgt-teilt .  welcher  sich  den  von  Schünbach  behandelten 
Marienklagen  anreiht.  12  von  den  18  in  diesen  am  häufigsten  vor- 
kommenden versikeln  kehren  hier  wieder,  eine  genauere  vergleichung 
der  verwanten  stücke  ist  nicht  angestellt,  dagegen  sind  die  melo- 
dien  der  dramatischen  scene  beigegeben. 

203.  Otto  Richter,  Das  Johannisspiel  zu  Dresden  im  15.  und 
16.  Jahrhundert.  Neues  archiv  für  sächsische  geschichte  und  alter- 
tumskunde.     4,   101 — 114. 

R.  stellt  übersichtlich  zusammen ,  was  sich  aus  den  zum  teil 
schon  von  M.  Fürstenau  (1861)  benutzten  rechnungen  der  Dresdener 
archive  über  die  bis  zur  reformation  (1539)  alljährlich  am  Johannis- 
tage vor  der  kreuzkirche  zu  Dresden  stattfindenden  procession  ermitteln 
lässt.  spuren  dramatischer  aufführungen  finden  sich  seit  1480,  auf 
einer  bretterbühne  vor  der  kirche  wird  1523  das  spiel  Dorothee  dar- 
gestellt, zur  erläuterung  der  eigentlichen  procession  hätte  der  verf. 
ausser  auf  die  Zerbster  procession  von  1507  auch  auf  die  ausführ- 
lichen beschreibungen  verweisen  können,  die  wir  von  ähnlichen  auf- 
zügen  in  Löbau  (1521.  Preusker,  Blicke  in  die  vaterl.  vorzeit  1841. 
1,  96)  und  München  (1574.  v.  Prantl,  Sitzungsber.  der  baier.  akad. 
1873,  843.  1580:  Westenrieder,  Beiträge  zur  vaterl.  historie  1794. 
5,  76.    Cod.  Vindobon.  9825.  9828.  9842.  9844.  9862)  besitzen. 

204.  Schädel  und  Schenk  zu  Schweinsberg,  Das  Fried- 
berger  passionsspiel.  Quartalblätter  des  histor.  ver.  f.  d.  groß- 
herzogthum  Hessen  1883  (1.  2),  7  —  10. 

Urkunde  von  1465,  in  der  erzbischof  Adolf  IL  von  Würzburg 
eine  aus  geistlichen  und  weltlichen  bestehende  brüderschaft  des  h. 
Michael  bestätigt,  welche  sich  die  pflege  des  passionspiels  am  fron- 
leichnamstage  in  Friedberg  ganz  nach  art  ähnlicher  genossenschaften 
in  Frankreich  zur  aufgäbe  machte,  das  ordnungsbuch  dieser  spiele 
teilte  schon  Weigand  in  der  Zs.  f.  d.  altert.  7,  545  mit. 

205.  H.  F.  Wagner,  Das  volksschauspiel  in  Salzburg.  Salz- 
burg, Mayr,   1882.     55  s.     8.     0,60  m. 

der  verf.  schildert  in  ansprechender  und  übersichtlicher  weise  die 
kirclilichen  gebrauche  und  weltlichen  Volksbelustigungen,  welche  die 


VII.  Altertumskunde. 


33 


keime  zur  entwickhmg  des  dramas  in  Salzburg  enthielten;  er 
sammelt,  was  sich  an  nachrichten  über  processionen  und  cerenionien 
an  den  hohen  festen,  über  niuninienschanz  seit  dem  16.,  an  verboten 
der  behörden  aus  dem  18.  Jahrhundert  erhalten  hat,  und  schliesst 
daran  eine  nähere  betrachtung  der  erhaltenen,  von  August  Hartmann 
veröffentlichten  volksdramen  der  Laufener  schiffer,  welche  z.  t. 
verse  aus  Hans  Sachs  wiederholen,  und  des  volksdichters  Ferdinand 
.Joly  (t  1823). 


Rlri'heniied.  206.  Wilhelm  Bäumker,  Das  katholische  deutsche 
kirchenlied  in  seinen  singweisen  von  den  frühesten  zeiten,  bis  gegen 
ende  des  17.  jahrh.  begonnen  von  Karl  Severin  Meister.  2.  bd. 
Freiburg  i.  B.,  Herder.     IX,  411  s.     gr.  8. 

der  erste  1862  erschienene  band  verfolgte  den  plan ,  die  melo- 
dien  der  katholischen  gesangbücher  des  16.  und  17.  jalirhunderts 
möglichst  vollständig  zu  sammeln,  und  zeichnete  sich  durch  sorg- 
sames und  umfassendes  quellenstudium  aus.  nach  dem  tode  Meisters 
ist  das  werk  von  Bäumker,  der  dabei  ganz  selbständig  arbeitete,  in  voll- 
kommen ebenbürtiger  weise  vollendet  worden,  in  einem  allgemeinen 
teil  orientiert  der  verf.  über  die  Stellung  des  kirchenliedes  zur 
liturgie  im  mittelalter  und  über  das  eindringen  in  den  katholischen 
gottesdienst  seit  der  reformation  und  giebt  neben  bibliographischen 
nachweisen  nachricht  über  das  abhängigkeitsverhältnis  der  älteren 
gesangbücher.  s.  69  folgt  als  besonderer  teil  die  fortsetzung  der 
liedersammlung:  die  auf  Maria,  heilige,  processionen  und  besondre 
gelegenheiten  bezüglichen  uummern,  während  der  1.  band  die  weih- 
nachts-,  oster-  und  ptingstlieder  umfasst.  vom  texte  ist  jedesmal  nur 
die  erste  strophe  abgedruckt  und  dazu  auf  den  vollständigen  abdruck 
bei  Wackernagel  und  Kehrein  verwiesen,  die  früheren  forschungen, 
besonders  Böhmes  Altdeutsches  liederbuch,  sind  fleissig  benutzt,  die 
nötigen  bemerkungen  knapp  und  übersichtlich  gegeben,  im  ganzen 
erhalten  wir  441  melodien  und  28  vierstimmige  chöre.  viele  weisen 
sind  dem  weltlichen  volksliede  entnommen,  andre  entstammen  dem 
evangelischen  kirchengesange.  dass  die  nötigen  register  nicht  fehlen, 
muss  ja  noch  immer  bei  grösseren  werken  besonders  gerühmt  werden. 

Bolte. 


VII.  Altertumskunde. 

207.  E.  Götzinger,  Eeallexikon  der  deutschen  altertümer, 
ein  band-  und  nachlagebuch  f.  studierende  und  laien.  12 — 19, 
(schluss)  hft.  Leipzig,  Urban.  IV,  u.  s.  477—803.  i\  n.  1  m. 
(cplt.  geb.  in  leinw.  20  m.,  in  hfz.  21,50  m.) 

Jahicsbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1883.)  3 


34  ^'I^-  Altertumskunde. 

vgl.  jahresbtn-icht  1882,  no.  187.  —  ang.  Lit.  cbl.  1883,  995. 
das  urtoil  des  recenstntt-n  geht  dahin,  dass  von  einer  hervorragenden 
wissenschaftlichen  leistung  keine  rede  sein,  der  forscher  das  buch 
kaum  benutzen  könne,  dass  es  aber  vielleicht  dem  bedürfnisse  des 
grossen  publikums  genüge,  das  sich  rasch,  wenn  auch  nur  obertlächlich 
unterrichten  möchte,  ferner  angez.  Sybels  Zs.  n.  f.  14,  483  von 
L.  Erhardt.  eine  kurze  notiz  Zs.  f.  d.  realschw.  VIT,  183;  eben- 
daselbst, VIII,  231   wird  das  werk  empfohlen. 

208.  H.  Oesterley,  Historisch-geographisches  Wörterbuch  des 
deutscheu  mittelalters.  10.  (schl.)  lief.  Voggenhusen — ZwoUe.  Gotha, 
Perthes.     1882.    III  u.  s.  721—807.    4.     2,40  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  188.  ang.  Lit.  cbl.  1883,  1142. 
ein  unschätzbares  hülfsmittel  für  den  geschichtsforscher,  wie  es  in 
dieser  art  noch  nicht  existiert. 

209.  Wilhelm  Arnold,  Deutsche  geschichte.  2.  bd.  Fränki- 
sche zeit.     1.  hälfte.     Gotha,  Perthes.     1881.     329  s.     8.     7  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  189.  ausserdem  ang.  Lit.  cbl.  1883, 
78 — 79.  ref.  glaubt,  dass  verf.  sowohl  Chlodwig  als  Bonifatius  nicht 
ganz  richtig  erfasst  hat. 

210.  F.  Dahn,  Urgeschichte  der  germanischen  und  romanischen 
Völker.  II.  bd.  u.  III.  bd.  s.  1 — 96  a.  u.  d.  t. :  Allgemeine  ge- 
schichte in  einzeldarstellungen  .  .  .  hrsg.  von  W.  Onken.  Berlin, 
Grote.     ä,  3  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  198.  band  II.  angez.  in  Sybels 
Zs.  n.  f.     14.  bd.     s.  498—500  von  Riezler. 

211.  G.  Kaufmann,  Deutsche  geschichte  bis  auf  Karl  den 
grossen.  Zweiter  band:  von  dem  römischen  weitreiche  zu  der  geist- 
lich-weltlichen Universalmonarchie  des  mittelalters.  419 — 814.  Leipzig, 
Duncker  und  llumblot.     1881.     IV,  420  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  205.  angez.  in  Sybels  Zs.  n.  f.  XIV, 
s.  319—323  (L.  Erhardt).  Literaturzeitung  1882  (52),  1856—57. 
(0.  Holder-Egger.) 

212.  Georg  Erler,  Deutsche  geschichte  von  der  urzeit  bis 
zum  ausgang  des  mittelalters  in  den  erzählungen  deutscher  geschichts- 
schreiber.     3 — 12.  liefg.     Leipzig,  Dürr.     8.     iV  1  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  201.  die  lieferungen  2 — 8  sind 
anerkennend  recensiert  Lit.  cbl.  1883,  508.  ferner  ang.  Litbl. 
(42)  171.     Bl.  f.  d.  bayer.  realschulw.  3,  62. 

213.  K.  W.  Nitzsch,  Geschichte  des  deutschen  Volkes  bis 
zum  ausgang  der  Ottonen.  nach  dessen  hinterlassenen  papieren  u. 
Vorlesungen  herausg.  von  G.  Matthäi.  Leipzig,  Duncker  u.  Huuiblot. 
XVIII,  372  8.  8.  7,20  m.  a.  u.  d.  t.:  Nitzsch,  geschichte  des 
deutschen   Volkes  bis  zum    Augsburger  religionsfrieden   etc.      1.  bd. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  1032.  Rec.  erkennt  an,  dass  der  heraus- 
geber    seine    aufgäbe,    die  denkweise,    methode    und    darstellung   des 


VII.  Altertumskunde.  35 

verstorbenen  möglichst  hier  wiederzugeben,  mit  glück  gelöst  hat.  der 
vorliegende  band  enthält  die  darstellung  der  frühesten  und  früheren 
geschichte  des  deutschem  Volkes,  anziehend  besonders  durcli  die  um- 
fassende berücksichtigung  des  wirtschaftlichen  lebens.  ausserdem 
angez.  Beil.  z.  Allg.  Ztg.  III.  Lenz.)  Vierteljschr.  f.  volksw.,  politik 
und  kulturgesch.  20.  Jahrg.  III,  1.  —  Corr.  bl.  f.  d.  gel.  u.  real- 
schulen  Würt.  30,  251.  Literaturzeitung  1883.  s.  1582  von  Karl 
Zeumer. 

214.  L.  Stacke,  Deutsche  geschichte.  in  Verbindung  mit  an- 
deren, mit  642  authent.  (holzschn.)  abbildgn.  im  text,  65  zum 
teil  prachtvoll  in  färben  ausgeführten  beilagen  u.  10  geschichtl. 
(chromolith.)  karten.  2.  aufl.  6.  — 12.  (schluss)  Ifg.  8.  (1.  bd. 
XL  u.  s.  673—744  u.  2.  bd.  XIII,  820  s.  Bielefeld,  Velhagen 
u.  Klasing.     1882.     h  2  m. 

215.  Dahlmann's  quellenkunde  der  deutschen  geschichte. 
5.  aufl.  quellen  und  bearbeitungen  der  deutschen  geschichte  neu 
etc.  zusammengestellt  von  Waitz.  3.  aufl.  Göttingen.  Dieterich'sche 
Verl.     8.     8  m. 

216.  A.  Juris,  Über  das  reich  des  Odovakar.  progr.  d. 
gymnas.  z.  Kreuznach,     (pr.  no.  406.)     23  s     4. 

nachdem  der  verf.  die  frage  nach  der  abstammung  Odovakars 
behandelt  und  sein  leben  bis  476  verfolgt  hat,  giebt  er  dann  an  der 
band  der  quellen  und  mit  berücksichtigung  der  modernen  darstel- 
lungen  eine  Übersicht  über  die  regierung  Odovakars,  er  bespricht 
seine  Stellung  zu  den  Söldnern,  zu  den  Römern  und  zum  kaiser  Zeno. 
Nachdem  er  sodann  den  kämpf  mit  Theoderich  erzählt,  schliesst  er 
mit  einem  anerkennenden  urteil  über  die  thätigkeit  Odovakars. 

217.  K.  Kleissl,  Odovakar  in  seinen  beziehungen  zum  byzan- 
tinischen kaiser  Zeno  und  zu  dem  ostgotischen  könig  Theoderich. 
Jahresbericht  d.  k.  k.  ober-realschule  in  Görz.     31  s.     8. 

Odovakar,  dessen  Stellung  von  anfang  an  keine  sichere  war,  da 
ihm  der  rückhalt  eines  geschlossenen  volkes  fehlte,  war  bemüht, 
dieselbe  durch  Verhandlungen  mit  kaiser  Zeno  zu  befestigen,  könig 
nannte  er  sich  nur  seinen  Germanen  gegenüber,  über  die  Römer  wollte 
er  als  anerkannter  Statthalter  des  kaisers  regieren,  thatsächlich  war 
natürlich  Italien  für  das  römische  reich  verloren,  trotz  dieser  schein- 
baren Oberherrschaft  Constantinopels.  dies  erkannte  Zeno  wohl,  er 
musste  aber  sehr  fein  und  vorsichtig  vorgehen ,  Aveder  konnte  er 
Odovakar  otten  anerkennen,  noch  durfte  er  ihn  beleidigen,  so  lange 
er  selbst  noch  in  der  schwierigsten  läge  war.  sein  verlialten  ist 
höchst  geschickt,  er  verstand  es,  seine  bedränger  auseinander  zu  halten 
und  gegen  einander  zu  benutzen,  meisterhaft  ist  es,  wie  er  durch 
den  Rugierkrieg  sowohl  Odovakar  abhält,  sich  gegen  Ostrom  zu 
wenden,    als   auch   diesen   mit  Theoderich    entzweit.      So    gelingt  es 

3* 


36  VII.  Altertumskunde. 

ihm  znlt'tzt,  <lon  letzterf-n  zum  abzu«;  iiacli  Italien  zu  bewegen,  er 
befreit  sich  dadurch  von  einem  gefährliclicn  nachbar  und  stürzt  den 
bislierigen  herrn  Italiens. 

218.  A.  Ebner,  Die  Longobardm  unter  den  kiinigen  Albuin 
und  Cleffo.  Jahresbericht  der  k.  k.  staats-ober-realschule  zu  Linz. 
31  s.    8. 

nach  einer  übersieht  über  die  geschichte  der  Longobarden  in 
Panncnien  wendet  sich  verf.  zur  eroberung  Italiens,  er  hebt  her- 
vor, dass  die  festigkeit  ihrer  herrschat't  darauf  beruhte,  dass 
sie  sich  allmählich  erst  im  norden  ausbreiteten,  die  ermordung 
Albnins  erfolgte  nach  seiner  ansieht  durch  eine  weitverbreitete  ver- 
schwürung politischer  und  persönlicher  gegner,  der  mit  den  Longo- 
barden vereinigten  Gepiden  und  der  künigin.  könig  Cleffo  regierte 
nur  kurze  zeit  und  wurde,  wie  Albuin,  ermordet.  Yerf.  charakteri- 
siert dann  im  anschluss  an  Leo  das  verhalten  der  Longobarden  gegen 
die  besiegten. 

219.  A.  Morpurgo,  Arbogaste  e  1'  Impero  Romano  dal 
379 — 394.  programma  ginnasio  comunale  superiorediTrieste.  34  s.   8. 

220.  Abel,  Jahrbücher  des  fränkischen  reiches  unter  Karl 
d.  gr.  fortgesetzt  von  Simson.  bd.  2.  789 — 814.  Leipzig,  Dnncker 
n.  Humblot.     8.     10  m. 

221.  Paul  Friedr.  Stcälin,  Geschichte  "Würtembergs.  I.  bd. 
1.  hälfte  (bis  1268).    Gotha,  Perthes  1882.    XVIII,  447  s.    8.    8  m. 

angez.  Literaturzeitung  1883  (5),  157 — 158  von  J.  Hartmann, 
das  werk  behandelt  den  reichen  stoff  von  der  schwäbischen  urzeit 
bis  zum  ende  der  Hohenstaufenzeit  gründlich  und  durchaus  zuver- 
lässig. 

222  Redlich  Oswald,  Die  österreichische  annalistik  bis  zum 
ausgang  des  13.  Jahrhunderts,  in  den  mitteilungen  für  österr.  ge- 
schichtsforschnng  II  (1882),  s.  497-538. 

der  verf.  weist  zuerst  nach,  wie  die  geschichtsschreibung  des 
deutschen  Österreichs  erst  in  eine  verhältnismässig  späte  zeit  fällt 
und  zwar  deswegen,  weil  diese  gegenden  fast  ausschliesslich  deutsches 
colonialgebiet  waren  und  weil  auch  die  klostergründungen  viel  später 
erfolgten  als  im  eigentlichen  Deutschland;  geht  dann  über  zur  Wür- 
digung der  österr.  annalistik  im  besondern,  er  bespricht  die  annalen 
der  klöster  und  stifte  von  Melk,  Kremsmünster,  Lambach,  Götweig, 
Zwetl ,  Klosterneuburg ,  Heiligenkreuz ,  Gurk ,  Friesach ,  Admunt, 
Garsten,  Salzburg,  ferner  die  s.  g.  historia  annorum,  die  continuatio 
Vindobonensis  und  den  annalcodex  des  Wiener  Schottenklosters,  wel- 
cher auch  ein  übeischwängliches  lobgedicht  auf  kaiser  Friedrich  II. 
and  dessen  kreuzzug  von  einem  Marquard  von  Padua  enthält,  alle 
diese  annalen  werden  auf  ihre  quellen,  entstehungs-  und  Schreibweise, 
ausdehnung  und  historischen  wert  eingehend  untersucht. 

223.    C.  Mehlis,  Studien  zur  ältesten  geschichte  der  Rheinlande. 


VII,  Altertumskunde.  37 

6.    abt.      hrsg.    v.    liistor.    vereine    der    Pfalz,     mit    2    (lilh.)    taf. 
Leipzig,  Duncker  u.  Humblot.     1883.     IV,  64  s.     2,50  m. 

angez.  Lit.  cbl.  1883,  936.  die  schrift  besteht  aus  3  aufsätzen. 
im  ersten  wird  nachzuweisen  versucht,  dass  der  von  Ptolemäus  west- 
lich von  Worms  angeführte  ort  Rutiana  das  jetzige  Eisenberg  sei, 
im  zweiten  werden  die  metallurgischen  funde  jener  gegend ,  die 
ältesten  baureste,  einige  Inschriften  erörtert,  im  dritten,  „die  prä- 
historische karte  der  Pfalz,"  werden  Überreste  aus  der  Steinzeit  und 
spuren  von  pfahlbauten  nachgewiesen. 

224.  A.  Christ,  Ruphiana  nicht  Eisenberg,  sondern  Altripp. 
Jahrb.  d.  ver.  v.  altertumsfreimden  im  Rheinlande  13,  77—80. 

225.  Gr.  Brau  mann,  Die  principes  der  Gallier  und  Germanen 
bei  Caesar  und  Tacitus.  progr.  d.  kgl.  Friedrich- Wilhelms-gymnas. 
z.  Berlin  [pr.  no.  56].     44  s.     4. 

mit  einem  grossen  aufwand  philologischer  akribie  wird  die  be- 
deutung  festgestellt,  in  der  vor  allem  Caesar,  dann  auch  Tacitus  den 
ausdruck  principes  auf  gallische  und  germanische  Verhältnisse  an- 
gewendet haben,  da  aus  dem  werte  princeps  allein  keine  auskunft 
sich  ergiebt  auf  die  frage,  worauf  sich  der  einfluss  der  principes 
gründet  und  in  welchem  Verhältnis  sie  zur  niasse  des  volkes  stehen, 
so  muss  man  dieselbe  aus  der  sonstigen  kenntnis  von  den  zuständen 
des  betreffenden  volkes  entnehmen,  und  so  entwirft  verf.  von  diesem 
gesichtspunkte  aus  ein  klares  bild  von  der  Verfassung  und  den  poli- 
tischen zuständen  der  gallischen  Staaten,  schliesslich  glaubt  er,  und 
wohl  mit  recht,  in  den  edelleuten,  den  mitgliedern  eines  grund- 
besitzenden adels,  welche  sich  mit  einem  bewaffneten  gefolge  um- 
geben und  an  der  spitze  von  Schutzverbindungen  stehen,  die  prin- 
cipes sehen  zu  dürfen ,  die  bei  Caesar  so  häufig  vorkommen,  sie 
waren  die  Wortführer  auf  den  grossen  Versammlungen,  ihnen  wurden 
hohe  civilämter  und  militärische  kommandos  übertragen,  ihnen  wurde 
die  vollmacht  zu  wichtigen  Unterhandlungen  erteilt,  sie  werden  mit 
der  Vertretung  ihrer  Völker  auf  bundestagen  beauftragt  gewesen  sein, 
und  vielfach  unternehmen  sie  auf  eigene  band,  der  politik  ihres 
Staates  gewaltsam  eine  andere  richtung  zu  geben. 

226.  F,  Dümmler,  Zerstreute  Zeugnisse  alter  schriftsteiler 
über  die  Germanen.    Forsch,  zur  deutschen  gesch.  23  (3)  632 — 635. 

227.  Wieseler,  Untersuchungen  zur  geschichte  der  alten 
Germanen. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  251.  ang.  von  L.  Erhardt  in  Sybels 
Zs.  14,  439  f. 

228.  Müllen  hoff,  (f)  Über  den  südöstlichen  winkel  des  alten 
Germaniens.  Sitzungsberichte  der  k.  preuss.  akademie  d.  Wissen- 
schaften z.  Berlin  1883,  35,  36. 

229.  Grössler,  Die  einführung  des  Christentums  in  die  nord- 
thüringischen gaue  Friesenfeld  u.  Hassengau.  Halle  a/S.,  Pfeffer.  8.  1  m. 


38  VII.  Altertumskunde, 

230.  J.  Rhys.  Early  Uvitain.  Celtic  Britain  witli  2  Maps  and 
"Woodcuts  of  Coins.  Ldudtm.  Society  for  Promotiug  Christian  Know- 
ledge.    XVII,  319  s.     8. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  1416—18.  Rec.  emptiehlt  das  buch  als 
gut  geschrieben  und  interessant  allen,  die  sicli  für  die  celtische  vor- 
gescliiclite  Englands  interessieren,  cap.  I.  Britannien  zur  zeit  Caesars, 
II.  von  da  bis  zur  eroberung  unter  kaiser  Claudius,  III.  von  den 
Römern  im  Lande  und  wie  sie  es  verliessen,  IV.  von  den  Kymry, 
V.  von  den  Picts  und  Scots,  VI  u.  VII  von  der  ethnologie  des  alten 
Britannien.    —    eine  lobende   notiz  im  Athenaeum  no.  2884,  s.  148. 

231.  Edwin  Guest,  Origines  Celticae  (a  Fragment),  and 
other  Contributions  to  the  History  of  Britain.  With  Maps  and  Steel- 
plate.     London,  Macmillan.     1882.     2.  vols.     8.     32  sli. 

ang.  V.  C.  W.  Boase,  Academy  no.  569,  s.  214  f.  —  das 
buch  enthält  eine  Sammlung  von  vortragen  des  verstorbenen  autors, 
die  von  seinen  freunden  und  scliülern  herausgegeben  sind,  diejenigen 
abschnitte,  welche  von  der  römischen  und  sächsischen  niederlassung 
handeln,  beruhen  auf  sorgfältigen  lokalstudien  und  sind  von  unschätz- 
barem werte;  weniger  geglückt  sind  die  'Origines  Celticae',  da  Guest 
hier  zu  viel  auf  unsichere  etymologien  und  hypothesen  baut.  — 
ebenso  urteilt  das  Athenaeum  no.  2893 ,  s.  437  f.  der  I.  band, 
welcher  den  Ursprung  der  Kelten  bei  den  Hebräern  oder  Griechen 
sucht,  ist  ganz  verfehlt,  dagegen  bringt  der  II.,  der  historische  und 
antiquarische  Untersuchungen  enthält,  mit  wenigen  ausnahmen  wert- 
volle artikel.  —  auch  The  Antiquary  VII,  217  schliesst  sich  diesen 
urteilen  an.     [Koch.] 

232.  Aug.  Prinzinger,  Die  Keltenfrage  deutsch  beantwortet. 
Mitteilungen  der  anthropolog.  gesellschaft  in  Wien  n.  f.     2  bd. 

233.  K.  V.  Becker,  Versuch  einer  lösung  der  Celtenfrage 
durch  Unterscheidung  der  Gelten  und  der  Gallier.  1,  hälfte*  mit 
einer  (lith.)  karte  u.  einem  ungedruckten  briefe  v.  Jac.  Grimm.  Karls- 
ruhe, Bielefelds  verl.     124  s.     8.     2,70  m. 

234.  Hirschfeld,  Gallische  studien.  Wien,  Gerold's  söhn. 
60  s.     8. 

235.  Joseph  Anderson,  Scotland  in  Pagan  Times;  The  Iren 
Age.  The  Rhind  Lectures  in  Archaeology  for  1881.  Edinburgh, 
Douglas.     8.     XX,  314. 

als  willkommen  begrüsst  Antiquarj'  VIII,  28  f.:  handelt  von 
christlichen  und  heidnischen  begräbnissen,  von  Vikingerbegräbnissen, 
der  keltischen  kunst  zur  heidenzeit,  pfahlbauten,  bergfesten,  erd- 
häusern  u.  s.  f. 

236.  J.  H.  Ramsay,  Romano-Celtic  Names.  Academy  no. 
568,  8.  206  f. 

von  der  tatsache  ausgehend,  dass  die  celtischen  länder  von  Orts- 
namen ,   nicht  von  volks-    oder  personennamen   abgeleitet  zu  werden 


VII.  Altertumskunde.  39 

pflegen,  versucht  R.  einige  der  in  römischer  form  überlieferten  cel- 
tischen  stammnamen  in  Britannien  durch  diejenigen  von  örtlichkeiten 
z^u  deuten.     [Koch.] 

237.  0.  Lorenz  und  W.  Scherer,  Geschichte  des  Elsasses 
von  den  ältesten  Zeiten  bis  auf  die  gegenwart.  bilder  aus  dem 
politischen  und  geistigen  leben  der  deutschen  westmark,  in  zusam- 
menhängender erzählung.  zweite  neu  durchgesehene  aufläge,  mit 
einem  bildnisse  Jacob  Sturms  von  William  Unger.  Berlin,  Weid- 
mann.   XII,  500  s.     8.     5  m. 

238.  A.  Hammeran,  Urgeschichte  von  Frankfurt  am  Main 
und  der  Taunusgegend.  Frankfurt  a.  M.,  Mahlau  u.  Waldschmidt. 
4.     4,50  m. 

239.  S.  Vögelin,  Das  alte  Zürich,  historisch  und  antiquarisch 
dargestellt.  2.  durchaus  umgearbeitete  und  vermehrte  aufläge. 
Zürich,  Grell  Füssli  u.  co.     8.  bis  10.  Ifg.     s.  385—480. 

240.  L.  V.  Borch,  Das  schloss  der  Karolinger  an  der  Elbe. 
Innsbruck,  Eauch'sche  druckerei.     1882.     15  s.     8. 

verf.  will  nachweisen,  dass  das  castell,  welches  nach  dem  chron. 
Moissac.  zum  jähre  806  Karl  d.  gr.  Magdeburg  gegenüber  erbauen 
Hess,  das  heutige  Gommern  sei.     vgl.  Lit.  cbl.   1882,  1412. 

241.  I.  V.  Zahn,  Die  deutschen  bürgen  in  Friaul.  skizzen 
in  wort  und  bild.  8.  IV,  68  s.  m.  eingedr.  zinkogr.  Graz, 
Leuschner  u.  Lubensky.     3  m. 

242.  0.  Weise,  Die  slavischen  ansiedelungen  im  herzogtum 
S. -Altenburg. 

vgl.  oben  no.  67.  eine  sehr  lesenswerte  arbeit.  Thüringen  ist, 
wie  aus  den  Ortsnamen  erhellt,  von  Kelten  (z.  b.  Halle),  Angeln 
und  Werinern  (z.  b.  städtenamen  auf  -leben)  wohl  schon  in  vorchrist- 
licher zeit  besiedelt  gewesen,  der  name  des  Hermundurenvolkes  aus 
ri'.mischer  zeit  haftet  noch  an  dem  lande  (Hermunduren  erklärt  als 
6r>c/ j-^-Duren?).  zur  zeit  der  Völkerwanderung  fand  die  slavische 
Invasion  der  Sorben  statt,  obgleich  später  von  den  Deutschen  über- 
wältigt und  zurückgedrängt,  sind  von  ihnen  im  östlichen  Thüringen 
und  speciell  in  Sachsen-Altenburg  noch  so  viele  spuren  erhalten,  dass 
sie  ein  ziemlich  anschauliches  bild  des  slavischen  kolonisationsgebiets 
geben,  welches  vom  verf.  entworfen  wird. 

243.  A.  Hauck,  Die  bischofswahlen  unter  den  Merovingern. 
Erlangen,  Deichert.     53  s.     8.     1,20  m. 

in  der  römischen  zeit  bestand  Wahlrecht  der  gemeinden  unter 
mitwirkung  der  metropoliten  und  der  comprovincialbischöfe.  nur 
ausnahmsweise  setzte  der  kaiser  bischöfe  ein.  nach  des  verf.  an- 
sieht blieb  es  auch  im  wesentlichen  so  unter  Chlodovech ,  ein  bestä- 
tigungsrecht des  königs  gab  es  nicht,  wenn  aucli  natürlich  der 
herrscher  sein  politisches  übergewicht  zur  geltung  brachte,  ganz 
anders  wurde  es  unter  Theuderich  und  Chlothachar  I.    sie  verfuhren, 


40  VII.  Altertumskunde. 

wie  es  ihnen  gerade  beliebte,  man  klajfte  über  simonie  und  ernen- 
niing  von  laien.  zahlreiche  synoden  protestierten  gegen  diese  Willkür, 
die  5.  synode  von  Orleans  (549)  erkannte  das  bestätignngsrecht  des 
königs  an  unter  vorbehält  der  freien  wähl  durch  gemeinde  und  klerus. 
aber  erst  nach  mehr  als  sechzig  Jahren  drang  die  geistlichkeit  mit 
ihren  forderungen  durch,  als  Chlothachar  II  alleinherrscher  ge- 
worden war,  fand  61-i  in  Paris  eine  nationalsynode  statt:  und  gemäss 
ihren  beschlüssen  hat  dann  der  könig  die  freie  wähl  anerkannt,  sich 
aber  das  recht  vorbehalten,  über  die  Würdigkeit  des  gewählten  zu 
entscheiden,  nach  dieser  bestimmung  ist  dann  auch  in  der  folgezeit 
im  ganzen  verfahren  worden,  nur  hatte  die  wähl  der  gemeinde  die 
ausschlaggebende  bedeutung  verloren  mit  dem  verlust  des  selbstän- 
digkeitssinnes;  sie  wurde  eine  bitte  um  eine  bestimmte  person. 

244.  S.  Herzberg-Fränkel,  Die  ältesten  land-  und  gottes- 
frieden  in  Deutschland.  Forschungen  zur  deutschen  geschichte  23.  bd. 
1.  heft. 

245.  Ingwald  Undset,  Das  erste  auftreten  des  eisens  in  Nord- 
Europa,  deutsche  ausgäbe  von  I.  ]!iIestorf.  Hamburg,  0.  Meissner.    15  m. 

mit  eingehender  kenntnis  des  in  zahlreichen  einze! Sammlungen 
zerstreuten  materials  hat  verf.  die  funde  aus  der  eisenzeit  und  der 
ihr  unmittelbar  vorausgehenden  wie  aus  der  nachfolgenden  periode 
gesichtet  und  beleuchtet,  ang.  Literaturzeitung  1883  (7),  236  sehr 
lobend:  „es  bietet  ein  sehr  empfehlenswertes,  bequemes  und  zuver- 
lässiges nachschlagewerk ,  dessen  Zweckmässigkeit  durch  die  bei- 
gegebenen zahlreichen  abbildungen  sehr  erhöht  wird.'" 

246.  Kühne,  Die  ältesten  metallaltertümer  Pommerns,  eine 
erwidernng  auf  die  schrift  von  Undset :  das  erste  auftreten  des  eisens 
in  Nord-Europa,  deutsche  ausgäbe  von  I.  Mestorf,  Hamburg,  1882. 
mit  abbildungen.  Baltische  Studien.  33.  Jahrgang,  4.  heft.  s.  291 — 359. 

verf.  bespricht  das  buch  Undsets  sehr  anerkennend  und  stellt 
dann  in  bezug  auf  Pommern  das  vorhandene  material  vollständiger 
zusammen  in  folgenden  capiteln:  1)  die  urnenfriedhöfe;  2)  die  urnen 
der  sogenannten  bronzezeit;  3)  die  bi'onzen;  4)  die  spuren  von  eisen 
unter  den  bronzen;  5)  die  sogenannten  vorrömischen  funde;  6)  die 
römischen  funde. 

247.  0.  Tischler,  Beiträge  zur  kenntnis  der  Steinzeit  in  Ost- 
preussen  und  den  angrenzenden  gebieten.    Königsberg,  Koch.     1,50  m. 

248.  Fr.  Winkel  Hörn,  Kort  Udsigt  over  Nordens  Oldtids- 
minder.     Forlagsbureauet  i  Kjobenhavn.     66  s.     8.     1,50  m. 

249.  0.  Montelius,  Spännen  frän  Brons-äldern  och  ur  dem 
närmast  utviklade  former.     P.  I.     Stockholm. 

bespr.  Academy  no.  573,  s.  299  f.  in  der  geschichte  der  fibula 
tindet  der  verf.  einen  italischen  grundtypus,  von  dem  einerseits  eine 
ital.-griech.  gruppe,  andererseits  eine  ungarisch-skandinavische  aus- 
geht. 


VII.  Altertumskunde.  ^\ 

250.  Charles  W.  Parker,  The  Runic  Grosses  of  Gesforth 
etc.  London  &  Edinburgh,  Williams  &  Norgate.  1882.  22  s.  8. 
anerkennend  besprochen  Antiquary  VII,  71   f. 

251.  The  Anglo-Roman  and  Saxon  Collections  at  the  British 
Museum.     Academy  no.  571,  s.  258. 

der  artikel  berichtet  kurz  über  jene  (am  14.  apr.  1883)  neu  er- 
öffneten Sammlungen,  unter  den  sächsischen  gegenständen  sind  ins- 
besondere einige  mit  runeninschriften  zu  erwähnen.  —  das  Athenaeum 
no.  2894,  s.  482  zählt  die  ausgestellten  gegenstände  auf  und  giebt 
einige  erklärungen. 

252.  M.  G.  Watkins,  Wooden  Coffins  at  Great  Grimsby. 
Academy  no.  549,  s.  353. 

die  eichenholzsärge  werden  beschrieben  und  vermutungsweise  in 
das  4.  jh.  n.  Chr.  gesetzt. 

253.  .1.  Collingwood  Bruce,  A  Descriptive  Catalogue  of  Anti- 
quities,  chiefly  British,  at  Alnwick  Castle.  (Printed  for  Private 
Distribution). 

ang.  Athenaeum  no.  2912,  s.  216,  wo  die  interessantesten  stücke 
dieser  reichhaltigen  Sammlung  römischer,  keltischer  und  sächsischer 
altertümer,  die  meist  in  Britannien  gefunden  sind,  kurz  besprochen 
werden,  es  sind  urnen,  waffen,  gerate,  vasen,  ein  steinkreuz  mit 
runeninschrift  u.  s.  f.  das  werk  ist  reich  illustriert,  und  es  ist  zu 
bedauern,  dass  es  nur  in  einer  beschränkten  anzahl  von  exemplaren 
gedruckt  ist.    [Koch.] 

254.  Arbök  hius  islenzka  fornleifafelags.  1882.  Reykjavik, 
1882.     III,   107  s.     1  taf.     8. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  1011.  auch  dieses  zweite  Jahrbuch  der 
isländischen  altertumsgesellschaft  wird  fast  vollständig  gefüllt  von 
den  Untersuchungen  Sigurd  Vigfüssons.  dieselben  geben  mitteilungen 
von  dem  fortleben  alter  sögur,  von  der  tempeleinrichtung  auf  Island, 
von  der  Verehrung  der  götter  im  norden  nach  den  sögur  und  von 
nachgrabungen. 

255.  Sauer,  Beiträge  zur  geschichte  der  klöster  Rupertsberg 
und  Eibingen,  a)  bruchstücke  des  nekrologiums  des  klosters  Ruperts- 
berg, b)  Eibingen,  ursprünglich  nicht  Benedictiuer-,  sondern  Augus- 
tinerkloster. Annalen  des  Vereins  für  nassauische  altertumskunde 
u.  geschichtsforschung.     17.  bd. 

256.  H.  Jentsch,  Die  Sammlungen  der  anstalt.  I.  vorgeschicht- 
liche altertümer.  erster  teil,  progr.  des  gymnas.  zu  Guben  [pr. 
no.  77].     24  s.    4. 

nach  einigen  orientierenden  bemerkungen  über  die  prähistorischen 
funde  im  Gubener  kreise  folgt  eine  tafel  abbildungen  nebst  Ver- 
zeichnis derselben,  darauf  I.  das  register  der  fundorte,  II.  das  re- 
gister  der  funde. 


42  Vn.    Altertumskunde. 

257.  Fischer,  Zur  vuriroschichte  der  gegend  von  Bernbiirg. 
I.  teil,  tinleitung.  Jahrtsberirht  des  realgymn.  z.  Bernburg  [pr. 
no.  613].     L^3  s.     4. 

258.  R.  Bebla,  Die  urnenfriedhüfe  mit  tongefässen  des  Lausitzer 
typus.  eine  monographie.  mit  75  abbild.  auf  2  lith.  taf.  Luckau, 
Kutzscher.    1882.     119  s.     8.     2,50  m. 

Zusammenstellung  des  liauptsächlichsten  in  der  literatur  enthal- 
tenen materials  sowie  eigener  forschungsresultate.  angez.  Literatur- 
zeituug   1883  (16),  557. 

259.  Die  altertümer  unserer  heidnischen  vorzeit.  nach  den 
in  (■)ffentl.  und  privatsammlungen  befindl.  originalien  zusammengestellt 
und  hrsg.  v.  dem  rümisch-german.  centralmuseum  in  Mainz  durch 
dessen  dir.  Dr.  L.  Lindenschmit.  4.  bd.  1.  ht't.  Mainz,  v.  Zabern. 
8  s.  m.  5  steintat',  und  1  cliromolith.     gr.  4.     4  m. 

260.  C.  Mehlis,  Pfahlbauten  in  der  Südpfalz.  Correspondenz- 
blatt  der  deutschen  iresellschaft  f.  anthropologie ,  ethnologie  u.  Ur- 
geschichte.    14.  Jahrg.    no.  6  u.  7. 

261.  Robert  Munro,  Ancient  Scottish  Lake-I>wellings  or 
Crannogs.  With  a  Supplementary  Chapter  on  Remains  of  Lake- 
DwelUngs  in  England.     Edinburgh.  Douglas.     1882.   8.   XX,  326  s. 

angez.  Academy  no.  545,  s.  284  von  Edward  Peacock.  verf. 
setzt  die  funde  in  das  eisen-zeitalter,  etwa  zur  zeit  der  germanischen 
eroberung;  der  rec.  meint  jedoch,  dass  dies  Zeitalter  in  Britannien 
bereits  viel  früher  begonnen  hatte.  —  das  Athenaeum  no.  2872,  630  f. 
giebt  eine  Übersicht  des  inhalts  und  empfiehlt  das  werk  als  unter- 
haltend und  belehrend.  —  eine  Übersicht  des  inhalts  und  hinweis 
auf  die  bedeutung  des  werks,  nebst  einigen  illustrationen  im  Anti- 
quary  VII,  66  ff.    [Koch.] 


TacitllS.  262.  Tacitus'  Germania,  erklärt  v.  C.  Tücking. 
5.  verb.  aufl.     Paderborn,  Schüningh.     73  s.    8.     0,60  m. 

263.  Cornelius  Tacitus  Agricola  und  Germania,  übersetzt  und 
mit  den  nötigsten  anmerkungen  versehen  von  C.  H.  Krause,  mit 
anhängen  für  philologisch-gebildete  leser.  Stuttgart,  Metzler.  VI, 
92  s.     8.     2,20  m. 

264.  Cornelius  Tacitus'  werke.  1.  Germania,  Agricola,  die 
redner.  mit  einer  einleitung  und  nach  der  Übersetzung  v.  Wilh. 
Bötticher.  Collection  Spt-mann.  deutsche  band-  u.  haus-bibliothek 
bd.   101.     Stuttgart,  Spemann.     224  s.     8.      1.  m. 

das  buch  besitzt  alle  Vorzüge  der  Spemann'schen  collection,  die 
einleitung  orientiert  hinreichend  und  ist  interessant  durch  mitteilung 
der  briefe  des  jüngeren  Plinius  an  den  ihm  eng  befreundeten  Tacitus. 
die  Übersetzung  selbst  ist  geschmackvoll,    treu  und    demnach    wohl 


VII.   Altertumskunde.  43 

geeignet,    auch    in    einem   des   lateinischen  nicht  kundigen  publicum 
interesse  für  den  Schriftsteller  zu  erwecken. 

265.  Brunot,    Germanie  de  Tacite. 
rec.  Revue  de  philol.     7,   190. 

266.  Jan  Mächal,  Prespövek  k  otäzce  svevske  (Tacitovy 
Germanie  kap.  40).  Osma  rocni  zpräva  Praemonstratskeho  a 
Mestskeho  realneho  a  y5'ssiho  gj^mnasia  v  Nömeckem  BrodÖ.    23  s.   8. 

267.  A.  du  Mesnil,  Zu  Tacitus  Germania  (c.  46).  Neue 
Jahrb.  f.  philol.  u.  paed.     125.— 126.  bd.   12.  heft. 

268.  Henry  Bradley,  'Trisanton'  and  'Antona.'  Academy 
no.  573,  s.  295;  no.  576,  s.  349  u.  no.  584,  s.  29  f. 

bei  Ptolemaeus  erscheint  ein  flussname  Trisanton,  bei  Tacitus 
(Ann.  XII.  31)  der  ausdruck  cinctosque  castris  Antonavi.  Bradley 
meint  nun,  dass  statt  des  ersteren  Irisantonani  zu  lesen  sei,  statt 
des  letzteren  etwa  cunctosquc  eis  Trisaiitonavi  und  dass  beides  den 
fluss  Trent  bedeute,  an  zweiter  stelle  findet  er  eine  bestätigung 
dieser  Vermutung  bei  Nennius,  der  einen  fluss  Traliannon  aufführt, 
womit  jedenfalls  der  heutige  Trent  gemeint  ist.  Ralph  Neville 
weist  darauf,  ebd.  no.  577,  s.  368  auf  eine  identification  mit  dem 
Arjin  hin.  —  endlich  führt  Bradley  (no.  584)  eine  ähnliche  conjectur 
aus  der  Pariser  ausgäbe  (Didot)  des  Ptolomaeus  zu  Tacitus  1.  c.  und 
einige  ähnliche  flussnamen  in  England  und  in  Tyrol  an.     [Koch.] 

269.  A.  Gerber  et  A.  Greef,  Lexicon  Taciteum.  fasc.  V, 
s.  481—576.     Leipzig,  Teubner.     8.     3,60  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  229.  ang.  Literaturzeitung  1883 
(25),  881—82  von  Prammer. 

270.  I.  Holub,  Warum  hielt  sich  Tacitus  von  89  bis  96  n. 
Chr.  nicht  in  Rom  auf?  —  Quint.  X,  1,  104.  progr.  d.  k.  k. 
staats-gymnas.  in  Weidenau.     22  s.    8. 

die  strittige  stelle  Quint.  X,  1,  104  wird  auf  Tacitus  bezogen 
und  wahrscheinlich  zu  machen  versucht,  dass  er  von  89 — 96  aus 
furcht  vor  Domitian  wegen  eines  mit  freimütigem  tone  abgefassten 
historischen  Werkes  von  Rom  fern  in  der  Verbannung  gelebt  habe, 
daraus  ist  auch  zu  erklären,  dass  er,  88  praetor,  erst  96  consul  wird, 
ferner  dass  er  beim  tode  des  Agricola  in  Rom  nicht  anwesend  war 
noch  ihm  die  laudatio  funebris  hielt. 

271.  A.  Stitz,  Die  metapher  bei  Tacitus.  Jahresbericht  des 
k.  k.  ober-gymnas.  in  Krems.     32  s.     8. 

der  hier  abgedruckte  erste  teil  handelt  von  denjenigen  metaphern, 
welche  sich  auf  räum,  wasser,  feuer,  luft,  erde,  ferner  auf  last  und 
arbeit,  kraft  und  schwäche,  bewegung  beziehen,  die  darstellung 
bemüht  sich  erschöpfend  zu  sein. 


44;  VII-   Altertumskunde. 

Stämme.  272.  B.  Lehmann,  Das  volk  der  Sueben  von 
C.lsar  liis  Tai  itiis.  ein  beitrat'  zur  ethnü{i:rapliif  der  germanischen 
Urzeit,     progr.  des  gymn.  in  Deutsch-Krone  [pr.   no.   .30].     22  s.    4. 

die  dirteren/AMi  in  den  nachrichten  des  Cäsar  und  des  Tacitus 
sowie  der  zwischen  ihnen  liegenden  schriftsteiler  über  das  volk  der 
Sueben  und  die  daraus  erwachsenden  Schwierigkeiten  löst  verf.  auf 
glückliche  weise,  den  nachrichten  Cäsars  misst  er  bis  auf  einige 
Übertreibungen  mit  recht  vollen  glauben  bei  und  entwirft  danach 
von  den  Sueben  ein  deutliches  bild.  als  ihren  wohnsitz  nimmt  er 
im  wesentlichen  das  heutige  Hessen  in  anspruch.  die  Sueben  des 
Tacitus  dagegen,  zu  welchen  dieser  25  Völker  rechnet,  schweben  in 
der  luft.  da  nach  Cäsars  zeit  im  Hessenlande  nur  Chatten  wohnen, 
so  müssen  diese  mit  den  Sueben  identisch  sein,  die  Verschiedenheit 
des  namens  erklärt  verf.  recht  glaublich  so,  dass  man  das  jährliche 
aufgebot  der  100  gaue,  da  es  zu  einer  feststehenden  Institution 
geworden  war,  auch  mit  dem  feststehenden  namen  der  Sueben  „der 
schwebenden  oder  schweifenden"  benannte,  mit  diesem  aufgebot 
hatten  es  die  nachbarn  eigentlich  nur  zu  thun,  und  so  nannten  sie 
nach  ihm  auch  das  zu  hause  sitzende  volk,  das  sicher  auch  zu 
Cäsars  zeit  sich  selbst  Chatten  nannte. 

273.  Alf.  Kirchhof,  Thüringen  doch  Hermundurenland,  ein 
beitrag  zur  geschichtlichen  Völkerkunde,  nebst  einer  reconstruction 
der  Ptolemaeuskarte  von  Germanien.  Leipzig,  Duncker  u.  Humblot. 
60  s.    8.     1  karte.     1,60  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  239.  ausserdem  ang.  Lit.  cbl. 
1882,  1479.     ref.  äussert  sich  sehr  anerkennend. 

274.  Mehlis,  Markomannen  und  Bajuwaren,  eine  studie  zur 
geschichte  der  deutschen  Völkerwanderung,  mit  einer  kartenskizze. 
München,  Riedel.    1882.    27  s.    4. 

Untersuchung  über  die  einwanderung  der  Markomannen  nach 
Böhmen  während  des  letzten  vorchristlichen  Jahrhunderts,  die  dann 
später  unter  dem  Baiernnamen  über  den  Böhmerwald  ins  Donau- 
gebiet gezogen  sein  sollen.  Ariovist  wird  vom  verf.  zu  einem  Marko- 
mannen gemacht,     ang.  Lit.  cbl.  1883,  572. 

275.  B.  Sepp,  Die  Zeuss'sche  hypothese  über  die  herkunft 
der  Baiern.  eine  krit.  Untersuchung.  München,  Ackermann.  8. 
48  s.     0,60  m. 

276.  Joh.  Sepp,  Ein  volk  von  zehn  millionen  oder  der  Baiern- 
stamm,  herkunft  und  ausbreitung  über  Österreich,  Kärnthen,  Steyer- 
mark  und  Tyrol.  kampfschrift  wider  Czechen  u.  Magyaren.  2.  aufl. 
München,  Fritsch  XIV,  212  s.     8.     2,50  m. 

277.  Beiträge  zur  anthropulogie  und  Urgeschichte  Baierns. 
Organ  der  Münchener  gesellschaft  f.  anthropologie,  ethnologie  und 
Urgeschichte,    hrsg.  v.  W.  Gümbel,  I.  Kollmann,  F.  Öhlenschläger  etc. 


VII.   Altertumskunde.  45 

red.  Jobs.  Ranke  u.  Nie.  Rüdinger.     3.  bd.  4  hefte.     (1.  heft  51  s. 
m.  2  chromolitli.  karten.)     Münclien,  Literar.-artist.  anstalt. 

278.  S.  Bugge,  Oplysninger  om  Nordens  Oldtid  hos  Jordanes. 
I.  Rosomonorum  gens.     Arkiv  for  Nordisk  Filologi  I,   1. 

279.  K.  Lamprecht,  Fränkische  Wanderungen  und  an- 
siedelungen  vornehmlich  im  Rheinland,  aus  der  zeitschr.  des  Aachener 
geschichts-vereins.  bd.  IV.  Aachen,  Palm.   1882.  64  s,  8.  mit  karte. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (13),  451 — 52.  fortsetzung  von 
des  verfs.  Studien  über  die  alte  niederrheinische  agrargeschichte  durch 
Untersuchung  der  linksrheinischen  deutschen  ansiedelungen.  er  stützt 
sich  dabei  auf  eine  umfassende  und  vorsichtige  vergleichung  der 
Urkunden  mit  den  frühesten  Ortsnamen. 

280.  J.  H.  Round,  Footsteps  of  the  English  in  Germany. 
The  Antiquary  VI,  229. 

norddeutsche   ortsnamen   verglichen   mit    einigen  englischen.   - 
vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  242. 

281.  C.  Bornhak,  Das  Stammesherzogtum  im  fränkischen 
reiche,  besonders  nach  der  lex  Alamannorum  und  der  lex  Baju- 
variorum.     Forschungen  zur  deutschen  geschichte.    23.  bd.     1.  heft. 

282.  Delare,  Les  Nordmands  en  Italic  depuis  les  premieres 
invasions  jusqu'  ä-  l'avenement  de  S.  Gregoire  VII.  Paris,  Leroux. 
XI,  578  s.     8.  

Römer.  283.  C.  Julii  Cäsaris  belli  Gallici  libri  VII.  accessit 
A.  Hirtii  liber  octavus.  recensuit  Alfred  Holder.  Freiburg  i.  Br. 
u.  Tübingen,  Mohr.     1882.  VI,  396  s.     8.     15  m. 

ang.  A.  f.  d.  a.  9,  219—222.  Z.  f.  d.  ph.  15,  241.  Academv 
no.  560,  s.  59. 

284.  Victor  Gauties,  La  conquete  de  la  Belgique  par  Jules 
Cesar.     Brüssel,  Lebegue  et  Cie.  1882.     365  s.     8.    7,50  fr. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (2),  50 — 22  von  W.  Dittenberger. 
sorgfältig  sind  die  Untersuchungen  über  den  Schauplatz  der  begeben- 
heiten,  für  die  erzälilung  sind  nachteilig  gewesen  die  mangelhafte 
kenntnis  der  römischen  dinge  und  die  neigung  zum  ausmalen  und 
pragmatisieren. 

285.  H.  Rauchenstein,  Der  feldzug  Cäsars  gegen  die  Hel- 
vetier.  eine  kritische  beleuchtung  mit  einer  vorausgehenden  ab- 
handlung  über  die  glaubwürdigkeit  der  commentarien  Cäsars  zum 
gallischen  krieg.     Zürich,   1882.     102  s.     8. 

angez.  Literaturzeitung  1883  (6),  193 — 194  von  Dittenberger. 
das  werk,  eine  Inauguraldissertation,  will  nachweisen,  in  welchem 
umfange  Cäsar  sich  eine  directe  entstellung  der  tatsachen  erlaubt 
hat,    und    den   wirklichen,    oft    Cäsars   darstellung    diametral   ent- 


46  VII.   Altertumskunde. 

gegengesotzteii  vi-rlaut  der  ereignissc  wiederlitrstrllt'n.  ref.  glaubt, 
dass  verf.  zu  weit  geht  und  kann  nicht  glauben,  dass  Cäsar  offen- 
kundige tatsachen  in  dem  masse,  wie  verf.  meint,  entstellt  habe. 

286.  Aug.  Rheinhard,  C.  Jul.  Cäsars  Rheinbrücke,  eine 
technisch-kritische  Studie,  mit  3  abbildungen.  Stuttgart,  Neff.  16  s. 
8.    0,50  m. 

darlogung  einer  neuen  reconstruction  von  Cäsars  Rheinbrücke 
(de  hello  gall.  4,  17),  die  als  misslungen  zu  betrachten  ist.  auch 
ist  dem  verf.  die  einsclilägige  literatur  nicht  bekannt  und  die  gegen 
Ludwig  Noir6  gerichtete  polemik  in  Wahrheit  auf  Th.  Maurer 
gemünzt,  dessen  abhandlung  über  Cäsars  Rheinbrücke  in  dessen 
Cruces  philolosficae  er  nur  aus  Noirrs  artikel  zu  kennen  scheint, 
verf.  hält  mit  recht  den  Rlieinbrückenbau  für  ein  meisterstück  der 
damaligen  ingenieurkunst,  spricht  aber  Cäsar  die  Urheberschaft 
derselben  ab  und  erteilt  sie  dessen  „erprobtem  praefectus  fabrum"  (?)zu. 

287.  Th.  Maurer,  Noch  einmal  Julius  Cäsars  brücke  über 
den  Rhein,  vademecum  f.  hrn.  Aug.  Rheinhard,  baurat  in  Stuttgart. 
Mainz,  Diemer.     12  s.  mit  1  holzschn.    8.    0,40  m. 

eine  ausserordentlich  herbe  polemik  gegen  Rheinhard,  des 
Maurers  geistiges  eigentum  einem  anderen,  Noire,  vindiciert,  wohl 
weil  von  ihm  nur  des  letzteren  artikel  in  der  no.  206  der  „allgemeinen 
zeitung"  von  1882  gelesen  worden  ist.  Reinhards  ideeen  werden 
auf  das  nachdrücklichste  widerlegt. 

288.  Ludwig  Lindenschmit,  Tracht  und  bewaffnung  der 
römischen  heeres  während  der  kaiserzeit  mit  besonderer  berück- 
sichtigung  der  rheinischen  denkmale  und  fundstücke.  Braunschweig, 
Vieweg.    1882.     4.     29  s.     XII.  taf.     6  m. 

s.  1 — 3  Vorbemerkungen  über  den  zweck  des  workes  und  die 
verschiedenen  klassen  von  monumenten,  denen  wir  die  genauere 
kenntnis  der  römischen  waflfen  verdanken,  s.  3 — 4  Übersicht  über 
die  mit  den  Umwandlungen  der  römischen  heeresverfassung  im  Zu- 
sammenhang stehenden  Veränderungen  der  bewaffnung.  s.  4 — 16 
beschreibung  von  heim,  panzer,  gürtel  schwert  und  dolch,  pilum, 
lanzen  und  Wurfspeere,  schild,  beinschienen.  s.  16-29  erläuterung 
der  abbildungen.  —  ang.  A.  f.  d.  a.  9,  407- -411.  Lit.  cbl.  1883, 
881.     Literaturzeitung  1883  (11),  370—371. 

289.  Th.  Bergk,  Zur  geschichte  und  topographie  der  Rhein- 
lande in  römischer  zeit,  mit  1  karte.  Leipzig,  Teubncr.  1882. 
IV,  188  8.     8.     5,20  m. 

die  beiden  ersten  aufsätze  beschäftigen  sich  mit  den  feldzügen 
Cäsars  gegen  die  Usipeter  und  Tencterer  und  gegen  Ambiorix  und 
die  Eburonen,  der  dritte  enthält  bemerkungen  über  die  römischen 
Statthalter  am  Niederrhein,  über  die  legaten,  proprätoren  und  pro- 
curatoren    der    provinzen    von   Belgien    und    Untergermanien,      der 


VII.   Altertumskunde.  47 

folgende  handelt  von  dem  aufstände  des  Antonius  am  Oberrhein  im 
jähre  89,  der  nächste  über  Vindonissas  bedeutung,  die  übrigen  sind 
rein  geographischen  Inhalts,  ang.  Lit.  cbl.  1882,  1443 — ^1444. 
Literaturzeitung  1883  (18),  631 — 33  (Bormann):  ,,das  buch  nimmt 
in  der  grossen  literatur  über  das  römisclie  altertum  der  Rheinlande 
einen  hervorragenden  platz  ein. 

290.  Jul.  Grrimm,  Der  römische  brückenkopf  in  Kastei  bei 
Mainz  und  die  dortige  Römerbrücke,  mit  planen  und  Zeichnungen. 
Mainz,  v.  Zabern.     1882.     IV,  55  s.     4.     4  m. 

es  wird  nachgewiesen,  dass  die  pfeilerreste  im  Rheinbette  bei 
Mainz  rihnischen  und  nicht  karolingischen  Ursprungs  sind,  schon 
11  v.Chr.  angelegt,  später  zerstört,  wurde  sie  in  der  zeit  Maximians 
287—297  wiederhergestellt,  ang.  Lit.  cbl.  1882,  1444.  Zs.  f. 
d.  österr.  gymn.  34,  215—217  (K.  v.  Holzinger). 

291.  Mertz,  Beitrag  zur  feststellung  der  läge  und  der  jetzigen 
beschaffenheit  der  Römermauer  zu  Köln.  Progr.  der  ober-realsch. 
zu  Köln.     [pr.  no.  429].     28  s.     4. 

der  verf.  giebt  sorgfältig  den  verlauf  der  alten  römischen 
mauer  Kölns  an,  indem  er  genau  ihren  spuren  nachgeht  und  die 
wichtigsten  nachrichten  früherer  forscher,  die  noch  bedeutendere 
reste  vor  äugen  hatten,  zur  ergänzung  heranzieht,  er  beschreibt 
eingehend  den  jetzigen  zustand  dieser  alten  befestigungen  und  die 
bauart  derselben,  er  ist  der  ansieht,  mauer,  türme  und  ihre  Ver- 
zierungen gehören  dem  ältesten  mauerbau  an,  der  schon  69  n.  Chr. 
vollendet  war.  durch  zwei  beigefügte  plane  ist  die  abhandlung 
erläutert. 

292.  AVürdinger,  Die  Römerstrasse  von  Scharnitz  (Scarbia) 
bis  Partenkirchen  (Parthanum)  und  die  mit  ihr  zusammenhängenden 
befestigungen.  Sitzungsberichte  der  philosophisch-philol.  u.  histor. 
classe  der  k.  b.  akademie  der  Wissenschaften  zu  München.  1882. 
2.  bd.  2.  heft. 

293.  F.  Berger,  Über  die  heerstrassen  des  römischen  reiches. 
II.  die  meilensteine.  progr.  d.  Luisenstädt.  gewerbe-schule  zu  Berlin 
[pr.  no.  98].  21  s.     4. 

294.  Jos.  Meirhofer,  Die  burghalde  bei  Kempten,  geschicht- 
liche darstellung  der  denkwürdigsten  Schicksale  dieser  ehemaligen 
Römerburg  von  den  tagen  ihrer  erbauung  zur  zeit  der  geburt 
Christi  bis  zu  ihrer  völligen  Zerstörung  im  jähre  1705.  historische 
Skizze,     mit   e.  lichtdr.-bild.    Kempten,  Dannheimer.  24  s.  8.  0,75  m. 

eine  anziehend  und  mit  wärme  geschriebene  historische  skizze. 
das  Römercastell  Campodunum,  451  von  Alemannen  und  Sueven 
besetzt,  erhält  am  ende  des  7.  jhs.  den  namen  Hilarmont  (Hjiarus- 
Iller),  gehört  als  erbe  der  Hildegard,  Karls  d.  gr.  gemahlin,  welche 
die  bürg  dem  kloster   zu  Kempten  schenkt,     unter   äbten   steht   sie 


48  ^^^^-    Altertumskunde. 

c.  6(10  jähre,  wird  1363  von  den  bürgern  erobert  und  von  da  an 
burglialde  genannt.  Schilderung  ihrer  Schicksale  im  3<  »Jährigen  und 
spanischen  erbfolgekriege  bis  zu  ihrer  Schleifung  170.'). 

2^>5.  Georg  Wolff,  Das  Römercastell  und  das  mithrasheiligtum 
von  GroBS-Krotzenburg  u.  s.  w.  festschrift  d.  31.  general-versamm- 
lung  d.  deutschen  gesch.-  u.  altortumsvereine  dargebracht  vom  ver. 
f.  hessische  gesch.  u.  landeskundf.  n.  f.  S.  sujipl.  Kassel,  Frey- 
schmidt u.  Comp.     II,   101  s.     4. 

angz.  Lit.  cbl.   1881,   1316. 

296.  Keusch,  Die  römischen  altertümer  im  niuseum  zu  Alt- 
kirch.    Jahresbericht  des  progymn.  zu  Altkirch  [pr.  455].   21   s.    4. 

ein  lehrreicher  beitrag  zur  geschichte  des  Ober- Elsasses  in 
römischer  zeit. 

297.  W.  Gisi,  Die  Gaesates.  Anzeiger  für  schweizerische 
altertumskunde.     15.  jahrg.  no.  2. 

298.  J.  Schneider,  Die  alten  beer-  und  handelswege  der 
Germanen,  Eömer  und  Franken  im  deutschen  reiche,  nach  örtl. 
Untersuchungen  dargestellt.  1.  lieft.  Düsseldorf,  Schaub.  13  s. 
m.  1  lith.  karte.     8.     1  m. 

299.  Felix  Freih.  von  u.  zu  Gilsa,  Zur  ringwallfrage  mit 
besond'erem  bezug  auf  Hessen.  Zeitschr.  des  Vereins  für  hessische 
geschichte  und  landeskunde.  n.  f.   10.  bd.   1.  n.  2.  heft. 

300.  K.  Miller,  Altgermanische  ringburgen  und  römische 
niederlassungen  nördlich  vom  Bodensee.  schritten  des  Vereins  für 
die  geschichte  des  Bodensee's  nnd  seine  Umgebung,  heft  XI  (1882), 
s.  33-42. 

enthält  einen  bericht  über  die  im  jähre  1880 — 1881  angestellten 
Untersuchungen  über  reste  von  ringburgen,  schanzen  und  römische 
Strassen,  die  erzielten  resultate  sind  nicht  bedeutend,  doch  werden 
die  Untersuchungen  fortgesetzt. 

301.  Römische  und  sächsische  altertümer  in  Britannien, 
kurze  berichte  über  funde  (grabinschriften.pflaster,  urnen,  waffen, 

u.  s.  f.)  in  den  Sitzungen  des  Archaeological  Institute,  s.  Athenaeum  no. 
2872,  s.  631.  no.  2877,  s.  818.  —  über  Sitzungen  der  Society  of  Anti- 
quaries Athenaeum  no.  2887,  s.  251,  no.  2906,  s.  23,  die  der  British 
Archaeological  Society  no.  2890,  s.  348;  no.  2900,  s.  672.  —ferner 
finden  sich  übersichtliche  berichte,  auch  über  die  englischen  lokal- 
vereine, im  Antiquary  VI,  168  ff.,  217  ff.,  269  ff.  VII,  29  ff.,  74  ff., 
119  ff'.,  169  ff,  218  ff.,  265  ff.,  VIII,  31  ff.,  74  ff.,  168  ff. 

302.  H.  M.  Scarth,  Eoman  Britain.  Society  for  Promoting 
Christian   Knowledge,     with  Maj).     8.     2  sh.  6  d. 

besprochen  von  W.  Th(tmpson  Watkin,  Acadeniy  no.  593, 
s.   172  f.  —   obwohl  der  rec.  in  einigen  punkten  vom  verf.  abweicht, 


VII.    Altertumskunde.  40 

und  kleinere  irrtümer  nachweist,  hält  er  das  buch  doch  für  wohl 
geeignet  zur  eintuhrung  in  das  Studium  der  römischen  epoche  in 
Britannien. 

303.  W.  Thompson  Watkiu,  Recent  Discovery  of  lloman 
Kemains  at  ehester.     Academy  no.  574,    s.  318. 

i'ragmente  von  grabdenkmälern  und  centurialsteinen,  deren  In- 
schriften gedeutet  werden. 

ders.,  Roman  Inscriptions  at  ehester  and  in  West  Cumberland. 
Academy   no.  591,    s.    152. 

zwei    altarinschriften  und  ilire  entzifferungen. 

304.  Charles  J.  Elton,  The  Roman  House  at  Whitestaunton. 
s.  Academy  no.  591,  s.   150  f.   *A  Roman  Villa  in  Somerset.' 

abdruck  des  obigen  Vortrags,  welcher  die  reste  der  villa  ein- 
gehend beschreibt. 

305.  J.  Park  Harrison,  Romano-British  Letters  at  Stone- 
henge.     Academy  no.  572,  s.  283  f.  und  no.  573,  s.  300  f. 

306.  N.  S.  Foster,  British  or  Romano-British  Remains  near 
Bicester.     The  Antiquary  VIII,  156—59. 

bericht  über  auifindung  von  scherben,  asche,  knochen  etc.  und 
einem  metallreifen. 

307.  H.  D.  Roman  Remains  at  Towcester.  The  Antiquary 
VIII,  87. 

es  sind  an  der  stelle  des  jetzigen  ortes  münzen  und  Überreste 
von  mauerwerk  aus  römischer  zeit  entdeckt  worden. 

308.  W.  Thompson  Watkin,  Roman  Lancashire:  or,  a 
Description  of  Roman  Remains  in  the  County  Palatine  of  Lancaster. 
Liverpool,  Printet  for  the  Author. 

ang.  v.  H.  M.  Scarth,  Academy  no.  580,  s.  424  f.  das 
buch  besteht  aus  einer  Überarbeitung  von  früheren  artikeln  des 
verfs.  in  verschiedenen  Zeitschriften,  mit  illustrationen  und  karten, 
der  rec.  hebt  die  wichtigsten  punkte  aus  dem  buche  hervor  und 
lobt  die  sorgfältige  arbeit  des  verfs.  —  ebenso  bespricht  das  Athenaeum 
no.  2896,  534  f.  das  buch  recht  anerkennend. 

309.  The  British  Archaeological  Association :  Dover  Congress. 
Athenaeum  no.  2913,  s.  248—50;  2914,  s.  280-82. 

bericht  über  die  von  der  gesellschaft  besichtigten  altertümer  in 
Dover,  Sandwich,  Canterburj-  und  umgegend,  von  denen  die  meisten 
dem  mittelalter  angehören;  doch  finden  sich  auch  einige  reste  aus 
Romerzeit  darunter. 

310.  C.  Roach  Smith,  Notes  on  Clausentum,  now  Bittern  Moor. 
The  Antiquary  VII,  79  f. 

311.  George  Dowker,  The  Upchurch  Marshes  and  Roman 
Pottery.     The  Antiquary  VII,  16—19. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1883.)  » 


50  VIII.  Kulturgeschichte. 

das  dort"  üpchurch  ist  an  der  alten  Römerstrasse  in  Canterbury 
nach  London  ^elei?en.  in  der  nähe  sind  wahrscheinlich  durch  das 
vordringen  der  tlut  i,'ebildete  sümpfe,  in  denen  sich  eine  anzahl 
von  Testen  riunischer  tüpferarbeiten  linden,  der  anfsatz  beschreibt 
einen  ausHuff  dorthin  und  die  ergebnisse  der  forschung.  —  vgl.  dazu 
die  notizen  von  C.  Eoach  Smith,  ebd.  65  f.  'The  Üpchurch  Marshes, 
and  the  Medway  as  it  was  and  is'.     [301 — 11  v.  Koch.] 

312.  Konst.  Könne,  Über  griechischen  einfluss  auf  die 
rheinisch-gallische  töpferkunst,  sowie  über  eine  Gallieransiedlung  zu 
Horchheim  und  deren  entstehungszeit.     Rhenus  1.   no.  1. 

313.  Vict.  Hehn,  Kultiirplianzen  und  haustiere  in  ihrem 
Übergang  aus  Asien  nach  Griechenland  und  Italien,  sowie  in  das 
übrige  Europa,  historisch-linguist.  skizzen.  Berlin,  Bornträger.  4.  aufl. 
8.     IV,  522  s.     10  m. 

ang.  Literaturzeitung  1882  (50),  1791.     sehr  gerühmt. 

Peters. 


VIII.  Kulturgeschichte. 

Allgemeines.  314.  Arnold,  Studien  zur  deutschen  kultur- 
ceschichte. 

ang.  Literaturbl.  1882  (11)  s.  439.  Literaturz.  1883  (16)  560. 
(Kaufmann.)  die  einzelnen  abschnitte  sind  betitelt:  Aufkommen 
des  handwerkerstandes  im  mittelalter,  Reception  des  rechts  und  ihre 
folgen,  Über  das  Verhältnis  der  reichs-  zur  stammesgeschichte'.  Zur 
geschichte  des  Eheinlandes,  Die  ovtsnamen  als  geschichtsquellen,  Die 
deutschen  stamme  in  Elsass  und  Lothringen,  König  Rudolf  und  die 
Basler,  Die  anfange  des  grundeigentums  und  capitalverkehrs  in 
Städten.  —  vgl.  no.  48. 

315.  Kulturgeschichtliches.  Mitgeteilt  von  K.  Th.  Zingeler. 
Mitteilungen  des  Vereins  für  geschichte  und  altertumskunde  in  Hohen- 
zollern  15,  1. 

316.  Schenk  zu  Schweinsberg,  Erzbischof  Adalbert  von 
Mainz  ernennt  seinen  pfeifer  und  diener  liracht  zum  könig  der  fah- 
renden leute  in  seinem  erzbistum  und  land.  Gernsheim  1345  dec.  9. 

Quartalblätter  des  histor.  Vereins  f.  d.  grossherzogtum  Hessen 
1882,  s.  26  f.  —  deutsche  Urkunde. 

317.  0.  Kares,  Poesie  und  moral. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  279.  —  angez.  Lit.  cbl.  1883,  sp.  30. 
eine  sehr  anerkennende  notiz  von  F.  Kluge  im  Literaturblatt  1882 
(11),  439. 


VIll.    Kulturgeschichte.  5]^ 

318.  V.  Hellwald,  Knlturgeschichto  in  ihrer  natürlichen  ent- 
Avicklung  bis  zur  gegenwart.     Augsburg,  Lampart.     3.  aufl. 

319.  E.  Kettner,  Der  empfang  der  gaste  im  Nibelungenliede, 
ein  beitrag  zur  kulturgeschichte  des  12.  und  13.  Jahrhunderts, 
jahresber.  des  gynin.  zu  Mühlhausen,     [pr.  no.  219.]     26  s.     4. 

das  reiche  material,  welches  das  lied  für  das  behandelte  thema 
liefert,  bietet  ein  ziemlich  abgerundetes  bild  dar.  es  werden  zu- 
näclist  die  allgemeinen  formen  des  höfischen  empfanges,  dann  die- 
jenigen des  feierlichen  empfanges  bei  triumph,  brautzug  oder  besuch 
einer  Jidchzit  dargestellt,  nicht  ohne  gelegentliche  hinweise  auf  ver- 
wante  dichtungen  —  Kudrun,  Biterolf,  Alphart  u.  a.  der  gewöhn- 
liche empfang  steht  noch  weit  ab  von  etiquette  und  beruht  auf  alter 
deutscher  sitte,  er  ist  nicht  anders  als  im  Ruodlieb;  in  den  feier- 
lichen empfang  mischen  sich  stark  hervortretende  züge  von  höfischer 
galanterie,  wie  denn  dem  frauendienst  dabei  eine  bedeutende  rolle 
zufällt,  bemerkt  sei,  dass  der  verf.  auch  zu  kritischen  bemerkungen 
(s.  2.  24)  gelegenheit  findet. 

320.  Aug.  Strindberg,  Svenska  folket  i  helg  och  söken,  i 
krig  och  fred,  hemma  och  ute,  eller  ett  tusen  är  af  svenska  bild- 
ningens  och  sedernas  historia  etc.  18  :e — 20  :e  (slut-)  hft.  Stock- 
holm, Fritze.    11,8.337—480.    3  kr.    (compl.  in  2  bänden  20  krönen). 

vgl.  die  anzeige  des  werkes  Hist.  Tidskrift  1882,  XCI  f. 

321.  Rudolf  Waizer,  Kultur-  und  lebensbilder  aus  Kärnten. 
Klagenfurt,   Joh.  Leon   sen.     1882.     angezogen    Zs.  f.  d.  a.  27,  96. 

322.  N.Burckhardt-Biedermann,  Über  die  Basler totentänze. 
Beitr.    lierausgeg.  von  der  histor.  gesellsch.  in  Basel.    N.  F.  I.     1882. 

323.  Nicolaus  Rädle,  Notice  sur  la  danse  des  morts  au  con- 
vent  des  R.  R.  P.  P.  Cordeliers.  —  Anz.  f.  schweizer,  altertums- 
kunde  1882,  no.  8. 

324.  Prutz,  Kulturgeschichte  der  kreuzzüge.  Berlin,  Mittler. 
8.     632  s.     14  m. 

ang.  Literaturz.  1883  (38),  sp.  1325—26.  (Winkelmannn) 
O.  G.  A.  1883  (33)  1025—56  (Kugler).  es  werden  wenige  histo- 
rische Irrtümer  notiert;  im  übrigen  sehr  empfohlen. 

325.  Heinricli  Gerlach,  Deutsches  wirtshausleben  im  mittel- 
alter.     mitteilungen  vom  Freiberger  altertumsverein  lieft  19,   1. 

326.  J.  Wolff,  Unser  haus  und  hof.  kulturgeschichtliche 
Schilderungen  aus  Siebenbürgen.  Sächsischer  hausfreund.  kalender 
für  Siebenbürgen  auf  das  jähr  1883. 

327.  Cornelius  Walford,  Fairs,  Past  and  Present:  a  Chapter 
in  the  History  of  Commerce.  'The  Autiquary's  Library.'  London, 
Elliot  Stock. 


52  VIII.  Kulturgeschichte. 

ans:.  Athenaonm  no.  2912,  s.  199.  —  das  bncli  handelt  von 
niiirkti'n  im  alltremeinen  ;  insbesondere  von  solchen  in  England,  Frank- 
reich, den  liindorn  am  Rhein  und  Russland,  zwar  bildet  es  keine 
vollständige  geschichte,  doch  eine  wertvolle  materialiensammlung. 
bemängelt  wird  vor  allem,  dass  der  verf.  zu  wenig  die  Zuverlässigkeit 
seiner  quellen  in  betracht  zieht,  demgemäss  ist  es  keineswegs  er- 
wiesen, wie  der  verf.  meint,  dass  die  Reimer  gewisse  markte  in  Eng- 
land eingerichtet  haben,  ferner  meint  der  reo.,  dass  die  abhaltung 
von  miirkten  auf  kirchhüfen  nicht  hinreichend  untersucht  sei.  viel 
lob  erhält  dagegen  das  kapitel  über  Stourbridge  Fair.     [Koch.] 

328.  Cornelius  Walford.  Southwark  Fair.  The  Antiquary 
VIII,  137  ff. 

fortsetzung  des  no.  327  besprochenen  buches.  (über  dasselbe  s. 
The  Antiquary  VIII,  73).  der  markt  von  Southwark  wird  aus  docu- 
menten  erst  im  1.5.  jh.  nachgewiesen,  hat  jedoch  gewiss  schon  früher 
bestanden.  [Koch.] 

329.  E.  Martin,  Abwechselnd  bewirtschafteter  gemeindeacker. 
Strassburger  studien   1,   18 — 99. 

330.  David  Schönherr,  Aus  dem  leben  des  ritters  Christof 
Reifer  von  Altspaur  und  seiner  gattin  Ursula  Künigl  von  Ehrenberg, 
ein  urkundlicher  beitrag  zur  kulturgeschichte  des  15.  jhs.  Innsbruck, 
Wagner.     1882.     8.     III,  96  s.     1  m. 

331.  Blau,  Die  deutsclien  landsknechte. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  271.  ang.  Lit.  cbl.  1883,  25  (lobendes 
referat).  dagegen  weist  L.  Müller  in  der  Literaturz.  1883,  17,  sp. 
593 — 595  durch  gegenüberstellung  langer  abschnitte,  die  er  auf  etwa 
100  vermehren  ki'mnte,  nach,  dass  Blau  F.  W.  Eartholds  werk  'George 
von  Frundsberg  und  das  deutsche  kriegshandwerk  zur  zeit  der  refor- 
mation'  ausgeschrieben  hat.  vgl.  Anz.  f.  d.  a.  9,  303  (Minor):  'docli 
hat  der  verf.  daneben  auch  Bartholds  quellen  zu  rate  gezogen  und  in 
reicherem  masse  als  dieser,  wenngleich  nicht  erschöpfend,  die  poesie 
der  landsknechte  u.  a.  berücksichtigt.' 

332.  0.  Schwebel,  Deutsches  bürgertum.  von  seinen  anfangen 
bis  zum  jähre  1808  dargestellt,  Berlin,  Abenheim.    8.    V,  532  s.  8  m. 

Lit.  cbl.  1883  (5),  151—152  kann  das  buch  nur  als  'einzelne 
bilder'  aus  dem  deutschen  bürgertume  empfehlen,  nicht  aber  als  eine 
geschichte  desselben  und  begründet  dies  urteil.  Höhlbaum  in  der 
Literaturz.  1882  (60),  sp.  1788 — 1790  nennt  es  ein  'muster  frivoler 
büdierfabrikation'.  'von  den  532  selten  des  bandes  gehören  die  aller- 
wenigsten Herrn  Schw.  an,  ein  grösserer  teil  sind  excerpte  aus  be- 
kannten älteren  Schriften,  der  grösste  ist  schlechtweg  plagiat.'  als 
solclie  ausgescliri<'bene  biicher  werden  speciell  nacligewi(>sen  Barthold 
'Geschichte  der  deutschen  Städte'  und  'Geschichte  der  Hansa'  und 
Paulis  'Bilder  aus  Alt-England'. 


VIII.  Kulturgeschichte.  53 

333.  H.  Rinn,  Kulturgeschichtliches  aus  deutschen  predigten 
des  mittelalters.  programm  der  gelehrtenschule  des  Johanneums  in 
Hamburg,     [pr.  no.  655.]     38  s.  4. 

quellen  des  verfs.  sind  Berthold,  Eckhart,  Tauler,  Geiler,  Pfeiffers 
Mystiker  und  die  betr.  Sammlungen  von  Grieshaber,  Wackernagel, 
Mone,  Hoffmann  (fundgruben),  Leyser  (Bibliothek  der  deutschen 
nationalliteratur),  Birlinger  (Alemannia),  gehandelt  wird  über  kinder- 
erziehung,  die  stände  in  ihrem  Verhältnis  zu  einander,  erwerbszweige, 
verkehr,  kleidung,  nahrung,  Vergnügungen  und  das  religiöse  leben 
in  seinen  verschiedenen  beziehungen. 

334.  Albin  Czerny,  Aus  dem  geistlichen  geschäftsieben  in 
Oberösterreich  im  15.  jahrh.    Linz,  Ebenhöch.     1882.    8.    98  s.    2  m. 

briefe  der  pröbste  von  St.  Florian  in  lat.  und  deutscher  spräche, 
vgl.  Lit.  cbl.  1882,  no  41. 

335.  C.  M.  Blaas,  Die  biene  in  der  deutschen  volkssitte  und 
meinung.    programm.     Stockerau  in  Niederösterreich. 

336.  J.  Scherr,  Germania.  Stuttgart,  Spemann.  4.  aufl. 
1.  lieferung. 

337.  Th.  Süpfle,  Über  den  kultureinfluss  Deutschlands  auf 
Frankreich.     Metz,  Scriba.    32  s.    gr.  4.     1  m. 

338.  Jacob  Schipper,  Kulturzustände  bei  den  Angelsachsen. 
Österreichische  rundschau.     h.  3.     Separatabzug.     13  s. 

nach  einem  kurzen  blick  auf  die  geschichte  der  Angelsachsen 
und  die  quellen  unserer  kenntnis  ihrer  kulturzustände  (poetische 
denkmäler,  gesetze,  Illustrationen  in  hss.  etc.)  geht  der  verf.  auf 
eine  Schilderung  ihrer  häuser,  ihres  lebens  und  die  Stellung  ihrer 
frauen  ein,  welche  letztere  häufig  in  etwas  zu  idealer  auffassung  dar- 
gestellt worden  ist.  an  geeigneten  stellen  werden  dabei  heutige  sitten 
und  gebrauche  der  Engländer  aus  denen  ihrer  vorfahren  abgeleitet.  — 
obwohl  das  material,  aus  welchem  der  aufsatz  aufgebaut  ist,  den 
anglicisten  meist  bekannt  sein  dürfte,  werden  auch  diese  die  über- 
sichtliche Verarbeitung  mit  Interesse  lesen.  [Koch]. 

339.  G.  Rein  seh,  Stellung  und  leben  der  deutschen  frau  im 
niittelalter. 

vgl.  jahresber.  1882  no.  297.  —  kurz  ang.Herrigs  archiv  70,  204. 

340.  Weinhold,  Frauen. 

vgl.  jahresber.  1882  no.  298.  ang.  Anz.  f.  d.  a.  9,  233—239 
von  Zingerle.  rec.  giebt  eine  reihe  von  nachweisen  und  belegen 
zu  einzelnen  punkten  der  darstellung  Weinholds;  ferner  Literaturbl. 
1883(3)  126  — 128  von  Bechstein,derdie  Interpretation  einiger  stellen 
zu  verbessern  versucht,  und  Beilage  der  Mitteil.  d.  Vereins  f.  gesch. 
der  Deutschen  in  Böhmen,  21  no.  3.     (v.  Ch.) 


g^  VIII.  Kulturgeschichte. 

fiPWPrhP.  341.  P^ufr.  Kaiesse,  Geschichte  der  seidenwebe- 
knnst  vom  niitttlalter  bis  zum  rokoko.  Sammlung  kunstg:e\verblicher 
und  kunsthistorischer  vortrüge,  no.  8.  Leipzig,  SchloBmp.  8.  37  s. 
1,60  m. 

342.  Jul.  L  es  sing,  Muster  altdeutscher  leinenstlckerei,  4. 
aufl.  26  tafeln  mit  10  s.  text.  5  m.  Musterbücher  für  weibl.  hand- 
arbeit ,    hrsg.    von   der   red.    der   Modenwelt.      Berlin ,    Lipperheide. 

343.  Fr.  Fischbach,  Die  geschichte  der  textilkunst,  nebst 
text  zu  den  160  tafeln  des  Werkes:  Ornamente  der  gewebe.  Hanau, 
Alberti  in  Comm.     XXIV,  208  s.     gr.  8.     6  m. 

344.  H.  Knothe,  Geschichte  des  tuchmacherhandwerks  in  der 
Oberlausitz  bis  anfang  des  17.  jhs.  Dresden,  Burdach  in  Comm. 
140  s.     gr.  8.     2,40  m. 

345.  Const.  Mettig,  Zur  geschichte  der  Rigaschen  gewerbe 
im  13.  und  14.  jh.     Riga,  Kymmel.     VI,  101  s.     gr.  8.     3  m. 

346.  M.  A.  Wallace-Dunlop,  Glass  in  the  Old  World. 
London,  Field  &  Tuer. 

ang.  V.  C.  Drury  E.  Fortnum,  Academy  no.  571.  s.  262  f. 
die  Verfasserin  verfolgt  die  geschichte  der  glasbearbeitung  durch 
das  altertum  und  das  mittelalter.  bedauert  wird,  dass  die  benutzten 
autoritäten  nicht  genau  angeführt,  sind,  auch  sonst  werden  einige 
versehen  und  ungenauigkeiten  nachgewiesen,  im  ganzen  aber  das 
buch  als  wertvoll  anerkannt.  —  das  Athenaeum  no.  2909,  s.  118 
[wo  der  autor  übrigens  als  masculinum  behandelt  wird]  berichtet 
ebenfalls  im  lobenden  sinne  über  diese  conipilation.  [Koch.] 

347.  Fr.  Lichtenstein,  Sarantasme.    Zs.  f.  d.  a.  27,  302— 303. 
leitet    den   sarantasme   benannten    mittelalterlichen    kleiderstoff 

aus   dem  griechischen  ab  auf  grund  einer  stelle  in  der  Historia  Si- 
ciliae  von  Hugo  Falcandus,  wo  cxarcntasinata  vorkommt. 

348.  Hans  Hildebrand,  The  Industrial  Arts  of  Scandinavia 
in  Pagan  Time.  London,  Published  for  the  Committee  of  Council  on 
Education.     Chapman  &  Hall,  Limited. 

J.  A.  Worsaae,  The  Industrial  Arts  of  Denmark,  from  the 
Earliest  Times  to  the  Danish  Conquest  of  England.  London,  Pu- 
blished for  the  Committee  etc. 

lobend  angezeigt  The  Antiquary  VII,  264  f. 

Haushalt.     349.     Loose,  Sebastian  Lindenasts  Inventar.     Anz. 
f.  künde  der  d.  vorz.   1882,  no.  9,  sp.  225—232. 
vom  jähre  1529. 

350.  Meitzen,  Das  deutsche  haus. 

351.  Henning,  Das  deutsche  haus. 

vgl.   jahresber.    1882,    no.    346    u.    347.     beide   Schriften   ang. 


VIII.  Kulturgeschichte.  55 

Literaturz.  1883(4),  118 — 120,  (Heyne):  übersichtliches  anerkennen- 
des referat.    in  den  dift'erenzen  beider  verf .  steht  er  auf  selten  Hennings. 

352.  A.  Essenwein,  Bauten  vom  jähre  1468.  Anz.  f.  künde 
der  d.  vorz.  1883,  no.  2. 

353.  A.  Essen  wein,  Eigentümliche  wagen,  schiffe  und  schütten 
vom  15. — 18.  jh.     Anz.  f.  künde  der  d.  vorz.  1883,  no.  3. 

354.  A.  Essenwein,  Mittelalterlicher  hansrat  und  das  leben 
im  deutschen  hause.     Anz.  f.  künde  der  d.  vorz.  1883,  no.  7. 

355.  Ancient  Bedsteads.     The  Antiquary  VII,  185—87. 

nur  einzelne  notizen  über  einrieb tung,  umfang,  ausschmückung 
verschiedener  arten  von  bettgestellen,  besonders  aus  dem  mittelalter, 
die  zur  anregung  einer  gründlichen  Untersuchung  dienen  können. 

356.  Old  Church  Plate  in  the  Diocese  of  Carlisle;  with  the 
Makers  and  Marks,  Edited  by  E.  S.  Ferguson.  Illustrated.  London, 
Bell  &  Sons. 

ang.  Athenaeum  no.  2908,  s.  84.  eine  interessante  und  wertvolle 
Sammlung  von  beitragen  verschiedener,  von  kirchlichen  gefässen  aus 
dem   mittelalter  ist  in  der  genannten  diöcese  leider  wenig  erhalten. 

357.  Gold  and  Silver  Plate.     The  Antiquary  VII,  233—36. 
bemerkungen  über  altes  gold-  und  silbergerät,  besonders  becher 

und  pokale  aus  England,  und  hinweis  darauf,  dass  im  South  Ken- 
sington Museum  electrotypische  abbildungen  aller  merkwürdigen  muster 
ausgestellt  sind. 

358.  G.  Laurence  Gomme,  Primitive  Agricultural  Implements. 
Part.  I.     The  Antiquary  VIII,  140  if. 

über  die  menschen  aus  dem  steinzeitalter  und  Überreste  ihrer 
ackergeräte,  nach  deren  muster  noch  jetzt  einige  in  entlegneren 
gegenden  Englands  gebraucht  werden,  soll  fortgesetzt  werden.  [355 
bis  358  von  Koch.] 

Heraldik.  359.  J.  Siebmachers  grosses  und  allgemeines 
wappenbuch  in  einer  neuen,  vollstcändig  geordneten  und  reich  ver- 
mehrten aufläge  mit  heraldischen  und  histor. -genealogischen  erläute- 
rungen  neu  hrsg.  206 — 210.  lieferung.  120  s.  mit  90  steintafeln. 
Nürnberg,  Bauer  u.  Raspe.     1882.     gr.-4.     6   m. 

360.  Heraldische  meisterwerke  von  der  internationalen  ausstellung 
für  heraldik  in  Berlin  im  jähre  1882.  in  lichtdruck  dargestellt  mit 
erklärendem  text  von  A.  Hildebrandt.  2. — 10.  (schluss-)lieferung. 
h  10  bl.  m.  12  bl.  text.     Berlin,  Nicolai.     12  m. 

361.  H.  Ostendorfer,  Turnierbnch  herzogs  "Wilhelm  IV. 
von  Bayern  v.  1510 — 1518.  1540—1545.  nach  den  aufzeichnungen 
des  Wappenmeisters  Hans  v.  Schenk  gemalt.  Fcsm.  nach  dem 
originalmscr.  hrsg.  v.  Fr.  Reich ar dt.  qu.-fol.  31  steintafeln  mit 
3   bl.    text.     München,    Finsterlin,     1880.     32    m. 


56  VIII.  Kulturgesclnchto. 

dasselbe ;  cnlor.  ausg.  in  ö  lieferungen.  1.  halblief.  qu.  fol. 
(3  hl.)     ]H  m. 

Jai?d.  :^62.  (t.  Baist,  Falco.  Zs.  f.  d.  a.  27,  50—65. 
handelt  über  die  verschiedenen  arten  und  namen  der  falken,  mit 
besonderer  rücksicht  auf  ihre  Verwendung  zur  Jagd;  zeigt,  dass  die 
falkenjagd  in  Europa  wie  in  Asien  antochthon  entstanden  sein  müsse, 
dass  sie  aber  die  Römer  jedesfalls  von  den  Germanen  kennen  gelernt 
hätten,  in  Deutschland  sei  sie  vor  dem  2.  Jahrhundert  p.  Chr. 
nicht  nachzuweisen,  hauptsächlichste  stütze  der  ausführungen  sind 
die    etymologien    der    betr.   bezeichnungen. 

363.    G.  Paris,  Lesorigines  de  la  fauconnerie.  Romania  XII,  99. 
zu  Baists  artikel  (no.  362).     nach  G.  P.  haben    die  Germanen 
die  falkenjagd  erst  von  den  Römern  der  kaiserzeit  gelernt. 

Rricgsweson.  364.  A.  Essen  wein,  Beiträge  aus  dem  ger- 
manischen museum  zur  geschichte  der  bewaffnung  im  mittelalter. 
Anz.  f.  künde  d.  deutschen  vorzeit. 

vgl.  jahresber.   1882,  no.  306.  —  fortsetzung. 

365.  R.  W.  Paul,  An  Account  of  some  of  the  Incised  and 
Sepulchral  Slabs  of  North-West  Somersetshire.  Illustrated.  London. 
Provost  &  Co. 

nach  der  besprechung  im  Athenaeum  2914,  s.  277  ff.  enthält 
dies  buch  abbildungen  von  mittelalterlichen  grabsteinen,  auf  welchen 
figuren  mehrfach  in  voller  rüstung  dargestellt  sind,  die  vom  13.  jh. 
an  datiren.  somit  bringt  es  interessantes  material  zur  kostüm- 
geschichte  jener  zeit,  bedauert  wird  a.  a.  o.  jedoch,  dass  hier  keine 
vollständige  Sammlung  aus  jener  grafschaft  angestellt  ist.  —  vgl. 
auch  die  anzeige  The  Antiquary  VII,   117. 

366.  Frederick  Hodgetts,  Some  Remarks  on  Chain  Mail. 
The  Antiquary  VII.  89—93. 

sucht  nachzuweisen,  dass  Meyrick's  bekannte  darstellung  der 
ringpanzer  eine  irrige  sei,  wobei  er  sich  auf  einschlägige  stellen 
aus  Beowulf  beruft,  der  Ursprung  soll  ein  altarischer  gewesen  sein, 
da  die  Skandinavier  zuerst  ringpanzer  in  Europa  einführten  und  die 
Inder  dergleichen  noch  heute  tragen.  —  einige  bedenken  gegen  diese 
bemerkungen  erhebt  jedoch  W.  C.  Wade,  ebd.  s.  209  f.,  der  Meyrick 
in  einigen  punkten  in  schütz  nimmt. 

367.  William  Brailsford,  A  Transitional  Period  in  Arms 
and  Armours.     The  Antiquary  VIII,   1  ff. 

die  charakteristischen  merkmale  der  ritterrüstung  des  15.  jh. 
■werden  an  darstellungen  auf  grabsteinen  oder  an  originalstücken 
aus  engl.,  franz.  u.  a.  Sammlungen  hervorgehoben. 

368.  Llewellyn  Jewitt,  Some  Words  on  the  Mace.  The  Anti- 
quary VII,  41-44  u.  104—109. 


VIII,  Kulturgeschichte.  57 

der  kolben  war  schon  seit  früher  zeit  das  abzeichen  gewisser 
würden  in  England,  zunächst  wird  festgestellt,  dass  derselbe  erst 
seit  der  norm,  eroberung  vom  Schwerte  zum  teil  verdrängt  worden, 
doch  in  den  bürgerlichen  ämtern  noch  bis  heute  im  gebrauch  ist, 
während  die  Verwendung  als  wafte  allmählich  aufhörte.  —  dazu 
mehrere  Illustrationen. 

369.  Baron    de    Cosson   and   W.  Bruges,    Ancient  Kelmets 
nd  Examples  of  ]\[ail.     lUustrated.     Archaeological  Institute. 

nach  dem  Athenaeum  no.  2868,  s.  500  ff.  ein  sehr  gründliches 
werk,  in  welchem  die  verf.  die  konstruktion  der  alten,  besonders 
mittelalterlichen,  schutzwaflfen  auf  grund  noch  vorhandener  exemplare 
untersuchen,  es  stellt  sich  dabei  heraus,  dass  eine  grosse  anzahl 
von  helmen ,  die  sich  in  englischen  Sammlungen  befinden,  offenbare 
fälschungen  sind,  da  sie  so  gearbeitet,  dass  sie  praktisch  nicht  ver- 
wendbar wären,  andere  sind  wieder  von  echten  grabmonumenten 
genommen,  doch  da  sie  nicht  zum  gebrauche  bestimmt  waren,  ist 
bei  ihnen  die  konstruktion  mitunter  auch  eine  falsche.  —  ferner 
wird  darauf  hingewiesen,  dass  in  ärmeren  ländern,  z.  b.  Irland,  oft 
noch  gewisse  formen  von  waffen  gebraucht  wurden,  die  in  den  reicheren 
zu  derselben  zeit  bereits  gänzlich  veraltet  waren. 

370.  Mme.  M.Schild,  Old  English  Costumes.    4.    2  sh.    6  d. 

Kunst.  371.  T.  North,  The  Clmrch  Beils  of  the  County 
and  City  of  Lincoln.     Illustrated.     Leicester,  Privately  Printed. 

bespr.  Athenaeum  no.  2889,  s.  317.  die  älteste  der  be- 
sprochenen glocken  stammt  aus  dem  jähre  1423.  Inschriften  und 
gebrauch  der  verschiedenen  glocken  werden  untersucht,  wovon  einige 
beispiele  in  der  anzeige,  hauptsächlich  für  lokalgeschichte  wichtig, 
scheint  das  werk  jedoch  auch  mancherlei  für  allgemeines  interesse 
zu  bieten.    [365—371  v.  Koch.] 

372.  A.  W.  Ambros,  Geschichte  der  musik.  5 — 15.  (schluss-) 
lieferung.     8.     LVI,   s.  169—605. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  326.  ,    ,     .     r 

373.  L.  Bussler,  Geschichte  der  musik.  sechs  vortrage. 
Berlin,  Habel.     1882.     3  m. 

ang.  Literaturz.   1883,   16  (Bell  er  mann). 

374.  We wertem,  Zwei  veraltete  musikinstrumente,  eine 
Studie.  Monatshefte  für  musikgeschichte  XIII  (1881),  no.  7 — 12. 
—  über  croii'tJi  und  rotte. 

375.  Carl  Engel,  Researches  into  the  Early  History  of  the 
Tiolin  Family.     London  Novello.     8.     10  sh.  6  d. 

ang.  von  J.  S.  S he d lock,  Academy  no.  585,  s.  53,  der  das 
buch,  obgleich  der  tod  den  verf.  an  der  revision  hinderte,  ein  sehr 
wertvolles  nennt.  —  es  werden  darin  auch  die  mittelalterlichen 
Instrumente  wall,  crywtli,  aegl.  crozvd  und  die  rotte  besprochen. 


58  VIII.  Kulturgeschichte. 

376.  Arthur  Hill.  The  Organ  Cascs  and  Organs  of  the  Middle 
Ages  and  the  Kenaissunce.     London,  Bogue. 

ang.  Acadeniy  no.  592,  s.  166  von  J.  T.  Micklethwaite, 
nach  welchem  das  bnch  wonig  über  die  orgeln  des  mittelalters  ent- 
hält; eine  eingehende  geschichte  dieses  Instruments  bleibt  noch  zu 
schreiben.     [375 — 376  Koch.] 

377.  K.  Laniprecht,  Kunstgeschichtlich-wichtige  handschriften 
des  Mittel-  und  Xiederrheins.  —  Jahrbücher  des  Vereins  von  alter- 
tnmsfreunden  im  Rheinlande  74  (1882),  s.   130—146. 

überblick  über  die  hauptsächlichsten  Überreste  der  miniaturmalerei 
am  Nieder-  und  Mittelrhein. 

378.  Otte,  Das  neutestamentliche  bilderbuch  des  Hermann 
Nitzschewitz  vom  jähre  1489. —  Neue  mitteilungen  aus  dem  gebiete 
histor.-antiquar.  forschung  von  Opel.     15.  bd.    2.  heft, 

379.  W.  Martin  Conwaj^  The  Illuminated  Mss.  in  the  Ash- 
burnham  Collection.     Academy  no.  564,  s.  133  f. 

es  werden  die  trefflichen  mittelalterlichen  Illustrationen  aus 
mehreren  noch  unbekannten  mss.  kurz  geschildert,  darunter  die  dreier 
englischer  mss.  aus  dem  11.  bzw.  13.  und  15.  jh.  erstere  enthält 
unter  andern  texten  auch  das  testament  künig  Aelfreds.  auch  ein 
von  einem  Süddeutschen  anfangs  des  14.  jhs.  illustrierter  psalter 
befindet  sich  in  der  Sammlung,  ausser  den  besprocheneu  sollen  noch 
eine  anzahl  anderer  mss.  in  derselben  vorhanden  sein,  welche  ähn- 
liche schätze  für  kunst-  und  kulturgeschichte  bergen.     [Koch.] 

380.  Nestle hner,  Das  Seitenstettener  evangeliarium. 

vgl.  jahresber.  1882.  no.  320.  ang.  Literaturz.  1882  (49),  sp. 
1760 — 61  von  Fr.  Schneider;  berichtigt  einige  irrtümliche  ansichten 
des  herausgebers  und  tadelt  seine  ungenauen  angaben  über  den  codex. 
Lit.  cbl.  1883  (36),  sp.  1280. 

381.  H.  v.  Sybel  und  Th.  Sickel,  Kaiserurkunden  in  abbil- 
dungen.  4.  liefer.  30  Urkunden  auf  30  tafeln  u.  3  bogen  text.  Berlin^ 
Weidmann.    1882.    30  m. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  321.  —  ang.  Literaturz.  1883  (7),  239 
von  Wattenbach. 

382.  A.  Essenwein,  Ein  elfenbeinkamm  des  9.  jhs.  im  ger- 
manischen museum.     Anz.  f.  künde  der  d.  vorz.   1882,  no.  12. 

383.  A.  Essenwein,  Bilder  aus  dem  jähre  1468  zur  erzählung 
von  der  schönen  Melusine.     Anz.  f.  künde  der  d.  vorz.  1882,  no.  12. 

384.  A.  Essenwein,  Königliches  leichenbegängnis.  abbildung 
von  1468.     Anz.  f.  künde  der  d.  vorz.  1883,  no.  4. 

385.  P.  Joseph,  Goldmünzen  des  14.  u.  15.  jhs.  (Disiboden- 
berger  fund),   nebst   urkundlichen  beitragen  zur  münzgeschichte  der 


VIII.  Kulturgeschichte.  59 

Eheinlande,  besonders  Frankfurts,  mit  4  lichtdrucktafeln,  mit  einem 
anhang,  enth.  82  Urkunden.  Frankfurt  a/M.  Baer  u.  cie.  232  s. 
gr.-8.     6  m. 

386.  Falke,  Die  kunst  im  hause.  5.  aufl.  Wien,  Gerold. 
1883.     7,20  m. 

387.  M.  Heyne,  Kunst  im  hause.  2.  reihe,  abbildungen  von 
gegenständen  aus  der  mittelalterlichen  sammlung  zu  Basel,  mit  einer 
einleitung  versehen.  Basel,  Detloß'.  15  s.  text.  30  tafeln,  kl.-fol. 
10  m. 

Lit.  cbl.  1883,  sp.  490  kurze  Inhaltsangabe:  'es  wird  an  einem 
mit  tieren  gestickten  handtuche  von  1556  der  einfluss  des  phisiologus, 
daneben  aber  auch  schon  der  neueren  naturhistorischen  publicationen 
nachgewiesen;  ein  figuriert  teppich  ist  durch  Wappenschilder  als 
eigentum  Felix  Platters  gekennzeichnet'. 

388.  H.  W.  H.  Mithoff,  Mittelalterliche  künstler  iind  Werk- 
meister Niedersachsens  und  Westfalens  lexikalisch  dargestellt.  2.  um- 
gearb.  u.  verra.  aufl.     Hannover.     IX,  462  s.    8.    8  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  s.  669. 

389.  K.  Lamprecht,  Initialornamentik  des  VIII. — XIII.  jahrhs. 
44  steindrucktafeln  meist  nach  rheinischen  hss.  nebst  erläuterndem 
text.     Leipzig,  Dürr.     1882,  33  s.    gr.-4o.     10  m. 

die  initialen  sind  unkoloriert  in  Zeichnungen  gegeben,  aner- 
kennende anzeigen  von  Ewald,  Literaturz.  1883  (6),  200 — 201. 
S.  Laschitzer,  Mitt.  d.  inst.  f.  osterr.  gesch.  forsch.  IV  (4), 
630—633.  Lit.  cbl.  83  (13),  449.  Wörmann,  Zs.  f.  bild.  kunst 
18  (12). 

390.  Bordier,  Peintures  des  mscrits.  rec.  Revue  de  philol.  7, 144. 

391.  M.  E.  Hawels  Colours  and  Cloths  of  the  Middle  Ages. 
Contemporary  Rev.  1883  sept.  423—436. 

392.  Jost  Amman,  Die  ehebrecherbrücke  des  königs  Artus. 
Fcsm.  reproduction  des  aus  8  blättern  bestehenden  origin.-holzschnittes 
(Andresen  no.  73)  nach  dem  einzig  bekannten  kompleten  exemplar 
in  der  sammlung  des  k.  k.  feldzeugmeisters  ritter  v.  Haustab  zu  Wien. 
Leipzig,  Hirth.    in  Mappe,     gr.-fol.     15  m. 

393.  W.  Kisch,  Die  alten  Strassen  und  platze  Wiens  und  ihre 
historisch-interessanten  häuser,  ein  beitrag  zur  kulturgeschichte  Wiens 
mit  rücksicht  auf  vaterländische  kunst,  architectur,  musik  und  literatur. 
Wien,  Gottlieb.    7.  — 14.  lieft.    gr.-4.    (s.  145— 336.)  t\  1,50  m. 

394.  E.  Paulus,  Bilder  aus  kunst  und  altertum  in  Deutsch- 
land.    Stuttgart,  Bonz.     VIII,  223  s.    8.     3  m. 

Pädagogik.  395.  Heinr.  Jul.  Kaemmel,  Geschichte  des  deut- 
schen   Schulwesens   im  übergange  vom  'mittelalter  zur  neuzeit.     aus 


60  VIII.  Kulturgeschichte. 

seinem    nachlasse     herausgegeben     von    Otto    Kaeniniel.       Leipzig, 
Diincker  und  Humblot.     1882.     XI,  444  s.     gr.  8.     8,60  m. 

schliesst  nach  E.  v.  Sallwürcks  anzeige  in  der  Literaturz, 
1883  (21),  732  mit  Erasnius  und  AVimpheling  ab.  die  darstellung 
allgemeiner  zustände,  zeitstrümungen  und  wissenschaftlicher  rich- 
tnngen  überhaupt  sei  dem  verf.  weniger  gelungen,  im  übrigen  wird 
die  arbeit  als  sehr  sorgfältig  anerkannt,  vgl.  Lit.  handweiser  1882, 
no.  24.     (Norenberg). 

396.  Pernwerth  von  Harnstein,  Beiträge  zur  geschichte  und 
literatur  des  deutschen  studententums. 

vgl.  jahresber.  1882  no.  300.  ang.  Alma  mater  1882,  no.  38. 
anerkennendes  referat.  Literaturz.  1883  (7),  240  weist  auf  einen 
gewissen  mangel  an  Sorgfalt  hin. 

397.  J.  Müller,  Quellenschriften  und  geschichte  des  deutsch- 
sprachlichen Unterrichts  bis  zur  mitte  des  16.  jahrh.  Gotha,  Thiene- 
mann.     1882.     XI,  420  s.     gr.  8.     9  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1287.  empfehlende  anzeige  von 
Seemüller  in  der  Literaturz.  1882  (45).  sp.  1605:  'wichtigster 
teil  dieses  buches  sind  die  'literarischen  notizen'  zn  den  abgedruckten 
quellenschriften.  sie  dürfen  sich  mit  recht  eine  geschichte  des  deut- 
schen grammatischen  (nicht  'deutsch-sprachlichen')  Unterrichts  im 
angegebenen  Zeiträume  nennen.'  'der  umfangreiclie  stoff  ist  blos 
vom  Standpunkt  des  historikers  und  pädagogen,  nicht  dem  des  gram- 
matikers  dargestellt.' 

Trachten.     398.     Hottenroth,    Trachten    u.   s.    w.      2.    aufl. 
7. — 9.  lieferung.     s.  97—148. 
s.  jahresber.   1882.    no.  342. 

399.  Hefner-Alteneck,  Trachten  u.  s.  w.  2.  aufl.  28—36. 
lieferung. 

s.  jahresber.  1882  no.  340. 

400.  L.  Bartsch,  Sächsische  kleiderordnungen  aus  der  zeit 
von  1450 — 1750.  zweite  hälfte.  programm  d.  kgl.  realschule  I.  o. 
zu  Annaberg.     [pr.  no.  499]  40  s.     4. 

vgl.  jahresber.  1882  no.  207.  es  folgt  als  dritter  teil  'die  kleider- 
ordnungen in  ihrem  Verhältnis  zur  tracht  während  der  zeit  von 
1620—1750'  p.  1—30  und  als  schluss  p.  30—40  nachweise  über 
bekanntniachung  und  durchiührung  der  betr.  Verordnungen  nebst 
einem  kurzen  historischen  rückl)lick,  aus  welchem  hervorgeht,  dass 
die  kleiderordnungen  auch  insofern  gradmesser  des  sittlichen  gehalts 
der  zeit  sind,  als  sie  in  ideal  gerichteten  zeitaV^schnitten  wie  in  der 
reformationszeit  am  wenigsten  vorhanden  waren  und  um  so  häutiger 
und  nachdrücklicher  in  den  materiellen  Jahrhunderten  vor  und  nach 
derselben  auftreten. 

401.  A.  Challamel,  History  ofFashion  in  France;  or,  The  Dress 


VIII.  Kulturgeschichte.  gj 

of  Women  from  the  Gallo -Roman  Period  to  the  Present  Time. 
Translated  by  W^  Cashel  Hoey  and  M^  John  Lillie.  21  Coloured 
Plates.     Imp.  8  London,  Sampson  Low.     28  sh. 

ang.  Athenaeum  n.  2880,  s.  21  f.  es  wird  das  eingehen  auf 
kleinere  toilettengegenstände  und  ein  index  vermisst,  sonst  aber  das 
werk  als  interessant  empfohlen,  einige  erklärungen  werden  freilich 
bemängelt.     [Koch.] 

Schrift.  402.  Monumentagraphicamedii  aevi  ex  archivisetbiblio- 
thecis  imperii  austriaci  collecta.  Edita  jussu  atque  auspiciis  mini- 
sterii  cultus  et  publicae  institutionis.  Fase.  X  (finis)  qu.  gr.  fol. 
(20  lichtdrucktafeln)  texte  der  schrifttafeln  hrsg.  von  K.  Rieger, 
Wien,  Gerold.     1882.     gr.  4.     IV  u.  s.  159-184.     30  m. 

403.  Isaac  Taylor,  The  Alphabet:  an  Account  of  the  Origin 
and  Development   of  Letters.     London,    Kegan  Paul,    Trench  &  Co. 

die  fleissige  arbeit  anerkennend  beurteilt  von  A.  H.  Sayce, 
Academy  no.  579,  s.  393.  hier  sei  besonders  hervorgelioben,  dass 
der  verf.  den  Ursprung  der  runen  aus  dem  thrakischen  aiphabet  nach- 
gewiesen hat.  auch  das  Athenaeum  no.  2909,  s.  107  f.  äussert  sich 
lobend.     [Koch.] 

404.  C.  B.  Lorck,  Handbuch  der  geschichte  der  buchdrucker- 
kunst  und  des  buchgewerbes.  von  der  erfindung  der  buchdrucker- 
kunst  bis  auf  die  gegenwart.  1.  teil,  eründung,  Verbreitung,  blute, 
verfall  1450— 1750.   Leipzig,  J.J.Weber.  1882.  8.  XVI,  304  s.  6  m. 

Lit.  cbl.  1882,  27:  'das  buch  beruht  durchweg  auf  eingehenden 
bibliographischen  Studien  und  zugleich  auf  einer  durch  beruf  und  er- 
fahrung  erworbenen  einsieht  in  die  technik  des  buchdrucks.' 

405.  J.  H.  Hesseis,  Gutenberg:  was  he  the  Inventor  of  Prin- 
torj'?  an  historical  Investigation  embod3äng  a  Criticism  on  Dr.  v.  d. 
Linde's  'Gutenberg'.  London,  Quaritsch.  1882.  8.  XXVIII,  202  s. 
21  sh. 

406.  C.  Schmidt,  Zur  geschichte  der  ältesten  bibliotheken  und 
der  ersten  buchdrucker  in  Strassburg.  Strassburg  i.  E.,  Schmidt. 
1882.     8.     VI,  200  s.     5  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1882,  50.  der  erste  feil  behandelt  die  büchersamm- 
lungen  in  Strassburg  vor  der  buchdruckerkunst.  der  zweite  die 
Strassburger  buchdrucker  bis  1520  biographisch,  desgl.  Literaturz. 
1882  (52),  sp.  1860—61  (L.  Müller),  durchaus  empfehlend. 

407.  Karl  Steif  f.  Der  erste  buchdrucker  in  Tübingen. 
1498 — 1534,  ein  beitrag  zur  geschichte  der  Universität.  Tübingen, 
Laupp.     1881.     8.     XI,  254  s.     6  m. 

ang.  Anz.  f.  d.  a.  8,  382  f.  (L.  Müller).  Lit.  cbl.  1882,  no.  22: 
'eine  sehr  wertvolle  bereicherung  der  literatur  über  die  incunabel- 
zeit  der  buchdruckerkunst  und  bekundet  durchweg  die  gründlichen 
fachkenntnisse  des  verfs.  —  bespricht  Johann  Othmar,  Thomas  Ans- 
helm,  Ulrich  Morhart.' 


62  IX.  Recht. 

Schachspiel.  408.  A.  v.  d.  Linde,  Das  erste  Jahrtausend  der 
schachlittiatur  (850 — 1880)  zusammenf^estellt.  Berlin,  Springer. 
1881.     8.      112  s.     5  m. 

409.  Ferd.  Vetter,  Zur  schachspiel-literatnr  und  zu  Schillers 
Mjürgschaft'.     Germania  27,  221  —  223. 

Sociales.  410.  A.  Essenwein,  Zwei  boten  vom  Jahre  1468. 
Anz.  f.  künde  der  d.  vorz.      1883,  no.   1. 

411.  II.  Gradl,  Aus  dem  Egerer  archive.  eine  Judenordnung 
vom  Jahre  1449,  zur  frage  der  Unfallversicherung.  Anz.  f.  künde 
der  d.  vorz.     1883,  no.   1. 

412.  Bosch,  Brotverkauf  und  schau  -  Ordnung  für  die  Stadt 
Chnr  vom  13.  Juni  1408.     Anz.  f.  künde  der  d.  vorz.  1883,  no.  8. 

413.  Blaas,  Zum  hochzeitsopfer  in  Niederösterreich.  Anz. 
f.  künde  der  d.  vorz.     1883,  no.  2. 

414.  H.  Bosch,  Zur  freiwilligen  leibeigenschaft.  Anz.  f.  künde 
der  d.  vorz.      1883,  no.  5. 

Bötticher. 


IX.    Recht. 

415.  Ba  er  n  reit  her,  Stammgüter-system  und  anerbenrecht  in 
Deutschland.    Wien,  Manz.   gr.-8.    (XI,  112  s.)    n.  2,40  m. 

416.  L.  von  Bar,  Geschichte  des  deutschen  strafrechts  und  der 
Strafrechtstheorien.    Berlin,  Weidmann.    1882.    XYI,  361  s.    8.   8  m. 

enthält  n.  a.  eine  darstellung  'des  ältesten  deutschen,  des  kano- 
nischen, des  mittelalterlichen  und  des  neuereu  strafrechts'.  Lit.  cbl. 
1883,  483—485. 

417.  V.  Barchewitz,  Das  königsgericht  zur  zeit  der  Mero- 
winger  und  Karolinger. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  352.  ang.  Lit.  cbl.  1883,  s.  87. 
Literaturzeitung  1883  (Ij,  15.  K.  Zeumer:  trotz  einiger  ausstellungen 
verdienstvoll. 

L.  Bartsch,  Sächsische  kleidei Ordnungen  aus  der  zeit  von 
1450—1750.    zweite  hälfte. 

vgl.  no.  400. 

418.  M.Baumauu,  Die  handelsprivilegien  Lübecks  im  12.  —  14.jh. 
Göttinger  dissert.    93  s.    8. 

419.  Die  ältesten  Urkunden  von  Allerheiligen  in  Schaff  hausen, 
Rheinau  und  Muri,  herausg.  von  Bau  mann,  Meyer  von  Knonau 
und  Kiem.     Basel,  Schneider.    8.    6  m. 

420.  Ernst  Berner,  Zur  Verfassungsgeschichte  der  stadt  Augs- 
burg vom  ende  der  röm.  herrschaft  bis  zur  codification  des  zweiten 


IX.  Recht.  63 

stadtreclits  1276.  Breslau,  W.  Köbner.  (Untersuchungen  zur  deutschen 
Staats-  und  rechtsgesch.  von  0.  Gierke,  V.) 

reo.   Fr.   Gfrörer   in  Sybel  histor.   zschr.   1883.     I,  170—171. 

421.  Bodemann,  Die  älteren  zunfturkunden  der  stadt  Lüne- 
burg.    Hannover.     6,40  m. 

422.  L.  Dargun,  Mutterrecht  und  raubehe  und  ihre  reste  im 
german.  recht  und  leben,  a.  u.  d.  t.  Untersuchungen  zur  deutschen 
Staats-  und  rechtsgeschichte.  hrsg.  von  0.  Gierke.  16.  heft.  Breslau, 
Koebner. 

423.  Eich.  Döbner,Urkundenbuch  der  stadt  Hildesheim,  im  auf- 
trage des  magistrats  zu  Hildesheim,  von  996 — 1346.  Hildesheim, 
Gerstenberg.    1881. 

rec.  Karl  Zeumer  in  Sybel  bist,    ztschr.  1883.  I.  S.  156—160. 

424.  Nicolas  Ehrsam,  Le  livre  d'or  [bürgerbuch]  de  la  ville 
de  Mulhouse.  Nouvelle  ed.,  revue  et  augmentee  par  Louis  Schoen- 
haupt.  Mulhouse.  (Basel,  Schneider.)  43  livrs.  fol.  (XXVI,  431  s. 
m.  39  chromolith.  u.  lichtdr.-taf.)    baar  n.   120  m. 

425.  Er  misch,  Urkundenbuch  der  stadt  Freiberg  in  Sachsen. 
I  bd.     Leipzig,  Giesecke  u.  Devrient.   4.    32  m. 

426.  Rieh.  Freund,  Aufklärung  einiger  bemerkenswerter  irr- 
tümer  bezüglich  der  interpretation  einzelner  artikel  des  ältesten 
lübischen  stadtrechts.    zs.  d.  Savigny-stiftung  f.  rechtsgesch.  III.  2.  3. 

427.  F.  Frensdorff,  Dortmunder  Statuten  u.  urteile,  a.  u.  d.  t. 
hansische  geschichtsquellen.  herausgeg.  vom  verein  für  hansische 
geschichte.     Halle,  Waisenhaus  CLXXXI,  352  s.    8.     10,40  m. 

lobend  beurteilt  Lit.  cbl.  1883,  1072  f.  ('das  Wortregister  wird 
auch  der  nd.  Sprachforschung  zu  gute  kommen.') 

428.  Gengier,  Deutsche  Stadtrechtsaltertümer.  Erlangen, 
Deichert. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no,  361.  ang.  Literaturzeitung  1883 
(2),  57  und  Lit.  cbl.    1882,  s.  1743. 

429.  G.  Gfrörer,  Verfassungsgeschichte  von  Regensburg,  von 
der  germanischen  ansiedelung  bis  zum  jähre  1256.  verhaudl.  des 
hist.  Vereins  von  Oberpfalz  und  Regensburg.    n.  f.  XXIX. 

430.  0,  Gierke,  Naturrecht  und  deutsches  recht,  antrittsrede. 
Frankfurt  a.  M.    Lit.  anstalt.    32  s.   8. 

431.  G.  Laurence  Gomme,  A  Primitive  Law  of  Succession. 
Athenaeum  no.  2908,  s.  80. 

Vermutung,  dass  auch  in  Britannien  (Kinross)  die  sitte  bestand, 
w'elche  wir  in  mehreren  gegeuden  Deutschlands  wie  in  aussereuro- 
päischen  ländern  linden,  dass  nämlich  der  vater  sich  auf  sein  'alten- 
teil'  zurückzog,  sobald  der  söhn  grossjährig  geworden  und  sich  ver- 
heiratet hatte.  [Koch.] 

432.  P.  Haase,  Die  quellen   des  Ripener  stadtrechts.    unter- 


g4  ^.  Recht. 

sucbungen  zur  tliinischen  und  lübischen  rechtsgeschichte.     Hamburg^ 
Voss.     V,  85  «.    8.    3  m. 

ang.  Literaturzeituug  1883  (29),  1034  (Gierke).     Lit.  cbl.  1512. 

433.  A.  Hagedorn,  Verfasäungsgeschichte  der  Stadt  Magde- 
burg zur  zeit  der  ungebrücheneu  lierrscliaft  des  Moritzstiftes  (bis  1192). 
Gott.  diss.    65  s.    8. 

434.  C.  Hegel,  Verfassungsgeschichte  von  Mainz  im  mittel- 
alter.  (separatabdr.  aus  den  'chroniken  der  deutschen  städte'.  Mainz^ 
II.  2.)     Leipzig,  Hirzel.     1882.    V,  234  s.    8.     4  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  583. 

435.  Gust.  Hertel,  Die  Hallischen  schöffeubücher  I  (1266  bis 
1400).  Gesehsqu.  der  prov.  Sachsen  14.  rec.  C.  J.  Hist.  zs.  n.  f. 
15,  51  (2),  318—321. 

436.  Jos.  Kohler,  Beiträge  zur  germanischen  privatrechts-ge- 
schichto.     Würzburg,  Stahel.     1.  heft.    gr.  8.     n.  2  m. 

inlialt:  Urkunden  aus  den  antichi  archivi  Veronesi  annessi  alla 
biblioteca  communale  di  Verona,  als  beitrag  zur  german.  privatrechts- 
geschichte  hrsg.  u.  m.  annotationen  u.  rechtsausführungen  versehen. 
(IV,  54  s.) 

437.  Knothe,  Urkundenbuch  der  städte  Kamenz  und  Löbau. 
Leipzig,  Giesecke  u.  Devrient.     XLI,  350  s.    4. 

438.  Lehmann,  Verlobung  und  hochzeit. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  388.  rec.  Maurer.  Krit.  viertel- 
jschr.  f.  gesetzgeb.  u.  rechtswiss.  n.  f.  6  (2).  Lit.  cbl.  1883,  550. 
Amira  G.  G.  A.  1882  (51),  1601—1611  und  Braun  Lit.  handweiser 
1882,  no.  24. 

439.  Heinr.  Otto  Lehmann,  Der  rechtsschutz  gegenüber  ein- 
griffen von  Staatsbeamten  nach  altfränkischem  recht.  Kiel,  Homann. 
VIII,  113  s.     gr.  8.    n.  2,40  m. 

440.  H.  Lemcke,    Das  älteste  schöffenbucli   von  Freienwalde, 
vgl.    jahresb.    1882    no.    366.      rec.  G.  Haag,  histor.    zeitschr. 

50,  251  ff. 

441.  Lenfers,  Die  grundzüge  des  ältesten  "Wigbiletrechts  in 
den  Städten  des  oberstifts  Münster,  progr.  des  gymu.  zu  Coesfeld 
(prog.  no.  320). 

8.  Literaturz.   1883  no.  44. 

442.  F.  Liebermann,  Ein  ungedrucktes  Vorwort  zu  den  Leges 
Henrici  I.     zs.  der  Savigny-Stiftung  f.  rechtsgesch.  III.     2.  3. 

443.  Henry  Sumner  Maine,  Dissertations  on  Early  Law  and  Custom. 
Chiefly  selected  froni  Lectures  delivered  at  Oxford.     London,  Murray. 

nach  der  besprechung  im  Athenaeum  no.  2892,  s.  399  f.  sind 
die  Überschriften  der  einzelnen  kapitel:  The  Sacred  Laws  of  the 
Hindus  —  Religion  and  Law  —  Ancestor  Worship  —  Ancestor  Wors- 
hip  and  Inheritance  —  Royal  Succession  and  the  Salic  Law  —  The 


IX.    Recht.  65 

King  in  Relation  to  Early  Civil  Justice  —  Theories  of  Primitive  — 
Society  —  East  European  Hense  Communities  —  Decay  of  Feudal  Property 
in  France  and  England  —  Classittcations  of  Property-Classitications  of 
Legal  Rules.  die  darstellung  derselben,  obwohl  sie  nur  einen  teil  des  im 
titel  ausgedrückten  gegenständes  umfassen,  wird  als  eine  geschickte 
und  anregende  bezeichnet,  doch  werden  mehrere  bedenken  gegen 
den  grundsatz  des  verfs.,  dass  die  patriarchische  macht  der  keim  der 
späteren  gesellschaft  sei,  erhoben.     [Koch.] 

444.  The  'New  geteutscht  rechtbuch'  and  Seb.  Brant.  Corre- 
spondence  von  Russell  Martineau,  J.  H.  Hesseis  und  Karl  Pear- 
son.  Athenaeum  2894,  s.  476  f.;  2895,  s.  506;  2896,  s.  540; 
2897,  s.  570;  2899,  s.  636;  2900,  s.  667  f. 

Martineau  meint  eine  neue  entdeckung  in  dem  nachweis  gemacht 
zu  haben,  dass  Seb.  Brant  das  im  titel  genannte  buch  nicht  selbst 
verfasst,  sondern  nur  herausgegeben  habe,  worauf  Pearson  daran 
erinnert,  dass  bereits  Zarncke  und  Wackernagel  Brant  die  autorschaft 
abgesprochen  haben.  Martineau  und  Hesseis  füliren  eine  controverse 
über  das  datum  des  ältesten  druckes,  welches  ersterer  zwischen 
1470  lind  1475,  letzterer  um   1482  ansetzt.     [Koch.] 

445.  K.  V.  Maurer,  Die  unächte  geburt  nach  altnord.  rechte. 
Sitzungsberichte  der  k.  bair.  akad.  d.  wissensch.     1883.     1.     86  s. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  977.  Krit.  vierteljahrschr.  f.  gesetzgeb. 
n.  f.  6  (Maurer). 

446.  G.  Meyer,  Die  gerichtsbarkeit  über  unfreie  und  liinter- 
sassen  nach  ältestem  recht,     ebenda.  j 

Zs.  d.  Savigny-stift.  f.  rechtsg.     III,  2.  3. 

447.  M.  Müller,  Ein  stadtrecht  von  Landshut  aus  d.  14.  jh. 
Verhandl.  des  histor.  Vereins  für  Niederbaiern  XXII.     1.  2. 

448.  Muller,  De  middeleeuwsche  rechtsbronnen  der  stad 
Utrecht.     Deel   1  en  2.     Haag,  Nijhoff.     IV,  405.     IV,  446  s.     8. 

449.  M.  Pappenheim,  Launegild  und  Garethinx.  Ein  beitrag 
zur  geschichte  des  german.  rechts,  a.  u.  d.  t.  Untersuchungen  zur 
deutschen  stats-  und  rechtsgeschichte  hrsg.  von  0.  Gierke.  XIV. 
Breslau,  Koebner.     1882.     VIII,  87  s.     8.     2,40  m. 

lobende  anzeige  Literaturzeitung  1883  (27),  975  (So hm).  Lit. 
cbl.  s.  123. 

450.  J.  Pohl,  Bürgerbuch  der  stadt  und  des  kirchspiels  Linz 
am  Rhein.     IL  teil,     progranim  1883.    no.  407.    teil  I  schon  1882. 

451.  K.  Frh.  von  Richthofen,  Untersuchungen  über  friesi- 
sche rechtsgeschichte.  IL  teil.  2  bde.  Berlin,  Hertz.  1882.  VII, 
1325  s.     8.     2  karten.     35  m. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  373  u.  1881,  no.  425.  ang.  Literatur- 
zeitung 1883  (25)  891—895  (R.  Schröder).    G.  G.  A.  1883  st.  34 

(von  Amira). 

5 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    V.    (1883.) 


66  IX.     Recht. 

452.  Ell.  Rosenthal,  Beitrüge  zur  deutschen  Stadtrechts- 
geschichte.  1.  n.  2.  hft.  Zur  rechtsgeschichte  der  Städte  Landshut 
und  iStraubing,  nebst  mitteilgn.  aus  ungedr.  stadtbüchern.  Würz- 
burg, Stnbers  verlag.     IX,  337  s.     gr.  8.     7  m. 

453.  Herrn.  Sander,  Über  das  begnadigungsrecht  der  Stadt 
Feldkirch  u.  d.  hintern  IJregenzerwaldes.  programm  Innsbruck  ober- 
realschule.     Innsbruck,  Wagner.     72  s.     gr.  8.     1,20  m. 

454.  Fr.  G.  Ad.  Schmidt,  Handelsgesellschaften  in  den  deut- 
schen Stadtrechtsquellen  des  mittelalters,  a.  u.  d.  t.  Untersuchungen 
zur  deutschen  Staats-  und  rechtsgeschichte  hrsg.  v.  0.  Gierke.  XY. 
Breslau,  Köbner.     1882.     V,  96  s.     8.     2  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  1573. 

455.  K.  Schmidt,  Jus  primae  noctis.  Freiburg  i.  Breisgau, 
Herder. 

vgl.  jahresb.  1881,  no.  248,  rec.  Bastian  zs.  f.  ethnol.  14, 
142 — 144  und  Isid.  Weil  rev.  des  et.  juives  7,  156 — 159. 

456.  Frederic  Seebohm,  The  English  Village  Community, 
Examined  in  its  Relations  to  the  Manorial  and  Tribal  Systems  and 
to  the  Common  or  Open-field  System  of  Husbandry.  An  Essay  in 
Economic  History.     London,  Longmans.     8.     16  sh. 

besprochen  von  Charles  I.  Elton,  Academy  no.  592,  s.  152  f.  — 
der  verf.  untersucht,  ob  die  englischen  gemeinden  vom  Ursprung  an 
freie  waren,  oder  als  leibeigene  unter  einem  herren  standen,  wobei 
er  sich  zur  letzteren  annähme  neigt,  der  rec.  hält  ihm  jedoch  ent- 
gegen, dass  die  Briten  schwerlich  ganz  romanisiert  waren,  und  dass 
die  germanische  eroberung  aus  einer  langen  reihe,  je  nach  ort  und 
zeit,  verschiedenartiger  ereignisse  bestand,  so  dass  sich  eine  solche 
frage  nicht  schlechthin  beantworten  lässt.  —  dagegen  nennt  er  des 
verfs.  darstellung  des  alten  genossenschaftssystems  klar  und  interes- 
sant. —  auch  der  rec.  des  Athenaeums  no.  2910,  s.  133  f.  kann, 
trotz  anerkennung  der  scharfsinnigen  Untersuchung,  ähnliche  zweifei 
nicht  unterdrücken,  der  verf.  geht  von  der  heutigen  township  Hitchin 
(Hertfordshire)  als  einem  modernen  typus  der  alten  dorfverfassung 
aus;  würde  er  aber  eine  andere  dorfschaft  zu  dem  zwecke  gewählt 
haben,  so  würde  er  auch  zu  andern  resultaten  gelangt  sein,  überdies 
berücksichtigt  er  nicht  genügend  vergleichendes  recht  und  ver- 
gleichende geschichte.  u.  s.  f.  —  vgl.  dazu  'The  Commen  Fields 
of  England'  Athen  no.  2915,  s.  307:  eine  Zuschrift  von  H.  C. 
Coote,  der  das  Vorhandensein  von  gemeindeäckern  bei  den  Römern 
aus  den  Agrimensores  nachweist,  und  daraus  auf  römischen  Ursprung 
dieser  einrichtung  in  England  schliesst.  eine  bemerkung  des  rec. 
hält  dies  nicht  für  erwiesen,  spricht  sich  vielmehr  für  arischen  Ur- 
sprung aus.     [Koch.] 

457.     Heinr.  Siegel,     Die  rechtliche  Stellung  der  dienstmannen 


IX.    Recht. 


67 


in  Österreich  im  12.  und  13.  jahrh.     Wien,  Gerolds  Sohn  in  comm. 
54  s.     lex..8.     0,80  m. 

458.  K.  Stammler,  Das  recht  des  Breidenbacher  grundes.  mit 
ungedruckten  Urkunden  und  Schöffensprüchen,  a.  u.  d.  t.  Unter- 
suchungen zur  deutschen  Staats-  und  reclitsgesch.  hrsg.  v.  0.  Gierke. 
XII.     Breslau,  Köbner.     1882.     VII,  143  s.     8.     3,60  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  19—20. 

459.  Sir  James  Fitzjames  Stephen,  A  History  of  the  Criminal 
Law   of   England.      London,    Macmillan.      3    vols.     8.     £    2    8    sh. 

bespr.  von  G.  P.  Macdonell,  Academy  no.  573,  s.  285  f.  das 
werk,  von  einem  bedeutenden  Juristen  mit  ruhiger  Überlegung  ge- 
schrieben, hat,  obwohl  es  sonst  alles  lob  verdient,  einen  mangel,  der 
besonders  bei  unserm  zwecke  fühlbar  wird:  die  geschichte  des  alten 
germanischen  rechtes  in  England  ist  zu  kurz  behandelt,  die  zeit 
bis  zur  norm,  eroberung  umfasst  nur  23  seiten.  —  auch  im  Athen, 
no.  2890,  s.  397  f.  werden  die  Vorzüge  des  Werkes  nachdrücklich 
anerkannt,  doch  auch  hier  bemängelt,  dass  der  verf.  zu  wenig  auf 
antiquarische  fragen  eingeht,  wiewohl  er  manches  dahin  gehörige 
behandelt.    [Koch.] 

460.  Heinr.  v.  Sybel,  Entstehung  des  deutschen  königtums. 
IL  umgearbeitete  aufläge.  Frankfurt  a.  M. ,  literarische  anstalt. 
1881.     497  s. 

ang.  von  Sickel  in  den  mitteilungen  für  österr.  geschichts- 
forschung  III,  130  — 137,  'Sybels  buch  erscheint  hier  in  neuer 
gestalt,  mit  bedeutenden  Umarbeitungen  und  erweiterungen,  mit  man- 
chen Zugeständnissen  an  seine  gegner  und  häufigerer  abwehr  ihrer 
angriffe;  im  grossen  und  ganzen  in  methode,  anordnung  und  er- 
gebnissen  das  alte  berühmte  werk.'  der  ref.  ti'itt  dann  namentlich 
in  der  frage,  ob  der  germ.  häuptling  nur  über  einen  teil  oder  über 
das  ganze  volk  geherrscht  habe,  S.  gegenüber,  welcher  aus  Cäsar 
das  erstere  erweisen  will,  während  Sickel  aus  den  bestimmten  an- 
gaben des  Tacitus  das  letztere  annimmt.  Da  S.  an  den  hundertschafts- 
oberhäuptern  festgehalten  hat,  ist  ihm  nach  ansieht  des  rec.  auch  der 
volle  einblick  in  die  geschichte  des  germanischen  richtertums  ent- 
gangen. 

461.  Georg   Waitz,    Deutsche   Verfassungsgeschichte.     3.   bd. 

1.  abt.      Kiel,    Homann.  —   Die    Verfassung   d.    fränkischen   reichs. 

2.  bd.  1.  abt.  2.  aufl.  340  s.  —  3.  bd.  2.  abt.  —  Die  Ver- 
fassung des  fränkischen  reichs.  2.  bd.  2  abt.  2.  aufl.  XIV  u. 
s.  341—648). 

2.   bandes    1.   abt.,    3.  aufl.    vgl.  Jahresbericht   1882,   no.  377. 

ang.  von  W.  Sickel  in  den  mitteilungen  für  österreichische 
Geschichtsforschung  III,  638 — 641.  die  3.  aufl.  sei  gegen  85  seiten 
stärker  als  die  2.,  die  Vermehrung  bewirkt  durch  zusätze,  deren  zahl 
bedeutender   als   ihr   gehalt:    sie   bringen   hauptsächlich  literarische 


68  IX.     Recht. 

naclnveisungen.     ref.   gibt  einzelne  orgiinzungen  und   bericlitigungen, 
welche  besonders  die  lo.\  Salica  betreffen. 

462.  E.  Wernicke,  Eine  mordsühne  von  1485.  Schlesiens 
Vorzeit  in  bild  und  schritt.  51.  her.  des  v.  t.  d.  nuisciim  schles. 
altert.   1882. 

463.  Zacke,  Ehre,  ehrenstrafen,  unehrliche  leute  im  mittel- 
alter  bis  zur  neueren  zeit,  mit  beziehung  auf  Sachsen  und  l^Iagde- 
burg,     Ueschichtsbl.  f.  Magdeburg   17   (4). 

rec.  Histor.  zschr.  n.  f.  15  (2),  328:  unkritische  Sammlung  von 
allerhand  notizen. 

üenkmälor  und  Weistfimer.  464.  L.  Rockinger,  Der  könige 
buch  und  der  sogenannte  Schwabenspiegel,  (aus  den  abh.  der  k. 
baier.  akademie  der  wissensch.  XVII.)  München,  Franz.  102  s. 
4.     3  m. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (36),  1255—1258  (E.  Schröder), 
wo  gegen  Rockingers  aufstellungeu  über  heimat  und  Chronologie 
Widerspruch  erhoben  wird. 

465.  Der  Sachsenspiegel  (landrecht),  nach  der  ältesten  Leipziger 
handschrift  hrsg.  von  Prof.  Dr.  Jul.  Weiske.  6.  aufl.  v.  Prof.  Dr. 
R.  Hildebrand.     Leipzig,  Fues.    XIII,  2(»2  s.    8.     2,80  m. 

466.  H.  M.  Schuster,  Beiträge  zur  auslegung  des  Sachsen- 
spiegels IL  Mitt.  d.  inst.  f.  österr.  geschichtsf.  III,  392  f.  und 
IV  (1),  192—200. 

467.  E.  Steffenhagen,  Die  entwicklung  der  laudrechtsglosse 
des  Sachsenspiegels  IIL  Die  Petrinische  glosse.  Sitzungsberichte 
der  kaiserl.  akademie  der  wissensch.  zu  Wien,  philos.  hist.  kl. 
CI,  2.     Wien,  Gerold.     1882.     54  s.     8.     0,80  m. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (21),  750.  —  abhndl.  II  (s.  Jahres- 
bericht 1882,  no.  386)  angez.  ebenda  (1)  21  und  Lit.  cbl.  1882, 
8.  1784. 

468.  Hartfelder,  Breisgauer  weistümer.  Zs.  f.  d.  gesch.  d. 
Oberrheins  36.    heft  3. 

469.  Johannes  Meyer,  Aus  Grimms  weistümern.  Alemannia 
11  (1),  45—49. 

behandelt  mehrere  einzelne  ausdrücke  und  redensarten  wie 
gelach,  Jiauptmann,  pastor,  suppc,  Schnitter^  tvitraiti,  die  in  den 
weistümern  vorkommen. 

470.  Verzeichnis  der  rheinischen  weistümer.  Vorarbeit  zu  der 
von  der  gesellschaft  [für  rheinische  geschichtskunde]  unternommenen 
ausgäbe,    nebst  einer  orientierungskarte.    Trier,  Liutz.    90  s.    lex.-8. 

die  Vorbemerkung  der  herausgeber  (Crecelius,  Lamprecht  und 
Loersch)  gibt  an,  dass  das  Verzeichnis  nach  zwei  gesichtspunkten 
angelegt  ist.     das  erste  Verzeichnis  enthält  die  weistümer  in  alpha- 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  ^9 

tischer  Ordnung  mit  angäbe  der  laufenden  nummer,  Ortsnamen, 
quadrat  der  orientierungskarte,  läge  nach  politischer  einteilung,  zeit 
der  abfassung,  nach  weis  des  druckes  oder  der  handschrift,  und  den 
oberhof.  das  zweite  Verzeichnis  soll  die  räumliche  Verteilung  der 
weistümer  anschaulich  machen  und  gibt  die  namen  der  weistümer- 
orte  alphabetisch  innerhalb  der  quadrate  der  orientierungskarte  ge- 
ordnet. —  ang.    Literaturzeitung  1888  (29),   1036. 

SktlDdinavKsdics  recht.  471.  Karl  v.  A mir a,  Nordgermanisches 
obligationenrecht,  (in  3  bdn.)  1.  bd.  Altschwedisches  obligationen- 
recht.    Leipzig,  Veit  &  co.     gr.  8.     XIII,  788  s.     25  m. 

472.  F.  Brand,  Rctshistoriske  Brudstykker.  Eist.  Tidskrift 
udg.  af  den  Norske  Historiska  Forening.    Anden  Röekke.    IV,  hft.  1. 

473.  Wolff,  Jemferande  rätts  historiska  studier  tili  de  tolf 
tagornas  lag.     Göteborg,  Gumperts.     183  s.     8.     3  kr. 

Wirtschaf ts-  nnd  zunftgeschichte.  474.  G.  Laurence  Gomme, 
Traces  of  the  Primitive  Village  Community  in  Municipal  Corporations. 
Athenaeum  no.  2888,  s.  278. 

bericht  über  die  altertümliche  Verteilung  und  benutzung  des 
gemeindelandes  der  irischen  korporation  von  Keils,  county  Meath, 
welche  seit  Richard  I.  besteht. 

475.  C.  H.  Metger,  Die  Statuten  des  Verbandes  der  Flens- 
burger schmiedegesellen  aus  dem  15. — 17.  jahrh.  Berlin,  Mayer  u. 
Müller  in  comra.     28  s.     gr.  4.     1  m. 

47(3.  Zur  agrargeschichte  des  sächsischen  Volkes.  Siebenbürg, 
korrespondenzbl.  1883  (8),  89  f. 


Röpke. 


X.    Mythologie.    Volkskunde. 


477.  Jacob  Grimm,  Teutonic  Mythology.  Translated  from  the 
Fourth  Edition,  with  Notes  and  Appendix,  by  James  Steven  Stally- 
brass.     London,  Bell  &  Sons.     439—898  s.     II     8.     15  sh. 

ang.  V.  F.  York  Powell,  Academy  no.  594,  s.  190  f.  —  die 
geschickt  angefertigte  Übersetzung  wird  willkommen  geheissen ;  zwar 
seien  einzelne  ansichten  Grimms  durch  neuere  forschung  präcisiert 
oder  widerlegt,  aber  im  grossen  und  ganzen  sei  die  'deutsche  mytho- 
logie'  doch  als  grundwerk  zu  betrachten;  ja,  mitunter  hat  der  verf. 
geistvoll  geahnt,  was  jetzt  erst  als  erwiesen  zu  betrachten  sei.  —  im 
übrigen  liefert  der  rec.  einige  Verbesserungen  und  zusätze,  besonders 
bezüglich  des  aberglaubens  und  der  gebrauche  in  England.  —  eine 
kurze  notiz  im  Antiquary  VII,  263  s.  —  über  bd.  I  vgl.  Jahres- 
bericht 1880,  no.  514. 


70  X.    Mythologie.     Volkskunde. 

478.  J.  H.  Gallee,  De  invloed  van  de  taalstudie  op  het  ge- 
bied  der  letteren  en  op  de  niythologie.     Utrecht,     1882. 

eine  kurze  Inhaltsangabe  über  diese  antrittsvorlesung  von  P.  W., 
Nord   en   Znid  VI,   2:i5-:U.  —  vgl.  Jahresbericht   1881,   no.   1252. 

479.  Johs.  Minck\Yitz,  Taschenwörterbuch  der  mythologie 
aller  Völker,  mit  214  holzschuitten.  illustr.  6.  ster.  autl.  Leipzig^ 
Arnold.     (i2(»  s.      12.     3  m. 

480.  Vollmer,  Wörterbuch  der  mythologie  aller  Völker,  neu 
bearbeitet  v.  W.  Binder,  mit  einer  einleitung  in  die  mythologische 
Wissenschaft  von  J.  Minckwitz.  3.  anfl.  Stuttgart,  Hüftmann. 
1882.     530  s.     8.     (303  Illustrationen.)     10  m. 

481.  Drioux,  Precis  el^mentaire  de  mythologie  grecque, 
romaine,  indienne,  persane,  egyptienne,  gauloise  et  scandinave.  25.  ed. 
Paris,  Belin.     18.     235  s. 

482.  G.  Stephens,  Studies  on  Northern  Mythology.  in: 
Memoires  de  la  societe  royale  des  antiquaires  du  nord.  Nouvelle 
Serie  1882 — 1883.  s.  289—414.  Kopenhagen,  Gyldendal  in  comm. 
1884.     56  s.     8. 

Stephens  legt  hier  einem  weiteren  kreise  die  8  Vorlesungen  vor, 
welche  er  an  der  Kopenhagener  Universität  im  april  und  mai  1881 
gehalten  hat.  die  kritik,  die  er  an  Bugges  bekannter  theorie  hierin 
übt,  gibt  sich  als  eine  Selbstverteidigung,  denn  Stephens  glaubt  sich 
auf  das  empfindlichste  persönlich  beleidigt:  I  have  as  much  right 
to  lecture  in  this  University  in  dcfence,  as  Prof.  Bugge  had  to  lecture 
in  Upsala  in  attack;  I  have  as  much  right  to  print  in  Denmark  in 
iüfencc,  as  he  has  to  print  in  Norway  in  attack.  so  erklärt  sich 
der  gereizte  ton,  so  die  oft  skurile  darstellung  der  Buggeschen  resul- 
tate.  die  kritik  beschränkt  sich  auf  das  1.  heft  der  B. sehen  for- 
schungen  und  geht,  nach  allgemeinem  protest,  auf  die  einzelheiten 
mehr  oder  minder  ausführlich  ein :  sie  behandelt  die  runeninschriften, 
die  nach  B.  aus  dem  lat.  entlehnten  elemente  des  skand.  Sprach- 
schatzes {kccr ,  als  kiarn  bereits  auf  einem  got.  granitblock  des 
9.  jhs.),  weist  die  aufstellung  zurück,  dass  Lockis  Vorwurf  gegen 
Frigg  auf  Alfric  zurückgeht  und  bekämpft  die  etymologien  der 
skand.  namen ,  in  denen  sich  Bugge  gefällt,  besonders  zieht  St. 
gegen  Bs.  anffassung  von  der  entwicklung  der  skand.  sprachen  zu 
felde,  um  sich  dann  näher  dem  mythus  von  Baidur,  dem  hauptinhalt 
des  ersten  heftes  der  Studien,  zuzuwenden,  hier  nimmt  ein  excurs 
über  das  kreuz  von  Ruthwell  und  seine  Inschrift  viel  räum  ein. 
seine  Ornamente  gehören  ins  7.  oder  8.  jh.,  andere  momente  präci- 
sieren  die  zeit  seiner  entstehung  auf  (i80.  die  Inschrift  verrät  kenntnis 
des  Baidurmythus:  derselbe  kann  also  nicht  erst  von  Vikingern  des 
9.  oder  10  jhs.  erfunden  sein,  in  einem  Loki  gewidmeten  schluss- 
kapitel  geht  St.  auf  altchristliche  und  heidnische  kunst  ein  und  be- 
trachtet  eine    reihe    von  darstellungen  des   gefesselten  satans  beson- 


X.    Mythologie.     Volkskunde.  yj 

ders  auf  englischem  gebiet,  der  mit  mehreren  holzschnitten  aus- 
gestattete nach  trag  (1884)  vervollständigt  diese  ausführungen; 
speciell  wird  das  kreuz  von  Gosforth  (Cumberland)  behandelt, 
ausserdem  nachtrage  und  register.  [Löschhorn.l 

483.  Sophus  Bugge,  Studier  over  de  nordiske  Gude-og  Helte- 
sagne  Oprindelse. 

S.Jahresbericht  1882,  410;  1881,  478  und  vgl.  dazu  O.Brenner, 
Allg.  Ztg.  1882,  beilage  23;  ferner  La  ist  n  er,  Norwegische  ge- 
schichtklitterung,  Gegenwart  1882,  21. 

484.  Rudolf  Kögel,  Der  Ursprung  der  nordischen  götter-  und 
heldensage,     Grenzboten  1882  (33),  295—303. 

nach  Germania  XXVIII,  447  erkennt  ref.  an,  dass  der  nordische 
Balderraythus  durch  das  Christentum  beeinÜusst  sei,  leugnet  aber 
antike  einwirkung. 

485.  Albert  Freybe,  Christoforus.  Blätter  für  kenntnis  und 
pflege  von  deutscher  art  und  sitte,  deutschem  glauben  und  recht. 
Leipzig,  Dörffling  und  Franke.     1882.     XVI,  442  s.     8.     6  m. 

meist  nach  altdeutschen  originalen  in  geschickter  Übersetzung; 
in  der  bibliographie  der  Germania  (bd.  XXV.)  werden  folgende  stücke 
hervorgehoben:  hauptgestalten  der  deutschen  mythologie  (7 — 40), 
osterlieder  (160 — 201),  deutsche  erfahrungsweisheit  (283 — 300), 
himmelfahrt  (333 — 348),  verrücken  und  versetzen  von  marksteinen 
(440 — 442).  —  reo.  von  G.  Schlosser,  Theolog.  literaturztg.  1883 
(4),  87—89;  H.  Keck,  D.  Litbl.  1883  (37),  151;  Grenzboten  no.  3. 

486.  K.  Schrattenthal.  Die  pflegerinnen  der  nordisch-germani- 
schen göttersage.     Münster,  Gierke.     1882.     0,25  m. 

487.  Johannes  Blochwitz,  Kulturgeschichtliche  Studien,  bilder 
aus  mythe  und  sage,  glaube  und  brauch.  Leipzig,  Schlicke.  1882. 
VIII,  256.  s.     8.     4,50  m. 

behandelt  vom  Standpunkte  der  vergleichenden  mythen-  und 
sagenkunde :  wasser,  feuer,  wölke,  stein,  tier,  schlänge,  maus,  bäum, 
apfel,  Schwert,  sieben,  neun.     (Germ.  28,  s.  448). 

488.  M.  Müller ,  Introduction  to  the  Science  of  Religion.  New 
ed.  London,  Longmans.     1882.     320  s.     8. 

ang.  Academy  1883  (Jan.),  s.  59. 

489.  M.  Müller,  Lectures  on  the  Origin  and  Growth  of  Re- 
ligion.    New  ed.     London,  Longmanns.     1882.     412  s.     8. 

490.  H.  Kern,  Geschiedenis  van  het  Buddhisme  in  Indie. 
Haarlem,  Willink.     1882.     VIII,  452  s.     8. 

nach  der  anzeige  von  J.  H.  Galle,  Literaturblatt  1882.  sp. 
287,  enthält  dieses  buch  auch  mancherlei,  was  für  die  germ.  mytho- 
logie von  bedeutimg  ist. 

491.  A.  F.  Pott,  Zahlen  von  kosmischer  bedeutung,  haupt- 
sächlich bei  Indern  und  Griechen,  und  Wichtigkeit  von  genealogieen 
im  mythus.     Ztschr.  f.  Völkerpsychologie  14,  1 — 48;  129 — 174. 


72  -'^-     Mythologie.    Volkskimde. 

492.    Robert  Brown  Jan.,  A  (Jerman  Astronomico-astrological 
Ms.  and  theOrij^in  of  theSigns  of  theZodiac.  Archaeologiavol.XLVII. 
nach  einer   notiz,    Academy  no.  552,  s.  4t)l,    werden    die    illu- 
strationen  der  lis.  ans  dt-ni  15.  Jh.  geschickt  wiedergegeben. 

493.  Julins  Lipper t,  Die  religionen  der  europäischen  culturvölker. 

494.  Julins  Lippert.  Christentum,  Volksglaube  undvolksbraucU. 
vgl.  Jahresbericht  1881  no.  461,  bezw.  ebd.  1882,  no.  4(»3.    beide 

werke  angezeigt  von  Elard  Hugo  Me5'er,  Anz.  f.  d.  altert.  IX., 
298 — 303,  der  sich  jedoch  mit  ihnen  nur  insoweit  beschäftigt,  als 
sie  germanische  religion ,  Volksglaube  und  volksbrauch  behandeln, 
trotz  der  anerkennung,  die  er  dem  verf.  für  manche  schätzenswerte 
abschnitte,  besonders  im  zweiten  buche,  ausspricht,  erhebt  der  rec. 
drei  vorwürfe  gegen  ihn:  1 )  einseitigkeit  der  auffassung,  mit  welcher 
der  verf.  alle  haupterscheinungen  durch  ein  lieblingsmotiv  erklären 
will  (hier  durch  den  seelenkult).  2)  eine  ungenügende  Sprachkenntnis. 
3)  eine  unzureichende  Sachkenntnis,  da  ihm  wichtige  einschlagende 
Untersuchungen  so  gut  wie  unbekannt  geblieben  sind,  in  folge  dieser 
mängel  hat  er  mehrere  irrtümer  begangen,  von  denen  der  rec.  ihm 
hier  einige  nachweist.  —  über  das  zweite  werk  vergl.  auch  Lit. 
cbl.  1883,  no.  12;  Ztschr.  f.  Völkerpsychologie  14  (2),  91—120 
(Bruchmann);  Theol.  literaturblatt  1882,  36. 

495.  Henry  Petersen,  Über  den  gottesdienst  und  den  götter- 
glauben  des  nordens. 

496.  E.  Jessen,  Über  einige  hanptpunkte  der  germanischen 
mythologie. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  412.  —  Konrad  Maurer,  Literaturbl. 
1883  (7),  s.  258  —  61,  hält  sowohl  die  abhandlung,  wie  die  an  die- 
selben geknüpften  bemerkungen  für  wert,  vom  deutschen  publikum 
gelesen  zu  werden,  da  Petersen  einen  eigentümlichen  weg  —  von 
den  historischen  sagen,  nicht,  wie  die  meisten,  von  den  Edden  aus- 
gehend —  bei  seiner  darstellung  einschlägt,  ob  es  aber  einer  Über- 
setzung bedurft  hätte,  sei  eine  andere  frage,  besonders  wenn  sie 
zu  soviel  ausstellungen  anlass  giebt,  wie  die  vorliegende. 

497.  Johann  Durmayr,  Reste  altgermanischen  heidentums  in 
unsern  tagen.     Nürnberg,  Korn.     III,  68  s.     8.     1   m. 

aus  sagen,  namen,  aberglauben,  gebränclion,  spielen  und  märchen 
werden  die  noch  heute  in  erinnerung  gebliebenen  anklänge  an  das 
heidentum  nachgewiesen,  freilich  ohne  den  gegenständ  irgendwie  zu 
erschöpfen,  docli  obgleich  das  büchlein  vorzugsweise  für  nicht  ge- 
lehrte leser  bestimmt  ist,  so  hätte  mehr  berücksichtigung  ausser- 
deutscher  germanischer  länder,  besonders  England,  als  dies  geschehen 
ist,  in  mehreren  fällen  den  Zusammenhang  mit  der  vorzeit  besser 
veranschaulicht,  im  grossen  und  ganzen  triftt  die  darstellung.  welche 
auf  den  bekannten  einschlägigen  werken  beruht,  wohl  das  richtige, 
wenn  man  auch  mitunter  die  continuität  heidnischer  Vorstellungen  in 


X.     Mj'thologie.     Volkskunde.  73 

jetzt  noch  gebräuchlichen  ausdrücken  in  frage  stellen  kann,  die 
schwächste  seite  des  buches  v  ist  jedoch  die  philologische ;  so  wird 
z.  b.  gott  mit  Wuotan^  und  Odhinn  mit  ahd.  dt  (s.  7) ,  Hubert  mit 
Ulrich,  Albert  etc.  (s.  24),  fechten  mit  hechten  (zu  Berhta)  in  Zu- 
sammenhang gebracht.  —  rec.  von  Weitbrecht,  Literaturblatt  1883 
(27),  105  f.,  von  Stamminger,  Lit.  rundschau  1883,  no.  15;  Zs. 
f.  d.  realschw.  VIII,  370  (für  schulen  geeignet). 

498.  Hermann  Hoffmeister,  Der  glaube  unserer  vilter  als  der 
Germanen  ureignes  altes  testament  und  grundlage  einer  kräftigeren, 
nationalen  volkserziehung  allen  vaterlands-freunden  'so  weit  die  deutsche 
zunge  klingt'.    Berlin,   Kogge  und  Fritze.     1882.    462  s.     8.     5  m. 

der  verf.  lehnt  sich  an  Lipperts  (s.  0.)  theorie  vom  seelenkult 
und  dem  sich  daraus  ergebenden  ahnenkult  an,  um  die  ganze  deutsche 
mythologie  —  götter,  riesen,  zwerge  etc.  —  aus  ihr  zu  erklären, 
er  sucht  dann  die  germ.  götterlehre  mit  der  biblischen  genesis  in 
parallele  zu  setzen,  und  findet,  dass  jene  fast  in  allen  punkten  der 
hebräisch-christlichen  Überlieferung  entspricht,  doch  nimmt  er  nicht, 
wie  Bugge,  entlehnung,  sondern  eine  Übereinstimmung  an,  die  auf  der 
innigen,  vorahnenden  auffassung  des  germ.  geistes  beruhe,  aus  diesem 
gründe  empfiehlt  er  die  behandlung  der  deutschen  götter-  und  helden- 
sage  auf  der  Volksschule  und  gelegentliche  heranziehung  derselben 
auf  der  kanzel.  —  die  heldensage  entsteht  nach  ihm  weder  durch 
'sagenhistorische  Verkörperung',  noch  durch  'natursymbolische  ver- 
menschlichung', sondern  dadurch,  dass  historische  beiden  vermöge  des 
ahnenkults  erst  zu  göttern  gemacht  wurden  und  in  späterer  zeit  dann 
wieder  zu  menschlichen  beiden  verblassten.  —  ein  weiteres  eingehen 
auf  das  offenbar  flüchtig  geschriebene  werk,  in  dem  sich  Wieder- 
holungen sowohl  wie  Widersprüche  nachweisen  lassen,  hier  weiter 
einzugehen,  verlohnt  kaum  der  mühe,  da  es  wissenschaftlichen  wert 
nicht  beanspruchen  kann  (in  sprachlicher  hinsieht  citiere  ich  z.  b. 
ahd.  (!)  Urd  s.  322,  Helias  =  Heliand  =  Heiland  s.  317,  Rach-hel 
=  Rachel  s.  319).  der  verf.  wendet  sich  an  das  volk,  doch  welches 
Interesse  dieses  einem  buche  abgewinnen  soll,  das  zum  grossen  teil 
aus  polemischen  ausfällen  gegen  Koppen,  Simrock,  Grimm  und  ge- 
legentlich auch  gegen  Lippert  besteht,  ist  nicht  leicht  ersichtlich, 
von  seinen  kühnen  Schlüssen  scheint  übrigens  der  verf.  selbst  nicht 
immer  überzeugt  zu  sein,  da  er  wiederholt  schon  im  voraus  ein  ana- 
thema  gegen  die  schleudert,  welche  etwa  anderer  ansieht  sein  sollten 
(z.  b.  s.  421,  434),  unter  denen  er  besonders  philologen  zu  verstehen 
scheint.  —  als  II.  bd.  sollen  dem  werke  noch  'Charakterbilder  aus 
der  götterlehre  wie  heldensage'  und  'skandinavische  brauche  und  alt- 
deutsche Sittenreste'  folgen.  —  rec.  v.  Weitbrecht,  Literaturblatt 
1883  (27),  105  f. 

K.  A.  Oberle,  Überreste  germanischen  heidentums. 
vgl.  no.  11. 


74  X.     Mytholofjie.     Volkskunde. 

rec.  von  Holzherr,  Lit.  handweiser  1883,  no.  2;  0.  Krieg, 
Literar.  rnndschan.  1883,  no.  15;  Weitbrecht,  Literaturblatt  1883 
(27),   106  f. 

499.  Sepp,  Frankfurt  das  alte  Askibnrg  beim  Geographen  von 
Ravenna.  ein  beitrag  zur  deutschen  mythologie.  München,  Kellerer. 
1882.     71   s.     8.     1  m. 

600.  Henry  Bradley.  The  Name  of  Robin  Hood.  Academy 
no.  593,  s.   181. 

zur  bestiirknng  von  J.  Grimms  ansieht,  dass  der  name  Robin 
Hood  mit  dem  des  deutschen  waldgeistes  Hodeken  identisch  sei,  führt 
Bradley  einige  englische  ortsbezeichnungen  an,  von  denen  besonders 
das  aegl.  Hodes  äk  zu  beachten  ist. 

601.  K.  Christ,  Maja-Kosmerta,  Nerthus,  die  Matronen  und 
Nymphen.     Jahrb.  d.  v.  v.  altert,  fr.  im  Rheinland  75. 

502.  Franz  Linnig,  Deutsche  mj'then-märclien.  Beitrag  zur 
erklärung  der  Grimmschen  kinder-  und  hausmärchen.  Paderborn, 
Schöningh.     8.     XII,  213  s. 

verf.  geht  von  der  ansieht  aus,  dass  in  den  märchen  unseres 
Volkes  reste  und  trümmer  urgermanischer  mythe  vorhanden  sind, 
dass  sie  die  gefässe  bilden,  in  denen  uns  religiöse  Überlieferungen 
und  anschauuugen  aufbewahrt  wurden,  die  ihrem  innersten  kerne 
nach  urarisches  erbgut  sind  und  im  boden  der  Urheimat  wurzeln, 
er  verbindet  daher  verwante  märchen  der  Grimmschen  Sammlung 
zu  gruppen  und  sucht  aus  diesen  den  mythologischen  niederschlag 
zu  extrahieren,  es  ergeben  sich  fünf  gruppen:  Wotan-mythus ,  Do- 
nar-mj^thus,  die  urgöttin  Frigg,  frühlings-  und  lichtgoitheiten,  ver- 
dunkelte göttergestalten.  auf  diese  weise  sind  etwa  40  Grimmsche 
märchen  behandelt;  auch  auf  andere  Sammlungen  ist  naturgemäss 
vielfach  rücksicht  genommen.  [Löschhorn.] 

503.  Th.  Vernaleken,  Mythische  nachklänge.  I.  Witi.  Ger- 
mania 28,  14—16. 

ein  bedeutsames  märchen  aus  Niederiisterreich  mit  vielen  mytho- 
logischen beziehungen.  es  gehört  zum  typus  der  'brüdermärchen', 
doch  dient  dieser  nur  zur  einklcidung,  mit  der  die  darin  enthaltenen 
reste  alter  götterlehre  nichts  zu  tun  haben. 

504.  Thele,  Schluss  der  abhandlung  über  den  nanien  des 
berges  Hohenzoller.  beilage  zum  progr.  der  h.  bürgsch.  in  Hechingen, 
s.  1—12.     [pr.  no.  445.]     8. 

erklärt  den  namen  des  berges  aus  mons  solarius  und  tindet 
traditionen,  die  ihn  als  eine  alte  sonnenkultusstätte  erweisen  sollen. 

Thele,  Hermes-Mercurius-Wuotan,  eine  Studie  zur  deutschen 
mythologie.'  beilage  zum  progr.  der  h.  bürgerschule  in  Hechingen. 
8.  12—20.     [pr.  no.  445.]     8. 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  75 

sucht  die  frage  zu  beantworten ,  weshalb  die  Römer  den  höch- 
sten gott  der  Germanen  nicht  mit  Jupiter,  sondern  mit  Mercurius 
identificierten.  es  werden  zu  diesem  zweck  namen,  wesen,  attribute 
und  Symbole  des  Hermes-Mercurius  denen  Wuotans  gegenübergestellt. 
—  vgl.  no.  58. 

505.  A.  Rudolf,  Eine  götterstätte  im  Eifellande.  Herrigs 
archiv  69,  s.  81—88. 

aus  einem  zu  Mürlenbach  (südöstlich  von  Prüm)  befindlichen 
steinbilde  eines  mannes  mit  zwei  raben  (?)  an  den  schultern,  im 
volksmunde  Grünbetschel  genannt,  und  aus  einer  in  der  nähe  dieses 
orts  befindlichen  Inschrift  (In  H.  D.  D.  Deo  Caprioni  L.  Ted- 
diatus  Primus)  wird  geschlossen,  dass  daselbst  eine  altgermanische 
cultusstätte  gewesen  ist. 

506.  W.  V.  Schulenburg,  Schlange  und  aal  im  deutschen 
Volksglauben.     Ztschr.  f.  ethnologie.     XV,  2,  95 — 96. 

von  dem  Volksglauben  ausgehend,  dass  aale  in  erbsenfeldern 
gefunden  sein  sollen,  weist  der  verf.  aus  deutschen  und  wendischen 
sagen  nach,  dass  aale  mit  schlangen  mj^thologisch  zu  identificieren 
seien,  und  dass  die  erbsen  ebenfalls  in  beziehung  zum  alten  göttei'- 
glauben  stehen. 

Sagenforschung. 

507.  Wilhelm  Meyer,  Die  geschichte  des  kreuzholzes  vor 
Christus. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  420.     ang.  Lit.  cbl.  1882  (41),  1391. 

508.  Wilhelm  Hertz,  Die  rätsei  der  königin  von  Saba.  Ztschr. 
f.  d.  a.  27,  1—33. 

ein  gobelin  im  besitze  des  fürsten  von  Reuss  zeigt  die  königin 
von  Saba  vor  dem  könig  Salomon,  der  ihre  rätsei  löst.  verf. 
nimmt  davon  anlass  auf  die  allmähliche  entstehung  dieser  sagen 
einzugehen  und  behandelt  nach  einander  die  jüdische,  arabisch- 
persische und  äthiopische  fassung  derselben,  alsdann  auch  die  des 
abendlandes  (die  byzantinische,  griechische,  spanische,  deutsche,  alt- 
franz.,  anglonormann.  und  englische),  wo  die  königin  von  Saba  le- 
gendenhaft zur  prophetin  des  kreuzes  wird  und  den  namen  'Nicaula' 
erhält,  in  Deutschland  wird  sie  besonders  durch  das  Volksbuch  als 
die  dreizehnte  Sibylle  allgemein  bekannt,  zum  Schlüsse  wird  die  dar- 
stellung  Saba's  auf  teppichen,  altarbildern  und  miniaturen  besprochen. 

509.  Eduard  Grisebach,  Die  treulose  witwe.  eine  orientalische 
novelle  und  ihre  Wanderung  durch  die  Weltliteratur,  vierte  aufläge. 
Leipzig,  Friedrich.     128  s.     16.     2,.50  m. 

eine  titelausgabe  der  1877  erschienenen  3.  aufläge.  G.  lässt 
auf  die  Übersetzung  einer  chinesischen  novelle,  welche  der  matrone 
von  Ephesus  des  Petronius  entspricht  und  auch  in  des  verfs.  Kin-ku- 
ki-kuan   1880,  s.  101  gedruckt  ist,  eine  Übersicht  der  verschiedenen 


76  ^-     Mythologie.     Volkskundo. 

fasBunpen  im  orient  und  nocid^'nt  folgen,  in  anzieliondor  darstellnng, 
aber  ohne  tieforprehende  Untersuchung  des  iibhängigkeitsverhältnisses. 
die  möglichkeit,  dass  die  erzählung  des  Petronius  die  grundlage  der 
chinesischen  sein  könne,  wird  gar  nicht  erwogen,  obwohl  doch  die 
buddhistische  literatur  auch  sonst  anregungen  vom  westen  empfangen 
hat.  es  musste  ferner  hervorgehoben  werden,  dass  für  die  euro- 
päische literatur  des  mittelalters  in  allen  fällen  Petronius  die  un- 
mittelbare oder  (meist  durch  die  darstelluni;-  des  Romulus)  mittelbare 
quelle  ist.  auch  das  s.  125  besprochene  deutsche  märchen  stammt 
schwerlich  'direkt  vom  Indus',  der  verf.  gibt  nur  die  bedeutenderen 
fassungen,  wie  den  romans  des  sept  sages  und  Hans  von  Bühels 
Dyocletianus,  ausführlicher  wieder  und  charakterisiert  sie  meist  glück- 
lich, im  übrigen  begnügt  er  sich  meist,  die  notizen  A.  Kellers  zu 
wiederholen,  leider  nicht  immer  vollständig  und  genau,  so  waren 
s.  8<>  die  forschungen  Mussafias  und  Österlej's  über  den  Dölopathos 
zu  berücksichtigen,  s.  Sti  vgl.  Montaiglon,  Recueil  des  fabliaux  3,  118. 
107,17  1.  1560  statt  1570.  117,  9  Steinhöwels  Esop  ed.  Österley 
s.  152.  Kirchhoff,  Wendunmut  1,848.  118,9  Ayrer  s.  2609,28  ed. 
Keller.  124,28  Aurbacher,  Ein  volksbüchlein.  1879.  1.128.  das 
relief  s.  74  ist  sicher  unecht,  zu  dem  102, 25  erwähnten  Asserus 
vgl.  Österley,  Romulus  p.  XXVII.  sonst  wäre  etwa  nachzutragen: 
Phaedrus  p.  75,  n.  13  ed.  L.  Müller  1877  =  Riese,  Anthol.  lat.  812 
(früher  als  Petron?).  Romulus  3,9.  Gerhard  v.  Minden  n.  27  ed. 
Seelmann.  Etienne  de  Bourbon  p.  395  ed.  Lecoy  de  la  Marche  1877. 
Moscherosch,  3.  gesiebt  p.  215  ed.  Bobertag.  die  dramatisierungen 
von  Rahbeck  1790  und  Klingemann  1817  und  eine  anonyme  0.  0. 
1764.  Germania  17,322.  d'Ancona,  Studj  di  critica  e  storia  letteraria 
1880  p.  322.  russich.  Orient  und  occident  2,  373.  Grünbaum,  Jüdisch- 
deutsche chrestom.  p.  405.     Ztsclir.  der  d.  morgenländ.  ges.  27,  460, 

[Bolte.] 

510.  T.  F.  Crane,  Mediaeval  Sermon-books  and  Stories. 
nach  Academy  no.  591,  s.  144  eine  gelehrte  abhandlung,  welche 

auf  die  benutzung  orientalischer  erzählungen  in  den  predigten  des 
mittelalters  hinweist,  und  so  einen  interessanten  beitrag  zur  ver- 
gleichenden Volkskunde  und  mythologie  liefert.  —  s.  auch  Proc. 
Americ.  Philos.  Society  21,  114,  49—78. 

511.  Domenico  Comparetti,  Researches  respecting  the  Book 
of  Sindibad.     Translated  by  Ms.  Coote.     Folk-Lore-Society. 

bespr.  Athenaeum  no.  2886,  s.  213.  obwohl  die  abhandlung 
bereits  1869  geschrieben  ist,  besitzt  sie  noch  Interesse  genug  als 
quellenuntersuchung  zu  dem  in  den  mittelalterlichen  literaturen  be- 
kannten 'Roman  von  den  sieben  weisen  meistern',  seit  jener  zeit  sind 
ein  griechischer  text  von  Eberstein  und  ein  syrischer  von  Baethgen 
herausgegeben  worden,  ferner  'Kalilah  ve  Pimnah'  mit  franz.  Über- 
setzung von  Joseph  Derenbuurg. 


X.     Mythologie.     Volkskunde,  77 

512.  H.  Varnhagen,  Ein  indisches  märchen  auf  seiner  Wanderung. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  421.  ang.  v.  Kr.  Nyrop,  Literatur- 
blatt 1883  (4),  s.  145  f.:  der  verf.  hat  sich  im  ganzen  seiner  aufgäbe 
in  tüchtiger  und  entsprechender  weise  entledigt,  zum  schluss  des 
artikels  einige  nachtrage.  —  auch  Felix  Lieb  recht,  Engl.  stud.  VI, 
259  f.,  erkennt  die  sorgfältige  arbeit  gebührend  an.  —  E.  H.  Meyer, 
Literaturzeitung  1883  (17),  592  f.,  hält  zwar  die  literarische  seite 
für  ansprechend  und  klar  dargestellt,  weniger  genügen  ihm  aber  die 
bemerkungen  über  den  Ursprung  des  märchens.  —  vgl.  auch  Gustav 
Meyer,  Zur  vergleichenden  märchenkunde.  Allgem.  Ztg.  1882.  beil. 
no.  199.  —  Lit.  cbl.  1882,  42.     (Windisch.) 

513.  John  Koch,  Die  Siebenschläferlegende. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  422.  kurz  angezeigt  Academy  no.  557, 
s.  8;  ausführlicher  von  Gustav  Meyer,  Allgemeine  Zeitung  1883, 
beilage  no.  7;  Literaturzeitung  1883,  no.  19  von  Edw.  Schröder; 
Literaturblatt  1883,  no.  4  von  K.  Nyrop,  GGA.  1883,  s.  13—14 
V.  H.  Varnhagen;  Anglia,  VI,  anz.  s.  46  ff.  v.  H.  Löschhorn; 
Rho.  Köh(ler)  Lit.  cbl.  1883,  sp.  1348  ff.;  Bruchmann,  Ztschr.  f. 
Völkerpsychologie  14,  3;  Magazin  f.  d.  literatur  des  in-  und  ausländes 
1883  (35  —  38)  von  F.  Bender;  Literar.  Merkur  1883,  12  von 
F.  Krauss.  im  allgemeinen  ist  das  urteil  ein  günstiges;  von  fast 
allen  recensenten  werden  zwar  nicht  uninteressante  nachtrage  geliefert, 
die  jedoch  für  den  gang  und  das  resultat  der  forschung  nicht  wesent- 
lich sein  dürften.  Kö(hler)  ist  vom  2.  und  3.  kapitel  weniger  be- 
friedigt imd  hält   den   einfluss   des  kabirenkults  nicht  für  erwiesen. 

514.  Vincenz  Suchomel,  Die  sage  vom  ewigen  Juden,  progr. 
der  IL  dtsch.  staats-oberrealschule  in  Prag.    36  s.     8. 

fortsetzung  und  schluss  der  im  Jahresbericht  1882,  no.  423  be- 
sprochenen abhandlung.  der  vorliegende  teil  beschäftigt  sich  mit  der 
gestaltung  der  sage  bei  französischen  und  englischen  dichtem,  von 
den  ersteren  kommen  Beranger,  Quinet,  Sue  und  Ed.  Grenier  in  be- 
traclit,  deren  eigenartige  auffassung  und  darstellung  charakterisiert 
wird.  —  von  englischen  bearbeitungen  werden  dann  zunächst  zwei 
aus  dem  17.  jh.  (eine  ballade  in  Percy's  Sammlung  und  eine  satire 
'The  Wandering  Jew'  etc.)  erwähnt;  ferner  A.  Franklin's  lustspiel, 
verschiedene  dichtungen  Shelley's,  Wordsworth's  gedieht  und  George 
Croly's  roman  'Salathiel'.  —  zum  schluss  werden  die  bedeutendsten 
behandlungen  der  sage  in  allgemeinen  zügen  verglichen.  —  eine  aus- 
führliche inhaltsangabe  nebst  günstiger  beurteilung  bringt  die  Ztschr. 
f.  d.  realscliw.  VII,  636:  die  im  ganzen  fleissige  arbeit  bietet  jedoch 
wenig  neues, 

Faust.  515.  Alb.  Rudolf,  Eutychianos-Faustus  senior  und 
junior.     Herrigs  archiv  68,  255 — 262. 

knüpft  an  die  für  Tritheim  bestimmte  karte  des  Faust  an,  auf 


78  X.     Mythologie.     Volkskunde. 

der  er  sich  ii.  a.  magus  secundus  nennt,  daraus  wird  auf  einen 
älteren  Faust  geschlossen  und  dieser  mit  Eutychianos,  des  Theophilos 
Schüler,  identiticiert. 

.51H.  Th.  Zahn,  Cj'prian  v.  Antiochien  u.  die  deutsche  Faustsage. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  431;  rec.  Lit.  cbl.  1882,  no.  21; 
American  Journal  of  Philol.  12;  Ev.  Kirchenzeitung  1882,  no.  3,5 — 36 
(Wilkens):  La  Cultura  1882,  31.  juli;  Literaturztg.  1882,  no.  7 
V.  Schröer,  v.  W.  Möller,  G.  G.  A.  1883  (16),  481—502. 

Alexandorsage.  517.  A.  L.  Meissner,  Bildliche  darstellungen 
der  Alexandersage  in  kirchen  des  mittelalters.  Archiv  f.  d.  stud.  d. 
u.  spr.  <i8,    177  —  190. 

Bucephalus  laut  Inschrift  in  einer  roman.  kirche  zu  Lyon.  — 
Greifenfahrt  an  San  Marco  in  Venedig,  im  dorn  zu  Basel,  dom  zu 
Freiburg  in  Breisgau,  am  romanischen  portal  zu  Remagese^  dom  zu 
le  Mans,  k.  zu  Urcel  bei  Laon,  dom  zu  Gloncester  (chorstuhl),  do. 
in  Cartmell  Priory  in  Lancashire,  dom  zu  Ronen  u.  a.  verf.  sieht 
darin  eine  Verkörperung  des  dogmas  vom  antichristen  nach  Jes.  14. 
p.  188  flg.  erwähnt  M.  noch  einige  kirchl.  darstellungen  der  bekannten 
gesch.  von  der  betörung  des  Aristoteles  durch  die  geliebte  Alexanders 
(vgl.  Aristoteles  in  Fillis,  Hagen  Ges.  Ab.  I,  21  flg.):  die  weltweis- 
heit  zum  narren  geworden,  leider  fehlen  alle  Zeitbestimmungen  der 
darsteiler.      [Kinzel.] 

Christensen,  Beiträge  zur  Alexandersage  s.  mhd.  unter  Lamp- 
recht. 

518.  Karl  Kinzel,  Zur  kenntnis  der  Alexandersage  im  mittel- 
alter.     Ztschr.  f.  d.  ph.   15,  222—229. 

nachdem  der  verf.  die  Schwierigkeiten  gekennzeichnet  hat,  welche 
sich  dem  entgegenstellen,  der  genötigt  ist,  den  Pseudokallisthenes 
und  die  Historia  de  preliis  zur  forschung  heranzuziehen,  behandelt 
er  im  anschluss  an  Anno  203  flg.  im  vergleich  mit  Kaiserchronik, 
Diemer  17,  22  tlg.  die  episoden  von  Alexanders  luftfahrt,  von  den 
sonnenbäumen  und  von  der  in  den  deutschen  gedichten  am  ausführ- 
lichsten berücksichtigten  taucherfalirt.  er  geht  hier  zurück  auf  die 
quellen  Pseudokall.  und  auf  die  Historia,  aus  welcher  er  den  latei- 
nischen text  der  episode  nach  den  kürzeren  und  nach  den  erweiterten 
fassungen  mitteilt,  er  kommt  zu  dem  resultat,  dass,  da  die  deutschen 
werke  einige  mit  Psk.  übereinstimmende  züge  haben,  welche  in  der 
Historia  fehlen,  es  noch  eine  andre  lateinische  bearbeitung  des  grie- 
chischen   Werkes    im   11.  u.   12.  jh.  gegeben    haben  muss.     [Kinzel.] 

519.  Arthur  Rochs,  Über  den  Veilchen-roman  und  die  Wande- 
rung der  Euriantsage.     Hallenser   dissertation.     1882.    43  s.    8. 

ang.  von  Reinhold  Köhler,  Literaturblatt  1883  (7),  270  —  73, 
nach  dessen  urteil  die  arbeit  weder  neues  bringt,  noch  auch  durchaus 
zuverlässig  ist.  K.  liefert  dann  eine  menge  nachtrüge,  besonders  zu 
Versionen  in  den  rom.  sprachen,  doch  macht  er  auch  die  bemerkung, 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  79 

dass  das  deutsche  Volksbuch  (v.  jähre  149.5)  ins  englische  und  nieder- 
ländische übersetzt  sei.  ebenso  weist  er  auf  eine  englische  bailade 
(bei  Child,  s.  u.)  hin. 

Artussage.  520.  Joh.  Alton,  Einiges  zu  den  Charakteren  der 
Artussage.  Jahresbericht  über  d.  k.  k.  Staatsgymnasium  im  VIII.  bez. 
Wiens.     93 's.     8. 

die  arbeit  befasst  sich  vornehmlich  mit  der  Charakteristik  der 
hauptpersonen  im  afrz.  roman  Claris  und  Laris,  welchen  der  verf. 
aus  der  hs.  copiert  hat,  nimmt  jedoch  auch  mehrfach  rücksicht  auf 
andere  afrz.  dichtungen,  die  dem  Artussagenkreise  angehören,  es 
werden  die  eigenschaften  der  Artusritter  und  deren  feinde  im  all- 
gemeinen, dann  Artus,  Claris  und  Laris,  Gauvain  und  Keux  im  be- 
sondern untersucht,  von  der  Würdigung  der  weiblichen  Charaktere 
musste  aus  raumrücksichten  abgegangen  werden.  —  s.  92  f.  findet 
sich  eine  resume  der  abhandlung,  die  wesentlich  neues  kaum  ergeben 
haben  dürfte. 

FlOS.  521.  Cesky  romän  o  Floriovi  z.  r.  1519.  Podävä  Josef 
Wenzl.  Vyroßni  zpräva  eis.  kräl.  öeske  vyssi  realky.  Prag,  1883. 
8.  14—19. 

soweit  ref.  sich  ein  urteil  bilden  kann,  wird  in  der  kurzen  ab- 
handlung auch  auf  die  bearbeitungen  von  Flos  und  Blancheflos  in 
andern  sprachen  rücksicht  genommen. 

522.  A.  N.  Veselovskij,  Eazyskaniga  vt  oblasti  russkichT> 
duchovnichi  stichovt.  II.  Sv.  Georgij  vt>  legende,  pesne  i  obrjade. 
Sborniki>  otdelenija  russkajo  jazyka  i  slovesnosti  imperatorskoj 
akademii  nauki>.  Sanktpeterburgb  1880.  tomi.  21,  nr.  2.  [Unter- 
suchungen auf  dem  gebiete  des  russischen  geistlichen  liedes.  II.  Der 
hl.  Georg  in  der  legende,  im  liede,  in  volksbrauchen.  —  Gesammelte 
abhandlungen  der  section  für  russische  spräche  und  literatur  der 
k.  akademie  der  wisssenschaften.     21.  bd.,  27. 

ang.  von  R.Heinz  el,  Anz.  f.  d.  altert.  IX,  259 — 262,  welcher,  kurz 
auf  die  Wichtigkeit  der  schrift  wegen  ihrer  gründlichen  Untersuchung 
eines  stoflfes  der  europäischen  literatur  verweisend,  sich  hauptsächlich 
mit  ihr  beschäftigt,  insofern  sie  aufklärungen  zu  der  Georgslegende 
Reinbots  von  Dorn  liefert,  bei  dieser  gelegenheit  wird  eingehender 
einer  rumänischen  ballade,  die  sonst  ein  'Siegfriedsmärchen'  ist,  ge- 
dacht, wie  auch  die  beziehungen  der  legende  zu  Huon  von  Bordeaux 
und  Wolfdietrich  erwähnt  werden,  zum  schluss  werden  ein  paar 
stellen  aus  der  schrift  citiert,  die  für  die  auffassung  der  legenden- 
forschung  des  verfs.  charakteristisch  sind.     vgl.  u.  no.  547. 

523.  Heinrich  Becker,  Die  drei  eis-heiligen.  aus  sagen-  und 
Wetterkunde  erklärt.     Die  natur.    n.  f.  VIII,  32,  33. 

524.  W.  Dickamp,  Die  reliquien  des  h.  Liudger,  zugleich 
ein  beitrag  zur  entwicklgsgesch.  der  legenden.  Zs.  d.  v.  f.  gesch. 
u.  altert.  Westf.  40.     Münster,  1882. 


80  X.     Mythologie.     Volkskunde. 

525.  H.  V.  Eickcn,  Die  legende  von  der  envartung  des 
Weltunterganges  und  der  Wiederkehr  Christi  in  dem  jähre  I0(i(». 
Forschungen   z.   dtsch.   gesch.  23  (2),  3(12—320. 

weist  nach,  dass  dieser  glaube  um  das  jähr  Iddd  keine  weite 
Verbreitung  oder  einwirkung  gehabt  hat. 

526.  A.  Wesselofsky,  Neue  beitrüge  zur  geschickte  der 
Salomonssage.     Archiv  f.  slav.  philologie  6  (4),  548 — 589. 

fortsetzung  der  im  jahresber.  1882,  no.  451  besprochenen  arbeit. 

527.  Adalbert  Rudolf,  Tanhäuser.  Archiv  f.  d.  stud.  d.  n. 
spr.  68,  45  —  51. 

untersucht  den  mythischen  hintergrund  der  sage. 

528.  Otto  Meinard  US,  Der  historische  kern  der  Hameler 
rattenfängersage.     Hannover,  1882.     53  s.     8.     1,60  m. 

ang.  V.  Rho.  Kü(hler),  Lit.  cbl.  1883,  no.  22,  s.  772;  der  verf. 
führt  die  sage  auf  die  merkwürdige  erscheinung  der  tanzwut  zurück, 
mit  welcher  sich  eine  andere  vom  spielmann,  der  die  ratten  in  die 
Weser  lockte,  verband,  der  rec.  hält  diese  deutung  für  nicht  un- 
wahrscheinlich und  erkennt  die  gründlichkeit  der  Untersuchung  an. 

529.  H.  Müller,  Der  historische  kern  der  Hameler  ratten- 
fängersage.  Korrespondenzbl.  d.  ver.  f.  siebenb.  landesk.  VI,  109  — 11. 

nach  einem  resume  der  obigen  abhandlung,  untersucht  der  verf. 
den  zug  der  sage  weiter,  dass  die  verschwundenen  kinder  später  in 
Siebenbürgen  aufgetaucht  sein  sollen. 

530.  Friedr.  Schneider  u.  A.  Essenwein,  Zur  Einhorn- 
legende.    Anz.  f.  k.  d.  d.  vorz.  83  (5),  133—136. 

Emailplatte  des  16.  jahrh.  aus  Rheinhessen. 

531.  Alex.  Kauffmann,  Kleine  beitrage  zur  geschichts-  und 
sagenforschung  im  Frankenlande.  Archiv  d.  hist.  ver.  f.  Unter- 
franken und  Aschaffenburg  26  (1.  2.)     Würzburg,  1882. 

Raisersase.  532.  R.  Röhricht,  Zur  deutschen  kaisersage. 
Ztschr.  f.  kirchengesch.     V,  632—34. 

533.  Alb.  Lindner,  Wuotan-Barbarossa.  Wiss.  beilage  der 
Leipziger  zeitung.     1882,   101  —  102. 

534.  C.  Mehlis,  Der  Prometheus-mythus  und  die  Barbarossa- 
sage.    Kosmos  VI,  6. 

535.  J.  Häussner,  Die  deutsche  kaisersage. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  435.  rec.  von  R.  Sternfeld,  Hist. 
zs.  50,  488f;  Allg.  ztg.  1883,  no.  7  (G.  M.),  no.  248  (Keller); 
G.  G.  A.   1882,  46  von  Liebrecht;   Herrig's  archiv  70,  s.   115  ff. 

536.  E.  Koch,  Die  sage  vom  kaiser  Friedrich. 
S.Jahresbericht  1880,  no.  536;  rec.  v.  R.  Sternfeld,  Hist.  zs. 

50,  488. 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  g] 

537.  Völter,  Die  sekte  von  Schwäbiscli-Hall  und  der  Ursprung 
der  deutschen  kaisersage. 

reo.  V.  Bossert,  Würtemb.  vierteljahrscli.  f.  landesgeschichte, 
5  (4),  290—96. 

538.  W.  V.  Schulenburg,  Der  Brahiiioer  schlossberg  und 
der  wendisclie  könig.  Verlidlgen  der  Berliner  ges.  f.  anthropoL, 
etbnol.  u.  urgesch.     1883  (2),  55 — 66. 

539.  G.  Bossert,  Die  sage  vom  wilden  Rechenberger.  Ztschr. 
d.  bist.  ver.  f.  d.  würtemb.  Franken,     n.  f.  I.     (1882). 

540.  W.  Wollner,  Der  Lenorenstoff  in  der  slavischen  volks- 
poesie.     Archiv  f.  slav.  pliil.     VI,  2. 

541.  W.  V.  Schulenburg,  Übereinstimmung  deutscher  und 
kaukasischer  sagen.  Verb,  der  Berliner  gesellsch.  f.  anthropol. 
1883,  2  (67  f). 

zu  dem  von  Dobbeschew  ebenda  1882,  267  erwähnten  kauka- 
sischen märchen  von  den  drei  brüdern,  von  denen  der  jüngste  ein 
dümmling  ist,  werden  deutsche  parallelen  beigebracht. 

542.  E.Lemke,  Der  dwatsche  Hans.  Mitt.  der  Berliner  ges. 
f.  anthropol.  1883  (5),  340—342. 

ostpreussisches  märchen,  entsprechend  dem  unter  der  vorhergehen- 
den no.  angeführten. 

543.  Arturo  Graf,  Roma  nella  memoria  e  nelle  immaginazioni 
del  medio  evo.  vul.  I.  Torino,  Löscher.  1882.  XV,  462  s.  8. 
vol.  II.  Con  un'  a])pendice  sulla  leggenda  di  Gog  e  Magog.  ebd. 
602  s.     8. 

ang.  im  Lit.  cbl.  1882,  n.  28  und  1883,  sp.  1376  f.;  verdient 
hier  erwälinung  wegen  des  im  titel  genannten  anbangs.  (vgl.  Jahres- 
bericht 1882,  no.  434.)  —  vgl.  die  anzeigen  v.  F.  Liebrecht,  ztschr. 
f.  rom.  phil.  VI,  128  ft'.;  Athen,  beige  1882,  n.  24;  Literaturztg.  1882, 
n.  47  von  E.  Schröder;  Giornale  di  ftlologia  rom.  VI,   114 — 17. 

544.  Stanislao  Prato,  La  leggenda  del  Tesoro  di  Rampsinite 
nelle  varie  redazioni  italiane  e  straniere.  Saggio  critico,  Como,  1882. 
XII,   52  s.     8. 

auch   die   deutschen  bearbeitungen  werden  berücksichtigt, 

Helden sa?5P.  545.  A.  Kirpicnikovt,  Opytb  sravniteltnago 
izucenija  zapadnago  i  russkago  eposa.  Poemy  lombardskago  cikla. 
Moskva,  1873.  [Versuch  einer  vergleichenden  theorie  des  westlän- 
dischen  und  russischen  epos.  die  gedichte  des  lombardischen  cyclus. 
XI,  208  s.     8.] 

546.  A. Kirpicnikovb,  Kudruna.  NacionaltnajapoemaNemcevb. 
Charbkovb,  v'b  universiteskoj  tipogratii.  1874.  [Kudrun,  ein 
deutsches  nationalepos.     74  s.     8.] 

547.  A.  Kirpicnikovb,  Sv.  Georgij  i  Egorij  clirabryj.  Izsle- 
dovanie  literaturnoj  istorii  christianskoj  legendy.  S.  Peterburgi.,  tipo- 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     V.     (1883.)  6 


82  ''*^-     Mythologie.     Volkskunde. 

grafija  B.  S.  Balaseva,  1879.  [Der  lieilige  Geor?  und  der  tapfere 
Jegor,  eine  untersmhnn}?  über  die  literaturg^eschichte  einer  christ- 
lichen legende.     IV,   IH.i  s.     8.] 

R.  Heinzel  bringt  uns  die  drei  vorstehenden  werke  in  einer 
längeren  anzeige  in  dem  Anz.  f.  d.  altert,  9,  241  —  259  zur  kennt- 
nis,  die  manches  beachtenswerte  für  die  geschichte  der  deutschen 
heldensage  enthalten.  —  in  der  schrift  über  Kudrun  verwirft  K. 
Müllenhoffs  kritik;  der  wert  derselben  liegt  aber  im  hinweis  aut 
die  Wiederkehr  der  in  der  Gudrun  verwerteteten  motive  in  andern 
(deutsch,  rom.  und  slav.)  Überlieferungen,  den  Ursprung  dieser 
parallelen  sucht  der  verf.  in  der  gleichartigen  natur  des  mensch- 
lichen geistes.  —  in  dem  buche  über  den  lombardischen  cyclus  sucht 
der  verf.  den  langobardischen  Ursprung  des  könig  Rother  nachzu- 
weisen, worin  ihm  auch  Heinzel  beistimmt,  dagegen  erhebt  letzterer 
bedenken  gegen  K's.  ansichten  über  Ortnit  und  Wolfdietrich,  deren 
selbständige  existenz  dieser  sich  wahrscheinlich  zu  machen  bemüht, 
interessant  sind  aber  die  parallelen,  die  der  verf.  zu  den  tj-pen 
dieser  gedichte  beibringt,  hierbei  stellt  er  den  satz  auf,  dass  nur 
gleichheit  oder  ähnlichkeit  der  namen  bei  Übereinstimmung  der  er- 
zählung  das  kennzeichen  der  entlehnung  sei,  was  wieder  bei  Heinzel 
auf  Widerspruch  stösst.  —  auf  die  dritte  schrift  geht  der  reo.  nicht 
so  ausführlich  ein,  hebt  jedoch  hervor,  dass  sie  ihm  die  bedeutendste 
leistung  des  verfs.  scheine,  und  dass  die  gruppierung  des  Stoffes  eine 
klare  sei.     vgl.  oben  no.  522  und  unten  902,  953. 

548.  Stein,  Die  Nibelungen-sage  im  deutschen  trauerspiel. 
II.  progr.  d.  gewerbeschule  zu  Mülhausen,  1883.     [pr.  no.  475.] 

549.  S.  Bugge,  Oplysninger  om  Xordens  Oldtid  hos  Jordanes. 
I.  Rosomonorum  gens.  Arkiv  f.  nord.  Filologi  I,   1  —  21. 

'von  hohem  interesse  für  die  german.  heldensage  ist  eine  ab- 
handlung  S.  Bugges  über  die  Rosomonorum  gens  bei  Jordanes;  als 
das  rote  geschlecht  wird  der  stamm  erkannt,  dem  auch  Sibich  zu- 
gewiesen wird  und  dessen  rote  fare  mit  seiner  treulosen  Sinnesart 
zusammenhängt  —  auf  dasselbe  geschlecht  werden  aber  auch  die 
Rosmofjöll  oder  richtiger  RosmonfjöU  der  Atlakv.  17  zurückgeführt, 
deren  erwähnung  in  diesem  gedichte  auf  eine  entlehnung  aus  einem 
ganz  anderen  liede  zurückgeführt  wird.'  K.  Maurer,  Literatur- 
blatt 1883  (11),  411.  —  vgl.  no.  278. 

550.  Reinh.  Köhler,  Zu  zs.  25,  170  ff.,  244  f.  zs.  f.  d.  a.  27,  96 
erzählt   eine    'hübsche    sage    von    der  frau  Percht',    wie  sie  im 

kärntischen  MiJltale  geht  und  in  Weizers  'cultur-  und  lebensbilder 
aus  Kärnten',  Klagenfurt  1882,  seite  84,  zu  finden  ist. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  497. 

Max  Grün  bäum.  Jüdisch-deutsche  Chrestomathie. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  164.  hier  besonders  zu  erwähnen 
wegen  der  ferneren  nachweise  Reinhold  Köhlers,  Anz.  f.  d.  altert. 


X.    Mythologie.    Volkskunde.  83 

IX,  402 — 7,  zu  den  in  das  buch  aufgenommenen  sagen,  märchen  u.  s.  w. 
—  vgl.  no.  173. 

551.  Reinhold  Köhler,  In  die  hand,  nicht  in  die  speise 
schneiden.     Germania  XXVIII,   11 — 14. 

in  verschiedenen  dichtungen  des  mittelalters,  wie  in  der  volks- 
poesie  erscheint  der  zug,  dass  ein  verliebter  (oder  eine  verliebte)  so 
tief  in  den  anblick  der  geliebten  person  versinkt,  dass  er  sich  un- 
versehens in  die  hand  statt  in  die  speise  schneidet,  es  werden 
a.  a.  0.  das  afrz.  gedieht  Blonde  v.  Oxford,  der  i)rosaroman  Palanus 
von  Lyon,  das  dtsch.  Volksbuch  vom  ritter  Galmi,  'Erl  of  Tolous,' 
russische  Volkslieder  etc.  als  belege  angezogen. 

Reinhold  Köhler,  Zu  einem  spruche  Rumelants.  Germania 
28,  185-87. 

vgl.  mittelhochdeutsch,  lyrik. 

552.  C.  M.  El  aas.  Die  sage  von  der  schwurmesse.  Anz.  f. 
künde  d,  dtsch.  vorzeit.     1883,  3.  4. 


553.  Household  Stories  from  the  Collection  of  the  Brothers 
Grimm.  Translated  by  Lucy  Grane,  and  done  into  Pictures  by 
Walter  Crane.     London,  Macmillan  &  Co. 

bespr.  Athenaeum  no.  2872,  s.  620  f.  das  buch  umfasst  eine 
auswahl  von  52  stücken,  die  im  ganzen  geschickt  übersetzt  sind; 
doch  linden  sich  öfters  sehr  störende  fehler  und  ungenauigkeiten, 
z.  b.  werden  die  'sieben  jungen  geislein'  mit  'the  seven  gos/ings  (!/ 
wiedergegeben,  es  ist  schlimm  genug,  wenn  diese  Übertragung 
'much  better  than  any  of  those  on  which  the  present  generation  was 
fed'  sein  soll. 

554.  Grimm,  Eventyr.  Anden  Sämling.  Oversatte  af  J.David- 
son.    Femte  oplag.     Kjöbenhavn,  Eibe.     270  s.     8.     1  kr.  60  öre. 

555.  Bröderna  Grimms  sagor,  öfversättning  af  Ernst  Lund- 
quist.     l:a  heft.     Stockholm,  Fahlcrantz.     48  s.     8. 

556.  Choix  des  contes  de  la  famille  par  les  freres  Grimm. 
Traduit  de  l'allemand.     Limoges,  Ardaut  et  Co.     72  s.     12. 

557.  Jacob  und  Wilhelm  Grimm,  Kinder-  und  hausmärchen. 
kleine  ausgäbe.  30.  aufl.  mit  9  bildern  in  farbendruck  nach  Zeich- 
nungen von  Paul  Meyerheim.    Berlin,  Dümmler.    IV,  290  s.    8.  3  m. 

558.  Karl  Sirarock,  Rheinsagen  aus  dem  munde  des  volks 
und  deutscher  dicliter.  für  schule,  haus  und  Wanderschaft.  9.  aufl. 
Bonn,  Weber.     XII,  469  s.     8.     6  m. 

559.  C.  Trog,  Rheinlands  wunderhorn.  sagen,  geschichten 
und  legenden,  auch  ranke  und  schwanke  aus  den  alten  ritterburgen, 
klüstern  und  Städten  der  Rheinufer  und  des  Rheingebietes,  von  dea 

6* 


84  ^'    Mythologie.     Volkskunde. 

qin'llen  bis  zur  müiulnng  des  Stromes.     Essen,  Silbermann.     6  bdchn. 
(IV,  235  und  IV,  236  s..)     i\  1  m. 

560.  The  Illnstrated  Library  of  the  Fairy  Tales  of  all  Kations. 
Series  II.  Fclk  Talus.  London,  Swan  Sonnenschein.  —  darunter 
germanischen  Völkern  angehörig: 

Gobiin  Tales  of  Lancashire.  Collected  by  James  Bowker. 
4  sh.  (i  d. 

Old  Norse  Fairy  Tales.  Gleaned  from  the  Swedish  Folk  by 
G.  Stephens  and  H.  Cavallius.     4  sh.  6  d. 

ang.  Academy  no.  559,  s.  41.  nach  mündlicher  Überlieferung 
niedergeschrieben,  und  wenn  auch  nicht  immer  neu,  so  doch  interessant. 

Extra  Series.  Old  Norse  Sagas.  Selected  and  Translated  by 
Emily  S.  Cappel.     2  sh.  6  d. 

Gesta  Romanorum:  The  Ancient  Moral  Tales  of  the  Old  Story- 
Tellers.     Selected  and  Adapted.     4  sh.  6  d. 

561.  W.  Wagner,  Asgard  and  the  Gods:  The  Tales  and 
Traditions  of  our  Northern  Ancestors.  Edited  by  "W.  S.  AV.  Anson. 
2  '^  Edition.     London,  Swan  Sonnenschein.     7  sh.  6  d. 

W.  Wagner,  Epics  and  Eomances  of  the  Middle  Ages. 
Adapted  from  the  German  by  M.  W.  Macdowall,  and  Edited  by 
W.  S.  W.  Anson.     ebd.     8.     XI,  488  s.     7  sh.  6  d. 

Inhalt:  Lombard  Cycle  —  Gothic  Cycle  —  Nibelungen  Cycle 
—  Beowulf  —  Charlemagne  Cycle  —  Arthnrian  Cycle.  —  ang. 
Academy  no.  575,  s.  327.  die  Übersetzung  befriedigt  meist,  dagegen 
weniger  das  werk  des  herausgebers,  der  mit  den  neueren  Studien 
und  dichtungen  über  mittelalterliche  sagen  nicht  genug  vertraut 
scheint,  für  den  englischen  leser  hätten  statt  seiner  zufügung 
des  Karolingercyclus  lieber  heimische  sagen  (Bevis  of  Hamptoun, 
Guy  of  Warwick)  eingesetzt  werden  sollen,  übrigens  misst  Anson 
dem  deutschen  originale  eine  zu  grosse  bedeutung  bei.  —  besonders 
für  jugendliclie  leser  empfohlen  Athenaeum  no.  2892,  s.  407; 
ohne  solche  beschränkung  willkommen  geheissen  vom  Antiquary 
VII,  217. 

562.  A.  Birlinger,  Rechtsrheinische  sagen.  Alemannia  11, 
28—39. 

spuksagen,  teufelsbundsagen,  wundertätige  bilder,  ladung  ins 
tal  .Josaphat  u.  a.,  grösstenteils  nach  druckwerken  des  18.  Jahr- 
hunderts. 

563.  Friedrich  Blaul,  Träume  und  schäume  vom  Rhein,  in 
reisebildern  aus  der  Rheinpfalz.  2.  verm.  aufl.  Kaiserslautern, 
Gotthold.     1882.     VI,  554  s.  u.  9  s.  register. 

nacli  einer  notiz  in  der  Germ.  XXVIII,  452  enthält  das  buch 
viele  anziehende   sagen  über  Volksleben  u.  s.  w. 

564.  F.  J.  Kiefer,   Legendes   et  traditions   du  Rhin  de  Bäle 


X.    Mythologie.    Volkskunde.  85 

ä,  Rotterdam.     4.  ed.     Mainz,  Kapp.     IV,  316  s.     8.     1  holzschnitt- 
tafel.     3  m. 

565.  Lesimple's  Legends  of  the  Khine  with  Historical  Notes. 
Translated  from  the  German  by  Miss  B.  Wiglit.  Leipzig,  Lesimple. 
VIII,   104  s.     8.     4  Stahlstiche.     2  m. 

566.  Der  sagenschatz  des  Ba3:ernlandes.  1.  'bdchn.  kreis 
Unterfranken.  1.  — 4.  Ifg.  Würzburg,  Staudinger.  256  s.  8. 
i\  0,60  m. 

567.  W.  0.  V.  Hörn,  Der  Rhein,  geschichte  und  sage  seiner 
bürgen,  abteien,  klöster  und  Städte.  3.  verb.  aufläge.  Wiesbaden, 
Niedner.     1882. 

568.  Schau-in's-land.  blätter  für  geschichte,  sage,  kunst  und 
naturschonheiten  des  Breisgaus.     9.  jähr.     Freiburg  1882.     4.     6  m. 

569.  Kurt  Mündel,  Elsässische  sagen.  Alemannia  11  (1). 
20—28. 

20  vom  herausgeber  aus  dem  volksraunde  aufgezeichnete  nummeni, 
teils  schatzsagen,  teils  auf  einzelne  örtlichkeiten  und  denkmäler  be- 
züglich,    auch  der  wilde  Jäger  und  der  graf  von  Gleichen  erscheinen. 

570.  August  Schricker,  Durch  das  elsässische  'Heckenland'. 
eine  streife  nach  altertümern.  Gegenwart  XXIII,  6  u.  7,  s.  92 — 94 
u.  104-107. 

beschreibung  eines  ausfluges  mit  anführung  einiger  sagen  und 
ein  paar  bemerkungen  über  volkstümliches. 

571.  D.  Gempeler,  Sagen  und  sagengeschichten  aus  dem 
Simmenthai.     Thun,  Stämpfli.     IV,   143  s.     8.     1,50  m. 

572.  Sagen  und  geschichten  aus  Vorarlberg.  Europa  1883, 
32  und  38. 

573.  J.  A.  E.  Köhler,  Die  dämonensagen  des  Erzgebirges. 
50.  u.  51.  Jahresbericht   d.   voigtl.   altert.   Vereins  zu  Hohenleuben. 

1882,  s.  1  ff. 

574.  Josef  Haltrich,  Deutsche  Volksmärchen  aus  dem  Sachsen- 
lande in  Siebenbürgen. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  459. 

ang.  von  Rho.  Kö(hler?),  Lit.  cbl.  1882,  49,  sp.  1672.  die  schon 
in  2  früheren  auflagen  erschienene  Sammlung  ist  um  29  tiermärchen, 
einer  programmabhandlung  des  verfs.  entnommen,  vermehrt  und  wird 
vom  rec.  aufs  neue  willkommen  geheissen.    —   vgl.  auch  AUg.  ztg. 

1883,  beil.  7    (G.  M);  Österr.  rundschau  1883,  1;   Literar.  merkur 
1883,  12  f. 

575.  J.  Haltrich,  Zwei  märchen.  Sächsischer  hausfreund. 
kalender  für  Siebenbürger  auf  das  jähr  1883.     45.  Jahrg. 

Varianten  zu  n.  63  und  57  in  des  verfs.  Volksmärchen. 

576.  Julius   Schuldes,    Nordböhmische    volkssagen   in  ihrer 


36  X.    Mythologie.    Volkskunde. 

■bedeutnnp:  für  die  germanische  mythologie  und  die  g-eschiclite  de» 
landes.  Tetsclien,  im  Selbstverlag  des  Verfassers.  1879.  I.  8. 
III,   190.     (t,b»»  m. 

dass  das  Lüchleiu  erst  jetzt  zur  anzeige  gelangt,  liegt  daran,, 
dass  ep  1883  im  buclihändlerkatalog  erschien,  es  enthält:  I.  zur 
Vorgeschichte  des  Tetschnerlandes  (verf.  sucht  germ.  Urbevölkerung 
nachzuweisen).  IL  die  grosse  flut  (eine  an  das  jähr  10.59  geknüpfte 
sage  soll  ein  alter  niythus  sein).  III.  Der  Quaderberg  und  seine 
sagen  (besonders  über  zwerge  und  weisse  Jungfrauen).  IV.  erläute- 
rungen  (in  welchen  die  sagen  teils  mythologisch,  teils  natursymbo- 
lisch gedeutet  werden).  —  eine  fortsetzung  der  Sammlung  ist  leider 
wegen  bisher  unzureichenden  äusseren  erfulges  unterblieben,  viel- 
leicht regt  diese  notiz  zur  weiteren  teilnähme  an  dem  unternehmen  an. 

,577.  W.  Schirmer,  Einige  sagen  aus  verschiedenen  ländern 
Österreichs.  Troppau,  Buchholz  u.  Diebel.  1882.  IX,  87  s.  12. 
0,80  m. 

578.  W.  Reimann,  Geschichte  und  sagen  der  burgruinen  im 
kreise  "Waidenburg,  mit  benutzung  verschiedener  geschichtswerke, 
dokumente,  lokaler  nachrichten  und  traditionen  zusammengestellt. 
Waidenburg  i.  Schi.,  Georgi.     110  s.     8.     0,75  m. 

579.  Die  burgruine  Schreckenstein  und  ihre  sagen,  mit  5  ab- 
bildungen  nach  E.  G.  Dorell.  2.  aufl.  Aussig  a.  E.,  Grossmann. 
124  s.     16.     0,80  m. 

580.  Fr.  Wrubel,  Sammlung  bergmännischer  sagen  mit  einend 
Vorwort  von  Anton  Birlinger.  Freiberg,  Graz  u.  Gerlach.  1882. 
VIII,  176  s.     8.     2  m. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (11),  374  (M):  gut  gemeint,  wenn 
auch  für  die  forschung  von  geringem  belang,  vgl.  auch  Lit.  cbl. 
ß.  770  (Rho.  Kö.):  das  material  ist  nicht  hinreichend  ausgenutzt, 
manche  stücke  sind  in  novellistischer  form  gegeben,  doch  wird  die 
Sammlung  trotz  dieser  mängel  empfohlen,  vgl.  ferner  Elard  Hugo 
Meyer's  anzeige,  Anz.  f.  d.  altert.  IX,  211—14,  der  dem  buche 
gleichfalls  mangel  an  Vollständigkeit  vorwirft,  aber  den  hrsg.  doch 
ermutigt,  mit  seiner  arbeit  fortzufahren,  bemerkenswert  ist  die  in 
der  anzeige  gegebene  erklärung  für  den  Ursprung  des  wertes:  Vene- 
diger, den  Meyer  nwi  fciicslLKtc,  ]\iiusberg  etc.  zurückführt:  es  sind 
zwerge,  welche  schätzebergende  holen  bewohnen.  —  vgl.  Mitteilungen 
d.  Vereins  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  XXI,  2. 

581.  C.  Michael,  Im  geisterkreis  der  ruhe-  und  friedlosen, 
sagenhafte  gestalten  in  den  Überlieferungen  des  deutschen  Volkes. 
unserer  Jugend  und  dem  volke  erzählt,  unter  mitwirkung  v.  Frz. 
Otto  hrsg.  mit  52  text-illustrationen  u.  1  bunten  titelbilde.  Leipzig; 
£pamer.     X,  195  s.     8.     3,50  m. 


X.     Mythologie.     Volkskunde,  g7 

582.  K.  Koppmann  nnd  M.  Gensler,  Zum  Sagenkreise  Störte- 
l)ekers.     Mitt.  d.  ver.  f.  liamb.  gesch.     1882.     4.     134.  152. 

K.  E.  H.  Krause  und  K.  Koppmann,  Störtebekersagen  von 
der  meklenburger  küste.     ebd.     s.  153  f. 

583.  Herrn.  Hartmann  und  Otto  Weddigen,  Das  buch  vom 
Sachsenherzog  Wittekind,  sage  und  dichtung,  nebst  histor.  ein- 
leitung.  mit  einem  titelbilde  von  W.  v,  Kaulbach.  n.  18  illustr. 
in  lichtdruck,  reproduciert  v.  Fr.  Bruckmann  in  München.  Minden, 
Bruns.     VIII,  129  s.     8.     8,50  m. 

584.  E.  Handtmann,  Neue  sagen  aus  der  mark  Brandenburg. 
Ein  beitrag  zum  deutschen  sagenschatz.  Berlin,  Abenheim.  VIII, 
263  s.     8.     4  m. 

eine  reihe  schätzenswerter  mitteilungen  aus  der  Prignitz  und 
der  Neumark,  die  freilich  nicht  so  wenig  berührung  mit  anderen 
publicationen  aufweisen  wie  der  verf.  annimmt  (s.  VI),  das  material 
ist  in  vier  gruppen  geordnet:  rundblick  vom  türme  der  bürg  Lenzen 
(an  der  Elbe  unterhalb  Wittenberge)  —  allerlei  aus  Kurmark  und 
Neumark  —  templersagen  der  Neumark  —  trümmerstücke  einer 
märkischen  mythologie.  der  volkstümliche  ton  ist  in  den  erzählungen 
gut  getroffen,  die  combinationen  der  4.  abteilung  stellenweis  etwas 
gewagt,  ziemlich  geschwätzige  anmerkungen,  nicht  frei  von  Wieder- 
holungen (z.  b.  s.  208  und  anm.  59),  schliessen  das  buch.    [Löschhorn.] 

585.  F.  A.  Brandstätter,  Gedanensia.  beitrage  zur  ge- 
schichte  Danzigs.  2  bdchn.  a.  u.  d.  t.:  Danziger  Sagenbuch,  sagen 
von  der  stadt  und  ihren  Umgebungen,  in  vollständiger  Sammlung, 
mit  5  illustr.  nach  orig.-zeichnungen  v.  B.  L aasner.  Danzig,  Bert- 
ling.     X,  104  s.     8.     k  1,50  m. 

586.  Heinrich  Sohnrey,  Ale  märeken  von  der  Weper.  Jahr- 
buch d.  Vereins  f.  niederdtsch.  sprachf.     VIII,  106 — 7. 

587.  Karl  Seifart,  Der  wunderborn.  eine  Sammlung  der 
schönsten  märchen  und  sagen  aus  deutschen  gauen.  illustriert  von 
Neureuther.     Stuttgart,  Kröner.     1882.     12  Ifgen.     VIII,  192  s.     4. 

588.  C.  A.  Krüger,  Märchen  aus  der  heimat  und  fremde, 
dem  volksmunde  und  andern  quellen  frei  nacherzählt.  Königsberg 
i.  Pr.     1882.     VIII,  246  s.     8.     2,50  m. 

589.  H.  Rolilf  und  E.  Ziese,  Geschichte  Ahrensburgs,  nach 
authentischen  quellen  und  handschriftlichen  akten  bearbeitet,  mit 
3  Illustrationen  und  einem  anhang,  enthaltend:  sagen,  märchen  und 
erzählungen  aus  dem  gute  Ahrensburg  und  kreise  Stormarn.  Ahrens- 
burg, Ziese.     1882.     XV,  190  s.     8.     2,8<»  m. 

590.  George  Hesekiel.  Wappensagen,  neue  (titel-)ausgabe. 
Halle,  Strien.     1882.     316  s.     16.     3  m. 

591.  L.  Daae,   Norske  Bygdesagn.  I"^  Christiania,   Cappelen. 


Q3  X.    Mythologie.    Volkskunde. 

vfjl.  jalirosbericlit  lS82,  no.  4G4.  ang.  von  Moltke  Moe,  Nord. 
Tidskrift  "  f.  Vetenskap  etc.  1882,  s.  584—592;  anerkennend,  gibt 
meli re re  ergä n zun i^on . 

r^\^'2.  H.  Ilofberg,  Svenska  Folksägner,  sanilade  samt  försedda 
med  historiska  och  etnogratiska  anmärkninj;ar.  Med  teckningar  af 
svenska  konstniirer,  3:e  (slut-)lit't.  Stockholm,  Skoglund.  s.  113 
bis  '2-24.     :{  kr. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  46(). 

593.  A.  Strindberg,  Svenska  öden  och  äfventj-r.  Berättelser 
frän  alla  tidehvarf.  bd.  I  (medeltiden).  Stockholm,  Loostrüm.  240  s. 
8.     50  ore. 

594.  G.  Cederschiöld,  Nordiska  folksagor  i  medeltidsdrägt. 
Ny  Svensk  Tidskrift.     1882.     3.  heft,  s.  219—233. 

595.  J. Nordlander,  Mytiska  sägner  frän Norrland,  in:  Svenska 
Fornminuesföreningens  tidskrift  IV,  171 — 202. 

59H.  H.  A.  E.  Bergh,  Nye  folke-eventyr  og  sagn  fra  Valdres 
og  Hallingdal.    3.  samling.    Christiania,  Cappelen.    1882.    114  s.    8. 

597.  Svenska  folksagor  fran  skilda  landskap.  Samlade  och 
berättade  af  August  Bondeson.  Stockholm,  Skoglund.  1882.  VIII. 
318  s.    8.    4  kr. 

ang.  V.  Felix  Lieb  recht,  Germania  XXVIII,  421  f.  neben  einer 
anzahl  von  niärchen,  die  sich  auch  in  andern  ländern  wiederfinden, 
enthält  das  buch  auch  viele,  die  Schweden  eigentümlich  zu  sein 
scheinen,  zu  den  ersteren  liefert  L.  einige  nachweise  und  empfiehlt 
das  buch  der  beachtung. 

598.  K.  Berntsen,  Volke-^Eventyr,  samlede  og  udgivne  for 
Skolen  og  Hjemmet.   2  den  samling.   Odense,  Milo.    198  s.  8.    1,50  kr. 

599.  Kristensen,  Sagn  og  Overtro  fra  Jylland,  samlede  af 
Folkemunde.     Kjbhvn,  Schonberg.    400  s.    8.    4  kr. 

600.  E.  Svensen,  Sagor  frän  Emadalen.  Nyare  bidrag  tili 
kännedom  om  de  svenska  landsmälen  II,  7. 

6' 11.  Sagor,  sägner,  legender,  äfventyr  ock  skildringar  af  folkets 
lefnadssätt  pä  landsmäl  hufvudsakligen  ur  landsmalsföreningarnes 
samlingar.     Utg.  af.  J.  A.  L und  eil.     93  s. 

602.  Eva  Vigström,  Skämtsägner  frän  Skäne.  Ur  nordiska 
folkens  lif.  I,  81—95. 

603.  Eva  Vigström,  Skämtsägner  pä  skänska  bj^gdemäl.  ebd. 
8.  96—110. 

604.  Eva  Vigström,  Kungens  harar.  Saga  frän  Skäne.  ebd 
111—116. 

()05.  Stewart,  Nether  Lochaber:  the  Natural  Ilistory.  Legends» 
and  Folk-Lore  of  the  *  West- Highlands'.  Edinburgh,  Petersen. 
424  s.     8. 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  89 

fiOß.  W.  Andrews,  Historie  Romance,  Strange  Stories,  Cha- 
racters,  &c.  in  the  History  of  Old-England.     8.     5  sh. 

607.  F.  Watt  and  A.  Carter,  Picturesque  Scotland:  Its  Ro- 
niantic  Scenes  and  Historical  Associations.  Described  in  Lay  and 
Legend,  Song  and  Story.  Embellislied  witli  Cliromatic  Plates,  and 
Illustrated  witli  over  100  Wood  Engravings.  Längsten,  1882.  480  s. 
8.     6  sh. 

608.  Charles  Henry  Poole,  The  Customs,  Superstitions  and 
Legends  of  tlie  County  of  Staftbrd.    London,  Rowney.    1882.    124  s.   8. 

ang.  The  Autiquary  VI,  267:  olme  wissenschaftliclien  wert. 


Allgemeine  Volkskunde. 

609.  Kr.  Nyrop,  Nyere  folklore-litteratur.  Nordisk  Tidskr. 
for  Filologi.     VI,  40—54. 

nach  kurzer  Übersicht  über  hervorragende  forscher  und  for- 
schungen  auf  dem  gebiete  der  Völkerpsychologie,  besonders  auf  roma- 
nischem boden,  wendet  sich  der  verf.  in  dem  ersten  artikel  speciell 
zu  den  italienischen  arbeiten  und  bespricht  hauptsächlich  diejenigen 
von  Giuseppe  Pitre  und  Stanislao  Prato.  auf  verwante  züge  ital. 
und  nordischer  Überlieferung  wird  wiederholt  hingewiesen. 

610.  The  Folk-Lore  Journal.  Vol.  I.  Part.  I.  January  1883.  Pu- 
blished    for  the  Folk-Lore  Society.  London,  Elliot  Stock.     32  s.     8. 

organ  der  Folk-Lore  Society,  das  monatlich  erscheinen  soll,  notiz 
und  Inhaltsangabe  Academy  no.  557,  s.  9.  —  ausführlicher  berichtet 
Felix  Liebrecht,  Engl.  stud.  VI,  260—62  darüber  und  liefert  gleich- 
zeitig fernere  nachweise,  von  allgemeinem  Interesse  und  besonders  auf 
germ.  Volkskunde  bezüglichem  dürfte  das  heft  nur  enthalten:  H.  Ch. 
Coole,  A  Building  Superstition,  und  W.  Gregor,  Stories  of  Fairies 
in  Scotland;  ferner  ein  paar  kurze  notizen  in  'Notes,  Queries  etc.' 
über  wünsclielrute  und  heilung  des  keuchhustens. 

611.  The  Folk-Lore  Record.   vol.  V.   1882. 

enthält,  nach  Academy  no.  552,  s.  397,  den  ersten  teil  (A — B) 
einer  'Bibliography  of  Folk-Lore  Publications  in  England'  von 
G.  Lawrence  Gomme.  daselbst  wird  noch  ein  artikel  des  bandes 
'Scrachting  a  Witch'  hervorgehoben,  notizen  Athenaeum  no.  2867, 
s.  465  u.  2886,  s.  213.  auch  die  'Mabinogion  Studies'  von  Alfred 
Nutt  mögen  hier  genannt  werden. 

612.  E.  Jessen  Bem?erkninger  om  psychologiske  Sporgsmaal. 
Kbhvn.,  Ursin.     32  s.     8.     50  ore. 

613.  Am  Urdsbrunnen,  Mitteilungen  für  freunde  volkstüm- 
lich-wissenschaftlicher künde,     bd.  II  (1883).     3  m. 


90  ^'    Mythologie.     Volkskuiule. 

eine  Zeitschrift,  welche  in  Lunden  fretlruckt  ^vil•^l  und  als  deren 
redakteur  H.  Carstens  in  Dalirenwurth  zeichnet,  nach  art  de» 
correspondenzblätter  ausgestattet,  bringt  sie  kleine  aufsätze  kultur- 
historischen oder  mythologischen  Inhalts,  Volksmärchen,  lieder,  aber- 
glauben,  gebrauche,  Worterklärungen  u.  a.  dieselben  beziehen  sich 
auf  alle  möglichen  gegenden  Deutschlands. 

<jl4.  AVilliam  George  Black,  Folk-Medicine:  a  Chapter  in  the 
History  of  Culture.  Published  for  the  Folk-Lore  Society  by  Elliot, 
Stock,  London. 

bespr.  von  Hilderic  Friend,  Academy  no.  588,  s.  91  f.,  der  das 
buch  als  eins  der  wertvollsten  jener  Veröffentlichungen  bezeichnet, 
und  es  gleichzeitig  unterhaltend  und  in  verschiedener  hinsieht  an- 
regend nennt,  auch  die  anzeige  selbst  liefert  interessante  beitrage 
meist  aus  des  rec.  eigener  erfahrung  in  China  und  England,  die 
wenigen  druckfehler  und  sonstige  Irrtümer  sind  nur  unbedeutend.  — 
ebenso  spricht  sich  das  Athenaeum  no.  2913,  s.  234  im  ganzen  lobend 
über  das  buch  aus.  es  wird  jedoch  dem  verf.  vorgeworfen,  dass  er 
einige  kapitel  zu  dürftig  ausgestattet  habe,  da  er  nicht  überall,  wie 
es  dem  plane  des  buches  gemäss  gewesen  wäre,  orientalische  und 
andere  ausscreuropäische  gebrauche  in  betracht  gezogen  hat.  zuweilen 
stellt  er  auch  aberglauben  als  lokal  dar,  während  sich  dessen  weite 
Verbreitung  nachweisen  lässt.  —  auch  Felix  Lieb  recht.  Engl.  stud. 
VII,  126 — 30,  emptiehlt.  nachdem  er  einige  charakteristische  auszüge 
gemacht  und  fernere  nachweise  geliefert  hat,  das  buch,  zwar  nicht 
als  ein  seinen  gegenständ  erschöpfendes,  doch  als  ein  in  vielfacher 
beziehung  belehrendes. 

615.  Les  litteratures  populaires  de  toutes  les  nations.  Tra- 
ditions,  legendes,  contes,  chansuns,  proverbes,  devinettes,  superstitions. 
Tome  I — X.     Paris,  Maisonneuve  &  Cie.     8.     k  7.50  fr. 

bespr.   V.  Liebrecht,    Ztschr.  f.  rom.  phil.  VI,   136  ff,  447  ff. 

616.  W.  H.  D.  Adams,  Curiosities  of  Superstition,  and  some 
TJnrevealed  Keligions.     London,  Masters.     1882.     8.     5  sh. 


Besonderes. 

617.  Zürich  und  Umgebung,  heimatskunde  herausgegeben  vom 
lehrerverein  zu  Zürich  unter  mitwirkung  von  U.  Ernst,  A.  Heim, 
J.  Jäggi,  C.  Keller,  S.  Vögelin  und  St.  Wanner.  IL  abschnitt. 
Züricli,  Friedricli  Schulthess.     8.     s.  71^174. 

der  erste  abschnitt  kann  liier  füglich  übergangen  werden,  da  er 
naturwissenschaftliche  fragen  behandelt,  vom  vorliegenden  zweiten 
interessieren  uns  besonders  die  letzten  kapitel  (die  ersten  bringen 
geschichtliche,  kiüist-  und  literarhistorische  skizzen  etc.):  IV.  sitten 
und  Volksfeste  (s.  132—160),  von  Kud.  Schoch,  bei  deren  darstellung 


X.    Mythologie.    Volkskunde.  91 

auch  auf  mythologischen  Ursprung  rücksiclit  genommen  wird  und  die 
auch  sonst  manches  beachtenswerte  bieten;  Y,  sagen  und  legenden, 
von  H.  Wegmann  (s.  161 — 167),  die  gegenüber  dem  vorigen  ab- 
schnitt etwas  dürftig  ausfallen,  und  VI.  proben  der  Züricher  mund- 
art  (s.  168—174). 

618.  A.  Birlinger  und  W.  Crecelius,  Volkstümliches  XII. 
Alemannia  X,  253—273. 

I.  sagen  aus  verschiedenen  quellen,  meist  nach  mündlicher  Über- 
lieferung, in  Hohenzollern  gesammelt  von  Thele.  II.  sitten.  1.  ein- 
ladeschreiben  zu  einer  hochzeit  in  Ulm  1459  u.  s.  w.  2.  aus  dem 
dreissigj ährigen  kriege  (nach  einer  handschriftlichen  chronik).  3.  aus 
gräflich  königseggschen  zeiten.  (aus  den  Aulendorfischen  criminal- 
akten.)  4.  aus  der  vorderösterreichischen  aufklärungszeit.  5.  aus 
reisebeschreibungeu  (Klement  Alois  Baader's  reisebriefe.  ausgb.  1795). 
III.  aberglauben.  der  s.  Hubertusschlüssel  von  Groningen,  (das 
brennen  mit  demselben  soll  vor  tollwut  schützen).  IV.  orts-  und 
Volksneckereien,  humor  VII. 

619.  Josef  Egger,  Die  Tiroler  und  Vorarlberger.  a.  u.  d.  t.: 
Die  Völker  Österreich-Ungarns,  ethnographische  und  kulturhistorische 
Schilderungen.     Prag,  Prochaska.     IV.  bd.     8.     3,75  m. 

Inhalt  (nach  Germ.  XXVIII,  460):  des  Volkes  lebensweise,  sitten 
und  gebrauche,  kunst  und  Wissenschaft. 

620.  Ludwig  Strackerjan,  Von  land  und  leuten.  bilder  und 
geschichten  aus  dem  herzogtum  Oldenburg.  Oldenburg,  Schulze.  1882. 
XVIII,  169  s.     8. 

nach  Germ.  XXVIII,  460  enthält  dies  buch  vieles  über  sitten 
und  gebrauche,     vgl.  auch  Kevue  critique  1882,  no.  33. 

621.  Ed.  de  la  Fontaine,  Luxemburger  sitten  und  brauche. 
Luxemburg,  Brück.     V,  168  s.     8.     4  m. 

622.  J.  F.  Svanander,  Folklifet  i  Bara  härad  1  Skäne.  Skil- 
dring  frän  1790  talet.     Ur  de  nordiska  folkens  lif.  I,  20 — 30. 

TiPFP.  623.  Eugene  Rolland,  Faune  populaire  de  la  France. 
Tome  IV.  V.  Les  mammiferes  domestiques.  Premiere  et  deuxieme 
parties.  Noms  vulgaires,  Dictons,  Proverbes,  Legendes,  Contes  et 
Superstitions.  Paris,  Maisonneuve  &  Cie.  1881.  82.  XII,  276  s. 
u.  VI,  265  s.     8. 

hier  zu  erwähnen  wegen  der  nachweise,  nachtrage  und  Ver- 
besserungen zu  deutschen,  engl,  und  nord.  sprichw^örtern,  ausdrücken, 
aberglauben  etc.,  welche  sich  in  Felix  Lieb  rechts  anzeige,  Ger- 
mania XXVIII,  112 — 115  finden,  auch  die  anzeige  des  VI.  bandes 
(XI,  243  s.),  ebd.  s.  381,  liefert  mehrere  solcher  zusätze  und  berich- 
tigungen. 


92  X«    Mytliulogie.    Volkskumle. 

fi24.  0.  Frankfurter,  A  Siamese  Bestiary.  Academy  no.  580, 
6.  421. 

mit  beziehung  auf  den  Jahresbericlit  1SS2,  no.  48(5  besprochenen 
artikel  sucht  der  verf.  der  zuschrift  den  siamesischen  Ursprung  der 
tiersymbolik  nachzuweisen,  darauf  ebd.  no.  583,  s.  11  hinweis  von 
L.  C.  Casartelli  auf  siamesische  supJiasit,  die  von  E.  Lorgeon 
im  Bulletin  de  l'Athen^e  oriental  (1881  u.  82)  ins  franz.  übersetzt  sind. 

(i25.  Reinhold  Ki'hler,  Der  fisch  Celebrant.  Germania  XXVIII, 
9—11. 

mehrere  belege  beweisen,  dass  dieser  name  aus  ccte  grande  = 
Walfisch  entstellt  ist.  —  eine  berichtigung  ebd.  s.  512. 

626.  Cat  Folk  Lore.  Correspondence  von  Einna  Halfdon, 
Kate  Birchall,  William  E.  A.  Axon,  H.  Buxton  Forman,  Arthur 
Laurensen  in  Academy  no.  587,  s.  81,  no.  588,  s.  99,  no.  589, 
s.  115,  no.  590.  s.  131. 

in  der  besprechung  A.  Lang's  von  Sebillot's  Traditions  de  la 
Haute  Bretagne,  Academy  no.  586,  s.  59  fragt  er  nach  der  englischen 
Version  eines  katzenmärchens,  worauf  die  oben  genannten  verschiedene 
Überlieferungen,  englische  wie  dänische,  nachweisen;  die  letzteren 
sind  unter  dem  titel  'knurre-murre'  bekannt. 

627.  C.  M.  Blaas,  Die  biene  in  der  deutschen  volkssitte  und 
meinung. 

vgl.  abt.  VIII. 

628.  Vogelflug,  vogelgeschrei,  vogelangang,  der  pestvogel.  Eu- 
ropa 1882,  no.  51.     Weissagung    aus  vogelgeschrei   ebd.    1883,   28. 

629.  Th.  Bodin,  Krähen  und  raben  im  Volksglauben.  Europa 
1882,  no.  40. 

630.  Th.  Bodin,  Die  fledermaiis  in  sage  nnd  Volksglauben, 
Europa  1882,  no.  38. 

631.  Allerhand  spinnen  im  Volksglauben  und  Volksgebrauch. 
Europa  1882,  no.  46.  

Pflanzen.  632.  J.  Bohnhorst  und  H.  Eeling,  Unsere  pflanzen 
nach  ihren  deutschen  volksnamen,  ihrer  Stellung  in  mythologie  und 
Volksglauben,  in  sitte  und  sage,  in  geschichte  und  literatur.  Gotha, 
Thielemann.     1882.     8. 

633.  A.  Treichel,  Volkstümliches  aus  der  pflanzenweit,  be- 
sonders für  Westpreussen.  II.    Danzig,  Bertling.   1882.  26  s.  8.   1  m. 

aus:  Schriften  der  naturforschenden  gesellschaft  zu  Danzig. 

634.  Hilderic  Friend,  Flowers  and  Flower-Lore.  London, 
Swan  Sonnenschein.     8. 

Inhalt:  The  Fairy  Garland  —  From  Pixy  to  Puck  —  The  Vir- 
gin's  Bower  —  Bridal  Wreaths  and  Bouquets  —  Garlands  for  Heroes 
and  Saints  —  Traditions  about  Flowers  —  Proverbs  of  Flowers  — 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  93 

The  Seasoiis  —  The  Magic  Wand  —  Superstitions  about  Flowers  — 
Cnrions  Beliefs  of  Herbalists  —  Sprigs  and  Sprays  in  Heraldry  — 
Plant  Names  —  Language  of  Flowers  —  Peculiar  Usages  —  Witches 
and  tlieir  Flower-lore.     vgl.  abt.  XV  dialekte. 

Gcbrauclii'.  635.  H.  Ploss,  Das  kind  in  brauch  und  sitte  der 
Völker. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  484.  Ztschr.  f.  ethnologie  XV  (4), 
s.  204  kurz  angezeigt  und  empfohlen.  —  ausführlicher  spricht  hier- 
über J.  Wolff,  Korrespondenzbl.  d.  ver.  f.  Siebenbürg,  landesk.  VI, 
13  f.,  der  sowohl  den  reichtum  des  inlialts,  wie  die  treflflichkeit  und 
Übersichtlichkeit  der  darstellung  lobend  hervorhebt,  nach  ihm  be- 
handelt der  I.  bd.:  das  mutter hoffen;  die  ankunft  des  kindes;  die 
aufnähme  des  kindes  und  die  sorge  für  sein  glück;  gefahren,  die 
dem  kinde  und  der  mutter  drohen;  die  namengebung;  gevatterschaft 
und  taufgebräuche;  die  taufhandlung;  fest-  und  kindtaufmahl;  die 
patengeschenke;  wochenbesuche  und  wochengeschenke:  aus-  und  ein- 
segnung;  mythische  bedeutung  gewisser  diätetischer  handlungen;  tra- 
ditionelle gebrauche  zur  Verschönerung  des  kindeskörpers. 

636.  Leopold  Wagner,  Thumb-Lore.  The  Antiquary  VIII, 
149  f. 

das  lecken,  beissen,  küssen,  heben  des  daumens  u.  s.  f.  und  deren 
bedeutung  bei  englischen  autoren  und  Römern,  merkwürdigerweise 
fehlt  das  drücken  des  daumens.  auch  sonst  lässt  sich  wohl  vieles 
nachtragen. 

637.  Shropshire  Folk-Lore.  Edited  by  Charlotte  S.  Burne. 
Froni  the  Collection  of  Gr.  F.  Jackson.  London,  Trübner.  Part.  I. 
XIV,  146.     8.     7  sh.  6  d. 

ang.  von  M.  G.  Watkins,  Academy  no.  580,  s.  416.  die  Samm- 
lung ist  von  der  verstorbenen  Miss  Jackson  angelegt,  von  der  heraus- 
geberin aber  mit  geschick  fertig  gestellt,  wenn  sie  naturgemäss  auch 
nicht  viel  neues  enthält.  —  der  rec.  ist  geneigt,  diejenigen  sagen, 
welche  von  riesen,  kopflosen  gespenstern  und  hunden  mit  feurigen 
äugen  handeln,  celtischenieinfluss  zuzuweisen;  denjenigen  aber,  welche 
von  kobolden  und  elfen  sprechen,  deutschen  Ursprung  zu  geben,  da 
aber  den  ersten  ähnliche  sagen  sich  zahlreich  in  Deutschland  vor- 
finden, wird  sich  hier  schwerlich  eine  grenze  ziehen  lassen.  —  der 
2.  teil  soll  aberglauben  über  tiere,  geburt,  heirat  und  tod,  tage  und 
Jahreszeiten  etc.  erhalten.  —  vgl.  auch  die  anz.  Antiquary  VIII,  30. 

638.  G.  Laurence  Gomme,  Rythmical  Laws.  The  Antiquary 
VIII.  12—14. 

Zusammenstellung  einiger  alter  englischer  gesetze ,  die  in  vers- 
form überliefert  sind,  der  scheinbare  unsinn  mancher  mag  auf  Ver- 
derbnis sehr  alter  sprüche  hindeuten,  doch  ehe  an  deutung  gedacht 
werden  kann,  müsse  gesammelt  werden,  wozu  der  kleine  aufsatz  an- 
regen  soll.     vgl.    dazu   eine   berichtigung  von  Danby  P.  Fry  über 


94  ^^-     Mythologie. '  Volkskunde. 

'The  Hawick  Slogan',     ebd.  VIII,   164— Tl,  der  diesen  kriegsruf  anf 
skand.  ursprunc;  zurückführt,    vgl.  auch  unter  abt.  XV.  altertümer  etc. 

639.  G.  L.  Gomme,  Folk-Lore  Relics  of  Early  Village  Life 
'The  Antiquary's  Library'.     London,  Elliot  Stock. 

ang.  Athenaeum  no.  2918,  s.  o95  ff.  der  verf.  sucht  auf  grnnd 
alter  volkstümlicher  gebrauche  in  England  ein  bild  des  ursprüng- 
lichen dorflebens,  der  uralten  sitten  und  gesetze  zu  entwerfen,  zu 
diesem  zwecke  vergleicht  er  die  gebrauche  gegenwärtig  noch  uucivili- 
sierter  Völker  mit  jenen  und  gelangt  auf  diesem  wege  dazu,  den  alt- 
arischen  hauskult  aufzubauen.  —  der  rec.  spricht  den  tvunsch  aus, 
dass  der  verf.  seine  Untersuchungen  fortsetzen  möge,  weist  jedoch 
darauf  hin,  dass  es  angemessener  gewesen  wäre,  die  gebrauche  slavi- 
scher  Völker  statt  derjenigen  ferner  aussereuropäischer  Völker  zu 
berücksichtigen,     vgl.  oben  no.  456. 

640.  G.  Laurence  Gomme,  Preston  Gild.  The  Antiquary  VI, 
144—46. 

sucht  darzulegen,  dass  das  gildenwesen  der  spätere  repräsentant 
der  urfamilie  sei.  die  a.  a.  o.  gemachten  andeutungen  sollen  einmal 
weiter  ausgeführt  werden. 

641.  G.  Laurence  Gomme,  Gurions  Corporation  Customs.  The 
Antiquary  VI,  201  s, 

einige  eigentümlichen  gebrauche  von  korporationen ,  die  nicht 
allgemein  bekannt  sind,  obgleich  die  nachrichten  über  sie  verhältnis- 
mässig jüngeren  datums  sind,  sucht  der  verf.  sie  wiederum  mit  denen 
der  urgemeinden  in  Verbindung  zu  bringen. 

642.  G.  Laurence  Gomme,  The  Cutting  of  the  First  Sod. 
Athenaeum  no.  2895,  s.  506. 

ein  alter  gebrauch  in  Chippenham,  nach  welchem  die  gemeinde- 
wiese von  den  teilhabern  erst  geschnitten  werden  darf,  nachdem  der 
bailiif  seinen  anteil  genommen  hat.  dieser  zug  der  primitiven  dorf- 
gemeinschaft  wird  mit  gebrauchen  der  Hindus  und  Zulus  verglichen. 

643.  Jus  potandi.  deutsches  zech-recht.  Commentbuch  des 
mittelalters.  nach  dem  original  von  1616  mit  einleitung  neu  hrsg. 
V.  Max  Oberbreyer.  5.  auÜ.  Heilbronn,  Henninger.  XXIII,  89s.  16. 

644.  Neujahrsbrauch.  Korrespondenzbl.  d.  ver.  f.  siebenbürg, 
landeskunde.     VI,  5  f. 

über  neujahrsgeschenke,  welche  paten  ihren  patenkindern  machen 
und  verse,  welche  dabei  hergesagt  werden. 

645.  Fr.  Fronius,  A.  G.  Zink,  G.  Heinrich,  J.  Wolff, 
Das  ausschuhen  der  frauen.  Korrespondenzbl.  d.  ver.  f.  siebenbürg, 
landeskunde.     V,  34,  VI,   11  f.  u.  VI,  31  ff. 

mitteilungen  über  den  in  Siebenbürgen  wie  auch  einigen  andern 
deutschen  ländei-n  vorhandenen  gebrauch,  dass  frauen  und  mädchen 
in  der  fassnacht,  oder  der  braut  bei  der  hochzeit,   von  männern  die 


X.     Mythologie.     Volkskunde,  95 

schuhe  ausgezogen  werden,  es  wird  vermutet,  dass  durch  diese 
ceremonie  das  eintreten  der  herrschaft  der  trau  angedeutet  werden 
soll,  da  das  anlegen  der  (braut-)  schuhe  die  Unterwerfung  unter  den 
mann  bezeichne. 

646.  Fr.  Teutsch,  Siebenbürgisch-deutsche  altertümcr.  Kor- 
respondenzbl,  d.  ver.  f.  siebenbürg,  landesk.  VI,  17  lt.,  49  ü'., 
73  ff.,  97  ft\ 

verschiedene  gelegenheiten,  bei  welchen  mit  den  glocken  geläutet 
wurde ,  waffenspiele ,  gerichtsversammlungen  u.  a.  im  freien ,  eides- 
eistungen,  hausfriedensbruch,  wisswein  (bei  kaufen),  Übergabe  und 
umhertragen  der  fahne,  das  umherschicken  des  nachbarzeichens, 
teilung  der  äcker,  grenzbestimmungen  u.  a.  werden  mit  ausführlicher 
angäbe  der  belegstellen  mitgeteilt  und  besprochen.  —  zum  ersten 
abschnitt  nachtrage  von  E.  A.  Bielz,  ebd.  s.  50  f.  —  zu  unisagen 
lassen  eine  mitteilung  von  J.  Hai  tri  eh.  ebd.  s.  93. 

647.  V.  Quistorp,  Gebrauch  des  schulzenstabes  in  Werbelin. 
verhdlg.  d.  Berliner  gesellschaft  für  anthropologie,  ethn.  und  urgesch. 
1883,  s.  33. 

648.  A.  Treichel,  Die  klucke  und  kriwule  (schulzenzeichen 
aus  Westpreussen  und  Litthauen.)  Mitt.  der  Berliner  gesellsch.  f. 
anthrop.  1882,  IL— 18.  taf.  8.     1883.     347—353. 

649.  Tage.  F.  Fairman  Ordish,  St.  Crispin's  Day  (October  25). 
The  Antiquary  1882,  VI,   137—144. 

die  legende  von  Crispin  und  Crispinian  wird  kurz  nach  ver- 
schiedenen quellen  erzählt,  dann  werden  deren  poetische  bearbeitungen 
besprochen,  besonders  das  englische  Volksbuch  ^The  Gentle  Graft'  etc. 
aus  dem  17.  jh.  hierauf  notizen  über  processionen  und  feierlichkeiten 
des  schuhmachergewerks  an  jenem  tage,  die  jetzt  jedoch  in  England 
ein  ende  erreicht  haben. 

650.  Martinmas,  The  Antiquary  VI,  185—88. 

wegen  familienverhältnissen  des  verfs.  nicht  beendet,  hauptsäch- 
lich beschäftigt  sich  der  artikel  damit,  nachzuweisen,  dass  der  Ur- 
sprung der  martinsgans  eine  feierlichkeit  war,  bei  welcher  die  winter- 
vorräte  an  vieh  geschlachtet  wurden. 

651.  G.  B.  Leathom,  Christmas.    The  Antiquary  VI,  233—36. 
handelt  insbesondere  von  den  vermummungen  zu  dieser  zeit  als 

alten  Volksgebräuchen,  die  später  (Shakespeare,  Ben  Jonson)  mehr 
künstlerische  form  erhielten.  —  dann  nachrichten  über  weihnachts- 
belustigungen  in  England  im  17.  jh.  nach  derzeitigen  tagebüchern 
(Evelyn,  Pepys). 

652.  Friederick  Hodgetts,  Paganism  in  Christianity.  The 
Antiquary  VI,  257. 

sucht  die  cntstehung  der  christlichen  feste  und  in  England  üb- 
licher gebrauche  an  denselben,  wie  auch  die  namen  der  Wochentage 


96  ^.     Mythologie.     Volkskuudu. 

auf  die  nordische  iiiytlmlopie  znrückzutuliren.  manches  ist  wohlbe- 
kannt, anderes,  besonders  etyniologisclies,  sehr  p;ewuirt.  zum  schluss 
taucht  nochmals  die  von  Wülcker  (s.  Jahresbericht  iHHl,  no.  1045) 
widerlegte  mythe  vom  eiuHuss  Caedmons  auf  Milton  auf. 

653.  H.  Steinthal,  Der  Waldteufel,  ein  stück  weihnachts- 
mytholo{?ie.     Gegenwart  XXII  (51),  417  f. 

auf  grund  der  beobaclitung,  dass  im  sächsischen  Städtchen  Taucha 
jenes  brumminstrument.  statt  wie  in  Berlin  u.  a.  orten  zur  Weih- 
nachtszeit, beim  jahrmarktsfeste  im  beginne  des  herbstes  von  kindern 
geschwungen  wird,  schliesst  der  verf.,  dass  der  'waldteufel'  ursprüng- 
lich eine  weitergehende  bedeutung  hatte,  da  nun  an  jenem  orte 
kinder  des  abends  ebenso  wie  diese  Instrumente  geformte  lampions 
schwingen,  sieht  vSt.  diese  für  die  ursprüngliche  form  derselben  an 
und  deutet  den  gebrauch  als  eine  erinnerung  an  das  fest  eines  licht- 
gottes. 

654.  Weihnachtsbräuche  in  der  reformationszeit.  Grenzboten 
1882,  no.  52,  s.  660—66. 

nach  der  chronik  von  Joh.  Böm  (1520). 

655.  Weihnachtsbräuche.     Europa  1882,  no.  51.  52. 

656.  Weihnachtskrippe  und  weihnachtsdrama.  Allgem.  ev.- 
luther.  kirchenzeitung  1882,  Dec. 

657.  Volksbräuche  am  Andreas-abend.  Europa  1882,  no.  43 
bis  44. 

658.  C.  M.  Blaas,  Die  fraishaube.  Auz.  f.  künde  d.  dtsch. 
Vorzeit.     1882,  99—104. 

659.  -Joh.  Krainz,  Hochzeitsgebräuche  in  Steiermark,  die 
heimat.     VII,  36.  37. 

660.  Eva  Vigström,  Aitt  bröllop  i  vaura  böjder.  Ur  de  nor- 
diska  folkens  lif.  I,  75—80. 

661.  B.  Spie  SS,  Wie  man  im  östlichen  Grabfeld  liochzeit  hält. 
Europa  1883,  no.  11  u.  12. 

662.  Herm.  Schults,  Gebräuche  beim  beten  in  alter  und  neuer 
zeit.     Europa  1883,  13.     ebd.  no.  28  u.  29:  Erntebräuche. 

663.  M.  Pfannenschmid,  Alte  gebrauche  im  Elsass.  La 
Revue  nouvelle  d'Alsace-Lorraine.     3'  annee,  no.  3. 

664.  W.  V.  Schulenburg,  Spinnen  u.  wirken  in  der  Lausitz, 
altes  Wahrzeichen  der  Haveltischer.  mythologisch  wichtige  blitzer- 
ficheinungen.  Mitt.  d.  Berliner  gesellsch.  f.  anthropologie  1882,  35 
bis  40. 

665.  Treichel,  Alte  gebrauche  in  Westpreussen.  Mitt.  der 
Berliner  ges.  f.  anthropologie  1882,  506 — 509. 


X.     Mythologie.     Volkekunde,  97 

Aberglauben. 

666.  A.  Birlinger,  Conrad  Dieterich  von  Ulm  gegen  aber- 
glauben.     Alemannia  11  (3),  2()7 — 288. 

die  predigten  des  Ulmer  Superintendenten  Dieterich  (f  1639) 
über  den  prediger  und  die  Weisheit  Salomonis  gehen  nach  der  weise 
seiner  zeit  vielfach  auf  allerlei  aberglauben  ausführlich  ein.  B.  hat 
die  bezüglichen  stellen  ausgezogen  und  in  folgende  rubriken  einge- 
ordnet: teufel  und  liexen,  wettermachen,  mittel  dagegen,  arten  der 
abergläubigen  (citiert  viele  Schwarzkünstler),  allerlei  aberglauben, 
abergläubige  Weissagung.  [Bolte.] 

667.  A.  Birlinger,  Zu  Gothes  Faust.  Alemannia  11,  80 
bis  86. 

der  artikel  verdient  auch  hier  erwähnung,  da  er  mancherlei 
belege  zu  aberglauben,  hauptsächlich  aus  Volksbüchern  und  sonstigen 
drucken  des  17.  jhs.  enthält,  besonders  'zur  krystallseherei'  und  zu 
'incubus,  sucubus'. 

668.  F.  S.  Hartmann,  Über  schwarze  u.  weisse  kunst  in  den 
bezirken  Dachau  und  Brück.     Oberbayer,  archiv.  41. 

669.  A.  Czerny,  Segnung  des  johannisweins.  Germania 
28,  120  f. 

aus  einer  lat.  hs.  des  14.  jhs. 

670.  Th.  B  0  d  i  n  ,  Allerhand  weinorakel  und  johannissegen. 
Die  natur  VIII,  no.  51. 

671.  Eeinhold  Köhler,  Erbagast,  der  aller  diebe  meister  ist. 
Germania  28,  187. 

ein  diebessegen,  in  welchem  der  name  Erbagast  (oder  Elbegast) 
in  Oberpapst  entstellt  ist. 

672.  Widmann,  Segen.     Germania  28,  382  f. 
rechtfertigung   eines    augustinermönchs,    der   wegen    seiner  hei- 

lungen  durch  besprechung  angeklagt  war,  nach  einer  hs.  aus  dem 
anfange  des  15.  jhs. 

673.  Anton  Schönbach,  Segen.  Ztschr.  f.  d.  a.  27,  308—11. 
nachtrage    aus    einer   sonst  z.  tl.   schon  veröffentlichten  hs.  der 

Wiener  hofbibliothek  aus  dem  14.  jh.,  deutsch  und  lateinisch:  augen- 
segen,  blutsegen,  wurmsegen  etc.  und  recepte  mit  einigen  verweisen 
auf  verwantes. 

674.  E.  St(einmeyer),  Ein  diebessegen.  Ztschr.  f.  d.  a.  27, 
311  f. 

von  einer  band  des  14.  jhs.  in  ein  ms.  des  ]3.  eingetragen. 

675.  E.  Krause,  Abergläubische  kuren  und  sonstiger  aber- 
glaube  in  Berlin  und  nächster  Umgebung,  gesammelt  in  den  jähren 
1862—82.     Ztschr.  f.  ethnologie  XV,  2,  78—94. 

die  Sammlung  wird  eingeteilt  in:  A.  abergläubische  kuren  unter 
beihilfe  1.  der  menschen  oder  menschlicher  produkte;  2.  von  tieren, 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1883.)  • 


98  X-     Mythologie.     Volkskunde. 

ihrer  teile  oder  produkte;  3.  von  pflanzen;  4.  von  steinen  und  erden; 
5.  ohne  obifre  hilfsmittel.  —  B.  sonstiger  aberglaube:  1.  das  t'amilien- 
leben  betreffend :  gehurt,  kinderzcit,  hoclizeit,  tud;  2.  geschäftsieben 
betreftend:  im  allgenu'incn;  aberglaube  einzelner  berut'sklassen  (Jäger, 
fischer,  diebe);  3.  aberglauben  im  allgemeinen.  —  obwohl  das  material 
manches  interessante  bietet,  muss  doch  bemerkt  werden,  dass  sich 
die  meisten  der  angeführten  züge  keineswegs  auf  Berlin  und  um- 
gegend  beschränken,  sundern  in  verschiedenen  gegenden  Deutschlands, 
auch  anderer  länder,  mitunter  mit  kleinen  Varianten,  wiederiinden. 
verweise  hierauf  hätten  die  sammlung  wertvoller  gemacht, 

67G.  Knorrn,  Sammlung  abergläubischer  gebrauche.  Baltische 
Studien.    33,  113—147. 

eine  fleissige  Sammlung  von  281  stücken  aus  Pommern,  die  in: 

I.  aberglaube  bei  familienereignissen;  II.  aberglaube  an  besondern, 
tagen  oder  zu  bestimmten  Jahreszeiten :  III.  aberglaube  in  der  land- 
wirtschaft;  IV.  aberglaube  bei  krankheiten;  V.  verschiedenes; 
VI.  kräuteraberglaube  und  VII.  besprechungen  gruppiert  sind,  hin- 
weise auf  verwantes  wären  willkommen  gewesen. 

677.  Treichel,  Volksheilmittel  gegen  die  wasserscheu.  Mitt. 
der  Berliner  gesellsch.  f.  anthropol.     1882,  242 — 244. 

678.  R.  Sprenger,  Molt.  Jahrbuch  d.  Vereins  f.  niederdtsch. 
sprachf.  8,  32, 

zu  jahrb,  6,  89.  violt  ist  'melde'  eine  in  der  volksmedicin  be- 
kannte pflanze, 

679.  A,  Birlinger,  Aus  einem  recepthefte  17.  Jahrhunderts. 
Alemannia  11  r2),  99  f. 

reimsprüche  und  aberglauben. 

680.  A.  Birlinger,  Rindvieh-  und  rossezauber  II.  Alemannia 

II,  92—95. 

aberglauben  aus  einem  rossarzneibuch  von  1716.  fortsetzung  zu 
Alemannia  5,  57  —  61. 

681.  W.  Schwartz,  Per  zauber  des  'rückwärts'  singens  und 
spielens.     Ztschr.  f.  ethnologie.     15,  3,   113 — 122, 

geht  von  der  Zauberformel  sator-arepo  etc.  (vgl.  Jahresbericht 
1882,  no.  498)  aus  und  weist  an  einigen  stellen  aus  griech.  und  röm. 
dichtem,  wie  aus  deutschen  sagen  nach,  dass  um  einen  zauber  auf- 
zuheben, entweder  die  betreffenden  worte  rückwärts  zu  sprechen 
waren,  oder  dass  das  anfängliche,  sich  zum  geheul  steigernde  murmeln 
beim  Zauberspruche  zur  erreichung  der  entgegengesetzten  Wirkung 
allmählich  abnehmen  musste.  der  Ursprung  dieses  glaubens  wird  in 
nachahmung  von  naturerscheinungen  gesucht,  dazu  'Ein  nachtrag 
vom  totenfährmann  und  der  schatten  weit'  (s.  119  ff.). 

682.  Fr.  Teutsch  und  J.  Wolff,  Aberglauben.  Korrespon- 
denzbl.  d.  ver.  f.  Siebenbürg,  landesk.  6,   100  f. 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  99 

1,  feldzauber;  2.  mittel  gegen  milchzauber;  3.  gegen  den  alb; 
4.  Zauberer;  5.  hexensalbe,  (letzteres  aus  Blrlingers  artikel  Ale- 
mannia 10,  253,  s.  0.  617.) 

683.  Handelmann,  Symbolische  kröten  und  echiniten.  Mitt. 
der  Berliner  ges.  f.  anthropol.   1883,  346. 

684.  Handelmann,  Krütenaberglauben  und  krütenfibeln.  Mitt. 
d.  Berliner  gesellsch.  f.  anthrop.  1882,  22—26.  558. 

685.  E.Lemke,  Frosch-  u.  krütenaberglauben  in  Ostpreussen. 
Mitt.  der  Berliner  ges.  f.  anthropologie  1883,  346  f. 

686.  E.  Fried el.  Über  symbolische  kröten  und  verwantes. 
Verh.  der  Berliner  gesellsch.  f.  anthropol.  1883,  145 — 148. 

687.  K.  Andree,  Die  prähistorischen  steingeräte  im  Volks- 
glauben.    Mitt.  der  anthropol.  gesellsch.  in  Wien  12  (3). 

688.  W.  V.  S  c  h  u  1  e  n  b  u  r  g ,  Die  sage  von  der  kornmutter  und 
dem  satorspruch.  Mitt.  der  Berliner  gesellsch.  f.  anthropol.  1883, 
247  f. 

688a.  C.  M.  Blaas,  Zum  'dreikreuzmesser'.  Anz.  f.  künde  d. 
dtsch.  Vorzeit  1882,  240. 

688b.  Das  wunderblut  von  Wilsnack.     Europa  1883,   14. 

HcxtMI.  689.  A.  Rhamm,  Hexenglaube  und  hexenprocesse, 
vornäuilich  in  den  braunschweigischen  landen.  Wolfenbüttel,  Zwissler. 
1882.     104  s.     8.     1,50  m. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  500.  ang.  von  Elard  Hugo  Meyer, 
A.  f.  d.  a.  9,  208 — 11:  obwohl  diese  schrift  nichts  wesentlich  neues 
zur  kenntnis  des  hexenglaubens  hinzubringt,  so  ist  doch  das  darin 
verarbeitete  braunschweigische  aktenniaterial  von  um  so  grösserem 
werte,  als  das  bekannte  Soldan-Heppesche  werk  sich  meist  mit  mittel- 
und  süddeutschen  quellen  beschäftigt,  gegenüber  Soldan,  der  das 
hexentum  aus  fremdem  aberglauben  ableitet,  gibt  der  rec.  dem  verf. 
recht,  welcher  sich  an  Grimms  erklärung  anlehnt.  —  vgl.  Literatur- 
zeitung 1882  (45),  1614—15. 

690.  Fr.  Volk,  Hexen  in  der  landvogtei  Ortenau. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  503.  —  bespr.  Hist.  ztschr.  n.  f. 
9,   155. 

691.  Frdr.  Leitschuh,  Beiträge  zur  geschichte  des  hexen- 
wesens  in  Franken.     Bamberg,  Hübscher.     82  s.     8.     1,20  m. 

692.  Joh.  Strickler,  Geschichte  der  gemeinde  Horgen  nebst 
Hirzel  und  Oberrieden,  festgabe  zur  hundertjährigen  kirchweihfeier. 
Horgen  1882.  (Zürich,  i.  comm.  bei  Orell  Füssli  &  Co.  1883.) 
XII,  547  s.     8.     mit  tafeln.     7,50  m. 

das  buch,  welches  nach  der  besprechung  Elard  Hugo  Meyers, 
A.  f.  d.  a.  9,  400  —  402,  auf  den  ersten  100  selten  manches 
für   die    kulturgeschichte   des   mittelalters   wichtige  bringt,    sei  hier 

7* 


100  ^-     Mytholoj^ie.     Volkskunde. 

wegen   einiger   beitrüge   zum    hext-nglaulirii  und  alter  Volksfeste  er- 
wähnt. 

693.  Jnl.  Kotze,  Mühlbacher  hexenprocesse.  Progr.  des  evang. 
untergym.  zu  ]\Iühlbach  in  Siebenbürgen.     20  s.     4. 

694.  Paul  M.  Baum  garten,  Die  deutschen  hexenprocesse. 
Frankfurter  zeitgemässe  broschüren  lieft  5.  Frankfurt,  Fösser.  40  s. 
8.     0,ö()  m. 

695.  M.  K.  Bück,  Hexenprocesse  aus  Obersclnvaben,  auszüge. 
Alemannia  11,  108—135. 

die  processe,  deren  Protokolle  hier  excerpiert,  sind  in  den  Jahren 
1665  bis  1672  in  Königsegg  geführt,  besonderen  wert  verleihen  der 
arbeit  die  anmerkungen,  welche  die  einzelheiten  durch  vergleichung 
andrer  processe  erläutern. 

696.  Ludwig  Mej er.  Die  periode  der  hexenprocesse.  Hannover, 
Schmorl  und  v.  Seefeid.     1882.     III,  IdO  s.     8.     2  m. 

der  wesentliche  zweck  des  buches  ist,  eine  früher  einmal  vom 
verf.  ausgesprochene  Vermutung  über  die  entstehung  dieser  processe 
nachdrücklicher  zu  begründen:  dass  nämlich  die  als  hexen  verklagten 
nicht  immer  ganz  unschuldig  waren,  sondern  durch  ein  rauschmittel 
sich  in  einen  zustand  der  Verzückung  versetzten,  in  welchem  sie  die 
empfindung  des  üiegens  (zum  hexentanzplatze)  wirklich  hatten,  dieses 
mittel  soll  der  Stechapfel  gewesen  sein,  welcher  erst  im  15.  jh.  in 
Europa  durch  die  zigeuner  bekannt  wurde,  und  diese  zeit  sei  gerade 
diejenige,  in  welcher  die  hexenprocesse  ihren  anfang  nahmen.  — 
trotz  dieser  Übereinstimmung  und  mancher  anderer  darauf  hindeu- 
tenden tatsachen  wird  man  die  beweisführung  für  keine  vollständig 
gelungene  ansehen,  da  sich  keine  sicheren  anhaltspunkte  für  diese 
hypothese  in  den  zahlreichen  processakten  vorfinden. 

Volkslieder. 

697.  Ludwig  T  o  b  1  e  r ,  Schweizerische  Volkslieder,  mit  ein- 
leitung  und  anmerkungen  herausgegeben.  Frauenfeld,  Huber.  1882. 
CLI,  235  s.  8.  auch  u.  d.  t.  Bibliothek  älterer  Schriftwerke  der 
deutschen  Schweiz,    herausgeg.  von  J.  Bächtold  und  F.  Vetter.    4.  bd. 

das  auch  äusserlich  zierlich  ausgestattete  werk  unterscheidet  sich 
zu  seinem  vorteil  von  früheren  auf  einzelne  gebiete  bezüglichen  volks- 
liedersammlungen.  den  beiden  gefahren,  im  streben  nach  Vollständigkeit 
viele  längst  bekannte  texte  zu  wiederholen  oder  sich  mit  einer  blossen 
nachlese  zu  den  älteren  i)ublikationen  zu  begnügen,  ist  der  heraus- 
geber  glücklich  aus  dem  wege  gegangen,  er  gibt  in  einsichtiger  be- 
schränkung  aus  dem  reichen  gedruckten  und  ungedruckten  material, 
das  ihm  als  mitherausgeber  des  schweizerischen  Idiotikons  zur  Ver- 
fügung stand,  eine  auslese  des  poetisch  wertvollen,  da  das  histo- 
rische  Volkslied   in   der  Schweiz    mehr  als   irgendwo  bedeutung  ge- 


X.     Mythologie.     Volkskunde.  \()\ 

Wonnen  hat,  wird  es  in  einem  besonderen  teil  behandelt,  der  zweite 
umfasst  die  'allgemeinen  lieder',  die  wiederum  in  geistliche  und  welt- 
liche epik  und  Ij-rik  zerfallen,  ein  anhang  enthält  ausser  einigen 
nachtragen  zu  den  ersten  abteilungen  die  vierzeiligen  scherzhaften, 
oft  improvisierten  reime,  die  umfangreiche  einleitung  will  zwar  keine 
vollständige  geschichte  der  schweizerischen  volkspoesie  liefern,  ist 
aber  das  beste  und  inhaltreichste,  was  bisher  über  diese  geschrieben 
ist.  wir  erhalten  nicht  nur  bericht  über  die  quellen  und  die  grund- 
sätze  der  auswahl,  sondern  auch  eine  Sammlung  der  historischen 
Zeugnisse  aus  den  Chroniken  und  ein  vollständiges  Verzeichnis  der 
überhaupt  bekannten  texte  von  schweizerischen  Volksliedern,  ferner 
verdienen  hervorgehoben  zu  werden  die  bemerkungen  über  die  ver- 
schiedenen liederarten,  die  kreise,  in  denen  dieselben  sich  verbreiteten, 
über  den  einfluss  der  meistersängerischen  poesie  ausserhalb  der  Schweiz, 
die  stete  hinneigung  zur  gemeindeutschen  sprachform,  welche  eine 
vorsichtige  textbehandlung  zur  ptlicht  machte,  u.  a.  die  den  liedern 
selbst  beigegebenen  erläuterungen  beschränken  sich  auf  das  zum  Ver- 
ständnis notwendige;  auf  verwante  Versionen  könnte  in  ausgedehnterem 
masse  verwiesen  sein;  das  s.  CXLI  erwähnte  Luzerner  neujahrsspiel 
ist  doch  wohl  mit  Gödeke  ins  16.  statt  ins  15.  Jahrhundert  zu  setzen. 
zu  bedauern  bleibt,  dass  die  melodien  nicht  beigegeben  werden  konnten. 
—  lobend  angezeigt  von  M.  Heyne,  Literaturztg.  1883  (11),  372  f. 
H.  F[ischer]  Münch.  allgem.  zeitg.  1882,  beil.  353.  Revue  crit. 
1883,  no.  37.  [Bolte.] 

698.  A.  Birlinger,  W.  Crecelius,  L.  Erk,  Zu  des 
knaben  wunderhorn  neu  bearbeitet  von  A.  Birlinger  und  VV.  Cre- 
celius.    IX.     Alemannia  11  (1),   51 — 80. 

reiche  nachtrage,  zum  grossen  teil  aus  den  Sammlungen  Erks. 
besonders  lieferten  die  von  K.  Bouterwek  1831  für  E.  M.  Arndt 
aufgezeichneten  lieder  eine  reihe  von  interessanten  texten,  die  meist 
vollständig  mitgeteilt  werden,  ferner  sind  liederhandschriften  des 
18.  Jahrhunderts  benutzt,  auch  der  nachlass  A.  v.  Arnims  ergab 
wiederum  eine  nachlese,  s.  70 — 80  sind  zahlreiche  tanz-,  neck-  und 
kinderreime  gedruckt,  zu  der  s.  56  erwähnten  Strophe  ist  auf  R. 
Köhlers  aufsatz  'Und  wenn  der  himmel  war'  papier' in  B enf ey s 
Orient  und  Occident  2,  54(5,  zu  dem  lügenlied  s.  63  auf  Müller- 
Fraureuth,  Die  deutschen  lügendichtungcn,  1881  s.  89  zu  verweisen. 

699.  Arnim  und  Brentano,  Des  knaben  wunderhorn.  mit 
einleitungen  und  anmerkungen  von  R.  B  o  x  b  e  r  g  e  r.  2  bd.  Berlin, 
Hempel.     12.     3,60  m. 

700.  V.  Ditfurth,  Die  historisch-politischen  Volkslieder  des 
30jährigen  krieges  etc.     herausgeg.  von  Karl  Bartsch. 

s.  jahresber.  1881,  no.  507;  angez.  von  M.  K.,  Lit.  cbl.  1883, 
s.  80,  der  sowohl  Bartschs  textbehandlung  wie  dessen  nach- 
trage anerkennend  hervorhebt.     G.  Droysen,   Literaturblatt  1883 


102  -X-     Mythologie.    Volkskunde. 

(4),  sp.  147—50.  hat  dagefren  mancherlei  ausstellungon  zu  machen,  die 
lianptsächlich  dem  heiiiusgeber  zur  last  fallen :  die  auswahl  lässt 
an  Vollständigkeit  nnd  geschick  viel  zn  wünschen  übrig;  die  teil- 
weise modernisierung  der  Orthographie  ist  weder  wissenschaftlich, 
noch  populär;  die  anordnnng  ist  nicht  durchweg  zu  billigen;  die 
anmerkungen  erklären  manches  leicht  verständliche,  was  wirklich 
Schwierigkeiten  bereitet,  bleibt  unerwähnt  u.  s.  f.  —  vgl.  dazu 
'Berichtigung'  von  K.  Bartsch,  ebd.  (5),  s.  203  f.  —  ferner  rec. 
von  E.  Fischer,  Hist.  ztschr.  51  (n.  f.  15),  272  f. 

701.  A.  Lübben,  Beiträge  zur  kenntnis  älterer  deutscher 
Volkslieder.     Zs.  f.  d.  ph.   15,  48 — 65. 

'in  der  öffentlichen  landesbibliothek  zu  Oldenburg  befindet  sich 
ein  sammelband,  der  unter  andern  Schriftstücken  des  17.  jhs.  auch 
ein  liederquodlibet  auf  4  quartblättern  enthält,  unbekannt  ist  dies 
quodlibet  nicht;  es  findet  sich  auch  auf  der  landesbibliothek  zU  Kassel 
lind  ist  von  Ho  ff  mann  v,  Fall  er  sieben  im  Weimar'schen  Jahr- 
buch s.  12H  ff.  besprochen.'  das  Oldenburger  exemplar,  welches  die 
Jahreszahl  1610  zeigt,  ist  aber  nicht  ganz  dasst-lbe  mit  dem  ge- 
nannten :  es  ist  vollständiger,  hat  7  abteilungen,  Avährend  das  Kasseler 
nur  5  hat.  es  folgt  der  abdruck  mit  weglassung  der  'garstigen  säu- 
weisen', im  anhange  werden  noch  einige  liederanfänge  mitgeteilt 
aus  der  Schmähschrift  'verbessertes  und  ganz  neu  ergangenes  ernst- 
liches Mandat  .  .  .  Hermanni  Sartorii,  dess  uhralten  löblichen  Sclinei- 
derey-Ordens  etc.  durch  Stilvester  Bocksbeutel  —  wej'land  gedruckt 
zu  Diebingen  bei  Senbastian  Bögeleisen,  in  Verlegung  Sixti  Zicken, 
19  s.  in  4,  0.  j,'  und  ferner  aus  der  schrift  'Disputatio  inauguralis  .  .  . 
jus  potandi  adumbrans  etc.  benozythopoli  1616'  —  und  aus  'Opizii 
Jocoserii  Dissertatio  de  eo  quod  justum  est  circa  —  pulices.  Amstero- 
dami  1743'  und  endlich  noch  aus  einem  sammelbande  der  Olden- 
bnrger  bibliothek,  'ludicra'  betitelt,  [Wackernell.] 

702.  H.  F.  Wagner,  Die  volksdichtupg  in  Salzburg.  Salz- 
burg, Mayr.     1882.     29  s.     8.     0,40  m. 

703.  Alfred  Müller,  Volkslieder  a.  d.  Erzgebirge.  Annaberg, 
Graser.     XX,  225.     12. 

704.  Anton  August  Na  äff,  Das  deutsche  Volkslied  in  Böhmen, 
II — V.  Mitt.  d.  V.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen.  21,  81  bis 
93;  125-145;  239—252;  329—344. 

fortsetzung  der  Jahresbericht  1882,  no.  513  besprochenen  abhand- 
lung.  es  werden  proben  voh  'liebes -gesätzeln',  liebes-liedern  (11), 
scherz-,  schelm-  und  spottliedern  (III),  tanzliedern  (IV),  kinderliedern 
(wiegen-,  beschäftigungs- ,  spielliedern ,  aus-  und  abzählreimen)  — 
(V),  zumeist  in  dialektischer  form  mitgeteilt,  jedem  abschnitt  gehen 
betrachtungen  über  den  Ursprung  und  die  bedeutung  der  einzelnen 
arten  voran,  für  einzelne  stücke  wird  entlehnung  aus  deutschen 
Volksliedern  anderer  gegenden  vermutet,  doch  dürfte  sich  ein  solcher 


X.     Mythologie.    Volkskunde.  ][()3 

einfluss    auch  in   manchen  fällen  erweisen  lassen,    wo  N.    keine  der- 
artige andeutung  macht. 

705.  F.  Pfaff,  Lied  des  XVI.  Jahrhunderts.  Germania 
28,  421. 

eintrag  auf  einem  beigebundenen  blatte  in  einem  buche  der 
Freiburger  Universitätsbibliothek. 

706.  F.  Zimmer,  Zur  Charakteristik  des  deutschen  Volksliedes 
der  gegenwart.  Sammlung  von  vortragen  herausgegeben  v.  W. 
Frommel  und  F.  Pfaflf.  VII.  bd.  8  h.  Heidelberg,  Winter.  1882. 
30  s.     4.     0,60  m. 

707.  Tanhäuser  in  Rom.  mit  einem  anhang:  das  Volkslied 
von  dem  Tanhäuser.  5.  aull.  Leipzig,  Thiel.  1882.  XV,  142  s. 
12.     3,60  m. 

708.  Das  deutsche  lied  des  15.  und  16.  Jahrhunderts,  beilage 
zu:  Monatshefte  für  musikforschung. 

709.  F.  Geiges,  Veit  Webers  lied  auf  den  ersten  burgun- 
dischen  krieg.     Schau-in's-land.     1882.     1  lief. 

710.  Th.  V.  Liebenan,  Hotzheims  lied  auf  Constanz  (1528). 
Anzeiger  für  schweizer,  geschichte.     n.  f.   13,  4. 

711.  J.  Küsel,  Volkslieder  und  dramen  von  1870 — 71.  vier 
Vorträge.     Gumbinnen,  Sterzel.     1882.     8.     3  m. 

712.  R.  Hinterhuber,  Über  poesie  der  Alpenländer.  Ztschr. 
d.  dtsch.-österr.  Alpenvereins  1882,  s.  367 — 70.  (über  Schnada- 
hüpfel.) 

713.  L.v.  Hörmann,  Schnaderhüpfeln  aus  den  Alpen.  2.  verb. 
aufläge.     Innsbruck,  Wagner.     1882.    "XXVII,  376  s.    16.    2,80  m. 

714.  A.  Birlinger,  Findlinge.     Alemannia  U  (1.  2),  95—99. 
3.    zum    Prinz -Eugeniusliede.      7.   Weidmannssprache.      12.   ein 

Sprichwort. 

715.  Marie  v.  Reichenbach,  Bleameln.  Deutsche  Volkslieder 
aus  Kärnten,  mit  9  Illustrationen  nacli  aquarellen.  Leipzig,  Arnoldi. 
1882.     4.     30  m. 

716.  Kärntnerlieder,  eine  auswahl  der  schönsten  lieder  dieses 
landes.     Klagenfurt,  Leon.     1882.     2  m. 

717.  Georgen's  mutter-büchlein.  volkstümliche  ammen-  und 
kinderreime ,  liedchen,  spiele,  märchen  und  geschichtchen.  Leipzig, 
Spamer.     1882.     8.     4  m. 

718.  E.  Stolte,  Metrische  Studien  über  das  deutsche  Volkslied, 
progr.  des  realgymnasiums  zu  Crefeld.     [prog.  no.  430.]     58  s.     4. 

zur  Untersuchung  gelangen  nicht  blos  Volkslieder  im  eigent- 
lichen sinne,,  sondern  auch  bekannte  kunstdichtungen  (geistliche  lie- 
der und  dichtungen  v.  Arndt,  Schiller,  Göthe  u.  a),  die  in  form 
und  Inhalt  den  volkston  nachahmen,     der  verf.  stellt  die  zum  singen, 


104  ^-     Mythologie.     Volkskunde. 

sei  es  nacli  bekannter,  sei  es  nach  eigener  melodie  gedichteten  lie- 
der  den  dichtungen  gegenüber,  die  zum  diklaniieren  bestimmt  waren, 
nnd  nimmt  bei  ersteren  nicht  die  versteilung  in  t'iisse  sondern  in 
miisikalisclit'  takte  vor.  so  gruppiert  er  denn  eine  giüssere  auzahl 
dahin  gehöriger  lieder,  je  nachdem  ihr  rhytlimus  im  -/i,  */^,  ^/g  oder 
2/4  takt  vun  ihrem  dichter  aufgefasst  zu  sein  scheint, 
s.  auch  in  abt.  XVII  niederdeutsche  Volkslieder. 


719.  F.  J.  Child,  The  English  and  Scottish  Populär  Ballads. 
Part  I.  Boston,  Honghton,  Mift'lin  and  Company;  New  York,  71 
East  Seventeenth  Street;  The  Riverside  Press,  Cambridge;  London. 
Henry  Stevens.     VI,  2.56  s.     4. 

von  Felix  Liebrecht,  Literaturblatt  1883  (4),  1.51— .53  be- 
sprochen, indem  der  rec.  sich  genaueres  eingehen  auf  diese  treff- 
liche ausgäbe  vorbeliält.  erwähnt  er  hier  nur  einrichtung  und  äussere 
einzelheiten.  —  eine  ausführliche  inlialtsangabe  macht  M.  Traut- 
mann, Anglia  VI  (2),  66 — 73,  nachdem  er  vorher  die  bedeutung 
dieser  Veröffentlichung,  welche  die  erste  ist,  die  sich  an  eine  Samm- 
lung des  ganzen  wagt,  hervorgehoben,  der  grundsatz  des  hrsg.,  sich 
streng  an  die  Überlieferung  zu  halten,  wird  völlig  gebilligt,  von 
besonderm  wert  ist  die  vergleicliung  mit  bailaden  u.  s.  f.  anderer 
Völker. 

720.  The  Boxburghe  Ballads.  Edited,  with  Special  In- 
troductions  and  Notes,  by  J.  W.  Ebsworth.  With  his  Copies  of 
all  the  Original  Wood-cuts.  vol.  IV,  1.  Hertford,  Austin.  1881. 
XVI,  335  s.     8. 

nach  R.  C.  Browne's  rec.  in  der  Academy  no.  54(i,  s.  289  f., 
enthält  das  buch,  abgesehen  von  den  oft  zu  subjektiven  und  par- 
teiischen urteilen  des  herausgebers  in  der  einleitung  und  den  noten, 
viel  interessantes,  die  zeit,  in  welcher  die  bailaden  abgefasst  sind, 
ist  die  regierung  Karls  II;  sie  sind  zum  grossen  teil  antipa- 
pistiscb.  —  der  rec.  des  AthenaeuniB,  no.  2874,  s.  696,  urteilt  da- 
gegen durchweg  günstiger  und  beglückwünscht  die  gesellschaft,  einen 
so  tüchtigen  herausgeber  gefunden  zu  haben.  —  ein  längerer  artikel 
mit  reproduction  einiger  illusti'ationen  im  Antiquary  VII,  21 — 24, 
unter  dem  titel  'Bailad  Lore'. 

721.  Danmarks  Folkeviser  i  Udvalg  ved  Svend  Grundtvig. 
Kbh.  Philipsen.     compl.     503  s.     8.     6  kr. 

die  Sammlung  bietet  85  alte  lieder  aus  Grundtvigs  Daumarks 
gamle  Folkeviser  und  zwar  1.  K.empeviser,  2.  Trylleviser,  3.  Legen- 
deviser,  4.  Historiske  viser.  dazu  einleitungen  und  ein  altdänisches 
glossar.     vergl.  F.  Lieb  recht,  Literaturblatt  1883  (4),   l")!). 

722.  Sveriges  skönaste  folkvisor  utgifna  af  E.  v.  Qvanten. 
Stockholm,  Seligmann.     1882.     XXX,  287  s.     12.     2,75  kr. 

ang.  Ny  sv.  Tidskr.   1883.     s.   167  —  174. 


X.    Mythologie.    Volkskunde.  105 

72.3.  Folkvisor,  samlade  af  G.  Ericsson.  Bidrag  tili  Söder- 
manlands  äldre  kulturhistoria  III,  34 — 48. 

724.  Steingrimur  Thorsteinsson,  LjüflingsmÄl  edha  Ijüflings 
diktur.  Acta  Comparat.  liter.  univers.  1882  (1),  12 — 14.  (islän- 
disches Wiegenlied  mit  deutscher  Übersetzung,    s.  Germ.  28,  s.  458.) 

725.  Eva  Vigström,  Folkvisor  frän  Skäne.  Ur  nordiska 
folkens  lif.  I,  117  —  141. 

mit  anmerkungen  von  Sv.  Grundtvig,  s.   142 — 160. 

Inschriften.     Sprüche. 

726.  Kurt  Mündel,  Elsässische  hausinschriften.  Alemannia 
11  (1),  39-44. 

fortsetzung  der  interessanten  Sammlungen  des  herausgebers. 
25  nuramern. 

727.  Kurt  Mündel,  Haussprüche  und  Inschriften  im  Elsass. 
Separatabdruck  aus  den  mitteilungen  des  Vogesenklubs.  Strassburg, 
C.  F.  Schmidt.     76  s.     8. 

Zusammenstellung  der  vom  verf.  zum  teil  in  der  Alemannia  (s.  o.) 
mitgeteilten,  zum  teil  von  andern  autoren  veröffentlichten  Inschriften 
auf  gebäuden,  in  wirtsstuben,  auf  geraten,  auf  ofenplatten,  aufgräbern 
lind  auf  glocken.  diese  Sammlung  bietet  in  mehrfacher  hinsieht  in- 
teresse:  sie  führt  uns  vom  13.  jh.  an  durch  die  geschichte  des  landes, 
zeigt  uns,  dass  bis  auf  unsere  tage  die  Inschriften,  mit  wenigen  aus- 
nahmen, deutsch  geblieben  sind,  und  gibt  uns  manch  hübsche  probe 
kerniger  und  humorvoller  volkspoesie.  vgl.  haussprüche  und  In- 
schriften im  Elsass.     Europa  1883,  27. 

728.  H.  Deiter,  Rj^msproeke  to  vermaninge  der  richteren. 
Jahrbuch  d.  Vereins  f.  niederdtsch.  spracht.  8,  97. 

Sprüche  aus  einer  Auricher  hs.  des  16.  jhs. 

729.  Zechlin,  Inschriften  an  kirchengerät  aus  Schivelbein 
und  Umgegend.     Baltische  Studien  33,  230—271. 

von  den  glocken,  deren  Inschriften  mitgeteilt  w'erden,  stammt 
die  älteste  aus  d.  j.  1472,  die  übrigen,  in  fast  gleicher  zahl,  aus 
dem  16.,  17.,  18.  und  19.  jh.,  die  sonstigen  kirchlichen  gerate  ge- 
hören dem  17.  und  18.  jh.  an.  —  zu  bemerken  ist,  dass  bis  gegen 
das  ende  des  17.  jhs.  deutsche  Inschriften  auf  den  glocken  vorwiegen, 
worauf  bis  ende  d.  18.  jhs.  etwa  das  lateinische  mehr  in  gebrauch  kommt. 

730.  Gustav  C.  Laube,  Proben  alter  hausinschriften  aus  dem 
Erzgebirge.  Mitt.  d.  Vereins  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  21, 
277  f. 

731.  J.Halt  rieh,  Inschrift  am  Bogeschdorfer  kirchengestühl. 
Korrespondenzbl.  d.  ver.  f.  Siebenbürg,  landeskunde  6,  45. 

732.  Hohenbühel-Heufler,  Alte  priameln  in  Mils.  Ger- 
mania 28,  417—20. 


106  ^-    Mythologie.    Volkgkundo. 

abgedruckt  aus  dem  Tinder  boten  (3G,  82).  —  in  einem  maier- 
liüf  bei  ]\lils  (Tirol)  sind  kürzlich  wandinscliriften  aus  dem  IG.  jh. 
entdeckt  worden,  die,  soweit  t-ntziftert,  hier  mit  literarischen  nach- 
Aveisen  und  Übersetzungen  veröftentlicht  werden,  leider  ist  die  wand 
neuerdings  wieder  übertüncht  worden. 

733.  Elard  Hugo  Meyer,  Die  sprüche  des  Bremischen  rats- 
stuhls.     Ztschr.  f.  d.  a.  27,  33—49. 

besprochen  nach  der  ungedruckten  chronik  Renners  aus  dem 
16.  Jh.,  da  der  grösste  teil  des  dem  anfang  des  !.">.  jhs.  angehörigen 
ratsstuhls  zerstört  ist.  die  sprüche  sind  zum  teil  der  bibel,  Freidank 
und  Cato's  distichen  entnommen,  die  bildlichen  darstellungen  der 
Propheten,  philosophen,  dichter  u.  s.  w.,  bei  denen  sich  biblische  mit 
antiken  personen  mischen,  sind  für  die  kunstgeschichte  bemerkenswert. 

734.  Herm.  V.  E  elking,  Alte  geschützinschriften  in  der  Stadt 
Bremen.     Anzeiger  f.  d.  künde  d.  dtsch.  vorzeit  30,  H. 

735.  Wiedmann,  Eine  Mainzer  hausinschrift.  Ztschr.  d.  v. 
zur  erforsch,  d.  rhein.  gesch.  u.  altert,  in  Mainz  3  (3). 

73(i.    A.  Birlinger,  Alte  Strassburger  inschrift.    Alemannia 

11,    2<»t3. 

quellennachweis  zu  einem  spruch  aus  'Des  knaben  wunderhorn' 
1,  444. 

737.  J.  Dielitz,  Die  wähl-  und  denksprüche,  feldgeschreie, 
losungen,  schlacht-  und  volksrufe,  besonders  des  mittelalters  u.  der 
neuzeit  etc.     Görlitz,  Starke.     Ifg.  2-5  (s.  49— 240).     ä  2,40  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  518. 

738.  Trinksprüche,  eine  auslese  der  schönsten  alten  und  neuen 
Sprüche  in  Wirtshäusern,  trinkstuben  und  an  trinkgerät.  Altenburg, 
"Wermann.     48  s.     8.     O.H»)  m. 


Volksbücher. 


739.  A.  Birlinger,  Zu  den  Volksbüchern.  Alemannia  11, 
86—91. 

Zeugnisse  für  den  treuen  Eckert,  die  Schildbüi'ger,  den  pfaffen 
von  Kaienberg,  Euk-uspiegcl,- Faust. 

740.  Les  aventures  de  Til  Ulespiegle.  Premiere  traduction 
complete  faite  sur  l'original  allemand  de  1519,  precedee  d'une  notice 
et  suivie  de  notes  par  P.  Jan  n  et.  Paris,  Marpon  &  Flammarion. 
1882.     XVI,  212  s.     16.     1  fr. 

741.  Das  Volksbuch  von  Till  E  u  1  e  n  s  p  i  e  g  e  1.  nach  der  ältesten 
ausgäbe  von  1519  erneuert,  mit  einleitung  und  anmerkungen  versehen 
von  Karl  Pannier.  Leipzig,  Eeclam.  T'niversalbibl.  no,  1687.  1688. 
196  B.     16.     0,40  m. 


X.    Mythologie.     Volkskunde.  207 

da  seit  Lappenbergs  ausgäbe  ein  ältrer  druck  von  1515  bekannt 
geworden  ist,  enthält  der  titel  eine  ungenauigkeit. 

742.  Emil  Engelmann,  Die  neuen  deutschen  Volksbücher, 
die  schönsten  mären  und  lieldensagen  der  vorzeit.  getreu  nach  den 
quellen  geschildert,    mit  12  111.   Stuttgart,  Neft'.   1884.  VIII,  366.  5  m. 

rec.  Literaturblatt  (40)  163  f.     (F.  Zimmermann.) 

743.  K.  W.  0  ster  wald.  Alte  deutsche  Volksbücher  in  neuer 
Bearbeitung.  6.  bd.  Oberon.  die  geduldige  Helena,  kaiser  Octa- 
vianus.     Halle  1882.     295  s.     8.     2,70  m. 

744.  Guido  Gör  res.  Der  hürnen  Siegfried  und  sein  kämpf  mit 
dem  drachen.  eine  altdeutsche  sage,  nebst  einem  anhaiig  über  den 
geist  des  german.  heidentums  und  die  bedeutung  seiner  heldensage 
f.  d.  geschiclite.  mit  19  Vollbildern,  gez.  v.  Wilh.  v.  Kaulbach,  neue 
aufl.     Regensburg,  Manz.     188  s.     8.     4,50  m. 


V  0 1  k  s  w  i  t  z. 

745.  C.  M.  Blaas,  Die  herkunft  der  bündnerisch-romanischen 
spräche.     Anz.  f.  k.  d.  d.  vorzeit  30  (8). 

746.  Emil  C.  Conrad,  Humor  im  siebenbürgisch- sächsischen 
volksliede.     Die  Heimat,  8.  jhrg.  8  u.  9. 

747.  H.  Handelmann,  Zum  volkshumor.  Mitt.  d.  ver.  für 
hamburg.  gesch.  4  (1882),  142-47. 

sprüchwörtliches  von  Hamburg,  Bremen  etc.  schifferreime,  spräche 
und  redensarten. 

748.  Der  mond  im  deutschen  volkshumor.     Europa  1883,  2. 

749.  A.  Birlinger,   Tierstimmen.     Alemannia  11  (1),  44  f. 
nachtrage  zu  Wackernagels  Voces  variae  animantium,  aus  drucken 

des  17.  und   18.  Jahrhunderts  gesammelt. 

Spiele.  750.  Treichel,  Westpreussische  spiele.  Verhdlg.  d. 
Berliner  gesellschaft  f.  anthr.,  ethn.  u.  urgesch.   1883,  77. 

1.  Schimmel,  fastnachtshengst  und  gwizdi  in  Westpreussen  (nebst 
ihren  begleitern).  sie  treten  am  weihnachts-,  Sylvester-  oder  fast- 
nachtsabend  auf.  2.  das  Stepkespiel;  ein  kartenspiel,  dessen  pointe 
schlage    mit  dem  'plumpsack'  ist.      auch  im  anluiltisclien  vorhanden. 

751.  Heinrich  Carstens,  Kinderspiele  aus  Schleswig-Holstein. 
Jahrbuch  d.  Vereins  f.  niederdtsch.  sprachf.  8,  98 — 105. 

752.  Ph.  Wegener,  Spiele  aus  dem  Magdeburger  lande,  mit 
beitragen  aus  andern  gegenden  Deutschlands.  Geschichtsbl.  d.  v.  f. 
gesch.  V.  Magdeburg  18  (1.  2). 

753.  Games  and  Songs  of  American  Children.  Collected  and 
Compared  by  Newell.     New  York.     8.     7  sh.  6  d. 

754.  Handelmann,  Volksspiele.  Mitt.  der  Berliner  ges.  f. 
anthropol.  1883  (5),  292—294.  J.  Koch. 


108  XI.    Gotisch. 

XI.   Gotisch. 

755.  Scott ,  y  initial  en  gothiiiue  et  en  anfrlo-saxon.  Trans- 
actions  of  the  American  Philological  Association   1882. 

756.  Leo  Meyer,  Über  gotische  lehnwörter  im  estnischen. 
Sitzungsber.  d.  gel.  estn.  gesellsch.  zu  Dorpat  1883. 

757.  A.  Bezzenberger,  Got.  arviaio.  Bezzenbergers  beitr. 
YII,  210. 

758.  W.Braune,  Gotische  grammatik  mit  einigen  lesestücken 
und  Wörterverzeichnis,  (sammlung  kurzer  gramraatiken  germanischer 
dialekte  I.)  2.  aufläge.  Halle,  Niemeyer.  1882.  VIII,  130  s.  8. 
2,40  m. 

über  die  erste  aufläge  vgl.  Jahresbericht  1880,  no.  667.  1881, 
no.  580.  —  die  2.  aufl.  ang.  Literaturzeitung  1883  (6),  190  —  191 
von  R  0  e  d  i  g  e  r. 

759.  The  Gospel  of  Saint  Mark  in  Gothic  according  to  the 
Translation  Made  by  Wulfila.  in  the  Fourth  Century.  Edited  with  a 
Grammatical  Introduction  and  Glossarial  Index  by  W.  W.  Skeat. 
Oxford,  Clarendon  Press  1882.     LXXV,  103  s.     8.     4  sh. 

das  buch  dient  zur  einfuhrung  englischer  Studenten  in  das  Stu- 
dium des  gotischen;  die  einleitung  bringt  eine  skizze  der  geschichte 
der  Goten  und  das  leben  des  Ultilas,  eine  abhandlung  über  die  go- 
tischen buchstaben  und  deren  laute,  sowie  einen  grammatischen  ab- 
schnitt, dem  texte  des  Marcusevangeliums  ist  ein  glossar  beigegeben. 
—  George  R.  Merry,  Academ}'  no.  565,  s.  153  f.,  hebt  die  Wich- 
tigkeit des  Studiums  der  got.  spräche  für  die  englische  philologie 
hervor  und  weist  einige  Übereinstimmungen  derselben  mit  der  eng- 
lischen und  dem  Lowland  Scotch  nach,  abgesehen  von  einigen  aus- 
steUungen  empfiehlt  er  das  buch  angelegentlich,  vgl.  dazu  eine  be- 
merkung  Skeats  ebenda  no.  567,  s.  189. —  eine  notiz  im  Literaturblatt 
1883  (1),  33  bemerkt,  dass  das  buch  auch  für  deutsche  forscher 
wichtig  ist. 

760.  C.  Marold,  Kritische  Untersuchungen  über  den  einfluss 
des  lateinischen  auf  die  gotische  bibelübersetzung.  Germania  28, 
50—85. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  525. 

761.  G.Kaufmann,  Kritische  Untersuchung  der  quellen  zur 
geschichte  Tlfilas.     Ztschr.  f.  d.  a.  27,  193—261. 

die  abhandlung,  welche  neue  quellen  nicht  beibringt,  behandelt 
zunächst  in  sehr  ausführlicher  weise  die  oft  besprocheneu  nachrichten 
bei  Auxentius,  Philostorgius,  Socrates  Sozomenus  Theodoretus,  Acta 
S.  Nicetae,  Jordanes,  Isidor:  als  lebensjahre  des  U.  werden  311 — 381 
angenommen  (mit  Bessel,  Über  das  leben  des  Ulfilas  1860);  an  der 
kappadokischen  abkunft  wird  s.  215  f.  festgehalten  (gegen  Bessel 
s.  HO  f.);    die   Acta  S.  Nicetae   sind  für  ü's.  geschichte  ohne  wert 


XII.     Skandinavische  sprachen.  |Q9 

(s.  237);  der  name  des  bischofs  war  Ulfila  (s.  244),  die  nebenform 
mit  V  jedoch  auch  bei  den  Güten  in  gebrauch.  —  s.  246 — 257  schildert 
die  Verhältnisse  unter  denen  U.  bei  den  Goten  wirkte,  ihre  poli- 
tischen und  socialen  Verhältnisse;  s.  257 — 261  das  Christentum  unter 
den  Goten,  den  Donauübergang,  ihre  bekehrung.  hier  wird  festge- 
stellt, dass  die  bekehrung  der  Goten  zum  Christentum  (Arianismus) 
auf  des  U.  einfluss  zurückzuführen  ist  und  dass  sie  vor  dem  Donau- 
übergang schon  Christen  waren. 


762.  C.  Müller,  Ein  altgermanisches  weihnachtsspiel,  genannt 
das  gotische.     Z.  f.  d.  phil.  14,  442—460. 

über  das  bei  Massmann,  Got.  min.,  Z.  f.  d.  a.  1,  294,  abge- 
druckte stück  einer  Leipziger  pergamenths.  des  10.  jhs.  wird  zu- 
nächst festgestellt,  dass  dasselbe  allerdings  auf  germanische  spiele 
zurückführt;  die  bisweilen  für  deutsch  gehaltenen  gesänge  sind  aber 
lateinisch,  drei  germanische  götternamen  glaubt  vf.  jedoch  darin 
bemerkt  zu  haben:    7///,  Nana,  Ibcr. 

Emil  Henrici. 

XII.    Skandinavische  sprachen. 

763.  Arkiv  for  nordisk  Filologi  udgivet  under  Medvirkning  af 
Sophus  Bugge,  Nie.  Linder,  Adolf  Noreen,  Lud.  F.  A.  "NVimmer, 
Theodor  Wisen,  veö  Gustav  Storm.    I. 

bis  zum  Oktober  1883  erschienen  drei  hefte,  s.  1 — 304.  die  von 
uns  bereits  Jahresbericht  1882,  no.  526  begrüsste  Zeitschrift  wird 
durchaus  anerkennend  beurteilt  Nord-Tidskrift  f.  Vetenskap  etc.  1883, 
2  (Leffler),  Literaturblatt  1883  (11),  409—412  (Maurer),  Lit. 
cbl.  1882(43),  1457.  Literaturzeitung  1883(13),  448  (Hoffory). 
Academy  no.  545,  s.  284.  Ztsclir.  f.  d.  phil.  15,  126  (Mogk).  wir 
bezeichnen  die  ztschr.  durch  'Arkiv'. 

764.  Arbok  hins  islenzka  fornleifafelags  1882.  Reykjavik, 
1882.     III,  107  s.     1  taf.     8. 

enthält  meist  beitrage  von  Sigurö  Vigfvisson  und  berichtet  über 
ausgrabungen  am  Breie*afjort)r  u.  a.  vgl.  Lit.  cbl.  1883,  1011.  — 
vgl.  no.  254. 

765.  P.  E.  Kr.  Kälund,  Bidrag  til  en  historisk-topografisk 
Beskrivelse  af  Island.  II.  2. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  528.  Inhaltsangabe  und  Würdigung 
der  arbeit  Literaturblatt  1883  (1),   1—5  (K.  Maurer). 

766.  Forhandlinger  paa  det  andet  Filologmode  i  Kristiania 
10 — 13  aug.  1881  udg.  af  Gust.  Storm.  Kristiania,  Cappelen.  255  s. 

enthält:    Lundell,  Om  Dialektstudier. 

Es.  Tegner,  Om  elliptiska  Ord. 

A.  Keck,  Om  Vocalitiationen  i  fornsvenskan. 

Linder,  Om  Slutartikeln  i  sv.  Sprdket. 


110  ^II-     Skaudinaviticlie  sprachen. 

S.  Grnmltvig,  Oni  fa^rnisk  Sprog  og  Literatur. 

Kr.   Kiilunil,  <  )m  islandske  Kunestenc. 

M.  Lundgreu,  Oiii  liklider  inollau  tornnordiska  Peisouuamn  och 

nordiska  Skaldeoinskrifninger. 
S.  Bugge,  Olli  iiogle  iiordiske  Myther. 

W  0  r  t  f  0  r  s  c  h  u  n  g. 

7ü7.  .T.  Fritzner,  Ordboi^  over  det  gamle  norske  Sprog. 
Omarbeited,  foroget  og  forbedret  Udgave.  Kristiania,  Den  norske 
Forlagsforening.  Iste  Hefte:  A  —  augnaskot  s.  1 — 96;  2det  Hefte: 
augnastcin-brohurJicfiid  s.  97  — 192.     8.  pro  heft  1  kr.  50  «»re. 

das  geschätzte  werk  war  seit  längerer  zeit  vergriffen  und  er- 
scheint hier  endlich  in  fast  neuer  gestalt.  der  umfang  wird  viel 
bedeutender  werden  als  der  der  ausgäbe  von  1867 :  augnaskot  steht 
in  dieser  auf  s.  33,  die  composita  mit  bröhtir  auf  s.  73!  nach  dem 
prospect  soll  das  ganze  c,  100  bogen  umfassen,  gegen  55  der  früheren 
ausgäbe.  Rettelser  og  Tillyeg  derselben  sind  in  den  text  verarbeitet, 
neu  erschlossene  quellen,  bessere  ausgaben  der  denkmäler,  lexicalische 
arbeiten  auf  nachbargebieten  haben  die  zahl  der  artikel  beträchtlich 
vermehrt  (dem  ersten  hundert  der  früheren  ausgäbe  entsprechen 
168  der  jetzigen),  besonders  aber  den  umfang  derselben  vielfach  ver- 
grössert.  so  die  praepositionen  ä,  af,  at;  die  substantiva  älmh,  afrdd, 
akr ,  alfr,  borh  ^  die  adjectiva  allr ,  annarr  (s.  57 — 60),  die  ad- 
verbien  ähr,  afleihis,  aptr,  die  verba  aka,  ala,  bcra  (s.  125 — 130)  u.  a, 

768.  Jon  porkelsson,  Supplement  til  islandske  Ordboger. 
Anden  Sämling,  s.  209—368.  8.  (Jinc^iliga  —  öhvcrfrädliga) 
Reykjavik,  1882. 

ein  glossar  zur  prosa-edda.     s.  no.  840. 

769.  0.  Kaikar,  Ordbog  til  det  seldredanske  Sprog  (1300— 1700). 
Kjobenhavn,  Klein.  Fjerde  Haefte.  s.  289—416  (Brydegard  — 
dccvelskab).     8.     4  kr. 

über  ein  anderes  altdän.  glossar  s.  no.  721. 

770.  Sundby  og  Barüel,  Dansk-norsk-fransk  Ordbog.  s. 
177—256.     Kjobenhavn,  Gyldendal. 

771.  V.  Saby,  Hustru.     Arkiv  I,  2(»0— 205. 

772.  A.  Noreen,  Om  ordet  hustru.     ebenda  295—298. 

die  von  Noreen,  Nord-Tidskr.  f.  Filologie  IV,  35  und  von 
Hoffe ry  (s.  no.  775)  acceptierte  erklärung  von  hustru  wird  von 
Säby  angegriffen,  von  Noreen  aufrecht  erlialten  und  mit  ausführ- 
licheren argumenten  gestützt. 

773.  Fritzner,  \ing  ehr  pjö^armdl  (yiic^z.\y^\^\\\\^.  Arkiv 
I,  22-32. 

dieselbe  Verbindung  findet  sich  auch  in  urkumlen  des  Diplom, 
norv.  aus  dem  15.  jh.  pjoharnidl  ist  gleichbedeutend  mit  Yjahstc-f/M, 
das  gleichfalls  neben  />iug  erscheint.  ;nd/  entspricht  dem  deutschen 
via/sUit  (an.  )iid/sta\^r) ,  ist  also  dasselbe  wie  \^ing  oder  stefna. 
der  formelhafte  ausdruck  mag  in  Norwegen,   nicht  indessen  auf  Is- 


XII.     Skandinavische  sprachen,  \\\ 

lantl  gangbar  gewesen  sein,  so  dass  ihn  der  Schreiber  der  Hävamäl 
114  stehenden  lebensregel  nicht  verstand  und  in  ^jöhans  vidi  ver- 
darb. —  Hiberzeugend.'  K.  Maurer,  Literaturblatt  1883  (11)  411. 
s.  a.  Zs.  f.  d.  phil.  15,  127. 

774.  S.  Bugge,  Tilheg  om  det  oldnorske  Ord  hroashavlr. 
Arkiv  I,  20—21. 

schliesst  sich  an  den  aufsatz  Rosomonorum  gens  und  behandelt 
die  ausdrücke  Kosszval,    JVa/ross  etc.   in   mehreren   germ.  sprachen. 

775.  Jul.  Hoffory,  Astrihr  og  de  to  nordiske  r-lyd,  Arkiv 
I,  38—41. 

als  ersten  bestandteil  des  frauennamens  Astribr  betrachtet  Bugge 
dss,  wofür  er  im  inschriftlicl^en  Asriäi  eine  stütze  findet,  als  ur- 
sprüngliche form  des  worts  Asri{)r.  Gislason  nimmt  dagegen  Zu- 
sammensetzung mit  äst  an  und  schliesst  ,auf  Ursprung  aus  Astfrihr. 
nach  Hoffory  ist  das  ursprüngliche  As  fr  ihr:  wie  in  Jiiisfrh  fiel 
zunächst  y  aus,  es  entstand  die  zwischenforra,  welche  die  Inschrift 
repräsentiert,  zwischen  s  und  r  trat  (=  Iiüstrii)  ein  /.  volksetymo- 
logisch mag  der  name  mit  äst  verbunden  sein  wie  läistrü  mit  trür. 
aus  der  auch  hier  bestätigten  möglichkeit  des  eintritts  von  /  zwischen 
s  und  ursprünglichem,  nicht  aus  z  entstandenem  r  wird  gegen  Bugge 
und  AVimmer  geschlossen,  dass  letzteres  im  altn.  dentalen  Charakter 
noch  bewahrt  hat. 

776.  Gr.  Stephens  Him-]ngi,  Him-paki,  Him-jnki.  What  is 
the  meaning  of  this  runic  word?  Blandinger  til  Oplysning  om  dansk 
Sprog  i  «Idre  og  nyere  Tid  etc.     Kbhvn.,  Reitzel.     s.   120. 

777.  A.  Schager ström,  Om  uppkomsten  af  nysv.  öde,  n. 
fatum.    Arkiv  I,  33—37. 

ist  neutrum  des  adj.  öhJiin,  isl.  anhin,  bestimmt. 

778.  A.  Kock,  Ordförklaringar.     Arkiv  I,  209  —  217. 
behandelt  sokn  ok  ostbytta,  forcemna,  Götcs  och  Vcndes  koming. 

779.  L.  Fr.  Leffler,  Undersökning  om  de  germanske  i  syu- 
nerhet   nordiska  Formerna   af  Adjektivet  h'og.     Arkiv  I,  266  —  287. 

780.  J.  Flodstrröm,  Harledningen  af  pronomen /^c^w/.  Nord. 
Tidskr.  f.  Filol.     VI,  58—59. 

es  wird  vermutet,  dass  Jiann  nebenform  zum  bestimmten  artikel 
enn  {hin  Jiimi)  ist  und  beide  worte  auf  got.  jains  zurückgehen,  der 
diphthong  ai  verkürzte  sich  einmal  zu  l%  das  andere  mal  zu  a.  eine 
analogie  dazu  bilden  nakvarr  und  iwkverr,  deren  gemeinsame  grund- 
form  VC  va2t  \ck^  Jivcrr  lautet,  so  erhalten  auch  die  formen  Iicnni 
Jicnnar  J um  s  ha  na  erklärung;  der  vokal  im  nom.  fem.  //('//,  /'/i'/;  ent- 
stand durch  ?/-umlaut.  der  anlaut  soll  von  dem  pronominalstamm  lii 
entnommen  sein,  als  neutralform  desselben  pronomens  gilt  dem  verf.  die 
konjunction  at.  alles  dies  wird  indessen  mit  grosser  reserve  aufgestellt. 

781.  0.  Rost,  Noget  om  norske  Folkenavne  med  sterligt  Hensya 
til  Navneskikken  i  Tonsset  og  omliggende  Bygder.  Hamar,  Mag- 
nussen.   40  s.     8.     35  ö. 


112  Wl.     Skandinavische  sprachen. 

782.  0.  Nielsen,  Gamle  danske  Navne.  Blandinger  til 
Oplysninf!:  om  dansk  Sprog  i  ;eldre  og  iiyere  Tid  etc.  Kblivii,  Eeitzel. 
s.   122-131. 

7b3.  J.  Nordländer,  Om  iv'/ ock  .y<7  i  nurrländska  Ortuamn, 
jämte  et  Tilldg  innehallande  Sagan  om  Gunhild  Snälla.  Nyare  Bi- 
drag  til  Känncdom  om  de  sv.  Landsmälen  1882  A.    29  s. 

784.  Lindal,  Upplands  Ortnanin.  L'pplauds  Fornminnesfüre- 
nings  Tidskrift.     XI. 

785.  F.  Didricli  sen  ,  Nogle  sammensatte  Plantenavne.  Blan- 
dinger til  Oplysning  om  danskSprog  etc.   Kblivn.,  Reitzel.  s.  103 — 119. 

786.  F.  M.  Norelius,  Strödda  Anteckningar  om  svensk  Spräk- 
bnik  under  IGOO-  och  1700-  talen.     Arkiv  I,  218  —  234. 

unter  I.  eine  reihe  lexicalischer  nachweise.  IL  grammatische 
anmerkungen  zu  Lucidors  'Helicuns  Bloinster'.  (Lucidor  starb  1673.) 
sie  erstrecken  sich  auf  die  lautlehre  und  die  formenlehre. 

787.  K.  Nyrop,  Sprogets  vilde  Skud. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  540.  ang.  Nord.  Tidskrift  för  Vetensk. 
etc.  1882,  609 — 613  (Noreen).  anerkennend,  wenn  auch  bisweilen 
abweichender  meinung. 

Grammatik. 

788.  L.  G.  Nilson,  Fornisländsk  Grammatik.  Andra,  Haftet. 
1881. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  543.  eine  scharfe  abweisung  auch 
dieses  heftes  von  J.  Hoffory.  Nord.  Tidskr.  f.  Filologi,  VI,  164 
bis  168. 

789.  J.  C.  Poestion,  Einleitung  in  das  Studium  des  altnor- 
dischen.    I.     1882. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  545.  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1882  (44), 
1490  macht  dem  verf.  Unkenntnis  der  neueren  forschung  auf  dem 
gebiete  der  an.  grammatik  zum  Vorwurf,  was  er  Literaturblatt 
1883  (3),  s.  94 — 97  ausführlicher  begründet,  eine  allgemein  ge- 
haltene, energische  abweisung  erfährt  das  buch  durch  Hoffory, 
Literaturzeitung  1883  (23),  812—813. 

790.  0.  Brenner,  Altnordisches  handbuch.     1882. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  546.  nach  der  anzeige  Nord.  Tidsk. 
f.  Filol.  VI,  73—80  (0.  Hoppe)  erfüllt  das  buch  seinen  zweck 
nicht;  besondern  tadel  erfährt  der  grammatische  teil,  vor  allem  die 
lautlehre,  welche  fehlerhaft  und  unrichtig  zusammengestellt  ist.  an- 
fechtbar z.  b.  ist  die  btliandlung  der  ablautreihen,  die  aufgestellten 
grund-  und  Übergangsformen  sind  oft  zweifelhaft,  wenn  nicht  durch- 
aus unrichtig,  weniger  zu  rügen  gibt  die  Hexionslehre,  wo  freilich 
gleich  anfangs  eigentümliche  anordnung  der  nominalstämme  auffällt, 
dagegen  urteilt  E.  Kölbing,  Literaturzeitung  1883  (32),  1126 — 
1128   zustimmender:    'geradezu   vortrefilich  ist   die   darstellung   der 


XII.    Skandinavische  eprachen.  \\^ 

grammatik;'  die  auswahl  der  Chrestomathie  wird  nicht  durcliweg  ge- 
billigt, auch  Sievers,  G.  G.  A.  1883  (1)  51—59  versagt  dem 
buche  gewisse  anerkennung  nicht,  während  Mogk,  Literaturblatt  (8j, 
293 — 98  von  einer  übereilten  publication  spricht,  etliche  ergänzungen 
zu  der  voraufgeschickten  Übersicht  der  literatur  und  der  hilfsniittel 
gibt  und  auf  die  grammatik  das  meiste  gewicht  legt,  ein  vergleich 
mit  Wimmer  fällt  zum  nachteil  Brenners  aus:  sein  buch  ist  nicht 
für  anfänger.  ref.  handelt  dann  über  ausspräche  des  6,  über  z  (nur 
=  ts).  die  skaldenpoesie  ist  nicht  genügend  verwertet,  auch  sind 
in  vielen  fällen  die  angezogenen  beispiele  unzureichend,  bei  der 
kritik  über  Bs.  behandlung  der  end-  und  ableitungssilben  und  des 
Versuches  sie  historisch  zu  bestimmen  geht  Mogk  auf  die  Überlie- 
ferung an.  denkmäler  ein,  in  der  er  zwei  blüteperioden  unter- 
scheidet: ende  des  12.  bis  anfang  des  13.  jhs.  und  letztes  drittel 
des  13.  bis  mitte  des  14.  jhs.  auf  diese  perioden  verteilt  er  eine 
reihe  bekannter  und  wichtiger  Codices,  am  schluss  mehrere  berich- 
tigungen  im  einzelnen,  auch  Mogk  ist  mit  der  auswahl  der  lese- 
stücke wenig  zufrieden,  auf  die  anzeige  Hoppes  antwortet  Brenner 
Nord.  Tidskr.  f.  Filol.  VI,  173—175,  worauf  Hoppe  ebenda  176. 

791.  J.  Hoffory,  Oldnordiske  Consonantstudier.  Kopenhagener 
dissertation  VI,  97  s. 

ang.  Literaturblatt  1883  (10),  373—378  (0.  Brenner),  auf 
grund  der  ältesten  und  besten  isl.  handschriften  wird  der  lautwert 
einiger  consonantzeichen  festgestellt  und  daraus  entwickeln  sich 
regeln  für  die  normalisierende  Schreibung:  besonders  beschäftigt  sich 
die  Untersuchung  mit  /,  ^,  p  (ö). 

792.  J.  Hoffory,  pjoöolfr  hinn  hvinverski  og  brydningen. 
Arkiv  I,  44-46. 

793.  M.  Nygaard,  Om  Brugen  af  Konjunktiv  i  Oldnorsk. 
Arkiv  I,  113—149. 

das  material  zu  dieser  umfangreichen  syntaktischen  Zusammen- 
stellung besteht  aus  einer  reihe  vorzüglicher  prosaschriften:  O'lafs- 
saga,  Homiliebog,  Morkinskinna,  Jomsvikinga,  Njdla  etc.,  auch  wer- 
den die  eddischen  lieder  herangezogen,  der  a.  a.  o.  abgedruckte 
teil  der  arbeit  beschäftigt  sich  I  mit  dem  koujunctiv  im  hauptsatze 
und  II  mit  den  formen  des  hypothetischen  satzes. 

794.  A.  Noreen,  Smä  gramatiska  och  etymologiska  Bidrag 
I.  IL     Arkiv  I,  150—178. 

I.  Till  läran  om  i-omljudet  nebst  einem  excurs  Om  öfvergängen 
V  >>  gh.     IL  Til  läran  om  brytningen. 
s.  auch  no.  786. 

795.  X— a.  Om  Slutartikeln  i  Substantivens  riuralis.  Peda- 
gogisk  Tidskr.  1882.     s.  217—220. 

796.  J.  A.  Lundell,  Norskt  sprak. 

Verdientermassen    hat   die   bereits   Jahresbericht  1882,    no.  550 

Jahresbericht  für  germanische  Thilologie.    V.     (1883.)  O 


114  ^I^-    Skandinavische  sprachen. 

bervorg:ehobene  arbeit,  obgleich  sie  in  einer  Zeitschrift  erschien,  eine 
eigene  anerkennende  besprecliunp;  im  Literatnrblatt  1883  (7),  s.  257 
bis  258  von  Johun  Vising  erfaliren. 

797.  Axel  Kuck,  Oni  SvenskansBehandling  at'Ljudförbindelsen 
iü  eck  om  Fornsvenskans  /-Ijud.  Nyare  Bidrag  tili  Kännedom  etc. 
1883.     A.     13  s.     8. 

798.  Axel  Kock,  Studier  öfver  fornsvensk  Ljndlära.  I.  Lund, 
1882. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  553.  ang.  von  Sievers,  Literatur- 
blatt 1883  (2),  50 — 52,  der  den  resultaton  Kocks  im  allgemeinen 
zustimmt.     Anz.  f.  d.  a.  IX,  192—195  (Heinzel). 

799.  V.  Fausboll,  Om  3  Lyde  i  almindelig,  dannet  Dansk. 
Blandinger  til  Oplysning  om  dansk  Sprog  etc.  Kbhvn.,  Reitzel. 
s.  87—102. 

800.  S.  Broberg,^  Manuel  de  la  Langue  Danoise  (dano-norve- 
gienne)  ä,  l'Usage  des  Etrangers.     Copenhague,  Host, 

ang.  Academy  no.  558,  s.  30.  beginnt  mit  einem  89  selten 
langen  vocabular,  in  welchem  die  einzelnen  Wörter  mit  gleichlauten- 
den und  reimenden  frz.  Wörtern  zusammengestellt  werden ;  dann  folgt 
die  satzconstruction  und  zuletzt  die  syntax.  der  rec.  hält  das  buch 
für  recht  brauchbar.  —  vom  norwegischen  soll  aber  nicht  weiter 
als  auf  dem  titel  die  rede  sein.  [Koch.] 

SpracbgPSOhichlP.  801.  Otto  Sjögren,  Om  svenska  Spräkets 
Ortogratt  under  Karolinska  Tidehvarfvet.     Stockholm.     4  s.     8. 

802.  Hugo  Hernlund,  Förstag  och  ätgärder  tili  svenska 
Skriftspräkets  reglerande  1691 — 1739,  Jämte  en  inledande  Öfversigt 
af  svenska  Spräkets  ställning  under  den  föregäende  Tiden.  Stockholm. 
118  s.     8.     1  kr. 

803.  0.  Nielsen,  Sma  Bidrag  til  dansk  Sproghistorie  i  det 
12  te  ärhundrede.  Blandinger  til  Oplysning  om  dansk  Sprog  etc. 
Kbhvn.,  Reitzel.     s.  70—86. 

Dialecle.  804.  J.  Storni,  Om  Grupperingen  af  de  norske 
Dialekter.  Christiania,  Videnskabsselskabs  Forhandlinger.  1882. 
8.  3  ff. 

805.  H.  F.  Feilberg,  Plan  for  en  Ordbog  ovcr  jysk  Folkemäl. 
Nord-Tidsk.  f.  Filol.     VI,  1—22. 

betont  die  notwendigkeit  der  dialectforschnng  und  ihren  nutzen 
für  die  Schriftsprache,  verzeichnet  ältere  arbeiten  über  jütische  dia- 
lecte  und  formuliert  regeln  für  die  herstellung  eines  idioticons.  nach- 
dem die  verschiedenen  Sprachgebiete  Jütlands  abgegrenzt  sind,  teilt 
Feilberg  eine  probe  aus  dem  von  ihm  verfassten  idioticon  mit.  er 
bedient  sich  der  Lyngbj'schen  lautbezeichnungen. 

806.  0.    Nielsen,    Gamle  jüdskc  Tingsvidner.      Samlede   og 


XII.     Skandinavische  sprachen.  \\^ 

udgivne  med  Oplysninger,  Register  og  Ordliste.    2*^^*  Hefte.    Kjbhvn., 
Klein  i.  c.     s.  97—171,  XLVI.     8. 
vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  556. 

807.  Sörensen  Thomeskj;er,  C,  Nowe  Smaafaatelenge  aa 
Visse.  Frae  Traeskuejnen  ved  Silkibaare.  Kopenhagen,  Flensburg. 
56  s.     8.     75  ore. 

nach  Literaturblatt  1883  (7)  286,  wo  hinzugefügt  ist:  er- 
zählungen  und  lieder  in  jütländischem  dialekt  aus  der  gegend  von 
Silkeborg    [nahe  bei  Aarhus] ,    von  einem  bauer  herausgegeben. 

808.  Bidrag  tili  Södermanlands  äldre  Kulturhistoria,  pa  Upp- 
drag  af  Södermanlands  Fornniinnesfürening  utgifna  af  H.  Aminson. 
Strengnäs.     1882.     120  s.     3  taf.     2,50  kr. 

enthält  nach  Literaturblatt  1883  (4),  s.  157  u.  a.  Sammlungen 
von  Volksliedern,  Sprichwörtern,  gätor. 

809.  A.  Noreen,  Dalmalet  IL  Ordlista  öfver  Dalmalet  i 
Ofvansiljans  Fögderi  efter  Steffenburgs,  Erssons  och  egna  Anteck- 
ningar.  in:  Nyare  Bidrag  tili  kännedom  om  de  svenska  Landsmalen 
eck  svenskt  Folklif.     1882.     B.  —  247  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  559. 

810.  K.  Bohl  in,  Folktoner  frän  Jämtland.  ebenda  1883  A. 
35  s.     8. 

54  musikstücke  oder  melodien,  zum  teil  mit  text. 

811.  E.  Sven  se  n,  Sagor  f ran  Emädalen.  ebendal882A.  38s.  8. 
vgl.  abteilung  X,  591—604. 

812.  G.  0.  Hylten  Cavallius,  Gätor  eck  Spörsmäl  frän 
Värend.     ebenda.     22  s. 

813.  (t)  S.  Grundtvig,  Meddelelser  angäende  Fseroernes  Lite- 
ratur og  Sprog.  Aarboger  f.  nord.  Oldkyndighed  etc.  1882.  s.  357 
bis  372. 

Betonung  und  verkunst. 

814.  Th.  Möbius,  Über  die  ausdrücke  fornyröislag,  kviÖu- 
hättr,  IjöÖahättr.  Arkiv  I,  282—294. 

plädiert  für  den  ausdruck  fornyröislag  statt  des  nur  einmal  be- 
legten fornyröalag.  Hättat.  96  bezeichnet  es  eine  ganz  besondere 
Strophenform,  so  dass  es  eigentlich  nicht  generell  angewant  werden 
darf,  kviöuliättr  ist  zweimal  belegt,  kann  aber  auch  nicht  als  ge- 
sammtbezeichnung  der  aclitzeiligen,  nur  stabreimenden  strophe  gelten. 
Svir  haben  die  achtzeilige  alliterierende  strophe  überhaupt  mit 
fornyröislag,  doch  nur  deren  unterart,  den  wechselnden  drei-  und 
viersilbler  mit  kviöuhättr  zu  bezeichnen.'  Ijüöahättr  ist  der  alten 
literatur  unbekannt  und  stammt  von  Rask;  dagegen  findet  sich  ein- 
mal, in  Hattalykill,  Ijödshättr. 

815.  E.  Wilken,  Metrische  bemerkungen.  IL  Zur  skalden- 
poesie.     Germania  28,  308 — 337. 


116  XII.    Skandinavische  sprachen. 

"Wilkcnpräoipiert  den  Siovers'schen  ansführuiifrengregenüber  seinen 
etwas  abwfichiiidcn  Standpunkt,  indem  er  sie  als  mustergiltig  be- 
traditet,  scluint  ihm  docli  'darin  einerseits  die  verwantsohaft  des 
nordischen  mit  den  übrigen  alt<rermanisclien  diclitungsgebieten  nicht 
genügend  anerkannt,  nnd  aiuli  die  autorität  der  theoretischen  quellen 
aus  altnordischer  zeit,  namentlich  des  commentars  zu  Hattatal  etwas 
geringer  angeschlagen  zu  sein,  als  notwendig  war.'  nach  diesen 
gesichtspunkten  gliedern  sich  die  folgenden,  überaus  reichlichen 
details. 

816.  E.  von  der  Recke.  Principerne  for  den  danske  Vers- 
kunst etc.     1H82. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  .561.  —  ang.  Lit.  cbl.  1883,  s.  411 
bis  413,  Literaturblatt  (6)  s.  208—211  von  E.  Mogk:  'beide  teile 
des  buches  sind  anziehend  und  anregend.'  ref.  geht  näher  auf  den 
abschnitt  ein ,  der  die  historische  entwicklung  der  dänischen:  raetrik 
behandelt,  analj'siert  denselben  und  präcisiert  seinen  abweichenden 
Standpunkt:  'ich  beharre  darauf,  dass  mit  dem  reime  auch  die  reim- 
zeile  aus  der  lat.  hymuenpoesie  genommen  und  dass  die  jambische 
dimeterform  nicht  germanischen,  sondern  mittelalterlich  latein.  Ur- 
sprungs ist.'  der  rythmus  des  kperapeviser  entstammt  der  deutschen 
poesie  (anfang  des  11.  jhs.?),  von  da  ab  ging  die  dän.  metrik  ihre 
eigenen  wege.  auch  die  anzeige  der  Literaturzeitung  (6)  101 — 193 
von  H.  Vodskov  ist  durchaus  anerkennend  und  spricht  von  der 
grossen,  epochemachenden  bedeutung  dieses  werkes. 

817.  J.  A.Auren,  Bidrag  tili  sv.  Sprakets  Akcentlära.    1880. 
s.   Jahresbericht    1881,    no.    61().      ang.    Arkiv,    I,    197  —  200. 

(A.  D.)     die  fachliteratur  ist  zu  wenig  berücksichtigt;  mancher  Wider- 
spruch. 

818.  0.  Svahn,  Spräkljud  och  qvantitativ  Betoning  i  Hög- 
svenskan.     1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  554.  ang.  von  Lundell,  Ny  sv. 
Tidskrift  1883.     s.  72—79. 

819.  C.  Rosenberg,  Vor  Versbygnings  Grundlove.  Nord. 
Tidskrift  f.  Vetenskap  etc.  1883  (4). 

820.  R.  V.  Krtemer,  Om  enstafviga  Ords  rytmiska  Värde  i 
Svenskan.  Stockholm,  Samson  &  Wallin.  1882.  X,  163  s.  8. 
1,50  kr. 

821.  C.  F.  Brunn,  Om  Bogstavlydenes  Laengde  i  danske  Ord. 
(ogsaa  kaldet  Ordenes  Tonehold  og  Tonelag).  Et  Bidrag  til  Laeren 
om  Udtalen  i  Dansk.     Horsens,  Holm.     32  s.     8.     50  ore. 

Literaturgeschichte. 

822.  Gu()mundur  porläksson,  Udsigt  over  de  norsk-is- 
landske  Skjalde  etc. 


XII.     Skandinavische  sprachen.  ||7 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  563.  nachgeliefert  wurden  2  bl. 
'Rettelser  og  tilhieg',  enthaltend  u.  a.  ergänzimg  der  Verzeichnisse 
der  Skalden  und  der  dichtungen.  —  das  werk  ist  besprochen  Nordisk 
Eevy,  april  1883,  s.  7  (R.  Arpi). 

823.  S.  Birket-Smith,  Studier  pä  det  gamle  danske  Skue- 
spils  Omräde.     Kbhvn.,  Gj'ldendal.     284  s.     8.     4  kr. 

824.  Carl  Silfver Stolpe,  Svenska  Teaterns  äldsta  Oden  skil- 
drade.     Stockholm,  Fritze.     87  s.     8.     5  kr. 

nur  in  100  exeniplaren  abgezogen. 

Runen. 

825.  F.  Kälund,  Islands  Fortidslsevninger.  Aarboger  for 
nord.  Oldkyndighed.     1882.     s.  57—124. 

enthält  u.  a.  zur  runenforschung:  'Lose  Gehstande  forsynede  med 
Runeindskrift'  und  'Runesteve  samt  Runeskrift  pä  Klipper  og  Sten.' 

826.  Brusewitz,  Om  Runstenen  frän  Nya  Elfshorg  (no.  1516 
bland  föremal  i  Göteborgs  musei  liistoriska  samling)  26  s.  in:  Göte- 
borgs kongl.  Vetenskaps-  och  Vitterhetssamhättes  Handlingar.  Ny 
tidstoljd.  XVII.     Göteborg,  Bonnier.     1882. 

827.  P.  J.  L  in  dal,  ütförsel  af  Runstenar.  Uplands  Forn- 
minnesförenings  Tidskrift  II,  LXXI. 

828.  Bidrag  tili  Uplands  Beskrifning.  Uplands  Fornminnes- 
förenings  Tidskrift  I..  179—221. 

verbreitet  sich  auch  über  die  in  Upland  vorkommenden  runen- 
steine. 

829.  L  in  d  al,  Tillämnad  Samling  af  Runstenar  iUpsala.  ebenda. 

830.  S.  Boije,  Runforskningar  i  Södermanland Sommaren  1882. 
in:  Svenska  Fornminnesföreningens  Tidskrift  IV,  137 — 163. 

831.  B.  Magniisson  Olsen,  Runerne  i  den  oldislandske  Lite- 
ratur.    Kbhvn.,     Gyldendal.     V,   140  s.     8. 

832.  E.  Schnippel,  Über  einen  merkwürdigen  runenkalender 
(sog.  rimstock  oder  primstab)  des  grossh.  museums  zu  Oldenburg,  nebst 
einleitenden  bemerkungen  über  die  wichtigsten  ergebnisse  der  neueren 
runenforschung  und  vergleichende  Studien  über  die  nordischen  runen- 
kalender überhaupt.  Separatabdruck  aus  dem  berichte  des  Oldenburger 
landesvereins  für  altertumskunde.  heft  IV.  Oldenburg,  Stalling. 
126  s.     8.  und  2  tafeln. 

den  Inhalt  des  buches  verrät  der  titel  zur  genüge,  der  hier 
beschriebene  stab  ist  aus  püaumenholz  geschnitten  und  länger  als 
1  meter.  er  enthält  u.  a.  angaben  über  die  länge  von  tag  und  nacht 
am  21.  tage  jedes  monats,  und  daraus  wird  berechnet,  dass  er  in  der 
breite  von  58^  25'  d.  h.  in  Skandinavien  etwa  in  der  breite  von 
Stavanger-Nyköping  entstanden  ist.  ferner  verzeichnet  der  stab  die 
Sonntagsbuchstaben,   die  güldenen  zahlen  des  19jährigen  cyclus,  die 


118  ^11-    Skandinavische  sprachen. 

wichtigsten  fost-  und  heilicrentago  u.  a.,  und  ergibt  sich  als  junges 
nuichwerk.  die  annierkungen  enthalten  wichtige  Zusammenstellungen, 
das  ganze  ist  ein  tüchtiger  beitrag  zur  mittelalterlichen  Chronologie. 

L  i  e  d  e  r  e  d  d  a. 

833.  Gudbrand  "Vigfusson  and  F.  York  Powell.  Corpus 
poeticum  Boreale.  The  Poetry  of  the  Old  Northern  Tongue,  from 
the  Earliest  Times  to  the  thirteenth  Century.  Edited,  classified  and 
translated,  with  Introduction,  Excursus,  and  Notes.  2  vols:  I.  Eddie 
Poetry  CXXX,  57H  p.  II.  Court  Poetry  712  p.  8.  Oxford,  Cla- 
rendon Press.     42  sh. 

einen  hinweis  auf  das  bevorstehende  erscheinen  dieses  Werkes 
enthielt  The  Academy  no.  576,  s.  347.  —  dasselbe,  auch  äusserlich 
als  gegenstück  der  Sturlunga  derselben  herausgeber  sogleich  kennt- 
lich, ist  für  die  nordischen  Studien  von  grosser  Wichtigkeit,  da  es 
alles  vereinigen  soll,  was  an  poetischen  denkniälern  auf  uns  gekommen 
ist.  ob  die  form  bequem  und  handlich  ist,  soll  hier  nicht  discutiert 
werden,  band  I  enthält  zunächst  Introduction,  aus  deren  reich- 
tnm  §  4  geschichte  des  wortes  cdda,  §  7  über  altgerman.  heldenlieder, 
§  8  alter  der  eddischen  gesänge  hervorgehoben  werden  mögen,  in 
§  8  ist  eine  sammlung  der  anschauungen  niedergelegt,  welche  sich 
über  familienleben,  recht,  geographische  und  historische  beziehungen 
in  der  edda  finden;  alles  dies  deutet  auf  culturverhältnisse,  welche 
Island  und  dem  skandinavischen  norden  überhaupt  fremd  sind,  viel- 
mehr auf  die  westlichen  inseln  hinweisen;  dazu  kommen  im  Wort- 
schatz gaelische,  altengl.  und  deutsche  demente,  so  dass  die  von 
Vigfusson  schon  früher  vorgetragene  theorie  von  der  herkunft  dieser 
lieder  hier  begründet  wird,  ausserdem  enthält  der  I.  band  die  lieder 
der  edda  in  einer  eigentümlichen,  von  der  gewöhnlichen  weit  ver- 
schiedenen anordnung;  unter  dem  text  befindet  sich  eine  englische 
Übersetzung  und  unter  dieser  wiederum  der  kritische  apparat.  buch  I 
enthält  die  älteste  nord.  poesie  (Hävamäl);  buch  II  die  älteste  west- 
liche poesie  (Vaf)-»r.  Grimn.  Alvism.  Harbartsl.  die  rätsei  Heidreks); 
buch  III  alte  westliche  epen  (Helgidichtungen,  j^rymskv.,  Voluspä); 
IV  alte  historische  gedichte  (Hymiskv.  ^yndlulio^,  Rigsjnüa);  V  das 
späte  epos  (lieder  von  Sigurd,  Brunhild,  Kudrun,  Atli);  VI  Scholia. 
dazu  excurse  I.  über  glauben  und  gottesdienst  der  alten  nordländer. 
II.  nordische  und  altdeutsche  metrik.  —  noten.  der  zweite  band 
ist  der  höfischen  poesie  gewidmet:  buch  VII  behandelt  die  m)'thische 
und  historische  hofpoesie,  auch  lyrische  stücke,  während  VIII  sich 
der  Christi,  hofpoesie  zuwendet,  IX  aber  die  epigonendichtungen,  be- 
sonders didaktische  und  legendarische  stücke  enthält,  dahin  gehören 
Kräku-mäl  und  runenverse.  im  X.  buche  ist  die  gelehrte  poesie 
(Tliulor,  Skalda-tal)  vereinigt,  im  Excursus  I  wird  über  die  ken- 
ningar   und   ihre  kulturhistorische  bedeutung  gehandelt,   in  II  über 


XII.  Skandinavische  sprachen.  jjg 

Chronologie,  in  III  über  spuren  altheidnischer  dichtung  in  den  Islen- 
dingasögur  (Gretti  —  Beowulf,  Gunnlaiig  —  Waltliarius  u.  a.),  in 
VI  über  den  schöpfungsniythus  nnd  die  nord.  genealogie,  von  den 
hier  behandelten  etymologien  sei  hervorgehoben,  dass  edda  =  earth 
sein  soll:  edda  being  a  poet's  adaptation  of  the  foreign  bisyllabic 
form;  anse  von  *an  (animus  —  Tac.  Germ.  43  numen  Alcis  ist  Ancis 
zu  lesen!),  vom  übrigen  erwähnen  wir  eine  herstellung  der  Hynd- 
luljoö  nebst  paraphrase,  eine  reconstruction  der  Voluspil  als  The 
Prophecy  of  the  three  Sibyls.     dazu  noten  und  indices. 

834.  Bodo  Wenzel.  Die  ältere  edda  (Sämundar  edda)  über- 
setzt und  mit  kurzen  erläuterungen  versehen.  2.  ausgäbe.  Leipzig, 
Wigand.     XXI,  552  s.     12.     4,50  m. 

die  erste  aufl.  erschien  1877;  vergl.  bibliographie  d.  j.  no.  168. 
es  wäre  zu  wünschen,  dass  einer  neuen  aufläge  dieser  so  lesbaren 
und,  so  weit  dies  möglich,  glatten  Übersetzung  der  eddischen  gedichte 
die  resultate  der  gelehrten  forschung  zu  gute  kommen,  auf  diese 
weise  würde  die  vorrede  nicht  nur  an  präcision  gewinnen,  auch  das 
Verständnis  der  einzelnen  lieder  würde  durch  Umstellung  von  versen, 
berücksichtigung guter  conjecturen  vielfacherleichtert  werden,  freilich 
würde  sich  dann  auch  die  unhaltbarkeit  des  titeis  ergeben. 

835.  W.  Calaminus,  Die  liebe  des  königs  Helgi  und  der 
walkyrie  Sigrun.  eine  altgermanische  beiden-  und  herzensgeschichte 
aus  dem  8.  jh.;  nach  den  drei  Helgiliedern  der  älteren  edda  mit- 
geteilt.    Herrigs  archiv  69. 

ohne  jeden  wissenschaftlichen  wert. 

836.  S.  Bugge,  Bemaerkninger  til  norrone  Digte.  I.  Hynd- 
luljoö.     Arkiv  I,  249-265. 

befasst  sich  zunächst  mit  einer  reihe  von  stellen,  die  sagen- 
historiscli  bedeutungsvoll,  doch  mangelhaft  überliefert  sind,  so  wird 
Str.  19,  wo  der  comparativ  clldri  anstössig,  gelesen:  cn  Hildi  var 
Hälfr  211)1  gctinn.  in  str.  25  wird  die  schon  von  Lüning  vor  allir 
angenommene  lücke  durch  zwei  verse  aus  str.  28  gefüllt,  str.  24 
ist  Hrölfr  en  gammli  ==  Hrölfr  Gautrcksson,  an  den  sich  dann 
einige  andre  aus  seiner  saga  bekannte  personen  anschliessen,  u.  s.  w. 
ferner  werden  änderungen  vorgenommen  m  h^~^  scinii  o' goltr  jumn; 
8^~2  Senn  nü  i  sohluni  sitja  skiiluni]  41^~^  Loki  ad  Jijarta,  ä  liudi 
Iraidu  —  fann  liälfs  vvbinn  —  hugstcin,  konu.     u.  m.  a. 

837.  (f)  A.  Edzardi,  Kleine  beitrage  zur  geschichte  und 
erklärung  der  Eddalieder  (zweite  folge  I.)  14.  zu  den  HyudluljoO. 
Germania  28,  17—24. 

behandelt  die  rahmenerzählung,  str.  1  — 11  und  45 — 49,  str.  8 
wird  zwischen  5  und  6  gestellt,  9  und  10  treten  erst  vor  45. 

A.  Hoffmann,  Der  bildliche  ausdruck  im  Beovulf  und  in  der 
edda.     Englische  Studien  VI,  s.  163. 

s.  unter  englisch. 


120  ^U.    Skandinavische  sprachen. 


Prosa. 


Athis.  838.  H.  Borg,  Sagan  om  Athis  och  Prophilias. 
Akademisk  afhandling.     Upsala,  Berling,  XX,  128  s.     8. 

JEfenlyrI.  839.   H.  Gering,  Islendzk  TEfintyri,  isl.  legenden  etc. 

s.  jaliresbtn-icht  1882,  no.  .577.  ang.  A.  f.  d.  a.  IX.  i:83— 290 
(Heinzel).  Zs.  f.  d.  ph.  XV,  242—244  (Symons).  Lit.  cbl.  1882, 
1423:  die  arbeit  ist  durchweg  sorgfältig  und  durchsichtig;  sie  gibt 
nur  zu  geringen  ausstellungen  anlass.  Heinzel  billigt  einzelne 
freiheiten,  die  sich  der  herausgeber  der  Überlieferung  gegenüber 
gestattet  hat,  nicht,  auch  werden  inconsequenzen  in  der  orthogi'aphie 
gerügt;  selbst  die  anläge  des  buches  entgeht  seinem  tadel  nicht, 
doch  wird  anerkannt,  dass  die  publication  verdienstlich  und  interes- 
sant ist. 

Edda.  840.  E.  Wilken.  Die  prosaische  edda  im  auszuge, 
nebst  V9lsungasaga  und  Nornagestsfiattr.  mit  ausführlichem  glossar. 
IL  teil :  glossar  a.  u.  d.  t.  Bibliothek  der  ältesten  deutschen  literatur- 
denkmäler  XII.  band.  Paderborn,  Schöningh.  VI,  230  s.  8.  5  m. 
compl.  7,70  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1883,  1642  f.  (E.  M.),  wo  ausgeführt  wird,  dass 
das  glossar  auf  die  vielen  ausstellungen  keine  rücksicht  nimmt,  die 
einst  der  ausgäbe  zu  teil  wurden,  verf.  es  vielmehr  vorzog,  'in  den 
alten  falschen  anschauungen  zu  beharren.'  'das  gilt  sowohl  in  bezug 
auf  die  Orthographie,  deren  neue  resultate  er  vollständig  ignoriert, 
als  auch  in  der  auffassung  einzelner  stellen',  die  anzeige  Literatur- 
zeitung  (35)    1224   (H.   Gering)   ist   im   allgemeinen   anerkennend. 

841.     Th.  Mob  ins,  Hattatäl  Snorra  Sturlusonar  IL     1881. 

zu  den  Jahresbericht  1882,  no.  580  verzeichneten  recensionen 
kommt  A.  f.  d.  a.  IX,  43 — 46  (J.  Hoffory),  wo  besonders  auf  die 
frage  eingegangen  wird,  ob  Snorri  an  der  abfassung  des  commentars 
beteiligt  war. 

Elis  saj;a.  842.  E.  Kölbing,  Das  handschriftenverhältnis  der 
Elis  saga  ok  Rosamundu.     Z.  f.  d.  a.  27,  97 — 104. 

nachdem  Heinzel  den  in  der  ausgäbe  aufgestellten  Stammbaum 
der  hss.  angefochten  (Anz.  f.  d.  a.  8,  194),  bringt  zum  beweise 
seiner  richtigkeit  Kölbing  etwa  50  zum  teil  recht  schlagende  stellen  bei. 

Fornsömir.  8-13.  Fornsögur  Sue^rlanda.  Isländska  bearbetningar 
af  främmande  romaner  fran  medeltiden.  Efter  gamla  handskrifter  ut- 
gifna  af  Gustav  Cederschiöld.  (Acta  Universitatis  Lundensis. 
Lunds  Universitets  ärskrift  XVIII.)  Inledning:  s.  I — XLIV.  Lund, 
Gleerup  i  distr.     4. 

GragJlS.  844.  Grägäs,  Stykker,  som  findes  i  det  Arnamagnaeanske 
Haandskrift  nr.  351  fol.  Skalholtsbök  og  en  Raekke  andre  Haand- 
skrifter:  tilligemed  et  Ordregister  til  GragAs,  Oversigter  over  Haand- 
skrifterne,   og   Facsimiler  af  de   vigtigste  Membraner  udg.  af  Kom- 


XII.     Skandinavische  sprachen.  121 

missionen  for  det  Arnainagn.  Legat.  Kjbhvn. ,  Gyldendal.  LVI. 
916  s.     8.     6  photolith.  facs. 

ang.  Literaturzeitung  1883  (42),  1473  (K.  Lehmann). 

845.  Björn  Magmisson  Olsen,  Til  Graagaasen.  Arkiv  I, 
298—301. 

'ein  paar  sehr  einleuchtende  emendationen.'  K.  Maurer,  Lite- 
raturblatt 1883  (11),  411. 

Guömondar  saga.  846.  J.  Thorkelsson,  Bem:erkninger  til 
nogle  Steder  i  Versene  i  Guömundar  saga  ved  Abbed  Arngrini.  Over- 
sigt  over  det  kg.  Danske  Videnskabernes  Selskabs  Forhandlinger. 
no.  2.     s.  93—104. 

Gllll-t'öris  saga.  847.  Kr.  Kai  und,  Om  Lakunerne  i  Gull- 
]i6ris  Saga.     Arkiv  I,   179—191. 

abdruck  des  Schlusses  der  saga  nach  einer  neuen  Untersuchung 
der  entsprechenden  blätter  in  cod.  AM  .5()1,  4. 

Heimskringla.  848.  G.  Storni,  Har  Haandskrifter  af  'Heiras- 
kringla'  angivet  Snorre  Sturlasson  som  Kongesagaernes  Forfatter? 
Arkiv  I,  47—61. 

keine  bekannte  handschrift  der  H.  nennt  Snorre  als  Verfasser; 
die  dahin  gehenden  angaben  des  Lorenz  Hansson  und  des  Peder 
Clausson  beruhen  nur  auf  einem  schluss,  zu  dem  citate  der  Bergsbok 
(Island,  ende  des  14.  jhs.)  anlass  gaben;  aus  ihr  hat  Lorenz  haupt- 
sächlich geschöpft. 

Hervarar  sat?a.  849.  Jos.  Cal.  Poestion,  Das  Tyrfingschwert. 
eine  altnordische  waffensage  (deutsch).  Hagen  i.  W.  und  Leipzig, 
Risel.     XXVII,  143  s.     8. 

850.  W.  C  a  1  a  m  i  n  u  s ,  Das  zauberschwert  Tyrfing.  eine  episode 
aus  der  altnord.  Hervararsaga  des  14.  jhs.  frei  übersetzt.  Herrigs 
archiv  68,  241—254. 

851.  L.  Frevtag,  Die  Hervarar  saga.  ebenda  69,  1 — 36 
und  129—162. 

nachdem  L.  Freytag  die  Hervarar  saga  durch  eine  umdichtung 
der  neuhochdeutschen  literatur  gewonnen  (Berlin,  Damköhler,  1883, 
vgl.  Herrigs  archiv  7U,  203),  veröffentlicht  er  die  Vorstudie,  eine 
lesbare  Übersetzung,  in  derselben  Zeitschrift,  die  kurz  zuvor  die  be- 
arbeitung  einer  episode  der  saga  durch  W.  Calaminus  gebracht  hatte, 
war  es  hier  dem  verf.  offenbar  lediglich  um  die  'freie  Übersetzung' 
der  Strophen  zu  thun,  welche  Odd  und  Hjalmar,  Hervor  und  der  hirt, 
Hervor  und  Angantyr  wechseln,  und  die  dann  mit  allgemeiner  ein- 
leitung  und  elementaren  anmerkungen  über  Berserker,  Walhalla, 
Vikinger  aufgetischt  wird,  so  bietet  Frey  tag  die  vollständige  saga. 
Freytags  Übertragung  der  verse,  immerhin  der  schwierigste  teil  der 
arbeit,  ist  in  sofern  als  gelungen  zu  bezeichnen,  als  die  alliteration 
meist  gut  durchgeführt  wurde,  wenn  auch  die  verse  mehrfach  da- 
durch an  glätte  verloren,  auch  Calaminus  verzichtet  nicht  auf  den 
alten  schmuck  und  macht,  wo  er  ihm  möglich  geworden,  stellenweis 


122  XII.     Skandinavische  sprachen. 

dnrcli  den  drnck  seine  loser  darauf  aufmerksam.  Poestion  liefert 
zunächst  eine  allgemein  gehaltene,  über  germanische  bewaftnung, 
Schwertersagen  n.  a.  orientierende  einleitung;  die  Übersetzung  ist 
durchweg  lesbar,  die  verse  klingen  bei  weitem  besser  als  in  den  eben 
genannten  arbeiten,  doch  trit^t  dies  buch  im  Lit.  cbl.  1883,  s.  1421  f. 
(E.  M.)  der  Vorwurf,  dass  in  der  Übersetzung  verschiedene  redaktionen 
der  saga  zusammengewürfelt  sind,  so  dass  Widersprüche  entstehen, 
sowie  'dass  verf.  in  den  anmerkungen  eine  grosse  belesenheit  und 
reiche  kenntnisse  des  an.  auskramt,  welche  fast  ausschliesslich  Bugges 
anmerkungen  zu  seiner  ausgäbe  der  saga  entlehnt  sind',  vieles  darin 
gellt  direct  auf  Uhland,  mehr  noch  auf  Weinhold  zurück. 

nritfiikcls    sa^fl-      852.      H.    Lenk,    Die   sage    von   Hrafnkell 

Frej'sgoM.  eine  isländische  geschichte  aus  dem  10.  jh.  nach  Chr. 
aus  dem  altisländischen  urtexte  zum  ersten  male  ins  deutsche  über- 
setzt und  mit  ausführlichen  erläuterungen  nebst  einer  kurzen  ein- 
führung  in  die  Island,  sagaliteratur  versehen.  "Wien,  Konegen.  XIII, 
132  s.     8.     2,80  m. 

'diese  Übertragung,  welcher  eine  ziemlich  oberflächliche  skizze 
der  isl.  sagaliteratur  vorangeht,  in  einem  hier  und  da  kaum  ver- 
ständlichen deutsch  verfasst,  ist  nicht  arm  an  Übersetzungsfehlern 
und  misverständnissen,  welche  oft  durch  die  dän.  Übersetzung  ver- 
anlasst sind,  und  bringt  eine  menge  von  randbemerkungen,  welche 
eine  wörtliche  wiedergäbe  des  urtextes  sein  sollen,  aber  ganz  unver- 
ständlich sind.'  Lit.  cbl.  1883,  1275.  da  die  Übersetzung  besonders 
freunde  der  nord.  rechtskunde  interessieren  will,  so  erfährt  die  arbeit 
auch  nach  dieser  seite  hin  eine  abweisende  kritik  durch  K.  Leh- 
mann, Literaturzeitung  (28)  1002. 

Jomsvfkins?a  sat?a.  B53.  Gust.  Storni,  Om  Eedaktionerne  af 
Jomsvikingasaga.     Arkiv  I,  235  f. 

Storm  tritt  der  seit  Gjessings  ausgäbe  der  lat.  Übersetzung  der 
saga  (1877)  geltenden  ansieht  über  die  gruppierung  der  recensionen 
derselben  entgegen,  nicht  eine  eigentliche  und  eine  erweiterte  ge- 
staltung  ist  anzunehmen,  sondern  die  zuletzt  von  af  Petersens  ge- 
druckte jüngste  hs.  AM  510  (E)  ist  eine  kürzung,  die  indessen  selb- 
ständige Interpolationen  enthält,  sie  weist  beziohungon  zu  anderen 
schritten  auf,  welche  den  vier  anderen  hs.  fremd  sind,  längere  stellen 
schliessen  sich  an  die  älteste  hs.  von  Noregs  Konungatal,  anderes 
berührt  sich  mit  Odds  Olafssaga,  Jönisvikingadr^pa  und  reproduciert 
Strophen  des  Tind  Hallkelson.  alles  dies  soll  nun  aus  einer  älteren 
redaktion  der  JS  stammen,  welche  dem  redaktor  von  E  bekannt 
gewesen  ist. 

854.  Jömsvikinga  saga  efter  arnam.  hs.  no.  291.  4.  etc.  ed. 
C.  af  Petersens.     1882. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  590.     ang.  von  Mogk,  Literaturbl. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  ]23 

(1883)  378.      mit   Tjserde   ärsberetninp:'  (Kbh.   1883)  versendet  der 
Samfund  til  ndg.  af  g.  n.  lit.  ein  blatt  'Kättelser'  zu  dieser  ausgäbe. 

XjalS  saf?a.  855.  K.  Lehmann  und  Hans  Schnorr  von  Ca- 
rolsfeld,  Die  NjÄlssage  insbesondere  in  ihren  juristischen  bestand- 
teilen.  ein  kritischer  beitrag  zur  altnord.  reclits-  und  literaturge- 
schichte.     Berlin,  Prager.     VIII,  234  s.     8.     G  m. 

die  abhandlung  beschäftigt  sich  mit  drei  punkten:  1.  rechtster- 
minologie;  2.  rechtsgescliäfte;  3.  processe.  'nach  allen  den  oben  be- 
zeichneten richtungen  kommen  die  verf.  auf  grund  eingehendster  ter- 
minologischer wie  sachlicher  Untersuchungen  zu  dem  resultate,  dass 
die  juristischen  bestandteile  der  Njala  von  incorrectheiten,  Wider- 
sprüchen, fehlem  gefüllt  sind,  die  sicJi  stellenweise  geradezu  zur  höhe 
juristischen  unsinns  steigern.  .  .  die  vorf.  kommen  zu  dem  resultate, 
dass  der  verf.  der  uns  vorliegenden  Njäla  ein  Isländer  der  freistaats- 
zeit  unmöglich  gewesen  sein  kann  —  und  dass  die  uns  vorliegende 
Njäla  dem  letzten  drittel,  wenn  nicht  erst  dem  letzten  viertel  des 
13.  jhs.  angehören  muss.'  Literaturzeitung  1883  (34),  1234 — 1235 
(Ph.  Zorn),     vgl.  auch  Lit.  cbl.  s.  766  (K.  Mr.). 

856.  L.  F.  Leffler,  Prof  pä  en  metrisk  Öfversattning  tili 
svenska  af  Njalssagans  Visor  i  Drottkvsett  (och  Hrynhenda).  Arkiv  I, 
192—196. 

Specullim  rfgale.  857.  H.  Geelmuyden,  Om  stedet  for 
Kongespeilets  Forfattelse.     Arkiv  I,  205—208. 

auf  grund  astronomischer  berechnungen  ergibt  sich  als  ort  der 
entstehung  des  königsspiegels  ungefähr  64"  51'  n.  b.,  also  etwa  die 
gegend  des  alten  Hrafnista  im  Daumdalafylki. 

858.  G.  Storni,  Brudstykke  af  en  latinsk  Overssettelse  af 
Kongespeilet  fra  14de  Aarhundrede.     Arkiv  I,  110 — 112. 

aufzeichnung  von  Arne  Magnussons  band. 

Väsl??ütalageD.  859.  Äldre  Västgötalagen ,  öfversatt  och  för- 
klarad.  Akademisk  afhandling  af  Ivar  Otman.  Helsingfors,  Frenckell 
&  Son.     IX,  149  s.     8. 

s.  Nordisk  Eevy  1883,  s.  17  (A.  Noreen). 

Spätere  denkmäler. 

860.  Klemming,  Svenska  Medeltidsdikter  och  Rim.  3.  heft. 
s.  313—543.  8.  Stockholm.  3,75  kr.  a.  u.  d.  t.  Samlingar  utg. 
af  Svenska  Fornskriftsällskapet  no.  80. 

ang.  Nordisk  Tidskrift  f.  Yetenskap  etc.  1883.  s.  319—329 
(0.  Hoppe). 

861.  G.  Cederschiöld,  Allra  kappa  kva-M.  Arkiv  I,  62 
bis  80. 

abdruck  eines  13  Strophen  umfassenden  gedichts  aus  einer  Stock- 
holmer perg.  hs.  des  16.  jhs.    dasselbe  enthält  zahlreiche  anspielungen 


124  ^I^-     Skandiniivische  sprachen. 

auf  ältere  saj^enstoffe.  der  lierausgeber  handelt  über  die  Überliefe- 
rung, den  inhalt,  die  form  des  gedichts. 

8H2.  G.  Storni,  Om  Kilden  til  den  svenske  Rimkroneke  om 
St.  Olaf.     Arkiv  I,  304. 

quelle  dieser  reimclironik  ist  die  Stockholmer  hs.  der  Olafs  saga 
belga.  dieser  ainialime  widerspricht  K.  Maurer,  Literaturblatt  1883 
(11),  411. 

863.  Heliga  Brigittas  Uppenbarelser  utg.  af  G.  E.  Klemming. 
Femte  Bandet  (Bihang)  Första  Haftet.  Stockholm.  144  s.  8. 
(Samlingar  ntgifna  af  Svenska  Fornskrift-sällskapet.     h.  81.) 

864.  V.  A.  Secher,  Den  säkaldte  Erik  Glippings  almindelige 
Byret.  Blandinger  til  Oplysning  om  dansk  Sprog  etc.  Kbhvn., 
Reitzel.     s.  137  —  165. 

865.  V.  A.  Secher,  To  brudstykker  af  Birgittinske  Kloster- 
regler pä  dansk  fra  c.  1425.     Blandinger  etc.     s.  132 — 137. 

866.  0.  Nielsen,  Et  Brudstykke  af  et  dansk  Legendarium. 
ebenda,     s.  67 — 69. 

867.  0.  Nielsen,  Det  arnamagnseanske  Handskrift  no.  187  i 
Oktav  indeh.  en  dansk  Lsegebog.  Udg.  af  Saby.  I.  96  s.  og  et 
Fototypi  i  8.     Kjbhvn.,  Klein.     2,50  kr. 

868.  0.  Nielsen,  Diplomatarium  norvvegicum.  Oldbreve  til 
kundskab  om  Norges  indre  og  ydre  Forhold,  Sprog,  Shiegter,  Steder, 
Lovgivning  og  Rettergang  i  Middelalderen.  Samlede  og  udgivne  af 
C.  R.  Unger  og  H.  J.  Huitfeldt.  Ellevte  SamUng.  I  Halfdel. 
2  bl.     416  s.     8.     Chra.  Mailing.     6  kr. 

869.  O.Nielsen,  Svenskt  Diplomatarium  frän  och  med  ärl401. 
TJtgifvet  af  Riksarchivet  genom  Carl  Silverstolpe.  II.  3.  heft. 
s.  457 — 576.     4.     Stockholm,  Norstedt. 

Löschhorn. 

XIII.  Althochdeutsch. 

870.  W.Braune,  Althochdeutsches  lesebuch.  zusammengestellt 
und  mit  glossar  versehen.     2.  aufläge.     Halle,   1881. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  685.  ang.  Z.  f.  d.  ph.  15,  244  ff. 
von  Sievers,  der  text  ist  vermehrt  durch  die  beiden  gedichte 
Memento  mori  und  Ezzos  gesang,  durch  die  Hamelburger  und  Würz- 
burger markbeschreibungen,  während  die  stücke  aus  Isidor  etwas 
vermindert  sind,  im  glossar  ist  der  Wortschatz  der  neu  aufgenom- 
menen stücke  und  auch  der  des  niederdeutschen  anhanges  einge- 
tragen. 

871.  K.  A.  Hahns  althochdeutsche  grammatik,  nebst  einigen 
lesestücken  und  einem  glossar.  herausg.  von  Jos.  Strobl.  5.  auf- 
läge.    Prag,  1882. 


XIII.    Althochdeutsch.  J25 

vgl.  Jahresbericht  1882 ,  no.  603.  ausserdem  ang.  Literatur- 
zeitnng  1882  (47),  1679 — 80  von  Rüdiger,  welcher  die  lautlehre  den 
schwächsten  teil  des  buches  nennt,  auch  am  glossar  einige  ausstel- 
lungen  macht,  überhaupt  eine  neue  aufläge  der  Hahn'schen  bücher 
für  überflüssig  erklärt. 

872..  P.  Piper,  Die  spräche  und  literatur  Deutschlands  bis 
zum  zwölften  Jahrhundert.  erster  teil.  literaturgeschichte  und 
grammatik  des  althochdeutschen  und  altsächsischen,  zweiter  teil, 
lesebuch  des  althochdeutschen  und  altsächsischen.     Paderborn,  1880. 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.  763;  1881,  no.  684.  ang.  Z.  f. 
d.  ph.  15,  244  fi'.  von  Sievers,  das  lesebuch  ist  im  wesentlichen 
dem  Braune's  nachgebildet,  einiges  zweckmässige  beruht  auf  nach- 
ahmung  llüUenhoffs  in  seinen  sprachproben,  an  Sauberkeit  der  aus- 
führung  steht  es  w'eit  hinter  demjenigen  Braune's  zurück,  die  bei 
P.  herrschende  ungenauigkeit  der  quellenwiedergabe  wird  durch  eine 
vergleichung  einiger  stücke  erwiesen,  an  ähnlichen  mangeln  leidet 
auch  das  glossar.  der  plan  zu  dem  ersten  teile  war  zeitgemäss, 
und  das  buch  ist  brauchbar  als  ein  repertorium  über  die  verschie- 
denen meinungen,  welche  bisher  über  die  einzelfragen  der  ahd.  und 
alts.  literaturgeschichte  und  grammatik  aufgestellt  sind,  zu  tadeln 
ist  aber,  dass  sich  nirgends  ein  einheitlicher  Standpunkt  durchgeführt 
findet,  dazu  wimmelt  das  buch  von  zahllosen  ungenauigkeiten  oder 
undeutlichkeiten  im  einzelnen. 

873.  W.  Wattenbach,  Ahd.  glossen  in  Hamiltonhs.  Z.  f.  d. 
a.  27,  157—158. 

mitteilung  der  in  codex  no.  132  und  no.  542  enthaltenen  wenigen 
glossen,  von  denen  die  ersteren  mit  den  im  2.  bd.  der  ahd.  gl. 
no.  587 "    zusammengestellten  übereinstimmen. 

K.  Hof  mann,  Ahd.  eigennamen.     Z.  f.  d.  a.  27,  312. 

vgl.  no.  38. 

874.  H.  Bai  der,  Der  genetiv  bei  verbis  im  ahd.  Strassburg, 
Trübner.     1  m. 

Jul.  V.  Fierlinger,  Zur  deutschen  verbalflexion. 
vgl.  no.  116. 

875.  J.  Starker,  Die  Wortstellung  der  nachsätze  in  den  ahd. 
Übersetzungen  des  Matthäusevangeliums,  des  Isidor  und  des  Tatian. 
progr.  d.  gymnas.  zu  Beuthen  0-S.     [pr.  no.   155.]     16  s.     4. 

unter  nachsätzen  versteht  vf.  die  hj'potaktischen  Vordersätzen 
sich  anschliessenden  hauptsätze ,  welche  er  in  4  gruppcn  gliedert: 
1.  am  anfange  steht  eine  parataxe  bewirkende  partikel:  2.  das  subject; 
S.anaph.  pronomen  bez.  partikel;  4.  das  verbum.  die  Untersuchung  be- 
ginnt mit  den  bruchstücken  des  Matthäusevangeliums,  als  dem  ältesten 
der  drei  denkmäler,  geht  dann  auf  Isidor  und  schliesslich  auf  Tafian 
über,  die  ergobnisse  der  Untersuchung  sind  mit  gesperrter  scLrift 
übersichtlich   s.  6,  9    und  15  zusammengestellt,     den  schluss  bildet 


126  ^III-    Althochdeutsch. 

als  zusammenfassendes  rcsnltat  eine  (larstellung  von  der  entwick- 
lung  der  nachsatzstellung  in  der  älteren  periode  des  althochdeutschen. 
anl,^  A.  f.  d.  a.  9,  308 — 309  von  0,  Erdmann,  der  die  tteissige  Samm- 
lung von  beispielen  sowie  die  hervorhebung  der  vom  lat.  original  ab- 
weichenden fälle  lobt,  aber  verschiedene  ausstellungen  macht. 

876.  P.  Piper,    Muspilli.     Z.  f.  d.  ph.   15,  69  —  104. 

vf.  hat  eine  neue  vergleichung  des  Originals  vorgenommen  und 
bietet  zuerst  einen  abdruck  dessen,  was  noch  mit  Sicherheit  lesbar 
ist  (s.  70  —  73).  es  folgt  darauf  eine  beschreibung  der  hs.  und 
welche  Schlüsse  sich  aus  ihr  ergeben,  daraus  sei  hervorgehoben, 
dass  dem  vf.  Muspilli  sicher  nicht  als  ein  bruchstück  eines  grösseren 
epischen  gedichts  erscheint,  vielmehr  der  Inhalt  des  erhaltenen 
Stückes,  die  lehre  von  den  letzten  dingen,  sich  mit  dem  des  ganzen 
der  hauptsache  nach  deckt,  ausführlich  setzt  dann  vf.  die  jgrund- 
sätze  auseinander,  auf  welchen  eine  emendation  des  gedichtes  be- 
ruhen müsse,  auch  glaubt  er,  dass  das  gedieht  aus  dem  gedächt- 
nisse  wahrscheinlich  bald  nacli  840  möglicherweise  von  Ludwig  dem 
Deutschen  aufgezeichnet  sei,  dass  sein  Ursprung  aber  in  die  zeit 
Karls  des  Grossen  zurückreiche,  es  schliesst  sich  hieran  der  ab- 
druck einer  grösseren  anzahl  von  denkmälern  aus  St.  Emmeran 
(s.  79 — 88)  zur  vergleichung  ihrer  dialektischen  eigentümlichkeiten 
mit  denen  des  Muspilli,  dessen  grammatik  darauf  dargestellt  wird 
(s.  80  —  101).  es  ergibt  sich  für  Muspilli  rein  bairischer  dialekt, 
die  vorkommenden  fränkischen  spuren  sind  blos  schreibangewohn- 
heiten.     endlich  folgt  der  reconstruierte  text. 

877.  A.  Baragiola,  Dali  antico  alto  tedesco.  Muspilli  owero 
l'incendio  universale,  versione  con  introduzione  ed  appendice.  Stras- 
burg©, tipogratia  R.  Schulz  &  comp.  1882  (Trübner  in  comm.). 
47  s.     8.     2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  611.  ausserdem  ang.  Giornale  di 
filologia  romanza  4  (3.  4),  232. 

878.  Steinmeyer,   Kero.     Allgem.  d.  biogr.  15,  646. 

879.  Ludwig  Wüllner,  Das  Hrabanische  glossar  und  die 
ältesten  bairischeu  Sprachdenkmäler.     Berlin,   1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  613.  ausserdem  ang.  Literaturblatt 
1883  (1),  5—8  von  Bechtel.  besonders  der  erste  teil  (laut-  und 
formverhältnisse)  wird  als  eine  musterhafte  arbeit  bezeichnet. 

880.  A.  So  ein.  Die  althochdeutsche  spräche  im  Elsass  vor 
Olfrid.     Strassburger  Studien  I,  2.  3. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  619.  ang.  Literaturzeitung  1883 
(14),  483 — 484  von  Kossinn a  (anerkennend). 

881.  A.  So  ein,  Nachtrag  zu  den  Ortsbestimmungen  in  den 
Weissenburger  Urkunden.     Strassburger  Studien  I,  4. 


XIII.    Althochdeutsch.  ]^27 

ölfrid.  882.  Otfrids  evangelienbuch.  heraus!?,  von  Paul 
Piper.     I.  teil.     2.  ausgäbe.     Freiburg  i/Br.,   1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  ()2().  ang.  Lit.  cbl.  1882,  1423. 
ref.  erklärt  diese  neue  ausgäbe  für  überflüssig,  vgl.  auch  Stein- 
mayers bemerkungen  A.  f.  d.  a.  9,  1. 

883.  Otfrids  evangelienbuch.  mit  einleitung,  erklilrendcn 
anmerkungen  und  ausführlichem  glossar  herausgegeben  von  Paul 
Piper.  II.  teil,  glossar,  lief.  I  und  II.  Freiburg  i.  B.  und  Tü- 
bingen, Mohr. 

das  glossar  erscheint  in  4—5  lieferungen,  die  beiden  ersten 
vorliegenden  reichen  bis  loufan,  fcr-lonfan,  gi-loitfan,  hcra-hiifan, 
miti-lovfan. 

884.  Otfrids  evangelienbuch,  herausgegeben  von  Paul  Piper, 
a.  u.  d.  t. :  Germanischer  bücherschatz ,  herausgegeben  von  Alfred 
Holder.     Freiburg  i.  B.  u.  Tübingen,  1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  621.  ausserdem  ang.  Literaturblatt 
1882  (10),  375  f.  von  Behaghel.  wenn  es  auch  bei  der  bevorzugung 
von  V  (Erdmann)  für  eine  kritische  ausgäbe  sein  bewenden  haben 
muss  (ebenso  Steinmeyer  A.  f.  d.  a.  9,  2),  so  ist  das  praktische 
resultat  der  verschiedenen  kritischen  principien  ein  verschwindend 
geringer,  und  auch  diese  ausgäbe  für  den  studierenden  sehr  will- 
kommen. 

885.  P.    Piper,    Zu    Otfrid.     Paul    und    Braunes    beitrage. 

8,  225—255. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  627.  ang.  v.  Behaghel,  Literatur- 
zeitung  1882  (10),  375  f. 

886.  Otfrids  evangelienbuch,  herausgegeben  und  erklärt  von 
Oscar  Erdmann.  a.  u.  d.  t.:  germanistische  handbibliothek  V. 
Halle,  1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,   no.    622.     ausserdem    ang.   A.  f.  d.  a. 

9,  1  if.  von  Steinmeyer,  der  trotz  der  vorhandenen  überproduction 
die  berechtigung  vorliegender  ausgäbe  anerkennt,  freilich  macht  sie 
weder  die  Kelle'sche  noch  die  Piper'sche  ausgäbe  überflüssig,  weil  die 
lesarten  des  Frisingensis  nur  vereinzelt  mitgeteilt  werden,  eine 
bibliographie  fehlt  und  die  Schilderung  von  Otfrids  leben  zu  sum- 
marisch abgetan  wird,  aber  was  E.  gibt  ist  gut.  Germania  28, 
99 — 103  von  Piper,  dessen  besprechung  sich  auf  eine  Würdigung 
des  kritischen  apparates  Erdmanns  beschränkt,  sehr  zu  Ungunsten 
desselben,  zum  schluss  beharrt  Piper  auf  seiner  behauptung,  P 
sei  die  von  Otfrid  selbst  geschriebene  und  revidierte  handschrift. 
Literaturblatt  1882(10),  37o  ff",  von  Behaghel,  der  das  buch  eine 
wertvolle  arbeit  nennt,  den  commentar  trefflich  findet.  Zs.  f.  d.  österr. 
gymn.  34,  72  ff.  von  Seemüller  anerkennend  beurteilt:  'durch  die 
neue  ausgäbe  in  Verbindung  mit  dem  Kelle'schen  glossar  ist  nunmehr 


128  ^'^'-     Althochdeutsch, 

eine    breite    und    It-icht    zugiingliclie    gnindlage    lür    ein    allseitiges 
Otfridstudium  ge^vonnen.' 

887.  Otfrids  evangelionbuch.  herausgegeben  von  Oscar  Erd- 
mann, textabdruok  mit  quellenangabeu  und  Wörterbuch,  a,  u,  d.  t. : 
Sammlung  germanistischer  hilfsmittel  lür  den  iiraktischen  studien- 
zweck  I.    Halle,   1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  623,  ausserdem  ang.  A.  f.  d,  a. 
9,  8  von  Steinmeyer,  welcher  die  grössere  brauchbarkeit  des 
bnches  gegenüber  dem  Piper'schen  textabdruck  hervorhebt.  Lit,  cbl. 
1882,  1428.  ref.  rühmt  das  büchlein,  vermisst  aber  die  bezeichnung 
der  längen.  Literaturzeitung  1882  (50),  1783 — 85  vonRoediger: 
er  spricht  sich  ebenfalls  recht  anerkennend  aus  und  maclit  nur  einige 
ausstellungenamglossar.  Literaturblatt  1882(10),  378  vonlJehaghel, 
der  ähnlich  urteilt, 

888.  Erdmann  und  Behaghel,  Erwiderung  und  antwort. 
Literaturblatt  1882  (11),  476  in  bezug  auf  B.'s  recension  der  Erd- 
mann'schen  Otfridausgabe. 

889.  W.  Wilma  uns.  Über  Otfrids  vers-  und  wortbetonung. 
Z,  f,  d.  a.  27,  IGE— 135. 

die  resultate  der  schwierigen  Untersuchung  sind  vom  vf.  selbst 
133 — 135  zusammengestellt  worden. 

890.  Naphtali  Sobel,  Die  accente  in  Otfrids  evangelienbuch. 
Q.  F.  XLVIII.     Strassburg,   1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no,  628.  ang.  A.  f.  d,  a.  9,  239—241. 
von  0.  Erdmann  (nicht  günstig),  Litera'iurzeitung  1883  (19), 
662—63  von  Roediger  (anerkennend), 

IVotker.  891.  Paul  Piper,  Schriften  Notkers  und  seiner 
schule.  I.  band:  einleitung,  Boetius,  die  logischen  Schriften,  kleinere 
Schriften  und  Marcianus  Capeila.  a.  u,  d.  t.:  Germanischer  bücher- 
schatz  herausgegeben  von  Alfred  Holder  8,  1.  2.  3.  Freiburg  i.  Br. 
und  Tübingen,  Mohr,     CLXXXXIII,  868  s.     15  m, 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  633.  bd,  1.  lief.  1.  ang.  Literatur- 
zeitung 1883  (2),  47—49  von  Joh.  Kelle,  welcher  das  buch  sehr 
ungünstig  beurteilt  und  den  deutschen  wie  latein.  text  'völlig  un- 
brauchbar' nennt,  derselbe  recensiert  den  ganzen  band  A.  f,  d.  a. 
9,  313 — 329  mit  derselben  vernichtenden  kritik,  von  der  folgender 
satz  p.  319  hier  seine  stelle  finde:  'einen  text  aber,  der  sogar  druck- 
fehler  eines  früheren  herausgebers  als  ein  Vermächtnis  übernimmt, 
der  im  lesartenverzeichnis  einen  teil  der  in  der  hs.  vorkommenden 
correcturen  und  rasuren  unberücksichtigt  lässt,  einen  anderen  ungenau 
oder  irrig  beschreibt,  der  wirkliche  abweichungen  vom  texte  über- 
sieht, aber  als  abweichung  anführt,  was  sich  in  der  hs,  nicht  findet, 
und  der  selbst  druckfehler  eines  älteren  abdrucks  als  Varianten  auf- 
zählt, wird  wohl  niemand  als  brauchbare  reproduction  der  handschrift- 
lichen Überlieferung  gelten  lassen.' 


XIII.     Althochdeutsch.  J29 

892.  Panl  Piper,  Schriften  Notkers  und  seiner  schule.  III. band: 
psalmen,  predigten  und  Wessobrunner  kateclietisclie  denkmäler.  a.  u. 
d.  t.:  Germanischer  bücherscliatz  herausgegeben  von  Alfred  Holder. 
10,  1.  2.  3.     Freiburg  i.  IJ.  u.  Tübingen,  Mohr.     L,  415  s.  8.  10  m. 

die  einleitung  enthält  eine  Inhaltsangabe  des  codex  Y,  welcher 
den  hauptinhalt  des  III.  bandes  bildet,  darauf  eine  ebensolche  des 
nur  in  bruchstücken  erhaltenen  Münchener  codex  Z.  zur  vergleichung 
mit  den  Wessobrunner  beicht-  und  glaubensformeln  sind  ferner  auch 
die  verwanten  fornieln,  neu  nach  den  quellen  verglichen,  hier  ab- 
gedruckt,    den  schluss  bildet  der  kritische  apparat. 

893.  Paul  Piper,  Schriften  Notkers  und  seiner  schule.  II. band: 
psalmen  und  katechetische  denkmäler  nach  der  St.  Galler  hand- 
schriftengruppe.  a.  u.  d.  a.:  Germanischer  bücherschatz  heraus- 
gegeben von  Alfred  Holder.  9,  1.  2.  3.  Freiburg  i.  B.  u.  Tübingen, 
Mohr.     L,  644  s.     14  m. 

über  die  in  diesem  bände  benutzten  hss.  finden  sich  die  nötigen 
angaben  schon  im  ersten  bände:  die  einleitung  enthält  ausser  dem 
kritischen  apparat  aus  den  Codices  noch  Nortperts  tractat  in  ge- 
nauem abdruck  aus  der  hs.  und  die  St.  Pauler  psalmbruchstücke  (X). 

894.  H.  Wunderlich,  Beiträge  zur  syntax  des  Notkerschen 
Boethius.     Berliner  dissertation.     126  s.     8. 

den  verf.  führten  seine  Untersuchungen  zu  dem  resultat,  dass 
die  Boethiusübersetzung  das  werk  eines  mannes,  wohl  Notkers,  sei; 
freilich  muss  sie  mannigfache  Veränderungen  erlitten  haben,  in  seiner 
dissertation  hat  er  mit  grossem  fleiss  folgende  abschnitte  behandelt: 
a)  zur  lehre  vom  gebrauch  der  wortclassen  gehörig  1.  die  flexion 
der  adjectiva,  2.  die  für  das  relativverhältnis  verwanten  pronomina, 
3.  die  Partikeln,     b)  zur  lehre  vom  gebrauch  der  wortformen  gehörig: 

a)  einige  fälle  vom  genitiv  und  dativ,  darunter  den  dativus  absolutus, 

b)  indicativ  und  conjunctiv  praes.     c)  indicativ  und  conjunctiv  praeter, 
daran  schliesst  sich  die  behandlung  der  verbalnomina. 

895.  H.  Giske,  Zur  textkritik  des  Ezzoleichs.  Germania  28, 
89—98. 

die  arbeit  setzt  durch  einen  vergleich  des  Strassburger  brucli- 
stücks  mit  der  Vorauer  handschrift  den  wert  des  ersteren  in  ein 
neues  licht,  sie  weist  nach,  dass  für  die  kritik  der  ersten  7  Strophen 
des  Ezzoliedes  nur  das  Strassburger  bruchstück  in  betraclit  kommen 
kann,  während  die  Vorauer  hs.  für  den  text  derselben  keinen 
w^ert  hat.  auch  im  folgenden  hält  vf.  die  9.  strophe  und  2  zeilen 
der  13.  für  Interpolation,  der  schluss  enthält  eine  darstellung  des 
aufbaues  des  gedichtes. 


896.     K.  Noack,   Übersetzung   altdeutscher   gedichte.     progr. 
d.   Oberschule  zu  Frankfurt  a.  0.     (pr.  no.  100).     23  s.  4. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1883.)  " 


130  ^^^''     Mittolbocluleutsch. 

die  arbeit  cntliUlt  eino  Übersetzung:  1)  des  Hildebrandliedes, 
2)  von  Muspilli.  3)  des  Ludwigliedes.  4)  des  Annoliedes,  voraus- 
geschickt ist  jedem  {^edichte  eine  einleitung  und  eine  kleine  probe  des 
Urtextes,  einen  wissenscbaltliclien  wert  besitzt  die  arbeit  nicht,  auf- 
fallend ist,  dass  vf.  die  bedeutung  von  rcchlico  nicht  mit  Sicherheit 
kennt,  sondern  in  einer  anmerkung  sap:t:  'das  wort  recke  scheint 
'hier'  für  'abenteurer'  oder  landesflüchtiger  zu  stehen.'  die  Über- 
setzungen selbst  geben  nicht  getreu  den  charakter  des  Originals  wieder, 
besonders  nicht  des  ersten  und  zweiten  gedichts.  in  welclien  sich  der 
regelmässige  Wechsel  von  hebung  und  Senkung,  überhaupt  der  an- 
gewante  Sfüssige  Jambus  mit  häutig  klingendem  versausgang  bei 
beibehaltener  alliteration  seltsam  genug  ausnimmt,  wahrscheinlicli  ist 
die  arbeit  nur  darauf  berechnet,  schüler  mit  dem  Inhalt  einiger 
poetischer  stücke  altdeutscher  literatur  bekannt  zu  machen. 

Jonas,  Proben  altdeutscher  dichtung.     Berlin. 

vgl.  unten  (pädagogische  abteilung). 

Peters. 


XIV.    Mittelhochdeutsch. 

897.  K.  Weinhold,  Mittelhochdeutsche  grammatik.  2.  ausgäbe. 
Paderborn,  Schöningh.     XII  und  604  s. 

1877  erschien  die  erste  aufläge  des  wertvollen  buches;  die  neue 
enthält  80  selten  mehr  und  ist  zum  teil  umgearbeitet;  dadurch  sind 
Seiten-  und  paragraphenzahlen  verändert,  das  neue  buch  muss  also 
das  alte  unbedingt  verdrängen;  niemand  kann  es  mehr  entbehren, 
die  Vermehrung  zeigt  sich  besonders  in  der  vokallehre,  die  von  112 
auf  140  selten  angewachsen  ist.  sie  hat  zugleich  eine  völlige  Um- 
gestaltung erfahren,  indem  'die  historische  anordnung  der  früheren 
nach  den  verschiedenen  lautzeichen  vorgezogen  und  die  in  der  mhd. 
periode  nachweisbare  entwickluiig  des  aus  der  ahd.  zeit  überkommenen 
vokalstandes  demgemäss  dargestellt'  wurde,  ausserdem  sind  neue 
beweise  für  alte  behauptungen  eingefügt,  neue  belege  in  menge  ge- 
geben, die  neueste  literatur  berücksichtigt,  aus  der  älteren  manches 
nachgetragen,  was  vorher  übersehen  war  oder  nachträglich  erwäh- 
nenswert schien,  das  register  vermehrt,  durchweg,  auch  in  der 
feile  des  ausdrucks,  beweist  das  buch,  welche  eingehende  arbeit  der 
Verfasser  seinem  werk  fortgesetzt  zuwendet,  dabei  ist  nirgends  der 
rein  sachliche  Standpunkt  verlassen,  den  wir  an  AVeinhold  gewohnt 
sind,  dass  die  erste  aufläge  besprechungen  erfuhr,  welche  dem  vf. 
der  berüoksichtigung  wert  erschienen,  sieht  nur  der  kundige  an  leichten 
Veränderungen,  die  an  den  betr.  stellen  vorgenommen  worden  sind; 
und  wo  eine  solche  berücksichtigung  fehlt,  da  darf  man  nun  schliessen, 
dass  derselbe  den  gemachten  einwand  verwarf.  —  hier  ist  ein  buch, 
dessen  neues  erscheinen  wohl  jeder  ohne  ausnähme   mit  freuden  be- 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  J3]^ 

grüsst.  —  §  175,  absatz  2,  zeile  2  lies  236  st.  234.  §  180,  ahs.  3 
füge  hinzu  das  frülieste  zeugnis  für  viinder  (=  Diinncr):  rinder 
Alex.  3894. 

898.  E.  Martin,  Mittelhochdeutsche  grammatik  nebst  Wörter- 
buch zu  der  Nibelunge  not,  zu  den  gedichten  Walthers  von  der 
Yogelweide  und  zu  Laurin.  für  den  schulgebrauch,  10.  verb,  aufl. 
Eerlin,  Weidmann.     1882. 

schon  die  neunte  aufläge  (1880)  war  verschiedentlich  umgestaltet 
worden,  in  der  zehnten  hat  §  3  über  den  ablaut  eine  neue  fassung 
erhalten. 

899.  Hittmair,  Die  partikel  hc. 

vgl.  Jahresbericht  1883,  no.  642.  Kögel,  Literaturblatt  1883 
(10),  379  bemängelt  den  etymologischen  teil  der  arbeit  und  tadelt, 
^lass  der  verf.  nicht  historisch  verfahren  ist. 

900.  E.  V.  Muth.  Mittelhochdeutsche  metrik. 

vergl.  Jahresbericht  1882,  no.  644.  —  »Steinmeyer,  Literatur- 
zeitung 1883  (8),  264  urteilt  günstig  über  die  arbeit  und  gibt  einige 
besserungen.  —  Paul,  Litcraturblatt  1883  (6),  205—208  verwirft 
das  buch  und  sucht  sein  urteil  eingehender  zu  begründen.  —  Rüdiger 
giebt  Anz.  f.  d.  a.  9,  329 — 33'J,  eine  reihe  besserungen  und  nach- 
trage und  urteilt  im  allgemeinen  abfällig.  —  0.  Brenner,  Blatt,  f. 
d.  baier.  gymn.  19  (10),  549  lobt  den  fleiss,  tadelt  die  ungleich- 
massige  und  unübersichtliche  darstellung,  so  wie  die  scharfe  polemik.  — 
von  Khull  in  der  Z.  f.  d.  realschw.  8,  39  flg.  günstig  beurteilt, 
ausgenommen  die  polemischen  ergiessungen. 


901.  K.  Jauker,  Über  die  chronologische  behandlung  des 
Stoffes  bei  Wolfram,  Ilartmann,  Gotfried. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  646.  Khull,  Z.  f.  d.  realschw. 
8,  311  ff.  beurteilt  die  arbeit  sehr  günstig. 

902.  A.  Kirpicnikov,  Versuch  einer  vergleichenden  theorie 
des  westländischen  und  russischen  epos.  die  gedichte  des  lombar- 
dischen cyclus.     Moskau,  1874  XI  u.  208  s. 

vgl.  no.  545—547. —  nach  der  anzeige  P.  Heinzeis  im  a.  f.  d.  a. 
9,245 — 256  behandelt  die  schritt  ihren  stoff  in  folgender  Ordnung:  vor- 
rede über  metliode  und  bedeutung  der  vergleichung.  —  1.  cap.  könig 
Rother,  handschriften  und  ausgaben,  inhaltsangabe. —  2.  cap.  Ortnit, 
hss.  und  ausgaben,  Inhalt.  —  3.  cap.  Wolfdietrich  und  Sabene,  hss. 
und  ausgaben,  inhalt.  —  4.  cap.  Hugdietrich,  und  Wolfdietrich 
B,  hss.  und  ausgaben,  inhalt.  —  5.  cap.  Wolfdietrich  D,  oder  der 
grosse  AVolfdietrich,  hss.  und  ausgaben,  inhalt.  —  6.  cap.  fragmente 
und  Überarbeitungen,  Wolfdietrich  C,  die  Dresdner  hs..  der  alte 
druck  des  heldenbuchs,  Jakob  Ayrer,  Thit)rekssaga.  —  7.  cap. 
historisch-literarische  Untersuchung  der  gedichte.  —  8.  cap.  methode 
der   vergleichenden  Untersuchung.   —  9.  cap.    vergleichende  analyse 

9* 


132  >^1V-    Mittelhochdeutsch. 

der  gediclite.  die  handschriftliche  Überlieferung  der  besprochenen 
gedichte  sei  nicht  sorgfältig  genug  beobachtet,  sehr  abweichend  von 
den  herrschenden  seien  K.'s  ansichten  über  Ortnit-  und  Wolfdietrichs- 
sage, denen  man  nicht  zustimmen  könne,  doch  liefere  K.  eine  reihe 
•wertvoller  beobachtungen  zur  geschichte  der  sagen  und  parallelen  zu 
den  in  diesen  gedichteu  erscheinenden  typen  und  motiven. 


AlbrPCht  von  Kemenaten.  903.  Steinmeyer  in  Allgem.  d. 
biogr.   15,  597. 

Albrecht  von  Sciiarfenberg.  904.  Eeinh.  Spiller,  Studien 
über  Albrecht  von  Scharfenberg  und  Ulrich  Fürtrer.  Leipziger 
dissertation.     55  s. 

ist   mir   trotz    meiner   bemüliungen   nicht   zugänglich  geworden. 

905.  Eeinhold  Spiller,  Albrecht  von  Scharfenberg  und  der 
dichter  des  Jüngern  Titurel.     Zs.  f.  d.  a.  27,   158—179. 

Docen  hat  zuerst  die  ansieht  ausgesprochen,  dass  der  dichter 
des  Jüngern  Titurel,  welcher  sich  Albrecht  nennt,  identisch  sei  mit 
dem  von  Fuetrer  gepriesenen  Albrecht  von  Scharfenberg.  Spiller 
beweist  nun,  dass  die  gründe  für  diese  ansieht  ganz  hinfällig  sind, 
ja  dass  Fuetrer  den  jung.  Tit.  für  ein  werk  Wolframs  angesehen 
und  dem  Albrecht  von  Scharfenberg  zwei  andere  dichtungen  zu- 
geschrieben hat  (1.  Merlin,  2.  Seifrid  de  Ardemont),  welche  er  in 
einer  bearbeitung'  überliefert,  diese  beiden  dichtungen  weichen  im 
Verhältnisse  zu  ihren  quellen,  in  genealogischen  angaben  und  in  der 
compositionsweise  vom  jung.  Tit.  ab,  so  dass  die  frage,  ob  der 
Albrecht  des  jung.  Tit.  mit  dem  Albrecht  von  Scharfenberg  identisch 
sei,  verneint  werden  muss. 

Anegeiige.     906.     Schröder,  Anegenge. 

vergl,  Jahresbericht  1882,  no.  648.  —  Lit.  cbl.  1882  (47),  1592 
urteilt  sehr  anerkennend,  verwirft  aber  die  behauptung,  dass  die 
geistliche  poesie  des  11.  Jahrhunderts  von  der  predigt  ausgegangen  sei 
nnd  bedauert,  dass  wir  nicht  einen  neuen  correcten  abdruck  mit  in- 
terpunction  erhalten  haben. 

Anno,  zu  vers  203  ff.  siehe  Kinzcl  Zur  kenntnis  der  Alexander- 
sage  im  mittelalter  no.  518. 

Arnold,  Siebenzahl  und  Juliane  siehe  unter  legenden. 

Briicbstiicke  eines  Trojanergedichts,  siehe  dieses. 

9U7.  Bartsch,  Poetische  bearbeitung  des  Maccabäerbuches 
Germania  28,  267—271. 

abdruck  des  von  G.  Schmidt  in  dem  programm  von  Ilalberstadt 
1881  'die  hss.  der  gyranasiulbibliothek  11'  zuerst  gedruckten  bruch- 
etücks  mit  ergänzungen.  die  hs.  gehört  dem  13.,  das  gedieht  ver- 
mutlich dem  12.  jli.  und  Mitteldeutschland  an.  es  sind  120  ver- 
derbte Zeilen   überliefert,  ihr  Inhalt  entspricht  1,  Macc.   13,  16 — 22. 


XIV.    Mittelhochdeutsch.  233 

908.  Birlinger,  Bruchstück  eines  geistlichen  lehrgedichts. 
Oermania  28,  301—307. 

von  einem  perganientdoppelblatt  aus  dem  kgl.  archiv  zu  Koblenz 
(14.  jh.)  werden  4x52  verse  und  einige  reste  abgedruckt,  einem 
niittelrheinischen  geistlichen  gedieht  angehörend.  Inhalt:  von  der 
liebe  zu  gott,  warum  der  mensch  dazu  verpflichtet  ist,  woran  man 
sie  erkennt  und  was  aus  ihr  folgt. 

909.  Karl  Kochendörffer,   Kasseler  bruchstücke.     Z.  f.  d.  a. 

27,  91—96. 

1)  zwei  pergamentbl.,  quart,  14.  jh.,  enthalten  stücke  aus  dem 
passional;  die  Varianten  nach  Köpkes  ausgäbe  werden  abgedruckt.  — 

2)  ein  pergamentblatt  in  folio,  14.  jh.,  aus  der  pseudorudolfischen 
weltchronik   (entspricht  in  Schützes  ausgäbe  den  selten  84—85).  — 

3)  ein  pergamentblatt,  quart,  14.  jh.,  von  einem  octavband  abgelöst, 
enthält  128  verse  von  Wilhelm  von  Österreich  des  Joh.  von  Würz- 
burg. 

910.  J.  Sieber,  Mitteldeutsche  bruchstücke.  progr.  des  k.  k. 
«taats-ober-gymn.  zu  Leitmeritz.     27  s.     8. 

aus  einer  pergamenthandschrift  des  Cistercienserinnenklosters 
Marienstern  bei  Kamenz  in  der  Lausitz,  enthaltend  ein  lateinisches 
Ofricium  speciale  für  Weihnachten,  teilt  Sieber  vier  eingefügte  deutsche 
stücke  mit.  das  umfangreichste  enthält  845  verse  aus  Bruder  Phi- 
lipps Marienleben  (ed.  Rückert,  Quedlinburg  1858.  vv.  9204 — 10115), 
die  übrigen  drei  sind  kleine  liturgische  stücke,  das  letzte  gereimte 
zehn  geböte  (vgl.  Zs.  f.  d.  ph.  12).  in  einer  wunderbaren  anord- 
nung  des  ganzen  verbreitet  sich  der  verf.  über  alle  sich  aufdrän- 
genden fragen,  nach  zweck,  Ursprung,  spräche  etc. 

Eiiliart.  911.  Knieschek,  Der  cechische  Tristan  und  Eil- 
hart etc. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  659.  Edw.  Schröder,  Literatur- 
zeitung 1883  (5),  154,  erkennt  den  wert  der  schrift  an  und  macht  noch 
einmal  auf  die  chronologische  reihe  Eilhart  —  Strassburger  Alexander 
—  Eneit  aufmerksam.  —  Lambel  berichtet  mit  anerkennung  in 
Literarische  beilage  z.  d.  mitt.  des  Vereins  f.  gesch.  d.  Deutschen 
in  Böhmen  21,  49 — 53,  einzelne  notizen  hinzufügend. 

912.      Bartsch,   Zur   beleuchtung   einer   abwehr.      Germania 

28,  128. 

noch  einmal  gegen  Lichtenstein  Anz.  f.  d.  a.  8,  374  (Jahresbe- 
richt 1882,  no.  658)  mit  berücksichtigung  der  form  i^nirdc.  Bartsch 
vermutet  einen  druckfehler  in  dem  citat  Weinh.  mhd.  gr.  §  333  und 
in  der  tat  ist  dasselbe  in  der  2.  aufl.  der  grammatik  getilgt. 

Krxäillllll^en.  913.  Erzählungen  und  schwanke  herausgegeben 
von  Hans  Lambel  (a.  u.  d.  t.  deutsche  classiker  dos  mittelalters 
bd.  12).     2.  aufl.     Leipzig,  Brockhaus.     XVI  u.  374  s. 


134  ^I"^'-     Mittelhochdeutsch. 

die  einloitunp:  ist  wenip:  verändert,  da^oj^en  sind  texte  und  an- 
TTierkinifffn  revidiert  und  in  den  vorbenK'rkungen  und  annierkungen 
ist  manches  hinzugefügt,  so  dass  das  buch  um  20  Seiten  vermehrt 
erscheint,  besonders  ist  anzuerkennen,  dass  der  verf.  ^veiteres  hand- 
ßchriftliches  material  l)enutzt  hat;  leider  ist  niclit  zu  sehen,  in  welcher 
vs-eise  dasselbe  verwertet  ist.  doch  das  liegt  in  dem  zweck  und  der 
einrichtung  der  ganzen  Sammlung. 

Fudrer.  914.  Eeinhold  Spill  er,  Studien  über  Ulrich  Füetrer. 
Z.  f.  d.  a.  27,  2(i2— 2i)4. 

A)  a  b  f  a  s  s  u  n  g  s  z  e  i  t  s  e  i  n  e  r  werke,  wir  besitzen  vier  werke 
von  Füetrer:  1.  ein  buch  der  abenteuer;  2,  einen  Lanzelot  in  prosa; 
3.  einen  Lanzelot  in  versen;  4.  die  baierische  chronik.  nur  in  der 
letzten  giebt  der  dichter  das  jähr  an,  in  welchem  er  sie  begonnen 
und  vollendet  hat:  sie  entstand  von  1478 —  M.  juli  1481.  _die  da- 
tierung  der  übrigen  werke  sucht  8p.  durch  andere  mittel  zu  gewinnen, 
das  buch  der  abenteuer  ist  Albrecht  IV.  von  Baiern  gewidmet;  der 
starb  1508  und  somit  ist  diese  jahrzalil  der  terminus  ad  quem,  den 
terminus  a  quo  bieten  zwei  andere  beziehungen:  Füetrer  erwähnt  den 
musicus  Konrad  (Paumann)  als  gestorben;  dessen  grabstein  auf  der 
Südseite  der  frauenkirche  in  München  nennt  1473  als  todesjahr; 
ferner  spricht  Füetrer  von  einer  frau,  in  welcher  Sp.  wohl  mit  recht 
die  gemahlin  Albrecht  IV.  erblickt,  da  die  Vermählung  am  1.  Januar 
1487  vollzogen  wurde,  so  ist  das  buch  der  abenteuer  zwischen  1487  u. 
1508  zu  setzen,  der  poetische  Lanzelot  entstand  nach  dem  buche 
der  abenteuer,  da  er  ein  register  der  wichtigsten  in  den  Artusepen  vor- 
kommenden damen  und  herren  enthält,  also  das  buch  der  abenteuer  vor- 
aussetzt; der  prosaische  Lanzelot  entstand  vor  dem  poetischen,  doch 
eine  nähere  datierung  ist  für  beide  aus  dem  jetzt  vorliegenden  ma- 
terial nicht  zu  gewinnen.  —  B)  das  leben  des  dichters.  Ulrich 
Füetrer  ist  der  handschriftlich  wiederholt  beglaubigte  name,  Fürtrer 
begegnet  uns  einmal  und  ist  Schreibfehler,  er  stammt  aus  Landshut, 
wo  er  die  lateinscliule  besuchte  und  das  nialerhandwcrk  erlernte, 
zum  Jüngling  herangewachsen,  siedelte  er  nach  München  über,  von 
wo  aus  er  wiederholt  nach  dem  kloster  Tegernsee  wanderte,  um  dort 
die  gebäude  mit  maiereien  zu  schmücken,  deshalb  erhielt  er  noch 
viel  später  vom  kloster  'erungen'.  in  den  sechziger  jähren  lernte 
er  Jakob  Pütrich  v.  Reicherzhausen  und  dr.  Hans  Hartlieb  kennen, 
wurde  auch  bei  hofe  bekannt  und  später  vom  herzog  Albrecht  IV.  mit 
der  ausarbeitung  einer  baierischen  chronik  betraut,  welcher  er  seine 
übrigen  werke  folgen  Hess,  in  den  neunziger  jähren  verschwinden 
die  spuren  seiner  Wirksamkeit.  —  im  anhang  werden  die  Tegernseer 
weihnachts-erungen  und  ein  brief  des  von  Füetrer  gelobten  dichters 
'llesenlocher  abgedruckt. 

Geistliches.  915.  Faul  Mitzschke,  Ein  schone  concert  vom 
leyden  Christi.     Anz.  f.  k.  d.  d.  vorz.  1883  (10),  293-295. 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  ^35 

gedieht  von  18  Strophen  ans  einer  Weimarer  hs.  nm  1475  ge- 
schrieben in  überöst.  oder  baier.  dialekt. 

Genesis.  ^»16.  Otto  T  n  i  0  w  e  r ,  Znr  Wiener  Genesis.  Berliner 
dissertation.     53  s.     8. 

verf.  stellt  sich  die  aufgäbe,  für  die  Wiener  Genesis  (Fundgr.  II) 
abschnittl  (Fundgr. II,  10—23,  17)  und  II  (Fundgr. II,  23,  18—27,5) 
Scherers  Untersuchungen  fortzuführen  und  die  einwände  Vogts  (P.  Br. 
beilr.  II,  208)  zu  prüfen,  er  geht  in  I  ausführlich  auf  die  Indivi- 
dualität des  dichters  und  sein  Verhältnis  zu  den  quellen  ein.  er  be- 
steht auf  der  einheit  dieses  feiles  gegen  Rödiger  Z.  f.  d.  a.  18, 
und  behandelt  in  dem  sinne  die  stilistischen  eigentümlichkeiten.  auch 
in  II  wird  zuerst  des  dichters  Verhältnis  zu  den  quellen,  dann  seine 
dichterische  manier  untersucht,  überall  wird  auf  die  unterschiede 
von  I  aufmerksam  gemacht,  die  Übereinstimmungen  werden  als  nach- 
ahmungen  des  IL  dichters  aufgefasst,  der  in  I  sein  Vorbild  sah.  beide 
stücke,  in  demselben  kloster  entstanden,  wurden  früh  handschriftlich 
verbunden,  während  mit  III  ein  anderes  buch  begann. 

Gotfrid  von  Sirassburg.  917.  San  Marte,  Wer  ist  San  Ze? 
P.  Br.  beitr.  IX,  145—148. 

verf.  weist  für  Tristan  8066  einen  wälschen  heiligen  San  Ze, 
d.  h.  San  Dde  mit  hilfe  des  prof.  Walter  in  Bonn  nach, 

Gninuni  sina|iis.  918.  Bech,  Granum  sinapis,  deutsches  ge- 
dieht und  lateinischer  commentar  aus  dem  Zeitalter  der  deutschen 
mystik,  auszugsweise  mitgeteilt,  programm  des  k.  stiftsgymn.  zu 
Zeitz,     [pr.  no.  235.]     14  s.     4. 

aus  einer  Zeitzer  hs.  druckt  Bech  die  wichtigsten  stellen  des 
lateinischen  commentars,  welchen  ein  schüler  Eckharts  zu  dem  mys- 
tischen gedieht  'In  dem  begin  ho  ubir  sin'  gefertigt,  dieses  giebt  er 
nach  derselben  hs.,  welche  in  denTabulae  codd.  mscr.  bibl.  Vindobonen- 
sis  III,  402  unter  no.  4868  angegeben  ist  und  weist  in  eingehender 
behandlung  desselben  nach,  dass  es  Eckhart  selbst  zum  Verfasser  hat. 
über  das  gedieht  vgl.  Bartsch  Erlösung  s.  193,  wo  es  nach  einer 
Nürnberger  hs.  gedruckt  ist  und  Ph.  Wackernagel,  Kirchenl.  II, 
no.  445. 

Hartniiinn.  919.  Hartmann  von  Aue.  Gregorius.  herausgegeben 
von  H.  Paul.     Halle,  1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  664.  —  ang.  Literaturblatt  1882 
(12),  453—454  von  W.  Toischer. 

920.  Historia  de  sancto  Gregorio  papa.  eine  prosaerzählung 
nach  dem  Gregorius  Hartmanns  von  Aue  nach  einer  Heidelberger  hs. 
des  15.  jhs.  (cod.  Pal.  no.  119)  herausgegeben  von  W.  Martens. 
I.  teil:  text  der  hs.  pr.  d.  progymnasiums  Tauberbischofsheim  [pr. 
no.  555]  14  s.     4. 

abdruck  des  (deutschen)  textes  ohne  weitere  bemerkung. 


136  XIV.     Mittelhochdeutach. 

921.  Hartmann  von  Aue.  dt-r  arme  Heinrich,  herausgegeben 
von  H.  Paul.     Halle,  1882. 

\g\.  Jahresbericht  1882,  no.  065.  —  ang.  Literatnrblatt  1882 
(12),  454 — 455  von  W.  Toischer. 

922.  Hartmann  von  Aue.  der  arme  Heinricli  und  die  büchlein. 
hrg.  von  M.  Haupt.     2.  aufl.  von  E.  Martin.     Leipzig,  1881. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  730.  1882,  no.  666.  —  ang.  Lit. 
cbl.  1882  (47),  1593—94. 

über  Hartmann  vgl.  noch  no.  901. 

Hpimlichkeit.    923.    W.  Toischer,  Aristotilis  heimlichkeit  etc. 

vgl.  Jahresbericht  1883,  no.  675.  —  Strauch,  Literaturzeitung 
1882  (49),  1750  giebt  einige  nachtrage  und  besserungen.  —  notiz 
Anz.  f.  d.  a.  9,  231.  referent  wünscht  reichlichere  interpunction  und 
giebt  ein  paar  conjecturen  zum  texte.  —  Literaturblatt  1882,  no.  8. 
—  Ztschr.  f.  d.  realschw.  VIII,  440. 

üeiiiricb  von  Freiher^.  924.  A.  Fietz,  Gedicht  vom  heiligen 
kreuz. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  676.  in  ablehnender  weise  äussert 
sich  auch  Khull  in  der  Z.  f.  d.  österr.  gymn.  33,  403  fl.  über  diese 
arbeit,     vgl.  A.   May,  Z.  f.  d.  realschulw.  7,  187. 

Ileinriell  Hesler.  925.  Karl  Amersbach,  Über  die  Identität 
des  Verfassers  des  gereimten  evaugeliums  Nicodemi  mit  Heinrich 
Hesler  dem  Verfasser  der  gereimten  paraphrase  der  apocalypse.  pro- 
gramm  des  grossh.  gymn.  zu  Konstanz,     [pr.  no.  549.]     32  s.     4. 

verf.  benutzte  für  das  evang.  Wülckers  abschrift  der  Schweriner 
nnd  Görlitzer  hs.,  für  die  apoc.  Behaghels  abschriften  von  teilen  der 
beiden  Künigsberger  und  Danziger  hs.  über  diese  und  die  übrigen 
hss.  resp.  bruchstücke  wird  zuerst  gehandelt  und  ihr  Verhältnis  fest- 
gestellt, dann  wendet  sich  Amersbach  zur  darlegung  des  sprach- 
lichen Charakters  und  des  Versbaues  beider  gedichte,  in  diesem  ab- 
schnitte noch  einmal  die  metrische  regel  Heslers  eingehend  unter- 
suchend, die  fortsetzung  der  arbeit  über  reim,  Wortschatz  und  die 
übereinstimmenden  stellen  beider  gedichte  steht  noch  aus. 

üeinrich  von  dem  TÖrlin.  926.  Der  Mantel,  bruchstück  eines 
Lanzeletromans  des  Heinrich  von  dem  Türlin,  nebst  einer  abliandlung 
über  die  sage  vom  trinkliorn  und  raantel  und  die  quelle  der  kröne 
herausgegeben  von  Otto  Warnatscli.  (a.  u.  d.  t.  germanist.  ab- 
handl.  hrsg.  von  "Weinhold  II.)  Breslau.  Koebner.  VII  u.  136  s. 
3,60  m. 

eine  ausgäbe  des  bisher  in  den  alt.  blättern  und  in  Müllenhoflfs 
sprachproben  gedruckten  bruchstücks  aus  der  grossen  Ambraser  hand- 
schrift,  daneben  die  französische  quelle.  Warnatsch  weist  nach,  dass 
Heinrich  v.  d.  Türlin  der  Verfasser  des  gedichts,  auf  welches  er  sich 
kröne  23495  tlg.  beziehe,  er  analysiert  das  gedieht  im  III.  abschnitt 
seiner  Untersuchung  mit  beständiger  berücksichtigung  der  kröne  und 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  137 

sucht  es  als  einen  Lanzelet  zu  erweisen,  der  vor  Vollendung  des  Par- 
zival  verfasst  sei.  in  der  kröne  sieht  er  eine  compilatiön  aus  deutschen 
und  französischen  werken,  nicht  die  Übertragung  eines  verlornen 
Werkes  Chrestiens,  der  II.  abschnitt  giebt  eingehende  und  umfassende 
nachricht  von  den  verschiedenen  bearbeitungen  der  sage  vom  trink- 
hom  und  mantel  und  eine  kurze  Zusammenstellung'  sämtlicher  keusch- 
heitsproben.  —  Martin,  Literaturzeitung  1833  ('24),  847,  macht  einige 
ausstellungen  am  text,  bezweifelt,  dass  das  bruchstück  einem  ganzen 
Lanzeletromane  angehörte  und  kann  Ws.  ansieht  über  die  quelle  der 
kröne  nicht  teilen;  doch  wird  der  arbeit  anerkenntmg  gezollt. 

Heinrich  tod  Teldeke.  927.  Otto  Behaghel.  Heinrichs  von 
Yeldek-  Er.-ide.     Heilbronn.  Henninger.    1882. 

vgl.  Jahresbericht  18S2.  no.  677.  ang.  A.  f.  d.  a.  9,  8 — 37  von 
Fr.  Lichten  st  ein.  im  allgemeinen  anerkennend,  giebt  correcturen 
u.  ergänzungen  zu  Bs.  darstellung  des  ilaestrichter  dialects,  zu  dessen 
stilistischen  beoba<:hrungen  u.  textconstruction :  wendet  sich  in  Über- 
einstimmung mit  Einzel,  Ztschr.  f.  d.  ph.  14.  106  ff.,  gegen  Bs.  be- 
tonungsweise stärke  het  und  bringt  einige  neue  momente  für  die 
Priorität  des  Tristan  vor  der  Eneide  bei.  —  Braune,  G.  G.  A. 
no.  47.  Atheneum  beige  1882,  13.  Ztschr.  f.  d.  gymn.  1882,  s.  706 
(Wilmanns). 

928.     Wilhelm  Meyer,  Yeldeke's  Servatius.     '  r  frag- 

ment.     Z.  f.  d.  a.  27,  146—157. 

von  einem  buche  der  Staatsbibliothek  löste  M.  zwei  pergament- 
streifen mit  Schrift  aus  dem  ende  des  12.  jhs.  ab.  es  ergab  sich, 
dass  sie  dem  Teldeke'schen  Servatius  angehören  und  die  w.  IL  2064 
bis  2117  der  ausgäbe  von  Bormans  enthielten,  die  verse  werden 
diplomatisch  getreu  abgedruckt  u.  der  Bormans'sche  text  ztir  Orien- 
tierung am  fusse  der  selten  mitgeteilt:  alsdann  folgen  einige  erör- 
terungen  über  die  lateinischen  quellen  zum  deutschen  gedichte  Yeldeke's 
und  des  anonymtis. 

Heldenbufh.  929.  0.  Zingerle,  Das  heldenbuch  an  der  Etsch. 
Z.  1.  d.  a.  27.   136—144. 

sucht  aus   den   lesefehlern  des  copisten  aufschluss  re- 

stalt  des  verlorenen   heldenbuchs  an  der  Etsch  und  kon.  re- 

sultat,  dass  die  vom  ihm  verglichenen  gedieht«  (Biterolf,  Dietrichs 
flucht  u.  Eabenschlacht ,  Erec  und  Herrands  erzählungen)  auf  einer 
vorläge  basieren,  die  in  vocalismus,  consonantismus  und  nicht  minder 
in  graphischer  beziehung  den  gleichen  Charakter  trug,  wie  ihn  Bartsch 
für  jene  der  Kudrun  nachwies,  und  der  ersten  hälfte  des  14.  jhs. 
angehört -r. 

Hfrborl  \oii  frit>'ar  930.  Clemens  Fischer,  Der  altfr.  roman 
de  Troie  des  Benoit  de  Sainte-More  als  vorbild  für  die  mhd.  Troja- 
dichtungen  des  Herbort  von  Fritslar  und  des  Konrad  von  Würzburg, 
inaug.  diss.  von  Münster.     Paderborn.  Schöningh.     80  s.     8. 


138  XIV.     Mittelhochdeuti^ch. 

nachdem  der  vergleich  der  beiden  deutsclien  dichtungen  mit  dei' 
französischen  vorläge  abschnittweise  eingehend  vorgenommen  ist,  in- 
dem die  abweichuniren  hervorgehoben  werden,  kommt  derverf.  s.  78  flg. 
zu  den  schlnssresultaten:  Herbort,  welcher  sich  ziemlich  eng  an  den 
roman  anschliesst,  hat  vermutlich  ausserdem  eine  lateinische  quelle, 
und  zwar  einen  vollständigeren  Dares  und  Dictys,  benutzt,  als  er 
uns  erhalten  ist.  dies  wird  auch  für  Konrad  angenommen,  wenn- 
gleich dieser  überhaupt  viel  freier  mit  dem  stoff  geschaltet  hat;  die 
frage  nach  den  quellen  seines  unbekannten  fortsetzers  gilt  als  durch 
die  von  Dunger  gegebenen  nachweise  noch  nicht  erledigt,  endlich 
spricht  sich  Fischer  für  die  identität  des  Benoit  de  Sainte-More  und 
des  Verfassers  der  Chronique  des  ducs  de  Normandie  aus.  —  ang. 
Literaturblatt  1883  (11),  428. 

HcrriiiUin  von  Sachspiilicim.  931.  F.  Bech,  Kleine  beitrage  2. 
Germania  28,  388. 

zu  einigen  stellen  der  Murin. 

Hiol».  932.  Walter  M  ü  1 1  e  r ,  Über  die  mitteldeutsche  poetische 
Paraphrase  des  buches  Hiob.  ein  beitrag  zur  gesch.  der  spräche  und 
literatur  des  Deutschordenslandes.     Halle,  Niemeyer.     IV  u.  55  s. 

es  wird  eingehend  gehandelt  über  die  beiden  Königsberger  hand- 
schriften,  den  dialekt,  Sprachschatz,  stil  und  versbau  des  noch  un- 
gedruckten gedichts  von  15568  reimzeilen,  das  im  jähre  1338  von 
dem  magister  Tilo  von  Culm  im  Deutschordenslande  verfasst  wurde, 
über  die  ermittlung  des  autors,  der  im  gedieht  nicht  genannt  ist  und 
über  die  quellen  verspricht  der  Verfasser  später  zu  handeln.  —  rec. 
Behaghel,  Literaturblatt  1883  (8),  298  mit  einigen  grammatischen 
bemerkungeu  und  berichtigungen. 

933.     F.  Bech,  Kleine  beitrage  4.     Germania  28,  389  —  391. 

anmerkungen  zu  einigen  stellen  der  von  W.  Älüller  behandelten 
paraphrase  des  buches  Hiub. 

JollJiiiiics  von  Frankcnslpjii.    934.    Der  kreuziger  des  Johannes 

von   Frankenstein,    herausg.    durch    Ferd.    Kliull.      KiO.  publ.    des 
Stuttg.  lit.  Vereines.     Tübingen   1882. 

schon  im  programme  des  IL  staatsgymn.  in  Graz  vom  jähre  1880 
hatte  der  verf,  die  herausgäbe  dieser  gereimten  leidensgeschichte 
Christi  versprochen,  welche  nun  im  160.  bände  der  schritten  des 
Stuttg.  lit.  ver.  erschienen  ist.  das  gedieht  ist  inhaltlich  sehr  lang- 
weilig, in  sprachlicher  hinsieht  jedoch  ganz  interessant.  —  in  der 
hs.  wird  der  text  in  partieen  abgeteilt,  die  mit  verschiedenen  Über- 
schriften versehen  sind;  der  herausg.  hat  jedoch  diese  einteilung  nicht 
beibehalten,  da  er  glaubt,  dass  sie  nur  vom  Schreiber  der  hs.  her- 
rührt, der  versiiicator  Johannes  unterbricht  die  erzählung  vom  leiden 
und  tüde  Christi  alle  augenblicke  durch  citate  aus  den  erklärungen 
der  kirchenväter  zu  den  betreffenden  stellen  der  evangelien,  nicht 
selten   ergreift   er  auch  selbst  das  wort,    um  der  einen  oder  andern 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  I39 

erklärung  entgegen-  oder  beizutreten,  dies  und  verschiedene  andere 
stellen,  in  denen  er  sich  durch  ein  'wir'  den  'phaffen'  ohne  weiteres 
anreiht,  zeigen,  dass  er  ein  geistlicher  war.  zum  Schlüsse  sagt  er 
überdies  direct,  dass  er,  aus  Frankenstein  in  Polan  (in  preuss.  Schlesien) 
stammend  als  priester  der  'Johansere'  (in  dem  'orden  sant  Johan') 
in  Wien  sein  grosses  opus  im  Jahre  1300  vollendete,  historische 
Zeugnisse  für  seine  existenz  konnte  der  herausg.  nicht  beibringen, 
worüber  man  sich  nicht  wundern  wird,  wenn  man  sich  erinnert,  dass 
das  Wiener  Jolianniterordenshaus  mehrmals  total  abbrannte,  über- 
dies der  name  eines  untergeordneten  priesters  in  den  Urkunden  nicht 
häutig  vorgekommen  sein  wird.  —  dass  Johannes  von  keiner  hervor- 
ragenden dichterischen  begabung  war,  zeigt  vor  allem  die  wähl  des 
Stoffes,  die  er  nach  seiner  angäbe  (am  Schlüsse  des  kreuzigers)  aller- 
dings nicht  selbständig  getroffen  hat,  deutlicher  noch  die  ganz  un- 
gelenke darstellung.  schlecht  und  recht  renkt  er  seine  verse  ein, 
von  künstlerischer  anordnung  oder  einem  get'ühle  für  metrische  fein- 
heiten  ist  nicht  die  rede,  um  so  interessanter  ist  seine  spräche,  da 
er  viele  werte  in  bisher  iinbelegter  bedeutung  braucht,  viele  andere 
aus  seiner  heimatlichen  mundart  in  die  Schriftsprache  herübernimmt, 
so  dass  das  rahd.  lexicon  durch  ihn  nicht  unerhebliche  bereicherung 
erfährt,  freilich  werden  durch  seine  oft  ganz  eigentümliche  gebrauchs- 
weise  einzelner  worte  emendationen  erschwert,  da  man  mitunter  nicht 
bestimmen  kann,  w'as  einem  verstümmelten  worte  zu  gründe  lag,  zu- 
mal das  werk  nur  in  einer  hs.  in  grob-österr.  dialekte  überliefert 
ist.  zu  emendieren  dürften  aber  noch  manche  verse  sein,  die  der 
herausg.  stehen  liess,  besonders  in  der  partie,  welche  über  die  eu- 
charistie  handelt,  wo  der  'dichter'  augenscheinlich  die  grösste  mühe 
hatte,  das  was  er  wollte  in  Worten  auszudrücken,  in  bezug  auf  den 
dialekt  ist  das  werk  deshalb  von  grösserem  Interesse,  da  es  zu  den 
ältesten  schlesischen  denkmälern  gehört  und  in  den  laut-  und  wort- 
formen sowie  im  sprachscliatze  rein  mitteld.  gepräge  trägt. 

im  nachworte  handelt  der  herausg.  zunächst  über  des  dichters 
spräche  (diejenige  der  hs.  hatte  er  schon  im  programme  besproclien), 
dann  über  ihn  selbst  und  seine  'lerige  unkunst'.  eingeliend  bespricht 
er  den  gebrauch  formelhafter  Wendungen  verschiedener  art,  die  Ver- 
bindung und  anhäufung  synonymer  ausdrücke  und  dgl.,  ferner  den 
im  gedichte  vorkommenden  Stabreim  und  die  'volkstümlichen  Wen- 
dungen', 'von  den  eigentlichen  kunstmitteln  zur  Verschönerung  und 
zum  beleben  der  darstellung  kennt  Johannes  den  ausruf,  die  directe 
lebhafte  frage,  die  metaplier  und  die  personitication,  welche  fragen 
er  absichtlich  und  mit  plan  verwendet;  einigemale  und  kaum  beab- 
sichtigt tindet  sich  das  oxymoron  und  der  pleonasmus'.  über  des 
dichters  quelle,  die  dieser  einigtmale  citiert,  ist  leider  nichts  mitge- 
teilt; sie  dürfte  wohl  eine  der  vielen  passiones  Christi,  von  denen 
sich  in  jeder  älteren  klosterbibliothek  einige  befinden,  gewesen  sein, 
ein  genaues  namenverzeichnis  folgt  dem  nachworte. 


140  >^1V.     Mittelhochdeutsch. 

JohtinilPS  von  Uurzlniri?,  Wilhrlm  von  Osterreich  s.  unter  Bruch- 
stücke 110,  ItOi». 

Kaiscrclinuiik  zu  Diem.  kclir.  17,  2:^  flgd,  siehe  Kinzel  zur 
kenntnis  dir  Alexandersaffe  im  inittelalter,  iio.  518. 

Kiispar  \oii  der  Ucmi.  935.  R.  Hügel,  Ersch  und  Grubers 
allg.  Encycl.  II,  34,  228  tig. 

93»^.  K.  Bartsch,  Kaspar  von  der  Run,  Allgein.  d.  biogr. 
15,  437. 

Kölligsberi^.  937.  Arthur  Wyss,  Königsberg,  der  Dichter 
der  klage  über  die  ermordung  Friedrichs  von  Braunschweig.  Zs.  f. 
d.  a.  27,  301—302. 

in  dem  volksliede  (bei  Liliencron  I,  207)  nennt  sich  der  dichter 
Königsberg;  er  war,  wie  schon  Liliencron  erkannt  hat,  ein  herold. 
diesen  herold  und  dichter  Königsberg  erblickt  der  verf.  in  dem 
Kuininxberg  einer  Aachener  stadtrechnung  vom  jähre  1376. 

938.     Bartsch,  Königsberg,  Allgem.  d.  biogr.     16,  523. 

Köliissliafon.  939.  Hegel,  Jacob  Twinger  von  Königshafen. 
Allgem.  d.  biogr.     l(i,  525. 

koiirad  Uailgkroty.liaio.  940,  Das  heilige  namenbuch  mit  an- 
merkungen  etc.     Augsburg,  Huttier.     47  s.     8.     2.  aufl.     1,50  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  685. 

Pfaflc  Kniirad.  941.  Steinmeyer,  Allgem.  d.  biogr.  16, 
638  flg. 

942.  Eduard  Schröder,  Die  heimat  des  deutschen  Rolands- 
liedes.    Zs.  f.  d.  a.  27,  70—82. 

die  abhandlung  ist  ein  'bescheidener  Vorläufer'  einer  grössern 
arbeit.  Sehr,  sucht  hier  namentlich  durch  eine  reihe  liisher  unbe- 
achteter Zusätze  und  änderungen  Konrads  gegenüber  seiner  quelle 
darzutun,  dass  der  'phafte  Chuonrat'  sein  werk  für  Heinrich  den 
Stolzen  in  Regensburg,  wahrscheinlich  im  j.  1131,  anfertigte;  er  sei 
auch  der  Überarbeiter  und  fortsetzer  der  kaiserchronik.  gewichtige 
gründe,  besonders  für  die  heimatfrage,  sind  beigebracht,  doch  wird 
die  endgiltige  entscheidung  erst  von  der  grössern  arbeit  zu  erwarten 
sein,  welche  auch  den  dialekt  der  reime  heranzuziehen  hat;  einzelnes 
wie  z.  b.  die  reise  Konrads  nach  Paris  steht  noch  auf  schwachen 
füssen. 

Koiirad  von  Fussesbrunnt'U.  943.  Die  Kindheit  Jesu  hersg. 
Von  Kochendörfer, 

vergl.  Jahresbericht  1882,  no.  686.  —  angezeigt  Lit.  cbl.  1882 
(47),  1593,  anerkennend. 

944.  A.  Schönbach,  Bemerkungen  zur  Kindheit  Jesu.  Zs. 
f.  d.  a.  27,  65—70. 

Seh.  ergänzt  Kochendörffers  Untersuchungen  über  die  quelle  zu 
Konrads  von  Fussesbruuneii  Kindheit  Jesu  (vgl.  Jahresbericht  1882, 


XIV,     Mittelhochdeutsch.  14]^ 

no.  686) ;  er  vermutet  für  das  gedieht  ein  lateinisches  opns,  welches 
'eine  gemäss  dem  texte  des  evang.  Lucae  etwas  geänderte  fassung 
des  Pseudomatthäus'  bot  und  auch  die  bibelstellen  anzog,  es  folgen 
noch  einige  bemerkungen  zu  dem  von  Kochendörfi'er  hergestellten 
text  des  gedichtes. 

Konrcld  von  Heimesfurt.  945.  Steinmeyer,  Ist  Konrad  von 
Heimesfurt  der  Verfasser  des  Jüdel?    Zs.  f.  d.  a.  27,  83 — BS. 

E.  Sprenger  hat  (Germ.  27,  129  ff.)  die  ansieht  aufgestellt, 
dass  Konrad  nicht  nur  die  Himmelfahrt  Mariae  und  die  Urstende, 
sondern  auch  das  Jüdel  gedichtet  habe  und  zwar  zwischen  der  Himmel- 
fahrt und  der  Urstende.  —  St.  widerlegt  Sprengers  gründe  und 
bringt  momente  bei,  welche  gegen  Ks.  autorschaft  zeugen:  1.  die  beiden 
echten  werke  Ks.  nennen  den  namen  des  autors,  das  Jüdel  dagegen 
nicht;  2.  die  beiden  echten  werke  endigen  mit  einer  reihe  stumpfer 
reime,  das  Jüdel  nicht;  3.  aus  der  einleitung  der  Urstende  ist  der 
schluss  zu  ziehen,  dass  zwischen  sie  und  die  Himmelfahrt  kein  wei- 
teres werk  Ks.  falle;  4.  K.  beruft  sich  mit  Vorliebe  auf  seine  quelle, 
das  Jüdel  nicht.  Dazu  kommen  noch  stilistische  und  sprachliche 
differenzen.     eine  reihe  textverbesserungen  laufen  nebenbei. 

946.  Sprenger,  Zu  Konrad  von  Heimesfurt  Urstende.  Ger- 
mania 28,  85  —  88. 

conjecturen  und  bemerkungen  zu  einigen  verderbten  stellen. 

947.  Kramm,  Über  Konrads  von  Heimesfurt  spräche  (laut- 
und  formenlehre)  und  verskunst.  seine  himmelfahrt  Mariae  im  Ver- 
hältnis zu  ihrer  quelle.     Strassburg,  Trübner.     80  s.    gr.  8.     1,80  m. 

die  Schrift  ist  mir  vom  Verleger  nicht  zugegangen. 

Kourad  von  Mesciihorg'.  948.  Eiegler,  Allgem.  deutsche  bio- 
graphie   16,  648 — 5<i, 

Hoiirad  von  WÖrzbnrg.  Über  sein  Verhältnis  zu  Benoit  de 
St.'More  siehe  unter  Herbort  von  Frltslar. 

Kudnin.  949,  Kudrun  herausgegeben  von  Ernst  Martin, 
textabdruck  mit  den  lesarten  der  handschrift  und  bezeichnung  der 
echten  teile,  (a,  u.  d,  t,  Sammlung  germanistischer  hilfsmittel  für 
den  praktischen  Studienzweck  II.)  Halle,  Waisenhaus.  XXXIV 
und  207  s.     2,40  m. 

die  einleitung  orientiert  in  gedrängter  form  und  klarer  dar- 
stellung  über  die  handschrift,  strophe,  entstehung  des  gedichtes  mit 
berücksichtigung  der  seit  veröfi'entlichung  der  grossen  ausgäbe 
(Halle  1872)  erschienenen '  Untersuchungen,  besonders  der  von  Wil- 
manns.  der  herausgeber  bleibt  im  wesentlichen  seinen  alten  an- 
schauungen  treu,  ebenso  in  der  bestimmung  der  abfassungszeit  und 
der  geschichte  der  sage.  —  Lit.  cbl,  1883,  sp.  1276,  bemängelt 
Martins  kritischen  Standpunkt  in  betreff  der  ausscheidung  der  echten 
teile. 


142'  XIV.     Mittelhochdeutsch. 

950.  Kmhnn  herausgegreben  von  B.  Synions.  Halle,  Nie- 
tneyer.  VII,  306  8.  2,b0  m.  [Altd.  textbibliotlu-k  herausg.  von 
Paul  no.  5.1 

dtni  von  Synions  selbständig  gestalteten  texte  (bisweilen  auch 
mit  veränderter  strophenfolge)  sind  kui-ze  annierknngen  angefügt, 
velohe  die  abweichungen  von  der  hs.  und  sonst  alb-rU-i  notizen  und 
tingerzeige  geben,  dem  zwecke  (gebrauch  bei  vorlesuniren)  der  aus- 
gäbe entsprechend,  vorangehen  42  Seiten  einleitung  über  die  sage 
und  das  epos.  der  erste  teil  handelt  von  der  nordischen  Hildesage, 
von  der  Herwig-  und  Kudrunsage  (diese  als  schössling  der  Hildesage 
angesehen),  ihrer  entwicklung  und  wandrung;  der  zweite  vom  zu- 
stande der  Überlieferung  des  gedichts.  die  Nibelungenstrophen  gel- 
ten als  von  einem  Überarbeiter  herrührend,  während  caesurreim  an 
sich  keine  Strophe  verdächtig  macht,  der  letzte  abschnitt  handelt 
von  den  versuchen  die  echte  gestalt  herzustellen  (gegen  Mülknhoifs 
und  Wilmanns  endresultate),  von  der  abfassungszeit  (1210)  und 
heimat.  am  Schlüsse  ein  gedrängtes  Verzeichnis  der  einschläglichen 
literatur.  —  Lit.  cbl.  188;^,  sp.  1276,  rühmt  Symons  Selbständig- 
keit den  vorarbeiten  gegenüber,  doch  sei  der  verf.  durch  Zarnckes 
Vorlesungen  beeinflusst.  der  beweis  in  P.  Br.  beitr.  IX.  1  (siehe 
no.  952),  dass  die  häufung  des  caesurreims  erst  eine  folge  starker 
Überarbeitung  sei,  scheint  dem  rec.  erbracht,  weniger  gelungen  der 
nachweis,  dass  alle  Nibelungenstrophen  erst  durch  Überarbeitung  in 
den  text  gekommen. 

951.  Martin,  Zur  Kudrun.     Zs.  f.  d.  ph.  15,  194—222. 

widerlegt  zuerst  Wilmanns'  Untersuchungen  'über  die  entwick- 
lung der  Kudrundichtung'  zu  gunsten  der  llüUenhoß'schen  ansieht, 
gibt  dann  nachtrage  zu  seiner  eigenen  ausgäbe  und  zwar  literatur- 
nachweise  zur  einleitung  und  parallelstellen  mit  einigen  berichtig- 
ungen  zum  texte. 

952.  B.  Symons,   Zur  Kudrun.     P.  B.  beitrage  IX,  1  —  100. 
diese  umfangreiche  abhandlung  ist  bestimmt,  den  Standpunkt  zu 

rechtfertigen,  welchen  der  verf.  in  der  Kudrunausgabe  den  fragen 
der  h(3heren  wie  der  niederen  kritik  gegenüber  einnimmt,  hier  wird 
eingehend  zu  begründen  versucht,  was  dort  im  2.  teile  der  einleitung 
nur  kuiz  angedeutet  war.  1  wendet  sich  im  wesentlichen  gegen 
(il(lllenhoft')  Wilmanns,  welcher  annahm,  dass  Nibelungenschluss  und 
caesurreim  den  jüngeren  Ursprung  einer  strophe  bezeugen,  indem  er 
diese  beiden  kriterien  eingehend  untersucht,  jenes  s.  7 — 24,  dieses 
ß.  24 — 51.  formell  und  inhaltlich  scheiden  sich  die  Nibelungen- 
strophen als  jünger  aus  (gegen  Bartsch),  die  caesurreime  aber  er- 
scheinen in  den  meisten  fällen  als  in  alte  Strophen  nachgetragen, 
'technik,  grammatische  eigentümlichkeiten,  abweichungen  im  Sprach- 
gebrauch, vor  allem  aber  die  gezwuiigenheit  und  gespreiztheit  des 
ausdrucks,    die    sich    in    sonst   unerklärlicher   weise  von  den  andern 


XIV.     Mittelbochdeutsch.  I43 

teilen  der  Strophen  aLhebt,  führen  zu  der  annähme,  dass  der  caesur- 
reim  von  einem  Überarbeiter  herrührt,  dessen  interesse  ausschliesslich 
auf  die  form  gerichtet  war.'  II  handelt  von  echten  und  unechten 
Strophen,  Verbesserungen  der  überlieferten  strophenfolge  s.  51 — 79. 
er  sucht  auch  hier  zu  begründen,  was  er  z.  b.  in  den  fussnoten 
seiner  ausgäbe  angedeutet,  und  nachzuweisen,  dass  weder  äussere 
noch  innere  gründe  in  genügender  zahl  und  ausreichendem  gewicht 
vorhanden  seien ,  um  die  echten  teile  der  Kudrun  auszuscheiden. 
III.  'zur  textkritik.'  S.  reclitfertigt  seine  rückkehr  zu  einer  conser- 
vativen  textgestaltung  und  seine  'herstellung  einer  sinngemässen 
caesur.'  er  behandelt  mehrsilbigkeit  der  Senkungen  (Paul,  beitr. 
8,  IBl  fl,  zustimmend),  enjambement  innerhalb  der  langzeile  und 
einzelne  stellen  des  gedichts. 

953.  A.  J.  Kirpicnicov,  Kudrun,  ein  deutsches  nationalepos. 
€harkov,  1874.     74  s. 

ang.  von  R.  Heinzel  im  A.  f.  d.  a.  9,  241—244.  hinter  einem 
eingehenden  literaturbericht  (s.  1 — 9)  enthält  das  büchlein  eine  In- 
haltsangabe des  gedichts  nach  den  aventüren  (s.  10 — 42),  dann  eine 
Untersuchung  der  sage  oder  vielmehr  des  ganzen  in  dem  gedichts 
Oudrun  verwerteten  erzählungsstoffes  (s.  42 — 74).  die  eingestreute 
polemik  gegen  Müllenhoflf  berulit  auf  Keck's  schritt  (Die  Kudrun- 
sage  1867),  so  dass  die  bedeutung  des  büchleins  nur  'in  dem  hin- 
weise auf  die  Wiederkehr  der  in  der  Gudrun  verwerteten  motive  in 
andern,  sowol  deutschen  als  romanischen  und  slavischen  Überliefe- 
rungen' ruht. 

954.  Das  Gudrunlied,  ein  heldenepos  umgedichtet  von  Chr. 
Stecher.     1.  2.  heft,  XIX  und  260  s.     Graz,   1882.     1,20  m. 

LamprecM.  955.  Wilmanns,  Der  Strasshurger  Alexander 
und  Eilharts  Tristan.     Z.  f.  d.  a.  27,  294—298. 

im  anschluss  an  Zs.  f.  d.  gj'mnasialwesen  36,  708  handelt 
"Wilmanns  über  Vor.  Alex.  192,  23  (S  410)  flg.  er  macht  darauf 
aufmerksam,  dass  die  Worte  unt  c  seh  er  sich  sculdich  etc.  eine 
Verderbnis  enthalten,  an  deren  stelle  S  einen  ganz  neuen  gedanken 
gebe,  dass  dieser  aus  Eilhart  entlehnt  sei,  wie  Lichtenstein  wollte, 
hält  er  für  unwahrscheinlich,  vielmehr  enthalte  S  den  ursprüng- 
lichen gedanken,  wenn  auch  nicht  der  form  nach,  vermutlich  sei 
vielmelir  schon  die  quelle  beider  texte  getrübt  gewesen.  (diese 
Vermutung  hatte  schon  Kinzel  Z.  f.  d.  ph.  10,  57  und  31  ausge- 
sprochen.) wenn  also  Eilhart  Übereinstimmungen  mit  den  versen  von 
S  zeige,  so  sei  dies  durch  abhängigkeit  Eilharts  von  dem  alten  ge- 
dichte  Lamprechts  zu  erklären,  eine  besserung  der  stelle  wird  leider 
nicht  vorgeschlagen;  und  in  der  tat  wird  an  dieser  wie  an  manchen 
andern  stellen  des  textes  das  ursprüngliche  auch  nur  mit  annähern- 
der Sicherheit  nicht  hergestellt  werden  können. 


144  XIV.     Mittelhoclideutsch. 

956.  H.  Christfiiscn,  Beitrage  zur  Alexandersage,  programm 
der  neuen  gelelirtenschule.     Hamburg.     39  s.     4. 

verf.  zeigt  zunächst,  dass  die  Übersetzung  des  Pseudokallisthenes 
durcli  den  areliiprtsbyten  Leo  auf  die  alcxandrinisclie  fassung  zurück- 
geht, die  uns  in  cod.  A  überliefert  ist.  dann  wendet  er  sich  Lam- 
prechts Alexander  zu,  und  zwar  dem  schluss  der  Vorauer  hs.  und 
der  Basler  hs.,  um  zu  erweisen,  dass  der  Basler  bearbeiter  neben 
seiner  vorläge  die  Eistoria  direct  benutzt  habe.  Christensens  aus- 
führungen,  die  im  einzelnen  viel  gutes  enthalten,  leiden  darunter, 
dass  ihm  nur  mangelhaftes  material  für  die  Hist.  zu  geböte  stand, 
kritiklos  verfährt  er  da ,  wo  er  von  dem  Verhältnis  der  drei  Lam- 
precht-texte  handelt  (s.  18  Üg.)  und  aus  der  Übereinstimmung  zweier 
ohne  weiteres  auf  ihre  Zusammengehörigkeit  schliesst;  dieser  Unter- 
suchung, zum  erweise,  dass  B  mit  V  (gegen  S)  auf  gleicher  grund- 
lage  beruhe,  ist  der  grössere  teil  der  arbeit  gewidmet,  die-recen- 
sion  der  arbeit  in  der  Z.  f.  d.  ph.  16  geht  auf  das  einzelne  ein  und 
weist  die  ansichten  Christensens  zurück. 

Ic^eildcn.  957.  Schünbach,  Priester  Arnolts  legende  von 
St.  Juliana. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  696.  —  rec.  Lit.  cbl.  1883, 
sp.  258  in  der  identificierung  des  Arnolt  mit  dem  Verfasser  des  ge- 
dichts  vom  h.  Geist  wird  Schönbach  zugestimmt,  auch  die  herstellung 
des  textes  beifällig  beurteilt.  —  Literaturzeitung  1883  (16),  555 
bis  557.  Ed.  Schröder  macht  bei  allgemeiner  Zustimmung  einige  aus- 
stellungen  betreifend  die  herstellung  des  textes  und  stellt  Schön- 
bachs auffassungen  von  Scherers  kritischer  Zerlegung  der  'Sieben- 
zahr  richtig. 

958.  Bartsch,  Zu  Priester  Arnolts  Juliane.  Germania  28, 
257—267. 

beschäftigt  sich  mit  dem  text  des  übel  überlieferten  gedichtes 
und  gibt  eine  anzahl  besserungen,  am  schluss  auch  zu  Arnolts  'Sie- 
benzahl'. 

BIarieiikla|?C.     959.     Mayr,  Zwei  Marienklagen. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  701.     Literaturblatt  1882,  440. 

INIhelnngeD.  960.  Rud.  Henning,  Nibelungenstudien.  (Q.  F. 
XXXI.)     Strassburg,  Trübner.     IX,  329  s.     6  m. 

das  buch  ist  mir  vom  Verleger  nicht  zugegangen.  —  'die  Studien 
beschäftigen  sich  ausschliesslich  mit  den  Kibelungenliedern  XI — XX. 
eindringender  und  umfassender,  als  es  in  Johannes  Hofi'manns  dis- 
sertation  De  Nibelungiadis  altera  parte  Halle  1871  geschehen,  soll 
nach  dem  muster,  welches  für  die  erste  decade  Müllenhoft's  bekannte 
schritt  'Zur  geschichte  der  Nibelunge  not'  geliefert  hat,  auf  grund 
sorgfältiger  betrachtung  von  stil,  spräche  und  metrik  die  eigenart 
jedes  einzelnen  der  lieder  festgestellt,  ihr  Verhältnis  zu  einander  er- 
wogen   und    ihre    Vorgeschichte    untersucht   werden.'      Steinmeyer, 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  J45 

Literaturzeitung  1883  (21),  739 — 41.  rec.  rühmt  die  Sorgfalt  der 
arbeit,  ohne  ihre  resultate  alle  und  in  gleicher  weise  für  sicher  zu 
halten,  dem  ersten  cap.  über  das  material  der  sage  stimmt  Stein- 
meyer zu,  weniger  dem  zweiten  über  die  Wiedergeburt  des  epos,  in 
welchem  Henning  einfluss  der  französischen  poesie  auf  die  ausge- 
staltung  und  darstellungsweise  der  niederrheinischen  und  damit  auch 
der  österreichischen  Nibelungenlieder  erweisen  will.  —  rec.  Wil- 
ma uns  G.  G.  A.  83  (43),  1345—64. 

961.  II.  Busch,  Die  ursprünglichen  lieder  vom  ende  der 
Nibelungen. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  709.  —  S3^mons,  Literaturblatt 
1883  (o),  168 — 171,  kann  sich  von  der  Wahrscheinlichkeit  der  re- 
sultate liuschs  nicht  überzeugen,  seine  bedenken  richten  sich  gegen 
die  methode  des  Verfassers,  er  stimmt  zwar  seiner  ansieht  über  die 
NifluDga  saga,  nicht  aber  der  über  die  ursprüngliche  gestalt  der  jener 
zugrunde  liegenden  lieder  zu.  —  Wilmanns,  Gott.  gel.  anz.  1882, 
St.  50. 

962.  Schröter,  Das  Nibelungenlied  nachgedichtet  etc. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  705.  Wilh.  Herz,  Literaturblatt 
1883  (3),  88 — 91,  bespricht  die  arbeit  sehr  wohlwollend,  giebt  aber 
eine  grosse  reihe  von  ausstellungeu.  —  ang.  von  Minor,  Ztschr.  f. 
d.  östr.  gymn.  34,  559. 

963.  E.  Kettner,  Zur  kritik  des  Nibelungenliedes,  der  em- 
pfang der  gaste.     Z.  f.  d.  ph.  15,  229—241. 

die  Verschiedenheit  des  stils  sowohl  als  die  ungleichmässigkeit 
in  der  behandlung  des  sagenstoffes  führt  zur  einteilung  der  dichter 
in  drei  klassen.  die  zweite  klasse  dieser  dichter  soll  näher  unter- 
sucht werden:  'fasst  man  hierbei  einen  in  den  verschiedensten  teilen 
des  liedes  behandelten  gegenständ  ins  äuge  und  untersucht,  wie  er 
jedesmal  dargestellt  ist,  so  muss  sich  dabei  die  zahl  u.  der  Charakter 
der  dichter,  die  daran  gearbeitet  haben,  erkennen  lassen  ,  .  .  für  diese 
Untersuchung  scheinen  besonders  geeignet  zu  sein  die  Schilderungen 
von  dem  empfang  der  gaste.'  diese  werden  zusammengestellt  und 
die  fälle  von  parallelstellen  in  denselben  nachgewiesen,  die  ver- 
gleichung  ergiebt,  dass  'das  Verhältnis  der  mit  echten  parallelen  un- 
echten stellen  als  ein  direktes  und  zwar  als  nachahmung  anzusehen 
sei;  es  fragt  sich  dann  weiter,  was  für  eine  beziehung  zwischen  den 
vielen  parallelen  echten  stellen  waltet.'  für  diese  findet  der  verf. 
'keine  andere  erklärung  als:  die  sämtlichen  analogen  Schilderungen 
des  empfanges  sind  von  einem  dichter  verfasst',  womit  nicht  gesagt 
ist,  'dass  auch  die  lieder,  in  denen  sie  vorkommen,  erzeugnisse  des- 
selben dichters  seien',  dieser  dichter  'gehört  zu  denen,  welche  das 
volksepos  in  höfischem  geschmack  ausgebaut'  und  mag  dem  ende  des 
12.  jhs.  und  Österreich  angehört  haben. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1883.)  10 


14:0  XIV.     Mittelhochdeutsch. 

E.  Kettner,  Der  empfang  der  gaste  im  Nibelungenliede. 

vgl.  uü.  319. 

9()4.  Hans  Kny,  Der  gebrauch  der  negation  im  Nibelungen- 
liede,    pro^^-.  des  k.  k.  staats^j'm.  Wien  III.     15  s.     8. 

verf.  beabsiclitigt,  eine  umfassende  Untersuchung  über  den  ge- 
brauch der  negation  im  mhd.  anzustellen,  und  so  erscheint  dies  als 
fortsetzung  der  1880  verüÜVntlichten  arbeit  über  die  negation  in  der 
Kudrun.  zu  gründe  gelegt  ist  Bartscli'  Nibelungenausgabe,  'weil,  wie 
der  verf.  bezeichnend  sagt,  auch  bei  der  ersten  arbeit  die  Kudrun- 
ausgabe  desselben  herausgebers  benutzt  worden  war.'  nach  behand- 
lung  von  Hfl-,  -/os,  viisse-,  niht,  geht  der  verf.  s.  6  auf  iic  über, 
dann  folgen  fiitiniiej-,  nie,  nievien,  dehein,  nindej',  iiizvan,  nein,  nocJi. 
s.  11  wendet  sich  Kny  zur  doppelten  negation  und  zur  ironischen 
negationsform.  zum  Schlüsse  bekundet  der  Verfasser  in  einem  zusammen- 
fassenden rückblick  ganz  naiv,  es  sei  ihm  'unwillkürlich  die  bedeu- 
tende und  bemerkenswerte  Veränderung  aufgefallen,  die  etwa  von  der 
21.  aventiure  ab  in  spräche  und  ausdruck  des  liedes  sich  kundgiebt' 
und  es  würde  ihn  freuen,  wenn  seine  Wahrnehmung  zu  weiteren  nach- 
forschungen  anregte,  sollte  dem  verf.  wirklich  die  Nibelungenfor- 
schung ganz  unbekannt  geblieben  sein? 

965.     Härtung,  Deutsche  altertümer  aus  Nib.  u.  Kudrun. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  710.    ang.  Herrigs  archiv  70,  217. 

Otle.  966.  Eraclius.  Deutsches  gedieht  des  13.  Jahrhunderts 
herausgegeben  von  Harald  Graef.  (a.  u.  d.  t.  Quellen  und  for- 
schungen  etc.  heft  50.)     Strassburg,  Trübner.     264  s. 

auf  s.  84 — 261  der  text  nach  der  Wiener  (A)  und  Münchener 
(B)  handschrift  mit  den  lesarten,  zum  schluss  einige  bemerkungen. 
die  einleitung  handelt  zuerst  von  der  handschriftlichen  Überlie- 
ferung, erweist  die  priorität  der  Wiener  hs.  gegen  Massmann,  der 
in  seiner  ausgäbe  B  zu  gründe  legte  (vgl.  Ztschr.  f.  d.  a.  3,  158  flg.), 
die  echtheit  des  allein  in  B  überlieferten  eingangs  und  bestimmt 
die  heimat  des  dichters,  dessen  dialekt  dem  Herboris  nahe  verwant 
ist,  als  'auf  einer  wagerechten  linie  gelegen,  die  ein  stück  sudlich 
von  Fritzlar,  etwa  durch  das  heutige  Nassau,  Oberhessen  und  Unter- 
franken  läuft',  im  III.  abschnitt  wird  nachgewiesen  abliängigkeit  des 
gedichts  von  der  Eneit  (vgl.  Behaghcl),  dem  Erec,  Iwein,  den  ersten 
sechs  büchern  des  Parz.,  während  Wolfram  dasselbe  (?)  Parz.  773, 
21  erwähnt,  es  ist  also  um  1204  entstanden,  der  IV.  abschnitt  ver- 
gleicht das  gedieht  mit  seiner  quelle,  der  V.  handelt  vom  versbau, 
der  VI.  vom  stil,  der  VII.  sucht  wahrscheinlich  zu  machen,  dass 
Otte  zwar  ein  gelehrter,  aber  kein  geistlicher,  sondern  ein  fahrender 
gewesen  ist. 

Odokar.  967.  A.  Huber,  Die  steirische  reimchronik  und  das 
österreichische  Interregnum,  in  den  Mitteilungen  des  Instituts  für 
österreichische  geschichtsforschung  4,  41 — 74. 


XIV.    Mittelhochdeutsch.  I47 

Ottokars  reimchronik  hat  auf  die  geschichtsschreibung  über  das 
13.  und  das  erste  decennium  des  14.  jhs.  grossen  einlluss  ausgeübt 
und  auch  heute  noch  weicht  man  von  seinen  erzälilungen  gewöhnlicli 
nur  da  ab,  wo  diese  mit  quellen  von  unbezweifelbarer  verlilsslich- 
keit  in  auffallendem  Widerspruch  steht.  Huber  weist  nun  durch  (üne 
reihe  scharfer  detailuntersuchungen  nach,  dass  dieselbe  bisher  meist 
überschätzt  worden  ist:  'zwar  ist  die  dichterische  begabung  des  reim- 
chronisten  eine  bedeutende,  auch  muss  er  zu  den  fleissigsten  quollen- 
forschern  jener  zeit  gezählt  werden,  eine  reihe  von  geschichtswerken 
.  .  .  hat  er  ganz  oder  wenigstens  stückweise  benutzt,  aber  die  art 
der  benutzung,  die  willkürlichen  änderungen,  die  er  sich  an  seinen 
vorlagen  erlaubt  hat,  zeigen  auch,  dass  es  ihm  weniger  um  geschicht- 
liche Wahrheit  als  um  poetische  Wirkung  zu  tun  gewesen  ist.  als  ge- 
schichtswerk  hat  daher  die  reimchronik  wenigstens  in  den  altern 
partieen  nur  sehr  geringen  wert,  auch  wo  er  selbständig  ist,  darf 
man  ihn  eben  wegen  seines  offenbaren  mangels  an  historischem  sinn 
nur  mit  grösster  vorsieht  benutzen,  hie  und  da  scheint  er  allerdings 
von  einem  augenzeugen  verlässliche  nachrichten  erhalten  zu  haben, 
aber  selbst  wo  es  sich  um  ereignisse  handelt,  die  Steiermark  be- 
treffen, ist  dies  doch  viel  seltener  der  fall  gewesen,  als  man  bisher 
angenommen  hat;  wenigstens  für  die  zeit  von  1246 — 1273  sind  die 
Irrtümer  weit  überwiegend.' 

Passioiial  s.  u.  bruchstücke. 

968.  H.Beyer,  Bruchstücke  aus  dem  alten  Passional.  Ztschr. 
f.  d.  ph.  14,  229-234. 

abgedruckt  werden  zwei  pergamentblätter  aus  der  kirchenbiblio- 
thek  zu  Stolberg  am  Harz,  abgelöst  von  einem  buchdeckel,  13. /14.  Jahr- 
hundert, enthaltend  Pass.  ed.  Hahn  55,  86—57,  32  u.  60,  31—61,  78. 

Philipps  Marienleben,  s.  u.  Bruchstücke. 

PIcier.     969.     Michael  Walz,  Garel. 

vergl.  Jahresbericht  1882,  no.  718.  ang.  im  Lit.  cbl.  1882  (45), 
3520.  —  Anz.  f.  d.  a.  9,  263-276  von  R.  M.  Werner,  ref.  hat 
die  Linzer  hs.  mit  Ws.  abdruck  collationiert  und  folgendes  ge- 
funden: verse,  welche  in  der  hs.  stehen,  werden  übersehen;  Wörter, 
welche  in  der  hs.  fehlen,  werden  ohne  weiteres  eingesetzt  und  durch 
den  druck  nicht  hervorgehoben ;  bemerkungen  über  fehlerhafte  lesungen 
der  hs.  sind  unrichtig;  angaben  über  spalten-  und  seitenenden,  initialen 
sind  unrichtig  und  unzuverlässig;  correcturen  und  rasuren  der  hs. 
werden  nicht  angegeben  u.  dgl.  m.  dann  folgt  eine  10  selten  lange 
coUation. 

Ueinbot.  970.  K.  Weber,  Über  die  spräche  und  quelle  des 
afrz.  heil.  Georg,  dissert.  23  s.  Halle,  1882.  Ztschr.  für  rom. 
phil.  V,  498—520. 

behandelt  nach  Germania  28,  496  'auch  das  Verhältnis  des  ahd. 
Georg  wie  Eeinbots  zu  ihren  lateinischen  quellen'. 

10* 


24g  XIV.     Mittolhochdeutsch. 

Kollior.  ^'71.  König  Eotlicr.  von  Emil  Taubert.  Berlin^ 
Waltliti-  ^  Apolant.     195  s.     8.     3  m. 

eine  freie  dichterische  bearbeitung  der  Rothersage. 

Rudolf  von  Ems.  972.  A.  Ansfeld,  Über  die  quellen  zu 
Ruddlts  von  Ems  Alexander,  progr.  des  progymn.  Donauoschingen 
[pr.  mi.  545].     24  s.     4. 

Verf.  bereitet  eine  ausgäbe  des  Alexander  und  der  llistoria  de 
preliis  vor.  der  erste  abschnitt  bringt  wichtige  Untersuchungen  über 
das  werk  des  archipresbyter  Leo.  es  wird  nachgewiesen,  dass  die 
Baraberger  hs.  einen  dem  ursprünglichen  nahestehenden  text  bietet 
(gegen  Waitz),  während  die  Münchener  eine  Umarbeitung  um  des 
lateins  willen  ist;  der  auszug  des  Ekkehard  ist  kritisch  wertlos,  von 
jüngeren  texten  standen  dem  verf.  nur  die  Strassburger  drucke  zur 
Verfügung.  Rudolfs  Verhältnis  zu  dieser  und  den  folgenden  quellen 
wird  eingehend  behandelt:  Curtius;  es  wird  festgestellt,  dass  dem 
dichter  eine  interpolierte  hs.  vorlag;  ferner  Josephus.  die  Bibel, 
Hieronj'mus,  die  Historia  scholastica  und  Methodius.  im  IV.  abschnitt 
wird  die  art  der  benutzung  dargelegt  und  eine  Charakteristik  von 
Rudolfs  werk  versucht.  —  Lit.  cbl.  1883,  sp.  1347  wird  die  abhand- 
lung  sehr  anerkennend  besprochen. 

ScIiailSlliel.     973.     Erlauer  spiele,  herausgegeben  von  Kummer. 

vergl.  Jahresbericht  1882,  no.  725.  rec.  Lit.  cbl.  1882  (4:5), 
1458.  sehr  anerkennend;  bedauert  nur,  dass  die  noten  nicht  mit- 
geteilt sind.  —  Bartsch,  Germania  28,  103  —  107,  äussert  sich  in 
gleichem  sinne  und  fügt  eine  anzahl  wertvoller  anmerkungen  hinzu.  — 
G.  G.  A.  1882,  st.  28  (Schönbach).  --  Literaturzeitung  1882  (5), 
171 — 184  (Milchsack)  anerkennend,  fügt  einige  bessernde  oder  er- 
weiternde bemerkungen  über  die  osterspiele  und  osterfeiern  etc.  hinzu. 
—  Wackernell,  Anz.  f.  k.  d.  d.  vorzeit,  1883  (9)  277.  Reppler, 
Lit.  rundschau  83,   1. 

Seil'rid  Hclbliiif?.  974.  F.  Bcch,  Kleine  beitrage  1.  Ger- 
mania 28,  385 — .'!88. 

conjecturen  und  anmerkungen  zu  einigen  stellen. 

975.  Martin,  Bemerkungen  zu  Seifrid  Helbling.  Zs.  f.  d.  a. 
27,  382—383. 

giebt  emendationen  zu  Seifrids  text  in  Zs.  4,  1  flf.  und  zwar  zu 
den  stellen  1,  426;  1,  683,  1377;  2,  904;  3,328:  4,  171,  209,  233,  431, 
475,  599;  8,  282,  439,  531,  666,  1016,  1225;  10,  85;  11,92;  12, 
38;  14,  24;   15,  372,  560. 

976.  J.  Seemüller,  Studien  zum  kleinen  Lucidarius.  Wiener 
Sitzungsberichte  102,  567  —  674.     Wien,  Gerold.     110  s. 

die  Schrift  ist  vom  Verleger  nicht  abgegeben  worden.  —  rec. 
Martin,  G.  G.  A.  1883  (29),  897—901. 

977.  Ileintzeler,  Über  die  gedichte  des  sogenannten  Seifrid 
Helbling.  progr.  d.  k.  realanstalt  zu  Reutlingen,  [pr.  no.  5-10.]  27  s.  4. 


XW.     Mittelhochdeutsch.  I49 

nach  einer  Übersicht  über  die  vorhandene  literatur  handelt  der 
verf.  von  der  persönlichkeit  des  unbekannten  dichters,  dem  inhalt 
der  gedichte,  ihrer  coinposition,  darstellung,  Chronologie,  es  wird 
versucht,  den  nachvveis  zu  führen,  dass  sämtliche  gedichte  von  dem- 
selben verf.  sind:  an  den  übereinstimmenden  anschauungt'n  und  ge- 
danken  und  der  übereinstimmenden  form,  die  beiden  gedichte  der 
älteren  handschrift,  welche  s.  26  noch  einmal  abgedruckt  werden, 
will  der  verf.  einem  andern  dichter  zuschreiben. 

Sprüche.  El.  H.  Mej^er.  Die  spräche  des  Bremischen  ratsstuhls. 
Z.  f.  d.  a.     27,  33—49. 

vgl.  no.  733. 

Stricker.  978.  Pfaffe  Amis,  ein  schelmenlied.  aus  dem  mhd. 
übertragen  von  Ant.  Ohorn.  Leipzig,  Thiel.  YIII  und  89  s.  mit 
eingedruckten  Illustrationen. 

die  einleitung  orientiert  auf  wenig  mehr  als  einer  seite  recht 
mager  über  den  dichter  und  sein  werk,  die  Übersetzung,  welche 
sich  möglichst  eng  an  das  original  anschliesst,  liest  sich  glatt  und 
ansprechend. 

979.     Sprenger,  Zum  pfaffen  Amis.     Germania  29,  190. 

erklärung  von  v.   1705  stiiol  als  stbl,  priesterbinde. 

Tagezcilcil.  980.  F.  Bech,  Zu  den  Pariser  tagezeiten.  Ger- 
mania 27,  38.5—399. 

eine  anzahl  wichtiger  bemerkungen,  das  Verhältnis  des  dich- 
ters zu  Frauenlob,  zu  dem  mndrh.  gedichte  auf  den  tod  des  grafen 
"Wilhelm  von  Holland  (Hagens  Germania  6),  das  ebenfalls  von  Frauen- 
lob   abhängig   ist,    betreffend   und  zuletzt  zu    den  Tagezeiten  selbst. 

Temperamente.  981.  C.  v.  Hardenberg,  Die  vier  tempera- 
mente.     Germania  27,  413 — 415. 

ein  gedieht  von  4  mal  20  zeilen  aus  einer  papierhandschrift 
des  15.  Jahrhunderts  in  besitz  des  herausgobers. 

Tlinmastll.  982.  Steinmeyer,  Eine  hs.  des  wälschen  gastes. 
Zs.  f.  d.  a.  27,  384. 

befindet  sich  als  no.  673  der  Hamiltonsammlung  auf  dem  kgl. 
kupferstichkabinet  in  Berlin,  aus  dem  15.  jh.,  pergament,  120  zwei- 
spaltige blätter,  schöne  miniaturen,  geringer  kritischer  wert,  da  der 
text  auslassungen,  zusätze  und  Umstellungen  erfahren  hat.  26  verse 
werden  als  probe  abgedruckt. 

Titurel.  983.  Behaghel,  Eine  Titurelhandschrift.  Germania, 
28,  253. 

ein  hin  weis  auf  ein  citat  aus  Hebels  nachlass,  eine  Titurelhs. 
betreffend,  deutet  Bartsch  in  einer  anmerkung  auf  abschrift  des  alten 
drucks  von  1477. 

Trojaiiergedichl.  984.  A.  Bemoulli,  Bruchstücke  eines  Tro- 
janergedichts.    Germania  28,  30—38. 

im  anschluss  an  seinen  aufsatz  über  die  Basler  hs.  der  Repgauischen 


]^50  XW.     Mittflliüchtlfutsch, 

Chronik  (E.  VI,  2ti.  vgl.  jahresliericlit  1882,  no.  809)  stellt  B.  aus 
der  hs.  das  zusammen,  was  er  als  bruchstück  eines  Trojanergodichts 
erkannt  hat.  es  sind  etwa  300  sehr  verderbte  verszeilen.  die  ein- 
leitung  orientiert  über  die  beschaftenheit  der  hs.  und  der  Iragmente 
und  vermutet,  dass  das  ursprüngliche  gedieht  ins  13.  jh.  gehöre, 
aus  welchem  uns  dichter  verlorner  Iliaden  bekannt  sind. 

Toiisdallis.     985.    Yisio  Tnugdali  ed.  Wagner. 

versl.  Jahresbericht  1882,  no.  729.  die  daselbst  no.  1224  schon 
erwähnte  recension  von  Sprenger,  Literaturblatt  1882(12)  449— .51 
enthält  bemerkuiigen  zu  den  deutschen  gedichten,  besonders  über  des 
ref.  bisherige  ansichten,  welche  durch  Wagner  moditiciert  werden. 
er  stimmt  dem   herausgeber    zu   und   giebt   einige    notizen  zum  text. 

llrich  von  Esclicilbach.    986.    Toischer,  Über  die  Alexandreis. 

vergl.  Jahresbericht  1881,  no.  793.  ang  Lit.  cbl.  1882  (45),  1521. 

987.  J.  Loserth,  Studien  zu  böhmischen  geschichtsquellen. 
1.  die  geschichtlichen  niomente  in  dem  gedichte  Ulrichs  von  E. 
Wilhelm  von  Wenden.  Mitteilungen  des  Vereins  f.  gesch.  d.  Deut- 
schen in  Böhmen.     XXI.     s.  26  ft'. 

die  arbeit  geht  auf  alle  historischen  anspielungen  des  gedichts 
ein  und  prüft  sie  an  den  übrigen  geschichtlichen  Überlieferungen  aus 
der  zeit  Wenzels  IL  und  seiner  gemahlin  Cluta  von  Habsburg,  wobei 
sich  wertvolle  interpretationen  einzelner  stellen  ergeben,  zugleich 
aber  auch  die  bestätigung  oder  berichtigung  mancher  zeitgenössischen 
nachricht. 

llrich  von  Türheim.  988.  Ed.  Lohmeyer,  Die  handschriften 
des  Willehalm.     Kassel,  Wigand.     II  und  86  s.     2  m. 

die  arbeit  ist  ursprünglich  eine  hallenser  dissertation.  sie  han- 
delt zuerst  über  leben  und  w^erke  Ulrichs,  indem  sie  die  ergebnisse 
Roths  erweitert  und  ergänzt.  L.  sieht  in  dem  vom  dichter  erwähnten 
könig  Heinrich  Kaspe  mit  Lachmann  gegen  Roth-Pfeiffer  und  be- 
stimmt wie  jene  die  abfassungszeit  des  Wilhelm  auf  1250.  im  2.  teil 
zählt  der  verf.  s.  9-  24  dreissig  hss.  auf  mit  genauen  nachweisen, 
im  3.  gibt  er  zur  veranschaulichung  des  handschriftenverhältnisses 
845  verse  der  Heidelberger  hs.  unter  beifügung  der  Varianten  der 
übrigen  ihm  zugänglichen  texte  und  im  4.  erörtert  er  die  verwant- 
schaftsverhältnisse ,  indem  er  z.  t.  die  aufstellungen  Kohls  (vergl. 
Jahresbericht  1882,  no.  732)  berichtigt,  über  die  dem  verf.  nicht 
vollständig  zugänglichen  hss.  und  bruchstücke  handelt  ein  anhang.  — 
den  ergebnissen  der  arbeit  wird  im  Lit.  cbl.  1883,  sp.  95  zuge- 
stimmt und  eine  ausgäbe  des  gedichts  als  wünschenswert  bezeich- 
net. Rödiger,  Literaturzeitung  1883  (!<»),  336,  im  allgemeinen 
anerkennend,  wünscht  weitere  durchforschung  des  handschriftliclien 
materials.  notiz  von  Martin,  Anz.  f.  d.  a.  9,  225.  Academy  1882 
(548),  328. 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  jgj 

llrich  von  dem  Tfirlin.  989.  G.  Wolpert.  Bmchstück  aus 
ririch  von  dem  Tüilin  "Wilhelm.  —  Germania  28,  337  —  342. 

von  einem  pergameutdoppolblatt  ans  dem  städtischen  archiv  zu 
Augsburg  (14.  jh.)  werden  320  verse  der  gedichte  abgedruckt,  die 
lesarten  gab  schon  Müller  Z.  f.  d.  a.  21,  201  flg.,  angeblich  vielfach 
falsch  und  unvollständig. 

Ulrich  von  Zat/.ikhoven.  990.  Paul  Schütze,  Das  volkstüm- 
liche Clement  im  stil  Ulrich  von  Zatzikhovens.  Greifswalder  inaug. 
diss.     40  s. 

auf  grund  der  vorarbeiten  von  Schilling,  Jänicke,  Lichtenstein 
u.  a.  versucht  der  verf.  eine  möglichst  vollständige  darstellung  des 
volkstümlichen  elements  im  Lanzelet  zn  geben  und  zwar  in  folgenden 
kapiteln :  I.  quellenberufungen,  wahrheitsbeteurungen  etc.  II.  epische 
Übertreibungen.  III.  vergleiche.  IV.  typische  Verbindungen  luid 
reime.  V.  syntactisches.  VI.  Wortschatz.  VII.  Schilderungen  im 
Stil  des  volksepos.  VIII.  vereinzelte  volksmässige  züge.  die  arbeit 
enthält  manche  gute  bemerkung,  doch  hätte  der  verf.  die  grossen 
epen  des  12.  Jahrhunderts  systematischer  ausnutzen  und  möglichst 
überall,  wenn  auch  auf  beschränktem  gebiete  die  belege  aus  jenen 
den  belegen  der  Spielmannsdichtung  gegenüberstellen  sollen,  denn 
es  ist  natürlich  für  die  beurteilung  des  epischen  stils  von  der  grössten 
Wichtigkeit,  ob  Ulrich  diesen  und  jenen  ausdruck  schon  bei  Veldeke, 
Eilhart,  Lamprecht,  Konrad  vorfand,  gewissermassen  schon  in  den 
höhereu  stil  recipiert,  oder  ob  er  sich  direct  an  die  diction  der  spiel- 
lente  anlehnte. 

991.  Alex.  Xeumaier,  Der  Lanzelet  des  Ulrich  von  Zatzik- 
hoven.  I.  die  metrischen  eigentümlichkeiten  des  gedichtes.  separat- 
abdruck  aus  dem  schulprogr.  d.  staatsgymn.  in  Troppau.  Selbst- 
verlag des  verf.  ^jetzt  in  Nikolsburg  in  Mähren)  42  s.     8. 

der  IL  teil  soll  behandeln  die  beziehungen  des  Lanzelet  zu  den 
werken  des  Hartraann  von  Aue.  die  einleitung  orientiert  im  all- 
gemeinen über  den  dichter  und  sein  werk  mit  berücksichtigung  der 
vorhandenen  literatur,  dann  wendet  sich  der  verf.  zu  einer  einge- 
henden Untersuchung  über  die  metrik  des  gedichtes,  das  sich  als  von 
Hartmann  abhängig  erweist  und  im  wesentlichen  eine  sorgfältige 
metrik  zeigt,  behandelt  werden  fehlen  der  Senkung,  hebnngsfähigkeit, 
auftact,  Vernachlässigung  der  wortbetonung.  einsilbigkeit  von  hebung 
und  Senkung,  versende  und  reim,  auf  das  einzelne  einzugehen  ist 
hier  nicht  der  ort.  auffallend  ist.  dass  der  verf.  wohl  Weinholds 
allemannische,  nicht  aber  seine  mhd.  grammatik  benutzt,  in  welcher 
manches  berichtigt  ist .  wie  2.  aufl.  §  206  über  s  und  seh.  (s.  zu 
Neumaier  s.  37.) 

Yeterbllfh.  992.  F.  Bech,  Kleine  beitrage.  3.  Germania 
28,  388—389. 

belege  zu  einigen  Worten  im  veterbuch. 


152  ^'^-     Mittelhochdeutsch, 

Wartlmr^kricg  993.  Adolf  Strack,  Zur  geschickte  des  ge- 
dichts  vom  Wartburgkriege.  Berliner  dissertatiuii.  Halle,  Niemeyer 
in  comm.     6<i  s.     8. 

ist  mir  nicht  zugegangen. 

Wt'llcliroilik,  PstMidiirndoltischo,  s.  u.  bruchstücke. 

Werulirrder  (iartenare.  994.  Ino wracla wer,  Meier  Hclmbrecht. 
vergl.    Jahresbericht    1882,    no.    734.      ang.    von   Beckstein, 

Literaturblatt  1883  (3),  92. 

Wirill.     99.5.     Bethge,  "Wirnt  von  Gravenberg. 

vergl.  Jahresbericht  1882,  no.  737.  ang.  Lit.  cbl.  1882  (45), 
1520.  —  eine  besprechung,  das  englische  gedieht  betreffend  von  A. 
Rhode,  Engl.  stud.  6,  150  ft\ 

Wolfriielrich.  996.  Fr.  Neumann,  Zur  geschichte  des  Wolf- 
diotricli.     i^ermania  28,  346 — 358. 

verf.  sucht  dnrch  betrachtiing  des  Wolfd.  in  die  geschichte 
dieser  dichtung  licht  zu  bringen  und  unternimmt  es  aus  derselben 
'eine  ganz  eigenartige ,  verhältnismässig  junge  und  doch  an  alten 
Zügen  reiche  darstellung  der  jugend  Sigfrids  herauszuschälen',  es 
ergeben  sich  zum  scliluss  für  die  vereinigte  Ortnit-Wulfdietrichdich- 
tung  drei  älteste  entwicklungsstufen :  'I.  Ortnits  des  Laniiiarten  kämpf 
mit  den  Isungen  und  drachenkampf.  Sigfrieds  jugend  und  drachen- 
kampf.  II.  der  Ortnit  bleibt  unverändert.  Sigfrid  wird  zum  (Wolf-) 
Pietrich  in  folge  der  aufnähme  einer  dichtung  in  den  text,  deren 
keld  von  seinen  brüdern  der  herrschaft  beraubt  wurde,  nach  Wieder- 
gewinnung seines  reiches  zieht  er  auf  abenteuer  wie  zuvor.  III. 
Ortnit  der  Riuze  wurde  verschmolzen  mit  Ortnit  dem  Lamparten, 
die  elf  dienstmannen  Ortnits  des  Riuzen  treten  in  den  dienst  Wolfd. 
über,  an  ihrer  spitze  Berchtung.  nachdem  er  seine  abenteuer  be- 
standen hat.  befreit  Wolfd.  seine  dienstmannen  in  der  gestalt  Ortnits 
des  Iiiuzen.' 

Wolfram.  Fr.  Lichtenstein,  Sarantasme.  Zs.  f.  d.  a.  27, 
302—303. 

zu  Parz.  629,  17.     vgl.  oben  no.  347. 

997.  E.  Martin,   Zu  Wolfram.      Zs.  f.  d.  a.    27,    144—146. 
über  gugcrcl,  ekitb,  tiilaiit,  prcymcnni,  Bailie  S!nagiion,   WH- 

dcnbcrc. 

998.  The  Titurel  of  W^olfram  of  Eschenbach.  The  Antiquarian 
Magazine  and  Bibliogi-apher  vols  I.  IL 

s.  notiz  in  Academy  no.  557,  s.  6. 

999.  J.  Riffert,  Parzival,  Wolframs  v.  E.  heldeugedicht  für 
die  jugend  wiedererzählt,  mit  zahlreichen  illustrationen  von  F.  W. 
Heine.     Leipzig,  E.  Schloemp.     171   s.     8.     3  m. 

1000.  0.  Eichberg,   Parsifal.     einführung   in  die  dichtungen 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  ^^53 

Wolframs   und  E.    Wagners.     Leipzig,  E.    Scliloemp.      1882.     IV, 
66  s.     8. 

ob  diese  beiden  scliriften  wissenschaftlichen  wert  haben,  muss 
unerürtert  bleiben,  da  sie  vom  Verleger  nicht  zugänglich  gemacht 
wurden,  die  erstere  betreffend  verweisen  wir  auf  eine  ablehnende 
anzeige  in  der  Sonntagsbeilage  1882,  no.  52  der  'Kreuzzeitung',  in 
welcher  es  am  schluss  heisst:  'nach  alledem  können  wir  die  vor- 
liegende erzählung  weder  unserer  Jugend  noch  sonst  jemandem  em- 
pfehlen.' 

1001.  Chr.  Stecher,  Parzival,  ein  romantisch-s3''mbolisches  epos, 
umgedichtet.  Graz,  Styria.  XX,  312  s.  8.  1,80  m.  a.  u.  d.  t. 
Deutsche  dichtung  für  die  christliche  familie  und  schule,  erste 
abteilung,  YII.  band. 

vgl.  über  das  unternehmen  des  verf.  und  seine  bisherigen  nm- 
dichtungen  Jahresbericht  1880,  no.  839.  1881,  no.  735.  746.  767. 
den  'Parzival'  trifi't  dasselbe  urteil,  verf.  hat  nur  das  Interesse, 
Wolframs  gedieht  'im  einklang  mit  der  katholischen  theologie  und 
ascese'  zu  bringen;  Verständnis  und  sinn  für  die  ritter-mnd  minne- 
weit und  für  Parzivals  heldencharakter  fehlt  ihm  gänzlich,  em- 
pfindungen  und  eindrücke  sind  ganz  modernisiert  —  natürlich  im 
katholischen  sinne.  "Wolframs  gedieht  bildet  zwar  die  grundlage, 
aber  es  ist  zerrissen  und  durch  zutaten  und  ungeschickte  kürzungen 
völlig  entstellt,  über  die  scene  'Parzival  und  die  drei  blutstropfen' 
bemerkt  verf.  p.  XII,  'sie  sei  bis  zum  ersterben  langweilig,  und  um 
dieselben  werde  herumgefaselt  und  herumgewimmert,  dass  —  das 
unmännliche  und  weichliche  hier  bis  zur  Widerlichkeit  getrieben  werde' 
u.  dgl.  m.  als  probe  folgende  verse  über  den  einzug  Parzivals  und 
Kondwiramurs  in  der  gralsburg:  Und  mitten  in  dem  bunten  meer, 
Der  farb'gen  feuer  ringsumher  Aus  fackelschein  gar  zier  gebaut 
Den  namen  Parzival  man  schaut  In  mitte  dort  des  seees  prangen ; 
Und  dort,  wo  steil  die  wände  hangen,  Hellblau  aus  lichtem  —  wie 
Azur  Erglänzt  in  schrift  ,Kondwiramur'  —  eine  solenne  Illumi- 
nation! —  eine  eingehende  recension  in  der  Allgem.  conservat.  mo- 
natschrift.     märz   1884.     (Bötticher.) 

1002.  J.  Stosch,  Wolframs  Selbstverteidigung.  Parz.  114, 
5—116,  4.     Z.  f.  d.  a.     27,  313—332. 

der  aufsatz  —  der  übrigens  zugleich  als  habilitationsschrift  in 
Marburg  gedient  hat  —  enthält  zwei  behauptungen:  1)  115,  5 — 21 
sei  eine  polemik  gegen  Reinmar  von  Hagenau.  2)  die  ganze  stelle 
sei  ursprünglich  zum  schlusswort  des  VI.  buches  bestimmt  gewesen, 
sei  aber  in  rücksicht  auf  seine  bitterkeit  wieder  entfernt  und  durch 
Parz.  336  und  337  ersetzt  worden,  dafür  sei  es  zwischen  buch  II 
und  III  eingeschoben,  weil  es  dort  am  besten  passte.  no.  1  ist  an- 
sprechend, aber  doch  nur  möglich,  no.  2  ist  durchaus  unzuläng- 
lich  begründet,     z.   b.   stösst  vers    116,    8   cf.    114,    11    die  ganze 


154  ^^^'-     Mittelhocbdeutscb. 

argumentation  p.  323—326  nm,  ferner  scheint  sich  337,  5  gerade 
aut"  114,  5  zu  beziehen,  wenn  enillich  p.  337  vom  wankelumt  der 
geliebten  ganz  sclnveigt,  so  ist  zunächst  zu  vermuten,  dass  die  ganze 
angelegenheit  uun  schon  in  den  hintergrund  getreten  war.  vgl. 
334,  10  u.  27  ff.  das  ganze  niinneverhältnis  Wolframs  hat  Do  man  ig 
in  dem  Jahresbericht  1882,  no.  743  angeführten  aufsatze  viel  wahr- 
scheinlicher dargestellt;  diese  arbeit  war  jedoch  dem  verf.  noch  nicht 
bekannt,  schliesslich,  wenn  Wolfr.  bitterkeit  vermeiden  wollte,  so 
hätte  er  die  stelle  doch  wahrscheinlich  überhaupt  gestrichen,  meine, 
AVulframliteratur  p.  44  anm.,  ausgesprochene  ansieht  kann  ich  dem- 
nach nicht  als  widerlegt  ansehen. 

1003.  Saltzmann,  Wolframs  von  Eschenbach  Willehalm  und 
seine  französische  quelle,  progranim  des  realprogymnasiums  zu  Pillau. 
24  s.     4. 

enthält  als  Vorarbeit  zu  späterer  eingehender  begründun'g  eine 
vorläuüge  genaue  vergleichung  des  Willehalm  mit  der  bataille  d'Ali- 
schanz,  sucht  nachzuweisen,  dass  dieselbe  allein  Wolframs  vorläge 
gewesen  sei  und  dass  AVolframs  ab  weichungen  durch  die  eigentüm- 
liche art  seiner  auffassung  und  darstellung  bedingt  seien,  poetisch 
stellt  vf.  die  chansons  höher  als  den  Willehalra  [no.  997  —  1003  von 
Bötticher]. 

Dr.  Wackerneil  hat  mich  durch  bearbeitung  der  zeitschriftartikel 
freundlichst  unterstützt.  Kinzel. 

Lyrik. 

1004.  K.  Lachmann  und  M.  Haupt,  Des  minnesangs  früh- 
ling.    3.  ausgäbe  besorgt  von  F.  Vogt.     Leipzig,   1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  749.  —  ang.  Literäturzeitung  1882 
(44),   1570—1.571  von  Roediger. 

1005.  Carmina  Burana.  lateinische  und  deutsche  lieder  und 
gedichte  einer  handsclirift  des  13.  Jahrhunderts  aus  Benedictbeuern 
auf  der  k.  bibliothek  zu  München,  herausgegeben  von  J.  A.  Schmeller. 
2.  aufläge.     Breslau,  Köbner.     X,  275  s.     8.     8  m. 

1006.  J .  Jansen,  Die  lyrische  poesie  in  Deutschland  bis  auf 
Heinrich  von  Veldeke.     programm  1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  751.  —  ang.  von  IL  Paul,  Lite- 
raturblatt 1883  (7),  261. 

1007.  K.  Burdach,  Das  volkstümliche  deutsche  liebeslied. 
Z.  f.  d.  a.  27,  343—367. 

der  aufsatz  richtet  sich  vornehmlich  gegen  eine  behauptung  von 
Wilmanns  in  seinem  leben  Walthers,  dass  es  vor  der  mitte  des 
zwölften  Jahrhunderts  eine  weit  verbreitete  liebeslyrik  in  Deutsch- 
land nicht  gegeben  habe,  während  Wilmanns  mit  dieser  behauptung 
auf  dem  boden  der  tatsache  steht,  dass  nicht  eine  spur  davon  er- 
halten  ist,   will  Burdach   besonders   aus   der   analogie   mit  anderen 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  jgg 

Völkern  (Peruaner,  Malayen,  Polynesier,  Melanesier,  Australier, 
Finnen,  Lappen,  Serben,  Yorubaneger,  Chinesen,  Araber,  Kabylen 
u.  s.  w.)  naclivveisen,  dass  auch  die  Deutschen  in  der  Jugendzeit  ihres 
Volkes  eine  liebeslyrik  geliabt  haben,  abgesehen  davon,  dass  ana- 
logien  in  der  literaturgeschichte  gar  nichts  beweisen  und  nur  dem- 
jenigen bequem  sind,  dem  die  tatsachen  unbequem  geworden  (s.  367 
anm.),  soll  hier  nur  das  eine  hervorgehoben  werden,  dass  die  Deutschen 
um  1150  sich  auf  einer  kulturhühc  befanden,  welche  mit  derjenigen, 
die  Darwin  oder  sonst  jemand  bei  den  Südseeinsulanern  fand,  gar 
keinen  vergleich  gestattet.  —  recht  charakteristisch  ist,  dass  B.  s.  349, 
um  seinen  'gebotenen  analogieschluss'  zu  stände  zu  bringen,  ein  volle 
auslässt,  nämlich  das,  welches  allein  mit  den  Germanen  der  älteren 
zeit  in  vergleich  gesetzt  werden  könnte:  die  Griechen,  sobald  man 
bei  den  Griechen  mit  analogien  anfinge,  bräche  das  ganze  luftgebäude 
in  sich  zusammen  vor  der  tatsache,  dass  das  homerische  Zeitalter  von 
vielen  dingen  weiss,  aber  gar  nichts  von  liebeslyrik,  obgleich  aus- 
drücklich angegeben  wird,  was  die  sänger  ihren  zuhörern  vorzutragen 
pflegen.  —  die  alte  fabel  von  der  botschaft  der  Skythen  an  Darius 
(s.  351)  hätte  ebensowenig  vorgebracht  werden  dürfen,  wie  die  un- 
bewiesene behauptung,  dass  naturmenschen  und  kinder  den  eigen- 
namen  statt  des  pronomens  ich  brauchen.  —  der  'lyrische  schreige- 
sang'  der  kinder  (s.  349)  und  die  'poesie  an  sich,  die  poesie  für  sich' 
(s.  344)  sind  dinge,  für  welche  dem  referenten  das  Verständnis  fehlt. 

1008.  Otto  Lyon,  Minne-  und  meistergesang.  bilder  aus  der 
geschichte  altdeutscher  literatur.  Leipzig,  Grieben.  VI,  444  s.  8. 
6,50  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  754.  —  enthält  in  populärer  dar- 
stellung  8  kapitel:  1.  das  hfiüsche  leben  im  ausgang  des  12.  und  im 
anfang  des  13.  jhs.  (1 — 52);  2.  der  frauendienst  Ulrichs  von  Lichten- 
stein (bis  101);  3.  des  minnesangs  frühling  und  blute  (bis  216); 
4.  Walther  von  der  Vogelweide  (bis  298);  5.  die  spruchdichtung 
(bis  342);  6.  der  minnesang  und  der  clerus  (bis  363);  7.  des  minne- 
sangs verfall  (bis  384);  8.  der  meistersang  (bis  444).  —  ausführ- 
lich angezeigt  Literaturzeitung  1883  (20),  696—698.  Literaturblatt 
1883  (9),  335 — 337  von  K.  Becker,  welcher  dem  buche  viele  mängel 
vorwirft.    Eevue  critique  1883,  no.  44.    eine  notiz  A.  f.  d.  a.  9,  307. 

1009.  Xanthippus,  Spreu  vierte  hampfel.  München,  Straub. 
28  s.     8. 

obgleich  der  mannigfache  Inhalt  nur  zum  teil  in  die  lyrik  ge- 
hört, möge  doch  alles  die  deutsche  altertumswissenschaft  angehende 
hier  verzeichnet  werden. 

I.  der  Luther  zugeschriebene  sprnch  Wer  nicht  liebt  ivcib,  zccin 
und  gcsang  wird  auf  italienischen  Ursprung  zurückgefülirt.  —  IL 
Winsbeke  51,  8  f.  soll  der  rihtet  (statt  den  richet)  icol  sin  ackergang 
gelesen   werden.    —   IIL  nnda,  iindc  wird  öfter  in  gedickten  ange- 


156  >^I^'-     Mittelhochdeutsch. 

iiommen,  als  die  liss.  es  haben.  —  V.  zu  Waltlier  84,  14.  —  VI.  zu 
Ditlurth,  Historisch -politische  Volkslieder  s.  54  (vgl.  uo.  700).  — 
YII.  Yaffitr  in  dem  prosaroman  Tristrant  (ed.  Pfaff  s.  99)  soll  Amor 
sein.  —  VIII.  zu  Yeldeke.  MF.  58,  3  f.  —  IX.  iiiiri-sip/ye  Freidank 
75,  7  (ed.  Sandvoss).  —  X.  volksetj'mologie.  zu  Andresen  und  II 
liampfel  s.  31.  —  XI.  ki>idcsflii\i:^i-ii  in  einem  volksliede  wird  durch 
kioidciis  flit'gt^'n  (als  ob  sie  fliegen  könnten)  ersetzt,  Liliencron  II,  238. 

1010.  Hermann  Schlüter,  Zur  geschichte  der  deutschen 
spruchdiohtung  im  Zeitalter  der  minnesänger.  pr.  d.  städt.  progj'mn. 
zu  Striegau.  [pr.  no.  190.]     23  s.     4. 

die  arbeit  beginnt  (s.  1)  mit  der  bedenklichen  behauptung,  dass 
die  lyrik  vom  12. — 14.  jh.  eine  künstliche  Schöpfung  ist,  'in  deren 
formen  die  dichter  mit  grosser  Virtuosität  sich  bewegen  lernten,  aber 
unter  verzieht  auf  selbständiges  gepräge,  im  banne  erborgte.r  den- 
kungsweise'  —  ein  urteil,  welches  nach  dem  zusammenhange  auch 
auf  Walther  bezogen  werden  muss.  nur  die  Spruchdichtung  wird  für 
selbständig  gehalten,  aber  diese  will  vf.  (s.  2)  überhaupt  nicht  zur 
Ij^rik  rechnen,  sondern  als  eigene  gattung  neben  derselben  betrachten. 
—  die  abhandlung  ist  im  übrigen  eine  analj'se  der  sprüche  Sper- 
vogels,  Walthers  und  Eeinmars  von  Zw. 

A.  Strack,  Zur  geschichte  des  gedichtes  vom  Wartburgkriege, 
vgl.  no.  993. 

1011.  K.  Fromann,  Das  Münchener  liederbuch.  Z.  f.  d. 
phil.  15,  104—126. 

zum  teil  autograph  des  Hartmann  Seh  edel  (1440 — 1514  zu 
Nürnberg),  woraus  Eitner,  Das  deutsche  lied,  die  mit  musiknoten 
versehenen  stücke  schon  gedruckt  hat.  hier  wird  eine  anzahl  lieder 
ohne  melodie  mitgeteilt.  \ 

1012.  J.  Bächtold,  Die  Züricher  minnesinger.     53  s.    8. 
nach  der  notiz  im  Literaturblatt  1883  (1),  32:  aus  dem  Züricher 

taschenbuch  für  1883;  Bächtold  hält  an  der  bezeichnung  Manessische 
hs.  fest;  er  bringt  für  die  Schweizer  dichter  neue  urkundliche  Zeug- 
nisse bei. 

BotciiliUiboil.  1013.  H.  Stück el,  Otto  von  Botenlauben,  neue 
Untersuchung  und  ausgäbe  seiner  dichtungen.  Würzburger  disser- 
tation  1882.     08  s.     8. 

eine  notiz  A.  f.  d.  a.  9,  230  —  231  tadelt  besonders,  dass  vf. 
die  gedichte  auf  Otto's  gemahlin  bezieht  und  von  diesem  Standpunkt 
die  Chronologie  hergestellt  hat. 

Ilurgf^ral*.  1014.  Der  burggraf  von  Lienz.  Bozen,  im  Selbst- 
verläge des  Waltherdenkmal-comite.  (Publicationen  d.  Waltherdenk- 
mal-comite  in  Bozen  V.)     o.  j.  21  s.     8. 

herausgegeben  von  Ph.  J.  A(monn).  abhandlung  und  die  zwei 
lieder  mit  metrischer  Übersetzung  (nach  Germania  28,  490). 


XIV.    Mittelhochdeutsch. 


157 


Frauenlob  vgl.  no.  980. 

Frcidank.  1015.  A.  Freybe,  Cliristliclie  etliik  in  Vridankes 
bescheidenheit.     Freybe,  Christoforus.     1882,  202  —  223. 

nauscn.  1016.  R.  Becker,  Zu  Friedrich  von  Hausen.  Ger- 
mania  28,  272—296. 

ein  erneuter  ausführlicher  versuch  liederbücher  und  eine  Chrono- 
logie der  lieder  Hausens  herzustellen,  mit  anlehnung  an  Müllenhoff, 
Baunigarten,  Lehfeld,  Paul. 

1017.  A.  Otto,  Friedrichs  von  Hausen  und  Heinrichs  von  Vcl- 
deke  niinnelieder  verglichen  mit  denen  ihrer  Vorgänger,  pr.  d.  gymn. 
zu  Conitz.     [pr.  no.  26.]     26  s.     4. 

wenn  man  den  ^vorton  des  vfs.  (s.  .3)  glauben  soll,  dann  haben 
Veldeke  und  Hausen  nach  1190  gedichtet,  vf.  teilt  nämlich  die 
lyrik  in  drei  scharf  abgegrenzte  abschnitte:  der  erste  reicht  bis  1190; 
'der  zweite  beginnt  mit  dem  Zeitpunkte,  wo  die  unmittelbare  nach- 
ahmung  der  romanischen  lyrik  auf li ort  [vgl.  das  folgende  citat],  an- 
hebend mit  Heinrich  von  Veldeke  und  Friedricli  von  Hausen  u.  s.  w.' 
dass  hier  keine  druckfehler  vorliegen,  zeigt  der  folgende  satz:  Svenn 
nun  im  folgenden  die  niinnelieder  Heinrichs  von  Veldeke  und  Fried- 
richs von  Hausen  mit  denen  ihrer  Vorgänger  verglichen  werden,  so 
müssen  zuerst  die  lieder  ilirer  Vorgänger,  d.  h.  der  ersten  periode 
der  mhd.  lyrik  von  1150  etwa  b^s  1190  einer  eingehenden  betrach- 
tung  unterzogen  werden,  um  alsdann  nachzuweisen,  inwiefern  die 
spätere  lyrik,  also  namentlich  Veldeke  und  Hausen,  auf  der  älteren 
fusst  und  in  welcher  weise  dieselbe  von  aussen,  also  von  romanischer 
Seite  beeinflusst  wurde'  [vgl.  das  vorhergehende  citat].  s,  21  werden 
dann  fröhlich  die  ältesten  lieder  Hausens  in  die  siebziger  jähre  ge- 
setzt, s.  22  kommt  die  künde,  dass  er  1190  gestorben,  und  auf  beiden 
Seiten  wird  MiillenhotFs  theorie  von  den  liederbüchlein  siegend  über 
den  häufen  geworfen !  —  kenntnis  der  literatur  und  correcte  angaben 
wird  niemand  von  einer  solchen  arbeit  verlangen,  man  vgl.  nur  (s.  23) 
'Braune,  Über  Heinrich  von  Veldeke  pag.  250  ff.'  —  die  Zeitschrift 
kann  sich  jeder  dazu  denken.  —  im  übrigen  geht  der  aufsaiz  die 
ausgetretenen  bahnen  in  der  behandlung  der  älteren  lyriker. 

1018.  Lucae,  Noch  einmal  MF  48,  13  f.  Z.  f.  d.  a.  27, 
88—90. 

will  48,  15  da  Jicimc  lesen  [Müllenhoff  hat  der  chicii  für  wahr- 
scheinlich gehalten].  —  117,  36  soll  einer  nicht  mit  Inilde,  sondern 
mit  ir  verbunden  werden. 

Kelill.  1019.  W.  AVilmanns,  Meister  Kelin  [spruchdichter]. 
Allgemeine  deutsche  biographie  15,  560. 

Kirchberg.  1020.  W.  Wilmanns,  Konrad  von  Kirchberg. 
Allgemeine  deutsche  biographie  15,  789. 


158  >^'^'-     Mittelhochdeutsch. 

Kurenherg.  1021.  AV.  AVilmanns,  Kürenberg.  Allgemeine 
deutsche  hiographie   17,  411  f. 

Llchteiisleill.  10:22.  Sclii)nl)acli,  Zu  T^iridi  von  Liclitenstein. 
Z.   f.  a.   a.   2(i.  307  —  326. 

eine  ausfiilirliclie  priit'nng  desurkundenmaterials  zu  ririchs  leben; 
dasselbe  wird  s.  320  —  .'^20  zusammengestellt,  manches  neue  (aus 
dem  Steiermiirkischen  landesarchiv)  ist  darunter.  —  die  ergebnisse 
sind  für  die  Allg.  d.  biographie  bestimmt. 

1023.  Ulrich  von  Lichtenstein  (vrouwendienst)  zu  Brixtn  und 
Bozen.    Bozen,  Selbstverlag  d.  Waltherdenkmal-comite  1882.    19  s.   8. 

Meistergesang.  1024.  K.  Goedeke,  Meisterlieder.  Germania 
28,  38-4.5. 

I.  zu  Germania  23,  51.  24,  13.  aus  einer  schriftlichen  mit- 
teilung  Feifaliks  \vird  ein  lied  über  den  rotbart  gegeben.  —  II.  aus 
"Weimarer  meistersängerhandschriften  ein  gedieht  des  Cunrat  Axspitz 
von  Würzburg.  —  III.  gleichfalls  aus  Weimar  ein  gedieht  über  die 
Zusammenkunft  des  Stolle  mit  Frauenlob  und  Regenbogen.  —  IV.  ein 
bisher  unbekanntes  Tanhäuserlied. 

Moillforl.  1025.  Hugo  von  Montfort.  herausgegeben  von 
J.  E.  Wackernell.     Innsbruck,   1881. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  822.  1882,  no.  764.  —  eine  aus- 
führliche Inhaltsangabe  und  lobende  anzeige  von  G.  Bötticher,  N. 
Jahrb.  f.  pliil.  n.  päd.  1883  (8),  443—447. 

Aeidliarf-  lii26.  Duwe,  Das  bairisch-österreichische  Volks- 
leben in  Neidharts  liedern.     Rostocker  dissertation  1882.     8. 

1027.  Richard  M.  Mej^er,  Die  reihenfolge  der  lieder  Neid- 
harts von  Reuenthal.     Berliner  dissertation.     166  s.     8. 

die  Inhaltsangabe  s.  3.  4  stellt  den  gang  der  Untersuchung  so 
dar:  I.  einleitung.  Sicherung  des  materials.  literatur  über  Neid- 
harts per.>^on  und  dichtung.  grundlagen  der  Chronologie,  die  Riedegger 
handschrift.  Haupt.  Sclimolke.  Schema  der  reihenfolge.  perioden. 
II.  reim  gebrau  eh.  reimwahl.  Ns.  häutigste  reime  in  den  soramer- 
liedern.  analogien.  Ns.  häufigste  reime  in  den  winterliedern.  re- 
sultat.  Ns.  auffallende  reime,  archaismen  und  fremdwörter.  eigen- 
namen.  auffallende  worte.  vergleich  mit  den  älteren  minnesängern. 
rührende  i'eime.  angelehnte  reime,  tlickworte  und  tlickverse.  III.  wort- 
gebraucli.  A)  Ns.  stotfe  (abstracta).  1.  mj^thologie.  per^onifica- 
tionen.  2.  religion.  3.  frauendienst.  4.  Sittenlehre  (concreta).  5.  per- 
sonen.  6.  tiere.  7.  natur.  8.  ackerbau  und  gewerbe.  9.  haus  und 
Zubehör.  Ortsnamen.  10.  kleidung  und  schmuck.  11.  teile  des  mensch- 
lichen körpers  (bezeichnung  des  redners).  12.  essen  und  trinken. 
13.  fest  und  tanz.  11.  stat  und  kirclie.  B)  die  attribute.  1.  Ns. 
beivvörter.  2.  farbangaben.  3.  zahlangaben.  4.  Zeitangaben.  IV. 
technik.      A)    sommerlieder.      1.  natureingang.      2.  Übergang  zum 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  I59 

bauptteil.  3.  hauptteil  (mehr  epische  —  mehr  dramatische  —  rein- 
Ij^rische  gedichte).  resultat.  B)  winterlieder.  1.  natureingang. 
2.  übergaug  zum  hauptteil.  3.  hauptteil  (Ursprung  der  winterlieder. 
tanzlied.  spottlied:  mehr  episch;  nur  schildernd,  bitt-  und  klage- 
strophen.  minnestrophen.  weltsüssentöne.  pastourellenartige  gedichte). 
resultat.     reminiscenzen  aus  andern  dichtem.  —  schluss. 

Neifen.  1028.  C.  Kapff,  Hohen -Neuffen  geschichtlich  und 
geographisch  geschildert.  Reutlingen,  Kocher  1882.  120  s.  8. 
1,80  m. 

Keilimar  der  alte.  1029.  E.Becker,  Der  altheimische  minne- 
sang.     Halle,  1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  766.  —  ang.  Literaturblatt  1883 
(9),  533—535  von  H.  Paul.  Z.  f.  d.  phil.  15,  383—384  von 
Emil   Ilenrici.     GGA  1883  (47),  1473—1483   von   Wilmanns. 

Runielauf.  1030.  R.  Köhler,  Zu  einem  spruche  meister 
Eumelants.     Germania  28,  185 — 187. 

Hagens  MS.  III,  58,  no.  18  wird  mit  dem  Dialogus  creaturarum 
des  Nicolaus  Pergamenus  no.  58  verglichen. 

Singeilberg.  1031.  B.  Kuttner,  Zu  Ulrich  von  Singenberg. 
Z.  f.  d.  phil.   14,  466—479. 

im  anscliluss  an  Wackernagel -Eieger  untersucht  der  aufsatz 
die  Zugehörigkeit  einer  anzahl  lieder  zu  Singenberg,  seine  entleh- 
nungen  aus  Walther  u.  a. 

Spervogel.  1032.  Franz  Gart  haus,  Zur  Spervogelfrage.  Ger- 
mania 28,  214—251. 

der  aufsatz  verteidigt  die  ansieht,  dass  nur  ein  dichter  als  Ver- 
fasser aller  Spervogelgedichte  anzunehmen  sei  und  dass  er  auch 
Spervogel  geheissen  habe  (s.  250).  die  Verschiedenheiten  sollen  sich 
aus  Zeitunterschieden  erklären,  die  höchstens  15  jähre  betragen  (s.  232). 

Yi'ldokC  s.  no.  1017. 

AVallher.  1033.  Walther  von  der  Vogelweide  herausgegeben 
und  erklärt  von  W.  Wilmanns.  zweite  vollständig  umgearbeitete 
ausgäbe.  a.  u.  d.  t. :  Germanistische  handbibliothek  I.  Halle, 
Waisenhaus.     XII,  499  s.     8.     10  m. 

die  vollständige  Umarbeitung  betrifft  besonders  folgende  punkte: 
in  der  einleitung  fehlt  der  1.  abschnitt  über  den  minnesang  und 
Walthers  leben,  für  abschnitt  II  sind  drei  teile  über  spräche, 
metrische  form  und  stil  eingetreten,  die  kritischen  anmerkungen  zu 
den  einzelnen  liedern  sind  aus  abschnitt  III  entfernt  und  sehr  ver- 
ändert und  verringert  an  das  ende  der  2.  ausgäbe  (s.  455  f.)  ge- 
setzt, dagegen  sind  die  mitteilungen  über  die  handschriften,  die 
Sammlung  und  Überlieferung  der  gedichte  (s.  1 — 19)  weit  ausführ- 
licher. —  im  text  ist  die  in  der  1.  ausgäbe  versuchte  chronologische 
anordnung  ganz  aufgegeben  und  die  anordnung  Lachmanns  eingeführt; 


160  >^IV.     Mittelhochdeutsch. 

eine  Chronologie  der  lieder  steht  s.  455.  —  anhänge  s.  415  f.  bringen 
die  von  Lachmann  in  die  annierknngen  nnd  dio  cinleitung  gesetzten 
lieder  sowie  nachahniungtn  und  parodien  dnrcli  andere  dichter,  ein 
Verzeichnis  der  textalnveichnngin  anderer  ausgaben,  ein  Verzeichnis 
der  lieder  und  sprüche  alphabetiscli  nacli  dem  anfangswort.  —  das 
register  verweist  zugleich  auf  die  "Waltherbiographie  "Wilnianns*.  — 
das  buch,  welches  jedoch  als  seine  notwendige  ergänzung  die  vorher 
erschienene  biographie  voraussetzt,  bedarf  keiner  weiteren  enipfehlung. 
—  ang.  Z.  f.  d.  ph.   15,   376—378  von  Emil  Henrici. 

1034.  Die  gedichte  Walthers  von  der  Yogelweide.  hrsggb.  von 
H.  Taul.     Halle,  1882. 

vgl.  jaliresbericht  1882,  no.  772.  —  ang.  Literaturzeitung  1882 
(41),  1457  von  Schönbach. 

1035.  "Walthers  von  der  Vogelweide  gedichte  übersetzt  von 
Karl  Simrock.  7.  aufläge.  Leipzig,  Hirzel.  XL,  360  s. 
16.     5  m. 

1036.  W.  "Wilmanns,  Leben  und  dicliten  W'altliers  von  der 
"Vogelweide.     Bonn,  1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  775.  —  lobend  ang.  Lit.  cbl.  1882 
(47),  1590—1592.  —  ang.  von  Burdach  A.  f.  d.  a.  9,  339—360. 

1037.  Friedmann,  Un  poeta  politico  in  Germania  sul  princi- 
pio  del  sec.  XIII  (Gualterio  di  Vogelweide).  Livorno,  Vigo.  VIII, 
186  s.     8. 

1038.  P.  Kalkoff,  Wolfger  von  Passau  1191—1194.  eine 
Untersuchung  über  den  historischen  wert  seiner  reiserechuungen, 
nebst  einem  beitrag  zur  Waltlierchronologie.  Weimar,  Böhlau.  VIII, 
149  s.     8.     3  m. 

in  bezug  auf  die  'Waltherchronologie'  stellt  die  schritt  ausser 
zweifei,  dass  AValther  1203  beschenkt  wurde,  wie  Zarncke  und 
Wackerneil  gegen  Winkelmann  und  Nagele  behaupteten,  dass  Walther 
anfang  november  1203  bei  Leopolds  hochzeit  in  Wien  verweilte, 
hatte  Wackerneil,  Walther  in  Österreich  s.  77,  gleichfalls  aufge- 
stellt, doch  nennt  vf.  seine  Vorgänger  in  diesen  annalimen  nicht, 
obgleich  er  mit  ihnen  ganz  übereinstimmt. 

1039.  P.  Apetz,  Chronologische  begränzung  der  von  Walther 
von  der  Vogelweide  in  seinen  Sprüchen  verwanten  töne,  disser- 
tation,  1882. 

die  im  Jahresbericht  1882,  no.  777  vermerkte  schritt  ist  lobend 
angezeigt  von  Stosch,  A.  f.  d.  a.  9,  108 — 109. 

1040.  H.  Giske.  Zu  Walthers  vocalspiel.  Z.  f.  d.  phil.  15. 
66—69. 

will  daz  statt  Jiar  lesen:  min  sieht  daz  ist  mir  ivorden  rü, 

1041.  Franz  Frosch,  Zu  Walther  18,  15  und  84,  30.  Z.  f. 
d.  phil.   15,  358 — 359. 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  ^gj 

weist  den  gebrauch  kerzen  zu  schenken  allgemeiner  nach;  bei 
Walther  ist  kerze  als  geschenk  überhaupt  aufzufassen. 

1042.  Falch,  Zu  einer  stelle  Walthers  von  der  Vogehveide. 
Blätter  f.  d.  bairische  realsclmhvesen  III  (1),  21. 

1043.  A.  Baragiola,  Ein  gedieht  Walthers  von  der  Vogel- 
weide in  italienischer  Übersetzung.  Mag.  f.  d.  lit.  d.  in-  u.  auslands 
1882,  44. 

das  lied  ir  sult  sprixkoi  willckonicn. 

WinlerstClfCl».  1044.  Die  leiche  und  die  lieder  des  schenken 
Ulrich  von  Winterstetten.  herausgegeben  von  J.  Minor.  Wien, 
1882. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  781.  —  die  anzeige  von  K.  Bur- 
dach, Literaturblatt  1882  (12),  451 — 453,  weiss  an  der  für  un- 
nötig erklärten  ausgäbe  nur  wenig  zu  loben.  —  ang.  G.  G.  A.  1882 
(33.  34),   1062—79  von  Bartsch. 

Wolkflisloiil.  1045.  Noggler,  Hat  Oswald  von  Wolkenstein 
im  jähre  1424  Tirol  verlassen?     Z.  f.  d.  a.  27,  179-192. 

bejaht  diese  von  0.  Zingerle  Z.  f.  d.  a.  24,  2G8  verneinte  frage 
und  erläutert  die  umstände  der  damals  von  dem  dichter  unternomme- 
nen längeren  reise. 

über  AYolkenstein  vgl.  auch  unten  no.   1072. 

Emil  Henrici. 
Prosa. 

1046.  Arthur  Peter,  Pie  deutschen  prosaromane  von  Lanzelot. 
Germ.  28,  129  —  185. 

die  einleitung  behandelt  die  vorhandenen  zum  teil  entgegenge- 
setzten ansichten  über  das  Verhältnis  des  altfranzösischen  prosaromans 
(E)  zn  den  gedichten  Chrestiens  (C)  und  Zatzikhofens  (Z)  (Holland, 
Paris  und  besonders  Märtens).  hauptteil:  'die  deutschen  prosabe- 
arbeitungen  der  Lanzelotsage ,  ilir  Verhältnis  zur  quelle  (R)  und  zu 
einander;  Verhältnis  der  prosa  Füetrers  zum  gedichte.'  veif.  glaubt 
erwiesen  zu  haben,  dass  'die  prosa  Füetrers  aus  dem  grossen  deut- 
schen prosaromane,  der  durch  die  Heidelberger  pgmhs.  Cod.  Palat. 
147  repräsentiert  wird,  geflossen  sei',  die  beiden  streng  von  einander 
unterschiedenen  redactionen  der  Lanzelotromane  bezeichnet  er  mit 
*P  und  *F  und  zeigt,  dass  der  archetj'pus  von  '^P  eine  Übersetzung 
von  R  ist,  und  dass  *F  von  'P  abgeleitet  ist.  die  abliängigkeits- 
verhältnisse  der  einzelnen  hss,  und  bearbeitungen  werden  grapliisch 
dargestellt,  anliangsweise  (p.  179—185)  folgt  eine  ausführlichere 
textvergleichung  zwischen  E,  PS  F*  und  Fg  (d.  i.  Füetrer). 

Ilistoria  de  S.  Gregorio.     ed.  Märten s. 

s.  no.  920. 

1047.  Ludwig  Rockinger,  Der  könige  buch  und  der  soge- 
nannte   Schwabenspiegel,      abhdl.   der    k.    bair.    akademie   der  wiss. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     V.     (1883.)  11 


162  ^^^'-     Mittelhochdeutsch, 

III.  cl.      XVII.  b(l.     I.  abt.     München,  1883,    verlaß  der  akademie 
102  s.     4. 

die  untersnchnng  beschäftigt  sich  zuerst  mit  den  beiden  teilen 
des  buches  der  künige  {alter  und  nhnvcr  i\  von  denen  der  zweite  als 
eine  prosabearbeitiing  der  Kaiserchronik  bekannt  ist),  vcrf.  weist 
nach,  da?s  es  'eine  einheitliche  bearbeitung  von  geschichten  der  alten 
•weit  und  aus  der  späteren  zeit  bis  zu  kaiser  Kunrad  III.  ist,  mit 
besonderer  bezugnahme  auf  die  glücklichen  folgen  der  pflege  von 
recht  und  gerechtigkeit  wie  auf  die  schlimmen  folgen  ihrer  Vernach- 
lässigung, die ein  im  recht  bewanderter  geistlicher  im  Würzburgi- 
schen Franken  in  der  zeit  des  dritten  vierteis  des  13.  jhs.,  welcher 
die  siebenzahl  der  kurfürsten  geläufig  ist,  etwa  gegen  die  mitte 
seiner  sechziger  Jahre,  jedenfalls  vor  dem  15.  mai  des  Jahres  1274, 
unternommen  hat',  demnach  sei  es  besonders  geeignet  gewesen  zu 
einer  einleitung  zu  einem  deutschen  rechtsbuche  und  sei  auch  mit 
dem  Schwabenspiegel,  mit  dem  es  in  mehreren  hss.  verbunden  ist, 
als  ein  zusammengehöriges  von  einem  verf.  herrührendes  ganze  zu 
betrachten,  dieser  zweite,  auch  sonst  anerkannte  punkt  wird  weit- 
läufig im  einzelnen  begründet,  damit  ist  aber  vom  verf.  für  weitere 
Untersuchungen  die  frage  gestellt,  ob  Merkels  und  Fickers  ansichten 
von  der  entstehung  des  Schwabenspiegels  in  Augsburg  um  das  jähr 
1275  stichhaltig  sind,  oder  ob  der  von  ihm  charakterisierte  Verfasser 
des  königsbuches  fortan  auch  für  den  des  Schwabenspiegels  zu  gel- 
ten hat.  die  lectüre  der  schrift  wird  durch  den  sehr  gewundenen 
Stil  erschwert.  —  die  zweifei  des  vfs.  an  Fickers  und  Merkels  fest- 
stellungen  weist  entschieden  zurück  Edw.  Schröder  in  der  Lite- 
raturz.   1883  (36),  1255-1258. 

1048.  Bärwald,  Der  alte  friedhof  der  israelitischen  gemeinde 
zu  Frankfurt  a.  M.  mit  urkundlichen  beilagen.  progr.  der  israe- 
litischen real-  und  Volksschule  in  Frankfurt  a.  M.  [pr.  no.  373.] 
22  s.     4. 

p.  18 — 22  sechs  Frankfurter  Urkunden  aus  den  jähren  1316 
bis  1417  rechtsverhältnisse  betrettend. 

1049.  L.  Conrady,  Vier  rheinische  Palästina -pilgerschriften 
des  14.,  15.  und  16.  Jahrhunderts  aus  den  quellen  mitgeteilt  und 
bearbeitet.     Wiesbaden,  Feller  &  Gecks.  XI,  370  s.     gr.  8.     6  m, 

Lit.  cbl.  1883,  no.  9,  sp.  274—275  hebt  den  bedeutenden  wert 
der  publication  hervor,  von  den  schritten  ist  die  erste  lateinisch, 
(14.  Jahrhundert),  die  zweite  kölnisch  vom  jähre  1472,  die  dritte 
niederländisch,  druck  von  1634,  die  vierte  oberdeutsch  von  Philipp 
von  Hagen  aus  dem  16.  Jahrhundert.  —  vgl.  Literaturbl.  1882, 
sp.  440. 

1050.  Anton  Benedict,  Über  eine  mhd.  Übersetzung  der 
meditationes  des  heil.  Augustinus,  progr.  der  deutschen  staatsreal- 
Bchule  in  Karolinental  1881. 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  163 

vf?!.  jahresber.  1881,  no.  868.  dazu  KhuU  in  der  Z.  f.  d. 
österr.  ^ymnas.  33,  404  und  Z.  f.  d.  realschulw.  8,   127  ff. 

I'rcciigl.  1051.  K.  Stejskal,  Altdeutsches  epistel-  und  evan- 
gelienbuch  III.  Z.  f.  d.  ph.   15,   10-48. 

vgl,  Jahresbericht  1881,  no.  870,  1880,  no.  950.  zu  den  dort 
besprochenen  artikeln  giebt  der  verf.  hier  die  dritte  Fortsetzung,  in 
welcher  er  noch  folgende  punkte  bespricht:  die  Stellung  des  EE 
(epistel-  und  evangelienbuch)  im  gottesdienstlichen  ritual  der  alten 
kirche,  die  anordnuiig  der  pericopen  dei'  Sammlung,  das  Verhältnis 
des  E  E  zum  heute  geltenden  missale  Eomaiium  sowie  zu  den  im 
niittelalter  gangbarsten  lectionarien  und  liomiliarien  unter  anziehung 
auch  andrer  im  niittelalter  wichtiger  liturgischer  werke;  endlich 
folgen  (p.  23 — 48)  nachtrage  zu  Steinmeyers  Verzeichnis  der  er- 
haltenen deutschen  predigten  Anz.  2,  228  ff.,  welche  dasselbe  teils 
ergänzen,  teils  hinsichtlich  der  datierung  berichtigen,  und  besonders 
darauf  aufmerksam  machen,  wo  eingangs-  und  pericopenstelle  der 
predigten  verschieden  sind,  als  ergebnis  der  Untersuchung  stellt 
verf.  schliesslich  auf:  'dass  die  deutschen  predigten  verhältnismässig 
nur  selten  die  von  der  kirche  vorgeschriebenen  texte  unberücksichtigt 
lassen,  dass  eingangs-  und  pericopenstelle  nicht  immer  identisch  sind 
und  daher  bei  bestimmung  und  datierung  unbekannter  predigten  vor- 
sieht not  tut,  und  dass  die  eingangsworte,  wofern  sie  nicht  den 
tagespericopen  selbst  entnommen  sind,  häufig  den  liturgischen  ge- 
beten des  tages  entlehnt  werden.' 

1052.  .1.  Zacher,  Bruchstücke  aus  der  Sammlung  des  frei- 
herrn  von  Hardenberg,  vierte  reihe.  Z,  f,  d.  ph,  15,  257  bis 
296.     fortsetzung  zu  14,  63  ft". 

vgl,  Jahresbericht  1882,  no.  788. 

1.  predigten  auf  die  fest-  und  heiligentage  in  2  hss. :  die  erste 
handschrift,  aus  dem  anfange  des  13,  Jahrhunderts,  enthält  vier 
blätter  mit  3  vollständig  und  3  unvollständig  erhaltenen  predigten 
auf  fest-  und  heiligentage ,  von  denen  die  erste  und  fünfte  (De 
Matthia  apostolo  und  In  die  Paschae)  von  Zacher  als  übereinstim- 
mend mit  zweien  aus  H.  Leysers  ausgäbe  deutscher  predigten  des 
13.  und  14.  Jahrhunderts  (Quedlinburg  und  Leipzig  1838)  angegeben 
werden,  ferner  stammen  sie  nach  Zacher  aus  derselben  handschrift, 
aus  welcher  4  von  Grieshaber  gefundene  und  publicierte  blätter 
('Vaterländisches  aus  den  gebieten  der  literatur,  der  kunst  und  des 
lebens'  s.  257 — 292)  herrühren,  auch  die  von  Jeitteles  Germ.  17, 
335 — 354  inhaltlich  mitgeteilten  predigten  gehören  zu  demselben  pre- 
digtwerke, die  zweite  hs.,  aus  dem  ende  des  12.  oder  dem  anfange 
des  13.  Jahrhunderts,  enthält  2  bruchstücke  (In  die  ascensionis  und 
auf  das  fest  Petri  und  Pauli)  und  gehört  in  dasselbe  predigtwerk. 
Zacher  stellt  darauf  die  in  den  3  hss.  (Hardenberg -Grieshaber- 
Jeitteles)  vorhandenen  stücke  dieses  werkes  übersichtlich  und  chro- 
nologisch zusammen  und  bezeichnet  die  vermutlich  verloren  gegange- 
il* 


164  ^IV.     Mittelhochdeutsch. 

nen  predigten  des  Originals,  es  folgt  3.  eine  passionsgeschichte  in 
reiniprosa,  hs.  des  13.  jhs.  alemannische  spraclifornien.  über  no.  4,  5 
und  6  (p.  280  ff.)»  vgl.  no.  910.  988. 

1053.  Ph.  Strauch,  Lampreclit  von  Regensburg.  Allgem.  d. 
biographie   17,  581  ft'. 

1054.  Steinmeyer,  Hugo  von  Langenstein.  Allgem.  d.  bio- 
graphie 17,  673  ff. 

105Ö.  A.  Schönbach,  Predigtbruchstücke  VI.  Zs.  f.  d.  a. 
27,  305—307. 

mitteilung  eines  predigtbruchstückes  'de  circumcisione  Domini', 
'gehört  zu  der  kategorio  späterer  sermone  des  XIII.  jhs.'  'mehrere 
teils  positive  teils  negative  anzeichen  alemannischen  dialekts  sind  vor- 
handen.'    hs.  des  14.  jhs. 

1056.  Keppler,  Zur  passionspredigt  des  mittelalters  'II. 
Historisches  jahrb.  d.  Görres-ges.  IV,   161  — 188.     ^München. 

vgl.  jahresber.   1882,  no.  789. 

1057.  H.  S.  Denifle,  Zu  bruder  Berthold.  Zs.  f.  d.  a.  27, 
303—304. 

macht  auf  einen  Eusticanus  antiquus  in  der  biblioteca  Colombina 
in  Sevilla  aufmerksam,  bibliotheksnummer  7.  6.  20  (pap.  15.  jh, 
in  fol.),  enthält  65  sermones,  worauf  noch  drei  ebenfalls  zum  Eusti- 
canus gehörende  predigten  folgen,  'der  schriftcharakter  weist  auf 
Deutschland.' 

1058.  Fr.  Bertholdi  a  Eatisbona  sermones  ad  religiosos  ex 
Erlangensi  codice  in  centenarium  VII.  familiae  Francisconae  ed. 
Fr.  Petrus  Hötzl.    VIII,  111  s.  fol.    Augsburg,  Huttier.    1882.    Cm. 

vgl.  G.  G.  A.  1883,  no.  23  (E. Schröder).  Literaturzeitung  1883 
(8)  (Strobl).  letzterer  bedauert  in  der  ausgäbe  die  Vernachläs- 
sigung mancher  für  den  philologen  wichtiger  gesichtspunkte,  sieht 
aber  in  der  ausgäbe  eine  wertvolle  bereicherung  der  Berthold- 
literatur. 

1059.  Geilers  von  Kaisersberg  ausgewählte  Schriften  von 
Philipp  de  Lorenzi.  III.  band.  V,  392  s.  IV.  band.  V,  400  s. 
Trier,  Groppe.     t\  3,60  m. 

vgl.  jahresber.  1881,  no.  857.  1882,  no.  790.  über  wert  imd 
art  der  populären  Geiler-ausgabe  Lorenzis,  von  der  nunmehr  der 
III.  und  IV.  band  erschifueii  ist,  ist  bereits  a.  a.  o.  gesprochen, 
der  dort  angegebene  ursprüngliche  plan  der  ausgäbe  hat  eine  ände- 
rung  erfahren,  insofern  'der  hase  im  pfeffer',  'das  seelenparadies* 
und  'das  irrende  schaf  ausgeschlossen  ist.  das  erste,  weil  es  unserem 
geschmacke  zu  sehr  entgegengesetzt  ist,  die  letzten  beiden,  weil  sie 
nicht  ganz  original  sind,  so  bildet  nunmehr  der  IV.  band  den  schluss 
des  ganzen  Werkes,  eine  willkommene  beigäbe  des  IV.  bandes 
sind  die  register,  eines  der  'bilder  und  gleichnisse"  (p.  364 — 381) 
und    ein    Sachregister    (p.  381 — 400).     das  erste  verdient  besondern 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  Iß5 

dank,    da    die    bilder    und    gleichnisse   für    Geiler    so   charakteris- 
tisch sind. 

1060.     F.  Jostes,  Joh.  Veghe,  ein  deutscher  predi;^er. 

ang.  G.  G.  A.  1883  (42),  1329—39. 

Mystik.  1061.  Ph.  Strauch,  Pfalzgräfin  Mechthild  in  ihren 
literarischen  beziehnngen.  ein  bild  aus  der  schwäbischen  literatur- 
geschichte  des  15.  Jahrhunderts.    Tübingen,  Laupp.    68  s.    8.    1,50  m. 

eine  günstige  notiz  darüber  Anz.  f.  d.  a.  9,  309. 

1062.  F.  Vetter,  Ein  mystikerpaar  des  14.  Jahrhunderts. 
Schwester  Elsbeth  Stagel  in  Töss  und  vater  Amandus  (Suso;  in 
Konstanz.     Basel,  Schweighauser.     1882.     63  s.     8.     1,20  m. 

notiz  im  Anz.  f.  d.  a.  9,  143.  anm.  1  von  Ph.  Strauch:  'ein- 
leitend handelt  Vetter  über  die  geschichte  des  klosters  Töss  und 
über  das  leben  der  dortigen  Schwestern.'  'wertvoll  sind  die  an- 
merkungen  für  die  compositionsgescliichte  der  vita  sowie  der  brief- 
bücher.'     einige  Irrtümer  werden  angemerkt. 

1063.  Preger,  Geschichte  der  deutschen  mystik. 
vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  785. 

ang.  V.  Ph.  Strauch,  Anz.  f.  d.  a.  9,  113 — 159;  eine  sehr 
inhaltreiche  und  wenn  auch  ablehnende,  doch  massvoll  gehaltene 
recension.  verf.  tadelt  vor  allem,  dass  Preger  nicht  M'enigstens  die 
in  aussieht  stehenden  forschuugen  DeniÜes  über  Eckarts  lateinische 
Schriften  abgewartet  hat,  ehe  er  den  2.  band  seines  Werkes  er- 
scheinen liess;  derselbe  sei  in  jeder  hinsieht  verfrüht,  sodann  rügt 
er  Pregers  Stellung  Denifle  gegenüber,  dessen  sichere  resultate  er 
entweder  ignoriert  oder  mehr  mit  heftigkeit  als  mit  gründen  zu  wider- 
legen sucht,  für  den  w'ertvollsten  abschnitt  des  buches  hält  Strauch 
Pregers  Untersuchungen  über  die  Königsberger  hs.,  eine  Sammlung 
von  predigten,  die  er  anhangsweise  nach  einer  für  ihn  gefertigten 
abschrift  mitteilt  (s.  144 — 159).  als  ihren  Verfasser  hat  Pr.  den 
Giselher  von  Statheim  ermittelt,  im  übrigen  begleitet  rec.  das  buch 
abschnitt  für  abschnitt,  indem  er  unter  heranziehung  des  von  Pr. 
übersehenen  literarischen  und  kritischen  materials  teils  ausführlichere 
begründungen  gibt,  teils  des  vfs.  aufstellungen  widerlegt  oder  doch 
ihre  schwächen  nachweist,  die  recension  ist  in  jeder  beziehung  als 
eine  wichtige  ergänzung  des  besprochenen  buches  zu  betrachten, 
durch  welche  vielen  unzuverlässigkeiten  desselben  nachgeholfen 
wird.  —  vgl.  Theol.  Literaturz.   1883  (3),  p.  61—66  (Möller). 

1064.  A.  Birlinger,  Aufzeichnungen  der  nonne  Adelheid  in 
Linnich.     Germ.  28,  25—30. 

aufzeichnungen  aus  predigten  des  hl.  Johannes  Capistranus  (1385 
bis  1456)  im  Jülichschen  dialekt. 

1065.  A.  Birlinger,  Leben  heiliger  alemannischer  trauen  des 
14.  u.  15.  jhs.    II.  anmerkungen  zu  der  klausnerin  von  Reute.    Ale- 


l(',t;  XIV.     Mittelhochdeutsch. 

mannia  X,  ^»1  —  10i>.  III.  Innsbrncker  hs.  des  Ii'beiis  der  klausnerin 
von  Koute.     ebi'iula   128 — 1:?7. 

1U6().  Testauientum  luivuni,  vulgatae  cditiuiiis  iccugiiitum  atque 
editum.  Das  Neue  Testament,  nach  der  deutschen  Übersetzung  des 
Codex  Teplensis  aus  der  mitte  des  14.  und  den  gedruckten  deut- 
schen bibeln  des  15.  jalirhunderts.  2.  bilndchen.  evangelium  secun- 
dum  Marcuni  lateinisch  uml  deutsch.  Augsburg,  Iluttler.  18bl. 
16.     1  m. 

Codex  Teplensis,  vgl.  Jahresbericht  1883,  no.  797.  weiter 
ang.  Lit.  cbl.  1882  (46),  1556—57. 

A.  Schönbach,  Segen.     Zs.  f.  d.  a.  27,   308 — j311. 

v;,''!.  iin.   (i7;!. 

Irkliriden  und  Chronik.  1(I67.  Ed.  Bodemann,  Die  älteren 
zunftnrkunden  der  Stadt  Lüneburg,  a.  u.  d.  t.  Quellen  und  dar- 
stellungen  zur  geschichte  Niedersachsens,  hersg.  vom  liistor.  verein 
für  Niedersachsen.  1.  bd.  LXXIX,  276  s.  gr.  8.  Hannover,  Hahn. 
6,40  m. 

1<'68.  Urkundenbuch  der  Stadt  Quedlinburg,  bearbeitet  von 
Karl  Janicke,  herausg.  unter  mitwirkung  des  Harzvereins  für  ge- 
schichte und  altertumskunde  vom  magistrate  der  Stadt  Quedlinburg. 
II.  abt.  mit  26  kunstbeilageu.  (a.  u.  d.  t.  Geschichtsquellen  der 
provinz  Sachsen.  IL  bd.)  Halle,  Waisenhaus.  1882.  IV,  419  s. 
gr.  8.     16  m. 

die  Urkunden  stammen  aus  den  jähren  1477 — 1541.  aus  der 
anzeige  Literaturz.  1883  (5),  159  — 161  (Ermisch)  ist  nicht  zu 
ersehen,  ob  sich  deutsche  darunter  befinden,  der  erste  10  jähre 
früher  erschienene  band  enthielt  die  Urkunden  bis  1477. 

R.  Doebner,  Urkundenbuch  der  Stadt  Hildesheim.  Hildesheira, 
Gerstenberg.     1881.     VIII,  650  s.     8. 

vgl.  no.  423.  —  ang.  von  Schäfer  in  den  Mitteilungen  für 
österr.  geschichtsforschung  4,  303. 

1069.  A.  Schulte,  Die  originalhandschrift  Königshofens.  in 
den  Mitteilungen  für  österreichische  geschichtsforschung  4,  462 — 463. 

die  originalhs.  Twingers  liielt  man  bisher  für  verloren,  sie  hat 
sich  nun  gefunden  in  der  bibliothek  des  Strassburger  priestersemi- 
nars.  die  vergleichung  ergiebt,  dass  Schilters  ausgäbe  sehr  mangel- 
haft ist. 

H>70.  A.  V.  .Taksch,  Zur  lebensgeschichte  Jakob  Unrests.  in 
den  Mitteilungen  für  österr.  geschichtsforschung  4,  463—465. 

vgl.  jahresber.  188<i,  no.  995.  —  nach  einem  bericlite  der  'Neuen 
freien  presse'  vom  11.  november  1882  ist  in  einem  Urbar  der  pfarre 
St.  Martin  am  Techeisberg  das  todesjahr  des  Chronisten  Jakob  Un- 
rest  aufgezeiclinet:  das  jähr  1500,  welches  man  bisht'r  angenommen^ 
ist  dadurch  ausser  zweifei  gestellt. 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  ißj 

1071.  A.  Noggler,  Die  Starkenbergische  Streitschrift  gegen 
herzog  Friedrich  von  Österreich.    Ferdinandeumszs.  1883,  73 — 118. 

abdruck  einer  streitsclirift,  welche  Ulrich  u.  Wilhelm  v.  Starken- 
berg in  ihrer  fehde  gegen  herzog  Friedrich  haben  ausarbeiten  lassen, 
findet  sich  im  Innsbrucker  statthaltereiarchiv,  besteht  aus  23  klein- 
folioblättern  papier,  enthält  'in  35  chronologisch  geordneten  und  un- 
mittelbar aneinandergereihten  stücken  die  wichtigsten  ereignisse  und 
actenstücke,  welche  sich  auf  den  streit  um  das  gericht  Schlanders 
und  die  aus  demselben  hervorgegangene  niederwerfung  der  Starken- 
berger  bis  zum  2.  dec.  1425  beziehen,  ausser  diesen  actenstücken 
finden  sich  in  dieser  schrift  auch  sämtliche  freiheitsbriefe,  welche 
die  österreichischen  herzöge  während  der  ersten  zwei  decennien  des 
15.  jhs.  den  Tirolern  ausstellten',  beim  abdruck  befolgte  Noggler 
'im  grossen  und  ganzen  die  von  Weizsäcker  aufgestellten  regeln'; 
wir  verweisen  hier  auf  das,  was  in  der  Z.  f.  d.  ph.  15,  369  fi'.  da- 
gegen gesagt  worden  ist. 

1072.  A.  Noggler,  Eine  unbekannte  reise  Oswalds  von  Wulken- 
stein.     in  der  Ferdinandeumszs.   1883,   1 — 22. 

macht  es  wahrscheinlich,  dass  Oswald  zweimal  auf  der  pyre- 
näischen  halbinsel  gewesen  ist  und  dass  er  das  zweite  mal  im  jähre 
1-115  'als  gescliäftsträger  E,  Sigmunds  nach  Spanien  und  Portugal 
zog  und  bei  dieser  gelegenheit  das  felsennest  Cento  erobern  half, 
im  anhange  werden  zwei  auf  Oswald  bezügliche  Urkunden  von  1415 
u.  1416  abgedruckt,  dann  folgt  (s.  22 — 70)  ein  excurs,  in  welchem 
'eine  nähere  Zeitbestimmung  der  ersten  belagerung  Greifensteins  unter 
herzog  Friedrich  dem  altern'  versucht  wird,  bei  welcher  Oswald  be- 
teiligt war.  auch  hier  werden  6  Urkunden  aus  1417 — 1418  abge- 
druckt. 

1073.  L.  Bau  mann.  Eine  Kemptner  lügenclironik  des  15.  jhs. 
(schluss).     Alemannia  9,  186—210.    10,  29  —  58. 

1074.  Urkunden  des  14.  und  15.  Jahrhunderts,  aus  Ingel- 
heimer Urteilsbüchern  mitgeteilt  von  H.  Lorsch.  Archiv  für  hess. 
geschichte  15,  243—292. 

1075.  F.  W.  E.  Roth,  Ein  seelgerede  für  könig  Adolf  von 
Nassau  im  dorne  zu  Speier.  Correspondenzbl.  d.  gesamtvereins  d. 
deutschen  geschichtsvereine  1882,  s.  43. 

deutsche  Urkunde  von  1372. 

1076.  H.  Hagenmeyer,  Etüde  sur  la  chronique  de  Zimmern. 
Renseignements  qu'elle  fournit  sur  la  premiere  croisade.  Traduit 
par  L.  Raynaud.     Paris  (Leipzig,  Harrasowitz).     1882.    72  s.  2  m. 

ang.  Literaturzeituug  1882,  no.  51  (Bresslau).  —  bezieht  sich 
auf  die  ersten  beiden  kreuzzüge,  für  deren  darstellung  er  die  Chro- 
niken von  Ursperg,  des  Berwald  von  St.  Blasien,  der  Annales  Boiorum 
des  Aventin  nachweist. 


168  XIV.     Mittelhochdeutsch. 

J,  Martinov,  La  chronique  de  Zimmern.  —  Polybiblion  1882, 
october.     anstlilit-ssend  an  Hagenmeyer. 

1077.  Barack,  Zimmerische  chronik  2.  aufl. 

vergl.  jahresber.  1882,  no.  811.  weiter  ang.  Histor,  zs.  50, 
512—518  (Egelhaaf),  Literaturzeitung  1882(51),  sp.  18i^3— 1825 
(Rüdiger),  letzterer  weist  auf  einen  Widerspruch  in  Baracks  chrono- 
logischen angaben  hin,  hält  eine  vergleichung  der  spräche  der  chronik 
mit  dem  mhd.  für  notwendiger  als  mit  dem  nhd.  —  F.  Liebrecht 
im  Literaturbl.  1883  (2)  52 — 55  giebt  eine  reihe  interessanter  nach- 
weise zu  einzelnen  stellen. 

1078.  Turmairs,  genannt  Aventinus,  Baierische  chronik  heraus- 
gegeben von  Lexer.  1.  bd.  (2. buch.)  München,  Kaiser,  s.  581 — 1184. 
Imp.  8. 

1079.  I\.  Froning,  Die  beiden  Frankfurter  Chroniken  des 
Johannes  Latomus  und  ihre  quellen.  Frankfurt  a.  M.,  1882  (Göttingen, 
Vandenhoek  u.  Ruprecht),  86  s.     gr.  8.     2  m. 

1080.  Die  Chroniken  der  mittelrheinischen  städte.  Mainz,  2.  bd. 
Leipzig,  Hirzel.     8.     11  m. 

1081.  Hoogweg,  Die  chronik  des  sogen.  Martiuus  Fuldeusis. 
Paderborn,  Schöningh.     66  s.     8. 

1082.  Deutsche  Chroniken  und  andre  geschichtsbücher  des  mittel- 
alters  herausgeg.  von  der  Ges.  f.  ältere  d.  gesch.    Hannover,  Hahn. 

4.  bandes  erste  abteilung:  Die  Limburger  chronik  des  Tile- 
mann  Ehlen  von  Wolfshagen,  herausgeg.  von  Arthur  Wyss. 
176  s.  1  schrifttafel  in  lichtdruck.  5,40  m.  —  a.  u.  d.  t.  Monu- 
menta  Germ.  bist.  Script,  qui  vernacula  lingua  nsi  sunt. 

nach  der  anzeige  im  Lit.  cbl.  1882,  sp.  1265  stammt  die 
chronik  aus  den  jähren  1336 — 1398  und  'bietet  nicht  blos  für  die 
politische  geschichte,  sondern  auch  für  die  geschichte  der  poesie  ein 
hervorragendes  Interesse'  —  besonders  für  die  geschichte  der  volks- 
poesie.  Wyss  hatte  die  chronik  schon  1875  behandelt,  hat  aber  jetzt 
auf  grund  einer  neuen  hs.  eine  ausgäbe  veranstaltet,  welche  den 
ersten  lesbaren  text  bietet,  als  Verfasser  erweist  er  statt  des  bisher 
angenommenen  'Johannes'  den  Limburger  Stadtschreiber  Tilemann 
Ehlen  von  Wolfshagen,  die  ausgäbe  enthält  ein  namenregister, 
ein  glossar  von  F.  Bech  und  Edward  Schröder,  dazu  einleitung 
und  anmerkungen. 

1083.  Ulrichs  von  Richental,  Chronik  des  Constanzer  con- 
cils  1414—1418.  herausgeg.  von  M.  R.  Bück.  Tübingen,  1882. 
255  s.     8.     158.    publication   des   Stuttgarter   liter.    Vereins    (1883). 

1084.  Deutsche  Reichstagsakteu.  4.  bd.  Gotha,  Perthes.  1882. 
4.  30  m.  Deutsche  Reichstagsakten  unter  könig  Ruprecht.  1.  abt. 
1400  — liOl.      herausgeg.    von   J.  Weizsäcker.     XXXIII,    531  s. 

Bötticher. 


XV.     Englisch.  169 

XV.    Englisch. 

Allgemeines. 

1085.  Joh.  Storni,  Englische  philologie. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  890;  1882,  no.  813.  ang.  von  Henry- 
Sweet,  Acaclemy  no.  556,  s.  472  f.,  der  das  buch  bereits  in  seiner 
ersten,  norwegischen  ausgäbe  lobend  besprochen  hat.  er  empfiehlt 
auch  die  Überarbeitung,  deren  wesentlich  'praktischen'  Charakter  er 
hervorhebt,  und  meint,  dass  der  damit  verbundene  mangel  an  Zusam- 
menhang und  an  methode  in  der  darstellung  der  einzelnen  beobach- 
tungen  durch  deren  inlialtliche  bedeutung  ausgeglichen  wird,  zum 
Schlüsse  hoift  er  von  Storms  buch,  dass  es  auf  die  herstellung  einer 
internationalen  grundlage  der  phonetik  in  Deutschland  einwirken 
wird.  —  Varnhagen,  Anzeiger  f.  d.  altertum  9,  168  — 181,  da- 
gegen kann  das  buch,  trotz  seiner  anerkennung  der  gründlichen 
kenntnisse  und  zutreffenden  urteile  des  verfs. ,  nicht  zur  einführung 
in  das  Studium  der  englischen  spräche  empfehlen,  da  ihm  ein  fester 
plan,  logische  anordnung  und  gleichmässigkeit  in  der  behandlung  der 
einzelnen  abschnitte  mangelt,  was  er  eingehend  darlegt,  doch  gesteht 
er  zu,  dass  es  dem  fachmanne  manches  anregende  bietet,  als  den 
am  besten  gelungenen  abschnitt  bezeichnet  er  den  über  vulgärsprache. 
beachtenswert  ist  übrigens  V.'s  excurs  (s.  179,  n.)  über  den  Über- 
gang von  /  in  tJi.  —  fernere  anzeigen  von  C.  J. ,  Revue  critique 
1882,  no.  41  und  in  der  Ztschr.  f.  d.  realschw.  1882  (9),  561. 

1086.  G-.  Körting,  Gedanken  und  bemerkungen  über  das 
Studium  der  neueren  sprachen  etc. 

s.  Jahresbericht  lb82,  no.  1817.  ang.  von  E.  Külbing,  Engl, 
stud.  VI  (2),  268 — 72,  der  mit  rücksicht  darauf,  dass  die  obige  schrift 
l)ereits  mehrfach  von  fachmännern  besproclien  ist,  nur  einige  punkte 
derselben  in  betracht  zieht,  es  sind  dies  die  Zulassung  der  realschul- 
abiturienten  zum  Studium  der  neueren  sprachen,  gegen  die  recensent 
«inige  bedenken  vorbringt;  die  combination  von  französisch  und 
latein,  englisch  und  deutsch  im  examen  pr.  fac.  doc,  die  er  genauer 
l)estimmt;  und  die  errichtung  zweier  lehrstühle  für  jede  der  neueren 
sprachen.   —   hieran  schliessen  sich : 

1087.  Q.  Steinbart,  Aus  einem  briefe  an  den  herausgeber. 
Engl.  Studien  VII,  201 — 3,  worin  der  Schreiber  einige  punkte  be- 
züglich der  von  Kölbing  erörterten  realschulfrage  richtig  stellt  —  und 

1088.  E.  Kölbing,  Bemerkungen  zu  vorstehendem,  ebd.  203—5, 
die  gegenteilige  beobachtungen  auf  grund  persönlicher  erfahrung  ent- 
halten. 

1089.  D.  Ascher,  Über  den  Unterricht  in  den  neueren  sprachen, 
s.  Jahresbericht  1881,  no.  893;    1882,  no.  815.  —   unter  dem  titel 


170  -^V.     Englisch. 

'Bemerkungen  über  das  Studium  und  das  sprechen  der  neueren 
siiraclit'u',  Centralorgan  f,  d.  iuter.  d.  realsoliw.  X  (5),  265 — 79, 
Itrinfrt  E.  Tliuin  fiiu'  besprechung  obiger  sihrit't.  in  welclier  er  vom 
Standpunkte  eint-s  scliulmaniics  gkichlalls  tür  t-in  auf  sprachwissen- 
schaftliclier  grundlage  beruhendes,  nicht  lediglich  praktisches  Studium 
(wie  A.  will)  der  neueren  spräche  eintritt.  —  G.  Wolpert,  Blätter 
f.  d.  baier.  gymn.  u.  realschw.  1882,  V,  219,  findet  zu  wenig  posi- 
tive Vorschläge  in  der  schrift,  wie  dem  in  ihr  gerügten  Übelstande 
abzuhelfen  sei. 

1090.  R.  Bluhm,  Über  das  Studium  der  neueren  sprachen 
auf  den  deutschen  hochschulen.     Herrigs   archiv  LXVIII,   1 — 8. 

bringt,  an  obige  schrift,  der  er  im  ganzen  zustimmt,  anknüpfend,  die 
errichtung-  neufrz.  bezw.  neuengl.  professuren  in  Vorschlag,  da  neben 
dem  historischen  Sprachstudium  für  den  praktischen  lehrer  auch  eine 
genaue  kenntnis  der  lebenden  spräche  erforderlich  sei. 

1091.  Gedanken  über  das  Studium  der  modernen  sprachen 
in  Baiern  an  hoch-  und  mittelschule.  München,  Lindauer.  1882. 
39  s.     8.     0,70  m. 

ang.  von  H.  Varnhagen,  Literaturzeitung  1883  (26),  917—19. 
der  anonyme  verf.  findet,  dass  bei  dem  Studium  der  modernen  sprachen 
auf  den  baierischen  Universitäten  die  philologisch- historische  seite 
niclit  eindringlich  genug  betrieben  wird,  ein  Vorwurf,  den  V.  als 
gänzlich  unbegründet  zurückweist,  die  vorschlage,  welche  der  verf. 
zur  hebung  dieses  Studiums  macht,  bieten  jedoch  wenig  neues  (u.  a. 
verlangt  auch  er  ausschliessung  der  abiturienten  von  realgymnasien, 
trennung  von  franziJsisch  und  englisch,  prüfung  in  gescliichte  und 
dtsch.  gram.  u.  s.  w.).  —  in  ähnlicliem  sinne  bespricht  diese  schrift 
auch  Hermann  Breymann,  Allgemeine  Ztg.,  beilage  37 — 39  (ab- 
gedruckt in  Herrigs  archiv  LXVIII,  227—238),  unter  dem  titel:  Zur 
reform  des  neusprachlichen  Unterrichts.  —  insofern  sie  die  aufmerk- 
samkeit  weiterer  kreise  auf  die  mangelhafte  Vorbildung  der  baieri- 
schen gymnasialabiturienlen  zum  Studium  der  neueren  sprachen  und 
die  damit  verknüpften  übelstände  lenkt  (wie  Breymann  in  einer  1876 
erschienenen  abhandlung:  "Sprachwissenschaft  und  neuere  sprachen' 
getan) ,  findet  sie  die  billigung  des  rec.  —  doch  wirft  dieser  dem 
verf.  vor,  in  parteiischer  und  unbegründeter  Aveise  die  Überlegenheit 
und  grössere  wissenschaftliclikeit  der  studierenden  der  klassischen 
spraclicn  betont  zu  haben  uml  für  seine  behauptungen  die  beweise 
schuldig  geblieben  zu  sein. 

1092.  David  Asher,  Nochmals  die  behandlung  der  neueren 
sprachen  an  unseren  hochschulen.     Herrigs  archiv  LXIX,  219 — 227. 

knüpft  an  die  obige  schrift  an,  deren  verf.  er  einen  unklaren 
köpf  nennt,  um  nochmals  seine  ansichten  (s.  Jahresbericht  1881, 
no.  893j  über  diesen  gegenständ  darzulegen,  er  wirft  den  recen- 
Benten  seiner  abhandlung  vor,  dass  sie  diese  zum  teil  misverstanden 


XV.     Englisch.  17) 

haben ,  zeigt  aber  selbst  sehr  einseitige  auffassung  ihrer  ansichten, 
wenn  er  behauptet,  dass  seine  geguer  die  Wichtigkeit  des  eingehenden 
Studiums  der  (engl.  bezw.  franz.)  Umgangs-  und  neueren  literatur- 
sprache  in  abrede  stellen,  sie  verlangen  nur  noch  mehr:  gleiche 
griindlichkeit  in  den  Studien  der  älteren  sprachperioden,  ohne  die 
eine  eindringliche  kenntnis  der  modernen  sprachen  undenkbar  ist.  — 
in  der  nachsclirit't  erwähnt  er: 

1093.  0.  V.  ßeinhardtstöttner,  Weitere  gedanken  über  das 
Studium  der  modernen  sprachen  in  ßaiern  an  hoch-  und  mittelschulen, 
zweites  lieft:  persönliches  und  sachliches.  München,  Lindauer.  56  s. 
8.     0,90  m., 

deren  verf.  also  der  anonymus  der  ersteren  ist.  in  ihrem  ersten 
teile  wendet  diese  schritt  sich  gegen  die  recension  Breymann's 
(s.  0.),  in  dem  zweiten  macht  sie  vorschlage  zur  reform  des  neu- 
sprachliclien  unttrrichts  in  Baiern.  —  obwohl  Asher  in  ihr  gelegent- 
lich Übereinstimmungen  mit  seinen  eigenen  f orderungen  ündet,  nennt 
er  sie  im  allgemeinen  ebenfalls  confus. 

1094.  James  Darmsteter,  De  l'etude  de  l'anglais  en  France. 
Eev.  pol.  et  litt.  1883,  24. 

nacli  einer  notiz  im  Literaturbl.  1883  (8),  s.  327,  empfiehlt  D. 
in  höchst  einseitiger  weise  das  Studium  des  englischen  gegenüber  dem 
deutschen  mit  dessen  dürftiger  literatur  (!). 

1095.  H.  C.  Brennan,  The  Study  of  English  Literature  with 
a  view  to  Certificate  B.     Taalstudie  IV,  2. 


1096.  Anglia.     Zeitschrift  für  englische  philologie. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  895;  1882,  no.  818.  —  bd.  V,  4 
und  VI,  1  mit  anerkennung  besprochen  Academy  no.  568,  s.  205  f. 
VI,  2  ebd.  no.  587,  s.  79.  kurze  Inhaltsangabe  der  einzelnen  artikel 
von  bd.  V.  s.  Engl.  stud.  VII  (1),  s.  234—37  von  E.  Kölbing. 

1097.  Zeitschriftenschau.  Engl.  stud.  VI  (2),  294—310  und 
VII  (1),  217—237. 

der  Inhalt  der  englische  philologie  behandelnden  artikel  aus 
Herrigs  archiv  (bd.  67—69),  Lit.  cbl.  1882—83  (no.  30);  Neue 
Jahrb.  f.  philologie  und  pädagogik  1882  u.  1883  (1—4);  Central- 
organ  f.  d.  inter.  d.  realschw.  XI  (C.  Th.  Lion);  Magazin  f.  d. 
lit.  d.  in-  u.  ausländes  1882;  Blättert',  d.  baier.  gynin.-  u.  realschw. 
1882;  Revue  critique  (Ph.  Plattner);  Literaturzeitung  1882—83; 
Quarterly  Review  1882-83;  Edinburgh  Review  1882—83;  Fort- 
nightly  Review  1883;  Academy  no.  554 ff.;  Jahrb.  d.  dtsch.  Shakespeare- 
gesellsch.  bd.  16—18  (G.  Bürgel  f  und  J.  Uli  mann):  Ztschr.  f. 
d.  realschw.  1882  (F.  Zverina)  wird  kurz  angegeben.     Anglia  s.  o. 


172  -^V.     Englisch. 

1098.  Encyclopaedia  Britannica.  Edited  bj'  Thos.  Spencer 
Baynes  aud  W.  Robertson  Smith.  Vol.  XV.  Loo— Mem.  Edinburgh, 
Black.     4.     30  sh. 

in  der  besprechung  Athenaeum  no,  2898,  s.  597.  ^vil■d  dem  bände 
vorgeworfen,  dass  manche  seiner  artikel  ein  zu  gelehrtes  gepräge 
tragen.  —  aus  dem  in  den  kreis  des  Jahresberichts  geliörenden  gebiete 
werden  hervorgehoben:  Mandcvillc  von  Yule  und  Nicholson, 
welche  den  nachweis  führen,  dass  die  englische  Version  nicht  von 
M.,  sondern  von  einem  anon3'men  Übersetzer  herrühre;  ferner  über 
Lycanthropy  von  McLenan  und  von  Tylor  über  Magic. 

1099.  The  Student's  Encyclopaedia  of  Universal  Knowledge,  a 
Scientific  and  Populär  Treasurj^  of  Useful  Information :  Containing 
füll  and  clearly  wi'itten  Articles  by  Eminent  Specialists.  Vol.  I. 
IL  III.     London,  Hodder  &  Stoughton.     t\  600  s.     4.     ä  7  sh.  6  d. 

nacli  Athenaeum  no.  2891,  s.  373  nur  ein  abdruck  der  'Globe 
Encyclopaedia',  in  welchem  selbst  die  früheren  historischen  und 
statistischen  daten  nicht  einmal  den  neueren  ereignissen,  änderungen 
und  ermittelungen  nach  niodiüciert  sind.  vgl.  auch  Academy  no.  569, 
s.  219,  wo  einige  artikel  beider  ausgaben  zur  probe  gegenübergestellt 
werden.  —  eine  entschuldigung  des  eigentümers  der  encyclopaedie, 
Thomas  C.  Jack,  ebd.  no.  570,  s.  242. 

1100.  J.  W.  Mollet,  An  Illustrated  Dictionary  of  Words  used 
in  Art  aud  Archaeology,  Explaining  Terms  frequently  used  in  "Works 
on  Architecture ,  Arms ,  Bronzes ,  Christian  Art ,  Colour ,  Costume 
Decoration,  Devices,  Emblems,  Heraldry,  Lace,  Personal  Ornaments, 
Pottery  Painting,  Sculpture  &c. ,  with  their  Derivations.  London, 
Low.     1882.     346  s.     8.     15  sh. 

erweiterung  des  werkes  von  Ernest  Bosc.  es  behandelt  clas- 
sische  und  christliche  altertünier,  mittelalterliche  rüstungen.  heraldik, 
antikes  und  modernes  kostüni,  kunstgewerbe  und  künste,  und  ist  als 
handbucli  für  anfänger  zu  empfehlen.  Acadenn'  555,  s.  456.  — 
auch  im  Athenaeum  no.  2882.  s.  92  und  im  Antiquar}'  VII,  71  als 
brauchbar  anerkannt,  wiewohl  in  beiden  artikeln  einige  ausstellungen 
bezüglich  gewisser  erklärungen  gemacht  werden,  das  Athenaeum 
meint  sogar,    dass  Mollett  wenig  in   der  archaeologie  bewandert  sei. 

1101.  Leslie  Stephen  und  H.  S.  Ashbee,  A  New  'Bio- 
graphia  Britannica'.  —  s,  Athenaeum  no.  2878,  s.  850:  ebd.  2880, 
s.  16  und  ebd.  2881,  s.  44. 

L.  Stephen  hat  ein  neues  biographisches  lexicon  herauszugeben 
übernommen;  er  legt  im  ersten  artikel  seine  grundsätze  dar  und  bittet 
um  beistand  und  geeignete  vorschlage.  Ashbee  erhebt  im  zweiten 
gegen  einige  dieser  grundsätze  bedenken,  besonders,  dass  alle  namen 
ausgeschlossen  sein  sollen,  von  denen  nichts  näheres  bekannt  ist, 
und  wünscht  auch  teilweise  aufnähme  von  Amerikanern,  die  nur  in- 
sofern in  betracht  kommen  sollen,  als  sie  englische  Staatsangehörige 


XV.     Englisch.  ]73 

waren.  Stephens  rechtfertigt  sich  jedoch  im  dritten  artikel,  indem  er 
die  obscuren  namen  von  aiUoren  in  eine  bibliograpliie  verweist  nnd 
es  den  Amerikanern  selbst  überlassen  will,  für  ihre  landsleute  eine 
ähnliche  biographie  zusammenzustellen,  er  sieht  besonders  auf  kürze 
der  darstellung  bei  reichhaltigkeit  von  angaben.  —  nachdem  die 
liste  zum  buchstaben  A  privatim  circuliert  hat,  wird  die  zu  B  im 
Athenaeum  no.  2902,  s.  731— o.3  und  2903,  s.  764—65  mit  der 
bitte  veröffentlicht,  etwaige  nachtrage  dem  Verleger  einzusenden.  — 
vgl.  auch  Academy  no.  555,  s.  452. 

1102.     Edward    Arber,    An   English   Gavner.      Ingatherings 
from  our  History  and  Literature.     Vol.  I — X.     k  7  sh. 

da  diese  wertvolle  Sammlung  von  neudrucken  und  drucken  nach 
hss.  zum  grössten  teile  einer  periode  angehört,  die  bereits  ausserhalb 
des  rahmens  unseres  jahresbericlites  liegt,  so  ist  von  derselben  bisher 
noch  nicht  an  diesem  orte  notiz  genommen,  indem  ref.  sie  wegen 
ihrer  Wichtigkeit  auch  für  sprachliche  und  antiquarische  Studien  der 
allgemeinen  beachtung  empfiehlt,  hebt  er  diejenigen  Schriften  hervor, 
welche  der  älteren  literatur  angehören:  T.  Occeleve,  The  Letter  of 
Cupid.  1402,  in  Vol.  IV;  William  of  Torpe,  Lollard-Examination 
before  Arclibishop  Arundell,  in  Saltwood  Castle,  1407,  und  The  first 
printed  Eobin  Hood,  printed  about  1510,  in  vol.  VI;  A  Libell  of 
English  Policy.  1436,  in  vol.  VIII;  E.  Aungervyle,  of  Bury. 
Philobiblon  1344.     Translated,  in  vol.  X. 

1103.  Notes  and  Queries.  Sixth  Series.  Vol.  VI.  and  VIT. 
London,  John  C.  Francis.     10  sh.  6  d.  each. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  822. 

Geschichte. 

1104.  T.  Morgan  Owen,  A.  History  of  England  and  "Wales,  from 
the  Eoman  to  the  Norman  Conquest,  with  Notes  and  Tables  from 
Original  Authorities.  IL  Edition,  Eevised  and  Enlarged.  London, 
rhilip    &   Son.     3    Maps.     8.     3    sh.    6   d.      (School  Edition  2  sh.) 

1105.  James  Gairdner,  England.  Society  for  Promoting 
Christian  Knowledge.     8.     4  sh. 

1106.  A.  H.  D.  Acland  and  C.  Eansome,  A  Handbook  in 
Outline  of  the  Political  History  of  England  to  1881.  London, 
Rivingtons. 

nach  der  Academy  no.  564,  s.  130  f.,  die  nur  wenige  ausstel- 
lungen  macht,  ein  nützliches  und  übersichtliches  handbuch. 

1107.  A.  H.  D.  Acland  and  C  Ransome,  A  Skeleton  Out- 
line of  the  History  of  England.     London,  Rivingtons. 

nach  Athenaeum  no.  2881,  s.  51  ein  übersichtlicher  und  beson- 
ders  für    schulen    empfehlenswerter   auszug   aus    dem   obigen  buche. 

1108.  C.  Ransome,  Rise  of  Constitutional  Governement  in 
England.     London,  Rivingtons. 


174  XV.     Englisch. 

bespr.  von  Samuel  R.  Gardinor,  Academy  no.  576.  s.  340  f. 
abgesehen  von  einigen  ungenauigkeiten  ein  brauchbares  handbuch  für 
studierende,  besonders  wo  es  die  älteste  und  neueste  zeit  behandelt. 

1109.  Rudolf  Gneist,  Englische  Verfassungsgeschichte.  Berlin, 
Springer.     1882.     XII,  731  s.     8.     14  m. 

ang.  T.it.  cbl.  1882,  1784  ff.  das  buch  ist  im  ^vesentlichen  eine 
neubearbeitung  zweier  früherer  wei-ke  des  verfs.,  welche  er  hier, 
unter  weglassung  der  details,  zu  einem  harmonischen  ganzen  ver- 
einigt hat.  —  von  0.  Gierke,  Literaturzeituug  1882,  sp.  1581  ft'., 
der  hervorhebt,  in  welchen  punkten  der  verf.  seine  früheren  ansichten 
geändert  oder  moditiciert  hat. 

1110.  James  Anthon}^  Fronde,  Short  Studies  on  Great  Subjects. 
Fourth  and  Concluding  Series.     London,  Longmans.     8.     12  sh. 

der  vorliegende  band,  meist  abdrücke  frülier  in  Zeitschriften  ver- 
öffentlichter artikel  enthaltend,  bringt  unserm  kreise  angehörig  hur 
einen  aufsatz  über  Thomas  Beck  et.  nach  dem  urteil  des  rec.  der 
Academy.  no.  574,  s.  305,  J.  Bass  Mullinger,  ist  jedoch  die  dar- 
stellung  nicht  vorurteilsfrei;  der  verf.  sucht  nur  die  schlechten  eigen- 
schaften  des  erzbischofs  hervorzuheben.  —  ähnlich  ist  auch  das 
urteil  im  Athenaeum  no.  2881,  s.  45. 

1111.  Schanz,  Englische  handelspolitik  gegen  ende  des  mittel- 
alters. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  901;  1882,  no.  832;  rec.  von  Schäfer, 
Jahrb.  f.  nationalökouomie  u.  Statistik  n.  f.     XVII,   1,  2. 

1112.  Jobs.  C.  H.  R.  Steenstrup,  Dauske  og  norske  Riger 
paa  de  brittiske  Oer  i  Daneveldens  Tidsalder.     2  heft. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  221.  ang.  Lit.  cbl.  1883,  sp.  1141; 
wie  das  a.  a.  o.  1882,  sp.  110  f.  besprochene  erste  heft  zeichnet 
sich  auch  das  vorliegende  durch  kritische  sichtung  und  Sorgfalt  aus; 
doch  tritt  das  nationale  Vorurteil  des  autors  bei  der  darstellung 
der  regierung  Kanuts  und  seiner  söhne  zu  sehr  hervor. 

1113.  Edw.  A.  Freemann,  The  Reign  of  William  Rufus  etc. 
s,   Jahresbericht    1882,    no.    827;    ang.    Lit.   cbl.   1882,    51,  sp. 

1735:  es  wird  hier  hervorgehoben,  dass  der  verf.  manche  bisher 
allgemein  geltenden  ansichten  als  irrtümer  darstellt,  das  werk  er- 
halte auch  dadurch  einen  höheren  wert,  dass  Fr.  selbst  die  statten, 
wo  die  kriegerischen  ereignisse  stattfanden ,  bereist  und  die  Schil- 
derung durch  karten  und  plane  veranschaulicht  hat.  der  2.  bd. 
wird  zum  teil  von  exkursen  über  schwierig:e  und  zweifelhafte  punkte 
eingenommen. 

1114.  Eine  krönungsforrael  des  englischen  königs.  mitgeteilt 
von  J,  V.  Pflugk-Harttung.     Forsch,  z.  deutschen  gesch.      23,  2. 

Kirchengeschichte. 

1115.  Fredericus  Loofs,  Antiquae  Britonum  Scotorumque  ec- 
clesiae   quales   fuerint  mores,    quae   ratio  credendi    et  vivendi,    quae 


XV.     Englisch.  175 

controversiae  cum  Romana  Ecclesia   atque  vis.     Lipsiae  et  Londinii, 

1882.  G.  Fock  et  D.  Nutt.  IV,  120  s.     8. 

kurze  abhandlung,  wenn  auch  wenig  original,  so  doch  gründlich 
und   vollständig:    Academj^   no.  562,    s.  95.    —    nach    dem    Lit.  cbl. 

1883 ,  642  f.  tritt  die  sclirit't  gegen  die  auffassung  auf,  dass  die 
christliche  kirche  in  I?ritaunien  von  der  römischen  unabhängig  ge- 
wesen sei,  doch  erhobt  der  rec.  einige  bedenken  gegen  die  argu- 
mente  des  verfs.  —  vgl.  auch  die  anzeige  von  Viktor  Schnitze,  Hist. 
zs.  50  (n.  f.  14),  318. 

Baeda  s.  abt.  XX. 

1116.  Martin  Rule,  The  Life  and  Times  of  St.  Anselm,  Arch- 
bishop  of  Canterbur}'  and  Primate  of  the  Britains.  2  vols.  London, 
Kegan  Paul,  Trench  &  Co.     8.     32  sh. 

bespr.  von  Edw.  A.  Freemann.  Academy  no.  566,  s.  161  if.  — 
der  verf.,  ein  convertit  der  rüm.-kath.  kirche,  schreibt  von  einem  zu 
parteiischen  Standpunkte  und  stellt  mehrfach  zweifei  und  behaup- 
tungen  auf,  die  der  rec.  als  unbegründet  zurückweist,  von  zeit- 
genössischen ereignissen,  die  nicht  mit  Anselm  direkt  im  zusammen- 
hange stehen,  ist  so  gut  wie  gar  nicht  die  rede,  dennoch  erkennt 
der  rec.  an,  dass  sich  einige  brauchbare  neue  ideen  in  dem  werke 
befinden,  vgl.  die  erwiderung  M.  Rule's,  Academy  no.  569,  s.  222 
und  Edmond  Ch.  Waters,  no.  570,  s.  240:  'The  Parentage  of  Gun- 
dred  de  Warenne',  dazu  wieder  die  bemerkungen  M.  Rule's,  ebd. 
no.  571,  s.  260.     dies  rief  ein  neues  pamphlet  hervor: 

1117.  Supplementary  Observations  on  the  Parentage  of  Gund- 
reda,  the  Daughter  of  William  Duke  of  Normandy  and  Wife  of 
William  de  AVarenne  by  Sir  George  Duckett 

das  nach  Academy  no.  580,  s.  418  die  behauptungen  der  obigen 
gelehrten  zu  widerlegen  sucht. 

1118.  D  i  0  c  e  s  a  n  H  i  s  t  o  r  i  e  s.  Society  for  Promoting  Christian 
Knowledge.     George  Ornsby,  York. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  837;  ang.  von  J.  T.  Fowler,  Aca- 
demy 545,  s.  271,  der  einige  interessante  stellen  bespricht  und  das 
buch  besonders  auch  deswegen  empfiehlt,  weil  es,  obwohl  populär 
geschrieben,  auf  die  benutzten  quellen  verweist.  —  ebenso  erkennt 
das  Atiienaeura  no.  2o86,  s.  212  die  geschickte  und  gründliche 
arbeit  an. 

1119.  Edward  Marshall,  Oxford. 

S.Jahresbericht  1882  a,  a.  o. ;  bespr.  von  S.  L.  Lee,  Academy 
no.  549,  s.  342.  da  Oxford  erst  seit  dem  16.jh,  —  bis  zur  eroberung  von 
Dorchester  der  sitz  eines  bischofs,  dann  fiel  die  grafschaft  unter  den 
bischof  von  Lincoln  —  bischofsstadt  ist,  so  bietet  dieses  werk  ver- 
hältnismässig weniger  interesse  als  die  übrigen  der  serie.  —  das 
Athenaeum   no.  2886,    s.  212  f.,    findet  in  seiner,    einzelne  interes- 


176  XV.     Enplisch. 

Santo  Züge  horvorlieboniU'n  besiirccliung,  dass  dies  buch  sich  wesentlich 
durch  seinen  antiquarischen  cliarakter  von   den  andern  unterscheide. 

1120.  J.  Gregory  Smith  and  Phipps  Onslow,  Worcester. 
ang.  von  Charles  J.  Robinson,  Academy  no.  584,  s.  21  f.    nach 

ihm  bt-ruht  das  geschickt  geschriebene  werk  auf  dem  Studium  alter 
hss.  und  nn'moiren.  von  den  darin  besprochenen  Persönlichkeiten 
seien  hier  bischof  Wulfstan,  John  Langland  und  Latimer  erwähnt.  — 
das  Athenaeum,  no.  2911,  s.  177,  findet  das  buch  weniger  interes- 
sant als  die  andern,  doch  liege  das  mehr  an  der  sache,  als  an  den 
Verfassern,  ans  einem  bericlit  über  das  begräbnis  prinz  Arthurs 
(1502)  wird  erwähnt,  dass  dessen  ross  bis  in  die  kirche  hinein 
geritten  wurde. 

1121.  W.  Beresford,  Lichfield.     With  Map.     8.     2  sh.  6  d. 

1122.  The  Leofric  Missal,  as  used  in  the  Cathedral  of  Ex^ter 
during  the  Episcopate  of  its  First  Bishop,  A.  D.  1050 — 1072.  Toge- 
ther  with  Some  Account  of  the  Red  Book  of  Derby,  the  Missal  of 
Robert  of  Jumieges,  and  a  few  other  Early  Manuscript  Service 
Books  of  the  English  Church.  Edited,  with  Introduction  and  Notes, 
by  F.  E.  Warren.  Oxford,  Clarendon  Press,  London,  Frowde. 
400  s.     4.     35  sh. 

das  buch  zerfällt  in  drei  teile:  A  enthält  das  eigentliche,  aus 
dem  anfang  des  10.  jhs.  stammende  messbuch;  B  einen  englischen 
kalender,  noch  vor  1000  geschrieben:  beide  wahrscheinlich  von 
Leofric  nach  älteren  originalen  in  England  eingeführt;  C  verschie- 
dene Zusätze  Leofrics  (messen,  collecten,  Segnungen  u.  s.  w.),  darunter 
auch  die  aegl.  freilassungen  von  sklaven  (s.  Jahresbericht  1882, 
no.  1043).  —  ang.  von  John  Dow  den,  Academy  no.  582,  s.  450, 
der  das  werk  hauptsächlich  in  seiner  bedeutung  für  das  Studium  der 
alten  liturgie  und  des  früheren  ritus  in  England  betrachtet  und  dem 
herausgeber  seine  anerkennung  ausspricht.  —  auch  der  rec.  des 
Athenaeums ,  no.  2907 ,  s.  43  f.  drückt  seine  Zufriedenheit  mit  der 
ausgäbe  dieses  für  die  geschichte  der  englischen  kirche  so  wichtigen 
Werkes  aus,  wenn  er  auch  nicht  in  allen  punkten  mit  der  ansieht 
des  herausgebers  übereinstimmt,  als  irrig  bezeichnet  er  besonders 
W.'s  folgerung,  dass  den  kranken  das  abendmahl  in  beiderlei  gestalt 
gegeben  worden  sei. 

Lokalgeschichte  und  Altertümer. 

1123.  The  Antiquary,  vol.  IV. 

vgl.  jahresber.  1880,  no.  1013;  1881,  no.  933;  1882,  no.  850.  — 
besprochen  Academy  545,  s.  278;  549,  s.  347;  554,  s.  434;  no.  558, 
s.  26  f.,  no.  563,  s.  115;  no.  567,  s.  188;  no.  570,  s.  239;  no.  576, 
s.  347,  no.  579,  s.  401;  no.  584,  s.  27  f.;  no.  589,  s.  113.  —  kurz 
ang.  Athenaeum  no.  2881,  s.  52. 


XV,     Englisch.  ^77 

1124.  The  Antiqiiarian  Magazine  and  Ribliographer.  Yols. 
I.  II.     London,  Reeves. 

kurz  besprochen  Academy  no,  557,  s.  6.  der  nutzen  der  zs., 
weitere  kreise  zur  antiquarischen  forschung  lieranzuziehen,  wird  lobend 
anerkannt,  besonders  wird  C.  Walford' s  artikel  'History  of  Gilds' 
hervorgehoben.  —  vgl.  jaliresber.  1882,  no.  851. 

1125.  The  Bradford  Antiquary.  Part  2.  September  1882. 
Bradford ,  Published  for  the  Bradford  Historical  and  Antiquarian 
Society.     57,  112  s.     8. 

ang.  The  Antiquary  VI,  215. 

1126.  Transactions  of  the  Cumberland  and  Westmoreland 
Antiquai'ian  and  Archaeological  Society.    Vol.  VI,  Part  II. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  865.  ang.  Athenaeum  no.  2911, 
s.  177.  enthält  eine abhandlung  von  W.  S,  Calverley  über  die  runen- 
kreuze  zu  Gosforth  und  Dearham  (s.  no.  250),  die  entweder  eine 
altnordische  mythe  oder  eine  Verkörperung  christlicher  heilswahr- 
heiten  darstellen,  ferner  C  A.  Freeman,  The  Place  of  Carlisle 
in  History;  Inschriften  auf  häusern  und  thorwegen,  gesammelt  von 
Taylor  u.  a.  m.  —  der  herausgeber,  R.  S.  Ferguson,  wird  wegen 
des  wohlgelungenen  Inhalts  zum  schluss  beglückwünscht. 

1127.  The  Journal  of  the  Derbyshire  Archaeological  and 
Natural  History  Society.     Vol.  V.     London,  Bemrose  &  Sons. 

nach  der  besprechung  im  Athenaeum  no.  2899,  s.  635,  enthält 
dieser  band  meist  artikel  über  alte  architektur.  nur  J.  C.  Cox  ver- 
öffentlicht eine  reihe  von  dokumenten,  meist  aus  der  zeit  Heinrichs  III., 
die  einen  krieg  um  den  geistlichen  zehnten  im  Peakdistrict  behandeln, 
vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  856. 

1128.  The  Transactions  of  the  Glasgow  Archaeological  So- 
ciety.   Vol.  IL  Part.  IL    Glasgow,  Maclehose.    1882.    8.    87—197. 

nach  dem  urteil  des  Athenaeums  no.  2892,  s.  407,  wären  nur 
Mac  Gown's  abhandlung  'Ancient  Sculpture  in  Cumbrae'  und  Do- 
nald's  History  of  the  Lands  of  Grahamston  der  Veröffentlichung 
wert  gewesen,     günstiger  urteilt  The  Antiquary  VII,  72. 

1129.  Gloucestershire  Notes  and  Qucries.  Ed.  by  Beaver 
H.  Black  er.   Part  16.  October  1882.   London,  Kent.  s.  169—220.  8. 

ang.  The  Antiquary  VI,  215.  —  die  nummer  für  den  januar 
1883  ebd.     VII,   116.  —  vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  857. 

1130.  The  Transactions  of  the  Bristol  and  Gloucestershire 
Archaeological  Society  for  1881 — 82,  Vol.  VI,    Bristol,  Jeflferics&Sons. 

nach  dem  Athenaeum  no,  2893,  s.  406,  ist  die  bedeutendste  abhand- 
lung darin  von  G.  T.  Clark,  On  Chepstow  Castle;  ferner  werden 
dort  namhaft  gemacht  Scarth,  The  Roman  Remains  at  Sydney 
Park;  T.  Blashill,  Tintern  Abbey;  John  Bellows,  Ancient  Forest 
Life;  J.  H. Middleton,  Flaxley  Abbey;  J.  H.  Cooke,  Wanswell  Court 
and   its  Oocupants   for   Seveu   Centuries,   B.  Bazeley,    Slymbridge 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1883.)  1^ 


178  XV,     Englisch. 

Church;     John    Reddoe,     Skeletons    fuiid    at     Gloucester     and     at 
Micheldi'on. 

1131.  Charles  Hardwick,  On  some  Ancient  Battle-fields  in 
I-ancashire  and  their  Historical,  Legendary  and  Aesthetic  Asso- 
ciations.     Mancliester,  Heywood.     1882.     XIX,  23(j  s.     8. 

bespr.  Athenaenm  no.  2875,  s.  728.  das  buch  enthält  zwar 
wenig  neues,  doch  bietet  es  angenehme  und  belehrende  lektüre.  das 
heranziehen  von  sage  und  aberglaube  wird  gebilligt,  besonders  mit 
rücksicht  auf  könig  Arthur,  von  dessen  taten  Lancashire  öfters  der 
Schauplatz  gewesen  sein  soll,  auch  bringt  das  buch  einige  verstän- 
dige bemerkungen  über  heraldik.  The  Antiquary  VII,  73  lobt  im 
allgemeinen  den  plan,  wirft  dem  autor  aber  mangel  an  Verständnis 
bezüglich  historischer  autoritäten  vor. 

1132.  William  E.  A.  Axon,  Lancashire  Gleanings.  Man- 
chester, Tubbs;  London,  Simpkin,  Marshall  &  Co. 

nach  Academy  no.  586,  s.  61  enthält  dies  buch  einige  40 
kürzere  aufsätze,  welche  für  die  geschieh te  und  altertumskunde  der 
graf Schaft  von  interesse  sind. 

1133.  Old  Lincolns hire:  a  Pictorial  Quarterly  Magazine 
devoted  to  the  History,  Antiquities,  Architecture,  Geology,  Botany, 
Entomology,  and  Beauties  of  the  Count}'  of  Lincoln.  Stamford,  Old 
Lincolnshire  Press;  London,  Revees. 

die  erste  nummer,  welche  ein  paar  gute  artikel  enthalten  soll, 
kurz  ang.  im  Athenaenm  no.  2911,  s.  176  f.;  die  Academy  no.  574, 
s.  311  findet  dagegen  wenig  originelles  in  derselben. 

1134.  R.  H.  Mason,  The  History  of  Norfolk.  Compiled 
chiefl}'  from  the  best  printed  Authorities  and  Mss.  in  Public  and 
Private  Collections.     Part  I.  (Privately  Printed.) 

enthält:  Introductien  —  Early  History  of  Norfolk  —  Norfolk  in 
the  Days  of  the  Normans,  tlie  Plantagenets  and  the  Tudors  —  Nor- 
folk Coinage  —  Norfolk  Prices  in  the  Middle  Ages.  rec.  von  J.  H. 
Round,  Academy  no.  562,  s.  92  f.  das  buch  wird  als  lesbar  und 
interessant  empfohlen,  doch  weist  der  rec.  eine  anzahl  historischer 
fehler  nach.  —  vgl.  auch  The  Antiquary  VII,  117. 

1135.  Jessopp,  Village  Life  in  Norfolk  Six  Hundred  Years 
Ago.     Nineteenth  Century.     Febr.     1883. 

als  wohlgelungen  bezeichnet  Aeademj^  no.  561,  s.  79  f. 

1136.  A  Brief  Description  of  Orkney,  Zetland,  Pightland- 
Firth,   and  Caithness.     By  John  Brand.     Edinburgli,  Bruwn. 

die  Originalausgabe,  die  hier  wörtlich  abgedruckt  ist,  erschien 
1701.  ausser  berichten  über  den  zustand  jener  damals  wenig  be- 
kannten inseln  und  länder  in  bezug  auf  ackerbau,  fischfang,  nahrung, 
Sitten,  spräche  u.  s.  f.,  enthält  es  eine  interessante  Sammlung  von 
aberglauben  und  sagen.  —  s.  Athenaeum  no.  2907,  s.  46. 


XV.     Englisch.  179 

1137.  John  E.  Tudor,  The  Orkneys  and  Shetland:  Their 
Past  and  Present  State.  Whit  Chapters  on  Geology  by  Benjamin 
N.  Peach  &c.     London,  Stanford. 

das  buch,  insoweit  es  altertümer  und  Volkskunde  beliandclt,  ist 
nach  dem  Athenaeum  no.  2910,  s.  142,  etwas  zu  leicht  für  den 
gelehrten  forscher  geschrieben,  aber  ein  lesbares  und  zuverlässiges 
handbuch  für  den  reisenden.  Eobert  Brown  in  der  Acadeniy  no.  .588, 
s.  89  f.  belobt  besonders  das  glossar  dialektischer  ausdrücke,  dem 
er  jedoch  einzelne  Irrtümer  nachweist,  am  wenigsten  befriedigen 
die  abschnitte  über  botanik,  Zoologie  etc. 

1138.  Penzance,  Natural  History  and  Antiquarian  Society. 
Report  and  Transactions,  1881 — 82.  Plymouth,  Brendon  &  Sons. 
s.  82—185.     8. 

ang.  The  Antiquary  VI,  215.  hervorzuheben  wären  hier  Lach- 
Szyrma,  On  Cornish  Folk-Lore;  Miss  Courtney,  Ou  Ghosts  and 
Witchcraft.  —  vgl.  auch  Athenaeum  no.  2880,  s.  20. 

1139.  The  Proceedings  of  the  Somersetshire  Archaeological 
and  Natural  History  Society.  New  Series,  Vol.  VII.  London,  Long- 
mans  &  Co. 

das  Athenaeum  no.  2892,  s.  406  hebt  einen  artikel  über  ein 
zu  Bath  gefundenes  römisches  bad  hervor  und  erwähnt  ferner  solche 
über  Clevedon  Court,  Portbury  Priory  und  über  einige  kirchen  der 
grafschaft. 

1140.  Collections  for  a  History  of  Staffordshire.  Published 
by  the  William  Salt  Archaeological  Society.     Vol.  III. 

der  erste  teil  des  bandes  enthält  nach  dem  Athenaeum  no.  2907, 
s.  48,  verschiedene  dokumente  (processe,  testamente  etc.),  meist  aus 
der  zeit  Richards  I.  und  Johanns,  die  von  George  Wrottesly  sorg- 
fältig ediert  sind,  der  zweite  teil  bringt  eine  wesentlich  genealogisch 
wichtige  publikation,  The  Visitation  of  Staffordshire  in  1583,  von 
H.  S.  Grazebrook.  —  s.  Jahresbericht  1882,  no.  841. 

1141.  C.  Fleet,  Glimpses  of  our  Ancestors  in  Sussex.  First 
and  Second  Series.     2  vols.     lUustrated.     Lewes,  Farncombe. 

ang.  Athenaeum.  no.  2918,  s.  398.  der  I.  bd.  enthält  den  ab- 
druck  mehrerer  tagebücher  aus  dem  17.  und  18.  jh.,  der  IL  auf- 
sätze  über  einzelne  pcrsonen  (Schmuggler,  schäfer,  dichter  u.  s.  f.) 
und  alte  farailien  der  grafschaft.  —  empfohlen  in  der  besprechung 
des  Antiquary  VII,  168. 

1142.  Sussex  Archaeological  Collections.  Vol.  XXXIII.  Lewes, 
Wolff. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  859.  —  nach  dem  Athenaeum, 
no.  2912,  s.  21G  sind  die  bedeutendsten  artikel  von  W.  A.  Raper 
über  einen  fand  von  silbermünzen  Eduard  des  Bokenners  (unweit 
<les    Schlachtfeldes    von    Hastings    entdeckt);    von    R.    F.  Wh  istler, 

12* 


180  XV.     Englisch. 

ülier  Asliburnlmm  Kojristors ;    von  Sa\v5'er,  ülicr  die  einführung  des 
Christentums  und  Volkskunde  aus  der  gratschaft. 

1143.  Byegones  Relating  to  Wales  and  the  Border  Counties. 
Two  parts,    April  to  September  1882.     Oswestrj'.     s.  41  —  128.     4. 

nach  Antiquary  VI,  215  bringt  diese  publikation  auch  beitrage 
zur  Volkskunde,  die  fortsetzungen,  October  to  December  1882  und 
January  to  June  1883,  2  parts,  werden  ebenfalls  a.  a.  o.  VII,  116 
und  VIII,  73  kurz  besprochen;  auch  sie  enthalten  mancherlei  zum 
oben  bezeichneten  kapitel. 

1144.  The  "Wiltshire  Archaeological  and  Natural  Ilistory 
Magazine,     no.  60.     Devizes,  Bull. 

s.  Athenaeum  no.  2892,  s.  406  f.  über  interessante  bauten  ans 
dem  mittelalter  handeln  Jackson  (Edington  Monastery)  und  Jones 
(A  Stroll  through  Bradford-on-Avon).  —  vgl.  Jahresbericht  1882, 
no.  860. 

1145.  W.  Smith,  Old  Yorkshire.  Vol.  III.  London,  Long- 
mans.     1882.     XX,  297  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  861  und  1881,  no.  908.  empfeh- 
lend ang.  Acad.  544,  s.  257.  vgl.  auch  the  Antiquary  VII,  26  f., 
wo  unter  andern  kapiteln:  'Yorkshire  in  Archaeologia,'  *Y.  Libraries,' 
'Y.  Mss.',  'Y.  Ehj^mes  and  Proverbs'  als  interessant  hervorgehoben 
werden,     vergl.  auch  ebd.  s.  80  u.  81. 

1146.  The  Yorkshire  Archaeological  and  Topographical 
Journal.     Bradbury,  Agnew  &  Co.     1882 — 83. 

das  Athenaeum  no.  2892,  s.  407,  hebt  eine  von  William  Brown 
sorgfältig  bearbeitete  geschichte  der  Mount  Grace  Priory  hervor, 
ebd.  no.  2892,  s.  407  wird  aus  Part  XXIX  als  der  wichtigste 
artikel  der  von  G.  T.  Clark  über  Conisborough  Castle  bezeichnet.  — 
vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  852. 

1147.  Katherine  S.  Macquoid,  About  Yorkshire.  With  67 
Illustrations  by  T.  R.  M.'acqnoid.  London,  Chatto  &  Windus.  8. 
10  sh.  6  d.     ' 

nach  dem  Athenaeum  no.  2912,  s.  203  bietet  dieses,  besonders 
für  touristen  empfehlenswerte  buch,  mancherlei  material  zur  Volks- 
kunde, in  den  historischen  notizen  ist  es  jedoch  nicht  immer  korrekt. — 
warm  empfohlen  Academj'  no.  586,  s.  60  f. 

1148.  Städte.  Edward  A.  Freeman,  English  Towns  and 
Districts,  a  Series  of  Adresses  and  Sketches.  With  Illustrations  and 
Map.     London,  Macmillan.     8.     14  sh. 

das  buch  enthält,  nach  der  besprechung  von  J.  Bass  Mullinger, 
Academy  no.  583,  s.  2,  einige  30  kurze,  aber  zuverlässige  Studien 
über  englische  Ortschaften,  welche  meist  überarbeitete  beitrage  zu 
Zeitschriften  aus  früheren  jähren  sind,  der  verf.  behandelt  sie  vom 
antiquarischen    Standpunkte    und   geht  zu   wenig    auf  philologische, 


XV.     Englisch,  |gi 

ethnologische  und  literarische  fragen  ein,  die  wohl  erürterung  oder 
erwähuung  verdient  hätten.  —  auch  im  Antiquary  VIII,  KWi  em- 
pfohlen, vgl.  auch  eine  notiz  im  Athenaeum  no.  2915,  s.  303,  wo 
als  besonders  gelungen  und  interessant  die  artikel  über  Glastonbury, 
Lincoln  und  Treacademic  Cambridge'  hervorgehoben  werden. 

1149.     W.  J.  Loftie,  A  History  of  London.     With  Maps  and 
Illustrations.     2  vols.     London,  Stanford.     8. 

ang.    von  Henry   B.    Wheatley,    Academy   no.  578,   s.  375  f. 
das  wertvolle  werk  untersucht  zunächst  mit   vorsieht  die  älteste  ge- 
schichte  der  stadt  und  stellt  es  als  zweifelhaft  hin,  ob  sie  schon  zur 
zeit  des  ersten  römischen  einfalls  existierte,     selbst  unter  den  Römern 
kann  sie  nur  klein  gewesen  sein,     auch  aus  der  sächsischen  zeit  sind 
die   nachrichten    über    sie    dürftig   und    unsicher,    erst   mit  aem  ein- 
dringen der  Normannen,  welche  die  stadt  neu  autT)auten,  erfahren  wir 
näheres,     nachdem  im  ersten  bände  die  geschichte  Londons  im  mittel- 
alter  bis  zur  Jetztzeit  zu  ende  geführt  ist,  wendet  sich  der  verf.  zu 
der   von  Westminster ,    den  Tower  Hamlets   und  den  Vorstädten.  — 
der    rec.    hebt   zum    Schlüsse    seines  artikels   hervor,    dass  das  werk 
auf  eigenem  Studium  des  verf.  beruht,    wenn  derselbe  auch  von  den 
vorhandenen  geschichten  der  stadt  gebrauch  macht,     karten  und  plane 
nach  alten  quellen  sind    eine    schätzbare    beigäbe.  —  auch  im  Anti- 
quary VIII,    65  f.   findet   das    werk   anerkennende   Würdigung;    nur 
bezüglich  des  geringen  umfangs  des  römischen  Londons  erhebt  diese 
zs.  einige  bedenken,  —  das  Athenaeum  no.  2914,  s.  265  f.,  bemerkt, 
dass ,    obwohl   bei    weitem   nicht    das    ganze   vorhandene  material  zu 
dieser  geschichte  ausgenutzt  ist,  sie  doch  alle  früheren  versuche  dieser 
art  übertrifft,     bezüglich  des  namens  der  stadt,    so    möchte  der  rec. 
ihn  auf  das  dänische  LtLuden   zurückführen,     zum   schluss   ein   paar 
berichtigungen,  —  an   die    erwähnte    etymologie    schlössen   sich    die 
erklärungsversuche   von  Walter  R.  Brown,    ebd.  no.  2916,    s.  339, 
der  für  celtischen  Ursprung  eintritt,    von  J.  H,  Round,    ebd.   2917, 
367,  der  darauf  hinweist,  dass  wenn  dieser  name  celtisch  wäre,  die 
Silbe  dun  voran  stehen  müsste,  und  von  Hyde  Clark,  ebd.,  welcher 
an  vorceltische  ableitung  denkt, 

1150.  James  Grant,  Old  and  New  Edinburgh:  its  History,  its 
People,  and  its  Places.  lUustrated  with  Numerous  Engravings. 
8  vols.     London,  Cassell. 

von  William  "NVallace  besprochen  Academy,  no.  587,  s.  73. 
trotz  seiner  imgeschickten  darstellung  und  einiger  ungenauigkeiten 
ward  dem  verf.  das  lob  gespendet,  dass  er  sein  werk  mit  Sorgfalt 
und  liebe  durchgeführt  habe. 

n51.  F.  Nicholls  and  J.  Taylor,  Bristol,  Fast  and  Present. 
Vol.  III, 

s,  Jahresbericht  1882,  no.  842.  im  Athenaeum  no.  2881, 
s.  51  f.  ebenso  wie  die  vorhergehenden  bände  lobend  besprochen, 
einige  besonders  merkwürdige  züge  werden  kurz  citiert. 


182  ^^'-     Englisch. 

1152.  A.  R.  Braniston  and  A.  C.  Leroy,  Historie  Win- 
chester, Enghuids  First  Capital.  London,  Longmans.  18b2.  XVI, 
380.     8. 

nicht  umfassend,  noch  eindringlich  genug,  jedoch  'pleasant  rea- 
ding.'     The  Antiquary  VIl,  71. 

ll.')3.  F.  W.  Gross  and  J.  R.  Hall,  Rambles  round  Old 
Canterbury.     London,  Sinipkin. 

1154.  C.  A.  Hulbert,  Annais  of  the  Church  and  Parish  of 
Almondbury,  Yorkshire.     London,  Longmans.     8.     15  sh, 

ang.  Academ}'  no,  579,  s.  398  f.  dem  herausgeber  fehlt  es 
an  kritischer  einsieht  und  genauigkeit,  was  den  wert  des  buches  be- 
deutend herabsetzt,  dennoch  enthält  es  nianclie  interessante  doku- 
mente,  die  u.  a.  auch  wegen  gewisser  dialektischer  ausdrücke  beach- 
tung  verdienen,  ein  paar  proben  (16.  jh.)  werden  daselbst  mit- 
geteilt.—  auch  das  Athenaeum,  no.  2911,  s.  176  beurteilt  das  buch 
ungünstig :  der  autor  bringt  alles  mögliche  hinein,  was  mit  der  sache 
nichts  zu  tun  hat.     unzureichend  ist  besonders  die  ältere  geschichte. 

1155.  Robert  Dymond,  The  History  of  the  Parish  of  8t. 
Petrok,  Exeter,  as  shown  by  its  Churchwarden's  Accounts  and  other 
Records.     Transactions   of   the    Devonshire    Association.      99    s.      8. 

nach  dem  Antiquary  VII,  s.  28,  eine  wertvolle  arbeit  für  die 
geschichte  von  Devonshire. 

1156.  Hugh  Norris,  South  Petherton  in  the  Olden  Time. 
Crewkerne,  Wlieatley  &  Munford. 

nach  der  kurzen  anzeige  im  Athenaeum  no.  2881,  s.  51,  die 
ausarbeitung  einer  Vorlesung,  welche  die  altertümer  und  geschicht- 
lichen ereignisse  in  jener  gegend  in  einer  für  lokalhistoriker  nach- 
ahniensw'erten  weise  beschreibt. 

1157.  Henry  Hayman,  Porlock  Church  and  its  Monuments. 
The  Antiquary  VII,  249—55. 

1158.  Joseph  Brogden  Baker,  The  History  of  Scarborough  from 
the  Earliest   Date.      London,    I^ongmans.      XII,   527    s.     8.     25  sh. 

ang.  Athenaeum,  no.  2867,  s.  459:  dürftig  in  bezug  auf  das 
mittelalter.  für  die  drei  letzten  Jahrhunderte  bringt  es  jedoch  man- 
cherlei ,  wenn  auch  nicht  wolilgeordnetes  material.  —  weit  mehr 
befriedigt  ist  The  Antiquary  VII,  27. 

1159.  W.  Wheater,  The  History  of  the  Parishes  of  Sherburn 
and  Cawood,  with  Notices  of  Wistow,  Paxton,  Towton  etc.  IL  ed. 
London,  Longmans.     1882.     VI,  328  s.     8. 

mit  anerkennung  ang.  The  Antiquary  VI,  214  f. 

1160.  W.  H.  Harbutt  Dawson,  History  of  Skipton.  Skipton, 
Edmonson  &  Co. 

nach  dem  Athenaeum  no.  2907,  s.  47,  eine  iiopulär  geschriebene 
und  mit  geschick  zusammengestellte  lokalgeschichte.     weniger  günstig 


XV.     Englisch.  Jg3 

urteilt  die   Academy   no.  577,   s.  6  f.,  die  das  buch  für  ernste  for- 
scliung  zu  leicht  tindet. 

Dokumente. 

1161.  The  Eegisters  of  the  Parish  of  Leigh,  Lancashire,  from 
February,  1558,  to  March,  1625.     Edited  by  J.  H.  Stanning. 

diese  im  Athenaeum  no.  2909,  s.  109  günstig  beurteilte  aus- 
gäbe verdient  hier  besonders  wegen  der  in  ihr  vorkommenden  merk- 
würdigen Vornamen  erwähnung.  auch  in  der  Academy  no.  579, 
s.  399  wird  die  sorgfältige  arbeit  des  herausgebers,  der  mehrere 
Irrtümer  in  den  registern  nachgewiesen  hat,  anerkannt. 

1162.  Rccords  of  the  Borough  of  Nottingham.  Published  under 
the  Authority  of  the  Corporation  of  Nottingham.  Vol.  I.  —  King 
Henry  II.  to  King  Richard  II.,  1155 — 1399.  London,  Quaritch. 
XVI,  487  s.     8. 

ang.  Academy  no.  579,  s.  398.  abgedruckt  sind  hier  'Royal 
Charters,  Rolls  of  Local  Courts,  and  Title  Deeds'  aus  der  im  titel  an- 
gegebenen zeit,  die  ausgäbe  wird  trefflich  genannt  und  besonders 
auch  ein  glossar  gelobt,  welches  mittelalterliche  ausdrücke  (lat., 
frz.  und  engl.)  enthält.  —  einen  längeren  artikel  bringt  The  Antiquary, 
VII,  148 — 51,  von  G.  Laurence  Gomme,  der  mehrere  stellen  aus 
den  dokumenten  als  Überreste  alter  gebrauche  hervorhebt.  —  in  der 
das  geschick  des  herausgebers  anerkennenden  anzeige  des  Athe- 
naeums  no.  2892,  s.  402,  wird  besonders  darauf  hingewiesen,  dass 
viele  gesetze  und  einrichtuugen  nicht,  wie  man  bisher  oft  getan, 
als  anordnungen  der  monarchen,  sondern  als  bestätigungen  alter, 
volkstümlicher  rechte  zu  betrachten  sind,  wozu  auch  der  vorliegende 
band  mehrere  belege  bietet. 

1163.  J.  Theodore  Beut,  Extracts  from  the  Gild  Book  of  the 
Barbour  Surgeons  at  York.     The  Antiquary  VI,  154 — 56. 

das  buch  beginnt  unter  Heinrich  VII.  (1486)  und  reicht  bis 
Georg  II.     (1782). 

1164.  Lancashire  and  Cheshire  Records  Preserved  in  the  Public 
Eecord  Office,  London.  Edited  by  Walford  D.  Selby.  In  2  parts 
(Publications  of  Lancashire  and  Cheshire  Record  Society,  vols.  VII 
and  VIIL     1882—83.) 

nach  der  besprechung  von  Henry  G.  Hewlett,  Academy  no.  585, 
s.  38,  ist  dies  sorgfältig  herausgegebene  werk  für  jeden  unentbehr- 
lich, der  sich  über  die  topograpliie  dieser  grafschaften  wie  über  die 
genealogie  dort  ansässiger  familien  unterricliten  will. 

1165.  A  Roll  of  the  Owners  of  Land  in  the  Parts  of  Lindsey 
in  Lincolnsliire  in  the  Reign  of  Henry  I.  Translated,  with  a  Com- 
nientary,  and  Compared  with  the  Domesday  Survey  of  Lindsey,  by 
R.  E.   ehester  Waters.     Reprinted  from   the  Associated  Architec- 


184  XV.     Englisch. 

tural  Socioties.  Reports  and  Papers,  1882.  Vol.  XVI.  Part.  II.  Lin- 
coln, AVilliamson. 

bespr.  von  Charles  J.  Elton,  Academy  no.  595,  s.  2<i()  f.  — 
der  hrsg.  hat  ein  altes  dokument,  das  im  vorigen  jh.  von  Ilearne, 
jedoch  nicht  ohne  fehler,  gedruckt  war,  benutzt  und  das  datuni, 
welches  H.  zur  zeit  Heinrichs  II.  ansetzte,  als  11<>6  bis  1114—16 
nachgewiesen,  auch  sonst  machen  seine  bemerkungen  diese  Interes- 
sante Publikation  wertvoller. 

IKiti.  W.  Denton,  Records  of  St.  Giles,  Cripplegate.  London, 
Bell  &  Sons. 

die  geschichte  dieser  in  mancher  beziehung  berühmten  gemeinde 
(in  der  kirche  ist  Milton  begraben  und  Cromwell  getraut)  wird  in 
der  anzeige  des  Athenaeums  no.  289U,  s.  341,  günstig  beurteilt, 
bedauert  wird  jedoch  das  fehlen  eines  registers. 

1167.  B.  Haie  Wortham,  Clmrchwarden's  Accounts  of  Bassing- 
bourne.    The  Antiquary  VII,  24—2(5. 

das  dokument  reicht  von  1497  — 1540.  einige  der  für  kultur- 
geschichte  etc.  interessanten  notizen  werden  mitgeteilt,  darunter  solche 
über  eine  aufführung  des  'Holy  Martir  Seynt  George'. 

1168.  The  Berkeley  Manuscripts:  the  Lives  of  the  Berkeleys, 
Lords  of  the  Honour,  Castle,  and  Manor  of  Berkelej',  in  the  County 
of  Gloucester,  from  10G6  to  1618.  By  John  Smyth  of  Nibley. 
Vol.  I.  Edited  by  Sir  John  Maclean  for  the  Bristol  and  Glou- 
cestershire  Archaeological   Society.      Gloucester,  Bellows. 

ang.  Athenaeum  no.  2909,  s.  105  ff.  John  Smith's  (1567  geboren) 
drei  foliobände  umfassende  hs.  der  familiengeschichte  der  Berkeleys 
bietet  nicht  für  diese  allein,  sondern  auch  für  die  geschichte  des 
landes  mancherlei  wichtiges  material,  aus  welchem  einige  interessante 
stellen  besprochen  werden,  die  arbeit  des  herausgebers  wird  als 
umsichtig  und  gründlich  gelobt. 


1169.  A.  Neubauer,  A  Hebrew  Deed Dated Colchester  1258.  — 
Athenaeum  2871,  s.  598. 

mitteilung  eines  hebräischen  dokuments  mit  Übersetzung,  das 
sich  in  einem  chald.  wörterbuche  der  Bodl.  Libr.  befindet,  zum  be- 
weise, dass  sich  bereits  1258  Juden  in  Colchester  aufhielten.  —  daran 
anschliessend  die  zuschritt  von: 

S.  L.  Lee,  The  Jews  of  Colchester.  ebd.  no.  2872,  s.  628, 
durch  welche  Juden  am  genannten  orte  bereits  1240  dokumentarisch 
nachgewiesen  werden. 

1170.  J.  H.  Ramsay,  S.  L.  Lee,  William  E.  A.  Axon,  Early 
References  to  Jews  in  England.  Academy  no.  56<i,  s.  62  f.  und 
no.  561,  s.  80  f. 

nachweis  aus  dokumenten  vom  ende  des  13.  jhs.  bis  zum  15.,  dass 


XV.    Englisch.  ^35 

sich  Juden  in  England  aufgehalten  haben,  gegenüber  gegenteiligen 
beliauptungen  gewisser  historiker. 

Gebäude.  1171.  Matthew  Holbeche  Bloxam,  The  Principles 
of  Gothic  Ecclesiastical  Architecture.  Eleventh  Edition;  with  Nume- 
rous    Illustrations   on    Wood.      London,    Bell.     3  vols.     22  sh.  fi  d. 

bespr.  von  J.  Henry  Middleton,  Academy  no,  573,  s.  280  f. 
die  neue  aufläge  dieses  in  England  weit  verbreiteten  buches  über 
engl,  architektur  des  mittelalters  bringt  mancherlei  Zusätze,  es  han- 
delt nicht  nur  vom  kirchenbau,  sondern  auch  über  kleldung  der 
geistlichen,  ceremonieen  etc.  der  rec.  hat  zwar  einzelnes,  besonders 
das  kapitcl  über  die  anläge  von  klostergebüuden,  zu  tadeln,  nennt 
jedoch  das  werk  im  ganzen  ein  schätzenswertes. 

1172.  J.  Cave-Brown,  Lamheth-Palace  and  its  Associations. 
With  an  Introduction  by  the  Archbishop  of  Canterbury.  Edinburgh 
&  London,  Blackwoood  &  Sons.     1882.     XXIX,  359.     8. 

eine  eingehende  Würdigung  findet  dieses  buch  im  Antiquary  VII, 
113 — 116,  woselbst  ein  paar  Illustrationen  wiedergegeben  sind,  an- 
geführt mag  hier  besonders  werden,  dass  ein  Wasserturm  seit  dem 
vorigen  jli.  irrtümlich  den  namen  'Lollards-Tower'  geführt  hat.  — 
hieran  schliesst  sich  als  Supplement: 

1173.  J.  Cave-Browne,  Mediaeval  Life  among  the  Old  Palaces 
of  the  Primacy.     Edinburgh  &  London,  Elackwood  &  Sons.     8.    89  s. 

als  interessant  empfohlen  Academy  no.  586,  s.  61  und  The 
Antiquary  VIII,  168.  —  beide  büclier  werden  im  Athenaeum  no. 
2917,  s.  359  f.  eingehender  besprochen:  obwohl  dem  verf.  im  all- 
gemeinen fleiss  und  geschick  nicht  gefehlt  haben,  ist  er  doch  nicht 
im  Stande  gewesen,  ein  allen  ansprüchen  genügendes  buch  zu  schaffen, 
da  er  es  versäumt  hat,  die  zahlreich  vorhandenen  handschriftlichen 
dokumente  zu  durchforschen,  im  supplementkapitel  zeigen  sich  ge- 
legentlich   irrige    ansichten    über   kirchliches    leben    im   mittelalter. 

1174.  W.  E.  Millikcn,  The  Old  Law  Courts  at  Westminster. 
The  Antiquary  VII,   192—96. 

eine  Übersicht  über  die  geschiclite  dieser  einrichtungen  und  kurze 
beschreibung  der  baulichkeiten. 

1175.  The  History  and  Antiquities  of  Colchester  Castle. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  868;  ang.  The  Antiquary  VI,  168. 
das  buch  erhält  besonders  darin  Zustimmung,  dass  es  die  ansieht  vom 
römischen  Ursprünge  der  bürg  widerlegt,  wird  jedoch  auch  sonst  gelobt. 

1176.  Colchester  Keep  and  Mr.  G.  T.  Clark.  By  the  Author 
of  'Colchester  Castle'.  Part  I.  The  Antiquary  VII,  45—49.  Part  IL 
ebd.  157—162. 

der  verf.,  obgleich  im  ganzen  mit  Clark  übereinstimmend,  weist 
im  ersten  abschnitt  diesem  mehrere  historische  fehler  in  der  geschichte 
des  turmes  und  der  bürg  nach;  der  zweite  sucht  einige  Irrtümer 
C.s  in  der  darstellung  des  baues  jenes  turmes  darzulegen. 


186  XV.     Englisch. 

1177.  Hubert  E.  H.  Jerningli  am,  Nuiham  Castle,  Edinburgh, 
Paterson. 

nach  (lern  Athi-naeuin  no.  2itll,  s.  177,  ein  buch  uline  wissen- 
schaftliche bedeutung. 

1178.  A.  W.  Tv.yt'ord,  York  and  York  Castle:  An  Appendix 
to    the  'Eecords  of  York  Castle'.     London,  Griftith  &  Farran. 

nach  der  anzeige  Edward  Peacock's,  Academy  no.  59<),  s.  123, 
ein  unwissenschaftliches  und  wertloses  buch.  —  auch  das  Athenaeum 
no.  2914,  s.  280,  beurteilt  es  nicht  viel  günstiger. 

Verschiedenes. 

Münzen.  1179.  J.  Henry,  A  Compilation  of  English  Silver 
Coins  issued  since  the  Conquest,  with  their  Values.  III.  ed.  London, 
A.  Reade.     1882.     8.     122  s. 

als  nützlich  empfohlen  The  Antiquary  YII,  168. 

1180.  C.  F.  Keary,  Coinage  of  the  British  Islands.  I.  From 
the  Beginning  of  a  Coinage  to  the  Reign  of  Henry  VII.  The 
Antiquary  VII,  255—60.  IL  From  the  Reign  of  Henry  VII.  to 
our  own  Time.     ebd.  VIII,  8—12.  u.  61—64. 

kurze  übersichtliche  darstellung  des  englischen  münzwesens, 
welcher,  gewissermassen  als  einleitende  kapitel,  Greek  Coins  (ebd. 
VII,  1  ff.;  49  ff.)  Roman  Coinage  (ebd.  95  ff.)  und  Coinage  of 
Christian  Europe  (ebd.  137  ff.)  vorausgehen. 


1181.  Cornelius  Walford,  Our  Great  Rivers.  The  Antiquary 
VII,  241—44. 

archaeologische  notizen,  gesetze  und  Statuten  aus  dem  mittelalter, 
welche  in  bezug  auf  die  grossem  flüsse  Englands  erlassen  sind,  im 
vorstehenden  abschnitt  wird  der  Severn  in  dieser  hinsieht  behandelt, 
bd.  VIII  bringt  einen  über  die  Themse  etc. 

1182.  J.  H.  Round,  The  Domesday  of  Colchester.  Part  IV. 
The  Antiquary  VI,  251—56. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  871;  fortsetzung  und  schluss  der 
sorgfältigen   Studie. 

1183.  J.  H.  Flood,  On  Some  Quaint  Old  Laws  of  England. 
Part  IL     The  Antiquary  VI,   146—49. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  875;  die  angeführten  gesetze  be- 
treffen meist  landstreicher;  die  quellen  werden  leider  nicht  bezeichnet, 
so  dass  deraufsatz  mehr  allgemeines  als  wissenschaftliches  Interesse  hat. 

1184.  T.  H.  Baker,  The  Records  of  the  Seasons,  Prices  of 
Agricultural  Produce,  and  Phenomena  observed  in  the  British  Isles. 
London,   Simpkin,  Marshall  &  Co. 

ein  für  den  gewöhnlichen  gebri  uch  nützliches  handbuch,  doch 
wegen  ungenauer  und  mangelhafter  antrabe  der  autoritäten  und  nicht 


XV.     Englisch.  187 

immer  glücklicher  wähl  derselben  für  wissenschaftliche  zweckt;  nur 
mit  vorsieht  zu  verwenden:  Athenaeum  2908,  s.  77  f. 

The  Book  of  Husbandry.  Bj' Master  Fitzherbert.  Reprinted 
from  the  Edition  of  1534,  and  edited  by  Walter  W.  Skeat  s.  u. 
Dialekte.  —  vgl.  auch   no.  456,  459,  474,  633,  635—41,  648—51. 


1185.  John  W.  Haies,  Old  Mother  Hubbard.  Athenaeum 
no.  2887,  s.  248. 

für  diese  durch  den  kinderreim  wohlbekannte  person  mit  ihrem 
liunde  vermutet  H.  St.  Hubert,  den  heiligen  der  hunde,  als  Ursprung, 
dass  der  name  schon  von  alters  her  volkstümlich  war,  beweist  sein 
vorkommen  bei  Spenser  (Prosopopoia)  —  s.  auch  no.  500,  560, 
604—7,  625.  

Lexicographie. 

1186.  L.  Toulmin  Smith,  The  Forthcoming  English  Dictionary. 
Academy  557,  s.  9. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  944;  1882,  no.  911.  der  artikel 
spricht  von  der  einrichtung  des  Wörterbuches,  die  an  einigen  beispielen 
erörtert  werden,  besonders  hebt  die  Verfasserin  hervor,  dass  dies 
werk  nicht  nur  ein  Verzeichnis  von  Wörtern  und  deren  bedeutungen, 
sondern  eine  vollständige  grammatik  und  geschichte  der  engl,  spräche 
enthalten  wird,  ausgeschlossen  sind  allerdings  diejenigen  Wörter, 
welche  seit  1100  in  keinem  der  überlieferten  denkmäler  erscheinen, 
vergl.  Philological  Society's  Proceedings,  1883,  s.  III  ff.,  u.  XVII  ff., 
wo  J.  A.  H.  Murray  über  den  fortschritt  des  Wörterbuchs  bericht  er- 
stattet. 

1187.  John  Ogilvie,  The  Imperial  Dictionary.  Ed.  by  Charles 
Annandale.     Vol.  III  (L— Screak).     Vol  IV  (schluss). 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  910.  auch  der  dritte  und  vierte  band 
werden  in  der  Academy  no.  549,  s.  344  und  no.  559,  s.  40  warm 
empfohlen.  —  das  Athenaeum  no.  2891,  s.  370  f.,  widmet  dem  voll- 
ständig erschienenen  wörterbuche  einen  längeren  artikel,  in  welchem 
die  Vorzüge  der  neuen  ausgäbe  (besonders  in  der  etymologie  und  in 
der  Vermehrung  des  Wortschatzes  um  ca.  30,000  Wörter)  anerkennend 
hervorgehoben  werden,  bemängelt  wird  jedoch  die  Unbestimmtheit 
vieler  verweise,  wie  auch  gelegentlich  Irrtümer  in  den  citaten  zu 
erinnern  sind.  —  lobend  angezeigt  im  Antiquary  VII,  28. 

1188.  George  F.  Chambers,  The  Handbook  Dictionary,  for 
the    Use   of  Travellers    and  Students.     London,    John    Murray.     12. 

kurz  besprochen  Academy  no.  593,  s.  177:  englisch,  französisch 
und  deutsch,  dreispaltig,  über  700  selten  enthaltend,  es  ist  zweifel- 
haft, ob  nicht  zu  viel  beabsichtigt  wird,  da  das  bedürfnis  des  reisenden 
ein  anderes  ist,  als  des  studierenden.  —  das  Athenaeum  no.  2908, 
s.  78,  welches  den  titel  'Practical  and  Conversational  Dictionary  of 


188  XV.     Kn-lisch. 

the  English,  Frencli,  and  German  Laiif^uaiies'  ang:iebt,  meint  ebenfalls, 
dass  zu  viel  ausdrücke  darin  enthalten  sind,  welche  ein  reisender 
nicht  bedarf,  das  deutsche  darin  soll  nicht  immer  die  Umgangs- 
sprache darstellen,  doch  sind  die  hicfür  als  bcispiele  citierten  aus- 
drücke kaum  zu  beanstanden,  im  übrigen  wird  dem  buch  ähnlichen 
werken  gegenüber  der  Vorzug  eingeräumt. 

1189.  Robert  Hunter,  The  Encyclopaedic  Dictionary.  A  New 
and  Original  Work  of  Reference  to  all  the  Words  in  the  English 
Language.     4.  vols.     10  sh.  6  d.  each.  A — Dec. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  908.  ang.  L.  Toulmin  Smith,  Aca- 
demy  no.  595,  s.  207  f.  —  das  ziel  des  Werkes  ist  zu  weit 
gesteckt,  als  dass  es  mit  gutem  erfolg  erreicht  werden  könnte: 
es  will  gleichzeitig  in  philologischen  wie  sachlichen  erklärungeu 
möglichst  ausführlich  sein;  doch  führt  ein  solches  möglichst 
natnrgemäss  zur  Oberflächlichkeit.  —  lat.  u.  a.  ausdrücke.  Welche 
nur  als  technische  gebraucht  werden,  gehören  ferner  auch  nicht  in 
ein  Wörterbuch,  welches  die  englische  spräche  als  solche  behandeln 
will,  was  die  Sprachgeschichte  betrifft,  so  sind  freilich  die  Veröffent- 
lichungen der  E.  E.  T.  S.  und  arbeiten  wie  die  Skeats  zu  rate  ge- 
zogen worden,  doch  nicht  mit  der  gründlichkeit,  deren  der  philologe 
bedarf,  wenn  nun  auch  der  fachmann  nicht  gerade  zu  diesem  werke 
greifen  wird,  so  wird  es  doch  für  viele  andere  leser  von  nutzen  sein, 
doch  steht  zu  befürchten,  dass  das  ganze  zu  umfangreich  ausfallen  wird. 

1190.  Technologisches  Wörterbuch  in  englischer  und  deutscher 
spräche  etc.  herausgeg.  von  Gustav  Eger.  I.  teil:  englisch-deutsch, 
technisch  durchgesehen  und  vermehrt  von  Otto  Brandes.  VIII, 
711  s.     8.     9  ra. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  930;  ang.  von  v.  Kaven,  Literatur- 
zeitung 1883,  165  ff.;  das  buch  wird  als  vortrefflich  empfohlen: 
druck  und  anordnung  sind  praktisch,  der  preis  für  das  gebotene  ein 
billiger.  eine  anzahl  nachtrage  und  berichtigungen  bilden  den 
schluss  des  artikels. 

1191.  C.  Scholl,  and  otliers'  Phraseological  Dictionary  of  Com- 
mercial  Correspondence,  English,  German,  French,  and  Spanish. 
Vol.  I.     Paris,  Hachette.     8.     10  sh.  6  d. 

eine  kurze  notiz  Athenaeum  no.  2915,  s.  303,  welches  nach  voll- 
ständigem   ersclieinen    des    Werkes   auf  dasselbe  zurückkommen  will. 

1192.  Jos.  Bosworth,  An  Anglo-saxon  Dictionary.  Ed.  by 
T.  Northcote  Toller. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  914;  ang.  Lit.  cbl.  1883,  946  von 
R.  W.,  der,  obwohl  er  die  vielfachen  Verbesserungen  der  neuen  aus- 
gäbe anerkennt,  dem  herausgeber  den  rat  erteilt,  die  folgenden  hefte 
nach  eigenen  grundsätzen  zu  bearbeiten  und  anzuordnen,  da  nacli 
Bosworth's  plan  zusammengehöriges  oft  auseinandergerissen  wird.  — 
Literaturblatt  1882  (10),  386  ff.  von  F. Kluge:  bei  aller  anerkennung 


XV.     Englisch.  |Q9 

für  die  fleissige  Sammlung  des  herausf?ebers,  wird  doch  die  ungleich- 
artige bearbeitung,  die  zuweilen  hinter  den  anforderungen  des  heu- 
tigen Standes  der  Wissenschaft  zurückbleibt,  und  die  nicht  immer 
geschickte  anordnung  bemängelt,  zum  schluss  des  artikels  giebt  der 
rec.  eine  beachtenswerte  Sammlung  von  nachtragen  zu  den  bucli- 
staben  A  B  H.  —  E.  Wülcker,  Anglia  V  (4),  74—77,  stimmt  im 
ganzen  mit  dem  bisher  gesagten  überein ;  einen  scharfen  tadel  erfährt 
dort  besonders  das  verfahren  des  herausgebers,  dass  er  Grein's  Sprach- 
schatz ohne  weitere  bcmerkung  diesem  wörterbuche  einverleibt  hat, 
M.  Hej^ne,  Engl.  Studien  VII  (1),  131 — 135,  bedauert,  ohne  die 
mühe  Tollers  verkennen  zu  wollen,  dass  auf  die  deutsche  forschung 
der  letzten  Jahrzehnte  so  gut  wie  gar  nicht  rücksicht  genommen  ist, 
noch  ae.  Urkundenwerke  und  dialektisches  genügend  herangezogen 
sind,  selbst  die  benutzten  quellen  sind  nicht  gründlich  durchforscht 
worden ,  wofür  eine  auzahl  belege  angefülirt  werden,  neben  bes- 
serung  dieser  mängel  in  der  fortsetzung  des  Werkes,  wünscht  der 
rec.  mehr  kunst  in  der  darstellung.  —  am  ungünstigsten  urteilt 
jedoch  James  Platt,  Transactions  of  the  Philological  Society  1882 — 
1883 — 1884,  s.  237—246,  der  in  der  tat  eine  noch  grössere  anzahl 
von  fehlem  und  auslassungen  —  ohne  jedoch  erschöpfend  sein  zu 
wollen  —  nachweist,  beachtung  verdienen  besonders  die  bemerkungcn 
des  rec.  über  die  kürze  von  a-  in  der  verbalcomposition  (s.  243  f.) 
und  über  die  femininendung  -icge  (s.  246).  —  vgl.  dazu  Philological 
Society's  Proceedings  1882 — 83,  s.  I  f. 

1193.  Kleines  angelsächsisches  Wörterbuch  \^n  Christian  W. 
M.  Grein,  nach  Grein's  Sprachschatz  der  angelsächsischen  dichter 
bearbeitet  von  Fr.  Groschopp.  Kassel,  Wigand.    283  s.  IV.    8.    5  m. 

es  wird  dieses  buch  von  denjenigen,  welchen  die  anschaifung 
teurer  werke  schwer  fällt,  willkommen  geheissen  werden,  durch  weg- 
lassung der  eigennamen  und  der  belegsteilen  (bis  auf  solche  von 
unsichern  bedeutungen  etc.)  ist  es  möglich  gewesen,  das  ganze  material 
aus  Grein's  Sprachschatz  in  engeren  räum  zusammenzubringen,  in 
der  anordnung  sind  nur  wenige  abweichungen  vom  originale  getroffen 
worden  (der  unterschied  zwischen  langen  und  kurzen  vokalen,  diph- 
thongen  und  brechung  ist  fortgefallen,  in  der  Schreibung  sind  ca 
und  CO  für  ca  co  und  lu  für  v  eingeführt).  —  trotz  des  nutzens,  den 
diese  ausgäbe  stiften  wird,  wäre  sie  bei  weitem  wertvoller  gewesen, 
wäre  der  Wortschatz  der  ae.  prosaliteratur,  wenn  auch  nicht  er- 
schöpfender als  es  die  bisherigen  veröff'entlichungen  ermöglichen,  be- 
rücksichtigt worden. 

1194.  Catholicon  Anglicum.     Ed.    by  S.  J.  H.   Herrtage  &c. 
vergl.   Jahresbericht    1882,    no.    1109  und  1881,    no.    1104.  — 

bespr.  von  J.  H.  Hesseis,  Academy  no.  586,  s.  64  ff.,  der  an  einer 
reihe  von  beispielen  zeigt,  wie  mangelhaft  die  ausgäbe  ausgefallen 
ist,    da   der   herausgeber   eine   nur   oberflächliche    collation  mit  Ms. 


190  XV.     Englisch. 

Additional  155<i2  ang:esti'llt  und  viele  abkürzuiii^en  frisch  anfgelijst 
und  schreibl'ohlfr  oder  undeutliclikeiten  in  dem  Monson  Ms.  über- 
sehen hat.  ebenfalls  tadelt  der  recensent,  dass  den  lat.  Wörtern  des 
glossars  nicht  genügende  aufmerksamkeit  geschenkt  ist.  er  verspricht 
jedoch,  eine  liste  der  begangenen  versehen  aufzustellen,  welche  an 
die  mitglieder  der  E.  E.  T.  8.  verteilt  werden  soll. 


Phraseologie.     Synonymik. 

ll'J5.  Glossary  of  Terms  and  Phrases.  Ed.  by  H.  Percy 
Smith.  Assisted  by  Sir  George  W.  Cox,  Twisden,  C.  A.  M. 
Fennell,  "\V.  Paterson,  C.  P.  Milner  and  otliers.  London. 
Kegan  Paul.     8.     12  sh. 

ang.  Academj^  no.  575,  s.  326.  eine  art  von  encj'clopädiö,  die 
auch  lat.  und  frz.  Sprüchwörter  in  guter  Übertragung  einschliesst. 
fleiss  und  Sorgfalt  wird  anerkannt,  doch  sind  mancherlei  seltene  aus- 
drücke (besonders  nautische)  aufgenommen,  die  von  geringer  Wich- 
tigkeit sind,  wogegen  die  erklärungeu  anderer  von  mehr  interesse  zu 
stark  verkürzt  sind. 

1196.  Synonyms  Discriminated :  a  Dictionary  of  English  Syno- 
nymous  Words.  Illustrated  with  Quotations  from  Standard  "Writers. 
By  the  late  C.  J.  Smith.  New  Edition,  with  the  Author's  latest 
Corrections  and  Additions,  Edited  hy  IL  Percy  Smith.  London, 
Bell.     780  s.     8.     14  sh. 

1197.  K.  ten  Bruggencate,  Synonyms  Illustrated  &c.  Taal- 
stndie  IV,  1,  59. 

1198.  Otto  Kares,  Hermeneutische  und  phraseologische  an- 
merkungen  zu  Tom  Brown'sSchooldays.    Engl.  stud.  VI  (3),  327 — 351. 

bezug  nehmend  auf  die  Schulausgabe  Pfelfer's,  werden  eine  anzahl 
der  dort  gegebenen  erklärungen  und  Übersetzungen  von  Wörtern  und 
phrasen  berichtigt,  und  da  diese  ausdrücke  und  Wendungen  von  den 
Wörterbüchern  unbeachtet  gelassen  sind,  so  bietet  der  artikel  gleich- 
zeitig einen  interessanten  beitrag  zur  lexikographie. 

1199.  Klemens  Kloepper,  Englische  Phraseologie  für  höhere 
schulen  und  studierende.     Münster.    VII,  413  s. 

ang.  von  K.  Foth,  Literaturblatt  1883  (5),  sp.  179—80:  als 
brauchbares  handbuch  empfohlen;  doch  hält  der  rec.  sein  urteil  da- 
rüber zurück,  ob  alle  im  buche  angeführten  redewendungen  etc.  durch- 
weg der  heutigen  gebildeten  Umgangssprache  angemessen  sind ;  für 
den  Schulunterricht  wird  ein  auszug  empfohlen,  da  das  vorliegende 
buch  zu  umfangreich  für  diesen  zweck  ist.  —  vgl.  Jahresbericht 
1881,  no.  971. 

1200.  Albert  Gärtner,  Systematische  phraseologie  der  eng- 
lischen Umgangssprache  mit  eingelegten  gesprächen,  briefen,  anekdoten 


XV.     Encrlisch. 


191 


lind  deutschen  Übungssätzen,  sowie  sachlichen,  synonj-^mischen  und 
grammatischen  anmerkungen.  für  den  schul-  und  privatgebrauch. 
Bremen,  Hollmann,     2  m. 

nach  der  anzeige  Albert  Stimmings  in  Uerrigs  archiv  LXX 
(1),  98  f.  ein  buch,  das  auf  eigener,  selbständiger  arbeit  beruht 
und  aus  eigener  crfalirung  hervorgegangen  ist.  der  stoff  gruppiert 
sich  in  82  abschnitten  um  das  verb;  nachdem  die  verschiedenen 
begriffe  angegeben,  bieten  verschiedene  Übungsstücke  dem  lernenden 
gelegenheit,  sich  dieselben  einzuprägen,  die  zalilreichen  anmerkungen 
erhöhen  den  wert  des  buches,  das  nicht  nur  anfängern,  sondern 
auch  vorgeschritteneren  zu  empfehlen  ist. 

1201.  F.  Veuosta,  The  Companion  to  the  Grammars,  or  List 
of  Words  &c.,  in  the  Four  Principal  Languages  of  Europe.  London, 
Williams  &  Norgate.     5  sh. 

ang.  Academy  no.  480,  s.  418.  das  buch  ist  ein  für  reisende 
wie  für  sonstige  lernende  brauchbares  vocabular  nebst  phraseologie 
in  englischer,  französischer,  deutscher  und  italienischer  spräche,  für 
das  deutsche  ist  die  neue  Orthographie  angewendet.  —  das  Athenaeum 
no.  2914,  s.  271,  kann  den  nutzen  dieses  buches  nicht  einsehen,  da 
es  zum  auswendiglernen  zu  umfangreich,  zum  nachschlagen  zu  un- 
bequem ist. 

1202.  Crustav  Ploetz,  English  Vocabulary.  methodische  an- 
leitung  zum  englisch  sprechen  mit  durchgehender  bezeichnung  der 
ausspräche.  2.  vermehrte  und  verbesserte  aufläge.  Berlin,  F.  A. 
Herbig.     X,  303  s.     8.     2,25  m. 

das  buch,  dessen  2.  aufläge  sich  von  der  1.  nur  durch  berich- 
tigungen  und  ergänzungen  unterscheidet,  ist  nach  dem  Vocabulaire 
systematique  von  Karl  Ploetz  bearbeitet,  die  ersten  232  selten  ent- 
halten in  34  kategorieen  geordnet  den  eigentlichen  Vokabelschatz  mit 
vielen  sachlichen  und  synon3'mischen  anmerkungen;  der  35.  abschnitt 
enthält  'Homonyms',  der  36.  'Germanismen  übersetzt  durch  entspre- 
chende anglicismen'.  den  schluss  bildet  ein  alphabetisches  inlialts- 
verzeichnis,  welches  die  brauchbarkeit  des  buches  erhölit.  —  was  die 
einzelnen  ausdrücke  und  Wendungen  anbetrifft,  so  gehören  sie  fast 
durchweg  der  heutigen  Umgangssprache  an.  die  aussprachebezeich- 
nung  ist  jedoch  zi;m  teil  ungenau  und  kann  unerfahrene  in  die 
irre  führen.  —  wenn  auch  ein  derartig  angelegtes  und  so  umfang- 
reiches buch  anfängern  zur  erlernung  einer  spräche  kaum  empfohlen 
werden  kann,  so  werden  doch  vorgerücktere  (etwa  zur  repetition) 
daraus  nutzen  ziehen. 

1203.  Proverbele  Eomanitor.  English  Proverbs.  Proverbes 
frangais,  deutsche  sprüchwörter.  London,  Kerby  &  Endlan.  Bucu- 
resci  1882.     VIII,  64  s.     12. 

kurz  empfohlen  The  Antiquary  VI,  168. 


192  XV.     Englisch. 

1204.  G.  Belcour.  A  Selectiou  of  the  most-used  Freucli  Pro- 
verbs, with  English  E(iuivalents. 

s.  Jahresbericht  KsS2,  no.  943,  bespr.  Athcnaeum  2867,  s.  463: 
die  englischen  Übertragungen  sind  durchaus  nicht  immer  englische 
sprüch Wörter,  wofür  sie  B.  auszugeben  scheint,  einige  belege  für 
diosin  Irrtum  a.  a.  o. 


Etymologie. 

120.5.  Heusleigh  Wedgwood,  Contested  Etymologies  in  'the 
Dictionary  of  W.  W.  Skeat.  London,  Trübner  &  co.  1882.  VIII, 
193  s.     8.     5  sh. 

nach  J.  Zupitza's  anzeige,  Literaturzeitung  1883,  13  f.  han- 
delt es  sich  meist  im  buche  um  fälle,  die  noch  nicht  mit  sicheirheit 
zu  entscheiden  sind,  mitunter  bringt  es  jedoch  interessante  belege, 
zu  bedauern  ist,  dass  der  verf.  weder  mit  germ.  noch  rom.  laut- 
gesetzen  vertraut  ist.  —  dem  gegenüber  ist  das  urteil  im  Antiquary 
VI,  268:  'This  is  a  delightful  book'  von  zweifelhaftem  werte. 

1206.  A.  Smythe  Palmer,  Folk  Etymology:  a  Dictionary  of 
Verbal  Corruptions  of  Words,  or  Words  Perverted  in  Form  or 
Meaning  by  False  Derivation  or  Mistakeu  Analogy.  London,  Bell 
&  Sons.     1882.     692  s.     8.     21  sh. 

vgl.  oben  no.  92.  —  bespr.  von  W.  W.  Skeat,  Academy 
no.  559,  s.  46  flf.  der  stoff  wird  in  6  gruppen,  deren  jede  eine  be- 
sondere alphabetische  reihenfolge  hat,  eingeteilt,  von  denen  der  rec. 
als  die  besten  'Words  Corrupted  by  Cualescence  of  the  Article  with 
the  Substantive'  und  'Words  Corrupted  throughMistakesaboutNumber' 
hervorliebt,  er  zieht  dabei  eine  reihe  beispiele  an,  denen  er  gelegent- 
lich Zusätze  beifügt,  auch  im  übrigen  empüehlt  er  das  werk,  wenn- 
gleich er  einij^e  gröbere  irrtümer  in  der  etymolugie,  besonders  wo 
es  sich  um  'ags.'  grundworter  handelt,  rügen  muss.  —  das  Athe- 
naeum  no.  2878,  s.  843  f.  spricht  sich  ebenfalls  recht  anerkennend 
über  das  buch  aus,  welches  einen  wertvollen  beitrag  zur  Sprach- 
geschichte liefere,  vermiset  wird  jedoch  ein  register,  wie  auch 
bedenken  gegen  einige  deutungen  geäussert  werden. 

1207.  W.  W.  Skeat,  The  Etymology  of  'Surround'.  Trans- 
actions  of  the  Philological  Soc.  1882  —  3—4,  s.  247. 

die  ursprüngliche  form  ist  sur-ound  von  frz.  sur-ondcr  ovcrflozi'. 
vgl.    dazu   die   bemerkungen   Murray's   ebd.    Proceedings    s.    XVI. 

1208.  H.  Sweet,  English  Etymologies.  Philological  Society's 
Proceedings  1882—83.     s.  VI. 

über  hive  und  wicing. 

1209.  A.  L.  May  he  w,  The  Word  Rose.  Academy  no.  548, 
s.  331. 


XV.     Englisch.  I93 

zum  betreffenden  artikel  in  Skeat's  Etymological  Dictionary,  wo 
flies  wort  aus  dem  arab.  liergeleitet  wird;  M.  hält  es  für  arisch,  der 
herausgeber  der  Academy  für  armenisch. 

1210.  Walter  W.  Skeat,  Aitsh-Boiie,  or  Edgc-Boiic:  Academy 
no.  549,  s.  348. 

letztere  form,  die  Webster  anführt,  ist  unsinnig ;  die  älteste  form 
ist  nacJic-bonc  vom  afrz.  iiache\  das  anlautende  11  fiel  allmählich  ab. 

1211.  E.  Morris  und  W.  W.  Skeat,  The  Etymology  of  the 
Word    'Saunier'.     Academy   no.    571,    s.    259   u.  no.  572,  s.  276  f. 

an  ersterer  stelle  schlägt  Morris  die  ableitung  von  anntcr  {aven- 
Iure)  vor;  das  anlautende  s  will  er  aus  Wendungen  wie  hc's  aiintc- 
riiig  erklären.  Skeat  stimmt  dem  vorschlage  der  haujjtsache  nach 
zu,  erklärt  aber  das  s  aus  fr.  s'aventnrer. 

1212.  Walter  W.  Skeat,  The  Etymology  of  Kcstrel.  Aca- 
demy no.  544,  s.  262. 

das  wort,  a  busc  kind  of  hazvk  bezeichnend,  wird  auf  fr,  qiicr- 
ccrclle  lat.  qiicrquedula  zurückgeführt. 

1213.  Walter  W.  Skeat,  The  Etymology  of  'Rollock'  or 
'Rullock'.     Academy  no.  585,  s.  46. 

das  wort  wird  auf  aegl.  ärloc  ==  oar-holc  zurückgeführt. 

1214.  The  Word  'Commodore'.     Academy  no.  588,  s.  98. 
George    F.   Hooper    fragt    nach    der    geschichte   dieses   worts, 

worauf  ihn  der  herausgeber  der  Academy  auf  eine  notiz  in  Ogilvie's 
Imperial  Dictionary  verweist  (port.  capitäo  mor). 

1215.  A.  L.  Mayhew,  'Fanii'  in  Prof.  Skeat's  Dictionary. 
Athenaeum  no.  2875,  s.  746. 

Skeat  bringt  dies  wort  mit  afrz.  fcnnc,  lat.  firnia  und  aegl. 
fcoi'vi  zusammen.  M.  meint  jedoch,  dass  das  letztere  germanischen 
Ursprungs,  aber  in  seiner  bedeutung  später  von  den  ersteren,  die 
ohne  zweifei  die  direkte  quelle  zu  fann  bilden,  beeinflusst  worden  sei. 

1216.  F.  Stratmann,  Etymologisches.  Engl.  stud.  VI  (3),  441. 
gegenüber  Skeat's  Etym.  Dict.  werden  andere  etymologieen  vor- 
geschlagen für  cliajf.,  S'^^Pi  blotcJi,  scorch,  shoot. 

1217.  F.  H.  Stratmann,  Erwiderung  auf  ten  Brink's  brief 
an  den  herausgeber.     Engl.  stud.  VI  (3),  293  f. 

sucht  seine  von  t.  Br.  (s.  no.  1361.)  in  frage  gestellte  etj^mo- 
logie  von  bare  zu  rechtfertigen,  worauf 

ten  Brink,  Banicc.  bare,  bcrc.     Engl.  stud.  VII  (1),  55, 
die  unhaltbarkeit  derselben  darlegt. 

1218.  G.  Sarrazin,  Zur  etymologie  von  bnd.  Engl.  stud. 
VI  (1),  91. 

sucht  die  herleitung  vom  ae.  part.  gebctded  wahrscheinlich  zu 
machen. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     V.     (1883).  13 


194  XV.     Englisch. 

1219.  J.  Beckering  Vinkers,  Euglisli  Ktymologies :  Uhinscot 
Taalstudie  IV,  2. 

1220.  Pilgarlkk.     .Academy  no  .544,  s.  259,  no.  547,  s.  312. 
notizeu    über   bedeutung   dieses   seltenen    und    veralteten   Wortes 

(raggcd^  dirty  childrcn). 

1221.  J.  Pixon,  Tlu'Word  Bonkey.  Atlienaeum  no.  2916,  s.  348. 
es  ist  mit  Sicherheit  für  das  ältere  ass  nicht  vor  mitte  des  vorigen 

jhs.  nachzuweisen. 

1222.  Edward  Peacock,  Oscvmnd.  The  Autiquary  VIII, 
163  -57. 

dies  wort,  das  in  einigen  Schriften  vom  15.  jh.  an  nachgewiesen 
wird,  bezeichnet  eine  art  von  eisen,  doch  vermag  der  verf.  keine 
befriedigende    deutung   für   den  Ursprung    des    ausdrucks   anzugeben. 

1223.  Leo  H.  Grindon,  The  Shakspere  Flora.  A  Guide  to 
all  the  Principal  Passages  in  which  mention  is  made  of  Trees,  Plants, 
Flowers  and  Vegetable  Productions.  "With  Comments  and  Botanical 
Particulars.  Manchester,  Palmer  &  Howe;  London,  Simpkin, 
Marshall  &  Co. 

bespr.  von  Hilderic  Friend,  Academy  no.  583,  s.  5  f.  —  hier 
zu  erwähnen,  da  dies  buch,  nach  obiger  anzeige,  auch  die  etymo- 
logie  der  pflanzennamen,  wie  auch  deren  ausspräche  und  aberglauben, 
welcher  mit  denselben  in  Verbindung  steht,  in  betracht  zieht,  der 
reo.  stellt  besonders  die  dort  gegebenen  ableitungen  von  Cockle  und 
Sweet  William  in  zweifei.  —  vgl.  zum  letzteren  ebd.  no.  584, 
s.  30.  'The  Derivation  of  Sweet  AVilliam'  von  St.  Clair  Baddeley, 
und  no.  585,  s.  47  f.  von  Hilderic  Friend.  —  das  Athenaeum 
no.  2805,  s.  825,  meint,  dass  dieses  bucli  kaum  ein  bedürfnis  war, 
da  einige  ältere  Schriften  den  gegenständ  erschöpfend  genug  behan- 
delt haben. 

1224.  Henry  E.  Shephcrd.  ^Occlude!'  Amer.  Journ.  of 
Phil.  III  (12),  464. 

beleg  des  in  Wörterbüchern  als  veraltet  bezeichneten  wertes  aus 
Calhoun's  Speeches  (1814). 


Dialekte. 


1225.  English  Dialect  Society.  Tenth  Report.  Für  the 
Year  1882.     24  s.     8. 

nach  einem  kurzen  referat  über  die  unten  zu  erwähnenden  ver- 
ölTentlichungen  des  letzten  jahres  werden  einige  dialektpublicationen 
ausserhalb  der  gesellschaft  besprochen,  und  zwar: 

Joseph   Lucas,    Studies    in   Kidderdale   (London,    EUiot  Stock), 


XV.    Englisch.  I95 

welches   bnch    einen    geologischen  bericht  enthält,   jedoch    eine   liste 
von  etwa  lOnO  dialektischen  Wörtern  nebst  belegen  als  anhang  bietet. 

Edward  Wallord,  The  Tourist's  Guide  to  Berkshire  (London, 
Stanford), 

das  ebenfalls  ein  kurzes  glossar  von  provincialismen  enthält  —  und 

Robert  Bloonifield's  Suffolk  ballad  of  The  Horkey,  illustrated 
by  George  Cruikshank  (London,  Macmillan), 

ein  neudruck  ohne  jjhilologischen  wert. 

dann  geht  der  bericlit  zu  den  in  aussieht  genommenen  Veröffent- 
lichungen und  den  von  der  bibliothek  der  gesellschaft  neuerworbenen 
älteren  einschlägigen  werken  über,  hierauf  folgen  referate  von  A.  J. 
EUis  (s.  Jahresbericht  1882,  no.  9öl)  und  Thomas  Hallam  über 
die  grenzen  der  dialekte  auf  grund  eigener  lokaler  forschung.  über 
das  erstere  vergl.  auch  Philological  Society's  Proceedings  1882 — 83, 
s.  IX-  f.  das  letztere  giebt  die  grenzen  zwischen  dem  Midland  und 
dem  südlichen  idiome  auf  grund  der  langen  oder  kurzen  ausspräche 
von  11  in  ///,  biit  und  0  in  othcr,  ton  etc.  an.  eine  linie  von  Thrap- 
ston,  Xorthamptonshire  bis  zur  mitte  von  Norfolk  würde  die  Schei- 
dung beider  bilden.  —  den  schluss  der  schrift  nehmen  die  berichte 
über  die  kasse  und  die  10.  generalversammlung  und  ein  mitglieder- 
verzeichnis  ein.  —  das  Athenaeum  no.  2886,  s.  216  f.  bringt  eine 
inhaltsbesprechung  des  Tenth  Report  unter  dem  titel  'The  English- 
Dialect  Society'. 

1226.  A  Glossary  of  the  Dialect  of  Almondbury  and  Hudders- 
field.     By  the  late  Alfred  Easther.     Edited  by  Th.'  Lees. 

ang.  von  Henry  Bradley,  Academy  no.  587,  s.  74  f.  —  das 
buch,  obgleich  die  letzte  durchsieht  fehlt,  wird  als  ein  interessanter 
und  wertvoller  beitrag  zur  dialektkunde  bezeichnet,  es  bringt  nicht 
nur  die  Wörter  als  Vokabeln,  sondern  auch  hinweise  auf  eigentüm- 
liche gebrauche  und  aberglauben.  der  rec.  hebt  hervor,  dass  im 
West-Riding  aegl.  ä  und  o,  die  im  Standard  English  zusammen- 
geworfen werden,  als  00a  und  oi  getrennt  bleibt,  dann  führt  er  ein 
paar  züge  (rv^  wird  in,  qu  wird  tv  etc.)  an,  in  welchen  sich  der 
Huddersfield-dialekt  von  dem  allgemeinen  im  West-Riding  unter- 
scheidet. —  die  Wörter  skandinavischen  Ursprungs  sind  zahlreich, 
aber  meist  solche,  die  auch  in  andern  nördlichen  dialekten  erscheinen.  — 
TM  bedauern  ist  es  jedoch,  dass  die  ausspräche  nicht  immer  zutreffend 
angegeben  ist.  —  eine  kurze  notiz  im  Athenaeum  no.  2905,  s.  830, 
eine  ausführlichere  besprechung  ebd.  no.  2915,  s.  299  f..  die,  obwohl 
im  allgemeinen  anerkennend,  einige  kleinere  Irrtümer  berichtigt. 

1227.  Fitzherbert's  Book  of  Husbandry,  1534.  Edited,  with 
Introduction,  Notes,  and  Glossarial  Index,  by  W.  "\V.  Skeat.  1882. 
■8  sh.  6  d. 

zahlreiche  ausgaben  dieses  buches  erschienen  während  des  16.jhs., 
dann  erst  eine  1767 ,   die  in  der  vorrede   besprochen  oder  kurz  er- 

13* 


196  XV.     Kn-lisch. 

wälint  werden,  die  seliwieritikeiten  in  der  spraclie  entstehen  meist 
aus  der  grossen  anzalil  von  technischen  ausdrücken,  das  glossar 
ist  von  der  ältesten  tocliter  des  herausgehers  mit  Sorgfalt  zusammen- 
gestellt. —  die  anzeige  des  buches  im  Athenaeuni  no.  i?885,  s.  181, 
beschäftigt  sich  meist  mit  dem  Inhalte  desselben,  insofern  es  interes- 
sante beitrage  zur  geschieh te  des  ackerbaues  in  England  und  des 
landlebens  im  16.  jh.  liefert,  bezüglich  des  autors  bemerkt  dieser 
artikel,  dass  der  herausgeber  die  annähme,  er  sei  identisch  mit  dem 
bekannten  richter  Sir  Anthonj'  Fitzherbert,  mit  guten  gründen  in 
zweifei  zieht,  zuletzt  meint  der  rec,  dass  die  beihilfe  eines  mit 
ackerbau  genauer  bekannten  mannes  die  neuausgabe  für  viele  hätte 
nützlicher  machen  können. 

1228.  Mrs.  Chamberlain,  A  Glossary  of  West  Worcester- 
shire  Words.  With  Glossic  Notes  by  ThomasHallam.   1882.  4sh.6d. 

dem  Vokabular  schickt  die  herausgeberin  einige  bemerkungen 
über  Volkskunde  und  sprüchwörter  der  grafschaft  voraus,  wälirend 
Hallam  ein  kai)itel  über  die  ausspräche  des  dialekts  liefert.  —  die 
anzeige  im  Atlienaeum  no.  2888,  s.  274,  zieht  einige  citate  an,  um 
den  interessanten  Inhalt  zu  veranschaulichen. 

1229.  Hilderic  Friend,  A  Glossary  of  Devonshire  Plant  Names. 
1882.     5  sh. 

ursprünglich  von  der  Devonshire  Association  for  the  Advance- 
ment  of  Science,  Lit.  and  Art  veröffentlicht,  in  der  vorrede  weist  der 
herausgeber  darauf  hin,  dass  noch  sehr  viel  material  in  Devonshire 
wie  in  andern  grafschaften  zu  sammeln  bleibt,  und  dass  er  selbst  in 
seiner  arbeit  fortzufahren  beabsichtigt.  —  im  Atlienaeum  no.  2888, 
s.  274  als  nützliches  werk  anerkannt,  doch  wird  bedauert,  dass  dies 
glossar  nicht  mit  dem  Dictionary  of  English  Plant  Names  von  J. 
Dritten  (s.  Jahresbericht  1880,  no.  1043)  vereinigt  werden  konnte, 
bezüglich  einer  pflanze  Tliormantlc  s.  eine  notiz  a.  a.  o.  2890, 
B.  347,  nach  welcher  diese  bemerkung  nichts  mit  dem  götternamen 
zu  tun  hat,  sonden  eine  verderbung  aus  torvientilla  (L.)  ist. 


1230.  Hilderic  Friend,  Populär  Flower  Names.  Academy 
no.   547,  s.  315. 

Über  pug-iii-a-priinincl^    ein  ausdruck,    der  in  desselben  autors 
'Flowers  and  Flower-Lore'  nicht  vorkommt, 
vgl.  no.  034. 

1231.  The  Chequers  Tree,  Academy  no.  569,  s.  223  u.  no.  570, 
s.  242. 

anfrage  des  herausgebers,  ob  ein  solcher  bäum  wirklich  bekannt 
sei,  und  antworten  von  Henry  T.  Wharton,  Walter  W.  Reeves 
und  Hilderic  Friend,  welche  die  an  Wendung  dieses  ausdrucks  auf 
Pyrus   torminalis  (bezw.  Sorbus  tormiualis)  nachweisen. 


XV.    Englisch.  I97 

1232.  W.  Houghtou,  Populär  Names  of  Fishes.  Academy 
HO.  545,  s.  279  f. 

1.  Roker  (rajaculvata  Lin.)  abgeleitet  von  schwed.  rocka  etc.; 
2.  Latchett  (Trigla  pini,  T.  cuculiis  Lin.  etc.),  mit  bezug  auf  die 
Zeichnung  des  fisches  von  lace  abgeleitet;  3.  WitcJics  (Pleuronectes 
cynoglossus  Lin.),  abgeleitet  von  zuhite  solcs. 

1233.  Henry  Bradley,  Dialect  in  English  Place  Names.  Aca- 
demy no.  563,  s.  116. 

von  der  beobachtung  ausgehend,  dass  in  den  aegl.  dialekten  des 
nordens  das  flexions-//  abzufallen  pflej;te,  weist  B.  nach,  dass  in  den 
Ortsnamen  Yorkshire's,  mit  zwei  ausnahmen,  dieses  zeichen  fehlt, 
während  es  in  denen  der  südliclieren  angrenzenden  grafschaften 
häufiger  erscheint,  er  folgert  daraus,  dass  schon  in  alter  zeit  der 
Südrand  von  Yorkshire  eine  dialektische  Sprachgrenze  bildete. 

1234.  A  Yorkshire  Proverb.  Correspondence  v.  Einna  Ilalf- 
don,  Edward  Peacock  und  R.  Brown  jn.  Academy  no.  584,  s.  30 
bzw.  585,  s.  48. 

anfrage  und  antwort  über  das  sprüchwort  ^As  tJiro)ig  as  TJirop's 
wife  zv/u'u  sJic  Jianged  Jicrself  i^.'ith  thc  disli  clotlv .  Brown  loka- 
lisiert es  nach  Teesdale  und  vermutet  als  datum  1350 — 1650. 

1235.  J.  Davies,  The  Celtic  Element  in  the  Lancashire  Dia- 
lect. Archaeologia  Cambrensis  Vol.  XIV  (4^'''  Series),  no.  53  1 — 13 
lind  54,  89—107. 

eine  alphabetische  liste  von  über  700  aus  dem  keltischen  stam- 
menden Wörtern,  die  im  Lancasliire  dialekte  vorkommen,  (bei  einigen 
dürfte  übrigens  gemeinsame  entlelmung  aus  anderer  quelle  oder  um- 
gekehrtes Verhältnis  wahrscheinlicher  sein.)  da  auch  Cumberland, 
Cheshire  und  Shropshire  zahlreiche  Wörter  desselben  Ursprungs,  die 
sich  zum  teil  aber  nicht  im  wal.  und  brit.  vorfinden,  aufweisen,  wird 
frühkeltische  ansiedelung  in  jenen  gegenden  vermutet. 

1236.  Charles  Mackay,  Poetry  and  Humour  of  the  Scottish 
Language. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  955.  nach  George  R.  Merry's  an- 
zeige in  der  Academy  no.  557,  s.  5,  ist  das  buch  ein  glossar  schot- 
tischer Wörter  mit  citaten  aus  der  schottischen  poesie  und  einer 
grossen  zahl  irriger  etymologien.  es  ist  ein  langweiliges  mischmasch 
von  unerwiesenen  Vermutungen,  ohne  poesie  und  humor. 

1237.  Ludwig  Hierthes,  "Wörterbuch  des  schottischen  dialekts. 
titelanzeige  jaliresbericht  1882,  no.  953.  —  rec.  von  H.  Kling- 

hardt.  Engl.  stud.  VI  (1),  114—16:  das  buch  ist  allenfalls  nur 
solchen  in  der  kenntnis  der  engl,  spräche  vorgerückteren  lesern  zu 
empfehlen,  die  sich  zur  lektüre  von  Scott  und  Burns  nicht  das  ältere 
Wörterbuch  von  Motherby  verschaffen  können,  für  anfänger  ist  es 
unbrauchbar,  da  es  keineswegs  vollständig  ist  und  in  anordnung  der 
einzelnen  bedeutungen  wie  in  den  sprachlichen  und  sachlichen  erklä- 


198  XV.     Englisch. 

rTiiig:en  mancherlei  iiiäng'el  und  irrtünicr  aufweist.  —  einen  reclit- 
fertigunfrsversuch  macht  der  verf.  ebd.  VI  (3),  47-1  —  76  ('Znm 
■wlirterbudi  des  schottisciien  dialekts  von  L.  Ilierthes'),  dtn  der  rec, 
ebd.  s.  476  f.,  in  seiner  'Erwidenuifz:'  als  nichtii?  darstellt.  —  Lorenz 
Morsbach,  Anglia  VI  (2),  73  f.,  und  cor  (Zupitza)  in  der  Literatur- 
zeitung 1882,  sp.  1753,  stimmen  jedoch  mit  obigem  urteil  überein, 
indem  sie  gleichfalls  das  unwissenschaftliche  der  arbeit  hervorheben. 

1238.  V.  M.,  Scotticisms  and  Eatavisms.    Taalstudie  III,  6,  342. 

Sprachgeschichte  und  g  r  a  m  m  a  t  i  k . 

1239.  H.  Breitinger,  Neuere  ansichten  über  die  englische 
literatursprache,     Gegenwart  XXIII,  28,  s.  25  —  27. 

übersichtliche  kurze  darstellung  des  entwicklnngsganges  der 
engl,  spräche  auf  grund  der  arbeiten  von  Kington  Oliphant,  Morris 
und  Freeman.  als  kern  dieser  theorieen  wird  der  von  Max  Müller 
ausgesprochene  satz  bezeichnet:  das  englische  ist  trotz  der  Invasion 
der  Normannen  und  ihrer  spräche,  trotz  aller  im  laufe  der  zelten  er- 
littenen ändcrungen  und  Schädigungen  geblieben  Avas  es  von  anfang 
war:  eine  in  ihrem  wesen  germanische  spräche. 

1240.  J.  C.  Wright,  Sources  and  Growth  of  the  English 
Language.  With  a  Short  Sketch  of  English  Literature,  &c.  Hough- 
ton's  Educational  Series.     London,  Marshall.     8.     9  d. 

1241.  Alexander  J.  Ellis,  The  Delimitation  of  the  English 
and  Welsh  Languages.  Y  Cj'mmrodor.  V,  173 — 208.  abgedruckt 
als  appendix  II,  Transact.  of  the  Phild.  Soc.  1882  —  3—4,  *5— *40. 

auf  grund  brieflicher  benachrichtigung  seitens  geistlicher  auf 
bestimmte  fragen  versucht  Ellis  festzustellen,  in  welchen  gemeinden  des 
östlichen  Wales  entweder  englisch,  oder  eine  mischsprache  von  eng- 
lisch und  wallisisch  gesprochen  wird,  und  ob  das  gebräuchliche  eng- 
lisch dialektische  formen  zeige,  die  denen  der  angrenzenden  englischen 
grafschaften  ähneln,  oder  ob  dasselbe  ein  möglichst  reines,  d.  h.  erst 
in  den  jüngeren  generationen  durch  den  Schulunterricht  erworbenes, 
sei.  obwohl  die  auf  diese  weise  erhaltene  auskunft  keine  durchweg 
sichere  ist,  genügt  sie  doch,  um  eine  vorläutige  grenze  zwischen  eng- 
lisch und  wallisisch  zu  ziehen ;  doch  sind  nucli  gründliche  nach- 
prüfungen  nötig,  zu  denen  der  aufsatz  —  ursprünglich  ein  Vortrag  — 
anregen  soll.  —  vgl.  Academy  no.  574,  s.  310  und  Athenaeum  no. 
2899,  s.  635. 

1242.  Gaelic  and  English:  or  the  Affinity  of  the  Celtic  and 
Teutonic  Languages.     The  Scottish  Celtic  Review.     3,  206  — 17. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  963;  der  2.  abschnitt  behandelt 
(bis  no.  98)  solche  Wörter,  welche  c  im  inlaut  oder  auslaut  haben, 
die  andern  stammverwanten  sprachen  werden  zum  vergleich  heran- 
gezogen,    (soll  fortgesetzt  werden.) 


XV.    Englisch. 


199 


1243.  HJalmar  Edgren,  Quelques  observations  sur  Telement 
roman  de  l'anglais,  considere  dans  ses  rapports  au  franrjais  moderne. 
Lunds  Universitets  är'rskrift.     Tom  XIX.     40  s.     4. 

1244.  Walter  W.  Skeat,  A  Rough  List  of  English  Words 
Found  in  Anglo-French ,  especially  during  the  Thirteenth  and  Four- 
teenth  Centuries.  With  Numeral  References.  Transactions  of  the 
Philological  Society  1880—81.     Part.  III.     1883. 

das  Verzeichnis,  dessen  Vervollständigung  allerdings  noch  zu 
wünschen  bleibt,  hat  seine  bedeutung  darin,  dass  aus  demselben 
Schlüsse  auf  die  frühere  ausspräche  des  englischen  wie  auf  die  ent- 
stehung  gewisser  Schreibungen  gemacht  werden  können. 

1245.  A  Baret,  fitude  sur  la  langue  anglaise  au  XIV''  sifecle. 
Paris,  Cerf.     XII,  219  s.     8.     5  fr. 

ang.  von  J.  Zupitza,  Literaturzeitung  1883  (31),  1095  f.:  ein 
buch  ohne  den  geringsten  wert,  von  dessen  mannigfachen  fehlem 
einige  charakteristischen  proben  angeführt  werden. 

1246.  Tschischwitz,  Influence  du  Grec  et  du  Latin  sur  le 
Developpement  de  la  langue  anglaise. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  965;  auch  die  beurteilung  von  K. 
Foth,  Literaturblatt  1883  (6),  220,  ist  eine  ähnliche  wie  die  a.  a.  o. 
ausgesprochene  des  ref. 

1247.  E.  Mätzner,  Englische  grammatik.  3.  aufl.  II.  teik 
die  lehre  von  der  wort-  und  satzfügung.  Berlin,  Weidmann.  1882. 
VIII,  541  s.     8.     U  m. 

kurz  ang.  von  H.  Varnhagen,  Literaturztg.  1883,  449:  nur 
ein  abdruck  der  vorigen  aufläge,  wenn  laut-  und  formenlehre  bei 
Mätzner  auch  heute  veraltet  ist,  so  ist  die  vorliegende  syntax  immer 
noch   von  bedeutendem   werte.  —  vgl.  Jahresbericht  1881,   no.   981. 

1248.  Eichard  Morris,  Elementary  Lessons  in  Historical  Eng- 
lish Grammar,  containing  Accidence  and  Wort  Formula.  New  ed. 
London,  Macmillan.     252  s.     12.     2  sh.  6  d. 

1249.  Erzgräber,  Über  den  modus  im  englischen  nebensatze. 
s.   Jahresbericht  1882,   no.  970;    von   K.    Foth,    Literaturblatt 

1883  (8),  300  f.,  besprochen,  der  fleiss  und  Sorgfalt  der  arbeit  wohl 
anerkennt,  aber  das  unsichere  ihrer  ergebnisse  feststellen  muss,  da 
es  an  jedem  ansatz  zu  einer  induktiven  methode  der  forschung  fehlt.  — 
zu  einzelheiten  übergehend,  zweifelt  der  rec,  dass  caii  und  could 
nach  it  is  iinpossiblc  als  konjunktiv  gelten  könne. 

1250.  P.  Noack,  Eine  geschichte  der  relativen  pronomina  in 
der  englischen  spräche. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  968;  inluiltlich  besprochen  und  em- 
pfohlen Herrig's  archiv  LXX,  209. 


200  XV.     Englisch. 

1251.  f.  J.  Vouitiuann,  On  Englisli  Strong  Verbs  (Continued). 
Taalstndie  III,  (>,  33:i. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  976. 

1252.  (t)  F.  Voges,  Der  reflexive  dativ  im  englischen.  Anglia 
VI  (3),  317—74. 

nachdem  verf.  den  unterschied  z\vis(lien  dem  jileonastischen  re- 
flexiven und  dem  ethischen  dativ  festgestellt  hat,  geht  er  zur  betrach- 
tung  derjenigen  verben  über,  welche  den  ersteren  bei  sich  haben 
können,  er  gruppiert  solche  verba  in  die  der  ruhe,  der  körperlichen 
bewegung,  der  gemütsbewegung  und  verba  'anderer  art'  und  weist 
durch  zahlreiche  belege  aus  allen  perioden  der  spräche  das  vor- 
kommen jener  konstruktion  nach,  dass  das  betreffende  pronomen 
als  refl.  dativ  zu  fassen  sei,  ergiebt  sich  bald  mit  mehr,  bald  mit 
weniger  Sicherheit  aus  dem  aengl.  und  aus  vergleichen  mit  andern 
alten  germ.  dialekten  (got. ,  ahd.,  as.).  bemerkt  sei  hier  noch,  dass 
der  refl.  dativ  sich  nicht  selten  bei  verben  rom.  Ursprungs  vorfindet. 

1253.  Fitzedward  Hall,  On  the  English  Perfect  Participle  used 
lufinitivally.     The  American  Journal  of  Philology  III  (11),  297—316. 

ausgehend  von  einer  stelle  aus  Th.  Füllers  Church  History 
(1655):  At  this  time  bcgan  the  troubles  .  .  .  JicigJiincd,  stellt  H. 
eine  reihe  von  belegen  aus  autoren  vom  1-4. — 18.  jh.  zusammen,  in 
welchen  das  part.  perf. ,  allein  oder  mit  hilfsverben  verbunden,  für 
den  inf.  praes.  act. ,  den  inf.  perf.  act. ,  den  inf.  praes.  pass.  und 
einige  wenige,  für  den  inf.  perf.  pass.  gebraucht  ist.  in  der  gegen- 
wärtigen spräche  gelten   diese  konstruktionen  jedoch  als  nachlässig, 

1254.  Fitzedward  Hall,  On  some  Points  of  üsage  in  English. 
The  American  Journal  of  Philology  III  (12),  422—33. 

gegenüber  einigen  bemerkungen  Sliort's  in  dessen  besprechung 
des  Eevised  New  Testament  (ebd.  s.  141 — 69)  weist  H.  durch  zahl- 
reiche citate  nach:  1.  dass  die  beziehung  des  prädikats  im  singular 
auf  mehrere  Subjekte  im  singular  oder  ein  solches  im  plural  keines- 
wegs ungewöhnlich  ist.  2.  dass  der  artikel  in  gewissen  phrasen  vor 
flussnamen  fehlt.  3.  dass  Wiederholung  von  präpositionen  in  Wen- 
dungen wie  'cast  07it  the  mote  out  of  keineswegs  selten  sei.  4.  dass 
formen  wie  doiJi,  Jiath  in  gewissen  fällen  als  3.  persou  plur.  gelten, 
dagegen  verlangt  er  belege  zu  der  behauptung  S.'s,  dass  pleonasmen, 
wie  froni  Jiencc,  zu  allen  zeiten  mit  den  einfachen  formen,  wie  Jience, 
w^echselten. 

1255.  H.  Sweet,  Origin  of  English  //.  Philological  Society's 
Proceedings.     1882—83,  s.  VI. 

der  Wechsel  zwischen  hit  und  //  beruhte  darauf,  ob  das  wort 
nachdruck  hatte,  oder  sich  enklitisch  an  das  vorige  anlehnte;  diese 
letztere  ausspräche  wurde  dann  die  allgemeine. 

1256.  H.  Sweet,  History  of  ^  in  English.  Philolog.  Society's 
Proc,  1882—83.     s.  VII  f. 


XV.     Englisch.  201 

gegenüber  der  bei  deutschen  gelehrten  herrschenden  ansieht, 
werden  lautliche  tatsachen  angeführt,  um  zu  beweisen,  dass  aegl.  g 
im  anl.  nicht  spirant  gewesen  sein  kann. 

1257.  G.  B.  Cayley,  On  the  English  Name  of  the  Letter  ;'. 
Philolog.  Society's  Proc.   1882—83.     s.  XIV. 

verschiedene  Vermutungen  über  den  Ursprung  des  namens,  von 
denen  wohl  die  ableitung  aus  dem  laute  des  gr.  v  am  meisten  Wahr- 
scheinlichkeit hat. 

1258.  Ed.  Sievers,  Angelsächsische  grammatik. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  978;  ang.  von  R.  \V(ülcker),  Lit. 
cbl.  1883  (3)  93,  der  das  buch  mit  freuden  begrüsst,  da  es  auf  den 
prosawerken  beruhe,  die  dialekte  schärfer  trenne  und  in  der  laut- 
und  flexionslehre  auf  dem  Standpunkte  der  neueren  forschung  stehe, 
im  folgenden  werden  dann  ein  paar  ausstellungen  bezüglich  der  ein- 
teilung  in  4  dialekte  und  einige  ungenauigkeiten  in  den  literatur- 
angaben wie  über  den  gebrauch  von  t^  und  \>  gemacht.  —  F.  Kluge, 
Anglia  V  (4),  81 — 8(5,  erkennt  gleichfalls  den  wert  der  grammatik 
voll  an  und  w^eist  u.  a.  darauf  hin,  dass  der  verf.  nichts  in  sie  auf- 
genommen hat,  was  er  nicht  mit  Sicherheit  belegen  kann,  im  fol- 
genden liefert  dann  K,  nachtrage,  besonders  zur  lautlehre  (wechsel 
von  cc  und  a,  j  und  g  [im  letzteren  sieht  er  nord.  einfluss] ,  \l  und 
l\,  h  und  g),  doch  finden  sich  auch  einige  bemerkungen  zur  formen- 
lehre.  —  oberflächlich  ist  die  anzeige  in  Herrig's  archiv  LXX,  206.  — 
beachtenswertes  material  enthalten  dagegen  James  Platt's  Nachträge 
zu  Sieverts  ags.  grammatik.  Engl.  stud.  VI  (3),  290 — 293,  die  sich 
hier  jedoch  nicht  im  einzelnen  aufführen  lassen.  —  Albert  S.  Cock 
charakteriidert  in  seiner  anzeige,  American  Journ.  of  Philology  IV 
(14),  224 — 28.  zunächst  die  bedeutung  der  grammatik  als  aus  der 
sog.  junggraramatischen  schule  hervorgegangen,  zu  welchem  zwecke 
er  diejenigen  punkte  hervorhebt,  in  denen  der  führer  jener,  Braune, 
sich  von  der  älteren  schule  unterscheidet,  naclidem  dann  einige  wich- 
tige stellen  aus  der  grammatik,  die  neue  ansichten  darbieten,  an- 
gezogen sind,  wird,  trotz  aller  ancrkennung  für  die  gediegenheit  der 
arbeit,  bemerkt,  dass  das  buch  nicht  in  allen  beziehungen  dem  plane 
gerecht  wird,  ein  leitfaden  für  den  anfäuger  zu  sein. 

1259.  Ed.  Sievers,  Miscellen  zur  angelsächsischen  grammatik. 
Paul-Braune,  beitr.  IX.  (2)  197—300. 

der  aufsatz  bringt  eine  grosse  zahl  von  weiteren  belegen  und 
ausführlichen  erklärungen  zur  grammatik  des  verfs.,  da  dieselbe 
ihrem  plane  nach  auf  solche  einzelheiten  nicht  eingehen  konnte, 
ferner  finden  sich  gelegentlich  berichtigungen  und  ergänzungen  zu 
den  dort  gemachten  aufstellungen,  die  zum  teil  auf  den  vorhin  ge- 
nannten nachtragen  Wülcker's.  Kluge's  und  Platt's  beruhen,  anderer- 
seits erörtert  S.  auch  mehrere  fälle,  in  denen  er  den  ansichten  der- 
selben nicht  beipflichten  kann,     das  ganze  ist  als  eine  Vorarbeit  zu 


202  ^^-     Hiiglisch. 

einer  neuen  aufläge  der  ags.  j^ranmiatik  zu  betracliten.  docli  auch 
jetzt  wird  niemand  dieses  bucli  bcnut/.en  kijnncn.  (dme  diese  miscellen 
zu  rate  zu  ziehen,  wiewohl  die  ergebnisse  der  Untersuchungen  nicht 
immer  sichere  sind. 

1200.  Th.  Müller,  Angelsächsische  gramniatik.  aus  dem  hand- 
schriftlichen nachlasse  des  verfs.  herausgegeben  von  II.  llilmer. 
Güttingen,  Yandenhoeck  und  Ruprecht.    XII,  2.57.    8.    4,40  m. 

ang.  von  E.  KölVung,  Engl.  stud.  VII  (1),  ]4(> — .50.  nachdem 
derselbe  im  allgemeinen  bemerkt  hat,  dass  ein  gutes  kollegienheft 
nicht  immer  ein  gutes  buch  sei,  da  man  beim  mündlichen  vertrag  zu 
Wiederholungen  genötigt  ist,  die  im  drucke  zu  vermeiden  seien,  weist 
er  mehrere  derartige  stellen  in  der  vorliegenden  veröttentlichung  nach, 
auch  sonst  linden  sich  einige  Irrtümer  in  dem  texte  sowohl,  wie  in 
den  ergänzungen  des  herausgebers,  die  zum  teil  von  grosser  ilüch- 
tigkeit  zeugen,  obgleich  dies  buch  wenig  eigenes  neues  bringt,  und 
somit  die  Wissenschaft  durch  dasselbe  nicht  gefördert  wird,  so  kann 
doch  ein  begabter  anfänger  viel  aus  demselben  lernen,  doch  muss 
ihm  bezüglich  der  angaben  vorsieht  empfohlen  werden. 

1261.  G.  Hotz,  On  the  Ilse  of  the  Subjunctive  Mood  in  Anglo- 
Saxon. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  980;  ang.  von  A.  Napier,  Dtsch. 
literaturztg.  1882,  1612:  eine  fleissige  Sammlung,  die  jedoch  nicht 
zu  wesentlich  neuen  resultaten  gelangt,  das  englische  ist  mangel- 
haft, wie  auch  Sorgfalt  in  der  korrektur  der  druckfehler  verraisst 
wird.  —  im  ganzen  stimmt  damit  auch  das  urteil  Th.  Wissmann's, 
Literaturblatt  1882  (2)  61  f.  überein:  der  fleiss  des  verfs.  findet  auch 
hier  seine  anerkennung,  bemängelt  wird  jedoch  insbesondere  die  nicht 
immer  geschickte  und  übersichtliche  anordnung  des  Stoffes.  H. 
Klinghardt,  Engl.  stud.  VI  (2),  262,  findet  den  engl,  ausdruck 
w'ohl  gewant,  meint  aber,  dass  .derartige  abhandlungen  von  einem 
Deutschen  besser  deutsch  geschrieben  würden,  bezüglich  des  innern 
wertes  stellt  er  extensive  belesenheit  und  eigenes  urteil  des  verfs. 
zwar  nicht  in  abrede,  führt  jedoch  aus,  dass  grammatische  Unter- 
suchungen erst  dann  einen  bleibenden  wert  erhalten,  wenn  sie  zu- 
nächst nur  für  einzelne  denkmäler  oder  kürzere  Zeitabschnitte  er- 
schöpfend sind,  was  von  der  vorliegenden  arbeit  wegen  des  zu 
umfangreichen  themas  keineswegs  gesagt  werden  kann,  im  übrigen 
wirft  auch  er  der  schrift  mangel  an  Übersichtlichkeit  vor  und  bringt 
einige  hinweise  auf  ungenauigkeiten  und  unvollständigkeiten. 

1262.  .1.  Platt,  Angelsächsisches.    Anglia  VI  (1),  171—178. 
1.  zur  kenntnis  der  ags.    geschlechter    (eine  reihe   von  Wörtern 

mit  verschiedenem  genus).  2.  Ortsnamen  der  (^^^r-declination.  3.  ein 
wahrer  ags.  dualis.  4.  ags.  u  in  fem.  der  ;/-declination.  5.  ags.  fem. 
w^stämme.  6.  ags.  fctian,  feccaii.  ags.  fem.-bildung  -ic-:^e.  (vgl. 
DO.  1192.)  —  vgl.  dazu  'Erklärung'  ebd.  VI  (3)  477:  P.  dankt  Sievers 


XV.     Englisch.  •  203 

(s.  Paul-Braime  beitr.  IX,  243  n.  1.)  für  seine  auf  das  obige  bezüf?- 
lichen  niitteilungen.  —  ferner:  Henry  Sweet,  'Notioe,'  Anglia  VI 
(3),  474,  der  sicli  über  P.'s  unerlaubte  benutzung  einer  von  ihm  noch 
in  Vorbereitung  befindlichen  Veröffentlichung  beklagt. 

1263.  H.  Hilmer,  Zur  altnorliumbrischen  laut-  und  flexionslehre. 
s.  Jahresbericht  1881,  no.  988;    1880,  no.   1075;  kurze  Inhalts- 
angabe in  Herrig's  archiv  LXVIII,  431. 

1264.  Rudolf  AVickberg,  Notes  on  tlie  Origin  of  the  Early 
West-Saxon  Vowelsystem.  Lunds  Universitets  ärsskrift.  Tom. 
XVIII.     Lund,  Gleerup.     23  s.     4. 

1265.  J.  Cosijn,  De  Instrumentalis  singularis  op  itii.  Tijdschr. 
v.  nederlandsche  Taal-  en  Letterkunde.  II,  3''°  en  4''*^  aflevering" 
s.  287  f. 

die  ae.  instrumentale  Irwam^  säm  setzen  eine  urform  auf  vii 
voraus,  dann  einige  bemerkungen  zu  nosii,  dur7<,  hrcöst  im  anschluss 
an  Kluge,  Paul-Braune  beitr.  VIII,  506  (s.  Jahresbericht  1882, 
no.  983). 

1266.  James  Platt,  Zum  konsonantischen  auslautgesetz.  Paul- 
Braune,  beitr.  IX  (2),  368  f. 

aegl.  calu  ist  nom.  acc.  zum  gen.  dat.  caloh,  welch  beide 
formen  Sievers  als  zwei  getrennte  Wörter  angesehen  hat. 

1267.  J.  A.  H.  Murray,  Old  English  Verbs  m-cgan,  and  their 
Subsequent  History.  Transactions  of  the  Philological  Society  1882 — 
1883—1884,  s.  249  f. 

diese  verben  haben  _<^  vor  ursprünglichem  i,  cg  vor  ursprüng- 
lichem a,  o,  u.  allmählich  ging  letztere  form  unter,  verglichen 
werden  damit  romanische  verben. 

1268.  James  Platt,  Zur  altenglischen  deklination.  Engl.  stud. 
VI  (1),  149  f. 

verschiedene  nachtrage  und  berichtigungen  zur  deklination  in 
Slevers  grammatik. 

1269.  F.  Kluge,  Sprachhistorische  miscellen.  Paul-Braune 
beitr.  IX  (2),  193—96. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  983;  ins  englische  gehören  die  etymo- 
logieen  von  ae.  bysig  {ya^.  bhüs),  zvräe\>  (skr.  vrcitd)\  bei  den  andern 
wird  jedoch  auch  ae.  in  betracht  gezogen. 

1270.  G.  Sarrazin,  Angelsächsische  quantitäten.  Paul-Branne 
beitr.  IX  (2),  365. 

y  in  lytel  soll  lang,  co  in  sconiian  der  echte  lange  diphtong 
eo  sein. 

1271.  F.  Landmann,  Shakspere  and  Euphuism.  Euphues  an 
Adaptation  from  Guevara.  Re-printed  from  the  New  Shakspere 
Society's  Transactions.     1880—82,  s.  241—276. 

vergl.  Ed.  Schwan,   Engl.  stud.  VI,   94—111.  —  der  aufsatz 


204  -"^V.     En-lisch. 

ist  nach  einem  vortrage  gedrnckt  und  geht  daher  anf  manche  nahe 
liegende  punkte  nicht  genauer  ein.  von  der,  Jahresbericht  1882, 
no.  985  bespr.  dissertation  unterscheidet  sich  die  vorliegende  schrift 
durch  die  untcrsucliung  der  Stellung  Shakespeare's  zum  Euphuismus. 
der  rec.  erkennt  das  verdienstliche  derselben  an,  tührt  jedocli  die  andeu- 
tungen  Landmann's  eindringlicher  aus.  insbesondere  sucht  er  nach- 
zuweisen, dass  Lyly's  einfluss  auf  die  modesprache  um  die  zeit  nach- 
zulassen begann,  als  Shakespeare  zu  schreiben  anfing,  und  dass  der 
eigentümliche  stil  desselben  an  gewissen  stellen  vielmehr  auf  die  ein- 
wirkung  des  sog.  Italianisraus  (Übertragung  der  poetischen  ausdrucks- 
weise auf  die  prosaische)  zurückzuführen  sei.  dieser  Jargon  war 
ende  des  16.  jhs.  hofsprache  in  England.  —  hierzu  vergl.  R.  Boyle, 
A  Word  to  Herrn  Eduard  SchwanT  Engl.  stud.  VII  (1),  20(1— U», 
der  die  vom  letzteren  angegriffene  abhandlung  von  Goodlet  über,  den 
Euphuismus  in  schütz  zu  nehmen  sucht,  und  die  'Erwiderung'  von 
E.  Schwan,  ebd.  s.  210  f. 

1272.  S.  L.  Lee  und  Mary  A.  Ward,  Euphuism.  Athenaeum 
no.  2907,  s.  49  f.  und  ebd.  no.  2912,  s.  205. 

bezüglich  des  artikels  der  Mrs.  Ward  über  Lyly  in  der  'Ency- 
clopaedia  Britannica'  (s.  no.  1098),  in  welchem  sich  die  Verfasserin 
wesentlich  an  F.  Landmann's  abhandlung  über  den  Eupliuismu-  (s. 
Jahresbericht  1882,  no.  985)  anlehnt,  bemerkt  Lee  an  erster  stelle, 
dass  Lord  Berners'  Übersetzung  von  Lyly's  quelle,  dem  Spanier 
Guevara,  nicht  die  spätere  von  Th.  North,  wie  Mrs.  W.  und  Land- 
mann behaupteten,  als  erste  einführung  jenes  eigentümlichen  Stiles 
in  England  anzusehen  sei.  auch  Bryan's  Übertragung  eines  andern 
Werkes  desselben  spanischen  autors  sei  früher  angefertigt  als  North's. — 
an  zweiter  stelle  erwidert  die  verf.,  dass  Landmann  sowohl  Berners 
wie  Bryan  die  gebührende  beachtung  erweise,  dass  aber  Lee  offenbar 
nur  dessen  kürzere  skizze  (s.  o.)  gekannt  habe,  da  in  der  deutschen 
abhandlung   desselben  beider   bedeutung   klar  hervorgehoben   werde. 

1273.  Karl  Deutschbein,  Übersicht  über  die  grammatischen 
abweichungen  vom  heutigen  sprachgebrauche  bei  Shakespeare. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  986;  1881,  no.  996.  ang.  von  G. 
Wendt,  Engl.  stud.  VI,  (3)  285 — 88,  der  eine  allgemeine  einleitung 
und  einen  index  vermisst  und  meint,  dass  eine  gr(3ssere  Übersicht- 
lichkeit erreicht  wäre,  wenn  der  verf.  grammatik  und  lexicon  ge- 
schieden hätte,  im  übrigen  giebt  er  mehrere  belege,  dass  der  verf. 
unter  modernem  englisch  meist  das  der  deutschen  schulgrammatiken 
versteht  und  fordert  zum  schluss  diesen  auf,  mit  Vermeidung  der 
gerügten  mängel,  eine  befriedigendere  Shakespeare-grammatik  zu 
liefern,  auch  L.  Frey  tag,  Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  XI 
(6),  365,  spriclit,  nach  einer  kurzen  Inhaltsangabe  der  abhandlung, 
diesen  wünsch  aus. 


XV.     Englisch.  205 

1274.  C.  H.  Herford,  Spensers  Use  of '/fi\  Academy  iio.  .547, 
s.  315. 

obwohl  Sp.  gelegentlich  gallicismen  anwendet,  so  ist  doch  in 
niemals  von  ihm,  wie  Mayhew  meint,  im  sinne  von  frz.  a^-tr  cn pcre 
gebraucht  worden. 

1275.  Max  Gottschalk,  Über  den  gebrauch  des  artikels  in 
Milton's  Paradise  Lost.     Halle,     dissertation.     54  s.     8. 

1276.  M.  Krummacher,  Notizen  über  den  Sprachgebrauch 
Carlyle's.     Engl.  stud.  VI  (3),  352—396. 

eine  für  die  Sprachgeschichte  interessante,  wenn  auch  das  tlionia 
nicht  erschöpfende,  Sammlung  von  eigentümlichkeiten  der  ausdrucks- 
weise Carlyle's  in  lexikalischer  wie  grammatischer  hinsieht,  es 
werden  hier,  in  jeder  gruppe  alpliabetisch  angeordnet,  betraclitet: 
Zusammensetzungen,  ableitungen,  eigene  Wortbildungen  und  neologis- 
men  verschiedener  art,  archaismen;  ferner  der  merkwürdige  gebrauch 
^t'&JiypJicn,  pluralbildungen,  comparation,  derartikel,  subst.  gebrauchte 
adjectiva,  pronomina,  verba,  conjunctiv,  Inversion,  negation;  stylis- 
tisches: alliteration,  tropen,  metapher,  humor  etc.  —  die  Academy 
no.  592,  s.  160,  bemerkt  hierzu  jedoch,  dass  einem  im  engl,  wohl- 
belesenen eine  gewisse  anzalil  von  den  besprochenen  ausdrücken 
nichts  auffälliges  bieten  würde. 

1277.  R.  Thum,  Anmerkungen  zu  Macaulay's  History  of  Eng- 
land. I.  teil.  2.  sehr  vermehrte  und  verbesserte  aufläge.  Heilbronn, 
Henninger.    1882.     154  s.     8.     3  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1003.  rec.  von  Lorenz  Morsbach, 
Anglia  VI  (2),  32 — 41,  der  freilich  anerkennt,  dass  der  verf.  manche 
interessante  und  schätzenswerte  bemerkung  liefert,  doch  im  all- 
gemeinen ihm  den  Vorwurf  macht,  viele  überflüssige  citate,  halbe  und 
falsche  erklärungen  gegeben  zu  haben,  wozu  er  mehrere  belege  an- 
giebt,  die  sich  jedoch  noch  verdoppeln  Hessen.  —  Willenberg, 
Engl.  stud.  VI  (1),  146—48,  ist  dagegen  weit  mehr  von  dieser 
arbeit  befriedigt,  doch  weist  er  auf  die  unvollständigkeit  des  Ver- 
zeichnisses hin  (wozu  er  mehrere  nachtrage  liefert)  und  bringt  sonst 
ein  paar  berichtigungen.  auch  M.  Krummacher,  Centralorgan  f. 
d.  int.  d.  realschw.  XI,  4,  234—39,  äussert  einige  bedenken  und 
abweichende  auffassungen,  nennt  jedoch  die  leistung  des  verfs.  eine 
gediegene  und  empfiehlt  sie  allen  lehrern  des  englischen,  vergl. 
ferner  Athen.  Beige.  1883,  4,  und  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII, 
169  (A.  Würzner). 

1278.  E.  Thum,  Anmerkungen  zu  Macaulay's  History.  IV. 
Engl.  stud.  VI  (1),  50—90.    V.     ebd.  VI  (3),  398—438. 

fortsetzung  der  früheren  artikel.  von  sachlichen  erklärungen 
und  solchen  die  die  eigenheit  M.'s  betreffen,  muss  hier  abgesehen 
werden,  doch  verdienen  ein  paar  allgemeine  grammatische  (über  das 
adv.  s.  73,  vnist  s.  411  ff.,   conjunct.   s.  416,  on  s.  422,  it  —  auf 


2UÜ  -'^^  ■     l^^iigliscli. 

und  ihre  scliriltzeichen,  welche  zur  darstellung  derselben  benutzt 
das  folgende  weisend  —  s.  428  ff.,  part.  perf.  mit  activer  bedeutung 
s.  431  ff.,  /iV  und  -izc  s.  433)  und  mehrere  synonymische  bemer- 
kungeu  beachtung.  —  auch  auf  die  frage  über  das  Studium  des  engl, 
auf  Universitäten   wird  gelegentlich  eingegangen  (s.  87  n.  u.s.  414). 

1279.  C.  P.  Mason  und  J.  Dixon,  A  Spurious  Archaism. 
Atheuaeum  2905,  s.  838  und  2907,  58. 

Coleridge  behandelt  uprist  als  verbum,  während  es  nach  ansieht 
der  oben  genannten  nur  subst.  sein  kann,  dazu  ein  paar  belege  aus 
Chaucer. 

1280.  Karl  Warnke,  Die  neuenglischen  scheideformen. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  992;  angez.  von  G.  Willenberg, 
Literaturblatt  1883  "(7),  2G4  f.,  der  die  arbeit  sorgfältig  findet  und 
nur  wenige  ausstelluugen  zu  machen  hat. 

1281.  L.  P.  H.  Evkmaiin,  Oldcr-oldcst:  ddcr-eldcst.  ^aal- 
studie  IV,  5,  279. 

1282.  W.  Sattler,  Zur  englischen  grammatik  V.  Engl.  stud. 
VI  (1),  s.  27—50. 

gegenüber  dem  von  den  grammatikern  vielfach  als  irrig  dar- 
gestellten gebrauche  von  oldcr ^  oldest,  cldcr,  eldest  weist  der  verf. 
an  einer  umfangreichen  Sammlung  von  stellen  nach,  dass  letzteres 
auch  ohne  beziehung  von  verwantschaft  von  personen  wie  Sachen 
steht,  wenn  der  gegensatz  yoiinoej'  (-est)  ist,  und  dass  es  in  Ver- 
bindung mit  dem  artikel  prädikativ  verwendet  wird. 

1283.  W.  Sattler,  Zur  englischen  grammatik.  VI.  Engl, 
stud.  VI  (3),  460. 

soinctliivg  alt  subst.,  somezvhat  als  adv. ,  obwohl  früher  ohne 
bestimmten  grundsatz  wechselnd,  ist  heute  der  im  ganzen  überwie- 
gende gebrauch. 

1284.  C.  Stoffel,  Sliall  and  ]\ ill  V.  Taalstudie  IV,  1,  35. 
VI.  (concluded)  IV,  2. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  977. 

Answers  to  Correspondents :  The  Possessive  Singular  of  Nouns 
ending  in  s  &c,     Taalstudie  IV,  1,  53. 

1285.  C.  Stoffel, -The  Puiok  is  being  printed.'  Taalstudie  III, 
6,  321. 

Aussprache. 

1286.  H.  Sweet,  On  Intonation  in  Spoken  English.  Phil. 
Society 's  Proc.  1882—83.     s.  VIII. 

der  kurze  bericht  über  obigen  Vortrag  führt  an,  dsss  S.  bei 
seiner  auf  der  Umgangssprache  basierenden  Untersuchung  der  in- 
tonation  die  Intervalle  zwischen  den  hebungen  und  Senkungen  bei 
den  verschiedenen  ausdrucksarten  zu  bestimmen  bemüht  ist. 

1287.  H.  Sachs,  Die  gesprochenen  laute  der  englischen  spräche 


XV,    Englisch,  207 

^vel•den,  eine  umfassende  und  naturgemässe  wissenschaftliche  hehand- 
Inng  der  gesamten  modernen  ausspraclie  des  englischen,  London, 
Kolckmann.     1882.     XII,  400  s.     8.     3  sh.  6  d. 

ein  ungemein  weitschweifiges  buch ,  das  für  den  anfiinger  er- 
müdend sein  muss  und  auf  den  vorgeschritteneren  durch  seine 
geschwätzigkeit  über  die  einfachsten  dinge  und  mangel  an  Übersicht- 
lichkeit nur  absclireckend  wirken  kann,  dazu  gesellt  sich  noch  das 
fehlen  eines  registers  der  behandelten  Wörter,  der  'wissenschaftliche' 
Standpunkt  des  Verfassers  ist  ein  ganz  veralteter,  da  er  weder  von 
phonetik,  noch  von  den  neuen  ortographischen  bestrebungen  der 
englischen  gelehrten  kenntnis  hat  und  in  der  historischen  grammatik 
nur  sehr  unvollkommen  bewandert  ist,  —  auch  E.  Sievers,  Engl. 
stud.  YII  (1),  153  — 156,  beurteilt  das  buch  sehr  ungünstig,  indem 
er  auf  mehrere  Irrtümer  und  ungenauigkeiteu  in  der  darstellung  der 
ausspräche  hinweist. 

1288.  Ad.  Ey,  Either  und  neither.    Herrig's  archiv  LXIX,  125. 
tritt    für  die  ausspräche  ttbj  und  finb^  ein  und  führt  (n'bj  und 

j/afi)J  auf  den  einfiuss  von  Georgs  I,  unrichtiger  ausspräche  zurück.  [?] 

1289.  J.  F.  P.,  Soloraon  and  Balkis.    Athenaeum  no.2896,  s.550. 
unter  diesem  titel  wird  co)istnic  als  ein  von  Moore  angewanter 

reim  zw.  inoiistcr  angeführt,  darauf  zuschi'iften  ebd.  2897,  582  (von 
E.  S.  N.)  und  2898,  s.  614  (von  Wykehamist),  welche  die  ver- 
altete ausspräche  fo  coiister  als  tatsächlich  einst  gebräuchliche  fest- 
stellen. 

Metrik. 

1290.  Edwin  Guest,  A  History  of  English  Ehythms.  A  New 
Edition,  edited  by  Walter  W.  Skeat."  London,  G.  Bell  &  Sons,    1882. 

bespr.  von  William  Minto,  Academy  no,  548,  s.  325  f.,  der  im 
allgemeinen  Guest's  system  charakterisiert  und  einige  ausstellungen, 
die  J.  B.  Maj^or  gemacht  hat,  zu  widerlegen  sucht,  aber  auf  die 
unterschiede  in  der  von  Skeat  besorgten  neuausgabe  nur  oberflächlich 
hinweist.  —  auch  das  Athenaeum  no.  2873,  s.  659,  bespricht  die 
neue  ausgäbe  nur  kurz,  hebt  jedoch  hervor,  dass  der  hrsg.  seine 
Zusätze  auf  verständige  weise  beschränkt,  dagegen  druckfehler  und 
falsche  citate  verbessert  und  ein  register  hinzugefügt  habe. 

1291.  J.  Schipper,  Englische  metrik,     teil  I. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1002;  1881,  no,  1016;  E.  Einenkel 
setzt  seine  a.  a.  o.  erwähnte  recension  in  der  Anglia  V  (4),  139—44 
fort,  urteilt  über  die  letzten  abschnitte  (III,  kap.  11  bis  zu  ende) 
weit  günstiger  und  nennt  sogar  einiges  (in  IV)  wohlgelungen.  — 
R.  W(ülcker),  Lit.  cbl,  1883  (10),  s.  331  f.,  heisst  das  werk  will- 
kommen, wenn  man  auch  nicht  allen  ausführungen  des  verfs.  bei- 
stimmen könne,  als  besonders  interessant  werden  die  abschnitte  über 
den  Stabreim  bei  Aelfric,  über  stücke  mit  Stabreim  und  alliteration, 
über  das  eindringen  des  alexandriners  und   das  der  franz.  rhythmen 


208  XV-     Knglisch. 

liervorgeliobeii.  —  J.  M.  Garnett,  The  American  Journal  of  Philo- 
\ogy  III  (11).  355—60  stellt  sich  in  der  zweihebnnf?stlieorie  auf 
Seiten  Schippers  und  einptiehlt.  wenn  er  auch  in  einigen  punkten 
abweichende  auffassunj^en  bringt,  das  buch  als  ein  werk  fleissiger 
arbeit,  gesunden  Urteils  und  richtigen  rhj'tliniischen  gelühls.  besonders 
wünscht  er,  dass  der  abschnitt  über  ags.  verskunst  zum  gebrauche  von 
studierenden  der  amerikanischen  Colleges  übersetzt  werden  möchte.  — 
auch  der  rec.  der  Nation  no.  902,  s.  312,  teilt  die  ansichten  des 
verfs.  über  den  alten  englischen  vers  und  wendet  sich  gegen  die 
austiihrungen  des  I.  teils  von  Einenkels  recension.  wenn  er  auch 
bezüglich  der  lierleitung  des  reimes  von  Scliipper  abweicht  und  von 
dem  kapitel  über  alliteration  wie  von  dem  stile  des  verfs.  wenig  be- 
friedigt ist,  spricht  er  sich  im  ganzen  doch  recht  günstig  über  das 
buch  aus.  —  vgl.  auch  Herrig's  archiv  69,  456. 

1292.  J.  Schipper,  Zur  altenglischen  wortbetonung.  eine  ent- 
gegnung.     Anglia  V  (-1),  88—111. 

der  aufsatz  wendet  sich  besonders  gegen  Wissmann's  abhand- 
lung  zur  rae.  wortbetonung  (s.  Jahresbericht  1882,  no.  1004).  nach- 
dem Seh.  seine  methode  als  analj'tisclie  gegenüber  der  synthetischen 
der  anhänger  Lachmanns  dargestellt  hat,  geht  er  auf  die  einzelnen 
behauptungen  W.'s  ein,  um  sie  teils  als  entstellungen  seiner  eigenen, 
teils  als  bestätigungen  der  von  ihm  (Seh.)  verfochtenen  ansichten 
nachzuweisen,  bezüglich  Einenkels  recension  zieht  er  den  betreffenden 
abschnitt  aus  der  oben  citierten  bespreclmng  der  Nation  an. 

1293.  M.  Trautmann,  Zur  alt-  und  mittelenglisclien  Verslehre. 
Anglia  IV  (4),   111—130. 

da  Schipper  ihn  als  gegner  der  Lachmannschen  betonungsgesetze 
anführt  und  ihm  vorwirft,  dass  er  dennoch  diese  gesetze  auf  La5amon 
angewendet  wissen  wolle,  legt  Trautmann  seinen  Standpunkt  dar  und 
führt  aus:  1.  dass  er  die  betonungsgesetze  L.'s  überhaupt  ver- 
werfe, dass  er  aber  die  versregeln  L.'s  als  richtige  anerkenne. 
2.  dass  Otfrids  vers  und  die  vierhebige  langzeile  zwei  ganz  ver- 
schiedene dinge  seien.  3.  dass  Otfrids  und  La;:^amons  vers  derselbe 
sei.  ferner:  4.  die  sprüche  Alfreds  gehören  zu  den  dichtungen,  in 
welchen  der  stabvers  mit  dem  neuen  verse  im  kämpfe  liegt.  5.  die 
stücke  One  Ureison  of  Oure  Louerde,  On  Lofsong  of  Ure  Ledi  und 
t>e  Wohunge  of  Ure  Lauerd  lassen  sich  nach  art  der  verse  Otfrids 
lesen.  6.  der  vers  Orms  beruht  auf  der  Weiterentwicklung  der  lang- 
zeile und  ist  keine  nachahmung  der  lat.  septenars,  der  sich  zu  jener 
zeit  in  der  mittelalterlichen  literatur  nocli  nicht  nachweisen  lässt. 
7.  'Passion,'  einige  stücke  in  Morris'  Old  Engl.  Mise,  und  Rob.  von 
Gloucester  sind  in  'Ttrefligen'  langzeilen  geschrieben.  8.  lat.  und 
engl,  mischverse  in  den  Towneley  Mysteries  sind  als  hexameter  zu 
fassen,  andere  als  langzeilige  strophen  von  einer  jedesmal  verschie- 
denen anzahl  von  'treffen',  mit  entsprechenden  kurzzeilen  wechselnd. 


XV.    Englisch.  209 

1294.  Eugen  Einenkel,  Erklärung  gegen  Schipper.  Anglia 
VI  (2),  64-66. 

wendet  sich  gegen  no.  1292;  da  Schipper  E.'s  metrische  auf- 
fassungen  mit  denen  Wissmann's  gleiclizeitig  widerlegt  zu  liaben 
meint,  hebt  E.  hier  einige  punkte  hervor,  in  denen  er  von  W.  ab- 
weicht und  besonders  mit  Trautmann  übereinstimmt,  er  behauptet, 
dass  Seh.  noch  keine  gegenbeweise  gegen  seine  (E.'s)  ausführungen 
crbraclit  habe. 

1295.  Arnold  Schröer,  'A  Comedy  concernynge  thre  Lawes' 
von  Johan  Bale. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1005;  kurz  und  empfehlend  angezeigt 
Lit.  cbl.   1883,  sp.  60  f.  von  R.  W(ttlcker). 

1296.  Max  Wagner,  The  English  Dramatic  Blank-verse  before 
Marlowe.     I  und  II. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1018,  u.  ebd.  1882,  no.  1006;  be- 
sprochen von  Arnold  Schröer,  Literaturblatt  1883  (9),  349  f.,  der 
dabei  gelegonheit  nimmt,  einige  ungenauigkeiten  in  seinen  auf  diese 
Verhältnisse  bezüglichen  angaben  (s.  Jahresbericht  1881,  no.  1017) 
zu  bericlitigen. 

1297.  K.  Seitz,  Zur  alliteration  im  neuenglischen,  programm 
des   realprogymna  siums  zu  Itzehoe,     [progr.  no.  266.]  s.  15 — 44.    4. 

unter  alliteration  wird  der  gleiche  anlaut  der  haupttonsilben 
mehrerer  Wörter  verstanden,  es  werden  dann  zahlreiche  belege, 
zunächst  aus  dichtem  des  17. — 19.  jhs.,  für  das  fortleben  dieser 
reimart  gegeben,  nachdem  dann  auf  die  unzuverlässigkeit  von  Haz- 
litt's  sprüchwörtersammlung  hingewiesen  ist,  folgt  eine  Zusammen- 
stellung von  volkstümlichen  alliterierenden  Troverbs',  die,  wie  der 
vorige  und  folgende  abschnitt,  nicht  nach  dem  buchstaben,  sondern 
nach  dem  laute  alphabetisch  angeordnet  sind,  den  schluss  bilden 
'Proverbial  Phrases',  zu  denen  auch,  wie  im  vorangehenden,  die  ein- 
schlägigen Veröffentlichungen  der  English  Dialect  Society  benutzt 
sind.  —  soll  fortgesetzt  werden. 


Literaturgeschichte. 

1298,  Bernhard  ten  B  r  i  n  k ,  Early-English  Literature.  Trans- 
lated  from  the  German  by  Horace  M.  Kennedy.  London,  Bell. 
(Bohn's  Library.)     12.     3  sh.  6  d. 

ang.  von  William  Minto,  Academy  no.  593,  s.  173  f.  —  bei 
aller  ancrkLiinung  für  die  gründlichkeit  und  geschickte  darstellung 
des  bekannten  werkes,  meint  der  rec.  doch,  dass  es  sich  weniger  für 
'weitere  kreise'  wie  für  diejenigen  eigne,  welche  sich  eindringlicher 
mit  dem  Studium  der  aegl.  literatur  beschäftigen,  aus  den  sonstigen 
bemerkungen  des  rec.  sei  hier  besonders  die  Vermutung  hervor- 
gehoben, dass  wir  in  der  bekannten  erzählung  von  Caedmon  nur  eine 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1893.)  14 


210  ^^-     Hnglisch. 

pia    frans    zu   erblicken    hätten.  —  znni    schluss    spricht    Minto    der 
arbeit  des  Übersetzers  viel  lob  aus. 

1299.  E.  Engel,  Geschichte  der  engl,  literatur  von  ihren  an- 
fangen bis  auf  die  neneste  zeit,  mit  einem  anhang:  die  amerika- 
nische literatnr.  (geschichte  der  Weltliteratur,  4  bd.)  Ifg.  1 — 1<>. 
Leipzig,  Friedrich.     (Ui9  s.     8.     i\  Ifg.   1  m. 

da  das,  obwohl  vollendet  vorliegende,  werk  mit  seinen  schluss- 
heften  nicht  mehr  dem  diesjährigen  berichte  angehört,  verschiebt  ref. 
eine  besprechung  des  ganzen  auf  den  folgenden  Jahrgang  und  weist 
hier  nur  auf  L.  Frey.tag's  kurze  anzeige  der  1.  Ifg.,  Centralorgan 
f.  d.  int.  d.  realschw.  XI,  241,  hin,  welcher  in  diesem  hefte  glück- 
liche Vereinigung  von  wissenschaftlichkeit  und  Volkstümlichkeit  findet 
und  das  werk  daher  allen  gebildeten  empfiehlt. 

1300.  F.  J.  Bierbaum,  Historj'  of  the  English  Language 
and  Literature  from  the  Earliest  Times  until  the  Present  Daj^  in- 
cluding  the  Literature  of  North  America.  Heidelberg,  Weiss.  VIII, 
269  s.     8.     2,60  m. 

das  buch  unterscheidet  sich  vorteilhaft  von  andern,  ähnlichen 
durch  das  bestreben,  die  neuere  forschung  zu  verwerten,  auch  ist 
die  ganze  anläge  —  Übersicht  über  die  Sprachgeschichte,  kurze 
Charakteristik  der  verschiedenen  sprachperioden ,  proben  mit  über- 
setzuDg  etc.  —  eine  zweckmässige,  doch  wird  die  brauchbarkeit 
desselben  durch  ungenauigkeit  und  unvollständigkeit  (öfters  sind 
weniger  wichtige  schritten  citiert,  bedeutendere  übergangen)  der 
literaturangaben  und  einige  fehler,  besonders  in  der  älteren  zeit,  sehr 
beeinträchtigt.  —  E.  W(ülcker),  Lit.  cbl.  1883,  808  f.,  hält  das 
buch,  wenn  auch  die  angaben  und  quellennachweise  nicht  immer  genau 
und  zuverlässig  sind,  für  das  handlichste  und  brauchbarste  seiner  art. 
einige  fehler,  besonders  die  ältere  periode  betreffend,  werden  berich- 
tigt, aber  auch  für  die  neuere  und  neueste  zeit  einige  besserungcn 
und  nachtrage  erbracht.  —  auch  H.  C.  G.  Brandt,  Literaturblatt 
1883  (8),  s.  301  f.,  empfiehlt  das  buch  als  eine  recht  tüchtige  leistung 
besonders  für  schulen,  einige  nachtrage  bezüglich  moderner  autoren 
beschliessen  die  kurze  anzeige.  —  vgl.  auch  eine  notiz  in  Zs.  f. 
d.  realschw.  VIII,  s.  179.  —  Fritz  Bischoff,  Herrig's  archiv  70 
(1),  99  f.,  tadelt  dagegen  den  englischen  stil  und  findet,  dass  wich- 
tige autoren  übergangen  oder  nicht  nach  würde  berücksichtigt  sind, 
auch  E.  Kölbing,  Engl.  stud.  VII  (1),  174—76  verwirft  das  werk 
auf  grund  der  oben  angedeuteten  mängel,  die  er  eingehender  nach- 
weist: der  verf.  hat  zwar  eine  Vorlesung  über  literaturgeschichte 
gehört,  sie  aber  nicht  gehörig  verdaut. 

1301.  Otto  von  Leixner,  Illustrierte  geschichte  der  fremden 
literaturen  in  volkstümlicher  darstellung.  mit  über  300  textillustra- 
tionen  und  zahlreichen  tonbildern  etc.  Leipzig  und  Berlin,  Spamer. 
1881—83  (27  lieferungen). 


XV.     Englisch.  211 

ang.  von  L.  Frej'tag,  Centralorg.  f.  d.  int.  d.  realschw.  XI 
(4),  306 — 8,  der  dem  verf.  nachrühmt,  dass  er  seine  aufgäbe  im 
allgemeinen  gut  gelöst  habe;  auch  die  Objektivität  der  darstellung 
sei  meist  glücklich  getroffen,  in  bezug  auf  ausserdeutsche  germ. 
literaturen  tadelt  F.  die  misslungene  darstellung  der  skandinavischen, 
und  hebt  bezüglich  der  engl,  hervor,  dass  der  verf.  Byron  nicht  ge- 
rechtigkeit M^iderfahren lasse.  —  vergl. auch Zs. f.d. realschw. VIII,  303. 

1302.  J.  Scherr,  A  History  of  English  Literature.  Trans- 
lated  from  the  German  by  M.  V.     London,  Sampson  Low. 

das  bekannte  werk  wird  in  seiner  englischen  Übersetzung  von 
der  Academy  no.  5(58,  s.  202  f.,  wenig  günstig  beurteilt,  es  wird 
dem  verf.  unzureichende  kenntnis  der  englischen  literatur  und  mangel 
an  Vertiefung  in  seinen  gegenständ  vorgeworfen,  einige  beispiele 
der  merkwürdigen  gruppierung  seines  Stoffes  und  einige  irrtümer 
werden  angezogen,  auch  hat  er  mit  der  neueren  forschung  nicht 
schritt  gehalten. 

1303.  J.  Scherr,  Geschichte  der  englischen  literatur.  3.  aufl. 
Leipzig,  Wigand.     XII,  267.     8.     4  m. 

1304.  Bayard  Tuckermaun,  A  History  of  English  Prose 
Fiction.  From  Sir  T.  Malory  to  George  Eliot.  London,  Sampson 
Low.     8.     8  sh.  6  d. 

ang.  Academy  no.  ,568,  s.  202  f.  diejenigen  kapitel,  welche  von 
der  zeit  vor  Elizabeth  handeln,  werden  als  verfehlt  bezeichnet,  da 
es  dem  verf.  an  genügender  kenntnis  jener  literaturperiode  fehlt, 
das  übrige  ist  dagegen  besser  gelungen,  wenn  der  rec.  auch  nicht 
die  theorie  des  verfs.  als  zutreffend  anerkennt,  dass  literaturgeschichte 
und  socialgeschichte  einander  erklären.  —  ganz  ähnlich  urteilt  das 
Athenaeum  no.  2882,  s.  82,  welches  das  buch  zwar  als  nützlich  und 
interessant,  wenn  auch  nicht  immer  genau,  bezeichnet,  insofern  es 
die  prosadichtung  des  17.  und  18.  jhs.  behandelt,  aber  für  die  übrigen 
Perioden  als  unbrauchbar  darstellt. 

1305.  Stopford  A.  Brooke,  Kurzer  leitfaden  der  englischen 
literatur.     deutsch  bearbeitet  etc.  von  A.  Mathias. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1008;  ang.  Herrig's  archiv  68,  430  f.: 
der  verf.  zeichnet  sich  weniger  durch  gelehrsamkeit  als  durch  über- 
sichtliche anordnung  des  Stoffes  aus.  die  ästhetische  Würdigung  der 
einzelnen  denkmäler  steht  im  Vordergründe ,  während  bibliographie 
und  datiernng  zurücktreten,  einige  irrtümer  und  druckfehler  werden 
berichtigt;  die  Übersetzung  könne  im  ganzen  als  eine  gelungene  be- 
zeichnet werden. 

1306.  C.  van  Dalen,  Grundriss  der  geschichte  der  englischen 
spräche  und  literatur.  7.  aufl.  Berlin,  Langenscheidt.  III,  32  s. 
8.     mit  1  tabelle.     0,75  m. 

1307.  Anna  Buckland,  The  Story  of  English  Literature. 
London,    Cassel,    Fetter,    Galpin  &  Co.     1882.     520   s.     8.     5   sh. 

14* 


212  XV.     Englisch. 

nach  der  Academj'  no.  568,  s.  202,  ist  das  buch  wohl  geeignet, 
jüngere  leser  für  englische  literaturgeschichte  zu  fesseln,  der  Stand- 
punkt, von  dem  die  verf.  die  einzelnen  autoren  behandelt,  ist  der 
moralische.  —  einige  irrtümer  kommen  wohl  vor,  doch  keine  gröberen, 
auch  das  Athenacum  no.  2885,  s.  183,  äussert  sich  in  ähnlichem 
sinne,  es  bemerkt  Jedoch,  dass-die  behandlung  der  früheren  perioden 
eine  etwas  zu  dürftige  sei.  so  werden  Robert  von  Gloucester,  Robert 
de  Brunne  und  Orm  ganz  übergangen. 

1308.  El.  Mann.  A  Short  Sketch  of  English  Literature,  from 
Chaucer  to  the  Present  Time.  Compiled  from  English  Sourcea.  Bonn, 
Weber.     204  s.     8. 

eine  anspruchslose  compilation,  die  daher  nicht  zu  streng  beur- 
teilt werden  darf,  für  ernstere  Studien  behandelt  sie  freilich  die 
ältere  zeit  zu  dürftig,  ist  jedoch  bemülit  gewesen,  die  neuerp  for- 
schung  zu  verwerten,  auch  in  der  neueren  periode  ist  mancherlei 
zu  erinnern  —  ungleiche  behandlung  der  einzelnen  autoren,  gelegent- 
liche flüchtigkeiten,  übergehen  bedeutenderer  Schriftsteller  etc., 
kann  im  ganzen  jedoch  denen  empfohlen  werden,  die  nur  allgemeine 
belehrung  suclien. 

1309.  Outline  of  the  History  of  the  English  Language  and 
Literature.     London,  Chambers.     1882. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1011.  —  nach  Academy  no.  546, 
s.  293,  für  schulen  geeignet;  kurz,  jedoch  treffend.  —  auch  das 
Athenaeum    no.  2869,    s.  528,    empfiehlt   dies  buch  zu   dem  zwecke. 

1310.  Emile  Monte  gut.  Essais  sur  la  Litterature  anglaise. 
Paris,  Hachette. 

der  ref.  der  Academy  no.  590,  s.  126,  ist  wenig  von  den  auf- 
sätzen,  die  der  hauptsache  nach  dichter  der  letzten  Jahrhunderte  zu 
behandeln  scheinen,  befriedigt. 

1311.  Augustin  Filon,  Histoire  de  la  Litterature  anglaise. 
Paris,  Hachette. 

nach  der  Academy  no.  590,  s.  127,  fehlerhaft  und  ohne  hin- 
reichende eigene  kenntnis  der  besprochenen  autoren. 

1312.  Alfred  H.  Welsh,  Development  of  English  Literature 
and  Language.  2  vols.  Chicago,  Griggs;  London,  Trübner.  1882. 
8.     £  1.  5  sh. 

1313.  Henry  .1.  Nico  11,  Landmarks  of  English  Literature. 
London,  John  Hogg.     1882.     454  s.     8.     6  sh. 

1314.  Emelyn  W.  Washburn,  Studies  in  Early  English 
Literature.     New  York,  Putnam's  Sons  1882. 

1315.  S.  Halkett  and  J.  Laing,  Dictionary  of  the  Anony- 
mous  and  Pseudonymous  Literature  of  Great  Britain.  Vol.  IL  8.  42  sh. 

bd.  I  ang.  Jahresbericht  1882,  no.  1015. 


XV.     Englisch.  213 

13 Iß.  Biographisches  schriftstellerlexicon  von  Franz  R om- 
ni ü  11  er.  Leipzig,  Bibliographisches  Institut.  1882.  (die  englische 
abteilung  von  Eugen  0  s  w  a  1  d.) 

die  Academy  no.  547,  s.  810,  ist  mit  der  einriehtung  des  ganzen 
Werkes,  insbesondere  mit  der  englischen  literatur  wohl  zufrieden. 


1317.  Reinhold  ]\Icrbot,  Aesthetische  Studien  zur  angelsäch- 
sischen poesie.     Breslau,  Köbner.     51  s.     8. 

in  den  ersten  abschnitten  sucht  der  verf.  begriffe  wie  dichter 
und  vortragender,  talent,  gedieht,  lied,  sage  u.  s.  w.  aus  den  ent- 
sprechenden ausdi-ücken  der  aegl.  denkmäler  näher  zu  bestimmen, 
ohne  jedoch  überall  zu  sicheren  ergebnissen  zu  gelangen,  im  fol- 
genden behandelt  er  stil  und  Stoffe;  Wertschätzung,  gelegenheit  des 
gebrauchs  der  poesie,  einwirkung  und  bestimmnng  der  poesie;  Ur- 
sachen des  Verfalls  und  resultat  in  bezug  auf  das  entwicklungs- 
prinzip:  im  ganzen  nicht  ohne  Scharfsinn,  fällt  jedoch  mitunter  an- 
fechtbare urteile,  zu  bedauern  ist  die  ungenanigkeit  in  den  citaten 
und  die  anzahl  von  druckfehlern. 


1318.     Alfred  Sörgel,  Die  englischen  maskenspiele. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1016;  ang.  von  Max  Koch,  Engl, 
stud.  VI  (2),  251 — 53,  der  die  arbeit  in  dankenswerter  weise  durch- 
geführt nennt,  an  austsellungen  lässt  es  K.  freilich  nicht  fehlen, 
doch  sind  sie  nicht  gerade  schwerwiegend,  für  die  uns  beschäf- 
tigende periode  sei  erwähnt,  dass  er  den  einfluss  der  römischen  satur- 
nalien  auf  die  maskenspiele  als  eine  noch  zweifelhafte  hypothese 
hinstellt.  —  vgl.  auch  Jahrbuch  d.  dtsch.  Shakespeare -gesellsch. 
bd.  XVIII,  in  der  literarischen  Übersicht,  s.  2-13  ff.,  wo  die  schritt 
gleichfalls  günstig  beurteilt  wird. 


Chrestomathien. 

1319.  Richard  Morris  and  "W.  W.  Skeat,  Specimens  of 
Early  English. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1024.  —  Part  I  sehr  empfehlend 
besprochen  im  Athenaeum  no.  2869,  s.  528.  Morris  hat  die  aus- 
wahl  der  stücke  getroffen,  die  anmerkungen  und  den  grössten  teil 
des  giossars  verfasst,  während  Skeat  die  einleitung  (eine  Überarbei- 
tung der  vorrede  zur  ausgäbe  von  1867) ,  eine  abhandlung  über 
metrik  und  den  rest  des  giossars  geliefert  hat.  die  arbeit  beider 
wird  als  eine  sorgfältige  bezeichnet.  —  E.  Kölbing,  Engl.  stud. 
VI  (1),  92  f.,  empfiehlt  wohl  das  buch  gleichfalls  englischen  wie  deut- 
schen studierenden,  bemängelt  jedoch,  dass  bei  der  textherstdlung  die 


214  XV.     Euglisch. 

deutsche  forschurii;  des  letzten  jahr/.clints  fast  g:ar  nicht  berücksich- 
tigt ist,  und  liefert  für  eine  zweite  anflape  die  nötigen  nacliweise 
und  Verbesserungen. 

1320.  Ed.  Mätzner ,  Altenglisclie  sprachpruben.  2  bd.  Wörter- 
buch 8.  lieferung. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  915.  —  enthält  j^  zu  ende.  .>  nnd  ein 
blatt  mit  //.  —  von  R.  W.  Lit.  cbl.  1883,  sp.  92  willkommen  ge- 
heissen. 

1321.  A  de  Yere,  Select  Speciraens  of  the  Englisli  Poets,  with 
Biographical  Notes.     12.     3  sh.  fl  d. 


Deiikmiller. 

a.     Alt  englisch. 

1322.  Bibliothek  der  angelsächsischen  poesie.  begründet  von 
Ch.  W.  M.  Grein,  neu  bearbeitet  etc.  und  herausgegeben  von  R. 
Wülcker.  1  bd.  2  hälfte.    IV  s.  und  s.  149—442.    8.  4  tafeln.  8  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1026;  1881,  no.  1038.  den  inhalt 
bildet  der  berichtigte  Beowulfstext,  des  Sängers  trost,  Wanderer,  See- 
fahrer ,  Ruine ,  Zaubersprüche ,  Runenlied  und  lieder  aus  der  ags. 
Chronik,  unter  dem  texte  befindet  sich  der  kritische  apparat,  am 
ende  ein  Verzeichnis  der  mit  accenten  versehenen  Wörter  in  den  hss. 
beigefügt  sind  photolithographien  von  hss.  etc.  —  die  kurze  anzeige 
von  Fr.,  Lit.  cbl.  1883,  917  f.,  heisst  diese  ausgäbe  willkommen: 
wenn  sich  auch  kleinere  ausstelhmgen  machen  lassen,  so  legt  doch 
das  werk  zeugnis  von  der  genauigkeit  und  gewissenhaftigkeit  des 
herausgebers  ab.  —  inhaltsangabe  und  empfehlung  Academy  no. 
580,  s.  419. 

1323.  Hermann  Möller,  Das  altenglische  volksepos  in  der 
ursprünglichen  strophisclien  form.  I.  abliandlungen.  160  s.  8. 
II.  das  Beowulfepos  mit  den  übrigen  bruclistücken  des  altenglischeu 
volksepos  in  der  ursprünglichen  strophisclien  form.  78  s.  Kiel, 
Lipsius  und  Tischer. 

es  werden  liier  das  Widsii)-lied,  Beowulf,  die  bruchstücke  des 
Finn-epos  und  des  Waldere  in  betraclit  gezogen,  das  erstere  sei 
kein  einheitliches  lied,  doch  zeigen  die  älteren  teile  und  zusätze, 
nach  ausscheidung  der  jüngeren,  den  vierzeiligen  strophenbau.  nach- 
dem dann  vom  zweiten  die  episoden  von  Scyld,  Fiun,  Heremod,  Sige- 
mund,  von  Offa's  gemahlin ,  von  Ingeld,  Ongenj^eo,  Hygelac  und 
Hreöel  gesondert  untersucht  und  sie,  abgesehen  von  einigen  späteren 
interpolationcn,  als  reste  alter  lieldenlieder  dargestellt  sind,  geht  der 
verf.  zum  eigentlichen  Beowulfepos  über,  wo  er  gleiclifalls  alle  wider- 
Hprüclie,  Wiederholungen,  ungehörigkeiten  etc.  als  jüngere  zusätze 
streicht,    im   ganzen    mit  dem  übereinstimmend,   w^as  Müllenhoff  als 


XV.    Englisch.  215 

interpoliert  beseitigt  wissen  will,  dasselbe  verfahren  wird  dann  auch 
auf  das  Finnepos  und  den  Waldere  angewendet,  und  überall  ergiebt 
sich  dem  verf.,  dass  diese  dichtungen  ursprünglich  in  der  vierzeiligen 
Strophe  abgefasst  gewesen  seien.  —  wenn  man  auch  den  Scharfsinn 
der  Untersuchung  anerkennen  muss,  so  sind  doch  die  mittel,  mit 
welchen  M.  operiert,  teilweise  zu  gewaltsame  (Streichungen,  ände- 
rungen,  Umstellungen),  als  dass  man  die  richtigkeit  seiner  l3eweise 
völlig  zugestehen  könnte,  übrigens  sei  bemerkt,  dass  er  keineswegs 
behauptet,  in  allen  fällen  unumstösslich  sicheres  gefunden  zuhaben.  — 
im  zweiten  teile  werden  dann  die  strophisch  hergestellten  texte  in 
der  reihenfolge:  Widsiö,  Finn,  Beowulf,  Waldere  abgedruckt. 


BcOWUlf.     1324.     Beowulf.     herausgegeben   von    A.    Holder. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1027;  von  F.  Kluge,  Literaturblatt 
1883  (5),  sp.  178  willkommen  geheissen;  nur  für  einzelne  stellen 
hätte  er  fernere  aufklärung  gewünscht.  —  auch  in  Herrig's  archiv 
70,  206  empfohlen. 

1325.  Early  English  Text  Society. 

Beowulf.  Autotypes  from  the  Unique  Cotton  Ms.  Vitellius  A 
XV  in  the  British  Museum.  With  a  Transliteration  and  Notes  by 
Julius  Zupitza.    London,  Trübner.    1882.    VIII,  145  s.    8.    25  sh. 

obwohl  durch  diese  photolithographische  Vervielfältigung  des 
textes  nur  in  wenigen  fällen  der  von  Holder  (s.  o.)  herausgegebene 
berichtigt  wird,  liegt  der  wert  derselben  doch  darin,  dass  nunmehr 
das  jedermann  zugänglich  gewordene  original  alle  etwa  vorhandenen 
zweifei  beseitigt,  ausserdem  giebt  der  herausgeber  neben  der  zeilen- 
weisen Übertragung  alles  an,  was  frühere  editoren  noch  haben  lesen 
können  und  was  in  dem  gegenwärtigen  einbände,  obgleich  überklebt, 
sich  noch  entziffern  lässt.  wir  erhalten  somit  den  vollständigen 
kritischen  apparat.  —  in  Vorbereitung  ist  ein  kritischer  text  von 
Zupitza,  eine  Übersetzung  von  Napier,  und  erläuternde  abhandlungen 
von  Müllenhoff.  —  eine  die  bedeutung  der  ausgäbe  hervorhebende 
anzeige  von  M.  Rödiger,  Literaturzeitung.   1883  (29),   1030. 

1326.  Beowulf.  I  Text.  Edited  from  M.  Heyne  by  James 
Albert  Harrison.     Boston,  Ginn,  Heath  &  Co.     1882.     101  s.     8. 

ein  abdruck  der  4.  ausgäbe  Heyne's  mit  Verbesserung  einiger 
Irrtümer  und  falscher  accente,  in  dem  jedoch  die  anmerkungen  weg- 
gelassen sind,  da  er  weniger  gelehrten  forschungen  als  dem  prak- 
tischen gebrauche  amerikanischer  Studenten  dienen  soll,  das  glossar 
mit  engl.  Übersetzung  soll  bald  folgen. 

1327.  E.  Sievers,  Ziim  Beowulf.  Paul-Braune  boitr.  IX 
(1),  135—145. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1032.  eine  reihe  meist  überzeu- 
gender,  stets   beachtenswerter  vorschlage  zur  textverbesserung  und 


216  XV.     Kugliscli. 

erklUrungcn.     lK-rvoi'g:ehoben  sei  hier  der  am  eiiifjaiig  gelieferte  nacli- 
weis  von  anklUngeu  in  den  'Fata  apostolorum'  an  den  Beowulf. 

1328.  E.  Sievers,  Berichtigung.     Paul-Eraune  IX  (2),  370. 
zu  IX,   139  ff.  (s.  0.)  —  S.  giebt  irrig  YIII,  138  an  — :    ein 

paar  seiner  konjekturen  sind  von  Bugge  bereits  früher  veröffentlicht 
worden. 

1329.  Fr.  Schulz,  Die  sprachformen  des  Hildebrandsliedes  im 
Beowulf. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  606 ;  ang.  Herrig's  archiv  68,  465  und 
ebd.  70, 117:  als  bequeme  Zusammenstellung  brauchbar.  0.  Behaghel, 
Literaturblatt  1883,  s.  97,  hält  die  arbeit  dagegen  für  wertlos,  da 
sie  nichts  neues  bringe  und  manche  fehler  enthalte. 

1330.  E.  Nader,  Der  genitiv  im  Beowulf. 

s.  Jahresbericht  1882,  uo.  1030;  ang.  von  H.  Klinghardt, 
Engl.  stud.  VI  (3),  288:  die  arbeit  ist  klar,  verständig  und  über- 
sichtlich ausgeführt;  die  citate  sind  fast  durchweg  korrekt,  die 
wenigen  falschen  oder  fehlenden  werden  nachgetragen. 

1331.  E.  Nader,  Dativ  und  instrumental  im  Beowulf.  22.  Jahres- 
bericht der  Wiener  communal-oberrealschule  im  I.  gemeiudebezirke. 
1882—83.     s.  1-26.     8. 

auch  diese  arbeit  lehnt  sich,  wie  die  vorigen  desselben  verfs., 
an  Erdmann's  Otfrid-syntax  an  und  wird  nach  folgenden  gesichts- 
punkten  eingeteilt:  definition  des  dativs;  der  dativ  bei  verben,  ad- 
jektiven,  Substantiven;  der  dativ-instrumental  als  Vertreter  des  loca- 
tivs,  des  ablativs;  als  eigentlicher  instrumental;  in  Verbindung  mit 
praepositionen. 

1332.  A.  Hoff  mann,  Der  bildliche  ausdruck  im  Beowulf 
und  in  der  Edda.     Engl.  stud.  VI  (2),   163—216. 

bezugnehmend  auf  die  auffassungen  Heinzel's  (Über  d.  stil  d. 
altgerm.  poesie)  und  Gummere's  (Ags.  Metaphor),  untersucht  der  verf. 
zunächst  den  stil  der  Edda,  welchen  er  als  den  hymnischen,  die  tat- 
sachen  nicht  motivierenden  oder  überspringenden  dem  umständlichen 
epischen  des  Beowulf  gegenüberstellt,  nachdem  er  auch  diesen  charak- 
terisiert, geht  er  zu  einem  vergleiche  beider  über,  insofern  sie  das 
Seelenleben,  die  äussere  erscheinung  und  das  leben  der  beiden  dar- 
stellen oder  die  natur  schildern,  das  ergebnis  dieser  Untersuchung 
ist,  dass  in  der  Edda  mehr  die  phantasie,  das  sinnliche  element,  im 
Beowulf  das  gefühl  in  mitleidenschaft  gezogen  wird,  hierauf  wendet 
sich  H.  zur  eingehenden  vergleichung  des  an.  und  des  ae.  bildes, 
der  metonymie  und  der  metapher,  wobei  auch  gelegentlich  das  home- 
rische gleichnis  in  betiacht  gezogen  wird,  dass  die  ae.  poesie  so 
wenig  von  dem  in  der  Edda  reichlicli  vorhandenen  hymnischen  bilder- 
schatze  aufbewahrt  habe,  sei  möglicherweise  mit  Heinzel  auf  die  ein- 
wirkung  des  Christentums  zurückzuführen,  aber  die  einbusse,  die 
jene  durch  dieses  aufgeben  erlitten,  werde,  wenigstens  bis  zu  einem 


XV.     Englisch.  217 

gewissen  grade,  durch  die  ausbildiing  eines  rhetorischen,  durch  kraft 
und  fülle  ausgezeichneten  Stiles  ersetzt. 

1333.  Karl  Schumann,  Die  s3'nonima  im  Beowulfliede. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1029;  kurz  besprochen  von  F.  Kluge, 
Literaturblatt  1883  (2),  sp.  63  f.:  zweifelt  nicht  an  der  richligkeit 
von  Sch.'s  beobachtung,  dass  sich  kein  wesentlicher  unterschied  im 
wortvorrate  der  verschiedenen  teile  des  liedes  findet;  doch  fehle  es 
dieser  Untersuchung  noch  an  Vollständigkeit,  auch  wird  die  art  der 
darstellung  gemissbilligt.  der  in  der  diss.  gleichzeitig  beabsichtigte 
beitrag  zur  ae.  poetik  wird  als  unnötig  und  unzureichend  bezeichnet. 

1334.  F.  Rönning,  Beovulfs-Kvadet.  En  literaer-historisk 
Undersogelse.     Kopenhagen,  Gad.     III,  175.     8.     2  kr,  50  ö. 

tritt  gegen  Müllenhoff  auf  und  sucht  den  entstehungsort  des  B. 
in  Schweden,  von  wo  er  in  gestalt  alter  lieder  nach  Nordeugland 
kam  und  später  (8.  jh.)  von  einem  nordhumbr.  dichter  episcli  bear- 
beitet wurde,  die  überlieferte  form,  in  den  westsächsischen  dialekt 
umgesetzt,  stamme  aus  dem  10.  jh. 

1335.  C.  W.  M.  G-rein,  Beowulf.  stabreimend  übersetzt. 
2.  aufl.     Kassel,  Wigand.     90  s.     8.     2  m. 

1336.  G.  Zinsser,  Der  'kämpf  Beowulfs  mit  Grendel'. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1043;  ang.  Herrig's  archiv  68,  446: 
die  Übersetzung  ist  wohl  geeignet,  dem  schönen  gedichte  noch  mehr 
leser  zu  gewinnen,  als  es  bisher  gefunden  hat. 

1337.  Beowulf:  an  Anglo-Saxon  Poem,  and  the  Fight  at  Finns- 
burg. Translated  by  James  M.  Gar  nett.  With  Facsimile  of  the 
ünique  Manuscript  in  the  British  Museum,  Cotton  Vitellius  A.  XV. 
Boston;  Ginn,  Hcath  &  Co.     1882.     107  s.     8. 

die  Übersetzung  schliesst  sich  so  wortgetreu  als  möglich  dem 
originale  an  und  ahmt  sogar  dessen,  dem  heutigen  englisch  zuwider- 
laufende Wortstellung  nach,  die  versform  ist  nicht  streng  beibehalten, 
alliteration  nur  da  angewant,  wo  sie  sich  bot,  ohne  der  wörtlichkeit 
zu  schaden,  vorangeschickt  ist  eine  einleitnng,  welche  kurz  Inhalt, 
zeit,  Schauplatz,  composition  etc.  behandelt  und  eine  dankenswerte, 
nahezu  erschöpfende  bibliographie  enthält,  es  folgt  ein  glossar  der 
eigennamen  und  einiger  in  der  Übersetzung  gebrauchter  aegl.  Wörter, 
hinter  den  texten  machen  dann  Heyne's  (4.  ausg.)  Varianten  zu  Grein 
den  beschluss.  —  in  der  Academy  no.  549,  s.  41,  wird  die  Übersetzung 
weder  für  den  anfänger  im  Studium  des  aegl.,  noch  für  weitere  kreise 
empfehlenswert  ge.  --  auch  James  AV,  Bright,  Literaturblatt  1883 
(10),  s.  386  f.,  findet  die  art  der  Übertragung  nicht  für  ein  grösseres 
publikum  angemessen,  erkennt  aber  deren  Sorgfalt,  wie  die  brauch- 
barkeit  einiger  der  beigaben  an,  ferner  weist  B.  einige  fehler  in 
der  'list  of  Old-English-Words'  nach  und  wünscht,  dass  die  einlei- 
tnng umfangreiclier  und  auf  selbständigerem  urteil  basierend  gewesen 


218  ^^-     Englisch. 

wäre.  —  das  Athonafnm  no.  2917,  s.  302,  gieht  in  seiner  besprechnng 
eine  übersieht  des  inhalts  des  Beownlf,  und  obwohl  es  die  bemüh- 
nngen  G.'s  wohl  zn  würdigen  weiss,  glanbt  es  nicht,  dass  seine  Über- 
setzung dem  gedichte  neue  freunde  gewinnen  werde.  —  J.  A.  H(arri- 
Bon),  Anieric.  Journal  of  Philology  IV,  1  (13),  s.  84—86:  hält  sie 
ebenfalls  zwar  nicht  für  geeignet,  die  dichtung  popul.'ir  zu  machen, 
doch  nützlich  für  studierende,  beachtenswert  sind  in  dieser  anzeige 
die  nachtrage  zur  Beowulf-bibliographie  und  berichtigung  einiger 
ungcnauigkeiten  in  der  Übersetzung,  vgl.  ebd.  IV,  2  (14),  s.  243—46, 
wo  James  ^M.  Garnett  mehrere  der  angegriffenen  stellen  zu  recht- 
fertigen  sucht. 

CaedniOD.  1338.  Fr.  Groschopp,  Das  angelsächsische  gedieht 
'Crist  und  Satan'.     Anglia  VI  (3),  248—276. 

nach  angaben  über  hs.  und  ausgaben  zeigt  der  verf.  'im  lite^ari- 
gehen  teil'  seiner  abhandlung  durch  eine  genaue  analj'se,  dass  uns  in 
'Crist  und  Satan'  keine  einheitliche  dichtung,  sondern  nur  fragmente 
einer  solchen  erhalten  sind,  diese  aber,  von  abschnitten  unterbrochen, 
die  sich  durch  fehlerhaften  versbau ,  unklaren  gedankengang  und 
häufige  Wiederholungen  derselben  ausdrücke  kenntlich  machen,  müssen 
von  einem  verf.  herrühren,  während  die  Interpolationen  einem 
restaurator  zuzuschreiben  seien,  soweit  ersichtlich,  charakterisiert 
sich  der  echte  bestandteil  als  ein  hymnus  mit  didaktischer  tendenz, 
eine  beschalfenheit ,  die  es  möglich  erscheinen  lässt,  dass  Cädmon 
ihn  gedichtet  habe.  —  der  'sprachliche  teil'  beschäftigt  sich  dann 
damit,  die  elemeute  in  der  dichtung,  welche  nicht  dem  westsächs. 
dialekte  angehören,  auszusondern,  es  ergeben  sich  dabei  mehrfach 
spuren  des  kentischen,  die  Groschopp  als  durch  Schreiber  eingeführt 
erklärt. 

1339.  Ernst  Johannes  Groth,  Composition  und  alter  der  alt- 
englischen (angelsächsischen)  Exodus.   Göttinger  dissertation.    41  s.   8. 

gegenüber  Strobl  (Germania  8,  292  ff.),  welcher  die  ersten  beiden 
und  die  sechste  fitte  andern  Verfassern  zuschreiben  und  das  eigent- 
liche gedieht  erst  mit  der  dritten  anfangen  lassen  will,  weist  G. 
nach,  dass  in  lexikalischer  hinsieht  kein  wesentlicher  unterschied 
zwischen  den  einzelnen  stücken  vorhanden  sei,  und  dass  als  die  grund- 
idee  des  ganzen  nicht  blos  der  zug  durch  das  Rote  meer,  sondern 
die  Verherrlichung  Gottes  gefasst  werden  müsse,  dagegen  gesteht 
er  interpolationen  und  spätere  Überarbeitung  einzelner  stellen  zu, 
deren  autoren  geistliche  gewesen  seien,  während  der  ursprüngliche 
dichter  nicht  diesem  stände  angehört  haben  könne.  —  in  bezug 
auf  das  alter  der  Exodus  folgert  G.  aus  ähnlichkeit  im  Wortschatz 
mit  älteren  dichtungen,  besonders  mit  Beowulf,  wie  aus  dem  diesen 
eigentümlichen  gebrauch  des  schwachen  adjektivs  und  aus  der  versi- 
fication,  dass  sie  in  der  ersten  hälfte  des  8.  jhs.  entstanden  sein 
müsse,  was  er  ausserdem  durch  hinweis  auf  historische  Verhältnisse 


XV.     Englisch.  21'J 

in  Nordhiimbrien ,  der  heiniat  des  dichteis,  zu  stützen  sucht,  zum 
schluss  werden  anklänge  an  das  heidentum  aus  der  Ex.  citiert.  — 
man  vergl.  mit  dieser  abhandluug  die  im  jahresbericlit  1882,  no. 
1035  und  1037  besprochenen  von  Balg  und  Ebert. 

1340.  H.  Ziegler,  Der  poetische  Sprachgebrauch  in  den  sog. 
Caedmonschen  dichtungen,     Münster,  Coppenrath.    167  s.   8.    1,50  m. 

PliysiolOf?US.  1341.  A.  Ebert,  Der  angelsächsische  Physio- 
logus.     Auglia  VI  (3),  241-47. 

die  quelle  des  aegl.  bruchstücks  beruht  auf  einer  gemeinsamen 
vorläge  der  beiden  Berner  lat,  texte  aus  dem  9.  jh.  panther  und 
walfisch  sind  deutlich  bezeichnet,  das  dritte  tier,  ein  vogel,  ist  durch 
vergleich  mit  den  obigen  texten  als  rebhuhn  sicher  festzustellen,  ebenso 
dass  uns  nur  ein  fragment  überliefert  ist,  da  in  einem  jener  lat, 
physiologi  dieselbe  reihenfolge  der  tiere  vorliegt  wie  im  aegl.  die 
lücke  im  Exeterbuche  kann  aus  diesem  gründe  nur  unbedeu- 
tend sein. 

Cyiicwillf.  1342.  P.  Lefevre,  Das  altenglische  gedieht  vom 
heiligen  GuMac.     Anglia  VI  (3),   181—240. 

gegenüber  Charitius  (Über  die  ags.  gedichte  vom  heiligen  G.) 
sucht  L.  nachzuweisen,  dass  alle  3  teile  der  dichtung  demselben  verf. 
angehören,  und  dass  dieser  Cynewulf  gewesen  sei.  zu  diesem  zwecke 
vergleicht  er  die  3  teile  des  G.  untereinander  und  mit  den  als  echt 
zu  betrachtenden  gedichten  Cj^newulfs  (von  welchen  er  Rätsel  1 — 60, 
Juliana,  Crist,  Elene,  Kreuz  und  Phönix  als  sicher,  Rätsel  61 — 89, 
Andreas  und  Höllenfahrt  als  wahrscheinlich  von  ihm  herrührend 
ansieht)  in  bezug  auf  metrik,  Wortschatz  und  phraseologie,  charak- 
teristische stellen,  composition  und  Verhältnis  zur  quelle,  da  sich 
wesentliche  unterschiede  nicht  vorfinden,  dagegen  mehrere  überein- 
stimmende eigentiimlichkeiten  vorhanden  sind,  kommt  L.  zum  Schlüsse, 
dass  C.  in  der  tat  die  autorschaft  des  ganzen  Güölac  zuzuschreiben 
sei.  da  der  III.  teil  jedoch  mehr  formvollendung  aufweise,  sei  er 
später  anzusetzen  als  die  beiden  ersten,  etwa  kurz  nach  Juliana.  — 
in  einem  'anhang'  wird  dann  der  reim  bei  Cynewulf  untersucht.  — 
am  Schlüsse  macht  R.  Wülcker  'bemerkungen  zur  vorstehenden 
abhandluug',  in  welchen  er  gegen  die  art,  wie  L.  seinen  (W.'s)  Stand- 
punkt zur  besprochenen  frage  darstellt,  protest  erhebt. 

Varia.  1343.  F.  Kluge,  Zu  altenglischen  dichtungen.  I.  Der 
Seefahrer.     Engl.  stud.  VI  (3),  322—327. 

vers  21 — 33  gehören  der  rede  des  alten  Seefahrers  an,  vers 
33 — 66  der  des  Jünglings,  während  diese  abschnitte  offenbar  das 
werk  eines  hervorragenden  dichters  sind,  scheinen  die  v.  67 — 80a 
und  94 — 124  von  einem  gedankenarmen  und  metrisch  wenig  geübten 
homileten  verfasst.  v.  80a— 93  zeigen  dagegen  mehr  gewantheit 
und  dürften  einem  dritten  autor  zuzuschreiben  sein.  —  s.  auch.no.  1322. 


220  -^^  •     Englisch. 

r.hronicle.  1344.  Henry  H.  Howorth,  Yarl  Oskor  in  Eng- 
land.    .\tlii  iKU'Uni  no.   28'.t5,  s.  506. 

ein  neuer  nach  weis,  dass  ereignisse  im  anfang  des  9.  jhs.  in 
der  Sachsenchronik  zuweilen  um  3  bis  4  jähre  zu  früh  datiert  sind, 
(über  Wulflieard,  der  837  [1.:  841]  Osker  schlug.) 

Aelfred.  1345.  Otto  Zimmermann,  Über  den  Verfasser  der 
altenglisclu-n  metren  desBoethius.  Greifswalder  dissertation.  Greifs- 
wald.    1882.     50  s.     8. 

diese  abhandlung  schliesst  sich  im  wesentlichen,  obwohl  unab- 
hängig von  ihr  entstanden,  der  im  Jahresberichte  1882,  no.  1042 
besprochenen  von  M.  Hartmann  an,  indem  auch  sie  die  gründe,  welche 
Th.  Wriglit  für  die  unechtheit  der  stabreimenden  Übertragung  vor- 
gebracht hat,  mit  fast  denselben  argumenten  zu  widerlegen  sucht, 
bemerkenswert  ist  jedoch,  dass  Zimmermann  die  vorrede  zu  den 
metren  als  nicht  von  könig  Aelfred  herrührend  nachweist,  während 
H.  sie  für  echt  gehalten,  und  dass  jener  auch  nur  behauptet,  die 
bedenken,  welche  gegen  die  autorschaft  Ae.'s  sprächen,  beseitigt  zu 
haben,  dass  sich  aber  ein  positiver  beweis  dafür  nicht  erbringen  lasse, 
wogegen  H.  einen  solchen  angetreten  zu  haben  meinte. 

1346.  A.  Leicht,  Ist  künig  Aelfred  der  Verfasser  der  alli- 
terierenden metra  des  Boetius?     Anglia  VI  (1),   126 — 176. 

L.  kommt  in  seiner  Untersuchung  zu  dem  entgegengesetzten 
resultat  wie  seine  Vorgänger,  ohne  jedoch  direkt  auf  sie  bezug  zu 
nehmen,  da  seine  schrift  ebenfalls  unabhängig  von  jenen  entstanden 
ist.  er  stützt  sich  dabei  weniger  auf  die  von  Wright  erhobenen 
einwände,  die  er  als  nicht  völlig  stichhaltig  erklärt,  als  vielmehr 
auf  den  Innern  wert  der  alliterierenden  metra  gegenüber  der  prosa- 
übersetzung.  während  diese  ein  beredtes  zeugnis  von  der  eigenen 
auffassung  und  darstellungsweise  des  königs  ablege,  zeige  sich  in 
der  metrischen  bearbeitung  ein  durchaus  unselbständiger  geist,  der 
sich,  abgesehen  von  den  zur  Umwandlung  nötigen  dichterischen  for- 
mein, nur  selten  zu  eignen  gedanken  erhebe,  ausserdem  weisen  die 
mängel  im  Stabreim  auf  eine  viel  spätere  zeit. 

1347.  Oscar  Priese,  Die  spräche  der  gesetze  Aelfreds  des 
Grossen  und  könig  Ines.     Strassburger  dissertation.     55  s.     8. 

Byrlltnotll.     1348.     U.  Zemial,  Das  lied  von  Byrhtnoth's  fall. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1046;  im  ganzen  anerkennend  ang. 
von  Th.  Wissmann,  Literaturblatt  1883  (1),  13  f.  nur  kleinere 
ausstellungen  werden  erhoben. 

GIOSSCS.  1349.  E.  Hausknecht,  Die  altenglischen  glossen 
des  cod.  1650  der  königl.  bibliothek  zu  Brüssel.     Anglia  VI  (1),  96. 

die  glossen  befinden  sich  in  einem  codex  von  Aldhelm's  'De 
laudibus  virginitatis'  und  sind  schon  zweimal,  von  Mone  und  von 
Bouterwek,  herausgegeben  worden,  die  vorliegende  arbeit  bringt 
nun    eine    nachcollation    zu    letzterem    mit   grösserer   diplomatischer 


XV.     Enjrlisch. 


221 


genauigkeit,  ausserdem  einen  liinweis  auf  die  wenig  bekannte  tatsache, 
dass  sich  eine  hs.  von  Chaucer's  Astrolabium  in  derselben  bibliothek 
befindet. 

Psalter.  1350.  Rudolf  Zeuner,  Die  spräche  des  kentischen 
Psalters. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1049.  ang.  von  E.  Sievers,  Lite- 
raturblatt 1882  (12),  sp.  461  f.,  der  der  arbeit  lob  spendet,  doch 
gründe  gegen  die  annähme  anführt,  dass  der  psalter  kentisch  sei. 
er  müsse  vielmehr  als  mercisch  angesehen  werden,  da  a  vor  /  zu  ä 
wird,  der  ?-umlaut  von  io^  co  und  co  mangelt,  die  laute  c,  •;,  Ji  auf 
vorhergehende  ca ^  eä;  io,  co,  eö  einwirken,  und  in  der  2.  3.  sing, 
ind.  praes.  bei  langsilbigen  verben  keine  synkope  eintritt,  —  0. 
Brenner,  Engl.  stud.  VI  (1),  93  f.,  erkennt  gleichfalls  die  Sorg- 
falt der  Untersuchung  an.  bezüglich  der  frage  nach  dem  dialekte 
hebt  er  hervor,  dass  die  festigkeit  des  ;/  im  auslaute  nicht  für  Sie- 
vers' ansieht  spreche,  zur  entscheidung  hierüber  seien  aber  noch  fer- 
nere forschungen  über  aegl.  dialekte  abzuwarten,  zum  schluss  weist 
er  auf  das  von  Z.  nicht  benutzte,  von  Th.  Wriglit  edierte  Cumbr. 
glossar  hin. 

Aclfric.  1351.  G.  E.  Mac  Lean,  Aelfric's  Version  of  Alcuini 
Interrogationes  Sigeuulfi  in  Genesin.     Anglia  VI  (3),  425  -  474. 

nach  einigen  einleitenden  bemerkungen  über  den  autor  und  die 
Schrift,  werden  die  hss.,  in  denen  sie  überliefert  ist,  besprochen, 
wobei  sich  herausstellt,  dass  statt  der  bisher  angesetzten  6  texte 
nur  5  vorhanden  sind,  da  der  eine  (C^)  weiter  nichts  ist  als  ein  teil 
eines  andern  (Cod.  C.)-  nachdem  ihre  eigentümlichkeiten  und  ver- 
hcältnisse  zu  einander  dargelegt  sind,  schreitet  McLean  zur  Unter- 
suchung der  frage  nach  ihrem  Verfasser,  die  bisher  noch  nicht 
eingehend  behandelt  ist,  und  findet,  besonders  auf  grund  der  eigen- 
tümlichen alliterierenden  prosa,  dass,  wie  man  vermutet,  dies  Aelfric 
gewesen  sein  müsse,  mit  einem  blick  auf  die  quellen  schliesst  die 
abhandlung,  deren  fortsetzung  im  nächsten  bände  der  Anglia  er- 
scheinen soll. 

AVlllfslan.  1352.  A.  Napier.  Wulfstan.  Sammlung  der  ihm 
zugeschriebenen  homilien,  nebst  Untersuchungen  über  ihre  echtheit. 
1.  abtlg.  text  und  Varianten.    Berlin,  Weidmann.    X,  318  s.    8.    7  m. 

fortsetzung  der  Jahresbericht  1882,  no.  1050  besprochenen  disser- 
tation.  ein  'vorläufiges  Vorwort'  resümiert  kurz  das  an  erster  stelle 
erwähnte  über  die  Überlieferung  der  homilieen  und  giebt  das  not- 
wendigste über  die  einriclitung  der  vorliegenden  texte  an.  eingehen- 
dere Untersuchungen  werden  dagegen  für  den  2.  bd.  versprochen, 
die  dann  folgenden  texte  nebst  lesarten  umfassen  alle  bei  Wanley 
abgedruckten  homilieen,  zu  denen  noch  einige  andere  hinzugefügt 
worden  sind,  den  schluss  macht  eine  Übersicht  über  die  Verteilung 
der    einzelnen  stücke   in  den    verschiedenen    hss.  —  die   dissertation 


222  -^-     Englisch. 

kurz  ang.  Acadi-my  no.  580,  s.  419.  —  von  IT.  Varnhagen,  A. 
1".  d.  a.  27,  225  f.,"  und  R.  Wülcker,  Anglia  V  (4),  77—79  wird 
dieselbe  sehr  anerkennend  besprochen. 

GospelS.  1353.  Max  Reimann,  Die  spräche  der  mittelken- 
tischen  cvangelien.  (Codd.  Royal  1  A  14  und  Hatten  38.)  Berliner 
dis.sertation.     30.     8. 

der  hier  untersuchte  text  ist  eine  spätere  abschrift  der  west- 
sächsischen evangelienübersetzung-,  und  zwar  ist  die  erstere  hs.  un- 
mittelbar aus  der  andern  entnommen,  beide  zeigen  denselben  dialekt, 
den  der  verf.  als  den  kentischen  erweisen  will,  die  sprachliche  Unter- 
suchung in  der  vorliegenden  schrift  behandelt  nur  die  vokale,  doch 
soll   die    fortsetzung    später    im   Weidmannschen   Verlage   erscheinen. 


Mittelenglisch. 

Poenia  niorale.  1354.  H.  Lewin,  Das  mittelenglische  Poema 
morale. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1058;  1882,  no.  1054;  ang.  Herrig's 
archiv  68,  432  f.  von  R.  —  es  wird  der  Inhalt  der  ausgäbe  an- 
gegeben und  nach  einigen  kleineren  ausstellungen  dieselbe  empfohlen: 
wenn  sie  auch  nicht  eine  kritische  im  vollkommensten  sinne  des 
wertes  genannt  werden  könne,  so  sei  sie  doch  als  der  am  besten 
gelungene  versuch  einer  reconstruction  zu  betracliten.  —  vgl.  hierzu 
no.   1361. 

Orrin.  1355  Gregor  Sarrazin,  Über  die  quellen  desOrrmulum. 
Marburger  habilitationsschrift.  26  s.  8.  abgedruckt  Engl.  stud. 
VI,   1—26. 

als  das  resultat  der  Untersuchung  ergiebt  sich,  dass  die  haupt- 
quelle Beda  ist,  dass  daneben  aber  auch  die  homilieen  Gregors  d.  gr. 
benutzt  sind,  vielleiclit  auch  Josephus  und  Isidor.  ein  direkter  ein- 
fluss  von  Augustin,  Hieronj^mus  oder  Aelfric,  wie  von  andern  behauptet 
ist,  ist  jedoch  nicht  erkennbar. 

1356.     R.  Sachse,  Das  unorganische  c  im  Orrmulum. 

s.  Jahresbericht  1882,  no,  1056;  ang.  von  R.  Gn  er  lieh.  Engl, 
stud.  VI  (2),  266 — 68,  der  die  ergebnisse  von  S.'s  Untersuchung  im 
allgemeinen  als  zutreffend  anerkennt ,  doch  u.  a.  die  interessante 
beobachtung  hinzufügt,  dass  der  dat.  sing,  nur  dann  flektiert  zu 
werden  pflegt,  wenn  er  ohne  nähere  bestimmung  lokal  gebraucht  wird. 

LIves  of  SaintS.  1357.  E.  Einenkel,  Über  die  Verfasser 
einiger  neuangelsächsicher  Schriften. 

8.  Jahresbericht  1881,  no.  1060;  1882,  no.  1059;  ang.  von  W. 
Merkes,  Anglia  V  (4),  86 — 88.  nach  einer  eingehendon  inhalts- 
angabe  der  schrift,  deren  ergebnissen  er  zustimmt  und  die  er  als 
klar  und  übersichtlich  bezeichnet,  weist  der  rec.  dem  verf.  eine  anzahl 


XV.     Englisch.  223 

von  ungenauigkeiten  in  den  belegstellen  nach  und  hebt  als  unver- 
kennbare lücke  die  Vernachlässigung  der  handschriftenfrage  boi  H. 
M.  und  St.  M.  hervor. 

Genesis  und  Exodus.  1358.  Richard  Morris,  The  Story  of 
Genesis  aud  p:xodus.  2^'   Edition  1874.     E.  E.  T.  S. 

nicht  sowohl  an  diese  ausgäbe,  sondern  auch  an  die  arbeiten 
von  Hilmer,  Kölbing  (s.  Jahresbericht  1880,  no.  1115)  und  Fritzsche 
(Jahresbericht  1882,  no,  1058)  anschliessend,  untersucht  W.  Schu- 
mann, Anglia  VI  (2),  1 — 32,  diejenigen  stellen,  welche  von  den 
genannten  unerwähnt  gelassen  oder  seiner  ansieht  nach  nicht  richtig 
gedeutet  sind,  um  eine  anzahl  von  textbesserungen  und  neue  losungen 
alter  Schwierigkeiten  vorzuschlagen,  wenn  man  Seh.  auch  nicht 
immer  zustimmen  kann,  so  verdient  sein  beitrag  zur  kritik  dieses 
gedichtes  doch  beachtung.  bemerkt  mag  hier  werden,  dass  Seh.  die  in 
den  vv.  18 — 26  angedeutete  absieht  des  vfs.,  mehr  aus  der  biblischen 
geschichte  zu  bearbeiten,  an  gewissen  stellen  des  vorliegenden  textes 
ausgeführt  sieht. 

Prociamatioil.  1359.  Walter  W.  Skeat,  The  Oxford  Ms.  of 
the  Only  English  Proclamation  of  Henry  III,  18.  October  1258. 
Transactions  of  the  Philological  Society  1881.  Part  III.  1883. 
s.   169  —  179. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.   1062. 

Ring  Hörn.  1360.  Das  lied  von  King  Hörn  etc.  hrsg.  von 
Theodor.  Wissmann,  f 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1062,  1882,  no.  1063;  uach  der 
im  übrigen  anerkennenden  anzeige  im  Lit.  cbl.  1883,  no.  2,  s.  61 
von  R.  W(ülcker)  wäre  eine  neue  collation  der  Oxforder  und  Cam- 
bridger hss.  wünschensw'ert  gewesen;  das  glossar  sei  nicht  vollstän- 
dig, und  die  metrischen  ansichten  des  hrsg.  werden  als  veraltet  be- 
zeichnet. —  A.  lirandl,  Literaturblatt  1883  (4),  sp.  132—35, 
erhebt  ebenfalls  einige  bedenken  gegen  die  metrischen  auffassuiigen 
des  herausgebers,  die  er  eingehender  begründet,  auch  zweifelt  er 
an  der  lokalisierung  desselben,  vielmehr  nennt  er  auf  grund  der  reime 
das  denkmal  rein  mittelländisch,  auch  sonst  macht  der  rec.  einige 
beachtenswerte  bemerkungen  über  reime  und  laute,  vgl.  dazu  'bericli- 
tigung'  des  rec.  ebd.  sp.  248.  —  J.  Zupitza,  A.  f.  d.  a.  27,  181—92, 
bringt  ebenfalls  wertvolle  beitrage  zur  kritik  des  gedichtes.  zunächst 
teilt  er  die  ergebnisse  einer  collation  aller  3  hss.  mit.  dann  weist 
er  gegen  Wissmann's  auffassung  nach,  dass  die  hss.  0  und  H 
aus  einer  quelle  stammen,  die  strophische  gliedcrung,  welche  der 
herausg.  angenommen,  hält  Z.  nicht  für  erwiesen;  auch  zu  einzelnen 
lesarten  und  zu  verschiedenen  stellen  des  glossars  liefert  er  berich- 
tigungen,  erkennt  aber  trotz  dieser  ausstellungen  die  Sorgfalt  und 
den  wert  von  W.'s  arbeit  rückhaltlos  an. 


2l>4;  XV.     Eugliech. 

1361.  Bernhard  ten  Üriiik.  Ürief  au  den  herausgeber.  Engl, 
stud.  VI  (1),  150—52. 

bezieht  sich  auf  die  Jahresbericht  1882,  no.  1054  und  1003 
angezogenen  recensionen  Stratmann's  über  Lewin's  Poema  morale 
und  "NVissmann's  King  Hörn:  wenn  diese  ausgaben  auch  noch  einige 
nüingel  aufweisen,  so  sei  doch  des  reo.  ungünstiges  urteil  als  un- 
begründet nicht  aufrecht  zu  erhalten.  —  vgl.  no.  1213. 

1362.  E.  Kölbing,  Bemerkungen  zu  Wissmann's  ausgäbe  des 
King  Hörn.     Engl.  stud.  VI  (1),   153—67. 

an  das  vorige  anschliessend,  bringt  K.  einige  nachtrage  und 
besserungen  zu  W.'s  glossar  nach  den  anforderungen,  die  er  an  ein 
speciahvörterbuch  stellen  zu  können  glaubt,  hierauf  wendet  er  sich 
zu  bemerkungen  über  einzelne  lesarten. 

Lcsi'IldS.  1363.  Hermann  Brandes,  Über  die  quelle  der  mittel- 
englischen   Versionen    der    Paulusvision.     Engl.    stud.    VII,    34 — 65. 

nach  einer  einleitung  über  die  bedeutung  der  Paulusvision  und 
Dante's  Verhältnis  zu  ihr,  werden  zunächst  die  griechischen  und 
lateinischen  Versionen  betrachtet,  die  letzteren  zerfallen  in  6  redak- 
tiouen,  die  sich  mehr  oder  weniger  in  der  einführung  oder  in  einzel- 
heiten  von  einander  unterscheiden,  die  4.  derselben,  in  3  hss.,  einer 
"Wiener  und  zweien  im  Brit.  Mus.  vorlianden,  ist  für  die  folgende 
Untersuchung  die  bedeutsamste  und  wird  daher  vollständig  mitgeteilt, 
im  nächsten  abschnitte  wendet  sich  dann  der  verf.  zu  den  nie.  Ver- 
sionen (1.  im  Laud.  ms.,  2.  im  Jesus  College  ms.  29  u.  Digby  86; 
3.  im  Vernon  ms.;  4.  im  Douce  ms.  302;  5.  (prosa)  im  Lambeth. 
ms.  487  —  alle  bereits,  von  Horstmann  oder  Morris,  veröffentlicht), 
um  ihre  beziehungen  zu  lat.  und  afrz.  redaktionen  zu  erforschen, 
wobei  sich  ergiebt,  dass  engl.  3  u.  4  mit  lat.  4  und  frz.  3  nahe 
verwant  sind,  auch  engl.  1  geht,  jedoch  ohne  engeren  Zusammen- 
hang mit  3  u.  4,  auf  lat.  4  zurück,  während  engl.  2  auf  frz.  vor- 
läge zurückweist  und  engl.  5  sich  so  viel  freiheiten  erlaubt,  dass 
seine  beziehung  zu  lat.  4  sich  nur  mit  annähernder  Sicherheit  be- 
stimmen lässt. 

1364.  F.  Gierth,  Über  die  älteste  mittelenglische  version 
der   assumptio  Mariae.     Engl.  stud.  VII,   1  —  33. 

inhaltlich  und  wohl  auch  wörtlich  ist  diese  abhandlung  eine 
Wiederholung  der  jaliresbericht  1881,  no.  1064,  besprochenen  disser- 
tation  (ref.  hat  sie  augenblicklich  nicht  zur  band)  desselben  verfs., 
doch  werden  uns  nachtrage  zum  II.  und  III.  abschnitt,  wie  der  text 
in  einem   der  nächsten   hefte  der  Engl.  Studien   in  aussieht  gestellt. 

1365.  C.    Hör  st  mann.    Alt  englische    legenden,      neue    folge, 
s.  Jahresbericht  1882,  no.   107O  und  1881,  no.  1067.     bespr.  in 

der  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  169  von  A.  Würzner;  von  James  M. 
Garnett,  American  Journ.  of  Philol.  III  (12),  479 — 82,  der  eine 
inhaltsangabe   liefert   und    die   bedeutung   des    buches   kennzeichnet. 


XV.     Englisch.  225 

Varia.  1366.  E.  Kölbing,  Collationen.  Engl.  stud.  VI  (3), 
442—459. 

1.  zu  Proces  of  the  Sevyn  Seges  ed.  Weber  (Jletr.  Romances). 
2.  zu  The  sevyn.  sages  ed.  Thom.  Wright.  3.  zum  ags.  leben  des 
Neot  ed.  R.  Wülcker.  4.  zu  Wülcker's  aegl.  lesebuch  2  tl.  (die 
abschnitte  betreffend,  welche  direkt  den  hss.  entnommen  sind.)  vgl. 
dazu  J.  Koch,  Erklärung  ebd.  VII  (1),  238:  bezieht  sich  auf  eine 
persönliche  bemerkung  in  den  einleitungsworten  dieser  Veröffentlichung. 

1367.  Karl  Holte r mann,  Über  spräche,  poetik  und  stil  der 
altenglischen  Cxregoriuslegende  der  Auchinleck-Ms.  Münstersche  dis- 
sertation.     1882.     104  s.     8. 

die  abhandlung  beginnt  mit  der  inhaltsangabe,  dem  Ursprung 
und  den  verschiedenen  bearbeitungen  der  legende,  um  dann  den 
dialekt  der  engl.  Versionen  zu  bestimmen,  auf  die  lautlehre  wird 
gar  nicht  eingegangen,  vielmehr  wendet  sich  der  verf.  sofort  zur 
flexion,  bei  welcher  gelegenheit  gleich  einige  syntaktische  bemer- 
kungen  gemacht  werden,  den  zweiten  teil  bilden  Untersuchungen 
über  den  reim  (uud  zwar  soll  der  dichter  nur  männlichen  beabsich- 
tigt haben),  die  sich  ziemlich  häufig  vorfindende  alliteration,  über  die 
formen  des  wortgebrauchs ,  der  wort-  und  Satzverbindung  und  die 
formen  der  rede.  —  obwohl  zu  weitschweifig  angelegt  und  wenig 
neues  fördernd,  kann  eine  solche  eingehende  Sonderuntersuchung  doch 
für  eine  spätere  allgemeine  darstellung  der  me.  Stilistik  und  rhetorik 
von  nutzen  sein. 

1368.  Eugen  Kölbing,  Kleine  publicationen  aus  der  Auchin- 
leck-lis.     Engl.  stud.  VII  (1),  101—125. 

I.  Lob  der  frauen  (bereits  von  Leyden  und  Laing  gedruckt), 
auf  spräche  und  metrik  geht  der  herausgeber  nicht  ein,  doch  giebt 
er  einige  erklärende  anmerkungeu.  [das  gedieht  ist  unvollständig. 
K.  hat  offenbar  übersehen,  dass  die  einzelnen  Strophen  nach  dem 
aiphabet  anlauten,  daher  ist  es  sicher,  dass  die  a-strophe  ganz  fehlt; 
von  der  b-strophe  ist  die  2.  hälfte  erhalten,  str.  XIX.  muss  mit  v 
anfangen;  daher  lautet  das  erste  wort  wahrscheinlich  vcritablc.  str. 
XXIII  ff',  sind  demgemäss  spätere  zusätze.]  II.  A  pcnnnvorp  of 
zvittc  (auch  bei  Laing  gedruckt);  beigegeben  ist  eine  jüngere  version 
nach  einem  Cambridger  (von  Ritson  veröffentlicht)  und  einem  Harl. 
ms.  in  den  einleitenden  bemerkungen  wird  auf  ein  afrz.  fabliau  (bei 
Montaiglon  und  Raynaud)  hingewiesen,  am  Schlüsse  wieder  anmer- 
kungeu zur  erklärung  dunkler  stellen. 

KüIliaDCeS.  1369.  Eugen  Kölbing,  Sir  Tristrem.  mit  An- 
leitung, anmerkungeu  und  glossar.  nebst  einer  beilage:  deutsche 
Übersetzung  des  englischen  textes.  (die  nordische  und  englische  Ver- 
sion der  Tristan-sage.  II.  teil.)  Heilbronn,  Henninger.  1882. 
XCIII,  292  s.     8.     12  m. 

t.  I  bespr.  Jahresbericht  1880,  741;    1879,  378;    J.  Zupitza, 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    V.    (1883.) 


22«i  X\.    Kugliscb. 

Literaturzeitnng:  1883  (2:^),  813,  begrüsst  ilit>  leistung  als  i'ine  ver- 
dienstliclu-  und  orkcnnt  an,  dass  die  toxtausgabi-  eini;  weit  sorgfäl- 
tigere ist,  als  die  früheren  arbeiten  des  lu-rausgebers.  beachtenswert 
sind  besonders  die  sprachlichen  beuierkungen  des  rec.  —  F.  H. 
Stratmann,  Anglia  VI  (2),  48—50,  betrachtet  die  ausgäbe  haupt- 
sächlich in  sprachlicher  hinsieht  und  lobt  des  herausgebers  lleiss  und 
Sorgfalt,  er  billigt  auch  dessen  textbehandlung,  da  er  die  hand- 
schriftliche Überlieferung  beibehält,  die  ausstellungen  zu  den  an- 
luerkungen  und  dein  glossar  betreuen  nur  unbedeutende  punkte,  vgl. 
F.  York  Powell,  A  few  Notes  on  Sir  Tristrem,  Engl.  stud.  VI 
(3),  463  f. :  einige  vorschlage  zu  textbesserungen  und  hinweise  auf 
falsche  lesarten. 

1370.  R.  Bethge,  Wirnt  von  Gravenberg. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  737  und  no.  995.  von  A.  Rohde, 
Engl.  stud.  VII  (1),  150 — 52,  mit  rücksicht  auf  das  in  dieser  schrift 
mitbehandelte  me.  gedieht  von  Libeaus  Desconeus,  mit  dessen 
kritischer  ausgäbe  er  beschäftigt  ist,  besprochen,  nachdem  sich  R. 
über  den  hochfahrenden  ton  der  abhandlung  missbilligend  geäussert, 
zeigt  er,  dass  des  verfs.  bemerkungen  über  das  genannte  thema 
oberflächlich  und  daher  wertlos  seien,  erkennt  jedoch  für  das  übrige 
die  Sorgfalt  von  dessen  Untersuchung  an. 

1371.  Martha  Carey  Thomas,  Sir  Gawaj'ne  and  the  Green 
Knight:  a  Comparisou  with  the  French  Perceval  preceded  by  au 
Investigation  of  the  Author's  other  Works  and  foUowed  by  a  Charac- 
terization  of  Gawin  in  English  Poems.   Züricher  dissertation.  105  s.    8. 

1372.  E.  Kölbing,  Vier  romanzen-handschriften.  Engl.  stud. 
VII  (1),  178—201. 

es  sind  die  folgenden:  das  Auchinleck-ms.  in  Edinburgh,  die  hs. 
des  Duke  of  Sutherland  (noch  gar  nicht  gedruckt),  eine  in  Lincoln's 
Inn  Library  und  ms.  8009  der  Chetam  Library  in  Manchester.  — 
in  einigen  einleitenden  bemerkungen  weist  K.  auf  die  unzuverlässigkeit 
und  Seltenheit  der  meisten  bisherigen  Veröffentlichungen  aus  romanzen- 
hss.  hin  und  liefert  dann  genauere  beschreibungen  nebst  literarischen 
nachweisen,  gelegentlich  auch  collationen  und  proben,  die  zumeist  auf 
eigener  durchsieht  der  mss.  beruhen,  gleichzeitig  bezeichnet  er  die- 
jenigen stücke  aus  ihnen,  welche  er  selbst  zu  verölfentlichen  gedenkt, 
und  die  welche  von  andern  gelehrten  übernommen  sind. 

Chaucer.  1373.  J.  Schipper,  Altenglische humoristen:  Geoffrey 
Chaucer.  Österreichische  rundschau.  1883,  heft  6.  im  separat- 
abzug  17  s. 

eine  recht  lesbare  populäre  darstellung  von  Chaucer's  leben  und 
werken,  bei  der  die  neue  forschung  mit  berücksichtigt  ist.  zum 
schluss  wird  das  Parlament  der  vögel  auf  grundlage  der  Übersetzung 
des  ref.  eingehender  besprochen.  —  auch  fachleuten  wird  die  über- 
sichtliche einleituug  willkommen  sein. 


XV.     Englisch.  227 

1374.  Chaucer,  tlie  Book  of  the  Tales  of  Cautm-bury.  Prolog, 
lirsg.  von  J.  Zupitza. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1086;  die  kurze  anzeige  R.  W.'s, 
Lit.  cbl.  1883,  no.  3,  sp.  92,  empfiehlt  das  heft  zu  kritischen  Übungen; 
rec.  von  J.  Koch,  Anglia  V  (4),  138  f.,  der  zwar  einige  kleine 
Inkonsequenzen  in  der  textbehandluug  erwähnt  und  ein  paar  ab- 
weichende lesarten  vorschlägt,  doch  den  wert  der  ausgäbe  gebührend 
anerkennt. 

1375.  John  Koch,  A  Critical  Edition  of  soiue  of  Chaucer's 
'Minor  Poems',  wissenschaftliche  beilage  zum  programm  des  Doro- 
theenstädtischen   realgymnasiums.     Berlin,    R.    Gaertner.     26  s.     4. 

enthält  1.  ABC.  2.  Adam  Scriveyn.  3.  Former  Age.  4.  For- 
tune. 5.  Truth.  6.  Gentilesse.  7.  Stedfastnesse.  8.  Buktou.  9. 
Scogan.  10.  Bourse.  die  vorausgeschickte  einleitung  bringt  einige 
bemerkungen  über  die  Orthographie  der  hss.  und  über  den  fünf- 
hebigen  vers.  unter  dem  texte  rindet  sich  der  kritische  apparat,  den 
beschluss  machen  anmerkungen  über  zweifelhafte  lesarten,  datierung 
und  das  Verhältnis  einiger  gedichte  zu  ihren  vorlagen,  als  welche  in 
einigen  fällen  Boethius,  Cons.  Phil,  nachgewiesen  wird. 

1376.  Chaucer's  The  Squieres  Tale.  London,  Chambers  1882. 
mit  noten,  zum  schulgebrauch  (Academy  546,  s.  293). 

1377.  W.  Eilers,  Die  erzählung  des  pfarrers  in  Chaucer's 
Canterburygeschichten. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1088;  eine  notiz  in  der  Academy 
no.  580,  s.  419,  giebt  kurz  den  Inhalt  an  und  teilt  mit,  dass  dieser 
aufsatz  von  Alice  Shirley  für  die  Chaucer-Society  ins  englische 
übersetzt  sei.  —  rec.  von  J.  Koch,  Anglia  V  (4),  130 — 137,  wo 
die  im  Jahresbericht  1882  a.  a.  o.  angedeuteten  bedenken  gegen  die 
annähme  von  Interpolationen  eingehend  ausgeführt  werden  und  der 
rec.  wahrscheinlich  zu  machen  sucht,  dass  Ch.  und  Frere  Lorens  aus 
derselben  lat.  quelle  schöpften,  die  mängel  der  P.  T.  werden  dabei 
auf   die  unvollkommene    und   verderbte  Überlieferung   zurückgeführt. 

1378.  Carl  Wihlidahl,  Chaucer's  'Knightes  Tale'. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1087;  ang.  von  J.  Koch,  Anglia 
VI  (2),  51 — 53,  wo  die  gänzliche  Wertlosigkeit  dieser  zum  teil  auf 
plagiat  beruhenden  schrift  ausführlicher  nachgewiesen  wird. 

1379.  Max  Lange,  Untersuchungen  über  Chaucer's  Boke  of 
the  Duchesse.     Hallenser  dissertation.     34  s.     8. 

die  ersten  5  abschnitte  beschäftigen  sich  damit,  das  abhängig- 
keitsverhältnis  der  Überlieferungen  des  gedichtes  festzustellen,  obwohl 
eingehender  als  des  ref.  kurze  bemerkungen  im  4.  bde.  der  Anglia, 
sind  auch  diese  Untersuchungen  nicht  erschöpfend,  kommen  jedoch 
auf  dasselbe  resultat  wie  jene  hinaus,  der  6.  abschnitt  behandelt 
die  nur  in  zwei  texten  erhaltenen  verse  31 — 96,  der  7.  bringt  kon- 
jekturen  zu  einer  anzahl  von  stellen,  von  denen  einige  wohl  beachtung 

15* 


228  ^^'-     i^nglisch. 

verdienen,  doch  erweisen  sich  andere  als  unbegründet  oder  bedenk- 
lich, übrigens  ist  auch  dieser  abschnitt  nicht  erscluipfcnd  und  ent- 
hält, wie  der  vorige,  mehrere  ungenauigkeiten  in  den  citaten.  der 
II.  teil,  welcher  den  einfluss  Machault's  und  des  romans  von  der 
Rose  auf  das  B.  D.  untersucht,  liefert  dagegen  im  ganzen  befrie- 
digendere ergebnisse. 

1380.  P.  Lange,  Chaucer's  eintluss  auf  Douglas.  Anglia  VI 
(1),  46—95. 

am  deutlichsten  zeigt  sich  Chaucer's  einwirkung  auf  den  jüngeren 
dichter  in  dessen  Palice  of  Honour,  welches  gedieht,  obwohl  in  an- 
derm  versbau  verfasst,  in  der  ganzen  anläge  sowohl  wie  in  einzelnen 
stellen  besonders  dem  Hous  of  Fame  ähnelt,  doch  hat  auch  der 
Prol.  der  Leg.'  of.  G.  Women  einigen  eintluss  ausgeübt,  unrecht  tut 
jedoch  der  verf.,  auch  die  unechten  und  zweifelhaften  gedichte  Ch.'s 
hierbei  in  betracht  zu  ziehen:  dies  verfahren  kann  nur  seinen  beweis 
abschwächen,  bezüglich  der  quelle  des  Palice  of  H.  weist  L.  auf 
den  Sejour  d'Honneur  des  Octavien  von  St.  Gelais  hin.  —  weniger 
merklich  ist  der  einfluss  Chaucer's  auf  Douglas  spätere  Schriften^ 
King  Hart  und  die  prologe  zu  seiner  Vergilübersetzung;  besonders 
verdient  aber  eine  stelle  aus  dem  Pari,  of  F.  beachtung,  die  in  einem 
der  letzteren  nachgeahmt  ist. 

1381.  E.  Uhlemann,  Chaucer's  House  of  Farne  und  Pope's 
Temple  of  Fame,  Anglia  VI  (1),  107—125. 

obwohl  Pope's  Verhältnis  zu  seinem  vorbilde  mehrfach  in  betracht 
gezogen  ist,  wird  dieser  eingehende  vergleich  beider  willkommen  sein, 
das  ergebnis  desselben  ist  im  wesentlichen,  dass  Pope  nur  das  3.  buch 
des  H.  F.  bearbeitete ,  da  er  die  grundidee  Chaucer's  offenbar  nicht 
verstand,  doch  ist  die  version  des  Jüngern  dichters  eine  sehr  freie; 
er  liess  fort,  was  er  für  unwesentlich  oder  dem  klassischen  ge- 
schmacke  seines  Zeitalters  nicht  entsprechend  hielt,  änderte  und 
erweiterte  manches  nach  bestimmten  grundsätzen.  ist  sein  T.  F. 
dadurch  auch  eleganter  und  gleichmässiger  in  ausdruck  und  dar- 
stellung  geworden,  so  ist  andererseits  der  humor  und  die  dramatische 
lebendigkeit  des  Originals  verloren  gegangen. 

1382.  J.  Koch,  Chauceriana.     Anglia  VI  (1),   104—6. 

I.  ein  reim  in  einer  ballade  Occleve's  (s.  Jahresbericht  1882, 
no.  1101)  hilft  des  vfs.  ansieht  bestätigen,  dass  die  Chaucer  zuge- 
schriebene dichtung  'Mother  of  God'  den  ersteren  zum  Verfasser  habe. 
IL  zu  den  C.  T.  Gen.  Prol.  459  f. :  eine  sacherklärung  aus  J.  Lu- 
dolfi  ad  suam  Hist.  Aeth.  Commentarius. 

1383.  Henry  Charles  Coote,  Chaucer's  Ten-Syllable  Verse 
The  Antiquary  VIII,  5  ff. 

der  verf.  zeigt  sich  mit  der  neueren  forschung  über  diesen  gegen- 
ständ durchaus  unbekannt  und  bringt  ansichten  als  neu  vor,  die  vor 


XV.     Englisch. 


229 


Jahrzehnten    als    abgetan    galten,     auch    der   herausgeber  deutet  auf 
diese  Unwissenheit  in  einer  note  hin. 

1384.  John  Koch,  Ausgewählte  kleinere  dichtungen  Chaucer's. 
s,  Jahresbericht  1881,  no.  1084;  1880,  no.  1114.  —  zum  zweiten 

male  in  Herrig's  archiv  bd.  LVIII,  426,  diesmal  von  0.  Weddigen, 
angezeigt,  w'elcher  die  Übersetzung  anerkennend  beurteilt. 

1385.  J.  H.  Ramsay ,  Chaucer  and  Wycliffe's  Bible.  Academy 
uo.  554,  s.  435  f. 

der  verf.  hat  die  einschlägigen  stellen  der  C.  T.  mit  der  Vul- 
gata  und  Wyclift's  Übersetzung  verglichen  und  kommt  zu  dem  resul- 
tat,  dass  Ch.  mehrfach  die  letztere  oder  abhandlungen,  in  welchen 
dieselbe  benutzt  ist,  gebraucht  hat.  häutig  liat  ihm  aber  auch  die 
Vulgata  vorgelegen. 

Wiciif.  1386.  William  Chapman,  Life  of  John  VViclif,  the 
Herald  of  the  Reformation.  London,  Sonnenschein.   116  s.  8.    1  sh.  6d. 

Maundeville.  1387.  J.  Vogels,  Das  Verhältnis  der  italieni- 
schen Version  Mandeville's  zum  original,  festschrift  d.  gymn.  Adolfinum 
zu  Mürs.     1882.     s.  37—45.     4. 

obwohl  hier  nachgewiesen  wird,  dass  eine  ital.  hs.  des  15.  jhs. 
nicht,  wie  sie  angiebt,  von  M.  selbst  in  diese  spräche  übertragen  ist, 
sondern  aus  einer  frz.  quelle  geschöpft  hat,  verdient  dies  resultat 
doch  auch  für  die  engl,  redaktionen  beachtung.  V.  gedenkt  übrigens 
eine  weitergehende  Untersuchung  des  Verhältnisses  der  verschiedenen 
Versionen  in  kurzem  zu  veröffentlichen,     vgl.  auch  no.   1098. 

Barbour.  1388.  C.  Horstmann,  Barbour's,  des  schottischen 
natioualdichters  legeudensammlung  etc.  nebst  den  fragmenten  seines 
Trojanerkrieges. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1076 ;  bd.  2  ang.  Lit.  cbl.  1882,  52, 
s.  1790_  von  R.  W.(ülcker?),  welcher  als  wichtigsten  bestandteil 
dieses  bandes  die  fragmente  des  Trojanerkrieges  bezeichnet,  bezüg- 
lich der  legenden  bedauert  der  rec,  dass  H.  noch  nicht  den  beweis 
erbracht  hat,  dass  sie  wirklich  Barbour  zuzuschreiben  seien,  wogegen 
seine  autorschaft  des  Trojanerkrieges  nicht  zu  bezweifeln  sei.  — 
Edw.  Schröder's  besprechung,  A.  f.  d.  a.  IX,  276 — 83,  ist  be- 
sonders wegen  hinweisung  auf  einen  umstand  beachtenswert,  welcher 
einen  anhält  bietet,  in  Barbour  den  verf.  der  legenden  zu  erkennen: 
in  einer  derselben,  vom  hl.  Ninian,  erscheint  ein  schottischer  mene- 
strale  Jak  tniiiipoiirc,  und  eine  Urkunde  aus  dem  j.  1350  nennt  einen 
yaq.  Travipoiir  als  nachbarn  des  Andreas  Barbour,  den  man  für 
den  vater  des  dichters  hält,  freilich  verhehlt  sich  der  rec.  dabei 
nicht,  dass  erst  eine  eingehende  sprachliche  Untersuchung  alle  be- 
denken (er  erwähnt  selbst  u.  a.  den  reim  arc:  orc)  beseitigen  kann, 
zum  schluss  bemerkt  Seh.,  dass  die  ausgäbe  sich  mit  unrecht  als 
'kritisch  bearbeitet'  bezeichnet,  da  nicht  einmal  offenbare  fehler  im 
reime  verbessert   sind.  —  J.  Zupitza,    Literaturzeitung  1883  (18), 


230  •^^■-     Kiif.'Hs.h. 

fi30,  bedauert,  wie  die  andern  recensontcn,  dass  H.  noch  nicht  eine 
sprachliche  nntersnchung'  zur  feststellung  der  autorschaft  unternommen 
liat,  bemerkt  jedoch,  dass  diese  von  anderer  band  in  angriiT  ge- 
nommen ist.  zum  schluss  ein  paar  -wünsche  bezüp:lich  der  äussern 
ausstattung.  —  die  anzeige  von  E.,  Herrig's  archiv  70,  s.  211  f., 
giebt  eine  Übersicht  des  inhalts  und  spricht  dem  herausgeber  dank 
für  seine  mühsame  arbeit  aus.  ähnliche  fassung  liat  auch  die  J.  M. 
Garnett's,  Amer.  .Tourn.  of  Piniol.  III  (12),  479  ff. 

1389.  Wilh.  Bock,  Zur  Destruction  of  Troy.  eine  sprach- 
und  quellenuntersuchung.     Hall,  dissertation.     .50  s.     8. 

ÜCCleve.     s.  no.  n02. 

Romances.  1390.  Hermann  Lübke,  The  Aunters  of  Arthur 
at  the  Tern-Wathelan.  teil  I  (handschriften,  metrik,  Verfasser). 
Berliner  dissertation.     33  s.     8. 

zunächst  untersucht  der  verf.  die  drei  bereits  an  verschiedenen 
orten  gedruckten  hss.  und  stellt  ihren  Stammbaum  auf.  dann  be- 
handelt er  Strophe,  reim,  versbau  und  alliteration,  und  da  sich  hierbei 
erhebliche  unterschiede  im  2.  teile  des  gedichtes,  von  str.  26  an, 
ergeben,  sucht  er  es  wahrscheinlich  zu  machen,  dass  zwei  Verfasser 
anzusetzen  seien,  was  durch  weitere  betrachtung  des  inhalts  und  des 
Wortschatzes  bestätigung  erhält,  bezüglich  der  datierung  des  ge- 
dichtes ,  zeigt  L.  dann  die  abhängigkeit  des  vorliegenden  gedichtes 
von  Morte  Arthure,  doch  bestreitet  er  Trautmann's  behauptung.  dass 
dies  letztere  Huchown  zuzuschreiben  sei.  da  Thomas  von  Erceldoune 
aber  ersteres  benutzt  habe,  müsse  es  zwischen  1360  etwa  und  1400 
entstanden  sein,  eine  fortsetzung  der  arbeit  und  kritische  textaus- 
gabe  soll  später  folgen. 

1.391.     A.  Brandl.  Thomas  of  Erceldoune. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1096.  ang.  von  J.  Wackernell, 
Zs.  f.  öst*.  gymn.  34  (2),  129  f. 

1392.  Karl  Breul,  Sir  Gowther,  eine  englische  romanze  ans 
dem  15.  jh.     Berliner  dissertation.     38  s.     8. 

eine  Vorarbeit  zu  einer  in  aussieht  genommenen  vollständigen 
ausgäbe  nebst  quellenuntersuchung  u.  s.  f.  wir  erhalten  hier  nur 
den  teil  nach  der  Edinburgher  lis.  (Adv.  Libr.)  mit  den  lesarten  der 
des  Brit.  Mus.,  aus  welcher  auch  einige  lücken  der  ersteren  ergänzt 
und  einige  offenbare  fehler  berichtigt  sind,  auf  einen  versuch  zur 
herstellung  des  ursprünglichen  gedichtes  hat  der  herausg.  wegen 
der  grossen  Unsicherheit  der  Überlieferung  verzichtet,  die  Ortho- 
graphie ist  bis  auf  einige  nebensächliche  punkte  nicht  geregelt  worden, 
über  die  einrichtung  der  ausg.  geben  'Vorbemerkungen'  den  nötigen 
aufschluss.  —  bespr.  Academy  no.  589,  s.  110,  wo  der  Inhalt  der 
romanze  kurz  erzählt  wird,  die  nichtbeachtung  des  schluss-t'  im 
text  wird  jedoch  als  bedenklich  bezeichnet. 

1393.  E.   Hausknecht,   The  English  Charlemagne  Romances 


XV.     Englisch.  231 

P.  I.     Tlie  Romannce  of  the  Sowdan  of  Babylone  and  of  bis  Sone  &c. 
E.  E.  T.  S. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1099;  rec.  v.  G.  Schleich,  Anglia 
V  (4),  69 — 73.  die  quellenuntersuchung  in  der  einleitung  beruht 
zwar  auf  der  dissertation  des  verfs.  (s.  Jahresbericht  1879,  no.  678 
und  1880,  no.  1125),  liefert  jedoch  mehrfach  vertiefte  und  erweiterte 
resultate.  zu  den  sprachlichen  und  metrischen  Untersuchungen,  wie 
zum  texte  und  den  anmerkungen  bringt  der  rec.  einige  berichtigungen 
und  Zusätze,  empfiehlt  jedoch  die  arbeit  als  eine  sehr  sorgfältige  und 
gründliche. 

1394.  G.  Lüdtke,  The  Erl  of  Tolous  and  the  Emperes  of 
Almaj'ne, 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1105;  ang.  von  G.  Sarrazin,  Engl, 
stud.  VII  (1),  136 — 140,  der  zunächst  gegen  die  datierung  bedenken 
erhebt  und  das  gedieht  noch  in  das  14.  jh.  setzen  will,  er  tut  jedoch 
unrecht,  seine  ausführungen  auf  einen  vergleich  mit  der  Chaucer 
zugeschriebenen  bearbeitung  des  romans  von  der  Rose  zu  stützen, 
dann  geht  S.  näher  auf  die  literarische  Untersuchung  des  heraus- 
gebers  ein  und  liefert  zum  schluss  einige  parallelstellen  aus  romanzen 
des  14.  jhs.  sein  gesamturteil  ist,  wie  das  der  andern  recensenten, 
ein  günstiges. 

Varia.  1395.  Sitzungsberichte  der  Berliner  gesellschaft  für 
das  Studium  der  neueren  sprachen.  1882^83.  Herrig's  archiv  LXX 
(1),  81  flf. 

s.  85  f.:  Zupitza  berichtet  über  die  me.  bearbeitungen  der 
novelle  von  Ghismonda  und  Guiscardo,  welche  er  herauszugeben  ge- 
denkt, ebd.  s.  90:  derselbe  spricht  über  ein  ungedrucktes  gedieht 
einer  Bodl.  hs.  (ca.   1464 — 65  entstanden). 

1396.  F.  York  Powell,  Notes  on  'Death  and  Liffe'.  Engl, 
stud.  VII  (1),  97—101. 

nach  FurnivaU's  ausgäbe  des  Percy  ms.  werden  eine  anzahl  text- 
verbesserungen  vorgebracht,  zum  schluss  eine  nachcollation  mit  der 
hs.,  die  allerdings  nur  unbedeutende  resultate  ergiebt. 

1397.  The  Fifty  Earliest  English  Wills  in  the  Court  of  Pro- 
bate, London.  A.  D.  1387—1439,  with  a  Priest's  of  1454.  Copied 
and  edited  from  the  Original  Registers  in  Somerset  House  by  Fre- 
derick J.  Furnivall.  London.  1882.  E.  E.  T.  S.  XVI,  4  u. 
200  s.     8. 

die  bedeutung  dieser  Veröffentlichung  beruht  hauptsächlich  auf 
den  interessanten  kulturgeschichtlichen  beitragen,  welche  die  testa- 
mente  enthalten,  sprachlich  ist  weniger  daraus  zu  lernen,  da  die 
dokumente  von  copieen  genommen  sind,  die  in  London  selbst  angefer- 
tigt worden,  so  dass  wichtige  dialektische  unterschiede  darin  ver- 
wischt werden.  —  ang.    The    Antiquary   VIII,    167    f.  —  über  die 


232  XV.     Englisch. 

tiiveriio  'The  Mormaid',  welche  in  einem  derselben  (v.  1428)  erwähnt 
wird,  spritlit  der  herausgeber  Academy  no.  553,  s.  418. 

ßokei)ain.  1398.  C.  Horstmann,  Osbern  Bokenam's  legenden. 
Heilbronn.  Jlenninger.  XIV,  280  s.  8.  5, HO  m.  Altenglische  biblio- 
thek  herausgcgeb.  von  E.  Külbing,  bd.  I. 

das  werk  wird  durch  diese  ausgäbe  erst  allgemein  zugänglich,  da 
der  abdruck  in  den  Veröffentlichungen  des  Roxbnrghe  Club  schwer 
erreichbar  und  überdies  fehlerhaft  ist.  —  die  einleitung  bringt  zu- 
nächst einige  biographischen  nachrichten  über  den  dichter,  insofern 
sich  solche  ans  den  legenden  und  dem  Schlüsse  der  hs.  entnehmen 
lassen,  danach  ist  B.  etwa  1393  geboren  und  wohl  1447  gestorben, 
dann  folgt  eine  Charakteristik  desselben  und  seines  Werkes;  bemer- 
kungen  über  seine  quelle  (Legenda  aurea),  über  den  dialekt,  den  er 
selbst  als  SutJifolk  specke  bezeichnet,  und  über  die  hs.  schliessen  die 
einleitung.  hierauf  wird  der  text,  einen  prolog  und  13  legenden 
weiblicher  heiliger  umfassend,  abgedruckt,  als  'beilage'  folgt  dann 
ein  gedieht  in  dialogform,  das  wohl  mit  unrecht  Osbern  zugeschrieben 
wii'd.  den  schluss  machen  'bemerkungen'  über  die  Orthographie  der 
hs.  und  über  einige  lesarten.  —  ang.  von  Schröder,  A.  f.  d.  altert. 
IX,  390 — 93,  welcher  das  ästhetische  urteil  H.'s  über  den  dichter 
angreift  und  diesen  nicht  'liebenswürdig  plauderhaft',  sondern  weit- 
schweifig und  langweilig  nennt,  ferner  weist  der  rec.  auf  einige 
stellen  hin,  in  denen  nachahmung  Chaucer's  und  Lydgate's  hervortritt, 
und  meint  zuletzt,  dass  dies  werk  nur  in  sprachlicher,  nicht  in  litera- 
rischer beziehung  von  bedeutung  sei.  E.  Kölbing,  Engl.  stud.  YII 
(1),  142  —  146,  beschäftigt  sich  in  seiner  anzeige  des  buches  haupt- 
sächlich mit  dem  Verhältnis  von  Bokenam's  bearbeitung  der  Cäcilien- 
legende  zu  der  Chaucer's  und  findet,  dass  beide  auf  eine  gemeinsame 
lat.  mischredaktion  zurückgehen,  zum  schluss  dankt  er  dem  ver- 
dienten herausgeber  für  Überweisung  des  werkes  zu  seiner  Sammlung. 
G.  Schleich,  Literaturzeitung  1883  (33),  1162,  bespricht  den  Inhalt, 
wobei  er  bedauert,  dass  die  Untersuchung  des  dialektes  nicht  eingehend 
genug  ist.  zum  schluss  macht  er  einige  fälle  namhaft,  in  denen  der 
herausgeber  unnötig  von  der  lesung  der  hs.  abgegangen  ist.  —  J. 
M.  Garnett,  American  Journ.  of  Philol.  III  (12),  479—82,  liefert 
eine  inhaltsangabe  und  charakterisiert  die  bedeutung  des  buches.  ähn- 
lich A.  Würzner,  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  490.  —  übrigens  ist 
die  einleitung  nebst  einigen  bemerkungeu  über  die  me.  legendeu-dich- 
tungen  auch  gesondert  unter  dem  titel  'Über  Osbern  Bokenam  und 
seine  legendensammlung'  als  wissenschaftliche  beilage  zum  progranim 
des  Königstädtischen  realgymnasiums  zu  Berlin,   15  s.  4.,  erschienen. 

Play.s  and  Mysteries.  1399.  The  ehester  Plays.  Academy  no.  574, 

s.  309. 

ein  teil  eines   in   der   Manchester    Free  Library    aufgefundenen 


XV.     Englisch.  233 

blattes    enthält,    nach   Furnivairs    indentifikation ,    3^«    strophe   der 
'Eesurrection'.     es   ist   vom    ende    des    15.  jhs.    oder  anfang  des  IG. 

1400.  F.  J.  Furnivall,  The  Digby  Misteries.  Edited  from 
the  Mss.  New  Shakspere  Society.     Series  VIT.     London  1882. 

von  Eichard  Wülcker,  Anglia  VI  (2),  74 — 76,  besprochen, 
diese  sammhing  war  freilich  schon  früher,  aber  nur  in  50  exem- 
plaren  für  den  Abbotsford-Club  gedruckt,  wird  durch  diese  neuausgabe 
aber  erst  allgemein  zugänglich  gemacht.  W.  giebt  nun  den  Inhalt 
der  drei  hier  verött'entlichten  stücke  (der  Bethlemitische  kindermord, 
die  bekehrung  Pauls  und  Maria  Magdalena)  an  und  bemerkt,  dass  noch 
ein  vierte^  (Christ's  Burial  etc.j  als  wahrscheinlich  ursprünglich  der- 
selben grilppe  angehörig  aus  einer  Bodl.  hs.  vom  hrsg.  mit  abgedruckt 
ist.  —  ebd.  VI  (3),  475,  trägt  Wülcker  jedoch  nach,  dass  dies  letz- 
tere stück  bereits  in  den  Ecl.  ant.  veröffentlicht  ist,  wodurch  aber 
F.'s  ausgäbe  keineswegs  an  wert  verliert. 

1401.  J.  Zupitza  und  F.  J.  Furnivall,  The  Digby  Myste- 
ries.     Academy  545,  s.  281  und  546,  s.  297. 

s.  122,  V.  1799  ist  "^af  nicht  if,  wie  Furnivall  angiebt,  son- 
dern die  Stadt  Jafa;  letzterer  gesteht  dies  an  zweiter  stelle  zu  und 
zieht  fernere  alte  belege  dafür  an. 

Cbarlemapc  llomances.  1402.  The  Büke  of  Duke  Himi  of 
Biirdcnx:  done  into  English  by  Sir  John  Bouchier,  Lord  Berners, 
and  printed  by  Wynkyn  de  Worde  about  1534  A.  D.  Part.  I. 
Edited,  with  an  Introduction  by  S.  L.  Lee.  E.  E.  T.  S.  London, 
Trübner. 

1403.  Eauf  Coilyear.  With  Fragments  of  Eoland  and  Ver- 
nagu,  andofOtuel.  Edited  by  S.  J.  H.  Herrtage.  E.  E.  T.  S. 
London,  Trübner. 

zusammen  besprochen  von  Georg  Saintsbury,  Academy  no.  581, 
s.  433,  der  im  allgemeinen  bemerkt,  dass  die  engl,  dichtungen  aus 
dem  kreise  Karls  des  Grossen  weniger  literarisches  als  sprachliches 
Interesse  bieten,  was  die  erste  ausgäbe  anbetrifft,  so  findet  der  rec. 
einige  Irrtümer  in  der  einleitung,  insofern  sie  von  den  frz.  chansons 
de  geste  handelt,  der  abschnitt  über  den  engl.  Übersetzer,  Lord 
Berners,  ist  jedoch  wolilgelungen.  —  Eauf  Coilyear  ist  besonders 
interessant,  weil  keine  frz.  vorläge,  wie  bei  den  andern,  bekannt  ist. 
von  des  herausgebers  anmerkungen  und  glossar  findet  er,  dass  sie 
das  richtige  maass  halten.  —  eine  Inhaltsangabe  des  ersteren  (welches 
streng  genommen  nur  wegen  der  einleitung,  die  die  entwicklung  der 
dem  Sagenkreis  Karls  d.  Gr.  angehörigen  dichtungen  in  Frankreich 
und  England  untersucht,  in  das  gebiet  des  Jahresberichts  gehört) 
findet  sich  im  Athenaeum  no.  2899,  s.  629  f.,  wo  zum  sehluss  der 
arbeit  des  herausgebers  ebenfalls  anerkennung  gezollt  wird. 

Caxton.  1404.  F.  Madan,  A  Caxtou  Fragment.  Academy 
no.  584,  s.  29. 


234  ^^I.     Altsiichsisches. 

im  »'inbaml  eines  buclics  im  Mcrton  College  (Oxford)  hat  M.  ein 
paar  blättor  aus  Caxton's  drnck  dos  Directorium  sacerdotum  (2  ausg. 
d.  2.  Version)  gefunden:  ebenso  reste  anderer  alter  drucke,  die 
hier  jedoch  nicht  weiter  zu  bezeichnen  sind. 

14(>r).  W.  E.  A.  Axon,  Caxton's  Game  and  Playe  of  the  Chesse. 
'The  Antiquary's  Library'.     London.  Elliot  Stock. 

nach  Academy  no.  .582,  s.  4.53,  ist  das  bnch  nach  der  1.  aus- 
gäbe abgedruckt,  doch  sind  in  fussnoten  alle  abweichungen  der  2. 
notiert,  wie  auch  deren  holzschnitte  wiedergegeben  sind. 

J.  Koch. 


XVI.    Altsächsisch. 

1406.  Max  Roedigor,  Paradigmata  zur  altsächsischen  gram- 
matik,  im  anschluss  an  Müllenhoff's  paradigmata  für  seine  Vorlesungen 
zusammengestellt.     Berlin,  Weidmann.     L3  s.     8.     0,30  m. 

1407.  J.  Beckering  Vinckers,  Heleand  984.  Tijdskr.  voor 
Nederl.  Taal-  en  Letterkunde.     2,  1—18. 

über  afstop  vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1119. 

1408.  Heliand.  mit  ausführlichem  glossar  herausgegeben  von 
Moritz  Heyne,  dritte  verbesserte  aufläge,  a.  u.  d.  t. :  Bibliothek 
der  ältesten  deutschen  literaturdenkmäler  II.  altniederdeutsche  denk- 
mäler  I.     Paderborn,  Schöningh.  VIII,  385  s.     8.     6  m. 

die  vorrede  giebt  als  die  wesentlichsten  Veränderungen  der  3.  aufl. 
an:  'der  text  ist  nach  den  lesungen  der  Sieversschen  ausgäbe  fest- 
gestellt unter  berücksichtigung  der  ausgäbe  von  Rückert  und  zahl- 
reicher einzelforschungen.'  die  anmerkungen  sind  hinter  den  text 
gesetzt  und  beschränken  sich  fast  ganz  auf  Varianten  (einschliesslich 
des  Prager  bruchstücks).  die  übrigen  anmerkungen  sollen  als  be- 
sonderes buch  erscheinen.  —  eine  notiz  im  Literaturblatt  1882  (12), 
480  von  Behaghel. 

1409.  Heliand.  herausgegeben  von  Otto  Behaghel.  (Alt- 
deutsche textbibliothek  IV).  Halle,  Niemeyer  1882.  XVI,  225  s. 
8.     2,40  m. 

ang.  Lit.  cbl.  1882  (44),  1491—1492. 

1410.  E.  Püning,  Die  handschriften  des  Heliand.  programm 
d.  gymn.  zu  Recklinghausen  [pr.  no.  330].     s.  17 — 22. 

eine  allgemeine  Übersicht  über  den  stand  der  frage;  neues  bringt 
der  aufsatz  des  sonst  als  Heliandkenner  bekannten  vfs.  nicht. 

1411.  A.  Freybe,  Die  darstellung  der  ostergeschichte  im 
Heliand.     Freybe,  Christoforus.     1882,  97—104. 

vgl.  oben  no.  485. 


XVII.    Niederdeutsch.  235 

1412.  Paul  Eickhoff,  Die  älteste  Herzebrocker  heberolle. 
Programm  d.  gymn.  zu  Wandsbeck  [pr.  no.  262].     16  s.     4. 

fortsetzung  der  Jahresbericht  1882,  no.  1122  aufgeführten  arbeit, 
es  soll  noch  eine  fortsetzung  folgen  und  dann  die  ganze  arbeit  ver- 
mehrt durch  Untersuchungen  über  die  geschichtliche  bedeutung  und 
den  Inhalt  der  heberolle  als  selbständige  schrift  erscheinen. 

Emil  Henrici. 


XVII.    Niederdeutsch. 

1413.  Korrespondenzblatt  des  Vereins  für  niederdeutsche 
Sprachforschung,  herausgeg.  im  auftrage  des  Vorstandes  (von  K. 
Koppmann  und  W.  H.  Mielck).  jahrg.  VIT,  no.  5—8  (s.  49—96) 
und  jahrg.  VIII,  no.  1—4  (s.  1—64).  Hamburg  1882—83.  i\  jahrg. 
2  m.— 

ausser  den  unter  besonderen  nummern  angeführten  beitragen 
finden  sich  mitteilungen  von  Bartsch  (bemerkungen  zu  einzelnen  im 
Nd.  Jahrbuch  band  7  veri3ffentlichten  abhandlungen),  Birlinger,  Car- 
stens, Crecelius,  Hasse,  Jellinghaus,  Knoop,  Knorr,  Krause,  Latendorf, 
Lübben,  Mielck,  Peters  (Zum  kopenhagener  nd.  glossar),  Schierenberg 
(Enger  Meine),  Schurey,  Sprenger  (Zu  Gerhard  von  Minden;  Zum 
mnd.  katechismus),  Walther  (Ditmarscher  flurnamen  und  Wörter ;  firc), 
Winkler. 

Literaturgeschichte.     Grammatik.     Lexicographie. 

1414.  J.  Bach  mann,  Geschichte  des  evangelischen  kirchen- 
gesanges  in  Mecklenburg,  insbesondere  der  mecklenburgischen  gesang- 
bücher.     Eostock,  Stiller. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1125.  —  ang.  Hist.  zs.  50,  138  f. 
und  Theoi.  Litztg.   1883  (25),  591—93  von  Bertheau. 

1415.  H.  Berghaus,  Sprachschatz  der  Sassen.  Berlin,  Eisen- 
schmidt. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1126.  —  heft  19  und  20  enthalten 
bd.  II,  s.  657 — 814,  bis  schluss  des  buchstabens  A".  der  IL  bd.  ist 
damit  vollendet. 

1416.  H.  Carstens,  Kinderspiele  aus  Schleswig-Holstein.  Nd. 
Jahrbuch  8,  98—105. 

eine  sammlung  von  14  kinderspielen,  von  denen  5  auf  Bergen- 
husen  in  Stapelholm,  4  auf  Pahrenwurt  bei  Lunden,  3  auf  Kleinsee 
vmd  je  eins  auf  Lunden  und  Christiansholm  entfallen.  —  vgl.  no.  751. 

1417.  F.  Cr  Uli,  Michael  Kopmann's  chronik  St.  Nicolai  zu 
Wismar.  Jahrbücher  des  Vereins  für  mecklenburg.  geschichte  47, 
53—93. 


236  XVII.     NieJei-tleutsch. 

1418.  H.  Frisch bi er,  Preussisclies  wörtorbuch.  ost-  und 
westpreussisclie  Provinzialismen  in  iilphabetischer  folge.  Berlin, 
Enslin.     8.     7—8.  lief.  =  II.  bd.  s.   1  — 1(>(».     ii  2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1129.  —  ang.  von  Sanders,  Blätter 
f.  lit.  unterh.  1882  (38).  —  G.  Kossinna  wirft  in  seiner  anzeige, 
Literatnrzeitnng  1882  (46),  1644—46,  dem  verf.  vor,  dass  besonders 
seine  etymologischen  erklärungen  dem  heutigen  stände  der  Wissen- 
schaft nicht  entsprechen. 

1419.  B.  Haushalter,  Die  Sprachgrenze  zwischen  mittel-  und 
niederdeutsch  von  Hedemünden  an  der  Werra  bis  Stassfurt  an  der 
Bode. 

vgl.  no.  153.  —  die  östliche  strecke  hat  der  verf.,  um  seiner 
aufgäbe  zu  genügen,  zum  grossen  teil  selbst  durchwandert.  —  der 
aufsatz  ist  ein  sep.-abdruck  aus  den  Mitteilungen  des  Vereins  für 
erdkunde  in  Halle.     1883.     s.  31— öl. 

1420.  Krause,  Gert  Korffmaker.     Allgemeine  deutsche  biogr. 

16,  703—4. 

1421.  Krause,    Heinrich  Lange.     Allgemeine   deutsche   biogr. 

17,  632—33. 

1422.  F.  Latendorf,  Hundert  Sprüche  Luther's  zum  alten 
testament  in  hochdeutscher,  niederdeutscher  und  niederländischer 
fassung.  aus  den  originaldrucken  ausgewählt  und  mit  erläuternden 
Zusätzen  begleitet.  (festschrift  des  Schweriner  gymnasiums  zum 
Jubiläum  des  direktors  Raspe  in  Güstrow).  Rostock  und  Ludwigslust, 
Hinstorif.     26  s. 

der  verf.  hat  für  seine  abhandlung  den  Wittenberger  druck 
Hans  Lufit's  von  1545,  den  ]\Iagdeburger  druck  Hans  Walther's  aus 
demselben  jähre  und  den  Emdener  druck  von  1565  benutzt,  die 
hundert  sprüche  Luther's  sind  auf  drei  abschnitte  verteilt  und  dem 
ersten  einzelne  hochdeutsche  glossen,  dem  zweiten  niederdeutsche  und 
dem  dritten  niederländische  sprüchwörier,  einem  jeden  aber  sachliche 
und  sprachliche  erläuterungen  hinzugefügt,  ferner  wird  nachgewiesen, 
dass  die  niederländischen  ausgaben  mit  unrecht  ausschliesslich  den 
namen  der  Eulenspiegel-  und  Deux-Aes-bibeln  führen  und  dass  die 
hochdeutschen  und  die  niederdeutschen  seit  dem  jähre  1541  ebenso 
genannt  werden  könnten,  für  das  Verhältnis  der  drei  texte  zu  einander 
wird  festgestellt,  dass  der  niederländische  nicht  direkt  auf  das  hoch- 
deutsche original,  sondern  auf  die  niederdeutsche  Übersetzung  zurück- 
geht. —  ang.  von  Enders,  Theol.  Literaturzeitung  1883  (16),  361. 

1423.  A.  Lübben,  Die  Halberstädter  nd.  bibelübersetzung  von 
1522.     Nd.  Jahrbuch  8,  108—15. 

verf.  weist  eingehend  die  unabhängkeit  der  Halberstädter  Über- 
setzung von  der  Luther'schen  nach  und  führt  darnach  aus,  dass  der 
ausdruck //^//^n-r  in  demepiphonem  der  aufdie  Vulgata  zurückgehenden 


XVII.    Niederdeutsch.  237 

ersteren  keineswegs,  wie  belia'uptet  ist,  eine  absichtliclie  anspielunii^ 
auf  Luther  enthält,  und  ferner,  dass  das  ebenda  gebrauchte  alle 
(die  Übersetzung  sei  bitterer  nndc  clarer  vor  alle  andere  dudesche 
bjbrlu)  mit  rücksicht  auf  die  zwei  damals  allein  existierenden  nd. 
Übersetzungen,  die  Kölner  und  die  Lübecker,  sehr  wohl  gesagt  werden 
konnte,  bezüglich  dos  Verhältnisses  der  Halberstädter  Übersetzung 
zu  den  beiden  älteren  nd.  bibeln  wie  zu  den  älteren  oberdeutschen 
ist  nichts  genaueres  festgestellt,  es  wird  nur  auf  die  Übereinstim- 
mung in  den  Schlussworten  der  Ilalberstädter  bibel  und  der  Nürn- 
berger von  1483  und  der  Augsburger  von  1477,  1480  und  1490  auf- 
merksam gemacht,  die  spräche  der  erstgenannten  ist  fast  rein  mnd. 
zum  schluss  werden  einzelne  unverständliche  stellen  derselben  erörtert. 

1424.  A.  Lübben,  Mittelniederdeutsche  grammatik  nebst  Chre- 
stomathie und  glossar.     Leipzig,  Weigel. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1132.  —  kurz  ang.  Academy  no.  546. 
s.  300. 

1425.  A.  Michelsen,  Hermann  Korner.  Allgemeine  deutsche 
biogr.     16,  707—8. 

1426.  A.  Michelsen,  Eeiniar  Kock.  Allgemeine  deutsche 
biogr.  16,  415—16. 

1427.  W.  H.  Mielck,  Das  Substantiv  des  verbums  im  nieder- 
deutschen.    Nd.  korrespondenzblatt  8,  49 — 63. 

ein  in  mancher  beziehung  lehrreicher  artikel,  welcher  die  sub- 
stantivierten inflnitive  auf  -t  (d'ont ,  leroit  etc.)  behandelt  und  zeigt, 
wie  die  von  doctrinen  beherrschten  grammatiker  der  plattdeutschen 
spräche  und  viele  schriftsteiler  in  diesem  dialekte  diese  form  igno- 
riert haben. 

H.  Sohnrey,  Ale  märeken  von  der  Weper. 

vgl.  no.  586. 

E.  Sprenger,  Molt.     Nd.  Jahrbuch  8,  32. 

vgl.  no.  678. 

1428.  R.  Sprenger,  Nachträge  zu  Schambachs  göttingisch- 
grubenhagenschem  Idiotikon.     Nd.  Jahrbuch  8,  27 — 32. 

aus  aufzeichnungen  des  Senators  Friese  in  Northeim  wird  eine 
nicht  unbeträchtliche  Sammlung  von  Wörtern,  bedeutungen  und  redens- 
arten  mitgeteilt,  die  bei  Schambach  fehlen,  die  nötigen  Verweisungen 
auf  Schambach  sind  zugefügt. 

1429.  H.  Tümpel,  Neumann,  Naumann,  Niemann.  Nd.  kor- 
respondenzblatt 7,  61 — 63. 

interessanter  versuch  einer  namenstatistik  mit  beziehung  auf 
die  namen  Neumann  (oberd.),  Naumann  (md.).  Niemann  (nd.). 

1430.  Fr.  Woeste,  Wörterbuch  der  westfälischen  mundart. 
Norden  und  Leipzig,  Soltau.  (Wörterbücher,  herausgegeben  vom 
verein  f.  nd.  Sprachforschung,     band  I.) 


238  XVll.     Niedei-aentsch. 

vi;l.  .iahrcsbericht  1882,  nu.  113('>.  —  ang.  von  Franck,  Anz. 
a.  f.  (1.     !>,  :3(i<)— ()3. 

Mittelniederdeutsche   dich  tu  ng. 

1431.  IL  llausberg:,  Die  Soester  fehde.  Westdeutsche  Zeit- 
schrift f.  geschichte  u.  kunst.     I,  180 — 238. 

nd.  reimchronik ,    die   die  Soester   fehde   zum    gegenstände    hat. 

1-432.  W.  Seelmann,  Eyne  gude  lere  von  einer  junchvroweu. 
Nd.  Jahrbuch  8,  33—42. 

die  lehren  für  eine  Jungfrau,  wie  das  diesen  folgende  humoristi- 
sche gedieht  Van  dcme  drenker  sind  nach  der  Stockholmer  hs.  vom 
jähre  1541  abgedruckt,  der  sog.  jütischen  Sammlung,  der  text,  dein 
nach  der  Vermutung  des  herausgebers  eine  ältere  vorläge  zu  gründe 
liegt,  enthält  viele  skandinavismen.  S.  schliesst  daraus  mit'  recht, 
dass  der  Schreiber  kein  Deutscher  war. 

Allegorie.  1433.  W.  Seelmann,  Des  minners  anklagen.  Nd. 
Jahrbuch  8,  42—63. 

gehört  der  allegorischen  personifikationsdichtung  an.  abdruck 
nach  der  in  der  Berliner  kgl.  bibliothek  aufbewahrten  sog.  livläu- 
dischen  Sammlung,  aus  den  reimen  schliesst  der  herausgeber  auf 
eine  mhd.  vorläge,  es  wird  auf  ähnliche  dichtungen  in  A.  v.  Keller 's, 
Erzählungen  aus  altdeutschen  hss.  und  in  Suchenwirt's  werken 
verwiesen. 

1434.     W.    Seelmann,   Farbendeutung.     Nd.   Jahrbuch  8,    73. 

abdruck  eines  der  livländischen  Sammlung  der  kgl.  bibliothek 
zu  Berlin  angehörenden  gedichtes  über  die  bedeutung  der  färben  in 
der  liebe,  die  mhd.  vorläge  ist  nicht  erhalten,  dennoch  versucht  S. 
mit  hilfe  der  wenigen  reste  des  zerstörten  ersten  blattes  und  unter 
bezugnahme  auf  mhd.  dichtungen  gleichen  Inhalts  die  einleitung  des 
mnd.  gedichtes  zu  reconstruieren. 

Drama.  1435.  A.  Hoefer,  Zu  B.  Waldis'  fastnachtspiel.  Ger- 
mania 16.   119—20. 

bemerkungen   zu   Milchsack's   ausgäbe   des   'Verlorenen  sohnes'. 

1436.  Flos  und  Blankflos.  herausg.  von  Stephan  Waetzol dt. 
vergl.   Jahresbericht    1881,    no.    1135.    —    ang.    Lit.  cbl.    1882 
(44),  1490—91. 

Geistliches.  1437.  Herman  Brandes,  Mariengruss.  Nd.  kor- 
respondeuzblatt  7,  51 — 52. 

es  werden  die  lesarten  der  Breslauer  hs.  des  bei  Lübben  in  den 
Mnd.  gedichten  unter  dem  titel:  'De  fouen  vroude  vnfer  leuen  vrou- 
wen'  veröfl'entlichten  Mariengrusses  mitgeteilt,  daran  schliessen  sich 
eine  kurze  erörterung  der  zwischen  den  bekannten  hss.  des  gedichtes 


XVII.     Nicderdeutscb.  239 

bestehenden  bezieliungen  und  angaben  über  die  auf  Breslauer  biblio- 
theken  vorhandenen  nd.  hss. 

1438.  W.  H.  Mielck,  Jesus  am  kreuze  erbarme  dich  mein! 
Kd.  kurrespondenzblatt  7,  84 — 85. 

abdruck  des  mnd.  geistlichen  liedes  nach  einer  dem  kloster  Ebs- 
torf  gehörigen  papierhs.  des  15.  jahrhs.  die  strophenfolge  ist  eine 
andere  als  in  den  von  Hülscher  und  von  Hoömann  von  Fallersleben 
publicierten  fassungen. 

1439.  W.  Seelmann,  Des  engeis  Unterweisung.  Nd.  Jahr- 
buch 8,  63—72. 

eingehende  mitteilungen  über  eine  aus  ungefähr  4000  versen 
bestehende  mnd.  geistliche  dichtung,  die  sich  in  einer  Quedlinburger 
papierhs.  des  15.  jahrhs.  findet,  einer  kurzen  Inhaltsangabe  der  beiden 
bücher  des  Werkes  folgen  angaben  über  schreiber,  Verfasser  und 
gegend,  in  welcher  die  dichtung  entstanden  ist.  ferner  wird  das 
notwendigste  über  den  versbau  festgestellt  und  aufang  und  ende  jedes 
buches  abgedruckt. 

1440.  Meister  Stephans  schachbuch,  ein  mittelniederdeut- 
sches gedieht  des  14.  jhs.  mit  16  lith.  taf.  (sep.-abdr.  aus  den  Ver- 
handlungen der  gelehrten  estnischen  gesellschaft.  bd.  XI.)  Leipzig, 
Köhler  in  comm.     201  s.     gr.  8.     m.  3. 

neudruck  des  um  1490  in  der  ofticin  des  Lübecker  unbekannten 
gedruckten  Schakspil  to  dtide.  in  einer  Vorbemerkung  verspricht 
der  herausgeber,  A.  Schlüter,  sprachliche  erläuterungen  und  ein 
glossar  sowie  nähere  mitteilungen  über  den  dichter  im  12.  bände  der 
Verhandlungen  der  gelehrten  estnischen  gesellschaft  zu  veröffent- 
lichen. —  ang.  G.  G.  A.  1883  (51),  1630. 

PsendO-Gerhard.  1441.  F.  Tamm,  Zu  Gerhard  von  Minden. 
Paul-Braune  beitrage  9,  361 — 64. 

eine  anzahl  kleiner  exegetischer  bemerkungen,  in  denen  die 
handschriftl.  lesarten  gerechtfertigt  werden,  dass  Seelmann  ini  für 
inik  eingesetzt  hat,  wird  getadelt,  der  verf.  hat  die  auf  Gerhard 
bezügliche  literatur  augenscheinlich  nicht  verfolgt. 

Spruch.     H.  Deiter,  Kymsproeke  to  vermaniuge  der  Eichteren. 

vgl.  no.  728. 

E.  H.  Meyer,  Die  Sprüche  des  bremischen  ratsstuhls. 

vgl.  no.  733. 

Mittelniederdeutsche  prosa, 

1442.  Das  berlinische  stadtbuch  aus  dem  ende  des  14.  jhs. 
a.  u.  d.  t. :  Berlinisches  stadtbuch,  neue  ausgäbe,  veranstaltet  im 
auftrage  der  städtischen  behörden  Berlins.  Berlin,  1883.  49,  303  s. 
4.     mit  2  bildern  und  3  Schriftproben. 

in  der  einleituug  berichtet  der  herausgeber  P.  Clauswitz  über 


240  XVU.    Niederdeutäch. 

die    Schicksale    d<'s   1837  zum    ersten  male   gedruckten  meist  nieder- 
deutsches enthaltenden  bandes,  der  seit  1836  in   lierlin  ist. 

1443.  H.  Deiter,  Dat  seentrecht  der  7  münsterschen  propsteien 
in  Ostfriesland.     Nd.  Jahrbuch  8,  8()— 96. 

abdrack  eines  bisher  nicht  veröffentlichten  sendrechts  nach  drei 
hss..  deren  beziehungen  zu  einander  festgestellt  werden,  die  ab- 
fassung  des  Originals  fällt,  wie  nachgewiesen  wird,  vor  1467. 

1444.  M arten s,  Niederdeutsche  passionsgeschichte  nach  dem 
evang.  Johannis.  progr.  der  realschule  zu  Bremen,  [progr.  no.  651.] 
19  s.     4. 

1445.  J.  G.  Schaff  er,  Edtliche  Christliche  Fragestucken  \Tid 
Antwort,  so  Ick  miner  Gemeine  alle  tidt,  ehe  der  text  des  Evangely 
gelesen  worden,  vp  der  Cantzell  vorgedragen  vnd  gelehret,  welches 
eck  (Godt  loff)  nicht  ohne  Frucht  aft'geghan  is.  Nd.  jalirbu,ch  8, 
25—27. 

nach  einem  eintrag  in  das  Siesebyer  kirchenbuch  vom  jähre 
1587    abgedruckt,     derselbe   rührt   von    dem   pastor   Mordhorst  her. 

1446.  Johannes  Veghe,  ein  deutscher  prediger  des  15.  jhs. 
zum  ersten  male  herausgegeben  von  Franz  Jostes.  Halle,  Niemeyer. 
53,  468  s.  m.  12. 

vergl.  no.  1060. 

in  der  im  ganzen  lobenden  anzeige  Ph.  Strauch 's  Anz.  f.  d.  a. 
10,  202 — 15  ist  eine  anzahl  von  belegen  zur  Charakteristik  Veghes 
zusammengestellt,  die  von  J.  übergangen  sind,  ausserdem  werden 
einige  nachtrage  zum  text  gegeben. 

Neuniederdeutsche  literatnr. 

1447.  K.  Th.  Gaedertz,  Die  hamburgischen  opern  in  beziehung 
auf  ihre   niederdeutschen   bestandteile.      Nd.   Jahrbuch   8,    115 — 69. 

von  über  250  opern  sind  nur  siebzehn  ganz  oder  zum  teil  nieder- 
deutsch, verf.  untersucht  die  nd.  bestandteile  in  erschöpfender  weise 
und  liefert  damit  einen  wertvollen  beitrag  zur  geschichte  des  nd. 
dramas. 

Abel.  1448.  A.  Hofmeister,  Caspar  Abel's  niederdeutsche 
gedichte.     Nd.  Jahrbuch  8,  1—25. 

die  bestrebungen  Caspar  Abel's  für  die  pflege  des  niederdeut- 
schen werden  eingehend  charakterisiert  und  die  angaben  Kinderling's 
und  Scheller's  über  Abel's  niederdeutsche  gedichte  richtig  gestellt, 
drei  von  diesen,  die  bisher  nicht  publiciert  waren,  werden  nach  dem 
auf  der  Universitätsbibliothek  zu  Rostock  betindlichen  manuskript  ab- 
gedruckt: Die  hültflose  Sassine,  Gespräch  von  bösen  weibern,  ob  und 
wie  sie  zu  zwingen,  Hirtengespräch  von  ihrem  glück  und  Unglück, 
es  wäre  wünschenswert  gewesen,  wenn  sich  der  herausgeber  beson- 
ders bei  dem  umfangreichen  ersten  (ca.  530  vv.  umfassenden)  ge- 
dichte der  mühe  der  verszählung  unterzogen  hätte. 


XVllI.     Friesisch.     XIX.     Niederländisch.  241 

Rolleilhagen.  1449.  K.  Th.  Gaedertz,  Gabriel  Rollenhagen, 
sein  leben  und  seine  werke. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1154  und  1882,  no.  1155.  —  ang. 
von  Kaufmann,  Lit.  rundschau  f.  d.  kath.  Deutschland  1882  (18). 

Kist.  1450.  J.  Bolte,  Zu  J.  Rist's  dramen.  Nd.  korrespon- 
denzblatt  8,  13. 

es  wird  festgestellt,  dass  Hans  Huhn  in  Rist's  Friedejauchtzendem 
Teutschland  nicht  zuerst  auftritt,  schon  der  Trebbiner  stadtschreiber 
Barth.  Krüger  kennt  ihn  und  ebenso  begegnet  er  in  Kiehuann's 
Tetzelocraniia  (1617).  ausserdem  weist  verf.  für  das  erste  und  zweite 
Zwischenspiel  des  Perseus  die  quellen  nach. 

1451.  K.  Th.  Gaedertz,  Zum  Jahrbuch  VII.  Nd.  korre- 
spondenzblatt  7,  69 — 71. 

im  anschluss  an  seine  Nd.  Jahrbuch  band  7  veröifentlichte  Unter- 
suchung über  Johann  Rist  weist  verf.  auf  Roses  zu  Hamburg  1648 
gedrucktes  singspiel  Holofernes  hin,  welches  inhaltsangaben  der  nd. 
aufzüge  des  Perseus  enthält. 

Herman  Brandes. 

XVIII.    Friesisch. 

1452.  Wörterbuch  der  ostfriesischen  spräche  von  J.  ten  Doorn- 
kaat  Koolman.     Norden,  Braams. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1159.  —  das  16.  heft  (II,  721—781). 
ang.  Z.  f.  Völkerpsychologie  14,  2  von  Jellinghaus.  —  das  20.  heft 
(III,  321 — 416)  reiclit  bis  tirrcln,  so  dass  der  abschluss  des  Werkes 
bald  zu  erwarten  ist. 

1453.  Hyde  Clark,  A  Frisian  Bible.  Athenaeum  no.  2881, 
s.  53. 

tritt  für  die  Veröffentlichung  einer  friesischen  bibel  behufs  des 
weiteren  Studiums  dieser  spräche  ein. 

1454.  William  J.  Thoms  und  B.  C  Brennan,  A  Rare 
Frisian  Book.     Athenaeum  no.  2894,  s.  477  und  ebd.  2896,  s.  540  f. 

Thoms  meint,  in  Winhoff's  Landrecht  van  Averissel  1559  ein 
wenig  bekanntes  friesisches  buch  nachgewiesen  zu  haben,  worauf 
Brennan  erklärt,  dass  es  weder  selten,  noch  friesisch,  sondern  hollän- 
disch sei. 

Emil  Henrici. 


xrs.    Niederländisch. 

1455.  Onze  Volks taal,  tijdschrift  gewijd  aan  de  studie  der 
nederlandsche  tongvallen,  onder  redactie  van  Taco  H.  de  Beer. 
Culemborg,  Blom  &  Olivierse.     1882.     8. 

Jahresbericht  fiir  germanische  Philologie.     V.     (1883.)  16 


242  ^IX-    Niederländisch. 

vgl.  jahresber,  1882,  no.  1166.  —  das  ende  1883  erschienene 
lieft  enthält:  s.  193 — 2:^7  H.  van  der  Brand,  Wordenlijst  der  noord- 
lirabantsehe  Volkstaal;  238 — 240  Zandvoordiana  (Zundvourder  Idio- 
tismen); 24:7 — 251  H.  Zeger  de  Beyl,  Van  de  Jlouge  Veluwe  (^Idid- 
tismeu  aus  Garderen,  Kootwijk  und  umgegend).  —  II,  3 — 47  J. 
Vercouillie  Spraakleer  van  liet  westvlaamsch  dialect;  48  Carstens 
Beiträge  aus  Schleswig-Holstein  {ball  'kloss',  hok  'stall');  49 — 72 
J.  Onnokes,  Groningsch  dialect  (voornamelijk  in  Hunsingoo).  Ovar 
de  klinkers  en  niedeklinkers;  75  — 116  Groothuis,  Woordenlijst  van 
het  ncder-betuwsche  dialect;  117 — 18.  Wesselink,  De  gelijkenis 
van  den  verloren  zoon  in  midden-overijselsch;  118  Winkler,  Schier- 
nionnikoog;  119 — 136.  Lijst  van  woorden  in  gebruik  bij  de  k. 
Militaire  Akademie.     Vervolg. 

1456.  Noord  en  Zuid.  Taalkundig  tijdschrift  voor  de  beide 
Nederlanden.  onder  redactie  van  T.  IT.  de  Beer.  Culemborg;  Blom 
&  Olivierse.     Gent,  Rogghe. 

der  sechste  Jahrgang  (1882)  enthält  zahlreiche  grössere  und 
kleinere  aufsätze  über  das  ndl.  von  J.  te  Winkel,  Vinckers,  Gouw, 
Winkler,  Stellwagen,  Mensinga,  Vorsterman  van  Oijen,  Hofman, 
Moutmorency,  Kollewijn,  Vercouillie,  Bake  u.  a. 

1457.  A.  Baumgartner,  Joost  van  den  Vondel,  sein  leben 
und  seine  werke,  ein  bild  aus  der  niederländischen  literaturgeschichte. 
mit  VondeFs  bildnis.     Freiburg,  Herder.     XIII,  379  s.     8.     m.  4,40. 

J.  Franck  nennt  in  seiner  anzeige,  Literaturzeitung  1882  (51), 
1822 — 23,  das  durch  B.  entworfene  bild  von  Vondel's  leben  und 
werken  lebensfrisch,  nur  etwas  geschmeichelt,  ref.  spricht  sich  weiter 
sehr  günstig  über  die  eingestreuten  Übersetzungsproben  aus  und  be- 
dauert nur,  dass  besonders  anlässlich  der  behandluug  der  conversion 
Vondel's  der  pater  Baumgartner  den  literarhistoriker  zu  sehr  beein- 
flusst  habe. 

1458.  A.  Beets,  Eeinaert  I,  1573—74  en  II,  1956.  Tijdschr. 
V.  ndl.  taal-  en  letterkunde  3,  221—22. 

an  der  ersten  stelle  ergiebt  die  vergleichung  des  Reinardus  v. 
727  ecn  wulf  gJicgacii  Die  Jicvi  sehen  Jiadde  gliroaeji  bi  dejt  büke 
in  dat  gat.  —  an  der  zweiten  ist  zu  lesen:  hine  ivacr  noch  onghe- 
hangJien  fiiet,  vgl.  Reinardus  v.  913. 

1459.  Jos.  Franck,  Mittelniederländische  grammatik  mit  lese- 
stücken und  glossar.     Leipzig,  Weigel.     X,  282  s.     8.     m.  7. 

diese  grammatik  ist  nicht  nach  dem  gewöhnlichen  Schema  bear- 
beitet, vielmehr  sucht  der  verf.  den  formen,  welchen  der  mnl.  sprach- 
stand bietet,  nach  der  methodo,  welche  die  licutige  Wissenschaft  for- 
dert, gerecht  zu  werden,  die  verwanten  dialekte,  das  niedersächsische 
und  friesische,  zieht  er  freilich  nicht  zur  erklärung  herbei,  die  lese- 
stücke beginnen  s.  161,  das  in  eile  zusammengestellte  glossar  s.  219. 

1460.  J.  Franck,  Wenzelen.     Zs.  f.  d.  a.     15,  142—44. 


XIX.     Nieclerländiach.  243 

zventelcm  (se  volvere)  ist  frequentativ  zu  zueltan,  zualt  oder  zu 
lueltan  (*ivaltjan),  mit  dilferenzierung  des  ersten  /  zu  ii. 

1461.  W.  L.  van  Helten,  Bijdragen  tot  de  dietsclie  gram- 
matica.  Tijdschr.  v.ndl.  taal-  en  letterkunde.  2,  289—317;  3,93—102; 
290—311. 

V.  Jets  over  dietsclie  conseciitieve  en  finale  bijzinnen,  niet  en, 
)ie  of  dat  niet  dan.  —  VI.  1.  Het  praeteritiim  ind.  sg.  der  J .  st. 
vervoeging  (mnl.  ivord  ivorp  u.  a.  anstatt  ward  usw.).  —  2.  Vlie)i, 
vloech,  vloghen,  ghevloghen.  —  3.  tves,  zvessen,  zuesch,  zvessclien  en 
besef.  4.  zviey ,  zuieu,  sien,  crieu,  grien.  —  5.  Du  seges,  leges, 
Jd  seget,  leget.  —  6.  Doeghet,  sieghet,  staghet,  gaghet.  —  7.  Ben 
2.  pers.  VW.  en  enk.  van  het  zzv.  imperf.,  op  —  et  en  —  es.  — 
8.  Het  zvegvallen  der  t  in  den  '2.  pers.  niv.  va^i  het  st.  en  zzv. 
praes.  en  het  st.  praeter.  —  9.  De  participia  perfecta  van  ba- 
staardzverkzvoorden.  —  VII.  Een  en  ander  aver  verba  en  nit- 
dndckingen  viet  den  datief. 

1462.  W.  L.  van  Helten,  Verscheidenheden.  Tijdschr.  v. 
ndl.  taal-  en  letterkunde  3,  102—22. 

bckent,  bekant,  die  nihd.  u.  mnd.  redewendung  'mir  wirt  bekant' 
::=  nhd.  'mir  wird  zu  teil'  im  mnl.;  ferner  bekant  in  der  bedeutung 
'vorhanden'  u.  a.  —  deger  =  mnd.  deger.  —  V  is  viij  enz.  oni  iets 
gedaan.  —  doot  als  partic.  'gestorben'  —  gelesen  —  geblas  —  ge- 
z Verden  of  beiverden  laten  —  knnnen  —  onzvandel  —  scone  dach, 
))iorgen  —  {yQx)acJiey feien  —  szvijde  —  een  omschrijving  van  den 
superlaticf  —  teet  on  teter  —  ter  neer   —  vrien.  — 

1463.  A.  de  Jager,  Woordenboek  der  frequentatieven  in  het 
nederlandsch.  I.  II.     Gouda,  van  Goor.     1875.     1878. 

in  seiner  anzeige,  A.  f.  d.  a.  9,  110,  hebt  E.  Martin  den  wert 
dieser  reichen,  auf  einem  umfangreichen  belegmaterial  basierenden 
Sammlung  hervor,  die  zur  vergleichung  auch  die  verwanten  fälle  im 
hd.  und  nd.  heranzieht. 

1464.  Jonckbloet,  Geschiedenis  der  nederlandsche  letterkunde 
in  de  zeventiende  eeuw.  2.  deel.  3.  geheel  omgewerkte  druk. 
Groningen,  Wolters.     VIII,  506  s.     8.     H.  2,90. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1168.  —  ang.  von  E.  Martin, 
Anz.  f.  d.  a.  9,  37  —  38. 

1465.  Jacob  van  Maerlant,  Alexanders  geesten.  Op  nieuw 
uitgegeven  door  J.  Franck.  Groningen,  Wolters.  96,  512  s.  8. 
(Bibliotheek  van  middelnederlandsche  letterkunde  27,  28,  31,  32, 
34—36.) 

in  seiner  lobenden  anzeige,  A.  f.  d.  a.  9,  385 — 90,  hebt  J. 
Verdam  die  treffliche  anordnung  in  dem  buche  hervor,  die  einleitung 
orientiert  in  ausführlicher  weise  über  die  Stellung  des  gedichtes  in 
der  mnl.  literatur  und  über  die  quellen  desselben,  der  text  ist  reich 
au   schönen   Verbesserungen  und  die    aumerkungeu   bieten  zahlreiche 

IG* 


'244  XIX.     Niederläiuliscb. 

feine  und  neue  frraniniatische  beobafhtnnp^cn.  ref.  weist  auf  ver- 
schiedene inconsequenzen  in  der  Schreibung  liin  und  fügt  einzelne 
bemerkungen  über  den  text  iiinzu. 

l-4:(i(i.  Jacob  van  Jlaerlant's  Alerlijn  naar  het  eenig  bekendt 
Steinforter  handschrift  uitgegeven  door  J.  van  V loten.  Leiden. 
Brill.     l8S(t— Si\     b»,  408  s.     fl.  6;2o. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1188.  —  .T.  Franck  urteilt  in 
seiner  anzeige,  A.  f.  d.  a.  9,  363 — 84:  ein  schlechtes  gedieht,  eine 
schlechte  handschrift  und  ein  über  alles  schlechter  herausgeber.  van 
Vloten  versteht  kein  nml. 

1467.  H.  E.  Moltzer,  Madoc  (Reinaert  1).  Tijdschr.  v.  ndi 
taal-  en  letterkunde  3,  312—20- 

es  sei  zu  vermuten,  dass  !Madoc  ein  Arthurroman  war,  derselbe 
name  kommt  oft  in  Lady  Guest  Mabinogion  vor.  aus  diesem,  wird 
der  Inhalt  des  traumes  mitgeteilt,  welchen  Madocs  dienstraann  Eho- 
nabwy  hatte. 

1468.  Theophilus,  middelnederlandsch  gedieht  der  14  eeuw, 
uitgegeven  door  J.  Verdam.     Amsterdam,  Munster. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1192.  —  ang.  von  J.  te  Winkel, 
Literaturblatt  1883,  no.  3. 

1469.  J.  Verdam,  Dietsche  verscheidenheden.  Tijdschr.  v 
ndl.  taal-  en  letterkunde.     2,   199—20(5  und  3,  189—220. 

betr.  /ie/ce,  lacke  —  durkcn,  durkcloi  —  sleec,  slcic  —  set  — 
fort.  —  XLIII.  Floris  2167.  —  XLIV.  Floris  893.  —  XLV.  vou- 
dcn.  —  XL  VI.  Nieuwe  woorden  uit  het  hs.  van  Jan  Ypermau.  — 
XL VII.  vicken,  bcvickcn,  —  XLVIII.  glooi. 

1470.  J.  Verdam,  Nieuwe  Aiol-fragmenten.  Tijdschr.  v.  ndl. 
taalkunde   1,  209—287. 

abdruck  mnl.  fragmente,    welche  erst  nach  Veröffentlichung  der      j 
Förster'schen  Aiolausgabe  bekannt  geworden  sind.  I 

1471.  J.  Verdam,  Over  twee  spreukenverzamelingen  uit  het 
Hulthemsche  handschrift.  Tijdschr.  voor  ndl.  taal-  en  letterkunde  3. 
177—88. 

nachweise  und  besserungen  zu  den  im  Belgisch  Museum  1, 
101  — 136;  6,   184 — 212  abgedruckten  Spruchsammlungen. 

1472.  E.  Verwijs,  Sprokkeliugen.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal- 
kunde 2,  177—88. 

in  des  Verfassers  nachlass  vorgefundene  bemerkungen  über 
lesende  v luden,  vele  ende  genoch,  avetronck. 

1473.  E.  Verwijs  en  J.  Verdam,  Middelnederlandsch  woor- 
denboek. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1178.  —  ang.  Literaturzeitung  1882 
(43),  1532;  Herrig's  archiv  7o,  203. 

1474.  J.   van   Vloten,   Het   nederlandsche   kluchtspel   van  d(. 


XX.     Latein.  245 

14e  tot  de    18e   eeuw.     2e   vermeerderde    drnk.     I  —  \l\.     Haarlem, 
Crraaff.      1878—81.     215,  255,  338  s.     8.     li.  7,20. 

Literaturzeitung*  1882  (42),  1493 — 94  wird  bedauert,  dass  der 
verf.  einzelnen  possen  nicht  grössere  abschnitte  entnommen  hat  und 
ferner,  dass  angaben  über  die  vorhandenen  exemplare  seltener  drucke 
fehlen,  trotzdem  bezeichnet  ref.  die  Übersicht,  die  von  mehr  als 
zweihundert  possen  den  Inhalt  mitteilt  und  auszüge  giebt,  als 
dankenswert. 

1475.  De  Vries,  l^ladvulliiig.  Tijdschr.  v.  ndl.  taalkunde.  2, 
317—320. 

Borchgravinne  van  Vergi  1062  sei  Ende-  ontfroiiwet  altcviale 
zu  lesen. 

1476.  De  Vries,  Middelnederlandsche  fragmenten.  Tijdschr. 
V.  ndl.  taal-  en  letterkunde  3,  1 — 63. 

I.  Nieuzve  fragmenten  va)i  den  Roman  der  Lorreinen,  sämt- 
liche bisher  bekannt  gewordene  bruchstücke  werden  verzeichnet,  die 
von  Fischer  1877  bekannt  gemachten  zwei  neu  abgedruckt  und  zwei 
neue  zum  1.  und  2,  buch  (184  und  360  oft  lückenhafte  verse  hin- 
zugefügt. —  II.  Een  Fragment  i'an  den  Roman  van  Limborch. 
über  100  zum  neunten  buche  gehörige  verse,  darunter  eine  anzahl 
bisher  nur  aus  der  schlechten  hs.  B  bekannter.  —  III.  Een  frag- 
mentje  van  Jiet  eerste  boek  van  den  Lancelot.     40  z.  t.  lückenhafte 

noch  unbekannte  verse. 

Herman  Brandes. 


XX.    Latein. 

1477.  George  Angustus  Simcox,  A  History  of  Latin  Litera- 
ture,  from  Ennius  to  Boethius.     2  vols.     London,  Longmanns  &  Co. 

bespr.  von  James  Innes  Ulinchin,  Academy  no.  5(i2,  s.  89  f. 
aus  der  meist  lobenden  recension  sei  hier  nur  erwähnt,  dass  das 
werk  bis  zu  den  christlichen  autoren  am  ende  des  6.  jhs.  reicht,  nicht 
gebilligt  wird  die  darstellung  des  Tacitus,  den  der  verf.  ungerecht 
beurteilt.  —  weniger  günstig  ist  die  besprechung  im  Athenaeum 
no.  2902,  s.  726  f.,  die  stil  wie  darstellung  dieses  werkes  bemängelt, 
es  wird  übrigens  daselbst  erwähnt,  dass  das  buch  mehr  für  gebildete  im 
allgemeinen  als  für  gelehrte  bestimmt  ist  und  dass  die  chronologischen 
tabellen  hauptsächlich  auf  Teuft'el  und  Ebert  beruhen.        [Koch.] 

1478.  Glossarium  mediae  et  infimae  latinitatis.  conditum  a  C.  D. 
Da  Gange.     Niort,  L.  Favre. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  119G.  —  vollendet  ist  bd.  I  (1883), 
LXXV,  75,  802  s.     bd.  II  (1883),  416  s. 

1479.  Ph.  Thiel  mann,  Über  die  benutzung  der  Yulgata  zu 
sprachlichen  Untersuchungen.     Philologus  42  (2),  310—378. 


246  ^^-     I'fitoin. 

1480.  Poetae  latiiii  minoros  rec.  et  emond.  Aoinilins  Baohrens. 
vol.  IV.  44(i  s.     8.    Lii)siac,  Teubner.     4,20  m.     I— IV.     11,70.  m. 

rec.  Eevne  de  philo).  7,  106. 

1481.  C.  Solienkl,  D.  Maprni  Ausonii  Opuscula.  (Monnmenta 
Germaniao  liistorioa,  auctorum  antiquissiinonini  tdiiii  V,  j^ars  II) 
Berlin,  Woidniann.  LXIV  u.  :502  s.  gr.  4.  l<i  in.,  auf  Schreib- 
papier  15  ni. 

die  einleitnnp:  bietet  einen  abriss  von  dem  leben  des  dichters, 
sodann  ansführliche  untersi;chnngen  über  die  geschichte  des  textes 
und  die  handschriftliche  Überlieferung,  welche  auf  Peiper's  und  Brandes' 
forscliungen  fassend  mit  neuen  hj'pothesen  abschliessen.  der  text  ist 
mit  einer  passenden  auswahl  der  für  die  kritik  in  betracht  kommenden 
lesarten  versehen,  die  anordnung  vielfach  neu,  die  entlehnungen  aus 
andern  Schriftstellern  sind  sorgfältig  gesammelt;  beigegeben  ist  ein 
sachlicher  und  ein  grammatisch-metrischer  index,  ang.  in  der  feevue 
de  philol.  7,  206.     Literaturzeitung  18Ö4  (4),    121  f.,   von  Seiler. 

von  ganz  gleicher  anläge  und  ausstattung  ist: 

1482.  R.  Peiper,  Alcimi  Ecdicii  Aviti,  Viennensis  episcopi, 
Opera  quae  supersunt  (Mon.  Germ,  bist.,  auct.  antiq.  tomi  VI,  p.  II). 
Berlin,  Weidmann.     LXXVI,  376  s.     gr.  4. 

es  ist  die  erste  wirklich  brauchbare  ausgäbe  des  Alcimus  Avitus. 
die  bisher  massgebende  ausgäbe  des  Jesuiten  Sirmondus  (Paris  164.3) 
war  unvollständig  und  von  willkürlichen  änderungen  des  heraus- 
gebers  förmlich  durchsetzt,  zugleich  ist  hier  zum  ersten  male  eine 
eingehende  Untersuchung  über  die  handschriftliche  Überlieferung  und 
ein  kritischer  apparat  gegeben  w'orden.  die  ausführlichen  indices 
sind  ein  muster  von  Sorgfalt,  fleiss  und  genauigkeit.  ang.  Revue  de 
philol.  7,  206. 

1483.  H.  Pirenne,   Sedulius   de   Liege, 
rec.  Krusch.     Bist.  zs.     50,  323  f. 

1484.  B.  Hasenstab,  Studien  zur  variensamralung  des  Cassio- 
dorus  Senator,  ein  beitrag  zur  geschichte  der  Ostgotenherrschaft 
in  Italien.  I.  teil.  pr.  d.  Maximiliansgymnasiums  zu  ]\[ünchen. 
95  s.     8. 

der  erste  abschnitt  bis  s.  34  ist  eine  wesentlich  philologische 
abhandlung  über  die  variae,  der  zweite  abschnitt  beschäftigt  sich 
mit  den  ämtern  im  Gotenreiche. 

1485.  G.  Schepss,  Studien  und  funde  zu  Apollonius  Tyrius. 
Neues  archiv  der  ges.  f.  ältere  d.  geschiclitskunde  9  (1). 

i486.  Victor  von  Vita,  des  bischofs.  Verfolgung  der  afrika- 
nischen kirche  durch  die  Vandalen.  eine  wichtige  quellenschritt  aus 
dem  5.  jh.  aus  dem  lat.  von  Adam  Mally.  XVI,  164  s.  Wien, 
Mayer  &  co.     1,60  m. 

1487.     Anselm  Salzer,  Über  die  entwicklung  der  Christ,  röm. 


XX.     Latein,  247 

h)'mnenpoesie.  I.  Studien  nnd  mitteilungen  etc.  des  Benedictinerordens. 
III.     4. 

1488.  Magni   Felicis   Eunodii   opera.     rec.    Guilelrans  Hartel. 
s.  Jahresbericht  1882,  no.   1202;    ang.  im  Atlicnaeum  no.  2884, 

s.  148  f.,  welches  nach  einigen  biograpliischen  und  literarlüstorischen 
bemerkungen  über  den  autor  auf  die  vorliegende  ausgäbe  übergeht,  die 
es  als  eine  in  verschiedener  hinsieht  treffliche  bezeichnet.     [Koch.] 

1489.  A.  Nürnberger,  Zur  handschriftlichen  Überlieferung 
der  werke  des  h.  Bonifacius.  progr.  des  k.  kath.  gymnasiums  zu 
Neisse  [pr.  no.  178].     19  s.     4. 

beschäftigt  sich  mit  der  Münchener  hs.  und  der  ihr  entstam- 
menden Codices,  ferner  mit  der  Durlaclier  und  einer  Wiener  hs.; 
dazu  kommen  nocli  eine  von  vier  hs.  gebildete  gruppe  und  einige 
fragmente. 

1490.  Alb.  Hauck,  Eabanus  Maurus.  Herzog's  Realencykl.  f. 
Protest,  theol.  u.  kirche.     2.  aufl.     10,  459 — 465. 

1491.  Butler,  The  School-life  of  Walafried  Strabo.  Biblio- 
theca  Sacra  1883,  january. 

1492.  Baedae  historia   gentis  Anglorum.     ed.  Alfred  Holder. 
s.  Jahresbericht  1882,  no.  1205.  —  bespr.  von  E.  Peters,  Anglia 

VI  (2),  50  f.,  der  die  ausgäbe  als  nützlich  cmpfielilt,  doch  die  ab- 
wesenheit  von  erklärungen  schwieriger  stellen  bedauert.  —  das 
Athenaeum  no.  2873,  s.  655  giebt  bei  besprechung  dieser  ausgäbe 
eine  skizze  vom  leben  Baeda's,  und  spricht  über  die  bedeutung  seiner 
werke,  insbesondere  der  kirchengeschichte.  bezüglich  der  ausgäbe 
selbst  wii'd  bemerkt,  dass  dieselbe,  obwohl  für  allgemeine  zwecke 
korrekt  genug,  auch  strengeren  ansprüchen  genügt  hätte,  wenn  der 
herausgeber  sich  der  mühe  unterzogen,  ein  paar  hss.  zu  kollationieren. 

1493.  Baedae  bist.  eccl.  ed.  Holder, 
rec.  im  Theol.  Literaturblatt  1883,  no.  26. 

1494.  Theodulfi  ep.  Aurelianensis  de  judicibus  versus  ab  Her- 
manno  Hagen  recogniti.     Bern  1882. 

ang.  V.  Wattenbach,  Literaturzeitung  1883  (34),  1191. 

1495.  F.  Seiler,  Froumund's  briefcodex  und  die  gedichte  des- 
selben.    Zs.  f.  d.  philol.     14,  385—442. 

auf  eine  beschreibung  des  codex  epistolaris  Froumundi  (clm. 
19412),  bei  welcher  gelogcnheit  die  noch  nicht  veröffentlichten  briefe 
desselben  abgedruckt  worden  sind,  folgen  Untersuchungen  über  die 
entstehung  und  beschaffenheit  des  codex,  welche  zu  folgenden  resul- 
taten  führen:  1)  nur  der  erste  teil  des  codex  bis  s.  136  ist  von 
Froumund  selbst  zusammengestellt,  der  zweite  nach  ihm.  2)  im  ersten 
teil  ist  die  chronologische  Ordnung  gewahrt.  3)  Froumund  ist  nur 
bis  unter  abt  Peringer  (1003 — 1013)  nachweisbar.  4)  die  gedichte 
des  zweiten  teils  sind  nach  Froumund  entstanden,  es  folgt  dann 
ein  abdruck  sämtlicher  gedichte  des  codex. 


248  ^X-     Latein. 

1490.  It.  Schepss,  Zu  Froumund's  briefcodex  und  zw  Ruoil- 
lieb.     Zs.  f.  d.  phil.  15,  419-433. 

die  abhandlung  giebt  im  ersten  teile  einzelne  nacliträge  und  be- 
richtiguncren  zu  der  arbeit  Seiler's.  von  den  dort  gefundenen  resul- 
taten  stimmt  verf.  2  und,  wie  es  scheint,  1  zu,  hält  4  für  äusserst 
wahrscheinlich,  polemisiert  indessen  gegen  3,  ohne  jedoch  eine  längere 
lebensdauer  Froumund's  zu  erweisen,  der  zweite  teil  giebt  einige 
sachliche  bemorkungen  zu  Seiler's  Ruodliebausgabe,  namentlich  weitere, 
für  die  erklärung  freilich  nicht  belangreiche  notizen  aus  andern 
Schriftstellern  zu  den  medizinisch-naturwissenschaftlichen  fabeln. 

1497.  W.  Meyer,  Ludus  de  Antichristo. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1239.  —  ang.  Literaturzeitung  1883 
(11),  371 — 372  von  E.Voigt,  die  anzeige  lobt  die  ausgäbe,  weicht 
aber  in  der  auffassung  des  rythmus  von  ihr  ab  und  stellt  ein  eigenes 
rythmisches  gesetz  für  den  Ludus  auf. 

1498.  Thiofridi  Epternacensis  Vita  Willibrordi  metrica.  Ex 
cod.  Gothano  ed.  rec.  prolegomenis  commentario  indicibus  instruxit. 
Konr.  Rossberg.     XXVI'I,   128  p.     8.     Lipsiae,  Teubner.     1,80  m. 

die  fleissige  ausgäbe  eines  ziemlich  wertlosen  produktes  des 
11.  jhs.  besondere  Sorgfalt  ist  auf  die  auffindung  der  zahlreichen 
entlehnungen  verwant  worden.  —  ang.  Literaturzeitung  1883  (44), 
1541   von  E.  Voigt,    Lit.  cbl.  1883  (45),   1577  f.,  von  F.  Seiler. 

1499.  F.  Seiler,  Ruodlieb. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1219.  —  ang.  Lit.  cbl.  1882  (42), 
1421  f.  Literaturzeitung  1882  (46),  1643  f.,  von  E.  Voigt.  Anz. 
f.  d.  a.  IX,  s.  70—106,  von  L.  Laistner.  letztere  ausführliche 
anzeige  bringt  ausser  zahlreichen  nachtragen  und  zum  teil  dankens- 
werten berichtigungen  zu  einzelnen  stellen  eine  neue  theorie  über 
die  anordnung  der  fragmente  und  über  die  entstehung  des  geichtes. 
dasselbe  soll  in  einen  Miles-  und  einen  Ruodlieb-abschnitt  zerfallen, 
die  sich  gegenseitig  ausschliessen.  das  letzte  fragment  von  XVII. 
85  an  soll  eine  entlehnung  aus  einem  älteren  lateinischen  gedieht  sein. 

1500.  F.  Seiler,  Die  anordnung  der  Ruodlieb-fragmente  und 
der  alte  Ruodliebus.    Zs.  f.  d.  a.  XVII,  332-342. 

S.  wendet  sich  gegen  die  aufstcllungen  Laistner's,  rechtfertigt 
die  von  ihm  gegebene  anordnung  der  fragmente  durch  hinweis  auf 
XIII,  128,  entkräftet  die  von  Laistner  vorgebrachten  gründe  für  ent- 
lehnung des  letzten  abschnittes  und  erweist  aus  der  gleichheit  in 
Versbau,  spräche  und  stil  die  Identität  des  Verfassers. 

1501.  Haureau,  Un  poeme  iuedit  de  Pierre  Riga.  Bibl.  de 
l'ecole  des  chartes  1883,  no.  44. 

1502.  Omont,  Interrogationes  de  fide  catholica.  (Joca  mona- 
chorum.)     Bibl.  de  l'ecole  des  chartes  1883,  no.  44. 


XX.    Latein. 


249 


1503.  Wilh.  Meyer,  Ein  gedieht  und  ein  brief  aus  Freising 
V.  d.  j.  1084  u.  1085  und  ein  labyrinth  mit  versen.  —  sämtliches 
aus  cod.  lat.  6394  der  Münchener  bibl.  —  Sitzungsb.  d.  k.  akademie 
zu  München.     1882.     I,  2. 

1504.  Ellis,    A  Mediaeval  Latin  Proverb.  Academy    no.    5G7. 

1505.  Joh.  Iluemer,  Mittellateinische  Analekten.  progr.  des 
gymn.  im  neunten  bezirke  in  Wien.     1882.     20  s.     8. 

Wrobel  bespricht  die  arbeit  in  der  Zs.  f.  d.  öst.  gymn.  34, 
212  ff.,  und  bringt  dort  einige  berichtigungen.  vgl.  Zs.  f.  d.  real- 
schulw.  VII,  755. 

1506.  Carmina  medii  aevi.  Firenze,  Lib.  Dante.  86  s, 
8.     3,50  lire. 

F.  Bech,  Granum  sinapis. 
vgl.  oben  no.  918. 

1507.  Wattenbach,  Femina  perfida,  Anz.  f.  künde  d.  d.  vorz. 
1883  (5),  121—124. 

1508.  Huemer,  Lat,  rhythmen  des  mittelalters,  Wiener  stud. 
V,  144-153. 

1509.  P.  Block,  Petrus  de  Ebulo  und  seine  nachrichten  über 
die  gemahlin  kaiser  Heinrich  VI.  progr.  d.  realgymn.  zu  Prenzlau. 
[pr.  no.  83.]     40  s.     4. 

über  das  aus  lateinischen  distichen  bestehende  gedieht  und  be- 
sonders über  die  person  des  dichters,  in  welchem  verf.  einen  geist- 
lichen sieht,  der  jedoch  vielseitige  bildung,  z.  b.  auch  medicinische 
kenntnisse  hatte. 

1510.  A.  Pannenborg.  Der  verf.  des  Ligurinus,  Studien  zu 
den  Schriften  des  magister  Günther,  progr.  d.  gymn.  zu  Göttingen, 
[pr.  no.  277.]     39  s.^   4. 

die  abhandlung  zerfällt  in  fünf  abschnitte:  1)  ausgaben  der 
Schriften  Gunthcr's.  2)  zeit  der  abfassung,  Solimarins  1185,  Ligu- 
rinus 1186,  Historia  Constantinopolitana  1217  oder  1218,  de  oratione 
1220 — 1223.  3)  eine  Zusammenfassung  und  Vermehrung  aller  der 
gründe,  die  für  den  magister  Günther  als  Verfasser  des  Ligurinus 
sprechen.  4)  über  die  handschriften  und  den  text  der  werke  Gun- 
ther's.  5)  durch  form  und  inlialt  beachtenswerte  proben  aus  seinen 
Schriften. 

Carmina  Burana.     lateinische  und  deutsche  lieder  und  gedichte. 
vgl.  oben  no.   1005.  —  aug.  von  Huemer.     Zs.  f.  d.  öst.  gymn. 
34,  520. 

1511.  A.  Heinrich,  Quatenus  Carminum  Buranorum  auctores 
veterum  Komanorum  poetas  imitati  sint. 

vgl,  Jahresbericht  1882,  no.  1241.  —  wird  in  der  Zs.  f.  d. 
realschw.  8,  377  ff.,  v.  A.  Mayer  ungünstig  beurteilt,  ohne  dass  man 


250  XXL    Geschichte  der  germaiii'^flii'n  ]ihilologie. 

ans  der  recension  selbst  den  grund  dafür  mit  Sicherheit  entnehmen 
kiinnte.  nur  dass  das  tlieraa  in  der  arbeit  nicht  erschöpft  werde, 
wird  angemerkt,  als  ob  das  beim  ersten  wiirf  in  derartigen  dingen 
überhaupt  möglich  wäre. 

1512.  Carmina  clericorum.  Studentenlieder  des  mittelalters. 
Edidit  domus  quaedem  vetns.  »Suppl.  zu  jedem  commersbuche.  6.  aufl. 
VIII,   120  s.     IG.     Heilbronn,  Henninger,    1  m. 

1513.  K.  Hartfelder,  Der  humanist  Celtes  als  lehrer.  Neue 
Jahrb.  f.  phil,  u.  päd.  128  (5.  6),  209—311. 

1514.  Celtes'   Epigramme  ed.  Hartfelder. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1242.  — rec.  Bezold,  Hist.  zs.  50, 
121—123. 

1515.  F.  V.  Bezold,  Konrad  Celtis,  'der  deutsche  erzhumanist.' 
erster  artikel.     Histor.    zs.    49,    1 — 45.     zweiter   artikel  193—^228. 

1516.  H.  Detmer,  Beiträge  zur  bibliographie  des  Herrn. 
Buschins.     Westd.  zs.  f.  gesch.  u.  kunst  2  (2),  308 — 319. 

1517.  Albr,  Vogel,  Eatherins.  Herzog's  realencykl.  f.  protest. 
theo!,  u,  kirche.     2,  aufl,  10,  503—506. 

1518.  Gr.  Voigt,  Humanismus, 
rec.  Revue  crit.  1883  (4). 

F.  Seiler. 

XXI.    Geschichte  der  germanischen  philoloiogie. 

1519.  Reinh.  Bechstein,  Die  germanische  philologie  vorzugs- 
weise in  Deutschland  seit  1870.  ein  encyklopädischer  überblick, 
sep.-abdruck  aus  der  2.  aufl.  von  Schmid's  encyklopädie.  Leipzig, 
Fues.    38  s.     8.     0,80  m. 

nach  einer  gedrängten  Übersicht  älterer  bestrebungen  (s.  1 — 9) 
wird  die  entwicklung  der  germanischen  philologie  in  zw'ei  abschnitten 
behandelt:  die  bearbeitung  der  deutschen  literaturgeschichte  und  der 
fortbau  der  german.  philologie  seit  1870,  wo  zunächst  besonderer 
nachdruck  auf  die  junggrammatische  richtung  gelegt,  dann  aber  unter 
den  rubriken  gotisch,  althochdeutsch,  altsächsisch  u.  s,  w.,  die  ger- 
manischen eigennamen,  die  germanische  metrik,  die  erforschung  der 
deutschen  volksmundarten,  die  germanische  mythologie  etc.,  die  den 
bezeichneten  forschungsgebieten  angehörende  literatur  verzeichnet 
und  kurz  charakterisiert  wird,  der  englischen  philologie  sind  s.  29 — 36 
gewidmet,     über  geschichte,    encyklopädie,    bibliographie   s.  36 — 38. 

1520.  Norden,  Apercu  de  l'histoire  de  la  science  linguistique 
suedoise.     Upsala,  Lundström.     35  s.     8. 

1521.  Eeinh.  Bechstein,  Denkschrift  zur  feier  des  25jährigen 
bestehens  des  deutsch-philologischen  seminars  auf  der  Universität  zu 
Rostock  am  11.  juni  1883.     24  s.     4. 


XXI.     Geschichte  der  germanischen  philolof^ie.  251 

1522.  (f)  A.  von  Keller,  Bericht  über  entsteliung  und  fort- 
gang  des  literarisclien  Vereins  in  Stuttgart.  Tübingen,  Fues.  35  s. 
8.     0,70  m. 

1523.  Udsigt  over  Ilniversitets-Jubilffiets  danske  »Samfunds  Virk- 
somhed  1880 — 1882.  Blandinger  etc.  udg.  af  Univ.-Jub.  d.  Samt, 
s.  XI— XVIII. 

Biographie. 

Bariscll.  1524.  K.  Bartsch,  Gesammelte  vortrage  und  anf- 
sätze.     1882. 

Inhaltsangabe  jaliresbericht  1882,  no.  1253.  ziemlicli  kühl  be- 
sprochen Literaturzeitung  1883  (18),  628  von  Strobl. 

BütkillC.     1525.     Wülcker,  L.  Botkine.     Anglia  5,  501. 

vgl,  Jahresbericht  1882,  no.  1254.  kurze  wiedergäbe  des  nekro- 
logs  in  der  Academy.no.  548,  s.  334. 

Edzanli.  1526.  E.  Mogk.  Professor  dr.  Anton  Edzardi. 
Germania  28,   126—127.     Arkiv  I,  81—85. 

1527.  A.  Nutt.  Anton  Edzardi,  Obituary.  Academy  no.  548, 
s.  329. 

Eichhorn.  1528.  Kerl  er,  Zur  lebensgeschichte  Karl  Fried, 
Eichhorn's.  mitgeteilt  aus  ungedruckten  briefen.  Zs.  der  Savigny- 
stiftung  III. 

(Jrcen.  1529.  Samuel  G.  Gardin  er,  John  Richard  Green. 
Obituary.  Academy  no.  567,  s.  86.  —  H.  L.  BroAvne,  Some  Per- 
sonal Reminiscences.  ebenda,  eine  biograpliische  skizze  des  im  alter 
von  45  Jahren  verstorbenen  hervorragenden  historikers,  dessen  der 
Jahresbericht  1880,  no.  1025  erwähnung  that,  bringt  auch  Athenaeum 
no.  2889,  s.  311   f.  [Koch,] 

Grimm.  1530.  Jacob  Grimm.  Kleinere  scliriften.  VI.  bd. 
recensionen  und  vermischte  aufsätze  III.  Berlin,  Dümmler  1882. 
X,  422  s.     8.     9  m, 

es  werden  von  dieser  naclilese  noch  zwei  weitere  bände  in  aus- 
sieht gestellt,  der  vorliegende  reiclit  bis  1835.  darin  bislier  un- 
gedruckt: Vom  liochdeutsclien  adjectivum  (1823).  ang.  Lit.  cbl.  1882, 
1424.  Literaturzeitung  1883  (1),  11  (Rödiger);  notiz  Litcratur- 
blatt  (5),  177  (Behaghel). 

1531.  Wilh.  Grimm,  Kleinere  Schriften,  herausgegeben  von 
Gust.  Hinrichs.  III.  bd.  mit  1  heliographie.  Berlin,  Dümmler. 
VII,  588  s.     8.     12.  m.     bd.  I— III  33,50  m. 

in  diesem  bände  begegnet  ein  ineditum :  Die  deutsclicn  Wörter 
für   krieg.  —  ang.  Literaturzeitung  1883    (43),    1506    (Roediger). 

1532,  Briefe  von  J a c 0 b  und  Wilhelm  Grimm  an  Heinrich 
Rückert,     Germania  28,   125  — 126, 

drei  briefe  aus  den  jähren  1851  und  1852. 


252  XXI.     Geschichte  der  germanischen  philologie. 

1533.  iJriele  der  briider  Jacob  und  Wilhelm  Grimm  an 
Georg  Heinrich  Pertz.  Wissensch.  beilage  zur  I^cipziger  zeitung 
no.  91—94. 

1534.  Briefe  Jacob  Grimm 's  an  Eduard  Kausler.  Ger- 
mania   28,    119—124. 

vier  briefe  aus  den  jähren  1829,   1830,   1841,  1860. 

1535.  Drei  briefe  Jacob  Grimm's  an  Theod.  Benfe3\  Beitr. 
zur  künde  der  indogerm,  sprachen.     8,  2()4 — 66. 

aus  den  jähren  1849,  1859,  1860  auf  eine  recension  d.  Gesch. 
d.  deutschen  spräche  bezüglich,  und  Grimm's  antrag,  Benfey  zum 
corresp.  mitgliede  der  Berliner  akademie  zu  ernennen. 

1536.  A.  Tob  1er,  Drei  briefe  von  Jacob  Grimm  an  Friedrich 
Diez.     Zs.  f.  roraan.  philol.     6,  501. 

1537.  Briefe  von  Jacob  Grimm  an  Hendrik  Willem  Tyde- 
mann,  mit  einem  anhang  und  anmerkuugen  herausgeg.  von  Alex. 
Reifferscheid.     Heilbronn,    Henninger.     VI,  151  s.     8.     3,60  m. 

zunächst  26  briefe,  die  vom  1  juli  1811  bis  zum  15.  sept.  1832 
reichen ;  ferner  als  anhang  noch  etwa  ein  dutzend  anderer  briefe 
beider  Grimm,  Hoffmanns  von  Fallersieben,  de  Yillers  —  alles  aus 
der  Sammlung  der  Maatschappij  der  Nederl.  Letterkunde  zu  Leiden, 
ang.  Literaturzeitung  1883  (12),  409  (Franck),  wo  einige  besse- 
rungenbeigebracht werden ;  Taalstudie  4,  363  (Gallee);  Literatur- 
blatt (7),  255—257  (Herrn.  Fischer);  G.  G.  A.  (9),  317—320 
(Schroeder);  Zs.  f.  öst.  gymn.  34,  313  (Mijnor). 

über  einen  brief  Jac.  Grimm's  s.  no.  233. 

Keller.  1538.  K.  Bartsch,  Adalbert  von  Keller.  Allgem. 
zeitung  1883,  no.  169. 

1539.  W.  L.  Holland,  Ad.  von  Keller.  Allgem.  d.  biogr. 
17,  452—454. 

Koberstclu.  1540.  E.  Schmidt,  A.  K.  Koberstein.  Allgem. 
d.  biogr.   16,  360—363. 

KÖpke.  1541.  Ernst  Köpke,  Karl  Küpke.  ebenda  16, 
671—674. 

Körner.  1542.  E.  K.(ülbing),  Karl  Körner.  Engl.  Studien 
7,  s.  215  f. 

biographische    nachrichten ,    kurze    Charakteristik  seines  wesens 

und  seiner  Schriften.  [Koch.] 

Kuhn.    1543.    A.  Leskien,  Ad.  Kuhn,  Allg.  d.  biogr.  17,  335  f. 

Kurz.    1544.    Schumann,  Heinr.  Kurz,    ebenda  17,  4-^1— 424. 

Laclinianu.  1545.  W^  Seh  er  er,  Karl  Lachmann,  ebenda 
17,  471—481. 

Lappenberg.  1546.  Pauli,  J.  M.  Lappenberg,  ebenda  17, 
707—715. 


XXI.     Geschichte  der  fifermanischen  philolngie.  253 

Lassberg.  1547.  Franz  Munck er,  Jos.  von  Lasshcrg.  ebenda 
17,  780—784. 

Obi'reit.  1548.  Joh.  Cr ueger,  Der  entdecker  der  Nibelungen. 
Frankfurt  a.  M.     Literar.  anstalt,  Rütten  &,  Löning.     47  s.    8.    1  m. 

auf  umfangreiches  briefmaterial  gestützt,  weist  der  verf.  nach, 
dass  nicht  Bodmern  die  ehre  zukommt,  das  Nibelungenlied  der  Ver- 
gessenheit entrissen  zu  haben,  sondern  Jacob  Hermann  0 bereit,  im 
jähre  1748  stud.  med.  in  Berlin,  später  arzt  in  Lindau,  er  ent- 
deckte am  29.  juni  1755  zu  Hohenems  die  jetzt  mit  C  bezeichnete 
handschrift.  bald  darauf  wanderte  dieselbe  zu  Bodmer  nach  Zürich.  — 
die  Schrift  enthält  mehrere  für  Obereit  charakteristische  stellen  aus 
seiner  correspondenz,  auch  mancherlei  beitrage  zur  kenntnis  der  be- 
mühungen  der  Schweizer  um  die  altdeutsche  literatur.  ang.  Lit. 
cbl.  1883,  1675,  wo  mit  recht  auf  den  prätentiösen  stil  und  auf- 
gebauschten Vortrag  des  büchleins  hingewiesen  wird. 

Versa  mm  hingen. 

1549.  Verhandlungen  der  3(5.  Versammlung  deutscher  philologen 
und  Schulmänner  in  Karlsruhe  vom  27.  — 30.  sept.  1882.  mit  2  lithogr, 
tafeln.     Leipzig,  Teubner.     IV,  334  s.     4.     12  m. 

1550.  Bericht  über  die  Verhandlungen  der  deutsch-romanischen 
section  auf  der  36.  Versammlung  deutscher  philologen  und  Schul- 
männer, Karlsruhe  27.— 30.  sept.  1882:  Germania  28,  115—119. 
Zs.  f.  d,  phil.   15,  249 — 255  (Am er sb ach). 

besonders  berücksichtigt  werden  die  vortrage  von  R.  Bechstein: 
die  Flora,  das  älteste  maccaronische  gedieht  der  deutschen  literatur ; 
Fischer:  über  den  vocalismus  des  scliw'äb.  dialekts. 

Forhandlinger  paa  det  andet  Filologmode  i  Kristiania  10. — 13. 
aug.  1881. 

s.  oben  no.   766. 

Bibliographie. 

1551.  K.  von  Bah  der.  Die  deutsche  philologie  im  grundriss  1882. 
vergl.    Jahresbericht    1882,    no.    1272.      ang.    Lit.    cbl.    1882, 

s.  1669  und  Literaturblatt  1883  (2),  49—50  (Behaghel),  an  beiden 
orten  anerkennend;  auch  Zs.  f.  d.  philol.  15,  379 — 381  (Kinzel)  macht 
nur  geringe  ausstellungen.  herb  abgewiesen  wird  das  buch  dagegen 
Literaturzeitung  (3),  85 — 86  (Steinmeyer),  auf  dessen  kritik  B. 
in  derselben  und  in  der  Germania  28,  252  antwortet,  dazu  Stein- 
meyer A.  f.  d.  a.  9,  312,  ferner  B.  Germania  28.  384.  —  vgl.  auch 
Academy  no.  556,  s.  473,  wo  einige  auslassungen  notiert  werden, 
das  w^erk  aber  im  allgemeinen  anerkannt  wird. 

1552.  K.  Bartsch,  Bibliographische  Übersicht  der  erschei- 
nungen  auf  dem  gebiete  der  germanischen  philologie  im  jähre  1882. 
Germania  28,  423 — 511. 


2r)4:  XXI.     Geschichte  der  gormanischen  philologie. 

1553.  Jahresbericht  über  die  e  r  s  c  h  e  i  n  u  n  g  c  n  auf  dem 
gebiete  der  g  e  r  in  a ii  i  s  c  h  e  n  philologie,  herausg.  von  der 
gesellschaft  für  deutsche  philologie  in  Berlin.  IV.  Jahrgang  1882. 
Leipzig,  Reissner.     315  s.     8. 

kurz  besprochen  und  empfohlen  Academy  no.  576,  s.  346  f.  — 
Zs.  f.  d.  gymnw.  17,  687.  Lit.  cbl.  1883,  1675.  Engl.  Studien  7, 
s.  151  f.  (Köll)ing),  wo  besonders  die  englische  abteilung  behan- 
delt wird. 

1554.  E.  Martin  und  W.  Weigel,  Verzeichnis  der  in  den 
Jahren  1870 — 1882  erschienenen  literatur  über  das  Elsass.  Strass- 
burger  Studien.  I  (4). 

1555.  Gust.  S tj er n ström,  Förtekning  öfver  Skrifter  och 
üppsatser  rörande  de  nordiska  Spniken,  hvilka  utkommit  1881. 
Arkiv  for  nord.  Filologi  I,  86 — 109. 

diese  bibliographie,  wohl  nach  dem  muster  der  Germania  angefer- 
tigt, steckt  sich  weitere  grenzen  als  die  Überschrift  angiebt,  indem 
auch  werke  allgemein  sprachwissenschaftlichen,  mythologischen  etc. 
Inhalts  aufgeführt  werden. 


1556.  Franz  Schnorr  von  Carolsfeld,  Katalog  der  hand- 
schriften  der  königl.  (öffentlichen  bibliotek  zu  Dresden,  im  auftrage 
der  generaldirection  der  königl.  Sammlungen  für  kunst  und  Wissen- 
schaft bearbeitet,  II.  bd.  (enthaltend  die  abteilungen  I — M).  Leipzig, 
Teubner.     VIII,  588  s.   8.    15  m. 

'die  abteilung  M,  welche  manche  wichtige,  dem  gebiete  des 
älteren  deutschen  rechts  und  der  deutschen  literatur  angehörige  Codices 
enthält,  darunter  mehrere  bisher  unbekannte:  wir  machen  beispiels- 
weise auf  das  in  der  no.  249  befindliche  pergamentbruchstück  einer 
gereimten  Dorotheenlegende  aufmerksam.'  Literaturzeitung  1884,  367. 

1557.  H.  Wagner,  Verzeichnis  der  alten  drucke  der  gym- 
nasialbibliothek.  teil  II.  programm  des  k.  preuss.  Hennebergi- 
sclien  gymnasium  zu  Schleusingen,     [pro.  no.  226].     22  s.  4. 

enthält  zahlreiche  deutsche  drucke  aus  der  reformationszeit. 

1558.  G.  C.  H.  Raspe,  Katolog  der  domschulbibliothek.  progr. 
der  domschule  zu  Güstrow,     [progr.  no.  583.]     39  s.     4. 

schliesst  sich  an  die  programme  von  1865  und  1874  und  ent- 
hält nichts  besonders  beachtenswertes. 

1559.  The  Bibliographer.     London,  Elliot  Stock. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  821.  die  treft'lichkeit  des  Werkes 
wird  anerkannt  Academy  no.  559,  s.  40.  aus  den  dort  besonders 
erwähnten  artikeln  wäre  für  unsern  zweck  jedoch  nur  Ashbee's 
'List   of  London  Signs   of  Bockseilers  and   Printers'  hervorzuheben. 

1560.  William   Frederick    Poole,    An    Index    to    Periodical 


XXII.     Pädagogische  abteilung.  255 

Literature.  Third  Edition.  Brought  down  to  .Tannary  1882,  with 
tlie  assistance  of  William  J.  Fletcher.  Boston,  U.  8.,  Osgood;  Lon- 
don, Tiiibner.     8.     £  3.  13  sh.  (i  d. 

ang.  von  William  E.  A.  Axon,  Academy  no.  564,  s.  127  f.  — 
das  mit  Sorgfalt  und  übersiclitlichkeit  zusammengestellte  werk  bringt 
auf  2884  enggedruckten  spalten  eine  sehr  erwünschte  Inhaltsangabe 
der  englischen  und  amerikanischen  Zeitschriften,  deren  einzelne 
artikel  nach  dem  beliandelten  gegenstände  alphabetisch  aufgeführt 
werden,  es  fehlen  freilich  noch  Journale  wie  Academy,  Athenaeum 
und  Saturday  Eeview,  doch  sollen  diese  lücken  in  einem  bald  er- 
scheinenden Supplementbande  ausgefüllt  werden.  —  vgl.  dazu  Aca- 
demy no.  566,  s.  168  und  no.  567,  s.  189  (zuschrift  von  William 
E.  A.  Axon).  —  Athenaeum  no.  2883,  118  f.,  wo  freilich  ein 
paar  ausstellungen  bezüglich  der  anordnung  gemacht  werden,  jedoch 
im  ganzen  fieiss  und  Sorgfalt  des   herausgebers   anerkennung  finden. 

1561.  M.  G.  Watkins,  Richard  de  Bury's  Philobiblon.  The 
Antiquary  VI,   195—201. 

ein  lesbarer  artikel  über  Eichard  de  Rury's  leben  (1287 — 1345), 
mss.  und  drucke  seines  Thilobiblon',  dessen  wesentlichsten  Inhalt 
und  den  eigentümlichen  stil.    vgl.  no.  1102.     [1559 — 1561  von  Koch.] 

1562.  S.  Birket-Smith,  Om  Kjobenhavns  Universitetsbiblio- 
thek  for  1728,  isper  dets  Handskrift-samlinger.  ITdgivet  til  Minde 
om  Universitetsbibliothekets  Grundhieggelse  for  400  iir  siden.  Kbh., 
Gyldendal.     184  s.     8.     5  kr. 

1563.  F.  H.  Lind,  Förteckning  öfver  Upsala  Universitets- 
biblioteks  handskrifter  rörande  svenska  spräke.  Samlaren  1882. 
s.  48—63. 

aus  dem  17.  und  18.  jh. 

1564.  W.  Moler,  Förteckning  pä  handskrifter  i  Vesteräs  all- 
männa  läroverks  bibliotek.     Vcsteras  schulprogramm.     19  s.     4. 

Löschhorn. 


xxn.    Pädagogische  abteilung. 

A.    Deutsch. 

1.     SIethode. 

Allgemeines.  1565.  Franz  Bauer,  Praktische  anleitung  zur 
Verbindung  des  lateinischen  und  deutschen  grammatischen  elementar- 
unterrichts.  ein  hilfsbuch  für  den  Unterricht  in  der  untersten  gym- 
nasialklasse.     Wien,  Holder.     1880.     54  s. 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.  1281.  —  ang.  Zs.  f.  d.  gymnasial- 
wesen  37,  231. 


256  XXII.     Pädagogische  abteilung. 

15t)6.  Bindseil,  Zur  mcthodik  des  deutschen  Unterrichts  in 
der  prima  der  p:ynuiasien.  progranini  des  Marieu-gyninasiums  in  Posen, 
21    s.     4.     |pr.  no.   144.] 

die  arbeit  beschäftigt  sich  mit  dem  deutschen  aufsatze  in  prima 
und  behandelt  die  demselben  zufallende  aufgäbe  nach  ihrer  sprach- 
lichen ,  stoftlichen  und  formalen  seite.  der  reiche  gedankengehalt 
lässt  sich  an  dieser  stelle  in  einem  kurzen  referat  nicht  mitteilen, 
eingehend,  doch  nicht  zustimmend  besprochen  von  A.  Jonas,  Zs.  f. 
d.  gymnasiahvesen  37,  545 — 549. 

1567.  Ludwig  Blume,    Über  den   deutschen  Unterricht  in  der 

VII.  und  "\'III.  klasse  des  gymnasiums.  Vortrag,  gehalten  im  verein 
'mittelschule'  am  9.  december  1882.  Wien,  im  Verlage  des  Vereines 
mittelschule.     38  s.     8. 

die   vorschlage   für  den   deutschen   Unterricht  in   der  VII.  und 

VIII.  klasse  werden  am  Schlüsse  des  Vortrags  in  eine  anzahl  thesen 
zusammengefasst,  deren  wichtigste  die  forderung  aussprechen,  dass 
im  mittelpunkte  des  Unterrichts  die  loktüre  klassischer  werke  der 
neueren  literatur  stehen  solle ,  dass  daneben  ein  literarhistorischer 
Unterricht,  welcher  das  leben  und  die  werke  unserer  klassiker  zum 
gegenstände  hat,  zugleich  aber  die  entwicklung  unserer  national- 
literatur  in  ihren  hauptzügen  darlegt,  unerlässlich  ist.  zusammen- 
hängender Unterricht  in  der  ästhetik  und  poetik  wird  nicht  gewünscht, 
sondern  dafür  die  lektüre  und  erklärung  der  bedeutendsten  ästheti- 
schen Schriften  Lessing's  und  Schiller 's  verlangt:  des  Laokoon,  der 
hamburger  dramaturgie  und  der  abhandlung  über  naive  und  sentimen- 
tale dichtung. 

1568.  0.  Frick,  Mitteilungen  aus  der  praxis  des  semi- 
narium  praeceptorum  an  den  Franckeschen  Stiftungen  zu  Halle.  I. 
präparationen  auf  eine  musterlektion  aus  der  deutschen  sagengeschichte 
in  sexta.  Zs.  f.  d.  gymnasiahvesen  37,  193  —  205.  —  IL  präpa- 
ration  auf  eine  musterlektion  in  quarta:  behandlung  des  gedichtes 
von  Hülty  'das  feuer  im  walde'.     ebenda  37,  321  fi'. 

1569.  H.  Hampke,  Aus  meinem  kleinen  pädagogischen  seminar. 
N.  Jahrb.  f.  philol.  u.  pädagog.   126,  593 — 619. 

Verf.,  gymnasialdirektor  in  Güttingen,  giebt  eingehende  mittei- 
lungen  über  die  Übungen  im  pädagogischen  seminar  zu  Göttingen, 
s.  611 — 619  handelt  von  den  lektionen  und  Übungen  im  gebiete  des 
deutschen  Unterrichts. 

1570.  K.  F.  Kummer,  Zum  deutschen  Unterricht  im  ober- 
gymnasium.     Zs.  f.  d.  österr.  gymnasien  34,  547 — 556. 

1571.  "Walter  Nausester,  l>er  deutsche  Unterricht  in  tertia 
und  quarta.  programm  des  joachimstalschen  gymnasiums  zu  Berlin, 
(pr.  no.  53.)     24  s.     4. 

ein  rechenschaftsbericht  über  des  Verfassers  praxis  in  der  Ver- 
wertung des  lesebuches,  der  behandlung  des  grammatischen  lehrstoffes 


XXII.     Pädagogische  abteilung.  257 

und  der  anleitung  zur  aufertigung  deutscher  aufsätze.  die  aus- 
führungen  über  den  deutschen  aufsatz  in  tertia  und  quarta  dürfteu 
allgemeineres  interesse  beanspruclien. 

1572.  Wilh.  Nitsch,  Zum  deutschen  Sprachunterricht,  pro- 
gramm  der  k.  k.  staats-oberrealschule  in  Bielitz.     1882.     8  s. 

eine  ziemlich  külil  gehaltene  bespreclmng  von  Strobl  in  der 
Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  755. 

1573.  Armin  Schäfer,  Anleitung  zum  deutschen  unterrichte 
auf  der  Unterstufe  höherer  lehranstalten,  Berlin,  gebrüder  Born- 
träger (Ed.  Eggers).     VI,   114  s.     8.     1,60  m. 

nach  der  anzeige  von  H.  Seidel,  N.  jahrb.  f.  phil.  u.  pädagog. 
126,  480—485  wenig  empfehlenswert,  bedenken  äussert  auch  H, 
F.  Müller,  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  465. 

1574.  Zettel,  Auf  welche  weise  kann  der  Unterricht  in  der 
deutschen  spräche  und  literatur  an  unsern  Studienanstalten  metho- 
disch und  systematisch  betrieben  werden?  Bl.  f.  d.  bair.  gymuasial- 
schulwesen  19  (1.  5.). 

Agl.  Jahresbericht  1882,  no.   1291. 

1575.  W.  Zopf,  Über  einige  beziehungen  des  geographisch- 
naturwissenschaftlichen Unterrichts  zu  deutsch,  geschichte,  mathematik 
und  zeichnen.     Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  92 — 112. 

die  kenntnis  der  muttersprache  soll  durch  den  geographisch-natur- 
wissenschaftlichen unterriclit  in  der  weise  gefördert  werden,  dass 
auch  die  lehrer  dieser  disciplinen  keine  unrichtige  satzbildung  oder 
ausspräche,  keinen  schiefen  ausdruck  vorüberlassen;  dafür  sollen 
die  diktate  zur  einübung  der  rechtschreibung  in  den  unteren  klassen 
und  in  IV  die  reproduktionen  von  erzählungeu  und  einfachen  be- 
schreibungen  das  geographisch-naturwissenschaftliche  gebiet  berück- 
sichtigen, ja  auch  in  der  tertia  sollen  die  themen  der  deutschen 
aufsätze  zum  teil  demselben  gebiete  entlehnt  werden,  ausserdem  aber 
sollen  die  tertianer  auch  für  den  geographisch-naturwissenschaftlichen 
Unterricht  schriftliche  und  mündliche  Übungen  in  beschreibung  und 
Schilderung  von  naturgegenständen  und  Vorgängen  machen,  das  lese- 
buch  endlich  soll  ausreichenden  stoft'  aus  der  natur-  und  erdkunde 
enthalten  und  diese  lesestücke  sollen  beim  deutschen  Unterricht  ver- 
wertet werden. 

1576.  Sebastian  Helber's  teutsches  syllabierbüchlein  (1593) 
herausgegeben  von  G.  Roethe.  Freiburg  i.  B.,  Mohr  (Siebeck). 
XVI,  40  s.     8. 

ang.  von  J.  Minor, -Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  34,  313  f.  das 
fast  verschollene,  nur  in  zwei  exemplaren  vorhandene  syllabierbüch- 
lein ist  durch  die  unbefangne  rücksicht  auf  die  mundarten  von  charak- 
teristischem gepräge.     rec.  Lit.  cbl.   1882,   1521. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     V.    (1883.)  17 


258  XXII.     riidagogische  iibteilung. 

1577.  Johannes  Müller,  Quellenschriften  und  gescliichte  des 
deutschsprachlichen  Unterrichts. 

vgl.  no.  397  und  Jahresbericht  1882,  no.  1287.  recht  aner- 
kennend beurteilt  von  Paul  Pietsch,  Literaturblatt  1883  (6), 
212  f..  gelobt  in  Lit.  cbl.  1883,  s.  372. 

Grnniinatik.  1578.  Bcnthien,  über  den  wert,  den  umfang 
und  die  methude  des  Unterrichts  in  der  deutscheu  grammatik.  ein 
vertrag.     Bernburg,  Bacmeister.     67  s.     8.     0,30  m. 

1579.  E gge  1  in g.  Über  den  betrieb  der  deutschen  metrik  auf 
gymnasien.  programm  des  Wilhelms-g3'mnasiums  zu  Krotoschin.  [pr. 
no.  138.]     4.     20  s. 

der  betrieb  der  deutschen  metrik  kann  auf  unseren  höheren  lehr- 
anstalten  nicht  entbehrt  werden,  wenn  derselben  auch  keine  selb- 
ständige behandlung  zu  teil  werden  darf.  verf.  stellt  fest,  ,vvelchc 
metrische  belehrungen  in  den  Schulunterricht  gehören  und  wie  die- 
selben auf  die  einzelnen  klassen  zu  verteilen  sind,  metrische  Übungen 
in  grösserer  ausdehnung,  als  bisher  üblich,  werden  empfohlen. 

1580.  W.  Klein,  Über  den  Unterricht  in  der  deutschen  gram- 
matik.    programm-abhandlung.     17  s.     4. 

verf.  will  das  grammatische  pensum  in  der  weise  verteilt  wissen, 
dass  die  eigentliche  üexionslehre  und  die  lehre  vom  zusammengesetzten 
satze  der  quarta  und  untertertia  zugewiesen  wird,  während  in  den 
beiden  vorhergehenden  klassen  die  deutschen  stunden  zur  einübung 
der  Orthographie,  zur  gewölmung  an  geläuttges  und  sinngemässes 
lesen  und  wiedererzählen  und  zur  kenntnis  des  einfachen  satzes  sowie 
der  einzelnen  Wortklassen  mit  ausschluss  der  adverbien,  präpositionen, 
konjunktionen  und  Interjektionen  benutzt  wird,  ein  abriss  der  lehre 
von  der  tiexion  und  dein  zusammengesetzten  satze  ist  beigefügt. 

Literaturgescbichle  uud  Lesestoff.  1581.  Falch,  Über  den 
Unterricht  in  der  deutschen  literaturgeschichte  in  real-  und  Industrie- 
schulen.    Bl.  f.  d.  bayer.  realschw.     3,  142. 

1582.  Franz  Presch,  Die  deutsche  lektüre  an  realschulen. 
Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  1—11. 

in  dem  aufsatze  wird  ausgeführt,  welche  autoren  und  in  welchem 
umfange  dieselben  an  der  realschule  zu  lesen  sind,  ferner  wie  diese 
lektüre  auf  die  einzelnen  Jahrgänge  zu  verteilen  ist. 

1^83.  Herrn.  Ruete,  Der  Unterricht  im  lesen  und  literatur, 
vornehmlich  an  scliullehrer-seminarien.  eine  historisch-methodologi- 
sche abliandlung,     Leipzig,  Dürr.     VIII,  113  s.     8.     1,80  m. 

1584.  Walz,  Über  den  deutschen  Unterricht  in  tertia,  ins- 
besondere über  die  behandlung  und  Verwertung  der  lektüre.  pro- 
gramm des  städtischen  gymnasiums  zu  Greiz,    [pr.  no.  640.]    20  s.    4. 

es  werden  allgemein  bekannte  Vorschriften  über  die  behandung 
der  poetischen  uud  prosaischen  lektüre  und  zu  diesen  einige  beispiele 


XXII.    Pädagogische  abteilung.  259 

gegeben,  darauf  für  die  schüler  bestimmte  lebensbilder  von  Uhland, 
Körner,  Arndt,  Schenkendorf  mitgeteilt  und  endlich  nach  einigen  aus- 
führungeu  über  die  stilistischen  arbeiten  in  tertia  70  aufsatzthemata 
für  tertia  aufgeführt. 

Aufsatz.  1585.  Otto  Apelt,  Der  deutsche  aufsatz  in  der 
prima  des  gyranasiums.  ein  historisch-kritischer  versuch.  Leipzig, 
Teubner.     VI,  25()  s.     8.     4  m. 

keine  systematische  anleitung  zum  deutschen  aufsatz,  sondern 
eine  übersichtliche  darlegung  und  kritik  der  gegenwärtig  beim  deut- 
schen aufsatz  in  prima  geübten  praxis  auf  grund  der  im  jähre 
1878—1879  an  276  deutschen  gymnasien  (d.  h.  allen  deutschen  gym- 
nasien,  an  denen  überhaupt  eine  Veröffentlichung  der  aufgaben  üblich 
ist)  angefertigten  aufsätze.  nach  der  einleitung,  in  der  sich  ein  recht 
dankenswerter  abriss  der  geschichte  des  deutscheu  aufsatzes  findet, 
werden  die  einzelnen  gebiete,  aus  denen  themata  genommen  sind, 
behandelt  und  jedesmal  gezeigt,  welche  aufgaben  ungeeignet  waren, 
sämtliche  themata  der  einzelnen  gebiete  sind  am  fusse  der  betreffenden 
selten  zusammengestellt. 

1586.  F.  Becker,  Der  deutsche  aufsatz  in  secunda.  programm 
d,  progymn.  in  Schlawe.     27  s.     4. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1299.  die  anzeige  von  Seiler  in 
N.  Jahrb.  f.  phil.  u.  pädag.  126,  648 — 654  giebt  eine  genaue  inhalts- 
angabe  der  abhandlung,  da  dieselbe  gedanken  enthalte,  welche  es 
verdienen,    einem    weiteren   kreise   zugänglich    gemacht   zu    werden. 

1587.  H.  Brossmann,  Aufgaben,  entwürfe  und  gedanken  zu 
deutschen  arbeiten,  für  höhere  schulen,  insbesondere  für  seminare 
und  präparandenanstalten  zusammengestellt.  7.  aufl.  Langensalza, 
Schulbuchhandlung.     VIII,  184  s.     8.     1,50  m. 

1583.  K.  Dorenwell,  Der  deutsche  aufsatz  in  den  unteren 
und  mittleren  klassen  höherer  lehranstalten,  sowie  in  mittel-  und 
bürgerschulen.    I.  teil.     Hannover,  Meyer.    XII,  160  s.    8.    2,40  m. 

1589.  Ehemann,  Der  deutsche  aufsatz  am  gymnasium.  pro- 
gramm des  gymnasiums  zu  Halle.     1883.     [pr.  no.  533.] 

1590.  Eob.  Feldhaus,  Deutsche  aufsätze,  begriffsbestim- 
mungen  und  erklärende  Umschreibungen  nebst  einer  auswahl  von 
citaten.     Hannover,  Hahn.     VI,  245  s.     2,40  m. 

1591.  Heinz e,  Praktische  anleitung  zum  disponieren  für  die 
oberen  klassen  höherer  lehranstalten.  neu  bearbeitet  von  Herm. 
Heinze.     4.  aufl.     Leipzig,  Engelniann.     XXVII,  415  s.    8.    4  m. 

500  mehr  oder  weniger  ausführliche  aufsatzdispositionen,  alle 
nach  dem  princip  der  dichotomie  als  der  'rationellen,  scharfen,  aus- 
schliesseuden  vcrstandesmässigen  einteilung'  durchgeführt,  in  der 
neubearbeitung  sind  die  dispositionen  stofflich  geordnet  und  die  citate, 
soweit  möglich,  auf  ihre  quelle  zurückgeführt. 

17* 


260  XXII.     Pädagogische  abteilung. 

1592.  Hentschel  und  Junghänel,  Sammlung  ausgeführte!- 
stilarbciten.  ein  hülfsbuch  für  lehrer  bei  erteilung  des  stilistischen 
Unterrichts.  IV.  abt. :  für  mittelklassen  höherer  schulen.  Berlin^ 
Gustav  Hempel.     XII,  324  s.     8.     2,80  m. 

eine  empfehlenswerte  Sammlung  ausgeführter  stilistischer  arbeiten, 
das  buch  zerfällt  in  folgende  abschnitte;  1)  beschreibungen  und 
Schilderungen  (no.  1  —  54);  2)  vergleichungen  (8  arbeiten);  3)  arbeiten 
über  sprüchwörter  und  sprüclnvörtliche  redensarten  (20);  4)  arbeiten 
über  homonj'me  und  synonyme  \Yürter  (20);  5)  arbeiten  im  anschluss 
an  den  poetischen  lesestoff  (10). 

1593.  Ferd.  Hoff  mann,  Fünfzig  themata  zu  deutschen  auf- 
sätzen  für  die  obersten  klassen  höherer  lehranstalten.  Leipzig, 
Teubner.     68  s.     Im. 

die  Sammlung  ist  durch  den  wünsch  entstanden,  beim  deutschen 
unterrichte  in  Sekunda  und  prima  nur  solche  themata  zu  stellen, 
welche  durchaus  im  gesichtskreise  der  schüler  liegen,  und  derartige, 
bei  welchen  sich  eine  einfache,  klare,  logische  disposition  in  anwen- 
dung  bringen  lässt.  beide  forderungen  sind  bei  den  mitgeteilten 
50  dispositionen,  von  denen  38  literarischen,  die  übrigen  allgemeinen 
themen  angehören,  erfüllt,  und  die  Sammlung  deshalb  empfehlenswert, 
anerkennend  beurteilt  in  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  180. 

1594.  Jos.  Kehr  ein,  Entwürfe  zu  deutschen  aufsätzen  und 
reden  für  gymnasien,  seminarien,  realschulen  bearbeitet  von  Val. 
Kehr  ein.     Paderborn,  F.  Schöningh.     XV,  444  s.     8.     3,75  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1307.  ang.  von  A.  Brunner, 
Bl.  f.  d.  bayer.  gymnasialwesen  19,  554  f. 

1595.  L.  Kellner,  Materialien  für  den  mündlichen  und  schriftr 
liehen  gedankenausdruck  in  höheren  lehranstalten,  bestehend  in  einer 
Sammlung  von  210  dispositionen  zu  leichteren  und  schwereren  auf- 
sätzen, Vorträgen,  reden,  katechesen  und  Unterhaltungen.  9.  aufl. 
Altenburg,  Pierer.     VIII,  232  s.     8.     2  m. 

1596.  Kutzner,  Praktische  anleitung  zur  Vermeidung  der 
hauptsächlichsten  fehler  in  anläge  und  ausführung  deutscher  auf- 
sätze.     Leipzig,  Teubner.     74  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1310.  zustimmend  besprochen  von 
A.  Brunner.     Bl.  f.  d.  bayer.  gymnasialwesen  19,  555. 

1597.  Leonhard,  Der  Unterricht  im  deutschen,  II.  teil.  Pro- 
gramm des  realgymnasiums  zu  Dortmund,     [pr.  no.  336.]     29  s.     4. 

dieser  IL  teil  führt  den  titel:  'der  mündliche  und  scliriftliche 
gedankenausdruck  und  logik'  und  behandelt  in  eingehender  weise  die 
Übungen  für  die  anleitung  zum  richtigen  ausdruck  auf  den  einzelnen 
stufen  der  höheren  lehranstalten. 

1598.  Leuchtenberger,  Dispositionen  zu  deutschen  aufsätzen 
und  vortragen  für  die  oberen  klassen  höherer  lehranstalten.     1.  und 


XXII.    Pädagogische  abteilung.  261 

2.  bändclien.     3.  und  2.    verbesserte   aufl.     Berlin,    Gaertner.     1G4 
und  152  s.     8.     4  m. 

rec.  Corrbl.  f.  d.  gelehrten  u.  realschulen  Württembergs.    30,  2.50. 

1599.  A.  M  ö  b  n  s ,  Stoife  zu  deutschen  Stilübungen,  eine  Samm- 
lung von  musterstücken,  entwürfen  und  aufgaben  für  die  oberklassen 
höherer  schulen.    2.  aufl.    Berlin,  Gaertner.    VIII,  320  s.    8.    4  m. 

1600.  Julius  Naumann,  fünfundzwanzig  themata  mit  aus- 
führlichen dispositionen  zu  deutschen  aufsätzen  und  stoff  zu  freien 
vortragen  für  die  oberen  klassen  höherer  schulen.  Leipzig,  Teubner. 
126  s.     1,60  m. 

das  buch  enthält  25  themata  und  dispositionen;  von  diesen  sind 
10  themata  historische,  2  geographische  und  naturgeschichtliche, 
8  allgemeinen  Inhalts,  5  aus  der  dichterweit  und  dem  sprüchwörter- 
schatz'  entnommen,  daran  schliessen  sich  in  18  nummern  stoffe  zu 
vortragen,  die  gegebenen  dispositionen  haben  vor  denen  mancher 
anderen  Sammlungen  den  vorzug,  dass  für  viele  der  mitgeteilten 
themata  verschiedene  arten  der  einleituug  und  des  Schlusses,  auch  der 
beweisführung  mitgeteilt  werden,  empfehlenswert,  vgl.  Zs.  f.  d. 
realschw.  VIII,   181. 

1601.  H.  Normann,  Neue  materialien  zu  deutschen  Stilübungen, 
für  höhere  lehranstalten  und  pädagogische  seminarien.  2.  aufl. 
Kattowitz,  Siwinna.     XI,  456  s.     8.     3,50  m. 

1602.  Karl  Frdr,  Rinne,  Praktische  dispositionslehre  in  neuer 
gestaltung  und  begründung  oder  kurzgefasste  anweisung  zum  dis- 
ponieren deutscher  aufsätze  nebst  zahlreichen  beispielen  und  mate- 
rialien zum  gebrauch  für  lehrer  und  schüler  der  oberen  klassen 
höherer  schulanstalten.  3.  aufl.  Stuttgart,  A.  Koch.  XXIV,  226  s. 
8.     3,20  m. 

einen  mangel  haben  nach  des  Verfassers  ansieht  die  bücher  alle, 
welche  dispositionen  und  materialien  zu  deutschen  aufsätzen  für  die 
oberen  klassen  höherer  schulanstalten  bringen,  nämlich  den,  dass  sie 
das  gesetz  nicht  überliefern,  nach  welchem  eine  disposition  eingerichtet 
werden  muss;  dieses  gesetz  gefunden  zu  haben,  rechnet  sich  verf., 
wie  in  der  vorrede  zu  lesen  steht,  zu  einigem  Verdienste  an.  ref, 
muss  an  dieser  stelle  wegen  raummangels  leider  darauf  verzichten, 
die  philosophische  fassung  und  begründung  des  gesetzes  mitzuteilen, 
das  vom  verf.  als  neu  angepriesene  verfahren  besteht  darin,  dass  er 
zuerst  den  gedanken  für  die  einleitung  ermitteln  lässt,  und  zwar  bei 
der  abhandlung  und  der  rede  in  der  w'eise,  dass  er  vom  gegensatz 
des  im  thema  gegebenen  gedankens  ausgeht,  darauf  folgt  zur  er- 
langung  einer  disposition  'die  Zerlegung  oder  abfachung  des  haupt- 
begriö'es'.  zwar  hat  'ein  herr  doktor  Laas  in  seinem  buche:  der 
deutsche  aufsatz  in  der  prima  der  gymnasien  Berlin  1868,  sich 
s.  169   desselben   sehr  über  diese  auf  die  vorgeschriebene  weise  zu 


0ß2  XXll.    Piulagocfische  abteilung. 

bildenden  oinliitungen  ontrüstef,  abiT  dieser  lierr  liat  den  verf.  natür- 
lich nur  nicht  verstanden,     das  buch  ist  ganz  ernst  gemeint. 

1()()3.  Tschache,  Themata  zu  deutschen  anfsätzon.  .'3.  anfl. 
Breslau,  Kern.     192  s.     8.     270  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1315.  rec.  Hubert,  Gymnasium 
(6),  183  f. 

I(i04.  Jos.  Venu 's  Deutsche  aufsätze,  verbunden  mit  einer  an- 
leitung  zum  anfertigen  von  aufsätzen,  315  dispositionen,  sowie  400 
neue  themata  zur  auswahl,  vorzugsweise  für  die  oberen  klassen  der 
gymnasien  und  liidieren  lehranstalten.  22. — 24.  aufl.  Wiesbaden, 
Gestewitz.     IV,  451  s.     8.     4  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1316. 

1605.  Heinr.  Leo  Weber,  Stilaufgaben,  für  die  band  des 
lehrers.     Troppau,  Buchholz  &  Diebel.     VIII,  86  s.     8.     2  m. 

1606.  J.  B.  F.  Weyh,  Stoif- und  mustersamralung  zu  beschrei- 
bungen,  abhandlungen  und  reden.  2.  aufl.  1.  u.  2.  bd.  Regens- 
burg, Coppenrath.     VIII,  432  s.  u.  VI,  548  s.     8.     7,50  m. 

1607.  Friedrich  Zorn,  Der  deutsche  aufsatz  in  der  ersten  gym- 
nasialklasse.     programm   der    k.    Studienanstalt   zu    Hof.      23  s.     8. 

2.  Lehr  plane. 

1608.  A.  Baran,  Zur  methodik  des  deutschen  Unterrichts  in 
der  zweiten  klasse.     Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  34,  81 — 95. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1282.  bespricht  die  Verteilung  des 
lehrstoffes  für  diese  klasse  auf  grund  des  Organisationsentwurfes  f.  d. 
österr.  gymnasien. 

1609.  Gronau,  Ein  lehrplan  für  den  deutschen  Unterricht. 
Programm  des  progymnasiums  zu  Schwetz  a.  d.  W^.  [pr.  no.  38.] 
19  s.  4. 

nicht  der  lehrplan  der  anstalt,  deren  leiter  der  verf.  ist,  wird 
mitgeteilt,  sondern  ein  (ideal-?)  lehrplan  für  den  deutschen  Unter- 
richt in  allen  klassen  des  gymnasiums,  wobei  allerdings  auffallend, 
dass  ganz  bestimmte  lelirbücher  für  diesen  Unterricht  vorausgesetzt 
werden,  zugleich  werden  die  methodischen  grundsätze,  welche  bei 
der  handhabung  dieses  Unterrichts  in  den  einzelnen  klassen  zu  be- 
folgen sind,  auseinandergesetzt. 

1610.  F.  Kuntze,  Die  preussische  Schulreform  und  der  Unter- 
richt im  mild.     Zs.  f.  d.  gymnasialw.  37,  406  f. 

verf.  spricht  sein  lebhaftes  bedauern  über  die  aufhebung  des 
Unterrichts  im  mhd.  an  den  preussischen  schulen  aus  und  macht  auf 
die  durch  diese  massregel  veranlassten  missstände  aufmerksam. 

1611.  Lehrplan  für  den  deutschen  Unterricht.  vom  lehrer- 
kollegium  beraten  und  festgesetzt,  programm  des  realprogymnasinms 
zu  Schalke,     [pr.  no.  348.]     28  s.     4. 


XXII.    Pädagogische  abteilung.  263 

enthält  1)  die  lelirpensa  für  die  klassen  VI-  II  in  übersicht- 
licher darstellung,  2)  ausfülirliche  anwoisungen  für  die  methodik 
dieses  Unterrichts. 

1612.  Lehrplan  für  den  Unterricht  in  der  deutschen  graramatik. 
Programm  des  realprogymnasiums  zu  Oberhausen  a.  d.  Ruhr.  [pr. 
no.  447.]     52  s.     8. 

ein  sehr  ausführlicher  lehrplan  der  deutschen  grammatik  für 
die  klassen  sexta  bis  unter-tertia,  der  zugleich  wolü  als  leitfaden 
für  die  hand  der  schüler  bestimmt  ist. 

1613.  Niklas,  Ein  lehrplan  für  den  deutschen  unterriclit  in 
der  prima.     Bl.  f.  d.  baj'er.  gymnasialschulwesen  19  (1), 

1614.  Johann  Schmidt,  Der  deutsche  Unterricht  im  ober- 
gymnasium.     Zs.  f.  d.  österr.  gymnasien  34,  303 — 311. 

der  aufsatz  knüpft  an  eine  frühere  pädagogische  Studie  des- 
selben verfs.  an  und  spricht  sich  hauptsächlich  über  die  Verteilung  der 
lektüre  in  den  klassen  des  obergymuasiums  aus.  am  gymnasium  soll 
nicht  literaturgeschichte  gelehrt  werden,  sondern  der  schüler  soll  die 
klassiker  aus  ihren  besten  werken  selbst  kennen  lernen,  vgl.  Jahres- 
bericht 1880,  no.  1343. 

1615.  Speciallehrplan  für  den  Unterricht  in  der  lateinischen, 
griechischen  und  deutschen  spräche,  ausgearbeitet  auf  grund  eines 
elaborates  von  A.  Homer  vom  lehrkörper.  programm  des  staats- 
ober-gyranasiums  zu  Wiener-Neustadt.     18  s.     8. 

auf  Seite  9  u.  10   der  lehrplan   für   den   deutschen   Unterricht. 

1616.  R.  Stier,  Zur  frage,  ob  mittelhochdeutsch  im  gymna- 
nasium.     N.  jahrb.  für  philol.  u.  pädag.  128  (1),  21 — 24. 

verf.  weist  die  gründe  zurück,  welche  für  die  abschaffung  des 
mhd.  Unterrichts  geltend  gemacht  sind  und  tritt  energisch  für  bei- 
behaltung  desselben  ein. 

3.     Wörterbücher. 

1617.  W.  Bodeusch,  Fremdwörterbuch,  mit  2400  fremd- 
wörtern.  12.  aufl.  Langensalza,  schulbuchhandlung.  IV,  404  s. 
8.     2,50  m. 

1618.  Johann  Christian  Heyse's  Fremdwörterbuch,  durchaus 
neu  bearbeitet  und  bis  auf  ca.  90,000  Worterklärungen  erweitert  von 
CarlBöttger.    6.  ster.-auflage.    Leipzig,  Fues.    IV,  892  s.    8.    4  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.   1326. 

1619.  Heyse's  Allgemeines  verdeutschendes  und  erklärendes 
fremdwörterbuch.  neue  mit  zeitgemässen  Zusätzen  versehene  Berliner 
ausgäbe.     9.  aufl.     Berlin,  Cronbach.     VIII,  840  s.     5,50  m. 

1620.  Frdr.  Köhler,  Fremdwörterbuch.  Leipzig,  Ph.  Eeclam. 
355  s.     (no.  1668—70  der  Universalbibliothek)  0,60  m. 

1621.  Fr.  Wilh.  Loof,  Allgemeines  fremdwörterbuch.     3.  aufl. 


264  XXII.     Pädagogische  abteilung. 

in  20  lieferungen.  Langensalza,  Beyer  &  sühne.  1.  lieferung  48  s. 
8.     0,4»)  m. 

Frdr.  Mann,  Kurzes  Wörterbuch  der  deutsehen  spräche.  2.  aufi. 
Langensalza,  Beyer.     VIII,  293  s.     8.     2,40  m. 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.  1352;  1882,  no.  1328  und  oben 
no.  119. 

1622.  Praktisches  grammatikalisches  Wörterbuch  der  deutschen 
spräche,  ein  ratgeber  selbst  für  diejenigen,  welche  ohne  kenntnis 
der  grammatikalischen  regeln  richtig  sprechen  und  schreiben  wollen. 
5.  aufl.     Leipzig,    Brandstetter  1882.     XII,    612  s.     16.     1,50  m. 

1623.  A.  Schlesing,  Deutscher  wertschätz  oder  der  passende 
ausdruck  für  gebildete  aller  stände  und  ausländer.  Stuttgart,  Neff. 
1881.     XXIV,  433  s.     8. 

empfehlend  beurteilt  in  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  33,  765  f.  (Kra- 
tochwil.) 

F.  A.  Web  er 's  Handwörterbuch  der  deutschen  spräche. 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.  1357;  1881,  no.  1294  und  oben 
no.   121. 

1624.  J.  Weber,  Neues  vollständiges  fremdwörterbuch  mit 
angäbe  der  richtigen  ausspräche.  14.  aufl.  Quedlinburg,  Ernst. 
308  s.     16.     1  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1295. 

1625.  J.  Windekilde,  Neues  handwörterbuch  der  deutschen 
spräche.     2. — 4.  lieferung.    (s.  81 — 320.)     Neuwied,  Heuser. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1329. 

4.  Sprachlehre, 
a.  Grammatik,     grammatische  übimgabücher. 

1626.  Friedr.  Bauer,  Grundzüge  der  neuhochdeutschen  gramma- 
tik  für  höhere  bildungsanstalteu.  19.  (der  neuen  folge  2.)  aufläge 
bearbeitet  von  Konr.  Duden.  Nördlingen,  Beck.  XVIII,  290  s. 
8.     2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1296;  1882,  no.  1331.  die  wesent- 
lichste Veränderung  in  der  neuen  aufläge  ist  die  erweiterung  des 
abschnittes  über  etymologie,  indem  nämlich  s.  114  und  115  kurze 
ausführungen  über  den  bedeutungswandel  hinzugekommen  sind  und 
die  Verzeichnisse  der  ihrer  bedeutung  nach  schwer  zu  erkennenden 
deutschen  Wörter  und  der  lehnwörter  einen  dankenswerten  Zuwachs 
erhalten  haben,  aus  dem  die  Orthographie  behandelnden  teile  sind  die 
anmerkungen  weggelassen,  dieselben  enthielten  für  den  lehrer  be- 
stimmte erläuterungen  und  Verbesserungsvorschläge  in  betreff  der 
Schreibung  von  fremdwörtern ;  sie  sollen  erweitert  als  besonderes 
buch  erscheinen,  einige  im  interesse  der  realschule  vorgenommene 
änderungen  werden  in  den  beteiligten  kreisen  beifall  finden.  —  eine 


XXII.     Pädagogische  abteilung.  265 

kurze  anzeige  der  18.  aufläge  von  Wilmanns,  Zs.  f.  d.  gymnasial- 
wesen  37,  42. 

1627.  0.  Böhm,  Deutsche  grammatik  für  die  unter-  und  mittel- 
klassen  der  höheren  schulen,  nach  des  verfs.  methodik  des  deutschen 
Unterrichts  bearbeitet.  1.  u.  2.  teil.  Wismar,  Hinstorff.  III,  .38 
u.  XIX,  119  s.     8.     1,80  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1332.  im  allgemeinen  lobend  be- 
urteilt von  W.  Bötticher,  N.  jahrb.  f.  philol.  u.  pädag.  126,  654ff. 
sehr  eingehend  und  im  allgemeinen  anerkennend  besprochen  von 
Th.  Lohmeyer,  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  549 — 558. 

1628.  O.Böhm,  Übungsstoff  zur  deutschen  grammatik.  heft  1 
u.  2.     Wismar,  Hinstorff.     III,  50  u.  34  s.     8.     1,10  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1356.  anerkennend  beurteilt  von 
W.  Bötticher,  N.  jahrb.  f.  philol.  u.  pädag.   126,  6,54  ff. 

1629.  J.  Buschmann,  Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der 
deutschen  Sprachlehre  für  die  unteren  und  mittleren  klassen  höherer 
lehranstalten.     3.  aufläge.     Trier,   1881.     96  s.     8. 

ang.  von  WMlmanns,  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  41,  von 
Tumlirz,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  .34,  427—430,  530—532. 

1630.  A.  Engelien,  Leitfaden  für  den  deutschen  Sprachunter- 
richt. 1.  teil:  f.  die  Unterklassen  65.  aufläge.  2.  teil:  für  die 
mittelklassen.  31.  aufläge.  Berlin,  W.  Schnitze.  78  u.  160  s. 
8.     1,50  m. 

1631.  J.  Emprechtinger,  Formenlehre  der  deutschen  spräche 
iü  tabellarischer  übersieht.  Wien,  A.  Pichlers  witwe  &  söhn. 
1881.     40  kr. 

ang.  Zs.  f.  d.  realschulwesen.     VIII,  245. 

1632.  K.  Erbe,  Einleitung  in  die  deutsche  grammatik.  für 
die  untersten  klassen  höherer  lehranstalten.  Stuttgart,  A.  Bonz  &  co. 
1880.     56  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1335.  nach  der  anzeige  von  AVil- 
manns,  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  40  f,  geeignet,  angehenden 
lehrern  eine  anleitung  zu  methodischer  behandlung  der  deutschen 
grammatik  zu  geben,  zum  gebrauch  für  schüler  nicht  zu  empfehlen, 
rec.  von  Tumlirz,  Zs.  f.  d.  österr.  gjannasien  34,  427  ff. 

1633.  L.  R.  Frauer,  Neuhochdeutsche  grammatik  mit  beson- 
derer rücksicht  auf  den  Unterricht  an  höheren  schulen,  zugleich  als 
leitfaden  für  akademische  vortrage.  Heidelberg,  Winter.  1881. 
XX,  332  s.     8.     6  m. 

vgl.  jahresber.  1882,  no.  1336.  nicht  günstig  beurteilt  von 
R.  Kögel,  Literaturblatt  1882  (12),  460.  empfohlen  von  Joseph 
Seemüller  in  Literaturzeitung  III,  s.  1418,  aber  nicht  ohne  dass 
zahlreiche  Unrichtigkeiten  und  Irrtümer  angemerkt  werden. 

1634.  W.  Gerb  er  ding  und  K.  Beyer,  Kurzgefasste  deutsche 


266  XXII.     riVdagogische  abteilung. 

granimatik  für  scliulon  niul  fortbildungsanstalten.  3.  aufläge.  Ber- 
lin.  IHSO.     86  s. 

vgl.  jahrcRhcriclit  1880,  no.  1366.  ang.  v.  K.  Tumlirz,  Zs. 
f.  (1.  üsterr.  gymn.  .34,  427  ft'. 

163.5.  Glökler,  Assfahl,  Erbe,  Kurzgefasste  deutsche 
gramniatik  mit  Übungsaufgaben,  für  latein-  und  realschulen  bear- 
beitet.    6,  aufläge.     Stuttgart,  Bonz  &  co.     160  s.     1,60  m. 

1636.  Gottfried  Gurckes  deutsche  schulgraniniatik  neu  be- 
arbeitet von  "Waetzoldt  und  Schönhof.  17.  (1.)  aufläge.  Ham- 
burg, Meissner.     VIII,  226  s.     8.     1,60  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1303.  anerkennend  besprochen  von 
Wllnianns,  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  42  f. 

1637.  Gottfried  Gurckes  Übungsbuch  zur  deutschen  gramma- 
tik.  nach  Jahreskursen  geordnet,  neu  bearbeitet  von  Waetzoldt 
und  Seh  (in  ho  f.     Hamburg,  Meissner.     II,   144  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1357,  ang.  Zs.  f.  d.  gj'mnasial- 
wesen  37,  42  von  Wilmanus. 

1638.  Abr.  Heussler,  Kurzer  abriss  der  deutschen  Sprach- 
lehre.    7.  aufläge.     Basel,  Schwabe.     IV,   121  s.     8.     1,20  m. 

1639.  Carl  A.  Krüger,  Deutsche  schulgrammatik  nebst  metrik, 
poetik  und  Wörterverzeichnis  für  Volks- ,  bürger-  und  mittelschulen 
und  die  entsprechenden  klassen  höherer  lehranstalten.  Danzig,  Axt. 
81   s.     8.     0,.50. 

1640.  Otto  Lange,  Kleine  deutsche  Sprachlehre.  34.  auf- 
läge revidiert  von  Ludwig  Berthold.  Berlin,  Gacrtner.  40  s.  8. 
0,25  m. 

1641.  Jos.  Lehmann,  Deutsche  schulgrammatik.  für  lehrer- 
und lehrerinnen-bildungsanstalten  und  zum  Selbstunterrichte.  4.  auf- 
läge.    Prag,  Dominicns.     VI,  288  s.     8.     2,48  m. 

1642.  A.  F.  Mayer,  Deutsches  elementarbuch.  Trier,  Lintz. 
0,70  m. 

vgl.  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  181. 

1643.  Karl  Ferd.  Nonnig,  Kleine  deutsche  Sprachlehre  für 
Volks- ,  bürger-  und  mittelschulen  und  die  entsprechenden  klassen 
höherer  lehranstalten.  21.  aufläge.  Berlin,  Berggold.  VIII,  108  s. 
8.     1  m. 

1644.  E.  Rassmann,  Leitfaden  beim  Unterricht  in  der  deut- 
schen grammatik  für  untere  klassen  höherer  lehranstalten.  13,  auf- 
läge.    Münster,  Coppenrath.     VIII,   128  s,     8.     0,80  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1352.  ang.  von  Wilmanus,  Zs. 
f.  d.  gymnasialwesen  37,  41. 

1645.  J.  J.  Sachse,  Die  deutsche  grammatik  in  ihren  grund- 
zügen.  ein  zugleich  für  den  Selbstunterricht  bestimmtos  hand-  und 
Übungsbuch   zum  gebrauche  an  mittelschulen,  präparanden-anstalten, 


XXII.    Pädagogische  abteihing.  9^7 

scliullelirer-seminarien  und  den  unteren  und  mittleren  klassen  höherer 
lehranstalten.  1.  kursus:  allgemeine  wort-  und  satzlehrc.  2.  auf- 
läge.    Freiburg  i.  Br.,  Herder.     VII,  47  s.     8.     0,40  m. 

1646.  Daniel  Sanders,  Lehrbuch  der  deutschen  spräche  für 
schulen,  mit  beispielen  und  Übungsaufgaben.  3  stufen.  5.  aufläge. 
Berlin,  Langenscheidt.     8.     1,70  m. 

I.  stufe:  redeteile.  II.  stufe:  flexion  der  redeteile.  III.  stufe: 
rection,  sätze  und  Satzverbindungen,  ang.  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII, 
182,  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  467  von  H.  F.  Müller,  der  das 
buch  als  brauchbar  lobt,  seine  Verwendung  aber  für  gymnasien  und 
solche  schulen,  die  fremde  sprachen  treiben,  als  geeignet  bezweifelt. 

1647.  K.Schiller.  Deutsche  schulgrammatik  für  mittelschulen. 

7.  aufl.     Wien,  1881.     IV,  221   s.     8. 

ang.  von  K.  Stejskal,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  34,  680 — 682  u, 
846  f.  metrik  und  prosodie  veraltet. 

1648.  E.  Schuback,  Leitfaden  zum  Unterricht  in  der  deut- 
schen   grammatik.      3.  aufläge.      Düsseldorf,  Schaub.     VIII,   103  s. 

8.  1,20  m. 

1649.  Beruh.  Schulz,  Die  deutsche  grammatik  in  ihren  grund- 
zügen.  ein  leitfaden  beim  unterrichte  in  der  muttersprache.  7.  auf- 
läge.    Paderborn,  Schöuingh.     VIII,  180  s.     1,20  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.   1307. 

1650.  Karl  Stejskal,  Dictierbuch  für  den  orthographischen 
Unterricht  in  volks-  und  bürgerschulen  sowie  in  den  untersten  klassen 
der  mittelschulen  Österreichs.  2.  verbesserte  aufläge.  Wien,  Manz'sche 
buchhandlung.     IV,   136  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1359.  eine  mit  grossem  geschick 
abgefasste  Sammlung  von  beispielen  für  die  einübung  der  deutschen 
rechtschreibung  in  österreichischen  schulen. 

1651.  K.  Stolte,  Praktischer  lehrgang  für  den  Unterricht  in 
der  deutschen  spräche,  in  4  stufen  bearbeitet.  3.  stufe.  14.  auf- 
läge.    Neubrandenburg,  Brünslow.     128  s.     8.     0,80  m. 

1652.  Otto  Vogel,  Lehre  vom  satz  und  aufsatz.  ein  hülfs- 
und  Übungsbuch  für  den  deutschen  Unterricht  in  den  unteren  und 
mittleren  klassen  höherer  schulen.  Potsdam,  Stein.  VIII,  86  s. 
8.     0,80  m. 

1653.  F.  Wesmöller,  Das  wichtigste  aus  der  deutschen 
Sprachlehre  für  die  unteren  und  mittleren  klassen  der  gymnasien 
und  verwanter  lehranstalten.  Münster,  Aschendorff.  IV,  76  s. 
8.     0,50  m. 

1654.  F.  und  Fr.  Wetzel,  Grundriss  der  deutschen  grammatik. 
nach  methodischen  grundsätzen  bearbeitete  schulgrammatik  für  höhere 
Schulanstalten,      mit    anhang:    handbuch    der   Orthographie    zum   ge- 


268  XXll.     PädagOüiische  abteilunp;. 

braucli    für    schüler.      2'.»,  aufläge.      Ikrlin,    iStubenrauch.      X,  212 
und  VIII,  61  s.     8.     2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.   1308. 

1655.  W.  Wilmanns,  Deutsche  grammatik  für  die  unter- 
nnd  mittelklassen  höherer  lehranstalten.  nebst  regeln  und  Wörter- 
verzeichnis für  die  deutsche  Orthographie  nach  der  amtlichen  fest- 
Betzung.     5.  aufläge.     Berlin,  Parey.     YIII,  240  s.     8.     2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1310;  1880,  no.  1383  und  oben  no.  134. 

b.  Metrik.     Poetik.     Rhetorik.     Stilistik. 

1656.  Karl  Ferd.  Becker,  Der  deutsche  stil.  neu  bearbeitet 
von  Otto  Lyon.  3.  aufläge.  1. — 3.  lieferung.  Prag,  Tempsky. 
Leipzig,  Frey  tag.     64  s.     8.     ä-  0,50  m. 

vgl.  no.  132.     rec.  Matthiesen,  Literaturbl.  1883  (12),  47. 

1657.  Beyer,  Deutsche  poetik.  theoretisch-praktisches  hand- 
buch  der  deutschen  dichtung.  3.  band,  auch  unter  dem  titel:  die 
technik  der  dichtkunst.  anleitung  zum  vers-  und  strophenbau  und 
zur  Übersetzungskunst.  Stuttgart,  Göschen.  XIII,  276  s.  8. 
5,50  m. 

vgl.  no.  192  und  Felix  Vogt,  Einige  gedanken  über  deutschen 
Versbau  im  anschluss  an  das  neueste  handbuch  deutscher  poetik  von 
C.  Beyer.     N.  jahrb.  f.  philol.  u.  pädagog.  128,  109  —  129. 

1658.  Geerling,  Deutsche  metrik  und  poetik.  3.  aufläge. 
Langensalza,  schulbuchh.     IV,  128  s.     8.     1,20  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1366.  wie  dort  auch  Zs.  f.  d.  gym- 
nasiahvesen  37,  558  f.  von  Zernial  ablehnend  beurteilt. 

1659.  L.  Gerlach,  Theorie  der  rhetorik  und  Stilistik,  für 
die  schule  bearbeitet.     Dessau,  Baumanns  verlag.     59  s.     8.     1  m. 

ein  beachtenswerter  versuch,  die  aus  dem  altertum  überkommene 
einteilung  der  rhetorischen  Ornamente  in  tropen  und  iiguren  durch 
eine  neue  aus  der  absieht  und  Wirkung  dieser  kunstmittel  hervor- 
gegangene einteilung  zu  ersetzen,  bei  der  weiteren  einteilung  der 
4  hauptarten  (Steigerung,  kontrast,  das  malerische  des  ausdrucks 
und  die  dramatische  aktion),  gegen  deren  beneunung  sich  übrigens 
gancherlei  bedenken  geltend  machen  lassen,  kommen  die  alther- 
mebrachten  namen  wieder  zur  Verwendung,  nur  dass  ihre  grosse 
anzahl  auf  den  zehnten  teil  beschränkt  wird,  die  gesetze  des  Stiles 
werden  aus  den  gesetzen  des  mündlichen  Vortrags  abgeleitet,  ob 
das  buch  in  der  vorliegenden  gestalt  für  die  schule  brauchbar  ist, 
erscheint  dem  referenten  zweifelhaft. 

1660.  Goerth,  Einführung  in  das  Studium  der  dichtkunst. 
I.  das  Studium  der  lyrik.  Leipzig ,  Klinkhardt.  VIII ,  372  s. 
8.     4  m. 

'dies   buch   ist   für  Jünglinge    und   Jungfrauen  geschrieben,    um 


XXII.     Pädagogische  abteilung.  2(')9 

dieselben  anzuleiten,  sich  aus  dem  stofflichen  g-ennss  dichterischer 
kunstwerke  zu  rechter  erkeuntnis  des  schonen,  zu  einem  leinen  ästhe- 
tischen urteil  zu  erheben.'  das  gebiet  der  lyrik  aber  ist  zuerst  be- 
handelt, weil  derselben  selbst  von  berufenen  literarhistorikern  nicht 
die  beachtung  geschenkt  sei,  welche  ihrer  würde  angemessen  sei. 
die  lyrik  sei  besonders  geeignet,  die  grosse  aufgäbe  zu  lösen,  die 
weit  durch  Schönheit  zur  sittliclikeit  zu  erziehen,  aber  nur  dann, 
wenn  der  dichter  sie  als  echter  künstler  mit  dem  heiligen  ernst  eines 
Schiller  handhabe,  alles  was  dieser  anforderung  nicht  entspriclit, 
wird  als  •  dilettantenhaft  verurteilt. 

1661.  P.  Gross,  Die  tropen  und  figuren.  ein  hülfsbuch  für 
den  deutschen,  lateinischen  und  griechischen  Unterricht  an  höheren 
lehranstalten.     Köln,  Römke  &  co.     VIII,  282  s.     8.     3,50  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1367.  lobend  beurteilt  von  Stejskal, 
Zs.  f.  d.  österr,  gymnasien  34,  287  ff". 

1662.  Werner  Hahn,  Poetische  mustersammlung.  erklärungen 
und  beispiele  zu  den  gattungen  der  poesie.  für  schule  und  haus. 
Berlin,  Besser.     VIII,  304  s.     8.     3  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1368.  ablehnend  beurteilt  von 
Zernial,  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37^  561  f. 

1663.  Werner  Hahn,  Metrik  der  deutschen  spräche.  Berlin, 
Besser  IV,  60  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1369.  ang.  von  Zernial,  Zs.  f.  d. 
gymnasialwesen  37,  559  f. 

1664.  L.  Hoff  und  W.  Kaiser,  Abriss  der  rhetorik  und  poetik. 
.Essen,  Bcädeker.     II,  87  s.     8. 

das  schon  im  Jahresbericht  1881,  no.  1313  als  brauchbar  aner- 
kannte buch  wird  warm  empfohlen  von  Zernial,  Zs.  f.  d.  gymnasial- 
wesen 37,  239. 

1665.  K,  Th.  Kriebitzsch,  Zur  poetik.  anhang  zu  den  lese- 
büchern  für  deutsche  lehrerbildungsanstalten  von  Kelir  und  Kriebitzsch. 
Gotha,  Thienemann.     46  s.     8.     0,50  m. 

Julius  Methner,    Poesie  und  Prosa,  ihre  arten  und  formen  I. 
s.  no.  194. 

1666.  Fr.  Nadler,  Das  wichtigste  aus  der  poetik.  ein  leit- 
faden  für  die  hand  der  schüler.  Bernburg,  Bacmeister.  IV,  37  s. 
8.     0,30  m. 

Separatabdruck  des  zweiten  abscluiittes  aus  einem  umfangreiche- 
ren unten  noch  zu  besprechenden  werke  desselben  Verfassers :  er- 
läuterung  und  Würdigung  deutscher  dichtungen. 

1667.  Ed.  Niemeyer,  Abriss  der  deutschen  metrik  und  poetik 
nebst  metrischen  aufgaben,  ein  leitfaden  für  schulen.  5.  aufläge. 
Dresden,  Höckner.     IV,   100  s.     1,25  m. 

1668.  Nik.  Schleiniger,   Grundzüge   der   beredsamkeit,   mit 


270  XXII.     Pädagogische  abteiluiig. 

einer  auswalil  von  mustcrstellen  aus  der  klassischen  litoratnr  der 
Ulteren  und  neueren  zeit.  4.  aufläge.  Freiburg  i.  Br. ,  Herder. 
XV,  440  s.     8.     3,20  in. 

nach  der  einleituuir,  in  der  vom  wesen  und  der  einteilung  der 
beredsamkeit,  vom  begriff  und  der  gliederung  der  rhetorik  gehandelt 
und  eine  Übersicht  über  die  geschichte  der  beredsamkeit  sowie  der 
theorie  derselben  gegeben  ist,  spricht  der  1.  teil  von  der  ermittlung 
des  redestoffes,  der  2.  teil  von  der  anordnung,  der  3.  teil  von  der 
darstellung  des  redestoffes.  auf  teil  4:  'mündlicher  Vortrag'  folgt 
ein  anhang,  in  dem  proben  aus  reden  des  Demosthenes,  Aischines, 
Cicero  sowie  von  bedeutenden  männern  der  neueren  zeit  gegeben 
■werden  'zum  behüte  eines  vergleichenden  rhetorischen  Studiums  und 
zur  Übung  im  rednerischen  vortrage',  wenn  auch  nach  dem  Vorworte 
zweck  des  lehrbuches  ist,  'die  allgemeinen  regeln  der  redekunst 
theoretisch  und  praktisch  so  darzustellen,  dass  sie  allen  studierenden 
nützlich  und  als  erste  rhetorische  grundbilduug  für  alle  speciellen 
richtungen  auf  dem  gebiete  des  lebendigen  Wortes  anwendbar  seien,' 
so  ist  es  vom  Verfasser,  der  mitglied  der  gesellschaft  Jesu  ist,  doch 
zunächst  wohl  für  Jesuitenschüler  und  katholiken  bestimmt. 

1669.  Herm.  Stöhn,  Lehrbuch  der  deutschen  poetik  für  höhere 
mädchenschulen  und  lehrerinnenbildungsanstalten.  Leipzig,  Teubner. 
1884.     IV,  100  s. 

in  drei  abschnitten:  'wesen  und  arten  der  kunst,  formen  der 
poesie,  gattungen  der  poesie'  wird  der  stoff  behandelt,  für  den  an- 
gegebenen zweck  zu  empfehlen. 

1670.  P.  Strzemcha.  Kleine  poetik.  Brunn,  Knauthe.  1880, 
90  s. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1320.  empfohlen  von  Zernial, 
Zs.  f.  d.  g3'mnasialwesen  37,  237. 

1671.  Carl  Tumlirz,  Tropen  und  üguren,  nebst  einer  kurz- 
gefassten  deutschen  metrik.  zum  gebrauche  für  mittelschulen  und 
zum  Selbstunterricht.  2.  aufläge.  Prag,  Dominicus.  VI,  95  s. 
8.  ,   1,20  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1374.  in  der  vorrede  versucht 
der  verf.  gegenüber  einigen  ausstellungen ,  welche  von  der  kritik 
bei  besprechung  der  1.  aufläge  in  bezug  auf  den  metrischen  teil 
gemacht  waren  (von  Prosch,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  33,  715  f.)  die 
richtigkeit  seines  Standpunktes  nachzuweisen;  die  neue  aufläge  ent- 
hält manche  Verbesserungen,     vgl.  Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  240. 

1672.  G.  Wirth,  Leitfaden  für  den  Unterricht  in  der  deut- 
schen poetik.     Berlin,  Wohlgemuth.     IV,  83  s.     8.     0,80  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1323.  nach  dem  urteil  Zernials, 
Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  238  für  die  schule  nicht  geeignet. 

1673.  Fr.  Wyss,  Leitfaden  der  Stilistik  für  den  schul-  und 
Selbstunterricht.     5.  aufläge.     Bern,  Dalp.     VI,  102  s.     8.     1  m. 


XXII.     Pildagogische  abteilung.  271 

1674.  Zeynek,  Grundzüge  der  deutschen  Stilistik  und  poetik. 
ein  leitfaden  für  schulen  mit  besonderer  berücksichtigung  der  lehrer- 
bildungsanstalten.  5.  aufläge.  Graz,  Leusclmer  &  Lubensky.  VII, 
317  s.     8.     2,20  m. 

5.  Literaturkunde, 
a.  Literaturgeschichte. 

1675.  W.  Dietlein,  Wiederholungsbuch  für  den  Unterricht 
in  der  literatur künde.  6.  aufläge.  Berlin,  Th.  Hofmann.  40  s. 
8.     0,35  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.   1327. 

1676.  Gottlob  Egelhaaf,  Grundzüge  der  deutschen  literatur- 
geschichte.  2.  aufläge.  Heilbronn,  Henninger.  1882.  VIII,  160  s. 
8.     2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1378.  günstig  beurteilt  von  A. 
Mayr,  Zs.  f.  d.  realschw.  VII,  681  ff.  und  von  H.  F.  Müller,  Zs. 
f.  d.  gymnasialwesen  37,  136  ff.  im  ganzen  anerkennend  besprochen 
von  Wackernell,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  34,  358  f.  angezeigt  von 
Bisch  off,  Bl.  f.  d.  bayer.  realschulwesen  3,  141. 

1677.  Geerling,  Deutsche  literaturgeschichte.  Wiesbaden, 
Gestewitz.     IV,  222  s.     8.     2,70  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1379.  absprechend  beurteilt  von 
A.  Mayr,  Zs.  f.  d.  realschw.  VII,  681  ff. 

1678.  L.  D.  Greiner,  Die  deutsche  literaturgeschichte  in  ihren 
grundzügen.  zum  gebrauche  an  höheren  bildungsanstalten  und  zur 
Selbstbelehrung  für  gebildete.  3.  aufläge.  Nördlingen,  Beck.  VIII, 
260  s.     8.     2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.  231. 

1679.  Werner  Hahn,  Geschichte  der  poetischen  literatur  der 
deutschen.     10.  aufläge.     Berlin,  Hertz.     VIII,  338  s.     8.     3,60  m. 

1680.  Hentschel  und  Linke,  Kleine  literaturkunde.  eine 
beigäbe  zum  schuUesebuche.     Leipzig,  Peter.     64  s.     8.     0,40  m. 

1681.  Hoffbauer,  Kurzer  abriss  der  deutschen  literaturge- 
schichte.    Frankfurt  a.  0.,  Harnecker  &  co.     IIT,  47  s.     8.     0,90  m. 

1682.  Herm.  Kluge,  Geschichte  der  deutschen  nationallitera- 
tur.     14.  aufläge.     Altenburg,  Bonde.     VIII,  234  s.     8.     2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1384.  auch  in  der  neuen  aufläge 
sind  mannigfache  Verbesserungen  zu  verzeichnen,  ohne  dass  indess 
der  cliarakter  des  buches  im  ganzen  beeinträchtigt  wäre;  besonders 
ist  rühmend  anzuerkennen,  dass  verf.  bestrebt  gewesen  ist,  die  lite- 
raturnachweisungen  in  den  noten  zu  erweitern  und  fortzuführen, 
dadurch  erhält  sich  das  in  mehr  als  100  000  exemplaren  verbreitete 
buch  auf  dem  ersten  platze  unter  den  verwanten  lehrbüchern. 

1683.  Otto  Lange,   Grundriss   der   geschichte   der   deutscheu 


272  XXII.     rädagogiöche  abteilung. 

literatur    für    liüliert-    biklnng'sanstalten.      10.  aufläge     revidiert  von 
Ludwig:  Berthüld.     Berlin,  Oaertner.     VllI,   119  s.     8.     1  m. 

1684.  Luz,  Grundzüge  zur  einleitung  in  die  deutsche  literatur 
und  ihre  geschichte.     Mannheim,  Bensheimer.     lOG  s.     8.     0,60  m. 

1685.  Rud.  Matz,  Geschichte  der  deutschen  literatur.  ein 
hülfsbuch  zum  memorieren  und  repetieren.  Langensalza,  schulbuchh. 
VIII,  9.5  s.     8.     0,75  m. 

1686.  H.  Menge,  Geschichte  der  deutschen  literatur  mit  be- 
sonderer berücksichtignng  der  neueren  und  neuesten  zeit  im  umrisse. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1387  und  oben  no.  184.  die  2.  aufläge 
als  eine  wesentlich  verbesserte  anerkannt  von  R.  Jonas,  Zs.  f.  d. 
gymnasialwesen  37,  235. 

1687.  Paul  Möbius,  Deutsche  literaturgeschichte.  6.  aufläge. 
Leipzig,  Weber.     VIII,  224  s.     8.     2  m. 

1688.  E,  Pfalz,  Die  deutsche  literaturgeschichte  in  den  haupt- 
zügen  ihrer  entwicklung,  sowie  in  ihren  hauptwerken  dargestellt 
und  den  höheren  lehranstalten  Deutschlands  gewidmet.  I.  die  lite- 
ratur des  mittelalters.     Leipzig,  Brandstetter.     IV,  358  s.     2,70  m. 

'ein  versuch,  das  schwierige  problem  des  literatnrgeschichtlichen 
Unterrichtes  in  den  höheren  schulen  auf  eine  dem  jetzigen  stände 
der  Pädagogik  und  den  ofticiellen  lehrplänen  entsprechende  weise 
zu  lösen,'  ein  literaturgeschichtliches  lesebuch  in  dem  rahmen  eines 
literaturgeschichtlichen  abrisses.  hauptgewächt  wird  auf  die  eiu- 
führuug  in  die  bedeutendsten  klassischen  werke  gelegt,  iuhaltsangabe 
wechselt  mit  referat  und  mit  citaten.  abgesehen  davon,  dass  viele 
falsche  und  ungenaue  angaben  sich  finden,  fehlt  dem  buche  die  treue 
im  kleinen,  die  texte  sind  bisweilen  ohne  quantitätsangaben,  die  Über- 
setzung ist  vielfach  kläglich,  rec.  von  Jonas  in  Zs,  f.  d.  gymna- 
sialwesen 37,  741  f.,  von  A.  L.  in  den  Rhein,  blättern  f.  erziehung 
und  Unterricht  1883  (5),  480.     vgl.  Zs.  f.  d.  realschw.  8,  303. 

1689.  Flu  m  er,  Haupt,  Bach  mann,  Handbuch  für  den  Unter- 
richt in  der  deutschen  literatur  an  höheren  mädcheuschulen  und 
lehrerinnen-seminarien.     Kassel,  Kay.     XVI,  635  s.     8.     4  m. 

1690.  Wilh.  Reuter,  Literaturkunde,  enthaltend  abriss  der 
poetik  und  geschichie  der  deutschen  poesie.  für  höhere  lehranstal- 
ten, töchterschulen  und  zum  Selbstunterrichte  bearbeitet.  11,  aufläge. 
Freiburg  i.  Br.,  Herder.     VIII,  264  s.     8.     1,50  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1336.  im  ersten  'abriss  der  poetik' 
überschriebenen  teile  haben  die  kleineren  epischen,  episch-l3'rischen 
und  didaktischen  dichtungsarten  eine  eingehendere  behandlung  ge- 
funden, als  in  der  vorigen  aufläge,  zw'ar  sind  einige  der  in  der 
oben  genannten  anzeige  hervorgehobenen  fehler  verbessert,  doch  finden 
sich  in  dem  die  altdeutsche  literatur  behandelnden  teile  noch  manche 
Unrichtigkeiten,      s.  46   sind   die  angaben  über  den  altepischen  vers 


XXII.     Pädagogische  abteilnng.  273 

ungenau,  ungern  vermisst  man  eine  behandlung  der  Gudrunstrophe, 
während  die  ausführungen  über  kanzone,  ritornell,  triolet  u.  a.  ent- 
behrlich selieinen.  s.  92  wird  bei  der  inhaltsangabe  des  Waltari- 
liedes  ein  könig  Günther  genannt,  s.  99  die  entstehung  des  Rolands- 
liedes zwischen  1173 — 1177  angesetzt  und  s.  112  Wilhelm  von  Orange 
als  am  hofe  Karls  des  grossen  lebend  genannt,  diese  und  manche 
andere  fehler  sollten  doch  aus  einem  so  weit  verbreiteten  (katholi- 
schen) lehrbuche  endlich  verschwinden! 

1691.  Ernst  Falch,  Hülfsbuch  für  den  Unterricht  in  der  deut- 
schen literatur  an  mittelschulen.  Nürnberg,  Korn.  VIII,  124  s. 
8.     1,60  m. 

zur  herausgäbe  eines  neuen  hiilfsbuches  für  den  literaturgeschicht- 
lichen Unterricht  erklärt  verf.  dadurch  veranlasst  zu  sein,  dass  keins 
der  vorhandenen  bücher  ausschliesslicli  für  die  schüler  berechnet  sei. 
aber  gleich  auf  s.  2  und  3  finden  sich  sprachwissenschaftliche  aus- 
einandersetzungen,  die  sicher  nicht  in  die  schule  gehören,  wenn 
auch  zugestanden  werden  muss,  dass  verf.  mit  dem  behandelten 
gegenständ  vertraut  ist,  so  sind  andrerseits  die  zahlreichen  tiüchtig- 
keiten  und  ungenauigkeiten  in  den  mitgeteilten  texten  und  Überset- 
zungen sowie  an  anderen  stellen  zu  tadeln,  rec.  Bl.  f.  d.  bayer. 
realschw.  3,  56.   141. 

1692.  Karl  Th.  Kriebitzsch,  Vorschule  der  literaturge- 
schichte  für  schulen,  a.  u.  d.  t. :  lehr-  und  lesebuch  zur  literatur- 
geschichte,  vornehmlich  für  seminarien,  hiJhere  bürger-  und  mädchen- 
schulen.  in  3  stufen.  .5.  aufläge.  Berlin,  Stubenrauch.  XII,  320  s. 
8.     3  m. 

der  stott'  ist  sehr  geschickt  und  methodisch  gegliedert  und  das 
buch  erfreut  sich  an  den  im  titel  bezeichneten  anstalten  mit  recht 
grosser  beliebtheit,  leider  finden  sich  in  den  die  altdeutsche  zeit  be- 
handelnden abschnitten  immer  noch  fehler;  so  wird  der  dichter  der 
bescheidenheit  Bernhard  Freidank  genannt,  das  Rolandslied  ist  immer 
noch  unter  Heinrich  dem  löwen  gedichtet,  das  Nibelungenlied  ist  um 
980  auf  veranlassung  des  bischofs  Pilgerin  von  Passau  vom  Schreiber 
Konrad  verfasst  u.  a.  m. 

1693.  Ad.  Schumann,  Kurzer  abriss  der  geschichte  der  deut- 
schen literatur  für  höhere  töchterschulen.  neu  herausgegeben  von 
W.  Wegener.  7.  aufläge.  Brandenburg,  Wiesike.  1882.  V,  85  s. 
8.     0,90  m. 

durchaus  elementar  mit  allen  den  fehlem,  die  in  dieser  art  von 
büchern  sich  finden. 

1694.  Herm.  Stöhn,  Lehrbuch  der  deutschen  literatur  für 
höhere  mädchenschulen  und  lehrerinnen-bildungsanstalten.  3.  auf- 
läge.    Leipzig,  Teubner.     VIII,  194  s.     8.     2,40  m. 

der  stoft"  ist  für  den  angegebenen  zweck  in  praktischer  weise 
beschränkt,    damit   das   w^esentliche  und  hauptsächliche  um  so  mehr 

Jahresbericht  für  germanische  Philulogie.    V.    (1883.)  iö 


274  XXII.     Piulagogiscbe  abteilung. 

berücksicliti^niig  ttiulni  kimnte.  aber  für  »iiu'  H.  aufläge  weist  das 
buch  zu  zahlreiche  fehler  auf:  Otfrids  evaiigelienbucli  heisst  nicht 
'Krist',  das  Rolandslied  ist  nicht  auf  Veranlassung  Heinrichs  des 
löwen  gedichtet,  die  Manessische  handschrift  ist  nicht  vom  ratsherrn 
Rüdiger  v.  Manesse  veranstaltet,  unter  den  Übersetzungen  des  Nibe- 
lungenliedes darf  neben  den  aufgeführten  die  von  L.  Freytag  nicht 
übergangen  werden,  die  angäbe  über  den  schluss  des  Gudrunliedes 
ist  ungenau,  ist  es  absieht,  dass  in  Goethes  biographie  Friderike 
Brion  mit  keinem  worte  erwähnt  wird?  der  schluss  in  der  lebens- 
beschreibung  Ticck's  ist  farblos  und  ungenau,  diese  reihe  von  aus- 
stellungen  lässt  sich  erheblich  vermehren. 

1695.  Friedrich  Selirwald,  Deutsche  dichter  und  denker. 
geschichte  der  deutschen  literatur  mit  probesammlung  zu  derselben. 
2.  aufl.     Altenburg,  Bonde. 

die  1.  aufl.  rec.   im  Jahresbericht  1881,  no.  1337. 

1696.  Ferdirfand  Sonnenburg,  Grundriss  der  deutschen  lite- 
ratur. mit  proben  und  tabellen.  zum  gebrauch  an  höheren  lehr- 
anstalten.     Braunschweig,  Bruhn.     1878.     VIII,  190  s. 

eine  ungründliche  arbeit,  von  Kummer  in  der  Zs.  f.  d.  österr. 
gymnasien  33,  842  f):.  scharf  verurteilt. 

lß'J7.  Paul  Strzemcha,  Geschichte  der  deutschen  national- 
literatur.  zum  gebrauche  an  schulen  und  zum  Selbstunterricht  be- 
arbeitet.     3.  aufläge.     Brunn,   Knauthe.     VI,  202  s.     8.     1,80  m. 

1698.  Hugo  Weber,  Deutsche  spräche  und  dichtung  oder  das 
wichtigste  über  die  entwicklung  der  muttersprache ,  das  wesen  der 
pbesie  und  der  nationalliteratur.  4.  aufläge,  Leipzig,  Klinkhardt. 
68  s      8.     0,40  m. 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.   1386  und  1882,  no.  1392. 

1699.  Zeynek,  Grundzüge  der  deutschen  literaturgeschichte. 
ein  leitfaden  für  schulen  mit  besonderer  berücksichtigung  der  lehrer- 
bildungsanstalten.  5.  aufläge.  Graz,  Leuschner  &  Lubensky.  VIII, 
294  s.     8.     2,20  m. 

b.   Lesebücher. 

1700.  Bellermann,  Imelmann,  Jonas,  Suphan,  Deutsches 
lesebuch  für  höhere  bildungsanstalten.  1.  —  3.  teil:  sexta  bis  quarta. 
Berlin,  Weidmann.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no,  1394.  die  recension  von  F.  Zange 
N.  jahrb,  f,  philol.  u.  pädagog.  128,  324 — 331  wendet  sich  besonders 
gegen  das  von  den  herausgebern  vertretene  princip,  dass  nur  solche 
stücke  in  das  lesebnch  aufzunehmen  seien,  welche  unmittelbar  dem 
zwecke  des  deutschen  Unterrichts  dienen. 

1701.  J.  Baechtold,  Deutsches  lesebuch  für  höhere  lehran- 
stalten  der  Schweiz.     Frauenfeld,  1880.     X,  708  s. 


XXII.    Pädagogische  abteilung.  275 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.  1389.  ang.  von  Stejskal,  Zs.  f. 
d.  österr.  gymn.  34,  432—434. 

17Ö2.  Frdr.  Bartels  und  Gust.  Wirth,  Deutsches  lesebuch 
für  mädchenschulen.  in  4  teilen,  ausgäbe  für  konfessionell  ge- 
mischte schulen.     Leipzig,  Teubner.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.   1393. 

1703.  A.  Bliedner,  Schiller-Lesebuch.  Sammlung  poetischer 
und  prosaischer  lesestücke  im  anschlusse  an  ausgewälilte  meisterwerke 
Schillers  und  an  seine  biographie.  für  höhere  lehranstalten.  Dres- 
den, Bleyl  &  Kaemmerer.     XVI,   275  s.     8.     2,50  m. 

verf.  ist  der  ansieht,  dass  Schiller  längere  zeit  hindurch  zum 
mittelpunkt  des  ganzen  literaturkundlichen  Unterrichts  gemacht  wer- 
den müsse,  bei  dem  dann  sein  bueli  Verwendung  finden  könne,  welcher 
art  die  gesammelten  lesestücke  sind,  zeige  ein  beispiel:  zu  dem  ge- 
dieht 'die  kraniche  des  Ibykus'  sind  folgende  stücke  abgedruckt: 
1)  die  quellen  (Suidas,  Antipater,  Sidonios,  Plutarch).  2)  das  grie- 
chische theater  (Sommerbrodt).  3)  aus  dem  chor  der  Eumeniden. 
4)  die  erinnyen  (Goethe).  5)  aus  dem  briefwechsel  zwischen  Schiller 
und  Goethe.  6)  Arion  (Tieck).  7)  die  klare  sonne  bringt's  an  den 
tag  (gebr.  Grimm).  8)  von  einem  Juden  und  einem  schenken  (Boner). 
9)  Sankt  Meinrads  raben  (Meyer),  wenn  es  sich  auch  bezweifeln  lässt, 
ob  das  werk  als  Schulbuch  und  sei  es  auch  nur  in  die  seminare 
eingang  finden  wird,  so  ist  dasselbe  doch  für  den  lehrer  des  deut- 
schen als  materialsammlung  ganz  wertvoll. 

1704.  Heinr.  Bone,  Deutsches  lesebuch  für  höhere  lehr- 
anstalten. I.  teil,  zunächst  für  die  unteren  und  mittleren  klassen 
der  gymnasien,  mit  rücksicht  auf  schriftliche  arbeiten  der  schüler. 
53.  aufl.     Köln,  Du  Mont-Schauberg.     XXXII,  368  s.     8.     2,50  m. 

1705.  J.  Buschmann,  Deutsches  lesebuch  für  die  unteren 
und  mittleren  klassen  höherer  lehranstalten.  1.  abteilung:  für  die 
unteren  klassen.     4.  aufl.     Trier,  Lintz.     XVI,  361  s.    8.     2,20  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.   1344. 

1706.  Carl  Frdr.  Wilh.  Giemen,  Deutsches  lesebuch  für  bürger- 
schulen  und  untere  klassen  höherer  lehranstalten.  neu  bearbeitet 
von  Davin  und  Peter.  I.  teil.  8.  aufläge.  Kassel,  Freyschmidt. 
XVI,  224  s.     8.     1,50  m. 

1707.  Herm.  Derichsweiler,  Deutsches  lesebuch  für  höhere 
lehranstalten.  1.  abteilung  für  untere  klassen.  3.  aufl.  Köln,  Du 
Mont-Schauberg.     XV,  679  s.     8.     3,20  m. 

vgl.  Jahresbericht  1880,  no.   1345. 

1708.  W.  D  i  e  1 1  e  i  n ,  Lesebuch  zum  Unterricht  in  der  literatur- 
kunde  für  höhere  lehranstalten,  insbesondere  für  die  oberklassen 
höherer  töchterschulen.  3.  aufl.  Altenburg,  Pier  er.  III,  466  s. 
8.     2,80  m. 

18* 


276  XXII.     rädagogische  abteilung. 

1709.  Alois  Eyger,  Deutsches  l<lir-  und  lesebuch  für  höhere 
lehranstalten.  1.  u.  1.  W\\.  7.  u.  5.  auil.  Wien,  Ilülder.  X,  380  u. 
X,  344  s.     jeder  teil  3  m. 

I.teil:  eiiileituiii;  in  die  literaturkunde.  2.  teil:  literatnikniidr. 
vgl.  Jahresbericht  1881,  iio.   1347. 

1710.  H lecke,  Deutsches  lesebuch  für  die  mittleren  klassen 
von  g3'mnasien  und  realschulen.  11.  aufl,  herausgeg.  von  Vogel 
und  Berlit.     Leipzig,  Werner.     XXVI,  646  s.     8.     4  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1400.  anerkennend  beurteilt  von 
R.  Kögel,  weil  der  stoflf  durchaus  aus  dem  kreise  deutschen  Volks- 
tums nuid  geisteslebens  gewählt  sei.     Literaturblatt  1882  (12),  458  if. 

1711.  Janker  und  Xoe,  Deutsches  lesebuch  für  die  oberen 
klassen  der  realschulen.  in  2  teilen.  2.  teil,  für  die  6.  u.  7.  kjasse. 
3.  aufl.     Wien,  Graeser.     X,  697  s.     8.     4,80  m. 

1712.  Jonas,  Musterstücke  deutscher  prosa.  ein  lehrbuch  für 
die  oberen  klassen  höherer  lehranstalten  zusammengestellt.  Berlin, 
Gaertner  (Hermann  Heyfelder).     225  s. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1403.  rec.  Matthias,  Gymnasium 
(1),  13 — 15.  lobend  beurteilt  von  Jung,  N.  jahrb.  f.  philol.  u. 
pädagog.  129,  521—524. 

1713.  Jonas,  Proben  altdeutscher  dichtung  im  original  und 
in  Übertragungen,  f.  freunde  der  mittelalterl.  deutschen  literatur. 
Berlin,  Gaertner.     VII,   123  s.     8.     1,50  m. 

zum  handbuch  für  den  lehrer  (!)  bestimmt,  der  bei  der  behand- 
lung  der  mhd.  literaturepoche  proben  aus  derselben  den  schillern  in 
der  Ursprache  mitteilen  will,  'damit  die  schüler  einen  unmittelbaren 
eindruck  von  dem  anmutenden  klänge  derselben  und  der  eigenart 
ihrer  ausdrucksweise  empfangen,'  aber  auch  für  den  privatgebrauch 
der  schüler  berechnet,  ohne  grammatische  bemerkungen  und  literar- 
geschichtliche  hinweise,  auf  das  got.  vaterunser  folgen  aus  dem  ahd. 
die  Merseburger  Zaubersprüche,  Wessobrunner  gebet,  Hildebrandslied, 
der  mhd.  teil  enthält  proben  aus  dem  Nibelungenliede,  Gudrunliede, 
aus  Parcival,  dem  armen  Heinrich,  Tristan  und  Isolde,  aus  den  liedern 
Walther's  und  aus  Freidank's  bescheidenheit.  die  Übertragungen  der 
ahd.  proben  sind  fehlerhaft:  so  wird  viar'co  sco  mit  vucrscc  über- 
setzt und  im  anfang  des  Hildebrandsliedes  steht  zu  lesen:  'sie  sahn 
nach  der  rüstung,  die  schlaclitgewänder  suchten  sie,  gürteten  die 
Schwerter  an,'  und  im  Merseburger  Zauberspruch  wird  zeile  4  über- 
setzt: 'einige  klaubten  um  die  kniee  weiden.'  den  mhd.  proben  sind 
zum  grössten  teil  die  Simrock'schen  Übertragungen  beigegeben,  ein 
Walther'sches  lied  'das  lehen'  hat  verf.  selbst  übersetzt  'nach  Sim- 
rock  und  Schroeter'  (!)  —  rec.  Weck,  Gymnasium  (4),  114 — 116  ; 
ang.  Corrbl.  f.  d.  gelehrten-  und  realschulen  Württembergs  30,  250. 

1714.  Kehr  und  Kriebitzsch,  Lesebuch  für  deutsche  lehrer- 


XXII.     Pädagogische  abteilung.  277 

bildungsanstalten.  zum  sclmlgebrauch  und  zur  privatlektüre  aus  den 
quellen  zusammengestellt.  4.  band,  für  die  Oberstufe  der  seminar*^ 
und  zur  Weiterbildung  für  lelirer.  3.  aufl.  Gotha,  Tliienemann. 
XVI,  580  s.  8.  3,50  m.  2.  band,  für  die  Unterstufe  der  lehrer- 
seminare.     4.  aufl.     ebenda  XX,  432  s.     8.  2,70  m. 

der  1.  band  (5.  aufläge  1884)  dieses  umfangreichen  lesebuclies  ist  für 
seminarvorbereitungs-  und  fortbildungsscliulen,  der  3.  (3.  aufl.  1879)  für 
die  mittelstufe  der  lehrerseminare  bestimmt,  die  aiiordnung  des  lese- 
stoft'es  ist  in  den  drei  ersten  bänden  nach  den  arten  der  prosa  und 
poesie  erfolgt,  band  4  lässt  sich  als  ein  literaturgeschichtliches  lese- 
buch  bezeichnen,  den  proben  im  4.  bände  sind  jedesmal  biographi- 
sche und  literarhistorische  notizen  über  das  betreffende  werk  voraus- 
geschickt, den  ausgewählten  gotischen,  ahd.  und  mhd.  stücken  ist 
die  nhd.  Übertragung  beigefügt,  abgesehen  von  einigen  Unrichtig- 
keiten und  ungenauigkeiten  (z.  b.  in  den  bibliographischen  angaben) 
ist  auch  dieser  4.  band  empfehlenswert. 

1715.  Kohts,  Mej^er  und  Schuster,  Deutsches  lesebuch  für 
höhere  lehranstalten.  2.  aufl.  1. — 4.  teil.  Hannover,  Helwing. 
XII,  252,  X,  254,  XII,  262,  XIV,  330  s.   8.    1,50.    1,50.    1,75.   2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1405.  zu  den  anzeigen  dieses  für 
die  klassen  VI. — III.  bestimmten  lesebuches  in  Zs.  f.  d.  gymnasial- 
wesen  34,  239  und  35,  215  kommt  eine  neue  von  Lo]ime3'er  ebenda 
37,  23':>,  welche  sich  mit  der  zweiten  aufläge  der  vier  teile  beschäf- 
tigt und  dieselbe  als  eine  verbesserte  warm  empfiehlt,  inzwischen 
ist  vom  1.  teil  die  3.  aufläge  erschienen,  vgl.  auch  Zs.  f.  d.  real- 
schw.  VII,  620. 

1716.  L.  Kellner,  Deutsches  lese-  und  bildungsbuch  für  höhere 
scliulen,  insbesondere  die  oberen  klassen  katholischer  töcliterschulen 
und  weiblicher  erziehungsanstalten.  Freiburg  i.  Br.,  Herder.  XII, 
464  s.     8.     4  m. 

1717.  Kummer  und  S  t  e  j  s  k  a  1 ,  Deutsches  lesebuch  für  öster- 
reichische gymnasien.  I.  u.  V,  bd.  Wien,  Klinkhardt.  28<)  u. 
384  s.     1  fl.  u.   1  fl.  50  kr. 

sehr  warm  empfohlen  in  der  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  354  ff., 
wo  A.  Bechtel  den  ersten,  Fr.  Frosch  den  fünften  band  bespricht, 
desgl.  von  K.  A.  Schmidt,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.     34,  423—427. 

1718.  Leopold  Lampel,  Deutsches  lesebuch  für  die  1.  klasse 
österreichischer  mittelschulen.     Wien,  Holder. 

ang.  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  167  f.  (Pölzl)  u.  Zs.  f.  d.  österr. 
gymnasien  34,  276 — 284  (J.  Schmidt). 

1719.  Heinr.  Leineweber,  Deutsches  lesebuch  für  mittlere 
und  höhere  schulen,  insbesondere  für  seminare,  präparanden-austalten, 
mittelschulen  und  höhere  töcliterschulen.  1.  band:  prosa.  Trier, 
Stephanus.     XV,  298  s.     8.     2,10  m. 


278  XXII.     rüdagogische  abteilung. 

1720.  Lesebuch  für  höhere  lehranstalten ,  herausgegeben 
von  den  fachlehrern  für  deutsche  spräche  an  der  kreisrealschule  in 
München.  3  bde.  Würzburg,  Stuber.  XI,  425  s.,  VII,  251  s., 
VIII,  689  s.     8.     3,  3,  4  m. 

sehr  empfohlen  in  Zs.  f.  d.  realschvv.  VIII,  435. 

1721.  Deutsches  lesebuch  für  realschulen  und  verwante  an- 
stalten.  herausgegeben  von  den  lehrern  der  deutschen  spräche  an 
der  königl.  realschule  I.  Ordnung  zu  Döbeln.  3.  und  4.  teil.  Leipzig, 
Teubner.     VIII,  342  s.  u.  VIII,  495  s.     8.     4,80  m. 

3.  teil  für  quarta,  4.  teil  für  tertia. 

1722.  L innig,  Deutsches  lesebuch.  2.  teil  für  die  mittleren 
klassen  höherer  lehranstalten  einschl.  obersekunda.  3.  aufl.  Pader- 
born, F.  Schöningh.     XVIII,  596  s.    8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1407.  ang.  Zs.  f.  d.  österr.  gym- 
nasien  34,  73  ff.  (Stejskal). 

1723.  H.  Masius,  Lesebuch  für  höhere  Unterrichtsanstalten. 
3  teile.  I.  teil  9.  aufl.,  II.  teil  7.  aufl.,  III.  teil  4.  aufl.  Halle, 
waisenhausbuchh.     XVIII,    638  s.      XIV,   574  s.     XII,  732  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1350.  ang.  Zs.  f.  d.  österr.  gym- 
nasien  33,  849  (Stejskal). 

1724.  Gr.  N.  Marschall,  Deutsches  lesebuch  für  höhere  lehr- 
anstalten. H.  band,  für  die  oberen  klassen.  2  hälften  in  1  bände. 
:Nürnberg,  Korn.     VII,  176  u.  IV,  219  s.     8.     2,60  m. 

rec.  El.  f.  d.  bayer.  realschvv.  3,  111. 

1725.  Frz.  Neu  mann,  Deutsches  lesebuch  für  die  unteren 
klassen  der  realschulen.  in  4  teilen.  3.  u.  4.  teil.  Wien,  Graeser. 
VIII,  229  und  VIII,  268  s.     8.     jeder  teil  2  m. 

1726.  Ignaz  Pölzl,  Deutsches  lesebuch  für  die  oberen  klassen 
der  österr.  realschulen.     III.  band  für  die  7.  klasse.     Wien,  Holder. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1411.  sehr  empfohlen  in  der  Zs. 
f.  d.  realschw.  8,  292  ff.  von  Neubauer. 

1727.  E.  Rassmann 's  Deutsches  lesebuch  für  untere  klassen 
höherer  lehranstalten.  3.  aufl.  neu  bearbeitet  und  herausgegeben 
von  E.  Rassmann  und  J.  Trenge.  Münster,  Coppenrath.  XI, 
491  s.     8.     2,40  ra. 

1728.  Karl  Reichel,  Mittelhochdeutsches  lesebuch  mit  glossar 
für  gymnasien.  4.  aufl.  besorgt  von  R.  Reichel.  Wien,  Gerold. 
1881.     VIII,  275  s.     8.     3  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  709.  ang.  von  K.Kummer,  Zs. 
f.  d.  österr.  gymnasien  34,  42 — 45. 

1729.  Beruh.  Schulz,  Deutsches  lesebuch  für  höhere  lehr- 
anstalten. 1.  teil  für  die  unteren  und  mittleren  klassen.  6.  aufl. 
Paderborn,  F.  Schöningh.     XVI,  563  s.     8.     2,65  m. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1352.     1882,  no.  1412. 


XXll.     Pädagogische  abteilnng.  279 

1730.  Ph.  Wackernagel,  Deutsches  lesebuch.  in  neuer 
Bearbeitung  herausgegeben  von  E.  Sperber  und  J.  G.  Zeglin. 
Gütersloh,  Bertelsmann.     8.     3,20  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1416.  die  recension  von  Zange, 
N.  Jahrb.  f.  phil.  u.  pädag.  128,  324  —  331  urteilt,  dass  von  den  neu 
eingefügten  stücken  nur  der  kleinere  teil  zur  wirklichen  Verbesserung 
des  buches  beigetragen  habe,  lobend  beui'tcilt  von  Klee,  Literatur- 
blatt 1883  (8),  298-299.  anerkennend  besprochen  von  Fr.  Jonas, 
Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  37,  352. 

c.     CTedichtsammhnigen. 

1731.  W.  Dietlein,  Die  poesie  in  der  schule,  auswahl  deut- 
scher dichtungen  für  die  jugend.  Berlin,  Th.  Hofmann.  126  s.  8, 
0,60  m. 

1732.  Auswahl  deutscher  gedichte  zum  auswendiglernen  für 
höhere  schulen.    Mülhausen  i.  E.,  Detloft".    VI,  152  s.     8.    0,80  ni. 

1733.  Thdr,  Echtermeyer,  Auswahl  deutscher  gedichte  für 
höhere  schulen.  27.  aufl.  herausgeg.  von  Mas  ins.  Halle,  buch- 
handl.  d.  Waisenhauses.     XXVII,  930  s.     8.     3,60  m. 

1734.  Ernst  Keller,  Mustersammlung  deutscher  gedichte  für 
schule  und  haus.  gesammelt  und  methodiscli  zusammengestellt. 
17.  aufl.  nach  der  neuen  amtlichen  schulrechtschreibung.  Berlin, 
Hempel.     160  s.     8.     0,60  m. 

neben  anerkannt  trefflichen  musterstücken  aus  unseren  klassikern 
enthält  das  buch  auch  eine  reihe  von  poesieen  der  modernen  dichter 
in  solcher  Zusammenstellung,  dass  an  ihnen  die  wichtigsten  unter- 
scheidenden merkmale  der  dichtungsgattungen  und  dichtungsformen 
erläutert  werden  können. 

1735.  Th,  Voigt,  Deutsche  gedichte  für  den  schulgebrauch  aus- 
gewählt und  nach  Jahreskursen  geordnet.  2.  aufl.  Mülhausen  i.  E., 
Bufleb.     XII,   147  s.     8,     1  m. 

1736.  H.  L.  "Wolff,  Auswahl  deutscher  gedichte  zu  dekla- 
niationsübungen.  für  volks-  und  bürgerschulen.  7.  aufl.  Halle, 
Schmidt.     VIII,  160  s.     0,75  m. 

1737.  H.  L.  Wolff,  Mustersammlung  deutscher  gedichte  für 
gymnasien,  real-  und  höhere  bürgerschulen,  sowie  für  privat-institute. 
17.  aufl.     Halle,  Schmidt.     X.     368  s.     8.     1,70  m. 

(1.     Erläutei'ungen  zu  lesestücken  in  poesie  und  jjrosa. 

1738.  Rud.  Dietlein,  V^old.  Dietlein,  Rieh.  Gosche,  Frdr. 
Polack,  Aus  deutschen  lesebüchern.  dichtungen  in  poesie  und  prosa, 
erläutert  für  schule  und  haus.  Berlin,  Th.  Hofmann.  2.  bd.  s.  161 
bis  560.     3.  bd.   1884.     IV,  670  s.     8.     5  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1424.  dem  ref.  liegt  der  3.  band 
dieses  werkes  vor.     die  auswahl  beschränkt  sich  auf  'perlen  aus  den 


280  XXll.     Piuliigogische  abteilung. 

lesebik'heni  deroherklasson',  die  Anordnung  ist  iiaoli  folgenden  gesichts- 
punkten  got ruften :  1)  siinger  und  gesangesniadit ;  2)  das  menschen- 
berz  In  Inst  und  leid;  ;>)  niannes  that  und  herzens  treue,  als  an- 
liang  ist  ein  abriss  der  deutschen  poetik  gegeben,  daran  schliessen 
sich  kurze  biographieen  der  dichter,  das  buch  zeichnet  sich  vor 
vielen  andern  gleicher  art  dadurch  aus,  dass  dem  lehrer  anleitung 
gegeben  wird,  wie  jedes  einzelne  gedieht  in  fruchtbarer  und  die 
schiiler  wirklich  ffirdernder  weise  zu  behandeln  ist.  warm  zu  em- 
pfehlen. 

1739.  Gude,  Erläuterungen  deutscher  dichtungen.  nebst  thenien 
zu  schriftlichen  aufsätzen,  in  umrissen  und  ausführungen.  ein  liülfs- 
buch  beim  Unterricht  in  der  literatur  und  für  freunde  derselben. 
5.  reihe:  dichtungen  aus  dem  mittelalter.  3.  aufläge.  Leipzig,  Brand- 
stetter.     X,  373  s.     8.     3  m. 

1740.  Leimbach,  Ausgewählte  deutsche  dichtungen  f.  lehrer 
und  freunde  der  literatur  erläutert.  3.  verm.  und  verb.  aufläge. 
Kassel,  Kay.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1883,  no.  1425.  ang.  Zs.  f.  d.  österr.  gym- 
nasien  34,  154  f.  (J.  Minor),  warm  empfohlen  von  K.  Schirmer. 
Zs.  f.  d.  gymnasialwesen  3ß,  646 — 47. 

1741.  Lüben  und  Nacke,  Einführung  in  die  deutsche  literatur, 
vermittelt  durch  erläuterungen  von  musterstücken  aus  den  werken 
der  vorzüglichsten  schriftsteiler.  9.  aufläge  von  H.  Huth.  2  teile. 
Leipzig,  Brandstetter.     XII,  6-18  s.  und  VIII,  752  s.     8.     12  ra. 

1742.  Fr.  Na d  1er,  Erläuterung  und  Würdigung  deutscher 
dichtungen.     Bernburg,  Bacmeister.     VII,  434  s.     8.     5  m. 

die  erläuterten  gedichte  sind  nach  den  gattungen  der  poesie 
geordnet  und  so  ausgewählt,  dass  die  hauptsächlichsten  arten  des 
epos  und  der  lyrik  Vertreter  gefunden  haben,  der  zweck  der  be- 
schäftigung  mit  der  poesie,  nämlich  die  erregung  ästhetischen  Inter- 
esses, bildung  des  Schönheitsgefühles  und  des  gemütes  lässt  sich, 
nach  den  ausfühiungen  des  Verfassers  in  der  einleitung,  nur  erreichen, 
wenn  das  Verständnis  des  Stückes,  die  Würdigung  des  poetischen 
wertes  und  die  einübung  zu  einem  guten  vortrage  immer  im  äuge 
behalten  wird,  die  beiden  ersten  punkte  sind  denn  auch  bei  der  be- 
handlung  der  einzelnen  gedichte  massgebend,  zur  einführung  in  das 
Verständnis  des  Stückes  werden  erläuterungen  und  die  grundlage 
des  gedichtes  gegeben,  die  betrachtung  des  poetischen  wertes  ge- 
schieht nach  Stoff"  und  form,  auch  werden  die  quellen  der  gedichte, 
soweit  dies  möglich,  mitgeteilt,  in  dem  abriss  der  poetik  sind  die 
nihd    proben  fehlerhaft  abgedruckt. 

6.   Altertumskunde.     Mythologie. 

1743.  Ludw.  Bechstein,  Neues  deutsches  märchenbuch. 
44.    stereotyp -aufläge.      Volksausgabe,      mit    50   holzschnitten    nach 


XXII.     Pädagogische  abteilung.  281 

original-zeiclinungen  von  Weinmayer.    Wien,  Hartleben.     IV,  271  s. 
8.     1,20. 

1744.  E.  Berger,  Deutsche  schwanke  und  sagen,  für  die  jugend 
gesammelt.     Berlin,  Drewitz.     IV,  220  s.     8.     4,50  m, 

für  das  reifere  knabenalter  bestimmt,  enthält  die  geschichten 
von  Münchhausen,  Till  Eulenspiegel,  den  Schildbürgern,  Faust,  den 
sieben  Schwaben,  dem  rattenfänger  von  Hameln  u.  a.  ni.  dem  buche 
eigentümlich  ist,  dass  durch  kurze  einleitungen  und  hinzufügung  er- 
klärender noten  der  jugend  ein  einblick  in  das  werden  und  entstehen 
dieser  sagen  gegeben  werden  soll,  ist  s.  93  Orphe — us  vielleicht 
nur  druckfehler? 

1745.  Georg  Erler,  Deutsche  geschichte  von  der  urzeit  bis 
zum  ausgang  des  mittelalters  in  den  erzählungen  deutscher  geschichts- 
schreiber.     band  1  und  2.     Leipzig,  Dürr.     VIII,  552  u.  670  s.     8. 

die  beiden  ersten  bände  dieses  werkes,  von  dem  lieferung  1  und 
2  im  Jahresbericht  1882,  no.  201  angezeigt  wurden,  und  das  no.  212 
schon  aufgeführt  ist,  haben  die  sondertitel:  'wanderzüge  und  staa- 
teugründungen  der  ost-  und  westgermanen.  erzählungen  griechischer, 
römischer  und  deutscher  geschichtsschreiber'  und  'aus  der  kaiserzeit' 
erzählungen  deutscher  geschichtsschreiber'.  der  erste  band  umfasst 
die  capitel:  urzeit,  Westgoten,  Vandalen,  Ostgoten,  Langobarden, 
Franken,  das  Christentum  bei  den  Deutschen,  der  zweite  band  reicht 
von  Karl  dem  grossen  bis  zu  Friedrich  IL  das  werk,  für  das 
grössere  gebildete  publikum  und  die  reifere  jugend  bestimmt,  enthält 
in  fliessender  Übersetzung  die  bedeutendsten  quellenberichte  über  die 
grossen  ereignisse  des  mittelalters  in  chronologischer  reihenfolge  und 
auf  die  weise  mit  einander  verbunden,  dass  jedesmal  der  historische 
Zusammenhang  klargelegt  und  der  wert  der  mitgeteilten  quellen 
charakterisiert  wird,     recht  zu  empfehlen. 

1746.  H.  K.  Keck,  Iduna.  deutsche  heldensagen  dem  deutschen 
Volk  und  seiner  jugend  wiedererzählt,  dritter  teil:  die  sage  von 
Wieland  dem  schmied.  vierter  teil:  Dietrich  von  Bern  und  seine 
gesellen.     Leipzig,  Teubner. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1359.  warm  empfohlen  von  F.  Zimmer- 
mann, N.  Jahrb.  f.  philol.  u.  pädagog.   126,  567 — 571. 

1747.  Mythologie,  griechisch-römische  und  germanische,  für 
höhere  töchterschulen.  mit  28  lith.  tafeln.  München,  Stahl.  IV, 
80  s.     8.     2  m. 

1748.  Petiscus,  Der  Olymp  oder  mythologie  der  Griechen  und 
Eömer.  mit  einschluss  der  ägyptischen,  nordischen  und  indischen 
götterlehre,  zum  Selbstunterricht  für  die  erwachsene  jugend  und 
angehende  künstler,  sowie  für  höhere  lehranstalten.  19.  aufläge. 
Leipzig,  Amelang.     VII,  400  s.     8.     3,50  m. 

1749.  Eich.    Roth,    Die    Römer   in    Deutschland,      bilder   aus 


282  XXII.     PiUlagogische  abteihmg. 

Germaniens  Urgeschichte.     universal-Libliothtk  f.  d.  Jugend  no.   130. 
131.     Stuttgart,  Kröner.     120  s.     0,80  ni. 

1750.  Ferd.  Schmidt's  Deutsche  jugendbiblinthek  no.  4:  Her- 
mann und  Thusnelda,  ein  geschichtliches  geniiilde  aus  der  deutschen 
Vorzeit  lür  jung  und  alt.  5.  aufläge.  Kreuznach,  Voigtländers  Ver- 
lag.    117   s.     8.     0,75  m. 

1751.  W.  Schmidt,  Eriwulf.  eine  erzählung  aus  der  zeit 
der  Völkerwanderung.  2.  aufläge.  Kreuznach,  Voigtländer.  130  s. 
8.     1  m.     (n.  50  von  Ferd.  Schmidt's  deutscher  jugeudbibliothek.) 

1752.  Ferd.  Schmidt's  Deutsche  Jugendbibliothek  no.  30: 
Walther  und  Hildegunde.  der  rosengarten.  2  heldensagen  für 
jung  und  alt  erzählt.  5.  aufläge.  Kreuznach.  Voigtläuder.  92  s. 
8.     0,75  m. 

1753.  Ferd.  Schmidt's  Deutsche  jugeudbibliothek  no.  5:  Die 
Nibelungen,  eine  heldendichtung.  für  jung  und  alt  erzählt.  7.  auf- 
läge.    Kreuznach,  Voigtländer.     208  s.     8.     0,75  m. 

1754.  Schrammen,  Alldeutschland,  bilder  aus  der  götter- 
und  heldensage,  aus  der  geschichte  und  kulturentwicklung  des  deut- 
schen Volkes.  12.  u.  ff.  lieferungen.  Köln,  Maj'er.  8.  jede  liefe- 
rnng  0,80  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1441. 

1755.  Gust.  Schwab,  Deutsche  Volksbücher  für  die  reifere 
Jugend  ausgewählt  und  bearbeitet  von  Otto  Hoff  mann.  Stuttgart. 
191  s.     8. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1442. 

1756.  W.  Wagner,  Die  Nibelungen,  nach  nordischer  und 
deutscher  dichtung  erzählt,  erweiterter  abdruck  aus  W.  Wägner'a 
deutsche  heldensagen.    2.  aufläge.    Leipzig,  Spamer.    X,  188  s.    2  m. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1445  und  1881,  no.   1363. 

7.  Vermischtes. 

1757.  Mor.  Berndt,  Das  leben  Karls  des  grossen,  mit  Zu- 
grundelegung von  Einhard  und  dem  St.  Galler  mönch.  (deutsche 
zeit-  und  Charakterschilderungen  für  jung  und  alt  III,  8.)  2.  auf- 
läge. Halle,  buchhandlung  des  Waisenhauses.  VII,  227  s.  8. 
2,10  m. 

1758.  0.  Kallsen,  Friedrich  Barbarossa,  die  glanzzeit  des 
deutschen  kaisertums  im  mittelalter.  Halle,  buchli.  des  Waisenhauses. 
439  s.     8. 

für  reifere  schüler  bestimmt,  empfohlen  von  M.  Hoffmann, 
Zs.   f.  d.  gymnasialwesen  37,   143  f.,  desgl.  im  Lit.  cbl.  1882,  1510. 

1759.  eil.  E.  Krämer,  Historisches  lesebuch  über  das  deutsche 


XXII,     Pädagogische  abteilung.  283 

mittelalter,    aus   den  quellen  zusammengestellt  und  übersetzt.     Leip- 
zig, Teubner.     VIII,  503  s.     8. 

anerkennend  beurteilt  von  M.  Hoff  mann,  Zs.  f.  d.  gymnasial- 
wesen  37,  14<»  ff'. 

1760.  Job.  Meyer,  Poetiscbes  vaterlandsbucb  für  scbule  und 
baus.  cbronologiscb  geordnete  Sammlung  der  scbünsten  bistoriscben 
dicbtungen.     2.  band.     Leipzig-,  Spamer.     X,  244  s.     8.     1,60  m. 

vgl.  jabresbericbt  1881,  uo.  1367. 

1761.  David  Müller,  Gescbicbte  des  deutseben  Volkes  in  kurz- 
gefasster  übersicbtlicber  darstellung  zum  gebraucb  an  boberen  unter- 
ricbtsanstalten  und  zur  selbstbelebrung.  10.  verb.  aufläge  besorgt 
von  Fr.  Junge.     Berlin,  Valilen.     XXXVI,  488  s. 

vgl.  jabresbericbt  1882,  no.  1449.  warm  empfoblen  von  M.  Hoff- 
mann, Zs.  f.  d.  gymnasialweseu  37,  358  f. 

1762.  Hermann  von  P fister,  Deutscbes  wort  —  Volkes  bort! 
ein  mabnruf  an  alle  wabrbaft  vaterländiscb  gesonnene  männer  zum 
widerstände  gegen  planmässige  Zerrüttung  deutscber  spracbe.  be- 
vorwortet  von  Moritz  Heyne.     Paderborn,  F.  Scbijningb.     24  s.     8. 

ein  warm  empfundener  mabnruf  zur  bekämpfung  der  fremdwörter 
in  unserer  spracbe. 

1763.  Hermann  Riegel,  Ein  liauptstück  von  unserer  mutter- 
spracbe.  mabnruf  an  alle  nationalgesinnten  Deutseben.  Leipzig, 
Grunow.       60  s.     8.     1  m. 

das  bucb  ist  gegen  den  missbraucb  der  fremdwörter  gericbtet; 
es  scbildert  im  1.  abscbnitt  den  beutigen  zustand,  giebt  im  2.  teile 
eine  bistoriscbe  übersiebt  über  den  kämpf  gegen  dieses  übel  und 
scbliesst  mit  praktiscben  vorscblägen  zur  abbülfe, 

1764.  Cbristian  Stecber,  Der  erlöser  oder  neue  evangelienbar- 
monie.  umgedicbtet.  a.  u.  d.  t. :  deutscbe  dicbtung  für  die  cbrist- 
liche  familie  und  scbule  23. — 25.  heft.  Graz,  verlagsbucbbandlung 
Styria.    1882.     XXXI,  394  s.     8. 

für  katboliscbe  leser  berecbnete,  sogenannte  umdicbtung  von 
Otfrids  evangelienbucb.  es  ist  kaum  eine  spur  vom  ursprünglicben 
werke  Otfrids  übrig  geblieben. 

L.  H.  Fiscber. 

B.  Eugliscb. 

1.     Metbode. 

1765.  A.  Bebagbel,  Die  entlastung  der  überbürdeten  scbul- 
jugend  der  mittelscbulen.    zwei  dialoge.    Heilbronn,  Henninger.    76  s. 

ang.  von  H.  Klingbardt,  Engl.  stud.  VI  (2),  273.  der  verf. 
dringt,  auf  grund  persönlicber  erfabrung  im  lat.  unterriebt,  darauf, 
die  bäuslicben  arbeiten  zunäcbst  für  diesen,  dann  aber  aucb  für  den 


284  XXII.     Pädagogische  aliteilun<T. 

in  den  andern  sprachen,  abzuschaffen,  das  gedäditnisniaterial  ein- 
zuschränken, die  regeln  mein-  durcli  denken  als  durch  lernen  ein- 
zuprägen und  hieiin  nicht  mehr  zu  fordern,  als  was  in  der  klasse 
beigebracht  ^werden  kann,  der  rec.  hält  den  erfolg  einer  solchen 
methode  nicht  für  unniijglich,  bemerkt  jedoch  bezüf^lich  der  darstel- 
lung,  dass  sie  einen  recht  hausbackenen  eindruck  mache.  —  kurz 
empfohlen  wird  die  schrift  von  M.  Strack,  Centralorgan  t.  d.  int. 
d.  realschw.  XI,  114. 

1766.  Quousque  tandem,  Der  Sprachunterricht muss  umkehren, 
s.  Jahresbericht  1882,    no.   1450.  —  die  dort    angedeuteten   an- 

sichten  führt  der  ref.  (J.  Koch)  in  der  Anglia  VI  (2),  59  tf.,  ein- 
gehender aus.  H.  Klinghardt,  Engl.  stud.  VI  (2),  272  f.,  steht  der 
Schrift  im  ganzen  ebenfalls  sympathisch  gegenüber,  erhebt  aber  be- 
denken gegen  die  zu  einseitige  betonung  der  gesprochenen  spreche, 
da  fehler  in  der  schrift  naturgemäss  kompromittierender  seifen  als 
im  ausdruck,  und  gegen  die  empfohlene  heuristische  methode,  die  sich 
nur  unter  gewissen,  besonders  günstigen  umständen  verwenden  lasse, 
kurz  der  beachtung  empfohlen  von  M.  Strack,  Centralorgan  f.  d. 
int.  d.  realschw.  XI,  113.  die  anzeige  von  H.  Fuss,  Zs.  f.  österr. 
gymn.  XXXIV,  387,  ist  dagegen  ein  abwehrversuch  eines  klassi- 
schen Philologen.  —  ähnlich  spricht  sich  auch  der  ref.  der  Zs.  f.  d. 
realschw.  VIII,  434  aus:  die  vom  verf.  entwickelten  gedanken  klingen 
zwar  sehr  schön,  doch  sei  die  ausführbarkeit  derselben  fraglich, 
überdies  lasse  der  ton  der  schrift  mitunter  Urbanität  vermissen,  vgl. 
auch  Nord  en  Zuid  V,  4. 

1767.  C.  Nohl,  Wie  kann  der  überbürdung  unserer  Jugend 
mit  erfolg  entgegengetreten  werden?  Neuwied,  Heuser.     1882.    24  s. 

bespr.  von  M.  Strack,  Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  XI, 
113.  die  schrift,  die  im  übrigen  für  die  alleinberechtigung  des  huma- 
nistischen gymnasiums  als  vorbereitnngsanstalt  für  die  Universität 
eintritt,  wiederholt  bezüglich  des  Sprachunterrichts  den  schon  von 
andern  gemachten  Vorschlag  in  VI.  mit  dem  franz.  zu  beginnen,  in 
V.  das  engl,  folgen  zu  lassen;  auf  human,  gymnasien  soll  dann  in 
III.  das  lateinische  beginnen,  auf  den  andern  anstalten  jedoch  ganz 
in  Wegfall  kommen,     vgl.  auch  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  431  f. 

1768.  Adolf  Lichtenheld,  Das  Studium  der  sprachen,  beson- 
ders der  klassischen,  und  die  intellektuelle  bildung.  auf  sprachphiloso- 
phischer grundlage  dargestellt.   Wien,  Holder.  XIII,  259  s.    3 11.20  kr. 

1769.  Assfahl,  Der  Unterricht  im  englischen  in  der  realschule. 
Vortrag  in  der  reallehrerversammlung   zu  Stuttgart.     30.  mai  1882. 

s.  den  bericht  hierüber  im  Correspondenzbl.  f.  d.  gelelirten  u. 
realsch.  Würtembergs  1882,  heft  10. 

1770.  V.  Lehmann,  Lehrplan  für  den  franz.  und  engl.  Unter- 
richt. 

8.  Jahresbericht  1882,  no.  1451.     ang.  v.  J.  Sarrazin,  Herrig's 


XXII.     Pädagogische  abteüung.  285 

arcliiv  68,  462 — 65.  bezüglich  der  eng-lisclien  lektüre  begnügt  sich 
rec.  mit  der  gegenüberstellung  von  v.  L.'s  kanon  mit  dem  von  K. 
Foth  (s.  u.  no.  1775),  naclidem  er  am  eingange  kurz  die  allgemeinen 
grundsätze  (über  ausspräche,  schriftliche  klassenarbeiten  im  anschluss 
an  die  lektüre  etc.)  des  vorfs.  angegeben  hat. 

1771.  Kortegarn,  Bemerkungen  über  den  fremdsprachlichen 
Unterricht  im  realgymnasium.  programm  der  Wühlerschule  zu  Frank- 
furt a.  M.     [pr.  no.  368.]     39  s.     4. 

von  der  überbürdungsfrage  ausgehend,  zeigt  uns  der  aufsatz, 
wie  auf  anregung  des  verfs.  (des  direktors  der  anstalt)  der  fremd- 
sprachliche Unterricht  an  der  von  ihm  geleiteten  anstalt  einheitlich 
organisiert  worden  ist,  um  die  arbeit  des  Schülers  zu  vermindern 
und  in  ihm  gleichwohl  lust  und  Verständnis  für  die  fremden  sprachen 
in  höherem  masse  zu  erwecken,  im  einzelnen  wird  diese  einrichtung 
für  das  lat.  und  franz.  dargestellt,  bezüglich  des  engl,  finden  sich 
nur  gelegentliche  bemerkungen;  doch  auch  für  dieses  fach  gelten 
die  forderungen  an  die  andern:  beschrtänkung  des  lernens  gram, 
regeln,  dafür  erweiterung  und  Vertiefung  der  lektüre  und  erwerbung 
einer  gewissen  Sprachfertigkeit. 

1772.  Verhandlung-en  der  direktoren-versammlungen. 
11.  bd.  dritte  direktorenversammlung  in  der  provinz  Hannover. 
Berlin,  Weidmann.     1882.     638  s. 

ang.  von  M.  Strack,  Centralorgan  f.  d.  int,  d.  realschw.  XI, 
156 — 159.  —  aus  denselben  sind  für  unsere  zwecke  das  I.  thema 
'Wert  und  methode  der  extemporalien'  und  das  III.  'Die  auswahl  der 
lektüre  in  den  beiden  neueren  sprachen'  von  Interesse,  die  zur  an- 
nähme gelangten  thesen  werden  a.  a.  o,  mitgeteilt. 

1773.  Hermann  Isaac,  Über  neusprachliche  Sprechübungen. 
Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  X  (2),  73—108. 

nachdem  der  verf.  den  umfang  der  Sprechübungen,  zu  deren 
gegenständ  er  u.  a.  auch  gebiete  des  wirklichen  lebens  machen  will, 
behandelt,  wendet  er  sich  zu  der  methodik  derselben,  zur  Vorberei- 
tung dient  abfragen  der  Vokabeln  und  redensarten ,  retrovertieren, 
auswendiges  wiederholen  vorher  durchgenommener  sätze  etc.  dann 
sollen  vortrage  und  Inhaltsangaben  folgen,  und  schliesslich  gesprächs- 
übungen  (über  den  Inhalt  gelesener  stücke,  über  grammatik  u.  s.  f.)  — 
der  ref.  der  Engl.  stud.  (VI,  299),  C.  Th.  Lion,  nennt  diese  ab- 
handlung  lesenswert,  wenn  auch  weitschweifig  und  mehrfach  zum 
Widerspruch  herausfordernd. 

1774.  H.  Rehfeldt  und  G.  Heinrichsen,  Lehrplan  für  den 
englischen  und  französischen  Unterricht,  programm  der  realschule 
von  C.  W.  Debbe  zu  Bremen.     1881.     4.     Lpio»^"-  QO-  626.]     36  s. 

ang.  von  Willenberg,  Engl.  stud.  VI  281  f.  die  anstalt, 
um  die  es  sich  hier  handelt,  beginnt  den  engl,  nntei'richt  bereits  in 
sexta.     auf  s.  4 — 26  wird  nun  der  lehrplan  für  dieses  fach  eingehend 


286  XXII.     Pädagogische  abtt'iluDg. 

entwickelt,  um  damit  den  eitern  der  schaler  ein  klares  bild  über  die 
ziele  der  genannten  schule  zu  geben,  dabei  wird  bemerkt,  dass  die 
Unterrichtsergebnisse  auf  dem  wege  der  entwicklung  gewonnen  werden, 
im  übrigen  werden  die  anforderungen  in  bezug  auf  grammatik,  Voka- 
beln ,  ausspräche ,  schriftliche  arbeiten  etc.  in  den  wesentlichsten 
punkten  erörtert,  woraus  das  stufenweise  fortschreiten  beim  Unterricht 
hervorgeht.  —  der  rec.  billigt  diese  ausführungen  und  hat  nur  einiges 
über  die  fassung  gewisser  gram,  regeln  auszusetzen. 

1775.  G.  Völcker,  Zur  französischen  und  englischen  lektüre. 
N.  jahrbücKer  f.  philol.  u.  pädag.     1882.     s.  51 — 59. 

bespricht  die  aufsätze  von  W.  Münch  (progr.  v.  Ruhrort  1879) 
und  K.  Fotli  (s.  Jahresbericht  1882,  no.  145G)  über  obige  frage,  die 
V.  wohl  der  beachtung  wert  hält,  bezüglich  des  vom  letzteren  auf- 
gestellten kanons  ist  er  jedoch  der  ansieht,  dass  Shaksperesche 
dramen  noch  nicht  in  II.  zu  lesen  seien,  und  möchte  auch  auf  Mil- 
ton's  und  Byron's  epen  verzichten,  doch  stimmt  er  dem  verf.  in  dem 
vorschlage  bei,  dass  eine  kommission  aus  erfahrenen  fachmännern 
einen  endgiltigen  kanon  fesstellen  möge.  —  der  ref.  der  Engl  stud.  VI, 
302,  C.  Th.  Lion,  meint  jedoch,  dass  ein  solcher  vorläufig  noch  ver- 
früht sei;  zunächst  käme  es  nur  darauf  an,  ungeeignetes  abzuwehren. 

1776.  H.  Saure,  Methodik  der  französischen  und  englischen 
lektüre  und  konversation  an  höheren  mädchenschulen.  Kassel,  Kay.  1882. 

bespr.  von  L.  Eudolph,  Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realscliw. 
XI,  561  f.  mit  rücksicht  auf  seine  lesebücher  in  franz.  u.  engl,  spräche 
(von  denen  das  letztere  weiter  unten  zu  besprechen  sein  wird),  legt 
der  verf.  seine  grundsätze  in  der  behandlung  der  lektüre  und  in  den 
Sprechübungen  dar.  er  verlangt  das  zurücktreten  der  grammatik 
vor  der  lektüre,  an  welche  auch  die  konversation  anzuknüpfen  habe, 
demgemäss  verwirft  er  auch  Vokabulare  und  das  memorieren  gram, 
regeln  in  einer  fremden  spräche,     der  rec.  stimmt  diesen  ansichten  bei. 

1777.  W.  Schmeisser,  Der  neuenglische  konsonantismus  im 
Verhältnis  zum  neuhochdeutschen. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  991;  ang.  von  A.  Würzner,  Zs.  f. 
d.  realschw.  VIII,  312  f.:  'bringt  die  arbeit  auch  im  wesentlichen 
nichts  neues,  so  muss  sie  mit  hinblick  auf  die  reiche  aus  wähl  der 
beispiele  und  die  selbständige  durcliführung  des  gegenständes  immer- 
hin als  eine  wertvolle  und  namentlich  dem  schüler  nützliche  leistung 
bezeichnet  werden.' 

1778.  H.  Behne,  Vergleichende  grammatik  und  ihre  Verwer- 
tung für  den  neusprachlichen  Unterricht  an  höheren  lehranstalten, 
zunächst  auf  dem  gebiete  des  fi'anzösischen.  programm  der  realscli. 
zu  Darmstadt.     1882.     33  s.     4. 

ang.  von  G.  Willenberg,  Literaturblatt  1883  (1),  sp.  28  ff.: 
zustimmend,  nur  geringe  ausstellungen  werden  gemacht. 


XXII,    Pädagogische  abteilung.  287 

1779.  Karl  Deutschbein,  Über  die  resultate  der  lautphj'sio- 
logie  mit  rücksicht  auf  unsere  schulen.    Herrig's  archiv  LXX,  39 — 72. 

eine  abhandlung-,  die  sowohl  studierenden  zur  einführunj?  in  die 
phonetik,  wie  lehrern  zur  praktischen  Verwendung  derselben  em- 
pfohlen werden  kann,  die  einleitung  giebt  eine  literaturübersicht  der 
Wissenschaft  und  eine  erklärung  der  wichtigsten  in  ihr  zur  anwen- 
dung  kommenden  begriffe,  im  übrigen  beschäftigt  sie  sich  nur  mit 
den  lauten  der  deutschen,  französischen  und  englischen  spräche. 

1780.  Gr.  Wendt,  Die  behandlung  der  englisclien  präpositionen 
auf   der    realschule    I.  o.  (schluss).     Engl.  stud.  VI   (2),    216 — 243. 

vgl.  Jahresbericht  1882,  no.  1499;  im  vorliegenden  abschnitt 
werden  die  präpositionen  eivy//,  by,  front  und  foj-  nach  dem  grund- 
satze  der  entwicklung  der  verschiedenen  bedeutungen  aus  einer  grund- 
bedeutung  behandelt,  —  auch  hier  gilt  das  über  die  früheren  ab- 
schnitte der  abhandlung  gesagte:  wenn  die  art  dieser  darstellung 
auch  von  jedem  lehrer  beaclitet  werden  sollte,  so  dürfte  das  material 
für  die  schüler  doch  zu  umfangreich  erscheinen. 

1781.  Otto  Essert,  Ein  kapitel  aus  der  englischen  schulgram- 
matik:  die  präposition.  programm  der  Löbenicht'schen  h.  bürgersch. 
zu  Königsberg  i.  Pr.  [pr.  no.  24.]  s.  1 — 32.     4. 

die  arbeit  bezweckt,  durch  eine  reichhaltige  Sammlung  von  bei- 
spielen  das  betreffende  kapitel  in  Deutschbein's  engl,  grammatik  zu 
ergänzen,  ausgegangen  wird  dabei  von  der  deutschen  präposition. 
die  beispiele  sollen  teils  aus  Schriftstellern,  teils  aus  Wörterbüchern 
und  Schulgrammatiken  genommen,  teils  selbstgebildet  sein,  doch  fehlt 
jede  quellenangabe  bei  den  einzelnen  citaten,  die  nur  aus  allgemeinen 
phrasen  bestehen,  irgend  ein  ergebnis  von  bedeutung  hat  die  ab- 
handlung nicht. 


1782.  .  H.  Baumann,  Die  Verhältnisse  der  lehrer  in  England. 
Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  XI,  420  ff. 

der  Verf.,  welcher  direktor  einer  deutsch-englischen  knabenschule 
in  London  ist,  beleuchtet  zunächst  die  läge  der  eingebornen  lehrer 
und  die  Verfassung  der  englischen  schulen,  nur  die  elementarschulen 
stehen  unter  obrigkeitlicher  aufsieht,  Avährend  bei  privat-  und  höheren 
öffentlichen  anstalten  weder  ein  examen  pro  fac.  doc,  noch  ein  probe- 
jahr  existiert,  die  gehälter  der  direktoren  sind  allerdings  an  einigen 
schulen  höher  als  in  Deutschland,  doch  sind  mit  dieser  Stellung  auch 
aussergewöhnliche  anforderungen  in  der  lehrthätigkeit  und  Verwal- 
tung verknüpft.  die  Stellung  der  unterlehrer  ist  dagegen  sehr 
unsicher,  da  sie  ganz  von  dem  wohlwollen  der  direktoren  abhängen 
imd  den  schüleru  gegenüber  nur  mit  mühe  ihr  ansehen  wahren  können, 
zum  schluss  warnt  der  verf.  denn  deutsche  kandidaten,  insbesondere 
solche,   die   zur   besseren   ausbildung  in   der  spräche  nach  England 


288  XXII.     rädagogisclie  abtoilung. 

geheu ,    vor  diesem  niiternehmen,    da    sie  nur  in    seltenen  fällen  das 
erreichen,  wonach  sie  streben. 


Lehrbücher  und  grammatiken. 

1783.  A.  Schröer,  Lelirbüclier  und  lehrniittel  für  den  Unter- 
richt im  englischen.  Zs,  f.  österr.  gj'mn.  34  (5),  366  —  379;  (6), 
435—441. 

es  werden  hier  besprochen:  1.  Gesenius,  Lehrbuch  der  engl, 
spräche  (s.  Jahresbericht  1882,  no.  1484).  2.  Degenhardt,  Natur- 
geraässer  lehrgang  (s.  ebd.  1881,  no.  1389;  1882,  no.  1481). 
Groag,  Schulgrammatik  der  engl,  spräche  (s.  Jahresbericht  1882, 
no.  1487  und  unten  no.  1796).  4.  Vietor,  Englische  schulgrammatik 
(s.  Jahresbericht  1882,  no.  1489).  5.  G.  Jaep,  Britannia,  eine 
praktisch-theoretische  anleitung  zum  übersetzen  in's  englische  mit 
gram,  und  synon.  anmerkungen.  2  bdchen.  Leipzig,  Teubner,  1879. 
6.  Wilcke,  Materialien  zum  übersetzen  aus  dem  deutschen  in's 
englische  (s.  Jahresbericht  1882,  no.  1504).  7.  Rühle,  Achtzig 
Prüfungsaufgaben  (s.  ebd.  1881,  no.  1407).  8.  Meffert,  Übungs- 
buch zum  übersetzen  in  das  engl.  (ebd.  1882,  no.  1502).  9.  J. 
Morris,  Sammlung  deutscher  lustspiele,  zum  übersetzen  ins  englische. 
Doktor  Wespe  von  Benedix.  Dresden,  Ehlermanu  1880.  10.  H. 
Breitinger,  Grundzüge  der  engl,  literatur-  und  Sprachgeschichte, 
(s.  Jahresbericht  1881,  no.  1423).  11.  A.  Graeter's  Englislr  Trans- 
lator (s.  ebenda  1881,  no.  1401  und  unten  no.  1811).  12.  Ed- 
ward Co  11  in's  LeJirbuch  der  engl,  spräche  (s.  ebd.  1882,  no.  1480). 
13.  W.  Dreser,  Englische  S3'nonymik  (s.  unten  1807).  —  und  einige 
andere,  die  unserem  berichte  ferner  liegen.  —  Schröer  legt  vor  allem 
den  unwert  der  in  der  Zs.  f.  d.  realschw.  viel  empfohlenen  grammatik 
von  Groag  in  phonetischer  und  pädagogischer  hinsieht  eingehend  bloss, 
rühmt  dagegen  die  phonetischen  transscriptionen  von  Vietor.  unter 
den  Übungsbüchern  empfiehlt  er  besonders  Jaep's,  unter  den  lehr- 
büchern  der  synonj^mik  das  von  Dreser. 

1784.  W.  Bischoff,  Systematische  grammatik  der  englischen 
spräche. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1387;  von  Lorenz  Morsbach,  N. 
Jahrb.  f.  philol.  u.  päd.  1883  (2),  135  —  137,  trotz  mehrerer  aus- 
stellungen  (er  vermisst  regeln  über  worttrennung,  die  ausspräche 
der  fremdwörter,  eine  Zusammenstellung  der  wichtigsten  interjectionen, 
eine  Übersicht  über  die  Wortbildung  und  findet  die  syntax  zu  dürftig 
behandelt)  eindringlich  empfohlen.  —  vgl.  das  referat  Engl.  stud. 
VII  226. 

1785.  Theodor  Welscher,  Schulgrammatik  der  englischen 
Sprache.  2.  vermehrte  und  verbesserte  aufläge.  Berlin,  F.  A.  Herbig. 
X,  416  s.     8.     2,75  m. 


XXII.     Pütlagogische  abteilnng.  9R9 

die  einrichtung  des  bnchos  lehnt  sich  genau  an  die  der  bekann- 
ten französisclien  schnlgrammatik  von  Plötz  an  und  zerfällt  demge- 
mäss  in  einen  systematischen  und  einen  methodischen  teil,  auf  jede 
lektion  folgen  englische  und  deutsche  Übungssätze,  am  Schlüsse  der 
einzelnen  abschnitte  zusammenhängende  stücke  zur  repetition.  den 
schluss  des  buches  bilden  ein  Vokabular  zu  den  stücken  und  tabellen 
über  Unregelmässigkeiten  in  der  ausspräche.  —  die  anordnung  des 
Stoffes,  welche  zuweilen  zu  sklavisch  dem  vorbilde  folgt,  zeigt  mehr- 
fach mangel  an  pädagogischem  geschick,  die  fassung  der  regeln  lässt 
zu  oft  klarheit  vermissen,  dem  ganzen  fehlt  es  an  gediegener  wissen- 
schaftlicher grundlage,  zumal  alle  neueren  arbeiten  von  bedeutung 
über  den  gegenständ  unberücksichtigt  geblieben  sind. 

1786.  Otto  Ritter,  Die  hauptregeln  der  englischen  formenlehre 
und  sj'ntax.  repetitionsgrammatik.  Berlin ,  L.  Simion.  68  s.  8. 
0,60  m. 

ein  übersichtlich  und  praktisch  zusammengestelltes  büchlein. 
nur  die  wichtigsten  regeln  sind  aufgenommen  und  durch  treffende 
beispiele  kurz  veranschaulicht,  hin  und  wieder  vermisst  man  frei- 
lich die  berücksichtigung  der  über  einzelne  kapitel  der  englischen 
grammatik  erschienenen  neueren  forschungen. 

1787.  0.  Petrjs  Die  wichtigsten  eigentümlichkeiten  der  eng- 
lischen syntax.     3.  aufl.     Remscheid,  Krumm.     1880.     131  s. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1381;  rec.  v.  A.  Rambeau,  Engl, 
stud.  VI  (1),  139 — 142,  der  das  buch,  welches  er  im  praktischen  ge- 
brauch kennen  gelernt  hat,  als  recht  brauchbar  für  diejenigen  an- 
stalten  empfiehlt,  welche  einen  3 — 4jährigen  englischen  kursus  durch- 
zumachen haben,  für  die  es  auch  von  dem  Verfasser  bestimmt  ist. 
im  übrigen  macht  dann  der  rec.  einige  Verbesserungsvorschläge,  die 
in  einer  neuen  aufläge  wohl  berücksichtigung  verdienen. 

1788.  Wilhelm  Petersen,  Kleine  englische  grammatik  zum 
auswendiglernen  beim  ersten  Unterricht  in  der  englischen  spräche, 
sowie  zur  Wiederholung  für  reifere  schüler  und  Schülerinnen.  Halle, 
buchhandlung  des  Waisenhauses.     IV,  51  s.     8. 

das  büchlein  soll  neben  den  sonst  etwa  eingeführten  lehrbüchern 
zum  wörtlichen  auswendiglernen  der  knapp  gefassten  regeln  benutzt 
werden,  wenn  dieser  zweck  schon  an  sich  ein  fraglicher  ist,  wie 
Blaum  im  Literaturblatt  1883  (7),  265  f.,  richtig  hervorhebt,  so 
macht  der  mangel  an  präcision  der  darstellung  und  das  vorkommen 
mehrerer  fehler  die  grammatik  ohne  dies  wenig  empfehlenswert.  — 
vgl.  dazu  die  'Erklärung'  W.  Petersen's  ebd.  (9),  s.  370. 

1789.  H.  Plate,  Vollständiger  lehrgang  zur  leichten,  schnellen 
und  gründlichen  erlernung  der  engl,  spräche.  I.  Elementarstufe. 
50.  und  53.  verbesserte  aufläge.  240  und  248  s.  II.  Mittelstufe. 
40.  und  42.  verb.  aufläge.     338  und  352  s.     1879—82. 

s.  Jahresbericht  1881,    no.   1384;  ang.    v.  A.  Rambeau,  Engl. 

Jahresbericht  für  germanische  Thilologie.     V.    (1883.)  l" 


290  XXII.     Pädagogische  ableilung. 

stud.  VI  (1),  127 — 131:  obwohl  diese  lehrbücher  zu  einer  zeit,  wo 
das  philologische  Studium  der  englischen  spräche  noch  in  seinen  an- 
fangen war,  als  praktisch  recht  brauchbar  gelten  konnten,  sind  sie 
von  dem  heutigen  Standpunkte  dieser  Wissenschaft  aus  beurteilt  als 
unzulänglich  nicht  mehr  zu  empfehlen,  nachdem  ihre  mängel  im 
einzelnen  nachgewiesen  sind,  wird  bemerkt,  dass  die  eleraentarstufe 
trotz  mancher  bedenken  noch  eher  verwertet  werden  könne  als  die 
mittelstufe,  deren  geistiger  gehalt  für  gereiftere  schiiler  ein  zu  ge- 
ringer sei,  und  die  andererseits  in  den  regeln  viel  zu  sehr  auf  ein- 
zelht'iten  eingehe,  in  der  Ztschr.  f.  d.  realschw.  1882  (10)^  634 
wird  die  elementarstufe  günstiger  beurteilt,  besonders  wird  jedoch 
der  zu  umfangreiche  memorierstoff"  getadelt. 

1790.  Rud.  Sonnenburg,  Grammatik  der  englischen  spräche. 
9.  aufl.     IL  Englisches  Übersetzungsbuch,     2.  aufl. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1385;  1882,  no.  1496;  ang.' v.  G. 
Wendt,  Engl.  stud.  VI  (2),  279—81.  bezüglich  der  grammatik 
stellt  derselbe  mit  genugtuung  fest,  dass  eine  anzahl  der  von  ihm 
in  seiner  besprechuug  der  vorigen  aufläge  (s.  Jahresbericht  1881, 
a.  a.  0.)  gemachten  ausstellungen  bei  def  neuen  ausgäbe  berücksich- 
tigt worden  ist;  einiges  findet  er  jedoch  noch  der  Verbesserung  be- 
dürftig. —  die  neue  aufläge  des  Übungsbuches  zeigt  dagegen  keine 
wesentlichen  Veränderungen.  R.  Thum,  Centralorgan  f.  d.  int.  d. 
realschw.  XI,  495 — 98,  der  die  grammatik  zwar  als  fleissige  arbeit 
anerkennt,  liefert  eine  reihe  beachtenswerter  Verbesserungsvorschläge 
oder  fehlernachweise. 

1791.  F.  Glauning,  Lehrbuch  der  englischen  spräche,  teil  I 
und  II:  Übungsbuch  teil  I  und  IL 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1391;  1882,  no.  1485;  wie  die  a.  a.  o. 
genannten  recensenten  beurteilt  auch  G.  Wolpert,  Herrig's  archiv 
68,  434 — 36,  diese  lehrbücher,  sowohl  wegen  praktischer  gestalt, 
als  auch  wegen  ihrer  wissenschaftlichen  grundlage  sehr  günstig, 
nur  kleinere  ausstellungen,  besonders  in  betreff  der  ausspracheregeln, 
werden  erhoben. 

17^2.  U.  Schmidlin,  Lehrbuch  der  englischen  spräche. 
1.  stufe,  leseschule  und  Vorkurs.  2.  stufe,  formenlehre.  Winter- 
thur,  Steiner.     1882.     124  s.     8. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1493  (titelanzeige  von  1);  ang.  v. 
Willenberg,  Engl.  stud.  VII  (1),  156 — 60.  das  buch  ist  vorzugs- 
weise für  das  zürcherische  technikum  bestimmt,  und  insofern  es 
sich  den  Unterricht  in  der  geschäftssprache  zum  ziel  setzt,  findet  die 
anordnung  und  die  wähl  der  Übungssätze  und  stücke  den  beifall  des 
rec.  doch  tadelt  derselbe  besonders  mehrere  ungenauigkeiten  und 
Irrtümer  in  den  angaben  über  die  ausspräche  wie  in  der  fassung 
der  grammatischen  regeln. 

1793.      D.  Andrews  AlKn    und    W.   Voigt,   Unterrichtsbriefe 


XXII.     Pädagogische  abteilnng.  291 

für  das  Selbststudium  der  englischen  spräche.  briefe  1  und  2. 
s.  1—52. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1471;  ang.  v.  Willenberg,  Engl, 
stud.  VII  (1),  160 — 62.  die  briefe  sind  für  solche  lernende  be- 
stimmt, welche  einige  Vorkenntnisse  in  der  spräche  besitzen  und 
sich  in  der  korrespondenz  und  konversation  vervollkommnen  wollen; 
obwohl  nun  die  anläge  des  ganzen  zweckentsprechend  ist,  zeigen  sich 
in  der  austuhrung  doch  soviel  fehler  in  den  regeln,  insbesondere  in 
der  bezeichnung  der  ausspräche,  dass  der  rec.  vor  dem  ankaufe  der 
briefe  warnen  zu  müssen  glaubt. 

1794.  Joh.  Lautenhammer,  Lehrbuch  der  englischen  spräche. 
s.  Jahresbericht    1882,    no.   1490;    von   G.  Wolpert,    Herrig's 

archiv  68,  436,  sehr  ungünstig  beurteilt,  einige  belege  veranschau- 
lichen die  Unklarheit  der  dar  Stellung  und  weisen  sogar  irrtümmer 
des  Verfassers  nach. 

1795.  J.  Adelmann,  Praktisches  lehrbuch  der  englischen 
spräche  zum  schul-  und  privatgebrauch,  nach  einer  neuen  leicht- 
fasslichen  methode  mit  besonderer  rücksicht  auf  anfänger  verfasst. 
Altenburg,  Pierer.     I.  kursus.     1.  abteilung.     VIII,   104  s.     I  m. 

1796.  J.  Groag,  Schulgrammatik  der  englischen  spräche. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1390;  1882,  no.  1487;  auch  von 
R.  Thum,  Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  XI,  498  empfohlen, 
vgl.  dagegen  no.  1783. 

1797.  Ignaz  Lehmann  und  Ernst  Lehmann,  Lehr-  und  lese- 
buch  der  englischen  spräche  nach  der  anschauungsmethode  mit  bil- 
dern  bearbeitet.  I.  stufe.  1.  teil:  die  direkte  anschauung.  dritte 
vermehrte  und  verbesserte  aufläge,  mit  6  in  den  text  eingedruck- 
ten holzschnitten.     Mannheim,  Bensheimer.     1881.     136  s.     8. 

ang.  V.  Willenberg,  Engl.  stud.  VI  (2),  277  f.,  welcher  das 
buch  für  aiistalten,  in  denen  es  darauf  ankommt,  bald  eine  gewisse 
Sprechfertigkeit  der  Schüler  zu  erzielen,  geeignet  hält,  eine  An- 
leitung giebt  die  wichtigsten  ausspracheregeln  und  jede  der  40  lek- 
tionen  zerfällt  dann  in  drei  teile :  Intuition,  Questions  und  Exercise, 
auch  einige  kleinere  lesestücke  und  gedickte  (zum  memorieren)  sind 
aufgenommen  worden,  s.  auch  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  247  f.:  das 
buch  ist  sehr  kindlich-naiv,  daher  nur  für  solche  schulen  zu  em- 
pfehlen, wo  englisch  als  erste  fremde  spräche  gelernt  wird. 

1798.  H.  Berger,  Praktischer  lehrgang  zur  schnellen  und 
leichten  erlernung  der  englischen  spräche.« 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1476;  ang.  v.  Willenberg,  Engl, 
stud,  VI  (2),  278  f.  die  erste  abteilung  enthält  die  formenlehre, 
bei  der  die  ausspräche  der  einzelnen  Wörter  nach  dem  Walker'schen 
System  bezeichnet  wird,  die  2.  eine  systematische  aussprachelehre 
und  Übungsstücke,  der  rec,  welcher  sonst  mit  der  Stoffverteilung 
und    der    fassung    der   regeln   zufrieden  ist,  hätte    statt    der    obigen 

19^ 


292  XXII.     Pädagogische  abteilung. 

einriclitnng  {gewünscht,  dass  die  liauptpnnkto  der  lautlehre  mit  der 
fonnenlelire  versclinmlzen  wären.  A.  Bfclitel,  Zs.  f.  d.  realschw. 
YIl,  1737,  emptiehlt  das  buch  gleichfalls  für  praktische  zwecke, 
derselbe  beurteilt  auch 

1799.  H.  Berg  er,  Lehrbuch  der  englischen  spräche  für  den 
handeis-  und  gewerbestand. 

s.  Jahresbericht  1881  ,  no.  1395;  1882  a.  a.  o.  ebd.  recht  an- 
erkennend. 

1800.  Immanuel  Schmidt,  Lehrbuch  der  englischen  spräche. 
I.  teil.  Elementarbucli  der  englischen  spräche  zum  schul-  und  Pri- 
vatunterricht. 7.  durchgesehene  und  verbesserte  aufläge.  1881. 
327  s  l.<iO  m.  II.  teil.  Grammatik  der  englischen  spräche  für 
obere  klassen  höherer  lehranstalten.  2.  vollständig  umgearbeitete 
aufläge.  1876.  520  s.  3  m.  III.  teil.  Englische  schulgrammatik 
in  kürzerer  fassung,  auszug  aus  der  grammatik  der  englischen  spräche 
für  obere  klassen  höherer  lehranstalten.  2.  aufläge  1879.  287  s. 
1.80  m.  IV.  teil.  Übungsbeispiele  zur  einübung  der  englischen 
syntax  für  höhere  klassen.  1878.  244  s.  1,60  m.  Berlin,  Haude 
und  Spener. 

sämtliche  lehrbücher  werden  von  A.  Rambeau,  Engl.  stud. 
VI  (1),  136 — 39  besprochen,  der  sowohl  die  wissenschaftliche  dar- 
stellung  wie  die  praktische  einrichtung  derselben  rühmt,  nur  hätte 
er  bezüglich  der  ausspräche  noch  weitere  berücksichtigung  der  laut- 
physiologischen richtung  gewünscht.  no.  II  hält  er  jedoch  für 
schulen  zu  umfangreich,  meint  dagegen,  dass  no.  III  für  höhere  an- 
stalten  völlig  ausreiche,  für  mittlere  jedoch  zu  schwer  sei.  dasselbe 
gelte  von  no.  IV.  —  nachdem  no.  II  in  3.  umgearbeiteter  und  ver- 
mehrter aufläge  (ebd.  1883.  XII,  585  s.  8-  3  m.)  erschienen  ist, 
wird  dieses  buch  von  J.  Zupitza,  Literaturzeitung  1883,  no.  33 
auf  das  wärmste  empfohlen:  die  neue  aufläge  lasse  überall  die 
sorgfältig  nachbessernde  band  erkennen.  —  s.  Jahresbericht  1882, 
no.  1469. 

1801.  J.  W.  Zimmermann,  Lehrbuch  der  englischen  spräche. 
33.  aufläge. 

vgl.  Jahresbericht  1881,  no.  1388,  1882,  no.  1500;  kurz  an- 
gezeigt von  V.  Sallwürk,  Literaturblatt  1883  (10),  388,  der  die 
praktische  brauclibarkeit  und  die  auf  die  ausspräche  gerichtete 
Sorgfalt  anerkennt,  doch  das  buch  für  seinen  zweck  zu  umfangreich 
nennt.  • 

1802.  A.  Havet,  L'anglais  ponr  les  Commen^ants,  Pronon- 
ciation  Anglaise,     12.     2/6. 

1803.  Moffat's  Home  and  School  Series.  Grammar  l'or  Stan- 
dards II— VII.     London,  Moffat  &  Paige. 


293 

nach  dem  urteile  des  Athenaeum  no.  2910,  s.  140,  sind  diese 
grammatiken,  obwohl  in  ihnen  viel  mühe  auf  klarhcit  des  ausdrucks 
u.  s,  f.  verwant  ist ,  doch  wegen  mancher  ungenauigkeiten  und  ver- 
alteter anschauungen  kaum  zu  empfehlen. 

1804.  H.  Ullyet,  Exercises  in  English.  London,  Grifüth  & 
Farran. 

s.  Athenaeum  no.  2917,  s.  364.  diese  exercitien  bestehen,  den 
Standards  II — VII  gemäss,  aus  sechs  verschiedenen  packeten  von 
karten,  deren  jedes  dreissig  enthält  (nur  das  letzte  hat  24);  auf 
jeder  karte  stehen  dann  fünf  verschiedene  fragen  über  englische 
grammatik,  die  geschickt  ausgewählt  sein  sollen,  jedes  packet  kostet 
1  sh.   — 

1805.  F.  A.  White,  English  Grammar.  London,  Kegan  Paul, 
Trench  &  Co.     242  s.     8.     2  sh. 

s.  Bookseiler,  Dec.  2,  1882,  s.  1220:  tritt  gegen  die  heran- 
ziehung  des  aegl.  zum  Schulunterricht  auf. 

1806.  Elizabeth  Jane  Irving,  Practical  Grammar  of  the 
English  Tongue.  Adapted  to  the  Requirements  of  Dutch  Students 
with  Explanator}'  Notes. 

von  B.  C.  Brenn  an,  Taalstudie  IV  (6),  361  f.  ablehnend  be- 
urteilt. 


Synonymik. 

1807.  W.  D  res  er.    Englische  synonymik   für  die  oberklassen. 
s.  Jahresbericht  1881,  no.   1409,  1882,  no.  1510;    ang.  von  L. 

Frey  tag,  Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  X  (4),  226:  die  wenigen 
Irrtümer  und  ungenauigkeiten  können  den  wert  des  gleichzeitig  prak- 
tisch wie  wissenschaftlich  bearbeiteten  buches  nicht  vei'mindern,  auch 
"Wallner,  Blätter  f.  d.  bayer.  gymn.  und  realschw.  1882  (8), 
s.  372,  spricht  sich  lobend  über  dasselbe  aus,  findet  jedoch,  dass  es 
für  den  gebrauch  in  schulen  etwas  zu  umfangreich  sei.  s.  auch 
oben  no.  1783. 

1808.  W.  D  res  er.  Englische  synonymik  für  schulen  und  zum 
Selbststudium.     Wolfenbüttel,  Zwissler.     242  s.     2,r)0  m. 

kurz  empfohlen  in  der  Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,   179. 

1809.  F.  Bryon  Norman,  English  Synonyms. 

s.  Jahresbericht  1882,   no.  945;   auch  von  A.  Würzner,  Zs.  f. 
d.  realschw.  VIII,  360  f.,  wenig  günstig  beurteilt. 


die  neueren  in  Deutschland  erschienenen  werke  über  engl,  syno- 
nj'mik,  darunter  auch  die  von  Dreser,  Norman  und  Klöpper  (s.  Jahres- 
bericht 1881,  no.  971),  besprach  Wetzel  in  der  sitzung  vom  13.  febr. 


294  XXII.     Pädagogische  abteilung. 

1883  der  Eerl.  gesellschatt  f.  d.  stud.  d.  neueren  sprachen,  s.  Herrig's 
arcliiv  LXX,  87  f. 

1810.  Karl  Menrer,  Englisches  Vokabularium  und  eint'ührung 
in  die  konversation.  mit  kurzen  aussprachebezeiclinunfren,  zahlreichen 
sachlichen,  grammatischen  und  sj-nonj-mischen  anmerkungen  und  mit 
berücksichtigung  des  französischen,  ausgäbe  a.  für  die  mittleren 
und  oberen  klassen  höherer  lehranstalten  und  für  den  Selbstunterricht. 
Köln,  "Warnitz.     KiO  s.     8.     2  m. 

derselbe,  Englisches  Vokabularium  mit  kurzen  aussprachebe- 
zeichnungen.  ausgäbe  b.  für  die  drei  unteren  Jahreskurse  an  höhereu 
lehranstalten.     ebd.     100  s.     8.     1,20  m. 

wenn  man  überhaupt  ein  Vokabular  zum  Schulunterricht  für  nötig 
erachtet  —  ref.  ist  aus  hier  nicht  auseinanderzusetzenden  gründen 
allerdings  anderer  ansieht  —  so  verdienten  die  vorliegenden  biicher 
empfohlen  zu  werden,  die  anordnung.  die  wähl  des  Wortschatzes, 
die  erklärungen  und  synonj'mischen  bemerkungen  sind  in  den  meisten 
fällen  wohl  zu  billigen,  wenn  auch  im  einzelnen  kleinere  ungenauig- 
keiten  luid  Unrichtigkeiten  nachzuweisen  sind.  die  aussprachebe- 
zeichnung  ist,  soweit  sie  sich  ohne  lautphysiologische  grundlage 
angeben  lässt,  für  schulbedürfnisse  ausreichend,  obwohl  sich  hin  und 
wieder  ausstellungen  macheu  lassen. 


Stilübungen. 

1811.  A.  Graeter's  English  Translator. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1401;  ang.  von  H.  Wernekke, 
Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  X  (2),  121  f.,  der  die  sprach- 
kenntnis  des  verfs.  wie  die  Sorgfalt  der  arbeit  wohl  anerkennt,  doch 
die  anordnung  des  materials  nicht  überall  billigt,  vergl.  auch  A. 
Schröer's  anzeige  oben  no.  1783. 

1812.  R.  Wilke,  Anleitung  zum  englischen  aufsatz. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1405;  ang.  von  W.  Münch,  Engl, 
stud.  VII  (1),  173  f.  obwohl  der  engl,  aufsatz  in  der  neuen  lehr- 
verordnung  beseitigt  ist,  mögen  doch  die  hauptpunkte  dieser  besprech- 
ung  hier  kurze  erwähnung  tinden,  da  das  buch  vielleicht  für  studie- 
rende von  interesse  sein  kann,  aus  der  vorrede  wird  unter  anderm 
hervorgehoben,  dass  der  verf.  nicht  blos  historische,  sondern  auch 
reflektierende  themata  verlangt,  die  'anleitung'  selbst  bestellt  dann 
aus  einer  ziemlich  vollständigen  rhetorik,  wozu  der  rec.  jedoch  be- 
merkt, dass  der  engl,  aufsatz  erst  in  zweiter  linie  zu  deren  einübung 
in  betracht  komme,  ferner  wird  auf  ein  kapitel  von  di-n  Übergängen 
(s.  47 — 57)  verwiesen,  welches  zahlreiche  beispiele  aus  englischen 
autoren  bietet,  im  ganzen  hält  der  rec.  das  buch  für  den  prakti- 
schen gebrauch  der  schüler  zu  umfangreich,  doch  in  der  band  des 
lehrers  wohl  geeignet,    den  neusprachliohen    Unterricht  zu  vertiefen. 


XXII.     Pihlagogijcue  aiaeilung.  295 

1S13.  A.  TV ie mann,  Materialien  zur  Übersetzung  ins  eng- 
lische. 1.  bäudchen:  bilder  aus  der  geschichte.  Gotha,  Schlössmann. 
1881.  56  s.  2.  bändchen:  bilder  aus  der  deutschen  geschichte. 
ebd.     0,60  m. 

ang.  von  M.  Krummacher,  Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw. 
XI.  49-4:  für  Sekunda  bestimmt,  das  büchlein  könne  neben  jeder 
grammatik  gebraucht  werden. 

1814.  J.  H.  Schmick,  Hundert  deutsche  texte  zur  Übersetzung- 
in's  englische  in  der  oberklasse  der  realgymnasien  und  oberreal- 
schulen.     Köln,  Du  Mont-Schauberg.     154  s.     180  m. 

nach  der  Zs.  f.  d.  realschw.  YIII.  381,  enthält  dies  buch:  I.  bio- 
graphische Skizzen  (13  aus  der  Weltgeschichte,  11  aus  der  engl, 
literaturgeschichte,  ferner  einige  von  natnrforschern,  künstlern  etc.). 
II.  8  geschichtliche  erzählungen.  III.  23  geographische  bilder. 
IV.  30  abhandlungen  aus  den  naturwissenschaften.  Y.  6  skizzen 
über  kunst  und  technik.    dazu  ein  alphabetisches  Vokabular. 

1815.  J.  H.  Schmick,  Hundert  kleinere  deutsche  dichtungen 
für  den  gebrauch  beim  englischen  Unterricht. 

s.  Jahresbericht  1882,  no.  1503.  ang.  von  M.  Krummacher, 
Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw.  XI,  ^94  f.  der  verf.  hat  deut- 
sche gedichte.  welche  den  schülern  von  den  unter-  und  miitelstufen 
her  bekannt  sind,  metrisch  ins  englische  übertragen,  um  diese  Über- 
setzungen auf  den  oberen  klassen  auswendig  lernen  zu  lassen,  die 
originelle  idee,  durch  diesen  versuch  die  Sprachfertigkeit  der  schüler 
zu  vermehren,  findet  im  allgemeinen  den  beifall  des  rec,  der  beson- 
ders den  wohlgetroö'enen  ton  der  originale  und  die  gewantheit  der 
Übersetzung  hervorhebt,  doch  hat  er  einige  kleinigkeiten  im  aus- 
druck  und  eine  anzahl  unreiner  reime  zu  rügen.  —  ebenso  urteilt 
Herrig's  archiv  LXVIII,  4o7  f.  recht  günstig  über  diese  arbeit.  — 
mit  recht  aber  fragt  der  ref.  der  Engl.  stud.  VII  (I),  219,  ob 
wirklich  im  Unterricht  zeit  für  die  durchnähme  eines  derartigen 
buches  bleibt? 

Sprechübungen. 

1816.  Gottfried  Ebener,  Englisches  lesebuch  für  schulen  und 
erzielmngsanstalten.  in  drei  stufen,  neu  bearbeitet  von  Kari  Mor- 
genstern, stufe  I.  mit  einem  Wörterverzeichnisse.  4.,  der  neuen 
bearbeitung  1.  aufläge.  Hannover,  K.  Meyer.  1882.  128  s.  8. 
1,50  m. 

das  buch  ist  hier  zu  berücksichtigen,  da  es  nicht  nur  lesestoif 
enthalten  soll,  sondern  auch  den  zweck  hat,  den  schüler  in  den 
mündlichen  gebrauch  der  spräche  einzuführen,  bezüglich  des  Ver- 
hältnisses zu  den  früheren  auflagen  ist  zu  bemerken,  dass  die  ein- 
teilung  des  materials  eine  andere  geworden  ist  und  dass  ungeeignete 


296  XXII.    Pädagogische  abteilung. 

stücki*  (luicli  i)assentlore  ersetzt  sind,  ausserdem  ist  eine  Übersicht 
der  hauptregeln  drr  ausspraclie  beigegeben.  Willenberg  liringt  in 
seiner  anzeige.  Engl.  stud.  VI  (1),  124 — 26,  einige  berichtigungen 
zu  diesen  und  bedauert,  dass  zu  wenig  gedichte  aufgenommen  sind 
und  die  stücke  in  dialogturm  in  keiner  beziehung  zu  den  anderen 
stehen. 

1817.  11.  Saure,  Englisches  lesebuch  lür  höhere  mädchen- 
schulen.  nebst  unterlagen  zur  konversation.  Kassel,  Kay.  1882. 
X,  384  s.     8. 

vgl.  dazu  no.  1776;  ang.  v.  David  Asher,  Engl.  stud.  VI  (1), 
126  f.  das  buch  zerfällt  in  I.  unterlagen  zur  konversation,  IL  lese- 
buch, III.  gedichte.  ein  anhang  enthält  synonymische  gruppen  nach 
K.  Meurer.  der  reo.,  ist  sowohl  mit  der  anordnung  wie  mit  der  aus- 
wahl  einverstanden ,  die  er  pädagogisch  taktvoll  nennt,  auch  M. 
Krummacher,  Centralorgan  f.  d.  int.  d.  realschw,  X  (10),  637  f. 
äussert  sich  im  ganzen  lobend  über  dieses  buch:  der  inhalt  der  ein- 
zelnen stücke  sei  interessant  und  der  stoff  —  meist  England  und 
seine  geschichte  betreibend  —  passend  gewählt,  nur  die  anzahl  von 
druckfehlern  wird  gerügt.  R.  Thum  hätte  gelegentliche  bezeichnung 
der  ausspräche  und  einige  erklärende  anmerkungen  gewünscht,  er 
hält  das  lesebuch  auch  an  realschulen  für  verwendbar.  Dr.  S., 
Herrig's  archiv  68,  426  f.  emptiehlt  ebenfalls  das  werk,  dessen 
plan  und  anordnung  er  als  zweckentsprechend  bezeichnet,  wobei  er 
auch  auf  die  oben  besprochene  schrift  desselben  Verfassers  hinweist. 

1818.  Karl  Munde,  Anglo-American  Progressive  Reader,  eng- 
lisch-amerikanisches vom  leichten  zum  schweren  fortschreitendes  lese- 
buch. enthaltend  material  zur  erweiterung  des  Sprachschatzes,  mit 
durchgängiger  wort-  und  s-acherklärung  und  vollständiger  bezeich- 
nung der  ausspräche,  zum  gebrauch  für  schulen,  sowie  für  den 
Privatunterricht  und  das  Selbststudium  bearbeitet.  3.  ausg.  Leipzig, 
Arnoldi.     352  s.     8.     1,50  m. 

inhalt:  I.  Anglo-American  Echo  (stücke  in  dialogischer  form 
über  schule  und  leben).  II.  Scientitic  Articles  (geographie  und  natur- 
wissenschaften).  III.  Sketches  of  the  War  (erinnerungen  aus  dem 
amerikanischen  bürgerkriege  von  Charles  C.  Nott).  IV.  Sketches  in 
Prison  Camp.  V.  President  Lincoln's  Beginning  and  End.  VI. 
Miscellaneous  Pieces  in  Prose  and  Verse.  Calculated  to  be  commit- 
ted  to  memory  and  repeated.  den  schluss  bilden  eine  aussprache- 
tabelle  (leider  nach  Walker)  und  wort-  und  Sacherklärungen.  — 
unter  dem  texte  der  beiden  ersten  abschnitte,  die  sich  trefflich  zu 
Sprechübungen  eignen,  stehen  englische,  auf  den  inhalt  der  einzelnen 
stucke  bezügliche  fragen,  obwohl  auswahl  und  stoff'  für  den  Unter- 
richt wohl  angemessen  sind,  dürfte  das  liuch  doch  weniger  für  den 
schulgebrauch  passen,  da  es  fast  ausschliesslich  amerikanische  Ver- 
hältnisse berücksichtigt. 


XXII.    Pädagogische  abteihing.  297 

1819.  Marie  Klostermann,  English  Reader,  ein  lesebucli 
für  anfänffer  mit  frag'en  und  Wörterverzeichnis.  Bonn,  E.  Weber. 
139  s. 

zur  einführung-  in  die  lektüre  bestimmt;  den  lesestücken  sind 
englische  fragen  zu  Sprechübungen  angefügt,  nach  dem  urteile  der 
Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  .504,  sorgfältig  zusammengestellt  und  ge- 
diegen ausgestattet. 

1820.  The  English  Reader,  or  a  Choice  CoUection  of  Reading 
Lessons  in  Prose  and  Poetry,  from  the  most  approved  Authors.  To- 
gether  with  a  Selection  of  Exercises  for  Translation  into  English. 
Second  part.  IV.  ed.  Mannlieim,  .7.  Bensheimer. 

Zs.  f.  d.  realschw.  VIII,  245  f.,  für  schulen,  wo  das  englische 
auf  den  unteren  oder  mittleren  klassen  beginnt,  empfohlen. 

1821.  W.  Pohlmann,  Die  hauptregeln  der  englischen  aus- 
spräche. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1400;  ang.  v.  G.  Nölle,  Oentralor- 
gan  f.  d.  int.  d.  realschw.  X  (7),  434  ff.,  der  merkwürdigerweise 
diese  arbeit  eine  dankenswerte  nennt,  besonders  da  deren  Verfasser 
der  erste  sein  soll,  der  auf  einen  systematischen  Unterricht  in  der 
ausspräche  hinweist  (!).  —  C.  Th.  Lion  hebt  mit  recht  in  seinem  re- 
ferat,  Engl.  stud.  VI,  301,  die  unbekanntschaft  dieses  rec.  mit  der 
einschlägigen  literatur  hervor. 


Literaturgeschichte. 

1822.  A.  Graeter's  History  of  English  Literature. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1424;  bespr.  von  H.  Wernekke, 
Centralorgan  etc.  X  (4),  121,  der  einige  bedenken  gegen  die  brauch- 
barkeit  des  buches  äussert. 

1823.  K.  Kaiser,  A  Brief  History  of  the  English  Language 
and  Literature,  for  the  Use  of  Schools  arranged  etc.  Mühlhausen 
1.  E.,  Bufleb.     VIII,  96  s.     8.     1  m. 

1824.  H.  Saure,  Abriss  der  französischen  und  englischen  lite- 
ratur für  höhere  lehranstalten.    Kassel,  Kay.     VI,  22  s.     8.     0,.50  m. 

75  englische  autoren  von  Chaucer  an  werden  mit  einigen  charak- 
terisierenden bemerkuugen  und  angäbe  der  hauptwerke  aufgezählt, 
daten  finden  sich  nur  bei  den  hervorragendsten. 

1825.  Johanna  Siedler,  History  of  English  Literature.  For 
the  Use  of  Ladies'  Schools  and  Seminaries.  Leitfaden  f.  d.  Unter- 
richt in  der  englischen  literaturgeschichte  für  höhere  töchterschulen 
und  lehrerinnenseminarien.    Leipzig,  Most.    VIII,  112  s.    8.     1,20  m. 

die  einrichtung  des  buches,  nach  welcher  in  der  Übersicht  einer 
Periode  die  unbedeutenderen  autoren  kurz  behandelt  werden,  während 


298 

den  \viclitip:eren  ausfülirlichere  abschnitte  gewidmet  sind,  kann  wohl 
anerkennnn^;-  rinden,  dajrefren  stehen  die  angaben  über  die  ältere 
periode  auf  einem  ganz  veralteten  Standpunkt,  wie  sich  auch  für  die 
neuere  zeit  mancherlei  ungenauigkeiten  nachweisen  lassen.  sehr 
störend  ist  die  grosse  anzahl  von  druckfehlern. 

1820.  U.  J.  Rudolf,  An  Abridgment  of  the  Hi.story  of  English 
Literature. 

s.  Jahresbericht  1881,  no.  1425;  empfohlen  von  G.  Schneider, 
Centralorgan   f.  d.  int.  d.  realschw.  XI,  568. 

J.  Koch. 


Reö:ister. 


Abel.    Jahrb.  d.  frk.  reichs  220. 
Abel,  C.     Linguistic  essays  83. 
Aclancl.     England   1106.  1107. 
Adam.     Linguistiqiie  84.  85. 
Adams.     Supevstition  (il6. 
Adelmann.    Engl,  spräche  1795. 
Allen.      Unterrichtsbriefe    1793. 

rec.  35. 
A 1  s  a  t  i  c  n  s.  Sprichwörterschatz  1 3 . 
Alton.     Artnssage  520. 
Ambros.     Gesch.  d.  mvisik  372. 
Amersbach.     Evang     Nicodemi 

925.        philologenversammlimg 

1549. 
Aminson.     Kiüturhistoria  808. 
Amira.     Obligationenrecht    471. 

rec.  438.  451. 
Amman.    Ehebrecherbrücke  392. 
Amonn.     Burggraf  1014. 
Anderson.     Scotland  235. 
Andree.     Steingeräte  687. 
A  n  d r e s e n.  Geschlechtsnamen  26. 

geschlechtsnumen  ans  /irod  21 . 

Sprachgebrauch  130.    Volksety- 
mologie 145. 
Andrews.  Historie  romance  606. 
Annandale.    Ogilvie's  dictionary 

1187. 
Anson.  Wägner's  Asgard  561. 
Apelt.  Deutscher  aufsatz  1585. 
Apetz.  Walthers  töne  1039. 
Arber.  English  Garner  1102. 
Arnim.  Knaben  wunderhorn  699. 
Arnold.  Zur  kulturgeschichte  48. 

314.     deutsche  geschiclite  209. 


Arz.     Siebenbürg.  \vb.  171. 
Ashbee.     Biographia   britannica 

1101.     booksellers  1559. 
Asher.     Neuere   sprachen  1089. 

1092.     rec.  1817. 
Assfahl.  Glöcklersgramm.  1635. 

engl.  Unterricht  1769. 
Assmuss.    Nhd.  dichtkunst  149. 
Auren.     Akcentlära  817. 
Ausfeld.  Rudolfs  Alcxand.-r  972. 
Axon.    Folklore  (i26.     gleanings 

1132.     Jews    1170.      Caxton's 

game  1405.     rec.   1560. 
Aymeric.    Eberts  lit.  du  moyen- 

age  178. 

Bachmann.  Kirchengesang  1414. 
s.  Plümer  1689. 

Bächtold.  Züricher  minnesänger 
1012.     lesebuch   1701. 

Baddeley.  Sweet  William  1223. 

B  a  h  d  e  r.  Deutsche  Philologie  155 1. 
rec.   108. 

Bährens.     Poetae  latini  1480. 

Bai  st.     Falco  362.     rec.  10. 

Bake.     Ndl.   1456. 

Baker.  Scarborough  1158.  Sea- 
sons  1184. 

Balder.     Genetiv   im  ahd.    874. 

Bar.     Straf  recht  416. 

Barack.    Zimmer,  chronik  1077. 

Baragiola.  Muspilli  877.  Wal- 
ther 1043. 

Bar  an.  Deutscher  Unterricht  1608. 

Barchewitz.  Königsgericht 417. 


300 


Register. 


Bar  et.     Langue  anglaise   1245. 

B  ä  r  n  r  e  i  t  h  e  r.  StainmgUter- 
system  41."). 

Bärnstein  s.  Pfrnvvcrth. 

Bartels.     Lesebuch   1702. 

Bartsch,  K.  Ditfnrths  volks- 
lieiU-r  7<t().  Maccabäerbuch 
907.  beleuchtung  912.  Kaspar 
V.  d.  Ron  9:3fi.  Königsbi-rg 
938.  Juliane  9J>8.  ndd.  1413. 
vortrüge  und  aufsätze  1.524. 
Keller  1538.  bibliogr.  Über- 
sicht 1552.  rec.  152.  973. 
1044. 

Bartsch,  L.  Kleiderordnungen 
4(»(i. 

Barüel.     Ordbog  770. 

Bärwald.  Friedhof  zu  Frank- 
furt 1048. 

Bastian.     Rec.  455. 

Bauer,  F.  Lat.  u.  deutscher 
Unterricht  1565. 

Bauer,  F.     Nhd.  gramm.    1626. 

Bau  mann.  Urkunden  419. 

Bau  mann,  H.  Lelirer  in  Eng- 
land  1782. 

Baumann, L.  Lügenchronik  1073. 

Baumann,  M.  Handelsprivi- 
legien 418. 

Baumgarten.  Hexenprocesse 
694. 

Baumgartner.     Vondel   1457. 

Bäumker.K;ithol.kirclienlied2(>6. 

B  a  3'  n  e  s.  Encycl.  Britannica  1 098. 

Bazeley.Slumbridgechurch  11 30. 

Bebla,     Urnenfriedhöfe  258. 

Bech.  Part,  praes.  117.  gra- 
num  sinapis  918.  Murin  931. 
Hiob  933.  Seifried  Helbling 
974.  tagezeiten  980.  veter- 
buch  992.     s.  AVyss  1082. 

Bechstein.  German.  philologie 
1519.  Seminarfestschrift  1521. 
Philologen  Versammlung  1550. 
märchenbuch  1743.  rec.  340. 
994. 


Bechtel.     Rec.   121.  879.   1717. 

1798. 
Becker,    F.     Deutscher    aufsatz 

1586. 
Becker,  H.     Eisheiligen  523. 
Becker,  K.    F.      Deutscher    stil 

132.  1656. 
Becker,  K.  v.     Celtenfrage  233. 
Becker,  R.    Trochäus  191.    Hau- 
sen    1016.      minnesang     1029. 

rec.   1008. 
Beddoe.     Skeletons  1130. 
Beer.     Volkstaal    1455.     Noord 

en  Zuid   1456. 
Beets.     Reinaert  1458. 
Behaghel,    A.      Entlastung    d. 

Schuljugend   1 765. 
Behaghel,  0.    Eneide  927.    Ti- 

turelhs.    983.       Heliand    1409. 

rec.    117.  131.  145.   180.  884. 

885.  886.  887.  888.  932.  1329. 

1408.  1530.  1551. 
Behne.     Vergl.  gramm.   1778. 
Belcour.   Fr  euch  proverbs  1204. 
Bellermann.      Lesebuch    1700. 

rec.  373. 
Bellows.     Forest  life  1130. 
Bender.     Rec.  513. 
Benedict.    Mhd.  Augustin  1050. 
Bent.     Gild  book  1163. 
Benthien.    Deutscher  Unterricht 

1578. 
Beresford.     Lichtield  1121. 
Berger,  E.     Schwanke  1744. 
Berger,  F.     Heerstrassen  293. 
Berger,  H.    Engl,  spräche  1798. 

1799. 
Bergh.     Folke-eventyr  596. 
Berghaus.     Sprachschatz   1415. 
Bergk.  Gesch.  d.  Rheinlande  289. 
B  e  r i n  g 1 0 n.   Literary  history  177. 
Berlit.     Webers    handwb.    121. 

s.  Hiecke  1710. 
Berndt.     Karl  d.  gr.   1757. 
Bern  er.      Verfassungsgeschichte 

420. 


Register, 


301 


Bernoulli.   Trojanergedicht  984. 

Berntsen.      Volke-teventyr  598. 

Bertheau.     Rec.  1414. 

Berthold.   s.  Lange  1640.   1683. 

Bethge.  Wirnt  v.  Gravenberg 
995.  1370. 

Beyer,  C.     Poetik  192.   1657. 

Beyer,  H.     Passional  968. 

Beyer,  K.  Gerberdings  gramm. 
1634. 

Beyersdorf.  Slavisclie  streifen 
62. 

Bezold.     Rec.  1515. 

Bezzenberger.  Femininstämme 
anf  /  115.    armaio  757.    rec.  8. 

Bielschowsky.     Faust  201. 

Bielz.     Altertümer  646. 

Bierbaum.  Englisli  language 
1300. 

Biltz.  Beitr.  z.  ^vb.  4.  deutsches 
glossar  5. 

Binder.  Vollmers  mvthologie 
480. 

Bind  seil.  Deutscher  Unterricht 
1566. 

Birchall.     Folklore  626. 

Birket-Smith,  Skuespils  Om- 
räde  823.  hss.  zu  Kopenhagen 
1562. 

Birlinger.  Sprichwörter  14. 
Sprichwörterliteratur  15.  flur- 
namen  49.  Schönbuch  u.  Blau- 
beuren  50.  alemann.  u.  schwäb. 
Wortschatz  166.  Hainhofers 
relationen  167.  sagen  561. 
AVrubels  sagen  580.  volkstüm- 
liches 618.  Conrad  Dietrich 
666.  Goethes  Faust  667.  re- 
ceptheft  679.  rindviehzauber 
680.  knaben,  wunderhorn  69s. 
tindlinge  714.  insclirift  7:ib. 
Volksbücher  739.  tierstimmen 
749.  geistl.  lehrgedicht  908. 
nonne  Adelheid  1064.  alemann, 
frauen  1065.     ndd.  1413. 

Bischoff,  F.    Rec.  1300.    1676. 


Bischoff,  W.  Engl. gramm.  1784. 
Blaas.     Biene  335.   627.     hoch- 

zeitsopfer    413.      schwurmesse 

552.      fraishaube    658.      drei- 

kreuzmesser  688.    bündnerisch- 

romanische  spräche  745. 
Black.     Folk-mediciue  614. 
Blackev.     Gloucestershire   notes 

1129. 
Blashill.     Tintern  Abbey  1130. 
Blau.     Landsknechte  331. 
Blaul.     Träume  563. 
Blaum.     Rec.   1788. 
Bliedner.  Schillerlesebuch  1703. 
Blind.     Rec.  35. 
B 1 0  c  h  w  i  t  z.      Kulturgeschichtl. 

Studien  487. 
Block.     Petrus   de  Ebulo  1509. 
B 1 0  0  m  f  i  e  1  d.       Suffolk     bailad 

1225. 
B 1 0  X  a  m.  Gothic achitecture  1171. 
Bluhm.    Neuere  sprachen  1090. 
Blume.      Deutscher     Unterricht 

1567. 
Blumentritt.  Sprachgebiete 

Europas  97. 
Boase.     Rec.  231. 
Bock.    Destruction  of  Troy  1389. 
Bodemann.  Zunfturkunden  1067. 
Bodeusch.        Fremdwörterbuch 

1617. 
Bodin.     Fledermaus  630.    wein- 

orakel  670. 
Bohlin.     Folktoner  810. 
Böhm,  0.  Deutsche  gramm.  1627. 

1628. 
Böhme.     Nhd.    wortformen   139. 
Hohn  hörst.     Pflanzen  632. 
Boije.     Runforskningar  830. 
liulte.     Rists  dramen   1450. 
liunaparte.    Slavonic  languages 

76. 
Bondeson.  Folksagor  597. 
Bone.     Lesebuch  1704. 
Borch.     Schloss  der  Karolinger 

240. 


302 


Register. 


Bordier.     Peintnres  390. 

Borg.     Athis  838. 

Born  hak.        Stammesherzogtum 

281. 
Bor  mann.     Rec.  289. 
Bornmül  1er.     Schriftstellerlexi- 

cün   1316. 
Busch.     Brutverkauf  412.    lelb- 

eigenschaft  414. 
Bosse rt.   Crailsheim  51.  Rechen- 
berger  .539.     rec.  537. 
Bosworth.     Dictionary   1192. 
Böttger.     Heyses  wb.  1618. 
Bottich  er,  G.   Rec.  1001.  1025. 
Bot t icher,  W.     Tac.   Germania 

2t)4.     rec.  1627.  1628. 
Bowker.      Tales    of  Lancashire 

560. 
Boxberge r.  Knaben  wunderhorn 

699. 
Boyle.     Rec.  1271. 
Bradley.    Trisanton  and  Antona 

268.    Robin  Hood  500.    Place 

names  1233. 
Brailsford.     Arms  367. 
Bramston.     Winchester  1152. 
Brand,  F.    Retshist.     Brudstyk- 

ker  472. 
Brand,     H.        Nordbrabantsche 

Yolkstaal.  Zandvoordiana  1455. 
Brand,  J.     Orkney  1136. 
Brandes,  H.    Paulusvision  1363. 

]\Iariengruss   1437. 
15  ran  d  e  s ,  0.  Egers  engl.  wb.  119U. 
B  ran  dl.     Thomas  of  Erceldoune 

1391.     rec.     1360. 
Brandstätter.   Gedaneifsia  585. 
Brandstetter.     Zischlaute  162. 
Brandt.     Rec.  1.300. 
Brau  mann.     Principes  225. 
Braun.     Rec.  438. 
liraune.    Got.  graram.  758.    ahd. 

lesebuch  870.     rec.  927. 
Brelimer.     Strassennamen  70. 
Breit  in ger.       Engl,     literatur- 

spracße  1239.   s.  Schrüer  1783. 


Brenn  an.  English  literature 
1095.  Frisian  book  1454.  rec. 
180(). 

Brenner.  Altnord,  handbuch 
790.    rec.  483.  791.  900.  1350. 

B  r  e  n  n  i  n  g.  Literaturgeschichte 
180. 

Brentano.  Knaben  wunderhorn 
699. 

Bresslau.     Rec.  1076. 

Breul.     Gowther  1392. 

Breymann.     Rec.  1091. 

Bright.     Rec.   1337. 

Brink.  Bare  1217.  1361.-  Eng- 
lish literature   1298. 

Broberg.     Langue   danoise  800. 

Bröcker.     Rec.  195. 

Brooke.  Englische literatur  1305. 

Brossmann.  Deutsche  arbeiten 
1587. 

Brown,  A.  H.  Double  Christian 
names  37. 

Brown,  R.  Astronomico-astro- 
logical  ms.  492.  proverb  1234 
rec.   1137.   1149. 

Brown,  W.  Mount  Grace  priory 
1146. 

Browne, H.L.  Personal  reminis- 
censes  1529. 

Browne,  R.  C.     Rec.  72 

Bruce.     Antiquities  253. 

Bruchmann.     Rec.  494.  513. 

Bruges.     Cosson's   helmets  3<i9. 

Bruggencate,    Synonyms  1197. 

Brunn  er.     Rec.   1594.   1596. 

Brunot.     Tac.  Germania  265- 

Brusewitz.     Runsten  826, 

Bruun.  Bogstavlydenes  Laengde 
821. 

Bück.  Cod.  trad.  Weingart.  25. 
welsche  dörfer  52.  Überlingen 
53.  orts-  u.  flurnamen  54.  flur- 
u.  Ortsnamen  55.  hexenprocesse 
695.     Ulrich  Richental   1083. 

Buckland.  English  literature 
1307. 


Register. 


303 


Bugge.  Nordens Oldtid 278.  549. 
Gude-  og  Heltesagne  483.  Arkiv 
763.  Myther  76(i.  hrosshavlr 
774.     norrone  Digte  836. 

Burkhardt-Biederniann.  Basler 
totentänze  322. 

Burda  eh.  Volkstüml.  liebeslied 
1007.      rec.  1.  1036.   1044. 

Bürgel.  Shakespearegesellsch. 
1097. 

Burne.     Folklore  637. 

Burj\     Etymologien  109. 

Busch.     Ende  d.  Nib.  961. 

Buschmann.  Deutsche  Sprach- 
lehre 1629.     lesebuch   1705. 

Bussler.    Gesch.  d.  musik  373. 

Butler.    Walafrid  Strabo  1491. 

Calaminus.   Helgi  835.  Tyrfing 

850. 
Calverley.    Runenkreuze   1126. 
Gange,  du.     Glossarium   1478. 
Cappel.     Norse  Sagas  560. 
Carstens.       Urdsbrunnen     613. 

kinderspiele   751.    1416.     ndd. 

1413.    beitrage  aus  Schleswig- 
Holstein  1455. 
Carter.     Scotland  6(>7. 
Carthew.     Family  names  36. 
Casartelli.     Suphasit  624. 
Cavallius.  Fairytales560.  Gätor 

812. 
Cave-Brown.      Lamheth    palace 

1172.     mediaeval  lifo   1173. 
Cayley.    j  1257. 
Cederschiöld.     Folksagor    594. 

Fornsögur   843.     Allra   kappa 

kvÄÖi  861. 
Challamel.FashioninFrance401. 
Chamberlain.     Glossary   1228. 
Chambers.      Dictionary  1188. 
Chapman.     Wiclif  1386. 
Child.     Populär  ballads  719. 
Christ.     Flur-  u.  ortsnamen  55. 

Ruphiana  224.    Maja-Kosmerta 

501. 


Christensen.  Alexandersage 
956. 

Clark.  Chepstow  Castle  1130. 
Conisborough  castlc  1 146.  Lon- 
don 1 149.     Frisian  bible  1453. 

Claus witz.  Berlinisches  stadt- 
buch 1142. 

Clemen.     Lesebuch  1706. 

Cock.  Engl,  documente  1127. 
rec.  1258. 

Collin.     8.  Schröer  1783. 

Collitz.    Ablaut  113.     rec.  106. 

Comparetti.     Sindibad  511. 

Con damin.  Eberts  lit.  dumoyen- 
age   178. 

Conrad.  Siebenbürgisch  Volks- 
lied 746. 

Conrady.    Pilgerschritten  1049. 

Conway.    Illuminated  mss.  379. 

Cooke.     Wanswell  court     1130. 

Coote.  Building  superstition 
610.  Chaucer  1383.  rec.  456. 
»Cosijn.     Instrumentalis  1265. 

Cosson.     Heimets  369. 

Courtney.     Ghosts  1138. 

Cox.     Smith'  glossary  1195. 

Crane.  Sermon-books  510. 
Grimms  märchen  553. 

Crecelius.  Weistümer  470. 
volkstümliches  618.  knaben 
wunderhorn    698.     ndd.    1413. 

Creeny.     Names  37.' 

Gross.     Canterbui'y  1153. 

Cruel.     Sprachen  Europas  94. 

Crueger.  Entdecker  der  Nib. 
1548. 

Cr  Uli.    Kopmanns  chronik  1417. 

Culmann.  Etymologische  aut- 
sätze  103. 

Czerny.  Geistl.  geschäftsieben 
334.     Johanniswein  669. 

Daae.     Bj'gdesagn  591. 
Dahlmann.     Quellenkunde  215. 
Dahn.     Urgeschichte  210. 
Dalen.     Engl,  spräche  1306. 


304 


liegistor. 


Davirnn.     Muttervecht  422. 

1  > ar  111  s 1 1' t e r.  L'anglais l-ii France 

1(»^»4. 
Davidson.  Griniiiis  niärclien  554. 
Davies.  Lancashiredialekt  1235. 
"Davin.     s.  CU'inen  17i><). 
Dawson.     Skiptnii    1  Hin. 
Decker.  Namen  57. 
Degenhardt.     s,  Schröer  1783. 
Deiter.    Rymsproeke  728.  seent- 

recht  1443. 
Delare.  Nordmands  282. 
Denifle.  Berthold  1057. 
Denton.  St.  Giles  1166. 
D  e r i c h s w e i  1  e  r.  Lesebuch  1 707 . 
Detmer.  Buschius  1516. 
D  e  u  t  s  c  h  b  e  i  n.      Sprachgebranch 

bei    Shakespeare    1273.      laut- 

phj'siologie  1779. 
Didrichsen.     Plantenavne  785. 
D  i  e  d  e  r  i  c  h  s.    Aussprache  von  sp 

152. 
Diekamp.     Heil.  Liudger  524.    ■ 
Dielitz.     Wahl-  u.   denksprüche 

737. 
Dietlein.    Literaturkunde  1675. 

lesebuch    1708.     poesie    1731. 

dichtungen  1738. 
Dithfurth.     Volkslieder  700. 
Dittenberger.     Rec.  284.  285. 
Dixon.    Donkey   1221.    archaism 

1279. 
Döbner.     Urkundenbuch  423. 
Donald.     Grahamston   1128. 
Doornkaat  Koolmann.  Ostfries. 

\vb.  1452. 
Deren  well.      Deutscher  aufsatz 

1588. 
Dow  den.     Rec.   1122. 
Dowker.  Upchurch  Marshes311. 
Dreser.   s.  Schröer   1783.    engl. 

Synonymik  1807.  1808. 
Drioux.     Mythologie  481. 
Droysen.     Rec.  700. 
Ducket.     Gundreda  1117. 
Duden.     Bauers  gramm.   1626. 


DU  in  ml  er.      Zeugnisse    über    d. 

Germanen  226. 
Dunger.     Verdeutschungen   12o. 

rec.  21. 
Durmayr.     Heidentum  497. 
Duwe.     Neidhart  1026. 
Dymond.     St.  Petrok  1155. 

Easther.    Dialect  of  Almondbury 

1226. 
Ebener.     Engl,    lesebuch    1816. 
Eberhard.  Handwörterbuch  12(1. 
Ebert.   Literature  dn  moyen-äge 

178.      ags.    physiologus  ,  1341. 
Ebner.     Longobarden  218. 
Echtermeyer.  Deutsche  gedichte 

1733. 
Edgren.      L'element    roman    de 

l'anglais  1243. 
Edzardi.     Eddalieder  837. 
E  e  1  k  i  n  g.        Geschützinschriften 

734. 
Egelhaaf.   Literaturgesch.  1676. 

rec.  1077. 
Eger.     Engl.   Wörterbuch    1190. 
Eggeling.  Deutsche  metrik  1579, 
Egger.     Tiroler    619.     lehr-    u. 

lesebuch  1709. 
Ehemann.  Deutscher  aufsatzl  588. 
Ehrsam.     Li  vre  d'or  424. 
Eichberg.     Parsifal  lOOO. 
Eicken.     Weltuntergang  525. 
E  ick  hoff.      Herzebrocker   hebe- 

rolle   1411. 
Eilers.     Chaucer  1377. 
Einenkel.       Neuags.     Schriften 

1357.     rec.  1291.  1294. 
Ellis.  Dialect  Society  1225.  Eug- 

lish      and     Welsh     languages 

1241.     Latin  proverb   1504. 
Elton.    Roman  house  304.    rec. 

456.  1165. 
Emprech  tinger.         Deutsche 

spräche  1631. 
Enders.     Rec.   1422. 
Engel,  C.     Violin  family  375. 


Resister. 


;ior) 


Engel,  E.    Engl,  literatur  1299. 

Engelien.  Nhd.  spräche  133. 
leitfadeu  1630. 

Engelmann.    Volksbücher  742. 

Erbe.  Deutsche  gramm.  1632. 
s.  Glöckler  1635. 

E  r  d  m  a  n  n.  Otfrid  886—  888.  rec 
146.  875.  890. 

Er  ha  r  dt.     Eec.  207.  211.  227. 

Ericsson.     Folkvisor  723. 

Erk.     Knaben   ^vunderhorn    698. 

Erler.  Deutsche  geschichte  212. 
1745. 

Ermisch.  ITrkundenbuch  425. 
rec.   1068. 

Ernst.     Zürich  617. 

Erzgräber.  Modus  im  engl, 
nebensatz  1249. 

Essenwein.  Bauten  352.  wagen 
353.  hausrat  354.  bewafifnung 
364.  elfenbeinkamm382.  bilder 
zur  Melusine  383.  leichenbe- 
gängnis  384.  boten  410.  ein- 
hornlegende 530. 

Essert.     Engl,  gramm.   1781. 

E swo rth.   Boxburgh  ballads  720. 

Ewald,     ßec.   389. 

Ey.     Either  1288. 

Eykmann.     Older  1281. 

Falch.  Walther  1042.  deutscher 
Unterricht  1581.  deutsche  li- 
teratur 1691. 

Falke.     Kunst  im  hause  386. 

Fausboll.     3  lyde  799. 

Feilberg.     Ordbog  805. 

F  el  d  h  au  s.  Deutsche  aufsätzel590. 

F e  1  g e  n t r e  u.  Wesen  d.  poesie  1 93. 

Fellücker.  Gsangerl56.  Krippl- 
gsangl  157. 

Fennel.      Smith'  glossary  1195. 

Ferguson.  Surnames  35.  church 
plate  356.     transactions  1126. 

Fick.     Etymologien  110. 

Fierlinger.    Verbaltlexion  116. 

Fietz.     Heil,  kreuz  924. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     V 


Filon.  Litterature anglaise  1311. 

Fischbach.     Textilknnst  34:5. 

Fischer.  Vorgeschichte  von  Bern- 
burg 257. 

Fi  seil  er,  CI.  L*uniandeTroie930, 

Fischer,  E.     Rec.  700. 

Fischer,  H.  Stuttgarter  schwä- 
bisch 168.  schwäbischer  dialekt 
1550.     rec.   1537. 

Fitzherbert.    Husbandry  1184. 

Fleet.     Sussex   1141. 

Flodström.  Consonanten  74. 
Iiann  780. 

Flood      Old  laws  1183. 

Fontaine.  Luxemburger  sitten 
621. 

Form  an.     Folklore  626. 

Forste  mann.     Thumelicus  45. 

Fortnum      Rec.  346. 

Foster.  Romano-British  remains 
306. 

Foth.  s. 
1246. 

Fowler. 

Franck. 


rec.  1199. 


Völcker  1775, 
1249. 
Rec.   1118. 

Mndl.  gramm.  1459. 
wenzelen  1460.  Maerlant  1465. 
rec.   1430.    1457.    1466.  1537. 

Frankfurter.     Bestiary  624. 

Frau  er.     Nhd.  gramm.   1633. 

Freeman.    English  towns  1148. 

F  r  e  e  m  a  n  n.  William  Rufus 
1113.  Carlisle  1126.  rec.  1116. 

Frensdorff.  Dortmunder  Statu- 
ten 427. 

Freund.  Lübisch  stadtrecht  426. 

Freybe.  Christoforus  485.  Frei- 
dank 1015.     Heliand   1410. 

Freytag,  L.  Familiennamen  29. 
Hervarar  saga  851.  rec.  1273. 
1299.   1301.   1807. 

Frick.  Deutscher  Unterricht  1568. 

Friedel.     Kröten  686. 

Friedmann.   Poeta  politicol037. 

Friend.  Flowers  634.  plantnames 
1229.  tlower  names  1230.  Che- 

quers  tree  1231.    rec.  614.  1223. 

(1883.)  20 


306 


Register. 


Frikke.     Monatsnanion   ]-2. 
Frischbier.     Wörtcrliuoli    141H. 
Fritzner.  Ordboi,'-  767.  |nng773. 
Frominann.      Jliinciiener   lieder- 

bnch   loll. 
Froning.     Juli.    Latoiiius    1079. 
Fron  ins.     Ausschuhen  64."). 
Fronde.     Sliort  studies   1110, 
Fr}'.     Kytlunical  laws  638, 
FurnivaH.    English  Wills  1397. 

ehester    plays    1399.      Digbj' 

mysteries  1400.  1401. 
Fuss.    Volksetymologie  144.    rec. 

1766. 

Gabelentz.     Familiennamen  28. 
Gädertz.    Hamburg,  opern  1447. 

Rollenhagen   1449.    Rist  1451. 
Gairdner.     England  1105. 
Gallee.      Invloed    van    de    taal- 

studie  478.     rec.  490.  1537. 
Gardiner.  Green  1529.  rec.  1108. 
Gar  nett.      Beowulf    1337.     rec. 

1291.   1365.  1388.   1398. 
Gartlians.     Spervogel.   1032. 
Gärtner.  Engl.  Phraseologie  1200. 
Gauties.  ConquetedelaBelgique 

284. 
Geelmuyden.    vSpeculum  regale 

856. 
Geerling.  Metrik  1658.  literatur- 

gesch.   1677. 
Geiges.     Veit  Webers  lied  709. 
Geistbeck.      Historische    Wand- 
lungen 141. 
Gelbe.     Rec.  120. 
Gempeler.     Sagen  571. 
Gemss.     Rec.  7. 
Gen  gl  er.     Stadtrechtsaltertümer 

428. 
Gensler.     Störtebeker  582. 
Gerber.     Lex  Taciteum  269. 
Gerber  ding.    Deutsche  gramm. 

1634. 
Gering.  vEtintyri  839.   rec.  840. 
G e rl  a c h ,  H.  Wirtshausleben 325. 


Ger  lach,  L.     Rhetorik   1659. 
Gesenius.     s.  vScliröer  1783. 
G fr ö r e r,    Verfassungsgeschichte 

429.     rec.  420. 
Gierke.     Naturrecht   430.     rec. 

432.  1109. 
Gierth.    Assumptio  Mariae  1364. 
Gilsa.     Ringwallfrage  299. 
Gisi.     Gaesates  297. 
Giske.    Ezzoleich  895.    Walther 

1040. 
Glauning.    Engl,  spräche  1791. 
Glück  1er.  r)eutschogramm.l635. 
Gneist.    Engl.  Verfassung  1109, 
Gnerlich.     Rec.   135(i. 
Goedeke.     Meisterlieder  124. 
Gombert.    Nomenciator amoris 2. 

rec.  1.  124. 
Gomme.       Agricultural     implec- 

ments  358.    primitive  law  431. 

village  Community  474.     folk- 

lore  611.    rythmical  laws  638. 

folklore    relics    639.     Preston 

gild  640.    Corporation  eustoms 

641.  firstsod642,  Nottingham 

1162. 
Gör  res.     Sigfrid  744. 
Görth.     Dichtknnst  1660. 
Gosche,     s.  Dietlein   1738. 
Gostwick.  Gernian  literature  181 . 
Gottschalk.    Artikel  bei  Milton 

1275. 
Götzinger.     Reallexikon  207. 
Gouw.     Ndl.  1456. 
Gradl.     Judenordnung  411. 
Graf.     Roma  543. 
Graef.     Eraclius  966. 
(xrant.     Edinburgh   1150. 
Grat  er.    s.  Schröer  1783.    trans- 

lator  1811.  engl,  literature  1822. 
Grazebrook.         Visitation       of 

Staftordshire  1140. 
Greef.     Gerber  lex.  Tac.  269. 
Gregor.     Stories  610. 
Grein.     Ags.     Wörterbuch   1193. 

ags.  poesiel322.  Beowulf  1335. 


Register. 


307 


Greiner.    Literatm-gesch.  1678. 
Grimm,  J.  u.  W.    Wörterbuch  1, 

märclien553— 557.briefeln32f. 
Grimm,     J.       Mythology     477. 

kleinere  Schriften  1530. 
Grimm,  W.     Kleinere   schriften 

1.531. 
Grimm,    Jul.      Brückenkopf    in 

Kastei  290. 
Grindon.    Shakspere  flora  1223. 
Grisebach.   Treulose  witwe  509. 
Groag.    s.  Schröer  1783.     engl. 

spräche  179(5. 
Gronau.      Dentsclier    Unterricht 

1609. 
Groothuis.       Neder    betuwsche 

dialect  1455. 
Groschopp.      Greins    ags.    wb. 

1193.     Christ  u.  satan  1338. 
Gross.     Tropen  1661. 
Grössler.     Christentum  in  Thü- 
ringen 229. 
Grote.     Lexicon  d.  Stifter  47. 
Groth.     Ags.  exodus  1339. 
Grünbaum.  Jüdisch-deutsch  173. 

550. 
Grundtvig.        Folkeviser      721. 

F;Teroisk  Sprog  766.   Fseroernes 

Literatur  813. 
Gubernatis.    Storia  della  lette- 
rat ura  174. 
Gude.     Erläuterungen  1739. 
Guömundur.     s.    Thorläksson. 
Guest.      Origines    Celticae    231. 

rhythms  1290. 
Gümbel.    Urgesch.  Baierns  277. 
Gurcke.        Schulgramm.      1636. 

Übungsbuch  1637. 

Haag.     Rec.  71.  440. 

Haase.    Ripener  stadtrecht  432. 

Hagedorn.       Verfassungsgesch . 

433. 
Hagen.     Theodulf  1494. 
Hagen  mey  er.       Chronique      de 

Zimmern  1076. 


Hahn,  K.  A.  Ahd.  gramm.  871. 
Hahn,  Th.  Science  of  language  82. 
Hahn,W.  Mustersammlung  1662. 

metrik    1663.       literaturgesch. 

1679. 
Halatschka.        Zeitungsdeutsch 

138. 
Haies.     Hubbard  1185. 
Halfdon.   Folklore  626.  proverb 

1234. 
Häling.Dramatiscliedichtungl98. 
Halkett.     Dictionary  1315. 
Hall.    Canterbury  1153.    perfect 

participle  1253.  points  of  usage 

1 254. 
Hallam.     Literalure   of  Europe. 

dialect  Society  1225.    Chamber- 

lain's  glossary  1228. 
Haller.     Sprichwörter  16. 
Haltrich.    Siebenbürg.  wb.  171. 

Volksmärchen  574.     zwei  mär- 

chen  575.   altertümer  646.    In- 
schrift 731. 
Hammeran.     Urgeschichte  238. 
Hampke.     Deutsclier  Unterricht 

15(;9. 

Handel  mann.    Symbolische  krö- 

ten  683.  krötenaberglauben  684. 

volkshumor  747.  volksspiele  754. 
Handtmann.     Sagen  584. 
Hardenberg.  Temperamente981. 
Hardwick.     Battle-tields    1131. 
Harrison.  German  literaturelSl. 

Romano- British     letters     305. 

Heynes  Beowulf  1326.  rec.  1337. 
Hartel.     Eunodius  1488. 
Hartfelder.      Weistümer    468. 

Celtes  1513.   1514. 
Hartmann.     Wittekind  583. 
Hartmann,  F.  S.     Schwarze  u. 

weisse  kunst  668. 
Hartmann,  J.     Rec.  221. 
Härtung.     Altertümer  965. 
Hasenstab.      Cassiodors    variae 

1484. 
Hasse.    Ndd.  1413. 

20* 


308 


Register. 


Hauck.       Eischofswahlen     243. 

Ivabanus  Maurus   1490. 
Hauff.     Lexicalisches  6. 
Haupt,     s.  Plümer  1H89. 
Haupt,  M.    Arme  Heinrich  922. 

minnesanji-s  früliling  l(i04. 
Hauroau.     Pierre    Riga    1501. 
Hausberg.    Soester  felidp  1431. 
H  a  u  s  li  a  1 1  e  r.  Spracligrenze  1 .53. 

1419. 
Hausknecht.  Ae.  glossen  1349. 

Sowdan  of  Babylone  1393. 
Häussner.     Kaisersage  535. 
Havet.     L'anglais  1802. 
Ha  weis.    Colours  391. 
Haj'man.   Porlock  churcli  1157. 
H  e  f  n  e  r-Alteneck.  Trachten  399. 
Hegel.       Verfassungsgeschichte 

434.     Königshofen  939. 
Hehn.     Kulturpflanzen  313. 
Heim.     Zürich  ()17. 
Heinrich,  A.    Carmina  Burana 

1511. 
Heinrich,  G.   Ausschuhen  645. 
Heinrichse  n.  s.  Eehfeldt  1774. 
H  e  i n  t  z  e.       Familiennamen    29. 
Heintzeler.    Seifried   Helbling 

977. 
Heinze.    Alliteration    135.    dis- 
ponieren 1591. 
Heinz el.     Rec.  522.  547.  798. 

839.  902.  953. 
H  e  1 1  w  a  1  d.  Kulturgeschiclite  3 1 8. 
Helfen.      Dietsche    grammatica 

1461.    verscheidenheiten  1462. 
Henning.    Deutsches  haus  351. 

Nibelungenstudien  960. 
Henrici.     Rec.  1029.  1033. 
Henry,    .1.     Silver    coins  1179. 
Henry,  V.     Esquisses    morpho- 

logiques  102. 
Hentschel.    Stilarbeiten  1592. 

literaturkunde  1680. 
Herford.     /;/  1274. 
Hermann.    Vergl.  philologie  88. 
Hernluud.     Skriftsprak  802. 


Herr  tage.  Catholicon  Angli- 
cum   1194.     Coilyear  1403. 

Hertel.     Schöftenbücher  436. 

Hertz.     Königin  v.  Saba  508. 

Herz.     Rec.  962. 

Herzberg-Fränkel.  Land-  und 
gottesfrieden  244. 

Hesekiel.     Wajjpensagen  590. 

He  SS  eis.  Gutenberg  405.  recht- 
buch 444.     rec.   1194. 

Heus  sl  er.     Sprachlehre  1638. 

Hewlett.     Rec.  1165. 

Hey.    Ortsnamen  63.   Berlin  64. 

Heyne.  Grimms  Wörterbuch  1. 
kunst  im  hause  387.  Beovvulf 
1326.  Heliand  1408.  s.  Ptister 
1761.  rec.  2.  351.  697.    1192. 

Heyse.  Fremdwörterbuch  1618. 
1619. 

Hiecke.     Lesebuch   1710. 

Hierthes.  Schottischedialektl237. 

Hildebrand.  H.  Industrial  arts 
348. 

Hildebrand,  R.  Grimms  Wör- 
terbuch 1.  Weiskes  Sachsen- 
spiegel 465.     rec.  152. 

Hildebrandt.  Heraldische  mei- 
sterwerke  360. 

Hill.     Organs  376. 

H  ihn  er.  Müllers  ags.  gramm. 
1260.  altnordhumbr.  laut-  u. 
flexionslehre   1263. 

H  i  n  t  e  r  h  u  b  e  r.  Poesie  der  Alpen- 
länder 712. 

Hirsch.  Literaturgeschichte  182. 

H  i  r  s  c  h  f  e  1  d.  Gallische  studien234. 

Hittmair.     Partikel  be  899. 

Hodgetts.  Chain  mail  366. 
paganism  652. 

Hoey.     Challamel  401. 

Hofberg.     Folksägner  592. 

Höfer.     Waldis  1435. 

Hoff.     Rhetorik  1664. 

Hoffbauer.  Literaturgesch.  1681. 

Hoffmann,  A.  Bcowulf  u.  Edda 
1332. 


Register. 


309 


Hoff  mann,  F.  Deutsche  aufsätze 

1593. 
Hoff  mann,  M.    Rec.  1758.  1759. 

17H1. 
Hoffmann,  0.    s   Schwab   1755. 
Hoffmeister.      Glaube    unserer 

Väter  498. 
Hof  fory.  Hustru722.  dstrieV  775. 

consonantstudier  791.     pjüöölfr 

792.    rec.  763.  788.    789.  841. 
Hof  mann.     Ndl.  1456. 
H 0 f m ann, K.  Ahd. eigennamen 38. 
H  0 f m  e  i s t e r.  Abels gedichte  1448. 
Hohenbühel -Heutier.    Priameln 

732. 
Höhl  bäum.    Rec.  332. 
Holder.     Caes.  bell.    Gall.    283. 

Beowulf  1324.  Beda  1492. 1493. 
Holder-Egger.     Rec.  211. 
Holland.     Keller   1539. 
H  0 1 1  e  r  m  a  n  n.     Gregoriuslegende 

1367. 
Holub.     Tacitus  270. 
Holzhausen.  Ballade  u,  romanze 

150. 
Holzherr.     Rec.  498. 
Holzin  ger.     Rec.     290. 
Hoogweg.      Martinus    Fuldensis 

1081. 
Hooper.     Commodore  1214. 
Hoppe.     Rec.  790.  860. 
Hörraann.  Schnaderhüpfeln  713. 
Hörn, Fr.  Winkel.  Oldtidsniinder 

248. 
Hörn,  W.  0.  v.   Der  Rhein  567. 
Homer.     Deutscher     Unterricht 

1615. 
Horstmann.  Ae.  legenden  1365. 

Barbour  1388.    Bokenam  1398. 
Hottenroth.     Trachten  398. 
Hotz.     Subjunctive  mood  1261. 
Hötzl.     Berthold  1058. 
Houghton.  Namesoftishes  1232. 
Howorth.     Yarl  Osker  1344 
Hub  er.     Ottokars   chronik   967. 
Hubert.     Rec.   1603. 


Hübschmann.  Indogerman.yj.  99. 

Hügel.     Kaspar  v.  d.  Run  935. 

Huitfeldt.     s.  Nielsen  868. 

Hulbert.     Almondbury  1154. 

Humboldt.  Sprachphilosophische 
werke  78.  raenschl.  Sprach- 
bau 79. 

Huemer.  Mlat.  analekten  1505. 
lat  rhythmen  1508.    rec.  1510. 

Hunte  r.     Dictionary  1189. 

Huth.     s.  Lüben   1741. 

Hüttel.  Chronik  v.  Trautenau 
158. 

Huyssen.    Poesie  d.  krieges  195. 

Hylten  Cavallius.      Gator    812. 

Imelmann.    s.  Bellermann  1700. 
Inowracla'wer.       Meier    Helm- 
brecht 994. 
Irving.      English   tongue    1806. 
Isaac.     Sprechübungen  1773. 

Jack.      Student's    encyclopaedia 

1099. 
Jack  seh.    Jakob  Unrest  1070. 
Jackson.    Folklore  637.    Eding- 

ton  Monastery  1 144. 
Jager.     Woordenboek   1463. 
Jäggi.     Zürich  (517. 
Jagic.     Rec.  66. 
Janicke.      Urkundenbuch    1068. 
Jannet.     Eulenspiegel  740. 
Jansen.     Lyrische   poesie  1006, 
Jaep.     s.  Schröer  1783. 
Janker.    Chronolog.  behandlung 

901.     lesebuch   1711. 
Jellinghaus.     Ndd.   1417.    rec. 

1452. 
Jen  t  seh.      Vorgeschichtl.    alter- 

tümer  256. 
Jerningham.       Norliam     Castle 

1177. 
Jessen.   Mythologie 496.  sporgs- 

maal  612. 
Jessop.     Village  life  1135. 
Jewitt.     Mace  368. 


310 


Register. 


Jonas.  s.  Bellerniaim  1700. 
innsterstücke  1712.  jiroben 
1713.    rec.   l.'iUG.  Hi^:S.    1730. 

Jontkbloet.N(ll.K'tterkuiuleU»i4. 

Jones.    BradtVtrd  on  Avon  1144. 

Joseph.     Cioklmiinzen  38ö. 

Jostes.     Veghe  1060.  1446. 

Jülg.     Rec.  93. 

Jung.     Rec.   1712. 

Jungt\     s.  MülltT  1761. 

Jnnghänel.     Stilavbeiten    1592. 

Juris.     Odovakar  216. 

Kaiser.      Hoffs    rhetorik    1664. 

English  language  1823. 
Kai  esse.    Seidenwebekunst  341. 
Kaikar.     Ordbog  769. 
Kalkoff.     Wolfger  1038. 
Kallsen.     Barbarossa  1758. 
Kälund.    Island  765.    Runestene 

766.    Islands  Fortidsl»vninger 

825.     Gull-l^oris  saga  847. 
Kämmel.     Ortsnamen  61. 
Kümmel,  H.  J.  u.  0.    Deutsches 

Schulwesen  395. 
Kap  ff.     Hohen-Neuffen   1028. 
Kares.     Poesie   und   moral   317. 

Browns  schooldays  1198. 
Karg.     Rec.   126. 
Kauf f mann,  A.    Sagenforschung 

531. 
Kaufmann.     Rec.  1449. 
Kaufmann,    G.      Deutsche    ge- 

schichte  211.    gesch.  d.  Ultilas 

761.     rec.  314. 
Kaufmann-  Hartenstein.  Sprach- 
wissenschaft 93. 
Kaven.     Rec.   1190. 
Keary.     Coinage  1180. 
Keck.     Iduna    1746.     rec.    485. 
Kehr.     Lesebuch   1714. 
Kehr  ein.  Deutsche  aufsätze  1594. 
Kelle.    Verwälschuug  137.     rec. 

891. 
Keller.     Rec.  535. 
Keller,  A.v.  Literar.  verein  1522. 


Keller,  C.     Zürich  617. 
Keller,  E.  Mustersammlung  1734. 
Kellner.  Materialien  1595.  lese- 

buch    1716. 
Kennedy.  Brink'sEngl.lit.  1298. 
Keppler.    Passionspredigt  1056. 
Kerl  er.     Eichhorn   1528. 
Kern,  F.  Deutsche  satzlehre  146. 
Kern,  H.     Buddhisme  490. 
Kettner.      Empfang    der    gaste 

319.     kritik  d.  Nib.  963. 
Kliull.       Kreuziger    934.       rec. 

146.  900.  901.  924.  1050. 
Kiefer.     Legendes  564.     , 
Kiem.     Urkunden  419. 
Kienast.     Rec.  156.  157. 
Kiessling.      Bibelsprache    129. 

mundart    d.    Oberlausitz    154. 
Killisch.     Berlin  65. 
Kinn.     Siebenbürg.  wb.   171. 
Kinzel.       Alexandersage      518. 

Rec.   1551. 
Kirchhof.     Thüringen  273. 
Kirchhoff.  Siebenbürg.  wb.  171. 
Kirpicnikovb.    Russisches  epos 

545.   902.     Kudrun  546.  953. 

heil.  Georg.  547. 
Kirste.     Sons  cerebraux  98. 
Kisch,  C.    Siebenbürg.  wb.  171. 
Kisch,  W.   Strassen  Wiens  393. 
Klee.     Rec.  1730. 
Kleemann.    Nordthüring.  idioti- 

kon  170. 
Klein.  Deutscher  Unterricht  1 580. 
Kleissl.     Odovakar  217. 
Kiemich.     Citatenlexicon  17. 
Klemming.  Medeltidsdikter  860. 

Brigitta  863. 
Klinghardt.     Rec.   1237.  1261. 

1330.  1765.  1766. 
Klöpper.       Engl,     phraseologie 

1199.     Synonymik   1809. 
Kloster  mann.      English    reader 

1819. 
Kluge,  F.    Wörterbuch  H.    ety- 

mologie    9.       miscellen     1269. 


Register, 


311 


ae.  cliclitungt'n  1343.    rec.  317. 

1192.   12.58.   1324. 
Kluge, H.  Nationalliteratiir  1682. 
Knieschek.     Tristan  911. 
Knoop.     Ndd.   1413. 
Knorr.    Familiennamen  30.    ndd. 

1413. 
Knorrn.       Aberg'läul)isclie      ge- 
brauche 676. 
Knoth  e.       Tuchnuicherliandwerk 

344.     urkundenbucli  437. 
Kny.     Negation  in  Nib.  964. 
Koch,  E.    Kaiser  Friedrich  .536. 
Koch,    J.      Siebenschläfer    513. 

erklärung  1366.   Chaucer  1375. 

1382.  1384.    rec.   1374.  1377. 

1378.  1766. 
Koch,  M.     Eec.  1318. 
K 0 c h  0 n d 0 r ft'e r.  Kasseler  bruch- 

stücke  909.    kindheit  Jesu  943. 
Kock.    Vocalisationen  766.    ord- 

förklaringar  778.  in  ock  /  797. 

Ljudlära  798. 
Kögel.      Götter-    u.    lieldensage 

484.     rec.  899.   1633.   1710. 
Kohl  er.    Privatreclitsgesch.  436. 
K  ö  hl  e  r  ,F.  FremdAvörterbuch  1  (i20. 
Köhler,  J.  A.  E.    Dänionensagen 

573. 
Köhler,  E.    Sage  von  der  Percht 

550.  in    die    hand   schneiden 

551.  Celebrant  625.  Erbe- 
gast 671.  Rumelant  1030.  rec. 
173.  513.  519.  .528.  550.  574. 

Kohts.     Lesebuch   1715. 

Kölbing.  Elissaga  842.  real- 
schulfrage  1088.  King  Hörn 
1362.  collationen  1366.  Au- 
chinleckhs.  1368.  Tristrem  1369. 
romanzenhss.  1372.Körnerl542. 
rec.  790.  1086.  1096.  1260. 
1300.  1319  1398.  1553. 

KoUewijn.     Ndl.  1456. 

Kollmann.  rrgescli.Baierns277. 

Kolmacevsky.     Tierepos  196. 

König.   Literaturgeschichte  183. 


Könne.  Rhein. -gallisclie  töpfer- 
kunst  312. 

Kootz.     llexenprocesse  693. 

Köpke.     Köpke   1541. 

Koppmann.     Störtebeker  582. 

Kortegarn.  Fremdsprachl.  Un- 
terricht 1771. 

Körting.  Neuere  sprachen  1086. 

Kossinna.     Rec.  880.   1418. 

Krainz.  Hochzeitsgebräuche  659. 

Kra-mer.     Enstafviga  Ord    820. 

Krämer.     Lesebucli   1759. 

Kr  a  mm.  Konrad  v.Heimest'urt947. 

Krause.  Störtebeker  582.  aber- 
gläubische kuren  675.  ndd. 
1413.  Korflmaker  1420.  Lange 
1421. 

Krauss,C.H.  Tac. Germania 263. 

Krauss,  F.     Rec.  513. 

Kriebitzsch.  Poetik  1665.  lite- 
raturgesch.  1691.  s.  Kehr  17 14. 

Krieg.     Rec,  498. 

Kristensen.     Sagu  599. 

Krüger,  C.  A.  Märchen  588. 
schulgramm.  1639. 

Kr  um  mach  er.  Carlyle  1276. 
rec.    1277.    1813.  1815.    1817. 

Kr  US  eh.     Rec.   1483. 

Kugler.     Rec.  324. 

Kühne.     Metallaltertümer  246. 

Kühnel.     Ortsnamen  66. 

Kummer.  Erlauer  spiele  973. 
deutsche  Unterricht  1570.  lese- 
bucli  1717.     rec.  1728. 

Kuntze.  Unterricht  im  mhd.  1610. 

Küsel.     Volkslieder  711. 

Kuttner.     Singenberg  1(»31. 

K u tz n e r.  Deutsche  aufsätze  1 596. 

Lach-Szyrma.     Folklore  1138. 
Lach  mann.  Minnesangs  frühling 

1004. 
Laing.  Halkett's dictionary  1315. 
Laistner.     Flur-  und  ortsuamen 

55.     rec.  483.  1499. 
Lambel.  Erzählungen913.rec.911. 


312 


Register. 


Lampel.     Lesebucli   1718. 

L am p recht,  K.  Fränkische wan- 

dfninf?on  279.    kunstgescliichtl. 

handschrit'ten  :}77.    initialorna- 

moiitik  .'}89,     weistümer  470. 
Land  mann.         Shakspere      and 

euphuism   1271. 
Lang.     Rec.  ()2(). 
Lange,  M.     Chaucer  1379. 
Lange,    0.      Sprachlehre    1640. 

dentsche  literatnr   l(i83. 
Lange,  P.     Chaucer  1380. 
Laschitzer.     Rec.  389. 
Latendorf.   Ndd,  1413.    spräche 

Luthers  1422. 
Laube.     Hausinschriften  730. 
Laurensen.     Folklore  626. 
Lautenhammer.    Engl,  spräche 

1794. 
Lazarus.     Rec.  83. 
Leathom.     Christmas  (i51. 
Lee.     Jews   of  Colchester   1169. 

Jews  in  England  1 1 70.  euphuism 

1272.    Huon  of  Burdeux  1402. 

rec.  1119. 
Lees.     Ealsther's  dialect  1226. 
Lefevre.     Güöläc  1342. 
Leffler.     Hög  779.     Njalssage 

8.56.     rec.  763. 
Lehmann,  v.     Lehrplan   1770. 
Lehmann, A.  Sprachliche sünden 

131. 
Lehmann,  B.     Sueben  272. 
L  e  hm  ann ,  H.  0.  Rechtsschutz  439. 
Lehmann,  .1.  Scliulgramni.  1641. 
Lehmann,  J.  u.  E.  Engl,  spräche 

1797. 
Lehmann,    K.      Verlobung  438. 

Njä,lssage     85.5.       rec.      844. 

852. 
Leicht.     Ae.  Boethius  1346. 
Leimbach.     Dichtungen   1740. 
Leineweber.     Lt-sebuch    171'.». 
Leit schuh.     Hexenwesen  691. 
Leixner.      Literaturgesch.    175. 

1301. 


Lemcke,  H.    Strassennamen  71. 

schöft'enbuch  440. 
Lemke,  E.    Dwatsche  Hans  542. 

frosch-   und   kriitenabi'rglanben 

685. 
Lenfers.     Wigbiletrecht  441. 
Lenk.     Hrafnkels  saga  852. 
Leonhard.    Deutscher  Unterricht 

1597. 
Leopold.  Berufsnamon  1 8.  nume- 

ralia  19.    eigennameu  39.    ver- 

wantschaftsnamen  40. 
Leroj'.     Winchester  1152. 
Lesimple.     Legends  565.^ 
Leskieu.     Kuhn  1743. 
Lessing.     Leinenstickerei  342. 
L  e  u  c  h  t  e  n  b  e  r  g  e  r.    Dispositionen 

1598. 
Lewin.     Poema  morale  1354. 
Lex  er.     Grimms   Wörterbuch    1. 

Turmairs  chronik   i078. 
Lichtenheld.         Studium      der 

sprachen   1768. 
Lichtenstein.    Sarantasme  347. 

rec.  927. 
Lichterfeld.        Schauspielkunst 

199. 
Lieben  au.    Hotzheims  lied  710. 
Lieb  er  mann.     Leges  Henrici  1. 

442. 
Liebknecht,    ^'olksfremdwürter- 

buch  122. 
Liebrecht.    Rec.  512.  535.  543. 

597.  610.  614.  615.  623.  719. 

721.  1077. 
Lier.     Sprüchwörter  20. 
Lillie.     Challamel  401. 
Lind.     Hss.  zu  Upsala  1563. 
L in  dal.  Ortnamn784.  Runstenar 

827.  829. 
Linde.     Schachliteratur  408. 
Lindenschmit.  Altertümer  259. 

tracht  u.  bewaffnung  288. 
Linder.   Arkiv  763.  Slutartikeln 

766. 
L  in  dn  e  r.  Wuotan-Barbaro8sa533. 


Register. 


313 


Linke,     s.  Hentschel  1680. 

Linnig.  Bilder  z.  gesch.  d.  spr. 
1U8.  mythen  -  märchen  502. 
lesebuch  1722. 

Lion.  Ceiitralorgan  1097.  rec. 
1773.   1775.   1821. 

Lippert.  Religionen  493.  Christen- 
tum 494. 

Lobe.     Altenburg  69. 

Loftie.     London   1149. 

Lolinieyer.  Pyrmont  68.  Tiir- 
heims  Willelialm  988.  rec.  1 627. 
1715. 

Löhner.     Rec.   148. 

Loof.     Fremdwörterbuch  1621. 

Loofs.    Britonum  ecclesiae  1115. 

Loose.    Lindenasts  inventar  349. 

Looss.  Klemich  citatenlexicon  17. 

Lorck.      Buchdruckerkunst   404. 

Lorenz.     Gesch.  d.  Elsass   237. 

Lorenzi.  Geiler  v.  Kaisersberg 
1059. 

Lorsch.  Weistümer  470.  Ur- 
kunden  1074. 

Löschhorn.     Rec.   513. 

Loser  th.  Böhm,  geschichts- 
quellen  987. 

Lübben.  Volkslieder  701.  ndd. 
1413.  Halberstädter  bibel  1423. 
mnd.  gramm.   1424. 

Lüben.     Einführung  1741. 

Lübke.    Aunters  of  Arthur  1390. 

Lucae.     MF  48,   13.   1018. 

Lucas.  StudiesinNidderdale  1225. 

Lüdtke.     Erl  of  Tolous   1394. 

L  und  eil.  Sagor  691.  dialekt- 
studier 766.  norskt  sprak  796. 
rec.  818. 

Lundgren.     Personnamn  766. 

Lundq  ui  st.  Grimms  märchen  555. 

Luz.      Literaturgeschichte    1684. 

Lyon.  Minne-  u.  meistei-gesang 
1008. 

Macdonell.     Rec.  459. 
Macdowall.  Wägner'sEpics561. 


Ancient    sculpture 


Mac   Gown. 

1128. 

Mt\chal.     Tac.  Germ.  266. 
Mackay.  Scottish  language  1236. 
Maclean.    Berkeley  1168.    Ael- 

fric  1351. 
Macquoid.     Yorkshire   1147. 
Madan.     Caxton  fragment   1404. 
Maine.     Early  law  443. 
Mally.     Victor  v.  Vita  1486. 
Mann.E.  Englishliterature  1308. 
Mann,  F.     Deutsches  wb.    119. 
Marold.     Got.    bibelübersetzung 

760. 
Marschall.     Lesebuch   1724. 
Marshall.     Oxford  1119. 
Martens.     De  8.  Gregorio  920. 

ndd.  passionsgeschichte  1444. 
Martin,  E.    Gemeindeacker  329. 

mhd.  gramm.  898.     Haupts    a. 

Heinr.  922.    Kudrun  949.  951. 

Seifried  Helbling  975.  Wolfram 

997.   literatur  des  Elsass  1554. 

rec.  926.  976.  988.  1463.1464. 
Martine  au.     Rechtbuch  444. 
Martinov.  Chronique de  Zimmern 

1076. 
Masin g.     Lautgesetz  87. 
Masius.       Lesebuch     1723.       s. 

Echtermeyer  1733. 
Mason.    Norfolk  1134.    archaism 

1279. 
Mathias.  Brookes  engl.  lit.  1305. 
Matthäi.  Nitzsch deutsche  gesch. 

213. 
Matthias.     Rec.   1712. 
Matthiesen.     Rec.   1656. 
Matthiessen.     Rec.   180.   182. 
Matz.     Literaturgesch.   1685. 
Mätzner.  Engl,  granimatik  1247. 

sprachproben   1320. 
Maurer,  K.  Unächte  geburt  445. 

rec.  438.   445.  496.  549.  763. 

7<i5.  773.  845.  862. 
Maurer,     Th.       Cäsars     Rheiu- 

brücke  287. 


314 


Register. 


May.     Rec.  924. 

Mayer,  A.     Kec.   1511. 

Mayer,A.F.ElemeiitarlniclilH42. 

Mayhew.  Rose  12U9.  Farm  1:^15. 

Mayr.  Passionsspiel 202.  Marien- 
klagen 959.     rec.   1G76.   1677. 

McLenau.      Lycanthropy    1098. 

Meffert.     s.  Schröer  1783. 

Mehlis.  Rheinlande  223.  pfahl- 
bauten  2H0.  Markomannen  274. 
Promethens-mytlius  534. 

Meinardus.  Rattenfängersage 
528. 

Meirhofer.  Burghalde       bei 

Kempten  294. 

Meissner.     Alexandersage  517. 

Meister.     Bänmkers   kirchenlied 

2m. 

Meitzen.     Deutsches  haus  350. 

Mejer.     Hexenprocesse  696. 

Menge.  Literaturgeschichte  184. 
1686. 

Mensinga.     Ndl.  1456. 

Merbot.     Ags.  poesie  1317. 

Merkes.     Rec,  1357. 

Merry.     Rec.  759.   1236. 

Mertz.     Römermauer  291. 

31  e  s  c  li  e  n  d  ü  r  f  e  r .  Siebenbürg, 
wb.   171. 

Mesnil.     Tac.  Germania  267. 

Mestorf.     Undset  eisen  245. 

Metger.  Flensburger  schmiede- 
gesellen 475. 

Methner.     Poesie  u.  prosa  194. 

Mettig.     Rigasche  gewerbe  345. 

M eurer.     Engl,  vocabular  1^10. 

Meyer,     s.  Kohts  1715. 

Meyer,  E.H.  Bremer ratsstul 733. 
reo.  494.  512.   580.  689.   692. 

Meyer,  G.  Gerichtsbarkeit  446. 
rec.  512.  513. 

Meyer,  J.  Grimms "vveistümer 469. 

Meyer,  J.    Vaterlandsbuch  1760. 

Mej'er,  L.    Got.  lehnwörter  756. 

Meyer,  R.  M.     Neidhart  1027. 

Meyer,  W.  Kreuzholz  507.    Ser- 


vatlus  928.  ludusdeAntichristo. 

1497.  gedieht  ausFreising  1503. 
Meyer  von  Knonau.  Urkunden419. 
Michael.     Gi-isterkreis  581. 
Michaelis.  Zischlaute  75 .  rec.  1 52. 
Michelsen.    Korner  1425.    Kock 

1426. 
Micklethvvaite.     Rec.  376. 
Middleton.    Flaxley  abbey  1130. 

rec.  1171. 
Mielck.  Ndd.  1413.  subst.d.verbs 

1427.    Jesus  am  kreuze  1438. 
Milchsack.     Rec.  973. 
Miller.     Ringburgen  300., 
Milliken.    Old  law  courts  1174. 
Milner.     Smith'    glossary    1195. 
Minchin.     Rec.  1477. 
^linckwitz.       Mythologie     479. 

Vollmers  mythologie  480. 
Minor.  Winterstetten  1044.  rec. 

184.  188.  331.  962.1537.1576. 

1740. 
Minto.     Rec.  1290.  1298. 
M  i  s  ch  i.  Deutschimladinischen  1 60. 
Mithoff.      Künstler    und    Werk- 
meister 388. 
Mitzschke.    Leyden  Christi  915. 
Möbius,P.  Literaturgesch.  1687. 
Mob  ins,  Th.    Foruyröislag  814. 

Hattatäl  841. 
Mob  US.     Stilübungen  1599. 
Moe.     Rec.  591. 
Moffat.    Home  and  school  series 

1803. 
Mogk.    Edzardi  1526.    rec.  763. 

789.  790.  816.  854. 
Moler.     Hss.   in  Vesteräs  1564. 
Möller.    Aengl.  volksepos  1323. 

rec.  516.  1063. 
Mollett.     Dictionary  1100. 
Moltke.     Webers  handwb.   121. 
Moltzer.     Madoc  1467. 
Montegut.     Litterature  anglaise 

1310. 
Montelius.   Spännen  Iran  Brons- 

äldern  249. 


Regifiter. 


315 


Montniorency.     Ndl.  145B. 

Morgenstern,    s.  Ebener   1816. 

Morpurgo.     Arbogast  219. 

Morris.  Saunter  1211.  English 
grammar  1248.  early  English 
1319.  genesis  and  exodus  1358. 
s.  Schröer  1783. 

Morsbach.  Kec.  1237.  1277. 
1784. 

Mulden  er.    Buch  vom  wetter  21. 

MüUenhofl".     Germanien  228. 

Muller.     Rechtsbronnen  448. 

Müller,  A.     Volkslieder  703. 

Müller,  C.  Altgerm,  weihnachts- 
spiel  762. 

Müller,  D.  Deutsche  geschichte 
1761. 

Müller,  Ed.  Sinnverwantschatt 
140. 

Müller,  F.     Rec.  1573. 

Müller,H.  Rattenfängersage 529. 

Müller,  H.  F.    Rec.  1646.  1676. 

Müller,  J.  Deutschsprachl.  Un- 
terricht 397.   1577. 

Müller,  L.    Rec.  331.406.407. 

Müller,  M.     Stadtrecht  447. 

Müller,  M.  Science  of  religion 
488.     origin  of  religion  489. 

Müller,  Th.    Ags.  gramm.  1260. 

Müller,  W.     Hiob  932. 

Mullinger.     Rec.  1110.  1148, 

Münch.  s.  Völckerl775.rec.l812. 

Muncker.     Lassberg  1547. 

Munde.  Progressive  reader  1818. 

Mündel.  Elsässische  sagen  569. 
hausinschriften  726.  haus- 
sprüche  727. 

Munro.     Lake-dwellings  261. 

Murray.  Dictionary  1186.  Sur- 
round 1 207.  verbs  in  -rgaii  1 267. 

Mushacke.  Pleonasmus  u.  tau- 
tologie  118. 

Muth,  V.     Mild,  metrik  900. 

Naaff.     Volkslied  704. 
Nacke.     s.  Lüben  1741. 


Nader.    Gen.  im  Beowulf  1330. 

dat.  u.  instr.  im  Beowulf  1331. 
Nadler.      Poetik     1666.      dicli- 

tungen   1742. 
Napier.  Wulfstan  1352.  rec.  1261. 
Naumann.     Themata   KiOO. 
Nausester.  Deutscher  Unterricht 

1571. 
N  e  s  1 1  e  h  n  e  r.  Evangeliarium  380. 
Neubauer,    llebrew  deed   1169. 

rec.   1726. 
Neubürger.  Sprachforschung  80. 
Neumaier.     Lanzelet  991. 
Neumann.     Lesebuch  1725. 
Neu  mann.     Wolfdietrich  996. 
Neville.     Trisanton  268. 
Newell.     Games  753. 
Nicholson.      German    literature 

185.     Mandeville  1098. 
Nicholls.     Bristol  1151. 
Nicoll.    English  literature  1313. 
Nielsen.      Navne    782.      Sprog- 

historie  803.    Tingsvidner  80(i. 

Legendarium866.  L;egebog867. 

Diplomatarium  norwegicum  868. 

Svenskt   diplomatarium  869. 
Niemann.  Kloppenberg  u.  Zeller 

44. 
Niemeyer.     Metrik  1667. 
Niklas.      Deutscher     Unterricht 

1613. 
N  i  1  s 0 n.  Fornisländsk gramm.  788. 
Nitsch.  Deutscher  Unterricht  1572. 
Nitzsch,  K.  W.     Deutsche  Ge- 
schichte 213. 
Noack,  K.     Altd.  gedichte  896. 
Noack,  P.  Engl.  rel.  pron.  1250. 
Noe.     s.  Jauker   1711. 
Noggl  e  r.  Wolkenstein  1045.1072. 

Starkenberg.  Streitschrift  1071. 
Nohl.      Überbürdung   1767. 
Noir^.     Kant  u.  d.   Ursprung  d. 

Vernunft  77. 
Nölle.     Rec.   1821. 
Nonnig.     Sprachlehre   1643. 
Norden. Science  linguistique  1520. 


:ii(3 


Register. 


Nordländer.  Sägner  595.  sil 
ock  St'/  783. 

Nordnieyt'r.  Dtnitsche  Wortstel- 
lung  147. 

Noreen.  Arkiv7i):3.  Iiiistru772. 
gramatiska  Hidrag  794.  Dal- 
malet  8i»9.     rec.  787.  859. 

Norelius.     Sprakbruk  786. 

Norenberg.     Rec.  395. 

Norman.  English synonyms  1809. 

Normann.     Stilübungen  1601. 

N  0  r  r  e  n  b  e  r  g.  Literaturge- 

schichte  17(). 

North.     Church  Beils  371. 

Norris.     South  Petherton  1156. 

Nürnberger.     Bonifacius  1489- 

Nutt.     Edzardi  1527. 

Nygaard.     Konjunktiv  793. 

Nyrop.  Folklore  609.  Sprogets 
vilde  Skud  787.    rec.  512.  513. 

Oberbreyer.    Jus  potandi  643. 
Obergföll.     Familiennamen   31. 
Oberle.  Germ. heidentum  1 1.498. 
Ogilvie.     Dictionary  1187. 
Ö hl ensch läger.    Urgesch.  Bai- 

erns  277. 
Ühorn.     Amis  978. 
Olsen.      Runerne  831.      Graag- 

aasen  845. 
Omont.     Interrogationes  1502. 
0  n  n  e  k  e  s.  Groningsch  dialectl  455. 
Onslovv.     Worcester   1120. 
Ordish.     Crispin's  day  (i49. 
Ostendorfer.  Turnierbuch  361. 
Österley.     Wörterbuch  208. 
Osterwald.     Volksbücher  743. 
Osthoff.     Schriftsprache  151. 
Oswald,  E.     Rec.   1316. 
Otnian       Västgötalagen  859. 
Otte.     Neutestamentl.  bilderbuch 

378. 
Otto,  A.  Hausen u.Veldeke  1017. 
0 1 1 0,  F.  Michaels  geisterkreis  581. 
Owen.    History  of  England  1104. 


Palmer.  Folketymology92. 1206. 

Pannen  borg.     Ligurinus    1510. 

Pannier.     Kulenspii^gel  741. 

Pappenheim.     Launegild  449. 

Parandero.  Letteratura  tedesca 
186. 

Paris.     Fauconnerie  363. 

Parker.     Runic  crosses  250. 

Paterson.    Smith' glossary  1195. 

Paul,  H.  Lautentwicklung  u. 
formenassociation  114.  Gregor 
919.  a.  Heinr.  921.  Walther 
1034.     rec.    900.    1006.    1029. 

Paul,  R.W.  Sepulchralslab^365. 

Pauli.     Lappenberg   1546. 

Paulus.    Kunst  u.  altertum  394. 

Peacock.  Osemund  1221.  pro- 
verb  1234.     rec.   1178. 

Pearson.     Rechtbuch  444. 

Peiper.     Alcimus    Avitus    1482. 

P  e  r  a  t  h  0  n  e  r .  Mundarten  Vorarl- 
bergs 161. 

Pernwerth  v.  Bärnstein.  Stu- 
dententum  396. 

Peter.  Lanzelot  1046. 's.  Giemen 
1706. 

Peters.    Ndd.  1413.    rec.   1492. 

Petersen.  Gottesdienst  495. 
engl,  gramm.   1788. 

Petersens.  Jömsvikinga  saga 
854. 

Petiscus.     Olymp  1748. 

Petry.     Engl,  syntax  1787. 

Pf  äff.     Lied  d.   16.  jhs.  705. 

Pfalz.     Literaturgesch.   1688. 

P fa n n  e n s c h  m i d.  Gebräuche 663, 

Pf  ister.     Deutsches  wort   17(i2. 

P  f  1  u  g  k  -  Harttung.  Krönungs- 
formel  1114. 

Pfordten.  Indogerm. sprachen 95. 

Pietsch.     Rec.  26.  29.   1577. 

Piper.  Sprache  u.  lit.  Deutsch- 
lands 872.  Muspilli  876.  Ot- 
frid  882—886.  Notker  891  — 
893. 

Pirenne.     Sedulius  1483. 


Register. 


317 


Plate.     Engl,  spräche  1789. 
Platt.      Angelsächsisches    1262. 

auslautgesetz    1266.      altengl. 

decl.   1268.     rec.    1192.    1258. 
Plattner.    Revue  critique  1097. 
Ploss.     Kind  635. 
Plötz.    English  vocabulary  1202. 
P  Iura  er.  Deutsche  literatur  1689. 
Pniower.     Wiener  genesis  916. 
Pohl.     Bürgerbuch  450. 
Pohlmann.Engl.aussprachel821. 
Polack.     s.  Dietlein  1738. 
Pölzl.  Lesebuch  1726.  rec.  1718. 
Poüle.    Customs  608.    periodical 

literature  1560. 
Poestion.     Einl.  in  das  altnord. 

789.     Tyrfingsschwert  849. 
Pott.     Humboldts  Sprachbau  79. 

zahlen  491. 
Powell.     Corpus    poeticum   833. 

Death    and    Liffe    1396.      rec. 

477.   1369. 
Prammer.     Rec.  269. 
Pr ato.  Tresoro  di Rampsinite 544. 
Preger.     Mystik  1063. 
Priese.    Gesetze  Aelt'reds  1347. 
Prinzinger.   Bair.-österr.  Volks- 
sprache 159.    Keltenfrage  232. 
Pro  seh.      Zu    Walther     1041. 

deutsche    lectüre     1582.      rec. 

127.   1671.   1717. 
Prutz.     Kulturgesch.    d.    kreuz- 

züge  324. 
Püning.     Heiland  1410. 

Quistorp.     Schulzenstab  647. 
Qvanten.     Folkvisor  721. 

Rädle.     Danse  des  morts  323. 
Rambeau.  Rec.  1787. 1789. 1800. 
Ramsay.      Names    236.      Jews 

1170.     Chaucer  1385. 
Ranke.     Urgesch.   Baierns   277. 
Ransome.        England        1106. 

1107.     constitutional    governe- 

ment  1108. 


Raper.     Silbermünzen  1142. 
Raspe.    Domschulbibl.    Güstrow 

5.58. 
Rassmann.      Deutsche    gramm. 

1644.     lesebuch   1727. 
Rauchenstein.     Feldzug  gegen 

Helvetier  285. 
Recke.     Danske  Verskunst  816. 
Redlich.     Österreich,  annalistik 

222. 
Reeves.     Chequers  tree   1231. 
Rehfei  dt.     Lchrplan   1774. 
Reichard  t.      Ostendorfers    tur- 

nierbucli  361. 
Reichel.     Mhd.    lesebuch    1728. 
Reichenbach.     Bleameln  715. 
Reifte rscheid.     Briefe  Grimms 

1537. 
Reiniann.        Burgruinen     578. 

mittelkentischeevangelien  1353. 
Reinhardtstöttner.       Moderne 

sprachen  1093. 
R  e  i  n  s c h.  Frau  im  mittelalter  339. 
Reling.  Bohnhorsts  pHanzen  632. 
Reppler.    Rec,  973. 
Reu  seh.     Museum    zu    Altkirch 

296. 
Reuter. 
Rhamm, 
Rheinhard. 

286. 
Rhode.     Rec.  995. 
Rhys.     Early  Britain  230. 
Richter.     Johannisspiel  203. 
Richthofen.     Friesische  rechts- 

gesch.  451. 
Riegel.     Muttersprache   17(53. 
R  i e  g e r.  Monumenta graphica402. 
Riegler.    Konrad  v.  Megenberg 

948. 
Ries.     Rec.   146. 
Riezler.     Rec.  210. 
Riffert.     Parzival  999. 
Rinn.   Kulturgeschichtliches  333. 
Rinne.     Dispositionslehre   1602. 


Literaturkunde   1 690. 
Hexenglaube  689. 
Cäsars  Rheinbrücke 


318 


Register. 


Ritter.     Eng;!.    fonnleluH-    17Sii. 
Robinson.     Rec.   ll^'i. 
Rochs.     Veilclien-ronian  r)19. 
Rockinger.     Könige   buch  4G1. 

1047. 
Rüdiger.      Alts,    gramm.    1406. 

rec.    7.    131.    758.    871.    887. 

890.    900.    988.    1004.    lo77. 

1325.   1530.  1531. 
Rohde.     Rec.  1370. 
Rolilf.     Ahrensburg. 
Röhricht.     Kaisersage  532. 
Rolland.    Faune  populaire  623. 
Rönning.  Beovulfs-Kvadet  1334. 
Roquette.  Deutsche dichtung  187. 
Rosa      Dialetto  piemontese   10. 
Rosenberg.    Yersbygning  819. 
Ro s  e  n t  ha  1.  Stadtrechtsgesch.  452. 
Rossberg.  Vita Willibrordi  1498. 
Rost.     Folkenavne  781. 
Roth,   F.  V.  E.     Güterrotul  24. 

seelgerede  1075. 
Roth,  R.     Römer  1749. 
Röthe.  Helberssyllabierbuch576. 
Round.      English     in     Germanj^ 

280.    London  1149.    domesday 

1182. 
Rüdinger.  Urgesch. Baierns  278. 
Rudolf,    A.      Götterstätte    505. 

Eutj'chianos-Faustus  515.  Tan- 

häuser  527. 
Rudolf,  U.  J.   English  literature 

1826. 
Rudolph.     Rec.   1776. 
Rühle.     s.  Schröer  1783. 
Rule.     Anselm  1116. 
Ruete.  Deutscher  Unterricht  1583. 
Rye.     Names  37. 

Saalfeld.     Fremdwörter  136. 
Säby.     Hustru  771. 
Sachs.     Engl,  laute   1287. 
Sachse,  J.  J.    Deutsche  gramm. 

1645. 
Sachse,  R.     Orrmulura  1356. 
Saintsbury.  Rec.   1403. 


Salhvürck.     Reo.  395.   1801. 

Saltzmaiin.     Wolfram   lo03. 

Salzer.     llymnenpoesie   1487. 

Sander.  Begnadigungsrecht  453. 

Sanders.  Ergänzungswb.  124. 
handwb.  125.  silbenmessung 
127.  satzbau  148.  deutsche 
Sprache    1616.     rec.   1418. 

San  Marte.     San  Ze  917. 

Sarrazin.  Bad  1218.  ags.  (juanti- 
täten  1270.  Orrmulum  1355. 
rec.  1394.  1770. 

Sattler.  Z.  engl,  gramm.  1282. 
1283. 

Sauer.  Lohnsbücher  23.  Ruperts- 
berg u.  Eibingen  255. 

Saure.  Lektüre  1776.  engl,  lese- 
buch  1817.  engl,  literatur  1824. 

Sayce.     Rec.  403. 

Scarth.  Roman  Britain  302. 
Roman  remains  1130.    rec.  308. 

Schade.     Wörterbuch  7. 

Schädel.     Passionsspiel  204. 

Schäfer.  Deutscher  Unterricht 
1573.     rec.   1068.   1111. 

Schaff  er.  Christi,  fragestucken 
1445. 

Schagerström.     Öde  777. 

Schanz.  Engl,  handelspolitik 
1111. 

Schenk  zu  Schweinsberg.  Pas- 
sionsspiel 204.  deutsche  Ur- 
kunde 316. 

Sehen  kl.     Ausonius  1481. 

Schepss.  Apollonius  1485.  Frou- 
munds  briefcodex  1496. 

Scherer.  Literaturgeschichte  188. 
Lorenz  gesch.  d.  Elsass  237. 
Lachmann   1545. 

Scherr.  Germania  366.  En;j;- 
lish  literature  1302.  englische 
literatur  1303. 

Schierenberg.     Ndd.   1413. 

Schild.     Costumes  370. 

Schiller.     Schulgramm.   1647. 

Schipper.    Kult  Urzustände  338. 


Register. 


319 


engl,   metrik  1291.     wortbeto- 

nung  1192.     Chaucer  1.373. 
Schirmer.  8agen577.  rec.  1740. 
Schleich.     Rec.   1393.   1398. 
Schleininger.         Beredsamkeit 

1668. 
Schlesing.     Wortschatz   1623. 
Schlosser.     Rec.  485. 
Schlüter.    Spruchdichtung  1010. 

Stephans  schachbuch   1440. 
Schmeisser.    Engl,  consonantis- 

mus   1777. 
S  c  hm  e  1 1  e  r.  Carmina  Burana  1 005. 
Schmick.    Übersetzung  ins  engl. 

1814.   1815. 
Schmidlin.    Engl,  spräche  1792. 
Schmidt,  C.     Bibliotheken  406. 
Schmidt,   E.     Koberstein  1540. 

rec.   141. 
Schmidt,    F.      Hermann    1750. 

Walther  1752.  Nibelungen  1753. 
Schmidt,  F.  Gr.  A.    Handelsge- 
sellschaften 454. 
Schmidt,  J.   Engl,  spräche  1799. 
Schmidt,    J.     Indogerm.  ss  99. 

locativ.  sing.   100. 
Schmidt,    J.     Deutscher   Unter- 
richt 1614.     rec.   1718.  ' 
Schmidt.K.  Jus  primae  noctis  455. 
Schmidt,  K.  A.     Rec.   1717. 
Schmidt,  L.     Arminius  46. 
Schmidt,  W.     Eriwulf  1751. 
Schneider,  Fr.    Einhornlegende 

530.     rec.  380. 
Schneider,  G.     Rec.   1826. 
Schneider,  J.    Heer- u.  handels- 

wege  298. 
Schnippel.    Runenkalender  832. 
Schnorr    v.    Carolst'eld.      Njäls- 

sage    855.      hss.     d.    bibl.    z. 

Dresden  1556. 
Seh  och.    Sitten  u.  Volksfeste  617. 
Scholl.     Dictionary  1191. 
Schönbach.    Segen  673.     kind- 

heit   Jesu   944.     Juliana   957. 

Lichtenstein     1022.       predigt- 


bruchstücke    1055.     rec.    973. 

1034. 
Schönhaupt,     f^hrsara  424. 
Schönhof.  s.  Gurcke  1636.  1637. 
Scliönlit-rr.    Christof  Reifer  330. 
S  c  h  r  a  d  e  r.      Sprachvergleichung 

96. 
Schrammen.  Alldeutschland 

1754. 
Schrattenthal.  Göttersage  486. 
Schrick  er.     Heckenland  570. 
Schröder.     Rec.    1537. 
Schröder,    E.      Anegenge    906. 

Rolandslied  942.  s.Wyss  1082. 

rec.  464.   513.  543.  911.  957. 

1047.   1058.   1388.   1398. 
Schröer.     Coraedy    1295.    1296. 

lehrbücher  1783.     rec.  516. 
Schröter.     Nibelungenlied  962. 
Schuback.       Deutsche     gramm. 

1648. 
Schuldes.     Volkssagen  576. 
Schulen  bürg.     Schlange    u.    al 

506.  Brahmoer  schlossberg538. 

Kaukasische  sagen  541.  spinnen 

u.  wirken  664.  kornmutter  688. 
Schuller.     Namen  32. 
Schulte.     Königsliofen  1069. 
Schults.     Volksetymologie  91. 

gebrauche  662. 
Schnitze.     Rec.   1115. 
Schulz,    B.      Deutsche    gramm. 

1649.     lesebuch   1729. 
Schulz,  Fr.    Hildebrand  u.  Beo- 

wulf  1329. 
Schumann.    Synonyma  im  Beo- 

wulf  1333.    Kurz  1 544.    litera- 

turgesch.  1693.     rec.   1358. 
Schurey.     Ndd.  1413. 
Schuster.     Sachsenspiegel   466" 

s.  Kohts  1715. 
Schütze.     Zatzikhoven  990. 
Schwab.     Volksbücher  1755. 
Schwan.     Rec.   1271. 
S 0  h  w ar t z ,  W.    Rückwärtssingen 

681. 


320 


Register. 


Schweb el.     Bürgeituiu  332. 
Schweinsberg.     s.  Scheuk. 
Scott,    p  initial  755. 
Secher.  Erik  Glipping  864.  Bri- 

gittinske  Kk)>terregl('r  865. 
Seebohm.  \  illagecünimunity456. 
Seelniann.       Giule     lere     1432. 

niinners  anklagen  1433.  farben- 

deiitung    1434.     engeis    Unter- 
weisung 1439. 
Seemüller.  Lucidarius 976.  rec. 

75.    108.    142.   149.  163.  397. 

886.  1633. 
Sehrwald.     Dichter    u.    denker 

1695. 
Seidel.     Rec.   1573. 
Seidl.    Fürsten  als  dichter  197. 
Seifart.     ^^'uuderborn  587. 
Seiler.      Froumunds     briefcodex 

1495.     Ruodlieb  1499.    Ruod- 

lieb-fragmente  1500.    rec.  1481. 

1498.   1586. 
Seitz.  Neuengl.  alliteration  1297. 
Selby.     Lancashire  1164. 
Sepp,   B.     Herkunft   der  Baiern 

275.     Frankfurt  499. 
Sepp,  .1.  Baiernstamm  276. 
Shedlock.     Rec.  375. 
Shepherd.     Occlude   1224. 
Shirley.     Chaucer  1377. 
Sickel.     Sybels  kaiserurkunden 

381.     rec.  460.  461. 
Sieb  er.    Mhd.  bruchstücke  910. 
Siebmacher.  Wappenbuch 359. 
Siedler.  English  literature  1825. 
Siegel.     Dienstmannen  457. 
Sievers.      Phonetik    73.      ags. 

gramm.  1258.    zur  ags.  gramm. 

1259.    z.  Beowulf  1327.  1328. 

1350.      rec.     790.    798.    870. 

872. 
S  ilfverstolpe.      Svenska   Te- 

atern  824.     s.  Nielsen  869. 
Simcox.    Latin  literature  1477. 
S  im  rock.        Rheinsagen      558. 

Walther   1035. 


S  i  m  s  0  n.    Abels  Jahrbücher  220. 

Sittl.     Rec.   160. 

Sjögren.     Ortografi  8<)1. 

S  k  e  a  t.  Gospel  of  S.  Mark  759. 
husbandry  1184.  1272.  Sur- 
round 1207.  aitsh-bone  1210. 
saunter  1211.  kestrel  1212. 
rollock  1213.  English  words 
1244.  s.  Guest  129(».  s.  Morris 
1319.  proclamation  1359.  rec 
1206. 

Smith,   C.  J.     Synonyms  1196. 

Smith,  C.  R.  Notes  on  Clausen- 
tum  3 10.  Upchurch  marshes  311. 

Smith.  H.  P.  Glossary  1195. 
Synonyms  1196. 

SmUh,  J.  G.    Worcester  1120. 

Smith,  L.  F.  Dictionary  1186. 
rec.  1189. 

Smith,  W.  R.  Encycl.  Britan- 
nica  1098.     Yorkshire  1145. 

Smyth.     Berkeley   1168. 

Sobel.     Accente  Otfrids  890. 

So  ein.  Ahd.  im  Elsass  880. 
Weissenburg.  urkundeu  881. 

So  hm.     Rec.  449. 

Sohnrey.     Märeken  586. 

S  0  n  n  e  n  b  u  r  g.  Deutsche  litera- 
tur  1696.    engl,  spräche  1790. 

Sörensen  Thomeskjctr.  Smaa- 
faatelenge  807. 

S  Orgel.     Maskenspiele  1318. 

Spalter.  Juug}:iammatisches  107. 

Sperber,   s.  Wackernagel  1 730. 

Spiegel.     Mots  en  a  101. 

Spiess.     Hochzeit  661. 

Spiller.  Albr.  v.  Scharfenberg 
904.  905.     Füetrer  914. 

Sprenger.  Molt  678.  Konrad 
V.  Heimesfurt  946.  Amis  979. 
ndd.  1413.  Schambachs  Idio- 
tikon 1428.     rec.  985. 

Stacke.  Deutsche  geschichte  2 1 4. 

Stalin.  Gesch.  Würtenbergs  271. 

Stallybrass.  Grimm 's  niytlio- 
logy  477. 


Register. 


321 


Stamminge  r.     Rec.  497. 

S  ta  111  m  1  e r.  Breidenbacliergruiul 
458. 

S  t  a  n  n  i  n  g.     Leigli   1 1 G 1 . 

Starker.  Wortstellung-  im  alid. 
875. 

Staub,  Schweizer,  idiotikon  163. 

Stecher.  Kudrun  954.  Par- 
zival  1001.     erlöser  17ß4. 

Steenstrup.     Riger  1112. 

S  t  e  f  f  e  n  h  a  g  e  n.  Sachsenspiegel 
4()7. 

S  t  e  h  1  i  c  h,  Sprache  u.  national- 
charakter  81. 

Steift.     Buchdrucker  407. 

Stein.     Nibelungensage  548. 

Steinbart.  Realschulfrage  1 087. 

S  t  e  i  n  m  e  y  e  r.  Diebessegeu  674. 
Kero  878.  Albr.  v.  Kemenaten 
903.  pf.  Konrad  941.  Konrad 
V.  Heimesfurt  945.  wälsche 
gast  982.  Hugo  v.  Langen- 
stein 1054.  rec.  882.  884. 
886.  887.  900.  960.  1551. 

S  t  e  i  n  t  h  a  1.  Humboldts  werke  78. 
Waldteufel  653. 

Stejskal.  Epistel-  u.  evan- 
gclienbuch  1051.  dictierbuch 
1650.  s.  Kummer  1717.  rec. 
1647.  1G61.  1701.  1722.  1723. 

Stellwagen.     Ndl.  1456. 

Stephen.  Criminal  law  459. 
biographia  britannica   1101. 

Stephens.  Mythology  482. 
fairy  tales  560.    him-lMgi  776. 

Stern.     Nationalliteratur  189 

Sternfeld.     Rec.  535.  536. 

Stewart.     Lochaber  605. 

Stier.    Mhd. im gymnasium  1  (51 6. 

Stimm  in  g.     Rec.   1200. 

S  t  i  t  z.    Metapher  bei  Tacitus  L^7 1 . 

S  t  j  e  r  n  s  t  r  ö  m.      Skrifter    1555. 

Sti)ckel.  Otto V.  Botenlauben  1013. 

Stoffel.   Shall  1284.   book  1285. 

Stöhn.  Poetik  1669.  deutsche 
literatur  1694. 


Stolte.    Volkslied  I\H.    deutsche 
spräche   1651. 

Storni.  Arkiv  7()3.  Filologmode 
766.  Dialekter  804  Heims- 
kringla  848.  Jomsvikinga  saga 
853.  speculnm  regale  858.  Rini- 
kroneke 862.  engl. philologicl()85. 

Stosch.  Wolfrain  1002.  rec.  1039. 

Stowasser.     Rec.    149. 

Strack,  A.    Wartburgkrieg  993. 

Strack,  M.  Rec.  1765.  1766. 
1767.   1772. 

Strack  er  Jan.  Von  land  und 
leuten  620. 

S  tratmann.  Etymologisches  1216. 
1217.     rec.    1369. 

Strauch.  Lamprecht  v.  Regens- 
burg 1053.  Mechtild  1061. 
rec.  923.   1062.   1063.   1446. 

Strick  1er.     llorgen  692. 

Strindberg.  Svenska  folket320. 
äfventyr  593. 

Strobl.  Hahns  ahd.  gramm. 
871.     rec.    1058.    1524.    1572. 

S  t  r  0  d  t  m  a  n  n .  Begriffsetymolo- 
gien 90. 

Strzemcha.  Poetik  1670.  na- 
tionallit.   1697. 

Stühlen.     Orthographie   143. 

Suchomel.     Ewiger  Jude  514. 

Sundby.     Ordbog  769. 

Süpfle.  Kultureinfluss  Deutsch- 
lands 337. 

Suphan.     s.    Bellermann    1700. 

S  u  te  r  m  e  i  s  t  e  r.  Seh  wizer-dütsch 
164. 

Svahn.     Sprakljud  818. 

Svanander.     Folklifet  622. 

Svensen.     Sagor  600.  811. 

Sweet.  Etymologiesl208.  //'1255. 
,i,''  1256.  notice  1262.  into- 
nation   1286.     rec.  73.   1085. 

Sybel.  Kaiserurkunden  381. 
königtum  460. 

Symons.  Kudrun  950.  952.  rec. 
839.  961. 


Jahresbericht  für  germanische  PliiIoloj.'ic.     V.     (1883.) 


21 


322 


Register. 


Tainin.       (Tt>rliard     v.     ^lindi-n. 

im. 

Taubert.     Rotlier  971. 
Taylor.       Alphabet     403.       iu- 

schriften   1126.     üristol   1151. 
Tegner.     Elliptiska  Ord  7fiß. 
Teutscb,    F.      Siebenbürg.    wb. 

171.      altertiiiner    64(>.      aber- 

glauben  682. 
Thelo.       Hohenzoller    58.    504. 

Hermes  504. 
Th  es  Salus.     L'originc    du    lan- 

gage  86. 
Thielmaiin,     Vulgata  1479. 
Thomas.     Gawayne  1371. 
Thomeskjper.    s.  Sörensen  807. 
Thoms.     Frisiau  book   1454. 
Thorkelsson.    Supplement  768. 

Guömundar  saga  846. 
Thorhlksson.     Skjalde  822. 
T  h  0  r  s  t  e  i  n  s  s  0  n.       Ljüf  lingsmäl 

724. 
Thum.     Neuere   sprachen   1089. 

Macanlav    1277.     1278.      reo. 

1790.   1796.    1817. 
Tischler.     Steinzeit  247. 
Tobler,  A.    Briefe  Grimms  1536. 
Tob  1er,  L.    Schweizer,  idiotikon 

163.  Schweizer.  Volkslieder 697. 
Toi  seh  er.        Aristoteles      923. 

Eschenbachs   Alexandreis  986. 

rec.  919.  921. 
Toller.  Bosworth'dictionarj'l  192. 
Trautmann.       Engl.     Verslehre 

1293.     rec.  719. 
Treichel.       Pflanzenwelt     633. 

klucke    648.     gebrauche    665. 

Volksheilmittel      677.        spiele 

750. 
Trenge.     s.  Rassmann   1727. 
Trog.  Riieinlandswunderliur)!  559. 
Trötscher.     Familiennamen  33. 
Tschache.      Deutsche    aut'sätze 

1603. 
Tschisch  witz.       InHuenco     du 

Grec  124(;. 


Tuckermann.  English  prose 
1304. 

TUekinii-.     Tac.    Germania   262. 

Tudor.     Orkney  1137. 

Tumlirz.  Tropen  1671.  rec. 
1629.   1632.  1634. 

Tümpel.     Neumann   1429. 
'  Twisden.    Smitli'  glossary  1 195. 

Twyford.     York   1178. 
!  Tylor.     Magic  1098. 

ühlemann.     Chaucer  1391. 

U  i b  e  1  e  i  s e n .  Ortsnamen forschung 
59. 

Uli  mann.  Shakespearegesell- 
schaft 1097. 

Ullyet.     English   1804. 

Undset.  Eisen  in  Nurdeuropa  245, 

Unger.     s.  Nielsen  868. 

Vaniöek.      Humboldts     Sprach- 
bau 79. 
Varnhagen.    Indisches  märchen 

512.     rec.    513.    1085.    1091. 

1247.   1352. 
Venn.     Deutsche  aufsätze  1604. 
Venosta.        Companion     to     the 

grammars  1201. 
Vercouillie.    Westvlaamsch  dia- 

lect  1455.     ndl.   1456. 
Verdani.    Theophilus  1468.    ver- 

scheidenheitenl469.  Aiol  1470. 

spreukenverzamelingen      1 47 1. 

s.  Verwijs  1473.     rec.  1465. 
Vere.     English  poets  1321. 
Vernaleken.      Mythische    nach- 
klänge 503. 
Verwijs.      Sprokkelingen     1472. 

mndl.  wonrdenboek  1473. 
Veselovskij.     Heil.  Georg  522. 
Vetter.  Schachspielliteratur 409. 

mystikerpaar  1062. 
Vietor.    Zs.  f.  orthogr.   142.    s. 

Schröer  1783. 
Vigfusson.      Arbok    254.    764. 

corpus    poeticnm    Boreale   833. 


Regi.stur. 


323 


Vigström.      .Skäiutsägiier    ()02. 

603.    Kungeus  harar  601.    aitt 

bröllop  660.     lülkvisor  725. 
Vilmar.     Nationalliteratur    190. 
Vinckers.      Etyniolugies     1219. 

Heliand   1407.     ndl.   1  l.")6. 
Vlüteii.    Maorlant  1-16(J.    klucht- 

spel   1474. 
Vodskov.     Rec.  816. 
Vogel,     s.  Hiecke  1710. 
Vogel,  A.     Ratherius  1517. 
Vogel,  0.    Satz  u.  aufsatz  1651. 
Vögelin.       Alte     Zürich     239. 

Zürich  u.  unigel)ung  617. 
Vogels.     Maiuleville   1387. 
Voges.     Daliv  im  engl.    1252. 
Vogrinz.     Casustheorie  89. 
Vogt.     Vershau   1657. 
Vogt.    Minnesangs  t'rühling  1004. 
Voigt,  E.  Rec.  1497.  1498.  1499. 
Voigt,  G.     Humanismus  1518. 
Voigt,  Th.     Gedichte   1735. 
Voigt,  W.     s.  Allen   1793. 
Vülcker.     Lektüre  1775. 
Vollmer.     Mythologie  480. 
Volk.     Hexen  690. 
Volt  er.     Sekte  von  Schwäbisch- 

Hall  537. 
Vondracek.    Bestimmter  artikel 

105. 
Voortmann.    Strong  verbs  1251. 
VorstermanvanOijen.  Ndl.  1456. 
Vries.    Bladviüling  1475.    frag- 

menten   147. 

Wächter.     Altes  gold  22. 
Wacker  nage  1,    Ph.      Lesebuch 

1730. 
Wackerneil.     Hugo  v.  Montfort 

1025.     rec.   973.    1391.    1676. 
Wade.     Chain  mail  366. 
Wagner.     Visio   Tnugdali    985. 
AVagner,     H.        Gymnasialbibl. 

Schleusingen    1557. 
Wagner,  H.  F.    Volksschauspiel 

205.     Volksdichtung  702. 


Wagner,  L.     Tliumblore  636. 
Wagner, M.  Engl.blankvers  1296. 
Wagner.      Asgard    56 L     Nibe- 
lungen  1756. 
Waitz.   Dahlmanns  iiuelleiikande 

215.     vert'assungesgsch.  4<)L 
Walzer.     Kultur-  u.  lebensbilder 

321. 
Walford,  C.    Fairs  327.    Suuth- 

wark  fair  328.    history  of  Gilds 

1124.     great  rivers   1181. 
Walfoi'd,    E.     Guide    to    iJerk- 

shire   1225. 
Wallace.     Rec.   1150. 
Wallace-Duulop.     Glass  346. 
Wal  In  er.     Rec.   1807. 
W^alther.     Ndd.   1413. 
AValz.      Garel    969.      deutscher 

Unterricht  1584. 
Wanner.     Zürich  617. 
Ward.      Euphuism  1272. 
AVarnatsch.     Mantel  926. 
Warnke.         Neuengl.      scheide- 
formen  1280. 
Warren.     Leofric   missal    1122. 
Washbiirn.     Englisli    literature 

1314. 
Waters.      Roll    of    the    owners 

1165.     rec.    1116. 
Watkin.     Roman  remains  303. 

Roman    Lancashire    308.     rec. 

302. 
Watkins.      Wooden  coftins  252. 

philobiblon   1561.     rec.  637. 
Watt.     Scotland  607. 
Wattenbach.    Ahd.  glussen873. 

femina  pertida  1507.    rec.  381. 

1494. 
Wätzold.     Flus  1436. 
Wätzold.    s.  Gurcke  l(i36.  1637. 
Weber,  F.  A.     Handwörterbuch 

121. 
Weber, H.  Deutschesprache  1698. 
Weber,  H.  L.  Stilaufgaben  1605. 
We  b  e  r ,  J.  Fremdwörterbuch  1624. 
Weber,  K.  Heil.  Giorg  970. 
21* 


324 


Register, 


Weck.     Ix'ec.   17i:i. 
Wetldigeii.   Wittt-kiiul  583.    rec. 

17(i. 
Wo  (lg  wo  11(1.     Ktyiii"'l'»gies  120ö. 
Wcgcner.     Spiele  752.    s.  Sclui- 

niiiiiii   169.3. 
Wegmann.     Sagen  617. 
Weigand.  (irimms  Wörterbuch  1. 

deutsches  wb.   123. 
W  ei  gel.     Lit.    d.    Elsass    1554. 
Weigelin.     Familiennamen  34. 
Weil.     Eec.  455. 
Weinhold.     Frauen  340.    mlul. 

gramm.  897. 
Weis  eher.  Schulgrammatik  1 785. 
W  eis  e.  Slav.  ansideluugen67. 242. 

slavisches  in  deutschen  dialekten 

112. 
Weiske.     Sachsenspiegel  465. 
Weiss.     Rec.  47. 
Weitbrecht.    Ecc.  497.  498. 
Weizsäcker.       Iv  eichstagsakten 

1084. 
Welsh.    Englisli  literature  1312. 
Wendt.  Engl,  präpositionen  1780. 

rec.  1273.   170(). 
Wenzel,  B.     Edda  834. 
Wcnzl.     Flos  521. 
Wernekke.     Rec.   1811.   1822. 
Werner,  R.  M.     Rec.  969. 
Werner,  W.     Zschopautal  155. 
Wernicke.     Mordsühne  462. 
Wesmöller.    Sprachlehre  1653. 
Wesselink.    Verloren zuon  1455. 
Wesselofsky.         Salonionssage 

526.     rec.  196. 
Wetzel.   Deutsche  graram.  1654. 

rec.  1809. 
We  wertem.      Musikinstrumeate 

374. 
Weyh.     Stoffsammlung  1606. 
Wh  arten.    Chequers  tree   1231. 
Wheater.     Sherburn   1159. 
Wheatley.     Rec.   1149. 
W  h  i  s  1 1  e  r.  A shburnham  r egisters 

1142. 


Wliitc.     Engli.sh  grammar  1805. 
W  h  i  t  n  e  y.  Indu-europäische  casus 
104. 

Vowelsystem   126-1. 
Wisibada  56.  segen. 


Wickberg. 
Widnianii. 

672. 
Wiedmann, 
Wie  mann. 

1813. 
Wieseler. 
Wiggers. 
WihlidahL 
Wilcke.     s 


Hausinschritt  735. 
Übersetzung  ins  engl. 

Germanen  227. 
Rec.  6(5. 

Chaucer  1378. 
,  Schrüer  1783. 
Wilke.     Engl,  aufsatz   181,2. 
Wilkeu.  Metrische  bemerkungen 

815.    prosa-edda  840. 
Wilkens.     Rec.  516. 
Willcnberg.    Rec.  1277.  1280. 

1774.  1778.  1792.  1793.  1797. 

1798.  1816. 
Wilmanns.     Deutsche  gramma- 

tik  134.     Ottrids  betonung  889. 

Alexander    und    Tristan    955. 

Kelin  1019.    Konrad  v.  Kirch- 
berg  1020.     Kürenberg  1021. 

Walther  1033.    leben  Walthers 

1036.    deutsche  gramm.    1655. 

rec.    960.    961.    1029.     1626. 

1629.  1632.  1636.  1637.  1644. 
Winimer.     Arkiv  763. 
Windekilde.       Handwörterbuch 

1625. 
W indisch.    Etymolog,  miscellen 

in.     rec.  512. 
Winkel,     s.  Hörn. 
Winkel,  J.  Ndl.  1456.  rec.  1468. 
Winkelmann.     Rec.  324. 
Wink  1er.  Ndd.  1413.  ndl.  1455. 

1456. 
Wirth.    Poetik  1672.    s.  Bartels 

1702. 
Wis(''n.     Arkiv  763. 
Wissmann.      King    Hörn    1360. 

rec.   1261.   1348. 
Wolff.     Rättshistor.  studier  473. 
Wolff,  G.     Römercastell  295. 


Register. 


325 


Wolff,    H.    L.      Auswahl    173(i 

mustersammlung  1737. 
Wolff,  J.     Fluss-  u.  baclinamen 

72.     Slebenb.   wb.    171.     haus 

H.  hof  32(3.      ausschuhen  (345. 

aberglauben  682.  rec.  123.  635. 
Wo  11 11  er.     Lenorenstoff  540. 
Wolpert.    Türliiis  Wilhelm  989. 

rec.   1089.   1791.   1794. 
Wörmann.     Rec.  389. 
Worsaae.     Indnstrial  arts   348. 
Wortliani.     Churchwarden's  ac- 

counts  11()7. 
Woeste.  Westfäl.  mundart  1430. 
Wright.  English  language  1240. 
Wrobel.     Rec' 1505. 
Wrottesly.      Engl,     dokumente 

1 140. 
W rubel.     Rergmännische   sagen 

580. 
Wülcker,  E.    Luther  u.  kauzlei- 

sprache  128. 
Wülcker,  R.    Grein s  ags.  poesie 

1322.  Botkine  1525.  rec.  1192. 

1258.  1291.  1295.  1300.  1342. 

1352.   13H0.  1400. 
W  ü  1 1 11  e  r.  Ilrabanisch.  glossar87  9. 
Wunder  lieh.  Syntax  Notkers894. 
Würdinger.    Römerstrasse  292. 
Würsl.      Sprachgebrauch    Klop- 

Stocks  3. 
WUrzner.  Rec.  1277. 1365.  1398. 

1777.   1809. 
Wyss.  Königsberg 937.  Tileniann 

Ehlen  1082.     Stilistik  1673. 

X  a  n  t  h  i  p  p  u  s.  Altd.  Wörterbuch  7. 
spreu   1009. 

Yule.     Mandeville  1098. 

Zacher.    Hardenbergs  Sammlung 
1052. 


Zacke.     Ehre  463. 

Zahn.  Personennamen  11.  Ituigen 

inFriaul  241.  Cyprian  von  Anti- 

ochien  516. 
Zange.     Rec.   I7ii(».   173(t. 
Zechlin.     Inschriften  729. 
Zeger  de  Reyl.     Van  de  Hooge 

Veluwe  1455. 
Zeglin.     s.  Wackernagel  1730. 
Zernial.     Byrhtnoth   1348.    rec. 

1658.  1662.  1663.   1664.  1670. 

1672. 
Zettel.  Deutscher  unter  rieh  1 1 5  74. 
Zeumer.     Rec.  213.  417.  423. 
Zeuner.  Kentischer psalter  1350. 
Zeynek.  Stilistik  1674.  literatur- 

gesch.   1()99. 
Ziegler.     Caedmon   1340. 
Ziemer.      Junggrammat.    streif- 

züge  106.     rec.  89.  135. 
Ziese.     Ahrensburg  589. 
Zillner.     Flur-  u.  ortsnainen  60. 
Zimmer.     Volkslied  706. 
Zimmermann,  F.  Rec.  742.  1746. 
Zimmermann,  0.    Ae.  ßoethius 

1345. 
Zimmermann,    F.    W.      Engl. 

spräche   1801. 
Z  i  n  g  e  1  e  r.    Kulturgeschichtliches 

315. 
Zingerle.    Heldenbuch  929.    rec. 

340. 
Zink.     Ausschuhen  645. 
'<  Zinsser.    Kampf  Reowulfs  1336. 
Z  Öhr  er.    Fellöckers  gsanger  156. 
Zopf.    Deutscher  Unterricht  1575. 
Zorn,  F.  Deutscher  aufsatz  1607. 
!  Zorn,  Ph.     Rec.  855. 
Zupitza.  Beowulf  1325.  Chaucer 

1374.      Sitzungsberichte    1395. 

Digby  mysteries  1401.  rec.  1 205. 

1237.  1245.  1360.  1369.  1388. 

1800. 
I  Zverina.     Englisches  1097. 


Druck  von  C.  G.  Köder  in  Leipzig. 


Druckfehler. 


No.  118,  zeile  2  tautologie. 


142, 
287, 
693, 
939, 
940. 
972, 
989, 
989, 
1011, 


Vietor. 

der. 

Kootz. 

Köui^sholfü. 

DangKvotzhaini. 

Ausfeld. 
2  Ulrichs. 
4  des  gedichts. 
1  Frommann. 


Z  Jahresbericht  über  die 
7037  Er.scheinungen  auf  dem 

J25  Gebiete  der  germanischen 

Jhg.5  Philologie 


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