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JAHRESBERICHT
ERSCHEINÜU&EN AUF DEM &EBIETE
DER '• ''■ ' '' V
&EE1ANISCHEN PHILOLO&IE
HERAUSGEGEBEN '
VON DER
frESELLSCHAFT EIFR DEUTSCHE PHIIOLO&IE
IN BERLIN
1883.
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LEIPZIG
VERLAG VON CARL RE ISSNER'
1884.
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Inhalt.
Seite
I. Allgemeine lexicographie . 1
II. Namenforschung 4
III. Allgemeine und vei'gleichende Sprachwissenschaft , 10
lY. Neuhochdeutsch 16
V. Dialekte 21
VI. Literaturgeschichte . . 26
VII. Altertumskunde 33
VIII. Kulturgeschichte 50
IX. Recht 62
X. Mythologie, Volkskunde 69
XI. Ciotisch 108
XII. Skandinavische sprachen 109
XIII. Althochdeutsch 124
XIV. Mittelhochdeutsch 130
XV. Englisch 169
XVI. Altsächsisch 234
XVII. Niederdeutsch 235
XVIII. Friesisch 241
XIX. Niederländisch 241
XX. Latein 245
XXI. Geschichte der germanischen philologie 250
XXII. Pädagogische abteilung. a. deutsch 255
b. englisch 283
Register 299
I. Allgemeine lexicographie.
Wörterbiil'licr. 1. Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Deutsches
■Wörterbuch, fortgesetzt von Moritz Heyne, Rudolf Hildebrand,
Matthias Lexer und Karl Weigand, Leipzig-, Hirzel. 8. liefg. 2 m.
vierten bandes erste abteilung II. hälfte, fünfte lieferung.
bearbeitet von H i 1 d e b r a n d.
sechsten bandes neunte bis elfte lieferung. bearbeitet von
Heyne.
siebenten bandes dritte und vierte lieferung. bearbeitet von
Lexer.
vgL Jahresbericht 1882, no. 1. — IV, I, II, 3; VI, 7. 8; VII, 1.
angezeigt von Burdach, Z. f. d. österr. gymnasien. 33,661 — 684. —
IV, I, II, 4; VI, 8. 9; VII, 2 ang. von Gombert. A. f. d. a. 9, 222 bis
224. VII, 2 ang. Lit. cbl. 1882 (51) 1751—52. — vgl. Grcnzboteu
1882 (44), 217—224.
2. A. Gombert, Nomenciator araoris oder liebeswörter. ein
beitrag zum deutschen wörterbuche der gebrüder Grimm. Straßburg,
Trübner. XI, 120 s. 8. 3 m.
ang. Literaturzeitung 1883 (22), 774—775 von M. Heyne,
welcher die Zusammenstellung aller Wörter mit Liebes-^ die im wb.
absichtlich unterblieb, für unnötig hält. — eine lobende notiz A. f.
d. a. 9, 224-225.
3. Christoph Würsl, Ein beitrag zur kenntnis des Sprach-
gebrauchs Klopstocks. (Separatabdruck aus dem Jahresberichte des
k. k. zweiten deutschen obergymnasiums in Brunn 1883.) 29 s. 8.
der verf. behandelt die spräche Klopstocks in dessen poetischen
werken, die prosaischen werden nur gelegentlich herangezogen, er
Dotirt die eigentümlichkeiten, zumal die neubildungen von Worten
in alphabetischer folge und bemerkt solche fälle, die in Grimms
deutschem wörterbuche nicht verzeichnet sind , ausdrücklich. an
dieser gewissenhaften arbeit, welche im nächstjährigen programme
fortgesetzt werden soll , ist nur auszustellen , dass manche wort-
compositionen und constructionen Klopstocks, die sich aus dem latei-
nischen erklären ließen , nicht auf diesen Ursprung zurückgeführt
wurden; anderseits wird manches, das nicht Klopstock allein, son-
dern der ganzen spraclie, mitunter schon dem 17. Jahrhundert eigen-
tümlich ist, als besonderheit des dichters aufgeführt. [Presch.]
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 1
2 AUpemeine lexicngraphie.
■1. K. Piiltz, Initräge zum dt-utsclun wiirterbuclie. Herrigs
archiv 69, 439—450.
beliandelt: iinii, :>.\-ltgi-<.'ic/it , ckraut, spargalzcii^ klopcrJioh.
5. K. Biltz. Über den entwurf eines neuen deutschen glossars.
Herrigs anliiv (59. 1S7 — 200.
der aut'siitz kritisirt die vorliandtncn Ifxica und wünscht die
herstellung eines praktischen liandbnchs, welches nicht das gesammte
pprachmaterial, wie Grimms Wörterbuch, umfasst, sondern sich auf
das für unsere zeit unverstiindliche der älteren sprachperioden be-
sclirUnkt, d. h. also für die ganze deutsche spräche was Schade für
die illtere zeit ist.
6. G.Hauff, Lexicalischcs. Herrigs arcliiv 68, 191-206.
I. iwigkeit im plural. II. artikel es in Grimms würterbuch.
7. 0. Schade, Altdeutsches Wörterbuch. 2. aufläge. Halle, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. .3. — ang. Literaturzeitung 188373),
87—88 von Roediger. Theolog. literaturblatt 1882, 12. Gym-
nasium 1, 12 — 13 von Gemss. — vgl. Xanthippus, Ein alt-
deutsches Wörterbuch, im Mag. f. d. lit. d. in- und auslands 1883, 12.
P. F. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen spräche.
Straßburg, Trübner 1882. 1883. 8. vollständig 12 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 4. — ang. Z. f. d. realschulwesen
8, 97 f. G. G. A. 1883 (13. 14), 384—402 von Bezzenberger.
Academy 1883 (561), 83 mit einigen berichtigungen (zu nuss^ Jiüpfoi).
American Journal of Philology 1882, 12. notizen Literaturblatt
1883 (3), 118—119. (5), 204.
Elymologle. 9. F. Kluge, über deutsche etymologie. Vortrag,
gehalten auf der philologenversammlung zu Karlsruhe, vgl. Z. f.
d. phil. 15, 255. Germania 28, 119.
'die aufgäbe der etymologie ist nicht sowol die frage nach dem
Ursprung des Wortes als nach seiner entwickeluug und geschichte.
dif frage, ob ein wort lehnwort ist, ist weniger nach spvachliclien
als nach kulturgescliiclitliohen erwügungen zu entscheiden, die ent-
lehnung gescliicht fast nie mit dem einzelnen wort, sondern mit wort-
gruppen, die kulturgeschiclitlich zusamnienhUngen. unter demselben
gesichtspunkt der gruppenbildung sind auch die neuschöpfungen zu
betracliten. auch auf das eigentümliche princip der neubelebung
untergegangener worte aus archaistischen und puristischen neigungen
wies der vortragende liin und erläuterte durch geeignete beispiele
seine aufstellungen.'
10. Ugo Rosa, L'elemento tedesco nel dialetto piemontese.
Berlin, Calvary. Turin, Vincenzo Bona. 29. s. 8.
nach der notiz von G. Baist, A. f. d. A. 9, 228—230, ein
versuch dif deutschen demente des Piemontesischen etymologisch
nachzuweisen.
I. Allgemeine lexicographie. 3
11. K. A. Oberle, Überreste germanischen heidentums im
Christentum oder die Wochentage, monate und christlichen feste etymo-
logisch , mythologisch , symboliscli und historisch erklärt. Baden-
Baden, Sommermeyer. VIII, 172 s. 8. 3 m.
die Schrift, hervorgegangen aus vortragen, maclit nicht den an-
spruch neues oder epochemachendes zu leisten, erfüllt aber vollstän-
dig die aufgäbe, welche der vf. sich gesetzt hatte: den gebildeten
laien über manchen punkt des kirchenjahres aufzuklären, der ihm
bislang dunkel war. vf. ist mit der literatur über den gegenständ
wol bekannt; wenn er sie absichtlich nicht benutzte, wie z. b. Bugge
und Bang, so wird er dem buche mehr genütiit als geschadet haben,
im übrigen legt der vf. dem leser ganz unparteiisch die verschie-
densten deutungen vor; es wäre vielleicht wünschenswert, dass er
nicht immer, wie z. b. bei Karfreitag, die auswahl gelassen hätte, ob
jemand kar für deutsch, lateinisch oder griechisch halten will; bei
anderen Worten, wie Gründonnerstag, ist ja der zweifei berech-
tigt. — das buch gliedert seinen stoff nach den Überschriften: Zeit-
einteilung der Germanen, Wochentage, monatsnamen, feste, christiani-
sirung germanischer naturkulte, etymologie von gott, teufel etc.;
namen- und Sachregister. — von der notirung kleiner fehler (z. b.
s. V Bang statt Bang) kann hier abgesehen werden, der katho-
lische Standpunkt des vf. tritt wenig hervor, nur s. 81 f. hat er den
vf. verleitet, von drei weisen aus dem morgenlande zu reden, das
evangelium kennt keine zahl.
12. F. W. Frikke, Die karolingischen monatsnamen. Eeform.
zschr, d. ver. f. vereint", d. rechtschreibung VI (12).
Spricbwdrter. 13. J. E. Alsaticus, Elsässischer sprichwürter-
schatz. 800 Sprichwörter und sprichwörtliche redensarten. aus dem
volksmunde entnommen , gesammelt und herausgegeben. Straßburg,
Schmidt. 63 s. 8. 1 m.
Elsäsische Sprichwörter. Mag. f. d. lit. d. in- u. auslands 1882, 3.
14. A. Birlinger, Sprichwörter. Alemannia 10, 165 — 66.
15. A. Birlinger, Zur sprichwörterliteratur. Alemannia
XI, 145.
hinweis auf zwei Schriften, welche an Sprichwörtern reich sind:
Hainhof er s reise und die Schmiede des politischen glucks.
16. Jos. Haller, Altspanische Sprichwörter und sprichwört-
liche redensarten aus den zeiten vor Cervantes, ins Deutsche über-
setzt, in spanischer und deutscher spräche erörtert und verglichen
mit den entsprechenden der alten Griechen und Römer, der Lateiner
der späteren zeiten, der sämtlichen germanischen und roma-
nischen Völker und einer anzahl der Basken, endlich mit sachlichen,
sprachlichen, geschichtlichen, literarhistorischen, biographischen, geo-
graphischen und topographischen erläuterungen versehen, nebst vor-
1*
4 n. Namenforschung.
v.ort , einleituiig, index und einem kleinen anliang. Regensburg,
Manz i. coniui. I teil. XXXII, 652 s. 8. 15 m.
vgl. auch die ankündigung des Werkes in Das ausländ 1882, 18.
17. 0. Kl e mich und E. Looß, Deutsch-fremdsprachliches
citatenlexicon. samuilung gangbarer fremdsprachlicher sentenzen,
phrasen, sprichwiirter etc. in deutsch-alphabetischer anordnung nach
den hauptbegritl'en oder Stichwörtern. Leipzig, A. Krüger. VII,
270 8. 12. 2,80 m.
18. J. Leopold, Berufsnamen in Sprichwörtern. Taalstudie
IV (6), 380.
19. .T. Leopold, Die nnmeralia in Sprichwörtern und redens-
arten. Taalstudie IV (5), 301 f.
20. C. Lier, Deutsche Sprichwörter durch beispiele erläutert
und zum Verständnis gebracht. Langensalza, schulbuchhandlung.
IV, 31 s. 8. 0,30 m.
21. R. Mulden er, Das buch vom wetter oder das wetter im
sprüchwort. Bernburg, Bacmeister. IV, 154 s. 8. 1,20 m.
ang. Literaturzeitung 1883 (6) von Dunger.
22. Oskar Wächter, Altes gold in deutschen sprüchwörtern.
(coUection Spemann 43.) Stuttgart, Spemann. 216 s. 8. 1 m.
Emil Henrici.
II. Namenforschung.
23. Sauer, Die ältesten lehnsbücher der herschaft Bolanden.
Wiesbaden, Xiedner. 1882. 99 s. 8.
Verzeichnisse, deren originale enthalten sind und sich im archiv
zu Wiesbaden befinden; das ältere ist 1194 von Werner II von
Bolanden und seinem Schreiber Johann von Flomborn verfasst, das
zweite ist aus der mitte des 13 jhs. — beide stücke enthalten eine
große fülle urkundlich sicherer orts- und personennamen, welche in
einem register s. 87 f. aufgeführt sind, eine anzahl deutscher voca-
beln ist s. 99 zusammengestellt. — ang. Lit. cbl. 1883, 687.
24. E.V. E. Roth, Bruchstück eines güterrotuls des klosters
Rupertsberg. saec. 12. Correspondenzbl. d. deutscheu gesch. u.
altertumsvereine 1882, 54 f.
enthält nach Germania 28, 437 viele orts- und personennamen
in ahd. form.
25. M. R. Bück, Bemerkungen zu den orts- und personen-
namen der Codices traditionum Weingartensium im IV. bände des
Württembergischen urkundenbuchs. Würt. vierteljahrshefte f. landes-
gesch. 6 (13), 223—229.
IL Namenforschung.
Personennamen.
26. K. G. Andresen, Konkurrenzen in der erklärung der
deutschen geschleclitsnamen. Heilbronn, Henninger. IV, 114 s. 8.
3 m.
vgl. jahresbericlit 1882, no. 25. — eine ausführliche anzeige
Literaturblatt 1883 (9), 344—348 von P. Pietsch, welcher be-
sonders auf den anteil hinweist, welchen die verschiedenen mundarten
an der nanienbildung haben. — vgl. aucli Grenzboten 1882, 42 u.
1883, 20 (deutsche farailiennamen aus frauennamen).
27. K. G. Andresen, Heutige geschlechtsnamen aus hrod,
hruod. Germania 28, 46 — 50.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 24. — in den heute auf i-ot zurück-
führenden namen findet der aufsatz überwiegend nur ableitungen von
dem mit // anlautenden nomen: die ableitung von der färbe i'ot gilt
für zweifelhaft, die noch vorhandenen namen werden nach den alten
formen geordnet aufgezählt.
28. V. d. Gabelentz, Die entstehung der deutschen familien-
namen. Mitt. d. geschichts- und altertumsforschenden gesellsch. d.
Osterlandes V, 45.
29. A. Heintze, Die deutschen familiennamen. Halle 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 23. — ang. Literaturblatt 1882
(11), 414 — 419 von Pietsch; erwiderung von Heintze und bemer-
kung von Pietsch ebenda 1883 (2) 83—84. — vgl. auch L. Frey-
tag, A. Heintze, Die deutschen familiennamen. Mag. f. d. lit. d. in-
u. auslands 1883, 17.
30. W. K n 0 r r , Die familiennamen des fürstentums Lübeck.
II. Programm, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 33. — eine lobende notiz A. f. d.
a. 8, 370.
31. Jos. 0 bergfö 11, Gottscheer familiennamen. festgabe zur
feier des zehnjährigen bestandes des gj'mnasiums zu Gottschee 1882.
Laibach, v. Kleinmaj'r und Bamberg 1882. 21 s. 8. 0,50 m.
32. G. Schuller, Ausgestorbene namen in Trappold. Kor-
respondenzbl. der ver. f. Siebenbürg, landesk. 1883 (3), 45 — 46.
aus dem 'gemeinbuch' von 1684.
33. J. Trötscher, Die ältesten Egerer familiennamen. Pro-
gramm des stats-ober-gj'mnasiums zu Eger (Böhmen). XVII s. 8.
nach des archivars Gradl druckfertigem, bis 1322 reichendem
urkundenbuch von Eger, und andern quellen bis anfang des 15. jahrh.
3 klassen: von wolinsitz und heimat, von beschUftigung oder äuHerem,
von ad. personennamen hergeleitete familiennamen. *
34. Weigelin, Einige familiennamen. Correspondenzbl. f. d.
gelehrten und realschulen Württembergs 28, 11.
(^ II Namenforschung.
35. 'Roltert Ferguson, Surnamesasa Science. London, Routledg:e.
nach der anzeige von lUind, Mag. f. d. lit. d. in- und ausl.
18.S3, 574 f., Iiemüht sich der vf. nachzuweisen, dass der aegl. teil
der englischen namen weit größer ist als bisher angenommen wurde. —
die anzeige von Grant Allen, Academy no. 579, s, 396 f. weist
dagegen an mehreren beispielen nach, dass die ableitungen jetziger
englischer namen von aegl. oder ahd. formen öfter philologische
Sicherheit vermissen lassen, auch versucht der vf. mitunter die zu-
riiekfülnung aut vermutete personenamen , wo die herleitung von
Ortsnamen weit wahr.scheinlieher ist. wider andere namen. denen
er germ. Ursprung gibt, stammen dagegen eher aus dem irischen,
dennoch gesteht der rec. zu, dass der vf. einer ganzen anzahl von
namen richtig einen früheren Ursprung nachgewiesen habe, als man
bisher annahm. — auch der recensent des Athenaeums , no. 2906
s. 9 f., erkennt fleiß und Sorgfalt des vf. an, ist jedoch ebensowenig
von der richtigkeit mancher ableitungen aus den älteren perioden
der germ. sprachen überzeugt. — ang. auch The Antiquary YIL 263.
36. G. A. C a r t h e w , The Origin of Famih' or Sur Names,
with special reference to those of the Inhabitants of East Dereham,
in the County of Norfolk. Norwich, Gosse & Co. 16 s. 4.
angez. Athenaeum no. 2881, s. 51. Antiquar}' VII, 73. eine an-
spruchslose Vorlesung, die jedoch manches interessante enthalten soll.
37. Arthur H. Brown, Double Christian Xames. Athenaeum
nu. 2900, s. 868.
weist auf einer grabinschrift vom jähre 1533 das vorkommen zweier
Vornamen bei einer frau nach , gegenüber einer bemerkung, die das
vorkommen derselben in der zeit vom 15. — 17. jh. bezweifelt; Walter
Rye no. 2901, s. 700 vermutet, dass die Inschrift falsch gelesen
sei, worauf F. Creeny no. 29(i2, s. 729 die lesung Browns bestätigt.
Eye behauptet jedoch auf grund genauerer besichtigung no 2903, s.
762, dass es die namen zweier ehefrauen seien.
38. K. Hofmann, Ahd. eigennamen. Z. f. d. a. 27, 312.
aus einem Füßner codex der Regula S. Benedicti, 9. jh., etwa
4<> namen one weitere bemerkung abgedruckt.
39. J. Leopold, Eigennamen als gattungsnamen in redens-
arten und Sprichwörtern.
Taalstudie IV, 218 f.
40. .T, Leopold, Die verwandtschaftsnamen. Taalstudie IV,
237 f.
41. Zahn, Deutsche personennamen in Italien. Anz. f. künde
d. deutschen vorzeit 1883, 2.
42. Was bedeutet mein taufname? erklärung von 100 vor-
naiuen mit bezüglichen Sentenzen und lebensskizzen. Halle, Petersen.
30 8. 16. 0,20 ra.
II. Namenforschung. 7
43. Die bedeutung der gebräuchlichsten Vornamen. 2. auflade.
Hamburg, expedition der erholungsstunden. 16 s. 8. 0,20 m.
44. Nie mann, die bedeutung des namens Kloppenberg. —
was bedeutet der nanie Zeller. Mitt. d. ver. f. gesch. von Osnabrück.
1882. bd. 12.
45. E. Förstemann, Thumelicus. Germania 28, 188 — 190.
der zweite compositionsbestandteil wird zu Uks, got. leiks ge-
stellt; in dem ersten teile wird wegen des gleichen anlauts mit
Thusnelda eine verschreibung für Thns}ielikus vermutet, so dass der
söhn des Armin etwa 'riesenleib' geheißen hätte.
46. L. Schmidt, Über den namen Arminius. Germania 28,
342—346.
da es bei den Germanen nicht sitte war, gottesnamen ohne bei-
satz als Personennamen zu verwenden, hält vf. die deutung Arviin =
Irviiii für unzulässig, vermutet vielmehr darin einen römischen
gentilnamen, welchen der Cheruskerfürst als römischer bürger
angenommen hatte, eine gcns Anni?iia weist vf. nun in der tat in-
schriftlich nach, jedoch erst seit dem 2. jh. p. Chr. (ref. hält es
daher für möglich, dass die spätere Germanomanie der Römer zur ent-
stehung solches gentilnamens nach deutschem vorbilde geführt habe),
auch den Thumelicus hält vf. für nicht deutsch. — vgl. die vorige no.
Ortsname n.
47. 0. freiherr Grote, Lexicon deutscher Stifter. Osterwieck,
1883. 3. u. 4. Ifg. s. 129—255. 8. ä 1 m.
die 2.-4. Ifg. (1882) ang. A. f. d. a. 9, 214—219 von A. M.
Weiss. — vgl. Jahresbericht 1882, no. 42.
48. W. Arnold, Studien zur deutschen culturgeschichte.
Stuttgart, Cotta 1882. VII, 352 s. 8. 6 m.
nach dem Lit. cbl. 1883 (1), 11 behandelt ein hier zum ersten
male gedruckter aufsatz: die Ortsnamen als geschichtsquelle. auch
der folgende aufsatz 'die deutschen stamme im Elsass und Lothringen'
stützt sich wesentlich auf die Ortsnamen.
49. A. Birlinger, Die Hohenzollerischen flurnamen I. Wald-
namen. Alemannia X (3), 233—253.
die Zusammensetzungen mit: wald, hart, schachen, wit weit,
liolz, brand. buch, hau, stock, hurst, 10 loch loh lau, busch bosch
schnait standen, ach achi, linde eiche fore erle birke, aspe hasel
weide Wacholder brombere felben eschen maßholder, bäum baum-
garten.
50. A. Birlinger, Die namen Schönbuch und Blaubeuren.
Alemannia XI, 146—148.
der erste name führt auf diic/i (wald), der zweite auf Imr (Woh-
nung), aber die ableitung von schön und blau ist nicht sicher.
p II. Namenforscbunp.
51. G. Bosse vt. Per name Crailsheim. Würtenberg. viertel-
jahrhefte f. landesp'scli. 5 (3), 284—287,
52. M. K. Bück, Die namen unserer 'welschen dürfer'. Wiir-
tenberg. vierteljahrsheftc f. landensgeschichte VI, 1.
53. M. K. Bück, Der nanie Überlingen. Schriften des Vereins
für geschichte des Bodensees, heft XI, s. 111 — 114.
der verf. gibt folgende erklärung: der erste bestandteil des
wertes Ibo)\ Ibur , Ibir ist als name eines Longobardenfürsten bei
Paulus Diaconus I, 3 und 7 belegt, kommt auch mit der dimunitions-
endung -icho vor: Ihurico, Ibricho. der zweite teil ist das patrony-
mische -iug als dativ plur. also Überlingen soviel als da zc den
Hmrlin^cti = hier bei den sülinen, Schutzbefohlenen des löur. im
weitern richtet sicli Bück gegen die früheren erklärungen des Wortes.
54. M. E. Bück, Orts- und flurnamcn. Alemannia X (3)
217—218.
1. traie treue tnije troje treige, ein lehn wort aus dem roma-
nischen, erscheint als namenbildender bestandteil mit der bedeutung
fu/sz^'eg im Elsass, in "Wallis, Tirol. — 2. zu Alemannia X, 26.
64. Verbesserungen und vorschlage. — 3. Elsassische namen.
55. M. R. Bück, L. Laistner, K. Christ, Flur- und
Ortsnamen. Alemannia 10, 63 — 72.
56. Sim. Widmann, Wisibada. Neue jalirb. für phil. und
päd. 127 (7) 492.
gegen I. G. Cuno's auf einer gefälschten Inschrift beruhende
deutung des namens.
57. Decker, Namen von Auren, gewannen und sonstigen ört-
lichkeiten im südöstlichen Odenwalde. Quartalblätter d. bist. ver.
f. d. großherzogt. Hessen 1882, 15 — 18.
58. Th. Thele. Der name des berges Hohenzoller. 2. Hermes-
Mercurius-Wuotan. progr. d. höh. bürgerschule zu Hechingen 1883
[pr. no. 445].
vgl. Jahresbericht 1881, no. 65 und unten (mythologie).
59. Uibeleisen, Kleine beitrage zur ortsnamenforschung.
Korrespondenzbl. d. westdeutschen zeitschr. I. (3 , 23.
60. F. V. Zillner, Das wasser in Salzburgischen flur- und
Ortsnamen. Mitt. d. gesellsch. f. Salzburger Landeskunde 22, 37 — 61.
61. Kämmel, Pie slavischen Ortsnamen im nordöstlichen teile
Niederösterreichs. Archiv f. slav. philol, 7 (2).
62. Beyersdorf, Slavische streifen. 8. s. 65 — 120 (an-
läge zu Baltische Studien 32, 2).
enthält (nach der Germania 28, 438) die slavischen ortsnamen
der kreise Franzburg, Grimmen, Greifswald und der insel Rügen. —
die fortsetzung Baltische Studien 33 (1), 13 — 64 behandelt gleich-
falls die insel Rügen.
II. Namenforschung. 9
63. Gustav Hey, Die slavisclien Ortsnamen des königreichs
Saclisen. pr. d. realscliule zu Döbeln [pr. no. 504]. Döbeln, Schmidt
i. comm. 55 s. 4. 1,85 m.
behandelt in alphabetischer folge 195 slavische wortstämme,
Avelche häufig zur namenbildung verwendet werden.
64. G. Hey, Über den slavisclien namen Berlin. Ilerrigs archiv
69, 201—206.
leitet den namen von dem slav. worte ab, welches wasserrechen,
flossrechen, flossholzfang bedeutet, d. h. ein gerüst zum auffangen
des flossholzes.
65. J. Killisch, Berlin, der name der deutschen kaiserstadt,
sprachlich, geographisch und geschichtlich erklärt. 12. aufläge.
Berlin, Bohne. 16 s, 8. 0,30 m.
die zwölfte aufläge dieser schrift erklärt sich daraus, dass
der artikel die ständige programmabhandlung oder prospectfolie einer
Unterrichtsanstalt ist.
66. P. Kühnel, Die slavisclien ortsnamen in Mecklenburg-
Strelitz. II. teil. pr. d. gj^mn. zu Neubrandenbnrg. [pr. no. 595].
Neubrandenburg, Brünslow i. comm. 56 s. 4. 2 m.
über den I. teil (abdruck mit nachtragen aus dem Jahresbericht
d. ver. f. Mecklenburg, gesch. 46, 1) vgl. Jahresbericht 1881, no.
81 und die anzeigen von Jagic, Archiv f. slav. philol. 5, 659;
J. AViggers, Histor. zschr. 50, 135. — ein III. teil wird er-
scheinen.
67. Oskar Weise, Die slavischen ansiedlungen im herzogtum
S.-Altenburg, ihre gründung und germanisirung. pr. d. gymn. z.
Eisenberg [pr. no. 620]. 23 s. 4.
die arbeit stützt sich wesentlich auf die ortsnamenforschung und
stellt die slavischen namen des landes s. 16 f. zusammen.
68. Lohmeyer, Was bedeutet der name Pyrmont? Herrigs
archiv 70, 1.
69. Lobe, Der name Altenburg. Mitt. d. geschichtsforschenden
gesellschaft d. Osterlandes. YIII.
70. W. Brehmer, Die Lübecker Straßennamen. Hansische
geschichtsblätter 1880 — 81.
71. H. Lemcke, Die älteren Stettiner Straßennamen. Stettin,
1881.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 82. — ang. von Haag, Sybels
zschr. 50, 521.
72. J. Wolff, Zur etymologie siebenbürgischer fluss- und
bachnamen. Arch. f. siebenbürg, landeskunde 17, 3.
Emil Henrici.
10 III- Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft.
111. Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft.
1. Laut p hysio log ie.
73. Ed. Sievers, Grundzüge der phonetik.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 113. — besprochen von Henry
Sweet, Academy no. 556, s. 472, der mit genugtuung hervorhebt,
dass Sievers sich nunmehr zur englisch-skandinavischen schule be-
bekennt; er meint jedocli, dass S. zu weit gehe, wenn er kein über-
sichtliches phonetisches system aufstellen wolle, und bedauert, dass
der verf. des trefflichen Werkes nicht mehr zeit gehabt liabe, auf
einzelheiten einzugehen.
74. Isidor F I o d s t r ö m , Zur lehre von den consonanten.
Bezzenbergers beitr. zur künde der indog. sprachen. 1883. VIII
s. 1—35.
die abhandlnng wird sehr gerühmt.
75. G. Michaelis, Üb. d. physiologie und Orthographie der
Zischlaute , mit besonderer rücksicht auf die Heysesche regel. zu-
gleich als 2. atifl. d. schrift: 'üb. d. phys. u. orth. der s-laute,
1863.' Berlin, Mittler u. Sohn. 94 s. 8. 2 m.
ang. Lit. cbl. 1883 (23) s. 809 : 'äußerst reichhaltige geschichte
der Scheidung und Unterscheidung der verschiedenen s-laute.' — Zs.
f. d. Realschulw. VIII, 371. — Literaturzeitung 1883 (27) s. 959
von Joseph Seemüller.
76. Bon aparte, The simple sounds of all the living sla-
vonic languages compared with those of the principal new-latin and
germano-scandinavian tongues. Transactions of the Philological
Society 1880—81. P. III.
2. S p r a c h p h i 1 0 s 0 p h i e und allgemeine s p r a c li k u n d e.
77. Ludw. Noire, Die lehre Kants und der Ursprung der
Vernunft. Mainz, Diemer 1882. 414 s. gr. 8. 9 m.
das werk geht aus von den ergebnissen der Sprachforschung
und sprachphilosophie. — ang. Lit. cbl. 1883 (38) s. 1332 f.
78. Wilh. V. Humboldt, Sprachphilosophische werke, herausg.
u. erkl. von H. Steinthal. 1. hälfte. Berlin, Dümmler. 256 s.
8. 6 m.
eine neue ausgäbe der sprachphilos. werke Humboldts von dem
vorzüglicliston kenner derselben , der dazu den handscliriftlichen
naclilass Humboldts benutzt hat. Steiuthals einleitungen und an-
mt'rkungen sind ein unschätzbares hilfsmittel zum Verständnis der
äußerst schwierigen schritten. — ang. Lit. cbl. 1883 (37) s. 1315 f.
III. Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft. \\
79. Wilh. V. Humboldt, Über d. Verschiedenheit des mensch-
lichen Sprachbaues und ihren einfluss auf die geistige entwickelung
des menschengeschlechtes. herausgegeben und erläutert von A. F.
Pott, mit personen-, sach- und Wortregistern von A. Vaniöeck.
3. ausgäbe. Berlin, Calvary. XV, 569 s. 8. 4,50 m.
80. Neubürger, Das Verhältnis der Sprachforschung zur
anthropologie. Correspondenzblatt d. deutsch, gesellsch. f. Anthropo-
logie 1882, s. 148 — 152.
81. Fr. Steh lieh. Die spräche in ihrer beziehung zum
nationalcharakter. Deutsche zeit- und Streitfragen no. 165. Berlin,
1882. 48 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 143.
82. Theophilus Hahn, On the science of language. Capstadt,
1882. 37 s. 8.
ang. Lit. cbl. 1883 (7). s. 224.
83. C. Abel, Linguistic Essays.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 70. — Athenaeum no. 2869, s, 531,
eine erwiderung des Verfassers auf die a. a. o. erwähnte besprechung
seiner aufsätze. vgl. Magazin f. d. literatur d. in- u. ausländes
1883, 3 (Lazarus); Ztschr. f. Völkerpsychologie 14, 2.
84. L.Adam, Les classifications, l'objet, la methode, les con-
clusionsdelalinguistique, Paris, MaisonneuveetCo. 1882. VII, 96 s. 8.
85. L. Adam, La linguistique et la doctrine de l'evolution.
Revue de linguistique 1882. XV, 1.
86. F. Thessalus, Traite de l'origine du langage ou for-
mation et deformation des mots. Bruxelles, Gay et Douce 1882.
240 s. 8. 10 fr.
87. F. Masing, Lautgesetz und analogie in der methode der
vergleichenden Sprachwissenschaft. St. Petersburg, buchdr. d. K.
A. d. W. 54 s. 8.
ang. Lit. cbl. 1883 (39) s. 1376 v. Bgm.: 'die schrift sei allen,
die in möglichster kürze über alle hauptpunkte orientirt sein wollen,
bestens empfohlen.'
88. C. Hermann, Zur vergleichenden philologie. Neue jahrb.
f. phil. und päd. 1882, s. 241—252.
89. G. Vogrinz, Zur kasustheorie, progr. d. gymn. zu
Leitmeritz 1882.
vgl. Zeitschr. f. Völkerpsychologie 14, 2 (Ziemer).
90. I. S. S t r 0 d t m a n n , Sprachvergleichende begriifs-etymo-
logien. Hamburg, Grüning. 55 s. 8. 1,50 m.
ang. von Bgm. Lit. cbl. 1882 (52), s. 1787: 'der verf. ist
allzusehr dilettant, als dass seine arbeit empfohlen werden könnte.'
91. H. Schult s, Volksetymologie. Europa 1882, no. 14, 15.
12 ni. Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft.
92, A. S. Palmer, Folk Etymology, a dictiouary of verbal
corniptions of words perverted in form or meaning by false deri-
vatiun ur mistaken analogrv. London. I^ell and Sems 1882. 692 s.
8. 21 sh.
Vgl, Athenaenm 1882, 23, Dec; Academy no. 559.
93, J. Kaufmann-Hartenstein, Über die wichtigsten
resnltate der Sprachwissenschaft, Solothurn, Jent und Gassmann.
99 s. 8. 3 m.
ang. von Jülg Literaturzeitung s. 1883 (25) s, 877 ft. , der
die Schrift auHorordentlich empfiehlt; derselbe citirt aber eine be-
merkung des Verfassers, die nicht sehr grolle spraclikenninisse ver-
rät, nämlich, dass für die zahl 1000 jedes volk bei den indoger-
manen eine besondere bezeichnung habe, herr Jülg berichtigt dies
auch ungenügend, indem er sagt, dass Inder, Iranier, Armenier,
Griechen dieselbe bezeichnung für 1000 haben; auch Italer und Kelten,
Germanen, Balten und Slaven stimmen darin überein.
94:. E. Cruel, Die sprachen und vülker Europas vor der ari-
schen einwanderung. Detmold, Mayer, 174 s. 8. 2,50 m.
angez. Lit. cbl, 1883 (19), s, 664 f. Literaturzeitung 188^
(22; s, 771 f,
3. Indogermanische sprachen,
95, H. v, d, Pfordten, Die frage nach den Verwandtschafts-
verhältnissen der indogermanischen sprachen. Ausland 1883, nr, 3.
eine ziemlich ausführliche darstellung der diese fragen berüh-
renden hypothesen.
96, 0. Schrader, Sprachvergleichung und Urgeschichte, lin-
guistisch-historische beitrage zur erforschung des indogermanischen
altertums. Jena, Costenoble. X, 490 s. 8. 11 m.
97, F. P>lumentritt, Die Sprachgebiete Europas am ausgange
des mittelalters, verglichen mit den zuständen der gegenwart. no.
82 der Sammlung gemeinnütziger vortrage, hrsg. vom Deutschen
vereine zur Verbreitung gemeinnütziger kenntnisse in Prag. 22 s.
8. 0,80 m.
98, J. Kirste, L'origine des sons cerebraux. Eevue de lin-
guistique XV, 1,
99, H. Hübschmann, Indogerm. .s\t. Ztschr. f, vgl. sprach-
forsch, 27, 329—30. entgegnung von Joh. Schmidt, eb. 330— 34.
es handelt sich um die behauptung Joh, Schmidts, dass .y -j- i-
im indogermanischen bisweilen zu ts geworden sei.
I(i0. Joh. Schmidt, Der locativ sing, und die griechische t-
declination. Ztschr. f, vergl. spracht. 27, 287—309.
vf. weist nach, dass der indogermanische locativ der /-stamme
auf -r ausgelautet habe, dem entspreche genau das arische -n (s.
III. Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft. 13
agnä, ag)iau) , das lat -e in nirc u. a., das litauische -c in szale,
degte; in hom. n6).\\i , altatt. 7cbhj und ebenso in got. anstai aus
*mistäi sei das locativsuffix der consonantischen stamme an den fer-
tigen locativ des /-Stammes angetreten, der ursprüngliche locativ der
?^stämme habe auf cu ausgelautet; also müsse das -c der z'-stämme
aus -i'i entstanden sein, da sich nun in sanscr. sakha, ras = lat.
r't's ganz derselbe verlust eines i zeige, so schließt Schmidt auf
ein_lautgesetz, dass indogerm. et im auslaut und vor consonanten
zu e zusammengezogen sei.
101. F. Spiegel, La declinaison des mots en a dans les lan-
gues aryaques. Museon, Revue internationale, no 3. Bruxelles 1882.
102. V. Henry, Esqulsses morphologiques, considerations ge-
nerales sur la nature et l'origine de la tlexion indo - europeenne.
Museon, Revue internationale, no. 3— 4. Bruxelles 1882.
103. F. W. Culmann, Etymologische aufsätze und grundsätze
h. VI, Umschau auf dem gebiete der historischen Zeitformen und
ihrer augmente. Straßbnrg, Schmidt. 48 s. 8. 1,20 m.
vgl. Jahresbericht 1882 no. 68, — ang. Lit. cbl. 1883 (27)
s. 944: 'mit jeder wissenschaftlichen methode in Widerspruch stehend.'
Philol. Rundschau 1882, 43.
104. W. D. Whitney, Allgemeine betrachtungen über das
System der indo -europäischen casus (engl.j. Transactions of the
American Philological Association 1882.
105. Isid. Vondräßek, Sprachvergleichendes zu dem be-
stimmten artikel. jahresber. d. öffentl. stiftsobergymuasiums der
Benedictiner in Braunau in Böhmen. 1883.
verf. bespricht kurz die bildung des bestimmten artikels im
griechischen, den romanischen sprachen, deutschen und englischen
(s. 3 — 16) und wendet sich dann zu einer eingehenden erörterung
seines gebrauches in diesen sprachen, indem vf. in der regel vom
griechischen ausgeht, weist er nach, dass die übrigen sprachen im
großen und ganzen in der Verwendung des artikels damit überein-
stimmen; abweichungen sucht er zu erklären, die abhandlung ist
lesenswert und besonders denjenigen zu empfehlen, die sprachlichen
Unterricht erteilen; vergleichuugen mit andern sprachen erleichtern
häutig dem schüler das Verständnis.
106. Herm. Ziemer, Junggrammatische streifzüge im gebiete
der syntax.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 89. — weitere anzeige Literatur-
zeitung 1882 (44) s. 1567 f. v. H. CoUitz, der sich sehr abfällig
über das buch äußert.
107. Spalter, Junggrammatisches. Blätter f. d. bayr. gymn.
XVIII, 10 (1882). • •
14 in. Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft.
4. Germa uischo sprachen.
108 F. Linniir, Bilder zur geschiclite der deutschen spräche.
vfjl. jahresbcrirht 1881, no. 111, 1882, no. 90.— ang. Literatur-
blatt 1883 (3) s. 87 f. von K. v. Bahder. Z. f. d. üstcrr. gymn.
34,127—129 von Seemüller.
109. John B. Bury, (Etymologien), BezzenbergersBeitr. VII, 79.
O^fb^ zu der wurzel skr. /in 'opfern', von der auch got. i^^ut/iy
nhd. gott. — >'"/', "lit jTvyiüV zu ahd. cllin-hogo.
110. A. F ick, (Etymologien) Bezzenbergers beitr. VII 94 — 95.
270. VIII 164.
angs. Jmappian = gr. /.vioOGio u. s. w. germ. si/ian seihen
und sih zu iica TÖn^O^i^oai Hesych und rQi'/-oi7Cog mostseihe. —
angs. stidh stark ist partic. zu oO-trio — mhd. Jist zu lat. />i(/o
ans *pesdö, podex, die nicht zu 7rf()ö(>uui mhd. i'irce)i gehören
können, und russ. pezdity (auch anord. fisa pedere gehört zu dieser
reihe) — got. liaban und lat. Jiabere sollen zwei ganz verschiedene
Wörter sein!
111. E. Windisch, Etymologische miscellen. Ztschr. f. vergl.
sprachforsch. XXVII s. 168 tf.
ahd. st Uli stollo und ahd. first.
112. 0. Weise, Spuren des slavischen in deutschen dialecten
Bezzenberger beitr. 1882 VII 167 ff.
dass Altenburger bauern einige nanien auf der ersten silbe
betonen, z. b. Marje für Marie, Andres für Andreas, soll wendischer
einfluss sein, diese betonung ist aber in ganz Deutschland zu tinden
und auch die ursprüngliche, vgl. engl. Mary, Andrew, in alter
zeit wurde die betonung von fremdwörtern allgemein im geiste der
germanischen sprachen verändert, und noch jetzt hört man in der
Eheingegend französische Wörter wie portier, Chaussee auf der ersten
silbe betont.
113. H. Collitz, Der germanische ablaut in seinem Ver-
hältnis zum indogermanischen vocalismus. Z. f. d. phil. 15, 1 — 10.
Verfasser beabsichtigt die neuesten ereignisse der vergleichenden
Sprachforschung auf dem gebiete des indogermanischen vocalismus
seit Schleichers compendium und im anschluss daran den germanischen
ablaut im lichte der neueren ansichten darzustellen. das bisher
erschienene enthält aber nur den ersten abschnitt des ersten teiles,
einen überblick über den gang der forscliung von Schleicher bis
Amelung, und bedarf dabei der berichtigung. ob der aufsatz fort-
gesetzt wird, ist nicht bemerkt.
114. H. Paul, Beiträge zur geschiclite der lautcntwickelung
und formenassociation. cp. 11, vocaldehuung und vocalverkürzung
im ncuhochdeutchen. Paul Braune, beitr. IX s. 101 — 134.
III, Allgemeine und vergleichende feprachwissenschaft. 25
vergleicht man den vocalismus der neuhochdeutschen scliritt-
sprache und der dcntsclien dialccte mit dem des mittellioch- resp.
niederdeutschen, so scheint es auf den ersten blick, als wenn fast
regellos alte kürzen verlängert, alte längen verkürzt sind. Indessen
gab der Wechsel zwischen länge und kürze, wie er sich in nehmen,
nimm, geben gib, tag tages, Stadt städte findet, den anhält, dass
man sich die scheinbare gesetzlosigkeit als ausgleichung zwischen
ursprünglich gesetzmäßig wechselnden formen erklärte, von diesem
gedanken geht auch Paul aus und sucht die gesetze der dehnung
und kürzung im neuhochdeutschen im einzelnen nachzuweisen, indem
er gleichzeitig ein umfangreiches material aus verschiedenen dialekten
in die Untersuchung hineinzieht.
115. Adalb. Bezzenberger, Die Vertretung der abgeleiteten
altindischen femininstämme auf j im germanischen. Eezzenb. beitr.
VIII, 35—37.
wie im altindischen zwei klassen der feminina auf j neben
einander liegen, die eine im nominativ auf — 1, die andere auf — is
ausgehend, so stehen sich im germanischen gegenüber got. baij-andi,
aithei, und and. ylgr, got. inavi , tJiivi, bei ihrer Scheidung scheint
der accent eine wesentliche rolle zu spielen.
116. Jul. V. Fierlinger, Zur deutschen verbalflexion. Ztschr.
f. vergl. spracht. XXVII 189—193.
enthält zwei kleine aufsätze 1. über das suffix der 1. plur.,
bes. ahd. vies, 2. über das verbum shdan im ahd.
117. Fedor Bech, Beispiele von der abschleifung des deut-
schen participium praes. und von seinem ersatz durch den Infinitiv,
progr. d. gymn. in Zeitz. Zeitz, Huch'sche buchh. 15 s. 4.
ang. Literaturblatt 1882 (11) s. 413 f. von Behaghel: 'eine
wertvolle umfassende beispielsamralung für die scheinbare Verwendung
des Infinitivs statt des partizips.' Anz. f. d. a. 8, 368.
118. Herm. Mushacke, Über einige eigentümlichkeiten, ins-
besondere über Pleonasmus und tantologie in der deutschen Wort-
zusammensetzung, 1. teil, progr. des Kaiser Wilhelms gymn. zu
Hannover.
viele composita werden heute als solche nicht mehr gefühlt,
wie weit, avit, teilte, beichte, jnnker u. a. oft entstehen composita
pleonastisch in der weise, dass an ein an und für sich der bedeutung
nach ausreichendes wort ein höherer begrifi' zur erläuterung angefügt
wird. während z. b. das wort zi'al zur bezeichnung des tieres
genügte, sagte die spräche doch icalfikch, ähnlich rentier, niastbanm,
angelhacken und viele andere. die interessante abhandlung wird
hoffentlich an anderer stelle unverkürzt erscheinen.
Mahlow.
IQ IV, Neuhochdeutsch.
lY. Neuhochdeutsch.
119. Fr. Mann, kurzes wiirterbuch der deutschen spräche,
unter beiziehung der gebräuchliclisten fremdwürter, mit angäbe der
abstaninuuig und abwandlung, sowie mit anwendung der neuen
Orthographie bearbeitet, 2. erweiterte aufläge. Langensalza, Beyer.
293 s, 8,
die erste aufläge erschien vor kaum einem jähre, das buch
ist für die bedürfnisse der schule und des größeren gebildeten
Publikums ein empfehlenswertes hilfsmittel. Die sprachhistorischen
angaben scheinen zuverlässig zu sein, der ausdruck ist präcis, der
Stil klar und knapp.
120. H, Dunger, Wörterbuch von Verdeutschungen ent-
behrlicher fremdwörter.
Vgl. Jahresbericht 1882, no, 105. weiter ang. Literaturblatt
1883 (2) 58 — 60 von Th. Gelbe, abgesehen von einigen bemerkens-
werten ausstellungen sehr empfohlen.
121. F. A. Webers handwörterbuch der deutschen spräche,
nebst den gebräuchlichsten fremdwörtern, angäbe der betonung
und ausspräche und einem Verzeichnisse der unregelmäßigen Zeit-
wörter, aufs neue durchgesehen und mit einem nachtrage vermehrt
von Max Moltke. 15. Stereotypauflage. Mit regeln und Wörter-
verzeichnissen für die neue rechtschreibung von G. Berlit, Leipzig,
Tauchnitz. 66 u. 790 s, 6 m.
sehr empfohlen von A. Bechtel in der Zs. f. d. realschw.
VIII, 415.
122. W. Liebknecht, Volks-fremdwörterbuch, enthaltend
ca. 30000 fremdwörter, wie sie in der deutschen schrift und
Umgangssprache häufig vorkommen, mit verständlichen erklärungen
und genauer ausspräche und betonung der Wörter. 3. aufläge.
Stuttgart, Dietz. VIII, 444 s. 1,50 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no, 1292.
123. Weigand, Deutsches Wörterbuch, 4. aufl.
vgl. jahresber, 1882, no. 106. ang. Korrespondenzbl. des ver.
f. siebenbürg-landeskunde 1883 (8) 93—94 von Wolff.
124. Dan. Sanders, Ergänzungswörterbuch. 25 — 28 lieferg.
(s. 335—448) Berlin, Abenheim.
vgl. jahresber, 1882, no. 108. die bekannten mängel Sanders'
sind aufs neue nachgewiesen durch A. Gombert Literaturbl. 1883
(9) 341—344,
125. Dan. Sanders, Handwörterbuch der deutschen spräche.
3. aufl, Leipzig, Wigand, IV, 1071 s. 8. 7,50 m.
126. .1, A. Eberhards synonymisches handwörterbuch der
deutschen spräche.
IV. Neuhochdeutsch. jy
vgl. jahi'esber. 1882, no. 111. ang. Literaturbl. 1883 (10)
383 — 384 von K. Karg, der die auch im jahresber. angedeuteten
mängel eingehend nachweist.
127. D. Sanders, Abriss der deutschen silbenmessung und
verskunst. Berlin, 1881.
vgl. jahresber. 1881, no. 150. ang. Zs. f. die österr. gymn.
33, 303 ff. von P r o s c h , der u. a. folgendes notiert :
'der grundfehler des ganzen werkchens steckt schon in dem
ersten paragr aphen, wo tonlose odei- M n b e t o n t e s i 1 b e n mit kürzen
identiticiert sind. — wie reich der verf. an nomenclaturen ist (u. z.
keineswegs im Interesse der deutlichkeit) mögen folgende beispiele
zeigen, bei denen es nicht einmal auf Vollständigkeit abgesehen ist:
tonlos, entschieden tonlos, ganz tonlos, schwachtonig oder tonlos,
unbetont, schwachtonig, sehr schwachtonig, betont, hochtonig —
kurz, ganz kurz, entschieden kurz, mittelzeitig, schwer mittelzeitig,
schwerwiegend mittelzeitig, lang, entschieden lang — ferner Ver-
bindungen wie , entschieden kurz und tonlos u. s. w.' .... wer wird
ferner worte wie unebenmass, macher, sager, Bremenserin, simmel-
sammelsurium, kakistokratie, exclamieren u. s. w. als belege me-
trischer regeln gebrauchen wollen?'
128. E. Wülcker, Luthers Stellung zur kursächsischen
kanzleisprache, Germ. 28, 192 — 214.
129. Ct. Kiessling, Bibelsprache und mittelhochdeutch.
Separatabdruck aus dem 6. Jahresbericht des Seminars Zschopau.
Zschopau, Easchke. 0,60 m.
130. Karl Gustav Andresen, Sprachgebrauch und sprach-
richtigkeit im deutschen. 3. vermehrte aufläge.
vgl. jahresber. 1882, no. 114. — abgesehen von einigen be-
richtigungen und zusätzen hat diese dritte aufläge darin eine vorteilhafte
änderung erfahren, dass die einzelnen abschnitte durch fette Über-
schriften gekennzeichnet worden sind, der umfang ist von 304 auf
315 selten gestiegen, von den in den verschiedenen recensionen der
früheren auflagen gemachten Verbesserungen hat verf. verhältnis-
mässig wenige aufgenommen, am meisten aus N. Jahrb. f. phil. etc.
1882, II. abt. 363 ff. was dort sonst noch bemerkt war, muss auch
der 3. aufl. gegenüber aufrecht erhalten werden.
131. A. Lehmann, Sprachliche Sünden der gegenwart. 3. aufl.
vgl. jahresber. 1882, no. 117. ang. Literaturz. 1883 (7) sp.
234 — 35 von M. Rödiger, der in der 4. abteilnng des buches
mehrere fehler nachweist ; eine noch grössere reihe von fehlem
zählt auf Behaghel im Literaturblatt 1883 (1) 12—13.
132. K.F.Becker, Der deutsche stil, neu bearb. von Lyon.
3. aufl. 1. lief. Leipzig, Freitag.
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 2
18 IV. Neuhochdeutnch.
133. A. Enp:elien. Grammatik der neuhochdeutschen spräche.
3. aufl. Berlin, W. Schultze. VIII. 585 s. 8. 7,50 m.
1.34. "W i Iman II s, Deutsche grammatik. 5. aufl. Berlin,
Parey. 8. 2 m.
135. Th. Heinze, Alliteration.
vp:l. jahresher. 1882, no. 115. ang. Literaturbl. 1883 (2).
55 — 58 von H. Ziemer, rec. will die volksmässige alliteration auf
unveränderliche, wirklich formelhafte Verbindungen beschränkt wissen
und giebt einen bedeutenden nachtrag solcher formein.
136. Günther Alex. Saalfeld, Über die fremdwörter, be-
sonders im deutschen. — Sammlung gemeinnütziger vortrage no. 80.
Prag, deutscher verein. 15 s. 0,20 m.
137. Joh. Kelle, Die verwälschung der deutschen spräche.
Deutsche bücherei heft 18. Breslau, Schottländer. 21 s. 0,50 m.
138. Raimund Halatschka, Zeitungsdeutsch, programm der
deutschen Staatsrealschule in Karolinenthal (Prag) 1883. 87 s. 8.
verf. hat eine Sammlung von Sprachfehlern aus dem Zeitungs-
deutsch, welche sich Dr. Theodor Gärtners in Wien gemacht hatte,
verarbeitet, vervollständigt, geordnet und erläutert, s. 7 findet sich
ein Verzeichnis der verwanten Schriften, die verf. kennt, verf.
behandelt zuerst (s. 7—36) ,das wort und seine bedeutung' mit
besonderer beziehung auf ,Neologismen' (!) und entstellung von
Wörtern, jede wortart wird einzeln behandelt, es folgt s. 36 — 50.
wieder nach den Wortarten geordnet, die flexion; s. 50 — 78 syn-
taktisches, s. 78 — 87 stilistisches. — die zu diesen abschnitten
angeführten beispiele von Sprachfehlern sind so vielseitig, der stoff
überhaupt so reich, dass auch der, welcher nicht auf dem etwas
engherzigen Standpunkte des verfs. steht und auch seine hier und
da irrigen ansichten erkennt, viel anregung und belehrung findet,
aber der verf. hätte sich doch auch hüten sollen, in denselben fehler
zu verfallen, den er an seinen Vorgängern tadelt, dass sie nämlich
die von ihnen gerügten fehler selbst machen; so gebraucht er die
fremdwörter recht freigebig, und zwar nicht blos gewisse termini
wie ,Neologismen' (s. 0), sondern auch z. b. : ,wenn der wörter-
fabrication ;\ la minute nicht einhält gethan wird* (s. 11). — s. 14
tadelt er den gebrauch von .hoch' statt ,sehr' in Zusammensetzungen,
wie jhochinteressant' und s. 18 steht , hochfein' u. a. m.
139. Oskar Böhme, Beiträge zur altersbestimmung nhd. wort-
formen. Germania 28, 358—375. 391—412.
eine grosse anzahl von ergänzungen und bericlitigungen zu
Weigands nachweisen in seinem wörterbuche. — meist fremdwörter
aus Mathesius, Fischart und Geiler von Kaisersberg.
140. Ed. Müller, Sinn und sinnverwantschaft deutscher
Wörter nach ihrer abstammung, aus den einfachsten anschauungen
IV. Neuhochdeutsch. X9
entwickelt, progr. der realschule in Neustrelitz. Neustrelitz, Jakoby.
IV, 18 s. 0,50 m.
eine grosse zahl deutscher Wörter werden ihrem begriffe nach
scharf bestimmt und verwante Wörter von einander unterschieden ;
es wird dabei nur auf die jetzige bedeutung der Wörter, nicht auf
die frühere oder auf die etyniologie rücksicht genommen, die abhand-
lung ist jedem zu empfehlen, der definitionen häufig gebrauchter
Wörter sucht, man vgl. z. b, s. 8 ff. die behandlung der Wörter
sprechen, sagen, reden.
141. Michael Geistbeck, Historische Wandlungen in unserer
muttersprache. München, 1881. 8.
vgl. jahresber. 1881, no. 110. — anerkennend besprochen von
E. Schmidt in der Zs. f. d. österr. gymn. 34, 123 f.
142. Zeitschrift für Orthographie. Unparteiisches
centralorgan für die orthographische bewegung im in- u. auslande etc.
hg. von W. Victor. 1880 81.
angezeigt von Seemüller in der Zeitschr. f. österr. gymn.
33, 302. ref. lobt die vorgenommene erweiterung der grenzen dieser
ztschr. von „Orthographie" auch zu ,, Orthoepie" und ,,sprachphysio-
logie" und empfiehlt sie der teilnähme derleser wie der mitarbeitenden
fachmänner.
143. Stühlen, Über deutsche Orthographie, progr. der
realschule zu Forbach [pro no. 471].
144. Fuss, Beiträge zur Volksetymologie, programm der
Rheinischen ritterakademie zu Bedburg [pro no. 386]. 12 s. 4.
eine Zusammenstellung gelegentlicher beobachtungen, zwei selten
über fremde sprachen, der rest über deutsche Volksetymologie. —
manche ergänzung zu Andresens umfangreichem buche.
145. Karl Gustav Andresen, Über deutsche Volksetymologie,
vierte, stark vermehrte aufläge. Heilbronn, Henniger. 324 s. 8. 5 m.
vgl. Zs. f. d. realsch. 8, 370. notiz im Literaturbl. 1883 (5),
197 von Behaghel.
146. Franz Kern, Die deutsche Satzlehre, eine Untersuchung
ihrer grundlagen. Berlin, Nicolai'sche buchandlung. 111 s. 8.
1,80 m.
die Untersuchung gründet sich auf philosophische erwägungen;
sie bekämpft im ersten abschnitte die lehre von der Identität zwischen
satz und urteil (p. 1 — 29), verlangt im zweiten (p. 30 — 63) die
genaue Unterscheidung zwischen subject (der bestimmung des finiten
verbums) und subjectswort, verwirft im dritten (p. 64 — 77) die ver-
wirrende Unterscheidung der sogenannten copula vom verbum finitura,
will im vierten (p. 78 — 90) ebenso die bezeichnung ,hilfszeitwörter'
verbannt wissen, ausserdem den ausdruck ,artiker statt des schwach-
betonten pronomens resp. des zahlworts und will als präpositionen
2*
20 VI. Neuhochdeutach.
nor , diejenigen nrsprüntrlich ranniverhältnisse anhebenden, mit dem
casus eines nomens verbundenen Wörter gelten lassen, welche mit
verbis und nominibus componiert werden können'. ein tünftcr
abschnitt ip. 91 — lt)2) beleuchtet das unzutreffende der terniini
.verkürzte, nackte und bekleidete, zusammengezogene siitze* und ein
sechster endlich (p. 1U3 — 111) fasst zusammen, was von den vorher-
gehenden ausfiihrungen für die schule praktisch zu verwerten sei.
hier ist anzuerkennen, dass des verfs. vorschlage durchaus besonnen
und durchführbar sind, auch in den übrigen abschnitten wird man
dem verf. meistens zustimmen müssen und mit freude unbehaglichen
emptinduni^en, die man selbst oft genug im Unterricht über die
deutsche satzlehre gespürt hat, einen wissenschaftlichen ausdruck
gegeben sehen, der lehrer findet in dem büchlein eine vorzügliche
anleitung für die Vertiefung des grammatischen Unterrichts. — sehr
günstige anzeige in der Zs. f. realsch. 8, 289 ff. (Khull) desgl.
Anz. f. d. a. 9, 305—306. (Erdmann, Literaturz. 1883 (17),
589—90 (John Ries).
147. Ernst Nordmeyer, Die grammatischen gesetze der
deutschen Wortstellung, prugr. der Guericke-schule in Magdeburg
[pro no. 242]. 16 s. 4.
verf. erörtert die Wortstellung der verschiedenen Satzarten und
findet, ,dass die deutsche Wortstellung nicht etwa eine bunte will-
kürliche durcheinanderwürfelung ist, auch keine steife monotone
anreiliung. sondern vielmehr eine planvolle Ordnung, ja sogar eine
kunstvolle herrliche gliederung.' daran reihen sich bemerkungen zur
erklävung des ,trennbaven zeitworts' (absetzen, anhäufen etc.), der
Umwandlung von participien in Infinitive in Zusammensetzungen wie
,ich habe sagen hören' und der Inversion bei wegfallender conjanction.
148. Daniel Sanders, Satzbau und Wortfolge in der deutschen
spräche, dargestellt und durch belege erläutert. Berlin, Abenheim
XVI, 244 s. S. 2,40 m.
das buch zeigt wie alle Sanderschen bücher grossen mangel an
wissenschaftlichem urteil, stellenweise sieht es aus wie eine Illu-
stration zu Kerns einschneidender kritik (s, no. 146). unter andeutung
der mängel wird das buch als nachschlagebuch empfohlen in der
Literaturz. 1883, (33) 1160—61. (R. Löhner). Academy no. 583, 8.
149. Rudolf Assmus, Die äussere form neuhochdeutscher
dichtkunst. Leipzig, Liebeskind. 1882. 246 s. 8.
der verf. ist ein eifriger anhänger des accentprincipes in der
deutschen metrik, doch ist sein Standpunkt einseitig und wissen-
schaftlich nicht zu rechtfertigen, in der berechtigten polemik gegen
die uachahmung quantitierender verse lässt er sich oft zu übertriebenen
ausfällen gegen die classischen philologen und dichter ersten ranges
(Göthe) hinreissen. vgl. darüber Stowasser in der Zs, f. d. österr.
gymn. 34, 359—366. — desgl. Literaturz. 1883 (9), sp. 302—303,
V. Dialekte. 21
(Seemüller), wo eine reihe bedenklicher aussprüche des verfs.
zusammengestellt werden, ans denen hervorgeht, dass er die nötige
wissenschaftliche Vorbildung zur lösung seiner aufgäbe nicht mit-
gebracht hat.
150. P. Holzhausen, Die ballade und romanze von ihrem
ersten auftreten in der deutschen kunstdichtung bis zu ihrer aus-
bildung durch Bürger. Zs. f. d. ph. 15, 129—194. 297—345.
verf. sieht in den episch-lyrischen Volksliedern des 15. und 16.
Jahrhunderts die Vorläufer der ballade und romanze und begründet
dies sowie begriff und unterschied beider dichtungsgattungen in der
einleitung. die eigentliche abhandlung hat zwei teile : 1. die romanze
der kunstdichtung bis zu den bestrebungen Herders (Gleim, der
bänkelgesang, Löwen, Raspe, Schiebeier, Geissler, ,die romanzen
der Deutschen,' die Übergangszeit in Hölty und Gotter), hier ist
littcrar-historisch wertvoll die auf quellennachweise gestützte dar-
stellung des Verhältnisses dieser dichter zu den französischen musterne
der zweite teil behandelt nach einen Charakterisierung der verdienst.
Herders um das Verständnis der volksmässigen dichtung ausschliess-
lich Bürger, seine balladen werden sämtlich — die bedeutenden
ausführlich — besprochen, worauf die beobachtungen in einem
besondern abschnitte „die dichtart Bürgers, ihr unterschied und
fortschritt gegen die balladendiclitung der früheren epoche' präcis
zusammengestellt werden, hier werden auch fehler und mängel
nicht verschwiegen, ein schlusswort stellt ,die weitere entwicklung
der deutschen ballade bis zur gegenwart" dar (Göthe, Schiller,
Uhland, Heine, Strachwitz, Freiligrath). — der verf. hat das gebiet
der ballade und romanze nicht scharf begrenzt ; aber seine aufgäbe,
den entwicklungsgang dieser dichtungsgattung übersichtlich darzu-
stellen, hat er erschöpfend gelöst; was er — besonders in den
anmerkungen — sonst noch an notizen gegeben hat, geht zwar oft
über das thema hinaus, ist aber gewiss willkommen.
Bötticher.
V. Dialekte.
151. H. Osthoff, Schriftsprache und volksmundart. Samm-
lung gemeinverständlicher wissenschaftl. vortrage, hrsg. von Virchow
u. Holtzendorf 411. Berlin, Habel. 40 s. 8. 0,80 m.
eine lebhafte mahnung zur pflege und Wertschätzung der volks-
mundarten. die notwendigkeit und der nutzen der Schriftsprache
wird zwar anerkannt und an der historischen entwicklung derselben
aus der kanzleisprache und unter dem einflusse Luthers und anderer
nachgewiesen, aber für die erkenntnis des wesens und lebens der
spräche besitzen die dialekte durch die grössere ursprünglichkeit des
lautstandes und die konsequenz der lautgestaltung höheren wert, die
22 V. Dialekte.
angeblichen grammatischen fehler derselben nimmt der verf. gegen
^unhistorische sprachmeieterei" in schütz, anch die anspräche des
schrit'tdeutschen will er nicht uniformiert sehen, eine dialektfreie
spräche gehöre nur auf die bühne.
152. Aug. Dietlerichs, Über die ausspräche von sp, st, g
und ng. Rostuck, 1882.
vgl, jahresber. 1882, no. 127. einige zustimmende beur-
teilungen von G. Michaelis, K. Bartsch und R. Hildebrand sind ab-
gedruckt in Vietors zeitschr. für Orthographie 3 (1), 11 — 13.
153. B. Haashalter, Die Sprachgrenze zwischen mittel- und
niederdeutsch von Hedemünden an der Werra bis Stassfurt an der
Bode. mit einer karte. Halle, Tausch und Grosse. 21 s. 8. 1,20 m.
angez. Lit. cbl. 1883 (49), 1713:
*es soll dies schriftchen eine berichtigung der von Tümpel auf-
gestellten grenze zwischen hd. und nd. sprachgrebiete auf der linie
von Hedemünden bis Stassfurt liefern . . . die wichtigste abweichung
ist wohl die, dass die mitteldeutsche gruppe w'estlich vom Brocken
in den bergwerkbezirken, die T. als eine weit vorgestreckte sprach-
zunge hinstellte, jetzt wieder wie bei Bernhardi als eine Sprachinsel
aufgefasst wird.'
154. Kiessling, Blicke in die mundart der südlichen Ober-
lansitz. revidierter abdruck aus dem 4. Jahresberichte des k. Semi-
nars zu Löbau. Zschopau, Raschke. IV, 46 s. 8. 1 m.
entsprechend dem zwecke des schriftchens , die freude an der
heimischen mundart zu wecken und die beobachtung zu schärfen,
lenkt der verf. den blick auf die abweichungen des zwischen Neisse
und Spree in der Oberlausitz gesprochenen, dem schlesischen ver-
wanten dialekts vom schriftdeutschen, er bespricht übersichtlich,
doch nicht erschöpfend und mit wissenschaftlicher schärfe die laut-
verhältnisse desselben und aus der wortbildungslehre die verbal-
ableitung und Zusammensetzung, die suftixe der aus verbalstämmen
gebildeten substantiva, endlich kurz die adjektiva und adverbia.
155. Wilh. Werner, Aus den bauernstuben des Zschopau-
tals. charakteristische bilder in mittelsächsischer mundart. 2. aufl.
Mittweida, polytechn. buchh. 1882. IV, 46 s. 12. 0,50 m.
156. Sigmund Fellöcker, Allalai christligö gsanger und
gspiel in der oberösterreichischen volksmundart von Ed. Zöhrer.
Linz, Haslinger. 1. bdch. XV, 256 s. 2 m.
angez. von F. A. Kienast, Stud. u. mitteiluugen a. d. bene-
dictiner- und cisterzienserorden 4 (1), 208 f.
157. Sigmund Fellöcker, Kripplgsangl und Kripplspiel. 1 — 3.
Linz. Haslinger. 1880. 1881.
V. Dialekte. 23
Vgl. Jahresbericht 1882, no. 132. angez. von F. A. Kienast,
Studien und mitteilungen a. d. benedictiner- und cisterzienserorden.
4 (1), 207 f.
158. Simon Hütteis Chronik von Trautenau. 1881.
vgl. jahresber. 1882. no. 133. angez. von I. L. in Sybels
histor. zeitschr. 49 (2), 348 f.
159. A. Prinzinger, Die baierisch-österreichische Volkssprache
und die Salzburger mundarten. Mitteilungen der gesellsch. f. Salz-
lurger landeskunde. 22, 178 — 199.
160. I. Misch i, Deutsche werte im ladinischen. Brixen 1882.
vgl. jahresber. 1882, no. 140. angez. Lit. cbl. 1883 (33), 1154.
K. Sittl im Literaturbl. 1883 (9), 363 f. sieht in mehreren formen
nicht einfluss des ahd. oder mhd., sondern will sie aus den jüngeren
deutschen mundarten Südtirols herleiten.
161. Victor Perathoner, "Über den vokalismus einiger mund-
arten Vorarlbergs, programm des k. k. real- und obergymnasiums
in Feldkirch. Selbstverlag des gymn. Innsbruck. 39 s. 8.
der verf. stellt für eine reihe von mundarten Vorarlbergs, des
Bregenzerwaldes, des grossen Walsertales, des Montavon und des Wal-
gaus, vom mhd. lautstande ausgehend die besonderheiten des vokalis-
mus, der eine ziemlich grosse mannigfaltigkeit zeigt, dar. die bisherige
mundartliche literatur ist an der lebenden spräche kontroliert. der
wünsch, auch weitere kreise für das thema zu interessieren, hat eine
beschränkung in der auswahl des Stoffes veranlasst, doch unbeschadet
der wissenschaftlichen haltung und zum vorteil der übersichtliclikeit
der arbeit, aus demselben gründe sind die einflüsse der tonschwä-
chung und tonentziehung unberücksichtigt geblieben.
162. Eenward Brandstetter, Die Zischlaute der mundart
von Bero-Münster. Geschichtsfreund, mitteil, des histor. ver. der
fünf orte Luzern, Uri, Schwyz, Unterwaiden und Zug. 38, 205 — 318.
Einsiedeln.
ein wertvoller beitrag zur kenntnis des dialekts des kantons
Luzern, in dessen norden Ber-Münster liegt, der durch gründliche
kenntnis seiner heimatlichen mundart wie der ältren gedruckten und
ungedruckten aufzeichuungen in derselben wohl vorbereitete verf.
bespricht ausführlich und mit wissenschaftlicher genauigkeit die s-
laute im Verhältnis zum mhd. und zum urgermanischen in Verbindung
mit andern lauten, in der flexion und in fremdwürtern. dabei werden
auch andre grammatische erscheinungen erläutert, mehrere stamme (ris,
schtoss, schlampe, huts, chats, butscli, bcydcr gnotz) mit ihren ab-
leitungen und dazu gehörigen redensarten besprochen, kinderlieder
und dialektdichtungen mitgeteilt, ein mangel ist nur, dass die ein-
24 V. Dialekte.
zelnen beobachtungen lose aneinander gereiht sind, statt nach einer
pystt^matischen anordnuiig verarbeitet zu werden.
163. F. Staub und L. Tobler, Schweizerisches idiotikon.
Wörterbuch der Mchweizerdeutschen spradie. 4. und 5. lieft. Frauen-
feld, Huber. sp. 449—768. 4. i\ 2 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 141. — in den neuen lieferungen des
rüstig fortschreitenden Werkes ist die zweite abteilung beendet, welche
die Wörter mit vokalisch anlautender hauptsilbe entlüilt. die Wörter,
deren hauptsilbe konsonantisch anlautet, beginnen auf sp. 631 und
werden bis /(/ fortgesetzt, durch die praktische und übersichtliche
druckeinrichtung ist auf knappem räume ein reiches material unter-
gebracht, das von dem jahrelangen fleiss der mitarbeiter und der
umsieht der redaktion zeugnis ablegt und allen erforschern deutscher
spräche zu gute kommen wird ; und wenn auch bei der im plane
liegenden beschränkung auf das für die entwicklung der spräche
wesentliche das kulturgeschichtliche moment etwas zurücktreten
musste, so leistet das idiotikon doch besonders durch die heranzieliung
gedruckter und ungedruckter quellen des 16. und 17. jahrh. auch
für die kenntnis der volkssitten in der Schweiz dasselbe, was für
Baiern Schmellers Wörterbuch, das ja in der ganzen anläge als
muster gedient hat. man vergleiche z. b. die artikel palmccsl, osieren,
brutßicdcr, vogt, ferner csel, fncJis, vogel und die in anderer hin-
sieht interessanten Jirsel, ort, iirtc, cs^ fall. — angez. Literaturzeitg.
1883 (13) 461. von J. Seemüller in der zeitschr. f. d. österr.
gymnasien, 34, 285 f.
9. Jahresbericht über das Schweizerdeutsche idiotikon, umfassend
den Zeitraum vom 1. october 1881 bis zum 30. September 1882.
Frauenfeld, Huber. 85 s. gr. 8.
164. 0. Sutermeister, Schwizer-dütsch. Sammlung deutsch-
schweizerischer mundart-literatur. heft 15 — 22 zu je 64 s. Zürich,
Orell, Füssli u. co. ohne jähr, h 0,50 francs.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 142. — die neuen hefte bringen
proben des dialekts der kantone Zürich (3 hefte), Solothurn (1),
(rraubünden (1), Tliurgau (1), Zug, Freiburg und Wallis (1). heft
22 enthält als schluss der ersten serie das verheissene glossar und
ein nachwort des herausgebers. ersteres soll nur dem nächsten be-
dürfnis des lesers zu hülfe kommen und verzichtet auf nähere er-
läuterungen, doch ist angegeben, welche Wörter einzelnen kantonen
eigentümlich sind, im nachwort erhalten wir bericht über die grund-
sätze der auswahl des Stoffes — dass diese nicht immer leicht war,
zeigt das scharfe urteil über die menge von nichtsnutzigen nach-
ahniern Hebels — und über die auf die reine darstellung der mund-
art und gleichmässige Schreibung verwante Sorgfalt. S. tritt der
klage über den zerfall der mundarten entgegen; und in der that
lebt nirgends sonst im deutschen Sprachgebiet eine solche fülle ver-
V. Dialekte.
25
schiedenartiger kräftiger Spracheigentümlichkeiten dicht nebeneinan-
der, als die vorliegende Sammlung darbietet.
165. Proben der Züricher mundart (aus Usteri, Corrodi u. a.)
in: Zürich und Umgebung, heimatskunde herausgeg. vom lehrerverein
Zürich. 2. lief. Zürich, Schulthess. s. 176.
166. A. Birlinger, Zum alemanmischen und schwäbischen
Wortschätze. Alemannia 11 (2. 3). s. 150—206.
aus drucken und handschritten des 17. und 18. Jahrhunderts
werden in alphabetischer anordnung eine reihe von mundartlichen
ausdrücken belegt und erläutert, weil das von B. bearbeitete, noch
ungedruckte alemannische und schwäbische Wörterbuch viele artikel
nicht in derselben austuhrlichkeit bringen kann, von nutzen wäre
es gewesen, wenn jedesmal durch einen kurzen verweis auf die früheren
gleichartigen Veröffentlichungen des verfs. die Übersicht über das von
ihm zusammengebrachte material erleichtert worden w'äre.
167. Anton Birlinger , Sprachliches zu Hainhofers relationen.
Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben und Neuburg 9,
214—220. Augsburg, 1882.
erklärt eine reihe von ausdrücken aus der für die Sittengeschichte
des 17. Jahrhunderts wichtigen publikation von Häutle im 8. bände
derselben Zeitschrift.
168. H. Fischer, Stuttgarter schwäbisch des 17. Jahrhunderts.
Alemannia 11 (1) 49 f.
weist nach, dass die von Birlinger in Frommanns Deutschen
mundarten 7, 488, aus einem fliegenden blatte angeblich des vorigen
Jahrhunderts mitgeteilte schwäbische einladung zur fastnacht ein
kartell von dem Stuttgarter ringelrennen von 1617, mithin für die
geschichte des schwäbischen dialekts von besonderem werte ist.
169. 's Gänsmändla. sammhmg der besten gedichte alter
und neuer zeit in Nürnberger mundart. Heft 1 — 6. Nürnberg,
Heerdegen. 1882. ii 1 m.
170. S. Kleemann, Beiträge zu einem nordthüringischen idio-
tikon. 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 154. — angez. Herrigs archiv
70, 118. '
171. Beiträge zum siebenbürgischen wörterbuche V. VI, von
J. Haltrich, C. Kisch, Cr. Arz, G. F. Kinn, A. Kirchhoff,
F. Teutsch, J. Meschendörfer, J. Wolff. Korr. blatt d. ver.
f. siebenbürg, landesk. 6 (1), 6—8. (6), 67—69.
einzelne ausdrücke und redensarten aus dem volksmunde, auch
aus älteren handscliriften.
26 VI, Literaturgeschichte.
172. Dialektische Untersuchungen kleinerer art im Korr. bl.
für siebenbürg, landesk. 6(1), 15. 25. 35. 83 gcliiftcr, braun, aller ^
spechtigaugni, schiszackchcr , 22 stcrmtii. 25. 36 lang, viotv-
gcriz, ^litten. 48. 83. 96 Inrhn. 59 glüs, tcrlc. 96. 144 hrand-
scliat, knicfil, krcpcl, schliccht, ziscmisig. 107 ka/>pt's, schund.
140 gcbückc.
173. Max Grünbaum, Jüdisch-deutsche Chrestomathie. 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 164. — R. Köhler giebt im Anz.
f. d. altert. 9 (4), 402 — 407 in gewohnter reichhaltigkeit nachwei-
sungen zu den von ö. mitgeteilten erzählungen.
Bolte.
VI. Literaturgeschichte.
174. Angelo de Grubernatis, Storia universale della lettera-
tura. vol. I. storia del teatro drammatico. 598 s. II 1. ilorilegio
drammatico, teatro Orientale, antico e christiano. II 2. florilegio
drammatico, teatro moderno. 775 s. III. storia della poesia Urica.
463 s. IV 1. Ilorilegio lirico, lirica populäre, poeti orientali, greci
e latini. IV 2. florilegio lirico, poeti moderni. 720 s. 12. Milano,
Hoepli. 24 lire.
der als Orientalist, mythologe und dichter bekannte verf. hat
hier ein werk unternommen, das von einer umfassenden belesenheit
und arbeitskraft zeugnis ablegt, natürlich konnte er, da für jede
einzelne nation nur ein beschränkter räum verfügbar ist, sich nur
auf eine Charakteristik in grossen zügen und beleuchtuug der haupt-
erscheinungen einlassen, wenn er nicht in trockene nomenclatur
verfallen wollte, so wird beim deutschen drama die zeit von Opitz
bis Gottsched und F. E. Schlegel in einem satze abgemacht, die
neuzeit wird jedoch besonders eingehend behandelt, etwas seltsam
nimmt es sich aus, wenn als deutsche dramatiker, welche durch
proben charakterisiert werden, — jedem literarhistorischen abschnitte
folgt ein band mit Übersetzungen ausgewählter stücke, von den
Indern an bis zu den Polen und Ungarn — ausser Lessing, Göthe
und Schiller noch Halm, Grillparzer und Laube auftreten. —
rühmend angezeigt von E. Literaturzeitung 1883 (8) 266 — 268.
(30) 1062 f.
175. Otto von Leixner, Illustrierte literaturgeschichte in
volkstümlicher darstell ung. mit illustr. lief. 46 — 55. ä, 0,50 m.
bd. 4, VIII und 137—491 s. lex 8. Leipzig, Spamer.
176. Peter Norrenberg, Allgemeine literaturgeschichte.
Münster, Kussel. bd. 2, lieferung 1. 2. (s. 1—112 ). i 0,60 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 166. — angezeigt von Weddigen.
Blätter lür lit. Unterhaltung 1883 no. 22.
VI. Literaturgeschichte. 27
177. J. Berington, The Literary History of the Middle Ages.
New ed. London, Routledge. 480 s. 8. 3 sh. 6 d.
die erste aufläge erschien London 1814 und fülirte den zusatz
auf dem titel : comprehending an account of tlie state of learning,
from the close of the reign of Augustus, to its revival in the
fifteenth Century, die neue ausgäbe ist dem ref. noch nicht zu
gesichte gekommen.
178. A. Ebert, Histoire generale de la litßrature du moyen-
äge en occident. trad. par J. Aymeric et J. Condamiu. vol. I.
Paris, Leroux. VI, 703 s. 8. 10 fr.
179. Henry Hallam, Introduction to the Literature of Europe
in the Fifteenth, Sixteenth and Seventeenth Centuries. With Full-
page and other Illustrations. Complete in 1 voL London, Ward
and Lerk. 1882. 830 s. 8. 7 sh. 6 d.
das vorliegende werk, zuerst 1837 — 1839 erschienen, behandelt
den Zeitraum von 1400 — 1700 in der weise, dass innerhalb kürzerer
Perioden die entwicklung der Wissenschaften und der poesie bei den
verschiedenen europäischen Völkern nebeneinander dargestellt wird.
180. Emil Brenning, Geschichte der deutschen literatur.
Lahr, M. Schauenburg. lief. 1 — 3. s. 1 — 240. gr. 8. ercheint in
10 lieferungen ä, 1 m.
das neue unternehmen vermehrt die zahl derjenigen literatur-
geschichten, welche, für einen weiteren leserkreis bestimmt, nach
den Worten des verfs. „die gelehrte kontroverse vermeiden und niclit
damit prunken, überall neues zu sagen*'. B. giebt von „den werken,
deren eingehende bekanntschaft im Interesse aller gebildeten zu
liegen scheint und doch nicht bei jedem vorausgesetzt werden kann,"
ausführliche Inhaltsangaben, wenn schon hier ungenauigkeiten und
Unrichtigkeiten nicht vermieden sind, so begegnen sie noch mehr
bei den einleitungen der einzelnen abschnitte, in denen auch der
Stil oft recht geschraubt und phrasenhaft wird, die beigegebenen holz-
schnitte, z. t. bilderhandschriften der heidelberger bibliothek ent-
nommen, sind nicht immer gelungen, bisweilen ist ihre beziehung
zum text eine sehr lose, vgl. s. 37 und 50. — angez. von
0. Behaghel Literaturblatt 1883 (4), 159 und Matthiessen
Literaturzeitung 1883 (41), 165.
181. Joseph Gostwick and Eobert Harrison, Outlines of
German Literature. Second Edition. London, Williams and Norgate.
angez. Academy no. 594, s. 192. die zweite aufläge dieser
literaturgeschichte, die als die beste englisch geschriebene gilt, ist
an manchen stellen verbessert, die längeren excurse über philosophie
sind gekürzt, wodurch die eigentliche literaturgeschichte mehr räum
28 Vi- Literaturgeschichte.
gewonnen hat, so dass die Übersetzungen charakteristischer stellen
])edeutend vtrintlirt werden konnten, das werk beginnt mit den
ersten anfänj^en und gt-ht bis 1H30; für die Zeit von tla abbisauf
die gegenwart ist nur eine übersieht gegeben, im allgemeinen wird
es cmpt'ohlen. doch gelegentlieli der englische ausdruek und die zahl
von druckfehlern getadelt. — s. auch Athenaeum no. 2885, s. 185,
wo die änderungen der ersten ausgäbe kurz erwähnt werden. —
ebd. no. 2915, s. 303 findet sich nochmals eine kurze anzeige,
welche die angeführten änderungen als Verbesserungen hervorhebt.
182. Franz Hirsch, Geschichte der deutschen literatur von
ihren anfangen bis auf die neueste zeit. 1. lief. Leipzig, W. Friedrich.
1884 (erschien im august 1883). 80 s. gr. 8. 1 m. (auf 24
lieferungen berechnet).
die Publikation tritt mit dem anspruch einer wissenschaftlichen
that auf. der verf. will mehr als seine Vorgänger bringen, er will
die lateinische poesie und geschichtsschreibung, die dialektliteratur
und die moderne Journalistik eingehend berücksichtigen und glaubt
von langweiligkeit wie von Oberflächlichkeit gleich weit entfernt zu
sein, er verfügt über einen gewanten feuilletonstil und weiss öfter
interessante details geschickt zu gruppieren; doch fallen häufig
moderne schlagworte und burscliikose ausdrücke in der darstellung
früherer zustände störend auf, so wenn er den stil des Hildebrands-
liedes mit dem tehgramm eines reporters vergleicht und vorschlägt,
die jüngere behandlung desselben stoftes nach der melodie ,, Erhebt
euch von der erde" zu singen, als proben der eigenen wissenschaftlichen
forschung des verfs. erhält der leser eine neue ansieht über Hierony-
mus und Ulfilas und über das Hildebrandslied, bei der Lachmann
schlecht wegkommt, „der auch hier niclit glücklich mit seinen
konjekturen ist, wie bei allen fragen, die dichterisches empfinden
und feinen ästhetischen Instinkt erfordern." Otfrids epos heisst noch
immer Krist, Eoswithas dramen werden wieder einmal für eine
fälscliung desCeltes erklärt, daneben hören wir, wie der Verfasser
des Pantschatantra hiess, dass kohl vom lat. collis herkommt, dass
der hase ahd. zaf^o genannt wurde, dass (s. 58) im 9. Jahrhundert
der klostervogt die Waldvögel mit seinem röhr (hinterlader?) erlegte,
und so fort, wenn der Verfasser sich gegen die mode ,, literarischer
bilderbücher mit begleitendem text" ereifert, so scheint er vergessen
zu haben oder zu wollen, dass er vor 5 jähren selbst eine illustrierte
gescliichte des deutschen Volks und eine illustrierte literaturgeschlchte
veröftentliclit hat. — angez, von Matthiessen im Literaturblatt
1883 (41), 165.
183. Robert König, Deutsche literaturgeschichte. mit 43
zum teil farbigen beilagen und 254 abbildungen im text, 13. aufläge.
Bielefeld, Velhagen und Klasing. VIII, 840 s. lex. 8. 14 m.
geb. 18 m.
VI, Literaturgeschichte. 29
Vgl. Jahresbericht 1882, no. 169. — angez, in Der katholik
1882, s. 520—542.
184. Hermann Menge, Gescliichte der deutschen literatur mit
besonderer berücksiclitigung der neueren und neuesten zeit im umrisse
bearbeitet, zweite durcliaus verbesserte aufläge. Wolfenbüttel,
J. Zwissler. 1882. 3 teile. VII, 668 s. 8. 9. m.
,,oline die gewähr wissenschaftlicher Zuverlässigkeit zu bieten,
kann das buch zur Orientierung und raschen beleliruug immer noch
ebenso gut oder noch mehr als die grosse zahl concurrierender bücher
empfohlen werden — auch von andern als von dem Verfasser selbst."
Minor in der zschr. f. d. österr. gymn. 34, 155.
185. E. Nicholson, The Student's Manual of GermanLiterature.
London, Sonnenschein. 1882. 210 s. 8, 3 sh. 6 d.
nach der anzeige Academy n. 594 s. 192 basiert das buch auf
H. Kurz' geschichte der deutschen literatur. die bemerkungen über
die dichter der neuzeit sind zu dürftig; auch ist das fehlen eines
register ein unangenehmer mangel, den die chronologische Übersicht
nur zum teil ersetzt.
186. G. Parandero, Störia generale della letteratura tedesca.
vol. 2. Torino, Loescher. 1882. VII, 273 s. 12. 3 1.
187. Otto Roquette, Geschichte der deutschen dichtung von
den ältesten denkmälern bis auf die neuzeit. 3. aufläge, neue ausgäbe.
2 teile in 1 bd. VII, 375 und III, 450 s. gr.-8. Frankfurt a. M.
literar. anstalt. 7,20 m.
titelausgabe der 1879 erschienenen 3. aufl. des liebenswürdigen,
wenn auch nicht überall gründlichen werkes. vgl. Jahresbericht 1879,
no. 116.
188. AV. Scherer, Geschichte der deutschen literatur. Berlin,
Weidmann, lief. 7. 8. s. 545—704. k 1 m.
vgl. jahresber. 1882, no. 170. — lief. 5. angez. von Minor
Zschr. f. d. österr. gymn. 34 (1), 38 — 42. lief. 5. 6. im Literatur-
blatt 1883 (22), 88 von R. P.
189. A. Stern, Lexicon der deutschen nationalliteratur. 1882.
vgl. jahresber. 1882, no. 171. — im Lit. cbl. 1882 (44),
1492 als fleissig und geschickt gearbeitet, doch hauptsächlich auf
die zeit nach der reformation eingehend empfohlen. Literar. hand-
weiser, no. 317.
190. A. F. C. Vilmar, Geschichte der deutschen national-
literatur. 21. aufläge. Marburg, Elwert. XII, 560 s. gr. 8. 6,50 m.
die 20. aufläge ist im Jahresbericht 1881, no. 214 aufgeführt,
die 19. Jahresbericht 1879, no. 122 besprochen.
191. Reinhold Becker, Der trochäus und die deutsche spräche,
in Festschrift zum 300jährigen bestehen des gymnasiiims zu Coblenz,
1882. s. 17—31. 8.
30 ^ I Literaturgeschichte.
ausgeliend von der beobachtun^. dass von den beiden zweigen,
in die der verf. in seiner schrift über den altheimisclien minnesang
die lyrik vor 1190 scheidet, der österreichisclie, selbstUndig ent-
wickelte mit verliebe den vers mit einer nnbetonten, der rlieinische
nach provenzalischem vorbilde mit einer betonten silbe beginnt, wirft
er die frage auf. welchem rli3'thmus, dem trochäisclien oder iam])ischen
sich die deutsclie spräche überhaupt zuneige, da von der ahd. zeit
an die neigung für den iambischen versanfang zunimmt, weist er
der spräche Vorliebe für den iambischen rhythmus zu. wenn Becker
dabei den iambus den natürlichen vers des dramas nennt, weil der
trochäus die leichtigkeit und natürliclikeit des dialogs auflieben
müsste, so hätte er passend an Müllners Schuld, bei der man die
Unnatur der trochäen deutlich empfindet, erinnern können, —
0. Behaghel bemerkt im literaturblatt f. germ. u. rom. phil. 1883
(4), 158. die Untersuchung liätte von den ältesten prosaischen statt
den poetischen denkmälern ausgehen müssen, da der iambische vers-
anfang in Wechselwirkung stelle mit stumpfem scliluss, ebenso wie
der trochäische mit klingendem schluss, mitliin das überwiegen des
iambischen masses auch eine folge des strebens nach regelmässigem
Wechsel von arsis und thesis sein könne.
192. C. Beyer, Deutsche poetik. theoretisch-praktisches hand-
buch der deutschen dichtkunst. nach den anforderungen der gegen
wart. 2. band. Stuttgart, Göschen. XIV, 576 s. 10 m.
über den ersten band vgl. Jahresbericht 1882, no. 172. —
ang. Blätter für literar. unterh. 1883 no. 45. Correspondenzbl. f.
d. gelehrten und realschulen Württembergs 30, 70.
193. R. Felgentreu, Das wesen der deutschen poesie in
ihrer geschichtlichen entwicklung. Leipzig, Sigismund u. Volkening.
1882. 1,20 m.
194. Jul. Methner, Poesie und prosa, ihre arten und formen.
1. progr. des gymn. zu Gnesen. no. 135. 32 s. 4.
verf. deliniert poesie und prosa als die beiden arten der spräche,
welche auf das gemüt, den willen des angeredeten oder auf seinen
verstand, sein wissen wirken wollen, und schreitet von dieser etwas
weiten definition fort zu einer darstellung der künste , der poesie,
speciell der epischen, mehr philosophisch ableitend als historisch
betrachtend.
195. G. Huyssen, Die poesie des krieges und die kriegspoesie.
Berlin, Maurer-Greincr. 309 s. 8. 6 m.
im ersten teile entwickelt der verf. die bedeutung des krieges
für die ideale seite des mensclienlebens und die poetischen momente
desselben; im zweiten, weit umfangreicheren, durclimustert er die
kriegspoesie verschiedener Zeiten, besonders derjalire 1813 und 1870,
VI, Literaturgeschichte. 3]^
und teilt auch proben derselben mit. die schrift zeigt die belesen-
heit des theologischen verfs., lässt aber strengere methode vermissen,
ang. von 0. B[rahm] in der Literaturzeitung 1883 (20), 699 und
Bröcker im Literaturblatt 1883 (26), 103 f.
196. L. Kolmaßevsky, Das tierepos im westen und bei den
Slaven. Kasan 1882. VIII, 316 s.
in russischer spräche, nach der anzeige von A. Wesselofsky
im Literaturblatt 1883 (8), 322 — 325 giebt der verf. nach einer um-
fassenden Übersicht über die auf diesem gebiete aufgestellten au-
slebten eine eindringende und scharfsinnige Untersuchung über die
genealogie und Verbreitung der im Roman du renart enthaltenen
märchenstoflfe. er unterscheidet dabei zwei verschiedene Strömungen,
die eine über Byzanz kommend, die andere vom occident ausgehend,
die Verbindung der einzelnen fuchsmärchen innerhalb der epen schreibt
er erst dem Verfasser des Roman du renart zu; der ref. dagegen
glaubt schon frühere ausätze dazu in den Volksmärchen zu erkennen.
197. Fr. Xav. Seidl, Deutsche fürsten als dichter und Schrift-
steller, mit einer auswahl ihrer dichtungen. von den Hohenstaufen
bis zur gegenwart. ein beitrag zur deutschen literaturgeschichte.
Regensburg, Coppenrath. CII, 194 s. 8. 6 m.
eine fleissige, aber kritiklose Zusammenstellung der dichterisch
und überhaupt literarisch thätigen fürsten, und zwar nicht bloss dem
titel gemäss der deutschen, sondern auch aller möglichen ausländischen,
auf eine nähere Charakteristik lässt sich der verf. fast nirgends ein,
es bleibt bei der äusserlichen aufzählung; nachtrage Hessen sich
manche machen, der zweite teil bringt proben von vielen der be-
sprochenen dichter, die ausstattung ist elegant.
Schauspiel. 198. P. Häling, Über die dramatische dichtung
Deutschlands im mittelalter. programm des grossherzogl. gymn. zu
Bensheim. [prog. no. 505]. 26 s.
behandelt nur den ersten teil des themas, das geistliche drama,
■wesentlich nach Mone, Alt, Reidt und Wilken, ohne neue gesichts-
punkte oder eigene forschung. einige dichtungen werden im aus-
zuge wiedergegeben, die neueren arbeiten über die osterspiele, das
drama vom antichrist, die inscenierung sind nicht verwertet.
199. L. Lichter feld, Entwicklungsgeschichte der deutschen
Schauspielkunst. Erfurt, Bartholomäus. 1882. VI, 286 s. 8. 4 m.
'das wohlgemeinte stück arbeit eines dilettanten, das wenig
neues beibringt' und die ältere zeit natürlich nur flüchtig berührt.
0. B[rahm] in der Literaturzeitung 1883 (17), 598.
200. The Ancient, Mediaeval and Modern Stage. Edinburg
Review 1883 (july), s. 57—89.
32 VI. Literaturgeschichte
201. A. Biolschttwsky, Das Schwiegerlingsche Puppenspiel
vom doktor Faust. 1882.
vgl. Jaliresbericht 1882, no. 182. — angez. von E. S[chmidt]
Deutsche litcnitnrzoitung 1883 (10), 336 f.
202. Sebastian Mayr, Das Lambacher passionsspiel nebst
einigen kirchenliedern. nach einer handschrift des Stiftes Lambacli
herausgegeben, progr. des k. k. obergymnasiums zu Kremsmünster.
Linz. 48 s. 8.
aus dem gegen ende des 16. jalirli. wahrscheinlich von dem
pfarrer Joh. Gredtner geschriebenen codex werden mehrere kirchen-
und processionslicder und s. 31 — 41 ein dialog zwischen Maria und
Johannes mitgt-teilt . welcher sich den von Schünbach behandelten
Marienklagen anreiht. 12 von den 18 in diesen am häufigsten vor-
kommenden versikeln kehren hier wieder, eine genauere vergleichung
der verwanten stücke ist nicht angestellt, dagegen sind die melo-
dien der dramatischen scene beigegeben.
203. Otto Richter, Das Johannisspiel zu Dresden im 15. und
16. Jahrhundert. Neues archiv für sächsische geschichte und alter-
tumskunde. 4, 101 — 114.
R. stellt übersichtlich zusammen , was sich aus den zum teil
schon von M. Fürstenau (1861) benutzten rechnungen der Dresdener
archive über die bis zur reformation (1539) alljährlich am Johannis-
tage vor der kreuzkirche zu Dresden stattfindenden procession ermitteln
lässt. spuren dramatischer aufführungen finden sich seit 1480, auf
einer bretterbühne vor der kirche wird 1523 das spiel Dorothee dar-
gestellt, zur erläuterung der eigentlichen procession hätte der verf.
ausser auf die Zerbster procession von 1507 auch auf die ausführ-
lichen beschreibungen verweisen können, die wir von ähnlichen auf-
zügen in Löbau (1521. Preusker, Blicke in die vaterl. vorzeit 1841.
1, 96) und München (1574. v. Prantl, Sitzungsber. der baier. akad.
1873, 843. 1580: Westenrieder, Beiträge zur vaterl. historie 1794.
5, 76. Cod. Vindobon. 9825. 9828. 9842. 9844. 9862) besitzen.
204. Schädel und Schenk zu Schweinsberg, Das Fried-
berger passionsspiel. Quartalblätter des histor. ver. f. d. groß-
herzogthum Hessen 1883 (1. 2), 7 — 10.
Urkunde von 1465, in der erzbischof Adolf IL von Würzburg
eine aus geistlichen und weltlichen bestehende brüderschaft des h.
Michael bestätigt, welche sich die pflege des passionspiels am fron-
leichnamstage in Friedberg ganz nach art ähnlicher genossenschaften
in Frankreich zur aufgäbe machte, das ordnungsbuch dieser spiele
teilte schon Weigand in der Zs. f. d. altert. 7, 545 mit.
205. H. F. Wagner, Das volksschauspiel in Salzburg. Salz-
burg, Mayr, 1882. 55 s. 8. 0,60 m.
der verf. schildert in ansprechender und übersichtlicher weise die
kirclilichen gebrauche und weltlichen Volksbelustigungen, welche die
VII. Altertumskunde.
33
keime zur entwickhmg des dramas in Salzburg enthielten; er
sammelt, was sich an nachrichten über processionen und cerenionien
an den hohen festen, über niuninienschanz seit dem 16., an verboten
der behörden aus dem 18. Jahrhundert erhalten hat, und schliesst
daran eine nähere betrachtung der erhaltenen, von August Hartmann
veröffentlichten volksdramen der Laufener schiffer, welche z. t.
verse aus Hans Sachs wiederholen, und des volksdichters Ferdinand
.Joly (t 1823).
Rlri'heniied. 206. Wilhelm Bäumker, Das katholische deutsche
kirchenlied in seinen singweisen von den frühesten zeiten, bis gegen
ende des 17. jahrh. begonnen von Karl Severin Meister. 2. bd.
Freiburg i. B., Herder. IX, 411 s. gr. 8.
der erste 1862 erschienene band verfolgte den plan , die melo-
dien der katholischen gesangbücher des 16. und 17. jalirhunderts
möglichst vollständig zu sammeln, und zeichnete sich durch sorg-
sames und umfassendes quellenstudium aus. nach dem tode Meisters
ist das werk von Bäumker, der dabei ganz selbständig arbeitete, in voll-
kommen ebenbürtiger weise vollendet worden, in einem allgemeinen
teil orientiert der verf. über die Stellung des kirchenliedes zur
liturgie im mittelalter und über das eindringen in den katholischen
gottesdienst seit der reformation und giebt neben bibliographischen
nachweisen nachricht über das abhängigkeitsverhältnis der älteren
gesangbücher. s. 69 folgt als besonderer teil die fortsetzung der
liedersammlung: die auf Maria, heilige, processionen und besondre
gelegenheiten bezüglichen uummern, während der 1. band die weih-
nachts-, oster- und ptingstlieder umfasst. vom texte ist jedesmal nur
die erste strophe abgedruckt und dazu auf den vollständigen abdruck
bei Wackernagel und Kehrein verwiesen, die früheren forschungen,
besonders Böhmes Altdeutsches liederbuch, sind fleissig benutzt, die
nötigen bemerkungen knapp und übersichtlich gegeben, im ganzen
erhalten wir 441 melodien und 28 vierstimmige chöre. viele weisen
sind dem weltlichen volksliede entnommen, andre entstammen dem
evangelischen kirchengesange. dass die nötigen register nicht fehlen,
muss ja noch immer bei grösseren werken besonders gerühmt werden.
Bolte.
VII. Altertumskunde.
207. E. Götzinger, Eeallexikon der deutschen altertümer,
ein band- und nachlagebuch f. studierende und laien. 12 — 19,
(schluss) hft. Leipzig, Urban. IV, u. s. 477—803. i\ n. 1 m.
(cplt. geb. in leinw. 20 m., in hfz. 21,50 m.)
Jahicsbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 3
34 ^'I^- Altertumskunde.
vgl. jahresbtn-icht 1882, no. 187. — ang. Lit. cbl. 1883, 995.
das urtoil des recenstntt-n geht dahin, dass von einer hervorragenden
wissenschaftlichen leistung keine rede sein, der forscher das buch
kaum benutzen könne, dass es aber vielleicht dem bedürfnisse des
grossen publikums genüge, das sich rasch, wenn auch nur obertlächlich
unterrichten möchte, ferner angez. Sybels Zs. n. f. 14, 483 von
L. Erhardt. eine kurze notiz Zs. f. d. realschw. VIT, 183; eben-
daselbst, VIII, 231 wird das werk empfohlen.
208. H. Oesterley, Historisch-geographisches Wörterbuch des
deutscheu mittelalters. 10. (schl.) lief. Voggenhusen — ZwoUe. Gotha,
Perthes. 1882. III u. s. 721—807. 4. 2,40 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 188. ang. Lit. cbl. 1883, 1142.
ein unschätzbares hülfsmittel für den geschichtsforscher, wie es in
dieser art noch nicht existiert.
209. Wilhelm Arnold, Deutsche geschichte. 2. bd. Fränki-
sche zeit. 1. hälfte. Gotha, Perthes. 1881. 329 s. 8. 7 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 189. ausserdem ang. Lit. cbl. 1883,
78 — 79. ref. glaubt, dass verf. sowohl Chlodwig als Bonifatius nicht
ganz richtig erfasst hat.
210. F. Dahn, Urgeschichte der germanischen und romanischen
Völker. II. bd. u. III. bd. s. 1 — 96 a. u. d. t. : Allgemeine ge-
schichte in einzeldarstellungen . . . hrsg. von W. Onken. Berlin,
Grote. ä, 3 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 198. band II. angez. in Sybels
Zs. n. f. 14. bd. s. 498—500 von Riezler.
211. G. Kaufmann, Deutsche geschichte bis auf Karl den
grossen. Zweiter band: von dem römischen weitreiche zu der geist-
lich-weltlichen Universalmonarchie des mittelalters. 419 — 814. Leipzig,
Duncker und llumblot. 1881. IV, 420 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 205. angez. in Sybels Zs. n. f. XIV,
s. 319—323 (L. Erhardt). Literaturzeitung 1882 (52), 1856—57.
(0. Holder-Egger.)
212. Georg Erler, Deutsche geschichte von der urzeit bis
zum ausgang des mittelalters in den erzählungen deutscher geschichts-
schreiber. 3 — 12. liefg. Leipzig, Dürr. 8. iV 1 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 201. die lieferungen 2 — 8 sind
anerkennend recensiert Lit. cbl. 1883, 508. ferner ang. Litbl.
(42) 171. Bl. f. d. bayer. realschulw. 3, 62.
213. K. W. Nitzsch, Geschichte des deutschen Volkes bis
zum ausgang der Ottonen. nach dessen hinterlassenen papieren u.
Vorlesungen herausg. von G. Matthäi. Leipzig, Duncker u. Huuiblot.
XVIII, 372 8. 8. 7,20 m. a. u. d. t.: Nitzsch, geschichte des
deutschen Volkes bis zum Augsburger religionsfrieden etc. 1. bd.
ang. Lit. cbl. 1883, 1032. Rec. erkennt an, dass der heraus-
geber seine aufgäbe, die denkweise, methode und darstellung des
VII. Altertumskunde. 35
verstorbenen möglichst hier wiederzugeben, mit glück gelöst hat. der
vorliegende band enthält die darstellung der frühesten und früheren
geschichte des deutschem Volkes, anziehend besonders durcli die um-
fassende berücksichtigung des wirtschaftlichen lebens. ausserdem
angez. Beil. z. Allg. Ztg. III. Lenz.) Vierteljschr. f. volksw., politik
und kulturgesch. 20. Jahrg. III, 1. — Corr. bl. f. d. gel. u. real-
schulen Würt. 30, 251. Literaturzeitung 1883. s. 1582 von Karl
Zeumer.
214. L. Stacke, Deutsche geschichte. in Verbindung mit an-
deren, mit 642 authent. (holzschn.) abbildgn. im text, 65 zum
teil prachtvoll in färben ausgeführten beilagen u. 10 geschichtl.
(chromolith.) karten. 2. aufl. 6. — 12. (schluss) Ifg. 8. (1. bd.
XL u. s. 673—744 u. 2. bd. XIII, 820 s. Bielefeld, Velhagen
u. Klasing. 1882. h 2 m.
215. Dahlmann's quellenkunde der deutschen geschichte.
5. aufl. quellen und bearbeitungen der deutschen geschichte neu
etc. zusammengestellt von Waitz. 3. aufl. Göttingen. Dieterich'sche
Verl. 8. 8 m.
216. A. Juris, Über das reich des Odovakar. progr. d.
gymnas. z. Kreuznach, (pr. no. 406.) 23 s 4.
nachdem der verf. die frage nach der abstammung Odovakars
behandelt und sein leben bis 476 verfolgt hat, giebt er dann an der
band der quellen und mit berücksichtigung der modernen darstel-
lungen eine Übersicht über die regierung Odovakars, er bespricht
seine Stellung zu den Söldnern, zu den Römern und zum kaiser Zeno.
Nachdem er sodann den kämpf mit Theoderich erzählt, schliesst er
mit einem anerkennenden urteil über die thätigkeit Odovakars.
217. K. Kleissl, Odovakar in seinen beziehungen zum byzan-
tinischen kaiser Zeno und zu dem ostgotischen könig Theoderich.
Jahresbericht d. k. k. ober-realschule in Görz. 31 s. 8.
Odovakar, dessen Stellung von anfang an keine sichere war, da
ihm der rückhalt eines geschlossenen volkes fehlte, war bemüht,
dieselbe durch Verhandlungen mit kaiser Zeno zu befestigen, könig
nannte er sich nur seinen Germanen gegenüber, über die Römer wollte
er als anerkannter Statthalter des kaisers regieren, thatsächlich war
natürlich Italien für das römische reich verloren, trotz dieser schein-
baren Oberherrschaft Constantinopels. dies erkannte Zeno wohl, er
musste aber sehr fein und vorsichtig vorgehen , Aveder konnte er
Odovakar otten anerkennen, noch durfte er ihn beleidigen, so lange
er selbst noch in der schwierigsten läge war. sein verlialten ist
höchst geschickt, er verstand es, seine bedränger auseinander zu halten
und gegen einander zu benutzen, meisterhaft ist es, wie er durch
den Rugierkrieg sowohl Odovakar abhält, sich gegen Ostrom zu
wenden, als auch diesen mit Theoderich entzweit. So gelingt es
3*
36 VII. Altertumskunde.
ihm znlt'tzt, <lon letzterf-n zum abzu«; iiacli Italien zu bewegen, er
befreit sich dadurch von einem gefährliclicn nachbar und stürzt den
bislierigen herrn Italiens.
218. A. Ebner, Die Longobardm unter den kiinigen Albuin
und Cleffo. Jahresbericht der k. k. staats-ober-realschule zu Linz.
31 s. 8.
nach einer übersieht über die geschichte der Longobarden in
Panncnien wendet sich verf. zur eroberung Italiens, er hebt her-
vor, dass die festigkeit ihrer herrschat't darauf beruhte, dass
sie sich allmählich erst im norden ausbreiteten, die ermordung
Albnins erfolgte nach seiner ansieht durch eine weitverbreitete ver-
schwürung politischer und persönlicher gegner, der mit den Longo-
barden vereinigten Gepiden und der künigin. könig Cleffo regierte
nur kurze zeit und wurde, wie Albuin, ermordet. Yerf. charakteri-
siert dann im anschluss an Leo das verhalten der Longobarden gegen
die besiegten.
219. A. Morpurgo, Arbogaste e 1' Impero Romano dal
379 — 394. programma ginnasio comunale superiorediTrieste. 34 s. 8.
220. Abel, Jahrbücher des fränkischen reiches unter Karl
d. gr. fortgesetzt von Simson. bd. 2. 789 — 814. Leipzig, Dnncker
n. Humblot. 8. 10 m.
221. Paul Friedr. Stcälin, Geschichte "Würtembergs. I. bd.
1. hälfte (bis 1268). Gotha, Perthes 1882. XVIII, 447 s. 8. 8 m.
angez. Literaturzeitung 1883 (5), 157 — 158 von J. Hartmann,
das werk behandelt den reichen stoff von der schwäbischen urzeit
bis zum ende der Hohenstaufenzeit gründlich und durchaus zuver-
lässig.
222 Redlich Oswald, Die österreichische annalistik bis zum
ausgang des 13. Jahrhunderts, in den mitteilungen für österr. ge-
schichtsforschnng II (1882), s. 497-538.
der verf. weist zuerst nach, wie die geschichtsschreibung des
deutschen Österreichs erst in eine verhältnismässig späte zeit fällt
und zwar deswegen, weil diese gegenden fast ausschliesslich deutsches
colonialgebiet waren und weil auch die klostergründungen viel später
erfolgten als im eigentlichen Deutschland; geht dann über zur Wür-
digung der österr. annalistik im besondern, er bespricht die annalen
der klöster und stifte von Melk, Kremsmünster, Lambach, Götweig,
Zwetl , Klosterneuburg , Heiligenkreuz , Gurk , Friesach , Admunt,
Garsten, Salzburg, ferner die s. g. historia annorum, die continuatio
Vindobonensis und den annalcodex des Wiener Schottenklosters, wel-
cher auch ein übeischwängliches lobgedicht auf kaiser Friedrich II.
and dessen kreuzzug von einem Marquard von Padua enthält, alle
diese annalen werden auf ihre quellen, entstehungs- und Schreibweise,
ausdehnung und historischen wert eingehend untersucht.
223. C. Mehlis, Studien zur ältesten geschichte der Rheinlande.
VII, Altertumskunde. 37
6. abt. hrsg. v. liistor. vereine der Pfalz, mit 2 (lilh.) taf.
Leipzig, Duncker u. Humblot. 1883. IV, 64 s. 2,50 m.
angez. Lit. cbl. 1883, 936. die schrift besteht aus 3 aufsätzen.
im ersten wird nachzuweisen versucht, dass der von Ptolemäus west-
lich von Worms angeführte ort Rutiana das jetzige Eisenberg sei,
im zweiten werden die metallurgischen funde jener gegend , die
ältesten baureste, einige Inschriften erörtert, im dritten, „die prä-
historische karte der Pfalz," werden Überreste aus der Steinzeit und
spuren von pfahlbauten nachgewiesen.
224. A. Christ, Ruphiana nicht Eisenberg, sondern Altripp.
Jahrb. d. ver. v. altertumsfreimden im Rheinlande 13, 77—80.
225. Gr. Brau mann, Die principes der Gallier und Germanen
bei Caesar und Tacitus. progr. d. kgl. Friedrich- Wilhelms-gymnas.
z. Berlin [pr. no. 56]. 44 s. 4.
mit einem grossen aufwand philologischer akribie wird die be-
deutung festgestellt, in der vor allem Caesar, dann auch Tacitus den
ausdruck principes auf gallische und germanische Verhältnisse an-
gewendet haben, da aus dem werte princeps allein keine auskunft
sich ergiebt auf die frage, worauf sich der einfluss der principes
gründet und in welchem Verhältnis sie zur niasse des volkes stehen,
so muss man dieselbe aus der sonstigen kenntnis von den zuständen
des betreffenden volkes entnehmen, und so entwirft verf. von diesem
gesichtspunkte aus ein klares bild von der Verfassung und den poli-
tischen zuständen der gallischen Staaten, schliesslich glaubt er, und
wohl mit recht, in den edelleuten, den mitgliedern eines grund-
besitzenden adels, welche sich mit einem bewaffneten gefolge um-
geben und an der spitze von Schutzverbindungen stehen, die prin-
cipes sehen zu dürfen , die bei Caesar so häufig vorkommen, sie
waren die Wortführer auf den grossen Versammlungen, ihnen wurden
hohe civilämter und militärische kommandos übertragen, ihnen wurde
die vollmacht zu wichtigen Unterhandlungen erteilt, sie werden mit
der Vertretung ihrer Völker auf bundestagen beauftragt gewesen sein,
und vielfach unternehmen sie auf eigene band, der politik ihres
Staates gewaltsam eine andere richtung zu geben.
226. F, Dümmler, Zerstreute Zeugnisse alter schriftsteiler
über die Germanen. Forsch, zur deutschen gesch. 23 (3) 632 — 635.
227. Wieseler, Untersuchungen zur geschichte der alten
Germanen.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 251. ang. von L. Erhardt in Sybels
Zs. 14, 439 f.
228. Müllen hoff, (f) Über den südöstlichen winkel des alten
Germaniens. Sitzungsberichte der k. preuss. akademie d. Wissen-
schaften z. Berlin 1883, 35, 36.
229. Grössler, Die einführung des Christentums in die nord-
thüringischen gaue Friesenfeld u. Hassengau. Halle a/S., Pfeffer. 8. 1 m.
38 VII. Altertumskunde,
230. J. Rhys. Early Uvitain. Celtic Britain witli 2 Maps and
"Woodcuts of Coins. Ldudtm. Society for Promotiug Christian Know-
ledge. XVII, 319 s. 8.
ang. Lit. cbl. 1883, 1416—18. Rec. emptiehlt das buch als
gut geschrieben und interessant allen, die sicli für die celtische vor-
gescliiclite Englands interessieren, cap. I. Britannien zur zeit Caesars,
II. von da bis zur eroberung unter kaiser Claudius, III. von den
Römern im Lande und wie sie es verliessen, IV. von den Kymry,
V. von den Picts und Scots, VI u. VII von der ethnologie des alten
Britannien. — eine lobende notiz im Athenaeum no. 2884, s. 148.
231. Edwin Guest, Origines Celticae (a Fragment), and
other Contributions to the History of Britain. With Maps and Steel-
plate. London, Macmillan. 1882. 2. vols. 8. 32 sli.
ang. V. C. W. Boase, Academy no. 569, s. 214 f. — das
buch enthält eine Sammlung von vortragen des verstorbenen autors,
die von seinen freunden und scliülern herausgegeben sind, diejenigen
abschnitte, welche von der römischen und sächsischen niederlassung
handeln, beruhen auf sorgfältigen lokalstudien und sind von unschätz-
barem werte; weniger geglückt sind die 'Origines Celticae', da Guest
hier zu viel auf unsichere etymologien und hypothesen baut. —
ebenso urteilt das Athenaeum no. 2893 , s. 437 f. der I. band,
welcher den Ursprung der Kelten bei den Hebräern oder Griechen
sucht, ist ganz verfehlt, dagegen bringt der II., der historische und
antiquarische Untersuchungen enthält, mit wenigen ausnahmen wert-
volle artikel. — auch The Antiquary VII, 217 schliesst sich diesen
urteilen an. [Koch.]
232. Aug. Prinzinger, Die Keltenfrage deutsch beantwortet.
Mitteilungen der anthropolog. gesellschaft in Wien n. f. 2 bd.
233. K. V. Becker, Versuch einer lösung der Celtenfrage
durch Unterscheidung der Gelten und der Gallier. 1, hälfte* mit
einer (lith.) karte u. einem ungedruckten briefe v. Jac. Grimm. Karls-
ruhe, Bielefelds verl. 124 s. 8. 2,70 m.
234. Hirschfeld, Gallische studien. Wien, Gerold's söhn.
60 s. 8.
235. Joseph Anderson, Scotland in Pagan Times; The Iren
Age. The Rhind Lectures in Archaeology for 1881. Edinburgh,
Douglas. 8. XX, 314.
als willkommen begrüsst Antiquarj' VIII, 28 f.: handelt von
christlichen und heidnischen begräbnissen, von Vikingerbegräbnissen,
der keltischen kunst zur heidenzeit, pfahlbauten, bergfesten, erd-
häusern u. s. f.
236. J. H. Ramsay, Romano-Celtic Names. Academy no.
568, 8. 206 f.
von der tatsache ausgehend, dass die celtischen länder von Orts-
namen , nicht von volks- oder personennamen abgeleitet zu werden
VII. Altertumskunde. 39
pflegen, versucht R. einige der in römischer form überlieferten cel-
tischen stammnamen in Britannien durch diejenigen von örtlichkeiten
z^u deuten. [Koch.]
237. 0. Lorenz und W. Scherer, Geschichte des Elsasses
von den ältesten Zeiten bis auf die gegenwart. bilder aus dem
politischen und geistigen leben der deutschen westmark, in zusam-
menhängender erzählung. zweite neu durchgesehene aufläge, mit
einem bildnisse Jacob Sturms von William Unger. Berlin, Weid-
mann. XII, 500 s. 8. 5 m.
238. A. Hammeran, Urgeschichte von Frankfurt am Main
und der Taunusgegend. Frankfurt a. M., Mahlau u. Waldschmidt.
4. 4,50 m.
239. S. Vögelin, Das alte Zürich, historisch und antiquarisch
dargestellt. 2. durchaus umgearbeitete und vermehrte aufläge.
Zürich, Grell Füssli u. co. 8. bis 10. Ifg. s. 385—480.
240. L. V. Borch, Das schloss der Karolinger an der Elbe.
Innsbruck, Eauch'sche druckerei. 1882. 15 s. 8.
verf. will nachweisen, dass das castell, welches nach dem chron.
Moissac. zum jähre 806 Karl d. gr. Magdeburg gegenüber erbauen
Hess, das heutige Gommern sei. vgl. Lit. cbl. 1882, 1412.
241. I. V. Zahn, Die deutschen bürgen in Friaul. skizzen
in wort und bild. 8. IV, 68 s. m. eingedr. zinkogr. Graz,
Leuschner u. Lubensky. 3 m.
242. 0. Weise, Die slavischen ansiedelungen im herzogtum
S. -Altenburg.
vgl. oben no. 67. eine sehr lesenswerte arbeit. Thüringen ist,
wie aus den Ortsnamen erhellt, von Kelten (z. b. Halle), Angeln
und Werinern (z. b. städtenamen auf -leben) wohl schon in vorchrist-
licher zeit besiedelt gewesen, der name des Hermundurenvolkes aus
ri'.mischer zeit haftet noch an dem lande (Hermunduren erklärt als
6r>c/ j-^-Duren?). zur zeit der Völkerwanderung fand die slavische
Invasion der Sorben statt, obgleich später von den Deutschen über-
wältigt und zurückgedrängt, sind von ihnen im östlichen Thüringen
und speciell in Sachsen-Altenburg noch so viele spuren erhalten, dass
sie ein ziemlich anschauliches bild des slavischen kolonisationsgebiets
geben, welches vom verf. entworfen wird.
243. A. Hauck, Die bischofswahlen unter den Merovingern.
Erlangen, Deichert. 53 s. 8. 1,20 m.
in der römischen zeit bestand Wahlrecht der gemeinden unter
mitwirkung der metropoliten und der comprovincialbischöfe. nur
ausnahmsweise setzte der kaiser bischöfe ein. nach des verf. an-
sieht blieb es auch im wesentlichen so unter Chlodovech , ein bestä-
tigungsrecht des königs gab es nicht, wenn aucli natürlich der
herrscher sein politisches übergewicht zur geltung brachte, ganz
anders wurde es unter Theuderich und Chlothachar I. sie verfuhren,
40 VII. Altertumskunde.
wie es ihnen gerade beliebte, man klajfte über simonie und ernen-
niing von laien. zahlreiche synoden protestierten gegen diese Willkür,
die 5. synode von Orleans (549) erkannte das bestätignngsrecht des
königs an unter vorbehält der freien wähl durch gemeinde und klerus.
aber erst nach mehr als sechzig Jahren drang die geistlichkeit mit
ihren forderungen durch, als Chlothachar II alleinherrscher ge-
worden war, fand 61-i in Paris eine nationalsynode statt: und gemäss
ihren beschlüssen hat dann der könig die freie wähl anerkannt, sich
aber das recht vorbehalten, über die Würdigkeit des gewählten zu
entscheiden, nach dieser bestimmung ist dann auch in der folgezeit
im ganzen verfahren worden, nur hatte die wähl der gemeinde die
ausschlaggebende bedeutung verloren mit dem verlust des selbstän-
digkeitssinnes; sie wurde eine bitte um eine bestimmte person.
244. S. Herzberg-Fränkel, Die ältesten land- und gottes-
frieden in Deutschland. Forschungen zur deutschen geschichte 23. bd.
1. heft.
245. Ingwald Undset, Das erste auftreten des eisens in Nord-
Europa, deutsche ausgäbe von I. ]!iIestorf. Hamburg, 0. Meissner. 15 m.
mit eingehender kenntnis des in zahlreichen einze! Sammlungen
zerstreuten materials hat verf. die funde aus der eisenzeit und der
ihr unmittelbar vorausgehenden wie aus der nachfolgenden periode
gesichtet und beleuchtet, ang. Literaturzeitung 1883 (7), 236 sehr
lobend: „es bietet ein sehr empfehlenswertes, bequemes und zuver-
lässiges nachschlagewerk , dessen Zweckmässigkeit durch die bei-
gegebenen zahlreichen abbildungen sehr erhöht wird.'"
246. Kühne, Die ältesten metallaltertümer Pommerns, eine
erwidernng auf die schrift von Undset : das erste auftreten des eisens
in Nord-Europa, deutsche ausgäbe von I. Mestorf, Hamburg, 1882.
mit abbildungen. Baltische Studien. 33. Jahrgang, 4. heft. s. 291 — 359.
verf. bespricht das buch Undsets sehr anerkennend und stellt
dann in bezug auf Pommern das vorhandene material vollständiger
zusammen in folgenden capiteln: 1) die urnenfriedhöfe; 2) die urnen
der sogenannten bronzezeit; 3) die bi'onzen; 4) die spuren von eisen
unter den bronzen; 5) die sogenannten vorrömischen funde; 6) die
römischen funde.
247. 0. Tischler, Beiträge zur kenntnis der Steinzeit in Ost-
preussen und den angrenzenden gebieten. Königsberg, Koch. 1,50 m.
248. Fr. Winkel Hörn, Kort Udsigt over Nordens Oldtids-
minder. Forlagsbureauet i Kjobenhavn. 66 s. 8. 1,50 m.
249. 0. Montelius, Spännen frän Brons-äldern och ur dem
närmast utviklade former. P. I. Stockholm.
bespr. Academy no. 573, s. 299 f. in der geschichte der fibula
tindet der verf. einen italischen grundtypus, von dem einerseits eine
ital.-griech. gruppe, andererseits eine ungarisch-skandinavische aus-
geht.
VII. Altertumskunde. ^\
250. Charles W. Parker, The Runic Grosses of Gesforth
etc. London & Edinburgh, Williams & Norgate. 1882. 22 s. 8.
anerkennend besprochen Antiquary VII, 71 f.
251. The Anglo-Roman and Saxon Collections at the British
Museum. Academy no. 571, s. 258.
der artikel berichtet kurz über jene (am 14. apr. 1883) neu er-
öffneten Sammlungen, unter den sächsischen gegenständen sind ins-
besondere einige mit runeninschriften zu erwähnen. — das Athenaeum
no. 2894, s. 482 zählt die ausgestellten gegenstände auf und giebt
einige erklärungen.
252. M. G. Watkins, Wooden Coffins at Great Grimsby.
Academy no. 549, s. 353.
die eichenholzsärge werden beschrieben und vermutungsweise in
das 4. jh. n. Chr. gesetzt.
253. .1. Collingwood Bruce, A Descriptive Catalogue of Anti-
quities, chiefly British, at Alnwick Castle. (Printed for Private
Distribution).
ang. Athenaeum no. 2912, s. 216, wo die interessantesten stücke
dieser reichhaltigen Sammlung römischer, keltischer und sächsischer
altertümer, die meist in Britannien gefunden sind, kurz besprochen
werden, es sind urnen, waffen, gerate, vasen, ein steinkreuz mit
runeninschrift u. s. f. das werk ist reich illustriert, und es ist zu
bedauern, dass es nur in einer beschränkten anzahl von exemplaren
gedruckt ist. [Koch.]
254. Arbök hius islenzka fornleifafelags. 1882. Reykjavik,
1882. III, 107 s. 1 taf. 8.
ang. Lit. cbl. 1883, 1011. auch dieses zweite Jahrbuch der
isländischen altertumsgesellschaft wird fast vollständig gefüllt von
den Untersuchungen Sigurd Vigfüssons. dieselben geben mitteilungen
von dem fortleben alter sögur, von der tempeleinrichtung auf Island,
von der Verehrung der götter im norden nach den sögur und von
nachgrabungen.
255. Sauer, Beiträge zur geschichte der klöster Rupertsberg
und Eibingen, a) bruchstücke des nekrologiums des klosters Ruperts-
berg, b) Eibingen, ursprünglich nicht Benedictiuer-, sondern Augus-
tinerkloster. Annalen des Vereins für nassauische altertumskunde
u. geschichtsforschung. 17. bd.
256. H. Jentsch, Die Sammlungen der anstalt. I. vorgeschicht-
liche altertümer. erster teil, progr. des gymnas. zu Guben [pr.
no. 77]. 24 s. 4.
nach einigen orientierenden bemerkungen über die prähistorischen
funde im Gubener kreise folgt eine tafel abbildungen nebst Ver-
zeichnis derselben, darauf I. das register der fundorte, II. das re-
gister der funde.
42 Vn. Altertumskunde.
257. Fischer, Zur vuriroschichte der gegend von Bernbiirg.
I. teil, tinleitung. Jahrtsberirht des realgymn. z. Bernburg [pr.
no. 613]. L^3 s. 4.
258. R. Bebla, Die urnenfriedhüfe mit tongefässen des Lausitzer
typus. eine monographie. mit 75 abbild. auf 2 lith. taf. Luckau,
Kutzscher. 1882. 119 s. 8. 2,50 m.
Zusammenstellung des liauptsächlichsten in der literatur enthal-
tenen materials sowie eigener forschungsresultate. angez. Literatur-
zeituug 1883 (16), 557.
259. Die altertümer unserer heidnischen vorzeit. nach den
in (■)ffentl. und privatsammlungen befindl. originalien zusammengestellt
und hrsg. v. dem rümisch-german. centralmuseum in Mainz durch
dessen dir. Dr. L. Lindenschmit. 4. bd. 1. ht't. Mainz, v. Zabern.
8 s. m. 5 steintat', und 1 cliromolith. gr. 4. 4 m.
260. C. Mehlis, Pfahlbauten in der Südpfalz. Correspondenz-
blatt der deutschen iresellschaft f. anthropologie , ethnologie u. Ur-
geschichte. 14. Jahrg. no. 6 u. 7.
261. Robert Munro, Ancient Scottish Lake-I>wellings or
Crannogs. With a Supplementary Chapter on Remains of Lake-
DwelUngs in England. Edinburgh. Douglas. 1882. 8. XX, 326 s.
angez. Academy no. 545, s. 284 von Edward Peacock. verf.
setzt die funde in das eisen-zeitalter, etwa zur zeit der germanischen
eroberung; der rec. meint jedoch, dass dies Zeitalter in Britannien
bereits viel früher begonnen hatte. — das Athenaeum no. 2872, 630 f.
giebt eine Übersicht des inhalts und empfiehlt das werk als unter-
haltend und belehrend. — eine Übersicht des inhalts und hinweis
auf die bedeutung des werks, nebst einigen illustrationen im Anti-
quary VII, 66 ff. [Koch.]
TacitllS. 262. Tacitus' Germania, erklärt v. C. Tücking.
5. verb. aufl. Paderborn, Schüningh. 73 s. 8. 0,60 m.
263. Cornelius Tacitus Agricola und Germania, übersetzt und
mit den nötigsten anmerkungen versehen von C. H. Krause, mit
anhängen für philologisch-gebildete leser. Stuttgart, Metzler. VI,
92 s. 8. 2,20 m.
264. Cornelius Tacitus' werke. 1. Germania, Agricola, die
redner. mit einer einleitung und nach der Übersetzung v. Wilh.
Bötticher. Collection Spt-mann. deutsche band- u. haus-bibliothek
bd. 101. Stuttgart, Spemann. 224 s. 8. 1. m.
das buch besitzt alle Vorzüge der Spemann'schen collection, die
einleitung orientiert hinreichend und ist interessant durch mitteilung
der briefe des jüngeren Plinius an den ihm eng befreundeten Tacitus.
die Übersetzung selbst ist geschmackvoll, treu und demnach wohl
VII. Altertumskunde. 43
geeignet, auch in einem des lateinischen nicht kundigen publicum
interesse für den Schriftsteller zu erwecken.
265. Brunot, Germanie de Tacite.
rec. Revue de philol. 7, 190.
266. Jan Mächal, Prespövek k otäzce svevske (Tacitovy
Germanie kap. 40). Osma rocni zpräva Praemonstratskeho a
Mestskeho realneho a y5'ssiho gj^mnasia v Nömeckem BrodÖ. 23 s. 8.
267. A. du Mesnil, Zu Tacitus Germania (c. 46). Neue
Jahrb. f. philol. u. paed. 125.— 126. bd. 12. heft.
268. Henry Bradley, 'Trisanton' and 'Antona.' Academy
no. 573, s. 295; no. 576, s. 349 u. no. 584, s. 29 f.
bei Ptolemaeus erscheint ein flussname Trisanton, bei Tacitus
(Ann. XII. 31) der ausdruck cinctosque castris Antonavi. Bradley
meint nun, dass statt des ersteren Irisantonani zu lesen sei, statt
des letzteren etwa cunctosquc eis Trisaiitonavi und dass beides den
fluss Trent bedeute, an zweiter stelle findet er eine bestätigung
dieser Vermutung bei Nennius, der einen fluss Traliannon aufführt,
womit jedenfalls der heutige Trent gemeint ist. Ralph Neville
weist darauf, ebd. no. 577, s. 368 auf eine identification mit dem
Arjin hin. — endlich führt Bradley (no. 584) eine ähnliche conjectur
aus der Pariser ausgäbe (Didot) des Ptolomaeus zu Tacitus 1. c. und
einige ähnliche flussnamen in England und in Tyrol an. [Koch.]
269. A. Gerber et A. Greef, Lexicon Taciteum. fasc. V,
s. 481—576. Leipzig, Teubner. 8. 3,60 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 229. ang. Literaturzeitung 1883
(25), 881—82 von Prammer.
270. I. Holub, Warum hielt sich Tacitus von 89 bis 96 n.
Chr. nicht in Rom auf? — Quint. X, 1, 104. progr. d. k. k.
staats-gymnas. in Weidenau. 22 s. 8.
die strittige stelle Quint. X, 1, 104 wird auf Tacitus bezogen
und wahrscheinlich zu machen versucht, dass er von 89 — 96 aus
furcht vor Domitian wegen eines mit freimütigem tone abgefassten
historischen Werkes von Rom fern in der Verbannung gelebt habe,
daraus ist auch zu erklären, dass er, 88 praetor, erst 96 consul wird,
ferner dass er beim tode des Agricola in Rom nicht anwesend war
noch ihm die laudatio funebris hielt.
271. A. Stitz, Die metapher bei Tacitus. Jahresbericht des
k. k. ober-gymnas. in Krems. 32 s. 8.
der hier abgedruckte erste teil handelt von denjenigen metaphern,
welche sich auf räum, wasser, feuer, luft, erde, ferner auf last und
arbeit, kraft und schwäche, bewegung beziehen, die darstellung
bemüht sich erschöpfend zu sein.
44; VII- Altertumskunde.
Stämme. 272. B. Lehmann, Das volk der Sueben von
C.lsar liis Tai itiis. ein beitrat' zur ethnü{i:rapliif der germanischen
Urzeit, progr. des gymn. in Deutsch-Krone [pr. no. .30]. 22 s. 4.
die dirteren/AMi in den nachrichten des Cäsar und des Tacitus
sowie der zwischen ihnen liegenden schriftsteiler über das volk der
Sueben und die daraus erwachsenden Schwierigkeiten löst verf. auf
glückliche weise, den nachrichten Cäsars misst er bis auf einige
Übertreibungen mit recht vollen glauben bei und entwirft danach
von den Sueben ein deutliches bild. als ihren wohnsitz nimmt er
im wesentlichen das heutige Hessen in anspruch. die Sueben des
Tacitus dagegen, zu welchen dieser 25 Völker rechnet, schweben in
der luft. da nach Cäsars zeit im Hessenlande nur Chatten wohnen,
so müssen diese mit den Sueben identisch sein, die Verschiedenheit
des namens erklärt verf. recht glaublich so, dass man das jährliche
aufgebot der 100 gaue, da es zu einer feststehenden Institution
geworden war, auch mit dem feststehenden namen der Sueben „der
schwebenden oder schweifenden" benannte, mit diesem aufgebot
hatten es die nachbarn eigentlich nur zu thun, und so nannten sie
nach ihm auch das zu hause sitzende volk, das sicher auch zu
Cäsars zeit sich selbst Chatten nannte.
273. Alf. Kirchhof, Thüringen doch Hermundurenland, ein
beitrag zur geschichtlichen Völkerkunde, nebst einer reconstruction
der Ptolemaeuskarte von Germanien. Leipzig, Duncker u. Humblot.
60 s. 8. 1 karte. 1,60 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 239. ausserdem ang. Lit. cbl.
1882, 1479. ref. äussert sich sehr anerkennend.
274. Mehlis, Markomannen und Bajuwaren, eine studie zur
geschichte der deutschen Völkerwanderung, mit einer kartenskizze.
München, Riedel. 1882. 27 s. 4.
Untersuchung über die einwanderung der Markomannen nach
Böhmen während des letzten vorchristlichen Jahrhunderts, die dann
später unter dem Baiernnamen über den Böhmerwald ins Donau-
gebiet gezogen sein sollen. Ariovist wird vom verf. zu einem Marko-
mannen gemacht, ang. Lit. cbl. 1883, 572.
275. B. Sepp, Die Zeuss'sche hypothese über die herkunft
der Baiern. eine krit. Untersuchung. München, Ackermann. 8.
48 s. 0,60 m.
276. Joh. Sepp, Ein volk von zehn millionen oder der Baiern-
stamm, herkunft und ausbreitung über Österreich, Kärnthen, Steyer-
mark und Tyrol. kampfschrift wider Czechen u. Magyaren. 2. aufl.
München, Fritsch XIV, 212 s. 8. 2,50 m.
277. Beiträge zur anthropulogie und Urgeschichte Baierns.
Organ der Münchener gesellschaft f. anthropologie, ethnologie und
Urgeschichte, hrsg. v. W. Gümbel, I. Kollmann, F. Öhlenschläger etc.
VII. Altertumskunde. 45
red. Jobs. Ranke u. Nie. Rüdinger. 3. bd. 4 hefte. (1. heft 51 s.
m. 2 chromolitli. karten.) Münclien, Literar.-artist. anstalt.
278. S. Bugge, Oplysninger om Nordens Oldtid hos Jordanes.
I. Rosomonorum gens. Arkiv for Nordisk Filologi I, 1.
279. K. Lamprecht, Fränkische Wanderungen und an-
siedelungen vornehmlich im Rheinland, aus der zeitschr. des Aachener
geschichts-vereins. bd. IV. Aachen, Palm. 1882. 64 s, 8. mit karte.
ang. Literaturzeitung 1883 (13), 451 — 52. fortsetzung von
des verfs. Studien über die alte niederrheinische agrargeschichte durch
Untersuchung der linksrheinischen deutschen ansiedelungen. er stützt
sich dabei auf eine umfassende und vorsichtige vergleichung der
Urkunden mit den frühesten Ortsnamen.
280. J. H. Round, Footsteps of the English in Germany.
The Antiquary VI, 229.
norddeutsche ortsnamen verglichen mit einigen englischen. -
vgl. Jahresbericht 1882, no. 242.
281. C. Bornhak, Das Stammesherzogtum im fränkischen
reiche, besonders nach der lex Alamannorum und der lex Baju-
variorum. Forschungen zur deutschen geschichte. 23. bd. 1. heft.
282. Delare, Les Nordmands en Italic depuis les premieres
invasions jusqu' ä- l'avenement de S. Gregoire VII. Paris, Leroux.
XI, 578 s. 8.
Römer. 283. C. Julii Cäsaris belli Gallici libri VII. accessit
A. Hirtii liber octavus. recensuit Alfred Holder. Freiburg i. Br.
u. Tübingen, Mohr. 1882. VI, 396 s. 8. 15 m.
ang. A. f. d. a. 9, 219—222. Z. f. d. ph. 15, 241. Academv
no. 560, s. 59.
284. Victor Gauties, La conquete de la Belgique par Jules
Cesar. Brüssel, Lebegue et Cie. 1882. 365 s. 8. 7,50 fr.
ang. Literaturzeitung 1883 (2), 50 — 22 von W. Dittenberger.
sorgfältig sind die Untersuchungen über den Schauplatz der begeben-
heiten, für die erzälilung sind nachteilig gewesen die mangelhafte
kenntnis der römischen dinge und die neigung zum ausmalen und
pragmatisieren.
285. H. Rauchenstein, Der feldzug Cäsars gegen die Hel-
vetier. eine kritische beleuchtung mit einer vorausgehenden ab-
handlung über die glaubwürdigkeit der commentarien Cäsars zum
gallischen krieg. Zürich, 1882. 102 s. 8.
angez. Literaturzeitung 1883 (6), 193 — 194 von Dittenberger.
das werk, eine Inauguraldissertation, will nachweisen, in welchem
umfange Cäsar sich eine directe entstellung der tatsachen erlaubt
hat, und den wirklichen, oft Cäsars darstellung diametral ent-
46 VII. Altertumskunde.
gegengesotzteii vi-rlaut der ereignissc wiederlitrstrllt'n. ref. glaubt,
dass verf. zu weit geht und kann nicht glauben, dass Cäsar offen-
kundige tatsachen in dem masse, wie verf. meint, entstellt habe.
286. Aug. Rheinhard, C. Jul. Cäsars Rheinbrücke, eine
technisch-kritische Studie, mit 3 abbildungen. Stuttgart, Neff. 16 s.
8. 0,50 m.
darlogung einer neuen reconstruction von Cäsars Rheinbrücke
(de hello gall. 4, 17), die als misslungen zu betrachten ist. auch
ist dem verf. die einsclilägige literatur nicht bekannt und die gegen
Ludwig Noir6 gerichtete polemik in Wahrheit auf Th. Maurer
gemünzt, dessen abhandlung über Cäsars Rheinbrücke in dessen
Cruces philolosficae er nur aus Noirrs artikel zu kennen scheint,
verf. hält mit recht den Rlieinbrückenbau für ein meisterstück der
damaligen ingenieurkunst, spricht aber Cäsar die Urheberschaft
derselben ab und erteilt sie dessen „erprobtem praefectus fabrum" (?)zu.
287. Th. Maurer, Noch einmal Julius Cäsars brücke über
den Rhein, vademecum f. hrn. Aug. Rheinhard, baurat in Stuttgart.
Mainz, Diemer. 12 s. mit 1 holzschn. 8. 0,40 m.
eine ausserordentlich herbe polemik gegen Rheinhard, des
Maurers geistiges eigentum einem anderen, Noire, vindiciert, wohl
weil von ihm nur des letzteren artikel in der no. 206 der „allgemeinen
zeitung" von 1882 gelesen worden ist. Reinhards ideeen werden
auf das nachdrücklichste widerlegt.
288. Ludwig Lindenschmit, Tracht und bewaffnung der
römischen heeres während der kaiserzeit mit besonderer berück-
sichtigung der rheinischen denkmale und fundstücke. Braunschweig,
Vieweg. 1882. 4. 29 s. XII. taf. 6 m.
s. 1 — 3 Vorbemerkungen über den zweck des workes und die
verschiedenen klassen von monumenten, denen wir die genauere
kenntnis der römischen waflfen verdanken, s. 3 — 4 Übersicht über
die mit den Umwandlungen der römischen heeresverfassung im Zu-
sammenhang stehenden Veränderungen der bewaffnung. s. 4 — 16
beschreibung von heim, panzer, gürtel schwert und dolch, pilum,
lanzen und Wurfspeere, schild, beinschienen. s. 16-29 erläuterung
der abbildungen. — ang. A. f. d. a. 9, 407- -411. Lit. cbl. 1883,
881. Literaturzeitung 1883 (11), 370—371.
289. Th. Bergk, Zur geschichte und topographie der Rhein-
lande in römischer zeit, mit 1 karte. Leipzig, Teubncr. 1882.
IV, 188 8. 8. 5,20 m.
die beiden ersten aufsätze beschäftigen sich mit den feldzügen
Cäsars gegen die Usipeter und Tencterer und gegen Ambiorix und
die Eburonen, der dritte enthält bemerkungen über die römischen
Statthalter am Niederrhein, über die legaten, proprätoren und pro-
curatoren der provinzen von Belgien und Untergermanien, der
VII. Altertumskunde. 47
folgende handelt von dem aufstände des Antonius am Oberrhein im
jähre 89, der nächste über Vindonissas bedeutung, die übrigen sind
rein geographischen Inhalts, ang. Lit. cbl. 1882, 1443 — ^1444.
Literaturzeitung 1883 (18), 631 — 33 (Bormann): ,,das buch nimmt
in der grossen literatur über das römisclie altertum der Rheinlande
einen hervorragenden platz ein.
290. Jul. Grrimm, Der römische brückenkopf in Kastei bei
Mainz und die dortige Römerbrücke, mit planen und Zeichnungen.
Mainz, v. Zabern. 1882. IV, 55 s. 4. 4 m.
es wird nachgewiesen, dass die pfeilerreste im Rheinbette bei
Mainz rihnischen und nicht karolingischen Ursprungs sind, schon
11 v.Chr. angelegt, später zerstört, wurde sie in der zeit Maximians
287—297 wiederhergestellt, ang. Lit. cbl. 1882, 1444. Zs. f.
d. österr. gymn. 34, 215—217 (K. v. Holzinger).
291. Mertz, Beitrag zur feststellung der läge und der jetzigen
beschaffenheit der Römermauer zu Köln. Progr. der ober-realsch.
zu Köln. [pr. no. 429]. 28 s. 4.
der verf. giebt sorgfältig den verlauf der alten römischen
mauer Kölns an, indem er genau ihren spuren nachgeht und die
wichtigsten nachrichten früherer forscher, die noch bedeutendere
reste vor äugen hatten, zur ergänzung heranzieht, er beschreibt
eingehend den jetzigen zustand dieser alten befestigungen und die
bauart derselben, er ist der ansieht, mauer, türme und ihre Ver-
zierungen gehören dem ältesten mauerbau an, der schon 69 n. Chr.
vollendet war. durch zwei beigefügte plane ist die abhandlung
erläutert.
292. AVürdinger, Die Römerstrasse von Scharnitz (Scarbia)
bis Partenkirchen (Parthanum) und die mit ihr zusammenhängenden
befestigungen. Sitzungsberichte der philosophisch-philol. u. histor.
classe der k. b. akademie der Wissenschaften zu München. 1882.
2. bd. 2. heft.
293. F. Berger, Über die heerstrassen des römischen reiches.
II. die meilensteine. progr. d. Luisenstädt. gewerbe-schule zu Berlin
[pr. no. 98]. 21 s. 4.
294. Jos. Meirhofer, Die burghalde bei Kempten, geschicht-
liche darstellung der denkwürdigsten Schicksale dieser ehemaligen
Römerburg von den tagen ihrer erbauung zur zeit der geburt
Christi bis zu ihrer völligen Zerstörung im jähre 1705. historische
Skizze, mit e. lichtdr.-bild. Kempten, Dannheimer. 24 s. 8. 0,75 m.
eine anziehend und mit wärme geschriebene historische skizze.
das Römercastell Campodunum, 451 von Alemannen und Sueven
besetzt, erhält am ende des 7. jhs. den namen Hilarmont (Hjiarus-
Iller), gehört als erbe der Hildegard, Karls d. gr. gemahlin, welche
die bürg dem kloster zu Kempten schenkt, unter äbten steht sie
48 ^^^^- Altertumskunde.
c. 6(10 jähre, wird 1363 von den bürgern erobert und von da an
burglialde genannt. Schilderung ihrer Schicksale im 3< »Jährigen und
spanischen erbfolgekriege bis zu ihrer Schleifung 170.').
2^>5. Georg Wolff, Das Römercastell und das mithrasheiligtum
von GroBS-Krotzenburg u. s. w. festschrift d. 31. general-versamm-
lung d. deutschen gesch.- u. altortumsvereine dargebracht vom ver.
f. hessische gesch. u. landeskundf. n. f. S. sujipl. Kassel, Frey-
schmidt u. Comp. II, 101 s. 4.
angz. Lit. cbl. 1881, 1316.
296. Keusch, Die römischen altertümer im niuseum zu Alt-
kirch. Jahresbericht des progymn. zu Altkirch [pr. 455]. 21 s. 4.
ein lehrreicher beitrag zur geschichte des Ober- Elsasses in
römischer zeit.
297. W. Gisi, Die Gaesates. Anzeiger für schweizerische
altertumskunde. 15. jahrg. no. 2.
298. J. Schneider, Die alten beer- und handelswege der
Germanen, Eömer und Franken im deutschen reiche, nach örtl.
Untersuchungen dargestellt. 1. lieft. Düsseldorf, Schaub. 13 s.
m. 1 lith. karte. 8. 1 m.
299. Felix Freih. von u. zu Gilsa, Zur ringwallfrage mit
besond'erem bezug auf Hessen. Zeitschr. des Vereins für hessische
geschichte und landeskunde. n. f. 10. bd. 1. n. 2. heft.
300. K. Miller, Altgermanische ringburgen und römische
niederlassungen nördlich vom Bodensee. schritten des Vereins für
die geschichte des Bodensee's nnd seine Umgebung, heft XI (1882),
s. 33-42.
enthält einen bericht über die im jähre 1880 — 1881 angestellten
Untersuchungen über reste von ringburgen, schanzen und römische
Strassen, die erzielten resultate sind nicht bedeutend, doch werden
die Untersuchungen fortgesetzt.
301. Römische und sächsische altertümer in Britannien,
kurze berichte über funde (grabinschriften.pflaster, urnen, waffen,
u. s. f.) in den Sitzungen des Archaeological Institute, s. Athenaeum no.
2872, s. 631. no. 2877, s. 818. — über Sitzungen der Society of Anti-
quaries Athenaeum no. 2887, s. 251, no. 2906, s. 23, die der British
Archaeological Society no. 2890, s. 348; no. 2900, s. 672. —ferner
finden sich übersichtliche berichte, auch über die englischen lokal-
vereine, im Antiquary VI, 168 ff., 217 ff., 269 ff. VII, 29 ff., 74 ff.,
119 ff'., 169 ff, 218 ff., 265 ff., VIII, 31 ff., 74 ff., 168 ff.
302. H. M. Scarth, Eoman Britain. Society for Promoting
Christian Knowledge, with Maj). 8. 2 sh. 6 d.
besprochen von W. Th(tmpson Watkin, Acadeniy no. 593,
s. 172 f. — obwohl der rec. in einigen punkten vom verf. abweicht,
VII. Altertumskunde. 40
und kleinere irrtümer nachweist, hält er das buch doch für wohl
geeignet zur eintuhrung in das Studium der römischen epoche in
Britannien.
303. W. Thompson Watkiu, Recent Discovery of lloman
Kemains at ehester. Academy no. 574, s. 318.
i'ragmente von grabdenkmälern und centurialsteinen, deren In-
schriften gedeutet werden.
ders., Roman Inscriptions at ehester and in West Cumberland.
Academy no. 591, s. 152.
zwei altarinschriften und ilire entzifferungen.
304. Charles J. Elton, The Roman House at Whitestaunton.
s. Academy no. 591, s. 150 f. *A Roman Villa in Somerset.'
abdruck des obigen Vortrags, welcher die reste der villa ein-
gehend beschreibt.
305. J. Park Harrison, Romano-British Letters at Stone-
henge. Academy no. 572, s. 283 f. und no. 573, s. 300 f.
306. N. S. Foster, British or Romano-British Remains near
Bicester. The Antiquary VIII, 156—59.
bericht über auifindung von scherben, asche, knochen etc. und
einem metallreifen.
307. H. D. Roman Remains at Towcester. The Antiquary
VIII, 87.
es sind an der stelle des jetzigen ortes münzen und Überreste
von mauerwerk aus römischer zeit entdeckt worden.
308. W. Thompson Watkin, Roman Lancashire: or, a
Description of Roman Remains in the County Palatine of Lancaster.
Liverpool, Printet for the Author.
ang. v. H. M. Scarth, Academy no. 580, s. 424 f. das
buch besteht aus einer Überarbeitung von früheren artikeln des
verfs. in verschiedenen Zeitschriften, mit illustrationen und karten,
der rec. hebt die wichtigsten punkte aus dem buche hervor und
lobt die sorgfältige arbeit des verfs. — ebenso bespricht das Athenaeum
no. 2896, 534 f. das buch recht anerkennend.
309. The British Archaeological Association : Dover Congress.
Athenaeum no. 2913, s. 248—50; 2914, s. 280-82.
bericht über die von der gesellschaft besichtigten altertümer in
Dover, Sandwich, Canterburj- und umgegend, von denen die meisten
dem mittelalter angehören; doch finden sich auch einige reste aus
Romerzeit darunter.
310. C. Roach Smith, Notes on Clausentum, now Bittern Moor.
The Antiquary VII, 79 f.
311. George Dowker, The Upchurch Marshes and Roman
Pottery. The Antiquary VII, 16—19.
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) »
50 VIII. Kulturgeschichte.
das dort" üpchurch ist an der alten Römerstrasse in Canterbury
nach London ^elei?en. in der nähe sind wahrscheinlich durch das
vordringen der tlut i,'ebildete sümpfe, in denen sich eine anzahl
von Testen riunischer tüpferarbeiten linden, der anfsatz beschreibt
einen ausHuff dorthin und die ergebnisse der forschung. — vgl. dazu
die notizen von C. Eoach Smith, ebd. 65 f. 'The Üpchurch Marshes,
and the Medway as it was and is'. [301 — 11 v. Koch.]
312. Konst. Könne, Über griechischen einfluss auf die
rheinisch-gallische töpferkunst, sowie über eine Gallieransiedlung zu
Horchheim und deren entstehungszeit. Rhenus 1. no. 1.
313. Vict. Hehn, Kultiirplianzen und haustiere in ihrem
Übergang aus Asien nach Griechenland und Italien, sowie in das
übrige Europa, historisch-linguist. skizzen. Berlin, Bornträger. 4. aufl.
8. IV, 522 s. 10 m.
ang. Literaturzeitung 1882 (50), 1791. sehr gerühmt.
Peters.
VIII. Kulturgeschichte.
Allgemeines. 314. Arnold, Studien zur deutschen kultur-
ceschichte.
ang. Literaturbl. 1882 (11) s. 439. Literaturz. 1883 (16) 560.
(Kaufmann.) die einzelnen abschnitte sind betitelt: Aufkommen
des handwerkerstandes im mittelalter, Reception des rechts und ihre
folgen, Über das Verhältnis der reichs- zur stammesgeschichte'. Zur
geschichte des Eheinlandes, Die ovtsnamen als geschichtsquellen, Die
deutschen stamme in Elsass und Lothringen, König Rudolf und die
Basler, Die anfange des grundeigentums und capitalverkehrs in
Städten. — vgl. no. 48.
315. Kulturgeschichtliches. Mitgeteilt von K. Th. Zingeler.
Mitteilungen des Vereins für geschichte und altertumskunde in Hohen-
zollern 15, 1.
316. Schenk zu Schweinsberg, Erzbischof Adalbert von
Mainz ernennt seinen pfeifer und diener liracht zum könig der fah-
renden leute in seinem erzbistum und land. Gernsheim 1345 dec. 9.
Quartalblätter des histor. Vereins f. d. grossherzogtum Hessen
1882, s. 26 f. — deutsche Urkunde.
317. 0. Kares, Poesie und moral.
vgl. jahresber. 1882, no. 279. — angez. Lit. cbl. 1883, sp. 30.
eine sehr anerkennende notiz von F. Kluge im Literaturblatt 1882
(11), 439.
VIll. Kulturgeschichte. 5]^
318. V. Hellwald, Knlturgeschichto in ihrer natürlichen ent-
Avicklung bis zur gegenwart. Augsburg, Lampart. 3. aufl.
319. E. Kettner, Der empfang der gaste im Nibelungenliede,
ein beitrag zur kulturgeschichte des 12. und 13. Jahrhunderts,
jahresber. des gynin. zu Mühlhausen, [pr. no. 219.] 26 s. 4.
das reiche material, welches das lied für das behandelte thema
liefert, bietet ein ziemlich abgerundetes bild dar. es werden zu-
näclist die allgemeinen formen des höfischen empfanges, dann die-
jenigen des feierlichen empfanges bei triumph, brautzug oder besuch
einer Jidchzit dargestellt, nicht ohne gelegentliche hinweise auf ver-
wante dichtungen — Kudrun, Biterolf, Alphart u. a. der gewöhn-
liche empfang steht noch weit ab von etiquette und beruht auf alter
deutscher sitte, er ist nicht anders als im Ruodlieb; in den feier-
lichen empfang mischen sich stark hervortretende züge von höfischer
galanterie, wie denn dem frauendienst dabei eine bedeutende rolle
zufällt, bemerkt sei, dass der verf. auch zu kritischen bemerkungen
(s. 2. 24) gelegenheit findet.
320. Aug. Strindberg, Svenska folket i helg och söken, i
krig och fred, hemma och ute, eller ett tusen är af svenska bild-
ningens och sedernas historia etc. 18 :e — 20 :e (slut-) hft. Stock-
holm, Fritze. 11,8.337—480. 3 kr. (compl. in 2 bänden 20 krönen).
vgl. die anzeige des werkes Hist. Tidskrift 1882, XCI f.
321. Rudolf Waizer, Kultur- und lebensbilder aus Kärnten.
Klagenfurt, Joh. Leon sen. 1882. angezogen Zs. f. d. a. 27, 96.
322. N.Burckhardt-Biedermann, Über die Basler totentänze.
Beitr. lierausgeg. von der histor. gesellsch. in Basel. N. F. I. 1882.
323. Nicolaus Rädle, Notice sur la danse des morts au con-
vent des R. R. P. P. Cordeliers. — Anz. f. schweizer, altertums-
kunde 1882, no. 8.
324. Prutz, Kulturgeschichte der kreuzzüge. Berlin, Mittler.
8. 632 s. 14 m.
ang. Literaturz. 1883 (38), sp. 1325—26. (Winkelmannn)
O. G. A. 1883 (33) 1025—56 (Kugler). es werden wenige histo-
rische Irrtümer notiert; im übrigen sehr empfohlen.
325. Heinricli Gerlach, Deutsches wirtshausleben im mittel-
alter. mitteilungen vom Freiberger altertumsverein lieft 19, 1.
326. J. Wolff, Unser haus und hof. kulturgeschichtliche
Schilderungen aus Siebenbürgen. Sächsischer hausfreund. kalender
für Siebenbürgen auf das jähr 1883.
327. Cornelius Walford, Fairs, Past and Present: a Chapter
in the History of Commerce. 'The Autiquary's Library.' London,
Elliot Stock.
52 VIII. Kulturgeschichte.
ans:. Athenaonm no. 2912, s. 199. — das bncli handelt von
niiirkti'n im alltremeinen ; insbesondere von solchen in England, Frank-
reich, den liindorn am Rhein und Russland, zwar bildet es keine
vollständige geschichte, doch eine wertvolle materialiensammlung.
bemängelt wird vor allem, dass der verf. zu wenig die Zuverlässigkeit
seiner quellen in betracht zieht, demgemäss ist es keineswegs er-
wiesen, wie der verf. meint, dass die Reimer gewisse markte in Eng-
land eingerichtet haben, ferner meint der reo., dass die abhaltung
von miirkten auf kirchhüfen nicht hinreichend untersucht sei. viel
lob erhält dagegen das kapitel über Stourbridge Fair. [Koch.]
328. Cornelius Walford. Southwark Fair. The Antiquary
VIII, 137 ff.
fortsetzung des no. 327 besprochenen buches. (über dasselbe s.
The Antiquary VIII, 73). der markt von Southwark wird aus docu-
menten erst im 1.5. jh. nachgewiesen, hat jedoch gewiss schon früher
bestanden. [Koch.]
329. E. Martin, Abwechselnd bewirtschafteter gemeindeacker.
Strassburger studien 1, 18 — 99.
330. David Schönherr, Aus dem leben des ritters Christof
Reifer von Altspaur und seiner gattin Ursula Künigl von Ehrenberg,
ein urkundlicher beitrag zur kulturgeschichte des 15. jhs. Innsbruck,
Wagner. 1882. 8. III, 96 s. 1 m.
331. Blau, Die deutsclien landsknechte.
vgl. jahresber. 1882, no. 271. ang. Lit. cbl. 1883, 25 (lobendes
referat). dagegen weist L. Müller in der Literaturz. 1883, 17, sp.
593 — 595 durch gegenüberstellung langer abschnitte, die er auf etwa
100 vermehren ki'mnte, nach, dass Blau F. W. Eartholds werk 'George
von Frundsberg und das deutsche kriegshandwerk zur zeit der refor-
mation' ausgeschrieben hat. vgl. Anz. f. d. a. 9, 303 (Minor): 'docli
hat der verf. daneben auch Bartholds quellen zu rate gezogen und in
reicherem masse als dieser, wenngleich nicht erschöpfend, die poesie
der landsknechte u. a. berücksichtigt.'
332. 0. Schwebel, Deutsches bürgertum. von seinen anfangen
bis zum jähre 1808 dargestellt, Berlin, Abenheim. 8. V, 532 s. 8 m.
Lit. cbl. 1883 (5), 151—152 kann das buch nur als 'einzelne
bilder' aus dem deutschen bürgertume empfehlen, nicht aber als eine
geschichte desselben und begründet dies urteil. Höhlbaum in der
Literaturz. 1882 (60), sp. 1788 — 1790 nennt es ein 'muster frivoler
büdierfabrikation'. 'von den 532 selten des bandes gehören die aller-
wenigsten Herrn Schw. an, ein grösserer teil sind excerpte aus be-
kannten älteren Schriften, der grösste ist schlechtweg plagiat.' als
solclie ausgescliri<'bene biicher werden speciell nacligewi(>sen Barthold
'Geschichte der deutschen Städte' und 'Geschichte der Hansa' und
Paulis 'Bilder aus Alt-England'.
VIII. Kulturgeschichte. 53
333. H. Rinn, Kulturgeschichtliches aus deutschen predigten
des mittelalters. programm der gelehrtenschule des Johanneums in
Hamburg, [pr. no. 655.] 38 s. 4.
quellen des verfs. sind Berthold, Eckhart, Tauler, Geiler, Pfeiffers
Mystiker und die betr. Sammlungen von Grieshaber, Wackernagel,
Mone, Hoffmann (fundgruben), Leyser (Bibliothek der deutschen
nationalliteratur), Birlinger (Alemannia), gehandelt wird über kinder-
erziehung, die stände in ihrem Verhältnis zu einander, erwerbszweige,
verkehr, kleidung, nahrung, Vergnügungen und das religiöse leben
in seinen verschiedenen beziehungen.
334. Albin Czerny, Aus dem geistlichen geschäftsieben in
Oberösterreich im 15. jahrh. Linz, Ebenhöch. 1882. 8. 98 s. 2 m.
briefe der pröbste von St. Florian in lat. und deutscher spräche,
vgl. Lit. cbl. 1882, no 41.
335. C. M. Blaas, Die biene in der deutschen volkssitte und
meinung. programm. Stockerau in Niederösterreich.
336. J. Scherr, Germania. Stuttgart, Spemann. 4. aufl.
1. lieferung.
337. Th. Süpfle, Über den kultureinfluss Deutschlands auf
Frankreich. Metz, Scriba. 32 s. gr. 4. 1 m.
338. Jacob Schipper, Kulturzustände bei den Angelsachsen.
Österreichische rundschau. h. 3. Separatabzug. 13 s.
nach einem kurzen blick auf die geschichte der Angelsachsen
und die quellen unserer kenntnis ihrer kulturzustände (poetische
denkmäler, gesetze, Illustrationen in hss. etc.) geht der verf. auf
eine Schilderung ihrer häuser, ihres lebens und die Stellung ihrer
frauen ein, welche letztere häufig in etwas zu idealer auffassung dar-
gestellt worden ist. an geeigneten stellen werden dabei heutige sitten
und gebrauche der Engländer aus denen ihrer vorfahren abgeleitet. —
obwohl das material, aus welchem der aufsatz aufgebaut ist, den
anglicisten meist bekannt sein dürfte, werden auch diese die über-
sichtliche Verarbeitung mit Interesse lesen. [Koch].
339. G. Rein seh, Stellung und leben der deutschen frau im
niittelalter.
vgl. jahresber. 1882 no. 297. — kurz ang.Herrigs archiv 70, 204.
340. Weinhold, Frauen.
vgl. jahresber. 1882 no. 298. ang. Anz. f. d. a. 9, 233—239
von Zingerle. rec. giebt eine reihe von nachweisen und belegen
zu einzelnen punkten der darstellung Weinholds; ferner Literaturbl.
1883(3) 126 — 128 von Bechstein,derdie Interpretation einiger stellen
zu verbessern versucht, und Beilage der Mitteil. d. Vereins f. gesch.
der Deutschen in Böhmen, 21 no. 3. (v. Ch.)
g^ VIII. Kulturgeschichte.
fiPWPrhP. 341. P^ufr. Kaiesse, Geschichte der seidenwebe-
knnst vom niitttlalter bis zum rokoko. Sammlung kunstg:e\verblicher
und kunsthistorischer vortrüge, no. 8. Leipzig, SchloBmp. 8. 37 s.
1,60 m.
342. Jul. L es sing, Muster altdeutscher leinenstlckerei, 4.
aufl. 26 tafeln mit 10 s. text. 5 m. Musterbücher für weibl. hand-
arbeit , hrsg. von der red. der Modenwelt. Berlin , Lipperheide.
343. Fr. Fischbach, Die geschichte der textilkunst, nebst
text zu den 160 tafeln des Werkes: Ornamente der gewebe. Hanau,
Alberti in Comm. XXIV, 208 s. gr. 8. 6 m.
344. H. Knothe, Geschichte des tuchmacherhandwerks in der
Oberlausitz bis anfang des 17. jhs. Dresden, Burdach in Comm.
140 s. gr. 8. 2,40 m.
345. Const. Mettig, Zur geschichte der Rigaschen gewerbe
im 13. und 14. jh. Riga, Kymmel. VI, 101 s. gr. 8. 3 m.
346. M. A. Wallace-Dunlop, Glass in the Old World.
London, Field & Tuer.
ang. V. C. Drury E. Fortnum, Academy no. 571. s. 262 f.
die Verfasserin verfolgt die geschichte der glasbearbeitung durch
das altertum und das mittelalter. bedauert wird, dass die benutzten
autoritäten nicht genau angeführt, sind, auch sonst werden einige
versehen und ungenauigkeiten nachgewiesen, im ganzen aber das
buch als wertvoll anerkannt. — das Athenaeum no. 2909, s. 118
[wo der autor übrigens als masculinum behandelt wird] berichtet
ebenfalls im lobenden sinne über diese conipilation. [Koch.]
347. Fr. Lichtenstein, Sarantasme. Zs. f. d. a. 27, 302— 303.
leitet den sarantasme benannten mittelalterlichen kleiderstoff
aus dem griechischen ab auf grund einer stelle in der Historia Si-
ciliae von Hugo Falcandus, wo cxarcntasinata vorkommt.
348. Hans Hildebrand, The Industrial Arts of Scandinavia
in Pagan Time. London, Published for the Committee of Council on
Education. Chapman & Hall, Limited.
J. A. Worsaae, The Industrial Arts of Denmark, from the
Earliest Times to the Danish Conquest of England. London, Pu-
blished for the Committee etc.
lobend angezeigt The Antiquary VII, 264 f.
Haushalt. 349. Loose, Sebastian Lindenasts Inventar. Anz.
f. künde der d. vorz. 1882, no. 9, sp. 225—232.
vom jähre 1529.
350. Meitzen, Das deutsche haus.
351. Henning, Das deutsche haus.
vgl. jahresber. 1882, no. 346 u. 347. beide Schriften ang.
VIII. Kulturgeschichte. 55
Literaturz. 1883(4), 118 — 120, (Heyne): übersichtliches anerkennen-
des referat. in den dift'erenzen beider verf . steht er auf selten Hennings.
352. A. Essenwein, Bauten vom jähre 1468. Anz. f. künde
der d. vorz. 1883, no. 2.
353. A. Essen wein, Eigentümliche wagen, schiffe und schütten
vom 15. — 18. jh. Anz. f. künde der d. vorz. 1883, no. 3.
354. A. Essenwein, Mittelalterlicher hansrat und das leben
im deutschen hause. Anz. f. künde der d. vorz. 1883, no. 7.
355. Ancient Bedsteads. The Antiquary VII, 185—87.
nur einzelne notizen über einrieb tung, umfang, ausschmückung
verschiedener arten von bettgestellen, besonders aus dem mittelalter,
die zur anregung einer gründlichen Untersuchung dienen können.
356. Old Church Plate in the Diocese of Carlisle; with the
Makers and Marks, Edited by E. S. Ferguson. Illustrated. London,
Bell & Sons.
ang. Athenaeum no. 2908, s. 84. eine interessante und wertvolle
Sammlung von beitragen verschiedener, von kirchlichen gefässen aus
dem mittelalter ist in der genannten diöcese leider wenig erhalten.
357. Gold and Silver Plate. The Antiquary VII, 233—36.
bemerkungen über altes gold- und silbergerät, besonders becher
und pokale aus England, und hinweis darauf, dass im South Ken-
sington Museum electrotypische abbildungen aller merkwürdigen muster
ausgestellt sind.
358. G. Laurence Gomme, Primitive Agricultural Implements.
Part. I. The Antiquary VIII, 140 if.
über die menschen aus dem steinzeitalter und Überreste ihrer
ackergeräte, nach deren muster noch jetzt einige in entlegneren
gegenden Englands gebraucht werden, soll fortgesetzt werden. [355
bis 358 von Koch.]
Heraldik. 359. J. Siebmachers grosses und allgemeines
wappenbuch in einer neuen, vollstcändig geordneten und reich ver-
mehrten aufläge mit heraldischen und histor. -genealogischen erläute-
rungen neu hrsg. 206 — 210. lieferung. 120 s. mit 90 steintafeln.
Nürnberg, Bauer u. Raspe. 1882. gr.-4. 6 m.
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erklärendem text von A. Hildebrandt. 2. — 10. (schluss-)lieferung.
h 10 bl. m. 12 bl. text. Berlin, Nicolai. 12 m.
361. H. Ostendorfer, Turnierbnch herzogs "Wilhelm IV.
von Bayern v. 1510 — 1518. 1540—1545. nach den aufzeichnungen
des Wappenmeisters Hans v. Schenk gemalt. Fcsm. nach dem
originalmscr. hrsg. v. Fr. Reich ar dt. qu.-fol. 31 steintafeln mit
3 bl. text. München, Finsterlin, 1880. 32 m.
56 VIII. Kulturgesclnchto.
dasselbe ; cnlor. ausg. in ö lieferungen. 1. halblief. qu. fol.
(3 hl.) ]H m.
Jai?d. :^62. (t. Baist, Falco. Zs. f. d. a. 27, 50—65.
handelt über die verschiedenen arten und namen der falken, mit
besonderer rücksicht auf ihre Verwendung zur Jagd; zeigt, dass die
falkenjagd in Europa wie in Asien antochthon entstanden sein müsse,
dass sie aber die Römer jedesfalls von den Germanen kennen gelernt
hätten, in Deutschland sei sie vor dem 2. Jahrhundert p. Chr.
nicht nachzuweisen, hauptsächlichste stütze der ausführungen sind
die etymologien der betr. bezeichnungen.
363. G. Paris, Lesorigines de la fauconnerie. Romania XII, 99.
zu Baists artikel (no. 362). nach G. P. haben die Germanen
die falkenjagd erst von den Römern der kaiserzeit gelernt.
Rricgsweson. 364. A. Essen wein, Beiträge aus dem ger-
manischen museum zur geschichte der bewaffnung im mittelalter.
Anz. f. künde d. deutschen vorzeit.
vgl. jahresber. 1882, no. 306. — fortsetzung.
365. R. W. Paul, An Account of some of the Incised and
Sepulchral Slabs of North-West Somersetshire. Illustrated. London.
Provost & Co.
nach der besprechung im Athenaeum 2914, s. 277 ff. enthält
dies buch abbildungen von mittelalterlichen grabsteinen, auf welchen
figuren mehrfach in voller rüstung dargestellt sind, die vom 13. jh.
an datiren. somit bringt es interessantes material zur kostüm-
geschichte jener zeit, bedauert wird a. a. o. jedoch, dass hier keine
vollständige Sammlung aus jener grafschaft angestellt ist. — vgl.
auch die anzeige The Antiquary VII, 117.
366. Frederick Hodgetts, Some Remarks on Chain Mail.
The Antiquary VII. 89—93.
sucht nachzuweisen, dass Meyrick's bekannte darstellung der
ringpanzer eine irrige sei, wobei er sich auf einschlägige stellen
aus Beowulf beruft, der Ursprung soll ein altarischer gewesen sein,
da die Skandinavier zuerst ringpanzer in Europa einführten und die
Inder dergleichen noch heute tragen. — einige bedenken gegen diese
bemerkungen erhebt jedoch W. C. Wade, ebd. s. 209 f., der Meyrick
in einigen punkten in schütz nimmt.
367. William Brailsford, A Transitional Period in Arms
and Armours. The Antiquary VIII, 1 ff.
die charakteristischen merkmale der ritterrüstung des 15. jh.
■werden an darstellungen auf grabsteinen oder an originalstücken
aus engl., franz. u. a. Sammlungen hervorgehoben.
368. Llewellyn Jewitt, Some Words on the Mace. The Anti-
quary VII, 41-44 u. 104—109.
VIII, Kulturgeschichte. 57
der kolben war schon seit früher zeit das abzeichen gewisser
würden in England, zunächst wird festgestellt, dass derselbe erst
seit der norm, eroberung vom Schwerte zum teil verdrängt worden,
doch in den bürgerlichen ämtern noch bis heute im gebrauch ist,
während die Verwendung als wafte allmählich aufhörte. — dazu
mehrere Illustrationen.
369. Baron de Cosson and W. Bruges, Ancient Kelmets
nd Examples of ]\[ail. lUustrated. Archaeological Institute.
nach dem Athenaeum no. 2868, s. 500 ff. ein sehr gründliches
werk, in welchem die verf. die konstruktion der alten, besonders
mittelalterlichen, schutzwaflfen auf grund noch vorhandener exemplare
untersuchen, es stellt sich dabei heraus, dass eine grosse anzahl
von helmen , die sich in englischen Sammlungen befinden, offenbare
fälschungen sind, da sie so gearbeitet, dass sie praktisch nicht ver-
wendbar wären, andere sind wieder von echten grabmonumenten
genommen, doch da sie nicht zum gebrauche bestimmt waren, ist
bei ihnen die konstruktion mitunter auch eine falsche. — ferner
wird darauf hingewiesen, dass in ärmeren ländern, z. b. Irland, oft
noch gewisse formen von waffen gebraucht wurden, die in den reicheren
zu derselben zeit bereits gänzlich veraltet waren.
370. Mme. M.Schild, Old English Costumes. 4. 2 sh. 6 d.
Kunst. 371. T. North, The Clmrch Beils of the County
and City of Lincoln. Illustrated. Leicester, Privately Printed.
bespr. Athenaeum no. 2889, s. 317. die älteste der be-
sprochenen glocken stammt aus dem jähre 1423. Inschriften und
gebrauch der verschiedenen glocken werden untersucht, wovon einige
beispiele in der anzeige, hauptsächlich für lokalgeschichte wichtig,
scheint das werk jedoch auch mancherlei für allgemeines interesse
zu bieten. [365—371 v. Koch.]
372. A. W. Ambros, Geschichte der musik. 5 — 15. (schluss-)
lieferung. 8. LVI, s. 169—605.
vgl. jahresber. 1882, no. 326. , , . r
373. L. Bussler, Geschichte der musik. sechs vortrage.
Berlin, Habel. 1882. 3 m.
ang. Literaturz. 1883, 16 (Bell er mann).
374. We wertem, Zwei veraltete musikinstrumente, eine
Studie. Monatshefte für musikgeschichte XIII (1881), no. 7 — 12.
— über croii'tJi und rotte.
375. Carl Engel, Researches into the Early History of the
Tiolin Family. London Novello. 8. 10 sh. 6 d.
ang. von J. S. S he d lock, Academy no. 585, s. 53, der das
buch, obgleich der tod den verf. an der revision hinderte, ein sehr
wertvolles nennt. — es werden darin auch die mittelalterlichen
Instrumente wall, crywtli, aegl. crozvd und die rotte besprochen.
58 VIII. Kulturgeschichte.
376. Arthur Hill. The Organ Cascs and Organs of the Middle
Ages and the Kenaissunce. London, Bogue.
ang. Acadeniy no. 592, s. 166 von J. T. Micklethwaite,
nach welchem das bnch wonig über die orgeln des mittelalters ent-
hält; eine eingehende geschichte dieses Instruments bleibt noch zu
schreiben. [375 — 376 Koch.]
377. K. Laniprecht, Kunstgeschichtlich-wichtige handschriften
des Mittel- und Xiederrheins. — Jahrbücher des Vereins von alter-
tnmsfreunden im Rheinlande 74 (1882), s. 130—146.
überblick über die hauptsächlichsten Überreste der miniaturmalerei
am Nieder- und Mittelrhein.
378. Otte, Das neutestamentliche bilderbuch des Hermann
Nitzschewitz vom jähre 1489. — Neue mitteilungen aus dem gebiete
histor.-antiquar. forschung von Opel. 15. bd. 2. heft,
379. W. Martin Conwaj^ The Illuminated Mss. in the Ash-
burnham Collection. Academy no. 564, s. 133 f.
es werden die trefflichen mittelalterlichen Illustrationen aus
mehreren noch unbekannten mss. kurz geschildert, darunter die dreier
englischer mss. aus dem 11. bzw. 13. und 15. jh. erstere enthält
unter andern texten auch das testament künig Aelfreds. auch ein
von einem Süddeutschen anfangs des 14. jhs. illustrierter psalter
befindet sich in der Sammlung, ausser den besprocheneu sollen noch
eine anzahl anderer mss. in derselben vorhanden sein, welche ähn-
liche schätze für kunst- und kulturgeschichte bergen. [Koch.]
380. Nestle hner, Das Seitenstettener evangeliarium.
vgl. jahresber. 1882. no. 320. ang. Literaturz. 1882 (49), sp.
1760 — 61 von Fr. Schneider; berichtigt einige irrtümliche ansichten
des herausgebers und tadelt seine ungenauen angaben über den codex.
Lit. cbl. 1883 (36), sp. 1280.
381. H. v. Sybel und Th. Sickel, Kaiserurkunden in abbil-
dungen. 4. liefer. 30 Urkunden auf 30 tafeln u. 3 bogen text. Berlin^
Weidmann. 1882. 30 m.
vgl. jahresber. 1882, no. 321. — ang. Literaturz. 1883 (7), 239
von Wattenbach.
382. A. Essenwein, Ein elfenbeinkamm des 9. jhs. im ger-
manischen museum. Anz. f. künde der d. vorz. 1882, no. 12.
383. A. Essenwein, Bilder aus dem jähre 1468 zur erzählung
von der schönen Melusine. Anz. f. künde der d. vorz. 1882, no. 12.
384. A. Essenwein, Königliches leichenbegängnis. abbildung
von 1468. Anz. f. künde der d. vorz. 1883, no. 4.
385. P. Joseph, Goldmünzen des 14. u. 15. jhs. (Disiboden-
berger fund), nebst urkundlichen beitragen zur münzgeschichte der
VIII. Kulturgeschichte. 59
Eheinlande, besonders Frankfurts, mit 4 lichtdrucktafeln, mit einem
anhang, enth. 82 Urkunden. Frankfurt a/M. Baer u. cie. 232 s.
gr.-8. 6 m.
386. Falke, Die kunst im hause. 5. aufl. Wien, Gerold.
1883. 7,20 m.
387. M. Heyne, Kunst im hause. 2. reihe, abbildungen von
gegenständen aus der mittelalterlichen sammlung zu Basel, mit einer
einleitung versehen. Basel, Detloß'. 15 s. text. 30 tafeln, kl.-fol.
10 m.
Lit. cbl. 1883, sp. 490 kurze Inhaltsangabe: 'es wird an einem
mit tieren gestickten handtuche von 1556 der einfluss des phisiologus,
daneben aber auch schon der neueren naturhistorischen publicationen
nachgewiesen; ein figuriert teppich ist durch Wappenschilder als
eigentum Felix Platters gekennzeichnet'.
388. H. W. H. Mithoff, Mittelalterliche künstler iind Werk-
meister Niedersachsens und Westfalens lexikalisch dargestellt. 2. um-
gearb. u. verra. aufl. Hannover. IX, 462 s. 8. 8 m.
ang. Lit. cbl. 1883, s. 669.
389. K. Lamprecht, Initialornamentik des VIII. — XIII. jahrhs.
44 steindrucktafeln meist nach rheinischen hss. nebst erläuterndem
text. Leipzig, Dürr. 1882, 33 s. gr.-4o. 10 m.
die initialen sind unkoloriert in Zeichnungen gegeben, aner-
kennende anzeigen von Ewald, Literaturz. 1883 (6), 200 — 201.
S. Laschitzer, Mitt. d. inst. f. osterr. gesch. forsch. IV (4),
630—633. Lit. cbl. 83 (13), 449. Wörmann, Zs. f. bild. kunst
18 (12).
390. Bordier, Peintures des mscrits. rec. Revue de philol. 7, 144.
391. M. E. Hawels Colours and Cloths of the Middle Ages.
Contemporary Rev. 1883 sept. 423—436.
392. Jost Amman, Die ehebrecherbrücke des königs Artus.
Fcsm. reproduction des aus 8 blättern bestehenden origin.-holzschnittes
(Andresen no. 73) nach dem einzig bekannten kompleten exemplar
in der sammlung des k. k. feldzeugmeisters ritter v. Haustab zu Wien.
Leipzig, Hirth. in Mappe, gr.-fol. 15 m.
393. W. Kisch, Die alten Strassen und platze Wiens und ihre
historisch-interessanten häuser, ein beitrag zur kulturgeschichte Wiens
mit rücksicht auf vaterländische kunst, architectur, musik und literatur.
Wien, Gottlieb. 7. — 14. lieft. gr.-4. (s. 145— 336.) t\ 1,50 m.
394. E. Paulus, Bilder aus kunst und altertum in Deutsch-
land. Stuttgart, Bonz. VIII, 223 s. 8. 3 m.
Pädagogik. 395. Heinr. Jul. Kaemmel, Geschichte des deut-
schen Schulwesens im übergange vom 'mittelalter zur neuzeit. aus
60 VIII. Kulturgeschichte.
seinem nachlasse herausgegeben von Otto Kaeniniel. Leipzig,
Diincker und Humblot. 1882. XI, 444 s. gr. 8. 8,60 m.
schliesst nach E. v. Sallwürcks anzeige in der Literaturz,
1883 (21), 732 mit Erasnius und AVimpheling ab. die darstellung
allgemeiner zustände, zeitstrümungen und wissenschaftlicher rich-
tnngen überhaupt sei dem verf. weniger gelungen, im übrigen wird
die arbeit als sehr sorgfältig anerkannt, vgl. Lit. handweiser 1882,
no. 24. (Norenberg).
396. Pernwerth von Harnstein, Beiträge zur geschichte und
literatur des deutschen studententums.
vgl. jahresber. 1882 no. 300. ang. Alma mater 1882, no. 38.
anerkennendes referat. Literaturz. 1883 (7), 240 weist auf einen
gewissen mangel an Sorgfalt hin.
397. J. Müller, Quellenschriften und geschichte des deutsch-
sprachlichen Unterrichts bis zur mitte des 16. jahrh. Gotha, Thiene-
mann. 1882. XI, 420 s. gr. 8. 9 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1287. empfehlende anzeige von
Seemüller in der Literaturz. 1882 (45). sp. 1605: 'wichtigster
teil dieses buches sind die 'literarischen notizen' zn den abgedruckten
quellenschriften. sie dürfen sich mit recht eine geschichte des deut-
schen grammatischen (nicht 'deutsch-sprachlichen') Unterrichts im
angegebenen Zeiträume nennen.' 'der umfangreiclie stoff ist blos
vom Standpunkt des historikers und pädagogen, nicht dem des gram-
matikers dargestellt.'
Trachten. 398. Hottenroth, Trachten u. s. w. 2. aufl.
7. — 9. lieferung. s. 97—148.
s. jahresber. 1882. no. 342.
399. Hefner-Alteneck, Trachten u. s. w. 2. aufl. 28—36.
lieferung.
s. jahresber. 1882 no. 340.
400. L. Bartsch, Sächsische kleiderordnungen aus der zeit
von 1450 — 1750. zweite hälfte. programm d. kgl. realschule I. o.
zu Annaberg. [pr. no. 499] 40 s. 4.
vgl. jahresber. 1882 no. 207. es folgt als dritter teil 'die kleider-
ordnungen in ihrem Verhältnis zur tracht während der zeit von
1620—1750' p. 1—30 und als schluss p. 30—40 nachweise über
bekanntniachung und durchiührung der betr. Verordnungen nebst
einem kurzen historischen rückl)lick, aus welchem hervorgeht, dass
die kleiderordnungen auch insofern gradmesser des sittlichen gehalts
der zeit sind, als sie in ideal gerichteten zeitaV^schnitten wie in der
reformationszeit am wenigsten vorhanden waren und um so häutiger
und nachdrücklicher in den materiellen Jahrhunderten vor und nach
derselben auftreten.
401. A. Challamel, History ofFashion in France; or, The Dress
VIII. Kulturgeschichte. gj
of Women from the Gallo -Roman Period to the Present Time.
Translated by W^ Cashel Hoey and M^ John Lillie. 21 Coloured
Plates. Imp. 8 London, Sampson Low. 28 sh.
ang. Athenaeum n. 2880, s. 21 f. es wird das eingehen auf
kleinere toilettengegenstände und ein index vermisst, sonst aber das
werk als interessant empfohlen, einige erklärungen werden freilich
bemängelt. [Koch.]
Schrift. 402. Monumentagraphicamedii aevi ex archivisetbiblio-
thecis imperii austriaci collecta. Edita jussu atque auspiciis mini-
sterii cultus et publicae institutionis. Fase. X (finis) qu. gr. fol.
(20 lichtdrucktafeln) texte der schrifttafeln hrsg. von K. Rieger,
Wien, Gerold. 1882. gr. 4. IV u. s. 159-184. 30 m.
403. Isaac Taylor, The Alphabet: an Account of the Origin
and Development of Letters. London, Kegan Paul, Trench & Co.
die fleissige arbeit anerkennend beurteilt von A. H. Sayce,
Academy no. 579, s. 393. hier sei besonders hervorgelioben, dass
der verf. den Ursprung der runen aus dem thrakischen aiphabet nach-
gewiesen hat. auch das Athenaeum no. 2909, s. 107 f. äussert sich
lobend. [Koch.]
404. C. B. Lorck, Handbuch der geschichte der buchdrucker-
kunst und des buchgewerbes. von der erfindung der buchdrucker-
kunst bis auf die gegenwart. 1. teil, eründung, Verbreitung, blute,
verfall 1450— 1750. Leipzig, J.J.Weber. 1882. 8. XVI, 304 s. 6 m.
Lit. cbl. 1882, 27: 'das buch beruht durchweg auf eingehenden
bibliographischen Studien und zugleich auf einer durch beruf und er-
fahrung erworbenen einsieht in die technik des buchdrucks.'
405. J. H. Hesseis, Gutenberg: was he the Inventor of Prin-
torj'? an historical Investigation embod3äng a Criticism on Dr. v. d.
Linde's 'Gutenberg'. London, Quaritsch. 1882. 8. XXVIII, 202 s.
21 sh.
406. C. Schmidt, Zur geschichte der ältesten bibliotheken und
der ersten buchdrucker in Strassburg. Strassburg i. E., Schmidt.
1882. 8. VI, 200 s. 5 m.
ang. Lit. cbl. 1882, 50. der erste feil behandelt die büchersamm-
lungen in Strassburg vor der buchdruckerkunst. der zweite die
Strassburger buchdrucker bis 1520 biographisch, desgl. Literaturz.
1882 (52), sp. 1860—61 (L. Müller), durchaus empfehlend.
407. Karl Steif f. Der erste buchdrucker in Tübingen.
1498 — 1534, ein beitrag zur geschichte der Universität. Tübingen,
Laupp. 1881. 8. XI, 254 s. 6 m.
ang. Anz. f. d. a. 8, 382 f. (L. Müller). Lit. cbl. 1882, no. 22:
'eine sehr wertvolle bereicherung der literatur über die incunabel-
zeit der buchdruckerkunst und bekundet durchweg die gründlichen
fachkenntnisse des verfs. — bespricht Johann Othmar, Thomas Ans-
helm, Ulrich Morhart.'
62 IX. Recht.
Schachspiel. 408. A. v. d. Linde, Das erste Jahrtausend der
schachlittiatur (850 — 1880) zusammenf^estellt. Berlin, Springer.
1881. 8. 112 s. 5 m.
409. Ferd. Vetter, Zur schachspiel-literatnr und zu Schillers
Mjürgschaft'. Germania 27, 221 — 223.
Sociales. 410. A. Essenwein, Zwei boten vom Jahre 1468.
Anz. f. künde der d. vorz. 1883, no. 1.
411. II. Gradl, Aus dem Egerer archive. eine Judenordnung
vom Jahre 1449, zur frage der Unfallversicherung. Anz. f. künde
der d. vorz. 1883, no. 1.
412. Bosch, Brotverkauf und schau - Ordnung für die Stadt
Chnr vom 13. Juni 1408. Anz. f. künde der d. vorz. 1883, no. 8.
413. Blaas, Zum hochzeitsopfer in Niederösterreich. Anz.
f. künde der d. vorz. 1883, no. 2.
414. H. Bosch, Zur freiwilligen leibeigenschaft. Anz. f. künde
der d. vorz. 1883, no. 5.
Bötticher.
IX. Recht.
415. Ba er n reit her, Stammgüter-system und anerbenrecht in
Deutschland. Wien, Manz. gr.-8. (XI, 112 s.) n. 2,40 m.
416. L. von Bar, Geschichte des deutschen strafrechts und der
Strafrechtstheorien. Berlin, Weidmann. 1882. XYI, 361 s. 8. 8 m.
enthält n. a. eine darstellung 'des ältesten deutschen, des kano-
nischen, des mittelalterlichen und des neuereu strafrechts'. Lit. cbl.
1883, 483—485.
417. V. Barchewitz, Das königsgericht zur zeit der Mero-
winger und Karolinger.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 352. ang. Lit. cbl. 1883, s. 87.
Literaturzeitung 1883 (Ij, 15. K. Zeumer: trotz einiger ausstellungen
verdienstvoll.
L. Bartsch, Sächsische kleidei Ordnungen aus der zeit von
1450—1750. zweite hälfte.
vgl. no. 400.
418. M.Baumauu, Die handelsprivilegien Lübecks im 12. — 14.jh.
Göttinger dissert. 93 s. 8.
419. Die ältesten Urkunden von Allerheiligen in Schaff hausen,
Rheinau und Muri, herausg. von Bau mann, Meyer von Knonau
und Kiem. Basel, Schneider. 8. 6 m.
420. Ernst Berner, Zur Verfassungsgeschichte der stadt Augs-
burg vom ende der röm. herrschaft bis zur codification des zweiten
IX. Recht. 63
stadtreclits 1276. Breslau, W. Köbner. (Untersuchungen zur deutschen
Staats- und rechtsgesch. von 0. Gierke, V.)
reo. Fr. Gfrörer in Sybel histor. zschr. 1883. I, 170—171.
421. Bodemann, Die älteren zunfturkunden der stadt Lüne-
burg. Hannover. 6,40 m.
422. L. Dargun, Mutterrecht und raubehe und ihre reste im
german. recht und leben, a. u. d. t. Untersuchungen zur deutschen
Staats- und rechtsgeschichte. hrsg. von 0. Gierke. 16. heft. Breslau,
Koebner.
423. Eich. Döbner,Urkundenbuch der stadt Hildesheim, im auf-
trage des magistrats zu Hildesheim, von 996 — 1346. Hildesheim,
Gerstenberg. 1881.
rec. Karl Zeumer in Sybel bist, ztschr. 1883. I. S. 156—160.
424. Nicolas Ehrsam, Le livre d'or [bürgerbuch] de la ville
de Mulhouse. Nouvelle ed., revue et augmentee par Louis Schoen-
haupt. Mulhouse. (Basel, Schneider.) 43 livrs. fol. (XXVI, 431 s.
m. 39 chromolith. u. lichtdr.-taf.) baar n. 120 m.
425. Er misch, Urkundenbuch der stadt Freiberg in Sachsen.
I bd. Leipzig, Giesecke u. Devrient. 4. 32 m.
426. Rieh. Freund, Aufklärung einiger bemerkenswerter irr-
tümer bezüglich der interpretation einzelner artikel des ältesten
lübischen stadtrechts. zs. d. Savigny-stiftung f. rechtsgesch. III. 2. 3.
427. F. Frensdorff, Dortmunder Statuten u. urteile, a. u. d. t.
hansische geschichtsquellen. herausgeg. vom verein für hansische
geschichte. Halle, Waisenhaus CLXXXI, 352 s. 8. 10,40 m.
lobend beurteilt Lit. cbl. 1883, 1072 f. ('das Wortregister wird
auch der nd. Sprachforschung zu gute kommen.')
428. Gengier, Deutsche Stadtrechtsaltertümer. Erlangen,
Deichert.
vgl. Jahresbericht 1882, no, 361. ang. Literaturzeitung 1883
(2), 57 und Lit. cbl. 1882, s. 1743.
429. G. Gfrörer, Verfassungsgeschichte von Regensburg, von
der germanischen ansiedelung bis zum jähre 1256. verhaudl. des
hist. Vereins von Oberpfalz und Regensburg. n. f. XXIX.
430. 0, Gierke, Naturrecht und deutsches recht, antrittsrede.
Frankfurt a. M. Lit. anstalt. 32 s. 8.
431. G. Laurence Gomme, A Primitive Law of Succession.
Athenaeum no. 2908, s. 80.
Vermutung, dass auch in Britannien (Kinross) die sitte bestand,
w'elche wir in mehreren gegeuden Deutschlands wie in aussereuro-
päischen ländern linden, dass nämlich der vater sich auf sein 'alten-
teil' zurückzog, sobald der söhn grossjährig geworden und sich ver-
heiratet hatte. [Koch.]
432. P. Haase, Die quellen des Ripener stadtrechts. unter-
g4 ^. Recht.
sucbungen zur tliinischen und lübischen rechtsgeschichte. Hamburg^
Voss. V, 85 «. 8. 3 m.
ang. Literaturzeituug 1883 (29), 1034 (Gierke). Lit. cbl. 1512.
433. A. Hagedorn, Verfasäungsgeschichte der Stadt Magde-
burg zur zeit der ungebrücheneu lierrscliaft des Moritzstiftes (bis 1192).
Gott. diss. 65 s. 8.
434. C. Hegel, Verfassungsgeschichte von Mainz im mittel-
alter. (separatabdr. aus den 'chroniken der deutschen städte'. Mainz^
II. 2.) Leipzig, Hirzel. 1882. V, 234 s. 8. 4 m.
ang. Lit. cbl. 1883, 583.
435. Gust. Hertel, Die Hallischen schöffeubücher I (1266 bis
1400). Gesehsqu. der prov. Sachsen 14. rec. C. J. Hist. zs. n. f.
15, 51 (2), 318—321.
436. Jos. Kohler, Beiträge zur germanischen privatrechts-ge-
schichto. Würzburg, Stahel. 1. heft. gr. 8. n. 2 m.
inlialt: Urkunden aus den antichi archivi Veronesi annessi alla
biblioteca communale di Verona, als beitrag zur german. privatrechts-
geschichte hrsg. u. m. annotationen u. rechtsausführungen versehen.
(IV, 54 s.)
437. Knothe, Urkundenbuch der städte Kamenz und Löbau.
Leipzig, Giesecke u. Devrient. XLI, 350 s. 4.
438. Lehmann, Verlobung und hochzeit.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 388. rec. Maurer. Krit. viertel-
jschr. f. gesetzgeb. u. rechtswiss. n. f. 6 (2). Lit. cbl. 1883, 550.
Amira G. G. A. 1882 (51), 1601—1611 und Braun Lit. handweiser
1882, no. 24.
439. Heinr. Otto Lehmann, Der rechtsschutz gegenüber ein-
griffen von Staatsbeamten nach altfränkischem recht. Kiel, Homann.
VIII, 113 s. gr. 8. n. 2,40 m.
440. H. Lemcke, Das älteste schöffenbucli von Freienwalde,
vgl. jahresb. 1882 no. 366. rec. G. Haag, histor. zeitschr.
50, 251 ff.
441. Lenfers, Die grundzüge des ältesten "Wigbiletrechts in
den Städten des oberstifts Münster, progr. des gymu. zu Coesfeld
(prog. no. 320).
8. Literaturz. 1883 no. 44.
442. F. Liebermann, Ein ungedrucktes Vorwort zu den Leges
Henrici I. zs. der Savigny-Stiftung f. rechtsgesch. III. 2. 3.
443. Henry Sumner Maine, Dissertations on Early Law and Custom.
Chiefly selected froni Lectures delivered at Oxford. London, Murray.
nach der besprechung im Athenaeum no. 2892, s. 399 f. sind
die Überschriften der einzelnen kapitel: The Sacred Laws of the
Hindus — Religion and Law — Ancestor Worship — Ancestor Wors-
hip and Inheritance — Royal Succession and the Salic Law — The
IX. Recht. 65
King in Relation to Early Civil Justice — Theories of Primitive —
Society — East European Hense Communities — Decay of Feudal Property
in France and England — Classittcations of Property-Classitications of
Legal Rules. die darstellung derselben, obwohl sie nur einen teil des im
titel ausgedrückten gegenständes umfassen, wird als eine geschickte
und anregende bezeichnet, doch werden mehrere bedenken gegen
den grundsatz des verfs., dass die patriarchische macht der keim der
späteren gesellschaft sei, erhoben. [Koch.]
444. The 'New geteutscht rechtbuch' and Seb. Brant. Corre-
spondence von Russell Martineau, J. H. Hesseis und Karl Pear-
son. Athenaeum 2894, s. 476 f.; 2895, s. 506; 2896, s. 540;
2897, s. 570; 2899, s. 636; 2900, s. 667 f.
Martineau meint eine neue entdeckung in dem nachweis gemacht
zu haben, dass Seb. Brant das im titel genannte buch nicht selbst
verfasst, sondern nur herausgegeben habe, worauf Pearson daran
erinnert, dass bereits Zarncke und Wackernagel Brant die autorschaft
abgesprochen haben. Martineau und Hesseis füliren eine controverse
über das datum des ältesten druckes, welches ersterer zwischen
1470 lind 1475, letzterer um 1482 ansetzt. [Koch.]
445. K. V. Maurer, Die unächte geburt nach altnord. rechte.
Sitzungsberichte der k. bair. akad. d. wissensch. 1883. 1. 86 s.
ang. Lit. cbl. 1883, 977. Krit. vierteljahrschr. f. gesetzgeb.
n. f. 6 (Maurer).
446. G. Meyer, Die gerichtsbarkeit über unfreie und liinter-
sassen nach ältestem recht, ebenda. j
Zs. d. Savigny-stift. f. rechtsg. III, 2. 3.
447. M. Müller, Ein stadtrecht von Landshut aus d. 14. jh.
Verhandl. des histor. Vereins für Niederbaiern XXII. 1. 2.
448. Muller, De middeleeuwsche rechtsbronnen der stad
Utrecht. Deel 1 en 2. Haag, Nijhoff. IV, 405. IV, 446 s. 8.
449. M. Pappenheim, Launegild und Garethinx. Ein beitrag
zur geschichte des german. rechts, a. u. d. t. Untersuchungen zur
deutschen stats- und rechtsgeschichte hrsg. von 0. Gierke. XIV.
Breslau, Koebner. 1882. VIII, 87 s. 8. 2,40 m.
lobende anzeige Literaturzeitung 1883 (27), 975 (So hm). Lit.
cbl. s. 123.
450. J. Pohl, Bürgerbuch der stadt und des kirchspiels Linz
am Rhein. IL teil, progranim 1883. no. 407. teil I schon 1882.
451. K. Frh. von Richthofen, Untersuchungen über friesi-
sche rechtsgeschichte. IL teil. 2 bde. Berlin, Hertz. 1882. VII,
1325 s. 8. 2 karten. 35 m.
vgl. jahresber. 1882, no. 373 u. 1881, no. 425. ang. Literatur-
zeitung 1883 (25) 891—895 (R. Schröder). G. G. A. 1883 st. 34
(von Amira).
5
Jahresbericht für germanische philologie. V. (1883.)
66 IX. Recht.
452. Ell. Rosenthal, Beitrüge zur deutschen Stadtrechts-
geschichte. 1. n. 2. hft. Zur rechtsgeschichte der Städte Landshut
und iStraubing, nebst mitteilgn. aus ungedr. stadtbüchern. Würz-
burg, Stnbers verlag. IX, 337 s. gr. 8. 7 m.
453. Herrn. Sander, Über das begnadigungsrecht der Stadt
Feldkirch u. d. hintern IJregenzerwaldes. programm Innsbruck ober-
realschule. Innsbruck, Wagner. 72 s. gr. 8. 1,20 m.
454. Fr. G. Ad. Schmidt, Handelsgesellschaften in den deut-
schen Stadtrechtsquellen des mittelalters, a. u. d. t. Untersuchungen
zur deutschen Staats- und rechtsgeschichte hrsg. v. 0. Gierke. XY.
Breslau, Köbner. 1882. V, 96 s. 8. 2 m.
ang. Lit. cbl. 1883, 1573.
455. K. Schmidt, Jus primae noctis. Freiburg i. Breisgau,
Herder.
vgl. jahresb. 1881, no. 248, rec. Bastian zs. f. ethnol. 14,
142 — 144 und Isid. Weil rev. des et. juives 7, 156 — 159.
456. Frederic Seebohm, The English Village Community,
Examined in its Relations to the Manorial and Tribal Systems and
to the Common or Open-field System of Husbandry. An Essay in
Economic History. London, Longmans. 8. 16 sh.
besprochen von Charles I. Elton, Academy no. 592, s. 152 f. —
der verf. untersucht, ob die englischen gemeinden vom Ursprung an
freie waren, oder als leibeigene unter einem herren standen, wobei
er sich zur letzteren annähme neigt, der rec. hält ihm jedoch ent-
gegen, dass die Briten schwerlich ganz romanisiert waren, und dass
die germanische eroberung aus einer langen reihe, je nach ort und
zeit, verschiedenartiger ereignisse bestand, so dass sich eine solche
frage nicht schlechthin beantworten lässt. — dagegen nennt er des
verfs. darstellung des alten genossenschaftssystems klar und interes-
sant. — auch der rec. des Athenaeums no. 2910, s. 133 f. kann,
trotz anerkennung der scharfsinnigen Untersuchung, ähnliche zweifei
nicht unterdrücken, der verf. geht von der heutigen township Hitchin
(Hertfordshire) als einem modernen typus der alten dorfverfassung
aus; würde er aber eine andere dorfschaft zu dem zwecke gewählt
haben, so würde er auch zu andern resultaten gelangt sein, überdies
berücksichtigt er nicht genügend vergleichendes recht und ver-
gleichende geschichte. u. s. f. — vgl. dazu 'The Commen Fields
of England' Athen no. 2915, s. 307: eine Zuschrift von H. C.
Coote, der das Vorhandensein von gemeindeäckern bei den Römern
aus den Agrimensores nachweist, und daraus auf römischen Ursprung
dieser einrichtung in England schliesst. eine bemerkung des rec.
hält dies nicht für erwiesen, spricht sich vielmehr für arischen Ur-
sprung aus. [Koch.]
457. Heinr. Siegel, Die rechtliche Stellung der dienstmannen
IX. Recht.
67
in Österreich im 12. und 13. jahrh. Wien, Gerolds Sohn in comm.
54 s. lex..8. 0,80 m.
458. K. Stammler, Das recht des Breidenbacher grundes. mit
ungedruckten Urkunden und Schöffensprüchen, a. u. d. t. Unter-
suchungen zur deutschen Staats- und reclitsgesch. hrsg. v. 0. Gierke.
XII. Breslau, Köbner. 1882. VII, 143 s. 8. 3,60 m.
ang. Lit. cbl. 1883, 19—20.
459. Sir James Fitzjames Stephen, A History of the Criminal
Law of England. London, Macmillan. 3 vols. 8. £ 2 8 sh.
bespr. von G. P. Macdonell, Academy no. 573, s. 285 f. das
werk, von einem bedeutenden Juristen mit ruhiger Überlegung ge-
schrieben, hat, obwohl es sonst alles lob verdient, einen mangel, der
besonders bei unserm zwecke fühlbar wird: die geschichte des alten
germanischen rechtes in England ist zu kurz behandelt, die zeit
bis zur norm, eroberung umfasst nur 23 seiten. — auch im Athen,
no. 2890, s. 397 f. werden die Vorzüge des Werkes nachdrücklich
anerkannt, doch auch hier bemängelt, dass der verf. zu wenig auf
antiquarische fragen eingeht, wiewohl er manches dahin gehörige
behandelt. [Koch.]
460. Heinr. v. Sybel, Entstehung des deutschen königtums.
IL umgearbeitete aufläge. Frankfurt a. M. , literarische anstalt.
1881. 497 s.
ang. von Sickel in den mitteilungen für österr. geschichts-
forschung III, 130 — 137, 'Sybels buch erscheint hier in neuer
gestalt, mit bedeutenden Umarbeitungen und erweiterungen, mit man-
chen Zugeständnissen an seine gegner und häufigerer abwehr ihrer
angriffe; im grossen und ganzen in methode, anordnung und er-
gebnissen das alte berühmte werk.' der ref. ti'itt dann namentlich
in der frage, ob der germ. häuptling nur über einen teil oder über
das ganze volk geherrscht habe, S. gegenüber, welcher aus Cäsar
das erstere erweisen will, während Sickel aus den bestimmten an-
gaben des Tacitus das letztere annimmt. Da S. an den hundertschafts-
oberhäuptern festgehalten hat, ist ihm nach ansieht des rec. auch der
volle einblick in die geschichte des germanischen richtertums ent-
gangen.
461. Georg Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte. 3. bd.
1. abt. Kiel, Homann. — Die Verfassung d. fränkischen reichs.
2. bd. 1. abt. 2. aufl. 340 s. — 3. bd. 2. abt. — Die Ver-
fassung des fränkischen reichs. 2. bd. 2 abt. 2. aufl. XIV u.
s. 341—648).
2. bandes 1. abt., 3. aufl. vgl. Jahresbericht 1882, no. 377.
ang. von W. Sickel in den mitteilungen für österreichische
Geschichtsforschung III, 638 — 641. die 3. aufl. sei gegen 85 seiten
stärker als die 2., die Vermehrung bewirkt durch zusätze, deren zahl
bedeutender als ihr gehalt: sie bringen hauptsächlich literarische
68 IX. Recht.
naclnveisungen. ref. gibt einzelne orgiinzungen und bericlitigungen,
welche besonders die lo.\ Salica betreffen.
462. E. Wernicke, Eine mordsühne von 1485. Schlesiens
Vorzeit in bild und schritt. 51. her. des v. t. d. nuisciim schles.
altert. 1882.
463. Zacke, Ehre, ehrenstrafen, unehrliche leute im mittel-
alter bis zur neueren zeit, mit beziehung auf Sachsen und l^Iagde-
burg, Ueschichtsbl. f. Magdeburg 17 (4).
rec. Histor. zschr. n. f. 15 (2), 328: unkritische Sammlung von
allerhand notizen.
üenkmälor und Weistfimer. 464. L. Rockinger, Der könige
buch und der sogenannte Schwabenspiegel, (aus den abh. der k.
baier. akademie der wissensch. XVII.) München, Franz. 102 s.
4. 3 m.
ang. Literaturzeitung 1883 (36), 1255—1258 (E. Schröder),
wo gegen Rockingers aufstellungeu über heimat und Chronologie
Widerspruch erhoben wird.
465. Der Sachsenspiegel (landrecht), nach der ältesten Leipziger
handschrift hrsg. von Prof. Dr. Jul. Weiske. 6. aufl. v. Prof. Dr.
R. Hildebrand. Leipzig, Fues. XIII, 2(»2 s. 8. 2,80 m.
466. H. M. Schuster, Beiträge zur auslegung des Sachsen-
spiegels IL Mitt. d. inst. f. österr. geschichtsf. III, 392 f. und
IV (1), 192—200.
467. E. Steffenhagen, Die entwicklung der laudrechtsglosse
des Sachsenspiegels IIL Die Petrinische glosse. Sitzungsberichte
der kaiserl. akademie der wissensch. zu Wien, philos. hist. kl.
CI, 2. Wien, Gerold. 1882. 54 s. 8. 0,80 m.
ang. Literaturzeitung 1883 (21), 750. — abhndl. II (s. Jahres-
bericht 1882, no. 386) angez. ebenda (1) 21 und Lit. cbl. 1882,
8. 1784.
468. Hartfelder, Breisgauer weistümer. Zs. f. d. gesch. d.
Oberrheins 36. heft 3.
469. Johannes Meyer, Aus Grimms weistümern. Alemannia
11 (1), 45—49.
behandelt mehrere einzelne ausdrücke und redensarten wie
gelach, Jiauptmann, pastor, suppc, Schnitter^ tvitraiti, die in den
weistümern vorkommen.
470. Verzeichnis der rheinischen weistümer. Vorarbeit zu der
von der gesellschaft [für rheinische geschichtskunde] unternommenen
ausgäbe, nebst einer orientierungskarte. Trier, Liutz. 90 s. lex.-8.
die Vorbemerkung der herausgeber (Crecelius, Lamprecht und
Loersch) gibt an, dass das Verzeichnis nach zwei gesichtspunkten
angelegt ist. das erste Verzeichnis enthält die weistümer in alpha-
X. Mythologie. Volkskunde. ^9
tischer Ordnung mit angäbe der laufenden nummer, Ortsnamen,
quadrat der orientierungskarte, läge nach politischer einteilung, zeit
der abfassung, nach weis des druckes oder der handschrift, und den
oberhof. das zweite Verzeichnis soll die räumliche Verteilung der
weistümer anschaulich machen und gibt die namen der weistümer-
orte alphabetisch innerhalb der quadrate der orientierungskarte ge-
ordnet. — ang. Literaturzeitung 1888 (29), 1036.
SktlDdinavKsdics recht. 471. Karl v. A mir a, Nordgermanisches
obligationenrecht, (in 3 bdn.) 1. bd. Altschwedisches obligationen-
recht. Leipzig, Veit & co. gr. 8. XIII, 788 s. 25 m.
472. F. Brand, Rctshistoriske Brudstykker. Eist. Tidskrift
udg. af den Norske Historiska Forening. Anden Röekke. IV, hft. 1.
473. Wolff, Jemferande rätts historiska studier tili de tolf
tagornas lag. Göteborg, Gumperts. 183 s. 8. 3 kr.
Wirtschaf ts- nnd zunftgeschichte. 474. G. Laurence Gomme,
Traces of the Primitive Village Community in Municipal Corporations.
Athenaeum no. 2888, s. 278.
bericht über die altertümliche Verteilung und benutzung des
gemeindelandes der irischen korporation von Keils, county Meath,
welche seit Richard I. besteht.
475. C. H. Metger, Die Statuten des Verbandes der Flens-
burger schmiedegesellen aus dem 15. — 17. jahrh. Berlin, Mayer u.
Müller in comra. 28 s. gr. 4. 1 m.
47(3. Zur agrargeschichte des sächsischen Volkes. Siebenbürg,
korrespondenzbl. 1883 (8), 89 f.
Röpke.
X. Mythologie. Volkskunde.
477. Jacob Grimm, Teutonic Mythology. Translated from the
Fourth Edition, with Notes and Appendix, by James Steven Stally-
brass. London, Bell & Sons. 439—898 s. II 8. 15 sh.
ang. V. F. York Powell, Academy no. 594, s. 190 f. — die
geschickt angefertigte Übersetzung wird willkommen geheissen ; zwar
seien einzelne ansichten Grimms durch neuere forschung präcisiert
oder widerlegt, aber im grossen und ganzen sei die 'deutsche mytho-
logie' doch als grundwerk zu betrachten; ja, mitunter hat der verf.
geistvoll geahnt, was jetzt erst als erwiesen zu betrachten sei. — im
übrigen liefert der rec. einige Verbesserungen und zusätze, besonders
bezüglich des aberglaubens und der gebrauche in England. — eine
kurze notiz im Antiquary VII, 263 s. — über bd. I vgl. Jahres-
bericht 1880, no. 514.
70 X. Mythologie. Volkskunde.
478. J. H. Gallee, De invloed van de taalstudie op het ge-
bied der letteren en op de niythologie. Utrecht, 1882.
eine kurze Inhaltsangabe über diese antrittsvorlesung von P. W.,
Nord en Znid VI, 2:i5-:U. — vgl. Jahresbericht 1881, no. 1252.
479. Johs. Minck\Yitz, Taschenwörterbuch der mythologie
aller Völker, mit 214 holzschuitten. illustr. 6. ster. autl. Leipzig^
Arnold. (i2(» s. 12. 3 m.
480. Vollmer, Wörterbuch der mythologie aller Völker, neu
bearbeitet v. W. Binder, mit einer einleitung in die mythologische
Wissenschaft von J. Minckwitz. 3. anfl. Stuttgart, Hüftmann.
1882. 530 s. 8. (303 Illustrationen.) 10 m.
481. Drioux, Precis el^mentaire de mythologie grecque,
romaine, indienne, persane, egyptienne, gauloise et scandinave. 25. ed.
Paris, Belin. 18. 235 s.
482. G. Stephens, Studies on Northern Mythology. in:
Memoires de la societe royale des antiquaires du nord. Nouvelle
Serie 1882 — 1883. s. 289—414. Kopenhagen, Gyldendal in comm.
1884. 56 s. 8.
Stephens legt hier einem weiteren kreise die 8 Vorlesungen vor,
welche er an der Kopenhagener Universität im april und mai 1881
gehalten hat. die kritik, die er an Bugges bekannter theorie hierin
übt, gibt sich als eine Selbstverteidigung, denn Stephens glaubt sich
auf das empfindlichste persönlich beleidigt: I have as much right
to lecture in this University in dcfence, as Prof. Bugge had to lecture
in Upsala in attack; I have as much right to print in Denmark in
iüfencc, as he has to print in Norway in attack. so erklärt sich
der gereizte ton, so die oft skurile darstellung der Buggeschen resul-
tate. die kritik beschränkt sich auf das 1. heft der B. sehen for-
schungen und geht, nach allgemeinem protest, auf die einzelheiten
mehr oder minder ausführlich ein : sie behandelt die runeninschriften,
die nach B. aus dem lat. entlehnten elemente des skand. Sprach-
schatzes {kccr , als kiarn bereits auf einem got. granitblock des
9. jhs.), weist die aufstellung zurück, dass Lockis Vorwurf gegen
Frigg auf Alfric zurückgeht und bekämpft die etymologien der
skand. namen , in denen sich Bugge gefällt, besonders zieht St.
gegen Bs. anffassung von der entwicklung der skand. sprachen zu
felde, um sich dann näher dem mythus von Baidur, dem hauptinhalt
des ersten heftes der Studien, zuzuwenden, hier nimmt ein excurs
über das kreuz von Ruthwell und seine Inschrift viel räum ein.
seine Ornamente gehören ins 7. oder 8. jh., andere momente präci-
sieren die zeit seiner entstehung auf (i80. die Inschrift verrät kenntnis
des Baidurmythus: derselbe kann also nicht erst von Vikingern des
9. oder 10 jhs. erfunden sein, in einem Loki gewidmeten schluss-
kapitel geht St. auf altchristliche und heidnische kunst ein und be-
trachtet eine reihe von darstellungen des gefesselten satans beson-
X. Mythologie. Volkskunde. yj
ders auf englischem gebiet, der mit mehreren holzschnitten aus-
gestattete nach trag (1884) vervollständigt diese ausführungen;
speciell wird das kreuz von Gosforth (Cumberland) behandelt,
ausserdem nachtrage und register. [Löschhorn.l
483. Sophus Bugge, Studier over de nordiske Gude-og Helte-
sagne Oprindelse.
S.Jahresbericht 1882, 410; 1881, 478 und vgl. dazu O.Brenner,
Allg. Ztg. 1882, beilage 23; ferner La ist n er, Norwegische ge-
schichtklitterung, Gegenwart 1882, 21.
484. Rudolf Kögel, Der Ursprung der nordischen götter- und
heldensage, Grenzboten 1882 (33), 295—303.
nach Germania XXVIII, 447 erkennt ref. an, dass der nordische
Balderraythus durch das Christentum beeinÜusst sei, leugnet aber
antike einwirkung.
485. Albert Freybe, Christoforus. Blätter für kenntnis und
pflege von deutscher art und sitte, deutschem glauben und recht.
Leipzig, Dörffling und Franke. 1882. XVI, 442 s. 8. 6 m.
meist nach altdeutschen originalen in geschickter Übersetzung;
in der bibliographie der Germania (bd. XXV.) werden folgende stücke
hervorgehoben: hauptgestalten der deutschen mythologie (7 — 40),
osterlieder (160 — 201), deutsche erfahrungsweisheit (283 — 300),
himmelfahrt (333 — 348), verrücken und versetzen von marksteinen
(440 — 442). — reo. von G. Schlosser, Theolog. literaturztg. 1883
(4), 87—89; H. Keck, D. Litbl. 1883 (37), 151; Grenzboten no. 3.
486. K. Schrattenthal. Die pflegerinnen der nordisch-germani-
schen göttersage. Münster, Gierke. 1882. 0,25 m.
487. Johannes Blochwitz, Kulturgeschichtliche Studien, bilder
aus mythe und sage, glaube und brauch. Leipzig, Schlicke. 1882.
VIII, 256. s. 8. 4,50 m.
behandelt vom Standpunkte der vergleichenden mythen- und
sagenkunde : wasser, feuer, wölke, stein, tier, schlänge, maus, bäum,
apfel, Schwert, sieben, neun. (Germ. 28, s. 448).
488. M. Müller , Introduction to the Science of Religion. New
ed. London, Longmans. 1882. 320 s. 8.
ang. Academy 1883 (Jan.), s. 59.
489. M. Müller, Lectures on the Origin and Growth of Re-
ligion. New ed. London, Longmanns. 1882. 412 s. 8.
490. H. Kern, Geschiedenis van het Buddhisme in Indie.
Haarlem, Willink. 1882. VIII, 452 s. 8.
nach der anzeige von J. H. Galle, Literaturblatt 1882. sp.
287, enthält dieses buch auch mancherlei, was für die germ. mytho-
logie von bedeutimg ist.
491. A. F. Pott, Zahlen von kosmischer bedeutung, haupt-
sächlich bei Indern und Griechen, und Wichtigkeit von genealogieen
im mythus. Ztschr. f. Völkerpsychologie 14, 1 — 48; 129 — 174.
72 -'^- Mythologie. Volkskimde.
492. Robert Brown Jan., A (Jerman Astronomico-astrological
Ms. and theOrij^in of theSigns of theZodiac. Archaeologiavol.XLVII.
nach einer notiz, Academy no. 552, s. 4t)l, werden die illu-
strationen der lis. ans dt-ni 15. Jh. geschickt wiedergegeben.
493. Julins Lipper t, Die religionen der europäischen culturvölker.
494. Julins Lippert. Christentum, Volksglaube undvolksbraucU.
vgl. Jahresbericht 1881 no. 461, bezw. ebd. 1882, no. 4(»3. beide
werke angezeigt von Elard Hugo Me5'er, Anz. f. d. altert. IX.,
298 — 303, der sich jedoch mit ihnen nur insoweit beschäftigt, als
sie germanische religion , Volksglaube und volksbrauch behandeln,
trotz der anerkennung, die er dem verf. für manche schätzenswerte
abschnitte, besonders im zweiten buche, ausspricht, erhebt der rec.
drei vorwürfe gegen ihn: 1 ) einseitigkeit der auffassung, mit welcher
der verf. alle haupterscheinungen durch ein lieblingsmotiv erklären
will (hier durch den seelenkult). 2) eine ungenügende Sprachkenntnis.
3) eine unzureichende Sachkenntnis, da ihm wichtige einschlagende
Untersuchungen so gut wie unbekannt geblieben sind, in folge dieser
mängel hat er mehrere irrtümer begangen, von denen der rec. ihm
hier einige nachweist. — über das zweite werk vergl. auch Lit.
cbl. 1883, no. 12; Ztschr. f. Völkerpsychologie 14 (2), 91—120
(Bruchmann); Theol. literaturblatt 1882, 36.
495. Henry Petersen, Über den gottesdienst und den götter-
glauben des nordens.
496. E. Jessen, Über einige hanptpunkte der germanischen
mythologie.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 412. — Konrad Maurer, Literaturbl.
1883 (7), s. 258 — 61, hält sowohl die abhandlung, wie die an die-
selben geknüpften bemerkungen für wert, vom deutschen publikum
gelesen zu werden, da Petersen einen eigentümlichen weg — von
den historischen sagen, nicht, wie die meisten, von den Edden aus-
gehend — bei seiner darstellung einschlägt, ob es aber einer Über-
setzung bedurft hätte, sei eine andere frage, besonders wenn sie
zu soviel ausstellungen anlass giebt, wie die vorliegende.
497. Johann Durmayr, Reste altgermanischen heidentums in
unsern tagen. Nürnberg, Korn. III, 68 s. 8. 1 m.
aus sagen, namen, aberglauben, gebränclion, spielen und märchen
werden die noch heute in erinnerung gebliebenen anklänge an das
heidentum nachgewiesen, freilich ohne den gegenständ irgendwie zu
erschöpfen, docli obgleich das büchlein vorzugsweise für nicht ge-
lehrte leser bestimmt ist, so hätte mehr berücksichtigung ausser-
deutscher germanischer länder, besonders England, als dies geschehen
ist, in mehreren fällen den Zusammenhang mit der vorzeit besser
veranschaulicht, im grossen und ganzen triftt die darstellung. welche
auf den bekannten einschlägigen werken beruht, wohl das richtige,
wenn man auch mitunter die continuität heidnischer Vorstellungen in
X. Mj'thologie. Volkskunde. 73
jetzt noch gebräuchlichen ausdrücken in frage stellen kann, die
schwächste seite des buches v ist jedoch die philologische ; so wird
z. b. gott mit Wuotan^ und Odhinn mit ahd. dt (s. 7) , Hubert mit
Ulrich, Albert etc. (s. 24), fechten mit hechten (zu Berhta) in Zu-
sammenhang gebracht. — rec. von Weitbrecht, Literaturblatt 1883
(27), 105 f., von Stamminger, Lit. rundschau 1883, no. 15; Zs.
f. d. realschw. VIII, 370 (für schulen geeignet).
498. Hermann Hoffmeister, Der glaube unserer vilter als der
Germanen ureignes altes testament und grundlage einer kräftigeren,
nationalen volkserziehung allen vaterlands-freunden 'so weit die deutsche
zunge klingt'. Berlin, Kogge und Fritze. 1882. 462 s. 8. 5 m.
der verf. lehnt sich an Lipperts (s. 0.) theorie vom seelenkult
und dem sich daraus ergebenden ahnenkult an, um die ganze deutsche
mythologie — götter, riesen, zwerge etc. — aus ihr zu erklären,
er sucht dann die germ. götterlehre mit der biblischen genesis in
parallele zu setzen, und findet, dass jene fast in allen punkten der
hebräisch-christlichen Überlieferung entspricht, doch nimmt er nicht,
wie Bugge, entlehnung, sondern eine Übereinstimmung an, die auf der
innigen, vorahnenden auffassung des germ. geistes beruhe, aus diesem
gründe empfiehlt er die behandlung der deutschen götter- und helden-
sage auf der Volksschule und gelegentliche heranziehung derselben
auf der kanzel. — die heldensage entsteht nach ihm weder durch
'sagenhistorische Verkörperung', noch durch 'natursymbolische ver-
menschlichung', sondern dadurch, dass historische beiden vermöge des
ahnenkults erst zu göttern gemacht wurden und in späterer zeit dann
wieder zu menschlichen beiden verblassten. — ein weiteres eingehen
auf das offenbar flüchtig geschriebene werk, in dem sich Wieder-
holungen sowohl wie Widersprüche nachweisen lassen, hier weiter
einzugehen, verlohnt kaum der mühe, da es wissenschaftlichen wert
nicht beanspruchen kann (in sprachlicher hinsieht citiere ich z. b.
ahd. (!) Urd s. 322, Helias = Heliand = Heiland s. 317, Rach-hel
= Rachel s. 319). der verf. wendet sich an das volk, doch welches
Interesse dieses einem buche abgewinnen soll, das zum grossen teil
aus polemischen ausfällen gegen Koppen, Simrock, Grimm und ge-
legentlich auch gegen Lippert besteht, ist nicht leicht ersichtlich,
von seinen kühnen Schlüssen scheint übrigens der verf. selbst nicht
immer überzeugt zu sein, da er wiederholt schon im voraus ein ana-
thema gegen die schleudert, welche etwa anderer ansieht sein sollten
(z. b. s. 421, 434), unter denen er besonders philologen zu verstehen
scheint. — als II. bd. sollen dem werke noch 'Charakterbilder aus
der götterlehre wie heldensage' und 'skandinavische brauche und alt-
deutsche Sittenreste' folgen. — rec. v. Weitbrecht, Literaturblatt
1883 (27), 105 f.
K. A. Oberle, Überreste germanischen heidentums.
vgl. no. 11.
74 X. Mytholofjie. Volkskunde.
rec. von Holzherr, Lit. handweiser 1883, no. 2; 0. Krieg,
Literar. rnndschan. 1883, no. 15; Weitbrecht, Literaturblatt 1883
(27), 106 f.
499. Sepp, Frankfurt das alte Askibnrg beim Geographen von
Ravenna. ein beitrag zur deutschen mythologie. München, Kellerer.
1882. 71 s. 8. 1 m.
600. Henry Bradley. The Name of Robin Hood. Academy
no. 593, s. 181.
zur bestiirknng von J. Grimms ansieht, dass der name Robin
Hood mit dem des deutschen waldgeistes Hodeken identisch sei, führt
Bradley einige englische ortsbezeichnungen an, von denen besonders
das aegl. Hodes äk zu beachten ist.
601. K. Christ, Maja-Kosmerta, Nerthus, die Matronen und
Nymphen. Jahrb. d. v. v. altert, fr. im Rheinland 75.
502. Franz Linnig, Deutsche mj'then-märclien. Beitrag zur
erklärung der Grimmschen kinder- und hausmärchen. Paderborn,
Schöningh. 8. XII, 213 s.
verf. geht von der ansieht aus, dass in den märchen unseres
Volkes reste und trümmer urgermanischer mythe vorhanden sind,
dass sie die gefässe bilden, in denen uns religiöse Überlieferungen
und anschauuugen aufbewahrt wurden, die ihrem innersten kerne
nach urarisches erbgut sind und im boden der Urheimat wurzeln,
er verbindet daher verwante märchen der Grimmschen Sammlung
zu gruppen und sucht aus diesen den mythologischen niederschlag
zu extrahieren, es ergeben sich fünf gruppen: Wotan-mythus , Do-
nar-mj^thus, die urgöttin Frigg, frühlings- und lichtgoitheiten, ver-
dunkelte göttergestalten. auf diese weise sind etwa 40 Grimmsche
märchen behandelt; auch auf andere Sammlungen ist naturgemäss
vielfach rücksicht genommen. [Löschhorn.]
503. Th. Vernaleken, Mythische nachklänge. I. Witi. Ger-
mania 28, 14—16.
ein bedeutsames märchen aus Niederiisterreich mit vielen mytho-
logischen beziehungen. es gehört zum typus der 'brüdermärchen',
doch dient dieser nur zur einklcidung, mit der die darin enthaltenen
reste alter götterlehre nichts zu tun haben.
504. Thele, Schluss der abhandlung über den nanien des
berges Hohenzoller. beilage zum progr. der h. bürgsch. in Hechingen,
s. 1—12. [pr. no. 445.] 8.
erklärt den namen des berges aus mons solarius und tindet
traditionen, die ihn als eine alte sonnenkultusstätte erweisen sollen.
Thele, Hermes-Mercurius-Wuotan, eine Studie zur deutschen
mythologie.' beilage zum progr. der h. bürgerschule in Hechingen.
8. 12—20. [pr. no. 445.] 8.
X. Mythologie. Volkskunde. 75
sucht die frage zu beantworten , weshalb die Römer den höch-
sten gott der Germanen nicht mit Jupiter, sondern mit Mercurius
identificierten. es werden zu diesem zweck namen, wesen, attribute
und Symbole des Hermes-Mercurius denen Wuotans gegenübergestellt.
— vgl. no. 58.
505. A. Rudolf, Eine götterstätte im Eifellande. Herrigs
archiv 69, s. 81—88.
aus einem zu Mürlenbach (südöstlich von Prüm) befindlichen
steinbilde eines mannes mit zwei raben (?) an den schultern, im
volksmunde Grünbetschel genannt, und aus einer in der nähe dieses
orts befindlichen Inschrift (In H. D. D. Deo Caprioni L. Ted-
diatus Primus) wird geschlossen, dass daselbst eine altgermanische
cultusstätte gewesen ist.
506. W. V. Schulenburg, Schlange und aal im deutschen
Volksglauben. Ztschr. f. ethnologie. XV, 2, 95 — 96.
von dem Volksglauben ausgehend, dass aale in erbsenfeldern
gefunden sein sollen, weist der verf. aus deutschen und wendischen
sagen nach, dass aale mit schlangen mj^thologisch zu identificieren
seien, und dass die erbsen ebenfalls in beziehung zum alten göttei'-
glauben stehen.
Sagenforschung.
507. Wilhelm Meyer, Die geschichte des kreuzholzes vor
Christus.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 420. ang. Lit. cbl. 1882 (41), 1391.
508. Wilhelm Hertz, Die rätsei der königin von Saba. Ztschr.
f. d. a. 27, 1—33.
ein gobelin im besitze des fürsten von Reuss zeigt die königin
von Saba vor dem könig Salomon, der ihre rätsei löst. verf.
nimmt davon anlass auf die allmähliche entstehung dieser sagen
einzugehen und behandelt nach einander die jüdische, arabisch-
persische und äthiopische fassung derselben, alsdann auch die des
abendlandes (die byzantinische, griechische, spanische, deutsche, alt-
franz., anglonormann. und englische), wo die königin von Saba le-
gendenhaft zur prophetin des kreuzes wird und den namen 'Nicaula'
erhält, in Deutschland wird sie besonders durch das Volksbuch als
die dreizehnte Sibylle allgemein bekannt, zum Schlüsse wird die dar-
stellung Saba's auf teppichen, altarbildern und miniaturen besprochen.
509. Eduard Grisebach, Die treulose witwe. eine orientalische
novelle und ihre Wanderung durch die Weltliteratur, vierte aufläge.
Leipzig, Friedrich. 128 s. 16. 2,.50 m.
eine titelausgabe der 1877 erschienenen 3. aufläge. G. lässt
auf die Übersetzung einer chinesischen novelle, welche der matrone
von Ephesus des Petronius entspricht und auch in des verfs. Kin-ku-
ki-kuan 1880, s. 101 gedruckt ist, eine Übersicht der verschiedenen
76 ^- Mythologie. Volkskundo.
fasBunpen im orient und nocid^'nt folgen, in anzieliondor darstellnng,
aber ohne tieforprehende Untersuchung des iibhängigkeitsverhältnisses.
die möglichkeit, dass die erzählung des Petronius die grundlage der
chinesischen sein könne, wird gar nicht erwogen, obwohl doch die
buddhistische literatur auch sonst anregungen vom westen empfangen
hat. es musste ferner hervorgehoben werden, dass für die euro-
päische literatur des mittelalters in allen fällen Petronius die un-
mittelbare oder (meist durch die darstelluni;- des Romulus) mittelbare
quelle ist. auch das s. 125 besprochene deutsche märchen stammt
schwerlich 'direkt vom Indus', der verf. gibt nur die bedeutenderen
fassungen, wie den romans des sept sages und Hans von Bühels
Dyocletianus, ausführlicher wieder und charakterisiert sie meist glück-
lich, im übrigen begnügt er sich meist, die notizen A. Kellers zu
wiederholen, leider nicht immer vollständig und genau, so waren
s. 8<> die forschungen Mussafias und Österlej's über den Dölopathos
zu berücksichtigen, s. Sti vgl. Montaiglon, Recueil des fabliaux 3, 118.
107,17 1. 1560 statt 1570. 117, 9 Steinhöwels Esop ed. Österley
s. 152. Kirchhoff, Wendunmut 1,848. 118,9 Ayrer s. 2609,28 ed.
Keller. 124,28 Aurbacher, Ein volksbüchlein. 1879. 1.128. das
relief s. 74 ist sicher unecht, zu dem 102, 25 erwähnten Asserus
vgl. Österley, Romulus p. XXVII. sonst wäre etwa nachzutragen:
Phaedrus p. 75, n. 13 ed. L. Müller 1877 = Riese, Anthol. lat. 812
(früher als Petron?). Romulus 3,9. Gerhard v. Minden n. 27 ed.
Seelmann. Etienne de Bourbon p. 395 ed. Lecoy de la Marche 1877.
Moscherosch, 3. gesiebt p. 215 ed. Bobertag. die dramatisierungen
von Rahbeck 1790 und Klingemann 1817 und eine anonyme 0. 0.
1764. Germania 17,322. d'Ancona, Studj di critica e storia letteraria
1880 p. 322. russich. Orient und occident 2, 373. Grünbaum, Jüdisch-
deutsche chrestom. p. 405. Ztsclir. der d. morgenländ. ges. 27, 460,
[Bolte.]
510. T. F. Crane, Mediaeval Sermon-books and Stories.
nach Academy no. 591, s. 144 eine gelehrte abhandlung, welche
auf die benutzung orientalischer erzählungen in den predigten des
mittelalters hinweist, und so einen interessanten beitrag zur ver-
gleichenden Volkskunde und mythologie liefert. — s. auch Proc.
Americ. Philos. Society 21, 114, 49—78.
511. Domenico Comparetti, Researches respecting the Book
of Sindibad. Translated by Ms. Coote. Folk-Lore-Society.
bespr. Athenaeum no. 2886, s. 213. obwohl die abhandlung
bereits 1869 geschrieben ist, besitzt sie noch Interesse genug als
quellenuntersuchung zu dem in den mittelalterlichen literaturen be-
kannten 'Roman von den sieben weisen meistern', seit jener zeit sind
ein griechischer text von Eberstein und ein syrischer von Baethgen
herausgegeben worden, ferner 'Kalilah ve Pimnah' mit franz. Über-
setzung von Joseph Derenbuurg.
X. Mythologie. Volkskunde, 77
512. H. Varnhagen, Ein indisches märchen auf seiner Wanderung.
s. Jahresbericht 1882, no. 421. ang. v. Kr. Nyrop, Literatur-
blatt 1883 (4), s. 145 f.: der verf. hat sich im ganzen seiner aufgäbe
in tüchtiger und entsprechender weise entledigt, zum schluss des
artikels einige nachtrage. — auch Felix Lieb recht, Engl. stud. VI,
259 f., erkennt die sorgfältige arbeit gebührend an. — E. H. Meyer,
Literaturzeitung 1883 (17), 592 f., hält zwar die literarische seite
für ansprechend und klar dargestellt, weniger genügen ihm aber die
bemerkungen über den Ursprung des märchens. — vgl. auch Gustav
Meyer, Zur vergleichenden märchenkunde. Allgem. Ztg. 1882. beil.
no. 199. — Lit. cbl. 1882, 42. (Windisch.)
513. John Koch, Die Siebenschläferlegende.
s. Jahresbericht 1882, no. 422. kurz angezeigt Academy no. 557,
s. 8; ausführlicher von Gustav Meyer, Allgemeine Zeitung 1883,
beilage no. 7; Literaturzeitung 1883, no. 19 von Edw. Schröder;
Literaturblatt 1883, no. 4 von K. Nyrop, GGA. 1883, s. 13—14
V. H. Varnhagen; Anglia, VI, anz. s. 46 ff. v. H. Löschhorn;
Rho. Köh(ler) Lit. cbl. 1883, sp. 1348 ff.; Bruchmann, Ztschr. f.
Völkerpsychologie 14, 3; Magazin f. d. literatur des in- und ausländes
1883 (35 — 38) von F. Bender; Literar. Merkur 1883, 12 von
F. Krauss. im allgemeinen ist das urteil ein günstiges; von fast
allen recensenten werden zwar nicht uninteressante nachtrage geliefert,
die jedoch für den gang und das resultat der forschung nicht wesent-
lich sein dürften. Kö(hler) ist vom 2. und 3. kapitel weniger be-
friedigt imd hält den einfluss des kabirenkults nicht für erwiesen.
514. Vincenz Suchomel, Die sage vom ewigen Juden, progr.
der IL dtsch. staats-oberrealschule in Prag. 36 s. 8.
fortsetzung und schluss der im Jahresbericht 1882, no. 423 be-
sprochenen abhandlung. der vorliegende teil beschäftigt sich mit der
gestaltung der sage bei französischen und englischen dichtem, von
den ersteren kommen Beranger, Quinet, Sue und Ed. Grenier in be-
traclit, deren eigenartige auffassung und darstellung charakterisiert
wird. — von englischen bearbeitungen werden dann zunächst zwei
aus dem 17. jh. (eine ballade in Percy's Sammlung und eine satire
'The Wandering Jew' etc.) erwähnt; ferner A. Franklin's lustspiel,
verschiedene dichtungen Shelley's, Wordsworth's gedieht und George
Croly's roman 'Salathiel'. — zum schluss werden die bedeutendsten
behandlungen der sage in allgemeinen zügen verglichen. — eine aus-
führliche inhaltsangabe nebst günstiger beurteilung bringt die Ztschr.
f. d. realscliw. VII, 636: die im ganzen fleissige arbeit bietet jedoch
wenig neues,
Faust. 515. Alb. Rudolf, Eutychianos-Faustus senior und
junior. Herrigs archiv 68, 255 — 262.
knüpft an die für Tritheim bestimmte karte des Faust an, auf
78 X. Mythologie. Volkskunde.
der er sich ii. a. magus secundus nennt, daraus wird auf einen
älteren Faust geschlossen und dieser mit Eutychianos, des Theophilos
Schüler, identiticiert.
.51H. Th. Zahn, Cj'prian v. Antiochien u. die deutsche Faustsage.
s. Jahresbericht 1882, no. 431; rec. Lit. cbl. 1882, no. 21;
American Journal of Philol. 12; Ev. Kirchenzeitung 1882, no. 3,5 — 36
(Wilkens): La Cultura 1882, 31. juli; Literaturztg. 1882, no. 7
V. Schröer, v. W. Möller, G. G. A. 1883 (16), 481—502.
Alexandorsage. 517. A. L. Meissner, Bildliche darstellungen
der Alexandersage in kirchen des mittelalters. Archiv f. d. stud. d.
u. spr. <i8, 177 — 190.
Bucephalus laut Inschrift in einer roman. kirche zu Lyon. —
Greifenfahrt an San Marco in Venedig, im dorn zu Basel, dom zu
Freiburg in Breisgau, am romanischen portal zu Remagese^ dom zu
le Mans, k. zu Urcel bei Laon, dom zu Gloncester (chorstuhl), do.
in Cartmell Priory in Lancashire, dom zu Ronen u. a. verf. sieht
darin eine Verkörperung des dogmas vom antichristen nach Jes. 14.
p. 188 flg. erwähnt M. noch einige kirchl. darstellungen der bekannten
gesch. von der betörung des Aristoteles durch die geliebte Alexanders
(vgl. Aristoteles in Fillis, Hagen Ges. Ab. I, 21 flg.): die weltweis-
heit zum narren geworden, leider fehlen alle Zeitbestimmungen der
darsteiler. [Kinzel.]
Christensen, Beiträge zur Alexandersage s. mhd. unter Lamp-
recht.
518. Karl Kinzel, Zur kenntnis der Alexandersage im mittel-
alter. Ztschr. f. d. ph. 15, 222—229.
nachdem der verf. die Schwierigkeiten gekennzeichnet hat, welche
sich dem entgegenstellen, der genötigt ist, den Pseudokallisthenes
und die Historia de preliis zur forschung heranzuziehen, behandelt
er im anschluss an Anno 203 flg. im vergleich mit Kaiserchronik,
Diemer 17, 22 tlg. die episoden von Alexanders luftfahrt, von den
sonnenbäumen und von der in den deutschen gedichten am ausführ-
lichsten berücksichtigten taucherfalirt. er geht hier zurück auf die
quellen Pseudokall. und auf die Historia, aus welcher er den latei-
nischen text der episode nach den kürzeren und nach den erweiterten
fassungen mitteilt, er kommt zu dem resultat, dass, da die deutschen
werke einige mit Psk. übereinstimmende züge haben, welche in der
Historia fehlen, es noch eine andre lateinische bearbeitung des grie-
chischen Werkes im 11. u. 12. jh. gegeben haben muss. [Kinzel.]
519. Arthur Rochs, Über den Veilchen-roman und die Wande-
rung der Euriantsage. Hallenser dissertation. 1882. 43 s. 8.
ang. von Reinhold Köhler, Literaturblatt 1883 (7), 270 — 73,
nach dessen urteil die arbeit weder neues bringt, noch auch durchaus
zuverlässig ist. K. liefert dann eine menge nachtrüge, besonders zu
Versionen in den rom. sprachen, doch macht er auch die bemerkung,
X. Mythologie. Volkskunde. 79
dass das deutsche Volksbuch (v. jähre 149.5) ins englische und nieder-
ländische übersetzt sei. ebenso weist er auf eine englische bailade
(bei Child, s. u.) hin.
Artussage. 520. Joh. Alton, Einiges zu den Charakteren der
Artussage. Jahresbericht über d. k. k. Staatsgymnasium im VIII. bez.
Wiens. 93 's. 8.
die arbeit befasst sich vornehmlich mit der Charakteristik der
hauptpersonen im afrz. roman Claris und Laris, welchen der verf.
aus der hs. copiert hat, nimmt jedoch auch mehrfach rücksicht auf
andere afrz. dichtungen, die dem Artussagenkreise angehören, es
werden die eigenschaften der Artusritter und deren feinde im all-
gemeinen, dann Artus, Claris und Laris, Gauvain und Keux im be-
sondern untersucht, von der Würdigung der weiblichen Charaktere
musste aus raumrücksichten abgegangen werden. — s. 92 f. findet
sich eine resume der abhandlung, die wesentlich neues kaum ergeben
haben dürfte.
FlOS. 521. Cesky romän o Floriovi z. r. 1519. Podävä Josef
Wenzl. Vyroßni zpräva eis. kräl. öeske vyssi realky. Prag, 1883.
8. 14—19.
soweit ref. sich ein urteil bilden kann, wird in der kurzen ab-
handlung auch auf die bearbeitungen von Flos und Blancheflos in
andern sprachen rücksicht genommen.
522. A. N. Veselovskij, Eazyskaniga vt oblasti russkichT>
duchovnichi stichovt. II. Sv. Georgij vt> legende, pesne i obrjade.
Sborniki> otdelenija russkajo jazyka i slovesnosti imperatorskoj
akademii nauki>. Sanktpeterburgb 1880. tomi. 21, nr. 2. [Unter-
suchungen auf dem gebiete des russischen geistlichen liedes. II. Der
hl. Georg in der legende, im liede, in volksbrauchen. — Gesammelte
abhandlungen der section für russische spräche und literatur der
k. akademie der wisssenschaften. 21. bd., 27.
ang. von R.Heinz el, Anz. f. d. altert. IX, 259 — 262, welcher, kurz
auf die Wichtigkeit der schrift wegen ihrer gründlichen Untersuchung
eines stoflfes der europäischen literatur verweisend, sich hauptsächlich
mit ihr beschäftigt, insofern sie aufklärungen zu der Georgslegende
Reinbots von Dorn liefert, bei dieser gelegenheit wird eingehender
einer rumänischen ballade, die sonst ein 'Siegfriedsmärchen' ist, ge-
dacht, wie auch die beziehungen der legende zu Huon von Bordeaux
und Wolfdietrich erwähnt werden, zum schluss werden ein paar
stellen aus der schrift citiert, die für die auffassung der legenden-
forschung des verfs. charakteristisch sind. vgl. u. no. 547.
523. Heinrich Becker, Die drei eis-heiligen. aus sagen- und
Wetterkunde erklärt. Die natur. n. f. VIII, 32, 33.
524. W. Dickamp, Die reliquien des h. Liudger, zugleich
ein beitrag zur entwicklgsgesch. der legenden. Zs. d. v. f. gesch.
u. altert. Westf. 40. Münster, 1882.
80 X. Mythologie. Volkskunde.
525. H. V. Eickcn, Die legende von der envartung des
Weltunterganges und der Wiederkehr Christi in dem jähre I0(i(».
Forschungen z. dtsch. gesch. 23 (2), 3(12—320.
weist nach, dass dieser glaube um das jähr Iddd keine weite
Verbreitung oder einwirkung gehabt hat.
526. A. Wesselofsky, Neue beitrüge zur geschickte der
Salomonssage. Archiv f. slav. philologie 6 (4), 548 — 589.
fortsetzung der im jahresber. 1882, no. 451 besprochenen arbeit.
527. Adalbert Rudolf, Tanhäuser. Archiv f. d. stud. d. n.
spr. 68, 45 — 51.
untersucht den mythischen hintergrund der sage.
528. Otto Meinard US, Der historische kern der Hameler
rattenfängersage. Hannover, 1882. 53 s. 8. 1,60 m.
ang. V. Rho. Kü(hler), Lit. cbl. 1883, no. 22, s. 772; der verf.
führt die sage auf die merkwürdige erscheinung der tanzwut zurück,
mit welcher sich eine andere vom spielmann, der die ratten in die
Weser lockte, verband, der rec. hält diese deutung für nicht un-
wahrscheinlich und erkennt die gründlichkeit der Untersuchung an.
529. H. Müller, Der historische kern der Hameler ratten-
fängersage. Korrespondenzbl. d. ver. f. siebenb. landesk. VI, 109 — 11.
nach einem resume der obigen abhandlung, untersucht der verf.
den zug der sage weiter, dass die verschwundenen kinder später in
Siebenbürgen aufgetaucht sein sollen.
530. Friedr. Schneider u. A. Essenwein, Zur Einhorn-
legende. Anz. f. k. d. d. vorz. 83 (5), 133—136.
Emailplatte des 16. jahrh. aus Rheinhessen.
531. Alex. Kauffmann, Kleine beitrage zur geschichts- und
sagenforschung im Frankenlande. Archiv d. hist. ver. f. Unter-
franken und Aschaffenburg 26 (1. 2.) Würzburg, 1882.
Raisersase. 532. R. Röhricht, Zur deutschen kaisersage.
Ztschr. f. kirchengesch. V, 632—34.
533. Alb. Lindner, Wuotan-Barbarossa. Wiss. beilage der
Leipziger zeitung. 1882, 101 — 102.
534. C. Mehlis, Der Prometheus-mythus und die Barbarossa-
sage. Kosmos VI, 6.
535. J. Häussner, Die deutsche kaisersage.
s. Jahresbericht 1882, no. 435. rec. von R. Sternfeld, Hist.
zs. 50, 488f; Allg. ztg. 1883, no. 7 (G. M.), no. 248 (Keller);
G. G. A. 1882, 46 von Liebrecht; Herrig's archiv 70, s. 115 ff.
536. E. Koch, Die sage vom kaiser Friedrich.
S.Jahresbericht 1880, no. 536; rec. v. R. Sternfeld, Hist. zs.
50, 488.
X. Mythologie. Volkskunde. g]
537. Völter, Die sekte von Schwäbiscli-Hall und der Ursprung
der deutschen kaisersage.
reo. V. Bossert, Würtemb. vierteljahrscli. f. landesgeschichte,
5 (4), 290—96.
538. W. V. Schulenburg, Der Brahiiioer schlossberg und
der wendisclie könig. Verlidlgen der Berliner ges. f. anthropoL,
etbnol. u. urgesch. 1883 (2), 55 — 66.
539. G. Bossert, Die sage vom wilden Rechenberger. Ztschr.
d. bist. ver. f. d. würtemb. Franken, n. f. I. (1882).
540. W. Wollner, Der Lenorenstoff in der slavischen volks-
poesie. Archiv f. slav. pliil. VI, 2.
541. W. V. Schulenburg, Übereinstimmung deutscher und
kaukasischer sagen. Verb, der Berliner gesellsch. f. anthropol.
1883, 2 (67 f).
zu dem von Dobbeschew ebenda 1882, 267 erwähnten kauka-
sischen märchen von den drei brüdern, von denen der jüngste ein
dümmling ist, werden deutsche parallelen beigebracht.
542. E.Lemke, Der dwatsche Hans. Mitt. der Berliner ges.
f. anthropol. 1883 (5), 340—342.
ostpreussisches märchen, entsprechend dem unter der vorhergehen-
den no. angeführten.
543. Arturo Graf, Roma nella memoria e nelle immaginazioni
del medio evo. vul. I. Torino, Löscher. 1882. XV, 462 s. 8.
vol. II. Con un' a])pendice sulla leggenda di Gog e Magog. ebd.
602 s. 8.
ang. im Lit. cbl. 1882, n. 28 und 1883, sp. 1376 f.; verdient
hier erwälinung wegen des im titel genannten anbangs. (vgl. Jahres-
bericht 1882, no. 434.) — vgl. die anzeigen v. F. Liebrecht, ztschr.
f. rom. phil. VI, 128 ft'.; Athen, beige 1882, n. 24; Literaturztg. 1882,
n. 47 von E. Schröder; Giornale di ftlologia rom. VI, 114 — 17.
544. Stanislao Prato, La leggenda del Tesoro di Rampsinite
nelle varie redazioni italiane e straniere. Saggio critico, Como, 1882.
XII, 52 s. 8.
auch die deutschen bearbeitungen werden berücksichtigt,
Helden sa?5P. 545. A. Kirpicnikovt, Opytb sravniteltnago
izucenija zapadnago i russkago eposa. Poemy lombardskago cikla.
Moskva, 1873. [Versuch einer vergleichenden theorie des westlän-
dischen und russischen epos. die gedichte des lombardischen cyclus.
XI, 208 s. 8.]
546. A. Kirpicnikovb, Kudruna. NacionaltnajapoemaNemcevb.
Charbkovb, v'b universiteskoj tipogratii. 1874. [Kudrun, ein
deutsches nationalepos. 74 s. 8.]
547. A. Kirpicnikovb, Sv. Georgij i Egorij clirabryj. Izsle-
dovanie literaturnoj istorii christianskoj legendy. S. Peterburgi., tipo-
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 6
82 ''*^- Mythologie. Volkskunde.
grafija B. S. Balaseva, 1879. [Der lieilige Geor? und der tapfere
Jegor, eine untersmhnn}? über die literaturg^eschichte einer christ-
lichen legende. IV, IH.i s. 8.]
R. Heinzel bringt uns die drei vorstehenden werke in einer
längeren anzeige in dem Anz. f. d. altert, 9, 241 — 259 zur kennt-
nis, die manches beachtenswerte für die geschichte der deutschen
heldensage enthalten. — in der schrift über Kudrun verwirft K.
Müllenhoffs kritik; der wert derselben liegt aber im hinweis aut
die Wiederkehr der in der Gudrun verwerteteten motive in andern
(deutsch, rom. und slav.) Überlieferungen, den Ursprung dieser
parallelen sucht der verf. in der gleichartigen natur des mensch-
lichen geistes. — in dem buche über den lombardischen cyclus sucht
der verf. den langobardischen Ursprung des könig Rother nachzu-
weisen, worin ihm auch Heinzel beistimmt, dagegen erhebt letzterer
bedenken gegen K's. ansichten über Ortnit und Wolfdietrich, deren
selbständige existenz dieser sich wahrscheinlich zu machen bemüht,
interessant sind aber die parallelen, die der verf. zu den tj-pen
dieser gedichte beibringt, hierbei stellt er den satz auf, dass nur
gleichheit oder ähnlichkeit der namen bei Übereinstimmung der er-
zählung das kennzeichen der entlehnung sei, was wieder bei Heinzel
auf Widerspruch stösst. — auf die dritte schrift geht der reo. nicht
so ausführlich ein, hebt jedoch hervor, dass sie ihm die bedeutendste
leistung des verfs. scheine, und dass die gruppierung des Stoffes eine
klare sei. vgl. oben no. 522 und unten 902, 953.
548. Stein, Die Nibelungen-sage im deutschen trauerspiel.
II. progr. d. gewerbeschule zu Mülhausen, 1883. [pr. no. 475.]
549. S. Bugge, Oplysninger om Xordens Oldtid hos Jordanes.
I. Rosomonorum gens. Arkiv f. nord. Filologi I, 1 — 21.
'von hohem interesse für die german. heldensage ist eine ab-
handlung S. Bugges über die Rosomonorum gens bei Jordanes; als
das rote geschlecht wird der stamm erkannt, dem auch Sibich zu-
gewiesen wird und dessen rote fare mit seiner treulosen Sinnesart
zusammenhängt — auf dasselbe geschlecht werden aber auch die
Rosmofjöll oder richtiger RosmonfjöU der Atlakv. 17 zurückgeführt,
deren erwähnung in diesem gedichte auf eine entlehnung aus einem
ganz anderen liede zurückgeführt wird.' K. Maurer, Literatur-
blatt 1883 (11), 411. — vgl. no. 278.
550. Reinh. Köhler, Zu zs. 25, 170 ff., 244 f. zs. f. d. a. 27, 96
erzählt eine 'hübsche sage von der frau Percht', wie sie im
kärntischen MiJltale geht und in Weizers 'cultur- und lebensbilder
aus Kärnten', Klagenfurt 1882, seite 84, zu finden ist.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 497.
Max Grün bäum. Jüdisch-deutsche Chrestomathie.
s. Jahresbericht 1882, no. 164. hier besonders zu erwähnen
wegen der ferneren nachweise Reinhold Köhlers, Anz. f. d. altert.
X. Mythologie. Volkskunde. 83
IX, 402 — 7, zu den in das buch aufgenommenen sagen, märchen u. s. w.
— vgl. no. 173.
551. Reinhold Köhler, In die hand, nicht in die speise
schneiden. Germania XXVIII, 11 — 14.
in verschiedenen dichtungen des mittelalters, wie in der volks-
poesie erscheint der zug, dass ein verliebter (oder eine verliebte) so
tief in den anblick der geliebten person versinkt, dass er sich un-
versehens in die hand statt in die speise schneidet, es werden
a. a. 0. das afrz. gedieht Blonde v. Oxford, der i)rosaroman Palanus
von Lyon, das dtsch. Volksbuch vom ritter Galmi, 'Erl of Tolous,'
russische Volkslieder etc. als belege angezogen.
Reinhold Köhler, Zu einem spruche Rumelants. Germania
28, 185-87.
vgl. mittelhochdeutsch, lyrik.
552. C. M. El aas. Die sage von der schwurmesse. Anz. f.
künde d, dtsch. vorzeit. 1883, 3. 4.
553. Household Stories from the Collection of the Brothers
Grimm. Translated by Lucy Grane, and done into Pictures by
Walter Crane. London, Macmillan & Co.
bespr. Athenaeum no. 2872, s. 620 f. das buch umfasst eine
auswahl von 52 stücken, die im ganzen geschickt übersetzt sind;
doch linden sich öfters sehr störende fehler und ungenauigkeiten,
z. b. werden die 'sieben jungen geislein' mit 'the seven gos/ings (!/
wiedergegeben, es ist schlimm genug, wenn diese Übertragung
'much better than any of those on which the present generation was
fed' sein soll.
554. Grimm, Eventyr. Anden Sämling. Oversatte af J.David-
son. Femte oplag. Kjöbenhavn, Eibe. 270 s. 8. 1 kr. 60 öre.
555. Bröderna Grimms sagor, öfversättning af Ernst Lund-
quist. l:a heft. Stockholm, Fahlcrantz. 48 s. 8.
556. Choix des contes de la famille par les freres Grimm.
Traduit de l'allemand. Limoges, Ardaut et Co. 72 s. 12.
557. Jacob und Wilhelm Grimm, Kinder- und hausmärchen.
kleine ausgäbe. 30. aufl. mit 9 bildern in farbendruck nach Zeich-
nungen von Paul Meyerheim. Berlin, Dümmler. IV, 290 s. 8. 3 m.
558. Karl Sirarock, Rheinsagen aus dem munde des volks
und deutscher dicliter. für schule, haus und Wanderschaft. 9. aufl.
Bonn, Weber. XII, 469 s. 8. 6 m.
559. C. Trog, Rheinlands wunderhorn. sagen, geschichten
und legenden, auch ranke und schwanke aus den alten ritterburgen,
klüstern und Städten der Rheinufer und des Rheingebietes, von dea
6*
84 ^' Mythologie. Volkskunde.
qin'llen bis zur müiulnng des Stromes. Essen, Silbermann. 6 bdchn.
(IV, 235 und IV, 236 s..) i\ 1 m.
560. The Illnstrated Library of the Fairy Tales of all Kations.
Series II. Fclk Talus. London, Swan Sonnenschein. — darunter
germanischen Völkern angehörig:
Gobiin Tales of Lancashire. Collected by James Bowker.
4 sh. (i d.
Old Norse Fairy Tales. Gleaned from the Swedish Folk by
G. Stephens and H. Cavallius. 4 sh. 6 d.
ang. Academy no. 559, s. 41. nach mündlicher Überlieferung
niedergeschrieben, und wenn auch nicht immer neu, so doch interessant.
Extra Series. Old Norse Sagas. Selected and Translated by
Emily S. Cappel. 2 sh. 6 d.
Gesta Romanorum: The Ancient Moral Tales of the Old Story-
Tellers. Selected and Adapted. 4 sh. 6 d.
561. W. Wagner, Asgard and the Gods: The Tales and
Traditions of our Northern Ancestors. Edited by "W. S. AV. Anson.
2 '^ Edition. London, Swan Sonnenschein. 7 sh. 6 d.
W. Wagner, Epics and Eomances of the Middle Ages.
Adapted from the German by M. W. Macdowall, and Edited by
W. S. W. Anson. ebd. 8. XI, 488 s. 7 sh. 6 d.
Inhalt: Lombard Cycle — Gothic Cycle — Nibelungen Cycle
— Beowulf — Charlemagne Cycle — Arthnrian Cycle. — ang.
Academy no. 575, s. 327. die Übersetzung befriedigt meist, dagegen
weniger das werk des herausgebers, der mit den neueren Studien
und dichtungen über mittelalterliche sagen nicht genug vertraut
scheint, für den englischen leser hätten statt seiner zufügung
des Karolingercyclus lieber heimische sagen (Bevis of Hamptoun,
Guy of Warwick) eingesetzt werden sollen, übrigens misst Anson
dem deutschen originale eine zu grosse bedeutung bei. — besonders
für jugendliclie leser empfohlen Athenaeum no. 2892, s. 407;
ohne solche beschränkung willkommen geheissen vom Antiquary
VII, 217.
562. A. Birlinger, Rechtsrheinische sagen. Alemannia 11,
28—39.
spuksagen, teufelsbundsagen, wundertätige bilder, ladung ins
tal .Josaphat u. a., grösstenteils nach druckwerken des 18. Jahr-
hunderts.
563. Friedrich Blaul, Träume und schäume vom Rhein, in
reisebildern aus der Rheinpfalz. 2. verm. aufl. Kaiserslautern,
Gotthold. 1882. VI, 554 s. u. 9 s. register.
nacli einer notiz in der Germ. XXVIII, 452 enthält das buch
viele anziehende sagen über Volksleben u. s. w.
564. F. J. Kiefer, Legendes et traditions du Rhin de Bäle
X. Mythologie. Volkskunde. 85
ä, Rotterdam. 4. ed. Mainz, Kapp. IV, 316 s. 8. 1 holzschnitt-
tafel. 3 m.
565. Lesimple's Legends of the Khine with Historical Notes.
Translated from the German by Miss B. Wiglit. Leipzig, Lesimple.
VIII, 104 s. 8. 4 Stahlstiche. 2 m.
566. Der sagenschatz des Ba3:ernlandes. 1. 'bdchn. kreis
Unterfranken. 1. — 4. Ifg. Würzburg, Staudinger. 256 s. 8.
i\ 0,60 m.
567. W. 0. V. Hörn, Der Rhein, geschichte und sage seiner
bürgen, abteien, klöster und Städte. 3. verb. aufläge. Wiesbaden,
Niedner. 1882.
568. Schau-in's-land. blätter für geschichte, sage, kunst und
naturschonheiten des Breisgaus. 9. jähr. Freiburg 1882. 4. 6 m.
569. Kurt Mündel, Elsässische sagen. Alemannia 11 (1).
20—28.
20 vom herausgeber aus dem volksraunde aufgezeichnete nummeni,
teils schatzsagen, teils auf einzelne örtlichkeiten und denkmäler be-
züglich, auch der wilde Jäger und der graf von Gleichen erscheinen.
570. August Schricker, Durch das elsässische 'Heckenland'.
eine streife nach altertümern. Gegenwart XXIII, 6 u. 7, s. 92 — 94
u. 104-107.
beschreibung eines ausfluges mit anführung einiger sagen und
ein paar bemerkungen über volkstümliches.
571. D. Gempeler, Sagen und sagengeschichten aus dem
Simmenthai. Thun, Stämpfli. IV, 143 s. 8. 1,50 m.
572. Sagen und geschichten aus Vorarlberg. Europa 1883,
32 und 38.
573. J. A. E. Köhler, Die dämonensagen des Erzgebirges.
50. u. 51. Jahresbericht d. voigtl. altert. Vereins zu Hohenleuben.
1882, s. 1 ff.
574. Josef Haltrich, Deutsche Volksmärchen aus dem Sachsen-
lande in Siebenbürgen.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 459.
ang. von Rho. Kö(hler?), Lit. cbl. 1882, 49, sp. 1672. die schon
in 2 früheren auflagen erschienene Sammlung ist um 29 tiermärchen,
einer programmabhandlung des verfs. entnommen, vermehrt und wird
vom rec. aufs neue willkommen geheissen. — vgl. auch AUg. ztg.
1883, beil. 7 (G. M); Österr. rundschau 1883, 1; Literar. merkur
1883, 12 f.
575. J. Haltrich, Zwei märchen. Sächsischer hausfreund.
kalender für Siebenbürger auf das jähr 1883. 45. Jahrg.
Varianten zu n. 63 und 57 in des verfs. Volksmärchen.
576. Julius Schuldes, Nordböhmische volkssagen in ihrer
36 X. Mythologie. Volkskunde.
■bedeutnnp: für die germanische mythologie und die g-eschiclite de»
landes. Tetsclien, im Selbstverlag des Verfassers. 1879. I. 8.
III, 190. (t,b»» m.
dass das Lüchleiu erst jetzt zur anzeige gelangt, liegt daran,,
dass ep 1883 im buclihändlerkatalog erschien, es enthält: I. zur
Vorgeschichte des Tetschnerlandes (verf. sucht germ. Urbevölkerung
nachzuweisen). IL die grosse flut (eine an das jähr 10.59 geknüpfte
sage soll ein alter niythus sein). III. Der Quaderberg und seine
sagen (besonders über zwerge und weisse Jungfrauen). IV. erläute-
rungen (in welchen die sagen teils mythologisch, teils natursymbo-
lisch gedeutet werden). — eine fortsetzung der Sammlung ist leider
wegen bisher unzureichenden äusseren erfulges unterblieben, viel-
leicht regt diese notiz zur weiteren teilnähme an dem unternehmen an.
,577. W. Schirmer, Einige sagen aus verschiedenen ländern
Österreichs. Troppau, Buchholz u. Diebel. 1882. IX, 87 s. 12.
0,80 m.
578. W. Reimann, Geschichte und sagen der burgruinen im
kreise "Waidenburg, mit benutzung verschiedener geschichtswerke,
dokumente, lokaler nachrichten und traditionen zusammengestellt.
Waidenburg i. Schi., Georgi. 110 s. 8. 0,75 m.
579. Die burgruine Schreckenstein und ihre sagen, mit 5 ab-
bildungen nach E. G. Dorell. 2. aufl. Aussig a. E., Grossmann.
124 s. 16. 0,80 m.
580. Fr. Wrubel, Sammlung bergmännischer sagen mit einend
Vorwort von Anton Birlinger. Freiberg, Graz u. Gerlach. 1882.
VIII, 176 s. 8. 2 m.
ang. Literaturzeitung 1883 (11), 374 (M): gut gemeint, wenn
auch für die forschung von geringem belang, vgl. auch Lit. cbl.
ß. 770 (Rho. Kö.): das material ist nicht hinreichend ausgenutzt,
manche stücke sind in novellistischer form gegeben, doch wird die
Sammlung trotz dieser mängel empfohlen, vgl. ferner Elard Hugo
Meyer's anzeige, Anz. f. d. altert. IX, 211—14, der dem buche
gleichfalls mangel an Vollständigkeit vorwirft, aber den hrsg. doch
ermutigt, mit seiner arbeit fortzufahren, bemerkenswert ist die in
der anzeige gegebene erklärung für den Ursprung des wertes: Vene-
diger, den Meyer nwi fciicslLKtc, ]\iiusberg etc. zurückführt: es sind
zwerge, welche schätzebergende holen bewohnen. — vgl. Mitteilungen
d. Vereins f. gesch. d. Deutschen in Böhmen XXI, 2.
581. C. Michael, Im geisterkreis der ruhe- und friedlosen,
sagenhafte gestalten in den Überlieferungen des deutschen Volkes.
unserer Jugend und dem volke erzählt, unter mitwirkung v. Frz.
Otto hrsg. mit 52 text-illustrationen u. 1 bunten titelbilde. Leipzig;
£pamer. X, 195 s. 8. 3,50 m.
X. Mythologie. Volkskunde, g7
582. K. Koppmann nnd M. Gensler, Zum Sagenkreise Störte-
l)ekers. Mitt. d. ver. f. liamb. gesch. 1882. 4. 134. 152.
K. E. H. Krause und K. Koppmann, Störtebekersagen von
der meklenburger küste. ebd. s. 153 f.
583. Herrn. Hartmann und Otto Weddigen, Das buch vom
Sachsenherzog Wittekind, sage und dichtung, nebst histor. ein-
leitung. mit einem titelbilde von W. v, Kaulbach. n. 18 illustr.
in lichtdruck, reproduciert v. Fr. Bruckmann in München. Minden,
Bruns. VIII, 129 s. 8. 8,50 m.
584. E. Handtmann, Neue sagen aus der mark Brandenburg.
Ein beitrag zum deutschen sagenschatz. Berlin, Abenheim. VIII,
263 s. 8. 4 m.
eine reihe schätzenswerter mitteilungen aus der Prignitz und
der Neumark, die freilich nicht so wenig berührung mit anderen
publicationen aufweisen wie der verf. annimmt (s. VI), das material
ist in vier gruppen geordnet: rundblick vom türme der bürg Lenzen
(an der Elbe unterhalb Wittenberge) — allerlei aus Kurmark und
Neumark — templersagen der Neumark — trümmerstücke einer
märkischen mythologie. der volkstümliche ton ist in den erzählungen
gut getroffen, die combinationen der 4. abteilung stellenweis etwas
gewagt, ziemlich geschwätzige anmerkungen, nicht frei von Wieder-
holungen (z. b. s. 208 und anm. 59), schliessen das buch. [Löschhorn.]
585. F. A. Brandstätter, Gedanensia. beitrage zur ge-
schichte Danzigs. 2 bdchn. a. u. d. t.: Danziger Sagenbuch, sagen
von der stadt und ihren Umgebungen, in vollständiger Sammlung,
mit 5 illustr. nach orig.-zeichnungen v. B. L aasner. Danzig, Bert-
ling. X, 104 s. 8. k 1,50 m.
586. Heinrich Sohnrey, Ale märeken von der Weper. Jahr-
buch d. Vereins f. niederdtsch. sprachf. VIII, 106 — 7.
587. Karl Seifart, Der wunderborn. eine Sammlung der
schönsten märchen und sagen aus deutschen gauen. illustriert von
Neureuther. Stuttgart, Kröner. 1882. 12 Ifgen. VIII, 192 s. 4.
588. C. A. Krüger, Märchen aus der heimat und fremde,
dem volksmunde und andern quellen frei nacherzählt. Königsberg
i. Pr. 1882. VIII, 246 s. 8. 2,50 m.
589. H. Rolilf und E. Ziese, Geschichte Ahrensburgs, nach
authentischen quellen und handschriftlichen akten bearbeitet, mit
3 Illustrationen und einem anhang, enthaltend: sagen, märchen und
erzählungen aus dem gute Ahrensburg und kreise Stormarn. Ahrens-
burg, Ziese. 1882. XV, 190 s. 8. 2,8<» m.
590. George Hesekiel. Wappensagen, neue (titel-)ausgabe.
Halle, Strien. 1882. 316 s. 16. 3 m.
591. L. Daae, Norske Bygdesagn. I"^ Christiania, Cappelen.
Q3 X. Mythologie. Volkskunde.
vfjl. jalirosbericlit lS82, no. 4G4. ang. von Moltke Moe, Nord.
Tidskrift " f. Vetenskap etc. 1882, s. 584—592; anerkennend, gibt
meli re re ergä n zun i^on .
r^\^'2. H. Ilofberg, Svenska Folksägner, sanilade samt försedda
med historiska och etnogratiska anmärkninj;ar. Med teckningar af
svenska konstniirer, 3:e (slut-)lit't. Stockholm, Skoglund. s. 113
bis '2-24. :{ kr.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 46().
593. A. Strindberg, Svenska öden och äfventj-r. Berättelser
frän alla tidehvarf. bd. I (medeltiden). Stockholm, Loostrüm. 240 s.
8. 50 ore.
594. G. Cederschiöld, Nordiska folksagor i medeltidsdrägt.
Ny Svensk Tidskrift. 1882. 3. heft, s. 219—233.
595. J. Nordlander, Mytiska sägner frän Norrland, in: Svenska
Fornminuesföreningens tidskrift IV, 171 — 202.
59H. H. A. E. Bergh, Nye folke-eventyr og sagn fra Valdres
og Hallingdal. 3. samling. Christiania, Cappelen. 1882. 114 s. 8.
597. Svenska folksagor fran skilda landskap. Samlade och
berättade af August Bondeson. Stockholm, Skoglund. 1882. VIII.
318 s. 8. 4 kr.
ang. V. Felix Lieb recht, Germania XXVIII, 421 f. neben einer
anzahl von niärchen, die sich auch in andern ländern wiederfinden,
enthält das buch auch viele, die Schweden eigentümlich zu sein
scheinen, zu den ersteren liefert L. einige nachweise und empfiehlt
das buch der beachtung.
598. K. Berntsen, Volke-^Eventyr, samlede og udgivne for
Skolen og Hjemmet. 2 den samling. Odense, Milo. 198 s. 8. 1,50 kr.
599. Kristensen, Sagn og Overtro fra Jylland, samlede af
Folkemunde. Kjbhvn, Schonberg. 400 s. 8. 4 kr.
600. E. Svensen, Sagor frän Emadalen. Nyare bidrag tili
kännedom om de svenska landsmälen II, 7.
6' 11. Sagor, sägner, legender, äfventyr ock skildringar af folkets
lefnadssätt pä landsmäl hufvudsakligen ur landsmalsföreningarnes
samlingar. Utg. af. J. A. L und eil. 93 s.
602. Eva Vigström, Skämtsägner frän Skäne. Ur nordiska
folkens lif. I, 81—95.
603. Eva Vigström, Skämtsägner pä skänska bj^gdemäl. ebd.
8. 96—110.
604. Eva Vigström, Kungens harar. Saga frän Skäne. ebd
111—116.
()05. Stewart, Nether Lochaber: the Natural Ilistory. Legends»
and Folk-Lore of the * West- Highlands'. Edinburgh, Petersen.
424 s. 8.
X. Mythologie. Volkskunde. 89
fiOß. W. Andrews, Historie Romance, Strange Stories, Cha-
racters, &c. in the History of Old-England. 8. 5 sh.
607. F. Watt and A. Carter, Picturesque Scotland: Its Ro-
niantic Scenes and Historical Associations. Described in Lay and
Legend, Song and Story. Embellislied witli Cliromatic Plates, and
Illustrated witli over 100 Wood Engravings. Längsten, 1882. 480 s.
8. 6 sh.
608. Charles Henry Poole, The Customs, Superstitions and
Legends of tlie County of Staftbrd. London, Rowney. 1882. 124 s. 8.
ang. The Autiquary VI, 267: olme wissenschaftliclien wert.
Allgemeine Volkskunde.
609. Kr. Nyrop, Nyere folklore-litteratur. Nordisk Tidskr.
for Filologi. VI, 40—54.
nach kurzer Übersicht über hervorragende forscher und for-
schungen auf dem gebiete der Völkerpsychologie, besonders auf roma-
nischem boden, wendet sich der verf. in dem ersten artikel speciell
zu den italienischen arbeiten und bespricht hauptsächlich diejenigen
von Giuseppe Pitre und Stanislao Prato. auf verwante züge ital.
und nordischer Überlieferung wird wiederholt hingewiesen.
610. The Folk-Lore Journal. Vol. I. Part. I. January 1883. Pu-
blished for the Folk-Lore Society. London, Elliot Stock. 32 s. 8.
organ der Folk-Lore Society, das monatlich erscheinen soll, notiz
und Inhaltsangabe Academy no. 557, s. 9. — ausführlicher berichtet
Felix Liebrecht, Engl. stud. VI, 260—62 darüber und liefert gleich-
zeitig fernere nachweise, von allgemeinem Interesse und besonders auf
germ. Volkskunde bezüglichem dürfte das heft nur enthalten: H. Ch.
Coole, A Building Superstition, und W. Gregor, Stories of Fairies
in Scotland; ferner ein paar kurze notizen in 'Notes, Queries etc.'
über wünsclielrute und heilung des keuchhustens.
611. The Folk-Lore Record. vol. V. 1882.
enthält, nach Academy no. 552, s. 397, den ersten teil (A — B)
einer 'Bibliography of Folk-Lore Publications in England' von
G. Lawrence Gomme. daselbst wird noch ein artikel des bandes
'Scrachting a Witch' hervorgehoben, notizen Athenaeum no. 2867,
s. 465 u. 2886, s. 213. auch die 'Mabinogion Studies' von Alfred
Nutt mögen hier genannt werden.
612. E. Jessen Bem?erkninger om psychologiske Sporgsmaal.
Kbhvn., Ursin. 32 s. 8. 50 ore.
613. Am Urdsbrunnen, Mitteilungen für freunde volkstüm-
lich-wissenschaftlicher künde, bd. II (1883). 3 m.
90 ^' Mythologie. Volkskuiule.
eine Zeitschrift, welche in Lunden fretlruckt ^vil•^l und als deren
redakteur H. Carstens in Dalirenwurth zeichnet, nach art de»
correspondenzblätter ausgestattet, bringt sie kleine aufsätze kultur-
historischen oder mythologischen Inhalts, Volksmärchen, lieder, aber-
glauben, gebrauche, Worterklärungen u. a. dieselben beziehen sich
auf alle möglichen gegenden Deutschlands.
<jl4. AVilliam George Black, Folk-Medicine: a Chapter in the
History of Culture. Published for the Folk-Lore Society by Elliot,
Stock, London.
bespr. von Hilderic Friend, Academy no. 588, s. 91 f., der das
buch als eins der wertvollsten jener Veröffentlichungen bezeichnet,
und es gleichzeitig unterhaltend und in verschiedener hinsieht an-
regend nennt, auch die anzeige selbst liefert interessante beitrage
meist aus des rec. eigener erfahrung in China und England, die
wenigen druckfehler und sonstige Irrtümer sind nur unbedeutend. —
ebenso spricht sich das Athenaeum no. 2913, s. 234 im ganzen lobend
über das buch aus. es wird jedoch dem verf. vorgeworfen, dass er
einige kapitel zu dürftig ausgestattet habe, da er nicht überall, wie
es dem plane des buches gemäss gewesen wäre, orientalische und
andere ausscreuropäische gebrauche in betracht gezogen hat. zuweilen
stellt er auch aberglauben als lokal dar, während sich dessen weite
Verbreitung nachweisen lässt. — auch Felix Lieb recht. Engl. stud.
VII, 126 — 30, emptiehlt. nachdem er einige charakteristische auszüge
gemacht und fernere nachweise geliefert hat, das buch, zwar nicht
als ein seinen gegenständ erschöpfendes, doch als ein in vielfacher
beziehung belehrendes.
615. Les litteratures populaires de toutes les nations. Tra-
ditions, legendes, contes, chansuns, proverbes, devinettes, superstitions.
Tome I — X. Paris, Maisonneuve & Cie. 8. k 7.50 fr.
bespr. V. Liebrecht, Ztschr. f. rom. phil. VI, 136 ff, 447 ff.
616. W. H. D. Adams, Curiosities of Superstition, and some
TJnrevealed Keligions. London, Masters. 1882. 8. 5 sh.
Besonderes.
617. Zürich und Umgebung, heimatskunde herausgegeben vom
lehrerverein zu Zürich unter mitwirkung von U. Ernst, A. Heim,
J. Jäggi, C. Keller, S. Vögelin und St. Wanner. IL abschnitt.
Züricli, Friedricli Schulthess. 8. s. 71^174.
der erste abschnitt kann liier füglich übergangen werden, da er
naturwissenschaftliche fragen behandelt, vom vorliegenden zweiten
interessieren uns besonders die letzten kapitel (die ersten bringen
geschichtliche, kiüist- und literarhistorische skizzen etc.): IV. sitten
und Volksfeste (s. 132—160), von Kud. Schoch, bei deren darstellung
X. Mythologie. Volkskunde. 91
auch auf mythologischen Ursprung rücksiclit genommen wird und die
auch sonst manches beachtenswerte bieten; Y, sagen und legenden,
von H. Wegmann (s. 161 — 167), die gegenüber dem vorigen ab-
schnitt etwas dürftig ausfallen, und VI. proben der Züricher mund-
art (s. 168—174).
618. A. Birlinger und W. Crecelius, Volkstümliches XII.
Alemannia X, 253—273.
I. sagen aus verschiedenen quellen, meist nach mündlicher Über-
lieferung, in Hohenzollern gesammelt von Thele. II. sitten. 1. ein-
ladeschreiben zu einer hochzeit in Ulm 1459 u. s. w. 2. aus dem
dreissigj ährigen kriege (nach einer handschriftlichen chronik). 3. aus
gräflich königseggschen zeiten. (aus den Aulendorfischen criminal-
akten.) 4. aus der vorderösterreichischen aufklärungszeit. 5. aus
reisebeschreibungeu (Klement Alois Baader's reisebriefe. ausgb. 1795).
III. aberglauben. der s. Hubertusschlüssel von Groningen, (das
brennen mit demselben soll vor tollwut schützen). IV. orts- und
Volksneckereien, humor VII.
619. Josef Egger, Die Tiroler und Vorarlberger. a. u. d. t.:
Die Völker Österreich-Ungarns, ethnographische und kulturhistorische
Schilderungen. Prag, Prochaska. IV. bd. 8. 3,75 m.
Inhalt (nach Germ. XXVIII, 460): des Volkes lebensweise, sitten
und gebrauche, kunst und Wissenschaft.
620. Ludwig Strackerjan, Von land und leuten. bilder und
geschichten aus dem herzogtum Oldenburg. Oldenburg, Schulze. 1882.
XVIII, 169 s. 8.
nach Germ. XXVIII, 460 enthält dies buch vieles über sitten
und gebrauche, vgl. auch Kevue critique 1882, no. 33.
621. Ed. de la Fontaine, Luxemburger sitten und brauche.
Luxemburg, Brück. V, 168 s. 8. 4 m.
622. J. F. Svanander, Folklifet i Bara härad 1 Skäne. Skil-
dring frän 1790 talet. Ur de nordiska folkens lif. I, 20 — 30.
TiPFP. 623. Eugene Rolland, Faune populaire de la France.
Tome IV. V. Les mammiferes domestiques. Premiere et deuxieme
parties. Noms vulgaires, Dictons, Proverbes, Legendes, Contes et
Superstitions. Paris, Maisonneuve & Cie. 1881. 82. XII, 276 s.
u. VI, 265 s. 8.
hier zu erwähnen wegen der nachweise, nachtrage und Ver-
besserungen zu deutschen, engl, und nord. sprichw^örtern, ausdrücken,
aberglauben etc., welche sich in Felix Lieb rechts anzeige, Ger-
mania XXVIII, 112 — 115 finden, auch die anzeige des VI. bandes
(XI, 243 s.), ebd. s. 381, liefert mehrere solcher zusätze und berich-
tigungen.
92 X« Mytliulogie. Volkskumle.
fi24. 0. Frankfurter, A Siamese Bestiary. Academy no. 580,
6. 421.
mit beziehung auf den Jahresbericlit 1SS2, no. 48(5 besprochenen
artikel sucht der verf. der zuschrift den siamesischen Ursprung der
tiersymbolik nachzuweisen, darauf ebd. no. 583, s. 11 hinweis von
L. C. Casartelli auf siamesische supJiasit, die von E. Lorgeon
im Bulletin de l'Athen^e oriental (1881 u. 82) ins franz. übersetzt sind.
(i25. Reinhold Ki'hler, Der fisch Celebrant. Germania XXVIII,
9—11.
mehrere belege beweisen, dass dieser name aus ccte grande =
Walfisch entstellt ist. — eine berichtigung ebd. s. 512.
626. Cat Folk Lore. Correspondence von Einna Halfdon,
Kate Birchall, William E. A. Axon, H. Buxton Forman, Arthur
Laurensen in Academy no. 587, s. 81, no. 588, s. 99, no. 589,
s. 115, no. 590. s. 131.
in der besprechung A. Lang's von Sebillot's Traditions de la
Haute Bretagne, Academy no. 586, s. 59 fragt er nach der englischen
Version eines katzenmärchens, worauf die oben genannten verschiedene
Überlieferungen, englische wie dänische, nachweisen; die letzteren
sind unter dem titel 'knurre-murre' bekannt.
627. C. M. Blaas, Die biene in der deutschen volkssitte und
meinung.
vgl. abt. VIII.
628. Vogelflug, vogelgeschrei, vogelangang, der pestvogel. Eu-
ropa 1882, no. 51. Weissagung aus vogelgeschrei ebd. 1883, 28.
629. Th. Bodin, Krähen und raben im Volksglauben. Europa
1882, no. 40.
630. Th. Bodin, Die fledermaiis in sage nnd Volksglauben,
Europa 1882, no. 38.
631. Allerhand spinnen im Volksglauben und Volksgebrauch.
Europa 1882, no. 46.
Pflanzen. 632. J. Bohnhorst und H. Eeling, Unsere pflanzen
nach ihren deutschen volksnamen, ihrer Stellung in mythologie und
Volksglauben, in sitte und sage, in geschichte und literatur. Gotha,
Thielemann. 1882. 8.
633. A. Treichel, Volkstümliches aus der pflanzenweit, be-
sonders für Westpreussen. II. Danzig, Bertling. 1882. 26 s. 8. 1 m.
aus: Schriften der naturforschenden gesellschaft zu Danzig.
634. Hilderic Friend, Flowers and Flower-Lore. London,
Swan Sonnenschein. 8.
Inhalt: The Fairy Garland — From Pixy to Puck — The Vir-
gin's Bower — Bridal Wreaths and Bouquets — Garlands for Heroes
and Saints — Traditions about Flowers — Proverbs of Flowers —
X. Mythologie. Volkskunde. 93
The Seasoiis — The Magic Wand — Superstitions about Flowers —
Cnrions Beliefs of Herbalists — Sprigs and Sprays in Heraldry —
Plant Names — Language of Flowers — Peculiar Usages — Witches
and tlieir Flower-lore. vgl. abt. XV dialekte.
Gcbrauclii'. 635. H. Ploss, Das kind in brauch und sitte der
Völker.
s. Jahresbericht 1882, no. 484. Ztschr. f. ethnologie XV (4),
s. 204 kurz angezeigt und empfohlen. — ausführlicher spricht hier-
über J. Wolff, Korrespondenzbl. d. ver. f. Siebenbürg, landesk. VI,
13 f., der sowohl den reichtum des inlialts, wie die treflflichkeit und
Übersichtlichkeit der darstellung lobend hervorhebt, nach ihm be-
handelt der I. bd.: das mutter hoffen; die ankunft des kindes; die
aufnähme des kindes und die sorge für sein glück; gefahren, die
dem kinde und der mutter drohen; die namengebung; gevatterschaft
und taufgebräuche; die taufhandlung; fest- und kindtaufmahl; die
patengeschenke; wochenbesuche und wochengeschenke: aus- und ein-
segnung; mythische bedeutung gewisser diätetischer handlungen; tra-
ditionelle gebrauche zur Verschönerung des kindeskörpers.
636. Leopold Wagner, Thumb-Lore. The Antiquary VIII,
149 f.
das lecken, beissen, küssen, heben des daumens u. s. f. und deren
bedeutung bei englischen autoren und Römern, merkwürdigerweise
fehlt das drücken des daumens. auch sonst lässt sich wohl vieles
nachtragen.
637. Shropshire Folk-Lore. Edited by Charlotte S. Burne.
Froni the Collection of Gr. F. Jackson. London, Trübner. Part. I.
XIV, 146. 8. 7 sh. 6 d.
ang. von M. G. Watkins, Academy no. 580, s. 416. die Samm-
lung ist von der verstorbenen Miss Jackson angelegt, von der heraus-
geberin aber mit geschick fertig gestellt, wenn sie naturgemäss auch
nicht viel neues enthält. — der rec. ist geneigt, diejenigen sagen,
welche von riesen, kopflosen gespenstern und hunden mit feurigen
äugen handeln, celtischenieinfluss zuzuweisen; denjenigen aber, welche
von kobolden und elfen sprechen, deutschen Ursprung zu geben, da
aber den ersten ähnliche sagen sich zahlreich in Deutschland vor-
finden, wird sich hier schwerlich eine grenze ziehen lassen. — der
2. teil soll aberglauben über tiere, geburt, heirat und tod, tage und
Jahreszeiten etc. erhalten. — vgl. auch die anz. Antiquary VIII, 30.
638. G. Laurence Gomme, Rythmical Laws. The Antiquary
VIII. 12—14.
Zusammenstellung einiger alter englischer gesetze , die in vers-
form überliefert sind, der scheinbare unsinn mancher mag auf Ver-
derbnis sehr alter sprüche hindeuten, doch ehe an deutung gedacht
werden kann, müsse gesammelt werden, wozu der kleine aufsatz an-
regen soll. vgl. dazu eine berichtigung von Danby P. Fry über
94 ^^- Mythologie. ' Volkskunde.
'The Hawick Slogan', ebd. VIII, 164— Tl, der diesen kriegsruf anf
skand. ursprunc; zurückführt, vgl. auch unter abt. XV. altertümer etc.
639. G. L. Gomme, Folk-Lore Relics of Early Village Life
'The Antiquary's Library'. London, Elliot Stock.
ang. Athenaeum no. 2918, s. o95 ff. der verf. sucht auf grnnd
alter volkstümlicher gebrauche in England ein bild des ursprüng-
lichen dorflebens, der uralten sitten und gesetze zu entwerfen, zu
diesem zwecke vergleicht er die gebrauche gegenwärtig noch uucivili-
sierter Völker mit jenen und gelangt auf diesem wege dazu, den alt-
arischen hauskult aufzubauen. — der rec. spricht den tvunsch aus,
dass der verf. seine Untersuchungen fortsetzen möge, weist jedoch
darauf hin, dass es angemessener gewesen wäre, die gebrauche slavi-
scher Völker statt derjenigen ferner aussereuropäischer Völker zu
berücksichtigen, vgl. oben no. 456.
640. G. Laurence Gomme, Preston Gild. The Antiquary VI,
144—46.
sucht darzulegen, dass das gildenwesen der spätere repräsentant
der urfamilie sei. die a. a. o. gemachten andeutungen sollen einmal
weiter ausgeführt werden.
641. G. Laurence Gomme, Gurions Corporation Customs. The
Antiquary VI, 201 s,
einige eigentümlichen gebrauche von korporationen , die nicht
allgemein bekannt sind, obgleich die nachrichten über sie verhältnis-
mässig jüngeren datums sind, sucht der verf. sie wiederum mit denen
der urgemeinden in Verbindung zu bringen.
642. G. Laurence Gomme, The Cutting of the First Sod.
Athenaeum no. 2895, s. 506.
ein alter gebrauch in Chippenham, nach welchem die gemeinde-
wiese von den teilhabern erst geschnitten werden darf, nachdem der
bailiif seinen anteil genommen hat. dieser zug der primitiven dorf-
gemeinschaft wird mit gebrauchen der Hindus und Zulus verglichen.
643. Jus potandi. deutsches zech-recht. Commentbuch des
mittelalters. nach dem original von 1616 mit einleitung neu hrsg.
V. Max Oberbreyer. 5. auÜ. Heilbronn, Henninger. XXIII, 89s. 16.
644. Neujahrsbrauch. Korrespondenzbl. d. ver. f. siebenbürg,
landeskunde. VI, 5 f.
über neujahrsgeschenke, welche paten ihren patenkindern machen
und verse, welche dabei hergesagt werden.
645. Fr. Fronius, A. G. Zink, G. Heinrich, J. Wolff,
Das ausschuhen der frauen. Korrespondenzbl. d. ver. f. siebenbürg,
landeskunde. V, 34, VI, 11 f. u. VI, 31 ff.
mitteilungen über den in Siebenbürgen wie auch einigen andern
deutschen ländei-n vorhandenen gebrauch, dass frauen und mädchen
in der fassnacht, oder der braut bei der hochzeit, von männern die
X. Mythologie. Volkskunde, 95
schuhe ausgezogen werden, es wird vermutet, dass durch diese
ceremonie das eintreten der herrschaft der trau angedeutet werden
soll, da das anlegen der (braut-) schuhe die Unterwerfung unter den
mann bezeichne.
646. Fr. Teutsch, Siebenbürgisch-deutsche altertümcr. Kor-
respondenzbl, d. ver. f. siebenbürg, landesk. VI, 17 lt., 49 ü'.,
73 ff., 97 ft\
verschiedene gelegenheiten, bei welchen mit den glocken geläutet
wurde , waffenspiele , gerichtsversammlungen u. a. im freien , eides-
eistungen, hausfriedensbruch, wisswein (bei kaufen), Übergabe und
umhertragen der fahne, das umherschicken des nachbarzeichens,
teilung der äcker, grenzbestimmungen u. a. werden mit ausführlicher
angäbe der belegstellen mitgeteilt und besprochen. — zum ersten
abschnitt nachtrage von E. A. Bielz, ebd. s. 50 f. — zu unisagen
lassen eine mitteilung von J. Hai tri eh. ebd. s. 93.
647. V. Quistorp, Gebrauch des schulzenstabes in Werbelin.
verhdlg. d. Berliner gesellschaft für anthropologie, ethn. und urgesch.
1883, s. 33.
648. A. Treichel, Die klucke und kriwule (schulzenzeichen
aus Westpreussen und Litthauen.) Mitt. der Berliner gesellsch. f.
anthrop. 1882, IL— 18. taf. 8. 1883. 347—353.
649. Tage. F. Fairman Ordish, St. Crispin's Day (October 25).
The Antiquary 1882, VI, 137—144.
die legende von Crispin und Crispinian wird kurz nach ver-
schiedenen quellen erzählt, dann werden deren poetische bearbeitungen
besprochen, besonders das englische Volksbuch ^The Gentle Graft' etc.
aus dem 17. jh. hierauf notizen über processionen und feierlichkeiten
des schuhmachergewerks an jenem tage, die jetzt jedoch in England
ein ende erreicht haben.
650. Martinmas, The Antiquary VI, 185—88.
wegen familienverhältnissen des verfs. nicht beendet, hauptsäch-
lich beschäftigt sich der artikel damit, nachzuweisen, dass der Ur-
sprung der martinsgans eine feierlichkeit war, bei welcher die winter-
vorräte an vieh geschlachtet wurden.
651. G. B. Leathom, Christmas. The Antiquary VI, 233—36.
handelt insbesondere von den vermummungen zu dieser zeit als
alten Volksgebräuchen, die später (Shakespeare, Ben Jonson) mehr
künstlerische form erhielten. — dann nachrichten über weihnachts-
belustigungen in England im 17. jh. nach derzeitigen tagebüchern
(Evelyn, Pepys).
652. Friederick Hodgetts, Paganism in Christianity. The
Antiquary VI, 257.
sucht die cntstehung der christlichen feste und in England üb-
licher gebrauche an denselben, wie auch die namen der Wochentage
96 ^. Mythologie. Volkskuudu.
auf die nordische iiiytlmlopie znrückzutuliren. manches ist wohlbe-
kannt, anderes, besonders etyniologisclies, sehr p;ewuirt. zum schluss
taucht nochmals die von Wülcker (s. Jahresbericht iHHl, no. 1045)
widerlegte mythe vom eiuHuss Caedmons auf Milton auf.
653. H. Steinthal, Der Waldteufel, ein stück weihnachts-
mytholo{?ie. Gegenwart XXII (51), 417 f.
auf grund der beobaclitung, dass im sächsischen Städtchen Taucha
jenes brumminstrument. statt wie in Berlin u. a. orten zur Weih-
nachtszeit, beim jahrmarktsfeste im beginne des herbstes von kindern
geschwungen wird, schliesst der verf., dass der 'waldteufel' ursprüng-
lich eine weitergehende bedeutung hatte, da nun an jenem orte
kinder des abends ebenso wie diese Instrumente geformte lampions
schwingen, sieht vSt. diese für die ursprüngliche form derselben an
und deutet den gebrauch als eine erinnerung an das fest eines licht-
gottes.
654. Weihnachtsbräuche in der reformationszeit. Grenzboten
1882, no. 52, s. 660—66.
nach der chronik von Joh. Böm (1520).
655. Weihnachtsbräuche. Europa 1882, no. 51. 52.
656. Weihnachtskrippe und weihnachtsdrama. Allgem. ev.-
luther. kirchenzeitung 1882, Dec.
657. Volksbräuche am Andreas-abend. Europa 1882, no. 43
bis 44.
658. C. M. Blaas, Die fraishaube. Auz. f. künde d. dtsch.
Vorzeit. 1882, 99—104.
659. -Joh. Krainz, Hochzeitsgebräuche in Steiermark, die
heimat. VII, 36. 37.
660. Eva Vigström, Aitt bröllop i vaura böjder. Ur de nor-
diska folkens lif. I, 75—80.
661. B. Spie SS, Wie man im östlichen Grabfeld liochzeit hält.
Europa 1883, no. 11 u. 12.
662. Herm. Schults, Gebräuche beim beten in alter und neuer
zeit. Europa 1883, 13. ebd. no. 28 u. 29: Erntebräuche.
663. M. Pfannenschmid, Alte gebrauche im Elsass. La
Revue nouvelle d'Alsace-Lorraine. 3' annee, no. 3.
664. W. V. Schulenburg, Spinnen u. wirken in der Lausitz,
altes Wahrzeichen der Haveltischer. mythologisch wichtige blitzer-
ficheinungen. Mitt. d. Berliner gesellsch. f. anthropologie 1882, 35
bis 40.
665. Treichel, Alte gebrauche in Westpreussen. Mitt. der
Berliner ges. f. anthropologie 1882, 506 — 509.
X. Mythologie. Volkekunde, 97
Aberglauben.
666. A. Birlinger, Conrad Dieterich von Ulm gegen aber-
glauben. Alemannia 11 (3), 2()7 — 288.
die predigten des Ulmer Superintendenten Dieterich (f 1639)
über den prediger und die Weisheit Salomonis gehen nach der weise
seiner zeit vielfach auf allerlei aberglauben ausführlich ein. B. hat
die bezüglichen stellen ausgezogen und in folgende rubriken einge-
ordnet: teufel und liexen, wettermachen, mittel dagegen, arten der
abergläubigen (citiert viele Schwarzkünstler), allerlei aberglauben,
abergläubige Weissagung. [Bolte.]
667. A. Birlinger, Zu Gothes Faust. Alemannia 11, 80
bis 86.
der artikel verdient auch hier erwähnung, da er mancherlei
belege zu aberglauben, hauptsächlich aus Volksbüchern und sonstigen
drucken des 17. jhs. enthält, besonders 'zur krystallseherei' und zu
'incubus, sucubus'.
668. F. S. Hartmann, Über schwarze u. weisse kunst in den
bezirken Dachau und Brück. Oberbayer, archiv. 41.
669. A. Czerny, Segnung des johannisweins. Germania
28, 120 f.
aus einer lat. hs. des 14. jhs.
670. Th. B 0 d i n , Allerhand weinorakel und johannissegen.
Die natur VIII, no. 51.
671. Eeinhold Köhler, Erbagast, der aller diebe meister ist.
Germania 28, 187.
ein diebessegen, in welchem der name Erbagast (oder Elbegast)
in Oberpapst entstellt ist.
672. Widmann, Segen. Germania 28, 382 f.
rechtfertigung eines augustinermönchs, der wegen seiner hei-
lungen durch besprechung angeklagt war, nach einer hs. aus dem
anfange des 15. jhs.
673. Anton Schönbach, Segen. Ztschr. f. d. a. 27, 308—11.
nachtrage aus einer sonst z. tl. schon veröffentlichten hs. der
Wiener hofbibliothek aus dem 14. jh., deutsch und lateinisch: augen-
segen, blutsegen, wurmsegen etc. und recepte mit einigen verweisen
auf verwantes.
674. E. St(einmeyer), Ein diebessegen. Ztschr. f. d. a. 27,
311 f.
von einer band des 14. jhs. in ein ms. des ]3. eingetragen.
675. E. Krause, Abergläubische kuren und sonstiger aber-
glaube in Berlin und nächster Umgebung, gesammelt in den jähren
1862—82. Ztschr. f. ethnologie XV, 2, 78—94.
die Sammlung wird eingeteilt in: A. abergläubische kuren unter
beihilfe 1. der menschen oder menschlicher produkte; 2. von tieren,
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) •
98 X- Mythologie. Volkskunde.
ihrer teile oder produkte; 3. von pflanzen; 4. von steinen und erden;
5. ohne obifre hilfsmittel. — B. sonstiger aberglaube: 1. das t'amilien-
leben betreffend : gehurt, kinderzcit, hoclizeit, tud; 2. geschäftsieben
betreftend: im allgenu'incn; aberglaube einzelner berut'sklassen (Jäger,
fischer, diebe); 3. aberglauben im allgemeinen. — obwohl das material
manches interessante bietet, muss doch bemerkt werden, dass sich
die meisten der angeführten züge keineswegs auf Berlin und um-
gegend beschränken, sundern in verschiedenen gegenden Deutschlands,
auch anderer länder, mitunter mit kleinen Varianten, wiederiinden.
verweise hierauf hätten die sammlung wertvoller gemacht,
67G. Knorrn, Sammlung abergläubischer gebrauche. Baltische
Studien. 33, 113—147.
eine fleissige Sammlung von 281 stücken aus Pommern, die in:
I. aberglaube bei familienereignissen; II. aberglaube an besondern,
tagen oder zu bestimmten Jahreszeiten : III. aberglaube in der land-
wirtschaft; IV. aberglaube bei krankheiten; V. verschiedenes;
VI. kräuteraberglaube und VII. besprechungen gruppiert sind, hin-
weise auf verwantes wären willkommen gewesen.
677. Treichel, Volksheilmittel gegen die wasserscheu. Mitt.
der Berliner gesellsch. f. anthropol. 1882, 242 — 244.
678. R. Sprenger, Molt. Jahrbuch d. Vereins f. niederdtsch.
sprachf. 8, 32,
zu jahrb, 6, 89. violt ist 'melde' eine in der volksmedicin be-
kannte pflanze,
679. A, Birlinger, Aus einem recepthefte 17. Jahrhunderts.
Alemannia 11 r2), 99 f.
reimsprüche und aberglauben.
680. A. Birlinger, Rindvieh- und rossezauber II. Alemannia
II, 92—95.
aberglauben aus einem rossarzneibuch von 1716. fortsetzung zu
Alemannia 5, 57 — 61.
681. W. Schwartz, Per zauber des 'rückwärts' singens und
spielens. Ztschr. f. ethnologie. 15, 3, 113 — 122,
geht von der Zauberformel sator-arepo etc. (vgl. Jahresbericht
1882, no. 498) aus und weist an einigen stellen aus griech. und röm.
dichtem, wie aus deutschen sagen nach, dass um einen zauber auf-
zuheben, entweder die betreffenden worte rückwärts zu sprechen
waren, oder dass das anfängliche, sich zum geheul steigernde murmeln
beim Zauberspruche zur erreichung der entgegengesetzten Wirkung
allmählich abnehmen musste. der Ursprung dieses glaubens wird in
nachahmung von naturerscheinungen gesucht, dazu 'Ein nachtrag
vom totenfährmann und der schatten weit' (s. 119 ff.).
682. Fr. Teutsch und J. Wolff, Aberglauben. Korrespon-
denzbl. d. ver. f. Siebenbürg, landesk. 6, 100 f.
X. Mythologie. Volkskunde. 99
1, feldzauber; 2. mittel gegen milchzauber; 3. gegen den alb;
4. Zauberer; 5. hexensalbe, (letzteres aus Blrlingers artikel Ale-
mannia 10, 253, s. 0. 617.)
683. Handelmann, Symbolische kröten und echiniten. Mitt.
der Berliner ges. f. anthropol. 1883, 346.
684. Handelmann, Krütenaberglauben und krütenfibeln. Mitt.
d. Berliner gesellsch. f. anthrop. 1882, 22—26. 558.
685. E.Lemke, Frosch- u. krütenaberglauben in Ostpreussen.
Mitt. der Berliner ges. f. anthropologie 1883, 346 f.
686. E. Fried el. Über symbolische kröten und verwantes.
Verh. der Berliner gesellsch. f. anthropol. 1883, 145 — 148.
687. K. Andree, Die prähistorischen steingeräte im Volks-
glauben. Mitt. der anthropol. gesellsch. in Wien 12 (3).
688. W. V. S c h u 1 e n b u r g , Die sage von der kornmutter und
dem satorspruch. Mitt. der Berliner gesellsch. f. anthropol. 1883,
247 f.
688a. C. M. Blaas, Zum 'dreikreuzmesser'. Anz. f. künde d.
dtsch. Vorzeit 1882, 240.
688b. Das wunderblut von Wilsnack. Europa 1883, 14.
HcxtMI. 689. A. Rhamm, Hexenglaube und hexenprocesse,
vornäuilich in den braunschweigischen landen. Wolfenbüttel, Zwissler.
1882. 104 s. 8. 1,50 m.
s. Jahresbericht 1882, no. 500. ang. von Elard Hugo Meyer,
A. f. d. a. 9, 208 — 11: obwohl diese schrift nichts wesentlich neues
zur kenntnis des hexenglaubens hinzubringt, so ist doch das darin
verarbeitete braunschweigische aktenniaterial von um so grösserem
werte, als das bekannte Soldan-Heppesche werk sich meist mit mittel-
und süddeutschen quellen beschäftigt, gegenüber Soldan, der das
hexentum aus fremdem aberglauben ableitet, gibt der rec. dem verf.
recht, welcher sich an Grimms erklärung anlehnt. — vgl. Literatur-
zeitung 1882 (45), 1614—15.
690. Fr. Volk, Hexen in der landvogtei Ortenau.
s. Jahresbericht 1882, no. 503. — bespr. Hist. ztschr. n. f.
9, 155.
691. Frdr. Leitschuh, Beiträge zur geschichte des hexen-
wesens in Franken. Bamberg, Hübscher. 82 s. 8. 1,20 m.
692. Joh. Strickler, Geschichte der gemeinde Horgen nebst
Hirzel und Oberrieden, festgabe zur hundertjährigen kirchweihfeier.
Horgen 1882. (Zürich, i. comm. bei Orell Füssli & Co. 1883.)
XII, 547 s. 8. mit tafeln. 7,50 m.
das buch, welches nach der besprechung Elard Hugo Meyers,
A. f. d. a. 9, 400 — 402, auf den ersten 100 selten manches
für die kulturgeschichte des mittelalters wichtige bringt, sei hier
7*
100 ^- Mytholoj^ie. Volkskunde.
wegen einiger beitrüge zum hext-nglaulirii und alter Volksfeste er-
wähnt.
693. Jnl. Kotze, Mühlbacher hexenprocesse. Progr. des evang.
untergym. zu ]\Iühlbach in Siebenbürgen. 20 s. 4.
694. Paul M. Baum garten, Die deutschen hexenprocesse.
Frankfurter zeitgemässe broschüren lieft 5. Frankfurt, Fösser. 40 s.
8. 0,ö() m.
695. M. K. Bück, Hexenprocesse aus Obersclnvaben, auszüge.
Alemannia 11, 108—135.
die processe, deren Protokolle hier excerpiert, sind in den Jahren
1665 bis 1672 in Königsegg geführt, besonderen wert verleihen der
arbeit die anmerkungen, welche die einzelheiten durch vergleichung
andrer processe erläutern.
696. Ludwig Mej er. Die periode der hexenprocesse. Hannover,
Schmorl und v. Seefeid. 1882. III, IdO s. 8. 2 m.
der wesentliche zweck des buches ist, eine früher einmal vom
verf. ausgesprochene Vermutung über die entstehung dieser processe
nachdrücklicher zu begründen: dass nämlich die als hexen verklagten
nicht immer ganz unschuldig waren, sondern durch ein rauschmittel
sich in einen zustand der Verzückung versetzten, in welchem sie die
empfindung des üiegens (zum hexentanzplatze) wirklich hatten, dieses
mittel soll der Stechapfel gewesen sein, welcher erst im 15. jh. in
Europa durch die zigeuner bekannt wurde, und diese zeit sei gerade
diejenige, in welcher die hexenprocesse ihren anfang nahmen. —
trotz dieser Übereinstimmung und mancher anderer darauf hindeu-
tenden tatsachen wird man die beweisführung für keine vollständig
gelungene ansehen, da sich keine sicheren anhaltspunkte für diese
hypothese in den zahlreichen processakten vorfinden.
Volkslieder.
697. Ludwig T o b 1 e r , Schweizerische Volkslieder, mit ein-
leitung und anmerkungen herausgegeben. Frauenfeld, Huber. 1882.
CLI, 235 s. 8. auch u. d. t. Bibliothek älterer Schriftwerke der
deutschen Schweiz, herausgeg. von J. Bächtold und F. Vetter. 4. bd.
das auch äusserlich zierlich ausgestattete werk unterscheidet sich
zu seinem vorteil von früheren auf einzelne gebiete bezüglichen volks-
liedersammlungen. den beiden gefahren, im streben nach Vollständigkeit
viele längst bekannte texte zu wiederholen oder sich mit einer blossen
nachlese zu den älteren i)ublikationen zu begnügen, ist der heraus-
geber glücklich aus dem wege gegangen, er gibt in einsichtiger be-
schränkung aus dem reichen gedruckten und ungedruckten material,
das ihm als mitherausgeber des schweizerischen Idiotikons zur Ver-
fügung stand, eine auslese des poetisch wertvollen, da das histo-
rische Volkslied in der Schweiz mehr als irgendwo bedeutung ge-
X. Mythologie. Volkskunde. \()\
Wonnen hat, wird es in einem besonderen teil behandelt, der zweite
umfasst die 'allgemeinen lieder', die wiederum in geistliche und welt-
liche epik und Ij-rik zerfallen, ein anhang enthält ausser einigen
nachtragen zu den ersten abteilungen die vierzeiligen scherzhaften,
oft improvisierten reime, die umfangreiche einleitung will zwar keine
vollständige geschichte der schweizerischen volkspoesie liefern, ist
aber das beste und inhaltreichste, was bisher über diese geschrieben
ist. wir erhalten nicht nur bericht über die quellen und die grund-
sätze der auswahl, sondern auch eine Sammlung der historischen
Zeugnisse aus den Chroniken und ein vollständiges Verzeichnis der
überhaupt bekannten texte von schweizerischen Volksliedern, ferner
verdienen hervorgehoben zu werden die bemerkungen über die ver-
schiedenen liederarten, die kreise, in denen dieselben sich verbreiteten,
über den einfluss der meistersängerischen poesie ausserhalb der Schweiz,
die stete hinneigung zur gemeindeutschen sprachform, welche eine
vorsichtige textbehandlung zur ptlicht machte, u. a. die den liedern
selbst beigegebenen erläuterungen beschränken sich auf das zum Ver-
ständnis notwendige; auf verwante Versionen könnte in ausgedehnterem
masse verwiesen sein; das s. CXLI erwähnte Luzerner neujahrsspiel
ist doch wohl mit Gödeke ins 16. statt ins 15. Jahrhundert zu setzen.
zu bedauern bleibt, dass die melodien nicht beigegeben werden konnten.
— lobend angezeigt von M. Heyne, Literaturztg. 1883 (11), 372 f.
H. F[ischer] Münch. allgem. zeitg. 1882, beil. 353. Revue crit.
1883, no. 37. [Bolte.]
698. A. Birlinger, W. Crecelius, L. Erk, Zu des
knaben wunderhorn neu bearbeitet von A. Birlinger und VV. Cre-
celius. IX. Alemannia 11 (1), 51 — 80.
reiche nachtrage, zum grossen teil aus den Sammlungen Erks.
besonders lieferten die von K. Bouterwek 1831 für E. M. Arndt
aufgezeichneten lieder eine reihe von interessanten texten, die meist
vollständig mitgeteilt werden, ferner sind liederhandschriften des
18. Jahrhunderts benutzt, auch der nachlass A. v. Arnims ergab
wiederum eine nachlese, s. 70 — 80 sind zahlreiche tanz-, neck- und
kinderreime gedruckt, zu der s. 56 erwähnten Strophe ist auf R.
Köhlers aufsatz 'Und wenn der himmel war' papier' in B enf ey s
Orient und Occident 2, 54(5, zu dem lügenlied s. 63 auf Müller-
Fraureuth, Die deutschen lügendichtungcn, 1881 s. 89 zu verweisen.
699. Arnim und Brentano, Des knaben wunderhorn. mit
einleitungen und anmerkungen von R. B o x b e r g e r. 2 bd. Berlin,
Hempel. 12. 3,60 m.
700. V. Ditfurth, Die historisch-politischen Volkslieder des
30jährigen krieges etc. herausgeg. von Karl Bartsch.
s. jahresber. 1881, no. 507; angez. von M. K., Lit. cbl. 1883,
s. 80, der sowohl Bartschs textbehandlung wie dessen nach-
trage anerkennend hervorhebt. G. Droysen, Literaturblatt 1883
102 -X- Mythologie. Volkskunde.
(4), sp. 147—50. hat dagefren mancherlei ausstellungon zu machen, die
lianptsächlich dem heiiiusgeber zur last fallen : die auswahl lässt
an Vollständigkeit nnd geschick viel zn wünschen übrig; die teil-
weise modernisierung der Orthographie ist weder wissenschaftlich,
noch populär; die anordnnng ist nicht durchweg zu billigen; die
anmerkungen erklären manches leicht verständliche, was wirklich
Schwierigkeiten bereitet, bleibt unerwähnt u. s. f. — vgl. dazu
'Berichtigung' von K. Bartsch, ebd. (5), s. 203 f. — ferner rec.
von E. Fischer, Hist. ztschr. 51 (n. f. 15), 272 f.
701. A. Lübben, Beiträge zur kenntnis älterer deutscher
Volkslieder. Zs. f. d. ph. 15, 48 — 65.
'in der öffentlichen landesbibliothek zu Oldenburg befindet sich
ein sammelband, der unter andern Schriftstücken des 17. jhs. auch
ein liederquodlibet auf 4 quartblättern enthält, unbekannt ist dies
quodlibet nicht; es findet sich auch auf der landesbibliothek zU Kassel
lind ist von Ho ff mann v, Fall er sieben im Weimar'schen Jahr-
buch s. 12H ff. besprochen.' das Oldenburger exemplar, welches die
Jahreszahl 1610 zeigt, ist aber nicht ganz dasst-lbe mit dem ge-
nannten : es ist vollständiger, hat 7 abteilungen, Avährend das Kasseler
nur 5 hat. es folgt der abdruck mit weglassung der 'garstigen säu-
weisen', im anhange werden noch einige liederanfänge mitgeteilt
aus der Schmähschrift 'verbessertes und ganz neu ergangenes ernst-
liches Mandat . . . Hermanni Sartorii, dess uhralten löblichen Sclinei-
derey-Ordens etc. durch Stilvester Bocksbeutel — wej'land gedruckt
zu Diebingen bei Senbastian Bögeleisen, in Verlegung Sixti Zicken,
19 s. in 4, 0. j,' und ferner aus der schrift 'Disputatio inauguralis . . .
jus potandi adumbrans etc. benozythopoli 1616' — und aus 'Opizii
Jocoserii Dissertatio de eo quod justum est circa — pulices. Amstero-
dami 1743' und endlich noch aus einem sammelbande der Olden-
bnrger bibliothek, 'ludicra' betitelt, [Wackernell.]
702. H. F. Wagner, Die volksdichtupg in Salzburg. Salz-
burg, Mayr. 1882. 29 s. 8. 0,40 m.
703. Alfred Müller, Volkslieder a. d. Erzgebirge. Annaberg,
Graser. XX, 225. 12.
704. Anton August Na äff, Das deutsche Volkslied in Böhmen,
II — V. Mitt. d. V. f. gesch. d. Deutschen in Böhmen. 21, 81 bis
93; 125-145; 239—252; 329—344.
fortsetzung der Jahresbericht 1882, no. 513 besprochenen abhand-
lung. es werden proben voh 'liebes -gesätzeln', liebes-liedern (11),
scherz-, schelm- und spottliedern (III), tanzliedern (IV), kinderliedern
(wiegen-, beschäftigungs- , spielliedern , aus- und abzählreimen) —
(V), zumeist in dialektischer form mitgeteilt, jedem abschnitt gehen
betrachtungen über den Ursprung und die bedeutung der einzelnen
arten voran, für einzelne stücke wird entlehnung aus deutschen
Volksliedern anderer gegenden vermutet, doch dürfte sich ein solcher
X. Mythologie. Volkskunde. ][()3
einfluss auch in manchen fällen erweisen lassen, wo N. keine der-
artige andeutung macht.
705. F. Pfaff, Lied des XVI. Jahrhunderts. Germania
28, 421.
eintrag auf einem beigebundenen blatte in einem buche der
Freiburger Universitätsbibliothek.
706. F. Zimmer, Zur Charakteristik des deutschen Volksliedes
der gegenwart. Sammlung von vortragen herausgegeben v. W.
Frommel und F. Pfaflf. VII. bd. 8 h. Heidelberg, Winter. 1882.
30 s. 4. 0,60 m.
707. Tanhäuser in Rom. mit einem anhang: das Volkslied
von dem Tanhäuser. 5. aull. Leipzig, Thiel. 1882. XV, 142 s.
12. 3,60 m.
708. Das deutsche lied des 15. und 16. Jahrhunderts, beilage
zu: Monatshefte für musikforschung.
709. F. Geiges, Veit Webers lied auf den ersten burgun-
dischen krieg. Schau-in's-land. 1882. 1 lief.
710. Th. V. Liebenan, Hotzheims lied auf Constanz (1528).
Anzeiger für schweizer, geschichte. n. f. 13, 4.
711. J. Küsel, Volkslieder und dramen von 1870 — 71. vier
Vorträge. Gumbinnen, Sterzel. 1882. 8. 3 m.
712. R. Hinterhuber, Über poesie der Alpenländer. Ztschr.
d. dtsch.-österr. Alpenvereins 1882, s. 367 — 70. (über Schnada-
hüpfel.)
713. L.v. Hörmann, Schnaderhüpfeln aus den Alpen. 2. verb.
aufläge. Innsbruck, Wagner. 1882. "XXVII, 376 s. 16. 2,80 m.
714. A. Birlinger, Findlinge. Alemannia U (1. 2), 95—99.
3. zum Prinz -Eugeniusliede. 7. Weidmannssprache. 12. ein
Sprichwort.
715. Marie v. Reichenbach, Bleameln. Deutsche Volkslieder
aus Kärnten, mit 9 Illustrationen nacli aquarellen. Leipzig, Arnoldi.
1882. 4. 30 m.
716. Kärntnerlieder, eine auswahl der schönsten lieder dieses
landes. Klagenfurt, Leon. 1882. 2 m.
717. Georgen's mutter-büchlein. volkstümliche ammen- und
kinderreime , liedchen, spiele, märchen und geschichtchen. Leipzig,
Spamer. 1882. 8. 4 m.
718. E. Stolte, Metrische Studien über das deutsche Volkslied,
progr. des realgymnasiums zu Crefeld. [prog. no. 430.] 58 s. 4.
zur Untersuchung gelangen nicht blos Volkslieder im eigent-
lichen sinne,, sondern auch bekannte kunstdichtungen (geistliche lie-
der und dichtungen v. Arndt, Schiller, Göthe u. a), die in form
und Inhalt den volkston nachahmen, der verf. stellt die zum singen,
104 ^- Mythologie. Volkskunde.
sei es nacli bekannter, sei es nach eigener melodie gedichteten lie-
der den dichtungen gegenüber, die zum diklaniieren bestimmt waren,
nnd nimmt bei ersteren nicht die versteilung in t'iisse sondern in
miisikalisclit' takte vor. so gruppiert er denn eine giüssere auzahl
dahin gehöriger lieder, je nachdem ihr rhytlimus im -/i, */^, ^/g oder
2/4 takt vun ihrem dichter aufgefasst zu sein scheint,
s. auch in abt. XVII niederdeutsche Volkslieder.
719. F. J. Child, The English and Scottish Populär Ballads.
Part I. Boston, Honghton, Mift'lin and Company; New York, 71
East Seventeenth Street; The Riverside Press, Cambridge; London.
Henry Stevens. VI, 2.56 s. 4.
von Felix Liebrecht, Literaturblatt 1883 (4), 1.51— .53 be-
sprochen, indem der rec. sich genaueres eingehen auf diese treff-
liche ausgäbe vorbeliält. erwähnt er hier nur einrichtung und äussere
einzelheiten. — eine ausführliche inlialtsangabe macht M. Traut-
mann, Anglia VI (2), 66 — 73, nachdem er vorher die bedeutung
dieser Veröffentlichung, welche die erste ist, die sich an eine Samm-
lung des ganzen wagt, hervorgehoben, der grundsatz des hrsg., sich
streng an die Überlieferung zu halten, wird völlig gebilligt, von
besonderm wert ist die vergleicliung mit bailaden u. s. f. anderer
Völker.
720. The Boxburghe Ballads. Edited, with Special In-
troductions and Notes, by J. W. Ebsworth. With his Copies of
all the Original Wood-cuts. vol. IV, 1. Hertford, Austin. 1881.
XVI, 335 s. 8.
nach R. C. Browne's rec. in der Academy no. 54(i, s. 289 f.,
enthält das buch, abgesehen von den oft zu subjektiven und par-
teiischen urteilen des herausgebers in der einleitung und den noten,
viel interessantes, die zeit, in welcher die bailaden abgefasst sind,
ist die regierung Karls II; sie sind zum grossen teil antipa-
pistiscb. — der rec. des AthenaeuniB, no. 2874, s. 696, urteilt da-
gegen durchweg günstiger und beglückwünscht die gesellschaft, einen
so tüchtigen herausgeber gefunden zu haben. — ein längerer artikel
mit reproduction einiger illusti'ationen im Antiquary VII, 21 — 24,
unter dem titel 'Bailad Lore'.
721. Danmarks Folkeviser i Udvalg ved Svend Grundtvig.
Kbh. Philipsen. compl. 503 s. 8. 6 kr.
die Sammlung bietet 85 alte lieder aus Grundtvigs Daumarks
gamle Folkeviser und zwar 1. K.empeviser, 2. Trylleviser, 3. Legen-
deviser, 4. Historiske viser. dazu einleitungen und ein altdänisches
glossar. vergl. F. Lieb recht, Literaturblatt 1883 (4), l")!).
722. Sveriges skönaste folkvisor utgifna af E. v. Qvanten.
Stockholm, Seligmann. 1882. XXX, 287 s. 12. 2,75 kr.
ang. Ny sv. Tidskr. 1883. s. 167 — 174.
X. Mythologie. Volkskunde. 105
72.3. Folkvisor, samlade af G. Ericsson. Bidrag tili Söder-
manlands äldre kulturhistoria III, 34 — 48.
724. Steingrimur Thorsteinsson, LjüflingsmÄl edha Ijüflings
diktur. Acta Comparat. liter. univers. 1882 (1), 12 — 14. (islän-
disches Wiegenlied mit deutscher Übersetzung, s. Germ. 28, s. 458.)
725. Eva Vigström, Folkvisor frän Skäne. Ur nordiska
folkens lif. I, 117 — 141.
mit anmerkungen von Sv. Grundtvig, s. 142 — 160.
Inschriften. Sprüche.
726. Kurt Mündel, Elsässische hausinschriften. Alemannia
11 (1), 39-44.
fortsetzung der interessanten Sammlungen des herausgebers.
25 nuramern.
727. Kurt Mündel, Haussprüche und Inschriften im Elsass.
Separatabdruck aus den mitteilungen des Vogesenklubs. Strassburg,
C. F. Schmidt. 76 s. 8.
Zusammenstellung der vom verf. zum teil in der Alemannia (s. o.)
mitgeteilten, zum teil von andern autoren veröffentlichten Inschriften
auf gebäuden, in wirtsstuben, auf geraten, auf ofenplatten, aufgräbern
lind auf glocken. diese Sammlung bietet in mehrfacher hinsieht in-
teresse: sie führt uns vom 13. jh. an durch die geschichte des landes,
zeigt uns, dass bis auf unsere tage die Inschriften, mit wenigen aus-
nahmen, deutsch geblieben sind, und gibt uns manch hübsche probe
kerniger und humorvoller volkspoesie. vgl. haussprüche und In-
schriften im Elsass. Europa 1883, 27.
728. H. Deiter, Rj^msproeke to vermaninge der richteren.
Jahrbuch d. Vereins f. niederdtsch. spracht. 8, 97.
Sprüche aus einer Auricher hs. des 16. jhs.
729. Zechlin, Inschriften an kirchengerät aus Schivelbein
und Umgegend. Baltische Studien 33, 230—271.
von den glocken, deren Inschriften mitgeteilt w'erden, stammt
die älteste aus d. j. 1472, die übrigen, in fast gleicher zahl, aus
dem 16., 17., 18. und 19. jh., die sonstigen kirchlichen gerate ge-
hören dem 17. und 18. jh. an. — zu bemerken ist, dass bis gegen
das ende des 17. jhs. deutsche Inschriften auf den glocken vorwiegen,
worauf bis ende d. 18. jhs. etwa das lateinische mehr in gebrauch kommt.
730. Gustav C. Laube, Proben alter hausinschriften aus dem
Erzgebirge. Mitt. d. Vereins f. gesch. d. Deutschen in Böhmen 21,
277 f.
731. J.Halt rieh, Inschrift am Bogeschdorfer kirchengestühl.
Korrespondenzbl. d. ver. f. Siebenbürg, landeskunde 6, 45.
732. Hohenbühel-Heufler, Alte priameln in Mils. Ger-
mania 28, 417—20.
106 ^- Mythologie. Volkgkundo.
abgedruckt aus dem Tinder boten (3G, 82). — in einem maier-
liüf bei ]\lils (Tirol) sind kürzlich wandinscliriften aus dem IG. jh.
entdeckt worden, die, soweit t-ntziftert, hier mit literarischen nach-
Aveisen und Übersetzungen veröftentlicht werden, leider ist die wand
neuerdings wieder übertüncht worden.
733. Elard Hugo Meyer, Die sprüche des Bremischen rats-
stuhls. Ztschr. f. d. a. 27, 33—49.
besprochen nach der ungedruckten chronik Renners aus dem
16. Jh., da der grösste teil des dem anfang des !.">. jhs. angehörigen
ratsstuhls zerstört ist. die sprüche sind zum teil der bibel, Freidank
und Cato's distichen entnommen, die bildlichen darstellungen der
Propheten, philosophen, dichter u. s. w., bei denen sich biblische mit
antiken personen mischen, sind für die kunstgeschichte bemerkenswert.
734. Herm. V. E elking, Alte geschützinschriften in der Stadt
Bremen. Anzeiger f. d. künde d. dtsch. vorzeit 30, H.
735. Wiedmann, Eine Mainzer hausinschrift. Ztschr. d. v.
zur erforsch, d. rhein. gesch. u. altert, in Mainz 3 (3).
73(i. A. Birlinger, Alte Strassburger inschrift. Alemannia
11, 2<»t3.
quellennachweis zu einem spruch aus 'Des knaben wunderhorn'
1, 444.
737. J. Dielitz, Die wähl- und denksprüche, feldgeschreie,
losungen, schlacht- und volksrufe, besonders des mittelalters u. der
neuzeit etc. Görlitz, Starke. Ifg. 2-5 (s. 49— 240). ä 2,40 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 518.
738. Trinksprüche, eine auslese der schönsten alten und neuen
Sprüche in Wirtshäusern, trinkstuben und an trinkgerät. Altenburg,
"Wermann. 48 s. 8. O.H») m.
Volksbücher.
739. A. Birlinger, Zu den Volksbüchern. Alemannia 11,
86—91.
Zeugnisse für den treuen Eckert, die Schildbüi'ger, den pfaffen
von Kaienberg, Euk-uspiegcl,- Faust.
740. Les aventures de Til Ulespiegle. Premiere traduction
complete faite sur l'original allemand de 1519, precedee d'une notice
et suivie de notes par P. Jan n et. Paris, Marpon & Flammarion.
1882. XVI, 212 s. 16. 1 fr.
741. Das Volksbuch von Till E u 1 e n s p i e g e 1. nach der ältesten
ausgäbe von 1519 erneuert, mit einleitung und anmerkungen versehen
von Karl Pannier. Leipzig, Eeclam. T'niversalbibl. no, 1687. 1688.
196 B. 16. 0,40 m.
X. Mythologie. Volkskunde. 207
da seit Lappenbergs ausgäbe ein ältrer druck von 1515 bekannt
geworden ist, enthält der titel eine ungenauigkeit.
742. Emil Engelmann, Die neuen deutschen Volksbücher,
die schönsten mären und lieldensagen der vorzeit. getreu nach den
quellen geschildert, mit 12 111. Stuttgart, Neft'. 1884. VIII, 366. 5 m.
rec. Literaturblatt (40) 163 f. (F. Zimmermann.)
743. K. W. 0 ster wald. Alte deutsche Volksbücher in neuer
Bearbeitung. 6. bd. Oberon. die geduldige Helena, kaiser Octa-
vianus. Halle 1882. 295 s. 8. 2,70 m.
744. Guido Gör res. Der hürnen Siegfried und sein kämpf mit
dem drachen. eine altdeutsche sage, nebst einem anhaiig über den
geist des german. heidentums und die bedeutung seiner heldensage
f. d. geschiclite. mit 19 Vollbildern, gez. v. Wilh. v. Kaulbach, neue
aufl. Regensburg, Manz. 188 s. 8. 4,50 m.
V 0 1 k s w i t z.
745. C. M. Blaas, Die herkunft der bündnerisch-romanischen
spräche. Anz. f. k. d. d. vorzeit 30 (8).
746. Emil C. Conrad, Humor im siebenbürgisch- sächsischen
volksliede. Die Heimat, 8. jhrg. 8 u. 9.
747. H. Handelmann, Zum volkshumor. Mitt. d. ver. für
hamburg. gesch. 4 (1882), 142-47.
sprüchwörtliches von Hamburg, Bremen etc. schifferreime, spräche
und redensarten.
748. Der mond im deutschen volkshumor. Europa 1883, 2.
749. A. Birlinger, Tierstimmen. Alemannia 11 (1), 44 f.
nachtrage zu Wackernagels Voces variae animantium, aus drucken
des 17. und 18. Jahrhunderts gesammelt.
Spiele. 750. Treichel, Westpreussische spiele. Verhdlg. d.
Berliner gesellschaft f. anthr., ethn. u. urgesch. 1883, 77.
1. Schimmel, fastnachtshengst und gwizdi in Westpreussen (nebst
ihren begleitern). sie treten am weihnachts-, Sylvester- oder fast-
nachtsabend auf. 2. das Stepkespiel; ein kartenspiel, dessen pointe
schlage mit dem 'plumpsack' ist. auch im anluiltisclien vorhanden.
751. Heinrich Carstens, Kinderspiele aus Schleswig-Holstein.
Jahrbuch d. Vereins f. niederdtsch. sprachf. 8, 98 — 105.
752. Ph. Wegener, Spiele aus dem Magdeburger lande, mit
beitragen aus andern gegenden Deutschlands. Geschichtsbl. d. v. f.
gesch. V. Magdeburg 18 (1. 2).
753. Games and Songs of American Children. Collected and
Compared by Newell. New York. 8. 7 sh. 6 d.
754. Handelmann, Volksspiele. Mitt. der Berliner ges. f.
anthropol. 1883 (5), 292—294. J. Koch.
108 XI. Gotisch.
XI. Gotisch.
755. Scott , y initial en gothiiiue et en anfrlo-saxon. Trans-
actions of the American Philological Association 1882.
756. Leo Meyer, Über gotische lehnwörter im estnischen.
Sitzungsber. d. gel. estn. gesellsch. zu Dorpat 1883.
757. A. Bezzenberger, Got. arviaio. Bezzenbergers beitr.
YII, 210.
758. W.Braune, Gotische grammatik mit einigen lesestücken
und Wörterverzeichnis, (sammlung kurzer gramraatiken germanischer
dialekte I.) 2. aufläge. Halle, Niemeyer. 1882. VIII, 130 s. 8.
2,40 m.
über die erste aufläge vgl. Jahresbericht 1880, no. 667. 1881,
no. 580. — die 2. aufl. ang. Literaturzeitung 1883 (6), 190 — 191
von R 0 e d i g e r.
759. The Gospel of Saint Mark in Gothic according to the
Translation Made by Wulfila. in the Fourth Century. Edited with a
Grammatical Introduction and Glossarial Index by W. W. Skeat.
Oxford, Clarendon Press 1882. LXXV, 103 s. 8. 4 sh.
das buch dient zur einfuhrung englischer Studenten in das Stu-
dium des gotischen; die einleitung bringt eine skizze der geschichte
der Goten und das leben des Ultilas, eine abhandlung über die go-
tischen buchstaben und deren laute, sowie einen grammatischen ab-
schnitt, dem texte des Marcusevangeliums ist ein glossar beigegeben.
— George R. Merry, Academ}' no. 565, s. 153 f., hebt die Wich-
tigkeit des Studiums der got. spräche für die englische philologie
hervor und weist einige Übereinstimmungen derselben mit der eng-
lischen und dem Lowland Scotch nach, abgesehen von einigen aus-
steUungen empfiehlt er das buch angelegentlich, vgl. dazu eine be-
merkung Skeats ebenda no. 567, s. 189. — eine notiz im Literaturblatt
1883 (1), 33 bemerkt, dass das buch auch für deutsche forscher
wichtig ist.
760. C. Marold, Kritische Untersuchungen über den einfluss
des lateinischen auf die gotische bibelübersetzung. Germania 28,
50—85.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 525.
761. G.Kaufmann, Kritische Untersuchung der quellen zur
geschichte Tlfilas. Ztschr. f. d. a. 27, 193—261.
die abhandlung, welche neue quellen nicht beibringt, behandelt
zunächst in sehr ausführlicher weise die oft besprocheneu nachrichten
bei Auxentius, Philostorgius, Socrates Sozomenus Theodoretus, Acta
S. Nicetae, Jordanes, Isidor: als lebensjahre des U. werden 311 — 381
angenommen (mit Bessel, Über das leben des Ulfilas 1860); an der
kappadokischen abkunft wird s. 215 f. festgehalten (gegen Bessel
s. HO f.); die Acta S. Nicetae sind für ü's. geschichte ohne wert
XII. Skandinavische sprachen. |Q9
(s. 237); der name des bischofs war Ulfila (s. 244), die nebenform
mit V jedoch auch bei den Güten in gebrauch. — s. 246 — 257 schildert
die Verhältnisse unter denen U. bei den Goten wirkte, ihre poli-
tischen und socialen Verhältnisse; s. 257 — 261 das Christentum unter
den Goten, den Donauübergang, ihre bekehrung. hier wird festge-
stellt, dass die bekehrung der Goten zum Christentum (Arianismus)
auf des U. einfluss zurückzuführen ist und dass sie vor dem Donau-
übergang schon Christen waren.
762. C. Müller, Ein altgermanisches weihnachtsspiel, genannt
das gotische. Z. f. d. phil. 14, 442—460.
über das bei Massmann, Got. min., Z. f. d. a. 1, 294, abge-
druckte stück einer Leipziger pergamenths. des 10. jhs. wird zu-
nächst festgestellt, dass dasselbe allerdings auf germanische spiele
zurückführt; die bisweilen für deutsch gehaltenen gesänge sind aber
lateinisch, drei germanische götternamen glaubt vf. jedoch darin
bemerkt zu haben: 7///, Nana, Ibcr.
Emil Henrici.
XII. Skandinavische sprachen.
763. Arkiv for nordisk Filologi udgivet under Medvirkning af
Sophus Bugge, Nie. Linder, Adolf Noreen, Lud. F. A. "NVimmer,
Theodor Wisen, veö Gustav Storm. I.
bis zum Oktober 1883 erschienen drei hefte, s. 1 — 304. die von
uns bereits Jahresbericht 1882, no. 526 begrüsste Zeitschrift wird
durchaus anerkennend beurteilt Nord-Tidskrift f. Vetenskap etc. 1883,
2 (Leffler), Literaturblatt 1883 (11), 409—412 (Maurer), Lit.
cbl. 1882(43), 1457. Literaturzeitung 1883(13), 448 (Hoffory).
Academy no. 545, s. 284. Ztsclir. f. d. phil. 15, 126 (Mogk). wir
bezeichnen die ztschr. durch 'Arkiv'.
764. Arbok hins islenzka fornleifafelags 1882. Reykjavik,
1882. III, 107 s. 1 taf. 8.
enthält meist beitrage von Sigurö Vigfvisson und berichtet über
ausgrabungen am Breie*afjort)r u. a. vgl. Lit. cbl. 1883, 1011. —
vgl. no. 254.
765. P. E. Kr. Kälund, Bidrag til en historisk-topografisk
Beskrivelse af Island. II. 2.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 528. Inhaltsangabe und Würdigung
der arbeit Literaturblatt 1883 (1), 1—5 (K. Maurer).
766. Forhandlinger paa det andet Filologmode i Kristiania
10 — 13 aug. 1881 udg. af Gust. Storm. Kristiania, Cappelen. 255 s.
enthält: Lundell, Om Dialektstudier.
Es. Tegner, Om elliptiska Ord.
A. Keck, Om Vocalitiationen i fornsvenskan.
Linder, Om Slutartikeln i sv. Sprdket.
110 ^II- Skaudinaviticlie sprachen.
S. Grnmltvig, Oni fa^rnisk Sprog og Literatur.
Kr. Kiilunil, < )m islandske Kunestenc.
M. Lundgreu, Oiii liklider inollau tornnordiska Peisouuamn och
nordiska Skaldeoinskrifninger.
S. Bugge, Olli iiogle iiordiske Myther.
W 0 r t f 0 r s c h u n g.
7ü7. .T. Fritzner, Ordboi^ over det gamle norske Sprog.
Omarbeited, foroget og forbedret Udgave. Kristiania, Den norske
Forlagsforening. Iste Hefte: A — augnaskot s. 1 — 96; 2det Hefte:
augnastcin-brohurJicfiid s. 97 — 192. 8. pro heft 1 kr. 50 «»re.
das geschätzte werk war seit längerer zeit vergriffen und er-
scheint hier endlich in fast neuer gestalt. der umfang wird viel
bedeutender werden als der der ausgäbe von 1867 : augnaskot steht
in dieser auf s. 33, die composita mit bröhtir auf s. 73! nach dem
prospect soll das ganze c, 100 bogen umfassen, gegen 55 der früheren
ausgäbe. Rettelser og Tillyeg derselben sind in den text verarbeitet,
neu erschlossene quellen, bessere ausgaben der denkmäler, lexicalische
arbeiten auf nachbargebieten haben die zahl der artikel beträchtlich
vermehrt (dem ersten hundert der früheren ausgäbe entsprechen
168 der jetzigen), besonders aber den umfang derselben vielfach ver-
grössert. so die praepositionen ä, af, at; die substantiva älmh, afrdd,
akr , alfr, borh ^ die adjectiva allr , annarr (s. 57 — 60), die ad-
verbien ähr, afleihis, aptr, die verba aka, ala, bcra (s. 125 — 130) u. a,
768. Jon porkelsson, Supplement til islandske Ordboger.
Anden Sämling, s. 209—368. 8. (Jinc^iliga — öhvcrfrädliga)
Reykjavik, 1882.
ein glossar zur prosa-edda. s. no. 840.
769. 0. Kaikar, Ordbog til det seldredanske Sprog (1300— 1700).
Kjobenhavn, Klein. Fjerde Haefte. s. 289—416 (Brydegard —
dccvelskab). 8. 4 kr.
über ein anderes altdän. glossar s. no. 721.
770. Sundby og Barüel, Dansk-norsk-fransk Ordbog. s.
177—256. Kjobenhavn, Gyldendal.
771. V. Saby, Hustru. Arkiv I, 2(»0— 205.
772. A. Noreen, Om ordet hustru. ebenda 295—298.
die von Noreen, Nord-Tidskr. f. Filologie IV, 35 und von
Hoffe ry (s. no. 775) acceptierte erklärung von hustru wird von
Säby angegriffen, von Noreen aufrecht erlialten und mit ausführ-
licheren argumenten gestützt.
773. Fritzner, \ing ehr pjö^armdl (yiic^z.\y^\^\\\\^. Arkiv
I, 22-32.
dieselbe Verbindung findet sich auch in urkumlen des Diplom,
norv. aus dem 15. jh. pjoharnidl ist gleichbedeutend mit Yjahstc-f/M,
das gleichfalls neben />iug erscheint. ;nd/ entspricht dem deutschen
via/sUit (an. )iid/sta\^r) , ist also dasselbe wie \^ing oder stefna.
der formelhafte ausdruck mag in Norwegen, nicht indessen auf Is-
XII. Skandinavische sprachen, \\\
lantl gangbar gewesen sein, so dass ihn der Schreiber der Hävamäl
114 stehenden lebensregel nicht verstand und in ^jöhans vidi ver-
darb. — Hiberzeugend.' K. Maurer, Literaturblatt 1883 (11) 411.
s. a. Zs. f. d. phil. 15, 127.
774. S. Bugge, Tilheg om det oldnorske Ord hroashavlr.
Arkiv I, 20—21.
schliesst sich an den aufsatz Rosomonorum gens und behandelt
die ausdrücke Kosszval, JVa/ross etc. in mehreren germ. sprachen.
775. Jul. Hoffory, Astrihr og de to nordiske r-lyd, Arkiv
I, 38—41.
als ersten bestandteil des frauennamens Astribr betrachtet Bugge
dss, wofür er im inschriftlicl^en Asriäi eine stütze findet, als ur-
sprüngliche form des worts Asri{)r. Gislason nimmt dagegen Zu-
sammensetzung mit äst an und schliesst ,auf Ursprung aus Astfrihr.
nach Hoffory ist das ursprüngliche As fr ihr: wie in Jiiisfrh fiel
zunächst y aus, es entstand die zwischenforra, welche die Inschrift
repräsentiert, zwischen s und r trat (= Iiüstrii) ein /. volksetymo-
logisch mag der name mit äst verbunden sein wie läistrü mit trür.
aus der auch hier bestätigten möglichkeit des eintritts von / zwischen
s und ursprünglichem, nicht aus z entstandenem r wird gegen Bugge
und AVimmer geschlossen, dass letzteres im altn. dentalen Charakter
noch bewahrt hat.
776. Gr. Stephens Him-]ngi, Him-paki, Him-jnki. What is
the meaning of this runic word? Blandinger til Oplysning om dansk
Sprog i «Idre og nyere Tid etc. Kbhvn., Reitzel. s. 120.
777. A. Schager ström, Om uppkomsten af nysv. öde, n.
fatum. Arkiv I, 33—37.
ist neutrum des adj. öhJiin, isl. anhin, bestimmt.
778. A. Kock, Ordförklaringar. Arkiv I, 209 — 217.
behandelt sokn ok ostbytta, forcemna, Götcs och Vcndes koming.
779. L. Fr. Leffler, Undersökning om de germanske i syu-
nerhet nordiska Formerna af Adjektivet h'og. Arkiv I, 266 — 287.
780. J. Flodstrröm, Harledningen af pronomen /^c^w/. Nord.
Tidskr. f. Filol. VI, 58—59.
es wird vermutet, dass Jiann nebenform zum bestimmten artikel
enn {hin Jiimi) ist und beide worte auf got. jains zurückgehen, der
diphthong ai verkürzte sich einmal zu l% das andere mal zu a. eine
analogie dazu bilden nakvarr und iwkverr, deren gemeinsame grund-
form VC va2t \ck^ Jivcrr lautet, so erhalten auch die formen Iicnni
Jicnnar J um s ha na erklärung; der vokal im nom. fem. //('//, /'/i'/; ent-
stand durch ?/-umlaut. der anlaut soll von dem pronominalstamm lii
entnommen sein, als neutralform desselben pronomens gilt dem verf. die
konjunction at. alles dies wird indessen mit grosser reserve aufgestellt.
781. 0. Rost, Noget om norske Folkenavne med sterligt Hensya
til Navneskikken i Tonsset og omliggende Bygder. Hamar, Mag-
nussen. 40 s. 8. 35 ö.
112 Wl. Skandinavische sprachen.
782. 0. Nielsen, Gamle danske Navne. Blandinger til
Oplysninf!: om dansk Sprog i ;eldre og iiyere Tid etc. Kblivii, Eeitzel.
s. 122-131.
7b3. J. Nordländer, Om iv'/ ock .y<7 i nurrländska Ortuamn,
jämte et Tilldg innehallande Sagan om Gunhild Snälla. Nyare Bi-
drag til Känncdom om de sv. Landsmälen 1882 A. 29 s.
784. Lindal, Upplands Ortnanin. L'pplauds Fornminnesfüre-
nings Tidskrift. XI.
785. F. Didricli sen , Nogle sammensatte Plantenavne. Blan-
dinger til Oplysning om danskSprog etc. Kblivn., Reitzel. s. 103 — 119.
786. F. M. Norelius, Strödda Anteckningar om svensk Spräk-
bnik under IGOO- och 1700- talen. Arkiv I, 218 — 234.
unter I. eine reihe lexicalischer nachweise. IL grammatische
anmerkungen zu Lucidors 'Helicuns Bloinster'. (Lucidor starb 1673.)
sie erstrecken sich auf die lautlehre und die formenlehre.
787. K. Nyrop, Sprogets vilde Skud.
s. Jahresbericht 1882, no. 540. ang. Nord. Tidskrift för Vetensk.
etc. 1882, 609 — 613 (Noreen). anerkennend, wenn auch bisweilen
abweichender meinung.
Grammatik.
788. L. G. Nilson, Fornisländsk Grammatik. Andra, Haftet.
1881.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 543. eine scharfe abweisung auch
dieses heftes von J. Hoffory. Nord. Tidskr. f. Filologi, VI, 164
bis 168.
789. J. C. Poestion, Einleitung in das Studium des altnor-
dischen. I. 1882.
s. Jahresbericht 1882, no. 545. E. Mogk, Lit. cbl. 1882 (44),
1490 macht dem verf. Unkenntnis der neueren forschung auf dem
gebiete der an. grammatik zum Vorwurf, was er Literaturblatt
1883 (3), s. 94 — 97 ausführlicher begründet, eine allgemein ge-
haltene, energische abweisung erfährt das buch durch Hoffory,
Literaturzeitung 1883 (23), 812—813.
790. 0. Brenner, Altnordisches handbuch. 1882.
s. Jahresbericht 1882, no. 546. nach der anzeige Nord. Tidsk.
f. Filol. VI, 73—80 (0. Hoppe) erfüllt das buch seinen zweck
nicht; besondern tadel erfährt der grammatische teil, vor allem die
lautlehre, welche fehlerhaft und unrichtig zusammengestellt ist. an-
fechtbar z. b. ist die btliandlung der ablautreihen, die aufgestellten
grund- und Übergangsformen sind oft zweifelhaft, wenn nicht durch-
aus unrichtig, weniger zu rügen gibt die Hexionslehre, wo freilich
gleich anfangs eigentümliche anordnung der nominalstämme auffällt,
dagegen urteilt E. Kölbing, Literaturzeitung 1883 (32), 1126 —
1128 zustimmender: 'geradezu vortrefilich ist die darstellung der
XII. Skandinavische eprachen. \\^
grammatik;' die auswahl der Chrestomathie wird nicht durcliweg ge-
billigt, auch Sievers, G. G. A. 1883 (1) 51—59 versagt dem
buche gewisse anerkennung nicht, während Mogk, Literaturblatt (8j,
293 — 98 von einer übereilten publication spricht, etliche ergänzungen
zu der voraufgeschickten Übersicht der literatur und der hilfsniittel
gibt und auf die grammatik das meiste gewicht legt, ein vergleich
mit Wimmer fällt zum nachteil Brenners aus: sein buch ist nicht
für anfänger. ref. handelt dann über ausspräche des 6, über z (nur
= ts). die skaldenpoesie ist nicht genügend verwertet, auch sind
in vielen fällen die angezogenen beispiele unzureichend, bei der
kritik über Bs. behandlung der end- und ableitungssilben und des
Versuches sie historisch zu bestimmen geht Mogk auf die Überlie-
ferung an. denkmäler ein, in der er zwei blüteperioden unter-
scheidet: ende des 12. bis anfang des 13. jhs. und letztes drittel
des 13. bis mitte des 14. jhs. auf diese perioden verteilt er eine
reihe bekannter und wichtiger Codices, am schluss mehrere berich-
tigungen im einzelnen, auch Mogk ist mit der auswahl der lese-
stücke wenig zufrieden, auf die anzeige Hoppes antwortet Brenner
Nord. Tidskr. f. Filol. VI, 173—175, worauf Hoppe ebenda 176.
791. J. Hoffory, Oldnordiske Consonantstudier. Kopenhagener
dissertation VI, 97 s.
ang. Literaturblatt 1883 (10), 373—378 (0. Brenner), auf
grund der ältesten und besten isl. handschriften wird der lautwert
einiger consonantzeichen festgestellt und daraus entwickeln sich
regeln für die normalisierende Schreibung: besonders beschäftigt sich
die Untersuchung mit /, ^, p (ö).
792. J. Hoffory, pjoöolfr hinn hvinverski og brydningen.
Arkiv I, 44-46.
793. M. Nygaard, Om Brugen af Konjunktiv i Oldnorsk.
Arkiv I, 113—149.
das material zu dieser umfangreichen syntaktischen Zusammen-
stellung besteht aus einer reihe vorzüglicher prosaschriften: O'lafs-
saga, Homiliebog, Morkinskinna, Jomsvikinga, Njdla etc., auch wer-
den die eddischen lieder herangezogen, der a. a. o. abgedruckte
teil der arbeit beschäftigt sich I mit dem koujunctiv im hauptsatze
und II mit den formen des hypothetischen satzes.
794. A. Noreen, Smä gramatiska och etymologiska Bidrag
I. IL Arkiv I, 150—178.
I. Till läran om i-omljudet nebst einem excurs Om öfvergängen
V >> gh. IL Til läran om brytningen.
s. auch no. 786.
795. X— a. Om Slutartikeln i Substantivens riuralis. Peda-
gogisk Tidskr. 1882. s. 217—220.
796. J. A. Lundell, Norskt sprak.
Verdientermassen hat die bereits Jahresbericht 1882, no. 550
Jahresbericht für germanische Thilologie. V. (1883.) O
114 ^I^- Skandinavische sprachen.
bervorg:ehobene arbeit, obgleich sie in einer Zeitschrift erschien, eine
eigene anerkennende besprecliunp; im Literatnrblatt 1883 (7), s. 257
bis 258 von Johun Vising erfaliren.
797. Axel Kuck, Oni SvenskansBehandling at'Ljudförbindelsen
iü eck om Fornsvenskans /-Ijud. Nyare Bidrag tili Kännedom etc.
1883. A. 13 s. 8.
798. Axel Kock, Studier öfver fornsvensk Ljndlära. I. Lund,
1882.
s. Jahresbericht 1882, no. 553. ang. von Sievers, Literatur-
blatt 1883 (2), 50 — 52, der den resultaton Kocks im allgemeinen
zustimmt. Anz. f. d. a. IX, 192—195 (Heinzel).
799. V. Fausboll, Om 3 Lyde i almindelig, dannet Dansk.
Blandinger til Oplysning om dansk Sprog etc. Kbhvn., Reitzel.
s. 87—102.
800. S. Broberg,^ Manuel de la Langue Danoise (dano-norve-
gienne) ä, l'Usage des Etrangers. Copenhague, Host,
ang. Academy no. 558, s. 30. beginnt mit einem 89 selten
langen vocabular, in welchem die einzelnen Wörter mit gleichlauten-
den und reimenden frz. Wörtern zusammengestellt werden ; dann folgt
die satzconstruction und zuletzt die syntax. der rec. hält das buch
für recht brauchbar. — vom norwegischen soll aber nicht weiter
als auf dem titel die rede sein. [Koch.]
SpracbgPSOhichlP. 801. Otto Sjögren, Om svenska Spräkets
Ortogratt under Karolinska Tidehvarfvet. Stockholm. 4 s. 8.
802. Hugo Hernlund, Förstag och ätgärder tili svenska
Skriftspräkets reglerande 1691 — 1739, Jämte en inledande Öfversigt
af svenska Spräkets ställning under den föregäende Tiden. Stockholm.
118 s. 8. 1 kr.
803. 0. Nielsen, Sma Bidrag til dansk Sproghistorie i det
12 te ärhundrede. Blandinger til Oplysning om dansk Sprog etc.
Kbhvn., Reitzel. s. 70—86.
Dialecle. 804. J. Storni, Om Grupperingen af de norske
Dialekter. Christiania, Videnskabsselskabs Forhandlinger. 1882.
8. 3 ff.
805. H. F. Feilberg, Plan for en Ordbog ovcr jysk Folkemäl.
Nord-Tidsk. f. Filol. VI, 1—22.
betont die notwendigkeit der dialectforschnng und ihren nutzen
für die Schriftsprache, verzeichnet ältere arbeiten über jütische dia-
lecte und formuliert regeln für die herstellung eines idioticons. nach-
dem die verschiedenen Sprachgebiete Jütlands abgegrenzt sind, teilt
Feilberg eine probe aus dem von ihm verfassten idioticon mit. er
bedient sich der Lyngbj'schen lautbezeichnungen.
806. 0. Nielsen, Gamle jüdskc Tingsvidner. Samlede og
XII. Skandinavische sprachen. \\^
udgivne med Oplysninger, Register og Ordliste. 2*^^* Hefte. Kjbhvn.,
Klein i. c. s. 97—171, XLVI. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 556.
807. Sörensen Thomeskj;er, C, Nowe Smaafaatelenge aa
Visse. Frae Traeskuejnen ved Silkibaare. Kopenhagen, Flensburg.
56 s. 8. 75 ore.
nach Literaturblatt 1883 (7) 286, wo hinzugefügt ist: er-
zählungen und lieder in jütländischem dialekt aus der gegend von
Silkeborg [nahe bei Aarhus] , von einem bauer herausgegeben.
808. Bidrag tili Södermanlands äldre Kulturhistoria, pa Upp-
drag af Södermanlands Fornniinnesfürening utgifna af H. Aminson.
Strengnäs. 1882. 120 s. 3 taf. 2,50 kr.
enthält nach Literaturblatt 1883 (4), s. 157 u. a. Sammlungen
von Volksliedern, Sprichwörtern, gätor.
809. A. Noreen, Dalmalet IL Ordlista öfver Dalmalet i
Ofvansiljans Fögderi efter Steffenburgs, Erssons och egna Anteck-
ningar. in: Nyare Bidrag tili kännedom om de svenska Landsmalen
eck svenskt Folklif. 1882. B. — 247 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 559.
810. K. Bohl in, Folktoner frän Jämtland. ebenda 1883 A.
35 s. 8.
54 musikstücke oder melodien, zum teil mit text.
811. E. Sven se n, Sagor f ran Emädalen. ebendal882A. 38s. 8.
vgl. abteilung X, 591—604.
812. G. 0. Hylten Cavallius, Gätor eck Spörsmäl frän
Värend. ebenda. 22 s.
813. (t) S. Grundtvig, Meddelelser angäende Fseroernes Lite-
ratur og Sprog. Aarboger f. nord. Oldkyndighed etc. 1882. s. 357
bis 372.
Betonung und verkunst.
814. Th. Möbius, Über die ausdrücke fornyröislag, kviÖu-
hättr, IjöÖahättr. Arkiv I, 282—294.
plädiert für den ausdruck fornyröislag statt des nur einmal be-
legten fornyröalag. Hättat. 96 bezeichnet es eine ganz besondere
Strophenform, so dass es eigentlich nicht generell angewant werden
darf, kviöuliättr ist zweimal belegt, kann aber auch nicht als ge-
sammtbezeichnung der aclitzeiligen, nur stabreimenden strophe gelten.
Svir haben die achtzeilige alliterierende strophe überhaupt mit
fornyröislag, doch nur deren unterart, den wechselnden drei- und
viersilbler mit kviöuhättr zu bezeichnen.' Ijüöahättr ist der alten
literatur unbekannt und stammt von Rask; dagegen findet sich ein-
mal, in Hattalykill, Ijödshättr.
815. E. Wilken, Metrische bemerkungen. IL Zur skalden-
poesie. Germania 28, 308 — 337.
116 XII. Skandinavische sprachen.
"Wilkcnpräoipiert den Siovers'schen ansführuiifrengregenüber seinen
etwas abwfichiiidcn Standpunkt, indem er sie als mustergiltig be-
traditet, scluint ihm docli 'darin einerseits die verwantsohaft des
nordischen mit den übrigen alt<rermanisclien diclitungsgebieten nicht
genügend anerkannt, nnd aiuli die autorität der theoretischen quellen
aus altnordischer zeit, namentlich des commentars zu Hattatal etwas
geringer angeschlagen zu sein, als notwendig war.' nach diesen
gesichtspunkten gliedern sich die folgenden, überaus reichlichen
details.
816. E. von der Recke. Principerne for den danske Vers-
kunst etc. 1H82.
s. Jahresbericht 1882, no. .561. — ang. Lit. cbl. 1883, s. 411
bis 413, Literaturblatt (6) s. 208—211 von E. Mogk: 'beide teile
des buches sind anziehend und anregend.' ref. geht näher auf den
abschnitt ein , der die historische entwicklung der dänischen: raetrik
behandelt, analj'siert denselben und präcisiert seinen abweichenden
Standpunkt: 'ich beharre darauf, dass mit dem reime auch die reim-
zeile aus der lat. hymuenpoesie genommen und dass die jambische
dimeterform nicht germanischen, sondern mittelalterlich latein. Ur-
sprungs ist.' der rythmus des kperapeviser entstammt der deutschen
poesie (anfang des 11. jhs.?), von da ab ging die dän. metrik ihre
eigenen wege. auch die anzeige der Literaturzeitung (6) 101 — 193
von H. Vodskov ist durchaus anerkennend und spricht von der
grossen, epochemachenden bedeutung dieses werkes.
817. J. A.Auren, Bidrag tili sv. Sprakets Akcentlära. 1880.
s. Jahresbericht 1881, no. 61(). ang. Arkiv, I, 197 — 200.
(A. D.) die fachliteratur ist zu wenig berücksichtigt; mancher Wider-
spruch.
818. 0. Svahn, Spräkljud och qvantitativ Betoning i Hög-
svenskan. 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 554. ang. von Lundell, Ny sv.
Tidskrift 1883. s. 72—79.
819. C. Rosenberg, Vor Versbygnings Grundlove. Nord.
Tidskrift f. Vetenskap etc. 1883 (4).
820. R. V. Krtemer, Om enstafviga Ords rytmiska Värde i
Svenskan. Stockholm, Samson & Wallin. 1882. X, 163 s. 8.
1,50 kr.
821. C. F. Brunn, Om Bogstavlydenes Laengde i danske Ord.
(ogsaa kaldet Ordenes Tonehold og Tonelag). Et Bidrag til Laeren
om Udtalen i Dansk. Horsens, Holm. 32 s. 8. 50 ore.
Literaturgeschichte.
822. Gu()mundur porläksson, Udsigt over de norsk-is-
landske Skjalde etc.
XII. Skandinavische sprachen. ||7
vgl. Jahresbericht 1882, no. 563. nachgeliefert wurden 2 bl.
'Rettelser og tilhieg', enthaltend u. a. ergänzimg der Verzeichnisse
der Skalden und der dichtungen. — das werk ist besprochen Nordisk
Eevy, april 1883, s. 7 (R. Arpi).
823. S. Birket-Smith, Studier pä det gamle danske Skue-
spils Omräde. Kbhvn., Gj'ldendal. 284 s. 8. 4 kr.
824. Carl Silfver Stolpe, Svenska Teaterns äldsta Oden skil-
drade. Stockholm, Fritze. 87 s. 8. 5 kr.
nur in 100 exeniplaren abgezogen.
Runen.
825. F. Kälund, Islands Fortidslsevninger. Aarboger for
nord. Oldkyndighed. 1882. s. 57—124.
enthält u. a. zur runenforschung: 'Lose Gehstande forsynede med
Runeindskrift' und 'Runesteve samt Runeskrift pä Klipper og Sten.'
826. Brusewitz, Om Runstenen frän Nya Elfshorg (no. 1516
bland föremal i Göteborgs musei liistoriska samling) 26 s. in: Göte-
borgs kongl. Vetenskaps- och Vitterhetssamhättes Handlingar. Ny
tidstoljd. XVII. Göteborg, Bonnier. 1882.
827. P. J. L in dal, ütförsel af Runstenar. Uplands Forn-
minnesförenings Tidskrift II, LXXI.
828. Bidrag tili Uplands Beskrifning. Uplands Fornminnes-
förenings Tidskrift I.. 179—221.
verbreitet sich auch über die in Upland vorkommenden runen-
steine.
829. L in d al, Tillämnad Samling af Runstenar iUpsala. ebenda.
830. S. Boije, Runforskningar i Södermanland Sommaren 1882.
in: Svenska Fornminnesföreningens Tidskrift IV, 137 — 163.
831. B. Magniisson Olsen, Runerne i den oldislandske Lite-
ratur. Kbhvn., Gyldendal. V, 140 s. 8.
832. E. Schnippel, Über einen merkwürdigen runenkalender
(sog. rimstock oder primstab) des grossh. museums zu Oldenburg, nebst
einleitenden bemerkungen über die wichtigsten ergebnisse der neueren
runenforschung und vergleichende Studien über die nordischen runen-
kalender überhaupt. Separatabdruck aus dem berichte des Oldenburger
landesvereins für altertumskunde. heft IV. Oldenburg, Stalling.
126 s. 8. und 2 tafeln.
den Inhalt des buches verrät der titel zur genüge, der hier
beschriebene stab ist aus püaumenholz geschnitten und länger als
1 meter. er enthält u. a. angaben über die länge von tag und nacht
am 21. tage jedes monats, und daraus wird berechnet, dass er in der
breite von 58^ 25' d. h. in Skandinavien etwa in der breite von
Stavanger-Nyköping entstanden ist. ferner verzeichnet der stab die
Sonntagsbuchstaben, die güldenen zahlen des 19jährigen cyclus, die
118 ^11- Skandinavische sprachen.
wichtigsten fost- und heilicrentago u. a., und ergibt sich als junges
nuichwerk. die annierkungen enthalten wichtige Zusammenstellungen,
das ganze ist ein tüchtiger beitrag zur mittelalterlichen Chronologie.
L i e d e r e d d a.
833. Gudbrand "Vigfusson and F. York Powell. Corpus
poeticum Boreale. The Poetry of the Old Northern Tongue, from
the Earliest Times to the thirteenth Century. Edited, classified and
translated, with Introduction, Excursus, and Notes. 2 vols: I. Eddie
Poetry CXXX, 57H p. II. Court Poetry 712 p. 8. Oxford, Cla-
rendon Press. 42 sh.
einen hinweis auf das bevorstehende erscheinen dieses Werkes
enthielt The Academy no. 576, s. 347. — dasselbe, auch äusserlich
als gegenstück der Sturlunga derselben herausgeber sogleich kennt-
lich, ist für die nordischen Studien von grosser Wichtigkeit, da es
alles vereinigen soll, was an poetischen denkniälern auf uns gekommen
ist. ob die form bequem und handlich ist, soll hier nicht discutiert
werden, band I enthält zunächst Introduction, aus deren reich-
tnm § 4 geschichte des wortes cdda, § 7 über altgerman. heldenlieder,
§ 8 alter der eddischen gesänge hervorgehoben werden mögen, in
§ 8 ist eine sammlung der anschauungen niedergelegt, welche sich
über familienleben, recht, geographische und historische beziehungen
in der edda finden; alles dies deutet auf culturverhältnisse, welche
Island und dem skandinavischen norden überhaupt fremd sind, viel-
mehr auf die westlichen inseln hinweisen; dazu kommen im Wort-
schatz gaelische, altengl. und deutsche demente, so dass die von
Vigfusson schon früher vorgetragene theorie von der herkunft dieser
lieder hier begründet wird, ausserdem enthält der I. band die lieder
der edda in einer eigentümlichen, von der gewöhnlichen weit ver-
schiedenen anordnung; unter dem text befindet sich eine englische
Übersetzung und unter dieser wiederum der kritische apparat. buch I
enthält die älteste nord. poesie (Hävamäl); buch II die älteste west-
liche poesie (Vaf)-»r. Grimn. Alvism. Harbartsl. die rätsei Heidreks);
buch III alte westliche epen (Helgidichtungen, j^rymskv., Voluspä);
IV alte historische gedichte (Hymiskv. ^yndlulio^, Rigsjnüa); V das
späte epos (lieder von Sigurd, Brunhild, Kudrun, Atli); VI Scholia.
dazu excurse I. über glauben und gottesdienst der alten nordländer.
II. nordische und altdeutsche metrik. — noten. der zweite band
ist der höfischen poesie gewidmet: buch VII behandelt die m)'thische
und historische hofpoesie, auch lyrische stücke, während VIII sich
der Christi, hofpoesie zuwendet, IX aber die epigonendichtungen, be-
sonders didaktische und legendarische stücke enthält, dahin gehören
Kräku-mäl und runenverse. im X. buche ist die gelehrte poesie
(Tliulor, Skalda-tal) vereinigt, im Excursus I wird über die ken-
ningar und ihre kulturhistorische bedeutung gehandelt, in II über
XII. Skandinavische sprachen. jjg
Chronologie, in III über spuren altheidnischer dichtung in den Islen-
dingasögur (Gretti — Beowulf, Gunnlaiig — Waltliarius u. a.), in
VI über den schöpfungsniythus nnd die nord. genealogie, von den
hier behandelten etymologien sei hervorgehoben, dass edda = earth
sein soll: edda being a poet's adaptation of the foreign bisyllabic
form; anse von *an (animus — Tac. Germ. 43 numen Alcis ist Ancis
zu lesen!), vom übrigen erwähnen wir eine herstellung der Hynd-
luljoö nebst paraphrase, eine reconstruction der Voluspil als The
Prophecy of the three Sibyls. dazu noten und indices.
834. Bodo Wenzel. Die ältere edda (Sämundar edda) über-
setzt und mit kurzen erläuterungen versehen. 2. ausgäbe. Leipzig,
Wigand. XXI, 552 s. 12. 4,50 m.
die erste aufl. erschien 1877; vergl. bibliographie d. j. no. 168.
es wäre zu wünschen, dass einer neuen aufläge dieser so lesbaren
und, so weit dies möglich, glatten Übersetzung der eddischen gedichte
die resultate der gelehrten forschung zu gute kommen, auf diese
weise würde die vorrede nicht nur an präcision gewinnen, auch das
Verständnis der einzelnen lieder würde durch Umstellung von versen,
berücksichtigung guter conjecturen vielfacherleichtert werden, freilich
würde sich dann auch die unhaltbarkeit des titeis ergeben.
835. W. Calaminus, Die liebe des königs Helgi und der
walkyrie Sigrun. eine altgermanische beiden- und herzensgeschichte
aus dem 8. jh.; nach den drei Helgiliedern der älteren edda mit-
geteilt. Herrigs archiv 69.
ohne jeden wissenschaftlichen wert.
836. S. Bugge, Bemaerkninger til norrone Digte. I. Hynd-
luljoö. Arkiv I, 249-265.
befasst sich zunächst mit einer reihe von stellen, die sagen-
historiscli bedeutungsvoll, doch mangelhaft überliefert sind, so wird
Str. 19, wo der comparativ clldri anstössig, gelesen: cn Hildi var
Hälfr 211)1 gctinn. in str. 25 wird die schon von Lüning vor allir
angenommene lücke durch zwei verse aus str. 28 gefüllt, str. 24
ist Hrölfr en gammli == Hrölfr Gautrcksson, an den sich dann
einige andre aus seiner saga bekannte personen anschliessen, u. s. w.
ferner werden änderungen vorgenommen m h^~^ scinii o' goltr jumn;
8^~2 Senn nü i sohluni sitja skiiluni] 41^~^ Loki ad Jijarta, ä liudi
Iraidu — fann liälfs vvbinn — hugstcin, konu. u. m. a.
837. (f) A. Edzardi, Kleine beitrage zur geschichte und
erklärung der Eddalieder (zweite folge I.) 14. zu den HyudluljoO.
Germania 28, 17—24.
behandelt die rahmenerzählung, str. 1 — 11 und 45 — 49, str. 8
wird zwischen 5 und 6 gestellt, 9 und 10 treten erst vor 45.
A. Hoffmann, Der bildliche ausdruck im Beovulf und in der
edda. Englische Studien VI, s. 163.
s. unter englisch.
120 ^U. Skandinavische sprachen.
Prosa.
Athis. 838. H. Borg, Sagan om Athis och Prophilias.
Akademisk afhandling. Upsala, Berling, XX, 128 s. 8.
JEfenlyrI. 839. H. Gering, Islendzk TEfintyri, isl. legenden etc.
s. jaliresbtn-icht 1882, no. .577. ang. A. f. d. a. IX. i:83— 290
(Heinzel). Zs. f. d. ph. XV, 242—244 (Symons). Lit. cbl. 1882,
1423: die arbeit ist durchweg sorgfältig und durchsichtig; sie gibt
nur zu geringen ausstellungen anlass. Heinzel billigt einzelne
freiheiten, die sich der herausgeber der Überlieferung gegenüber
gestattet hat, nicht, auch werden inconsequenzen in der orthogi'aphie
gerügt; selbst die anläge des buches entgeht seinem tadel nicht,
doch wird anerkannt, dass die publication verdienstlich und interes-
sant ist.
Edda. 840. E. Wilken. Die prosaische edda im auszuge,
nebst V9lsungasaga und Nornagestsfiattr. mit ausführlichem glossar.
IL teil : glossar a. u. d. t. Bibliothek der ältesten deutschen literatur-
denkmäler XII. band. Paderborn, Schöningh. VI, 230 s. 8. 5 m.
compl. 7,70 m.
ang. Lit. cbl. 1883, 1642 f. (E. M.), wo ausgeführt wird, dass
das glossar auf die vielen ausstellungen keine rücksicht nimmt, die
einst der ausgäbe zu teil wurden, verf. es vielmehr vorzog, 'in den
alten falschen anschauungen zu beharren.' 'das gilt sowohl in bezug
auf die Orthographie, deren neue resultate er vollständig ignoriert,
als auch in der auffassung einzelner stellen', die anzeige Literatur-
zeitung (35) 1224 (H. Gering) ist im allgemeinen anerkennend.
841. Th. Mob ins, Hattatäl Snorra Sturlusonar IL 1881.
zu den Jahresbericht 1882, no. 580 verzeichneten recensionen
kommt A. f. d. a. IX, 43 — 46 (J. Hoffory), wo besonders auf die
frage eingegangen wird, ob Snorri an der abfassung des commentars
beteiligt war.
Elis saj;a. 842. E. Kölbing, Das handschriftenverhältnis der
Elis saga ok Rosamundu. Z. f. d. a. 27, 97 — 104.
nachdem Heinzel den in der ausgäbe aufgestellten Stammbaum
der hss. angefochten (Anz. f. d. a. 8, 194), bringt zum beweise
seiner richtigkeit Kölbing etwa 50 zum teil recht schlagende stellen bei.
Fornsömir. 8-13. Fornsögur Sue^rlanda. Isländska bearbetningar
af främmande romaner fran medeltiden. Efter gamla handskrifter ut-
gifna af Gustav Cederschiöld. (Acta Universitatis Lundensis.
Lunds Universitets ärskrift XVIII.) Inledning: s. I — XLIV. Lund,
Gleerup i distr. 4.
GragJlS. 844. Grägäs, Stykker, som findes i det Arnamagnaeanske
Haandskrift nr. 351 fol. Skalholtsbök og en Raekke andre Haand-
skrifter: tilligemed et Ordregister til GragAs, Oversigter over Haand-
skrifterne, og Facsimiler af de vigtigste Membraner udg. af Kom-
XII. Skandinavische sprachen. 121
missionen for det Arnainagn. Legat. Kjbhvn. , Gyldendal. LVI.
916 s. 8. 6 photolith. facs.
ang. Literaturzeitung 1883 (42), 1473 (K. Lehmann).
845. Björn Magmisson Olsen, Til Graagaasen. Arkiv I,
298—301.
'ein paar sehr einleuchtende emendationen.' K. Maurer, Lite-
raturblatt 1883 (11), 411.
Guömondar saga. 846. J. Thorkelsson, Bem:erkninger til
nogle Steder i Versene i Guömundar saga ved Abbed Arngrini. Over-
sigt over det kg. Danske Videnskabernes Selskabs Forhandlinger.
no. 2. s. 93—104.
Gllll-t'öris saga. 847. Kr. Kai und, Om Lakunerne i Gull-
]i6ris Saga. Arkiv I, 179—191.
abdruck des Schlusses der saga nach einer neuen Untersuchung
der entsprechenden blätter in cod. AM .5()1, 4.
Heimskringla. 848. G. Storni, Har Haandskrifter af 'Heiras-
kringla' angivet Snorre Sturlasson som Kongesagaernes Forfatter?
Arkiv I, 47—61.
keine bekannte handschrift der H. nennt Snorre als Verfasser;
die dahin gehenden angaben des Lorenz Hansson und des Peder
Clausson beruhen nur auf einem schluss, zu dem citate der Bergsbok
(Island, ende des 14. jhs.) anlass gaben; aus ihr hat Lorenz haupt-
sächlich geschöpft.
Hervarar sat?a. 849. Jos. Cal. Poestion, Das Tyrfingschwert.
eine altnordische waffensage (deutsch). Hagen i. W. und Leipzig,
Risel. XXVII, 143 s. 8.
850. W. C a 1 a m i n u s , Das zauberschwert Tyrfing. eine episode
aus der altnord. Hervararsaga des 14. jhs. frei übersetzt. Herrigs
archiv 68, 241—254.
851. L. Frevtag, Die Hervarar saga. ebenda 69, 1 — 36
und 129—162.
nachdem L. Freytag die Hervarar saga durch eine umdichtung
der neuhochdeutschen literatur gewonnen (Berlin, Damköhler, 1883,
vgl. Herrigs archiv 7U, 203), veröffentlicht er die Vorstudie, eine
lesbare Übersetzung, in derselben Zeitschrift, die kurz zuvor die be-
arbeitung einer episode der saga durch W. Calaminus gebracht hatte,
war es hier dem verf. offenbar lediglich um die 'freie Übersetzung'
der Strophen zu thun, welche Odd und Hjalmar, Hervor und der hirt,
Hervor und Angantyr wechseln, und die dann mit allgemeiner ein-
leitung und elementaren anmerkungen über Berserker, Walhalla,
Vikinger aufgetischt wird, so bietet Frey tag die vollständige saga.
Freytags Übertragung der verse, immerhin der schwierigste teil der
arbeit, ist in sofern als gelungen zu bezeichnen, als die alliteration
meist gut durchgeführt wurde, wenn auch die verse mehrfach da-
durch an glätte verloren, auch Calaminus verzichtet nicht auf den
alten schmuck und macht, wo er ihm möglich geworden, stellenweis
122 XII. Skandinavische sprachen.
dnrcli den drnck seine loser darauf aufmerksam. Poestion liefert
zunächst eine allgemein gehaltene, über germanische bewaftnung,
Schwertersagen n. a. orientierende einleitung; die Übersetzung ist
durchweg lesbar, die verse klingen bei weitem besser als in den eben
genannten arbeiten, doch trit^t dies buch im Lit. cbl. 1883, s. 1421 f.
(E. M.) der Vorwurf, dass in der Übersetzung verschiedene redaktionen
der saga zusammengewürfelt sind, so dass Widersprüche entstehen,
sowie 'dass verf. in den anmerkungen eine grosse belesenheit und
reiche kenntnisse des an. auskramt, welche fast ausschliesslich Bugges
anmerkungen zu seiner ausgäbe der saga entlehnt sind', vieles darin
gellt direct auf Uhland, mehr noch auf Weinhold zurück.
nritfiikcls sa^fl- 852. H. Lenk, Die sage von Hrafnkell
Frej'sgoM. eine isländische geschichte aus dem 10. jh. nach Chr.
aus dem altisländischen urtexte zum ersten male ins deutsche über-
setzt und mit ausführlichen erläuterungen nebst einer kurzen ein-
führung in die Island, sagaliteratur versehen. "Wien, Konegen. XIII,
132 s. 8. 2,80 m.
'diese Übertragung, welcher eine ziemlich oberflächliche skizze
der isl. sagaliteratur vorangeht, in einem hier und da kaum ver-
ständlichen deutsch verfasst, ist nicht arm an Übersetzungsfehlern
und misverständnissen, welche oft durch die dän. Übersetzung ver-
anlasst sind, und bringt eine menge von randbemerkungen, welche
eine wörtliche wiedergäbe des urtextes sein sollen, aber ganz unver-
ständlich sind.' Lit. cbl. 1883, 1275. da die Übersetzung besonders
freunde der nord. rechtskunde interessieren will, so erfährt die arbeit
auch nach dieser seite hin eine abweisende kritik durch K. Leh-
mann, Literaturzeitung (28) 1002.
Jomsvfkins?a sat?a. B53. Gust. Storni, Om Eedaktionerne af
Jomsvikingasaga. Arkiv I, 235 f.
Storm tritt der seit Gjessings ausgäbe der lat. Übersetzung der
saga (1877) geltenden ansieht über die gruppierung der recensionen
derselben entgegen, nicht eine eigentliche und eine erweiterte ge-
staltung ist anzunehmen, sondern die zuletzt von af Petersens ge-
druckte jüngste hs. AM 510 (E) ist eine kürzung, die indessen selb-
ständige Interpolationen enthält, sie weist beziohungon zu anderen
schritten auf, welche den vier anderen hs. fremd sind, längere stellen
schliessen sich an die älteste hs. von Noregs Konungatal, anderes
berührt sich mit Odds Olafssaga, Jönisvikingadr^pa und reproduciert
Strophen des Tind Hallkelson. alles dies soll nun aus einer älteren
redaktion der JS stammen, welche dem redaktor von E bekannt
gewesen ist.
854. Jömsvikinga saga efter arnam. hs. no. 291. 4. etc. ed.
C. af Petersens. 1882.
s. Jahresbericht 1882, no. 590. ang. von Mogk, Literaturbl.
XII. Skandinavische sprachen. ]23
(1883) 378. mit Tjserde ärsberetninp:' (Kbh. 1883) versendet der
Samfund til ndg. af g. n. lit. ein blatt 'Kättelser' zu dieser ausgäbe.
XjalS saf?a. 855. K. Lehmann und Hans Schnorr von Ca-
rolsfeld, Die NjÄlssage insbesondere in ihren juristischen bestand-
teilen. ein kritischer beitrag zur altnord. reclits- und literaturge-
schichte. Berlin, Prager. VIII, 234 s. 8. G m.
die abhandlung beschäftigt sich mit drei punkten: 1. rechtster-
minologie; 2. rechtsgescliäfte; 3. processe. 'nach allen den oben be-
zeichneten richtungen kommen die verf. auf grund eingehendster ter-
minologischer wie sachlicher Untersuchungen zu dem resultate, dass
die juristischen bestandteile der Njala von incorrectheiten, Wider-
sprüchen, fehlem gefüllt sind, die sicJi stellenweise geradezu zur höhe
juristischen unsinns steigern. . . die vorf. kommen zu dem resultate,
dass der verf. der uns vorliegenden Njäla ein Isländer der freistaats-
zeit unmöglich gewesen sein kann — und dass die uns vorliegende
Njäla dem letzten drittel, wenn nicht erst dem letzten viertel des
13. jhs. angehören muss.' Literaturzeitung 1883 (34), 1234 — 1235
(Ph. Zorn), vgl. auch Lit. cbl. s. 766 (K. Mr.).
856. L. F. Leffler, Prof pä en metrisk Öfversattning tili
svenska af Njalssagans Visor i Drottkvsett (och Hrynhenda). Arkiv I,
192—196.
Specullim rfgale. 857. H. Geelmuyden, Om stedet for
Kongespeilets Forfattelse. Arkiv I, 205—208.
auf grund astronomischer berechnungen ergibt sich als ort der
entstehung des königsspiegels ungefähr 64" 51' n. b., also etwa die
gegend des alten Hrafnista im Daumdalafylki.
858. G. Storni, Brudstykke af en latinsk Overssettelse af
Kongespeilet fra 14de Aarhundrede. Arkiv I, 110 — 112.
aufzeichnung von Arne Magnussons band.
Väsl??ütalageD. 859. Äldre Västgötalagen , öfversatt och för-
klarad. Akademisk afhandling af Ivar Otman. Helsingfors, Frenckell
& Son. IX, 149 s. 8.
s. Nordisk Eevy 1883, s. 17 (A. Noreen).
Spätere denkmäler.
860. Klemming, Svenska Medeltidsdikter och Rim. 3. heft.
s. 313—543. 8. Stockholm. 3,75 kr. a. u. d. t. Samlingar utg.
af Svenska Fornskriftsällskapet no. 80.
ang. Nordisk Tidskrift f. Yetenskap etc. 1883. s. 319—329
(0. Hoppe).
861. G. Cederschiöld, Allra kappa kva-M. Arkiv I, 62
bis 80.
abdruck eines 13 Strophen umfassenden gedichts aus einer Stock-
holmer perg. hs. des 16. jhs. dasselbe enthält zahlreiche anspielungen
124 ^I^- Skandiniivische sprachen.
auf ältere saj^enstoffe. der lierausgeber handelt über die Überliefe-
rung, den inhalt, die form des gedichts.
8H2. G. Storni, Om Kilden til den svenske Rimkroneke om
St. Olaf. Arkiv I, 304.
quelle dieser reimclironik ist die Stockholmer hs. der Olafs saga
belga. dieser ainialime widerspricht K. Maurer, Literaturblatt 1883
(11), 411.
863. Heliga Brigittas Uppenbarelser utg. af G. E. Klemming.
Femte Bandet (Bihang) Första Haftet. Stockholm. 144 s. 8.
(Samlingar ntgifna af Svenska Fornskrift-sällskapet. h. 81.)
864. V. A. Secher, Den säkaldte Erik Glippings almindelige
Byret. Blandinger til Oplysning om dansk Sprog etc. Kbhvn.,
Reitzel. s. 137 — 165.
865. V. A. Secher, To brudstykker af Birgittinske Kloster-
regler pä dansk fra c. 1425. Blandinger etc. s. 132 — 137.
866. 0. Nielsen, Et Brudstykke af et dansk Legendarium.
ebenda, s. 67 — 69.
867. 0. Nielsen, Det arnamagnseanske Handskrift no. 187 i
Oktav indeh. en dansk Lsegebog. Udg. af Saby. I. 96 s. og et
Fototypi i 8. Kjbhvn., Klein. 2,50 kr.
868. 0. Nielsen, Diplomatarium norvvegicum. Oldbreve til
kundskab om Norges indre og ydre Forhold, Sprog, Shiegter, Steder,
Lovgivning og Rettergang i Middelalderen. Samlede og udgivne af
C. R. Unger og H. J. Huitfeldt. Ellevte SamUng. I Halfdel.
2 bl. 416 s. 8. Chra. Mailing. 6 kr.
869. O.Nielsen, Svenskt Diplomatarium frän och med ärl401.
TJtgifvet af Riksarchivet genom Carl Silverstolpe. II. 3. heft.
s. 457 — 576. 4. Stockholm, Norstedt.
Löschhorn.
XIII. Althochdeutsch.
870. W.Braune, Althochdeutsches lesebuch. zusammengestellt
und mit glossar versehen. 2. aufläge. Halle, 1881.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 685. ang. Z. f. d. ph. 15, 244 ff.
von Sievers, der text ist vermehrt durch die beiden gedichte
Memento mori und Ezzos gesang, durch die Hamelburger und Würz-
burger markbeschreibungen, während die stücke aus Isidor etwas
vermindert sind, im glossar ist der Wortschatz der neu aufgenom-
menen stücke und auch der des niederdeutschen anhanges einge-
tragen.
871. K. A. Hahns althochdeutsche grammatik, nebst einigen
lesestücken und einem glossar. herausg. von Jos. Strobl. 5. auf-
läge. Prag, 1882.
XIII. Althochdeutsch. J25
vgl. Jahresbericht 1882 , no. 603. ausserdem ang. Literatur-
zeitnng 1882 (47), 1679 — 80 von Rüdiger, welcher die lautlehre den
schwächsten teil des buches nennt, auch am glossar einige ausstel-
lungen macht, überhaupt eine neue aufläge der Hahn'schen bücher
für überflüssig erklärt.
872.. P. Piper, Die spräche und literatur Deutschlands bis
zum zwölften Jahrhundert. erster teil. literaturgeschichte und
grammatik des althochdeutschen und altsächsischen, zweiter teil,
lesebuch des althochdeutschen und altsächsischen. Paderborn, 1880.
vgl. Jahresbericht 1880, no. 763; 1881, no. 684. ang. Z. f.
d. ph. 15, 244 fi'. von Sievers, das lesebuch ist im wesentlichen
dem Braune's nachgebildet, einiges zweckmässige beruht auf nach-
ahmung llüUenhoffs in seinen sprachproben, an Sauberkeit der aus-
führung steht es w'eit hinter demjenigen Braune's zurück, die bei
P. herrschende ungenauigkeit der quellenwiedergabe wird durch eine
vergleichung einiger stücke erwiesen, an ähnlichen mangeln leidet
auch das glossar. der plan zu dem ersten teile war zeitgemäss,
und das buch ist brauchbar als ein repertorium über die verschie-
denen meinungen, welche bisher über die einzelfragen der ahd. und
alts. literaturgeschichte und grammatik aufgestellt sind, zu tadeln
ist aber, dass sich nirgends ein einheitlicher Standpunkt durchgeführt
findet, dazu wimmelt das buch von zahllosen ungenauigkeiten oder
undeutlichkeiten im einzelnen.
873. W. Wattenbach, Ahd. glossen in Hamiltonhs. Z. f. d.
a. 27, 157—158.
mitteilung der in codex no. 132 und no. 542 enthaltenen wenigen
glossen, von denen die ersteren mit den im 2. bd. der ahd. gl.
no. 587 " zusammengestellten übereinstimmen.
K. Hof mann, Ahd. eigennamen. Z. f. d. a. 27, 312.
vgl. no. 38.
874. H. Bai der, Der genetiv bei verbis im ahd. Strassburg,
Trübner. 1 m.
Jul. V. Fierlinger, Zur deutschen verbalflexion.
vgl. no. 116.
875. J. Starker, Die Wortstellung der nachsätze in den ahd.
Übersetzungen des Matthäusevangeliums, des Isidor und des Tatian.
progr. d. gymnas. zu Beuthen 0-S. [pr. no. 155.] 16 s. 4.
unter nachsätzen versteht vf. die hj'potaktischen Vordersätzen
sich anschliessenden hauptsätze , welche er in 4 gruppcn gliedert:
1. am anfange steht eine parataxe bewirkende partikel: 2. das subject;
S.anaph. pronomen bez. partikel; 4. das verbum. die Untersuchung be-
ginnt mit den bruchstücken des Matthäusevangeliums, als dem ältesten
der drei denkmäler, geht dann auf Isidor und schliesslich auf Tafian
über, die ergobnisse der Untersuchung sind mit gesperrter scLrift
übersichtlich s. 6, 9 und 15 zusammengestellt, den schluss bildet
126 ^III- Althochdeutsch.
als zusammenfassendes rcsnltat eine (larstellung von der entwick-
lung der nachsatzstellung in der älteren periode des althochdeutschen.
anl,^ A. f. d. a. 9, 308 — 309 von 0, Erdmann, der die tteissige Samm-
lung von beispielen sowie die hervorhebung der vom lat. original ab-
weichenden fälle lobt, aber verschiedene ausstellungen macht.
876. P. Piper, Muspilli. Z. f. d. ph. 15, 69 — 104.
vf. hat eine neue vergleichung des Originals vorgenommen und
bietet zuerst einen abdruck dessen, was noch mit Sicherheit lesbar
ist (s. 70 — 73). es folgt darauf eine beschreibung der hs. und
welche Schlüsse sich aus ihr ergeben, daraus sei hervorgehoben,
dass dem vf. Muspilli sicher nicht als ein bruchstück eines grösseren
epischen gedichts erscheint, vielmehr der Inhalt des erhaltenen
Stückes, die lehre von den letzten dingen, sich mit dem des ganzen
der hauptsache nach deckt, ausführlich setzt dann vf. die jgrund-
sätze auseinander, auf welchen eine emendation des gedichtes be-
ruhen müsse, auch glaubt er, dass das gedieht aus dem gedächt-
nisse wahrscheinlich bald nacli 840 möglicherweise von Ludwig dem
Deutschen aufgezeichnet sei, dass sein Ursprung aber in die zeit
Karls des Grossen zurückreiche, es schliesst sich hieran der ab-
druck einer grösseren anzahl von denkmälern aus St. Emmeran
(s. 79 — 88) zur vergleichung ihrer dialektischen eigentümlichkeiten
mit denen des Muspilli, dessen grammatik darauf dargestellt wird
(s. 80 — 101). es ergibt sich für Muspilli rein bairischer dialekt,
die vorkommenden fränkischen spuren sind blos schreibangewohn-
heiten. endlich folgt der reconstruierte text.
877. A. Baragiola, Dali antico alto tedesco. Muspilli owero
l'incendio universale, versione con introduzione ed appendice. Stras-
burg©, tipogratia R. Schulz & comp. 1882 (Trübner in comm.).
47 s. 8. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 611. ausserdem ang. Giornale di
filologia romanza 4 (3. 4), 232.
878. Steinmeyer, Kero. Allgem. d. biogr. 15, 646.
879. Ludwig Wüllner, Das Hrabanische glossar und die
ältesten bairischeu Sprachdenkmäler. Berlin, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 613. ausserdem ang. Literaturblatt
1883 (1), 5—8 von Bechtel. besonders der erste teil (laut- und
formverhältnisse) wird als eine musterhafte arbeit bezeichnet.
880. A. So ein. Die althochdeutsche spräche im Elsass vor
Olfrid. Strassburger Studien I, 2. 3.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 619. ang. Literaturzeitung 1883
(14), 483 — 484 von Kossinn a (anerkennend).
881. A. So ein, Nachtrag zu den Ortsbestimmungen in den
Weissenburger Urkunden. Strassburger Studien I, 4.
XIII. Althochdeutsch. ]^27
ölfrid. 882. Otfrids evangelienbuch. heraus!?, von Paul
Piper. I. teil. 2. ausgäbe. Freiburg i/Br., 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. ()2(). ang. Lit. cbl. 1882, 1423.
ref. erklärt diese neue ausgäbe für überflüssig, vgl. auch Stein-
mayers bemerkungen A. f. d. a. 9, 1.
883. Otfrids evangelienbuch. mit einleitung, erklilrendcn
anmerkungen und ausführlichem glossar herausgegeben von Paul
Piper. II. teil, glossar, lief. I und II. Freiburg i. B. und Tü-
bingen, Mohr.
das glossar erscheint in 4—5 lieferungen, die beiden ersten
vorliegenden reichen bis loufan, fcr-lonfan, gi-loitfan, hcra-hiifan,
miti-lovfan.
884. Otfrids evangelienbuch, herausgegeben von Paul Piper,
a. u. d. t. : Germanischer bücherschatz , herausgegeben von Alfred
Holder. Freiburg i. B. u. Tübingen, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 621. ausserdem ang. Literaturblatt
1882 (10), 375 f. von Behaghel. wenn es auch bei der bevorzugung
von V (Erdmann) für eine kritische ausgäbe sein bewenden haben
muss (ebenso Steinmeyer A. f. d. a. 9, 2), so ist das praktische
resultat der verschiedenen kritischen principien ein verschwindend
geringer, und auch diese ausgäbe für den studierenden sehr will-
kommen.
885. P. Piper, Zu Otfrid. Paul und Braunes beitrage.
8, 225—255.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 627. ang. v. Behaghel, Literatur-
zeitung 1882 (10), 375 f.
886. Otfrids evangelienbuch, herausgegeben und erklärt von
Oscar Erdmann. a. u. d. t.: germanistische handbibliothek V.
Halle, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 622. ausserdem ang. A. f. d. a.
9, 1 if. von Steinmeyer, der trotz der vorhandenen überproduction
die berechtigung vorliegender ausgäbe anerkennt, freilich macht sie
weder die Kelle'sche noch die Piper'sche ausgäbe überflüssig, weil die
lesarten des Frisingensis nur vereinzelt mitgeteilt werden, eine
bibliographie fehlt und die Schilderung von Otfrids leben zu sum-
marisch abgetan wird, aber was E. gibt ist gut. Germania 28,
99 — 103 von Piper, dessen besprechung sich auf eine Würdigung
des kritischen apparates Erdmanns beschränkt, sehr zu Ungunsten
desselben, zum schluss beharrt Piper auf seiner behauptung, P
sei die von Otfrid selbst geschriebene und revidierte handschrift.
Literaturblatt 1882(10), 37o ff", von Behaghel, der das buch eine
wertvolle arbeit nennt, den commentar trefflich findet. Zs. f. d. österr.
gymn. 34, 72 ff. von Seemüller anerkennend beurteilt: 'durch die
neue ausgäbe in Verbindung mit dem Kelle'schen glossar ist nunmehr
128 ^'^'- Althochdeutsch,
eine breite und It-icht zugiingliclie gnindlage lür ein allseitiges
Otfridstudium ge^vonnen.'
887. Otfrids evangelionbuch. herausgegeben von Oscar Erd-
mann, textabdruok mit quellenangabeu und Wörterbuch, a, u, d. t. :
Sammlung germanistischer hilfsmittel lür den iiraktischen studien-
zweck I. Halle, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 623, ausserdem ang. A. f. d, a.
9, 8 von Steinmeyer, welcher die grössere brauchbarkeit des
bnches gegenüber dem Piper'schen textabdruck hervorhebt. Lit, cbl.
1882, 1428. ref. rühmt das büchlein, vermisst aber die bezeichnung
der längen. Literaturzeitung 1882 (50), 1783 — 85 vonRoediger:
er spricht sich ebenfalls recht anerkennend aus und maclit nur einige
ausstellungenamglossar. Literaturblatt 1882(10), 378 vonlJehaghel,
der ähnlich urteilt,
888. Erdmann und Behaghel, Erwiderung und antwort.
Literaturblatt 1882 (11), 476 in bezug auf B.'s recension der Erd-
mann'schen Otfridausgabe.
889. W. Wilma uns. Über Otfrids vers- und wortbetonung.
Z, f, d. a. 27, IGE— 135.
die resultate der schwierigen Untersuchung sind vom vf. selbst
133 — 135 zusammengestellt worden.
890. Naphtali Sobel, Die accente in Otfrids evangelienbuch.
Q. F. XLVIII. Strassburg, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no, 628. ang. A. f. d, a. 9, 239—241.
von 0. Erdmann (nicht günstig), Litera'iurzeitung 1883 (19),
662—63 von Roediger (anerkennend),
IVotker. 891. Paul Piper, Schriften Notkers und seiner
schule. I. band: einleitung, Boetius, die logischen Schriften, kleinere
Schriften und Marcianus Capeila. a. u, d. t.: Germanischer bücher-
schatz herausgegeben von Alfred Holder 8, 1. 2. 3. Freiburg i. Br.
und Tübingen, Mohr, CLXXXXIII, 868 s. 15 m,
vgl. Jahresbericht 1882, no. 633. bd, 1. lief. 1. ang. Literatur-
zeitung 1883 (2), 47—49 von Joh. Kelle, welcher das buch sehr
ungünstig beurteilt und den deutschen wie latein. text 'völlig un-
brauchbar' nennt, derselbe recensiert den ganzen band A. f, d. a.
9, 313 — 329 mit derselben vernichtenden kritik, von der folgender
satz p. 319 hier seine stelle finde: 'einen text aber, der sogar druck-
fehler eines früheren herausgebers als ein Vermächtnis übernimmt,
der im lesartenverzeichnis einen teil der in der hs. vorkommenden
correcturen und rasuren unberücksichtigt lässt, einen anderen ungenau
oder irrig beschreibt, der wirkliche abweichungen vom texte über-
sieht, aber als abweichung anführt, was sich in der hs, nicht findet,
und der selbst druckfehler eines älteren abdrucks als Varianten auf-
zählt, wird wohl niemand als brauchbare reproduction der handschrift-
lichen Überlieferung gelten lassen.'
XIII. Althochdeutsch. J29
892. Panl Piper, Schriften Notkers und seiner schule. III. band:
psalmen, predigten und Wessobrunner kateclietisclie denkmäler. a. u.
d. t.: Germanischer bücherscliatz herausgegeben von Alfred Holder.
10, 1. 2. 3. Freiburg i. IJ. u. Tübingen, Mohr. L, 415 s. 8. 10 m.
die einleitung enthält eine Inhaltsangabe des codex Y, welcher
den hauptinhalt des III. bandes bildet, darauf eine ebensolche des
nur in bruchstücken erhaltenen Münchener codex Z. zur vergleichung
mit den Wessobrunner beicht- und glaubensformeln sind ferner auch
die verwanten fornieln, neu nach den quellen verglichen, hier ab-
gedruckt, den schluss bildet der kritische apparat.
893. Paul Piper, Schriften Notkers und seiner schule. II. band:
psalmen und katechetische denkmäler nach der St. Galler hand-
schriftengruppe. a. u. d. a.: Germanischer bücherschatz heraus-
gegeben von Alfred Holder. 9, 1. 2. 3. Freiburg i. B. u. Tübingen,
Mohr. L, 644 s. 14 m.
über die in diesem bände benutzten hss. finden sich die nötigen
angaben schon im ersten bände: die einleitung enthält ausser dem
kritischen apparat aus den Codices noch Nortperts tractat in ge-
nauem abdruck aus der hs. und die St. Pauler psalmbruchstücke (X).
894. H. Wunderlich, Beiträge zur syntax des Notkerschen
Boethius. Berliner dissertation. 126 s. 8.
den verf. führten seine Untersuchungen zu dem resultat, dass
die Boethiusübersetzung das werk eines mannes, wohl Notkers, sei;
freilich muss sie mannigfache Veränderungen erlitten haben, in seiner
dissertation hat er mit grossem fleiss folgende abschnitte behandelt:
a) zur lehre vom gebrauch der wortclassen gehörig 1. die flexion
der adjectiva, 2. die für das relativverhältnis verwanten pronomina,
3. die Partikeln, b) zur lehre vom gebrauch der wortformen gehörig:
a) einige fälle vom genitiv und dativ, darunter den dativus absolutus,
b) indicativ und conjunctiv praes. c) indicativ und conjunctiv praeter,
daran schliesst sich die behandlung der verbalnomina.
895. H. Giske, Zur textkritik des Ezzoleichs. Germania 28,
89—98.
die arbeit setzt durch einen vergleich des Strassburger brucli-
stücks mit der Vorauer handschrift den wert des ersteren in ein
neues licht, sie weist nach, dass für die kritik der ersten 7 Strophen
des Ezzoliedes nur das Strassburger bruchstück in betraclit kommen
kann, während die Vorauer hs. für den text derselben keinen
w^ert hat. auch im folgenden hält vf. die 9. strophe und 2 zeilen
der 13. für Interpolation, der schluss enthält eine darstellung des
aufbaues des gedichtes.
896. K. Noack, Übersetzung altdeutscher gedichte. progr.
d. Oberschule zu Frankfurt a. 0. (pr. no. 100). 23 s. 4.
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) "
130 ^^^'' Mittolbocluleutsch.
die arbeit cntliUlt eino Übersetzung: 1) des Hildebrandliedes,
2) von Muspilli. 3) des Ludwigliedes. 4) des Annoliedes, voraus-
geschickt ist jedem {^edichte eine einleitung und eine kleine probe des
Urtextes, einen wissenscbaltliclien wert besitzt die arbeit nicht, auf-
fallend ist, dass vf. die bedeutung von rcchlico nicht mit Sicherheit
kennt, sondern in einer anmerkung sap:t: 'das wort recke scheint
'hier' für 'abenteurer' oder landesflüchtiger zu stehen.' die Über-
setzungen selbst geben nicht getreu den charakter des Originals wieder,
besonders nicht des ersten und zweiten gedichts. in welclien sich der
regelmässige Wechsel von hebung und Senkung, überhaupt der an-
gewante Sfüssige Jambus mit häutig klingendem versausgang bei
beibehaltener alliteration seltsam genug ausnimmt, wahrscheinlicli ist
die arbeit nur darauf berechnet, schüler mit dem Inhalt einiger
poetischer stücke altdeutscher literatur bekannt zu machen.
Jonas, Proben altdeutscher dichtung. Berlin.
vgl. unten (pädagogische abteilung).
Peters.
XIV. Mittelhochdeutsch.
897. K. Weinhold, Mittelhochdeutsche grammatik. 2. ausgäbe.
Paderborn, Schöningh. XII und 604 s.
1877 erschien die erste aufläge des wertvollen buches; die neue
enthält 80 selten mehr und ist zum teil umgearbeitet; dadurch sind
Seiten- und paragraphenzahlen verändert, das neue buch muss also
das alte unbedingt verdrängen; niemand kann es mehr entbehren,
die Vermehrung zeigt sich besonders in der vokallehre, die von 112
auf 140 selten angewachsen ist. sie hat zugleich eine völlige Um-
gestaltung erfahren, indem 'die historische anordnung der früheren
nach den verschiedenen lautzeichen vorgezogen und die in der mhd.
periode nachweisbare entwickluiig des aus der ahd. zeit überkommenen
vokalstandes demgemäss dargestellt' wurde, ausserdem sind neue
beweise für alte behauptungen eingefügt, neue belege in menge ge-
geben, die neueste literatur berücksichtigt, aus der älteren manches
nachgetragen, was vorher übersehen war oder nachträglich erwäh-
nenswert schien, das register vermehrt, durchweg, auch in der
feile des ausdrucks, beweist das buch, welche eingehende arbeit der
Verfasser seinem werk fortgesetzt zuwendet, dabei ist nirgends der
rein sachliche Standpunkt verlassen, den wir an AVeinhold gewohnt
sind, dass die erste aufläge besprechungen erfuhr, welche dem vf.
der berüoksichtigung wert erschienen, sieht nur der kundige an leichten
Veränderungen, die an den betr. stellen vorgenommen worden sind;
und wo eine solche berücksichtigung fehlt, da darf man nun schliessen,
dass derselbe den gemachten einwand verwarf. — hier ist ein buch,
dessen neues erscheinen wohl jeder ohne ausnähme mit freuden be-
XIV. Mittelhochdeutsch. J3]^
grüsst. — § 175, absatz 2, zeile 2 lies 236 st. 234. § 180, ahs. 3
füge hinzu das frülieste zeugnis für viinder (= Diinncr): rinder
Alex. 3894.
898. E. Martin, Mittelhochdeutsche grammatik nebst Wörter-
buch zu der Nibelunge not, zu den gedichten Walthers von der
Yogelweide und zu Laurin. für den schulgebrauch, 10. verb, aufl.
Eerlin, Weidmann. 1882.
schon die neunte aufläge (1880) war verschiedentlich umgestaltet
worden, in der zehnten hat § 3 über den ablaut eine neue fassung
erhalten.
899. Hittmair, Die partikel hc.
vgl. Jahresbericht 1883, no. 642. Kögel, Literaturblatt 1883
(10), 379 bemängelt den etymologischen teil der arbeit und tadelt,
^lass der verf. nicht historisch verfahren ist.
900. E. V. Muth. Mittelhochdeutsche metrik.
vergl. Jahresbericht 1882, no. 644. — »Steinmeyer, Literatur-
zeitung 1883 (8), 264 urteilt günstig über die arbeit und gibt einige
besserungen. — Paul, Litcraturblatt 1883 (6), 205—208 verwirft
das buch und sucht sein urteil eingehender zu begründen. — Rüdiger
giebt Anz. f. d. a. 9, 329 — 33'J, eine reihe besserungen und nach-
trage und urteilt im allgemeinen abfällig. — 0. Brenner, Blatt, f.
d. baier. gymn. 19 (10), 549 lobt den fleiss, tadelt die ungleich-
massige und unübersichtliche darstellung, so wie die scharfe polemik. —
von Khull in der Z. f. d. realschw. 8, 39 flg. günstig beurteilt,
ausgenommen die polemischen ergiessungen.
901. K. Jauker, Über die chronologische behandlung des
Stoffes bei Wolfram, Ilartmann, Gotfried.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 646. Khull, Z. f. d. realschw.
8, 311 ff. beurteilt die arbeit sehr günstig.
902. A. Kirpicnikov, Versuch einer vergleichenden theorie
des westländischen und russischen epos. die gedichte des lombar-
dischen cyclus. Moskau, 1874 XI u. 208 s.
vgl. no. 545—547. — nach der anzeige P. Heinzeis im a. f. d. a.
9,245 — 256 behandelt die schritt ihren stoff in folgender Ordnung: vor-
rede über metliode und bedeutung der vergleichung. — 1. cap. könig
Rother, handschriften und ausgaben, inhaltsangabe. — 2. cap. Ortnit,
hss. und ausgaben, Inhalt. — 3. cap. Wolfdietrich und Sabene, hss.
und ausgaben, inhalt. — 4. cap. Hugdietrich, und Wolfdietrich
B, hss. und ausgaben, inhalt. — 5. cap. Wolfdietrich D, oder der
grosse AVolfdietrich, hss. und ausgaben, inhalt. — 6. cap. fragmente
und Überarbeitungen, Wolfdietrich C, die Dresdner hs.. der alte
druck des heldenbuchs, Jakob Ayrer, Thit)rekssaga. — 7. cap.
historisch-literarische Untersuchung der gedichte. — 8. cap. methode
der vergleichenden Untersuchung. — 9. cap. vergleichende analyse
9*
132 >^1V- Mittelhochdeutsch.
der gediclite. die handschriftliche Überlieferung der besprochenen
gedichte sei nicht sorgfältig genug beobachtet, sehr abweichend von
den herrschenden seien K.'s ansichten über Ortnit- und Wolfdietrichs-
sage, denen man nicht zustimmen könne, doch liefere K. eine reihe
•wertvoller beobachtungen zur geschichte der sagen und parallelen zu
den in diesen gedichteu erscheinenden typen und motiven.
AlbrPCht von Kemenaten. 903. Steinmeyer in Allgem. d.
biogr. 15, 597.
Albrecht von Sciiarfenberg. 904. Eeinh. Spiller, Studien
über Albrecht von Scharfenberg und Ulrich Fürtrer. Leipziger
dissertation. 55 s.
ist mir trotz meiner bemüliungen nicht zugänglich geworden.
905. Eeinhold Spiller, Albrecht von Scharfenberg und der
dichter des Jüngern Titurel. Zs. f. d. a. 27, 158—179.
Docen hat zuerst die ansieht ausgesprochen, dass der dichter
des Jüngern Titurel, welcher sich Albrecht nennt, identisch sei mit
dem von Fuetrer gepriesenen Albrecht von Scharfenberg. Spiller
beweist nun, dass die gründe für diese ansieht ganz hinfällig sind,
ja dass Fuetrer den jung. Tit. für ein werk Wolframs angesehen
und dem Albrecht von Scharfenberg zwei andere dichtungen zu-
geschrieben hat (1. Merlin, 2. Seifrid de Ardemont), welche er in
einer bearbeitung' überliefert, diese beiden dichtungen weichen im
Verhältnisse zu ihren quellen, in genealogischen angaben und in der
compositionsweise vom jung. Tit. ab, so dass die frage, ob der
Albrecht des jung. Tit. mit dem Albrecht von Scharfenberg identisch
sei, verneint werden muss.
Anegeiige. 906. Schröder, Anegenge.
vergl, Jahresbericht 1882, no. 648. — Lit. cbl. 1882 (47), 1592
urteilt sehr anerkennend, verwirft aber die behauptung, dass die
geistliche poesie des 11. Jahrhunderts von der predigt ausgegangen sei
nnd bedauert, dass wir nicht einen neuen correcten abdruck mit in-
terpunction erhalten haben.
Anno, zu vers 203 ff. siehe Kinzcl Zur kenntnis der Alexander-
sage im mittelalter no. 518.
Arnold, Siebenzahl und Juliane siehe unter legenden.
Briicbstiicke eines Trojanergedichts, siehe dieses.
9U7. Bartsch, Poetische bearbeitung des Maccabäerbuches
Germania 28, 267—271.
abdruck des von G. Schmidt in dem programm von Ilalberstadt
1881 'die hss. der gyranasiulbibliothek 11' zuerst gedruckten bruch-
etücks mit ergänzungen. die hs. gehört dem 13., das gedieht ver-
mutlich dem 12. jli. und Mitteldeutschland an. es sind 120 ver-
derbte Zeilen überliefert, ihr Inhalt entspricht 1, Macc. 13, 16 — 22.
XIV. Mittelhochdeutsch. 233
908. Birlinger, Bruchstück eines geistlichen lehrgedichts.
Oermania 28, 301—307.
von einem perganientdoppelblatt aus dem kgl. archiv zu Koblenz
(14. jh.) werden 4x52 verse und einige reste abgedruckt, einem
niittelrheinischen geistlichen gedieht angehörend. Inhalt: von der
liebe zu gott, warum der mensch dazu verpflichtet ist, woran man
sie erkennt und was aus ihr folgt.
909. Karl Kochendörffer, Kasseler bruchstücke. Z. f. d. a.
27, 91—96.
1) zwei pergamentbl., quart, 14. jh., enthalten stücke aus dem
passional; die Varianten nach Köpkes ausgäbe werden abgedruckt. —
2) ein pergamentblatt in folio, 14. jh., aus der pseudorudolfischen
weltchronik (entspricht in Schützes ausgäbe den selten 84—85). —
3) ein pergamentblatt, quart, 14. jh., von einem octavband abgelöst,
enthält 128 verse von Wilhelm von Österreich des Joh. von Würz-
burg.
910. J. Sieber, Mitteldeutsche bruchstücke. progr. des k. k.
«taats-ober-gymn. zu Leitmeritz. 27 s. 8.
aus einer pergamenthandschrift des Cistercienserinnenklosters
Marienstern bei Kamenz in der Lausitz, enthaltend ein lateinisches
Ofricium speciale für Weihnachten, teilt Sieber vier eingefügte deutsche
stücke mit. das umfangreichste enthält 845 verse aus Bruder Phi-
lipps Marienleben (ed. Rückert, Quedlinburg 1858. vv. 9204 — 10115),
die übrigen drei sind kleine liturgische stücke, das letzte gereimte
zehn geböte (vgl. Zs. f. d. ph. 12). in einer wunderbaren anord-
nung des ganzen verbreitet sich der verf. über alle sich aufdrän-
genden fragen, nach zweck, Ursprung, spräche etc.
Eiiliart. 911. Knieschek, Der cechische Tristan und Eil-
hart etc.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 659. Edw. Schröder, Literatur-
zeitung 1883 (5), 154, erkennt den wert der schrift an und macht noch
einmal auf die chronologische reihe Eilhart — Strassburger Alexander
— Eneit aufmerksam. — Lambel berichtet mit anerkennung in
Literarische beilage z. d. mitt. des Vereins f. gesch. d. Deutschen
in Böhmen 21, 49 — 53, einzelne notizen hinzufügend.
912. Bartsch, Zur beleuchtung einer abwehr. Germania
28, 128.
noch einmal gegen Lichtenstein Anz. f. d. a. 8, 374 (Jahresbe-
richt 1882, no. 658) mit berücksichtigung der form i^nirdc. Bartsch
vermutet einen druckfehler in dem citat Weinh. mhd. gr. § 333 und
in der tat ist dasselbe in der 2. aufl. der grammatik getilgt.
Krxäillllll^en. 913. Erzählungen und schwanke herausgegeben
von Hans Lambel (a. u. d. t. deutsche classiker dos mittelalters
bd. 12). 2. aufl. Leipzig, Brockhaus. XVI u. 374 s.
134 ^I"^'- Mittelhochdeutsch.
die einloitunp: ist wenip: verändert, da^oj^en sind texte und an-
TTierkinifffn revidiert und in den vorbenK'rkungen und annierkungen
ist manches hinzugefügt, so dass das buch um 20 Seiten vermehrt
erscheint, besonders ist anzuerkennen, dass der verf. ^veiteres hand-
ßchriftliches material l)enutzt hat; leider ist niclit zu sehen, in welcher
vs-eise dasselbe verwertet ist. doch das liegt in dem zweck und der
einrichtung der ganzen Sammlung.
Fudrer. 914. Eeinhold Spill er, Studien über Ulrich Füetrer.
Z. f. d. a. 27, 2(i2— 2i)4.
A) a b f a s s u n g s z e i t s e i n e r werke, wir besitzen vier werke
von Füetrer: 1. ein buch der abenteuer; 2, einen Lanzelot in prosa;
3. einen Lanzelot in versen; 4. die baierische chronik. nur in der
letzten giebt der dichter das jähr an, in welchem er sie begonnen
und vollendet hat: sie entstand von 1478 — M. juli 1481. _die da-
tierung der übrigen werke sucht 8p. durch andere mittel zu gewinnen,
das buch der abenteuer ist Albrecht IV. von Baiern gewidmet; der
starb 1508 und somit ist diese jahrzalil der terminus ad quem, den
terminus a quo bieten zwei andere beziehungen: Füetrer erwähnt den
musicus Konrad (Paumann) als gestorben; dessen grabstein auf der
Südseite der frauenkirche in München nennt 1473 als todesjahr;
ferner spricht Füetrer von einer frau, in welcher Sp. wohl mit recht
die gemahlin Albrecht IV. erblickt, da die Vermählung am 1. Januar
1487 vollzogen wurde, so ist das buch der abenteuer zwischen 1487 u.
1508 zu setzen, der poetische Lanzelot entstand nach dem buche
der abenteuer, da er ein register der wichtigsten in den Artusepen vor-
kommenden damen und herren enthält, also das buch der abenteuer vor-
aussetzt; der prosaische Lanzelot entstand vor dem poetischen, doch
eine nähere datierung ist für beide aus dem jetzt vorliegenden ma-
terial nicht zu gewinnen. — B) das leben des dichters. Ulrich
Füetrer ist der handschriftlich wiederholt beglaubigte name, Fürtrer
begegnet uns einmal und ist Schreibfehler, er stammt aus Landshut,
wo er die lateinscliule besuchte und das nialerhandwcrk erlernte,
zum Jüngling herangewachsen, siedelte er nach München über, von
wo aus er wiederholt nach dem kloster Tegernsee wanderte, um dort
die gebäude mit maiereien zu schmücken, deshalb erhielt er noch
viel später vom kloster 'erungen'. in den sechziger jähren lernte
er Jakob Pütrich v. Reicherzhausen und dr. Hans Hartlieb kennen,
wurde auch bei hofe bekannt und später vom herzog Albrecht IV. mit
der ausarbeitung einer baierischen chronik betraut, welcher er seine
übrigen werke folgen Hess, in den neunziger jähren verschwinden
die spuren seiner Wirksamkeit. — im anhang werden die Tegernseer
weihnachts-erungen und ein brief des von Füetrer gelobten dichters
'llesenlocher abgedruckt.
Geistliches. 915. Faul Mitzschke, Ein schone concert vom
leyden Christi. Anz. f. k. d. d. vorz. 1883 (10), 293-295.
XIV. Mittelhochdeutsch. ^35
gedieht von 18 Strophen ans einer Weimarer hs. nm 1475 ge-
schrieben in überöst. oder baier. dialekt.
Genesis. ^»16. Otto T n i 0 w e r , Znr Wiener Genesis. Berliner
dissertation. 53 s. 8.
verf. stellt sich die aufgäbe, für die Wiener Genesis (Fundgr. II)
abschnittl (Fundgr. II, 10—23, 17) und II (Fundgr. II, 23, 18—27,5)
Scherers Untersuchungen fortzuführen und die einwände Vogts (P. Br.
beilr. II, 208) zu prüfen, er geht in I ausführlich auf die Indivi-
dualität des dichters und sein Verhältnis zu den quellen ein. er be-
steht auf der einheit dieses feiles gegen Rödiger Z. f. d. a. 18,
und behandelt in dem sinne die stilistischen eigentümlichkeiten. auch
in II wird zuerst des dichters Verhältnis zu den quellen, dann seine
dichterische manier untersucht, überall wird auf die unterschiede
von I aufmerksam gemacht, die Übereinstimmungen werden als nach-
ahmungen des IL dichters aufgefasst, der in I sein Vorbild sah. beide
stücke, in demselben kloster entstanden, wurden früh handschriftlich
verbunden, während mit III ein anderes buch begann.
Gotfrid von Sirassburg. 917. San Marte, Wer ist San Ze?
P. Br. beitr. IX, 145—148.
verf. weist für Tristan 8066 einen wälschen heiligen San Ze,
d. h. San Dde mit hilfe des prof. Walter in Bonn nach,
Gninuni sina|iis. 918. Bech, Granum sinapis, deutsches ge-
dieht und lateinischer commentar aus dem Zeitalter der deutschen
mystik, auszugsweise mitgeteilt, programm des k. stiftsgymn. zu
Zeitz, [pr. no. 235.] 14 s. 4.
aus einer Zeitzer hs. druckt Bech die wichtigsten stellen des
lateinischen commentars, welchen ein schüler Eckharts zu dem mys-
tischen gedieht 'In dem begin ho ubir sin' gefertigt, dieses giebt er
nach derselben hs., welche in denTabulae codd. mscr. bibl. Vindobonen-
sis III, 402 unter no. 4868 angegeben ist und weist in eingehender
behandlung desselben nach, dass es Eckhart selbst zum Verfasser hat.
über das gedieht vgl. Bartsch Erlösung s. 193, wo es nach einer
Nürnberger hs. gedruckt ist und Ph. Wackernagel, Kirchenl. II,
no. 445.
Hartniiinn. 919. Hartmann von Aue. Gregorius. herausgegeben
von H. Paul. Halle, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 664. — ang. Literaturblatt 1882
(12), 453—454 von W. Toischer.
920. Historia de sancto Gregorio papa. eine prosaerzählung
nach dem Gregorius Hartmanns von Aue nach einer Heidelberger hs.
des 15. jhs. (cod. Pal. no. 119) herausgegeben von W. Martens.
I. teil: text der hs. pr. d. progymnasiums Tauberbischofsheim [pr.
no. 555] 14 s. 4.
abdruck des (deutschen) textes ohne weitere bemerkung.
136 XIV. Mittelhochdeutach.
921. Hartmann von Aue. dt-r arme Heinrich, herausgegeben
von H. Paul. Halle, 1882.
\g\. Jahresbericht 1882, no. 065. — ang. Literatnrblatt 1882
(12), 454 — 455 von W. Toischer.
922. Hartmann von Aue. der arme Heinricli und die büchlein.
hrg. von M. Haupt. 2. aufl. von E. Martin. Leipzig, 1881.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 730. 1882, no. 666. — ang. Lit.
cbl. 1882 (47), 1593—94.
über Hartmann vgl. noch no. 901.
Hpimlichkeit. 923. W. Toischer, Aristotilis heimlichkeit etc.
vgl. Jahresbericht 1883, no. 675. — Strauch, Literaturzeitung
1882 (49), 1750 giebt einige nachtrage und besserungen. — notiz
Anz. f. d. a. 9, 231. referent wünscht reichlichere interpunction und
giebt ein paar conjecturen zum texte. — Literaturblatt 1882, no. 8.
— Ztschr. f. d. realschw. VIII, 440.
üeiiiricb von Freiher^. 924. A. Fietz, Gedicht vom heiligen
kreuz.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 676. in ablehnender weise äussert
sich auch Khull in der Z. f. d. österr. gymn. 33, 403 fl. über diese
arbeit, vgl. A. May, Z. f. d. realschulw. 7, 187.
Ileinriell Hesler. 925. Karl Amersbach, Über die Identität
des Verfassers des gereimten evaugeliums Nicodemi mit Heinrich
Hesler dem Verfasser der gereimten paraphrase der apocalypse. pro-
gramm des grossh. gymn. zu Konstanz, [pr. no. 549.] 32 s. 4.
verf. benutzte für das evang. Wülckers abschrift der Schweriner
nnd Görlitzer hs., für die apoc. Behaghels abschriften von teilen der
beiden Künigsberger und Danziger hs. über diese und die übrigen
hss. resp. bruchstücke wird zuerst gehandelt und ihr Verhältnis fest-
gestellt, dann wendet sich Amersbach zur darlegung des sprach-
lichen Charakters und des Versbaues beider gedichte, in diesem ab-
schnitte noch einmal die metrische regel Heslers eingehend unter-
suchend, die fortsetzung der arbeit über reim, Wortschatz und die
übereinstimmenden stellen beider gedichte steht noch aus.
üeinrich von dem TÖrlin. 926. Der Mantel, bruchstück eines
Lanzeletromans des Heinrich von dem Türlin, nebst einer abliandlung
über die sage vom trinkliorn und raantel und die quelle der kröne
herausgegeben von Otto Warnatscli. (a. u. d. t. germanist. ab-
handl. hrsg. von "Weinhold II.) Breslau. Koebner. VII u. 136 s.
3,60 m.
eine ausgäbe des bisher in den alt. blättern und in Müllenhoflfs
sprachproben gedruckten bruchstücks aus der grossen Ambraser hand-
schrift, daneben die französische quelle. Warnatsch weist nach, dass
Heinrich v. d. Türlin der Verfasser des gedichts, auf welches er sich
kröne 23495 tlg. beziehe, er analysiert das gedieht im III. abschnitt
seiner Untersuchung mit beständiger berücksichtigung der kröne und
XIV. Mittelhochdeutsch. 137
sucht es als einen Lanzelet zu erweisen, der vor Vollendung des Par-
zival verfasst sei. in der kröne sieht er eine compilatiön aus deutschen
und französischen werken, nicht die Übertragung eines verlornen
Werkes Chrestiens, der II. abschnitt giebt eingehende und umfassende
nachricht von den verschiedenen bearbeitungen der sage vom trink-
hom und mantel und eine kurze Zusammenstellung' sämtlicher keusch-
heitsproben. — Martin, Literaturzeitung 1833 ('24), 847, macht einige
ausstellungen am text, bezweifelt, dass das bruchstück einem ganzen
Lanzeletromane angehörte und kann Ws. ansieht über die quelle der
kröne nicht teilen; doch wird der arbeit anerkenntmg gezollt.
Heinrich tod Teldeke. 927. Otto Behaghel. Heinrichs von
Yeldek- Er.-ide. Heilbronn. Henninger. 1882.
vgl. Jahresbericht 18S2. no. 677. ang. A. f. d. a. 9, 8 — 37 von
Fr. Lichten st ein. im allgemeinen anerkennend, giebt correcturen
u. ergänzungen zu Bs. darstellung des ilaestrichter dialects, zu dessen
stilistischen beoba<:hrungen u. textconstruction : wendet sich in Über-
einstimmung mit Einzel, Ztschr. f. d. ph. 14. 106 ff., gegen Bs. be-
tonungsweise stärke het und bringt einige neue momente für die
Priorität des Tristan vor der Eneide bei. — Braune, G. G. A.
no. 47. Atheneum beige 1882, 13. Ztschr. f. d. gymn. 1882, s. 706
(Wilmanns).
928. Wilhelm Meyer, Yeldeke's Servatius. ' r frag-
ment. Z. f. d. a. 27, 146—157.
von einem buche der Staatsbibliothek löste M. zwei pergament-
streifen mit Schrift aus dem ende des 12. jhs. ab. es ergab sich,
dass sie dem Teldeke'schen Servatius angehören und die w. IL 2064
bis 2117 der ausgäbe von Bormans enthielten, die verse werden
diplomatisch getreu abgedruckt u. der Bormans'sche text ztir Orien-
tierung am fusse der selten mitgeteilt: alsdann folgen einige erör-
terungen über die lateinischen quellen zum deutschen gedichte Yeldeke's
und des anonymtis.
Heldenbufh. 929. 0. Zingerle, Das heldenbuch an der Etsch.
Z. 1. d. a. 27. 136—144.
sucht aus den lesefehlern des copisten aufschluss re-
stalt des verlorenen heldenbuchs an der Etsch und kon. re-
sultat, dass die vom ihm verglichenen gedieht« (Biterolf, Dietrichs
flucht u. Eabenschlacht , Erec und Herrands erzählungen) auf einer
vorläge basieren, die in vocalismus, consonantismus und nicht minder
in graphischer beziehung den gleichen Charakter trug, wie ihn Bartsch
für jene der Kudrun nachwies, und der ersten hälfte des 14. jhs.
angehört -r.
Hfrborl \oii frit>'ar 930. Clemens Fischer, Der altfr. roman
de Troie des Benoit de Sainte-More als vorbild für die mhd. Troja-
dichtungen des Herbort von Fritslar und des Konrad von Würzburg,
inaug. diss. von Münster. Paderborn. Schöningh. 80 s. 8.
138 XIV. Mittelhochdeuti^ch.
nachdem der vergleich der beiden deutsclien dichtungen mit dei'
französischen vorläge abschnittweise eingehend vorgenommen ist, in-
dem die abweichuniren hervorgehoben werden, kommt derverf. s. 78 flg.
zu den schlnssresultaten: Herbort, welcher sich ziemlich eng an den
roman anschliesst, hat vermutlich ausserdem eine lateinische quelle,
und zwar einen vollständigeren Dares und Dictys, benutzt, als er
uns erhalten ist. dies wird auch für Konrad angenommen, wenn-
gleich dieser überhaupt viel freier mit dem stoff geschaltet hat; die
frage nach den quellen seines unbekannten fortsetzers gilt als durch
die von Dunger gegebenen nachweise noch nicht erledigt, endlich
spricht sich Fischer für die identität des Benoit de Sainte-More und
des Verfassers der Chronique des ducs de Normandie aus. — ang.
Literaturblatt 1883 (11), 428.
HcrriiiUin von Sachspiilicim. 931. F. Bech, Kleine beitrage 2.
Germania 28, 388.
zu einigen stellen der Murin.
Hiol». 932. Walter M ü 1 1 e r , Über die mitteldeutsche poetische
Paraphrase des buches Hiob. ein beitrag zur gesch. der spräche und
literatur des Deutschordenslandes. Halle, Niemeyer. IV u. 55 s.
es wird eingehend gehandelt über die beiden Königsberger hand-
schriften, den dialekt, Sprachschatz, stil und versbau des noch un-
gedruckten gedichts von 15568 reimzeilen, das im jähre 1338 von
dem magister Tilo von Culm im Deutschordenslande verfasst wurde,
über die ermittlung des autors, der im gedieht nicht genannt ist und
über die quellen verspricht der Verfasser später zu handeln. — rec.
Behaghel, Literaturblatt 1883 (8), 298 mit einigen grammatischen
bemerkungeu und berichtigungen.
933. F. Bech, Kleine beitrage 4. Germania 28, 389 — 391.
anmerkungen zu einigen stellen der von W. Älüller behandelten
paraphrase des buches Hiub.
JollJiiiiics von Frankcnslpjii. 934. Der kreuziger des Johannes
von Frankenstein, herausg. durch Ferd. Kliull. KiO. publ. des
Stuttg. lit. Vereines. Tübingen 1882.
schon im programme des IL staatsgymn. in Graz vom jähre 1880
hatte der verf, die herausgäbe dieser gereimten leidensgeschichte
Christi versprochen, welche nun im 160. bände der schritten des
Stuttg. lit. ver. erschienen ist. das gedieht ist inhaltlich sehr lang-
weilig, in sprachlicher hinsieht jedoch ganz interessant. — in der
hs. wird der text in partieen abgeteilt, die mit verschiedenen Über-
schriften versehen sind; der herausg. hat jedoch diese einteilung nicht
beibehalten, da er glaubt, dass sie nur vom Schreiber der hs. her-
rührt, der versiiicator Johannes unterbricht die erzählung vom leiden
und tüde Christi alle augenblicke durch citate aus den erklärungen
der kirchenväter zu den betreffenden stellen der evangelien, nicht
selten ergreift er auch selbst das wort, um der einen oder andern
XIV. Mittelhochdeutsch. I39
erklärung entgegen- oder beizutreten, dies und verschiedene andere
stellen, in denen er sich durch ein 'wir' den 'phaffen' ohne weiteres
anreiht, zeigen, dass er ein geistlicher war. zum Schlüsse sagt er
überdies direct, dass er, aus Frankenstein in Polan (in preuss. Schlesien)
stammend als priester der 'Johansere' (in dem 'orden sant Johan')
in Wien sein grosses opus im Jahre 1300 vollendete, historische
Zeugnisse für seine existenz konnte der herausg. nicht beibringen,
worüber man sich nicht wundern wird, wenn man sich erinnert, dass
das Wiener Jolianniterordenshaus mehrmals total abbrannte, über-
dies der name eines untergeordneten priesters in den Urkunden nicht
häutig vorgekommen sein wird. — dass Johannes von keiner hervor-
ragenden dichterischen begabung war, zeigt vor allem die wähl des
Stoffes, die er nach seiner angäbe (am Schlüsse des kreuzigers) aller-
dings nicht selbständig getroffen hat, deutlicher noch die ganz un-
gelenke darstellung. schlecht und recht renkt er seine verse ein,
von künstlerischer anordnung oder einem get'ühle für metrische fein-
heiten ist nicht die rede, um so interessanter ist seine spräche, da
er viele werte in bisher iinbelegter bedeutung braucht, viele andere
aus seiner heimatlichen mundart in die Schriftsprache herübernimmt,
so dass das rahd. lexicon durch ihn nicht unerhebliche bereicherung
erfährt, freilich werden durch seine oft ganz eigentümliche gebrauchs-
weise einzelner worte emendationen erschwert, da man mitunter nicht
bestimmen kann, w'as einem verstümmelten worte zu gründe lag, zu-
mal das werk nur in einer hs. in grob-österr. dialekte überliefert
ist. zu emendieren dürften aber noch manche verse sein, die der
herausg. stehen liess, besonders in der partie, welche über die eu-
charistie handelt, wo der 'dichter' augenscheinlich die grösste mühe
hatte, das was er wollte in Worten auszudrücken, in bezug auf den
dialekt ist das werk deshalb von grösserem Interesse, da es zu den
ältesten schlesischen denkmälern gehört und in den laut- und wort-
formen sowie im sprachscliatze rein mitteld. gepräge trägt.
im nachworte handelt der herausg. zunächst über des dichters
spräche (diejenige der hs. hatte er schon im programme besproclien),
dann über ihn selbst und seine 'lerige unkunst'. eingeliend bespricht
er den gebrauch formelhafter Wendungen verschiedener art, die Ver-
bindung und anhäufung synonymer ausdrücke und dgl., ferner den
im gedichte vorkommenden Stabreim und die 'volkstümlichen Wen-
dungen', 'von den eigentlichen kunstmitteln zur Verschönerung und
zum beleben der darstellung kennt Johannes den ausruf, die directe
lebhafte frage, die metaplier und die personitication, welche fragen
er absichtlich und mit plan verwendet; einigemale und kaum beab-
sichtigt tindet sich das oxymoron und der pleonasmus'. über des
dichters quelle, die dieser einigtmale citiert, ist leider nichts mitge-
teilt; sie dürfte wohl eine der vielen passiones Christi, von denen
sich in jeder älteren klosterbibliothek einige befinden, gewesen sein,
ein genaues namenverzeichnis folgt dem nachworte.
140 >^1V. Mittelhochdeutsch.
JohtinilPS von Uurzlniri?, Wilhrlm von Osterreich s. unter Bruch-
stücke 110, ItOi».
Kaiscrclinuiik zu Diem. kclir. 17, 2:^ flgd, siehe Kinzel zur
kenntnis dir Alexandersaffe im inittelalter, iio. 518.
Kiispar \oii der Ucmi. 935. R. Hügel, Ersch und Grubers
allg. Encycl. II, 34, 228 tig.
93»^. K. Bartsch, Kaspar von der Run, Allgein. d. biogr.
15, 437.
Kölligsberi^. 937. Arthur Wyss, Königsberg, der Dichter
der klage über die ermordung Friedrichs von Braunschweig. Zs. f.
d. a. 27, 301—302.
in dem volksliede (bei Liliencron I, 207) nennt sich der dichter
Königsberg; er war, wie schon Liliencron erkannt hat, ein herold.
diesen herold und dichter Königsberg erblickt der verf. in dem
Kuininxberg einer Aachener stadtrechnung vom jähre 1376.
938. Bartsch, Königsberg, Allgem. d. biogr. 16, 523.
Köliissliafon. 939. Hegel, Jacob Twinger von Königshafen.
Allgem. d. biogr. l(i, 525.
koiirad Uailgkroty.liaio. 940, Das heilige namenbuch mit an-
merkungen etc. Augsburg, Huttier. 47 s. 8. 2. aufl. 1,50 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 685.
Pfaflc Kniirad. 941. Steinmeyer, Allgem. d. biogr. 16,
638 flg.
942. Eduard Schröder, Die heimat des deutschen Rolands-
liedes. Zs. f. d. a. 27, 70—82.
die abhandlung ist ein 'bescheidener Vorläufer' einer grössern
arbeit. Sehr, sucht hier namentlich durch eine reihe liisher unbe-
achteter Zusätze und änderungen Konrads gegenüber seiner quelle
darzutun, dass der 'phafte Chuonrat' sein werk für Heinrich den
Stolzen in Regensburg, wahrscheinlich im j. 1131, anfertigte; er sei
auch der Überarbeiter und fortsetzer der kaiserchronik. gewichtige
gründe, besonders für die heimatfrage, sind beigebracht, doch wird
die endgiltige entscheidung erst von der grössern arbeit zu erwarten
sein, welche auch den dialekt der reime heranzuziehen hat; einzelnes
wie z. b. die reise Konrads nach Paris steht noch auf schwachen
füssen.
Koiirad von Fussesbrunnt'U. 943. Die Kindheit Jesu hersg.
Von Kochendörfer,
vergl. Jahresbericht 1882, no. 686. — angezeigt Lit. cbl. 1882
(47), 1593, anerkennend.
944. A. Schönbach, Bemerkungen zur Kindheit Jesu. Zs.
f. d. a. 27, 65—70.
Seh. ergänzt Kochendörffers Untersuchungen über die quelle zu
Konrads von Fussesbruuneii Kindheit Jesu (vgl. Jahresbericht 1882,
XIV, Mittelhochdeutsch. 14]^
no. 686) ; er vermutet für das gedieht ein lateinisches opns, welches
'eine gemäss dem texte des evang. Lucae etwas geänderte fassung
des Pseudomatthäus' bot und auch die bibelstellen anzog, es folgen
noch einige bemerkungen zu dem von Kochendörfi'er hergestellten
text des gedichtes.
Konrcld von Heimesfurt. 945. Steinmeyer, Ist Konrad von
Heimesfurt der Verfasser des Jüdel? Zs. f. d. a. 27, 83 — BS.
E. Sprenger hat (Germ. 27, 129 ff.) die ansieht aufgestellt,
dass Konrad nicht nur die Himmelfahrt Mariae und die Urstende,
sondern auch das Jüdel gedichtet habe und zwar zwischen der Himmel-
fahrt und der Urstende. — St. widerlegt Sprengers gründe und
bringt momente bei, welche gegen Ks. autorschaft zeugen: 1. die beiden
echten werke Ks. nennen den namen des autors, das Jüdel dagegen
nicht; 2. die beiden echten werke endigen mit einer reihe stumpfer
reime, das Jüdel nicht; 3. aus der einleitung der Urstende ist der
schluss zu ziehen, dass zwischen sie und die Himmelfahrt kein wei-
teres werk Ks. falle; 4. K. beruft sich mit Vorliebe auf seine quelle,
das Jüdel nicht. Dazu kommen noch stilistische und sprachliche
differenzen. eine reihe textverbesserungen laufen nebenbei.
946. Sprenger, Zu Konrad von Heimesfurt Urstende. Ger-
mania 28, 85 — 88.
conjecturen und bemerkungen zu einigen verderbten stellen.
947. Kramm, Über Konrads von Heimesfurt spräche (laut-
und formenlehre) und verskunst. seine himmelfahrt Mariae im Ver-
hältnis zu ihrer quelle. Strassburg, Trübner. 80 s. gr. 8. 1,80 m.
die Schrift ist mir vom Verleger nicht zugegangen.
Kourad von Mesciihorg'. 948. Eiegler, Allgem. deutsche bio-
graphie 16, 648 — 5<i,
Hoiirad von WÖrzbnrg. Über sein Verhältnis zu Benoit de
St.'More siehe unter Herbort von Frltslar.
Kudnin. 949, Kudrun herausgegeben von Ernst Martin,
textabdruck mit den lesarten der handschrift und bezeichnung der
echten teile, (a, u. d, t, Sammlung germanistischer hilfsmittel für
den praktischen Studienzweck II.) Halle, Waisenhaus. XXXIV
und 207 s. 2,40 m.
die einleitung orientiert in gedrängter form und klarer dar-
stellung über die handschrift, strophe, entstehung des gedichtes mit
berücksichtigung der seit veröfi'entlichung der grossen ausgäbe
(Halle 1872) erschienenen ' Untersuchungen, besonders der von Wil-
manns. der herausgeber bleibt im wesentlichen seinen alten an-
schauungen treu, ebenso in der bestimmung der abfassungszeit und
der geschichte der sage. — Lit. cbl, 1883, sp. 1276, bemängelt
Martins kritischen Standpunkt in betreff der ausscheidung der echten
teile.
142' XIV. Mittelhochdeutsch.
950. Kmhnn herausgegreben von B. Synions. Halle, Nie-
tneyer. VII, 306 8. 2,b0 m. [Altd. textbibliotlu-k herausg. von
Paul no. 5.1
dtni von Synions selbständig gestalteten texte (bisweilen auch
mit veränderter strophenfolge) sind kui-ze annierknngen angefügt,
velohe die abweichungen von der hs. und sonst alb-rU-i notizen und
tingerzeige geben, dem zwecke (gebrauch bei vorlesuniren) der aus-
gäbe entsprechend, vorangehen 42 Seiten einleitung über die sage
und das epos. der erste teil handelt von der nordischen Hildesage,
von der Herwig- und Kudrunsage (diese als schössling der Hildesage
angesehen), ihrer entwicklung und wandrung; der zweite vom zu-
stande der Überlieferung des gedichts. die Nibelungenstrophen gel-
ten als von einem Überarbeiter herrührend, während caesurreim an
sich keine Strophe verdächtig macht, der letzte abschnitt handelt
von den versuchen die echte gestalt herzustellen (gegen Mülknhoifs
und Wilmanns endresultate), von der abfassungszeit (1210) und
heimat. am Schlüsse ein gedrängtes Verzeichnis der einschläglichen
literatur. — Lit. cbl. 188;^, sp. 1276, rühmt Symons Selbständig-
keit den vorarbeiten gegenüber, doch sei der verf. durch Zarnckes
Vorlesungen beeinflusst. der beweis in P. Br. beitr. IX. 1 (siehe
no. 952), dass die häufung des caesurreims erst eine folge starker
Überarbeitung sei, scheint dem rec. erbracht, weniger gelungen der
nachweis, dass alle Nibelungenstrophen erst durch Überarbeitung in
den text gekommen.
951. Martin, Zur Kudrun. Zs. f. d. ph. 15, 194—222.
widerlegt zuerst Wilmanns' Untersuchungen 'über die entwick-
lung der Kudrundichtung' zu gunsten der llüUenhoß'schen ansieht,
gibt dann nachtrage zu seiner eigenen ausgäbe und zwar literatur-
nachweise zur einleitung und parallelstellen mit einigen berichtig-
ungen zum texte.
952. B. Symons, Zur Kudrun. P. B. beitrage IX, 1 — 100.
diese umfangreiche abhandlung ist bestimmt, den Standpunkt zu
rechtfertigen, welchen der verf. in der Kudrunausgabe den fragen
der h(3heren wie der niederen kritik gegenüber einnimmt, hier wird
eingehend zu begründen versucht, was dort im 2. teile der einleitung
nur kuiz angedeutet war. 1 wendet sich im wesentlichen gegen
(il(lllenhoft') Wilmanns, welcher annahm, dass Nibelungenschluss und
caesurreim den jüngeren Ursprung einer strophe bezeugen, indem er
diese beiden kriterien eingehend untersucht, jenes s. 7 — 24, dieses
ß. 24 — 51. formell und inhaltlich scheiden sich die Nibelungen-
strophen als jünger aus (gegen Bartsch), die caesurreime aber er-
scheinen in den meisten fällen als in alte Strophen nachgetragen,
'technik, grammatische eigentümlichkeiten, abweichungen im Sprach-
gebrauch, vor allem aber die gezwuiigenheit und gespreiztheit des
ausdrucks, die sich in sonst unerklärlicher weise von den andern
XIV. Mittelbochdeutsch. I43
teilen der Strophen aLhebt, führen zu der annähme, dass der caesur-
reim von einem Überarbeiter herrührt, dessen interesse ausschliesslich
auf die form gerichtet war.' II handelt von echten und unechten
Strophen, Verbesserungen der überlieferten strophenfolge s. 51 — 79.
er sucht auch hier zu begründen, was er z. b. in den fussnoten
seiner ausgäbe angedeutet, und nachzuweisen, dass weder äussere
noch innere gründe in genügender zahl und ausreichendem gewicht
vorhanden seien , um die echten teile der Kudrun auszuscheiden.
III. 'zur textkritik.' S. reclitfertigt seine rückkehr zu einer conser-
vativen textgestaltung und seine 'herstellung einer sinngemässen
caesur.' er behandelt mehrsilbigkeit der Senkungen (Paul, beitr.
8, IBl fl, zustimmend), enjambement innerhalb der langzeile und
einzelne stellen des gedichts.
953. A. J. Kirpicnicov, Kudrun, ein deutsches nationalepos.
€harkov, 1874. 74 s.
ang. von R. Heinzel im A. f. d. a. 9, 241—244. hinter einem
eingehenden literaturbericht (s. 1 — 9) enthält das büchlein eine In-
haltsangabe des gedichts nach den aventüren (s. 10 — 42), dann eine
Untersuchung der sage oder vielmehr des ganzen in dem gedichts
Oudrun verwerteten erzählungsstoffes (s. 42 — 74). die eingestreute
polemik gegen Müllenhoflf berulit auf Keck's schritt (Die Kudrun-
sage 1867), so dass die bedeutung des büchleins nur 'in dem hin-
weise auf die Wiederkehr der in der Gudrun verwerteten motive in
andern, sowol deutschen als romanischen und slavischen Überliefe-
rungen' ruht.
954. Das Gudrunlied, ein heldenepos umgedichtet von Chr.
Stecher. 1. 2. heft, XIX und 260 s. Graz, 1882. 1,20 m.
LamprecM. 955. Wilmanns, Der Strasshurger Alexander
und Eilharts Tristan. Z. f. d. a. 27, 294—298.
im anschluss an Zs. f. d. gj'mnasialwesen 36, 708 handelt
"Wilmanns über Vor. Alex. 192, 23 (S 410) flg. er macht darauf
aufmerksam, dass die Worte unt c seh er sich sculdich etc. eine
Verderbnis enthalten, an deren stelle S einen ganz neuen gedanken
gebe, dass dieser aus Eilhart entlehnt sei, wie Lichtenstein wollte,
hält er für unwahrscheinlich, vielmehr enthalte S den ursprüng-
lichen gedanken, wenn auch nicht der form nach, vermutlich sei
vielmelir schon die quelle beider texte getrübt gewesen. (diese
Vermutung hatte schon Kinzel Z. f. d. ph. 10, 57 und 31 ausge-
sprochen.) wenn also Eilhart Übereinstimmungen mit den versen von
S zeige, so sei dies durch abhängigkeit Eilharts von dem alten ge-
dichte Lamprechts zu erklären, eine besserung der stelle wird leider
nicht vorgeschlagen; und in der tat wird an dieser wie an manchen
andern stellen des textes das ursprüngliche auch nur mit annähern-
der Sicherheit nicht hergestellt werden können.
144 XIV. Mittelhoclideutsch.
956. H. Christfiiscn, Beitrage zur Alexandersage, programm
der neuen gelelirtenschule. Hamburg. 39 s. 4.
verf. zeigt zunächst, dass die Übersetzung des Pseudokallisthenes
durcli den areliiprtsbyten Leo auf die alcxandrinisclie fassung zurück-
geht, die uns in cod. A überliefert ist. dann wendet er sich Lam-
prechts Alexander zu, und zwar dem schluss der Vorauer hs. und
der Basler hs., um zu erweisen, dass der Basler bearbeiter neben
seiner vorläge die Eistoria direct benutzt habe. Christensens aus-
führungen, die im einzelnen viel gutes enthalten, leiden darunter,
dass ihm nur mangelhaftes material für die Hist. zu geböte stand,
kritiklos verfährt er da , wo er von dem Verhältnis der drei Lam-
precht-texte handelt (s. 18 Üg.) und aus der Übereinstimmung zweier
ohne weiteres auf ihre Zusammengehörigkeit schliesst; dieser Unter-
suchung, zum erweise, dass B mit V (gegen S) auf gleicher grund-
lage beruhe, ist der grössere teil der arbeit gewidmet, die-recen-
sion der arbeit in der Z. f. d. ph. 16 geht auf das einzelne ein und
weist die ansichten Christensens zurück.
Ic^eildcn. 957. Schünbach, Priester Arnolts legende von
St. Juliana.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 696. — rec. Lit. cbl. 1883,
sp. 258 in der identificierung des Arnolt mit dem Verfasser des ge-
dichts vom h. Geist wird Schönbach zugestimmt, auch die herstellung
des textes beifällig beurteilt. — Literaturzeitung 1883 (16), 555
bis 557. Ed. Schröder macht bei allgemeiner Zustimmung einige aus-
stellungen betreifend die herstellung des textes und stellt Schön-
bachs auffassungen von Scherers kritischer Zerlegung der 'Sieben-
zahr richtig.
958. Bartsch, Zu Priester Arnolts Juliane. Germania 28,
257—267.
beschäftigt sich mit dem text des übel überlieferten gedichtes
und gibt eine anzahl besserungen, am schluss auch zu Arnolts 'Sie-
benzahl'.
BIarieiikla|?C. 959. Mayr, Zwei Marienklagen.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 701. Literaturblatt 1882, 440.
INIhelnngeD. 960. Rud. Henning, Nibelungenstudien. (Q. F.
XXXI.) Strassburg, Trübner. IX, 329 s. 6 m.
das buch ist mir vom Verleger nicht zugegangen. — 'die Studien
beschäftigen sich ausschliesslich mit den Kibelungenliedern XI — XX.
eindringender und umfassender, als es in Johannes Hofi'manns dis-
sertation De Nibelungiadis altera parte Halle 1871 geschehen, soll
nach dem muster, welches für die erste decade Müllenhoft's bekannte
schritt 'Zur geschichte der Nibelunge not' geliefert hat, auf grund
sorgfältiger betrachtung von stil, spräche und metrik die eigenart
jedes einzelnen der lieder festgestellt, ihr Verhältnis zu einander er-
wogen und ihre Vorgeschichte untersucht werden.' Steinmeyer,
XIV. Mittelhochdeutsch. J45
Literaturzeitung 1883 (21), 739 — 41. rec. rühmt die Sorgfalt der
arbeit, ohne ihre resultate alle und in gleicher weise für sicher zu
halten, dem ersten cap. über das material der sage stimmt Stein-
meyer zu, weniger dem zweiten über die Wiedergeburt des epos, in
welchem Henning einfluss der französischen poesie auf die ausge-
staltung und darstellungsweise der niederrheinischen und damit auch
der österreichischen Nibelungenlieder erweisen will. — rec. Wil-
ma uns G. G. A. 83 (43), 1345—64.
961. II. Busch, Die ursprünglichen lieder vom ende der
Nibelungen.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 709. — S3^mons, Literaturblatt
1883 (o), 168 — 171, kann sich von der Wahrscheinlichkeit der re-
sultate liuschs nicht überzeugen, seine bedenken richten sich gegen
die methode des Verfassers, er stimmt zwar seiner ansieht über die
NifluDga saga, nicht aber der über die ursprüngliche gestalt der jener
zugrunde liegenden lieder zu. — Wilmanns, Gott. gel. anz. 1882,
St. 50.
962. Schröter, Das Nibelungenlied nachgedichtet etc.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 705. Wilh. Herz, Literaturblatt
1883 (3), 88 — 91, bespricht die arbeit sehr wohlwollend, giebt aber
eine grosse reihe von ausstellungeu. — ang. von Minor, Ztschr. f.
d. östr. gymn. 34, 559.
963. E. Kettner, Zur kritik des Nibelungenliedes, der em-
pfang der gaste. Z. f. d. ph. 15, 229—241.
die Verschiedenheit des stils sowohl als die ungleichmässigkeit
in der behandlung des sagenstoffes führt zur einteilung der dichter
in drei klassen. die zweite klasse dieser dichter soll näher unter-
sucht werden: 'fasst man hierbei einen in den verschiedensten teilen
des liedes behandelten gegenständ ins äuge und untersucht, wie er
jedesmal dargestellt ist, so muss sich dabei die zahl u. der Charakter
der dichter, die daran gearbeitet haben, erkennen lassen , . . für diese
Untersuchung scheinen besonders geeignet zu sein die Schilderungen
von dem empfang der gaste.' diese werden zusammengestellt und
die fälle von parallelstellen in denselben nachgewiesen, die ver-
gleichung ergiebt, dass 'das Verhältnis der mit echten parallelen un-
echten stellen als ein direktes und zwar als nachahmung anzusehen
sei; es fragt sich dann weiter, was für eine beziehung zwischen den
vielen parallelen echten stellen waltet.' für diese findet der verf.
'keine andere erklärung als: die sämtlichen analogen Schilderungen
des empfanges sind von einem dichter verfasst', womit nicht gesagt
ist, 'dass auch die lieder, in denen sie vorkommen, erzeugnisse des-
selben dichters seien', dieser dichter 'gehört zu denen, welche das
volksepos in höfischem geschmack ausgebaut' und mag dem ende des
12. jhs. und Österreich angehört haben.
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 10
14:0 XIV. Mittelhochdeutsch.
E. Kettner, Der empfang der gaste im Nibelungenliede.
vgl. uü. 319.
9()4. Hans Kny, Der gebrauch der negation im Nibelungen-
liede, pro^^-. des k. k. staats^j'm. Wien III. 15 s. 8.
verf. beabsiclitigt, eine umfassende Untersuchung über den ge-
brauch der negation im mhd. anzustellen, und so erscheint dies als
fortsetzung der 1880 verüÜVntlichten arbeit über die negation in der
Kudrun. zu gründe gelegt ist Bartscli' Nibelungenausgabe, 'weil, wie
der verf. bezeichnend sagt, auch bei der ersten arbeit die Kudrun-
ausgabe desselben herausgebers benutzt worden war.' nach behand-
lung von Hfl-, -/os, viisse-, niht, geht der verf. s. 6 auf iic über,
dann folgen fiitiniiej-, nie, nievien, dehein, nindej', iiizvan, nein, nocJi.
s. 11 wendet sich Kny zur doppelten negation und zur ironischen
negationsform. zum Schlüsse bekundet der Verfasser in einem zusammen-
fassenden rückblick ganz naiv, es sei ihm 'unwillkürlich die bedeu-
tende und bemerkenswerte Veränderung aufgefallen, die etwa von der
21. aventiure ab in spräche und ausdruck des liedes sich kundgiebt'
und es würde ihn freuen, wenn seine Wahrnehmung zu weiteren nach-
forschungen anregte, sollte dem verf. wirklich die Nibelungenfor-
schung ganz unbekannt geblieben sein?
965. Härtung, Deutsche altertümer aus Nib. u. Kudrun.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 710. ang. Herrigs archiv 70, 217.
Otle. 966. Eraclius. Deutsches gedieht des 13. Jahrhunderts
herausgegeben von Harald Graef. (a. u. d. t. Quellen und for-
schungen etc. heft 50.) Strassburg, Trübner. 264 s.
auf s. 84 — 261 der text nach der Wiener (A) und Münchener
(B) handschrift mit den lesarten, zum schluss einige bemerkungen.
die einleitung handelt zuerst von der handschriftlichen Überlie-
ferung, erweist die priorität der Wiener hs. gegen Massmann, der
in seiner ausgäbe B zu gründe legte (vgl. Ztschr. f. d. a. 3, 158 flg.),
die echtheit des allein in B überlieferten eingangs und bestimmt
die heimat des dichters, dessen dialekt dem Herboris nahe verwant
ist, als 'auf einer wagerechten linie gelegen, die ein stück sudlich
von Fritzlar, etwa durch das heutige Nassau, Oberhessen und Unter-
franken läuft', im III. abschnitt wird nachgewiesen abliängigkeit des
gedichts von der Eneit (vgl. Behaghcl), dem Erec, Iwein, den ersten
sechs büchern des Parz., während Wolfram dasselbe (?) Parz. 773,
21 erwähnt, es ist also um 1204 entstanden, der IV. abschnitt ver-
gleicht das gedieht mit seiner quelle, der V. handelt vom versbau,
der VI. vom stil, der VII. sucht wahrscheinlich zu machen, dass
Otte zwar ein gelehrter, aber kein geistlicher, sondern ein fahrender
gewesen ist.
Odokar. 967. A. Huber, Die steirische reimchronik und das
österreichische Interregnum, in den Mitteilungen des Instituts für
österreichische geschichtsforschung 4, 41 — 74.
XIV. Mittelhochdeutsch. I47
Ottokars reimchronik hat auf die geschichtsschreibung über das
13. und das erste decennium des 14. jhs. grossen einlluss ausgeübt
und auch heute noch weicht man von seinen erzälilungen gewöhnlicli
nur da ab, wo diese mit quellen von unbezweifelbarer verlilsslich-
keit in auffallendem Widerspruch steht. Huber weist nun durch (üne
reihe scharfer detailuntersuchungen nach, dass dieselbe bisher meist
überschätzt worden ist: 'zwar ist die dichterische begabung des reim-
chronisten eine bedeutende, auch muss er zu den fleissigsten quollen-
forschern jener zeit gezählt werden, eine reihe von geschichtswerken
. . . hat er ganz oder wenigstens stückweise benutzt, aber die art
der benutzung, die willkürlichen änderungen, die er sich an seinen
vorlagen erlaubt hat, zeigen auch, dass es ihm weniger um geschicht-
liche Wahrheit als um poetische Wirkung zu tun gewesen ist. als ge-
schichtswerk hat daher die reimchronik wenigstens in den altern
partieen nur sehr geringen wert, auch wo er selbständig ist, darf
man ihn eben wegen seines offenbaren mangels an historischem sinn
nur mit grösster vorsieht benutzen, hie und da scheint er allerdings
von einem augenzeugen verlässliche nachrichten erhalten zu haben,
aber selbst wo es sich um ereignisse handelt, die Steiermark be-
treffen, ist dies doch viel seltener der fall gewesen, als man bisher
angenommen hat; wenigstens für die zeit von 1246 — 1273 sind die
Irrtümer weit überwiegend.'
Passioiial s. u. bruchstücke.
968. H.Beyer, Bruchstücke aus dem alten Passional. Ztschr.
f. d. ph. 14, 229-234.
abgedruckt werden zwei pergamentblätter aus der kirchenbiblio-
thek zu Stolberg am Harz, abgelöst von einem buchdeckel, 13. /14. Jahr-
hundert, enthaltend Pass. ed. Hahn 55, 86—57, 32 u. 60, 31—61, 78.
Philipps Marienleben, s. u. Bruchstücke.
PIcier. 969. Michael Walz, Garel.
vergl. Jahresbericht 1882, no. 718. ang. im Lit. cbl. 1882 (45),
3520. — Anz. f. d. a. 9, 263-276 von R. M. Werner, ref. hat
die Linzer hs. mit Ws. abdruck collationiert und folgendes ge-
funden: verse, welche in der hs. stehen, werden übersehen; Wörter,
welche in der hs. fehlen, werden ohne weiteres eingesetzt und durch
den druck nicht hervorgehoben ; bemerkungen über fehlerhafte lesungen
der hs. sind unrichtig; angaben über spalten- und seitenenden, initialen
sind unrichtig und unzuverlässig; correcturen und rasuren der hs.
werden nicht angegeben u. dgl. m. dann folgt eine 10 selten lange
coUation.
Ueinbot. 970. K. Weber, Über die spräche und quelle des
afrz. heil. Georg, dissert. 23 s. Halle, 1882. Ztschr. für rom.
phil. V, 498—520.
behandelt nach Germania 28, 496 'auch das Verhältnis des ahd.
Georg wie Eeinbots zu ihren lateinischen quellen'.
10*
24g XIV. Mittolhochdeutsch.
Kollior. ^'71. König Eotlicr. von Emil Taubert. Berlin^
Waltliti- ^ Apolant. 195 s. 8. 3 m.
eine freie dichterische bearbeitung der Rothersage.
Rudolf von Ems. 972. A. Ansfeld, Über die quellen zu
Ruddlts von Ems Alexander, progr. des progymn. Donauoschingen
[pr. mi. 545]. 24 s. 4.
Verf. bereitet eine ausgäbe des Alexander und der llistoria de
preliis vor. der erste abschnitt bringt wichtige Untersuchungen über
das werk des archipresbyter Leo. es wird nachgewiesen, dass die
Baraberger hs. einen dem ursprünglichen nahestehenden text bietet
(gegen Waitz), während die Münchener eine Umarbeitung um des
lateins willen ist; der auszug des Ekkehard ist kritisch wertlos, von
jüngeren texten standen dem verf. nur die Strassburger drucke zur
Verfügung. Rudolfs Verhältnis zu dieser und den folgenden quellen
wird eingehend behandelt: Curtius; es wird festgestellt, dass dem
dichter eine interpolierte hs. vorlag; ferner Josephus. die Bibel,
Hieronj'mus, die Historia scholastica und Methodius. im IV. abschnitt
wird die art der benutzung dargelegt und eine Charakteristik von
Rudolfs werk versucht. — Lit. cbl. 1883, sp. 1347 wird die abhand-
lung sehr anerkennend besprochen.
ScIiailSlliel. 973. Erlauer spiele, herausgegeben von Kummer.
vergl. Jahresbericht 1882, no. 725. rec. Lit. cbl. 1882 (4:5),
1458. sehr anerkennend; bedauert nur, dass die noten nicht mit-
geteilt sind. — Bartsch, Germania 28, 103 — 107, äussert sich in
gleichem sinne und fügt eine anzahl wertvoller anmerkungen hinzu. —
G. G. A. 1882, st. 28 (Schönbach). -- Literaturzeitung 1882 (5),
171 — 184 (Milchsack) anerkennend, fügt einige bessernde oder er-
weiternde bemerkungen über die osterspiele und osterfeiern etc. hinzu.
— Wackernell, Anz. f. k. d. d. vorzeit, 1883 (9) 277. Reppler,
Lit. rundschau 83, 1.
Seil'rid Hclbliiif?. 974. F. Bcch, Kleine beitrage 1. Ger-
mania 28, 385 — .'!88.
conjecturen und anmerkungen zu einigen stellen.
975. Martin, Bemerkungen zu Seifrid Helbling. Zs. f. d. a.
27, 382—383.
giebt emendationen zu Seifrids text in Zs. 4, 1 flf. und zwar zu
den stellen 1, 426; 1, 683, 1377; 2, 904; 3,328: 4, 171, 209, 233, 431,
475, 599; 8, 282, 439, 531, 666, 1016, 1225; 10, 85; 11,92; 12,
38; 14, 24; 15, 372, 560.
976. J. Seemüller, Studien zum kleinen Lucidarius. Wiener
Sitzungsberichte 102, 567 — 674. Wien, Gerold. 110 s.
die Schrift ist vom Verleger nicht abgegeben worden. — rec.
Martin, G. G. A. 1883 (29), 897—901.
977. Ileintzeler, Über die gedichte des sogenannten Seifrid
Helbling. progr. d. k. realanstalt zu Reutlingen, [pr. no. 5-10.] 27 s. 4.
XW. Mittelhochdeutsch. I49
nach einer Übersicht über die vorhandene literatur handelt der
verf. von der persönlichkeit des unbekannten dichters, dem inhalt
der gedichte, ihrer coinposition, darstellung, Chronologie, es wird
versucht, den nachvveis zu führen, dass sämtliche gedichte von dem-
selben verf. sind: an den übereinstimmenden anschauungt'n und ge-
danken und der übereinstimmenden form, die beiden gedichte der
älteren handschrift, welche s. 26 noch einmal abgedruckt werden,
will der verf. einem andern dichter zuschreiben.
Sprüche. El. H. Mej^er. Die spräche des Bremischen ratsstuhls.
Z. f. d. a. 27, 33—49.
vgl. no. 733.
Stricker. 978. Pfaffe Amis, ein schelmenlied. aus dem mhd.
übertragen von Ant. Ohorn. Leipzig, Thiel. YIII und 89 s. mit
eingedruckten Illustrationen.
die einleitung orientiert auf wenig mehr als einer seite recht
mager über den dichter und sein werk, die Übersetzung, welche
sich möglichst eng an das original anschliesst, liest sich glatt und
ansprechend.
979. Sprenger, Zum pfaffen Amis. Germania 29, 190.
erklärung von v. 1705 stiiol als stbl, priesterbinde.
Tagezcilcil. 980. F. Bech, Zu den Pariser tagezeiten. Ger-
mania 27, 38.5—399.
eine anzahl wichtiger bemerkungen, das Verhältnis des dich-
ters zu Frauenlob, zu dem mndrh. gedichte auf den tod des grafen
"Wilhelm von Holland (Hagens Germania 6), das ebenfalls von Frauen-
lob abhängig ist, betreffend und zuletzt zu den Tagezeiten selbst.
Temperamente. 981. C. v. Hardenberg, Die vier tempera-
mente. Germania 27, 413 — 415.
ein gedieht von 4 mal 20 zeilen aus einer papierhandschrift
des 15. Jahrhunderts in besitz des herausgobers.
Tlinmastll. 982. Steinmeyer, Eine hs. des wälschen gastes.
Zs. f. d. a. 27, 384.
befindet sich als no. 673 der Hamiltonsammlung auf dem kgl.
kupferstichkabinet in Berlin, aus dem 15. jh., pergament, 120 zwei-
spaltige blätter, schöne miniaturen, geringer kritischer wert, da der
text auslassungen, zusätze und Umstellungen erfahren hat. 26 verse
werden als probe abgedruckt.
Titurel. 983. Behaghel, Eine Titurelhandschrift. Germania,
28, 253.
ein hin weis auf ein citat aus Hebels nachlass, eine Titurelhs.
betreffend, deutet Bartsch in einer anmerkung auf abschrift des alten
drucks von 1477.
Trojaiiergedichl. 984. A. Bemoulli, Bruchstücke eines Tro-
janergedichts. Germania 28, 30—38.
im anschluss an seinen aufsatz über die Basler hs. der Repgauischen
]^50 XW. Mittflliüchtlfutsch,
Chronik (E. VI, 2ti. vgl. jahresliericlit 1882, no. 809) stellt B. aus
der hs. das zusammen, was er als bruchstück eines Trojanergodichts
erkannt hat. es sind etwa 300 sehr verderbte verszeilen. die ein-
leitung orientiert über die beschaftenheit der hs. und der Iragmente
und vermutet, dass das ursprüngliche gedieht ins 13. jh. gehöre,
aus welchem uns dichter verlorner Iliaden bekannt sind.
Toiisdallis. 985. Yisio Tnugdali ed. Wagner.
versl. Jahresbericht 1882, no. 729. die daselbst no. 1224 schon
erwähnte recension von Sprenger, Literaturblatt 1882(12) 449— .51
enthält bemerkuiigen zu den deutschen gedichten, besonders über des
ref. bisherige ansichten, welche durch Wagner moditiciert werden.
er stimmt dem herausgeber zu und giebt einige notizen zum text.
llrich von Esclicilbach. 986. Toischer, Über die Alexandreis.
vergl. Jahresbericht 1881, no. 793. ang Lit. cbl. 1882 (45), 1521.
987. J. Loserth, Studien zu böhmischen geschichtsquellen.
1. die geschichtlichen niomente in dem gedichte Ulrichs von E.
Wilhelm von Wenden. Mitteilungen des Vereins f. gesch. d. Deut-
schen in Böhmen. XXI. s. 26 ft'.
die arbeit geht auf alle historischen anspielungen des gedichts
ein und prüft sie an den übrigen geschichtlichen Überlieferungen aus
der zeit Wenzels IL und seiner gemahlin Cluta von Habsburg, wobei
sich wertvolle interpretationen einzelner stellen ergeben, zugleich
aber auch die bestätigung oder berichtigung mancher zeitgenössischen
nachricht.
llrich von Türheim. 988. Ed. Lohmeyer, Die handschriften
des Willehalm. Kassel, Wigand. II und 86 s. 2 m.
die arbeit ist ursprünglich eine hallenser dissertation. sie han-
delt zuerst über leben und w^erke Ulrichs, indem sie die ergebnisse
Roths erweitert und ergänzt. L. sieht in dem vom dichter erwähnten
könig Heinrich Kaspe mit Lachmann gegen Roth-Pfeiffer und be-
stimmt wie jene die abfassungszeit des Wilhelm auf 1250. im 2. teil
zählt der verf. s. 9- 24 dreissig hss. auf mit genauen nachweisen,
im 3. gibt er zur veranschaulichung des handschriftenverhältnisses
845 verse der Heidelberger hs. unter beifügung der Varianten der
übrigen ihm zugänglichen texte und im 4. erörtert er die verwant-
schaftsverhältnisse , indem er z. t. die aufstellungen Kohls (vergl.
Jahresbericht 1882, no. 732) berichtigt, über die dem verf. nicht
vollständig zugänglichen hss. und bruchstücke handelt ein anhang. —
den ergebnissen der arbeit wird im Lit. cbl. 1883, sp. 95 zuge-
stimmt und eine ausgäbe des gedichts als wünschenswert bezeich-
net. Rödiger, Literaturzeitung 1883 (!<»), 336, im allgemeinen
anerkennend, wünscht weitere durchforschung des handschriftliclien
materials. notiz von Martin, Anz. f. d. a. 9, 225. Academy 1882
(548), 328.
XIV. Mittelhochdeutsch. jgj
llrich von dem Tfirlin. 989. G. Wolpert. Bmchstück aus
ririch von dem Tüilin "Wilhelm. — Germania 28, 337 — 342.
von einem pergameutdoppolblatt ans dem städtischen archiv zu
Augsburg (14. jh.) werden 320 verse der gedichte abgedruckt, die
lesarten gab schon Müller Z. f. d. a. 21, 201 flg., angeblich vielfach
falsch und unvollständig.
Ulrich von Zat/.ikhoven. 990. Paul Schütze, Das volkstüm-
liche Clement im stil Ulrich von Zatzikhovens. Greifswalder inaug.
diss. 40 s.
auf grund der vorarbeiten von Schilling, Jänicke, Lichtenstein
u. a. versucht der verf. eine möglichst vollständige darstellung des
volkstümlichen elements im Lanzelet zn geben und zwar in folgenden
kapiteln : I. quellenberufungen, wahrheitsbeteurungen etc. II. epische
Übertreibungen. III. vergleiche. IV. typische Verbindungen luid
reime. V. syntactisches. VI. Wortschatz. VII. Schilderungen im
Stil des volksepos. VIII. vereinzelte volksmässige züge. die arbeit
enthält manche gute bemerkung, doch hätte der verf. die grossen
epen des 12. Jahrhunderts systematischer ausnutzen und möglichst
überall, wenn auch auf beschränktem gebiete die belege aus jenen
den belegen der Spielmannsdichtung gegenüberstellen sollen, denn
es ist natürlich für die beurteilung des epischen stils von der grössten
Wichtigkeit, ob Ulrich diesen und jenen ausdruck schon bei Veldeke,
Eilhart, Lamprecht, Konrad vorfand, gewissermassen schon in den
höhereu stil recipiert, oder ob er sich direct an die diction der spiel-
lente anlehnte.
991. Alex. Xeumaier, Der Lanzelet des Ulrich von Zatzik-
hoven. I. die metrischen eigentümlichkeiten des gedichtes. separat-
abdruck aus dem schulprogr. d. staatsgymn. in Troppau. Selbst-
verlag des verf. ^jetzt in Nikolsburg in Mähren) 42 s. 8.
der IL teil soll behandeln die beziehungen des Lanzelet zu den
werken des Hartraann von Aue. die einleitung orientiert im all-
gemeinen über den dichter und sein werk mit berücksichtigung der
vorhandenen literatur, dann wendet sich der verf. zu einer einge-
henden Untersuchung über die metrik des gedichtes, das sich als von
Hartmann abhängig erweist und im wesentlichen eine sorgfältige
metrik zeigt, behandelt werden fehlen der Senkung, hebnngsfähigkeit,
auftact, Vernachlässigung der wortbetonung. einsilbigkeit von hebung
und Senkung, versende und reim, auf das einzelne einzugehen ist
hier nicht der ort. auffallend ist. dass der verf. wohl Weinholds
allemannische, nicht aber seine mhd. grammatik benutzt, in welcher
manches berichtigt ist . wie 2. aufl. § 206 über s und seh. (s. zu
Neumaier s. 37.)
Yeterbllfh. 992. F. Bech, Kleine beitrage. 3. Germania
28, 388—389.
belege zu einigen Worten im veterbuch.
152 ^'^- Mittelhochdeutsch,
Wartlmr^kricg 993. Adolf Strack, Zur geschickte des ge-
dichts vom Wartburgkriege. Berliner dissertatiuii. Halle, Niemeyer
in comm. 6<i s. 8.
ist mir nicht zugegangen.
Wt'llcliroilik, PstMidiirndoltischo, s. u. bruchstücke.
Werulirrder (iartenare. 994. Ino wracla wer, Meier Hclmbrecht.
vergl. Jahresbericht 1882, no. 734. ang. von Beckstein,
Literaturblatt 1883 (3), 92.
Wirill. 99.5. Bethge, "Wirnt von Gravenberg.
vergl. Jahresbericht 1882, no. 737. ang. Lit. cbl. 1882 (45),
1520. — eine besprechung, das englische gedieht betreffend von A.
Rhode, Engl. stud. 6, 150 ft\
Wolfriielrich. 996. Fr. Neumann, Zur geschichte des Wolf-
diotricli. i^ermania 28, 346 — 358.
verf. sucht dnrch betrachtiing des Wolfd. in die geschichte
dieser dichtung licht zu bringen und unternimmt es aus derselben
'eine ganz eigenartige , verhältnismässig junge und doch an alten
Zügen reiche darstellung der jugend Sigfrids herauszuschälen', es
ergeben sich zum scliluss für die vereinigte Ortnit-Wulfdietrichdich-
tung drei älteste entwicklungsstufen : 'I. Ortnits des Laniiiarten kämpf
mit den Isungen und drachenkampf. Sigfrieds jugend und drachen-
kampf. II. der Ortnit bleibt unverändert. Sigfrid wird zum (Wolf-)
Pietrich in folge der aufnähme einer dichtung in den text, deren
keld von seinen brüdern der herrschaft beraubt wurde, nach Wieder-
gewinnung seines reiches zieht er auf abenteuer wie zuvor. III.
Ortnit der Riuze wurde verschmolzen mit Ortnit dem Lamparten,
die elf dienstmannen Ortnits des Riuzen treten in den dienst Wolfd.
über, an ihrer spitze Berchtung. nachdem er seine abenteuer be-
standen hat. befreit Wolfd. seine dienstmannen in der gestalt Ortnits
des Iiiuzen.'
Wolfram. Fr. Lichtenstein, Sarantasme. Zs. f. d. a. 27,
302—303.
zu Parz. 629, 17. vgl. oben no. 347.
997. E. Martin, Zu Wolfram. Zs. f. d. a. 27, 144—146.
über gugcrcl, ekitb, tiilaiit, prcymcnni, Bailie S!nagiion, WH-
dcnbcrc.
998. The Titurel of W^olfram of Eschenbach. The Antiquarian
Magazine and Bibliogi-apher vols I. IL
s. notiz in Academy no. 557, s. 6.
999. J. Riffert, Parzival, Wolframs v. E. heldeugedicht für
die jugend wiedererzählt, mit zahlreichen illustrationen von F. W.
Heine. Leipzig, E. Schloemp. 171 s. 8. 3 m.
1000. 0. Eichberg, Parsifal. einführung in die dichtungen
XIV. Mittelhochdeutsch. ^^53
Wolframs und E. Wagners. Leipzig, E. Scliloemp. 1882. IV,
66 s. 8.
ob diese beiden scliriften wissenschaftlichen wert haben, muss
unerürtert bleiben, da sie vom Verleger nicht zugänglich gemacht
wurden, die erstere betreffend verweisen wir auf eine ablehnende
anzeige in der Sonntagsbeilage 1882, no. 52 der 'Kreuzzeitung', in
welcher es am schluss heisst: 'nach alledem können wir die vor-
liegende erzählung weder unserer Jugend noch sonst jemandem em-
pfehlen.'
1001. Chr. Stecher, Parzival, ein romantisch-s3''mbolisches epos,
umgedichtet. Graz, Styria. XX, 312 s. 8. 1,80 m. a. u. d. t.
Deutsche dichtung für die christliche familie und schule, erste
abteilung, YII. band.
vgl. über das unternehmen des verf. und seine bisherigen nm-
dichtungen Jahresbericht 1880, no. 839. 1881, no. 735. 746. 767.
den 'Parzival' trifi't dasselbe urteil, verf. hat nur das Interesse,
Wolframs gedieht 'im einklang mit der katholischen theologie und
ascese' zu bringen; Verständnis und sinn für die ritter-mnd minne-
weit und für Parzivals heldencharakter fehlt ihm gänzlich, em-
pfindungen und eindrücke sind ganz modernisiert — natürlich im
katholischen sinne. "Wolframs gedieht bildet zwar die grundlage,
aber es ist zerrissen und durch zutaten und ungeschickte kürzungen
völlig entstellt, über die scene 'Parzival und die drei blutstropfen'
bemerkt verf. p. XII, 'sie sei bis zum ersterben langweilig, und um
dieselben werde herumgefaselt und herumgewimmert, dass — das
unmännliche und weichliche hier bis zur Widerlichkeit getrieben werde'
u. dgl. m. als probe folgende verse über den einzug Parzivals und
Kondwiramurs in der gralsburg: Und mitten in dem bunten meer,
Der farb'gen feuer ringsumher Aus fackelschein gar zier gebaut
Den namen Parzival man schaut In mitte dort des seees prangen ;
Und dort, wo steil die wände hangen, Hellblau aus lichtem — wie
Azur Erglänzt in schrift ,Kondwiramur' — eine solenne Illumi-
nation! — eine eingehende recension in der Allgem. conservat. mo-
natschrift. märz 1884. (Bötticher.)
1002. J. Stosch, Wolframs Selbstverteidigung. Parz. 114,
5—116, 4. Z. f. d. a. 27, 313—332.
der aufsatz — der übrigens zugleich als habilitationsschrift in
Marburg gedient hat — enthält zwei behauptungen: 1) 115, 5 — 21
sei eine polemik gegen Reinmar von Hagenau. 2) die ganze stelle
sei ursprünglich zum schlusswort des VI. buches bestimmt gewesen,
sei aber in rücksicht auf seine bitterkeit wieder entfernt und durch
Parz. 336 und 337 ersetzt worden, dafür sei es zwischen buch II
und III eingeschoben, weil es dort am besten passte. no. 1 ist an-
sprechend, aber doch nur möglich, no. 2 ist durchaus unzuläng-
lich begründet, z. b. stösst vers 116, 8 cf. 114, 11 die ganze
154 ^^^'- Mittelhocbdeutscb.
argumentation p. 323—326 nm, ferner scheint sich 337, 5 gerade
aut" 114, 5 zu beziehen, wenn enillich p. 337 vom wankelumt der
geliebten ganz sclnveigt, so ist zunächst zu vermuten, dass die ganze
angelegenheit uun schon in den hintergrund getreten war. vgl.
334, 10 u. 27 ff. das ganze niinneverhältnis Wolframs hat Do man ig
in dem Jahresbericht 1882, no. 743 angeführten aufsatze viel wahr-
scheinlicher dargestellt; diese arbeit war jedoch dem verf. noch nicht
bekannt, schliesslich, wenn Wolfr. bitterkeit vermeiden wollte, so
hätte er die stelle doch wahrscheinlich überhaupt gestrichen, meine,
AVulframliteratur p. 44 anm., ausgesprochene ansieht kann ich dem-
nach nicht als widerlegt ansehen.
1003. Saltzmann, Wolframs von Eschenbach Willehalm und
seine französische quelle, progranim des realprogymnasiums zu Pillau.
24 s. 4.
enthält als Vorarbeit zu späterer eingehender begründun'g eine
vorläuüge genaue vergleichung des Willehalm mit der bataille d'Ali-
schanz, sucht nachzuweisen, dass dieselbe allein Wolframs vorläge
gewesen sei und dass AVolframs ab weichungen durch die eigentüm-
liche art seiner auffassung und darstellung bedingt seien, poetisch
stellt vf. die chansons höher als den Willehalra [no. 997 — 1003 von
Bötticher].
Dr. Wackerneil hat mich durch bearbeitung der zeitschriftartikel
freundlichst unterstützt. Kinzel.
Lyrik.
1004. K. Lachmann und M. Haupt, Des minnesangs früh-
ling. 3. ausgäbe besorgt von F. Vogt. Leipzig, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 749. — ang. Literäturzeitung 1882
(44), 1570—1.571 von Roediger.
1005. Carmina Burana. lateinische und deutsche lieder und
gedichte einer handsclirift des 13. Jahrhunderts aus Benedictbeuern
auf der k. bibliothek zu München, herausgegeben von J. A. Schmeller.
2. aufläge. Breslau, Köbner. X, 275 s. 8. 8 m.
1006. J . Jansen, Die lyrische poesie in Deutschland bis auf
Heinrich von Veldeke. programm 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 751. — ang. von IL Paul, Lite-
raturblatt 1883 (7), 261.
1007. K. Burdach, Das volkstümliche deutsche liebeslied.
Z. f. d. a. 27, 343—367.
der aufsatz richtet sich vornehmlich gegen eine behauptung von
Wilmanns in seinem leben Walthers, dass es vor der mitte des
zwölften Jahrhunderts eine weit verbreitete liebeslyrik in Deutsch-
land nicht gegeben habe, während Wilmanns mit dieser behauptung
auf dem boden der tatsache steht, dass nicht eine spur davon er-
halten ist, will Burdach besonders aus der analogie mit anderen
XIV. Mittelhochdeutsch. jgg
Völkern (Peruaner, Malayen, Polynesier, Melanesier, Australier,
Finnen, Lappen, Serben, Yorubaneger, Chinesen, Araber, Kabylen
u. s. w.) naclivveisen, dass auch die Deutschen in der Jugendzeit ihres
Volkes eine liebeslyrik geliabt haben, abgesehen davon, dass ana-
logien in der literaturgeschichte gar nichts beweisen und nur dem-
jenigen bequem sind, dem die tatsachen unbequem geworden (s. 367
anm.), soll hier nur das eine hervorgehoben werden, dass die Deutschen
um 1150 sich auf einer kulturhühc befanden, welche mit derjenigen,
die Darwin oder sonst jemand bei den Südseeinsulanern fand, gar
keinen vergleich gestattet. — recht charakteristisch ist, dass B. s. 349,
um seinen 'gebotenen analogieschluss' zu stände zu bringen, ein volle
auslässt, nämlich das, welches allein mit den Germanen der älteren
zeit in vergleich gesetzt werden könnte: die Griechen, sobald man
bei den Griechen mit analogien anfinge, bräche das ganze luftgebäude
in sich zusammen vor der tatsache, dass das homerische Zeitalter von
vielen dingen weiss, aber gar nichts von liebeslyrik, obgleich aus-
drücklich angegeben wird, was die sänger ihren zuhörern vorzutragen
pflegen. — die alte fabel von der botschaft der Skythen an Darius
(s. 351) hätte ebensowenig vorgebracht werden dürfen, wie die un-
bewiesene behauptung, dass naturmenschen und kinder den eigen-
namen statt des pronomens ich brauchen. — der 'lyrische schreige-
sang' der kinder (s. 349) und die 'poesie an sich, die poesie für sich'
(s. 344) sind dinge, für welche dem referenten das Verständnis fehlt.
1008. Otto Lyon, Minne- und meistergesang. bilder aus der
geschichte altdeutscher literatur. Leipzig, Grieben. VI, 444 s. 8.
6,50 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 754. — enthält in populärer dar-
stellung 8 kapitel: 1. das hfiüsche leben im ausgang des 12. und im
anfang des 13. jhs. (1 — 52); 2. der frauendienst Ulrichs von Lichten-
stein (bis 101); 3. des minnesangs frühling und blute (bis 216);
4. Walther von der Vogelweide (bis 298); 5. die spruchdichtung
(bis 342); 6. der minnesang und der clerus (bis 363); 7. des minne-
sangs verfall (bis 384); 8. der meistersang (bis 444). — ausführ-
lich angezeigt Literaturzeitung 1883 (20), 696—698. Literaturblatt
1883 (9), 335 — 337 von K. Becker, welcher dem buche viele mängel
vorwirft. Eevue critique 1883, no. 44. eine notiz A. f. d. a. 9, 307.
1009. Xanthippus, Spreu vierte hampfel. München, Straub.
28 s. 8.
obgleich der mannigfache Inhalt nur zum teil in die lyrik ge-
hört, möge doch alles die deutsche altertumswissenschaft angehende
hier verzeichnet werden.
I. der Luther zugeschriebene sprnch Wer nicht liebt ivcib, zccin
und gcsang wird auf italienischen Ursprung zurückgefülirt. — IL
Winsbeke 51, 8 f. soll der rihtet (statt den richet) icol sin ackergang
gelesen werden. — IIL nnda, iindc wird öfter in gedickten ange-
156 >^I^'- Mittelhochdeutsch.
iiommen, als die liss. es haben. — V. zu Waltlier 84, 14. — VI. zu
Ditlurth, Historisch -politische Volkslieder s. 54 (vgl. uo. 700). —
YII. Yaffitr in dem prosaroman Tristrant (ed. Pfaff s. 99) soll Amor
sein. — VIII. zu Yeldeke. MF. 58, 3 f. — IX. iiiiri-sip/ye Freidank
75, 7 (ed. Sandvoss). — X. volksetj'mologie. zu Andresen und II
liampfel s. 31. — XI. ki>idcsflii\i:^i-ii in einem volksliede wird durch
kioidciis flit'gt^'n (als ob sie fliegen könnten) ersetzt, Liliencron II, 238.
1010. Hermann Schlüter, Zur geschichte der deutschen
spruchdiohtung im Zeitalter der minnesänger. pr. d. städt. progj'mn.
zu Striegau. [pr. no. 190.] 23 s. 4.
die arbeit beginnt (s. 1) mit der bedenklichen behauptung, dass
die lyrik vom 12. — 14. jh. eine künstliche Schöpfung ist, 'in deren
formen die dichter mit grosser Virtuosität sich bewegen lernten, aber
unter verzieht auf selbständiges gepräge, im banne erborgte.r den-
kungsweise' — ein urteil, welches nach dem zusammenhange auch
auf Walther bezogen werden muss. nur die Spruchdichtung wird für
selbständig gehalten, aber diese will vf. (s. 2) überhaupt nicht zur
Ij^rik rechnen, sondern als eigene gattung neben derselben betrachten.
— die abhandlung ist im übrigen eine analj'se der sprüche Sper-
vogels, Walthers und Eeinmars von Zw.
A. Strack, Zur geschichte des gedichtes vom Wartburgkriege,
vgl. no. 993.
1011. K. Fromann, Das Münchener liederbuch. Z. f. d.
phil. 15, 104—126.
zum teil autograph des Hartmann Seh edel (1440 — 1514 zu
Nürnberg), woraus Eitner, Das deutsche lied, die mit musiknoten
versehenen stücke schon gedruckt hat. hier wird eine anzahl lieder
ohne melodie mitgeteilt. \
1012. J. Bächtold, Die Züricher minnesinger. 53 s. 8.
nach der notiz im Literaturblatt 1883 (1), 32: aus dem Züricher
taschenbuch für 1883; Bächtold hält an der bezeichnung Manessische
hs. fest; er bringt für die Schweizer dichter neue urkundliche Zeug-
nisse bei.
BotciiliUiboil. 1013. H. Stück el, Otto von Botenlauben, neue
Untersuchung und ausgäbe seiner dichtungen. Würzburger disser-
tation 1882. 08 s. 8.
eine notiz A. f. d. a. 9, 230 — 231 tadelt besonders, dass vf.
die gedichte auf Otto's gemahlin bezieht und von diesem Standpunkt
die Chronologie hergestellt hat.
Ilurgf^ral*. 1014. Der burggraf von Lienz. Bozen, im Selbst-
verläge des Waltherdenkmal-comite. (Publicationen d. Waltherdenk-
mal-comite in Bozen V.) o. j. 21 s. 8.
herausgegeben von Ph. J. A(monn). abhandlung und die zwei
lieder mit metrischer Übersetzung (nach Germania 28, 490).
XIV. Mittelhochdeutsch.
157
Frauenlob vgl. no. 980.
Frcidank. 1015. A. Freybe, Cliristliclie etliik in Vridankes
bescheidenheit. Freybe, Christoforus. 1882, 202 — 223.
nauscn. 1016. R. Becker, Zu Friedrich von Hausen. Ger-
mania 28, 272—296.
ein erneuter ausführlicher versuch liederbücher und eine Chrono-
logie der lieder Hausens herzustellen, mit anlehnung an Müllenhoff,
Baunigarten, Lehfeld, Paul.
1017. A. Otto, Friedrichs von Hausen und Heinrichs von Vcl-
deke niinnelieder verglichen mit denen ihrer Vorgänger, pr. d. gymn.
zu Conitz. [pr. no. 26.] 26 s. 4.
wenn man den ^vorton des vfs. (s. .3) glauben soll, dann haben
Veldeke und Hausen nach 1190 gedichtet, vf. teilt nämlich die
lyrik in drei scharf abgegrenzte abschnitte: der erste reicht bis 1190;
'der zweite beginnt mit dem Zeitpunkte, wo die unmittelbare nach-
ahmung der romanischen lyrik auf li ort [vgl. das folgende citat], an-
hebend mit Heinrich von Veldeke und Friedricli von Hausen u. s. w.'
dass hier keine druckfehler vorliegen, zeigt der folgende satz: Svenn
nun im folgenden die niinnelieder Heinrichs von Veldeke und Fried-
richs von Hausen mit denen ihrer Vorgänger verglichen werden, so
müssen zuerst die lieder ilirer Vorgänger, d. h. der ersten periode
der mhd. lyrik von 1150 etwa b^s 1190 einer eingehenden betrach-
tung unterzogen werden, um alsdann nachzuweisen, inwiefern die
spätere lyrik, also namentlich Veldeke und Hausen, auf der älteren
fusst und in welcher weise dieselbe von aussen, also von romanischer
Seite beeinflusst wurde' [vgl. das vorhergehende citat]. s, 21 werden
dann fröhlich die ältesten lieder Hausens in die siebziger jähre ge-
setzt, s. 22 kommt die künde, dass er 1190 gestorben, und auf beiden
Seiten wird MiillenhotFs theorie von den liederbüchlein siegend über
den häufen geworfen ! — kenntnis der literatur und correcte angaben
wird niemand von einer solchen arbeit verlangen, man vgl. nur (s. 23)
'Braune, Über Heinrich von Veldeke pag. 250 ff.' — die Zeitschrift
kann sich jeder dazu denken. — im übrigen geht der aufsaiz die
ausgetretenen bahnen in der behandlung der älteren lyriker.
1018. Lucae, Noch einmal MF 48, 13 f. Z. f. d. a. 27,
88—90.
will 48, 15 da Jicimc lesen [Müllenhoff hat der chicii für wahr-
scheinlich gehalten]. — 117, 36 soll einer nicht mit Inilde, sondern
mit ir verbunden werden.
Kelill. 1019. W. AVilmanns, Meister Kelin [spruchdichter].
Allgemeine deutsche biographie 15, 560.
Kirchberg. 1020. W. Wilmanns, Konrad von Kirchberg.
Allgemeine deutsche biographie 15, 789.
158 >^'^'- Mittelhochdeutsch.
Kurenherg. 1021. AV. AVilmanns, Kürenberg. Allgemeine
deutsche hiographie 17, 411 f.
Llchteiisleill. 10:22. Sclii)nl)acli, Zu T^iridi von Liclitenstein.
Z. f. a. a. 2(i. 307 — 326.
eine ausfiilirliclie priit'nng desurkundenmaterials zu ririchs leben;
dasselbe wird s. 320 — .'^20 zusammengestellt, manches neue (aus
dem Steiermiirkischen landesarchiv) ist darunter. — die ergebnisse
sind für die Allg. d. biographie bestimmt.
1023. Ulrich von Lichtenstein (vrouwendienst) zu Brixtn und
Bozen. Bozen, Selbstverlag d. Waltherdenkmal-comite 1882. 19 s. 8.
Meistergesang. 1024. K. Goedeke, Meisterlieder. Germania
28, 38-4.5.
I. zu Germania 23, 51. 24, 13. aus einer schriftlichen mit-
teilung Feifaliks \vird ein lied über den rotbart gegeben. — II. aus
"Weimarer meistersängerhandschriften ein gedieht des Cunrat Axspitz
von Würzburg. — III. gleichfalls aus Weimar ein gedieht über die
Zusammenkunft des Stolle mit Frauenlob und Regenbogen. — IV. ein
bisher unbekanntes Tanhäuserlied.
Moillforl. 1025. Hugo von Montfort. herausgegeben von
J. E. Wackernell. Innsbruck, 1881.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 822. 1882, no. 764. — eine aus-
führliche Inhaltsangabe und lobende anzeige von G. Bötticher, N.
Jahrb. f. pliil. n. päd. 1883 (8), 443—447.
Aeidliarf- lii26. Duwe, Das bairisch-österreichische Volks-
leben in Neidharts liedern. Rostocker dissertation 1882. 8.
1027. Richard M. Mej^er, Die reihenfolge der lieder Neid-
harts von Reuenthal. Berliner dissertation. 166 s. 8.
die Inhaltsangabe s. 3. 4 stellt den gang der Untersuchung so
dar: I. einleitung. Sicherung des materials. literatur über Neid-
harts per.>^on und dichtung. grundlagen der Chronologie, die Riedegger
handschrift. Haupt. Sclimolke. Schema der reihenfolge. perioden.
II. reim gebrau eh. reimwahl. Ns. häutigste reime in den soramer-
liedern. analogien. Ns. häufigste reime in den winterliedern. re-
sultat. Ns. auffallende reime, archaismen und fremdwörter. eigen-
namen. auffallende worte. vergleich mit den älteren minnesängern.
rührende i'eime. angelehnte reime, tlickworte und tlickverse. III. wort-
gebraucli. A) Ns. stotfe (abstracta). 1. mj^thologie. per^onifica-
tionen. 2. religion. 3. frauendienst. 4. Sittenlehre (concreta). 5. per-
sonen. 6. tiere. 7. natur. 8. ackerbau und gewerbe. 9. haus und
Zubehör. Ortsnamen. 10. kleidung und schmuck. 11. teile des mensch-
lichen körpers (bezeichnung des redners). 12. essen und trinken.
13. fest und tanz. 11. stat und kirclie. B) die attribute. 1. Ns.
beivvörter. 2. farbangaben. 3. zahlangaben. 4. Zeitangaben. IV.
technik. A) sommerlieder. 1. natureingang. 2. Übergang zum
XIV. Mittelhochdeutsch. I59
bauptteil. 3. hauptteil (mehr epische — mehr dramatische — rein-
Ij^rische gedichte). resultat. B) winterlieder. 1. natureingang.
2. übergaug zum hauptteil. 3. hauptteil (Ursprung der winterlieder.
tanzlied. spottlied: mehr episch; nur schildernd, bitt- und klage-
strophen. minnestrophen. weltsüssentöne. pastourellenartige gedichte).
resultat. reminiscenzen aus andern dichtem. — schluss.
Neifen. 1028. C. Kapff, Hohen -Neuffen geschichtlich und
geographisch geschildert. Reutlingen, Kocher 1882. 120 s. 8.
1,80 m.
Keilimar der alte. 1029. E.Becker, Der altheimische minne-
sang. Halle, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 766. — ang. Literaturblatt 1883
(9), 533—535 von H. Paul. Z. f. d. phil. 15, 383—384 von
Emil Ilenrici. GGA 1883 (47), 1473—1483 von Wilmanns.
Runielauf. 1030. R. Köhler, Zu einem spruche meister
Eumelants. Germania 28, 185 — 187.
Hagens MS. III, 58, no. 18 wird mit dem Dialogus creaturarum
des Nicolaus Pergamenus no. 58 verglichen.
Singeilberg. 1031. B. Kuttner, Zu Ulrich von Singenberg.
Z. f. d. phil. 14, 466—479.
im anscliluss an Wackernagel -Eieger untersucht der aufsatz
die Zugehörigkeit einer anzahl lieder zu Singenberg, seine entleh-
nungen aus Walther u. a.
Spervogel. 1032. Franz Gart haus, Zur Spervogelfrage. Ger-
mania 28, 214—251.
der aufsatz verteidigt die ansieht, dass nur ein dichter als Ver-
fasser aller Spervogelgedichte anzunehmen sei und dass er auch
Spervogel geheissen habe (s. 250). die Verschiedenheiten sollen sich
aus Zeitunterschieden erklären, die höchstens 15 jähre betragen (s. 232).
Yi'ldokC s. no. 1017.
AVallher. 1033. Walther von der Vogelweide herausgegeben
und erklärt von W. Wilmanns. zweite vollständig umgearbeitete
ausgäbe. a. u. d. t. : Germanistische handbibliothek I. Halle,
Waisenhaus. XII, 499 s. 8. 10 m.
die vollständige Umarbeitung betrifft besonders folgende punkte:
in der einleitung fehlt der 1. abschnitt über den minnesang und
Walthers leben, für abschnitt II sind drei teile über spräche,
metrische form und stil eingetreten, die kritischen anmerkungen zu
den einzelnen liedern sind aus abschnitt III entfernt und sehr ver-
ändert und verringert an das ende der 2. ausgäbe (s. 455 f.) ge-
setzt, dagegen sind die mitteilungen über die handschriften, die
Sammlung und Überlieferung der gedichte (s. 1 — 19) weit ausführ-
licher. — im text ist die in der 1. ausgäbe versuchte chronologische
anordnung ganz aufgegeben und die anordnung Lachmanns eingeführt;
160 >^IV. Mittelhochdeutsch.
eine Chronologie der lieder steht s. 455. — anhänge s. 415 f. bringen
die von Lachmann in die annierknngen nnd dio cinleitung gesetzten
lieder sowie nachahniungtn und parodien dnrcli andere dichter, ein
Verzeichnis der textalnveichnngin anderer ausgaben, ein Verzeichnis
der lieder und sprüche alphabetiscli nacli dem anfangswort. — das
register verweist zugleich auf die "Waltherbiographie "Wilnianns*. —
das buch, welches jedoch als seine notwendige ergänzung die vorher
erschienene biographie voraussetzt, bedarf keiner weiteren enipfehlung.
— ang. Z. f. d. ph. 15, 376—378 von Emil Henrici.
1034. Die gedichte Walthers von der Yogelweide. hrsggb. von
H. Taul. Halle, 1882.
vgl. jaliresbericht 1882, no. 772. — ang. Literaturzeitung 1882
(41), 1457 von Schönbach.
1035. "Walthers von der Vogelweide gedichte übersetzt von
Karl Simrock. 7. aufläge. Leipzig, Hirzel. XL, 360 s.
16. 5 m.
1036. W. "Wilmanns, Leben und dicliten W'altliers von der
"Vogelweide. Bonn, 1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 775. — lobend ang. Lit. cbl. 1882
(47), 1590—1592. — ang. von Burdach A. f. d. a. 9, 339—360.
1037. Friedmann, Un poeta politico in Germania sul princi-
pio del sec. XIII (Gualterio di Vogelweide). Livorno, Vigo. VIII,
186 s. 8.
1038. P. Kalkoff, Wolfger von Passau 1191—1194. eine
Untersuchung über den historischen wert seiner reiserechuungen,
nebst einem beitrag zur Waltlierchronologie. Weimar, Böhlau. VIII,
149 s. 8. 3 m.
in bezug auf die 'Waltherchronologie' stellt die schritt ausser
zweifei, dass AValther 1203 beschenkt wurde, wie Zarncke und
Wackerneil gegen Winkelmann und Nagele behaupteten, dass Walther
anfang november 1203 bei Leopolds hochzeit in Wien verweilte,
hatte Wackerneil, Walther in Österreich s. 77, gleichfalls aufge-
stellt, doch nennt vf. seine Vorgänger in diesen annalimen nicht,
obgleich er mit ihnen ganz übereinstimmt.
1039. P. Apetz, Chronologische begränzung der von Walther
von der Vogelweide in seinen Sprüchen verwanten töne, disser-
tation, 1882.
die im Jahresbericht 1882, no. 777 vermerkte schritt ist lobend
angezeigt von Stosch, A. f. d. a. 9, 108 — 109.
1040. H. Giske. Zu Walthers vocalspiel. Z. f. d. phil. 15.
66—69.
will daz statt Jiar lesen: min sieht daz ist mir ivorden rü,
1041. Franz Frosch, Zu Walther 18, 15 und 84, 30. Z. f.
d. phil. 15, 358 — 359.
XIV. Mittelhochdeutsch. ^gj
weist den gebrauch kerzen zu schenken allgemeiner nach; bei
Walther ist kerze als geschenk überhaupt aufzufassen.
1042. Falch, Zu einer stelle Walthers von der Vogehveide.
Blätter f. d. bairische realsclmhvesen III (1), 21.
1043. A. Baragiola, Ein gedieht Walthers von der Vogel-
weide in italienischer Übersetzung. Mag. f. d. lit. d. in- u. auslands
1882, 44.
das lied ir sult sprixkoi willckonicn.
WinlerstClfCl». 1044. Die leiche und die lieder des schenken
Ulrich von Winterstetten. herausgegeben von J. Minor. Wien,
1882.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 781. — die anzeige von K. Bur-
dach, Literaturblatt 1882 (12), 451 — 453, weiss an der für un-
nötig erklärten ausgäbe nur wenig zu loben. — ang. G. G. A. 1882
(33. 34), 1062—79 von Bartsch.
Wolkflisloiil. 1045. Noggler, Hat Oswald von Wolkenstein
im jähre 1424 Tirol verlassen? Z. f. d. a. 27, 179-192.
bejaht diese von 0. Zingerle Z. f. d. a. 24, 2G8 verneinte frage
und erläutert die umstände der damals von dem dichter unternomme-
nen längeren reise.
über AYolkenstein vgl. auch unten no. 1072.
Emil Henrici.
Prosa.
1046. Arthur Peter, Pie deutschen prosaromane von Lanzelot.
Germ. 28, 129 — 185.
die einleitung behandelt die vorhandenen zum teil entgegenge-
setzten ansichten über das Verhältnis des altfranzösischen prosaromans
(E) zn den gedichten Chrestiens (C) und Zatzikhofens (Z) (Holland,
Paris und besonders Märtens). hauptteil: 'die deutschen prosabe-
arbeitungen der Lanzelotsage , ilir Verhältnis zur quelle (R) und zu
einander; Verhältnis der prosa Füetrers zum gedichte.' veif. glaubt
erwiesen zu haben, dass 'die prosa Füetrers aus dem grossen deut-
schen prosaromane, der durch die Heidelberger pgmhs. Cod. Palat.
147 repräsentiert wird, geflossen sei', die beiden streng von einander
unterschiedenen redactionen der Lanzelotromane bezeichnet er mit
*P und *F und zeigt, dass der archetj'pus von '^P eine Übersetzung
von R ist, und dass *F von 'P abgeleitet ist. die abliängigkeits-
verhältnisse der einzelnen hss, und bearbeitungen werden grapliisch
dargestellt, anliangsweise (p. 179—185) folgt eine ausführlichere
textvergleichung zwischen E, PS F* und Fg (d. i. Füetrer).
Ilistoria de S. Gregorio. ed. Märten s.
s. no. 920.
1047. Ludwig Rockinger, Der könige buch und der soge-
nannte Schwabenspiegel, abhdl. der k. bair. akademie der wiss.
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 11
162 ^^^'- Mittelhochdeutsch,
III. cl. XVII. b(l. I. abt. München, 1883, verlaß der akademie
102 s. 4.
die untersnchnng beschäftigt sich zuerst mit den beiden teilen
des buches der künige {alter und nhnvcr i\ von denen der zweite als
eine prosabearbeitiing der Kaiserchronik bekannt ist), vcrf. weist
nach, da?s es 'eine einheitliche bearbeitung von geschichten der alten
•weit und aus der späteren zeit bis zu kaiser Kunrad III. ist, mit
besonderer bezugnahme auf die glücklichen folgen der pflege von
recht und gerechtigkeit wie auf die schlimmen folgen ihrer Vernach-
lässigung, die ein im recht bewanderter geistlicher im Würzburgi-
schen Franken in der zeit des dritten vierteis des 13. jhs., welcher
die siebenzahl der kurfürsten geläufig ist, etwa gegen die mitte
seiner sechziger Jahre, jedenfalls vor dem 15. mai des Jahres 1274,
unternommen hat', demnach sei es besonders geeignet gewesen zu
einer einleitung zu einem deutschen rechtsbuche und sei auch mit
dem Schwabenspiegel, mit dem es in mehreren hss. verbunden ist,
als ein zusammengehöriges von einem verf. herrührendes ganze zu
betrachten, dieser zweite, auch sonst anerkannte punkt wird weit-
läufig im einzelnen begründet, damit ist aber vom verf. für weitere
Untersuchungen die frage gestellt, ob Merkels und Fickers ansichten
von der entstehung des Schwabenspiegels in Augsburg um das jähr
1275 stichhaltig sind, oder ob der von ihm charakterisierte Verfasser
des königsbuches fortan auch für den des Schwabenspiegels zu gel-
ten hat. die lectüre der schrift wird durch den sehr gewundenen
Stil erschwert. — die zweifei des vfs. an Fickers und Merkels fest-
stellungen weist entschieden zurück Edw. Schröder in der Lite-
raturz. 1883 (36), 1255-1258.
1048. Bärwald, Der alte friedhof der israelitischen gemeinde
zu Frankfurt a. M. mit urkundlichen beilagen. progr. der israe-
litischen real- und Volksschule in Frankfurt a. M. [pr. no. 373.]
22 s. 4.
p. 18 — 22 sechs Frankfurter Urkunden aus den jähren 1316
bis 1417 rechtsverhältnisse betrettend.
1049. L. Conrady, Vier rheinische Palästina -pilgerschriften
des 14., 15. und 16. Jahrhunderts aus den quellen mitgeteilt und
bearbeitet. Wiesbaden, Feller & Gecks. XI, 370 s. gr. 8. 6 m,
Lit. cbl. 1883, no. 9, sp. 274—275 hebt den bedeutenden wert
der publication hervor, von den schritten ist die erste lateinisch,
(14. Jahrhundert), die zweite kölnisch vom jähre 1472, die dritte
niederländisch, druck von 1634, die vierte oberdeutsch von Philipp
von Hagen aus dem 16. Jahrhundert. — vgl. Literaturbl. 1882,
sp. 440.
1050. Anton Benedict, Über eine mhd. Übersetzung der
meditationes des heil. Augustinus, progr. der deutschen staatsreal-
Bchule in Karolinental 1881.
XIV. Mittelhochdeutsch. 163
vf?!. jahresber. 1881, no. 868. dazu KhuU in der Z. f. d.
österr. ^ymnas. 33, 404 und Z. f. d. realschulw. 8, 127 ff.
I'rcciigl. 1051. K. Stejskal, Altdeutsches epistel- und evan-
gelienbuch III. Z. f. d. ph. 15, 10-48.
vgl, Jahresbericht 1881, no. 870, 1880, no. 950. zu den dort
besprochenen artikeln giebt der verf. hier die dritte Fortsetzung, in
welcher er noch folgende punkte bespricht: die Stellung des EE
(epistel- und evangelienbuch) im gottesdienstlichen ritual der alten
kirche, die anordnuiig der pericopen dei' Sammlung, das Verhältnis
des E E zum heute geltenden missale Eomaiium sowie zu den im
niittelalter gangbarsten lectionarien und liomiliarien unter anziehung
auch andrer im niittelalter wichtiger liturgischer werke; endlich
folgen (p. 23 — 48) nachtrage zu Steinmeyers Verzeichnis der er-
haltenen deutschen predigten Anz. 2, 228 ff., welche dasselbe teils
ergänzen, teils hinsichtlich der datierung berichtigen, und besonders
darauf aufmerksam machen, wo eingangs- und pericopenstelle der
predigten verschieden sind, als ergebnis der Untersuchung stellt
verf. schliesslich auf: 'dass die deutschen predigten verhältnismässig
nur selten die von der kirche vorgeschriebenen texte unberücksichtigt
lassen, dass eingangs- und pericopenstelle nicht immer identisch sind
und daher bei bestimmung und datierung unbekannter predigten vor-
sieht not tut, und dass die eingangsworte, wofern sie nicht den
tagespericopen selbst entnommen sind, häufig den liturgischen ge-
beten des tages entlehnt werden.'
1052. .1. Zacher, Bruchstücke aus der Sammlung des frei-
herrn von Hardenberg, vierte reihe. Z, f, d. ph, 15, 257 bis
296. fortsetzung zu 14, 63 ft".
vgl, Jahresbericht 1882, no. 788.
1. predigten auf die fest- und heiligentage in 2 hss. : die erste
handschrift, aus dem anfange des 13, Jahrhunderts, enthält vier
blätter mit 3 vollständig und 3 unvollständig erhaltenen predigten
auf fest- und heiligentage , von denen die erste und fünfte (De
Matthia apostolo und In die Paschae) von Zacher als übereinstim-
mend mit zweien aus H. Leysers ausgäbe deutscher predigten des
13. und 14. Jahrhunderts (Quedlinburg und Leipzig 1838) angegeben
werden, ferner stammen sie nach Zacher aus derselben handschrift,
aus welcher 4 von Grieshaber gefundene und publicierte blätter
('Vaterländisches aus den gebieten der literatur, der kunst und des
lebens' s. 257 — 292) herrühren, auch die von Jeitteles Germ. 17,
335 — 354 inhaltlich mitgeteilten predigten gehören zu demselben pre-
digtwerke, die zweite hs., aus dem ende des 12. oder dem anfange
des 13. Jahrhunderts, enthält 2 bruchstücke (In die ascensionis und
auf das fest Petri und Pauli) und gehört in dasselbe predigtwerk.
Zacher stellt darauf die in den 3 hss. (Hardenberg -Grieshaber-
Jeitteles) vorhandenen stücke dieses werkes übersichtlich und chro-
nologisch zusammen und bezeichnet die vermutlich verloren gegange-
il*
164 ^IV. Mittelhochdeutsch.
nen predigten des Originals, es folgt 3. eine passionsgeschichte in
reiniprosa, hs. des 13. jhs. alemannische spraclifornien. über no. 4, 5
und 6 (p. 280 ff.)» vgl. no. 910. 988.
1053. Ph. Strauch, Lampreclit von Regensburg. Allgem. d.
biographie 17, 581 ft'.
1054. Steinmeyer, Hugo von Langenstein. Allgem. d. bio-
graphie 17, 673 ff.
105Ö. A. Schönbach, Predigtbruchstücke VI. Zs. f. d. a.
27, 305—307.
mitteilung eines predigtbruchstückes 'de circumcisione Domini',
'gehört zu der kategorio späterer sermone des XIII. jhs.' 'mehrere
teils positive teils negative anzeichen alemannischen dialekts sind vor-
handen.' hs. des 14. jhs.
1056. Keppler, Zur passionspredigt des mittelalters 'II.
Historisches jahrb. d. Görres-ges. IV, 161 — 188. ^München.
vgl. jahresber. 1882, no. 789.
1057. H. S. Denifle, Zu bruder Berthold. Zs. f. d. a. 27,
303—304.
macht auf einen Eusticanus antiquus in der biblioteca Colombina
in Sevilla aufmerksam, bibliotheksnummer 7. 6. 20 (pap. 15. jh,
in fol.), enthält 65 sermones, worauf noch drei ebenfalls zum Eusti-
canus gehörende predigten folgen, 'der schriftcharakter weist auf
Deutschland.'
1058. Fr. Bertholdi a Eatisbona sermones ad religiosos ex
Erlangensi codice in centenarium VII. familiae Francisconae ed.
Fr. Petrus Hötzl. VIII, 111 s. fol. Augsburg, Huttier. 1882. Cm.
vgl. G. G. A. 1883, no. 23 (E. Schröder). Literaturzeitung 1883
(8) (Strobl). letzterer bedauert in der ausgäbe die Vernachläs-
sigung mancher für den philologen wichtiger gesichtspunkte, sieht
aber in der ausgäbe eine wertvolle bereicherung der Berthold-
literatur.
1059. Geilers von Kaisersberg ausgewählte Schriften von
Philipp de Lorenzi. III. band. V, 392 s. IV. band. V, 400 s.
Trier, Groppe. t\ 3,60 m.
vgl. jahresber. 1881, no. 857. 1882, no. 790. über wert imd
art der populären Geiler-ausgabe Lorenzis, von der nunmehr der
III. und IV. band erschifueii ist, ist bereits a. a. o. gesprochen,
der dort angegebene ursprüngliche plan der ausgäbe hat eine ände-
rung erfahren, insofern 'der hase im pfeffer', 'das seelenparadies*
und 'das irrende schaf ausgeschlossen ist. das erste, weil es unserem
geschmacke zu sehr entgegengesetzt ist, die letzten beiden, weil sie
nicht ganz original sind, so bildet nunmehr der IV. band den schluss
des ganzen Werkes, eine willkommene beigäbe des IV. bandes
sind die register, eines der 'bilder und gleichnisse" (p. 364 — 381)
und ein Sachregister (p. 381 — 400). das erste verdient besondern
XIV. Mittelhochdeutsch. Iß5
dank, da die bilder und gleichnisse für Geiler so charakteris-
tisch sind.
1060. F. Jostes, Joh. Veghe, ein deutscher predi;^er.
ang. G. G. A. 1883 (42), 1329—39.
Mystik. 1061. Ph. Strauch, Pfalzgräfin Mechthild in ihren
literarischen beziehnngen. ein bild aus der schwäbischen literatur-
geschichte des 15. Jahrhunderts. Tübingen, Laupp. 68 s. 8. 1,50 m.
eine günstige notiz darüber Anz. f. d. a. 9, 309.
1062. F. Vetter, Ein mystikerpaar des 14. Jahrhunderts.
Schwester Elsbeth Stagel in Töss und vater Amandus (Suso; in
Konstanz. Basel, Schweighauser. 1882. 63 s. 8. 1,20 m.
notiz im Anz. f. d. a. 9, 143. anm. 1 von Ph. Strauch: 'ein-
leitend handelt Vetter über die geschichte des klosters Töss und
über das leben der dortigen Schwestern.' 'wertvoll sind die an-
merkungen für die compositionsgescliichte der vita sowie der brief-
bücher.' einige Irrtümer werden angemerkt.
1063. Preger, Geschichte der deutschen mystik.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 785.
ang. V. Ph. Strauch, Anz. f. d. a. 9, 113 — 159; eine sehr
inhaltreiche und wenn auch ablehnende, doch massvoll gehaltene
recension. verf. tadelt vor allem, dass Preger nicht M'enigstens die
in aussieht stehenden forschuugen DeniÜes über Eckarts lateinische
Schriften abgewartet hat, ehe er den 2. band seines Werkes er-
scheinen liess; derselbe sei in jeder hinsieht verfrüht, sodann rügt
er Pregers Stellung Denifle gegenüber, dessen sichere resultate er
entweder ignoriert oder mehr mit heftigkeit als mit gründen zu wider-
legen sucht, für den w'ertvollsten abschnitt des buches hält Strauch
Pregers Untersuchungen über die Königsberger hs., eine Sammlung
von predigten, die er anhangsweise nach einer für ihn gefertigten
abschrift mitteilt (s. 144 — 159). als ihren Verfasser hat Pr. den
Giselher von Statheim ermittelt, im übrigen begleitet rec. das buch
abschnitt für abschnitt, indem er unter heranziehung des von Pr.
übersehenen literarischen und kritischen materials teils ausführlichere
begründungen gibt, teils des vfs. aufstellungen widerlegt oder doch
ihre schwächen nachweist, die recension ist in jeder beziehung als
eine wichtige ergänzung des besprochenen buches zu betrachten,
durch welche vielen unzuverlässigkeiten desselben nachgeholfen
wird. — vgl. Theol. Literaturz. 1883 (3), p. 61—66 (Möller).
1064. A. Birlinger, Aufzeichnungen der nonne Adelheid in
Linnich. Germ. 28, 25—30.
aufzeichnungen aus predigten des hl. Johannes Capistranus (1385
bis 1456) im Jülichschen dialekt.
1065. A. Birlinger, Leben heiliger alemannischer trauen des
14. u. 15. jhs. II. anmerkungen zu der klausnerin von Reute. Ale-
l(',t; XIV. Mittelhochdeutsch.
mannia X, ^»1 — 10i>. III. Innsbrncker hs. des Ii'beiis der klausnerin
von Koute. ebi'iula 128 — 1:?7.
1U6(). Testauientum luivuni, vulgatae cditiuiiis iccugiiitum atque
editum. Das Neue Testament, nach der deutschen Übersetzung des
Codex Teplensis aus der mitte des 14. und den gedruckten deut-
schen bibeln des 15. jalirhunderts. 2. bilndchen. evangelium secun-
dum Marcuni lateinisch uml deutsch. Augsburg, Iluttler. 18bl.
16. 1 m.
Codex Teplensis, vgl. Jahresbericht 1883, no. 797. weiter
ang. Lit. cbl. 1882 (46), 1556—57.
A. Schönbach, Segen. Zs. f. d. a. 27, 308 — j311.
v;,''!. iin. (i7;!.
Irkliriden und Chronik. 1(I67. Ed. Bodemann, Die älteren
zunftnrkunden der Stadt Lüneburg, a. u. d. t. Quellen und dar-
stellungen zur geschichte Niedersachsens, hersg. vom liistor. verein
für Niedersachsen. 1. bd. LXXIX, 276 s. gr. 8. Hannover, Hahn.
6,40 m.
1<'68. Urkundenbuch der Stadt Quedlinburg, bearbeitet von
Karl Janicke, herausg. unter mitwirkung des Harzvereins für ge-
schichte und altertumskunde vom magistrate der Stadt Quedlinburg.
II. abt. mit 26 kunstbeilageu. (a. u. d. t. Geschichtsquellen der
provinz Sachsen. IL bd.) Halle, Waisenhaus. 1882. IV, 419 s.
gr. 8. 16 m.
die Urkunden stammen aus den jähren 1477 — 1541. aus der
anzeige Literaturz. 1883 (5), 159 — 161 (Ermisch) ist nicht zu
ersehen, ob sich deutsche darunter befinden, der erste 10 jähre
früher erschienene band enthielt die Urkunden bis 1477.
R. Doebner, Urkundenbuch der Stadt Hildesheim. Hildesheira,
Gerstenberg. 1881. VIII, 650 s. 8.
vgl. no. 423. — ang. von Schäfer in den Mitteilungen für
österr. geschichtsforschung 4, 303.
1069. A. Schulte, Die originalhandschrift Königshofens. in
den Mitteilungen für österreichische geschichtsforschung 4, 462 — 463.
die originalhs. Twingers liielt man bisher für verloren, sie hat
sich nun gefunden in der bibliothek des Strassburger priestersemi-
nars. die vergleichung ergiebt, dass Schilters ausgäbe sehr mangel-
haft ist.
H>70. A. V. .Taksch, Zur lebensgeschichte Jakob Unrests. in
den Mitteilungen für österr. geschichtsforschung 4, 463—465.
vgl. jahresber. 188<i, no. 995. — nach einem bericlite der 'Neuen
freien presse' vom 11. november 1882 ist in einem Urbar der pfarre
St. Martin am Techeisberg das todesjahr des Chronisten Jakob Un-
rest aufgezeiclinet: das jähr 1500, welches man bisht'r angenommen^
ist dadurch ausser zweifei gestellt.
XIV. Mittelhochdeutsch. ißj
1071. A. Noggler, Die Starkenbergische Streitschrift gegen
herzog Friedrich von Österreich. Ferdinandeumszs. 1883, 73 — 118.
abdruck einer streitsclirift, welche Ulrich u. Wilhelm v. Starken-
berg in ihrer fehde gegen herzog Friedrich haben ausarbeiten lassen,
findet sich im Innsbrucker statthaltereiarchiv, besteht aus 23 klein-
folioblättern papier, enthält 'in 35 chronologisch geordneten und un-
mittelbar aneinandergereihten stücken die wichtigsten ereignisse und
actenstücke, welche sich auf den streit um das gericht Schlanders
und die aus demselben hervorgegangene niederwerfung der Starken-
berger bis zum 2. dec. 1425 beziehen, ausser diesen actenstücken
finden sich in dieser schrift auch sämtliche freiheitsbriefe, welche
die österreichischen herzöge während der ersten zwei decennien des
15. jhs. den Tirolern ausstellten', beim abdruck befolgte Noggler
'im grossen und ganzen die von Weizsäcker aufgestellten regeln';
wir verweisen hier auf das, was in der Z. f. d. ph. 15, 369 fi'. da-
gegen gesagt worden ist.
1072. A. Noggler, Eine unbekannte reise Oswalds von Wulken-
stein. in der Ferdinandeumszs. 1883, 1 — 22.
macht es wahrscheinlich, dass Oswald zweimal auf der pyre-
näischen halbinsel gewesen ist und dass er das zweite mal im jähre
1-115 'als gescliäftsträger E, Sigmunds nach Spanien und Portugal
zog und bei dieser gelegenheit das felsennest Cento erobern half,
im anhange werden zwei auf Oswald bezügliche Urkunden von 1415
u. 1416 abgedruckt, dann folgt (s. 22 — 70) ein excurs, in welchem
'eine nähere Zeitbestimmung der ersten belagerung Greifensteins unter
herzog Friedrich dem altern' versucht wird, bei welcher Oswald be-
teiligt war. auch hier werden 6 Urkunden aus 1417 — 1418 abge-
druckt.
1073. L. Bau mann. Eine Kemptner lügenclironik des 15. jhs.
(schluss). Alemannia 9, 186—210. 10, 29 — 58.
1074. Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts, aus Ingel-
heimer Urteilsbüchern mitgeteilt von H. Lorsch. Archiv für hess.
geschichte 15, 243—292.
1075. F. W. E. Roth, Ein seelgerede für könig Adolf von
Nassau im dorne zu Speier. Correspondenzbl. d. gesamtvereins d.
deutschen geschichtsvereine 1882, s. 43.
deutsche Urkunde von 1372.
1076. H. Hagenmeyer, Etüde sur la chronique de Zimmern.
Renseignements qu'elle fournit sur la premiere croisade. Traduit
par L. Raynaud. Paris (Leipzig, Harrasowitz). 1882. 72 s. 2 m.
ang. Literaturzeituug 1882, no. 51 (Bresslau). — bezieht sich
auf die ersten beiden kreuzzüge, für deren darstellung er die Chro-
niken von Ursperg, des Berwald von St. Blasien, der Annales Boiorum
des Aventin nachweist.
168 XIV. Mittelhochdeutsch.
J, Martinov, La chronique de Zimmern. — Polybiblion 1882,
october. anstlilit-ssend an Hagenmeyer.
1077. Barack, Zimmerische chronik 2. aufl.
vergl. jahresber. 1882, no. 811. weiter ang. Histor, zs. 50,
512—518 (Egelhaaf), Literaturzeitung 1882(51), sp. 18i^3— 1825
(Rüdiger), letzterer weist auf einen Widerspruch in Baracks chrono-
logischen angaben hin, hält eine vergleichung der spräche der chronik
mit dem mhd. für notwendiger als mit dem nhd. — F. Liebrecht
im Literaturbl. 1883 (2) 52 — 55 giebt eine reihe interessanter nach-
weise zu einzelnen stellen.
1078. Turmairs, genannt Aventinus, Baierische chronik heraus-
gegeben von Lexer. 1. bd. (2. buch.) München, Kaiser, s. 581 — 1184.
Imp. 8.
1079. I\. Froning, Die beiden Frankfurter Chroniken des
Johannes Latomus und ihre quellen. Frankfurt a. M., 1882 (Göttingen,
Vandenhoek u. Ruprecht), 86 s. gr. 8. 2 m.
1080. Die Chroniken der mittelrheinischen städte. Mainz, 2. bd.
Leipzig, Hirzel. 8. 11 m.
1081. Hoogweg, Die chronik des sogen. Martiuus Fuldeusis.
Paderborn, Schöningh. 66 s. 8.
1082. Deutsche Chroniken und andre geschichtsbücher des mittel-
alters herausgeg. von der Ges. f. ältere d. gesch. Hannover, Hahn.
4. bandes erste abteilung: Die Limburger chronik des Tile-
mann Ehlen von Wolfshagen, herausgeg. von Arthur Wyss.
176 s. 1 schrifttafel in lichtdruck. 5,40 m. — a. u. d. t. Monu-
menta Germ. bist. Script, qui vernacula lingua nsi sunt.
nach der anzeige im Lit. cbl. 1882, sp. 1265 stammt die
chronik aus den jähren 1336 — 1398 und 'bietet nicht blos für die
politische geschichte, sondern auch für die geschichte der poesie ein
hervorragendes Interesse' — besonders für die geschichte der volks-
poesie. Wyss hatte die chronik schon 1875 behandelt, hat aber jetzt
auf grund einer neuen hs. eine ausgäbe veranstaltet, welche den
ersten lesbaren text bietet, als Verfasser erweist er statt des bisher
angenommenen 'Johannes' den Limburger Stadtschreiber Tilemann
Ehlen von Wolfshagen, die ausgäbe enthält ein namenregister,
ein glossar von F. Bech und Edward Schröder, dazu einleitung
und anmerkungen.
1083. Ulrichs von Richental, Chronik des Constanzer con-
cils 1414—1418. herausgeg. von M. R. Bück. Tübingen, 1882.
255 s. 8. 158. publication des Stuttgarter liter. Vereins (1883).
1084. Deutsche Reichstagsakteu. 4. bd. Gotha, Perthes. 1882.
4. 30 m. Deutsche Reichstagsakten unter könig Ruprecht. 1. abt.
1400 — liOl. herausgeg. von J. Weizsäcker. XXXIII, 531 s.
Bötticher.
XV. Englisch. 169
XV. Englisch.
Allgemeines.
1085. Joh. Storni, Englische philologie.
s. Jahresbericht 1881, no. 890; 1882, no. 813. ang. von Henry-
Sweet, Acaclemy no. 556, s. 472 f., der das buch bereits in seiner
ersten, norwegischen ausgäbe lobend besprochen hat. er empfiehlt
auch die Überarbeitung, deren wesentlich 'praktischen' Charakter er
hervorhebt, und meint, dass der damit verbundene mangel an Zusam-
menhang und an methode in der darstellung der einzelnen beobach-
tungen durch deren inlialtliche bedeutung ausgeglichen wird, zum
Schlüsse hoift er von Storms buch, dass es auf die herstellung einer
internationalen grundlage der phonetik in Deutschland einwirken
wird. — Varnhagen, Anzeiger f. d. altertum 9, 168 — 181, da-
gegen kann das buch, trotz seiner anerkennung der gründlichen
kenntnisse und zutreffenden urteile des verfs. , nicht zur einführung
in das Studium der englischen spräche empfehlen, da ihm ein fester
plan, logische anordnung und gleichmässigkeit in der behandlung der
einzelnen abschnitte mangelt, was er eingehend darlegt, doch gesteht
er zu, dass es dem fachmanne manches anregende bietet, als den
am besten gelungenen abschnitt bezeichnet er den über vulgärsprache.
beachtenswert ist übrigens V.'s excurs (s. 179, n.) über den Über-
gang von / in tJi. — fernere anzeigen von C. J. , Revue critique
1882, no. 41 und in der Ztschr. f. d. realschw. 1882 (9), 561.
1086. G-. Körting, Gedanken und bemerkungen über das
Studium der neueren sprachen etc.
s. Jahresbericht lb82, no. 1817. ang. von E. Külbing, Engl,
stud. VI (2), 268 — 72, der mit rücksicht darauf, dass die obige schrift
l)ereits mehrfach von fachmännern besproclien ist, nur einige punkte
derselben in betracht zieht, es sind dies die Zulassung der realschul-
abiturienten zum Studium der neueren sprachen, gegen die recensent
«inige bedenken vorbringt; die combination von französisch und
latein, englisch und deutsch im examen pr. fac. doc, die er genauer
l)estimmt; und die errichtung zweier lehrstühle für jede der neueren
sprachen. — hieran schliessen sich :
1087. Q. Steinbart, Aus einem briefe an den herausgeber.
Engl. Studien VII, 201 — 3, worin der Schreiber einige punkte be-
züglich der von Kölbing erörterten realschulfrage richtig stellt — und
1088. E. Kölbing, Bemerkungen zu vorstehendem, ebd. 203—5,
die gegenteilige beobachtungen auf grund persönlicher erfahrung ent-
halten.
1089. D. Ascher, Über den Unterricht in den neueren sprachen,
s. Jahresbericht 1881, no. 893; 1882, no. 815. — unter dem titel
170 -^V. Englisch.
'Bemerkungen über das Studium und das sprechen der neueren
siiraclit'u', Centralorgan f, d. iuter. d. realsoliw. X (5), 265 — 79,
Itrinfrt E. Tliuin fiiu' besprechung obiger sihrit't. in welclier er vom
Standpunkte eint-s scliulmaniics gkichlalls tür t-in auf sprachwissen-
schaftliclier grundlage beruhendes, nicht lediglich praktisches Studium
(wie A. will) der neueren spräche eintritt. — G. Wolpert, Blätter
f. d. baier. gymn. u. realschw. 1882, V, 219, findet zu wenig posi-
tive Vorschläge in der schrift, wie dem in ihr gerügten Übelstande
abzuhelfen sei.
1090. R. Bluhm, Über das Studium der neueren sprachen
auf den deutschen hochschulen. Herrigs archiv LXVIII, 1 — 8.
bringt, an obige schrift, der er im ganzen zustimmt, anknüpfend, die
errichtung- neufrz. bezw. neuengl. professuren in Vorschlag, da neben
dem historischen Sprachstudium für den praktischen lehrer auch eine
genaue kenntnis der lebenden spräche erforderlich sei.
1091. Gedanken über das Studium der modernen sprachen
in Baiern an hoch- und mittelschule. München, Lindauer. 1882.
39 s. 8. 0,70 m.
ang. von H. Varnhagen, Literaturzeitung 1883 (26), 917—19.
der anonyme verf. findet, dass bei dem Studium der modernen sprachen
auf den baierischen Universitäten die philologisch- historische seite
niclit eindringlich genug betrieben wird, ein Vorwurf, den V. als
gänzlich unbegründet zurückweist, die vorschlage, welche der verf.
zur hebung dieses Studiums macht, bieten jedoch wenig neues (u. a.
verlangt auch er ausschliessung der abiturienten von realgymnasien,
trennung von franziJsisch und englisch, prüfung in gescliichte und
dtsch. gram. u. s. w.). — in ähnlicliem sinne bespricht diese schrift
auch Hermann Breymann, Allgemeine Ztg., beilage 37 — 39 (ab-
gedruckt in Herrigs archiv LXVIII, 227—238), unter dem titel: Zur
reform des neusprachlichen Unterrichts. — insofern sie die aufmerk-
samkeit weiterer kreise auf die mangelhafte Vorbildung der baieri-
schen gymnasialabiturienlen zum Studium der neueren sprachen und
die damit verknüpften übelstände lenkt (wie Breymann in einer 1876
erschienenen abhandlung: "Sprachwissenschaft und neuere sprachen'
getan) , findet sie die billigung des rec. — doch wirft dieser dem
verf. vor, in parteiischer und unbegründeter Aveise die Überlegenheit
und grössere wissenschaftliclikeit der studierenden der klassischen
spraclicn betont zu haben uml für seine behauptungen die beweise
schuldig geblieben zu sein.
1092. David Asher, Nochmals die behandlung der neueren
sprachen an unseren hochschulen. Herrigs archiv LXIX, 219 — 227.
knüpft an die obige schrift an, deren verf. er einen unklaren
köpf nennt, um nochmals seine ansichten (s. Jahresbericht 1881,
no. 893j über diesen gegenständ darzulegen, er wirft den recen-
Benten seiner abhandlung vor, dass sie diese zum teil misverstanden
XV. Englisch. 17)
haben , zeigt aber selbst sehr einseitige auffassung ihrer ansichten,
wenn er behauptet, dass seine geguer die Wichtigkeit des eingehenden
Studiums der (engl. bezw. franz.) Umgangs- und neueren literatur-
sprache in abrede stellen, sie verlangen nur noch mehr: gleiche
griindlichkeit in den Studien der älteren sprachperioden, ohne die
eine eindringliche kenntnis der modernen sprachen undenkbar ist. —
in der nachsclirit't erwähnt er:
1093. 0. V. ßeinhardtstöttner, Weitere gedanken über das
Studium der modernen sprachen in ßaiern an hoch- und mittelschulen,
zweites lieft: persönliches und sachliches. München, Lindauer. 56 s.
8. 0,90 m.,
deren verf. also der anonymus der ersteren ist. in ihrem ersten
teile wendet diese schritt sich gegen die recension Breymann's
(s. 0.), in dem zweiten macht sie vorschlage zur reform des neu-
sprachliclien unttrrichts in Baiern. — obwohl Asher in ihr gelegent-
lich Übereinstimmungen mit seinen eigenen f orderungen ündet, nennt
er sie im allgemeinen ebenfalls confus.
1094. James Darmsteter, De l'etude de l'anglais en France.
Eev. pol. et litt. 1883, 24.
nacli einer notiz im Literaturbl. 1883 (8), s. 327, empfiehlt D.
in höchst einseitiger weise das Studium des englischen gegenüber dem
deutschen mit dessen dürftiger literatur (!).
1095. H. C. Brennan, The Study of English Literature with
a view to Certificate B. Taalstudie IV, 2.
1096. Anglia. Zeitschrift für englische philologie.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 895; 1882, no. 818. — bd. V, 4
und VI, 1 mit anerkennung besprochen Academy no. 568, s. 205 f.
VI, 2 ebd. no. 587, s. 79. kurze Inhaltsangabe der einzelnen artikel
von bd. V. s. Engl. stud. VII (1), s. 234—37 von E. Kölbing.
1097. Zeitschriftenschau. Engl. stud. VI (2), 294—310 und
VII (1), 217—237.
der Inhalt der englische philologie behandelnden artikel aus
Herrigs archiv (bd. 67—69), Lit. cbl. 1882—83 (no. 30); Neue
Jahrb. f. philologie und pädagogik 1882 u. 1883 (1—4); Central-
organ f. d. inter. d. realschw. XI (C. Th. Lion); Magazin f. d.
lit. d. in- u. ausländes 1882; Blättert', d. baier. gynin.- u. realschw.
1882; Revue critique (Ph. Plattner); Literaturzeitung 1882—83;
Quarterly Review 1882-83; Edinburgh Review 1882—83; Fort-
nightly Review 1883; Academy no. 554 ff.; Jahrb. d. dtsch. Shakespeare-
gesellsch. bd. 16—18 (G. Bürgel f und J. Uli mann): Ztschr. f.
d. realschw. 1882 (F. Zverina) wird kurz angegeben. Anglia s. o.
172 -^V. Englisch.
1098. Encyclopaedia Britannica. Edited bj' Thos. Spencer
Baynes aud W. Robertson Smith. Vol. XV. Loo— Mem. Edinburgh,
Black. 4. 30 sh.
in der besprechung Athenaeum no, 2898, s. 597. ^vil■d dem bände
vorgeworfen, dass manche seiner artikel ein zu gelehrtes gepräge
tragen. — aus dem in den kreis des Jahresberichts geliörenden gebiete
werden hervorgehoben: Mandcvillc von Yule und Nicholson,
welche den nachweis führen, dass die englische Version nicht von
M., sondern von einem anon3'men Übersetzer herrühre; ferner über
Lycanthropy von McLenan und von Tylor über Magic.
1099. The Student's Encyclopaedia of Universal Knowledge, a
Scientific and Populär Treasurj^ of Useful Information : Containing
füll and clearly wi'itten Articles by Eminent Specialists. Vol. I.
IL III. London, Hodder & Stoughton. t\ 600 s. 4. ä 7 sh. 6 d.
nacli Athenaeum no. 2891, s. 373 nur ein abdruck der 'Globe
Encyclopaedia', in welchem selbst die früheren historischen und
statistischen daten nicht einmal den neueren ereignissen, änderungen
und ermittelungen nach niodiüciert sind. vgl. auch Academy no. 569,
s. 219, wo einige artikel beider ausgaben zur probe gegenübergestellt
werden. — eine entschuldigung des eigentümers der encyclopaedie,
Thomas C. Jack, ebd. no. 570, s. 242.
1100. J. W. Mollet, An Illustrated Dictionary of Words used
in Art aud Archaeology, Explaining Terms frequently used in "Works
on Architecture , Arms , Bronzes , Christian Art , Colour , Costume
Decoration, Devices, Emblems, Heraldry, Lace, Personal Ornaments,
Pottery Painting, Sculpture &c. , with their Derivations. London,
Low. 1882. 346 s. 8. 15 sh.
erweiterung des werkes von Ernest Bosc. es behandelt clas-
sische und christliche altertünier, mittelalterliche rüstungen. heraldik,
antikes und modernes kostüni, kunstgewerbe und künste, und ist als
handbucli für anfänger zu empfehlen. Acadenn' 555, s. 456. —
auch im Athenaeum no. 2882. s. 92 und im Antiquar}' VII, 71 als
brauchbar anerkannt, wiewohl in beiden artikeln einige ausstellungen
bezüglich gewisser erklärungen gemacht werden, das Athenaeum
meint sogar, dass Mollett wenig in der archaeologie bewandert sei.
1101. Leslie Stephen und H. S. Ashbee, A New 'Bio-
graphia Britannica'. — s, Athenaeum no. 2878, s. 850: ebd. 2880,
s. 16 und ebd. 2881, s. 44.
L. Stephen hat ein neues biographisches lexicon herauszugeben
übernommen; er legt im ersten artikel seine grundsätze dar und bittet
um beistand und geeignete vorschlage. Ashbee erhebt im zweiten
gegen einige dieser grundsätze bedenken, besonders, dass alle namen
ausgeschlossen sein sollen, von denen nichts näheres bekannt ist,
und wünscht auch teilweise aufnähme von Amerikanern, die nur in-
sofern in betracht kommen sollen, als sie englische Staatsangehörige
XV. Englisch. ]73
waren. Stephens rechtfertigt sich jedoch im dritten artikel, indem er
die obscuren namen von aiUoren in eine bibliograpliie verweist nnd
es den Amerikanern selbst überlassen will, für ihre landsleute eine
ähnliche biographie zusammenzustellen, er sieht besonders auf kürze
der darstellung bei reichhaltigkeit von angaben. — nachdem die
liste zum buchstaben A privatim circuliert hat, wird die zu B im
Athenaeum no. 2902, s. 731— o.3 und 2903, s. 764—65 mit der
bitte veröffentlicht, etwaige nachtrage dem Verleger einzusenden. —
vgl. auch Academy no. 555, s. 452.
1102. Edward Arber, An English Gavner. Ingatherings
from our History and Literature. Vol. I — X. k 7 sh.
da diese wertvolle Sammlung von neudrucken und drucken nach
hss. zum grössten teile einer periode angehört, die bereits ausserhalb
des rahmens unseres jahresbericlites liegt, so ist von derselben bisher
noch nicht an diesem orte notiz genommen, indem ref. sie wegen
ihrer Wichtigkeit auch für sprachliche und antiquarische Studien der
allgemeinen beachtung empfiehlt, hebt er diejenigen Schriften hervor,
welche der älteren literatur angehören: T. Occeleve, The Letter of
Cupid. 1402, in Vol. IV; William of Torpe, Lollard-Examination
before Arclibishop Arundell, in Saltwood Castle, 1407, und The first
printed Eobin Hood, printed about 1510, in vol. VI; A Libell of
English Policy. 1436, in vol. VIII; E. Aungervyle, of Bury.
Philobiblon 1344. Translated, in vol. X.
1103. Notes and Queries. Sixth Series. Vol. VI. and VIT.
London, John C. Francis. 10 sh. 6 d. each.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 822.
Geschichte.
1104. T. Morgan Owen, A. History of England and "Wales, from
the Eoman to the Norman Conquest, with Notes and Tables from
Original Authorities. IL Edition, Eevised and Enlarged. London,
rhilip & Son. 3 Maps. 8. 3 sh. 6 d. (School Edition 2 sh.)
1105. James Gairdner, England. Society for Promoting
Christian Knowledge. 8. 4 sh.
1106. A. H. D. Acland and C. Eansome, A Handbook in
Outline of the Political History of England to 1881. London,
Rivingtons.
nach der Academy no. 564, s. 130 f., die nur wenige ausstel-
lungen macht, ein nützliches und übersichtliches handbuch.
1107. A. H. D. Acland and C Ransome, A Skeleton Out-
line of the History of England. London, Rivingtons.
nach Athenaeum no. 2881, s. 51 ein übersichtlicher und beson-
ders für schulen empfehlenswerter auszug aus dem obigen buche.
1108. C. Ransome, Rise of Constitutional Governement in
England. London, Rivingtons.
174 XV. Englisch.
bespr. von Samuel R. Gardinor, Academy no. 576. s. 340 f.
abgesehen von einigen ungenauigkeiten ein brauchbares handbuch für
studierende, besonders wo es die älteste und neueste zeit behandelt.
1109. Rudolf Gneist, Englische Verfassungsgeschichte. Berlin,
Springer. 1882. XII, 731 s. 8. 14 m.
ang. T.it. cbl. 1882, 1784 ff. das buch ist im ^vesentlichen eine
neubearbeitung zweier früherer wei-ke des verfs., welche er hier,
unter weglassung der details, zu einem harmonischen ganzen ver-
einigt hat. — von 0. Gierke, Literaturzeituug 1882, sp. 1581 ft'.,
der hervorhebt, in welchen punkten der verf. seine früheren ansichten
geändert oder moditiciert hat.
1110. James Anthon}^ Fronde, Short Studies on Great Subjects.
Fourth and Concluding Series. London, Longmans. 8. 12 sh.
der vorliegende band, meist abdrücke frülier in Zeitschriften ver-
öffentlichter artikel enthaltend, bringt unserm kreise angehörig hur
einen aufsatz über Thomas Beck et. nach dem urteil des rec. der
Academy. no. 574, s. 305, J. Bass Mullinger, ist jedoch die dar-
stellung nicht vorurteilsfrei; der verf. sucht nur die schlechten eigen-
schaften des erzbischofs hervorzuheben. — ähnlich ist auch das
urteil im Athenaeum no. 2881, s. 45.
1111. Schanz, Englische handelspolitik gegen ende des mittel-
alters.
s. Jahresbericht 1881, no. 901; 1882, no. 832; rec. von Schäfer,
Jahrb. f. nationalökouomie u. Statistik n. f. XVII, 1, 2.
1112. Jobs. C. H. R. Steenstrup, Dauske og norske Riger
paa de brittiske Oer i Daneveldens Tidsalder. 2 heft.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 221. ang. Lit. cbl. 1883, sp. 1141;
wie das a. a. o. 1882, sp. 110 f. besprochene erste heft zeichnet
sich auch das vorliegende durch kritische sichtung und Sorgfalt aus;
doch tritt das nationale Vorurteil des autors bei der darstellung
der regierung Kanuts und seiner söhne zu sehr hervor.
1113. Edw. A. Freemann, The Reign of William Rufus etc.
s, Jahresbericht 1882, no. 827; ang. Lit. cbl. 1882, 51, sp.
1735: es wird hier hervorgehoben, dass der verf. manche bisher
allgemein geltenden ansichten als irrtümer darstellt, das werk er-
halte auch dadurch einen höheren wert, dass Fr. selbst die statten,
wo die kriegerischen ereignisse stattfanden , bereist und die Schil-
derung durch karten und plane veranschaulicht hat. der 2. bd.
wird zum teil von exkursen über schwierig:e und zweifelhafte punkte
eingenommen.
1114. Eine krönungsforrael des englischen königs. mitgeteilt
von J, V. Pflugk-Harttung. Forsch, z. deutschen gesch. 23, 2.
Kirchengeschichte.
1115. Fredericus Loofs, Antiquae Britonum Scotorumque ec-
clesiae quales fuerint mores, quae ratio credendi et vivendi, quae
XV. Englisch. 175
controversiae cum Romana Ecclesia atque vis. Lipsiae et Londinii,
1882. G. Fock et D. Nutt. IV, 120 s. 8.
kurze abhandlung, wenn auch wenig original, so doch gründlich
und vollständig: Academj^ no. 562, s. 95. — nach dem Lit. cbl.
1883 , 642 f. tritt die sclirit't gegen die auffassung auf, dass die
christliche kirche in I?ritaunien von der römischen unabhängig ge-
wesen sei, doch erhobt der rec. einige bedenken gegen die argu-
mente des verfs. — vgl. auch die anzeige von Viktor Schnitze, Hist.
zs. 50 (n. f. 14), 318.
Baeda s. abt. XX.
1116. Martin Rule, The Life and Times of St. Anselm, Arch-
bishop of Canterbur}' and Primate of the Britains. 2 vols. London,
Kegan Paul, Trench & Co. 8. 32 sh.
bespr. von Edw. A. Freemann. Academy no. 566, s. 161 if. —
der verf., ein convertit der rüm.-kath. kirche, schreibt von einem zu
parteiischen Standpunkte und stellt mehrfach zweifei und behaup-
tungen auf, die der rec. als unbegründet zurückweist, von zeit-
genössischen ereignissen, die nicht mit Anselm direkt im zusammen-
hange stehen, ist so gut wie gar nicht die rede, dennoch erkennt
der rec. an, dass sich einige brauchbare neue ideen in dem werke
befinden, vgl. die erwiderung M. Rule's, Academy no. 569, s. 222
und Edmond Ch. Waters, no. 570, s. 240: 'The Parentage of Gun-
dred de Warenne', dazu wieder die bemerkungen M. Rule's, ebd.
no. 571, s. 260. dies rief ein neues pamphlet hervor:
1117. Supplementary Observations on the Parentage of Gund-
reda, the Daughter of William Duke of Normandy and Wife of
William de AVarenne by Sir George Duckett
das nach Academy no. 580, s. 418 die behauptungen der obigen
gelehrten zu widerlegen sucht.
1118. D i 0 c e s a n H i s t o r i e s. Society for Promoting Christian
Knowledge. George Ornsby, York.
s. Jahresbericht 1882, no. 837; ang. von J. T. Fowler, Aca-
demy 545, s. 271, der einige interessante stellen bespricht und das
buch besonders auch deswegen empfiehlt, weil es, obwohl populär
geschrieben, auf die benutzten quellen verweist. — ebenso erkennt
das Atiienaeura no. 2o86, s. 212 die geschickte und gründliche
arbeit an.
1119. Edward Marshall, Oxford.
S.Jahresbericht 1882 a, a. o. ; bespr. von S. L. Lee, Academy
no. 549, s. 342. da Oxford erst seit dem 16.jh, — bis zur eroberung von
Dorchester der sitz eines bischofs, dann fiel die grafschaft unter den
bischof von Lincoln — bischofsstadt ist, so bietet dieses werk ver-
hältnismässig weniger interesse als die übrigen der serie. — das
Athenaeum no. 2886, s. 212 f., findet in seiner, einzelne interes-
176 XV. Enplisch.
Santo Züge horvorlieboniU'n besiirccliung, dass dies buch sich wesentlich
durch seinen antiquarischen cliarakter von den andern unterscheide.
1120. J. Gregory Smith and Phipps Onslow, Worcester.
ang. von Charles J. Robinson, Academy no. 584, s. 21 f. nach
ihm bt-ruht das geschickt geschriebene werk auf dem Studium alter
hss. und nn'moiren. von den darin besprochenen Persönlichkeiten
seien hier bischof Wulfstan, John Langland und Latimer erwähnt. —
das Athenaeum, no. 2911, s. 177, findet das buch weniger interes-
sant als die andern, doch liege das mehr an der sache, als an den
Verfassern, ans einem bericlit über das begräbnis prinz Arthurs
(1502) wird erwähnt, dass dessen ross bis in die kirche hinein
geritten wurde.
1121. W. Beresford, Lichfield. With Map. 8. 2 sh. 6 d.
1122. The Leofric Missal, as used in the Cathedral of Ex^ter
during the Episcopate of its First Bishop, A. D. 1050 — 1072. Toge-
ther with Some Account of the Red Book of Derby, the Missal of
Robert of Jumieges, and a few other Early Manuscript Service
Books of the English Church. Edited, with Introduction and Notes,
by F. E. Warren. Oxford, Clarendon Press, London, Frowde.
400 s. 4. 35 sh.
das buch zerfällt in drei teile: A enthält das eigentliche, aus
dem anfang des 10. jhs. stammende messbuch; B einen englischen
kalender, noch vor 1000 geschrieben: beide wahrscheinlich von
Leofric nach älteren originalen in England eingeführt; C verschie-
dene Zusätze Leofrics (messen, collecten, Segnungen u. s. w.), darunter
auch die aegl. freilassungen von sklaven (s. Jahresbericht 1882,
no. 1043). — ang. von John Dow den, Academy no. 582, s. 450,
der das werk hauptsächlich in seiner bedeutung für das Studium der
alten liturgie und des früheren ritus in England betrachtet und dem
herausgeber seine anerkennung ausspricht. — auch der rec. des
Athenaeums , no. 2907 , s. 43 f. drückt seine Zufriedenheit mit der
ausgäbe dieses für die geschichte der englischen kirche so wichtigen
Werkes aus, wenn er auch nicht in allen punkten mit der ansieht
des herausgebers übereinstimmt, als irrig bezeichnet er besonders
W.'s folgerung, dass den kranken das abendmahl in beiderlei gestalt
gegeben worden sei.
Lokalgeschichte und Altertümer.
1123. The Antiquary, vol. IV.
vgl. jahresber. 1880, no. 1013; 1881, no. 933; 1882, no. 850. —
besprochen Academy 545, s. 278; 549, s. 347; 554, s. 434; no. 558,
s. 26 f., no. 563, s. 115; no. 567, s. 188; no. 570, s. 239; no. 576,
s. 347, no. 579, s. 401; no. 584, s. 27 f.; no. 589, s. 113. — kurz
ang. Athenaeum no. 2881, s. 52.
XV, Englisch. ^77
1124. The Antiqiiarian Magazine and Ribliographer. Yols.
I. II. London, Reeves.
kurz besprochen Academy no, 557, s. 6. der nutzen der zs.,
weitere kreise zur antiquarischen forschung lieranzuziehen, wird lobend
anerkannt, besonders wird C. Walford' s artikel 'History of Gilds'
hervorgehoben. — vgl. jaliresber. 1882, no. 851.
1125. The Bradford Antiquary. Part 2. September 1882.
Bradford , Published for the Bradford Historical and Antiquarian
Society. 57, 112 s. 8.
ang. The Antiquary VI, 215.
1126. Transactions of the Cumberland and Westmoreland
Antiquai'ian and Archaeological Society. Vol. VI, Part II.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 865. ang. Athenaeum no. 2911,
s. 177. enthält eine abhandlung von W. S, Calverley über die runen-
kreuze zu Gosforth und Dearham (s. no. 250), die entweder eine
altnordische mythe oder eine Verkörperung christlicher heilswahr-
heiten darstellen, ferner C A. Freeman, The Place of Carlisle
in History; Inschriften auf häusern und thorwegen, gesammelt von
Taylor u. a. m. — der herausgeber, R. S. Ferguson, wird wegen
des wohlgelungenen Inhalts zum schluss beglückwünscht.
1127. The Journal of the Derbyshire Archaeological and
Natural History Society. Vol. V. London, Bemrose & Sons.
nach der besprechung im Athenaeum no. 2899, s. 635, enthält
dieser band meist artikel über alte architektur. nur J. C. Cox ver-
öffentlicht eine reihe von dokumenten, meist aus der zeit Heinrichs III.,
die einen krieg um den geistlichen zehnten im Peakdistrict behandeln,
vgl. Jahresbericht 1882, no. 856.
1128. The Transactions of the Glasgow Archaeological So-
ciety. Vol. IL Part. IL Glasgow, Maclehose. 1882. 8. 87—197.
nach dem urteil des Athenaeums no. 2892, s. 407, wären nur
Mac Gown's abhandlung 'Ancient Sculpture in Cumbrae' und Do-
nald's History of the Lands of Grahamston der Veröffentlichung
wert gewesen, günstiger urteilt The Antiquary VII, 72.
1129. Gloucestershire Notes and Qucries. Ed. by Beaver
H. Black er. Part 16. October 1882. London, Kent. s. 169—220. 8.
ang. The Antiquary VI, 215. — die nummer für den januar
1883 ebd. VII, 116. — vgl. Jahresbericht 1882, no. 857.
1130. The Transactions of the Bristol and Gloucestershire
Archaeological Society for 1881 — 82, Vol. VI, Bristol, Jeflferics&Sons.
nach dem Athenaeum no, 2893, s. 406, ist die bedeutendste abhand-
lung darin von G. T. Clark, On Chepstow Castle; ferner werden
dort namhaft gemacht Scarth, The Roman Remains at Sydney
Park; T. Blashill, Tintern Abbey; John Bellows, Ancient Forest
Life; J. H. Middleton, Flaxley Abbey; J. H. Cooke, Wanswell Court
and its Oocupants for Seveu Centuries, B. Bazeley, Slymbridge
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 1^
178 XV, Englisch.
Church; John Reddoe, Skeletons fuiid at Gloucester and at
Micheldi'on.
1131. Charles Hardwick, On some Ancient Battle-fields in
I-ancashire and their Historical, Legendary and Aesthetic Asso-
ciations. Mancliester, Heywood. 1882. XIX, 23(j s. 8.
bespr. Athenaenm no. 2875, s. 728. das buch enthält zwar
wenig neues, doch bietet es angenehme und belehrende lektüre. das
heranziehen von sage und aberglaube wird gebilligt, besonders mit
rücksicht auf könig Arthur, von dessen taten Lancashire öfters der
Schauplatz gewesen sein soll, auch bringt das buch einige verstän-
dige bemerkungen über heraldik. The Antiquary VII, 73 lobt im
allgemeinen den plan, wirft dem autor aber mangel an Verständnis
bezüglich historischer autoritäten vor.
1132. William E. A. Axon, Lancashire Gleanings. Man-
chester, Tubbs; London, Simpkin, Marshall & Co.
nach Academy no. 586, s. 61 enthält dies buch einige 40
kürzere aufsätze, welche für die geschieh te und altertumskunde der
graf Schaft von interesse sind.
1133. Old Lincolns hire: a Pictorial Quarterly Magazine
devoted to the History, Antiquities, Architecture, Geology, Botany,
Entomology, and Beauties of the Count}' of Lincoln. Stamford, Old
Lincolnshire Press; London, Revees.
die erste nummer, welche ein paar gute artikel enthalten soll,
kurz ang. im Athenaenm no. 2911, s. 176 f.; die Academy no. 574,
s. 311 findet dagegen wenig originelles in derselben.
1134. R. H. Mason, The History of Norfolk. Compiled
chiefl}' from the best printed Authorities and Mss. in Public and
Private Collections. Part I. (Privately Printed.)
enthält: Introductien — Early History of Norfolk — Norfolk in
the Days of the Normans, tlie Plantagenets and the Tudors — Nor-
folk Coinage — Norfolk Prices in the Middle Ages. rec. von J. H.
Round, Academy no. 562, s. 92 f. das buch wird als lesbar und
interessant empfohlen, doch weist der rec. eine anzahl historischer
fehler nach. — vgl. auch The Antiquary VII, 117.
1135. Jessopp, Village Life in Norfolk Six Hundred Years
Ago. Nineteenth Century. Febr. 1883.
als wohlgelungen bezeichnet Aeademj^ no. 561, s. 79 f.
1136. A Brief Description of Orkney, Zetland, Pightland-
Firth, and Caithness. By John Brand. Edinburgli, Bruwn.
die Originalausgabe, die hier wörtlich abgedruckt ist, erschien
1701. ausser berichten über den zustand jener damals wenig be-
kannten inseln und länder in bezug auf ackerbau, fischfang, nahrung,
Sitten, spräche u. s. f., enthält es eine interessante Sammlung von
aberglauben und sagen. — s. Athenaeum no. 2907, s. 46.
XV. Englisch. 179
1137. John E. Tudor, The Orkneys and Shetland: Their
Past and Present State. Whit Chapters on Geology by Benjamin
N. Peach &c. London, Stanford.
das buch, insoweit es altertümer und Volkskunde beliandclt, ist
nach dem Athenaeum no. 2910, s. 142, etwas zu leicht für den
gelehrten forscher geschrieben, aber ein lesbares und zuverlässiges
handbuch für den reisenden. Eobert Brown in der Acadeniy no. .588,
s. 89 f. belobt besonders das glossar dialektischer ausdrücke, dem
er jedoch einzelne Irrtümer nachweist, am wenigsten befriedigen
die abschnitte über botanik, Zoologie etc.
1138. Penzance, Natural History and Antiquarian Society.
Report and Transactions, 1881 — 82. Plymouth, Brendon & Sons.
s. 82—185. 8.
ang. The Antiquary VI, 215. hervorzuheben wären hier Lach-
Szyrma, On Cornish Folk-Lore; Miss Courtney, Ou Ghosts and
Witchcraft. — vgl. auch Athenaeum no. 2880, s. 20.
1139. The Proceedings of the Somersetshire Archaeological
and Natural History Society. New Series, Vol. VII. London, Long-
mans & Co.
das Athenaeum no. 2892, s. 406 hebt einen artikel über ein
zu Bath gefundenes römisches bad hervor und erwähnt ferner solche
über Clevedon Court, Portbury Priory und über einige kirchen der
grafschaft.
1140. Collections for a History of Staffordshire. Published
by the William Salt Archaeological Society. Vol. III.
der erste teil des bandes enthält nach dem Athenaeum no. 2907,
s. 48, verschiedene dokumente (processe, testamente etc.), meist aus
der zeit Richards I. und Johanns, die von George Wrottesly sorg-
fältig ediert sind, der zweite teil bringt eine wesentlich genealogisch
wichtige publikation, The Visitation of Staffordshire in 1583, von
H. S. Grazebrook. — s. Jahresbericht 1882, no. 841.
1141. C. Fleet, Glimpses of our Ancestors in Sussex. First
and Second Series. 2 vols. lUustrated. Lewes, Farncombe.
ang. Athenaeum. no. 2918, s. 398. der I. bd. enthält den ab-
druck mehrerer tagebücher aus dem 17. und 18. jh., der IL auf-
sätze über einzelne pcrsonen (Schmuggler, schäfer, dichter u. s. f.)
und alte farailien der grafschaft. — empfohlen in der besprechung
des Antiquary VII, 168.
1142. Sussex Archaeological Collections. Vol. XXXIII. Lewes,
Wolff.
s. Jahresbericht 1882, no. 859. — nach dem Athenaeum,
no. 2912, s. 21G sind die bedeutendsten artikel von W. A. Raper
über einen fand von silbermünzen Eduard des Bokenners (unweit
<les Schlachtfeldes von Hastings entdeckt); von R. F. Wh istler,
12*
180 XV. Englisch.
ülier Asliburnlmm Kojristors ; von Sa\v5'er, ülicr die einführung des
Christentums und Volkskunde aus der gratschaft.
1143. Byegones Relating to Wales and the Border Counties.
Two parts, April to September 1882. Oswestrj'. s. 41 — 128. 4.
nach Antiquary VI, 215 bringt diese publikation auch beitrage
zur Volkskunde, die fortsetzungen, October to December 1882 und
January to June 1883, 2 parts, werden ebenfalls a. a. o. VII, 116
und VIII, 73 kurz besprochen; auch sie enthalten mancherlei zum
oben bezeichneten kapitel.
1144. The "Wiltshire Archaeological and Natural Ilistory
Magazine, no. 60. Devizes, Bull.
s. Athenaeum no. 2892, s. 406 f. über interessante bauten ans
dem mittelalter handeln Jackson (Edington Monastery) und Jones
(A Stroll through Bradford-on-Avon). — vgl. Jahresbericht 1882,
no. 860.
1145. W. Smith, Old Yorkshire. Vol. III. London, Long-
mans. 1882. XX, 297 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 861 und 1881, no. 908. empfeh-
lend ang. Acad. 544, s. 257. vgl. auch the Antiquary VII, 26 f.,
wo unter andern kapiteln: 'Yorkshire in Archaeologia,' *Y. Libraries,'
'Y. Mss.', 'Y. Ehj^mes and Proverbs' als interessant hervorgehoben
werden, vergl. auch ebd. s. 80 u. 81.
1146. The Yorkshire Archaeological and Topographical
Journal. Bradbury, Agnew & Co. 1882 — 83.
das Athenaeum no. 2892, s. 407, hebt eine von William Brown
sorgfältig bearbeitete geschichte der Mount Grace Priory hervor,
ebd. no. 2892, s. 407 wird aus Part XXIX als der wichtigste
artikel der von G. T. Clark über Conisborough Castle bezeichnet. —
vgl. Jahresbericht 1882, no. 852.
1147. Katherine S. Macquoid, About Yorkshire. With 67
Illustrations by T. R. M.'acqnoid. London, Chatto & Windus. 8.
10 sh. 6 d. '
nach dem Athenaeum no. 2912, s. 203 bietet dieses, besonders
für touristen empfehlenswerte buch, mancherlei material zur Volks-
kunde, in den historischen notizen ist es jedoch nicht immer korrekt. —
warm empfohlen Academj' no. 586, s. 60 f.
1148. Städte. Edward A. Freeman, English Towns and
Districts, a Series of Adresses and Sketches. With Illustrations and
Map. London, Macmillan. 8. 14 sh.
das buch enthält, nach der besprechung von J. Bass Mullinger,
Academy no. 583, s. 2, einige 30 kurze, aber zuverlässige Studien
über englische Ortschaften, welche meist überarbeitete beitrage zu
Zeitschriften aus früheren jähren sind, der verf. behandelt sie vom
antiquarischen Standpunkte und geht zu wenig auf philologische,
XV. Englisch, |gi
ethnologische und literarische fragen ein, die wohl erürterung oder
erwähuung verdient hätten. — auch im Antiquary VIII, KWi em-
pfohlen, vgl. auch eine notiz im Athenaeum no. 2915, s. 303, wo
als besonders gelungen und interessant die artikel über Glastonbury,
Lincoln und Treacademic Cambridge' hervorgehoben werden.
1149. W. J. Loftie, A History of London. With Maps and
Illustrations. 2 vols. London, Stanford. 8.
ang. von Henry B. Wheatley, Academy no. 578, s. 375 f.
das wertvolle werk untersucht zunächst mit vorsieht die älteste ge-
schichte der stadt und stellt es als zweifelhaft hin, ob sie schon zur
zeit des ersten römischen einfalls existierte, selbst unter den Römern
kann sie nur klein gewesen sein, auch aus der sächsischen zeit sind
die nachrichten über sie dürftig und unsicher, erst mit aem ein-
dringen der Normannen, welche die stadt neu autT)auten, erfahren wir
näheres, nachdem im ersten bände die geschichte Londons im mittel-
alter bis zur Jetztzeit zu ende geführt ist, wendet sich der verf. zu
der von Westminster , den Tower Hamlets und den Vorstädten. —
der rec. hebt zum Schlüsse seines artikels hervor, dass das werk
auf eigenem Studium des verf. beruht, wenn derselbe auch von den
vorhandenen geschichten der stadt gebrauch macht, karten und plane
nach alten quellen sind eine schätzbare beigäbe. — auch im Anti-
quary VIII, 65 f. findet das werk anerkennende Würdigung; nur
bezüglich des geringen umfangs des römischen Londons erhebt diese
zs. einige bedenken, — das Athenaeum no. 2914, s. 265 f., bemerkt,
dass , obwohl bei weitem nicht das ganze vorhandene material zu
dieser geschichte ausgenutzt ist, sie doch alle früheren versuche dieser
art übertrifft, bezüglich des namens der stadt, so möchte der rec.
ihn auf das dänische LtLuden zurückführen, zum schluss ein paar
berichtigungen, — an die erwähnte etymologie schlössen sich die
erklärungsversuche von Walter R. Brown, ebd. no. 2916, s. 339,
der für celtischen Ursprung eintritt, von J. H, Round, ebd. 2917,
367, der darauf hinweist, dass wenn dieser name celtisch wäre, die
Silbe dun voran stehen müsste, und von Hyde Clark, ebd., welcher
an vorceltische ableitung denkt,
1150. James Grant, Old and New Edinburgh: its History, its
People, and its Places. lUustrated with Numerous Engravings.
8 vols. London, Cassell.
von William "NVallace besprochen Academy, no. 587, s. 73.
trotz seiner imgeschickten darstellung und einiger ungenauigkeiten
ward dem verf. das lob gespendet, dass er sein werk mit Sorgfalt
und liebe durchgeführt habe.
n51. F. Nicholls and J. Taylor, Bristol, Fast and Present.
Vol. III,
s, Jahresbericht 1882, no. 842. im Athenaeum no. 2881,
s. 51 f. ebenso wie die vorhergehenden bände lobend besprochen,
einige besonders merkwürdige züge werden kurz citiert.
182 ^^'- Englisch.
1152. A. R. Braniston and A. C. Leroy, Historie Win-
chester, Enghuids First Capital. London, Longmans. 18b2. XVI,
380. 8.
nicht umfassend, noch eindringlich genug, jedoch 'pleasant rea-
ding.' The Antiquary VIl, 71.
ll.')3. F. W. Gross and J. R. Hall, Rambles round Old
Canterbury. London, Sinipkin.
1154. C. A. Hulbert, Annais of the Church and Parish of
Almondbury, Yorkshire. London, Longmans. 8. 15 sh,
ang. Academ}' no, 579, s. 398 f. dem herausgeber fehlt es
an kritischer einsieht und genauigkeit, was den wert des buches be-
deutend herabsetzt, dennoch enthält es nianclie interessante doku-
mente, die u. a. auch wegen gewisser dialektischer ausdrücke beach-
tung verdienen, ein paar proben (16. jh.) werden daselbst mit-
geteilt.— auch das Athenaeum, no. 2911, s. 176 beurteilt das buch
ungünstig : der autor bringt alles mögliche hinein, was mit der sache
nichts zu tun hat. unzureichend ist besonders die ältere geschichte.
1155. Robert Dymond, The History of the Parish of 8t.
Petrok, Exeter, as shown by its Churchwarden's Accounts and other
Records. Transactions of the Devonshire Association. 99 s. 8.
nach dem Antiquary VII, s. 28, eine wertvolle arbeit für die
geschichte von Devonshire.
1156. Hugh Norris, South Petherton in the Olden Time.
Crewkerne, Wlieatley & Munford.
nach der kurzen anzeige im Athenaeum no. 2881, s. 51, die
ausarbeitung einer Vorlesung, welche die altertümer und geschicht-
lichen ereignisse in jener gegend in einer für lokalhistoriker nach-
ahniensw'erten weise beschreibt.
1157. Henry Hayman, Porlock Church and its Monuments.
The Antiquary VII, 249—55.
1158. Joseph Brogden Baker, The History of Scarborough from
the Earliest Date. London, I^ongmans. XII, 527 s. 8. 25 sh.
ang. Athenaeum, no. 2867, s. 459: dürftig in bezug auf das
mittelalter. für die drei letzten Jahrhunderte bringt es jedoch man-
cherlei , wenn auch nicht wolilgeordnetes material. — weit mehr
befriedigt ist The Antiquary VII, 27.
1159. W. Wheater, The History of the Parishes of Sherburn
and Cawood, with Notices of Wistow, Paxton, Towton etc. IL ed.
London, Longmans. 1882. VI, 328 s. 8.
mit anerkennung ang. The Antiquary VI, 214 f.
1160. W. H. Harbutt Dawson, History of Skipton. Skipton,
Edmonson & Co.
nach dem Athenaeum no. 2907, s. 47, eine iiopulär geschriebene
und mit geschick zusammengestellte lokalgeschichte. weniger günstig
XV. Englisch. Jg3
urteilt die Academy no. 577, s. 6 f., die das buch für ernste for-
scliung zu leicht tindet.
Dokumente.
1161. The Eegisters of the Parish of Leigh, Lancashire, from
February, 1558, to March, 1625. Edited by J. H. Stanning.
diese im Athenaeum no. 2909, s. 109 günstig beurteilte aus-
gäbe verdient hier besonders wegen der in ihr vorkommenden merk-
würdigen Vornamen erwähnung. auch in der Academy no. 579,
s. 399 wird die sorgfältige arbeit des herausgebers, der mehrere
Irrtümer in den registern nachgewiesen hat, anerkannt.
1162. Rccords of the Borough of Nottingham. Published under
the Authority of the Corporation of Nottingham. Vol. I. — King
Henry II. to King Richard II., 1155 — 1399. London, Quaritch.
XVI, 487 s. 8.
ang. Academy no. 579, s. 398. abgedruckt sind hier 'Royal
Charters, Rolls of Local Courts, and Title Deeds' aus der im titel an-
gegebenen zeit, die ausgäbe wird trefflich genannt und besonders
auch ein glossar gelobt, welches mittelalterliche ausdrücke (lat.,
frz. und engl.) enthält. — einen längeren artikel bringt The Antiquary,
VII, 148 — 51, von G. Laurence Gomme, der mehrere stellen aus
den dokumenten als Überreste alter gebrauche hervorhebt. — in der
das geschick des herausgebers anerkennenden anzeige des Athe-
naeums no. 2892, s. 402, wird besonders darauf hingewiesen, dass
viele gesetze und einrichtuugen nicht, wie man bisher oft getan,
als anordnungen der monarchen, sondern als bestätigungen alter,
volkstümlicher rechte zu betrachten sind, wozu auch der vorliegende
band mehrere belege bietet.
1163. J. Theodore Beut, Extracts from the Gild Book of the
Barbour Surgeons at York. The Antiquary VI, 154 — 56.
das buch beginnt unter Heinrich VII. (1486) und reicht bis
Georg II. (1782).
1164. Lancashire and Cheshire Records Preserved in the Public
Eecord Office, London. Edited by Walford D. Selby. In 2 parts
(Publications of Lancashire and Cheshire Record Society, vols. VII
and VIIL 1882—83.)
nach der besprechung von Henry G. Hewlett, Academy no. 585,
s. 38, ist dies sorgfältig herausgegebene werk für jeden unentbehr-
lich, der sich über die topograpliie dieser grafschaften wie über die
genealogie dort ansässiger familien unterricliten will.
1165. A Roll of the Owners of Land in the Parts of Lindsey
in Lincolnsliire in the Reign of Henry I. Translated, with a Com-
nientary, and Compared with the Domesday Survey of Lindsey, by
R. E. ehester Waters. Reprinted from the Associated Architec-
184 XV. Englisch.
tural Socioties. Reports and Papers, 1882. Vol. XVI. Part. II. Lin-
coln, AVilliamson.
bespr. von Charles J. Elton, Academy no. 595, s. 2<i() f. —
der hrsg. hat ein altes dokument, das im vorigen jh. von Ilearne,
jedoch nicht ohne fehler, gedruckt war, benutzt und das datuni,
welches H. zur zeit Heinrichs II. ansetzte, als 11<>6 bis 1114—16
nachgewiesen, auch sonst machen seine bemerkungen diese Interes-
sante Publikation wertvoller.
IKiti. W. Denton, Records of St. Giles, Cripplegate. London,
Bell & Sons.
die geschichte dieser in mancher beziehung berühmten gemeinde
(in der kirche ist Milton begraben und Cromwell getraut) wird in
der anzeige des Athenaeums no. 289U, s. 341, günstig beurteilt,
bedauert wird jedoch das fehlen eines registers.
1167. B. Haie Wortham, Clmrchwarden's Accounts of Bassing-
bourne. The Antiquary VII, 24—2(5.
das dokument reicht von 1497 — 1540. einige der für kultur-
geschichte etc. interessanten notizen werden mitgeteilt, darunter solche
über eine aufführung des 'Holy Martir Seynt George'.
1168. The Berkeley Manuscripts: the Lives of the Berkeleys,
Lords of the Honour, Castle, and Manor of Berkelej', in the County
of Gloucester, from 10G6 to 1618. By John Smyth of Nibley.
Vol. I. Edited by Sir John Maclean for the Bristol and Glou-
cestershire Archaeological Society. Gloucester, Bellows.
ang. Athenaeum no. 2909, s. 105 ff. John Smith's (1567 geboren)
drei foliobände umfassende hs. der familiengeschichte der Berkeleys
bietet nicht für diese allein, sondern auch für die geschichte des
landes mancherlei wichtiges material, aus welchem einige interessante
stellen besprochen werden, die arbeit des herausgebers wird als
umsichtig und gründlich gelobt.
1169. A. Neubauer, A Hebrew Deed Dated Colchester 1258. —
Athenaeum 2871, s. 598.
mitteilung eines hebräischen dokuments mit Übersetzung, das
sich in einem chald. wörterbuche der Bodl. Libr. befindet, zum be-
weise, dass sich bereits 1258 Juden in Colchester aufhielten. — daran
anschliessend die zuschritt von:
S. L. Lee, The Jews of Colchester. ebd. no. 2872, s. 628,
durch welche Juden am genannten orte bereits 1240 dokumentarisch
nachgewiesen werden.
1170. J. H. Ramsay, S. L. Lee, William E. A. Axon, Early
References to Jews in England. Academy no. 56<i, s. 62 f. und
no. 561, s. 80 f.
nachweis aus dokumenten vom ende des 13. jhs. bis zum 15., dass
XV. Englisch. ^35
sich Juden in England aufgehalten haben, gegenüber gegenteiligen
beliauptungen gewisser historiker.
Gebäude. 1171. Matthew Holbeche Bloxam, The Principles
of Gothic Ecclesiastical Architecture. Eleventh Edition; with Nume-
rous Illustrations on Wood. London, Bell. 3 vols. 22 sh. fi d.
bespr. von J. Henry Middleton, Academy no, 573, s. 280 f.
die neue aufläge dieses in England weit verbreiteten buches über
engl, architektur des mittelalters bringt mancherlei Zusätze, es han-
delt nicht nur vom kirchenbau, sondern auch über kleldung der
geistlichen, ceremonieen etc. der rec. hat zwar einzelnes, besonders
das kapitcl über die anläge von klostergebüuden, zu tadeln, nennt
jedoch das werk im ganzen ein schätzenswertes.
1172. J. Cave-Brown, Lamheth-Palace and its Associations.
With an Introduction by the Archbishop of Canterbury. Edinburgh
& London, Blackwoood & Sons. 1882. XXIX, 359. 8.
eine eingehende Würdigung findet dieses buch im Antiquary VII,
113 — 116, woselbst ein paar Illustrationen wiedergegeben sind, an-
geführt mag hier besonders werden, dass ein Wasserturm seit dem
vorigen jli. irrtümlich den namen 'Lollards-Tower' geführt hat. —
hieran schliesst sich als Supplement:
1173. J. Cave-Browne, Mediaeval Life among the Old Palaces
of the Primacy. Edinburgh & London, Elackwood & Sons. 8. 89 s.
als interessant empfohlen Academy no. 586, s. 61 und The
Antiquary VIII, 168. — beide büclier werden im Athenaeum no.
2917, s. 359 f. eingehender besprochen: obwohl dem verf. im all-
gemeinen fleiss und geschick nicht gefehlt haben, ist er doch nicht
im Stande gewesen, ein allen ansprüchen genügendes buch zu schaffen,
da er es versäumt hat, die zahlreich vorhandenen handschriftlichen
dokumente zu durchforschen, im supplementkapitel zeigen sich ge-
legentlich irrige ansichten über kirchliches leben im mittelalter.
1174. W. E. Millikcn, The Old Law Courts at Westminster.
The Antiquary VII, 192—96.
eine Übersicht über die geschiclite dieser einrichtungen und kurze
beschreibung der baulichkeiten.
1175. The History and Antiquities of Colchester Castle.
s. Jahresbericht 1882, no. 868; ang. The Antiquary VI, 168.
das buch erhält besonders darin Zustimmung, dass es die ansieht vom
römischen Ursprünge der bürg widerlegt, wird jedoch auch sonst gelobt.
1176. Colchester Keep and Mr. G. T. Clark. By the Author
of 'Colchester Castle'. Part I. The Antiquary VII, 45—49. Part IL
ebd. 157—162.
der verf., obgleich im ganzen mit Clark übereinstimmend, weist
im ersten abschnitt diesem mehrere historische fehler in der geschichte
des turmes und der bürg nach; der zweite sucht einige Irrtümer
C.s in der darstellung des baues jenes turmes darzulegen.
186 XV. Englisch.
1177. Hubert E. H. Jerningli am, Nuiham Castle, Edinburgh,
Paterson.
nach (lern Athi-naeuin no. 2itll, s. 177, ein buch uline wissen-
schaftliche bedeutung.
1178. A. W. Tv.yt'ord, York and York Castle: An Appendix
to the 'Eecords of York Castle'. London, Griftith & Farran.
nach der anzeige Edward Peacock's, Academy no. 59<), s. 123,
ein unwissenschaftliches und wertloses buch. — auch das Athenaeum
no. 2914, s. 280, beurteilt es nicht viel günstiger.
Verschiedenes.
Münzen. 1179. J. Henry, A Compilation of English Silver
Coins issued since the Conquest, with their Values. III. ed. London,
A. Reade. 1882. 8. 122 s.
als nützlich empfohlen The Antiquary YII, 168.
1180. C. F. Keary, Coinage of the British Islands. I. From
the Beginning of a Coinage to the Reign of Henry VII. The
Antiquary VII, 255—60. IL From the Reign of Henry VII. to
our own Time. ebd. VIII, 8—12. u. 61—64.
kurze übersichtliche darstellung des englischen münzwesens,
welcher, gewissermassen als einleitende kapitel, Greek Coins (ebd.
VII, 1 ff.; 49 ff.) Roman Coinage (ebd. 95 ff.) und Coinage of
Christian Europe (ebd. 137 ff.) vorausgehen.
1181. Cornelius Walford, Our Great Rivers. The Antiquary
VII, 241—44.
archaeologische notizen, gesetze und Statuten aus dem mittelalter,
welche in bezug auf die grossem flüsse Englands erlassen sind, im
vorstehenden abschnitt wird der Severn in dieser hinsieht behandelt,
bd. VIII bringt einen über die Themse etc.
1182. J. H. Round, The Domesday of Colchester. Part IV.
The Antiquary VI, 251—56.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 871; fortsetzung und schluss der
sorgfältigen Studie.
1183. J. H. Flood, On Some Quaint Old Laws of England.
Part IL The Antiquary VI, 146—49.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 875; die angeführten gesetze be-
treffen meist landstreicher; die quellen werden leider nicht bezeichnet,
so dass deraufsatz mehr allgemeines als wissenschaftliches Interesse hat.
1184. T. H. Baker, The Records of the Seasons, Prices of
Agricultural Produce, and Phenomena observed in the British Isles.
London, Simpkin, Marshall & Co.
ein für den gewöhnlichen gebri uch nützliches handbuch, doch
wegen ungenauer und mangelhafter antrabe der autoritäten und nicht
XV. Englisch. 187
immer glücklicher wähl derselben für wissenschaftliche zweckt; nur
mit vorsieht zu verwenden: Athenaeum 2908, s. 77 f.
The Book of Husbandry. Bj' Master Fitzherbert. Reprinted
from the Edition of 1534, and edited by Walter W. Skeat s. u.
Dialekte. — vgl. auch no. 456, 459, 474, 633, 635—41, 648—51.
1185. John W. Haies, Old Mother Hubbard. Athenaeum
no. 2887, s. 248.
für diese durch den kinderreim wohlbekannte person mit ihrem
liunde vermutet H. St. Hubert, den heiligen der hunde, als Ursprung,
dass der name schon von alters her volkstümlich war, beweist sein
vorkommen bei Spenser (Prosopopoia) — s. auch no. 500, 560,
604—7, 625.
Lexicographie.
1186. L. Toulmin Smith, The Forthcoming English Dictionary.
Academy 557, s. 9.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 944; 1882, no. 911. der artikel
spricht von der einrichtung des Wörterbuches, die an einigen beispielen
erörtert werden, besonders hebt die Verfasserin hervor, dass dies
werk nicht nur ein Verzeichnis von Wörtern und deren bedeutungen,
sondern eine vollständige grammatik und geschichte der engl, spräche
enthalten wird, ausgeschlossen sind allerdings diejenigen Wörter,
welche seit 1100 in keinem der überlieferten denkmäler erscheinen,
vergl. Philological Society's Proceedings, 1883, s. III ff., u. XVII ff.,
wo J. A. H. Murray über den fortschritt des Wörterbuchs bericht er-
stattet.
1187. John Ogilvie, The Imperial Dictionary. Ed. by Charles
Annandale. Vol. III (L— Screak). Vol IV (schluss).
s. Jahresbericht 1882, no. 910. auch der dritte und vierte band
werden in der Academy no. 549, s. 344 und no. 559, s. 40 warm
empfohlen. — das Athenaeum no. 2891, s. 370 f., widmet dem voll-
ständig erschienenen wörterbuche einen längeren artikel, in welchem
die Vorzüge der neuen ausgäbe (besonders in der etymologie und in
der Vermehrung des Wortschatzes um ca. 30,000 Wörter) anerkennend
hervorgehoben werden, bemängelt wird jedoch die Unbestimmtheit
vieler verweise, wie auch gelegentlich Irrtümer in den citaten zu
erinnern sind. — lobend angezeigt im Antiquary VII, 28.
1188. George F. Chambers, The Handbook Dictionary, for
the Use of Travellers and Students. London, John Murray. 12.
kurz besprochen Academy no. 593, s. 177: englisch, französisch
und deutsch, dreispaltig, über 700 selten enthaltend, es ist zweifel-
haft, ob nicht zu viel beabsichtigt wird, da das bedürfnis des reisenden
ein anderes ist, als des studierenden. — das Athenaeum no. 2908,
s. 78, welches den titel 'Practical and Conversational Dictionary of
188 XV. Kn-lisch.
the English, Frencli, and German Laiif^uaiies' ang:iebt, meint ebenfalls,
dass zu viel ausdrücke darin enthalten sind, welche ein reisender
nicht bedarf, das deutsche darin soll nicht immer die Umgangs-
sprache darstellen, doch sind die hicfür als bcispiele citierten aus-
drücke kaum zu beanstanden, im übrigen wird dem buch ähnlichen
werken gegenüber der Vorzug eingeräumt.
1189. Robert Hunter, The Encyclopaedic Dictionary. A New
and Original Work of Reference to all the Words in the English
Language. 4. vols. 10 sh. 6 d. each. A — Dec.
s. Jahresbericht 1882, no. 908. ang. L. Toulmin Smith, Aca-
demy no. 595, s. 207 f. — das ziel des Werkes ist zu weit
gesteckt, als dass es mit gutem erfolg erreicht werden könnte:
es will gleichzeitig in philologischen wie sachlichen erklärungeu
möglichst ausführlich sein; doch führt ein solches möglichst
natnrgemäss zur Oberflächlichkeit. — lat. u. a. ausdrücke. Welche
nur als technische gebraucht werden, gehören ferner auch nicht in
ein Wörterbuch, welches die englische spräche als solche behandeln
will, was die Sprachgeschichte betrifft, so sind freilich die Veröffent-
lichungen der E. E. T. S. und arbeiten wie die Skeats zu rate ge-
zogen worden, doch nicht mit der gründlichkeit, deren der philologe
bedarf, wenn nun auch der fachmann nicht gerade zu diesem werke
greifen wird, so wird es doch für viele andere leser von nutzen sein,
doch steht zu befürchten, dass das ganze zu umfangreich ausfallen wird.
1190. Technologisches Wörterbuch in englischer und deutscher
spräche etc. herausgeg. von Gustav Eger. I. teil: englisch-deutsch,
technisch durchgesehen und vermehrt von Otto Brandes. VIII,
711 s. 8. 9 ra.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 930; ang. von v. Kaven, Literatur-
zeitung 1883, 165 ff.; das buch wird als vortrefflich empfohlen:
druck und anordnung sind praktisch, der preis für das gebotene ein
billiger. eine anzahl nachtrage und berichtigungen bilden den
schluss des artikels.
1191. C. Scholl, and otliers' Phraseological Dictionary of Com-
mercial Correspondence, English, German, French, and Spanish.
Vol. I. Paris, Hachette. 8. 10 sh. 6 d.
eine kurze notiz Athenaeum no. 2915, s. 303, welches nach voll-
ständigem ersclieinen des Werkes auf dasselbe zurückkommen will.
1192. Jos. Bosworth, An Anglo-saxon Dictionary. Ed. by
T. Northcote Toller.
s. Jahresbericht 1882, no. 914; ang. Lit. cbl. 1883, 946 von
R. W., der, obwohl er die vielfachen Verbesserungen der neuen aus-
gäbe anerkennt, dem herausgeber den rat erteilt, die folgenden hefte
nach eigenen grundsätzen zu bearbeiten und anzuordnen, da nacli
Bosworth's plan zusammengehöriges oft auseinandergerissen wird. —
Literaturblatt 1882 (10), 386 ff. von F. Kluge: bei aller anerkennung
XV. Englisch. |Q9
für die fleissige Sammlung des herausf?ebers, wird doch die ungleich-
artige bearbeitung, die zuweilen hinter den anforderungen des heu-
tigen Standes der Wissenschaft zurückbleibt, und die nicht immer
geschickte anordnung bemängelt, zum schluss des artikels giebt der
rec. eine beachtenswerte Sammlung von nachtragen zu den bucli-
staben A B H. — E. Wülcker, Anglia V (4), 74—77, stimmt im
ganzen mit dem bisher gesagten überein ; einen scharfen tadel erfährt
dort besonders das verfahren des herausgebers, dass er Grein's Sprach-
schatz ohne weitere bcmerkung diesem wörterbuche einverleibt hat,
M. Hej^ne, Engl. Studien VII (1), 131 — 135, bedauert, ohne die
mühe Tollers verkennen zu wollen, dass auf die deutsche forschung
der letzten Jahrzehnte so gut wie gar nicht rücksicht genommen ist,
noch ae. Urkundenwerke und dialektisches genügend herangezogen
sind, selbst die benutzten quellen sind nicht gründlich durchforscht
worden , wofür eine auzahl belege angefülirt werden, neben bes-
serung dieser mängel in der fortsetzung des Werkes, wünscht der
rec. mehr kunst in der darstellung. — am ungünstigsten urteilt
jedoch James Platt, Transactions of the Philological Society 1882 —
1883 — 1884, s. 237—246, der in der tat eine noch grössere anzahl
von fehlem und auslassungen — ohne jedoch erschöpfend sein zu
wollen — nachweist, beachtung verdienen besonders die bemerkungcn
des rec. über die kürze von a- in der verbalcomposition (s. 243 f.)
und über die femininendung -icge (s. 246). — vgl. dazu Philological
Society's Proceedings 1882 — 83, s. I f.
1193. Kleines angelsächsisches Wörterbuch \^n Christian W.
M. Grein, nach Grein's Sprachschatz der angelsächsischen dichter
bearbeitet von Fr. Groschopp. Kassel, Wigand. 283 s. IV. 8. 5 m.
es wird dieses buch von denjenigen, welchen die anschaifung
teurer werke schwer fällt, willkommen geheissen werden, durch weg-
lassung der eigennamen und der belegsteilen (bis auf solche von
unsichern bedeutungen etc.) ist es möglich gewesen, das ganze material
aus Grein's Sprachschatz in engeren räum zusammenzubringen, in
der anordnung sind nur wenige abweichungen vom originale getroffen
worden (der unterschied zwischen langen und kurzen vokalen, diph-
thongen und brechung ist fortgefallen, in der Schreibung sind ca
und CO für ca co und lu für v eingeführt). — trotz des nutzens, den
diese ausgäbe stiften wird, wäre sie bei weitem wertvoller gewesen,
wäre der Wortschatz der ae. prosaliteratur, wenn auch nicht er-
schöpfender als es die bisherigen veröff'entlichungen ermöglichen, be-
rücksichtigt worden.
1194. Catholicon Anglicum. Ed. by S. J. H. Herrtage &c.
vergl. Jahresbericht 1882, no. 1109 und 1881, no. 1104. —
bespr. von J. H. Hesseis, Academy no. 586, s. 64 ff., der an einer
reihe von beispielen zeigt, wie mangelhaft die ausgäbe ausgefallen
ist, da der herausgeber eine nur oberflächliche collation mit Ms.
190 XV. Englisch.
Additional 155<i2 ang:esti'llt und viele abkürzuiii^en frisch anfgelijst
und schreibl'ohlfr oder undeutliclikeiten in dem Monson Ms. über-
sehen hat. ebenfalls tadelt der recensent, dass den lat. Wörtern des
glossars nicht genügende aufmerksamkeit geschenkt ist. er verspricht
jedoch, eine liste der begangenen versehen aufzustellen, welche an
die mitglieder der E. E. T. 8. verteilt werden soll.
Phraseologie. Synonymik.
ll'J5. Glossary of Terms and Phrases. Ed. by H. Percy
Smith. Assisted by Sir George W. Cox, Twisden, C. A. M.
Fennell, "\V. Paterson, C. P. Milner and otliers. London.
Kegan Paul. 8. 12 sh.
ang. Academj^ no. 575, s. 326. eine art von encj'clopädiö, die
auch lat. und frz. Sprüchwörter in guter Übertragung einschliesst.
fleiss und Sorgfalt wird anerkannt, doch sind mancherlei seltene aus-
drücke (besonders nautische) aufgenommen, die von geringer Wich-
tigkeit sind, wogegen die erklärungeu anderer von mehr interesse zu
stark verkürzt sind.
1196. Synonyms Discriminated : a Dictionary of English Syno-
nymous Words. Illustrated with Quotations from Standard "Writers.
By the late C. J. Smith. New Edition, with the Author's latest
Corrections and Additions, Edited hy IL Percy Smith. London,
Bell. 780 s. 8. 14 sh.
1197. K. ten Bruggencate, Synonyms Illustrated &c. Taal-
stndie IV, 1, 59.
1198. Otto Kares, Hermeneutische und phraseologische an-
merkungen zu Tom Brown'sSchooldays. Engl. stud. VI (3), 327 — 351.
bezug nehmend auf die Schulausgabe Pfelfer's, werden eine anzahl
der dort gegebenen erklärungen und Übersetzungen von Wörtern und
phrasen berichtigt, und da diese ausdrücke und Wendungen von den
Wörterbüchern unbeachtet gelassen sind, so bietet der artikel gleich-
zeitig einen interessanten beitrag zur lexikographie.
1199. Klemens Kloepper, Englische Phraseologie für höhere
schulen und studierende. Münster. VII, 413 s.
ang. von K. Foth, Literaturblatt 1883 (5), sp. 179—80: als
brauchbares handbuch empfohlen; doch hält der rec. sein urteil da-
rüber zurück, ob alle im buche angeführten redewendungen etc. durch-
weg der heutigen gebildeten Umgangssprache angemessen sind ; für
den Schulunterricht wird ein auszug empfohlen, da das vorliegende
buch zu umfangreich für diesen zweck ist. — vgl. Jahresbericht
1881, no. 971.
1200. Albert Gärtner, Systematische phraseologie der eng-
lischen Umgangssprache mit eingelegten gesprächen, briefen, anekdoten
XV. Encrlisch.
191
lind deutschen Übungssätzen, sowie sachlichen, synonj-^mischen und
grammatischen anmerkungen. für den schul- und privatgebrauch.
Bremen, Hollmann, 2 m.
nach der anzeige Albert Stimmings in Uerrigs archiv LXX
(1), 98 f. ein buch, das auf eigener, selbständiger arbeit beruht
und aus eigener crfalirung hervorgegangen ist. der stoff gruppiert
sich in 82 abschnitten um das verb; nachdem die verschiedenen
begriffe angegeben, bieten verschiedene Übungsstücke dem lernenden
gelegenheit, sich dieselben einzuprägen, die zalilreichen anmerkungen
erhöhen den wert des buches, das nicht nur anfängern, sondern
auch vorgeschritteneren zu empfehlen ist.
1201. F. Veuosta, The Companion to the Grammars, or List
of Words &c., in the Four Principal Languages of Europe. London,
Williams & Norgate. 5 sh.
ang. Academy no. 480, s. 418. das buch ist ein für reisende
wie für sonstige lernende brauchbares vocabular nebst phraseologie
in englischer, französischer, deutscher und italienischer spräche, für
das deutsche ist die neue Orthographie angewendet. — das Athenaeum
no. 2914, s. 271, kann den nutzen dieses buches nicht einsehen, da
es zum auswendiglernen zu umfangreich, zum nachschlagen zu un-
bequem ist.
1202. Crustav Ploetz, English Vocabulary. methodische an-
leitung zum englisch sprechen mit durchgehender bezeichnung der
ausspräche. 2. vermehrte und verbesserte aufläge. Berlin, F. A.
Herbig. X, 303 s. 8. 2,25 m.
das buch, dessen 2. aufläge sich von der 1. nur durch berich-
tigungen und ergänzungen unterscheidet, ist nach dem Vocabulaire
systematique von Karl Ploetz bearbeitet, die ersten 232 selten ent-
halten in 34 kategorieen geordnet den eigentlichen Vokabelschatz mit
vielen sachlichen und synon3'mischen anmerkungen; der 35. abschnitt
enthält 'Homonyms', der 36. 'Germanismen übersetzt durch entspre-
chende anglicismen'. den schluss bildet ein alphabetisches inlialts-
verzeichnis, welches die brauchbarkeit des buches erhölit. — was die
einzelnen ausdrücke und Wendungen anbetrifft, so gehören sie fast
durchweg der heutigen Umgangssprache an. die aussprachebezeich-
nung ist jedoch zi;m teil ungenau und kann unerfahrene in die
irre führen. — wenn auch ein derartig angelegtes und so umfang-
reiches buch anfängern zur erlernung einer spräche kaum empfohlen
werden kann, so werden doch vorgerücktere (etwa zur repetition)
daraus nutzen ziehen.
1203. Proverbele Eomanitor. English Proverbs. Proverbes
frangais, deutsche sprüchwörter. London, Kerby & Endlan. Bucu-
resci 1882. VIII, 64 s. 12.
kurz empfohlen The Antiquary VI, 168.
192 XV. Englisch.
1204. G. Belcour. A Selectiou of the most-used Freucli Pro-
verbs, with English E(iuivalents.
s. Jahresbericht KsS2, no. 943, bespr. Athcnaeum 2867, s. 463:
die englischen Übertragungen sind durchaus nicht immer englische
sprüch Wörter, wofür sie B. auszugeben scheint, einige belege für
diosin Irrtum a. a. o.
Etymologie.
120.5. Heusleigh Wedgwood, Contested Etymologies in 'the
Dictionary of W. W. Skeat. London, Trübner & co. 1882. VIII,
193 s. 8. 5 sh.
nach J. Zupitza's anzeige, Literaturzeitung 1883, 13 f. han-
delt es sich meist im buche um fälle, die noch nicht mit sicheirheit
zu entscheiden sind, mitunter bringt es jedoch interessante belege,
zu bedauern ist, dass der verf. weder mit germ. noch rom. laut-
gesetzen vertraut ist. — dem gegenüber ist das urteil im Antiquary
VI, 268: 'This is a delightful book' von zweifelhaftem werte.
1206. A. Smythe Palmer, Folk Etymology: a Dictionary of
Verbal Corruptions of Words, or Words Perverted in Form or
Meaning by False Derivation or Mistakeu Analogy. London, Bell
& Sons. 1882. 692 s. 8. 21 sh.
vgl. oben no. 92. — bespr. von W. W. Skeat, Academy
no. 559, s. 46 flf. der stoff wird in 6 gruppen, deren jede eine be-
sondere alphabetische reihenfolge hat, eingeteilt, von denen der rec.
als die besten 'Words Corrupted by Cualescence of the Article with
the Substantive' und 'Words Corrupted throughMistakesaboutNumber'
hervorliebt, er zieht dabei eine reihe beispiele an, denen er gelegent-
lich Zusätze beifügt, auch im übrigen empüehlt er das werk, wenn-
gleich er einij^e gröbere irrtümer in der etymolugie, besonders wo
es sich um 'ags.' grundworter handelt, rügen muss. — das Athe-
naeum no. 2878, s. 843 f. spricht sich ebenfalls recht anerkennend
über das buch aus, welches einen wertvollen beitrag zur Sprach-
geschichte liefere, vermiset wird jedoch ein register, wie auch
bedenken gegen einige deutungen geäussert werden.
1207. W. W. Skeat, The Etymology of 'Surround'. Trans-
actions of the Philological Soc. 1882 — 3—4, s. 247.
die ursprüngliche form ist sur-ound von frz. sur-ondcr ovcrflozi'.
vgl. dazu die bemerkungen Murray's ebd. Proceedings s. XVI.
1208. H. Sweet, English Etymologies. Philological Society's
Proceedings 1882—83. s. VI.
über hive und wicing.
1209. A. L. May he w, The Word Rose. Academy no. 548,
s. 331.
XV. Englisch. I93
zum betreffenden artikel in Skeat's Etymological Dictionary, wo
flies wort aus dem arab. liergeleitet wird; M. hält es für arisch, der
herausgeber der Academy für armenisch.
1210. Walter W. Skeat, Aitsh-Boiie, or Edgc-Boiic: Academy
no. 549, s. 348.
letztere form, die Webster anführt, ist unsinnig ; die älteste form
ist nacJic-bonc vom afrz. iiache\ das anlautende 11 fiel allmählich ab.
1211. E. Morris und W. W. Skeat, The Etymology of the
Word 'Saunier'. Academy no. 571, s. 259 u. no. 572, s. 276 f.
an ersterer stelle schlägt Morris die ableitung von anntcr {aven-
Iure) vor; das anlautende s will er aus Wendungen wie hc's aiintc-
riiig erklären. Skeat stimmt dem vorschlage der haujjtsache nach
zu, erklärt aber das s aus fr. s'aventnrer.
1212. Walter W. Skeat, The Etymology of Kcstrel. Aca-
demy no. 544, s. 262.
das wort, a busc kind of hazvk bezeichnend, wird auf fr, qiicr-
ccrclle lat. qiicrquedula zurückgeführt.
1213. Walter W. Skeat, The Etymology of 'Rollock' or
'Rullock'. Academy no. 585, s. 46.
das wort wird auf aegl. ärloc == oar-holc zurückgeführt.
1214. The Word 'Commodore'. Academy no. 588, s. 98.
George F. Hooper fragt nach der geschichte dieses worts,
worauf ihn der herausgeber der Academy auf eine notiz in Ogilvie's
Imperial Dictionary verweist (port. capitäo mor).
1215. A. L. Mayhew, 'Fanii' in Prof. Skeat's Dictionary.
Athenaeum no. 2875, s. 746.
Skeat bringt dies wort mit afrz. fcnnc, lat. firnia und aegl.
fcoi'vi zusammen. M. meint jedoch, dass das letztere germanischen
Ursprungs, aber in seiner bedeutung später von den ersteren, die
ohne zweifei die direkte quelle zu fann bilden, beeinflusst worden sei.
1216. F. Stratmann, Etymologisches. Engl. stud. VI (3), 441.
gegenüber Skeat's Etym. Dict. werden andere etymologieen vor-
geschlagen für cliajf., S'^^Pi blotcJi, scorch, shoot.
1217. F. H. Stratmann, Erwiderung auf ten Brink's brief
an den herausgeber. Engl. stud. VI (3), 293 f.
sucht seine von t. Br. (s. no. 1361.) in frage gestellte etj^mo-
logie von bare zu rechtfertigen, worauf
ten Brink, Banicc. bare, bcrc. Engl. stud. VII (1), 55,
die unhaltbarkeit derselben darlegt.
1218. G. Sarrazin, Zur etymologie von bnd. Engl. stud.
VI (1), 91.
sucht die herleitung vom ae. part. gebctded wahrscheinlich zu
machen.
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883). 13
194 XV. Englisch.
1219. J. Beckering Vinkers, Euglisli Ktymologies : Uhinscot
Taalstudie IV, 2.
1220. Pilgarlkk. .Academy no .544, s. 259, no. 547, s. 312.
notizeu über bedeutung dieses seltenen und veralteten Wortes
(raggcd^ dirty childrcn).
1221. J. Pixon, Tlu'Word Bonkey. Atlienaeum no. 2916, s. 348.
es ist mit Sicherheit für das ältere ass nicht vor mitte des vorigen
jhs. nachzuweisen.
1222. Edward Peacock, Oscvmnd. The Autiquary VIII,
163 -57.
dies wort, das in einigen Schriften vom 15. jh. an nachgewiesen
wird, bezeichnet eine art von eisen, doch vermag der verf. keine
befriedigende deutung für den Ursprung des ausdrucks anzugeben.
1223. Leo H. Grindon, The Shakspere Flora. A Guide to
all the Principal Passages in which mention is made of Trees, Plants,
Flowers and Vegetable Productions. "With Comments and Botanical
Particulars. Manchester, Palmer & Howe; London, Simpkin,
Marshall & Co.
bespr. von Hilderic Friend, Academy no. 583, s. 5 f. — hier
zu erwähnen, da dies buch, nach obiger anzeige, auch die etymo-
logie der pflanzennamen, wie auch deren ausspräche und aberglauben,
welcher mit denselben in Verbindung steht, in betracht zieht, der
reo. stellt besonders die dort gegebenen ableitungen von Cockle und
Sweet William in zweifei. — vgl. zum letzteren ebd. no. 584,
s. 30. 'The Derivation of Sweet AVilliam' von St. Clair Baddeley,
und no. 585, s. 47 f. von Hilderic Friend. — das Athenaeum
no. 2805, s. 825, meint, dass dieses bucli kaum ein bedürfnis war,
da einige ältere Schriften den gegenständ erschöpfend genug behan-
delt haben.
1224. Henry E. Shephcrd. ^Occlude!' Amer. Journ. of
Phil. III (12), 464.
beleg des in Wörterbüchern als veraltet bezeichneten wertes aus
Calhoun's Speeches (1814).
Dialekte.
1225. English Dialect Society. Tenth Report. Für the
Year 1882. 24 s. 8.
nach einem kurzen referat über die unten zu erwähnenden ver-
ölTentlichungen des letzten jahres werden einige dialektpublicationen
ausserhalb der gesellschaft besprochen, und zwar:
Joseph Lucas, Studies in Kidderdale (London, EUiot Stock),
XV. Englisch. I95
welches bnch einen geologischen bericht enthält, jedoch eine liste
von etwa lOnO dialektischen Wörtern nebst belegen als anhang bietet.
Edward Wallord, The Tourist's Guide to Berkshire (London,
Stanford),
das ebenfalls ein kurzes glossar von provincialismen enthält — und
Robert Bloonifield's Suffolk ballad of The Horkey, illustrated
by George Cruikshank (London, Macmillan),
ein neudruck ohne jjhilologischen wert.
dann geht der bericlit zu den in aussieht genommenen Veröffent-
lichungen und den von der bibliothek der gesellschaft neuerworbenen
älteren einschlägigen werken über, hierauf folgen referate von A. J.
EUis (s. Jahresbericht 1882, no. 9öl) und Thomas Hallam über
die grenzen der dialekte auf grund eigener lokaler forschung. über
das erstere vergl. auch Philological Society's Proceedings 1882 — 83,
s. IX- f. das letztere giebt die grenzen zwischen dem Midland und
dem südlichen idiome auf grund der langen oder kurzen ausspräche
von 11 in ///, biit und 0 in othcr, ton etc. an. eine linie von Thrap-
ston, Xorthamptonshire bis zur mitte von Norfolk würde die Schei-
dung beider bilden. — den schluss der schrift nehmen die berichte
über die kasse und die 10. generalversammlung und ein mitglieder-
verzeichnis ein. — das Athenaeum no. 2886, s. 216 f. bringt eine
inhaltsbesprechung des Tenth Report unter dem titel 'The English-
Dialect Society'.
1226. A Glossary of the Dialect of Almondbury and Hudders-
field. By the late Alfred Easther. Edited by Th.' Lees.
ang. von Henry Bradley, Academy no. 587, s. 74 f. — das
buch, obgleich die letzte durchsieht fehlt, wird als ein interessanter
und wertvoller beitrag zur dialektkunde bezeichnet, es bringt nicht
nur die Wörter als Vokabeln, sondern auch hinweise auf eigentüm-
liche gebrauche und aberglauben. der rec. hebt hervor, dass im
West-Riding aegl. ä und o, die im Standard English zusammen-
geworfen werden, als 00a und oi getrennt bleibt, dann führt er ein
paar züge (rv^ wird in, qu wird tv etc.) an, in welchen sich der
Huddersfield-dialekt von dem allgemeinen im West-Riding unter-
scheidet. — die Wörter skandinavischen Ursprungs sind zahlreich,
aber meist solche, die auch in andern nördlichen dialekten erscheinen. —
TM bedauern ist es jedoch, dass die ausspräche nicht immer zutreffend
angegeben ist. — eine kurze notiz im Athenaeum no. 2905, s. 830,
eine ausführlichere besprechung ebd. no. 2915, s. 299 f.. die, obwohl
im allgemeinen anerkennend, einige kleinere Irrtümer berichtigt.
1227. Fitzherbert's Book of Husbandry, 1534. Edited, with
Introduction, Notes, and Glossarial Index, by W. "\V. Skeat. 1882.
■8 sh. 6 d.
zahlreiche ausgaben dieses buches erschienen während des 16.jhs.,
dann erst eine 1767 , die in der vorrede besprochen oder kurz er-
13*
196 XV. Kn-lisch.
wälint werden, die seliwieritikeiten in der spraclie entstehen meist
aus der grossen anzalil von technischen ausdrücken, das glossar
ist von der ältesten tocliter des herausgehers mit Sorgfalt zusammen-
gestellt. — die anzeige des buches im Athenaeuni no. i?885, s. 181,
beschäftigt sich meist mit dem Inhalte desselben, insofern es interes-
sante beitrage zur geschieh te des ackerbaues in England und des
landlebens im 16. jh. liefert, bezüglich des autors bemerkt dieser
artikel, dass der herausgeber die annähme, er sei identisch mit dem
bekannten richter Sir Anthonj' Fitzherbert, mit guten gründen in
zweifei zieht, zuletzt meint der rec, dass die beihilfe eines mit
ackerbau genauer bekannten mannes die neuausgabe für viele hätte
nützlicher machen können.
1228. Mrs. Chamberlain, A Glossary of West Worcester-
shire Words. With Glossic Notes by ThomasHallam. 1882. 4sh.6d.
dem Vokabular schickt die herausgeberin einige bemerkungen
über Volkskunde und sprüchwörter der grafschaft voraus, wälirend
Hallam ein kai)itel über die ausspräche des dialekts liefert. — die
anzeige im Atlienaeum no. 2888, s. 274, zieht einige citate an, um
den interessanten Inhalt zu veranschaulichen.
1229. Hilderic Friend, A Glossary of Devonshire Plant Names.
1882. 5 sh.
ursprünglich von der Devonshire Association for the Advance-
ment of Science, Lit. and Art veröffentlicht, in der vorrede weist der
herausgeber darauf hin, dass noch sehr viel material in Devonshire
wie in andern grafschaften zu sammeln bleibt, und dass er selbst in
seiner arbeit fortzufahren beabsichtigt. — im Atlienaeum no. 2888,
s. 274 als nützliches werk anerkannt, doch wird bedauert, dass dies
glossar nicht mit dem Dictionary of English Plant Names von J.
Dritten (s. Jahresbericht 1880, no. 1043) vereinigt werden konnte,
bezüglich einer pflanze Tliormantlc s. eine notiz a. a. o. 2890,
B. 347, nach welcher diese bemerkung nichts mit dem götternamen
zu tun hat, sonden eine verderbung aus torvientilla (L.) ist.
1230. Hilderic Friend, Populär Flower Names. Academy
no. 547, s. 315.
Über pug-iii-a-priinincl^ ein ausdruck, der in desselben autors
'Flowers and Flower-Lore' nicht vorkommt,
vgl. no. 034.
1231. The Chequers Tree, Academy no. 569, s. 223 u. no. 570,
s. 242.
anfrage des herausgebers, ob ein solcher bäum wirklich bekannt
sei, und antworten von Henry T. Wharton, Walter W. Reeves
und Hilderic Friend, welche die an Wendung dieses ausdrucks auf
Pyrus torminalis (bezw. Sorbus tormiualis) nachweisen.
XV. Englisch. I97
1232. W. Houghtou, Populär Names of Fishes. Academy
HO. 545, s. 279 f.
1. Roker (rajaculvata Lin.) abgeleitet von schwed. rocka etc.;
2. Latchett (Trigla pini, T. cuculiis Lin. etc.), mit bezug auf die
Zeichnung des fisches von lace abgeleitet; 3. WitcJics (Pleuronectes
cynoglossus Lin.), abgeleitet von zuhite solcs.
1233. Henry Bradley, Dialect in English Place Names. Aca-
demy no. 563, s. 116.
von der beobachtung ausgehend, dass in den aegl. dialekten des
nordens das flexions-// abzufallen pflej;te, weist B. nach, dass in den
Ortsnamen Yorkshire's, mit zwei ausnahmen, dieses zeichen fehlt,
während es in denen der südliclieren angrenzenden grafschaften
häufiger erscheint, er folgert daraus, dass schon in alter zeit der
Südrand von Yorkshire eine dialektische Sprachgrenze bildete.
1234. A Yorkshire Proverb. Correspondence v. Einna Ilalf-
don, Edward Peacock und R. Brown jn. Academy no. 584, s. 30
bzw. 585, s. 48.
anfrage und antwort über das sprüchwort ^As tJiro)ig as TJirop's
wife zv/u'u sJic Jianged Jicrself i^.'ith thc disli clotlv . Brown loka-
lisiert es nach Teesdale und vermutet als datum 1350 — 1650.
1235. J. Davies, The Celtic Element in the Lancashire Dia-
lect. Archaeologia Cambrensis Vol. XIV (4^''' Series), no. 53 1 — 13
lind 54, 89—107.
eine alphabetische liste von über 700 aus dem keltischen stam-
menden Wörtern, die im Lancasliire dialekte vorkommen, (bei einigen
dürfte übrigens gemeinsame entlelmung aus anderer quelle oder um-
gekehrtes Verhältnis wahrscheinlicher sein.) da auch Cumberland,
Cheshire und Shropshire zahlreiche Wörter desselben Ursprungs, die
sich zum teil aber nicht im wal. und brit. vorfinden, aufweisen, wird
frühkeltische ansiedelung in jenen gegenden vermutet.
1236. Charles Mackay, Poetry and Humour of the Scottish
Language.
s. Jahresbericht 1882, no. 955. nach George R. Merry's an-
zeige in der Academy no. 557, s. 5, ist das buch ein glossar schot-
tischer Wörter mit citaten aus der schottischen poesie und einer
grossen zahl irriger etymologien. es ist ein langweiliges mischmasch
von unerwiesenen Vermutungen, ohne poesie und humor.
1237. Ludwig Hierthes, "Wörterbuch des schottischen dialekts.
titelanzeige jaliresbericht 1882, no. 953. — rec. von H. Kling-
hardt. Engl. stud. VI (1), 114—16: das buch ist allenfalls nur
solchen in der kenntnis der engl, spräche vorgerückteren lesern zu
empfehlen, die sich zur lektüre von Scott und Burns nicht das ältere
Wörterbuch von Motherby verschaffen können, für anfänger ist es
unbrauchbar, da es keineswegs vollständig ist und in anordnung der
einzelnen bedeutungen wie in den sprachlichen und sachlichen erklä-
198 XV. Englisch.
rTiiig:en mancherlei iiiäng'el und irrtünicr aufweist. — einen reclit-
fertigunfrsversuch macht der verf. ebd. VI (3), 47-1 — 76 ('Znm
■wlirterbudi des schottisciien dialekts von L. Ilierthes'), dtn der rec,
ebd. s. 476 f., in seiner 'Erwidenuifz:' als nichtii? darstellt. — Lorenz
Morsbach, Anglia VI (2), 73 f., und cor (Zupitza) in der Literatur-
zeitung 1882, sp. 1753, stimmen jedoch mit obigem urteil überein,
indem sie gleichfalls das unwissenschaftliche der arbeit hervorheben.
1238. V. M., Scotticisms and Eatavisms. Taalstudie III, 6, 342.
Sprachgeschichte und g r a m m a t i k .
1239. H. Breitinger, Neuere ansichten über die englische
literatursprache, Gegenwart XXIII, 28, s. 25 — 27.
übersichtliche kurze darstellung des entwicklnngsganges der
engl, spräche auf grund der arbeiten von Kington Oliphant, Morris
und Freeman. als kern dieser theorieen wird der von Max Müller
ausgesprochene satz bezeichnet: das englische ist trotz der Invasion
der Normannen und ihrer spräche, trotz aller im laufe der zelten er-
littenen ändcrungen und Schädigungen geblieben Avas es von anfang
war: eine in ihrem wesen germanische spräche.
1240. J. C. Wright, Sources and Growth of the English
Language. With a Short Sketch of English Literature, &c. Hough-
ton's Educational Series. London, Marshall. 8. 9 d.
1241. Alexander J. Ellis, The Delimitation of the English
and Welsh Languages. Y Cj'mmrodor. V, 173 — 208. abgedruckt
als appendix II, Transact. of the Phild. Soc. 1882 — 3—4, *5— *40.
auf grund brieflicher benachrichtigung seitens geistlicher auf
bestimmte fragen versucht Ellis festzustellen, in welchen gemeinden des
östlichen Wales entweder englisch, oder eine mischsprache von eng-
lisch und wallisisch gesprochen wird, und ob das gebräuchliche eng-
lisch dialektische formen zeige, die denen der angrenzenden englischen
grafschaften ähneln, oder ob dasselbe ein möglichst reines, d. h. erst
in den jüngeren generationen durch den Schulunterricht erworbenes,
sei. obwohl die auf diese weise erhaltene auskunft keine durchweg
sichere ist, genügt sie doch, um eine vorläutige grenze zwischen eng-
lisch und wallisisch zu ziehen ; doch sind nucli gründliche nach-
prüfungen nötig, zu denen der aufsatz — ursprünglich ein Vortrag —
anregen soll. — vgl. Academy no. 574, s. 310 und Athenaeum no.
2899, s. 635.
1242. Gaelic and English: or the Affinity of the Celtic and
Teutonic Languages. The Scottish Celtic Review. 3, 206 — 17.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 963; der 2. abschnitt behandelt
(bis no. 98) solche Wörter, welche c im inlaut oder auslaut haben,
die andern stammverwanten sprachen werden zum vergleich heran-
gezogen, (soll fortgesetzt werden.)
XV. Englisch.
199
1243. HJalmar Edgren, Quelques observations sur Telement
roman de l'anglais, considere dans ses rapports au franrjais moderne.
Lunds Universitets är'rskrift. Tom XIX. 40 s. 4.
1244. Walter W. Skeat, A Rough List of English Words
Found in Anglo-French , especially during the Thirteenth and Four-
teenth Centuries. With Numeral References. Transactions of the
Philological Society 1880—81. Part. III. 1883.
das Verzeichnis, dessen Vervollständigung allerdings noch zu
wünschen bleibt, hat seine bedeutung darin, dass aus demselben
Schlüsse auf die frühere ausspräche des englischen wie auf die ent-
stehung gewisser Schreibungen gemacht werden können.
1245. A Baret, fitude sur la langue anglaise au XIV'' sifecle.
Paris, Cerf. XII, 219 s. 8. 5 fr.
ang. von J. Zupitza, Literaturzeitung 1883 (31), 1095 f.: ein
buch ohne den geringsten wert, von dessen mannigfachen fehlem
einige charakteristischen proben angeführt werden.
1246. Tschischwitz, Influence du Grec et du Latin sur le
Developpement de la langue anglaise.
s. Jahresbericht 1882, no. 965; auch die beurteilung von K.
Foth, Literaturblatt 1883 (6), 220, ist eine ähnliche wie die a. a. o.
ausgesprochene des ref.
1247. E. Mätzner, Englische grammatik. 3. aufl. II. teik
die lehre von der wort- und satzfügung. Berlin, Weidmann. 1882.
VIII, 541 s. 8. U m.
kurz ang. von H. Varnhagen, Literaturztg. 1883, 449: nur
ein abdruck der vorigen aufläge, wenn laut- und formenlehre bei
Mätzner auch heute veraltet ist, so ist die vorliegende syntax immer
noch von bedeutendem werte. — vgl. Jahresbericht 1881, no. 981.
1248. Eichard Morris, Elementary Lessons in Historical Eng-
lish Grammar, containing Accidence and Wort Formula. New ed.
London, Macmillan. 252 s. 12. 2 sh. 6 d.
1249. Erzgräber, Über den modus im englischen nebensatze.
s. Jahresbericht 1882, no. 970; von K. Foth, Literaturblatt
1883 (8), 300 f., besprochen, der fleiss und Sorgfalt der arbeit wohl
anerkennt, aber das unsichere ihrer ergebnisse feststellen muss, da
es an jedem ansatz zu einer induktiven methode der forschung fehlt. —
zu einzelheiten übergehend, zweifelt der rec, dass caii und could
nach it is iinpossiblc als konjunktiv gelten könne.
1250. P. Noack, Eine geschichte der relativen pronomina in
der englischen spräche.
s. Jahresbericht 1882, no. 968; inluiltlich besprochen und em-
pfohlen Herrig's archiv LXX, 209.
200 XV. Englisch.
1251. f. J. Vouitiuann, On Englisli Strong Verbs (Continued).
Taalstndie III, (>, 33:i.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 976.
1252. (t) F. Voges, Der reflexive dativ im englischen. Anglia
VI (3), 317—74.
nachdem verf. den unterschied z\vis(lien dem jileonastischen re-
flexiven und dem ethischen dativ festgestellt hat, geht er zur betrach-
tung derjenigen verben über, welche den ersteren bei sich haben
können, er gruppiert solche verba in die der ruhe, der körperlichen
bewegung, der gemütsbewegung und verba 'anderer art' und weist
durch zahlreiche belege aus allen perioden der spräche das vor-
kommen jener konstruktion nach, dass das betreffende pronomen
als refl. dativ zu fassen sei, ergiebt sich bald mit mehr, bald mit
weniger Sicherheit aus dem aengl. und aus vergleichen mit andern
alten germ. dialekten (got. , ahd., as.). bemerkt sei hier noch, dass
der refl. dativ sich nicht selten bei verben rom. Ursprungs vorfindet.
1253. Fitzedward Hall, On the English Perfect Participle used
lufinitivally. The American Journal of Philology III (11), 297—316.
ausgehend von einer stelle aus Th. Füllers Church History
(1655): At this time bcgan the troubles . . . JicigJiincd, stellt H.
eine reihe von belegen aus autoren vom 1-4. — 18. jh. zusammen, in
welchen das part. perf. , allein oder mit hilfsverben verbunden, für
den inf. praes. act. , den inf. perf. act. , den inf. praes. pass. und
einige wenige, für den inf. perf. pass. gebraucht ist. in der gegen-
wärtigen spräche gelten diese konstruktionen jedoch als nachlässig,
1254. Fitzedward Hall, On some Points of üsage in English.
The American Journal of Philology III (12), 422—33.
gegenüber einigen bemerkungen Sliort's in dessen besprechung
des Eevised New Testament (ebd. s. 141 — 69) weist H. durch zahl-
reiche citate nach: 1. dass die beziehung des prädikats im singular
auf mehrere Subjekte im singular oder ein solches im plural keines-
wegs ungewöhnlich ist. 2. dass der artikel in gewissen phrasen vor
flussnamen fehlt. 3. dass Wiederholung von präpositionen in Wen-
dungen wie 'cast 07it the mote out of keineswegs selten sei. 4. dass
formen wie doiJi, Jiath in gewissen fällen als 3. persou plur. gelten,
dagegen verlangt er belege zu der behauptung S.'s, dass pleonasmen,
wie froni Jiencc, zu allen zeiten mit den einfachen formen, wie Jience,
w^echselten.
1255. H. Sweet, Origin of English //. Philological Society's
Proceedings. 1882—83, s. VI.
der Wechsel zwischen hit und // beruhte darauf, ob das wort
nachdruck hatte, oder sich enklitisch an das vorige anlehnte; diese
letztere ausspräche wurde dann die allgemeine.
1256. H. Sweet, History of ^ in English. Philolog. Society's
Proc, 1882—83. s. VII f.
XV. Englisch. 201
gegenüber der bei deutschen gelehrten herrschenden ansieht,
werden lautliche tatsachen angeführt, um zu beweisen, dass aegl. g
im anl. nicht spirant gewesen sein kann.
1257. G. B. Cayley, On the English Name of the Letter ;'.
Philolog. Society's Proc. 1882—83. s. XIV.
verschiedene Vermutungen über den Ursprung des namens, von
denen wohl die ableitung aus dem laute des gr. v am meisten Wahr-
scheinlichkeit hat.
1258. Ed. Sievers, Angelsächsische grammatik.
s. Jahresbericht 1882, no. 978; ang. von R. \V(ülcker), Lit.
cbl. 1883 (3) 93, der das buch mit freuden begrüsst, da es auf den
prosawerken beruhe, die dialekte schärfer trenne und in der laut-
und flexionslehre auf dem Standpunkte der neueren forschung stehe,
im folgenden werden dann ein paar ausstellungen bezüglich der ein-
teilung in 4 dialekte und einige ungenauigkeiten in den literatur-
angaben wie über den gebrauch von t^ und \> gemacht. — F. Kluge,
Anglia V (4), 81 — 8(5, erkennt gleichfalls den wert der grammatik
voll an und w^eist u. a. darauf hin, dass der verf. nichts in sie auf-
genommen hat, was er nicht mit Sicherheit belegen kann, im fol-
genden liefert dann K, nachtrage, besonders zur lautlehre (wechsel
von cc und a, j und g [im letzteren sieht er nord. einfluss] , \l und
l\, h und g), doch finden sich auch einige bemerkungen zur formen-
lehre. — oberflächlich ist die anzeige in Herrig's archiv LXX, 206. —
beachtenswertes material enthalten dagegen James Platt's Nachträge
zu Sieverts ags. grammatik. Engl. stud. VI (3), 290 — 293, die sich
hier jedoch nicht im einzelnen aufführen lassen. — Albert S. Cock
charakteriidert in seiner anzeige, American Journ. of Philology IV
(14), 224 — 28. zunächst die bedeutung der grammatik als aus der
sog. junggraramatischen schule hervorgegangen, zu welchem zwecke
er diejenigen punkte hervorhebt, in denen der führer jener, Braune,
sich von der älteren schule unterscheidet, naclidem dann einige wich-
tige stellen aus der grammatik, die neue ansichten darbieten, an-
gezogen sind, wird, trotz aller ancrkennung für die gediegenheit der
arbeit, bemerkt, dass das buch nicht in allen beziehungen dem plane
gerecht wird, ein leitfaden für den anfäuger zu sein.
1259. Ed. Sievers, Miscellen zur angelsächsischen grammatik.
Paul-Braune, beitr. IX. (2) 197—300.
der aufsatz bringt eine grosse zahl von weiteren belegen und
ausführlichen erklärungen zur grammatik des verfs., da dieselbe
ihrem plane nach auf solche einzelheiten nicht eingehen konnte,
ferner finden sich gelegentlich berichtigungen und ergänzungen zu
den dort gemachten aufstellungen, die zum teil auf den vorhin ge-
nannten nachtragen Wülcker's. Kluge's und Platt's beruhen, anderer-
seits erörtert S. auch mehrere fälle, in denen er den ansichten der-
selben nicht beipflichten kann, das ganze ist als eine Vorarbeit zu
202 ^^- Hiiglisch.
einer neuen aufläge der ags. j^ranmiatik zu betracliten. docli auch
jetzt wird niemand dieses bucli bcnut/.en kijnncn. (dme diese miscellen
zu rate zu ziehen, wiewohl die ergebnisse der Untersuchungen nicht
immer sichere sind.
1200. Th. Müller, Angelsächsische gramniatik. aus dem hand-
schriftlichen nachlasse des verfs. herausgegeben von II. llilmer.
Güttingen, Yandenhoeck und Ruprecht. XII, 2.57. 8. 4,40 m.
ang. von E. KölVung, Engl. stud. VII (1), ]4(> — .50. nachdem
derselbe im allgemeinen bemerkt hat, dass ein gutes kollegienheft
nicht immer ein gutes buch sei, da man beim mündlichen vertrag zu
Wiederholungen genötigt ist, die im drucke zu vermeiden seien, weist
er mehrere derartige stellen in der vorliegenden veröttentlichung nach,
auch sonst linden sich einige Irrtümer in dem texte sowohl, wie in
den ergänzungen des herausgebers, die zum teil von grosser ilüch-
tigkeit zeugen, obgleich dies buch wenig eigenes neues bringt, und
somit die Wissenschaft durch dasselbe nicht gefördert wird, so kann
doch ein begabter anfänger viel aus demselben lernen, doch muss
ihm bezüglich der angaben vorsieht empfohlen werden.
1261. G. Hotz, On the Ilse of the Subjunctive Mood in Anglo-
Saxon.
s. Jahresbericht 1882, no. 980; ang. von A. Napier, Dtsch.
literaturztg. 1882, 1612: eine fleissige Sammlung, die jedoch nicht
zu wesentlich neuen resultaten gelangt, das englische ist mangel-
haft, wie auch Sorgfalt in der korrektur der druckfehler verraisst
wird. — im ganzen stimmt damit auch das urteil Th. Wissmann's,
Literaturblatt 1882 (2) 61 f. überein: der fleiss des verfs. findet auch
hier seine anerkennung, bemängelt wird jedoch insbesondere die nicht
immer geschickte und übersichtliche anordnung des Stoffes. H.
Klinghardt, Engl. stud. VI (2), 262, findet den engl, ausdruck
w'ohl gewant, meint aber, dass .derartige abhandlungen von einem
Deutschen besser deutsch geschrieben würden, bezüglich des innern
wertes stellt er extensive belesenheit und eigenes urteil des verfs.
zwar nicht in abrede, führt jedoch aus, dass grammatische Unter-
suchungen erst dann einen bleibenden wert erhalten, wenn sie zu-
nächst nur für einzelne denkmäler oder kürzere Zeitabschnitte er-
schöpfend sind, was von der vorliegenden arbeit wegen des zu
umfangreichen themas keineswegs gesagt werden kann, im übrigen
wirft auch er der schrift mangel an Übersichtlichkeit vor und bringt
einige hinweise auf ungenauigkeiten und unvollständigkeiten.
1262. .1. Platt, Angelsächsisches. Anglia VI (1), 171—178.
1. zur kenntnis der ags. geschlechter (eine reihe von Wörtern
mit verschiedenem genus). 2. Ortsnamen der (^^^r-declination. 3. ein
wahrer ags. dualis. 4. ags. u in fem. der ;/-declination. 5. ags. fem.
w^stämme. 6. ags. fctian, feccaii. ags. fem.-bildung -ic-:^e. (vgl.
DO. 1192.) — vgl. dazu 'Erklärung' ebd. VI (3) 477: P. dankt Sievers
XV. Englisch. • 203
(s. Paul-Braime beitr. IX, 243 n. 1.) für seine auf das obige bezüf?-
lichen niitteilungen. — ferner: Henry Sweet, 'Notioe,' Anglia VI
(3), 474, der sicli über P.'s unerlaubte benutzung einer von ihm noch
in Vorbereitung befindlichen Veröffentlichung beklagt.
1263. H. Hilmer, Zur altnorliumbrischen laut- und flexionslehre.
s. Jahresbericht 1881, no. 988; 1880, no. 1075; kurze Inhalts-
angabe in Herrig's archiv LXVIII, 431.
1264. Rudolf AVickberg, Notes on tlie Origin of the Early
West-Saxon Vowelsystem. Lunds Universitets ärsskrift. Tom.
XVIII. Lund, Gleerup. 23 s. 4.
1265. J. Cosijn, De Instrumentalis singularis op itii. Tijdschr.
v. nederlandsche Taal- en Letterkunde. II, 3''° en 4''*^ aflevering"
s. 287 f.
die ae. instrumentale Irwam^ säm setzen eine urform auf vii
voraus, dann einige bemerkungen zu nosii, dur7<, hrcöst im anschluss
an Kluge, Paul-Braune beitr. VIII, 506 (s. Jahresbericht 1882,
no. 983).
1266. James Platt, Zum konsonantischen auslautgesetz. Paul-
Braune, beitr. IX (2), 368 f.
aegl. calu ist nom. acc. zum gen. dat. caloh, welch beide
formen Sievers als zwei getrennte Wörter angesehen hat.
1267. J. A. H. Murray, Old English Verbs m-cgan, and their
Subsequent History. Transactions of the Philological Society 1882 —
1883—1884, s. 249 f.
diese verben haben _<^ vor ursprünglichem i, cg vor ursprüng-
lichem a, o, u. allmählich ging letztere form unter, verglichen
werden damit romanische verben.
1268. James Platt, Zur altenglischen deklination. Engl. stud.
VI (1), 149 f.
verschiedene nachtrage und berichtigungen zur deklination in
Slevers grammatik.
1269. F. Kluge, Sprachhistorische miscellen. Paul-Braune
beitr. IX (2), 193—96.
vgl. jahresber. 1882, no. 983; ins englische gehören die etymo-
logieen von ae. bysig {ya^. bhüs), zvräe\> (skr. vrcitd)\ bei den andern
wird jedoch auch ae. in betracht gezogen.
1270. G. Sarrazin, Angelsächsische quantitäten. Paul-Branne
beitr. IX (2), 365.
y in lytel soll lang, co in sconiian der echte lange diphtong
eo sein.
1271. F. Landmann, Shakspere and Euphuism. Euphues an
Adaptation from Guevara. Re-printed from the New Shakspere
Society's Transactions. 1880—82, s. 241—276.
vergl. Ed. Schwan, Engl. stud. VI, 94—111. — der aufsatz
204 -"^V. En-lisch.
ist nach einem vortrage gedrnckt und geht daher anf manche nahe
liegende punkte nicht genauer ein. von der, Jahresbericht 1882,
no. 985 bespr. dissertation unterscheidet sich die vorliegende schrift
durch die untcrsucliung der Stellung Shakespeare's zum Euphuismus.
der rec. erkennt das verdienstliche derselben an, tührt jedocli die andeu-
tungen Landmann's eindringlicher aus. insbesondere sucht er nach-
zuweisen, dass Lyly's einfluss auf die modesprache um die zeit nach-
zulassen begann, als Shakespeare zu schreiben anfing, und dass der
eigentümliche stil desselben an gewissen stellen vielmehr auf die ein-
wirkung des sog. Italianisraus (Übertragung der poetischen ausdrucks-
weise auf die prosaische) zurückzuführen sei. dieser Jargon war
ende des 16. jhs. hofsprache in England. — hierzu vergl. R. Boyle,
A Word to Herrn Eduard SchwanT Engl. stud. VII (1), 20(1— U»,
der die vom letzteren angegriffene abhandlung von Goodlet über, den
Euphuismus in schütz zu nehmen sucht, und die 'Erwiderung' von
E. Schwan, ebd. s. 210 f.
1272. S. L. Lee und Mary A. Ward, Euphuism. Athenaeum
no. 2907, s. 49 f. und ebd. no. 2912, s. 205.
bezüglich des artikels der Mrs. Ward über Lyly in der 'Ency-
clopaedia Britannica' (s. no. 1098), in welchem sich die Verfasserin
wesentlich an F. Landmann's abhandlung über den Eupliuismu- (s.
Jahresbericht 1882, no. 985) anlehnt, bemerkt Lee an erster stelle,
dass Lord Berners' Übersetzung von Lyly's quelle, dem Spanier
Guevara, nicht die spätere von Th. North, wie Mrs. W. und Land-
mann behaupteten, als erste einführung jenes eigentümlichen Stiles
in England anzusehen sei. auch Bryan's Übertragung eines andern
Werkes desselben spanischen autors sei früher angefertigt als North's. —
an zweiter stelle erwidert die verf., dass Landmann sowohl Berners
wie Bryan die gebührende beachtung erweise, dass aber Lee offenbar
nur dessen kürzere skizze (s. o.) gekannt habe, da in der deutschen
abhandlung desselben beider bedeutung klar hervorgehoben werde.
1273. Karl Deutschbein, Übersicht über die grammatischen
abweichungen vom heutigen sprachgebrauche bei Shakespeare.
s. Jahresbericht 1882, no. 986; 1881, no. 996. ang. von G.
Wendt, Engl. stud. VI, (3) 285 — 88, der eine allgemeine einleitung
und einen index vermisst und meint, dass eine gr(3ssere Übersicht-
lichkeit erreicht wäre, wenn der verf. grammatik und lexicon ge-
schieden hätte, im übrigen giebt er mehrere belege, dass der verf.
unter modernem englisch meist das der deutschen schulgrammatiken
versteht und fordert zum schluss diesen auf, mit Vermeidung der
gerügten mängel, eine befriedigendere Shakespeare-grammatik zu
liefern, auch L. Frey tag, Centralorgan f. d. int. d. realschw. XI
(6), 365, spriclit, nach einer kurzen Inhaltsangabe der abhandlung,
diesen wünsch aus.
XV. Englisch. 205
1274. C. H. Herford, Spensers Use of '/fi\ Academy iio. .547,
s. 315.
obwohl Sp. gelegentlich gallicismen anwendet, so ist doch in
niemals von ihm, wie Mayhew meint, im sinne von frz. a^-tr cn pcre
gebraucht worden.
1275. Max Gottschalk, Über den gebrauch des artikels in
Milton's Paradise Lost. Halle, dissertation. 54 s. 8.
1276. M. Krummacher, Notizen über den Sprachgebrauch
Carlyle's. Engl. stud. VI (3), 352—396.
eine für die Sprachgeschichte interessante, wenn auch das tlionia
nicht erschöpfende, Sammlung von eigentümlichkeiten der ausdrucks-
weise Carlyle's in lexikalischer wie grammatischer hinsieht, es
werden hier, in jeder gruppe alpliabetisch angeordnet, betraclitet:
Zusammensetzungen, ableitungen, eigene Wortbildungen und neologis-
men verschiedener art, archaismen; ferner der merkwürdige gebrauch
^t'&JiypJicn, pluralbildungen, comparation, derartikel, subst. gebrauchte
adjectiva, pronomina, verba, conjunctiv, Inversion, negation; stylis-
tisches: alliteration, tropen, metapher, humor etc. — die Academy
no. 592, s. 160, bemerkt hierzu jedoch, dass einem im engl, wohl-
belesenen eine gewisse anzalil von den besprochenen ausdrücken
nichts auffälliges bieten würde.
1277. R. Thum, Anmerkungen zu Macaulay's History of Eng-
land. I. teil. 2. sehr vermehrte und verbesserte aufläge. Heilbronn,
Henninger. 1882. 154 s. 8. 3 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1003. rec. von Lorenz Morsbach,
Anglia VI (2), 32 — 41, der freilich anerkennt, dass der verf. manche
interessante und schätzenswerte bemerkung liefert, doch im all-
gemeinen ihm den Vorwurf macht, viele überflüssige citate, halbe und
falsche erklärungen gegeben zu haben, wozu er mehrere belege an-
giebt, die sich jedoch noch verdoppeln Hessen. — Willenberg,
Engl. stud. VI (1), 146—48, ist dagegen weit mehr von dieser
arbeit befriedigt, doch weist er auf die unvollständigkeit des Ver-
zeichnisses hin (wozu er mehrere nachtrage liefert) und bringt sonst
ein paar berichtigungen. auch M. Krummacher, Centralorgan f.
d. int. d. realschw. XI, 4, 234—39, äussert einige bedenken und
abweichende auffassungen, nennt jedoch die leistung des verfs. eine
gediegene und empfiehlt sie allen lehrern des englischen, vergl.
ferner Athen. Beige. 1883, 4, und Zs. f. d. realschw. VIII,
169 (A. Würzner).
1278. E. Thum, Anmerkungen zu Macaulay's History. IV.
Engl. stud. VI (1), 50—90. V. ebd. VI (3), 398—438.
fortsetzung der früheren artikel. von sachlichen erklärungen
und solchen die die eigenheit M.'s betreffen, muss hier abgesehen
werden, doch verdienen ein paar allgemeine grammatische (über das
adv. s. 73, vnist s. 411 ff., conjunct. s. 416, on s. 422, it — auf
2UÜ -'^^ ■ l^^iigliscli.
und ihre scliriltzeichen, welche zur darstellung derselben benutzt
das folgende weisend — s. 428 ff., part. perf. mit activer bedeutung
s. 431 ff., /iV und -izc s. 433) und mehrere synonymische bemer-
kungeu beachtung. — auch auf die frage über das Studium des engl,
auf Universitäten wird gelegentlich eingegangen (s. 87 n. u.s. 414).
1279. C. P. Mason und J. Dixon, A Spurious Archaism.
Atheuaeum 2905, s. 838 und 2907, 58.
Coleridge behandelt uprist als verbum, während es nach ansieht
der oben genannten nur subst. sein kann, dazu ein paar belege aus
Chaucer.
1280. Karl Warnke, Die neuenglischen scheideformen.
s. Jahresbericht 1882, no. 992; angez. von G. Willenberg,
Literaturblatt 1883 "(7), 2G4 f., der die arbeit sorgfältig findet und
nur wenige ausstelluugen zu machen hat.
1281. L. P. H. Evkmaiin, Oldcr-oldcst: ddcr-eldcst. ^aal-
studie IV, 5, 279.
1282. W. Sattler, Zur englischen grammatik V. Engl. stud.
VI (1), s. 27—50.
gegenüber dem von den grammatikern vielfach als irrig dar-
gestellten gebrauche von oldcr ^ oldest, cldcr, eldest weist der verf.
an einer umfangreichen Sammlung von stellen nach, dass letzteres
auch ohne beziehung von verwantschaft von personen wie Sachen
steht, wenn der gegensatz yoiinoej' (-est) ist, und dass es in Ver-
bindung mit dem artikel prädikativ verwendet wird.
1283. W. Sattler, Zur englischen grammatik. VI. Engl,
stud. VI (3), 460.
soinctliivg alt subst., somezvhat als adv. , obwohl früher ohne
bestimmten grundsatz wechselnd, ist heute der im ganzen überwie-
gende gebrauch.
1284. C. Stoffel, Sliall and ]\ ill V. Taalstudie IV, 1, 35.
VI. (concluded) IV, 2.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 977.
Answers to Correspondents : The Possessive Singular of Nouns
ending in s &c, Taalstudie IV, 1, 53.
1285. C. Stoffel, -The Puiok is being printed.' Taalstudie III,
6, 321.
Aussprache.
1286. H. Sweet, On Intonation in Spoken English. Phil.
Society 's Proc. 1882—83. s. VIII.
der kurze bericht über obigen Vortrag führt an, dsss S. bei
seiner auf der Umgangssprache basierenden Untersuchung der in-
tonation die Intervalle zwischen den hebungen und Senkungen bei
den verschiedenen ausdrucksarten zu bestimmen bemüht ist.
1287. H. Sachs, Die gesprochenen laute der englischen spräche
XV, Englisch, 207
^vel•den, eine umfassende und naturgemässe wissenschaftliche hehand-
Inng der gesamten modernen ausspraclie des englischen, London,
Kolckmann. 1882. XII, 400 s. 8. 3 sh. 6 d.
ein ungemein weitschweifiges buch , das für den anfiinger er-
müdend sein muss und auf den vorgeschritteneren durch seine
geschwätzigkeit über die einfachsten dinge und mangel an Übersicht-
lichkeit nur absclireckend wirken kann, dazu gesellt sich noch das
fehlen eines registers der behandelten Wörter, der 'wissenschaftliche'
Standpunkt des Verfassers ist ein ganz veralteter, da er weder von
phonetik, noch von den neuen ortographischen bestrebungen der
englischen gelehrten kenntnis hat und in der historischen grammatik
nur sehr unvollkommen bewandert ist, — auch E. Sievers, Engl.
stud. YII (1), 153 — 156, beurteilt das buch sehr ungünstig, indem
er auf mehrere Irrtümer und ungenauigkeiteu in der darstellung der
ausspräche hinweist.
1288. Ad. Ey, Either und neither. Herrig's archiv LXIX, 125.
tritt für die ausspräche ttbj und finb^ ein und führt (n'bj und
j/afi)J auf den einfiuss von Georgs I, unrichtiger ausspräche zurück. [?]
1289. J. F. P., Soloraon and Balkis. Athenaeum no.2896, s.550.
unter diesem titel wird co)istnic als ein von Moore angewanter
reim zw. inoiistcr angeführt, darauf zuschi'iften ebd. 2897, 582 (von
E. S. N.) und 2898, s. 614 (von Wykehamist), welche die ver-
altete ausspräche fo coiister als tatsächlich einst gebräuchliche fest-
stellen.
Metrik.
1290. Edwin Guest, A History of English Ehythms. A New
Edition, edited by Walter W. Skeat." London, G. Bell & Sons, 1882.
bespr. von William Minto, Academy no, 548, s. 325 f., der im
allgemeinen Guest's system charakterisiert und einige ausstellungen,
die J. B. Maj^or gemacht hat, zu widerlegen sucht, aber auf die
unterschiede in der von Skeat besorgten neuausgabe nur oberflächlich
hinweist. — auch das Athenaeum no. 2873, s. 659, bespricht die
neue ausgäbe nur kurz, hebt jedoch hervor, dass der hrsg. seine
Zusätze auf verständige weise beschränkt, dagegen druckfehler und
falsche citate verbessert und ein register hinzugefügt habe.
1291. J. Schipper, Englische metrik, teil I.
s. Jahresbericht 1882, no. 1002; 1881, no, 1016; E. Einenkel
setzt seine a. a. o. erwähnte recension in der Anglia V (4), 139—44
fort, urteilt über die letzten abschnitte (III, kap. 11 bis zu ende)
weit günstiger und nennt sogar einiges (in IV) wohlgelungen. —
R. W(ülcker), Lit. cbl, 1883 (10), s. 331 f., heisst das werk will-
kommen, wenn man auch nicht allen ausführungen des verfs. bei-
stimmen könne, als besonders interessant werden die abschnitte über
den Stabreim bei Aelfric, über stücke mit Stabreim und alliteration,
über das eindringen des alexandriners und das der franz. rhythmen
208 XV- Knglisch.
liervorgeliobeii. — J. M. Garnett, The American Journal of Philo-
\ogy III (11). 355—60 stellt sich in der zweihebnnf?stlieorie auf
Seiten Schippers und einptiehlt. wenn er auch in einigen punkten
abweichende auffassunj^en bringt, das buch als ein werk fleissiger
arbeit, gesunden Urteils und richtigen rhj'tliniischen gelühls. besonders
wünscht er, dass der abschnitt über ags. verskunst zum gebrauche von
studierenden der amerikanischen Colleges übersetzt werden möchte. —
auch der rec. der Nation no. 902, s. 312, teilt die ansichten des
verfs. über den alten englischen vers und wendet sich gegen die
austiihrungen des I. teils von Einenkels recension. wenn er auch
bezüglich der lierleitung des reimes von Scliipper abweicht und von
dem kapitel über alliteration wie von dem stile des verfs. wenig be-
friedigt ist, spricht er sich im ganzen doch recht günstig über das
buch aus. — vgl. auch Herrig's archiv 69, 456.
1292. J. Schipper, Zur altenglischen wortbetonung. eine ent-
gegnung. Anglia V (-1), 88—111.
der aufsatz wendet sich besonders gegen Wissmann's abhand-
lung zur rae. wortbetonung (s. Jahresbericht 1882, no. 1004). nach-
dem Seh. seine methode als analj'tisclie gegenüber der synthetischen
der anhänger Lachmanns dargestellt hat, geht er auf die einzelnen
behauptungen W.'s ein, um sie teils als entstellungen seiner eigenen,
teils als bestätigungen der von ihm (Seh.) verfochtenen ansichten
nachzuweisen, bezüglich Einenkels recension zieht er den betreffenden
abschnitt aus der oben citierten bespreclmng der Nation an.
1293. M. Trautmann, Zur alt- und mittelenglisclien Verslehre.
Anglia IV (4), 111—130.
da Schipper ihn als gegner der Lachmannschen betonungsgesetze
anführt und ihm vorwirft, dass er dennoch diese gesetze auf La5amon
angewendet wissen wolle, legt Trautmann seinen Standpunkt dar und
führt aus: 1. dass er die betonungsgesetze L.'s überhaupt ver-
werfe, dass er aber die versregeln L.'s als richtige anerkenne.
2. dass Otfrids vers und die vierhebige langzeile zwei ganz ver-
schiedene dinge seien. 3. dass Otfrids und La;:^amons vers derselbe
sei. ferner: 4. die sprüche Alfreds gehören zu den dichtungen, in
welchen der stabvers mit dem neuen verse im kämpfe liegt. 5. die
stücke One Ureison of Oure Louerde, On Lofsong of Ure Ledi und
t>e Wohunge of Ure Lauerd lassen sich nach art der verse Otfrids
lesen. 6. der vers Orms beruht auf der Weiterentwicklung der lang-
zeile und ist keine nachahmung der lat. septenars, der sich zu jener
zeit in der mittelalterlichen literatur nocli nicht nachweisen lässt.
7. 'Passion,' einige stücke in Morris' Old Engl. Mise, und Rob. von
Gloucester sind in 'Ttrefligen' langzeilen geschrieben. 8. lat. und
engl, mischverse in den Towneley Mysteries sind als hexameter zu
fassen, andere als langzeilige strophen von einer jedesmal verschie-
denen anzahl von 'treffen', mit entsprechenden kurzzeilen wechselnd.
XV. Englisch. 209
1294. Eugen Einenkel, Erklärung gegen Schipper. Anglia
VI (2), 64-66.
wendet sich gegen no. 1292; da Schipper E.'s metrische auf-
fassungen mit denen Wissmann's gleiclizeitig widerlegt zu liaben
meint, hebt E. hier einige punkte hervor, in denen er von W. ab-
weicht und besonders mit Trautmann übereinstimmt, er behauptet,
dass Seh. noch keine gegenbeweise gegen seine (E.'s) ausführungen
crbraclit habe.
1295. Arnold Schröer, 'A Comedy concernynge thre Lawes'
von Johan Bale.
s. Jahresbericht 1882, no. 1005; kurz und empfehlend angezeigt
Lit. cbl. 1883, sp. 60 f. von R. W(ttlcker).
1296. Max Wagner, The English Dramatic Blank-verse before
Marlowe. I und II.
s. Jahresbericht 1881, no. 1018, u. ebd. 1882, no. 1006; be-
sprochen von Arnold Schröer, Literaturblatt 1883 (9), 349 f., der
dabei gelegonheit nimmt, einige ungenauigkeiten in seinen auf diese
Verhältnisse bezüglichen angaben (s. Jahresbericht 1881, no. 1017)
zu bericlitigen.
1297. K. Seitz, Zur alliteration im neuenglischen, programm
des realprogymna siums zu Itzehoe, [progr. no. 266.] s. 15 — 44. 4.
unter alliteration wird der gleiche anlaut der haupttonsilben
mehrerer Wörter verstanden, es werden dann zahlreiche belege,
zunächst aus dichtem des 17. — 19. jhs., für das fortleben dieser
reimart gegeben, nachdem dann auf die unzuverlässigkeit von Haz-
litt's sprüchwörtersammlung hingewiesen ist, folgt eine Zusammen-
stellung von volkstümlichen alliterierenden Troverbs', die, wie der
vorige und folgende abschnitt, nicht nach dem buchstaben, sondern
nach dem laute alphabetisch angeordnet sind, den schluss bilden
'Proverbial Phrases', zu denen auch, wie im vorangehenden, die ein-
schlägigen Veröffentlichungen der English Dialect Society benutzt
sind. — soll fortgesetzt werden.
Literaturgeschichte.
1298, Bernhard ten B r i n k , Early-English Literature. Trans-
lated from the German by Horace M. Kennedy. London, Bell.
(Bohn's Library.) 12. 3 sh. 6 d.
ang. von William Minto, Academy no. 593, s. 173 f. — bei
aller ancrkLiinung für die gründlichkeit und geschickte darstellung
des bekannten werkes, meint der rec. doch, dass es sich weniger für
'weitere kreise' wie für diejenigen eigne, welche sich eindringlicher
mit dem Studium der aegl. literatur beschäftigen, aus den sonstigen
bemerkungen des rec. sei hier besonders die Vermutung hervor-
gehoben, dass wir in der bekannten erzählung von Caedmon nur eine
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1893.) 14
210 ^^- Hnglisch.
pia frans zu erblicken hätten. — znni schluss spricht Minto der
arbeit des Übersetzers viel lob aus.
1299. E. Engel, Geschichte der engl, literatur von ihren an-
fangen bis auf die neneste zeit, mit einem anhang: die amerika-
nische literatnr. (geschichte der Weltliteratur, 4 bd.) Ifg. 1 — 1<>.
Leipzig, Friedrich. (Ui9 s. 8. i\ Ifg. 1 m.
da das, obwohl vollendet vorliegende, werk mit seinen schluss-
heften nicht mehr dem diesjährigen berichte angehört, verschiebt ref.
eine besprechung des ganzen auf den folgenden Jahrgang und weist
hier nur auf L. Frey.tag's kurze anzeige der 1. Ifg., Centralorgan
f. d. int. d. realschw. XI, 241, hin, welcher in diesem hefte glück-
liche Vereinigung von wissenschaftlichkeit und Volkstümlichkeit findet
und das werk daher allen gebildeten empfiehlt.
1300. F. J. Bierbaum, Historj' of the English Language
and Literature from the Earliest Times until the Present Daj^ in-
cluding the Literature of North America. Heidelberg, Weiss. VIII,
269 s. 8. 2,60 m.
das buch unterscheidet sich vorteilhaft von andern, ähnlichen
durch das bestreben, die neuere forschung zu verwerten, auch ist
die ganze anläge — Übersicht über die Sprachgeschichte, kurze
Charakteristik der verschiedenen sprachperioden , proben mit über-
setzuDg etc. — eine zweckmässige, doch wird die brauchbarkeit
desselben durch ungenauigkeit und unvollständigkeit (öfters sind
weniger wichtige schritten citiert, bedeutendere übergangen) der
literaturangaben und einige fehler, besonders in der älteren zeit, sehr
beeinträchtigt. — E. W(ülcker), Lit. cbl. 1883, 808 f., hält das
buch, wenn auch die angaben und quellennachweise nicht immer genau
und zuverlässig sind, für das handlichste und brauchbarste seiner art.
einige fehler, besonders die ältere periode betreffend, werden berich-
tigt, aber auch für die neuere und neueste zeit einige besserungcn
und nachtrage erbracht. — auch H. C. G. Brandt, Literaturblatt
1883 (8), s. 301 f., empfiehlt das buch als eine recht tüchtige leistung
besonders für schulen, einige nachtrage bezüglich moderner autoren
beschliessen die kurze anzeige. — vgl. auch eine notiz in Zs. f.
d. realschw. VIII, s. 179. — Fritz Bischoff, Herrig's archiv 70
(1), 99 f., tadelt dagegen den englischen stil und findet, dass wich-
tige autoren übergangen oder nicht nach würde berücksichtigt sind,
auch E. Kölbing, Engl. stud. VII (1), 174—76 verwirft das werk
auf grund der oben angedeuteten mängel, die er eingehender nach-
weist: der verf. hat zwar eine Vorlesung über literaturgeschichte
gehört, sie aber nicht gehörig verdaut.
1301. Otto von Leixner, Illustrierte geschichte der fremden
literaturen in volkstümlicher darstellung. mit über 300 textillustra-
tionen und zahlreichen tonbildern etc. Leipzig und Berlin, Spamer.
1881—83 (27 lieferungen).
XV. Englisch. 211
ang. von L. Frej'tag, Centralorg. f. d. int. d. realschw. XI
(4), 306 — 8, der dem verf. nachrühmt, dass er seine aufgäbe im
allgemeinen gut gelöst habe; auch die Objektivität der darstellung
sei meist glücklich getroffen, in bezug auf ausserdeutsche germ.
literaturen tadelt F. die misslungene darstellung der skandinavischen,
und hebt bezüglich der engl, hervor, dass der verf. Byron nicht ge-
rechtigkeit M^iderfahren lasse. — vergl. auch Zs. f.d. realschw. VIII, 303.
1302. J. Scherr, A History of English Literature. Trans-
lated from the German by M. V. London, Sampson Low.
das bekannte werk wird in seiner englischen Übersetzung von
der Academy no. 5(58, s. 202 f., wenig günstig beurteilt, es wird
dem verf. unzureichende kenntnis der englischen literatur und mangel
an Vertiefung in seinen gegenständ vorgeworfen, einige beispiele
der merkwürdigen gruppierung seines Stoffes und einige irrtümer
werden angezogen, auch hat er mit der neueren forschung nicht
schritt gehalten.
1303. J. Scherr, Geschichte der englischen literatur. 3. aufl.
Leipzig, Wigand. XII, 267. 8. 4 m.
1304. Bayard Tuckermaun, A History of English Prose
Fiction. From Sir T. Malory to George Eliot. London, Sampson
Low. 8. 8 sh. 6 d.
ang. Academy no. ,568, s. 202 f. diejenigen kapitel, welche von
der zeit vor Elizabeth handeln, werden als verfehlt bezeichnet, da
es dem verf. an genügender kenntnis jener literaturperiode fehlt,
das übrige ist dagegen besser gelungen, wenn der rec. auch nicht
die theorie des verfs. als zutreffend anerkennt, dass literaturgeschichte
und socialgeschichte einander erklären. — ganz ähnlich urteilt das
Athenaeum no. 2882, s. 82, welches das buch zwar als nützlich und
interessant, wenn auch nicht immer genau, bezeichnet, insofern es
die prosadichtung des 17. und 18. jhs. behandelt, aber für die übrigen
Perioden als unbrauchbar darstellt.
1305. Stopford A. Brooke, Kurzer leitfaden der englischen
literatur. deutsch bearbeitet etc. von A. Mathias.
s. Jahresbericht 1882, no. 1008; ang. Herrig's archiv 68, 430 f.:
der verf. zeichnet sich weniger durch gelehrsamkeit als durch über-
sichtliche anordnung des Stoffes aus. die ästhetische Würdigung der
einzelnen denkmäler steht im Vordergründe , während bibliographie
und datiernng zurücktreten, einige irrtümer und druckfehler werden
berichtigt; die Übersetzung könne im ganzen als eine gelungene be-
zeichnet werden.
1306. C. van Dalen, Grundriss der geschichte der englischen
spräche und literatur. 7. aufl. Berlin, Langenscheidt. III, 32 s.
8. mit 1 tabelle. 0,75 m.
1307. Anna Buckland, The Story of English Literature.
London, Cassel, Fetter, Galpin & Co. 1882. 520 s. 8. 5 sh.
14*
212 XV. Englisch.
nach der Academj' no. 568, s. 202, ist das buch wohl geeignet,
jüngere leser für englische literaturgeschichte zu fesseln, der Stand-
punkt, von dem die verf. die einzelnen autoren behandelt, ist der
moralische. — einige irrtümer kommen wohl vor, doch keine gröberen,
auch das Athenacum no. 2885, s. 183, äussert sich in ähnlichem
sinne, es bemerkt Jedoch, dass-die behandlung der früheren perioden
eine etwas zu dürftige sei. so werden Robert von Gloucester, Robert
de Brunne und Orm ganz übergangen.
1308. El. Mann. A Short Sketch of English Literature, from
Chaucer to the Present Time. Compiled from English Sourcea. Bonn,
Weber. 204 s. 8.
eine anspruchslose compilation, die daher nicht zu streng beur-
teilt werden darf, für ernstere Studien behandelt sie freilich die
ältere zeit zu dürftig, ist jedoch bemülit gewesen, die neuerp for-
schung zu verwerten, auch in der neueren periode ist mancherlei
zu erinnern — ungleiche behandlung der einzelnen autoren, gelegent-
liche flüchtigkeiten, übergehen bedeutenderer Schriftsteller etc.,
kann im ganzen jedoch denen empfohlen werden, die nur allgemeine
belehrung suclien.
1309. Outline of the History of the English Language and
Literature. London, Chambers. 1882.
s. Jahresbericht 1882, no. 1011. — nach Academy no. 546,
s. 293, für schulen geeignet; kurz, jedoch treffend. — auch das
Athenaeum no. 2869, s. 528, empfiehlt dies buch zu dem zwecke.
1310. Emile Monte gut. Essais sur la Litterature anglaise.
Paris, Hachette.
der ref. der Academy no. 590, s. 126, ist wenig von den auf-
sätzen, die der hauptsache nach dichter der letzten Jahrhunderte zu
behandeln scheinen, befriedigt.
1311. Augustin Filon, Histoire de la Litterature anglaise.
Paris, Hachette.
nach der Academy no. 590, s. 127, fehlerhaft und ohne hin-
reichende eigene kenntnis der besprochenen autoren.
1312. Alfred H. Welsh, Development of English Literature
and Language. 2 vols. Chicago, Griggs; London, Trübner. 1882.
8. £ 1. 5 sh.
1313. Henry .1. Nico 11, Landmarks of English Literature.
London, John Hogg. 1882. 454 s. 8. 6 sh.
1314. Emelyn W. Washburn, Studies in Early English
Literature. New York, Putnam's Sons 1882.
1315. S. Halkett and J. Laing, Dictionary of the Anony-
mous and Pseudonymous Literature of Great Britain. Vol. IL 8. 42 sh.
bd. I ang. Jahresbericht 1882, no. 1015.
XV. Englisch. 213
13 Iß. Biographisches schriftstellerlexicon von Franz R om-
ni ü 11 er. Leipzig, Bibliographisches Institut. 1882. (die englische
abteilung von Eugen 0 s w a 1 d.)
die Academy no. 547, s. 810, ist mit der einriehtung des ganzen
Werkes, insbesondere mit der englischen literatur wohl zufrieden.
1317. Reinhold ]\Icrbot, Aesthetische Studien zur angelsäch-
sischen poesie. Breslau, Köbner. 51 s. 8.
in den ersten abschnitten sucht der verf. begriffe wie dichter
und vortragender, talent, gedieht, lied, sage u. s. w. aus den ent-
sprechenden ausdi-ücken der aegl. denkmäler näher zu bestimmen,
ohne jedoch überall zu sicheren ergebnissen zu gelangen, im fol-
genden behandelt er stil und Stoffe; Wertschätzung, gelegenheit des
gebrauchs der poesie, einwirkung und bestimmnng der poesie; Ur-
sachen des Verfalls und resultat in bezug auf das entwicklungs-
prinzip: im ganzen nicht ohne Scharfsinn, fällt jedoch mitunter an-
fechtbare urteile, zu bedauern ist die ungenanigkeit in den citaten
und die anzahl von druckfehlern.
1318. Alfred Sörgel, Die englischen maskenspiele.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1016; ang. von Max Koch, Engl,
stud. VI (2), 251 — 53, der die arbeit in dankenswerter weise durch-
geführt nennt, an austsellungen lässt es K. freilich nicht fehlen,
doch sind sie nicht gerade schwerwiegend, für die uns beschäf-
tigende periode sei erwähnt, dass er den einfluss der römischen satur-
nalien auf die maskenspiele als eine noch zweifelhafte hypothese
hinstellt. — vgl. auch Jahrbuch d. dtsch. Shakespeare -gesellsch.
bd. XVIII, in der literarischen Übersicht, s. 2-13 ff., wo die schritt
gleichfalls günstig beurteilt wird.
Chrestomathien.
1319. Richard Morris and "W. W. Skeat, Specimens of
Early English.
s. Jahresbericht 1882, no. 1024. — Part I sehr empfehlend
besprochen im Athenaeum no. 2869, s. 528. Morris hat die aus-
wahl der stücke getroffen, die anmerkungen und den grössten teil
des giossars verfasst, während Skeat die einleitung (eine Überarbei-
tung der vorrede zur ausgäbe von 1867) , eine abhandlung über
metrik und den rest des giossars geliefert hat. die arbeit beider
wird als eine sorgfältige bezeichnet. — E. Kölbing, Engl. stud.
VI (1), 92 f., empfiehlt wohl das buch gleichfalls englischen wie deut-
schen studierenden, bemängelt jedoch, dass bei der textherstdlung die
214 XV. Euglisch.
deutsche forschurii; des letzten jahr/.clints fast g:ar nicht berücksich-
tigt ist, und liefert für eine zweite anflape die nötigen nacliweise
und Verbesserungen.
1320. Ed. Mätzner , Altenglisclie sprachpruben. 2 bd. Wörter-
buch 8. lieferung.
s. Jahresbericht 1882, no. 915. — enthält j^ zu ende. .> nnd ein
blatt mit //. — von R. W. Lit. cbl. 1883, sp. 92 willkommen ge-
heissen.
1321. A de Yere, Select Speciraens of the Englisli Poets, with
Biographical Notes. 12. 3 sh. fl d.
Deiikmiller.
a. Alt englisch.
1322. Bibliothek der angelsächsischen poesie. begründet von
Ch. W. M. Grein, neu bearbeitet etc. und herausgegeben von R.
Wülcker. 1 bd. 2 hälfte. IV s. und s. 149—442. 8. 4 tafeln. 8 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1026; 1881, no. 1038. den inhalt
bildet der berichtigte Beowulfstext, des Sängers trost, Wanderer, See-
fahrer , Ruine , Zaubersprüche , Runenlied und lieder aus der ags.
Chronik, unter dem texte befindet sich der kritische apparat, am
ende ein Verzeichnis der mit accenten versehenen Wörter in den hss.
beigefügt sind photolithographien von hss. etc. — die kurze anzeige
von Fr., Lit. cbl. 1883, 917 f., heisst diese ausgäbe willkommen:
wenn sich auch kleinere ausstelhmgen machen lassen, so legt doch
das werk zeugnis von der genauigkeit und gewissenhaftigkeit des
herausgebers ab. — inhaltsangabe und empfehlung Academy no.
580, s. 419.
1323. Hermann Möller, Das altenglische volksepos in der
ursprünglichen strophisclien form. I. abliandlungen. 160 s. 8.
II. das Beowulfepos mit den übrigen bruclistücken des altenglischeu
volksepos in der ursprünglichen strophisclien form. 78 s. Kiel,
Lipsius und Tischer.
es werden liier das Widsii)-lied, Beowulf, die bruchstücke des
Finn-epos und des Waldere in betraclit gezogen, das erstere sei
kein einheitliches lied, doch zeigen die älteren teile und zusätze,
nach ausscheidung der jüngeren, den vierzeiligen strophenbau. nach-
dem dann vom zweiten die episoden von Scyld, Fiun, Heremod, Sige-
mund, von Offa's gemahlin , von Ingeld, Ongenj^eo, Hygelac und
Hreöel gesondert untersucht und sie, abgesehen von einigen späteren
interpolationcn, als reste alter lieldenlieder dargestellt sind, geht der
verf. zum eigentlichen Beowulfepos über, wo er gleiclifalls alle wider-
Hprüclie, Wiederholungen, ungehörigkeiten etc. als jüngere zusätze
streicht, im ganzen mit dem übereinstimmend, w^as Müllenhoff als
XV. Englisch. 215
interpoliert beseitigt wissen will, dasselbe verfahren wird dann auch
auf das Finnepos und den Waldere angewendet, und überall ergiebt
sich dem verf., dass diese dichtungen ursprünglich in der vierzeiligen
Strophe abgefasst gewesen seien. — wenn man auch den Scharfsinn
der Untersuchung anerkennen muss, so sind doch die mittel, mit
welchen M. operiert, teilweise zu gewaltsame (Streichungen, ände-
rungen, Umstellungen), als dass man die richtigkeit seiner l3eweise
völlig zugestehen könnte, übrigens sei bemerkt, dass er keineswegs
behauptet, in allen fällen unumstösslich sicheres gefunden zuhaben. —
im zweiten teile werden dann die strophisch hergestellten texte in
der reihenfolge: Widsiö, Finn, Beowulf, Waldere abgedruckt.
BcOWUlf. 1324. Beowulf. herausgegeben von A. Holder.
s. Jahresbericht 1882, no. 1027; von F. Kluge, Literaturblatt
1883 (5), sp. 178 willkommen geheissen; nur für einzelne stellen
hätte er fernere aufklärung gewünscht. — auch in Herrig's archiv
70, 206 empfohlen.
1325. Early English Text Society.
Beowulf. Autotypes from the Unique Cotton Ms. Vitellius A
XV in the British Museum. With a Transliteration and Notes by
Julius Zupitza. London, Trübner. 1882. VIII, 145 s. 8. 25 sh.
obwohl durch diese photolithographische Vervielfältigung des
textes nur in wenigen fällen der von Holder (s. o.) herausgegebene
berichtigt wird, liegt der wert derselben doch darin, dass nunmehr
das jedermann zugänglich gewordene original alle etwa vorhandenen
zweifei beseitigt, ausserdem giebt der herausgeber neben der zeilen-
weisen Übertragung alles an, was frühere editoren noch haben lesen
können und was in dem gegenwärtigen einbände, obgleich überklebt,
sich noch entziffern lässt. wir erhalten somit den vollständigen
kritischen apparat. — in Vorbereitung ist ein kritischer text von
Zupitza, eine Übersetzung von Napier, und erläuternde abhandlungen
von Müllenhoff. — eine die bedeutung der ausgäbe hervorhebende
anzeige von M. Rödiger, Literaturzeitung. 1883 (29), 1030.
1326. Beowulf. I Text. Edited from M. Heyne by James
Albert Harrison. Boston, Ginn, Heath & Co. 1882. 101 s. 8.
ein abdruck der 4. ausgäbe Heyne's mit Verbesserung einiger
Irrtümer und falscher accente, in dem jedoch die anmerkungen weg-
gelassen sind, da er weniger gelehrten forschungen als dem prak-
tischen gebrauche amerikanischer Studenten dienen soll, das glossar
mit engl. Übersetzung soll bald folgen.
1327. E. Sievers, Ziim Beowulf. Paul-Braune boitr. IX
(1), 135—145.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1032. eine reihe meist überzeu-
gender, stets beachtenswerter vorschlage zur textverbesserung und
216 XV. Kugliscli.
erklUrungcn. lK-rvoi'g:ehoben sei hier der am eiiifjaiig gelieferte nacli-
weis von anklUngeu in den 'Fata apostolorum' an den Beowulf.
1328. E. Sievers, Berichtigung. Paul-Eraune IX (2), 370.
zu IX, 139 ff. (s. 0.) — S. giebt irrig YIII, 138 an — : ein
paar seiner konjekturen sind von Bugge bereits früher veröffentlicht
worden.
1329. Fr. Schulz, Die sprachformen des Hildebrandsliedes im
Beowulf.
s. Jahresbericht 1882, no. 606 ; ang. Herrig's archiv 68, 465 und
ebd. 70, 117: als bequeme Zusammenstellung brauchbar. 0. Behaghel,
Literaturblatt 1883, s. 97, hält die arbeit dagegen für wertlos, da
sie nichts neues bringe und manche fehler enthalte.
1330. E. Nader, Der genitiv im Beowulf.
s. Jahresbericht 1882, uo. 1030; ang. von H. Klinghardt,
Engl. stud. VI (3), 288: die arbeit ist klar, verständig und über-
sichtlich ausgeführt; die citate sind fast durchweg korrekt, die
wenigen falschen oder fehlenden werden nachgetragen.
1331. E. Nader, Dativ und instrumental im Beowulf. 22. Jahres-
bericht der Wiener communal-oberrealschule im I. gemeiudebezirke.
1882—83. s. 1-26. 8.
auch diese arbeit lehnt sich, wie die vorigen desselben verfs.,
an Erdmann's Otfrid-syntax an und wird nach folgenden gesichts-
punkten eingeteilt: definition des dativs; der dativ bei verben, ad-
jektiven, Substantiven; der dativ-instrumental als Vertreter des loca-
tivs, des ablativs; als eigentlicher instrumental; in Verbindung mit
praepositionen.
1332. A. Hoff mann, Der bildliche ausdruck im Beowulf
und in der Edda. Engl. stud. VI (2), 163—216.
bezugnehmend auf die auffassungen Heinzel's (Über d. stil d.
altgerm. poesie) und Gummere's (Ags. Metaphor), untersucht der verf.
zunächst den stil der Edda, welchen er als den hymnischen, die tat-
sachen nicht motivierenden oder überspringenden dem umständlichen
epischen des Beowulf gegenüberstellt, nachdem er auch diesen charak-
terisiert, geht er zu einem vergleiche beider über, insofern sie das
Seelenleben, die äussere erscheinung und das leben der beiden dar-
stellen oder die natur schildern, das ergebnis dieser Untersuchung
ist, dass in der Edda mehr die phantasie, das sinnliche element, im
Beowulf das gefühl in mitleidenschaft gezogen wird, hierauf wendet
sich H. zur eingehenden vergleichung des an. und des ae. bildes,
der metonymie und der metapher, wobei auch gelegentlich das home-
rische gleichnis in betiacht gezogen wird, dass die ae. poesie so
wenig von dem in der Edda reichlicli vorhandenen hymnischen bilder-
schatze aufbewahrt habe, sei möglicherweise mit Heinzel auf die ein-
wirkung des Christentums zurückzuführen, aber die einbusse, die
jene durch dieses aufgeben erlitten, werde, wenigstens bis zu einem
XV. Englisch. 217
gewissen grade, durch die ausbildiing eines rhetorischen, durch kraft
und fülle ausgezeichneten Stiles ersetzt.
1333. Karl Schumann, Die s3'nonima im Beowulfliede.
s. Jahresbericht 1882, no. 1029; kurz besprochen von F. Kluge,
Literaturblatt 1883 (2), sp. 63 f.: zweifelt nicht an der richligkeit
von Sch.'s beobachtung, dass sich kein wesentlicher unterschied im
wortvorrate der verschiedenen teile des liedes findet; doch fehle es
dieser Untersuchung noch an Vollständigkeit, auch wird die art der
darstellung gemissbilligt. der in der diss. gleichzeitig beabsichtigte
beitrag zur ae. poetik wird als unnötig und unzureichend bezeichnet.
1334. F. Rönning, Beovulfs-Kvadet. En literaer-historisk
Undersogelse. Kopenhagen, Gad. III, 175. 8. 2 kr, 50 ö.
tritt gegen Müllenhoff auf und sucht den entstehungsort des B.
in Schweden, von wo er in gestalt alter lieder nach Nordeugland
kam und später (8. jh.) von einem nordhumbr. dichter episcli bear-
beitet wurde, die überlieferte form, in den westsächsischen dialekt
umgesetzt, stamme aus dem 10. jh.
1335. C. W. M. G-rein, Beowulf. stabreimend übersetzt.
2. aufl. Kassel, Wigand. 90 s. 8. 2 m.
1336. G. Zinsser, Der 'kämpf Beowulfs mit Grendel'.
s. Jahresbericht 1881, no. 1043; ang. Herrig's archiv 68, 446:
die Übersetzung ist wohl geeignet, dem schönen gedichte noch mehr
leser zu gewinnen, als es bisher gefunden hat.
1337. Beowulf: an Anglo-Saxon Poem, and the Fight at Finns-
burg. Translated by James M. Gar nett. With Facsimile of the
ünique Manuscript in the British Museum, Cotton Vitellius A. XV.
Boston; Ginn, Hcath & Co. 1882. 107 s. 8.
die Übersetzung schliesst sich so wortgetreu als möglich dem
originale an und ahmt sogar dessen, dem heutigen englisch zuwider-
laufende Wortstellung nach, die versform ist nicht streng beibehalten,
alliteration nur da angewant, wo sie sich bot, ohne der wörtlichkeit
zu schaden, vorangeschickt ist eine einleitnng, welche kurz Inhalt,
zeit, Schauplatz, composition etc. behandelt und eine dankenswerte,
nahezu erschöpfende bibliographie enthält, es folgt ein glossar der
eigennamen und einiger in der Übersetzung gebrauchter aegl. Wörter,
hinter den texten machen dann Heyne's (4. ausg.) Varianten zu Grein
den beschluss. — in der Academy no. 549, s. 41, wird die Übersetzung
weder für den anfänger im Studium des aegl., noch für weitere kreise
empfehlenswert ge. -- auch James AV, Bright, Literaturblatt 1883
(10), s. 386 f., findet die art der Übertragung nicht für ein grösseres
publikum angemessen, erkennt aber deren Sorgfalt, wie die brauch-
barkeit einiger der beigaben an, ferner weist B. einige fehler in
der 'list of Old-English-Words' nach und wünscht, dass die einlei-
tnng umfangreiclier und auf selbständigerem urteil basierend gewesen
218 ^^- Englisch.
wäre. — das Athonafnm no. 2917, s. 302, gieht in seiner besprechnng
eine übersieht des inhalts des Beownlf, und obwohl es die bemüh-
nngen G.'s wohl zn würdigen weiss, glanbt es nicht, dass seine Über-
setzung dem gedichte neue freunde gewinnen werde. — J. A. H(arri-
Bon), Anieric. Journal of Philology IV, 1 (13), s. 84—86: hält sie
ebenfalls zwar nicht für geeignet, die dichtung popul.'ir zu machen,
doch nützlich für studierende, beachtenswert sind in dieser anzeige
die nachtrage zur Beowulf-bibliographie und berichtigung einiger
ungcnauigkeiten in der Übersetzung, vgl. ebd. IV, 2 (14), s. 243—46,
wo James ^M. Garnett mehrere der angegriffenen stellen zu recht-
fertigen sucht.
CaedniOD. 1338. Fr. Groschopp, Das angelsächsische gedieht
'Crist und Satan'. Anglia VI (3), 248—276.
nach angaben über hs. und ausgaben zeigt der verf. 'im lite^ari-
gehen teil' seiner abhandlung durch eine genaue analj'se, dass uns in
'Crist und Satan' keine einheitliche dichtung, sondern nur fragmente
einer solchen erhalten sind, diese aber, von abschnitten unterbrochen,
die sich durch fehlerhaften versbau , unklaren gedankengang und
häufige Wiederholungen derselben ausdrücke kenntlich machen, müssen
von einem verf. herrühren, während die Interpolationen einem
restaurator zuzuschreiben seien, soweit ersichtlich, charakterisiert
sich der echte bestandteil als ein hymnus mit didaktischer tendenz,
eine beschalfenheit , die es möglich erscheinen lässt, dass Cädmon
ihn gedichtet habe. — der 'sprachliche teil' beschäftigt sich dann
damit, die elemeute in der dichtung, welche nicht dem westsächs.
dialekte angehören, auszusondern, es ergeben sich dabei mehrfach
spuren des kentischen, die Groschopp als durch Schreiber eingeführt
erklärt.
1339. Ernst Johannes Groth, Composition und alter der alt-
englischen (angelsächsischen) Exodus. Göttinger dissertation. 41 s. 8.
gegenüber Strobl (Germania 8, 292 ff.), welcher die ersten beiden
und die sechste fitte andern Verfassern zuschreiben und das eigent-
liche gedieht erst mit der dritten anfangen lassen will, weist G.
nach, dass in lexikalischer hinsieht kein wesentlicher unterschied
zwischen den einzelnen stücken vorhanden sei, und dass als die grund-
idee des ganzen nicht blos der zug durch das Rote meer, sondern
die Verherrlichung Gottes gefasst werden müsse, dagegen gesteht
er interpolationen und spätere Überarbeitung einzelner stellen zu,
deren autoren geistliche gewesen seien, während der ursprüngliche
dichter nicht diesem stände angehört haben könne. — in bezug
auf das alter der Exodus folgert G. aus ähnlichkeit im Wortschatz
mit älteren dichtungen, besonders mit Beowulf, wie aus dem diesen
eigentümlichen gebrauch des schwachen adjektivs und aus der versi-
fication, dass sie in der ersten hälfte des 8. jhs. entstanden sein
müsse, was er ausserdem durch hinweis auf historische Verhältnisse
XV. Englisch. 21'J
in Nordhiimbrien , der heiniat des dichteis, zu stützen sucht, zum
schluss werden anklänge an das heidentum aus der Ex. citiert. —
man vergl. mit dieser abhandluug die im jahresbericlit 1882, no.
1035 und 1037 besprochenen von Balg und Ebert.
1340. H. Ziegler, Der poetische Sprachgebrauch in den sog.
Caedmonschen dichtungen, Münster, Coppenrath. 167 s. 8. 1,50 m.
PliysiolOf?US. 1341. A. Ebert, Der angelsächsische Physio-
logus. Auglia VI (3), 241-47.
die quelle des aegl. bruchstücks beruht auf einer gemeinsamen
vorläge der beiden Berner lat, texte aus dem 9. jh. panther und
walfisch sind deutlich bezeichnet, das dritte tier, ein vogel, ist durch
vergleich mit den obigen texten als rebhuhn sicher festzustellen, ebenso
dass uns nur ein fragment überliefert ist, da in einem jener lat,
physiologi dieselbe reihenfolge der tiere vorliegt wie im aegl. die
lücke im Exeterbuche kann aus diesem gründe nur unbedeu-
tend sein.
Cyiicwillf. 1342. P. Lefevre, Das altenglische gedieht vom
heiligen GuMac. Anglia VI (3), 181—240.
gegenüber Charitius (Über die ags. gedichte vom heiligen G.)
sucht L. nachzuweisen, dass alle 3 teile der dichtung demselben verf.
angehören, und dass dieser Cynewulf gewesen sei. zu diesem zwecke
vergleicht er die 3 teile des G. untereinander und mit den als echt
zu betrachtenden gedichten Cj^newulfs (von welchen er Rätsel 1 — 60,
Juliana, Crist, Elene, Kreuz und Phönix als sicher, Rätsel 61 — 89,
Andreas und Höllenfahrt als wahrscheinlich von ihm herrührend
ansieht) in bezug auf metrik, Wortschatz und phraseologie, charak-
teristische stellen, composition und Verhältnis zur quelle, da sich
wesentliche unterschiede nicht vorfinden, dagegen mehrere überein-
stimmende eigentiimlichkeiten vorhanden sind, kommt L. zum Schlüsse,
dass C. in der tat die autorschaft des ganzen Güölac zuzuschreiben
sei. da der III. teil jedoch mehr formvollendung aufweise, sei er
später anzusetzen als die beiden ersten, etwa kurz nach Juliana. —
in einem 'anhang' wird dann der reim bei Cynewulf untersucht. —
am Schlüsse macht R. Wülcker 'bemerkungen zur vorstehenden
abhandluug', in welchen er gegen die art, wie L. seinen (W.'s) Stand-
punkt zur besprochenen frage darstellt, protest erhebt.
Varia. 1343. F. Kluge, Zu altenglischen dichtungen. I. Der
Seefahrer. Engl. stud. VI (3), 322—327.
vers 21 — 33 gehören der rede des alten Seefahrers an, vers
33 — 66 der des Jünglings, während diese abschnitte offenbar das
werk eines hervorragenden dichters sind, scheinen die v. 67 — 80a
und 94 — 124 von einem gedankenarmen und metrisch wenig geübten
homileten verfasst. v. 80a— 93 zeigen dagegen mehr gewantheit
und dürften einem dritten autor zuzuschreiben sein. — s. auch.no. 1322.
220 -^^ • Englisch.
r.hronicle. 1344. Henry H. Howorth, Yarl Oskor in Eng-
land. .\tlii iKU'Uni no. 28'.t5, s. 506.
ein neuer nach weis, dass ereignisse im anfang des 9. jhs. in
der Sachsenchronik zuweilen um 3 bis 4 jähre zu früh datiert sind,
(über Wulflieard, der 837 [1.: 841] Osker schlug.)
Aelfred. 1345. Otto Zimmermann, Über den Verfasser der
altenglisclu-n metren desBoethius. Greifswalder dissertation. Greifs-
wald. 1882. 50 s. 8.
diese abhandlung schliesst sich im wesentlichen, obwohl unab-
hängig von ihr entstanden, der im Jahresberichte 1882, no. 1042
besprochenen von M. Hartmann an, indem auch sie die gründe, welche
Th. Wriglit für die unechtheit der stabreimenden Übertragung vor-
gebracht hat, mit fast denselben argumenten zu widerlegen sucht,
bemerkenswert ist jedoch, dass Zimmermann die vorrede zu den
metren als nicht von könig Aelfred herrührend nachweist, während
H. sie für echt gehalten, und dass jener auch nur behauptet, die
bedenken, welche gegen die autorschaft Ae.'s sprächen, beseitigt zu
haben, dass sich aber ein positiver beweis dafür nicht erbringen lasse,
wogegen H. einen solchen angetreten zu haben meinte.
1346. A. Leicht, Ist künig Aelfred der Verfasser der alli-
terierenden metra des Boetius? Anglia VI (1), 126 — 176.
L. kommt in seiner Untersuchung zu dem entgegengesetzten
resultat wie seine Vorgänger, ohne jedoch direkt auf sie bezug zu
nehmen, da seine schrift ebenfalls unabhängig von jenen entstanden
ist. er stützt sich dabei weniger auf die von Wright erhobenen
einwände, die er als nicht völlig stichhaltig erklärt, als vielmehr
auf den Innern wert der alliterierenden metra gegenüber der prosa-
übersetzung. während diese ein beredtes zeugnis von der eigenen
auffassung und darstellungsweise des königs ablege, zeige sich in
der metrischen bearbeitung ein durchaus unselbständiger geist, der
sich, abgesehen von den zur Umwandlung nötigen dichterischen for-
mein, nur selten zu eignen gedanken erhebe, ausserdem weisen die
mängel im Stabreim auf eine viel spätere zeit.
1347. Oscar Priese, Die spräche der gesetze Aelfreds des
Grossen und könig Ines. Strassburger dissertation. 55 s. 8.
Byrlltnotll. 1348. U. Zemial, Das lied von Byrhtnoth's fall.
s. Jahresbericht 1882, no. 1046; im ganzen anerkennend ang.
von Th. Wissmann, Literaturblatt 1883 (1), 13 f. nur kleinere
ausstellungen werden erhoben.
GIOSSCS. 1349. E. Hausknecht, Die altenglischen glossen
des cod. 1650 der königl. bibliothek zu Brüssel. Anglia VI (1), 96.
die glossen befinden sich in einem codex von Aldhelm's 'De
laudibus virginitatis' und sind schon zweimal, von Mone und von
Bouterwek, herausgegeben worden, die vorliegende arbeit bringt
nun eine nachcollation zu letzterem mit grösserer diplomatischer
XV. Enjrlisch.
221
genauigkeit, ausserdem einen liinweis auf die wenig bekannte tatsache,
dass sich eine hs. von Chaucer's Astrolabium in derselben bibliothek
befindet.
Psalter. 1350. Rudolf Zeuner, Die spräche des kentischen
Psalters.
s. Jahresbericht 1882, no. 1049. ang. von E. Sievers, Lite-
raturblatt 1882 (12), sp. 461 f., der der arbeit lob spendet, doch
gründe gegen die annähme anführt, dass der psalter kentisch sei.
er müsse vielmehr als mercisch angesehen werden, da a vor / zu ä
wird, der ?-umlaut von io^ co und co mangelt, die laute c, •;, Ji auf
vorhergehende ca ^ eä; io, co, eö einwirken, und in der 2. 3. sing,
ind. praes. bei langsilbigen verben keine synkope eintritt, — 0.
Brenner, Engl. stud. VI (1), 93 f., erkennt gleichfalls die Sorg-
falt der Untersuchung an. bezüglich der frage nach dem dialekte
hebt er hervor, dass die festigkeit des ;/ im auslaute nicht für Sie-
vers' ansieht spreche, zur entscheidung hierüber seien aber noch fer-
nere forschungen über aegl. dialekte abzuwarten, zum schluss weist
er auf das von Z. nicht benutzte, von Th. Wriglit edierte Cumbr.
glossar hin.
Aclfric. 1351. G. E. Mac Lean, Aelfric's Version of Alcuini
Interrogationes Sigeuulfi in Genesin. Anglia VI (3), 425 - 474.
nach einigen einleitenden bemerkungen über den autor und die
Schrift, werden die hss., in denen sie überliefert ist, besprochen,
wobei sich herausstellt, dass statt der bisher angesetzten 6 texte
nur 5 vorhanden sind, da der eine (C^) weiter nichts ist als ein teil
eines andern (Cod. C.)- nachdem ihre eigentümlichkeiten und ver-
hcältnisse zu einander dargelegt sind, schreitet McLean zur Unter-
suchung der frage nach ihrem Verfasser, die bisher noch nicht
eingehend behandelt ist, und findet, besonders auf grund der eigen-
tümlichen alliterierenden prosa, dass, wie man vermutet, dies Aelfric
gewesen sein müsse, mit einem blick auf die quellen schliesst die
abhandlung, deren fortsetzung im nächsten bände der Anglia er-
scheinen soll.
AVlllfslan. 1352. A. Napier. Wulfstan. Sammlung der ihm
zugeschriebenen homilien, nebst Untersuchungen über ihre echtheit.
1. abtlg. text und Varianten. Berlin, Weidmann. X, 318 s. 8. 7 m.
fortsetzung der Jahresbericht 1882, no. 1050 besprochenen disser-
tation. ein 'vorläufiges Vorwort' resümiert kurz das an erster stelle
erwähnte über die Überlieferung der homilieen und giebt das not-
wendigste über die einriclitung der vorliegenden texte an. eingehen-
dere Untersuchungen werden dagegen für den 2. bd. versprochen,
die dann folgenden texte nebst lesarten umfassen alle bei Wanley
abgedruckten homilieen, zu denen noch einige andere hinzugefügt
worden sind, den schluss macht eine Übersicht über die Verteilung
der einzelnen stücke in den verschiedenen hss. — die dissertation
222 -^- Englisch.
kurz ang. Acadi-my no. 580, s. 419. — von IT. Varnhagen, A.
1". d. a. 27, 225 f.," und R. Wülcker, Anglia V (4), 77—79 wird
dieselbe sehr anerkennend besprochen.
GospelS. 1353. Max Reimann, Die spräche der mittelken-
tischen cvangelien. (Codd. Royal 1 A 14 und Hatten 38.) Berliner
dis.sertation. 30. 8.
der hier untersuchte text ist eine spätere abschrift der west-
sächsischen evangelienübersetzung-, und zwar ist die erstere hs. un-
mittelbar aus der andern entnommen, beide zeigen denselben dialekt,
den der verf. als den kentischen erweisen will, die sprachliche Unter-
suchung in der vorliegenden schrift behandelt nur die vokale, doch
soll die fortsetzung später im Weidmannschen Verlage erscheinen.
Mittelenglisch.
Poenia niorale. 1354. H. Lewin, Das mittelenglische Poema
morale.
s. Jahresbericht 1881, no. 1058; 1882, no. 1054; ang. Herrig's
archiv 68, 432 f. von R. — es wird der Inhalt der ausgäbe an-
gegeben und nach einigen kleineren ausstellungen dieselbe empfohlen:
wenn sie auch nicht eine kritische im vollkommensten sinne des
wertes genannt werden könne, so sei sie doch als der am besten
gelungene versuch einer reconstruction zu betracliten. — vgl. hierzu
no. 1361.
Orrin. 1355 Gregor Sarrazin, Über die quellen desOrrmulum.
Marburger habilitationsschrift. 26 s. 8. abgedruckt Engl. stud.
VI, 1—26.
als das resultat der Untersuchung ergiebt sich, dass die haupt-
quelle Beda ist, dass daneben aber auch die homilieen Gregors d. gr.
benutzt sind, vielleiclit auch Josephus und Isidor. ein direkter ein-
fluss von Augustin, Hieronj^mus oder Aelfric, wie von andern behauptet
ist, ist jedoch nicht erkennbar.
1356. R. Sachse, Das unorganische c im Orrmulum.
s. Jahresbericht 1882, no, 1056; ang. von R. Gn er lieh. Engl,
stud. VI (2), 266 — 68, der die ergebnisse von S.'s Untersuchung im
allgemeinen als zutreffend anerkennt , doch u. a. die interessante
beobachtung hinzufügt, dass der dat. sing, nur dann flektiert zu
werden pflegt, wenn er ohne nähere bestimmung lokal gebraucht wird.
LIves of SaintS. 1357. E. Einenkel, Über die Verfasser
einiger neuangelsächsicher Schriften.
8. Jahresbericht 1881, no. 1060; 1882, no. 1059; ang. von W.
Merkes, Anglia V (4), 86 — 88. nach einer eingehendon inhalts-
angabe der schrift, deren ergebnissen er zustimmt und die er als
klar und übersichtlich bezeichnet, weist der rec. dem verf. eine anzahl
XV. Englisch. 223
von ungenauigkeiten in den belegstellen nach und hebt als unver-
kennbare lücke die Vernachlässigung der handschriftenfrage boi H.
M. und St. M. hervor.
Genesis und Exodus. 1358. Richard Morris, The Story of
Genesis aud p:xodus. 2^' Edition 1874. E. E. T. S.
nicht sowohl an diese ausgäbe, sondern auch an die arbeiten
von Hilmer, Kölbing (s. Jahresbericht 1880, no. 1115) und Fritzsche
(Jahresbericht 1882, no, 1058) anschliessend, untersucht W. Schu-
mann, Anglia VI (2), 1 — 32, diejenigen stellen, welche von den
genannten unerwähnt gelassen oder seiner ansieht nach nicht richtig
gedeutet sind, um eine anzahl von textbesserungen und neue losungen
alter Schwierigkeiten vorzuschlagen, wenn man Seh. auch nicht
immer zustimmen kann, so verdient sein beitrag zur kritik dieses
gedichtes doch beachtung. bemerkt mag hier werden, dass Seh. die in
den vv. 18 — 26 angedeutete absieht des vfs., mehr aus der biblischen
geschichte zu bearbeiten, an gewissen stellen des vorliegenden textes
ausgeführt sieht.
Prociamatioil. 1359. Walter W. Skeat, The Oxford Ms. of
the Only English Proclamation of Henry III, 18. October 1258.
Transactions of the Philological Society 1881. Part III. 1883.
s. 169 — 179.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1062.
Ring Hörn. 1360. Das lied von King Hörn etc. hrsg. von
Theodor. Wissmann, f
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1062, 1882, no. 1063; uach der
im übrigen anerkennenden anzeige im Lit. cbl. 1883, no. 2, s. 61
von R. W(ülcker) wäre eine neue collation der Oxforder und Cam-
bridger hss. wünschensw'ert gewesen; das glossar sei nicht vollstän-
dig, und die metrischen ansichten des hrsg. werden als veraltet be-
zeichnet. — A. lirandl, Literaturblatt 1883 (4), sp. 132—35,
erhebt ebenfalls einige bedenken gegen die metrischen auffassuiigen
des herausgebers, die er eingehender begründet, auch zweifelt er
an der lokalisierung desselben, vielmehr nennt er auf grund der reime
das denkmal rein mittelländisch, auch sonst macht der rec. einige
beachtenswerte bemerkungen über reime und laute, vgl. dazu 'bericli-
tigung' des rec. ebd. sp. 248. — J. Zupitza, A. f. d. a. 27, 181—92,
bringt ebenfalls wertvolle beitrage zur kritik des gedichtes. zunächst
teilt er die ergebnisse einer collation aller 3 hss. mit. dann weist
er gegen Wissmann's auffassung nach, dass die hss. 0 und H
aus einer quelle stammen, die strophische gliedcrung, welche der
herausg. angenommen, hält Z. nicht für erwiesen; auch zu einzelnen
lesarten und zu verschiedenen stellen des glossars liefert er berich-
tigungen, erkennt aber trotz dieser ausstellungen die Sorgfalt und
den wert von W.'s arbeit rückhaltlos an.
2l>4; XV. Eugliech.
1361. Bernhard ten Üriiik. Ürief au den herausgeber. Engl,
stud. VI (1), 150—52.
bezieht sich auf die Jahresbericht 1882, no. 1054 und 1003
angezogenen recensionen Stratmann's über Lewin's Poema morale
und "NVissmann's King Hörn: wenn diese ausgaben auch noch einige
nüingel aufweisen, so sei doch des reo. ungünstiges urteil als un-
begründet nicht aufrecht zu erhalten. — vgl. no. 1213.
1362. E. Kölbing, Bemerkungen zu Wissmann's ausgäbe des
King Hörn. Engl. stud. VI (1), 153—67.
an das vorige anschliessend, bringt K. einige nachtrage und
besserungen zu W.'s glossar nach den anforderungen, die er an ein
speciahvörterbuch stellen zu können glaubt, hierauf wendet er sich
zu bemerkungen über einzelne lesarten.
Lcsi'IldS. 1363. Hermann Brandes, Über die quelle der mittel-
englischen Versionen der Paulusvision. Engl. stud. VII, 34 — 65.
nach einer einleitung über die bedeutung der Paulusvision und
Dante's Verhältnis zu ihr, werden zunächst die griechischen und
lateinischen Versionen betrachtet, die letzteren zerfallen in 6 redak-
tiouen, die sich mehr oder weniger in der einführung oder in einzel-
heiten von einander unterscheiden, die 4. derselben, in 3 hss., einer
"Wiener und zweien im Brit. Mus. vorlianden, ist für die folgende
Untersuchung die bedeutsamste und wird daher vollständig mitgeteilt,
im nächsten abschnitte wendet sich dann der verf. zu den nie. Ver-
sionen (1. im Laud. ms., 2. im Jesus College ms. 29 u. Digby 86;
3. im Vernon ms.; 4. im Douce ms. 302; 5. (prosa) im Lambeth.
ms. 487 — alle bereits, von Horstmann oder Morris, veröffentlicht),
um ihre beziehungen zu lat. und afrz. redaktionen zu erforschen,
wobei sich ergiebt, dass engl. 3 u. 4 mit lat. 4 und frz. 3 nahe
verwant sind, auch engl. 1 geht, jedoch ohne engeren Zusammen-
hang mit 3 u. 4, auf lat. 4 zurück, während engl. 2 auf frz. vor-
läge zurückweist und engl. 5 sich so viel freiheiten erlaubt, dass
seine beziehung zu lat. 4 sich nur mit annähernder Sicherheit be-
stimmen lässt.
1364. F. Gierth, Über die älteste mittelenglische version
der assumptio Mariae. Engl. stud. VII, 1 — 33.
inhaltlich und wohl auch wörtlich ist diese abhandlung eine
Wiederholung der jaliresbericht 1881, no. 1064, besprochenen disser-
tation (ref. hat sie augenblicklich nicht zur band) desselben verfs.,
doch werden uns nachtrage zum II. und III. abschnitt, wie der text
in einem der nächsten hefte der Engl. Studien in aussieht gestellt.
1365. C. Hör st mann. Alt englische legenden, neue folge,
s. Jahresbericht 1882, no. 107O und 1881, no. 1067. bespr. in
der Zs. f. d. realschw. VIII, 169 von A. Würzner; von James M.
Garnett, American Journ. of Philol. III (12), 479 — 82, der eine
inhaltsangabe liefert und die bedeutung des buches kennzeichnet.
XV. Englisch. 225
Varia. 1366. E. Kölbing, Collationen. Engl. stud. VI (3),
442—459.
1. zu Proces of the Sevyn Seges ed. Weber (Jletr. Romances).
2. zu The sevyn. sages ed. Thom. Wright. 3. zum ags. leben des
Neot ed. R. Wülcker. 4. zu Wülcker's aegl. lesebuch 2 tl. (die
abschnitte betreffend, welche direkt den hss. entnommen sind.) vgl.
dazu J. Koch, Erklärung ebd. VII (1), 238: bezieht sich auf eine
persönliche bemerkung in den einleitungsworten dieser Veröffentlichung.
1367. Karl Holte r mann, Über spräche, poetik und stil der
altenglischen Cxregoriuslegende der Auchinleck-Ms. Münstersche dis-
sertation. 1882. 104 s. 8.
die abhandlung beginnt mit der inhaltsangabe, dem Ursprung
und den verschiedenen bearbeitungen der legende, um dann den
dialekt der engl. Versionen zu bestimmen, auf die lautlehre wird
gar nicht eingegangen, vielmehr wendet sich der verf. sofort zur
flexion, bei welcher gelegenheit gleich einige syntaktische bemer-
kungen gemacht werden, den zweiten teil bilden Untersuchungen
über den reim (uud zwar soll der dichter nur männlichen beabsich-
tigt haben), die sich ziemlich häufig vorfindende alliteration, über die
formen des wortgebrauchs , der wort- und Satzverbindung und die
formen der rede. — obwohl zu weitschweifig angelegt und wenig
neues fördernd, kann eine solche eingehende Sonderuntersuchung doch
für eine spätere allgemeine darstellung der me. Stilistik und rhetorik
von nutzen sein.
1368. Eugen Kölbing, Kleine publicationen aus der Auchin-
leck-lis. Engl. stud. VII (1), 101—125.
I. Lob der frauen (bereits von Leyden und Laing gedruckt),
auf spräche und metrik geht der herausgeber nicht ein, doch giebt
er einige erklärende anmerkungeu. [das gedieht ist unvollständig.
K. hat offenbar übersehen, dass die einzelnen Strophen nach dem
aiphabet anlauten, daher ist es sicher, dass die a-strophe ganz fehlt;
von der b-strophe ist die 2. hälfte erhalten, str. XIX. muss mit v
anfangen; daher lautet das erste wort wahrscheinlich vcritablc. str.
XXIII ff', sind demgemäss spätere zusätze.] II. A pcnnnvorp of
zvittc (auch bei Laing gedruckt); beigegeben ist eine jüngere version
nach einem Cambridger (von Ritson veröffentlicht) und einem Harl.
ms. in den einleitenden bemerkungen wird auf ein afrz. fabliau (bei
Montaiglon und Raynaud) hingewiesen, am Schlüsse wieder anmer-
kungeu zur erklärung dunkler stellen.
KüIliaDCeS. 1369. Eugen Kölbing, Sir Tristrem. mit An-
leitung, anmerkungeu und glossar. nebst einer beilage: deutsche
Übersetzung des englischen textes. (die nordische und englische Ver-
sion der Tristan-sage. II. teil.) Heilbronn, Henninger. 1882.
XCIII, 292 s. 8. 12 m.
t. I bespr. Jahresbericht 1880, 741; 1879, 378; J. Zupitza,
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.)
22«i X\. Kugliscb.
Literaturzeitnng: 1883 (2:^), 813, begrüsst ilit> leistung als i'ine ver-
dienstliclu- und orkcnnt an, dass die toxtausgabi- eini; weit sorgfäl-
tigere ist, als die früheren arbeiten des lu-rausgebers. beachtenswert
sind besonders die sprachlichen beuierkungen des rec. — F. H.
Stratmann, Anglia VI (2), 48—50, betrachtet die ausgäbe haupt-
sächlich in sprachlicher hinsieht und lobt des herausgebers lleiss und
Sorgfalt, er billigt auch dessen textbehandlung, da er die hand-
schriftliche Überlieferung beibehält, die ausstellungen zu den an-
luerkungen und dein glossar betreuen nur unbedeutende punkte, vgl.
F. York Powell, A few Notes on Sir Tristrem, Engl. stud. VI
(3), 463 f. : einige vorschlage zu textbesserungen und hinweise auf
falsche lesarten.
1370. R. Bethge, Wirnt von Gravenberg.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 737 und no. 995. von A. Rohde,
Engl. stud. VII (1), 150 — 52, mit rücksicht auf das in dieser schrift
mitbehandelte me. gedieht von Libeaus Desconeus, mit dessen
kritischer ausgäbe er beschäftigt ist, besprochen, nachdem sich R.
über den hochfahrenden ton der abhandlung missbilligend geäussert,
zeigt er, dass des verfs. bemerkungen über das genannte thema
oberflächlich und daher wertlos seien, erkennt jedoch für das übrige
die Sorgfalt von dessen Untersuchung an.
1371. Martha Carey Thomas, Sir Gawaj'ne and the Green
Knight: a Comparisou with the French Perceval preceded by au
Investigation of the Author's other Works and foUowed by a Charac-
terization of Gawin in English Poems. Züricher dissertation. 105 s. 8.
1372. E. Kölbing, Vier romanzen-handschriften. Engl. stud.
VII (1), 178—201.
es sind die folgenden: das Auchinleck-ms. in Edinburgh, die hs.
des Duke of Sutherland (noch gar nicht gedruckt), eine in Lincoln's
Inn Library und ms. 8009 der Chetam Library in Manchester. —
in einigen einleitenden bemerkungen weist K. auf die unzuverlässigkeit
und Seltenheit der meisten bisherigen Veröffentlichungen aus romanzen-
hss. hin und liefert dann genauere beschreibungen nebst literarischen
nachweisen, gelegentlich auch collationen und proben, die zumeist auf
eigener durchsieht der mss. beruhen, gleichzeitig bezeichnet er die-
jenigen stücke aus ihnen, welche er selbst zu verölfentlichen gedenkt,
und die welche von andern gelehrten übernommen sind.
Chaucer. 1373. J. Schipper, Altenglische humoristen: Geoffrey
Chaucer. Österreichische rundschau. 1883, heft 6. im separat-
abzug 17 s.
eine recht lesbare populäre darstellung von Chaucer's leben und
werken, bei der die neue forschung mit berücksichtigt ist. zum
schluss wird das Parlament der vögel auf grundlage der Übersetzung
des ref. eingehender besprochen. — auch fachleuten wird die über-
sichtliche einleituug willkommen sein.
XV. Englisch. 227
1374. Chaucer, tlie Book of the Tales of Cautm-bury. Prolog,
lirsg. von J. Zupitza.
s. Jahresbericht 1882, no. 1086; die kurze anzeige R. W.'s,
Lit. cbl. 1883, no. 3, sp. 92, empfiehlt das heft zu kritischen Übungen;
rec. von J. Koch, Anglia V (4), 138 f., der zwar einige kleine
Inkonsequenzen in der textbehandluug erwähnt und ein paar ab-
weichende lesarten vorschlägt, doch den wert der ausgäbe gebührend
anerkennt.
1375. John Koch, A Critical Edition of soiue of Chaucer's
'Minor Poems', wissenschaftliche beilage zum programm des Doro-
theenstädtischen realgymnasiums. Berlin, R. Gaertner. 26 s. 4.
enthält 1. ABC. 2. Adam Scriveyn. 3. Former Age. 4. For-
tune. 5. Truth. 6. Gentilesse. 7. Stedfastnesse. 8. Buktou. 9.
Scogan. 10. Bourse. die vorausgeschickte einleitung bringt einige
bemerkungen über die Orthographie der hss. und über den fünf-
hebigen vers. unter dem texte rindet sich der kritische apparat, den
beschluss machen anmerkungen über zweifelhafte lesarten, datierung
und das Verhältnis einiger gedichte zu ihren vorlagen, als welche in
einigen fällen Boethius, Cons. Phil, nachgewiesen wird.
1376. Chaucer's The Squieres Tale. London, Chambers 1882.
mit noten, zum schulgebrauch (Academy 546, s. 293).
1377. W. Eilers, Die erzählung des pfarrers in Chaucer's
Canterburygeschichten.
s. Jahresbericht 1882, no. 1088; eine notiz in der Academy
no. 580, s. 419, giebt kurz den Inhalt an und teilt mit, dass dieser
aufsatz von Alice Shirley für die Chaucer-Society ins englische
übersetzt sei. — rec. von J. Koch, Anglia V (4), 130 — 137, wo
die im Jahresbericht 1882 a. a. o. angedeuteten bedenken gegen die
annähme von Interpolationen eingehend ausgeführt werden und der
rec. wahrscheinlich zu machen sucht, dass Ch. und Frere Lorens aus
derselben lat. quelle schöpften, die mängel der P. T. werden dabei
auf die unvollkommene und verderbte Überlieferung zurückgeführt.
1378. Carl Wihlidahl, Chaucer's 'Knightes Tale'.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1087; ang. von J. Koch, Anglia
VI (2), 51 — 53, wo die gänzliche Wertlosigkeit dieser zum teil auf
plagiat beruhenden schrift ausführlicher nachgewiesen wird.
1379. Max Lange, Untersuchungen über Chaucer's Boke of
the Duchesse. Hallenser dissertation. 34 s. 8.
die ersten 5 abschnitte beschäftigen sich damit, das abhängig-
keitsverhältnis der Überlieferungen des gedichtes festzustellen, obwohl
eingehender als des ref. kurze bemerkungen im 4. bde. der Anglia,
sind auch diese Untersuchungen nicht erschöpfend, kommen jedoch
auf dasselbe resultat wie jene hinaus, der 6. abschnitt behandelt
die nur in zwei texten erhaltenen verse 31 — 96, der 7. bringt kon-
jekturen zu einer anzahl von stellen, von denen einige wohl beachtung
15*
228 ^^'- i^nglisch.
verdienen, doch erweisen sich andere als unbegründet oder bedenk-
lich, übrigens ist auch dieser abschnitt nicht erscluipfcnd und ent-
hält, wie der vorige, mehrere ungenauigkeiten in den citaten. der
II. teil, welcher den einfluss Machault's und des romans von der
Rose auf das B. D. untersucht, liefert dagegen im ganzen befrie-
digendere ergebnisse.
1380. P. Lange, Chaucer's eintluss auf Douglas. Anglia VI
(1), 46—95.
am deutlichsten zeigt sich Chaucer's einwirkung auf den jüngeren
dichter in dessen Palice of Honour, welches gedieht, obwohl in an-
derm versbau verfasst, in der ganzen anläge sowohl wie in einzelnen
stellen besonders dem Hous of Fame ähnelt, doch hat auch der
Prol. der Leg.' of. G. Women einigen eintluss ausgeübt, unrecht tut
jedoch der verf., auch die unechten und zweifelhaften gedichte Ch.'s
hierbei in betracht zu ziehen: dies verfahren kann nur seinen beweis
abschwächen, bezüglich der quelle des Palice of H. weist L. auf
den Sejour d'Honneur des Octavien von St. Gelais hin. — weniger
merklich ist der einfluss Chaucer's auf Douglas spätere Schriften^
King Hart und die prologe zu seiner Vergilübersetzung; besonders
verdient aber eine stelle aus dem Pari, of F. beachtung, die in einem
der letzteren nachgeahmt ist.
1381. E. Uhlemann, Chaucer's House of Farne und Pope's
Temple of Fame, Anglia VI (1), 107—125.
obwohl Pope's Verhältnis zu seinem vorbilde mehrfach in betracht
gezogen ist, wird dieser eingehende vergleich beider willkommen sein,
das ergebnis desselben ist im wesentlichen, dass Pope nur das 3. buch
des H. F. bearbeitete , da er die grundidee Chaucer's offenbar nicht
verstand, doch ist die version des Jüngern dichters eine sehr freie;
er liess fort, was er für unwesentlich oder dem klassischen ge-
schmacke seines Zeitalters nicht entsprechend hielt, änderte und
erweiterte manches nach bestimmten grundsätzen. ist sein T. F.
dadurch auch eleganter und gleichmässiger in ausdruck und dar-
stellung geworden, so ist andererseits der humor und die dramatische
lebendigkeit des Originals verloren gegangen.
1382. J. Koch, Chauceriana. Anglia VI (1), 104—6.
I. ein reim in einer ballade Occleve's (s. Jahresbericht 1882,
no. 1101) hilft des vfs. ansieht bestätigen, dass die Chaucer zuge-
schriebene dichtung 'Mother of God' den ersteren zum Verfasser habe.
IL zu den C. T. Gen. Prol. 459 f. : eine sacherklärung aus J. Lu-
dolfi ad suam Hist. Aeth. Commentarius.
1383. Henry Charles Coote, Chaucer's Ten-Syllable Verse
The Antiquary VIII, 5 ff.
der verf. zeigt sich mit der neueren forschung über diesen gegen-
ständ durchaus unbekannt und bringt ansichten als neu vor, die vor
XV. Englisch.
229
Jahrzehnten als abgetan galten, auch der herausgeber deutet auf
diese Unwissenheit in einer note hin.
1384. John Koch, Ausgewählte kleinere dichtungen Chaucer's.
s, Jahresbericht 1881, no. 1084; 1880, no. 1114. — zum zweiten
male in Herrig's archiv bd. LVIII, 426, diesmal von 0. Weddigen,
angezeigt, w'elcher die Übersetzung anerkennend beurteilt.
1385. J. H. Ramsay , Chaucer and Wycliffe's Bible. Academy
uo. 554, s. 435 f.
der verf. hat die einschlägigen stellen der C. T. mit der Vul-
gata und Wyclift's Übersetzung verglichen und kommt zu dem resul-
tat, dass Ch. mehrfach die letztere oder abhandlungen, in welchen
dieselbe benutzt ist, gebraucht hat. häutig liat ihm aber auch die
Vulgata vorgelegen.
Wiciif. 1386. William Chapman, Life of John VViclif, the
Herald of the Reformation. London, Sonnenschein. 116 s. 8. 1 sh. 6d.
Maundeville. 1387. J. Vogels, Das Verhältnis der italieni-
schen Version Mandeville's zum original, festschrift d. gymn. Adolfinum
zu Mürs. 1882. s. 37—45. 4.
obwohl hier nachgewiesen wird, dass eine ital. hs. des 15. jhs.
nicht, wie sie angiebt, von M. selbst in diese spräche übertragen ist,
sondern aus einer frz. quelle geschöpft hat, verdient dies resultat
doch auch für die engl, redaktionen beachtung. V. gedenkt übrigens
eine weitergehende Untersuchung des Verhältnisses der verschiedenen
Versionen in kurzem zu veröffentlichen, vgl. auch no. 1098.
Barbour. 1388. C. Horstmann, Barbour's, des schottischen
natioualdichters legeudensammlung etc. nebst den fragmenten seines
Trojanerkrieges.
s. Jahresbericht 1882, no. 1076 ; bd. 2 ang. Lit. cbl. 1882, 52,
s. 1790_ von R. W.(ülcker?), welcher als wichtigsten bestandteil
dieses bandes die fragmente des Trojanerkrieges bezeichnet, bezüg-
lich der legenden bedauert der rec, dass H. noch nicht den beweis
erbracht hat, dass sie wirklich Barbour zuzuschreiben seien, wogegen
seine autorschaft des Trojanerkrieges nicht zu bezweifeln sei. —
Edw. Schröder's besprechung, A. f. d. a. IX, 276 — 83, ist be-
sonders wegen hinweisung auf einen umstand beachtenswert, welcher
einen anhält bietet, in Barbour den verf. der legenden zu erkennen:
in einer derselben, vom hl. Ninian, erscheint ein schottischer mene-
strale Jak tniiiipoiirc, und eine Urkunde aus dem j. 1350 nennt einen
yaq. Travipoiir als nachbarn des Andreas Barbour, den man für
den vater des dichters hält, freilich verhehlt sich der rec. dabei
nicht, dass erst eine eingehende sprachliche Untersuchung alle be-
denken (er erwähnt selbst u. a. den reim arc: orc) beseitigen kann,
zum schluss bemerkt Seh., dass die ausgäbe sich mit unrecht als
'kritisch bearbeitet' bezeichnet, da nicht einmal offenbare fehler im
reime verbessert sind. — J. Zupitza, Literaturzeitung 1883 (18),
230 •^^■- Kiif.'Hs.h.
fi30, bedauert, wie die andern recensontcn, dass H. noch nicht eine
sprachliche nntersnchung' zur feststellung der autorschaft unternommen
liat, bemerkt jedoch, dass diese von anderer band in angriiT ge-
nommen ist. zum schluss ein paar -wünsche bezüp:lich der äussern
ausstattung. — die anzeige von E., Herrig's archiv 70, s. 211 f.,
giebt eine Übersicht des inhalts und spricht dem herausgeber dank
für seine mühsame arbeit aus. ähnliche fassung liat auch die J. M.
Garnett's, Amer. .Tourn. of Piniol. III (12), 479 ff.
1389. Wilh. Bock, Zur Destruction of Troy. eine sprach-
und quellenuntersuchung. Hall, dissertation. .50 s. 8.
ÜCCleve. s. no. n02.
Romances. 1390. Hermann Lübke, The Aunters of Arthur
at the Tern-Wathelan. teil I (handschriften, metrik, Verfasser).
Berliner dissertation. 33 s. 8.
zunächst untersucht der verf. die drei bereits an verschiedenen
orten gedruckten hss. und stellt ihren Stammbaum auf. dann be-
handelt er Strophe, reim, versbau und alliteration, und da sich hierbei
erhebliche unterschiede im 2. teile des gedichtes, von str. 26 an,
ergeben, sucht er es wahrscheinlich zu machen, dass zwei Verfasser
anzusetzen seien, was durch weitere betrachtung des inhalts und des
Wortschatzes bestätigung erhält, bezüglich der datierung des ge-
dichtes , zeigt L. dann die abhängigkeit des vorliegenden gedichtes
von Morte Arthure, doch bestreitet er Trautmann's behauptung. dass
dies letztere Huchown zuzuschreiben sei. da Thomas von Erceldoune
aber ersteres benutzt habe, müsse es zwischen 1360 etwa und 1400
entstanden sein, eine fortsetzung der arbeit und kritische textaus-
gabe soll später folgen.
1.391. A. Brandl. Thomas of Erceldoune.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1096. ang. von J. Wackernell,
Zs. f. öst*. gymn. 34 (2), 129 f.
1392. Karl Breul, Sir Gowther, eine englische romanze ans
dem 15. jh. Berliner dissertation. 38 s. 8.
eine Vorarbeit zu einer in aussieht genommenen vollständigen
ausgäbe nebst quellenuntersuchung u. s. f. wir erhalten hier nur
den teil nach der Edinburgher lis. (Adv. Libr.) mit den lesarten der
des Brit. Mus., aus welcher auch einige lücken der ersteren ergänzt
und einige offenbare fehler berichtigt sind, auf einen versuch zur
herstellung des ursprünglichen gedichtes hat der herausg. wegen
der grossen Unsicherheit der Überlieferung verzichtet, die Ortho-
graphie ist bis auf einige nebensächliche punkte nicht geregelt worden,
über die einrichtung der ausg. geben 'Vorbemerkungen' den nötigen
aufschluss. — bespr. Academy no. 589, s. 110, wo der Inhalt der
romanze kurz erzählt wird, die nichtbeachtung des schluss-t' im
text wird jedoch als bedenklich bezeichnet.
1393. E. Hausknecht, The English Charlemagne Romances
XV. Englisch. 231
P. I. Tlie Romannce of the Sowdan of Babylone and of bis Sone &c.
E. E. T. S.
s. Jahresbericht 1881, no. 1099; rec. v. G. Schleich, Anglia
V (4), 69 — 73. die quellenuntersuchung in der einleitung beruht
zwar auf der dissertation des verfs. (s. Jahresbericht 1879, no. 678
und 1880, no. 1125), liefert jedoch mehrfach vertiefte und erweiterte
resultate. zu den sprachlichen und metrischen Untersuchungen, wie
zum texte und den anmerkungen bringt der rec. einige berichtigungen
und Zusätze, empfiehlt jedoch die arbeit als eine sehr sorgfältige und
gründliche.
1394. G. Lüdtke, The Erl of Tolous and the Emperes of
Almaj'ne,
s. Jahresbericht 1882, no. 1105; ang. von G. Sarrazin, Engl,
stud. VII (1), 136 — 140, der zunächst gegen die datierung bedenken
erhebt und das gedieht noch in das 14. jh. setzen will, er tut jedoch
unrecht, seine ausführungen auf einen vergleich mit der Chaucer
zugeschriebenen bearbeitung des romans von der Rose zu stützen,
dann geht S. näher auf die literarische Untersuchung des heraus-
gebers ein und liefert zum schluss einige parallelstellen aus romanzen
des 14. jhs. sein gesamturteil ist, wie das der andern recensenten,
ein günstiges.
Varia. 1395. Sitzungsberichte der Berliner gesellschaft für
das Studium der neueren sprachen. 1882^83. Herrig's archiv LXX
(1), 81 flf.
s. 85 f.: Zupitza berichtet über die me. bearbeitungen der
novelle von Ghismonda und Guiscardo, welche er herauszugeben ge-
denkt, ebd. s. 90: derselbe spricht über ein ungedrucktes gedieht
einer Bodl. hs. (ca. 1464 — 65 entstanden).
1396. F. York Powell, Notes on 'Death and Liffe'. Engl,
stud. VII (1), 97—101.
nach FurnivaU's ausgäbe des Percy ms. werden eine anzahl text-
verbesserungen vorgebracht, zum schluss eine nachcollation mit der
hs., die allerdings nur unbedeutende resultate ergiebt.
1397. The Fifty Earliest English Wills in the Court of Pro-
bate, London. A. D. 1387—1439, with a Priest's of 1454. Copied
and edited from the Original Registers in Somerset House by Fre-
derick J. Furnivall. London. 1882. E. E. T. S. XVI, 4 u.
200 s. 8.
die bedeutung dieser Veröffentlichung beruht hauptsächlich auf
den interessanten kulturgeschichtlichen beitragen, welche die testa-
mente enthalten, sprachlich ist weniger daraus zu lernen, da die
dokumente von copieen genommen sind, die in London selbst angefer-
tigt worden, so dass wichtige dialektische unterschiede darin ver-
wischt werden. — ang. The Antiquary VIII, 167 f. — über die
232 XV. Englisch.
tiiveriio 'The Mormaid', welche in einem derselben (v. 1428) erwähnt
wird, spritlit der herausgeber Academy no. 553, s. 418.
ßokei)ain. 1398. C. Horstmann, Osbern Bokenam's legenden.
Heilbronn. Jlenninger. XIV, 280 s. 8. 5, HO m. Altenglische biblio-
thek herausgcgeb. von E. Külbing, bd. I.
das werk wird durch diese ausgäbe erst allgemein zugänglich, da
der abdruck in den Veröffentlichungen des Roxbnrghe Club schwer
erreichbar und überdies fehlerhaft ist. — die einleitung bringt zu-
nächst einige biographischen nachrichten über den dichter, insofern
sich solche ans den legenden und dem Schlüsse der hs. entnehmen
lassen, danach ist B. etwa 1393 geboren und wohl 1447 gestorben,
dann folgt eine Charakteristik desselben und seines Werkes; bemer-
kungen über seine quelle (Legenda aurea), über den dialekt, den er
selbst als SutJifolk specke bezeichnet, und über die hs. schliessen die
einleitung. hierauf wird der text, einen prolog und 13 legenden
weiblicher heiliger umfassend, abgedruckt, als 'beilage' folgt dann
ein gedieht in dialogform, das wohl mit unrecht Osbern zugeschrieben
wii'd. den schluss machen 'bemerkungen' über die Orthographie der
hs. und über einige lesarten. — ang. von Schröder, A. f. d. altert.
IX, 390 — 93, welcher das ästhetische urteil H.'s über den dichter
angreift und diesen nicht 'liebenswürdig plauderhaft', sondern weit-
schweifig und langweilig nennt, ferner weist der rec. auf einige
stellen hin, in denen nachahmung Chaucer's und Lydgate's hervortritt,
und meint zuletzt, dass dies werk nur in sprachlicher, nicht in litera-
rischer beziehung von bedeutung sei. E. Kölbing, Engl. stud. YII
(1), 142 — 146, beschäftigt sich in seiner anzeige des buches haupt-
sächlich mit dem Verhältnis von Bokenam's bearbeitung der Cäcilien-
legende zu der Chaucer's und findet, dass beide auf eine gemeinsame
lat. mischredaktion zurückgehen, zum schluss dankt er dem ver-
dienten herausgeber für Überweisung des werkes zu seiner Sammlung.
G. Schleich, Literaturzeitung 1883 (33), 1162, bespricht den Inhalt,
wobei er bedauert, dass die Untersuchung des dialektes nicht eingehend
genug ist. zum schluss macht er einige fälle namhaft, in denen der
herausgeber unnötig von der lesung der hs. abgegangen ist. — J.
M. Garnett, American Journ. of Philol. III (12), 479—82, liefert
eine inhaltsangabe und charakterisiert die bedeutung des buches. ähn-
lich A. Würzner, Zs. f. d. realschw. VIII, 490. — übrigens ist
die einleitung nebst einigen bemerkungeu über die me. legendeu-dich-
tungen auch gesondert unter dem titel 'Über Osbern Bokenam und
seine legendensammlung' als wissenschaftliche beilage zum progranim
des Königstädtischen realgymnasiums zu Berlin, 15 s. 4., erschienen.
Play.s and Mysteries. 1399. The ehester Plays. Academy no. 574,
s. 309.
ein teil eines in der Manchester Free Library aufgefundenen
XV. Englisch. 233
blattes enthält, nach Furnivairs indentifikation , 3^« strophe der
'Eesurrection'. es ist vom ende des 15. jhs. oder anfang des IG.
1400. F. J. Furnivall, The Digby Misteries. Edited from
the Mss. New Shakspere Society. Series VIT. London 1882.
von Eichard Wülcker, Anglia VI (2), 74 — 76, besprochen,
diese sammhing war freilich schon früher, aber nur in 50 exem-
plaren für den Abbotsford-Club gedruckt, wird durch diese neuausgabe
aber erst allgemein zugänglich gemacht. W. giebt nun den Inhalt
der drei hier verött'entlichten stücke (der Bethlemitische kindermord,
die bekehrung Pauls und Maria Magdalena) an und bemerkt, dass noch
ein vierte^ (Christ's Burial etc.j als wahrscheinlich ursprünglich der-
selben grilppe angehörig aus einer Bodl. hs. vom hrsg. mit abgedruckt
ist. — ebd. VI (3), 475, trägt Wülcker jedoch nach, dass dies letz-
tere stück bereits in den Ecl. ant. veröffentlicht ist, wodurch aber
F.'s ausgäbe keineswegs an wert verliert.
1401. J. Zupitza und F. J. Furnivall, The Digby Myste-
ries. Academy 545, s. 281 und 546, s. 297.
s. 122, V. 1799 ist "^af nicht if, wie Furnivall angiebt, son-
dern die Stadt Jafa; letzterer gesteht dies an zweiter stelle zu und
zieht fernere alte belege dafür an.
Cbarlemapc llomances. 1402. The Büke of Duke Himi of
Biirdcnx: done into English by Sir John Bouchier, Lord Berners,
and printed by Wynkyn de Worde about 1534 A. D. Part. I.
Edited, with an Introduction by S. L. Lee. E. E. T. S. London,
Trübner.
1403. Eauf Coilyear. With Fragments of Eoland and Ver-
nagu, andofOtuel. Edited by S. J. H. Herrtage. E. E. T. S.
London, Trübner.
zusammen besprochen von Georg Saintsbury, Academy no. 581,
s. 433, der im allgemeinen bemerkt, dass die engl, dichtungen aus
dem kreise Karls des Grossen weniger literarisches als sprachliches
Interesse bieten, was die erste ausgäbe anbetrifft, so findet der rec.
einige Irrtümer in der einleitung, insofern sie von den frz. chansons
de geste handelt, der abschnitt über den engl. Übersetzer, Lord
Berners, ist jedoch wolilgelungen. — Eauf Coilyear ist besonders
interessant, weil keine frz. vorläge, wie bei den andern, bekannt ist.
von des herausgebers anmerkungen und glossar findet er, dass sie
das richtige maass halten. — eine Inhaltsangabe des ersteren (welches
streng genommen nur wegen der einleitung, die die entwicklung der
dem Sagenkreis Karls d. Gr. angehörigen dichtungen in Frankreich
und England untersucht, in das gebiet des Jahresberichts gehört)
findet sich im Athenaeum no. 2899, s. 629 f., wo zum sehluss der
arbeit des herausgebers ebenfalls anerkennung gezollt wird.
Caxton. 1404. F. Madan, A Caxtou Fragment. Academy
no. 584, s. 29.
234 ^^I. Altsiichsisches.
im »'inbaml eines buclics im Mcrton College (Oxford) hat M. ein
paar blättor aus Caxton's drnck dos Directorium sacerdotum (2 ausg.
d. 2. Version) gefunden: ebenso reste anderer alter drucke, die
hier jedoch nicht weiter zu bezeichnen sind.
14(>r). W. E. A. Axon, Caxton's Game and Playe of the Chesse.
'The Antiquary's Library'. London. Elliot Stock.
nach Academy no. .582, s. 4.53, ist das bnch nach der 1. aus-
gäbe abgedruckt, doch sind in fussnoten alle abweichungen der 2.
notiert, wie auch deren holzschnitte wiedergegeben sind.
J. Koch.
XVI. Altsächsisch.
1406. Max Roedigor, Paradigmata zur altsächsischen gram-
matik, im anschluss an Müllenhoff's paradigmata für seine Vorlesungen
zusammengestellt. Berlin, Weidmann. L3 s. 8. 0,30 m.
1407. J. Beckering Vinckers, Heleand 984. Tijdskr. voor
Nederl. Taal- en Letterkunde. 2, 1—18.
über afstop vgl. Jahresbericht 1882, no. 1119.
1408. Heliand. mit ausführlichem glossar herausgegeben von
Moritz Heyne, dritte verbesserte aufläge, a. u. d. t. : Bibliothek
der ältesten deutschen literaturdenkmäler II. altniederdeutsche denk-
mäler I. Paderborn, Schöningh. VIII, 385 s. 8. 6 m.
die vorrede giebt als die wesentlichsten Veränderungen der 3. aufl.
an: 'der text ist nach den lesungen der Sieversschen ausgäbe fest-
gestellt unter berücksichtigung der ausgäbe von Rückert und zahl-
reicher einzelforschungen.' die anmerkungen sind hinter den text
gesetzt und beschränken sich fast ganz auf Varianten (einschliesslich
des Prager bruchstücks). die übrigen anmerkungen sollen als be-
sonderes buch erscheinen. — eine notiz im Literaturblatt 1882 (12),
480 von Behaghel.
1409. Heliand. herausgegeben von Otto Behaghel. (Alt-
deutsche textbibliothek IV). Halle, Niemeyer 1882. XVI, 225 s.
8. 2,40 m.
ang. Lit. cbl. 1882 (44), 1491—1492.
1410. E. Püning, Die handschriften des Heliand. programm
d. gymn. zu Recklinghausen [pr. no. 330]. s. 17 — 22.
eine allgemeine Übersicht über den stand der frage; neues bringt
der aufsatz des sonst als Heliandkenner bekannten vfs. nicht.
1411. A. Freybe, Die darstellung der ostergeschichte im
Heliand. Freybe, Christoforus. 1882, 97—104.
vgl. oben no. 485.
XVII. Niederdeutsch. 235
1412. Paul Eickhoff, Die älteste Herzebrocker heberolle.
Programm d. gymn. zu Wandsbeck [pr. no. 262]. 16 s. 4.
fortsetzung der Jahresbericht 1882, no. 1122 aufgeführten arbeit,
es soll noch eine fortsetzung folgen und dann die ganze arbeit ver-
mehrt durch Untersuchungen über die geschichtliche bedeutung und
den Inhalt der heberolle als selbständige schrift erscheinen.
Emil Henrici.
XVII. Niederdeutsch.
1413. Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche
Sprachforschung, herausgeg. im auftrage des Vorstandes (von K.
Koppmann und W. H. Mielck). jahrg. VIT, no. 5—8 (s. 49—96)
und jahrg. VIII, no. 1—4 (s. 1—64). Hamburg 1882—83. i\ jahrg.
2 m.—
ausser den unter besonderen nummern angeführten beitragen
finden sich mitteilungen von Bartsch (bemerkungen zu einzelnen im
Nd. Jahrbuch band 7 veri3ffentlichten abhandlungen), Birlinger, Car-
stens, Crecelius, Hasse, Jellinghaus, Knoop, Knorr, Krause, Latendorf,
Lübben, Mielck, Peters (Zum kopenhagener nd. glossar), Schierenberg
(Enger Meine), Schurey, Sprenger (Zu Gerhard von Minden; Zum
mnd. katechismus), Walther (Ditmarscher flurnamen und Wörter ; firc),
Winkler.
Literaturgeschichte. Grammatik. Lexicographie.
1414. J. Bach mann, Geschichte des evangelischen kirchen-
gesanges in Mecklenburg, insbesondere der mecklenburgischen gesang-
bücher. Eostock, Stiller.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1125. — ang. Hist. zs. 50, 138 f.
und Theoi. Litztg. 1883 (25), 591—93 von Bertheau.
1415. H. Berghaus, Sprachschatz der Sassen. Berlin, Eisen-
schmidt.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1126. — heft 19 und 20 enthalten
bd. II, s. 657 — 814, bis schluss des buchstabens A". der IL bd. ist
damit vollendet.
1416. H. Carstens, Kinderspiele aus Schleswig-Holstein. Nd.
Jahrbuch 8, 98—105.
eine sammlung von 14 kinderspielen, von denen 5 auf Bergen-
husen in Stapelholm, 4 auf Pahrenwurt bei Lunden, 3 auf Kleinsee
vmd je eins auf Lunden und Christiansholm entfallen. — vgl. no. 751.
1417. F. Cr Uli, Michael Kopmann's chronik St. Nicolai zu
Wismar. Jahrbücher des Vereins für mecklenburg. geschichte 47,
53—93.
236 XVII. NieJei-tleutsch.
1418. H. Frisch bi er, Preussisclies wörtorbuch. ost- und
westpreussisclie Provinzialismen in iilphabetischer folge. Berlin,
Enslin. 8. 7—8. lief. = II. bd. s. 1 — 1(>(». ii 2 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1129. — ang. von Sanders, Blätter
f. lit. unterh. 1882 (38). — G. Kossinna wirft in seiner anzeige,
Literatnrzeitnng 1882 (46), 1644—46, dem verf. vor, dass besonders
seine etymologischen erklärungen dem heutigen stände der Wissen-
schaft nicht entsprechen.
1419. B. Haushalter, Die Sprachgrenze zwischen mittel- und
niederdeutsch von Hedemünden an der Werra bis Stassfurt an der
Bode.
vgl. no. 153. — die östliche strecke hat der verf., um seiner
aufgäbe zu genügen, zum grossen teil selbst durchwandert. — der
aufsatz ist ein sep.-abdruck aus den Mitteilungen des Vereins für
erdkunde in Halle. 1883. s. 31— öl.
1420. Krause, Gert Korffmaker. Allgemeine deutsche biogr.
16, 703—4.
1421. Krause, Heinrich Lange. Allgemeine deutsche biogr.
17, 632—33.
1422. F. Latendorf, Hundert Sprüche Luther's zum alten
testament in hochdeutscher, niederdeutscher und niederländischer
fassung. aus den originaldrucken ausgewählt und mit erläuternden
Zusätzen begleitet. (festschrift des Schweriner gymnasiums zum
Jubiläum des direktors Raspe in Güstrow). Rostock und Ludwigslust,
Hinstorif. 26 s.
der verf. hat für seine abhandlung den Wittenberger druck
Hans Lufit's von 1545, den ]\Iagdeburger druck Hans Walther's aus
demselben jähre und den Emdener druck von 1565 benutzt, die
hundert sprüche Luther's sind auf drei abschnitte verteilt und dem
ersten einzelne hochdeutsche glossen, dem zweiten niederdeutsche und
dem dritten niederländische sprüchwörier, einem jeden aber sachliche
und sprachliche erläuterungen hinzugefügt, ferner wird nachgewiesen,
dass die niederländischen ausgaben mit unrecht ausschliesslich den
namen der Eulenspiegel- und Deux-Aes-bibeln führen und dass die
hochdeutschen und die niederdeutschen seit dem jähre 1541 ebenso
genannt werden könnten, für das Verhältnis der drei texte zu einander
wird festgestellt, dass der niederländische nicht direkt auf das hoch-
deutsche original, sondern auf die niederdeutsche Übersetzung zurück-
geht. — ang. von Enders, Theol. Literaturzeitung 1883 (16), 361.
1423. A. Lübben, Die Halberstädter nd. bibelübersetzung von
1522. Nd. Jahrbuch 8, 108—15.
verf. weist eingehend die unabhängkeit der Halberstädter Über-
setzung von der Luther'schen nach und führt darnach aus, dass der
ausdruck //^//^n-r in demepiphonem der aufdie Vulgata zurückgehenden
XVII. Niederdeutsch. 237
ersteren keineswegs, wie belia'uptet ist, eine absichtliclie anspielunii^
auf Luther enthält, und ferner, dass das ebenda gebrauchte alle
(die Übersetzung sei bitterer nndc clarer vor alle andere dudesche
bjbrlu) mit rücksicht auf die zwei damals allein existierenden nd.
Übersetzungen, die Kölner und die Lübecker, sehr wohl gesagt werden
konnte, bezüglich dos Verhältnisses der Halberstädter Übersetzung
zu den beiden älteren nd. bibeln wie zu den älteren oberdeutschen
ist nichts genaueres festgestellt, es wird nur auf die Übereinstim-
mung in den Schlussworten der Ilalberstädter bibel und der Nürn-
berger von 1483 und der Augsburger von 1477, 1480 und 1490 auf-
merksam gemacht, die spräche der erstgenannten ist fast rein mnd.
zum schluss werden einzelne unverständliche stellen derselben erörtert.
1424. A. Lübben, Mittelniederdeutsche grammatik nebst Chre-
stomathie und glossar. Leipzig, Weigel.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1132. — kurz ang. Academy no. 546.
s. 300.
1425. A. Michelsen, Hermann Korner. Allgemeine deutsche
biogr. 16, 707—8.
1426. A. Michelsen, Eeiniar Kock. Allgemeine deutsche
biogr. 16, 415—16.
1427. W. H. Mielck, Das Substantiv des verbums im nieder-
deutschen. Nd. korrespondenzblatt 8, 49 — 63.
ein in mancher beziehung lehrreicher artikel, welcher die sub-
stantivierten inflnitive auf -t (d'ont , leroit etc.) behandelt und zeigt,
wie die von doctrinen beherrschten grammatiker der plattdeutschen
spräche und viele schriftsteiler in diesem dialekte diese form igno-
riert haben.
H. Sohnrey, Ale märeken von der Weper.
vgl. no. 586.
E. Sprenger, Molt. Nd. Jahrbuch 8, 32.
vgl. no. 678.
1428. R. Sprenger, Nachträge zu Schambachs göttingisch-
grubenhagenschem Idiotikon. Nd. Jahrbuch 8, 27 — 32.
aus aufzeichnungen des Senators Friese in Northeim wird eine
nicht unbeträchtliche Sammlung von Wörtern, bedeutungen und redens-
arten mitgeteilt, die bei Schambach fehlen, die nötigen Verweisungen
auf Schambach sind zugefügt.
1429. H. Tümpel, Neumann, Naumann, Niemann. Nd. kor-
respondenzblatt 7, 61 — 63.
interessanter versuch einer namenstatistik mit beziehung auf
die namen Neumann (oberd.), Naumann (md.). Niemann (nd.).
1430. Fr. Woeste, Wörterbuch der westfälischen mundart.
Norden und Leipzig, Soltau. (Wörterbücher, herausgegeben vom
verein f. nd. Sprachforschung, band I.)
238 XVll. Niedei-aentsch.
vi;l. .iahrcsbericht 1882, nu. 113('>. — ang. von Franck, Anz.
a. f. (1. !>, :3(i<)— ()3.
Mittelniederdeutsche dich tu ng.
1431. IL llausberg:, Die Soester fehde. Westdeutsche Zeit-
schrift f. geschichte u. kunst. I, 180 — 238.
nd. reimchronik , die die Soester fehde zum gegenstände hat.
1-432. W. Seelmann, Eyne gude lere von einer junchvroweu.
Nd. Jahrbuch 8, 33—42.
die lehren für eine Jungfrau, wie das diesen folgende humoristi-
sche gedieht Van dcme drenker sind nach der Stockholmer hs. vom
jähre 1541 abgedruckt, der sog. jütischen Sammlung, der text, dein
nach der Vermutung des herausgebers eine ältere vorläge zu gründe
liegt, enthält viele skandinavismen. S. schliesst daraus mit' recht,
dass der Schreiber kein Deutscher war.
Allegorie. 1433. W. Seelmann, Des minners anklagen. Nd.
Jahrbuch 8, 42—63.
gehört der allegorischen personifikationsdichtung an. abdruck
nach der in der Berliner kgl. bibliothek aufbewahrten sog. livläu-
dischen Sammlung, aus den reimen schliesst der herausgeber auf
eine mhd. vorläge, es wird auf ähnliche dichtungen in A. v. Keller 's,
Erzählungen aus altdeutschen hss. und in Suchenwirt's werken
verwiesen.
1434. W. Seelmann, Farbendeutung. Nd. Jahrbuch 8, 73.
abdruck eines der livländischen Sammlung der kgl. bibliothek
zu Berlin angehörenden gedichtes über die bedeutung der färben in
der liebe, die mhd. vorläge ist nicht erhalten, dennoch versucht S.
mit hilfe der wenigen reste des zerstörten ersten blattes und unter
bezugnahme auf mhd. dichtungen gleichen Inhalts die einleitung des
mnd. gedichtes zu reconstruieren.
Drama. 1435. A. Hoefer, Zu B. Waldis' fastnachtspiel. Ger-
mania 16. 119—20.
bemerkungen zu Milchsack's ausgäbe des 'Verlorenen sohnes'.
1436. Flos und Blankflos. herausg. von Stephan Waetzol dt.
vergl. Jahresbericht 1881, no. 1135. — ang. Lit. cbl. 1882
(44), 1490—91.
Geistliches. 1437. Herman Brandes, Mariengruss. Nd. kor-
respondeuzblatt 7, 51 — 52.
es werden die lesarten der Breslauer hs. des bei Lübben in den
Mnd. gedichten unter dem titel: 'De fouen vroude vnfer leuen vrou-
wen' veröfl'entlichten Mariengrusses mitgeteilt, daran schliessen sich
eine kurze erörterung der zwischen den bekannten hss. des gedichtes
XVII. Nicderdeutscb. 239
bestehenden bezieliungen und angaben über die auf Breslauer biblio-
theken vorhandenen nd. hss.
1438. W. H. Mielck, Jesus am kreuze erbarme dich mein!
Kd. kurrespondenzblatt 7, 84 — 85.
abdruck des mnd. geistlichen liedes nach einer dem kloster Ebs-
torf gehörigen papierhs. des 15. jahrhs. die strophenfolge ist eine
andere als in den von Hülscher und von Hoömann von Fallersleben
publicierten fassungen.
1439. W. Seelmann, Des engeis Unterweisung. Nd. Jahr-
buch 8, 63—72.
eingehende mitteilungen über eine aus ungefähr 4000 versen
bestehende mnd. geistliche dichtung, die sich in einer Quedlinburger
papierhs. des 15. jahrhs. findet, einer kurzen Inhaltsangabe der beiden
bücher des Werkes folgen angaben über schreiber, Verfasser und
gegend, in welcher die dichtung entstanden ist. ferner wird das
notwendigste über den versbau festgestellt und aufang und ende jedes
buches abgedruckt.
1440. Meister Stephans schachbuch, ein mittelniederdeut-
sches gedieht des 14. jhs. mit 16 lith. taf. (sep.-abdr. aus den Ver-
handlungen der gelehrten estnischen gesellschaft. bd. XI.) Leipzig,
Köhler in comm. 201 s. gr. 8. m. 3.
neudruck des um 1490 in der ofticin des Lübecker unbekannten
gedruckten Schakspil to dtide. in einer Vorbemerkung verspricht
der herausgeber, A. Schlüter, sprachliche erläuterungen und ein
glossar sowie nähere mitteilungen über den dichter im 12. bände der
Verhandlungen der gelehrten estnischen gesellschaft zu veröffent-
lichen. — ang. G. G. A. 1883 (51), 1630.
PsendO-Gerhard. 1441. F. Tamm, Zu Gerhard von Minden.
Paul-Braune beitrage 9, 361 — 64.
eine anzahl kleiner exegetischer bemerkungen, in denen die
handschriftl. lesarten gerechtfertigt werden, dass Seelmann ini für
inik eingesetzt hat, wird getadelt, der verf. hat die auf Gerhard
bezügliche literatur augenscheinlich nicht verfolgt.
Spruch. H. Deiter, Kymsproeke to vermaniuge der Eichteren.
vgl. no. 728.
E. H. Meyer, Die Sprüche des bremischen ratsstuhls.
vgl. no. 733.
Mittelniederdeutsche prosa,
1442. Das berlinische stadtbuch aus dem ende des 14. jhs.
a. u. d. t. : Berlinisches stadtbuch, neue ausgäbe, veranstaltet im
auftrage der städtischen behörden Berlins. Berlin, 1883. 49, 303 s.
4. mit 2 bildern und 3 Schriftproben.
in der einleituug berichtet der herausgeber P. Clauswitz über
240 XVU. Niederdeutäch.
die Schicksale d<'s 1837 zum ersten male gedruckten meist nieder-
deutsches enthaltenden bandes, der seit 1836 in lierlin ist.
1443. H. Deiter, Dat seentrecht der 7 münsterschen propsteien
in Ostfriesland. Nd. Jahrbuch 8, 8()— 96.
abdrack eines bisher nicht veröffentlichten sendrechts nach drei
hss.. deren beziehungen zu einander festgestellt werden, die ab-
fassung des Originals fällt, wie nachgewiesen wird, vor 1467.
1444. M arten s, Niederdeutsche passionsgeschichte nach dem
evang. Johannis. progr. der realschule zu Bremen, [progr. no. 651.]
19 s. 4.
1445. J. G. Schaff er, Edtliche Christliche Fragestucken \Tid
Antwort, so Ick miner Gemeine alle tidt, ehe der text des Evangely
gelesen worden, vp der Cantzell vorgedragen vnd gelehret, welches
eck (Godt loff) nicht ohne Frucht aft'geghan is. Nd. jalirbu,ch 8,
25—27.
nach einem eintrag in das Siesebyer kirchenbuch vom jähre
1587 abgedruckt, derselbe rührt von dem pastor Mordhorst her.
1446. Johannes Veghe, ein deutscher prediger des 15. jhs.
zum ersten male herausgegeben von Franz Jostes. Halle, Niemeyer.
53, 468 s. m. 12.
vergl. no. 1060.
in der im ganzen lobenden anzeige Ph. Strauch 's Anz. f. d. a.
10, 202 — 15 ist eine anzahl von belegen zur Charakteristik Veghes
zusammengestellt, die von J. übergangen sind, ausserdem werden
einige nachtrage zum text gegeben.
Neuniederdeutsche literatnr.
1447. K. Th. Gaedertz, Die hamburgischen opern in beziehung
auf ihre niederdeutschen bestandteile. Nd. Jahrbuch 8, 115 — 69.
von über 250 opern sind nur siebzehn ganz oder zum teil nieder-
deutsch, verf. untersucht die nd. bestandteile in erschöpfender weise
und liefert damit einen wertvollen beitrag zur geschichte des nd.
dramas.
Abel. 1448. A. Hofmeister, Caspar Abel's niederdeutsche
gedichte. Nd. Jahrbuch 8, 1—25.
die bestrebungen Caspar Abel's für die pflege des niederdeut-
schen werden eingehend charakterisiert und die angaben Kinderling's
und Scheller's über Abel's niederdeutsche gedichte richtig gestellt,
drei von diesen, die bisher nicht publiciert waren, werden nach dem
auf der Universitätsbibliothek zu Rostock betindlichen manuskript ab-
gedruckt: Die hültflose Sassine, Gespräch von bösen weibern, ob und
wie sie zu zwingen, Hirtengespräch von ihrem glück und Unglück,
es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich der herausgeber beson-
ders bei dem umfangreichen ersten (ca. 530 vv. umfassenden) ge-
dichte der mühe der verszählung unterzogen hätte.
XVllI. Friesisch. XIX. Niederländisch. 241
Rolleilhagen. 1449. K. Th. Gaedertz, Gabriel Rollenhagen,
sein leben und seine werke.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1154 und 1882, no. 1155. — ang.
von Kaufmann, Lit. rundschau f. d. kath. Deutschland 1882 (18).
Kist. 1450. J. Bolte, Zu J. Rist's dramen. Nd. korrespon-
denzblatt 8, 13.
es wird festgestellt, dass Hans Huhn in Rist's Friedejauchtzendem
Teutschland nicht zuerst auftritt, schon der Trebbiner stadtschreiber
Barth. Krüger kennt ihn und ebenso begegnet er in Kiehuann's
Tetzelocraniia (1617). ausserdem weist verf. für das erste und zweite
Zwischenspiel des Perseus die quellen nach.
1451. K. Th. Gaedertz, Zum Jahrbuch VII. Nd. korre-
spondenzblatt 7, 69 — 71.
im anschluss an seine Nd. Jahrbuch band 7 veröifentlichte Unter-
suchung über Johann Rist weist verf. auf Roses zu Hamburg 1648
gedrucktes singspiel Holofernes hin, welches inhaltsangaben der nd.
aufzüge des Perseus enthält.
Herman Brandes.
XVIII. Friesisch.
1452. Wörterbuch der ostfriesischen spräche von J. ten Doorn-
kaat Koolman. Norden, Braams.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1159. — das 16. heft (II, 721—781).
ang. Z. f. Völkerpsychologie 14, 2 von Jellinghaus. — das 20. heft
(III, 321 — 416) reiclit bis tirrcln, so dass der abschluss des Werkes
bald zu erwarten ist.
1453. Hyde Clark, A Frisian Bible. Athenaeum no. 2881,
s. 53.
tritt für die Veröffentlichung einer friesischen bibel behufs des
weiteren Studiums dieser spräche ein.
1454. William J. Thoms und B. C Brennan, A Rare
Frisian Book. Athenaeum no. 2894, s. 477 und ebd. 2896, s. 540 f.
Thoms meint, in Winhoff's Landrecht van Averissel 1559 ein
wenig bekanntes friesisches buch nachgewiesen zu haben, worauf
Brennan erklärt, dass es weder selten, noch friesisch, sondern hollän-
disch sei.
Emil Henrici.
xrs. Niederländisch.
1455. Onze Volks taal, tijdschrift gewijd aan de studie der
nederlandsche tongvallen, onder redactie van Taco H. de Beer.
Culemborg, Blom & Olivierse. 1882. 8.
Jahresbericht fiir germanische Philologie. V. (1883.) 16
242 ^IX- Niederländisch.
vgl. jahresber, 1882, no. 1166. — das ende 1883 erschienene
lieft enthält: s. 193 — 2:^7 H. van der Brand, Wordenlijst der noord-
lirabantsehe Volkstaal; 238 — 240 Zandvoordiana (Zundvourder Idio-
tismen); 24:7 — 251 H. Zeger de Beyl, Van de Jlouge Veluwe (^Idid-
tismeu aus Garderen, Kootwijk und umgegend). — II, 3 — 47 J.
Vercouillie Spraakleer van liet westvlaamsch dialect; 48 Carstens
Beiträge aus Schleswig-Holstein {ball 'kloss', hok 'stall'); 49 — 72
J. Onnokes, Groningsch dialect (voornamelijk in Hunsingoo). Ovar
de klinkers en niedeklinkers; 75 — 116 Groothuis, Woordenlijst van
het ncder-betuwsche dialect; 117 — 18. Wesselink, De gelijkenis
van den verloren zoon in midden-overijselsch; 118 Winkler, Schier-
nionnikoog; 119 — 136. Lijst van woorden in gebruik bij de k.
Militaire Akademie. Vervolg.
1456. Noord en Zuid. Taalkundig tijdschrift voor de beide
Nederlanden. onder redactie van T. IT. de Beer. Culemborg; Blom
& Olivierse. Gent, Rogghe.
der sechste Jahrgang (1882) enthält zahlreiche grössere und
kleinere aufsätze über das ndl. von J. te Winkel, Vinckers, Gouw,
Winkler, Stellwagen, Mensinga, Vorsterman van Oijen, Hofman,
Moutmorency, Kollewijn, Vercouillie, Bake u. a.
1457. A. Baumgartner, Joost van den Vondel, sein leben
und seine werke, ein bild aus der niederländischen literaturgeschichte.
mit VondeFs bildnis. Freiburg, Herder. XIII, 379 s. 8. m. 4,40.
J. Franck nennt in seiner anzeige, Literaturzeitung 1882 (51),
1822 — 23, das durch B. entworfene bild von Vondel's leben und
werken lebensfrisch, nur etwas geschmeichelt, ref. spricht sich weiter
sehr günstig über die eingestreuten Übersetzungsproben aus und be-
dauert nur, dass besonders anlässlich der behandluug der conversion
Vondel's der pater Baumgartner den literarhistoriker zu sehr beein-
flusst habe.
1458. A. Beets, Eeinaert I, 1573—74 en II, 1956. Tijdschr.
V. ndl. taal- en letterkunde 3, 221—22.
an der ersten stelle ergiebt die vergleichung des Reinardus v.
727 ecn wulf gJicgacii Die Jicvi sehen Jiadde gliroaeji bi dejt büke
in dat gat. — an der zweiten ist zu lesen: hine ivacr noch onghe-
hangJien fiiet, vgl. Reinardus v. 913.
1459. Jos. Franck, Mittelniederländische grammatik mit lese-
stücken und glossar. Leipzig, Weigel. X, 282 s. 8. m. 7.
diese grammatik ist nicht nach dem gewöhnlichen Schema bear-
beitet, vielmehr sucht der verf. den formen, welchen der mnl. sprach-
stand bietet, nach der methodo, welche die licutige Wissenschaft for-
dert, gerecht zu werden, die verwanten dialekte, das niedersächsische
und friesische, zieht er freilich nicht zur erklärung herbei, die lese-
stücke beginnen s. 161, das in eile zusammengestellte glossar s. 219.
1460. J. Franck, Wenzelen. Zs. f. d. a. 15, 142—44.
XIX. Nieclerländiach. 243
zventelcm (se volvere) ist frequentativ zu zueltan, zualt oder zu
lueltan (*ivaltjan), mit dilferenzierung des ersten / zu ii.
1461. W. L. van Helten, Bijdragen tot de dietsclie gram-
matica. Tijdschr. v.ndl. taal- en letterkunde. 2, 289—317; 3,93—102;
290—311.
V. Jets over dietsclie conseciitieve en finale bijzinnen, niet en,
)ie of dat niet dan. — VI. 1. Het praeteritiim ind. sg. der J . st.
vervoeging (mnl. ivord ivorp u. a. anstatt ward usw.). — 2. Vlie)i,
vloech, vloghen, ghevloghen. — 3. tves, zvessen, zuesch, zvessclien en
besef. 4. zviey , zuieu, sien, crieu, grien. — 5. Du seges, leges,
Jd seget, leget. — 6. Doeghet, sieghet, staghet, gaghet. — 7. Ben
2. pers. VW. en enk. van het zzv. imperf., op — et en — es. —
8. Het zvegvallen der t in den '2. pers. niv. va^i het st. en zzv.
praes. en het st. praeter. — 9. De participia perfecta van ba-
staardzverkzvoorden. — VII. Een en ander aver verba en nit-
dndckingen viet den datief.
1462. W. L. van Helten, Verscheidenheden. Tijdschr. v.
ndl. taal- en letterkunde 3, 102—22.
bckent, bekant, die nihd. u. mnd. redewendung 'mir wirt bekant'
::= nhd. 'mir wird zu teil' im mnl.; ferner bekant in der bedeutung
'vorhanden' u. a. — deger = mnd. deger. — V is viij enz. oni iets
gedaan. — doot als partic. 'gestorben' — gelesen — geblas — ge-
z Verden of beiverden laten — knnnen — onzvandel — scone dach,
))iorgen — {yQx)acJiey feien — szvijde — een omschrijving van den
superlaticf — teet on teter — ter neer — vrien. —
1463. A. de Jager, Woordenboek der frequentatieven in het
nederlandsch. I. II. Gouda, van Goor. 1875. 1878.
in seiner anzeige, A. f. d. a. 9, 110, hebt E. Martin den wert
dieser reichen, auf einem umfangreichen belegmaterial basierenden
Sammlung hervor, die zur vergleichung auch die verwanten fälle im
hd. und nd. heranzieht.
1464. Jonckbloet, Geschiedenis der nederlandsche letterkunde
in de zeventiende eeuw. 2. deel. 3. geheel omgewerkte druk.
Groningen, Wolters. VIII, 506 s. 8. H. 2,90.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1168. — ang. von E. Martin,
Anz. f. d. a. 9, 37 — 38.
1465. Jacob van Maerlant, Alexanders geesten. Op nieuw
uitgegeven door J. Franck. Groningen, Wolters. 96, 512 s. 8.
(Bibliotheek van middelnederlandsche letterkunde 27, 28, 31, 32,
34—36.)
in seiner lobenden anzeige, A. f. d. a. 9, 385 — 90, hebt J.
Verdam die treffliche anordnung in dem buche hervor, die einleitung
orientiert in ausführlicher weise über die Stellung des gedichtes in
der mnl. literatur und über die quellen desselben, der text ist reich
au schönen Verbesserungen und die aumerkungeu bieten zahlreiche
IG*
'244 XIX. Niederläiuliscb.
feine und neue frraniniatische beobafhtnnp^cn. ref. weist auf ver-
schiedene inconsequenzen in der Schreibung liin und fügt einzelne
bemerkungen über den text iiinzu.
l-4:(i(i. Jacob van Jlaerlant's Alerlijn naar het eenig bekendt
Steinforter handschrift uitgegeven door J. van V loten. Leiden.
Brill. l8S(t— Si\ b», 408 s. fl. 6;2o.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1188. — .T. Franck urteilt in
seiner anzeige, A. f. d. a. 9, 363 — 84: ein schlechtes gedieht, eine
schlechte handschrift und ein über alles schlechter herausgeber. van
Vloten versteht kein nml.
1467. H. E. Moltzer, Madoc (Reinaert 1). Tijdschr. v. ndi
taal- en letterkunde 3, 312—20-
es sei zu vermuten, dass !Madoc ein Arthurroman war, derselbe
name kommt oft in Lady Guest Mabinogion vor. aus diesem, wird
der Inhalt des traumes mitgeteilt, welchen Madocs dienstraann Eho-
nabwy hatte.
1468. Theophilus, middelnederlandsch gedieht der 14 eeuw,
uitgegeven door J. Verdam. Amsterdam, Munster.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1192. — ang. von J. te Winkel,
Literaturblatt 1883, no. 3.
1469. J. Verdam, Dietsche verscheidenheden. Tijdschr. v
ndl. taal- en letterkunde. 2, 199—20(5 und 3, 189—220.
betr. /ie/ce, lacke — durkcn, durkcloi — sleec, slcic — set —
fort. — XLIII. Floris 2167. — XLIV. Floris 893. — XLV. vou-
dcn. — XL VI. Nieuwe woorden uit het hs. van Jan Ypermau. —
XL VII. vicken, bcvickcn, — XLVIII. glooi.
1470. J. Verdam, Nieuwe Aiol-fragmenten. Tijdschr. v. ndl.
taalkunde 1, 209—287.
abdruck mnl. fragmente, welche erst nach Veröffentlichung der j
Förster'schen Aiolausgabe bekannt geworden sind. I
1471. J. Verdam, Over twee spreukenverzamelingen uit het
Hulthemsche handschrift. Tijdschr. voor ndl. taal- en letterkunde 3.
177—88.
nachweise und besserungen zu den im Belgisch Museum 1,
101 — 136; 6, 184 — 212 abgedruckten Spruchsammlungen.
1472. E. Verwijs, Sprokkeliugen. Tijdschr. v. ndl. taal-
kunde 2, 177—88.
in des Verfassers nachlass vorgefundene bemerkungen über
lesende v luden, vele ende genoch, avetronck.
1473. E. Verwijs en J. Verdam, Middelnederlandsch woor-
denboek.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1178. — ang. Literaturzeitung 1882
(43), 1532; Herrig's archiv 7o, 203.
1474. J. van Vloten, Het nederlandsche kluchtspel van d(.
XX. Latein. 245
14e tot de 18e eeuw. 2e vermeerderde drnk. I — \l\. Haarlem,
Crraaff. 1878—81. 215, 255, 338 s. 8. li. 7,20.
Literaturzeitung* 1882 (42), 1493 — 94 wird bedauert, dass der
verf. einzelnen possen nicht grössere abschnitte entnommen hat und
ferner, dass angaben über die vorhandenen exemplare seltener drucke
fehlen, trotzdem bezeichnet ref. die Übersicht, die von mehr als
zweihundert possen den Inhalt mitteilt und auszüge giebt, als
dankenswert.
1475. De Vries, l^ladvulliiig. Tijdschr. v. ndl. taalkunde. 2,
317—320.
Borchgravinne van Vergi 1062 sei Ende- ontfroiiwet altcviale
zu lesen.
1476. De Vries, Middelnederlandsche fragmenten. Tijdschr.
V. ndl. taal- en letterkunde 3, 1 — 63.
I. Nieuzve fragmenten va)i den Roman der Lorreinen, sämt-
liche bisher bekannt gewordene bruchstücke werden verzeichnet, die
von Fischer 1877 bekannt gemachten zwei neu abgedruckt und zwei
neue zum 1. und 2, buch (184 und 360 oft lückenhafte verse hin-
zugefügt. — II. Een Fragment i'an den Roman van Limborch.
über 100 zum neunten buche gehörige verse, darunter eine anzahl
bisher nur aus der schlechten hs. B bekannter. — III. Een frag-
mentje van Jiet eerste boek van den Lancelot. 40 z. t. lückenhafte
noch unbekannte verse.
Herman Brandes.
XX. Latein.
1477. George Angustus Simcox, A History of Latin Litera-
ture, from Ennius to Boethius. 2 vols. London, Longmanns & Co.
bespr. von James Innes Ulinchin, Academy no. 5(i2, s. 89 f.
aus der meist lobenden recension sei hier nur erwähnt, dass das
werk bis zu den christlichen autoren am ende des 6. jhs. reicht, nicht
gebilligt wird die darstellung des Tacitus, den der verf. ungerecht
beurteilt. — weniger günstig ist die besprechung im Athenaeum
no. 2902, s. 726 f., die stil wie darstellung dieses werkes bemängelt,
es wird übrigens daselbst erwähnt, dass das buch mehr für gebildete im
allgemeinen als für gelehrte bestimmt ist und dass die chronologischen
tabellen hauptsächlich auf Teuft'el und Ebert beruhen. [Koch.]
1478. Glossarium mediae et infimae latinitatis. conditum a C. D.
Da Gange. Niort, L. Favre.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 119G. — vollendet ist bd. I (1883),
LXXV, 75, 802 s. bd. II (1883), 416 s.
1479. Ph. Thiel mann, Über die benutzung der Yulgata zu
sprachlichen Untersuchungen. Philologus 42 (2), 310—378.
246 ^^- I'fitoin.
1480. Poetae latiiii minoros rec. et emond. Aoinilins Baohrens.
vol. IV. 44(i s. 8. Lii)siac, Teubner. 4,20 m. I— IV. 11,70. m.
rec. Eevne de philo). 7, 106.
1481. C. Solienkl, D. Maprni Ausonii Opuscula. (Monnmenta
Germaniao liistorioa, auctorum antiquissiinonini tdiiii V, j^ars II)
Berlin, Woidniann. LXIV u. :502 s. gr. 4. l<i in., auf Schreib-
papier 15 ni.
die einleitnnp: bietet einen abriss von dem leben des dichters,
sodann ansführliche untersi;chnngen über die geschichte des textes
und die handschriftliche Überlieferung, welche auf Peiper's und Brandes'
forscliungen fassend mit neuen hj'pothesen abschliessen. der text ist
mit einer passenden auswahl der für die kritik in betracht kommenden
lesarten versehen, die anordnung vielfach neu, die entlehnungen aus
andern Schriftstellern sind sorgfältig gesammelt; beigegeben ist ein
sachlicher und ein grammatisch-metrischer index, ang. in der feevue
de philol. 7, 206. Literaturzeitung 18Ö4 (4), 121 f., von Seiler.
von ganz gleicher anläge und ausstattung ist:
1482. R. Peiper, Alcimi Ecdicii Aviti, Viennensis episcopi,
Opera quae supersunt (Mon. Germ, bist., auct. antiq. tomi VI, p. II).
Berlin, Weidmann. LXXVI, 376 s. gr. 4.
es ist die erste wirklich brauchbare ausgäbe des Alcimus Avitus.
die bisher massgebende ausgäbe des Jesuiten Sirmondus (Paris 164.3)
war unvollständig und von willkürlichen änderungen des heraus-
gebers förmlich durchsetzt, zugleich ist hier zum ersten male eine
eingehende Untersuchung über die handschriftliche Überlieferung und
ein kritischer apparat gegeben w'orden. die ausführlichen indices
sind ein muster von Sorgfalt, fleiss und genauigkeit. ang. Revue de
philol. 7, 206.
1483. H. Pirenne, Sedulius de Liege,
rec. Krusch. Bist. zs. 50, 323 f.
1484. B. Hasenstab, Studien zur variensamralung des Cassio-
dorus Senator, ein beitrag zur geschichte der Ostgotenherrschaft
in Italien. I. teil. pr. d. Maximiliansgymnasiums zu ]\[ünchen.
95 s. 8.
der erste abschnitt bis s. 34 ist eine wesentlich philologische
abhandlung über die variae, der zweite abschnitt beschäftigt sich
mit den ämtern im Gotenreiche.
1485. G. Schepss, Studien und funde zu Apollonius Tyrius.
Neues archiv der ges. f. ältere d. geschiclitskunde 9 (1).
i486. Victor von Vita, des bischofs. Verfolgung der afrika-
nischen kirche durch die Vandalen. eine wichtige quellenschritt aus
dem 5. jh. aus dem lat. von Adam Mally. XVI, 164 s. Wien,
Mayer & co. 1,60 m.
1487. Anselm Salzer, Über die entwicklung der Christ, röm.
XX. Latein, 247
h)'mnenpoesie. I. Studien nnd mitteilungen etc. des Benedictinerordens.
III. 4.
1488. Magni Felicis Eunodii opera. rec. Guilelrans Hartel.
s. Jahresbericht 1882, no. 1202; ang. im Atlicnaeum no. 2884,
s. 148 f., welches nach einigen biograpliischen und literarlüstorischen
bemerkungen über den autor auf die vorliegende ausgäbe übergeht, die
es als eine in verschiedener hinsieht treffliche bezeichnet. [Koch.]
1489. A. Nürnberger, Zur handschriftlichen Überlieferung
der werke des h. Bonifacius. progr. des k. kath. gymnasiums zu
Neisse [pr. no. 178]. 19 s. 4.
beschäftigt sich mit der Münchener hs. und der ihr entstam-
menden Codices, ferner mit der Durlaclier und einer Wiener hs.;
dazu kommen nocli eine von vier hs. gebildete gruppe und einige
fragmente.
1490. Alb. Hauck, Eabanus Maurus. Herzog's Realencykl. f.
Protest, theol. u. kirche. 2. aufl. 10, 459 — 465.
1491. Butler, The School-life of Walafried Strabo. Biblio-
theca Sacra 1883, january.
1492. Baedae historia gentis Anglorum. ed. Alfred Holder.
s. Jahresbericht 1882, no. 1205. — bespr. von E. Peters, Anglia
VI (2), 50 f., der die ausgäbe als nützlich cmpfielilt, doch die ab-
wesenheit von erklärungen schwieriger stellen bedauert. — das
Athenaeum no. 2873, s. 655 giebt bei besprechung dieser ausgäbe
eine skizze vom leben Baeda's, und spricht über die bedeutung seiner
werke, insbesondere der kirchengeschichte. bezüglich der ausgäbe
selbst wii'd bemerkt, dass dieselbe, obwohl für allgemeine zwecke
korrekt genug, auch strengeren ansprüchen genügt hätte, wenn der
herausgeber sich der mühe unterzogen, ein paar hss. zu kollationieren.
1493. Baedae bist. eccl. ed. Holder,
rec. im Theol. Literaturblatt 1883, no. 26.
1494. Theodulfi ep. Aurelianensis de judicibus versus ab Her-
manno Hagen recogniti. Bern 1882.
ang. V. Wattenbach, Literaturzeitung 1883 (34), 1191.
1495. F. Seiler, Froumund's briefcodex und die gedichte des-
selben. Zs. f. d. philol. 14, 385—442.
auf eine beschreibung des codex epistolaris Froumundi (clm.
19412), bei welcher gelogcnheit die noch nicht veröffentlichten briefe
desselben abgedruckt worden sind, folgen Untersuchungen über die
entstehung und beschaffenheit des codex, welche zu folgenden resul-
taten führen: 1) nur der erste teil des codex bis s. 136 ist von
Froumund selbst zusammengestellt, der zweite nach ihm. 2) im ersten
teil ist die chronologische Ordnung gewahrt. 3) Froumund ist nur
bis unter abt Peringer (1003 — 1013) nachweisbar. 4) die gedichte
des zweiten teils sind nach Froumund entstanden, es folgt dann
ein abdruck sämtlicher gedichte des codex.
248 ^X- Latein.
1490. It. Schepss, Zu Froumund's briefcodex und zw Ruoil-
lieb. Zs. f. d. phil. 15, 419-433.
die abhandlung giebt im ersten teile einzelne nacliträge und be-
richtiguncren zu der arbeit Seiler's. von den dort gefundenen resul-
taten stimmt verf. 2 und, wie es scheint, 1 zu, hält 4 für äusserst
wahrscheinlich, polemisiert indessen gegen 3, ohne jedoch eine längere
lebensdauer Froumund's zu erweisen, der zweite teil giebt einige
sachliche bemorkungen zu Seiler's Ruodliebausgabe, namentlich weitere,
für die erklärung freilich nicht belangreiche notizen aus andern
Schriftstellern zu den medizinisch-naturwissenschaftlichen fabeln.
1497. W. Meyer, Ludus de Antichristo.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1239. — ang. Literaturzeitung 1883
(11), 371 — 372 von E.Voigt, die anzeige lobt die ausgäbe, weicht
aber in der auffassung des rythmus von ihr ab und stellt ein eigenes
rythmisches gesetz für den Ludus auf.
1498. Thiofridi Epternacensis Vita Willibrordi metrica. Ex
cod. Gothano ed. rec. prolegomenis commentario indicibus instruxit.
Konr. Rossberg. XXVI'I, 128 p. 8. Lipsiae, Teubner. 1,80 m.
die fleissige ausgäbe eines ziemlich wertlosen produktes des
11. jhs. besondere Sorgfalt ist auf die auffindung der zahlreichen
entlehnungen verwant worden. — ang. Literaturzeitung 1883 (44),
1541 von E. Voigt, Lit. cbl. 1883 (45), 1577 f., von F. Seiler.
1499. F. Seiler, Ruodlieb.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1219. — ang. Lit. cbl. 1882 (42),
1421 f. Literaturzeitung 1882 (46), 1643 f., von E. Voigt. Anz.
f. d. a. IX, s. 70—106, von L. Laistner. letztere ausführliche
anzeige bringt ausser zahlreichen nachtragen und zum teil dankens-
werten berichtigungen zu einzelnen stellen eine neue theorie über
die anordnung der fragmente und über die entstehung des geichtes.
dasselbe soll in einen Miles- und einen Ruodlieb-abschnitt zerfallen,
die sich gegenseitig ausschliessen. das letzte fragment von XVII.
85 an soll eine entlehnung aus einem älteren lateinischen gedieht sein.
1500. F. Seiler, Die anordnung der Ruodlieb-fragmente und
der alte Ruodliebus. Zs. f. d. a. XVII, 332-342.
S. wendet sich gegen die aufstcllungen Laistner's, rechtfertigt
die von ihm gegebene anordnung der fragmente durch hinweis auf
XIII, 128, entkräftet die von Laistner vorgebrachten gründe für ent-
lehnung des letzten abschnittes und erweist aus der gleichheit in
Versbau, spräche und stil die Identität des Verfassers.
1501. Haureau, Un poeme iuedit de Pierre Riga. Bibl. de
l'ecole des chartes 1883, no. 44.
1502. Omont, Interrogationes de fide catholica. (Joca mona-
chorum.) Bibl. de l'ecole des chartes 1883, no. 44.
XX. Latein.
249
1503. Wilh. Meyer, Ein gedieht und ein brief aus Freising
V. d. j. 1084 u. 1085 und ein labyrinth mit versen. — sämtliches
aus cod. lat. 6394 der Münchener bibl. — Sitzungsb. d. k. akademie
zu München. 1882. I, 2.
1504. Ellis, A Mediaeval Latin Proverb. Academy no. 5G7.
1505. Joh. Iluemer, Mittellateinische Analekten. progr. des
gymn. im neunten bezirke in Wien. 1882. 20 s. 8.
Wrobel bespricht die arbeit in der Zs. f. d. öst. gymn. 34,
212 ff., und bringt dort einige berichtigungen. vgl. Zs. f. d. real-
schulw. VII, 755.
1506. Carmina medii aevi. Firenze, Lib. Dante. 86 s,
8. 3,50 lire.
F. Bech, Granum sinapis.
vgl. oben no. 918.
1507. Wattenbach, Femina perfida, Anz. f. künde d. d. vorz.
1883 (5), 121—124.
1508. Huemer, Lat, rhythmen des mittelalters, Wiener stud.
V, 144-153.
1509. P. Block, Petrus de Ebulo und seine nachrichten über
die gemahlin kaiser Heinrich VI. progr. d. realgymn. zu Prenzlau.
[pr. no. 83.] 40 s. 4.
über das aus lateinischen distichen bestehende gedieht und be-
sonders über die person des dichters, in welchem verf. einen geist-
lichen sieht, der jedoch vielseitige bildung, z. b. auch medicinische
kenntnisse hatte.
1510. A. Pannenborg. Der verf. des Ligurinus, Studien zu
den Schriften des magister Günther, progr. d. gymn. zu Göttingen,
[pr. no. 277.] 39 s.^ 4.
die abhandlung zerfällt in fünf abschnitte: 1) ausgaben der
Schriften Gunthcr's. 2) zeit der abfassung, Solimarins 1185, Ligu-
rinus 1186, Historia Constantinopolitana 1217 oder 1218, de oratione
1220 — 1223. 3) eine Zusammenfassung und Vermehrung aller der
gründe, die für den magister Günther als Verfasser des Ligurinus
sprechen. 4) über die handschriften und den text der werke Gun-
ther's. 5) durch form und inlialt beachtenswerte proben aus seinen
Schriften.
Carmina Burana. lateinische und deutsche lieder und gedichte.
vgl. oben no. 1005. — aug. von Huemer. Zs. f. d. öst. gymn.
34, 520.
1511. A. Heinrich, Quatenus Carminum Buranorum auctores
veterum Komanorum poetas imitati sint.
vgl, Jahresbericht 1882, no. 1241. — wird in der Zs. f. d.
realschw. 8, 377 ff., v. A. Mayer ungünstig beurteilt, ohne dass man
250 XXL Geschichte der germaiii'^flii'n ]ihilologie.
ans der recension selbst den grund dafür mit Sicherheit entnehmen
kiinnte. nur dass das tlieraa in der arbeit nicht erschöpft werde,
wird angemerkt, als ob das beim ersten wiirf in derartigen dingen
überhaupt möglich wäre.
1512. Carmina clericorum. Studentenlieder des mittelalters.
Edidit domus quaedem vetns. »Suppl. zu jedem commersbuche. 6. aufl.
VIII, 120 s. IG. Heilbronn, Henninger, 1 m.
1513. K. Hartfelder, Der humanist Celtes als lehrer. Neue
Jahrb. f. phil, u. päd. 128 (5. 6), 209—311.
1514. Celtes' Epigramme ed. Hartfelder.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1242. — rec. Bezold, Hist. zs. 50,
121—123.
1515. F. V. Bezold, Konrad Celtis, 'der deutsche erzhumanist.'
erster artikel. Histor. zs. 49, 1 — 45. zweiter artikel 193—^228.
1516. H. Detmer, Beiträge zur bibliographie des Herrn.
Buschins. Westd. zs. f. gesch. u. kunst 2 (2), 308 — 319.
1517. Albr, Vogel, Eatherins. Herzog's realencykl. f. protest.
theo!, u, kirche. 2, aufl, 10, 503—506.
1518. Gr. Voigt, Humanismus,
rec. Revue crit. 1883 (4).
F. Seiler.
XXI. Geschichte der germanischen philoloiogie.
1519. Reinh. Bechstein, Die germanische philologie vorzugs-
weise in Deutschland seit 1870. ein encyklopädischer überblick,
sep.-abdruck aus der 2. aufl. von Schmid's encyklopädie. Leipzig,
Fues. 38 s. 8. 0,80 m.
nach einer gedrängten Übersicht älterer bestrebungen (s. 1 — 9)
wird die entwicklung der germanischen philologie in zw'ei abschnitten
behandelt: die bearbeitung der deutschen literaturgeschichte und der
fortbau der german. philologie seit 1870, wo zunächst besonderer
nachdruck auf die junggrammatische richtung gelegt, dann aber unter
den rubriken gotisch, althochdeutsch, altsächsisch u. s, w., die ger-
manischen eigennamen, die germanische metrik, die erforschung der
deutschen volksmundarten, die germanische mythologie etc., die den
bezeichneten forschungsgebieten angehörende literatur verzeichnet
und kurz charakterisiert wird, der englischen philologie sind s. 29 — 36
gewidmet, über geschichte, encyklopädie, bibliographie s. 36 — 38.
1520. Norden, Apercu de l'histoire de la science linguistique
suedoise. Upsala, Lundström. 35 s. 8.
1521. Eeinh. Bechstein, Denkschrift zur feier des 25jährigen
bestehens des deutsch-philologischen seminars auf der Universität zu
Rostock am 11. juni 1883. 24 s. 4.
XXI. Geschichte der germanischen philolof^ie. 251
1522. (f) A. von Keller, Bericht über entsteliung und fort-
gang des literarisclien Vereins in Stuttgart. Tübingen, Fues. 35 s.
8. 0,70 m.
1523. Udsigt over Ilniversitets-Jubilffiets danske »Samfunds Virk-
somhed 1880 — 1882. Blandinger etc. udg. af Univ.-Jub. d. Samt,
s. XI— XVIII.
Biographie.
Bariscll. 1524. K. Bartsch, Gesammelte vortrage und anf-
sätze. 1882.
Inhaltsangabe jaliresbericht 1882, no. 1253. ziemlicli kühl be-
sprochen Literaturzeitung 1883 (18), 628 von Strobl.
BütkillC. 1525. Wülcker, L. Botkine. Anglia 5, 501.
vgl, Jahresbericht 1882, no. 1254. kurze wiedergäbe des nekro-
logs in der Academy.no. 548, s. 334.
Edzanli. 1526. E. Mogk. Professor dr. Anton Edzardi.
Germania 28, 126—127. Arkiv I, 81—85.
1527. A. Nutt. Anton Edzardi, Obituary. Academy no. 548,
s. 329.
Eichhorn. 1528. Kerl er, Zur lebensgeschichte Karl Fried,
Eichhorn's. mitgeteilt aus ungedruckten briefen. Zs. der Savigny-
stiftung III.
(Jrcen. 1529. Samuel G. Gardin er, John Richard Green.
Obituary. Academy no. 567, s. 86. — H. L. BroAvne, Some Per-
sonal Reminiscences. ebenda, eine biograpliische skizze des im alter
von 45 Jahren verstorbenen hervorragenden historikers, dessen der
Jahresbericht 1880, no. 1025 erwähnung that, bringt auch Athenaeum
no. 2889, s. 311 f. [Koch,]
Grimm. 1530. Jacob Grimm. Kleinere scliriften. VI. bd.
recensionen und vermischte aufsätze III. Berlin, Dümmler 1882.
X, 422 s. 8. 9 m,
es werden von dieser naclilese noch zwei weitere bände in aus-
sieht gestellt, der vorliegende reiclit bis 1835. darin bislier un-
gedruckt: Vom liochdeutsclien adjectivum (1823). ang. Lit. cbl. 1882,
1424. Literaturzeitung 1883 (1), 11 (Rödiger); notiz Litcratur-
blatt (5), 177 (Behaghel).
1531. Wilh. Grimm, Kleinere Schriften, herausgegeben von
Gust. Hinrichs. III. bd. mit 1 heliographie. Berlin, Dümmler.
VII, 588 s. 8. 12. m. bd. I— III 33,50 m.
in diesem bände begegnet ein ineditum : Die deutsclicn Wörter
für krieg. — ang. Literaturzeitung 1883 (43), 1506 (Roediger).
1532, Briefe von J a c 0 b und Wilhelm Grimm an Heinrich
Rückert, Germania 28, 125 — 126,
drei briefe aus den jähren 1851 und 1852.
252 XXI. Geschichte der germanischen philologie.
1533. iJriele der briider Jacob und Wilhelm Grimm an
Georg Heinrich Pertz. Wissensch. beilage zur I^cipziger zeitung
no. 91—94.
1534. Briefe Jacob Grimm 's an Eduard Kausler. Ger-
mania 28, 119—124.
vier briefe aus den jähren 1829, 1830, 1841, 1860.
1535. Drei briefe Jacob Grimm's an Theod. Benfe3\ Beitr.
zur künde der indogerm, sprachen. 8, 2()4 — 66.
aus den jähren 1849, 1859, 1860 auf eine recension d. Gesch.
d. deutschen spräche bezüglich, und Grimm's antrag, Benfey zum
corresp. mitgliede der Berliner akademie zu ernennen.
1536. A. Tob 1er, Drei briefe von Jacob Grimm an Friedrich
Diez. Zs. f. roraan. philol. 6, 501.
1537. Briefe von Jacob Grimm an Hendrik Willem Tyde-
mann, mit einem anhang und anmerkuugen herausgeg. von Alex.
Reifferscheid. Heilbronn, Henninger. VI, 151 s. 8. 3,60 m.
zunächst 26 briefe, die vom 1 juli 1811 bis zum 15. sept. 1832
reichen ; ferner als anhang noch etwa ein dutzend anderer briefe
beider Grimm, Hoffmanns von Fallersieben, de Yillers — alles aus
der Sammlung der Maatschappij der Nederl. Letterkunde zu Leiden,
ang. Literaturzeitung 1883 (12), 409 (Franck), wo einige besse-
rungenbeigebracht werden ; Taalstudie 4, 363 (Gallee); Literatur-
blatt (7), 255—257 (Herrn. Fischer); G. G. A. (9), 317—320
(Schroeder); Zs. f. öst. gymn. 34, 313 (Mijnor).
über einen brief Jac. Grimm's s. no. 233.
Keller. 1538. K. Bartsch, Adalbert von Keller. Allgem.
zeitung 1883, no. 169.
1539. W. L. Holland, Ad. von Keller. Allgem. d. biogr.
17, 452—454.
Koberstclu. 1540. E. Schmidt, A. K. Koberstein. Allgem.
d. biogr. 16, 360—363.
KÖpke. 1541. Ernst Köpke, Karl Küpke. ebenda 16,
671—674.
Körner. 1542. E. K.(ülbing), Karl Körner. Engl. Studien
7, s. 215 f.
biographische nachrichten , kurze Charakteristik seines wesens
und seiner Schriften. [Koch.]
Kuhn. 1543. A. Leskien, Ad. Kuhn, Allg. d. biogr. 17, 335 f.
Kurz. 1544. Schumann, Heinr. Kurz, ebenda 17, 4-^1— 424.
Laclinianu. 1545. W^ Seh er er, Karl Lachmann, ebenda
17, 471—481.
Lappenberg. 1546. Pauli, J. M. Lappenberg, ebenda 17,
707—715.
XXI. Geschichte der fifermanischen philolngie. 253
Lassberg. 1547. Franz Munck er, Jos. von Lasshcrg. ebenda
17, 780—784.
Obi'reit. 1548. Joh. Cr ueger, Der entdecker der Nibelungen.
Frankfurt a. M. Literar. anstalt, Rütten &, Löning. 47 s. 8. 1 m.
auf umfangreiches briefmaterial gestützt, weist der verf. nach,
dass nicht Bodmern die ehre zukommt, das Nibelungenlied der Ver-
gessenheit entrissen zu haben, sondern Jacob Hermann 0 bereit, im
jähre 1748 stud. med. in Berlin, später arzt in Lindau, er ent-
deckte am 29. juni 1755 zu Hohenems die jetzt mit C bezeichnete
handschrift. bald darauf wanderte dieselbe zu Bodmer nach Zürich. —
die Schrift enthält mehrere für Obereit charakteristische stellen aus
seiner correspondenz, auch mancherlei beitrage zur kenntnis der be-
mühungen der Schweizer um die altdeutsche literatur. ang. Lit.
cbl. 1883, 1675, wo mit recht auf den prätentiösen stil und auf-
gebauschten Vortrag des büchleins hingewiesen wird.
Versa mm hingen.
1549. Verhandlungen der 3(5. Versammlung deutscher philologen
und Schulmänner in Karlsruhe vom 27. — 30. sept. 1882. mit 2 lithogr,
tafeln. Leipzig, Teubner. IV, 334 s. 4. 12 m.
1550. Bericht über die Verhandlungen der deutsch-romanischen
section auf der 36. Versammlung deutscher philologen und Schul-
männer, Karlsruhe 27.— 30. sept. 1882: Germania 28, 115—119.
Zs. f. d, phil. 15, 249 — 255 (Am er sb ach).
besonders berücksichtigt werden die vortrage von R. Bechstein:
die Flora, das älteste maccaronische gedieht der deutschen literatur ;
Fischer: über den vocalismus des scliw'äb. dialekts.
Forhandlinger paa det andet Filologmode i Kristiania 10. — 13.
aug. 1881.
s. oben no. 766.
Bibliographie.
1551. K. von Bah der. Die deutsche philologie im grundriss 1882.
vergl. Jahresbericht 1882, no. 1272. ang. Lit. cbl. 1882,
s. 1669 und Literaturblatt 1883 (2), 49—50 (Behaghel), an beiden
orten anerkennend; auch Zs. f. d. philol. 15, 379 — 381 (Kinzel) macht
nur geringe ausstellungen. herb abgewiesen wird das buch dagegen
Literaturzeitung (3), 85 — 86 (Steinmeyer), auf dessen kritik B.
in derselben und in der Germania 28, 252 antwortet, dazu Stein-
meyer A. f. d. a. 9, 312, ferner B. Germania 28. 384. — vgl. auch
Academy no. 556, s. 473, wo einige auslassungen notiert werden,
das w^erk aber im allgemeinen anerkannt wird.
1552. K. Bartsch, Bibliographische Übersicht der erschei-
nungen auf dem gebiete der germanischen philologie im jähre 1882.
Germania 28, 423 — 511.
2r)4: XXI. Geschichte der gormanischen philologie.
1553. Jahresbericht über die e r s c h e i n u n g c n auf dem
gebiete der g e r in a ii i s c h e n philologie, herausg. von der
gesellschaft für deutsche philologie in Berlin. IV. Jahrgang 1882.
Leipzig, Reissner. 315 s. 8.
kurz besprochen und empfohlen Academy no. 576, s. 346 f. —
Zs. f. d. gymnw. 17, 687. Lit. cbl. 1883, 1675. Engl. Studien 7,
s. 151 f. (Köll)ing), wo besonders die englische abteilung behan-
delt wird.
1554. E. Martin und W. Weigel, Verzeichnis der in den
Jahren 1870 — 1882 erschienenen literatur über das Elsass. Strass-
burger Studien. I (4).
1555. Gust. S tj er n ström, Förtekning öfver Skrifter och
üppsatser rörande de nordiska Spniken, hvilka utkommit 1881.
Arkiv for nord. Filologi I, 86 — 109.
diese bibliographie, wohl nach dem muster der Germania angefer-
tigt, steckt sich weitere grenzen als die Überschrift angiebt, indem
auch werke allgemein sprachwissenschaftlichen, mythologischen etc.
Inhalts aufgeführt werden.
1556. Franz Schnorr von Carolsfeld, Katalog der hand-
schriften der königl. (öffentlichen bibliotek zu Dresden, im auftrage
der generaldirection der königl. Sammlungen für kunst und Wissen-
schaft bearbeitet, II. bd. (enthaltend die abteilungen I — M). Leipzig,
Teubner. VIII, 588 s. 8. 15 m.
'die abteilung M, welche manche wichtige, dem gebiete des
älteren deutschen rechts und der deutschen literatur angehörige Codices
enthält, darunter mehrere bisher unbekannte: wir machen beispiels-
weise auf das in der no. 249 befindliche pergamentbruchstück einer
gereimten Dorotheenlegende aufmerksam.' Literaturzeitung 1884, 367.
1557. H. Wagner, Verzeichnis der alten drucke der gym-
nasialbibliothek. teil II. programm des k. preuss. Hennebergi-
sclien gymnasium zu Schleusingen, [pro. no. 226]. 22 s. 4.
enthält zahlreiche deutsche drucke aus der reformationszeit.
1558. G. C. H. Raspe, Katolog der domschulbibliothek. progr.
der domschule zu Güstrow, [progr. no. 583.] 39 s. 4.
schliesst sich an die programme von 1865 und 1874 und ent-
hält nichts besonders beachtenswertes.
1559. The Bibliographer. London, Elliot Stock.
s. Jahresbericht 1882, no. 821. die treft'lichkeit des Werkes
wird anerkannt Academy no. 559, s. 40. aus den dort besonders
erwähnten artikeln wäre für unsern zweck jedoch nur Ashbee's
'List of London Signs of Bockseilers and Printers' hervorzuheben.
1560. William Frederick Poole, An Index to Periodical
XXII. Pädagogische abteilung. 255
Literature. Third Edition. Brought down to .Tannary 1882, with
tlie assistance of William J. Fletcher. Boston, U. 8., Osgood; Lon-
don, Tiiibner. 8. £ 3. 13 sh. (i d.
ang. von William E. A. Axon, Academy no. 564, s. 127 f. —
das mit Sorgfalt und übersiclitlichkeit zusammengestellte werk bringt
auf 2884 enggedruckten spalten eine sehr erwünschte Inhaltsangabe
der englischen und amerikanischen Zeitschriften, deren einzelne
artikel nach dem beliandelten gegenstände alphabetisch aufgeführt
werden, es fehlen freilich noch Journale wie Academy, Athenaeum
und Saturday Eeview, doch sollen diese lücken in einem bald er-
scheinenden Supplementbande ausgefüllt werden. — vgl. dazu Aca-
demy no. 566, s. 168 und no. 567, s. 189 (zuschrift von William
E. A. Axon). — Athenaeum no. 2883, 118 f., wo freilich ein
paar ausstellungen bezüglich der anordnung gemacht werden, jedoch
im ganzen fieiss und Sorgfalt des herausgebers anerkennung finden.
1561. M. G. Watkins, Richard de Bury's Philobiblon. The
Antiquary VI, 195—201.
ein lesbarer artikel über Eichard de Rury's leben (1287 — 1345),
mss. und drucke seines Thilobiblon', dessen wesentlichsten Inhalt
und den eigentümlichen stil. vgl. no. 1102. [1559 — 1561 von Koch.]
1562. S. Birket-Smith, Om Kjobenhavns Universitetsbiblio-
thek for 1728, isper dets Handskrift-samlinger. ITdgivet til Minde
om Universitetsbibliothekets Grundhieggelse for 400 iir siden. Kbh.,
Gyldendal. 184 s. 8. 5 kr.
1563. F. H. Lind, Förteckning öfver Upsala Universitets-
biblioteks handskrifter rörande svenska spräke. Samlaren 1882.
s. 48—63.
aus dem 17. und 18. jh.
1564. W. Moler, Förteckning pä handskrifter i Vesteräs all-
männa läroverks bibliotek. Vcsteras schulprogramm. 19 s. 4.
Löschhorn.
xxn. Pädagogische abteilung.
A. Deutsch.
1. SIethode.
Allgemeines. 1565. Franz Bauer, Praktische anleitung zur
Verbindung des lateinischen und deutschen grammatischen elementar-
unterrichts. ein hilfsbuch für den Unterricht in der untersten gym-
nasialklasse. Wien, Holder. 1880. 54 s.
vgl. Jahresbericht 1880, no. 1281. — ang. Zs. f. d. gymnasial-
wesen 37, 231.
256 XXII. Pädagogische abteilung.
15t)6. Bindseil, Zur mcthodik des deutschen Unterrichts in
der prima der p:ynuiasien. progranini des Marieu-gyninasiums in Posen,
21 s. 4. |pr. no. 144.]
die arbeit beschäftigt sich mit dem deutschen aufsatze in prima
und behandelt die demselben zufallende aufgäbe nach ihrer sprach-
lichen , stoftlichen und formalen seite. der reiche gedankengehalt
lässt sich an dieser stelle in einem kurzen referat nicht mitteilen,
eingehend, doch nicht zustimmend besprochen von A. Jonas, Zs. f.
d. gymnasiahvesen 37, 545 — 549.
1567. Ludwig Blume, Über den deutschen Unterricht in der
VII. und "\'III. klasse des gymnasiums. Vortrag, gehalten im verein
'mittelschule' am 9. december 1882. Wien, im Verlage des Vereines
mittelschule. 38 s. 8.
die vorschlage für den deutschen Unterricht in der VII. und
VIII. klasse werden am Schlüsse des Vortrags in eine anzahl thesen
zusammengefasst, deren wichtigste die forderung aussprechen, dass
im mittelpunkte des Unterrichts die loktüre klassischer werke der
neueren literatur stehen solle , dass daneben ein literarhistorischer
Unterricht, welcher das leben und die werke unserer klassiker zum
gegenstände hat, zugleich aber die entwicklung unserer national-
literatur in ihren hauptzügen darlegt, unerlässlich ist. zusammen-
hängender Unterricht in der ästhetik und poetik wird nicht gewünscht,
sondern dafür die lektüre und erklärung der bedeutendsten ästheti-
schen Schriften Lessing's und Schiller 's verlangt: des Laokoon, der
hamburger dramaturgie und der abhandlung über naive und sentimen-
tale dichtung.
1568. 0. Frick, Mitteilungen aus der praxis des semi-
narium praeceptorum an den Franckeschen Stiftungen zu Halle. I.
präparationen auf eine musterlektion aus der deutschen sagengeschichte
in sexta. Zs. f. d. gymnasiahvesen 37, 193 — 205. — IL präpa-
ration auf eine musterlektion in quarta: behandlung des gedichtes
von Hülty 'das feuer im walde'. ebenda 37, 321 fi'.
1569. H. Hampke, Aus meinem kleinen pädagogischen seminar.
N. Jahrb. f. philol. u. pädagog. 126, 593 — 619.
Verf., gymnasialdirektor in Güttingen, giebt eingehende mittei-
lungen über die Übungen im pädagogischen seminar zu Göttingen,
s. 611 — 619 handelt von den lektionen und Übungen im gebiete des
deutschen Unterrichts.
1570. K. F. Kummer, Zum deutschen Unterricht im ober-
gymnasium. Zs. f. d. österr. gymnasien 34, 547 — 556.
1571. "Walter Nausester, l>er deutsche Unterricht in tertia
und quarta. programm des joachimstalschen gymnasiums zu Berlin,
(pr. no. 53.) 24 s. 4.
ein rechenschaftsbericht über des Verfassers praxis in der Ver-
wertung des lesebuches, der behandlung des grammatischen lehrstoffes
XXII. Pädagogische abteilung. 257
und der anleitung zur aufertigung deutscher aufsätze. die aus-
führungen über den deutschen aufsatz in tertia und quarta dürfteu
allgemeineres interesse beanspruclien.
1572. Wilh. Nitsch, Zum deutschen Sprachunterricht, pro-
gramm der k. k. staats-oberrealschule in Bielitz. 1882. 8 s.
eine ziemlich külil gehaltene bespreclmng von Strobl in der
Zs. f. d. realschw. VIII, 755.
1573. Armin Schäfer, Anleitung zum deutschen unterrichte
auf der Unterstufe höherer lehranstalten, Berlin, gebrüder Born-
träger (Ed. Eggers). VI, 114 s. 8. 1,60 m.
nach der anzeige von H. Seidel, N. jahrb. f. phil. u. pädagog.
126, 480—485 wenig empfehlenswert, bedenken äussert auch H,
F. Müller, Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 465.
1574. Zettel, Auf welche weise kann der Unterricht in der
deutschen spräche und literatur an unsern Studienanstalten metho-
disch und systematisch betrieben werden? Bl. f. d. bair. gymuasial-
schulwesen 19 (1. 5.).
Agl. Jahresbericht 1882, no. 1291.
1575. W. Zopf, Über einige beziehungen des geographisch-
naturwissenschaftlichen Unterrichts zu deutsch, geschichte, mathematik
und zeichnen. Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 92 — 112.
die kenntnis der muttersprache soll durch den geographisch-natur-
wissenschaftlichen unterriclit in der weise gefördert werden, dass
auch die lehrer dieser disciplinen keine unrichtige satzbildung oder
ausspräche, keinen schiefen ausdruck vorüberlassen; dafür sollen
die diktate zur einübung der rechtschreibung in den unteren klassen
und in IV die reproduktionen von erzählungeu und einfachen be-
schreibungen das geographisch-naturwissenschaftliche gebiet berück-
sichtigen, ja auch in der tertia sollen die themen der deutschen
aufsätze zum teil demselben gebiete entlehnt werden, ausserdem aber
sollen die tertianer auch für den geographisch-naturwissenschaftlichen
Unterricht schriftliche und mündliche Übungen in beschreibung und
Schilderung von naturgegenständen und Vorgängen machen, das lese-
buch endlich soll ausreichenden stoft' aus der natur- und erdkunde
enthalten und diese lesestücke sollen beim deutschen Unterricht ver-
wertet werden.
1576. Sebastian Helber's teutsches syllabierbüchlein (1593)
herausgegeben von G. Roethe. Freiburg i. B., Mohr (Siebeck).
XVI, 40 s. 8.
ang. von J. Minor, -Zs. f. d. österr. gymn. 34, 313 f. das
fast verschollene, nur in zwei exemplaren vorhandene syllabierbüch-
lein ist durch die unbefangne rücksicht auf die mundarten von charak-
teristischem gepräge. rec. Lit. cbl. 1882, 1521.
Jahresbericht für germanische Philologie. V. (1883.) 17
258 XXII. riidagogische iibteilung.
1577. Johannes Müller, Quellenschriften und gescliichte des
deutschsprachlichen Unterrichts.
vgl. no. 397 und Jahresbericht 1882, no. 1287. recht aner-
kennend beurteilt von Paul Pietsch, Literaturblatt 1883 (6),
212 f.. gelobt in Lit. cbl. 1883, s. 372.
Grnniinatik. 1578. Bcnthien, über den wert, den umfang
und die methude des Unterrichts in der deutscheu grammatik. ein
vertrag. Bernburg, Bacmeister. 67 s. 8. 0,30 m.
1579. E gge 1 in g. Über den betrieb der deutschen metrik auf
gymnasien. programm des Wilhelms-g3'mnasiums zu Krotoschin. [pr.
no. 138.] 4. 20 s.
der betrieb der deutschen metrik kann auf unseren höheren lehr-
anstalten nicht entbehrt werden, wenn derselben auch keine selb-
ständige behandlung zu teil werden darf. verf. stellt fest, ,vvelchc
metrische belehrungen in den Schulunterricht gehören und wie die-
selben auf die einzelnen klassen zu verteilen sind, metrische Übungen
in grösserer ausdehnung, als bisher üblich, werden empfohlen.
1580. W. Klein, Über den Unterricht in der deutschen gram-
matik. programm-abhandlung. 17 s. 4.
verf. will das grammatische pensum in der weise verteilt wissen,
dass die eigentliche üexionslehre und die lehre vom zusammengesetzten
satze der quarta und untertertia zugewiesen wird, während in den
beiden vorhergehenden klassen die deutschen stunden zur einübung
der Orthographie, zur gewölmung an geläuttges und sinngemässes
lesen und wiedererzählen und zur kenntnis des einfachen satzes sowie
der einzelnen Wortklassen mit ausschluss der adverbien, präpositionen,
konjunktionen und Interjektionen benutzt wird, ein abriss der lehre
von der tiexion und dein zusammengesetzten satze ist beigefügt.
Literaturgescbichle uud Lesestoff. 1581. Falch, Über den
Unterricht in der deutschen literaturgeschichte in real- und Industrie-
schulen. Bl. f. d. bayer. realschw. 3, 142.
1582. Franz Presch, Die deutsche lektüre an realschulen.
Zs. f. d. realschw. VIII, 1—11.
in dem aufsatze wird ausgeführt, welche autoren und in welchem
umfange dieselben an der realschule zu lesen sind, ferner wie diese
lektüre auf die einzelnen Jahrgänge zu verteilen ist.
1^83. Herrn. Ruete, Der Unterricht im lesen und literatur,
vornehmlich an scliullehrer-seminarien. eine historisch-methodologi-
sche abliandlung, Leipzig, Dürr. VIII, 113 s. 8. 1,80 m.
1584. Walz, Über den deutschen Unterricht in tertia, ins-
besondere über die behandlung und Verwertung der lektüre. pro-
gramm des städtischen gymnasiums zu Greiz, [pr. no. 640.] 20 s. 4.
es werden allgemein bekannte Vorschriften über die behandung
der poetischen uud prosaischen lektüre und zu diesen einige beispiele
XXII. Pädagogische abteilung. 259
gegeben, darauf für die schüler bestimmte lebensbilder von Uhland,
Körner, Arndt, Schenkendorf mitgeteilt und endlich nach einigen aus-
führungeu über die stilistischen arbeiten in tertia 70 aufsatzthemata
für tertia aufgeführt.
Aufsatz. 1585. Otto Apelt, Der deutsche aufsatz in der
prima des gyranasiums. ein historisch-kritischer versuch. Leipzig,
Teubner. VI, 25() s. 8. 4 m.
keine systematische anleitung zum deutschen aufsatz, sondern
eine übersichtliche darlegung und kritik der gegenwärtig beim deut-
schen aufsatz in prima geübten praxis auf grund der im jähre
1878—1879 an 276 deutschen gymnasien (d. h. allen deutschen gym-
nasien, an denen überhaupt eine Veröffentlichung der aufgaben üblich
ist) angefertigten aufsätze. nach der einleitung, in der sich ein recht
dankenswerter abriss der geschichte des deutscheu aufsatzes findet,
werden die einzelnen gebiete, aus denen themata genommen sind,
behandelt und jedesmal gezeigt, welche aufgaben ungeeignet waren,
sämtliche themata der einzelnen gebiete sind am fusse der betreffenden
selten zusammengestellt.
1586. F. Becker, Der deutsche aufsatz in secunda. programm
d, progymn. in Schlawe. 27 s. 4.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1299. die anzeige von Seiler in
N. Jahrb. f. phil. u. pädag. 126, 648 — 654 giebt eine genaue inhalts-
angabe der abhandlung, da dieselbe gedanken enthalte, welche es
verdienen, einem weiteren kreise zugänglich gemacht zu werden.
1587. H. Brossmann, Aufgaben, entwürfe und gedanken zu
deutschen arbeiten, für höhere schulen, insbesondere für seminare
und präparandenanstalten zusammengestellt. 7. aufl. Langensalza,
Schulbuchhandlung. VIII, 184 s. 8. 1,50 m.
1583. K. Dorenwell, Der deutsche aufsatz in den unteren
und mittleren klassen höherer lehranstalten, sowie in mittel- und
bürgerschulen. I. teil. Hannover, Meyer. XII, 160 s. 8. 2,40 m.
1589. Ehemann, Der deutsche aufsatz am gymnasium. pro-
gramm des gymnasiums zu Halle. 1883. [pr. no. 533.]
1590. Eob. Feldhaus, Deutsche aufsätze, begriffsbestim-
mungen und erklärende Umschreibungen nebst einer auswahl von
citaten. Hannover, Hahn. VI, 245 s. 2,40 m.
1591. Heinz e, Praktische anleitung zum disponieren für die
oberen klassen höherer lehranstalten. neu bearbeitet von Herm.
Heinze. 4. aufl. Leipzig, Engelniann. XXVII, 415 s. 8. 4 m.
500 mehr oder weniger ausführliche aufsatzdispositionen, alle
nach dem princip der dichotomie als der 'rationellen, scharfen, aus-
schliesseuden vcrstandesmässigen einteilung' durchgeführt, in der
neubearbeitung sind die dispositionen stofflich geordnet und die citate,
soweit möglich, auf ihre quelle zurückgeführt.
17*
260 XXII. Pädagogische abteilung.
1592. Hentschel und Junghänel, Sammlung ausgeführte!-
stilarbciten. ein hülfsbuch für lehrer bei erteilung des stilistischen
Unterrichts. IV. abt. : für mittelklassen höherer schulen. Berlin^
Gustav Hempel. XII, 324 s. 8. 2,80 m.
eine empfehlenswerte Sammlung ausgeführter stilistischer arbeiten,
das buch zerfällt in folgende abschnitte; 1) beschreibungen und
Schilderungen (no. 1 — 54); 2) vergleichungen (8 arbeiten); 3) arbeiten
über sprüchwörter und sprüclnvörtliche redensarten (20); 4) arbeiten
über homonj'me und synonyme \Yürter (20); 5) arbeiten im anschluss
an den poetischen lesestoff (10).
1593. Ferd. Hoff mann, Fünfzig themata zu deutschen auf-
sätzen für die obersten klassen höherer lehranstalten. Leipzig,
Teubner. 68 s. Im.
die Sammlung ist durch den wünsch entstanden, beim deutschen
unterrichte in Sekunda und prima nur solche themata zu stellen,
welche durchaus im gesichtskreise der schüler liegen, und derartige,
bei welchen sich eine einfache, klare, logische disposition in anwen-
dung bringen lässt. beide forderungen sind bei den mitgeteilten
50 dispositionen, von denen 38 literarischen, die übrigen allgemeinen
themen angehören, erfüllt, und die Sammlung deshalb empfehlenswert,
anerkennend beurteilt in Zs. f. d. realschw. VIII, 180.
1594. Jos. Kehr ein, Entwürfe zu deutschen aufsätzen und
reden für gymnasien, seminarien, realschulen bearbeitet von Val.
Kehr ein. Paderborn, F. Schöningh. XV, 444 s. 8. 3,75 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1307. ang. von A. Brunner,
Bl. f. d. bayer. gymnasialwesen 19, 554 f.
1595. L. Kellner, Materialien für den mündlichen und schriftr
liehen gedankenausdruck in höheren lehranstalten, bestehend in einer
Sammlung von 210 dispositionen zu leichteren und schwereren auf-
sätzen, Vorträgen, reden, katechesen und Unterhaltungen. 9. aufl.
Altenburg, Pierer. VIII, 232 s. 8. 2 m.
1596. Kutzner, Praktische anleitung zur Vermeidung der
hauptsächlichsten fehler in anläge und ausführung deutscher auf-
sätze. Leipzig, Teubner. 74 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1310. zustimmend besprochen von
A. Brunner. Bl. f. d. bayer. gymnasialwesen 19, 555.
1597. Leonhard, Der Unterricht im deutschen, II. teil. Pro-
gramm des realgymnasiums zu Dortmund, [pr. no. 336.] 29 s. 4.
dieser IL teil führt den titel: 'der mündliche und scliriftliche
gedankenausdruck und logik' und behandelt in eingehender weise die
Übungen für die anleitung zum richtigen ausdruck auf den einzelnen
stufen der höheren lehranstalten.
1598. Leuchtenberger, Dispositionen zu deutschen aufsätzen
und vortragen für die oberen klassen höherer lehranstalten. 1. und
XXII. Pädagogische abteilung. 261
2. bändclien. 3. und 2. verbesserte aufl. Berlin, Gaertner. 1G4
und 152 s. 8. 4 m.
rec. Corrbl. f. d. gelehrten u. realschulen Württembergs. 30, 2.50.
1599. A. M ö b n s , Stoife zu deutschen Stilübungen, eine Samm-
lung von musterstücken, entwürfen und aufgaben für die oberklassen
höherer schulen. 2. aufl. Berlin, Gaertner. VIII, 320 s. 8. 4 m.
1600. Julius Naumann, fünfundzwanzig themata mit aus-
führlichen dispositionen zu deutschen aufsätzen und stoff zu freien
vortragen für die oberen klassen höherer schulen. Leipzig, Teubner.
126 s. 1,60 m.
das buch enthält 25 themata und dispositionen; von diesen sind
10 themata historische, 2 geographische und naturgeschichtliche,
8 allgemeinen Inhalts, 5 aus der dichterweit und dem sprüchwörter-
schatz' entnommen, daran schliessen sich in 18 nummern stoffe zu
vortragen, die gegebenen dispositionen haben vor denen mancher
anderen Sammlungen den vorzug, dass für viele der mitgeteilten
themata verschiedene arten der einleituug und des Schlusses, auch der
beweisführung mitgeteilt werden, empfehlenswert, vgl. Zs. f. d.
realschw. VIII, 181.
1601. H. Normann, Neue materialien zu deutschen Stilübungen,
für höhere lehranstalten und pädagogische seminarien. 2. aufl.
Kattowitz, Siwinna. XI, 456 s. 8. 3,50 m.
1602. Karl Frdr, Rinne, Praktische dispositionslehre in neuer
gestaltung und begründung oder kurzgefasste anweisung zum dis-
ponieren deutscher aufsätze nebst zahlreichen beispielen und mate-
rialien zum gebrauch für lehrer und schüler der oberen klassen
höherer schulanstalten. 3. aufl. Stuttgart, A. Koch. XXIV, 226 s.
8. 3,20 m.
einen mangel haben nach des Verfassers ansieht die bücher alle,
welche dispositionen und materialien zu deutschen aufsätzen für die
oberen klassen höherer schulanstalten bringen, nämlich den, dass sie
das gesetz nicht überliefern, nach welchem eine disposition eingerichtet
werden muss; dieses gesetz gefunden zu haben, rechnet sich verf.,
wie in der vorrede zu lesen steht, zu einigem Verdienste an. ref,
muss an dieser stelle wegen raummangels leider darauf verzichten,
die philosophische fassung und begründung des gesetzes mitzuteilen,
das vom verf. als neu angepriesene verfahren besteht darin, dass er
zuerst den gedanken für die einleitung ermitteln lässt, und zwar bei
der abhandlung und der rede in der w'eise, dass er vom gegensatz
des im thema gegebenen gedankens ausgeht, darauf folgt zur er-
langung einer disposition 'die Zerlegung oder abfachung des haupt-
begriö'es'. zwar hat 'ein herr doktor Laas in seinem buche: der
deutsche aufsatz in der prima der gymnasien Berlin 1868, sich
s. 169 desselben sehr über diese auf die vorgeschriebene weise zu
0ß2 XXll. Piulagocfische abteilung.
bildenden oinliitungen ontrüstef, abiT dieser lierr liat den verf. natür-
lich nur nicht verstanden, das buch ist ganz ernst gemeint.
1()()3. Tschache, Themata zu deutschen anfsätzon. .'3. anfl.
Breslau, Kern. 192 s. 8. 270 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1315. rec. Hubert, Gymnasium
(6), 183 f.
I(i04. Jos. Venu 's Deutsche aufsätze, verbunden mit einer an-
leitung zum anfertigen von aufsätzen, 315 dispositionen, sowie 400
neue themata zur auswahl, vorzugsweise für die oberen klassen der
gymnasien und liidieren lehranstalten. 22. — 24. aufl. Wiesbaden,
Gestewitz. IV, 451 s. 8. 4 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1316.
1605. Heinr. Leo Weber, Stilaufgaben, für die band des
lehrers. Troppau, Buchholz & Diebel. VIII, 86 s. 8. 2 m.
1606. J. B. F. Weyh, Stoif- und mustersamralung zu beschrei-
bungen, abhandlungen und reden. 2. aufl. 1. u. 2. bd. Regens-
burg, Coppenrath. VIII, 432 s. u. VI, 548 s. 8. 7,50 m.
1607. Friedrich Zorn, Der deutsche aufsatz in der ersten gym-
nasialklasse. programm der k. Studienanstalt zu Hof. 23 s. 8.
2. Lehr plane.
1608. A. Baran, Zur methodik des deutschen Unterrichts in
der zweiten klasse. Zs. f. d. österr. gymn. 34, 81 — 95.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1282. bespricht die Verteilung des
lehrstoffes für diese klasse auf grund des Organisationsentwurfes f. d.
österr. gymnasien.
1609. Gronau, Ein lehrplan für den deutschen Unterricht.
Programm des progymnasiums zu Schwetz a. d. W^. [pr. no. 38.]
19 s. 4.
nicht der lehrplan der anstalt, deren leiter der verf. ist, wird
mitgeteilt, sondern ein (ideal-?) lehrplan für den deutschen Unter-
richt in allen klassen des gymnasiums, wobei allerdings auffallend,
dass ganz bestimmte lelirbücher für diesen Unterricht vorausgesetzt
werden, zugleich werden die methodischen grundsätze, welche bei
der handhabung dieses Unterrichts in den einzelnen klassen zu be-
folgen sind, auseinandergesetzt.
1610. F. Kuntze, Die preussische Schulreform und der Unter-
richt im mild. Zs. f. d. gymnasialw. 37, 406 f.
verf. spricht sein lebhaftes bedauern über die aufhebung des
Unterrichts im mhd. an den preussischen schulen aus und macht auf
die durch diese massregel veranlassten missstände aufmerksam.
1611. Lehrplan für den deutschen Unterricht. vom lehrer-
kollegium beraten und festgesetzt, programm des realprogymnasinms
zu Schalke, [pr. no. 348.] 28 s. 4.
XXII. Pädagogische abteilung. 263
enthält 1) die lelirpensa für die klassen VI- II in übersicht-
licher darstellung, 2) ausfülirliche anwoisungen für die methodik
dieses Unterrichts.
1612. Lehrplan für den Unterricht in der deutschen graramatik.
Programm des realprogymnasiums zu Oberhausen a. d. Ruhr. [pr.
no. 447.] 52 s. 8.
ein sehr ausführlicher lehrplan der deutschen grammatik für
die klassen sexta bis unter-tertia, der zugleich wolü als leitfaden
für die hand der schüler bestimmt ist.
1613. Niklas, Ein lehrplan für den deutschen unterriclit in
der prima. Bl. f. d. baj'er. gymnasialschulwesen 19 (1),
1614. Johann Schmidt, Der deutsche Unterricht im ober-
gymnasium. Zs. f. d. österr. gymnasien 34, 303 — 311.
der aufsatz knüpft an eine frühere pädagogische Studie des-
selben verfs. an und spricht sich hauptsächlich über die Verteilung der
lektüre in den klassen des obergymuasiums aus. am gymnasium soll
nicht literaturgeschichte gelehrt werden, sondern der schüler soll die
klassiker aus ihren besten werken selbst kennen lernen, vgl. Jahres-
bericht 1880, no. 1343.
1615. Speciallehrplan für den Unterricht in der lateinischen,
griechischen und deutschen spräche, ausgearbeitet auf grund eines
elaborates von A. Homer vom lehrkörper. programm des staats-
ober-gyranasiums zu Wiener-Neustadt. 18 s. 8.
auf Seite 9 u. 10 der lehrplan für den deutschen Unterricht.
1616. R. Stier, Zur frage, ob mittelhochdeutsch im gymna-
nasium. N. jahrb. für philol. u. pädag. 128 (1), 21 — 24.
verf. weist die gründe zurück, welche für die abschaffung des
mhd. Unterrichts geltend gemacht sind und tritt energisch für bei-
behaltung desselben ein.
3. Wörterbücher.
1617. W. Bodeusch, Fremdwörterbuch, mit 2400 fremd-
wörtern. 12. aufl. Langensalza, schulbuchhandlung. IV, 404 s.
8. 2,50 m.
1618. Johann Christian Heyse's Fremdwörterbuch, durchaus
neu bearbeitet und bis auf ca. 90,000 Worterklärungen erweitert von
CarlBöttger. 6. ster.-auflage. Leipzig, Fues. IV, 892 s. 8. 4 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1326.
1619. Heyse's Allgemeines verdeutschendes und erklärendes
fremdwörterbuch. neue mit zeitgemässen Zusätzen versehene Berliner
ausgäbe. 9. aufl. Berlin, Cronbach. VIII, 840 s. 5,50 m.
1620. Frdr. Köhler, Fremdwörterbuch. Leipzig, Ph. Eeclam.
355 s. (no. 1668—70 der Universalbibliothek) 0,60 m.
1621. Fr. Wilh. Loof, Allgemeines fremdwörterbuch. 3. aufl.
264 XXII. Pädagogische abteilung.
in 20 lieferungen. Langensalza, Beyer & sühne. 1. lieferung 48 s.
8. 0,4») m.
Frdr. Mann, Kurzes Wörterbuch der deutsehen spräche. 2. aufi.
Langensalza, Beyer. VIII, 293 s. 8. 2,40 m.
vgl. Jahresbericht 1880, no. 1352; 1882, no. 1328 und oben
no. 119.
1622. Praktisches grammatikalisches Wörterbuch der deutschen
spräche, ein ratgeber selbst für diejenigen, welche ohne kenntnis
der grammatikalischen regeln richtig sprechen und schreiben wollen.
5. aufl. Leipzig, Brandstetter 1882. XII, 612 s. 16. 1,50 m.
1623. A. Schlesing, Deutscher wertschätz oder der passende
ausdruck für gebildete aller stände und ausländer. Stuttgart, Neff.
1881. XXIV, 433 s. 8.
empfehlend beurteilt in Zs. f. d. österr. gymn. 33, 765 f. (Kra-
tochwil.)
F. A. Web er 's Handwörterbuch der deutschen spräche.
vgl. Jahresbericht 1880, no. 1357; 1881, no. 1294 und oben
no. 121.
1624. J. Weber, Neues vollständiges fremdwörterbuch mit
angäbe der richtigen ausspräche. 14. aufl. Quedlinburg, Ernst.
308 s. 16. 1 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1295.
1625. J. Windekilde, Neues handwörterbuch der deutschen
spräche. 2. — 4. lieferung. (s. 81 — 320.) Neuwied, Heuser.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1329.
4. Sprachlehre,
a. Grammatik, grammatische übimgabücher.
1626. Friedr. Bauer, Grundzüge der neuhochdeutschen gramma-
tik für höhere bildungsanstalteu. 19. (der neuen folge 2.) aufläge
bearbeitet von Konr. Duden. Nördlingen, Beck. XVIII, 290 s.
8. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1296; 1882, no. 1331. die wesent-
lichste Veränderung in der neuen aufläge ist die erweiterung des
abschnittes über etymologie, indem nämlich s. 114 und 115 kurze
ausführungen über den bedeutungswandel hinzugekommen sind und
die Verzeichnisse der ihrer bedeutung nach schwer zu erkennenden
deutschen Wörter und der lehnwörter einen dankenswerten Zuwachs
erhalten haben, aus dem die Orthographie behandelnden teile sind die
anmerkungen weggelassen, dieselben enthielten für den lehrer be-
stimmte erläuterungen und Verbesserungsvorschläge in betreff der
Schreibung von fremdwörtern ; sie sollen erweitert als besonderes
buch erscheinen, einige im interesse der realschule vorgenommene
änderungen werden in den beteiligten kreisen beifall finden. — eine
XXII. Pädagogische abteilung. 265
kurze anzeige der 18. aufläge von Wilmanns, Zs. f. d. gymnasial-
wesen 37, 42.
1627. 0. Böhm, Deutsche grammatik für die unter- und mittel-
klassen der höheren schulen, nach des verfs. methodik des deutschen
Unterrichts bearbeitet. 1. u. 2. teil. Wismar, Hinstorff. III, .38
u. XIX, 119 s. 8. 1,80 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1332. im allgemeinen lobend be-
urteilt von W. Bötticher, N. jahrb. f. philol. u. pädag. 126, 654ff.
sehr eingehend und im allgemeinen anerkennend besprochen von
Th. Lohmeyer, Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 549 — 558.
1628. O.Böhm, Übungsstoff zur deutschen grammatik. heft 1
u. 2. Wismar, Hinstorff. III, 50 u. 34 s. 8. 1,10 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1356. anerkennend beurteilt von
W. Bötticher, N. jahrb. f. philol. u. pädag. 126, 6,54 ff.
1629. J. Buschmann, Leitfaden für den Unterricht in der
deutschen Sprachlehre für die unteren und mittleren klassen höherer
lehranstalten. 3. aufläge. Trier, 1881. 96 s. 8.
ang. von WMlmanns, Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 41, von
Tumlirz, Zs. f. d. österr. gymn. .34, 427—430, 530—532.
1630. A. Engelien, Leitfaden für den deutschen Sprachunter-
richt. 1. teil: f. die Unterklassen 65. aufläge. 2. teil: für die
mittelklassen. 31. aufläge. Berlin, W. Schnitze. 78 u. 160 s.
8. 1,50 m.
1631. J. Emprechtinger, Formenlehre der deutschen spräche
iü tabellarischer übersieht. Wien, A. Pichlers witwe & söhn.
1881. 40 kr.
ang. Zs. f. d. realschulwesen. VIII, 245.
1632. K. Erbe, Einleitung in die deutsche grammatik. für
die untersten klassen höherer lehranstalten. Stuttgart, A. Bonz & co.
1880. 56 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1335. nach der anzeige von AVil-
manns, Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 40 f, geeignet, angehenden
lehrern eine anleitung zu methodischer behandlung der deutschen
grammatik zu geben, zum gebrauch für schüler nicht zu empfehlen,
rec. von Tumlirz, Zs. f. d. österr. gjannasien 34, 427 ff.
1633. L. R. Frauer, Neuhochdeutsche grammatik mit beson-
derer rücksicht auf den Unterricht an höheren schulen, zugleich als
leitfaden für akademische vortrage. Heidelberg, Winter. 1881.
XX, 332 s. 8. 6 m.
vgl. jahresber. 1882, no. 1336. nicht günstig beurteilt von
R. Kögel, Literaturblatt 1882 (12), 460. empfohlen von Joseph
Seemüller in Literaturzeitung III, s. 1418, aber nicht ohne dass
zahlreiche Unrichtigkeiten und Irrtümer angemerkt werden.
1634. W. Gerb er ding und K. Beyer, Kurzgefasste deutsche
266 XXII. riVdagogische abteilung.
granimatik für scliulon niul fortbildungsanstalten. 3. aufläge. Ber-
lin. IHSO. 86 s.
vgl. jahrcRhcriclit 1880, no. 1366. ang. v. K. Tumlirz, Zs.
f. (1. üsterr. gymn. .34, 427 ft'.
163.5. Glökler, Assfahl, Erbe, Kurzgefasste deutsche
gramniatik mit Übungsaufgaben, für latein- und realschulen bear-
beitet. 6, aufläge. Stuttgart, Bonz & co. 160 s. 1,60 m.
1636. Gottfried Gurckes deutsche schulgraniniatik neu be-
arbeitet von "Waetzoldt und Schönhof. 17. (1.) aufläge. Ham-
burg, Meissner. VIII, 226 s. 8. 1,60 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1303. anerkennend besprochen von
Wllnianns, Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 42 f.
1637. Gottfried Gurckes Übungsbuch zur deutschen gramma-
tik. nach Jahreskursen geordnet, neu bearbeitet von Waetzoldt
und Seh (in ho f. Hamburg, Meissner. II, 144 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1357, ang. Zs. f. d. gj'mnasial-
wesen 37, 42 von Wilmanus.
1638. Abr. Heussler, Kurzer abriss der deutschen Sprach-
lehre. 7. aufläge. Basel, Schwabe. IV, 121 s. 8. 1,20 m.
1639. Carl A. Krüger, Deutsche schulgrammatik nebst metrik,
poetik und Wörterverzeichnis für Volks- , bürger- und mittelschulen
und die entsprechenden klassen höherer lehranstalten. Danzig, Axt.
81 s. 8. 0,.50.
1640. Otto Lange, Kleine deutsche Sprachlehre. 34. auf-
läge revidiert von Ludwig Berthold. Berlin, Gacrtner. 40 s. 8.
0,25 m.
1641. Jos. Lehmann, Deutsche schulgrammatik. für lehrer-
und lehrerinnen-bildungsanstalten und zum Selbstunterrichte. 4. auf-
läge. Prag, Dominicns. VI, 288 s. 8. 2,48 m.
1642. A. F. Mayer, Deutsches elementarbuch. Trier, Lintz.
0,70 m.
vgl. Zs. f. d. realschw. VIII, 181.
1643. Karl Ferd. Nonnig, Kleine deutsche Sprachlehre für
Volks- , bürger- und mittelschulen und die entsprechenden klassen
höherer lehranstalten. 21. aufläge. Berlin, Berggold. VIII, 108 s.
8. 1 m.
1644. E. Rassmann, Leitfaden beim Unterricht in der deut-
schen grammatik für untere klassen höherer lehranstalten. 13, auf-
läge. Münster, Coppenrath. VIII, 128 s, 8. 0,80 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1352. ang. von Wilmanus, Zs.
f. d. gymnasialwesen 37, 41.
1645. J. J. Sachse, Die deutsche grammatik in ihren grund-
zügen. ein zugleich für den Selbstunterricht bestimmtos hand- und
Übungsbuch zum gebrauche an mittelschulen, präparanden-anstalten,
XXII. Pädagogische abteihing. 9^7
scliullelirer-seminarien und den unteren und mittleren klassen höherer
lehranstalten. 1. kursus: allgemeine wort- und satzlehrc. 2. auf-
läge. Freiburg i. Br., Herder. VII, 47 s. 8. 0,40 m.
1646. Daniel Sanders, Lehrbuch der deutschen spräche für
schulen, mit beispielen und Übungsaufgaben. 3 stufen. 5. aufläge.
Berlin, Langenscheidt. 8. 1,70 m.
I. stufe: redeteile. II. stufe: flexion der redeteile. III. stufe:
rection, sätze und Satzverbindungen, ang. Zs. f. d. realschw. VIII,
182, Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 467 von H. F. Müller, der das
buch als brauchbar lobt, seine Verwendung aber für gymnasien und
solche schulen, die fremde sprachen treiben, als geeignet bezweifelt.
1647. K.Schiller. Deutsche schulgrammatik für mittelschulen.
7. aufl. Wien, 1881. IV, 221 s. 8.
ang. von K. Stejskal, Zs. f. d. österr. gymn. 34, 680 — 682 u,
846 f. metrik und prosodie veraltet.
1648. E. Schuback, Leitfaden zum Unterricht in der deut-
schen grammatik. 3. aufläge. Düsseldorf, Schaub. VIII, 103 s.
8. 1,20 m.
1649. Beruh. Schulz, Die deutsche grammatik in ihren grund-
zügen. ein leitfaden beim unterrichte in der muttersprache. 7. auf-
läge. Paderborn, Schöuingh. VIII, 180 s. 1,20 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1307.
1650. Karl Stejskal, Dictierbuch für den orthographischen
Unterricht in volks- und bürgerschulen sowie in den untersten klassen
der mittelschulen Österreichs. 2. verbesserte aufläge. Wien, Manz'sche
buchhandlung. IV, 136 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1359. eine mit grossem geschick
abgefasste Sammlung von beispielen für die einübung der deutschen
rechtschreibung in österreichischen schulen.
1651. K. Stolte, Praktischer lehrgang für den Unterricht in
der deutschen spräche, in 4 stufen bearbeitet. 3. stufe. 14. auf-
läge. Neubrandenburg, Brünslow. 128 s. 8. 0,80 m.
1652. Otto Vogel, Lehre vom satz und aufsatz. ein hülfs-
und Übungsbuch für den deutschen Unterricht in den unteren und
mittleren klassen höherer schulen. Potsdam, Stein. VIII, 86 s.
8. 0,80 m.
1653. F. Wesmöller, Das wichtigste aus der deutschen
Sprachlehre für die unteren und mittleren klassen der gymnasien
und verwanter lehranstalten. Münster, Aschendorff. IV, 76 s.
8. 0,50 m.
1654. F. und Fr. Wetzel, Grundriss der deutschen grammatik.
nach methodischen grundsätzen bearbeitete schulgrammatik für höhere
Schulanstalten, mit anhang: handbuch der Orthographie zum ge-
268 XXll. PädagOüiische abteilunp;.
braucli für schüler. 2'.», aufläge. Ikrlin, iStubenrauch. X, 212
und VIII, 61 s. 8. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1308.
1655. W. Wilmanns, Deutsche grammatik für die unter-
nnd mittelklassen höherer lehranstalten. nebst regeln und Wörter-
verzeichnis für die deutsche Orthographie nach der amtlichen fest-
Betzung. 5. aufläge. Berlin, Parey. YIII, 240 s. 8. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1310; 1880, no. 1383 und oben no. 134.
b. Metrik. Poetik. Rhetorik. Stilistik.
1656. Karl Ferd. Becker, Der deutsche stil. neu bearbeitet
von Otto Lyon. 3. aufläge. 1. — 3. lieferung. Prag, Tempsky.
Leipzig, Frey tag. 64 s. 8. ä- 0,50 m.
vgl. no. 132. rec. Matthiesen, Literaturbl. 1883 (12), 47.
1657. Beyer, Deutsche poetik. theoretisch-praktisches hand-
buch der deutschen dichtung. 3. band, auch unter dem titel: die
technik der dichtkunst. anleitung zum vers- und strophenbau und
zur Übersetzungskunst. Stuttgart, Göschen. XIII, 276 s. 8.
5,50 m.
vgl. no. 192 und Felix Vogt, Einige gedanken über deutschen
Versbau im anschluss an das neueste handbuch deutscher poetik von
C. Beyer. N. jahrb. f. philol. u. pädagog. 128, 109 — 129.
1658. Geerling, Deutsche metrik und poetik. 3. aufläge.
Langensalza, schulbuchh. IV, 128 s. 8. 1,20 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1366. wie dort auch Zs. f. d. gym-
nasiahvesen 37, 558 f. von Zernial ablehnend beurteilt.
1659. L. Gerlach, Theorie der rhetorik und Stilistik, für
die schule bearbeitet. Dessau, Baumanns verlag. 59 s. 8. 1 m.
ein beachtenswerter versuch, die aus dem altertum überkommene
einteilung der rhetorischen Ornamente in tropen und iiguren durch
eine neue aus der absieht und Wirkung dieser kunstmittel hervor-
gegangene einteilung zu ersetzen, bei der weiteren einteilung der
4 hauptarten (Steigerung, kontrast, das malerische des ausdrucks
und die dramatische aktion), gegen deren beneunung sich übrigens
gancherlei bedenken geltend machen lassen, kommen die alther-
mebrachten namen wieder zur Verwendung, nur dass ihre grosse
anzahl auf den zehnten teil beschränkt wird, die gesetze des Stiles
werden aus den gesetzen des mündlichen Vortrags abgeleitet, ob
das buch in der vorliegenden gestalt für die schule brauchbar ist,
erscheint dem referenten zweifelhaft.
1660. Goerth, Einführung in das Studium der dichtkunst.
I. das Studium der lyrik. Leipzig , Klinkhardt. VIII , 372 s.
8. 4 m.
'dies buch ist für Jünglinge und Jungfrauen geschrieben, um
XXII. Pädagogische abteilung. 2(')9
dieselben anzuleiten, sich aus dem stofflichen g-ennss dichterischer
kunstwerke zu rechter erkeuntnis des schonen, zu einem leinen ästhe-
tischen urteil zu erheben.' das gebiet der lyrik aber ist zuerst be-
handelt, weil derselben selbst von berufenen literarhistorikern nicht
die beachtung geschenkt sei, welche ihrer würde angemessen sei.
die lyrik sei besonders geeignet, die grosse aufgäbe zu lösen, die
weit durch Schönheit zur sittliclikeit zu erziehen, aber nur dann,
wenn der dichter sie als echter künstler mit dem heiligen ernst eines
Schiller handhabe, alles was dieser anforderung nicht entspriclit,
wird als • dilettantenhaft verurteilt.
1661. P. Gross, Die tropen und figuren. ein hülfsbuch für
den deutschen, lateinischen und griechischen Unterricht an höheren
lehranstalten. Köln, Römke & co. VIII, 282 s. 8. 3,50 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1367. lobend beurteilt von Stejskal,
Zs. f. d. österr, gymnasien 34, 287 ff".
1662. Werner Hahn, Poetische mustersammlung. erklärungen
und beispiele zu den gattungen der poesie. für schule und haus.
Berlin, Besser. VIII, 304 s. 8. 3 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1368. ablehnend beurteilt von
Zernial, Zs. f. d. gymnasialwesen 37^ 561 f.
1663. Werner Hahn, Metrik der deutschen spräche. Berlin,
Besser IV, 60 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1369. ang. von Zernial, Zs. f. d.
gymnasialwesen 37, 559 f.
1664. L. Hoff und W. Kaiser, Abriss der rhetorik und poetik.
.Essen, Bcädeker. II, 87 s. 8.
das schon im Jahresbericht 1881, no. 1313 als brauchbar aner-
kannte buch wird warm empfohlen von Zernial, Zs. f. d. gymnasial-
wesen 37, 239.
1665. K, Th. Kriebitzsch, Zur poetik. anhang zu den lese-
büchern für deutsche lehrerbildungsanstalten von Kelir und Kriebitzsch.
Gotha, Thienemann. 46 s. 8. 0,50 m.
Julius Methner, Poesie und Prosa, ihre arten und formen I.
s. no. 194.
1666. Fr. Nadler, Das wichtigste aus der poetik. ein leit-
faden für die hand der schüler. Bernburg, Bacmeister. IV, 37 s.
8. 0,30 m.
Separatabdruck des zweiten abscluiittes aus einem umfangreiche-
ren unten noch zu besprechenden werke desselben Verfassers : er-
läuterung und Würdigung deutscher dichtungen.
1667. Ed. Niemeyer, Abriss der deutschen metrik und poetik
nebst metrischen aufgaben, ein leitfaden für schulen. 5. aufläge.
Dresden, Höckner. IV, 100 s. 1,25 m.
1668. Nik. Schleiniger, Grundzüge der beredsamkeit, mit
270 XXII. Pädagogische abteiluiig.
einer auswalil von mustcrstellen aus der klassischen litoratnr der
Ulteren und neueren zeit. 4. aufläge. Freiburg i. Br. , Herder.
XV, 440 s. 8. 3,20 in.
nach der einleituuir, in der vom wesen und der einteilung der
beredsamkeit, vom begriff und der gliederung der rhetorik gehandelt
und eine Übersicht über die geschichte der beredsamkeit sowie der
theorie derselben gegeben ist, spricht der 1. teil von der ermittlung
des redestoffes, der 2. teil von der anordnung, der 3. teil von der
darstellung des redestoffes. auf teil 4: 'mündlicher Vortrag' folgt
ein anhang, in dem proben aus reden des Demosthenes, Aischines,
Cicero sowie von bedeutenden männern der neueren zeit gegeben
■werden 'zum behüte eines vergleichenden rhetorischen Studiums und
zur Übung im rednerischen vortrage', wenn auch nach dem Vorworte
zweck des lehrbuches ist, 'die allgemeinen regeln der redekunst
theoretisch und praktisch so darzustellen, dass sie allen studierenden
nützlich und als erste rhetorische grundbilduug für alle speciellen
richtungen auf dem gebiete des lebendigen Wortes anwendbar seien,'
so ist es vom Verfasser, der mitglied der gesellschaft Jesu ist, doch
zunächst wohl für Jesuitenschüler und katholiken bestimmt.
1669. Herm. Stöhn, Lehrbuch der deutschen poetik für höhere
mädchenschulen und lehrerinnenbildungsanstalten. Leipzig, Teubner.
1884. IV, 100 s.
in drei abschnitten: 'wesen und arten der kunst, formen der
poesie, gattungen der poesie' wird der stoff behandelt, für den an-
gegebenen zweck zu empfehlen.
1670. P. Strzemcha. Kleine poetik. Brunn, Knauthe. 1880,
90 s.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1320. empfohlen von Zernial,
Zs. f. d. g3'mnasialwesen 37, 237.
1671. Carl Tumlirz, Tropen und üguren, nebst einer kurz-
gefassten deutschen metrik. zum gebrauche für mittelschulen und
zum Selbstunterricht. 2. aufläge. Prag, Dominicus. VI, 95 s.
8. , 1,20 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1374. in der vorrede versucht
der verf. gegenüber einigen ausstellungen , welche von der kritik
bei besprechung der 1. aufläge in bezug auf den metrischen teil
gemacht waren (von Prosch, Zs. f. d. österr. gymn. 33, 715 f.) die
richtigkeit seines Standpunktes nachzuweisen; die neue aufläge ent-
hält manche Verbesserungen, vgl. Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 240.
1672. G. Wirth, Leitfaden für den Unterricht in der deut-
schen poetik. Berlin, Wohlgemuth. IV, 83 s. 8. 0,80 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1323. nach dem urteil Zernials,
Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 238 für die schule nicht geeignet.
1673. Fr. Wyss, Leitfaden der Stilistik für den schul- und
Selbstunterricht. 5. aufläge. Bern, Dalp. VI, 102 s. 8. 1 m.
XXII. Pildagogische abteilung. 271
1674. Zeynek, Grundzüge der deutschen Stilistik und poetik.
ein leitfaden für schulen mit besonderer berücksichtigung der lehrer-
bildungsanstalten. 5. aufläge. Graz, Leusclmer & Lubensky. VII,
317 s. 8. 2,20 m.
5. Literaturkunde,
a. Literaturgeschichte.
1675. W. Dietlein, Wiederholungsbuch für den Unterricht
in der literatur künde. 6. aufläge. Berlin, Th. Hofmann. 40 s.
8. 0,35 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1327.
1676. Gottlob Egelhaaf, Grundzüge der deutschen literatur-
geschichte. 2. aufläge. Heilbronn, Henninger. 1882. VIII, 160 s.
8. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1378. günstig beurteilt von A.
Mayr, Zs. f. d. realschw. VII, 681 ff. und von H. F. Müller, Zs.
f. d. gymnasialwesen 37, 136 ff. im ganzen anerkennend besprochen
von Wackernell, Zs. f. d. österr. gymn. 34, 358 f. angezeigt von
Bisch off, Bl. f. d. bayer. realschulwesen 3, 141.
1677. Geerling, Deutsche literaturgeschichte. Wiesbaden,
Gestewitz. IV, 222 s. 8. 2,70 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1379. absprechend beurteilt von
A. Mayr, Zs. f. d. realschw. VII, 681 ff.
1678. L. D. Greiner, Die deutsche literaturgeschichte in ihren
grundzügen. zum gebrauche an höheren bildungsanstalten und zur
Selbstbelehrung für gebildete. 3. aufläge. Nördlingen, Beck. VIII,
260 s. 8. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1880, no. 231.
1679. Werner Hahn, Geschichte der poetischen literatur der
deutschen. 10. aufläge. Berlin, Hertz. VIII, 338 s. 8. 3,60 m.
1680. Hentschel und Linke, Kleine literaturkunde. eine
beigäbe zum schuUesebuche. Leipzig, Peter. 64 s. 8. 0,40 m.
1681. Hoffbauer, Kurzer abriss der deutschen literaturge-
schichte. Frankfurt a. 0., Harnecker & co. IIT, 47 s. 8. 0,90 m.
1682. Herm. Kluge, Geschichte der deutschen nationallitera-
tur. 14. aufläge. Altenburg, Bonde. VIII, 234 s. 8. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1384. auch in der neuen aufläge
sind mannigfache Verbesserungen zu verzeichnen, ohne dass indess
der cliarakter des buches im ganzen beeinträchtigt wäre; besonders
ist rühmend anzuerkennen, dass verf. bestrebt gewesen ist, die lite-
raturnachweisungen in den noten zu erweitern und fortzuführen,
dadurch erhält sich das in mehr als 100 000 exemplaren verbreitete
buch auf dem ersten platze unter den verwanten lehrbüchern.
1683. Otto Lange, Grundriss der geschichte der deutscheu
272 XXII. rädagogiöche abteilung.
literatur für liüliert- biklnng'sanstalten. 10. aufläge revidiert von
Ludwig: Berthüld. Berlin, Oaertner. VllI, 119 s. 8. 1 m.
1684. Luz, Grundzüge zur einleitung in die deutsche literatur
und ihre geschichte. Mannheim, Bensheimer. lOG s. 8. 0,60 m.
1685. Rud. Matz, Geschichte der deutschen literatur. ein
hülfsbuch zum memorieren und repetieren. Langensalza, schulbuchh.
VIII, 9.5 s. 8. 0,75 m.
1686. H. Menge, Geschichte der deutschen literatur mit be-
sonderer berücksichtignng der neueren und neuesten zeit im umrisse.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1387 und oben no. 184. die 2. aufläge
als eine wesentlich verbesserte anerkannt von R. Jonas, Zs. f. d.
gymnasialwesen 37, 235.
1687. Paul Möbius, Deutsche literaturgeschichte. 6. aufläge.
Leipzig, Weber. VIII, 224 s. 8. 2 m.
1688. E, Pfalz, Die deutsche literaturgeschichte in den haupt-
zügen ihrer entwicklung, sowie in ihren hauptwerken dargestellt
und den höheren lehranstalten Deutschlands gewidmet. I. die lite-
ratur des mittelalters. Leipzig, Brandstetter. IV, 358 s. 2,70 m.
'ein versuch, das schwierige problem des literatnrgeschichtlichen
Unterrichtes in den höheren schulen auf eine dem jetzigen stände
der Pädagogik und den ofticiellen lehrplänen entsprechende weise
zu lösen,' ein literaturgeschichtliches lesebuch in dem rahmen eines
literaturgeschichtlichen abrisses. hauptgewächt wird auf die eiu-
führuug in die bedeutendsten klassischen werke gelegt, iuhaltsangabe
wechselt mit referat und mit citaten. abgesehen davon, dass viele
falsche und ungenaue angaben sich finden, fehlt dem buche die treue
im kleinen, die texte sind bisweilen ohne quantitätsangaben, die Über-
setzung ist vielfach kläglich, rec. von Jonas in Zs, f. d. gymna-
sialwesen 37, 741 f., von A. L. in den Rhein, blättern f. erziehung
und Unterricht 1883 (5), 480. vgl. Zs. f. d. realschw. 8, 303.
1689. Flu m er, Haupt, Bach mann, Handbuch für den Unter-
richt in der deutschen literatur an höheren mädcheuschulen und
lehrerinnen-seminarien. Kassel, Kay. XVI, 635 s. 8. 4 m.
1690. Wilh. Reuter, Literaturkunde, enthaltend abriss der
poetik und geschichie der deutschen poesie. für höhere lehranstal-
ten, töchterschulen und zum Selbstunterrichte bearbeitet. 11, aufläge.
Freiburg i. Br., Herder. VIII, 264 s. 8. 1,50 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1336. im ersten 'abriss der poetik'
überschriebenen teile haben die kleineren epischen, episch-l3'rischen
und didaktischen dichtungsarten eine eingehendere behandlung ge-
funden, als in der vorigen aufläge, zw'ar sind einige der in der
oben genannten anzeige hervorgehobenen fehler verbessert, doch finden
sich in dem die altdeutsche literatur behandelnden teile noch manche
Unrichtigkeiten, s. 46 sind die angaben über den altepischen vers
XXII. Pädagogische abteilnng. 273
ungenau, ungern vermisst man eine behandlung der Gudrunstrophe,
während die ausführungen über kanzone, ritornell, triolet u. a. ent-
behrlich selieinen. s. 92 wird bei der inhaltsangabe des Waltari-
liedes ein könig Günther genannt, s. 99 die entstehung des Rolands-
liedes zwischen 1173 — 1177 angesetzt und s. 112 Wilhelm von Orange
als am hofe Karls des grossen lebend genannt, diese und manche
andere fehler sollten doch aus einem so weit verbreiteten (katholi-
schen) lehrbuche endlich verschwinden!
1691. Ernst Falch, Hülfsbuch für den Unterricht in der deut-
schen literatur an mittelschulen. Nürnberg, Korn. VIII, 124 s.
8. 1,60 m.
zur herausgäbe eines neuen hiilfsbuches für den literaturgeschicht-
lichen Unterricht erklärt verf. dadurch veranlasst zu sein, dass keins
der vorhandenen bücher ausschliesslicli für die schüler berechnet sei.
aber gleich auf s. 2 und 3 finden sich sprachwissenschaftliche aus-
einandersetzungen, die sicher nicht in die schule gehören, wenn
auch zugestanden werden muss, dass verf. mit dem behandelten
gegenständ vertraut ist, so sind andrerseits die zahlreichen tiüchtig-
keiten und ungenauigkeiten in den mitgeteilten texten und Überset-
zungen sowie an anderen stellen zu tadeln, rec. Bl. f. d. bayer.
realschw. 3, 56. 141.
1692. Karl Th. Kriebitzsch, Vorschule der literaturge-
schichte für schulen, a. u. d. t. : lehr- und lesebuch zur literatur-
geschichte, vornehmlich für seminarien, hiJhere bürger- und mädchen-
schulen. in 3 stufen. .5. aufläge. Berlin, Stubenrauch. XII, 320 s.
8. 3 m.
der stott' ist sehr geschickt und methodisch gegliedert und das
buch erfreut sich an den im titel bezeichneten anstalten mit recht
grosser beliebtheit, leider finden sich in den die altdeutsche zeit be-
handelnden abschnitten immer noch fehler; so wird der dichter der
bescheidenheit Bernhard Freidank genannt, das Rolandslied ist immer
noch unter Heinrich dem löwen gedichtet, das Nibelungenlied ist um
980 auf veranlassung des bischofs Pilgerin von Passau vom Schreiber
Konrad verfasst u. a. m.
1693. Ad. Schumann, Kurzer abriss der geschichte der deut-
schen literatur für höhere töchterschulen. neu herausgegeben von
W. Wegener. 7. aufläge. Brandenburg, Wiesike. 1882. V, 85 s.
8. 0,90 m.
durchaus elementar mit allen den fehlem, die in dieser art von
büchern sich finden.
1694. Herm. Stöhn, Lehrbuch der deutschen literatur für
höhere mädchenschulen und lehrerinnen-bildungsanstalten. 3. auf-
läge. Leipzig, Teubner. VIII, 194 s. 8. 2,40 m.
der stoft" ist für den angegebenen zweck in praktischer weise
beschränkt, damit das w^esentliche und hauptsächliche um so mehr
Jahresbericht für germanische Philulogie. V. (1883.) iö
274 XXII. Piulagogiscbe abteilung.
berücksicliti^niig ttiulni kimnte. aber für »iiu' H. aufläge weist das
buch zu zahlreiche fehler auf: Otfrids evaiigelienbucli heisst nicht
'Krist', das Rolandslied ist nicht auf Veranlassung Heinrichs des
löwen gedichtet, die Manessische handschrift ist nicht vom ratsherrn
Rüdiger v. Manesse veranstaltet, unter den Übersetzungen des Nibe-
lungenliedes darf neben den aufgeführten die von L. Freytag nicht
übergangen werden, die angäbe über den schluss des Gudrunliedes
ist ungenau, ist es absieht, dass in Goethes biographie Friderike
Brion mit keinem worte erwähnt wird? der schluss in der lebens-
beschreibung Ticck's ist farblos und ungenau, diese reihe von aus-
stellungen lässt sich erheblich vermehren.
1695. Friedrich Selirwald, Deutsche dichter und denker.
geschichte der deutschen literatur mit probesammlung zu derselben.
2. aufl. Altenburg, Bonde.
die 1. aufl. rec. im Jahresbericht 1881, no. 1337.
1696. Ferdirfand Sonnenburg, Grundriss der deutschen lite-
ratur. mit proben und tabellen. zum gebrauch an höheren lehr-
anstalten. Braunschweig, Bruhn. 1878. VIII, 190 s.
eine ungründliche arbeit, von Kummer in der Zs. f. d. österr.
gymnasien 33, 842 f):. scharf verurteilt.
lß'J7. Paul Strzemcha, Geschichte der deutschen national-
literatur. zum gebrauche an schulen und zum Selbstunterricht be-
arbeitet. 3. aufläge. Brunn, Knauthe. VI, 202 s. 8. 1,80 m.
1698. Hugo Weber, Deutsche spräche und dichtung oder das
wichtigste über die entwicklung der muttersprache , das wesen der
pbesie und der nationalliteratur. 4. aufläge, Leipzig, Klinkhardt.
68 s 8. 0,40 m.
vgl. Jahresbericht 1880, no. 1386 und 1882, no. 1392.
1699. Zeynek, Grundzüge der deutschen literaturgeschichte.
ein leitfaden für schulen mit besonderer berücksichtigung der lehrer-
bildungsanstalten. 5. aufläge. Graz, Leuschner & Lubensky. VIII,
294 s. 8. 2,20 m.
b. Lesebücher.
1700. Bellermann, Imelmann, Jonas, Suphan, Deutsches
lesebuch für höhere bildungsanstalten. 1. — 3. teil: sexta bis quarta.
Berlin, Weidmann. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no, 1394. die recension von F. Zange
N. jahrb, f, philol. u. pädagog. 128, 324 — 331 wendet sich besonders
gegen das von den herausgebern vertretene princip, dass nur solche
stücke in das lesebnch aufzunehmen seien, welche unmittelbar dem
zwecke des deutschen Unterrichts dienen.
1701. J. Baechtold, Deutsches lesebuch für höhere lehran-
stalten der Schweiz. Frauenfeld, 1880. X, 708 s.
XXII. Pädagogische abteilung. 275
vgl. Jahresbericht 1880, no. 1389. ang. von Stejskal, Zs. f.
d. österr. gymn. 34, 432—434.
17Ö2. Frdr. Bartels und Gust. Wirth, Deutsches lesebuch
für mädchenschulen. in 4 teilen, ausgäbe für konfessionell ge-
mischte schulen. Leipzig, Teubner. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1393.
1703. A. Bliedner, Schiller-Lesebuch. Sammlung poetischer
und prosaischer lesestücke im anschlusse an ausgewälilte meisterwerke
Schillers und an seine biographie. für höhere lehranstalten. Dres-
den, Bleyl & Kaemmerer. XVI, 275 s. 8. 2,50 m.
verf. ist der ansieht, dass Schiller längere zeit hindurch zum
mittelpunkt des ganzen literaturkundlichen Unterrichts gemacht wer-
den müsse, bei dem dann sein bueli Verwendung finden könne, welcher
art die gesammelten lesestücke sind, zeige ein beispiel: zu dem ge-
dieht 'die kraniche des Ibykus' sind folgende stücke abgedruckt:
1) die quellen (Suidas, Antipater, Sidonios, Plutarch). 2) das grie-
chische theater (Sommerbrodt). 3) aus dem chor der Eumeniden.
4) die erinnyen (Goethe). 5) aus dem briefwechsel zwischen Schiller
und Goethe. 6) Arion (Tieck). 7) die klare sonne bringt's an den
tag (gebr. Grimm). 8) von einem Juden und einem schenken (Boner).
9) Sankt Meinrads raben (Meyer), wenn es sich auch bezweifeln lässt,
ob das werk als Schulbuch und sei es auch nur in die seminare
eingang finden wird, so ist dasselbe doch für den lehrer des deut-
schen als materialsammlung ganz wertvoll.
1704. Heinr. Bone, Deutsches lesebuch für höhere lehr-
anstalten. I. teil, zunächst für die unteren und mittleren klassen
der gymnasien, mit rücksicht auf schriftliche arbeiten der schüler.
53. aufl. Köln, Du Mont-Schauberg. XXXII, 368 s. 8. 2,50 m.
1705. J. Buschmann, Deutsches lesebuch für die unteren
und mittleren klassen höherer lehranstalten. 1. abteilung: für die
unteren klassen. 4. aufl. Trier, Lintz. XVI, 361 s. 8. 2,20 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1344.
1706. Carl Frdr. Wilh. Giemen, Deutsches lesebuch für bürger-
schulen und untere klassen höherer lehranstalten. neu bearbeitet
von Davin und Peter. I. teil. 8. aufläge. Kassel, Freyschmidt.
XVI, 224 s. 8. 1,50 m.
1707. Herm. Derichsweiler, Deutsches lesebuch für höhere
lehranstalten. 1. abteilung für untere klassen. 3. aufl. Köln, Du
Mont-Schauberg. XV, 679 s. 8. 3,20 m.
vgl. Jahresbericht 1880, no. 1345.
1708. W. D i e 1 1 e i n , Lesebuch zum Unterricht in der literatur-
kunde für höhere lehranstalten, insbesondere für die oberklassen
höherer töchterschulen. 3. aufl. Altenburg, Pier er. III, 466 s.
8. 2,80 m.
18*
276 XXII. rädagogische abteilung.
1709. Alois Eyger, Deutsches l<lir- und lesebuch für höhere
lehranstalten. 1. u. 1. W\\. 7. u. 5. auil. Wien, Ilülder. X, 380 u.
X, 344 s. jeder teil 3 m.
I.teil: eiiileituiii; in die literaturkunde. 2. teil: literatnikniidr.
vgl. Jahresbericht 1881, iio. 1347.
1710. H lecke, Deutsches lesebuch für die mittleren klassen
von g3'mnasien und realschulen. 11. aufl, herausgeg. von Vogel
und Berlit. Leipzig, Werner. XXVI, 646 s. 8. 4 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1400. anerkennend beurteilt von
R. Kögel, weil der stoflf durchaus aus dem kreise deutschen Volks-
tums nuid geisteslebens gewählt sei. Literaturblatt 1882 (12), 458 if.
1711. Janker und Xoe, Deutsches lesebuch für die oberen
klassen der realschulen. in 2 teilen. 2. teil, für die 6. u. 7. kjasse.
3. aufl. Wien, Graeser. X, 697 s. 8. 4,80 m.
1712. Jonas, Musterstücke deutscher prosa. ein lehrbuch für
die oberen klassen höherer lehranstalten zusammengestellt. Berlin,
Gaertner (Hermann Heyfelder). 225 s.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1403. rec. Matthias, Gymnasium
(1), 13 — 15. lobend beurteilt von Jung, N. jahrb. f. philol. u.
pädagog. 129, 521—524.
1713. Jonas, Proben altdeutscher dichtung im original und
in Übertragungen, f. freunde der mittelalterl. deutschen literatur.
Berlin, Gaertner. VII, 123 s. 8. 1,50 m.
zum handbuch für den lehrer (!) bestimmt, der bei der behand-
lung der mhd. literaturepoche proben aus derselben den schillern in
der Ursprache mitteilen will, 'damit die schüler einen unmittelbaren
eindruck von dem anmutenden klänge derselben und der eigenart
ihrer ausdrucksweise empfangen,' aber auch für den privatgebrauch
der schüler berechnet, ohne grammatische bemerkungen und literar-
geschichtliche hinweise, auf das got. vaterunser folgen aus dem ahd.
die Merseburger Zaubersprüche, Wessobrunner gebet, Hildebrandslied,
der mhd. teil enthält proben aus dem Nibelungenliede, Gudrunliede,
aus Parcival, dem armen Heinrich, Tristan und Isolde, aus den liedern
Walther's und aus Freidank's bescheidenheit. die Übertragungen der
ahd. proben sind fehlerhaft: so wird viar'co sco mit vucrscc über-
setzt und im anfang des Hildebrandsliedes steht zu lesen: 'sie sahn
nach der rüstung, die schlaclitgewänder suchten sie, gürteten die
Schwerter an,' und im Merseburger Zauberspruch wird zeile 4 über-
setzt: 'einige klaubten um die kniee weiden.' den mhd. proben sind
zum grössten teil die Simrock'schen Übertragungen beigegeben, ein
Walther'sches lied 'das lehen' hat verf. selbst übersetzt 'nach Sim-
rock und Schroeter' (!) — rec. Weck, Gymnasium (4), 114 — 116 ;
ang. Corrbl. f. d. gelehrten- und realschulen Württembergs 30, 250.
1714. Kehr und Kriebitzsch, Lesebuch für deutsche lehrer-
XXII. Pädagogische abteilung. 277
bildungsanstalten. zum sclmlgebrauch und zur privatlektüre aus den
quellen zusammengestellt. 4. band, für die Oberstufe der seminar*^
und zur Weiterbildung für lelirer. 3. aufl. Gotha, Tliienemann.
XVI, 580 s. 8. 3,50 m. 2. band, für die Unterstufe der lehrer-
seminare. 4. aufl. ebenda XX, 432 s. 8. 2,70 m.
der 1. band (5. aufläge 1884) dieses umfangreichen lesebuclies ist für
seminarvorbereitungs- und fortbildungsscliulen, der 3. (3. aufl. 1879) für
die mittelstufe der lehrerseminare bestimmt, die aiiordnung des lese-
stoft'es ist in den drei ersten bänden nach den arten der prosa und
poesie erfolgt, band 4 lässt sich als ein literaturgeschichtliches lese-
buch bezeichnen, den proben im 4. bände sind jedesmal biographi-
sche und literarhistorische notizen über das betreffende werk voraus-
geschickt, den ausgewählten gotischen, ahd. und mhd. stücken ist
die nhd. Übertragung beigefügt, abgesehen von einigen Unrichtig-
keiten und ungenauigkeiten (z. b. in den bibliographischen angaben)
ist auch dieser 4. band empfehlenswert.
1715. Kohts, Mej^er und Schuster, Deutsches lesebuch für
höhere lehranstalten. 2. aufl. 1. — 4. teil. Hannover, Helwing.
XII, 252, X, 254, XII, 262, XIV, 330 s. 8. 1,50. 1,50. 1,75. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1405. zu den anzeigen dieses für
die klassen VI. — III. bestimmten lesebuches in Zs. f. d. gymnasial-
wesen 34, 239 und 35, 215 kommt eine neue von Lo]ime3'er ebenda
37, 23':>, welche sich mit der zweiten aufläge der vier teile beschäf-
tigt und dieselbe als eine verbesserte warm empfiehlt, inzwischen
ist vom 1. teil die 3. aufläge erschienen, vgl. auch Zs. f. d. real-
schw. VII, 620.
1716. L. Kellner, Deutsches lese- und bildungsbuch für höhere
scliulen, insbesondere die oberen klassen katholischer töcliterschulen
und weiblicher erziehungsanstalten. Freiburg i. Br., Herder. XII,
464 s. 8. 4 m.
1717. Kummer und S t e j s k a 1 , Deutsches lesebuch für öster-
reichische gymnasien. I. u. V, bd. Wien, Klinkhardt. 28<) u.
384 s. 1 fl. u. 1 fl. 50 kr.
sehr warm empfohlen in der Zs. f. d. realschw. VIII, 354 ff.,
wo A. Bechtel den ersten, Fr. Frosch den fünften band bespricht,
desgl. von K. A. Schmidt, Zs. f. d. österr. gymn. 34, 423—427.
1718. Leopold Lampel, Deutsches lesebuch für die 1. klasse
österreichischer mittelschulen. Wien, Holder.
ang. Zs. f. d. realschw. VIII, 167 f. (Pölzl) u. Zs. f. d. österr.
gymnasien 34, 276 — 284 (J. Schmidt).
1719. Heinr. Leineweber, Deutsches lesebuch für mittlere
und höhere schulen, insbesondere für seminare, präparanden-austalten,
mittelschulen und höhere töcliterschulen. 1. band: prosa. Trier,
Stephanus. XV, 298 s. 8. 2,10 m.
278 XXII. rüdagogische abteilung.
1720. Lesebuch für höhere lehranstalten , herausgegeben
von den fachlehrern für deutsche spräche an der kreisrealschule in
München. 3 bde. Würzburg, Stuber. XI, 425 s., VII, 251 s.,
VIII, 689 s. 8. 3, 3, 4 m.
sehr empfohlen in Zs. f. d. realschvv. VIII, 435.
1721. Deutsches lesebuch für realschulen und verwante an-
stalten. herausgegeben von den lehrern der deutschen spräche an
der königl. realschule I. Ordnung zu Döbeln. 3. und 4. teil. Leipzig,
Teubner. VIII, 342 s. u. VIII, 495 s. 8. 4,80 m.
3. teil für quarta, 4. teil für tertia.
1722. L innig, Deutsches lesebuch. 2. teil für die mittleren
klassen höherer lehranstalten einschl. obersekunda. 3. aufl. Pader-
born, F. Schöningh. XVIII, 596 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1407. ang. Zs. f. d. österr. gym-
nasien 34, 73 ff. (Stejskal).
1723. H. Masius, Lesebuch für höhere Unterrichtsanstalten.
3 teile. I. teil 9. aufl., II. teil 7. aufl., III. teil 4. aufl. Halle,
waisenhausbuchh. XVIII, 638 s. XIV, 574 s. XII, 732 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1350. ang. Zs. f. d. österr. gym-
nasien 33, 849 (Stejskal).
1724. Gr. N. Marschall, Deutsches lesebuch für höhere lehr-
anstalten. H. band, für die oberen klassen. 2 hälften in 1 bände.
:Nürnberg, Korn. VII, 176 u. IV, 219 s. 8. 2,60 m.
rec. El. f. d. bayer. realschvv. 3, 111.
1725. Frz. Neu mann, Deutsches lesebuch für die unteren
klassen der realschulen. in 4 teilen. 3. u. 4. teil. Wien, Graeser.
VIII, 229 und VIII, 268 s. 8. jeder teil 2 m.
1726. Ignaz Pölzl, Deutsches lesebuch für die oberen klassen
der österr. realschulen. III. band für die 7. klasse. Wien, Holder.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1411. sehr empfohlen in der Zs.
f. d. realschw. 8, 292 ff. von Neubauer.
1727. E. Rassmann 's Deutsches lesebuch für untere klassen
höherer lehranstalten. 3. aufl. neu bearbeitet und herausgegeben
von E. Rassmann und J. Trenge. Münster, Coppenrath. XI,
491 s. 8. 2,40 ra.
1728. Karl Reichel, Mittelhochdeutsches lesebuch mit glossar
für gymnasien. 4. aufl. besorgt von R. Reichel. Wien, Gerold.
1881. VIII, 275 s. 8. 3 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 709. ang. von K.Kummer, Zs.
f. d. österr. gymnasien 34, 42 — 45.
1729. Beruh. Schulz, Deutsches lesebuch für höhere lehr-
anstalten. 1. teil für die unteren und mittleren klassen. 6. aufl.
Paderborn, F. Schöningh. XVI, 563 s. 8. 2,65 m.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1352. 1882, no. 1412.
XXll. Pädagogische abteilnng. 279
1730. Ph. Wackernagel, Deutsches lesebuch. in neuer
Bearbeitung herausgegeben von E. Sperber und J. G. Zeglin.
Gütersloh, Bertelsmann. 8. 3,20 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1416. die recension von Zange,
N. Jahrb. f. phil. u. pädag. 128, 324 — 331 urteilt, dass von den neu
eingefügten stücken nur der kleinere teil zur wirklichen Verbesserung
des buches beigetragen habe, lobend beui'tcilt von Klee, Literatur-
blatt 1883 (8), 298-299. anerkennend besprochen von Fr. Jonas,
Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 352.
c. CTedichtsammhnigen.
1731. W. Dietlein, Die poesie in der schule, auswahl deut-
scher dichtungen für die jugend. Berlin, Th. Hofmann. 126 s. 8,
0,60 m.
1732. Auswahl deutscher gedichte zum auswendiglernen für
höhere schulen. Mülhausen i. E., Detloft". VI, 152 s. 8. 0,80 ni.
1733. Thdr, Echtermeyer, Auswahl deutscher gedichte für
höhere schulen. 27. aufl. herausgeg. von Mas ins. Halle, buch-
handl. d. Waisenhauses. XXVII, 930 s. 8. 3,60 m.
1734. Ernst Keller, Mustersammlung deutscher gedichte für
schule und haus. gesammelt und methodiscli zusammengestellt.
17. aufl. nach der neuen amtlichen schulrechtschreibung. Berlin,
Hempel. 160 s. 8. 0,60 m.
neben anerkannt trefflichen musterstücken aus unseren klassikern
enthält das buch auch eine reihe von poesieen der modernen dichter
in solcher Zusammenstellung, dass an ihnen die wichtigsten unter-
scheidenden merkmale der dichtungsgattungen und dichtungsformen
erläutert werden können.
1735. Th, Voigt, Deutsche gedichte für den schulgebrauch aus-
gewählt und nach Jahreskursen geordnet. 2. aufl. Mülhausen i. E.,
Bufleb. XII, 147 s. 8, 1 m.
1736. H. L. "Wolff, Auswahl deutscher gedichte zu dekla-
niationsübungen. für volks- und bürgerschulen. 7. aufl. Halle,
Schmidt. VIII, 160 s. 0,75 m.
1737. H. L. Wolff, Mustersammlung deutscher gedichte für
gymnasien, real- und höhere bürgerschulen, sowie für privat-institute.
17. aufl. Halle, Schmidt. X. 368 s. 8. 1,70 m.
(1. Erläutei'ungen zu lesestücken in poesie und jjrosa.
1738. Rud. Dietlein, V^old. Dietlein, Rieh. Gosche, Frdr.
Polack, Aus deutschen lesebüchern. dichtungen in poesie und prosa,
erläutert für schule und haus. Berlin, Th. Hofmann. 2. bd. s. 161
bis 560. 3. bd. 1884. IV, 670 s. 8. 5 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1424. dem ref. liegt der 3. band
dieses werkes vor. die auswahl beschränkt sich auf 'perlen aus den
280 XXll. Piuliigogische abteilung.
lesebik'heni deroherklasson', die Anordnung ist iiaoli folgenden gesichts-
punkten got ruften : 1) siinger und gesangesniadit ; 2) das menschen-
berz In Inst und leid; ;>) niannes that und herzens treue, als an-
liang ist ein abriss der deutschen poetik gegeben, daran schliessen
sich kurze biographieen der dichter, das buch zeichnet sich vor
vielen andern gleicher art dadurch aus, dass dem lehrer anleitung
gegeben wird, wie jedes einzelne gedieht in fruchtbarer und die
schiiler wirklich ffirdernder weise zu behandeln ist. warm zu em-
pfehlen.
1739. Gude, Erläuterungen deutscher dichtungen. nebst thenien
zu schriftlichen aufsätzen, in umrissen und ausführungen. ein liülfs-
buch beim Unterricht in der literatur und für freunde derselben.
5. reihe: dichtungen aus dem mittelalter. 3. aufläge. Leipzig, Brand-
stetter. X, 373 s. 8. 3 m.
1740. Leimbach, Ausgewählte deutsche dichtungen f. lehrer
und freunde der literatur erläutert. 3. verm. und verb. aufläge.
Kassel, Kay. 8.
vgl. Jahresbericht 1883, no. 1425. ang. Zs. f. d. österr. gym-
nasien 34, 154 f. (J. Minor), warm empfohlen von K. Schirmer.
Zs. f. d. gymnasialwesen 3ß, 646 — 47.
1741. Lüben und Nacke, Einführung in die deutsche literatur,
vermittelt durch erläuterungen von musterstücken aus den werken
der vorzüglichsten schriftsteiler. 9. aufläge von H. Huth. 2 teile.
Leipzig, Brandstetter. XII, 6-18 s. und VIII, 752 s. 8. 12 ra.
1742. Fr. Na d 1er, Erläuterung und Würdigung deutscher
dichtungen. Bernburg, Bacmeister. VII, 434 s. 8. 5 m.
die erläuterten gedichte sind nach den gattungen der poesie
geordnet und so ausgewählt, dass die hauptsächlichsten arten des
epos und der lyrik Vertreter gefunden haben, der zweck der be-
schäftigung mit der poesie, nämlich die erregung ästhetischen Inter-
esses, bildung des Schönheitsgefühles und des gemütes lässt sich,
nach den ausfühiungen des Verfassers in der einleitung, nur erreichen,
wenn das Verständnis des Stückes, die Würdigung des poetischen
wertes und die einübung zu einem guten vortrage immer im äuge
behalten wird, die beiden ersten punkte sind denn auch bei der be-
handlung der einzelnen gedichte massgebend, zur einführung in das
Verständnis des Stückes werden erläuterungen und die grundlage
des gedichtes gegeben, die betrachtung des poetischen wertes ge-
schieht nach Stoff" und form, auch werden die quellen der gedichte,
soweit dies möglich, mitgeteilt, in dem abriss der poetik sind die
nihd proben fehlerhaft abgedruckt.
6. Altertumskunde. Mythologie.
1743. Ludw. Bechstein, Neues deutsches märchenbuch.
44. stereotyp -aufläge. Volksausgabe, mit 50 holzschnitten nach
XXII. Pädagogische abteilung. 281
original-zeiclinungen von Weinmayer. Wien, Hartleben. IV, 271 s.
8. 1,20.
1744. E. Berger, Deutsche schwanke und sagen, für die jugend
gesammelt. Berlin, Drewitz. IV, 220 s. 8. 4,50 m,
für das reifere knabenalter bestimmt, enthält die geschichten
von Münchhausen, Till Eulenspiegel, den Schildbürgern, Faust, den
sieben Schwaben, dem rattenfänger von Hameln u. a. ni. dem buche
eigentümlich ist, dass durch kurze einleitungen und hinzufügung er-
klärender noten der jugend ein einblick in das werden und entstehen
dieser sagen gegeben werden soll, ist s. 93 Orphe — us vielleicht
nur druckfehler?
1745. Georg Erler, Deutsche geschichte von der urzeit bis
zum ausgang des mittelalters in den erzählungen deutscher geschichts-
schreiber. band 1 und 2. Leipzig, Dürr. VIII, 552 u. 670 s. 8.
die beiden ersten bände dieses werkes, von dem lieferung 1 und
2 im Jahresbericht 1882, no. 201 angezeigt wurden, und das no. 212
schon aufgeführt ist, haben die sondertitel: 'wanderzüge und staa-
teugründungen der ost- und westgermanen. erzählungen griechischer,
römischer und deutscher geschichtsschreiber' und 'aus der kaiserzeit'
erzählungen deutscher geschichtsschreiber'. der erste band umfasst
die capitel: urzeit, Westgoten, Vandalen, Ostgoten, Langobarden,
Franken, das Christentum bei den Deutschen, der zweite band reicht
von Karl dem grossen bis zu Friedrich IL das werk, für das
grössere gebildete publikum und die reifere jugend bestimmt, enthält
in fliessender Übersetzung die bedeutendsten quellenberichte über die
grossen ereignisse des mittelalters in chronologischer reihenfolge und
auf die weise mit einander verbunden, dass jedesmal der historische
Zusammenhang klargelegt und der wert der mitgeteilten quellen
charakterisiert wird, recht zu empfehlen.
1746. H. K. Keck, Iduna. deutsche heldensagen dem deutschen
Volk und seiner jugend wiedererzählt, dritter teil: die sage von
Wieland dem schmied. vierter teil: Dietrich von Bern und seine
gesellen. Leipzig, Teubner.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1359. warm empfohlen von F. Zimmer-
mann, N. Jahrb. f. philol. u. pädagog. 126, 567 — 571.
1747. Mythologie, griechisch-römische und germanische, für
höhere töchterschulen. mit 28 lith. tafeln. München, Stahl. IV,
80 s. 8. 2 m.
1748. Petiscus, Der Olymp oder mythologie der Griechen und
Eömer. mit einschluss der ägyptischen, nordischen und indischen
götterlehre, zum Selbstunterricht für die erwachsene jugend und
angehende künstler, sowie für höhere lehranstalten. 19. aufläge.
Leipzig, Amelang. VII, 400 s. 8. 3,50 m.
1749. Eich. Roth, Die Römer in Deutschland, bilder aus
282 XXII. PiUlagogische abteihmg.
Germaniens Urgeschichte. universal-Libliothtk f. d. Jugend no. 130.
131. Stuttgart, Kröner. 120 s. 0,80 ni.
1750. Ferd. Schmidt's Deutsche jugendbiblinthek no. 4: Her-
mann und Thusnelda, ein geschichtliches geniiilde aus der deutschen
Vorzeit lür jung und alt. 5. aufläge. Kreuznach, Voigtländers Ver-
lag. 117 s. 8. 0,75 m.
1751. W. Schmidt, Eriwulf. eine erzählung aus der zeit
der Völkerwanderung. 2. aufläge. Kreuznach, Voigtländer. 130 s.
8. 1 m. (n. 50 von Ferd. Schmidt's deutscher jugeudbibliothek.)
1752. Ferd. Schmidt's Deutsche Jugendbibliothek no. 30:
Walther und Hildegunde. der rosengarten. 2 heldensagen für
jung und alt erzählt. 5. aufläge. Kreuznach. Voigtläuder. 92 s.
8. 0,75 m.
1753. Ferd. Schmidt's Deutsche jugeudbibliothek no. 5: Die
Nibelungen, eine heldendichtung. für jung und alt erzählt. 7. auf-
läge. Kreuznach, Voigtländer. 208 s. 8. 0,75 m.
1754. Schrammen, Alldeutschland, bilder aus der götter-
und heldensage, aus der geschichte und kulturentwicklung des deut-
schen Volkes. 12. u. ff. lieferungen. Köln, Maj'er. 8. jede liefe-
rnng 0,80 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1441.
1755. Gust. Schwab, Deutsche Volksbücher für die reifere
Jugend ausgewählt und bearbeitet von Otto Hoff mann. Stuttgart.
191 s. 8.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1442.
1756. W. Wagner, Die Nibelungen, nach nordischer und
deutscher dichtung erzählt, erweiterter abdruck aus W. Wägner'a
deutsche heldensagen. 2. aufläge. Leipzig, Spamer. X, 188 s. 2 m.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1445 und 1881, no. 1363.
7. Vermischtes.
1757. Mor. Berndt, Das leben Karls des grossen, mit Zu-
grundelegung von Einhard und dem St. Galler mönch. (deutsche
zeit- und Charakterschilderungen für jung und alt III, 8.) 2. auf-
läge. Halle, buchhandlung des Waisenhauses. VII, 227 s. 8.
2,10 m.
1758. 0. Kallsen, Friedrich Barbarossa, die glanzzeit des
deutschen kaisertums im mittelalter. Halle, buchli. des Waisenhauses.
439 s. 8.
für reifere schüler bestimmt, empfohlen von M. Hoffmann,
Zs. f. d. gymnasialwesen 37, 143 f., desgl. im Lit. cbl. 1882, 1510.
1759. eil. E. Krämer, Historisches lesebuch über das deutsche
XXII, Pädagogische abteilung. 283
mittelalter, aus den quellen zusammengestellt und übersetzt. Leip-
zig, Teubner. VIII, 503 s. 8.
anerkennend beurteilt von M. Hoff mann, Zs. f. d. gymnasial-
wesen 37, 14<» ff'.
1760. Job. Meyer, Poetiscbes vaterlandsbucb für scbule und
baus. cbronologiscb geordnete Sammlung der scbünsten bistoriscben
dicbtungen. 2. band. Leipzig-, Spamer. X, 244 s. 8. 1,60 m.
vgl. jabresbericbt 1881, uo. 1367.
1761. David Müller, Gescbicbte des deutseben Volkes in kurz-
gefasster übersicbtlicber darstellung zum gebraucb an boberen unter-
ricbtsanstalten und zur selbstbelebrung. 10. verb. aufläge besorgt
von Fr. Junge. Berlin, Valilen. XXXVI, 488 s.
vgl. jabresbericbt 1882, no. 1449. warm empfoblen von M. Hoff-
mann, Zs. f. d. gymnasialweseu 37, 358 f.
1762. Hermann von P fister, Deutscbes wort — Volkes bort!
ein mabnruf an alle wabrbaft vaterländiscb gesonnene männer zum
widerstände gegen planmässige Zerrüttung deutscber spracbe. be-
vorwortet von Moritz Heyne. Paderborn, F. Scbijningb. 24 s. 8.
ein warm empfundener mabnruf zur bekämpfung der fremdwörter
in unserer spracbe.
1763. Hermann Riegel, Ein liauptstück von unserer mutter-
spracbe. mabnruf an alle nationalgesinnten Deutseben. Leipzig,
Grunow. 60 s. 8. 1 m.
das bucb ist gegen den missbraucb der fremdwörter gericbtet;
es scbildert im 1. abscbnitt den beutigen zustand, giebt im 2. teile
eine bistoriscbe übersiebt über den kämpf gegen dieses übel und
scbliesst mit praktiscben vorscblägen zur abbülfe,
1764. Cbristian Stecber, Der erlöser oder neue evangelienbar-
monie. umgedicbtet. a. u. d. t. : deutscbe dicbtung für die cbrist-
liche familie und scbule 23. — 25. heft. Graz, verlagsbucbbandlung
Styria. 1882. XXXI, 394 s. 8.
für katboliscbe leser berecbnete, sogenannte umdicbtung von
Otfrids evangelienbucb. es ist kaum eine spur vom ursprünglicben
werke Otfrids übrig geblieben.
L. H. Fiscber.
B. Eugliscb.
1. Metbode.
1765. A. Bebagbel, Die entlastung der überbürdeten scbul-
jugend der mittelscbulen. zwei dialoge. Heilbronn, Henninger. 76 s.
ang. von H. Klingbardt, Engl. stud. VI (2), 273. der verf.
dringt, auf grund persönlicber erfabrung im lat. unterriebt, darauf,
die bäuslicben arbeiten zunäcbst für diesen, dann aber aucb für den
284 XXII. Pädagogische aliteilun<T.
in den andern sprachen, abzuschaffen, das gedäditnisniaterial ein-
zuschränken, die regeln mein- durcli denken als durch lernen ein-
zuprägen und hieiin nicht mehr zu fordern, als was in der klasse
beigebracht ^werden kann, der rec. hält den erfolg einer solchen
methode nicht für unniijglich, bemerkt jedoch bezüf^lich der darstel-
lung, dass sie einen recht hausbackenen eindruck mache. — kurz
empfohlen wird die schrift von M. Strack, Centralorgan t. d. int.
d. realschw. XI, 114.
1766. Quousque tandem, Der Sprachunterricht muss umkehren,
s. Jahresbericht 1882, no. 1450. — die dort angedeuteten an-
sichten führt der ref. (J. Koch) in der Anglia VI (2), 59 tf., ein-
gehender aus. H. Klinghardt, Engl. stud. VI (2), 272 f., steht der
Schrift im ganzen ebenfalls sympathisch gegenüber, erhebt aber be-
denken gegen die zu einseitige betonung der gesprochenen spreche,
da fehler in der schrift naturgemäss kompromittierender seifen als
im ausdruck, und gegen die empfohlene heuristische methode, die sich
nur unter gewissen, besonders günstigen umständen verwenden lasse,
kurz der beachtung empfohlen von M. Strack, Centralorgan f. d.
int. d. realschw. XI, 113. die anzeige von H. Fuss, Zs. f. österr.
gymn. XXXIV, 387, ist dagegen ein abwehrversuch eines klassi-
schen Philologen. — ähnlich spricht sich auch der ref. der Zs. f. d.
realschw. VIII, 434 aus: die vom verf. entwickelten gedanken klingen
zwar sehr schön, doch sei die ausführbarkeit derselben fraglich,
überdies lasse der ton der schrift mitunter Urbanität vermissen, vgl.
auch Nord en Zuid V, 4.
1767. C. Nohl, Wie kann der überbürdung unserer Jugend
mit erfolg entgegengetreten werden? Neuwied, Heuser. 1882. 24 s.
bespr. von M. Strack, Centralorgan f. d. int. d. realschw. XI,
113. die schrift, die im übrigen für die alleinberechtigung des huma-
nistischen gymnasiums als vorbereitnngsanstalt für die Universität
eintritt, wiederholt bezüglich des Sprachunterrichts den schon von
andern gemachten Vorschlag in VI. mit dem franz. zu beginnen, in
V. das engl, folgen zu lassen; auf human, gymnasien soll dann in
III. das lateinische beginnen, auf den andern anstalten jedoch ganz
in Wegfall kommen, vgl. auch Zs. f. d. realschw. VIII, 431 f.
1768. Adolf Lichtenheld, Das Studium der sprachen, beson-
ders der klassischen, und die intellektuelle bildung. auf sprachphiloso-
phischer grundlage dargestellt. Wien, Holder. XIII, 259 s. 3 11.20 kr.
1769. Assfahl, Der Unterricht im englischen in der realschule.
Vortrag in der reallehrerversammlung zu Stuttgart. 30. mai 1882.
s. den bericht hierüber im Correspondenzbl. f. d. gelelirten u.
realsch. Würtembergs 1882, heft 10.
1770. V. Lehmann, Lehrplan für den franz. und engl. Unter-
richt.
8. Jahresbericht 1882, no. 1451. ang. v. J. Sarrazin, Herrig's
XXII. Pädagogische abteüung. 285
arcliiv 68, 462 — 65. bezüglich der eng-lisclien lektüre begnügt sich
rec. mit der gegenüberstellung von v. L.'s kanon mit dem von K.
Foth (s. u. no. 1775), naclidem er am eingange kurz die allgemeinen
grundsätze (über ausspräche, schriftliche klassenarbeiten im anschluss
an die lektüre etc.) des vorfs. angegeben hat.
1771. Kortegarn, Bemerkungen über den fremdsprachlichen
Unterricht im realgymnasium. programm der Wühlerschule zu Frank-
furt a. M. [pr. no. 368.] 39 s. 4.
von der überbürdungsfrage ausgehend, zeigt uns der aufsatz,
wie auf anregung des verfs. (des direktors der anstalt) der fremd-
sprachliche Unterricht an der von ihm geleiteten anstalt einheitlich
organisiert worden ist, um die arbeit des Schülers zu vermindern
und in ihm gleichwohl lust und Verständnis für die fremden sprachen
in höherem masse zu erwecken, im einzelnen wird diese einrichtung
für das lat. und franz. dargestellt, bezüglich des engl, finden sich
nur gelegentliche bemerkungen; doch auch für dieses fach gelten
die forderungen an die andern: beschrtänkung des lernens gram,
regeln, dafür erweiterung und Vertiefung der lektüre und erwerbung
einer gewissen Sprachfertigkeit.
1772. Verhandlung-en der direktoren-versammlungen.
11. bd. dritte direktorenversammlung in der provinz Hannover.
Berlin, Weidmann. 1882. 638 s.
ang. von M. Strack, Centralorgan f. d. int, d. realschw. XI,
156 — 159. — aus denselben sind für unsere zwecke das I. thema
'Wert und methode der extemporalien' und das III. 'Die auswahl der
lektüre in den beiden neueren sprachen' von Interesse, die zur an-
nähme gelangten thesen werden a. a. o, mitgeteilt.
1773. Hermann Isaac, Über neusprachliche Sprechübungen.
Centralorgan f. d. int. d. realschw. X (2), 73—108.
nachdem der verf. den umfang der Sprechübungen, zu deren
gegenständ er u. a. auch gebiete des wirklichen lebens machen will,
behandelt, wendet er sich zu der methodik derselben, zur Vorberei-
tung dient abfragen der Vokabeln und redensarten , retrovertieren,
auswendiges wiederholen vorher durchgenommener sätze etc. dann
sollen vortrage und Inhaltsangaben folgen, und schliesslich gesprächs-
übungen (über den Inhalt gelesener stücke, über grammatik u. s. f.) —
der ref. der Engl. stud. (VI, 299), C. Th. Lion, nennt diese ab-
handlung lesenswert, wenn auch weitschweifig und mehrfach zum
Widerspruch herausfordernd.
1774. H. Rehfeldt und G. Heinrichsen, Lehrplan für den
englischen und französischen Unterricht, programm der realschule
von C. W. Debbe zu Bremen. 1881. 4. Lpio»^"- QO- 626.] 36 s.
ang. von Willenberg, Engl. stud. VI 281 f. die anstalt,
um die es sich hier handelt, beginnt den engl, nntei'richt bereits in
sexta. auf s. 4 — 26 wird nun der lehrplan für dieses fach eingehend
286 XXII. Pädagogische abtt'iluDg.
entwickelt, um damit den eitern der schaler ein klares bild über die
ziele der genannten schule zu geben, dabei wird bemerkt, dass die
Unterrichtsergebnisse auf dem wege der entwicklung gewonnen werden,
im übrigen werden die anforderungen in bezug auf grammatik, Voka-
beln , ausspräche , schriftliche arbeiten etc. in den wesentlichsten
punkten erörtert, woraus das stufenweise fortschreiten beim Unterricht
hervorgeht. — der rec. billigt diese ausführungen und hat nur einiges
über die fassung gewisser gram, regeln auszusetzen.
1775. G. Völcker, Zur französischen und englischen lektüre.
N. jahrbücKer f. philol. u. pädag. 1882. s. 51 — 59.
bespricht die aufsätze von W. Münch (progr. v. Ruhrort 1879)
und K. Fotli (s. Jahresbericht 1882, no. 145G) über obige frage, die
V. wohl der beachtung wert hält, bezüglich des vom letzteren auf-
gestellten kanons ist er jedoch der ansieht, dass Shaksperesche
dramen noch nicht in II. zu lesen seien, und möchte auch auf Mil-
ton's und Byron's epen verzichten, doch stimmt er dem verf. in dem
vorschlage bei, dass eine kommission aus erfahrenen fachmännern
einen endgiltigen kanon fesstellen möge. — der ref. der Engl stud. VI,
302, C. Th. Lion, meint jedoch, dass ein solcher vorläufig noch ver-
früht sei; zunächst käme es nur darauf an, ungeeignetes abzuwehren.
1776. H. Saure, Methodik der französischen und englischen
lektüre und konversation an höheren mädchenschulen. Kassel, Kay. 1882.
bespr. von L. Eudolph, Centralorgan f. d. int. d. realscliw.
XI, 561 f. mit rücksicht auf seine lesebücher in franz. u. engl, spräche
(von denen das letztere weiter unten zu besprechen sein wird), legt
der verf. seine grundsätze in der behandlung der lektüre und in den
Sprechübungen dar. er verlangt das zurücktreten der grammatik
vor der lektüre, an welche auch die konversation anzuknüpfen habe,
demgemäss verwirft er auch Vokabulare und das memorieren gram,
regeln in einer fremden spräche, der rec. stimmt diesen ansichten bei.
1777. W. Schmeisser, Der neuenglische konsonantismus im
Verhältnis zum neuhochdeutschen.
s. Jahresbericht 1882, no. 991; ang. von A. Würzner, Zs. f.
d. realschw. VIII, 312 f.: 'bringt die arbeit auch im wesentlichen
nichts neues, so muss sie mit hinblick auf die reiche aus wähl der
beispiele und die selbständige durcliführung des gegenständes immer-
hin als eine wertvolle und namentlich dem schüler nützliche leistung
bezeichnet werden.'
1778. H. Behne, Vergleichende grammatik und ihre Verwer-
tung für den neusprachlichen Unterricht an höheren lehranstalten,
zunächst auf dem gebiete des fi'anzösischen. programm der realscli.
zu Darmstadt. 1882. 33 s. 4.
ang. von G. Willenberg, Literaturblatt 1883 (1), sp. 28 ff.:
zustimmend, nur geringe ausstellungen werden gemacht.
XXII, Pädagogische abteilung. 287
1779. Karl Deutschbein, Über die resultate der lautphj'sio-
logie mit rücksicht auf unsere schulen. Herrig's archiv LXX, 39 — 72.
eine abhandlung-, die sowohl studierenden zur einführunj? in die
phonetik, wie lehrern zur praktischen Verwendung derselben em-
pfohlen werden kann, die einleitung giebt eine literaturübersicht der
Wissenschaft und eine erklärung der wichtigsten in ihr zur anwen-
dung kommenden begriffe, im übrigen beschäftigt sie sich nur mit
den lauten der deutschen, französischen und englischen spräche.
1780. Gr. Wendt, Die behandlung der englisclien präpositionen
auf der realschule I. o. (schluss). Engl. stud. VI (2), 216 — 243.
vgl. Jahresbericht 1882, no. 1499; im vorliegenden abschnitt
werden die präpositionen eivy//, by, front und foj- nach dem grund-
satze der entwicklung der verschiedenen bedeutungen aus einer grund-
bedeutung behandelt, — auch hier gilt das über die früheren ab-
schnitte der abhandlung gesagte: wenn die art dieser darstellung
auch von jedem lehrer beaclitet werden sollte, so dürfte das material
für die schüler doch zu umfangreich erscheinen.
1781. Otto Essert, Ein kapitel aus der englischen schulgram-
matik: die präposition. programm der Löbenicht'schen h. bürgersch.
zu Königsberg i. Pr. [pr. no. 24.] s. 1 — 32. 4.
die arbeit bezweckt, durch eine reichhaltige Sammlung von bei-
spielen das betreffende kapitel in Deutschbein's engl, grammatik zu
ergänzen, ausgegangen wird dabei von der deutschen präposition.
die beispiele sollen teils aus Schriftstellern, teils aus Wörterbüchern
und Schulgrammatiken genommen, teils selbstgebildet sein, doch fehlt
jede quellenangabe bei den einzelnen citaten, die nur aus allgemeinen
phrasen bestehen, irgend ein ergebnis von bedeutung hat die ab-
handlung nicht.
1782. . H. Baumann, Die Verhältnisse der lehrer in England.
Centralorgan f. d. int. d. realschw. XI, 420 ff.
der Verf., welcher direktor einer deutsch-englischen knabenschule
in London ist, beleuchtet zunächst die läge der eingebornen lehrer
und die Verfassung der englischen schulen, nur die elementarschulen
stehen unter obrigkeitlicher aufsieht, Avährend bei privat- und höheren
öffentlichen anstalten weder ein examen pro fac. doc, noch ein probe-
jahr existiert, die gehälter der direktoren sind allerdings an einigen
schulen höher als in Deutschland, doch sind mit dieser Stellung auch
aussergewöhnliche anforderungen in der lehrthätigkeit und Verwal-
tung verknüpft. die Stellung der unterlehrer ist dagegen sehr
unsicher, da sie ganz von dem wohlwollen der direktoren abhängen
imd den schüleru gegenüber nur mit mühe ihr ansehen wahren können,
zum schluss warnt der verf. denn deutsche kandidaten, insbesondere
solche, die zur besseren ausbildung in der spräche nach England
288 XXII. rädagogisclie abtoilung.
geheu , vor diesem niiternehmen, da sie nur in seltenen fällen das
erreichen, wonach sie streben.
Lehrbücher und grammatiken.
1783. A. Schröer, Lelirbüclier und lehrniittel für den Unter-
richt im englischen. Zs, f. österr. gj'mn. 34 (5), 366 — 379; (6),
435—441.
es werden hier besprochen: 1. Gesenius, Lehrbuch der engl,
spräche (s. Jahresbericht 1882, no. 1484). 2. Degenhardt, Natur-
geraässer lehrgang (s. ebd. 1881, no. 1389; 1882, no. 1481).
Groag, Schulgrammatik der engl, spräche (s. Jahresbericht 1882,
no. 1487 und unten no. 1796). 4. Vietor, Englische schulgrammatik
(s. Jahresbericht 1882, no. 1489). 5. G. Jaep, Britannia, eine
praktisch-theoretische anleitung zum übersetzen in's englische mit
gram, und synon. anmerkungen. 2 bdchen. Leipzig, Teubner, 1879.
6. Wilcke, Materialien zum übersetzen aus dem deutschen in's
englische (s. Jahresbericht 1882, no. 1504). 7. Rühle, Achtzig
Prüfungsaufgaben (s. ebd. 1881, no. 1407). 8. Meffert, Übungs-
buch zum übersetzen in das engl. (ebd. 1882, no. 1502). 9. J.
Morris, Sammlung deutscher lustspiele, zum übersetzen ins englische.
Doktor Wespe von Benedix. Dresden, Ehlermanu 1880. 10. H.
Breitinger, Grundzüge der engl, literatur- und Sprachgeschichte,
(s. Jahresbericht 1881, no. 1423). 11. A. Graeter's Englislr Trans-
lator (s. ebenda 1881, no. 1401 und unten no. 1811). 12. Ed-
ward Co 11 in's LeJirbuch der engl, spräche (s. ebd. 1882, no. 1480).
13. W. Dreser, Englische S3'nonymik (s. unten 1807). — und einige
andere, die unserem berichte ferner liegen. — Schröer legt vor allem
den unwert der in der Zs. f. d. realschw. viel empfohlenen grammatik
von Groag in phonetischer und pädagogischer hinsieht eingehend bloss,
rühmt dagegen die phonetischen transscriptionen von Vietor. unter
den Übungsbüchern empfiehlt er besonders Jaep's, unter den lehr-
büchern der synonj^mik das von Dreser.
1784. W. Bischoff, Systematische grammatik der englischen
spräche.
s. Jahresbericht 1881, no. 1387; von Lorenz Morsbach, N.
Jahrb. f. philol. u. päd. 1883 (2), 135 — 137, trotz mehrerer aus-
stellungen (er vermisst regeln über worttrennung, die ausspräche
der fremdwörter, eine Zusammenstellung der wichtigsten interjectionen,
eine Übersicht über die Wortbildung und findet die syntax zu dürftig
behandelt) eindringlich empfohlen. — vgl. das referat Engl. stud.
VII 226.
1785. Theodor Welscher, Schulgrammatik der englischen
Sprache. 2. vermehrte und verbesserte aufläge. Berlin, F. A. Herbig.
X, 416 s. 8. 2,75 m.
XXII. Pütlagogische abteilnng. 9R9
die einrichtung des bnchos lehnt sich genau an die der bekann-
ten französisclien schnlgrammatik von Plötz an und zerfällt demge-
mäss in einen systematischen und einen methodischen teil, auf jede
lektion folgen englische und deutsche Übungssätze, am Schlüsse der
einzelnen abschnitte zusammenhängende stücke zur repetition. den
schluss des buches bilden ein Vokabular zu den stücken und tabellen
über Unregelmässigkeiten in der ausspräche. — die anordnung des
Stoffes, welche zuweilen zu sklavisch dem vorbilde folgt, zeigt mehr-
fach mangel an pädagogischem geschick, die fassung der regeln lässt
zu oft klarheit vermissen, dem ganzen fehlt es an gediegener wissen-
schaftlicher grundlage, zumal alle neueren arbeiten von bedeutung
über den gegenständ unberücksichtigt geblieben sind.
1786. Otto Ritter, Die hauptregeln der englischen formenlehre
und sj'ntax. repetitionsgrammatik. Berlin , L. Simion. 68 s. 8.
0,60 m.
ein übersichtlich und praktisch zusammengestelltes büchlein.
nur die wichtigsten regeln sind aufgenommen und durch treffende
beispiele kurz veranschaulicht, hin und wieder vermisst man frei-
lich die berücksichtigung der über einzelne kapitel der englischen
grammatik erschienenen neueren forschungen.
1787. 0. Petrjs Die wichtigsten eigentümlichkeiten der eng-
lischen syntax. 3. aufl. Remscheid, Krumm. 1880. 131 s.
s. Jahresbericht 1882, no. 1381; rec. v. A. Rambeau, Engl,
stud. VI (1), 139 — 142, der das buch, welches er im praktischen ge-
brauch kennen gelernt hat, als recht brauchbar für diejenigen an-
stalten empfiehlt, welche einen 3 — 4jährigen englischen kursus durch-
zumachen haben, für die es auch von dem Verfasser bestimmt ist.
im übrigen macht dann der rec. einige Verbesserungsvorschläge, die
in einer neuen aufläge wohl berücksichtigung verdienen.
1788. Wilhelm Petersen, Kleine englische grammatik zum
auswendiglernen beim ersten Unterricht in der englischen spräche,
sowie zur Wiederholung für reifere schüler und Schülerinnen. Halle,
buchhandlung des Waisenhauses. IV, 51 s. 8.
das büchlein soll neben den sonst etwa eingeführten lehrbüchern
zum wörtlichen auswendiglernen der knapp gefassten regeln benutzt
werden, wenn dieser zweck schon an sich ein fraglicher ist, wie
Blaum im Literaturblatt 1883 (7), 265 f., richtig hervorhebt, so
macht der mangel an präcision der darstellung und das vorkommen
mehrerer fehler die grammatik ohne dies wenig empfehlenswert. —
vgl. dazu die 'Erklärung' W. Petersen's ebd. (9), s. 370.
1789. H. Plate, Vollständiger lehrgang zur leichten, schnellen
und gründlichen erlernung der engl, spräche. I. Elementarstufe.
50. und 53. verbesserte aufläge. 240 und 248 s. II. Mittelstufe.
40. und 42. verb. aufläge. 338 und 352 s. 1879—82.
s. Jahresbericht 1881, no. 1384; ang. v. A. Rambeau, Engl.
Jahresbericht für germanische Thilologie. V. (1883.) l"
290 XXII. Pädagogische ableilung.
stud. VI (1), 127 — 131: obwohl diese lehrbücher zu einer zeit, wo
das philologische Studium der englischen spräche noch in seinen an-
fangen war, als praktisch recht brauchbar gelten konnten, sind sie
von dem heutigen Standpunkte dieser Wissenschaft aus beurteilt als
unzulänglich nicht mehr zu empfehlen, nachdem ihre mängel im
einzelnen nachgewiesen sind, wird bemerkt, dass die eleraentarstufe
trotz mancher bedenken noch eher verwertet werden könne als die
mittelstufe, deren geistiger gehalt für gereiftere schiiler ein zu ge-
ringer sei, und die andererseits in den regeln viel zu sehr auf ein-
zelht'iten eingehe, in der Ztschr. f. d. realschw. 1882 (10)^ 634
wird die elementarstufe günstiger beurteilt, besonders wird jedoch
der zu umfangreiche memorierstoff" getadelt.
1790. Rud. Sonnenburg, Grammatik der englischen spräche.
9. aufl. IL Englisches Übersetzungsbuch, 2. aufl.
s. Jahresbericht 1881, no. 1385; 1882, no. 1496; ang.' v. G.
Wendt, Engl. stud. VI (2), 279—81. bezüglich der grammatik
stellt derselbe mit genugtuung fest, dass eine anzahl der von ihm
in seiner besprechuug der vorigen aufläge (s. Jahresbericht 1881,
a. a. 0.) gemachten ausstellungen bei def neuen ausgäbe berücksich-
tigt worden ist; einiges findet er jedoch noch der Verbesserung be-
dürftig. — die neue aufläge des Übungsbuches zeigt dagegen keine
wesentlichen Veränderungen. R. Thum, Centralorgan f. d. int. d.
realschw. XI, 495 — 98, der die grammatik zwar als fleissige arbeit
anerkennt, liefert eine reihe beachtenswerter Verbesserungsvorschläge
oder fehlernachweise.
1791. F. Glauning, Lehrbuch der englischen spräche, teil I
und II: Übungsbuch teil I und IL
s. Jahresbericht 1881, no. 1391; 1882, no. 1485; wie die a. a. o.
genannten recensenten beurteilt auch G. Wolpert, Herrig's archiv
68, 434 — 36, diese lehrbücher, sowohl wegen praktischer gestalt,
als auch wegen ihrer wissenschaftlichen grundlage sehr günstig,
nur kleinere ausstellungen, besonders in betreff der ausspracheregeln,
werden erhoben.
17^2. U. Schmidlin, Lehrbuch der englischen spräche.
1. stufe, leseschule und Vorkurs. 2. stufe, formenlehre. Winter-
thur, Steiner. 1882. 124 s. 8.
s. Jahresbericht 1882, no. 1493 (titelanzeige von 1); ang. v.
Willenberg, Engl. stud. VII (1), 156 — 60. das buch ist vorzugs-
weise für das zürcherische technikum bestimmt, und insofern es
sich den Unterricht in der geschäftssprache zum ziel setzt, findet die
anordnung und die wähl der Übungssätze und stücke den beifall des
rec. doch tadelt derselbe besonders mehrere ungenauigkeiten und
Irrtümer in den angaben über die ausspräche wie in der fassung
der grammatischen regeln.
1793. D. Andrews AlKn und W. Voigt, Unterrichtsbriefe
XXII. Pädagogische abteilnng. 291
für das Selbststudium der englischen spräche. briefe 1 und 2.
s. 1—52.
s. Jahresbericht 1882, no. 1471; ang. v. Willenberg, Engl,
stud. VII (1), 160 — 62. die briefe sind für solche lernende be-
stimmt, welche einige Vorkenntnisse in der spräche besitzen und
sich in der korrespondenz und konversation vervollkommnen wollen;
obwohl nun die anläge des ganzen zweckentsprechend ist, zeigen sich
in der austuhrung doch soviel fehler in den regeln, insbesondere in
der bezeichnung der ausspräche, dass der rec. vor dem ankaufe der
briefe warnen zu müssen glaubt.
1794. Joh. Lautenhammer, Lehrbuch der englischen spräche.
s. Jahresbericht 1882, no. 1490; von G. Wolpert, Herrig's
archiv 68, 436, sehr ungünstig beurteilt, einige belege veranschau-
lichen die Unklarheit der dar Stellung und weisen sogar irrtümmer
des Verfassers nach.
1795. J. Adelmann, Praktisches lehrbuch der englischen
spräche zum schul- und privatgebrauch, nach einer neuen leicht-
fasslichen methode mit besonderer rücksicht auf anfänger verfasst.
Altenburg, Pierer. I. kursus. 1. abteilung. VIII, 104 s. I m.
1796. J. Groag, Schulgrammatik der englischen spräche.
s. Jahresbericht 1881, no. 1390; 1882, no. 1487; auch von
R. Thum, Centralorgan f. d. int. d. realschw. XI, 498 empfohlen,
vgl. dagegen no. 1783.
1797. Ignaz Lehmann und Ernst Lehmann, Lehr- und lese-
buch der englischen spräche nach der anschauungsmethode mit bil-
dern bearbeitet. I. stufe. 1. teil: die direkte anschauung. dritte
vermehrte und verbesserte aufläge, mit 6 in den text eingedruck-
ten holzschnitten. Mannheim, Bensheimer. 1881. 136 s. 8.
ang. V. Willenberg, Engl. stud. VI (2), 277 f., welcher das
buch für aiistalten, in denen es darauf ankommt, bald eine gewisse
Sprechfertigkeit der Schüler zu erzielen, geeignet hält, eine An-
leitung giebt die wichtigsten ausspracheregeln und jede der 40 lek-
tionen zerfällt dann in drei teile : Intuition, Questions und Exercise,
auch einige kleinere lesestücke und gedickte (zum memorieren) sind
aufgenommen worden, s. auch Zs. f. d. realschw. VIII, 247 f.: das
buch ist sehr kindlich-naiv, daher nur für solche schulen zu em-
pfehlen, wo englisch als erste fremde spräche gelernt wird.
1798. H. Berger, Praktischer lehrgang zur schnellen und
leichten erlernung der englischen spräche.«
s. Jahresbericht 1882, no. 1476; ang. v. Willenberg, Engl,
stud, VI (2), 278 f. die erste abteilung enthält die formenlehre,
bei der die ausspräche der einzelnen Wörter nach dem Walker'schen
System bezeichnet wird, die 2. eine systematische aussprachelehre
und Übungsstücke, der rec, welcher sonst mit der Stoffverteilung
und der fassung der regeln zufrieden ist, hätte statt der obigen
19^
292 XXII. Pädagogische abteilung.
einriclitnng {gewünscht, dass die liauptpnnkto der lautlehre mit der
fonnenlelire versclinmlzen wären. A. Bfclitel, Zs. f. d. realschw.
YIl, 1737, emptiehlt das buch gleichfalls für praktische zwecke,
derselbe beurteilt auch
1799. H. Berg er, Lehrbuch der englischen spräche für den
handeis- und gewerbestand.
s. Jahresbericht 1881 , no. 1395; 1882 a. a. o. ebd. recht an-
erkennend.
1800. Immanuel Schmidt, Lehrbuch der englischen spräche.
I. teil. Elementarbucli der englischen spräche zum schul- und Pri-
vatunterricht. 7. durchgesehene und verbesserte aufläge. 1881.
327 s l.<iO m. II. teil. Grammatik der englischen spräche für
obere klassen höherer lehranstalten. 2. vollständig umgearbeitete
aufläge. 1876. 520 s. 3 m. III. teil. Englische schulgrammatik
in kürzerer fassung, auszug aus der grammatik der englischen spräche
für obere klassen höherer lehranstalten. 2. aufläge 1879. 287 s.
1.80 m. IV. teil. Übungsbeispiele zur einübung der englischen
syntax für höhere klassen. 1878. 244 s. 1,60 m. Berlin, Haude
und Spener.
sämtliche lehrbücher werden von A. Rambeau, Engl. stud.
VI (1), 136 — 39 besprochen, der sowohl die wissenschaftliche dar-
stellung wie die praktische einrichtung derselben rühmt, nur hätte
er bezüglich der ausspräche noch weitere berücksichtigung der laut-
physiologischen richtung gewünscht. no. II hält er jedoch für
schulen zu umfangreich, meint dagegen, dass no. III für höhere an-
stalten völlig ausreiche, für mittlere jedoch zu schwer sei. dasselbe
gelte von no. IV. — nachdem no. II in 3. umgearbeiteter und ver-
mehrter aufläge (ebd. 1883. XII, 585 s. 8- 3 m.) erschienen ist,
wird dieses buch von J. Zupitza, Literaturzeitung 1883, no. 33
auf das wärmste empfohlen: die neue aufläge lasse überall die
sorgfältig nachbessernde band erkennen. — s. Jahresbericht 1882,
no. 1469.
1801. J. W. Zimmermann, Lehrbuch der englischen spräche.
33. aufläge.
vgl. Jahresbericht 1881, no. 1388, 1882, no. 1500; kurz an-
gezeigt von V. Sallwürk, Literaturblatt 1883 (10), 388, der die
praktische brauclibarkeit und die auf die ausspräche gerichtete
Sorgfalt anerkennt, doch das buch für seinen zweck zu umfangreich
nennt. •
1802. A. Havet, L'anglais ponr les Commen^ants, Pronon-
ciation Anglaise, 12. 2/6.
1803. Moffat's Home and School Series. Grammar l'or Stan-
dards II— VII. London, Moffat & Paige.
293
nach dem urteile des Athenaeum no. 2910, s. 140, sind diese
grammatiken, obwohl in ihnen viel mühe auf klarhcit des ausdrucks
u. s, f. verwant ist , doch wegen mancher ungenauigkeiten und ver-
alteter anschauungen kaum zu empfehlen.
1804. H. Ullyet, Exercises in English. London, Grifüth &
Farran.
s. Athenaeum no. 2917, s. 364. diese exercitien bestehen, den
Standards II — VII gemäss, aus sechs verschiedenen packeten von
karten, deren jedes dreissig enthält (nur das letzte hat 24); auf
jeder karte stehen dann fünf verschiedene fragen über englische
grammatik, die geschickt ausgewählt sein sollen, jedes packet kostet
1 sh. —
1805. F. A. White, English Grammar. London, Kegan Paul,
Trench & Co. 242 s. 8. 2 sh.
s. Bookseiler, Dec. 2, 1882, s. 1220: tritt gegen die heran-
ziehung des aegl. zum Schulunterricht auf.
1806. Elizabeth Jane Irving, Practical Grammar of the
English Tongue. Adapted to the Requirements of Dutch Students
with Explanator}' Notes.
von B. C. Brenn an, Taalstudie IV (6), 361 f. ablehnend be-
urteilt.
Synonymik.
1807. W. D res er. Englische synonymik für die oberklassen.
s. Jahresbericht 1881, no. 1409, 1882, no. 1510; ang. von L.
Frey tag, Centralorgan f. d. int. d. realschw. X (4), 226: die wenigen
Irrtümer und ungenauigkeiten können den wert des gleichzeitig prak-
tisch wie wissenschaftlich bearbeiteten buches nicht vei'mindern, auch
"Wallner, Blätter f. d. bayer. gymn. und realschw. 1882 (8),
s. 372, spricht sich lobend über dasselbe aus, findet jedoch, dass es
für den gebrauch in schulen etwas zu umfangreich sei. s. auch
oben no. 1783.
1808. W. D res er. Englische synonymik für schulen und zum
Selbststudium. Wolfenbüttel, Zwissler. 242 s. 2,r)0 m.
kurz empfohlen in der Zs. f. d. realschw. VIII, 179.
1809. F. Bryon Norman, English Synonyms.
s. Jahresbericht 1882, no. 945; auch von A. Würzner, Zs. f.
d. realschw. VIII, 360 f., wenig günstig beurteilt.
die neueren in Deutschland erschienenen werke über engl, syno-
nj'mik, darunter auch die von Dreser, Norman und Klöpper (s. Jahres-
bericht 1881, no. 971), besprach Wetzel in der sitzung vom 13. febr.
294 XXII. Pädagogische abteilung.
1883 der Eerl. gesellschatt f. d. stud. d. neueren sprachen, s. Herrig's
arcliiv LXX, 87 f.
1810. Karl Menrer, Englisches Vokabularium und eint'ührung
in die konversation. mit kurzen aussprachebezeiclinunfren, zahlreichen
sachlichen, grammatischen und sj-nonj-mischen anmerkungen und mit
berücksichtigung des französischen, ausgäbe a. für die mittleren
und oberen klassen höherer lehranstalten und für den Selbstunterricht.
Köln, "Warnitz. KiO s. 8. 2 m.
derselbe, Englisches Vokabularium mit kurzen aussprachebe-
zeichnungen. ausgäbe b. für die drei unteren Jahreskurse an höhereu
lehranstalten. ebd. 100 s. 8. 1,20 m.
wenn man überhaupt ein Vokabular zum Schulunterricht für nötig
erachtet — ref. ist aus hier nicht auseinanderzusetzenden gründen
allerdings anderer ansieht — so verdienten die vorliegenden biicher
empfohlen zu werden, die anordnung. die wähl des Wortschatzes,
die erklärungen und synonj'mischen bemerkungen sind in den meisten
fällen wohl zu billigen, wenn auch im einzelnen kleinere ungenauig-
keiten luid Unrichtigkeiten nachzuweisen sind. die aussprachebe-
zeichnung ist, soweit sie sich ohne lautphysiologische grundlage
angeben lässt, für schulbedürfnisse ausreichend, obwohl sich hin und
wieder ausstellungen macheu lassen.
Stilübungen.
1811. A. Graeter's English Translator.
s. Jahresbericht 1881, no. 1401; ang. von H. Wernekke,
Centralorgan f. d. int. d. realschw. X (2), 121 f., der die sprach-
kenntnis des verfs. wie die Sorgfalt der arbeit wohl anerkennt, doch
die anordnung des materials nicht überall billigt, vergl. auch A.
Schröer's anzeige oben no. 1783.
1812. R. Wilke, Anleitung zum englischen aufsatz.
s. Jahresbericht 1881, no. 1405; ang. von W. Münch, Engl,
stud. VII (1), 173 f. obwohl der engl, aufsatz in der neuen lehr-
verordnung beseitigt ist, mögen doch die hauptpunkte dieser besprech-
ung hier kurze erwähnung tinden, da das buch vielleicht für studie-
rende von interesse sein kann, aus der vorrede wird unter anderm
hervorgehoben, dass der verf. nicht blos historische, sondern auch
reflektierende themata verlangt, die 'anleitung' selbst bestellt dann
aus einer ziemlich vollständigen rhetorik, wozu der rec. jedoch be-
merkt, dass der engl, aufsatz erst in zweiter linie zu deren einübung
in betracht komme, ferner wird auf ein kapitel von di-n Übergängen
(s. 47 — 57) verwiesen, welches zahlreiche beispiele aus englischen
autoren bietet, im ganzen hält der rec. das buch für den prakti-
schen gebrauch der schüler zu umfangreich, doch in der band des
lehrers wohl geeignet, den neusprachliohen Unterricht zu vertiefen.
XXII. Pihlagogijcue aiaeilung. 295
1S13. A. TV ie mann, Materialien zur Übersetzung ins eng-
lische. 1. bäudchen: bilder aus der geschichte. Gotha, Schlössmann.
1881. 56 s. 2. bändchen: bilder aus der deutschen geschichte.
ebd. 0,60 m.
ang. von M. Krummacher, Centralorgan f. d. int. d. realschw.
XI. 49-4: für Sekunda bestimmt, das büchlein könne neben jeder
grammatik gebraucht werden.
1814. J. H. Schmick, Hundert deutsche texte zur Übersetzung-
in's englische in der oberklasse der realgymnasien und oberreal-
schulen. Köln, Du Mont-Schauberg. 154 s. 180 m.
nach der Zs. f. d. realschw. YIII. 381, enthält dies buch: I. bio-
graphische Skizzen (13 aus der Weltgeschichte, 11 aus der engl,
literaturgeschichte, ferner einige von natnrforschern, künstlern etc.).
II. 8 geschichtliche erzählungen. III. 23 geographische bilder.
IV. 30 abhandlungen aus den naturwissenschaften. Y. 6 skizzen
über kunst und technik. dazu ein alphabetisches Vokabular.
1815. J. H. Schmick, Hundert kleinere deutsche dichtungen
für den gebrauch beim englischen Unterricht.
s. Jahresbericht 1882, no. 1503. ang. von M. Krummacher,
Centralorgan f. d. int. d. realschw. XI, ^94 f. der verf. hat deut-
sche gedichte. welche den schülern von den unter- und miitelstufen
her bekannt sind, metrisch ins englische übertragen, um diese Über-
setzungen auf den oberen klassen auswendig lernen zu lassen, die
originelle idee, durch diesen versuch die Sprachfertigkeit der schüler
zu vermehren, findet im allgemeinen den beifall des rec, der beson-
ders den wohlgetroö'enen ton der originale und die gewantheit der
Übersetzung hervorhebt, doch hat er einige kleinigkeiten im aus-
druck und eine anzahl unreiner reime zu rügen. — ebenso urteilt
Herrig's archiv LXVIII, 4o7 f. recht günstig über diese arbeit. —
mit recht aber fragt der ref. der Engl. stud. VII (I), 219, ob
wirklich im Unterricht zeit für die durchnähme eines derartigen
buches bleibt?
Sprechübungen.
1816. Gottfried Ebener, Englisches lesebuch für schulen und
erzielmngsanstalten. in drei stufen, neu bearbeitet von Kari Mor-
genstern, stufe I. mit einem Wörterverzeichnisse. 4., der neuen
bearbeitung 1. aufläge. Hannover, K. Meyer. 1882. 128 s. 8.
1,50 m.
das buch ist hier zu berücksichtigen, da es nicht nur lesestoif
enthalten soll, sondern auch den zweck hat, den schüler in den
mündlichen gebrauch der spräche einzuführen, bezüglich des Ver-
hältnisses zu den früheren auflagen ist zu bemerken, dass die ein-
teilung des materials eine andere geworden ist und dass ungeeignete
296 XXII. Pädagogische abteilung.
stücki* (luicli i)assentlore ersetzt sind, ausserdem ist eine Übersicht
der hauptregeln drr ausspraclie beigegeben. Willenberg liringt in
seiner anzeige. Engl. stud. VI (1), 124 — 26, einige berichtigungen
zu diesen und bedauert, dass zu wenig gedichte aufgenommen sind
und die stücke in dialogturm in keiner beziehung zu den anderen
stehen.
1817. 11. Saure, Englisches lesebuch lür höhere mädchen-
schulen. nebst unterlagen zur konversation. Kassel, Kay. 1882.
X, 384 s. 8.
vgl. dazu no. 1776; ang. v. David Asher, Engl. stud. VI (1),
126 f. das buch zerfällt in I. unterlagen zur konversation, IL lese-
buch, III. gedichte. ein anhang enthält synonymische gruppen nach
K. Meurer. der reo., ist sowohl mit der anordnung wie mit der aus-
wahl einverstanden , die er pädagogisch taktvoll nennt, auch M.
Krummacher, Centralorgan f. d. int. d. realschw, X (10), 637 f.
äussert sich im ganzen lobend über dieses buch: der inhalt der ein-
zelnen stücke sei interessant und der stoff — meist England und
seine geschichte betreibend — passend gewählt, nur die anzahl von
druckfehlern wird gerügt. R. Thum hätte gelegentliche bezeichnung
der ausspräche und einige erklärende anmerkungen gewünscht, er
hält das lesebuch auch an realschulen für verwendbar. Dr. S.,
Herrig's archiv 68, 426 f. emptiehlt ebenfalls das werk, dessen
plan und anordnung er als zweckentsprechend bezeichnet, wobei er
auch auf die oben besprochene schrift desselben Verfassers hinweist.
1818. Karl Munde, Anglo-American Progressive Reader, eng-
lisch-amerikanisches vom leichten zum schweren fortschreitendes lese-
buch. enthaltend material zur erweiterung des Sprachschatzes, mit
durchgängiger wort- und s-acherklärung und vollständiger bezeich-
nung der ausspräche, zum gebrauch für schulen, sowie für den
Privatunterricht und das Selbststudium bearbeitet. 3. ausg. Leipzig,
Arnoldi. 352 s. 8. 1,50 m.
inhalt: I. Anglo-American Echo (stücke in dialogischer form
über schule und leben). II. Scientitic Articles (geographie und natur-
wissenschaften). III. Sketches of the War (erinnerungen aus dem
amerikanischen bürgerkriege von Charles C. Nott). IV. Sketches in
Prison Camp. V. President Lincoln's Beginning and End. VI.
Miscellaneous Pieces in Prose and Verse. Calculated to be commit-
ted to memory and repeated. den schluss bilden eine aussprache-
tabelle (leider nach Walker) und wort- und Sacherklärungen. —
unter dem texte der beiden ersten abschnitte, die sich trefflich zu
Sprechübungen eignen, stehen englische, auf den inhalt der einzelnen
stucke bezügliche fragen, obwohl auswahl und stoff' für den Unter-
richt wohl angemessen sind, dürfte das liuch doch weniger für den
schulgebrauch passen, da es fast ausschliesslich amerikanische Ver-
hältnisse berücksichtigt.
XXII. Pädagogische abteihing. 297
1819. Marie Klostermann, English Reader, ein lesebucli
für anfänffer mit frag'en und Wörterverzeichnis. Bonn, E. Weber.
139 s.
zur einführung- in die lektüre bestimmt; den lesestücken sind
englische fragen zu Sprechübungen angefügt, nach dem urteile der
Zs. f. d. realschw. VIII, .504, sorgfältig zusammengestellt und ge-
diegen ausgestattet.
1820. The English Reader, or a Choice CoUection of Reading
Lessons in Prose and Poetry, from the most approved Authors. To-
gether with a Selection of Exercises for Translation into English.
Second part. IV. ed. Mannlieim, .7. Bensheimer.
Zs. f. d. realschw. VIII, 245 f., für schulen, wo das englische
auf den unteren oder mittleren klassen beginnt, empfohlen.
1821. W. Pohlmann, Die hauptregeln der englischen aus-
spräche.
s. Jahresbericht 1881, no. 1400; ang. v. G. Nölle, Oentralor-
gan f. d. int. d. realschw. X (7), 434 ff., der merkwürdigerweise
diese arbeit eine dankenswerte nennt, besonders da deren Verfasser
der erste sein soll, der auf einen systematischen Unterricht in der
ausspräche hinweist (!). — C. Th. Lion hebt mit recht in seinem re-
ferat, Engl. stud. VI, 301, die unbekanntschaft dieses rec. mit der
einschlägigen literatur hervor.
Literaturgeschichte.
1822. A. Graeter's History of English Literature.
s. Jahresbericht 1881, no. 1424; bespr. von H. Wernekke,
Centralorgan etc. X (4), 121, der einige bedenken gegen die brauch-
barkeit des buches äussert.
1823. K. Kaiser, A Brief History of the English Language
and Literature, for the Use of Schools arranged etc. Mühlhausen
1. E., Bufleb. VIII, 96 s. 8. 1 m.
1824. H. Saure, Abriss der französischen und englischen lite-
ratur für höhere lehranstalten. Kassel, Kay. VI, 22 s. 8. 0,.50 m.
75 englische autoren von Chaucer an werden mit einigen charak-
terisierenden bemerkuugen und angäbe der hauptwerke aufgezählt,
daten finden sich nur bei den hervorragendsten.
1825. Johanna Siedler, History of English Literature. For
the Use of Ladies' Schools and Seminaries. Leitfaden f. d. Unter-
richt in der englischen literaturgeschichte für höhere töchterschulen
und lehrerinnenseminarien. Leipzig, Most. VIII, 112 s. 8. 1,20 m.
die einrichtung des buches, nach welcher in der Übersicht einer
Periode die unbedeutenderen autoren kurz behandelt werden, während
298
den \viclitip:eren ausfülirlichere abschnitte gewidmet sind, kann wohl
anerkennnn^;- rinden, dajrefren stehen die angaben über die ältere
periode auf einem ganz veralteten Standpunkt, wie sich auch für die
neuere zeit mancherlei ungenauigkeiten nachweisen lassen. sehr
störend ist die grosse anzahl von druckfehlern.
1820. U. J. Rudolf, An Abridgment of the Hi.story of English
Literature.
s. Jahresbericht 1881, no. 1425; empfohlen von G. Schneider,
Centralorgan f. d. int. d. realschw. XI, 568.
J. Koch.
Reö:ister.
Abel. Jahrb. d. frk. reichs 220.
Abel, C. Linguistic essays 83.
Aclancl. England 1106. 1107.
Adam. Linguistiqiie 84. 85.
Adams. Supevstition (il6.
Adelmann. Engl, spräche 1795.
Allen. Unterrichtsbriefe 1793.
rec. 35.
A 1 s a t i c n s. Sprichwörterschatz 1 3 .
Alton. Artnssage 520.
Ambros. Gesch. d. mvisik 372.
Amersbach. Evang Nicodemi
925. philologenversammlimg
1549.
Aminson. Kiüturhistoria 808.
Amira. Obligationenrecht 471.
rec. 438. 451.
Amman. Ehebrecherbrücke 392.
Amonn. Burggraf 1014.
Anderson. Scotland 235.
Andree. Steingeräte 687.
A n d r e s e n. Geschlechtsnamen 26.
geschlechtsnumen ans /irod 21 .
Sprachgebrauch 130. Volksety-
mologie 145.
Andrews. Historie romance 606.
Annandale. Ogilvie's dictionary
1187.
Anson. Wägner's Asgard 561.
Apelt. Deutscher aufsatz 1585.
Apetz. Walthers töne 1039.
Arber. English Garner 1102.
Arnim. Knaben wunderhorn 699.
Arnold. Zur kulturgeschichte 48.
314. deutsche geschiclite 209.
Arz. Siebenbürg. \vb. 171.
Ashbee. Biographia britannica
1101. booksellers 1559.
Asher. Neuere sprachen 1089.
1092. rec. 1817.
Assfahl. Glöcklersgramm. 1635.
engl. Unterricht 1769.
Assmuss. Nhd. dichtkunst 149.
Auren. Akcentlära 817.
Ausfeld. Rudolfs Alcxand.-r 972.
Axon. Folklore (i26. gleanings
1132. Jews 1170. Caxton's
game 1405. rec. 1560.
Aymeric. Eberts lit. du moyen-
age 178.
Bachmann. Kirchengesang 1414.
s. Plümer 1689.
Bächtold. Züricher minnesänger
1012. lesebuch 1701.
Baddeley. Sweet William 1223.
B a h d e r. Deutsche Philologie 155 1.
rec. 108.
Bährens. Poetae latini 1480.
Bai st. Falco 362. rec. 10.
Bake. Ndl. 1456.
Baker. Scarborough 1158. Sea-
sons 1184.
Balder. Genetiv im ahd. 874.
Bar. Straf recht 416.
Barack. Zimmer, chronik 1077.
Baragiola. Muspilli 877. Wal-
ther 1043.
Bar an. Deutscher Unterricht 1608.
Barchewitz. Königsgericht 417.
300
Register.
Bar et. Langue anglaise 1245.
B ä r n r e i t h e r. StainmgUter-
system 41.").
Bärnstein s. Pfrnvvcrth.
Bartels. Lesebuch 1702.
Bartsch, K. Ditfnrths volks-
lieiU-r 7<t(). Maccabäerbuch
907. beleuchtung 912. Kaspar
V. d. Ron 9:3fi. Königsbi-rg
938. Juliane 9J>8. ndd. 1413.
vortrüge und aufsätze 1.524.
Keller 1538. bibliogr. Über-
sicht 1552. rec. 152. 973.
1044.
Bartsch, L. Kleiderordnungen
4(»(i.
Barüel. Ordbog 770.
Bärwald. Friedhof zu Frank-
furt 1048.
Bastian. Rec. 455.
Bauer, F. Lat. u. deutscher
Unterricht 1565.
Bauer, F. Nhd. gramm. 1626.
Bau mann. Urkunden 419.
Bau mann, H. Lelirer in Eng-
land 1782.
Baumann, L. Lügenchronik 1073.
Baumann, M. Handelsprivi-
legien 418.
Baumgarten. Hexenprocesse
694.
Baumgartner. Vondel 1457.
Bäumker.K;ithol.kirclienlied2(>6.
B a 3' n e s. Encycl. Britannica 1 098.
Bazeley.Slumbridgechurch 11 30.
Bebla, Urnenfriedhöfe 258.
Bech. Part, praes. 117. gra-
num sinapis 918. Murin 931.
Hiob 933. Seifried Helbling
974. tagezeiten 980. veter-
buch 992. s. AVyss 1082.
Bechstein. German. philologie
1519. Seminarfestschrift 1521.
Philologen Versammlung 1550.
märchenbuch 1743. rec. 340.
994.
Bechtel. Rec. 121. 879. 1717.
1798.
Becker, F. Deutscher aufsatz
1586.
Becker, H. Eisheiligen 523.
Becker, K. F. Deutscher stil
132. 1656.
Becker, K. v. Celtenfrage 233.
Becker, R. Trochäus 191. Hau-
sen 1016. minnesang 1029.
rec. 1008.
Beddoe. Skeletons 1130.
Beer. Volkstaal 1455. Noord
en Zuid 1456.
Beets. Reinaert 1458.
Behaghel, A. Entlastung d.
Schuljugend 1 765.
Behaghel, 0. Eneide 927. Ti-
turelhs. 983. Heliand 1409.
rec. 117. 131. 145. 180. 884.
885. 886. 887. 888. 932. 1329.
1408. 1530. 1551.
Behne. Vergl. gramm. 1778.
Belcour. Fr euch proverbs 1204.
Bellermann. Lesebuch 1700.
rec. 373.
Bellows. Forest life 1130.
Bender. Rec. 513.
Benedict. Mhd. Augustin 1050.
Bent. Gild book 1163.
Benthien. Deutscher Unterricht
1578.
Beresford. Lichtield 1121.
Berger, E. Schwanke 1744.
Berger, F. Heerstrassen 293.
Berger, H. Engl, spräche 1798.
1799.
Bergh. Folke-eventyr 596.
Berghaus. Sprachschatz 1415.
Bergk. Gesch. d. Rheinlande 289.
B e r i n g 1 0 n. Literary history 177.
Berlit. Webers handwb. 121.
s. Hiecke 1710.
Berndt. Karl d. gr. 1757.
Bern er. Verfassungsgeschichte
420.
Register,
301
Bernoulli. Trojanergedicht 984.
Berntsen. Volke-teventyr 598.
Bertheau. Rec. 1414.
Berthold. s. Lange 1640. 1683.
Bethge. Wirnt v. Gravenberg
995. 1370.
Beyer, C. Poetik 192. 1657.
Beyer, H. Passional 968.
Beyer, K. Gerberdings gramm.
1634.
Beyersdorf. Slavisclie streifen
62.
Bezold. Rec. 1515.
Bezzenberger. Femininstämme
anf / 115. armaio 757. rec. 8.
Bielschowsky. Faust 201.
Bielz. Altertümer 646.
Bierbaum. Englisli language
1300.
Biltz. Beitr. z. ^vb. 4. deutsches
glossar 5.
Binder. Vollmers mvthologie
480.
Bind seil. Deutscher Unterricht
1566.
Birchall. Folklore 626.
Birket-Smith, Skuespils Om-
räde 823. hss. zu Kopenhagen
1562.
Birlinger. Sprichwörter 14.
Sprichwörterliteratur 15. flur-
namen 49. Schönbuch u. Blau-
beuren 50. alemann. u. schwäb.
Wortschatz 166. Hainhofers
relationen 167. sagen 561.
AVrubels sagen 580. volkstüm-
liches 618. Conrad Dietrich
666. Goethes Faust 667. re-
ceptheft 679. rindviehzauber
680. knaben, wunderhorn 69s.
tindlinge 714. insclirift 7:ib.
Volksbücher 739. tierstimmen
749. geistl. lehrgedicht 908.
nonne Adelheid 1064. alemann,
frauen 1065. ndd. 1413.
Bischoff, F. Rec. 1300. 1676.
Bischoff, W. Engl. gramm. 1784.
Blaas. Biene 335. 627. hoch-
zeitsopfer 413. schwurmesse
552. fraishaube 658. drei-
kreuzmesser 688. bündnerisch-
romanische spräche 745.
Black. Folk-mediciue 614.
Blackev. Gloucestershire notes
1129.
Blashill. Tintern Abbey 1130.
Blau. Landsknechte 331.
Blaul. Träume 563.
Blaum. Rec. 1788.
Bliedner. Schillerlesebuch 1703.
Blind. Rec. 35.
B 1 0 c h w i t z. Kulturgeschichtl.
Studien 487.
Block. Petrus de Ebulo 1509.
B 1 0 0 m f i e 1 d. Suffolk bailad
1225.
B 1 0 X a m. Gothic achitecture 1171.
Bluhm. Neuere sprachen 1090.
Blume. Deutscher Unterricht
1567.
Blumentritt. Sprachgebiete
Europas 97.
Boase. Rec. 231.
Bock. Destruction of Troy 1389.
Bodemann. Zunfturkunden 1067.
Bodeusch. Fremdwörterbuch
1617.
Bodin. Fledermaus 630. wein-
orakel 670.
Bohlin. Folktoner 810.
Böhm, 0. Deutsche gramm. 1627.
1628.
Böhme. Nhd. wortformen 139.
Hohn hörst. Pflanzen 632.
Boije. Runforskningar 830.
liulte. Rists dramen 1450.
liunaparte. Slavonic languages
76.
Bondeson. Folksagor 597.
Bone. Lesebuch 1704.
Borch. Schloss der Karolinger
240.
302
Register.
Bordier. Peintnres 390.
Borg. Athis 838.
Born hak. Stammesherzogtum
281.
Bor mann. Rec. 289.
Bornmül 1er. Schriftstellerlexi-
cün 1316.
Busch. Brutverkauf 412. lelb-
eigenschaft 414.
Bosse rt. Crailsheim 51. Rechen-
berger .539. rec. 537.
Bosworth. Dictionary 1192.
Böttger. Heyses wb. 1618.
Bottich er, G. Rec. 1001. 1025.
Bot t icher, W. Tac. Germania
2t)4. rec. 1627. 1628.
Bowker. Tales of Lancashire
560.
Boxberge r. Knaben wunderhorn
699.
Boyle. Rec. 1271.
Bradley. Trisanton and Antona
268. Robin Hood 500. Place
names 1233.
Brailsford. Arms 367.
Bramston. Winchester 1152.
Brand, F. Retshist. Brudstyk-
ker 472.
Brand, H. Nordbrabantsche
Yolkstaal. Zandvoordiana 1455.
Brand, J. Orkney 1136.
Brandes, H. Paulusvision 1363.
]\Iariengruss 1437.
15 ran d e s , 0. Egers engl. wb. 119U.
B ran dl. Thomas of Erceldoune
1391. rec. 1360.
Brandstätter. Gedaneifsia 585.
Brandstetter. Zischlaute 162.
Brandt. Rec. 1.300.
Brau mann. Principes 225.
Braun. Rec. 438.
liraune. Got. graram. 758. ahd.
lesebuch 870. rec. 927.
Brelimer. Strassennamen 70.
Breit in ger. Engl, literatur-
spracße 1239. s. Schrüer 1783.
Brenn an. English literature
1095. Frisian book 1454. rec.
180().
Brenner. Altnord, handbuch
790. rec. 483. 791. 900. 1350.
B r e n n i n g. Literaturgeschichte
180.
Brentano. Knaben wunderhorn
699.
Bresslau. Rec. 1076.
Breul. Gowther 1392.
Breymann. Rec. 1091.
Bright. Rec. 1337.
Brink. Bare 1217. 1361.- Eng-
lish literature 1298.
Broberg. Langue danoise 800.
Bröcker. Rec. 195.
Brooke. Englische literatur 1305.
Brossmann. Deutsche arbeiten
1587.
Brown, A. H. Double Christian
names 37.
Brown, R. Astronomico-astro-
logical ms. 492. proverb 1234
rec. 1137. 1149.
Brown, W. Mount Grace priory
1146.
Browne, H.L. Personal reminis-
censes 1529.
Browne, R. C. Rec. 72
Bruce. Antiquities 253.
Bruchmann. Rec. 494. 513.
Bruges. Cosson's helmets 3<i9.
Bruggencate, Synonyms 1197.
Brunn er. Rec. 1594. 1596.
Brunot. Tac. Germania 265-
Brusewitz. Runsten 826,
Bruun. Bogstavlydenes Laengde
821.
Bück. Cod. trad. Weingart. 25.
welsche dörfer 52. Überlingen
53. orts- u. flurnamen 54. flur-
u. Ortsnamen 55. hexenprocesse
695. Ulrich Richental 1083.
Buckland. English literature
1307.
Register.
303
Bugge. Nordens Oldtid 278. 549.
Gude- og Heltesagne 483. Arkiv
763. Myther 76(i. hrosshavlr
774. norrone Digte 836.
Burkhardt-Biederniann. Basler
totentänze 322.
Burda eh. Volkstüml. liebeslied
1007. rec. 1. 1036. 1044.
Bürgel. Shakespearegesellsch.
1097.
Burne. Folklore 637.
Burj\ Etymologien 109.
Busch. Ende d. Nib. 961.
Buschmann. Deutsche Sprach-
lehre 1629. lesebuch 1705.
Bussler. Gesch. d. musik 373.
Butler. Walafrid Strabo 1491.
Calaminus. Helgi 835. Tyrfing
850.
Calverley. Runenkreuze 1126.
Gange, du. Glossarium 1478.
Cappel. Norse Sagas 560.
Carstens. Urdsbrunnen 613.
kinderspiele 751. 1416. ndd.
1413. beitrage aus Schleswig-
Holstein 1455.
Carter. Scotland 6(>7.
Carthew. Family names 36.
Casartelli. Suphasit 624.
Cavallius. Fairytales560. Gätor
812.
Cave-Brown. Lamheth palace
1172. mediaeval lifo 1173.
Cayley. j 1257.
Cederschiöld. Folksagor 594.
Fornsögur 843. Allra kappa
kvÄÖi 861.
Challamel.FashioninFrance401.
Chamberlain. Glossary 1228.
Chambers. Dictionary 1188.
Chapman. Wiclif 1386.
Child. Populär ballads 719.
Christ. Flur- u. ortsnamen 55.
Ruphiana 224. Maja-Kosmerta
501.
Christensen. Alexandersage
956.
Clark. Chepstow Castle 1130.
Conisborough castlc 1 146. Lon-
don 1 149. Frisian bible 1453.
Claus witz. Berlinisches stadt-
buch 1142.
Clemen. Lesebuch 1706.
Cock. Engl, documente 1127.
rec. 1258.
Collin. 8. Schröer 1783.
Collitz. Ablaut 113. rec. 106.
Comparetti. Sindibad 511.
Con damin. Eberts lit. dumoyen-
age 178.
Conrad. Siebenbürgisch Volks-
lied 746.
Conrady. Pilgerschritten 1049.
Conway. Illuminated mss. 379.
Cooke. Wanswell court 1130.
Coote. Building superstition
610. Chaucer 1383. rec. 456.
»Cosijn. Instrumentalis 1265.
Cosson. Heimets 369.
Courtney. Ghosts 1138.
Cox. Smith' glossary 1195.
Crane. Sermon-books 510.
Grimms märchen 553.
Crecelius. Weistümer 470.
volkstümliches 618. knaben
wunderhorn 698. ndd. 1413.
Creeny. Names 37.'
Gross. Canterbui'y 1153.
Cruel. Sprachen Europas 94.
Crueger. Entdecker der Nib.
1548.
Cr Uli. Kopmanns chronik 1417.
Culmann. Etymologische aut-
sätze 103.
Czerny. Geistl. geschäftsieben
334. Johanniswein 669.
Daae. Bj'gdesagn 591.
Dahlmann. Quellenkunde 215.
Dahn. Urgeschichte 210.
Dalen. Engl, spräche 1306.
304
liegistor.
Davirnn. Muttervecht 422.
1 > ar 111 s 1 1' t e r. L'anglais l-ii France
1(»^»4.
Davidson. Griniiiis niärclien 554.
Davies. Lancashiredialekt 1235.
"Davin. s. CU'inen 17i><).
Dawson. Skiptnii 1 Hin.
Decker. Namen 57.
Degenhardt. s, Schröer 1783.
Deiter. Rymsproeke 728. seent-
recht 1443.
Delare. Nordmands 282.
Denifle. Berthold 1057.
Denton. St. Giles 1166.
D e r i c h s w e i 1 e r. Lesebuch 1 707 .
Detmer. Buschius 1516.
D e u t s c h b e i n. Sprachgebranch
bei Shakespeare 1273. laut-
phj'siologie 1779.
Didrichsen. Plantenavne 785.
D i e d e r i c h s. Aussprache von sp
152.
Diekamp. Heil. Liudger 524. ■
Dielitz. Wahl- u. denksprüche
737.
Dietlein. Literaturkunde 1675.
lesebuch 1708. poesie 1731.
dichtungen 1738.
Dithfurth. Volkslieder 700.
Dittenberger. Rec. 284. 285.
Dixon. Donkey 1221. archaism
1279.
Döbner. Urkundenbuch 423.
Donald. Grahamston 1128.
Doornkaat Koolmann. Ostfries.
\vb. 1452.
Deren well. Deutscher aufsatz
1588.
Dow den. Rec. 1122.
Dowker. Upchurch Marshes311.
Dreser. s. Schröer 1783. engl.
Synonymik 1807. 1808.
Drioux. Mythologie 481.
Droysen. Rec. 700.
Ducket. Gundreda 1117.
Duden. Bauers gramm. 1626.
DU in ml er. Zeugnisse über d.
Germanen 226.
Dunger. Verdeutschungen 12o.
rec. 21.
Durmayr. Heidentum 497.
Duwe. Neidhart 1026.
Dymond. St. Petrok 1155.
Easther. Dialect of Almondbury
1226.
Ebener. Engl, lesebuch 1816.
Eberhard. Handwörterbuch 12(1.
Ebert. Literature dn moyen-äge
178. ags. physiologus , 1341.
Ebner. Longobarden 218.
Echtermeyer. Deutsche gedichte
1733.
Edgren. L'element roman de
l'anglais 1243.
Edzardi. Eddalieder 837.
E e 1 k i n g. Geschützinschriften
734.
Egelhaaf. Literaturgesch. 1676.
rec. 1077.
Eger. Engl. Wörterbuch 1190.
Eggeling. Deutsche metrik 1579,
Egger. Tiroler 619. lehr- u.
lesebuch 1709.
Ehemann. Deutscher aufsatzl 588.
Ehrsam. Li vre d'or 424.
Eichberg. Parsifal lOOO.
Eicken. Weltuntergang 525.
E ick hoff. Herzebrocker hebe-
rolle 1411.
Eilers. Chaucer 1377.
Einenkel. Neuags. Schriften
1357. rec. 1291. 1294.
Ellis. Dialect Society 1225. Eug-
lish and Welsh languages
1241. Latin proverb 1504.
Elton. Roman house 304. rec.
456. 1165.
Emprech tinger. Deutsche
spräche 1631.
Enders. Rec. 1422.
Engel, C. Violin family 375.
Resister.
;ior)
Engel, E. Engl, literatur 1299.
Engelien. Nhd. spräche 133.
leitfadeu 1630.
Engelmann. Volksbücher 742.
Erbe. Deutsche gramm. 1632.
s. Glöckler 1635.
E r d m a n n. Otfrid 886— 888. rec
146. 875. 890.
Er ha r dt. Eec. 207. 211. 227.
Ericsson. Folkvisor 723.
Erk. Knaben ^vunderhorn 698.
Erler. Deutsche geschichte 212.
1745.
Ermisch. ITrkundenbuch 425.
rec. 1068.
Ernst. Zürich 617.
Erzgräber. Modus im engl,
nebensatz 1249.
Essenwein. Bauten 352. wagen
353. hausrat 354. bewafifnung
364. elfenbeinkamm382. bilder
zur Melusine 383. leichenbe-
gängnis 384. boten 410. ein-
hornlegende 530.
Essert. Engl, gramm. 1781.
E swo rth. Boxburgh ballads 720.
Ewald, ßec. 389.
Ey. Either 1288.
Eykmann. Older 1281.
Falch. Walther 1042. deutscher
Unterricht 1581. deutsche li-
teratur 1691.
Falke. Kunst im hause 386.
Fausboll. 3 lyde 799.
Feilberg. Ordbog 805.
F el d h au s. Deutsche aufsätzel590.
F e 1 g e n t r e u. Wesen d. poesie 1 93.
Fellücker. Gsangerl56. Krippl-
gsangl 157.
Fennel. Smith' glossary 1195.
Ferguson. Surnames 35. church
plate 356. transactions 1126.
Fick. Etymologien 110.
Fierlinger. Verbaltlexion 116.
Fietz. Heil, kreuz 924.
Jahresbericht für germanische Philologie. V
Filon. Litterature anglaise 1311.
Fischbach. Textilknnst 34:5.
Fischer. Vorgeschichte von Bern-
burg 257.
Fi seil er, CI. L*uniandeTroie930,
Fischer, E. Rec. 700.
Fischer, H. Stuttgarter schwä-
bisch 168. schwäbischer dialekt
1550. rec. 1537.
Fitzherbert. Husbandry 1184.
Fleet. Sussex 1141.
Flodström. Consonanten 74.
Iiann 780.
Flood Old laws 1183.
Fontaine. Luxemburger sitten
621.
Form an. Folklore 626.
Forste mann. Thumelicus 45.
Fortnum Rec. 346.
Foster. Romano-British remains
306.
Foth. s.
1246.
Fowler.
Franck.
rec. 1199.
Völcker 1775,
1249.
Rec. 1118.
Mndl. gramm. 1459.
wenzelen 1460. Maerlant 1465.
rec. 1430. 1457. 1466. 1537.
Frankfurter. Bestiary 624.
Frau er. Nhd. gramm. 1633.
Freeman. English towns 1148.
F r e e m a n n. William Rufus
1113. Carlisle 1126. rec. 1116.
Frensdorff. Dortmunder Statu-
ten 427.
Freund. Lübisch stadtrecht 426.
Freybe. Christoforus 485. Frei-
dank 1015. Heliand 1410.
Freytag, L. Familiennamen 29.
Hervarar saga 851. rec. 1273.
1299. 1301. 1807.
Frick. Deutscher Unterricht 1568.
Friedel. Kröten 686.
Friedmann. Poeta politicol037.
Friend. Flowers 634. plantnames
1229. tlower names 1230. Che-
quers tree 1231. rec. 614. 1223.
(1883.) 20
306
Register.
Frikke. Monatsnanion ]-2.
Frischbier. Wörtcrliuoli 141H.
Fritzner. Ordboi,'- 767. |nng773.
Frominann. Jliinciiener lieder-
bnch loll.
Froning. Juli. Latoiiius 1079.
Fron ins. Ausschuhen 64.").
Fronde. Sliort studies 1110,
Fr}'. Kytlunical laws 638,
FurnivaH. English Wills 1397.
ehester plays 1399. Digbj'
mysteries 1400. 1401.
Fuss. Volksetymologie 144. rec.
1766.
Gabelentz. Familiennamen 28.
Gädertz. Hamburg, opern 1447.
Rollenhagen 1449. Rist 1451.
Gairdner. England 1105.
Gallee. Invloed van de taal-
studie 478. rec. 490. 1537.
Gardiner. Green 1529. rec. 1108.
Gar nett. Beowulf 1337. rec.
1291. 1365. 1388. 1398.
Gartlians. Spervogel. 1032.
Gärtner. Engl. Phraseologie 1200.
Gauties. ConquetedelaBelgique
284.
Geelmuyden. vSpeculum regale
856.
Geerling. Metrik 1658. literatur-
gesch. 1677.
Geiges. Veit Webers lied 709.
Geistbeck. Historische Wand-
lungen 141.
Gelbe. Rec. 120.
Gempeler. Sagen 571.
Gemss. Rec. 7.
Gen gl er. Stadtrechtsaltertümer
428.
Gensler. Störtebeker 582.
Gerber. Lex Taciteum 269.
Gerber ding. Deutsche gramm.
1634.
Gering. vEtintyri 839. rec. 840.
G e rl a c h , H. Wirtshausleben 325.
Ger lach, L. Rhetorik 1659.
Gesenius. s. vScliröer 1783.
G fr ö r e r, Verfassungsgeschichte
429. rec. 420.
Gierke. Naturrecht 430. rec.
432. 1109.
Gierth. Assumptio Mariae 1364.
Gilsa. Ringwallfrage 299.
Gisi. Gaesates 297.
Giske. Ezzoleich 895. Walther
1040.
Glauning. Engl, spräche 1791.
Glück 1er. r)eutschogramm.l635.
Gneist. Engl. Verfassung 1109,
Gnerlich. Rec. 135(i.
Goedeke. Meisterlieder 124.
Gombert. Nomenciator amoris 2.
rec. 1. 124.
Gomme. Agricultural implec-
ments 358. primitive law 431.
village Community 474. folk-
lore 611. rythmical laws 638.
folklore relics 639. Preston
gild 640. Corporation eustoms
641. firstsod642, Nottingham
1162.
Gör res. Sigfrid 744.
Görth. Dichtknnst 1660.
Gosche, s. Dietlein 1738.
Gostwick. Gernian literature 181 .
Gottschalk. Artikel bei Milton
1275.
Götzinger. Reallexikon 207.
Gouw. Ndl. 1456.
Gradl. Judenordnung 411.
Graf. Roma 543.
Graef. Eraclius 966.
(xrant. Edinburgh 1150.
Grat er. s. Schröer 1783. trans-
lator 1811. engl, literature 1822.
Grazebrook. Visitation of
Staftordshire 1140.
Greef. Gerber lex. Tac. 269.
Gregor. Stories 610.
Grein. Ags. Wörterbuch 1193.
ags. poesiel322. Beowulf 1335.
Register.
307
Greiner. Literatm-gesch. 1678.
Grimm, J. u. W. Wörterbuch 1,
märclien553— 557.briefeln32f.
Grimm, J. Mythology 477.
kleinere Schriften 1530.
Grimm, W. Kleinere schriften
1.531.
Grimm, Jul. Brückenkopf in
Kastei 290.
Grindon. Shakspere flora 1223.
Grisebach. Treulose witwe 509.
Groag. s. Schröer 1783. engl.
spräche 179(5.
Gronau. Dentsclier Unterricht
1609.
Groothuis. Neder betuwsche
dialect 1455.
Groschopp. Greins ags. wb.
1193. Christ u. satan 1338.
Gross. Tropen 1661.
Grössler. Christentum in Thü-
ringen 229.
Grote. Lexicon d. Stifter 47.
Groth. Ags. exodus 1339.
Grünbaum. Jüdisch-deutsch 173.
550.
Grundtvig. Folkeviser 721.
F;Teroisk Sprog 766. Fseroernes
Literatur 813.
Gubernatis. Storia della lette-
rat ura 174.
Gude. Erläuterungen 1739.
Guömundur. s. Thorläksson.
Guest. Origines Celticae 231.
rhythms 1290.
Gümbel. Urgesch. Baierns 277.
Gurcke. Schulgramm. 1636.
Übungsbuch 1637.
Haag. Rec. 71. 440.
Haase. Ripener stadtrecht 432.
Hagedorn. Verfassungsgesch .
433.
Hagen. Theodulf 1494.
Hagen mey er. Chronique de
Zimmern 1076.
Hahn, K. A. Ahd. gramm. 871.
Hahn, Th. Science of language 82.
Hahn,W. Mustersammlung 1662.
metrik 1663. literaturgesch.
1679.
Halatschka. Zeitungsdeutsch
138.
Haies. Hubbard 1185.
Halfdon. Folklore 626. proverb
1234.
Häling.Dramatiscliedichtungl98.
Halkett. Dictionary 1315.
Hall. Canterbury 1153. perfect
participle 1253. points of usage
1 254.
Hallam. Literalure of Europe.
dialect Society 1225. Chamber-
lain's glossary 1228.
Haller. Sprichwörter 16.
Haltrich. Siebenbürg. wb. 171.
Volksmärchen 574. zwei mär-
chen 575. altertümer 646. In-
schrift 731.
Hammeran. Urgeschichte 238.
Hampke. Deutsclier Unterricht
15(;9.
Handel mann. Symbolische krö-
ten 683. krötenaberglauben 684.
volkshumor 747. volksspiele 754.
Handtmann. Sagen 584.
Hardenberg. Temperamente981.
Hardwick. Battle-tields 1131.
Harrison. German literaturelSl.
Romano- British letters 305.
Heynes Beowulf 1326. rec. 1337.
Hartel. Eunodius 1488.
Hartfelder. Weistümer 468.
Celtes 1513. 1514.
Hartmann. Wittekind 583.
Hartmann, F. S. Schwarze u.
weisse kunst 668.
Hartmann, J. Rec. 221.
Härtung. Altertümer 965.
Hasenstab. Cassiodors variae
1484.
Hasse. Ndd. 1413.
20*
308
Register.
Hauck. Eischofswahlen 243.
Ivabanus Maurus 1490.
Hauff. Lexicalisches 6.
Haupt, s. Plümer 1H89.
Haupt, M. Arme Heinrich 922.
minnesanji-s früliling l(i04.
Hauroau. Pierre Riga 1501.
Hausberg. Soester felidp 1431.
H a u s li a 1 1 e r. Spracligrenze 1 .53.
1419.
Hausknecht. Ae. glossen 1349.
Sowdan of Babylone 1393.
Häussner. Kaisersage 535.
Havet. L'anglais 1802.
Ha weis. Colours 391.
Haj'man. Porlock churcli 1157.
H e f n e r-Alteneck. Trachten 399.
Hegel. Verfassungsgeschichte
434. Königshofen 939.
Hehn. Kulturpflanzen 313.
Heim. Zürich ()17.
Heinrich, A. Carmina Burana
1511.
Heinrich, G. Ausschuhen 645.
Heinrichse n. s. Eehfeldt 1774.
H e i n t z e. Familiennamen 29.
Heintzeler. Seifried Helbling
977.
Heinze. Alliteration 135. dis-
ponieren 1591.
Heinz el. Rec. 522. 547. 798.
839. 902. 953.
H e 1 1 w a 1 d. Kulturgeschiclite 3 1 8.
Helfen. Dietsche grammatica
1461. verscheidenheiten 1462.
Henning. Deutsches haus 351.
Nibelungenstudien 960.
Henrici. Rec. 1029. 1033.
Henry, .1. Silver coins 1179.
Henry, V. Esquisses morpho-
logiques 102.
Hentschel. Stilarbeiten 1592.
literaturkunde 1680.
Herford. /;/ 1274.
Hermann. Vergl. philologie 88.
Hernluud. Skriftsprak 802.
Herr tage. Catholicon Angli-
cum 1194. Coilyear 1403.
Hertel. Schöftenbücher 436.
Hertz. Königin v. Saba 508.
Herz. Rec. 962.
Herzberg-Fränkel. Land- und
gottesfrieden 244.
Hesekiel. Wajjpensagen 590.
He SS eis. Gutenberg 405. recht-
buch 444. rec. 1194.
Heus sl er. Sprachlehre 1638.
Hewlett. Rec. 1165.
Hey. Ortsnamen 63. Berlin 64.
Heyne. Grimms Wörterbuch 1.
kunst im hause 387. Beovvulf
1326. Heliand 1408. s. Ptister
1761. rec. 2. 351. 697. 1192.
Heyse. Fremdwörterbuch 1618.
1619.
Hiecke. Lesebuch 1710.
Hierthes. Schottischedialektl237.
Hildebrand. H. Industrial arts
348.
Hildebrand, R. Grimms Wör-
terbuch 1. Weiskes Sachsen-
spiegel 465. rec. 152.
Hildebrandt. Heraldische mei-
sterwerke 360.
Hill. Organs 376.
H ihn er. Müllers ags. gramm.
1260. altnordhumbr. laut- u.
flexionslehre 1263.
H i n t e r h u b e r. Poesie der Alpen-
länder 712.
Hirsch. Literaturgeschichte 182.
H i r s c h f e 1 d. Gallische studien234.
Hittmair. Partikel be 899.
Hodgetts. Chain mail 366.
paganism 652.
Hoey. Challamel 401.
Hofberg. Folksägner 592.
Höfer. Waldis 1435.
Hoff. Rhetorik 1664.
Hoffbauer. Literaturgesch. 1681.
Hoffmann, A. Bcowulf u. Edda
1332.
Register.
309
Hoff mann, F. Deutsche aufsätze
1593.
Hoff mann, M. Rec. 1758. 1759.
17H1.
Hoffmann, 0. s Schwab 1755.
Hoffmeister. Glaube unserer
Väter 498.
Hof fory. Hustru722. dstrieV 775.
consonantstudier 791. pjüöölfr
792. rec. 763. 788. 789. 841.
Hof mann. Ndl. 1456.
H 0 f m ann, K. Ahd. eigennamen 38.
H 0 f m e i s t e r. Abels gedichte 1448.
Hohenbühel -Heutier. Priameln
732.
Höhl bäum. Rec. 332.
Holder. Caes. bell. Gall. 283.
Beowulf 1324. Beda 1492. 1493.
Holder-Egger. Rec. 211.
Holland. Keller 1539.
H 0 1 1 e r m a n n. Gregoriuslegende
1367.
Holub. Tacitus 270.
Holzhausen. Ballade u, romanze
150.
Holzherr. Rec. 498.
Holzin ger. Rec. 290.
Hoogweg. Martinus Fuldensis
1081.
Hooper. Commodore 1214.
Hoppe. Rec. 790. 860.
Hörraann. Schnaderhüpfeln 713.
Hörn, Fr. Winkel. Oldtidsniinder
248.
Hörn, W. 0. v. Der Rhein 567.
Homer. Deutscher Unterricht
1615.
Horstmann. Ae. legenden 1365.
Barbour 1388. Bokenam 1398.
Hottenroth. Trachten 398.
Hotz. Subjunctive mood 1261.
Hötzl. Berthold 1058.
Houghton. Namesoftishes 1232.
Howorth. Yarl Osker 1344
Hub er. Ottokars chronik 967.
Hubert. Rec. 1603.
Hübschmann. Indogerman.yj. 99.
Hügel. Kaspar v. d. Run 935.
Huitfeldt. s. Nielsen 868.
Hulbert. Almondbury 1154.
Humboldt. Sprachphilosophische
werke 78. raenschl. Sprach-
bau 79.
Huemer. Mlat. analekten 1505.
lat rhythmen 1508. rec. 1510.
Hunte r. Dictionary 1189.
Huth. s. Lüben 1741.
Hüttel. Chronik v. Trautenau
158.
Huyssen. Poesie d. krieges 195.
Hylten Cavallius. Gator 812.
Imelmann. s. Bellermann 1700.
Inowracla'wer. Meier Helm-
brecht 994.
Irving. English tongue 1806.
Isaac. Sprechübungen 1773.
Jack. Student's encyclopaedia
1099.
Jack seh. Jakob Unrest 1070.
Jackson. Folklore 637. Eding-
ton Monastery 1 144.
Jager. Woordenboek 1463.
Jäggi. Zürich (517.
Jagic. Rec. 66.
Janicke. Urkundenbuch 1068.
Jannet. Eulenspiegel 740.
Jansen. Lyrische poesie 1006,
Jaep. s. Schröer 1783.
Janker. Chronolog. behandlung
901. lesebuch 1711.
Jellinghaus. Ndd. 1417. rec.
1452.
Jen t seh. Vorgeschichtl. alter-
tümer 256.
Jerningham. Norliam Castle
1177.
Jessen. Mythologie 496. sporgs-
maal 612.
Jessop. Village life 1135.
Jewitt. Mace 368.
310
Register.
Jonas. s. Bellerniaim 1700.
innsterstücke 1712. jiroben
1713. rec. l.'iUG. Hi^:S. 1730.
Jontkbloet.N(ll.K'tterkuiuleU»i4.
Jones. BradtVtrd on Avon 1144.
Joseph. Cioklmiinzen 38ö.
Jostes. Veghe 1060. 1446.
Jülg. Rec. 93.
Jung. Rec. 1712.
Jungt\ s. MülltT 1761.
Jnnghänel. Stilavbeiten 1592.
Juris. Odovakar 216.
Kaiser. Hoffs rhetorik 1664.
English language 1823.
Kai esse. Seidenwebekunst 341.
Kaikar. Ordbog 769.
Kalkoff. Wolfger 1038.
Kallsen. Barbarossa 1758.
Kälund. Island 765. Runestene
766. Islands Fortidsl»vninger
825. Gull-l^oris saga 847.
Kämmel. Ortsnamen 61.
Kümmel, H. J. u. 0. Deutsches
Schulwesen 395.
Kap ff. Hohen-Neuffen 1028.
Kares. Poesie und moral 317.
Browns schooldays 1198.
Karg. Rec. 126.
Kauf f mann, A. Sagenforschung
531.
Kaufmann. Rec. 1449.
Kaufmann, G. Deutsche ge-
schichte 211. gesch. d. Ultilas
761. rec. 314.
Kaufmann- Hartenstein. Sprach-
wissenschaft 93.
Kaven. Rec. 1190.
Keary. Coinage 1180.
Keck. Iduna 1746. rec. 485.
Kehr. Lesebuch 1714.
Kehr ein. Deutsche aufsätze 1594.
Kelle. Verwälschuug 137. rec.
891.
Keller. Rec. 535.
Keller, A.v. Literar. verein 1522.
Keller, C. Zürich 617.
Keller, E. Mustersammlung 1734.
Kellner. Materialien 1595. lese-
buch 1716.
Kennedy. Brink'sEngl.lit. 1298.
Keppler. Passionspredigt 1056.
Kerl er. Eichhorn 1528.
Kern, F. Deutsche satzlehre 146.
Kern, H. Buddhisme 490.
Kettner. Empfang der gaste
319. kritik d. Nib. 963.
Kliull. Kreuziger 934. rec.
146. 900. 901. 924. 1050.
Kiefer. Legendes 564. ,
Kiem. Urkunden 419.
Kienast. Rec. 156. 157.
Kiessling. Bibelsprache 129.
mundart d. Oberlausitz 154.
Killisch. Berlin 65.
Kinn. Siebenbürg. wb. 171.
Kinzel. Alexandersage 518.
Rec. 1551.
Kirchhof. Thüringen 273.
Kirchhoff. Siebenbürg. wb. 171.
Kirpicnikovb. Russisches epos
545. 902. Kudrun 546. 953.
heil. Georg. 547.
Kirste. Sons cerebraux 98.
Kisch, C. Siebenbürg. wb. 171.
Kisch, W. Strassen Wiens 393.
Klee. Rec. 1730.
Kleemann. Nordthüring. idioti-
kon 170.
Klein. Deutscher Unterricht 1 580.
Kleissl. Odovakar 217.
Kiemich. Citatenlexicon 17.
Klemming. Medeltidsdikter 860.
Brigitta 863.
Klinghardt. Rec. 1237. 1261.
1330. 1765. 1766.
Klöpper. Engl, phraseologie
1199. Synonymik 1809.
Kloster mann. English reader
1819.
Kluge, F. Wörterbuch H. ety-
mologie 9. miscellen 1269.
Register,
311
ae. cliclitungt'n 1343. rec. 317.
1192. 12.58. 1324.
Kluge, H. Nationalliteratiir 1682.
Knieschek. Tristan 911.
Knoop. Ndd. 1413.
Knorr. Familiennamen 30. ndd.
1413.
Knorrn. Aberg'läul)isclie ge-
brauche 676.
Knoth e. Tuchnuicherliandwerk
344. urkundenbucli 437.
Kny. Negation in Nib. 964.
Koch, E. Kaiser Friedrich .536.
Koch, J. Siebenschläfer 513.
erklärung 1366. Chaucer 1375.
1382. 1384. rec. 1374. 1377.
1378. 1766.
Koch, M. Eec. 1318.
K 0 c h 0 n d 0 r ft'e r. Kasseler bruch-
stücke 909. kindheit Jesu 943.
Kock. Vocalisationen 766. ord-
förklaringar 778. in ock / 797.
Ljudlära 798.
Kögel. Götter- u. lieldensage
484. rec. 899. 1633. 1710.
Kohl er. Privatreclitsgesch. 436.
K ö hl e r ,F. FremdAvörterbuch 1 (i20.
Köhler, J. A. E. Dänionensagen
573.
Köhler, E. Sage von der Percht
550. in die hand schneiden
551. Celebrant 625. Erbe-
gast 671. Rumelant 1030. rec.
173. 513. 519. .528. 550. 574.
Kohts. Lesebuch 1715.
Kölbing. Elissaga 842. real-
schulfrage 1088. King Hörn
1362. collationen 1366. Au-
chinleckhs. 1368. Tristrem 1369.
romanzenhss. 1372.Körnerl542.
rec. 790. 1086. 1096. 1260.
1300. 1319 1398. 1553.
KoUewijn. Ndl. 1456.
Kollmann. rrgescli.Baierns277.
Kolmacevsky. Tierepos 196.
König. Literaturgeschichte 183.
Könne. Rhein. -gallisclie töpfer-
kunst 312.
Kootz. llexenprocesse 693.
Köpke. Köpke 1541.
Koppmann. Störtebeker 582.
Kortegarn. Fremdsprachl. Un-
terricht 1771.
Körting. Neuere sprachen 1086.
Kossinna. Rec. 880. 1418.
Krainz. Hochzeitsgebräuche 659.
Kra-mer. Enstafviga Ord 820.
Krämer. Lesebucli 1759.
Kr a mm. Konrad v.Heimest'urt947.
Krause. Störtebeker 582. aber-
gläubische kuren 675. ndd.
1413. Korflmaker 1420. Lange
1421.
Krauss,C.H. Tac. Germania 263.
Krauss, F. Rec. 513.
Kriebitzsch. Poetik 1665. lite-
raturgesch. 1691. s. Kehr 17 14.
Krieg. Rec, 498.
Kristensen. Sagu 599.
Krüger, C. A. Märchen 588.
schulgramm. 1639.
Kr um mach er. Carlyle 1276.
rec. 1277. 1813. 1815. 1817.
Kr US eh. Rec. 1483.
Kugler. Rec. 324.
Kühne. Metallaltertümer 246.
Kühnel. Ortsnamen 66.
Kummer. Erlauer spiele 973.
deutsche Unterricht 1570. lese-
bucli 1717. rec. 1728.
Kuntze. Unterricht im mhd. 1610.
Küsel. Volkslieder 711.
Kuttner. Singenberg 1(»31.
K u tz n e r. Deutsche aufsätze 1 596.
Lach-Szyrma. Folklore 1138.
Lach mann. Minnesangs frühling
1004.
Laing. Halkett's dictionary 1315.
Laistner. Flur- und ortsuamen
55. rec. 483. 1499.
Lambel. Erzählungen913.rec.911.
312
Register.
Lampel. Lesebucli 1718.
L am p recht, K. Fränkische wan-
dfninf?on 279. kunstgescliichtl.
handschrit'ten :}77. initialorna-
moiitik .'}89, weistümer 470.
Land mann. Shakspere and
euphuism 1271.
Lang. Rec. ()2().
Lange, M. Chaucer 1379.
Lange, 0. Sprachlehre 1640.
dentsche literatnr l(i83.
Lange, P. Chaucer 1380.
Laschitzer. Rec. 389.
Latendorf. Ndd, 1413. spräche
Luthers 1422.
Laube. Hausinschriften 730.
Laurensen. Folklore 626.
Lautenhammer. Engl, spräche
1794.
Lazarus. Rec. 83.
Leathom. Christmas (i51.
Lee. Jews of Colchester 1169.
Jews in England 1 1 70. euphuism
1272. Huon of Burdeux 1402.
rec. 1119.
Lees. Ealsther's dialect 1226.
Lefevre. Güöläc 1342.
Leffler. Hög 779. Njalssage
8.56. rec. 763.
Lehmann, v. Lehrplan 1770.
Lehmann, A. Sprachliche sünden
131.
Lehmann, B. Sueben 272.
L e hm ann , H. 0. Rechtsschutz 439.
Lehmann, .1. Scliulgramni. 1641.
Lehmann, J. u. E. Engl, spräche
1797.
Lehmann, K. Verlobung 438.
Njä,lssage 85.5. rec. 844.
852.
Leicht. Ae. Boethius 1346.
Leimbach. Dichtungen 1740.
Leineweber. Lt-sebuch 171'.».
Leit schuh. Hexenwesen 691.
Leixner. Literaturgesch. 175.
1301.
Lemcke, H. Strassennamen 71.
schöft'enbuch 440.
Lemke, E. Dwatsche Hans 542.
frosch- und kriitenabi'rglanben
685.
Lenfers. Wigbiletrecht 441.
Lenk. Hrafnkels saga 852.
Leonhard. Deutscher Unterricht
1597.
Leopold. Berufsnamon 1 8. nume-
ralia 19. eigennameu 39. ver-
wantschaftsnamen 40.
Leroj'. Winchester 1152.
Lesimple. Legends 565.^
Leskieu. Kuhn 1743.
Lessing. Leinenstickerei 342.
L e u c h t e n b e r g e r. Dispositionen
1598.
Lewin. Poema morale 1354.
Lex er. Grimms Wörterbuch 1.
Turmairs chronik i078.
Lichtenheld. Studium der
sprachen 1768.
Lichtenstein. Sarantasme 347.
rec. 927.
Lichterfeld. Schauspielkunst
199.
Lieben au. Hotzheims lied 710.
Lieb er mann. Leges Henrici 1.
442.
Liebknecht, ^'olksfremdwürter-
buch 122.
Liebrecht. Rec. 512. 535. 543.
597. 610. 614. 615. 623. 719.
721. 1077.
Lier. Sprüchwörter 20.
Lillie. Challamel 401.
Lind. Hss. zu Upsala 1563.
L in dal. Ortnamn784. Runstenar
827. 829.
Linde. Schachliteratur 408.
Lindenschmit. Altertümer 259.
tracht u. bewaffnung 288.
Linder. Arkiv 763. Slutartikeln
766.
L in dn e r. Wuotan-Barbaro8sa533.
Register.
313
Linke, s. Hentschel 1680.
Linnig. Bilder z. gesch. d. spr.
1U8. mythen - märchen 502.
lesebuch 1722.
Lion. Ceiitralorgan 1097. rec.
1773. 1775. 1821.
Lippert. Religionen 493. Christen-
tum 494.
Lobe. Altenburg 69.
Loftie. London 1149.
Lolinieyer. Pyrmont 68. Tiir-
heims Willelialm 988. rec. 1 627.
1715.
Löhner. Rec. 148.
Loof. Fremdwörterbuch 1621.
Loofs. Britonum ecclesiae 1115.
Loose. Lindenasts inventar 349.
Looss. Klemich citatenlexicon 17.
Lorck. Buchdruckerkunst 404.
Lorenz. Gesch. d. Elsass 237.
Lorenzi. Geiler v. Kaisersberg
1059.
Lorsch. Weistümer 470. Ur-
kunden 1074.
Löschhorn. Rec. 513.
Loser th. Böhm, geschichts-
quellen 987.
Lübben. Volkslieder 701. ndd.
1413. Halberstädter bibel 1423.
mnd. gramm. 1424.
Lüben. Einführung 1741.
Lübke. Aunters of Arthur 1390.
Lucae. MF 48, 13. 1018.
Lucas. StudiesinNidderdale 1225.
Lüdtke. Erl of Tolous 1394.
L und eil. Sagor 691. dialekt-
studier 766. norskt sprak 796.
rec. 818.
Lundgren. Personnamn 766.
Lundq ui st. Grimms märchen 555.
Luz. Literaturgeschichte 1684.
Lyon. Minne- u. meistei-gesang
1008.
Macdonell. Rec. 459.
Macdowall. Wägner'sEpics561.
Ancient sculpture
Mac Gown.
1128.
Mt\chal. Tac. Germ. 266.
Mackay. Scottish language 1236.
Maclean. Berkeley 1168. Ael-
fric 1351.
Macquoid. Yorkshire 1147.
Madan. Caxton fragment 1404.
Maine. Early law 443.
Mally. Victor v. Vita 1486.
Mann.E. Englishliterature 1308.
Mann, F. Deutsches wb. 119.
Marold. Got. bibelübersetzung
760.
Marschall. Lesebuch 1724.
Marshall. Oxford 1119.
Martens. De 8. Gregorio 920.
ndd. passionsgeschichte 1444.
Martin, E. Gemeindeacker 329.
mhd. gramm. 898. Haupts a.
Heinr. 922. Kudrun 949. 951.
Seifried Helbling 975. Wolfram
997. literatur des Elsass 1554.
rec. 926. 976. 988. 1463.1464.
Martine au. Rechtbuch 444.
Martinov. Chronique de Zimmern
1076.
Masin g. Lautgesetz 87.
Masius. Lesebuch 1723. s.
Echtermeyer 1733.
Mason. Norfolk 1134. archaism
1279.
Mathias. Brookes engl. lit. 1305.
Matthäi. Nitzsch deutsche gesch.
213.
Matthias. Rec. 1712.
Matthiesen. Rec. 1656.
Matthiessen. Rec. 180. 182.
Matz. Literaturgesch. 1685.
Mätzner. Engl, granimatik 1247.
sprachproben 1320.
Maurer, K. Unächte geburt 445.
rec. 438. 445. 496. 549. 763.
7<i5. 773. 845. 862.
Maurer, Th. Cäsars Rheiu-
brücke 287.
314
Register.
May. Rec. 924.
Mayer, A. Kec. 1511.
Mayer,A.F.ElemeiitarlniclilH42.
Mayhew. Rose 12U9. Farm 1:^15.
Mayr. Passionsspiel 202. Marien-
klagen 959. rec. 1G76. 1677.
McLenau. Lycanthropy 1098.
Meffert. s. Schröer 1783.
Mehlis. Rheinlande 223. pfahl-
bauten 2H0. Markomannen 274.
Promethens-mytlius 534.
Meinardus. Rattenfängersage
528.
Meirhofer. Burghalde bei
Kempten 294.
Meissner. Alexandersage 517.
Meister. Bänmkers kirchenlied
2m.
Meitzen. Deutsches haus 350.
Mejer. Hexenprocesse 696.
Menge. Literaturgeschichte 184.
1686.
Mensinga. Ndl. 1456.
Merbot. Ags. poesie 1317.
Merkes. Rec, 1357.
Merry. Rec. 759. 1236.
Mertz. Römermauer 291.
31 e s c li e n d ü r f e r . Siebenbürg,
wb. 171.
Mesnil. Tac. Germania 267.
Mestorf. Undset eisen 245.
Metger. Flensburger schmiede-
gesellen 475.
Methner. Poesie u. prosa 194.
Mettig. Rigasche gewerbe 345.
M eurer. Engl, vocabular 1^10.
Meyer, s. Kohts 1715.
Meyer, E.H. Bremer ratsstul 733.
reo. 494. 512. 580. 689. 692.
Meyer, G. Gerichtsbarkeit 446.
rec. 512. 513.
Meyer, J. Grimms "vveistümer 469.
Meyer, J. Vaterlandsbuch 1760.
Mej'er, L. Got. lehnwörter 756.
Meyer, R. M. Neidhart 1027.
Meyer, W. Kreuzholz 507. Ser-
vatlus 928. ludusdeAntichristo.
1497. gedieht ausFreising 1503.
Meyer von Knonau. Urkunden419.
Michael. Gi-isterkreis 581.
Michaelis. Zischlaute 75 . rec. 1 52.
Michelsen. Korner 1425. Kock
1426.
Micklethvvaite. Rec. 376.
Middleton. Flaxley abbey 1130.
rec. 1171.
Mielck. Ndd. 1413. subst.d.verbs
1427. Jesus am kreuze 1438.
Milchsack. Rec. 973.
Miller. Ringburgen 300.,
Milliken. Old law courts 1174.
Milner. Smith' glossary 1195.
Minchin. Rec. 1477.
^linckwitz. Mythologie 479.
Vollmers mythologie 480.
Minor. Winterstetten 1044. rec.
184. 188. 331. 962.1537.1576.
1740.
Minto. Rec. 1290. 1298.
M i s ch i. Deutschimladinischen 1 60.
Mithoff. Künstler und Werk-
meister 388.
Mitzschke. Leyden Christi 915.
Möbius,P. Literaturgesch. 1687.
Mob ins, Th. Foruyröislag 814.
Hattatäl 841.
Mob US. Stilübungen 1599.
Moe. Rec. 591.
Moffat. Home and school series
1803.
Mogk. Edzardi 1526. rec. 763.
789. 790. 816. 854.
Moler. Hss. in Vesteräs 1564.
Möller. Aengl. volksepos 1323.
rec. 516. 1063.
Mollett. Dictionary 1100.
Moltke. Webers handwb. 121.
Moltzer. Madoc 1467.
Montegut. Litterature anglaise
1310.
Montelius. Spännen Iran Brons-
äldern 249.
Regifiter.
315
Montniorency. Ndl. 145B.
Morgenstern, s. Ebener 1816.
Morpurgo. Arbogast 219.
Morris. Saunter 1211. English
grammar 1248. early English
1319. genesis and exodus 1358.
s. Schröer 1783.
Morsbach. Kec. 1237. 1277.
1784.
Mulden er. Buch vom wetter 21.
MüUenhofl". Germanien 228.
Muller. Rechtsbronnen 448.
Müller, A. Volkslieder 703.
Müller, C. Altgerm, weihnachts-
spiel 762.
Müller, D. Deutsche geschichte
1761.
Müller, Ed. Sinnverwantschatt
140.
Müller, F. Rec. 1573.
Müller,H. Rattenfängersage 529.
Müller, H. F. Rec. 1646. 1676.
Müller, J. Deutschsprachl. Un-
terricht 397. 1577.
Müller, L. Rec. 331.406.407.
Müller, M. Stadtrecht 447.
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488. origin of religion 489.
Müller, Th. Ags. gramm. 1260.
Müller, W. Hiob 932.
Mullinger. Rec. 1110. 1148,
Münch. s. Völckerl775.rec.l812.
Muncker. Lassberg 1547.
Munde. Progressive reader 1818.
Mündel. Elsässische sagen 569.
hausinschriften 726. haus-
sprüche 727.
Munro. Lake-dwellings 261.
Murray. Dictionary 1186. Sur-
round 1 207. verbs in -rgaii 1 267.
Mushacke. Pleonasmus u. tau-
tologie 118.
Muth, V. Mild, metrik 900.
Naaff. Volkslied 704.
Nacke. s. Lüben 1741.
Nader. Gen. im Beowulf 1330.
dat. u. instr. im Beowulf 1331.
Nadler. Poetik 1666. dicli-
tungen 1742.
Napier. Wulfstan 1352. rec. 1261.
Naumann. Themata KiOO.
Nausester. Deutscher Unterricht
1571.
N e s 1 1 e h n e r. Evangeliarium 380.
Neubauer, llebrew deed 1169.
rec. 1726.
Neubürger. Sprachforschung 80.
Neumaier. Lanzelet 991.
Neumann. Lesebuch 1725.
Neu mann. Wolfdietrich 996.
Neville. Trisanton 268.
Newell. Games 753.
Nicholson. German literature
185. Mandeville 1098.
Nicholls. Bristol 1151.
Nicoll. English literature 1313.
Nielsen. Navne 782. Sprog-
historie 803. Tingsvidner 80(i.
Legendarium866. L;egebog867.
Diplomatarium norwegicum 868.
Svenskt diplomatarium 869.
Niemann. Kloppenberg u. Zeller
44.
Niemeyer. Metrik 1667.
Niklas. Deutscher Unterricht
1613.
N i 1 s 0 n. Fornisländsk gramm. 788.
Nitsch. Deutscher Unterricht 1572.
Nitzsch, K. W. Deutsche Ge-
schichte 213.
Noack, K. Altd. gedichte 896.
Noack, P. Engl. rel. pron. 1250.
Noe. s. Jauker 1711.
Noggl e r. Wolkenstein 1045.1072.
Starkenberg. Streitschrift 1071.
Nohl. Überbürdung 1767.
Noir^. Kant u. d. Ursprung d.
Vernunft 77.
Nölle. Rec. 1821.
Nonnig. Sprachlehre 1643.
Norden. Science linguistique 1520.
:ii(3
Register.
Nordländer. Sägner 595. sil
ock St'/ 783.
Nordnieyt'r. Dtnitsche Wortstel-
lung 147.
Noreen. Arkiv7i):3. Iiiistru772.
gramatiska Hidrag 794. Dal-
malet 8i»9. rec. 787. 859.
Norelius. Sprakbruk 786.
Norenberg. Rec. 395.
Norman. English synonyms 1809.
Normann. Stilübungen 1601.
N 0 r r e n b e r g. Literaturge-
schichte 17().
North. Church Beils 371.
Norris. South Petherton 1156.
Nürnberger. Bonifacius 1489-
Nutt. Edzardi 1527.
Nygaard. Konjunktiv 793.
Nyrop. Folklore 609. Sprogets
vilde Skud 787. rec. 512. 513.
Oberbreyer. Jus potandi 643.
Obergföll. Familiennamen 31.
Oberle. Germ. heidentum 1 1.498.
Ogilvie. Dictionary 1187.
Ö hl ensch läger. Urgesch. Bai-
erns 277.
Ühorn. Amis 978.
Olsen. Runerne 831. Graag-
aasen 845.
Omont. Interrogationes 1502.
0 n n e k e s. Groningsch dialectl 455.
Onslovv. Worcester 1120.
Ordish. Crispin's day (i49.
Ostendorfer. Turnierbuch 361.
Österley. Wörterbuch 208.
Osterwald. Volksbücher 743.
Osthoff. Schriftsprache 151.
Oswald, E. Rec. 1316.
Otnian Västgötalagen 859.
Otte. Neutestamentl. bilderbuch
378.
Otto, A. Hausen u.Veldeke 1017.
0 1 1 0, F. Michaels geisterkreis 581.
Owen. History of England 1104.
Palmer. Folketymology92. 1206.
Pannen borg. Ligurinus 1510.
Pannier. Kulenspii^gel 741.
Pappenheim. Launegild 449.
Parandero. Letteratura tedesca
186.
Paris. Fauconnerie 363.
Parker. Runic crosses 250.
Paterson. Smith' glossary 1195.
Paul, H. Lautentwicklung u.
formenassociation 114. Gregor
919. a. Heinr. 921. Walther
1034. rec. 900. 1006. 1029.
Paul, R.W. Sepulchralslab^365.
Pauli. Lappenberg 1546.
Paulus. Kunst u. altertum 394.
Peacock. Osemund 1221. pro-
verb 1234. rec. 1178.
Pearson. Rechtbuch 444.
Peiper. Alcimus Avitus 1482.
P e r a t h 0 n e r . Mundarten Vorarl-
bergs 161.
Pernwerth v. Bärnstein. Stu-
dententum 396.
Peter. Lanzelot 1046. 's. Giemen
1706.
Peters. Ndd. 1413. rec. 1492.
Petersen. Gottesdienst 495.
engl, gramm. 1788.
Petersens. Jömsvikinga saga
854.
Petiscus. Olymp 1748.
Petry. Engl, syntax 1787.
Pf äff. Lied d. 16. jhs. 705.
Pfalz. Literaturgesch. 1688.
P fa n n e n s c h m i d. Gebräuche 663,
Pf ister. Deutsches wort 17(i2.
P f 1 u g k - Harttung. Krönungs-
formel 1114.
Pfordten. Indogerm. sprachen 95.
Pietsch. Rec. 26. 29. 1577.
Piper. Sprache u. lit. Deutsch-
lands 872. Muspilli 876. Ot-
frid 882—886. Notker 891 —
893.
Pirenne. Sedulius 1483.
Register.
317
Plate. Engl, spräche 1789.
Platt. Angelsächsisches 1262.
auslautgesetz 1266. altengl.
decl. 1268. rec. 1192. 1258.
Plattner. Revue critique 1097.
Ploss. Kind 635.
Plötz. English vocabulary 1202.
P Iura er. Deutsche literatur 1689.
Pniower. Wiener genesis 916.
Pohl. Bürgerbuch 450.
Pohlmann.Engl.aussprachel821.
Polack. s. Dietlein 1738.
Pölzl. Lesebuch 1726. rec. 1718.
Poüle. Customs 608. periodical
literature 1560.
Poestion. Einl. in das altnord.
789. Tyrfingsschwert 849.
Pott. Humboldts Sprachbau 79.
zahlen 491.
Powell. Corpus poeticum 833.
Death and Liffe 1396. rec.
477. 1369.
Prammer. Rec. 269.
Pr ato. Tresoro di Rampsinite 544.
Preger. Mystik 1063.
Priese. Gesetze Aelt'reds 1347.
Prinzinger. Bair.-österr. Volks-
sprache 159. Keltenfrage 232.
Pro seh. Zu Walther 1041.
deutsche lectüre 1582. rec.
127. 1671. 1717.
Prutz. Kulturgesch. d. kreuz-
züge 324.
Püning. Heiland 1410.
Quistorp. Schulzenstab 647.
Qvanten. Folkvisor 721.
Rädle. Danse des morts 323.
Rambeau. Rec. 1787. 1789. 1800.
Ramsay. Names 236. Jews
1170. Chaucer 1385.
Ranke. Urgesch. Baierns 277.
Ransome. England 1106.
1107. constitutional governe-
ment 1108.
Raper. Silbermünzen 1142.
Raspe. Domschulbibl. Güstrow
5.58.
Rassmann. Deutsche gramm.
1644. lesebuch 1727.
Rauchenstein. Feldzug gegen
Helvetier 285.
Recke. Danske Verskunst 816.
Redlich. Österreich, annalistik
222.
Reeves. Chequers tree 1231.
Rehfei dt. Lchrplan 1774.
Reichard t. Ostendorfers tur-
nierbucli 361.
Reichel. Mhd. lesebuch 1728.
Reichenbach. Bleameln 715.
Reifte rscheid. Briefe Grimms
1537.
Reiniann. Burgruinen 578.
mittelkentischeevangelien 1353.
Reinhardtstöttner. Moderne
sprachen 1093.
R e i n s c h. Frau im mittelalter 339.
Reling. Bohnhorsts pHanzen 632.
Reppler. Rec, 973.
Reu seh. Museum zu Altkirch
296.
Reuter.
Rhamm,
Rheinhard.
286.
Rhode. Rec. 995.
Rhys. Early Britain 230.
Richter. Johannisspiel 203.
Richthofen. Friesische rechts-
gesch. 451.
Riegel. Muttersprache 17(53.
R i e g e r. Monumenta graphica402.
Riegler. Konrad v. Megenberg
948.
Ries. Rec. 146.
Riezler. Rec. 210.
Riffert. Parzival 999.
Rinn. Kulturgeschichtliches 333.
Rinne. Dispositionslehre 1602.
Literaturkunde 1 690.
Hexenglaube 689.
Cäsars Rheinbrücke
318
Register.
Ritter. Eng;!. fonnleluH- 17Sii.
Robinson. Rec. ll^'i.
Rochs. Veilclien-ronian r)19.
Rockinger. Könige buch 4G1.
1047.
Rüdiger. Alts, gramm. 1406.
rec. 7. 131. 758. 871. 887.
890. 900. 988. 1004. lo77.
1325. 1530. 1531.
Rohde. Rec. 1370.
Rolilf. Ahrensburg.
Röhricht. Kaisersage 532.
Rolland. Faune populaire 623.
Rönning. Beovulfs-Kvadet 1334.
Roquette. Deutsche dichtung 187.
Rosa Dialetto piemontese 10.
Rosenberg. Yersbygning 819.
Ro s e n t ha 1. Stadtrechtsgesch. 452.
Rossberg. Vita Willibrordi 1498.
Rost. Folkenavne 781.
Roth, F. V. E. Güterrotul 24.
seelgerede 1075.
Roth, R. Römer 1749.
Röthe. Helberssyllabierbuch576.
Round. English in Germanj^
280. London 1149. domesday
1182.
Rüdinger. Urgesch. Baierns 278.
Rudolf, A. Götterstätte 505.
Eutj'chianos-Faustus 515. Tan-
häuser 527.
Rudolf, U. J. English literature
1826.
Rudolph. Rec. 1776.
Rühle. s. Schröer 1783.
Rule. Anselm 1116.
Ruete. Deutscher Unterricht 1583.
Rye. Names 37.
Saalfeld. Fremdwörter 136.
Säby. Hustru 771.
Sachs. Engl, laute 1287.
Sachse, J. J. Deutsche gramm.
1645.
Sachse, R. Orrmulura 1356.
Saintsbury. Rec. 1403.
Salhvürck. Reo. 395. 1801.
Saltzmaiin. Wolfram lo03.
Salzer. llymnenpoesie 1487.
Sander. Begnadigungsrecht 453.
Sanders. Ergänzungswb. 124.
handwb. 125. silbenmessung
127. satzbau 148. deutsche
Sprache 1616. rec. 1418.
San Marte. San Ze 917.
Sarrazin. Bad 1218. ags. (juanti-
täten 1270. Orrmulum 1355.
rec. 1394. 1770.
Sattler. Z. engl, gramm. 1282.
1283.
Sauer. Lohnsbücher 23. Ruperts-
berg u. Eibingen 255.
Saure. Lektüre 1776. engl, lese-
buch 1817. engl, literatur 1824.
Sayce. Rec. 403.
Scarth. Roman Britain 302.
Roman remains 1130. rec. 308.
Schade. Wörterbuch 7.
Schädel. Passionsspiel 204.
Schäfer. Deutscher Unterricht
1573. rec. 1068. 1111.
Schaff er. Christi, fragestucken
1445.
Schagerström. Öde 777.
Schanz. Engl, handelspolitik
1111.
Schenk zu Schweinsberg. Pas-
sionsspiel 204. deutsche Ur-
kunde 316.
Sehen kl. Ausonius 1481.
Schepss. Apollonius 1485. Frou-
munds briefcodex 1496.
Scherer. Literaturgeschichte 188.
Lorenz gesch. d. Elsass 237.
Lachmann 1545.
Scherr. Germania 366. En;j;-
lish literature 1302. englische
literatur 1303.
Schierenberg. Ndd. 1413.
Schild. Costumes 370.
Schiller. Schulgramm. 1647.
Schipper. Kult Urzustände 338.
Register.
319
engl, metrik 1291. wortbeto-
nung 1192. Chaucer 1.373.
Schirmer. 8agen577. rec. 1740.
Schleich. Rec. 1393. 1398.
Schleininger. Beredsamkeit
1668.
Schlesing. Wortschatz 1623.
Schlosser. Rec. 485.
Schlüter. Spruchdichtung 1010.
Stephans schachbuch 1440.
Schmeisser. Engl, consonantis-
mus 1777.
S c hm e 1 1 e r. Carmina Burana 1 005.
Schmick. Übersetzung ins engl.
1814. 1815.
Schmidlin. Engl, spräche 1792.
Schmidt, C. Bibliotheken 406.
Schmidt, E. Koberstein 1540.
rec. 141.
Schmidt, F. Hermann 1750.
Walther 1752. Nibelungen 1753.
Schmidt, F. Gr. A. Handelsge-
sellschaften 454.
Schmidt, J. Engl, spräche 1799.
Schmidt, J. Indogerm. ss 99.
locativ. sing. 100.
Schmidt, J. Deutscher Unter-
richt 1614. rec. 1718. '
Schmidt.K. Jus primae noctis 455.
Schmidt, K. A. Rec. 1717.
Schmidt, L. Arminius 46.
Schmidt, W. Eriwulf 1751.
Schneider, Fr. Einhornlegende
530. rec. 380.
Schneider, G. Rec. 1826.
Schneider, J. Heer- u. handels-
wege 298.
Schnippel. Runenkalender 832.
Schnorr v. Carolst'eld. Njäls-
sage 855. hss. d. bibl. z.
Dresden 1556.
Seh och. Sitten u. Volksfeste 617.
Scholl. Dictionary 1191.
Schönbach. Segen 673. kind-
heit Jesu 944. Juliana 957.
Lichtenstein 1022. predigt-
bruchstücke 1055. rec. 973.
1034.
Schönhaupt, f^hrsara 424.
Schönhof. s. Gurcke 1636. 1637.
Scliönlit-rr. Christof Reifer 330.
S c h r a d e r. Sprachvergleichung
96.
Schrammen. Alldeutschland
1754.
Schrattenthal. Göttersage 486.
Schrick er. Heckenland 570.
Schröder. Rec. 1537.
Schröder, E. Anegenge 906.
Rolandslied 942. s.Wyss 1082.
rec. 464. 513. 543. 911. 957.
1047. 1058. 1388. 1398.
Schröer. Coraedy 1295. 1296.
lehrbücher 1783. rec. 516.
Schröter. Nibelungenlied 962.
Schuback. Deutsche gramm.
1648.
Schuldes. Volkssagen 576.
Schulen bürg. Schlange u. al
506. Brahmoer schlossberg538.
Kaukasische sagen 541. spinnen
u. wirken 664. kornmutter 688.
Schuller. Namen 32.
Schulte. Königsliofen 1069.
Schults. Volksetymologie 91.
gebrauche 662.
Schnitze. Rec. 1115.
Schulz, B. Deutsche gramm.
1649. lesebuch 1729.
Schulz, Fr. Hildebrand u. Beo-
wulf 1329.
Schumann. Synonyma im Beo-
wulf 1333. Kurz 1 544. litera-
turgesch. 1693. rec. 1358.
Schurey. Ndd. 1413.
Schuster. Sachsenspiegel 466"
s. Kohts 1715.
Schütze. Zatzikhoven 990.
Schwab. Volksbücher 1755.
Schwan. Rec. 1271.
S 0 h w ar t z , W. Rückwärtssingen
681.
320
Register.
Schweb el. Bürgeituiu 332.
Schweinsberg. s. Scheuk.
Scott, p initial 755.
Secher. Erik Glipping 864. Bri-
gittinske Kk)>terregl('r 865.
Seebohm. \ illagecünimunity456.
Seelniann. Giule lere 1432.
niinners anklagen 1433. farben-
deiitung 1434. engeis Unter-
weisung 1439.
Seemüller. Lucidarius 976. rec.
75. 108. 142. 149. 163. 397.
886. 1633.
Sehrwald. Dichter u. denker
1695.
Seidel. Rec. 1573.
Seidl. Fürsten als dichter 197.
Seifart. ^^'uuderborn 587.
Seiler. Froumunds briefcodex
1495. Ruodlieb 1499. Ruod-
lieb-fragmente 1500. rec. 1481.
1498. 1586.
Seitz. Neuengl. alliteration 1297.
Selby. Lancashire 1164.
Sepp, B. Herkunft der Baiern
275. Frankfurt 499.
Sepp, .1. Baiernstamm 276.
Shedlock. Rec. 375.
Shepherd. Occlude 1224.
Shirley. Chaucer 1377.
Sickel. Sybels kaiserurkunden
381. rec. 460. 461.
Sieb er. Mhd. bruchstücke 910.
Siebmacher. Wappenbuch 359.
Siedler. English literature 1825.
Siegel. Dienstmannen 457.
Sievers. Phonetik 73. ags.
gramm. 1258. zur ags. gramm.
1259. z. Beowulf 1327. 1328.
1350. rec. 790. 798. 870.
872.
S ilfverstolpe. Svenska Te-
atern 824. s. Nielsen 869.
Simcox. Latin literature 1477.
S im rock. Rheinsagen 558.
Walther 1035.
S i m s 0 n. Abels Jahrbücher 220.
Sittl. Rec. 160.
Sjögren. Ortografi 8<)1.
S k e a t. Gospel of S. Mark 759.
husbandry 1184. 1272. Sur-
round 1207. aitsh-bone 1210.
saunter 1211. kestrel 1212.
rollock 1213. English words
1244. s. Guest 129(». s. Morris
1319. proclamation 1359. rec
1206.
Smith, C. J. Synonyms 1196.
Smith, C. R. Notes on Clausen-
tum 3 10. Upchurch marshes 311.
Smith. H. P. Glossary 1195.
Synonyms 1196.
SmUh, J. G. Worcester 1120.
Smith, L. F. Dictionary 1186.
rec. 1189.
Smith, W. R. Encycl. Britan-
nica 1098. Yorkshire 1145.
Smyth. Berkeley 1168.
Sobel. Accente Otfrids 890.
So ein. Ahd. im Elsass 880.
Weissenburg. urkundeu 881.
So hm. Rec. 449.
Sohnrey. Märeken 586.
S 0 n n e n b u r g. Deutsche litera-
tur 1696. engl, spräche 1790.
Sörensen Thomeskjctr. Smaa-
faatelenge 807.
S Orgel. Maskenspiele 1318.
Spalter. Juug}:iammatisches 107.
Sperber, s. Wackernagel 1 730.
Spiegel. Mots en a 101.
Spiess. Hochzeit 661.
Spiller. Albr. v. Scharfenberg
904. 905. Füetrer 914.
Sprenger. Molt 678. Konrad
V. Heimesfurt 946. Amis 979.
ndd. 1413. Schambachs Idio-
tikon 1428. rec. 985.
Stacke. Deutsche geschichte 2 1 4.
Stalin. Gesch. Würtenbergs 271.
Stallybrass. Grimm 's niytlio-
logy 477.
Register.
321
Stamminge r. Rec. 497.
S ta 111 m 1 e r. Breidenbacliergruiul
458.
S t a n n i n g. Leigli 1 1 G 1 .
Starker. Wortstellung- im alid.
875.
Staub, Schweizer, idiotikon 163.
Stecher. Kudrun 954. Par-
zival 1001. erlöser 17ß4.
Steenstrup. Riger 1112.
S t e f f e n h a g e n. Sachsenspiegel
4()7.
S t e h 1 i c h, Sprache u. national-
charakter 81.
Steift. Buchdrucker 407.
Stein. Nibelungensage 548.
Steinbart. Realschulfrage 1 087.
S t e i n m e y e r. Diebessegeu 674.
Kero 878. Albr. v. Kemenaten
903. pf. Konrad 941. Konrad
V. Heimesfurt 945. wälsche
gast 982. Hugo v. Langen-
stein 1054. rec. 882. 884.
886. 887. 900. 960. 1551.
S t e i n t h a 1. Humboldts werke 78.
Waldteufel 653.
Stejskal. Epistel- u. evan-
gclienbuch 1051. dictierbuch
1650. s. Kummer 1717. rec.
1647. 1G61. 1701. 1722. 1723.
Stellwagen. Ndl. 1456.
Stephen. Criminal law 459.
biographia britannica 1101.
Stephens. Mythology 482.
fairy tales 560. him-lMgi 776.
Stern. Nationalliteratur 189
Sternfeld. Rec. 535. 536.
Stewart. Lochaber 605.
Stier. Mhd. im gymnasium 1 (51 6.
Stimm in g. Rec. 1200.
S t i t z. Metapher bei Tacitus L^7 1 .
S t j e r n s t r ö m. Skrifter 1555.
Sti)ckel. Otto V. Botenlauben 1013.
Stoffel. Shall 1284. book 1285.
Stöhn. Poetik 1669. deutsche
literatur 1694.
Stolte. Volkslied I\H. deutsche
spräche 1651.
Storni. Arkiv 7()3. Filologmode
766. Dialekter 804 Heims-
kringla 848. Jomsvikinga saga
853. speculnm regale 858. Rini-
kroneke 862. engl. philologicl()85.
Stosch. Wolfrain 1002. rec. 1039.
Stowasser. Rec. 149.
Strack, A. Wartburgkrieg 993.
Strack, M. Rec. 1765. 1766.
1767. 1772.
Strack er Jan. Von land und
leuten 620.
S tratmann. Etymologisches 1216.
1217. rec. 1369.
Strauch. Lamprecht v. Regens-
burg 1053. Mechtild 1061.
rec. 923. 1062. 1063. 1446.
Strick 1er. llorgen 692.
Strindberg. Svenska folket320.
äfventyr 593.
Strobl. Hahns ahd. gramm.
871. rec. 1058. 1524. 1572.
S t r 0 d t m a n n . Begriffsetymolo-
gien 90.
Strzemcha. Poetik 1670. na-
tionallit. 1697.
Stühlen. Orthographie 143.
Suchomel. Ewiger Jude 514.
Sundby. Ordbog 769.
Süpfle. Kultureinfluss Deutsch-
lands 337.
Suphan. s. Bellermann 1700.
S u te r m e i s t e r. Seh wizer-dütsch
164.
Svahn. Sprakljud 818.
Svanander. Folklifet 622.
Svensen. Sagor 600. 811.
Sweet. Etymologiesl208. //'1255.
,i,'' 1256. notice 1262. into-
nation 1286. rec. 73. 1085.
Sybel. Kaiserurkunden 381.
königtum 460.
Symons. Kudrun 950. 952. rec.
839. 961.
Jahresbericht für germanische PliiIoloj.'ic. V. (1883.)
21
322
Register.
Tainin. (Tt>rliard v. ^lindi-n.
im.
Taubert. Rotlier 971.
Taylor. Alphabet 403. iu-
schriften 1126. üristol 1151.
Tegner. Elliptiska Ord 7fiß.
Teutscb, F. Siebenbürg. wb.
171. altertiiiner 64(>. aber-
glauben 682.
Thelo. Hohenzoller 58. 504.
Hermes 504.
Th es Salus. L'originc du lan-
gage 86.
Thielmaiin, Vulgata 1479.
Thomas. Gawayne 1371.
Thomeskjper. s. Sörensen 807.
Thoms. Frisiau book 1454.
Thorkelsson. Supplement 768.
Guömundar saga 846.
Thorhlksson. Skjalde 822.
T h 0 r s t e i n s s 0 n. Ljüf lingsmäl
724.
Thum. Neuere sprachen 1089.
Macanlav 1277. 1278. reo.
1790. 1796. 1817.
Tischler. Steinzeit 247.
Tobler, A. Briefe Grimms 1536.
Tob 1er, L. Schweizer, idiotikon
163. Schweizer. Volkslieder 697.
Toi seh er. Aristoteles 923.
Eschenbachs Alexandreis 986.
rec. 919. 921.
Toller. Bosworth'dictionarj'l 192.
Trautmann. Engl. Verslehre
1293. rec. 719.
Treichel. Pflanzenwelt 633.
klucke 648. gebrauche 665.
Volksheilmittel 677. spiele
750.
Trenge. s. Rassmann 1727.
Trog. Riieinlandswunderliur)! 559.
Trötscher. Familiennamen 33.
Tschache. Deutsche aut'sätze
1603.
Tschisch witz. InHuenco du
Grec 124(;.
Tuckermann. English prose
1304.
TUekinii-. Tac. Germania 262.
Tudor. Orkney 1137.
Tumlirz. Tropen 1671. rec.
1629. 1632. 1634.
Tümpel. Neumann 1429.
' Twisden. Smitli' glossary 1 195.
Twyford. York 1178.
! Tylor. Magic 1098.
ühlemann. Chaucer 1391.
U i b e 1 e i s e n . Ortsnamen forschung
59.
Uli mann. Shakespearegesell-
schaft 1097.
Ullyet. English 1804.
Undset. Eisen in Nurdeuropa 245,
Unger. s. Nielsen 868.
Vaniöek. Humboldts Sprach-
bau 79.
Varnhagen. Indisches märchen
512. rec. 513. 1085. 1091.
1247. 1352.
Venn. Deutsche aufsätze 1604.
Venosta. Companion to the
grammars 1201.
Vercouillie. Westvlaamsch dia-
lect 1455. ndl. 1456.
Verdani. Theophilus 1468. ver-
scheidenheitenl469. Aiol 1470.
spreukenverzamelingen 1 47 1.
s. Verwijs 1473. rec. 1465.
Vere. English poets 1321.
Vernaleken. Mythische nach-
klänge 503.
Verwijs. Sprokkelingen 1472.
mndl. wonrdenboek 1473.
Veselovskij. Heil. Georg 522.
Vetter. Schachspielliteratur 409.
mystikerpaar 1062.
Vietor. Zs. f. orthogr. 142. s.
Schröer 1783.
Vigfusson. Arbok 254. 764.
corpus poeticnm Boreale 833.
Regi.stur.
323
Vigström. .Skäiutsägiier ()02.
603. Kungeus harar 601. aitt
bröllop 660. lülkvisor 725.
Vilmar. Nationalliteratur 190.
Vinckers. Etyniolugies 1219.
Heliand 1407. ndl. 1 l.")6.
Vlüteii. Maorlant 1-16(J. klucht-
spel 1474.
Vodskov. Rec. 816.
Vogel, s. Hiecke 1710.
Vogel, A. Ratherius 1517.
Vogel, 0. Satz u. aufsatz 1651.
Vögelin. Alte Zürich 239.
Zürich u. unigel)ung 617.
Vogels. Maiuleville 1387.
Voges. Daliv im engl. 1252.
Vogrinz. Casustheorie 89.
Vogt. Vershau 1657.
Vogt. Minnesangs t'rühling 1004.
Voigt, E. Rec. 1497. 1498. 1499.
Voigt, G. Humanismus 1518.
Voigt, Th. Gedichte 1735.
Voigt, W. s. Allen 1793.
Vülcker. Lektüre 1775.
Vollmer. Mythologie 480.
Volk. Hexen 690.
Volt er. Sekte von Schwäbisch-
Hall 537.
Vondracek. Bestimmter artikel
105.
Voortmann. Strong verbs 1251.
VorstermanvanOijen. Ndl. 1456.
Vries. Bladviüling 1475. frag-
menten 147.
Wächter. Altes gold 22.
Wacker nage 1, Ph. Lesebuch
1730.
Wackerneil. Hugo v. Montfort
1025. rec. 973. 1391. 1676.
Wade. Chain mail 366.
Wagner. Visio Tnugdali 985.
AVagner, H. Gymnasialbibl.
Schleusingen 1557.
Wagner, H. F. Volksschauspiel
205. Volksdichtung 702.
Wagner, L. Tliumblore 636.
Wagner, M. Engl.blankvers 1296.
Wagner. Asgard 56 L Nibe-
lungen 1756.
Waitz. Dahlmanns iiuelleiikande
215. vert'assungesgsch. 4<)L
Walzer. Kultur- u. lebensbilder
321.
Walford, C. Fairs 327. Suuth-
wark fair 328. history of Gilds
1124. great rivers 1181.
Walfoi'd, E. Guide to iJerk-
shire 1225.
Wallace. Rec. 1150.
Wallace-Duulop. Glass 346.
Wal In er. Rec. 1807.
W^alther. Ndd. 1413.
AValz. Garel 969. deutscher
Unterricht 1584.
Wanner. Zürich 617.
Ward. Euphuism 1272.
AVarnatsch. Mantel 926.
Warnke. Neuengl. scheide-
formen 1280.
Warren. Leofric missal 1122.
Washbiirn. Englisli literature
1314.
Waters. Roll of the owners
1165. rec. 1116.
Watkin. Roman remains 303.
Roman Lancashire 308. rec.
302.
Watkins. Wooden coftins 252.
philobiblon 1561. rec. 637.
Watt. Scotland 607.
Wattenbach. Ahd. glussen873.
femina pertida 1507. rec. 381.
1494.
Wätzold. Flus 1436.
Wätzold. s. Gurcke l(i36. 1637.
Weber, F. A. Handwörterbuch
121.
Weber, H. Deutschesprache 1698.
Weber, H. L. Stilaufgaben 1605.
We b e r , J. Fremdwörterbuch 1624.
Weber, K. Heil. Giorg 970.
21*
324
Register,
Weck. Ix'ec. 17i:i.
Wetldigeii. Wittt-kiiul 583. rec.
17(i.
Wo (lg wo 11(1. Ktyiii"'l'»gies 120ö.
Wcgcner. Spiele 752. s. Sclui-
niiiiiii 169.3.
Wegmann. Sagen 617.
Weigand. (irimms Wörterbuch 1.
deutsches wb. 123.
W ei gel. Lit. d. Elsass 1554.
Weigelin. Familiennamen 34.
Weil. Eec. 455.
Weinhold. Frauen 340. mlul.
gramm. 897.
Weis eher. Schulgrammatik 1 785.
W eis e. Slav. ansideluugen67. 242.
slavisches in deutschen dialekten
112.
Weiske. Sachsenspiegel 465.
Weiss. Rec. 47.
Weitbrecht. Ecc. 497. 498.
Weizsäcker. Iv eichstagsakten
1084.
Welsh. Englisli literature 1312.
Wendt. Engl, präpositionen 1780.
rec. 1273. 170().
Wenzel, B. Edda 834.
Wcnzl. Flos 521.
Wernekke. Rec. 1811. 1822.
Werner, R. M. Rec. 969.
Werner, W. Zschopautal 155.
Wernicke. Mordsühne 462.
Wesmöller. Sprachlehre 1653.
Wesselink. Verloren zuon 1455.
Wesselofsky. Salonionssage
526. rec. 196.
Wetzel. Deutsche graram. 1654.
rec. 1809.
We wertem. Musikinstrumeate
374.
Weyh. Stoffsammlung 1606.
Wh arten. Chequers tree 1231.
Wheater. Sherburn 1159.
Wheatley. Rec. 1149.
W h i s 1 1 e r. A shburnham r egisters
1142.
Wliitc. Engli.sh grammar 1805.
W h i t n e y. Indu-europäische casus
104.
Vowelsystem 126-1.
Wisibada 56. segen.
Wickberg.
Widnianii.
672.
Wiedmann,
Wie mann.
1813.
Wieseler.
Wiggers.
WihlidahL
Wilcke. s
Hausinschritt 735.
Übersetzung ins engl.
Germanen 227.
Rec. 6(5.
Chaucer 1378.
, Schrüer 1783.
Wilke. Engl, aufsatz 181,2.
Wilkeu. Metrische bemerkungen
815. prosa-edda 840.
Wilkens. Rec. 516.
Willcnberg. Rec. 1277. 1280.
1774. 1778. 1792. 1793. 1797.
1798. 1816.
Wilmanns. Deutsche gramma-
tik 134. Ottrids betonung 889.
Alexander und Tristan 955.
Kelin 1019. Konrad v. Kirch-
berg 1020. Kürenberg 1021.
Walther 1033. leben Walthers
1036. deutsche gramm. 1655.
rec. 960. 961. 1029. 1626.
1629. 1632. 1636. 1637. 1644.
Winimer. Arkiv 763.
Windekilde. Handwörterbuch
1625.
W indisch. Etymolog, miscellen
in. rec. 512.
Winkel, s. Hörn.
Winkel, J. Ndl. 1456. rec. 1468.
Winkelmann. Rec. 324.
Wink 1er. Ndd. 1413. ndl. 1455.
1456.
Wirth. Poetik 1672. s. Bartels
1702.
Wis(''n. Arkiv 763.
Wissmann. King Hörn 1360.
rec. 1261. 1348.
Wolff. Rättshistor. studier 473.
Wolff, G. Römercastell 295.
Register.
325
Wolff, H. L. Auswahl 173(i
mustersammlung 1737.
Wolff, J. Fluss- u. baclinamen
72. Slebenb. wb. 171. haus
H. hof 32(3. ausschuhen (345.
aberglauben 682. rec. 123. 635.
Wo 11 11 er. Lenorenstoff 540.
Wolpert. Türliiis Wilhelm 989.
rec. 1089. 1791. 1794.
Wörmann. Rec. 389.
Worsaae. Indnstrial arts 348.
Wortliani. Churchwarden's ac-
counts 11()7.
Woeste. Westfäl. mundart 1430.
Wright. English language 1240.
Wrobel. Rec' 1505.
Wrottesly. Engl, dokumente
1 140.
W rubel. Rergmännische sagen
580.
Wülcker, E. Luther u. kauzlei-
sprache 128.
Wülcker, R. Grein s ags. poesie
1322. Botkine 1525. rec. 1192.
1258. 1291. 1295. 1300. 1342.
1352. 13H0. 1400.
W ü 1 1 11 e r. Ilrabanisch. glossar87 9.
Wunder lieh. Syntax Notkers894.
Würdinger. Römerstrasse 292.
Würsl. Sprachgebrauch Klop-
Stocks 3.
WUrzner. Rec. 1277. 1365. 1398.
1777. 1809.
Wyss. Königsberg 937. Tileniann
Ehlen 1082. Stilistik 1673.
X a n t h i p p u s. Altd. Wörterbuch 7.
spreu 1009.
Yule. Mandeville 1098.
Zacher. Hardenbergs Sammlung
1052.
Zacke. Ehre 463.
Zahn. Personennamen 11. Ituigen
inFriaul 241. Cyprian von Anti-
ochien 516.
Zange. Rec. I7ii(». 173(t.
Zechlin. Inschriften 729.
Zeger de Reyl. Van de Hooge
Veluwe 1455.
Zeglin. s. Wackernagel 1730.
Zernial. Byrhtnoth 1348. rec.
1658. 1662. 1663. 1664. 1670.
1672.
Zettel. Deutscher unter rieh 1 1 5 74.
Zeumer. Rec. 213. 417. 423.
Zeuner. Kentischer psalter 1350.
Zeynek. Stilistik 1674. literatur-
gesch. 1()99.
Ziegler. Caedmon 1340.
Ziemer. Junggrammat. streif-
züge 106. rec. 89. 135.
Ziese. Ahrensburg 589.
Zillner. Flur- u. ortsnainen 60.
Zimmer. Volkslied 706.
Zimmermann, F. Rec. 742. 1746.
Zimmermann, 0. Ae. ßoethius
1345.
Zimmermann, F. W. Engl.
spräche 1801.
Z i n g e 1 e r. Kulturgeschichtliches
315.
Zingerle. Heldenbuch 929. rec.
340.
Zink. Ausschuhen 645.
'< Zinsser. Kampf Reowulfs 1336.
Z Öhr er. Fellöckers gsanger 156.
Zopf. Deutscher Unterricht 1575.
Zorn, F. Deutscher aufsatz 1607.
! Zorn, Ph. Rec. 855.
Zupitza. Beowulf 1325. Chaucer
1374. Sitzungsberichte 1395.
Digby mysteries 1401. rec. 1 205.
1237. 1245. 1360. 1369. 1388.
1800.
I Zverina. Englisches 1097.
Druck von C. G. Köder in Leipzig.
Druckfehler.
No. 118, zeile 2 tautologie.
142,
287,
693,
939,
940.
972,
989,
989,
1011,
Vietor.
der.
Kootz.
Köui^sholfü.
DangKvotzhaini.
Ausfeld.
2 Ulrichs.
4 des gedichts.
1 Frommann.
Z Jahresbericht über die
7037 Er.scheinungen auf dem
J25 Gebiete der germanischen
Jhg.5 Philologie
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