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Full text of "Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie"

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JAHRESBERICHT 

ÜBEK  DIE 

ERSCHEINUNGEN  AUF  DEM  GEBIETE 

DER 

aEEIAHSCHEN  PHILOLO&IE 

HERAUSGEGEBEN 

VON  DER 

aESELLSCHAFT  EÜR  DEUTSCHE  PHILOLO&IE 

IN  BERLIN 

VIERZEHNTER  JAHRGANG 
189JJ. 


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LEIPZIG 

VERLAG  VON  CARL  REISSNER 
1893. 


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Inhalt. 


Seite 

I.     Allgemeine  lexlkographie 1 

IL     Namenkunde 2 

III.  Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft    .       5 

IV.  Neuhochdeutsch 22 

V.     Dialektforschung  (ausser  niederdeutsch) 32 

VI.     Litteraturgeschichte 34 

VII.     Altertumskunde 40 

VIII.     Kulturgeschichte 67 

IX.     Eecht 101 

X.     Mythologie  und  Volkskunde 112 

XI.     Gotisch , 179 

XII.     Skandinavische  sprachen 181 

XIII.  Althochdeutsch 219 

XIV.  Mittelhochdeutsch 223 

XV.     Das  16.  Jahrhundert 247 

XVI.     Englisch 271 

XVII.     Niederdeutsch 342 

XVIII.     Friesisch 352 

XIX.     Niederländisch 361 

XX.     Latein 373 

XXI.     Geschichte  der  germanischen  philologie 386 

Autorenregister 390 

Sachregister 423 


I 


I.     Allgemeine  lexikographie. 

Wörterbücher,  l.  Jacob  Grimm  und  Wilh.  Grimm,  Deutsches 
Wörterbuch.      Leipzig,   Hirzel   1891.   92. 

VIII.  bd.  8.  9.  10.  lief,  bearb.  von  M.  Heyne.  Rück  —  rusch- 
husch, rusche  —  same,  same  —  Saumseligkeit. 

IV.  bd.  1.  abt.  IL  hälfte  9.  lief,  bearb.  von  R.  Hildebrand 
und  K.  Kant,     gerieselt  —  geschickt. 

2.  F.  Kluge,  Etymologisches  Wörterbuch  der  deutschen  spräche. 
5.  verbesserte  aufläge,  Strassburg,  Trübner.  2.  und  3.  heft.  seite 
61—120,  121—168. 

vgl.  jsb.  1890,  1,  4.  —  diese  lieferungen  behandeln  die  Wörter 
bürste  —  Mm. 

3.  K.  Faul  mann.  Etymologisches  Wörterbuch  der  deutschen 
spräche  nach  eigenen  neuen  forschungen.  (in  10  lief.)  1.  lief  40  s. 
Halle,  Karras.     1,20  m. 

4.  J.  Köstlin,  Beiträge  aus  Luthers  Schriften  zum  deutsch, 
wb.     Zs.  f.  d.  phil.  24,  285  u.  425.    vgl.  jsb.  1890,  1,  3. 

5.  A.  Genthe,  Deutsches  slang.  eine  Sammlung  familiärer 
ausdrücke  und  redensarten.  —  vgl.  4,   38. 

6.  A.  Köster,  Das  lexicon  germanicum  des  Joachim  Jungius. 
Zs.  £  d.  a.  36,  26—32. 

hinweis  auf  die  lexikographischen  vorarbeiten  des  J.,  die  unter 
seinem  handschriftlichen  nachlass  auf  der  Hamburger  stadtbibliothek 
aufbewahrt  sind. 

7.  0.  Bremer,  Renners  Wurster  Wörterverzeichnis.  P.  -  Br. 
beitr.  16  (1892)  558  ff. 

vgl.  jsb.  1888,  18,  2  zu  P.-Br.  beitr.  13,  530—566. 

8.  F.  Kluge,  Aar  und  adler.  Zs.  f.d.  phil.  24,  311—315. 
gegen  M.  Heynes  bemerkung  'aar  sei   in  die  Schriftsprache  des 

18.   jh.    erst   allmählich   durch  die  beschäftigung   mit  dem   mhd.   ge- 
Jaliresbericht  fiü-  geiinanisclie  philologie.  XIV.   (1892.)  1 


2  II.     Namenkunde. 

kommen',  es  ist  im  frülieu  nlid.  kompositionsform  von  adler,  ist  im 
16.  u.  17.  jh.  im  poetischen  gebrauche  nicht,  aber  seit  dem  18.  jh. 
bezeugt. 

9.  H.  Zimmer,  Aus  der  bedeutungsgeschichte  von  schreiben 
und  Schrift.     Zs.  f.  d.  a.   36,   145—150. 

10.  G.  Ehrismann,  Kleinigkeiten.  [lexikographischer  art]. 
Germania  37,   104—108. 

himelstelle.  stelboum.   hergfrU.   andelang.   so  egih  guot,  s'egih  guot. 

11.  R.  Much,   Segel.     Zs.  f.  d.  a.   36,   50. 

12.  Mitzschke,  Taute  und  Tautäffchen.  Zs.  f.  Volksk.  4, 
225—227. 

Taute  =  plumpe  Frauensperson. 

13.  J.  Seemüller,    Unvogel.     Zs.  f.  d.  a.  36,   54. 

14.  Th.  Siebs,  Dribolde  scheren.  Zs.  f.  d.  phil.  24,  567. 
vgl.  25,  140. 

15.  E.  Schröder,  Frisch.     Zs.  f.  d.  a.  35,  262. 

16.  R.  Sprenger,   Winkelsehen.     Germania  37,   182. 
bedeutung:  zwinkern  mit  den  äugen. 

17.  Kleinere  mitteilungen  von  lexikographischem  Interesse 
im  Korrespbl.  d.  ver.  für  siebenbürg,  landesk.  15,  39.  46.  79.  — 
in  Zs.  f.  d.  d.  u.  V,  636,  642,  703,  734.  VI,  53,  130,  134,  225, 
287,  360,  362,  364,  441,  457—469,  486,  653,  657. 

Kaiser. 


II.     Namenkunde. 

PerSOnennaiDen.  l.  R.  Much,  Germanische  matronennamen.  ein 
excurs  zu  Saitchamims.     Zs.  f.  d.  a.  35,  315 — 24. 

verf.  erklärt,  da  die  matronen  gütige  wesen  seien,  Saitchamims 
aus  au.  seiör  =^  Zauber  und  an.  hemja,  mhd.  hemmen,  hamen, 
also   'den  zauber  abwehrende'. 

2.  Th.  V.  Grienberger,  Germanische  götternamen  auf  rheini- 
schen Inschriften.     Zs.  f.  d.   a.   35,   388 — 401. 

1.  Mars  Halamarbus;  2.  Dea  Sandraudiga;  3.  Mercurius  Leu- 
disio;  4.  Dea   Vagdavercustis ;  5.  Hercules  Saxo. 

3.  Karl  Erbe,  Deutschen  kindern  deutsche  namen.  Zs.  des 
allg.  deutsch,   sprachver.   1892  (8/9)  121—29. 

enthält  eine  Zusammenstellung  alter  namen,  nach  bedeutuugs- 
gruppen  geordnet. 


II.     Namenkunde.  3 

4.  Karl  Joachim,  Landshuter  geschlechtsnamen.  1.  teil.  pi'Ogr. 
des  g'ymn.     Landslmt,   Thomann.      38  s. 

dieser  erste  teil  entliält  eine  auswahl  der  von  altdeutschen  per- 
sonennamen  abstammenden  geschlechtsnamen  der  stadt  Landshut  und 
der  von  stand  und  gewerbe  sich  herleitenden;  dazu  einige  beleh- 
rungen  für  laien. 

5.  Ludwig  Laistner,  Germanische  völkernamen.  (sonderabdruck 
aus  den  Württembergischen  vierteljahrsheften  für  landesgeschichte. 
neue  folge.  1892.)     Stuttgart,   Kohlhammer.     57  s.     vgl.   7,   20. 

dieser  gelehrte  und  fleissige  aufsatz  sucht  die  völkernamen  zu 
deuten  und  gruppiert  sie  nach  folgenden  gesichtspunkten:  begriff  der 
menge  in  völkernamen,  das  volk  in  waffen,  Versammlung  imd  ver- 
band, Verwandtschaft,  die  enkel  Tuistos.  die  deutungen  sind  fast 
alle  neu,  und  stets  interessant  und  reich  begründet,  werden  aber 
kaum  alle  billigung  finden.  beispiele:  Cyuuari  verstümmelt  aus 
JSeaMMan'=:  Rätier;  C/&n  =  die  an  kopfzahl  starken,  ahd.  üppig; 
Chauci=:iie  zahlreichen,  ahd.  hauhs;  Semnones  =  ungehörige  der 
männersaat,  ahd.  samo;  Goti  =  die  weithin  ergossene  Volksmenge; 
Gepiden  =  yo\k  der  wogenden  menge,  as.  geban  =  mare;  Burgundii 
von  ssk.  hrhant  =  dick  gross;  C/jerwsa  =  mannschaft  des  beutezugs, 
ahd.  hari;  Langohardi  =  die  lange  kämpfenden;  C1iatti  =  die  schon 
verfolgt  haben,  got.  Äafaw  =  verfolgen,  hassen;  Cimbri  =  die  sich 
drängenden,  mhd.  kumber  =  congeries;  TJsipetes  =  die  von  der  eigenen 
sippe,  got.  sibja;  »S'Me&i^  stammverwandte,  got.  swes  =:  domesticus ; 
Franci  =  die  wahren,   echten,  mittellat.  francus  =  echt. 

6.  Ferd.  Ortjohann,  Schimpf-  und  scheltnamen  im  Deutschen, 
sonntagsplauderer,  beilage  des  Westfälischen  Wochenblatts  (Paderborn), 
no.  20.  22.  24. 

eine  anziehende  plauderei  über  herleitung  und  ursprüngliche 
bedeutung  einer  grossen  anzahl  von  Scheltwörtern, 

7.  Rud.  Hildebrand,  Französischer  accent  auf  deutschen 
namen.     Z.  f.  d.  u.  6,  585—88. 

viele  namen  auf  e  seien  nicht  französisch,  sondern  nur  so  ge- 
schrieben, um  das  e  in  der  ausspräche  zu  retten. 

8.  S.  Feist,  Die  Verwertung  der  familiennamen  im  deutschen 
Unterricht.  1.  die  familiennamen  und  die  deutsche  heldensage.  Zs, 
f.   d.   deutschen  unterr.   6,  544  —  555. 

verf.  stellt  personen-  und  Ortsnamen  zusammen,  die  ihre  ent- 
stehung  der  beliebtheit  der  alten  heldensage  verdanken  oder  ver- 
danken sollen. 

9.  H.  Jellinghaus,  Arminius  und  Siegfried.  — vgl.  jsb.  1891, 

1* 


4  II.    Namenkunde. 

10,   15.     Frankf.  ztg.  1891,    no.  62.  —  abgelehnt  von  F.  Wrede, 
Eist,  zschr.  69,  507  f. 

Max  Roediger,  Archiv  f.  d.  stud.  d.  neueren  sprachen  88, 
73 81,  weist  nach,  Avie  unbegründet  die  von  Jellinghaus  vorge- 
tragenen bypothesen  sind. 

10.  Rudolf  Much,  Die  sippe  des  Arminius.  Zs.  f.  d.  a.  35 
(4)  361—371. 

hervorzuheben  sind  die  deutungen  von  Thusnelda  als  pics-S7iellö 
die  'kraftkühne'  und  von  Thumelicus  entweder  als  Timme  Ileus  'kraft- 
o-estalt'  oder  Tim  nielicus,  dessen  zweiter  teil  zu  'mild'  gestellt  wird; 
beides  noch  nicht  recht  abschliessend. 

11.  G.  Kossinn a,  Arminius.  Wissenschaftliche  beihefte  zur 
zs.  des  allg.  deutschen  Sprachvereins  3,   126 — 129. 

Arminius  sei  ein  deutscher  name,  und  nur  durch  keltische  beein- 
flussuno-  aus  Erminius,  der  koseform  eines  mit  ermin  zusammen- 
gesetzten namens,  umgeformt. 

Ortsnamen.  12.  P.  Kühnel,  Der  name  Schlesien.  Leipzig, 
Köhler  in  comm.  19  s.  0,80  m.  [aus  Jahresber.  d.  ges.  für  anthropol. 
u.  urgesch.  d.  Oberlausitz.] 

13.  Heinr.  Weber,  Der  name  Bamberg.  eine  historisch- 
etymologische Studie.     Bamberg  (Schmidt).     68  s.      1,50  m. 

14.  Matth.  H  Öls  eher,  Die  mit  dem  suffix  -acum,  -iacum  ge- 
bildeten französischen  Ortsnamen,     dissert.,  Strassburg  1890.    101  s. 

rec.  W.  Meyer-Lübke,  Litztg.  1891  (31),   1129. 

15.  Chr.  Schneller,  Tirolische  namenforschungen.  — vgl.  jsb. 
1891,  2,  11.  —  rec.  W.  Meyer-Lübke,  Litztg.  1891  (41),  1498  f. 

16.  Wilh.  Götzinger,  Die  romanischen  Ortsnamen  des  cantons 
St.  Gallen.  —  vgl.  jsb.  1891,  2,  12.  —  rec.  W.  Meyer-Lübke, 
Litztg.  1891  (14),  1498  f. 

17.  J.  Bäbler,  Flurnamen  aus  dem  Schenkenberger  amt. 
Aarau,  Sauerländer  1889.     rec.  L.  Tobler,  Zs.  f.  d.  phil.  23,371  f. 

18.  J.  J.  Egli,  Nomina  geographica,  sprach-  und  Sacherklärung 
von  42  000  geographischen  namen  aller  erdräume.  Leipzig,  F.  Brand- 
stetter.      1.  lieferung.  VIII,   40  s.      1,20  m.  —  nicht  geliefert. 

19.  K.  Ganzenmüller,  Erklärung  geographischer  namen  für 
höhere  lehranstalten.  nebst  anleitung  zur  richtigen  ausspräche. 
Leipzig  (G.  Fock).     1,60  m.  —  nicht  gehefert. 

20.  A.  Wessinger,  H.  Witte  und  H.  Herbers,  Beiträge 
zur  namenverbesserung  des  deutschen  reichs.  herausg.  im  auftrage 
der  Zentralkommission  für  wissenschaftl.  landeskunde  von  Deutschland 


III.     Allgemeine  und  indogermanisclie  Sprachwissenschaft.  5 

und  mit  einem  Schlusswort  versehen  von  Alfred  Kirchhoff.    Leipzig, 
Uhl.     11,   90  s.      3  m. 

drei  von  der  kommission  preisgekrönte  aufsätze:  Wessinger,  Die 
rechtschreibung  der  deutschen  Ortsnamen  begutachtet  auf  grund  der 
südbayerischen  Ortsnamen;  Witte,  Zur  Verdeutschung  der  Ortsnamen 
Deutsch -Lothringens;  Herbers,  Nachweisung  einiger  unrichtiger 
namenangaben  auf  den  messtischblättern  des  mittleren  Deutschlands. 

21.  Alfr.  Kirchhoff,  Zur  namenberichtigung  der  karten  des 
deutschen  reichs.     Aus  allen  weitteilen  (Leipzig),  juliheft. 

22.  C.  Schumann,  Die  flur-  oder  koppelnamen  des  Lübecker 
Staatsgebietes.    Lübeck  (Lübcke  und  Hartmann).     47  s.     4.    1,50  m. 

eine  gediegene,  wissenschaftliche  arbeit ;  auch  für  die  kenntnis 
der  niederdeutschen  spräche  lehrreich. 

23.  Heinrich  Gradl,  Die  Ortsnamen  am  Fichtelgebirge  und  in 
dessen  vorlanden.  Eger  1891.  177  s.  [Sonderdruck  aus:  Archiv 
f.  gesch.  II.   altertumsk.  von  Oberfranken,     bd.   18]. 

eine  ausführliche  anzeige  von  Ignaz  Peters,  Mitt.  d.  ver.  f. 
gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  30  (1),  beilage  3 — 10  bringt  zahl- 
reiche Zusätze  und  abweichende  auffassungen. 

24.  Oskar  Böhme,  Die  Ortsnamen  auf  -grün  in  Böhmen.  Mitt. 
d.  ver.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen.     29  (4)  307 — 321. 

urkundlicher  nachweis  für  107  solcher  namen,  dazu  erläuterung 
der  zusammensetzuugsbestandteile  und  angäbe  des  bezirkes,  in  welchem 
die  namen  vorkommen. 

Sonstige  namen.     F.  Kluge,  Aar  und  adler.  —  vgl.  1,   8. 

25.  Ignaz  Zingerle,  Eose.     Zs.  f.  d.  phil.   24,  281—83. 

im  mhd.  bezeichnet  rose  überhaupt  blume,  und  erst  im  engeren 
sinne  rose. 

26.  0.  Gloede,  Zur  erklärung  des  hasennamens  lampe.  Zs. 
f.  d.  d.  u.  5,  585—88,  702 — 703.  —  Über  tiernamen  im  volksmund 
und  in  der  dichtung.      ebenda  5,   741   ff.  Kerckhoff. 


III.  Allgemeine  u.  indogermanische  Sprachwissenschaft. 

1.  Vietor,  Phonetische  Studien.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  2. 
weitere  anzeige  Zs.  f.  öst.  gymn.  43,  249  von  A.  Brandl. 

2.  Friedrich  Techmer,  Beiträge  zur  geschichte  der  phonetik.  — 
vgl.  jsb.  1891,  16,  316.  angez.  von  E.  Seelmann,  Krit.  jsb.  f. 
rom.  phil.  I  (1890)  2—4. 


6  III.     Allgeiueine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft. 

3.  R.  de  la  Grasserie,  Essai  de  phon6tique  gcni^rale.  —  vgl. 
jsb.  1891,  3,  0.  aug-ez.  von  E.  Seelmanu,  Krit.  jsb.  f.  rom.  phil. 
I  (1890)  9.  'der  Verfasser  leidet  an  der  manie,  alles  klassificieren 
und  erklären  zu  wollen,'  'man  bewundert  die  weite  des  Studien- 
feldes .  .  .  aber  man  empfindet  gar  zu  oft  die  mangelhaftigkeit  und 
Oberflächlichkeit  im  einzelnen'. 

4.  Henry  Sweet,  A  primer  of  plionetics.  —  vgl.  jsb.  1891, 
3,  15  u.  16,  317.  angez.  von  E.  Seelmann,  Krit,  jsb,  f,  rom, 
phil.  I  (1890)  9  — 12.  'das  wirken  des  mit  recht  einst  allgemein 
gefeierten  mannes  mag  von  vielen  bereits  als  drückender  hemm- 
schuli  empfunden  werden.'  —  Otto  Bremer,  Anz.  f.  idg.  sprachk. 
I  (3/4)  92  f.  bespricht  die  abweichungen  vom  Handbook  des- 
selben vfs.  und  bezweifelt  die  nützlichkeit  der  änderungen  und 
kürzungen. 

5.  Laura  Soames,  An  introduction  to  phonetics.  —  jsb.  1891, 
3,  17  u.  16,  318.  angez.  von  Otto  Jespersen,  Le  mattre  pho- 
netique,  mars,  48  f.  (überwiegend  zustimmend.)  auf  eine  bemer- 
kung  antwortet  L.  S.  ebenda,  avril,  s,  63  f  —  Academy  1012, 
267.  —  F.  Beyer,  Zs.  f.  franz.  spr.  u.  lit.  14.  —  C.  fl.  Grand- 
gent, Mod.  lang,  notes  7  (2).  vgl.  auch  7  (5).  Mitt,  aus  d,  ges, 
geh,  der  engl.  spr.  u.  litt.  II,  9.  10.  11.  —  E.  Nader,  Zs.  f.  d. 
realschulw.   17,   224. 

6.  K.  Borinski,  Grundzüge  des  systenas  der  artikulierten  pho- 
netik.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  3.  angez.  vonW.  Vietor,  Lit.  cbl.  1892 
(37)  1330,  der  bedenken  äussert.  —  G.  Meyer,  Bphwschr.  1892 
(45)  1431  f.  durchaus  abfällig.  —  J.  Seemüller,  Zs,  f,  öst.  gymn. 
43  (3)  229 — 232  (zurückhaltend  und  auf  das  grössere,  von  B,  ver- 
sprochene werk  verweisend).  —  P.  Kretschmer,  Wschr,  f,  kl,  ph, 
1892  (18)  486—488  (ablehnend).  —  L.  Tobler,  Litztg.  1892  (19) 
622 — 624  (im  ganzen  anerkennend,  mit  einer  eingehenden  Inhalts- 
übersicht). —  Rev.  crit,  1891  (50)  von  V.  Henry.  —  Archiv  f.  d. 
st.  d.  n.  spr.  88  (1)  74  —  77  von  G.  Michaelis  (vielseitig  anregend 
und  dankenswert),   —  Franco-Gallia  9   (4/5)  von  Gundlach. 

7.  A.  Tänzer,  Die  natur  unserer  sprachlaute.  —  vgl.  jsb, 
1891,  3,  16  u.  16,  310,  angez.  von  E.  Seelmann,  Krit.  jsb.  f. 
rom.  phil.  I  (1890)  12.      'nicht  ohne  talent,   aber  noch  unreif.' 

8.  R.  J.  Lloyd,  Speech  sounds;  their  nature  and  causation, 
continued.  Phon.  stud.  5  (2)  129  —  142,  5  (3)  263—277.  —  vgl. 
jsb,  1891,  3,  6  u.  16,  313.  —  der  abschnitt  I,  Phon.  stud.  III, 
251 — 78  wird  ziemlich  abfällig  besprochen  von  E,  Seelmann,  Krit, 
jsb.   f.  rom.   phil.  I  (1890)  9  f. 


III.     Allgemeine  und  indogermanische  sprachwissenscliaft.  7 

9.  G.  Karsten,  Sprecheinheiten  und  deren  rolle  in  lautwandel 
und  Lautgesetz.  —  vgl.  jsh.  1890,  3,  10.  ang.  Krit.  jsb.  f.  rom. 
phil.  I  (1890)  12 — 14  von  E.  Seelmann,  der  an  den  Voraus- 
setzungen von  K.s  ausführungen  mancherlei  bemängelt. 

10.  P.  Passy,  Etüde  sur  les  changements  phonötiques  et  leurs 
caracteres  g^neraux.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  4.  angez.  von  A,  Ram- 
beau.  Zs.  f.  franz.  spr.  u.  lit.  14  (2).  —  von  E.  Seelmann,  Krit.  jsb. 
f.  rom.  phil.  I  (1890)  6 — 9.  'P's  stärke  liegt  nicht  in  der  auf- 
stellung  neuer  theorien  oder  Verbesserung  der  methoden;  gute  beob- 
achtungsgabe,  Unbefangenheit  des  urteils,  hoch  entwickelter  sinn  für 
die  bedürfnisse  der  praxis,  klarheit  im  denken  und  ausdrvick  sind 
die  eigenschaften  die  ihn  auszeichnen.'  —  von  Joh.  Storm,  Phon, 
stud.  5  (2)  199  —  212  (sehr  eingehende,  überwiegend  zustimmende 
inhaltsübersicht).   —  von  H.   Schuchardt,  Litbl.   303 — 315. 

11.  P.  Passy,  Le^on  d'ouverture  du  cours  de  phonetique 
descriptive  et  historique  faite  a  la  Sorbonne  le  17  dec.  1891. 
Phon.  stud.  5  (3)  257—262. 

12.  Alex.  Melville  Bell,  The  sounds  of  R.  Paper  read  before 
the  phonetic  section  of  the  mod.  lang.  ass.  Dec.  1891.  Science 
(N.  York)  20,  506.     [Oct.  14,   92.]     217  f. 

richtet  sich  gegen  die  aussprachebezeichnung  von  L.  Soames 
(nr.  5)  s.  .58,  die  postvocalisches  r  vor  konsonanten  ganz  unter- 
drückt, und  betont  die  notwendigkeit,  in  phonetischen  werken  auch 
die  feinsten  unterschiede  zu  beachten.  —  in  diese  frage,  bei  der 
dialekt  und  phantasie  äusserst  störend  einwii'ken,  können  die  Rousse- 
lotschen  apparate  z.   b.  klärung  bringen. 

13.  C.  Thomas,  Voiced  and  voiceless  consonants,  The  univers. 
record,   Univ.   of  Michigan  I,   1. 

14.  Gustav  Tanger,  Zur  lautschriftfrage.  Archiv  f.  d.  st.  d. 
n,  spr.  89  (1)  67  —  86. 

abdruck  des  auf  dem  5.  neuphilologentage  zur  hälfte  gehaltenen 
Vortrages;  enthält  vorschlage  zur  einigung  über  eine  im  Schulunter- 
richt verwendbare  lautschrift. 

15.  Otto  Jespersen,  The  articulations  of  speech  sounds.  — 
vgl.  jsb.  1891,  3,  8,  angez.  von  Gustaf  Karsten,  Litbl.  1892  (5) 
164 — 168,  der  das  verfahren  des  vfs.  kurz  charakterisiert  und  in 
einigen  punkten  seine  abweichende  meinung  begründet. 

16.  L'abbö  Rousselot,  Les  modifications  phonetiques  du  lan- 
gage  ^tudiöes  dans  le  patois  d'une  famille  de  Cellefrouin  (Charente). 
Premiere  partie:  analyse  physiologique  des  sons  de  mon  patois,  leurs 
modifications  inconscientes,  mesure  du  travail  qu'en  exige  la  production. 


3  III.     Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft. 

Eevue  des  patois  g:allo-romans.     4  (14/15)  s.   65 — 208,  und  sonder- 
abdr.  Paris,  Weiter  1891,   372.  s.  25  fr. 

angez.  von  A.  Rambeau,  Phon.  stud.  5  (3)  348  f.,  der  auf 
die  eigentümlichen,  von  R.  erfundenen  apparate  kurz  hinweist  und 
seine  methode  warm  empfiehlt.  —  genauere  inhaltsangabe  im  Anz. 
f.  idg.  sprachk.  II  (1)  85  f.  —  Mod.  lang.  not.  7  (5)  von  J.  Matzke. 
Litbl.  1892  (9)  303—315  H.  Schuchardt. 

17.  L'abb^  Rousselot,  La  methode  graphique  appliquee  ä  la 
recherche  des  transformations  inconscientes  du  langage.  Revue  des 
patois  gallo -romans  16.  und  Compte  -  rendu  du  congres  scientif. 
intern,  d.   cath.     Paris,  Picard  1891,  s.   109—112. 

ausführliche  inhaltsangabe  im  Anz.   f.   idg.  sprachk.  II  (1)  84  f. 

18.  E.  Koschwitz,  La  phon^tique  exp^rimentale  et  la  philo- 
logie  franco-proven^ale.  Compte-rendu  du  congres  scientif.  intern, 
des  cath.  Paris,  Picard  1891,  s.  113 — 26.  auch  abgedr.  Revue 
des  patois  gallo-romans  heft  16  und  Zs.  f.  franz.  spr.  u.  litt.  14  (2). 

zieht  aus  den  unter  no.  16  u.  17  verzeichneten  forschungen 
Rousselots  folgerungen  für  die  methode  der  phonetik,  sprach-  und 
dialektforschung.     vgl.  nr.  20. 

19.  P.  Lejay,  La  phonetique  experimentale  ä  la  Sorbonne. 
L'enseignement  chr^tien  1893  nr.    13. 

inhaltsangabe  im  Anz.  f  idg.  sprachk.  II  (1)  86 — 88. 

20.  E.  Koschwitz,  Experimentalphonetische  Studien.  I.  die 
von  Rousselot  verwendeten  apparate  und  ihre  handhabung.  Archiv 
f.  d.  St.  d.  n.  spr.  88  (3/4)  241—267. 

21.  H.  Hagelin,  Stomatoskopiska  undersökningar  af  franska 
spräkljud.  Stokholm,  Kongl.  boktryck.  P.  A.  Norstedt  og  söner 
1889.     2,   18  8.     4*^  mit  5  tafeln. 

angez.  Litbl.  1892  (3)  93 — 97  von  Rud.  Lenz,  der  die  methode 
H.s  und  deren  vorzüge  und  nachteile  treffend  hervorhebt  und  die 
Schrift  eingehender  beachtung  empfiehlt. 

22.  E.  Hoffmann,  Stärke,  höhe,  länge.  —  vgl.  jsb.  1891, 
3,  10.  angez.  von  Andreas  Heusler,  Anz.  f.  idg.  sprachk.  I  (5) 
125;  (eingeschränkte  Zustimmung.) 

22  a.  G.  Burghaus  er,  Die  neuhochdeutsche  dehnung  des  mhd. 
kurzen  Stammvokals  in  offener  silbe,  vornehmlich  unter  phonetischem 
gesichtspunkte.  —  aus  dem  XV.  jsb.  der  deutschen  Staatsrealschule 
in  Karolinenthal.     25  s. 

angez.  Litbl.  1892  (12)  401  f.  von  Fr.  Kauffmann,  der  aus 
seinen  ausführungen  grade  das  gegenteil  von  ihm  selbst  schliesst 
und  eine  bestätigung  von  Pauls  aufstellungen  ableitet.  —  von 
K.   Tomanetz,    Zs.  f  österr.  gymn.  43  (11)  1045  f^    (zustimmend.) 


III.    Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft.  9 

23.  Kritischer  Jahresbericht  über  die  fortschritte  der  romani- 
schen philologie,  unter  mitwirkung  von  hundertfünfzehn  fachgenossen 
herausgegeben  von  Kai-1  Vollmöller  und  Richard  Otto.  Mitredi- 
giert von  G.  Baist,  C.  Salvioni,  W.  Scheffler,  E.  Seelmann.  I.  Jahr- 
gang 1890  lieft  1.  München  und  Leipzig,  R.  Oldenbourg.  146  s. 
und  8  s.  Anzeigeblatt  zum  romanischen  Jahresbericht. 

es   erscheinen  jährlich   6   hefte   zum  preise  von  16  m.  für  den 

Jahrgang,     von   Wichtigkeit    für  die  germanistik  sind  namentlich  die 

abteilungen    Phonetik    von    E.  Seelmann,    s.  1 — 24    und    Indo- 
germanische forschung  von  F.  Skutsch. 

24.  G.  V.  d.  Gabelentz,  Die  Sprachwissenschaft.  Leipzig, 
Weigel.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  44.  angez.  von  H.  Oldenberg, 
Zs.  f.  d.  ph.  25,  1,  113 — 117.  trotz  anerkennung  vieler  scharf- 
sinniger bemerkungen  hebt  0.  doch  die  grade  auf  germanischem 
und  indogermanischem  gebiet  sich  oft  fühlbar  machende  Unsicherheit 
hervor,  —  von  H.  Ziemer,  Wschr.  f.  kl.  philol.  1892  (17)  449—454. 
—  von  Fr.  Stolz,  N.  phil.  rdsch.  1892  (9)  133—135.  —  von 
K.  Bruchmann,  Berl.  ph.  wschr.  1892  (28)  887—891  und  (29) 
916—923  (inhaltsangabe).  —  Lit.  cbl.  1891  (50)  1728  f  von 
G.  Meyer,  der  die  lektüre  nicht  bloss  Sprachforschern  aller  gebiete, 
sondern  auch  allen  philologen  und  Sprachlehrern  empfiehlt,  denen  es 
irgendwie  ernst  ist  mit  dem,  was  sie  treiben.  —  Herrigs  archiv 
89  (2/3)  339  f.  von  E.  Wasserzieher.  —  von  0.  Behaghel  Litbl. 
1892  (8)  257  f.  (betont  die  Übereinstimmung  mit  Pauls  forschungs- 
ergebnissen.)  —  von  H.  Schmidt -Wartenberg,  Mod.  lang, 
notes  7  (4). 

25.  F.  Max  Müller,  Die  Wissenschaft  der  spräche,  neue  be- 
arbeitung  der  in  den  j.  1861  u.  1863  am  königl.  institut  zu  London 
geh.  Vorlesungen.  deutsche  ausgäbe,  besorgt  durch  R.  Fick  und 
W.  Wichmann.     1.  bd.    Leipzig,  Engelmann.     39  u.  564  s.     11  m. 

angez.  von  R.  Pabst,  N.  phil.  rdschau  1892  (13)  200—203, 
der  eine  völlige  Umarbeitung  gewünscht  hätte.  —  von  P.  Kretsch- 
mer,  Wschr.  f.  kl.  phil.  1892  (39)  1055  'noch  heute  belehrend'.  — 
von  Franz  Misteli,  Berl.  phil.  wschr.  1892  (44)  1399—1402,  der 
auf  zahlreiche  veraltete  ansichten  und  verfehlte  aufstellungen  hin- 
weist. —  von  J.  Zupitza,  Archiv  f.  d.  st.  d.  n.  spr.  88  (3/4) 
406  f.  (berichtigt  einige  Irrtümer.)  —  Eine  ausführliche  besprechung 
schrieb  W.  D.  Whitney,  Max  Müller  and  the  science  of  language. 
New  York,  Appleton  and  Co.  79  s.  'It  is,  in  fact,  no  scientific 
work,  .  .  .  it  ought  to  be  called  .  .  .  Facts  and  fancies  in  regard  to 
language  and  other  related  subjects.' 

26.  F.  Max  Müller,  On  thought  and  language.  The  monist, 
Juli  1891. 


10         in.     Allgemeine  und  indogermanische  spracliwisseuscliaft. 

27.  H.  Paul,  Priuciples  of  tlie  history  of  language.  —  vgl. 
jsb.  1891,  3,  44a.  —  angez.  Class.  rev.  1891  (8)  387  von  H.  D. 
Darbisbire,  der  die  sclnvierigkeit  der  ausdi'ucksweise  des  Originals 
in  der  Übersetzung  wiederzufinden  bedauert. 

27a.  Strong,  Logemann,  Wlieeler,  lutroduction  to  tlie 
study  of  tbe  history  of  language.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  45c.  angez. 
Anz.  f.  idg.  sprachk.  1  (3  4)  90  f.  von  Victor  Michels,  (lobt  den 
zuschnitt  auf  englische  leser  und  anglisten;  ausstellungen  richten 
sich  vorwiegend  gegen  die  anordnung.)  —  von  C.  H.  Herford, 
Academy  1000,  sp.  16  u.  f.  —  Athenaeum  3326,  119—121.  'on 
the  whole,  remarkably  well  done.' 

27b.  Peile,  A  modification  in  the  latest  editions  of  Pauls 
'Principieu'  and  Brugmanns  greek  grammar.  Cambr.  philol.  soc. 
proc.   25 — 27.      s.   1. 

28.  E.  Kleinpaul,  Das  Stromgebiet  der  spräche.  Ursprung, 
entwickelung  und  physiologie.  Leipzig,  W.  Friedrich.  39  u.  .527  s.   10  m. 

angez.  von  K.  Bruchmann,  Litztg.  1892  (33)  1070  f.  an- 
deutende inhaltsübersicht.  —  von  K.  Brugmann,  Lit.  cbl.  1892 
(35)  1247  f.,  der  des  vfs.  talent  für  die  erzählung  artiger  und  un- 
artiger anekdoteu  rühmt,  aber  auch  über  seine  gänzliche  Unkenntnis 
sprachwissenschaftlicher  methode  und  ergebnisse  keinen  zweifei  lässt. 
—   Aon  E.  Wasser  zieher,    Herrigs  Archiv  89  (2  3). 

29.  Rudolf  Kleinpaul,  Sprache  ohne  worte.  —  vgl,  jsb.  1891, 
3,  36.  angez.  von  Hochegger,  Litztg.  1892  (20)  655  f.  'reich- 
haltig, geistreich,  verdient  schon  wegen  seiner  wertvollen  beitrage 
zur  Volkskunde  beachtung.' 

30.  A.  Marty,  Über  sprachreflex,  nativismus  und  absichtliche 
Sprachbildung.  Vierteljahrsschrift  für  wissenschaftl.  philos,  15, 
250-284;  445—467.     16,  104—122. 

vgl.  jsb.  1891,  3,  24.  fortsetzung  und  schluss.  —  eine  ent- 
gegnung  verfasste  P.  Regnaud,  Revue  philos.   1892,   308 — 310. 

31.  Fr.  Stehlich,  Die  spräche  in  ihrem  Verhältnis  zur  ge- 
schichte.     Leipzig,  Renger.      78  s.      1   m. 

der  vf. ,  welcher  in  sprachlichen  dingen  vielfach  veraltete  und 
irrige  ansichten  hat,  behandelt  sein  thema  vom  kulturgeschichtlichen 
und,  wenn  man  will,  politischen  gesichtspunkte.  ist  der  aufsatz  auch 
für  laien  anregend  und  belehrend,  so  bietet  er  doch  für  die  Sprach- 
geschichte nichts  neues. 

32.  Th.  Imme,  Andeutungen  über  das  wesen  der  spräche  auf 
grund  der  neuern  psychologie.  Zs.  d.  allg.  d.  sprachv.,  Wissensch. 
beihefte  no.  2.  s.  72—86. 


III.     Allgemeine  und  indogermanisclie  spracliwissenschaft.         H 

33.  J.  Wintelei-,  Naturlaute  und  spraclie.  ausführungen  zu 
W.  Wackernagels  Voces  variae  animantium.  Aarau,  Sauerländer. 
37  s.     4*^.     1,20  ra. 

sehr  beachtenswerter  versuch  an  den  vogelnamen  die  rolle  der 
Schallnachahmung'  in  der  spräche  zu  kennzeichnen  und  die  gefahren 
bedenklicher  deutungen  durch  kluge  vorsieht  zu  beseitigen. 

34.  Fr.  Scerbo,  Saggi  glottologici.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  42. 
angez.  von  Fr.   Stolz,  Berl.  phil.  wschr.   1892  (3)  87  f.     ablehnend. 

35.  R.  Hildebrand,  Zur  logik  des  sprachgeistes.  Zs.  f.  d. 
d.  u.  6,   189  ff.,  309  ff. 

36.  Wendelin  Toischer,  Vom  Wachstum  der  spräche.  Samm- 
lung gemeinnütziger  vortrage,  hrsg.  vom  deutschen  vereine  zur  Ver- 
breitung gemeinnütziger  kenntnisse  in  Prag,  no.  152.  Prag,  F.  Haer- 
pfer  in  comm,      13  s.     0,20  m. 

37.  J.  H.  Gall^e,  De  wording  van  het  woord  en  de  ontwik- 
keling  der  taal.  Utrechter  rektoratsrede.  sep.-abdr.  aus  dem  Jahr- 
buch der  univ.   Utrecht,   s.   72 — 105. 

kurze,  klare  darlegung  der  aufgestellten  theorien  und  vorsich- 
tige, meist  negative  abgrenzung  der  gesicherten  ergebnisse. 

38.  Fr.  Stolz,  Launen  der  spräche,  gemeinwissenschaftlicher 
Vortrag,  sonderabdr.  aus  dem  Boten  für  Tirol  und  Vorarlberg.  Inns- 
bruck,  Wagner.     32  s. 

39.  Johannes  Schmidt,  Schleichers  auffassung  der  lautgesetze. 
Zs.  f.  vgl.  sprachf.  32  (3)  419  f. 

erinnert  an  die  stelle  Deutsche  spräche  1,  s.  170,  die  von  neuem 
beweist,   dass  Schleicher  ausnahmslose  lautgesetze  forderte. 

40.  A.  Lepitre,  Les  neogrammairiens  d'Allemagne.  Compte- 
rendu  du  congres  scient.  intern,  des  cathol.  Paris,  Picard  1891. 
s.   1—23. 

kurze  Inhaltsangabe  im  Anz.  f.  idg.  sprachk,  II  (1)  93.  —  die 
alte  fabel,  dass  die  Junggrammatiker  zuerst  die  ausnahmslosigkeit 
der  lautgesetze  behauptet  haben,  durchgeführt  auf  grund  der  äusse- 
rungen  'non  pas  seulement  de  K.  Brugmann  et  de  H.  Osthoff,  mais 
aussi  de  H.  Paul,  H.  Ziemer  et  B.  Delbrück.'  bei  der  feindschaft 
der  phonetik  gegen  die  lautgesetze  nimmt  sich  der  vertrag  in  seiner 
Umgebung  (vgl.  no.  17,  18)  sonderbar  genug  aus.  vgl.  auch  zu 
no.   84  und  no.  27  b. 

40a.  G.  Frege,  Sinn  und  bedeutung.  Zs.  f.  philos.  und 
philos.  krit.  100  (1)   25—50. 

41.  Hermann  Hirt,  Die  Urheimat  der  Indogermanen.  Idg. 
forschungen  I  (5)  464 — 485. 

kritisiert  kurz  Penkas  artikel  im  Ausland  1891  (vgl.  jsb.  1891, 


12         in.     Allgemeine  und  indogeniianisclie  Sprachwissenschaft. 

7,  6),  Job.  Schmidts  abbandlung  (jsb.  1891,  3,  56)  und  Schraders 
bypotbese  (jsb.  1890,  3,  41),  deren  resultate  er  ablehnt,  er  sucht 
sodann  hauptsächlich  auf  grund  einiger  baumnamen  die  der  Ostsee 
benachbarten  länder  als  heimat  zu  erweisen.  vgl.  auch  abt.  11 
no.    7. 

42.  Fr.  Müller,  Ethnologie  und  Sprachwissenschaft.  Ausland 
64  (52). 

43.  Michel  Breal,  Le  langage  et  les  nationalitös.  Kev.  d. 
d.  mondcs   108,   615—639. 

44.  A.  Giesswein,  La  reductibilit^  des  langues  au  point  de 
vue  morphologique.  Compte-rendu  du  cougres  scient.  intern,  des 
cathol.,  teuu  ä  Paris  1  —  6  avril  1891.  Paris,  Picard  1891,  s.24— 41. 

verwirft  mit  recht  die  einteilung  der  sprachen  in  isolierende, 
agglutinierende  und  flektierende. 

45.  Carl  Abel,  Ägyptisch  und  indogermanisch.  —  vgl.  jsb. 
1891,  3,  54.  angez.  Athenaeum  1891  no.  3333,  351.  vgl.  auch 
no.  3335,  419. 

46.  J.  Steyrer,  Der  Ursprung  der  spräche  der  Arier.  —  vgl. 
jsb.  1891,  3,  51.  angez.  Lit.  merkur  11  (27)  213  von  A.  Thumb. 
'spiel  mit  abenteuerlichem  etymologisieren.' 

47.  A.  B.  Westermayer,  Der  sprachliche  Schlüssel.  —  vgl. 
jsb.  1891,  3,  52.  kurze  abweisung  von  ß.  Meringer,  Zs.  f.  österr. 
gymn.  43  (5)  465  f. 

48.  Nicolai  Anderson,  Studien  zur  vergleichung  der  ugro- 
finnischen  und  indogermanischen  sprachen.   I.   Dorpater  diss.   III,  322  s. 

vf.  sucht  auf  grund  der  vergleichung  der  pronomina  und  einiger 
vielgebrauchter  wurzeln  zur  erneuten  prüfung  der  frage,  ob  eine 
Urverwandtschaft  anzunehmen  sei,  anzuregen  und  den  einwurf,  dass 
sich  das  Finnisch-ugrische  seiner  inneren  sprachform  nach  dagegen 
sträube,  zu  entkräften,  die  idg.  etymologien  bilden  naturgemäss 
die  schwächste  seite  der  kenntnisreichen,  vorsichtigen  und  in  ein- 
zelnen teilen  bestechenden  arbeit. 

49.  Indogermanische  forschungen.  jsb.  1891,  3,  58a,  angez. 
Wochenscbr.  f.  kl.  phil.  1891  (42)  1140  f.  —  Anz.  f.  d.  alt.  18  (2/3) 
169 — 174  von  Hermann  Collitz,  der  besonders  auf  die  aufsätze 
von  Hirt  über  schleifenden  und  gestossenen  ton  (jsb.  1891,  3,  67) 
und  Noreen  über  Sprachrichtigkeit  (ebenda  122)  eingeht  und  sich 
zu  dem  von  Noreen  sogenannten  naturwissenschaftlichen  Standpunkt 
bekennt.  —  Academy  1012,  267.  —  von  R.  Meringer.  Zs.  f.  d. 
Ost.  gymn.  43,  466.  —  zu  der  angäbe  des  vorigen  jsb.  ist  nach- 
zutragen,   dass    im    zweiten    heft    der    bibliographie    die    einzelnen 


in.     Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft.         13 

abschnitte  von  den  bearbeitern  unterzeichnet  sind  und  dass  ein  recen- 
sionenverzeichnis  angefügt  ist. 

50.  K,  Stuhl,  Neue  pfade  auf  dem  gebiete  der  indogermani- 
schen Sprachforschung.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  55a.  angez.  Berl. 
phil.   wochenschr.  1892,   37,   1155  f. 

51.  August  Fi ck,  Vergleichendes  Wörterbuch  der  idg.  sprachen, 
vgl.  jsb.  1891,  3,  60.  —  angez.  von  R.  Meringer,  Zs.  f.  öst. 
gymn.  43,  6,  522—524.  —  von  A.  H.  Sayce,  Academy  1009,  198. 
'grundlegendes  werk,  in  der  vierten  aufläge  beinah  ein  neues  buch.'  — 
von  H.  Ziemer,  Zs.  f.  d.  gymn.  1892  (7/8)  477—80,  der  zum  teil 
recht  bedenkliche  nachtrage  gibt.  —  vgl.  auch  Whitley  Stokes, 
The  celtic  etymologies  in  Fick's  comparative  dictionary,  vol.  1. 
Academy  1015,  339. 

52.  Karl  Brugmann,  Grundriss  der  vergleichenden  Grammatik 
der  indogermanischen  sprachen  II.  bd.,  2.  hälfte  2  (schluss)  lieferung: 
Verbale  stammbildung  und  flexion.  Strassburg,  Trübner.  XII,  847 
bis  1438,  XV  s.     14  m. 

vgl.  jsb.  1891,  3,  59.  von  bespreclmngen  sind  weiter  zu  ver- 
zeichnen: Athenaeum  3324,  sp.  56  f  'unentbehrlich',  v.  d.  Pfordten. 
Wochenschr.  f.  kl.  phil.  1892  (45)  1217.  —  von  G.  Meyer,  Lit. 
cbl.  1892  (49)  'erstaunlich'.  —  gleichzeitig  ist  der  3.  Bd.  der  engl. 
übers,  von  Seymour  Conway  und  Rouse,  zahlw.  und  decl.  enthaltend 
(XU,   402  s.   12,   50  m.)     im  gleichen  verlage  erschienen. 

53.  F.  Bechtel,  Hauptprobleme  der  indogermanischen  laut- 
lehre.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  63.  —  angez.  von  A.  Fick,  Anz.  f. 
d.  alt.  18  (2/3)  174 — 187,  der  fast  durchweg  zustimmt  und  B.s 
ausführungen  gelegentlich  durch  eigene  und  eigenartige  theorien 
stützt,  besonders  hingewiesen  sei  auf  die  ausführungen  über  die 
reimbildung  im  idg.  s.  .  184  f.  —  von  H.  Möller,  Zs.  f.  d.  phil. 
25  (3)  366 — 394,  dessen  sehr  eingehende,  überwiegend  zustimmende 
besprechung  für  eine  ganze  reihe  von  fragen  wichtige,  z.  t.  entschei- 
dende einzelheiten  beibringt,  besonders  bemerkenswert  ist  die  aus- 
führliche entwickelung  Möllers  über  den  ursprachlichen  accent,  ferner 
seine  darlegungen  über  sonan tische  liquidae  und  nasale,  sowie  über 
die  langen  vocale  und  die  gutturalreihen.  —  von  V.  Henry,  Rev. 
crit.  1892  (4)  62  (lebhaft  begrüsst).  —  von  W.  Streitberg,  Lit. 
cbl.  1892  (21)  750—52  'sehr  willkommen'.  —  von  H.  Ziemer, 
Berl.  phil.  wochenschr.  1892  (36)  1144—1146. 

54.  Hermann  Osthoff  und  Karl  Brugmann,  Morphologische 
Untersuchungen.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  74.  angez.  von  Felix  Hart- 
mann, Litztg.   1892  (1)  9—11. 


14         ni.     Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft. 

56.  Hormann  Hirt,  Vom  schleifenden  und  gestossenen  ton  in 
den  indogermanischen   sprachen.      Idg.   forsch.   I  (3/4)   195 — 231. 

fortsetzung  der  jsb.  1891,  3,  67  verzeichneten  abhandlung.  der 
verf.  untersucht  besonders  die  germanischen  auslautsgesetze,  für  die 
er  mit  Haussen  (vgl.  jsb,  1885,  3,  91)  erhaltung  der  länge  bei 
schleifender,  Verkürzung  bei  gcstossener  betonung  nachzuweisen  sucht, 
den  schluss  bildet  eine  Untersuchung  über  die  Wirkung  des  accents 
auf  die  sandhi-verhältnisse  im  idg.  beide  abschnitte  fördern,  ohne 
indes  abzuschliessen. 

57.  C.  A.  M.  Fennel,  Indo-european  vowel  System.  (On  the 
relation  between  accent  and  syllabism  in  the  J-E.  languages,  and  on 
the  vowel  system,  being  an  expansion  with  modifications  of  a  paper 
read  before  the  Cambr.  phil.  soc.     Jan.  31.  (1889.)  33  s. 

vgl.  Anz.  f.  idg.  sprachk.  H  (1)  90.  —  Class.  rev.  6  (1/2) 
56 — 58.  von  Darbishire  sehr  wolwollend,  zum  teil  zustimmend 
angezeigt.  —  sucht  Verners  accentgesetz  durch  ein  höchst  um- 
ständliches gesetz  der  Silbentrennung  zu  ersetzen,    verfehlt. 

58.  Chr.  Bartholomae,  Indogermanisch  sk  und  skh.  —  vgl. 
jsb.  1891,  3,  73  c.)  augez.  von  W(ilh.)  Str(eitberg)  Lit.  cbl.  1891 
(42)  1464  f.  (vielfach  anregend  und  förderlich),  von  H.  Pischel, 
Gott.  gel.  anz.  1890  (13),  der  die  brauchbarkeit  der  philologischen 
grundlageu  bezweifelt,  von  Fr.  Stolz,  Berl.  phil.  rundsch.  1892 
(20)  632—634  u.  769,  und  von  P.  Kretschmer,  Wochenschr.  f. 
kl.  phil.  1892  (23)  626 — 628  (im  allgemeinen  zustimmend).  — 
von  P.  Cauer,  Litztg.  1892  (48)  1553,  der  gelehrsamkeit  und 
methode  rühmt. 

59.  Chr.  Bartholomae,  Arisches  und  linguistisches.  —  vgl. 
jsb.  1891,  3,  73.  angez.  Lit.  cbl.  1892  (15)  529  f.  von  W.  Streit- 
berg, den  der  nachweis  eines  grundsprachlichen  o  aus  der  ent- 
sprechung  von  arm.  a  =  gr.  o  überzeugt  hat,  dem  aber  die  daraus 
abgeleitete  schematisierung  des  idg.  vokalismus  zu  weit  geht.  — 
von  F.  Justi,  Litztg.  1892  (39)  1260:  'fördert  die  erkenntnis  in 
hohem  grade'. 

60.  C.  A.  Fennel,  Brugmann's  theory  of  the  indoeuropean 
nasalis  sonans.  Class.  rev.  5  (10)  451 — 454.  Nasal  sonants,  ebend. 
6  (7)  304  f. 

kurze  inhaltsangabe  im  Anz.  f.  idg.  sprachk.  H  (1)  90.  — 
sucht  die  annähme  eines  idg.  silbebildenden  nasals  durch  die  eines 
9  -^  n  oder  m  zu  ersetzen,  der  gedanke  ist  nicht  neu  und  die  durch- 
führung  nicht  ausreichend.  —  auf  no.  61  antwortet  die  zweite  be- 
merkung,  deren  inhalt,  soweit  er  die  nasalis  sonans  betrifft,  mit  dem 
was  Joh.  Schmidt  seit  .siebzehn  jähren  und  Bechtel  in  no.  53 
lehren,  übereinstimmt. 


III.     Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft.         15 

61.  Dünn,  The  nasal  sonant.    Class.  rev.  1892  (5)  189—192. 
bestreitet    die    jetzt   von   Brugmann   selbst   aufgegebene   theorie 

über  die  form  der  sog.  betonten  nasalis  sonans  im  griechischen  und 
sucht  die  ausspräche  der  silbebildenden  l,  r,  ni,  n  zu  verdeutlichen; 
richtet  sich  teilweise  gegen  no.  60. 

62.  Gustaf  Karsten,  Indo-european  u  after  consonants.  Mod. 
lang,  notes  7  (1). 

63.  0.  Hoffmann,  Zur  indogermanischen  lautlehre  I.  Idg. 
q,  ^,  ^h  und  kv,  gv,  ghv  im  anlaute.  Beitr.  z.  k.  d.  idg.  spr. 
18  (12)  149—154. 

sucht  zu  erweisen,  dass  idg.  kv,  gv,  ghv  arisch  mit  idg.  g,  «, 
aA  zusammengefallen,  aber  in  gr.  dialekten  und  im  lat.  anders  be- 
handelt seien,  hauptbeispiele  sind:  abulg.  zv^ri,  gr.  ^yiQ,  thess.  (p^iQ, 
lat.  ferus,  germ.  her  und  ved.  cäyate,  gr.  reiw,  thess.  djiTtslaca, 
lat.  pio,  got.  fijan;  auch  ai.  catväras,  gr.  reoGeQsg,  TteaauQeg,  got. 
fidvor  wird  besprochen,  wichtig  für  die  frage  des  übei'gangs  von 
gutt.  in  labiale  im  germ. 

64.  M.  Bloomfield,  On  adaptation  of  Suffixes,  — jsb.  1891^ 
3,  79.  angez.  von  Bersu,  Wochenschr,  f.  kl.  phil.  1891  (43) 
1161 — 1164,  der  die  begründung  bemängelt  und  die  resultate 
ablehnt. 

65.  Per  Person,  Studien  zur  lehre  von  der  Wurzelerweiterung. 

—  jsb.  1891,  3,  75.  angez.  Lit,  cbl,  1892,  1,  21  f.  von  Wilh.  Streit- 
berg, der  die  Unübersichtlichkeit  bemängelt  und  darauf  aufmerksam 
macht,  dass  die  theorie  der  wurzeldeterminative  sicl^  auf  einem  sehr 
schwankenden  boden  bewegt ,  aber  die  Sorgfalt  der  Sammlung  und 
der  prüfung  der  einzelheiten  anerkennt.  —  von  Bartholomae, 
Wochenschr,  f,  kl.   phil.   1892  (15)  395—397    (in  ähnlichem  sinne). 

—  von  A.  Meillet,  Revue  critique  1892  (25)  483  (ebenso);  von 
Paul  Kretschmer,  Berl.  phil.  wochenschr.  1891  (38)  1206  f. 
(ebenso);  von  Fr.   Stolz,   Neue  phil,  rundschau  1892  (17)  269. 

66.  Ph.  Collinet,  Essai  sur  la  formation  de  quelques  groupes 
de  racines  indo  -  europeennes.  I.  Les  preformantes  proto  -  aryennes. 
Gand  et  Leipzig,  Engelcke.  Louvain,  Istas.  41  s.  sonderabdr.  aus 
Mus^on  11  (2)  150—90. 

sucht  s,  M,  I,  n  als  vortretende  Wurzelerweiterungen  zu  erweisen; 
ein  gegenstück  zu  no.  65.  angäbe  der  behandelten  wurzeln  im 
Anz.  f.  idg.  sprachk.  II  (1)  89  f. 

67.  A.  Ludwig,  Die  genesis  der  grammatischen  formen  des 
Samskrt  und  die  zeitliche  reihenfolge  in  der  selbständigwerdung  der 
indoeuropäischen   sprachen.     Prag,   Rivnac.     164  s.     4.     4,80  m. 


1(3         III-     Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft. 

GS.  P.  Kegnaud,  Sur  l'origiue  et  la  valeur  des  fonctions 
oasuelles  dans  la  d^clinaison  indo  -  europ^ene.  Revue  pliilosophique 
13,  Ü04— 617. 

69.  Johannes  Schmidt,  Die  pluralbildungen  der  indogermani- 
schen neutra.   —   vgl.  jsb.    1891,   3,  80.     angez.  Anz.   f.  d.  alt.  18 

(1)  30  —  43  von  R.  Meringer,  der  den  plan  des  buches  darlegt, 
die  für  das  germanische  wichtigen  ergebnisse  von  Schmidts  forsch- 
ungen  zusammenstellt  und  im  anschluss  daran  seine  eigne  ansieht 
über  eine  besondere  declinationsform  des  idg.,  welche  in  den  cas. 
obl.  den  stamm  durch  t  erweiterte,  begründet.  —  von  L.  Sütterlin, 
Litbl.  1891  (11)  362 — 366  der  den  gedankengang  in  den  haupt- 
zügen  und  einige  ergebnisse  der  Untersuchung  für  die  geschichte  der 
germanischen  sprachen  hervorhebt. 

70.  F.  Solmsen  Zur  pluralbildung  der  neutra.  Beitr.  z.  k. 
d.  idg.  spr.  18  (12)  144—147. 

sucht  auf  grund  von  gortyn.  äri  (n.  pl.)  gegen  Job.  Schmidt 
idg.  neutra  auf  ?,   U  zu   erweisen   und  bezweifelt  die  auf  -ia,  -ua. 

71.  Rud.  Meringer,  Beiträge  zur  geschichte  der  indogermani- 
schen declination.  Sitzungsber.  d.  k.  k.  akad.  d.  wiss.  in  Wien, 
phil.-hist.   klasse  bd.   125,   2.     Wien,   Tempsky  1891.     54  s.      1  m. 

behandelt  die  flexion  der  idg.  neutra  mit  wechselndem  suffix 
und  sucht  einige  dieser  suffixe  in  idg.  präfixen  wiederzuerkennen, 
gedankenreich,   für  die  geschichte  des  germ.  pronomens  wichtig. 

72.  Holger  Pedersen,  r-,  w-stämme.    Zs.  f.  vgl.  sprachf.  32 

(2)  240—273. 

sucht  auf  ^rund  einer  vorsichtigen  materialsammlung  und  einer 
eingehenden  kritik  früherer  ansichten  die  mischung  der  r-  und  n- 
stämme  in  der  flexion  als  ursprünglich  zu  erweisen,  weniger  über- 
zeugend sind  die  daran  geknüpften,  auf  Möllers  theorien  beruhenden 
und  zum  teil  allerdings  verführerischen  Spekulationen,  welche  bei 
der  erklärung  der  merkwürdigen  erscheinung  bis  in  eine  ariosemiti- 
sche  periode  hinaufsteigen.  —  das  thema  Avird  jetzt  von  den  ver- 
schiedensten Seiten  behandelt;  zu  vergl.  sind  besonders  nach  K.  F. 
Johanssons  und  Meringers  besprechungen  von  Johannes  Schmidts 
Neutra  (jsb.  1890,  3,  56  und  oben  no.  69),  sowie  K.  F.  Johanssons 
Beiträge  zur  griechischen  Sprachkunde.  Upsala  Landström  III,  173  s. 
und  die  aufsätze  unter  no.   71.   73. 

73.  K.  F.  Johansson,  Über  den  Wechsel  von  parallelen 
Stämmen  auf  -s,  -n,  -r  und  die  daraus  entstandenen  combinations- 
formen  in  den  idg.  sprachen.    Beitr.  z.  k.  d.  idg.  spr.  18  (1/2)  1 — 56. 

ergänzung  der  besprechung  von  Job.  Schmidts  Neutra  (vgl. 
jsb.    1890,    3,  56)  sucht   den   Wechsel   verschiedener   stamme   in   der 


in.    Allgemeine  und  indogermanisclie  Sprachwissenschaft.         17 

declination  aus  der  combination  mehrerer  stamme  zu  einem  paradigma 
zu  erklären,  behandelt  werden  ausser  vielen  einzelnen  Wörtern  die 
ai.  plur.  auf  -äinsi,  die  comparative  auf  -iens  und  die  partic.  auf  -vöns. 

74.  Hermann  Hirt,  Zur  endung  des  gen.  sing,  der  pronomina. 
Idg.  forsch,  n  (1/2)   130—132. 

ansprechende  Vermutung  über  das  Verhältnis  von  ai.  tasyäs:  g. 
pizös,  tasya:  pis.  dass  die  genetivendung  -s,  -es,  -os  Schwundstufe 
zu  der  nur  im  slav.  erhaltenen  endung  -eso  ist,  wird  allerdings 
schwerlieh  glauben  finden,     vgl.  a.  no.   71. 

75.  H.  D.  Müller,  Zur  entwickelungsgeschichte  des  indo- 
germanischen verbalbaus.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  83.  —  angez.  von 
Ch.  Cookson,  Class.  rev.  4  (8)  371 — 373.  (abfällig);  ebenso  von 
Behaghel,  Litbl.  1891  (11)  362. 

76.  Herm.  Osthoff,  Eine  bis  jetzt  nicht  erkannte  präsens- 
stammbildung  im  indogermanischen.  Verhandl.  d.  41.  versamml.  d. 
phil.  u.  schulm.     Leipzig,   Teubner.     s.  300  —  304. 

ausführliche  inhaltsangabe  auch  Anz.  f.  idg.  sprachk.  I  (1) 
81 — 84  von  Wilh.  Streitberg. 

77.  Jacob  Wackernagel,  Über  ein  gesetz  der  indogermani- 
schen Wortstellung.     Idg.  forsch.  I  (3/4)  334 — 436. 

streift  germanisches  im  abschnitt  VHI,  s.  405  f.  und  behandelt 
im  abschnitt  XH  das  gesetz  der  Stellung  des  verbums  im  nhd.,  das 
als  ursprünglich  nachgewiesen  und  aus  der  enklitischen  betonung  des 
verbums  im  hauptsatz,  der  orthotonierung  im  nebensatz  erklärt  wird. 

78.  Sigwart,  Die  Impersonalien.  —  vgl,  jsb.  1889,  3,  118. 
angez.  von  A.  Lassen,  Zs.  f.  philos.  u.  philos.  krit.  100  (1)  81 — 98. 

79.  R.  F.  Kaindl,  Wesen  und  bedeutung  der  impersonalien. 
Philos.  monatsh.  28  (5/6). 

80.  H.  Winkler,  Zur  indogermanischen  syntax.  Progr.  des 
Johannesgymn.  no.   174.     Breslau.     31  s.     4**. 

handelt  über  die  bedeutung  der  casus  im  germanischen  auf 
grund  der  vergleichung  mit  anderen  idg.   sprachen. 

81.  Engelbert  Schneider,  Semasiologische  beitrage.  L  Über 
den  ausdruck  der  gefühle.  Progr.  d.  gymn.  zu  Mainz,  (no.  628). 
Mainz,  Prickarts.     29  s.     4*^. 

sucht  nachzuweisen,  dass  die  gefühle  im  idg.  und  semitischen  teils 
durch  die  angäbe  der  äusseren,  auf  den  körper  hervorgebrachten 
Wirkung,  teils  nach  ihrer  Ursache  bezeichnet  werden,  die  Zusammen- 
stellung des  dazu  verwendeten  materials'  ist  oft  höchst  gewaltsam; 
so  s.  25  unter  'auffressen'  odium,  odio:  edo  mit  dem  zusatz:  'als 
gegensatz  vgl.   deutsch,  dial. :  zum  fressen  lieb  haben'. 

Jahresbericht  für  germanische  phüologie.   XIV.   (1892.)  2 


18        ni-    Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft. 

82.  H.  Paul,  Grundriss  der  germanischen  })lülologic.  —  vgl. 
jsb.  1891  (3)  87.  angez.  ferner  Zs.  f.  vgl.  litteraturgcsch.  5  (3)  249 
von  K.  Laudmann.  —  American  journ.  of  phil.  12  (3).  —  I,  5,  6 
angez.  von  L.  Tobler,  Litbl.  1892  (2)  41 — 44  der  die  bearbeitung 
der  gcsch.  der  engl,  spräche,  der  miindarten  und  der  mythologie 
durchaus  lobend  bespricht.  —  I,  4 — 6.  II,  1,  3  und  4  bespricht 
Bahder  Lit.  cbl.  1892  (8)  260  f.  der  die  behandlung  der  mundarten 
zu  knapp  findet,  dagegen  Mogks  mythologie  und  Vogts  mhd.  litte- 
raturgeschichte  lobt.  —  Behrens  behandlung  der  französischen  laute 
im  engl,  beurteilt  Suchier  Litbl.  1892  (2),  Mogks  Mythologie 
Golther  Le  moyen-äge  1892  (5)  und  Arch.  f.   anthropol.  31   (1/2). 

83.  Behaghel,  A  short  historical  grammar  of  the  german 
language,  translated  and  adapted  from  Prof.  Behaghels  Deutsche 
spräche  by  Emil  Trechmann.   London,  Macmillan.  164s.  — 4,50m. 

angez.  The  Athenaeum  3343,  684;  'korrekte  Übersetzung,  dankens- 
wert ist  der  gute  index,   der  in  der  deutschen  ausgäbe  fehlt'. 

84.  Ernst  Wasserziehe r.  Aus  dem  leben  der  deutschen 
spräche.  Wissensch.  volksbibliothek,  no.  14.  Leipzig,  S.  Schnurpfeil. 
65  s.     0,20  m. 

populäre  darstellung  der  wichtigsten  sprachwissenschaftlichen 
ergebnisse  über  das  Verhältnis  des  nhd.  zu  den  anderen  idg.  und 
germanischen  sprachen  und  über  seine  geschichte.  die  identificierung 
der  lautgesetze  mit  missverständnissen  gehörte  wol  nicht  in  diesen 
Zusammenhang,  sonst  ist  das  schriftchen  wolgeeignet  der  deutschen 
und  der  vergleichenden  Sprachforschung  freunde   zu   erwerben. 

85.  Rudolf  Hildebrandt,  Gesammelte  aufsätze.  —  vgl.  jsb.  1891, 
3,  87a.  angez.  Litztg.  1891  (52)  1902  f.  von  G.  Roethe,  der  recht 
weite  kreise  von  der  woltuenden  Wirkung  der  gesunden  frische  von 
H.s  liebevoller  Sprachauffassung  durchdrungen  zu  sehen  wünscht. 

86.  Georg  Hess,  Geist  und  wesen  der  deutschen  spräche, 
eingeleitet  durch  eine  kurze  lebensbeschreibung  des  Verfassers  von 
Karl  Heinrich  Keck.      Eisenach,  M.   Wilckens.      95   s. 

ein  aus  warmer  liebe  zum  vaterlande  hervorgegangener  versuch 
einer  ästhetischen  Würdigung  der  deutschen  spräche  im  gegensatz  zu 
andern,  der  verf.  verrät  auf  dem  gebiete  der  sprachmssenschaft 
überall  den  dilettanten;  aber  die  aus  umfassender  lektüre  geschöpften 
gedanken  sind  geschickt  gruppiert  und  mögen  ihrem  zwecke,  liebe 
zur  deutschen  spräche  zu  wecken,  wol  dienen. 

87.  Wilh.  Streitberg,  Zur  germanischen  Sprachgeschichte. 
Strassburg,   Trübner.     VII,    116  s.      2,50  m. 

deutsche  bearbeitung  der  jsb.  1891,  3,  96  verz.  abhandlung. 
behandelt    das    Schicksal   der   idg.    langdiphthonge   im    germanischen. 


m.     Allgemeine  vind  indogermanische  Sprachwissenschaft.         19 

viele  beachtenswerte  einzelheiten;  einige  schon  früher  bezweifelte  auf- 
stellungen  haben  kaum  an  Überzeugungskraft  gewonnen. 

87  a.  M.  H.  Jellinek,  Zur  frage  nach  der  Verschiebung  der 
gutturale.     Zs.  f.  d.  alt.   36  (1)  77—89.     vgl.  unter  abt.   13  no.  2. 

88.  F.  Atzler,  Qu  in  den  germanischen  sprachen  und  sein 
Wechsel  mit  p.  weitere  bruchstücke  (no.  3)  zur  deutschen  etymologie. 
Progr.  Barmen,  no.  470;  Leipzig,  Fock.     11  s.     4". 

89.  J.  Blum  er,  Zum  geschlechtswechsel  der  lehn-  und  form- 
wörter  im  hochdeutschen,  fortsetzung. — vgl.  jsb.  1891,  3,  95.  Victor 
Michels,  Anz.  f.  d.  alt.  18  (2/3)  187—189  lobt  fleiss  und  besonnen- 
heit  in  der  Sammlung  und  behandlung  des  materials,  ohne  allen  er- 
gebnissen  zuzustimmen.  Johann  Schmidt,  Zs.  f.  österr.  gymn.  43 
(4)  378.  (fleissig,  nur  nichts  neues.)  G.  Burghauser,  Zs.  f.  d. 
realschw.   17,   317. 

90.  Max  Hermann  Jellinek,  Beiträge  zur  erklärung  der  ger- 
manischen flexion.  vgl.  jsb.  1891,  3,  92.  —  anz.  von  Victor  Michels, 
Anz.  f.  idg.  sprachk.  I  (1)  29 — 33  'nicht  ohne  Scharfsinn,  anregend 
und  präcise,  aber  wenig  greifbare  resultate'. 

91.  Jos.  Horäk,  Muss  für  die  germanischen  formen  des  verb. 
substantivum  ahd.  &MJt  im  Indoeurop.  eine  }^&/w  aus  hhui  angesetzt 
werden?  Aus  Sitzungsberichte  d.  k.  böhm.  ges.  d.  wiss.  s.  14 — 20. 
Prag,  Rivnaö.     0,20  m. 

92.  Richard  Ottmann,  Die  reduplicierten  präterita.  —  vgl. 
jsb.  1891,  3,  102.  angez.  von  A.  Bezzenberger,  Litztg.  1892 
(19)  626  f.,  der  die  behandlung  für  unvollkommen  erklärt,  weil  das 
Verhältnis  zu  den  reduplikationslosen  präteritis  und  zu  den  redupli- 
cierten nominibus  nicht  in  betracht  gezogen  sei. 

93.  H.  Lichtenb.erger,  De  verbis  quae  in  vetustissima  Ger- 
manorum  lingua  reduplicatum  praeteritum  exhibebant.  vgl.  jsb.  1891, 
3,  103.  — angez.  von  L.  Sütterlin,  Litbl.  1892  (10)  329  f.  'L.  hat 
sich  wol  von  vornherein  darauf  beschränken  wollen ,  was  von  einzelnen 
forschern  gelehrt  worden  ist,  zusammenzufassen'.  'zur  lösung  der 
frage  des  e  hat  er  nichts  neues  beigebracht'.  —  von  Franck, 
Litztg.  1892  (16)  530  f.,  der  anordnung  und  darstellung  sowie  die 
kenntnisse  des  verf.  lobt,  aber  in  aussergewöhnlich  scharfer  weise  über 
die  sprachwissenschaftliche  methode  —  doch  wol  nicht  aller  forscher!  — 
abspricht.  —  von  Richard  Loewe,  Anz.  f.  idg.  sprachk.  I  (1)  123. 
('unzulängliche  methode'.) 

94.  Klaudius  Bojunga,  Der  indogermanische  konjunktiv  im 
germanischen.  Idg.  forsch.  11  (1/2)  184 — 197.  —  dazu  Erklärung, 
Anz.  f  idg.  sprachk.  11  (1)  154. 

2* 


20         III-     Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft. 

95.  R.  Leinen,  Über  wesen  und  cntstehung  der  trennbaren 
Zusammensetzung  des  deutschen  Zeitwortes  mit  besonderer  berück- 
sichtigung  des  gotischen  und  althochdeutschen.  Strassburger  diss. 
Leipzig,  Fock.      75  s. 

sucht  nachzuweisen,  dass  in  vorgotischer  zeit  nur  untrennbare 
verbalcomposita  vorhanden  gewesen  seien,  im  gotischen  bekomme 
aber  die  präposition  eine  art  adverbialer  Verwendung,  und  diese  bilde 
den  Übergang  zu  der  neucomponierung.  diese  sei  trennbar  geblieben, 
weil  ihre  ausbildung  in  die  zeit  der  ausbildung  der  neueren  wortstel- 
lungsgesetze  fiel,     eingehend  behandelt  wird  das  gotische. 

96.  Martin  Schweisthal,  Une  loi  phonetique  de  la  langue 
des  Francs-Saliens.  Präsente  a  la  classe  des  lettres  dans  la  söance 
du  5  novembre  1888.  M^moires  couronn^s  de  l'academie  de  Bel- 
gique.     Bd.  43,  no.  10.     Bruxelles,  F.  Hayez.     1889.     64  s. 

weist  zuerst  aus  Urkunden  an  den  namen  den  Übergang  von  nd 
zu  w,  nn  im  fränkischen  nach  und  übei'trägt  dies  ergebnis  auf  die 
Lex  salica,  aus  der  chunne:  got.  hunda-,  chunni:  ahd.  hund,  wano: 
mhd.  wint  (windhund),  chrenechruda  'grundgrude,  ''poussiere  du  sol', 
chranne:  ahd.  grand  'alvear,  eneum',  hanno:  band,  binden,  channo: 
band,  behandelt  werden,  der  schluss  bespricht  französische  wörter, 
die  dies  fränkische  lautgesetz  bewahrt  haben,  panage:  pfand,  mander, 
mannire  der  lex  sah:  engl,  mind;  manne:  ags.  mande;  Ganelon:  Wan- 
dilo,  ahd.  wandalih;  guenelle,  g'uenille:  ahd.  windila,  und  sichert  die 
ergeh nisse  gegen  einwände. 

97.  Walther  Prellwitz,  Die  deutschen  bestandteile  in  den 
lettischen  sprachen.  64  s.  —  vgl.  jsb.  1890  (3)  91.  angez.  von 
Herman  Hirt,  Litbl.   1892  (7)  227  (anerkennend). 

98.  Arwid  Johannson,  Zu  Noreens  abhandlung  über  sprach- 
richtigkeit.  Idg.  forsch.  L  (3/4)  232—258.  Kritisiert  die  jsb.  1891,  3, 
122  verzeichnete  abhandlung  Noreens  und  begründet  einen  eigenen 
Standpunkt;  der  zweckmässigkeitsstandpunkt  soll  durch  den  schrift- 
brauch eingeschränkt  wer  \en  und  die  spräche  der  'guten'  schrift- 
steiler das  muster  abgeben,  x 

99.  H.  Wunderlich,  Die  deutsche  syntaxforschung  und  die 
schule.  Verhandl.  d.  41.  vers.  d.  phil.    Leipzig,  Teubner.  s.  268 — 277. 

betont  den  unterschied  der  gesprochenen,  mehr  parataktischen 
redeweise  von  der  mehr  hypotaktischen  büchersprache,  die  er  gegen 
zu  weit  gehende  angriffe  zu  verteidigen  sucht,  und  empfiehlt  den 
lehrem  liebevolle  Versenkung  in  die  mundart  ihrer  schüler;  sei  auch 
für  laut-,  formenlehre  und  Wortschatz  der  mundarten  schon  viel 
gethan,  so  bleibe  doch  gerade  für  die  syntax  unendlich  viel  zu  thun 
übrig,  und  nur  am  Studium  der  mundart,  die   die   reinheit   der   syn- 


III.    Allgemeine  und  indogermanische  Sprachwissenschaft.         21 

taktischen  anschauungen    meist   noch   wahre,    schärfe   sich   der   blick 
für  die  ursprüngliche  bedeutung  der  mittel  des  satzbaus. 

100.  K.  F.  Johansson,  Sanskritische  etymologien.  Idg.  forsch. 
II  (1/2)  1—64.' 

behandelt  unter  1.  zunge;  2.  sippe,  selb,  Schwester,  Schwager, 
sitte;  4.  lugen;  5.  an.  hjalt]  6.  stock;  11.  stolz,  stelze,  diele,  eilen; 
12.  balken,  ball,  bohle;  13.  zweig;  17.  heil;  26.  flink;  27.  an  grlma; 
29.  ragen;  30.  got.  usgeisnan,  afJirisjan,  an.  hriosa;  31.  koben;  33. 
eich,  reh;  37.  ahd.  mäsa. 

100a.  Leo  Meyer,  Etymologische  mitteilungen.  Gott,  nachr. 
1892  (9)  313—317. 

stellt  zwingen  :  adrreiv,  rufen  :  yiQcctetv,  dröhjan  :  raQücrreiv, 
hnauan  :  xvaveiv,  schlafen  :  Xi]yeiv. 

101.  0.  Hoffmann,  Etymologien.  Beitr.  z.  k.  d.  idg.  spr. 
18  (3/4)  285—292. 

vergleicht  unter  no.  2  got.  skildus,  ags,  as.  sMld  mit  ai.  liheta 
Schild;  unter  no.  8  got.  vopeis  lieblich,  as.  vobi,  ags.  vede  mit  gr. 
(fCDTLOV  TtQOOcpiXig,  riöv\  unter  no.  9  got.  draban  mit  gr.  rgdcpog' 
rd(pog,  no.  10  got.  piußjan  mit  gr.  rvooer  IxsTevsL',  no.  11  got. 
aips,  ags.  ab,  as.  eb,  ahd.  eid  mit  gr.  iVag*  OQKog,  XtrjXoQ,  e^iTrjlog', 
no.  12  got.  milhma  mit  gr.  f^ieX'/.LOV'  KQijvr];  no.  13  germ.  Berhta 
mit  gr.  yicpqodira,  no.  14  ndd.  mudde  mit  gr.  doig. 

102.  Adalb.  Bezzenberger,  Etymologien.  Beitr.  z.  k.  d.  idg. 
spr.   18  (3/4)  267  f. 

enthält  unter  no.  4  die  Zusammenstellung  von  deutsch  kolken 
mit  lett.  gulgätis  rülpsen. 

103.  G.  E.  Karsten,  Etymologies.  Mod.  lang,  notes  7  (6) 
343—345. 

beh.  unter  anderem  ahd.  sieht,  engl,  dear,  hd.  teuer. 

104.  Michel  Breal,  Notes  etymologiques.  7.  Vieux  haut- 
allemand  sälida,  anglo-saxon  scelba,  salut,  bonheur.  M^m.  de  la  soc. 
de  ling.  7  (4)  450. 

105.  M.  Bröal,  Anciens  mots  germaniques  d'origine  latine. 
Mem.  de  la  soc.  de  ling.   7  (4)  435 — 446. 

1.  ahd.  chranz,  2.  got.  vadi,  3.  ahd.  pfant,  4.  ahd.  chohhäri, 
5.  got.  plapja,  6.  got.  mes,  7.  ahd.  zeit,  8.  ahd.  ivih,  werden  zu 
coronatus,  vadium,  *panctu'm,  carchesium,  platea,  mensa,  Henda,  vicus 
gestellt;  bei  2  ist  das  Verhältnis  umgekehrt,  bei  1,  3  und  4  wenig 
glaubhaft,  bei  den  übrigen  teils  bekannt,  teils  längst  erwogen. 

106.  Franz  Jostes,  Idis.     Idg.  forsch.  II  (1/2)  197  f. 
compos.  aus  i  wasser  und  dis  weih,  Jungfrau,     t  wird  aus  orts- 

und  flussnamen  gewonnen,  wie  Yssel,  Iborn,   Iburg,  Ihorst. 


22  IV.    Neuhochdeutsch. 

107.  H.  Waitz,  Die  etymologie  von  pflegen.  Mod,  lang, 
not.     7  (4)  213—223. 

Metrik.  108.  Max  Benecke,  Vom  takt  in  tanz,  gesang  und 
dichtung  mit  besonderer  berücksichtigung  des  volkstümlichen.  Leip- 
ziger diss.     VII,   93  s. 

untersucht  die  entstehung  des  taktgefühls  auf  physio- psycholo- 
gischer grundlage.  die  ausführungen  sind  trotz  ihres  umfanges  und 
trotz  der  eingehenden  bekämpfung  abweichender  ansichten  (bes. 
Kawczynskis)  nicht  immer  klar  und  oft  recht  hypothetisch. 

109.  E.  de  la  Grasserie,  Essai  de  rhythmique  compar^e.  Le 
mus^on  10,  299—330,  589—634;  11,  38—60,  191—211. 

110.  Maximilien  Kawczynski,  Essai  comparatif  sur  l'origine 
et  l'histoire  des  rythmes.  —  vgl.  jsb.  1891,  4,  50.  —  sehr  lehr- 
reiche und  sachliche  anzeige  von  F.  Spiro,  Berl.  phil.  wochenschr. 
1892  (12)  376—379. 

111.  Fr.  Wulff,  Von  der  rolle  des  accentes  in  der  versbildung. 
Skand.  arch.  I  (1)  59—90.     (2)  299—347. 

vgl.  Anz.  f.  idg.  sprachk,  I  (2)  161  f.  die  beiden  aufsätze 
behandeln  den  röm.  und  franz.  versbau,  gehen  aber  von  beachtens- 
werten principiellen  darlegungen  aus. 

112.  Andreas  Heusler,  Zur  geschichte  der  altdeutschen  vers- 
kunst.  Germanist,  abband,  hersg.  von  Karl  Weinhold.  8.  lieft. 
Breslau,  Koebner  1891.     Vm,   161   s. 

vgl.  abteilung  13,  no.  7. 

113.  H.  Hirt,  Zur  metrik  des  altsächsischen  und  althochdeut- 
schen allitterationsverses.      Germania  36  (3)  279 — 308. 

schluss  der  jsb.   1891,   13,  21  verzeichneten  abhandlung. 

114.  K.  Fuhr,  Die  metrik  des  westgermanischen  allitterations- 
verses. sein  Verhältnis  zu  Otfried,  den  Nibelungen,  der  Gudrun  etc. 
Marburg,  Elwert.     147  s.     3,60  m. 

vgl.  abteilung  13,   no.   8.  Felix  Hartmann. 


IV.     Neuhochdeutsch. 

Fremdwörter.      1.      0.   Dehnicke,    Goethe  und  die  fremdwörter. 
progr.   des  Johann eums  in  Lüneburg.      12  s.     4. 

2.  W.   Crem  er,    Kleines    Verdeutschungswörterbuch.    —    vgl. 
jsb.   1890,  4,  6a.     empfohlen  Zs.  f.  d.  u.  6,  365  von  0.  Lyon. 

3.  W.  Cremer,  Kein  fremdwort  für  das,  was  deutsch  gut  aus- 


IV.    Neuliochdeutscli.  23 

gedrückt  werden  kann,  der  gegenwärtige  stand  des  kampfes  für  die 
reinheit  der  deutschen  spräche.  Hannover-Linden,  Manz  &  Lange. 
64  s.      1,50  m. 

'der  Standpunkt  des  vfs.  ist  durchaus  der  besonnene  und  mass- 
volle des  allgemeinen  deutschen  Sprachvereins.'  0.  Lyon,  Zs.  f.  d. 
u.   6,   366—367.  —  ferner  empfohlen  Lit.  cbl.  1892  (4)  124—125. 

4.  D.  Sanders,  Fremdwörterbuch.   Schluss.  vgl.  jsb.  1891,4,1. 

5.  J.  C.  A.  Heyses  allgemeines  und  erklärendes  fremdwörter- 
buch.  17.  einzig  rechtmässige  Originalausgabe,  unter  berücksich- 
tigung  der  amtlichen  erlasse  über  Verdeutschung  der  fremdwörter 
neu  bearbeitet,  vielfach  berichtigt  und  vermehrt  von  Otto  Lyon. 
Hannover,  Hahn.      907  s.     lex.   8. 

Lyon  hat  in  dieser  neubearbeitung  allen  ansprüchen  rechnung 
getragen,  die  heute  an  ein  fremdwörterbuch  gestellt  werden  müssen, 
veraltete  fremdwörter  sind  gestrichen,  noch  mehr  als  schon  in  den 
früheren  auflagen  geschehen;  die  spräche  des  handeis,  des  Verkehrs, 
der  technischen  und  physikalischen  Wissenschaften  ist  eingehend  berück- 
sichtigt; einige  tausend  Wörter  aus  dem  englischen,  italienischen  und 
russischen  sind  neu  eingefügt,  der  grundsatz  des  Heyseschen  Wörter- 
buchs, überall  die  etymologie  der  fremdwörter  genau  anzugeben, 
ist  unter  sorgfältiger  berücksichtigung  der  neuesten  wissenschaftlichen 
ergebnisse  beibehalten,  und  darin  liegt  ein  wesentlicher  vorzug  vor 
allen  andern  fremdwörterbüchern ,  auch  vor  dem  Sandersschen.  in 
der  auswahl  und  anordnung  der  Wörter,  besonders  in  Zusammen- 
setzungen, ist  allerdings  auch  in  dieser  neuen  bearbeitung  noch  nicht 
ganz  folgerichtig  verfahren,  doch  entstehen  daraus  keine  wesentlichen 
beeinträchtigungen  der  brauchbarkeit.  eine  grosse  anzahl  lehnwörter 
hätte  fehlen  können. 

5a.  H.  Graf,  Der  'sprachverderber'  vom  jähre  1643  und  die 
aus  ihm  hervorgegangenen  Schriften.  Jena,  diss.  Dresden,  Teubner.  52  s. 

vgl.  jsb.  1891,  4,  26.  durch  Bechsteins  ausführungen  angeregt, 
hat  verf.  eine  feststellung  and  vergleichung  aller  ausgaben  des 
Sprachverderbers  unternommen,  sowie  die  darstellung  des  tatsäch- 
lichen Verhältnisses,  in  welchem  der  Sprachverderber  zu  den  aus 
ihm  hervorgegangenen  ähnlichen  flugschriften  steht,  hauptergebnis 
ist,  dass  die  anonyme  ausgäbe  von  1644  eine  vom  gleichen  verf. 
vorgenommene  neubearbeitung  derjenigen  von  1643  ist.  anerken- 
nende eingehende  besprechung  Zs.  f.  d.  u.  6,  369 — 372  von 
R.  Bechstein.  A.  Socin  vermisst  Litbl.  1892  (8)  263  Unter- 
suchung der  beziehungen  des  buches  zu  seinen  Zeitgenossen. 

5b.  K.  Krispin,  Die  Verwandtschaft  der  lateinischen  und 
griechischen  spräche  mit  der  neuhochdeutschen,  progr.  des  gymn. 
zu  Böhm.  Leipa. 


24  IV.    Neuhochdeutsch. 

5c.  E.  Tomanek,  Über  den  einfluss  des  ßechischen  auf  die 
deutsche  Umgangssprache  in  österr.-Schlesien,  besonders  in  Troppau 
und  Umgebung,  ein  beitrag  ziu*  Sprachmischung,  progr.  d.  staats- 
gymn.  in  Troppau  1891. 

gelobt  Zs.  f.  d.  realschw.  17,   63  von  A.  Mayr. 

OraniDIrltik.  6.  A.  Jeitteles,  Das  neuhochdeutsche  pronomen. 
ein  beitrag  zur  deutschen  grammatik.     Zs.  f.  d.  phil.  25,    303 — 313. 

verf.  'setzt  sich  die  aufgäbe,  die  entwicklung  des  deutschen 
pronomens  seit  der  2.  hälfte  des  15.  jahrh.s  auf  grund  von  reich- 
lichen quellenbelegen  aus  dem  bezüglichen  litteraturschatze  in  über- 
sichtlichem zusammenhange  darzulegen.'  der  vorliegende  erste  teil 
behandelt  das  persönliche  ungeschlechtige,  das  persönliche  geschlech- 
tige pronomen  und  das  pronomen  possessivum,  vorläufig  nur  histo- 
rische Zusammenstellungen  des  gebrauchs.  die  quellen  sind  vorn 
aufgezählt,     fortsetzung  soll  folgen. 

7.  0.  Behaghel,  Zur  deutschen  Wortstellung.  Zs.  f.  d.  u. 
6,  265—267. 

Verteidigung  der  volkstümlichen  Wortstellung  subject,  praedicat, 
adverb.  bestimmung  in  nebensätzen  gegen  Wasserzieher,  der  diese 
Stellung  Zs.  5,  813  bei  Jordan  als  stilistischen  fehler  getadelt  hatte, 
dazu  vgl.  6,  350 — 352,  wo  Fr.  Franke  ähnliche  beobachtungen  bei 
Fichte  mitteilt. 

8.  Pöschel,  Die  sogenannte  Inversion  nach  und,  anregung 
zu  einer  sprachgeschichtlichen  Untersuchung,  festschrift.  Grimma 
1891.     s.  71—83. 

nur  der  anfang  einer  eingehenden  wissenschaftlichen  Unter- 
suchung, besprochen  und  vorläufig  ergänzt  durch  einen  aufsatz  von 
Hildebrand  (s.  no.  9). 

9.  R.  Hildebrand,  Zu  der  sogenannten  inversion  nach  und. 
Zs.  f.  d.  u.  5,  793—796. 

der  gebrauch  wird  als  durchaus  berechtigt  erklärt  und  als  solcher 
geschichtlich  und  psychologisch  nachgewiesen. 

10.  E.  Schmidt,  Singularartikel  vor  pluraldativen  (zu  Anz. 
17,   138).     Anz.  f.  d.  a.   17,  345—346. 

eine  grosse  anzahl  von  belegen  aus  sächsischen  quellen  mit 
beziehung  auf  ausdrücke  Lessings  wie  'zum  Sternen',   'zum  kindern'. 

11.  L.  Tobler,  Verkürzte  artikelformen  nach  präpositionen 
im  älteren  neuhochdeutschen.     Anz.  f.  d.  a.   18,  146 — 148. 

sucht  die  unter  no.  10  behandelte  erscheinung  zu  erklären  aus 
lautlichen,  mechanischen  und  syntaktischen,  mehr  oder  weniger  un- 
bewussten  Vorgängen. 


IV.    Neuhochdeutsch,  25 

12.  B.  Maydorn,  Über  die  conjunktiv  -  Umschreibung  mit 
'würde'.     Zs.  f.  d.  u.  6,  44—48. 

in  ergänzung  der  bemerkungen  zs.  IV,  158  (jsb,  1890,  4,  38) 
eine  anzahl  von  beispielen  derselben  art,  dazu  aber  auch  hinweise, 
dass  die  unnötige  Umschreibung  bereits  auch  im  indicativ  zu  finden 
ist,  endlich  sprachgeschichtliche  betrachtung  zur  erklärung  dieser 
erscheinung. 

13.  R.  Reichel,  Der  missbrauch  des  conditionals.  Zs.  f.  d. 
u.  6,  57—59. 

eine  reihe  neuer  beispiele  der  Umschreibung  mit  'würde',  beson- 
ders in  modalsätzen. 

13a.  E,  Schwarz,  Über  die  partikel  ge-  vor  verben.  progr. 
des  staatsgymn.  zu  Ried.      19  s. 

14.  Schürmann,  Zu  gunsten  und  gnaden.  Zs.  f.  d.  u.  5, 
643.     6,  63.  64. 

will  darin  ursprüngliche  singularformen  sehen  und  verteidigt 
diese  ansieht  gegen  S.  Feist,  der  Zs.  f.  d.  u.  5,  784 — 785  diese 
erklärung  zurückgewiesen  hatte,  ihm  stimmt  bei  0.  Glöde,  Zs.  f. 
d.  u.  6,  208—209. 

15.  R.  Reichel,  Über  wasserley,  selten  als  adverbium  des 
grades  und  andre  sprachwidrigkeiten,  zum  apostroph-unfug,  nach' 
richten  tviener  hlätter.     Zs.  f.  d.  u.  6,   131 — 133. 

16.  Fr.  Branky,  Die  präposition  entlang  mit  dem  dativ.  Zs. 
f.  d.  u.  5,  755—758. 

Zusammenstellung  von  beispielen. 

17.  H.  Wunderlich,  Der  deutsche  satzbau.  Stuttgart,  Cotta. 
X,  252  s. 

ziel  und  methode  seines  buches  gibt  verf.  im  Vorwort  so  an: 
'unserer  Wissenschaft  liegt  vor  allem  anatomie  ob,  wenn  ein  bild  hier 
berechtigt  ist;  und  nach  dieser  seite  will  es  ein  zusammenfassendes 
bild  unserer  neueren  entwicklung  geben,  es  soll  die  einzelformen, 
die  teile  ins  äuge  fassen,  die  sich  im  Satzgefüge  im  ganzen  auf- 
bauen, wir  wollen  den  boden  ergründen,  von  dem  sie  gelöst  werden, 
die  formen  betrachten,  zu  denen  sie  verwitterten  oder  in  die  sie 
menschliche  tätigkeit  gebracht  hat;  wir  wollen  von  hier  aus  erst 
den  blick  darauf  richten,  wie  die  einzelnen  teile  ineinandei'greifen, 
welche  aufgaben  und  zwecke  es  sind,  denen  eine  form  dienen  kann 
und  hauptsächlich  dient,  und  dann  wird  uns  auch  ein  urteil  darüber 
möglich  werden,  wo  eine  form  am  richtigen  platze  ist  und  wo  nicht', 
verf.  geht  rein  empirisch  vor  und  zieht  ganz  besonders  die  Umgangs- 
sprache heran,  wie  sie  z.  b.  auch  in  den  stürm-  und  drangdramen 
alter  und  neuer  zeit  auftritt,    so  behandelt  er  mit  scharfer  beobach- 


26  IV.    Neuhochdeutsch. 

tung  und  durchaus  wissenschaftlich  verbum,  substantiNTim,  adjectivum, 
])rononien  und  die  partikeln  nacheinander,  immer  mit  sprachgeschicht- 
lichen erläuterungen.  man  vermisst  jedoch  schliesslich  synthetische 
Zusammenfassung  der  ergebnisse.  auf  Kern  nimmt  er  nirgend  bezug, 
obwohl  er  in  starkem  gegensatze  zu  ihm  steht. 

18.  R.  Hildebrand,  Zur  formgeschichte  der  worte,  von  Ver- 
witterung und  Wiederherstellung.     Zs.  f.  d.  u.   6,   637 — 642. 

die  genannten  beiden  entgegengesetzten  entwicklungsprocesse, 
'aus  welchen  die  wirkliche  entwicklung  der  sprachformen  sich  zu- 
sammensetzt', werden  erläutert  an  Frankfurt,  nachtigall,  lebendig. 

Reclltschreibnng.  19.  Th.  Busch,  Zur  deutschen  rechtschreibung. 
progr.  (no.  448)  Malmedy.     XII  s. 

vorschlage  zur  Vereinfachung  der  Schreibung,  zum  teil  leicht  zu 
verwirklichen,  wie  Vermeidung  der  doppelten  vocale,  zum  teil  un- 
durchführbar, wie  h  =  eh. 

20.  M.  Linhoff,  Zur  deutschen  rechtschreibung.  aufsätze  aus 
dem  gebiete  der  Schreibung.    Münster  i/W.,  Aschendorff.     VII,  40  s. 

21.  K.  Stejskal,  Regeln  und  Wörterverzeichnis  für  die  deutsche 
rechtschreibung.  auf  grundlage  der  vom  h.  k.  k.  minist,  f.  cult.  u. 
unterr.  f.  d.  österr.  schulen  festgesetzten  rechtschreibung.  Wien, 
Manz,   1891. 

angez.  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  43,   533  von  J.   Schmidt. 

21a.  W.  Vietor,  Aussprache  des  schriftdeutschen.  —  vgl. 
jsb.  1891,  4,  38.  angez.  H.  C.  G.  Brandt,  Mod.  lang,  notes  6 
(4)  229—232. 

Schriftsprache.  22.  G.  Wustmann,  Allerhand  sprachdumm- 
heiten.  —  vgl.  jsb.  1891,  4,  14.  —  ablehnende  beurteilungen: 
0.  Erdmann,  Zs.  f.  d.  phil.  24,  560—562;  R.  Bechstein,  Zs.  f. 
d.  u.  6,  64—72.  —  anerkennende:  Lit.  cbl.  1892  (6)  191;  Zs.  f. 
gymn.-w.  1892,  557  —  562  H.  F.  Müller;  Zs.  f.  österr.  gymn.  43, 
904  R.  Halatschka.  —  bedenken  gegen  die  unberechtigten  forde- 
rungen:  E.  Wasserzieher,   Zs.  f.   d.  u.   6,   204 — 207. 

22a.  K.  Kaerger,  In  tyrannunculos ,  Streitschrift  zur  Vertei- 
digung der  deutschen  Sprachfreiheit.  Berlin,  Gergonne  &  Co.  44  s. 
0,75  ra. 

'was  da  ist,  ist  vernünftig  und  berechtigt'  ist  der  grundsatz 
des  verfs.,  der  mit  kaum  geringerem  geschrei  und  jedenfalls  nicht 
bescheidener  als  Wustmann ,  zum  teil  aber  viel  unfeiner  gegen 
ihn  als  typischen  Vertreter  der  'schulmeisterzunft'  zu  felde  zieht, 
bekanntlich  ist  Wustmann  nicht  einmal  Schulmeister,  die  besonnenen, 
Wustmanns  Standpunkt  ablehnenden  kritiken  deutscher  'Schulmeister' 


IV.    Neuhochdeutscli.  27 

kennt  natürlich  der  verf.  nicht,  er  ist  erfinder  einer  ganzen  anzahl 
von  neuen  Wörtern,  besonders  in  der  juristischen  fachsprache  und 
empfiehlt  sie  der  beachtung,  zum  teil  weil  die  bisher  üblichen  deut- 
schen ausdrücke  uuserm  Sprachgefühl  (!)  zuwider  seien.  dadurch 
setzt  er  sich  aber  selbst  in  Widerspruch  zu  dem  oben  angeführten 
grundsatze. 

23.  X.  Allerhand  sprachverstand,  kritische  keile  auf  Wustmann- 
sche  klotze.     Bonn,  Hanstein.      118  s. 

24.  H.  ßlümner,  Zum  schweizerischen  Schriftdeutsch,  glossen 
eines  laien  zu  Wustmanns  schrift  'Allerhand  Sprachdummheiten'. 
Zürich,   Müller.     56  s.     0,80  m. 

25.  K.  Erbe,  Randbemerkungen  zu  dr.  Wustmanns  'Allerhand 
spx'achdummheiten'.  2.  unveränderte  aufläge.  Stuttgart,  Bonz  &  Co. 
52  s.     0,50  m. 

ausführliche  behandlung  der  fehler  des  Wustmannschen  buches 
unter  anerkennung  seines  wertes,  aber  auch  an  diesen  ausstellungen 
vermisst  man  hier  und  da  wissenschaftliche  schärfe. 

26..  A.  Faulde,  Beiträge  zur  deutschen  grammatik  und  deut- 
schen lektüre.  zum  teil  im  anschluss  an  Wustmanns  'Sprachdumm- 
heiten'. (26.  bericht  der  Neisser  gesellsch.  Philomathie.)  Neisse, 
Graveur.     III,    106  s.     1,25  m. 

27.  A.  Schmits,  Der  kämpf  gegen  die  Sprachverwilderung, 
abdruck  aus  der  Kölnischen  zeitung,  vermehrt  durch  frühere  aufsätze 
ähnlichen  Inhalts.     Köln,  Du  Mont-Schauberg.     63  s. 

treffende  beleuchtung  des  Wustmannschen  buches,  wenn  auch 
nicht  immer  mit  scharfer  wissenschaftlicher  bezeichnung  seiner  mängel. 
selbständig  und  sehr  beachtenswert  sind  die  ausführungen  über  die 
declination  des  adjectivs  nach  fürwörtern,  Zahlwörtern  und  andern 
adjectiven.  verf.  zeigt  hier  besonnenes  und  wissenschaftlich  begrün- 
detes urteil,  beigefügt  ist  ein  artikel  der  Kölnischen  zeitung  vom 
november  1880,  in  welchem  die  damals  ei-schienenen  buch  er  zur 
Sprachreinigung  von  Sanders,  Lehmann,  Keller,  Andresen  besprochen 
werden. 

28.  J.  Minor,  Der  gebrauch  von  der  und  ivelcher  in  relativ- 
sätzen.     Paul-Braune,  Beitr.   16,   477 — 499. 

ausführliche  systematische  darstellung  des  gebrauchs  bei  Lessing, 
Winckelmann,  Schiller,  Goethe,  W.  Schlegel,  Heine,  Börne,  Mommsen, 
Freytag  zur  Widerlegung  der  aufstellungen  Wustmanns. 

29.  0.  Schröder,  Vom  papiernen  stile.  3.  aufl.  —  s.  jsb. 
1891,  4,  15.  —  angez.  Zs.  f.  gymn.-w.  1892,  561—562  von 
H.  F.  Müller. 


28  IV-    Neuhochdeutsch. 

30.  0.  Erdmann  und  G.  Boetticher,  Noch  einmal  täte  im 
bedingiing:satze.     Zs.  f.  d.  phil.  25,  431. 

mit  beziehung  auf  die  früheren  ausführungen  Zs.  24,  201.  504 
werden  auch  aus  dem  18.  jh.  belege  nachgewiesen. 

31.  E.  Schröder,  Jac.  Schöpper.  —  vgl.  jsb.  1891,  4,  20. 
angez.  Litztg.   1891,   1785 — 1786  von  S.  Szamatolski. 

32.  Fr.  Mähliss,  Die  schrecken  der  deutschen  spräche,  vor- 
schlage zur  vernünftigen  Umgestaltung  und  Vereinfachung  des  deutschen 
zum  zweck  seiner  leichteren  erlernung  und  ausbreitung  nebst  einer 
probe  des  vereinfachten  deutsch.  Halle  a/S. ,  Kämmerer  &  Co. 
23  s.     0,50  m. 

33.  Th.  Längin,  Die  spräche  des  jungen  Herder.  —  vgl.  jsb. 
1890,  4,  27.     angez.  Zs.  f.  d.  u.  5,  718  von  F.  Kuntze. 

36.  C.  Franke,  Reinheit  und  reichtum  der  deutschen  Schrift- 
sprache. —  vgl.  jsb.  1891,  4,  22.  —  abgelehnt  Zs.  f.  österr.  gymn. 
43,  534  J.  Schmidt. 

37.  M.  Seelig,  Die  dichterische  spräche  in  Heines  Buch  der 
lieder.     Halle,   diss. 

nach  der  anzeige  von  0.  Glöde,  Zs.  f  d.  u.  6,  136 — 143, 
'verdient  die  gründliche  arbeit  das  lob  aller  germanisten  und  hat 
auch  sprachwissenschaftlichen  wert  durch  die  behandlung  des  Wort- 
schatzes.' 

38.  A.  Genthe,  Deutsches  slang.  eine  Sammlung  familiärer 
ausdrücke  und  redensarten.    Strassburg,  Trübner.    XV,  73  s.    1,20  m. 

verf.  gibt  zum  ersten  male  ein  kleines  lexikon  des  deutschen 
'slang',  d.  h.  der  zwanglosen,  nicht  schriftgemässen  ausdrucksweisen 
gemütlicher  Unterhaltung,  verf.  will  nur  den  anfang  zu  solchen 
Sammlungen  gemacht  haben  und  bittet  um  Unterstützung  bei  der 
fortsetzung.    angez.  Zs.  f.  d.  u.  6,  580 — 581  von  E.  Wasserzieher. 

39.  R.  Brandstetter,  Die  reception  der  neuhochdeutschen 
Schriftsprache  in  stadt  und  landschaft  Luzern  1600 — 1830.  Ein- 
siedeln, Benziger  &  Co.   1891.     90  s.      (Selbstverlag.) 

verf.  gibt  ausführlich  rechenschaft  über  die  quellen,  methode 
und  plan  seiner  abhandlung  und  legt  darin  überall  wissenschaftlich 
tüchtige  grundsätze  dar.  er  schildert  zunächst  die  Luzerner  kanzlei- 
sprache  um  1600,  unmittelbar  vor  dem  eindringen  des  nhd.  zugleich 
unter  vielfacher  bezugnahme  auf  die  Luzerner  mundart.  es  ergibt 
sich,  dass  diese  kanzleisprache  im  wesentlichen  aus  dem  mhd.  und 
der  mundart  zusammengesetzt  war.  dies  wird  in  den  hauptzügen 
am  vokalismus,  konsonantismus  und  einigen  Wortarten  übersichtlich 
dargestellt  und  durch  zusammenhängende  texte  belegt,  im  HI.  kapitel 


rV.    Neuhochdeutsch.  29 

schildert  verf.  die  reception  der  nhd.  Schriftsprache  in  Luzern  von 
den  ersten  anfangen  der  bewegung  bis  zu  ihrem  völligen  abschluss, 
wiederum  zwar  nicht  erschöpfend,  aber  in  charakteristischen  zügen 
der  lautlehre,  flexion,  Wortbildung  und  konstruktionen.  ein  genaues 
quellenverzeichnis  geht  vorher  und  reichliche  texte  (s.  63 — 90) 
machen  den  schluss.  —  angez.  Herrigs  archiv  88  (1)  von  K.  Weinhold. 

40.  E.  Brandstetter,  Die  Luzerner  kanzleisprache  1250 — 1600. 
ein  gedrängter  abriss  mit  spezieller  hervorhebung  des  methodologi- 
schen momentes.     Selbstverlag. 

weitere  ausführung  des  zweiten  teiles  der  unter  no.  39  bespro- 
chenen Schrift,     verf.   unterscheidet  in  der  entwicklung  drei  perioden : 

1.  1250—1310,  noch  dem  ahd.  nahestehend,  2.  1381—1420  und 
3.  1570 — 1614.  überall  wird  besondere  rücksicht  auf  die  mundart 
genommen,  da  diese  auf  die  entwicklung  wesentlichen  einfluss  ge- 
habt hat. 

41.  M.  Ubelacker,  Ausführliches  Wörterbuch  über  die  haupt- 
schwierigkeiten  der  deutschen  spräche.  Berlin,  Aug.  Schultzes  verlag. 
Vm,  354  s. 

42.  Goethe-Ruckstuhl,  Von  der  ausbildung  der  deutschen 
spräche.      Giessen,  Ricker  1890.     VIII,  86  s.     1,20  m. 

der  unbekannte  herausgeber  erneuert  in  reicher  ausstattung  die 
1816  erschienene  schrift  Carl  Ruckstuhls,  Von  der  ausbildung  der 
teutschen  spräche,  in  heziehung  auf  neue,  dafür  angestellte  Bemühungen 
(Nemesis  8,  3),  um  dadurch  den  purismus  in  den  sprachreinigungs- 
bestrebungen  zu  bekämpfen;  dazu  schickt  er  auch  die  anerkennenden 
Worte  Goethes  über  diese  schrift  ('Deutsche  spräche.'  werke,  ausgäbe 
letzter  band.  bd.  45.  Hempel  29,  245  ff.)  voraus.  —  angez.  Zs. 
f.  d.  u.  5,  852—854  von  E.  Wasserzieher.  Litbl.  1892  (5)  153 
von  Behaghel. 

42a.  A.  Schlesing,  Deutscher  Wortschatz  oder  der  passende 
ausdruck.  praktisches  hilfs-  und  nachsclilagebuch  in  allen  Verlegen- 
heiten der  schriftlichen  und  mündlichen  darstellung.     Stuttgart,  Neff. 

2.  aufl.  XXIV,  456  s.     5  m. 

Unterricht.  43.  R.  Dietrich,  Der  deutsche  Unterricht  in  der 
pädagogischen  presse  des  jahres  1890.     Zs.  f.  d.  u.  5,   839 — 844. 

44.  R.  Dietrich,  Das  Studium  sprachlicher  entwicklungen. 
Zs.  f.  d.  u.  6,  239—259. 

weist  auf  die  Wichtigkeit  der  wortgeschichte  für  den  Unterricht 
hin  und  gibt  einige  beispiele  von  arbeiten  darüber,  die  wol  in  den 
hauptzügen  als  Vorbilder  gelegentlicher  ausführungen  im  deutscheu 
Unterricht  dienen,  aber  in  dem  umfange,  wie  es  sich  verf.  denkt, 
unmöglich  nachgeahmt  werden  können. 


30  I"^-    Neuhochdeutsch. 

45.  Zur  methodik  des  deutschen  Unterrichts: 

ausführliche  besprechung  des  Lehmannschen  buches  'Der 
deutsche  Unterricht'  in  Zs.  f.  d.  phil.  24,  411 — 419  von  Erdmann, 
Zs.  f.  gymu.-w.  1892,  87 — 93  von  St.  Wätzold.  ein  aufsatz  von 
R.  Lehmann,  Der  deutsche  Unterricht  und  die  reform  der  höheren 
schulen  in  Preussen,  Zs.  f.  d.  u.  6,  115 — 124  enthält  eine  kritik 
der  neuen  lehrpläne.  —  Grundzüge  der  deutschen  grammatik,  für 
die  Schüler  des  gymnasiums  zu  Recklinghausen  nach  den  bestim- 
mungen  der  neuen  lehrpläne  bearbeitet  von  W.  Wüseke.  progr. 
Recklinghausen  (uo.  360)  (klar  und  praktisch ,  doch  fehler  wie 
Imperf.  =  dauer  in  der  Vergangenheit.  den  begriff  des  praeterit. 
kennt  verf.  überhaupt  nicht,  in  der  einleitung  Stellungnahme  zu 
Kern.)  —  Der  deutsche  Unterricht  auf  realschulen  von  Th.  Müller, 
progr.  Emden  (no.  332).  Kleine  beitrage  zur  deutschen  Sprach- 
geschichte und  zum  deutschen  Unterricht  von  Karl  Koch  (f)  progr. 
Leipzig,  Nicolaigymnasium  (no.  538),  enthält  einen  aufsatz  über  'die 
berücksichtigung  der  mundart  in  der  niederdeutschen  Volksschule' 
und  einen  'zum  deutschen  aufsatz  in  den  unteren  und  mittleren 
klassen'.  H.  Lüdemanu,  Plan  und  stoflf  für  den  deutschen  Sprach- 
unterricht, nebst  andeutungen  für  die  behandlung  des  stoflPes.  Bremen, 
Rühle-Schlenker  X,  284  s.  4  m.  —  G.  Klee,  ausgeführter  lehrplan 
(s.  jsb.  1891,  4,  35)  angez.  Zs.  f.  gymn.-w.  1892,  366  bis  368 
von  G.  Berlit. 

46.  Schulgrammatiken  auf  sprachwissenschaftlicher  grundlage 
und  besprechungen  solcher: 

Müller-Frauenstein  (jsb.  1891,  4,  36)  ablehnend  angez. 
Litbl.  1892  (3)  79  —  80  von  0.  Behaghel.  0.  Lyon,  Abriss  der 
deutschen  grammatik  u.  s.  w.  (jsb.  1891,  4,  36)  angez.  Zs.  f. 
gymn.-w.  1891,  621—623  von  Fr.  Kern.  —  H.  Seeger,  Deutsche 
Schulgrammatik  für  sexta  bis  tertia.  Wismar,  HinstorflP.  VII,  116  s. 
1,30  m.      angez.  von  Fr.  Kern,    Zs.  f.   gymn.-w.    1892,   229—232. 

Metrik.  47.  R.  Hildebrand,  Zum  wesen  des  reims,  auch  des 
Stabreims,  dabei  eine  berichtigung  W.  Scherers.  Zs.  f.  d.  u.  5,  577 
bis  585.   6,   1 — 6. 

5,  577 — 585  weist  nachdrücklich  darauf  hin,  dass  zum  wesen 
des  endreims  auch  klang  Verschiedenheit  gehöre,  nämlich  der  un- 
gleiche anlaut,  und  ebenso  zum  wesen  des  Stabreims  der  auf  den 
gleichen  anlaut  folgende  ungleiche  vokal,  so  wie  in  der  musik 
dissonanzen  und  ihre  auflösungen  zusammengehören.  damit  weist 
er  Scherers  äusserung  über  das  wesen  des  Stabreims,  Littgesch.  s, 
13  zurück.  6,  1 — 6  gibt  eine  Übersicht  über  die  verschiedenen, 
mehr  oder  weniger  unklaren  definitionen  des  reims  in  den  lehr- 
büchern  der  deutschen  poetik  seit  Opitz. 


IV.    Neuhochdeutsch.  31 

48.  W.  Wartenberg,  Über  die  bedeutung  des  unreims  für 
den  reim.     Zs.  f.  d.  u.   6,   62 — 63. 

wendet  sich  gegen  die  von  Hildebrand  als  Schönheit  empfundene 
möglichst  grosse  Ungleichheit  vor  dem  reim  vokal,  es  komme  nur 
darauf  an,  dass  vor  dem  reim  vokal  überhaupt  ein  unreim  stehe,  der 
den  reim   zur  deixtlichen  empfindung  bringe. 

49.  R.  Hildebrand,  Vom  umgelegten  rhythmus.  Zs.  f.  d.  u. 
5,  730-741. 

erläutert  den  Wechsel  zwischen  steigendem  und  fallendem  tonfall 
in  dichtungen  alter  und  neuer  zeit,  wie  er  durch  die  gewichtigen 
Worte  des  verses  bestimmt  wird,  als  das  mehr  oder  weniger  unbe- 
wusst  angewandte  künstliche  mittel,   eintönigkeit  zu  vermeiden. 

50.  W.  Reichel,  Metrische  zweifei.  Untersuchungen  über  die 
neuhochdeutsche  verskunst.     Zs.  f.  d.  u.   6,   167 — 197. 

verf.  fass£  seine  Untersuchungen  in  folgende  sätze  zusammen: 
'metrischer  grundsatz  ist:  die  worte  müssen,  mit  dem  entsprechenden 
ausdruck  vorgetragen,  von  selbst  in  schönen  rhythmus  fallen,  rhyth- 
mischer grundsatz  ist:  schöner  rhythmus  muss  gleiche  takte  hören 
lassen,  schlechte  verse  Verstössen  entweder  gegen  die  metrik  oder 
rhythmik:  entweder  man  trägt  sie  sinngemäss  vor,  so  ist  kein  rhyth- 
mus oder  kein  schöner  hörbar,  oder  man  prägt  den  rhythmus,  den 
der  dichter  gewollt  hat,  vollkommen  aus,  so  wird  unser  Sprachgefühl 
verletzt.'  —  diese  grundsätze  sind  von  den  deutschen  dichtem  viel- 
fach nicht  beobachtet,  oft  aber  unbewusst  angewandt  worden,  die 
klassische  metrik  war  das  hindernis  für  ihre  freie  entfaltung. 

51.  H.  Schärf,  Beyers  lehre  vom  versbau.  —  vgl.  jsb.  1889, 
4,   55.  —  angez.  Litbl.  1892  (3)  80  von  0.  Behaghel  (ablehnend). 

52.  Poetik.  Die  lehre  von  der  deutschen  dichtkunst.  entworfen 
von  E.  Kleinpaul,  ausgeführt  für  dichter  und  alle  freunde  der 
poesie  von  Wilhelm  Langewiesche.  neunte  umgearbeitete  und 
vermehrte  aufl.  in  drei  teilen.    Bremen,  Heinsius.    XII,   648  s.     7  m. 

Langewiesche  ist  bereits  1884  gestorben,  der  umarbeiter  und 
vermehrer  dieser  neuen  aufläge  wird  nicht  genannt,  die  Umarbeitung 
bezieht  sich  hauptsächlich  auf  die  an  Ordnung  des  Stoffes,  die  nunmehr 
im  ersten  teile  die  dichtungssprache  (die  poetische  spräche  überh., 
redefiguren,  bilder,  tropen  und  reim),  im  zweiten  die  dichtungs- 
formen  (silben-,  vers-  und  Strophenmetrik)  und  im  dritten  die 
dichtungsarten  behandelt,  so  war  es  schon  von  Langewiesche  be- 
stimmt, auch  der  text  ist  z.  t.  verändert  und  verbessert,  ohne  dass 
die  zutaten  des  neuen  herausgebers  irgendwie  gekennzeichnet  wären, 
in  der  metrik  neigt  verf.  zur  geltendmachung  des  eigentümlich  deut- 
schen betonungsprincips,   ohne  doch  mit  den  antikisierenden  anschau- 


32  ^-    Dialektforschung. 

ungcn  zu  brechen,  gründlichkeit  der  erörterung,  klare,  fesselnde 
darstellung,  ausserordentlich  reiche  Stoffsammlung  und  besonnenheit 
des  Urteils  sind  die  Vorzüge  auch  dieser  neuen  aufläge. 

53.  A.  Goldbeck-Löwe,  Zur  geschichte  der  freien  verse. 
vgl.  jsb.  1891,  4,  49.  bemerkenswerte  besprechung  unter  selb- 
ständigen gesichtspunkten  Litbl.  1891,  399  —  401  von  A.  Heusler. 
Herrigs  Archiv  88  (11)  von  K.  Weinhold.  Bötticher. 


V.    Dialektforschung. 

(ausser  niederdeutsch.) 

1.  W.  Hertel.  Über  den  wert  mundartHcher  Untersuchungen, 
progr.   (no.   711)  des  städt.  gymn.  zu  Greiz.      11  s. 

2.  0.  Brenner,  Mundarten  und  Schriftsprache  in  Bayern.  — 
vgl.  jsb.  1891,  5,  5.     anz.  von  G.  Binz,  Litbl.  1892,  9. 

3.  0.  Brenner  und  A.  Hartmann,  Bayerns  mundarten.  bd.  I, 
heft  m.     1892.     s.  321—479. 

vgl.  jsb.  1891,  5,  6.  —  enthält:  A.  Holder,  J.  R.  Fischers 
'letste  weltsucht',  'des  teuffels  tochter'  (s.  321 — 336).  0.  Brenner, 
Altbayrische  sprachproben  (s.  336 — 361).  M.  Himmelstoss,  Aus 
dem  baierischen  wald  (s.  362 — 368).  L.  Hertel,  Die  grenze  des 
Fränkisch  -  Hennebergischen  gegen  Nordwesten  (s.  369 — 373).  C. 
Franke,  Ostfränkisch  und  Obersächsisch  (374 — 389).  A.  Holder, 
Geschichtliche  skizze  der  neueren  schwäbischen  dialektlitteratur  (s. 
390—400).  H.  Gradl,  Die  mundarten  Westböhmens  (s.  401—444). 
Kleinere  mitteilungen.  bücherschau,  register.  —  selbstanzeige  von 
0.  Brenner,  Archiv  f.  anthrop.  10,  383 — 387.  gelobt  von  A. 
Mayr,  Zs.  f.  d.  realschw.   17,  603. 

4.  F.  Staub,  L.  Tobler,  R.  Schoch,  A.  Bachmann, 
Schweizerisches  idiotikon.  22.  heft  (bd.  HI,  1).  s.  129—288.  4^ 
2  m.   —  vgl.  jsb.   1891,  5,   19.   —  kuch  —  Tmm. 

5.  R.  Brandstetter,  Die  reception  der  neuhochdeutschen 
Schriftsprache  in  Stadt  und  landschaft  Luzern.  —  vgl.  4,  39. 

6.  E.  Hoffmann,  Der  mundartliche  vokalismus  von  Basel- 
stadt. —  vgl.  jsb.  1891,  5,  23.  —  angez.  von  A.  Heusler,  Anz. 
f.  d.  a.  17,  284. 

7.  0.   V.  Geyerz,  Die  neuere  Sprachentwicklung  in  der  deut-  , 
sehen  Schweiz.     Zürich,  A.  Müller.     16  s.     0,40  m. 


V.    Dialektforschung.  33 

8.  H.  Wissler,  Das  suffix-i  in  der  Berner  resp.  Schweizer 
mundart.  ein  beitrag  zur  vergleichenden  Wortbildung  und  flexion 
der  schweizer.  Mundart,     diss.     Bern,   Huber  &  Co.     39  s.     0,75  m. 

9.  H.  Blatt ner,  Über  die  mundarten  des  Kantons  Aargau. 
Brugg  1890.  vgl.  jsb.  1891,  5,  24.  —  angez.  v.  A.  Heusler, 
Anz.  f.  d.  a.  17  (1891)  283. 

10.  H.  Blümner,  Zum  schweizerischen  Schriftdeutsch.  —  s.  4,  24. 

11.  Fr.  Kauffmann,  Geschichte  der  schwäb.  mundart.  — 
vgl.  jsb.  1891,  5,  28.  —  K.  Bohnenberger,  Zs.  f.  d.  phil.  24, 
116  ff.     H.  Fischer,   Germania  36,  406  ff. 

12.  A.  Sütterlin,  Laut-  und  flexionslehre  der  Strassburger 
mundart  in  Arnolds  Pfingstmontag.  Strassburg,  Trübner.  IX,  106  s. 
2,50  m.     (=  Alsatische  Studien,   2.  lieft.) 

in  dem  durch  die  Vorbereitungen  zu  dem  elsässischen  wb.  ange- 
regten buche  behandelt  der  verf.,  ein  schüler  Martins,  die  im  Strass- 
burger dialekt  gehaltenen  teile  von  Arnolds  Pfingstmontag,  und  zwar 
in  einer  lautlehre  (Schreibung,  geltung,  vorkommen,  geschieh tl.  ent- 
Avicklung  der  vokale;  die  konsonanten)  und  in  einer  flexionslehre. 

13.  H.  Lienhart,  Laut-  u.  flexionslehre  der  mundart  des  mitt- 
leren Zornthaies.  —  vgl.  jsb.  1891,  5,  34.  angez.  von  P.  Schild, 
Germ.  1892  (37)  233  ff.  A.  Heusler,  Anz.  f.  d.  a.  18,  195  ff. 
Fr.  Kauffmann,  Litztg.  13,   1009. 

14.  J.  Zimmerli,  Die  deutsch  -  französische  Sprachgrenze.  — 
vgl.  jsb.  1891,  5,  35.  —  ausführlich  besprochen  von  L.  Gauchat, 
Litbl.  1892  (13)  17—19.   H.  Suchier,  Zs.  f.  d.  phil.  25  (1892)  266. 

15.  L.  Z^liqzon,  Lothringische  mundarten.  —  vgl.  jsb.  1890, 
5,  24.  —  Angez.  von  M.  Wilmotte,  Litbl.  1892  (13)  55. 

16.  E.  Dittmar,  Die  Blankenheimer  mundart.  Darmstadt 
(Rudolstadt,  H.  Dabis).     48  s.      1,20  m. 

17.  H.  Reis,  Beiträge  zur  syntax  der  Mainzer  mundart. 
Mainz   1891.     (Giessen,   Ricker).     46  s. 

rec.  von  L.  Tobler,   Litztg.   1892,   154. 

18.  E.  Brandis,  Zur  lautlehre  der  Erfurter  mundart  L  progr. 
(no.  231)  des  kgl,   gymu,  zu  Erfurt.      18  s. 

im  wesentlichen  Statistik  der  heutigen  vokale ,  hier  und  da 
unter  berücksichtigung  der  älteren  mundart;  eine  transcription  ist 
kaum  versucht. 

19.  Fr.  Liesenberg,  Die  Stieger  mundart.  —  vgl.  jsb.  1891, 
5,  48.  mit  anerkennung  angezeigt  von  Fr.  Kauffmann,  Zs.  f.  d. 
phil.  24,  401  ff. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.   XIV.   (1892.)  3 


34  VI-    Litteraturgeschichte. 

20.  G.  Keintzel,  Grammatisches  aus  dem  gebiete  der  Bistritzer 
und  S.  -  Regener  sächs.  dialektgruppe.  Korr.  d.  ver.  f.  siebenb. 
landeskunde  XV  (1892)  70  ff. 

I.  einwirkung  von  nasalen  auf  vorhergehende  vokale.  II.  epi- 
thetisches t.     in.   epenthetisches  t  und  d. 

21.  F.  Held,  Das  deutsche  Sprachgebiet  von  Mähren  und 
Schlesien.  —  vgl.  jsb.  1889,  5,  34.  Beil.  zu  den  Mitteil.  d.  ver. 
f.  gesch.  d.   Deutschen  in  Böhmen  28,   40  ff.  von  K.   Werner. 

22.  Fr.  Knothe,  Wörterbuch  der  schlesischen  mundart  in 
Xordböhmen.  Hohenelbe  1888.  —  vgl.  jsb.  1888,  5,  41.  angez. 
von  Ignaz  Peters.  Beil.  zu  den  Mitteil,  des  ver.  f.  gesch.  d.  Deut- 
schen in  Böhmen  27,  81—86  und  28  (1)  7—17. 

23.  J.  Roth,  Einzelnes  zur  lautlehre,  zur  formenlehre,  zur 
Wortforschung.    Korr.  d.  ver.  f.  siebenbürg,  landesk.  XV  (1892)  83  ff. 

24.  Kleinere  mitteilungen  von  dialektologischem  Interesse.  Zs. 
f.  d.  u.  V,  643,  695,  848.     VI,   132,  211,  442,  515,  563,  575. 

Kaiser. 


VI.    Litteraturgeschichte. 

1.  K.  Goedeke,  Grundriss  der  geschichte  der  deutschen 
dichtung.  2.  aufl.  12.  heft.  V.  band,  bogen  1 — 15.  vgl.  jsb.  1891, 
6,  1.  —  diese  lieferung  enthält  des  6.  buches  (Vom  siebenjährigen 
bis  zum  weitkriege)  siebentes  kapitel  schluss:  philosophen  des  18.  jhs. 
und  Friedrich  Schiller,  dann  den  anfang  des  18.  kapitels:  Goethes 
und  Schillers  Zeitgenossen.  —  den  IV.  band  bespricht  L.  Hirzel 
mit  nachtragen  in  der  Litztg.  1892  (20)  660:  'ein  massenhaft  bei- 
gebrachtes neues  material  ist  mit  grosser  Sorgfalt  bearbeitet  und  hebt 
die  einzelnen  abschnitte  auf  die  höhe  der  heutigen  Wissenschaft,  da- 
bei ist  die  ursprüngliche  eigenart  des  buches  in  allem  wesentlichen 
erhalten  worden'. 

2.  W.  Seh  er  er,  Geschichte  der  deutschen  litteratur.  6.  aufl. 
mit  bild.     Berlin,  Weidmann.     XII,   824  s.     10  m. 

3.  Joh.  Kelle,  Geschichte  der  deutschen  litteratur  von  der 
ältesten  zeit  bis  zur  mitte  des  11.  jhs.    Berlin,  Hertz.    III,  435  s.    8  m. 

nicht  geliefert.  —  'die  Verdienste,  welche  sich  K.  um  einzelne 
litteraturdenkmale  der  ahd.  zeit  erworben  hat,  sind  allgemein  bekannt, 
er  hat  es  nun  unternommen,  diese  zeit  auch  im  Zusammenhang  lit- 
terar-historisch zu  behandeln,  die  grundlagen  der  litt.,  die  allge- 
meinen   zustände    und    ihre    geschichtliche    entwicklung    hat    er    in 


VI.     Litteratiirgeschichte.  35 

grossen  zügen  dargestellt,  die  einzeluen  litt,  reste  jeuer  zeit  aber  mit 
genauen  angaben  besprochen,  ja  mehrfach  auch  die  geschichte  der  ein- 
zelnen hss,  soweit  als  möglich  verfolgt,  auf  die  zusammenhängende 
darstellung  folgt  von  s.  287  ab  die  stattliche  reihe  der  belege  als 
anmei'kungen,  in  welche  sich  exkurse  eingestreut  finden.'  E.  Martin 
in  Gott.  gel.  anz.  1893  (3)  125  fl.  R.  Heinz el,  Zs.  f.  östr.  gymn. 
43,  741.     F.  Vogt,  Litztg.  1892  (11). 

4.  W.  Golther,  Geschichte  der  deutschen  litteratur.  I.  teil. 
von  den  ersten  anfangen  bis  zum  ausgang  des  mittelalters.  [J. 
Küi-schners  D.  nat.-litt,  163.  band].  Stuttgart,  Union  o.  j.  443  s. 
2,50  m. 

eine  aus  voller  Sachkenntnis  geschöpfte  und  in  fliessender  dar- 
stellung im  besten  sinne  populär  geschriebene  litt. -geschichte,  welche 
auch  der  fachmann  mit  interesse  lesen  wird,  beide  extreme  sind 
geschickt  vermieden:  unnötig  gelehrte  einzelheiten  und  phrasenhafter 
Stil,  einige  teile  zeugen  von  besondern  forschungen  und  ansichten, 
andere  erweitern  den  blick  auf  die  deutsche  litteratur  durch  ein- 
gehenderen ausblick  auf  die  französische,  von  welcher  sie  abhängig 
ist.  so  ist  in  einem  besonderen  kapitel  ein  dankenswerter  abriss  der 
altfranzösischen  litt.-geschichte  gegeben.  nur  selten  gibt  der  ge- 
wissenhafte erzähler  seiner  phantasie  räum,  wie  wenn  er  von  Walther 
und  Wolfram  sagt,  dass  'die  dichter  ein  freundschaftliches,  auf  gegen- 
seitiger hochachtung  gegründetes  Verhältnis  mit  einander  eingingen'. 
wäpno  nul  darf  man  schwerlich  mit  waffenneid  übersetzen. 

5.  Jacob  Baechtold,  Geschichte  der  deutschen  litteratur  in 
der  Schweiz.  Frauenfeld,  Huber.  8.  lieferung.  schluss.  s.  521 — 687. 
anmerkungen  u.  register  s.   169 — 244. 

als  wir  im  9.  Jahrgang  des.jahresb.  (1887)  die  ersten  lieferungen 
des  Werkes  freudig  begrüssten,  war  sein  umfang  auf  fünf  lieferungen 
berechnet,  die  in  Jahresfrist  erscheinen  sollten,  aber  je  weiter  die 
arbeit  des  verf.  fortschritt,  desto  tiefer  hat  er  sich  in  die  schätze 
der  schweizerischen  litteratur  hineingegraben,  desto  mehr  hat  er  ans 
licht  gefördert  und  das  buch  zu  einer  fundgrube  auch  für  den  forscher 
erweitert,  wenn  auch  die  gleichmässigkeit  darunter  etwas  gelitten 
hat.  es  führt  nun  die  geschichte  von  ihren  anfangen  bis  zum  ende 
des  vorigen  Jahrhunderts  und  erweckt  somit  den  wünsch  und  die 
hoffnung  nach  einem  2.  bände,  in  welchem  die  litteratur  des  19.  Jahr- 
hunderts ihren  platz  findet,  eine  besonders  ausführliche  behandlung 
hat  in  dem  schlusshefte  Bodmer  erfahren. 

6.  R.  Froning,  Das  drama  des  mittelalters.  1. — 3.  teil. 
Stuttgart,  Union  o.  j.  VIII,  1008  s.  in  drei  bänden,  7,50  m. 
(Kürschners  Deutsche  nationallitteratur  14.  bd.,   1. — 3.  teil.) 

dem  'gebildeten  laien'  sucht  ein  begeisterter  verehrer  die  mittel- 

3* 


36  ^  I-     Litteraturgeschiclite. 

alterliche  dramatische  litteratur  durch  eine  verständig  getroffene 
auswahl  von  texten  mit  sprachlichen  crläuterungen  und  lebendig 
geschriebenen,  wenn  auch  nicht  immer  tiefgehenden  und  geschmack- 
vollen einleitungcn  mundrecht  zu  machen,  er  bietet  1)  sechs  latei- 
nische osterfeiern,  2)  das  Trierer  und  das  Rcdentiner  osterspiel  nebst 
einzelneu  scenen  gleichartiger  dichtungen  und  dem  Tegernseer  Anti- 
christdrama, 3)  die  passionsspiele  von  Benediktbeuern,  Wien,  Frank- 
furt (nebst  der  älteren  dirigierrolle  des  Baldemar  von  Peterweil)  und 
Alsfeld,  4)  den  Ordo  Racheiis,  das  Benediktbeurer  und  das  hessische 
wcihuachtsspiel,  sowie  das  Erlauer  dreikönigsspiel,  5)  fünf  fastnachts- 
spiele  aus  Kellers  Sammlung.  sehr  willkommen  ist  die  Veröffent- 
lichung des  bisher  ungedruckten  Frankfurter  passionsdramas  von 
1493;  bei  sieben  anderen  stücken  hat  F.  die  handschriften  nochmals 
verglichen  oder  vergleichen  lassen  und  auf  diese  weise  manche 
lesungen  von  Mone,  Schmeller,  Grein,  Piderit  und  Fichard  berichtigt, 
die  neueren  forschungen  über  die  entwicklung  der  osterspiele  und 
über  die  bühnenverhältnisse  sind  fleissig  verwertet,  für  den  Zusammen- 
hang der  passionsspiele  eigene  Untersuchungen  angestellt,  von  denen 
auch  eine  dankenswerte  tabelle  über  6  texte  auf  s.  998 — 1004  zeugnis 
ablegt,  der  Zusammenhang  der  passionsspiele  mit  der  bildenden  kunst 
wird  (allerdings  ohne  nennung  früherer  forscher)  betont  und  s,  338 
durch  die  nachbildung  eines  Frankfurter  gemäldes  erläutert;  s.  535 
bis  546  stehen  bisher  unbekannte  archivalische  notizen  über  geist- 
liche aufführungen  in  Frankfurt  während  der  jähre  1456 — 1515. 
indes  ist  auch  manches  hierhergehörige  unberücksichtigt  geblieben, 
wie  die  melodien  und  die  foi'schungen  der  musikhistoriker;  das  Ver- 
hältnis der  geistlichen  spiele  Frankreichs  und  Englands  zu  den  deut- 
schen durfte  nicht  ganz  mit  stillschweigen  übergangen  werden,  die 
fortentwicklung  der  mysterien  im  16.  Jahrhundert  konnte  wenigstens 
berührt  werden;  von  den  heiligendramen  und  moralitäten  hören  wir 
gar  nichts,  die  unter  dem  texte  stehenden  worterklärungen  sind 
meist  sinngemäss,   doch  nicht  immer.  [Bolte.] 

7.  P.  B.  Rache,  Die  deutsche  schulkomödie  und  die  dramen 
vom  Schul-  und  Knabenspiegel.     Leipziger  diss.      78  s. 

ang.  von  A.  Leitzmann,  Litbl.   1892  (2)  49. 

8.  J.  Zeidler,  Studien  und  beitrage  zur  geschichte  der  jesuiten- 
komödie  und  des  klosterdramas.  [Theatergesch.  forschungen  hrsg. 
von  B.  Litzmann.  IV.]     Hamburg,   Voss.     121  s.     2,80  m. 

9.  L.  Li  er,  Studien  zur  geschichte  des  Nürnberger  fastnacht- 
spiels.  Leipziger  diss.  sep.  abd.  aus  den  Mitt.  des  ver.  f.  gesch. 
der  Stadt  Nürnberg  1889.     s.   87—160. 

ang.  Litbl.   1892  (6)  185. 

10.  K.  Lucae,  Aus  der  sprach-  und  litteraturgeschichte.  1889 


I 


VI.     Litteraturgeschiclite.  37 

vgl.   jsb.    1890,     14,    13.      aiig.    Litztg.    1892    (18)    594    von    J. 
Seemüller. 

11.  K.  Biltz,  Neue  beitrage.  Berlin,  Stargardt  1891.  —  vgl. 
jsb.  1890,  6,  8.     ang.  Zs.  f.  d.  u.  6,  448—453. 

12.  R.  Koenig,  Deutsche  litteraturgeschichte.  23.  umgearb. 
und  vermehrte  aufi.  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing  1893.  I.  bd. 
443  s.     IL  bd.   510  s.      18  m. 

wiederum  hat  das  weit  verbreitete,  populären  zwecken  dienende 
buch  eine  bedeutende  Umgestaltung  und  Vermehrung  in  bezug  auf 
text  und  abbildungen  erhalten,  durchgreifende  Umarbeitung  hat  das 
hier  in  betracht  kommende  mittelalter  unter  Kinzels  mitwirkung  er- 
fahren, ausserdem  ist  die  zahl  interessanter  abbildungen  erheblich 
gewachsen,  Avodurch  es  auch  für  den  germanisten  wertvoll  ist.  wir 
heben  hervor:  eine  seite  aus  der  lieder-Edda  (codex  regius),  anfang 
des  Alexanderliedes  Lamprechts  nach  der  Vorauer  hs.,  ein  stück  aus 
der  Kasseler  hs.  von  Heinrichs  des  Glichesaere  gedieht,  eine  seite 
aus  dem  alten  druck  des  Reinke  Lübeck  1498,  prachtvolle  nach- 
bildung  in  färben  von  der  abbildung  des  Veldeke  aus  der  Manessi- 
schen hs.,  ein  ebensolches  bild  aus  der  Berliner  Nibelungen-hs.,  erste 
seite  der  Kopenhagener  Laurin-hs.,  anfang  des  Laurin  aus  der  Wiener 
hs.,  Wolframs  wappen  nach  Konrad  Grünenbergs  wappenbuch,  ein  stück 
aus  der  Münchener  hs.  des  Parzival,  das  letzte  bild  aus  der  Heidel- 
berger hs.  desselben  gedichts,  anfang  des  Armen  Heinrichs  nach  der 
Heidelberger  hs.,  Strophe  aus  dem  Winsbeke,  zwei  Strophen  des  Kürn- 
berg,  des  Hausen,  abbildung  des  angeblichen  steinsargs  Walthers 
V.  d.  V.,  Ulrich  v.  Lichtenstein  in  färben  nach  der  Manessischen  hs., 
ebenso  Frauenlob,  ferner  dessen  bildnis  vom  Sarkophage  in  Mainz, 
eine  seite  aus  Behaims  meistergesangbuch  u.  a.  m.  schon  dies  Ver- 
zeichnis lässt  erkennen,  welche  erfolgreiche  mühe  Verfasser  und  Ver- 
leger zur  Vervollkommnung  des  buches   aufgewandt  haben. 

13.  G.  Karpeles,  Allgemeine  geschichte  der  litteratur  von 
ihren  anfangen  bis  auf  die  gegenwart.  mit  illustrationen  und  por- 
traits.  abt.  V — XIII.  bd.  I.  bd.  IL  Berlin,  Grote  1891.  bespr. 
Zs.   f.   d.   realschw.   17,   158  von  Strobl. 

14.  0.  von  Leixner,  Geschichte  der  deutschen  litteratur. 
zweite,  neugestaltete  und  vermehrte  aufläge,  mit  411  textabbildungen 
und  50  teilweise  mehrfarbigen  beilagen.  Leipzig,  0.  Spamer.  VI, 
1124  s.     18  m. 

die  Umgestaltung  hat  in  erster  linie  die  bildliche  ausschmückung 
betroffen,  nach  dem  muster  von  R.  Königs  Littei'aturgeschichte  und 
Könnekes  Bilderatlas  eingerichtet,  steht  sie  jetzt  vollkommen  auf  der 
höhe  dieser  beiden  werke;  manches  hat  sie  auch  voraus,   z.   b.   eine 


38  ^  I-     Litteraturgeschichte. 

reihe  von  karrikatureii  aus  der  mitte  unseres  jhs.  aber  auch  der 
text  ist  bedeutend  verbessert,  besonders  das  mittelalter  ist  ganz 
umg:earbeitet  worden,  trotzdem  sind  noch  manche  fehler  und  un- 
genauigkeiten,  besonders  im  Verständnis  mhd.  texte,  vorhanden,  die 
beliandlung  der  ältesten  zeit  befriedigt  am  wenigsten,  verf.  hat  sich 
bemüht,  das  werk  bis  auf  die  allerneueste  zeit  fortzuführen  und 
hat  z.  b.  auch  Holz,  Schlaf,  Conrad  u,  a.  noch  hineingezogen,  das 
eigenartige  des  werkes  liegt  in  der  frische  und  wärme  der  darstel- 
lung  unter  tief  empfundenen  nationalen  gesichtspunkten.  verf.  ist 
selbst  für  deutsche  eigenart  begeistert  und  versteht  seine  leser  mit 
sich  fortzureissen. 

15.  Jahresberichte  für  neuere  deutsche  litteraturgeschichte 
unter  ständiger  mitwirkung  von  Bolte,  Creizenach,  EUinger,  Elster, 
Geiger,  Harnack,  Heusler,  Kawerau ,  Kehrbach,  Kochendoerffer, 
Koester,  Kühnemann,  R.  Lehmann,  Reifferscheid ,  Roethe,  Sauer, 
Schienther,  E.  Schmidt,  Schönbach,  E.  Schröder,  Steinhausen,  Strauch, 
Valentin,  Waldberg,  Walzel,  Weilen,  Welti,  Werner,  hrsg.  von  Julius 
Elias,  Max  Herrmann,  Siegfried  Szamatölski.  I,  band  (jähr 
1890).      Stuttgart,   Göschen.     XI,   196  s.     gr.  4". 

muster  war  Jastrows  Jahresb.  f.  geschichtswissenschaft,  während 
unser  'zum  kleinen  teil  stoffverwandter'  jahresb.  'als  wissenschaft- 
licher catalogue  raisonne  den  zielen  der  herausgeber  durchaus  fern 
steht.'  die  büchertitel  sind  unter  den  eine  zusammenfassende  dar- 
stellung  enthaltenden  text  verwiesen,  im  allgemeinen  teil  ist  be- 
handelt litteraturgeschichte  von  M.  Herrmann,  gesch.  der  d.  phil.  von 
Schönbach,  poetik  von  Werner,  schrift  und  buchwesen  von  Kochen- 
dörffer,  kulturgesch.  von  R.  M.  Meyer,  gesch.  des  unterrichtswesens 
von  Kehrbach,  schullitteratur  von  R.  Lehmann,  gesch.  der  nhd. 
Schriftsprache  und  metrik  folgen  im  2.  bände,  der  besondere  teil 
zerfällt  zeitlich  in  drei  abschnitte:  von  der  mitte  des  15.  jhs.  bis 
zum  anfang  des  17.,  von  da  bis  zur  mitte  des  18.,  von  da  bis  zur 
gegenwart,  d.  h.  bis  zum  jungen  Deutschland,  umfangreiche  register 
sind  beigegeben,  einrichtung  und  ausstattung  des  wertvollen  werkes 
machen  einen  vornehmen  eindruck. 


Poetik.  16.  Eugen  Wolff  erwidert  auf  Roethes  besprechung 
seines  buches  (jsb.  1891,  6,  16)  und  dieser  repliciert  Zs.  f.  d.  phil. 
24,  428—30. 

17.  R.  M.  Werner,  Lyrik  und  lyriker.  —  vgl.  jsb.  1891,  6, 
17.     ang.  von  K.  Groos,  Litbl.  1892  (8)  258. 

18.  Poetik  von  E.  Kleinpaul.     vgl.  4,  52. 


VI.    Litteraturgeschichte.  39 

19.  Denkmäler  der  älteren  d.  litt,  für  den  Unterricht  hrsg. 
von  G.  Bötticher  und  K,  Kinzel.     Halle,  Waisenhaus. 

ang.  Zs.  f.  d.  phil.  24,  431—432.  ebenda  25,  137—139  von 
G.  Kawerau  III,  2—4.  Zs.  f.  d.  u.  6,  217  von  0.  Lyon.  Zs. 
f.  gymnw.  1892,  484  von  E.  Naumann,  ebenda  485  fl.  von 
L.   Zürn. 

neu  erschien:  I,  3  Das  Nibelungenlied  im  auszuge  nach  dem 
Urtext  mit  den  entsprechenden  abschnitten  der  Wölsungensage,  er- 
läutert und  mit  den  nötigen  hilfsmitteln  versehen  von  G.  Bötticher 
und  K.  Kinzel.     VIII,   170  s.     1,20  m. 

siehe  abt.  14  unter  Nibelungen. 

ferner  in  2.  verbesserter  und  vermehrter  aufläge:  Hans  Sachs, 
ausgewählt  und  erläutert  von  Karl  Kinzel.      VI,   120  s. 

vermehrt  sind  die  erklärenden  anmerkungen,  hinzugefügt  ist 
'Das  Schlauraffenland.' 

20.  R.  König,  Abriss  der  deutschen  litteraturgeschichte.  ein 
hilfsbuch  für  schule  und  haus,  mit  10  beilagen  und  50  abbildungen 
im  texte.  2.  verb.  aufl.  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing  1891. 
202  s.     2,50  m. 

auch  dieser  praktische  auszug  aus  dem  grösseren  werke,  welcher 
zuerst  1886  erschien,  scheint  sich  schnell  freunde  zu  erringen,  wozu 
gewiss  die  guten  abbildungen  nicht  wenig  beiti-agen.  die  fortführung 
bis  auf  die  neuste  zeit  entspricht  den  neusten  lehrplänen. 

21.  Herm.  Kluge,  Geschichte  der  deutschen  nationallitteratur. 
zum  gebrauch  an  höheren  Unterrichtsanstalten  und  zum  Selbststudium 
bearbeitet.      23.  verb.  aufl.     Altenburg,  Bonde.     VIII,   252  s. 

die  neue  aufl.  stimmt  mit  der  20.  fast  genau  überein. 

22.  Carla  Wenckebach,  Deutsche  litteraturgeschichte  auf 
kulturgesch.  grundlage.  for  Universities ,  Colleges  and  Academies. 
Book  I  to  A.  D.  1100.  D.  C.  Heath&Co.,  Boston  1890.  14,  101,  95  s. 

ang.  Mod.  lang,  notes  6,   2,   104 — 108  von  Sylwester  Primer. 

23.  J.  Wychgram,  Hilfsbuch  für  den  Unterricht  in  der  deut- 
schen litteraturgeschichte.  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  151  s. 
1,25  m. 

bildet  eine  lieferung  der  von  W.  herausgegebenen  'Sammlung 
deutscher  Schulausgaben',  es  zeigt  im  älteren  teile  merkwürdige 
Unklarheiten  und  irrtümer.  so  ist  bei  der  spräche  das  md.  ganz 
vergessen  und  bei  der  einteilung  der  perioden  das  nd.  gar  nicht 
erwähnt,  vom  ahd,  heisst  es:  'es  ist  nicht  dem  ganzen  volke  ge- 
meinsam gewesen,  sondern  tritt  nur  in  dialekten  auf.  das  mhd. 
'drängt  die  dialekte  zurück  und  wird  zu  einer  allgemeinen  Schrift- 
sprache',    während  als  litteratur  die  durch  (spräche  und)  Schrift  ver- 


40  VII-    Altertumskunde. 

mittelten  erzeugnisse  bezeichnet  werden,  wird  das  jalir  600  als  erster 
höhepunkt  der  litt,  angesetzt  und  'dieser  epoche'  das  Hildebrandslied 
zugerechnet,  dann  heisst  es  unmittelbar  darnach:  'dagegen  ist  in 
ags.  mundart  das  epos  Beo^v^^lf  erhalten',  als  wenn  das  deutsch  wäre! 
der  sieger  der  Varusschlacht  heisst  Hermann!  unter  den  Sagen- 
kreisen ist  Walthari  ganz  vergessen.  Hadubrand  wird  ein  ritter 
genannt  und  von  ihm  gesagt,  er  habe  westwärts  segelnd  den  tod 
des  vaters  vernommen,  vom  Verfasser  des  Heliand  heisst  es,  er  sei 
unbekannt  und  nach  einer  Überlieferung  ein  sächsischer  bauet  ge- 
wesen. Otfrieds  buch  heisst  wieder  Krist,  und  er  hat  zum  ersten 
mal  den  reim  augewandt,  dass  der  Waltharius  arbeit  eines  kloster- 
schülers  ist,  wird  nicht  gesagt,  die  Nibelungen  schliessen  mit  dem 
grundgedanken:  'wie  leiden  zuletzt  der  lohn  der  liebe'  etc.  etc.  im 
17.  jh.  ist  Opitz  wieder  alles,  und  Gerhard  gar  nicht  erwähnt;  er 
findet   beiläufig   hinter   Luther   inmitten   anderer    kirchenliederdichter 

ein  plätzchen.   —  ang.  Zs.  f.  d.  d.  u.  6,   292  f.  Tr-       i 

^  Kmzel. 


VII.     Altertumskunde. 

(i6SChichtslitteratlir.  l.  Jahresberichte  der  geschichtswissenschaft, 
hrsg.  von  J.  Jastrow.  12.  Jahrgang  [1889].  Berlin,  Gaertner  1891. 
XVm,  1145  s.  30  m.  vgl.  jsb.  1891,  7,  1.  —  kurze  günstige 
anz.  Lit.  cbl.  1892  (5)  140;  ferner  rec.  Hist.  jahrb.  12,  459;  Lit. 
handw.  30,  652;  Engl.  Hist.  Rev.  7,  397.  —  band  11  wurde  angez. 
Lit.  cbh  1891  (42)  1453  f.  und  von  C.  Rethwisch,  Mitt.  a.  d. 
hist.  litt.  20,  193—196. 

2.  Ose.  Masslow  und  Gust.  Sommerfeld,  Bibliographie  zur 
deutschen  geschichte,  mit  einschluss  der  allgemeinen  geschichte  des 
mittela.  und  der  neueren  zeit,  litteratur  von  anfang  juli  1891  bis 
mitte  april  1892.     Deut.  zs.  f.  geschichtsw.   7,  *1 — *94. 

3.  0.  Dobenecker,  Übersicht  der  neuerdings  erschienenen 
litteratur  zur  thüringischen  geschichte  und  altertiimskunde.  Zs.  d. 
V.  f.  thür.  gesch.  16,  220—230. 

4.  V.  Heyd,  Württembergische  litteratur  vom  jähr  1890. 
Württ.  Jahrbuch.  1890—91,  225—230.  —  Steiff,  Württembergische 
litteratur  vom  Jahr  1891.     das.  231—240. 

5.  Theod.  Müller,  Badische  geschichtslitteratur  d.  j.  1891. 
Zs.  f.  gesch.  des  Oberrheins  7,  363 — 384. 

6.  Historische  litteratur  die  Schweiz  betreffend.  1891.  Anz.  f. 
Schweiz,  gesch.  23  (3)  382—388,  (4.  5)  416—436. 


VII.     Altertumskunde.  41 

7.  GotttV.  Heer,  Landeskundliche  litteratur  des  kantons  Glarus. 
Jahrb.  des  bist.  v.  d.  kant.   Glarus  26,   anh,   1 — 43. 

enthält  einen  teil  der  in  den  nächsten  jähren  zu  erAvartenden 
Zusammenstellung  der  gesamten  landeskundlichen  litteratur  der  Schweiz, 
die  werke  sind  nach  sachlichen  rubriken  und  innerhalb  dieser  chro- 
nologisch geordnet. 

8.  Arth.  Poelchau,  Die  livländische  geschichtslitteratur  im 
jähre  1890.      108   s.      12".     Riga,   N.  Kymmel.      1   m. 


Arier,  Geniiauen.  9.  Fr.  Th.  Koppen,  Ein  neuer  tiergeographi- 
scher beitrag  zur  frage  über  die  Urheimat  der  Indoeuropäer  und 
Ugroiinnen.     Ausland  63   (51)  1001  —  1007. 

'aus  der  gemeinsamkeit  der  bezeichnungen  für  den  honig  folgt, 
dass  die  honigbiene  in  der  Urheimat  sowohl  der  Indoeuropäer  als  der 
Ugrofinnen  Avar.  da  die  biene  nun  aber  in  Sibirien  und  in  Turkes- 
tan  ursprünglich  fehlte,  man  auch  nicht  annehmen  kann,  dass  sie 
dort  früher,  d.  h.  zu  der  zeit  vorhanden  gewesen  sei,  als  jene  beiden 
urvölker  daselbst  gelebt  haben  sollen,  so  darf  man  daraus  schliessen, 
dass  die  Urheimat  der  Ugrofinnen  nicht  in  Sibirien  und  diejenige  der 
Indoeuropäer  nicht  in  Turkestan  gelegen  habe,  da  ferner  die  heimat 
beider  urvölker  kaum  von  jemand  in  der  asiatischen  zone  gesucht 
werden  dürfte,  wo  die  honigbiene  vorhanden  ist,  so  können  wir 
weiter  folgern,  dass  jene  beiden  heimaten  (oder,  meiner  annähme 
nach ,  die  gemeinschaftliche  heimat  der  noch  ungetrennten  Indo- 
europäer und  Ugrofinnen)  überhaupt  nicht  in  Asien,  sondern  in 
Europa  gelegen  haben  müssen.' 

10.  Ernst  H.  L.  Krause,  Die  indogermanischen  namen  der  birke 
und  buche  in  ihrer  beziehung  zur  Urgeschichte.  Ausland  1892  (10) 
153—157,  (11)  161—168. 

verf.  sucht  bezüglich  der  buche  u.  a.  die  annahmen  Penkas  zu 
widerlegen;  in  betreff  der  birke  sei  nur  nachzuweisen,  dass  die 
Urheimat  der  Indogermanen  innerhalb  des  Verbreitungsgebietes  der 
Betula  alba  zu  suchen  sei. 

11.  Lombard,  Description  ethnographique  sommaire  de  l'Europe. 
Question  aryenne.     Bull.  soc.  d'anthrop.   12,  472 — 497. 

nach  Arch.  f.  anthr.  10,  56  tritt  der  verf.  für  die  skandinavische 
heimat  der  Arier  ein. 

12.  E.  d'Acy,  Questions  aryennes.  Rev.  d'anthr.,  3.  ser.  4.  469  ff. 

13.  Is.  Taylor,  The  Origin  of  the  Aryans.  vgl.  jsb.  1891, 
7,  7.  —  H.  Hirt,  Indogerm.  anz.  1,  93  ff.  lobt  das  äusserst  klar 
und    anziehend    geschiüebene    buch.    —    S^g^i^    <lie    hypothese    eines 


42  VII.     Altertumskunde. 

finniscbeu  Ursprungs  der  Arier  werden  eimvenduugen  erhoben  von 
Jlayhew  (Acad.  33,  276),  Abercromby  (das.  294),  Woods  (das. 
363  f.),  Terrien  de  Lacouperie  (das.  310  f.).  der  letztere  nimmt 
(bedingungsweise)  the  region  bordering  tbe  Caspian  north  and  west 
als  Urheimat  der  Arier  an.  —  ferner  rec.  Journ.  of  the  anthr.  Inst. 
17,  238—269;  The  Monist  1,  435—438. 

14.  Lapouge,  Questions  aryennes.  vgl.  jsb.  1890,  7,  8.  rec. 
Rev.  d'anthrop.  4,   181—193. 

15.  d'Arbois  de  Jubainville,  Les  premiers  habitants  de 
l'Europe.  vgl.  jsb.  1890,  7,  11.  t—  rec.  von  Barth^lemy,  ßev. 
des  quest.  bist.   50,   323;  Lit.  rundsch.   17,   378. 

16.  Ernst  Krause,  Tuisko-land.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  8.  10, 
19.  A.  Brückner,  Archiv  f.  d.  stud.  d.  n.  spi*.  88,  2.  Grenzboten 
1892,  30.  Th.  Achelis,  Mag.  f.  litt.  61  (34)  550  f.  (Inhalts- 
angabe; ref.  scheint  dem  verf.  im  wesentlichen  zuzustimmen);  A., 
Nation  1892  (16)  247  (auch  wer  sich  zum  Widerspruch  aufgefordert 
fühlt,  wird  aus  dem  buche  reichen  gewinn  ziehen),  auf  zahlreiche 
irrtümer  weist  hin  Sal.  ßeinach,  ßev.  crit.  26  (31.  32)  79  ff.  in 
einzelheiten  stimmt  dem  verf.  bei  K.  Penka,  Mitt.  d.  anthr.  ges.  in 
Wien  22,  67  f.  —  Alf.  G.  Meyer,  Mitt.  a.  d.  bist.  litt.  20,  203— 
208  (reiche  kenntnisse,  intuitionsgabe  und  geistvolle  kombinations- 
flihigkeit  werden  anerkannt ,  dagegen  analogienwirtschaft ,  gei'ing- 
schätzung  der  philologischen  genauigkeit,  übergrosse  kühnheit  und 
mangel  an  vorsieht  getadelt). —  El.  H.  Meyer,  Berl.  phil.  wochensch. 
12  (22)  696:  das  manche  guten  einzelbeobachtungen  enthaltende 
buch  ist  im  ganzen  als  verfehlt  zu  bezeichnen.  E.  Mogk,  Lit.  cbl. 
1893  (23)  821:  das  buch  ist  ein  durchaus  dilettantisches  werk. 

17.  Karl  Müllenhoff,  Deutsche  altertumskunde.  3.  band. 
XVI,  352  s. 

die  fortsetzung  des  Müllenhoffschen  werkes  enthält  'den  rest 
und  abschluss  aller  Untersuchungen,  welche  Müllenhoff,  um  eine  nach 
allen  seiten  gesicherte  grundlage  zu  gewinnen,  an  die  alte  geographie 
und  Völkerkunde  knüpfte.'  während  der  zweite  band  einerseits  die 
nächsten  nachbarn  der  Germanen,  andererseits  die  dem  zuge  der 
Kimbern  und  Teutonen  voraufgehenden  Völkerbewegungen  schildert, 
welche  von  den  Kelten  her  ihren  anstoss  empfingen,  führt  uns  der 
dritte  in  eine  frühere  zeit;  er  endet  mit  der  entstehung  des  germa- 
nischen Volksstammes,  die  den  band  eröffnenden  Untersuchungen  über 
die  Völkerschaften  im  östlichen  Eu.ropa  und  ihre  Zugehörigkeit  oder 
nichtZugehörigkeit  zum  arischen  stamme  sind  nach  den  manuscripten 
Müllenhoffs  aus  den  jähren  1872  und  1873  veröffentlicht;  daran  hat 
der  herausgeber  die  academische  abhandlung  über  das  Sarmatien  des 


VII.     Altertumskunde.  43 

Ptolemaeus  und  die  Untersuchung  über  die  Geten  und  Daken  ge- 
schlossen, wenn  bis  hierher  fast  ausschliesslich  den  zusammenhän- 
genden ausarbeitungen  Müllenhoffs  gefolgt  werden  konnte,  so  sahen 
sich  von  nun  ab  die  herausgeber  genötigt,  eine  art  mosaik  zusam- 
menzusetzen, die  unvollendet  gebliebene,  im  übrigen  aber  druckreif 
hinterlassene  erörterung  über  die  nichtarische  xu'bevölkerung  im  süden 
Europas  wurde  in  Untersuchungen  eingeschoben,  welche  aus  blättern 
einer  früheren  ausarbeitung,  aus  einer  recension  Müllenhoffs,  aus 
briefen  an  Steinmeyer,  einem  vortrage  in  der  mittwochsgesellschaft 
und  aufzeichnungen  in  einem  kollegienheft  über  deutsche  grammatik 
erst  zusammengesetzt  werden  mussten  und  ihre  unvollständigkeit  deut- 
lich genug  zur  schau  tragen;  so  z.  b.  hat  Müllenhoff  von  den  nicht- 
arischen Ureinwohnern  Europas  die  Raeter  nicht  in  einer  zusammen- 
hängenden erörterung  behandelt,  diese  unvollendet  gebliebenen  teile 
enthalten  gerade  das  endresultat  der  gesamten  Untersuchungen  zur 
altertumskunde:  sie  behandeln  die  einwanderung  der  Arier  und  den 
Ursprung  der  Germanen,  aus  ihrem  heimatsitz  im  nördlichen  Iran 
zogen  die  Arier  südlich  um  das  kaspische  meer  an  dem  niederen 
östlichen  Kaukasus  vorbei  in  Europa  ein.  'an  der  spitze  des  keil- 
förmigen zuges  befanden  sich  die  ahnen  der  Kelten,  hinter  ihnen 
folgten  Schulter  an  schulter  die  häufen  der  Urgermanen  und  Urita- 
liker,  den  Italikern  die  Urhellenen,  den  Germanen  die  Eisten  und 
Slawen,  wesentlich  noch  als  ein  zweistämmiges  volk.'  später  als 
alle  die  genannten  stamme  wanderten  die  Scythen  und  Sarmaten, 
welche  den  Iraniern  verwandt  sind,  als  die  letzten  Arier  in  Europa 
ein.  am  fusse  der  Kai'paten  trennten  sich  die  Urgermanen  von  den 
künftigen  Italikern;  zwischen  Elbe  und  Oder  bildeten  sich  die  ersteren 
zu  einem  volke  aus.  das  erste  und  älteste  merkmal  der  vollzogenen 
abtrennung  und  das  erste  anzeichen  einer  besonderen  entwicklung 
der  Germanen  ist  die  lautverschiebung,  ein  zweites  die  bildung  eines 
eigenen  konsonantischen  auslautsgesetzes,  zu  dem  dann  noch  ein 
vokalisches,  mit  der  entwicklung  der  betonung  im  germanischen  zu- 
sammenhängendes tritt.  —  so  lassen  sich  die  ansichten  Müllenhoffs 
über  die  entstehung  des  germanischen  volksstammes  wenigstens  in 
ihren  hauptzügen  verfolgen;  dagegen  hat  sich  nichts  über  die  Ver- 
zweigung und  ausbreitung  unseres  volkes  im  nachlass  vorgefunden.  — 
der  anhang  enthält  frühere  Veröffentlichungen  Müllenhoffs  über  gi-ie- 
chische  Inschriften  aus  Südrussland,  über  die  weitkarte  und  choro- 
graphie  des  kaisers  Augustus,  die  völkertafel  der  Genesis,  die  römi- 
sche weitkarte,  die  Veroneser,  die  fränkische  völkertafel.  von  den 
herausgeben!,  welchen  auch  für  die  vei'öffentlichung  dieses  bandes 
dank  gebührt,  hat  Roediger  das  material  ausgewählt  und  geordnet, 
während  Pniower  es  druckfertig  gemacht  hat.  —  die  anz.  von  H. 
Kallenberg,  Wochensch.  f.   klass.    phil.    9    (25)    674 — 679    enthält 


44  VII.     Altertuiiiskunde. 

im  wesentlichen  nur  eine  inhaltsangabe.  —  nach  der  anz.  von  Sgln., 
Lit.  cbl.  1892  (16)  558  ist  das  werk  von  der  grössten  bedeutung 
nnd  selbst  da  noch  lehrreich,  wo  es  durch  neuere  Untersuchungen 
überholt  ist.  —  a\it'  einzelheiten  geht  näher  ein  die  anz.  des  3.  bandes 
von  H.  d'Arbois  de  Jubainville,  Rev.  crit.  26  (44)  261—267 
und  von  Ss.,  Korrbl.  d.  v.  f.  siebenb.  landesk.  15  (7)  101  f.  — 
besprechuugen  anderer  bände:  die  2.  aufl.  des  1.  bandes  wurde  angez. 
von  d'Arbois  de  Jubainville^  Rev.  crit.  24  (52)  500  f.  (die  ab- 
weichungen  von  der  1.  aufl.  werden  angegeben)  und  von  Ch.  W. 
Boase,  Class.  rev.  1891,  75  ff.  (die  massvolle  Zurückhaltung  des 
herausgebers  ist  dankbar  anzuerkennen);  ähnlich  0.  Behaghel,  Litbl. 
13  (8)  260.  —  der  2.  band  wurde  angez.  von  L.  Erhardt,  Hist. 
zs.  69,  475 — 481.  (ref.  begründet  seinen  Widerspruch  gegen  wesent- 
liche ergebnisse  der  Untersuchungen  Müllenhoffs ,  namentlich  die 
lieimat  der  Kimbern  und  die  Volkszugehörigkeit  der  belgischen  Ger- 
manen betreffend;  vgl.  zu  beidem  auch  jsb.  1892,  7,  18).  —  die 
anz.  von  F.  Guntram  Schultheiss,  Ausland  72  (10)  145 — 148  er- 
streckt sich  hauptsächlich  auf  den  8.  band;  sie  will  die  resultate  der 
forschung  'aus  den  dicken  fruchthülsen  herausschälen,  soweit  es  dem 
nichtmysten  gelingen  kann'.  - — ■  vgl.    12,   96. 

18.  Rud.  Much,  Waren  die  Germanen  wanderhirten?  Zs.  f. 
d.  a.  36,  97—135. 

verf.,  der  mit  Montelius  annimmt,  dass  Germanen  zu  beginn  der 
jüngeren  Steinzeit,  spätestens  im  3.  Jahrtausend  v.  Chr.,  nach  Skan- 
dinavien gekommen  seien,  verneint  die  gestellte  frage,  'je  weiter 
■vsar  übrigens  im  stände  sind,  die  Germanen  in  ihrer  nordischen  heimat 
zurückzuverfolgen,  desto  wahrscheinlicher  wird  es,  dass  erst  in  dieser 
der  gi-und  zu  einem  selbständigen,  von  dem  der  urverwandten  stamme 
unterschiedenen  Volkstum  gelegt  wurde,  wenn  unsere  vorfahren  auf 
nordischem  boden  niemals  nomaden  waren,  so  erscheint  dann  der 
ausspruch  berechtigt,  dass  sie  es  als  Germanen  niemals  gewesen  sind.' 

19.  Otto  Bremer,  Die  zeit  der  germanischen  besiedelung 
Skandinaviens.     Anz.  f.  d.   a.   18,  413 — 418. 

in  anknüpfxmg  an  den  aufsatz  Kauffmanns  Anz.  f.  d.  a.  18, 
26 — 29  weist  der  verf.  darauf  hin,  dass  die  scheinbaren  ergebnisse 
der  prähistorischen  archäologie,  wonach  Germanen  schon  um  2000 
V.  Chr.  in  der  Steinzeit  nach  Skandinavien  eingewandert  seien  und 
das  bronzezeitalter  etwa  das  erste  Jahrtausend  v.  Chr.  umfasse,  mit 
den  ergebnissen  der  Sprachforschung  und  der  Urgeschichte  im  Wider- 
spruch stehen,  'die  geschichte  der  germanischen  vorzeit,  der  gemein- 
samen kultur,  des  geistigen  lebeus,  insbesondere  der  spräche,  weist 
mit  zwingender  notwendigkeit  darauf  hin ,  dass  Germanen  nicht 
früher    als    in    der    letzten    hälfte    des    ersten    Jahrtausends    v.    Chr. 


"\'II.     Altertumskunde.  45 

(im  steinalter)  nach  Skandinavien  gekommen  sein  können.'  die  alten 
formen  der  bronzegeräte  beweisen  nach  dem  verf.  nichts  für  die 
Chronologie,  weil  sie  lange  nach  ihi-er  entstehung  nach  dem  norden 
exportiert  oder  weil  alte  miister  später  in  Italien  oder  Hallstadt  zum 
zwecke  des  exports  nachgemacht  worden  sein  können.  —  vgl,  12,  211. 

20.  Ludw.  Laistner,  Germanische  völkernamen.  vgl.  2,  5.  — 
aus  dem  Inhalt  ist  an  dieser  stelle  hervorzuheben,  dass  vei'f.  Germani 
als  die  lateinische  Übersetzung  des  namens  der  Istvaeonen  ansieht, 
welche  mit  den  Römern  vor  den  übrigen  germanischen  stammen  in 
berührung  kamen,  von  den  Galliern  wurde  für  die  Germanen  der 
dem  sinne  nach  dazu  stimmende  name  der  Tungei'n  angewendet. 

21.  Francis  B.  Gummere,  Germanic  origins.  a  study  in  pri- 
mitive culture.     New  York,  Ch.  Scribner.  sons.   500  s.  —  vgl.  10,  27. 

22.  G.  Buschan,  Germanen  und  Slaven.  vgl.  jsb.  1890,  7, 
15.  —  Zs.  £  volksk.  3,  193;  Mitt.  d.  Niederl.  ges.  f.  anthr.  2,  186. 

23.  H.  Schaaf hausen,  Die  Kelten.  Festschr.  d.  v.  v.  alter- 
tumsfr.  im  Rheinl.  62 — 106.   —  vgl.  auch  no.   52.   53. 


Vorgeschichtliches.  Altertümer.  24.  P.  Lad  ewig,  Grundlagen 
der  deutschen  Urgeschichte. 

In:  Der  Karlsruher  altertumsverein  (zwanglose  hefte.  Karlsruhe). 
1,  20—27. 

25.  Sepp,  Die  urbewohner  Altbayerns,  grundlinie  einer  neuen 
altertumsgeschichte  unseres  Aaterlapdes.  Beitr.  z.  anthr.  u.  urgesch. 
Bayerns  9,   1 — 7. 

betrifft  die  vorgermanischen  bewohner  Bayerns,  tausend  jähre 
vor  den  Kelten  waren  die  Rätier  in  Südbayern  eingesessen;  vor 
diesen  die  Illyrier  (Liburner  und  Veneter);  vor  diesen  haben  die 
Iberier  (Ligurer)  sich  nicht  auf  den  blossen  durchzug  durch  das  land 
beschränkt. 

26.  Anzeiger  des  germanischen  national  -  museums.  enthält 
regelmässige  fundberichte. 

27.  Westdeutsche  Zeitschrift  für  geschichte  und  kunst. 

für  die  kenntnis  der  germanischen  und  namentlich  der  römischen 
altertümer  wichtig,  besonders  durch  die  fundberichte  in  jeder  num- 
mer  des  Korrespondenzblattes  und  durch  eine  in  regelmässigen  Zeit- 
räumen erscheinende  bibliographie. 

28.  Nachrichten  über  deutsche  altertumsfunde.  mit  Unter- 
stützung des  ministeriums  der  geistl.  usw.  angelegenheiten  hrsg.  von 


46  VII.     Altertumskunde. 

der  Berliner  Gesellschaft  für  anthr.  unter  red.  von  R.  Virchow  und 
A.  Voss.     Jahrgang-  1892.     Berlin,  A.  Asher.     ;i  3  m. 

seit  1890  in  sechs  heften  jährlich  erscheinend,  der  vorliegende 
band  enthält  u.  a.  eine  bibliographische  Übersicht  über  deutsche  alter- 
tumsfunde  für  das  jähr  1891   von  F.  Moewes. 

29.  L.  Lindenschmit,  Handbuch  der  deutschen  altertumskunde. 
vgl.  jsb.  1890,  7,  27.  rec.  Quartalbl.  f.  d.  grossherz.  Hessen  1889, 
139  ff.;  Korrbl.  d.  ges.  f.  anthrop.   20,   no.   4. 

30.  L.  Lindenschmit,  Das  römisch-germanische  centralmuseum. 
—  vgl.  jsb.  1890,  7,  28.  als  ein  ausserordentlich  dankenswertes  werk 
gelobt  von  H.  Wolff,  Berl.  phil.  wochensch.   1892  (10)  290  ff. 

31.  Kataloge  des  bayiüschen  nationalmuseums.  4.  band.  München, 
M.  Rieger.  IX,  272  s.  4".  mit  über  350  abbild.  in  photolith. 
und  lichtdr.   auf  27  taf.      10  m. 

inhalt:  Allgemeine  kulturgeschichtliche  Sammlungen,  die  vor- 
geschichtlichen, römischen  und  merovingischen  altertümer. 

32.  Christian  H  o  s  t  m  a  n  n  ,  Studien  zur  vorgeschichtlichen 
archäologie.  gesammelte  abhandlungen.  mit  einem  vorwort  von  L. 
Lindenschmit.     Braunschweig,   Vieweg  &  söhn  1890.     221  s.     7  m. 

nach  der  die  ansichten  des  verf.  fast  durchweg  bestreitenden 
anz.  von  R.  Henning,  A.  f.  d.  a.  18,  317  ff.  leugnet  Hostmann 
eine  Steinzeit  für  Europa  und  nimmt  nur  einen  eigentümlichen  stein- 
kultus  an;  er  hält  die  megalithischen  denkmäler  für  gleichzeitig  mit 
den  hügelgräbern ;  behauptet,  dass  von  den  aufgefundenen  skeletten 
die  fleischteile  losgelöst  und  besonders  verbrannt  worden  seien  (!), 
glaubt  nicht  an  eine  brönzezeit  und  sieht  sämtliche  bronzen  als  im- 
portiert an;  die  Germanen  haben  sich  nach  seiner  meinung  zu  allen 
Zeiten  des  eisens  bedient,  dieselben  sind  nach  ihm  erst  im  5.  oder 
6.  jahrh.  v.  Chr.  als  die  ersten  bewohner  des  landes  an  die  Ostsee 
gekommen. 

33.  Fr.  Kofi  er,  Ringwälle  und  belagerungsburgen.  Westd. 
zs.   11,   210—228.     mit  1  karte. 

der  verf.  lenkt  die  aufmerksamkeit  darauf,  dass  die  belagerer 
sich  oft  durch  burgartige  verschanzungen  schützten,  und  findet  den 
beweis  hierfür  teils  in  schriftlichen  quellen,  teils  in  noch  vorhandenen 
burgresten. 

34.  S.  Anger,  Das  gräberfeld  zu  Rondsen  im  kreise  Graudenz. 
mit  einer  fundkarte  und  23  lichtdrucktafeln,  (abhandlungen  zur 
landeskunde  der  provinz  Westpreussen.  hrsg.  von  der  provinzial- 
kommission  zur  Verwaltung  der  westpreussischen  provinzialmuseen). 
Graudenz,  G.   Roethe  1890.      70  s.     4". 

die   anz.    von   R.    Henning,   A.    f.   d.    a.   18,   319   f.    hebt    die 


VII.     Altertumskunde.  47 

bedeutung  des  fundes  und  der  vorliegenden  sorgfältigen  Untersuchung 
desselben  hervor,  die  Goten  haben  sich  darnach  spätestens  im  ver- 
lauf des  1.  jahrh.  die  neue,  zweifellos  unter  gallischen  einflüssen 
weiter  verbreitete  eisenkultur  in  einem  umfange  angeeignet,  der  be- 
sonders hinsichtlich  der  bewaffnungsstücke  kaum  hinter  der  von  den 
Galliern  erreichten  stufe  zurückblieb. 

35.  Herrn.  Böttcher,  Vorgeschichtliche  fundstätten  bei  Zauchel, 
Nieder -Jeser  und  Datten  (Kreis  Sorau).  Niederlausitzer  mitt.  2, 
275  —  295. 

verf.  nimmt  an,  dass  die  funde,  welche  sämtlich  der  Hallstadt- 
periode (8. — 4.  jh.  v.  Chr.)  angehören,  altgermanisch  sind,  dass  der 
name  Datten  (von  Förstemann  von  dad  abgeleitet)  gleichfalls  ger- 
manisch ist  und  dass  die  germanischen  bewohner  des  ortes  in  der 
Völkerwanderung  in  ihrer  heimat  zurückgeblieben  sind. 

36.  Hugo  Jen t seh,  Die  prähistorischen  altertümer  aus  dem 
Stadt-  und  landkreise  Guben.  ein  beitrag  zur  Urgeschichte  der 
Niederlausitz.  5  abteilgn.  in  1  bände.  Guben,  A.  Koenig.  24,  27, 
28,  22  und  24  s.   gr.  4**  mit  5  lith.  taf.    4  m.  vgl.  jsb.  1890,  7,  19. 

37.  Heinr.  Begemann,  Die  vorgeschichtlichen  altertümer  des 
Zietenschen  museums.  progr.  (no.  83)  d.  Fi'iedr.-Wilh.-gymn.  in  Neu- 
Ruppin  1892.     26  s.     4*^  mit  4  taf.  abbild. 

38.  Vorgeschichtliche  altertümer  der  provinz  Sachsen  und  an- 
grenzender gebiete,  hrsg.  von  d.  bist.  komm,  der  prov.  Sachsen. 
1.  abt.  11.  heft.  Halle,  0.  Hendel.  30  s.  fol.  mit  9  planzeichn. 
auf  8  taf.  u.  60  in  den  text  gedr.  abbild.      6  m. 

inh.  Paul  Zschiesche,  Die  vorgeschichtlichen  bürgen  und  wälle 
in  Thüringen.  III.  die  vorgeschichtlichen  bürgen  und  wälle  auf 
der  hainleite.  —  vgl.  jsb.  1889,   7,  22.  —  nicht  geliefert. 

39.  Bühring,  Die  Alteburg  bei  Arnstadt,  eine  wallburg  der 
Vorzeit,  progr.   (no.   717)  des  gymn.   in  Arnstadt.     18  s.     4*^. 

verf.  sieht  die  Alteburg  als  eine  aus  der  bronzezeit  stammende 
befestigung  der  Hermunduren  an.  eine  karte  ist  der  abhandlung 
beigegeben. 

40.  von  Chlingensperg-Berg,  Das  gräberfeld  von  Reichen- 
hall, vgl.  jsb.  1891,  7,  22.  —  g"egen  die  anz.  von  H.  Arnold, 
Arch.  f.  anthrop.  20,  291  —  294  sucht  der  verf.  das.  21,  334  f.  seine 
annähme  zu  verteidigen,  dass  um  500  n.  Chr.  Quaden  und  Mar- 
comannen bis  in  die  norischen  Alpen  vordrangen  und  dass  aus  diesen 
beiden  Völkerschaften  sich  der  stamm  der  Bayern  bildete,  während  die 
bisher  dort  angesessenen  gotischen  stamme  in  den  Bayern  aufgingen. 


48  ^11-     Altertumskunde. 

41.  Alamannische  gräber  an  der  oberen  Donau.  Allg.  zeit. 
1891,  no.   273. 

42.  J.  Hcierli,  Alamannischer  gräberfund  ans  Mörigen.  Anz. 
f.  Schweiz,   altertumsk.   24,   531. 

43.  Merowingisches  gräberfeld  zu  Nettersbeim.  Korrbl.  d. 
westd.  zs.  10,  294  ff. 

44.  A.  von  Cobausen,  Die  altertümer  im  Rheinland,  vgl. 
jsb.  1891,  7,  76.  als  vortreffliches  populäres  werk  empfohlen  von 
G.  Wolff,  Berl.  phil.  wochensch.   11,   1334  f. 

45.  F.  Ohlenschlager,  Prähistorische  karte  von  Bayern.  — 
vgl.  jsb.  1891,  7,  21.  L.  Bürchner,  Wseh.  f.  klass.  phil.  9  (9) 
225  ff.  hofft,  dass  der  verf.  noch  eine  besondere  kartographische 
arbeit  veröffentlichen  wird,  welche  sämtliche  römische  reste  und 
spuren  verzeichnet. 

46.  F.  X.  Kg.,  Denkstätten  deutscher  vorzeit  im  niederöster- 
reichischen waldviertel.    Wien,  Kubasta  &  Voigt  1891.    38  s.    0,80  m. 

die  altgermanischen  spuren,  welche  der  verf.  gefunden  zu  haben 
glaubt,  werden  von  ihm  mehr  vorausgesetzt  und  in  der  phantasie 
rekonstruiert  als  ■närklich  erwiesen. 

47.  S.  Bugge,  Norges  Indskrifter  med  de  aeldre  Kuner.  vgl, 
12,   65. 

48.  L.  Wilser,  Über  die  Stellung  der  germanischen  runen. 
In:  Der  Karlsruher  altertumsverein  (zwanglose  hefte.  Karlsruhe) 
1,  27  ff 

vgl.  desselben:  Über  die  dunkeln  Jahrhunderte  der  deutschen 
geschichte.     das.    1,  29 — 34. 

49.  P.  Köbke,  Om  Runerne  i  Norden.  Kjöbenhavn,  Otto 
Wroblewski   1890.     94  s.     mit  vielen  figuren  im  text.     2  kr. 

nach  der  anz.  von  J.  Mestorf,  Arch.  f.  anthrop,  10,  387  f. 
schliesst  die  bereits  in  2.  erweiterter  aufl.  erschienene  schrift  sich 
im  ganzen  Wimmer  an.  auf  die  behandlung  der  mittelalterlichen 
runen  geht  die  referentin  näher  ein. 


Stäminc.  50.  Die  Cimbern  und  Teutonen  als  Vorkämpfer  deut- 
scher grosse.  hrsg.  vom  verein  'deutsche  geschichte'  in  Wien. 
Wien,  Lesk  &  Schwidernoch.      7   s.     0,10  m. 

51.  Rud.  Much,  Die  südmark  der  Germanen.  Die  Germanen 
am  Niederrhein.     Goten  und  Ingvaeonen.    Beitr.  z.   gesch.  d.   d.  spr. 


VII.    Altertumskunde.  49 

17,   1 — 136,   137—177,   178—220.     (nachtrage  und  berichtigungen 
221—224.) 

in  drei  mit  einander  zusammenhängenden  Untersuchungen  durch- 
mustert der  verf.  die  einzelnen  germanischen  Völkerschaften,  um 
einerseits  aus  der  etymologischen  erklärung  der  namen,  andererseits 
aus  den  sonst  vorhandenen  nachrichten  über  dieselben  ihre  herkunft, 
Zugehörigkeit  und  ihre  Wohnsitze  zu  den  verschiedenen  zeiten  fest- 
zustellen. Much  knüpft  somit  direkt  an  Zeuss  und  Mülleuhoff"  an. 
den  Untersuchungen  des  ersteren,  welche  von  ihm  neu  aufgenommen 
werden ,  gleichen  die  seinen  an  umfang  des  durchforschten  gebietes 
und  an  gründlicher  gelehrsamkeit;  ob  auch  an  grundlegender  bedeu- 
tung,  wird  erst  durch  viele  nachprüfende  einzeluntersuchungen  fest- 
zustellen sein.  MüllenhofP  hat  die  Verteilung  der  deutschen  stamme 
nicht  mehr  in  seiner  altertumskunde  im  Zusammenhang  darstellen 
können;  doch  hat  er  teils  in  den  ersten  bänden  seines  unvollendet 
gebliebenen  werkes,  teils  an  anderen  stellen  so  oft  sich  zu  einzelnen 
der  vorliegenden  fragen  geäussert,  dass  Much  mit  keinem  andern 
forscher  mehr  zu  rechnen  gehabt  hat  als  mit  ihm.  aus  dem  inhalt 
mögen  nur  einige  proben  herausgegrifien  werden.  die  Teutonen 
fasst  Much  mit  Kossinna  als  identisch  mit  den  Toutonen  auf,  von 
denen  sich  ein  grenzstein  bei  Miltenberg  gefunden  hat;  sie  sind  nach 
ihm  Kelten,  und  zwar  ein  teil  der  Helvetier.  der  name  der  Toy- 
gener  bei  Strabo  ist  eine  entstellung  des  Wortes  Teutonen,  die 
Skiren  sind  der  hauptstamm  der  germanischen  Bastarnen,  die  gleich- 
falls germanischen  Vangionen,  Nemeter  und  Triboken  wurden  durch 
Ariovist  in  Gallien  angesiedelt;  die  Sueben  und  Markomannen  in 
seinem  beere  waren  hermundurische  hilfstruppen.  die  verschieden- 
artige anwendung  des  namens  Sueben  erklärt  sich  daraus,  dass  von 
den  Römern  öfters  die  freien  Germanen  überhaupt  nach  dem  füh- 
renden Volke  als  Suebi  (ihr  land  als  Suebia)  bezeichnet  wurden, 
die  Semnonen  wanderten  am  ende  des  3.  jhs.  n.  Chr.  nach  süden 
und  verschmolzen  mit  den  Alemannen;  sie  sind  die  Juthungen.  den 
namen  Germanen  leitet  Much  von  kelt.  *germanos  =  yvrjOiog  ab. 
die  linksrheinischen  stamme,  welche  als  Germanen  bezeichnet  werden, 
waren  dies  in  der  tat  ihrer  abkunft  nach,  aber  keltisiert.  'hier 
hatte  eine  unter  die  alte  keltische  eingedrungene  deutsche  bevölke- 
rung  der  herrschaft  sich  bemächtigt  und  gab  nach  und  nach  infolge 
des  Verkehres  mit  den  unterworfenen  die  deutsche  spräche  auf;  der 
Stammesgegensatz  zu  diesen  blieb  jedoch  bestehen,  ebenso  die  er- 
innerung  an  die  eigene  abstammung.  gerade  dann  aber  lag  für  die 
eingewanderten  Deutschen  ein  grund  vor,  ihre  Verschiedenheit  von 
den  Galliern  zu  betonen,  als  sie  durch  das  allmähliche  aufgeben  des 
äusserlichen ,  sprachlichen  Unterschiedes  in  gefahr  kamen,  mit  ihnen 
verwechselt  zu  werden.  bildeten  sie  tatsächlich  den  adel,  so  lag 
Jahresbericht  für  germanische  philologie.   XIV.    (1892.)  4 


50  VII.     Altertumskunde. 

für  sie  nichts  näher,  als  sich  als  Germani  d.  h.  yvrjaioi  von  ihrer 
Umgebung"  zu  unterscheiden,  von  selbst  musste  sich  dann  dieser 
name  auf  die  Überrheiner  überti-agen,  die  ja  alle  der  gleichen  un- 
verfölschten  abkunft  waren'.  der  name  Germani  wurde  schon  in 
der  2.  hälfte  des  3.  vorchristlichen  jhs.  als  stamm-  und  volksname 
gebraucht,  der  name  der  Kimbern,  deren  herkunft  aus  Nordjütland 
nicht  zu  bezweifeln  ist,  ist  ein  germanischer.  —  die  ergebnisse  des 
verf.  sind  in  zwei  karten  zusammengefasst,  von  denen  die  erste  die 
Rheinlande  um  60  v.  Chr.,  die  zweite  die  Südgermanen  und  ihre 
nachbarstämme  im   1  jh.   n.   Chr.   darstellt. 

52.  Franz  v.  Löher,  Stämmebildung  im  germanischen  osten 
zur  Völkerwanderungszeit.     Ausland  64  (39)   766 — 777. 

53.  Ludw.Wils er,  Die  Ostgermanen.  Ausland  64  (43)  855— 858. 

in  erwiderung  auf  die  vorgenannte  Untersuchung  Löhers  be- 
streitet Wilser  die  von  Löher  behauptete  abstammung  der  Arier  aus 
Mitteleuropa  und  tritt  für  deren  skandinavische  herkunft  ein. 

54.  G.  Desdevises  du  D^zert,  Les  Wisigoths.  Caen,  De- 
lesques.    20  s.   (aus:  Bullet,  de  la  fac.  de  lettres  de  Caen,  mai  1891.) 

55.  Ch.  L6crivain,  Un  Episode  inconnu  de  l'histoire  des 
Wisigoths.     Ann.  du  Midi   1,   47  —  51. 

56.  A.  Brosow,  Was  können  wir  aus  Jordanes  über  die  ur- 
sitze  der  Gothen  entnehmen?  Sitzungsber.  der  altertumsgesellsch. 
Prussia  in  Königsberg.     Königsberg  1890,  41 — 52. 

verf.  unterscheidet  zwei  quellen  des  Jordanes,  von  denen  die 
eine  auf  alte  Stammesüberlieferung  zurückgeht,  die  andere  die  Goten 
mit  den  Geten  identifiziert,  aus  der  ersteren,  die  allein  zu  berück- 
sichtigen ist,  sucht  er  die  nachrichten  über  die  frühen  Wanderungen 
der  Goten  zusammenzustellen,  er  hält  eine  aus  dem  stammlande 
Preussen  erfolgte  auswanderung  nach  Skandinavien  und  eine  spätere, 
mit  kriegerischer  eroberung  verbundene  rückwanderung  für  wahr- 
scheinlich. 

57.  A.  Erdmann,  Om  folknamen  Götar  och  Goter.  Stock- 
holm, Hoegström.     34  s. 

58.  L.  Weiland,  Die  Angeln,  vgl.  jsb.  1890,  7,  45.  — 
O.Bremer,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  127  ff.  sieht  das  hauptresultat,  nämlich 
dass  Jütland  und  Schleswig-Holstein  die  Urheimat  der  Angelsachsen 
ist,  dass  die  kentischen  Juten  aus  Jütland,  die  Angeln  aus  Schleswig, 
die  Sachsen  aus  Holstein  und  von  der  Eider-  und  Eibmündung  kamen, 
als  völlig  gesichert  an. 

59.  A.  Er d mann.  Über  die  heimat  und  den  namen  der  Angeln. 


VII.     Altertumskunde.  51 

Upsala,  akad.  buclih,   C.  J.  Lundström.      119  s.      3  m.   —  vgl.  jsb. 
1891,   7,  32. 

60.  H.  Fischer,  Die  Haartracht  der  Sueben,  Tac.  Germ.  38. 
Philologus  50,  379. 

61.  A.  Heiss,  Essai  sur  le  monnayage  des  Sucves.  Rev. 
numism.   9,   146  — 164. 

62.  E.  von  Borries,  Die  Alamannenschlacht  des  Jahres  357 
n.  Chr.  und  ihre  örtlichkeit,  progr.  (no.  527)  der  neuen  realschule 
zu  Strassburg  i.  E.      Strassburg,   Du  Mont-Schauberg. 

63.  G.  Schenk  von  Schweinsburg,  Über  die  identität  des 
namens  der  Chatten  und  Hessen.  Quartalbl.  d.  h.  v.  f.  d.  grossh. 
Hessen  1890,  31  u.   113;  das.  neue  folge  1,   10—13  u.  22. 

64.  von  Pf  ist  er,  Chatten  und  Hessen.  Quartalbl.  d.  h,  v.  f. 
Hessen  1890,  110 — 113.  —  Ders.,  Gegen  eindeutigkeit  des  namens 
Hessen,     das.  neue  folge  1,   3.  heft. 

65.  A,  de  Behault  de  Dornon  et  de  Loe,  La  toponymie 
nous  donne-t-elle  des  indications  sur  les  etablissements  des  Francs 
dans  le  Braant?     Bruxelles,   Goemsere.      8  s. 

66.  Ders.,  Les  Francs  -  Saliens  dans  la  province  de  Brabant, 
leurs  invasions  etc.  Bruxelles,  Vromant.  26  s.  (aus:  Ann.  de  la 
soc.   d'arch.  de  Bruxelles,  5.  band.) 


Deutsche  geSChicÜte.  67.  Karl  Lamprecht,  Deutsche  geschichte. 
Berlin,  Gärtner.  1.  band.  1891.  XVH,  364  s.  2.  band.  1892. 
XV,   397  s.     3.  band.  1893.     XVI,  420  s.     a  6  m. 

vgl.  jsb.  1890,  7,  39  und  8,  6.  —  seitdem  K.  W.  Nitzsch' 
Vorlesungen  nach  dem  tode  des  verf.  als  geschichte  des  deutschen 
Volkes  herausgegeben  worden  sind,  ist  kein  höheren  ansprüchen 
genügendes  werk  erschienen,  welches  die  ganze  deutsche  geschichte 
umfasste,  so  eifrig  auch  in  abgesonderten  Untersuchungen  jedes  ein- 
zelne gebiet  bebaut  worden  ist.  nach  langer  Zwischenzeit  hat  nun 
Lamprecht  den  versuch  gemacht,  auf  knappem  räum  in  einer  dar- 
stellung  der  ganzen  deutschen  geschichte  alle  wesentlichen  lebens- 
äusserungen  unseres  volkes  zu  behandeln  und  den  inneren  Zusammen- 
hang zwischen  ihnen  in  allen  seinen  Verzweigungen  aufzuweisen,  und 
dieser  versuch  ist  vorzüglich  gelungen,  das  buch  ist,  so  wie  es  in 
seinen  ersten  drei  bänden  vorliegt,  ein  staunenswertes  werk  gründ- 
lichen fleisses,  umfassender  kenntnis  der  deutschen  geschichte  und 
aller  irgendwie  verwandten  gebiete,  vollständiger  durchdringung  des 
Stoffes,     scharfsinniger    kombinationsgabe    und    klarer,     schöner    dar- 

4* 


52  VII.     Altertumskunde. 

Stellung,  das  besondere  des  buclies  liegt  teils  in  der  überraschenden 
erweiteruug-  und  Vertiefung  des  inhalts,  der  manches  enthält,  was 
man  bisher  in  einer  deutschen  geschichte  nicht  zu  finden  gewohnt 
war,  teils  in  der  aut'stellung  mancher  neuen  gesichtspunkte ,  teils 
endlich  in  der  gleichmässigen  Sicherheit,  mit  der  sich  der  verf.  auf 
den  verschiedensten  gebieten  bewegt,  die  ergebnisse  der  verglei- 
chenden sprach-,  rechts-  und  Völkerkunde,  die  beobachtung  der  noch 
heute  auf  niederer  kulturstufe  verharrenden  Völkerschaften  und  die 
kenntnis  der  prähistorischen  funde  haben  dazu  gedient,  den  Stoff  zu 
befruchten;  eine  gründliche  kenntnis  aller  Verzweigungen  der  deut- 
schen geschichte  als  Staats-,  rechts-,  wirtschafts- ,  sitten-,  litteratur- 
und  kunstgeschichte  bildet  alsdann  die  breite  grundlage,  auf  welcher 
das  werk  sich  aufbaut,  während  bei  den  meisten  büchern  ähnlicher 
art  politische  und  kulturgeschichte  neben  einander  herlaufen,  ohne 
unter  sich  verschmolzen  zu  werden,  ist  hier  wirklich  eine  innere 
■durchdringung  erreicht  worden,  und  wenn  der  verf.  es  als  sein  ziel 
ausspricht,  'die  gegenseitige  befruchtung  materieller  und  geistiger 
entwicklungsmächte  innei-halb  der  deutschen  geschichte  klarzu.legen, 
sowie  für  die  gesamtentfaltung  der  materiellen  wie  geistigen  kultur 
einheitliche  grundlagen  und  fortschrittsstufen  nachzuweisen',  so  darf 
man  ihm  zugestehen,  dass  er  sein  ziel  in  wesentlichen  punkten  er- 
reicht hat.  bei  dem  beschränkten  räum  kann  hier  auf  den  Inhalt 
im  einzelnen  nicht  eingegangen  werden;  es  mag  nur  einzelnes  aus 
dem  ersten  bände  herausgehoben  werden,  welcher  von  den  üblichen 
darstellungen  der  deutschen  geschichte  am  meisten  abweicht,  die 
einleitung  bildet  eine  geschichte  des  deutschen  nationalbewusstseins, 
der  verf.  behandelt  alsdann  genauer  die  vorzeit,  und  zwar  die  vor- 
germanische kultur  in  Mittel-  und  Süddeutschland,  die  vorgeschicht- 
liche kultur  in  Norddeutschland,  das  urvolk,  die  entstehung  und 
älteste  gliederung  der  Urgermanen,  die  vorgermanischen  und  ältesten 
germanischen  Wanderungen,  indem  er  alsdann  die  entwicklung  der 
natürlichen  gliederung  des  volkes  verständlich  zu  machen  versucht, 
stellt  er  zunächst  die  bisher  nur  von  Bachofen  und  Morgan  ein- 
gehend behandelte  periode  des  mutterrechts  dar  und  innerhalb  der- 
selben die  geschlechtsgemeinschaft,  den  Übergang  zur  einehe,  end- 
lich den  Untergang  der  mutterrechtlichen  schutzgewalt  und  ver- 
wandtschaftsgliederung  sowie  das  aufkommen  des  vaterrechts.  dass 
bei  dem  allen  zuweilen  hypothesen  für  gesicherte  ergebnisse  eintreten 
müssen,  ist  natürlich,  in  den  beiden  andern  bänden  bewegt  sich 
der  verf.  mehr  in  betretenen  geleisen;  doch  tritt  auch  hier  manches 
bedeutende  und  eigenartige  hervor,  wie  die  Umwandlungen  im  ge- 
biete des  rechts  und  der  wirtschaftlichen  Verhältnisse,  so  wird  auch 
die  entwicklung  des  geistigen  lebens  in  der  litteratur  und  der  bil- 
denden  kunst   eingehend   berücksichtigt,      wahrscheinlich    werden    in 


VII.    Altertumskunde.  53 

jedem  einzelnen  abschnitte  gegen  die  aufstellungen  Lampvechts  ein- 
wendungen  von  den  spezialforschern  erhoben  werden,  und  zum  teil 
vermutlich  mit  recht;  aber  solche  einwendungen  rauben  dem  verf. 
nichts  von  dem  vei'dienst,  durch  sein  geschiclitswerk  auch  weiteren 
kreisen  ein  tieferes  Verständnis  der  deutschen  geschichte,  als  es  bisher 
möglich  war,  erschlossen  zu  haben.  —  rec.  von  K.  Fischer,  Zs.  f. 
gymn.-w,  46,  245 — 248  (ein  vortreffliches  werk  für  gebildete,  aus 
dem  tiefen  und  vollen  schöpfend);  von  Sternfeld,  Mitt.  a.  d.  bist, 
litt.  20,  13  —  17;  von  Ge.  Winter,  Nationalztg.  44,  no.  256  u. 
261;    ferner  Grenzboten  50,   1,   511   u.  Frankf.   ztg.  1891   no.  224. 

68.  Handbuch  der  deutschen  geschichte.  in  Verbindung  mit 
R.  Bethge ,  W.  Schnitze  u.  a.  hrsg.  von  Bruno  G  e  b  h  a  r  d  t. 
Stuttgart,  Union.  1.  band,  von  der  urzeit  bis  zur  reformation.  IX, 
676  s.  8  m.  2.  band,  von  der  reformation  bis  zum  Frankfurter 
frieden,  nebst  einer  Übersicht  über  die  ereignisse  bis  zum  jähre  1890. 
IX,  757  s.  8  m.  —  nicht  geliefert.  angez.  von  Jakob  Engel, 
Mitt.  a.  d.  bist.  litt.  20,  216 — 219  (für  kleine  mängel  entschädigt 
die  gründlichkeit  der  arbeit),  als  zweckentsprechendes  compendium 
gelobt  Lit.  cbl.  1892  (36)  1278.  der  2.  band  wird  im  ganzen 
anerkennend  besprochen  von  0.  K.,  Forsch,  zur  brandenb.  gesch. 
5,  269  ff. 

69.  Bibliothek  deutscher  geschichte,  hsg.  von  H.  von  Zwie- 
dineck-Südenhorst.     Stuttgart,   Cotta.     in  lief,  ä  4  m. 

nicht  geliefert.  vgl.  jsb.  1891,  7,  35.  —  von  den  ferner 
erschienenen  teilen  sind  zu  erwähnen:  Th.  Lindner,  Deutsche  ge- 
schichte unter  den  Habsburgern  und  Luxemburgern.  7.  lief.  2.  band. 
s.  1 — 80.  —  Vict.  von  Kraus,  Deutsche  geschichte  am  ausgang 
des  ma.  3.  lief.  s.  161 — 240.  —  der  1.  band  des  Lindnerschen 
Werkes  wurde  rec.  von  0.  Harnack,  Hist.  zs.  66,  553  ff.  (als  über- 
sichtliche darstellung  verworrener  Verhältnisse  brauchbar).  —  ebendas. 
39,  95  ff.  bespricht  Ad.  Wrede  das  werk  Egelhaafs  (zu  breit  an- 
gelegt; es  hat  mehr  ein  nebeneinanderstellen  von  auszügen,  als  ein 
durchdringen  und  zusammenarbeiten  des  Stoffes  stattgefunden). 

70.  Karl  Wilh.  Nitzsch,  Geschichte  des  deutschen  volkes  bis 
zum  Augsburger  religionsfrieden.  hrsg.  von  Ge.  Matthäi.  2.  band. 
2.  aufl.  X,  360  s.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  7,20  m.  — 
vgl.  jsb.  1887,  7,  29. 

71.  Otto  Kaemmel,  Deutsche  geschichte.  —  vgl.  jsb.  1891, 
7,  31.  —  angez.  Gymnasium  10  (10)  353  von  Widmann,  welcher 
den  einseitigen  konfessionellen  Standpunkt  des  verf.  bedauert.  — 
fernere  rec.  N.  mil.  bl.  40,  187;  Mil.  litztg.  72,  3  ff.;  Jahrb.  f.  d. 
d.  arm.  78,  418;  D.  rev.  16,  1,  255. 


54  ^11-     Altertumskunde. 

72.  Heiiir.  Gerdes,  Geschichte  des  deutschen  volkes.  —  vgl. 
jsb.  1891,  7,  48.  —  rec.  N.  mil.  bl.  37,  429  u.  40,  364;  Polybibl. 
62,  452;  ferner  von  Ernst  Bernheim,  Hist.  zs.  68,  316  f.  (mit 
kenntnis  der  quellen  und  der  neuesten  forschungen  sind  besonnen 
und  g-eschmackvoll  alle  in  betracht  kommenden  lebensverhältnisse 
behandelt). 

73.  G.  Dittmar,  Geschichte  des  deutschen  volkes.  —  vgl.  jsb. 
1891,  7,  40.  das  werk  Avird  von  Markhauser,  Bl.  f.  bayer.  gymn.-w. 
28  no.  3  als  eine  korrekte,  im  guten  sinne  populäre  darstellung 
gerühmt.  —  angelegentlich  empfohlen  vom  Konserv.  wochenbl.  9 
(37)  436.  —  die  anz.  von  F.,  Lit.  cbl.  1892  (27)  950  betrachtet 
die  arbeit,  an  der  u.  a.  die  heranziehung  der  orientalischen  geschichte 
getadelt  wird,  als  einen  im  ganzen  wohlgelungenen  versuch,  die 
neuesten  forschungen  auf  dem  gebiet  der  deutschen  geschichte  in 
einer  gesamtdarstellung  weiteren  kreisen  zugänglich  zu  machen.  — 
nach  der  rec.  von  Ge.  Winter,  Bl.  f.  lit.  unterh.  1892  (15)  233  ff. 
ist  in  dem  sonst  nach  form  und  Inhalt  erfreulichen  buche  mit  den 
kulturschilderungen  der  nachweis  des  einflusses  der  wirtschaftlichen 
erscheinungen  des  Volkslebens  nicht  genügend  zu  einer  einheit  ver- 
schmolzen worden. 


Einzelne  Zeitalter.  74.  H.  Jellinghaus,  Arminius  und  Sieg- 
fried. —  vgl.  2,  9. 

75.  G.  Klee,  Bilder  aus  der  älteren  deutschen  geschichte.  — 
vgl.  jsb.  1890,  7,  59.  im  ganzen  lobende  anz.  von  G.  Stoeckert, 
Zs.  f.  gymn.-w.  46,  189  f.  —  die  dritte  reihe  wurde  angez.  von 
Otto  Lyon,  Zs.  f.  d.  Unterricht  6,  221  f.  (ein  vaterländisches  werk 
von  hervorragendem  werte  für  unsere  Jugenderziehung). 

76.  L,  0.  Bröcker,  Deutschland  vor  tausend  jähren.  —  vgl. 
jsb.  1891,  7,  47.  lobende  anz.  von  Roh.  Schneider,  Centralorgan 
20,  315.  —  die  Selbständigkeit  der  forschung  und  die  gründliche 
durcharbeitung  rühmt  die  anz.  von  Ed.  Heyck,  Hist.  zs.  69,  510  f. 

77.  W.  Assmann,  Geschichte  des  mittelalters  von  375 — 1492. 
2.  umgearb.  aufl.  von  Ernst  Mayer.  3.  abteil.  die  letzten  beiden 
Jahrhunderte  des  mittelalters.  Deutschland,  die  Schweiz,  Italien,  von 
Ernst  Mayer  und  Ludw.  Viereck.  1.  lief.  Braunschweig,  Vieweg 
&  söhn  1890. 

nicht  geliefert.  —  der  von  Mayer  behandelte  abschnitt  [1273  — 
1314]  wird  als  sehr  oberflächlich  getadelt,  gegen  den  von  Viereck 
bearbeiteten  teil  [1314 — 1410]  werden  nur  geringe  ausstellungen 
erhoben  von  K.  Wenck,   Hist.   zs.   68,   91   f. 


VII.     Altertumskunde.  55 

78.  Gust.  Richter  und  Horst  Kohl,  Annalen  der  deutschen 
geschichte  im  mittelalter.    3.  abt.,  1.  band.    Halle,  Waisenhaus  1890. 

vgl.  jsb.  1891,  7,  45.  —  rec.  der  einzelnen  bände  von  Otten- 
thal,  Mitt.  d.  inst.  f.  östr.  geschichtsf.  12,  181 — 185;  von  G. 
Stoeckert,  Zs.  f.  gymnw.  46,  98  (der  1.  band  ist  vortrefflich;  nur 
sollten  für  die  einzelnen  angaben  die  quellen  getrennt  genannt  werden). 

79.  Die  geschichtschreiber  der  deutschen  vorzeit.  —  2.  ge- 
samtausgabe.  37.  band.  Richers  vier  bücher  geschichte.  übersetzt 
von  Frh.  Karl  von  der  Osten-Sacken;  neu  bearb.  von  W.  Wat- 
tenbach. 2.  aufl.  XXIV,  326  s.  mit  1  Stammtafel.  4,50  m.  — 
38.  band.  Ekkeharts  IV.  Casus  sancti  Galli,  nebst  proben  aus 
den  übrigen  lateinisch  geschriebenen  abteilungen  der  Sanct  -  Galler 
klosterchronik.  nach  der  neuen  ausgäbe  in  den  Mitt.  d.  bist.  v.  v. 
St.  -  Gallen  übers,  von  G.  Meyer  von  Knonau  XLIII,  286  s. 
4  m.  —  39.  band.  Die  chronik  des  Thietmar  von  Merseburg,  übers, 
von  M.  Laurent.  2.  aufl.  von  J.  Strebitzki.  mit  berichtigungen 
und  einer  vergleichenden  tabelle  der  neuen  einteilung  versehen  von 
W.  Wattenbach.     XX,   380  s.     3,60  m. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  44.  —  von  den  neu  vor- 
liegenden bänden  wurden  besprochen:  band  37  von  H.,  Theol.  litbl. 
13,  45  f.  —  band  38  das.  68  f.  von  E.  H. ;  ferner  von  H.  H.,  Lit. 
cbl.  1892  (31)  1081  ff.  (die  lobende  anz.  geht  auf  einzelheiten 
näher  ein).  —  band  39  Theol.  litbl.  13,  237.  —  besprechungen 
früherer  bände:  band  27  Theol.  litbl.  12,  49  f.  (E.  H.).  —  von 
demselben  rec.  wurden  daselbst  besprochen  band  28  12,  67;  band 
29  und  30  12,  90  f.;  band  31-33  12,  296  f.;  band  34—36 
12,  395  f. 

80.  Wunderbare  und  denkwürdige  geschichten  aus  den  werken 
des  Cäsarius  von  Heisterbach,  ausgewählt,  übersetzt  und  erläutert 
von  Alex.  Kaufmann.  Ann,  d.  bist.  v.  f.  d.  Niederrhein  52  u.  53. 
III,  254  und  VIII,  250  s.  Köln,  J.  und  W.  Boisseree.  —  nicht 
geliefert. 

81.  du  Chaillu,  The  Viking  age.  —  vgl.  jsb.  1890,  7,  46.  — 
rec.  Edinb.  rev.   173,  332—359. 

82.  Keary,  The  Vikings  in  Western  Christendom.  —  vgl.  jsb. 
1891,  16,  20.  —  rec.  von  York  Powell,  Engl.  Eist.  Rev,  7,  136; 
ferner  Acad.  41,  no.  1029,  85  (die  wenigen  tatsachen  über  die 
Wikinger  sind  eingehüllt  in  eine  wölke  von  reflexionen);  Athenseum 
1891,  no.  3306,  305  (das  buch  hätte  ebensogut  als  'Untergang  der 
Karolinger'  bezeichnet  werden  können,  da  die  geschichte  der  Wikinger 
nur  einen  verhältnismässig  kleinen  räum  einnimmt),  ferner  angez. 
von  (E.  Mogk)  Lit.  cbl.   1892  (6)  177. 


56  ^11.    Altertumskunde. 

83.  Wilh.  von  Giesebrecht,  Geschichte  der  deutschen  kaiser- 
/eit.  5.  band,  2.  abteil.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  52.  —  angez.  von 
Bernh.  Kugler,  Litztg.  1891  (46)  1677  f.  (viele  einzelheiten 
können  nicht  beurteilt  werden,  solange  die  kritischen  beilagen  fehlen). 

84.  Ge.  Wendt,  Die  kolonisierung  der  länder  östlich  der  Elbe. 
—  vgl.  jsb.  1891,  8,  28.  angez,  von  J.  Heidemann,  Hist.  zs.  67, 
132 — 135  (einfach  und  klar  geschrieben;  reich  an  geschichtlichem 
detail  und  sicheren  ergebnissen). 

85.  Fr.  Arnold,  Deutschland  am  ausgang  des  12.  Jahrhunderts. 
Deut.  zs.  f.  kulturgesch.  2,  67 — 77. 

86.  Arn.  Busson,  Beiträge  zur  kritik  der  steyerischen  reim- 
chronik  und  zur  reichsgeschichte  im  13.  und  14.  jahrh.  IV.  die 
letzten  Staufer  (aus:  Sitzungsber.  d.  kais.  akad.  d.  wiss.)  Wien, 
F.  Tempsky  in  komm.  38  s.  0,90  m.  —  nicht  geliefert,  vgl.  jsb. 
1889,  7,  67. 

87.  H.  Röttinger,  Die  entdeckung  Amerikas  durch  die  Nor- 
mannen. Erfurt,  Bacmeister.  24  s.  12^  0,30  m.  (=  Kleine 
Studien,  hrsg.  von  J.  Bacmeister,  4.  heft).   —   nicht  geliefert. 

88.  Job,  Janssen,  Geschichte  des  deutschen  volkes  seit  dem 
ausgang  des  mittelalters,  - —  vgl.  jsb.  1890,  7,  79.  der  3.  band 
wird  nach  der  Übersetzung  von  E,  Paris  besprochen  von  Ch.  Dejob, 
Rev,  crit.  26  (33.  34)  103—106  (die  gelehrsamkeit  des  verf.  ist 
bewundernswert,  wenngleich  gegen  seine  methode  bedenken  erhoben 
werden  müssen).  —  fernere  rec.  Zs.  f.  d.  kulturgesch,  1,  472;  Rev. 
d.   quest.   hist.   51,   331. 

89.  F.  von  Bezold,  Geschichte  der  deutschen  reformation.  — 
vgl.  jsb.  1891,  7,  54;  15,  1.  —  rec,  von  Lentz,  Litztg.  1892  (9) 
300:  Nationalz.  44  no,  389  von  Ge,  Winter. 

90.  Herm.  Baumgarten,  Geschichte  Karls  V.  3.  band,  Stutt- 
gart, Cotta.  XVIII,  371  s.  7  m.  vgl,  jsb.  1891,  7,  55.  —  nicht 
geliefert. 


Einzelne  landschaften.  91.  Forschungen  zur  deutschen  landes- 
und  Volkskunde,  hrsg.  von  A.  Kirchhoff.  —  vgl,  jsb,  1891,  7,  72,  — 
von  neu  erschienenen  lieferungen   sind  zu  erwähnen:  6.  band,  2,  heft, 

C.  Kaesemacher,  Die  volksdichte  der  thüringischen  triasmulde, 
60  s.  mit  1  färb,  karte.  3,20  m,  angez,  von  Fr,  Regel,  Peter- 
manns geogr,  mitt.  38,  littber.  no.  885  und  von  M,  L(indemann), 

D,  geogr,  b],  15,  157.  —  6,  band,  3.  heft:  Eug.  Traeger,  Die 
balligen  der  Nordsee.  117  s.   mit  3  (färb,)  karten  und  19  textillustr. 


VII.     Altertumskunde.  57 

7,50  m.  lobende  anz.  von.  'M.  L(indemannj,  D.  geogi:  bl.  15, 
158  f.  —  von  früheren  lieferungen  wurde  besprochen  band  4,  heft  4 
(A.  Birlinger,  Rechtsrhemisches  Alemannien)  von  Ferd.  Wrede, 
Hist.  zs.  67,  110  (das  werk  giebt  für  eine  alemannische  Volkskunde 
die  ergiebigste  ausbeute ;  doch  lässt  sich  über  viele  einzelheiten 
rechten), 

92.  J.  Schneider,  Übersicht  der  lokalforschungen  in  West- 
deutschland, vgl.  jsb,  1891,  7,  15.  angez.  von  Ge  Wolff,  Berl. 
phil.  wochenschr.  12  (7)  218  f.  (die  verzeichneten  schi-iften  enthalten 
eine  reiche  fülle  selbstgeschauten  materials,  bedürfen  aber  überall 
der  sorgfältigen  nachprüfung). 

93.  Carl  Hessler,  Bilder  aus  der  hessischen  geschichte  und 
sage.     Cassel,   G.  Klaunig.    VIII,  110  s.    0,80  m.  —  nicht  geliefert. 

94.  J.  B.  Nordhoff,  Das  Westfalenland  und  die  urgeschicht- 
liche anthropologie.  —  vgl.  jsb.  1890,  7,  92.  rec,  Korrbl.  d.  westd. 
zs.  10,  272;  Mitt.  d.  v.  f.  Lüb.  gesch.  4,  176;  Lit.  rundschr.  17,  118. 

95.  Osnabrücker  geschichtsquellen.  hrsg.  vom  hist.  verein  zu 
Osnabrück.  1.  band,  die  Chroniken  des  mittelalters.  bearb.  von 
F.  Philippi  und  H.  Forst,  mit  2  schrifttaf.  in  lichtdr.  Osnabrück, 
Rackhorst  in  komm.     LIV,  208  s,     6  m. 

nicht  geliefert.  —  nach  der  trotz  kleiner  ausstellungen  höchst 
anerkennenden  anz.  von  Dietr.  Schäfer,  Litztg.  1892  (18)  596  f. 
enthält  der  band:  1.  Osnabrücker  annalen,  nach  Philippis  nachweis 
aus  einer  alten  ostertafel  entnommen;  2.  geschichtliche  aufzeichnungen 
aus  dem  St.  Johannisstift  zu  Osnabrück;  3.  die  reimchronik  der 
bischöfe  von  Osnabrück  bis  1454;  4.  Ertwin  Ertmans  Chronica  sive 
catalogus  episcoporum  Osnaburgensium ;  5.  die  bruchstücke  der  sog. 
Annales  Yburgenses. 

96.  Otto  von  Heiuemann,  Geschichte  von  Braunschweig  und 
Hannovei'.      3.  band.     Gotha,   Perthes.     III,  484  s.      9  m. 

vgl.  jsb.  1887,  7,  71.  —  der  vorliegende  band,  welcher  die 
zeit  vom  ende  des  16.  Jahrhunderts  bis  zur  gegenwart  behandelt,  ist 
ebenso  wie  die  früheren  nicht  minder  als  durch  gründliche  forschung 
durch  seine  lebendige  und  frische  darstellung  ausgezeichnet,  der 
kulturgeschichte  wird,  soweit  der  beschränkte  räum  es  gestattet,  in 
besonderen  überblicken  rechnung  getragen,  dass  nachweisungen  der 
quellen  nicht  beigegeben  sind,  liegt  im  plane  des  buches,  aber  warum 
fehlt  ein  register?  der  mangel  eines  solchen  tritt  um  so  störender 
hervor,  als  das  gesamte  inhaltsverzeichnis  nur  wenige  zeilen  lang  ist. 
die  anz.  von  P.  Zimmermann,  Litztg.  1892  (32)  1043  lobt  die 
darstellung,  in  welcher  der  hauptwert  des  buches  liege,  bedauert  die 
ausschliessung  von  quellennachweisen  und  den  mangel  eines  registers.  — 


58  ^"11-     Altertumskunde. 

anerkennende  anz.  von  Köcher,  Hist.  zs.  69,  537  f.  —  die  anz. 
von  K.  Br.,  Lit.  cbl.  1892  (21)  742  findet  in  dem  überaus  erfreu- 
lichen und  verdienstvollen  buch  das  fehlen  der  anmerkuugen  be- 
dauerlich. 

97.  Karl  Bauer,  Geschichte  von  Hildesheim  von  dem  anfange 
bis  7A\r  gegenwart.  Hildesheim,  J.  Gude.  402  s.  6  m.  —  nicht 
geliefert. 

98.  C.  L.  Niemann,  Das  oldenburgische  Münsterland.  —  vgl. 
jsb.  1891,  7,  67.  die  tendenziöse  behandlung  der  reformationszeit 
tadelt  die  anz.  Lit.  cbl.   1891   (46)   1581  f. 

99.  F.  Bucholtz,  Aus  dem  Oldenbui'ger  lande.  —  vgl.  jsb. 
1891,  7,  66.  angez.  von  Fr.  Regel,  Petermanns  geogr.  mitt.  38, 
littber.  no.  549  (gediegen,  im  besten  sinne  populär).  —  der  wissen- 
schaftliche Charakter  wird  anerkannt,  der  stil  getadelt  von  P.  J. 
Blök,  Hist.  zs.  67,   125  f. 

100.  P.  J.  Blök,  Friesland  im  mittelalter.  übers,  von  0.  G. 
Houtrow,     Leer,  W.  J.  Leendertz.   50  s.  0,75  m.  —  nicht  geliefert. 

101.  H.  Nirrnheim,  Hamburg  und  Ostfriesland  in  der  ersten 
hälfte  des  15.  Jahrhunderts.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  65.  die  sonst  an- 
erkennende anz.  von  P.  J.  Blök,  Hist.  zs.  67,  127  f.  vermisst  eine 
Übersicht  der  früheren  beziehungen  Hamburgs  zu  Ostfriesland. 

102.  Christian  Jensen,  Die  nordfriesischen  inseln  Sylt,  Föhr, 
Amrum  und  die  Halligen,  mit  besonderer  berücksiclitigung  der  sitten 
und  gebrauche  der  bewohner.  Hamburg,  verlagsanst.  (aktienges.) 
1891.      392  s.     mit  61  abb.  im  text,   1  karte  und  7  taf. 

nicht  geliefert.  —  lobende  anz.  mit  geringen  ausstellungen  von 
Rud.  Virchow,  Zs.  f.  ethnol.  24,   153  f. 

103.  R.  Chalybaeus,  Geschichte  Ditmarschens.  —  vgl.  jsb. 
1889,  7,  88.  angez.  von  D.  Seh.,  Hist.  zs.  69,  105  (strengeren  wissen- 
schaftlichen anforderungen  nicht  genügend). 

104.  C.  Godt,  Die  anfange  des  herzogtums  Schleswig,  progr. 
des  Christianeums  in  Altona  1891  (no.  269)  und  1892  (no.  275). 
24  u.   18  s.    4. 

die  arbeit,  welche  nach  einem  überblick  über  die  geschichte  des 
herzogtums  bis  1.312  namentlich  die  rechtlichen  Verhältnisse  der 
älteren  zeit  behandelt,  kann  als  eine  ergänzung  von  Möller  &  Godts 
geschichte  Schleswig  -  Holsteins  (vgl.  jsb.  1889,  7,  89)  angesehen 
werden. 

10.5.  D.  Detlefsen,  Geschichte  der  holsteinischen  Eibmarschen. 
1.  band,  von  der  entstehung  der  marschen  bis  zu  ihrem  übergange 
an   die  Könige   von   Dänemark   1460.    —    2.  band,      vom   übergange 


VII.    Altertumskunde.  59 

der    marschen    an    die    könige    von    Dänemark    bis    zur    gegenwart. 
Glückstadt,   Selbstverlag.   1891.  1892.     448  u.  516  s.     ä  7  m. 

das  breit  angelegte,  auf  umfangreichen  Studien  beruhende,  alle.s 
wichtige  aus  der  geschichte  der  Eibmarschen  zusammentragende  werk 
dürfte  in  allen  seinen  einzelheiten  nur  einen  kleinen  kreis  inter- 
essieren, bietet  aber  auch  für  den  fernerstehenden  manches  beachtens- 
werte, wenn  der  verf.  in  dem  die  älteste  geschichte  behandelnden 
teile  wenig  neues  bringt  und  mit  seinen  eigenen  Schlüssen  vorsichtig 
zurückhält,  so  entschädigt  er  dafür  in  den  späteren  abschnitten  durch 
vieles  wertvolle  aus  dem  gebiet  der  politischen  geschichte,  der  sage 
(vgl.  z.  b.  Hennecke  Wulfs  apfelschuss  II,  105),  der  kultur-  und 
namentlich  der  rechtsgeschichte.  anhänge,  abbildungen  und  eine 
spezialkarte  sind  dem  buche  beigegeben.  —  die  anz.  von  K.  E.  H. 
Krause,  Litztg.  1892  (28)  917  ff.  rühmt  das  werk  als  die  erste 
genaue  geschichte  des  Eibmarschen,  erhebt  aber  einzelne  ausstellungen. 

106.  W.  Zahn,  Geschichte  der  Altmark.  Stendal,  Schindler 
1891.     VI,  92  s.     1,50  m. 

die  darstellung  ist  eine  so  kurze,  dass  nur  in  chronikartiger  auf- 
zeichnung  eine  fülle  hauptsächlich  politischer  ereignisse  hat  eng  zu- 
sammengedrängt werden  können,  ein  genaueres  eingehen  auf  die 
wichtigeren  tatsachen  würde  dem  Inhalt  und  dem  ausdruck  in  gleichem 
masse  zum  vorteil  gereicht  haben;  man  vermisst  z.  b.  eine  sorgfältige 
und  umfassende  behandlung  der  sprachlichen,  rechtlichen  und  kultu- 
rellen folgen  der  niederländischen  besiedelung.  zu  den  auf  sehr  un- 
sicherer grundlage  beruhenden  behauptungen  des  verf.  gehört  z.  b. 
das  s.  66  über  Schwarzenberg  und  das  s.  80  über  Knesebeck  ge- 
sagte; doch  finden  sich  solche  Irrtümer  nur  selten.  —  die  kurze  anz. 
von  G.  S(ello),  Forsch,  z.  brand.  gesch.  5,  279  f.  spricht  dem  buche 
den  wissenschaftlichen  wert  ab. 

107.  Theod.  Rudolph,  Die  niederländischen  kolonien  der 
Altmark.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  69.  als  sorgfältige  prüfung  der  ge- 
schichtlichen Überlieferung  anerkannt  von  J.  Heidemann,  Hist.  zs. 
67,  132  f. 

108.  Herm.  Gloede,  Heimatliche  bilder  aus  alter  zeit,  bei- 
trage zur  heimatskunde  und  kulturgeschichte  der  Odergegend  an  der 
märkisch  -  pommerschen  grenze.  Berlin,  E.  S.  Mittler  &  söhn.  XII, 
150  s.  mit  abb.  in  Steindruck.      3  m. 

verf.  gehört  zu  den  lokalforschern,  deren  sorgfältige  ortsunter- 
suchungen  und  eingehende  kenntnisse  nicht  ohne  wert  sind,  während 
man  sich  gegen  die  daraus  gezogenen  folgerungen  mehr  als  miss- 
trauisch  verhalten  muss.  vorgeschichtliche  grabstätten,  untergegan- 
gene und  noch  vorhandene  orte,  sitten  und  gebrauche  werden  in  dem 
buche  teils  aufgezählt,    teils    eingehend   behandelt   und   durch   abbil- 


60  ^'11-     Altertumskunde. 

düngen  erläutert,  zur  beurteilung  des  Ursprunges  von  Überresten 
der  Vorzeit  ist  der  vorf.  nicht  legitimiert,  zumal  seine  geschichtlichen 
Vorstellungen  vom  taltertum  recht  unklare  sind,  'zu  den  urbewohnern. 
die  jedenfalls  germanischen  Ursprungs  sind,  gesellten  sich  später  die 
Kelten  .  . .  noch  später  wanderten  wieder  asiatische  Völkerschaften,  die 
Sueven  ein  . . .  entweder  sind  nun  die  Kelten  verdrängt  oder  alle  drei 
Völkerschaften  vereinigten  sich  in  friedlicher  weise  und  bildeten  das 
grosse  Suevenreich,  das  wohl  wieder  unter  hundert  einzelne  stamme 
geteilt  war.' 

109.  Uhlirz,  Geschichte  des  erzbistums  Magdeburg. —  vgl.  jsb. 
1889,  7,  85.  rec.  von  Ottenthai,  Mitt.  d.  inst.  f.  östr.  geschichtsf. 
10,  624-648. 

110.  Mich.  Morgenbesser,  Geschichte  von  Schlesien.  3.,  gänz- 
lich umgearb.  aufl.  Breslau,  J.  Max  &  comp.  IX,  457  s.  5  m.  — 
nicht  geliefert,     vgl.  jsb.  1889,  7,  90. 

111.  K.  F.  Collmann,  Das  Vogtland  im  mittelalter.  Greiz, 
E.  Schlemm.     VIII,   134  s.     2  m.  —   nicht  geliefert. 

112.  Karl  Lerp,  Die  alten  Völker,  gaue  und  ansiedelungen 
im  heutigen  lande  Gotha,  ein  Thüringbuch.  mit  2  anhängen:  Die 
gräberfunde  im  gothaischen  und  Die  gefälschten  Reinhardsbrunner 
Urkunden.  Gotha,  C.  F.  Windaus.  IV,  158  s.  A''  mit  1  färb, 
karte.     3  m.   —   nicht  geliefert. 

113.  Derselbe,  Des  herzogtums  Gotha  Ursprung  und  anfang. 
Gotha,  C.  F.  Windaus.     30  s. 

114.  A.  Lotz,  Coburgische  landesgeschichte  von  den  ältesten 
Zeiten  bis  zur  gegemvart.  VII,  112  s.  mit  abb.  und  1  Stammtafel. 
Coburg,  A.  Seitz.      1,60  m.  —   nicht  geliefert. 

115.  Looshorn,  Geschichte  von  Bamberg.  —  vgl.  jsb.  1891, 
7,  59.  der  2.  band  wird  als  eine  wüste  und  kritiklose  stoflfanhäufung 
getadelt  von  G.  Buchholz,   Hist.   zs.  69,  514. 

116.  Friedr.  vonWeech,  Badische  geschichte. —  vgl.  jsb.  1890, 
7,  82.  anerkennende  anz.  von  Ed.  Heyck,  Litztg.  1891  (43) 
1574  f.  —  unbedeutende  ausstellungen  erhebt  die  besprechung  von 
X.,  Hist.  zs.   67,   112  f. 

117.  F.  L,  Baumann,  Geschichte  des  Algäus.  25. — 27.  heft. 
3.  band  s.  129—320.  ä  1,20  m.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  60.  anz. 
des  2.  bandes  von  G.  Egelhaaf,  Hist.  zs.  67,  110  ff.  (schlicht, 
sachlich,   alles  wesentliche  enthaltend). 

118.  S.  Riezler,  Geschichte  Bayerns. —  vgl.  jsb.  1890,  7,  85. 
anz.  des  3.  bandes  von  Kluckhohn,  Hist.  zs.  69,  103  (eine  vor- 
treffliche leistung,   die  ersten  beiden  bände  noch  übertreffend). 


Vn.     Altertumskunde.  61 

119.  M.  Schwann,  Illustrierte  geschichte  von  Bayern.  2.  band. 
Stuttgart,   süddeutsches  Verlagsinstitut.      VIII,    716  s.      11    m. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  58.  —  der  1.  band  wurde 
angez.  von  Glasschröder,  Lit.  handw.  1892  no.  2  (text  und  Illu- 
strationen sind  wertlos). 

120.  Karl  Dändliker,  Geschichte  der  Schweiz,  mit  kultur- 
historischen illustrationen  und  planen,  in  3  bänden.  1.  u.  2.  band. 
2.  aufl.  688  u.  VIII,  795  s.  Zürich,  Schulthess.  a  9,60  m.  — 
nicht  geliefert,     vgl,  jsb.   1890,   7,  102. 

121.  Joh.  Dierauer,  Geschichte  der  schweizerischen  eid- 
genossenschaft.  band  2.   [ —  1516].   Gotha,  F.  A.  Perthes.  503  s.  9  m. 

vgl.  jsb.  1890,  7,  103.  ■  der  1.  band  des  vortrefflichen  Werkes 
ist  schon  jsb.  1887,  7,  94  besprochen  worden,  der  zweite,  welcher 
die  allmähliche  erweiterung  der  eidgenossenschaft  behandelt,  stellt 
politische  und  rechtliche  Verhältnisse  dar,  welche  mehr  von  lokalem 
Interesse  sind;  abgesehen  von  diesem  in  dem  stoff'e  begründeten 
unterschiede  steht  der  zweite  band  hinter  dem  ersten  nicht  zurück, 
der  2.  band  wird  besprochen  von  G.  Meyer  von  Knonau,  Gott, 
gel.  anz.  1892  (17)  686 — 690  (die  scharfe  erfassung  und  der  knappe 
ausdruck ,  das  sichere  urteil  und  die  wohlgelungene  Charakteristik 
werden  gelobt),  ferner  rec.  Lit.  cbl.  1892  (5)  141  f.  (die  tiefe  und 
gründlichkeit  der  forschung  lässt  nichts  zu  wünschen  übi'ig).  Litztg. 
1892  (23)  759. 

122.  Wilh.  Oechsli,  Quellenbuch  zur  Schweizergeschichte, 
neue  folge,  mit  besonderer  berücksichtigung  der  kulturgeschichte  für 
haus  und  schule  bearb.  1.  und  2.  lief.  IV  und  s.  1 — 160.  Zürich, 
F.  Schulthess.     ä  1   m. 

122  a.  Alf.  Hub  er,  Geschichte  Österreichs.  4.  band.  Gotha, 
Perthes.     XIX,  555  s.     11  m. 

vgl.  jsb.  1889,  7,  94.  —  der  vorliegende  band  der  Heeren- 
Ukert  -  Giesebrechtschen  Sammlung  behandelt  die  zeit  Ferdinands  I, 
Maximilians  II.  und  Rudolfs  II.  bis  zum  jähre  1609.  ausser  den 
geschichtlichen  begebenheiten  und  zuständen  in  den  nichtdeutschen 
ländern  Österreichs  werden  insbesondere  reformation  und  gegenrefor- 
mation  im  deutschen  Österreich  behandelt,  wie  das  denken  und 
fühlen  der  zeit,  so  ist  auch  das  buch  vorwiegend  von  diesen  reli- 
giösen Verhältnissen  ausgefüllt,  und  da  in  jenem  Zeitraum  das  gei- 
stige leben  des  deutschen  volkes  seinen  Schwerpunkt  im  Südwesten 
und  norden  Deutschlands  hat,  so  tritt  z.  b.  das  sprachlich -litterari- 
sche dement  in  diesem  bände  nur  wenig  hervor.  —  lobende  anz. 
des  4.  bandes  von  F.  T.,  Korrbl.  d.  v.  f,  siebenb.  landesk.  15  (7) 
99  flf.,  und  von  B.,  Mitt.  d.  v.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  31,  lit. 
beil.  4  ff. 


62  VII.     Altertumskunde. 

Stiidtf.  123.  Urkundenbucli  der  Stadt  Worms,  hrsg.  durch 
Heinr.  Boos  (Quollen  zur  gescliichte  der  stadt  Worms.  1.  u.  2.  teil). 
Berlin,  Weidmann  1886  u.  1890.  XVI,  505  u.  XV,  848  s.  16 
und  30  m.  vg-1.  jsb.  1891,  8,  386.  —  angez,  von  H.  Bresslau, 
Litztg.  1891  (49)  1787  flP.  (durch  zu  schnelle  arbeit  sind  zahlreiche 
versehen  entstanden). 

124.  J.  Loeser,  Geschichte  der  stadt  Baden  von  den  ältesten 
Zeiten  bis  auf  die  gegenwart.  Baden-Baden,  Sommermeyer  1891. 
VIII,   571   s.      12  m.     nicht  geliefert. 

125.  Die  Chroniken  der  schwäbischen  städte.  Augsburg.  (Die 
Chroniken  der  deutschen  städte  vom  14.  bis  ins  16.  Jahrhundert,  hrsg. 
durch  die  historische  kommission  bei  der  kön.  ak.  der  wiss.  22.  band). 
Leipzig,  S.  Hirzel.  XLIX,  583  s.  16  m.  nicht  geliefert.  —  vgl. 
jsb.  1890,   7,   107. 

126.  Die  Chroniken  der  westfälischen  und  niederländischen 
Städte.  2.  band.  Soest,  vgl.  jsb.  1890,  7.  —  angez.  von  Höhl- 
baum, Litztg.  1891  (45)  1645 — 1648  (anerkennend;  einzelne  aus- 
stellungen  werden  erhoben). 

127.  Th.  Erdmann,  Die  alte  kaiserstadt  Goslar  und  ihre 
Umgebung  in  geschichte,  sage  und  bild.  Goslar,  L.  Koch.  237  s. 
1,50  m. 

der  abschnitt  'geschichte'  enthält  hauptsächlich  eine  kurzgefasste 
geschichte  der  ehemaligen  freien  reiclisstadt  Goslar,  die  'sagen'  sind 
nicht  auf  den  zweiten  teil  beschränkt,  da  auch  der  erste  manche 
sagenhafte  züge  berichtet,  in  dem  dritten  'bild'  finden  sich  kurze 
Schilderungen  von  örtlichkeiten,  bauwerken,  sitten  und  gebrauchen. 
Erdmann  geht  wenig  kritisch  zu  werke;  so  wird  das  Sacbsengebet: 
Hilli  krotti  Wodana  usw.  citiert,  als  ob  der  verf.  es  für  echt  hielte; 
s.  58 — 74  wird  der  geschichte  Christians  von  Braunschweig  das  ge- 
dieht von  Annette  von  Droste  'Die  Schlacht  im  Loener  bruch'  mit 
allen  poetischen  ausschmückungen  als  hauptquelle  zu  gründe  gelegt, 
eine  Vervollständigung  erhält  das  buch  durch  eine  von  dem  verf. 
veranstaltete  Sammlung  von  alten  Goslarer  inschriften. 

128.  W.  von  Bippen,  Geschichte  der  stadt  Bremen,    vgl.  8,  44. 

129.  Max  Hoffmann,  Geschichte  der  freien  und  Hansestadt 
Lübeck.  1.  hälfte.  Lübeck,  Schmersahl  1889.  3,50  m.  —  nicht 
geliefert.  —  kurz  angez.  von  Friedr.  Bienemann,  Bl.  f.  lit.  unterh. 
1892  (25)  394. 

130.  Karl  Koppmann,  Beiträge  zur  geschichte  der  Stadt 
Rostock.  Rostock,  Stiller  in  komm.  2.  heft,  IV,  224  s.  2  m.  — 
nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.   1890,   7,  108. 


, 


VII.    Altertumskunde.  63 

131.  Beiträge  zur  geschiclite  der  Stadt  Greifswald,  begonnen 
von  Carl  Gesterding,  fortgesetzt  von  Theod.  Pyl.  3.  forts.  Greifs- 
wald, J.  Bindewald.  XII,  174  s.  1,80  m.  nicht  geliefert.  —  In- 
halt:  Die  niederrheinische  und  westphälische  einwanderung  in  Rügisch- 
Pommern,  sowie  die  anläge  und  benennung  der  stadt  Greifswald  und 
seiner  ältesten  Strasse,  der  Roremundshagen,  von  dem  niederrheini- 
schen Orte  Grypswald  und  von  ansiedlern  aus  Roermonde. 

132.  G.  J.  Hertzberg,  Geschichte  der  stadt  Halle  a.  S. 
2.  band.  Halle  während  des  16.  u.  17.  jahrh.  —  vgl.  jsb.  1891,  7, 
73.  rec.  Lit.  cbl.  1891  (3)  79.  die  übermässige  breite  wird  ge- 
tadelt in  der  sonst  anerkennenden  kurzen  anz.  von  G.  W.,  Forsch. 
z.   brand.   gesch.  5,  294. 

133.  Eugen  Guglia,  Geschichte  der  stadt  Wien.  mit  83 
abb.     Wien,   Tempsky.     VI,   307  s.  mit  83  abb.     2  m. 

nicht  geliefert.  —  angez.  von  Ant.  Schlossar,  Bl.  f.  litt, 
unterh.  1892  (17)  261  f.  (das  beste  und  bedeutendste  aller  volks- 
tümlichen werke  über  Wien). 


Römer,  (auswahl.)  134.  AI.  Riese,  Das  rheinische  Germanien 
in  der  antiken  litteratur.     Leipzig,   Teubner.      VHI,  496  s. 

eine  mit  grossem  dank  zu  begrüssende  ' Sammlung  aller  stellen 
der  antiken  Schriftsteller,  welche  zur  aufklärung  der  geschichte,  der 
geographie  und  des  kulturzustandes  der  Rheinlande  im  altertum  bei- 
tragen können.'  das  werk  besteht  aus  drei  abteilungen,  einer  ge- 
schichtlichen, einer  geographischen  und  einer  kulturgeschichtlichen, 
dass  der  verf.  sowohl  in  der  begrenzung  der  von  ihm  zu  behan- 
delnden örtlichkeit  wie  auch  in  der  auswahl  des  Stoffes  den  grund- 
satz  aufstellt:  'lieber  zu  viel  als  zu  wenig,'  und  z.  b.  den  Schauplatz 
der  varianischen  niederlage  mit  herzuzieht ,  ist  nur  zu  billigen, 
merkwürdig  ist  es,  dass  für  die  griechischen  quellensätze  eine  latei- 
nische Übersetzung  beigegeben  ist.  wer  das  lateinische  versteht, 
versteht  meistens  auch  das  griechische;  warum  wurde  nicht  lieber 
eine  deutsche  Übersetzung  hinzugefügt?  den  wert  des  sonst  erfreu- 
lichen buches,  welches  nach  mehreren  richtungen  hin  fortgesetzt  werden 
soll,  erhöhen  zwei  ausführliche  register.  —  lobende  anz.  von  Ge. 
Wolff,  Westd.  zs.  11,  181—186. 

135.  P.  von  Rohden,  Publias  Quinctilius  Varus.  Festschr. 
zur  einw.  des  progymn.-gebäud  zu  Steglitz  (1890)     s.  37 — 44. 

eine  Charakteristik,  welche  nichts  für  die  deutsche  altertums- 
kunde  bemerkenswertes  enthält. 

136.  Breysig,  Germanicus.     Jahrb.  der   akad.   zu  Erfurt  17, 


64  ^11-     Altertumskunde. 

49 — 73.   (auch  besonders   ersch.     Erfurt,    C.   Villaret.     0,40  m.)   — 
nicht  geliefert. 

137.  A.  Tamarelli,  Le  campagne  di  Germanico  nella  Ger- 
mania.    Pavia,  Bizzoni.     XXVI,   189  s. 

138.  Herrn.  Kurtz,  Der  name  Teut  im  Lippischen,  ein  Bei- 
trag zur  erforscliung  des  platzes  der  Varusschlacht.  Düsseldorf,  P. 
Schrobsdorff  1890.     24  s. 

vgl.  jsb.  1891,  2,  16  und  7,80.  das  heft  enthält  eine  Zusam- 
menstellung der  Stätten,  an  welche  der  name  Teut  (oder  eine  ähn- 
liche form)  sich  knüpft,  zu  den  Vermutungen,  welche  der  verf.  auf- 
stellt, ohne  sie  genügend  erweisen  zu  können,  gehören  die,  dass  die 
gegend  der  lippischen  Teutstätten  den  göttern  besonders  heilig  ge- 
wesen sei  und  dass  Teutoburgiensis  saltus  der  pass  sei,  an  welchem 
die  Teuthöfe  (=  Teutburgen)  gelegen  hätten,  die  einwirkung  der 
lautverschiebung  auf  die  gestalt  der  namen  hat  der  verf.  ganz  un- 
beachtet gelassen. 

139.  Aug.  Deppe,  Tag  der  Varusschlacht.  Westd.  zs.  11, 
33—39. 

vgl.  jsb.  1889,  7,  109.  —  g^gQ^^  die  einwendungen  0,  Hirsch- 
felds (Hermes  25,  362)  hält  verf.  mit  Zangemeister  daran  fest,  dass 
die  niederlage  des  Varus  am  2.  (oder  3.)  august  9  n.  Chr.  stattge- 
funden habe. 

140.  F.  Wolf,   Die  tat  des  Arminius.    ' 

nicht  geliefert.  —  es  ist  das  verdienst  des  verf.,  welcher  die 
örtlichkeiten  mit  dem  kundigen  blicke  des  militärs  in  augenschein 
genommen  hat,  die  unlialtbarkeit  der  Mommsenschen  hypothese  vom 
strategischen  Standpunkte  aus  erkannt  zu  haben,  was  er  dafür  an 
die  stelle  setzt,  nämlich  die  annähme,  dass  der  viertägige  kämpf  bei 
Veldrom  beendigt  worden  sei,  ist  nur  in  einzelheiten  neu  und  wird 
durch  beweise  bedenklicher  art  gestützt.  Wolf  nimmt  an,  dass  die 
aus  Jütland  kommenden  Ingävonen  Westdeutschland  zuerst  besiedelt 
haben  und  leitet  daher  die  lokalnamen  aus  dem  altnordischen  ab  — 
ein  verfahren,  dessen  methodische  berechtigung  sehr  unsicher  ist. 
in  dem  text  des  Dio  findet  er  lücken,  die  er  in  einer  seiner  annähme 
günstigen  weise  ausfüllt;  auch  hier  vermag  er  nicht  überzeugend 
zu  wirken,  brandasche,  die  man  in  der  gegend  des  Römerberges 
und  Römergrundes  entdeckt  hat,  hat  spuren  animalischer  reste,  von 
leichenverbrennung  herrührend,  ergeben;  'alle  die  spuren  i'ühren  von 
der  leichenbestattung  durch  Verbrennung  her,  welche  Germanicus,  als 
er  sechs  jähre  später  (!)  das  Schlachtfeld  besuchte,  vornehmen  Hess', 
und  somit  'kann  über  die  geschichtliche  bedeutung  der  stelle  kein 
zweifei  walten.'    vieles  '-^  der  schrift  ist  mit  dank  anzunehmen,  aber 


Vil.    Altertumskunde.  65 

die  frage  nach  dem  orte  der  Varusschlacht  bleibt  nach  wie  vor  un- 
gelöst, auf  die  einzelheiten,  welche  zum  teil  sehr  anfechtbar  sind, 
kann  hier  nicht  näher  eingegangen  werden;  nachlässigkeiten  der 
sprachlichen  form ,  welche  sich  mehrfach  finden ,  würden  wir  nicht 
erwähnen,  wenn  das  buch  nicht  für  schulen  empfohlen  worden  wäre. 
—  E.  Bernheim,  Litztg.  1892  (22)  726  findet  die  ableitung  der 
namen  aus  dem  an.  und  die  berufung  auf  brandasche  mit  animali- 
schen bestandteilen  bedenklich,  rühmt  aber  die  fachkenntnis  und  den 
unbefangenen  Scharfblick  des  verf.,  auf  dessen  spezielle  resultate  er 
wenig  wert  legt.  —  die  anz.  von  A.,  Lit.  cbl.  1892  (26)  613  f. 
tadelt  die  Zugrundelegung  des  Dionischen  berichtes  und  die  verwegene 
textinterpretation. 

141.    Rieh.  Tieffenbach,  Über  die  örtlichkeit  der  Varusschlacht. 

vgl.  jsb.  1891,  7,  78.  —  die  anz.  von  Ge.  Wolff,  Berl.  phil. 
wochensch.  11  (44)  1398  f.  kommt  gegenüber  den  positiven  resul- 
taten  des  als  beachtenswert  bezeichneten  buches  zu  einem  'non  liquet', 
erkennt  aber  mit  dem  verf.  die  bedeutung  der  Knokeschen  Unter- 
suchungen an.  —  kurz  angez.  von  Bender,  Korrbl.  f.  d.  realsch. 
Würtemb.  39,  240  f. 

TacituS.  142.  U.  Zernial,  Jahresbericht  über  Tacitus'  Ger- 
mania.    Jahresber,   d.  philolog.  Vereins  17,   291 — 325. 

besprochen  werden  u.  a.  die  ausgaben  von  Noväk ,  Müller, 
Prammer,   Tücking,   Egelhaaf  xmd  vom  ref.   selbst. 

143.  Tacitus'  Germania,  erkl.  von  U.  Zernial.  vgl.  jsb.  1891, 
7,  89-  —  angez.  von  Bender,  Korrbl.  f.  d.  realsch.  Württemb.  37, 
519  f.  (als  ein  brauchbares  werk  bezeichnet)  und  von  F.  Walter, 
Berl.  philol.  wochenschr.  12  (28)  874  (zustimmende  besprechung). 

144.  Tacitus'  Germania,  erkl.  von  H.  Schweizer-Sidler. 
5.  aufl.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  90.  angez.  von  U.  Zernial,  Wochenschr. 
f.  klass.  phil.  8  (2)  44  ff.  (sorgfältig  und  alle  neueren  Untersuchungen 
umfassend;  nur  sollte  der  kommentar  küi'zer  gehalten  sein). 

145.  Tacitus'  Germania,  übers,  von  Karl  Blümel.  (Meyers 
Volksbücher,  no.  925).    Leipzig,  bibliogr.  instit.  76  s.    16*^.    0,10  m. 

lobende  anz.  von  K.  Niemeyer,  Berl.  phil.  wochenschr.  12 
(45)  1422. 

146.  G.  Marino,  Eomania  e  Germania  ovvero  il  mondo  ger- 
manico  secondo  le  relazioni  di  Tacito.   Triest,  Schimpff.  XI,  280  s.  6  m. 

nach  der  anz.  von  Fei.  Dahn,  Wochenschr.  f.  klass.  phil.  9 
(20)  545 — 548,  welcher  bei  mancherlei  ausstellungen  doch  den  eifer 
und  das  liebevolle  interesse  des  verf.  lobt,  enthält  das  werk  im 
1.  teile  den  text  der  Germania  des  Tacitus  nebst  eingehenden  er- 
läuterungen,  im  2.  teile  behandelt  es  unter  dem  titel  'die  bezie- 
Jahresbericlit  für  gennanisclie  philologie.    XIV.    (1892.)  5 


66  VII.     Altertumskunde. 

Imngen  zwischen  der  römischen  und  der  germanischen  weit  und 
deren  ergebnisse'  u.  a.  die  geschichtlichen  quellen  über  die  urzeit 
des  germanischen  volkcs,  die  ursprünglichen  germanischen  bevölke- 
rungeu  und  ihre  volksrechte ,  den  altgermanischen  götterglauben, 
Sitten  und  rechtseinrichtungen  der  Germanen  und  den  unterschied 
zwischen  dem  griechisch-römischen  und  dem  germanischen  geist.  — 
ferner  angez.  Lit.  cbl.  1892  (19)  679  (die  deutschen  Untersuchungen 
sind  gut  durchgearbeitet,  aber  nicht  vollständig  benutzt  worden). 

147.  A.  Lückenbach,  De  Germaniae  quae  vocatur  Taciteae 
fontibus.     Leipzig,   Fock.      69  s.      1,20  m.   —  nicht  geliefert. 

148.  P.  Bellezza,  Dei  fonti  di  Tacito.  Milano  1891  (estratto). 
—  angez.  Lit.  cbl.  1892  (23)  818. 

149.  Osk.  Altenburg,  Winke  zur  schulauslegung  der  Ger- 
mania des  Tacitus.  progr.  no.  209  des  k.  gymn.  in  Wohlau  1892. 
21  s.     4«. 

anregende,  auch  für  das  eigene  Studium  der  Germania  förder- 
liche ,  wenngleich  nichts  wissenschaftlich  wertvolles  bietende  be- 
merkungen. 

150.  J.  Holub,  I.  1.  Der  name  Germani  in  Tacitus'  Germania. 
2.  Tungri  —  ein  gallischer  stamm.  —  IL  Der  erste  Germane  wurde 
auch  nach  dem  Zeugnisse  des  Tacitus  aus  der  esche  gebildet.  Frei- 
waldau,  Titze.     25  s.     0,80  m. 

verf.  verwirft  Germ.  2  die  lesart  Tungri  und  liest:  et  nuper 
additum:  quoniam  qui  pinu  Rhenuni  transgressi  Gallos  expulerint  ac 
coniuncti  ingruentium  germani  vocati  sint,  ita  nationes  nomine  uno 
ingentis  coaluisse  paulatim,  ut  omnes  prinium  a  viciore  ohviam  eun- 
tium,  mox  et  a  se  ipsis  invento  nomine  Germani  vocarentur  (neulich 
bemerkte  man  noch  folgendes :  es  seien  diejenigen ,  welche  auf 
schiffen  über  den  Rhein  setzten  und  die  Gallier  vertrieben,  und  die 
verwandten  der  hereinbrechenden  'brüder'  genannt  worden;  deshalb 
seien  allmählich  unter  dem  einen  namen  die  ungeheuren  stamme  als 
ein  ganzes  zusammengefasst  worden,  und  zwar  so,  dass  alle  zuerst 
von  dem  besieger  der  ihnen  entgegentretenden  Germani  genannt 
worden  seien  usw.).  in  dem  vorhergehenden  liest  verf.  statt  Gam,- 
hrivii  Sugambri.  im  vorigen  satze:  et  filiuni  Mannum:  originem 
gentis  caudicem  orni  hosque  fuisse  (sei  ein  eschenstamm  und  diese 
(nämlich  Tuisco  und  Mannus,  welche  den  ersten  Germanen  aus  einer 
esche  gebildet  hätten)  gewesen. 

151.  B.  Sepp,  Bemerkungen  zur  Germania  des  Tacitus.  Blatt, 
f.  bayr.  gymnw.  28,   169—175. 

verf.  behandelt  den  wert  der  handschriften  und  den  inhalt  ein- 
zelner stellen  (cap.  2,   13,  26).  Böhm. 


VIII.    Kulturgeschiclite.  67 

VIII.     Kulturgeschichte. 

AUgemeiDeS.  l.  Otto  Henne  am  Rhyn,  Die  kultur  der  Ver- 
gangenheit, gegenwart  und  zukunft  in  vergleichender  darstellung. 
2  bde.     Danzig,   Hinstorff   1890.      VII,  412.  V,   596  s.      10,50  m. 

vgl.  jsb.  1890,  8,  4.  —  G.  V^inter,  Litztg.  1892  (37)  1207 
bedauert,  dass  das  buch,  welches  vieles  gute,  ja  vortreffliche  enthält, 
den  Stoff  so  unglücklich  behandelt,  dass  der  leser  zu  einer  wirklich 
klaren  Vorstellung  dessen,  was  der  verf.  schildern  wollte :  der  allmäh- 
lichen und  stetigen  entwicklung  der  gesamtkultur  der  menschheit, 
nicht  kommen  kann.  —  anstatt  von  jedem  einzelnen  volke  ein  ge- 
samtbild  seiner  kulturleistungen  mit  beschränkung  auf  das  wichtigste, 
was  sie  dem  bisherigen  kulturbesitz  hinzugefügt,  zu  geben,  wird  der 
gesamtstoff  in  einzelne  sachliche  Unterabteilungen  geteilt,  deren  jede 
einzelne  durch  die  Jahrtausende  und  die  einzelnen  Stadien  der  kultur 
verfolgt  wird. 

2.  Friedr.  Streissler,  Allgemeine  kulturgeschiclite.  Leipzig, 
S.   Schnurpfeil.      192  s.     0,60  m. 

3.  Franz  von  Löher,  Kulturgeschichte  der  Deutschen  im 
mittelalter.  2.  band:  Frankenzeit.  München,  Carl  Mehrlich  1893. 
484  s. 

vgl.  jsb.  1891,  8,  2.  —  auch  der  vorliegende  zweite  band  zeichnet 
sich  durch  übersichtliche  einteilung  des  Stoffes,  sowie  durch  gewandte, 
allgemein  verständliche  darstellung  aus.  besonders  interessant  sind 
die  abschnitte,  welche  den  einfltiss  der  kirche  und  klöster  auf  das 
geistige  leben  behandeln  und  die  vorbereitenden  einflüsse  des  Christen- 
tums schildern,  die  quellen  sind  teilweise  allzu  breit  angegeben, 
selbst  wenn  man  den  zweck  des  buches,  auch  für  laienkreise  be- 
stimmt zu  sein,  in  betracht  zieht;  so  beispielsweise  im  17.  kap.  — 
der  erste  band  günstig  besprochen  Lit.  cbl.  1892  (17)  595.  Zs.  f. 
d.   realschw.    17,  228  von   Strobl. 

4.  Zeitschrift  für  deutsche  kulturgeschichte.  neue 
folge.  Berlin,  Lüstenöder.  II.  bd.,  2.  lieft.  (Januar  1892).  s.  145 
bis  317. 

1.  Arthur  Denecke,  Beiträge  zur  entwicklungsgeschichte  des 
gesellschaftlichen  anstandsgefühls  in  Deutschland.  —  verf.  unter- 
scheidet drei  entwicklungsreihen ,  deren  erste  ihr  vorbild  im  ritter- 
typus  des  12.  und  13.  jhs.  sieht:  im  14.  und  15.  jh.  werden  die 
vorher  aufgekommenen  anstandsbegriflPe  der  ritterlichen  gesellschaft 
weiterentwickelt;  von  einer  ungestörten  fortsetzung  ist  aber  nur  in 
den  höchsten  kreisen  die  rede,  während  das  emporstrebende  bürger- 
tum  neu  in  diese  Sphäre  eintritt,      das  reformationszeitalter   zeigt   in 


68  "^'III.     Kviltiugeschiclite. 

dieser  hinsieht  keiue  Veränderung,  erst  das  17.  jh.  zeigt  eine  neue 
riehtung,  die  sich  aber  vorzugsweise  im  sinnlichen  ausdrückt,  so  dass 
die  anstandsichre  eigentlich  von  vorn  anfängt,  die  gesellschaft  des 
17.  uud  18.  jh.  führt  die  anstandsformen  zum  natürlichen  zurück. 
die  grundlage  der  gesellschaft  bildet  in  der  neuzeit  nicht  mehr  adel 
oder  bürgerschaft,  sondern  die  gesamtheit  der  gebildeten,  vgl.  jsb. 
1891,  8,  344.  —  2.  Oscar  Schwebel.  Zur  trachtengeschichte  von 
Alt-Berlin,  aus  dem  reichen  schätze  seines  wissens  bringt  verf.  so 
viel  interessantes  und  teilweise  neues  in  fesselnder,  ansprechender 
form,  dass  man  nur  wünschen  kann,  er  möge  bald  die  versprochene 
fortsetzung  über  trachten  im  'neuen'  Berlin  unter  dem  grossen  kur- 
fürsten  und  den  königen  bringen.  —  3.  Anton  Meli,  Das  hausbuch 
einer  steirischen  bürgersfrau.  behandelt  das  hausbuch  einer  deutschen 
frau  aus  dem  17.  jh.,  der  frau  Maria  Ellisabeth  Stampfer  aus  Vordern- 
berg.  es  sind  tagebuchartige  aufzeichnungen ,  eine  chronik,  die 
Schilderung  ihres  familienlebens.  —  4.  Brauch  und  sitte  in 
Schleswig-Holstein  im  anfang  des  19.  jhs.  (schluss). 

2.  band,  3.  u.  4.  heft.  s.  318  —  502.  1.  W.  Varges,  Die 
entstehung  der  deutschen  städte.  seine  ausführungen  gipfeln  darin, 
dass  den  grund  der  stadt  der  könig  gelegt,  der  handel  aber  den  be- 
friedeten ort  zur  mittelalterlichen  Stadt  erhob,  der  sinngemässe  aus- 
druck  der  Stadt  sei  daher  die  reichsstadt,  welche  den  Zusammenhang 
mit  dem  königtum  und  dem  reiche  bewahrt  hat.  im  gegensatz  zu 
dieser  steht  die  landstadt.  in  einem  ferneren  aufsatze  soll  die 
entstehung  des  bürgerstandes  und  der  Stadtverwaltung  behandelt 
werden.  —  2.  M.  Wehrmann,  Zur  geschichte  des  bieres  in  Pom- 
mern, zeigt,  eine  wie  wichtige  rolle  das  hier  im  kulturleben  des 
nördlichen  Deutschland  im  16.  und  17.  jh.  einnahm,  sehr  interessant 
sind  die  ausführungen,  in  denen  verf.  den  Unwillen  der  bevölkerung 
bei  erhöhung  einer  biersteuer  schildert.  —  3.  J.  G.  Weiss,  Ver- 
pflegungswesen im  beere  Tillys.  verf.  entnimmt  das  material  den 
hinterlassenen  papieren  des  freiherrn  Eduard  von  Muggenthal  auf 
Häcksenacker ,  churmainzischen  oberamtmanns  in  Krautheim  a.  d. 
Jagst,  der  in  den  1620er  jähren  dem  Tillyschen  beere  als  kommissar 
beigegeben  war.  —  3.  Robert  Mielke,  Deutsche  häusernamen,  führt 
aus,  dass  der  mehr  gesellige  charakter  des  alemannisch -fränkischen 
Stammes  die  häuserbezeichnungen  aufkommen  lässt,  während  dem 
sächsisch-friesischen  stamme  mit  zerstreut  liegenden  häusei'n  die  be- 
zeichnungen  zunächst  fremd  sind,  später  aber  von  Süd-  und  West- 
deutschland her  auch  bei  ihm  aufnähme  fanden.  —  4.  Christian 
Meyer,  Altreichsstädtische  kulturstudien.  I.  Nürnberg,  1.  Aus  dem 
lebensgang  eines  altmeisters  deutscher  kunst.  der  erste  dieser  fes- 
selnd geschriebenen ,  auf  ein  weiteres  laienpublikum  berechneten 
artikel  schöpft   seine  mitteilungen   aus   den   in   einer   familienchronik 


VIII.     Kulturgeschichte.  69 

enthaltenen  eigenhändigen  aufzeichnungen  Dürers.  2.  Nürnberg  am 
ausgang  seiner  reichsfreiheit.  II.  Strassburg.  Der  stadtchronist  Fritsche 
Closener.  er  war  ein  Strassburger  geistlicher,  der  seine  deutsch  ge- 
schriebene chronik  von  Strassburg  1362  vollendete.  III.  Memmingen, 
Im  Zeitalter  der  reformation.  verf.  knüpft  an  das  Werk  von  Dobel, 
Memmingen  im  reformationszeitalter ,  an ,  welches  vor  der  älteren 
arbeit  von  Rohling,  Die  reichsstadt  Memmingen  in  der  zeit  der  evan- 
gelischen Volksbewegung  (1864),  den  vorzug  hat,  dass  sie  neue, 
wertvolle  quellen  benutzen  konnte,  im  übrigen  kann  es  sich  mit 
diesem  werke  nicht  messen;  Dobel  bietet  nur  sein  rohes  quellen- 
material,  ohne  es  kritisch  zu  behandeln  und  in  geschmackvoller  form 
vorzutragen,  verf.  gibt  interessant  geschriebene  bemerkungen  und 
nachtrage.  IV.  Augsburg,  1.  Das  Stadtbild.  2.  Ein  gang  durch  die 
mittelalterliche  geschichte  der  stadt.  3.  Mittelalterlicher  stadthaus- 
halt. 4.  Die  Augsburger  Juden  im  mittelalter.  verf.  schildert  die 
rechtlich  und  sozial  eximierte  Stellung  der  Augsburger  Judenschaft.  — 
5.  Burkhart  Zink  (kaufmann  und  chronikenschreiber  des  15.  jahrh.). 
3.  band,  1.  lieft,  s.  1  — 141.  1.  Christian  Meyer,  Studien 
zur  geschichte  der  modernen  gesellschaft.  I.  Die  entwicklung  des 
modernen  Städtebürgertums.  II.  Zur  geschichte  des  deutschen  arbeiter- 
standes.  im  altertum  und  mittelalter  fielen  unter  den  begriff  des 
arbeiters  die  sklaven  und  unfreien,  im  späteren  mittelalter  jeder 
arbeitende  ohne  unterschied  von  meister  und  geselle,  in  unserer  zeit 
versteht  man  darunter  den  kapitallosen,  unselbständigen  lohnarbeiter; 
ausgeschlossen  von  der  betrachtung  sind  die  landwirtschaftlichen 
arbeiter  und  die  gewerbegehilfen  in  den  Städten.  III.  Zur  geschichte 
des  deutschen  bauernstandes.  —  Karl  Bauer,  Aus  dem  tagebuche 
eines  preussischen  musketiers  im  siebenjährigen  kriege,  behandelt 
das  von  Dietrich  Kerler  herausgegebene,  auf  der  Würzbui'ger  Univer- 
sitätsbibliothek aufgefundene  handschriftliche  tagebuch.  der  Schreiber, 
DominikuS,  stammt  aus  Köln  und  war  ursprünglich  zum  kaufmanns- 
stande  vorbereitet. 

5.  A.  Richter,  Bilder  aus  der  deutschen  kulturgeschichte. 
2  teile.     2.   aufl.     Leipzig,  Brandstetter  &  Co.      10  m. 

6.  A.  Sach,  Deutsches  leben  in  der  Vergangenheit.  —  vgl. 
jsb.   1891,  8,  49.      Zs.   f.   österr.  gymn.   43,   339  von  R.  Löhner. 

7.  Alwin  Schultz,  Deutsches  leben  im  14.  u.  15.  jahi-hundert. 
grosse  ausg.,  1  halbbd.,  mit  15  färb,  tafeln,  sowie  265  voll-  u.  text- 
bildern  in  schwarzdruck.      Leipzig,   Freytag.      IV,   320  s.      30  m. 

vgl.  abt.  10,  242.  —  das  buch  stellt  sich  die  aufgäbe,  'ein  mög- 
lichst anschauliches  bild  von  dem  deutschen  leben  im  14.  u.  15.  jh. 
zu  geben,  wobei  nicht  die  schriftliche  Überlieferung  allein  den  stoff 
zur  Schilderung  bietet,  vielmehr  besonders  darauf  gewicht  gelegt  wird. 


70  Vni.    Kultiu'gescliichte. 

dass  durch  die  anschauung  auch  die  erscheinungen  des  späteren  ma. 
klar  vor  die  augeu  treten.'  der  vorliegende  halbbd.  umfasst  zwei 
abschnitte:  1.  einleitung,  deutsches  land  und  leute,  bürg,  Stadt,  dorf 
nach  aussehen,  Verfassung,  recht,  Verwaltung,  häuserbau  und  ein- 
richtung.  2.  entwicklung  des  bürgerkindes  von  der  gehurt  durch 
schule  (Universität),  bis  zur  Schliessung  der  ehe  und  führung  eines 
haushalts.  nicht  vollendet  ist  der  3.  abschnitt,  welcher  die  mode 
der  zeit  schildert  und  15  treflFliche,  farbige  tafeln  beigibt.  das 
material  ist  mit  bewundernswertem  fleisse  gesammelt  und  zusammen- 
gestellt, die  einzelnen  notizen  werden  durch  schlichte,  ansprechende 
erzählung  verbunden.  —  gleichzeitig  ist  eine  familienausgabe  zum 
halben  preise  erschienen,  welche  die  etwas  anstössigen  und  derben 
abbildungen  auslässt.   —  rec.  Litztg.   1892  (14)  472  von  Heyne. 

8.  A.  Schultz,  Höfisches  leben.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  48.  rec. 
Romaaia  19,  492;  Dt.  Warande  6,  103—106  Gitt^e.  J.  Meier, 
Zs.  f.  d.  phil.  24,  371  fg.  524  fg.  25,  91  fg. 

9.  K,  Lamprecht,  Das  deutsche  geistesleben  unter  den  Ottonen. 
Deutsche  zeitschr.  f.  geschichtswissensch.  7  (1)  1  —  40.  —  Die  poli- 
tischen und  geistigen  Strömungen  des  10.  jhs.  und  das  kaisertum 
Ottos  HL     Deutsch,  rs.   70,  87  —  99. 

10.  D.  Cuno,  Kultur-  und  kunstgeschichte  des  rechtsrheini- 
schen teiles  der  alten  erzdiöcese  Trier  bis  zum  ausgange  des  mittel- 
alters.     Wiesbaden,   P.  Brems,     o.  j.   (1891).      14  s. 

11.  Theodor  Schauffler,  Quellenbüchlein  zur  kulturgeschichte 
des  deutschen  mittelalters.  aus  mittelhochdeutschen  dichtem  mit  aus- 
schluss  des  Nibelungen-  und  Gudrunliedes  und  Walthers  von  der 
Vogelweide  zusammengestellt  und  mit  einem  wörtex'buche  versehen. 
Leipzig,   Teubner.     VHI,   119  s.      1,20  m. 

in  sieben  gruppen  (1.  Fürst  und  volk,  2.  Kirche,  3.  Leben  und 
sitte,  4.  Deutsche  art,  5.  Aus  der  weit  der  dichtung  und  des  glaubens. 
6.  Recht  und  gericht,  7.  Sprüchwörtliche  redensarten)  wird  der  stoff 
gruppiert,     anmerkungen  enthält  die  recht  brauchbare  schrift   nicht. 

IIa.  Katalog  des  bayerischen  nationalmuseums  1892, 
IV.  band.  —  allgemeine  kulturgeschichtliche  Sammlungen,  die  vor- 
geschichtlichen, römischen  und  merowingischen  altertümer,  von  Gg. 
Hager  und  J.  A.  Mayer.  München,  M.  Rieger.  IX,  272  s.  350 
abbildungen  auf  27  tafeln.     4^,      10  m. 

der  grösste  teil  der  Sammlungen  stammt  aus  dem  antiquarium 
in  München,  es  wird  nicht  nur  eine  eingehende  beschreibung,  son- 
dern auch  das  zur  beurteilung  des  fundes  notwendige  material  ge- 
geben, wozu  die  gedruckte  litteratur  und  zahlreiche  handschriftliche 
aufzeichnungen  benutzt  worden  sind.   —   der  stoff,   welcher  teilweise 


Vni.    KulturgescMchte.  71 

zum  ersten  male  wissenschaftlicher  forschung  zugänglich  gemacht 
wird,  ist  nach  gruppen-  und  einzelfunden  eingeteilt;  erstere  begreifen 
die  sog.  geschlossenen  funde,  letzteren  wurden  ausser  den  thatsäch- 
lichen  einzelfunden  auch  alle  jene  stücke  der  Sammlung  eingereiht, 
die  einem  gruppenfunde  nicht  zugeteilt  werden  konnten,  die  anord- 
nung  ist  im  einzelnen  chronologisch,  die  münzen  sollen  in  einem 
spezialkataloge  beschrieben  werden.  —  das  sorgfältig  gearbeitete  werk 
ist  kostbar  ausgestattet,  die  tafeln  sind  sehr  sauber  in  photolitho- 
graphie  und  lichtdruck  hergestellt. 

IIb.  Wilhelm  Schwär tz.  Volkstümliche  Schlaglichter.  (Zs. 
d.  ver.  f.  Volkskunde  1892,  17.  279).  III.  von  der  färben-  und 
Zahlenkenntnis  des  volkes.  —  vgl.  abt.   10,   253. 

verf.  will  den  gegensatz  zeichnen,  wie  zwischen  den  einfachen, 
natürlichen  und  den  entwickelteren  kulturverhältnissen,  namentlich 
in  tracht,  mode  und  kunst,  sich  eine  fülle  von  nüancierungen  auch 
in  der  farbenkenntnis  entwickelt.  —  Hellwalds  ethnographische  rössel- 
sprünge,  Leipzig  1891,  führen  ihn  dazu,  auch  über  das  primitive 
zählen  des  naturmenschen  im  gegensatze  zu  dem  entwickelten  der 
kulturkreise  einige  treffende  bemerkungen  zu  machen. 

Landschaften.  12.  B.  Stehle,  Volkstümliche  sitten  und  ge- 
brauche im  Elsass.  Jahrbuch  f.  geschichte,  spräche  u.  lit.  Elsass- 
Lothringens.    7.  Jahrg.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  261  u.  abt.  10,  255. 

13.  G.  Meyer  von  Knonau,  Die  Schweizer  im  bilde  einer 
politischen  Streitschrift  des  15.  Jahrhunderts.  Jahrb.  d.  Schweiz, 
alpenkl.  26,   341. 

enthält  das  bekannte  33.  kap.  von  Hemmerlins  dialogus  de  nob. 
et  rusticis. 

13a.  H.  Türler,  Kulturgeschichtliche  notizen  aus  dem  Berner 
Staatsarchiv.     Berner  tageblatt  1891   (40)   182. 

14.  Karl  Bürkli,  Der  Ursprung  der  eidgenossenschaft  aus  der 
markgenossenschaft  und  die  schlacht  am  Morgarten.  Zürich,  Grütli- 
verein  1891.     71  s.     30  cts. 

Delbrück,  Litztg,  1892  (26),  852  bezeichnet  es  als  höchst 
schätzenswerten  beitrag  eines  dilettanten  zur  lösung  der  topographi- 
schen frage  zur  schlacht  am  Morgarten. 

15.  K.  Schäfer,  Altbairische  sitten  und  kultur  bei  ausgang 
des  dreissigjährigen  krieges.     Zs.   f.   d.   kulturgesch.   2  (2). 

16.  N.  Purschka,  Aus  dd  hoamat.  bilder  aus  dem  oberösterr. 
dorf leben.  Linz  1892.  —  angez.  Zs.  f.  d.  realschw.  17,  282  von 
J.  Timmel. 

17.  Ludw.  Rapp,  Kulturgeschichtliche  bilder  aus  Tirol.  Brixen, 
A.  Weger,     IV,   127  s.     1,20  m. 


72  VIII.     Kulturgeschichte. 

18.  Alfred  Hugenberg,  Innere  kolonisatiou  im  nordwesten 
Deutschlands,  mit  1  karte.  Strassburg,  Trübner  1891.  XII,  352  s. 
10  m.  (Abb.  aus  dem  staatswissenschaftl,  seminar  zu  Strassburg  i.  E., 
hrsg.  von  G.  F.  Knapp.     8.  beft). 

bebandelt  in  vier  abschnitten  die  ostfriesisch  -  preussische  moor- 
besiedlung,  die  moorkolonisation  in  den  herzogtümern  Bremen  und 
Verden,  die  ansiedelungen  im  Emsgebiet  und  die  gegenwärtigen  an- 
siedelungsbestrebungen;  eine  gute  arbeit.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1892 
(33)  1158. 

19.  Herrn.  Hartmann,  Die  Angelbecker  mark.  (Mitteilungen 
des  Vereins  für  geschichte  und  landeskunde  von  Osnabrück,  bd.  12, 
1891.)     Osnabrück,   68  s. 

verf.  gibt  ein  bis  in  jede  einzelheit  eingehendes  bild  der  Ver- 
fassung und  der  rechts-  und  wirtschaftsverhältnisse  der  marken  und 
des  Dümmersee.   —   rec.  Meitzen,  Litztg.  1892  (29),   953. 

20.  Woldemar  Harless,  Beiträge  zur  kenntnis  der  Vergangen- 
heit des  Bergischen  landes  in  skizzen  zur  geschichte  von  amt  und 
freiheit  Hückeswagen.  mit  2  bildtafeln.  Düsseldorf,  Voss  &  Co. 
1890.     IV,  262.     4  m. 

in  dem  ersten  teile  werden  die  politischen  Schicksale  geschildert, 
der  zweite  behandelt  die  agrarischen  Verhältnisse,  administrativ-  und 
gerichtsverfassung,  industrie,  handel  und  verkehr,  forstwesen  und 
fischerei,  kircheund  schule;  eine  reihe  umsichtig  ausgewählter  Urkunden 
und  aktenstücke  macht  den  beschluss.  — vgl.  Lit.  cbl.  1891  (45)  1550. 

21.  Fr.  Knoll  und  E.  Bode,  Das  herzogtum  Braunschweig, 
ein  handbuch  der  gesammten  landeskunde.  2.  umgearb.  aufl.  mit 
abb.  u.   karte.     Braunschweig,  Wollermann.     VH,  450  s.     6  m. 

22.  Karl  Euling,  Hildesheimer  land  und  leute  des  16.  Jahr- 
hunderts in  der  chronik  des  dechanten  Johan  Oldecop.  bilder  aus 
Hildesheims  Vergangenheit.     100  s.    Hildesheim,  F.  Borgmeyer.   1  m. 

23.  Ernst  V.  Schönfeld,  Aus  alter  zeit,  beitrage  zur  ge- 
schichte der  alten  herrschaften  Cottbus  und  Peitz.  2.  aufl.  Cottbus, 
H.  Differt.     IV,   76  s.     1  m. 

Städtf.  24.  G.  Jacob,  Ein  arabischer  berichterstatter  aus  dem 
10.  oder  11.  Jahrhundert  über  Fulda,  Schleswig,  Soest,  Paderborn. 
—  vgl.  jsb.  1890,  8,  23.  Hessenland  1891,  20.  Anz.  f.  deutsches 
alt.  17,  168. 

25.  Sebaldus  Schwarz,  Anfänge  des  städtewesens  in  den  Elb- 
und  Saale-gegenden.  —  vgl.  9,   52. 

26.  V.  Below,  Der  Ursprung  der  deutschen  Stadtverfassung.  — 
vgl.  9,   39. 


VIII.    Kvüturgeschiclite.  73 

27.  Felix  Priebatscb,  Die  deutschen  Städte  im  kämpfe  mit 
der  fürstengewalt.   —  vgl.   9,   50. 

28.  A.  Bernoulli,  Zürcher  annalen  des  14.  Jahrhunderts. 
Anz,  f.  Schweiz,  gesch.  1892,  273. 

29.  K.  Dändliker.  Zur  Charakteristik  der  läge  Züi'ichs  1443 
bis  1444.     Turicensia  1892,  71. 

30.  Herm.  Sander,  Beiträge  zur  geschichte  des  vorai'lbergi- 
schen  gerichtes  Tannberg,  2.  heft.  beitrage  zur  rechts-  und  kultur- 
geschichte.      progr.  Innsbruck,   Wagner.     86  s.      1,60  m. 

31.  Job.  Grob,  Geschichtliche  mitteilungen  über  den  markt- 
und  burgf'rieden  Strasswalcben ,  bezüglich  dessen  entstehung,  name 
und  denkwürdigen  ereignisse  bis  31,  dez.  1890.  Salzburg  (H.  Kerber). 
100  s.     3,20  m, 

32.  0.  Redlich,  Wien  in  den  jähren  1276/78  und  könig 
Rudolfs  Stadtrechtsprivilegien.  Mitt.  des  Instituts  f.  österr.  geschichts- 
forsch.   12,   55. 

verf.  stellt  fest,  dass  die  in  urk.  von  1278  erteilten  Privilegien 
im  juni  oder  juli  1277  erteilt  wurden;  dieselben  wurden  ohne  jede 
einschränkung  gegeben. 

33.  K.  Uhlirz,  Beiträge  zur  kulturgeschichte  und  geschicht- 
liche topographie  Wiens,  Bl,  des  ver,  f.  landesgesch.  von  Nieder- 
österr.  n.  f,  25,  52  ff.;  177  ff. 

behandelt  die  gesch,  des  'hauses  zu  den  fünf  mordten'  u,  die 
geschichte  der  uhren  in  Wien. 

34.  G.  Heide,  Beiträge  zur  geschichte  und  kulturgeschichte 
Nürnbergs  in  der  reformationszeit.     Histor.  Taschenbuch  VI,   11. 

35.  F,  Hauptmann,  Bonner  leben  im  12,  und  13.  Jahrhundert. 
Bonner  anzeiger  3;   1,   9,   17,   25,   33, 

36.  W.  B  Öls  che,  Köln.  Ein  städtebild  vom  Rhein.  Wester- 
manns  illustr.  monatschr.  1890,   614. 

37.  Jac.  Busch,  Kurze  geschichte  der  Stadt  Köln.  XXI.  deut- 
scher Juristentag,  Köln  1891,   75  ff. 

38.  Mitteilungen  aus  dem  Stadtarchiv  von  Köln.  Köln,  Du 
Mont-Schauberg,  1890.  heft  19:  hrsg.  von  Konstantin  Höhlbaum. 
146  s,   3,60  m,  —  heft  20:  fortges.  von  Joseph  Hansen.  138s.  4m. 

die  Kölner  Urkunden,  welche  nicht  nur  für  die  geschichte  der 
Stadt  und  der  Rheinlande  von  wert  sind,  sondern  auch  abschnitte  der 
deutschen  und  niederländischen  geschichte  beleuchten ,  werden  in 
diesem  und  den  früheren  heften  für  den  Zeitraum  von  927 — 1450 
gegeben,      die  regesten   des  19.   hefts   sind   von  H.  Keussen   heraus- 


74  YIII.    Kulturgeschichte. 

gegeben,  derselbe  behandelt  im  20.  lieft  die  7  rotuli  der  Universität 
von  der  grüudung  bis  zum  Basler  concil.  diese  rotuli,  welche  nicht 
mehr  iu  ihrer  gesamtheit  vollzählig  sind,  waren  bittschriften,  durch 
die  die  Universitäten  von  den  päpsten  benefizien  zu  erreichen  suchten, 
interessant  ist  auch  die  abhandlung  Hansens  über  den  informativ- 
process  de  vita  et  moribus  des  Kölner  erzbischof  Gebhard  Truchsess. 
—  ein  Verzeichnis  der  im  Stadtarchiv  befindlichen  'chroniken'  ist 
eine  gemeinsame  arbeit  Hansens  und  Keussens  (212  nummern  in 
4  gruppeu).  —  vgl.  Litztg.   1892  (20)  665. 

39.  0.  Hohnstein,  Kulturhistorische  bilder  aus  alter  zeit.  n.  f. : 
Braunschweig  in  der  zeit  vor  dem  30-jährigen  kriege.  Braunschweig, 
Appelhans   &  Pfennigstorff.      VII,   253.      3   m. 

mit  mehr  phantasie  geschrieben,  als  der  wissenschaftlichkeit  zu- 
träglich ist;  namentlich  bild  3,  4  und  5  leiden  darunter,  am  besten 
ist  das  zweite  gelungen. 

40.  L.  Ress,  Geschichte  und  beschreibung  der  veste  Heldburg. 
2.  aufl.  Hildburghausen,  F.  W.  Gadow  &  Sohn.  40  s.  6  an- 
sichten  u.   1  färb,   panorama.      0,50  m. 

41.  0.  Jürgens,  Geschichte  der  stadt  Lüneburg,  (aus  'Hannöv. 
Städtebuch').     Hannover,  Hahn;   120  s.  mit  6  kunstbeilagen.      3  m. 

erst  im  13.  jh.  kommt,  so  führt  verf.  aus,  der  rat  in  die  höhe, 
der  im  Lüneburger  erbfolgekrieg  feste  Parteinahme  bekundet,  die 
langwierigen  Streitigkeiten  und  die  daraus  entstehende  finanzielle  not 
der  Stadt  entzünden  den  prälatenkrieg,  der  damit  endete,  dass  man 
die  schulden  den  sülzprälaten  aufbürdete,  aber  das  hart  bedrohte 
aristokratische  regiment  rettete.  was  J.  über  die  geschichte  der 
neueren  zeit  sagt,   ist  weniger  wichtig. 

42.  Adolf  Ulrich ,  Bilder  aus  Hannovers  Vergangenheit.  Hannover- 
Linden,  Manz  1891.      132  s.      2  m. 

verf.,  weil,  stadtarchivar  von  Hannover,  gliedert  das  auf  bisher 
unerschlossenen  quellen  des  Stadtarchivs  beruhende  material  in  6 
geschichtsbilder:  1.  Die  entstehung  und  topographische  entwicklung 
der  Stadt  H.  2.  Die  politische  und  finanzielle  läge  der  Stadt  am  ende 
des  XIV.  jh.  3.  Mittelalterl.  gesetzgebung  und  rechtspflege  in  H. 
4.  Wie  H.  residenzstadt  wurde.  5.  Geschichte  der  neustadt  H.  6. 
Das  kloster  Marienwerder.  —  er  gibt  einen  dankenswerten  beitrag 
zur  älteren  Städtegeschichte:  hervorzuheben  ist,  dass  verf.  trotz  des 
beschränkten  themas  nie  den  Zusammenhang  mit  der  allgemeinen 
deutschen  geschichte  verliert.   —  ang.  Lit,  cbl.  1891   (51)   1752. 

43.  M.  Buhlers,  Hildesheimer  haussprüche.  (sonderabdr.  aus 
zs.  d.  harzvereins  f.  gesch.  u.  altertumsk.  1891.)  Hildesheim,  Lax. 
29  s.     0,80  m. 

die  ausbeute  an  Sprüchen  für  die  älteste   periode   bis    1540   ist 


VIII.     Kulturgeschichte.  75 

gering,  es  finden  sich  fast  nur  Jahreszahlen,  desgleichen  für  die  zeit 
nach  dem  dreissigjährigen  kriege,  da  in  der  neuzeit  der  holzbau 
allmählich  schwindet;  am  reichsten  ist  die  ernte  im  letzten  Zeiträume 
der  durchgeführten  renaissance  (1580 — 1624);  bei  reichlicher  holz- 
anlage  ist  jede  fläche  ausgenützt,  um  schnitzwerk  aller  art,  figür- 
liches und  ornamentales,  zu  tragen. 

44.  Wilhelm  von  Bippen,  Geschichte  der  stadt  Bremen,  lief. 
1  u.  2.     Bremen,   Müller  1891.     s.   1—224.     a  1,50  m. 

Verf.,  Bremischer  Staatsarchivar,  führt  in  diesen  beiden  lief,  in 
klarer,  schlichter  darstellung  die  erzählung  bis  in  die  zweite  hälfte 
des  14.  jhs. ;  er  wendet  sich  im  einzelnen  gegen  ansichten  Sohms 
(kaufmannsgilde) ,  während  er  ihm  in  anderem  beitritt  (entstehung 
des  gemeinwesens ,  marktwesen  u.  a.)  —  vgl.  Lit.  cbl.  1892  (35) 
1238.  lobende  anz.  Fr.  Bienemann,  Bl.  f.  litterar.  uuterh.  1892 
(25)  397   f. 

45.  0.  Richter  und  H.  Ermisch,  Zur  einwohnerstatistik 
Dresdens  im    15.   jh.     Neues   archiv  f.   sächs.  gesch.   12,   168 — 170. 

Richter  stellt  die  einwohnerzahl  für  1474  auf  4228  fest,  Ermisch 
berechnete  aus  den  ratsbei-ichten,  deren  rechenfehler  R.  nach  anderen 
quellen  feststellt,  eine  bevölkerung  von  3190. 

46.  Dibelius,  Die  alte  Eibbrücke  in  Dresden,  ein  beitrag 
zur  geschichte  der  stadt.    Beitr.  z.  sächs.  kirchengesch.  6,  104 — 126. 

die  brücke  ist  schon  1200  entstanden;  das  früher  auf  derselben 
befindliche  bild  des  big.  Nikolaus  weist  darauf  hin,  dass  sie  der 
kirche  zu  verdanken;  auch  der  spätere  ausbau  wurde  der  geistlichen 
brüderschaft  zu  St.   Nicolai  anvertraut. 

47.  0.  Schwebel,  Aus  Alt-Berlin,  stille  ecken  und  winkel 
der  reichshauptstadt  in  kulturhistor.  Schilderungen.  Berlin,  H.  Lüsten- 
öder.     Vm,  487  s.     4.     15  m. 

das  in  bekannter  art  geschriebene,  interessante  buch  ist  ausser- 
ordentlich reich  mit  über  300  abbildungen  ausgestattet.  —  vgl.  jsb. 
1891,  8,  53. 

48.  L.  H.  Fischer,  Aus  Berlins  Vergangenheit,  ges.  aufs, 
zur  kultur-  und  litteraturgesch.  Berlins.     Berlin,  L.  Oehmigke.   205  s. 

49.  F.  V.  Krön  es.  Das  Kaschauer  deutschbürgertum  und  seine 
namen.     Zs.   f.  deutsche  kulturgeschichte  2,   1. 

50.  Paul  Simson,  Danzig  im  13-jährigen  kriege  1454 — 1466. 
Berliner  dissertation.     Danzig   1891.      138   s. 

zugleich  als  29.  heft  der  Zeitschrift  des  westpreussischen  ge- 
schichtsvereins  erschienen,  als  ergänzung  des  bereits  bestehenden 
gedruckten  materials   hat  verf.    in   weitestem   umfange   das   Danziger 


76  VIII.     Kultixrgeschiclite. 

arcliiv  (xmgefalir  15  Urkunden)  und  von  ausserpreussischen  quellen: 
Dlugoss,  die  Krakauer  monunienta  medii  aevi,  soAvie  die  hanserecesse 
benutzt.  —  der  chronologischen  bearbeitung  der  ereignisse  des  krieges 
folgen  zwei  anhänge ,  die  genaue  f  eststellung  des  auskaufes  der 
Ordensschlösser,  1457,  und  regesten  von  73  schreiben  aus  dem  Dan- 
ziger  archive,  welche  als  ergänzung  zu  Toeppens  akten  der  stände- 
tage  von  1454—1465  dienen  können.  —  vgl.  Litztg.  1892  (25)  821. 

FsniliOD.  51.  Ottokar  Lorenz,  Genealogischer  band-  und  schul- 
atlas.     Berlin,   W.  Hertz.     VIII,  43  s.  und  38  taf. 

obgleich  einige  druckfehler  und  irrtümer  enthaltend  und  nicht 
immer  in  wünschenswerter  weise  übersichtlich,  bietet  das  buch  doch 
viel  interessantes.  —  augez.  von  Beruh.  Kugler,  Litztg.  1892  (13)  440. 

52.  Ludwig  Schmid,  Die  grafen  von  Hohenberg  zollerischen 
Stammes  und  das  minnesängerdenkmal  auf  der  Weilerburg,  ein  bei- 
trag  zur  kulturgesch.  und  künde  der  kunst-  und  altertumsdenkmale 
Schwabens.    Tübingen,  F.  Fues.    VI,  71  s.    12.    3  wappenbilder.     1  m. 

53.  H.  Ganter,  Bezelin  von  Villingen  und  seine  vorfahren, 
ein  beitrag  zur  frage  der  abstammung  der  Zähringer  und  Habsburger 
und  der  ihnen  verwandten  geschlechter,  mit  10  taf.  Lahr,  Schauen- 
burg  1891.     VI,   159  s. 

54.  E.  Krüger,  Zur  herkunft  der  Zähringer.  Zeitschr.  f.  gesch. 
d.   oberrheins,  n.   f.   6,   553. 

spricht  sich  für  gemeinsame  abstammung  der  Zähringer  und 
Habsburger  von  den  elsässischen  nordgaugrafen,  den  Edikonen,  aus. 
—  vgl.  Badische  landeszeitung  1891,   no.  24,   32,   36,   39. 

55.  Ed.  Heyck,  Geschichte  der  herzöge  von  Zähringen,  hrsg. 
von  der  badischen  historischen  kommission.  Frei  bürg  i.  B.,  Mohr 
1891.     XVI,  608  s.     16  m. 

verf.  schildert  die  1218  erloschene,  jüngere  linie  von  dem  Zeit- 
punkte an,  wo  sie  die  herzogswürde  erlangte  (1061)  und  greift  dabei 
in  die  Vorgeschichte  beider  linien  zurück.  —  die  rec.  im  lit.  cbl. 
1892  (35)  1237  hält  den  letzten  abschnitt  über  'ämter,  besitzungen 
und  rechte  des  Zähringischen  hauses'  für  besonders  wertvoll.  —  als 
auf  'reiflichsten  Studien  beruhende  arbeit'  bespr.  von  Meyer  von 
Knonau,  Litztg.   1892  (5)  157. 

56.  P.  von  Planta,  Chronik  der  familie  von  Planta,  nebst 
verschiedenen  mitteilungen  aus  der  Vergangenheit  Rhätiens.  Zürich, 
Orell  Füssli.     X,   397  s.     6  fr. 

behandelt  die  familiengeschichte  in  sechs  abschnitten,  dieselbe 
ist  auch  für  die  chronik  Ehätiens  von  bedeutung  und  enthält  zahl- 
reiche kulturhistorische  bemerkungen.  verf.  erzählt  schlicht  und  doch 
lebendig.   —   Litztg.  1892  (36)   1178. 


VIII.     KulturgescMchte.  77 

57.  Kasimir  Hayn,  Ritter  Hilger  Quattermart  voa  der  Stessen. 
ein  beitrag  zur  familien-  und  Stadtgeschichte  Kölns  im  14.  jh.  (Mün- 
sterische beitrage  zur  geschichtsforschung,  hrsg.  von  Theodor  Lindner, 
12.  hef't).      Paderborn,   Schöningh,    1888.      86   s.      2   m. 

die  Schrift  bietet  nicht  einen  beitrag  zur  geschichte  des  städti- 
schen Wesens  in  Deutschland,  da  die  darstellung  sich  in  eine  fülle 
familiengeschichtlicher  nachi'ichten  auflöst  und  dabei  den  grossen 
leitenden  gedanken  verliert,  den  persönlichen  einwirkungen  auf  die 
Vorgänge  im  städtischen  leben,  hier  der  rheinischen  metropole,  nach- 
zuspüren.  —  Vgl.  Litztg.   1891   (47)   1714. 

Buch-  und  SCliriftwesen.  58.  Ex-Hbris.  Zeitschrift  für  bücher- 
zeichen,  bibliothekenkunde  und  gelehrtengeschichte.  organ  des  ex- 
libris-vereins  zu  Berlin.  Jahrg.  1891,  no.  1.  Görlitz,  Starke  in 
Komm.   (s.   1—64).     4^ 

die  sehr  alte  sitte,  'ex-libris'  oder  andere  zeichen  in  bücher  zu 
kleben,  hat  insoweit  kulturhistorisches  intei'esse,  als  die  zeichen  viel- 
fach künstlerisch  und  heraldisch  bemerkenswert  sind.  —  vgl.  Lit.  cbl. 
1891  (53)  1836. 

59.  Th.  Gottlieb,  Über  mittelalterliche  bibliotheken.  —  vgl. 
jsb.   1891,   8,   67.     Athenajum  1891  no.  3310,  438. 

60.  G.  Nick,  Die  grossherzogliche  Universitätsbibliothek  zu 
Giessen.  Quartalsbl.  des  bist.  ver.  für  Hessen,  n.  f.  1,  14,  32,  58. 
referat  nebst  nachtragen  zu  Heusers  werk.  —  vgl.  jsb.  1891,  21,  35. 

61.  W.  V.  Heyd,  Die  historischen  handschriften  der  königl. 
öffentl.  bibl.  in  Stuttgart.  Stuttgart,  Kohlhammer  1891.  25  m. 
I.  bd.:  die  hss.  in  folio.  XV.  326  s.  H.  bd.:  die  hss.  in  quarto  imd 
octavo.     236  s.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1892  (2)  45. 

62.  Cesare  Paoli,  Die  abkürzungen  in  der  lat.  schrift  des  ma. 
ein  methodisch-praktischer  versuch,  aus  dem  italienischen  übersetzt 
von  Karl  Lohmeyer.     Innsbruck,  Wagner.     IV,   39  s.      1,20  m. 

ist  eine  weitere  ausführung  des  vierten  kapitels  von  verfs.  'gruud- 
riss  der  lateinischen  paläographie'  und  gehört  zu  einer  reihe  von 
leitfäden  und  hilfsbüchern  im  akademischen  Unterricht,  welche  die 
direktion  der  königlichen  hochschule  zu  Florenz  herausgibt,  es  be- 
handelt die  abkürzungen  durch  Verstümmelung  (sigel),  zusammen- 
ziehung und  durch  besondere  zeichen. 

63.  L.  von  Kobell,  Kunstvolle  miniaturen  und  initialen  aus 
hss.  des  4.  bis  16.  jhs.  München,  Albert,  folio.  40  m.  5  liefe- 
rungen, ä  8  m. 

vgl.  Le  moyen  dge  (1891)  no.  5,  99:  enthält  52  Vollbilder 
und  viele  initialen. 


78  YIII.     Kiüturgescliichte. 

64.  H.  V.  Sybel  und  Th.  v.  Sickel,  Kaiserurkunden  in  ab- 
bildungen.      11.   lieferung.      Berlin,  Weidmann;   text  461 — 546  s. 

vgl.  jsb.  1891,  8,  361.  20,  121.  diese  Schlusslieferung  gibt 
noch  eine  Urkunde  Ludwigs  des  frommen  vom  jähre  823,  ein  rescript 
an  das  erzbistum  Salzburg;  der  anhang  1  bietet  eiu  Verzeichnis  der 
abgedruckten  Urkunden  mit  angäbe  von  zeit,   ort  und  Inhalt. 

65.  J.  Escher  und  P.  Schweizer,  Urkundenbuch  der  Stadt 
und  landschaft  Zürich.  Zürich,  Höhr.  bd.  2,  1.  hälfte.  200  s.  fol. 
6,50  fr.  —  vgl.  jsb.   1891,   8,   72.     20,   114  und  unten  8,  225. 

66.  Karl  Brandt,  Die  Reichenauer  Urkundenfälschungen,  mit 
17  tafeln  in  lichtdruck.  Heidelberg,  Winter  1890.  XII,  132.  4*^. 
12  m.  [A.  u.  d.  t. :  Quellen  und  forschungen  zur  geschichte  der 
abtei  Reichenau.  herausgegeben  von  der  badischen  historischen 
kommission.] 

die  sehr  anerkennenswerte,  tüchtige  arbeit  behandelt  in  diesem 
ersten  hefte  der  'quellen  und  forschungen'  1.  die  Überlieferung  der 
Reichenauer  Urkunden;  2.  kritik  der  fälschungen  a)  das  äussere,  b) 
text;  3.  Zusammenhang  und  entstehungszeit  der  fälschungen.  [verf. 
kommt  zur  annähme  von  drei  fälschungsperioden;  die  erste  vor  dem 
ende  des  11.  jh.,  die  zweite  zu  anfang  des  12.  jh.,  die  dritte  in 
der  mitte  des  12.  jh.];  4.  die  rechtlichen  und  wirtschaftlichen  Ver- 
hältnisse des  klosters  und  die  fälschungen  Odalrichs.  —  daran  reihen 
sich  noch  2  exkurse.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1891  (53)  1823. 

67.  B.  Bretholz,  Studien  zu  den  traditionsbüchern  von  St. 
Erameram.  Mitteilungen  des  instituts  für  österreichische  gesehichts- 
forschung   12   (1)   1. 

68.  Hauthaler,  Die  pergamenturkunden  des  pfarrarchives  zu 
Rauris.     Mitteilungen  der  gesellschaft   f.  Salzburger   landesk.  32,   1. 

69.  K.  Schalk,  Ein  zehentbuch  der  dompropstei  St.  Stephan 
in  Wien  aus  den  jähren  1391 — 1403.  Bl.  des  ver.  f.  landesgesch. 
V.  Niederösterr.  n.  f.  25,   145  ff.;  328  ff. 

70.  Fürstenbergisches  urkundenbuch,  7.  bd.  quellen  zur 
geschichte  der  fürstlichen  lande  in  Schwaben  vom  jähre  1470 — 1509. 
herausg.  vom  fürstlichen  archive.  Tübingen,  Laupp  1891.  III, 
528  s.     9  s.  siegeltaf     12  m. 

günstig  angez.  im  Lit.  cbl.  1891   (52)   1783. 

71.  Hohenzollcrische  forschungen.  Jahrbuch  für  die  ge- 
schichte des  deutschen  kaiser-  und  preussischen  königshauses.  herausg, 
von  Christian  Meyer,  erster  halbbd.  des  ersten  jahrg.  (oktober  1891). 
Berlin,   Lüstenöder  1891.     304  s. 

behandelt  sind :  Hardenbergs  Verwaltungsbericht  über  die  fürsten- 


Vni.    Kiütiirgescliiclite.  79 

tümer  Anspach  und  Baireutli  (1792 — 1797),  welchen  Ranke  benutzt 
hat;  das  Plassenburger  landbuch  vom  jähre  1398,  mit  wertvollen 
anmerkungen  und  erläuterungen  des  verf. ;  das  Baireuther  stadtbuch 
vom  jähre  1464  (etwa  bis  zur  hälfte  publiziert).  —  vgl.  Litztg. 
1892  (33)  1076. 

72.  Urkundenbuch  der  Stadt  Wernigerode  bis  zum  jähre  1460. 
bearb.  von  Ed.  Jacobs,  mit  10  siegeltafeln  und  mehreren  abbil- 
dungen  im  text.  (Geschichtsquellen  der  provinz  Sachsen  und  an- 
grenzender gebiete,  herausg.  von  der  histor.  Kommission  der  prov. 
Sachsen,  XXV.  bd.)    Halle  a.  S.,  Hendel  1891.    XIV,  604  s.    12  m. 

von  den  mitgeteilten  624  dokumenten  entfallen  1  auf  das  12., 
40  auf  das  13.,  167  auf  das  14.  und  der  rest  auf  das  15.  jh.  von 
diesen  gehören  463  Urkunden  den  Wernigeroder  archiven  an.  — 
vgl.  Litztg.   1892  (23)  758. 

73.  Mitteilungen  der  ges.  f.  Kieler  Stadtgeschichte  9.  lieft. 
Kiel,  H.  Eckardt.  2,40  m.  —  Inhalt:  Das  älteste  Kieler  rente- 
buch (1300—1487).  hrsg.  V.  Christian  Reuter  (CII  und  20  s.)  mit 
1   karte  und  2  lith. 

74.  Codex  diplomaticus  Saxoniae  regiae.  2.  hauptteil, 
14.  band,  urkundenbuch  der  Stadt  Freiberg  in  Sachsen,  im  auf- 
trage der  königl.  sächsischen  Staatsregierung  herausg.  von  Hubert 
Ermisch.  3.  band,  mit  2  taf.  Leipzig,  Giesecke  &  Devrient  1891. 
LXIV,  688  s.     4«. 

mit  diesem  bände  ist  die  Sammlung  der  Freiberger  Urkunden 
abgeschlossen,  die  arbeit  ist  sehr  anerkennend  besprochen  von  Dietrich 
Schäfer,  Litztg.  1892  (12)  406. 

75.  Pommersches  urkundenbuch,  3.  bd.,  2.  abteilung,  mit 
personen-,  orts-  und  Sachregister  für  den  2.  u.  3.  bd.  herausgegeben 
vom  königl.  Staatsarchiv  zu  Stettin,  Nagel  1891.  VI  und  s.  259 
bis  730.     4^     12  m. 

günstig  besprochen  im  Lit.   cbl.   1891   (51)   1750. 

76c  Urkunden  und  copiar  des  klosters  Neuencamp  im  königl. 
Staatsarchive  zu  Wetzlar,  hrsg.  von  der  gesellschaft  für  pommersche 
geschichte  und  altertumskunde  (Quellen  zur  pommerschen  geschichte  II). 
bearb.   von  F.  Fabricius,   Stettin,   Saunier  1891.      VI,    119  s.     4". 

das  urkundenmaterial  des  vorpommerschen  cistercienserklosters 
Neuencamp  kam  (zum  grossen  teile)  1538  nach  Wetzlar;  verf.  be- 
schreibt das  vor  kurzem  entdeckte  copiar  (von  1231 — 1535),  von 
dem  bisher  nur  wenig  bekannt  war.  —  als  saubere,  diplomatisch 
zuverlässige  arbeit  angezeigt  im  Lit.  cbl.   1892  (35)   1239. 

77.  Th.  Wiehert,  Zur  oberrheinischen  historiographie  des 
14.  jh.     Deutsche  zeitschr.  f.  geschichtswissenschaft  6  (1)  90. 


80  VIII.     Kulturgeschichte. 

78.  G.  Tobler,  Die  Chronisten  und  geschichtsschreiber  des 
alten  Bern,  festschr.  zur  VII.  säkularfeier  der  gründung  Berns  1191 
bis  1891.     Bern,  Schmid,  Francke  &  Cie.     92  s.     4".     30  fr. 

79.  Julius  Pistor,  Der  chronist  Wigand  Gerstenberg,  nebst 
Untersuchungen  über  ältere  hessische  geschichtsquellen.  (sonderabdr. 
aus  Zeitschr.  d.  ver.  f.  hess.  gesch.,  n.  f.,  bd.  17.)  Kassel,  Brunne- 
mann.     IV,   120  s. 

die  erste  abteilung  behandelt  des  Chronisten  leben  und  seine 
beiden  werke,  die  thüringisch-hessische  und  die  frankenberger  chronik, 
die  zweite  bespricht  ausführlich  die  von  ihm  benutzten  hessischen 
quellen,  der  wert  des  buches  beruht  in  des  verf  eingehenden  Studien 
über  das  gesamtgebiet  der  älteren  hessischen  historiographie.  —  vgl. 
Litztg.  1892  (34)  1111.     Lit.  cbl.  1892  (36)  1278. 

80.  E.  Zenker,  Geschichte  des  Wiener  zeitungswesens  von 
seinen  anfangen  bis  zum  jähre  1800.  üsterr. -Ungar,  revue  10,  287. 
beb.  1.  relationen  (polit.  Zeitungen).  2.  zeitungsprivilegien,  diarien 
usw.  3.  das  Wienerische  diarium,  die  Wiener  zeitung.  4.  das  vor- 
märzliche zeitungswesen. 

81.  E.  V.  Zenker,  Geschichte  der  Wiener  Journalistik  von 
den  anfangen  bis  zum  jähre  1848.  ein  beitrag  zur  deutschen  kultur- 
geschichte.  mit  einem  bibliographischen  anhange.  Wien,  Braumüller. 
XI,   159  s.     4  m. 

verf.  behandelt  im  ersten  abschnitt  das  16.  u.  17.  jh.  (zuletzt 
die  'zeusur  unter  Karl  VI.  und  Maria  Theresia');  im  zweiten  die 
Theresianische  und  Josephinische  epoche,  die  'litterarische  Journali- 
stik', die  'moralischen  Wochenschriften',  die  politische  und  tagesjoui'- 
nalistik.  der  dritte  abschnitt  behandelt  die  zeit  von  1790 — 1848, 
Zensurgesetze,  beeinflussung  der  tagespresse  usw.  —  vgl.  Lit.  cbl. 
1892  (17)  596. 

82.  J.  Nebelthau,  Hessische  Zeitungen.    Hessenland  1891,  228. 
die  erste  hess.  zeitung  soll  1618  zu  Fulda  erschienen  sein:  der 

'Hanauische  merkur'  trat  1678  ins  leben;  1769  die  'fürstlich  Hessen- 
Kasselsche  Staats-  und  gelehrtenzeitung' ;  erst  seit  1830  entstanden 
politische  und  unterhaltende  blätter  in  grösserer  zahl. 

83.  Georg  Steinhausen,  Geschichte  des  deutschen  briefes.  2.  bd. 
—  vgl.  jsb.  1891,  8,  90.  die  Vorzüge  des  ersten  bandes:  forschersinn, 
reiche  belesenheit  und  ein  weiter  blick  sind  auch  dem  zweiten  eigen, 
von  herrlichen  schätzen  sind  benutzt  die  im  ersten  bände  schon 
herangezogene  Behaimsche  korrespondenz,  sodann  die  vitae  Pomera- 
norum  (Greifswalder  univ.-bibl.).  St.  berücksichtigt  auch,  was  sonst 
mit  dem  briefwesen  in  Zusammenhang  steht  (briefsteller,  forraeln  und 
äusseres   der   briefe,    briefverkehr  der    stände,   briefkultus  usw.)     er 


Vin.     Kiüturgeschichte.  81 

zeigt,  wie  den  brief  seit  1630  eine  sucht  nach  fremdwörtern,  phra- 
senhaftigkeit  und  Unwahrheit  kennzeichnet,  er  behandelt  neben  dem 
lat.  brief  den  französischen  zunächst  der  höheren  und  vornehmen, 
dann  auch  der  gebildeten  bürgerlichen  kreise  (bis  mitte  des  18.  jhs.). 
das  klassische  jhs.  des  briefes  bricht  mit  den  dreissiger  bis  vierziger 
jahi'en   des    18.  jh.    an   und   kommt   in    der    vormärzlichen    zeit    des 

19.  jh.  zum  abschluss.  mit  der  Vervollkommnung  der  Verkehrsmittel 
geht  die  eigentliche  geschichte  der  briefe  zu  ende.  —  vgl.  Litztg. 
1892  (24)  785.  —  Lit.  cbl.  1891  (51)  1752. 

84.  L.  Faulmann,  Die  erfindung  der  buchdruckerkunst.  — 
vgl.  jsb.    1891,    8,    82.  —  lobende  anz.  von  Moritz,  Zentralorgan 

20,  330. 

85.  Ludov,  Hain,  Repertorium  bibliographicum.  VI,  427  s. 
—  vgl.  jsb.  1891,  8,  66.  —  Lit.  cbl.  1892  (10)  334. 

86.  Rud.  Hochegger,  Über  die  entstehung  und  bedeutung 
der  blockbücher.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  314  a.  —  bespr.  von  Oscar 
Meyer,  Litztg.  1891  (47)  1701.  wenn  man  auch  nicht  mit  allen 
ausführungen  des  verf.  einverstanden  sein  kann,  so  sind  doch  seine 
erörterungen  über  die  zwecke,  welchen  die  holztafeldrucke  ihre  ent- 
stehung verdanken  mögen,  sehr  beachtenswert.  Lit.  cbl.  1892  (18) 
655  wird  auf  einige  dem  verf.  unbekannt  gebliebene,  nicht  unwich- 
tige vorarbeiten  hingewiesen. 

87.  F.  Waldner,  Quellenstudie  z.  geschichte  der  typographie 
in  Tirol  bis  zum  beginne  des  17.  jh.  Zeitschr.  des  Ferdinandeums 
34,  165. 

gibt   eine   Schilderung   der   lebensschicksale   und    leistungen   des 
buchdruckers  Hans  Baur  (Agricola),   der   1577 — 1602   in   Innsbruck/ 
wirkte. 

88.  Wilhelm  Seiht,  Kunstgeschichtliche  Studien,  2.  Adam 
Elsheimers  leben  und  wirken.  Frankfurt  a.  M.,  Keller  1885,  1891. 
VIII,  98.  1,20  m.  [A.  u.  d.  t.:  Studien  zur  kunst-  und  kultur- 
geschichte  IV]. 

meister  E.  wird  u.  a.  als  erfinder  des  clair-obscur  -  druckes  er- 
wiesen, die  heimat  des  polychromen-druckes  weist  auf  Deutschland, 
näher  Augsburg.  —  vgl.  Lit.  cbl.   1892  (16)  574. 

89.  F.  Kluge,  Über  buch  und  buche.    Zs.  f.  d.  u.  5,  634—635. 

90.  W.  E.  Roth,  Die  Mainzer  buchdruckerfamilie  Schöflfer 
während  des  16.  Jahrhunderts  und  deren  erzeugnisse  zu  Mainz, 
Worms,  Strassburg  und  Venedig.  Beihefte  zum  centralblatt  für  biblio- 
thekwesen,  IX. 

91.  G.  Knod,  Lazarus  Schürer.     Allg.  d.  biogr.  33,   83  f 
derselbe,  Matthias  Schürer.      ebd.  33,   84 — 86. 

Jahresbericht  für  germanisohe  Philologie.  XIV.   (1892.)  6 


82  YlJl.    Kulturgeschichte. 

W.  Vog-t,  Job.  Schüssler.     ebd.  33,   99  f. 

K.   Steiff,  Eucharius  Silber,     ebd.   34,   308—310. 

A.  Mayer,  Job.   Singriener.     ebd.   34,  392  f. 

K.   Steiff,   Christian  Snellaert.     ebd.   34,   514  f 

W.  Vogt,  Anton  Sorg.     ebd.   34,   693. 

A.  Döring,  Melchior  Soter.     ebd.   34,   697. 

Festlichkeiten.  92.  Fritz  Ortwein,  Deutsche  Weihnachten,  der 
weihnachtsfestkreis  nach  seiner  entstehung,  seinen  sitten  und  brauchen 
deutscher  Völker.     Gotha,   Perthes.     XI,   133  s.      2,40  m. 

die  kleine  schrift  wendet  sich  an  die  'deutsche  familie',  nicht 
an  die  wissenschaftlich  gebildeten  und  trägt  dazu  bei,  in  weitere 
kreise  klare  Vorstellungen  über  entstehung  und  Verbreitung  des  festes 
zu  tragen,  besonders  interessant  und  wenig  bekannt  ist,  was  verf. 
zur  geschickte  des  Weihnachtsbaumes  und  seines  Vorläufers  des  grü- 
nenden laubzweiges  und  -baumes  sagt,  danach  ist  der  'christbaum' 
ein  rein  örtlicher  brauch  des  westlichen  Oberdeutschlands,  begann  aber 
im  ersten  drittel  des  18.  jhs.  sich  weiter  zu  verbreiten  und  ist  im 
anfange  dieses  Jahrhunderts  in  Deutschland  allgemein.  —  die  dar- 
stellung  ist  stellenweise  schleppend  und  erinnert  oft  etwas  stark  an 
den  predigtton. 

93.  A.  Lechner,  Mittelalterliche  kirchenfeste  und  kalendarien 
in  Bayern.     Freiburg,  Herder. 

94.  Guido  List,  Tauf-,  hochzeits-  und  bestattungsgebräuche 
und  deren  Ursprung.  Studie  [aus  'Kyffhäuser'].  Salzburg  (Leipzig, 
litterarische  anstalt,  August  Schulze).     44  s. 

95.  L.  Jacobi,  Über  missbräuche  bei  hochzeiten,  taufen,, 
leichenbegängnissen  usw.  in  Homburg  im  17.  u.  18.  jh.  Mitt.  des 
ver.  für  gesch.  von  Homburg  1891,   11. 

96.  ß.  Röhricht,  Zur  geschichte  des  begräbnisses  'more  teu- 
tonico'.     Zs.  f.  d.  phil.  24,   505. 

zu  der  sitte,  leichname  zu  kochen  (Schultz,  Höf  leben  2,  308, 
469),  werden  weitere  beispiele  gegeben.  —  K.  Maurer,  ebenda  25, 
139,  gibt  einen  beleg  aus  einer  isländischen  quelle.  —  vgl.  12,  252. 

97.  A.  Schmidt,  Ein  Schweizer  kartenspiel  aus  dem  anfange 
des  16.  jh.  in  der  grossherzogl.  hofbibl.  zu  Darmstadt.  Quartalsbl. 
des  ver.  f.  hess.  gesch.  n.  f   1891,   88. 

Max  Benecke,   Vom  takt  im  tanz.  —  vgl.   3,   108. 

A.  Denecke,  Anstandsgefühl.  —  vgl.  8,  4  u.  jsb.  1891,  8,344. 

Frau.  98.  Otto  Henne  am  Rhyn,  Die  frau  in  der  kultur- 
geschichte.  Berlin,  Allgem.  verein  f.  deutsche  litteratur.  VH,  369  s. 
5  m.    —   nicht  geliefert. 


VIII.     Kiüturgeschichte.  83 

Gewerbe  nnd  ZOnft.  98a.  Karl  Hegel,  Städte  und  gilden.  — 
vgl.  9,  44. 

99.  Wilhelm  Loose,  Die  älteren  Weitzener  Zunftordnungen. 
Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Stadt  Weitzen.    1891—93.  bd.  5,  s.  229—244. 

1.  die  bäcker;   Zunftordnungen  von  1500  an. 

100.  St.  B eissei,  Aachener  goldschmiede.  Zs.  f  d.  christl. 
kunst  4,  43. 

sucht  goldschmiede  vor  dem  erlass  der  rolle  nachzuweisen  und 
ihnen  bestimmte  werke  zuzuteilen. 

101.  H.  Loersch,  Die  rolle  der  Aachener  goldschmiedezunft 
vom   16.   april   1573.      Zs.   d.  Aachener  geschichtsvereins   13,   230. 

die  schätze  des  münsters  geben  zeugnis  von  der  hohen  blute 
der  Aachener  zunft;  vom  14.  u.  15.  jh.  fehlen  nachrichten,  zahlreich 
sind  dieselben  für  das  16.;  seit  dem  13.  jh.   etwa  besteht  die  zunft. 

102.  F.  Philippi,  Zur  geschichte  der  Osnabrücker  gold- 
schmiedegilde.     Mitt.  d.  ver.  f  gesch.  von  Osnabrück  16,   362. 

gibt  nachtrage  zu  dem  aufsatze  in  no.  15  der  Mitt.  —  vgl.  jsb. 
1891,  8,  112. 

103.  K.  E.  H.  Krause,  Zur  entwicklungsgeschichte  der  Lüne- 
burger sülze,  sepabdr.  aus  dem  10./3.  jahresber.  des  museumsver.  f. 
d.  fürstentum  Lüneburg,   1.     Lüneburg  1890.     20  s. 

ygl  Zimmermann,  Litztg.  1891  (29)  1077.  K.  behandelt  die 
schwierigen  besitzverhältnisse  und  untersucht  den  einfluss,  den  diese 
quelle  des  reichtums  auf  die  städtische  Verfassung  gehabt  hat.  die 
methodische,  gut  geschriebene  arbeit  unterscheidet  5  perioden  der  ent- 
wicklung:  1.  bis  zum  tode  Heinrichs  d.  1.;  2.  bis  1273;  3.  bis  1399; 
4.  die  sülze  wird  dem  rate  dienstbar;  5.  die  herrschaft  der  Theo- 
dori-gilde. 

Gottesdienst  önd  kirehe.  104.  C.  Furrer,  Das  kirchliche  leben 
der  Stadt  Zürich  im  13.  jh.     Theol.  zs.  aus  der  Schweiz  8,   193. 

105.  Ludw.  Schädel,  Deutsches  klosterleben  im  13.  jahrh. 
nach  Caesarius  von  Heisterbach.     Stuttgart,   Ch.  Belser.     52  s.    1  m. 

106.  H.  Oncken,  Zur  kritik  der  Oldenburgischen  geschichts- 
quellen  im  mittelalter.     Berl.  diss.     Berlin,   Bernstein.     146  s. 

die  benediktinermönche  in  Rastede  sind  lange  die  einzigen  Ver- 
treter der  kultur,  bis  im  16.  jh.  die  chroniken  Schiphowers,  Joh. 
von  Harens  und  die  chronik  'von  den  groten  daden  der  grauen  van 
Oldenburg'  ein  weiteres  Umsichgreifen  geschichtlichen  Verständnisses 
zeigen. 

107.  Ernst  Sackur,   Die  Cluniacenser  in  ihrer  kirchlichen  und 

6* 


84  VIII.    Kulturgeschichte. 

allgemeingeschichtlichexi    Wirksamkeit    bis    zur    mitte   des    11.  jahrh. 
1.  bd.     Halle,  Max  Niemeyer.     XVI,  399  s.     10  m. 

das  buch  verfolgt  bis  in  die  persönlichen  und  lokalen  einzel- 
heiten  die  gründung  und  entwicklung  der  einzelnen  klöster  in  Frank- 
reich, Italien  und  Deutschland,  ihren  Zusammenhang,  sowie  die  be- 
ziehungen  zu  den  politischen  und  religiösen  Strömungen,  verf.  be- 
spricht dabei  (s.  50  ff.)  näher  den  charakter  der  ursprünglichen 
Cluniacenserregel.  —  vgl.  Litztg.  1892  (27)  888.  —  Lit.  cbl.  1892 
(16)  554. 

108.  0.  Hafner,  Regesten  zur  geschichte  des  schwäbischen 
klosters  Hirsau.  Studien  und  mitteilungen  aus  dem  Benediktiner- 
und  Cistercienser-orden  12,  244. 

109.  R.  Banasch,  Die  niederlassungen  der  Minoriten  zwischen 
Weser  und  Elbe  im  13.  jh.    Erlanger  diss.    Breslau,  Koebner.    57  s. 

auf  grund  des  urk.-materials  zeigt  vei*f.,  dass  die  erste  nieder- 
lassung  in  Hildesheim  schon  1223  zu  stände  kam,  andere  folgten  in 
Goslar  und  Braunschweig. 

110.  A.  Starzer,  Regesten  zur  geschichte  der  pfarren  von 
Niederösterreich.  Bl.  des  ver,  f.  landesgesch.  v.  Niederösterr,  n.  f. 
25,  124. 

111.  A.  Starzer,  Regesten  zur  geschichte  der  klöster  Nieder- 
österreichs. Bl.  des  ver.  f.  landesgesch.  von  Niederösterreich,  n.  f. 
25,  135. 

verf.  teilt  Urkunden  aus  römischen  archiven  mit. 

112.  F.  llwof.  Die  Waldenser  in  Osterreich.  Österr.-ungar. 
revue  12,   81. 

der  einfluss  der  Waldenser  auf  die  ausbildung  des  hussitentums 
wird  zu  hoch  veranschlagt. 

113.  F.  R.  Albert,  Die  geschichte  der  predigt  in  Deutschland 
bei  Luther.  1.  teil:  die  zeit  vor  Karls  des  grossen  tod  (600 — 814). 
Gütersloh,  Bertelsmann.      176  s.     2,80  m. 

die  predigt  in  deutscher  spräche  wird  für  diese  periode  ver- 
misst;  die  lateinischen  sind  fast  ohne  ausnähme  textlos  und  alten 
Vorbildern  entnommen:  sie  sind  ein  kampfmittel  gegen  das  heidentum 
und  haben  einen  gesetzgebenden,  nicht  evangelischen  ton.  stellen- 
weise wird  unmittelbar  die  bibel  als  quelle  benutzt.  eine  regel- 
mässig geübte  Volkspredigt  ist  nicht  vorhanden  gewesen;  viele  pre- 
digten sind  nur  Unterweisungen  der  mönche  und  priester.  verf.  ist 
geistlicher;  seine  darstellung  ist  zwar  objektiv  und  klar,  lässt  aber 
bündige  kürze  vermissen. 

114.  Xaver  Kraus,  Die  christlichen  inschriften  der  Rheinlande. 


Vm.     Kulturgeschichte.  85 

2.  teil:  die  christlichen  inschriften  von  der  mitte  des  8.  bis  zur  mitte 
des  13.  jhs.  1.  abt. :  die  inschriften  der  bistümer  Chur,  Basel,  Con- 
stanz,  Strassburg,  Speyer,  Worms,  Mainz,  Metz,  mit  zahlreichen  in 
den  text  gedruckten  abb.  Freiburg  i.  B.,  Mohr.  160  s.  4^.  20  m. 
enthält  327  nummern.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  81.  Lit.  cbl. 
1892  (19)  679. 

Handel  und  verkehr.  115.  A.  Peez,  Zur  verkehrsgeschichte 
Kärntens.     Neue  Carinthia  2,   37. 

dass  der  verkehr  Kärntens  in  den  älteren  zeiten  günstiger  war, 
ist  auf  das  nachbarliche  Verhältnis  zu  Venedig  zurückzuführen. 

116.  Fr.  H.  Quetsch,  Geschichte  des  Verkehrswesens  am 
Mittelrhein.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  175.  —  Korrespondenzbl.  d.  westd. 
zeitschr.   1891   (11)  23;  Histor.  Jahrbuch  1891   (12)  676. 

117.  H.  Brunner,  Beiträge  zur  geschichte  der  Schiffahrt  in 
Hessen,  besonders  auf  der  Fulda.  Zs.  d.  ver.  f.  hess.  gesch.,  n.  f. 
16,  202. 

aus  dem  ma.  liegen  nur  dürftige  nachrichten  vor;  erst  das 
16.  jh.  hob  den  flusshandel  und  verkehr;  das  strandrecht  wurde  1535 
aufgehoben,  nach  dem  30-jährigen  kriege  blieben  die  bemühungen 
der  landgrafen  um  hebung  der  flussschifiPahrt  ohne  rechten  erfolg. 

118.  Alfr.  Rossner,  Der  rennsteig  des  Thüringer  waldes  jetzt 
und  früher.     Naumburg  a.   S.,   Schirmer.     IV,   119  s.      2,25  m. 

119.  B.  Stolte,  Beiträge  zur  geschichte  des  postwesens  im 
ehemaligen  hochstifte  Paderborn,  hrsg.  bei  gelegenheit  der  feier  z. 
eröflfnung  des  neuen  postgebäudes  in  Paderborn.  Paderborn,  Schöningh 
1891.     61  s. 

die  ältesten  nachrichten  (16.  jh.)  melden  von  botendiensten;  am 
ende  des  16.  jhs.  eine  botenpost  zwischen  Frankfurt  a.  M.  und  Ham- 
burg; dieser  und  anderen  botenlinien  machte  der  30-jährige  krieg 
ein  ende,  als  die  preussische  regierung  von  Paderborn  besitz  ergriff, 
war  für  das  Verkehrswesen  das  meiste  noch  zu  thun. 

120.  A.  Peez,  Die  reisen  Karls  des  grossen.  Jahrb.  f.  gesetz- 
gebung,  Verwaltung  und  Volkswirtschaft  15,   H,   11. 

121.  R.  Röhricht,  Die  Jerusalemfahrten  des  grafen  Philipp, 
Ludwig  (1484)  und  Reinhard  von  Hanau  (1550).  Zs.  d.  ver.  f. 
hess.  gesch.,  n.  f.  16,  85. 

bieten  sachlich  nichts  neues,  sind  aber  belehrend  durch  die  bei- 
gefügten ausgaberegister. 

122.  A.  Gessler,  Felix  Platters  Schilderung  der  reise  des 
markgrafen  Georg  Friedrich  zu  Baden  und  Hochberg  nach  Hechingen 
zur   hochzeit   des   grafen   Johann   Georg    von   Hohenzollern    mit    der 


86  Ylll.    Kidturgeschiclite. 

■n-ild-    und    rheingräfin    Franziska    im   jähre    1598.      Basler  Jahrbuch 
1891,   104. 

gewährt  ein    lebendiges,    getreues    bild   vom    hof leben  vor    300 

Jahren;  der  Basler  arzt  Felix  Platter  war  augenzeuge   der  hochzeit. 

123.  Jacob  Krause,  Welche  handelsartikel  bezogen  die  Araber 
des  mittelalters  aus  den  nordisch  -  baltischen  ländern?  Zs.  f.  d. 
altert.  35,  4. 

124.  Schröter,  Zur  geschichte  der  Versorgung  der  mark 
Brandenburg  mit  salz.     I,   II.     Bär  17,  456.  469. 

125.  F.  Kunze,  Der  gebrauch  des  kerbholzes  auf  dem  Thü- 
ringer wald.     Zs.  d.  ver.   f.   Volkskunde  II,   1.  —  vgl.   abt.  10,  278. 

126.  Wold.  Bück,  Der  deutsche  kaufmann  in  Nowgorod  bis 
zur  mitte  des  14.  jhs.    43  s.    Berlin,  Mayer  &  Müller  1891.    1,20  ra. 

anerkennende  anz.  von  J.  Gir  gen  söhn,  Mitt.  a.  d.  bist.  litt. 
20,  128  flP. 

127.  A.  Denecke,  Zur  geschichte  des  grusses  und  der  anrede 
in  Deutschland.     Zs.   f.  d.  u.  6,   317  ff. 

Haus.  128.  Albert  Freybe,  Das  deutsche  haus  und  seine 
sitte.     Gütersloh,  Bertelsmann.     VI,   168  s.     3  m. 

nach  einleitenden  bemerkungen  behandelt  abschnitt  1  die  herd  und 
haus  gründende  und  bauende  sitte,  abschnitt  2  die  bekennende,  hul- 
digende und  heiligende  sitte.  —  ohne  wissenschaftlichen  wert,  den 
sie  auch  nicht  beansprucht,  gefällt  die  schrift  durch  ihren  unterhal- 
tenden ton  und  das  warme  eintreten  für  pflege  überlieferter  sitte. 
sie  ist  W.  H.  von  Riehl  gewidmet. 

129.  G.  Bancalari,  Forschungen  über  das  deutsche  wohnhaus. 
Ausland  1891  (37)  fg.  1892  (16)  246—252.  (19)  294—300.  (20) 
311-314.  (21)  328—331.  (22)  344—347,  458  ff.;  467  ff;  528  ff 

vertritt  die  irrige  ansieht,  dass  Innerösterreich  vor  der  deutschen 
besiedlung  slo venisch  war.  —  vgl.  Carinthia  81,   138. 

130.  Konr.  Plath,  Die  könig.spfalzen  der  Merowinger  u.  Karo- 
linger,   diss.    Berlin,  R.   Siebert.     50  s.     2,70  m. 

131.  F.  V.  Reber,  Der  Karolingische  palastbau.  I.  Die  Vor- 
bilder. II.  Palast  zu  Aachen.  München,  Franz  1891.  92.  (abh, 
d.  Münch.   ak.)     93  s.  u.  62  s.     4*^.     2,80  m.  und  2  m. 

anregungen  gaben  die  paläste  der  weströmischen  Imperatoren 
zu  Ravenna,  namentlich  der  glänzende  neubau  des  Theodorich.  dieser 
ging  in  einzelheiten  auf  Diocletians  prachtbau  zu  S})alato,  im  ganzen 
auf  die  mächtige  kaiserwohnung  zu  Byzanz  zurück,  letztere  wird 
eingehender  Untersuchung  unterzogen,  die  arbeit  wird  gelobt  im 
Lit.  cbl.  1 892  (26)  933. 


Vin.     Kulturgeschichte.  87 

132.  Paul  Giemen,  Studien  zur  gescliichte  der  Karolingischeii 
kunst.  II.  Die  beschreibung  des  Aachener  münsters  durch  den  ano- 
nymus  aquens.     vom  jähre  1166.     repr.  von  kunstw.   14,  11,   117. 

133.  H.  von  Bodman,  Die  pfalzen  der  fränkischen  könige 
in  Deutschland,  insbesondere  die  kaiserpfalz  zu  Bodman.  Schriften 
d.  ver.  f.  geschichte  d.  Bodensee  (1891),   20,   9. 

134.  0.  Ger  1  and,  Die  innere  einrichtung  eines  fürstenschlosses 
im  16.  jh.  (Wilhelmsburg  bei  Schmalkalden).  Zeitschr.  d.  ver.  f. 
Henneberg,  gesch.   10,   1. 

135.  Rud.  Meringer,  Studien  zur  germanischen  Volkskunde, 
das  bauernhaus  und  dessen  einrichtung.  [aus:  'Mitteilungen  der 
anthropologischen  gesellschaft  in  Wien'.]  (s.  101 — 152  m.  83  text- 
figuren).     Wien,  A.  Holder,     gr.  4.     5  m.   —  nicht  geliefert. 

136.  Karl  Brandi,  Das  osnabrückische  bauern-  und  bürger- 
haus.  mit  7  taf.  (sonderabdruck  aus  bd.  XVI  der  Mitteilungen  des 
historischen  Vereins  zu  Osnabrück,  Osnabrück  1891.)     51   s. 

dem  verf  hat  sich  die  Voraussetzung  bestätigt,  dass  der  alte 
plan  des  volkstümlichen  bauernhauses  auch  in  den  Stadthäusern 
fast  ungeändert  geblieben  ist.  nur  des  giebels  bemächtigte  sich 
das  städtische  kunstgewerbe.  verf.  untersucht  dann  eingehend  den 
Übergang  dieses  bauernhauses  zum  stadthause,  —  vgl.  Litztg.  1892 
(24)  795. 

137.  Piper,  Über  die  burgreste  im  vereinsgebiet,  besonders 
die  ruine  Alt-Bodman.   Schriften  des  ver.  f.  gesch.  d.  Bodensee  20,  31. 

Heilkunde.  138.  H.  Magnus,  Kulturgeschichtliche  bilder  aus 
der  entwicklung  des  ärztlichen  Standes.  Breslau,  Kern  1890.  VIH, 
276  s.      6  m. 

139.  E.  Veckenstedt,  Das  Räuchern  von  frau  und  kind, 
kranken,   vieh  und  geraten.     Zs.  f.  Volkskunde  1892,  IV  (5)  175  fg. 

140.  K.  Kochendörffer,  Zum  mittelalterlichen  badewesen. 
Zs.  f.  d.  phil.  24  (4)  492  fg. 

Jagd.  141.  Rörig,  Die  jagd  in  der  fränkischen  zeit  in  Ver- 
bindung mit  der  damaligen  gesellschaft.  (abdruck  aus  der  Illustrier- 
ten Jagdzeitung.)     Leipzig,   Elischer.     30  s.     0,25  m. 

142.  A.  Benoit,  Les  courses  cyn^götiques  de  Charlemagne. 
M6m.  de  l'academie  de  Metz  67   (1889),   309. 

enthält  Vermutungen  über  jagden  Karls  im  Moselthal  und  in 
den  Hochvogesen  nach  bezeichnung  von  orten  und  steinen  daselbst 
mit  seinem  namen. 

Krieg.  143.  Bickell,  Mittelalterliche  befestigungen  in  Hessen. 
Mag.  d.  ver.  f.  hess.  gesch.   1890,  65. 


88  Vni.    Kultiurgeschichte. 

144.  C.  W.  Lüders,  Über  -wrurfwafifen,  mit  15  tafeln.  Hamb. 
wissensch.  anst.   9,   18  s. 

angez.  Mitt.  der  anthropologischen  gesellschaft  zu  Wien  21,  196. 

145.  H.  Müller,  Geschichte  des  festungskrieges  seit  allge- 
meiner einführung  der  feuerwaffen  bis  zum  jähre  1892.  2.  aufl. 
Berlin,   Mittler  &  söhn.     9  m. 

146.  H.  Hansjakob,  Der  schwarze  Berthold,  der  erfinder  des 
scliiesspulvers  und  der  feuerwaffen.  eine  kritische  Untersuchung. 
Freiburg  i.  Br.,  Herder  1891.     VI,   91   s. 

eine  interessante  schrift,  welche  beweisen  will,  das  die  erfindung 
des  pulvers  falschlich  für  einen  mönch  des  alten  franziskanerklosters 
zu  Freiburg  Konstantin,  bezw.  Berthold  Angelisen  in  anspruch  ge- 
nommen wird;  der  name  Angelisen  ist  erst  für  das  17.  jh.  in  Frei- 
burg nachweisbar.  —  vgl.  Schulte,  Zs.  f.  d.  gesch.  des  Oberrheins 
n.  f.  6,  525. 

147.  Albert  Szilagyi,  Der  Bartfelder  Roland.  Ethnographia 
3,  17.  magyarisch,  beschreibung  eines  gepanzerten  ritters  mit  heim 
und  Schwert,   altertumssammlung  in  Bartfeld. 

Kunst.  148.  Aug.  Schmarsow,  Die  kunstgeschichte  an  unseren 
hochschulen.     Berlin,  Eeimer  1891.     119  s.     2,40  m. 

verf.  gibt  verständige  vorschlage  zur  hebung  der  Stellung  der 
kunstgeschichte  an  unseren  hochschulen.  ausser  ihren  besonderen 
aufgaben  hat  sie  die  aufgäbe,  ähnlich  wie  die  litteratur-  und  Wirt- 
schaftsgeschichte, die  politische  geschichte  eines  Zeitalters  zu  ergänzen. 
—  vgl.  Lit.  cbl.  1892  (38)  1373. 

149.  R.  Hildebrand,  Zur  sogenannten  renaissance.  Zs.  f.  d. 
u.  6,  377—382. 

150.  Paiil  Giemen,  Die  kunstdenkmäler  der  Rheinprovinz. 
Düsseldorf,  Schwann  1891.  1.  bd.  1:  Die  kunstdenkmäler  des  kreises 
Kempen.  XIV,  137  s.  4  taf.  3,50  m.  1.  bd.  2:  Die  kunstdenk- 
mäler des  kreises  Geldern.  II,  113  s.  6  taf.  3  m.  angez.  Lit. 
cbl.  1892  (18)  654. 

151.  Fr.  Mone,  Die  bildenden  künste  im  grossherzogtum  Baden 
ehemals  und  jetzt.  Topographie  d.  kunstwerke  u.  museographie  in 
Baden  mit  berücksichtigung  der  militärarchitektur.  (Topographie  in 
den  kreisen  Konstanz,  Villingen,  Waldshut  u.  im  Hohenzollerschen). 
bd.   1,  heft  6.   (1890).     s.  417—496.     Selbstverlag. 

das  breit  angelegte  werk  bringt  den  schluss  einer  Übersicht  der 
kunstformen  und  ideen,  welche  den  werken  im  Linzgau  zu  gründe 
liegen  und  behandelt  die  bildenden  künste  im  dienste  der  kirche,  des 
priesters  und  der  individuellen  andacht. 


VIII.    Kiütirrgeschichte.  89 

152.  G.  Schäfer,  Kunstdenkmäler  im  grossherzogtum  Hessen, 
inventarisierung  und  beschreibende  darstellung  der  werke  der  archi- 
tektur,  plastik,  maierei  und  des  kunstgewerbes  bis  zum  Schlüsse  des 
18.  jhs.  A.  Prov.  Starkenburg,  kreis  Erbach.  mit  1  Übersichts- 
karte, 116  textillustr.  und  23  tafeln  in  lichtdruck,  ausgeführt  unter 
leitung  von  E.  Marx.    Darmstadt,  A.  Bergsträsser.    284  s.    4".    12  m. 

umfasst  die  denkmäler  von  33  orten;  das  älteste  ist  die  Einhard- 
basilika  zu  Steinbach  (821),  eine  hervorragende  Schöpfung,  aus  der 
romanischen  periode  und  der  frühgotik  ist  nichts  bedeutendes  vor- 
handen; aus  der  spätgothik  stammt  die  kirche  zu  Michelstedt,  von 
profanbauten  die  bürgen  Breuberg,  Fürstenau,  Freienstein  und  Reichen- 
berg, von  plastischen  werken  die  grabdenkmäler  des  hauses  Erbach  u.  a. 
die  renaissance  ist  vertreten  durch  schloss  Breuberg  und  die  mausoleen 
der  grafen  von  Erbach;  in  neuerer  zeit  schufen  diese  reiche  Samm- 
lungen einheimischer  werke  der  plastik,  keramik  u.  Waffenschmiedekunst. 

153.  H.  Schmölzer,  Kunstgeschichtliches  aus  dem  Sarnthale. 
Mitt.  d.  k.  k.  zentralkomm.  z.  erforschung  der  denkm.  n.  f.  17,  205. 

154.  F.  V.  Löher,  Deutsche  grundformen  der  bildenden  künste 
zur  Karolingerzeit.     Kunst  für   alle  7,   65  —  69. 

155.  A,  Klemm,  Neues  über  deutsche  bildhauer  und  baumeister 
aus  älterer  zeit,     Alemannia  19,   177 — 183. 

156.  R.  Adamy,  Die  fränkische  torhalle  und  klosterkirche  zu 
Lorsch  a.  d.  bergstrasse.  —  im  auftrage  des  historischen  Vereins  f. 
d.  grossherzogtum  Hessen  untersucht  und  beschrieben,  mit  1  farben- 
druck,  64  abb.  und  5  tafeln  nach  Zeichnungen  von  K.  Bronner. 
Darmstadt,  Klingelhöffer.     51   s.     kl.-fol. 

die  sog.  Michaelskapelle  zu  Lorsch  hatte  man  bisher  für  eine 
kapeile  gehalten;  sie  ist  jetzt  infolge  methodischer  Untersuchungen 
ihres  baues  und  ihrer  geschichte  als  die  torhalle  erkannt,  welche  zu 
dem  vorhofe  der  klosterkirche  führte;  sie  gehört  dem  8.  jh.  an  und 
ist  eines  der  ältesten  baudenkmäler  Deutschlands,  ein  rest  merowin- 
gischer  baukunst.  —  vgl.  Hessenland  1891,  268;  Falk,  Korrespon- 
denzbl.  der  westdeutschen  zeitschr.  1891  (10)  297;  Lit.  cbl.  1891, 
1434  (lobend). 

157.  Paul  Giemen,  Merowingische  und  Karolingische  plastik. 
Bonn,   Universitäts-buchdruck erei.      146   s.      6   m. 

der  Stoff  wird  in  folgenden  kapiteln  behandelt:  die  kunst  der 
Goten  und  der  völkerwanderungsstil ;  die  fränkische,  gotische  und 
langobardische  metallurgie  vom  5. — 8.  jh.;  die  fränkische  metall- 
plastik  im  Zeitalter  der  Karolinger;  die  irische  und  angelsächsische 
Steinplastik;  die  merowingische  und  karolingische  Steinplastik;  die 
elfenbeinplastik.     zum  schluss  gibt  er  eine   'Übersichtstafel  über   die 


90  VIII.    Ivvüturgeschichte. 

entwicklung  der  plastik  in  Mitteleuropa  vom  3. — 10.  jh.'  —  die 
Schrift,  eine  fleissige,  geschickt  angeordnete  materialsam mlung,  geht 
nach  Frey  (Litztg.  1892  (29)  954)  von  falschen  Voraussetzungen 
aus;  desgleichen  sind  methode  der  forschung,  auswahl  der  objekte 
und  dem  entsprechend  die  resultate  vielfach  unrichtig,  rec.  verwirft 
die  annähme  einer  gotischen,  langobardischen ,  merowingischen  usm'. 
plastik;  man  kann  nur  sprechen  von  plastik  bei  Karolingern,  Lango- 
barden usw.  den  beweis  der  existenz  eines  skythischen,  avarischen 
usw,  Stils  bleibe  verf.  schuldig.  abgesehen  hiervon  enthält  das 
buch  recht  viele  treffliche  einzelbemerkungen  und  orientiert  vorzüg- 
lich. —  vgl.  Jahrb.  des  ver.  von  altertumsfreunden  im  Rheinlande, 
bd.   92. 

158.  0.  Schwebel,  Deutschordendenkmäler  in  der  Berliner 
klosterkirche.      Mitt.   d,  ver.  f.   gesch.   Berlins   8,    93. 

159.  R.  Matthias,  Die  steinmetzzeichen  des  kreises  Schmal- 
kalden.    mit  3  lithog.   taf.     Zs.  d.  ver.   f.  Henneberg,  gesch.  10,  24. 

160.  K.  Lind,  Übersicht  der  noch  in  kirchen  Niederösterreichs 
erhaltenen  glasmalereien.  Beiträge  und  mitt.  des  altertumsver.  zu 
Wien  27,   109. 

161.  L.  Scheibler,  Die  deutschen  gemälde  von  1300 — 1550 
in  d.  Kölner  kirchen.      Zs.   f.   christl.   kuust  5,   5. 

162.  Hans  Semper,  Die  Brixner  malerschulen  des  XV,  und 
XVI.  jhs.  und  ihr  Verhältnis  zu  Michael  Fächer.  mit  15  abb. 
Innsbruck,  Wagner  1891.      138  s.     2,80  m. 

die  kreuzung  welscher  und  deutscher  einflüsse  erklärt  die  eigenart 
der  Br.  schule,  verf.  gibt  eine  treffende  Charakteristik  des  grössten 
tiroler  künstlers  der  zeit.  der  referent  Lit.  cbl,  1892  (38)  1374 
stimmt  mit  den  verf.  nicht  immer  in  den  dem  Fächer  zugewiesenen 
werken  überein. 

163.  W.  Vöge,  Eine  deutsche  malerschule  um  die  wende  des 
ersten  Jahrtausends,  kritische  Studien  zur  geschichte  der  maierei  in 
Deutschland  im  10.  und  11.  jh.  mit  46  abb.  Westdeutsche  zs.  f. 
gesch.   u.   kunst,   ergänzungsheft  7.      Trier,   Lintz.      389  s.      10  m. 

weist  das  Vorhandensein  einer  grossen,  deutschen  Zentralschule 
und  einer  anzahl  zweigschulen  nach,  welche  mit  der  Zentralgewalt 
des  reiches  fortgesetzte  beziehungen  unterhalten  und  von  ihr  an- 
regung  und  auftrage  erhalten  haben  müssen,  als  sitz  dieser  schule 
wird  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  das  domkloster  zu  Köln  nach- 
gewiesen. —  Strassburger  diss.,  112  s.,  rec.  von  Wattenbach,  N. 
archiv  f.  alt.   d.  gesch.   17,  459. 

164.  M.   Schmid,  Die   darstellung   der   gehurt   Christi   in   der 


i 


VIII.     Kulturgeschichte.  91 

bildenden  kimst.     Stuttgart,  Jul.   HofFmann.     IV,   128  s. ;   63  illustr. 
im  text. 

vgl,   Grauert,   Hist.  jahrbch.   12,  217.      einiges  getadelt. 

165.  R.  Adamy,  Über  die  mittelalterliche  emailkunst.  quartalbl. 
des  hist.  ver.  f.  Hessen,   n.  f.   1,   75. 

166.  C.  Liersch,  Metallzierat  aus  dem  9.  jh.  Mitt.  d.  nieder- 
laus, ges.  2,   180. 

167.  Anton  Springer,  Albrecht  Dürer,  mit  tafeln  und  illu- 
strationen  im  text.     Berlin,   Grote.      184  s.      10  m. 

die  beste  Dürerbiographie,  die  wir  haben:  knapp  gehalten,  nur 
zehn  bogen  füllend,  mit  liebevoller  wärme  geschrieben,  nicht  bloss 
eine  kritische  Untersuchung  wie  das  Thausingsche  buch,  und  —  was 
auch  erwähnt  werden  muss  —  so  vornehm  ausgestattet,  wie  selten 
in  Deutschland.  die  arbeit  bringt  nichts  neues ,  schildert  aber 
äusserst  anschaulich  die  Vielseitigkeit  und  beweglichkeit  dieses  künstler- 
lebens.  hervorzuheben  ist  als  besonders  anziehend  geschrieben  das 
kapitel  über  des  künstlers  thätigkeit  als  Schriftsteller.  —  vgl.  Litztg. 
1892  (9)  304. 

168.  P.  J.  R6e,  Christoph  Schwarz.  Allg.  d.  biogr.  33, 
229—231.     W.   Schmidt,  Martin  Schwarz,     ebd.   33,  246  f. 

169.  Ed.  Firmenich-Richartz,  Meister  Wilhelm,  eine  Studie 
zur  geschichte  der  altkölnischen  maierei,  mit  4  abb.  Zs.  f.  d. 
christl.  kunst  4,  239.  verf.  zeigt,  dass  die  dem  meister  Wilhelm 
zugewiesenen  werke  ganz  verschiedenen  gruppen  angehören. 

MiD6rfljl6.  170.  G.  Lange,  Die  glasindustrie  im  hirschberger 
thale.  ein  beitrag  zur  Wirtschaftsgeschichte  Schlesiens,  aus  staats- 
wiss.  forschungen  von  Schmoller,   bd.   9.     1890.      145  s. 

171.  Ludwig  Beck,  die  geschichte  des  eisens  in  technischer 
imd  kulturgeschichtlicher  beziehung.  1.  abt. :  von  den  ältesten  zeiten 
bis  1500,  mit  315  eingedruckten  holzst.  2.  aufl.  1./4.  lief.  Braun- 
schweig, Vieweg  &  söhn  1890.     X,   704  s.     a  5  m. 

MiinZWesen.  172.  Monatsblatt  der  numismat.  gesellschaft  in 
Wien  1892,  12  nummern.  Wien,  I.  Universitätsplatz  2,  verlag  der 
gesellschaft.      2,50  m. 

173.  J.  Menadier,  Deutsche  münzen,  ges.  aufsätze  zur  ge- 
schichte d.  deutschen  münzwesens.  I.  bd.  Berlin,  A.  Weyl.  XX, 
260  s.  m.  abbildungen.      7,50  m. 

174.  Auguste  Reichenbach,  Die  Reichenbachsche  münz-  und 
medaillensammlung,    nach  des  verstorbenen   besitzers  aufzeichnungen 


92  VIII.     Kulturgeschichte. 

zusammengestellt,     die    neuzeit.      5    tl.     8,     Di*esden ,    W.    Baensch. 
2,50  m.   (1—5:  20,40  m.). 

enthält:  1.  niedersächsischer  kreis.  2.  westfälischer  kreis  (IV, 
50  s.  m.   1   lichtdrucktafel), 

175.  C.  F.  Gebert,  Geschichte  der  münzstätte  der  i-eichsstadt 
Nürnberg,  mit  einer  abbildung  des  alten  nürnberger  münzhauses, 
2  münzmeisterporträts  und  6  münzabbildgen.  Nürnberg,  J.  L.  Schräg. 
130  s.     6  m. 

176.  L.  Grobe,  Die  münzen  des  herzogtums  Sachsen -Mei- 
ningen; zusammengest.,  beschr.  u.  erl.  gr.  4.  Meiningen,  Junghanss 
&  Koritzer.     VI,   48  s.  m.  6  lichtdruckt,  u.   1  stammt,    gr.  4.    6  m. 

177.  Fikentscher,  Beiträge  zur  hennebergischen  und  hessi- 
schen münzkunde  im  mittelalter.     aus  Zs.  f.  numismatik,  XVIII,   1. 

178.  Fr.  Tewes,  Verzeichnis  der  münzen  der  Stadt  Hannover. 
Numismatisch-sphragistischer  anz.  22,   4. 

179.  J.  Menadier,  Der  hochzeitspfennig  Heinrichs  des  löwen. 
Deutsche  münzen  1,   86. 

verteidigt  seine  meinung,  dass  der  1756  gemachte  brakteaten- 
fund  ein  hochzeitspfennig  sei  und  dass  es  im  mittelalter  sehr  wohl 
ähnliche  denkmünzen  gegeben  habe. 

180.  Mr.  J.  Dirks,  De  vondst  van  gouden  voorwerpen  en 
gouden  Merovingische  munten.  De  vrije  Fries.  17  (derde  reeks, 
vijfde  deel.  1890)  s.  143—164. 

PflanZOn.  181.  F.  Hock,  Nährpfianzen  mittel europas,  ihre  heimat, 
eiuführung  in  das  gebiet  und  Verbreitung  innerhalb  derselben.  For- 
schungen zur  deutschen  landes-  und  Volkskunde  V,  1.  Stuttgart, 
1890.     68  s. 

182.  G.  Buschan,  Zur  kulturgeschichte  der  hülsenfrüchte. 
Ausland  64,  290. 

heimat  der  hülsenfrüchte  sind  die  östlichen  mittelmeerländer ; 
unsere  heutigen  Sorten  haben  wir  seit   beginn  unserer  Zeitrechnung. 

183.  R.  Matthias,  Die  volksbotanik  des  kreises  Schmalkalden. 
-    vgl.  abt.   10,   323. 

Schuk.  184.  0.  Vogelreuter,  Geschichte  des  griechischen 
Unterrichts  in  deutschen  schulen  seit  der  reformation.  Hannover, 
Meyer  1891.     67  s.     1,20  m. 

verf.  teilt  den  stoff  in  vier  abschnitte:  1.  Zustand  der  schulen 
und  des  Unterrichts  kurz  vor  der  reformation,  2.  Das  Zeitalter  der 
reformation  (16.  Jh.),  3.  Der  griechische  Unterricht  seit  dem  dreissig- 
jährigen  kriege  bis  auf  F.  A.  Wolf,   4.  Die  humanistischen   gelehr- 


Vin.    Kultiirgeschiclite.  93 

tenschulen  seit  F.  A.  Wolf.  —  wenig  anerkennend  bespr.   in  Litztg. 
1892  (8),  254. 

185.  Emil  Ott,  Die  rhetorica  ecclesiastica.  Ein  beitrag  zur 
kanonistiscben  litteraturgeschichte  des  12.  jhs.  Wien ,  Tempsky. 
(sitzungsber.  d.  kais.  akad.  d.  wissenscb.  in  Wien,  phil.-hist.  kl. 
bd.  125.)     118  s.     2,30  m. 

es  handelt  sich  um  Vorlesungen,  die  jungen  klerikern  gehalten 
worden  sind,  um  sie  für  die  thätigkeit  in  den  kirchlichen  gerichten 
auszubilden,  verf.  gibt  dann  noch  einen  überblick  über  die  ganze 
litterarhist.  entwicklung,  um  das  werk  in  diese  einzureihen.  —  vgl. 
Lit.  cbl.  1892  (17)  602. 

186.  Fr.  Koldewey,  Geschichte  des  Schulwesens  im  herzog- 
tum  Braunschweig  von  den  ältesten  zeiten  bis  zum  regierungsantritt 
des  herzogs  Wilhelm  im  jähre  1831.  im  überblick  dargestellt. 
Wolfenbüttel,  Zwissler  1891.     Vin,   248  s.     3  m. 

in  handlicher  kürze  ist  hier  zusammengestellt,  bereichert  durch 
die  ergebnisse  vielfacher,  weiterer  einzeluntersuchungen,  was  verf  in 
seinen  'Braunschweigischen  Schulordnungen'  (vgl.  jsb.  1891,  8,  295) 
bereits  herausgegeben  hat.  vgl.  Litztg.  1892  (14)  463.  —  Lit.  cbl. 
1892  (3)  126. 

187.  R.  Reinhard,  Geschichtliches  aus  der  schule  in  Willisau- 
stadt bis  zum  jähre  1800.  Geschichtsfreund.  mitt.  des  bist.  ver. 
der  fünf  orte  1891   (46)  4. 

verf.  verwendet  ein  reiches  hsl.  material.  er  bespricht  die  Organi- 
sation, lehrmittel,  Schulordnungen  (solche  liegen  vor  von  1696  — 
1794),  besoldung  und  Verzeichnis  der  lehrer  (mit  kurzen  lebens- 
beschreibungen)  von   1561 — 1800. 

188.  W.  Tobien,  Urkundliche  mitteilungen  aus  der  geschichte 
der  lat.  schule  zu  Schwelm  vom  ende  des  30-jähr.  krieges  bis  zur 
feststellung  d.  Schwelmer  Schulordnung  (24.  sept.  1720).  progr.  des 
realprogymn.  in  Schwelm.      11   s.     4^^ 

189.  J.  Buschmann,  Zur  geschichte  des  Bonner  gymnasiums. 
1.  teil:  das  gymnasium  in  der  kurfürstl.  zeit,  gymnasialprogramm. 
Bonn.  Georgi,     41   s.     4*^. 

190.  M.  Güdemann,  Quellenschriften  zur  geschichte  des  Unter- 
richts und  der  erziehung  bei  den  deutschen  Juden,  von  den  ältesten 
Zeiten  bis  auf  Mendelssohn.  Berlin,  Hofmann  &  comp.  1891.  XXXII, 
324  s.     12  m. 

das  buch  war  ursprünglich  für  Kehrbachs  'monumenta'  be- 
stimmt, der  verf.  macht  aber  selbständig  die  quellen  bekannt  und 
zwar  in  Übersetzungen  und  auszügen;  teilweise  sind  es  ungedruckte 
städtische  und  jüdische  gemeindeakten.  —  Steinschneider,  Litztg. 


94  YIII.     Kulturgeschichte. 

1892  (16)  526,  tadelt  die  in  der  einleitung  aufgestellten  grund- 
gedanken  imd  gesichtspunkte  (schon  den  grundgedanken  verwirft  er, 
welcher  das  bei  den  Juden  vorherrschende  'lernen'  von  der  bezeich- 
nung  des  pentateuch  als  'lehre'  ableitet)  und  erkennt  die  verdienst- 
liche leistung  des  verf,  quellen  nachzuweisen,  die  zum  grossen  teil 
unbekannt  waren,   gebührend  an. 

Soziäl6S.  191.  K.  Lindt,  Vortrag  über  die  Vorgeschichte  des 
deutschen  bauernkrieges.  Quartalsblätter  des  bist.  Vereins  für  Hessen 
n.  f.  1,  2. 

weist  nach,  dass  Hessen  von  dem  bauernkrieg  so  gut  wie  nicht 
berührt  wxirde. 

192.  F.  Stieve,  Der  österreichische  bauernaufstand  des  jahres 
1526.  2  bde.  München,  Rieger  1891.  XXIV,  343;  HI,  319. 
20  m.  —  günstig  bespr.  Lit.  cbl.   1892  (13)  440. 

193.  Friedr.  Joh.  Haun,  Bauer  und  gutsherr  in  Kursachsen. 
Schilderung  der  ländlichen  Wirtschaft  und  Verfassung  im  16,  und 
17.  jh.  Strassburg,  Trübner.  (Abhandlungen  aus  d.  staatswiss. 
Seminar  zu  Strassburg,  heft  IX.)     IX,   221   s.      6  m. 

vgh  jsb.  1891,  8,  317.  —  bespr.  Lit.  cbl.  1892  (30)  1049. 
vermisst  wird  vom  rec.  eine  ausführliche  benutzung  des  einschlägigen 
aktenmaterials ;  der  stoff  ist  nicht  historisch  gegliedert,  nur  selten 
finden  sich  ausätze  zu  chronologischer  gruppierung;  die  benutzten 
Urkunden  w^erden  nur  nach  Seitenzahlen  zitiert,  was  durchaus  verfehlt 
ist.  sonst  bietet  das  buch  viel  gutes:  auch  die  politischen  und  wirt- 
schaftlichen Verhältnisse  des  platten  landes  werden  ausführlich  dar- 
gestellt, der  dorfverfassung,  der  flurverfassung  und  den  rittergütern 
ist  je  ein  abschnitt  gewidmet. 

194.  Otto  Henne  am  Rhyn,  Kulturgeschichte  des  jüdischen 
Volkes  von  den  ältesten  zeiten  bis  zur  gegenwart.  2.  aufl.  der  kul- 
turgeschichte  des  Judentums.  Jena,  Costenoble.  XV,  523  s.  10  m. 
—  nicht  geliefert. 

195.  Quellen  zur  geschichte  der  Juden  in  Deutschland,  hrsg. 
durch  die  histor.  kommission  für  geschichte  der  Juden  in  Deutschland. 
2.  band:  Hebräische  berichte  über  die  Judenverfolgungen  während 
der  kreuzzüge.  hrsg.  v.  A.  Neubauer  und  M.  Stern.  Berlin, 
L.  Simion. 

196.  Mor.  Stern,  Quellenkunde  zur  geschichte  der  deutschen 
Juden.  1,  bd. :  Die  zeitschriftenlitteratur.  Kiel,  Brunswikerstr.  55, 
Selbstverlag.     III,   104  s.     4  m. 

197.  Mor.  Stern,  Die  israelitische  bevölkerung  der  deutschen 
Städte,     ein  beitrag  zur  deutschen   Städtegeschichte,     mit   benutzung 


Vin.    Kulturgescliichte.  95 

archivalischer  quellen.  I.  Ueberlingen  am  Bodensee.  Frankfurt  a.  M., 
Kaufifmann  1890.     30  s. 

die  Schrift  ist  mit  ausnähme  der  letzten  vier  selten  ein  abdruck 
aus  bd.  I  der  Zeitschrift  f  d.  geschichte  der  Juden  in  Deutschland, 
s.  1 — 14  geben  den  text,  s.  15  —  21  enthalten  regesten,  die  dem 
verf.  von  der  badischen  histor.  kommission  mitgeteilt  worden  sind, 
s.  22 — 26  auszüge  aus  chroniken,  s.  27 — 30  nachtrage.  —  vgl. 
Litztg.  1892  (10)  335. 

dasselbe,    bd.  11.    Kiel,  Selbstverlag  54  s,    2  m.  —  nicht  geliefert. 

198.  M.  Silberstein,  Der  Judenzoll  und  seine  aufhebung  in 
Nassau.     Allgem.   ztg.  f.  das  Judentum  54,  38. 

199.  C,  Grefe,  Beiträge  zur  geschichte  der  Israeliten  in  Wien. 
I.  der  alte  friedhof  aus  dem  IX.  bezirke  im  16.  jh.  Wien,  Gilhofer 
&  Ranschburg.      11   s.  mit  6  photogr.      10,80  m. 

200.  J.  Kracauer,  Die  Schicksale  der  Frankfurter  Juden  wäh- 
rend des  Fettmilchschen  aufstandes  (1612  — 1616).  abdruck  aus  dem 
Programm  der  realschule  der  israelitischen  gemeinde  (philanthropin) 
zu  Frankfurt  a.  M.     Frankfurt  a.  M.,  J.   Kaufifmann  27.  s.     4**. 

diese  revolution,  welche  das  gemeindewesen  stark  erschütterte, 
und  ihren  grund  in  der  stark  oligarchisch  gewordenen  Verfassung 
Frankfurts  hatte,  richtete  sich  auch  gegen  die  Juden,  deren  zahl  in 
Frankfurt  damals  beträchtlich  war.  —  in  der  Schilderung  des  auf- 
Standes bleibt  verf.  meistenteils  objektiv.  —  vgl.  jsb.   1890,   8,  325. 

201.  Victor  V.  Woikowsky-Riedau,  Das  armenwesen  des 
mittelalterlichen  Köln  in  seiner  beziehung  zur  wirtschaftlichen  und 
politischen  geschichte  der  Stadt,     diss.,  Breslau  1891.      106  s. 

verf.  behandelt  zunächst  die  älteste  form  der  armenpflege,  die 
kirchliche,  sodann  die  weltliche  durch  freiwillige  genossenschaften, 
zuletzt  die  Wohltätigkeit,  wie  sie  von  selten  der  städtischen  Verwal- 
tung organisiert  worden  ist.  —  das  hauptergebnis  der  Untersuchung 
wird  (s.  62)  dahin  zusammengefasst,  dass  verhältnismässig  früh  die 
kirchliche  armenpflege  von  einer  weltlichen  ergänzt  worden  ist,  und 
dass  die  ma.  armenpflege  durchaus  nicht  eine  kritiklose  gewesen  ist. 
—  vgl.  Litztg.  1892  (18)  601. 

Trachten.  202.  Th.  Martin,  Trachten  am  Bodensee.  Sehr. 
d.  ver.  f.  gesch.  d.  Bodensee  (1891)  20,   104—113. 

dilettantisch,  die  Schilderung  behandelt  die  vorrömische,  die 
römische,  die  nachrömische  zeit;  einige  kleiderordnungen  aus  Con- 
stanz  sind  ohne  quellenangabe  mitgeteilt. 

203.  G.  Sello,  Zur  trachtengeschichte  der  mark  Brandenburg. 
Forsch,  zur  brandenb.-preuss.  gesch.  4,   607. 

gibt  in  der  einleitung  u.  a.  die  wichtigsten  quellen  zur  märki- 
schen trachtengeschichte  des  14.  — 17.  jhs. 


96  YIII.    Kultiu-gesclüchte. 

204.  J.  A.  Kment,  Der  handschuli  und  seine  geschichte. 
3.  verm.  aiifl.;  Wien,  verlag  Austria,  Drescher  &  comp.  1890.  VI, 
183  8.     3  m. 

205.  Just.  Brinckmanu,  Mittelrhein,  seidengewebe  mit  in- 
schriften  aus  der  mitte  des  16.  jhs.     Zs.  f.  christl.  kunst  V,  5. 

206.  Richard  Knötel,  Uniformenkunde,  lose  blätter  zur  ge- 
schichte der  entwicklung  der  militärischen  tracht  in  Deutschland, 
bd.  1,  heft  1—10.  Rathenow,  Babenzien  1890.  je  5  bl.  gr.  8^ 
je   1,50  m.   —  Litztg.   1892   (38)   1250  anerkennend  besprochen. 

207.  R.  Zschille  und  R.  Forrer,  Der  sporn  in  seiner  form- 
entwicklung.  ein  versuch  zur  Charakterisierung  und  datierung  der 
Sporen  unserer  kulturvölker.  Berlin,  Bette,  gr,  fol.  128  s.  und 
20  tafeln.      24  m. 

llniversitätCD.  208.  Egon  Zöller,  Die  Universitäten  und  tech- 
nischen hochschulen.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  360a.  besprochen  in  Lit. 
cbl.  1891,  44,  1534. 

als  Schrift,  welche  viele  neue  und  treffliche  gedanken  enthält 
und  namentlich  durch  den  abriss  einer  geschichte  der  technischen 
hochschulen  (s.  34 — 90)  eine  lücke  in  der  geschichte  des  unterrichts- 
wesens  ausfüllt. 

209.  G.  Kaufmann,  Die  geschichte  der  deutschen  Universi- 
täten. —  vgl.  jsb.  1889,  8,  219.  Zs.  f.  d.  phih  24,  271—273 
(W.  Schum). 

210.  Friedr.  Stein,  Die  akademische  gerichtsbarkeit  in  Deutsch- 
land. —  vgl.  jsb.  1891,  8,  357.     Litztg.  1892  (6)  181. 

das  buch  behandelt  im  ersten  kapitel  das  wesen  und  die  ent- 
stehung  der  mittelalterlichen  Universität;  das  zweite  kapitel  spricht 
über  die  akademische  gerichtsbarkeit  in  Deutschland  bis  zur  refor- 
mation  und  sucht  hier  in  §  5  wenig  glücklich  nachzuweisen,  dass 
die  Universitäten  'klerikale  korporatiouen'  waren.  —  der  dritte  ab- 
schnitt behandelt  die  neuere  zeit. 

211.  Th.  von  Liebenau,  Zur  geschichte  der  Universität  Basel. 
Anz.  f.  Schweiz,  gesch.   211. 

berichtet  über  ein  aus  dem  15.  jh.  erhaltenes  koUegienheft  eines 
Professors,  eine  Stilistik  mit  musterbriefen ,  aus  welchem  eine  anti- 
hussitische  Stimmung  zu  erkennen  ist. 

212.  V.  Hofmann-Wellenhof,  Eine  angebliche  quelle  zur 
geschichte  der  Wiener  Universität.  Mitteilungen  d.  inst.  f.  österr. 
geschichtsforschung  XDl,  3. 

213.  H.  Keussen,  Die  rotuli  der  Kölner  Universität.  Mitt. 
aus  dem  Stadtarchiv  von  Köln  20,    1. 

bringt  7  rotuli  bei,   die  uns  entweder  erhalten  sind   oder  deren 


VIII.    Kulturgeschichte.  97 

existenz  aus  den  vorhandenen  univ.-akten  bekannt  ist;  der  zweite 
rotulus  (1483),  nach  einem  gleichzeitigen  entwurf,  wird  zum  abdruck 
gebracht. 

214.  K.  Hartfelder,  Das  Katharinenfest  der  Heidelberger 
artistenfakultät.  ein  bei  trag  zur  inneren  gesch.  der  mittelalterlichen 
fakultäten.     Neue  Heidelb.  Jahrbücher  3,   52. 

schildert  die  Verehrung  der  big.  Katharina  von  Alexandrien  als 
patronin  der  artistenfakultät,  wie  solche  in  beispielen  der  redenden 
und  bildenden  künste  besonders  in  der  2.  hälfte  des  15.  und  in  der 
ersten  des  16.  jhs.  ihren  ausdruck  fand. 

215.  A.  Thorbecke,  Statuten  und  reformationen  der  Univer- 
sität Heidelberg  vom  16. — 18.  Jh.,  hrsg.  v.  d.  bad.  bist,  kommiss. 
Leipzig,  Duncker  &  Humblot  1891.     XXVI,  383  s.     4».     16  m. 

Lit.  cbl.  1892  (18)  640  geben  ein  bild  der  mannigfachen  Um- 
gestaltungen der  Ruperto-Carolina.  der  stattHche  band  geht  aus  von 
der  reformation  Ottheinrichs  (19.  dez.  1558)  und  behandelt  die  spä- 
teren Ordnungen  so,  dass  jede  mit  der  ihr  voraufgehenden  verglichen 
und  geprüft  wird. 

216.  E.  Friedländer,  Ältere  Universitätsmatrikeln.  I.  Frank- 
furt a,  0.  bd.  3:  Personen-  und  ortsregister.  (Publ.  a.  d.  preuss. 
Staatsarchiven  49).  Leipzig,  Hirzel.  662  s.  20  m.  —  vgl.  jsb. 
1890,  8,  344. 

217.  0.  Schwebel,  Die  Universität  Berlin.  Frankfurts  alma 
mater  Joachimica  und  die  Friedrich -Wilhelms -Universität  zu  Berlin, 
München,  verlag  der  akad.  monatshefte.     4*^. 

218.  Die  Matrikel  der  Universität  Eostock.  II.  2.  Ostern  1563 
bis  Ostern  1611.  herausg.  von  A.  Hofmeister.  Rostock,  Stiller 
in  komm.,   1891.     XXIV,  s.  149—304.     4"^.     10  m. 

vgl.  jsb.  1891,  15,  4.  —  Litztg.  1892  (19)  621.  als  neue  quellen 
sind  für  die  arbeit  herangezogen:  das  1569  eingeführte  receptions- 
register  der  philos.  fakultät,  das  1563  begonnene  dekanatsbuch  der 
theologischen  fakultät,  die  medizinischen  promotionen  von  1579  — 
1752.  das  1745  noch  vorhandene  Verzeichnis  der  juristischen  pro- 
motionen und  disputationen  ist  verschollen. 

219.  G.  Wolf,  Kleine  historische  Schriften.  Wien,  Holder. 
V,  260  s.     5,60  m. 

die  arbeit  bietet  mehrere,  kleinere  beitrage,  so  zu  der  geschichte 
der    imiversität   Lemberg    und    der   1456   von  herzog   Albrecht    von 
Österreich   errichteten   Universität   Freiburg    und    zur    geschichte   des 
österreichischen  Judentums.  —  vgl.  Lit.  cbl.   1892  (34)   1198. 
Jahresbericht  für  germanische  philologie.   XIV.   (1892.)  7 


98  Vin.     Kulturgeschichte. 

Wappen  und  Siegel.  220.  J.  Siebmacher,  Grosses  und  allge- 
meines wappenbuch.  338. — 343.  1%.  gr.  4^.  145  s.  m.  108  stein- 
tafeln.    Nürnberg,  Bauer  &  Raspe.     7  m.  —  vgl.  jsb,  1890,  8,  361. 

221.  Otto  V.  Alberti,  Württembergisches  adels-  und  wappen- 
buch.  im  auftrage  des  württembergischen  alter tumvereins.  1. — 4.  lieft. 
Stuttgart,  W.  Kohlhammer.  1889  —  1892.  XV,  264  s.  mit 
1 1   tafeln. 

in  diesem  werke,  welches  sich  als  systematisches  adels-  und 
wappenbuch  darstellt,  hat  verf.  alle  ihm  vorkommenden  Siegel  und 
Wappen  reproduziert  und  so  ein  adelslexikon  seiner  engeren  heimat 
geschaffen,  im  anschlusse  daran  sind  adelscharakter  und  heimat  der 
geschlechter  untersucht,  sowie  sorgfältige  litteraturausgaben  beigefügt. 
auch  die  geadelten,  die  güterbesitzenden  familien  nicht  adeligen 
Charakters,  fremde,  die  im  dienste  Württembergs  standen  oder  dort 
grundbesitz  hatten,  sind  aufgenommen.  —  das  werk  reicht  bis  zum 
Worte  'Hailfingen'  und  hat  bis  dahin  927  textabbildungen.  —  vgl. 
Litztg.  1892  (25)  824. 

222.  Ed.  Heyck,  Urkunden,  siegel  und  wappen  der  herzöge 
von  Zähringen.  Freiburg  i.  Br.,  J.  C.  B.  Mohr.  XII,  39  s.  mit 
1  abbildg.  u.  4  lichtdrucktafeln.     4  m. 

223.  H.  Ahrens,  Hannoversche  landschafts-  und  städtewappen. 
mit  89  wappenabb,  auf  20  tafeln.  Hannover,  Klindworth.  42  s.   8  m. 

224.  F.  Wiesenbach,  Die  blinden  Hessen.  —  vgl.  jsb.  1891, 
1,  17  u.  8,  369.  Korrespondenzbl.  des  gesamtvereins  d.  deutschen 
gesch.-  u.  altert. -vereine  1891  (39)  101;  Literar.  merkur,  11  jhg., 
no.  20. 

225.  P.  Schweizer  und  H.  Zeller-Werdmüller,  Siegel- 
abbildungen zum  Züricher  urkundenbuche.  lief.  1.  mit  7  tafeln. 
Zürich,  Höhr.     fol.      16  s.     6  fr.   —  vgl.  oben   8,  65. 

226.  R.  Fester,  Ein  siegel  der  landschaft  Röteln  vom  jähre 
1494.     Zeitschr.  f.  gesch.  d.  Oberrheins,  n.  f.  6,   705. 

227.  Fritsch,  Alte  Görlitzer  und  die  wappen  derselben,  nebst 
einem  Verzeichnis  aller  bisherigen  bürgermeister  von  Görlitz.  Görlitz, 
H.  Tzaschel.     V,   90  s.     mit  7  tafeln.     2  m. 

228.  C.  Beckherrn,  Die  wappen  der  städte  Alt-Preussens 
(aus:  Altpreuss.  monatsschr.).  Königsberg  i.  Pr. ,  F.  Beyer.  68  s. 
mit  15  tafeln.      8  m. 

Wirtschaft.  229.  K.  Th.  von  Inama-Sternegg,  Deutsche  Wirt- 
schaftsgeschichte des  10.  — 12.  Jahrhunderts.  2  bd.  Leipzig,  Duncker 
&  Humblot.     XX,  51«  s.      13  m. 


VIII.     Kulturgeschichte.  99 

230.  F.  Ilwof,  Karl  der  grosse  als  staatswirt.  Zschr.  f.  d. 
ges.  staatswiss.  47,  413. 

231.  F.  Lau,  Die  erzbischöflichen  beamten  in  der  stadt  Köln 
während   des   12.  jh.      diss.      Lübeck,   Schmidt.      89  s. 

verf.  versucht  die  amtszeit  der  beamten,  ihre  funktionen  und 
ihr  abhängigkeitsverhältnis  vom  erzbischof  festzustellen,  er  behandelt 
die  burggrafen,  die  stadt-  und  ministerialvögte,  die  untergrafen  und 
untervögte  in  der  Kölner  altstadt,  die  kämmerer,  Zöllner,  marschälle, 
truchsessen  und  schenken.  —  ein  Schlussregister  gibt  ihre  namen. 

232.  Gottlob,  Die  päpstlichen  kreuzzugssteuern  des  13.  jh. 
Heiligenstadt,   Cordier.      7   m. 

233.  Eberh.  Gothein,  Wirtschaftsgeschichte  des  Schwarzwaldes 
und  der  angrenzenden  landschaften.  lief.  1  —  7.  —  vgl.  jsb.  1890, 
8,  396.     1891,  8,  395. 

234.  F.  Niepmann,  Die  ordentl.  direkten  Staatssteuern  in 
Kleve  und  Mark  bis  zum  ausgange  des  mittelalters.  diss.  Düssel- 
dorf, Kraus.     63   s. 

seit  mitte  des  13.  jh.  war  die  'bede'  direkte  staatssteuer.  sie 
hatte  ihren  Ursprung  in  der  gerichtsbarkeit  des  grafen  und  war  eine 
allgemeine,  sämtliche  klassen  der  bevölkerung  betr.  realsteuer ,  von 
welcher  geistlichkeit  und  ritterschaft  in  späterer  zeit  grundsätzlich 
befreit  waren,  die  städte  waren  häufig  auf  grund  von  privilegien 
steuerfrei,  es  wird  dann  zahlungsweise,  höhe,  Umlage  und  Verwal- 
tung der  steuern  geschildert,  ein  Schlussverzeichnis  gibt  die  ein- 
künfte  der  grafen  an. 

235.  Albr.  Henning,  Steuergeschichte  von  Köln  in  den  ersten 
jhh.  städtischer  Selbständigkeit  bis  zum  jähre  1370.  diss.  Dessau, 
Baumann.      87  s.      1,50  m. 

die  autonome  finanzverwaltung  beginnt  um  die  wende  des  11, 
und  12.  jhs.  die  älteste  direkte  Steuer  lieferte  der  ertrag  der  grund- 
stücke;  von  dieser  war  nur  der  klerus  befreit,  jedoch  nicht  für  die 
später  erworbenen  liegenschaften ;  auch  die  kopfsteuer  kommt  ver- 
einzelt vor.  die  direkte  Steuer  war  reichssteuer.  —  später  kamen 
die  indirekten  Verkehrs-  und  Verbrauchssteuern  hinzu  (zuerst  für  den 
mauerbau  im  anfange  des  13.  jhs.)  auf  grund  kaiserlicher  privilegien, 
bis  könig  Rudolf  1274  der  stadt  die  finanzhoheit  zuerkannte.  die 
verschiedenen  indirekten  steuern  werden  besprochen,  das  schluss- 
kapitel  bespricht  die  Verwaltung  der  steuern. 

236.  Schwörbel,  Die  rechnungsbücher  der  stadt  Köln  (1351 
bis  1798).    Mitteilungen  aus  dem  Stadtarchiv  der  stadt  Köln,   heft  21. 

7* 


100  \lll.     Kulturgeschichte. 

237.  W.  Erben,  Die  älteren  immunitäten  für  Werden  und 
Corvey.  Mitteilungen  des  instituts  für  österreichische  geschichts- 
forschung  12,  I,   46. 

238.  Karl  Rubel,  Dortmunder  finanz-  und  steuerwesen.  hrsg. 
vom  historischen  verein  in  Dortmund.  1.  bd.  Das  14.  Jahrhundert. 
Dortmund,  Koppen.     IX,   330  s.     7,50  m. 

239.  C.  Stüve,  Verzeichnis  der  renten  der  Stadt  Osnabrück. 
Mitt.  des  ver.  f.  gesch.  v.  Osnabrück  16,   1. 

weist  nach,  dass  die  renten  der  stadt  infolge  der  vielen  fehden 
1350 — 1400  sehr  im  abnehmen  begriffen  sind. 

240.  Das  Winsener  schatzregister.  hrsg.  und  mit  geschicht- 
lichen erläuterungen  versehen  von  Meyer.  Lüneburg,  Herold  & 
Wahlstab,  1891.     m,  192  s. 

Veröffentlichung  eines  1450  angelegten  Steuerverzeichnisses  der 
zur  hauptvoigtei  Winsen  in  Braunschweig-Lüneburg  gehörigen  ge- 
meinden, zwei  argumente  werden  hieraus  sicher  gewonnen:  die 
deutsche,  resp.  slavische  namenform  und  die  erwähnung  des  deutschen 
pfluges,  resp.  des  slavischen  hakens;  sozial-  und  steuergeschichtlich 
ist  das  Verzeichnis  sehr  interessant.  —  günstig  bespr.  Lit.  cbl.  1892 
(35)  1238. 

ZeitrechflUDg.  241.  H.  Grotefend,  Zeitrechnung  des  deutschen 
mittelalters  und  der  neuzeit.  1.  bd.  glossar  u.  tafeln.  Hannover, 
Hahn,  1891.  VI,  148  s.  kl.  4^  16  m.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  52. 
Lit.  cbl.  1892  (20)  709.  im  ersten  teile  wird,  alphabetisch  ge- 
ordnet, die  ganze  lehre  der  mittelalterl.  Chronologie  behandelt;  in 
der  zweiten  abteilung  nehmen  die  ostertafeln  den  grössten  räum  ein. 
ganz  vortrefflich  sind  die  unter  no.  XXX  zusammengefassten  tafeln: 
'Übersicht  der  Jahreskennzeichen  von  300  n.  Chr.  bis  2000'. 

242.  G.  Bilfinger,  Die  mittelalterlichen  hören  und  die  mo- 
dernen stunden;  ein  beitrag  zur  kulturgeschichte.  Stuttgart,  W.  Kohl- 
hammer.    VI,  279  s.     5  m. 

verf  entwickelt  im  ersten  teile  das  horensystem  des  ma.  und 
die  Ursache  der  merkwürdigen  Verschiebung  einzelner  boren,  im 
zweiten  teile  weist  er  zum  ersten  male  die  zeit  der  einführung  der 
modernen  stundenrechnung  nach.  das  mit  Sachkenntnis  gewandt 
geschriebene  werk  wh-d  auch  ausserhalb  der  fachkreise  leser  finden. 

Paul  Mann. 


IX.    Eecht.  101 


IX.     Recht. 

1.  Karl  von  Amira,  Tierstrafen  und  tierprozesse.  Innsbruck, 
Wagner  1891.  57  s.  Im.  —  vgl.  jsb.  1891,  9,  3.  angez.  Rev. 
crit.  26  (1)  11  f.  —  als  ein  inhaltsreiches  und  methodisch  gründ- 
liches schriftchen  gelobt  von  Haberlandt,  Mitt.  d.  anthr.  ges.  in 
Wien  22,  71  f.  —  ferner  angez.  von  v.  Salis,  Cbl.  f.  rechtsw.  11, 
130  f.    (ausserordentlich  sorgfältig  ausgearbeitet). 

2.  Hub.  Ermisch,  Das  verzählen,  ein  beitrag  zur  geschichte 
des  Strafverfahrens  gegen  abwesende.  N,  archiv  für  sächs.  gesch. 
13,   1—90. 

3.  H.  Siegel,  Das  pflichtmässige  rügen  auf  den  jähr  dingen 
und  sein  verfahren,  ein  beitrag  zur  geschichte  der  rechtsverfolgung 
in  deutschen  landen.  Leipzig,  Frey  tag,  und  Wien,  Tempsky  in 
komm,  (sonderabdr.  aus  den  Sitzungsberichten  der  kais.  akademie  der 
Wissenschaften).     58  s.     1,20  m.  —  nicht  geliefert. 

4.  Arth.  Schmidt,  Echte  not.  —  vgl.  jsb.  1889,  9,  5.  angez. 
von  Leop.  Menzinger,  Krit.  vierteljahrsschr.  f.  gesetzg.  34,  29 — 34 
(sehr  interessant  und  eine  lücke  ausfüllend). 

5.  A.  H.  Post,  Über  gottesurteil  und  eid.  Ausland  64  (5) 
85—89,  (6)  101—106. 

vgl.  jsb.  1891,  10,  307. 


6.  Untersuchungen  zur  deutschen  Staats-  und  rechtsgeschichte, 
hrsg.  von  Otto  Gierke.     Breslau,  Koebner. 

vergl.  jsb.  1891,  9,  6.  —  heft  39.  Ludwig  Lass,  Die  anwalt- 
schaft  im  Zeitalter  der  volksrechte  und  kapitularien.  ein  beitrag  zur 
deutschen  rechtsgeschichte.     V,   52  s.      1,60  m. 

zur  ergänzung  des  die  zeit  der  volksrechte  behandelnden  buches 
von  F.  A.  Nietzsche,  Commentatio  juris  germanici  de  prolocutoribus 
(Leipzig  1831)  stellt  verf.  in  einer  knapp  gefassten,  klar  geschrie- 
benen Untersuchung  die  nachrichten  über  die  Vertreter  und  bei- 
stände der  prozessführenden  parteien  im  fränkischen  Zeitalter  zu- 
sammen, während  er,  ohne  seine  ansieht  direkt  erweisen  zu  können, 
für  die  urzeit  die  unzulässigkeit  jeder  anwaltschaft  annimmt,  tritt 
uns  in  den  rechten  der  einzelnen  stamme,  namentlich  in  dem  vom 
römischen  beeinflussten  westgotischen  landesrecht  Stellvertretung  und 
beihilfe  als   in   einzelnen  fällen  gestattet  entgegen,     der  verf.  unter- 


102  IS.    Recht. 

sucht  dann  die  bezeiclinungen  der  anwälte,  ihre  befähigung,  be- 
stellung,  legitimation,  geschäftsiühning,  die  Wirkung  ihrer  hand- 
lungen  u.  a.  kurze  anz.  von  0.,  Lit.  cbl.  1892  (33)  1164;  von 
Ge.  Frommhold,  Jurist,  litbl.  34,  70;  von  C.  Fuchs,  Cbl.  f. 
rechtswissensch.  11,  250.  —  lieft.  40.  Rieh.  Weyl,  Die  bezie- 
hungen  des  papsttums  zum  fränkischen  Staats-  und  kirchenrecht  unter 
den  Karolingern,  rcchtsgeschichtliche  Studie.  XIII,  238  s.  8  m. 
die  Untersuchung  umfasst  die  jähre  720 — 850.  in  eingehender  weise 
wird  die  päpstliche  legalisierung  des  usurpierten  merowingischen 
erbkönigtums  und  werden  überhaupt  die  rechtlichen  beziehungen 
der  päpste  zur  fränkischen  Staatsgewalt  dargestellt;  auch  die  rechts- 
stellung  des  vikariates  und  primates  des  Bonifatius  und  seiner  nach- 
folger  wird  untersucht.  eine  fortsetzung  der  interessanten  studie 
würde  mit  dank  zu  begrüssen  sein,  kurze  anz.  von  Ge.  Fromm- 
hold,  Jurist,  litbl.  38,  156  f.  —  von  den  früheren  heften  wurden 
rec. :  heft  31  (K  o  e  h  n  e ,  Stadtverfassung  in  Worms  usw.)  von 
Dargun,  Zs.  für  d.  priv.  und  öflf.  r.  19,  347;  von  K.  Schulz, 
Cbl.  f.  rechtswiss.  10,  290;  von  H.  Pirenne,  Rev.  bist.  50,  153 
bis  157  (der  wert  der  arbeit  beruht  besonders  auf  den  details).  — 
heft  32  (Mack,  Finanzverwaltung  von  Braunschweig)  rec,  von  P. 
Zimmermann,  Hist.  zs.  67,  119  ff.  (fleissig  und  wertvoll).  — 
heft  34  (Stutz,  Verwandtschaftsbild  des  Sachsenspiegels)  angez.  von 
V.  Salis,  Cbl.  f.  rechtswiss.  10,  245  und  von  Schröder,  Litztg. 
1891  (34)  1245;  ferner  Lit.  cbl.  1891  (51)  1726.  —  heft  36 
(v.  Schwind,  Entstehungsgeschichte  der  freien  erbleihen)  wurde  be- 
sprochen von  Ed.  Rosenthal,  Hist.  zs.  69,  505  f  (in  der  fleissi- 
gen  arbeit  ist  die  einschlägige  litteratur  ausgiebig  herangezogen  und 
selbständig  verwertet  worden)  und  von  Ge.  Frommhold,  Jurist, 
litbl.  36,  113  £  (inhaltsangabe).  —  heft  36  (Kühtmann,  Romani- 
sieruug  des  civilprozesses  in  Bremen)  angez.  von  Ge.  Fromm  hold, 
Jurist,  litbl.  33,  50.  —  beft  38  (Frommer,  Anfänge  und  entwicke- 
lung  der  handelsgerichtsbarkeit  in  Königsberg)  von  dems.  das.  33,  51. 


7.  Heinr.  Brunner,  Deutsche  rechtsgeschichte.  2.  band,  mit 
register  zu  band  1  u.  2.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  XI,  762  s. 
17  m.  nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1890,  9,  9.  —  band  1  wurde 
rec.  von  Leseur,  Rev.  generale  du  droit  12,   84  ff. 

8.  Soph.  Willkomm,  Deutsche  Staats-  und  rechtsgeschichte. 
Berlin,   C.  Heymann.     X,   144  s.      16**.     2  m. 

kurze  Zusammenstellung  des  für  junge  Juristen  zur  ersten  prü- 
fung  notwendigsten,  der  zweck  des  buches  macht  es  wohl  erklärlich, 
dass  z.  b.   die  veme,  welche  doch  in  einer  deutschen  rechtsgeschichte 


IX.     Recht.  103 

nicht  fehlen  dürfte,  ganz  unberücksichtigt  geblieben  ist.  ob  das 
buch,  das,  wenn  auch  sehr  knapp  gefasst,  doch  klar  und  verständ- 
lich geschrieben  ist,  seinem  praktischen  zweck  entspricht,  kann  hier 
nicht  beurteilt  werden;  jedenfalls  aber  hätten  fehler  wie  der,  dass 
die  ältesten  bewohner  unseres  Vaterlandes  neben  ihrer  bezeichnung 
als  Germanen  auch  den  kollektivnamen  Teutonen  (Deutsche)  geführt 
hätten  oder  dass  Heinrich  I.  der  besieger  der  Normannen  gewesen 
sei,  vermieden  werden  können. 

9.  H.  Wasserschieben,  Deutsche  rechtsquellen  des  mittel- 
alters.  gesammelt  und  herausgegeben.  Leipzig,  Veit  &  comp.  VI, 
306  s.  8  m.  —  nicht  geliefert,  angez.  Zs.  des  Aachener  geschichtsv. 
bd.   14. 

10.  H.  0.  Lehmann,  Quellen  zur  deutschen  reichs-  und  rechts- 
geschichte.  —  vgl.  jsb.  1891,  9,  10.  die  im  ganzen  anerkennende 
anz.  von  K.  Zeumer,  Litztg.  1892  (17)  566  f.  vermisst  die  berück- 
sichtigung  der  volksrechte  der  Alamannen,  Bayern  u.  a.,  ferner  der 
formein  und  der  wichtigsten  älteren  stadtrechte,  der  dienst-  und  hof- 
rechte. —  auch  in  der  sonst  günstigen  besprechung  von  Arth. 
Schmidt,  Hist.  zs.  69,  502  fP.  werden  einige  änderungen  gewünscht. 
—  kurz  angez.  von  der  red.  d.  Cbl.  f.  rechtswissensch.  11,  53  (be- 
sonders der  abdruck  der  älteren  quellen  ist  bequem  und  förderlich), 
ferner  rec.  Leipz.  zeit.  1891,  beil.  396,  Hamb.  Korresp.  1891,  beil. 
no.  22,  Allgem.  zeit.   1891  no.   330. 

11.  W.  Altmann  und  E.  Bernheim,  Ausgewählte  Urkunden 
zur  erläuterung  der  Verfassungsgeschichte  Deutschlands.  —  vgl.  jsb. 
1891,  9,  11.  angez.  von  Th.  Sorgenfrey,  Zs.  f,  gymnw.  46, 
248  f.  (ein  willkommenes  handbuch  auch  für  geschichtslehrer).  — 
ferner  besprochen  von  Kehr,  Hist.  zs.  69,  504  f.  (namentlich  für 
akademische  Übungen  geeignet  und  daher  sehr  willkommen)  und  von 
H.  Boos,  Litztg.  1891  (48)  1750  f. 


12.  Karl  Lehmann,  Der  königsfriede  der  Nordgermanen.  — 
vgl.  jsb.  1888,  9,  12.  rec.  von  Brocher,  Rev.  gön^rale  du  droit 
12,  575  ff. 

13.  F.  Dahn,  Der  Werdegang  des  Staatsgedankens  bei  den 
Westgermanen.     Ann.  d.  deutsch,  reich.   1891,   501 — 520. 

14.  J.  Ficker,  Untersuchungen  zur  erbfolge  der  ostgermani- 
schen reiche.  Innsbruck,  Wagner.  1.  band.  XXX,  540  s.  16  m.  — 
vgl.  jsb.  1891,  9,  15.  —  angez.  Lit.  cbl.  1891  (52)  1791—1794.  — 
K.  von  Amira,   Gott.  gel.  anz.  1892  (7)  249 — 280  bezeichnet  trotz 


104  IX.    Recht. 

vielfach  abweichender  ansichten  in  einzelfragen  das  buch  als  ein 
wertvolles  werk,  welches  in  den  weiteren  fortschritten  der  verglei- 
chenden rechtswissenschaft  nachwirken  werde. 

15.  A.  Tardif,  Les  leges  Wisigothorum.  Nouv.  rev.  bist,  de 
droit  15,  5—17. 

16.  Ch.  L^crivain,  Remarques  sur  l'interpretation  de  la  Lex 
Eomana  Wisigothorum.     Ann.  du  Midi  1,   145 — 182. 

17.  Back,  Einiges  über  fränkisches  oder  Frankenrecht  in  der 
vorzeit.  Mitt.  der  geschichtsf.  ges.  des  Osterlandes  1,  2.  ausg.,  127 
bis  131. 

18.  R.  Hübner,  Gerichtsiu'kunden  der  fränkischen  zeit,  ver- 
zeichnet. 1.  abt.  die  gerichtsurkunden  aus  Deutschland  und  Frank- 
reich bis  zum  jähre  1000.  (aus  Zs.  der  Savigny-stift.)  Weimar, 
Böhlau.  Vn,  118  s.     3  m.  —  nicht  geliefert. 

19.  Ludw.  Huberti,  Studien  zur  rechtsgeschichte  der  gottes- 
frieden  und  landfi'ieden.  I.  friedensordnungen  in  Frankreich.  Ansbach, 
Brügel.      XVI,   593   s.      mit  karte  und  Urkunden.      10  m. 

nicht  geliefert.  —  rec.  Arch.  f.  kath.  kirchenr.  67,  359.  — 
Fei.  Dahn,  Bl.  f.  lit.  unterh.  1892  (25)  317  f.  lobt  an  dem  buche 
vortreffliche  methode,  lichtvolle  gliederung  des  Stoffes,  gründliche  er- 
forschung  der  quellen,  selbständige  Verwertung  und  gerechte  beur- 
teilung  der  vorarbeiten;  doch  fehle  es  an  der  Würdigung  des  gewohn- 
heitsrechtes  und  an  der  hervorhebung  des  vernunftnotwendigen  in 
der  rechtsordnung.  —  die  anz.  von  v.  Salis,  Chi.  f.  rechtswiss.  11, 
399  f.  tadelt,  dass  wesentliches  und  unwesentliches  mit  der  gleichen 
ausführlichkeit  behandelt  ist. 

20.  Vict.  Menzel,  Die  entstehung  des  lehnswesens.  —  vgl. 
jsb.  1891,  9,  18.  —  angez.  von  Arth.  Schmidt,  Eist.  zs.  69,  482  f. 
(Selbständigkeit  und  historische  Schulung  werden  vermisst). 

21.  K.  Lehmann,  Die  entstehung  der  Libri  feudorura.  —  vgl. 
jsb.  1891,  20,  101.  —  rec.  Chi.  f.  rechtswiss.  11,  11  von  v.  Salis 
(kurzer  bericht). 

22.  J.  C.  Overvoorde,  De  ontwikkeling  van  den  rechtstoe- 
stand  der  vrouw,  volgens  het  oud  -  Germaansche  en  oud  Nederland- 
sche  recht,     diss.  Rotterdam.     190  s. 

23.  Ph.  Heck,  Der  Ursprung  der  gemeinfriesischen  rechts- 
quellen (küren,  landrechte  und  überküren)  und  der  friesische  gottes- 
frieden.     Neues  arch.  f.  alt.  d.  geschichtsk.   17,   567 — 598. 

die  überküren  enthalten,  wie  der  verf.  im  gegensatz  zu  Richt- 
hofen  annimmt,   das  grundlegende  Statut   der   friesischen  vereinstage, 


IX.    Recht.  105 

die  küren  und  landreclite  ältere,  wohl  partikuläre  Satzungen,  die 
entscheidenden  Vorgänge  haben  bald  nach  1085  stattgefunden,  in 
welcher  zeit  der  gottesfrieden  auch  in  Friesland  in  einer  uns  nicht 
erhaltenen  sendrechtsbestimmung  zur  regelung  gelangt  ist. 

24.  M.  Pappenheim,  Die  altdänischen  schutzgilden.  —  vgl. 
jsb.  1888,  9,  39.  —  referierende  anz.  von  D.  Seh.,  Hist.  zs.  69,  141  f. 

25.  E.  Steffenhagen,  Die  Verbreitung  des  Sachsenspiegels 
in  Holstein.     Zs.  f.  schlesw.-holst.-lauenb.  gesch.  21,  365 — 371. 

26.  C.  J.  Caspar,  Darstellung  des  strafrechtlichen  Inhalts  des 
Schwabenspiegels  und  des  Augsburger  stadtrechts.  diss.  Leipzig, 
Fock.     V,  92  s.      1,50  m.  —  nicht  geliefert. 

27.  Sigm.  Adler,  Über  die  Schönkirchner  handschrift  des 
österreichischen  landesrechtes.  (Sitzungsber.  der  kais.  akad.  d.  wiss.) 
Wien,  F.  Tempsky  in  komm.      6  s.     0,30  m. 

28.  Friedr.  Thudichum,  Femgerichte  und  Inquisition.  —  vgl. 
jsb.  1891,  9,  21.  rec.  von  v.  Below,  Hist.  zs.  66,  543  (durchaus 
verfehlt),  und  von  Martens,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  19,   31. 

29.  Friedr.  Thudichum,  Das  heilige  femgericht.  Hist.  zs. 
68,   1—57. 

30.  Th.  Lindner,  Der  angebliche  Ursprung  der  vemegerichte 
aus  der  Inquisition.  —  vgl.  jsb.  1891,  9,  22.  —  rec.  von  Martens, 
Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  19,  32;  von  v.  Below,  Hist.  zs.  66,  543; 
Der  Sammler  12,  251. 

31.  Er.  Wetzel,  Das  zollrecht  der  deutschen  könige  von  den 
ältesten  zeiten  bis  zur  goldenen  bulle.  1.  teil,  das  königliche  zoll- 
recht bis  zum  ausgang  des  12.  Jahrhunderts,  diss.  Berlin,  Mayer 
&  Müller.     44  s.     1  m. 

von  der  dissertation  des  verf ,  Avelche  die  entwicklung  und  Um- 
gestaltung des  zollrechtes  der  deutschen  könige  bis  zur  goldenen 
bulle  behandelt,  ist  hier  der  erste  teil  abgedruckt,  der  die  zeit  bis 
zum  anfang  des  13.  jahrh.  umfasst.  nach  dem  verf.  gehört  das 
zollrecht  zu  den  regalien;  das  königliche  gebot  bildet  bis  zum 
13.  jahrh.  für  die  gesetzliche  regelung  der  zolle  im  reiche  die  ein- 
zige rechtsquelle  und  grundlage. 

32.  A.  Hauck,  Die  entstehung  der  bischöflichen  fürstenmacht. 
univ.-progr,     Leipzig,  Edelmann.     49  s.     4*^. 

33.  G.  V.  Below,  Der  adel.  Handwörterbuch  der  staatsw.  1, 
42 — 48.  —  Ders.,  Bürger  und  bürgertum.  ebdas.  2,  789 — 96.  — 
K.  Lamprecht,  Die  bauern.     ebdas.  2,   178 — 181. 


106  IX.     Recht. 

34.  Ed.  Rosentlial,  Geschichte  des  Gerichtswesens  und  der 
Verwaltungsorganisation  Bayerns.  —  vgl.  jsh.  1891,  9,  108.  kurze 
lobende  anz.  von  Deybeck,  Zs.  f.  d.  priv.  u.  öff.  recht   18,   748. 


35.  W.  Varges,  Weichbildsrecht  und  burgrecht.  Deut.  zs. 
f.  geschichtsw.  6,   86 — 90. 

36.  Karl  Lamprecht,  Der  Ursprung  des  bürgerturas  und  des 
städtischen  lebens  in  Deutschland.     Hist.  zs.  67,   385 — 424. 

inhalt.  früheste  entwicklung  des  deutscheii  handeis.  die  volks- 
Märtschaftliche  Umwälzung  der  Staufenzeit.  die  gilde.  der  markt, 
die  Stadt,  markt-  und  stadtherrschaft.  die  Städte  und  das  reich.  — 
auch  in  dieser  Untersuchung  wird  dem  Ursprünge  der  städtischen 
gemeinwesen  nachgeforscht  und  die  Stadtverfassung  aus  der  markt- 
verfassung  abgeleitet. 

37.  Rud.  So  hm,  Die  entstehung  des  deutschen  städtewesens.  — 
vgl.  jsb.  1891,  9,  39.  nach  der  kurzen  anz.  von  Friedr.  Biene- 
mann, Bl.  f.  lit.  unterh.  1892  (25)  395  beseitigt  der  verf  die 
Schwierigkeiten,  welche  bisher  der  Unterordnung  der  einzelerschei- 
uungen  deutschen  städtewesens  unter  eine  der  aufgestellten  erklä- 
rungsweisen widerstrebten.  —  fernere  anz.  von  Kruse,  Jahrb.  f. 
nationalök.  57,  845 — 853;  von  Ashley,  Engl.  Hist.  Rev.  7,  340; 
von  Arth.  Schmidt,  Hist.  zs.  68,  311 — 315  (auch  für  den,  der 
in  vielen  punkten  widerspricht,  ist  das  werk,  welches  neue  ge- 
sichtspunkte  hervorhebt  und  neue  bahnen  eröffnet,  ausserordentlich 
anregend). 

38.  E.  Bernheim,  Die  entstehung  des  deutschen  städtewesens. 
eine  kritik  der  Sohmschen  theorie.  Deutsche  zs.  f.  geschichtsw.  6, 
256—272. 

die  grundansichten  Sohms  sind  nach  Bernheim  unerwiesen  und 
mit  den  rechtsanschauungen,  dem  bildungsgrade  und  der  juridischen 
denkweise  der  geschilderten  zeiten  unvereinbar. 

39.  Ge.  V.  Below,  Der  Ursprung  der  deutschen  Stadtverfassung. 
Düsseldorf,  L.  Voss  &  co.     XV,   147  s.     3  m. 

nicht  geliefert.  —  in  einem  nachtrage  zu  dem  abt.  7  no.  45 
genannten  werke  äussert  sich  Schaube  im  wesentlichen  zustimmend 
und  stellt  die  punkte,  in  denen  er  abweichender  ansieht  ist,  zu- 
sammen. —  zustimmend  sind  auch  die  besprechungen  Rev.  crit.  26 
(19)  363—367  (von  H.  Pirenne)  und  Lit.  cbl.  1892  (23)  807  f. 
(zu  neuen  Untersuchungen  anregend;  wenigstens  die  grundlage  scheint 
gewonnen).  —  dagegen  findet  C.  Koehne,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  20, 
231 — 234,    dass   das   in   unhöflichem  tone  geschriebene  buch  haupt- 


IX.    Eecht.  107 

sächlich    frühere    behauptungen    wiederholt    und    an    Widersprüchen 
reich  ist. 

40.  G.  V.  Below,  Die  bedeutiing  der  gilden  für  die  entstehung 
der  deutschen  Stadtverfassung.     Jahrb.  f.  nationalök.   58,   56  —  68. 

41.  R.  Hoeniger,  Professor  Georg  v.  Belows  detailpolemik. 
ein  nachwort  zu  Belows  arbeiten  über  städtische  Verfassungsgeschichte. 
Berlin,   Walther  u.  Apolant.     IV,   70  s.      1,50  m. 

in  einem  berechtigten  'akt  der  notwehr'  wendet  sich  der  verf. 
scharf  gegen  die  art,  in  welcher  Below  seine  polemik  zu  führen 
pflegt,  und  geht  dabei  einzeln  auf  die  streitigen  fragen  ein. 

42.  0.  Kallsen,  Die  deutschen  städte  im  mittelalter.  —  vgl. 
jsb.  1891,  9,  37.  —  wegen  zahlreicher  Unrichtigkeiten  abfällig  be- 
urteilt von  H.  Pirenne,  Rev.  crit.  25  (41)  212  f.  —  nach  der  anz. 
von  Friedr.  Bienemann,  Bl.  f.  lit.  unterh.  1892  (25)  394  flP.  hat 
der  verf.  es  verstanden,  die  kenntnis  der  ergebnisse  der  Wissenschaft 
zu  fördern,  sie  zusammenzufassen  und  mundgerecht  zu  machen,  wenn 
auch  im  einzelnen  manches  verfehlt  ist.  —  ferner  angez.  von  Se- 
liger,  Nationalztg.  44  no.  357  und  366;  Hist.  jahrb.   12,  441. 

43.  J.  E.  Kuntze,  Die  deutschen  Städtegründungen,  —  vgl. 
jsb.  1891,  9,  35.  —  die  anz.  von  Ge.  Wolff,  Berl.  phil.  woch.  11 
(44)  1496  f.  stimmt  dem  teile  der  ausführungen  bei,  in  welchem 
auf  den  engen  Zusammenhang  der  spätrömischen  kultur  mit  der  des 
früheren  m.  a.  hingewiesen  wird.  ferner  rec.  von  H.  van  der 
Linden,  Rev.  de  l'instr.  publ.  en  Belg,  1,  56 — 59  (ein  Werk  von 
hervorragendem  Interesse)  und  von  H.  Pirenne,  Rev.  crit.  25  (41) 
211  f.  (nur  der  kritische,  gegen  Sohm  gerichtete  teil  ist  beachtenswert). 

44.  Karl  Hegel,  Städte  und  gilden  der  germanischen  völker 
im  mittelalter.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  12.  in  seiner  anz.  Gott.  gel. 
anz.  1892  (10)  406 — 423  stimmt  Ge.  v.  Below  den  weitaus  meisten 
aufstellungen  des  verf.  zu.  —  die  eingehende  rec.  von  Max  Pappen- 
heim,  Krit.  vierteljschr.  f.  rechtsw.  34,  172 — 218  tadelt,  dass  der 
verf.  mit  ungenügenden  sprachlichen  und  rechtswissenschaftlichen 
kenntnissen  und  mit  unzureichender  methode  die  arbeit  unternommen 
hat.  auch  das  8.  buch,  welches  speziell  die  gilden  in  Deutschland 
behandelt  (vorher  ist  von  den  fränkischen  gilden  und  dem  Ursprung 
des  gildewesens,  ferner  von  den  gilden  in  England,  den  skandinavi- 
schen reichen,  der  Normandie  und  Nordfrankreich,  Flandern  und 
Hennegau,  Brabant,  Holland,  Seeland  und  Friesland  die  rede),  lässt 
viele  wichtige  punkte  ununtersucht  und  lässt  namentlich  die  zeit 
vor  entstehung  der  deutschen  stadtverfassung  ganz  ausser  acht.  — 
C.  Koehne,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  20,  226—231  ist  im  gegensatz 
zum   verf.   der  meinung,   dass  das  deutsche  genossenschaftswesen  bei 


108  IX.    Eecht. 

der   ausbildung  der  stadtverfassung  bedeutenden   einfluss   gehabt   hat  j 

und    dass    ein    schon   vor    der   vollen    ausbildung   der    stadtverfassung  ' 

vorhandenes    markt-    und    kaufmannsrecht    in     das     stadtrecht    über-  ; 
gegangen  ist.  —  nach  der  anz.  von  Ilgen,    Hist.  zs.  69,   483 — 491 

ist  die  Schrift  von  grundlegendem  werte.  —  ferner  angez.  von — ng,  j 

Lit.  cbh  1892  (15)  516  ff.  (gelobt);  von  Bendiner,  Allg.  ztg.  1892  j 

no.  76  (lit.  beil.   64);  Grenzboten  51,  2,  448-458.  j 

45.  Kolmar  Schaube,  Zur  entstehung  der  stadtverfassung 
von  Worms,  Speyer  und  Mainz,  progr.  (no.  172)  des  Elisabet-gymn, 
in  Breslau.     72  s. 

Koehnes  schrift  'Der  Ursprung  der  stadtverfassung  in  Worms, 
Speier  und  Mainz'  (jsb.  1891,  9,  6)  wird  s.  1 — 47  als  in  allen 
einzelnen  punkten  zu  völlig  unrichtigen  resultaten  führend  bestritten, 
ein  schöffenkolleg,  welches  nach  Koehne  vor  entstehung  des  rates  die 
bürger  geleitet  haben  soll,  war  in  Speier  niemals  vorhanden,  in 
Worms  und  Mainz  in  früherer  zeit  jedenfalls  bedeutungslos;  dagegen 
bildeten  die  regierenden  Stadtbehörden  die  bischöflichen  beamten  der 
Stadt  unter  mitwirkung  einer  bevorrechteten  klasse  von  bürgern,  die 
wohl  hauptsächlich  aus  den  alten ,  mit  freiem  eigentum  in  der  Stadt 
angesessenen  familien  sowie  den  vom  lande  eingewanderten  freien 
stammten,  die  grosse  masse  der  übrigen,  politisch  rechtlosen  ge- 
meinde gelangte  durch  königliche  gnade  allmählich  zu  persönlicher 
freiheit.  der  wachsende  umfang  der  geschäfte  der  stadtgemeinde 
führte  zur  entstehung  des  rates  (Speyer  1198,  Worms  ungefähr 
gleichzeitig,  Mainz  1244).  zuletzt  bespricht  der  verf.  Belows  'Ur- 
sprung der  deutschen  stadtverfassung'  (jsb.   1892,   9,  39). 

46.  Herm.  Lövinson,  Beiträge  zur  Verfassungsgeschichte  der 
westfälischen  reichsstädte.  —  vgl.  jsb.  1890,  9,  55.  erwiderung  auf 
die  rec.  Belows  (Lit.  cbl.  1889  (20)  670  f.;  Litztg.  1889  (43) 
1579  f.)  im  Vorwort  zu  Lövinson,  Die  mindensche  chronik  des 
Busso  Watensted,  eine  fälschung  (Paderborn,  Schöningh  1890).  vgl. 
die  rec.  dieser  schrift  von  Below,  Lit.  cbl.  1891  (34)  1149  f.  und 
die  erwiderungen  Lövinsons  und  Belows  das.   (47)   1642   ff. 

47.  Th.  Ilgen,  Zur  Herforder  Stadt-  und  gerichtsverfassung. 
(aus:  Zs.  f.  vaterl.  gesch.  Westfalens.)  Münster  i.  W.,  Regensberg. 
58   s.      Im.    —   nicht  geliefert. 

48.  Werken  der  Vereeniging  tot  uitgave  der  bronnen  van  het 
oude  vaderlandsche  recht.  Haag,  Nyhoff.  I,  11:  Stadrechten  van 
Nymegen.      1890.     H,   5:  Verslagen  en  Mededeelingen.      1891. 

nach  der  anz.  von  P.  J.  Blök,  Hist.  zs.  68,  502  f.  enthält 
I,  11  von  den  Nymweger  stadtrechten  die  drei  ältesten  erhaltenen 
keurboeken  aus  dem  15.  und  16.  jh. ;  H,  5  dagegen  die  rechtsquellen 


IX.    Eeclit.  109 

und  die  reclitsgescliiclite  der  Stadt  Coevorden,  Willküren  aus  dem 
ambt  Westerwolde,  das  stadtreclit  von  Arnhem  (14. — 16.  jli.)  und 
eine  Utrechter  dingtaal  über  mord  (15.  Jh.). 

49.  Aug.  Sach,  Der  Ursprung  der  Stadt  Hadersleben  und  die 
A'erleihung  des  stadtrechts  durch  herzog  Waldemar  IV.  progr.  (no.  278) 
des  k.   gymn.   u.   realgymn.  in  Hadersleben.      25   s.      4^. 

in  dem  ersten  teile  'über  den  namen  Hadersleben'  sagt  der  verf.: 
'die  neuere  forschung  lässt  keinen  zweifei,  dass  wir  diese'  (sc.  die 
erbauer  der  orte  auf  -lev,  -leben)  'in  den  Warnen  und  herulischen 
Stämmen  zu  suchen  haben'.  Sach  erwähnt  mit  keinem  worte,  dass 
er  hiermit  die  ansieht  W.  Seelmanns  wiedergiebt,  und  scheint  über- 
haupt trotz  des  ausdrucks  'die  neuere  forschung'  weder  die  Unter- 
suchungen Seelmanns,  Weilands,  Erdmanns  u.  a.  noch  die  ein- 
schlägigen dänischen  Schriften  zu  kennen,  in  späteren  abschnitten 
wird  über  alter  und  Ursprung  der  Stadt  sowie  über  die  Verleihung 
des  Stadtrechts  gehandelt;  dasselbe  setzt  sich  aus  begabungen  der 
landesherren,  einzelnen  durch  vermittelung  des  Flensburger  über- 
nommenen Satzungen  des  Schleswiger  rechtes  selber  sowie  aus  Vor- 
schriften des  jütischen  Lovs  und  aus  alten  gewolmheiten  und  belie- 
bungen der  bürgerschaft  oder  der  gilden  zusammen. 

50.  Fei.  Priebatsch,  Die  deutschen  städte  im  kämpfe  mit 
der  fürstengewalt.  Untersuchungen  zur  geschichte  der  entwickelung 
der  füi'stlichen  landeshoheit.  1.  band,  die  Hohenzollern  und  die 
Städte  der  mark  im  15.  Jahrhundert.  Berlin,  Weidmann.  VIII,  270  s. 
6  m.  —  nicht  geliefert. 

51.  0.  Struve.  Die  entstehung  der  städte  in  der  mark  Bran- 
denburg. Festschr.  zur  einweih,  des  progym.-gebäud.  in  Steglitz. 
(1890.)     s.  55—65. 

kurze  darstellung  der  einzelnen  Vorgänge  bei  den  planmässigen 
und  künstlichen  städtegründungen   der  mark. 

52.  Sebaldus  Schwarz,  Die  anfange  des  Städtewesens  in  den 
Elb-  und  Saalegegenden.     Kieler  diss.     Leipzig,   Fock.     56  s.     1  m. 

der  verf.  untersucht  zunächst,  welche  orte  nach  den  dafür  üb- 
lichen bezeichnungen  als  städte  anzusehen  sind,  dann  die  merkmale 
dieser  städte.  die  bedeutung  derselben  ist  in  dieser  gegend  im  10. 
und  11.  jh.  vorwiegend  eine  militärische,  jede  Stadt  ist  befestigt 
und  der  mittelpunkt  eines  burgwards.  einige  von  ihnen  sind  zugleich 
als  sitz  einer  curtis  ausgangspunkte  für  die  wirtschaftliche  aus- 
nutzung  des  landes,  einige  auch  als  marktorte  statten  des  verkehrs- 
lebens.  doch  ist  das  Vorhandensein  eines  privilegierten  marktes  nicht 
ein  wesentliches  merkmal  der  stadt.  in  einigen  erhält  die  kirche, 
welcher   die   gründung,   leitung  und  ausnutzung  eines  marktes  über- 


HO  IX.    Reclit. 

tragen  wird ,  die  gericlitslierrlichkeit  über  einen  weiteren  kreis  von 
einwohnern  und  wolil  über  die  gesamte  einwohnerschaft.  angez. 
Leipz.  zeit.   1892,  beil.  no.  192. 

52a.  Jos.  Grimzel,  Über  die  deutseben  stadtrecbte  Böhmens 
und  Mährens.  1.  Äussere  rechtsgeschichte.  Mitt.  d.  ver.  f.  gesch. 
d.  Deutschen  in  Böhmen  30  (2/3)   128—154. 

die  regen  handelsbeziehungen  der  Böhmen  zu  deutschen  stammen, 
namentlich  den  Bayern  und  Franken,  führen  zu  ansiedlungen  deutscher 
kaufleute.  privilegien  böhmischer  fürsten  aus  dem  12.  und  13.  jh. 
haben  eine  fast  beispiellose  deutsche  kolonisation  zur  folge,  dieselbe 
vollzieht  sich  unter  ähnlichen  formen,  wie  die  von  der  Mark  und 
von  Schlesien.  die  deutschen  stadtverfassungen,  die  sich  in  der 
heimat  nach  langen  kämpfen  gebildet  haben,  kommen  fertig  nach 
Böhmen  und  entwickeln  sich  hier  weiter,  im  norden  herrscht  mehr 
das  Magdeburger,  im  süden  das  bayrische  stadtrecht;  selbständige 
rechtsbildungen  weisen  u.  a,  auf  niederländische  ansiedelungen  hin. 
in  langen  kämpfen  gewinnt  allmählich  das  stark  mit  fremden  ele- 
menten  durchsetzte  bayrische  stadtrecht  ausschliessliche  geltung. 

53.  Em.  Rummler,  Die  schulzen  der  deutschrechtlichen  dörfer 
Grosspolens.  1.  u.  2.  teil,  progr.  des  Friedr.-Wilh.-gymn,  zu  Posen 
1891  (progr.-no.  157)  und  1892  (progr. -no.  160).     16  u.  16  s.     4''. 

54.  0.  Richter,  Verfassungs-  und  Verwaltungsgeschichte  der 
Stadt  Dresden.  H.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  380.  —  angez.  von  Tb. 
Flathe,   Eist.  zs.  68,   370  f.   (Inhaltsangabe). 

55.  Willi  Varges,  Die  gerichtsverfassung  der  Stadt  Braun- 
schweig bis  zum  jähre  1374.  —  vgl  jsb.  1891,  9,  41.  —  zustim- 
mende anz.  von  Arth.   Schmidt,  Hist.  zs.  68,   357. 


56.  Ludw.  V.  Rockinger,  Denkmäler  des  bayrischen  landes- 
rechts  vom  13.  bis  in  das  16.  Jahrhundert.  2.  band,  1.  lieferung. 
München,  Franz.     96  s.     4".     2  m. 

von  der  ersten  abteilung  des  genannten  werkes,  der  die  ge- 
schichte  des  bayrischen  landesrechts  vom  13.  bis  in  das  16.  jh.  be- 
handeln soll,  ist  zunächst  die  1.  lieferung  der  2.  abteilung  erschienen, 
sie  enthält  hauptsächlich  den  zum  teil  lateinischen  und  deutschen, 
zum  teil  nur  deutschen  text  der  landfrieden  des  13.  jhs.  die  be- 
deutung  der  letzteren  liegt  darin,  dass  sie  'die  lücke  einer  schrift- 
lichen gesetzgebung  ausfüllen,  welche  zwischen  dem  erlöschen  der 
geltung  der  geschriebenen  fassungen  des  bayi-ischen  stammrechts  bis 
zu  kaiser  Ludwigs  gesetzgeberischer  tätigkeit  besteht'.  sind  die 
vorliegenden   landfrieden   somit   von   grosser  rechtsgeschichtlicher  be- 


IX.    RecM.  111 

deutung,  so  sind  sie  auch  für  die  kulturgeschichte  wiclitig;  wie  sie 
z.  b.  aus  Neithart  und  Meier  Helmbrecht  ihre  erläuterung  finden, 
so  tragen  sie  wiederum  zum  Verständnis  dieser  zeitgenössischen 
quellen  bei.  der  herausgeber  verdient  daher  dank  für  die  zur  feier 
des  fünfzigjährigen  bestehens  des  historischen  Vereins  von  Oberbayern 
bewirkte  Veröffentlichung,  bei  dem  abdruck  der  texte  ist  im  grossen 
und  ganzen  die  Schreibweise  der  handschriften  beibehalten  worden; 
philologische  kritik  zu  üben  hat  nicht  in  dem  plane  des  Werkes 
gelegen. 

57.  H.  G.  Gengier,  Beiträge  zur  rechtsgeschichte  Bayerns. 
in.  Die  quellen  des  stadtrechtes  von  ßegensburg  aus  dem  13.,  14. 
und  15.  Jahrhundert.     Leipzig,   A.   Deichert.     VIII,   141  s.     3,80  m. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1891,  9,  24.  —  die  anz.  des  1. 
und  2.  bandes  von  Max  Pappenheim,  Krit.  vierteljahrsschr.  f. 
gesetzgeb.  34,  354  hebt  die  Sorgfalt  und  gewissenhaftigkeit  des  verf. 
sowie  den  grossen  nutzen  des  werkes  hervor. 

58.  Ign.  V.  Zingerle  und  Jos.  Egger,  Die  tirolischen  weis- 
tümer.  4.  teil,  2.  hälfte.  Wien,  W.  Braumüller.  VIII  u.  s.  561  —  1202. 
40  m.  —  vgl.  jsb.  1891,  9,  43.  rec.  von  0.  R— ch,  Lit.  cbl.  1892 
(11)  357  S.  (es  ist  dies  der  hervorragendste  teil  der  tirolischen 
weistümer). 

59.  J.  R.  Dieterich,  Vemegerichtsurkunden  aus  Tirol.  Anz. 
d.  germ.  nationalmus.  1892  (3)   89 — 93. 

60.  H.  Ermisch,  Das  Chemnitzer  achtbuch.  Mitt.  d.  v.  f. 
gesch.  V.  Chemnitz  7,  23  f. 

61.  Kretschmann,  Sammlung  älterer  nach  Eisleben  ergan- 
gener rechtsbescheide  des  Magdeburger  schöppenstuhls.  Geschichtsbl. 
f.  Stadt  u.  land  Magdeb.  26,   334  ff. 

62.  G.  Bardey,  Der  schöppenstuhl  zu  Brandenburg.  Mitt. 
d.  V.  f.  gesch.  Berl,  8,  81  f.  86—90.  102  ff. 

63.  Jos.  Habet,  Limburgsche  Wijsdommen.  Dorpcostumen 
en  gewoonten,  bevattende  voornamelijk  Bank-,  Lat-  en  Boschrechten. 
Haag,  Nijhoff  1891.  XVI,  416  s.  (a.  u.  d.  t:  Werken  der  ver- 
eeniging  tot  uitgave  der  Bronnen  van  het  oude  vaterlandsche  Recht, 
gevestigt  te  Utrecht,      erste  reeks.  no.  12.) 

als  eine  sehr  dankenswerte  erweiterung  und  ergänzung  der 
grossen  Sammlung  der  deutschen  weistümer  bezeichnet  von  — ng, 
Lit.  cbl.  1892  (31)  1095  f.  —  kurz  angez.  Korrbl.  d.  westd.  zs. 
11  (1)  25. 

Böhm. 


112  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

Mythologie. 

1.  M,  Müller,  Physische  religion.  Gifford  -  Vorlesungen  ge- 
halten an  der  Universität  Glasgow  im  jähre  1890.  aus  dem  engli- 
schen übersetzt  von  0.  Franke.  Leipzig,  Engelmann,  XIV,  398  s.   10  ra. 

im  anschluss  an  seine  Vorlesungen  über  natürliche  religion  (jsb. 
1891,  10,  50)  geht  M.  hier  auf  die  physische  religion,  die  in  der 
verehi'ung  der  naturkräfte  ihre  wurzel  hat,  näher  ein  und  sucht  sie 
in  ihrem  historischen  fortschritte  zu  verfolgen,  am  besten  ist  diese 
am  Veda  zu  studieren,  deshalb  giebt  er  in  klarer,  allgemein  ver- 
ständlicher form  eine  geschichte  des  Veda  und  des  Studiums  des- 
selben ,  eine  musterung  der  vedischen  litteratur ,  beschreibung  des 
lebens  und  gottesdienstes  in  dieser,  ferner  giebt  der  verf.  eine  ge- 
schichte des  Agni,  der  aus  der  Verehrung  des  feuers  hervorgegangen 
ist,  und  wendet  sich  von  hier  aus  zu  den  Verehrungen  des  feuers 
bei  anderen  Völkern,  in  dem  er  darauf  hinweist,  welche  vorteile  die 
vergleichende  mythologie  allen  mythologen  gewähren  muss.  in  der 
13.  Vorlesung  werden  die  gottheiten  besprochen,  die  aus  der  Ver- 
ehrung des  Sturmwindes  hervorgegangen  sind,  wo  auch  Wodan  -  Ööin 
eingehender  behandelt  wird,  den  er  seiner  etymologie  nach  als 
'wetter-  und  sturmgott'  erklärt  (s.  314  ff.).  —  'Religion'  ist  nach  M. 
die  Wahrnehmung  des  unendlichen  unter  solchen  formen,  welche  ge- 
eignet sind,  die  sittliche  haltung  des  menschen  zu  beeinflussen,  von 
ihr  zu  trennen  sind  die  mythen,  die  gebilde  der  poesie;  daneben  be- 
stand das  ceremoniell,  die  religiöse  sitte,  die  aus  praktischen  zwecken 
ersprossen  ist  und  die  religion  nicht  selten  beeinflusst  hat.  auch 
dieser  band  von  Müllers  Vorlesungen  ist  reich  an  belehrung  und 
anregung,  wenn  er  auch  nicht  selten  zum  Widerspruche  herausfordert. 

2.  M.  Müller,  Natürliche  religion. 

vgl.  jsb.  1891,  10,  50.  —  angez.  von  G.  Glogau,  Litztg.  1892 
(1);  von  Gutberlet,  Philos.  Jahrb.  5  (2)  188—194.  —  vgl.  dazu 
auch  0.  Pfleiderer,  Max  Müllers  Vorlesungen  über  'Anthropologische 
religion'.     Protest,  kirchenzeitung  1892  (20). 

3.  Th.  Achelis,  Probleme  der  vergleichenden  religionswissen- 
schaft.     Tägl.  rundschau  1892,  wies.  beil.  s.  1101. 

4.  W.  Nicolson,  Myth  and  religion;  or  an  enquiry  into  their 
nature  and  relations.  academical  dissert.  Helsingfors,  Press  of  the 
finnish  lit.  soc.  XV,   178  s. 

4a.  F.  Robiou,  La  question  des  mythes.  I.  L'Egypte.  L'Asie 
anterieure.     Paris,  Bouillon.     90  s.     2,50  m. 


X.    Mythologie.  113 

5.  B.  D  u  li  m ,  Kosmologie  und  religion.  Vortrag.  Basel, 
Schwabe.     0,80  m. 

6.  K.  Neuhoff,  Etymologie,  Volkstum  und  mythologie.  Wiss. 
beil.   d.  Leipz.  zeitg.  1892  (120). 

7.  W.  Schwartz,  Mythologische  bezüge  zwischen  Semiten  und 
Indogermanen.     Zs.  f.   ethnol.  24  (3)  157—176. 

über  die  indogermanische  mythologie  hinaus  spürt  Seh.  der  prä- 
historischen, den  anfangen  der  glaubensgeschichte  der  menschheit 
nach  und  glaubt  aus  gewissen  Vorstellungen  von  sonne,  wetter,  ge- 
witter  u.  a.,  die  sich  sowohl  bei  indogermanischen  Völkern  als  auch 
bei  den  Semiten  finden,  schliessen  zu  müssen,  dass  diese  auf  eine 
gewisse  gemeinsamkeit  embryonischer  urvorstellungen  religiöser  art  in 
einer  prähistorischen  periode,  wo  noch  beide  völker  ein  gemeinsames 
ganze  bildeten,   zurückzuführen  seien. 

8.  S.  Singer,  Sagengeschichtliche  parallelen  aus  dem  babylo- 
nischen talmud.      Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  293 — 301. 

S.  führt  nach  Wunsches  Übersetzung  eine  reihe  sagenzüge  aus 
dem  talmud  an,  die  sich  in  deutschen  sagen  wiederfinden  und  die 
z.  t.  mit  dem  Christentum  aus  dem  morgenlande  gekommen  sind. 

9.  P.  Regnaud,  Le  Rig-Veda  et  les  origines  de  la  mythologie 
indoeurop^enne.     I.  part.     Paris,  Leroux.     VIII  u.  419  s. 

10.  H.  S.  Vodskov,  Sjseledyrkelse  og  naturdyrkelse.  vgl. 
jsb.  1891,  12,  195.  —  ferner  angez.  von  F.  Kauffmann,  Anz.  f.  d. 
a.   18,  21—30;  Th.  Müller,  Dania  2  (1)   73—78  (anerkennend). 

11.  M.  Winter nitz.  Das  altindische  hochzeitsrituale.  mit  ver- 
gleichung  bei  den  übrigen  indogermanischen  Völkern.  Ijeipzig,  Freytag 
i,  comm.      114  s.     6  m.   —  vgl.  abt.  10,  236. 

12.  P.  Hörn,  Die  tieropfer  im  Avesta.  Ind.  forsch.  2,  365 
bis  366. 

H.  macht  darauf  aufmerksam,  dass  der  ursprüngliche  Avesta 
kein  tieropfer  kennt;  alle  beispiele,  in  denen  das  tieropfer  erwähnt 
wird,   sind  erst  spätere  einschiebsei. 

13.  A.  Hillebrandt,  Die  sonnwendfeste  in  Altindien,  vgl. 
jsb.  1889,  10,  26.  —  angez.  von  B.  Lindner,  Anz.  f  ind.  forsch. 
1,  6 — 7,  wo  die  klare  und  besonnene  forschung  gerühmt  wird, 

14.  J.  Ehni,  Der  vedische  mythus  des  Yama.  vgl.  jsb.  1890, 
10,  20.  —  angez.  von  A.  Hillebrandt,  Anz.  f.  ind.  forsch.  1,  7 
bis  9,  wo  der  aufFassung  des  Yama  als  gott  beigestimmt,  gegen  die 
etymologie  aber  bedenken  erhoben  werden. 

15.  H.    Böttger,    Sonnenkult    der    Indogermanen.      vgl.   jsb. 
Jahresbericht  für  germanische  Philologie.   XIV.    (1892.)  8 


114  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

1891,  10,   11.   —   angez.  von  E.  Mogk,   Lit.   cbl.   1892   (20)   725 
(ablehnend). 

16.  A.  Voigt,  Hephaistos  und  der  schmied  von  Jüterbogk. 
mythos  und  märchen.    Zs.  f.  vergl.  littgesch.  n.   f.  5  (1.  2)  62 — 74. 

Hephaistos  und  der  schmied  von  Jüterbogk  werden  auf  ein  und 
denselben  mythischen  grundstock  zurückgeführt,  aus  dem  sich  dort 
der  göttermythus  hier  die  sage  entwickelt  hat. 

17.  E.  Siecke,  Die  liebesgeschichte  des  himmels.  Unter- 
suchungen zur  indogermanischen  sagenkunde.  Strassburg,  Trübner. 
Vn,   131   s.     3,50  m. 

in  indogermanischer  urzeit  bestand  ein  mythus  von  einem  liebes- 
verhältnis  zwischen  sonne  und  mond;  jedes  sucht  sich  dem  anderen 
zu  nähern,  beide  erreichen  sich  jedoch  nicht,  der  mythus  lebt  fort 
in  den  sagen  von  Purüravas  und  Urvacji,  von  Orpheus  und  Eurydice, 
im  märchen  von  der  weissen  und  schwarzen  braut,  der  sage  vom 
schwanenritter,  von  Wieland,  daneben  werden  fast  alle  griechischen 
und  germanischen  göttinnen  zu  mondgöttinnen  gemacht;  selbst  in 
Oöins  Wölfen  und  raben  sind  die  gestime  des  himmels  entdeckt,  — 
phantasiereich  u. kritiklos.  —  angez. P.Kretschmer,  Litztg.  1892,1295. 

18.  W.  Schwartz,  Die  gefesselten  götter  der  Indogermanen. 
Zs.  d.  V.  f.  volksk.  2,  197—199. 

Seh.,  der  in  all  seinen  Untersuchungen  immer  noch  die  unnach- 
weisbaren indogermanischen  gottheiten  aufsucht,  hält  die  Vorstellung 
von  den  gefesselten  göttern  für  eine,  die  den  primitivsten  zeiten  an- 
gehört und  bezeichnet  namentlich  sterne,  gewitterwesen  und  sonne 
als  wesen ,  die  sich  schon  die  Indogermanen  als  gefesselte  götter 
vorstellten. 

19.  E.  Rohde,  Psyche,  vgl.  jsb.  1890,  10,  16.  —  lobend 
angez.  von  E.  Mogk,  Anz.  f.  ind,  forsch.   1,   11 — 14. 

20.  B.  Sijmons,  De  ontwikkelingsgang  der  germaansche  mytho- 
logie.  Redevoering,  uitgesproken  bij  de  overdracht  van  het  recto- 
raat  der  rijksuniversiteit  te  Groningen,  den  20.  sept.  1892.  Gro- 
ningen,  Wolters.      28   s. 

S.  giebt  einen  klaren  überblick  über  die  mythologische  forschung 
seit  J.  Grimm,  in  gesunder  historischer  kritik  findet  er  das  einzige 
mittel,  wenn  man  die  mythologie  zur  historischen  Wissenschaft  er- 
heben will. 

21.  A.  Schullerus,  Die  deutsche  mythologie  in  der  erzie- 
hungsschule  (Paedagogisches  magazin  12.  heft).  Langensalza,  H. 
Beyer  &  söhne.      16  s.     0,20  m. 

die  eddische  mythologie  ist  für  die  schule  nicht  zu  verwerten- 
"ungleich   wertvoller   sind   die    eddischen   lieder   der   heldensage.     da. 


X.    Mythologie.  115 

gegen  ist  die  niedere  mythologie,  die  noch  im  volke  fortlebt,  für 
die  schule  auszubeuten,  wodurch  der  aberglaube  seinen  nachteiligen 
einfluss  verliert  und  der  nationale  geist  gestärkt  wii-d. 

22.  A.  Schullerus,  Seelenkult.  Vortrag  gehalten  im  rausik- 
vereinssaale.     Hermannstadt,  DrotleflF.     15  s. 

aus  einer  fülle  von  beispielen  zeigt  Seh.,  wie  der  seelenglaube 
entstanden  ist,  wie  tief  er  bei  fast  allen  Völkern  wurzelt  und  wie 
der  seelenkult  in  sitte  und  brauch  auch  heutigen  tages  bei  den  ger- 
manischen Völkern  durchaus  nicht  ausgestorben  ist.    vgl.  abt.  10,  312. 

23.  F.  Kauffmann,  Deutsche  mythologie.  vgl.  jsb.  1891, 
10, 1.  — angez.  von  A.  Schullerus,  Litbl.  1892  (1)1—3.;  0.  Lyon, 
Zs.  f.  d.  d.  u.  6,  288 — 91.  (von  A.  Engelien,  Pädag.  blätt.  21, 
609  f.  vom  pädagogischen  Standpunkte  aus  besprochen,  zur  ein- 
führung  in  seminarschulen  nicht  geeignet,  besonders  weil  sie  sich 
fast  nur  auf  den  Inhalt  der  eddischen  dichtung  beschränkt. 

24.  P.  Herrmanowski,  Die  deutsche  götterlehre  und  ihre 
Verwertung  in  kunst  und  dichtung.  vgl.  jsb.  1891,  10,  2.  —  angez. 
in  der  beil.  z.  AUg.  ztg.  1892  (77);  von  0.  Lyon,  Zs.  f.  d.  d.  u. 
6  (6)  443—448;  von  A.  Schullerus,  Litbl.  1892  (10)  333—334. 

(25.)  E.  H.  Meyer,  Germanische  mythologie.  vgl.  jsb.  1891 
(10)  3.  —  angez.  von  A.  Schullerus,  Litbl.  1892  (2)  44—47. 
im  allgemeinen  anerkennend,  doch  tadelt  Seh.,  dass  Meyer  dem  land- 
schaftlichen unterschiede  und  der  dichterischen  ausprägung  zu  wenig 
gerecht  geworden  sei.  ferner  angez.  von  A.  Schullerus,  im  Korrbl. 
d.  V.  f.  siebenbürg,  landesk.  1892  (1),  14 — 15;  von  J.  Seeber, 
Oestr.  litbl.  1892  (5),  155—156;  von'  W.  Golther,  Archiv  für 
anthrop.  21,  145  — 151  und  Le  moyen  äge  5  (5);  von  E.  Mogk,  Lit. 
cbl.  1892  (8),  262—263;  in  Academy  1892,  1013,  283;  K.  Wein- 
hold in  Zs.  d.  V.  f.  volksk.  2,  89.  in  allen  besprechungen  ist  die 
bedeutuug  des  Werkes  und  der  fleiss  seines  Verfassers  anerkannt, 
wenn  auch  M's  gewittertheorie,  die  in  fast  allen  mythischen  wesen 
dämonen  des  blitzes  und  donners  wiederfindet,  bekämpft  wird,  weiter 
angez.  von  A.  Richter,  Pädag.  jahresber.  1891,  488:  mit  Mogk 
und  Meyer  ist  die  Wissenschaft  der  germ.  mythologie  endlich  auf  den 
weg  methodischer  forschung  gebracht. 

26.  E.  Mogk,  Germanische  mythologie.  vgl.  jsb.  1891,  10, 
4.  —  angez.  von  J.  Seeber,  Oestr.  litbl.  1892  (5  und  6)  s.  156. 
189 — 1;  von  A.  Schullerus  im  Korrbl.  d.  v.  für  siebenb.  landesk. 
1892  (1)  14;  von  W.  Golther,  Arch.  für  anthrop.  21  (1/2),  145 
bis  151  und  Le  moyen  äge  5  (5);  von  K.  Landmann,  Zs.  f  vergl. 
litgesch.  n.  f.  V  (3),  252—254;  von  F.  Kauffmann,  Anz.  f  ind. 
forsch.   2,   73—81. 

8* 


116  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

27.  Francis  B.  Gummere,  Germanic  origins.  A  study  in  pri- 
mitive culture,     London,  D,  Nutt.     VIII  u.  490  s. 

der  totenkult  und  die  germanische  mythologie  ist  behandelt  in 
den  kap.  11 — 15.  der  verf.  teilt  die  religion  unserer  vorfahren  wie 
die  meisten  neueren  mythologen  in  totenverehrung,  naturverehrung 
und  götterverehrung.  er  berührt  sich  hierin  vielfach  mit  den  mytho- 
logien  von  Mogk  und  Meyer,  geht  jedoch  meist  seine  eigenen  wege. 
öfter  als  in  diesen  werken  ist  der  englische  Volksglaube  herange- 
zogen, kap.  15  behandelt  den  kult  der  Germanen  (form  and  cere- 
mony).  —  angez.  in  The  Athenseum  1892  (3380). 

28.  Domenico  Comparetti,  Der  Kalewala  oder  die  traditio- 
nelle poesie  der  Finnen.  Historisch-kritische  Studie  über  den  Ursprung 
des  grossen  nationalen  epopöen.  Halle,  M.  Niemeyer.  XII  und 
327  s.     8  m. 

der  1.  teil  behandelt  die  rune,  die  in  Finnland  ihre  heimat  hat, 
nach  ihrer  form  und  geschichtlichen  entwicklung.  daran  schliesst 
sich  die  inhaltsangabe  des  KaleAvala  und  seine  compositionen.  der 
2.  teil  behandelt  die  finnischen  götter-  und  heldenmythen  und  zeigt, 
wie  viel  in  der  rune,  die  von  haus  aus  ein  zauberlied  ist,  vor  allem 
germanischer  einfluss  eine  rolle  spielt.  —  das  werk  ist  klar  und 
durchweg  verständig;  es  ist  nicht  nur  für  den  germanischen  kult 
und  glauben,  sondern  auch  für  die  geschichte  der  Volksdichtung  im 
allgemeinen  in  mancher  beziehung  epochemachend.  —  angez.  von 
G.  von  der  Gabelentz,  Lit.  cbl.   1892  (37)  1335—1336. 

29.  G.  List,   Deutsch-mythologische  landschaftsbilder.    vgl.  jsb. 

1891  (10)   17.   —  angez.   von  A.   Schlossar,   Blatt,  für  lit.   unterh. 

1892  (4);  im  Lit.  cbl.  1892  (12);  von  U.  Jahn,  Litztg.  1892 
(9);  K.  Weinhold,  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  90;  T.  Dressler,  Mitt. 
der  k.  k.   geogr.  gesellschaft  zu  Wien  1892.     463  f. 

30.  E.  Krause,   Tuiskoland.  —   vgl.   7,   16. 

31.  Fr.  Sander,  La  mythologie  du  nord  eclairee  par  des  in- 
scriptions  latines  en  Germanie,  en  Gaule  et  dans  la  Bretagne  ann- 
cienne  des  premiers  siecles  de  notre  ere.  Stockholm,  Norstedt  & 
söner.      188  s.      4  m. 

S.  hat  in  den  römischen  Inschriften  das  gesamte  junge  islän- 
dische göttersystem  gefunden,  wie  ihm  das  gelungen  ist,  zeigt  z.  b. 
die  inschrift:  Genio  Anigemio  cultores  eius  v.  s.  I.  m.  Änigemio  de 
ahd.  ämg,  mhd.  anich,  (unich,  adj.  sans,  libre  de,  et  ahd.  amniä, 
mhd.  amme,  alban.  ef4./.ie,  finn.  mong.  emä  nourrice:  celui  qui  est 
Sans  nourrice,  c'est-ä-dire  le  feu:  Lok6.  —  die  litteratur  über  die  in- 
schriften  schliesst  mit  Hofforys  eddastudien  ab. 

32.  E.   Much,    Dea   Harimella.     Zs.    f.    d.    a.  36  (1)  44—47. 


X.     Mythologie.  117 

M.  deutet  die  Dea  Harimella,  deren  name  auf  der  Inschrift  eines 
altars  hei  Middlehy  in  Schottland  gefunden  worden  ist,  als  die  im 
heere,  in  der  schlacht  'glänzende'   oder   'die  sehr  glänzende'. 

32  a.    Eudolf  Much,  Unfachlas.    Zs.  f.  d.  a.   35  (2)  204—207. 

verf.  haut  auf  die  vieldeutige  endung  -as  eine  sehr  ungewisse 
datierung  der  lat.  inschrift,  die  den  namen  enthält  und  sucht  aus 
dieser  und  einigen  ähnlichen  endungen  einen  einblick  in  die  vor- 
historische entwicklung  des  westgermanischen  zu  gewinnen,  wenn 
auch  seine  bemerkungen  über  die  Verwendung  runischer  formen  nicht 
unbegründet  sind,  so  steht  doch  das  gebäude  seiner  schlussfolgerungen 
auf  tönernen  füssen. 

33.  Th.  Siebs.  Beiträge  zur  deutschen  mythologie.  II.  Things 
und  die  Alaisiagen.  III.  Zur  Hludanaeinschrift.  Zs.  f.  d.  phil.  24, 
433—460. 

n.  die  Alaisiagen  sind  'die  gewaltig  einh  erstürm  enden,  die  ge- 
waltig erregenden'  (nom.  sg.  *al-aisjagjö"'  zu  altn,  eisa  'einherstürmen, 
erregen'),  also  walküren.  Fimmila  ist  die  weibliche  personification 
des  windes  (zu  hannöv.  femelen  'hin  und  her  bewegt  werden').  Bede 
'die  jagerin,  bedrängerin',  personification  des  Wirbelwindes.  Mars 
Thingsus  ist'  kein  kriegsgott,  sondern  eine  physikalische  gottheit, 
entweder  der  himmels-  oder  wettergott.  III.  Hludana  gehört  zur 
Wurzel  kleu  'spülen'  und  ist,  wie  die  Nerthus  (zur  wurzel  ner 
'tauchen')  zugleich  eine  chthonische  und  wassergottheit.  Nehalennia 
(zur  Wurzel  nek)  bedeutet  'totenbergerin'. 

34.  H.  Ja  ekel.  Die  hauptgöttin  der  Istvseen,  Zs.  f.  d.  phil. 
24,  289—311. 

1.  Nehalennia  hat  einen  tempel  zu  Doomburg  auf  Walchern  und 
einen  bei  Deutz  gehabt,  aufzählung  der  Nehalennia-steine  (s.  296 
bis  297).  wo  die  N.  verehrt  wurde,  war  die  männliche  hauptgott- 
heit  Hercules  Macusanus.  auf  18  bildern,  die  wir  von  der  N.  haben, 
ist  sie  stets  in  einen  mantel  gehüllt,  wie  dies  nur  bei  der  Hei  der 
fall  ist.  dazu  kommt  auch  der  hund,  der  auf  11  steinen  neben  ihr 
sitzt.  N.  schirmt  wie  ihr  gemahl  den  schiflfer  vor  Unglück;  daher 
steht  auf  3  steinen  neben  ihr  ein  schiffsvorderteil.  In  10  fällen 
führt  sie  ein  körbchen  mit  äpfeln;  hier  zeigt  sich  N.  auch  göttin  der 
ehe  und  des  kindersegens,  wie  löun  als  göttin  der  vegetativen  frucht- 
barkeit.  ihrem  namen  nach  ist  N.  die  'töterin'  (zu  nehal  =  vsxvg). 
2.  Äiwa  ist  ein  anderer  Name  für  N.,  er  findet  sich  auf  einem  altare, 
der  in  der  nähe  von  Nimwegen  aufgedeckt  worden  ist  (röm.  form 
Haeva);  der  name  bezeichnet  die  göttin  als  göttin  der  ehe.  3.  Die 
marsische  hauptgöttin  ist  die  schon  bei  Tacitus  erwähnte  Tamfana; 
das   wort   gehört   zu   got.  gatamjan   und   bedeutet   'die   bezmngerin', 


118  X.     Mji:liologie  und  Volkskunde. 

ist   also    eine    andere   bezeichnung   für   die   todesgöttin,    ein   anderer 
name  für  die  westistvseische  Nehalennia. 

35.  Tb.  von  Grienberger,  Germaniscbe  götternamen  auf 
rbeiniscben  inscbriften.     Zs.   f.  d.   a.   36,   308 — 315. 

forts.  von  jsb.  1891,  10,  32.  5.  Dea  Hariasa,  eine  kriegs- 
göttin:  'die  kriegfübrende,  beerende'  göttin.  (zu  got.  harjis  'beer',  an 
dessen  tbema  das  s-suffix  angetreten  ist.)  6.  Vihansa  (synk.  aus 
iciha-ansa  'kanipfgöttin',  'göttin  des  obsiegenden  erfolges').  —  nacb- 
trag  zu  Dea  Vagdavercustis,  Zs.  f.  d.  a.  35,  393.  von  Grienberger 
weist  auf  die  deutung  des  wortes  von  H.  Kern  (Versl.  en  mededeel. 
der  k.  acad.  van  wetenscb.  1874,  344  &.),  der  das  wort  mit  swv. 
wercön  und  altn.  vähi  zusammenbringt,  und  den  namen  als  'scbick- 
Balswirkerin'  deutet,     v.   G.  erklärt  sieb  gegen  die  deutung  Kerns. 

36.  W.  Schwär tz.  Die  wünscbelrute  als  quellen-  und  scbatz- 
sucber.     Zs.   d.  v.  f.  volksk.  2,   67—78. 

die  wünscbelrute  als  segen  und  reicbtum  spendende  zauberrute 
lässt  sieb  bis  ins  germaniscbe  altertum  verfolgen,  sie  ist  im  gründe 
dasselbe  wie  der  stab  Moses,  mit  dem  er  wasser  aus  der  erde  scblägt. 
der  blitz  ist  der  bimmliscbe  prototypus  beider:  daraus  erklärt  sieb 
ibre  beziehung  zu  den  quellen  (regenquell)  und  zu  den  schätzen 
(den  leuchtenden  himmelsgestirnen).  das  alles  soll  aus  der  indoger- 
manischen zeit  herstammen.  —  deutung  und  vorgeschichtliches  über 
die  wünscbelrute  ist  wenig  wahrscheinlich. 

37.  Tb.  von  Grienberger,  Zu  den  matroneninschriften. 
Korrbl.  d.  Wd.    zeitschr.  f.  gescb.    u.    kunst  11   (10),   199—202. 

38.  Fr.  Kauffmann,  Der  matronenkultus  in  Germanien.  Zs. 
d.  V.  f.  volksk.  2,  24—46. 

der  matronenkult  ist  nach  K.  durchweg  keltischen  Ursprungs 
und  erst  von  den  Kelten  zu  den  Germanen  gekommen. 

39.  Klinkenberg,  Neue  matronensteine.  Korrbl.  d.  Wd. 
zeitschr.  f.  gesch.  und  kunst  11   (5^ — ^6),   100 — 102. 

40.  Mitzschke,  'Taute'  und  'Tautäflfchen'.  Zs.  für  volksk. 
4,  225—227. 

'Taut'  soll  Wodans  schlapj)hut  sein,  das  'Tautäffchen'  der  teufel 
(d.  i.  Wodan)  mit  dem  hüte.  —  phantastische  Spielerei.  —  vgl.  1,  12. 

41.  F.  Losch,  Balder  und  der  weisse  birsch.  Ein  beitrag 
zur  deutschen  mythologie.     Stuttgart,  F.  Frommann.    197  s.    3,75  m. 

der  verf.  sucht,  indem  er  vom  Merseburger  Zauberspruche  aus- 
geht, in  allen  möglichen  sagen,  legenden  u.  dergl.  in  Deutschland 
den  Baidermythus  nachzuweisen,  in  den  legenden  von  Stephanus, 
Simeon,  Bonifatius,   Oswald  u.  a.  findet  er  den  Baidermythus  wieder. 


X.     Mythologie.  119 

vor  allem  aber  in  den  sagen  vom  weissen  hirsche.  die  ganze,  etwas 
oberflächliclie  darstellung  dürfte  wohl  wenig  anhänger  finden. 

42.  0.  Knoop,  Die  neu  entdeckten  göttergestalten  und  götter- 
namen  der  norddeutschen  tiefebene  und  von  Mitteldeutschland.  V. 
Frau  Motte  und  die  Metten.  Zs.  f.  volksk.  4,  41—46.  VI.  Frau 
Harke,   s.   81—101. 

forts.  von  jsb.  1891,  10,  38.  Motte  und  Metten  sind  als  mytho- 
logische wesen  zu  streichen,  jenes  ist  nur  die  motte,  dies  die  früh- 
messe,  die  morgenzeit.  —  Frau  Harke  ist  in  Norddeutschland  nur 
als  dämonisches  wesen,  als  riesln  bekannt,  nicht  als  göttin;  das  zur 
göttin  erhobene  wort  ist  meistenteils  die  harke  d.  i.  der  rechen,  aber 
auch  die  riesin  Harke  hat  wohl  erst  ihren  namen  von  dem  Harken- 
berge bei  Camern,  an  den  sich  zeitig  riesensagen  angeknüpft  haben, 
Harkenberg  aber  heisst  schlechthin  'bewaldete  anhöbe'  (vergl.  ahd. 
haruc).  das  von  Grimm  angeführte  Erce,  das  man  mit  der  Harke 
zusammengebracht  hat,  ist  der  imper.  'höre',  das  vro  Here  des  Go- 
belinus  Persona  ist  vrouwe  here  (anrede  an  die  Maria),  die  olle 
Häksche  ist  eine  persönlichkeit  gewesen,  die  als  hexe  im  volksmunde 
fortlebt,  vielleicht  ist  das  wort  'hexe',  vielleicht  auch  =  'hacksch' 
d.  i.  Schwein. 

43.  F.  Jostes,  Idis.  —  vgl.  3,   106. 

44.  E.  Kögel,  Idis  und  walküre.  Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr. 
16,  502—508. 

idis  ist  lautgesetzlich  =  altnord.  jödis  und  ist  ein  Kompositum; 
es  bedeutet  'eine  durch  Weisheit  ausgezeichnete  frau'.  die  Walküren 
sollen  die  helferinnen  Ööins  sein,  die  ihm  beim  auswählen  des  wals 
zur  Seite  gestanden  haben,  von  haus  aus  seien  sie  wölken-  und  sturm- 
dämonen  gewesen. 

45.  T.  Kauffmann,  Vingolf.  Zs.  f.  d.  a.  36  (1)  32—41. 
K.  fasst  Vingolf  als  die  'halle  der  liebenden'  auf,  wo  'walkyrjen  und 
einherjer  in  freier  liebe  die  seligste  der  leidenschaften  geniessen'. 
solche  freudenhäuser  kannten  die  alten  Nordländer  absolut  nicht,  und 
damit  fällt  K's  an  und  für  sich  schon  unwahrscheinliche  deutung. 

45a.  F.  Della  Neve,  Klein  Duimpje  in  zijn  mythische  be- 
teekenis.     Noord  en  zuid  15  (3). 

46.  P.    Schwarz,  Reste  des  Wodankultus   in    der  gegenwar t. 
vgl.  jsb.   1891,  10,    14.  —  ablehnend  angezeigt  von  E.  Knoll 

in  den  Blatt,  für  gymnasialschulw.  hrsg.  vom  Bayr.  gymnasiallehrer- 
verein 1892  (8)  546 — 548,  wo  mit  recht  darauf  hingewiesen  wird, 
dass  durch  solche  arbeiten  das  mythologische  unkraut  in  der  menge 
immer  weiter  wuchere. 


120  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

46a.  K.  Weinhold,  Zu  Goethes  Parialegende.  Zs.  d.  v.  f. 
volksk.  2,  46—50. 

in  Goethes  Parialegende  findet  W.  einen  alten  mythus,  der  in 
ähnlicher  weise  in  einer  volkssage  aus  Eisenberg  im  Voigtlande  er- 
halten ist,  wo  aber  nach  echtgermanischer  weise  ein  rasenstück  das 
leben  wieder  in  den  toten  bringt  und  nicht,  wie  bei  Goethe  die  be- 
rührung  mit  dem  Schwerte. 

47.  J.  von  Held,  Königtum  und  göttlichkeit.  Am  urquell 
3,  119—124.  152—157.  192—197.  220—225.  241—243.  Aus 
dem  nachlasse  herausgegeben  von  L.  Huberti. 

der  könig  ist  aus  dem  familienoberhaupte  hervorgegangen,  bei 
vielen  Völkern  legte  man  ihm  übermenschliche  natur  bei,  eine  er- 
scheinung,  die  auf  religiösen  anschauungen  beruht  und  im  ahnenkult 
ihre  wurzel  hat. 

48.  W.  Göckeler,  Mythologische  Überreste  auf  Erfurter  boden. 
in   den  Mitteil.  d.   ver.   f.   d.  gesch.   und    altertumsk.     von  Erfurt  15. 

49.  M.  Beck,  Der  germanische  hintergrund  des  Osterfestes. 
in  der  wissenschaftl.  beil.  der  'Leipz.  ztg.'   1892  (46). 

findet  nach  veralteter  methode  überall  mythischen   hintergrund. 

50.  C.  Küchler,  Walpurgisnacht,  in  der  wissenschaftl.  beil. 
der  'Leipz.  ztg.'   1892  (52)  205—207. 

die  alte  weise  vom  mythischen  hintergrunde  der  Walpurgisnacht, 
in  der  göttianen  ihren  spuk  treiben,  die  es  in  Deutschland  nie  ge- 
geben hat. 

51.  E.  Veckenstedt,  Vorabend  und  tag  St.  Johannis  des 
täufers.  Zs.  f.  volksk.  4,  1—16.  46—59.  102—112.  154—163. 
194—203.  228—249.  290—299. 

ohne  jede  spur  von  quellenkenntnis  beschimpft  V.  in  geradezu 
widriger  weise  alles,  was  in  den  letzten  jähren  über  das  Johannisfest 
geschrieben  worden  ist,  eine  eigne  ansieht  stellt  er  natürlich  nicht 
auf,  sondern  deutet  sie  nur  zuweilen  an.  hier  und  da  trifft  aller- 
dings sein  negatives  urteil  das  richtige. 

52.  A.  Tille,  Der  Wunderglaube  der  Weihnacht.  'Gartenlaube' 
1892  (50). 

53.  J.  Zingerle,  Zur  Sancta  KakukabUla-Cutubilla.  Zs.  d. 
V.  f  volksk.  2,  199—201. 

Z.  bringt  neue  beweise  dafür,  dass  hinter  der  Sancta  Kakuka- 
billa-Cutubilla  die  heilige  Gertrud  steckt, 

54.  G.  S.  Hartland,  The  science  of  fairy  tales,  an  inquiry 
into   fairy  mythology.      New  York,   Scribner  &  Welford. 


X.     Sagenforschimg.  121 

Sagenforscliung. 

(55.)  Deutsche  Sagen.  Herausg.  von  den  Brüdern  Grimm. 
3.  aufl.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  95  a.  Litztg.  1892,  1433  f.  G. 
Roethe,  Lit.  cbl.  1892,  331. 

(56.)  J.  Nover  und  J.  Wagner,  Unsere  vorzeit.  3.  band. 
Deutsche  volkssagen.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  95b.  A.  Richter 
urteilt  darüber  im  Pädagog.  Jahresbericht  1891,  s.  487,  es  sei  der 
naive  ton  der  alten  Volksbücher  nicht  getroffen  worden. 

(57.)  Otto  Kohl,  Bürgers  wilder  Jäger  und  Goethes  getreuer 
Eckart,  einführung  in  die  deutschen  göttersagen  und  märchen.  Zs. 
f.  d.   u.   6,   6 — 35.     nachtrag  6,   213  f. 

Held6DSag6.  58.  W.  Müller,  Zur  mythologie  der  griechischen 
und  deutschen  heldensage.  —  vgl,  jsb.  1891,  10,  96.  angez.  von 
F.  K auf f mann,  Zs.  f.  d.  phil.  24,  403 — 405,  der  aber  nur  auf  die 
einleitenden  bemerkungen  Müllers  eingeht,  mit  Müller  den  Zusam- 
menhang zwischen  götter-  und  heldengestalten  verwirft,  aber  sich 
gegen  die  euhemeristische  methode  des  vfs.  wendet. 

58a.    S.  Feist,  Die  Verwertung  der  familiennamen.  —  vgl.  2,  8. 

(59.)  K.  Müllenhoff  und  W.  Scherer,  Denkmäler  deutscher 
poesie  und  prosa.  —  vgl.   abt.  XIII. 

das  buch  muss  auch  in  dieser  abteilung  rühmend  verzeichnet 
werden,  vor  allem  wegen  den  dankenswerten  litterarischen  nachweisen 
E.  Steinmeyers  zu  den  althochdeutschen  sagen-  und  Zauberformeln, 
sowie  des  exkurses  wegen  über  das  jüngere  Hildebrandslied  II,  18 
bis  30.  A.  Schullerus  weist  im  Korrespbl.  d.  v.  f.  siebenb. 
landeskunde  16,  14,  im  anschluss  hieran  auf  eine  anspielung  eines 
siebenb.  -  sächsischen  pfarrers  (Damasus  Dürr)  aus  dem  jähre  1572 
hin.  die  stelle  lautet:  (bei  Amlacher,  Damasus  Dürr,  s.  20  aus 
einer  predigt  über  das  gottlose  treiben  der  fassnacht.)  'dem  andern 
wird  das  haupt  zu  schweer,  der  legt  sich  auff  den  tisch  und  schlefft 
im  ein  seed  (?)  erab.  der  dritt  sitzt  da,  sihet  wie  ein  erstochen 
geiss,  aber  wie  die  fercklein  im  regenweder.  der  vierte  singt  vom 
alten  Hiltenbrandt,  manch  einer  beweint  sein  trunken  elendt,' 

60.  0.  Haack,  Zeugnisse  zur  altenglischen  heldensage.  aus 
den  geschichtswerken  und  Urkunden  der  altenglischen  zeit  gesammelt 
nach  dem  vorgange  von  Wilhelm  Grimms  deutscher  heldensage,  sowie 
Müllenhoffs  Zeugnissen  und  exkursen  zur  deutschen  heldensage.  Kieler 
dissertation  56  s. 

Zusammenstellung  der  Zeugnisse  zur  heldensage  aus  der  altengli- 
schen litteratur:  nach  der  sichtung  und  Ordnung  der  Zeugnisse  folgt 
die  anführung  derselben  aus  den  quellen:  aus  Beda,  den  agls.  genea- 


122  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

logien,   die  von  haus  aus  alle  von  Wodan  ausgehen,  aus  Neunius  und 
Gildas,  aus  den  diplomatarien. 

61.  L.  Schmidt,  Arminius  und  Siegfried.  Germ.  36  (3) 
315-316. 

Seh.  verwirft  die  resultate  von  Jellinghaus'  dilettantischer  arbeit 
(jsb.  1891,  10,  15),  findet  aber  in  Arminius  nicht,  wie  er  früher 
annahm,  ein  römisches  cognomen,  sondern  mit  Hübner  (Römische 
herrschaft  in  Westeuropa  153  if.)  einen  echt  deutschen  namen. 

62.  G.  Kossinna,  Arminius  deutsch?  Indog.  forsch.  2, 
174—183. 

K.  erklärt  den  namen  aus  den  keltischen  lautgesetzen  und  weist 
nach,  dass  ein  germ.  *Ermenaz,  *Erminaz  bei  den  Kelten  zu  Armin 
wurde,  der  name  ist  also  germanisch  und  ist  durch  die  Gallier  den 
Römern  bekannt  geworden.   —   vgl.  2,   11. 

63.  A.  Olrik,  Nyere  tysk  literatur  om  Sigurd  og  Brynhild. 
Dania  1,  287—300. 

0.  referiert  über  die  arbeiten  von  H.  Zimmer  (Keltische  bei- 
trage), W.  Golther  (Studien  zur  germ.  sagenkunde;  die  nordischen 
Volkslieder  von  Sigurd,  die  Wielandssage;  norddeutsche  und  süd- 
deutsche heldensage  und  die  älteste  gestalt  der  Niblungensage)  und 
B.  Sijmons  (Sigrdrifa  u.  Brynhild). 

64.  R.  Kögel,  Sintarfizilo.  Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  16, 
509—510. 

Sintarfizilo  oder  *Sinfetulo  ist  einer,  der  in  hervorragendem  masse 
die  eigenschaft  der  gekreuzten  rasse  oder  des  bastardes  an  sich  trägt, 
das  wort  ist  von  haus  aus  ein  adjektivum. 

65.  Lichtenberger,  Le  poeme  et  la  lögende  des  Nibelungen. 
—  vgl.  jsb.  1891,  10,  102.  —  ausführl.  besprochen  von  W.  Wil- 
manns  im  Anz.  f.  d.  a.  18  (1)  66—111;  F.  Vogt,  Zs.  f.  d.  phil.  25, 
405 — 416.  besonders  inhaltsreich  ist  die  besprechung  von  Wil- 
manns,  da  W.  hier  seine  auffassung  über  die  entwicklung  der  Nibe- 
lungensage und  das  Verhältnis  der  Überlieferungen  zu  einander  in  den 
einzelnen  abschnitten  darlegt,  beide  besprechungen  sind  im  allge- 
meinen anerkennend,  wenn  sich  auch  gegen  die  einzelnen  punkte  ver- 
schiedenes einwenden  Hesse,  ferner  lobend  besprochen  v.  H.  Fischer, 
Litbl.  1892  (3)  73.  [besonders  dankenswert  die  herbeiziehung  der 
historischen  tradition  über  Attilas  persönlichkeit.]  von  J.  Kont,  Phi- 
lologiai  Közlöny  1892.  s.  315.  —  von  J.  Seemüller,  Litztg.  1892, 
883-885. 

66.  C.  Weitbrecht,  Die  Nibelungen  in  der  modernen  dich- 
tung.     eine  antrittsvorlesung.     Zürich,  Schulthess.      37  s.      1  m. 

bespricht   in   gewandter   form   die   bearbeitung   der   Nibelungen- 


X.     Sagenforschung.  123 

sage  von  Fr.  Hebbel,  Geibel  und  besonders  R.  Wagner,  dessen 
schöpferisches  talent  er  wol  anerkennt,  dem  er  aber  den  namen  eines 
vollen  dichters  versagt,  der  stoff  ist  es,  der  bei  der  dramatischen 
behandlung  der  Nibelungensage  so  grosse  Schwierigkeiten  bereitet, 
da  er  sich  schwer  zur  dramatischen  einheit  verarbeiten  lässt. 

67.  E.  Meinck,  Die  sagenwissenschaftlichen  grundlagen  der 
Nibelungendichtung  Richard  Wagners.    Berlin,  E.  Felber,    328  s.  6  m. 

der  verf.  sucht  nachzuweisen,  wie  die  germanische  mythen-, 
sagen-  und  märchenweit  die  Sphäre  ist,  aus  der  Wagner  seinen  stoff 
in  der  Nibelungendichtung  geschöpft  hat.  die  mythischen  ansichten 
sind  zuweilen   etwas  veraltet. 

(68.)  C.  Mehlis,  Zur  mittelrheinischen  altertumskunde  (mit 
einer  tafel).  Jahrb.  des  ver.  der  altertumsfreunde  im  Rheinlande. 
heft  92  (1892)  s.  219 — 232.  dai-unter:  altdeutsche  gerichtsstätten 
in  der  Pfalz,  der  drachenfels  im  Hartgebirge.  [das  Volkslied  vom 
hürnen  Siegfried  hat  diese  lokalität  im  äuge.] 

(69.)  Pal  Erd^lyi,  Atilla  (sie!)  und  die  magyarischen  Hunnen- 
sagen,     (magy.)     Irodalomtörtöneti    közlemenyek.      I,   331  —  362. 

lehnt  sich  an  die  grundlegende  preisarbeit  von  Gedeon  Petz: 
Die  magyarische  Hunnensage,  Budapest  1885,  an  und  sucht  nachzu- 
weisen, dass  aus  volkstümlichen  auffassungen  und  ausdrücken  der 
Chroniken  eine  magyarische  Attilasage  erschlossen  werden  könne, 
ref.  hofft  an  anderem  orte  ausführlicher  auf  die  Sache  zurückkommen 
zu  können,  kurze  anzeige  von  G.  Heinrich  in  Philologiai  köz- 
löny  1892. 

(70.)  Aladar  Ballagi,  Der  Athila  des  Calanus  und  Aretinus. 
ein  neuer  beitrag  zur  geschichte  älterer  plagiate.   ebenda.   11,  146 — 152. 

weist  nach,  dass  des  Leonardus  Aretinus  in  vitam  et  mortem 
Attile  regis  Ungarie  (handschriftlich  in  Särospatak)  einfach  ein  pla- 
giat  der  historia  Juvenci  Celij  Calani  Dalmate  de  Athila  hunorum 
rege  sei. 

(71.)  Aladar  Ballagi,  Atilla- (sie!)  bibliographie.  ebenda.  H, 
229—269,  410—430. 

der  Atilla-Attilastreit,  der  in  der  magyarischen  wissenschaftlichen 
presse  viel  staub  aufgewirbelt  hat,  hat  in  dieser  Attilabibliographie 
eine  dankenswerte  frucht  gezeitigt.  sie  geht  in  den  drucken  bis 
1800  und  enthält  80  druck-  und  54  handschriftennachweise  (die 
meisten  schon  gedruckt). 

(72.)  Über  angebliche  prähistorische  kultusstätten.  Korrespbl. 
des  gesamtver.  der  deutschen  geschichts-  u.  altertumsv.   1892,  s.  1 — 5. 

als  solche  werden  bezeichnet  und  beschrieben  die  kultusstätte 
am  Stein   in  Grünebach   bei   Lindau   am   Bodensee,    der   Wellen  Frä 


124  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

Oestäuls  (der  stuhl  der  wilden  frau- Holle)  bei  Staden  am  Vogels- 
berg, das  Brnnhüdebett  im  Taunus,  der  Tschirnhügel  zwischen 
Merseburg  iind  Weissenfeis,  Lohenstein  im  oberamt  Balingen,  der 
Ipf  bei  Bophngen. 

Alexander.  (73.)  J.  Carraroli,  Laleggendadi  Alessandro  magno; 
studio   storico-critico.      Turin,   Loescher.      375  p.      4  fr. 

Apollonius.  (74.)  M.  Murko,  Die  russische  Übersetzung  des 
Apollonius  von  Tyrus  und  der  Gesta  Romanorum.  Archiv  f.  slav. 
Philologie  14  (3). 

Artus  und  Gral.  (75.)  F.  Pütz,  Zur  geschichte  der  entwicklung 
der  Artussage.     Bonner  dissert.     Leipzig,   Fock,      32  s. 

(76.)  Bernhard  Stern,  Fürst  Wladimirs  tafeirunde,  altrussische 
heldensagen  mit  einleitung  und  bibliographie.  Berlin,  Siegfried 
Cronbach. 

(77.)  K.  V.  Reinhardstoettner,  A  historia  dos  cavalleiros  da 
mesa  redonda  e  da  demanda  do  Santo  Graal.  —  vgl.  jsb.  1887, 
14,  90.  —  lobend  rec.  von  G.  Baist,  Litbl.  1892  (5).  neuere 
Schriften  zur  Artus-  und  Gralsage  bespr.  von  Ernst  Martin,  A.  f. 
d.  a.  18,  248—261. 

(78.)  Theofil  Bognar,  Die  ritterromane.  (magyarisch.)  progr. 
d.   obergymn.   in  Sopron   (Ödenburg).      40  s. 

bespr.  von  G.  Heinrich,  Philologiai  közlöny.   1892.  428 — 431. 

(79.)  R.  Heinz el,  Über  die  französischen  Gralromane,  aus  den 
Denkschriften  der  kais.  akad.  d.  Wissenschaften  in  Wien.  phil.  bist, 
kl.  XL.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  123.  eingehend  bespr.  v.  W.  Gol- 
ther,  Litbl.  1892  (2)  50.  Heinzel  sucht  in  dieser  scharfsinnigen 
abhandlung  durch  eine  reihe  von  einzelbeobachtungen  zu  ermitteln, 
welche  Vorstellungen  die  einzelnen  bearbeiter  von  der  Gralsage 
hatten  und  sucht  womöglich  die  entstehung  der  verschiedenen  sagen- 
züge  zu  erklären,  er  kommt  zum  Schlüsse  (im  gegensatz  zu  Nutts 
Studies^ ,  dass"  der  Gral  und  die  Gralsage  ganz  in  der  christlichen 
legende  wurzle,  der  Gral  ist  ursprünglich  eine  schüssel  mit  dem 
blute  Christi,  also  eine  blutreliquie.  damit  wurde  dann  die  abend- 
mahlsschüssel  identifiziert,  wodurch  der  Gral  die  speisengebende 
wunderkraft  erhielt  und  die  fähigkeit,  gute  und  böse  zu  scheiden, 
die  blutende  lanze  ist  die  des  Longinus.  in  der  frage  nach  dem 
Ursprünge  der  Gralsage  ist  durch  Heinzeis  schrift,  nach  Golthers 
urteil,  die  legendarische  erklärung  wiederum  um  ein  gutes  stück 
gefördert  worden,  ebenso  von  Ernst  Martin  im  Anz.  f.  d.  a.  18, 
253 — 261,  der  an  dem  keltischen  charakter  und  Ursprung  der  Gral- 
sage festhält. 


X.    SagenforschuBg.  125 

FfliDSt.  80.  C.  Küchler,  Die  Faustsage  und  der  Goethesche 
Faust.     Leipzig,  Fock,     55  s. 

überblick  über  die  Faustsage,  ohne  dass  dabei  irgend  etwas 
neues  herauskommt,      angäbe  der  quellen  fehlt  vollständig. 

(81.)  Richard  Maria  Werner,  Zur  Faustsage.  Vierteljahrschrift 
f.  littgesch.  5,   137—139. 

1.  Bild  der  ewigkeit.  (eine  parallele  zur  klage  über  die  ewig- 
keit  der  höllenpein  im  Spiessschen  und  Widmannschen  Faustbuch 
aus  einem  kathol.  gebetbuch  aus  1603.)  2.  Der  weintraubenzauber. 
(rezept   aus    1650,    'einen   Weingarten  zu  machen  über  einen  tisch'.) 

(82.)     Alexander  Tille,  Zur  Faustsage,     ebenda  5,  139  f. 

Fausts  Weintrauben.  Fausts  lieilkunde.  (noch  1799  benutzt 
eine  not-  und  hilfstafel  zur  Verhütung  der  rinderpest  oder  Viehseuche 
zur  besseren  empfehlung  den  autornamen  doktor  Fausts.) 

(83.)  Otto  Heilig,  Zum  Zauberspruch  in  Auerbachs  keller. 
Zs.  f.  d.  d.  unterr.  6,  497.  (eine  kinderpredigt  in  kettenreimen.) 
Vgl.  auch  R.  Sprenger,   ebenda  6,   784. 

(84.)  0.  Moser,  Zur  Leipziger  häuserchronik:  Auerbachs  ho  f. 
Leipziger  tageblatt.      86,   59. 

Florence  de  Rome.  (85.)  R.  Wenzel,  Die  fassungen  der  sage 
von  Florence  de  Rome.  —  vgl.  jsb.  1890,  16,  302.  E.  Freymond, 
Litbl.   1892  (8). 

Hamlet.    86.    F.  Dett er.  Die  Hamletsage.    Zs.  f.  d.  a.  36  (1)  1— 25. 

D.  findet  in  der  Hamletsage  die  römische  Brutussage  wieder, 
diese  gelangte  nach  dem  norden  und  wurde  dort  zur  Hamletsage 
umgestaltet,  als  solche  kommt  sie  in  die  nord.  litteratur,  wo  wir 
sie  beim  skalden  Snsebjörn,  in  den  eddaliedern  und  der  Hrolfssaga 
finden,  im  12  jrh.  bearbeitete  sie  Saxo  grammaticus.  als  Ambales- 
saga  finden  wir  die  sage  auf  Island,  wo  sie  noch  in  der  erzählung 
von  Brjam  fortlebt,  von  Dänemark  aus  kommt  sie  auch  nach  Eng- 
land, wo  sie  Shakespeare  kennen  lei-nt.  —  vgl.  G.  Heinrich,  Philo- 
logiai  közlöny  1892,   698. 

(87.)  H.  Meyer,  Hamlet  und  die  blutrache.  ein  Vortrag. 
Leipzig,  A.  Deicherts  nachf.     32  s.     0,60  m. 

Hero.  (88.)  M.  H.  Jellinek,  Die  sage  von  Hero  und  Leander 
in  der  dichtung.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  139.  W.  v.  Biedermann, 
Zs.  I.  vergl.  litgesch.  n.  f.  5,  125  f.  L.  Fränkel,  Englische 
Studien  17,   122. 

Bildensage.  89.  W.  Meyer,  Zur  Hildensage.  Beitr,  z,  gesch. 
d.  d.  spr.   16,  516—32. 

Ragnarsdrdpa,    Snorri,    Saxo    und    Sorlajattr    sind    fast    gleich- 


126  ^-     Mythologie  und  Volkskunde. 

berechtigte  quellen  der  Hildensage,  sie  ergeben  als  ursprünglichen 
kern  den  ewig  währenden  kämpf  zwischen  Hogni  vind  HeÖinn,  an 
dessen  ewiger  emeuerung  Hilde  teilnimmt,  das  ist  mythe;  die  Vor- 
geschichte derselben  ist  eine  ehebruchsgeschichte  der  Freyja,  die  im 
Sorla{)ilttr  noch  durchblickt,  diese  mythischen  züge  sind  mit  epischen 
vermischt:  letztere  lässt  Helgkv.  Hundb.  H  erkennen,  nach  der  Helgi 
mit  Sigrüns  hilfe  ihren  vater  getötet  hat.  so  haben  wir  in  den  ältesten 
quellen:  a)  den  mythischen  Hjaöningenkampf  und  b)  die  epische 
Hildenentführung.  (Heöin  entführte  seine  geliebte  Hilde  und  er- 
schlägt ihren  nachziehenden  vater  Hogni).  die  sage  (b)  kennt  auch 
Lamprecht  im  Alexanderliede,  worin  auch  schon  Wate  als  mittelglied 
und  überwinder  Hagens  auftritt,  ihn  nahm  auch  der  Kudrundichter 
auf,  führte  aber  nach  seiner  subjektiven  phantasie  die  Versöhnung 
ein;  an  den  nord.  Hjaöningenkampf  ist  in  der  Kudrun  nicht  zu 
denken,  so  im  1.  und  2.  teile  der  Kudrun.  im  3.  teile  dagegen 
tritt  noch  die  Herwigsage  hinzu,  die  rückentführungssage,  der 
hauptinhalt  des  ganzen  3.  teiles;  diese  ist  hier  mit  der  Hildensage 
verknüpft. 

Josaphat.  (90.)  F.  Lauchert,  La  estoria  del  rey  Anemur  e  de 
Josapliat  e  de  Barlaam.     Romanische  forschungen  7,   3. 

Kaisersage.  (91.)  Rieh.  Schröder,  Die  deutsche  kaisersage. 
Heidelberger  prorektoratsrede.     28  s.     4". 

(92.)  A.  Schmidt,  Bibliographisches  zur  deutscheu  kaisersage. 
Centralblatt  f.  bibliothekswesen  9,   5. 

(93.)  J.  Häussner,  Zur  deutschen  kaisersage.  beil.  z.  Allg. 
Ztg.  no.   33. 

(94.)  Grauert,  Zur  deutschen  kaisersage.  Historisches  Jahr- 
buch 13,   1  u.  2. 

Karl  d.  Gr.  95.  G.  Paris,  La  traduction  de  la  legende  latine 
du  voyage  de  Charlemagne  ä  Constantinople,  par  Pierre  de  Beauvais. 
Romania  21,  263  f. 

(96.)  G.  Rauschen,  Die  legende  Karls  des  grossen.  —  vgl. 
jsb.   1891,  10,   147.     G.  Paris,  Romania  21,   295  f. 

MirinaiUl.  97.  A.  Zinzow,  Zur  Mirmannsage.  progr.  (no.  139) 
des  kgl.   Bismarck-gymn.  in  Pyritz. 

im  anschluss  an  die  früheren  ausführungen  (jsb.  1891,  10,  94) 
sucht  Z.  in  der  Mirmannsage  niederschlage  germanischer  göttersage 
nachzuweisen.  Irman-Iring  ist  der  alte  Sonnengott  Wodan,  ebenso 
Roland,  Mirmann.  in  der  erzählung  vom  zaubertrank  findet  sich 
eine  jüngere  form  vom  Odin  -  Mimirmythus.  der  schachspielwett- 
kampf  ist  der  kämpf  zwischen  dem  neuen  licht  und  der  winterlichen 


X.     Sagenforschimg.  127 

erde  zur  vorfrühlingszeit.  Mirmanns  ross  Bevard  und  Börings  ross 
Marmori  sind  die  tag-  und  nachtrosse  Skinfaxi  und  Hrimfaxi.  —  von 
einer  kritischen  hehandlung  unserer  mythologischen  quellen  findet 
sich  in  der  arbeit  nichts. 

Ogir.  (98.)  Carl  Voretzsch,  Über  die  sage  von  Ogir  dem 
Dänen  und  die  entstehung  der  Chevalerie  Ogier.  ein  beitrag  zur 
entwicklung  des  französischen  heldenepos.  Halle,  Niemeyer  1891. 
125  s.     3  m. 

reo.  von  A.  Tobler,  Archiv  f.  stud.  d.  neuern  spr.  89,  115 
bis  117;  R.  Mahrenholtz,  Le  moyen  äge  5,  6;  von  A.  Jeanroy, 
Revue  critique  1892,  no.  39.     Lit.  cbl.  1892,   610. 

Orendel.  (99.)  R.  Heinz el,  über  das  gedieht  von  König  Orendel. 
Sitzungsber.  d.  k.  ak.  d.  w.,  Wien.  126  bd.  (1892)   1—90. 

auf  eine  genaue  inhaltsangabe  des  Orendelgedichtes  s.  2 — 20 
folgen  s.  10 — 48  bemerkungen  zu  den  namen  und  zu  den  einzel- 
motiven  der  erzählung,  [bei  Ise  wichtige  aufschlüsse  über  den  gross- 
betrieb  der  fischerei  im  ma.  Ise  ist  nicht  ein  dämonenfürst  (meer- 
gott);  eher  =  Jesus  Christus.]  s.  49 — 80.  Zusammenstellung  der 
legendarischen  Überlieferung  vom  heiligen  rock  mit  der  kreuzlegende, 
besonders  der  mittelniederländische  Seghelijn  von  Jherusalem,  in  dem 
ebenfalls  die  charakteristische  mischung  von  legende  und  abenteuer- 
roman  sich  findet,  stimmt  in  vielen  einzelheiten  zum  Orendel.  (s.  78  f.). 
diese  Übereinstimmungen  sind  dadurch  zu  erklären ,  dass  'zuerst  aus 
der  älteren,  reicheren,  berühmteren  kreuzerfindungslegende  sich  ein 
roman  entwickelt  hatte,  von  dem  die  wichtigsten  züge  zur  erfindung 
eines  andern  romans  verwendet  wurden,  welcher  auf  der  legende 
vom  heiligen  rock  beruht.'  s,  80  —  89.  entwicklung  der  Orendelsage. 
die  Orendelsage  entwickelt  sich  aus  der  kaiserin  Helenalegende  (auf- 
findung  des  heil,  kreuzes).  durchgang  durch  ein  französisches  mittel 
zeigt  sich  im  Orendel  sehr  deutlich. 

Pyranms  u.  Thisbe.  (100.)  G.  Hart,  Pyramus-  und  Thisbesage 
in  Holland,  England,  Italien  u.  Spanien.  2.  teil,  zu  Ursprung  und 
Verbreitung  der  Pyramus-  und  Thisbesage.  nebst  zwei  lateinischen 
texten  aus  dem  13.  jh.  nach  einer  handschrift  der  herzogl.  braun- 
schweigischen  bibliothek  zu  Wolfenbüttel.  (Leipzig,  Fock.)  Passau 
1891.     2,40  m.  —  vgl.  jsb.  1890,  10,91. 

Roland.  (lOl.)  Th.  Eicke,  Zur  neueren  litteraturgeschichte  der 
Rolandsage  in  Deutschland  und  Frankreich,  eine  litterarhistorische 
Studie.  Leipzig,  Fock  1891.  56  s.  2  m.  —  bespr.  v.  H.  Varn- 
hagen,  Litztg.  1892,   1618  f. 

Tannhänser.  102.  Erich  Schmidt,  Tannhäuser  in  sage  und 
dichtung.      Nord  und  süd   16   (novemberheft). 


128  ^-     Mythologie  und  Volkskunde. 

Teil.  (103.)  Jozsef  Grets,  Die  Tellsage.  progr.  des  obergym- 
nasiums  in  Febertemplom  (Weisskirch)  1892.     s.  3 — 37  (magyarisch). 

bespr.  von  G.  Heinrich,  Philologiai  közlöny  1892,  s.  768  f. 
(auf  grund  der  arbeiten  von  llocbholz  und  0.  Keller). 

104.  A.  Bernoulli,  Zum  hut  in  der  Tellsage.  Anz.  f.  Schweiz, 
geschichte.  n.   f.  22  (6). 

Trojaner.  (105.)  Heeger,  über  die  Trojanersage  der  Franken 
und  Normannen,  programm,  Landau.  38  s.  —  rec.  v.  0.  Behaghel, 
Litbl.  1891  (12)  395. 

Waltharius.  106.  M.  D.  Leamed,  The  saga  of  Walther  of 
Aquitaine.      Baltimore,  Mod.  lang,   association.   VI,   208   s. 

sämtliche  quellen,  in  denen  die  Walthersage  vorkommt,  sind 
nach  den  besten  ausgaben  abgedruckt.  Waldere,  Waltharius,  die 
stellen  aus  den  mhd.  gedichten,  aus  der  I^iörekssaga  und  den  slavi- 
schen  chroniken.  hieran  schliesst  sich  eine  Untersuchung  über  den 
Ursprung  und  die  entwicklung  der  sage  (s.  131 — 195),  in  der  sich 
L.   meist  Heinzeis  forschungen  anschliesst. 

(107.)  H.  V,  Wlislocki,  Eine  türkische  Waltharisage.  Zs.  f. 
vergl.  litteraturgeschichte  N.  F.  5,   235—245. 

Wieland.  108.  C.  Steme  (E.  Krause),  Wieland  der  schmied. 
eine  germ.  ursage  aus  pfahlbauzeiten.  in  der  sonntagsbeil.  z.  'Voss. 
Ztg.'  1892  (25). 

die  Wielandssage  wird  in  graueste  vorzeit  versetzt;  dem  verf. 
fehlt  jede  positive  unterläge  zu  myth.   forschung. 

Ortssagen.  (109.)  August  Stöber,  Die  sagen  des  Elsasses,  getreu 
nach  der  Volksüberlieferung,  den  chroniken  und  andern  gedruckten 
und  handschriftlichen  quellen.  neue  ausgäbe  besorgt  von  Gurt 
Mündel.  1.  teil,  die  sagen  des  Oberelsasses.  Strassburg,  J.  H. 
Heitz  (Heitz  &  Mündel).     VHI,   151  s. 

eine  durchaus  bereicherte  bearbeitung  des  alten  Sagenbuches 
von  Stöber.  die  nachtrage  sind  zum  teil  der  mündlichen  Überliefe- 
rung, zum  teil  verschiedenen  publikationen  und  Zeitschriften  entnom- 
men, die  Sammlung  ist  nicht  sachlich,  sondern  nach  orten  geordnet, 
so  dass  die  lokalsage  um  so  deutlicher  hervortritt,  geister-,  hexen-, 
gespenstersagen  in  reicher  anzahl.  von  den  mündlichen  nachtragen 
hebe  ich  hervor:  no.  30.  Die  weisse  frau  auf  dem  kuppeln  (3  Jung- 
frauen im  weissen  gewande).  33.  Das  weingeigerlein  aus  Brunstatt. 
40.  Der  verlorene  bräutigam.  56.  Der  dorfesel  (parallele  zum  erl- 
köuig).  157.  Der  Jungfrauenplatz  bei  Markirch  (jeder  vorübergehende 
wirft  einen  stein  auf  den  grabhügel  der  erschlagenen  braut),  die 
anmerkungen    enthalten    sich    alles   deutenden   beiwerkes   und   geben 


X.     Sagenforscliung.  129 

reiche  quellen-  und  litterarische  nachweise;  besonders  wertvoll  die 
Zusammenstellungen  zu  no.  11  über  hexentanz,  zu  no.  149  Pfeifer- 
könig, der  2.  teil  (sagen  des  Unter -Elsasses)  soll  1893  erscheinen 
und  das  gesamt-  und  Sachregister  enthalten,  reo.  von  K.  Weinhold, 
Zs.  d.  V.  f.  volksk.  II,  s.  328.  V.  H.  Meyer,  Alemannia  XX,  117 
bis  118. 

(110.)  Bollig,  Sagen  aus  der  Rheinprovinz,  die  mittagsgeister 
der  Erftniederung.     Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt).     4,   121 — 126. 

38  sagen  (3  von  Korth)  von  gespenstischen  erscheinungen  zu 
mittag;  besonders  das  morremännchen ,  das  die  mittags  zu  lange 
schlafenden  knechte  plagt,  die  ennungsmor  und  ennungsmöhn  er- 
scheint besonders  zwischen  12 — 1  mittags.  die  potthenn(e),  ein 
schadenfroher  spuckgeist,  wirft  menschen  in  die  dornhecke,  neckt  in 
hasengestalt  die  Jäger,     dazu  gespenstischer  hund,  bär,  murmeltier. 

(111.)  L.  Korth,  Volkstümliches  aus  dem  kreise  Bergheim. 
Annalen  des  bist.  ver.  f.  d.  Niederrhein.     52.  heft  (1891).    s.  1 — 60. 

es  wird  versucht  zu  retten,  was  aus  der  religiösen  und  geschicht- 
lichen frühzeit  unseres  volkes  im  bewusstsein  der  gegenwart  sich 
erhalten  hat.  im  anschlusse  an  die  einzelnen  dorfnamen,  deren  älteste 
Urkundenformen  angegeben  werden,  werden  wege-  und  flurnamen 
zusammengestellt  und  daran  die  Volksüberlieferungen  angeschlossen, 
diese  ausbeute  ist  spärlich,  mehr  historisch  als  mythisch,  da  einer- 
seits 'die  landschaftliche  art  des  gebietes'  der  sagenbildung  nicht 
günstig  ist,  andererseits  die  Sammler  'um  einen  tag  zu  spät  ge- 
kommen sind'  und  statt  'der  vollen  ernte'  nur  eine  'dürftige  ähren- 
iese' halten  konnten,  hervorzuheben:  schlangensage  s.  8.  ennungs- 
möhn, ennungsmohr  =  daemonium  meridianum  s.  9.  feuriger  mann 
s.  11.  werwolf  s.  19.  zöbbelstier  (mar)  s.  12.  schuss  in  die  sonne 
s.  16.  die  Sammlung  ist  unter  mithilfe  der  volksschullehrer  zustande 
gekommen.  —  E.  Veckenstedt  bezeichnet  in  seiner  Zs.  f.  volksk. 
IV,  s.  140  ein  kleines  werk  von  L.  Korth:  Volkstümliches  aus  der 
Erftniederung,  Bonn  1891  als  'eine  musterleistung  auf  dem  gebiete 
der  Volkskunde',  ist  damit  ein  sep. -abdr.  der  bespr.  abhandlung, 
unter  verändertem  titel,  gemeint?  —  rec.  v.  F(riedrich)  P(faff),  Ale- 
mannia 20,  306 — 308.  (erzählt  eine  übereinstimmende  sage  aus  der 
gegend  von  Heilbronn.) 

(112.)  H.  Pro  hie,  Aktenstücke  zur  deutschen  sagenforschung. 
Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,  185—187. 

1.  den  königstuhl  zu  Rhense  betreffend,  auszug  aus  einem  nicht 
veröffentlichten  aufsatz  des  verst.  gymnasiallehrers  Zülch,  in  welchem 
die  urkundlichen  nachrichten  über  fürstenversammlungen  zu  Rhense 
und  über  den  bau  des  königstuhls  zusammengestellt  werden.  Fritz 
Meyer  berichtet,   dass  von  einer  feier,   oder   der  sage    einer   maifeier 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie     XIV.    (1892.)  9 


130  ^-     Mythologie  und  Volkskunde. 

am  königstuhl  zu  Rhense  in  Rhense  selbst  nichts  bekannt  sei, 
2.  nachtrag  dazu  s.  281  f.  Alex.  Kaufmann  macht  mitteilung  aus 
einem  reisewerk  aus  dem  jähre  1795;  der  bürgermeister  übernimmt 
auf  dem  königstuhl  alljährlich  am  pfingstmontag  feierlich  die  regie- 
rung.  3.  Emil  Sommer  als  privatdozent  f.  mittelhochd.  spräche  und 
deutsche  mythol.  in  Halle,  s.  337 — 343 ;  bringt  aktenstücke  über  die 
habilitation  Sommers  in  Halle. 

(113.)  Alexander  Kaufmann,  Wunderbare  und  denkwürdige 
geschichten  aus  den  werken  des  Cäsarius  v.  Heisterbach  ausgewählt, 
übersetzt  und  erläutert.  2.  teil.  Köln  1891.  250  s.  (Annalen  des 
hist.   Vereins  f.   d.   Niederrhein.      53.   heft). 

vgl.  jsb.  1891,  8,  43  und  abt.  8,  80.  —  auswahl  und  bearbei- 
tung  der  wundergeschichten  wie  im  ersten  teil.  auch  hier  erfolgt 
die  gruppierung  landschaftlich.  XI  Himmerode.  XII  Heisterbach. 
XIII  Rheinische  geschichten,  ohne  angäbe  einer  örtlichkeit,  XIV 
Franken,  Schwaben,  Bayern,  Österreich.  XV  Sachsen,  Thüringen. 
XVI  Westfalen.  XVII  Niederlande.  XVIII  das  heutige  Belgien, 
in  diesem  2.  teile  heri-scht  die  spezifisch  christliche  (kloster)]egende 
vor.  verwandelte  hostien,  erscheinungen  Marias,  der  heiligen,  des 
teufeis  in  allerlei  gestalten  bilden  den  hauptstoff;  also  speziell  christ- 
licher aberglaube;  der  einfluss  der  volkssage  ist  hier  spärlicher,  am 
meisten  noch  in  einer  entrückungssage  s.  212;  s.  211  eine  merk- 
würdige geschichte  von  einem  geisterturnier.  in  der  anmerkung  zur 
sage  wird  auf  eine  kapitelüberschrift  der  octo  libri  miraculorum  auf- 
merksam gemacht:  de  militibus  mortuis  vel  occisis,  qui  juxta  Tra- 
jectum  torneamenta  exercere  visi  sunt.  s.  121  mondfinsternis.  in 
Schwankerzählungen  von  der  ungehorsamen  frau,  dem  neugierigen 
kinde  s.  142  ff.  spielt  orientalische  novellistik  hinein,  instruktiv  ist 
die  vergleichung  der  visio  des  Godescalc  aus  Utrecht  s.  198  mit  der 
visio  des  holsteinischen  Godescalc  (Müllenhoff  D.  A.  5,  114).  die 
reichlichen  erläuterungen  geben  historische  nachweise  (personen), 
litterarische  parallelen.  in  der  mythischen  ausbeute,  im  anschluss 
an  Wolf,  gehen  sie  entschieden  zu  weit.  rec.  v.  E.  Veckenstedt 
in  seiner  Zs.  f.  volksk.  4,  274  f. 

(114.)  Herrn.  Meyer,  2  sagen  aus  St.  Georgen  bei  Freiburg 
i.  Br.     Alemannia  20,   206 — 209.     1.   die  grosse  glocke.  2.  der  see. 

(115.)  Ring,  Eine  sage  aus  der  Rockenphilosophie  bestätigt, 
mitgeteilt  v.  F.  Pf  äff.     ebenda  20,  209—210. 

(116.)  P.  Ch.  Martens  und  K.  E.  Haase,  Spuckgeister  (aus 
dem  Lüneburgischen).    Am  urquell  3,   163.  164.  252 — 254. 

(117.)  K.  E.  Haase,  Sagen  aus  dem  Havellande,    ebd.  3,  343  f. 

(118.)  K.  E.  Haase,  Sagen  aus  der  Prignitz.  ebenda  316 — 320. 


X.     Sagenforschung.  131 

(119.)  H.  F.  Feilberg,  Der  vampyr.  ebd.  3,  331—335. 
(dänische  vampyrsagen.  grünbart,  goldbart). 

(120.)  K.  E.  Haase,  Vergrabene  schätze,  ebd.  3,  30  f.  (aus 
verschiedenen  gegenden).  ebenda.  162  f.  H.  Volks  mann,  Vergra- 
bene schätze. 

121.  H.  Volksmann,  Der  mann  im  monde.  Am  urquell  3, 
291 — 301.  343.  (sagen  aus  Schleswig-Holstein  über  die  mythische 
gestalt  des  mannes  im  monde.) 

122.  Fr.  Eichberg,  Die  Spinnerin  im  monde.  eine  volkssage 
aus  der  Altmark.      'Der  bär'   18  (38). 

(123.)  A.  Haas,  Rügensche  sagen  und  märchen.  —  vgl.  jsb. 
1891,  10,  202.  E.  Veckenstedt  in  Zs.  f.  volksk.  4,  35—37. 
das  werk  umfasst  228  nummern.  den  schluss  bilden  2  abhandhingen: 
der  Herthadienst  auf  Rügen  (die  Hertha  wird  in  ihr  'nichts  ver- 
dampft'), die  färbe  der  Rügenschen  zwerge  (von  0.  Knoop).  — 
A.  V.  Weilen,   Litztg.   1892,  sp.   1243  f. 

(124.)  A.  Küster,  Eine  sage  von  der  insel  Wollin.  Monatsbl. 
der  gesellsch.    f.    pommersche  gesch.   u.  altertumsk.   1891,    1 — 8. 

(125.)  Archut,  Sagen  und  schwanke  aus  der  provinz  Pommern. 
Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,  20—23.  63—66.  305—309. 

der  glückstopf,  die  kartenspieler.  der  sündenfall  (die  bekannte 
erzählung  vom  ehepaare,  das  die  neugierde  nicht  bemeistern  kann; 
nicht  volkstümlich  erzählt.)  anekdoten  vom  alten  Fritz,  steinsagen, 
das  verwunschene  schloss. 

(126.)  A.  Sulzbach,  Der  schlaf  in  sage  und  märchen.  Berichte 
des  freien  deutschen  hochstiftes  zu  Frankfurt  a./M.     N.  F.   8  (3.  4). 

(127.)  A.  Haas.  Pommersche  sagen.  Monatsbl.  f.  pommersche 
gesch.  1890,  41 — 43.  60  f.  —  der  verwünschte  schätz,  die  Hader- 
steine,    der  Warsower  see. 

(128.)  B.  Kay,  Aus  der  Kassubei.  Monatsbl.  f.  pommersche 
gesch.  1891,   183 — 185.  —  sagen  vom  schlossberg  bei  Dämmen. 

(129.)  H.  Grössler,  Dritte  nachlese  der  sagen  und  gebrauche 
der  grafschaft  Mansfeld  und  der  nächsten  Umgebung.  Mansfelder 
blätter.     5,   168—175.  —  vgl.  jsb.  1891,   10,  185. 

13  sagen:  darunter  Weihnachtsfeier  der  toten,  der  rabe  als 
gottesbote.  das  popelmännchen.  brauche:  weihnachtsumsingen,  kinder- 
lieder.  4.  nachlese:  ebenda  s.  192 — 207.  33  sagen:  u.  a,  ratten- 
fänger  von  Helfta.  heckethaler.  kobold.  krankheit  vernageln,  hexen- 
glaube,    festzeitliches;  kinderreime  und  spiele. 

9* 


132  ^-     Mythologie  uud  Volkskunde. 

(130.)  Rudolf  Fitznei-,  Der  kreuzberg  bei  Weisskullm.  eine 
wendische  schatzsage.     Zs.  f.  volksk.  4,   261. 

(131.)  K.  Knauthe,  Zauber-  und  spuckgestalten  in  Schlesien. 
Am  Urquell  3,  s.  76  f.  279  f.  344  f. 

(132.)  G.  Balke,  Sagen  aus  der  umgegend  von  Spremberg. 
Mitteil.   d.  Niederlausitz,  gesellsch.  2,   3. 

(133.)  G.  L.  Wucke,  Sagen  der  mittleren  Werra.  —  vgl.  jsb. 
1891,  10,  176.  lobend  bespr.  von  0.  Dobenecker,  Zs.  d.  v.  für 
thüringische  geschichte  1892,  218.  von  Di.  Martine  in  Archivio 
per  lo  studio  delle  tradizioni  popolari  10  (3.  4).  von  K(rauss),  Ur- 
quell 3,   143. 

(134.)  E.  Heydenreich,  Ein  humanist  des  16.  jhs.  über  die 
Freiberger  sage  vom  ungeratenen  söhn.  Mitteilungen  vom  Freiburger 
altertumverein  27,   41 — 48. 

ein  lateinisches  gedieht  des  Martinus  Balticus  über  eine  Frei- 
burger sage,  welche  erzählt,  wie  der  fluch  einer  mutter,  ihr  unfolg- 
samer söhn  solle  den  fuss  nicht  mehr  bewegen  können,  alsbald  in 
erfüllung  gegangen  sei. 

(135.)  Nottrott,  Sagen  aus  Spickendorf  und  Umgebung  (Thü- 
ringen).    Zs.  f.  volksk.   (Veckenstedt)  4,   254 — 261. 

der  kornengel-mittagsgeist.  sagen  vom  kobold;  gespenstische 
tiere  und  gestalten,  das  hühnchen,  das  vom  wege  mitgenommen 
wird,  bringt  Wohlstand. 

(136.)  Meuselbach,  Wie  die  klosterkirche  zu  Paulinszella  in 
Thüringen  ruine  wurde,  ebd.  4,  127  f.  —  der  teufel  wird  betrogen; 
das  erste  die  kirche  betretende  lebende  wesen  ist  ein  schwein. 

(137.)  Edm.  Veckenstedt,  Die  Kyffhäuser-sage.  Harzer  monats- 
hefte  1891,  heft  7. 

(138.)  Edm.  Veckenstedt,  Die  frau  Holle  des  Kyffliäuser. 
Harzer  monatshefte  1891,  dezember. 

(139.)  Carl  Reineck,  Die  sage  von  der  doppelehe  eines  grafen 
von  Gleichen,    mit  titelbild.    Hamburg,  verlagsanstalt.    42  s.  0,90  m. 

verf.  sucht  der  sage  einen  bist,  kern  abzugewinnen.  (Lamprecht  H 
unter  Friedrich  Barbarossa),  rec.  schliesst  sich  der  ansieht  Watten- 
bachs an,  die  sage  habe  sich  an  den  (noch  vorhandenen)  grabstein 
eines  zweimal  vermählten  grafen  geknüpft.  rec.  Lit.  cbl.  1892, 
1011  f. 

(140.)  A.  Liebisch,  Sagen  aus  dem  Adlerlande.  Mitteil,  des 
Nordböhm,  exkurs.  club.  15,  246 — 248.  —  das  wüste  schloss.  Lins- 
dorf (eine  lindwurmsage). 


X.    Sagenforschung.  133 

(141.)  Wendelin  Jan  ich,  Scharfensteinsagen.  ebd.  15,  255 — 257. 

der  letzte  Scharfensteiner,  die  mädchen  von  Schockau,  die  Ma- 
thilde, die  entstehung  der  kirche  von  Kleinbocken,  warum  in  Höflitz 
keine  lerchen  sind. 

(142.)  Exner-Christen,  Sagen  ausRokitnitz.  ebd. 15,326 — 329. 
Sterzel;   Tim-Tim,   Tim-Tims  söhn. 

(143  )    Wenzel  Ronge,  Kattowitzer  sagen,   ebd.  15,  166 — 170. 

Lokalsagen:  unsichtbar;  schwarze  kunst;  sanicula  oder  sanikel 
heilt's  fleisch  in  topfen  zusamm'n;  die  bräupfanne;  Johannesstatue 
bei  Johannisdorf  die  höhle  im  schieferberge,  Antonystatue  in  Lan- 
genau,   dreifaltigkeitskapelle  in  Langenau. 

(144.)     A.  Pandler,  Versteinert,     ebenda  15,  172  —  175. 

3  (Böhmische)  versteinerungssagen,  zum  teil  aus  dem  XVII.  jh. 
instruktiv  für  die  erkenntnis  der  entstehung  von  sagen  aus  der 
naturanschauung. 

(145.)  Emilie  Wim m er,  Sagen  aus  dem  Joachimsthale.  ebenda 
15,  235—239. 

meist  bergmannssagen :  die  bunten  flecke,  fledermaus,  freuden- 
stein,  Schweizerzug,  grauenstein. 

(146.)  P.  Willebald  L.  Leeb,  Sagen  Nieder  Österreichs,  gesam- 
melt, erzählt  und  erläutert,  erster  band,  mit  einer  einbegleitung 
von  Karl  Landsteiner  und  3  textillustrationen.  Wien,  Heinrich 
Kirsch.     XIV,   156  s. 

enthält  in  4  abschnitten  mythen,  geister-  u.  zaubersagen,  histori- 
sche sagen,  fromme  sagen,  märchen  und  schwanke  und  einen  poeti- 
schen anhang.  wertvoll  und  in  ihrem  mythischen  bestände  zweifellos 
hohes  altertum  und  volkstümliche  grundlage  verratend  die  sagen  des 
ersten  abschnittes.  vor  allem  no.  2.  wilde  jagd,  3.  donnerkeil,  4. 
riesen,  5.  elementargeister,  über  die  wir  gerne  mehr  als  die  aller- 
dings schon  an  sich  wertvollen  namen  (u.  a.  bergmandel,  erdmandel, 
troadmandel ,  buchenmännlein ,  tragmandel  oder  alraunen ,  bützel, 
hutzel,  schrattel,  hehmann,  wildfräulein,  wasserweibchen ,  pelzweibel, 
moosgeiss,  habergeiss,  geisterhasen,  drak,  spornhahn,  kranlnatter  usw.) 
erfahren  möchten,  es  zeigt  sich  auch  hier,  dass  gerade  in  katholi- 
schen gegenden  dieser  zweig  der  volkstümlichen  psychologie  und  natur- 
philosophie  unter  dem  schutzmantel  der  heiligen  Verehrung  am  reich- 
sten fortgewuchert  hat.  (no.  47  die  armen  seelen,  reiche  Zusammen- 
stellung über  seelenglauben.)  ich  hebe  noch  hervor  lindwurmsagen, 
teufels-schatzsagen,  hexen,  weisse  frauen.  no.  54  der  tote  reiter  ist, 
falls  echt,  ein  interessantes  fundstück  zur  Lenorensage.  doch  ist 
mindestens  die  darstellung  ('wie  scheint  der  mond  so  hell!  wie  reiten 
die    toten    so    schnell!    fürchtest    du    dich,   mein    schätz?')  litterarisch 


134  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

heeinHusst,  wie  denn  auch  in  den  historischen  sagen  (zumeist  Türken- 
sagen) der  eigentlich  volkstümliche  zug  fehlt,  in  einer  (no.  132 
Ursula  von  Araburg)  üppigste  romanphrase  aus  den  'balsamisch  süss 
duftenden  bluten'  herausklingt,  die  frommen  sagen  sind  legenden 
(St,  Wolfgang),  die  märchen  und  sclnvänke  unbedeutend,  der  verf. 
hat  viel  fleiss  und  mühe  verwendet,  litterarische  parallelen  herbeizu- 
ziehen und  den  mythischen  gehalt  zu  deuten,  könig  Otter  im  Otter- 
berg ==:Oöin;  die  gespenstische  Gretel  in  der  steinklamm  =:r  die  riesin 
Gridj);  die  12  im  jähre  1809  ermordeten  Franzosen,  die  als  ge- 
spenster  umgehen,  gemahnen  an  die  12  Äsen  usw.  die  .3  bilder 
sind:  die  steinklammlucke,  berg  Staff  und  markt  St.  Veit,  Benedik- 
tinerstift Göttweig.  —  angez.  von  K.  Wein  hold,  Zs.  d,  v.  f.  volksk. 
2,  211,  von  E.  Veckenstedt,  in  seiner  zs.  f.  volksk.  4,  272. 
(beide  recensionen  heben  den  volkstümlichen  gehalt  der  Sammlung 
rühmend  hervor,  die  deutenden  anmerkungen  werden  als  bedenklich 
und  verfehlt  bezeichnet). 

(147.)  Julius  Leisching,  Die  2  Wahrzeichen  von  Wien:  der 
stock  im  eisen  und  die  Spinnerin  am  kreuz.  Monatsbl.  des  wissen- 
schaftl.  club  in  Wien.     XIII,   1892,  no.  10. 

poetisch  populär,  die  'Spinnerin  am  kreuz',  eine  säule  am  ehe- 
maligen grenzrain  der  Stadt  Wien,  auf  einer  alten  richtstätte,  führt 
auf  die  göttin  Nerthus-Holle-Berhta  zurück,  der  name  ist  übrigens 
erst  seit  dem  XVIII.  jh.  bezeugt,  der  'stock  im  eisen',  ein  heidni- 
sches götterbild  (=  frosäule)  aus  frühester  Vergangenheit,  der  nagel- 
kultus  wird  verfolgt,  in  den  stamm  der  linde  über  Eulenspiegels 
grab  schlugen  handwerksburschen  nägel  ein. 

(148.)  S.  M.  Prem,  Mittelalterliche  wunder-  und  schatzsagen 
aus  Tirol.     Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,   326—328. 

aus  einem  aktenbündel  des  15.  jhs.  wunder  des  St.  Wolfgang. 
schatzsagen  aus  Ti-ient  und  Hallein.   —  vgl.  unten  10,  307. 

(149.)  Ignaz  v.  Zingerle,  Sagen  vom  Sinichkopfe  in  Mais  bei 
Meran.     ebenda  2,  441   f 

gespenstischer  mönch.     verschollener  Weinkeller. 

(150.)  J.  V.  Zingerle,  Sagen  aus  Tirol.  —  vgl.  jsb.  1891, 
10,   178. 

dieses  schön  ausgestattete  buch  verdient  hohe  beachtung,  schon 
um  seiner  stofffülle  willen,  die  764  no.  der  ersten  aufläge  sind  auf 
1022  gestiegen,  die  Vermehrung  ist  hauptsächlich  beitragen  aus  dem 
Eisakthaie,  Pusterthale  und  dem  Veistgau  zu  verdanken,  die  an- 
merkungen s.  588 — 696  enthalten  litterarische  parallelen,  Varianten, 
nachtrage,  mythische  deutungen  und  historische  erläuterungen.  das 
nachwort  697 — 709  (zugleich  mit   dem   Vorwort   der   ersten   aufläge) 


X.     Sagenforschung.  1 35 

spricht  über  die  entstehung  der  Sammlung  und  gibt  zum  Schlüsse 
auch  einige  mythologische  deutungsversuche.  dem  buche  ist  ein  gutes 
Sachregister  beigegeben,  rec.  v.  W.  Schwartz,  Zs.  d.  v.  f.  volksk, 
II,  89.  recensent  teilt  den  Standpunkt  Zingerles  —  in  den  anmer- 
kungen  —  in  betreff  des  Charakters  des  Volksglaubens  nicht,  die 
sagen  sind  nicht  niederschlage  aller  mythen,  sondern  meist  volks- 
tümliche Prototypen  solcher,  von  A.  Schlossar,  Blätter  für  litter. 
unterh.   1892,  no.  4.  —  von  AI.  T.,  Lit.  cbl.  1892,   1168  f. 

(151.)  Martinus  Meyer,  Schiernsagen  und  märchen.  Innsbruck, 
Wagner  1891.     268  s. 

angez.  von  J.  Zingerle,  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  328  f.  (so 
schönes  das  buch  auch  als  dichtung  bietet,  für  die  forschung  ist  es 
ohne  wert). 

(152.)  Aus  Adolf  Pichlers  buch  'Zu  meiner  zeit',  Schattenbilder 
aus  der  Vergangenheit  (Leipzig  1892)  werden  in  der  Zs.  d.  v.  f. 
volksk.  2,  447  f.  zwei  erzählungen  aus  dem  Otzthal  in  Tirol  mit- 
geteilt: gelöbnis  nicht  zu  heiraten,  um  die  güterzersplitterung  zu 
verhindern. 

(153.)  R.  Waizer,  Volkssagen  aus  Kärnten.  Carinthia  1892, 
115  —  117. 

1.  der  Jungfernsprung  in  Tiffen.  2.  der  Kärntische  untersberg 
(unterirdische  krieger). 

(154.)  R.  Waizer,  Sagen  vom  schlösse  stein,  ebenda  1891, 
54—57. 

(155.)  R.  Dürnwirth,  Deutsches  dement  in  slovenischen  sagen. 

—  vgl.  jsb.  1891,  10,  41.  bespr.  v.  Fr.  G.  Haun,  Carinthia  1891. 
s.  135 — 137.  (vgl.  auch  Österreich-ungar.  monarchie  in  wort  und 
bild.  Kärnten-Krain.  s.  145  ff.  152  ff.  Pechtra-Baba  =  Perchtl  des 
■deutschen  Ober-  und  Mittellandes). 

(156.)  Fr.  Franziszi,  Volkssagen  aus  dem  Gailthale,  Carinthia 
1892,  90  f. 

die  weisse  gemse,  die  saaligen  frauen,   der  eher. 

(157.)  A.  Schlossar,  Sagen  vom  Schratl  aus  Steyermark.  Zs. 
f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,   165 — 170.     fortsetzung  aus  Jahrgang  3. 

—  vgl.  jsb.  1891,  10,  88.  —  eine  besondere  art  des  Schratl  ist  der 
Almranzel,  bald  bös,  bald  gutmütig,   oft  in  weiblicher  gestalt. 

(158.)  J.  Schmidt,  DerShkrat.    ebd.  4,  218—221.251—254. 

einen  kleinen,  bei  sonstiger  windstille  auftretenden  Wirbelwind 
nennt  man  auf  dem  Laibacher  moor  'Shkrately\  er  ergreift  spot- 
tende knaben,  kommt  mit  brennender  zunge.  ähnlich  ist  der  Malik 
oder  Malic,    der  als  knabe   erscheint,    in   eine   Schachtel   eingesperrt. 


136  X.     Mythologie  mid  Volkskunde. 

geld  bringt,      er  lässt  sich  den  schatten  der   menschen   verschreiben, 
in  dem  er  jung  bleibt. 

(159.)  Fr.  Schuster,  Die  glocken  von  Gierelsau.  Korrespbl. 
d.  V.   f.  sieb,  landesk.   15,   125  f. 

(160.)  Fr.  Prohdszka,  Historische  sagen  aus  dem  Barscher 
komitat.     Ethnol.  mitteil,   aus  Ungarn  2,   103  f. 

(161.)  Bertalan  Matirko,  Die  Zipser  volkssage  von  Kasparek. 
ebenda  2,   162—164. 

(162.)  Ägost  Griesbach,  A  budentini  monda  (die  Budentiner 
sage).     Budapest  1891. 

besprochen  von  V.,  Irodalomtört^neti  Közlemönyek.  I,  126  f. 
eine  sage  aus  dem  Wagthale,  von  einer  durch  den  vater  in  eine 
höhle  eingesperrten  Jungfrau,  auf  die  poetische  bearbeitung  von 
J.  Arany:   'Katalin'   hat  Byrons  Parisina  einfluss  geübt. 

(163.)  W.  F.  Miller,  Die  kaukasische  volkssage  über  die  Cyklopen. 
Vortrag  vom  8.  (russischen)  archäolog.  kongress  zu  Warschau  1890. 
vgl.  Archiv  f.   anthropol.   21,    167. 

aus  Kleinasien  ist  die  sage  von  einem  einäugigen  riesen  wie 
nach  Mingrelien  so  zu  den  Griechen  gekommen. 

(164.)  Bernat  Munkäcsi,  (Vogulische)  kosmogonische  sagen 
und  lieder.  1.  heft.  vogulische  texte  und  Übersetzungen,  auf  grund 
der  eigenen  Sammlungen  und  des  nachlasses  A.  Regulys,  Budapest. 
172  s.  1,50  fl.  (eine  deutsche  Übersetzung  in  den  Ethnol.  mitteil, 
aus  Ungarn  2,  68—80.  105—133). 

das  heft  enthält  (in  vogulischem  text  mit  magyar.  Übersetzung) 
11  kosmogonische  sagen  und  lieder.  die  erde  wird  vom  himmel 
herabgelassen  oder  aus  dem  meere  durch  einen  tauchervogel  empor- 
gehoben, sie  dreht  sich  im  kreise  und  wird  durch  das  darauf  ge- 
worfene Uralgebirge  im  gleichgewicht  gehalten  und  fest  gemacht, 
der  mensch  wird  aus  rotfichte  geschnitzt  (oder  aus  thon  geformt). 
er  ist  zuerst  mit  einer  hornhaut  bedeckt,  erst  durch  des  teufeis 
bemühung  erweicht  die  hornhaut  bis  auf  die  fingernägel.  einen 
breiten  räum  nehmen  die  brautwerbungsfahrten  des  aus  dem  rohr- 
stengel  erwachsenen  sohnes  des  urpaares  ein.  ritt  auf  dem  wunder- 
ross  durch  die  waberlohe,  er  fährt  an  stelle  der  sonnenmutter  die 
sonne:  wie  er  nur  zürnend  an  die  bösen  menschen,  die  er  unten 
sieht,  denkt,  fallen  sie  tot  nieder,  interessant  auch  die  sage  von 
der  feuerflut.  die  sagen  sind  lehrreich  für  die  beobachtung  der  Ver- 
schmelzung heidnisch-nationaler  und  christlicher  Verstellungen,  so  z.  b. 
no.  10,  die  sage  vom  alten  mann  Atom  (Adam)  und  seiner  frau. 
ein  2.  heft  soll  einleitung,  sprachlichen  und  sachlichen  kommentar 
bringen. 


X.    Sagenforschung.  137 

(165.)  Bemät  Mankäcsi,  (Vogulische)  götter  -  heldenlieder, 
göttersagen  und  Zaubersprüche.  1.  heft  vogulische  texte  und  Über- 
setzungen, auf  grund  der  eignen  Sammlung  und  des  nachlasses  A. 
Regulys.  Budapest  1892.  preis  4  fl.  431  s.  8^.  (sammlung  von 
vogulischen  Volksdichtungen,  hrsg.  von  der  ungar.  akademie  der 
wissensch.  II.  bd.) 

wir  behalten  uns  eine  eingehende  Würdigung  des  buches  bis 
zum  erscheinen  des  2.  heftes  (kommentar,  einleitung)  vor.  (vgl.  auch 
Ignatz  Kiinos:  Eine  türkische  schöpfungssage.  Urquell  3,  s.  16  f. 
Gr.   Kupczanko:  Russische  schöpfungssagen.     ebenda.     17 — 18). 

(166.)  Ch.  Thuriet,  Traditions  populaires  de  Doubs.  Paris, 
E.  Lechevalier,  Librairie  historique  des  provinces.  I  vol.  in  16, 
s.  XXXV,  535. 

bespr.  V.  M.  Marelle,  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  212.  256  sagen 
und  schwanke  aus  dem  departement  von  Doubs,  Besanqon,  Baume- 
ies-Dames,  Montbeliard,  Pontarlier.  sie  schliessen  sich  an  dörfer, 
Städte,  Schlösser,  klöster,  kii-chen  usw.  an.  feen ,  weisse  damen, 
teufel,  höllische  Jäger,  heilige,  fabelhafte  tiere  usw.  spielen  darin 
eine  rolle. 

Märchen.  (167.)  Theodor  Vernaleken,  Mythische  Volksdich- 
tungen.    Zs.   f.  volksk.  (Veckenstedt)  4. 

weitere  mitteilungen  vom  starken  Hans.  17 — 20.  die  wunder- 
lampe.  60 — 63.  der  starke  prinz.  (komposition  und  ausführung  wie 
bei  U.  Jahn,  Pommersche  Volksmärchen,  no.  36,  s.  194  ff.:  die  12 
riesen.  ebenso  ist  auch  'der  königssohn  mit  dem  gürtel'  117 — 121 
eine  Variante  zum  genannten  märchen.) 

(168.)  Franz  Branky,  Zu  den  Überlieferungen  vom  nasen- 
abschneiden.     Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,   204 — 211. 

märchen  und  sagen  aus  Niederösterreich,  Mähren  und  Ungarn, 
in  denen  das  nasenabschneiden  strafe  für  zorn  ist.  die  märchen  sind 
mit  dem  märchen  vom  starken  Hans  (teufel  in  der  mühle,  Hans 
im  brunnen)  kontaminiert. 

(169.)  B ollig,  Die  3  goldnen  haare  des  teufeis;  Volksmärchen. 
Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,   249—251. 

(170.)    Robert  Kögler,  Von  den  Noldenzwergen.    Mitteilungen 
des  nordböhmischen  exkursionsklubs  15,   350 — 352. 
Nolde  =  ein  basaltfels  bei  Kamnitz. 

(171.)  Axel  Olrik,  Märchen  in  Saxo  Grammaticus.  Zs.  d.  v. 
f.  volksk.  2,  117—123.  252—258.  367—374. 

vgl.  12,  146.  —  die  grundmotive  des  märchens  (kämpf  des  beiden 
mit  einem  dämon,  der  held  befreit  sich  aus  der  gewalt  der  dämonen 
durch  list,   erlösung    des   beiden   aus    der   bezauberung,    held    erringt 


138  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

das  glück)  werden  denen  der  nordischen  heldendiclitung  (vaterrache, 
liebe  und  kämpf  um  die  geliebte,  tod  im  kämpfe)  gegenübergestellt, 
einige  episoden  aus  Saxo,  die  an  das  märchen  erinnernde  motive 
haben,  werden  behandelt  und  ihr  Verhältnis  zu  märchen  und  helden- 
diclitung untersucht.  1.  Amleth.  (jütländische,  magyarische,  mehrere 
orientalische  Varianten,  der  Orient  [Arabien]  ist  die  heimat  dieses 
märchens  von  den  klugen  tischreden;  durch  Osteuropa  vermittelt). 
2.  Sigrid  und  Othar.  3.  die  königtochter  im  hügel.  (aus  der  volks- 
sage.  diese  selbst  will  die  steinstuben  in  erdhügeln  erklären). 
4.  Jugend  des  königs  Jarmunrik.  (geht  zurück  auf  märchen  von  un- 
holden, wobei  die  parallelen:  Vogelscheuche  als  Jarmunrik  und  die 
puppe  der  angezogenen  Volksmärchen  allerdings  frappant  ist;  sonst 
fernliegend.) 

(172.)  Joh.  Bolte,  Das  märchen  vom  tanze  des  mönchs  im 
dornbusch.  Festschrift  zur  begrüssung  des  5.  allg.  deutschen  neu- 
philologentages.     Berlin,   Weidmann,     s.  1 — 76. 

(173.)  Heinrich  Carstens,  Die  sieben  grafeu.  eine  Dithmarscher- 
sage.     Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  201—206. 

errettung  der  sieben  grafen  aus  der  Sklaverei  durch  die  als 
pilger  verkleidete  frau  des  ältesten.  K.  Weinhold,  ebd.  2,  206  f. 
und  244  weist  als  quelle  für  die  'keuschheitsprobe  mittelst  eines 
wunderbaren  hemdes'  die  Gesta  Romanorum  c.  69  nach. 

(174.)  Christian  Jensen,  (14)  zwergsagen  aus  Nordfriesland, 
ebenda  2,  407—418. 

(175.)  Anna  Treichel  und  Antje  Carstens,  Lispelnde  Schwe- 
stern und  ihre  freier.     Varianten.     Am  urquell  3,   293  f.   342  f. 

(176.)  Th.  Vernaleken,  Kinder-  und  hausmärchen,  dem  volke 
treu  nacherzählt.  2.  durchges.  aufl.  mit  6  farbendruckbildern  nach 
originalen  von  Ledeli.  Wien -Leipzig,  Braumüller.  —  angez.  Zs.  f. 
d.   realschulw.    17,   93. 

(177.)  L.  Bachelin,  Die  feenkönigin.  ein  rumänisches  märchen, 
ins  deutsche  übersetzt  und  mythologisch  erläutert.  Rumänische  revue 
1892,  388—391.  491—503. 

(178.)  L.  Bachelin,  Roman  der  wunderbare,  ein  rumäni- 
sches märchen,  übersetzt  und  erläutert.  ebenda  1892,  34 — 40. 
122—134. 

die  rumänische  Version  des  märchens  vom  kleinen  däumling. 

(179.)  A.  Marinescu,  Baba  Dokia,  eine  volksmythologische  ge- 
staut der  Rumänen.     Ethnol.    mitteil,  aus  Ungarn  8,  12 — 17.    Dokia 


X.     Sagenforschung.  139 

=  heil  Eudokia.    gefeiert  am  1 .  märz.    der  alte  name  ist  durch  den 
namen  der  heiligen  verdrängt. 

vgl.  dazu  A.  Veress:  die  Baba-Dokia-sage  und  die  mit  ihr  zu- 
sammenhängenden Volksgebräuche  der  Rumänen,     ebenda  s.  56 — 58. 

(180.)  Otto  L,  Jiriczek,  Färöische  märchen  und  sagen,  aus 
dem  färöischen  übersetzt.     Zs.  d.  v.  f.  volksk.   2,   1 — 24.   124 — 165. 

Übersetzung  der  sagen  und  märchen  in  Hammershaimbs  Ftcrösk 
Antologi.     s.  326—385.   —  vgl.  abt.  12,  207. 

W.  Golther,  Zur  geschichte  und  dichtung  der  Färöer.  beilage 
der  Allg,  ztg.  111  u.  112.  bespricht  die  anthologie  von  Hammers- 
haimb.   —  vgl.   abt.   12,   101. 

(181.)  L.  Fränkel,  Zum  Proteusmärchen  und  andern  wandern- 
den Stoffen.      Germania  36   (3). 

(182.)    Carl  Csallner,   Der  nebel  ohne  tod  oder  der  tod  ohne 
nebel.     Korrespbh   d.  v.   f.  siebenb.  landesk.  15,  77—79.   108—111. 
Variante  zu  no.  3  (s.   19)  der  folgenden  no. 

(183.)  Ulrich  Jahn,  Volksmärchen  aus  Pommern  und  Rügen, 
vgl.  jsb.  1891,  10,  201.  —  das  werk  verspricht  ein  quellen- 
werk ersten  ranges  für  die  deutsche  Volkskunde  zu  werden,  es  ist 
auf  3  bände  berechnet,  deren  beide  ersten  die  märchentexte,  Varian- 
ten, quellennachweise,  der  3.  bd.  nachtrage,  sowie  eine  Zusammen- 
stellung der  bis  jetzt  erschienenen  märchenlitteratur  mit  einer  ab- 
handlung  über  das  märchen  enthalten  sollen,  die  einleitung  zum 
ersten  bände  spricht  über  das  Volksmärchen  in  Pommern  im  anschluss 
an  des  verfs.  Vortrag  im  Jahrbuch  des  ver.  f.  ndd.  sprachf  bd.  XII. 
geistliche ,  lehrer ,  reiche  bauern  sind  dem  Volksmärchen  abgeneigt, 
pflege  findet  es  nur  noch  bei  tagelöhnern,  matrosen,  fischern;  bei 
diesen  aber  noch  in  viel  reicherem  masse,  als  man  früher  meinte, 
man  dürfe  sich  nicht  an  kinder,  sondern  an  erwachsene,  deren  ver- 
trauen man  sich  durch  längeren  umgang  erworben  habe,  wenden, 
besonders  an  'behullige'  männer  =  vorzügliche  märchenerzähler.  verf. 
unterscheidet:  kern  des  märchens  (bleibt  unverändert;  im  pommer- 
schen  märchen  viel  altes  gut  aus  heldensage  und  mythus),  märchen- 
hafte Züge  (wechseln,  verschieben,  verdichten  sich),  eingestreute 
lieder.  [verf.  beobachtet,  dass  gern  nach  der  prosaerzählung  vom 
erzähler  und  publikum  ein  lied,  das  knapp  den  inhalt  der  voraus- 
gegangenen erzählung  wiedergibt,  gesungen  wird.  vgl.  die  alten 
kurzen  heldenlieder.  Verbindung  von  sagen  und  singen  uralt],  märchen 
werden  geändert  durch  die  eigenart  des  erzählers,  sowie  durch  den 
eignen  ideenkreis,  in  dem  erzähler  und  hörer  stehn.  verf  gibt  be- 
zeichnende beispiele  dafür. 

die  Sammlung  —  mit   Staatsmitteln   unterstützt  —  ist  aus  dem 


140  •^-     Mythologie  und  Volkskunde. 

volksmunde  geschöpft,  sie  enthält  62  nummern.  mehrere  (mit  wenigen 
ausnahmen  hochdeutsch  erzählt)  sind  anekdoten  vom  alten  Fritz,  zum 
teil  mit  märchenhaften  zügen.  (unter  die  märchen  zu  rechnen?), 
no.  3  (s.  19)  die  prinzessin  auf  dem  haume  ist  aus  2  märchen  zu- 
sammengeflossen, deren  zweites  in  vielfach  älterer  form  aus  Sieben- 
bürgen bezeugt  ist  (s.  oben  10,  182).  in  no.  11  kulturhistorisch  wichtig 
das  'korb  herablassen'.  no.  20.  der  gehörnte  Siegfried,  no.  23. 
der  alte  Fritz  und  der  bauerjunge;  ein  scherzrätselmärchen  (ähnlich 
im  magyarischen  märchen  von  könig  Matthias),  no.  41.  dornröschen. 
hat  stark  gelitten,  mit  goldspinnerin  zusammengeworfen,  no.  47. 
Schmied  Siegfried  und  der  teufel.  hier  ist  Siegfried  nur  entlehnt, 
es  ist  das  gewöhnliche  teufelsmärchen.  no.  56.  die  königin  von 
Siebenbürgen.  das  gewöhnliche  erlösungsmärchen.  Siebenbürgen 
typisch  für  ein  ferngelegenes  land.  no.  61.  das  Tannhäusermotiv, 
der  motivkreis  der  märchen  ist  ziemlich  eng.  man  merkt  es,  dass 
hauptsächlich  das  fischer-  und  Soldatenpublikum  als  hörer  oder  er- 
zähler  massgebend  ist.  das  tiermärchen  fehlt  fast  vollständig,  dar- 
stellungsform  und  äussere  ausstattung  ist  vortrefflich. 

(184.)  C.  Schmidt  und  A.  Floss,  Germanisches  sagen-  und 
märchenbuch.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  200.  —  angez.  P.  Herrma- 
nowski,  Zs.  f.  gymnasialwesen  1892,  s.  738;  vom  pädagogischen 
Standpunkt  0.  Frick,  Lehrproben  und  lehrg.  29,  36^53:  das 
buch  ist  durchaus  verfehlt  und  für  den  Unterricht  völlig  unbrauch- 
bar, ebenso  ungünstig  urteilt  A.  Richter  im  Pädagogischen  Jahres- 
bericht f.   1891,   s.  489. 

(185.)  K.  Otto  Mayer,  Die  feenmärchen  bei  Wieland.  Viertel- 
jahrsschr.   f.  litteraturgesch.  5,   374—408.  497—533. 

bringt  den  nachweis,  dass  Wieland  viele  motive  seiner  dich- 
tuugen  französischen  märchen  (volks-  und  orientalischen  märchen) 
verdankt,  die  einleitung  gibt  eine  geschichte  der  feenmärchenlitte- 
ratur  in  Frankreich  seit  dem  ende  des  17.  jhs.  nach  den  beiden 
gruppen:  1.  Volksmärchen  und  solche,  welche  die  motive  des  Volks- 
märchens benutzen  und  2.  bearbeitung  und  nachahmung  der  orien- 
talischen märchen.  beide  gruppen  bestehen  zunächst  getrennt  neben- 
einander, beeinflussen  sich  dann  und  vermischen  sich.  Wieland  hat 
in  der  ersten  periode  seiner  dichterischen  thätigkeit  ( — 1758)  nur 
märchen  aus  der  ersten  gruppe  gelesen  und  geschätzt  (Contes  de 
F6es  der  gräfin  d'Aulnoy).  doch  ist  der  direkte  einfluss  auf  sein 
dichterisches  schaff'en  hier  schwer  nachweisbar,  einige  der  'morali- 
schen' erzählungen  weisen  märclienliafte  züge  auf.  in  der  2.  periode 
vorherrschender  einfluss  der  orientalischen  märchen  und  ihrer  nach- 
ahmungen. 

(186.)     Emmanuel    Cosquin,   L'origine    des    contes  populaires 


X.    Sagenforsclmng.  141 

europeens  et  les  tbeories  de  M.  Lang.  Memoire  prösentö  au  congres 
des  traditions  populaires  de  1889.  Paris,  Bouillon.  1  fr,  Extrait 
des  Annales  economiques. 

(187.)  Josef  Jacobs,  Celtic  Fairy  Tales,  selected  and  edited 
by  J.  J.  illustrated  by  J.  D.  Balten.  London,  David  Nutt.  XIV, 
267  s. 

bespr,  V.  K.  Weinbold,  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  95.  26  iriscbe 
märcben,   engliscb,   für  kinder  erzäblt. 

(188.)  Douglas  Hyde,  Beside  tbe  fire,  a  collection  of  L-isb  Gaelic 
folk  stories,  edited,  translated  and  annotated  by  D.  H.,  witb  additional 
uotes  by  Alfred  Nutt.    London,  David  Nutt  1890.    LVIII,  203  s. 

bespr.  V.  K.  Weinbold,  ebenda  2,  95.  entbält  eine  auswabl 
aus  der  irischen  originalsammlung  des  Dr.  Douglas,  die  1889  in 
Dublin   erschienen  ist:   Leabhar  Sgenluiglieachta. 

(189.)  P.  M.  Beledi,  Orientaliscbe  motive  in  einem  abend- 
ländischen märcben.      Ethnographia  3,   326 — 335. 

die  unter  dem  namen  'wege  der  Vorsehung'  bekannte  erzählung 
ist  aus  der  Gesta  Romanorum  zum  märchengut  der  Siebenbürger 
Sz^kler  geworden,  der  geizige  ist  hier  zum  Sachsen  geworden.  B. 
weist  hebräische  und  persische  parallelen  nach. 

(190.)  L.  Katona,  Recht  und  unrecht,  ein  magyarisches  märcben 
mit  seinen  Varianten  und  parallelen,  ebd.  3,  38 — 43.  159 — 162. 
bei  Grimm  no.    107,   bei  Haltrich:  Der  goldne  vogel. 

(191.)  F.  S.  Krauss  und  Tb.  Dragißevic,  Aschenbrödel  in 
Bosnien.     Am  urquell  3,   129 — 135. 

192.  Heinrich  v.  Wlislocki,  Märchen  und  sagen  der  buko- 
winaer und  Siebenbürger  Armenier,  aus  eigenen  und  fremden  Samm- 
lungen übersetzt.  Hamburg,  druckerei  aktien-gesellschaft  1891.    188  s. 

eine  schön  ausgestattete  Sammlung,  die  spräche  der  mitgeteilten 
stücke  ist  fliessend  und  volkstümlich;  die  richtigkeit  der  Übersetzung 
vermag  ref.  nicht  zu  kontrollieren,  es  ist  von  vornherein  natürlich, 
dass  die  märcben  der  zwischen  andere  nationalitäten  eingesprengten 
Armenier  mehr  oder  weniger  grosse  ähnlichkeit  mit  den  märcben 
dieser  letzteren  zeigen,  auch  ist,  da  den  Armeniern  das  landvolk 
fehlt,  die  fremde  herkunft  der  meisten  erzählungen  noch  viel  klarer 
erkennbar,  als  dort,  wo  dieselben  sich  dem  volksbewusstsein  mehr 
angeglichen  haben,  no.  5,  löwe,  bär  und  fuchs,  (dem  verleumden- 
den baren  wird  auf  des  fuchses  anraten  das  feil  zur  heilung  des 
löwen  abgezogen),  no.  14.  die  wundernachtigall.  der  bekannte 
märchentypus  von  den  3  brüdern,  deren  jüngster  königstochter  und 
den    vogel    im    goldenen    bauer    erwirbt.      no.    15,    die    tochter    der 


142  X«    Mythologie  und  Volkskunde. 

blumenkönigin,  eine  interessante  Variante  zum  sieb.  -  sächs.  märchen 
vom  rosenmädolieu.  17.  das  haselnusskind  =  däumling.  24.  der 
könig  und  seine  Schwägerin,  (Astyagesmotiv.  altes  armenisches 
erbstück?)  35.  die  blutfrau.  32.  der  heilige  könig.  (Barlaam  und 
Josaphat- Variante).  38.  der  blinde  königssohn  (vgl.  Tellsage).  53. 
die  tote  geliebte  (Leonorensage).  149.  die  schneetochter  und  der 
feuersohn  (märchenhafte  Umbildung  des  bekannten  schwankes  vom 
schneekind).  59.  von  der  rechten  liebe  (entspricht  vollständig  Hart- 
manns armem  Heinrich).  —  rec.  E.  Grosse,  Deutsche  litztg.  1892, 
879.  W.  Golther,  Zs.  f.  vergl.  litt,  gesch.  5,  248.  Lit.  cbl.  1892, 
1372.      A.   Schullerus,    Korrespbl.   d.   v.    f.    sieb,    landesk.    16    (6). 

(193.)  J.  U.  Jarnik,  Albanesische  märchen  und  schwanke.  Zs. 
f.  volksk.   (Veckenstedt)  5,  299—304. 

L6g6DdeD.  (194.)  R.  Sprenger,  Zur  erzählung  vom  undank- 
baren söhn.  Zs.  f.  d.  d.  unterr.  6,  779 — 781.  parallele  zu  Hebels 
'Kinderdank  und  undank'. 

(195.)  R.  Needon,  Die  legende  vom  seligen  Konrad.  Wissen- 
schaftl.  beilage  der  Leipz.  ztg.   1892  no.   74. 

(196.)  J.  V.  Zingerle,  Die  3  heiligen  Jungfrauen  zu  Meransen. 
Zs.  d.  V.   f.  volksk.  2,  323  f. 

ergänzung  zu  den  sagen  aus  Tirol,  nach  Meransen  wallfahrtet 
man,  um  regen  zu  erbitten  und   zur   zeit   epidemischer   krankheiten. 

J.  V.  Zingerle,  Zur  Sancta  Kakukabilla.     vgl.   oben  10,  53. 

(197.)  K.  Wotke,  Die  griechische  vorläge  der  lat.  kreuzauffin- 
dungslegende.     Wiener  Studien  f.   klass.  philologie  13  (2). 

(198.)  A.  Haas,  Drei  Rügensche  legenden.  Monatsblätter  für 
pommersche  gesch.   1891.     s.  75 — 76. 

(199.)  A.  Wirth,  Danae  in  christlichen  legenden.  Wien-Prag- 
Leipzig.  Tempsky -Freytag.  159  s.  —  bespr.  von  Josef  Zingerle, 
Zs.  f.   österr.   gymnasien  1892,   735 — 737. 

(200.)  Cyrill  Horvdth,  Pelbärt  und  die  gereimte  Katharinen- 
legende.  Jrodalomtört^neti  Közlemenyek, 

die  zum  teil  wörtlich  mit  der  von  Raimundus  1504  in  Basel 
herausgegebene  Katharinenlegende  übereinstimmende  magyarische  ge- 
reimte Katharinenlegende  wird  als  nicht  von  Pelbärt  herrührend 
erwiesen, 

(201.)  H.  Varnhagen,  Eine  lateinische  bearbeitung  der  legende 
der  Katharina  von  Alexandrien  in  distichen.  nach  den  beiden  be- 
kannten handschriften  herausgegeben.  nebst  dem  lat,  texte  des 
Mombritius.     Erlangen,  F.  Junge.     32  s,      4. 


X.    Volkskunde.  143 

(202.)  Jos,  Palme,  Die  deutschen  Veronikalegenden  des  12  jhs. ; 
ihr  Verhältnis  zu  einander  und  zu   den  quellen,     progr.  Prag.    42  s. 

(203.)  W.  Vondrak,  Zur  Würdigung  der  alten  slovenischen 
Wenzelslegende  und  der  legende  vom  heiligen  Prokop,  aus  den 
Sitzungsber.   d.  k.  k.  akad.   d.  w.     Wien,   F.  Tempsky.     68  s. 

Fabeln  nnd  tiermärchen.  (204.)  Paul  Schikowsky,  Der  treue 
wasser;  ein  ostpreussisches  tiermärchen.  Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt) 
4,  163—165. 

(205.)  J.  Nover,  Die  tiersage.  Rheinische  hl.  f.  erz.  u.  unt. 
1891.     65.  Jahrg.     s.  552—570. 

(206.)  Kaarle  Krohn,  Eine  uralte  griechische  tierfahel.  ver- 
gleichende Studie.     Urquell  3,   177 — 181. 

(207.)  Alb.  Fischer,  Lessings  fabelabhandlungen.  kritische 
darstellung.     Hallenser  diss.    Berlin,  Trautvetter.    47  s.    8*^.    1,50  m. 

(208.)  Fx\  S.  Krauss,  Mensch  und  bär.  eine  bosnische  tier- 
sage.    Ethnolog.  mitteil,  aus  Ungarn  2,    101   f. 

(209.)  F.  Novati,  Quelques  remarques  sur  un  ti-es  ancien  do- 
cument  de  la  fable  animale  en  France.     Le  moyen  äge  5,   8. 

(210.)  W.  Braune,  Die  fabeln  des  Erasmus  Alberus.  abdruck 
der  ausgäbe  von  1550  mit  den  abweichungen  der  ursprünglichen 
fassung  herausgegeben.  Halle,  Niemeyer  LXXII.  216  s.  2,40  m. 
vgl.  unten  abt.   15. 

Volkskunde. 

Allgenjeines.  (211.)  Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde, 
herausgegeben  von  Karl  Weinhold.  2.  Jahrgang,  mit  dem  bildnis 
Reinhold  Köhlers,  3  bildtafeln  und  mehreren  abbildungen  im  text. 
Berlin,  A.  Asher  &  co.     473  s.   —  vgl.  jsb.  1891,   10,  231. 

(212.)  Zeitschrift  für  Volkskunde,  herausgegeben  von  Edm. 
Veckenstedt.      4.  bd.     Leipzig,  Frankenstein  &  Wagner.     400  s. 

die  Zeitschrift  enthält  auch  in  diesem  jahrgange  reiches  Volks- 
kunde -  material.  störend  wirken  jedoch  kritisch  -  polemische  bemer- 
kungen,  die  gewiss  in  manchen  punkten  gesunde  anschauungen  ver- 
treten, in  der  form  der  persönlichen  polemik  dagegen  das  mass  des 
erlaubten  übersteigen,  einen  peinlichen  eindruck  machen  die  nicht 
neidlosen  bemerkungen  über  die  Unterstützung  bestimmter  volksfor- 
schungs-unternehmungen  aus  Staatsmitteln,  die  Zeitschrift  'sieht  sich 
veranlasst,  in  eine  Umwandlung  ihres  programms  einzutreten,  welche 
es  notwendig  macht,   das  erscheinen  derselben  kurz  zu  unterbrechen.' 


144  X.     Mythologie  und  vollcskunde. 

(wie  es  sclieint,  nach  der  richtung  hin,   dass  nur  der  deutschen  for- 
schung  die  spalten  geöffnet  werden  sollen). 

(213.)  Ethnographia.  Anzeiger  der  gesellschaft  für  die  Volks- 
kunde Ungarns  und  des  ungarischen  nationalmuseums  (magyarisch). 
red.  von  J.  Janko.  Budapest.  3.  Jahrg.  376  s.  —  enthält  auch 
mitteilungen  üher  das  volksieben  der  deutschen  in  Ungarn. 

(214.)  Ethnologische  mitteilungen  aus  Ungarn,  zugleich 
Anzeiger  der  gesellschaft  für  die  Völkerkunde  Ungarns,  begründet 
und  herausgegeben  von  Anton  Herrmann,  redigiert  von  Anton 
Herr  mann  und  Ludwig  Katona.  Budapest  I,  Attilautcza  47. 
bringt  die  bedeutenderen  aufsätze  der  Ethnographia  in  deutscher 
Übersetzung. 

(215.)  Tijdschrift  voor  nederlandsche  folklore  onder 
redactie  van  Pol  de  Mont  et  Aug.  Gittöe.     5.  Jahrg.     Gent  1892. 

(216.)  0ns  volksleven.  Antwerpsch  -  Brabantsch  tijdschrift 
voor  taal  en  volksdichtveerdigheit,  voor  oude  gebruiken,  wangeloof- 
kunde,  enz.  in  twelf  nommers  von  acht  bladzijden  in  8^.  onder  lei- 
ding  van  J.  Cornelissen  et  J.  B.  Vervliet,  4.  Jahrg.  Brecht, 
L.  Braeckmann,   drukker-uitgever. 

(217.)  Le  folklore  wallon  par  Eugene  Monseur.  (Biblio- 
theque  beige  des  connaissances  modernes,  vol  VI).  Bruxelles,  Ch. 
Rosez.  XXXVI,  144  s.  —  bespr.  K.  Weinhold,  Zs.  d.  ver.  f. 
volksk.  2,  329.     Lit.  cbl.  1892,  1213. 

(218.)  Bulletin  de  folklore.  organ  de  la  soci6t6  du  folklore 
wallon.  directeur  pour  1891  Eugene  Monseur.  I.  Bruxelles.  L. 
Lebeque  et  cie.  1891.  —  bespr.  von  K.  Weinhold,  ebenda  2,  211  f. 

(219.)  The  folk-lorist.  Journal  of  the  Chicago  folklore  society. 
vol.  I.  Chicago.  Fletcher  S.  Bassett,  editor.  —  angez.  K.  Wein- 
hold  in  der  Zs.   d.  v.   f.  volksk.   2,   329  f. 

(220.)  Am  Urquell.  Hrsg.  von  F.  S.  Krauss.  3.  Jahrg.  — 
vgl.  jsb.   1891,   10,  233. 

(221.)  Alemannia.  Begründet  von  A.  Birlinger,  fortgeführt 
von  F.  Pfaff.     20.  Jahrg.  —  Ygl  jsb.   1891,   10,  235. 

(222.)  Melusine,  dirige  par  H.  Gaidoz.  tome  6.  —  vgl. 
jsb.   1891,   10,  234. 

(222a.)  Zivaja  Starina.  Periodißeskoje  izdanije  otdielenija 
etnografii  Imp.  Russk.  geografic.  obsßestra  pod  redaköijeju  V.  J.  La- 
manskavo  (Lebendes  altertum,  periodische  ausgäbe  der  ethnograph. 
abteilung  der  k.  russ.  geograph.  gesellschaft  unter  der  redaktion  von 


X.    Volkskvmde.  145 

V.  J.  Lamanskij).  Petersburg  1890  u.  91.  1.— 4.  heft.  LXII, 
131.  34.  42.  24;  IV.  236  und  2;  II  u.  271;  II  u.  230  s.  rec. 
mit  hervorhebung  der  bedeutenderen  abbandlungen  v.  A.  Brückner, 
Zs.  d.  V.  f.  volksk.  2,  91—93. 

(223.)  Wisla,  Miesigcznik  gieograficzno-etnograficzny.  tom.  V. 
Warszawa  1891.  Die  Weichsel,  geograpliiscli  -  ethnographische 
Monatsschrift,  bd.  V.  heft  1 — 3.  s.  1 — 730.  bespr.  mit  kurzer 
inhaltsangabe  der  einzelnen  artikel  v.  A.  Brückner,  ebd.  s.  93 — 95. 

(224.)     Max  Laue,   (Volkskunde)  Litteratur  des  Jahres  1891. 

Zs.  d.  V.  f.  Volkskunde  2,  98—116.  216—244.  331—366. 
450—467. 

(225.)  Job.  Polek,  Rückblick  auf  die  forschungen  zur  landes- 
und  Volkskunde  der  Bukowina  seit  1773.  Vortrag,  gehalten  in  der 
konstituierenden  Versammlung  der  mitglieder  des  bukowinaer  landes- 
museums  in  Czernowitz,  am  21.  febr.  1892.    Czernowitz,  Pardini.   32  s. 

s.  19.  Litteratur  des  Volkslebens  der  Rumänen,  s.  20.  Ruthenen, 
s.  21.  Deutsche;  F.  A.  Wickenhauser,  die  Deutschen  Siedlungen  in 
der  Bukowina  (Czernowitz  1886 — 1887).  Dr.  Loserth,  Deutsch-böh- 
mische Kolonien.  (Mitteil.  d.  v.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen. 
Prag  1885.  s.  373 — 384.)  Kupczanko,  Die  Deutschen  in  der  Bu- 
kowina (Ausland  1886,  no.  50).  Polek,  Der  protestantismus  in  der 
Bukowina  (Czernowitz  1890). 

(226.)  R.  Wossidlo,  Ausführlicher  fragebogen  zur  Sammlung 
meklenburgischer  Volksüberlieferungen.  Quartalber.  d.  v.  f.  meklenb. 
gesch.  57,  2,   1892.     s.  4—9.     vgl.  abt.  10,  407. 

(227.)  Alois  John,  Zur  Volkskunde  des  Egerlandes.  Zs.  d.  v. 
f.  volksk.  2,  313—320. 

die  erste  Volkskunde  des  Egerlandes  wurde  von  Goethe  ange- 
regt. (Grüner,  Über  Sitten  und  gebrauche  des  egerischen  landvolkes). 
John  gibt  einen  überblick  über  den  gegenwärtigen  stand  der  Volks- 
kunde im  Egerland  nach  Weinholds  schema. 

(228.)  F.  Hantschel,  Repertorium  der  landeskundlichen  litte- 
ratur für  das  gebiet  des  nordböhmischen  exkursionsklubs.  (von  den 
alten  zeiten  bis  zur  gegenwart.)  Mitteil,  des  nordb.  exkursionsklubs 
15  (1892).     s.  354—395. 

darunter  s.  382 — 390.  volkstümliches  a)  sagen,  märchen,  er- 
zählungen;  b)  sitten,  brauche,  aberglauben;  c)  trachten,  bauart  und 
einrichtung  der  häuser;  d)  Volkslieder  und  mundarten. 

(229.)     H.   Post,   Studien  zur  vergleichenden  rechtswissenschaft 
auf  ethnologischer  basis.  —  bespr.  von  Achelis,  Archiv  f.  anthropol. 
20,   272 — 280.      weist    den    Vorwurf   des    dilettantismus  zurück,     die 
abhandlung  ist  schon  als  materialsammlung  verdienstvoll. 
Jalii-esbericht  für  germanische  philologie.    XIV.    (1892.)  10 


146  X-     Mythologie  und  Volkskunde. 

(230.)  Fr.  V.  Hellwald,  Ethnographische  rösselsprünge.  kultur- 
u,  volksgeschichtliche  bilder  u.  skizzen.    Leipzig,  Carl  Reissner  1891. 

bespr.  V.  E.  Veckenstedt  in  seiner  Zs.  f.  volksk,  4,  135  f.  eine 
'deutsche  folkloristische  leistung',  die  bereits  über  die  folklore  Eng- 
lands hinausgegangen  ist.  die  wichtigsten  kapitel  sind:  der  gruss  und 
seine  formen,  zählkunst,  wunder  des  feuermachens ,  schwerttanz  im 
mittelalter.  —  von  Wlislocki,  Ethnologische  mitteil,  aus  Ungarn 
2,  180. 

(231.)  J.  Goldziher,  Die  beziehung  der  vergleichenden  reli- 
gionswissenschaft  zur  ethnographie  (magy.).  Ethnographia  3, 335 — 351. 

(232.)  J.  G.  Frazer,  The  golden  bough.  A  study  in  compa- 
rative  religion.  in  two  volumes.  London,  Macmillan  and  co.,  and 
New  York  1890.  —  rec.  von  E.  Veckenstedt  in  seiner  Zs.  f. 
volksk.  4,  137—139. 

(233.)  L.  Katona,  Ethnographie,  ethnologie,  folklore.  Ethnol. 
mitteil,  aus  Ungarn  2,  43 — 51. 

Sitte  Ond  braOCh.  (234.)  Bruno  Weiss,  Volkssitten  und  religiöse 
gebrauche,  eine  kulturgeschichtliche  Studie.  Barmen,  J.  Kühtmann 
(Gust.  "Winter).     54  s. 

ein  büchlein,  wie  es  scheint,  aus  einem  Vortrag  hervorgegangen, 
das  zunächst  nicht  wissenschaftlicher  forschung,  sondern  auf  grund 
eines  mehr  reichen  als  vorsichtig  benützten  materials  mehr  prakti- 
schen zwecken  dienen  will,  die  Christianisierung  der  altgermanischen 
Volksspiele,  sitten  -n^rd  kurz  geschildert;  der  bedeutendere  zweite  teil, 
getragen  von  warmer  empfindung  und  dem  geiste  christlicher  dul- 
dung,  prüft  das  Verhältnis  der  christlich-kirchlichen  feste  und  feiern 
zum  Volksleben,  'das  interesse  des  volkes  für  einen  kirchlichen  festtag 
ist  beeinflusst  von  der  art,  wie  derselbe  sich  dem  rahmen  des  bürger- 
lichen lebens  einfügt,'  und  'aus  dem  interesse  für  die  kirchlichen 
feste  strahlt  zurück  die  jedesmalige  innere  glaubensüberzeugung'. 

(235.)  F.  Kunze,  Die  Volkskunde  und  die  notwendigkeit  ihrer 
pflege  in  den  altertumsforschenden  vereinen.  Zs.  d.  v.  f.  thüringi- 
sche gesch,  und  altertumsk.  1892.  s.  175 — 195.  —  populäre  dar- 
stellung  der  ziele  der  Volkskunde. 

236.  M.  Winternitz,  Das  altindische  hochzeitsrituell  nach 
dem  Apastamblya-Grihyasütra  und  einigen  verwandten  werken,  mit 
vergleichung  der  hochzeitsgebräuche  bei  den  übrigen  indogermani- 
schen Völkern.  Denkschriften  der  kaiserl.  akademie  der  wissensch. 
phil.  bist,  klasse  [XL].  Wien,  F.  Tempsky.  s.  1 — 114.  —  vgL 
oben  10,   11. 

als  ergänzung  zu  der  im  5.  bde.  von  Webers  Indischen  Studien 
enthaltenen  darstellung  des  altindischen  hochzeitsrituells  eine  dankens- 


X.    Volkskunde.  147 

werte  und  lehrreiche  Übersetzung  und  erläuterung  des  über  die 
hochzeit  handelnden  abschnittes  aus  dem  Äpastambiya  -  Grihyasütra. 
eine  reihe  von  hochzeitsbräuchen,  wie  eheschliessung  durch  ergreifen 
der  band,  heben  der  frau  über  die  schwelle,  bewerfen  mit  körnern, 
die  '3  Tobiasnächte',  finden  sich  wie  im  altindischen,  so  im  neuindi- 
schen rituell,  und  spuren  davon  lassen  sich  auch  sonst  bei  indo- 
germanischen Völkern  nachweisen.  das  hauptverdienst  der  abhand- 
lung  liegt  in  der  darstellung  des  indischen  rituells  selbst  und  nicht 
in  den  sittengeschichtlichen  vergleichungen,  die  meist  aus  zweiter  quelle 
schöpfen,  besonders  auf  Schröder,  Hochzeitsbräuche  der  Esten  wird 
verwiesen,     rec.   F.   S.  K(rauss),   Urquell  3,   176. 

(237.)  J.  Sepp,  Völkerbrauch  bei  hochzeit,  geburt  und  tod.  — 
vgl.  jsb.  1891,  10,  241.  —  J(üttner),  Mitteil,  der  k.  k.  geogr. 
gesellsch.,  Wien  1892.  s.  464.  (das  resultat  ist  fraglich).  Lit.  cbl. 
1892,   332.      (hübsche  plauderei,   ohne  wissenschaftl.  wert). 

(238.)  Kaiser,  Volkstümliches  aus  Hinterpommern.  Monatsbl., 
herausg.  v.  d.  gesellsch.  f.  pommersche  geschichte  1891,  33 — 38. 
Jamunder  hochzeitsbräuche.  s.  177  f.  kirchliche  vergnüglichkeiten 
in  Jamund.     (die  klatsch,   coUatio,  am  dienstag  nach  dem  totenfeste). 

(239.)  Samuel  Kurz,  Hientzen-hochzeit  (magyarisch  geschrieben), 
Ethnographia  3  (1892).  s.  19  ff.  aus  dem  leben  der  sog.  heide- 
bauem  am  Neusiedlersee.  Schilderung  von  hochzeitsfeierlichkeiten, 
Werbung,  kranzelabtanzen  usw. 

(240.)  Tivadar  Lehoczky,  Deutsche  kolonien  im  Beregkomitate 
(magyarisch  geschrieben).  Ethnographia  3  (1892)  1  ff.  die  kolonien 
Barthäz,  Berezinka,  Sophiendorf  usw.  stammen  aus  dem  XVHI.  jh. 
einwanderer  aus  Osterreich  und  Böhmen,  es  wird  über  wohnung, 
körpergestalt,   hochzeitsbräuche  (immer  am  dienstag)  berichtet. 

(241.)  0,  Gl  öde,  Eine  Verordnung,  betreffend  die  feier  von 
hochzeiten  und  kindtaufen  aus  dem  jähre  1693.  Zs.  f.  d.  d.  unterr. 
6,  651  f.    aus  Mecklenburg,    gegen  luxus  bei  hochzeit  u.  kindtaufen. 

(242.)  A.  Schullerus,  Brautlauf.  Korrespbl.  d.  v.  f.  siebenb. 
landesk.   15,  22—24. 

im  anschluss  an  Hennigs  ausführungen  über  den  brautlauf 
(Runendenkmäler  s.  100)  wird  ein  hochzeitsbrauch  in  Donnersmarkt 
mitgeteilt  und  besprochen,  wonach  das  hochzeitshaus  erstürmt  und 
nur  nach  einem  (schein)kampfe  die  braut  ausgeliefert  wird,  hoch- 
zeit =:  siebenb. -Sächsich  hrelft. 

(243.)  A.  Weber,  Über  den  väjapeya.  Sitzungsber.  der  kgl. 
preussischen  akademie  der  w.  Berlin   1892,   s.   765  —  813. 

der    väjapeya    war   'ursprünglich   wohl    nur    eine    volkstümliche 

10* 


148  ^-     Mj'thologie  vmd  Volkskunde. 

Siegesfeier,  bestimmt  für  den,  der,  einerlei  aus  welcher  schichte  des 
arischen  volkes  stammend,  bei  einem  wettkampf,  resp.  wottfahren 
den  preis  davon  trug,  den  sieg  errang.'  das  ritual  1.  wettfahren 
von  17  wagen  unter  gesang  imd  paukenschall;  2.  ersteigen  eines  auf 
einem  pfähle  befestigten  Wagenrades  durch  den  sieger  und  seine 
gattin,  ein  symbolisches  hinaufsteigen  zum  himmel;  3.  Salbung  des 
vom  pfähl  wieder  herabgestiegenen  und  proklamierung  desselben  als 
herr  —   wird  nach  den  jüngeren  yajustexten  dargestellt. 

(244.)  Alwin  Schultz,  Deutsches  leben  im  XIV.  u.  XV.  jh. 
grosse  ausgäbe,  mit  15  farbigen  tafeln,  sowie  265  voll-  und  text- 
bildern  in  schwarzdruck.  Prag-Wien-Leipzig,  F.  Tempsky,  G.  Freytag. 
IV  u.  VIII,  660  s.  in  2  halbbänden.   —   vgl.  oben  8,   7. 

das  buch  enthält  reiche  daten  aus  dem  Volksleben  (in  Stadt  und 
land).  in  cp.  I.  Schilderung  des  dorflebens  nach  den  weistümern, 
nach  Heinrich  von  Wittenweilers  ring  und  nach  den  fastnachtspielen: 
Sittlichkeit  der  bauern,  frauenrechte,  bauernturnier ,  bauernhochzeit, 
bauernkleidung,  luxus,  spinnstube,  spiele  s.  158  ff",  interessant  und 
lehrreich  sind  die  beigegebenen  gleichzeitigen  Illustrationen  (hand- 
zeichnungen) :  stock  und  bauern,  bauernturnier,  bauerntanz,  spinn- 
stube usw.  cp.  III:  tracht,  bohnenlied,  fastnachtauf führungen ,  tod- 
austragen. 

(245.)  Gyula  Bartha,  Volkskundliche  beitrage  aus  der  Ermell^k 
(ungarische  Schwaben).     Ethnographia  2,   401   ff. 

geschildert  wird  eierlaufen  (während  der  eine  die  eier  aufliest, 
hat  der  andere  ein  4 — 5  km  entferntes  ziel  zu  erreichen).  aber- 
glauben  gegen  rühr,  maden,   zum  gesundbleiben. 

(246.)  Ed.  Jacobs,  Das  bärenführen  des  Halberstädter  dom- 
propstes.  der  bär  am  Harze.  Zs.  d.  Harzvereins  für  gesch.  und 
altersk.  25,  271—276. 

über  bärenaufzüge  im  XVI.  jh.  verf.  gibt  heidnisch -mytholo- 
gische deutung  (nach  Simrock):  bär,  dem  donner  geweiht,  ist  zeichen 
des  sengenden  sommers. 

(247.)  Emilio  Lovarini,  Die  frauenwettrennen  in  Padua  (le 
corse   delle   donne   a  Padova).      Zs.    d.    v.    f.  volksk.  2,   56 — 67. 

über  die  cursus  meretricum  in  Padua;  die  geschichte  des  brauches 
bis  ins  XVH.  jh.  wird  verfolgt. 

(248.)  Fr.  Franziszi,  Kärntner  Alpenfahrten,  landschaft  und 
leute.  Sitten  und  brauche  in  Kärnten,  mit  einem  geleitbrief  von 
A.  frhr.  V.  Schweiger-Lerchenfeld.  Wien,  F.  Rörich.  136  s. 
—  rec.  von  K.  Weinhold,  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  211.  das  buch 
enthält  danach  Schilderungen  von  b ergwand erungen  in  den  Kärntner 


X.    Volkskunde.  149 

Alpen  mit  schätzbaren  mitteilungen  über  sitten  und  brauche,  s.  55 
bis  66  das  dramatisch  belebte  gespräch  zwischen  dem  brauttruhen- 
führer  (Välesfüerer)  und  den  Wächtern  der  klause  vor  dem  wohnort 
des  bräutigams. 

(249.)  Olshausen,  Über  leichenverbrennung.  Verb,  der  Berl. 
gesellschaf't   f.    anthrop.,    ethnol.    und   urgesch.  1892.      s.   129  — 175. 

eine  reichhaltige  Zusammenstellung  und  besprechung  der  auf- 
gefundenen leichenbrandstätten  vornehmlich  in  Deutschland  und  in 
den  nordgermanischen  ländern.  'steinzeitlicher  leichenbrand'  wird  für 
Thüringen  und  nächste  nachbarschaft  nachgewiesen,  für  die  Neumark 
und  Westpreussen  wahrscheinlich  gemacht,  bemerkenswert  die  aus- 
führungen  über  absichtliche  Zerstörung  der  den  toten  mitgegebenen 
gegenstände. 

(250.)  L.  Nottrott,  Aus  der  provinz  Sachsen,  der  festkalender 
von  Spickendorf  und  Umgebung  nach  sitte,  brauch  und  schwank. 
Zs.  f.  volksk.   (Veckenstedt)  4,  27—33.  69—72. 

volkssitte  und  brauch  im  anschluss  an  die  christlichen  feste, 
besonders  reichlich  am  pfingstfest  und  Johannistag. 

(251.)  H.  Knothe,  Die  hunde  in  den  rechtsaltertümern  der 
Oberlausitz.     Neues  lausitzisches  magazin  1891.     s.   234 — 240. 

(252.)  R.  Matthias,  Der  haustrunk  im  Thüringer  wald.  Zs. 
f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,  344—347. 

ein  dekokt  aus  allerlei  kräutern  gegen  krankheit,  sowie  als 
aufregungstrunk. 

(253.)  Wilhelm  Schwartz,  Volkstümliche  Schlaglichter.  11.  von 
der  volkstümlichen  naturerkenntnis  mit  einem  exkurs  über  die  deut- 
schen pflanzennamen.  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  1,  279 — 292.  III.  von 
der  färben-  und  zahlkenntnis  des  volkes.  ebenda  2,  245  bis  251. 
—  vgl.  jsb.   1891,   10,  237a.  und  oben  8,   IIb. 

es  ist  ein  irrtum,  zu  meinen,  der  mensch  habe  für  alles  in  der 
natur  typische  und  gemeinsame  bezeichnungen.  das  landvolk  beob- 
achtet nur  das  in  der  natur,  was  zu  seinen  lebensbedürfnissen  in 
irgend  welche  beziehung  tritt  =  praktischer  Standpunkt,  der  horizont 
der  naturerkenntnis  deshalb  begrenzt  nach  seinen  motiven  (jäger, 
hirte,  ackerbauer),  sowie  bedingt  durch  den  individuellen  charakter 
der  lokalitäten.  daraus  entspringt  individuelle  namengebung  in  ein- 
zelnen landstrichen.  nachweisbar  an  himmel,  namen  für  gewitter- 
erscheinungen,  besonders  in  bezug  auf  vogel-  u.  pflanzenweit.  s.  291 
wichtige  andeutungen  über  den  mythischen  Ursprung  des  pflanzen- 
aberglaubens.  auch  die  farbenkenntnis  des  menschen  ist  bedingt 
durch  seinen  horizont  und  die  lebensbeziehungen,  welche  ihm  die 
bezeichnung  der  einzelnen  färben  zum  bedürfnis  machen,     'man  geht 


150  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

fehl,  wenn  mau  aus  einer  neu  auftauchenden  farbenbezeichnung 
öfter  heutzutage  schliesst,  das  betreffende  volk  habe  bis  dahin  kein 
äuge  für  die  entsprechende  färbe  gehabt.'  die  neue  färbe  wird  eben 
nur  bei  entsprechendem  bedürfnis  benannt,  volkstümliche  und  kultur- 
farben.  auch  in  der  zählkunst  ist  die  bedürfnisfrage  massgebend, 
das  Landvolk  bewegt  sich  nur  im  zahlenraum  von  1 — 30  höchstens 
bis  100  einigermassen  sicher.  primitiver  Charakter  der  volkstüm- 
lichen und  entwickelter  der  kulturkreise  auch  auf  diesem  gebiete 
deutlich  geschieden. 

(254.)  W.  Schwartz,  Volkstümliches  aus  Rügen.  Verhandl. 
der  Berliner  anthropol.  gesellsch.   1891,  445 — 457. 

bericht  über  eine  kulturhistorische  Wanderung  auf  Rügen  im 
jähre  1889.  Rügen  ist  durch  seine  eigentümliche  und  zäh  fest- 
gehaltene Zersplitterung  des  Volkslebens  (lokal  bedingt)  ein  ethnolo- 
gischer beobachtungsposten  ohne  gleichen.  für  den  Volksglauben 
Rügens  sind  charakteristisch  die  traditionen  vom  nachtjäger  und  vom 
pük  (ein  hausgeist),  welche  der  bevölkerung  eine  gewisse  ethnologi- 
sche Sonderstellung  verleihen,  in  betreff  Mönchguts  stimmt  zu  früher 
gemachten  dialektischen  beobachtungen,  die  eine  kolonisierung  von 
Westfalen  (um  Paderborn)  aus  erschliessen  lassen,  die  thatsache,  dass 
in  beiden  landstrichen  'de  witten  wiver'  (die  weissen  weiber)  an 
stelle  der  unterirdischen,  zwerge  usw.  treten,  den  schluss  machen 
einige  sagen  (darunter  mährriden,  der  dräk,  die  weisse  frau,  hexen) 
und  aufzeichnungen  über  aberglauben. 

(255.)  Bruno  Stehle,  Volkstümliche  feste,  sitten  und  gebrauche 
im  Elsass.  Jahrb.  d.  Vogesenklubs  7,  200 — 206.  fortsetzung  8, 
159—181.  —  vgl.  oben  8,   12. 

(256.)  Hans  Lienhart,  Die  kunkelstube.  Jahrb.  d.  Vogesen- 
klubs 8,  76 — 80.  spiele  der  burschen  und  mädchen  in  der  kunkelstube. 

(257.)  H.  Volksmann,  Sitte  und  brauch.  Urquell  3,  304  f 
das  haurecht  =  Meetrünneln  in  Dithmarschen. 

(258.)  F.  A.  Wischeropp,  Aus  dem  festkalender  von  Vehlitz 
bei  Magdeburg.     Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,   390—393. 

1.  lichtmess  (reiterumzug) ;  2.  das  hahnenschlagen  (am  Johannis- 
feste).  mit  verbundenen  äugen  wird  auf  einen  topf,  der  auf  einen 
bahn  gestülpt  ist,   geschlagen. 

(259.)  P.  Willebald  Leeb,  Zum  Johannisfest.  brauche,  mei- 
nungen,   sagen  aus  Niederösterreich,     ebenda  4,   283 — 289. 

(260.)  Boris  Gurwitsch,  Das  fest  St.  Johannis  des  täufers  in 
Klein-Russland.     ebenda  4,  289  f. 

(261.)     Edm.    Veckenstedt,  Vorabend   und   tag   St.    Johannis 


X.    Volkskunde.  151 

des  täufers.     ebenda  4,  1  —  16.  46—59.  102—112.   154—163.  194 
—203.  228—249.  290-299.  347—371. 

im  kapitel  'zur  einfülirung'  wird  ausgeführt,  dass  die  bisherigen 
Sammlungen  von  Volksüberlieferungen  eine  fülle  unsichern  Stoffes  ge- 
liefert haben  und  dass  sitte,  brauch  und  fest  eine  sicherere  grundlage 
bieten  als  sagen,  es  folgt  eine  kritische  darstellung  von  sitte  und 
brauch  am  Johannistage,  im  anschluss  an  eine  eingehende  litteratur- 
besprechung,  die  neben  einigen  gesunden  bemerkungen  von  unwür- 
digen, persönlichen  angriffen  strotzt;  besonders  Frazers:  The  golden 
bough,  Bielensteins  arbeiten  über  lettische  rätsei,  märchen,  über  das 
Johannisfest  der  Letten,  U.  Jahns  Opfergebräuche  werden  arg  mit- 
genommen, verdienstlich  sind  die  ausführungen  über  die  erzeugung 
von  reibe-  und  drillfeuer  (nach  eignen  versuchen). 

(262.)  A.  Schullerus,  Almeschtrinken.  Korrespbl.  d.  v.  f. 
siebenb.  landesk.   15,  41 — 45. 

der  kauftrunk  (leikauf)  wird  siebenb.  -  sächsisch,  almes  genannt, 
das  wort  entstammt  dem  magyarischen  äldomds  (opfertrunk).  auf 
eine  ältere  deutsche  benennung  führt  das  angeführte  citat  aus  1545: 
poculum  s.  Johannis  (^  Johannisminne).  in  der  Bistritzer  gegend: 
gewissbechertrinken.    —  vgl.  auch  J.  Wolff.      ebenda  15,   86  ff. 

(263.)  F.  W.  Seraphin,  Johannissegen.  ebenda  15,  52  f.  im 
Burzenland  fordert  der  gastgeber  zu  einem  allerletzten  trunke  auf: 
lasst  uns  noch  den  Johannissegen  trinken. 

(264.)    Der  Deidesheimer  pfingstziegenbock.  Am  urquell  3,  175. 

(265.)  C.  Dirks en,  Pfingstlied.  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  82. 
446.  der  letzte  rest  des  uralten  mai  -  Umzuges  der  pfingstbraut 
und  des  pfingstbräutigams. 

(266.)  Hans  Bosch,  Fastnachtsbelustigungen  im  jähre  1657. 
Mitteil,  aus  dem  germ.  nat.-museum.  Nürnberg  1891,  s.  23.  ein- 
ladung,  zugordnung  zum  kübelstechen  aus  einer  handschrift  des  germ. 
museums. 

(267.)  B.  Hüser,  Ein  schützenfestbrauch.  Zs.  für  volksk. 
(Veckenstedt)  4,   26.     proklamierung  des  Schützenkönigs. 

(268.)  Rob.  Lahmer,  Die  Weihnachtskrippe  im  böhmischen 
Niederlande.    Mitteil,  des    nordböhm.   exkursionsklubs  15,  324 — 326. 

(268  a.)  Das  pritschenausteilen,  ein  kirchweihbrauch.  Zs.  f. 
volksk.  (Veckenstedt)  4,   174. 

Ortwein,  Deutsche  Weihnachten.    —  vgl.  abt.  8,   92. 

Freybe,  Das  deutsche  haus  und  seine  sitte.  —  vgl.  abt.  8,  128. 

(269.)  Brauch  und  sitte  in  Schleswig -Holstein  am  anfang  des 
19.  jhs.     Zs.   f.  deutsche  kulturgesch.   2,   1.  tmd  2.  heft. 


]^52  ^-    Mythologie  und  Volkskunde. 

(270.)  G.  Manchen,  Das  reihen  der  knechte  in  Nadesch. 
Korresphl.  d.  v.  f.  siebb.  landesk.     15,   132—135,  137—140. 

am  aschermittwoch.  ein  umzug  der  knechte  (unverheirateten 
barschen)  mit  fahne,  trommel,  Streitkolben  (buzogdny),  der  den 
ganzen  tag  über  mit  erhobenem  arme  getragen  werden  muss.  der 
zug  geht  über  hecken,  durch  die  graben,  darf  eine  brücke  nicht 
betreten,  die  führer  dürfen  unter  kein  dach  gehen,  bewirtung  im 
hause  der  vornehmen,  wahrscheinlich  ein  handwerkerumzug,  jetzt 
als  erinnerung  an  den  einzug  der  Sachsen  nach  Siebenbürgen  auf- 
gefasst. 

(271.)  0.  Gl  öde.  Zum  liede  von  Rumpelpott.  Zs.  f.  d.  d.  u. 
6,  127  ff.  (aus  dem  liede  von  Rumpelpottes  ehrenrettung  1812.) 
von  demselben  s.  133.  Bartels  264 — 286  nimmt  heidnischen  brauch 
an,  Krüger,  ebenda  5,  698  ff.  u.  6,  658  deutet  christlich,  vgl. 
dazu  K.  J.  Schmidt,  Heidnischesund  christliches,  ebenda  s.  680 — 693. 
(über  Schiffskultur  und  schiffsumzüge.  deutsche  und  skandinavische 
Überlieferungen  werden  unvorsichtig  nebeneinander  gestellt;  die  ge- 
zogenen Schlüsse  sind  unhaltbar.) 

(272.)  Josef  Sarrazin,  Das  narrengericht  zu  Stockach.  Ale- 
mannia 20,   211.  —  nachtrag  ebenda  s.  308. 

'das  narrengericht  hielt  am  fastnachtsdienstag  auf  öffentlichem 
marktplatz  seine  sitzung,  in  welcher  aus  dem  narrenbuch,  dem 
protokollbuch  der  geckenzunft  zu  Stockach  'die  sottisen  und  lächer- 
lichkeiten  .  .  .,  grösstenteils  in  bänkelsänger-poesey  abgelesen  und 
durch  schnurrige  Sentenzen  entschieden  wurden."  bezeugt  1792 
und  1790. 

(273.)  Josef  Sarrazin,  Der  bändeletanz  zu  Freiburg  i.  Br. 
ebenda  20,  297  f.     abdruck  einer  notiz  aus  der  Schwab,  chronik  1792. 

(274.)  S.  Weber,  Geschichte  der  Stadt  B61a.  ein  beitrag  zur 
Zipser  und  vaterländischen  geschichtsforschung.   Iglö,  Schmidt.    444  s. 

rec.  von  Wlislocki,  Urquell  3,  346.  im  12.  kap.  sind  angaben 
über  brauch  und  sitte,  spräche,  wohnung,  kleidung,  nahrungsmittel, 
arbeit,  religiosität,  frohe  stunden,  Volksglaube  der  Zipser  Sachsen 
enthalten. 

(275.)  Keinz,  Ein  meistersinger  des  XV.  Jahrhunderts  und  sein 
liederbuch.  Sitzungsber.  d.  phil.-hist.  klasse  der  k.  bayr.  akademie. 
1891  (4)  639 — 699.  Sonderdruck  Leipzig,  Fock.  61  s.  —  enthält  u.  a. 
8.  658  f.   auch  landwirtschaftliche  zeitregeln  oder  haushaltungsregeln. 

(276.)  Alois  Riegl,  Ein  kämtnerischer  bauernkalender.  Karin- 
thia  1891,  s.  13—23. 

(277.)    A.  Treichel,  Sitte  und  brauch.     Urquell  3,  111.    beim 


X.    Volkskunde.  153 

altarumgang  nickten  die  männer,  ohne  zu  wissen  warum,  zu  einer 
"bestimmten  stelle,  kalkabschürfungen  haben  ergeben,  dass  dort  ein 
Marienbild  gewesen;  so  hat  sich  400  jähre  lang  ein  unverstandener 
brauch  erhalten. 

(278.)  F.  Kunze,  Der  gebrauch  des  kerbholzes  auf  dem  Thü- 
ringer walde.  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  50 — 56.  über  den  fortleben- 
den gebrauch  des  kerbholzes  in  einem  gasthause  in  Suhlerneudorf, 
auf  zwei  ineinandei'gefügten  Stäben  wird  durch  einschneiden  mit 
einer  feile  die  anzahl  der  empfangenen  biere  bezeichnet,  der  eine 
Stab  bleibt  bis  zur  Verrechnung  in  den  bänden  des  bierempfängers^ 
der  andere  beim  wirte.  es  folgen  nachweisungen  über  den  gebrauch 
des  'kerbholzes'  bis  ins  14.  jh.  ebenso  über  gebrauch  des  kerbholzes 
zur  Unterstützung  des  gedächtnisses  (zum  aufzeichnen  der  stücke  vieh 
usw.).      Sprachwendungen,    die  daran  anklingen. 

(279.)  Wilhelm  Schwartz,  Ein  paar  volkstümliche  miszellen. 
ebenda  2,  440  f      krebsfang  bei  fackellicht. 

(280.)  Ignaz  v.  Zingerle,  Ochsenhaut  als  landmass.  ebenda  2, 
80.  eine  persische  sage  aus:  'Von  Teheran  nach  Beludschistan'  von 
general  Albert  Gastinger  khan.  Innsbruck  1881.  eine  parallele 
zur  Didosage. 

(281.)  Fritz  Mathis,  Elsässische  kinderlieder  in  Rappoltsweiler 
mundart.    Jhb.  d.  Vogesenklub.    7,  150 — 174.  —  vgl.  abt.  10,   426. 

(282.)  B.  Schüttelkopf,  Kinderreime  und  kinderspiele.  Ka- 
rin thia  1891. 

s.  23 — 29.  Zungenübungen,  glückwünsche ,  buchinschriften^ 
kindergebete,  verschiedenes.  80 — 82.  ball-  und  kugelspiele.  82 — 86. 
knöpf-,  kugel-,  kreuzer-,  bohnenspiele.  87 — 89.  schlag-,  ziel-  und 
wurfspiele.  121 — 124.  turnspiele.  124 — 128.  tanzspiele  und  ringel- 
reihen.  128—130,  157  f.  fangspiele.  159 — 165.  verschiedenes. 
188—192.  nachtrag.  —  vgl.  abt.  10,  423. 

(283.)  C.  Gander,  Kinderspiele  und  kinderreime.  Mitteil.  d. 
Niederlausitz,  gesellsch.  2,   3. 

(284.)  Aron  Kiss,  Siebenbürgisch-deutsche  kinderspiele.  Ethno- 
graphia  3,  1892.  38  &.  grünes  gras,  musketelein,  im  sommer, 
der  musikant,  paradieshüpfen. 

(285.)  Heinrich  V.  Wlislocki,  Siebenbürgisch-sächsische  kinder- 
spiele. Ethnographia  3,  1892.  24  f.  darunter:  die  alte  wetter- 
hexe, der  Vogelsteller,  trudenfuss,  teufelsschwanz.  (vgl.  auch  Korrespbl. 
d.  V.  f.   siebb.  landesk.  XV,  s.  25  hokefrä.) 

(286.)  H.  V.  Wlislocki,  Kinderspiele  aus  Siebenbürgen.  Ur- 
quell 3,   141. 


154  X-    Mythologie  und  Volkskunde. 

(287.)  A.  Dörfler,  Gedenkscbläge  im  ungarischen  volksbraucb. 
ebenda  3,  128  f.  der  jüngste  wird  auf  dem  grenzbaufen  geprügelt, 
damit  er  die  grenze  im  sinne  behalte,  (auch  bei  Sieb. -Sachsen  ehe- 
mals üblich.) 

(288.)  B.  Schüttelkopf,  Die  brechstear.  (aus  dem  Görtschitz- 
thale.)     Carinthia  1891,   185—193. 

der  Schimmelreiter  erscheint  bei  der  flachsbreche.  urwüchsiger 
Wertkampf  zwischen  schimmelreiter  und  hausfrau;  schliesst  mit  trunk 
und  tanz,  eingeflochten  eine  der  art  nach  auch  sonst  bekannte 
bochzeitspredigt,   die  kirchenpredigt  parodierend. 

(289.)  0,  Schell,  Bastlösereime.  (eine  umfrage.)  (reime, 
die  beim  anfertigen  der  weidenpfeife  hergesagt  werden.)  Urquell  3, 
203  f.,  254  f ,  294  f ,  324.  Otto  Heilig,  Bastlösereime  aus  Franken. 
Alemannia  20,  200—203. 

(290.)  Otto  Heilig,  Einige  kindersprüche  und  kinderspiele 
aus  der  Bruchsaler  gegend.     Alemannia  20,   190 — 199. 

(291.)  Karl  Treu,  Das  boosseln.  Urquell  3,  102—105.  aus 
Schleswig-Holstein,     eine  pfundschwere  holzkugel. 

(292.)  Josephine  Weiss-Finäczy,  Aus  dem  munde  der  Ofner 
Schwaben,     (kinderlieder.)     Ethnolog.  mitteil,  aus  U.  H,   188  f. 

(293.)  Äron  Kiss,  Magyar  gyermekjdt^k-gyüjtemeny.  (magya- 
rische kinderspiele.)  Budapest,  Viktor  Homydnszky,  1891.  gr.  8^ 
XVI,   518  8. 

die  Sammlung,  die  über  beschluss  und  unter  mitwirkung  der 
landeslehrerversammlung  zu  stände  gekommen  ist,  muss  hier  erwähnt 
werden,  da  bekanntlich  in  Ungarn  deutsches  und  magyarisches  leben 
in  manchen  punkten  in  enger  beziehung  zu  einander  steht,  sie  zer- 
fallt in  drei  teile:  spiele  der  erwachsenen  mit  schosskindern  s.  1 — 5; 
reime  (zum  locken  und  schrecken  der  tiere,  abzählreime)  s.  5 — 57; 
spiele  s.  57 — 487.  es  folgen  Wortregister  und  anmerkungen,  die 
über  frühere  Sammlungen  aufschluss  geben  und  parallelen  aus  den 
Sammlungen  anderer  Völker  heranziehen.  mehreren  liedern  sind 
noten  beigegeben. 

(294.)  J.  K.  Calczyüskie,  Das  heidnische  Polen,  eine  anti- 
quarische skizze.  Progr.  d.  gymn.  zu  Ryeszow  1891.  8^.  20  s. 
(polnisch.) 

angez.  von  R.  F.  Kai n dl,  Zs.  f  österr.  gymn.  1892,  s.  1140. 
die  abhandlung  enthält  ausführungen  über  den  Ursprung  der  Slaven, 
gibt  eine  Übersicht  über  die  religion  der  alten  Slaven,  ihre  staat- 
lichen  einrichtungen   und    lebensweise    und    schliesst   mit    einem   ab- 


X.    Aberglaube.  155 

-schnitte  über  ihre  sitten.     die  ganze  arbeit  zeichnet  sich  durch  klar- 
heit  aus  und  gibt  eine  gute  Übersicht  der  behandelten  gegenstände. 

(295.)  H.  Ploss,  Das  weih  der  natur-  und  Völkerkunde, 
anthropologische  Studien.  3.  umgearbeitete  und  stark  vermehrte 
aufläge,  nach  dem  tode  des  verf.  bearbeitet  und  herausgegeben  von 
M.  Bartels.     Leipzig,  Th.  Grieben  1891.     2  bde.     577  s.     684  s. 

lobend  angez.  mit  ausführlicher  inhaltsangabe  von  Th.  Pusch- 
mann,  Ausland  1892,  s.  173 — 176.  von  K.  Weinhold  in  der 
Zs.  d.  V.  f.  volksk.  2,  87  f. 

(296.)  Fritz  Naeher,  Feste,  sitten  und  brauche  der  Ruthenen. 
kulturbilder  aus  der  Bukowina,  beilage  zur  Leipziger  ztg.  1892. 
no.  32.  33.  (vgl.  auch  Fritz  Naeher,  Bunte  skizzen  aus  der  Buko- 
wina, ebenda  no.  11.  weiter:  R.  F.  Kaindl,  Galizisch-ruthenische 
weihnachtsbräuche.     Urquell  3,   41 — 42.) 

Aberglaube. 

(297.)  Chr.  Rogge,  Aberglaube,  Volksglaube  und  volksbrauch 
der  gegenwart  nach  ihrer  entstehung  aus  altgermanischem  heidentum, 
ein  beitrag  zur  pflege  des  Volkstums.  Leipzig,  G.  Fock.  VI,  32  s.   1  m. 

rec.  von  August  Teuber,  Zs.  f.  evang.  rel. -unterr.  3  (1891) 
s.  98  f.  (empfiehlt  sich  durch  volkstümliche  und  verständliche  dar- 
stellung  und  macht  mit  den  einschlägigen  wissenschaftlichen  arbeiten 
bekannt). 

(298.)  Heinrich  Hössli,  Hexenprozess  und  -glauben,  pfaflfen 
und  teufel.  als  beitrag  zur  kultur-  und  Sittengeschichte  der  Jahr- 
hunderte.     Leipzig,   H.   Barsdorf.      80  s. 

eine  populäre  Würdigung  des  hexenhammers  mit  reichlichen  aus- 
zügen  nach  G.  C.  Horsts  Dämonologie.  den  anhang  bilden  Über- 
setzungen einiger  kapitel  aus  des  Apulejus  'goldenem  esel'.  wissen- 
schaftlichen wert  hat  das  büchlein  nicht,  eine  religionsgeschichtliche 
oder  psychologische  erklärung  und  Würdigung  des  hexenglaubens 
wird  nicht  versucht. 

(209.)  K.  Walcher,  Ein  hexenprozess  vom  jähre  1891.  Wür- 
tembergische  vierteljahrshefte  f,  landesgesch.  n.  f.  1,  345 — 353.  (der 
halsprozess  des  Hans  ritter  v.   Gnozheim.) 

(300.)  V.  Wachler,  Der  letzte  hexenprozess  des  Stiftes  Kempten. 
Allgäuer  geschichtsfreund  1892,  lieft  1 — 4. 

(301.)  Julius  Kootz,  Kirchenvisitationen  im  siebb.  deutschen 
unterwald.  ein  beitrag  zur  kirchen-  und  kulturgeschichte  des  17.  jhs. 
Programm  Mühlbach  in  Siebenbürgen.      1890.      32   s.      4*^. 

enthält  u.  a.  auch  Zauberformeln  gegen  krankheiten,  hexen- 
glauben. 


156 


X.     Mytliologie  und  Volkskunde. 


(302.)  K.  E.  Haase,  Aus  den  akten  des  Brunner  hexenpro- 
zesses  (aus  1619).     Urquell  3,  98—102. 

(303.)  R.  Andree,  Hexenleiter.  eine  umfrage.  Urquell  3, 
168.  beitrage  von  H.  v.  Wlislocki  ebenda  s.  291 — 293.  von 
H.  Volksmann  324  f. 

(304.)  Otto  Snell,  Hexenprozesse  imd  geistesstörung.  München, 
Lehmann  1891.  —  rec.  in  Sybel,  Hist.  zs.  1892  (1)  186  f. 
Szjlzadok  26,  167  f.  wichtige  psychiatrische  Untersuchungen,  die 
letztere  recension  teilt  mit,  dass  A.  Komdromy  auf  grund  eines 
materials  von  216  hexenprozessen  von  1517 — 1767  die  hexenprozesse 
in  Ungarn  bearbeitet. 

(305.)  M,  Rösler,  Der  hexenritt  auf  dem  Isergebirge.  Ur- 
quell 3,  31  f. 

(306.)  A.  Schlossar,  Volksmeinung  und  volksaberglaube  in 
der  deutschen  Steiermark.      Germania  36,   380 — 406. 

(307.)  S.  M.  Prem,  Tirolischer  glaube  und  aberglaube  des 
15.  Jahrhunderts.      Zs.   f.   d.   a.   36,   51—53. 

Schutzsegen,  sodann  volkstümliche  gebete,  aufzeichnungen  über 
wunder  des  hl.  Wolfgang  aus  dem  15.  jh.  (aus  dem  Innsbrucker 
Statthaltereiarchiv),     vgl.   oben  10,   148. 

(308.)  Fr.  Wilhelm,  Aberglaube  und  volksbrauch  im  Karls- 
bad-Duppauer  Gelände.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  304.  Mitteil.  d.  v. 
f.   gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  29  (4),  beilage  s.  59. 

(309.)  W.  Poeck,  Aberglaube  und  beschwörungsformeln  aus 
der  Lüneburger  haide.      Germania  37,   114 — 120. 

(310.)  0.  Weise,  Aberglaube  aus  dem  Altenburgischen.  Mit- 
teilungen des  geschichts-  und  altertumforschenden  Vereins  zu  Eisen- 
berg.    7.  heft.     (1892.)     s.  1—36. 

Zusammenstellung  des  noch  lebenden  aberglaubens ,  wobei  zur 
erklärung,  öfters  ohne  beweis  und  kritik,  in  das  germanische  und 
klassische  altertum  zurückgegriffen  wird. 

(311.)  K.  W(einhold),  Erlöschen  der  altarkerzen.  Zs.  d,  v. 
f.  volksk.  2,   208. 

deutet  den  tod  eines  an  der  kirche  angestellten  geistlichen  an. 
der  aberglaube  nachweisbar  aus  einem  briefe  Luthers  an  Link  vom 
23.  Januar  1.527. 

(312.)  A.  Schuller  US,  Seelenkult,  ein  Vortrag.  Siebb.-deut- 
sches  tageblatt  no.  5790  f. 

eine  populäre  Zusammenfassung,  vgl.  dazu  Korrespbl.  d.  v.  f. 
siebenb.    landsk.    15,    128.      in   einem   sächsischen  bauernhause  wird 


X.     Aberglaube.  157 

eine  kröte  gefüttert,     man  glaubt,   es  sei  die  (gestorbene)  inutter  des 
hausherrn.   —  vgl.   abt.   10,   22. 

(313.)  H.  Prahn,  Der  hausgeist  in  der  Neumark,  in  Barnim 
und  im  Sternberger  lande.  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  78 — 80.  der 
hauskobold  (drache)  erscheint  als  schwarzes  huhn,  bringt  geld,  hilft 
bei  der  ai'beit,  wird  mit  hirsebrei  gefüttert. 

314.  Robens,  Mittagsgeister  und  -gespenster  der  Erftniederung. 
Zs.  f.  volksk.  4,  262—263. 

einige  sagen  von  mittagsgeistern,  die  trefflich  zu  Laistners 
Rätsel  der  Sphinx  passen. 

(315.)  J.  Th.  Glock,  Die  Symbolik  der  bienen.  —  vgl.  jsb. 
1891,  10,  69.  K.  W(einhold),  Zs.  d.  v.  £  volksk.  2,  88.  ein 
fleissiges  buch,  im  5.  kap.  des  2.  teils,  die  bienen  bei  Germanen 
und  Slaven,  ist  aus  glauben  und  sitte  dieser  Völker  viel  auf  die 
bienen  bezügliches  gesammelt,  der  verf.  des  buches  ist  kein  wissen- 
schaftlicher forscher  in  diesen  dingen,  sondern  ein  gebildeter  dilettant, 
belesen  und  in  der  darstellung  gewandt. 

(316.)  Albert  Ben  da.  Wie  die  Lübecker  den  tod  gebildet. 
Zs.  d.  v.  f.  Lübecksche  gesch.  u.   altertumsk.      6,  563 — 590. 

an  der  band  von  todesbildern  in  kirchengemälden  wird  nach- 
gewiesen, dass  der  tod  nicht  immer  als  gerippe  dargestellt  wurde.  — 
vgl,  noch  W.  Seelmann,  Die  totentänze  des  mittelalters.  Jahrb. 
d.  V.  f.  ndd.  spr.  1891,  1  f.;  Friedr.  S.  Krauss,  Der  tod  in  sitte, 
brauch  und  glauben  der  Südslaven.  vorwiegend  nach  eignen  er- 
mittlungen.  IL  von  den  Vorzeichen.  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  177 
bis  189.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  249. 

(317.)  M.  Stadler  v.  Wolffersgrün,  Der  totenkultus.  —  vgl. 
jsb.  1891,  10,  243.  Th.  Christ,  Zs.  f.  österr.  gymn.  1892, 
s.   1137  f. 

(318.)  Anna  Dörfler,  Todvorbedeutung  im  magyarischen  Volks- 
glauben.    LTrquell  3,   145 — 147. 

319.     K.   G  and  er,   Nachzehrer.     Am  urquell  3,   288—290. 

aus  einer  alten  predigt  aus  dem  jähre  1585  wird  der  aberglaube 
erzählt,  dass  die  grosse  seuche,  die  1584  in  Jüterbock  wütete,  durch 
einen  an  der  pestilenz  verstorbenen  entstanden  sei,  der  im  grabe  um 
sich  fresse  und  dem  man  mit  dem  spaten  den  hals  abstechen  müsse. 

(320.)     Otto  Heilig,    Einige   proben  der  ostfränkischen  mund- 
.art  von  Tauberbischofsheim.     Alemannia  20,   285 — 287. 
enthält  in  abschn.   4  auch  bauernregeln. 


158  X-     Mythologie  imd  volkskimde. 

(321.)  Otto  Heilig,  Aberglaube  und  brauche  der  bauern  in 
Tauberbischofsgrund,      ebenda  20,   280 — 285. 

(322.)  E.  Handtmann,  Was  auf  märkischer  haide  spriesst.  — 
vgl.  jsb.  1891,  10,  59.  U.  Jahn,  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  89  f.: 
nicht  glücklich;  wir  haben  es  in  keinem  falle  mit  einem  wirklich 
volkstümlichen  werke  zu  thun.  wirklich  volkstümliches  ist  mit 
ausgesprochen  nichtvolkstümlichem  so  verquickt,  dass  eine  Scheidung 
kaum  möglich  erscheint,  für  den  forscher  fast  wertlos.  E.  Vecken- 
stedt  in  seiner  Zs.  f.  volksk.  4,  222  urteilt  ähnlich,  obwohl  er 
darin  einige  nicht  unwichtige  beitrage  zur  Volkskunde  der  pflanzen 
anerkennt,  der  nebenhieb  auf  bestimmte  Berliner  forscher  in  dieser 
wie  in  anderen  recensionen  Veckenstedts  ist  unwürdig. 

(323.)  R.  Matthias,  Die  volksbotanik  des  kreises  Schmal- 
kalden.     Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,   145 — 153. 

volkstümliche  pflanzennamen  und  Verwendung  in  der  Volksmedizin. 

(324.)  R.  Matthias,  Die  Johanniskräuter.  11.  ein  beitrag 
zur  kenntnis  von  land  und  leuten  im  Thüringer  walde.  ebenda 
4,  188 — 193.  Zusammenstellung  der  in  der  Umgebung  von  Schmal- 
kalden  zur  Johanniszeit  von  der  Volksmedizin  verwendeten  kräuter 
nach  den  gesichtspunkten :  Stimulantia  oder  aphrodisiaca,  abortiva 
und  kräuter  zur  heilung  besonderer  frauenkrankheiten, 

(325.)  C,  Schumann,  Beiträge  zur  Lübeckschen  Volkskunde. 
Mitteil.  d.  v.  £  Lübecksche  gesch.  und  altertumsk.  1891,  no.  2 — 6. 
volkstümliche  uamen  für  kriechtiere,  lurche,  kerbtiere,  pflanzen. 
1892,   no.   8 — 9.    arzneimittel.      no.   10.    krankheiten. 

(326.)  Anton  Alfr.  v.  Henrici,  Weitere  Studien  über  die  volks- 
heilmittel  verschiedener  in  Russland  lebender  Völkerschaften.  Dor- 
pater  dissertation.     228  s.  —  nicht  geliefert. 

(327.)  M,  Höfler,  Der  Isarwinkel.  ärztlich  topographisch 
geschildert.     München,  E.  Stahl  1891.     230  s. 

rec.  von  A.  Meitzen,  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  90  f.  ein  reich- 
haltiges buch.  terrain-  und  geologische  Verhältnisse;  besiedlung; 
bevölkerung  und  Wohnungsverhältnisse,  ernährung,  krankheiten,  ein- 
wirkung  des  klimas,  grundwasser.  Zusammenstellung  über  romanische 
reste  in  der  bevölkerung. 

328.  Fr.  V.  Hellwald,  Höflers  forschungen  über  Volksmedizin 
und  aberglaube  im  Isarwinkel.      Globus  62,   no.  14. 

329.  M.  Höfler,  Der  kultwald  in  der  Volksmedizin.  Am  ur- 
queU  3,  307—310.     335—338. 

H.  zeigt,  wie  in  Oberbayern  die  altheidnische  Verehrung  von 
wald  und  heimischen  bäumen  sich  bis  auf  den  heutigen  tag  erhalten 


X.    Aberglaube.  159 

hat,    und   wie   diese  heiligen  bäume  in  der  Volksmedizin  eine  grosse 
rolle  spielen. 

(330.)  M.  Höfler,  Wald-  und  baumkult  in  beziehung  zur 
Volksmedizin  Oberbayerns.  München,  E.  Stahl  sen.  Verlagshandlung 
(J.  Stahl).     Vm,   170  s. 

das  hübsch  ausgestattete  büchlein  enthält  eine  dankenswerte 
Zusammenstellung  der  waldkultorte  Oberbayerns,  d.  i.  der  kirchen 
und  wallfahrtskapellen,  in  deren  namen  waldbezeichnungen  weiter 
klingen,  alles  das  zum  erweise  der  annähme,  dass  solche  waldkult- 
orte mit  christhchen  kirchen  öfters  in  die  erste  besiedlungszeit,  also 
in  das  germanische  beiden  tum,  zurückgehen,  ein  satz,  dem  man,  so 
vorsichtig  wie  er  gehalten  ist,  gerne  beistimmen  kann,  obwohl  die 
vom  verf.  versuchte  zurückführung  an  dem  grundübel  ähnlicher 
arbeiten,  an  der  kritiklosen  aufnähme  von  mythologischen  aufstel- 
lungen  Panzers,  Sepps'  usw.  leiden  und  besonders  unglücklich 
eddische  mythologie  ('das  Eddalied')  hineinmischt,  besprochen  sind 
namen  mit  wald,  holz,  hart,  loh,  forst.  den  wertvollsten  teil  des 
büchleins  bilden  zweifellos  die  Zusammenstellung  der  von  einzelbäume- 
namen  abgeleiteten  namen  (mit  buche,  linde,  birnbaum,  eiche,  holder- 
baum  usw.)  und  im  anschlusse  daran  die  besprechung  der  Verwertung 
von  frucht  und  blättern  dieser  bäume  in  der  Volksmedizin  (ein 
gebiet,  auf  dem  der  verf.  bekanntlich  schon  früher  Sammlungen  an- 
gelegt hat),  interessant  dabei  ist  der,  wie  es  scheint,  sichere  schluss, 
dass  in  der  Volksmedizin  die  erst  durch  römischen  kultureinfluss  ein- 
geführten bäume  und  pflanzen  eine  bei  weitem  geringere  rolle  spielen, 
als  die  altbekannten;  weniger  einleuchtend  dagegen  der  angenommene 
grund  dafür:  weil  diese  letzteren  kultbäume  gewesen  seien;  die  neuen 
bäume  und  pflanzen  haben  eben  nur  langsam  in  den  grossen  volks- 
kreisen  eingang  gefunden,  die  eingestreuten  sprachgeschichtlichen 
bemerkungen  (zumeist  nach  Kluge)  sind  zum  mindesten  überflüssig, 
da  sie  zum  gang  der  Untersuchung  nichts  beitragen,  einige  sehr 
fraglich,  auch  dürfte  die  Zusammenstellung  nicht  erschöpfend  sein, 
sollte  es  keine  Zusammensetzungen  mit  -strüt,  -hurst,  -hagen  geben?  — 
die  eingeflochtenen  mythologischen  beziehungen  schaden,  weil  sie  nur 
äusserlich  angeflogen  und  kritiklos  aufgenommen  sind,  der  Samm- 
lung. —  rec.  von  Krauss,  Urquell  3,   306  (mustergiltig). 

(331.)  Ernst  Kossmann  gibt  im  Anz.  f  d.  a.  18,  134—143 
in  einer  besprechung  von  Otto  Lohr,  Die  linde  ein  deutscher  bäum, 
Spandau,  Schob  1889,  VUI  u.  22  s.,  8^  und  Emil  Plaumann, 
Die  deutsche  lindenpoesie,  progr.  Danzig  1890,  Danzig,  A.  Müller, 
47  s. ,  4*^,  eine  wertvolle  Zusammenstellung  über  den  typischen  ge- 
brauch der  linde  in  der  poesie,  sowie  andeutungen  über  die  kultur- 
historische und  mythologische  Stellung  der  linde. 


jgQ  X.     Mythologie  und  volkski.inde. 

(332.)  W.  Müller,  Haine  und  bäume  in  geschichte  und  sage. 
Zs.  f.   deutsche  kulturgesch.   2  (1). 

(333.)  H.  Volksmann,  Volkmedizin.  Urquell  3,  228  f.  gegen 
Warzen,  andere  heihnittel.  ebenda.  248  f.  Kleinere  mitteilungen  über 
volkmedizin.  ebenda.  346.  aus  Schlesien  von  K.  Knauthe.  329: 
aus  Nord-Holland  von  demselben. 

(334.)  K.  E.  Haase,  Volkmedizin.  ebenda  3,  197—199. 
—  aus  dem  jähr  1598. 

(335.)  G.  Jenny,  Alte  rezepte  u.  hausmittel.  Alem.  19,32 — 36. 

(336.)  J.  Sembrzycki,  Ostpreussische  haus-  u.  zaubermittel. 
Urquell  3,   13—16  (sehr  reichhaltig). 

(337.)  H.  Frischbier,  Ostpreussischer  alltagglaube  u.  brauch, 
ebenda.    229—231.  246—248. 

(338.)  0.  Glöde,  De  suchten  breken  in  Meklenburg.  ebenda. 
236—238.  Kleinere  mitteil,  über  krankheitsheilungen.  ebenda.  257 
(Hirschberg). 

(339.)  A.  Schwan  fei  der,  Deutsche  besprechungsformeln  aus 
Südungarn.     Ethnologische  mitteil,  aus  Ungarn  2,   97 — 98. 

gegen  verrenken,  gebärmutterschmerzen,  schussblatter  im  äuge, 
diebssegen.     mauskrankheit  der  pferde. 

(340.)  0.  Glöde,  Das  besprechen  von  krankheiten.  Zs.  f.  d. 
d.  u.  6,  124 — 127.  —  teilt  eine  reihe  niederdeutscher  besprechungs- 
formeln mit. 

(341.)  R.  Sprenger,  Zum  angang,  ebenda  6,  438.  —  aus 
Gotthelfs:  Uli  der  knecht. 

(342.)  Paul  Osswald,  Zwei  Photographien  von  Alraunen  (aus 
Nordhausen).  Verhandl.  d.  Berl.  anthropol.  gesellsch.  1892.  425  f. 
männliche  und  weibliche  gestalt  aus  mandragora-wurzel.  nägel  von 
band  und  füssen  durch  mäuseknöchelchen.  auch  zahne  sind  einge- 
setzt, in  der  Blasiikirche  gefunden,  im  volksmunde  dort  als  'hecke- 
männchen'  bekannt. 

343.  M.  Rehsener,  Weiteres  über  wind,  wetter,  regen, 
Schnee  und  Sonnenschein  und  die  gebirgsnatur.  Zs.  d.  v.  f.  volksk. 
2,   189—197. 

persönliche  auffassungen  des  volkes  im  gebirge  von  wind,  wetter, 
regen,  schnee   und  sonne  und  ausdrücke,   die  sich  an  diese  knüpfen. 

(344).  J.  Capesius,  Unsere  beziehungen  zum  mond.  Vortrag. 
Siebenb.   deutsches  tagebl.  no.  5823  ff.     auch  separat. 

verfolgt  in  seinem  ersten   teile   den  einfluss,    den   der   mond  zu 


X.     Aberglaube.  161 

allen  zelten  auf  die  volksphantasie  und  das  volksdenken  genommen. 
Zeitrechnung,  mondmythen,   mondaberglaubeu. 

(345.)  B.  Schüttelkopf,  Wettersprüclie  und  wettergebete. 
gesammelt  am  Hüttenberger  Erzgebirge.  —  vgl.  abt.   10,   423. 

(346.)  B.  Schüttelkopf,  Sprüche  und  gebete  gegen  krank- 
heiten.   (aufgezeichnet  am  Knappenberge).   Carinthia  1892,  s.  91 — 94. 

gegen  die  gicht.  gegen  die  warta  (muskelschmerz),  gegen  'auf 
die  äugen  kriegen',  stillen  des  blutes.  gegen  augenmal.  s.  118 
bis  120.  gegen  fingerwurm,  halsschmerzen ,  blutmilch  der  kühe, 
trut.     diebsegen. 

(347.)  Emma  Altmann,  Aberglaube  aus  Hirschberg  (Schlesien). 
Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,  269—271. 

wiege,  altar,  grab,  krankheit,  vi  eh,  verschiedenes. 

Edm.   Veckenstedt,  Das  räuchern.  —  vgl.  abt.   8,   139. 

(348.)  Nottrott,  Der  aberglaube.  ebd.  4,  326— 333.  387  —  390. 

aberglaube  aus  Spickendorf,  geordnet  nach  den  kategorien: 
1.  wiege,  altar,  grab.  2.  krankheiten  (zum  teil  aus  älteren  auf- 
zeichnungen).     3.  tiere.     4.  pflanzen.      5.  allerlei. 

(349.)  Ernst  Friedel,  Der  zwiesel-baum  im  Elisenhain  bei 
Greifswald.     Zs.  d.  v.  f.  volksk.   2,   8  L  f. 

abbildung  und  beschreibung  zweier  zusammengewachsener  hage- 
buchen,.  durch  deren  spalt  verwachsene  oder  sieche  kinder  durch- 
gezogen werden,   damit  sie  gesunden. 

350.  A.  Wiedemann,  Das  blut  in  den  frühmittelalterlichen 
bussbüchem.     Am  urquell  3,   182 — 183. 

W.  weist  auf  das  verbot  hin,  blut  zu  trinken,  das  sich  öfters 
in  den  busstüchern  findet ,  und  lässt  dies  verbot  aus  dem  jüdischen 
ritus  in  die  abendländische  kirche  gekommen  sein. 

351.  Th.  Achelis,  Über  den  zauber  mit  blut  und  körper- 
teilen  von  menschen  und  tieren.     Am  urquell  3,   81 — 86. 

verf  sucht  aus  einer  reihe  gut  gewählter  beispiele  nachzuweisen, 
dass  das  blut  ein  unzertrennbarer  bestandteil  der  animistischen  religion 
ist  und  bei  allen  Völkern  infolgedessen  im  kulte  eine  grosse  rolle 
spielt,  hierin  hat  es  vor  allem  seine  wurzel,  wenn  sich  jemand  mit 
blut  dem  teufel  verschreibt. 

(352.)  Hermann  L.  Strack,  Der  blutaberglaube  in  der  mensch- 
heit,  blutmorde  und  blutritus.  zugleich  eine  antwort  auf  die  heraus- 
forderung  des  'Osservatore  cattolico'.  vierte,  neu  bearbeitete  aufläge, 
sechstes  bis  neuntes  tausend.  München,  Beck.  (Schriften  des  insti- 
tutum  Judaicum  in  Berlin,     no.   14.)      155  s. 

vgl.  jsb.   1891,    10,  305.    —   der  umfang  des  buches  ist  in  der 

Jalu-esbericht  für  germanische  Philologie.   XIV.    (1892.)  11 


162  ^-     Mythologie  und  Volkskunde. 

neubearbeitung  verdreifacht  worden,  ausser  einigen  polemischen  aus- 
führungen  gegen  zeitungsangriffe  sind  aus  kriminalakten  neue  nach- 
"weisungen  über  die  geschichte  des  blutaberglaubens,  besonders  in 
seinem  Zusammenhang  mit  verbrecherischen  handlungen,  hinzuge- 
kommen, (blutmorde,  religiöser  Wahnsinn,  menschenopfer).  das  (neue) 
18.  kapitel  stellt  die  liste  der  angeblichen  jüdischen  ritualmorde  zu- 
sammen, rec.  von  Krauss,  Urquell  3,  78  u.  330.  Lit.  cbl.  1892, 
332.     Zs.  f.  ev.  rel.-unterricht  3,  183. 

(353.)  0.  Schell,  Über  den  zauber  mit  dem  menschlichen 
körper  und  dessen  einzelnen  teilen  (im  Bergischen).  Urquell  3,  209 
bis  212. 

(354.)  H.  F.  Feilberg,  Totenfetische  im  glauben  nordgermani- 
scher Völker  (vgl.  abt.  12,  168).  Urquell  3,  1 — 7.  blutfliessen  als 
entzauberung.  (hexen,  verwunschene  menschen).  54  —  61.  heilende 
kraft  des  speicheis,  schweisses  (als  liebeszauber) ,  schädel,  finger. 
87 — 91.  totengebein,  zahn,  herz,  menschenhaut.  116 — 119.  frucht- 
häutchen,  nachgeburt.  kleinere  mitteilungen  über  blutzauber  und 
Verwendung  von  körperteilen  zu  heilzwecken  in  Urquell  3,  281  f. 
[P,  Ch.  Martensen  aus  Hamburg],  ebenda.  257  (aus  Hirschberg), 
im  anschlusse  daran  blutaberglaube  aus  nicht  deutschen  gegenden: 
A.  F.  Dörfler,  Das  blut  im  magyarischen  Volksglauben.  Urquell 
3,  267 — 271.  —  A.  Wiedemann,  Das  blut  im  glauben  der  alten 
Aegypter.  ebenda.  113 — 116.  —  Ignaz  Goldziher,  Litterar.  nach- 
weis  über  blutzauber  bei  den  Semiten,  ebenda.  141.  —  H.  v.  Wlis- 
locki,  Menschenblut  im  glauben  der  Zigeuner,  ebenda.  7  — 13.  61 
bis  66.  92—95  (vgl.  no.  355).  —  B.  W.  Schiffer,  Totenfetische 
bei  den  Polen,  ebenda.  49—54.  126—128.  147—151.  199—202. 
238—240.  271—273. 

(355.)  Heinrich  v.  Wlislocki,  Aus  dem  inneren  leben  der 
Zigeuner.  Ethnologische  mitteilungen.  mit  28  abbildungen.  Berlin, 
E.  Felber.     220  s. 

das  buch,  dessen  einzelne  kapitel  zum  teil  schon  in  volkskunde- 
zeitschriften  veröffentlicht  worden  sind,  muss  hier,  obwohl  nicht  zur 
deutschen  Volkskunde  gehörig ,  wenigstens  genannt  werden ,  weil 
Zigeuneraberglaube  grosse  bedeutung  auch  für  das  Volksleben  der 
Deutschen  in  Ungarn  und  Siebenbürgen  hat.  die  einzelnen  kapitel 
sind:  krankheitsdämonen,  handarbeiten,  höhenkultus,  blutzauber,  wan- 
derzeichen, tierorakel  und  orakeltiere,  wetterprophezeiung ,  feuer- 
besprechung.  von  anderem  gesichtspunkt  äusserst  anziehend  ist  das 
letzte  kapitel:  eine  zigeunerische  dichterin.  —  rec.  von  R.  F.  Kaindl. 
Ausland  1892,  655—656.     Lit.  cbl.   1892,  1759. 

(356.)     Zur  bäuerlichen  glaubens-  und   Sittenlehre,     von   einem 


X.     Aberglaube.  163 

thüringischen  landpfarrer.    2.   vermehrte  aufl.    Gotha,   Gust.  Schloess- 
mann  1890.     336  s. 

s.  65  ff.  handeln  über  aberglaube  und  Sympathie,  auch  der 
übrige  inhalt  gibt  kräftige  züge  aus  dem  vorstellungs-  und  sitten- 
kreise  der  thüringischen  dorfbewohner.  hauptkapitel :  erziehung  und 
schule,  Jugend,  ehe  und  familie,  sinn  und  wandel,  Staat  und  gemeinde; 
kirche  und  gottesdienst. 

(357.)  Kr.  Nyrop,  Zwei  bienensagen.  Zs.  d.  v.  f.  volksk, 
2,  86. 

(358.)  Meyer-Markan,  Bienenzauber  aus  dem  Hansjochen- 
Avinkel.  Urquell  3,  249  f.  (bienensagen  von  A.  Wiedemann  und 
F.  S.  Krauss.  ebenda  205  f.  von  Krauss  aus  Slavonien  und 
Bosnien,     ebenda  95 — 98). 

(359.)  E.  Haase,  Diebzauher.  Urquell  3,  219  f.  diebglauben 
von  H.  Volksmann  und  B,  Bonyhädy.      ebenda  136. 

360.  M.  Höfler,  Votivtafeln  beim  St.  Leonhardts-kult  in  Ober- 
bayern.    Beitr.  f.  anthrop.  und  urgesch.  Bayerns  9,    109  ff. 

361.  Samson,  Die  Schutzheiligen.  Ein  beitrag  zur  heiligen- 
legende und  zur  kultur-  und  kunstgeschichte.  Paderborn  1891, 
Schöningh. 

(362.)  0.  Knoop,  Allerhand  volkstümliches  aus  Pommern. 
Monatsblätter,   herausg.  v.  d.  gesellsch.   f.    pommersche   gesch.   1892. 

1.  der  alte  Fritz  und  Ziethen  in  Pommern.  2.  das  schneider- 
lied  s.  26 — 28.  3.  Pommersche  flurnamen  41 — 45.  4.  ein  ernte- 
gedicht  75 — 78.      5.  heilung  der  gicht  83 — 84.     (durch  schrecken.) 

(363.)  J.  J.  Ammann,  Volkssegen  aus  dem  Böhmerwald. 
in.  kirchliche  segen  und  gebete  gegen  böses  und  übles  im  allge- 
meinen.    Zs.  d.  V.  f.  volksk.  2,  165—176. 

vgl.  jsb.  1891,  10,  325.  —  foi-tsetzung.  meist  aus  einzeldrucken 
des  XVIII.  jhs.  1.  gegen  Unglück  im  allgemeinen.  2.  Tobiassegen, 
(druck  aus  Cöln).  3.  richtige  und  wahrhafte  länge  unseren  herrn 
Jesu  Chr.  (Cöln  o.  j.).  4.  träum  der  allerseligsten  Jungfrau.  (M. 
Einsiedeln  1750).  5.  die  7  schlossgebete.  (ebenda,  o.  j.).  6.  die 
heil.  7  himmelsriegel.  (ebenda.  1780).  7.  der  heil,  dreikönigszettel. 
(Cöln  o.  j.). 

(364.)  H.  F.  Feilberg,  Der  eid  im  volklehen.  Urquell  3, 
184—188. 

schwangere  frauen  dürfen  nicht  schwören,  weitere  mitteilungen 
von  Norbert  Krause,  ebenda  3,  303.  (meineidige  gehen  nach  dem 
tode  um).    —   von  Krauss.      ebenda  3,   340 — 342   (aus  Bosnien). 

11* 


164  X-     Mythologie  und  voLkskimde. 

365.  L.  Freytag,  Tiere  im  glauben  der  Aelpler.  Am  urquell 
3,  157—160.  189—192.  216—219.  243—246.  273—275. 

verschiedene  tiere  werden  in  Verbindung  gebracht  mit  altger- 
manischen gottheiten:  so  das  ross,  der  bock,  die  katze,  der  hase,  die 
maus,  kröte,  die  schlänge,  das  almtier,  der  alber,  die  habergeis.  — 
aufgebaut  auf  falschen  Voraussetzungen. 

(366.)  Küster,  Alltagglauben  aus  Schlesien.  Urquell  3,  39 — 41. 

schlaf  und  erwachen,  verschiedene  beschäftigungen.  gerate  und 
speisen,  der  menschliche  körper.  pflanzenweit.  107  f.  tierweit, 
naturerscheinungen. 

(367.)  A.  Treichel,  Benediktion  gegen  heuschrecken.  ebd.  3, 137f. 

(367a.)  F.  E.  Krauss,  Katzensporn,  eine  umfrage.  Urquell 
3,  s.  77  f.  139.  168  f.  206  f.  227  f.  252.  296.  (wer  in  die  scharr- 
stelle von  katzen  tritt,  bekommt  einen  wehen  fuss). 

(368.)  Paul  Osswald,  Aus  Nordhäuser  kriminalakten.  Zs.  d. 
Harzvereins  24,   151 — 200.   —   darunter  auch  zaubersagen. 

369.  K.  von  Amira,  Alamannische  segen.  Am  Urquell  3, 
235—236. 

5  segen  aus  einem  manuskript  aus  Endingen  am  Kaiserstuhl: 
beim  austreiben  des  viehes  im  frühlinge,  gegen  die  geschwulst,  haus 
und  hof  vor  krankheit  und  dieberei  zu  bewahren,  gegen  das  fieber, 
gegen  würmer. 

(370.)  Kleinere  mitteilungen  über  deutschen  aberglauben.  Ur- 
quell 299  f.  (totengebräuche).  ebenda  46  (aus  der  Kassubei).  ebenda 
164  f.  (bauopfer).  ebenda  232.  (aus  Hamburg),  ebenda  304. 
(schatzgraben),  ebenda  304.  (hexenglaube),  ebenda  141.  (feuersegen). 
ebenda  174.  (glückbringendes  hufeisen).  ebenda  305  und  346.  (zwie- 
belkalender). 

(371.)  P.  V.  Melingo,  Kirche  und  Volksglaube  in  Griechen- 
land.    Allg.  Ztg.   1892,  no.  21. 

spricht  auch  über  aberglaube,  in  dem  sich  spuren  altgriechischen 
götterglaubens  —  häufig  nahezu  unverändert  —  wiederfinden,  heiligen- 
verehrung.  solche  alte  kulte  schliessen  sich  besonders  auch  an 
quellen  an.  so  eine  quelle  bei  Athen,  einst  wie  es  scheint,  der 
Aphrodite  heilig,  jetzt  ein  Wallfahrtsort  zu  Mai-ia  -  Verkündigung  für 
frauen  gegen  Unfruchtbarkeit  und  für  leichte  geburt.  heiligenbilder 
als  Orakel,     weihgeschenke. 

(372.)  Albert  Thumb,  Zur  neugriechischen  Volkskunde.  Zs. 
d.  V.  f.  volksk.  2,  123—134.  285-  393.  292—406. 

mitteilungen  aus  dem  programm  des  Scholarchen  '^HQeuorrjg 
(Aegina)   über  I.    den   mirenglauben   und   das   leben   des   neugriechi- 


X.     Volkslieder.  165 

sehen  volkes.  3  miren  (/nolgai);  wenn  mehrere,  so  treten  doch  die 
3  bedeutung-svoll  hervor,  sie  wohnen  am  ende  der  weit,  drei  tage 
nach  der  gehurt  bestimmen  sie  jedem  menschen  das  Schicksal,  sie 
werden  in  aufgeräumter  wohnung  mit  speise  und  trank  empfangen  — 
ein  teller  honig,  3  mandelkerne,  3  gläser  wasser.  der  besen  muss 
hinter  der  thüre  sein.  die  2  untergeordneten  miren  machen  vor- 
schlage, die  'grosse'  mire  bestätigt  oder  verwirft,  oder:  sie  spinnen 
an  einer  spindel,  jede  windung  ist  ein  lebensjahr.  zum  Schlüsse  ein 
märchen  über  das  unmittelbare  eingreifen  des  miren.  II.  zur  volks- 
tümlichen mantik  der  heutigen  Griechen,  verf.  bespricht  beschwö- 
rungsformeln  um  miren  zu  zwingen,  die  zukunft  zu  sagen,  mit  text- 
kritischen bemerkungen.  III.  der  klidonas  (y-Xi^dovag,  altgr.  rj  y.Xrjöiüv 
Vorzeichen,  Vorbedeutung),  am  Johannistag  werden  aus  einem  ge- 
weihten kruge,  indem  stehende  Sprüche  gesagt  werden,  die  zeichen 
der  einzelnen  teilnehmer  genommen  und  durch  den  Zusammenhang 
mit  dem  gesagten  Spruche  gedeutet,  in  Thessalien  ist  KXr]öovccg  die 
wasserweihe  am  1 .  mai  =  flurumgang. 

(373.)  C.  Hahn,  Die  Vorstellungen  der  Swaneten  (Kaukasus) 
von  dem  leben  nach  dem  tode.     Ausland   1892,   s.  571   f. 

ausgebildeter  seelen-  und  ahnenkult.      christlich  modifiziert. 

(374.)  C.  Arendt,  Ein  kapitel  aus  dem  aber-  und  geister- 
glauben  der  Chinesen.  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  258—271.  374 
bis  381. 

(375.)  Jos.  Kosfal,  Die  Irrlichter  und  der  feuermensch,  progr. 
d.  gymn.  in  Neu-Bydzov  1890.      16  s.      (czechisch). 

bespr.  von  J.  Kanka,  Zs.  f.  österr.  gymn.  1892,  1050.  Samm- 
lung des  materials  über  irrlichter  und  feuermenscben  im  czechischen 
Volksglauben. 

Volkslieder. 

[376.]  A.  Fresenius,  Über  die  entstehung  des  modernen  volks- 
lied-interesses.     referat.     Litztg.   1892  (23)  768—770. 

über  Herders  Vorläufer:  Jean  de  Lery,  Montaigne,  Sidney  und 
Garcilasso  de  la  Vega. 

[377.]  Hugo  Herzog,  Über  Volkslied  und  Volksdichtung.  Wien, 
G.  Szelinski.  13  s.  0,10  m.  (=  Volkstümliche  vortrage  des  allgem. 
niederösterr.  volksbildiingsvereins  no.   12). 

[378.]  A.  Hauffen,  Leben  und  fühlen  im  Volkslied.  Prag 
1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  332.  L.  Fränkel,  Litbl.  1892 
(10)  332. 

[379.]     G.  Ellinger,  Kirchenlied  und  Volkslied,     geistliche  und 


166  X.     Mj^thologie  und  Volkskunde. 

weltliche   lyrik   des    17.    und    18.  jhs.     Stuttgart,    Göschen.     143  s. 
0,80  m.     [=  Sammlung  Göschen,  no.  25). 

rec.  L.  G.,  Allgem.  zeitg.  1892,  beil.  253.  —  enthält  29  Volks- 
lieder des  15.  — 18.  jhs.   mit  kurzen  Worterklärungen. 

[380.]     F.  Pfaff,   Findlinge  1—3.     Alemannia  19,   173—175. 

1.  0  gott,  soll  ich  nitt  khlagen.  2.  Wir  wellit  singen  ain  nüwes 
gesang  (passionslied).  3.  Wer  lust  hett  an  fremden  schaden;  alle 
aus  hss.   des  16.  Jahrhunderts. 

[381.]  R.  M.  Werner,  Volkslieder.  Vierteljschr.  f.  litgesch. 
5,  573—598. 

1.  'Ich  habe  gelessen  meysterbuch'  aus  einer  Lemberger  hs. 
des  16.  jhs.  2.  19  gesellschaftslieder,  1698  von  Laur.  Stiegler  in 
Strassburg  aufgezeichnet. 

[382.]  J.  Bolte,  Liederhandschriften  des  16.  und  17.  Jahr- 
hunderts 2.  3.     Zs.  f  d.  phil.  25,  29—36. 

inhaltsverzeichnis  der  liederbücher  von  prinz  Joachim  Karl  von 
Braunschweig  (1601)  und  von  prinzessin  Luise  Charlotte  von  Branden- 
burg (seit  1632),   die  sich  in  Wolfenbüttel  und  Petersburg  befinden. 

[383.]  Bergreihen,  ein  liederbuch  des  16.  Jahrhunderts,  nach 
den  vier  ältesten  drucken  von  1531,  1533,  1536  und  1537  hsg.  von 
John  Meier,  Halle,  Niemeyer.  XVI,  122  s.  1,20  m.  (=  Braunes, 
Neudrucke  deutscher  litteraturwerke  no.  99 — 100.) 

während  0.  Schade  1854  für  seinen  neudruck  der  Bergreihen 
nur  den  Nürnberger  druck  o.  j.  (1537)  benutzte,  hat  M.  in  Zwickau 
die  beiden  ältesten  in  Zwickau  erschienenen  ausgaben  von  1531  und 
1533  aufgefunden  und  sämtliche  58  lieder  mit  vollständigem  Varian- 
tenapparat und  nachweis  anderer  hss.  und  gedruckter  fassungen 
wiedergegeben. 

[384.]  F.  van  Hoffs,  Das  marschlied  der  landsknechte.  Wissen- 
schaftl.  beihefte  zur  Zs.  d.  allg.  sprachver.  6  (2)  95  f.  (zu  Uhland 
no.   195). 

[385.]     F.  W.  E.  Roth,  Volkslieder.     Germ.  37,   64  f 
drucke  des   16.  jhs.:  von  der  fischerin,  vom  grafen  Serin,  vom 
historischen    volksliede   bei   Liliencron   no.    152    und    auf   die   Augs- 
burger konfession. 

[386.]  Venusgärtlein.  ein  liederbuch  von  1656.  hrsg.  von 
M.  V.  Waldberg.  Halle  1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  337.  — 
ausführlich  bespr.   von  G.  Ellinger,    Zs.  f.  d.  pliih  25,  273—286. 

[387.]  J.  Bolte,  Die  volksmelodie  des  Schecken.  Alemannia 
20,   114—116. 

die  von  Grimmeishausen  und  anderwärts  aufgeführte  weise  eines 


X.    Volkslieder.  167 

liebesliedes  wird  aus  einer  1631  gedruckten  geistlichen  umdichtung 
mitgeteilt;  sie  ist  übrigens  auch  bei  Bäumker,  Das  katholische 
deutsche  kirchenlied  2,  no.  327  ver offen tlicht. 

[388.]  F.  Sil  eher,  Volkslieder  für  1  oder  2  singstimmen,  mit 
6  Zeichnungen  von  Th.  Schuez.  Tübingen,  Laupp.  III,  88  s. 
4^      5  m. 

[389.]  Weber,  Friedrich  Silcher.  Allg.  d.  biogr.  34,  319—324. 

[390.]  Joh.  Lewalter,  Deutsche  Volkslieder,  in  Niederhessen 
aus  dem  munde  des  volkes  gesammelt.  3.  lieft.  Hamburg,  G. 
Fritzsche.     VI,   74  s.      1  m. 

vgl.  jsb.  1891,  10,  345.  —  44  nummem,  darunter  viele  kinder- 
lieder,  mit  melodien  und  reichen  nachweisen  paralleler  fassungen. 
—  rec.  A.  Schlossar,  Bl.   f.  lit.  unterh.  1892  (36). 

[391.]  Karl  Becker,  Rheinischer  volksliederborn.  auswahl 
der  edelsten  und  schönsten  Volkslieder  mit  ihren  melodien  der  ver- 
schiedenen gegenden  der  Rheinlande,  aus  dem  munde  des  volkes 
und  aus  geschriebenen  liederbüchern  gesammelt  und  herausgegeben. 
Neuwied  a.  Rh.,  Heuser  o,  j.     IX,   127  s.     4*^. 

173  nummern,  aus  dem  volksmunde  und  hsl.  liederbüchern  mit 
Varianten  und  melodien  gesammelt,  geben  von  dem  reichtume  der 
Rheinprovinz  an  Volksliedern  und  von  den  langjährigen  bemühungen 
B.s  Zeugnis,  der  erste  teil  (no.  1  — 102)  enthält  'ältere  Volkslieder', 
die  meist  schon  aus  anderen  Sammlungen  bekannt  sind  (bailaden, 
geistliche,  Soldaten-,  liebes-,  berufslieder) ;  in  die  'neueren  Volkslieder' 
des  zweiten  teils  sind  trotz  des  in  der  vorrede  ausgesprochenen 
grundsatzes,  volkstümliche  lieder  auszusondern,  manche  aus  der 
kunstpoesie  abgeleitete  (z.  b.  156  b  eine  dichtung  Heines)  und  auch 
m^inderwertige  produkte  aufgenommen. 

[392.]  Chr.  d'Elvert,  Mährische  und  österreichisch-schlesische 
Volkslieder.  Notizenblatt  der  hist.-statist.  Sektion  d.  k.  k.  mähr.- 
schles.  ges.   z.  beförd.  d.  ackerbaus  1892  (9)   77 — 86. 

eine  Übersicht  über  die  bisherigen  Veröffentlichungen  deutscher 
und  slavischer  lieder  aus  Mähren. 

[393.]  A.  Hruschka  und  W.  Toischer,  Deutsche  Volkslieder 
aus  Böhmen.  Prag  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  344.  —  rec. 
A.  Hauffen,  Mitt.  d.  v.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  30  (1)  lit.  beil. 
1 — 3.  K.  Pröll,  Nationalztg.  44,  no,  652.  J.  Ammann,  Anz.  f. 
d.  alt.  18,  392—397. 

[394.]  F.  Hantschel,  Repertorium  der  landeskundl.  litt.: 
Volkslieder  und  mundarten.  Mitt.  d.  nordböhm.  exkursionsklubs  14, 
354—395. 


1(58  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

[395.]  Job.  Klein,  Bergmannslieder  aus  Graupen.  ebenda 
14,  352—854. 

[396.]  Weeber,  Aus  der  Weihnachtszeit,  ebenda  14,  234—238. 

[397.]  M.  Rösler,  Volkslieder  aus  dem  Isergebirge.  Am  Ur- 
quell 3,  297  f. 

1.  Hansl,  mei  Gansl.     2.  Motz  der  druckt  den  dudelsack. 

[398.]  Else  Priefer,  Volkslieder  aus  der  provinz  Brandenburg 
(Sommerfeld  und  umgegend).  Zs.  f.  volksk.  4  (3.  4)  132 — 134. 
(5)  170—172.     (6)  212—214.     (7.  8)   263  f.     (9.  10)  309-314. 

[399.]     E.   Priefer,    Volkslieder.      Niederlausitzer   mitt.  2    (5). 

[400.]  A.  V.  Jak  seh.  Alte  lieder  aus  Kärnten.  Carinthia 
82  (1)  15—22. 

10  lieder  aus  einer  hs.  des  18.  jhs. 

[401.]  R.  D. ,  Mäher-  und  jäterinnengrüsse  aus  dem  oberen 
Gurkthale.     ebenda  82  (1)  22—25. 

[402.]     H.  Neckheim,  222  echte  Kärntnerlieder.     Wien, 
rec.  B.   Schüttelkopf,   Carinthia  82,   35  f. 

[403.]  H.  V.  Wlislocki,  Volkslieder  der  Siebenbürger  Sachsen. 
1—3.     Am  Urquell  3  (7)  251  f.     (11)  328  f. 

[404.]  Th.  Lehoczky,  Deutsche  Volkslieder  aus  der  gegend 
von  Bdrdhaza  (Bereg-komitat).  Ethnographia  (organ  der  ungarländ. 
ethnogr.  gesellsch.)  3,   9 — 17. 

15  nummern,  darunter  allgemein  bekannte,  wie  'Zu  Strassbu- 
rich',  'In  Pressburg  auf  der  brücke',  'Es  waren  Schwestern  dreie', 
'Steh  ich  am  hohen  berge'. 

[405.]  L.  Baröti,  Deutsche  volksballaden  aus  dem  Banat. 
ebenda  3,   29—37. 

vier  schon  aus  'Des  knaben  wunderhom'  bekannte  lieder. 

[406.]  Die  österreichisch-ungarische  monarchie  in  wort  und  bild. 
Wien  1886—1892. 

enthält  auch  kurze  abschnitte  über  Volkslied,  Schauspiel  und  musik 
von  fachmännern,  nur  leider  ohne  jede  litteraturangabe,  so:  Nieder- 
österreich  2,  251 — 262  von  Hanslick  und  E.  v.  Muth;  Ober- 
österreich und  Salzburg  s.  171—176  S.  Mayr,  s.  197—206  G. 
Huemer,s.  469—477  Herm.  Wagner,  s.  477—486  V.  Prohaska; 
Steiermark  s.  181—188  Schlossar,  s.  261—272  F.  Bischoff; 
Kärnten  und  Krain  s.  143 — 151  V.  Pogatschnigg,  s.  404 — 409 
F.  Keesbacher. 

[407.]     R.  Wossidlo,    Bericht   über   die  Sammlungen  mecklen- 


X.    Volkslieder.  169 

burgischer  Volksüberlieferungen.     Jb.  d.  v.  f.  mecklenburg.  gesch.  57. 
vgl.  abt.  10,  226. 

[408.]  J.  Bolte,  Zu  zs.  34,  27:  Die  sultanstochter  im  blumen- 
garten.     Zs.  f.  d.  altert.  36,  95  f.   —  vgl.  jsb.   1890,   14,   18. 

(409.]  J.  Bolte,  Der  reiter  und  die  königstocbter.  Volkslied. 
Altpreussische  monatsschr.  28  (7.  8)  632 — 635.  —  aus  Königsberg 
(1830)  mit  melodie. 

[410.]  L.  Fränkel,  Ein  Volkslied  in  studentenmund  ('Ich  ging 
mal  bei  der  nacbt').     Am  urquell  3  (7)  250  f. 

[411.]  H.  Volksmann,  Prinzessin  von  England.  Am  urquell 
2,  14.  3,  46.  109  f.  (hier  ein  volksschauspiel  v.  j.  1813  aus  Dith- 
marschen).     F.  Pfaff,  ebenda  3,   111. 

[412.]     K.  E.  Haase,  Micbaelislied.     Am  urquell  3,   175. 

[413.]  0.  Knoop,  Das  scbneiderlied.  Monatsbl.  d.  ges.  f. 
pomm.  gesch.  1892  (2)  28.  vgl.  jsb.  1890,  75,  104.  —  Ein  ernte- 
gedicht.     ebenda  1892  (5)  75—78. 

[414.]  J.  Peters,  Zu  Häuschen  im  Schornstein.  Korrespbl. 
d.  v.  f.  nd.   sprachf.   16  (2)  23  f. 

[415.]  J.  Bolte,  Uhlands  'Der  wirtin  töchterlein'.  Vierteljschr. 
f.  litter aturges eh.  5,  493  f.  —  eine  holländische  fassung  des  von  ü. 
benutzten  Volksliedes. 

[416.]  A.  Holder,  Muss  i  denn,  muss  i  denn  zum  städtele 
naus.  ein  schwäbischer  beitrag  zur  naturgeschichte  der  volkslieder- 
dichtung.     Alemannia  19,   144 — 148. 

der  dichter  oder  umdichter  war  Heinr.  Wagner  gen.  Wergan 
in  Stuttgart  (1783 — 1863),  der  komponist  sein  freund  Silcher. 

[417.]  A.  Jeitteles,  Lied  genant  Das  menschliche  leben  ein 
träum.  Zs.  f.  d.  phil.  25,  544 — 546.  —  auf  die  zehn  altersstufen, 
von  einem  fl,  blatte  von  1864. 

[418.]  Max  Friedländer,  Kommersbuch,  hsg.  und  mit  kritisch- 
historischen anmerkungen  versehen.  Leipzig,  Peters.  VHI,  163  s. 
0,75  m.     (Edition  Peters  no,   2666.) 

den  mit  poetischem  takte  ausgewählten  150  liedern  sind  15  selten 
anmerkungen  angehängt,  die  nicht  bloss  die  geschichte  der  texte  über 
die  von  HofiPmann  von  Fallersleben  u.  a.  ermittelten  resultate  hin- 
ausführen, sondern  auch  zum  erstenmale  dem  Ursprung  und  den 
Wandlungen  der  melodien  kritische  Sorgfalt  widmen,  so  wird  z.  b. 
der  pastor  J.  W.  Lyra  als  komponist  der  lieder  'Der  mai  ist  ge- 
kommen'   und    'Zwischen    Frankreich    und    dem    Böhmerwald'    nach- 


170  ^-    Mythologie  vind  Volkskunde. 

gewiesen;    entlehnungen    aus    älteren    Volksweisen   werden    mehrfach 
festgestellt, 

[419.]  P.  Rowald,  Brauch,  spruch  uud  lied  der  hauleute. 
Hannover,   Schmorl  u.  v.   Seefeld.     IV,   183  s. 

[420.]  Fei.  Rosenherg,  Über  eine  Sammlung  deutscher  Volks- 
lieder. Berliner  diss.  1888.  —  vgl.  jsb.  1888,  10,  278.  R.  M. 
Werner,  Anz.  f.  d.  altert.  18  (2.   3)  291—293. 

[421.]  G,  H.  Dalman,  Jüdisch-deutsche  Volkslieder.  Leipzig 
1888.  —  vgl.  jsb.  1888,  10,  279.  R.  M.  Werner,  Anz.  f.  d.  altert. 
18  (2.  3)  293  f. 

[422.]  J.  Bolte,  Der  bauer  im  deutschen  liede.  Berlin  1890. 
—  vgl.  jsb.  1891,  10,  363.  G.  Roethe,  Histor.  zs.  69,  521—523. 
G.  Ellinger,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  423. 

[423.]  B.  Schüttelkopf,  Kinderreime  und  kinderspiele.  ge- 
sammelt im  obern  Görtschitzthale,  am  Krappfelde  und  um  Osterwitz. 
Carinthia  81,  1,  23—29.  80—90.  121—130.  157—165.  — 
Wettersprüche  und  wettergebete.  ebenda  81,  1,  89  f.  —  vgl.  abt. 
10,  282.     10,  345. 

[424.]  Eskucbe  und  Lewalter,  Kasseler  kinderliedchen. 
Hessenland  5,   187.  200.  210.  223.  240.  256.  272.  283.  296. 

[425.]  G.  Eskuche,  Hessische  kinderliedchen.  in  Kassel  im 
verein  mit  J.  Lewalter  gesammelt  und  erläutert.  Kassel,  Huhn  1891. 
95  8.     1  m. 

233  no.  mit  verbindendem  texte,  die  erläuterungen  gehen  in 
dem  bestreben,  aus  den  dunkeln  stellen  einen  tiefen  mythischen  sinn 
oder   alte  historische  anspielungen  herauszulesen,    bisweilen  zu  weit. 

[426.]  Matthis,  Elsässische  kinderlieder,  Jahrb.  f.  gesch.  v. 
Elsass-Lothr.  7,  150.     vgl.  abt.  10,   281. 

[427.]  A.  Klutz,  Buhkäuking  von  Halberstadt.  Blätter  f. 
pomm.  volksk.   1   (1). 

[428.]  H.  Dassow,  Abzählreime  aus  Cunsow.  Blätter  (.  pomm. 
volksk.   1   (1). 

[429,]  C.  Dirksen,  Kinderlieder  aus  Ostfriesland.  Zs.  d.  v. 
f.  volksk.  2,  83.  424.  —  Lügenreime  aus  Ostfriesland  und  Meide- 
rich,    ebenda  2,  324. 

[430.]  C.  Dirksen,  Pfingstlieder  aus  Meiderich  (r.  b.  Düssel- 
dorf),    ebenda  2,  82.     446.     vgl.  abt.  10,  265. 

[431.]  H.  Frischbier,  Preussische  volksreime  und  volksspiele. 
Altpreussische  monatsschr.  29,   332 — 363. 


X.    Volkslieder.  171 

(432.)  W.  Unseld,  Schwäbische  kindernecklieder.  Alemannia 
20,  287 — 290.  aus  Tübingen,  Blaubeuren,  Ulm,  Deggingen,  Wald- 
thau,  Reutlingen  und  Geissen  bei  Blaubeuren. 

0.  Heilig,   Einige  kindersprüche.     vgl.   abt.   10,  290. 

0.  Heilig,  Einige  proben  der  ostfränkischen  mundart.  vgl. 
abt.   10,   320. 

[433.]  0.  Heilig,  Bastlösereime  aus  Franken.  Alemannia  20, 
200—203. 

0.  Schell,  Bastlösereime,     vgl.  abt.   10,   289. 

[434.]  A,  L.  Stiefel,  Ein  altes  gebet.  Zs.  f.  vgl.  litgesch. 
5,  470  f. 

verweist  zu  dem  von  R.  Köhler  (Germ.  5,  448.  11,  435)  be- 
sprochenen gebete  von  14  engein  auf  ein  jüdisches  nachtgebet. 

0.  Glöde,  Zu  dem  liede  vom  rummelpott.     vgl.  abt.  10,  271. 

[435.]    R.  Sprenger,  Zum  volksliede.    Zs.  f.  d.  d.  unterr.  6,  56  f. 

[436.]  A.  Tille,  Die  deutschen  Volkslieder  vom  dr.  Faust. 
Halle,  Niemeyer  1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  376.  S.  Szama- 
tolski  setzt  in  seiner  besprechung  im  Anz.  f.  d.  altert.  18  (1) 
114  — 134  den  konstruktionen  T.s  eine  ganz  abweichende  entwick- 
lungsgeschichte  der  lieder  entgegen,  die  er  durch  beachtenswerte 
gründe  stützt.  A.  Jeitteles,  ebenda  18  (2.  3)  315,  protestiert 
gegen  eine  ihn  betreffende  bemerkung  von  S.,  worauf  S.  ebenda  18, 
315  f.  erwidert.  E.  L.,  Revue  crit.  1892  (2)  30.  M.  Koch,  Litbl. 
1892  (6)  190  f.  —  A.  Tille,  Vier  epische  Volkslieder  vom  doctor 
Faust.     Nord  und  süd  1892  (jiini). 

[437.]  L.  Fränkel,  Dr.  Eisenbart.  Zs.  f.  d.  kulturgesch.  n. 
f.  2  (3).  vgl.  C.  A.  H.  Burkhardt,  ebd.  3  (1)  133—133  und  in 
der  Weimarischen  zeitung  Deutschland   1892,   no.  233.  234. 

E.  geb.  zu  Viechtach  bei  Regensburg  vor  1661,  wirkte  in  Bam- 
berg, Altenburg,  Weimar,  Altenburg  u.  a.,  gest.  zu  Münden  a.  d. 
Werra.  das  lied  ist  vor  1800  und  zwar  wahrscheinlich  ganz  all- 
mählich entstanden,  weil  Eisenbart  schon  1747  im  Krambambuliliede 
zitiert  wird. 

[438.]  R.  M,  Werner,  Das  vaterunser  als  gottesdienstliche 
zeitlyrik.      Vierteljschr.  f.  litgesch.   5   (1)   1  —  49. 

beleuchtet  die  zahlreichen  parodien  des  Vaterunsers  in  politischen 
Sprüchen  und  liedern  und  scheidet  zwei  typen,  deren  älteste  Vertreter 
aus  den  jähren  1519  und  1610  stammen. 

[439.]  P.  Beck,  Ein  lied  auf  grave  Fritz  von  Zolre  1423. 
Diöcesanarchiv  für  Schwaben  8,  61 — 68.  70 — 72.  —  modernisierter 
text  nach  R.  v.  Liliencron   1,   282. 


172  X.     Mythologie  und  Volkskunde. 

[440.]  F.  Schuller,  Hermannstadt  im  historischen  volksliede 
der  Deutschen.  Kox-respbl.  d.  v.  f.  siebenb.  landesk.  15,  81  f.  — 
über  das  gedieht  von  1551  bei  Liliencron  4,   425. 

[441.]  J.  Bolte,  Zum  Hede  auf  die  Danziger  fehde  von  1576. 
Altpreuss.  monatsschr.  28  (7.  8)  636 — 639.  —  abdruck  einer  hoch- 
deutschen fassung  aus  einem  fl.  blatte. 

[442.]  A.  En giert,  Handschriften  in  Zweibrücken,  Zs.  f. 
d.  phil.  25,  540 — 544.  —  gedieht  auf  den  Regensburger  reichstag 
von   1613. 

[443.]  F.  von  Meyenn,  Ein  historisches  Volkslied  aus  dem 
jähre  1657.  Quartalbericht  d.  v.  f.  mecklenburg.  gesch.  57  (3)  10 
bis  13.  —  reo.   0.  Glöde,   Germ.  37  (3)  367  f. 

[444.]  Heyd,  Ein  polnisch  lied  1781.  Würtemberg.  vjschr. 
f.  landesgesch.  n.  f.   1,  414. 

'Jetzund  ist  es  ausgemacht',  auf  die  schwäbische  auswanderung 
nach  Westpreussen. 

[445.]  0.  Glöde,  Zu  dem  schmählied  auf  Napoleon.  Zs.  f. 
d.  d.  unterr.  6   (4). 

[446].  A.  Brunk,  Aus  Colbergs  ehrentagen.  Blätter  für  pora- 
m  ersehe  volksk.  1   (1). 

[447.]  Nederlandsch  liederboek  uitgegeven  door  het  Willems- 
fonds. 2.  deel;  bailaden  en  verhalende  liederen  enz.  Gent,  J.  Vuyl- 
steke.     227  s.     1,25  frcs. 

die  zweite  hälfte  der  im  jsb.  1891,  10,  386  besprochenen 
Sammlung  enthält  in  gleich  sorgfaltiger  behandlung  die  no.  44  —  93: 
bailaden,  liebeslieder,  scherzhafte,  Studenten-,  kinder-  und  schiifer- 
lieder  mit  den  melodien;  den  echten  alten  Volksliedern  sind  wiederum 
einige  neuere  dichtungen  von  Hoffmann  von  Fallersieben,  Prudens 
van  Duyse,  J.  P.  Heije  u.  a.  eingereiht. 

[448.]  J.  Bolte,  Holländische  lieder  auf  Friedrich  den  grossen. 
Forsch,  z.  brandenb.  u.  preuss.  gesch.  5,  310 — 311.  —  drei  num- 
mern  aus  einem  um  1760  gedruckten  liederbuche. 


Volks  Schauspiel. 

[449.]  Schlossar,  Deutsche  volksschauspiele  in  Steiermark 
gesammelt.     Halle,  Niemeyer  1891. 

vgl.  jsb.  1891,  10,  401.  —  rec.  R.  M.  Werner,  Litztg.  1892 
(12)  403.  W.  Creizenach,  Lit.  cbl.  1892  (9)  293  f.  R.  Waizer, 
Carinthia  1891  (4)  133—135. 


X.     Volksschauspiel.  173 

[450.]  P.  Beck,  Oberschwäbisches  volkstheater  im  18.  Jahr- 
hundert,    Alemannia  20,   73 — 97. 

theaterzettel  und  proben  verschiedener  bauern-  und  schülervor- 
stellungen  u.  Singspiele:  Passion  1761  in  Wald,  Simon  Magus  1762 
in  Söflingen,  die  heroische  vaterliebe  1779  in  Illertissen,  die  kind- 
liche liebe  in  Japon  1762  in  Wengen,  Magnoald  1779  in  Füssen, 
die  lyranten  c.  1775  in  Weissenhorn,  der  adeliche  tagelöhner  1791 
in  Waal. 

[451.]  F.  A.  Stocker,  Das  schweizerische  volkstheater.  Vom 
Jura  zum  Schwarzwald  1891  (8)  56.  —  notizen  über  liebhaber- 
theater  und  aufführungen  von  vereinen. 

[452.]  Ad.  May,  Das  volksschauspiel  zu  Kraiburg  am  Inn. 
Zs.   f.   d.   d.  unterr.   6   (7). 

[453.]  K.  Z(itelmann),  Die  Meraner  volksschauspiele.  Ber- 
liner tageblatt  21,  no.  483. 

[454.]  Th.  Distel,  Weihnachtsspiel  im  sächsischen  Erzgebirge. 
Vierteljschr.  f.  litgesch.  5  (4)  598  f.  6  (1)  160.. 

über  eine  aus  Thalheim  im  Erzgebirge  stammende  hs,  v.  j. 
1805,  die  G.  Mosen  in  seiner  schrift  über  die  weihnachtsspiele  1861 
s.  15  nicht  erwähnt,  die  aber  in  den  Mitt.  des  kgl.  sächs.  altertums- 
vereins  24  veröflPentlicht  ist. 

[455.]  K.  Trautmann,  Oberammergau.  —  vgl.  jsb.  1890, 
10,  233.     A.  V.  Weilen,  Litztg.  1891  (50)  1823  f. 

[456.]  Ph.  Strauch,  Die  textgeschichte  des  Oberammergauer 
passionsspieles.     Preuss.  jahrb.   1892  (2). 

[457.]  W.  Kawerau,  Die  passion  von  Oberammergau.  in 
seinem  buche:  Kunstgeschichtliche  skizzen.  Halle,  Niemeyer  1890. 
s.  97-151. 

[458.]  Ludwig,  Das  Oberammergauer  passionsspiel.  Vortrag. 
Davos,  Richter  1891.      106  s.     1,25  m. 

[459.]  Emile  Paris,  Le  mystere  de  la  passion  repr^sente  dans 
les  montagnes  de  la  Baviere.  Paris.  —  rec.  M.  Sepet,  Polybiblion 
1892  (oct.)  337. 

[460.]  Schmidt-Wartenberg,  Ein  Tiroler  passionsspiel  im 
ma.     Publ.  of  the  mod.  lang,  assoc.  of  Am.  5  (2). 

[461.]  J.  J.  Ammann,  Das  passionsspiel  des  Böhmerwaldes. 
Mitt.  d.  V.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  30  (2.  3)  181—296.  —  auch 
bes.  erschienen.     Prag,   Dominicus.      118   s.      2  m. 

das  zehnaktige  prosadrama  ist  1816  in  Höritz  von  Paul  Gröll- 
hesl  aus  Martins  von  Cochem  leben  Jesu  zusammengestellt   und  mit 


174  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

einem  vorspiele  (sündenfall  und  prozess  um  den  menschen)  und 
Zwischenspiele  (vom  guten  hirten)  versehen,  dem  texte  hat  A.  eine 
umsichtige  einleitung  voraufgestellt  und  in  den  reichhaltigen  anmer- 
merkuugen  die  abweichungen  von  der  vorläge  und  die  Übereinstim- 
mungen mit  andern  passionsdramen  registriert.  —  rec.  K.  Weinhold, 
Zs.  d.  V.  f.  volksk.  2,  212. 

[462.]  Der  Laufner  Don  Juan.  hrsg.  von  K.  M.  Werner.  — 
vgl.  jsb.  1891,  10,  410.  A.  V.  Weilen,  Litztg.  1892  (21)  698. 
Lit.  cbl.  1892  (48)  1736.    L.  Fränkel,  Bl.  f.  lit.  unterh.  1892  (9). 

[463.]  R.  Lothar  (=  R.  Spitzer),  Die  marionetten.  Neue  freie 
presse  no.  9974. 

[464.]     A.    Kollmann,    Deutsche    Puppenspiele.  1.    heft.   — 

vgl.  jsb.    1891,    10,   403.     K.    Weinhold,    Zs.    d.   v.  f.  volksk.  2, 

213.  Szamatolski,  Archiv  f.  n.  spr.  88  (1)  87  f.  E.  Vecken- 
stedt,  Zs.  f.  volksk.  4  (5)   178. 

[465.]  K.  Engel,  Deutsche  puppenkomödien,  hrsg.  11.  heft. 
Oldenburg,   Schulze,  o.  j.     4  bl.      166  s.      1,60  m. 

enthält  zwei  aus  München  stammende  Puppenspiele:  'Der  prinz 
als  narr'  und  'Die  verwandelten  hexen',  nebst  den  beiden  1620  ge- 
druckten stücken  der  englischen  komödianten,  aus  denen  sie  hervor- 
gegangen sind:  'Von  eines  königs  söhn  aus  Engellandt  und  des 
königes  tochter  aus  Schottland'  und  'Von  macht  des  kleinen  knaben 
Cupidinis'. 

[466.]  Dasselbe.  10.  heft  (A.  Tille,  Dr.  Johann  Faust),  ebd. 
1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  406.  Szamatolski,  Archiv  f.  n. 
spr.  89,   88  f.     Goethe-jahrbuch  11,  201. 

[467.]  E.  Kraus,  Das  böhmische  Puppenspiel  vom  dr.  Faust, 
vgl.  jsb.  1891,  10,  404.  —  rec.  Szamatolski,  Archiv  f.  n.  spr. 
89,  89  f.  Ellinger,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  421  f.  M.  Koch,  Litbl. 
1892  (5)  191  f.     K.  Engel,  Zs.  f.  vgl.  htgesch.  5,  130  f. 

Sprichwörter  und  Sprüche. 

[468.]  Leonh.  Freund,  Volksweisheit  und  weltklugheit.  Studien 
auf  völkerpsychologischen  und  sozialethischen  gebieten.  1.  heft.  Die 
treue  im  spiegel  der  spruchweisheit.  2.  ausgäbe.  Leipzig,  Kössling, 
50  s.  1,25  m.  —  vgl.  jsb.  1886,  no.  694.  —  die  12  seiten  nach- 
trage nutzen  einige  weitere  quellen  aus.  eine  quellenangabe  und 
sonderung  der  Zeitalter  fehlt.   —   ang.  Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  330. 

[469.]  J.  Sembrzycki,  Ostpreussische  Sprichwörter,  volkreime 
und  Provinzialismen.      Am  urquell  3,   37  f.    105  f. 


I 


X.     Sprichwörter  und  spräche.  175 

[470.]  K.  E.  Haase,  Sprichwörter  aus  der  grafschaft  Hohn- 
stein.    Am  Urquell  3  (5)   165  f. 

[471.]  K.  Sprenger,  Niederdeutsch-lateinische  Sprüche.  Kor- 
respondenzbl.  d.  v.  f.  nd.  sprachf.  16  (1)  15  f.  —  aus  einer  hs.  des 
16.  jhs.  zu  Dannenberg  a.   d.  Elbe. 

[472.]  Ludw.  Hörmann,  Haussprüche  aus  den  Alpen,  ge- 
sammelt und  hrsg.  2.  tausend.  Leipzig,  Liebeskind.  XXIV,  201  s. 
16^      1,50  m. 

die  treflFliche  Sammlung  enthält  über  400  haussprüche,  in  neun 
gruppen  geordnet:  hausbau,  Maria,  heilige,  lebensregeln,  tod,  andere 
geistliche  Sprüche,  wirtshaussprüche,  handwerke,  auf  glocken,  uhren 
und  geraten;  jedesmal  mit  angäbe  des  fundortes.  —  vgl,  AUgem, 
konserv.  monatsch.  49   (5).     Pol  de  Mont,   Volkskunde  4  (4). 

M.  Buhlers,  Hildesheimer  haussprüche.  gesammelt  und  hrsg. 
Zs.  des  Harzvereins  24,  425—453.  nachtrag  ebd.  25,  264  f.  — 
vgl.  abt.  8,  43. 

[473.]  M.  Guist,  Hausinschriften  aus  Nadosch.  Korrespbl.  d. 
V.  f.  siebenb.  landesk.  15  (5)  53.  —  F.  Schuster,  Hausinschriften 
aus  Burgberg,     ebd.  15   (9)  117  —  119. 

[474.]  Engelhard,  Beiträge  zur  kunstgeschichte  Niedersachsens, 
progr.  Duderstadt  1891.     (auch  hausinschriften.) 

(475.)  K.  Ed.  Haase,  Sprichwörter  und  redensarten  aus  der 
grafschaft  Ruppin  und  umgegend.     Zs.  d.  v.  f.  volksk.  2,  437 — 440. 

(476.)  0.  Knoop,  Plattdeutsches  aus  Hinterpommern.  4.  Samm- 
lung. A.  Sprichwörter  und  redensarten.  —  Monatsblätter,  heraus- 
gegeben von  der  ges.  f.  pomm.  gesch.  1891,  s.  38 — 40.  53  f. 
69—71.  87-89.  119—121. 

(477.)  L.  V.  Hörmann,  Volkstümliche  Sprichwörter  und  redens- 
arten aus  den  Alpenländern.  Leipzig,  A.  G.  Liebeskind  1891. 
XXI,   165  s. 

rec.  V.  J(üttner),  Mitteilungen  der  k.  k.  geographischen  ge- 
sellschaft  in  Wien  1892,  s.  164.  (die  einleitung  ist  recht  wertvoll). 
V.  R.  Waizer,   Carinthia  1892,   33  f. 

(478.)  Peter,  Sprichwörter  und  redensarten  aus  der  gegend 
von  Waldsee.  Mitteilungen  d.  ver.  f.  kunst  und  altertum  in  Ulm 
und  Oberschwaben,     heft  2.  (1891).     s.  22—24. 

(479.)  C.  Dirksen,  Sprichwörter  aus  Meiderich.  Zs.  d.  v.  f. 
volksk.  2,  84  f. 

(480.)    Leonhard  Freund,   Aus  der  italienischen  Spruchweisheit. 


176  ^-     Mythologie  und  Volkskunde. 

Parömiologiscbe  skizzen.  Zs.  f.  volksk.  (Veckenstedt)  4.  bd.  1.  Wahr- 
haftigkeit, s.  172  f.  2.  wie  man  handeln  soll.  s.  215 — 217. 
3.  wie  es  in  der  weit  zugeht,  s.  263 — 269.  4.,  5.  zur  menschen- 
kenntnis.  handel  und  wandel.  s.  314 — 325.  6.,  7.  zui-  lebens- 
führung.  vom  eigenen  werte,  s.  377  —  386.  L.  Czink,  Sprich- 
wörter aus  Fiume.     Ethnographia  3,   181 — 194. 

(481.)  Armenische  Sprichwörter,  in  H.  v.  Wlislocki,  Märchen 
und  sagen  der  Bukowinaer  und  Siebenbürger  Armenier  (vgl.  oben 
10,  192).     s.  175—183. 

(482.)  L,  V.  Hörmann,  Grabschriften  und  marterlen.  zweite 
folge.  Leipzig,  Liebeskind  1891.  elzevierausgabe  192  s.  rec.  v. 
Franz  Branky.     Zs.   f.  volksk.  (Veckenstedt)  4,   73  f. 

(483.)  Alfred  Leicht  und  Emil  Granz,  Meissner  Inschriften 
und  abzeichen.  Mitteilungen  d.  v.  f.  gesch.  d.  Stadt  Meissen.  3.  bd, 
(1891—93).     s.  17-76.  209—228. 

(485.)     Br.   Stehle,    Einen    baren   aufbinden.      Zs.    f.    d.    d.  u. 

5,  845  f. 

(486.)  S.  Feist,  Einen  baren  aufbinden.  ebenda  6,  438. 
(=  eine  mahr  aufbinden). 

(487.)     0.   Glöde,  Redensarten  für  trunkenheit.    Zs.  f.  d.  d.  u. 

6,  576.  —  Stein  und  bein  klagen.  ebenda  6,  577.  (Schmitz, 
ebenda.  5,   697.) 

(488.)  J.  Rathgeber,  Elsässische  Sprichwörter  und  redens- 
arten.  Jahrb.  des  Vogesenklubs  7,  141  — 145.  —  Volksmundartiges 
aus  dem  Elsass.     ebenda  8,   81  —  86.     (Sprichwörter  u.  redensarten.) 

(489.)    Hans  Lienhart,  Alliteration,  assonanz  und  vergleichung 
in  der  Zornthaler  mundart.     ebenda  188  — 199. 
enthält  volkstümliche  redensarten. 

(490.)  J.  Spieser,  Mundartliche  sprachproben  aus  den  dörfern 
Wielersweiler,  Waldhambach  und  Rosteig,  ebenda  8,  143 — 158. 
(Sprichwörter  und  sprichwörtliche  redensarten.) 

(491.)  H.  Volksmann,  Plattdeutsche  Sprichwörter  (aus  Schleswig- 
Holstein).     Am  Urquell  3,  256. 

(492.)    A — n.  L — n.,   Sprichwörter  galizischer  Juden,    ebd.  44  f. 

(493.)  Wilh.  Unseld,  Der  teufel  in  schwäbischen  Sprichwörtern 
und  redensarten.     Alemannia  20,   203  —  206. 


X.    Volks  witz.  177 

(494.)  W.  Unseld,  Der  herrgott  in  schwäbischen  Sprich- 
wörtern und  redensarten.     ebenda  20,  211 — 213. 

(495.)  Schimpfwörter.  Am  urquell  3,  109.  169  (Holland). 
207.  226  (Ruppin).  250.  298  f.  (Schleswig-Holstein). 

(496.)  Friedrich  Lauchert,  Sprichwörter  und  sprichwörtliche 
redensarten  bei  P.  Abraham  a.  S.  Clara.     Alemannia,  20,  213  —  254. 

I.  Sprichwörter  (s.  217 — 229).  lateinische  Sprichwörter  (s.  227 
bis  228).  italienische  (s.  229).  11.  sprichwörtliche  redensarten  (s. 
229 — 245).  redensarten  von  trinken  und  trunkenheit  (s.  243 — 244). 
Verwünschungen  (s.  244).  ein  paar  Scherzfragen  und  scherzreden 
(s.  244—245).  in.  bildliche  redensarten  (s.  245—250).  IV.  an- 
hang  ausgewählter  volkstümlich  gewendeter  Sprüche  individuellen 
gepräges  (s.  250 — 253).  —  kleine  nachtrage  zu  meinen  früheren 
abhandlungen  'zu  Abraham  a.  S.  Clara'  (s.   254). 

(497.)  Karl  Maass,  Über  metapher  und  allegorie  im  deutschen 
Sprichwort,  ein  gang  vom  begriffsbild  zum  gedankenbilde,  progr. 
Wettiner  gymn.,  Dresden,  —  rec.  von  H.  Unbescheid,  Zs.  f.  d.  d. 
u.  6,  580. 

Volkswitz. 

[498.]  Joh.  Gillhoff,  Das  mecklenburgische  volksrätsel.  ge- 
sammelt, eingeleitet  und  mit  den  Varianten  hrsg.  Parchim,  H.  Wehde- 
mann.  XVI,  142  s.  2  m.  —  rec.  A.  Freybe,  Allgem.  konserv. 
monatsschr.  49  (5). 

[499.]  Carstensen,  Nordfriesische  rätsei.  Am  urquell  3, 
325—328. 

[500.]  H.  Volksmann,  Volkswitz  in  rätseln  (aus  Schleswig- 
Holstein).     Am  urquell  3,   33  f. 

[501.]  H.  Frischbier,  Preussische  rätselfragen.  Am  urquell 
3,  34—37.  73—76. 

[502.]  A.  Treichel,  Biblische  rätsei.  Am  urquell  3,  170  — 
173.  300-302. 

[503.]     K.  Landmann,  Volksrätsel.     Germania  37,  426 — 435. 
79  rätsei  und  28  spielreime. 

(504.)  H.  Volksmann,  Volkstümliche  findlinge  aus  Schleswig- 
Holstein.     Urquell  3,   139—141. 

(505.)  0.  Schell,  Volkswitz  in  rätseln.  ebenda  3,  138  f. 
(aus  dem  Bergischen). 

(506.)     0.   Knoop,    Allerhand    scherz,   neckereien,    reime   und 
Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XIV.    (1892.)  12 


178  X.     Mythologie  und  volkskmide. 

erzäblungen    über    pommersche   orte   und   ihre   bewohner.      Baltische 
Studien  1891,  s.  99—203. 

im  anschluss  an  die  alphabetisch  geordneten  dörfer  und  Städte 
eine  reiche  zahl  von  lokalsagcn  und  witzen,  die  sich  öfters  als  loka- 
lisierungen  wandernder  neckereien  erweisen,  (kirchenbau,  ochse  auf 
der  mauer,  lichtputzen  usw.)  der  begriff  des  volkstümlichen  wird 
ziemlich  weit  gefasst,  und  es  werden  so  auch  einige  zum  gemeingut 
gewordene  klapphornverse  aufgenommen.  —  die  anzeige  von  E. 
Veckenstedt  in  seiner  Zs.  f.  volksk.  4,  35  scheint  sich  auf  einen 
separatabdr.  zu  beziehen. 

(507.)  Heinrich  Merkens,  "Was  sich  das  volk  erzählt,  deut- 
scher volkshumor.  gesammelt  und  nacherzählt.  Jena,  Costenoble. 
XII,  280  s. 

enthält:  1.  Deutsche  Schwabenstreiche.  2.  Legenden  u.  teufels- 
geschichten.  3.  Kölsche  Krätzcher.  4.  Allerlei  geister,  sodann  nach- 
weise, bemerkungen,  nachtrage,  die  erzählungen  sind  mit  ausnähme 
von  buch  3  den  gangbaren  sagensammlungen  von  Meier,  Birlinger, 
Bechstein,  Schambach,  Stöber,  MüUenhoff  entnommen,  buch  3  aus 
mündlicher  Überlieferung,  doch  sind  diese  stücke  nicht  volkstümlich, 
der  witz  ist  oft  zu  gesucht,  die  erzählung  oft  abgeschliflFen,  treffend 
bezeichnet  als  erzählungen  'von  einem  Kölner  Stammtisch',  einige 
wie  no.  149  (s.  137)  und  no.  178  (s.  153)  sind  an  diesen  Stamm- 
tisch direkt  aus  früheren  Jahrgängen  der  'Münchner  fliegenden  blätter' 
gekommen,  no.  183  (s.  156)  entstammt  einer  internationalen,  nur 
handschriftlich  kolportierten  witzlitteratur,  die  im  volke  nicht  zu 
hause  ist.  wenn  auch  der  Sammler  gewiss  irre  geht,  wenn  er  in  den 
meisten  dieser  anekdoten  Volkstümlichkeit  zu  finden  glaubt,  das  buch 
also  die  erkenntnis  des  deutschen  volkshumors  wissenschaftlich  nicht 
fördern  kann,  so  vermag  es  doch  die  dankenswerte  aufgäbe  erfüllen, 
in  weiteren  kreisen  das  Interesse  für  die  aus  den  gedruckten  sagen- 
sammlungen entnommenen  volkserzählungen  wach  zu  halten. 

(508.)  G.  Herzfeld,  Die  rätsei  des  Exeterbuches.  —  vgl.  jsb. 
1891,  10,  428.  E.  Koeppel,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  120.  R.  Wülker, 
Lit.  cbl.  1892,  690  f.     unten  abt.  16. 

(509.)  Jenö  Binder,  N6häny  n^pies  tr^fänk  rokonsdga.  (Ver- 
wandtschaft einiger  volkswitze.j  Erdölyi  müzeum  (Klausenburg)  9, 
388  S.   (in  magyarischer  spräche). 

enthält  magyarische  parallelen  zum  scherzgespräche  Lollius  und 
Theodoricus,  zu  'Jakob'  (der  herr  schickte  den  Jakob  aus,  er  soll 
den  hafer  mähen  usw.),  katze  und  maus,  hähnchen  und  hennchen, 
wie  das  hähnchen  den  zäun  umgewühlt  hat.  märchen  und  Sprüche 
werden  an  der  band  der  einschlägigen  werke  durch  die  litteratur 
verschiedener  Völker  verfolgt. 


XI.     Gotisch.  179 

(510.)  J.  Bolte,  Lügenpredigt.  (vom  packofen).  Zs.  f.  d.  a. 
36,   150 — 154.   —  aus  dem  Münchner  cod.  germ.   714.  (15.  jh.) 

(511.)  0.  Knoop,  Allerlei  scherz  aus  Pommern.  Monatsbl. 
der  gesellsch.  für  pommersche  gesch.  1890.  —  Standesneckereien, 
scherzhafter  aberglaube  s.  71  ff.   104  ff.   138  ff.   157  ff.   169  ff.   177  ff. 

(512.)  A.  Uhlhorn,  Volkstümliches,  aberglaube,  Sprüche  zum 
necken.     Jahrb.   d.  Vogesenklubs  7,   146  — 150. 

(513.)  F.  S.  Krauss,  Geheime  sprachweisen,  eine  umfrage, 
(scherzhafte  einschiebungen  von  lauten  und  silben).  Am  urquell  3, 
106  f.    135  f.    167  f.    225  f.    328. 

(514.)  Wolf.  Schiffer,  Abderiten  von  heute  unter  den  Juden, 
Am  Urquell  3,  27 — 29.  —  L.  Fränkel,  Zu  den  mitteilungen  über 
neuere  Abdei'iten.  ebenda  124 — 126.  —  (vgl-  auch  M.  Landau, 
ebenda  3,  313 — 316.  zu  Fränkels  Studie  über  V.  Schumann,  Viertel- 
jahrschrift f  lit.  gesch.  5,  453 — 480).  Abderiten  von  heute.  (Kleinere 
mitteilungen).  Am  urquell  3,  169.  231  f.  (Büsum  von  N.  Krause). 
296  f.   (Büsum  von  Ofterding). 

E.  Mogk.     (A.  Schullerus).      [J.  Bolte]. 


XI.     Gotisch. 

1.  Jos.  Wright,  A  primer  of  the  gothic  language,  with 
grammar,  notes  and  glossary.  Oxford,  Clarendon  press.  XI  und 
247  s.     4,50  m. 

angez.  von  H.  Schmidt-Wartenberg,  Mod.  lang,  notes  7  (6). 

—  Revue  crit.  1892  (24)  von  V.  Henry.  —  Academy  1035,  233 
(gelobt).  —  Athenaeum  3373/4.  (ausstellungen  an  der  anläge  des 
buches  und  an  vielen  einzelheiten). 

2.  G.  H.  Balg,  The  first  germanic  bible  translated  from  the 
greek  by  the  gothic  bishop  Wulfila  in  the  forth  Century  and  the 
other  remains  of  the  gothic  language.  edited  with  an  introduction, 
a  syntax  and  a  glossary.     Milwaukee,  Wis.  XXII,  469  s. 

3.  G.  H.  Balg,  A  comparative  glossary  of  the  gothic  language. 

—  vgl.  jsb.  1890,  11,  3.  —  angez.  von  E.  Bernhardt,  Zs.  f.  d. 
phil.  24  (3)  236  f.,  der  zwar  einige  ausstellungen  macht,  indess  die 
leistung  des   verfs.   in  hinsieht  auf  ihren  zweck  anerkennt. 

4.  K.  Marold,  Die  schriftzitate  der  Skeireins  und  ihre  be- 
deutung   für   die  textgeschichte   der   gotischen  bibel.    Separatabdruck 

12* 


180  XL     Gotisch. 

aus    der  festschrift    des  Friedrichs  -  kollegiunis.      s.    67 — 74.     Königs- 
berg,  Härtung. 

M.  bemüht  sieh,  aus  der  vergleichung  der  in  der  Skeireins  an- 
geführten stellen  mit  dem  texte  des  Wulfila  nachzuweisen,  dass  der 
dem  verf.  vorliegende  text  gegenüber  dem  CA.  und  den  epistel- 
haudschriften  eine  mehr  interpolierte  textgestalt  repräsentierte,  die 
abweichungen  sind  indess  sämtlich  derartig,  dass  sie  Bernhardts  deu- 
tung  nicht  widersprechen,  der  sie  aus  gedächtnismässigem  zitieren 
erklärt,  zumal  auch  M.  für  einige  stellen  ein  freieres  zitieren  an- 
nehmen muss. 

5.  Ferd.  Wrede,  Über  die  spräche  der  Ostgoten.  —  vgl.  jsb. 
1891,  11,  4.  angez.  von  Eud.  Kögel,  Anz.  f.  d.  alt.  18  (1)  43 
bis  60.  K.  wirft  dem  verf.  vor,  das  material  nicht  genügend  ge- 
sammelt und  verwendet  zu  haben;  er  fügt  eine  beträchtliche  anzahl 
namen  hinzu,  deren  deutung  von  interesse  ist.  —  Wrede  verwahrt 
sich  im  folgenden  heft  (2/3)  s.  309 — 313  gegen  Ks.  urteil,  dem  er 
verkennung  seines  planes  und  mancherlei  irrtümer  vorwirft.  Kögel 
antwortet  ebenda  313 — 315. 

6.  Oskar  Wiedemann,  Got.  saihvan.  Idg.  forsch.  I  (3/4)  257  f. 

trennt  saihvan  vom  lat.  sequi,  mit  dem  es  sonst  zusammen- 
gestellt wurde  und  vergleicht  es  mit  ewens,  inseque,  inquam,  zu 
denen  noch  signuni  und  altbulg.  sokolü  'falke'  gestellt  werden. 

7.  0.  Wiedemann,    Got.  fairguni.     Idg.  forsch.  I  (3/4)  436. 

vergleicht  abulg.  pragü  schwelle,  russ.  porog,  das  auch  Strom- 
schnelle heisst  und  erinnert  an  den  namen  der  Stadt  Prag.  H.  Hirt 
zieht  jedoch  ebenda  (5)  480  ahd.  forha,  lat.  quercus  herbei,  deutet 
eichwald,  Waldgebirge  und  gibt  der  Zusammenstellung  mit  an,  Fjorgyn^ 
lit.   Perkunas  wieder  grosse  Wahrscheinlichkeit. 

8.  Oskar  Wiedemann,  Gotische  etymologien.  Idg.  forsch. 
I  (5)  511—513. 

1.  bairhts  wird  mit  lit.  javal  herszti  das  getreide  wird  weiss 
verglichen  und  zu  den  Wörtern  für  birke  gestellt.  2.  majdjan  soll 
zu  engl,  to  meet  gehören.  3.  qipan  wird  zu  air.  hei  mund,  lippe 
gestellt. 

9.  Job.  Borrmann,  Ruhe  und  richtung  in  den  gotischen 
verbalbegriffen.      Halle,  diss.      39   s. 

sorgfaltige  Untersuchung  der  präpositionalen  konstruktionen  der 
got.  verba.  leider  geht  der  vf.  der  frage  nach  der  perfektiven  und 
imperfektiven  bedeutung  der  formen  aus  dem  wege  und  hat  die 
wichtige  arbeit  Moureks  (jsb.    1890,    11,    10)  nicht  benutzt. 

Felix  Hartmann. 


XII.     Skandinavische  sprachen.  181 

XII.    Skandinavische  sprachen. 

Wortforschung. 

1.  J.  Fritzner,  Ordbog  over  det  gamle  norske  sprog.  Om- 
arbeidet,  for0get  og  forbedret  udgave.  20.  und  21.  heft.  (3.  band 
s.  1 — 192)  rä  —  saurr.    heft  je  1,50  kr.  —  forts.  v.  jsb.  1891,  12,  1. 

2.  Jon  porkelsson  sen. ,  Supplement  til  islandske  ordb0ger. 
Tredje  samling.  2.  —  5.  heft.  s.  81 — 400.  belta  —  heild.  —  forts. 
von  jsb.  1890,  12,  2.  das  einzige  Wörterbuch,  das  die  neuislän- 
dische spräche  behandelt. 

3.  L.  Larsson,  Ordförrädet  i  de  älsta  islänska  handskrifterna 
leksikaliskt  ock  gramatiskt  ordnat.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  33.  angez. 
von  F.  Jonsson  in  Tidskr.  for  fil.  og  päd.  1892,  320—22; 
von  V.  Dahlerup  im  Ark.  f.  n.  fil.  9  (n.  f.  5)  98—102;  von 
E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1892  (4)  124;  F.  Burg,  Litztg.  1892  (38); 
von  E.  Brate  in  der  Nord,  tidskr.  f.  vetenskap,  konst  och  industri 
1892  (3)  265 — 266.  —  die  besprechungen  sind  durchweg  an- 
erkennend. 

4.  F.  Tamm,  Etymologisk  svensk  ordbok.  h.  1.  —  vgl.  jsb. 
1891,  12,  4.  angez.  von  E.  Mogk  im  Lit.  cbl.  1892  (48)  1735—1736, 
'ein  vorzügliches  werk';  von  A  Heusler  in  der  Litztg.  1892  (34); 
von  G.  Morgenstern,  Anz.   f.  ind.  forsch.   1,   123 — 125. 

5.  D.  A.  Sunden,  Ordbok  öfver  svenska  spräket.  under  med- 
verkan  utgifven.      Stockholm,  Beckmann.     10,25  kr. 

6.  K.  F.  So  der  wall,  Ordbok  öfver  svenska  medeltidsspräket. 
13.  h.     nyrakadher  —  qvälda.    7  kr.    —  forts.  von  jsb.  1890,  12,  4. 

7.  0.  Hoppe,  Schwedisch-deutsches  Wörterbuch.  Berlin,  Fried- 
länder &  söhn;  Stockholm,  Norstedt  &  söner.     IV,  400  s.      8  kr. 

das   erste   wirklich   brauchbare   schwedisch-deutsche   Wörterbuch. 

8.  E.  Jessen,  Dansk  etymologisk  ordbog.  1.  part:  A — 0. 
udg.  paa  Carlsbergfondets  bekostning.  Kopenhagen,  Gyldendal. 
176  s.     2,50  kr. 

das  buch  ist  ziemlich  dürftig  und  die  etymologien  stehen  meist 
auf  veraltetem  Standpunkte. 

9.  0.  Kaikar,  Ordbog  til  det  aeldre  danske  sprog (1300—1700). 
Trykt  paa  Carlsbergfondets  bekostning  if0]ge  foranledning  af  Uni- 
versitets-jubilseets  danske  samfund.  19.  u.  20.  heft.  IL  s.  753  —  892. 
III.  s.  1 — 32.  lang(t)som(me)lig  —  mang(e)foldelig.  5,75  kr.  — 
forts.  von  jsb.  1891,   12,   2. 


182  XII.    Skandinavische  sprachen. 

10.  H.  F.  Feilberg-,  Bidrag  til  en  ordbog-  over  jyske  almues- 
mäl.  udg-.  af  Universitets-jubilaeets  danske  samfund.  8. — 9.  heft, 
s,  561 — 704.  harvehamle  —  hvilter.  4,50  kr.  —  forts.  von  jsb. 
1891,  12,  44.  auch  diese  hefte  enthalten  eine  menge  Volksglauben 
und  volkssitte,  so  namentlich  die  artikel  hat,  hav,  havfrue,  havmand, 
havre.  Hekkenfelt,  heks,  hei,  helhest,  helvede,  hest,  hestehoved,  hestesko, 
hikke,  himmerige,  hjort,  hjul,  hjoerte,  Holger  Danske,  hörn,  hoved, 
hugorm,  hui,  hund,  hunäetyrk,  hus. 

11.  J.  Brynildsen,  Norsk-engelsk  ordbog.  16.  (schluss)heft. 
verde  —  oxne.    tillaeg  og  rettelser.    s.  1201  — 1331.    Kristiania,  Mailing. 

—  forts.  u.   schluss  von  jsb.   1891,    12,   5. 

12.  H.  Eoss,  Norsk  ordbog.  Tillseg  til  'Norsk  ordbog'  af 
Ivar  Aasen.  8.  — 10.  heft,  s.  449 — 640.  Kveldverda  seg  —  sibreida 
seg.    Christiania  og  Kjobenhavn,  Alb.  Cammermeyer.     heft  je  70  0re. 

—  forts.  V.  jsb.   1891,   12,   3. 


13.  E.  Sievers,  Sonarggltr.  Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  16, 
540—544. 

S.  bringt  das  nord.  sonargoltr  mit  langob.  sonarpair  zusammen 
und  deutet  jenes  sicher  richtig  als  den  'heerdeneber,   den  leiteber'. 

14.  K.  Kälund,  Kulturhistorisk-lexikaliske  smäting.  Ark.  f. 
n.  fil.   9  (n.  f.  5),   86-91. 

brand  bedeutet  im  ältesten  dänisch  den  giebel  des  daches; 
innraptar  ist  aus  den  Tvörterbüchern  zu  streichen,  da  es  auf  falschem 
lesen  der  hss.  beruht;  bei  Verheiratungen  erhielt  die  jungfräuliche 
braut  das  linnfe,  die  sich  schon  mit  einem  manne  eingelassen  hatte 
dagegen  die  bekkjargjof;  nisti  (n.)  ist  ein  weiblicher  schmuck,  urspr. 
eine  doppelspange,  dann  ein  brustschmuck,  nist  (f.)  =  norw.  nest 
ist  ein  heftel  an  der  kleidung  des  mannes;  orlyndr  hat  wol  nicht 
nur  die  bedeutung  'freigebig',  sondern  auch  'verschwendei-isch';  die 
spjarrar  sind  zeugstreifen,  die  in  den  ältesten  zeiten  auf  Island  be- 
nutzt -wurden,  um  damit  den  unteren  teil  der  hose  an  das  bein  fest- 
zubinden; lange  strumpfe  hatten  damals  die  Isländer  noch  nicht. 

15.  V.  Guömundsson,  Litklseöi.  Ark.  f.  n.  fil.  9  (n.  f.  6) 
171  —  198. 

litklcebi  ist  ein  spec.  isländisches  wort  und  wurde  gebraucht  von 
künstlich  gefärbten  kleidern  im  gegensatz  zu  kleidern,  die  naturfarbe 
haben,  zu  letzteren  gehörte  weiss,  graubraun,  schwarz  und  grau, 
zu  ersteren  gelb,  rotbraun,  blau  und  die  anderen,  erst  aus  dem 
auslande  nach  Island  gekommenen  färben. 


XII.     Skandinavisclie  sprachen.  183 

16.     E.  Brate,  Härad.     Ark.  f.  n.  fil.   9  (n.  f.   5),   130—136. 

härad  isl.  herab  (nicht  herab)  ist  urgerm.  *Mwaräb  (=  d.  heirat) 
und  bedeutet  ursprünglich  'heim,  familie',  dann  den  'heimischen  besitz' 
und  erst  später  den  'administrativ  abgegrenzten  bezirk'. 


17.  Uppsalastudier  tillegnade  Sophus  Bugge  pä  hans  60  ära 
födelsedag  den  5.  jan.  1893.     Uppsala,   Lundström.     236  s.     7,50  m. 

dieser  sammelband  von  arbeiten  Uppsalaer  gelehrter  ist  Bugge 
zu  seinem  60.  geburtstage  gewidmet,  ein  referat  über  die  einzelnen 
arbeiten  wird  erst  im  folgenden  jahrgange  des  jsb.  gegeben  werden, 
hier  seien  nur  die  titel  angeführt:  R.  Arpi,  Till  Grdgäs.  —  E.  Brate, 
Själ.  —  K.  F.  Johansson,  Till  läran  om  femininbildningen  i 
Sanskrit.  —  0.  Klockhoff,  Konung  Harald  och  Heming.  försök 
i  jäm  förande  sagoforskning.  —  E.  Lid^n,  Smärre  spräkhistoriska 
bidrag.  —  E.  H.  Lind,  Värsifikation  i  Gulatingslagen.  —  M.  Lund- 
gren,  Bidrag  tili  svensk  namnforskning.  —  L.  F.  L äff  1er,  Bidrag 
tili  tolkningen  av  Tunestenens  runinskrift.  —  A.  Noreen,  Mytiska 
beständsdelar  i  Ynglingatal.  —  P.  Persson,  Om  betydelsen  och 
härledningen  af  det  gr.  d(.mvQbQ  {ä(.iavQüco),  /.lavQog  (/^lavQoio)  jämte 
en  exkurs  om  den  grekiska,  resp.  indoeurop.  u.  —  epenthesen.  — 
A.  Schagerström,  Läksikaliska  ock  stilistiska  notiser  us  Gustaf  IL 
Adolfs  skrifter.   —    R.   Steffen,   Nägra  strövärs  i  vär  folklyrik.   — 

F.  Tamm,  Anmärkningar  tili   Östgötalagen.  —  E.  Wadstein,    Alfer 
ock  älvor.     En  spräkligt-mytologisk  undersökning. 

18.  C.  J0rgensen,  Kort  udsigt  over  det  philologisk-historiske 
samfunds  virksomhed  oct.  1889 — oct.  1891.  s.  187 — 221.  Kopen- 
hagen, Cohens  bogtrykkeri.  (Trykt  som  manuscript  for  samfundets 
medlemmer.) 

Sprachgeschichte,   grammatik,   dialekte. 

19.  A.  Noreen,  Geschichte  der  nordischen  sprachen,  grund- 
riss    der    germ.    phil.    I.    —    vgl.   jsb.   1889,    12,    25.     angez.    von 

G.  Morgenstern,  Anz.   f.  ind.  forsch.   2,   53 — 56. 

20.  S.  V.  Hofgaard,  Lidt  sproghistorie.  Aars  og  Voss  latin- 
og  realskole.      aarsberetn.      1890. 

21.  F.  Tamm,  Om  länord  i  svenskan  af  blandat  Ursprung. 
Spräkvetensk.  sällskapets  i  Upsala  förhandlingar  sept.  1888 — mai 
1891.     s.  33—40. 

22.  K,  B.  Wiklund,  Die  nordischen  lehnwörter  in  den  rus- 
sisch-lappischen dialekten.  Journal  de  la  Soci^t6  finno  -  ougrienne 
10,  146  ff. 


1S4  ^n.     Skandinavische  sprachen. 

23.  A.  Noreen,  Altnordische  grammatik  I.  Altisländische  mid 
altnorwegische  grammatik  unter  berücksichtigimg  des  urnordischen, 
zweite  vollständig  umgearbeitete  aufläge.  Halle,  Niemeyer.  XII, 
314  s.     6  m. 

die  neue  aufläge  von  Noreens  grammatik  hat  eine  fast  voll- 
ständige Umarbeitung  erfahren,  indem  die  zahlreichen  einzelforschungen 
des  letzten  Jahrzehnts  gewissenhaft  benutzt  sind,  besonders  ist  der 
lautlehre  die  erweiterung  zu  gute  gekommen,  für  anfänger  ist  die 
grammatik  wegen  der  fülle  des  materials  nicht  immer  leicht  ver- 
ständlich. 

24.  J.  Storm,  Englische  philologie.  I.  Die  lebende  spräche. 
2.  aufläge.  1.  abteilung:  Phonetik  und  ausspräche.  Leipzig,  Reiss- 
land.    XIV,  484  s. 

das  buch  ist  auch  für  den  nordischen  philologen  in  seinem  all- 
gemeinen teile  von  grosser  bedeutung,  da  es  s.  221 — 260  eine  pho- 
netik  der  nordischen  sprachen  gibt,  die  grösstenteils  auf  eigner 
forschung  beruht,  und  eine  reihe  neuerer  grammatischer  arbeiten 
auf  diesem  gebiete  bespricht. 

25.  0.  Jespersen,  Optegnelser  af  hidtil  uskrevne  sprog. 
Dania  2  (1)  55—59. 

J.  weist  in  anlehnung  an  von  der  Gablentz'  Handbuch  zur  auf- 
nähme fremder  sprachen  darauf  hin,  wie  schwer  es  ist,  ein  wort 
richtig  von  einem  auszuforschen,  dessen  spräche  man  nicht  mächtig 
ist,  und  hält  infolgedessen  nur  den  für  geeignet,  einen  dialekt  auf- 
zuzeichnen,  der  ihn  selbst  beherrscht. 

26.  L.  Larsson,  Kann  man  av  aksentueringen  i  islänska  hand- 
skrifter  draga  nägra  slutsatser  rörande  det  ekspiratoriska  huvud- 
tryckets  plats?     Ark.  f.   n.  fil.  9  (n.  f.  5),   117—130. 

aus  einer  Zusammenstellung  accentuierter  worte  der  ältesten  isl. 
hss.  sucht  L.  zu  beweisen,  dass  in  kompositis,  deren  beide  teile  je 
eine  lange  silbe  haben,  der  exspiratorische  accent  auf  dem  2.  teile 
des  kompositums  ruht,  da  diese  silbe  von  718  fällen  in  594  allein 
den  accent  in  den  benutzten  hss.  hat.  hieraus  erklärt  sich  auch  die 
Vereinfachung  eines  doppelkonsonanten  im  auslaut  des  1.  gliedes 
dieser  komposita. 

27.  B.  Kahle,  Die  spräche  der  Skalden  auf  grund  der  binnen- 
und  endreime,  verbunden  mit  einem  rimarium,  Strassburg,  Trübner. 
VIII,   303   s.     7  m. 

nachdem  K.  einen  überblick  über  die  entwicklung  der  skaldi- 
schen kunst  gegeben  hat,  stellt  er  zusammen,  was  sich  aus  den 
skaldenreimen  für  die  nordische  grammatik,  besonders  die  lautlehre, 
gewinnen  lässt.     benutzt  sind  dabei  die  liederüberreste  in  den  konun- 


XII.     Skandinavische  sprachen.  135 

gasögur  und  Wis^ns  Carmina  norroena.     den  grössten   teil  des  buches 
(s.   93 — 303)   bildet  eine  systematische  Zusammenstellung  der  reime. 

28.  A.  Kock,  Zum  Wechsel  ü:ö  in  den  altnordischen  sprachen. 
Ind.   forsch.  2,  332—337. 

wie  in  allen  germ.  sprachen,  wechseln  auch  in  den  nord.  oft  ü 
und  ö  im  stamm,  dieser  Wechsel  ist  gemeinnordisch,  und  zwar  wurde 
öio^ü  vor  einem  vokal,  zu  ö  vor  einem  konsonanten.  hierzu  tritt 
noch  speciell  für  das  ostnord.  das  lautgesetz:  ü  geht  vor  vokal, 
vielleicht  unmittelbar  vor  a  in  ö  über. 

29.  A.  Kock,  Spräkhistoriska  bidrag.  Ark.  f.  n.  fil.  8  (n. 
f.  4)  256—294. 

1.  in  kurzer  Wurzelsilbe  tritt  i-umlaut  lautgesetzlich  ein,  wenn 
auf  diese  iR  folgt  (gegen  Noreen,  der  in  diesen  fällen  analogie- 
bildungen  findet).  2.  das  schluss-t  in  der  mediopassivform  zt  ist 
aus  dem  dental  des  enklitischen  pronomens  hervorgegangen  (zweifel- 
los richtig;  Specht  will  es  in  anlehnung  an  den  Superlativ  der  ad- 
jektiva  entstanden  sein  lassen).  3.  neuschwed.  o  ist  in  schwach- 
betonter silbe  teils  offen,  teils  geschlossen,  und  zwar  offen  in  ge- 
schlossener, geschlossen  aber  in  offener  silbe. 

30.  A.  Kock,  Grammatiska  och  etymologiska  undersökningar 
i  nordiska  spräk.     Ark.  f.  n.  fil.  9  (n.  f.  5)   137—170. 

1.  die  endungen  der  isländischen  Zahlwörter  auf  -tän  und 
-tiän  gehen  auf  eine  gemeinsame  grundform  *tehan  zurück,  stand 
der  hauptaccent  auf  dem  2.  teile  des  kompositums,  so  entwickelte 
sich  daraus  -tän  (tehan  >  ta(h)an  >  tän),  stand  er  dagegen  auf  dem 
1.  teile,  so  entstand  -tiän  (j  tehan  ^  -te(h)an  ;:  tiän).  2.  der  Ver- 
lust von  nord.  w  und  _;'  erklärt  sich  nach  dem  gesetze,  dass  konso- 
nantisches u  und  i  in  schwachbetonter  silbe  nach  einem  andern  kon- 
sonanten wegfällt.  3.  gemeinnordisch  ia  >  ea  im  ostnordischen, 
wenn  das  t  stark  betont  ist.  4.  die  doppelformen  für  abt:  ähbott 
und  abött  gehen  zurück  auf  altschwed.  äbbäte  und  abbäte.  —  isl. 
aldrigin  =  aldrigi-enn  'noch  nie';  altschwed.  Icpjigen  aus  lc2.nge  cen 
'noch  lange'.  —  die  altschw.  form  hrußkumi  (f.  brußgumi)  erklärt 
sich  daraus,  dass  das  tönende  ö  im  auslaut  tonlos  wurde  und  dann 
das  folgende  g  ebenfalls  in  das  tonlose  k  verwandelte.  —  isl.  häss 
'heiser'  hat  in  nordischen  dialekten  (liaas,  has  'rauh')  die  ursprüng- 
liche bedeutung  bewahrt,  da  es  auf  ein  *hairs  zurückgeht,  das  zu 
lat.  hirtus  'struppig'  gehört.  —  isl.  hätaz  (f.  heitaz)  ist  entstanden 
in  anlehnung  an  ein  prt.  hehät.  —  altschw.  hwazke  geht  zurück  auf 
hvarfsgi.  —  schwed.  örs  bedeutet  nicht  'ross'  schlechthin,  sondern 
'streitross'  und  ist  wol  keine  nebenform  von  hros,  sondern  deutsches 
lehnwort. 


186  XII.     Skandiiiavisclie  sprachen. 

31.  E.  Wadstein,  Fornnorska  homiliebokens  Ijudlära.  —  vgl, 
jsb.  1890,  12,  37.  ferner  angez.  von  A.  Hausier,  Litbl.  1892 
(12)  407—409. 

32.  W.  Streitberg,  Anord.  tyggja  und  verwandtes.  Ind. 
forsch.  1,   513—514. 

33.  F.  Specht,  Das  verbum  reflexivum  und  die  Superlative 
im  westnordischen.  — •  vgl.  jsb.  1891,  12,  31.  angez.  von  B.  Kahle, 
Litbl.  1891  (2)  47—49.  eingehend  von  H.  Falk,  A.  f.  d.  a.  18, 
189—194. 

34.  Jon  porkelsson  sen.,  Beyging  sterkra  sagnorÖa  i  islensku. 
limta  hefti.  321  —  400.  Ijösta  —  sjä.  Reykjavik.  —  forts.  von  jsb. 
1891,  12,  32.  Das  werk  enthält  eine  aufzählung  sämtlicher  verbal- 
formen aus  einer  grossen  anzahl  isländischer  und  norw.  hss. 

35.  G.  Cederschiöld,  Om  komparationen  af  fornisländska 
adjektiv  pä  -legr  (-ligr)  och  adverb  pä  -lega  (-liga).  Ark.  f.  n.  fil. 
9  (n.  f.  5).     95-97. 

Noreen  (Altisl.  gramm.  §  368  und  371)  stellt  die  regel  auf, 
dass  die  adj.  auf  -legr  im  komparativ  -r-,  im  Superlativ  -ast-  haben; 
ebenso  die  adv.  auf  -lega:  -ar,  resp.  -ast.  hierzu  ergänzt  C.  an  der 
band  einiger  handschriften,  dass  der  Superlativ  der  adj.  auf  -legr 
stets  -ast  zu  -st  synkopiert,  wenn  die  endung  mit  vokal  beginnt. 

36.  J.  C.  Poestion,  Lehrbuch  der  schwedischen  spräche  für 
den  Selbstunterricht.  —  vgl.  jsb.  1890,  12,  47.  angez.  von  H.  Kling- 
hardt  in  Engl.   stud.    17   (1). 

37.  J.  A.  Lyttkens  och  F.  A.  Wulff,  Metodiska  Ijudöfhingar. 
(lärarens  upplaga.)  tili  undervisningens  tjänst.  Lund,  Gleerup. 
VI,  59  s.     2  kr. 

38.  J.  A,  Lyttkens  och  F.  A.  Wulff,  Metodiska  Ijudöfningar. 
(lärjungens  upplaga.)  tili  undervisningens  tjänst.  Lund,  Gleerup. 
32  8.     50  öre. 

die  beiden  Schriften  sollen  lehrer  und  schüler  in  den  phone- 
tischen bau  der  schwedischen  spräche  einführen  und  geben  daher 
eine  genaue  beschreibung  der  entstehung  der  einzelnen  laute,  die 
anderen  kultursprachen  und  die  schwedischen  dialekte  werden  dabei 
mit  hinzugezogen,  zu  bedauern  ist,  dass  zwischen  exspiratorischem 
und  musikalischem  accente  nicht  genügend  geschieden  wird.  —  angez. 
von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1893  (3)  86—87. 

39.  N.  Beckman,  Till  vokalbalangsen  a  :  ä  (o)  i  fomsven- 
skans  sydligare  dialekter.     Ark.  f.  n.  fil.   9   (n.   f.   5),   92 — 95. 

aus    der    Verordnung    für   das   kloster  Vadstena   aus   dem  jähre 


XII.     Skandinavisclie  sprachen.  187 

1455  weist  B.  den  Übergang  des  a  zu  ä  (o)  in  den  endungen  nach 
kurzer  Wurzelsilbe  nach. 

40.  A.  Kock,  Behandlingen  av  fornsvenskt  kort  y-ljtid  och 
supradentalers  invärkan  pä  vokalisationen.  Ark.  f.  n.  fil.  9  (n.  f.  5), 
50—85. 

an  einer  reichen  anzahl  von  beispielen,  in  denen  auch  die  aus- 
nahmen erklärt  werden,  begründet  K.  das  schwedische  lautgesetz: 
y  geht  in  der  schwedischen  reichssprache  über  in  ö  vor  supraden- 
talen (r  und  supradent,  l),  den  nasalen  m,  n,  den  fricativen  ö,  gh, 
V,  s,  bleibt  dagegen  stehen  vor  den  explosivlauten  (2),  b,  t,  d,  k,  g), 
dem  palatalen  nasal  (w^-laut),   dentalem  l  und  /. 

41.  F.  Tamm,  Nysvenska  sammanjättningar  med  tvä  lika 
stärkt  betonade  stavelser.  Spräkvetensk.  sällskapets  i  Upsala  för- 
handlingar  sept.   1888— mai  1891.     s.   122—127. 

41a.  E.  Tegn^r,  Om  genus  i  svenskan.  Sv.  akademiens 
handlinffar   6.   delen. 


42.  J.  A.  Lundell,  Skandinavische  mundarten  in  Pauls  grund- 
riss  I.  s.  945  —  959.  —  vgl.  jsb.  1890,  12,  74.  angez.  von 
A.  Heusler,  Anz.  f.  ind.  f.  2  (1)  70—72. 

43.  A.  Karsten,  Kökarsmälets  Ijud-  och  formlära.  De  svenska 
landsmälen  12,   3.      156  s. 

laut-    und    formenlehre    der    bewohner    der   kleinen   Kökarinsel- 

o 

^ruppe  (südöstl.  von  den  Alandsinseln),  die  in  vieler  beziehung  noch 
altertümlichkeiten  bewahrt  haben.  —  angez.  von  V.  Lindgren, 
Finsk  tidskr.  1892  (2).     s.  61  flP. 

44.  R.  Larsson,  Södermannalagens  spräk.  I.  Ljudlära.  — 
vgl.  jsb.  1891,  12,  45.  angez.  von  A.  Kock,  Ark.  f.  n.  fil.  8  (n. 
f.  4),  381 — 389,  wo  die  arbeit  gelobt  und  manche  ergänzungen  im 
einzelnen  gegeben  werden. 

45.  K.  V.  Siljestrand,  Ordböjningen  i  Västmannalagen. 
II.  Adjektiv  räkneord  och  pronomer.  Linköping  1891.  —  vgl.  jsb. 
1891,  12,  46.  die  vorliegende  arbeit  ist  der  2.  teil  der  a.  a.  o. 
besprochen. 

46.  G.  Cederschiöld,  Döda  ord.  In  Nord,  tidskr.  f.  vetenskap, 
konst  och  industri  1891   (6). 

C.  spricht  über  worte,  die  in  der  heutigen  reichssprache  aus- 
gestorben sind;  in  der  älteren  litteratur  sind  sie  noch  erhalten. 

47.  M.  F.  Lundgren,  Personnamn  frän  medeltiden.  De 
svenska  landsmälen  10,   6,   1  —  86:  Ahle  —  G0t. 


188  'Kll.     Skandinavisclie  sprachen. 

48.  E.  Jessen,  Dansk  grammatik.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  38. 
ausführlich  besprochen  von  V.  Dahlerup  in  Vor  Ungdom  214 — 231, 
wo  auf  die  vielen  fehler  und  falschen  darlegungen  des  verfs.  hin- 
gewiesen ist. 

49.  0.  Jespersen,    Sproglige   kuriosa.     Dania  1,   261 — 275. 

J.  bespricht  aus  der  dänischen  spräche  Verbindungen  eines  zu- 
sammengesetzten substantives  mit  einem  adjektivum  und  verwirft  die 
Verbindung,  wenn  dadurch  ungewissheit  entsteht,  ob  das  adjektiv  zum 
ersten  oder  zum  zweiten  teile  des  kompositums  zu  beziehen  ist. 

50.  K.  Kryger,  Sjsellandske  sprogpr0ver.  Dania  1,  304 — 306. 

51.  M.  Kristensen,  Bidrag  til  den  jyske  litteraturs  historie. 
I.   indtil  St.   Blicher.     Dania  2   (1)   17—35. 

eine  Zusammenstellung  dessen,  was  in  der  dänischen  litteratur 
bis  zum  ausgange  des  18.  jhs.  in  jütischem  dialekt  geschrieben  ist 
und  was  die  jütische  heimat  des  dichters  erkennen  lässt. 

52.  J.  C.  Poestion,  Lehrbuch  der  norwegischen  spräche  für 
den  Selbstunterricht.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  40.  angez.  von 
H.  Klinghardt  in  den  Engl.  stud.  17  (1).  Besonders  rühmend 
wird  dieses  buches  gedacht  von  J.  Storm  in  der  Engl,  philol.  I, 
der  mit  A.  Western  diese  grammatik  für  die  beste  norwegische 
grammatik  erklärt. 

53.  E.  Poulsen,  Navne  fortegnelse  over  400  personnavne. 
Kristiania,  Mailing.      30  s.     0,25  kr. 

54.  A.  Larsen,  Oversigtskart  over  visse  dialektfsenomeners 
udbredelse  i  Kristianssands  stift.  Christiania  Vidensk.-selsk.  forhand- 
linger  1892.  no.  9.  Christiania,  Dybwad  in  comm.  8  s.  und 
1  karte.     1  kr. 

im  anschluss  an  seine  dialektforschungen  (jsb.  1892,  12,  42) 
gibt  L.  einen  klaren  kartographischen  überblick  über  einzelne  dia- 
lektische erscheinungen ,  durch  die  die  Volkssprache  im  bezirke 
Kristianssand  in  15  verschiedene  zweige  geteilt  wird,  die  ausführung 
ist  ähnlich  wie  in  Wenkers  Sprachatlas,  die  kartenbilder  zeichnen 
sich  durch  klarheit  aus. 

Orthographie. 

55.  Nystavaren.  Tidskrift  för  rättskrifningsfräger  pä  uppdrag 
av  rättstavningssällskapet  utjiven  av  0.  Hoppe.  4.  bandet.  Upp- 
sala,  Lundequistska  bokh.     2,50  kr. 

56.  A.  Noreen,  Rättskrifningens  grunder.  Om  skrift  och 
rättskrifning  i  allmänhet  samt  svensk  rättstafning  i  synnerhet.  (Ver- 
dandis   smäskrifter   no.  42.)      Stockholm,    Bonnier.     48  s.     0,25  kr. 


XII.     Skandinavische  sprachen.  189 

57.  J.  Carlsson,  Rättskrivningen  uti  originalupplagan  av  1734 
ärs  lag.     Nystav.   3,   150—183. 

Orthographie  des  schwed.  reichsgesetzes  aus  dem  jähre  1734. 

58.  E.  Brate,   Stör  bejynnelsebokstav.     Nystavaren  4  (1). 

59.  V.  Saaby,  Dansk  retskrivningsordbog.  udarbejdet  i  over- 
ensstemmelse  med  de  ministerielle  retskrivningsregler  af  7de  juni 
1889.  anden,  gennemsete  udgave.  med  et  tillseg.  K0benhavn, 
Reitzel.     236  s.     2,75  kr. 

60.  T.  Scheelund,  Om  dansk  retskrivning  med  saerligt  hensyn 
til  de  ministerielle  retskrivningsregler  af  1888 — 89.  I.  Indskrsenk- 
ning  i  brugen  af  störe  begyndelsesbogstaver.  K0benhavn,  Schubothe. 
32  s.     50  0re. 

61.  J.  Aars,  Norske  retskrivningsregler  med  alfabetisk  ord- 
liste.      10.   udgave.     Kristiania,   Fabritius  &  S0ner.      69  s.     0,60  kr. 

Metrik. 

62.  E.  Sievers,  Altgermanische  metrik.  Halle,  M.  Niemeyer. 
XVI,  252  s.     5  m. 

die  nordische  metrik  wird  aufs  eingehendste  behandelt  im  3.  ab- 
schnitte und  im  dritten  teile  des  7.  abschnittes.  die  beste  behand- 
lung  der  nordischen  metrik,  die  vor  allem  nicht  auf  hypothesen, 
sondern  auf  einem  reichen  quellenmaterial  aufgebaut  ist. 

63.  F.  Jonsson,  Stutt  islenzk  bragafrseöi,  gef.  xit  af  hinu 
isl.  bokmenntafjelagi.     Kopenhagen,  Möller.     82  s.     2  kr. 

eine  klare  Übersicht  über  die  altisländische  dichtkunst,  meist 
in  anlehnung  an  die  resultate  von  E.  Sievers,  die  einzelnen  kapitel 
enthalten:  1.  geschichte  der  metrik;  2.  der  vers  und  das  stef;  3.  die 
verschiedenen  dichtungsarten;  4.  bezeichnungen  der  lieder  und  ge- 
dichte;    5.  jüngere  dichtungsarten  (rimur,  kvcebi). 

64.  F.  Jonsson,  Navnet  Ijöbahättr  og  andre  versarters  navne, 
samt  rettelser  i  texten  i  codex  regius  af  Snorres  Edda.  Ark.  f.  n. 
fil.  8  (n.  f.  4)  307—322. 

J.  stellt  fest,  dass  das  umstrittene  Ijöbahättr  thatsächlich  im 
cod.  reg.  der  Snorra  edda  am  rand  steht  und  vom  Schreiber  der  hs. 
herrührt,  im  anschluss  hieran  gibt  er  noch  andere  bezeichnungen 
von  einigen  hsettir  aus  dem  codex  und  eine  reihe  von  berichtigungen 
zum  Hättatal. 

Runen. 

65.  S.  Bugge,  Norges  indskrifter  med  de  seldre  runer.  — 
vgl.  jsb.   1891,   12,    56.     angez.   von   E.  Mogk   im   Lit.   cbl.   1892 


190  XU.     Skandinavische  sprachen. 

(30)    1062 — 1063.      'das   werk   wird   noch   nach    Jahrhunderten    von 
der  grosse  des  meisters  berichten.' 

66.  L.  Wimmer,  Sonderjyllands  historiske  runemindesmserker. 
Festskrift  fra  Kjobenhavns  universitet  i  anledning  af  deres  Majestaiter 
Kong  Christian  IX.^  og  dronning  Louises  guldbi-yllup  d.  26.  maj 
1892.      55  s.     (nicht  im  buchhandel.) 

das  muster  einer  runologischen  arbeit,  die  zugleich  für  die  ge- 
schichte  ausbeute  gewährt.  1.  den  1.  Vedelspangerstein  liest  Wimmer: 
asfripr  Jcarjn  kiimhl  paun  aft  siktriku  sun  sin  aui  knubu.  'Asfrid  er- 
richtete dies  denkmal  ihrem  söhne  Sigtrygg  auf  Gnupas  geweihter 
grabstätte',  den  zweiten:  ui  asfripr  karpi  kühl  J)ausi  tutir  ujnnkars  aft 
siktriuk  kunuk  sun  sin  auk  knuhu.  'We-AsfriJ)r,  die  tochter  Oöinkars, 
errichtete  dies  denkmal  dem  König  Sigtrygg,  ihi-em  und  Gnupas 
söhne',  beide  steine  sind  aus  der  mitte  des  10.  jbs. :  Gnupa  von 
Südjütland  fiel  im  kämpfe  gegen  Gorm  den  Alten,  sein  söhn  Sig- 
trygg, der  des  vaters  macht  verteidigte,  im  kämpf  gegen  Harald 
blätand  (c.  950).  —  2.  Der  Hedebystein:  purlf  rispi  stin  J)ansi 
liimpigi  suins  eftiR  erik  filaga  sin  ias  uarj)  taupr  J>a  trekiaR  satu  um 
haij)ahu  ian  han  uas  sturi  niatr  tregR  harp)a  kuj)r.  'Tolf,  Svein  ge- 
folgschaftsmann,  ritzte  diesen  stein  zum  andenken  an  seinen  genossen 
Eirik,  der  starb,  als  die  beiden  Heöaby  belagerten;  er  war  der  schiffs- 
führer,  ein  trefflicher  held'.  —  der  Danevirkstein:  Suin  kunukR  sati 
stin  uftiR  skarjia  sin  himpiga  ias  uas  farin  uestr  ian  nu  uarp  taupr  at 
hijtahu.  'König  Svein  setzte  den  stein  zum  andenken  an  seinen  ge- 
folgschaftsmann  Skardi,  der  nach  westen  gesegelt  war,  aber  nun  bei 
Heöaby  gestorben  ist',  beide  steine,  ebenfalls  aus  dem  10.  Jh.,  be- 
rühren die  belagerung  von  Heöaby,  das  von  Svein  tjugguskegg  kurz 
vor  1000  zerstört  wurde,  diese  berührt  auch  ein  bruchstück  eines 
Steines  in  Aarhus :  [. .  .JR  Jngsla  risjn  stin  J)ansi  iftiR  amuta  filaga 
sin  ias  uarp)  tupr  at  hipahu.  'Ulfr(?)  {)egsla  ritzte  diesen  stein  zum 
andenken  an  seinen  genossen  Amund,  der  bei  Hedeby  starb'. 

67.  P.  M.  C.  Kermode,  Catalogue  of  the  Mankscrosses  with 
the  runic  inscriptions  and  various  readings  and  renderings  compared. 
Isle  of  Man:  Heyes,  Ramsey  Courier  office.     VIII,   60  s.     3  m. 

neuer  abdruck  der  beschreibung  der  kreuze,  die  auf  der  insel 
Man  gefunden  sind,  mit  photographischer  reproduktion  einiger  der 
wichtigeren,  die  Inschriften ,  die  zum  grössten  teil  runeninschriften 
aus  dem  12.  jh.  sind,  werden  s.  35 — 60  wiedergegeben;  im  an- 
schluss  an  eine  jede  die  verschiedenen  deutungen.  selbständiger 
auslegungsversuche  enthält  sich  K.  den  schluss  bilden  keltische 
Ogham-inschriften. 

68.  P.  G.  Vistrand,  Förteckning  öfver  runstafvar,  tillhörande 


Xn.    Skandinavische  sprachen.  '[Q^ 

Nordiska    museet.       Sarnf.     för    nordiska    museets     främjande     1890 
(Stockholm  1892).     s.  40—52. 

69.  E.  W  ad  st  ein,  Om  p^-runans  förmenta  användning  i  stallet 
för  1-runan.     Ant.   tidskr.  f.   Sverige  1892. 

in  Vitterhets-akad.  mänbl.  1886  hat  Brate  nachzuweisen  ge- 
sucht, dass  die  p*j-rune  zuweilen  für  die  l-rune  stehe.  W.  widerlegt 
dies,  indem  er  alle  einzelnen  beispiele  durchnimmt  und  diese  bald 
auf  unrichtiges  lesen  zurückführt,  bald  die  worte  anders  deutet. 

70.  Fr.  Läffler,  En  förbisedd  Sigurdsristning.  Kgl.  vitterh. 
bist,  mänadsbl.   19,  85 — 86. 

L.  weist  darauf  hin,  dass  die  Zeichnung  auf  dem  Ramsjöstein 
(Bautil  648)  ebenfalls  ein  Sigurdsbild  ist,  wenn  die  auf  dem  Dräfle- 
stein  (Bautil  660)  ein  solches  ist.  zugleich  steht  dies  entschieden 
in  abhängigkeitsverhältnis  zum  ersteren. 

Bibliographie,   litteraturgeschichte,  biographie. 

71.  Katalog  over  den  Arnamagnaeanske  händskriftsamling.  udg. 
af  kommissionen  for  det  Arnamagnaeanske  legat.  11,  1.  heft.  Kopen- 
hagen,  Gyldendal.      505  s.      5  kr. 

forts.  jsb.  1890,  12,  306.  enthält  den  schluss  der  hss,  in  4* 
und  die  in  kleinerem  formate  (von  1512 — 2572). 

72.  Sämling  af  bestemmelser  vedkommende  det  Arnamagnse- 
anske  legat,  udg.  af  kommissionen  for  det  AM.  legat.  Kopenhagen, 
Gyldendal.     IV,   39  s.     2  kr. 

enthält  das  testament  des  Arni  Magnüsson,  die  geschichte  der 
Verwaltung  seines  nachlasses  und  die  letzten  bestimmungen  Konrad 
Gislasons,  der  sein  vermögen  ebenfalls  der  arnamagnaeanischen  Stif- 
tung hinterlassen  hat.  —  angez.  von  E.  Mogk  im  Lit.  cbl.  1892 
(49)  1770. 

73.  V.  Gödel,  Katalog  öfver  Upsala  universitets  biblioteks 
fornisländska  och  fornnorska  handskrifter.  Upsala,  Almqvist  &  Wik- 
sells  boktryckeri-aktiebolag.  76  s.  (Skrifter  utgifna  af  Humanistiska 
vetenskapssamfundet  i  Upsala  II,   1.) 

Verzeichnis  und  beschreibung  aller  altisländischen  und  altnorwegi- 
schen hss.  auf  der  Universitätsbibliothek  zu  Upsala.  die  anordnung 
und  ausführung  ist  ganz  wie  die  Kälunds  im  katalog  der  arna- 
magnseanischen  Sammlung. 

74.  J.  porkelsson  jun.,  Islandske  handskrifter  i  England  og 
Skotland.     Ark.  f.  n.   fil.   8  (n.  f.  4),    199—237. 

in  den  öffentlichen  bibliotheken  zu  London,  Oxford  und  Edin- 
burg   befinden   sich   nicht  weniger  als  733  isländische  handschriften, 


1Q2  Xll.    Skandinavisclie  sprachen. 

meist  papierbandscliriften.    etwa  680  rühren  von  der  Sammlung  Finnur 
Magnüssons  her. 

74a.  J.  Forchhammer,  Herlufsholms  skoles  manuskriptsam- 
ling.      Herjufsholms  skoles  aarsberetning  1891,  s.   3 — 56. 

75.  A.  Josephson,  Avhandlingar  ock  program  udgivna  vid 
svenska  og  fiuska  akademier  ock  skolor  under  ären  1855 — 1890. 
1.  und  2.  heft.  s.  1  — 112  (Bror  Vid.  Adler  —  Joh.  Eich.  Jungner). 
Upsala,   Josephson. 

Verzeichnis  der  programme  der  schwedischen  schulen  und  aka- 
demien  in  alphabetischer  reihenfolge  der  Verfasser. 

76.  E.  H.  Lind,  Svensk  literaturhistorisk  bibliografi  Xu.  1891. 
Samlareu  13.   anh.   (11   s.). 

77.  G.  E.  Klemming,  Sveriges  bibliografi  1481 — 1600.  redig. 
och  utgifven  af  A.  Andersson.  3.  u.  4.  heft  s.  121—216  (1518 
bis  1530).  Skrifter  utg.  af  Svenska  literatursällskapet.  forts.  von 
jsb.  1891,  12,  304. 

78.  J.  A.  Almquist,  Almquistiana  eller  förteckning  pä  de 
tryckta  arbeten,  som  författats  eller  utgifvits  af  medlemmar  af  den 
frän  kyrkovärden  Erich  Abrahamsson  i  Löfsta  af  Almunge  socken 
och  Upland  härstammande  slägten  Almquist.  bibliografiskt  försök. 
Upsala,  Lundequistska  bokh,  in  komm.     XII  und  295  s.     10  kr. 

79.  Bibliotheca  danica.  Systematisk  fortegnelse  over  den  danske 
literatur  fra  1482  — 1830.  efter  samlingerne  i  det  störe  kgle.  biblio- 
thek  i  Kjobenhavn.  med  supplementer  fra  universitets  bibliotheket 
i  Kjobenhavn  og  Karen  Brahes  bibliothek  i  Odense.  udgivet  fra  det 
Store  kgle.  bibliothek  ved  C.  V.  Bruun.  18.  hefte  (III.  bind  2.  h.): 
historie  IL  fortsaettelse:  Fseroerne,  Island  og  Gr0nland.  de  danske 
besiddelser  i  Vestindien.  Slesvig  og  Holsten.  Norge.  Kobenhavn, 
Gyldendal.     172  s.     1,75  kr. 

80.  Norsk  bogfortegnelse  1883 — 1890  med  tillaeg  musikalier 
1883 — 1890,  samlet  og  redigeret  af  M.  W.  Feilberg.  Kristiana, 
Aschehoug  &  co.   in  comm.     516  s,      8  kr. 

81.  C.  F.  Bricka,  Dansk  biografisk  lexikon,  tillige  omfattende 
Norge  for  tidsrummet  1537 — 1814.  41. — 48.  hefte.  Gerson-Hansen. 
Kobenhavn,  Gyldendal.  heft  je  1  kr.  —  forts.  von  jsb.  1891,  12, 
239.  mit  heft  48  ist  der  6.  band  (8  kr.)  dieses  wichtigen  werkes 
vollendet. 

82.  L  B.  Halvorsen,  Norsk  forfatter  -  lexikon  1814 — 1880. 
paa  grundlag  af  A.  E.  Krafts  og  Chr.  Langes  'Norsk  forfatter-lexikon 
1814 — 56'.    samlet,  redigeret  og  udgivet  med  understottelse  af  stats- 


XII.     Skandinavische  sprachen.  I93 

kassen.     31.    heft    (schlusslieft   des  3.  bandes).     Lindeman — Loivold. 
Den  norske  forlagsforening.    1  kr.    (3.  band:  Ibsen — Lmoold  9,50  kr.) 
dass.     4.  band,   1. — 2.  heft  Mack  —  Mourly. 

83.  G.  Ehrismann,  Bibliographische  Übersicht  der  erschei- 
nungen  auf  dem  gebiete  der  germanischen  philologie  im  jähre  1888. 
Germ.  27  (3)  297  —  366  und  (4)  441-87. 

84.  E.  H.  Lind,  Bibliografi  för  är  1890.  Ark.  f.  n.  fil.  8 
(n.  f.  4),  275—303. 

85.  M.  Mackesprang,  Fortegnelse  over  dansk  historisk  lit- 
teratur  fra  äret  1890  vedrörende  Danmarks  historie.  Dansk  bist, 
tidskr.  r.   6,  m.  208—225. 

86.  M.  Mackesprang,  Fortegnelse  over  fremmed  historisk  lit- 
teratur  fra  äret  1890  vedrör.  Danmarks  historie.  Dansk  bist,  tidskr. 
r.   6,  in.  s.  450—71. 


87.  S.  Bugge,  Nyere  forskninger  om  Islands  gamle  aands- 
kultur  og  digtning  in  dens  forhold  til  norden.  (Foredrag  ved  Videnska- 
bernes-selskabs  -  aarsmode  28.  april  1891.)  Kristiania,  20  s.  nicht 
im  buchhandel. 

88.  F.  Jonsson,  Agrip  af  bökmenntasögu  Islands.  IL  1400 
bis  1890.  Reykjavik,  prentaÖ  i  fjelagsprentsmiöjunni.  88  s.  — 
forts.  von  jsb.  1891,  12,  226.  behandelt  die  isländische  littei*atur 
von  1400 — 1890.  auch  die  wissenschaftliche  litteratur  ist  mit  heran- 
gezogen. 

88a.  J.  Stefansson,  Oldnordisk  indvirkning  pä  engelsk  lit- 
teratur i  det  18.  og  19.  ärhundrede.  in  Nord,  tidskr,  f.  vetenskap, 
konst  och  industri  1891   (6). 

89.  V.  Guömundsson,  Ritsjd  nokkura  utlendra  boka  um 
Island  og  islenzkar  bokmenntir.      Timarit  13,   1  —  81. 

G.  berichtet  über  mythologische  und  historische  werke  der  letzten 
jähre  und  zwar  über  Bangs  V0luspaa  og  de  Sibillinske  orakler. 
Bugges  Studier,  Meyers  Völuspä,  Baaschs  Islandsfahrten  der  Deut- 
schen, namentlich  der  Hamburger,  vom  15.  bis  17.  jahrh.,  Reeves 
The  Unding  of  Wineland  the  good,  Hazelius'  Island,  Clausens  und 
Levins  Island  i  Fristatstiden,  Cederschiölds  Kalfsdi'äpet;  M.  W.  Morris 
und  Eirik  Magnüssons  Übersetzung  der  Havaröarsaga  Isfiröings,  Banda- 
mannasaga  und  Hsensa- I)6rissaga,  über  Reeves'  und  anderer  Über- 
setzungen von  Piltur  og  stiilka,  über  die  englische  (von  Pawel  und 
Eirik  Magnüsson),  dänische  (von  Carl  Andersen)  und  deutsche  (von 
Poestion  und  von  Frl.  Lehmann  -  Filhes)  Übersetzung  der  isländischen 
Jahresbericht  für  gennanische  philologie.    XIV.    (1892.)  13 


194  'XU.     Skandinavische  sprachen. 

sagen  und  märchen,  endlich  über  einige  in  Zeitschriften  veröfiPent- 
liehte  kleinere  abhandlungen,  die  Island  betreffen,  die  berichte  sind 
rein  sachlich,  am  Schlüsse  jedes  werkes  finden  sich  die  wichtigeren 
besprechungen  der  bücher. 

Poetische   denkmäler. 

90.  Händskriftet  no.  2365.  4 :  to  gl.  kgl.  samling  pä  det  störe 
kgl.  bibliothek  i  K0benhavn.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  251.  angez. 
von  M.  Rödiger,  Litztg.   1892  (21). 

91.  Die  Edda.  Die  lieder  der  sogenannten  älteren  edda,  nebst 
einem  anhang:  die  mythischen  und  heroischen  erzählungen  der  Snorra 
Edda,  übersetzt  und  erläutert  von  H.  Gering,  Leipzig  u.  Wien, 
Bibliogr.  Institut.     17,   401   s.     4  m. 

G.s  Übersetzung  soll  die  Simrocksche,  die  in  vielen  punkten 
veraltet  ist,  ersetzen,  sie  enthält  demnach  dieselben  stücke  wie  die 
Simrocksche,  die  sogen,  eddalieder  und  die  prosaischen  abschnitte 
der  Snorraedda  mythischen  und  heroischen  Inhalts.  die  gedichte 
sind  metrisch,  tind  zwar  formell  wie  inhaltlich  recht  gut  wieder- 
gegeben; die  meist  sachlichen  anmerkungen  finden  sich  unter  dem 
texte,  der  text  selbst  ist  streng  konservativ,  die  einleitung  gibt  in 
grossen  zügen  einen  überblick  über  die  altnorwegisch  -  isländische 
dichtung  (speziell  über  die  eddische),  über  die  altnordische  metrik 
und  über  die  Snorraedda.  —  angez.  von  E.  Mogk,  Bl.  f.  lit.  unterh. 
1893  (4)  51—55. 

92.  B.  Gröndal,  Um  Ssememdar-eddu  og  norrsena  goöafrseöi, 
skoöanir  Bugges  og  Rydbergs,     Timai'it  13,   82 — 169. 

G.  bespricht  in  seiner  unklaren  und  oft  phantastischen  weise  die 
werke  über  die  entstehung  der  nordischen  mythen,  besonders  Bugges 
Studier  und  Rydbergs  Undersökningar. 

93.  Th.  Hjelmqvist,  Naturskildringarna  i  den  norröna  dikt- 
ningen.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  228.  angez.  von  B.  Kahle,  Litbl. 
1892  (1)  3—4;  von  W.  Golther,  Litztg.  1892  (39). 

94.  T.  Niedner,  Bemerkungen  zu  den  eddaliedern.  L  pryms- 
kvi{)a;  IL  Völuspa;  III.  Lokasenna;  IV.  Helgakvijja.  Z.  f.  d.  a. 
36  (4)  278—295. 

1.  prymskvijia  geht  auf  ein  älteres  gedieht  zurück;  da  nur 
V.  19,  1 — 4  den  künstlerischen  bau  des  ganzen  stören,  so  ist  diese 
halbstrophe  zu  tilgen  (wenig  überzeugend).  2.  auch  N.  erkennt 
die  Schlussstrophe  der  Völuspa  als  spätere,  christliche  Interpolation. 
3.  Härbar{)slj6{),  Skirnisfor  und  Lokasenna  sind  glieder  ein  und  der- 
selben   dramatischen    entwicklungsreihe,    die  in   den   noch   monologi- 


XII.     Skandinavisclie  sprachen.  195 

sehen  Oc^insheispielen  der  Hdvamal  ihre  ersten  keime  hat  und  mit 
Lokasenna  abschliesst.  Hrblj.  und  Skirnf.  haben  Hdvm.  benutzt, 
Skirnf.  die  Hrblj,  endlich  Lokasenna  all  die  genannten  lieder.  4.  N. 
verteidigt  die  ansieht  Sijmons,  dass  die  Helgakv.  Hundb.  I.  ein  lied 
aus  einem  gusse  sei,  gegen  die  einwände  Detters. 

95.  F.  Sander,  Harbardssängen  jämte  gruudtexten  tili  Vö- 
luspa.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  258.  angez.  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl. 
1892  (10)  331;  von  A.  Heusler,  G.  g.  a.  1892  (5)  s.  161—165; 
von  W.  Ranisch,  Litztg.   1892  (37). 

96.  K.  Müllenhoff,  Deutsche  altertumskunde.  5.  bd.  2.  abt. 
—  vgl.  7,  17  und  jsb.  1891,  12,  260.  angez.  von  R.  Heinzel  in 
Zs.  f.  österr.  gymn.  43  (1):  der  grosse  wert  der  Untersuchungen  wird 
anerkannt,  doch  findet  rec.,  dass  MüllenhoflP  in  bezug  auf  die  mög- 
lichkeit,  den  geist  der  alten  dichtung  zu  erkennen  und  das  echte 
vom  interpolierten,  das  alte  vom  jungen  zu  scheiden,  eine  zu  grosse 
Zuversicht  hege.  —  ebenfalls  anerkennend,  wenn  auch  im  einzelnen 
abweichend  besprochen  von  F.  Niedner,  A.  f.d.  a.  18,  219 — 241;  F. 
Kauffmann,  Anz.  f.  indog.  forsch.  1,  140 — 145;  von  E.  Mogk, 
Bl.  f.  lit.  unterh.   1892  (18). 

97.  K.  Gislason,  Udvalg  af  oldnordiske  skjaldekvad  med  an- 
mserkninger.  udg.  af  kommissionen  for  det  arnamagn.  legat.  Kph., 
Gyldendal.     XXVII  u.   247  s.     8  kr. 

eine  ergänzung  zu  Wis^us  Carmina  norroena,  die  aber  diese  weit 
an  tiefe  übertrifft,  das  werk  ist  nach  Gislasons  tode  von  F.  Jönsson 
herausgegeben,  leider  ist  es  nur  bruehstück,  es  enthält  alle  Über- 
reste der  skalden  von  Bragi  bis  Sighvatr  porjjarson,  die  sich  nicht 
bei  Wisen  finden,  reich  an  grammatischen  und  textkritischen  be- 
merkungen  sind  besonders  die  anmerkungen,  die  den  grössten  teil 
des  Werkes  ausmachen  (s.  45 — 213). 

98.  J.  Jonsson,  Um  visurnar  i  Haröar  sögu  Grimkelssonar. 
Timarit  13,  259-275. 

aus  der  spräche,  den  dichterischen  figuren  und  der  metrik  wird 
nachgewiesen,  dass  die  Strophen  der  Haröarsaga  nicht  vor  dem  14.  jh. 
gedichtet  sein  können. 

99.  Hdttalykill ,  er  poröur  Magniisson  d  Strjügi  orti  (c. 
1550 — 1570)  hrsg.  von  Jon  porkelsson  jun.  Smästykker,  udg.  af 
Samfundet  til  udg.  af  gammel  nordisk  litteratur  no.  16  (schlussheft). 
s.  345—360.     Kph.,   Gyldendal,  0,50  kr. 

100.  V.  U.  Hammersheimb,  Faer0rsk  anthologi.  6.  (letztes) 
lieft  CXVI  s.  u.  s.  383—467.     Kph.,   Gyldendal  in  komm.     4  kr. 

forts.  von  jsb.  1891,  12,  235.  das  heft  enthält  den  schluss 
des  glossars  und  eine  sehr  umfangreiche  einleitung.     letztere  enthält: 

13* 


196  'S.!!.     Skaudinavische  sprachen. 

eine  geogrcaphie  der  P^oeiöer,  ihre  geschichte,  die  lebens weise  ihrer 
einwohner;  daran  knüpft  sich  eine  zieniHch  eingehende  grammatik 
(laut-  und  forraenlehre)  der  faeröischen  spräche,  die  von  J.  Jacobsen 
verfasst  ist.  —  anerkennend  angez.  von  W.  Golther,  Litbl.  1892 
(8)  261-263. 

101.  W.  Golther,  Zur  geschichte  und  dichtung  der  Fseröer. 
Allgemeine  zeitg.   1892.      wissensch.  beilage  110  u.   111. 

Prosa. 

102.  Hauksbok  udg.  efter  de  AM.  händskrifter  no.  371,  544 
og  675,  4*^  samt  forskellige  papirhändskrifter  af  det  kgl.  nord.  old- 
skrift-selskab.      1.   h.   1—272.     Kbh.     5  kr. 

dieser  1.  teil  des  litteralen  abdrucks  der  Hauksbok  enthält:  die 
Landnämabok  (s.  1  — 125);  die  Kristnisaga  (s.  126 — 149);  die  Heims- 
lysning  ok  helgifrseöi  (s.  150  —  187);  die  Voluspd  (s.  188—192); 
die  Trojamannasaga  (s.  193 — 226);  Nättürusteinar  (s.  227 — 228); 
die  Cisio  janus  (s.  229  —  230);  die  Brettasogur  bis  zu  kap.  28  (s. 
231 — 272).  in  den  aumerkungen  finden  sich  textkritische  bemer- 
kungen  und  erklärungen  der  skaldenstrophen  von  Finnur  Jönsson. 

103.  E.  Magnüsson,  Kodex  Skardensis  af  postulasögur.  Ark. 
f.  n.  fil.  8  (n.  f.  4),  238-245. 

bereits  jsb.  1891,  12,  288  wurde  auf  den  glücklichen  fund  M.s 
hingewiesen,  hier  gibt  M.  eine  genaue  beschreibung  der  handschrift 
und  am  Schlüsse  einen  wortgetreuen  abdruck  der  vorrede  der  Petrs- 
saga  ok  Pdls. 

104.  Ares  Isländerbuch,  hrsg.  von  W.  Golther.  —  vgl.  jsb. 
1891,  12,  266.  angez.  im  Lit.  cbl.  1892  (28)  995;  von  B.  Kahle 
im  Litbl.   1892  (10)  335—336.     anerkennend. 

105.  Eggert  6  Brim,  Athuganir  og  leiörettingar  viö  Stur- 
lunga  sögu.     Ark.  f.  n.  fil.   8  (n.  f.  4),   323—367. 

nachdem  B.  auf  die  flüchtigkeit  und  unzuverlässigkeit  von  Vig- 
füssons  ausgäbe  der  Sturlungasaga  hingewiesen  hat,  gibt  er  eine 
grosse  anzahl  Verbesserungsvorschläge,  die  sich  teilweise  auf  andere 
handschriften,  teilweise  auf  andere  werke  stützen. 

106.  Egilssaga  Skallagrimssonar.  hrsg.  von  V.  Asmundar- 
son.     Reykjavik. 

107.  Eirikssaga  Rau()a  og  Flatobogens  GrKnlendingaJjdttr  samt 
uddrag  frä  Olafssaga  Tryggvasonar  udg.  for  Samf.  til  udg.  af  gam- 
mel  nord.  litt,  ved  G.  Storm.  XVIII  u.  79  s.  Kbh.,  Gyldendal 
in  komm.   1891.      2  kr.  50  0re. 

angez.  von  G.  Morgenstern  im  Litbl.   1892  (6)   193,   wo  mit 


I 


XII.     Skandinavisclie  sprachen.  197 

recht  darauf  hingewiesen  ist,   dass  Storni  bei   der   kritischen   herstel- 
lung  seines  textes  die  hs.  A  hätte  zu  gründe  legen  sollen. 

108.  E.  Gel  eich,  Zur  geschichte  der  entdeckung  Amerikas 
durch  die  Skandinavier.  Zeitschr.  der  ges.  für  erdkunde  zu  Berlin 
27  (3)  153—224. 

G.  knüpft  an  Horsfords  werk  'The  landfall'  an  und  sucht  die 
nautischen  Unmöglichkeiten  eines  regen  Verkehrs  zwischen  Vinland 
und  Europa  darzulegen,  er  leugnete  deshalb  eine  besiedlung  Vin- 
lands.  auch  Grönland  hält  er  nur  für  eine  fischerei-  und  jagdstation 
während  der  Sommerzeit  und  nur  für  die  geistlichkeit  für  ein  dank- 
bares feld  der  thätigkeit  als  missionare.  in  seinen  negativen  ergeb- 
nissen  (gegen  Horsford)  bietet  die  abhandlung  manches  beachtenswerte, 
leider  hat  H.  die  treffliche  arbeit  G,  Storms  über  die  Vinlandfahrten 
gar  nicht  gekannt,  nach  der  von  einer  kolonisation  Vinlands  durch 
die  Isländer  überhaupt  nicht  mehr  die  rede  sein  kann,  auch  über 
Grönlands  besiedlung  ist  er  schlecht  unterrichtet. 

109.  E.  Henrici,  Die  Amerikafahrer  von  Leif  bis  auf  Columbus. 
in  der  beil.  z.  Allgem.  ztg.   1892  (87). 

110.  E.  N.  Horsford,  The  Landfall  of  Leif  Erikson  a.  d. 
1000  and  the  site  of  bis  houses  in  Vineland.  Boston,  Damrell  & 
Upham.     VII  u.    148  s.     39  m. 

das  buch  zeichnet  sich  durch  treffliche  karten  und  Photogra- 
phien aus.  im  gegensatz  zu  G.  Storm  verteidigt  Horsford  die  alte 
ansieht,  dass  unter  dem  Vinland  der  nordischen  quellen  die  gegend 
von  Boston  zu  verstehen  sei,  allein  mit  wenig  glück,  das  buch  ist 
zugleich  eine  ergänzung  und  erweiterung  von: 

111.  E.  N.  Horsford,  Discovery  of  America  by  Northmen. 
Address  at  the  unveiling  of  the  statue  of  Leif  Eriksen,  delivered  in 
Faneuil  hall  oct.  29.  1887.  Boston  u.  New  York,  Hougthon,  Mifflin 
&  CO.  1888.     VI,  113  s. 

112.  E.  Mogk,  Zur  Gunnlaugssaga.  Beitr.  zur  gesch.  der 
d.  spr.  16,  537—539. 

an  der  band  einer  notwendigen  Umstellung  im  1.  kap.  der 
Gunnlaugssaga  wird  darauf  hingewiesen,  dass  die  gemeinsame  vorläge 
der  uns  erhaltenen  membranen  bereits  verderbt  gewesen   sein    muss. 

113.  Laxdoslasaga,  udg.  for  Samfund  til  udgivelse  af  gammel 
nordisk  litteratur  ved  Kr.  Kälund.  3.  h.,  s.  321  —  372  u.  LXX. 
K0benhavn,  Gyldendal  1891.  3  kr.  —  forts.  von  jsb.  1891,  12, 
272.  dieses  (schluss)heft  enthält  das  namenregister  und  die  sehr  ge- 
haltreiche einleitung  über  die  hss.,  abfassung  und  den  Inhalt  der  saga. 

114.  K.  Küchler,  Nordische  heldensagen.  —  vgl.  jsb.  1891, 


198  Xn.     Skandinavische  sprachen. 

12,  276.  angez.  von  E.  Mogk,  Bl.  f.  lit.  unterhalt.  1892  (48), 
wo  darauf  hingewiesen  ist,  dass  einleitung  und  .  anmerkuugen  fast 
durchweg  abgeschrieben  sind,     auch  die  Übersetzung  hat  viele  fehler. 

115.  Hoensa- porissaga,  hrsg.  von  Th.  Jonsson.  Reykjav. 
textabdruck  aus  dem  2.   bände  der  Islendingasögur. 

115a.  William  Morris  and  Eirikr  Magnussen,  'The  Saga  Lib- 
rary'. —  Vol.  I.  The  story  of  Howard  the  Halt,  the  story  of  the 
banded  men.  the  story  of  Hen  Thorir.  Vol.  II.  The  story  of  the 
Ere  —  Dwellers.  Done  into  English  out  of  the  Icelandic.  London, 
Bernard  Quaritch. 

angez.  von  Ch.  Elton,  Academy  (40)   1020,   447  f. 

116.  Snorre  Sturlass0n,  Norges  konge-sagaer  fra  de  seldste 
tider  indtil  aar  1177.  o versatte  af  P.  A.  Munch.  andet  oplag. 
1.  bind.  1,  heft.  Ny  Subskription  til  nedsat  pris.  Kristiania,  Damm 
&  S0n.     heft  je  0,50  kr. 

117.  E.  Wadstein,  Om  Olov  trätälja  ock  bans  binamn.  Aarb. 
f.  nord.  oldk.  1891   (IL  r.   6),  371—382. 

zunächst  stellt  W.  fest,  dass  die  Strophen  Ynglingatal  (Wisen) 
41 — 42  weiter  nichts  aussagen,  als  dass  Olaf  in  Uppsala  lebendig 
verbrannt  worden  sei.  der  beiname  tretelgja  ist  nur  durch  missver- 
stäudnis  der  visa  in  die  geschichte  gekommen,  geschichtlichen  wert 
hat  der  beiname  und  die  sage,   die  sich  daran  knüpft,   nicht. 

118.  G.  Morgenstern,  Oddr  Fagrskinna  Snorre.  —  vgl.  jsb. 
1891  (12)  270.  angez.  von  W.  Golther,  Litbl.  1892  (3)  80—81. 
anerkennend. 

119.  G.  Morgenstern,  Notizen.  Ark.  f.  n.  fil.  8  (n.  f.  4) 
380—381. 

M.  weist  darauf  hin,  dass  Unger  im  1.  teile  seiner  ausgäbe  der 
Heimskringla  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  eine  abschrift  des  cod. 
AM.  35  fol.  mit  später  hinzugefügten  Varianten  aus  dem  cod.  Fri- 
sianus  benutzt  habe,  die  früher  in  Christiania  war,  jetzt  aber  nicht 
aufzufinden  ist.  —  ein  paar  berichtigungen  zu  Kälunds  katalog  der 
AM.  Sammlung. 

120.  G.  Morgenstern,  Zu  den  konungasogur  I.  Germ.  37, 
231—232. 

beschreibung  des  cod.  AM.  310  4".  und  einige  bemerkungen 
über  die  entstehung  desselben. 

120a,  F.  Khull.  Die  geschichte  Palnatokis  und  der  Jomsburger. 
nach  der  jüngsten  altnord.  bearb.  erzählt,  progr.  d.  2.  staats-gymn. 
in  Graz,   1891. 

angez.   Zs.   f.   östr.  gymn.   43,  470  von  F.  Pro  seh. 


XII.     Skandinavisclie  sprachen.  199 

121.  Volsungasaga,  hrsg.  von  W.  Ranisch.  —  vgl.  jsb.  1891, 
12,  279.  angez.  in  der  Rev.  de  l'instruction  publique  en  Belgique 
35*(4);  von  F.  Niedner,  A.  f.  d.  a.  18,  219—241;  von  E.  Köl- 
bing,  Litztg.  1891  (42);  von  B.  Sijmons,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  394 
bis  399;  das  glossar  wird  gelobt,  die  einleitung  dagegen  ist  unbe- 
friedigend, sie  ist  hypothesenreich,  ihr  fehlt  aber  das  für  anfänger 
nothwendigste. 

122.  Zwei  Fornaldarsögur  (Hrolfssaga  Gautrekssonar  und  Äs- 
mundarsaga  kappabana),  hrsg.  von  F.  Detter.  —  vgl,  jsb.  1891, 
12,  281.  angez.  von  E.  Mögk  im  Lit.  cbl.  1892  (9)  292;  sehr 
eingehend  von  G.  Cederschiöld  G.  g.  a.  1892  (18)  709—723, 
wo  dem  herausgeber  mehrfache  fehler  nachgewiesen  werden;  von  B. 
Kahle,  A.  f   d.  a.   18,   241—244. 

123.  Qrvar-Oddssaga,  hrsg.  von  R.  C.  Boer.  (Altnordische 
Sagabibliothek,  hrsg.  von  G.  Cederschiöld,  H.  Gering  und  E. 
Mogk  2.)     Halle,   Niemeyer.     XXII,   124.      3,60  m. 

nachdem  in  der  einleitung  der  inhalt  der  saga  angegeben  ist, 
orientiert  diese  über  das  alter  der  saga,  die  handschriften,  die  quellen, 
die  entstehung,  das  Verhältnis  zu  anderen  sogur,  den  Verfasser,  stil, 
die  ausgaben,  der  text  ist  nach  der  Stockholmer  hs.,  anhang  II 
gibt  eine  Übersetzung  der  Strophen. 

124.  G.  Cederschiöld,  Har  Qrvar  Oddssaga  länat  frän  Magus 
saga?     Ark.   f  n.   fil.   9   (n.   f.   5)   22-30. 

gegenüber  Boer  (Ark.  8,  252  ff.)  hält  C.  an  seiner  alten  auf- 
fassung  fest,  dass  in  S  der  Qrvar-Oddssaga  die  Mägussaga  benutzt 
sei,  dass  aber  auch  weitere  entlehnungen  aus  der  Mägussaga  in  der 
jüngeren  fassung  der  Qrvar-Oddssaga  stattgefunden  haben, 

125.  R.  C.  Boer,  Weiteres  zur  Qrvar-Oddssaga.  Ark.  f,  n. 
fil.   8  (n.  f.  4),   246—255. 

I.  in  der  erzählung  von  Odds  reise  nach  dem  riesenlande  ist 
die  bekannte  sage  von  Odyssens  bei  Polyphemus  mit  verwertet,  die- 
selbe sage  findet  sich  auch  in  der  Egilssaga  ok  Asmundar  und  in 
der  Hrolfssaga  Gautrekssonar  benutzt.  II.  B,  verbessert  seine  an- 
sieht, dass  Oddr  nach  dem  mittelländischen  meere  gekommen  sei;  er 
ist  nach  der  ältesten  fassung  nur  im  westlichen  Frankreich  gewesen. 
III.  die  längere  redaktion  der  Qrvar-Oddssaga  enthält  eine  ursprüng- 
lichere fassung  als  S  (Stockh.  hs,),  wo  sie  mit  der  Mägussaga  über- 
einstimmt; wo  die  Mägussaga  aber  mit  der  Q.  0,  s.  übereinstimmt, 
sind  ihre  worte  sehr  verdächtig, 

126.  Physiologus  i  to  islandske  bearbejdelser,  udg,  med  inled- 
ning  og  oplysninger  af  V,  Dahlerup.  —  vgl.  jsb.  1889,  12,  250. 
angez.  von  G.  Roethe,  Litztg.  1892  (6). 


200  "KU.     Skandinavisclie  sprachen. 

127.  Chr.  Dorph,  Kongespcjlet  i  uddrag.  oversat  fra  islandsk. 
anden  g^iennemsete  udgave.  ved  udvalget  for  folkeoplysnmgs  fremme. 
(Folkeh-esning  no.   186).     Kohenhavn,   Gad.      130  s.     0,80  kr. 

128.  V.  Steenstrup,  Hvad  er  Kongespeilets  havgj erdinger? 
Geologiska  föreningens  i  Stockholm  förhandlingar  13  (7)  s.  797 — 800. 


Schwedisch,   Dänisch. 

129.  Bref  rörande  teatern  und  er  Gustav  III.  utgifna  af  Eugene 
Lewenhaupt.  IL  1790-1792.  s.  133—278.  Skrifter  utg.  af 
svenska  literatursällskapet.     Preis  im  huchhandel  3,25  kr. 

diese  für  die  geschichte  des  schwedischen  theaters  ungemein 
wichtige  publikation  enthält  hauptsächlich  hriefe  an  Gustav  III.  und 
die  Kellgrens  an  Edelcrantz.    das  1.  heft  hiervon  ist  1890  erschienen. 

130.  G.  Ljunggren,  Svenska  vitterhetens  häfder  efter  Gustaf 
in.  död.  5.  delen.  Striden  mellan  gamla  och  nya  skolan  1815 
bis  1821.  2.  heft.  s.  161—320.  Lund,  Gleerup.  2  kr.  —  forts. 
von  jsb.  1891,   12,   245. 

131.  H.  Schuck,  Bidrag  til  kännedom  om  1600-talets  dra- 
matik.      Samlaren   13,   5 — 90. 

nachdem  Seh.  die  geschichte  des  schwedischen  dramas  in  der 
2.  hälfte  des  17.  jahrh.  skizziert  und  besonders  das  Verhältnis  der 
Upsalaer  Studenten  zu  ihm  festgestellt  hat,  geht  er  auf  mehrere 
Studentenkomödien  näher  ein  und  erweist  u.  a.  Johann  Celsius  (c. 
1652 — 1711)  als  dichter  mehrerer  derselben,  es  sind  dann  abge- 
druckt: Comoedia  de  Bisa  (von  J.  Celsius),  EU  rätt  metodiskt  frijerij, 
Nachspiel  uti  een  wijsa  stält  och  reprsesenterat  genom  5  personer  und 
Den  olyckeligen  gifte  Putzdrummel.  das  2.  und  3.  stück  sind  ge- 
sangspiele ,  alle  vier  sind  aber  von  Studententruppen  aufgeführt 
worden. 

132.  0.  Sylvan,  Sveriges  periodiska  literatur  under  frihets- 
tidens  försa  del  (tili  midten  af  1750-talet).  Lund,  Gleerup.  248  s.   3  kr. 

ein  werk,  das  nicht  nur  für  die  schwedische  litteratur-  und 
kulturgeschichte  bedeutung  hat,  sondern  indirekt  auch  für  die  deutsche, 
die  einleitung  behandelt  das  aufkommen  der  Zeitungen,  die  entwick- 
lung  der  presse  in  Deutschland,  Frankreich,  England  und  Dänemark 
und  die  älteste  schwedische  zeitung,  die  1645  zuerst  erschienene 
Ordinarie  Post  Tijdender.  das  eigentliche  werk  erörtert  dann  ein- 
gehend das  schwedische  zeitschriftenwesen  bis  1788,  indem  der  verf. 
dabei  immer  auf  die  Strömungen,  die  vom  auslande  nach  Schweden 
kommen,  eingeht. 


XII.     Skandinavische  sprachen.  201 

133.  0.  Sylvan,  Notiser  tili  svenska  teaterns  liistoria  1740 
bis  1755.     Samlaren  13,  132—137. 

theaterrepertoir  aus  Den  franska  Gazette  aus  den  Jahren  1740 
bis  1753.     überwiegend  stücke  französischer  dichter. 

134.  0.  Sylvan,  Bidrag  til  tidningsväsendets  historia  i  Sverige 
under  slutet  af  1600-talet.     Samlaren  13,   125—132. 

135.  A.  Noreen,  Altschwedisches  lesebuch  I.  text.  Upsala, 
Almqvist  &  Wicksells  boktr.-aktieb.   112  s. 

136.  F.  Tamm,  Supplement  til  Valda  skrifter  af  G.  Stiern- 
hielm.  glossar  tili  Hercules  ock  Bröllops-besvärs  ihugkommelse. 
Uppsala,  Akad.  bokh.   17   s, 

137.  Svenska  Medeltidspostillor  utg.  jif  G.  A.  Klemming. 
III.  2  s.  161 — 352.  (Samlingar,  utg.  af  Svenska  fornskriftsällskapet, 
h.  102)  3  kr. 

138.  Östnordiska  och  latinska  medeltids  ordspräk.  Peder  Läles 
ordspräk  och  en  motsvarande  svensk  samling  utg.  f.  Samf.  til  udgiv. 
af  gammel  nord.  litter.  II.  Kommentar  av  A.  Kock.  Kph,,  Gyl- 
dendal  in  komm.  445  s.  11  kr.  —  forts.  und  schluss  zu  jsb.  1891, 
12,  295.  enthält  einen  eingehenden  kommentar  zu  den  altdänisch- 
lat.  und  altschwedisch-lat.  Sprichwörtern,  der  besonders  für  die  wort- 
erklärung  eine   reiche   ausbeute  gewährt. 

139.  R.  Kjellön,  Om  Eriksgatan.  Kritiska  studier  i  gammel- 
svensk  statsrätt.  —  vgl.  jsb.  1890,  12,  263.  angez.  von  F.  Arn- 
heim  in  Sybels  Hist.  zeitschr.   1892  (1)  165—166. 

140.  R.  Geete,  En  svensk  Trojasaga  frän  1529.  Ark.  f.  n. 
m.  9  (n.  f.  5),  31—49. 

G,  gibt  zunächst  eine  kurze  geschichte  der  behandlung  der 
Trojasage  im  mittelalter  und  zeigt  dann,  dass  die  schwedische  Über- 
setzung eine  direkte,  wenn  auch  hier  und  da  zusammengezogene 
wiedergäbe  von  Guidos  de  Columna  'Historia  destructionis  Trojae' 
(1287)  ist.  die  Übersetzung  im  cod.  Holm.  36.  4^  pap.  ist  die  ein- 
zige schwed.  Übersetzung  und  vielleicht  auf  veranlassung  des  Gabriel 
Christiernsson  entstanden,  wie  die  schwedische,  ist  auch  die  dänische 
Trojasage  eine  Übersetzung  von  Guidos  werk;  dagegen  schliesst  sich 
die  isländische  fassung  an  Dares'  darstellung  an.  am  schluss  ist  ein 
stück  abgedruckt  mit  dem  lat.  original  und  der  dänischen  Übersetzung. 

141.  Lilla  Birgittaboken.  Ett  femhundraärsminne  af  heliga 
Birgittas  inskrifning  i  helgonens  bok,  1391  den  7.  oktobei-.  19  bl. 
i  Ijustryck  och  lithogr.  färgtryck.  Stockholm,  Generaist.  lith.  an- 
stalt.     10  kr. 


202  XII.     Skandinavische  sprachen. 

142.  G.  Bergström,  Arboga  krönika.  I.  medeltidsminnen. 
efter  samtida  Källar.      Stockhohn,   Samson  &  WalHn.     207  s.     3  kr. 

143.  A.  Björkman,  Bellmansforskning.  Stockholm,  Samson 
&  Wallin.     280  "s.     4  kr. 

144.  T.  Bierfreund,  Kulturbajrere.  studier  i  middelalderens 
digtning.     Kobenhavn,   Host.      228  s.     4  kr. 

145.  A.  Olrik,  Fors0g  pä  en  tvedeling  af  kilderne  til  Sakses 
oldhistorie.  Aarb.  f.  uord.  oldk.  1892  (IL  r.  7),  1—134.  die 
abhandlung  ist  auch  besonders  erschienen  und  zwar  um  einen  ganzen 
abschnitt  (Nogle  af  Saxses  fornaldarsagaer)  vermehrt,  unter  dem  titel: 
Kilderne  til  Saxses  oldhistorie,  en  literarhist.  unders0gelse  af  A.  0.  I. 
Kbh.     Wroblewski.      175  s. 

eine  gründliche  prüfung  des  Stoffes  und  des  Stiles  bei  Saxo 
führt  zu  dem  resultate,  dass  Saxos  hauptquellen  entweder  die  nor- 
disch-isländischen sagas  oder  die  dänische  Volksüberlieferung,  beson- 
ders das  Volkslied,   sind. 

146.  A.  Olrik,  Märchen  in  Saxo  grammaticus.  Zs.  d.  v.  f. 
volksk.  2,  117—123.  252—258.  367—374. 

bespricht  die  sagen  Saxos  von  Amleth,  Sigrid  und  Othar,  von 
der  königstochter  im  hügel  und  von  der  Jugend  des  königs  Jarmunrik, 
in  denen  allen  alte  märchenmotive  aufnähme  gefunden  haben,  vgl. 
10,   171. 

147.  A.  Olrik,  Er  Uflfesagnet  indvandret  fra  England?  Be- 
mserkninger  til  Müllenhoffs  'Beovulf.  Ark.  f.  n.  fil.  8  (n.  f.  4), 
368—375. 

wendet  sich  gegen  Müllenhoffs  hypothese  (Beowulf  80  f),  dass 
die  Uffosage  mit  den  Angeln  nach  England  gewandert  und  von  dort 
durch  den  verkehr  der  Engländer  und  Dänen  zu  letzteren  zurück- 
gekommen sei.  0.  zeigt  zunächst,  dass  der  name  Uffo  im  dänischen 
im  mittelalter  ganz  gebräuchlich  war,  widerlegt  dann  alle  anderen 
punkte  von  Müllenhoffs  beweisführung  und  tritt  für  die  ursprüng- 
lichkeit der  sage  in  Dänemark  ein. 

148.  J.  Steenstrup,  Vore  folkeviser  fra  middelalderen.  — 
s.  jsb.  1891,  12,  240.  —  angez.  von  E.  Mogk  im  Lit.  cbl.  1892 
(8)  259—260;  von  R.  M.  Meyer,  A.  f.  d.  a.  18,  398—399. 

149.  Th.  Laub,  Studier  over  vore  folkemelodiers  oprindelse 
og  musikalske  bygning.     Dania  2  (1)  1 — 16. 

L.  lässt  die  melodien  der  Volkslieder  teils  auf  den  alten  grego- 
rianischen kirchengesang,  teils  auf  die  italienische  opera  des  17.  jhs. 
zurückgehen. 

150.  Die  Hvenische  chronik,   in  diplomatischem   abdruck   nach 


XII.     Skandinavische  sprachen.  203 

der  Stockhohner  hs.,  nebst  den  Zeugnissen  Vedels  und  Stephanius' 
und  den  bvenischen  Volksüberlieferungen,  brsg  von  0.  L.  Jiriezek. 
Sonderabdruck  aus  den  Acta  Germ.  III  (2).  Berlin,  Meyer  &  Müller. 
17  u.   39  s.      1,80  m. 

diplomatischer  abdruck  der  Stockholmer  handschrift  der  Hveni- 
schen  chronik,  die  die  vorläge  von  der  fassung  ist,  die  Grundtvig 
in  Dgf.  gegeben  hat.  sie  berichtigt  letztere  zuweilen,  der  anhang 
enthält  hvenische  Volksüberlieferungen,  in  denen  die  sage  von  Grim- 
hild  noch  fortlebt.  —  angez,  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1893  (2)  51. 

151.  P.  Hansen,  Den  danske  skueplads.  illustreret  theater- 
historie.  16. — 21.  heft.  Kobenhavn,  Bojesen.  das  lieft  1  kr.  — 
forts.   von  jsb.   1891,   12,   242. 

152.  K.  Nyrop,  En  teaterforestilling  i  middelalderen.  (Studier 
fra  sprog-  og  oldtidsforskning,  udgivne  af  det  philologisk-hist.  sam- 
fund   no.   9).      K0benhavn,   Klein.      62   s.      1   kr. 

153.  J.  Paludan,  Deutsche  Wandertruppen  in  Dänemark.  Zs. 
f.  d.  phil.  25  (3)  313—343. 

die  eigentlichen  Wandertruppen  finden  wir  in  Dänemark  erst  seit 
der  mitte  des  17.  jhs.  anfangs  sind  es  niederländische  komödianten, 
die  aber  um  1700  von  hochdeutschen  abgelöst  wei-den.  theaterzettel 
und  summarischer  inhalt  ist  gegeben  von  den  stücken:  'Statua  oder 
die  in  ein  marmorsteinernes  bild  verliebte  prinzessin  Adamira',  'Der 
verirrte  liebes-stand  oder  der  durchlauchtige  bauer',  'Des  glückes 
Probierstein  oder  der  im  krieg  verirrte,  und  in  der  liebe  verwirrte 
Soldat',  'Der  grossmütige  rechtsgelehrte  Aemilius  Paulus  Papinianus 
oder  der  kluge  phantast  und  wahrhafte  kalendermacher'.  gespielt 
■wurden  diese  stücke,  besonders  von  kleineren  Wandertruppen,  bis  1722 
Holberg  eine  dänische  nationalbühne  schuf,  nach  dem  tode  Christian  IV. 
(1746) -trat  V.  Quoten  noch  einmal  mit  deutschen  komödianten  auf, 
er  war  der  letzte  deutsche  theaterleiter,  der  in  der  geschichte  des 
dänischen  dramas  eine  rolle  gespielt  hat. 

154.  Andreae  Sunonis ,  Hexaemeron  libri  duodecim.  nunc 
primum  ed.  M.  Gl.  Gertz.  Kopenhagen,  Gyldendal.   XXXVII,  428  s. 

155.  H.  Schwanen flügel,  Peter  Andreas  Heiberg,  en  bio- 
grafisk  Studie.     Kopenhagen,   Schubothe.      616  s.      6,50  kr. 

156.  J.  Clausen,  Kulturhistoriske  studier  over  Heibergs  vau- 
deviller,  udg.  i  anledning  af  hundreärsdagen  for  Heibergs  f0dsel. 
Kph.  Pio.     182  s.     2,50  kr. 

157.  H.  Jäger,  Illustreret  norsk  literaturhistorie.  for  fagvi- 
denskabernes  vedkommende  under  medvirken  af  E.  F.  B.  Hörn,  F. 
Beichmann,   A.   Taranger,   H.   Falk,   E,   Sch0nberg,   J,  Brunchorst  m. 


204  Xll.     Skandinavisclie  sprachen. 

fl.     med  mange  portraeter,    facsimiler,   farvetrykte   og  polemiske  bil- 
leder  m.  m.      1. — 3.  lieft.     Kristiania,  Bigler.     lieft  je  90  ore. 

diese  litteraturgescliiclite  ist  nach  demselben  plane  wie  Hansens 
Illustreret  dansk  litteraturhistorie,  und  Königs  Deutsclie  litteratur- 
gescliiclite. schon  der  name  des  verf.  bürgt  für  ihre  trefilichkeit. 
sie  beginnt  merkwürdigerweise  mit  dem  2.  bände,  der  die  neunor- 
Avegische  litteraturgeschichte  von  1814  bis  zur  gegenwart  enthalten 
soll,  das  ganze  werk  wird  in  c.  18  lieferungen  erscheinen,  die  dar- 
stellung  in  den  bisher  erschienenen  heften  ist  klar  und  anziehend. 

Mythologie  und  Volkskunde. 

158.  A.  Noreen,  Fornnordisk  religion,  mytologi  och  teologi. 
Svensk  tidskrift  1892  (5/6)  s.   172—182. 

religion  ist  jede  auffassung  von  etwas  übermenschlichem,  in 
dessen  gewalt  man  sich  fühlt  und  das  man  durch  gebet  und  opfer 
für  sich  zu  gewinnen  sucht,  tritt  hierzu  die  poetische  phantasie  und 
malt  die  gestalten  und  erscheinungen  lebensvoll  aus,  so  entsteht  die 
mythologie.  theologie  endlich  ist  die  systematische  bearbeitung  von 
litterarischen  denkmälern,  die  durch  Volksüberlieferung  ergänzt  werden ; 
in  diesem  sinne  begann  die  nordische  theologie  mit  Snorri  und  en- 
digte mit  Rydberg:  die  einzelnen  definitionen  sind  durch  beispiele 
aus  der  altnordischen  litteratur  erklärt. 

159.  F.  Jonsson,  Mytiske  forestillinger  i  de  seldste  skjaldekvad. 
Ark.  f.  n.  fil.   9  (n.  f.  5),   1—22. 

aus  den  Umschreibungen  der  ältesten  skalden  zeigt  J.,  dass  im 
9.  jh.  folgende  mythen  bei  den  Nordländern  bekannt  waren:  Oöin 
als  oberster  gott,  als  bruder  Vilis,  als  vater  Meilis,  als  gemahl  der 
Frigg,  als  kriegsgott,  herr  von  Valhall,  als  besitzer  der  raben,  als 
Sturmgott;  Thor  als  söhn  Oöins,  bruder  Baldrs,  Sifs  gemahl,  als  be- 
kämpfer  der  riesen  und  der  Miögarösschlange,  als  herr  der  bocke, 
ferner  sind  bekannt:  Baldr,  Frey,  Ullr,  Vili,  Hoenir,  Meili;  von  den 
göttinnen:  Frigg,  Freyja,  Sif,  Gefn,  Gefjon,  prüör,  Vär;  ebenso  die 
valkyren,  die  Ran,  die  Skaöi.  —  Lokis  ganze  Verwandtschaft  und 
seine  kinder  kannte  man  ebenfalls,  desgl.  mehrere  riesen  und  sag- 
geschichtliche  beiden,  hieraus  schliesst  J.,  dass  wir  um  860  im 
grossen  und  ganzen  dieselbe  mythologie  haben,  die  wir  aus  späteren 
quellen,  namentlich  Snorris  systematischer  Sammlung  kennen,  und  be- 
streitet daher  die  möglichkeit  von  Bugges  mythologischen  hypothesen. 

160.  E.  H.  Meyer,  Die  eddische  kosmogonie.  —  vgl.  jsb. 
1891,  10,  6.  angez.  in  der  Theol.  litztg.  1892  (2);  von  B.  Kahle, 
G.  g.  a.  1892  (5)  s.  164—174;  von  Niedner,  Litztg.  1892  (30); 
von  F.  Kauffmann,  Zs.   f  d.  phil.  25,   399—402. 


XII.     Skandinavisclie  sprachen.  205 

161.  L.  Lund,  Tolv  fragmenter  om  hedenskabet  med  sserligt 
hensyn  til  forholdene  i  Nord-  og  Mellem-Europa.  —  vgl.  jsb.  1891, 
12,  193.  vollständig  verurteilt  von  B.  Kahle,  G.  g.  a.  1892  (22) 
889—896.     desgl.  im  Lit.  cbl.   1892  (7)  218—219. 

162.  J.  G.  Dalilberg,  Baldersmyten  och  hans  betydelse  i  den 
nordiska  mytologien.  Balder,  a  literary  annual  1890  publ.  by  the 
Lyceum  of  August.  College. 

163.  C.  0.  Johnsson,  Jämförelse  mellan  den  fornnordiska 
och  grekiska  mytologien.  Balder,  a  liter.  annual  1891  publ.  by  the 
Lyceum  of  August.   College. 

164.  H.  Vendell,  Nyare  forskningar  i  nordisk  mytologi.  Finsk 
tidskr.   1891  (1)  238—245. 

165.  Finnur  Jonsson,  Um  galdra,  seiö,  seiömenn  og  völur. 
prjär  ritgjöröir  sendar  og  tileinkaöar  herra  Päli  Melsteö  d  80.  fseöin- 
gardegi  hans  |),   13.  nov.   1892,   5 — 28. 

aller  zauber  hat  seinen  Ursprung  im  seelenglauben  und  seelen- 
kult.  galdr  und  seib  bezeichnen  beide  von  haus  aus  das  zauberlied. 
gleichwol  ist  ein  unterschied  zu  machen  zwischen  völven  und  Weis- 
sagern (spämonnum  oder  -konum)  und  dem  eigentlichen  zauberer 
(seibfölk).  die  völva  (=  stabträgerin)  weissagte  zur  zeit  der  zwölf 
nachte,  nachdem  sie  die  geister  dazu  gezwungen  hatte,  ihr  rede  zu 
stehen,  zum  zauber  waren  nötig:  der  zaubersessel  (seibhjallr),  das 
gefolge,  das  das  lied  sang  (raddlib)  und  das  zauberlied  (kvcebi  oder 
frcebi)]  dazu  kam  noch  das  zauberhandwerk  (taufr).  zweierlei  ver- 
mochte man  durch  den  zauber:  entweder  die  zukunft  voraussehen 
oder  böses  auf  den  menschen  herabbeschwören,  ihn  vor  unglück  zu 
feien,  die  gestalt  zu  wechseln  usw.  auch  können  die  zauberer  in  der 
luft  reiten,  woher  sie  kveld-,  myrk-,  tünribur,  gandreibir  ('stabreiter'?) 
heissen. 

166.  W.  Henzen,  Über  die  träume  in  der  altnord.  saga- 
literatur,  —  vgl.  jsb.  1890,  12,  314.  angez.  von  R.  M.  Meyer, 
Litztg.  1892  (2). 

167.  H.  Schuck,  Völundsagan.  Ark.  f.  n.  fil.  9  (n,  f.  5), 
103—117. 

im  anschluss  an  Golthers  aufsatz  über  die  Völundarsage  (Germ. 
33)  sucht  Seh.  zu  zeigen,  dass  die  Vermischung  der  Daedalus-  und 
Hephaistos-Vulcanussage  bereits  auf  klassischem  boden  stattgefunden 
haben  kann,  die  ganze  Völundarsage  ist  nichts  weiter  als  eine  Über- 
tragung dieser  klassischen  mischung;  sie  liegt  in  der  Thiörekssaga 
in  ihrer  ältesten  fassung  vor:  Bobhüdr  als  kampfgöttin  ist  eine  Über- 
tragung von  Minerva,  Nibubr,   'der  boshafte',  eine  Übersetzung   von 


206  "KlI.     Skandinavische  sprachen. 

Minos,    bei  dem  man  an  minax   'drohend'   dachte.  —  also   das    ety- 
mologisieren ganz  in  der  art  und  weise  Bugges. 

168.  H.  F.  Feilberg,  Totenfetische  im  glauben  nordgermani- 
scher Völker.     Am  urquell  3,   1  —  7.  54—61.  87—91.   116—119. 

blutzauber  vernichtet  und  erlöst  verzauberte  menschen;  blut 
von  hingerichteten  hat  eine  besondere  heilkraft  gegen  krumpfe  und 
fallsucht;  blut  benutzt  man  zu  liebeszauber.  auch  menschlicher 
Speichel  dient  als  zaubermittel  und  bringt  bald  glück,  wehrt  bald 
Unglück  ab.  schweiss  dient  als  liebeszauber.  ferner  dienen  zum 
Zauber:  der  menschliche  schädel,  der  finger  eines  toten,  eine  rippe, 
totengebein  überhaupt,  der  milchzahn  eines  kindes,  das  menschliche 
herz,  menschenhaut,  menschenfleisch,  die  nachgeburt  (glückshaube). 
alles  ist  durch  eine  reiche  zahl  von  beispielen  aus  der  nordischen 
litteratur  belegt,     vgl.   abt.   10,   354. 

o 

169.  H.  F.  Feilberg,  Levende  begravet.  Arb.  for  dansk 
kulturhist.   1892,   1   ff. 

F.  zeigt  an  einer  fülle  von  beispielen  die  verschiedenen  formen, 
unter  denen  man  tiere  oder  menschen  bei  fast  allen  Völkern  lebend 
begraben  hat  und  kommt  zu  dem  ergebnis,  dass  in  diesem  kult  vor- 
liege entweder  ein  opfer,  durch  das  die  unterirdischen  mächte  versöhnt 
werden  sollen,  oder  der  glaube,  dass  durch  das  begraben  ein  schutz- 
geist  an  der  statte,  wo  dies  stattfindet,  geschaffen  werde,  der  alle  feinde 
von  der  statte  fern  halte.  —  angez.  von  A.  Olrik,  Dauia  1,  315 
bis  318,  der  nur  die  zweite  auffassung  Feilbergs  für  die  ursprüng- 
liche hält,   aus  der  sich  erst  später  das  opfer  entwickelt  habe. 


170.  W.  Bäckman,  Sjöjungfruns  sagor.  ny  genomsedd  och 
tillökad  uppl.      Stockholm,   Bonnier.      192  s.      2  kr. 

171.  G.  Djurklou,  'Den  onde'  i  folktron.  Svenska  forn- 
minnesför.  tidskr.   8  (2)  196—202. 

171a.  V.  Engelke,  Hälsingesägner.  andra  samlingen.  Svenska 
landsmälen  7,   10.     20  s. 

acht  z.  t.  anmutige  sagen  aus  Helsingland  im  nördlichen  teile 
des  mittleren  Schwedens. 

172.  J.  Nordlander,  Angermanländska  fiskevatten  pä  1500- 
talet.  ett  bidrag  tili  svensk  namnforskning.  (Norrländska  samlingar  I.) 
Stockholm,   Fritze.      34  s.      1   kr. 

173.  J.  Nordlander,  Svenska  folksagor,  illustr.  af  J.  Nyström. 
Stockholm,  Fritze.     121   s.  u.  8  bildern.     2,25  kr. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  207 

174.  Sv.  Oberg,  Nägra  bilder  frän  Härjedalens  fäbodar.  De 
svenska  landsmälen  7,   11.      19  s. 

Härjedalen  liegt  im  mittleren  Schweden  an  der  grenze  von  Nor- 
wegen, die  einwohner  beschäftigen  sich  hauptsächlich  mit  Viehzucht 
und  haben  auf  den  bergen  ihre  sennhütten.  0.  gibt  eine  beschrei- 
bung  der  natur  des  landes,  der  Wohnungen,  der  beschäftigung  der 
einwohner  und  am  Schlüsse  eine  reihe  gespenstersagen. 

175.  E.  Vigström,  Spöken  och  gastar,  Samf  för  nord.  mu- 
seets  främjande  1890  (Stockholm  1892)  s.   17—26. 

176.  E.  Vigström,   Tro  og  sägner  om  foglar.  ebd.  s.  27 — 29. 

177.  J.  Bidstrup,  Et  8egteskabsl0fte.  et  kulturhistorisk  bidrag. 
Museum  1891  (2)  s.  105—116. 

178.  V.  Bierring,  Hovmanden  og  prsesten.    Dania  1,  307 — 308. 
ein  dänisches  Volkslied  vom    gutsherren   und   dem   priester,    der 

ganz  in  jenes  gewalt  ist. 

179.  C.  Correus,  Fortid  og  Nutid  i  Skanör  og  Falsterbo. 
Museum  1891.     s.  155—182. 

180.  H.  F.  Feilberg,  Cyprianus.  Aarb.  f.  dansk  kultur- 
hist.   1891. 

Untersuchungen  über  das  berühmte  dänische  zauberbuch  'Cy- 
prianus', das  vom  teufel  selbst  herrühren  soll.  —  angez.  von  J. 
Ottosen,  Dania  1,   311 — 313. 

181.  G.  L.  Grove,  Efterspillet  paa  et  bornholmsk  gilde  i  aaret 
1684,  belyst  ved  samtidige  tingsvidner.      Museum  1891,    183 — 187. 

182.  Hovmanden  og  prsesten.     Dania  2  (1)  60 — 64. 
weitere  hinweise  auf  Volkslieder,  die  denselben  stoff  wie  no.  178 

behandeln,  sie  stammen  aus  Dänemark  und  Schonen;  aus  Laaland 
ist  von  A,  V.  Gram  ein  gedieht  mitgeteilt,  von  einem  anderen  hat 
prof.  Nissen  die  melodie  (s.  64)  gegeben. 

183.  E.  T.  Kristensen,  Danske  sagn,  som  de  bar  lydt  i 
folkemunde.  udelukkende  efter  utrykte  kilder.  I.  afdeling:  bjaerg- 
folk.     Aarhus,  jydsk  forlagsfor.     464  s.     4,65  kr. 

184.  E.  T.  Kristensen,  Kuri0se  overhoringer  i  skole  og 
kirke.  optegnede  efter  folkemunde  til  Isererigt  exempel  og  megen 
fornojelse  for  nuvserende  og  vordende  psedagoger.  1.  samling.  Aarhus, 
jydsk  forlagsfor.      100  s.      1   kr. 

185.  E.  T.  Kristensen,  Gamle  folksfortsellinger  om  det  jyske 
almueliv,  som  det  er  blevet  f0rt  i  mands  minde,  samt  enkelte  oply- 
sende  sidestykker  fra  oerne.  1. — 3.  afdeling.  K0benhavn,  Gyldendal 
in  comm.      104,    192  und   144  s.      1,25  kr.,  2  kr.  und  1,75  kr. 


OQg  XII.     Skandinavische  spraclieu. 

186.  E.  T.  Kristensen,  Den  jyske  bondes  festlige  sammen- 
komster,  saaledes  som  de  har  va^ret  boldte  i  mands  minde.  Jyl- 
land,  maanedsskr.   1891.   s.   12  —  15,   45—49  und  74—77. 

187.  E.  T.  Kristensen,  0eu  Holmsland  og  dens  klit,  beskrevet 
sa^rlig  med  kulturbistoriske  bensyn.  Kobenbavn,  Gyldendal  in  comm. 
64  s.     0,75  kr. 

188.  E.  T.  Kristensen,  0en  Anbolt  i  sagn  og  ssed  efter 
gamle  folks  mundtlige  meddelelser.  Kobenbavn,  Gyldendal  in  comm. 
136  s.     1,50  kr. 

189.  0.  Nielsen,  Bemserkninger  om  nutidens  danske  folke- 
sagn.     Dania  2  (1)  35—48. 

mit  recbt  weist  N.  darauf  bin,  wie  wenig  auf  die  sagen  der 
gegenwart  als  saggescbichtlicbe  und  mytbologiscbe  quelle  zu  geben 
sei,  da  sieb  diese  mit  jeder  generation  ändern  und  sich  selten  Jahr- 
hunderte zurück  verfolgen  lassen,  sie  kommen  und  geben,  ver- 
mischen sich  miteinander,  bebalten  aber  selten  ein  höheres  alter;  ein 
fester  boden  kann  nie  in  den  volkssagen  gefunden  werden. 

190.  A,  Nielsen,  Smätrsek  af  livet  i  seldre  tider.  Dania  1, 
276—282. 

einige  erzäblungen  und  aberglauben  in  Dänemark  aus  dem  an- 
fange des  Jahrhunderts. 

191.  K.  Nyrop,  Skomageren  og  kalven.     Dania  1,  283 — 286. 
die   erzählung   vom    Schuhmacher   und   dem    kalbe   ist   eine   alte 

geschichte,   die  sich   bereits  in   der   renaissaneeperiode   bei   fast   allen 
Völkern  des  abendlandes  nachweisen  lässt. 

192.  K.  Nyrop,  Vandrende  semter  og  aemner.  I.  De  dispu- 
terende  professorer.     Dania  2  (1)  49  —  54. 

N.  macht  darauf  aufmerksam,  dass  die  dän.  erzählung  vom  dis- 
putierenden professor  in  Rabelais',  'Comment  Panurge  fit  quinault 
l'Anglais,  qui  arguoit  par  signes'  sich  wiederfinde,  die  aus  einer  franz. 
erzählung  aus  dem  16.  jahrb.  stamme,  und  weist  darauf  hin,  dass 
der  Stoff  nach  Dänemark  eingewandert  sei,  ohne  die  zeit  der  ein- 
wanderung  feststellen  zu  können. 

193.  A.   Olrik,   Englenes  syndefald.      Dania  2  (1)  67-68. 
die  dänische  und  isländ.   volkssage,  dass  die  gefallenen  engel  in 

der  erde  fortleben,  findet  sich  auch  in  anderer  gestalt  bei  Wolfram, 
der  sich  an  die  sage  anlehnt,  wenn  er  diese  den  gral  bewachen  lässt. 

194.  A.  Olrik,  Dansk  folkemindeliteratur  1891.  Dania  1, 
253-260. 

überblick  und  kurze  Charakteristik  der  dänischen  werke  über 
Volkskunde,  die  1891  erschienen  sind,    besprochen  werden:  E,  T.  Kri- 


Xn.     Skandinavische  sprachen.  209 

stensens  Gamle  viser  i  folkemunde;  B.  Janssens  Mosekonen  brygger, 
J.  Kamps  Danske  folkeseventyr  II.,  C.  Kvolsgaards  Sprsedte  traek  af 
landbolivet,  J.  Steenstrups  Vore  folkeviser,  D.  Jörgensens  De  histo- 
riske  folkeviser  og  Nils  Ebbesen,  K.  Nyrops  Nej,  F.  Feilbergs  Skraed- 
dernes  saga  und  Cyprianus,  L.  Lunds  Tolv  fragmenter  om  bedenskabet. 

195.  E.  Rördam,  Hestesko.     Dania  1,  309. 

aus  einem  beispiel  aus  Südseeland  wird  nachgewiesen,  dass  im 
Volksglauben  daselbst  das  hufeisen  als  Schutzmittel  gegen  die  trolle 
aufgehängt  wurde. 

196.  Tb.  S.  Haukenses,  Eeiseskildringer  fra  Norges  natur  og 
folkeliv.  II. — III.  Telemarken  og  0stlandet.  Bergen,  Floor  in  komm. 
II.  157  s.     III.  208  s.     3,70  kr. 

197.  0.  Nicolaissen,  Fra  Nordlands  fortid.  sagn  og  smaa- 
billeder.  anden  samling.    3  bl.  119  s.    Kristiania,  Mailing.     1,20  kr. 

enthält  eine  anzahl  sagen  von  erd-  und  berggeistem,  von  wider- 
gängern,  mehrere  legenden  und  kurze,  anziehende  erzählungen  aus 
dem  norwegischen  volksieben. 

198.  Olav  Sande,  Segner  fraa  Sogn.  II,  1. — 3.  heft.  Bergen, 
Mons  Litter^.     48  s.     0,40  kr. 

199.  0.  B.  Steile,  Beretning  om  julens  feirende  i  Vang  (Val- 
ders  i  Norge)  omkring  är  1860.  Samf.  för  nord.  museets  främjande 
1890  (Stockh.  1892).     s.  33—39. 

200.  H.  N.  T Veten,  Sagn  fra  Telemarken.  med  forord  af 
M.  KJingenberg  Gjerl0w  og  Moltke  Moe.  med  titelbillede  og  4  andre 
illustrationer.  (Parmanns  Illustreret  familielsesning ,  no.  37 — 38). 
5  bl.  148  s.     Kristiania,   Mailing.      1   kr. 

201.  l>.  Bjarnason,  Fyrir  40  ärum.    Timarit  13,  170— 258s. 
ein  trefifliches  bild  über  das  leben  und  treiben  auf  Island  in  der 

mitte  dieses  Jahrhunderts.  wohnung  und  kleidung,  nahrung,  be- 
schäftigung  und  handel,  bildung  und  aberglaube,  Unterhaltung  am 
heimischen  heerde  und  im  freien,  das  armenwesen  u.  a.  werden  klar 
geschildert,     die  Verhältnisse  waren  damals  z.  t.   anders  als  heute. 

202.  Islenzkar  gätur,  {)ulur  og  skemtanir,  gefnar  üt  af  hinu 
islenzka  bokmentafjelagi.  IV.   (schlussheft).  s.  225 — 406. 

mit  diesem  hefte  schliessen  die  von  Olafur  DaviÖsson  gesam- 
melten volkstümlichen  Unterhaltungen  der  Isländer,  es  enthält  die 
abschnitte  über  Volksdichtung  und  gesang,  die  verschiedenen  arten 
der  brettspiele ,  gesellschaftsspiele  und  leibesübungen ,  verschiedene 
gesellige  Unterhaltungen,  nachtrage  und  register  zum  ganzen  werke. 
Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XIV.    (1892.)  14 


210  'KU.    Skandinavische  sprachen. 

203.  F.  Jönsson,  Skomageren  og  kalven.   Dania,  2  (1)  68  —  71. 
eine   isländische   parallele   zu   no.    191    aus  J.  Arnasons  isländi- 
schen volkssagen  (II,  531 — 533). 

204.  B.    Kahle,    Aus   isländischer   Volksüberlieferung.     Germ. 

3^  ('^)- 

K.  gibt  aus  der  neuisländischen   Volksüberlieferung  eine   anzahl 

parallelen  zu  internationalen   märchen   und   sagen,    so  zur  Leonoren- 

sage,   zu  Fitchers  vogel  u.  a.    auch  auf  das  beiwort  der  riesen  Tiund- 

viss  geht  er  ein  und  deutet   dies   als    'sehr   weise',     zu   gründe   legt 

er  dabei  Jon  Arnasons  Island,  volkssagen  und  das  1.  heft  von  Huld. 

205.  pjöÖsögur.     Huld  2,  35—79. 

eine  anzahl  isländischer  volkssagen  von  verschiedenen  bänden 
aufgezeichnet. 

206.  pÄttur  af  I)orvar5i  presti  BärÖarsyni  og  Eiriki,  er  kal- 
laöi  sig  'hinn  goöa'.      eptir  G.  Konräösson.     Huld  2,   1 — 35. 

207.  0.  L.  Jiriczek,  Fseröische  märchen  und  sagen,  Zs.  d. 
V.  f.  volksk.  2,   1—24.  142—165. 

Übersetzung  der  fseröischen  märchen  und  sagen  aus  Hammers- 
haimbs  Faerösk  antologi.  die  anmerkungen  (s.  163 — 165)  weisen 
auf  Parallelüberlieferungen  hin.     vgl.  auch  10,   180. 

208.  J.  Jacob sen,  Poul  Nols0.  Et  livs-  og  tidsbillede  fra 
Faer0eme  ved  slutningen  af  det  18.  og  begynd.  af  det  19.  aarh. 
Dansk  Hist.  tidskr.  6,  (III.)  517—601. 

Archäologie  und  kulturgeschichte. 

209.  K.  Bahnson,  Etnografien  fremstillet  i  dens  hovedtraek. 
med  farvetryk,  kort,  fotogravurer  og  flere  hundrede  i  teksten  indtrykte 
afbildninger.  1. — 2.  levering.  K0benhavn,  Philipsen.  lieferung 
je  1   kr. 

210.  0.  Montelius,  Ofversigt  öfver  den  nordiska  fomtidens 
perioder  intill  kristendomens  införande,  Svenska  fornminnesför.  tidskr. 
8,   127—163. 

überblick  über  die  resultate  der  prähistorischen  periodeneinteilung. 

211.  0.  Bremer,  Die  zeit  der  germanischen  besiedlung  Skan- 
dinaviens.    Anz.  f.  d.  a.    18,  413 — 418. 

B.  bestreitet  die  chronologischen  angaben  der  nordischen  archäo- 
logen,  die  das  jüngere  steinalter  um  2000  v.  Chr.  geb.  ansetzen, 
dem  dann  bald  darnach  das  bronzealter  gefolgt  sei.  diese  frühe  da- 
tierung  lässt  sich  nicht  vereinen  mit  historischen,  kulturellen  und 
sprachlichen  tatsachen.    —   vgl.   7,   19. 


Xn.     Skandinavische  sprachen.  211 

212.  A.  M.  Hansen,  Über  einwanderungen  in  Skandinavien, 
mit  karte,    aus  Det  norske  geogr.  selskabs  ärbog  11.    Christiania  1891. 

213.  Förbindelserna  mellan  Sverige  och  Arabema.  Kgl.  vitterh. 
bist,  mänadsbl.   19,    186—187. 

an  der  band  van  Goejes  ausgäbe  des  arabischen  geographen 
Ibn-Khordädhbeh,  der  sein  werk  846  verfasste,  wird  gezeigt,  dass 
schoQ  damals  die  Nordgermanen  mit  dem  hofe  in  Ostrom  und  mit 
Bagdad  in  handelsverbindung  standen.  .  der  weg  führte  nach  der 
letzteren  stadt:  über  den  Don,  von  da  nach  dem  kaspischen  meere, 
dies  fulir  man  hinab  und  führte  dann  die  waren  auf  Kamelen  nach 
Bagdad. 

214.  Memoires  de  la  societö  royale  des  antiquaires  du  nord. 
nouvelle  s^rie  1891.     K0benhavn,  Gyldendal  in  comm.    92  s.    1  kr. 

215.  J.  Undset,  Fra  Akershus  til  Akropolis,  skildringer  fra 
Studiereiser.     Kristiania,  A.  Cammermeyer.     XVI  u.   864  s.      12  kr. 

216.  A.  Reeh  og  G.  V.  Smith,  Nogle  grave  fra  stenalderen. 
Aarb.  f.  nord.   oldk.  1891   (IL  r.  6),   329  —  345. 

Untersuchungen  von  8  gräbern  aus  dem  steinzeitalter,  die  alle 
auf  der  halbinsel  Jütland,  ungefähr  4  meilen  von  der  ostküste  ent- 
fernt liegen,  7  davon  im  bezirk  Aarhus,  1  in  Viborg.  die  gräber 
zeigen  wieder,  dass  die  form  des  grabes  an  und  für  sich  keine  ge- 
währ bietet  zur  altersbestimmung  des  grabes,  sondern  dass  diese  allein 
die  funde  stützen  können, 

217.  H.  Petersen,  Kammerherre  Sehesteds  behandling  af 
sp0rgsmaalet  om  'Skja^veggede  flintredskaber'.  en  redegj0relse.  Aarb. 
f.  nord.   oldk.   1891,   397—410. 

218.  G.  V.  Smith,  Huggefors0g  i  fyrretrae  med  skivespalterne. 
Aarb.  f.  nord.  oldk.  1891  (H.  r.  6),  383—396. 

gegenüber  der  ansieht,  dass  die  rohen,  nicht  geschliffenen  Stein- 
äxte nicht  als  Schneidewerkzeuge  hätten  gebraucht  werden  können, 
zeigt  S.  an  versuchen,  die  er  in  Aarhus  angestellt,  dass  die  Werk- 
zeuge wol  im  stände  sind,  in  kurzer  zeit  ziemlich  starkes  holz  zu 
durchschneiden. 

219.  M.  Hoernes,  Die  genesis  der  alteuropäischen  bronze- 
kultur.     Globus  59  (21). 

220.  0.  Montelius,  Zur  Chronologie  der  jüngeren  eisenzeit 
in  Skandinavien.     Korrespbl.   d.  gesell,   f  anthrop.   22,   99  ff. 

221.  M.  Hoernes,  Zur  archäologie  des  eisens  in  Nordeuropa. 
Globus  59  (2). 

221a.  G.  A.  Gustafson,  En  baadgrav  fra  vikingetiden.  Bor- 
gens museums  aarsberetn.  1890. 

14* 


212  XII.     Skandinavisciie  sprachen. 

222.  R.  C.  Rasmussen,  Lidt  vedr0rende  min  arkseologiske 
virksomhed,  fornemlig  mine  runelsesuingers  historie,  med  4  litho- 
graferede  tavler.     K0benliavu,  Voldby  &  Poulsen.     32  s.     0,50  kr. 

223.  A.  P.  Madsen,  Unders0gelser  i  Ribe  amt,  med  saerligt 
heusyn  til  stenalderen.     Aarb.  f.  n.  oldk.   1891   (n.  r.   6),  301—328. 

Verzeichnis  der  im  bezirke  von  Ribe  gefundenen  prähistorischen 
gegenstände. 

224.  E.  Ekhoff,  Hällristingar  pä  Kinnekulle.  in  Svenska  forn- 
minnesför.  tidskr.  8  (2).  s.   102—126. 

225.  A.  G.  Hollander,  Om  Svearnes  förskandinaviska  historia. 
om  läget  af  Asahem  och  nordiska  gudalärans  Ursprung  med  särskild 
hänsyn  tili  Herodoti  berättelse  om  asovska  Skyterna.  med  bihang: 
om  celtogotisk  eller  alfisk  gudalära.  Stockholm,  Samson  &  Wallin. 
74  s.     1,75  kr. 

226.  C.  A.  Ossbahr,  Studier  i  Nordiska  museets  rustkammare. 
Samf.    för   nord.   museets   främjande  1890  (Stockholm  1892)  3 — 11. 

227.  B.  Salin,  Fornminnen  i  Uppland  undersökta  sommaren 
1890.     Kgl.  vitterh.   hist.  mänadsbl.  19,   100— 115. 

ausgrabungen  in  Uppland.  u.  a.  ein  neuer  runenstein  bei  As- 
husby:  Tufa  aug  Hamingr  litu  rita  stin  t)ina  abtir  Gunar  sun  sin 
[inn(?)i  han  (?  inihan  d.  i.  enighan)  var  tau{)r  [mir  (?  mij))  Grigium 
guj)  hialbi   [hansal  ugu|)S  m  . . .  r  ?] 

228.  C.  Wibling,  Tvänne  medeltidsgrafvar  i  Lunds  domkyrka. 
Kgl.  vitterh.  hist.  mänadsbl.  19,   116—124. 

zwei  gräber  in  der  domkirche  zu  Lund  aus  dem  14.  Jh.,  die 
sich  durch  ihre  eigentümliche  gestalt  auszeichnen,  von  besonderem 
Interesse  für  die  sitte  ist  ein  dreibeiniger  krug,  der  sich  c.  20  cm. 
über  dem  köpf  eingemauert  vorfand  und  knochenüberreste  von 
kleinen  tieren  enthielt,  wir  haben  es  hier  sicher  mit  einem  alten 
totenopfer  zu  thun. 

229.  G.  Lindström,  Anteckningar  om  Gotlands  medeltid.  I. 
Stockholm,  Norstedt  &  söner.      112  s.     1,50  kr. 

230.  H.  Hildebrand,  Tvä  prejudikat  i  fräga  om  äldre  kyr- 
komälningar.     Kgl.  vitterh.  hist.  mänadsbl.   19,   13 — 18. 

231.  H.  Hildebrand,  Fyndet  i  Hagby  kyrka.  Kgl.  vitterh. 
hist.  mänadsbl.  19,  26—40. 

kelche  und  hostienteller;  enthält  zugleich  ausführungen  über 
die  geschichte  des  kelches  und  hostientellers  in  der  ältesten  christ- 
lichen kirche. 


XII.     Skandinavische  sprachen.  213 

232.  H.  Hildebrand,  Fynd  frän  Öster-Ryftes  pä  Gotland. 
Kgl.  vitterh.  bist,  mänadsbl.   19,   128—134. 

neben  mehreren  ringen,  perlen  u.  dergl.  auch  ein  bracteat  mit 
der  rätselhaften  runinschrift  celil  und  17  denare  aus  der  zeit  von 
Trajanus  bis  Commodus. 

233.  H.  Hildebrand,  Altarprydnaden  i  Östra  Herrestads  kyrka, 
Kgl.   vitterh.   bist,   mänadsbl.   19,    134 — 136. 

234.  H.  Hildebrand,  Sturköfyndet.  Kgl.  vitterh.  bist,  mä- 
nadsbl.  19,   73—83. 

beschreibung  eines  interessanten  fundes  auf  der  insel  Sturkö  in 
Blekingen.  u.  a.  sind  gefunden:  byzantinische  münzen  (aus  der  zeit 
um  970),  eine  italienische  aus  der  zeit  der  Ottonen,  mehrere  bay- 
rische aus  der  zeit  von  948 — 1002,  ferner  Strassburger,  Wormser, 
Mainzer,  Kölner,  Metzer,  Verduner  (alle  aus  dem  10.  Jh.),  besonders 
viel  aus  Sachsen,  darunter  auch  sog.  Wendenpfennige,  auch  aus  Magde- 
burg, Böhmen.  dann  viel  angelsächsische  aus  der  zeit  Ethelred  II. 
(ca.  1000).  der  fund  ist  für  das  münzwesen,  namentlich  das  deutsche, 
von  grosser  Wichtigkeit.  von  grossem  werte  sind  auch  die  zahl- 
reichen filigrangegenstände,  die  hier  gefunden  und  alle  um  1000  ent- 
standen sind. 

235.  H.  Hildebrand,  Visby  domkyrka  och  dess  grafvar.  Kgl. 
vitterh.  bist,  mänadsbl.   19,   165 — 185. 

enthält  den  streit  des  reichsantiquars  mit  dem  domkapitel  von 
Visby,  das  die  grabsteine  der  Marienkirche  zu  wissenschaftlichen 
zwecken  nicht  hergeben  will,  von  besonderem  Interesse  sind  diese 
steine  für  die  deutsche  geschichte. 

236.  Gotlands  medeltids  konst.  Kgl.  vitterh.  bist,  mänadsbl. 
19,  136—138. 

sechs  eigentümlich  geformte  armenbüchsen  von  der  insel  Got- 
land; eine,  aus  dem  anfange  des  14.  jhs.,  hat  am  oberen  rand  eine 
runeninschrift. 

237.  A.  Hazelius,  Bidrag  tili  vär  odlings  häfder.  Stockholm, 
F.  &  G.  Beyer. 

5.,  Byskomakaren  Jonas  Stolts  minnen  frän  1820-talet.  an- 
teckningar  frän  Högsby  socken  i  Smäland,  utg.  af  Nordiska  museet. 
med  25  illustr.  och  en  karta  öfver  trakten  kring  Högsby.  94  s. 
und  1  karte.     2  kr. 

238.  V.  Engelke,  Ett  blad  om  Vadsby  i  Söderbärke  socken 
i  Dalarna.  Sam.  f.  nord.  museets  främjande  1890  (Stockholm  1892), 
12—16. 

239.  H.  Petersen,  Danske  adelige  sigiller  fra  middelalderen. 


214  Xn.     Skandinavische  sprachen. 

afliildningerne  tegnede  af  E.  Rondabl.     1.  heft.    K0benhavn,  Reitzel. 
heft  je  1,80  kr. 

240.  R.  Mejborg,  Slesvigske  b0ndergaarde  i  det  16.,  17. 
og  18.  aarbundrede.  3. — 9.  beft.  K0benbävn,  Lebmann  &  Stage. 
volksausg.   beft  je  95  0re,  pracbtausg.   1,25  kr. 

forts.  von  jsb.  1891,  12,  156.  mit  beft  9  ist  der  1.  teil  dieses 
Werkes  geschlossen:  Norske  b0ndergaarde  I.  Slesvig,  6,75  kr.  Pracht- 
ausgabe 11,25  kr.  —  angez.  Rev.  crit.   26  (20). 

241.  M.  Üble,  Das  dänische  haus  in  Deutschland.  Verhandl. 
der  Berl.  gesellscb.  f.  anthrop.,   ethnologie  und  urgesch.  1891   (Juni). 

242.  L.  Dietrichson,  De  norske  stavkirker.  med  ca.  250 
träsnit.  F0rste  del.  Stavkirkens  arkitektur.  (systematisk  del),  9. — 17. 
beft.  Kristiania,  A.  Cammermeyer.  heft  je  80  0re.  kpl.  1.  teil 
526  s.     15  kr. 

forts.  von  jsb.  1891,  12,  78.  —  mit  diesen  lieferungen  ist  das 
grossartige  werk  vollendet,  es  ist  einer  der  wichtigsten  beitrage  für 
die  arcbitektur  des  mittelalters.  bebandelt  werden  darin:  der  stab- 
kirchen  arcbitektur  (a,  ihr  aussehen  und  ihre  konstruktion,  ihre  Ver- 
breitung; b,  ihre  Ornamentik),  ihr  Ursprung  (a,  die  bolzkirchen  ausser- 
halb Norwegens,  b,  die  bolzkirchen  in  Skandinavien)  und  ihre  ge- 
schichte  (a,  von  c.  996—1152;  b,  von  1152—1263;  c,  von  1263 
bis  1537).  die  zahlreichen  holzscbnitte  geben  auch  dem  laien  einen 
klaren  einblick  in  die  geschichte  dieser  interessanten  bauwerke.  — 
heft  1 — 4  sind  sehr  anerkennend  besprochen  von  H.  v.  Lenk, 
Centralorgan  f.  int.  d.  realsch.  20,  94;  von  P.  Giemen,  Repet.  f. 
kunstgeschichte  1892. 

243.  Rannsökn  a  Vestfjöröum  1888.  Ärb.  h.  isl.  fornf  1888/92, 
124—142. 

ausgrabungen  in  Ogurssveit  (s.  124),  zu  Valseyrir  (s.  125),  zu 
Höföi  im  Dyrafjörör  (s.  130),  zu  Haukadal  (s.  133),  Hrafnseyrir 
(s.  136),  im  GeirJjjöfsQörör  (s.  137),  zu  Bakki  im  Talknafjörör  (s.  141). 

244.  Sigurör  Vigfüsson,  Rannsökn  i  Rangärjjingi  og  vestan 
til  i  Skaftafells{)ingi  1883  og  1885,  og  d  aljjingisstäönum  1880,  svo 
og  i  Breiöafirdi  (siöast  rannsakaö  1889)  alt  einkanlega  viökomandi 
Njälssögu.     Ärb.  b.  fsl.  fornf.   1888/92,   1—34. 

245.  Sigurör  Vigfüsson,  Rannsöknir  sögustaöa,  sem  gerÖar 
voru  1883  um  Rangarvöllu  og  })ar  i  grend,  einkanlega  i  samanburöi 
viö  Njdlssögu.     Ärb.  b.  fsl.  fornf.  1888/92,  35—62. 

246.  Sigurör  Vigfüsson,  Rannsoknarferö  um  Hünavatns  og 
SkagafjarÖar  syslur  1886.     Ärb.  b.   isl.   fornf.   1888/92,   76  —  123. 

ausgrabungen  der  statten  der  Feröasaga  (s.  76),  ä  Orlyggsstööum 


XII.     Skandinavische  sprachen.  215 

(s.  82),  i  Haugsnesi  (s.  86),  A  Flugumyri  (s.  88),  u  HofsstöÖum  (s. 
89),  ä  Hölum  i  Hjaltadal  (s.  90),  a  Hofi  i  Hjaltadal  (s.  107),  a 
Hegranest)ingi  (s.   110),   i  Vatnsdal  (s.   118). 

247.  Sigurör  Vigfüsson,  Rannsoknir  sögustaöa,  sem  geröar 
voru  1885  i  Eangärjjingi  og  i  SkaftafellsJ)ingi  vestanveröu.  Arb.  h. 
isl.  fornf.  1888/92,  63—75. 

ausgrabung  zu  BergI)Orshvoll  (s.  64),  des  kirkjuboer  a  Siöu 
(s.  66),  zu  Fjallabaksveg  (s.  69),  porolfsfell  (s.  71),  Goöaland  (s. 
72),  des  liof  A  RangdrvöHum  (s.  74),  des  kirkjuboer  d  Rangdr- 
völlum  (s.   74). 


248.  Valtyr  Gu^mundsson,  Föstbrseöralag.  prjar  ritgjöröir 
sendar  og  tileinkaöar  herra  Päli  Meisted  d  80  fseöingardegi  hans  J).  13. 
növ.  1892,  29—55. 

das  nord,  f6sthrce()ralag  lässt  sich  von  den  ältesten  zeiten  bis 
ins  12.  jh.  verfolgen,  die  das  f.  eingehen,  heissen  in  den  ältesten 
quellen  eibhroebur,  svarabrcebur^  eibsvarar,  erst  später  auch  fostbrceb 
ur  (bei  Saxo  invicem  conjurati).  das  wort  f.  ist  demnach  nicht  vor 
dem  12.  jh.  entstanden  in  anlehnung  an  die  fösturbroebur,  d.  h,  die 
von  gleichem  pflegevater  auferzogenen,  die  bestimmungen  der  eiö- 
brceöur  waren:  sie  sollen  zusammenhalten  wie  2  leibliche  brüder,  sie 
sollen  hab  und  gut  als  gemeinsamen  besitz  betrachten,  sie  dürfen 
sich  nur  mit  beiderseitiger  einwilligung  trennen,  sollen  in  gleichem 
ansehen  stehen,  sollen  die  ehre  ihres  genossen  verteidigen,  ferner 
mussten  sie  in  den  ältesten  zeiten  mit  dem  mitverschworenen  in  den 
tod  gehen,  in  späteren  zeiten  über  den  verstorbenen  den  hügel  auf- 
werfen und  ihm  das  nach  dem  tode  nötige  mit  ins  grab  geben  lassen 
und  selbst  drei  nachte  im  hügel  bei  ihm  weilen;  es  musste  einer 
den  andern  rächen,  wenn  er  getötet  worden  war,  oder  in  christ- 
licher zeit  für  die  bestrafung  des  mörders  sorgen,  der  überlebende 
beerbte  den  toten,  wenn  er  kinderlos  war.  die  symbolischen  hand- 
lungen  beim  eingehen  des  f.  waren:  die  eidbrüder  gingen  unter  den 
erdstreifen  (ganga  undir  jarbarmen),  mischten  ihr  blut  und  schworen 
sich,  das  broeÖralag  zu  halten,  in  der  regel  gingen  zwei  das  f.  ein, 
doch  saich.  drei,  vier  und  mehr;  in  letzterem  falle  wurde  ein  obmann 
gewählt. 

249.  Boga  Th.  Melsteö,  Um  al])ingi.  I^rjar  ritgjöröir  sendar 
ok  tileinkaöar  herra  Pali  Melsteö  a  80.  fseöingardegi  hans  ^.  13.  nov. 
1892,  56-92. 

in  leicht  fasslicher  form  bespricht  M.  den  Ursprung  und  die  ge- 
schichtliche entwicklung  des  Island.  alj)ingis,  die  J)ingzeit,  die  weihe 
des  I)ingplatzes,  die  thätigkeit  des  gesetzsprechers  und   der   I)nigver- 


216  XII.    Skandinavische  sprachen. 

Sammlung,  die  zum  \>mg  berechtigten  und  gibt  am  Schlüsse  einen 
überblick  über  die  Veränderungen,  die  mit  dem  al])ingi  vor  sich 
gingen,  als  Island  (1262 — 64)  unter  norwegische  gewalt  kam. 

250.  F.  Vetter,  Thingvellir  und  die  altisländische  landes- 
gemeinde.      Schweiz,  rundschau  1892  (5.   6). 

251.  V.  Guömundsson,  Privatboligen  pä  Island  i  sagatiden. 
—  vgl.  jsb.  1889,  12,  140.  ausführl.  angez.  von  R.  Meissner, 
Anz.  f.  d.  a.  18,  322 — 329,  wo  eine  reihe  einwürfe  gegen  Guö- 
mundssons  ausführungen  gemacht  wird. 

252.  K.  Maurer,  Zur  geschichte  des  begräbnisses  'more  teu- 
tonico'.     Zs.  f.  d.  phil.  25,  139. 

zu  der  sitte,  leichname  durch  kochen  in  fleischteile  und  knochen 
zu  zerlegen,  gibt  M.  im  anschluss  an  R.  Röhrichts  beispiele  (Zs.  f. 
d.  phil.  24,  505)  einen  weiteren  beleg  aus  dem  Einars{)attr  Sokka- 
sonar,  der  ungefähr  aus  dem  jähre  1130  stammt.  —  vgl.  oben  8,  96. 

253.  K.  Maurer,  Das  schneeschuhlaufen  in  Norwegen.  Zs. 
d.  ver.  f.  volksk.  2,  301—313. 

M.  gibt  eine  kurze  geschichte  des  norweg.  schneeschuhlaufens 
an  der  band  von  0.  Wergelands  'Skil0bningen,  dens  historie  og 
krigsanvendelse'  (Christ.  1865)  und  F.  Nansens  'Paa  ski  over  Gr0n- 
land'  und  weist  darauf  hin,  dass  sich  dessen  militärische  Verwendung 
unter  umständen  auch  für  Deutschland  in  einem  event.  kriege  mit 
unsern  östlichen  nachbarn  empfehle. 

254.  H.  Schuck,  Ur  gamla  papper.  Populära  kulturhistoriska 
uppsatser.     Stockholm,   Geber.      185  s.     2,50  kr. 


Geschichte   (einsch.   Kirchen-   und  rechtsgeschichte)  und 
geographie  (topographie). 

255.  J.  Steenstrup,  Fra  fortid  og  nutid.  Historiske  skil- 
dringer  for  alle.     K^benhavn,  Kleins  efterf     304  s.     4  kr. 

256.  J.  E.  Sars,  Udsigt  over  den  norske  historie.  Ny  Sub- 
skription. 1. — 17.  heft  (b.  I  u.  II,  1 — 384).  Kristiania  og  K0ben- 
havn,  A.  Cammermeyer.     heft  je  60  0re. 

257.  W.  Poulsen,  Fortsellinger  af  Norges  historie.  med  illu- 
strationer og  kart  over  det  gamle  Norge.  26. — 27.  heft.  Kristiania, 
Mailing,     heft  je  50  0re,  prachtausg.  je  80  0re. 

forts.  von  jsb.   1891,   12,  95. 

258.  C.  F.  Keary,  The  vikings  christendom.  —  vgl.   7,   82. 


Xn.     Skandinavische  sprachen.  217 

259.  A.  Taranger,  Den  angelsaksiske  kirkes  indeflydelse  paa 
den  norske.  udg.  af  den  norske  historiske  forening.  Krist.  1890 — 
1892.     XII  u.  459  s. 

nach  einer  Schilderung  der  westviking  in  England  gibt  T.  eine 
klare  darstellung  des  Ursprungs  und  der  entwicklung  der  angel- 
sächsischen kirche.  es  folgt  dann  die  kultur  Norwegens  in  der 
vikingerzeit,  die  einführung  des  Christentums  in  Norwegen  und  ein- 
gehend Olaf  des  Heiligen  kirchengesetzliche  thätigkeit.  angelsäch- 
sische missionäre  haben  die  norwegische  kirche  von  allem  anfang  an 
beeinflusst:  sie  hat  in  ihrer  Verfassung  und  ihrer  Verwaltung  ein 
durchaus  angelsächsisches  gepräge. 

260.  K.  Maurer,  Das  bekenntnis  des  christlichen  glaubens 
in  den  gesetzbüchern  aus  der  zeit  des  königs  Magniis  lagaboetir. 
Sitzungsber.  der  phil.  und  bist,  klasse  der  kgl.  bayr.  akad.  d. 
wissensch.  1892.     heft  IV.     s.  537—581. 

261.  M.  Pappenheim,  Ein  altnorwegisches  schutzgildenstatut 
nach  seiner  bedeutung  für  die  geschichte  des  nordgermanischen 
gildewesens  erläutert.  —  vgl.  jsb.  1889,  12,  188.  ferner  angez. 
von  F.  Arnheim  in  Sybels  Eist.  zs.  1892  (1)  166  —  167. 

262.  E.  Hildebrand,  Sveriges  regeringsformer  1634 — 1809 
samt  konungaförsäkringar  1611  — 1800.  Stockholm,  Norstedt  &  söner. 
321   s.     3  kr. 

263.  Frän  tredja  Gustafs  dagar.  Anteckningar  och  minnen  af 
E,  Schröderheim,  G.  Adlerbeth  och  G.  M.  Armfeit.  änyo  utg.  af 
E.  Tegner.  1.  heft.  E.  Schröderheims  skrifter  tili  konung  Gustaf 
ni.s  historia,  jämte  urval  ur  Schrödenheims  brefväxling.  änyo  utg. 
med  rättelser  och  tillägg.  Stockholm,  F.  &  G.  Beijer.  160  s.   1,25  kr. 

264.  G.  A.  Cornelius,  Handbok  i  svenska  kyrkans  historia. 
3.  uppl.  änyo  öfversedd  och  fullständigt  omarbetad.  Upsala,  Schultz. 
Vm  und  418  s.     4  kr. 

265.  W.  Berg,  Göteborgs  stift  under  1700-talet.  6.  och  7. 
(letztes)  heft.  s.  241  —  307.  Göteborg,  Wettergren  &  Kerber.  3  kr. 
—   forts.  und  schluss  von  jsb.   1891,    12,    189. 

266.  F.  Barfod,  Danmarks  historie  fra  1536  til  1670.  2.  og 
3.  bind  ( —  1660).  K0benhavn,   Sch0nberg. 

267.  K.  Erslev,  Kilderne  til  Danmarks  historie  i  middel- 
alderen  (omtrent  1000 — 1450).  bibliografisk  oversigt.  K0benhavn, 
Erslev.     40  s.     0,50  kr. 

268.  Kong  Christian  den  Fjerdes  egenhsendige  breve,  udg. 
ved  C.  F.  Bricka  og  J.  A.  Fridericia.  —  vgl.  jsb.  1891,  12, 
100.     angez.  Lit.  cbl.  1892  (28)  983. 


218  XII.     Skandinavische  sprachen. 

269  Forarbejderue  til  kong  Kristian  V.s  danske  lov,  udgivne 
ved  V.  A.  Sech  er  og  C.  St0chel  af  selskabet  for  iidgivelse  af 
kilder  til  dansk  historie.  2.  —  4.  heft.  K0benhavn,  Gad.  je  1,50  kr. 
—   forts.  von  jsb.   1891,   12,  221. 

270.  Forordninger,  recesser  og  andre  kongelige  breve  Dan- 
marks  lovgivning  vedkommende  (Corpus  constitutionum  Daniae). 
1558 — 1660.  udgivne  ved  V.  A.  Secher  af  selskabet  for  udgivelse 
af  kilder  til  dansk  historie.     3.  bd.    2.  heft.    K0benhavn,  Gad.    2  kr. 

271.  L.  M.  B.  Aubert,  Den  norske  obligationsrets  specielle 
del.  3.  bind,  indeholdende  tillseg  til  obligationsretten :  den  norske 
thinglysnings-  og  registreringsvsesen.  Kristiania,  Mailing,  heft  je 
3  kr.  —  forts.  von  jsb.  1891,   12,  219. 

272.  Kirkehistoriske  samlinger,  4.  rsekke,  udg.  af  selskabet 
for  Danmarks  kirkehistorie  ved  H.  F.  R0rdam.  2.  bd.,  2.  heft. 
K0benhavn,   Gad.      heft  je  2  kr.   —  forts.   von  jsb.   1891,    12,   103. 

273.  H.  Olrik,  Konge  og  prajstestand  i  Danmark  indtil  12. 
ärhundredes  begyndelse.  (auch  unter  dem  titel:  Konge  og  praeste- 
stand  i  den  danske  middelalder.  1.  bd.)  udgivet  med  underst0ttelse 
af  den  grevelige  Hjelmstjerne-  Eosencroneske  stifteise.  K0benhavn, 
Gad.     288  s.     4  kr. 

274.  Kj0benliavns  universitetsraatrikel.  udgivet  af  S.  Birket 
Smith.  Andet  bind  1667  —  1740.  3.-5.  heft.  med  underst0ttelse 
af  Carlsberg-fondet.  K0benhavn,  Gyldendal.  heft  je  2  kr.  —  forts. 
von  jsb.  1891,  12,  106.  der  erste  band  dieses  wichtigen  werkes, 
das  für  die  ganze  kulturgeschichte  Dänemarks  von  1611  an  bedeu- 
tung  hat,  ist  anerkennend  angezeigt  von  G.  K.  im  Lit.  cbl.  1891 
(15)  518—519. 

275.  C.  Bruun,  Kj0benhavn.  en  illustreret  skildring  af  dets 
historie,  mindesmserker  og  institutioner.  32.  —  37.  levering.  K0ben- 
havn,  Philipsen.  lieferung  je  90  0re.  —  forts.  von  jsb.  1891, 
12,  163. 

276.  0.  Nielsen,  Kj0benhavn  under  Kong  Frederik  den  Fjerde 
(1699 — 1730).  auch  unter  dem  titel:  Kj0benhavns  historie  og  be- 
skrivelse.  VI.  del.  1. — 2.  heft.  K0benhavn,  Gad.  VI.  teil.  kpl. 
6,50  kr.      1.— 6.  teil  35,50  kr. 

277.  J.  Kornerup,  Roeskilde  i  gamle  dage.  tildels  efter 
utrykte  kilder.  udgivet  med  underst0ttelse  af  den  Raben-Levetzauske 
fond.     K0benhavD,  Wroblewski.     5  kr. 

278.  K.  Gj  er  ding,  Bidrag  til  Helium  herreds  beskrivelse  og 
historie,  udg.  ved.  D.  H.  Wulff     udg.   af  selskabet   for  jydsk  bis- 


XIII.    Althochdeutsch.  219 

torie    og    topografi.      4.    heft.     Aalborg,    Schultz    in  komm.      32  s. 
0,65  0re.  —  forts.  von  jsb.   1891,   12,    160. 

279.  Th,  Thoroddsen,  Landfrseöissaga  Islands.  Hugmyndir 
manna  um  Island,  nattiiruskoöun  {»ess  og  rannsoknir,  fyrr  og  siöar. 
1.  h.  1 — 238.     Reykjavik,  i  Isafoldarprentsmiöju. 

das  1.  heft  einer  eingehenden  geographie  Islands  von  dem  be- 
deutendsten geographen  und  naturforscher  der  insel.  es  enthält:  die 
sagen  von  Thule,  die  alten  sagen  über  Island  vor  seiner  entdeckung, 
die  Iren  auf  Island,  Islands  besiedlung,  die  kultur  der  alten  Isländer 
und  ihre  fahrten,  die  ältesten  beschreibungen  und  karten  von  der  insel, 
über  den  handel  der  Isländer  im  14.  jh.,  ihren  verkehr  mit  den 
Engländern,  mit  den  Deutschen,  daran  knüpfen  sich  die  Nordlands- 
fahrten der  Engländer  und  Dänen  im  16.  Jh.,  die  beschreibungen 
der  insel  in  dieser  zeit,  sowohl  die  ausländischen  als  auch  die  heimi- 
schen. —  die  blosse  inhaltsangabe  zeigt,  dass  wir  hier  mehr  als  eine 
geographie,  eine  vollständig  kulturgeschichtliche  entwicklung  Islands 
erhalten. 

Biographie. 

SigUl'dr  VigfÜSSOD.  280.  V.  Ä.  (Valdimar  Äsmundarson?),  Sigurör 
Vigfü.sson.     Ärb.  h.  isl.  fornf.   1888—1892  I— VIII. 

Theodor  Wisen.  281.  E.  Lidforss,  Theodor  Wisen.  Svensk 
tidskr.  1892  (3)  69—75.  G.  Cederschiöld,  Th.  W.,  Ark.  f.  n. 
•fil.  8  (n.  f.  4),  375—379. 

l.  Wiramer.  282.  V.  Dahlerup,  Ludv.  F.  A.  Wimmer.  Illu- 
streret  tidende  1892  (2)  13—15. 

AlmqYist.  283.  Th.  Hjelmqvist,  C.  J.  L.  Almqvist  säsom 
etymolog.  föredrag  i  filologiska  sällskapet  i  Lund.  d.  23.  nov.  1891. 
28  s.     Lund.     0,50  kr.  ^    Mogk. 


XIII.    Althochdeutsch. 

1.  Wilhelm  Braune,  Althochdeutsche  grammatik.  —  vgl.  jsb. 
1891,   13,   1.     rec.  Zs.  f.  d.  realschulw.  17,  94  von  G.  Burghauser. 

2.  M.  H.  Jellinek,  Zur  frage  nach  der  Verschiebung  der 
gutturale.     Zs.  f.  d.  alt.  36  (1)  77—89. 

wiederholt  kurz  die  entwicklungen  des  jsb.  1890,  3,  84  ver- 
zeichneten aufsatzes,  dessen  inhaltsangabe  im  jsb.  heissen  musste 
'erklärt  die  gutt.  media  auf  grund  der  Schicksale  des  ausl.  g  im 
gegensatz    zu    den    andern,    spirantischen    medien    als    aflfricata    und 


220  XIII.     Althochdeutsch. 

nimmt  auch  für  h,  d  die  affrizierte  ausspräche  als  Vorstufe  der  spi- 
rantischen an.'  diese  ansieht  stützt  J.  durch  heranziehung  moderner 
hochd.  mundarten,  bekämpfung  der  entgegenstehenden  ansichten 
Kauffmanns  und  Kräuters,  sowie  durch  den  hinweis  auf  die  Wind- 
berger  psalmen  und  das  Himmelreich,  welche  auslautendes  -g  von  -k 
durchweg  scheiden. 

3.  Fr.  Wilkens,  Zum  hochalemannischen  konsonantismus.  — 
vgl.  jsb.  1891,  13,  3.  durchaus  lobende  anzeige  von  E.  Hoffmann- 
Krayer,  Anz.  f.  idg.   sprachk.  1   (5)  132  —  134. 

4.  Hermann  Garke,  Prothese  und  aphärese  des  h.  —  vgl. 
jsb.  1891,  13,  4.  —  angez.  von  H.  Wunderlich,  Zs.  f.  d.  phil.  25 
(3)  403 — 405  (zustimmende  inhaltsangabe).  E.  Steinmeyer,  Litztg. 
1892  (23)  754  f.  weist  irrtümer  nach  und  erkennt  das  resultat 
höchstens  in  beschränkung  auf  einzelne  dialekte  des  ahd.  an.  St. 
sieht  als  hauptursache  des  unorganisch  vorgesetzten  h  das  Ungeschick 
der  des  deutschschreibens  ungewohnten  Schreiber  an.  W.  Braune, 
Lit.  cbl.  1892  (18)  650  f.  hält  die  resultate  im  wesentlichen  für 
richtig,  einige  zu  weit  gehende  folgerungen  werden  eingeschränkt. 
Klaudius  Bojunga,  Anz.  f.  idg.  sprachk.  1  (5)  130 — 132  stellt 
methode  und  resultate  als  durchaus  mislungen  hin.  die  fleissige 
materialsammlung  wird  von  allen   beurteilern   lobend   hervorgehoben. 

5.  Ferd.  Wrede,  Fuldisch  und  hochfränkisch.  Zs.  f.  d.  a. 
36  (2/3)  135—145. 

führt  die  spräche  des  Tatian  und  einiger  anderer  auf  Fulda 
zurückgehender  ahd.  denkmäler  auf  den  dialekt  der  aus  anderen 
gegenden  gebürtigen  vff.  zurück,  während  er  gegen  Kossinna  für 
Fulda  selbst  eine  den  heutigen  Verhältnissen  im  wesentlichen  ent- 
sprechende dialektische  Stellung  nachweist. 

6.  Fr.  Kauffmann,  Über  althochdeutsche  Orthographie.  Ger- 
mania 37  (3)  243—264. 

sucht  besonders  an  der  bezeichnung  des  k  -  lautes  und  an  der 
Verwendung  des  Ä;-schriftzeichens  eine  merowingische,  eine  westfrän- 
kische und  eine  angelsächsische  schreiberschule  zu  unterscheiden,  der 
aufsatz  eröffnet  der  altdeutschen  Urkunden-  und  dialektforschung  ein 
ganz  neues  gebiet,  und  die  weitere  Verfolgung  der  gedanken  des 
verfs.  verspricht  für  unsere  kenntnisse  der  ahd.  dialekte  schöne  resul- 
tate. Kauffmann  bedauert,  die  spuren  der  irischen  schreiberschulen 
nicht  zu  erkennen;  doch  dürfte  die  beachtung  der  ergebnisse  der 
neueren  Untersuchungen  über  irische  Orthographie  zu  dem  gewünschten 
ziele  führen  und  eine  gänzliche  Umgestaltung  unserer  ansichten  über 
den  alemannischen  und  baierischen  konsonantismus  sowie  über  die 
'streng  althochdeutsche'  Verschiebung  anbahnen. 


XIII.    Althochdeutsch.  221 

6a.  G.  Ehrismann,  'So  egih  guot,  s'egih  guot.^  Germania  37 
(1)  107  f.  Kleinigkeiten  V.  (vgl.  abt.   1,   10). 

leitet  egih  von  dem  in  aind.  äha,  gr.  ij  erhaltenen  perfektum 
ab  und  deutet:  'um  mich  richtig  auszudrücken'. 

7.  A.  Heusler,  Zur  geschichte  der  altdeutschen  verskunst. 
vgl.  abt.  3,  112. 

eine  der  erfreulichsten  und  förderndsten  Schriften  über  germani- 
sche metrik.  der  verf.  sucht  in  der  ersten  hälfte  dipodischen  tonfall 
der  Stabreimdichtungen,  monopodischen  der  Otfriedischen  und  späteren 
vierhebigen  verse  nachzuweisen,  erläutert  Otfrieds  iktenzeichen ,  den 
Ursprung  und  die  eigenart  des  deutschen  rhythmus  und  geht  in  der 
zweiten  auf  die  frühmittelhochdeutsche  dichtung,  die  ältere  lyrik  und 
die  Nibelungensti-ophe  ein;  nebenher  geht  ein  angriff  auf  die  schwe- 
bende betonung.  —  die  ausführungen  über  die  mhd.  gedichte  haben 
wol  auf  allgemeine  Zustimmung  zu  rechnen;  die  des  ersten  teils  sind 
zwar  in  manchen  punkten  überzeugend  und  in  vielen  bestechend, 
werden  aber  noch  vielfache  angriffe  und  berichtigungen  zu  erfahren 
haben. 

8.  K.  Fuhr,  Die  metrik  des  westgermanischen  allitterations- 
verses.  —  vgl.  abt.  3,  114. 

auf  grundlage  der  Sieversschen  Untersuchungen  und  mit  kenntnis 
von  no.  7  wird  hier  der  versuch  gemacht,  zunächst  am  Beowulf  die 
vier-  oder  dreihebigkeit  des  altgermanischen  allitterationsverses  zu 
beweisen  und  das  mass  der  zulässigen  taktfüllungen  festzustellen. 
die  in  gründlicher  iintersuchung  gewonnenen  ergebnisse  werden  dann 
auf  die  deutschen  dichtungen  übertragen.  —  hat  auch  der  verf. 
manchmal  übereilt  geschlossen,  so  führen  doch  seine  —  leider  nicht 
immer  klaren  und  übersichtlichen  —  darlegungen  in  erwünschter 
weise  fördernd  und  berichtigend  über  no.   7  hinaus. 

9.  S.  Singer,  Zur  Überlieferung  der  S.  Galler  benediktiner- 
regel.     Zs.  f.  d.  a.  36  (1)  89-92. 

sucht  zu  beweisen,  dass  Goldast  eine  uns  unbekannte  hs.  des 
9.  jhs.  benutzt  habe,  die  indes  nur  eine  bessernde  abschrift  der  von 
Hattemer  veröffentlichten  gewesen  sei. 

Monseer  fragmente.  10.  A.  Hench,  The  Monsee  fragments.  — 
vgl.  jsb.  1891,  13,  12.  —  H.  Wunderlich,  Zs.  f.  d.  phil.  25  (1) 
117  — 120  rühmt  gründlichkeit,  eifer  und  ergebnisse  des  vfs.  auf 
dem  gebiete  der  textkritik  und  der  grammatischen  Statistik,  vermisst 
aber  eingehen  auf  syntax  und  zahlreiche  anregungen  Müllenhoffs 
und  Scherers. 

GI0SS6D.     11.     H.    J.  Velthuis,    De   Tegernseeer    glossen    op 


222  XIII.     Althochdeutsch. 

Vergilius.  Groninger  dissertation.  Groningen,  Wolters.  XXXXIV 
und   116  s. 

sorgfältige  Lautlehre  und  grammatik  und  vorsichtige  erörterung 
schwieriger  werter,   in  genauestem  anschluss  an  Steinmeyers  ausgäbe. 

Denkmäler.  12.  K.  Müllen  hoff  und  W.  Scherer,  Denkmäler 
deutscher  poesie  und  prosa  aus  dem  VIII.  —  XII.  Jahrhundert,  dritte 
ausgäbe  von  E.  Steinmeyer.  Berlin,  Weidmann.  I.  texte  43  u. 
321  s.      7  m.     IL  anmerkungen  492  s.     12  m. 

der  herausgeber  hat  das  werk  Müllenhoflfs  und  Scherers  nach 
möglichkeit  geschont,  dabei  aber  die  ergebnisse  zwanzigjähriger  for- 
schung  überall  eingeflochten  und  auch  die  eigne  ansieht,  oft  unter 
heftigen  angriffen,  zur  geltung  gebracht,  für  die  lösung  der  äusserst 
schwierigen  und  umfassenden  aufgäbe  ist  die  Wissenschaft  ihm  zu 
grösstem  danke  verbunden:  den  'denkmälern'  ist  dadurch  ihre  Stel- 
lung im  mittelpunkte  der  ahd.  forschung  als  grosses  muster  und 
unerschöpfliche  fundgrube  zurückgegeben,  besonders  umfangreiche 
äuderungen  und  zusätze  hat  die  behandlung  der  no.  I — III  (zu  II 
ist  eine  recension  des  jungem  Hildebrandliedes  nach  den  drucken 
hinzugekommen,  vgl.  auch  abt.  10,  59.)  XXXI,  LXXX,  LXXXVI C 
erfahren,  die  stücke  XXX B  und  LXXVIIIA  sind  neu  aufgenom- 
men; zahlreiche  handschriften  sind  neu  verglichen,  die  benutzung 
des  Werkes  ist  durch  die  hinweise  auf  die  neuen  hilfsmittel  überall 
erleichtert,  angez.  Litbl.  1892  (10)  330  f  von  Behaghel,  der  die 
ergebnisse  einer  nachprüfung  des  Friedberger  Christ  mitteilt  und  die 
neuausgabe  lebhaft  begrüsst. 

13.  K.  Li  er  seh.  Zum  liebesgruss.  Zs.  f.  d.  a.  36  (2/3) 
154—157. 

weist  aus  der  karolingischen  zeit  eine  reihe  ähnlicher  grüsse 
nach  und  sucht  dadurch  die  ansieht  zu  stützen,  dass  solche  grüsse 
nichts  für  die  existenz  einer  volkstümlichen  gesangsmässigen  lyrik  im 
11.  jh.  beweisen. 

14.  Friedr.  Weidling,  Zum  Ezzoleich.  Germ.     37  (1)  69—74. 
prüft  im  anschluss  an  Wilmanns  fjsb.   1887,   14,    15)  und  John 

Meier  (jsb.  1891,  6,  6)  die  möglichkeiten,  die  Überlieferung  des  ge- 
dichts  mit  den  nachrichten  der  vita  Altmanni  zu  vereinen;  er  stellt 
eine  neue  Vermutung  über  das  Verhältnis  der  hss.  auf,  sucht  den 
ersten  vers  zu  retten  und  die  möglichkeit  einer  ursprünglich  fränki- 
schen fassung  offen  zu  halten:  aus  der  vita  Altmanni  nimmt  er  nur 
die  bezeichnung  des  liedes  als  cantilena  de  miraculis  Christi  an. 

14a.  W.  Mettin,  Die  komposition  des  Ezzoleichs.  dissertation, 
Halle.     30  s. 

Tatian.    15.    Tatian,  lateinisch  und  altdeutsch  mit  ausführlichem 


XrV.    Mittelhochdeutsch.  223 

glossar  herausgegeben  von  Ed.  Sievers.  2.  ausgäbe.  Bibliothek 
der  ältesten  deutschen  litteraturdenkmäler.  bd.  V.  Paderborn,  F. 
Schöningh.     LXXV,   518  s.     10  m. 

diese  ausgäbe,  welche  das  verdienst  hat  die  statistische  methode 
zum  erstenmale  an  einem  grösseren  werke  mit  überraschendem  er- 
folge durchgeführt  zu  haben,  erscheint  hier  wesentlich  bereichert, 
die  einleitung  enthält  jetzt  die  vollständige  lautlehre,  das  wb.  die 
angäbe  aller  stellen  und  bedeutungen;  die  hs.  G  ist  neu  verglichen, 
die  frage  der  entstehung  der  Übersetzung  gefördert,  auch  der  druck 
des  wbs.  ist  grösser. 

Notker.  16.  0.  Kelle,  Untersuchungen  zu  Notkers  psalmen. 
—  vgl.  jsb.  1891,  13,  17.     Rev.  crit.   1891  (50)  447. 

17.  H.  A.  Fenselau,  Die  quantität  der  end-  und  mittelsilben, 
einschliesslich  der  partikeln  und  präfixe  in  Notkers  ahd.  Übersetzung 
des  Boethius  de  consolatione  philosophiae.  teil  I,  darstellung  und 
tabellarische  Übersicht.     Hallenser  diss.     44.  s. 

Felix  Hartmann. 


XIV.     Mittelhochdeutsch, 

1.  M.  Lex  er,  Mhd.  taschenwörterbuch.  4.  aufl.  Leipzig, 
Hirzel.     VH,  413  s.     5  m. 

2.  R.  Sprenger,  Zu  Lexers  mhd.  handwörterbuch.  Germania 
37,   367.     Verbesserung  eines  druckfehlers. 

3.  Adalb.  Jeitteles,  Mhd.  tore.     Germania  37,  264—267. 
weitere  belege  für  die  bedeutung  ^ör=taub.  erteeret  Walth.  20,  6. 

4.  Berth.  Schulze,  Zwei  ausgewählte  kapitel  von  der  lehre 
von  der  mhd.  Wortstellung,  mit  besonderer  rücksicht  auf  Wolframs 
Parzival.     Berliner  diss.      (Berlin,   Heinrich  &  Kemke).     58  s. 

rühmend  erwähnt  Zs.  f.  d.  phil.  25,  144.  —  derselbe  handelt 
Anz.  f.  d.  a.  ]  8,  403 — 405  über  ez  und  sich  im  mhd.  satz-  und 
versanfang  zu  Erdmann,  Syntax  206. 

5.  R.  Nebert,  Zur  geschichte  der  Speyrer  kanzleisprache. 
Leipzig,  Fock  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  5.  angez.  von  Aloys 
Schulte,  Litbl.  1892  (7)  221—224. 

6.  Höfische  epik.  L  teil:  die  ältesten  Vertreter  ritterlicher 
epik  in  Deutschland  bearb.  von  P.  Piper.  (Kürschners  d.  nat.  litt. 
IV,   1.)  Stuttgart,  Union  o.  j.   363  s.    2,50  m. 

in  bekannter  weise  werden  hier  litteraturgeschichtlich  mit  pas- 
senden auszügen  aus  jhren  werken  die  balmbrecher  ritterlicher  epik 


224  Xr\'.     Mittelhochdeutscli. 

behandelt,  nach  einer  kurzen  allgemeinen  einleitung,  welche  auf  die 
selbständige  Stellung  unserer  dichter  zu  ihren  fremden  quellen  hin- 
weist, folgt  eine  wertvolle  Zeittafel  für  die  litt,  gesch.  von  1100 
bis  1300,  welcher  die  geschichtlichen  ereignisse  gegenübergestellt 
sind,  von  dichtem  und  werken  finden  berücksichtigung :  Eilhart, 
Heinrich  v.  Veldeke  (merkwürdiger  weise  sind  alle  seine  lieder  ab- 
gedruckt) mit  abdruck  des  ganzen  Servatius,  was  160  seiten  ein- 
nimmt. Herbort  von  Fritzlar,  Albrecht  von  Halberstadt  und  Bligger 
von  Steinach.  ausführliche  litteraturangaben  linden  sich  in  den  an- 
merkungen. 

7.  Placid  Genelin,  Unsere  höfischen  epen  und  ihre  quellen. 
Innsbruck,   Schwick   1891.      115  s.      1,50  m. 

'das  meiste  ist  aus  litteraturgeschichten  oder  bekannten  Spezial- 
untersuchungen kompiliert,  einiges  beruht  auf  eigenem  lesen,  doch 
ohne  nutzen  für  die  sache,'  so  urteilt  H.  Suchier  in  Zs.  f.  d.  phil. 
25,  265.  —  angez.  Zs.  f.  d.  realschulw.  17,  254  von  A.  Mayr. 
Anz.  f.  d.  a.  18,  143  von  E.  Martin.  Zs,  f.  österr.  gymn,  42, 
938  von  F.  Khull. 

8.  Th.  Schauffler,  Quellenbüchlein  zur  kulturgeschichte  des 
d.  ma.,   aus  rahd.  dichtem.  —  vgl.   abt.  8,   11. 


9.  G.  Legerlotz,  Mhd.  lesebuch,  mit  einl.  und  wörterb.  nebst 
einem  anhang  von  denkmälem  aus  älteren  und  neueren  mundarten. 
Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  XIX  und  134  s.  (Sammlung  d. 
Schulausgaben,   hrsg.  von  J.  Wychgram). 

das  Vorwort  spricht  sich  erfreulicherweise  dafür  aus,  dass  die 
unklaren  worte  der  neuen  lehrpläne:  'einführung  in  das  Nibelungen- 
lied unter  veranschaulichung  durch  proben  aus  dem  urtext,  die  vom 
lehrer  zu  lesen  und  zu  erklären  sind,'  nicht  ausschliessen,  dass  es 
vielmehr  geboten  erscheint,  dem  Schüler  den  text  in  die  band  zu 
geben,  den  hauptinhalt  des  lesebuchs  bildet  daher  ein  auszug  aus 
den  Nibelungen  auf  etwa  100  Seiten,  leider  ohne  alle  anmerkungen. 
ziel  ist  gewinnung  eines  klaren  durchblicks  durch  die  gesamtdichtung. 
hiermit  hätte  sich  das  buch  begnügen  sollen,  denn  die  beigaben  von 
3  Strophen  Gundrun,  nur  10  gedichten  Walthers  und  35  versen 
Heliand  sind  unseres  erachtens  wertlos,  wertvoller  einige  andere 
dialektproben  und  ein  Wörterverzeichnis,  die  einleitung  über  spräche 
und  metrik  ist  von  Unrichtigkeiten  nicht  frei,  es  sei  nur  erwähnt, 
dass  mitteldeutsch  eine  Vermischung  der  beiden  nachbargruppen,  und 
dass  der  hauptbestand  der  neudeutschen  Schriftsprache  hochdeutscher 
natur  sein  soll.  —  wir  treten  mit  diesen  lesebüchern,  welche  jetzt 
wie   pilze   aus   der   erde   schiessen,    wieder    auf  den    Standpunkt  vor 


I 


XIV.    Mittelhochdeutsch.  225 

25  jähren  zurück,  statt  Aveniges,  wie  Nibelungen  (Hildebrand,  Wal- 
thari)  und  Walther  gründlich  zu  treiben,  verwirren  wir  die  schüler 
durch  sog.  proben. 

10.  Deutsches  lesebuch  für  höhere  lehranstalten  von  Hopf  und 
Paulsiek.  abt.  für  obersekunda.  proben  der  dichtungen  des  ma. 
eingerahmt  in  einen  kurzen  abriss  der  litt,  gesch,  bearb.  von  E. 
Henrici.      8.   aufl.     Berlin,  Mittler.     VHI,   150  s. 

es  ist  eine  litt,  gesch.  mit  proben  im  urtext,  am  ausführlichsten 
aus  den  Nibelungen  und  Walther,  überall  mit  erklärenden  anmer- 
kungen,  in  manchen  fällen  mit  vollständiger  Übersetzung,  voran 
steht  die  heldensage  mit  Laurin,  Nibelungen,  Kudrun,  folgt  Heinrich 
der  Glichezäre,  Roland,  Alexander,  dann  die  höfischen  dichtungen 
aus  Eneit,  Iwein,  Parzival,  Tristan,  ferner  aus  dem  A.  Heinrich, 
Helmbrecht,  Frauendienst,  Steinbuch,  Welschen  gast.  Freidank  u.  a. 
texte,  anmerkungen  und  geschichte  zeigen  die  arbeit  des  fachmanns, 
sie  sind  gründlich  und  klar.  —  angez.  L.  Freytag,  Centralorg.  f. 
d.  realschulwesen  21  (2),  95.  6.  H.  Löschhorn,  Archiv  f.  d.  stud. 
d.  n.  spr.  90  (3)  299—301. 

11.  Alb.  Bachmann,  Mhd.  lesebuch  mit  grammatik  u.  Wörter- 
buch.    Zürich,   Höhr.     XXIV,   279  s.     4  m. 

mit  Sachkenntnis  gemacht,  für  höhere  schulen  bestimmt,  aber 
20  Seiten  mhd.  grammatik  und  bruchstücke  aus  allerlei  finden  wenig- 
stens auf  dem  deutschen  gymnasium  der  gegenwar t  keinen  räum, 
was  hat  auch  der  schüler  davon,  wenn  er  aus  Lamprechts  Alexander 
die  geschichte  von  den  Mädchenblumen,  aus  dem  Passional  von  Theo- 
philus  und  dem  teufel,  aus  dem  Tristan  Tristans  erziehung  und 
schwertleite  liest?     die  auswahl  ist  im  übrigen  geschmackvoll. 

12.  Hartmann  v.  Aue,  Wolfram  v.  Eschenbach  und  Gottfried 
von  Strassburg.  eine  auswahl  aus  dem  höfischen  epos  mit  anmer- 
kungen u.  kurzem  wörterbuche  von  K.  Marold.  Stuttgart,  Göschen. 
160  s.     0,80  m. 

in  der  'Sammlung  Göschen'  erscheint  bekanntlich  eine  'kleine 
bibliothek  zur  d.  litt,  gesch.',  deren  erstes  bändchen  eine  auswahl 
aus  Nib.  u.  Kudrun  (jsb.  1890,  14,  58)  enthält,  vorliegendes  ist 
das  2.  bändchen,  die  auswahl  ist  in  erster  linie  von  didaktischen 
gesichtspunkten  und  mit  sachkunde  gemacht:  auszug  aus  dem  A. 
Heinrich,  aus  dem  3.,  5.,  6.,  9.,  15.,  16.  buch  des  Parzival,  aus  der 
ersten  hälfte  des  Tristan  stellen  ritterlichen  Charakters;  letztere 
könnten  fehlen,  überall  orientierende  einleitungen  und  verbindende 
erzählungen.  —  dass  man  auf  dem  gymnasium  Parzival  im  urtext 
mit  erfolg  lesen  kann,  ist  mehr  als  zweifelhaft.  —  angez.  Zs.  f.  d. 
u.  6,  287.  —  vgl.  auch  abt.  14,   104. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XTV.   (1892.)  /  15 


226  Xr\".     Mittelhochdeutscli. 

13.  Nibehingen  und  Kudrun  in  auswahl  und  mhd.  grammatik 
mit  kui-zem  Wörterbuch  von  W.  Goltiier.  2.  aufl.  Stuttgart,  Göschen. 
160  s.     0,80  m. 

grammatik  gebessert,  Vorbemerkungen  neu  und  sorgsamer  abge- 
fasst.  —  angez.  Zs,  f.  d.  realschulw.   16,  435. 


14.  F.  W.  E.  Roth,  Mitteilungen  aus  mhd.  handschriften. 
Germania  36,  262—267. 

macht  aufmerksam  auf  zwei  Wiesbadener  hss.,  welche  ein  mhd. 
lehrgedicht  'Von  eigenschaft  der  sieben  planeten',  ein  minnelied 
'Geboden  dinst  warth  nye  werth',  beitrage  für  das  kirchenlied  ent- 
halten; teilt  eine  bessere  version  des  von  Mone  (Anzeiger  8,  331) 
abgedruckten  geistlichen  gedichts  'Der  meister  der  blumen'  mit. 
(vgl.  dagegen  Adalb.  Jeitteles,  Germania  37,  268  fl.)  —  weitere 
mitteilungen  aus  Wiesbadener  hss.  und  incunabeln  macht  derselbe, 
Germania  37,  66 — 69,  aus  mhd.  hss,  und  di-ucken,  Germania  37, 
191 — 201:  glossen,  geistliches  in  prosa  und  vers,  predigt;  aus  hss. 
und  druckwerken,  ebenda  37,  282 — 295,  wozu  endlich  0.  Behaghel 
s.  296  bemerkungen  fügt. 

15.  Gedichte  des  11.  und  12.  Jahrhunderts,  hrsg.  von  Waag. 
—  vgl.  jsb.   1891,   14,   9.     Eev.  crit.   30,   372. 

Albrecht  von  Halberstadt,  siehe  no.  6. 

Alphart.  16.  E.  Kettner.  Untersuchungen,  progr.  1891.  — 
vgl.  jsb.  1891,  14,  12.  angez.  v.  J.  Seemüller,  Anz.  f.  d.  a.  18, 
350—352.     L.  Hölscher,  Archiv  f.  d.  stud.  d.  n.  spr.   87,  257  fl. 

17.  E.  Martin,  Zur  kritik  des  Alphartliedes.  Paul  u.  Braune. 
Beitr.  16,  471—476. 

gegen  Kettner  und  Jiriczek  (jsb.  1891,  14,  13)  hält  M.  an  seiner 
ansieht  fest,  dass  dem  ged.  ein  altes  lied  zu  gründe  liegt,  welches 
sich  teilweise  mit  voller  Sicherheit  aus  der  Überlieferung  loslösen  lässt. 

Bligger  von  Steinach,  siehe  no.  6. 

Bron  von  Sconebeck.  18.  Roethe,  B.  v.  Sc,  Allg.  d.  biogr. 
33,  484  f.  —  F.  A.  Wolter,  Das  hohe  lied  des  B.  von  S.  Ge- 
schieh tsbl.  f.  Stadt  und  land  Magdeburg   1892. 

Cato.  19.  Reinhold  Schmidt,  Ein  bruchstück  eines  deutschen 
Cato.     Germania  36,  267—275. 

eintvagungen  in  einen  incunabel-druck. 

Eckenlied.   20.   F.Vogt,  Zum  Eckenliede.  Zs.  f.  d.  phil.  25,  1— 28. 
nachweis,   dass  die  Strophen   der  Carmina  Burana,    bl.  90  (Hie- 


XIV.    Mittelhochdeutsch.  227 

mali   tempore)   von   der  folgenden   Strophe   des   Eckenliedes   metrisch 
abhängig  sind  und  dass  letztere  der  anfang  des  alten  Eckenliedes  sei. 

Eilliart,  siehe  no.  6. 

Enenkd.  21.  Jansen  Enikels  werke  hrsg.  von  Phil.  Strauch. 
1.  abt.  die  Weltchronik.  (Monum.  Germ.  hist.  Script,  qui  vernacula 
ling.  usisunt  m,  1).   Hannover,  Hahn  1891.  VHI,  596  s.  4^    20  m. 

erste  vollständige  kritische  ausgäbe  mit  kritischem  apparat.  — 
vgl.   anzeige  und  nachtrage  Lit.   cbl.   1892  (22)  787. 

(ifdichte.  22.  G.  Ehrismann,  Wer  nicht  weiss  was  rechte  lieb 
sei.      Germania  36,   319 — 320. 

ein  lehrgedicht  von  der  minne,  75  verse,  aus  der  Dresdener  hs. 
des  Wälschen  gastes. 

23.  H.  Holstein,  Ein  gedieht  aus  dem  ende  des  15.  jhs.  über 
die  Zerfahrenheit  der  stände.     Zs.   f.   d.  phil.  24,   283. 

wenige  verse  aus  einer  hist.  hs.  der  univers.  bibl.  zu  Upsala. 

Geistliches.  24.  V.  E.  Mourek,  Krumauer  papiercodex  altd. 
geistlicher  texte,  mitgeteilt  in  der  sitz,  am  15.  dez.  1890.  separat- 
abdruck  aus  den  Sitzungsber.  der  kgl.  böhm.  ges.  d.  Wissenschaften, 
1890,  410—448. 

der  von  einer  band  geschriebene  codex  des  14.  jhs.  enthält 
neben  demnächst  zu  behandelnden  prosaischen  stücken  folgende  poe- 
tische: 1.  schluss  von  bruder  Philipps  Marienleben,  s.  d.  —  2.  die 
fünfzehn  zeichen  des  jüngsten  tages.  beginnt:  Nu  hilf  uns  muter 
unde  mait.  es  sind  122  verse,  die  hier  abgedruckt  sind.  —  3.  Di 
sequentie  von  unser  vrawen,  freie  Übersetzung  von  dem  lat.  gedieht 
des  Peter  Abaelard  angeblich  vom  mönch  von  Salzburg,  vgl.  Ph. 
Wackernagel,  Kirchenlied  H,  438.  die  55  zeilen  sind  abgedruckt. 
—  4.  Der  rot,  in  mehreren  hss.  vorhandene  Schilderung  eines  'dinges' 
der  töchter  gottes  (barmherzigkeit,  Wahrheit,  gerechtigkeit,  friede) 
A^or  dem  throne  gottes.  der  mitgeteilte  text  (423  verszeilen)  stimmt 
mit  der  von  Bartsch,  Erlösung  IX — XX  veröflFentlichten  Heidelberger 
Version. 

Gottfried  von  StraSSburg.  25.  R.  F.  Kaindl,  Einige  bemer- 
kungen  über  den  gebrauch  der  fremdwörter  bei  G.  v.  Str.  Germania 
37,  272—282. 

sucht  weitere  direkte  entlehnung  französischer  verse  aus  der 
vorläge  nachzuweisen  und  aus  der  art  des  gebrauchs  der  fremdworte 
Schlüsse  zu  machen  auf  den  stand  des  französischen  elements  in  der 
konversationssprache  der  zeit,  deutet  setmunt  Tristan  12220  als  cet 
munt,  diese  weit. 

26.     Gottfrids  v.  Str.  Tristan,    hrsg.  von  R.  Bechstein.    2.  teil. 

15* 


228  XI"^'-    Mittelhoclideutscli. 

3.  auti.  (D.  klassiker  des  ma.  bd.  8).  Leipzig,  Brockhaus  1891. 
V,   378  s.     3,50  m. 

Hadiimar  V.  Laber.  27.  F.  W.  E.  Roth,  Urkundliches  über  H. 
V.   L.      Germania  37,   62. 

nachweis  von  1244 — 1277.  —  vgl.  Behaghel,  Germania  37, 
296:  Hadamar  I,   nicht  III  ist  der  dichter. 

Bans  von  Bühel.  28.  Fritz  Seelig,  Hans  von  Bühel.  Strass- 
burger  Studien  III,   243. 

29.  0.  Behaghel,  Zu  Hans  von  Bühel.    Germ.  36,  241—246. 
ergänzt  und  berichtigt  Seeligs  aufstellungen  u.  untersucht  noch 

einmal  die  heimatsf'rage.  ergebnis:  der  Büelaere  gehörte  wahrschein- 
lich einem  nachweisbaren  badischen  geschlechte  derer  von  Bühel  an, 
das  in  der  nähe  von  Rastatt  seinen  sitz  hatte. 

30.  A.  Bartsch,  Bruchstücke  einer  hs.  der  königstochter 
Hans  des  Bühelers.     Germania  36,   246 — 257. 

zwei  folioseiten  einer  papierhs.  des  15.  jhs.  von  einem  einbände 
der  Breslauer  stadtbibl.  mit  versen  des  1400  verfassten  gedieh ts. 
der  text  ist  besser  als  der  der  Grüningerschen  vorläge. 

Bans  von  Vintler.  31.  H.  Sander,  Hans  von  Vintler,  ein 
dichter  aus  Tirol.     Innsbruck,  Wagner.     43  s.     0,50  m. 

Bartmann  von  Aue.  vgl.  abt.  14,  12.  (32.)  Iwein,  der  ritter  mit 
dem  löwen.  hrsg.  von  Emil  Henrici.  II.  teil,  anmerkungen.  [Ger- 
manistische handbibliothek  VIII].  Halle,  Waisenhaus  1893.  XXXIX, 
s.  389—526. 

die  einleitung  behandelt  die  herkunft  des  Stoffes,  die  bearbei- 
tungen  und  die  bedeutung  der  Iweingeschichte,  die  Verbreitung  und 
benutzung  des  deutschen  gedichtes,  die  handschriften,  das  Verhältnis 
derselben  zu  einander  und  zu  des  dichters  werk,  die  spräche,  den 
vers,  die  ausgaben  und  litteratur.  —  die  anmerkungen  sind  zunächst 
für  den  lernenden  anftlnger  bestimmt,  sie  dienen  ferner  zur  begrün- 
dung  des  textes;  was  von  anderen  für  die  erklärung  bisher  beige- 
bracht ist,  hat  aufnähme  gefunden,  unter  den  anmerkungen  stehen 
parallelstellen,  meist  benutzungen  und  entlehnungen  aus  dem  Iwein; 
die  kolumnenüberschriften  geben  eine  Übersicht  über  den  versbestand 
in  den  handschriften.  —  den  schluss  (s.  519  fg.)  bildet  ein  Verzeichnis 
der  namen  mit  den  Varianten  der  hss.  —  der  I.  teil,  vgl.  jsb.  1891, 
14,   15,   angez.  K.   Tomanetz,   Zs.   f.  d.  österr.  gymn.  43,  530. 

(33.)  Der  arme  Heinrich  von  Hartmann  von  Aue.  übers,  und 
bearb.  von  G.  Bornhak.  (Sammlung  deutscher  dicht-  u.  Schriftwerke 
f.   höh.    töchterschulen  24).     Leipzig,   Teubner.     IX,   47   s.     0,60  m. 

über  des  verfs.    beruf,    mhd.  zu  übersetzen,    vgl.  abt.   14,   124. 


XIV.    Mittelhochdeutsch.  229 

wer  aber  für  schüler  oder  auch  Schülerinnen  litterarische  einleitungen 
schreiben  will,  der  darf  nicht  kenntnisse  offenbaren  wie  s.  V:  Hart- 
mann bezeichnete  sich  als  einen  dienstmann  der  herren  von  Aue, 
welche  ritterliche  dienstmannen  . . .  waren;  s.  VII:  in  seinem  lehrgedicht 
'die  zwei  büchlein'  führt  er  seinen  leib  und  sein  herz  redend  ein. 

(34.)  R.  Sprenger,  Zum  armen  Heinrich.  Germania  37, 
169-171. 

V.  391  soll  hete  muotwülen  gar  stehen;  1183  in  vor  der  tür; 
1284  si  zarte  unde. 

(35.)  H.  Seegers,  Neue  beitrage  zur  textkritik  von  Hart- 
manns Gregorius.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  20.  G.  Rosenhagen, 
Zs.  f.  d.  phil.  25,  125—128. 

HeiDrich  von  Freiberg.  36.  Johann  von  Michelsberg.  hrsg.  von 
Ernst  Kraus.  Prag  1888.  —  vgl.  jsb.  1890,  14,  32.  angez.  von 
A.  Hruschka,  Lit.  beil.  zu  Mitt.  des  ver.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böh- 
men 28,  39. 

Heinrich  der  Olichezäre.  37.  Herm.  Büttner,  Der  Reinhart 
Fuchs  und  seine  französische  quelle.  Strassburg,  Trübner  1891. 
VI,   123  s.     2,50  m. 

angez.  Lit.  cbl.  1892,  15,  531.  'verf.  sucht  zu  begründen,  dass 
die  Verschiedenheiten,  welche  in  bezug  auf  inhalt  und  darstellung 
zwischen  der  französischen  und  deutschen  dichtung  bestehen,  nicht 
als  grundlage  dafür  dienen  können,  dass  uns  im  Reinhart  eine  ur- 
sprünglichere tierdichtung  erhalten  sei  als  im  Roman  de  Renart.' 
nicht  gelungen,  ebenfalls  nicht  in  Übereinstimmung  mit  den  resul- 
taten  ist  K.  Reissenberger,  Litztg.  1892  (34)  1108.  ferner  angez. 
von  S.  Singer,  Anz.  f.  d.  a.  18,  244—248.  Litbl.  1892  (5)  156 
bis  160  von  C.  Voretzsch. 

Heinrich  Kaufringer.  38.  K.  Euling,  über  spräche  und  vers- 
kunst  Heinrich  Kaufringers,  progr.  Lingen.   Leipzig,  Fock.    16  s.    4**. 

Heinrich   von   laufenberg.      39.      Keuffer,    Mitteilungen   aus   der 
stadtbibl.  zu  Trier  3.     Cbl.  f  bibl.  wesen  9  (6)  253—256. 
hs.  des  Spiegel  der  menschl.   Seligkeit  in  Trier  c.   1450. 

Heinrich  von  Veldeke.     Neudruck  des  Servatius,  siehe  no.  6. 

Heinrich  Wittenweiler.  40.  E.  Blei  seh,  Zum  ring  H.s  v.  W. 
Hallenser  diss.     Leipzig,  Fock.     60  s. 

Herbort  von  Fritzlar,  siehe  no.  6. 

Hermann  von  Sachsenheim.  41.  Wiih.  Uhi,  Mörin  4764.  Zs. 
f  d.  a.  36,  368. 

konjektur  Kaynsgebet  für  kaczenbett. 


230  ^IV.    MittelhocMeutsch. 

Hochzeit.  42.  M.  Rödiger,  Konjekturen  zur  Hochzeit.  Zs.  f. 
d.  a.  36,  254—266. 

Hugo    V.    Triraberg.     43.     G.   Ehrismann,    Drittes    Paulinzeller 
Rennerbruchstück.     Germania  36,   313 — 314. 
enthält  die  v.  11708—11952. 

Johann  V.  Wiirzbnrg.  44.  F.  Lau  eh  er  t,  Strassburger  hruch- 
stück  des  Wilhehn  von   Osterreich.      Germania  37,   39 — 44. 

von  einem  einbände  der  kais.  landesbibliothek  zu  Strassbui'g 
zwei  pergam.  bl.  14.  jh.  text  ungenauer  als  der  der  Gothaer  hs. , 
deren  Varianten  angegeben  sind. 

Jnnk6r.  45.  Heinrichs  buch  oder  der  Junker  und  der  treue 
Heinrich,  ein  rittermärchen  nach  einer  Dillinger  hs.  mit  einleitung, 
hrsg.  V.  Sebastian  Englert.    Würzburg,  Stuber.    XVII  u.  66  s.   2  m. 

eine  bisher  unbekannte  hs.  des  zuletzt  von  Kinzel  (Berlin,  Weber, 
1880)  hrsg.  gedichts,  2416  verse  gegen  2189  der  Heidelberger  hs. 
enthaltend.  H  steht  dem  original  näher,  D  formt  um  und  erwei- 
tert, geht  aber  nicht  auf  H  zurück;  daher  können  durch  sie  fehler 
verbessert  und  lücken  ausgefüllt  werden,  dies  weist  E.  in  der  ein- 
leitung nach,   im   einzelnen  nicht  immer  überzeugend. 

46.  Die  Raiserchronik  eines  Regensburger  geistlichen,  hrsg.  von 
Edward  Schröder,  mit  einer  handschriftentafel.  (Deutsche  chroniken 
u.  a.  geschichtsbücher  des  ma.  hrsg.  von  der  Gesellschaft  f.  alt.  d. 
geschichtskunde.  I.  bd.  1.  abt.  Monumenta  Germaniae  hist.  Script., 
qui  vernacula  lingua  usi  sunt.  I,    1).     Hannover,   Hahn.     441  s.     4**. 

die  einleitung  (s.  1 — 78)  gibt  eine  geschichte  der  kaiserchronik- 
forschung  und  handelt  dann  von  den  15  hss.  und  17  bruchstücken : 
unterschieden  wird  A  der  alte  text  (1.  Vorauer,  2.  Münchener,  3. 
Wolfenbütteler,  4.  Heidelberger,  5.  die  verbrannte  Strassburger,  6. 
Pommersfelder ,  7.  Kopenhagener  und  acht  bruchstücke) ,  B  der 
jüngere  text  mit  reinen  reimen,  aber  ohne  fortsetzung,  und  C  der 
jüngste  text  mit  vollständiger  einleitung  und  fortsetzung.  die  hss. 
A  scheiden  sich  in  eine  bayrisch  -  österreichische  X  (hss.  1 — 3)  und 
eine  rheinisch-norddeutsche  Y  (hss.  4 — 7).  die  Vorauer  hs.,  obwohl 
genealogisch  dem  original  ferner  stehend  als  no.  4,  bewahrt,  ihm 
zeitlich  und  örtlich  nahestehend  die  äussere  form  derselben  am  besten, 
über  die  abfassungszeit  kommt  S.  auf  die  jähre  1147 — 1152.  kurz 
vor  1150  ist  die  Kaiserchronik  in  Regensburg  ans  licht  getreten, 
über  den  dialekt  (bayrischen)  und  die  Verwandtschaft  desselben  mit 
dem  des  Roland  soll  an  anderer  stelle  ausführlich  gehandelt  werden, 
die  letzten  abschnitte  der  einleitung  untersuchen  die  frage  nach  den 
quellen  des  werkes  und  seine  Verbreitung  und  nachwirkung.  p.  79 
bis  392    text   zweispaltig,    darunter   die  lesarten.      folgen  die  beiden 


XIV.     Mittelhochdeutsch.  231 

fortsetzungen.  p.  417  eine  übersichtliche  vergleichung  der  neuen 
Zählung  mit  der  Massmanns,  p.  418 — 424  namenregister,  425 — 439 
ein  dreispaltiges  glossar.  endlich  nachtrage ,  berichtigungen  und 
Schlusswort:  über  Verhältnis  der  kaiserchronik  zu  Anno  (K.  hat  direkt 
aus  Anno  geschöpft),  über  einige  neue  bruchstücke  und  ankündi- 
gung  seines  buchest  Konrad  von  Regensburg,  Untersuchungen  über 
die  bayrische  litteratur  des  12.  jhs.  —  wir  begrüssen  es  mit  f'reuden, 
dass  die  umfangreiche  und  schwierige  arbeit  nach  so  vielen  hem- 
mungen  endlich  hei-ausgekommen  ist. 

Karl.  47.  C.  C.  Perry,  Die  spräche  des  spätmhd.  gedichts 
'Karl  d.  gr.  und  die  schottischen  heiligen'.  Marburger  diss.  53  s. 
—  cf.   Goedeke,   Grundr.  I'-,   107. 

Klage.  48.  J.  Bieger,  Zur  Klage.   Zs.  f.  d.  phil,  25,  145—163. 

der  erste  teil  der  klage  bis  v.  1269  ist  Umarbeitung  eines 
älteren  selbständigen,  ursprünglich  lateinischen  Werkes  des  10.  jhs. 
dies  fand  eine  fortsetzung  im  höfischen  geschmack  des  ausgehenden 
12.  jhs.  durch  einen  ritterlichen  dichter,  welcher  dem  Nibelungen- 
liede einen  angemessenen  abschluss  geben  wollte. 

KoDrad.  49.  Bruchstück  des  Rolandsliedes  mitgeteilt  von  Gro- 
tefend.  Quartalber.  d.  Ver.  f.  mecklenb.  gesch,  und  alt.  57,  3. 
Schwerin   1892. 

210  verse  eines  Lisch  entgangenen  blattes.  0.  Gl  öde,  Ger- 
mania 37,  267. 

Konrad  von  Ammenhausen.  50.  Das  Schachzabelbuch  Ks.  V.  A,, 
mönchs  und  leutpriesters  zu  Stein  am  Rhein,  nebst  den  schachbücheru 
des  Jakob  von  Cessole  und  des  Jakob  Mennel,  hrsg.  von  Ferd. 
Vetter  mit  einem  exkurs  über  das  ma.  Schachspiel  von  v.  Heyde- 
brand  und  der  Lasa.  3.  lief.  Frauenfeld,  Huber.  XXIV  u.  LXXIV  s. 
und   870  sp.  mit  bild  und  tafel.      kompl.   13  m. 

Konrad  v.  Fussesbrunnen.    51.     R.  Sprenger,  Zu  K.  v.  F. 

Kindheit  Jesu.      Germania  37,   173. 
V.  2469  =  Lanzelet  831. 

Konrad  V.  Würzburg.  52.  R.  Sprenger,  Textkritisches  zu  K.v.W. 
Zs.  f.  d.  a.  36,  157—162. 

zu  Turnier,  Partonopier  und  Engelhard. 

53.  Engelhard,  hrsg.  von  M.  Haupt.  2.  aufl.  von  E.  Joseph. 
Leipzig,  Hirzel  1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  35.  angez.  von  Edw. 
Schröder,  Litztg.  1892  (8)  258. 

54.  Kodrun,  nhd.  bearbeitung  von  Walt.  Hübbe.  Hamburg, 
Herold.     X,  120  s.     1,20  m. 

angez.  von  L.  Freytag,  Zs.  f.  d.   d.  u.   6,  512. 


232  XIV.    Mittelliochdeutsch. 

Läinprccht.  55.  H.  Becker,  Zm-  Alexandersage.  Abdr.  aus  der 
Festschrift  des  königl.  Friedrichskollegiums  in  Königsberg,  michaelis 
1892.     14  s.     4^ 

der  aufsatz,  welcher  ein  teil  einer  grösseren  abhandlung  über 
den  brief  Alexanders  an  Aristoteles  ist,  gibt  eine  Übersicht  über  den 
gegenwärtigen  stand  der  Lamprecht-  und  der  quellenfrage  und  unter- 
sucht den  brief  As.  an  Aristoteles  im  Strassburger  Alexander,  zu- 
gleich weist  er  nach,  wie  das  deutsche  gedieht  für  die  erschliessung 
der  ursprünglichen  form  des  briefes  in  der  Historia  de  preliis  nutz- 
bar zu  machen  ist. 

56.  Th.  Hampe,  Die  quellen  etc.  Bremen  1890.  —  vgl. 
jsb.  1891,   14,  42.     angez.  von  Ad.  Ausfeld,  Litbl.  1892  (1)  5—7. 

Legende.  57.  Eine  mittelfränkische  Agneslegende,  hrsg.  von 
Josef  Strohschneider.  progr.  des  staatsgymn.  in  Prag  am 
graben.     35  s. 

Moriz  von  Craon.  58.  E.  Martin,  Zu  Moriz  von  Craon.  Zs. 
f.  d.  a.  36,  203—204. 

Mbdungen.  59.  H.  Kuhlmann,  Die  konzessivsätze  im  Nib. 
und  Gudrun,  diss.  1891.  —  angez.  v.  H.  Wunderlich,  Zs.  f.  d. 
phil.  24,  405.     Tomanetz,  Anz.  f.  d.  a.  18,   197  fl. 

60.  H.  Lichtenberger,  Le  poeme  et  la  legende  des  Nibe- 
lungen. —  vgl.  abt.  10,  65.  A.  Nutt,  Folklore  2,  381—389. 
Moyen  äge  4,   181. 

61.  W.  Schulze,  Einführung  in  das  Nibelungenlied.  Dort- 
mund, Meyer.     IX,   299  s. 

eine  weitläufige  kompulation  aus  allen  möglichen  guten  und 
schlechten  werken  für  ein  grösseres  publikum,  wörtliche  wiedergäbe 
und  breite  auszüge  der  heterogensten  ansichten  ohne  kritische  Sich- 
tung, 'eine  Unterscheidung  des  wörtlich  angeführten  von  dem  bloss 
sinngemäss  wiedergegebenen  ist  nicht  immer  durchzuführen  gewesen', 
'ein  vollständiger  auszug  aus  den  quellen  bietet  die  wesentlichen 
Züge  in  noch  lesbarer  ausführlichkeit'.  die  ersten  100  selten  han- 
deln von  der  sage  und  ihrer  deutung,  das  doppelte  mass  ist  der 
ästhetischen  Würdigung  der  dichtung  gewidmet. 

62.  R.  Hildebrand,  Metrik  des  Nibelungenliedes.  Zs.  f.  d. 
d.  u.  5,  657  fl.     6,  104  fl. 

63.  G.  Gietmann,  Die  tragik  des  Nibelungenliedes  (Frank- 
furter zeitgemässe  broschüren.  u.  f.  XIII,  9).  Frankfurt  a.  M., 
Foesser.     34  s. 


XIV.    Mittelhoclideutscli.  233 

64.  Herrn.  Neufert,  Der  weg  der  Nibelungen,  progr,  (1892 
no.    116)  der  städt.  höh.   bürgerschule  zu  Charlottenburg.    32  s.    4**. 

verf.  beschäftigt  sich  gründlich  mit  den  Strophen,  welche  die 
Verbindung  zwischen  beiden  hälften  des  liedes  bilden  und  fünf  mal 
von  einer  fahrt  von  Worms  nach  Hunnenland  berichten,  er  wendet 
sich  besonders  gegen  die  begründung,  welche  Zarncke  dem  satz  zu 
geben  versuchte,  dass  die  östlichen  grenzbestimmungen  des  liedes 
geeignet  sind,  eine  im  10.  jh.  vorgenommene  redaktion  des  im  Nibe- 
lungenliede behandelten  Stoffes  zu  beweisen,  sucht  aber  seinerseits 
diese  tatsache  und  die  abfassung  der  Strophen  in  Passau  aus  anderen 
beziehungen  zu  erhärten,  unseres  erachtens  nicht  durchweg  glücklich. 
Schlüsse  wie  der  folgende:  da  der  dichter  die  Petschenegen  wegen 
ihi*er  Wildheit  und  gewandtheit  im  bogenschiessen  besonders  hervor- 
hebt, so  darf  man  schliessen,  dass  sie  zu  seiner  zeit  noch  eine  im- 
ponierende machtstellung  inne  hatten,  sind  doch  sehr  anfechtbar.  — 
angez.  G.  Heinrich,   Philalogiai  Közlöny  1892,   787  f. 

65.  Das  Nibelungenlied  im  auszuge  nach  dem  urtext  mit  den 
entsprechenden  abschnitten  der  Wölsungensage,  erläutert  und  mit  den 
nötigen  hilfsmitteln  versehen  von  G.  Bötticher  und  K.  Kinzel. 
(Denkmäler  der  älteren  d.  litt,  für  den  littg.  Unterricht  etc.  I,  3). 
Halle,  Waisenhaus.     VHI,   170  s.     1,20  m. 

die  einleitung  gibt  ausser  einer  knappen  Übersicht  über  die 
gesch.  der  d.  heldensage  und  des  Nibelungenliedes  einen  auszug  aus 
der  Wölsungensage.  der  text  ist  auf  957  Strophen  so  zusammen- 
geschnitten, dass  ein  ganzes  übrig  geblieben,  resp.  durch  verbindende 
Inhaltsangaben  hergestellt  ist.  ein  abriss  der  mhd.  grammatik  von 
etwa  drei  seiten  und  ein  kleines  Wörterbuch  sind  angehängt,  anmer- 
kungen  unter  dem  text  räumen  die  grössten  Schwierigkeiten  aus  dem 
wege,  doch  ohne  eine  geistlose  eselsbrücke  zu  bilden,  gedacht  ist 
das  büchlein  in  den  bänden  der  schüler,  wie  das  auch  der  sinn  der 
allgemeinen  bestimmungen  vermutlich  sein  soll. 

66.  Das  Nibelungenlied,  neu  übertragen  von  G.  Legerlot z. 
Bielefeld,   Velhagen  und  Klasing.     XIV,   226  s.     3  m. 

seinem  schulauszuge  lässt  der  verf.  hier  eine  Übertragung  des 
ganzen  liedes  folgen,  welcher  Zarnckes  text  zu  gründe  liegt,  doch 
hat  er  sich  nicht  eng  an  den  urtext  angeschlossen,  sondern  denselben 
im  sinne  der  'plastischen  herausmeisselung  der  gesamtanlage  und 
ihrer  einzßlgliederung'  durch  Umstellung,  zusammenziehung  und  be- 
seitigung  von  Strophen  bearbeitet,  sonst  hat  er  sich  möglichster 
treue  in  sinn,  ausdruck  und  ton  befleissigt.  hierüber  berichtet  das 
Vorwort  eingehend.  eine  einführung  in  die  dichtung  ist  nicht 
gegeben. 


234  XIV.     Mittelhochdeutsch. 

67.  H.  Keller,  Die  behandlung  des  Nibelungenliedes  im  Unter- 
richt der  höheren  schulen,  progr.  (1892,  no.  103)  des  städt.  real- 
gymn.   zu  Charlottenburg.      24  s.      4*^. 

weist  an  der  hand  des  liedes  die  einzelnen  zur  behandlung  kom- 
menden fragen  auf.  er  legt  die  Übertragung  von  Legerlotz  zu 
gründe  und  will  den  sinn  der  neuen  Vorschriften  über  die  aus  dem 
Urtext  zu  gebenden  proben  so  treffen,  dass  er  durch  sie  'den  Schü- 
lern eine  lebendige,  einigermassen  begründete  Vorstellung  von  der 
Schönheit  der  mhd.  dichtungen  verschafft  und  damit  zugleich  eine 
einführung  in  die  vergleichende  betrachtung  der  muttersprache  ver- 
bindet.' wie  das  durch  einige  vom  lehrer  vorzulesende  proben  des 
Urtextes  zu  erreichen  ist,  womöglich  ohne  dass  die  schüler  den  text 
in  der  hand  haben,  diese  wichtigste  frage  wird  nicht  berührt,  der 
dilettantismus,  welcher  schon  durch  alle  tore  in  unser  gymnasium 
einzieht,  würde  dadurch  nur  befördert  werden;  keinesfalls  können 
wir  darin  'eine  beschäftigung  mit  dem  mhd.'  sehen!  ob  der  verf, 
mhd.  kann,  ist  zweifelhaft,  da  er  noch  immer  übersetzt:  'dass  liebe 
zujüngst  mit  leide  böslich  lohnen  kann',  man  vgl.  Legerlotz:  'wie 
stets  die  lust  mit  leide  auf  dieser  erden  enden  mag.' 

Orendel.  68.  Orendel,  hrsg.  von  A.  E.  Berger.  —  vgl.  jsb. 
1891,   14,  52.     angez.  Litbl.   1891  (10)  329—333  von  Roethe. 

R.  Heinz el,  Über  das  gedieht  vom  könig  Orendel.  —  vgl. 
abt.   10,   99. 

69.  Ottokars  österreichische  reimchronik.  hrsg.  von  J.  See- 
müller.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  54.  angez.  von  Ilwof,  Mitt.  a.  d. 
bist.  litt.   19,  306. 

Ottokar.  70.  J.  Seemüller,  Aus  Ottokars  reimchronik.  in 
festschrift:  P.  Hugo  Mareta,  kapitular  des  Schottenstiftes  zum  40-jähr. 
dienstjubiläum  von  alten  schülern. 

71.  A.  Busson,  Beiträge  zur  kritik  der  steyerischen  reim- 
chronik.    Leipzig,   Freytag  kom.   —  vgl.  abt.   7,  86. 

Philipp.  72.  P.  Mitzschke,  Ein  bruchstück  aus  bruder  Phi- 
lipps Marienleben.     Germania  37,   183 — 185. 

V.  8878 — 8975  von  zwei  perg.  bl.  des  14.  jhs.  aus  dem  Staats- 
archiv in  Weimar. 

73.    V.  E.  Mourek,  Krumauer  papierkodex,  siehe  oben  no.  24. 

hierin  findet  sich  der  schluss  des  Marienlebens,  Rückert  v.  9400 
bis  10  045,  von  einem  bayrischen  schreibet.  M.  teilt  die  wichtigsten 
abweichungen  von  den  älteren  formen  des  gedichts  mit. 

Pleier.  74.  Garel  von  dem  blühenden  tal,  ein  höfischer  roman 
aus  dem  Artussagenkreise  von  dem  Pleier  mit  den  fresken  des  Garel- 


XIV.    MittelhocMeutsch.  235 

sales  auf  Runkelstein,   hrsg.   von  M.  Walz.    Freiburg  i.  Br.,  Wagner. 
XVI,   346  s.     8  m. 

auf  eigene  kosten  hat  der  gymnasialdirektor  a.  d.  von  Freistadt 
nun  die  lange  angekündigte  ausgäbe  in  vornehmer  ausstattung  er- 
scheinen lassen,  durch  die  das  dritte  werk  des  Fleiers  zugänglich 
wird,  es  ist  erhalten  in  einer  vollständigen  hs.,  der  Linzer,  nach 
der  es  hier  mit  Umformung  ins  mhd.  des  13.  jhs.  erscheint,  die 
bruchstücke  der  Meraner  hs.  sind  berücksichtigt.  Varianten  unter  dem 
text,  über  den  lautstand  der  hs.  u.  a.  gibt  die  einleitung  auskunft. 
nach  dem  text  von  21  310  versen  folgen  anmerkungen  p.  303 — 328 
über  Inhalt,  spräche,  stil,  vers  und  sachliches,  dann  eine  abhandlung 
über  die  dem  text  eingefügten  freskenbilder ,  endlich  ein  sach-  und 
ein  namenregister.  die  23  bilder  aus  dem  Garelsal  von  bürg  Runkel- 
stein im  Talferthal  bei  Bozen  sind  nach  Seelos'  für  das  Ferdinandeum 
gefertigten  Zeichnungen  verkleinert  und  an  den  betreffenden  text- 
stellen eingefügt,  sie  sind  kunstgeschichtlich  interessanter  als  kultur- 
geschichtlich, jedenfalls  aber  wertvolle  beigaben.  —  E.  Steinmeyer 
gibt  in  einer  umfangreichen  besprechung  in  Gott.  gel.  anz.  1893  (3) 
97 — 125  eine  grosse  zahl  textbesserungen ,  zeigt  die  völlige  abhän- 
gigkeit  des  dichters  von  Wirnt  und  richtet  sich  nochmals  gegen 
Waechters  hypothese  (jsb.   1891,    14,   51). 

75.  Karl  Bunte,  Beiträge  zur  Sittengeschichte  aus  Tandareis 
und  Flordibel.      Kieler  diss.     Kiel   1893.      64  s. 

in  7  kap.  wird  etwas  breit  über  höfische  erziehung,  ritterweihe, 
ritterliche  ausrüstung,  kleidung,  spiele,  geselliges  leben,  Verhältnis 
des  landesfürsten  zu  seinen  Untertanen  und  der  ritter  zum  bürger- 
stande  gesprochen,  es  sind  meist  belege,  teilweis  erläuterungen  und 
einige  erweiterungen  schon  bekannter  Vorstellungen. 


76.  C.  Kraus,  Vom  rechte  und  die  Hochzeit.  Wien, 
Tempsky  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  60.  angez.  von  F.  Vogt, 
Litbl.  1892  (5)  145.     Kochendörffer,  Litztg.   1892  (38)  1241. 

Reinfried.  77.  K.  Eichhorn,  Reinfriedstudien,  teil  II.  progr. 
(1892,  no.  704)  des  gymn.  in  Meiningen.  20  s.  4^.  (beide  teile 
Leipzig  bei  Fock  in  komm.) 

zeigt  die  geringe  Selbständigkeit  des  dichters,  der  sich  stark  an 
Gottfried  und  Konrad  von  Würzburg  anlehnt,  und  behandelt  einige 
Stilmittel  desselben. 

Ritterpreis.  78.  Walt.  Ribbeck,  Bruchstücke  mittelrheinischer 
hofdichtung.     Zs.  f.  d.  a.  36,  204—225. 

343  verse  des  von  Bartsch  (Beiträge  zur  quellenkunde)  Ritter- 
preis genannten  gedichts  werden  von  einem  doppelblatt  der  kgl. 
landesbibliothek  zu  Düsseldorf  abgedruckt  und  inhaltlich   erläutert. 


236  ^1^'-     Mittelhochdeutsch. 

Rüdeger  von  linnkhofen.  70.  R.  Sprenger,  Zum  Schlegel  Rs. 
V.   H.      Germania   37,    181. 

bespricht  v.  316  f.  und  kündigt  eine  ausgäbe  des  gedichts  an. 

Sfhanspid.  80.  Alb.  Freybe,  Die  hs.  des  Redentiner  Osterspiels 
im  lichtdruck  mit  einigen  beitragen  zu  seiner  geschichte  u.  litteratur. 
vgl.  abt.   17,   20. 

81.  Richard  Haage,  Dietrich  Schernberg  und  sein  spiel  von 
Frau  Jutten.  —  vgl.  abt.  15,   153. 

Seifrid.     82.     Roethe,  Seifried.     Allg.  d.  biogr.   33,   646. 

Sibot.  83.  E.  Strauch,  Vergleichung  von  Sibotes  Vrouwen- 
zucht  mit  den  anderen  mhd.  darstellungen  derselben  geschichte  sowie 
dem  fabliau  de  la  male  dame  und  dem  märchen  des  Italieners 
Straparola.  progr.  (1892,  no.  177)  von  Breslau.  Leipzig,  Fock. 
11   s.     4^. 

inhaltsangabe  mit  angäbe  der  unterschiede  in  inhalt  und  dar- 
stellung. 

Strickör.  84.  G.  Rosenhagen,  Untersuchungen  über  Daniel 
etc.  Leipzig,  Fock  1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  69.  angez.  von 
John  Meier,  Litbl.  1892  (7)  217—220. 

85.  Der  Sünden  widerstreit,  brsg.  von  V.  Z eidler.  Graz,  Styria 
1892.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  72.  angez.  von  Edw.  Schröder, 
Litztg.  1892  (15)  497. 

Ulrich  von  Eschenbach.  86.  W.  Toischer,  Zur  geschichte  der 
deutschen  spräche  und  litteratur  in  Böhmen.  IIL  der  älteste  der 
dichter  Böhmens.  Mitt.  d.  v.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  28,  232 
bis  251. 

eine  ansprechend  geschriebene  lebensgeschichte  Ulrichs. 

llrich  von  Lichtenstein.  87.  R.  Sprenger,  Zum  Frauendienst 
und  Frauenbuch.      Germania  37,    174 — 181. 

behandelt  einige  stellen,  die  Sp.  nicht  richtig  erklärt  oder  ge- 
bessert erscheinen. 

Orich  Y.  d.  TÜrlin.  88.  Willehalm,  ein  rittergedicht  aus  der 
2.  hälfte  des  13.  jhs.  vom  meister  U.  v.  d.  T.  hrsg.  v.  S.  Singer. 
(Bibl.  d.  mhd.  litt,  in  Böhmen,  begr.  von  E.  Martin,  hrsg.  vom 
Ver.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen,  bd.  IV).  Prag,  verlag  des  Ver.  f. 
gesch.  d.  D.  in  Böhmen,  komm,  bei  Dominikus  in  Prag  und  Brock- 
haus in  Leipzig.     LXXXIX,  410  s. 

der  text  folgt  der  hs.  A  (Heidelberger),  die  abweichungen  der 
übrigen  sind  unter  demselben  mitgeteilt,     es   werden  vier   fassungen 


XIV.    MittelhocMeutscli.  237 

des  gediclats  xiuterschieden.  das  original  ist  verloren  und  von  S. 
nicht  wiederherzustellen  versucht,  der  dichter  selbst  hat  die  erste 
bearbeitung  geliefert,  welche  wieder  einer  kürzenden  und  einer  prosa- 
überarbeitung  unterworfen  wurde,  dann  folgten  noch  zwei  bearbei- 
tungen,  so  gruppieren  sich  die  zahlreichen  liss.  Verfasser  war  ein 
bürgerlicher  (meister),  er  schuf  sein  erstes  werk  zwischen  1261 
bis  1269  und  stammt  vielleicht  aus  S.  Veit  in  Kärnthen,  doch  zeigt 
seine  spräche  schon  md.  einfluss  (Böhmen),  sein  werk  beruht  auf 
den  andeutungen,  die  Wolfram  in  seinem  Willehalm  über  die  Vor- 
geschichte des  beiden  und  die  entführung  der  Arabel  gibt  (gegen 
Goedeke);  daher  die  nachahmung  seines  stils,  neben  dem  auch  andere 
einflüsse  erkennbar  sind,  seinerseits  hat  Ulrich  wiederum  einfluss 
auf  die  in  Böhmen  lebenden  dichter  Ulrich  von  Eschenbach  und  den 
Meissner  ausgeübt,  seine  bearbeitung  widmete  er  Ottokar  IL  ein 
wort-  und  namenregister  ist  der  dankenswerten  ausgäbe  beigefügt. 

89.  Herm.  Suchier,  Bruchstücke  aus  dem  Willehalm  Us.  v. 
d.  T.     Zs.  f.  d.  phil.  24,  461—486. 

abdruck  der  ungedruckten  bruchstücke  der  rezension  A  (urspr. 
fassung  des  gedichts);  vgl.  Suchiers,  Über  die  quelle  Ulrichs  p.  6  fl.; 
nämlich  Grieshabers  bruchstück  (verloren),  Landshuter  bruchstücke, 
Tambacher  und  Regensburger  bruchstück. 

Warheit.  90.  Ed.  Weede,  Diu  Wärheit.  Kieler  diss.  1891, 
—  vgl.  jsb.  1891,  14,  79.  angez.  Zs.  f.  d.  phil.  25,  402  von 
H.  Wunderlich.  Anz.  f.  d.  a.  18,  399  von  C.  Kraus.  Arch.  f. 
n.  spr.   88,   408  fl.  von  M.  Rödiger. 

Wernher,  pfaffe.  91.  Job.  W.  B  mini  er.  Kritische  Studien  etc. 
Greifswald  1890.  —  vgl.  jsb.  1890,  14,  82.  eine  sehr  eingehende 
kritik  gibt  John  Meier  im  Litbl.  1892  (5)  147 — 152.  angez.  von 
S.  Singer  zugleich  mit  Steinhausers  dissertation  (jsb.  1890,  14, 
83)  in  Litztg.  1892  (39)  1269. 

Wernher  der  gärtner.  92.  W.  Stoewer,  Das  kulturhistorische 
etc.  progr,  von  Bochum  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  83.  angez. 
Zs.  f.   österr.  gymn,   43,   527  von  J.  Seemüller. 

93.  Job.  Helsig,  Metrik  und  Stilistik  im  Meier  Helmbrecht. 
Leipziger  diss.   102   s. 

Wolfram  von  Eschenbach.    vgl.  abt.  12,  193.    zu  den  liedem 

vgl.  abt.  14,   132. 

[94.]  S.  Gelbhaus,  Über  den  Parzival  Wolframs.  —  vgl.  jsb. 
1891,  14,   94.     angez.  Germ.  36,   437—438  von  P.   Hagen. 

[95.]    Wolfram  von  Eschenbach,  bearbeitet  von  P.  Piper.  2.  teil. 


238  XIV.    Mittelhochdeutsch. 

zweite  abteilung.  2,50  m.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  90.  der  vorlie- 
gende band  enthält  den  schluss  des  Parzival  (VII  —  XVI).  die 
Gawangeschichte  ist  im  auszuge  mit  verbindender  erzählung  des  in- 
halts  gegeben,  nachgetragen  sind  noch  eine  anzahl  von  Schriften 
ans  der  Wolf'ramlitteratiir,  so  dass  wohl  kaum  noch  eine  schrift  un- 
berücksichtigt geblieben  ist.  ein  sorgfältiges  sach-  und  namenregister 
bildet  den  schluss. 

[96.]     P.  Hagen,   Parzivalstudien  I.      Germ.  37,  74—104. 

behandelt  zuerst  wesentlich  in  ablehnendem  sinne  Lachmanns 
dreissig  -  zeilentheorie.  die  grossen  anf'angsbuchstaben  können  kein 
kriterium  für  echtheit  oder  unechtheit  von  versen  abgeben,  der  be- 
weis wird  aus  der  Untersuchung  aller  in  einer  der  haupthss.  fehlenden 
verse  geschöpft,  die  verse  des  eingangs  1,  20 — 25  werden  unter 
beibehaltung  von  23.  24  mit  unwesentlicher  abweichung  in  der  Inter- 
punktion im  sinne  Boettichers  erklärt  (vgl.  jsb.  1886,  no.  972) 
dessen  schrift  dem  verf.  unbekannt  geblieben  zu  sein  scheint.  48, 
25.  26;  91,  1.  2;  96,  17.  18;  101,  3.  4;  103,  3.  4;  140,  1.  2; 
336.  337.  595,  3,  4.  werden  für  echt,  52,  3  —  8;  584,  14—18; 
654,  23 — 26  für  unecht  erklärt,  letztere  als  ersatz  für  zwei  verloren 
gegangene  echte  verse.  69,  29 — 70,  6  will  verf.  an  der  stelle  lassen, 
die  sie  in  den  hss.  haben  (hinter  71,  6)  versucht  aber  glaublich  zu 
machen,  dass  hier  echte  verse  fehlen,  die  vom  waflfenrocke  Gahmurets 
als  geschenk  Anflisens  handeln;  ebenso  vermutet  er,  dass  hinter 
585,  28  verse  ausgefallen  sind,  die  auf  499  zurückverwiesen,  auf 
grund  dieser  erörterungen  stellt  er  nun  die  abschnitte  mit  grossen 
anfangsbuchstaben  zusammen  und  findet,  dass  Wolfram  nur  mitunter 
mit  30  versen  sinnabschnitte  gemacht  habe,  dass  die  dreissig-zeilen- 
abschnitte  aber  nur  auf  der  einrichtung  der  handschrift  beruhen,  zur 
erleichterung  der  kontrolle  über  den  Schreiber.  —  ein  zweiter  ab- 
schnitt behandelt  noch  einmal  zeit  und  hämisch  in  den  beiden  ersten 
büchern.  die  stelle,  auf  die  alles  ankommt,  27,  16 — 18  versucht 
verf.  durch  eine  konjektur  zu  erklären,  für  daz  als  ein  palas  dort 
stet:  daz  hal  ein  palas  dort  stet,  das  barg  ein  palas,  der  (cctco  xoivov) 
dort  steht,  also  sehr  schwierig,  dieselbe,  immerhin  anregende  neigung 
zu  schwierigen  konjekturen  zeigt  sich  in  der  erklärung  der  stelle 
584,    14 — 18,   auf  die  hier   nicht  weiter    eingegangen    werden    kann. 

[97.]  K.  Marold,  Hartmann  v.  Aue,  Wolfr.  v.  Eschenbach, 
vgl.  abt.  14,   12. 

[98.]  H.  Bätjer,  Die  konjunktion  daz  in  Wolframs  Parzival, 
Marburger  dissert.  51   s. 

[99.]  B.  Schulze,  Zwei  ausgewählte  kapitel  der  lehre  von 
der  mhd.  Wortstellung  mit  besonderer  rücksicht  auf  Wolframs  Par- 
zival. —  vgl.  abt.  14,  4. 


XIV.    Lyi-ik.  239 

[100.]  E.  Sewera,  Über  den  gebrauch  der  partikel  ge-  vor 
verben  in  der  spräche  Wolframs  von  Eschenbach.  —  vgl.  jsb.  1891, 
14,   95b.     angez.  Zs.  f.  österr.  gymn.  43,  845  von  F.  Prosch. 

E.  Martin,  Neuere  Schriften  zur  Artus-  und  Gralsage.  —  vgl. 
abt.  10,   77  und  79. 

Lyrik. 

(101.)  Schulte,  Die  disposition  der  grossen  Heidelberger  lieder- 
handschrift.      Zs.   f.   d.   gesch.   d.   Oberrheins,  n.   f.   7   (3). 

(102.)  Photographien  einiger  Seiten  der  Jenaer  liederhand- 
schrift  sind  durch  hofphotograph  Held  in  Weimar  zu  beziehen. 

(103.)  Der  Minnesang  des  12.  bis  14.  Jahrhunderts,  bearbeitet 
von  Friedrich  Pf  äff.  abteilung  I.  einleitung.  auswahl  (national- 
litteratur  bd.   186).     Stuttgart,  Union.     XXI,  291   s. 

ähnlich  wie  Bartschs  Liederdichter  (inzwischen  1893  von  Golther 
neu  herausgegeben)  vereinigt  das  buch  die  wichtigsten  lyriker,  jedoch 
mit  ausschluss  Walthers  v.  d.  V.;  eine  ausführliche  einleitung  zum 
ganzen  und  kürzere  zu  den  einzelnen  dichtem  geben  für  den  laien 
bestimmte  litterarische  nachweise,  da  es  aber  noch  immer  weder 
eine  ausgäbe  noch  eine  geschichte  der  minnesänger  gibt,  wird  auch 
der  fachmann  gern  nach  diesem  hilfsmittel  greifen,  freilich  wäre  es 
zu  wünschen,  dass  ganz  zweifelhafte  behauptungen  weniger  bestimmt 
vorgetragen  würden,  so  (s.  6)  die  lehre,  dass  Pfeiflfer  die  abfassung 
der  Nib.  durch  den  von  Kürnberg  'einigermassen  wahrscheinlich'  ge- 
macht habe. 

(104.)  Walther  v.  d.  Vogelweide  mit  einer  auswahl  aus  minne- 
sang  und  Spruchdichtung;  mit  anmerkungen  und  einem  Wörterbuch 
von  Otto  Güntter.     Stuttgart,   Göschen.      152  s.     16. 

über  die  Sammlung  vgl.  abt.  14,  12;  ausser  den  hauptdichtern 
aus  MSF.  sind  neben  Walther  noch  Wolfram,  Neidhart,  Liechten- 
stein, Reinmar  v.  Zweter  und  Freidank  vertreten. 

(105.)  W.  Scherer,  Deutsche  Studien  I  IL  —  vgl.  jsb.  1891, 
14,   104.     J.  Seemüller,   Zs.   f  d.   österr.  gymn.  43  (6)  528. 

(106.)  Oskar  Wittstock,  Bilder  aus  der  zeit  des  minnesanges. 
Vortrag.  Siebenb.  deutsches  tageblatt  5767  ff.  auch  sep.  Hermann- 
stadt, Drotleff  1892. 

über  den  Sängerkrieg  auf  der  Wartburg,  auf  grund  allgemeiner 
kulturhistorischer  erwägungen  (deutscher  einfluss  in  Ungarn  und 
Siebenb.),  besonders  gestützt  auf  das  zeugnis  des  Herman  Damen 
und  auf  die  tatsache,  dass  der  Wartburgkrieg  sonst  die  feinste  histo- 
rische Wahrheit  bezeuge,  hält  verf.  die  frage  nach  der  geschicht- 
lichen existenz  Klingsors  wenigstens  offen. 


240  XI"^^-     Mittelhoclideutsch. 

(107.)  A.  Salzer,  Die  Sinnbilder  und  beiworte  Mariens  (Fort- 
setzung), progr.  Seitenstetten  s.  371 — 445.  —  vgl.  jsb.  1891,  14, 
105  u.  20,  43.  G.  Vogrinz,  Zs.  f.  d.  realschw.  17,  501.  —  dritte 
Abteilung:  Maria  in  ihrer  erhabenheit. 

(108.)  F.  W.  E.  Roth,  Gedichte  und  geistliche  lieder.  Ger- 
mania 37,  63.  64. 

aus  einem  band  mhd.  predigten,  drei  Strophen;  ferner  einige 
Strophen  aus  älteren  einblattdrucken. 

(109.)  P.  Richter,  Die  deutsche  kreuzzugslyrik  des  mittel- 
alters.     AUg.  ztg.,  beil.  1892,  35.  36. 

(110.)  Fr.  Grimme,  Vornamenlose  minuesinger.  Germania 
37,  150—171. 

nachweise  zu:  Göli,  Dürner,  Füller,  Schenk  von  Limburg, 
Stamheim,   Kanzler. 

(111.)  A.  So  ein.  Zu  den  Schweizer  minnesängern.  Germania 
36,  311—313. 

aus  dem  I,  bd.  des  Baseler  urkundenbuches  nachweise  über: 
Pfeffel,  Göli,  Steinmar,  Heinrich  v.   Tettingen,  Teschler,   zem  Turne. 

(112.)  Heinrich  Jung,  Beiträge  zur  geschichte  des  nord-  und 
mitteldeutschen  minnegesangs,  besonders  in  Thüringen.  Göttinger 
diss.  47   s.     teilpublikation. 

(113.)  A.  Öhlke,  Litterarische  Oppositionsbewegungen.  1.  zwei 
realisten  im  mittelhochdeutschen  minnesang  (Neidhart  und  Tannhäuser). 
Vossische  ztg.,   sonntagsbeil.   1891,   43. 

(114.)  St.  W.  Cutting,  Neidhart  von  Reuenthal  und  Berthold 
Steinmar  von  Klingnau.     Modern  language  notes  6  (8). 

(115.)  J.  Martin,  Die  proverbes  au  Conte  de  Bretaigne  nebst 
belegen  aus  germanischen  und  romanischen  sprachen,  progr.  Er- 
langen.     37   s. 

hier  zu  erwähnen  wegen  der  verweise  auf  Freidank,  Spervogel 
u.  a.  —  vgl.  auch  abt,   10,   275. 


1 


Dürner  vgl.   oben  no.   110.   111. 

Freidank  vgl.  oben  no.  115. 

(löli  vgl.   oben  no.    110.   111. 

(116.)  H.  HeselloherS  lieder  von  A.  Hartmann.  —  vgl.  jsb. 
1891,  14,  114.  eine  lobende  anzeige  von  F.  Vogt,  Zs.  f.  d.  phil. 
25,   125. 

Kanzler  vgl.   oben  no.   110. 


XIV.     Lyrik.  241 

Mdhart  vgl.  oben  no.   113.   114. 

(117.)  A.  Bielschowsky,  Gesch.  d.  d.  dorfpoesie.  —  vgl.  jsb. 
1891,  14,  122.  L.  Fränkel,  Zs.  f.  d.  d.  ii.  V  (10)  718.  — 
Schönbach,  Litztg.  1891  (40)  1454 — 1456  verwirft  die  annähme 
einer  durch  viele  Jahrhunderte  erhaltenen  altgermanischen  lyrischen 
Volksdichtung  und  die  meinung.  Neidhart  habe  für  bauern  geschrie- 
ben: dagegen  spreche  schon  seine  hochdeutsche  spräche,  welche  kein 
bauer  verstanden  hätte.  —  F.  Vogt,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  121 — 125. 
Preussische  jahrb.  67,   555.     Bl.   f.  lit.  Unterhaltung  1891,   310. 

(118.)  M.  Manlik,  Die  volkstümlichen  grundlagen  der  dich- 
tung  Neidharts.  II.  teil.  —  vgl.  jsb.  1890,  14,  110.  1891,  14, 
120.     G.  Burghauser,  Zs.  f.  d.  realschw.   17,   373. 

(119.)  Emil  Gen ni gas.  Neidhart  von  Eeuenthal.  progr.  (no.  454) 
des  grogymn.  Prüm.      21   s.     4. 

gemeinverständliche  erörterungen  über  des  dichters  leben,  grab, 
grabschriften  und  gedichte. 

Pfeffel  vgl.   oben  no.   111. 
Füller  vgl.   oben  no.   110. 

Rudolf  von  Rotenburg.  (120.)  J.  Wahuer,  Dichtung  und  leben 
des  minnesängers  Rudolf  von  Rotenburg,    dissert.  Greifswald.   114  s. 

für  die  annähme,  der  dichter  sei  ein  Schweizer  gewesen,  werden 
s.  69 — 73  einige  gründe  beigebracht;  der  hauptteil  der  abhandlung 
beschäftigt  sich  mit  der  Überlieferung  der  gedichte  (s.  3),  dem  dialekt 
(s.  20),  der  metrik  (s.  21),  dem  stil  (s.  53),  dem  Inhalt  und  bezie- 
hungen  zu  anderen  minnesängern  (s.  58).  s.  75 — 114  folgt  der  text 
mit  lesarten. 

Schenk  von  Limburg  vgl.  oben  no.  iio. 

Schuolmeister  von  Ezzelingen.  (121.)  G.  Roethe,  Ailg.  d.  biogr. 
33,  64  f. 

Biltbolt  von  Schwangau.  K.  Burdach,  AUg.  d.  biogr.  33,  184—186. 

Dietmar  der  Setzer.    G.  Roethe,  Aiig.  d.  biogr.  34,  48  f. 

Meinloh  von  Sevelingen.     K.  Burdach,  Allg.  d.   biogr.   34,  72  f. 

lentold  von  Seven.     K.  Burdach,  Allg.  d.  biogr.  34,   73  f. 

Sigeher.     G.  Roethe,  Allg.  d.  biogr.  34,  248—250. 

Sighart.     G.  Roethe,  Allg.  d.  biogr.  34,  263. 

Konrad  Silberdrat.     G.  Roethe,  AUg.  d.  biogr.  34,  310. 

Singauf.     G.  Roethe,  Allg.  d.  biogr.  34,  389  f. 

Ulrich  von  Singenberg.    G.  Roethe,  Allg.  d.  biogr.  34,  390—392. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.   XIV.    (1892.)  16 


242  XR''.    Mittelhochdeutsch. 

Kaspar  Singer.      G.   Roethe,  Allg.  d.   biogr.   34,   392. 
SperVOgel  vgl.   oben  no.    115. 

Stamheim  vgl.  oben  no.  iio. 
Steinmar  vgl.  oben  no.  iii,  114. 

TaDUllänser  vgl.  oben  no.   113. 

Tesehler.    zem  Tarne.    Heinrich  v.  Tettingen  vgl.  oben  no.  111. 

Wachsrant  V.  Kiinzingen.  (122.)  Fr.  Grimme,  Über  die  beimat 
des  minnesängers  Wachsmuot  von  Künzingen.    Germ.  37,  146 — 150. 

es  wird  auf  Luxemburg  hingewiesen;  der  dichter  selbst  ist  nicht 
in  Urkunden  gefunden. 

(123.)  Waltiier  v.  d.  Vogelweide  vgl.  abt.  14,  104.  —  Walthers 

V.  d.  Vogelweide  gedichte,  hrsg.  von  K.  Lachmann.  C.  ausgäbe, 
unveränderter  abdruck  der  von  K.  Müllenhoff  besorgten  5.  aufl. 
Berlin,  Reimer  1891.     XVIII,   234  s.     3  m. 

(124.)  G.  Bornhak,  Walthers  v.  d.  Vogelweide  gedichte  in 
auswahl.  bearbeitet  und  übersetzt,  (sammlung  deutscher  dicht-  und 
Schriftwerke  für  höhere  töchterschulen  4).  Leipzig,  B.  G.  Teubner 
0.  j.     XVI,   55  s.     0,60  m. 

die  Übersetzung  ist  weder  richtig  noch  poetisch  (56,  15  Ich  will 
aber  Güte;  56,  37  Deutsche  Zucht  geht  vor  in  allen);  sie  leidet  über- 
dies an  dem  gewöhnlichen  übel:  sie  ist  mit  nhd.  Orthographie  ge- 
schriebenes mhd.  die  einleitung  enthält  behauptungen ,  welche  der 
Wissenschaft  vorläufig  noch  fremd  sind:  31,  33  und  ein  anderes  lied 
sollen  beschwerden  über  Neidhart  von  Reuenthal  sein;  Walther  soll 
immer  wieder  prinzenerzieher  gewesen  sein,  wie  der  verf.  das  mhd. 
auffasst,  lehrt  seine  wiedergäbe  des  Rennerzitats:  der  thät  mir  leide 
(mit  kleinem  1).  —  vgl,   auch  abt.  14,   33. 

(125.)  A.  Nagele,  Studien  zu  Walther  von  der  Vogelweide, 
pr.  d.  staatsoberrealsch.  zu  Marburg  a.  D.  (i.  St.)     80  s. 

die  abhandlung  beginnt  mit  einem  vergleiche  Dantes  mit  Walther. 
es  folgen  erörterungen  über  leben,  heimat  und  einzelne  gedichte  des 
letzteren,  besonders  über  die  elegie.  schliesslich  werden  parallelen 
aus  neueren  dichtem  beigebracht. 

(126.)  Oswald  Redlich,  Zur  frage  nach  der  heimat  Walthers 
von  der  Vogelweide.    Mitt.  d.  inst.  f.  österr.  geschichtsforsch.  13  (1). 

Urkunde  von  1431  über  die  belehnung  eines  'Stephan  von 
Vogelwayd  gesessen  in  Layaner  pharr.' 

(127.)  Jos.  Lampel,  Walthers  heimat.  Bl.  d.  ver.  f.  landesk. 
in  Niederösterreich,     n.  f.  26,   1 — 50  (forts.  folgt). 


XIV.     Prosa.  243 

(128.)  L.  Fränkel,  Zu  Walther  von  der  Vogelweide.  Zs.  f 
d.  d.  u.  VI  (4)  440. 

(129.)  E.  Bechstein,  Karl  Koppmann  zu  Walther  von  der 
Vogelweide.     Germania  36,  258—261. 

historische  hemerkungen  aus  aufsätzen  Koppmanns  in  der  Rostocker 
Zeitung:  35,  7  und  18,  16  bezieht  er  auf  landgraf  Ludwig  III.,  den 
milden,  von  Thüringen  (1172 — 1190)  und  markgraf  Albrecht  den 
stolzen  (1190 — 1195)  von  Meissen;  auf  den  letzteren  auch  17,  11; 
20,  31  auf  Leopold  V.  Aveitere  sprachlich  höchst  bedenkliche  erörte- 
rungen  zu  20,  4;  20,  31;  26,   1;  24,   18;   32,   11;  33,   8;  82,   17. 

(130.)  M.  Spanier,  Walther  von  der  Vogelweide  und  die 
biblisch-rabbinische  htteratur.     Die  Menorah  1892  (35.  36.   38). 

(131.)  Henry  Wood,  Uncouventional  uses  of  natural  imagery 
in  the  poems  of  Walther  von  der  Vogelweide.  The  American  Journal 
of  philology  11  (3)  200 — 210.  —  Two  Sprüche  of  Walther  von  der 
Vogelweide,  ebenda  12  (1)  72—75;  vgh  jsb.  1891,  14,  131.  be- 
handelt 31,  33  und  108,  6.  in  ersterem  wird  Lachmanns  paren- 
these  gestrichen,  hinter  also  ein  punkt  gesetzt  und  numme  für  nomine 
geschrieben;  für  letzteren  spruch  wird  Zuweisung  an  Ulrich  von 
Singenberg  begründet. 

Wolfram.  (132.)  0.  Behaghel,  Zu  Wolframs  liedern.  Ger- 
mania 36,  257. 

zu  Germ.  34,  489  wird  nachträglich  bemerkt,  dass  in  dem  von 
Lachmann  für  unecht  erklärten  Hede  vers  XII,  16  die  hs.  mir  nu 
Ionen  hat. 

Prosa. 

[133.]  W.  Walther,  Die  deutsche  bibelübersetzung  des  ma. 
über  teil  I.  u.  II,  s.  jsb.  1891,  14,  133.  angez.  Herrigs  archiv  88 
(1)  von  K.  Weinhold,  Theol.  litbl.  1892  (31)  361—365,  (32) 
377—381,  (33)  385—386  von  G.  Kawerau,  Revue  bist.  1891 
(janvier)  und  Bulletin  critique  1891  (22)  von  S.  Berger,  Theol, 
litteraturbericht  1892  (1). 

neu  erschienen  ist  der  dritte  (schluss-)  teil  (s.  438 — 751). 
er  behandelt  den  Monseer  Matthaeus  (15.  zweig),  Tatian  (16.),  die 
von  Keinz  und  Haupt  veröffentlichten  Wiener  und  Münchener  bruch- 
stücke  der  evangelien  aus  dem  12.  jh,  (17.),  die  handschriften  in 
Zürich  und  Basel  (18.),  eine  Münchener  evangelienharmonie,  die  auf 
Tatian  beruht,  aus  dem  14.  jh.  (19.),  das  von  Bechstein  heraus- 
gegebene evangelienbuch  des  Matthias  von  Beheim  (20.),  eine  Melker 
evangelienübersetzung  des  14.  jhs.  (2L),  die  von  H.  Heppe  1852 
veröffentlichten  Kasseler  bruchstücke  (22.),  einen  Münchener  Matthaeus 
und  Johannes  (23.   zweig),  darauf  folgen  die  Übersetzungen,  die  nur 

16* 


244  XIV.     Mittelhochdeutsch. 

einzelne  bücher  geliefert  haben,  nämlich  Willirams  Hoheslied  (24.), 
ein  Münchener  im  jähre  1446  geschriebenes  Hohelied  (25.),  ein 
gleichfalls  Münchener  mit  den  erklärungen  des  hl.  Bernhard  (26.), 
eine  Maihinger  bearbeitung,  1437  geschrieben  (27.),  eine  Dresdener 
Übersetzung  der  Sprüche  und  des  Prediger  15.  jh.  (28.),  zwei  Heidel- 
berger hss.,  Prediger  und  Weisheit  und  Jesus  Sirach  (29.  und  30.), 
beide  ende  des  15.  jhs.,  endlich  Übersetzungen  der  apokalypse,  zwei 
Maihinger  (31.  und  32.),  eine  Augsburger  (33.)  und  eine  Wiener 
(34.),  alle  aus  dem  15.  jh.  —  hieran  schliessen  sich  die  p salter ien, 
zuerst  interlinearversionen :  Notker,  die  Windberger,  eine  Wiener 
interlinearversion  des  12.  jhs.,  desgl.  eine  Olmützer,  Trierer,  Wolfen- 
bütteler  aus  dem  13.  jh.,  dann  glossierte  Übersetzungen,  die  mit  dem 
14.  jh.  beginnen  und  bis  ins  16  jh.  hineinreichen,  im  ganzen  24 
psalter.  es  folgen  endlich  die  niederdeutschen  Übersetzungen, 
36. — 40.  zweig,  darunter  die  Kölner,  die  Lübecker,  die  Halberstädter 
bibel  und  die  niederdeutschen  psalterien,  25.  —  32.  psalter.  nach 
einigen  nachtrügen  zum  1.  Übersetzungszweige  stellt  der  verf.  die 
ergebnisse  seiner  mühevollen  und  sorgsamen  arbeit  zusammen,  in 
denen  es  sich  den  interessen  des  verfs.  gemäss  ausschliesslich  um 
theologische  gesichtspunkte,  in  erster  liuie  um  das  verhalten  der 
katholischen  kirche  zu  den  Übersetzungen  handelt,  die  bisherige 
auffassung  wird  trotz  umfangreicher  bereicherung  im  einzelnen  und 
beseitigung  mancher  einseitigkeit  doch  im  ganzen  bestätigt,  für  die 
sprach-  und  Stilentwicklung  geben  die  übersichtlich  nebeneinandex'- 
gestellten  proben  sämtlicher  übersetzungszweige,  die  auch  dieser 
dritten  lieferung  beigegeben  sind,  die  wertvollsten  anhaltspunkte. 
eine  Übersicht  über  die  entstehungszeiten  der  verschiedenen  zweige 
stellt  verf.  nach  seinem  urteil  zusammen,  überlässt  jedoch  die  ent- 
scheidung  über  die  richtigkeit  seiner  aufstellung  der  germanistischen 
Wissenschaft.  —  als  besondere  beigaben  zieren  die  neue  lieferung 
wiederum  9  kunstbeilagen,  facsimiles  aus  dem  Monseer  Matthaeus; 
Tatian,  Williram,  Notker,  Windberger  psalter,  dem  dreisprachigen 
psalter  in  St.  Florian,  aus  der  Halberstädter  bibel  von  1522  und 
endlich  eine  Zusammenstellung  verschiedener  Schriftproben  aus  den 
behandelten  handschriften.  ein  Verzeichnis  der  behandelten  druckwerke 
und  handschriften  und  ein  genaues  namenregister  sowie  inhaltsver- 
zeichnis  machen  den  schluss.  der  verf.  hat  sich  mit  dem  schönen 
werke  ein  ausserordentliches  verdienst  und  den  bleibenden  dank 
sowohl  der  theologischen  als  der  germanistischen  Wissenschaft  erworben. 

[134.]  E.  Mourek,  Krumauer  altdeutsche  perikopen  vom  jähre 
1388.  aus  den  Sitzungsberichten  der  königl.  böhm.  gesellschaft  der 
Wissenschaften  1892,   176 — 202.     verlag  der  gesellschaft. 

verf.  gibt  zu  Walthers  bibel  werk   insofern   eine   ergänzung,    als 


XIV.    Prosa.  245 

er  hinsichtlich  der  oberdeutschen  perikopenüberlieferung,  die  Walther 
aus  seinen  Untersuchungen  ausgeschlossen  hatte,  vom  ende  des  12.  jhs. 
bis  auf  die  neige  des  16.  durch  vergleichung  der  Krumauer  texte  mit 
der  alemannischen  Übersetzung  der  evangelien  aus  dem  12.  jh.  (Germ. 
14,  450  ff.),  den  proben  Docens  aus  dem  13.  jh.  (Miscellan.  z. 
gesch.  d.  d.  litt.  II,  27),  einen  Prager  codex  von  1470  und  einen 
solchen  aus  dem  16.  jh.  eine  kontinuität  geltend  macht,  ausserdem 
weist  er  auf  den  wert  der  texte  als  'eine  willkommen  genau  datierte 
urkundliche  grundlage  für  die  kenntnis  des  südböhmischen  deutschen 
dialekts  in  seinem  zustande  am  Schlüsse  des  14,  jhs.'  hin  und  stellt 
eingehend  den  lautbestand  des  idioms  dar. 

[135.]  J.  Neuwirth,  Deutsche  predigt-  und  gebetsaufzeich- 
nungen  eines  Cisterziensers  von  Hradiste  (Müncliengrätz)  aus  den 
Jahren  1420 — 1431.  Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen 
28,  373—383. 

papierhs.  I  H  3  auf  der  Prager  Universitätsbibliothek,  die  hs. 
wird  beschrieben  und  die  einzelnen  stücke  chronologisch  bestimmt 
und  nach  ihrer  bedeutung  gewürdigt,      folgt  der  text  (378 — 383). 

[136.]  Altdeutsche  predigten,  hrsg.  von  A.  Schönbach.  III. bd. 
vgl.  jsb.  1891,  14,  138.  —  ausführlich  mit  besonderer  berücksichti- 
gung  der  textbehandlung  besprochen  und  durch  eine  Zusammen- 
stellung von  Wörtern,  die  bei  Lexer  noch  nicht  stehen,  ergänzt  von 
F.  Bech,  Zs.  f.  d.  ph.  25,  256—264.  angez.  Lit.  cbl.  1892  (5) 
154.     Litztg.  1891,   1642—1643  von  J.  Schmidt. 

[137.]  E.  Piffl,  Einiges  über  Berthold  von  Eegensbm-g  auf 
grund  seiner  predigten,  progr.  d.  k.  k.  deutschen  obergymn.  der 
kleinseite  in  Prag. 

angez.  Zs.  f.   d.  realschw.   17,   186  von  A.  Mayer. 

[138.]  R.  Schleich,  Der  humor  in  den  predigten  Bertholds 
von  Regensburg,     progr.  Mähr.  Weisskirchen.    Leipzig,  Fock.    24  s. 

[139.]  H.  Greeven,  Die  predigtweise  des  Franziskaners 
Berthold  von  Regensburg,  progr.  (no.  484)  der  realschule  zu  Rheydt. 
23  s.     4^. 

verf.  zeigt  ausführlich,  durch  welche  mittel  Berthold  die  Span- 
nung seiner  zuhörer  zu  fesseln  und  immer  neu  zu  erregen  wusste. 
wertvoll  ist  die  angehängte  Sammlung  der  in  Bertholds  predigten 
vorkommenden  Sprichwörter  und  sprichwörtlichen  redensarten. 

F.  R.  Albert,  Die  geschichte  der  predigt  in  Deutschland  bis 
Luther.  —  vgl.   abt.   8,   113,   wo  der  druckfehler  'bei'  zu  bessern  ist. 

[140.]  G.  V.  Wyss,  Diebold  Schilling.  Allg.  d.  biogr.  34, 
715—718. 


246  XH'.     Mittelhochdeutsch. 

[141.]  W.  Altmann,  Studien  zu  Eberhavt  Windecke.  reo. 
Neues  arch.  f.  alt.  d.  geschf.  17,  229;  Zs.  f.  d.  gesch.  des  Ober- 
rheins 6,  712;  Rev.  erit.  32,  481. 

[142.]  A.  L.  Stiefel,  Eine  unbekannte  nachahmung  Albrechts 
von  Eyb.   —  vgl.  abt.   15,   203. 

[143.]  M.  Herrmann,  Deutsche  Schriften  von  A.  von  Eyb.  — 
angez.  Zs.  f.  d.  phil.  24,  269  von  E.  Matthias.  —  jsb.  1891, 
14,  146  ist  diese  anzeige  irrtümlich  als  von  E.  Martin  herrührend 
angegeben. 

[144.]  R.  Wessely,  Über  den  gebrauch  der  casus  in  Albrechts 
von  Eyb  deutschen  Schriften  unter  vergleichung  des  mhd.  und  nhd. 
Sprachgebrauchs.     Berliner  diss.  1892.     55  s. 

eine  sehr  fleissige,  sorgfaltige  Zusammenstellung  des  casus- 
gebrauchs,  nach  den  casus ,  und  innerhalb  derselben  nach  den  allge- 
meinen grammatischen  kategorien  geordnet,  die  mit  den  mhd,  und 
nhd.  übereinstimmenden   konstraktionen   sind   mit   recht    übergangen. 

[145.]  W.  Cordes,  Der  zusammengesetzte  satz  bei  Nicolaus 
von  Basel.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  151.  weiter  besprochen  Zs.  f.  d. 
phil.  24,   259—260  von  K.  Tomanetz. 

[146.]  K.  Borinski,  Eine  ältere  deutsche  bearbeitung  von 
Robert  le  diable.     Germ.  37,  44—62. 

zwei  handschriften  dieser  bisher  als  einzige  dastehenden  bear- 
beitung sind  vorhanden,  eine  sehr  sorgfältig  geschriebene  in  cgm. 
537  (A)  und  eine  nachlässige,  wahrscheinlich  auch  selbständige  in 
cgm.  .539  (B),  ob  aus  geraeinsamer  vorläge  ist  zweifelhaft.  Ver- 
fasser der  vorläge  war  ein  geistlicher,  die  spräche  hat  ausgeprägte 
bayrische  eigentümlichkeit.  Borinski  gibt  den  text  nach  A.  voll- 
ständig mit  hinzufügung  der  interpunktion,  dazu  die  Varianten  von 
B.  unter  dem  texte,  in  einer  nachfolgenden  abhandlung  legt  er  aus- 
führlich die  bedeutung  dieses  denkmals  dar,  das  durchaus  unabhängig 
von  den  romanischen  fassungen  sowohl  wie  der  lateinischen  prosa 
des  Etienne  erscheint:  'bietet  D.  P.  (deutsche  prosa),  wie  sich  das 
mit  notwendigkeit  1.  aus  der  abwesenheit  des  namens  des  beiden, 
2.  dem  mangel  aller  ausschmückenden  Variationen,  3.  des  durchaus 
selbständigen,  von  dem  im  verlaufe  des  13.  — 15.  jhs.  sich  heraus- 
bildenden typus  abweichenden,  das  ursprüngliche  schlussmotiv  bewah- 
renden gestaltung  ergibt,  eine  form  des  Stoffes  dar,  die  noch  rudi- 
mentärer ist  als  L.  P.  (lat.  prosa),  so  haben  wir  in  D.  P.  die  that- 
sächliche  Vermittlung  einer  fassung  vor  uns,  die  sie  mit  L.  P.  als 
vorläge  teilt.'  besonders  deutlich  tritt  endlich  die  geistliche  wurzel 
des  ganzen  Stoffes  darin  hervor. 


< 


XV.    Das  16.  Jahrhundert.  247 

[147.J  K.  Borinski,  Nachtrag,  den  Verfasser  der  Robertbear- 
beitung betreffend.     Germ.  37,  201—203. 

auf  grund  der  beziehungen  der  hs.  zu  den  deutschen  prosa- 
novellen,  aus  denen  Marina  und  Grisardis  (Zs.  f.  d.  a.  29)  veröffent- 
licht ist,  vermutet  Borinski  nahe  beziehung  zu  Albrecht  von  Eyb 
oder  doch  den  humanisten  des  Eichstädter  bistums. 

[148.]  H.  Gradl,  Aus  dem  Egerer  archive.  beitrage  zur  ge- 
schichte  Böhmens  und  des  reiches  unter  Karl,  Wenzel  und  Sigmund. 
Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  28,  384 — 391.  29, 
73  —  79.  —  deutsche  erlasse  des  königs  Wenzel  an  die  Egerer  nebst 
erläuterungen. 

[149.]  W.  Katze roAVsky,  Ein  formelbuch  aus  dem  14.  jh. 
Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen,   29,   1 — 30. 

enthält  einen  hinweis  auf  13  deutsche  Urkunden  von  Karl  IV., 
Wenzel  und  stadtbehörden,  die  unter  273  lateinischen  zerstreut  sind. 

[150.]  J.  Neuwirth,  Beiträge  zur  geschichte  der  maierei  in 
Böhmen  während  des  14.  jhs.  Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Deutschen 
in  Böhmen  29,   49—73. 

dem  nachweis,  dass  der  charakter  der  Prager  malerzeche  bis 
zum  Schlüsse  des  14.  jhs.  deutsch  gewesen  ist,  werden  2  deutsche 
Urkunden  (s.  65—69)  von  könig  Wenzel  IV.  (1380  und  1392)  bei- 
gegeben. 

[151.]      A.    Horcicka,    Der    aufruf   des    herzogs    Johann    von 
Görlitz.    Mitt.  d.  v.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  28,  369 — 372. 
text  mit  geschichtlicher  einleitung. 

Kinzel.     (Henrici.)     [Boetticher.] 


XV.     Das   16.  Jahrhundert. 

Allgemeines. 

1.  Jahresberichte  für  neuere  deutsche  litteraturgeschichte  1,  — 
vgl.  abt.  6,  15. 

1,  1,  78 — 136  enthält  ausführliche  zusammenhängende  berichte 
über  unsern  Zeitraum,  'von  der  mitte  des  15.  bis  zum  anfange  des 
17.  Jahrhunderts',  und  zwar  1)  allgemeines  von  M.  Herrmann  und 
S.  Szamatölski,  2)  lyiük  von  G.  Ellinger,  3)  epos  von  Ph. 
Strauch,  4)  drama  von  J.  Bolte,  5)  didaktik  von  G.  Roethe, 
6)  Luther  von  G.  Kawerau,  7)  reformationslitteratur  von  V.  Michels, 
8)  humanisten  und  neulateiner  von  M.  Herrmann  und  S.  Szama- 
tölski. —  auf   einzelne    besonders    eingehende   kritiken   ist   im   fol- 


248  XV.     Das  16.  jahrliundert. 

genden  aufmerksam  gemacht,  sonst  sei  hier  ein-  für  allemal  auf  diese 
berichte  hingewiesen. 

2.  G.  Egelhaaf,  Deutsche  geschichte  im  16.  Jahrhundert.  1. 
Stuttgart,  Cotta  1890.  —  vgl.  abt.  7,  69.  jsb.  1890,  15,  3.  rec. 
A.  Wrede,   Histor.    zschr.   69,    65 — 67. 

3.  F.  V.  Bezold,  Geschichte  der  deutschen  reformation.  — 
vgl.  abt.  7,  89.  Herrmann  und  Szamatölski,  Jahresber.  f.  n. 
d.  litgesch.   1,  1,  78—81. 

4.  Die  matrikel  der  Universität  Rostock,  hrsg.  von  A.  Hof- 
meister. —  vgl.  abt.  8,  218  und  jsb.  1891,  15,  4.  —  rec.  G. 
K(aufmann),  Lit.  cbl.  1892  (46)  1649  f.  K.  E.  H.  Krause, 
Litztg.  1892  (19)  621  f.  J.  Wiggers,  Hist.  zs.  68,  363  f.  A. 
Luschin  V.  Ebengreuth,  Gott.  gel.  anz.   1892  (21)  823—832. 

5.  Statuten  und  reformationen  der  Universität  Heidelberg.  — 
vgl.  abt.  8,   215. 

6.  Ch.  Cuissard,  La  bibliotheque  de  la  nation  germanique  ä 
l'universite  d'Orl^ans.     Cbl.  f.  bibl.  wesen  9  (1)  8—21. 

7.  F.  W.  E.  Roth,  Die  Mainzer  buchdruckerfamilie  Schöffer 
während  des  16.  Jahrhunderts  und  deren  erzeugnisse  zu  Mainz, 
Worms,   Strassburg  und  Venedig.     9.  beiheft  zum  Cbl.  f.  bibl.  wesen. 

8.  K.  Uhlirz,  Beiträge  zur  geschichte  des  Wiener  buchhan- 
dels.     Cbl.  f.  bibl.  wesen  9  (9)  385—462. 

9.  K.  Dziatzko,  Bibliographische  miscellen  8.  Cbl.  f.  bibl. 
wesen  9  (7.  8)  339—342. 

über  die  sogen.  5.  deutsche  bibel. 

10.  R.  Wolkan,  Böhmens  anteil  an  der  deutschen  litteratur. 
2.  teil.     Prag,  Haase  1891. 

vgl.  jsb.  1891,  15,  2.  —  rec.  W.  Toischer,  Litztg.  1891  (49) 
1784  f.  Jeitteles,  Zs.  f.  d.  phil.  24  (3)  406—409.  Hauffen,  Zs. 
f.  d.  österr.  gymn.  43  (2).  R.,  Mitt.  d.  v.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in 
Böhmen  29  (4)  54  f.  Herrmann  und  Szamatölski,  Jahresber. 
f.  n.  d.  litgesch.   1,   1,  84  f. 

11.  J.  Loserth,  Deutschböhmische  Wiedertäufer.  Mitt.  d.  v. 
f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  30  (4)  404 — 422. 

12.  Deutsche  theologia,  d.  i.  ein  edles  büchlein  vom  rechten 
verstände,  was  Adam  und  Christus  sei,  und  wie  Adam  in  uns  sterben 
und  Christus  erstehen  soll,  mit  den  vorreden  M.  Luthers  und  J. 
Amds.     2.  aufl.     Stuttgart,  Steinkopf.     179  s.     1,60  m. 

rec.  Theol.  litbl.  1892  (27)  320. 


XV.     Das  16.  jalurhundert.  249 

13.  N.  Paulus,  Katholische  Schriftsteller  aus  der  reformations- 
zeit.     Der  katholik  1892,  1,  544—564. 

ein  bis  1563  reichendes  alphabetisches  Verzeichnis  von  122 
autoren,  die  gegen  die  reformation  schrieben,  mit  kurzen  litteratur- 
angaben. 

14.  W.  Kawerau,  Lob  und  schimpf  des  ehestandes  in  der 
litteratur  des  16.  Jahrhunderts.     Preuss.  jahrb.   69   (6)   760 — 781. 

bespricht  die  äusserungen  der  humanisten,  die  rechtfertigungen 
von  Luther,  Freder,  Culman,  Alberus,  Marpach,  die  satiren  auf 
kleiderluxus  und  pantoffelregiment  bei  Hans  Sachs,  Musculus,  Schu- 
bart,  Sommer  u.   a. 

15.  F.  Pf  äff,  Gesundheitsregeln.  Alemannia  19,  168  f.  — 
Pratica  auf  alle  monat  durch  das  gantze  jarr  gestölt.  ebd.  19,  169 
bis  173.     vgl.  20,  212. 

reime  aus  hss.  des  16. — 17.  Jahrhunderts, 


Alberus.  16.  Die  fabeln  des  Erasmus  Alberus.  abdruck  der 
ausgäbe  von  1550  mit  den  abweichungen  der  ursprünglichen  fassung, 
hrsg.  von  W.  Braune.  Halle,  Niemeyer.  LXXH,  216  s.  2,40  m. 
(=  Neudrucke  d.    lit.  werke  des  16.  und   17.  jhs.,   no.   104 — 107). 

von  den  1550  von  Alberus  veröffentlichten  49  fabeln,  denen 
eine  1514  u.  ö.  zu  Strassburg  erschienene  Sammlung  lateinischer 
fabeln  verschiedener  autoren  zu  gründe  liegt,  sind  uns  18  nummern 
schon  in  älterer  fassung  (1534.  1537)  bekannt.  B.  hat  die  ab- 
weichungen dieser  ursprünglichen  gestalt  unter  dem  texte  gegeben 
und  in  der  ungewöhnlich  reichhaltigen  einleitung  nicht  bloss  bio- 
graphie,  textgeschichte  und  quellenuntersuchung,  sondern  auch  einen 
abdruck  der  lateinischen  vorlagen  (die  auch  Waldis  in  seinem  Esop 
benutzte)  und  beitrage  zur  erklärung  und  Würdigung  der  dichtungen 
gegeben,  die  durch  ihre  lebendige  ausführlichkeit,  ihre  dramatische 
ausgestaltung  und  die  einführung  bekannter  örtlichkeiten,  personen 
und  Verhältnisse  jener  zeit  sehr  anziehend  wirken  und  sich  mit  den 
fabeln  von  Waldis  recht  wohl  messen  können. 

Albrecbt.  16a.  J.  Bolte,  Das  märchen  vom  tanze  des  mönches 
im  dornbusch.  Festschrift  zum  5.  ueuphilologentage.  Berlin,  Weid- 
mann,    s.   1 — 76. 

enthält  s.  57 — 69  den  abdruck  von  Dieterich  Albrechts  ge- 
reimter 'historia  von  einem  bawrenknecht  und  einem  münche'  (Erfurt 
1599),  der  ältesten  aufzeichnung  des  märchens  vom  'Juden  im  dorn' 
(Grimm  KHM.  no.  110)  in  Deutschland,  die  dann  von  Albrecht 
Dietrich  [!]  zu  einem  gleichnamigen  Schauspiele  verarbeitet  und  auch 
von  Ayrer  dramatisiert  wurde,     unter   den   zahlreichen   anderen   fas- 


250  X^''-     I^*s  16.  jahrhundei-t. 

sungen  des  märchens  ist  das  englische  gedieht  'The  friar  and  the 
boy'  aus  dem  15.  Jahrhundert  und  dessen  niederländische  Übersetzung 
'Vanden  jonghen  Jacke',  die  hier  nach  einem  Antwerpener  drucke 
von  1528  und  nach  einer  späteren  Amsterdamer  ausgäbe  mitgeteilt 
wird,  hervorzuheben. 

Becker.  17.  Th,  Distel,  Michael  Becker,  der  'lateinische  bauer'. 
Vierteljschr.  f.  litgesch.  5  (4)  599  —  604. 

abdruck  eines  1601  an  den  sächsischen  kurfürsten  gerichteten 
hsl.  gedichtes  des  bauern  M.  B.  zu  Falkenau. 

ßonnus.  18.  Herm.  Spiegel,  Hermann  ßonnus.  nach  seinem 
leben  und  seinen  Schriften  dargestellt.  2.  aufl.  Göttingen,  Vanden- 
hoeck  &  Ruprecht.     VIII,  212  s.     4  m. 

schon  1864  hat  Sp.  den  lebensgang  des  ersten  Lübecker  Super- 
intendenten und  Osnabrücker  reformators  dargestellt,  in  der  neuen 
aufläge  sind  manche  ergebnisse  der  neueren  Forschung  verwertet,  aber 
auch  manches  ist  übersehen  oder  zu  flüchtig  abgethan.  dankenswert 
ist  der  anhang  (s.  147 — 208)  von  briefen  und  aktenstücken,  darunter 
s.  158 — 180  der  1539  zu  Magdeburg  gedruckte  nd.  katechismus  des 
Bonnus.  —  rec.  G.  Bossert,  Theol.  litztg.  1892  (10)  260—262. 
G.  Kawerau,  Litztg.  1892  (16)  522  —  525.  M.  Wehrmann, 
Monatsschr.  d.  ges.  f.  pomm.  gesch,  1892  (4)  61.  Lit.  cbl.  1892 
(43)  1523. 

Braot.  19.  Herrn.  Schönfeld,  Die  kirchliche  satire  und  reli- 
giöse Weltanschauung  in  Brants  Narrenschiff"  und  Erasmus  Narren- 
lob, resp.  in  den  Colloquia.  Mod.  lang,  notes  7  (2)  78 — 92.  (3) 
137—149. 

20.  A.  L.  Stiefel,  Zum  Narrenschiff"  s.  35  ed.  Zarncke.  Zs. 
f.  vgl.  litgesch.  5,  471   f. 

vei-weist  zur  erklärung  auf  Gesta  Rom.  c.   82. 

Buchioger.  21.  N.  Paulus,  Michael  Buchinger,  ein  schrift- 
steiler und  prediger  aus  der  reformationszeit.  Der  katholik  1892, 
203—221. 

Bngenhagen.  22.  Bugenhagens  Order  of  scrvice  of  1524.  The 
Lutheran  church  review  1891   (oct.)  288—293. 

23.  G.  Buchwald,  Unbekannte  Bugenhagenpredigten,  gefunden 
in  der  Nürnberger  Stadtbibliothek  und  in  der  Zwickauer  ratsschul- 
bibliothek.     Theol.  stud.  u.  krit.   1892  (2)  339—342. 

Botzer.  24.  Zur  400-jährigen  geburtstagsfeier  Martin  Butzers. 
M.  Butzer,  An  ein  christlich  rath  und  gemeyn  der  stat  Weissenburg 
summary  seiner  predig  daselbst  gethan.  —  F.  Mentz,  Bibliographi- 
sche Zusammenstellung  der  gedruckten  Schriften  Butzers.  —  A.  Erich- 


XV.     Das  16.  jahrliundert.  251 

son,  Über  den  lisl.  nacblass  und  die  gedruckten  briefe  Butzers. 
Verzeichnis  der  litteratur  über  Butzer.  Strassburg,  Heitz.  VI, 
181  s.     6  m. 

rec.  G.  Bessert,  Tbeol.  litztg.  1892  (10)  258—260.  O. 
Winckelmann,  Zs.  f.  gesch.  d.  Oberrheins  n.  f.  7  (2)  356 — 358. 
Lit.  cbl.  1892  (3)  74  f.     M.  Lenz,  Litztg.  1892  (16)  533  f. 

25.  R.  Eeuss,  Zum  gedächtnisse  M.  Butzers,  des  Strassburger 
Teformators.     rede.      Strassburg,  Heitz.     30  s.     0,20  m. 

26.  Eug.  Stern,  M.  Butzer.  ein  lebensbild  aus  der  geschichte 
der  Strassburger  reformation.  Strassburg,  Strassburger  druckerei  und 
Verlagsanstalt.     87  s.     0,50  m. 

27.  T.  G.,  Martin  Butzer,  le  r^formateur  de  l'Alsace.  Strass- 
burg, Heitz  1891.     18  s.     0,20  m. 

rec.  Lit.  cbl.  1892  (2)  42. 

28.  Briefwechsel  landgraf  Philipps  des  grossmütigen  mit  Bucer. 
lirsg.  von  Max  Lenz.  3.  teil.  Leipzig,  Hirzel  1891.  V,  638  s. 
16  m.  (=:Publ.  aus  den  k.  preuss.  Staatsarchiven  47).  —  vgl.  jsb. 
1889,  15,  17.  —  rec.  Enders,  Theol.  litztg.  1892  (14)  353—355. 
Hollaender,  Litztg.  1892  (6)  195—197. 

BÜtOW.  29.  M.  Wehrmann,  Beitrage  zur  pomm.  litgesch.  VII. 
Monatsbl.  d.   ges.  f.  pomm.  gesch.   1892   (7)   103—105. 

CammerlaDder.  30.  Bemh.  Wenzel,  Cammerlander  und  Viel- 
feld, ein  beitrag  zur  litteraturgeschichte  des  16.  jahrh.  Rostocker 
diss.     Berlin  1891.      72  s. 

eine  genaue  Untersuchung  der  von  dem  Strassburger  buchdrucker 
Cammerlander  1532 — 1546  veröffentlichten  werke  zeigt,  dass  diese 
grossenteils  populäre  bearbeitungen  älterer  dichtungen  in  protestan- 
tischer tendenz  sind,  die  C.s  korrektor  Johann  Vielfeld  aus  Mainz 
herstellte:  Ecksteins,  Gengenbachs,  Huttens  satiren,  Boccaccios  de- 
cameron,  Gesta  Romanorum,  Brants  narrenschiff,  Murners  schelmen- 
zunft  u.  a. 

Carlstadt.  31.  D.  Schäfer,  Carlstadt  in  Dänemark.  Zs.  f. 
tirchengesch.   13,   311 — 318. 

Dietrich.  32.  H.  Nebelsieck,  Veit  Dietrich  an  Joh.  Brenz, 
10.  Jan.  1546.     Zs.  f.  kirchengesch.  13  (2.  3)  392  f. 

Dürer.  33.  Ant.  Springer,  Albrecht  Dürer.  —  vgl.  oben  8,  167. 

34.  Dan.  Burckhardt,  A.  Dürers  aufenthalt  in  Basel  1492 
bis  1494.  mit  15  textillustr.  und  49  tafeln  in  lichtdruck.  München, 
Hirth.     VII,   50  s.     4^     20  m. 

nach   G.   Dehio,    Gott.    gel.  anz.   1892  (23)    928—936   nimmt 


252  X^^-     I^as  16.  Jahrhundert. 

B.  eine  reibe  von  illustrationen  zu  Terenz,  die  sich  auf  holzstöcken 
in  Basel  befinden,  und  ebenso  die  holzschnitte  der  Baseler  drucke 
des  ritters  von  Thurn  (1493)  und  einen  teil  der  in  Brants  Narren- 
schiff (1494)  enthaltenen  für  Dürer  in  anspruch,  zieht  aber  unrich- 
tige folgerungen  über  seine  erste  italienische  reise. 

ElDS6r  siehe  unten  no.  85:  Enders. 

Fabri.  35.  N.  Paulus,  Johann  Fabri  von  Heilbronn,  ein 
dominikanermönch  aus  der  reformationszeit.  Der  katholik  1892,  1, 
17—35.  108—127. 

Faustbuch.  36.  J.  Dumcke,  Die  deutschen  Faustbücher  nebst 
einem  anhange  zum  Widmanschen  Faustbuche,     diss.   1891.    101  s. 

37.  Das  Faustbuch  des  christlich  meynenden.  hrsg.  von  S. 
Szamatolski.  Stuttgart,  Göschen  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  20. 
—  rec.  M.  Koch,  Litbl.  1892  (6)  192  f.  vgl.  die  erklärung  Sza- 
matolskis,  ebd.  1892  (9)  325  f.  0.  Walzel,  Zs.  f.  d.  österr. 
gymn.  1892  (6).  E.  Jeep,  Litztg.  1892  (35)  1139  f.  Lit. 
cbl.  1892  (46)  1663.  K.  Biltz,  Herrigs  archiv  88  (1)  86.  J.  L. 
Hall,  Modern  lang,  notes  7  (4).  G.  Ellinger,  Nationalztg.  45  (7). 
L.  Fränkel,  Bl.  f.  lit.  unterh.  1892  (9).  Leipziger  zeitg.  1892, 
wissensch.  beil.   30 — 31. 

Fechtbuch.  38.  K.  Wassmannsdorff,  Das  älteste  in  franzö- 
sischer spräche  gedruckte  fechtbuch  v.  j.  1538  ist  eine  Übersetzung 
des  ältesten  deutschen  fechtbuches  v.  j.  1516.  Monatsschr.  f.  d. 
turnwesen  11  (5). 

Ferdinand  II.  39.  Hans  Kluibenschedl,  Erzherzog  Fer- 
dinand II.  von  Tirol  als  schauspieldichter,    progr.   Görz  1891.    42  s. 

Inhaltsangabe  des  Speculum  vitae  humanae  mit  einigen  sprach- 
lichen bemerkungen.  die  einleitenden  bemerkungen  über  die  ent- 
wicklung  des  deutschen  Schauspiels  enthalten  manches  unrichtige.  — • 
rec.   Herrigs  archiv  89,   170. 

Fischart.  40.  Johann  Fischarts  werke,  2.  teil.  Eulenspiegel 
reimensweiss,  hrsg.  von  A.  Hauffen.  Stuttgart,  Union.  XXVIII, 
466   s.      [=  Kürschners  deutsche  nationallitteratur   18]. 

erster  abdruck  der  einzigen  ausgäbe  (Frankfurt  1572)  samt  den 
holzschnitten.  die  sachkundige  einleitung  weist  die  benutzten  quellen, 
die  Erfurter  ausgäbe  des  Eulenspiegel  von  1532  und  die  lat.  Über- 
setzung von  Aegidius  Periander  (1567),  nach  und  charakterisiert  die 
moralisierende,  satirische  tendenz  und  den  stil  Fischarts.  der  1.  und 
3.   band  sollen  die  kleineren   dichtungen  Fischarts  bringen. 

41.    J.  J.  A.  A.  Frantzen,  Kritische  bemerkungen  zu  Fischarts 


XV.     Das  16.  jalirluuidert.  253 

Übersetzung  von  Kabelais'  Gargantua.     Strassburg,    Trübner.     86  s. 
2,50  m.      (=  Alsatiscbe  Studien,   3.  heft). 

F.  stellt  sorgfältig  F,s  missverständnisse  und  abweichungen  vom 
französischen  Gargantua  zusammen.  teilweise  beruhen  diese  auf 
druckfehlern  der  von  ihm  benutzten  ausgäbe  (etwa  Lyon,  Estiard 
1571),  teils  aber  auf  mangelhafter  kenntnis  der  spräche  Rabelais', 
seine  änderungen,  abgesehen  von  den  einschaltungen  und  exkursen, 
gehen  nicht,  wie  Ganghofer  1881  meinte,  auf  einen  konsequent  be- 
folgten plan  zurück,   sondern  entspringen  der  augenblicklichen  laune. 

42.  A.  Engler t,  Zur  Fischartbibliographie  1 — 6.  Alemannia 
19,  114—132. 

bespricht  mehrere  1576 — 1590  erschienene  aus  dem  französi- 
schen oder  lateinischen  übersetzte  flugschriften,  als  deren  verdeut- 
scher F.  vermutet  wird.  E.s  Vermutungen  über  Castel  bei  Mainz  als 
geburtsort  F.s  und  über  sein  todesjahr  (nach  1590)  sind  zweifelhaft. 

43.  A.  Englert,  Eine  zweite  quelle  zu  Fischarts  Jesuiter- 
hütlein.     Alemannia  20,   97—113. 

über  einen  prosadialog  'Wundergeburt  des  alten  hellgotts  Lu- 
cifers'  o.  j.  4*^.  (München),  der  auf  dem  von  F.  benutzten  reimwerk 
'Vom  Ursprung  des  ordens  der  Jesuiten  1577'  beruht. 

44.  Paul  Koch,  Der  flöhhaz  von  Johann  Fischart  und  Mathias 
Holtzwart.     Berliner  diss.     43  s. 

ausgehend  von  der  Stilverschiedenheit  der  beiden  teile  des  Flöhhaz 
in  der  ältesten  ausgäbe  von  1573  weist  K.  den  ersten  teil  dem 
Mathias  Holtzwart  von  Harburg  zu,  auf  den  schon  die  initialen  über 
einem  lat.  begleitgedichte  gedeutet  waren,  er  erhärtet  diese  Ver- 
mutung durch  vergleichung  des  lautstandes  und  des  stils  in  den 
anderen  werken  beider  dichter,  geht  auf  Fischarts  Überarbeitung  von 
1577  ein  und  erklärt  gegen  Goedeke  das  lob  der  mucken  und  den 
strauss  mit  der  laus  für  werke  W.   Spangenbergs. 

Flugschriften.  45.  Adolf  Schmidt,  Fünfte  nachlese  zu  Weller, 
Die  ersten  deutschen  zeitungen.      Chi.    f.   bibl.    wesen  9,   544 — 567. 

88  nummern  aus  den  jähren  1532 — 1597,  auf  der  Darmstädter 
hofbibliothek. 

46.  Herm.  Heineck,  Ein  noch  unbekanntes  flugblatt  aus  der 
zeit  der  ersten  ausstellung  des  heiligen  rockes  zu  Trier  v.  j.  1512. 
ebd.  9,  417—419. 

47.  Adolf  Schmidt,  Bibliographisches  zur  deutschen  kaiser- 
sage,    ebd.  9,  226—228. 

über  ein  1536  von  Job.  Haselbergk  herausgegebenes  gespräch 
zwischen  Parcifal  iind  Senator  über  die  Wiederkunft  kaiser  Friedrichs. 


254  ^^^-     ^^  1^-  Jahrhundert. 

48.  F.  W.  E.   Roth,    Aus   alten   drucken.     Germ.   37,   194  f. 
Leben   der   Margarete   Weyss   (Worms  1529);  Von   den   wilden 

rauhen    menschen    (Augsburg   1522);    Weyssagung   von   zukunfftiger 
betrübtnuss  (1522);  Process  von  den  widertäufern  (Worms  1557). 

49.  H.  Oertel,  A  german  poem  of  the  XVI,  Century.  Mod. 
lang,  notes  7  (4)  227—232. 

ein  um  1553  gedrucktes  lied  wider  die  adiaphoristen  G.  Major 
und  Stephan  Agricola:  'Nun  woldt  ir  hören  ein  newes  gedieht' 
(17  Str.)  wird  mitgeteilt. 

Franck.  50.  Alfr.  Hegler,  Geist  und  schrift  bei  Sebastian 
Franck.     Freiburg,  Mohr.     XII,  291  s.     5  m. 

H.,  der  das  von  Weinkauff  über  Franck  gesammelte  material 
benutzen  konnte,  sucht  die  gedankenweit  dieses  radikalen  reformers, 
der  in  seinem  eigenartigen  idealismus  eine  anziehende,  wenn  auch 
schwer  zu  charakterisierende  persönlichkeit  der  reformationszeit  ist,  von 
einem  wichtigen  punkte  aus  darzulegen,  von  seiner  spiritualistischen 
beurteilung  des  bibelbuchstabens  und  des  geistes  oder  inneren  Wortes, 
dabei  fällt  natürlich  auch  auf  die  nicht  eigentlich  religiösen  Schriften 
Franck  s  mancher  lichtstreif. 

Frankfurter.  51.  F.  W.  Ebeling,  Die  Kalenberger.  Berlin, 
Lüstenöder  1890.  vgl.  jsb.  1891,  8,  93.  —  eine  ganz  verfehlte 
erneuerung  von  Frankfurters  pfaffen  von  Kaienberg  und  Widmanns 
Peter  Leu.  —  rec.  Strauch,  Jahresber.  f.  n.  d.  litgesch.  1,  1,  93. 
Lit.  cbl.  1890,  866. 

(Jarleb.  52.  M.  Wehrmann,  Beiträge  zur  pommer.  litteratur- 
geschichte  VI.     Monatsbl.   d.  ges.  f.  pomm.  gesch.  1892  (6)  85 — 88. 

Gletting.  53.  Benedikt  Gletting,  hrsg.  von  Th.  Odinga.  Bern, 
Wyss  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  24.  —  rec.  J.  Bolte,  Litztg. 
1892  (40)  1297.  Lit.  cbl.  1892  (23)  819.  A.  Schroeter,  Bl.  f. 
lit.  unterh.   1891   (45). 

Ilegendorf.  53  a.  Zwei  älteste  katechismen  der  lutherischen 
reformation.  hrsg.  von  G.  Kawerau.  Halle,  Niemeyer  1891.  vgl. 
jsb.  1890,  15,  43.  —  reo.  R.  Buddensieg,  Litztg.  1892  (34)  1100 
bis  1102.     F.  Kauffmann,  Theol.  litztg.  1892  (25)  621  f. 

fldding.  53b.  P.  Tschackert,  Sidonius.  Allgem.  d.  biogr. 
34,  164—166. 

Botfineistfr.  54.  Nik.  Paulus,  Der  Augustinermönch  Johannes 
Hoffmeister,  ein  lebensbild  aus  der  reformationszeit.  Freiburg  i.  B., 
Herder.     XX,  444  s.     4  m. 

die  gestalt  des  Augustiners  J.  H.  zu  Kolmar  (1509 — 1517), 
der   als   provinzial   für   Rheinland -Schwaben    auf  den  reichstagen   zu 


XV.     Das  16.  Jahrhundert.  255 

Worms  und  Regensburg-  (1545 — 1546)  eine  rolle  spielte,  seine  lateini- 
schen und  deutschen  Schriften,  sein  briefwechsel,  auch  die  geschichte 
seiner  kongregation  erhalten  durch  das  fleissige,  neues  material  her- 
anziehende buch  ansprechende  beleuchtung.  —  rec.  G.  Bossert,  Theol. 
litbl.  1892  (33)  386—390.  G.  Kawerau,  Theol.  litztg.  1892  (4) 
97  —  101.  H.  Weber,  Der  katholik  1891  (dez.).  A.  Bellesheim, 
Lit.  handweiser  1891  (18)  und  Hist.  polit.  blätter  109  (4).  Funk, 
Litztg.  1892  (36)  1161  f.  —  vgl.  G.  Bossert,  Ein  deutscher  Fran- 
cesco Spiera.    Die  christl.  weit  1892  (30)  673—678.  (31)  699—703. 

HoIIODioS.  55.  L.  Hollonius,  Somnium  vitae  huraanae.  hrsg. 
von  F.  Spengler.  Halle,  Niemeyer  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  28. 
—  rec.  J.  Minor,  Litztg.   1892  (49)  1588. 

Holtzwart  vgl.   oben  no.   44:   Koch. 

Hundt.  56.  Manfred  Mayer,  Leben,  kleinere  werke  und  brief- 
wechsel des  dl-.  Wiguleus  Hundt,  ein  beitrag  zur  geschichte  Bayerns 
im  16.  jh.     Innsbruck,  Wagner.     VIII,  320  s.      8  m. 

rec.  P.  W.,  Lit.  cbl.  1892  (46)  1647  f. 

Hütten.  57.  S.  Szamatölski,  Ulrichs  von  Hütten  deutsche 
Schriften.  Strassburg,  Trübner  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  29.  — 
rec.  Lit.  cbl.  1892  (22)  788  f.  F.  Servaes,  Der  Zeitgeist  (beil. 
z.  Berliner  tageblatt)  1892,  no.  15.  M.  Blau,  Modern  language 
notes  7  (6)  352—357.  H.  Ulmann,  Litztg.  1892  (23)  755  f. 
L.  Fränkel,  Litbl.  1892  (9)  292—295.  A.  Hauffen,  Anz.  f.  d. 
altert.  18  (2.  3)  269—272.  G.  Loesche,  Theol.  jsb.  11,  206. 
Zs.   f.  gesch.   des  Oberrheins  6,  525. 

Kirchenlied.*)  58.  W.  Bäumker,  Das  katholische  deutsche 
kirchenlied  in  seinen  singweisen.  3.  band.  Freiburg,  Herder  1891. 
XI,  360  s. 

vgl.  jsb.  1888,  15,  54.  —  den  beiden  die  klassische  periode 
des  kirchenliedes  darstellenden  bänden  lässt  der  verdiente  forscher 
eine  behandlung  des  18.  jhs.  folgen,  s.  1 — 162  geschichte  und 
bibliographie,  s.  163 — 312  251  lieder  mit  melodien;  ferner  nachtrage 
zu  bd.  1  und  2  und  ein  register  aller  katholischen  liederdichter  und 
komponisten  mit  biographischen  notizen.  —  anerkennend  bespr.  von 
H.  Bellermann,  Litztg.  1892  (24)  793  f.  Schulze,  Theol.  lit.- 
bericht  1892  (6).  Schwarz,  Theol.  quartalschr.  1892  (4)  690 
bis  693.  Selbst,  Der  katholik  1892,  1,  179—183.  U.  Korn- 
müller,   Lit.   rundschau   1892    (5).     J.    Kolberg,    Lit.    handweiser 


*)  vgl.  auch  no.  161  Sclmmann,  166  Schütz,  180  Schweher,  182 
Schweintzer,  184  Schwenkfeld,  1 87  Selneccer,  189  Siegfried,  200  Speratus, 
205  Vehe,  211  Winnenberg. 


256  X^  •     D^s  16.  jahrlumdert. 

1892  (2).     Hist.    polit.    blätter    109    (11).     J.  Sittard,    Hamburger 
korresp.   1892,   beil.   20. 

59.  R.  Wolkan,  Das  kircbenlied  der  böhmiscben  brüder.  Prag, 
Haase  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  31.  —  rec.  G.  Kawerau,  Theol. 
litbl.  1891  (49).  Litbl.  1892  (5)  158.  Schulze,  Theol.  litbericht 
1892  (2).  A.  Hauffen,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  43  (2).  T.  R., 
Mitt.  d.  V.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  30  (2.   3)  lit.  beil.  29  f. 

60.  M.  Weishaupt,  Das  deutsche  evangelische  kircbenlied. 
ein  handbüchlein  zum  nachschlagen.  Sangerbausen,  Franke.  24  s. 
0,30  m. 

61.  K.  Kinzel,  Kunst-  und  Volkslied  in  der  reformationszeit. 
Halle  1891. 

vgl.  jsb.  1891,  15,  32.  —  rec.  G.  Kawerau,  Zs.  f.  d.  phil. 
25,  138  f.     ebd.  24,  431. 

62.  K.  Biltz,  Wer  bat  das  lied  'Herr  Christ,  der  einig  gotts 
söhn,  Vaters  in  ewigkeit'  gedichtet?  eine  skizze  aus  der  reformations- 
zeit.    Arch.  f.  neuere  spr.   89  (1)  1 — 14. 

63.  R.  Sprenger,  Es  ist  ein  ros  entsprungen.  Zs.  f.  d.  d. 
u.   6  (1)  54—56.     vgl.  A.  Englert,  ebd.  6  (2)  211. 

Kirchhof.  64.  Arthur  Wyss,  Hans  Wilhelm  Kirchhof.  Cbl. 
f.   bibl.  wesen  9,   57—87.     vgl.  Karl  Scherer,   ebd.  9,  265  f. 

aus  archivalien ,  die  weder  von  Dithmar  noch  von  Oesterley 
berangezogen  wurden,  und  den  eignen  Schriften  Kirchhofs  liefert  W. 
ein  ziemlich  ausführbebes  lebensbild  des  hessischen  erzäblers.  geboren 
ist  K.  zwischen  1525 — 1528  als  söhn  des  Oberförsters  Peter  K.  von 
Halle;  seit  etwa  1542  bis  1555  zog  er  als  landsknecht  umher,  war 
dann  im  dienste  seines  landgrafen  thätig,  1569  als  müblmeister  in 
Cassel,  und  erhielt  1584  das  amt  eines  burggrafen  auf  scbloss  Span- 
genberg bei  Melsungen,  wo  er  1605  am  30.  sept.  starb.  —  Scherer 
teilt  ein  schreiben  K.s  an  landgraf  Moritz  und  den  todestag  von  K.s 
frau  Margarete  (Cassel  1576)  mit. 

Kleindieost.  65.  N.  Paulus,  Der  dominikaner  Barthol.  klein- 
dienst, ein  convertit  aus  der  reformationszeit.  Hist.  polit.  bl.  109, 
485—502. 

Linck.  66.  Wilh.  Reindell,  Doktor  Wenzeslaus  Linck  aus 
Colditz  1483 — 1547.  nach  gedruckten  und  ungedruckten  quellen 
dargestellt.  1.  teil:  bis  zur  reformatorischen  thätigkeit  in  Altenburg, 
mit  bildnis  und  anbang:  Documenta  Linckiana  1485 — 1522.  Mar- 
burg, Ehrhardt.     XIV,  289  s.     4,50  m.    —   nicht  geliefert. 

Lnther.  Bibliographisches.  67.  G.  Loesche,  Kirchengeschichte 
1517—1700.     Tbeol.  jsb.  11,  220—229. 


XV.    Das  16.  Jahrhundert.  257 

G.  Kawerau,   siehe  oben  no.   1. 

68.  A.  Heyer,  Lutherdrucke  auf  der  Breslauer  Stadtbibliothek 
1516  —  1523.  Cbl.  f.  bibl.  wesen  9  (1)  21  —  29.  (6)  267—272. 
(9)  403—416.     (10.  11)  459—483. 

69.  A.  Oesterheld,  Luthers  Schriften  in  der  Cai-1  Alexander- 
bibliothek zu  Eisenach.    progr.  Eisenach  (1892,  no.  670).    26  s.    4^ 

Ausgaben.  70.  M.  Luthers  werke,  kritische  gesamtausgabe. 
Weimar,  Böhlau.  vgl.  jsb.  1891,  15,  41.  —  bd.  8  und  13  rec.  Th. 
Kolde,  Gott.  gel.  anz.  1891  (22)  881—893.  —  bd.  12  rec.  Kolde, 
ebd.  1892  (14)  568—579. 

71.  Luthers  sämtliche  Schriften,  hrsg.  von  J.  G.  Wal  eh.  aufs 
neue  hrsg.  im  auftrag  des  ministeriums  der  ev.  luth.  synode  von 
Missouri,  Ohio  u.  a.  bd.  7.  Dresden,  Naumann.  XIII  s.,  2463  sp. 
4^      18  m. 

vgl.  jsb.  1891,  15,  42.  —  enthält  die  auslegungen  über  die 
evangelien  bis  ev.  Joh.  6. 

72.  Luthers  werke  für  das  christliche  haus.  hrsg.  von  Buch- 
wald, Kawerau,  Köstlin,  Rade,  Ew.  Schneider  u.  a.  1 — 6. 
Braunschweig,  Schwetschke  1889—1891.  —  7.  bd.  1892.  III, 
540  s.     1,50  m. 

vgl.  jsb.  1890,  15,  59.  —  bd.  1—6  gelobt  von  G.  Bessert, 
Theol.  Htztg.  1892  (19)  473—476.  bd.  7:  Bosser t,  ebenda  1892 
(21)  525—527  und  Theol.  litbl.  1892  (49)  578—580.  Eger, 
Theol.  lit.  bericht  1891  (6).  F.  E.  Dubanton,  Theol.  Studien  1891 
(1).     K.  Sallmann,  Bl.  f.  lit,  unterh.   1891  (44). 

73.  Luthers  Schriften,  hrsg.  von  Eugen  Wolf  f.  Stuttgart, 
Union.  XV,  434  s.  (=  Deutsche  nationallitteratur ,  hrsg.  von  J. 
Kürschner,  bd.  15). 

enthält  die  hauptsächlichsten  reformatorischen  Schriften,  die  pole- 
mische wider  Hans  Worst,  einige  predigten,  fabeln,  briefe  und  tisch- 
reden,  sowie  die  lieder,  einleitungen,  register  und  Inhaltsverzeichnis 
fehlen,  die  Worterklärungen  sind  sparsam  gesät,  die  Orthographie  ist 
schonend  behandelt  (u,  v,  w  nach  heutigem  gebrauche),  die  inter- 
punktion  im  sinne  des   16.  Jahrhunderts  durchgeführt. 

74.  M.  Luther,  ausgewählt,  bearbeitet  und  erläutert  von  R. 
Neubauer.  1.  2.  Halle,  Waisenhaus  1890—1891.  vgl.  jsb.  1891, 
15,  44.  —  anerkennend  bespr.  von  G.  Kawerau,  Zs.  f  d.  phil. 
25,  137—139. 

75.  Die  bibel  nach  der  deutschen  Übersetzung  d.  M,  Luthers, 
im  auftrage  der  deutschen  ev.    kirchenkonferenz   durchgesehene   aus- 

Jahrasbericht  fiir  germanische  Philologie.   XIV.    (1892.)  17 


258  XV.     Das  16.  Jahrhundert. 

gäbe.      1.  abdruck.     Halle,   Cansteinsche  bibelanstalt.     XX,  926.    II, 
166.     n,  316,   12  und  24  s.     5  m. 

rec.  Ratbmanu,  Tbeol.  lit.  beriebt  1892  (4).  E.  Zittel, 
Protest,  kircbenztg.  1892  (23).  Kircbl.  monatsscbr.  11  (7).  —  vgl. 
0.  Albrecbt,  Die  revidierte  Lutberbibel.  Die  cbristl.  weit  1892 
(14.  15)  316—319.  327—331.  B.  Schenkel,  Die  neue  revidierte 
Bibel,  beriebt  erstattet  vor  der  Bremer  kircbenvertretung.  Protestant, 
kirebenztg.  1892(30)  699—707.  Eibach,  Halte  was  du  hast  15  (11). 

76.  0.  Kabisch,  Das  wichtigste  aus  dem  ergebnis  der  Bibel- 
revision, zur  praktischen  Verwertung  zusammengestellt.  Merseburg, 
Stollberg.     47  s.     0,70  m. 

77.  P.  Kaiser,  Die  Stockholmer  vulgata,  eine  angebliche 
Lutherbibel.     Zs.  f.  kirchengesch.   13  (1)   126  —  130. 

78.  G.  Buchwald,  Lutherbeiträge.  Tbeol.  stud.  u.  krit.  1892 
(2)  337—339. 

1)  eine  angebliche  Lutherbandscbrift  (Quatuor  evangelia  in 
Gotha).     2)  eine  verloren  gegangene  rede  Luthers  über  Augustin. 

79.  H.  Hering,  Luthers  taufbüchlein  von  1523,  besonders 
das  typologische  gebet  in  demselbem.  Tbeol,  stud.  und  krit.  1892 
(2)  282—331. 

80.  Luther,  Grosser  katechismus.  mit  Luthers  bild.  2.  aufl. 
Zwickau,  J.  Herrmann  (Dresden,  Naumann).     206  s.      1,20  m. 

81.  Luther,  A  catechism  for  the  people,  pastor,  and  preacher. 
A  reproduction  of  the  edition  printed  at  Frankfort-on-Main,  in  1553. 
edited  by  W.  H.  Eylands.  Published  for  the  Holbein- society.  Man- 
chester, A.  Brothers,     fol. 

82.  J.  Hans,  Augsburger  katechismen  aus  dem  16.  Jahrhun- 
dert.    Zs.    f.  prakt.  tbeol.   14  (2)  101—120. 

83.  Luther,  Von  den  guten  werken  (1520).  hrsg.  von  Nie. 
Müller.  Halle,  Niemeyer  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  50.  —  rec. 
von  Friedr.  Kauffmann,  Tbeol.  litztg.  1892  (25)  622—624,  der 
die  Wichtigkeit  der  hier  veröffentlichten  Originalhandschrift  als  Urkunde 
für  L.s  spräche  in  der  zeit  vor  der  bibelübersetzung  hervorhebt. 

84.  M.  Luther,  Ein  urteil  der  theologen  zu  Paris  über  die 
lehre  d.  Luthers.  Ein  gegenurteil  d.  Luthers.  Schutzrede  Philipp 
Melanchthons  wider  dasselbe  Parisische  urteil  für  d.  Luther  (1521). 
aus  der  originalhandschr.  hrsg.  von  Nie.  Müller.  Halle,  Niemeyer. 
XVI,  67  8.  (=  Neudrucke  d.  lit.  werke  des  16.  u.  17.  jhs.  no.  103). 

aus  derselben  Danziger  bs.,  die  no.  83  enthält,  teilt  M.  die  auf 
der  Wartburg  hergestellte   Übersetzung   der  Pariser   entscheidung   in 


XV.     Das  16.  Jahrhundert.  259 

seinem  streite  mit  Eck  und  seine  und  Melanclithons  entg-egnung  mit. 
sorgfaltig  sind  am  fusse  der  Seiten  die  Varianten  von  Luthers  erstem 
entwurf  und  von  dem  ältesten  drucke  verzeichnet. 

85.  Luther  und  Emser.  ihre  Streitschriften  a.  d.  j.  1521.  hrsg. 
v.  L.  Enders.  1.  2.  Halle,  Niemeyer  1889—1891.  vgl.  jsh.  1891, 
15,  51.  —  rec.  G.  Kawerau,  Theol.  litztg.  1892  (4)  96  f.  Lit. 
Chi.  1892  (24)  835. 

86.  K,  Lange,  Der  papstesel.  Göttingen,  Vandenhoeck  1891. 
vgl.  jsb.  1891,  15,  70.  —  rec.  K.  Hartfelder,  Hist.  zs.  68  (2) 
324  f.     K.  Pearson,  Academy  1891,   8.  aug. 

87.  G.  Loesche,  Analecta  Lutherana  et  Melanthoniana.  tisch- 
reden  Luthers  und  aussprüche  Melanchthons,  hauptsächlich  nach  auf- 
zeichnungen  des  Joh.  Mathesius.  aus  der  Nürnberger  hs.  des  Ger- 
manischen museums  mit  henutzung  von  J.  K.  Seidemanns  vorarbeiten 
lirsg.  und  erläutert.     Gotha,  Perthes.     IV,  440  s.      9  m. 

zu  den  aufzeichnungen  von  A.  Lauterhach,  Cordatus,  Schlagin- 
haufen  tritt  hier  eine  vierte  quelle  für  die  noch  in  der  ferne  liegende 
kritische  ausgäbe  der  tischreden  ans  licht,  die  von  Seidemann  vor- 
bereitete und  von  Loesche  vollendete  bearbeitung  der  auf  Mathesius 
zurückgehenden  Nürnberger  hs.  sie  enthält  529  halb  deutsche,  halb 
lateinische  aussprüche  Luthers,  darunter  54  völlig  neue,  dazu  137 
stücke  Melanchthons.  der  herausgeber  verzeichnet  sorgfältig  die 
parallelen  aus  den  gedruckten  und  hsl.  Sammlungen  und  sorgt  durch 
kurze  erläuterungen  und  fünf  register  für  die  bequemlichkeit  des 
benutzers.  —  rec.  Enders,  Theol.  litztg.  1892  (21)  523—525. 
G.  Kawerau,  Gott.  gel.  anz.  1892  (5)  185—192  und  Litztg. 
1892  (41)  1323  f.  v.  1.,  Lit.  cbl.  1892  (34)  1194.  Ev.  kirchenz. 
1892  (22). 

88.  Tischreden  nach  den  aufzeichnungen  von  J.  Schlagin- 
haufen  hrsg.  von  W.  Preger.  Leipzig  1888.  vgl.  jsb.  1889, 
15,   68.  —  rec.  G.  Kawerau,  Hist.  zs.  68  (2)  329—331. 

89.  A.  Andersson,  Om  kejsarens  mandata  och  hertig  Georgs 
af  Sachsen  bref  tili  Luther.     Samlaren  1891,   70—77. 

90.  P.  Wolff,  Zu  dem  briefe  des  Myconius  an  Luther  (30.  nov, 
1529).     Zs.  f.  kirchengesch.  13  (1)  163  —  166. 

91.  Th.  Kolde,  Der  briefwechsel  Luthers  und  Melanchthons 
mit  den  markgrafen  Georg  und  Friedrich  von  Brandenburg.  Zs.  f. 
kirchengesch.   13  (2.  3)  318—337. 

92.  G.  Buchwald,  Der  humor  in  Luthers  briefen.  Die  christl. 
weit  1891  (45)  1049—1052.    (50)  1138—1142.    (52)  1179—1182. 

17* 


260  XV.     Das  16.  Jahrhundert . 

SpraflllichcS.  93.  G.  Kawerau,  Sprachliche  bemerkungen  zu 
Luthers  kleinem  katechismus.  I.  Zs.  f.  prakt.  theol.  14  (2)  120 — 127. 

94.  G.  Kawerau,  In  bus  correptam.  Zs.  f.  d.  phil.  24  (3) 
424  f.  —  vgl.  jsb.  1891,  15,  86. 

95.  J.  Köstlin,  Noch  etwas  zur  erklärung  Luthers  (queck- 
silber  in  den  teich  werfen),     ebd.  24  (3)  425  f. 

Biographisches.  96.  F.  G.  Aylward,  Carlyle's  lecture  on  M. 
Luther.     Academy  1892,    13.  febr.   sp.   158  a.  —  159  a. 

97.  G.  Evers,  M.  Luther.  6.  bd.  Mainz,  Kirchheim  1891. 
vgl.  jsb.  1891,  15,  64.  —  rec.  Lit.  cbl.  1892  (33)  1154. 

98.  F.  Loofs,  Was  machte  Luther  zum  mann  des  volkes? 
Dessau,  Baumann.    33  s.    0,40  m.    (Vorträge  f.  fr.  des  ev.  bundes  2). 

99.  W.  Kawerau,  Lutherfest-  und  andere  spiele  in  seinen 
Kunstgeschichtlichen  skizzen.     Halle,   Niemeyer  1890.    s.  152 — 192. 

100.  A.  Mugna,  S.  Ignazio  di  Loyola  e  Martin  Lutero.  studio 
sulla  chiesa.     Siena,  tip.  s.   Bernardino.  57  s. 

101.  G.  Fuchs,  Noch  einmal  Luther  und  die  ehe.  randglosse 
zu  der  römisch  -  kathol.  flugschrift  unter  gleichem  titel.  Stuttgart, 
Belser.  32  s.  0,60  m.  (=  Zeitfragen  des  christl.  Volkslebens, 
heft  119). 

102.  F.  Strucksberg,  Die  fälschungen  Janssens  im  ablass- 
streit des  reformationszeitalters.  Hadersleben,  Dreesen.  79  s.  1,20  m. 
(=  Kirchliche  zeit-  und  Streitfragen  1,   3). 

103.  P.  Majunke,  Luthers  dreimalige  flucht  aus  Wittenberg 
in  seinem  letzten  lebensjahre.     Hist.  polit.  bl.   110  (3)   173 — 187. 

104.  P.  Majunke,  Luthers  testament  an  die  deutsche  nation. 
seine  letzten  Schriften,  seine  letzten  worte  und  seine  letzte  that. 
2.   aufläge.     Mainz,  Kupferberg.     VHI,   284  s.      5  m. 

vgl.  jsb.  1891,   15,  74. 

105.  Th.  Distel,  Neue  Luthers  und  Melanchthons  ende  be- 
treff"ende  archivalien.     Zs.  für  kirchengesch.   13  (2.  3)  393 — 396. 

1.  Zu  Jonas'  bericht  über  L.s  tod.  2.  Eindruck  der  nachricht 
vom  tode  M.s  auf  den  kurfürsten  August  zu  Sachsen. 

106.  F.  W.  Schubart,  Wie  starb  Martin  Luther?  Dessau, 
Baumann.  26  s.  0,40  m.  (Vorträge  für  freunde  des  evangelischen 
bundes  1). 

MaD06l.  107.  Hans  Rudolf  Manuel,  Das  weinspiel,  fastnacht- 
spiel 1548.    hrsg.  von  Th.  Odinga.    Halle,  Niemeyer.    VHI,  131  s. 


XV.     Das  16.  jalirhvindert.  261 

1,20  m.     (=  Neudrucke  der  lit.  werke  des  16.  und  17.  jhs.  no.  101 
bis  102). 

das  durch  Bäclitolds  auszüge  in  seinem  Nikiaus  Manuel  (1878) 
bekannte  anziehende  spiel  von  der  trunkenen  rott,  die  den  edlen 
wein  vor  gericht  verklagt,  erhalten  wir  hier  in  einem  vollständigen 
neudrucke.  warum  sind  aber,  abweichend  von  dem  brauche  der 
ßrauneschen  Sammlung,  die  druckfehler  nur  'stillschweigend'  verbessert 
worden? 

Mäthcsios.  108.  G.  Loesche,  Die  kirchenordnung  von  Joachims- 
thal.    Wien,   Manz  1891. 

vgl.  jsb.  1891,  15,  88.  —  rec.  E.  Sallwürk,  Litztg.  1892 
(23)  750  f. 

vgl.   oben  no.   87:  Loesche,   Analecta  Lutherana. 

Meistersänger.*)  109.  Curt  Mey,  Der  meistergesang  in  ge- 
schichte  und  kunst.  Karlsruhe,  Th.  Ulrici.  IV,  126  s.  2  m.  — 
nicht  geliefert, 

110.  F.  Keinz,  Ein  meistersinger  des  15.  Jahrhunderts  und 
sein  liederbuch.  —  vgl.  abt.   10,   275. 

über  eine  51  lieder  enthaltende,  an  der  nordwestlichen  grenze 
der  bayr.  mundart  aufgezeichnete  hs.  von  Jakob  Kebitz  (cgm.  811). 

111.  Eug.  Waldner,  Ein  oberbayrischer  meistersinger.  Zs.  f. 
d.  altert.  36,  94  f. 

vermutet  in  dem  Jörg  Wallner  von  B.,  der  ein  im  Dresdener 
cod.  M  109  aufbewahrtes  meist erlied  auf  Agnes  Bernauerin  verfasste, 
den  kürschner  Georg  Wallner,  der  1606  in  Burghausen  bürger  wurde. 

112.  F.  Pf  äff,  F.  D.  Ring  über  die  meistersänger  in  Strass- 
burg,     Alemannia  20,    136  f. 

über  die  1780  aufgehobene  brüderschaft  der  meistersänger. 

Morgäot.  113.  Morgant  der  riese  in  deutscher  Übersetzung 
des  16.  Jahrhunderts,  hrsg.  von  Alb.  Bach  mann.  Tübingen,  Litterar. 
verein.     LXXV,  427  s. 

der  hier  nach  einer  Aarauer  hs.  v.  j.  1530  veröffentlichte  prosa- 
roman  geht,  wie  die  sorgftiltige  einleitung  darlegt,  auf  eine  franzö- 
sische prosabearbeitung  von  Pulcis  rittergedicht  II  Morgante  maggiore 
(1483)  zurück,  von  der  B.  zwei  drucke  von  1517  und  1576  be- 
nutzen konnte.  —  rec.   S.  Singer,  Anz.  f.  d.  altert.  18  (2.  3)  295  f. 

Mnrner.  114.  Thomas  Murners  Schelmenzunft,  hrsg.  von  E. 
Matthias.     Halle,   Niemeyer  1890. 

vgl.  jsb.  1890,  15,  112.  —  rec.  A.  Hauffen,  Litztg.  1892 
(36)  1172  f. 


")  vgl.  ferner  no.  177  Schwartzenbach,  191  Sigel. 


262  XV.     Das  16.  Jahrhundert. 

115.  Tho.  Murners  handzeichnungen  zu  seiner  Übersetzung 
der  Weltgeschichte  des  Sabellicus.  photogr.  nachbildungen  nach  der 
orig.  handschrift  nebst  einem  vorwort  von  E.  Martin.  Strassburg, 
M.  Gerschel.      8  taf.  mit  4  s.  text.     8  m. 

116.  M.  Riess,  Quellenstudien  zu  Th.  Murners  dichtungen. 
Berlin  1890.  vgl.  jsb.  1890,  15,  113.  —  rec.  A.  Hauffen,  Litztg. 
1892  (36)  1173. 

Oechsli.  117.  Th.  Odinga,  Zum  drama  vom  verlorenen  söhn. 
Zs.  f.  d.  phil.  25,   140. 

in  einer  SchaflFliauser  hs.  steht  ein  deutscher  prolog  und  epilog 
des  rektors  Sam.  Bovillus  zu  einer  kopie  von  Gnapheus  Acolastus 
V.  j.  1588. 

Rollenhagen  vgl.   unten  no.    154:   Freybe. 

A.  Ryff.  118.  E.  Meininger,  Une  chronique  suisse  inMite 
du  XVI.  siecle  (Circkell  der  Eidtgnoschaft).  avec  3  planches  et  346 
armoiries  sur  10  planches.  Basel,  A.  Geering.  84  s.  6,40  m.  (aus 
Bulletin  du  musee  historique  de  Mulhouse). 

Sachs.  119.  H.  Sachs'  Lieder  und  gedichte  in  auswahl.  hrsg. 
und  bearb.  von  K.  Staedler.  Leipzig,  Teubner.  XII,  114  s.  0,80  m. 
(=  Bomhaks  Sammlung  deutscher  dichtwerke  für  höhere  töchter- 
schulen,  no.   5). 

wissenschaftlich  wertlos. 

120.  Hans  Sachs,  hrsg.  von  A.  v.  Keller  und  E.  Goetze. 
bd.  18.     Tübingen,  Litterar.  verein.     575  s.  —  bd.   19.   ebd.  460  s. 

die  beiden  teile  enthalten  das  1.  buch  des  5.  bandes  der  folio- 
ausgabe:  den  gereimten  psalter,  das  buch  Sirach,  die  Sprüche  und 
die  Weisheit  Salomonis. 

121.  A.  Englert,  Ein  zeitgenössisches  urteil  über  Hans  Sachs. 
Vierteljschr.  f.  litgesch.  5  (1)  135  f. 

brief  des  rechtsgelehrten  Ulrich  Sitzinger  aus  Sulzbach,  28. 
april  1565. 

122.  Archib.  Mac  Mechan,  The  relation  of  Hans  Sachs  to 
the  Decameron.     Halifax   1889. 

123.  K.  Drescher,  Studien  zu  Hans  Sachs  1.  Berlin,  Mayer 
&  Müller  1890.  vgl.  jsb.  1891,  15,  103.  —  rec.  Stiefel,  Litbl. 
1892  (6)  187—190,  der  einiges  nachträgt.  A.  Hauffen,  Anz.  f. 
d.  altert.   18,   144  f.     E.  Martin,  Litztg.  1892  (22)  722  f. 

124.  K.  Drescher,  Studien  zu  Hans  Sachs,  n.  folge.  Marburg, 
Elwert  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  104.  —  rec.  E.  Martin,  Litztg. 
1892  (22)  723.     Creizenach,  Lit.  cbl.  1892  (24)  855. 


XV.     Das  16.  Jahrhundert.  263 

125.  S.  Szamatolski,  Im  streit  um  den  streit  der  drei  brüder. 
Germ.  37,  110 — 114.  —  gegen  Stiefel  und  Fränkel,  die  ebd. 
37,  374  f.  erwidern;  vgl.  auch  Stiefel  in  Zs.  f.  vergl.  littgesch. 
5,  415. 

126.  A.  L.  Stiefel,  Über  die  quellen  der  Hans  Sachsischen 
dramen.    nachtrage  und  berichtigungen.    Germania  37  (2)  203 — 230. 

nachtrag  zu  der  jsb.  1891,  15,  107  erwähnten  arbeit,  inter- 
essant ist  besonders  der  nachweis,  dass  zwei  fastnachtspiele  aus  dem 
Eenner  geschöpft  sind. 

127.  Thon,  Das  Verhältnis  des  Hans  Sachs  zu  der  antiken 
komödie.  Halle  1889.  vgl.  jsb.  1889,  15,  147.  —  rec.  Stiefel, 
Litbl.  1892  (6)  186  f. 

128.  G.  Duflou,  Hans  Sachs  als  moralist  in  den  fastnacht- 
spielen.    Zs.  f.  d.  phil.  25,   343 — 356. 

stellt  abweichungen  des  dichters  von  seiner  quelle  Boccaccio 
zusammen  und  registriert  seine  äusserungen  über  gott,  das  glück, 
arm  und  reich,   buhlerei  und  ehe. 

129.  Jul.  Sahr,    Zu   Hans  Sachs.     Zs.  f.  d.   d.  unterr.  6  (9). 

130.  Ge.  Wahl,  Hans  Sachs  und  Goethe,  progi".  d.  realgymn. 
zu  Koblenz  (1892,  no.  472).    —   rec.  Frank,  kurier  1892,   no.  450. 

SarcerioS.  131.  H.  Holstein,  Erasmus  Sarcerius.  Allg.  d. 
biogr.  33,  727—729. 

Schallenberg.  132.  J.  Hurch,  Aus  dem  liederbuche  eines 
adeligen  poeten  des  16.  Jahrhunderts.     Zs.   f.  d.   altert.  36,   63 — 77. 

Sehanspiel.*)     J.  Bolte  vgl.  oben  no.  1. 

133.  Fachkatalog  der  abteilung  für  deutsches  drama  und  theater 
in  der  internationalen  ausstellung  für  musik  und  theaterwesen.  Wien 
1892.     Wien,  Konegen.     XVI,   550  s.     2  m. 

die  in  unserm  berichte  zu  erwähnenden  abteilungen  (1.  Geistliches 
Schauspiel  und  bürgerliches  festspiel,  2.  Fastnachtspiel  und  bürger- 
spiel, 3.  Schul-  und  gelehrtendrama)  enthalten  manches  interessante, 
wie  die  kostüme  zum  Lambacher  passionsspiele,  einige  hss.  von  volks- 
dramen  und  porträts  von  dichtem  des  16.  jhs.  glänzender  sind 
natürlich  das  17.,   18.  und   19.  Jahrhundert  vertreten. 


*)  vgl.  ferner  die  no.  15a  Albrecht,  29  Bütow,  39  Ferdinand  II., 
52  Garleb,  55  HoUonius,  107  Manuel,  117  Oechsli,  123—128  Sachs,  153 
Schernberg,  154  Schlu,  160  Schöpper,  167  Schütz,  172  Schuward,  173 
Schwabe,  174  Schwanberger ,  175  Schwartzenbach ,  185  Seger,  186  Seitz, 
194  SoUinger,  196—198  Sommer,  199  Spangenberg,  202  Stimmer,  203  f. 
Steyndorfifer,  209  Wickram,  210  Wüd. 


264  XV.     Das  16.  jalirhundert. 

134.  E.  Otto,  Die  dirigierrolle  des  Alsfelder  passionsspiels. 
Quartalbl.  d.  bist.  ver.  f.  d.  grossherzogt.  Hessen  n.  f.  1  (6)  151 
bis  153. 

bericlitet  über  die  auffindung  eines  regiebucbes  für  das  von 
Grein  und  Froning  edierte  Alsfelder  spiel  a.  d.  j.  1511.  genaueres 
ist  von  R  Schröder  zu  erwarten,     vgl.  Anz.  f.  d.  altert.   18,  299. 

135.  Schweizeriscbe  Schauspiele  des  16.  Jahrhunderts,  hrsg. 
von  J.  Bächtold.  2.  bd.  Frauenfeld,  Huber  1891.  vgl.  jsb.  1891, 
15,  110.  —  rec.  G.  Binz,  Litbl.  1892  (4)  113—115.  B.  Seuffert, 
Gott.  gel.  anz.  1892  (12)  497-504.     Lit.  cbl.  1892  (36)  1291. 

136.  D.  Meyer,  Die  reformation  der  deutschen  Schweiz  im 
gewande  der  dramatischen  dichtung  I.  Theol.  zs.  aus  der  Schweiz 
1892  (2)  121—128. 

137.  Edw.  Schröder,  Hessische  Schauspiele  des  15. — 17. 
Jahrhunderts.  Vortrag,  referat  von  K.  Scherer.  Casseler  allg.  ztg. 
1891  no.  215—216. 

138.  M.  Landau,  Aus  der  geschichte  des  Wiener  theaters 
(1560—1760).     Allg.  Ztg.  1892,  beil.  127—129. 

139.  Ferd.  Bischoff,  Zur  geschichte  des  theaters  in  Graz 
(1574 — 1775).    22  s.    [aus  den  Mitt.  des  bist.  ver.  f.  Steiermark  40]. 

berichtet  von  einer  auffülu*ung  des  jüngsten  gerichts  durch  einen 
sächsischen  komödianten  1589,  von  einem  1595  gedruckten  Joseph 
und  verweist  für  die  geschichte  der  schulkomödie  auf  Peinlich,  Kroner 
und  Hwof. 

140.  Paul  Rache,  Die  deutsche  schulkomödie.  Leipzig,  Bal- 
damus  1891.  vgl.  abt.  6,  7  und  jsb.  1891,  15,  122.  —  L.  Fränkel, 
Blätter  f.  lit.  unterh.   1892  (9).     Lit.  cbl.   1892  (44)  1582. 

141.  P.  Rach^,  Die  deutsche  schulkomödie.  Leipziger  ztg. 
1891  no.  111,  wissensch.  beil. 

142.  P.  Uhle,  Zur  geschichte  der  schulkomödie  und  anderer 
theatralischer  aufführungen  in  Chemnitz.  Mitt.  d,  ver.  f.  Chemnitzer 
gesch.  7,  129—147. 

143.  R.  M.Werner,  Zum  drama  des  16.  Jahrhunderts.  Viertel- 
jahrschr.  f.  litgescb.  5  (2)  271—295.     vgl.  496. 

1.  ein  deutsches  Susannadrama  des  Grazer  rektors  Peristerius 
um  1580,  aus  einer  briefstelle  nachgewiesen.  2.  Salzburger  dramen 
vom  verlorenen  sehn  v.  j.  1720  (Leonh.  Klotz),  c.  1760  (Wolfgang 
Holzmayer);  lateinisch   1639  (Alex.  Hueber)  und  1705  (anonym). 

144.  W.  Kawerau,  Komödien  von  der  hochzeit  zu  Kana. 
Allgem.  Ztg.   1892,  beil.  262. 


XV.     Das  16.  Jahrhundert.  265 

145.  P.  Frantz,  Der  sächsische  prinzenraub  im  drama  des 
16.  Jahrhunderts,     Marburger  dissertation  1891.     36  s.      4*. 

behandelt  Nie.  Roths  Cunntz  von  Kauffungen  (Weimar  1589) 
und  Daniel  Cramers  latein.  komödie  Plagium  (1593)  nebst  den  Ver- 
deutschungen von  Henrici,  Ringwaldt,  Sommer  und  Abele  und  weist 
sorgfältig  die  gemeinschaftliche  quelle  beider  stücke  in  P.  Albinus' 
Meissnischer  chronica  (1580)  nach,  der  einfluss  Frischlins  auf  Gramer 
wird  festgestellt  und  des  letzteren  Selbständigkeit  gegenüber  den 
antiken  Vorbildern  betont. 

146.  Paul  Harms,  Die  deutschen  Fortunatusdramen  und  ein 
Kasseler  dichter  des  17.  Jahrhunderts.  Hamburg,  Voss.  VH,  94  s. 
2,40  m.     (Theatergeschichtliche  forschungen  hrsg.  v.  B.  Litzmann  5). 

das  1620  in  den  Englischen  komödien  gedruckte  drama  geht 
auf  den  englischen  Fortunat  Deckers  zurück,  benutzt  aber  auch  das 
deutsche  Volksbuch,  das  noch  unedierte  Kasseler  prosaschauspiel  er- 
weist sich  als  eine  Bearbeitung  nach  Hans  Sachs'  tragedia  v.  j.  1553. 
H.  vermutet,  dass  es  1610 — 1620  für  den  hof  des  landgrafen  Moritz 
von  dem  verf.  des  in  derselben  hs.  erhaltenen  dramas  Ariodante  und 
Ginevra  geschrieben  ist. 

147.  B^la  Lazär,  Das  Casseler  Fortunatusdrama.  Ungar, 
revue  12  (5)  323  —  326. 

citiert  seine  diss.  Das  Fortunatusmärchen  in  der  litteratur  (Bu- 
dapest 1890). 

148.  L.  Li  er,  Studien  zur  geschichte  der  Nürnberger  fast- 
nachtspiele. vg\.  abt.  6,  9  u.  jsb.  1889,  15,  155.  —  rec.  Stiefel, 
Litbl.  1892  (6)  185  f. 

148  a.  Nürnberger  fastnachtsbelustigungen  vor  300  jähren. 
Frank,  kurier  1891   no.  73. 

beruht  auf  dem  apokryphen  berichte  in  Vulpius'  Curiositäten, 

149.  C.  Reuling,  Die  komische  figur.  Stuttgart,  Göschen 
1890.  vgl.  jsb.  1891,  15,  124.  —  rec.  C.  Heine,  Zs.  f.  vgl.  lit. 
gesch.  5,  131—133.     J.  Bolte,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  563—565. 

150.  M.  M.  A.  Schröer,  Über  Titus  Andronicus.  Marburg, 
Elwert  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  120.  —  rec.  L.  Pröscholdt, 
Engl.  stud.  17,  134—136  u.  Lit.  cbl.  1892  (9)  291.  Imm.  Schmidt, 
Litztg.  1892  (1)  15—17.  G.  Sarrazin,  Anglia  14,  333—336. 
H.  A.  Rennert,  Modern  lang,  notes  7  (4)  242 — 245.  Academy 
no.   1042. 

151.  G.  Ellinger,  Mitteilungen  aus  Jesuitendramen.  Zs.  f.  d. 
gesch.  der  Juden  in  Deutschland  5  (4)  384 — 389. 

teilt   zwei   scenare   aus   Hall   und   Constanz   mit,  wo    1621  und 


266  XV.     Das  16.  Jahrhundert. 

16o4  der  niord  eines  christenknaben  durch  Juden  und  die  errettung' 
eines  judenknaben  vor  dem  hasse  seines  vaters  durch  Jesuitenschüler 
dargestellt  wurde. 

Scheidt.  152.  A.  Hauffen,  C.  Scheidt,  der  lehrer  Fischarts. 
Strassburg-,  Trübner  1889.  vgl.  jsb.  1889,  15,  169.  —  rec.  G. 
Ellinger,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  417  —  419.  Pli.  Strauch,  Anz.  f.  d. 
alt.  18,  359—381. 

über  den  Wormser  druck  der  Frölich  heimfart  vgl.  F,  W.  E. 
Roth,   Germ.  37,   195. 

Schernberg.  153.  Richard  Haage,  Dietrich  Schernberg  und  sein 
spiel   von   Frau   Jutten.      Marburger   diss.      Marburg    1891.      108  s. 

H.  weist  den  dichter  Schernberg  als  notar  und  vikar  zu  Mühl- 
hausen während  der  jähre  1483  — 1502  nach  und  legt  die  Verherr- 
lichung der  gnadenreichen  gottesmutter  Maria  als  den  leitenden  ge- 
danken  des  dramas  von  der  päpstin  Jutta  dar.  von  antikatholischer 
tendenz  war  dagegen  der  erste  herausgeber  Tilesius  erfüllt,  der  indes 
seine  vorläge  treu  wiedergab  und  nicht  etwa  ungehörig  interpolierte, 
der  dichter  hat  ältere  spiele  häufig  und  geschickt  benutzt  und  zeigt 
sich,  wo  er  selbständig  arbeitet,  unbehilflich  und  steif  im  ausdrucke. 
—  rec.  Beckstein,  Germ.  37,  235—240. 

Schlaginhaufen  vgl.   oben  no.    88:  Preger. 

Schill.  154.  Des  Bergenfahrer  Job.  Schlus  comedia  von  dem 
frommen  Isaac.  ein  Schriftdenkmal  der  deutschen  hansa  mit  akt  4 
und  5  aus  G.  Rollenhagens  Abraham,  zwei  Zeugnisse  lutherischen 
glaubens,  hrsg.  und  behandelt  von  A.  Freybe.  2.  erweiterte  auf!. 
Norden,  Soltan.     IX,   144,   81   s.     4".     6  m. 

das  teils  hochdeutsch,  teils  nd.  abgefasste  drama,  von  dem  F. 
schon  1890  einen  neudruck  veröffentlicht  hatte,  wird  hier  in  einer 
auch  äusserlich  dem  originale  möglichst  ähnlichen  gestalt  mit  aus- 
führlichen erläuterungen  erneuert,  dankenswert  ist  die  beigäbe  der 
von  Schlu  benutzten  partien  von  Rollenhagens  Abraham  nach  dem 
drucke  von  1569. 

Schmeltzl.  155.  W.  Schmeltzl,  Ein  lobspruch  der  Stadt  Wien 
in  Osterreich  1.548.  sprachlich  erneuert  und  bearbeitet  nebst  ein- 
leitung  und  anmerkungen  von  A.  Silberstein.  Wien,  Hartleben. 
80  s.     1   m. 

die  sprachliche  erneuerung  ist  nicht  ohne  geschick  gemacht; 
einleitung  und  anmerkungen  aber  dürftig  ausgefallen.  —  rec.  J. 
Minor,  Litztg.   1892  (31)  1012  f. 

Schönberg.  156.  E.  Jeep,  H.  F.  V.  Schönberg.  Wolfenbüttel, 
Zwissler  1890.    vgl.  jsb.  1891,  15,  156.  —  rec.  L.  Fränkel,  Litbi. 


XV.     Das  16.  jahrhimdert.  267 

1892   (1)    11  f.      S.   Singer,    Litztg.    1892   (9)   297  f.      Strauch, 
Jahresber.  f.  n.   d.  litgesch.   1,   1,   95  f. 

157.  Jeep,  H.  F.  von  Schönberg.    Allg.  d.   biogr.  34,  733  f. 

158.  L.  Fränkel,  Zu  den  mitteilungen  über  neuere  Abderiten. 
vgl.  abt.   10,    514. 

159.  Phil.  Strauch,  Merlans  bericht  über  Schiida.  Viertel- 
jahrschr.  f.  litgesch.  5  (3)  494—496. 

SchÖpper.  160.  Edw.  Schröder,  J.  Schöpper  von  Dortmund. 
Marburg,  Pfeil  1889.  —  vgl.  abt.  4,  31  und  jsb.  1891,  15,  173. 
Holstein,   Zs.  f.  d.  phil.  24  (3)  409  f. 

Schnniann.  161.  Bertheau,  Petrus  Schumann.  Allg.  d.  biogr. 
33,   43   f. 

162.  G.  Wust  mann,  Valentin  Schumann  (der  buchdrucker). 
ebd.  33,  57—59. 

163.  L.  Fränkel,  Valentin  Schumann  (der  Schwanksammler). 
ebd.  34,  752—755. 

164.  L.  Fränkel,  Einzelheiten  über  V.  Schumanns  leben, 
schaffen  und  litterarische  Stoffe.    Vierteljschr.  f.  litgesch.  5,  453 — 480. 

sammelt  die  im  Nachtbüchlein  (1559)  verstreuten  biographischen 
notizen  und  gibt  nachweise  zu  den  einzelnen  erzählungen. 

165.  F.  S.  Kr  au  SS  und  M.  Landau,  Zu  Fränkels  Studie  über 
V.  Schumann.     Am  urquell  3   (11)  313 — 316. 

Schütz.  166.  E.  Bertheau,  Christoph  Schütz.  Allg.  d.  biogr. 
33,  115. 

167.  H.  Holstein,  Hieremias  Schütz,      ebd.  33,   126. 

168.  Georg  Müller,   Hieronymus  Schütz,      ebd.  33,   126  f. 

169.  G.  Roethe,  Johann  Schütz,     ebd.   33,   127  f. 

170.  Ge.  Müller,  Johann  Schütz,     ebd.  33,   128  f. 

171.  K.  Lohmeyer,   Kaspar  Schütz,     ebd.   33,    132  f. 

Schoward.    172.     J.  Bolte,  Johannes  Schuward.    ebd.  33,  150  f. 

Schwabe.      173.     J.  Bolte,  Anton  Schwabe,     ebd.  33,   158. 

Schwanberger.   174.  J.  Bolte,  Georg  Schwanberger.   ebd.  33,  183. 

Schvvartzenbach.  175.  J.  Bolte,  Leonhard  Schwartzenbach.  ebd. 
33,  216. 

Schwartzerdt.  176.  K.  Hartfelder,  Georg  Schwartzerdt.  ebd. 
33,  216  f. 


268  XV.    Das  16.  Jahrhundert. 

SchwanPübacIl.  177.  G.  Roethe,  Omophrius  Schwarzenbach. 
ebd.  33,  259. 

Schwarzenberg.  178.  J.  Neff,  Johann  von  Schwarzenberg.  ebd. 
33,   305  f. 

SchvVfbel.  179.  Job.  Schneider,  Johannes  Schwebel.  ebd. 
33,  318—322. 

Schweher.  180.  W.  Bäum k er,  Christoph  Schweher.  ebd.  33,  329. 

Schweinichen.  181.  Conr.  Wutke,  Hans  von  Schweinichen.  ebd. 
33,  360  f. 

Schweintzer.  182.  Berthe  au,  Hans  Schweintzer.  ebd.  33, 
364  f. 

SchW6Ddi.  183.  A.  Kluckhohn,  Lazarus  v,  Schwendi.  ebd. 
33,  382—401. 

Schwenkfeld.     184.     D.  Erdmann,  Kaspar  v.   Schwenkfeld.    ebd. 

33,  403—412. 

Seger.  185.  AI.  E ei ffer scheid,  Johannes  Seger.  ebd.  33, 
592—594. 

Seitz.  186.  Pagel  und  J.  Bolte,  Alexander  Seitz.  ebd.  33, 
653—655. 

SelneCCer.  187.  v.  Egloffstein,  Nicolaus  Selneccer.  ebd.  33, 
687—692. 

Senfl.     188.     R.  Eitner,  Ludwig  Senfl.     ebd.  34,  27—30. 

Siegfried.     189.     (Emil)l  (Berthea)u,  Johannes  Siegfried,    ebd. 

34,  204. 

Siefss.     190.     R.  Eitner,  Johann  Siess.     ebd.  34,  217. 

Sigel.     191.     Roethe,  Hans  Sigel.     ebd.  34,  250. 

Silberysen.  192.  Hans  Herzog,  Christoph  Silberysen.  ebd. 
34,   318  f. 

Sittard.     193.     Haagen,  Matthias  Sittard.     ebd.  34,  423  f. 

Soliinger.    194.    J.  Bolte,  Sigismund  Sollinger.    ebd.  34,  571  f. 

F.  Sommer.     195.    Roethe,  Friedrich  Sommer,     ebd.  34,  601  f. 

J.  Sommer.    196.    Bolte,  Johannes  Sommer,    ebd.  34,  603 — 605. 

197.  W.  Kawerau,  Job.  Sommers  Ethographia  mundi.  Viertel- 
jahrschr.  f.   litgesch.  5,  161—201. 

charakterisiert  das  satirische  hauptwerk  des  Osterweddinger 
pfarrers  als  eine  wertvolle  quelle  für   die   Sittengeschichte,    die   aber 


XV.     Das  16.  Jahrhundert .  269 

nicht  aus  eigener  sittlicher  entrüstung,  sondern  aus  der  benutzung 
einer  langen  reihe  litterarischer  Vorbilder  herstammt. 

W.  Sommer.  198.  Bolte,  Wolfgang  Sommer.  Allg.  d.  biogr. 
34,  608  f. 

Spaogenbcrg.  199.  Ausgewählte  dichtungen  von  W.  Spangen- 
berg,    hrsg.  von  E.  Martin.     Strassburg,   Trübner  1887. 

vgl.  jsb.  1888,  15,  171.  —  rec.  E.  Matthias,  Zs.  f.  d.  phil. 
24  (4)  555—559. 

SperatüS.  200.  K.  Budde,  Paul  Speratus  als  liederdichter. 
zwei  randbemerkungen  zu  Tschackerts  Paul  Speratus  von  Rötlen. 
Zs.  f.  prakt.  theol.   14  (1)  1—16. 

Stanpitz.  201.  C.  Fasola,  Die  spräche  des  Johann  von  Stau- 
pitz.      Marburger  diss.      Leipzig,   Fock.      41   s. 

Stimoier.  202.  Tobias  Stimmers  comedia.  hrsg.  von  J.  Oeri. 
Frauenfeld,  Huber  1891.  vgl.  jsb.  1891,  15,  177.  —  rec.  J.  Bolte, 
Litztg.  1892  (35)  1138  f.  G.  Binz,  Litbl.  1892  (4)  115  f.  Lit. 
cbl.  1891  (52)  1800. 

StejTldorffer.  203.  A.  L.  Stiefel,  Eine  unbekannte  nachahmung 
der  dramenübersetzung  Albrechts  von  Eyb.  Zs.  f.  d.  altert.  36  (2. 
3)  225—233. 

weist  in  der  1565  gedruckten  anonymen  'Comedia,  darinnen  viel 
punkten  der  ehe  kinder  zu  erziehen  .  .  .'  deutliche  nachahmung  von 
Eybs  dramen  nach,  in  einem  nachtrage  ebd.  s.  232  bemerkt  Eoethe, 
dass  das  stück  eine  lebendige  Übersetzung  von  Maternus  Steindorflfers 
lateinischer  Gomoedia  tractans  de  mafrimonio  (1540)  sei. 

204.  J.  Bolte,  Maternus  Steyndorffer.  Zs.  f.  d.  altert.  36  (4) 
364—366. 

weist  eine  ältere  ausgäbe  des  deutschen  Stückes  nach,  die  gleich- 
zeitig mit  dem  latein.  texte  bei  Schöffer  in  Mainz  erschien  und 
wahrscheinlich  Steyndorffer  selbst  zum  Verfasser  hat,  und  giebt  biogra- 
phische nachrichten  über  diesen. 

Vehe.     205.  N.  Paulus,    Michael  Vehe,    der   herausgeber    des 

■ersten  deutschen  katholischen  gesangbuches.  Hist.  polit.  bl.  110  (7) 
469—489. 

Vielfeld  vgl.  oben  no.  30:  "Wenzel. 

Waldis.  206.  F.  Kunz,  Hagedorns  Verhältnis  zu  Burkhard 
Waldis.     progr.     Teschen  1892.     12  s. 

Watzdorff.  207.  E.  Einert,  Peter  Watzdorffs  trostgedicht  an 
■die  Schmalkaldener  (1546).  Zs.  d.  v.  f.  thüring.  gesch.  16  (1.  2) 
199—203. 


270  XV.     Das  16.  jahrhimdert. 

Weckherlin.  208.  J.  Bolte,  Aus  G.  R.  Weckherlins  leben. 
Vierteljschr.  f.   litgesch.  5  (2)  295—299. 

der  von  Kye  ermittelte  name  von  W.s  frau  Elisabeth  Raworth 
und  die  grabschrift  seines  1667  zu  Lynsted  verstorbenen  sobnes 
werden  mitgeteilt. 

Wickrain.  209.  Eng.  Waldner,  Zur  biograpbie  Jörg  Wickrams 
von  Colmar.     Zs.  f.  d.  gescb,  des  Oberrbeins   7   (2)  320 — 328. 

W.  weist  aus  Colmarer  arcbivakten  nach,  dass  Georg  Wickram 
der  natürliche  söhn  des  obristeumeisters  Conrad  Wickram  (y  1545/6) 
war,  1546  von  diesem  ein  haus  erbte  und  nun  erst  bürger  zu 
Colmar  wurde,  er  war  buchhändler  und  weibel  oder  ratsdiener,  auch 
verheiratet;  über  seine  thätigkeit  als  maier  liess  sich  nichts  genaues 
ermitteln.  er  scheint  die  dramatischen  auffuhrungen  von  1532 
(Treuer  Eckart)  und  1534  (Passion)  geleitet  zu  haben,  der  ge- 
richtsschreiber  Gregorius  W.  war  ein  vetter  seines  vaters. 

Widmann  vgl.  oben  no.  51:  Ebeling. 

Wild.  210.  M.  Radlkofer,  Seb.  Wild,  (referat.)  Diöcesan- 
archiv  f.  Schwaben  8,   91  f. 

scheint  keine  neuen  ergebnisse  zu  bringen. 

Winnenberg.  211.  A.  Englert,  Handschriften  in  Zweibrücken. 
Zs.  f.  d.  phil.  25,  539  f. 

eine  hs.  der  1582  zu  Strassburg  gedruckten  Christlichen  reütter- 
lieder  Philipps  v.  Winnenberg  (Wackernagel,  KL  1,  522). 

Witzel.  212.  P.  Vetter,  Witzeis  flucht  aus  dem  albertinischen 
Sachsen.     Zs.  f.  kirchengesch.  13,  282 — 310. 

Zimmermann.  213.  A.  Englert,  Zs.  f.  d.  phil.  25,  539  be- 
schreibt eine  Zweibrückener  hs.  von  Sam.  Zimmermanns  dialogus  vom 
feuerwerk  (Augsburg  1574). 

Zwingli.  214.  R.  W.  Gosse,  Ulric  Zwingli.  London,  Nisbet. 
160  s.     2  sh.  6  d. 

215.  W.  Oechsli,  Zwingli  als  politischer  theoretiker.  Turi- 
censia,  beitrage  zur  zürch.   gesch.   1891   s.  87 — 113. 

J.  Bolte. 


XVI.    Englisch.  271 

XVI.    Englisch. 

A.   Allgemeines. 

1.  Englische  Studien.  Organ  für  englische  philologie.  her- 
ausgegeben von  E.   Kölbing.     Leipzig,   0.  E.  Reisland. 

kurze  anzeige  des  inhalts  von  bd,  1 — 15,  soweit  er  romanische 
spräche  und  litteratur  berührt,  in  der  Romania  21,  467 — 470  von 
E.  Löseth. 

2.  Anglia.  Zeitschrift  für  englische  philologie.  (begründet 
von  Rieh.  Paul  Wülker).  unter  mitwirkung  von  Ewald  Flügel 
herausgegeben  von  Eugen  Einenkel.  bd.  15,  neue  folge  band  3. 
lieft  1 — 2.  3.     Halle,  Niemeyer. 

Mitteilungen  aus  dem  gesamten  gebiete  der  englischen  spräche 
und  litteratur.  Monatsschrift  für  den  englischen  Unterricht.  Beiblatt 
zur  Anglia.  herausg.  von  Max  Friedrich  Mann,  dritter  Jahrgang 
heft  1—10.     Halle  1892. 

jedes  heft  enthält  auch  eine  Übersicht  über  neu  erschienene 
bücher,  inhalt  von  Zeitschriften  u.  a. 

3.  Studies  and  notes  in  philology  and  literature.  published 
under  the  direction  of  the  modern  lauguage  department  of  Harvard 
university.     Boston,   Ginn  and  co.      128  s. 

unter  diesem  titel  beabsichtigt  die  Harvard  university  alljähr- 
lich eine  reihe  von  neuphilologischen  aufsätzen  von  lehrern  und 
Schülern  der  Universität  herauszugeben,  der  erste  band  (die  folgenden 
sollen  von  grösserem  umfange  sein,  etwa  200  Seiten  umfassen)  ent- 
hält: G.  L.  Kittredge,  The  authorship  of  the  English  Romaunt  of 
the  Rose  1 — 65,  vgl.  unten  me.  denkmäler.  E,  S.  Sheldon,  The  origin 
of  the  English  names  of  the  letters  of  the  aiphabet  66 — 87,  siehe 
unten  16,  191.  John  M.  Manly,  Lok-sounday  88 — 108,  s.  unten 
16,  186.  G.  L.  Kittredge,  Henry  Scogan  109—117.  E.  S. 
Sheldon,  Etymological  notes  118 — 124.  Kuno  Franke,  Man- 
tegna's  triumph  of  Caesar  in  the  second  part  of  Faust  125 — 128.  — 
angez.  Lit.  cbl.    1892  (47),  1701. 

über  die  einzelnen  aufsätze  in  den  betr.   abschnitten. 

4.  A.  S.  Napier,  On  the  study  of  English  at  the  German 
universities.     Educational  Review  1892,   June  s.   66 — 69. 

vgl.  M.  F.  M(ann),  Mitteilungen  (Anglia)  3  (5)  145  f.  und  die 
treffende  bemerkung  J.  Z(upitzas),  Herrigs  archiv  89  (1)  127  f. 

5.  Paul   Sah  lender,    Übersicht   der   im  jähre    1889    auf  dem 


272  XVI.     Englisch. 

gebiete  der  englischen  philologie  erschienenen  wichtigeren  hücher  und 
aufsätze.     AngHa  14,  beigäbe  72. 

6.  E.  F.  Henderson,  England  bis  1485.  Jahresberichte  der 
geschichtswissenschaft ,  herausg.  von  J.  Jastrow.  13.  Jahrg.  1890. 
Berlin,  ß.  Gaertner  (1892).     III,   126—139. 

ein  kurzer  überblick  über  die  publikationen  des  Jahres  1890 
(Allgemeines;  polit.  gesch.  der  einzelnen  perioden;  Verfassung;  litte- 
ratur;  kunst;   kirche;  lokalgeschichte).   —  vgl.   abt.   7,    1. 

7.  F.  Liebermann,  Litteratur  von  etwa  1889 — 1891  zur  ge- 
schichte  Englands  1066 — 1272.  Beilage  zur  Deutschen  Zeitschrift 
für  geschichtswissenschaft  bd.   7,   lieft  1.      80  s. 

eine  gedrängte  Übersicht  über  die  erscheinungen  aus  den  ge- 
nannten jähren,  auch  das  philologische  berücksichtigend,  behandelt 
werden:  Zeitschriften,  historical  mss.  commission,  Urkunden,  Domes- 
day,  Urkunden  einzelner  gegenden,  Quadripartitus ,  memorials  of  St. 
Edmund's  abbey,  Gaimar,  anglolat.  dichtung,  liturgie,  siegel,  münze, 
baudenkmäler,  spräche,  genealogie  und  heraldik,  kunstgewerbe,  tracht, 
sitte,  Cluniacenser,  Verfassung,  recht,  könig,  reichstag;  recht,  ritter- 
lehn, Verbrüderung,  gilde,  städte,  Wirtschaft,  handel,  Juden,  finanz, 
landbesitz,  hörigkeit,  vertrag,  shire,  hundred,  rechtsverfahren,  straf- 
recht,  kirchenbrauch,  Normannen;  Wilhelm  I.  und  II,,  Lanfranc, 
Heinrich  I.,  Anselm,  Stephan,  Mathilde,  Scholastik  u.  klass.  Studium 
vor  dem  13.  Jh.,  Galfrid,  Arthurroman,  französ.  litteratur  des  12. 
bis  13.  jhs.  Trojasage,  engl.  litt,  des  12. — 13.  jhs.,  geschichtsquellen 
des  12. — 13.  jhs.  Heinrich  IL,  Thomas  Becket,  Wales,  Schottland, 
Man,  Irland,  französ.  territorien,  Richard  I.,  Universitäten,  archivalien 
seit  ende  des  12.  jhs.,  litteratur  um  1200,  hebräische  litt,  des  12. 
und  13.  jhs.,  Johann,  Heinrich  HL,  geistl.  orden  seit  dem  13.  jh., 
Philosophie,  litt,  um  1250,  röm.  recht  im  13  jh.,  Urkunden,  rechts- 
und  Wirtschaftsbücher  im  13.  jh.  —  vgl.  E.  F(lügel),  Mitteilungen 
(Anglia)  3  (2)  46  f. 

8.  G.  Wendt,  England.  seine  geschichte,  Verfassung  und 
staatlichen  einrichtungen.     Leipzig,   0.  R.  Reisland.     XVI,   350  s. 

nach  einem  überblick  über  die  hilfsmittel  und  quellen,  aus  denen 
W.  geschöpft  hat,  behandelt  er  kurz  die  geschichte  Englands  u.  ent- 
wicklung  der  engl.  Verfassung  (1  —  88),  die  geschichte  Irlands  ( — 104) 
und  Schottlands  (  —  109).  es  folgen  kap.  über  das  parlament  (ober- 
haus;  unterliaus  mit  seinen  einrichtungen,  geschäftsordnung,  parteien 
usw.),  über  die  Verwaltung:  A.  Zentralverwaltung,  B.  lokalverwaltung 
(grafschaftsverwaltung,  Stadtverwaltung),  die  kröne,  die  gesellschaft 
(Nobility,  gentry,  höhere  berufsarten),  haushaltetat,  beer,  flotte,  recht 
und  rechtspflege,  kirchenwesen  (staatskirche,  Dissenters,  sekten,  Katho- 
liken, Juden),  Unterrichtswesen  (elementarunterricht,    höherer   unter- 


XVI.     Englisch.  273 

rieht,  Universitäten.  Schottland,  Irland),   das  kolonialreich  und  dessen 
Verfassung,      dem  ganzen  ist  ein  reichhaltiger  index  heigegehen. 

mit  einigen  geringfügigen  ausstellungen  empfohlen  in  den  Mit- 
teilungen (Anglia)  3  (6)  173 — 176  von  R.  Wülker,  der  auf  ein 
ähnliches  werk  von  H.  Neelmeyer  Veckas  so  witsch,  Grossbritannien 
und  Irland  (Leipzig,   Unflad  1886)  verweist. 

9.  Dictionary  of  National  Biography.  Edited  by  Sidney  Lee- 
London,  Smith,  Eider  and  co.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  6.  band  30^ 
Johnes — Kenneth.  bd.  31:  Kennett — Lambart.  [der  band  enthält: 
Kynewulf  von  L(ucy)  T(oulmin)  S(mith)]. 

vols.  24 — 26  (Halles — Hindley)  bespr.  Athenseum  (1891)  no. 
3314,  564  f.     no.  3316,  628  f. 

10.  Chambers's  Encyclopaedia:  a  dictionax'y  of  universal  know- 
ledge.    new  ed.  Edinburgh,  W,  and  R.  Chambers,    vol.  9.    828  s.   10/. 

11.  A  bibliographical  catalogue  of  Macmillan  and  co's  publi- 
cations  from  1843  to  1889.  London,  Macmillan  and  co.,  1891.  2 
portraits.  VI,  715  s.  10  sh.  geb.  —  angez.  Litztg.  1892  (23)  751 
von  0.  Meyer. 


12.  Modern  languages  and  classics  in  America  and  Europe 
since  1880.  Ten  years'  progress  of  the  new  learning,  by  A.  F. 
Chamberlain,   Worcester,  Mass. 

an  endeavour  to  indicate  the  present  State  of  the  world's  thought 
on  the  question  of  the  comparative  merits  of  the  ancient  and  the 
modern  languages.     vgl.  Modern  Lang.  Notes  7  (5)  317  f. 


B.     Hilfswissenschaften. 

Geschichte.  13.  J.  R.  Green,  A  short  history  of  the  English 
people.  illustr.  ed.  by  Mrs.  J.  R.  Green  and  Miss  Kate  Norgate. 
vol.  1.  London,  Macmillan.  XXVI,  468  s.  12/.  —  angez.  English 
Historical  Review  7  (4)  813. 

14.  S.  R.  Gardiner,  A  student's  history  of  England.  —  vgl. 
jsb.  1891,  16,  9.  gelobt  Athenseum  (1891)  no.  3334,  383.  (danach 
ist  die  Tudor-epoche  etwas  flüchtig  behandelt  und  steht  nicht  auf  der 
höhe  der  übrigen  abschnitte).  —  Henry  Bradley,  Academy  (41) 
no.  1036,  246  f.  ('decidedly  the  best  »student's  history«  hitherto 
published.'  'Mr.  G.'s  aim  throughout  has  not  been  to  give  a  multi- 
tude  of  facts,  but  to  ensure  that  the  bearing  of  the  more  important 
facts  shall  be  made  clearly  intelligible').  —  bd.  1  gelobt  von  F. 
Lieber  mann,  Litztg.  1892  (7)  228  f.  mit  einigen  besserungen, 
Jahresbericht  für  germanische  Philologie    XIV.   (1892.)  18 


274  XYI.     Englisch. 

besonders  zur  ags.  zeit:  von  S.  Herrlich,  Histor.  zs.  68  (n.  f.  32), 
511 — 513.  bd.  2  gerühmt  ebda.  229  f.  von  M.  Brosch;  Academy 
(40)  no.  1004,  92  f.  der  dritte  und  letzte  band  (1689—1885) 
angez.  Athenoeum  (1892)  no.   3363,  467. 

15.  S.  R.  Gardiner,  A  school  atlas  of  English  history.  London, 
Longmans  and  co. 

begleitwerk  zu  des  verfs.  Student's  History.  angez.  Athenaeum 
(1892)  no.  3363,  467  (a  most  useful  and,  we  believe,  on  the  whole 
trustworthy  companion). 

16.  Moritz  Brosch,  Geschichte  von  England,  siebenter  band. 
Gotha,  F.  A.  Perthes.     XHI,  576  s.      10  m. 

s.  jsb.  1891,  16,  12.  der  7.  band,  welcher  nicht  mehr  als  ein 
teil  des  Heeren-Ukertscheu  geschichtswerks  bezeichnet  ist,  behandelt 
in  14  kapiteln  die  zeit  von  Jakob  I.  bis  Jakob  H.  im  13.  kap. 
(fortschritte  und  rückschritte  auf  geistigem  gebiet)  wird  auch  die 
litteratur  der  periode  kurz  besprochen.  —  angez.  Engl.  Histor.  Review 
7  (3)  608,  von  A.  Stern,  Litztg.  1892  (31)  1011  f.  mancherlei 
ausstellungen  macht  W.  B(usch),  Lit.  cbl.   1892  (42)  1529  f. 

17.  Osmund  Airy,  Text-book  of  English  history  from  the 
earliest  times.  for  Colleges  and  schools.  with  sixteen  maps.  London, 
Longmans  and  co. 

vgl.  Athenaeum  (1891)  no.  3329,  216  f.  (Mr.  Airy  must  remove 
the  thousand  inaccuracies  before  he  can  hope  that  bis  book  will  be 
used  by  any  prudent  teacher  of  history).  entgegnung  von  0.  Airy, 
ebda.  no.  3332,  321  f.  Academy  (41)  no  1031,  131:  besonders  in 
stilistischer  hinsieht  ein  gutes  Schulbuch,  in  der  älteren  zeit  nicht 
fehlerfrei. 

18.  T.  F.  Stout,  A  short  analysis  of  English  history.  London, 
Macmillan  and  co.  134  s.  —  der  kurze  abriss  wird  gelobt  im  Athe- 
naeum (1892)  no.  3363,  467  f. 


19.     Jusserand,   Les  origines   de  la  race   et   la   formation   du 
g^nie  anglais.     Revue  des  deux  mondes,  juin  1892. 


20.  W.  H.  Babcock,   The  two  lost   centuries   of  British   his- 
tory.    Philadelphia.     239  s. 

nach   Folklore   2    (1891)    141:    an   interesting   r6sum6    of    the 
Arthurian  period. 

21.  Ludwig  Weiland,  Die  Angeln.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  16 
und  oben  7,  58. 


XVI.    Englisch.  275 

22.  Edmund  Basseijge,  Die  scndung  Augustins  zur  bekelirung- 
der  Angelsachsen  (596 — 604  n.  Chr.).     Leipzig,  Fock  1890.     75  s. 

bespr.  von  F.   Graef,  Mitteilungen  (Anglia)  3  (8)  254  f. 

23.  L,  Tesoroni,  King  Ceadwalla's  tomb  in  the  ancient  ba- 
silica  of  St.  Peter.     Rome,  Bertero   1891. 

angez.  English  Histor.  Rev.  7  (3)  605  (gives,  with  explanation 
and  comments,  the  gist  of  the  most  important  authorities  relating  to 
Ceadwalla's  death  and  burial  and  last  journey). 

24.  Alb.  Gruhn,  Der  kreuzzug  Richards  I.,  Löwenherz,  von 
England  (kap.   3).     diss.  Berlin.     Berlin,  R.  Heinrich.     47  s.      1  ni. 

25.  A,  R.  Kindt,  Gründe  der  gefangenschaft  Richards  I.  von 
England,  nebst  anmerkungen  zu  einigen  englischen  quellenschriften 
des  mittelalters.      diss.  Halle. 

angez.  von  0.  H.,  Histor.  zs.  69  (n.  f.  33),  557  f.,  von  Lieber- 
mann, Deutsche  zs.  f.  geschieh tswissenschaft  7   (1)  beilage  E,   63. 

26.  H.  Bloch,  Forschungen  zur  politik  Heinrichs  VL  1191 
bis  1194.     Berlin  1892. 

bespr.  von  Liebermann,  D.  zs.  f.  geschichtswissenschaft  7  (1) 
beilage  E.  62  ('stellt  mit  guter  quellen-  und  litteratur  -  benutzung 
Richards  I.  beziehung  zum  kaiser  geschickt  und  in  der  hauptsache 
richtig  dar'). 

27.  G.  M.  Wrong,  The  Crusade  of  1383,  known  as  that  of 
the  bishop  of  Norwich.     London,  Parker  2/. 

28.  Sir  James  H.  Ramsay,  Lancaster  and  York:  a  Century  of 
English  history  (a.  d.  1399 — 1485).  with  maps,  pedigrees  and  illustr. 
2  vols.     Oxford,   Clarendon  press.    2  vols.    1110  s.     24  sh. 

29.  G.  Kriehn,  The  English  rising  in  1450.  Strassburg  i.  E., 
J.  H.  E.  Heitz.     diss.     VIH,   131  s. 

30.  Charles  W.  Oman,  Warwick  the  kingmaker.  [English  men 
of  action].     London,  Macmillan  1891. 

populäre  darstellung  auf  wissenschaftlicher  grundlage,  bespr. 
von  James  Tait,  English  Historical  Rev.   7   (4)   761 — 764. 

31.  W.  Busch,  England  unter  den  Tudors.  in  6  bdn.  1  bd. 
könig  Heinrich  VH.  1485  —  1509.  Leipzig,  J.  G.  Cotta  nachf.  XH, 
434  s.     8  m.  

32.  William  Andrews,  Bygone  Lincolnshire.  Hüll,  Brown 
and  sons;  London,   Simpkin,   Marshall  and  co. 

eine  reihe  von  abhandlungen  von  verschiedenen  autoren  zur 
geschichte  L.s  'chaff  as  well  as  wheat' :  Athenseum  (1891)  no. 
3328,  186  f. 

18* 


276  XYI.     Englisch. 

33.  Cornelius  Brown,  History  of.  Nottinghamshire.  with  a 
cbapter  on  the  flora  and  fauna  of  the  county  by  R.  A.  Rolfe.  [Po- 
pulär county  histories].     London,  E.  Stock.     306  s.      7/6. 

lobend  angez.  Athenseum  (1892)  no.  3354,  176.  nach  Academy 
(41)  no.  1031,  131:  für  seinen  zweck  brauchbar,  wenn  auch  nicht 
besonders  tief,  ablehnend  bespr.  von  J.  Charles  Cox,  Engl.  Histor. 
Review  7  (3)  566  f. 

34.  W.  Andrews,  Bygone  Essex.  Colchester,  Forster.  London, 
Simpkin,   Marshall  and  co,      242  s.     7/6.     s.   16,   32. 

35.  The  Hall  of  Lawford  Hall.  Records  of  an  Essex  house 
and  of  its  proprietors  from  the  Saxon  times  to  the  reign  of  Henry  VIII. 
Printed  for  the  author  by  EUis  and  Elvey. 

der  anonyme  verf.  des  werks  ist  der  jetzige  besitzer  von  Law- 
ford House  in  Essex,  Mr.  Francis  Morgan  Nichols.  James  Gaird- 
ner,  Academy  (40)  no.  1016,  352:  'Mr.  N.  has  gone  to  original 
sources  for  most  of  bis  facts.'  'This  book  is  one  of  real  value  for 
much  more  than  local  history.' 

36.  T.  W.  Shore,  A  history  of  the  county  of  Hampshire,  in- 
cluding  the  Isle  of  Wight.  [Populär  County  Histories].  London,  E. 
Stock.     IX,  286  s.     cloth  7  sh.  6  d. 

37.  R.  N.  Worth,  History  of  Plymouth.  illustr.  Plymouth, 
Brendon  and  son. 

new  edition.  angez.  Athena;um  (1891)  no.  3316,  633:  bears 
the  stamp  of  original  research  in  every  page). 

38.  The  English  Historical  Review,  edited  by  S.  R.  Gardiner 
assisted  by  Reginald  L.  P  o  o  1  e.  vol.  VII.  London,  Longmans, 
Green  and  co. 

aus  dem  engl,  mittelalter  enthält  der  band  J.  H.  Round,  The 
introduction  of  knight  Service  into  England  III,  25  —  37.  Miss  Toulmin 
Smith,  English  populär  preaching  in  the  14*^  Century  25 — 37. 
William  Ross,  The  Swedish  part  in  the  Viking  expeditions  209 
bis  224.  Prof.  Maitland,  Henry  II.  and  the  criminous  clerks  224 
bis  235.  Notes  and  documents:  The  Oxford  Council  of  december 
1197  fby  J.  H.  Round);  On  the  intercourse  between  English  and 
Bohemian  Wycliffites  in  the  early  years  of  the  15*^^  cent.  (by  R.  L. 
Poole)  301—311.  S.  T.  Holmes,  The  conversion  of  Wessex  437 
bis  444.  F.  Seebohm,  Villainage  in  England  444 — 466.  James 
Bryce,  Edward  Augustus  Freeman  497 — 510.  Notes  and  docu- 
ments: The  obit  of  St.  Columba  and  the  chronology  of  the  early 
kings  of  Alban  (by  A.  Anscombe),  Carucata  terrae;  Terra  ad  duplum 
(by  J.  H.  Round)  510 — 533.  A  pictorial  record  of  the  Conquest 
(by  F.  H.  Blackburne   Daniell).      The   words   solinum   and   solanda 


XYl.    Englisch.  277 

(J.  H.  Round)  705 — 712.  Reviews  of  books,  correspondence,  list 
of  historical  books  recently  published,  contents  of  periodical  publications. 
die  aufsätze:  C.  W.  Colby,  The  gvowth  of  oligarchy  in  English 
towns  im  5.  bände  der  zs.,  J.  H.  Round,  The  introduction  of  knight 
Service  into  England,  F.  W.  Maitland,  Northumbrian  tenures, 
C.  L,  Kingsford,  Some  political  poems  of  the  12**^  Century,  T, 
E.  Holland,  The  origin  of  the  university  of  Oxford  bespr.  Lieber- 
mann, Deutsche  zs.  für  geschichtswissenschaft  7  (1)  beilage  E  21 
bis  23.  25.  49.  64. 

39.  Edw.  A.  Freeman,  Historical  essays.  fourth  series.  London, 
Macmillan. 

Sammlung  älterer  aufsätze,  darunter:  'On  mediaeval  French  and 
English  towns';  'the  growth  of  commonwealths',  'Augustan  ages', 
'Gase  of  the  deanery  of  Exeter',  'Nobility',  'the  House  of  lords'.  ge- 
lobt von  G.  Gregory  Smith,  Academy  (41)  no.  1038,  295.  vgl, 
auch  Athenaeum  (1892)  no.  3361,  397  f. 

Schottland.  40.  P.  M.  MacKerlie,  Gallo way,  ancient  and 
modern.     Edinburgh,  Blackwood  and  sons. 

vom  kelt.  Standpunkt  aus  geschriebene  geschichte  des  bezirks. 
trotz  manchen  mangeln  von  wert  nach  Athenaeum  (1891)  no. 
3328,  184. 

Irland.  41.  John  Den  vir,  The  Irish  in  Britain,  from  the 
earliest  times  to  the  fall  and  death  of  Parnell.  London,  Paul,  Trübner 
and  CO.      469  s.     6/. 

42.  R.  Hassencamp,  History  of  Ireland.  London,  Swan 
Sonnenschein  and  co.     4  sh.   6  d. 

Rirchengeschichte.  43.  Mary  H.  Allies,  History  of  the  church 
in  England,  from  the  beginning  of  the  Christian  era  to  the  acces- 
sion  of  Henry  VHL     London,  Burns  and  Oates. 

44.  T.  D.  Ingram,  England  and  Rome:  a  history  of  the  re- 
lations  between  the  papacy  and  the  English  stage  and  church,  from 
the  Norman  conquest  to  the  revolution  of  1688.  London,  Longmans, 
Green  and  co.     446  s.      14  sh. 

behandelt  im  1,  teil  die  beziehungen  zwischen  Rom  und  Eng- 
land bis  zu  Heinrich  VIII.,  im  2.  teil  das  verhalten  der  päpste  nach 
der  englischen  reformation.  Ingram  will  in  dem  buche  nachweisen, 
dass  die  englischen  könige  vollständiges  supremat  über  die  kirche 
auch  vor  Heinrich  VHL  ausübten,  und  dass  durch  letzteren  keine 
wesentliche  neuerung  geschaffen  sei.  vgl.  W.  Hunt,  English  Histo- 
rical Review  7  (4)  768—772. 

45.  Reginald  L.  Poole,    On   the  intercourse  between  English 


278  XVI.     Engliscli. 

and  Bobemiftn  Wycliffites  in  tlie  early  years  of  the  fifteenth  Century, 
veprinted  from  the  'Eng-lish  Historical  Review',  april  1892.  6  s. 
cf.  16,   38. 


46.  Alfons  Beiles  heim,  History  of  the  Catholic  church  of 
Scotland.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  46.  Athenteum  (1891)  no.  3309, 
401  f.:  In  B.'s  volumes  there  is  little  trace  of  original  research  er 
independent  judgment;  but  he  has  consulted  the  best  authorities, 
and  has  displayed  much  industry  in  setting  forth  their  results  in  a 
readable  and  interesting  form. 

47.  The  church  of  Scotland,  past  and  present.  ed.  by  Prof. 
Story,     vol  5.     Mackenzie. 

consists  of  three  portitions:  'The  ritual  of  the  church'  by  T. 
Leishman,  'the  discipline  of  the  church'  by  A.  Edgar  and  'Teinds 
or  tithes  and  church  property  in  Scotland'  by  Mr.  Elliot:  Athe- 
najum  (1891)  no.  3347,  832. 


48.  G.  T.  Stokes,  Ireland  and  the  Celtic  church.  3'^'^  ed. 
London,   Hodder  and  Stoughton.     362  s.     6/. 

Qnellenschriften,  nrkUDden.  49.  J.  E.  B.  Mayor  and  J.  R.  Lumby, 
Beda's  ecclesiastical  history.  books  3  and  4.  the  text  from  the 
very  ancient  mss.  in  the  Cambridge  university  library,  collated  with 
six  other  mss.  edited,  with  a  life,  from  the  German  of  Ebert,  with 
notes.     4'*^  ed.     Cambridge,   Warehouse.     7/6. 

50.  Domesday  Studies,  being  the  papers  read  at  the  meeting 
of  the  Domesday  Commemoration  1886.  Edited  by  P.  E.  Dove, 
vol.   2.      (privately  printed). 

der  2.  verspätete  bd.  des  jsb.  1888,  16,  85  angezeigten  werkes. 
er  enthält  zehn  aufsätze  von  verschiedenen  autoren  und  eine  'biblio- 
graphy  of  Domesday  Book',  angez.  Athenseum  (1892)  no.  3364, 
494  fas  a  whole  amateurish  and  constituting  no  marked  addition  to 
our  knowledge  of  the  subject).  den  inhalt  des  ersten  bandes  be- 
spricht Lieber  mann,  Deutsche  zs.  für  geschieh  tswissenschaft  7  (1) 
beilage  E  2 — 5. 

51.  L'estorie  des  Engles  solum  la  translation  maistre  Geffrei 
Gaimar  ed.  by  T.  D.  Hardy  and  C.  T.  Martin  vol.  1  (text),  vol. 
2  (translation)  [Rolls  ser.J.    London,   Eyre  and  Spottiswoode.    1888  f. 

man  vgl.  über  die  jsb.  1889,  16,  94  angezeigte  ausgäbe  die 
bemerkungen  Liebermanns,  Deutsche  zs.  f.  geschichtswissenschaft 
7  ri)  beilage  E  11  f. 


XVI.    Englisch.  279 

52.  Giraldi  Cambrensis  opera.  vol.  8.  ed.  by  G.  F.  Waruer. 
[Rolls  series].    London,  Stationery  Office  (Eyre  and  Spottiswoode)  1891. 

enthält  seinen  Liber  de  principis  instructione ,  in  dem  er  an 
der  geschichte  Heinriclis  II.  die  folgen  der  nichtbeachtung  seiner 
lehren  zeigen  will,  die  erhaltene  form  des  werkes  datiert  nach  1217, 
die  hs.  um  1350.  Athenseum  (1892)  no.  3350,  50.  Liebermann, 
D.  zs.   f.  geschichtswissenschaft  7   (1)  beilage  E  50. 

53.  F.  Liebermann,  Über  ostenglische  geschichtsquellen  des 
12.,  13.,  14.  Jahrhunderts,  besonders  den  falschen  Ingulf.  sonder- 
abdruck  aus  dem  zur  feier  von  W.  Wattenbach's  fünfzigjährigem 
doktor-jubiläum  herausgegebenen  18.  bände  des  Neuen  archivs  der 
gesellschaft  für  ältere  deutsche  geschichtskunde.  Hannover,  Hahn.  43  s. 

untersucht  in  54  kurzen  §§  den  Zusammenhang  einer  reihe  von 
Schriften,  die  in  den  benediktinerklöstern  Peterborough,  Ely  und 
Crowland  im  12. — 14.  jh.  eutstanden,  besonders  die  klostergeschichte 
von  Crowland  des  sog.  falschen  Ingulf  (14.  jh.)  und  dessen  quellen, 
angez.   Mitteil.   (Anglia)  3  (8)  255. 

54.  C.  L.  Kingsford,  The  song  of  Lewes.  edited  with  intro- 
duction  and  notes.      Oxford,   Clai-endon  press  1890. 

ausg.  des  lat.,  von  einem  zeitgenössischen  Verehrer  Simons  von 
Montfort  verfassten  gedichts,  vgl.  G.  W.  Prothero,  Engl.  Histo- 
rical  Rev.  7  (1)  144 — 146.  gelobt  von  F.  Liebermann,  Histor. 
zs.  68  (n.  f.  32)  516—518. 

55.  Hanseakten  aus  England  1275 — 1412.  bearb.  von  Karl 
Kunze.  (Hansische  geschichtsquellen  herausgegeben  vom  Verein  für 
hansische  geschichte.  bd.  6).  Halle,  Waisenhaus  1891.  XLVIII, 
404  s.      8  m. 

aktenstücke  aus  dem  Staatsarchiv  der  City  u.  a.,  die  hauptsäch- 
lich von  L.  Riess  1886  in  London  gesammelt  und  abgeschrieben 
wurden,  vgl.  F.  Liebermann,  Litztg.  1892  (46)  1493—94,  nach 
dem  die  ausgäbe  hingebenden  fleiss  und  mächtige  stolfbeherrschung 
zeigt,  die  einleitung  knapp  aber  scharf  einige  aus  diesen  neuen 
dokumenten  hervorstechende  züge  der  Hanse-geschichte  in  England 
behandelt. 

56.  Calendar  of  the  close  rolis  preserved  in  the  Public  Record 
Office,  prepared  under  the  superintendence  of  the  deputy  keeper  of 
the  records.     Edward  IL   a.  d.   1307—1313.     London.      15/. 

57.  Lists  and  Indexes,  no.  1.  Index  of  ancient  petitions  of 
the  Chancery  and  Exchequer.  preserved  in  the  Public  Record  Office. 
London.     9/6. 

58.  Year  books    of  the   reign    of  king  Edward  HI.     year  15. 


280  X^'I-     Englisch. 

edited  and  translated  by  Luke  Owen  Pike.  London,  Eyre  and 
Spottiswoode.  [Chronicles  and  memorials  of  Great  Britain  and  Ireland]. 
nach  dem  Athenseum  (1892)  no.  3350,  50  nimmt  den  hauptteil 
der  einleitung  eine  Untersuchung  über  die  merchet  genannte  Steuer, 
über  reliquienhandel ,  über  die  täglichen  bedürfnisse  eines  'esquire* 
und  eines  'almsman'  ein. 

59.  Caleudar  of  the  patent  rolls  preserved  in  the  Public  Re- 
cord  Office:  Edward  III.,  1327 — 1330.  London,  published  under  the 
direction  of  the  master  of  the  rolls.     776  s.     15  sh. 

bespr.  Athenaeum  (1892)  no.  3349,  11  f.  (most  valuable  for  a 
future  'Cartularium  Anglo-Normannicum'). 

60.  Adae  Murimuthi  Continuatio  chronicarum.  Robertus  de 
Avesbury  de  gestis  mirabilibus  regis  Edwardi  Tertii.  edited  by  E. 
Maunde  Thompson.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  58.  bespr.  von  T.  F. 
Tout,  English  Historical  Rev.  7  (1)  153  f. 

61.  J.  de  Waurin,  Chroniques  et  anciennes  istories  de  la 
Grant  Bretaigne.  London,  Eyre  and  Spottiswoode.  —  vgl.  jsb.  1891, 
16,  61.  angez.  Athenseum  (1891)  no.  3331,  287.  Engl.  Histor. 
Review  7  (2)  396. 

62.  Flores  historiarum.  edited  by  Henry  R.  Luard.  —  vgl. 
jsb.  1891,  16,  55.  das  werk  des  1891  verstorbenen  herausgebers 
rühmt  auch  das  Athenaeum  (1891)  no.  3316,  630  und  die  English 
Historical  Review  7  (1)  146—150  (R.  L.  Poole). 

63.  John  Major 's  History  of  Greater  Britain.  translated  and 
edited  by  Archibald  Constable.  (with  bibliographical  appendices 
by  T.  G.  Law  and  a  life  of  Major  by  .^eneas  Mackay).  Edinburgh, 
Scottish  history  society. 

ausgäbe  und  Übersetzung  von  Major's  1521  veröffentlichten  ge- 
schichte  Schottlands,  bis  1469  reichend,  und  Englands  bis  zur  regie- 
rung  Heinrichs  VH.  nach  dem  Athenseum  no.  3372,  756  f.  enthält 
das  buch  wertvolle  kulturgeschichtliche  bemerkungen,  die  geschichte 
selbst  bietet  nichts  neues. 

64.  John  Rhys  and  J.  Gwenogvryn  Evans,  Y  Llyvyr  Goch 
0  Hergest;  yr  ii  Gyfrol;  y  Brutieu:  the  text  of  the  Bruts  from  the 
Red  Book  of  Hergest.     Oxford,  Clarendon  press. 

gelobt  Athenaeum  (1891)  no.  3322,  822  f.  (in  the  present  vo- 
lume  the  editor  have  grouped  together  all  those  chronicles  known 
as  Bruts  which  are  found  in  the  Red  Book  of  H.). 

65.  Collections  for  a  history  of  StaflFordshire.  edited  by  the 
William  Salt  Archaeological  Soc.     Harrison  and  sons. 

vol.  9.    extracts   from    the   Plea   Rolls    relating    to    Stafi'ordshire 


i 


XVI.     Englisch.  281 

from  the  reign  of  king  Edward  III.,  final  concords  from  1327  to 
1547,  and  a  charterbook  of  the  Augustinian  priory  of  Trentham. 
angez.  Athenaeum  (1891)  no  3331,  287.  vol.  10.  enthält:  Coram 
rege  rolls  and  pleas  of  the  crown  for  the  reign  of  Edward  IL,  and 
subsidy  roll  of  6  Edward  III.,  edited  by  G.  Wrottesley.  angez. 
Athenseum  no.   3337,   490. 

66.  J.  C.  Jeaffreson,  Middlesex  county  records.  vol.  4. 
London,   Chapman  and  Hall.     25/. 

67.  A.   Gibbons,  Ely  episcopal   records.     (Privately   printed). 
Athenseum   (1891)    no  3327,   151  f.  (indispensable   to    the   man 

who  shall,  hereafter,  undertake  to  write  the  history  not  only  of  the 
diocese  of  Ely,  but  of  the  university  or   the   county   of  Cambridge). 

68.  Thorold  Rogers,  Oxford  city  documents,  financial  and 
judicial,  1268 — 1665.    selected  and  edited.    Oxford  Historical  Society. 

enthält  u.  a.  list  of  Oxford  townsmen  for  the  poll-tax  of  1380, 
names  of  'privileged  persons'  1524,  'Calendar  of  documents  preserved 
among  the  Exchequer  Rolls'  (from  Edward  IL  to  Charles  IL);  Coro- 
ner's  'inquests  and  inquisitions'  Edward  I.  IL),  bespr.  Athenseum 
(1891)  no.  3332,  314  f. 

69.  T.  F.  Kirby,  Annais  of  Winchester  College  from  its 
foundation  in  the  year  1382  to  the  present  time.  Winchester,  Wells: 
London,  Frocode.     15  sh. 

der  wert  dieser  annalen  des  1393  eröffneten,  1382  incorporierten 
College  besteht  nach  Jas.  S.  Cot  ton,  Academy  (41)  no.  1039,  317  f : 
1.  in  the  curious  sidelights  it  throws  upon  old  manners  and  customs, 
and  2.  in  its  candid  disclosure  of  the  vices  of  a  close  corporation. 

70.  Geo.  T.  Clark,  Cartae  et  alia  munimenta  quae  ad  do- 
minium de  Glamorgan  pertinent.  vol.  I,  1102 — 1350  (1885).  voL  II, 
1348—1721   (1890).  —  gelobt  Archseological  Journal  48,  90  f. 

71.  S.  R.  Scargill-Bird,  A  guide  to  the  principal  classes  of 
documents  preserved  in  the  Public  Record  Office.  Stationery  office. 
London,   Eyre  and  Spottiswoode.     XV,  355  s. 

'an  alphabetical  arrangement  has  been  chosen  as  the  most  simple, 
as  it  enables  various  classes  of  documents  bearing  on  the  same  sub- 
ject  to  be  brought  together,  irrespective  of  the  courts  or  offices  to 
which  they  belong',  Athenseum  (1892)  no.  3350,  50  (most  carefully 
done).     Engl.  Hist.  Rev.  7  (2)  398  f. 

72.  T.  Martin,  The  record  interpreter,  a  collection  of  abbre- 
viations,  Latin  words,  and  names  used  in  English  historical  manu- 
scripts  and  records.     London,   Reeves  and  Turner. 

1.  eine  liste  abgekürzter  formen  lat.    und  franz.  Wörter  in   deiii 


1 


282  XVI.     Englisch. 

records.  2.  lat.  formen  für  engl,  orts-  und  personennamen.  angez. 
AtbensBum  (1892)  no.  3367,  599,  wo  der  genannte  2.  teil  der  arbeit 
bemängelt  wird,      'useful'  nach  Engl.  Historical  Rev.   7   (4)  810. 

73.  Historical  Manuscripts  Commission.  Twelfth  report,  app. 
IX.  1891.  thirteenth  report.  appendix.  part  3.  the  manuscripts 
of  J.  B.  Fortescue,   preserved  at  Dropmore.     vol.   1.     London. 

Altertümer.  74.  John  Hunter-Duvar,  The  stone,  bronze  and 
iron  ages:  a  populär  treatise  on  early  archseology.  London,  Swan 
Sonnenschein.      296  s.     3/6. 

75.  John  Evans,  Supplement  to  the  coins  of  the  ancient 
Britons.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  80.  —  angez.  Academy  (40)  no. 
1005,   121. 

76.  W.  S.  Thorburn,  A  guide  to  the  coins  of  Great  Britain 
and  Ireland.     2^  ed.     London,   Gill.      180  s.      7/6. 

77.  Baron  J.  de  Baye,  Etudes  arch^ologiques :  ^poque  des  in- 
vasions  barbares;  Industrie  anglo-saxonne.      Paris,   Nilsson. 

vgl.  Athenseum  (1891)  no.  3329,  231  ('the  newest  summary  of 
all  that  has  been  said,  either  generally  or  specifically,  on  Anglo- 
Saxon  industrial  remains',  'putting  on  record  the  results  of  compa- 
rison  and  the  development  of  theories'). 

78.  C.  Uhde,  Baudenkmäler  in  Grossbritannien  und  Irland. 
4  Ifg.  folio.  (25  lichtdrucktafeln).  Berlin,  Wasmuth.  (in  mappe  25  m.). 

79.  J.  Charles  Wall,  The  tombs  of  the  kings  of  England, 
illustr.     London,   Sampson  Low  and  co.     486  s. 

das  buch,  das  bis  auf  Lucius,  den  sagenhaften  ersten  christl. 
könig  von  Britannien,  Vortimer  u.  Vortigern,  Pendagron  u.  Arthur 
zurückgeht,  wird  Academy  (41)  131  als  ein  bedeutender  beitrag  zur 
engl,  arcbfeologie  bezeichnet,  das  Athenäum  (1892)  3871,  731  f. 
bedauert  die  ausnützung  älterer  werke  ohne  quellenangabe. 

80.  Hubert  Hall,  The  antiquities  and  curiosities  of  the  Ex- 
chequer.  with  illustr.  by  Ralph  Nevill.  [The  Camden  Library.] 
London,  ElHot  Stock.      230  s.      6  sh. 

dieser  erste  band  der  'Camden  Library'  behandelt  in  populärer 
weise  'the  ancient  exchequer,  its  treasury  and  house,  with  their 
chests  and  rolls  and  tallies,  its  chessboard  and  game  of  counters, 
wherein  the  annual  budget  was  figured  by  rüde  and  visible  Symbols; 
its  working  staff,  and  all  the  chief  appurtenances  of  its  mediseval 
existence'.  angez.  von  Ch.  Elton,  Academy  (40)  1020,  447.  ge- 
lobt Athenseum  (1891)  no.  3342,  642  f  Archseological  Journal  48, 
482 — 485,    G.  Liebermann,    Deutsche  zs,  f.  geschichtswiss.   7   (1), 


XVI.     Engliscli.  283 

beilage  E  31  f.  English  Histor.  Review  7  (4),  754 — 756  von 
O.   Townsend  Warner. 

81.  John  B.  Marsh,  St.  Paul's  cross.  Raithby,  Lawrence  and  co. 
das   kreuz,    im   freien   in   der  nähe  von  St.   Paul's  stehend  und 

zuerst  1191  erwähnt,  hat  mehrfach  in  der  engl,  geschichte  eine 
rolle  gespielt,  vgl.  die  anzeige  von  F.  Hawkins,  Academy  (41) 
no.  1046,  489  f. 

82.  Percy  Goddard  Stone,  The  architectural  antiquities  of 
the  isle  of  Wight  from  the  XI*^  to  the  XVlP'i  Century,  inclusive, 
illustr.     parts   1 — 3.     published  by  the  author. 

bespr.  Athenaium  (1892)  no.  3363,  474  f.  (Mr.  St.'s  book  is 
one  of  the  best  of  the  kind.) 

83.  A.  Trollope,  An  inventory  of  the  church  plate  in  Lei- 
cestershire  with  some  account  of  the  donors.  mit  57  illustrations 
and  32  füll  page  plates.  Leicester,  Clarke  and  Hodgson.  2  vols. 
XXXVI,  628  s.     4*^.     £  2  2  s. 

gelobt  Athenseum  (1891)  no.  3324,  67  f.  (of  pre- Reformation 
plate  only  six  pieces  have  escaped  robbery  or  refashioning).  The 
Reliquary  5  (new  series),   122 — 124. 

84.  The  Gentleman's  Magazine  Library.  —  English  topography. 
edited  by  George  Laurence  Gomme.      London,   E.  Stock. 

contains  notes  relating  to  Bedfordshire,  Berkshire,  and  Buckingham- 
shire.  for  these  it  seems  to  be  nearly  exhaustive.  it  would  not  be 
easy  to  over-estimate  the  value  of  a  coUection  like  this  to  the 
Student  of  local  history.     Athenaeum  (1892)  no.  3366,   563. 

85.  Frederic  Chancello r,  The  ancient  sepulchral  monuments 
of  Essex.      Chelmsford,  Durrant  and  co.     1891.     418  s.     (53  plates.) 

bespr.  Athenaeum  (1891)  no.  3335,  422  f.  (handsome  volume; 
despite  its  bulkiness   and  unchronological  arrangement.) 


86.  David  Macgibbon  and  Thomas  Ross,  The  castellated 
and  domestic  architecture  of  Scotland,  vol.  3.  Edinburgh,  Douglas.  — 
angez.  Athenseum  (1891)  no.  3324,   68. 

87.  Joseph  Robertson,  Scottish  abbeys  and  cathedrals. 
Aberdeen,  Wyllie.  —  ein  abdruck  aus  der  Quarterly  Rev.  für  1849. 
angez.  Athenseum  (1891)  no.  3324,   68  f. 


88.      The  Antiquary:    a  magazine   devoted  to  the  study  of  the 
past.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  91.    über  C.  F.  R.  Palmer,  The  king's 


284  X\l.     Englisch. 

confessor    bd.   22,    s.   Liebermann,    Deutsche    zs.   f.   geschichtswiss. 
7  (1)  beil.  E  73.     der  Inhalt  der  folgenden  bände  im  nächsten  jsb. 

89.  The  Journal  of  the  British  Archaeological  Association. 
London,   printed  for  the  Association. 

vol.  47  (1891)  enthält  aus  dem  einschlägigen  gebiet:  G.  C. 
Brodrick,  The  ancient  buildings  and  Statutes  of  Merton  College, 
Oxford  1  — 12.  A.  R.  Maddison,  A  Visitation  of  Lincoln  cathedral, 
held  by  W.  Alnwick,  1437  s.  12—25.  T.  Morgan,  The  rose  of 
Provence  and  lilies  of  France  in  a  vision  of  Lincoln  25 — 56. 
H.  Drinkwater,  St.  Michael's  church,  Oxford  56  f.  St.  Mary's 
church,  Iffley  58  f.  G.  Payne,  Mr.  Henry  Durden's  local  collection 
at  Blandford,  Dorset  60 — 63.  A!  C.  Fryer,  Discoveries  at Mitcheldean, 
Gloucester  92  —  97.  J.  H.  Macmichael,  The  sneeshin-horn  97. 
A.  C.  Fryer,  Roman  mortar  found  at  Gloucester  97  f.  E.  G.  Bruton, 
The  town  walls  of  Oxford  109—120.  W.  Foxley  Norris,  Memo- 
randa relating  to  Witney,  Oxon.  120—124.  J.  Kirby  Hedges, 
Wallingford  124  —  132.  W.  C.  Sayer-Milward,  Notes  on  St.  Leo- 
nard's  church,  Wallingford  132—139.  H.  Baber,  Sketch  of  the 
parish  of  Ramsbury,  Wiltshire  139 — 146.  J.  H.  Macmichael, 
The  Hornbook  and  its  cognates  146  — 156.  J.  Romilly  Allen, 
Descriptive  catalogue  of  the  early  Christian  sculptured  stones  of  the 
West  Riding  of  Yorkshire  156—172.  225—246.  T.  Morgan, 
England  and  Castille  in  the  fourteenth  Century  compared  172 — 184. 
246  —  260.  J.  T.  Irvine,  Fragment  of  Saxon  stonework  with 
painting  on  it,  discovered  at  Peterborough  cathedral  184 — 186. 
A.  C.  Fryer,  Notes  on  a  stone  coffin  found  at  Corston  186.  Miss 
Russell,  The  acquisition  of  Lothian  by  Northumbria;  probably  a 
suppressed  chapter  of  Bede  197  —  205.  J.  Gilbert,  Pre-collegiate 
Oxford  205 — 212.  S.  M.  Mayhew,  Murra  (or  murrhine,  a  stone 
of  which  they  make  cups):  its  reproduction  and  original  216 — 222. 
N.  C.  S.  Poyntz,  The  Abbey  church  of  Dorchester  222  —  225. 
J.  Cave-Browne,  Penenden  Heath  260—268.  R.  E.  Hooppell, 
Roman  altar  at  Binchester  268 — 273.  Proceedings,  antiquarian  in- 
telligence  and  reviews. 

90.  The  Reliquary,  quarterly  archajological  Journal  and  review. 
a  depositary  for  precious  relics-legendary,  biographical,  and  historical, 
illustrative  of  the  habits,  customs,  and  pursuits,  of  our  forefathers. 
London,  Bemrose  and  sons. 

vol.  V.  (new  series)  .Jan.  to  Oct.,  1891:  Ch.  C.  Hodges,  The 
Pele  towers  of  Northumberland  1  — 13.  A.  Wallis,  A  London 
citizen's  diary,  18^^  cent.  13—20.  Old  English  pewter  20—26. 
72—80.  W.  H.  St.  John  Hope,  The  mace  of  the  House  of  Com- 
mons  26—30.     J.  Ward,    Encaustic  tiles  30—32.    80—83.     J.  C. 


XVI.     Englisch.  285 

Morley,  The  fairs  of  old  Liverpool  32 — 36.  Churchnotes  from 
Coxwold,  Yorkshire  36 — 39.  Chr.  Wordsworth,  Parochial  papera 
relating  to  Glaston  40—45.  153—162.  The  Harley  paten  45. 
M.  Stephenson,  Chalice  brasses  in  Yorkshire  65 — 66.  J.  Lewis 
Andr^,  The  influence  of  the  stars  on  health  and  life  66  —  72. 
J.  C.  Atkinson,  Further  remarks  on  personal  names  and  their 
distribution  in  1302.  84 — 89.  Notes  on  the  smaller  cathedral  chur- 
ches  of  Ireland  89—106.  163  —  177.  218—236.  R.  E.  Hooppell, 
Matres  Ollototae  129  —  133.  P.  H.  Ditchfield,  Village  antiquities 
134 — 140.  T.  M.  Fallow,  The  church  plate  of  Leicestershire  (über 
A.  Trollope's  Inventory  of  the  church  plate  in  L.)  140 — 147. 
J.  C.  Atkinson,  A  study  on  some  archaic  place-names  147 — 153. 
E.  Peacock,  Notes  on  Cadney,  Lincolnshire  178  —  180.  Ch.  C. 
Hodges,  On  some  carved  medieval  chests  193 — 205.  E.  Howlett, 
Burial  in  woollen  205 — 208.  Inventories  of  chantries,  Somerset, 
1545,  46.  208 — 217.  A.  D.  H.  Leadman,  Eoman  sepulchral  ums 
at  Aldborough  237—239.  J.  Ward,  Medieval  encaustic  tiles  239—242. 
Miscellanea  (Grant  of  free  warren  to  Nigel  de  Longford,  1252.  107  f 
Ancient  salt  making  in  England  109  f.  A  Yorkshire  knight  and 
his  wife,  15*^  cent.  112  f.  etc.),  Quarterly  notes  on  archseological 
progress  and  development,  reviews  and  notices  on  new  books. 

91.  The  Archseological  Journal,  published  nnder  the  direction 
of  the  Council  of  the  Royal  Archaeological  Institute  of  Great  Britain 
and  Ireland.     London,   published  at  the  office  of  the  Institute. 

vol.  48  (1891)  enthält  aus  dem  engl,  gebiet:  F.  A.  Hyett, 
A  rare  civil  war  tract  14 — 19.  C.  T.  Davis,  The  monumental 
brasses  of  Gloucestershire  19 — 29.  A.  Watkins,  Pigeon  houses  in 
Herefordshire  and  Gower  29 — 45.  J.  J.  Doherty,  Beils,  their 
origin,  uses  and  inscriptions  45 — 65.  J.  H,  Lefroy,  Parochial  ac- 
counts,  17^^  cent.,  St.  Neots,  Cornwall  65 — 77.  R.  S.  Ferguson, 
The  heraldry  of  the  Cumberland  statesmen  77 — 83.  A.  S.  Porter, 
Some  notes  on  the  ancient  encaustic  tiles  in  Tewkesbury  Abbey 
83—84.  E.  Peacock,  Our  lady  of  pity  111—117.  E.  Green, 
Notes  on  Bath  as  a  Roman  city  174 — 186.  Rev.  Precentor  Ve- 
nables,  Some  recent  archseological  discoveries  in  Lincoln  186 — 189. 
E.  Peacock,  Mortars  203 — 210.  J.  L.  Andre,  Notes  on  symbolic 
animals  in  English  art  and  literature  (the  examples  are  taken  from 
all  periods  of  English  art,  but  the  literary  ones  will  principally  be 
confined  to  passages  in  the  works  of  the  16*^  and  17*^  Century 
writers)  210 — 241.  Sir  H.  E.  Maxwell,  Inaugural  address  to  the 
annual  meeting  of  the  Institute,  held  at  Edinburgh  241 — 251. 
J.  Evans,  The  progress  of  archajology.  opening  address  of  the  anti- 
quarian  section  at  the  Edinburgh  meeting  251 — 253.     T.  Hodgkin, 


286  XVI.     Englisch. 

Opening  address  of  the  historical  section  263 — 274.  the  Right  Rev. 
the  Bishop  of  Carlisle,  Opening  address  of  the  architectural  section 
274—282.  E.  Green,  The  Union  Jack  295—315.  F.  C.  J.  Spur- 
rell,  Notes  on  rüde  implements  from  the  North  Downs  315 — 320. 
A.  Hartshorne,  The  sword  belts  of  the  middle  ages  320 — 341. 
Mrs.  Henry  Ware,  On  the  seals  of  tlie  bishops  of  Carlisle  341 — 354. 
E.  Peacock,  Saint  Helen  354 — 361.  J.  Macdonald,  Is  Burghead, 
on  the  Moray  Firth,  the  winged  camp  of  Ptolemy?  361 — 395. 
J.  B.  Paul,  Notes  on  the  heraldic  exhibition,  Edinburgh  1891, 
416 — 425.  Scottish  heraldry  and  genealogy  426 — 433.  Original 
document  conceming  lands  of  Henry  Grey,  duke  of  Suffolk  (1554), 
Proceedings,  reports,  notices  &c.  —  Über  W.  Hudson,  Traces  of 
the  early  development  of  municipal  Organisation  in  the  city  of  Nor- 
wich,  bd.  46,  handelt  eingehend  F,  Liebermann,  Deutsche  zs. 
f.  geschichtswissenschaft  7   (1)  beilage  E  26 — 28. 


Kulturgeschichte.  92.  Ch.  McLean  Andrews,  The  Old  English 
manor.  a  study  in  English  economic  history.  [Johns  Hopkins  studies 
bd.  12.]    Baltimore,   The  Johns  Hopkins  press.    XI,  291  s.     ^  1,50. 

behandelt  den  Ursprung  und  die  Verwaltung  des  adeligen  grund- 
besitzes  zur  zeit  der  Angelsachsen. 

93.  K.  Lentzner,  Das  kreuz  bei  den  Angelsachsen.  Leipzig 
1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  107.  bespr.  von  R.  Wülker,  Lit. 
cbl.  1892  (11)  370  f. 

94.  P.  Vinogradoff,  Villainage  in  England:  essays  in  English 
mediaeval  history.     Oxford,   Clarendon  press. 

die  von  dem  russ.  verf.  selbst  angefertigte  Übersetzung  enthält 
nur  die  beiden  letzten  der  vier  kapitel  des  ursprünglichen  werkes 
(1.  the  peasantry  of  the  feudal  age  und  2.  the  manor  and  the  vil- 
lage  Community),  angez.  Athenseum  (1892j  no.  3360,  368  'a  most 
remarkable  Performance  for  a  foreigner',  'does  not  close  the  contro- 
versy,   though  it  marks  an  epoch  in  the  strife'. 

95.  Russell  M.  Garnier,  History  of  the  English  landed  in- 
terest:  its  customs,  laws  and  agriculture.  London,  Swan  Sonnen- 
schein.    XVIII,  406  s.     10/6. 

96.  Karl  Hegel,  Städte  und  gilden.  —  vgl.  abt.  9,  44.  das 
werk  behandelt  im  ersten  buche  das  gilden-  und  städtewesen  in 
England  während  der  ags.  und  norman.  zeit  (dazu  ein  nach  trag 
über  Ch.   Gross,  The  merchant  gild). 

97.  James  E.  Thorold  Rogers,   The  industrial  and  commercial 


XVI.     Englisch.  287 

history  of  Englfind.  lectures  delivered  to  tlie  university  of  Oxford, 
edited  by  liis  son,  Arthur  E.  L.  Rogers.  London,  T.  Fisher  Unwin. 
die  Vorlesungen,  darunter  'The  development  of  industrial  skill 
in  England',  'the  progress  of  English  population  and  the  causes 
thereof ,  'the  economic  history  of  chartered  trade  companies',  werden 
gelobt  Academy  (41)  no.  1028,  57  f. 

98.  Charles  Gross,  The  gild  merchant.  —  vgl.  jsb.  1891, 
16,  101.  auch  von  L.  Toulmin  Smith,  Academy  (40)  no.  1008, 
170  f.  und  C.  Neuburg,  Histor.  zs.  69  (n.  f.  33),  352—356  mit 
einzelnen  ausstellungen  gerühmt.  vgl.  auch  Doctor,  Jahrb.  f. 
gesetzg.,  Verwaltung  und  volksw.   15,  3. 

99.  H.  Hall,  A  history  of  the  customs  revenue  in  England 
from  the  earliest  times  to  the  year  1827.  cheap.  ed.  London, 
E.  Stock.      10/6. 

100.  John  Woodward  and  the  late  George  Burnett,  A  trea- 
tise  on  heraldry,  British  and  foreign,  with  English  and  French  glos- 
saries.  index  by  G.  H.  Johns  tone,  illustr.  Edinburgh,  W.  and 
A.   K.  Johnston.      2  vols. 

bespr.  V.  J.  M.  Gray,  Academy  (41)  no.  1038,  306  f.  (of  the 
utmost  value  to  English  students  who  are  desirous  of  employing 
heraldry  as  an  adjunct  to  various  branches  of  antiquarian  research). 

101.  William  Andrews,  Old-time  punishments.  London,  Simpkin,^ 
Marshall  and  co.     (illustr.) 

vgl.  unten  no.  102.  Athenäum  (1891,  1)  no.  3297,  13:  'a 
history  it  cannot  be  called,  but  it  will  be  found  useful  by  any  one 
who  may  have  the  desire  to  write  scientifically  on  the  punishments 
and  tortures  which  our  forefathers  took  pleasure  in  inflicting.' 

102.  Albert  Hartshorne,  Hanging  in  chains.  London,  Fisher 
Unwin. 

Academy  (40)  no.  1004,  93  f.  they  (Mr.  Andrews  [no.lOl]  and  Mr. 
Hartshorne)  have  expended  infinite  pains  in  gathering  old  anecdotes 
and  modern  survivals,  but  have  not  quite  succeeded  in  impressing 
upon  their  work  the  stamp   of  exact  research. 

103.  E.  Henderson,  Verbrechen  und  strafe  in  England.  — 
vgl.  jsb.   1890,  16,    98.     angez.  Engl.  Histor.  Review  7  (2)  394  f. 

104.  Walter  de  Henley's  Husbandry:  together  with  an  ano- 
nymous  husbandry,  seneschaucie,  and  Robert  Grosseteste's  Rules. 
—  vgl.  jsb.  1891,  16,  98.  gelobt  Athenseum  (1891)  no.  3329, 
218  f.  Engl.  Histor.  Review  7  (1)  150-153  (W.  J.  Ashley), 
Liebermann,  Deutsche  zs.   f.  geschichtswiss.   7   (1)  beil.  E  78  f, 

105.  Lorenz  Hahn  er,  Kulturhistorisches  im  englischen  volks- 


•288  ^^''I-     Englisch. 

lied.      1.  naturgefühl;   mann  und  frau,   eitern  und  kinder;  essen  und 
trinken  in  den  Robin  Hoodballaden.     diss.     Freiburg.      88   s. 

106.  Rucktäschel,  Die  Grafschaft  Devon,  progr.  d.  realgymn. 
zu  Chemnitz.     28  s.     4**. 

behandelt  nach  gedruckten  vorlagen  in  aller  kürze  auch  die 
geschichte,  spräche,  litteratur  und  Volkskunde,  angez.  von  P,  Lange, 
Älitteilungen  (Anglia)  3  (5)  157  f. 

107.  The  Colleges  of  Oxford:  their  history  and  traditions. 
twenty-one  chapters  contributed  by  members  of  the  Colleges,  edited 
by  Andrew  Clark.     London,  Methuen  and  co.     480  s.      18  sh. 

behandelt  in  21  kapiteln  die  geschichte  der  einzelnen  Colleges, 
jedes  von  einem  mitglied  des  betreffenden  College  verfasst,  so  Queen's 
College  vom  provost  des  College,  New  College  von  Mr.  Ras hd all, 
Lincoln  von  Mr.  Clark,  Jesus  College  von  Mr.  Thomas,  Magdalen 
College  von  H.  A.  Wilson,  Christ  Church  von  St.  John  Tyrwhitt  usw. 
—  bespr.  von  Lionel  Johnson,  Academy  (40)  no.  1022,  496,  nach 
welchem  die  mittelalterlichen  perioden  am  besten  geraten  sind,  ge- 
lobt auch:  Athenseum  (1891)  no.  3346,  794  f.  und  Engl.  Histor. 
Review  7  (3)  582—584  (Chr.  Wordsworth). 

108.  Mrs.  Frances  de  Paravicini,  The  early  history  of  Balliol 
College.     London,  Kegan  Paul  and  co. 

das  werk  reicht  bis  zur  reformation.  vgl.  Lionel  Johnson, 
Academy  (40)  no.  1022,  497:  for  a  laborious  and  detailed  account 
of  the  origin,  growth,  progress,  of  a  single  great  College,  there  exist 
few  books  so  excellent  as  Mrs.  de  P.s  E.  h.  of  B.  C.  ganz  anders 
das  Athenseum  (1891)  no.  3346,  796  (to  deal  seriously  with  such  a 
production  would  be  to  abuse  our  readers'  patience). 

109.  Samuel  F.  Hulton,  Rixae  Oxonienses.  Oxford,  Black- 
well.    London,  Methuen  and  co. 

eine  reihe  von  skizzen  über  die  Streitigkeiten  der  Studenten 
unter  sich  und  mit  den  'townsmen'.  angez.  Athenaeum  (1892)  no.  3373, 
786  (it  sins  by  its  continual  offences  against  accurary,  by  its  indolent 
repetition  of  old  mistakes  etc.). 

110.  Andrew  G.  Little,  The  grey  friars  in  Oxford,  part  I. 
A  history  of  the  convent;  part  11.  biographical  notices  of  the  friars, 
together  with  appendices  of  original  documents.  Oxford,  printed  for 
the  Oxford  Historical  Society,   at  the  Clarendon  press. 

angez.  von  Mary  Bateson,   Engl.  Histor.  Review  7  (2)  560  f. 

111.  R.  Sinker,  The  library  of  Trinity  College,  Cambridge. 
Cambridge,   Deighton,  Bell  and  co. 

der  bibliothekar  vom  T.  C. ,  der  bereits  eine  liste  der  bücher 
aus  dem  15  jh.    in   T.  C.   und  eine  solche  über  die  englischen,    vor 


XVI.     Englisch.  289 

1601  gedruckten  büclier  herausgegeben  hat,  behandelt  hier  die  ge- 
schichte  der  bibliothek,  die  hss.,  inkunabehi  (darunter  5  Caxtons) 
und  die  späteren  drucke,     gelobt  Athenseum  (1892)  no.  3364,  493  f. 

112.  W.  J.  Loftie,  London  City:  its  history,  streets,  traffic, 
buildings,  people.  illustrated  by  W.  Luker.  London,  Leadenhall 
press.     4*^. 

erzählt  kurz  die  geschichte  der  stadt,  gibt  eine  beschreibung 
Londons  in  drei  epochen:  1066,  1466  und  1666,  behandelt  die  ent- 
wicklung  der  Stadtverwaltung  u.  a.  Athenseum  (1891)  no.  3322, 
821  (like  all  his  writings,  both  scholarly  and  methodical). 

113.  Henry  B.  Wheatley,  London  past  and  present:  its 
history,  association,  and  traditions.  based  upon  the  'Handbook  of 
London'  by  the  late  Peter  Cunningham.     London,  Murray.     3  vols. 

eine  vollständige  neubearbeitung  von  Cunninghams  werk  (1850), 
in  alphabetisch  geordneten  artikeln  die  Strassen  und  gebäude  Lon- 
dons und  deren  geschichte  behandelnd  (bd.  1.  Abb. — -Dyo,  2.  Eag 
bis  Ozi,  3.  Päd — Zoo).  Athenseum  no.  3305,  275  f.  (it  hardly  gives 
the  Impression  of  being  the  result  of  careful  inquiries  made  upon 
the  spot  about  the  various  streets  and  buildings  which  it  professes 
to  describe,  and  needs  a  thorough  overhauling  before  it  can  take  its 
place  as  a  Standard  work  of  reference).  vgl.  auch  Athenseum 
no.  3315,  605  f. 

114.  W.  C.  Hazlitt,  The  livery  companies  of  the  city  of 
London:  their  origin,  character,  development  and  social  and  political 
importance.  witli  2  coloured  plates  and  numerous  illustrations.  London, 
Swan  Sonnenschein.     704  s.     25/. 

115.  Sidney  Young,  The  annals  of  the  barber-surgeons  of 
London,     (illustr.)     Blades,   East  and  Blades. 

Athenseum  (1891)  no.  3333,  357  f.  (the  labour  of  many  years, 
of  the  highest  value  to  the  history  of  London  and  of  surgery,  one 
of  the  most  interesting  accounts  of  a  city  Company). 

116.  Francis  Aidan  Hibbert,  The  influence  and  development 
of  English  gilds  as  illustrated  by  the  history  of  the  craft  gilds  of 
Shrewsbury.     Cambridge,  University  press   1891. 

bespr.  von  Alice  S.  Green,  Engl.  Histor.  Review  7  (4)  758—761. 

117.  James  Mackinnon,  Culture  in  early  Scotland.  London, 
Williams  and  Norgate.     239  s. 

118.  R.  S.  Fittis,  Sports  and  pastimes  of  Scotland,  histori- 
cally  illustrated.     Edinburgh,   Alexander  Gardner. 

trägt   nach   Academy   (40)   no.   1016,    357   mancherlei   material 
für  eine  geschichte  des  schottischen  sports  zusammen,  ohne  indessen 
Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XIV.    (1892.)  19 


290  ^VI.    Engliscli. 

erschöpfend    zu    sein.       die    spez.    schottischen  spiele  'archery',    'the 
Highland   games'    und    'golf    sind  mit  besonderer  Sorgfalt  behandelt. 

119.  R.  W.  Cochran-Patrick,  Mediseval  Scotland.  chapters 
on  agricultui'e,  manufactures,  factories,  taxation,  revenue,  trade,  com- 
merce,  weights  and  measures.     Glasgow,   MacLehose.      171  s. 

nach  Academy  (41)  no.  1038,  299  abdruck  von  aufsätzen  im 
Glasgow  Herald,  den  früheren  arbeiten  des  verf.  nicht  gleichwertig, 
gelobt  Athenseum  (1892)  no.  3359,  342. 

120.  John  Sobieski  Stolberg  Stuart  and  Edward  Charles, 
The  costume  of  the  clans,  with  observations  upon  the  literature, 
arts,  manufactures  and  commerce  of  the  highlands  and  western  isles 
during  the  middle  ages,  and  on  the  influenae  of  the  16*^,  17*^^  and 
18^^  centuries  upon  their  present  condition.  with  37  full-page  plates, 
illustrating  the  history,  antiquities  and  dress  of  the  highland  clans. 
copied  from  authentic  Originals.  London,  B.  Quaritch,  coloured  by 
hand     £  12   12  sh.;    piain,  £  5  5  sh. 

121.  Early  travellers  in  Scotland.  edited  by  P.  Hume  Brown. 
Edinburgh,  Douglas. 

berichte  von  24  reisenden  von  1295  bis  1689,  davon  13  Eng- 
länder und  11  ausländer.  Athenseum  (1891)  no.  3344:  it  is  certain 
to  take  and  to  retain  a  place  among  our  choicest  treasures  of 
topography. 

122.  J.  Mackintosh,  The  history  of  civilisation  in  Scotland. 
newed.,  partly  rewritten  and  carefully  revised  throughout.  Edinburgh, 
A.  Gardner.     vol.  1.     486  s.     15/. 


Recht  und  Verfassung.  123.  F.  Liebermann,  Quadripartitus, 
ein  englisches  rechtsbuch  von  1114.  (auch  London,  D.  Nutt.)  —  vgl.  jsb. 
1891,  16,  138.  gerühmt  Athenajum  (1892)  no.  3374,  819  f.  (Dr. 
L.  has  not  only  dated  this  famous  treatise  with  confidence  and  ap- 
parent  correctness,  but  he  has  also  evolved  from  a  minute  analysis 
of  the  preface  a  remarkable  reconstruction  of  the  compiler's  origin, 
Position,  and  method.)  vgl.  Maitland,  The  law  quarterly  review 
1892  (ja^-)'  '^^"  *^®^'  ^^  ^^^  Sitzungsberichten  der  Berliner  akademie 
gegebene  abriss  (s.  jsb.  1891,  16,  138)  wird  anerkennend  bespr. 
von  Konrad  Maurer,  Engl.  stud.  16  (3)  400 — 403,  das  werk  selbst 
ebda.  17  (1)  114—118,  von  Ludwig  Riess,  Histor.  zs.  69  (n.  f.  33) 
555 — 557,  von  R.  W(ülker),  Lit.  cbl.  1892.  selbstanzeige  des 
verfs.  Deutsche  zs.  f.  geschichtswissenschaft  7  (1)  beilage  E  9.  Revue 
critique  1892  (24). 

124.      The  court  baron,  being  precedents  for  use  in  seignorial 


XVI.     Englisch.  291 

and  otbei"  local  courts.    edited  by  W.  F.  Maitland  and  W.  P.  Baildon. 
Seiden  Society. 

vgl.  Atlienc^iim  (1891)  no.  3348,  858  (Prof.  M.  has  selected 
for  publication  four  ms.  tracts  on  court  keeping,  which  be  considers 
'at  least  as  old  as  Edward  II.'s  reign'.  '  appended  are  some  pleas 
from  the  early  rolls  of  tbe  bisbop  of  Ely's  court,  1285,  and 
1316 — 1327).  bespr.  von  F.  Liebermann,  Deutscbe  zs.  f.  ge- 
schicbtswissenscbaft  7  (1)  beilage  E  77  f. 

125.  D.  M.  Kerly,  An  historical  sketcb  of  tbe  equitable  Juris- 
diction of  tbe  court  of  cbancery.  being  tbe  Yorke  prize  essay  in  tbe 
university  of  Cambridge  for  1889.    Cambridge,  University  press  1890. 

bebandelt  nacb  dem  Atbenseum  (1892)  no.  3354,  174  f.  die 
frage:  bow  did  tbe  Englisb  king's  cbancellor  (primarily  an  admini- 
strative officer  wbo  managed  the  property  of  a  sovereign)  come  in 
time  to  be  a  great  judge?  and  what  were  tbe  forces  wbicb  com- 
pelled  or  enabled  bim  to  create  tbe  great  System  of  equity?  vgl. 
Engl.  Histor.  Eeview  7  (2)  394  f. 

126.  F.  W.  Maitland,  Frankalmoign  in  the  12*^^  and  13^^ 
centuries.     Law  Quart.  Review  1891,   354. 

vgl.  Liebermann,  Deutscbe  zs.  f.  geschichtswissenschaft  7  (1) 
beilage  E  20  f. 

127.  F.  W.  Maitland,  Eemainders  after  conditional  fees. 
Law  Quart.   Review  1890,  22. 

vgl.  Lieb  ermann,  Deutscbe  zs.  f.  geschichtswissenschaft  7  (1) 
beilage  E  33. 

128.  W.  F.  Craies,  Compulsion  of  subjects  to  leave  tbe  realm. 
Law  Quart.  Review.  1890,  388. 

über  die  Verbannung  im  engl.  ma.  vgl.  F.  Lieber  mann,  Deutscbe 
zs.   f.  geschichtswissenschaft  7   (1)  beilage  E  36. 

129.  Select  civil  pleas.  1:1200—1203.  edited  byW.  P.  Bail- 
don. —  vgl.  jsb.  1891,  16,  143.  Atbenseum  (1891)  no.  3348, 
858  (Mr.  Baildon  has  made  the  most  of  bis  materials).  J.  S.  Lea- 
dam,  Engl.  Histor.  Review  7  (2)  344—346. 

130.  Walter  Rye,  Pedes  finium:  fines  relating  to  the  county 
of  Cambridge,  from  7  Richard  I.  to  the  end  of  Richard  JH.  edited 
for  tbe  Cambridge  Antiquarian  Soc.  Cambridge,  Deighton,  Bell  and  co. 
London,  Macmillan. 

gelobt  Atbenseum  (1891)  no.  3325,  94  (bis  excellent  'index 
locorum',  in  wbicb  he  arranges,  wben  possible,  under  tbe  modern 
name,  the  precise  forms  of  tbe  name  occurring  in  bis  ms.,  deserves 
the  wärmest  praise). 

19* 


292  XVI.     EngUsch. 

131.  R.  R.  Sharpe,  Calendar  of  wills  proved  and  enrolled  in 
tlic  Court  of  Husting,  London,  part  2  (1358 — 1688).  privately 
printed. 

angez.  Athenseum  (1891)  no.  3332,  317  f.  (handsome  and  im- 
portant  work). 

132.  R.  R.  Cherry,  Lectures  on  the  growth  of  criminal  law 
in  ancient  communities.     London,   Macmillan  and  co.   1890. 

angez.  Engl.  Hist.  Review  7  (3)  605  (bis  illustrations  are  drawn 
from  the  ancient  laws  of  Ireland,  from  the  law  of  Moses,  and  from 
the  Roman  and  English  Systems). 


133.  Emile  Boutmy,  The  English  Constitution.  translated 
by  Isabel  M.  Laden,  with  an  introduction  by  Sir  Frederick  Pol- 
lock.     London,  Macmillan  and  co.   1891. 

angez.  von  L.  Huberti,  Histor.  zs.  68  (n.  f.  32)  515  (eine 
anziehend  geschriebene,  zusammenfassende,  knappe  geschichte  der 
engl.  Verfassung  in  französischer  beleuchtung). 

(134.)  F.  Purlitz,  König  und  Witenagemot  bei  den  Angel- 
sachsen.    Leipziger  diss.     67  s. 


Sagen  and  VOlkskonde.  135.  Folk-lore,  a  quarterly  review  of 
myth,   tradition,   Institution,   and  custom.     London,   David  Nutt. 

vgl.  jsb.  1891,  16,  150.  vol.  2  (1891)  enthält  aus  dem  engl, 
gebiet:  G.  L.  Gomme,  Annual  address  to  the  Folk-lore  Soc.  (über 
die  methode,  volkstümliche  sagen  und  märchen  zu  behandeln,  illu- 
striert an  einzelnen  beispielen)  1 — 30.  Dr.  M.  Gast  er,  The  legend 
of  the  Grail  50 — 64.  198 — 219  (der  verf.  erkennt  in  der  legende 
von  Alexandri  iter  ad  paradisum  die  grundlage  der  gralsage.  '  The 
legend  of  the  Quest  is  nothing  eise  but  a  transformation  of  the 
most  interesting  episodes  of  that  very  legend  of  Alexander;  the  hero 
of  the  Grail  romance  is  none  eise  but  Alexander,  the  Quest  the 
counterpart  of  bis  attempt  to  force  the  Gates  of  Paradise'  &c.  er 
behandelt  dann  die  christlichen  elemente  in  der  sage:  'the  temple  of 
the  Grail  in  the  poem  is  the  temple  of  Jerusalem,  and  the  Grail 
in  its  double  character  a  certain  sacred  stone  in  the  Holy  place'). 
A.  Nutt,  Remarks  upon  the  foregoing  paper  211 — 219  (wendet 
sich  gegen  Gasters  hypothese).  W.  Gregor,  The  Scotch  fisher 
child  73 — 86  (über  die  spiele  der  schott.  kinder).  A.  Nutt,  An 
early  Irish  Version  of  the  jealous  stepmother  and  exposed  child 
87 — 89.  E.  Sidney  Hartland,  Report  of  folk-tale  research  in 
1889  —  1890:    99—119.     Correspondence  (W.  A.  Clouston,   Story 


XVI.    Englisch.  293 

of  tlie  girl  wlio  plucked  out  her  own  eyes  129  f.  A.  Nutt,  Irish 
tales  among  the  Redskins  130  f.).  Miscellanea  (Tom-Tit-Tot  132. 
246,  Italian  peeping  Toms  134  f.,  St.  John's  Eve  custom  135,  an 
Irish  variant  of  'Master  of  all  Masters'  135  f.,  Folknames  of  British 
birds  136 — 138).  Miss  M.  C.  Balfour,  Legends  of  the  (Lincoln- 
shire)  Cars  145—170.  257—283.  401—418  (wiedergegeben  in  der 
Lincolnshire  mundart).  J.  Jacobs,  Childe  Rowland  182 — 197  (ab- 
di-uck  aus  Jamieson's  Illustrations  of  northern  antiquities  1814,  mit 
Untersuchung  über  das  alter  der  geschichte).  beilage:  A.  Nutt, 
Les  derniers  travaux  allemands  sur  la  legende  du  Saint  Graal  (vgl. 
jsb.  1891,  16,  474).  J.  Rhys,  Manx  folk-lore  and  superstitions 
284—313  (s.  unten).  T.  Fairman  Ordish,  Folk-drama  314—335 
(neben  den  mysteries  und  miracle-plays  sei  ein  selbständiges  volks- 
tümliches drama  einhergegangen,  das  sich  schon  in  der  heidenzeit  zu 
entwickeln  begann  und  später  einzelne  elemente  an  das  Elisabetha- 
nische  drama  abgab).  The  international  folk-lore  congress  1891: 
373—380.  W.  Gregor,  Weather  folk-lore  of  the  sea  468—482 
(aus  dem  munde  ostschottischer  fischer).  G.  L.  Gomme,  Recent 
research  on  institutions  485 — 499  (kurze  besprechung  neu  erschie- 
nener werke,  darunter  R.  R.  Cherry,  Lectures  on  the  growth  of 
criminal  law  in  ancient  communities,  London  1890.  J.  C.  Atkinson, 
Forty  years  in  a  moorland  parish  L.  1891.  Folk-lore  congress  1891: 
customs  and  institutions  section).  M.  G.  W.  Peacock,  Notes  on 
Professor  J.  Rhys's  Manx  folk-lore  and  superstitions. 

136.  Edwin  Sidney  Hartland,  The  science  of  fairy  tales. 
London,  W.  Scott  1891.     Vm,  372  s.  —  vgl.  abt.  10,  54. 

der  verf.  gebraucht  'fairy  tales'  in  engerem  sinne,  als  in  Eng- 
land üblich  ist,  d.  h.  als  'tales  about  fairies'.  das  werk  behandelt 
1.  the  art  of  story-telling  (definition  of  fairy  tales;  need  of  accuracy 
and  good  faith  in  reporting  stories  &c.),  2.  savage  ideas  (sagas  and 
märchen;  fairy  tales  based  upon  ideas  familiär  to  savages  &c.), 
3.  4.  fairy  births  and  human  midwives  (Dame  Berchta,  Herta,  Ladj^ 
Godiva  —  analogous  stories,  Lady  Godiva  a  pagan  goddess),  5.  change- 
lings,  6.  robberies  from  fairyland  (Elidorus,  the  hörn  of  Oldenburg, 
the  luck  of  Edenhall,  the  cup  of  Ballafletcher),  7.  8.  9.  the  super- 
natural lapse  of  time  in  fairyland  (the  story  of  Rhys  and  Llewelyn, 
dancing  for  a  twelvemonth,  German  and  Slavonic  stories,  Rip  van 
Winkle.  King  Herla,  the  seven  sleepers,  Thomas  of  Erceldoune, 
King  Arthur,  Don  Sebastian,  the  expected  deliverer,  British,  German 
variants,  Frederick  Barbarossa;  the  sleeping  hero,  a  heathen  god; 
the  wild  hunt;  the  enchanted  princess,  a  heathen  goddess  u.  a.), 
10.  11.  swan  maidens,  12.  conclusion  (the  fairies  of  Celtic  and  Teu- 
tonic  races  of  the  same  nature  as  the  supernatural  beings  celebrated 


294  XVI.    Englisch. 

in  tlie  traditions  of  otlier  uations.  Liebrecht's  ghost  theory  of  some 
swau-maiden  mytlis  &c.).  J.  Jacobs,  Folklore  2  (1891)  123  —  127 
bezeichnet  den  verf.  als  'the  most  learned  English  Student  of  the 
folk-tale'.  'in  his  study  of  any  particular  tale  or  group  of  tales, 
Mr.  Hartland  deals  with  the  whole  mass  of  ascertainable  facts.'  ge- 
lobt Athenaium  (1891,   1)  no.  3303,   214. 


136a.  G.  L.  Gomme,  Ethnology  in  folk-lore.  [Modern  Science, 
edited  by  Sir  John  Lubbock.]  London,  Kegan  Paul,  Trench, 
Trübner  and  co.      200  s.      2  s.    6  d. 

136b.  A.  Fischer,  Aberglaube  unter  den  Angelsachsen.  — 
vgl.  jsb.  1891,  10,  299.  bespr.  Mitteilungen  (Anglia)  2,  242  von 
P.  L(ange). 

(137.)     Otto   Haack,    Zeugnisse    zur   altenglischen   heldensage. 

vgl.  abt.  10,  60.  —  der  verf.  will  aus  den  geschichtswerken 
und  Urkunden  die  darin  enthaltenen  Zeugnisse  für  altenglische  helden- 
sage zusammenstellen,  es  ergibt  sich  aus  der  fleissigen  Zusammen- 
stellung aber  nichts  neues  von  Wichtigkeit,  sondern  es  wird  nur  be- 
stätigt, dass  sich  der  alte  götterkreis  der  Angelsachsen  um  Wodan 
schloss,  und  dass  von  angelsächsischen  beiden  uns  nur  Offa  entgegen 
tritt,  ausserdem  auch  noch  Hinieldus  einmal  genannt  wird,  den 
Haack  nach  Müllenhoffs  Vorgang  mit  Ingeld  identifiziert,  dieser 
Ingeld  ist  entweder  Frodas  söhn,  der  Heaöobardenfürst,  oder  der 
schwedische  könig  Ingjaldr  Illradi.  sonst  liefert  die  eingehende 
Untersuchung  nur  das  ergebnis ,  dass  keine  einheimische  altenglische 
heldendichtung   von  bedeutung  vorhanden  war  (vgl.  s.  21). 

138.  J.  F.  Thiselton  Dyer,  Church  lore  gleanings.  London, 
A.   D.   Innes  and  co. 

folk-lore,  auf  kirchen  bezüglich,  fleissig  gesammelt,  vgl.  Ch. 
J.   Robinson,   Academy  (41)  no.  1040,   355  f. 

139.  T.  North,  English  bells  and  bell  lore.  (illustrated.) 
Leek,  Mark.  —  bespr.  Athenseum  (1891)  no.  3311,  478—480. 

140.  J.  Lewis  Andr6,  The  influence  of  the  stars  on  health 
and   life.     Reliquary  5    (new  series)    66 — 72.    —   vgl.   abt.   16,   90. 


141.  Thomas  Parkinson,  Yorkshire  legends  and  traditions  as 
told  by  her  ancient  chroniclers,  her  poets  and  journalists.  second 
series.     London,  E.  Stock.     242  s. 

enthält   für   den    folk-loristen  nach  Athenseum  (1891)  no.  3324, 


XVI.     Englisch.  295 

57  f.    manches    wertvolle,    doch    wird    oft   eine   genaue   angäbe    der 
quelle  der  geschichten  vermisst. 

142.  M.  C.  F.  Morris,  Yorkshire  folk-talk:  with  characteristics 
of  those  who  speak  it  in  the  North  and  East  Eidings.  Oxford, 
Clarendon  press.     XIT,  408  s.      7/6. 

in  der  volksmundart  erzählt,  nach  Academy  (40)  no.  1043, 
420  f.  'a  delightful  book',  obschon  der  philologische  teil  zu  wünschen 
übrig  lässt.     vgl.   auch  Athenseum  (1892)  no.  3365,   526  f. 

143.  Tattersall  Wilkinson  and  J.  F.  Tattersall,  Memories 
of  Hurstwood,  Burnley,  Lancashire,  with  tales  and  traditions  of  the 
neighbourhood.      illustr.     Burnley,  Lupton   1891.      162  s.      6  sh. 

Athenseum  (1891)  no.  3337,  479  f.  (not  a  local  history,  but  a 
book  of  local  gossip.  the  authors  have  given  many  witchcraft  tales, 
none  of  whicli  is  without  interest), 

144.  M.  H.  James,  Bogie  tales  of  East  Anglia.  Ipswich, 
Pawsey  and  Hayes. 

145.  A.  Brandl,  Englische  volkspoesie.  Pauls  grundriss  2 
(1)  837—860.—  ygl.  unten  16,  318. 

146.  Francis  J.  Child,  English  and  Scottish  populär  ballads. 
vol.   8.     Boston,  Houghton,  Mifflin  and  co.      4*^.     $  5. 

147.  Joseph  Woodfall  Ebsworth,  The  Eoxburghe  ballads. 
part  21.  (vol.  7  part  2.)  Ballad  Society.  —  angez.  Athenseum 
(1891)  no.  3340,   577. 

148.  The  ballad  book.  a  selection  of  the  choicest  British 
ballads,  edited  by  William  Allingham,  London,  Macmillan  and  co. 
XLVII,  393  s. 

die  sechste  aufläge  der  von  dem  dichter  Allingham  (f  1889) 
herausgegebenen  Sammlung,  wenn  man  auch  zur  wissenschaftlichen 
Untersuchung  sich  anderer  ausgaben  bedienen  wird,  so  ist  das  schön 
ausgestattete  werk  zum  handgebrauch  zu  empfehlen.  die  Samm- 
lung enthält  76  der  bekanntesten  bailaden  in  der  ursprünglichen 
Orthographie,  dazu  eine  allerdings  wenig  befriedigende  einleitung 
und  anmerkungen. 

149.  George  Barnett  Smith,  Illustrated  British  ballads,  old 
and  new.  selected  and  edited.  part  I.  (complete  in  24  parts.) 
London,  Cassell.      7  d. 

150.  W.  Carew  Hazlitt,  Tales  and  legends  of  national  origin, 
or  widely  current  in  England  from  early  times.  with  critical  intro- 
duction.     London,   Swan  Sonnenschein  and  co.     XV,  486  s. 

Academy  (41)  no.  1035,   227:   'this  handsomely  printed  volume 


296  XVI.     Englisch. 

of  'ballads  made  easy'  is  intended  to  serve  a  purpose  like  to  that 
of  Lamb's  tales  (of  Shakspere)'.  'he  has  added  slight  prefatory 
notes  to  each  version,  and  has  thrown  in  an  introduction  of  some 
15  pages  on  matters  hoth  obvious  and  debatable.  ablehnend  bespr. 
Athenaeum  (1892)  no.  3350,  48  l 

151.  G.  F.  Northall,  English  folk-rhymes:  a  collection  of 
traditional  verses  relating  to  places  and  persons,  customs  and  super- 
stitions.  London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  and  co.  XII, 
565  s.     10/6. 

152.  J.  Jacobs,  Celtic  fairy  tales  (8  full-page  plates,  numerous 
vignettes,  and  initials).  vgl,  abt.  10,  187.  —  besonders  aus  Irland 
und  Schottland,  einige  auch  aus  Wales  und  Cornwall.  die  quellen 
und  etwaige  änderungen  sind  angegeben,  angez.  Athenseum  (1892) 
no.  3350,  48. 

153.  ^.  J.  G.  Mackay,  Scottish  proverbs,  chiefly  of  Fife 
origin.     Cupar-Fife,  Westwood. 

Athenseum  (1891)  no.  3325,   94  (a  pleasant  little  booklet). 

154.  Chambers's  Rhymes  of  Scotland.  new  ed.  Edinburgh, 
Chambers.     404  s.     2/6. 

155.  Hector  Maclean,  Ultonian  hero  ballads.  Glasgow,  Archi- 
bald  Sinclair. 

Academy  (41)  no.  1046,  491  (noble  and  simple  translation  of 
these  generous  heroic  chants). 

156.  J.  MacDougall,  Folk  and  hero  tales.  collected,  edited, 
and  translated.  with  an  introduction  by  Alfred  Nutt.  London, 
D.  Nutt.  XXII,  312  s.  [Waifs  and  strays  of  Celtic  tradition. 
Argyllshire  series,  vol.  3.] 

bespr.  Athenseum  (1892)  no.  3362,  431  f 

157.  J.  G.  Campbell,  The  Fians;  or,  stories,  poems,  and 
traditions  of  Fionn  and  bis  warrior  band,  collected  entirely  from 
oral  sources.  with  introduction  and  bibliographical  notes  by  A.  Nutt, 
and  Portrait  of  Campbell  of  Islay.  London,  D.  Nutt.  LX,  291  s. 
[Waifs  and  strays  of  Celtic  tradition,   vol.  4.] 

bespr.  Athenseum  (1892)  no.  3362,  432  ('the  industry  in  col- 
lating  variants  and  analogues  is  shown  throughout  the  notes',  'a 
substantial  and  interesting  contribution  to  our  knowledge  of  the  past'. 

158.  Jeremiah  Curtin,  Myths  and  folk-lore  of  Ireland.  London, 
Sampson  Low  and  co. 

das   Athenseum    (1891)  no.  3318,    694   äussert  sich  über  dieses 


XVI.    Englisch.  297 

und  das  folgende  buch:    extremely  valuable  and  important  additions 
to  the  scant  gleanings  from  Irish  folk-lore. 

159.  Douglas  Hyde,  Beside  the  fire:  a  collection  of  Irish 
Gaelic  folk-stories.  vgl.  abt.  10,  188.  Athenäum  (1891)  no.3318,  694. 

160.  Patrick  Kennedy,  Legendary  fiction  of  the  Irish  Celts, 
London,  Macmillan  and  co. 

angez.  AthenjEum  (1892)  no.  3358,  306  (reissue  of  this  charm- 
ing  book). 

161.  A.  W.  Moore,  The  folk-lore  of  the  isle  of  Man:  being 
an  account  of  its  myths,  legends,  superstitions,  customs,  and  pro- 
verbs.     London,  D.  Nutt.     X,   192  s.      12^ 


Wörterbücher.  162.  A  new  English  dictionary  on  historical 
principles.  edited  by  Dr.  James  A.  H.  Murray.  Oxford,  Clarendon 
press.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  181.  part  VI  (clo — cons).  lobend 
angez.  von  H.  Logeman,  Academy  (40)  no.  1025,  590 — 592  mit 
ergänzenden  bemerkungen.  die  aufnähme  einiger  Wörter,  die  Caxton 
aus  holländischen  texten  herübernahm,  als  englische  wird  bemängelt, 
gelobt  von  A.  L.  Mayhew,  Engl.  stud.  17  (2)  265—271.  vol.  3 
part  1,  von  H.  Bradley  bearbeitet,  steht  nach  W.  W.  Skeat,  Aca- 
demy (40)  no.  1008,  167  f.  axif  der  höhe  der  vorhergehenden,  für 
einige  worte  weiss  Skeat  ältere  und  ergänzende  belege  anzugeben, 
unter  embonpoint  weist  er  auf  Chaucer  prol.  1.  200:  He  tvas  a  lord 
ful  fat  and  in  good  point;  gelobt  ferner  von  A.  L.  Mayhew,  Engl, 
stud.  17  (2)  271—277  und  im  Athenäum  (1892)  no.  3351,  78  f. 
mit  kleinen  ausstellungen  und  ergänzungen. 

163.  Francis  Henry  Stratmann,  A  Middle-English  dictionary. 
—  vgl.  jsb.  1891,  16,  183.  bespr.  von  H.  Varnhagen,  Litztg. 
1892  (15)  498 — 500.  'St.s  wb.  ist  in  B.s  neubearbeitung  in  mancher 
hinsieht  zweifellos  verbessert  und  vervollkommnet  worden,  aber  im 
ganzen  doch  nicht  in  dem  masse,  wie  es  wünschenswert  und  möglich 
gewesen  wäre'.  V.  tadelt  besonders,  dass  die  im  letzten  Jahrzehnt 
edierten  texte  nicht  genügend  berücksichtigt  seien,  dass  manche 
Wörter  ohne  prinzip  weggelassen,  dass  der  französische  teil  des  Sprach- 
schatzes nur  ganz  unvollkommen  vervollständigt  sei.  lobend  angez. 
von  Lucy  Toulmin  Smith,  Academy  (41)  no.  1041  376  f.,  desgl. 
Athenseum  (1892)  no.  3351,  80  f.  (so  far  as  the  Old  English  element 
of  Middle  English  goes  the  work  is  singularly  füll  and  free  from 
error,  and  we  could  wish  that  the  Romance  words  had  been  entirely 
omitted,    seeing   that   the   number   inserted  is  so  far  from  complete). 

164.  The  Century  Dictionary.     an  encyclopedic  lexicon  of  the 


298  XVI.     Englisch. 

Englisli  lang-uage.  prepared  under  the  superintendence  of  William 
Dwiglit  Whitney,  pli.  d.  vol.  2 — 6.  (cono — zyx.)  New  York, 
The  Century  Company.     London,   T.  Fislier  Unwin. 

der  recensent  des  Athcna^ums  (1891)  no.  3298,  48  f.,  (1892) 
no.  3351,  79  f.,  no.  3374,  820  f.  rühmt  das  werk  und  hat  nur  gering- 
fügige ausstellungen  zu  machen,  vgl.  auch  H.  Tal!  ich  et,  Notes 
on  some  words  in  the  sugar  industry,  not  in  the  Century  Dictionary, 
Modern  Lang.  Notes  7  (7)  393  f. 

165.  E.  Muret,  Encyklopädisches  Wörterbuch  der  englischen 
und  deutschen  spräche  lief.  1  —  6  (bis  damsel).  —  vgl.  jsb.  1891, 
16,  186.  lief.  1 — 3  lobend  angez.  Zs.  f  öst.  gymn.  43,  524  von 
K.  Luick,  Mod.  Lang.  Notes  7  (3)  171  f.  von  Horatio  S.  White. 

166.  Felix  Flügel,  Allgemeines  englisch-deutsches  und  deutsch- 
englisches Wörterbuch.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  185.  gelobt  von 
A.  Schröer,  Mitteilungen  (Anglia)  3  (1)  1 — 5.  angez.  Zs.  f  d. 
realschw.  160  von  L.  Kellner.  2.  teil  bespr.  von  K.  D.  Bülbring, 
Litbl.  1892  (4)  118.  Horatio  S.  White,  Modern  Lang.  Notes  7 
(3)  171—175. 

167.  Webster's  International  dictionary  of  the  English  lan- 
guage.  revised  and  enlarged  under  superrevision  of  Noah  Porter.  — 
vgl.  jsb.  1891,  16,  187  mit  einzelnen  berichtigungen  auch  bespr. 
Athenajum  (1892)  no.  3351 ,  80.  0.  F.  Emerson,  Modern  Lang. 
Notes  7  (1)  34 — 40  gibt  eine  zahl  kritischer  bemerkungen  zu  dem 
'Guide  to  pronunciation'  betitelten  abschnitt,  die  Samuel  Porter 
ebda.  7  (4)  235 — 242  zum  teil  bemängelt,  cf  Emerson  7  (7) 
388  —  392. 

168.  Friedrich  Köhler,  Handwörterbuch  der  englischen  und 
deutschen  spräche.  gänzlich  umgearbeitet  und  vermehrt  von  prof. 
dr.  Hermann  Lambeck.  30.  aufläge.  Leipzig,  Ph.  Reclam  jun. 
X,  634  (engl.-d.),  629  (d.-engl.). 

K.s  wb.  hat  durch  Lambecks  neubearbeitung  an  reichhaltigkeit 
des  inhalts  und  korrektheit  gewonnen,  die  mit  deutschen  lettern 
gegebene  aussprachebezeichnung  oder  phonetische  Umschrift  lässt 
freilich  noch  immer  manches  zu  wünschen  übrig,  gelobt,  wenn  auch 
mit  mancherlei  ausstellungen  im  einzelnen  von  G.  Schleich,  Herrigs 
archiv  89  (4j  426—429. 

169.  Routledge's  pronouncing  dictionary  of  the  English  lan- 
guage,  founded  on  the  labours  of  Walker,  Webster,  Worcester, 
Craig  and  Ogilvie.  edited  by  P.  A.  Nuttall.  new  ed.,  revised  to 
July,  1892,  by  J.  H.  Murray.  181«^  thousand.  London,  Rout- 
ledge,     768  s. 


XVI.     Englisch.  299 

170.  The  new  illustrated  pronoimcing  dictionary  of  the  English 
language.  with  an  appendix  of  abbreviations  and  foreign  words  and 
phrases.  (Collin's  series  of  illustrated  dictionaries.)  London,  CoUin. 
288  s.     6  d. 

171.  Cassell's  English  dictionary:  an  index  of  words  and 
forms,  technical  terms,  colloquial  and  slang  expressions,  obsolete  and 
archaic  words,  the  whole  based  upon  'the  Encyclopsedic  dictionary'. 
edited  by  J.  Williams.     London,   Cassell  and  co.      1100  s.      7/5. 

Athenseum  (1892)  no.  3351,  80  f.  (a  handy  and  excellently 
got-up  volume). 

172.  NnttaH's  Standard  dictionary  of  the  English  language, 
based  on  the  labours  of  the  most  eminent  lexicographers,  comprising 
many  thousands  of  new  words  which  modern  literature,  science  and 
art  have  called  into  existence  and  common  usage.  with  pronuncia- 
tions,  etymologies,  definitions,  appendices  of  proper  names,  illustra- 
tions  &c.  new  ed.,  revised  and  improved  throughoiit,  by  the  Rev. 
James  Wood.     London,   Warne.     XVI,   816  s.     3/6. 

173.  Charles  Annandale,  A  concise  dictionary  of  the  English 
language.     new  and  enlarged  edition.     London,  Blackie  and  son. 

gelobt  Athenaeum  (1892)  no.  3374,  821  (a  marvel  of  compres- 
sion  and  fulness). 

174.  A.  L.  Mayhew,  A  select  glossary  of  Bible  words.  26  s. 
vgl.  jsb.  1891,  16,  191.  —  sorgfältig  und  fleissig  gearbeitet,  wenn 
auch  nicht  erschöpfend  nach  W.  Sattler,  Engl.  stud.  16  (3)  417 
bis  419.  

175.  T.  W.  Hunt,  On  English  lexicography.  American  Phi- 
lological  Association,  Proceedings  for  July  1891  (8).    s.  XXI — XXVIII. 

kurze  geschichte  der  alt-,   me-  und  neuengl.  lexicographie. 


Phraseologie.  176.  J.  Hein,  über  die  bildliche  Verneinung  in 
der  mittelenglischen  poesie.     Anglia  15  (n.  f.   3,  h.  1.  2)  41 — 186. 

der  1.  teil  einer  im  text  und  in  den  belegen  ein  wenig  breit 
ausgesponnenen  abhandlung  über  den  bildlichen  ausdruck  in  der  Ver- 
neinung, im  1.  kap.  werden  die  bilder  behandelt:  a.  aus  der  orga- 
nischen natur  (tiere,  pflanzen  und  deren  teile),  b.  der  unorganischen 
natur.  B.  behandelt  die  bilder,  welche  der  erfindungsgabe  des  men- 
schen ihre  entstehung  verdanken,  a.  konkrete  begriffe  (kleidungs- 
stücke,  gerate,  nahrungsmittel  usw.),  b.  abstrakte  begriffe,  im  2.  kap. 
werden  einige  beispiele  für  die  Steigerung  der  Verneinungspartikel 
durch  wiht,   thing,  del  und  pari  zusammengestellt. 


300  XYl.    Englisch. 

177.  James  Main  Dixon,  Dictionary  of  idiomatic  English 
phrases.     New  York,  Nelson.      372  s.     3  sh.   6  d. 

eine  Sammlung  idiomat.  phrasen,  alphabetisch  nach  den  bedeut- 
samen Wörtern  geordnet  mit  angäbe,  ob  der  betr.  ausdruck  gebraucht 
wird  1.  in  serious  composition,  2.  in  polite  conversation,  3.  in  familiär 
conversation ,  oder  ob  er  'vulgär'  ist.  nach  dem  Athenaium  (1891) 
no.   3343,   683  f. :  in  all  respects  very  well  done. 

178.  W.  G.  Cordingley,  Complete  commercial  guide  and 
phrase  book.  containing  a  füll  and  complete  explanation  of  all  the 
terms  and  phrases  used  in  commerce,  banking,  shipping  and  the  stock 
exchange;  together  with  füll  information  concerning  Stocks,  shares, 
customs,  annuities,  banking,  bills  of  exchange,  promissory  notes, 
money  and  interest,  cheques,  bankruptcy,  the  money  market,  insu- 
rance,  foreign  exchanges,  capital  and  all  other  subjects  of  general 
importance  in  business.     London,  Marshall  Bros.     160  s.     2/. 


Wortforschung  (vgl.  abt.  3,  100  ff.). 

179.  W.  H.  Stevenson  und  H.  Bradley,  Old-English  'Efenehy. 
Academy  (40)  no.   1000,   14  f. 

beide  weisen  Hempl's  erklärung  des  wortes,  vgl.  jsb.  1891,  16, 
212  zurück.  Bradley  erklärt  es  als  subst.  von  einem  adj.  *efenneah 
(convicinus)  und  weist  auf  me.  efennexta  'neighbour'.  vgl.  Hempl, 
Academy  (40)  no.   1008,   178.     Bradley,   no.  1009,  198. 

180.  J.  H.  Round,   'Ondemot'.     Academy  (40)  no.   1003,  77. 

181.  Henry  Bradley,  The  Old-English  'celmertmonn'.  Aca- 
demy (40)  no.   1017,   385. 

B.  will  den  ersten  teil  des  in  den  Rushw.  und  Lindisf.  gospels 
begegnenden  wortes  auf  lat.  *col{l)im'bertus  für  collibertus  zurückführen. 

182.  Arthur  S.  Napier,  A  passage  in  the  Old  English  Chro- 
nicle.     Academy  (40)  no.    1025,   589. 

Peterborough  Chronicle  für  d.  j.  1086:  mcegest  ist  in  mcegester 
aufzulösen. 

183.  J.  M.  Hart,  Anglo-Saxon  'demm'.  Academy  (40)  no. 
1040,  354. 

das  in  der  Fast.  Gare,  Orosius  und  sonst  vorkommende  wort 
gehöre  zur  jo-deklination  {=*damjos)  'dam-  and  dorn-  are  ablauted  (!) 
like  dag-,  dög-or. 

184.  J.  W.  Pearce,  Anglo-Saxon  scür-heard.  Modern  Lang. 
Notes  7  (7)  385—387. 

das   epitheton   des   Schwertes   bedeute    'hardened    in   water'   und 


XVI.    Englisch.  301 

weise   auf  ein  verfahren  bei   der  herstellung  des  Schwertes,     vgl.  A. 
S.  Cook,  ebda.  7  (8)  505  f.     Pearce,   506  f. 

185.  Ch.  Plummer,  Two  passages  in  the  Saxon  Chronicle. 
Academy  (40)  no.   1000,   14. 

über  tenserie  (z.  j.  1137),  das  PI.  aus  dem  altfranz.  herleiten 
will,  und  (M  hamelan,  cet  ha  (z.  j.  1040)  aus  dem  altnord.:  vgl.  J. 
H.  Round  und  Paget  Toynbee,  Academy  (40)  no.  1001,  37  f., 
die  für  tenserie  belege  aus  dem  mlat.  (tenseria,  tensaria,  verb.  tensare) 
beibringen,  und  Plummer  ebda,   no   1003,   77. 

186.  John  M.  Manly,  Lok-sounday.  Studies  and  notes  in 
philology  and  lit.   (s.  o.   16,   3)  s.  88—108. 

lok-sounday  (W.  de  Shoreham's  Hymn  to  the  virgin  289  und  das 
mehrmals  me.  begegnende  lokes  gehe  auf  ae.  loc  (a  lock  enclosure 
conclusion)  zurück.  der  ausdruck  übersetzt  lat.  clausuni  Pente- 
costes,  das  im  sing,  und  (häufiger)  im  plur.  gebraucht  werde,  franz. 
Päque  dose,  Pentecoste  dose. 

187.  J.  Zupitza,  Zu  archiv  84,  6,  48.  Herrigs  archiv  88 
(1)  67—68. 

über  das  im  ae.  einmal  begegnende  westheowag,  wofür  ivesthelwäg 
(=me.  helewa^,  hele  wo^,  helewou  'querwand')  zu  lesen  sei. 

188.  H.  Logeman,  'Mermoyse',  'Banbyn',  'Mercatte'.  Academy 
(41)  no.  1049,  567. 

erklärung  der  in  Caxton's  'ßeynard  the  Foxe'  und  dessen  vor- 
läge genannten  tiernamen.   —  vgl.  abt.   19,   63. 

189.  George  Hempl,  Is  'book'  from  the  Latin?  Anglia  15 
(n.  f.  3,  h.  1.  2)  220—222. 

H.  will  das  wort  vom  lat.  buxum  ableiten,  das  auch  die  bedeu- 
tung  'writing  -  tableV  gehabt  habe,  letztere  bedeutung  sei  auch  die 
ursprüngliche  im  germanischen. 

190.  H.  Zimmer,  Aus  der  bedeutungsgeschichte  von  schreiben 
und  Schrift.     Zs.  f.  d.  a.  36,   145—150. 

gegen  Kluge,  der  eine  german.  wurzel  skrih  'strafe  auferlegen' 
annimmt,  wird  ae.  scrift  auf  scriptum,  scrlfan  auf  scribere  zurück- 
geführt, der  sinn  der  Wörter  erkläre  sich  aus  der  bedeutung,  welche 
die  geschriebenen  beicht-  und  bussordnungen  im  7/8.  jh.  in  der 
ags.  kirche  hatten. 

191.  E.  S.  Sheldon,  The  origin  of  the  English  names  of  the 
letters  of  the  aiphabet.  Studies  and  notes  in  philology  and  literature 
(s.  oben  16,  3)  66—87. 

interessante  Untersuchung  über  die  herkunft  der  ne.  bezeich- 
nungen    für    die    buchstaben ,    die    im    allgemeinen    aus    dem    franz. 


302  XVI.     EngUsch. 

stammen.  (Of  tbe  names  of  z  [zi,  zed,  izdd]  the  first  [zt]  is  the 
commonest  in  the  United  St.).  Schwierigkeiten  macht  y  (^  wai), 
das  Sh.  aus  dem  kelt.  zu  erklären  sucht  und  der  Ursprung  des  franz. 
namens  für  li  engl,  eits,  das  er  auf  eine  kombination  von  ha  mit 
dem  im  lat.  aiphabet  folgenden  ha  glaubt  ableiten  zu  können. 

192.  E.  S.  Sheldon,  Etymological  notes.  Studies  and  notes 
in  philologj'  and  literature  (s.  oben   16,    3)   118 — 124. 

behandelt  1.  franz.  traitre,  engl,  traitor,  die  Sh.  lautlich  aus 
traditor  erklären  will,  2.  franz.  suite  (secta  influenced  by  suivre), 
3.  engl,  cruise,  4.  jewel,  das  er  ableitet  von  einem  dimin.  von  jew. 
jiiel  für  jeuel. 

193.  W.  Sattler,  Englische  kollektaneen.  Engl.  stud.  17  (3) 
378—383. 

1.  die  deutsche  (z.  b.  two-and-forty)  und  französische  zählweise 
(forty-tivo). 

194.  H.  Varnhagen,  Über  die  etymologie  von  englisch  slot, 
slash  und  clash.     Verhandl.  der  41.  philologenversammluug,  s.   298. 

slot  =  afrz.  esclot^  fährte ;  slash  =  afrz.   esclachier. 

195.  Andrew  E.  West,  Lexicographical  gleanings  from  the 
Philobiblon  of  Richard  de  Bury.  Transactions  of  the  American 
Philol.  Assoc.  1891.     bd.  22,  93—104. 

handelt  unter  anderm  über  das  etymon  von  engl.  'Auge'  (the 
apogee),  pamphlet,  incomprehensible. 

196.  Paget  Toynbee,  J.  A.  H.  Murray,  The  etymology  of 
'hatchment'.     Academy  (40)  no.  1004,   96  f. 

die  deutung  Skeats  (Etym.  dict.)  und  Murrays  (Dict.  unter 
achievement)  als  eine  verderbte  form  von  achievement  wird  abgelehnt 
und  auf  altfranz.  ascemement,  hachement  gewiesen;  vgl.  John  O'Neill, 
Academy  (40)  no.  1006,   139. 

197.  F.  H.,  'Torpify.     Academy  (40)  no.  1009,   198. 

198.  Walter  W.  Skeat,  The  etymology  of  'dismal'.  Academy 
(40)  no.   1021,  482. 

dismal  =  Anglo-French  dis  mal  {dies  mali,  i.  e.  dies  Äegyptiaci). 
Skeat  verweist  auf  ein  altfranz.  gedieht  von  1256:  dismal  les  [les 
jours]  appelent  plusours,  Ces  est  a  dire,  les  mal  jours.  F.  Change 
zeigt  (Academy  no.  1022,  505),  dass  Chaucer  (Book  of  the  Duchess 
1206)  wahrscheinlich  dis  mal  als  franz.  =  10  übel  verstand.  Skeat 
bleibt,  wohl  mit  recht,  bei  seiner  deutung  (no.  1023,  539).  vgl. 
Eirikr  Magnüsson,  no.   1025,  589  f. 

199.  J.  A.  H.  Murray,  'Copperas',  'copper - nose'.  Academy 
(40)  no.  1024,  563  f. 

copperas   (eisenvitriolj   aus   dem   franz.   coperose,   couperose,   das 


XVI.     Englisch.  303 

nicht  mit  Diez  aus  *cupri  rosa,   sondern  aus   cuper osa,   cuprosa  für 
*aqua  cuprosa  herzuleiten  sei. 

200.  George  Hempl  und  A.  L.  Mayhew,  The  etymology  of 
'yet',   O.E.   'giet'.     Academy  (40)  no.  1024,   564. 

H.  erklärt  giet  aus  urengl.  '^geohit  (got.  ju  hita,  german.  iu  -\- 
hitö-,  ebenso  gie^i,  urengl.  *geohin^  got.  ju  hina,  german.  iu  +  Mnö) 
Mayhew  (Synopsis  of  Old  Engl,  phonol.  §  511)  verdankt  diese  deu- 
tung  dem  erst  genannten,  vgl.  G.  Hempl,  'Ever'  and  'yet'.  Aca- 
demy (41)  no.  1045,  472.  J.  M.  Hart,  Modern  Lang.  Notes  7  (2) 
122  f.  bezweifelt  das  Vorhandensein  einer  westsächs.  form  gien.  vgl. 
dagegen  Hempl,  ebda.  7  (4)  246—249.  251  f.  und  E.  M.  Brown, 
ebda.  7  (4)  249—251.     7  (5)  310  f. 

201.  W.  W.  Skeat,  F.  Chance,  A.  L.  Mayhew,  'Deuce' = 
devil.     Academy  (41)  no.  1026,  15.     1030,   111  f.     1032,   159  f. 

Skeat  will  das  wort  vom  altfranz.  Deus  (o  God!)  herleiten, 
Chance  führt  es  ohne  befriedigende  lautl.  erklärung  auf  lat.  diaholus 
zurück,  wobei  er  einen  einfluss  von  'deuce'  =  two  und  von  me.  deus 
o  God!  für  möglich  hält.  Mayhew  leitet  das  wort,  das  zuerst  1694 
im  sinne  von  devil  belegt  ist,  aus  dem  deutschen  ab:  'der  daus', 
'was  der  daus'?  aus  einem  dialekt,  avo  noch  ü  für  au  steht,  vgl. 
auch  D.  S.  Evans,   no.   1033,   184. 

202.  F.  Chance,   'Baccarat'.     Academy  (41)  no.  1034,  207  f. 
unmethodische   ableitung   des   «vortes    aus   dem   sicilian.  haccara, 

dessen  ursprüngliche  bedeutung  'little  pitcher'  sei  und  aus  einem  lat. 
*baccara  für  haccarum  stamme,  das  Ch.  mit  Bacc(h)us  zusammenstellt. 

203.  J.  T.  Fowler,  The  verb  'to  insense'.  Academy  (41) 
no.  1036,  254.  vgl  auch  W.W.  Skeat  und  E.  Peacock,  no.  1037, 
280.     W.  Aldis  Wright,  no.   1038,  303. 

behandelt  die  frage,  ob  in  einzelnen  stellen  bei  Shakspere  'in- 
sense' oder  'incense'  zu  lesen  sei. 

204.  A.  S,  Napier,  Some  English  etymologies.  Academy  (41) 
no.   1044,  447. 

ne.  dull  gehe  zurück  auf  ein  ae.  *dyll  (==  *dulja) ,  das  neben 
dol  bestanden  haben  müsse ;  ne.  to  rustle  wahrscheinlich  auf  Virystlan, 
belegt  als  hristlan,  to  puff  sei  ae.  als  pyffan  belegt. 

205.  W.  G.  Smith,  'Crissom  wand'.  Academy  (41)  no. 
1044,  448. 

erklärung  einer  stelle  in  der  ballade   'Clerk  Saunders'  st.  24. 

206.  Theodore  Watts,  The  word  'blizzard'.  Athenseum  (1891) 
no.  3316,  635. 

das  wort  sei  kein  amerikanismus ,  vgl.  no.  3317,  667.  3318, 
700.    3319,  733.    3320,  766.    3322,  829  f.    3324,  64. 


304  XVI.    Englisch. 

207.  J.  D.  C,  Blessed  =:the  reverse.  Athenseum  (1891)  uo. 
3322,  830. 

208.  W.W.  Skeat,  'Larboard'.  Atbenseum  (1891)  no.  3327, 158. 
larhoard  is  from  leer-hoard,  the  'empty'  side,  where  the  steers- 

man  did  tiot  stand  (me.  lere,  ae.  Icerness  emptiness).    vgl.  Athenseum 
uo  3328,   192.     3329,  224.     3330,  255  ('larboard',   'lair-cart'). 

209.  Walter  W.  Skeat,  'Demure'.  Athenseum  (1891)  no. 
3331,  290. 

me.  demeur,  altfranz.  demeur  (maturus  with  a  prefixed  de). 

210.  Walter  W.  Skeat,  The  verb  'to  slate'.  Athenseum 
(1891)  no.  3340,  583. 

to  slate  (=to  abuse,  to  pester)  =  ae.  släetan  (to  bait),  me. 
sleten  (to  bunt). 

211.  J.  P.  Owen,  Coaching  and  cramming.  Athenseum  (1892) 
no.  3364,  502.  W.  Wren,  no.  3367,  600  f.  J.  P.  Owen,  no. 
3370,  696. 

über  to  coach,  to  cram,  im  sinne  von  'jd.  zu  einem  examen 
vorbereiten',  'einpauken'. 

212.  R.  Sprenger,  Mazer.     Engl.  stud.   17  (1)  180. 

213.  C.  Lauron  Hooper,  Trainstead.  Modern  Lang.  Notes 
7  (2)  124. 

H.  schlägt  vor,  dieses  wort  im  sinne  von  eisenbahnhaltestelle  zu 
gebrauchen. 

214.  Ch.  W.  Super,  Chick,  cMcken,  chickens.  Modern  Lang. 
Notes  7  (3)  180  f. 

215.  Gustaf  E.  Karsten,  Etymologies.  Modern  Lang.  Notes 
7  (6)  343—345.  —  vgl.  abt.  3,   103. 

1.  Old  French  plevir,  2.  Jacobus-Jaimes,  James,  Giacomo  &c., 
3.  Germanic  slehta,  4.  English  dear,  German  teuer. 

216.  H.  Tallichet,  The  etymology  of  hayou.  Modern  Lang. 
Notes  7  (7)  395-397. 

217.  Richard  Chen.  Trench,  On  the  study  of  words.  22*^  ed., 
revised  by  A.  L.  Mayhew,  with  questions  by  Tb.  W.  Hunt.  London, 
Macmillan  and  co. 

218.  Charles  F.  Johnson,  English  words:  au  elementary  study 
of  derivations.      London,   Harper  and  brothers. 

für  ein  grösseres  publikum  bestimmte  einfübrung.  vgl.  Modern 
Lang.  Notes  7  (1)  62  (Prof.  Johnson's  well  written  book  falls  below 


XVI.    Engliscli.  305 

Darmesteter's    'Life   of  words'    in    pliilological   reasoning   and   the 
revised  Trench  in  pbilological  accuracy,  vgl.  no.  217). 

219.  Robert  Voigt,  Über  die  polymorpbie  im  Englischen, 
wissenscbaftliche  beilage  zxim  programm  des  Sophien-realgymnasiums 
zu  Berlin,    ostern  1892  [pr.  no.  99].    Berlin,  R.  Gaertner.    23  s.    4". 

polymorph  nennt  V.  nach  Toblers  und  anderer  Vorgang  die  ety- 
mologisch zusammengehörigen  Wörter,  die  man  auch  als  doublets  oder 
scheideformen  bezeichnet  hat.  er  rechnet  dazu  nur  die  Wörter,  die 
auf  dasselbe  urwort  im  gleichen  cas.  zurückgehen  und  sucht  falsche 
aufstellungen  von  polymorphieen  bei  Mätzner,  Warnke,  Grondhoud 
und  Skeat  zu  berichtigen. 

220.  G.  Capeller,  Die  wichtigsten  aus  dem  griechischen  ge- 
bildeten Wörter  (mots  savants)  der  französischen  und  englischen 
Sprache,  teil  4.  s.  65 — 83.  Gumbinnen,  progr.  [no.  22]  des  real- 
progymn.  —  von  phan.  —  z.     vgl.  jsb.   1891,   16,   230. 

221.  R.  Soule,  Synonymes:  a  dictionary  of  English  synonymes 
and  synonymous  and  parallel  expressions.  new  ed.  by  G.  H.  Howison. 
Philadelphia,  Ph.  Lippincott,  London,  Warne.  488  s.  %  2.25. 
(7  sh.  6  d.) 

NamenlorSChnng.  222.  Henry  Bradley,  'Trisantona'  once  more, 
Academy  (41)  no.   1039,   329  f. 

B.  will  eine  verderbte  stelle  in  Tacitus,  Annal.  12,  31  castris 
antonam  in  eis  Trisantonam  {=  Trent,  Bseda:  Treanta)  ändern,  vgl. 
F.  Haverfield,  no.   1040,   352  f.     H.  S.  Milman,  no.  1041,  376. 

223.  H.  B.  Guppy,  Homes  of  family  naraes  in  Great  Britain. 
—  vgl.  jsb.  1891,  16,  243.  das  AthenjEum  (1891)  no.  3320,  763 
urteilt  weniger  hart  über  das  werk,  der  verf.  schade  sich  durch  die 
törichte  einleitung,  die  er  dem  sonst  nützlichen  buche  voraufschicke, 
vgl.  auch  Lieb  ermann,  Deutsche  zs.  f.  geschichtswissenschaft  7  (1) 
beilage  E  18. 

224.  Leopold  Wagner,  Names  and  their  meaning:  a  book  for 
the  curious.     London,   T.  Fisher  Unwin. 

angez.  Athenseum  (1891)  no.  3348,  862  ('pseudo-etymological', 
'it  is  a  pity  that  books  of  this  sort  should  be  published'), 

225.  J.  G.  Genfry,  Family  names  from  the  L'ish,  Anglo- 
Saxon,   Anglo-Norman  and  Scotch.    Philadelphia,  Lippincott.  $  2,50. 

226.  J.  C.  Atkinson,  Further  remarks  on  personal  names  and 
their  distribution  in  1302.  The  Reliquary  5  (new  series),  84 — 89. 
vgl.  abt.   16,   90.  über  Barker,  Forester  u.  a.  namen. 

227.  J.  C.  Atkinson,  A  study  on  some  archaic  place-names. 
ebda.   147—153. 

Jaüiesbericht  für  germanische  philologie.    XIV.    (1892.)  20 


306  ^^I-     Englisch. 

228.  F.  Kluge,  Fitela.     Engl.  stud.   16  (3)  433  f. 

stellt  den  im  Beowulf  vorkommenden  namen  mit  ae.  fitelfota 
'petilus'  zusammen. 

229.  Edward  W.  B.  Nicholson,  What  name  does  'Jack'  come 
from?  Academy  (41)  no.  1029,  90  f.  vgl.  F.  Chance,  no.  1031, 
135.  Nicholson,  no.  1033,  183  f.  F.  Chance,  no.  1037,  278 
bis  280.  Isaac  Taylor,  no.  1038,  302  f.  Nicholson  (The  pedigree 
of  'Jack'  and  some  allied  names)  no.  1045,  470—472.   1050,  593  f. 

mit  hilfe  eines  gewaltigen  apparats  sucht  N.  nachzuweisen,  dass 
Jack  =  Jacky  aus  Jankiti,  dim.  von  Johan  entstanden  sei. 

230.  Fred.  Davis,  The  place-name  Derby,  from  'Bygone 
Derbyshire'.     HuU,  Andrew.     16  s. 

231.  A.  W.  Moore,  The  surnames  and  place -names  of  the 
Isle  of  Man.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  245.  gelobt  Athenseum  (1891) 
no.  3333,  350.  

Dialecte.  232.  A.  J.  Ellis,  English  dialects:  their  homes  and 
sounds.     London,   English  Dialect  Society. 

Ellis'  'Existing  phonology  of  English  dialects'  in  verkürzter  form, 
angez.  Athenseum  (1891)  no.  3314,  566. 

233.  J.  Drummond  Robertson,  A  glossary  of  dialect  and 
archaic  words  used  in  the  county  of  Gloucester.  collected  and  com- 
piled  by  J.  D.  R.,  and  edited  by  Lord  Moreton.  London,  English 
Dialect  Society. 

Athenaeum  (1891)  no.  3314,  566  (although  the  editing  is  rather 
unskilful,  the  book  has  the  merit  of  indicating  the  particular  loca- 
lities  to  which  the  words  belong.  when  words  are  taken  from  pre- 
vious  glossaries  the  authority  is  given.  the  appendix  includes  a  very 
interesting  account  of  the  dialect  in  the  beginning  of  the  17*^  cent., 
extracted  from  the  mss.   of  John  Smyth). 

234.  Christopher  Wordsworth,  Rutland  Words.  London, 
English  Dialect  Society.     40  s. 

vgl.  Academy  (40)  no.  1012,  267:  contains  little  of  interest. 
Athenaeum  (1891)  no.  3343,  684  (of  little  value). 

235.  S.  0.  Addy,  A  Supplement  to  the  Sheffield  glossary. 
London,   English  Dialect  Society. 

vgl.  Academy  (40)  no.  1012,  267  f.  (really  valuable,  though 
disfigured  by  some  unsound  etymological  speculations),  ähnlich  urteilt 
das  Athenaeum  (1891)  no.   3343,   684. 

236.  Sarah  Hewett,  The  peasant  speach  of  Devon,  with  other 
matters  connected  therewith.     London,  E.  Stock.     IX,  184  s. 


XVI.    Englisch.  307 

237.  George  Sweetman,  A  glossary  of  words  used  by  the 
rural  population  in  the  parish  and  neighbourhood  of  Wincanton, 
Somerset.     Wincanton,  Sweetman,     3  d. 


238.  Th.  A.  Fischer,  Eine  Sammlung  von  Wörtern  und  aus- 
drücken im  nord-irischen  dialekt.     Engl.   stud.   17   (1)   91 — 99. 

aufführung  einer  anzahl  irischer  Wörter  als  ergänzung  zu  dem 
aufsatze  'A  List  of  peculiar  words  and  phrases,  formerly  in  common 
use  in  the  county  Armagh'  by  D.  A.  Simmons.  Dublin,  Freeman's 
Journal. 

239.  Dialectal  studies  in  West  Virginia.  Publications  of  the 
Modern  Language  Association  of  America  6  (3.  4)   10. 

Other  dialectal  forms  in  Tennessee.  Publications  of  the  Mod. 
Lang.  Assoc.  of  America  6  (3.  4)  11. 

240.  E.  Hausknecht,  Hutchels.    Mod.  Lang.  Notes  7  (1)  58  f. 
vermutet  in  dem   'dried  peaches'  bedeutenden  wort,   das  in  East 

Tennessee   gebraucht  wird,    ein   lehnwort   aus  dem   deutschen   hutzel, 
gedörrtes  obst. 

241.  Ch.  B.  Wilson,  Dove  for  dived.  Mod.  Lang.  Notes  7 
(1)  60.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  260.  die  st.  form  sei  überall  in  den 
U,  S.  verbreitet,  der  verf.  weist  gleichzeitig  auf  ein  verbum  to 
enthuse  hin,   das  besonders  im  part.  enthused  =  enthusiastic  vorkomme. 

242.  W.  M.  Tweedie,  Populär  etymology.  Modern  Lang. 
Notes  7  (5)  377. 

sampJiire  in  America  volksetymologisch  in  sand  fire  umgedeutet. 

243.  Karl  Lentzner,  Colonial  English.  a  glossary  of  Austra- 
lian,  Anglo-Indian,  Pidgin  English,  West  Indian,  and  South  African 
words.  collected,  compiled  and  edited.  with  an  appendix.  London, 
Kegan  Paul,   Trench,   Trübner  and  co.   1891.    XV,   237  s.     7,50  m. 

ausser  dem  wörterbuche  enthält  das  buch  eine  reihe  von  auf- 
sätzen  über  leben,  spräche  und  litteratur  in  den  kolonien,  aus  älteren 
zeitschriftenartikeln  und  büchei'n  verschiedener  autoren  abgedruckt, 
angez.  von  W.   Sattler,  Engl.  stud.   16  (3)  416. 

244.  J.  S.  C,  Anglo  -  Indian  'elk'  and  'entertain'.  Academy 
(40)  no.   1003,  77. 

elk  =  sambar  deer,  entertain  =  to  keep  a  person  in  one's  service. 

245.  P.  Grade,  Das  Neger  -  Englisch  an  der  Westküste  von 
Afrika.     Anglia  14  (3)  362—393. 

nach  einer  allgemeinen  einleitung  über  das  Neger-Englisch,  das 
er  an   ort   und   stelle  studiert  hat,    das   Sprachgebiet,    alter   und   ge- 

20* 


308  XVI.     Englisch. 

schiebte  der  spräche,  Orthographie,  behandelt  er  laut-  und  fornien- 
lehre,  die  einzelnen  Wortklassen,  syntax  und  Wortschatz  und  redens- 
arten.  zum  schluss  gibt  der  verf.  proben  von  gesprächen  im  Neger- 
englisch. 

246.  James  A.  Harrison,  Negro-English.  Modern  Language 
Notes  7  (2)  123. 

über  P.  Grade's  artikel  'das  Neger  englisch  an  der  Westküste 
von  Afrika'  (vgl.  16,  245)  (it  is  rather  a  shock  to  one's  nerves  to 
have  'Uncle  Tom's  Cabin'  constantly  cited  in  illustration  of  American 
negro  usage,  phonetics,  and  philology). 

247.  Albert  Barrere  and  Charles  G.  Leland,  A  dictionary 
of  slang,  Jargon,  and  cant:  embracing  English,  American,  and  Anglo- 
Iiidian  slang,  Pidgin  English,  tinkers'  Jargon,  and  other  irregulär 
phraseology.    compiled  and  edited.  2  vols,  London,  Whittaker  and  co. 

im  Athenseum  (1891)  no.  3303,  211  f.  gelobt,  die  verf.  seien 
als  kenner  auf  dem  behandelten  gebiete  bekannt.  Mr.  Leland  be- 
sitze 'a  considerable  knowledge  of  «Yiddish»  (i.  e.  Jew-German).' 
die  aufnähme  vieler  Wörter,  die  seit  jhli.  'Standard  English'  seien, 
wird  indessen  bemängelt,  ebenso  die  behandlung  von  solchen  Wörtern, 
die  Skeat  als  'ghost  words'  bezeichnet  hat  und  nur  in  den  wtb., 
nicht  in  Wirklichkeit  vorhanden  sind,  vor  allem  aber  werden  die 
zahlreichen  fehlerhaften  etymologien  getadelt. 

248.  R.  G.  K.  Wrench,  Winchester  word-book:  a  collection 
of  past  and  present  notions.  London,  Nutt.  —  vgl.  jsb.  1891,  16, 
252.  angez.  Athenaeum  (1891)  no.  3333,  351  (some  of  the  etymo- 
logical  speculations  suggested  would  have  been  better  omitted;  but 
the  little  book  contains  a  good  deal  that  will  be  interesting  to  stu- 
dents  of  the  English  language). 

Sprachgeschichte  und  grammatik.    249.     F.  Kluge,   Geschichte 

der  englischen  spräche,  mit  beitragen  von  D.  Behrens  und  E.  Ein- 
enkel.  Paul's  grundriss.  band  1,  lief.  5.  —  vgl.  jsb.  1891,  16, 
265  und  abt.  3,  82.  auch  angez.  von  L.  Tobler,  Litbl.  1892 
(2)  42  f. 

250.  W.  W.  Skeat,  Principles  of  English  etymology.  second 
series.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  268.  besprochen  Athenaeum  (1892) 
no.  3372,  753  f.  anerkennend,  doch  weist  der  ref.  mancherlei  ver- 
sehen nach.  ähnlich  F.  Kluge,  Engl.  stud.  16  (3)  393  f.  über 
bd.  1  (erste  aufl.)  und  bd.  2.  zahlreiche  berichtigungen  und  ergän- 
zungen  gibt  auch  E.  S.  Sheldon,  Modern  Language  Notes  7  (7) 
411 — 424.  das  buch  enthalte  zwar  manches  gute,  doch  befinde  sich 
der  verf.  hier  auf  einem  gebiet,  in  dem  er  nicht  recht  zu  hause  sei, 

W.  W.  Skeat,  Principles  of  English  etymology.  1^*  series. 
new  and  revised  ed.      Oxford,   Clarendon  press.     ,582  s.      10/6. 


XVI.     Englisch.  309 

251.  W.  W.  Skeat,  A  primer  of  English  etymology.  [Cla- 
rendon press  series].     Oxford,   Clarendon  press.     VIII,    112  s.     1/6. 

dieser  auszug  aus  des  verf.  Principles  of  Engl,  etymology  wird 
von  J.  Zupitza,  Herrigs  archiv  88  (3,  4)  415  zur  einführung  in  den 
gegenständ  sehr  empfohlen,  doch  gibt  er  eine  ganze  reihe  von  be- 
richtigungen.  nach  der  Academy  (41)  no.  1049,  569  ist  die  laut- 
verschiebung  u.  a.  fehlerhaft  behandelt.  sie  spricht  von:  serious 
blemishes  in  a  work  which  in  other  respects  deserves  a  wide  circu- 
lation. 

252.  Henry  Sweet,  A  new  English  grammar  logical  and  his- 
torical.  part  I:  introduction,  phonolog}^,  and  accidence.  Oxford, 
Clarendon  press.     XXIV,   499  s.      10  sh.   6  d. 

in  der  sprachphilosophischen  einleitung  handelt  Sw.  über  gram- 
mar and  language  (parts  of  speech  in  detail,  word  groups,  sentences, 
history  of  language,  divisions  and  methods  of  grammar,  history  of 
English).  diesem  abschnitt  folgt,  gedrängter  als  in  des  verfs.  History 
of  English  sounds ,  aber  manches  neue  hinzufügend ,  die  geschichte 
der  englischen  laute  (phonetics,  laws  of  sound  -  change ,  Old  English 
Sounds,  Middle  English  sounds.  Modern  English  sound -changes,  pre- 
sent  English).  ganz  neu  und  überaus  wertvoll  ist  der  dritte  abschnitt 
über  die  flexion  und  wortbildungslehre  (nouns,  adj.,  pronouns,  nume- 
rals,  verbs,  particles  [adverbs,  prepositions,  interjections] ;  composition, 
derivation).  —  gelobt  von  K.  D.  Bülbring,  Litbl.  1892  (10)  336 
bis  338.  Sw.  hat  danach  'unser  wissen  4uJ'cli  nicht  wenige  neue 
beobachtungen  und  erklärungen  von  einzelheiten  der  historischen 
grammatik  bereichert.' 

253.  H.  Sweet,  A  short  historical  English  grammar.  Oxford, 
Clarendon  press.     XH,   264  s.     4  sh. 

ein  auszug  aus  dem  vorhergehenden  werk,  laut-,  flexions-  und 
wortbildungslehre  behandelnd,  dazu  ein  index,  der  dem  grösseren 
wei'k  fehlt  und  dort  wohl  für  den  angekündigten  zweiten  teil  auf- 
gespart ist. 

254.  John  Earle,  English  prose.  —  yg].  jsb.  1891,  16,  274. 
mit  manchen  ausstellungen  (Prof  Earle's  philology  is  by  no  means 
trustworthy)  im  ganzen  anerkennend  bespr.  Athenseum  (1891)  no. 
3325,  89—91. 

255.  John  Earle,  The  philology  of  the  English  tongue. 
5th  g^^  newly  revised  and  somewhat  augmented.  Oxford,  Clarendon 
press.     710  s.     8/6. 

256.  Leon  Kellner  (ph.  dr.,  lecturer  on  English  philology  in 
the  university  of  Vienna,  editor  of  Caxton's  'Blanchardyn  and  Eglan- 
tine'),  Historical  outlines  of  English  syntax.  London,  Macmillan 
and  CO.     XXII,   336  s. 


310  XVI.     Englisch. 

257.  S.  Ramsey,  The  English  language  and  English  gram- 
mar:  an  historical  study  of  the  sources,  development  and  analogies 
of  the  hanguage  and  of  the  principles  conceming  its  usages.  New 
York,  Putnam. 

258.  W.  H.  Low,  The  English  language:  its  history  and 
structure.  (Univ.  Corr.  Coli.  Tutorial  Series).   London,  Clive.   196  s.  3/6. 

259.  J.  W,  F.  Rogers,  Grammar  and  logic  in  tlie  nineteenth 
Century  as  seen  in  a  syntactical  analysis  of  the  English  language. 
2i^d  ed.     London,   Simpkin.     228  s.     3/6. 

260.  H.  W.  Moon,  Learned  men's  English:  the  grammarians. 
a  series  of  criticisms  on  the  English  of  Dean  Alford,  L.  Murray 
and  other  writers  on  the  language.  heing  the  12*^  ed.  of  'The  Dean's 
English'.     London,  Routledge.     215  und  227  s.      7  sh. 

261.  S.  E.  Stronge  and  A.  K.  Eagar,  An  English  gramniar, 
with  analysis  and  prosody,  for  the  use  of  teachers  and  the  higher 
classes  in  schools.     London,  Low.     252  s.      3/. 

262.  S.  E.  H.  Lockwood,  An  English  grammar  for  the  higher 
grades  in  grammar  schools.     Boston,  Ginn.     253  s.     80  cts. 


263.  A.  L.  Mayhew,  Synopsis  of  Cid  English  phonology.  — 
vgl.  jsb.  1891,  16,  272.  gelobt  Academy  (40)  1012,  267  u.  Athe- 
na;um  (1892)  no.  3364,  499.  F.  Holthausen,  Litztg.  1892  (23) 
756  f.  empfehlend,  doch  bedauert  er,  dass  der  verf.  im  2.  teil  das 
me.  nicht  berücksichtigt,  sondern  nm*  ae.  und  ne.  behandelt,  in  den 
Mitteilungen  (Anglia)  3  (2)  37 — 39  gibt  H.  eine  reihe  berichtigungen. 
vgl.  auch  W.  V.,  Lit.  cbl.  1892  (30)  1061  f.  und  K.  D.  Bülbring, 
Litbl.  1892  (12)  411  f. 

264.  Uno  Lindelöf,  Über  die  Verbreitung  des  sogenannten 
u-  (o-)  Umlauts  in  der  starken  verbalflexion  des  Altenglischen.  Herrigs 
archiv  89  (1)  129—152. 

der  verf.  hält  sich  für  berechtigt  die  st.  verbalflexion  hinsicht- 
lich des  w-umlauts  gesondert  zu  behandeln,  weil  diese  'im  bewusst- 
sein  der  sprechenden  zweifelsohne  eine  psychologische  gruppe'  bilde, 
er  stellt  die  belege  für  den  u-  (o-)  umlaut  zusammen  aus  der  Lindis- 
farne  gl.,  der  gl.  des  Rituale  Eccl.  Dunelm.,  Rushworth  II,  Vespa- 
sian  ps.,  kleinere  denkmäler  (Ep.-Erf.  gll.,  Corp.  gll.,  BHckling  gll., 
Urkunden  u.  a.),  dazu  kurz  nach  Cosijn  die  altwests.  belege,  die 
gegebenen  belege  sind  wenigstens  für  Corp.  unvollständig,  es  fehlt 
1828  scriopu,  1054  aetweosendne,  1618  scaehe.  der  verf.,  der  weit- 
gehende Schlüsse  auf  das  uraltengl.  machen  will,  hätte  auch  die  ein- 
schlägigen verba  contracta  berücksichtigen  müssen. 


XVI.     Engliscli.  311 

265.  George  Hempl,  0.  E.  ea  =  Germanic  ce,  and  Old  English 
shortening  before  h  -\-  cons.     Modern  Language   Notes  7  (7)  394  f. 

W.  G.  ä  shortens  in  0.  E.  before  h  -\-  cons.  and  this  shört 
vowel  is  later  broken  to  ea  and,  after  the  falling  away  of  h  length- 
ened  to  ea  (bspl.   smealic). 

266.  M.  Callaway,  The  absolute  participle  in  Anglo-Saxon. 
—  vgl.  jsb.  1891,  16,  280.  bespr.  mit  ergänzenden  bemerkungen 
von  J.  E.  Wülfing,  Engl.  stud.  16  (3)  395—398  ('gründliche 
arbeit'). 

267.  T,  0.  Harrison,  The  separable  prefixes  in  Anglo-Saxon. 
Baltimore,     diss.  der  Johns  Hopkins  University. 

268.  G.  Wack,  Artikel  und  demonstrativpronomen  in  Andreas 
und  Elene.     Anglia  15  (n.  f.  3;  1,  2)  209—221. 

se,  seo,  päd  findet  sich  in  E.  und  A.  syntaktisch  vollkommen 
gleich  verwendet,  wenngleich  numerisch  in  E.  etwas  überwiegend,  die 
angestellte  vergleichung  ergibt  nichts,  was  der  annähme,  Kynewulf 
sei  auch  der  verf.  des  Andreas  widerspräche. 

269.  J.  E.  Wülfing,  Ae.  sum  mit  dem  genitiv  einer  grund- 
zahl.     Engl.  stud.  17  (2)  285—292. 

W.  zeigt,  dass  schon  im  ae.  ein  schwanken  in  der  bedeutung 
dieser  konstruktion  stattfand  und  häufig  die  hauptperson  in  dem 
Zahlwort  nicht  mit  einbegrifi'en  wird  (Gesetze  206,  II,  4  ob^on  gange 
feowra  sum  to  and  obsace  and  heo  Mm  sylf  fifta),  ähnlich  auch  im 
altfries.  W.  verfolgt  die  genannte  und  ähnliche  konstruktionen  auch 
in  das  me. 

270.  J.  E.  Wülfing,  Zu  Engl.  stud.  16,  p.  84.  Engl.  stud. 
17  (2)  291  f. 

W.  zeigt,  dass  ein  paar  verben,  von  denen  Sarazin  behauptet, 
dass  sie  nur  im  Beowulf  mit  dem  dat.  (instr.)  vorkämen,  auch  in  der 
prosa  so  konstruiert  werden. 

271.  Richard  Fricke,  Das  altenglische  zahlwort.  —  vgl.  jsb. 
1887,  16,  254.  bespr.  von  J.  E.  Wülfing,  Engl.  stud.  17  (1)  110 
(recht  brauchbar,  wenn  auch  nicht  überall  erschöpfend). 


272.  M.  Konrath,  Zur  laut-  und  flexionslehre  des  Mittel- 
kentischen. Herrigs  archiv  88  (1)  47—66.  (2)  157—180.  89 
(2.  3)  153—166. 

K.  untersucht  die  kent.  version  des  Poema  Morale,  die  kent.  pre- 
digten, Ayenbite  of  Inwyt  und  Shoreham.  behandelt  werden  ae.  ea; 
ea;  *(?,   io;  eo,  %o.     a  und  o  vor  nasalen;  zur  schwachen  konjugation. 


312  XVI.     Englisch. 

273.  P.  Lienig,  So  that     Engl.  stud.  17  (1)  166. 

au  Kölbings  anm.  zu  Arthour  und  Merlin  s.  425  (v.  55)  an- 
knüpfende bemerkung. 

274.  K.  Luick,  Beiträge  zur  englischen  grammatik.  Anglia 
14  (3)  287—302. 

vgl.  jsb.  1891,  16,  285.  behandelt  5.  zur  entstehung  des  ne. 
iu  (new,  dew,  duke),  6.  frz.  eu,  ieu  im  englischen,  7.  der  lautwert 
von  me.  ne.  oi. 

275.  K.  D.  Bülbring,  Ablaut  in  the  modern  dialects  of  the  south 
of  England,  translated  from  'Geschichte  des  ablauts  der  st.  Zeit- 
wörter innerhalb  des  südenglischen'  by  W.  A.  Badham.  London, 
English  Dialect  Society. 

angez.  Academy  (40)  no.  1012,  267.  Athenseum  (1891)  no. 
3343,   684  (acute  and  useful). 

276.  G.  Hempl,  Initial  kn  in  English.  Modern  Lang.  Notes 
7  (3)  149—152. 

1.  Ä:»  =  mouth  -  explosive   k-\--n   werde    spätestens    anfang    des 

17.  jhs.  =  2.  nasal  explosive  k-^n,  daraus  entsteht  3.  iw  =  nasal- 
explosive t -\- 11  (vorherrschend  in  der  mitte  des  17.  jhs.),  4.  hn  = 
nasal  h  (or  voiceless  n)  -|-  n,  5.  hii  =  voiceless  n  (so  noch  in  West- 
moreland  und  Cumberland)  und  6.  n  allein. 

277.  F.  A.  Blackburn,  The  English  future;  its  origin  and 
development.     diss.   Leipzig.     Leipzig,  Fock.     53  s. 

278.  Otto  Jespersen,  Studier  over  engelske  kasus.  forste 
rsekke.  med  en  indledning:  fremskrit  i  sproget.  Copenhagen,  Kleins 
forlag  1891.     222  s. 

von  dem  einleitenden  aufsatz  sagt  Academy  (41)  no.  1026,  17: 
it  is  long  since  we  read  so  brilliant  a  performance  of  its  kind.  die 
absieht  des  verfs.  ist  zu  zeigen,  dass  der  Übergang  der  spräche  vom 
synthetischen  zum  analytischen  typus  nicht  als  'verfall'  sondern  als 
'fortschritt'  der  spräche  zu  bezeichnen  sei.  von  dem  hauptteil  der 
arbeit  sagt  dieselbe  zs. :  no  Student  of  English  grammar  ought  to 
neglect  it.  the  author's  views  as  to  the  causes  of  the  loss  of  flexion 
in  English  are  carefully  thought  out,  and  probably  sound.  gelobt 
auch  Modern  Lang.  Notes  7  (7)  428 — 431  von  D.  K.  Dodge,  Nord, 
tidskr.  f.  filol.   10,  4  von  M0ller. 

279.  W.  Franz,  Zur  syntax  des  älteren  neuenglisch.  das 
pronomen.     Engl.  stud.   17  (2)  200—225.      17  (3)  384—402. 

der  verf.   untersucht   eine   reihe   prosaischer  werke  des  17.  und 

18.  jhs.  1.  in  bezug  auf  die  auslassung  des  relativs  im  nominativ. 
2.  relativpronomina  (tcho  für  whom,  who  von  tieren  gebraucht,    ver- 


XVI.     Englisch.  313 

allgemeinerndes  wkoso,  tvhatso;  which,  auf  personen  bezogen,  the 
wliich  für  tvhich,  relativische  satzverknüpfung,  pleonastisch  anknüpfen- 
des which,  relat.  subj.  oder  obj.  doppelt  ausgedrückt,  tvhich  auf  etwas 
folgendes  hinweisend,  what  für  that  und  ivhich,  what  als  plur.,  that 
that  für  that  ivhich,  verhältnismässiges  vorkommen  von  that,  which, 
lüho,  as  als  relativ).  2.  personalpronomen,  3.  possessivpi-onomen, 
4.  demonstr.  p.,  5.  pronominalien  (one,  nobody,  anybody,  none,  some, 
any,  someivhat,  other,  everyhody,  nobody,  every  man,  any  man;  every, 
ought  (aiight),  one  another,  each  other).  6.  reflexivpron.  7.  inter- 
rogativpron. 

280.  J.  Klapperich,  Die  Steigerung  der  adjektive  im  neu- 
englischen.    Engl.   stud.  17  (2)  225—229. 

die  zweisilbigen  adj.  steigern,  wie  Kl.  an  zahlreichen  belegen 
zeigt,  nach  deutscher  weise  1.  wenn  sie  den  ton  auf  der  2.  silbe 
haben,  2.  wenn  sie  auf  y  oder  le  mit  vorhergeh,  kons.,  oder  auf  er 
und  otv  ausgehen,  ebenso  common,  pleasant,  handsome,  quiet. 

281.  Hans  Willer t,  Anmerkungen  zur  englischen  gramraatik. 
Wissenschaftl.  beilage  zum  progr.  der  Margarethenschule  zu  Berlin. 
Ostern  1892.     24  s.     4^ 

it  vor  Objektivsätzen,  every  one  mit  dem  plural,  none  als  neutrum. 

282.  Herman  Andersson,  Some  remarks  on  the  use  of  rela- 
tive pronouns  in  modern  English  prose.  Upsala,  Almquist  &  Wik- 
sells.     29  s. 

beobachtungen  über  das  relativpronomen  in  einer  zahl  moderner 
prosawerke  und  der  gesprochenen  spräche  der  gebildeten,  als  ergän- 
zung  zu  den  in  den  üblichen  grammatiken  gegebenen  regeln  nicht 
ohne  wert, 

283.  A,  H,  Tolman,  Shall  and  ivill,  and  should,  and  would. 
Modern  Lang,  Notes  7  (4)  223—227. 

regeln  über  den  gebrauch  der  hilfsverben  im  Neuengl. 

284.  W.  Sopp,  Orthographie  und  ausspräche  der  ersten  neu- 
englischen bibelübersetzung.  — vgl.  jsb.  1890,  16,  211.  trotz  kleinen 
versehen  verdienstvoll  nach  K,  D.  Bülbring,  Litbl.  1892  (6)  193  f. 

285.  J.  Klapj^erich,  Zur  spräche  des  lustspieldichters  Richard 
Brinsley  Sheridan.  Beilage  zum  bericht  über  die  realschule  zu 
Elberfeld,  Schuljahr  1891—1892.  [progr,-no.  480].  Leipzig,  Fock. 
24  s.     4^. 

stellt,  ohne  zu  erschöpfen,  kurz  die  unterschiede  zusammen,  die 
die  spräche  in  den  lustspielen  St.s  in  grammatischer  und  lexikal. 
hinsieht  von  der  heutigen  gebildeten  Umgangssprache  aufweist,  bespr. 
von  J.  G.  C.   Schul  er,  Engl,  stud.   17  (2)  280—284. 


314  XVI.     Englisch. 

286.  Franz  Wüllenweber,  Beiträge  zur  geschichte  der  engli- 
schen grammatik  (17.  Jahrhundert),  progr.  [no.  110]  der  dritten  höheren 
bürgerschule  zu  Berlin.      27  s.     4''. 

gibt  einen  überblick  über  die  grammatischen  arbeiten  von  A. 
Hume  (1617),  A.  Gil  (1619),  Ben  Jonson  (aus  seinem  nachlass  1640 
gedruckt),  Ch.  Butler  (1633),  J.  Wallis  (1653),  W.  Walker  (2.  aufl. 
aus  d.  j.  1653)  und  Bishop  Wilkins  (1668)  und  behandelt  dann 
1.  ausspräche  und  Orthographie  und  2.  formenlehre  und  syntax  bei 
den  genannten  autoren.  bespr.  mit  einigen  ergänzenden  bemerkungen 
von  J.  Klapp  er  ich,  Mitteilungen  (Anglia)  3  (7)  210—212:  'bietet 
recht  wertvolles  material'. 


287.  F.  A.  March,  Laws  of  language,  with  a  word  on  Verner's 
law.  American  Philological  Assoc,  Proceedings  for  Juli  1891  (21) 
s.  L.   —   enthält  nichts  neues. 


Phonetik.  288.  H.  Sweet,  A  primer  of  spoken  English.  vgl. 
abt.  3,  4.  —  mit  Verbesserungsvorschlägen  angez.  Zs.  f.  öst.  gymn. 
43,  250  von  A.  Brandl.  —  bespr.  auch  Zs.  f.  realschw.  17,  162 
von  E.  Nader. 

289.  Aug.  Western,  Kurze  darstellung  der  englischen  aus- 
spräche, für  schulen  und  zum  Selbstunterricht.  2.  aufl.  Leipzig, 
Reisland.     0,80  m. 

bespr.  Phonet.  stud.  6  (1)  106—110  von  R.  J.  Lloyd. 

290.  G.  Gi  et  mann  S.  J.,  Die  ausspräche  des  englischen  in 
systematischer  Vollständigkeit,  einschliesslich  der  regeln  über  Quan- 
tität und  accent.     Freiburg  i.  B.,  Herder  IV,   108  s. 

behandelt    in    drei    teilen    1.    die    ausspräche    der    einzellaute, 

2.  quantität,  3.  accent,  dazu  anhang  über  die  eigennamen  (vornamen, 
familiennamen  und  andere  englische  oder  anglisierte  eigennamen). 
das  ganze  ist  von  geringem  wert,  da  der  verf.  von  den  neueren  ein- 
schlägigen arbeiten  und  der  phonetik  keine  kenntnis  hat.  ganz 
ohne  grund  empfohlen  von  L.  Kellner,  Mitteilungen  (Anglia)  3  (1) 
14  f     abgelehnt  vor  G.   Tanger,   Herrigs  archiv  89  (4)  429 — -431. 

291.  C.  H.  Grandgent,  German  and  English  sounds.  Boston, 
Ginn  and  co.     VI,  42  s.     55  cts. 

292.  Laura  Soames,  An  introduction  to  phonetics.    vgl.   abt. 

3,  5.  bespr.  von  C.  H.  Grandgent,  Modern  Lang.  Notes  7  (2) 
92 — 97  mit  vergleichungen  der  amerikanischen  und  Miss  Soames' 
ausspräche.  vgl.  L.  Soames  und  C.  H.  Grandgent  ebenda  7 
(5)  314  f. 


XVI.    Englisck  315 

293.  J.  A.  H.  Murray,  'Content',  'contents'.  Academy  (40) 
no.  1020,  456  f. 

M.  gibt  das  resiiltat  einer  an  die  leser  der  Academy  und  son- 
stige gebildete  personen  gerichteten  anfrage,  wie  diese  worte  zu  ac- 
centuieren  seien,  von  341  personen  accentuieren  150  in  allen  fällen 
content,  contents,  100  in  allen  fällen  content,  Contents,  die  übrigen 
ändern  den  accent  je  nach  der  bedeutung.  so  betonen  von  397 
personen:  contents  of  a  hooJc  208,  contents  189;  contents  of  pocket 
260,  contents  137;  cubic  content  222,  content  175;  ethic  content  201, 
content  165. 

294.  G.   Tanger,   Zur  lautschriftfrage.   —  vgl.   abt.   3,   14. 

295.  E.  Th.  True  and  Otto  Jespersen,  Spoken  English. 
everyday  talk  with  phonetic  transcription.    Leipzig,  Reisland.   IV,  60  s. 

ablehnend  besjjr.  von  G.  Tanger,  Herrigs  archiv  88  (3.  4) 
428—435.     vgl.  auch  R.  J.  Lloyd,  Phonet.  stud.  6  (1)  106—110. 


Metrik.  296.  Eduard  Sievers,  Altgermanische  metrik.  Paul's 
Grundriss  der  germanischen  philologie  2   (1)   861 — 897. 

vgl.  abt.  12,  62.  nachdem  S.  den  allitterationsvers  im  allge- 
meinen besprochen,  seine  theorie  dargelegt,  die  den  vers  durch  sta- 
tistische klassifikation  der  vorkommenden  natürlichen  betonungs- 
schemata  auf  eine  kleine  anzahl  rhythmischer  grundformen  oder  typen 
zurückführt,  geht  er  auf  die  german.  dialecte  im  einzelnen  ein  und 
behandelt  s.  888 — 893  die  'Angelsächsische  metrik'.  er  handelt  über 
die  quellen  für  die  erkenntnis  der  ae.  metrik,  betonung,  silbenzahl; 
den  normalvers,  schwellvers;  über  die  Strophenbildung  und  den  reim 
im  ae.  verse. 

297.  Englische  Metrik.  Paul's  Grundriss  der  germanischen 
Philologie  2  (1)  994—1072. 

A.)  Karl  Luick,  Geschichte  der  heimischen  metra  s.  994 — 1020. 

nach  einer  kurzen  einleitung  über  die  entwicklung  des  ae.  allit- 
terationsverses  und  über  die  durch  den  Stabreim  gebundene  rede,  wie 
sie  in  ^Ifrics  bibelparaphrasen  und  sonst  auftritt,  wendet  sich  L.  im 
anschluss  an  Sievers'  theorie  der  entwicklung  des  nationalen  reim- 
verses  zu,  behandelt  A.  die  anfange  und  den  vers  Layamons,  B.  den 
nationalen  reimvers,  C.  berührung  mit  anderen  versarten,  im  2.  ab- 
schnitt bespricht  er  den  me.  stabreimvers ,  und  zwar  a.  den  reim- 
freien, b.  den  mit  dem  endreim  versehenen  stabreimvers, 

B.)    J.   Schipper,   Fremde  metra  (s.  1021—1072). 
Seh.  behandelt  die  unter  dem  einflusse  und  nach   dem  vorbilde 
der  normannisch-französ.  und  mlat.  versarten  entstandenen  engl,  metra 


316  XVI.     Englisch. 

mit  regelmässigem  Wechsel  betonter  und  unbetonter  silben.  er  gibt 
einen  überblick  über  den  versrhythmus  (fehlen  des  auftaktes,  fehlen 
der  Senkung  im  inneren,  taktumstellung ,  mehrfache  Senkung,  klin- 
gende und  gleitende  versausgänge,  enjambement,  reimbrechung,  allit- 
teration),  die  silbenmessung  (synkope,  apokope,  verschleifung  u.  ä.), 
die  Wortbetonung  (I.  german.,  II.  romanische  wortbetonung)  und  geht 
dann  auf  die  einzelnen  versarten  und  den  strophenbau  über  (allge- 
meine bemerkungen,  zweiteilige  gleichgliedrige  Strophen,  einreimige, 
unteilbare  und  zweiteilige  ungleichgliedrige  Strophen ,  dreiteilige 
Strophen). 

298.  J.  Schipper,  Englische  metrik  in  historischer  und  syste- 
matischer entwicklung  dargestellt.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  334.  auch 
augez.  von  W.  Wilke,  Engl.   stud.   16  (3)  398—400. 

299.  On  Anglo  -  Saxon  alliteration ,  by  Dr.  R,  A.  Douglas- 
Lithgow.     Academy,   april  2,   1892. 

300.  Charles  Langley  Crow,  Zur  geschichte  des  kurzen  reim- 
paars  im  Mittelenglischen  (Harrowing  of  Hell,  Cursor  Mundi,  Chau- 
cer's  House  of  Fame).    Göttingen,  diss.     64  s.    —  vgl.  abt.  16,  382. 

LitteraturgeSCbklite.  301.  J.  F.  Kirk,  A  Supplement  to  Alli- 
bone's  critical  dictionary  of  English  literature  and  British  and  Ame- 
rican authors.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  341.  bespr.  Athenseum  (1892) 
no.  3349,  9  (hardly  a  first-rate  authority,  but  invaluable  for  pur- 
poses  of  rough-and-ready  reference). 

302.  Longmans'  handbook  of  English  literature  from  a.  d. 
673  to  the  present  time.  London,  Longmans  and  co.  1891.    604  s.    4/6. 

nach  Athenseum  (1891)  no.  3335,  416  ein  trefflicher  abriss  der 
englischen  litteratur. 

303.  F.  Ryland,  Chronological  outlines  of  English  literature. 
—  vgl.  jsb.  1891,  16,  344.  angez.  mit  einigen  berichtigungen 
Athenteum  (1891)  no.  3335,  416  (a  well  planned  and  useful  book). 

304.  Gustav  Karpeles,  Allgemeine  geschichte  der  litteratur. 
bd.  2,   s.   123—283:  Englische  litteratur.   —  vgl.  abt.   6,   13. 

der  text  zu  diesem  prächtig  ausgestatteten  bilderbuch  ist,  wenig- 
stens für  den  hier  in  betracht  kommenden  engl,  abschnitt,  ungenau 
und  vermag  ein  klares  bild  von  der  frühen  englischen  litteratur 
nicht  zu  geben,  zu  rühmen  ist  hingegen  die  wähl  und  ausführung 
der  illustrationen. 

305.  L.  Boucher,  Histoire  de  la  litterature  anglaise.  —  vgl, 
jsb.  1891,  16,  349.  ablehnend  bespr.  von  F.  Dieter,  Mitteilungen 
(Anglia)  3  (6)  176—181. 


XVI.    EngHsch.  317 

306.  Adolf  Mager,  Geschichte  der  englischen  litteratur  von 
ihren  anfangen  bis  zur  gegenwart.  mit  einem  anhange:  die  ameri- 
kanische litteratur.  ein  hilfsbuch  für  schulen  und  zum  privatgehrauch. 
Cöthen  i.  Anh.,   0.  Schulze.     VII,    182  s.  —  wertlose  arbeit. 

307.  K.  Kaiser,  A  brief  history  of  the  English  language  and 
literature,  for  the  use  of  schools  arranged.  Leipzig,  E.  Schultz' 
erben.     2.   ed.     VIII,   99  s.     kart.   1   m. 


308.  Bernhard  ten  Brink,  Altenglische  litteratur.  Pauls  Grund- 
riss   der  germanischen  philologie.     bd.  2   (1)   510 — 550. 

leider  ist  ten  Bi'inks  abschnitt  über  die  ae.  litteratur  fragment 
geblieben,  nur  die  einleitung  und  ein  teil  des  ersten  kapitels  liegen 
vor.  die  fehlenden  teile  von  einem  andern  bearbeiter  ergänzen  zu 
lassen,  hat  der  herausgeber  des  grundrisses  nicht  für  thunlich  ge- 
halten, der  hinweis  auf  die  zweite  aufl.  kann  freilich  für  diejenigen, 
die  eben  die  erste  erstanden  haben,  nur  ein  schwacher  trost  sein, 
ten  Brink  teilt  die  ae.  litt,  in  drei  abschnitte,  a)  die  inhaltlich  in 
der  zeit  der  Völkerwanderung,  bez.  im  heidentum  wurzelnde  dichtung, 
b)  die  christliche  dichtung,  c)  die  prosa.  die  betrachtung  der  alt- 
nationalen dichtung  gibt  ihm  gelegenheit,  auf  die  fortpflanzung  der 
dichtung  in  vorlitterarischer  zeit  einzugehen,  die  nicht  abgeschlossen 
sei  und  ihrer  natur  nach  in  Varianten  lebe,  auf  die  Unmöglichkeit 
sog.  'echtes'  von  'unechtem'  reinlich  zu  sondern.  §  5  gibt  ten  Brink 
seine  originalen  anschauungen  über  die  ae.  metrik.  §  6 — 8  überaus 
feine  beobachtungen  über  den  stil  der  ae.  dichtung,  wohl  das  beste, 
was  bisher  darüber  gesagt  worden  ist,  über  wort-  und  formelschatz, 
die  kenningar,  über  darstellung  und  komposition.  ten  B.  geht  dann 
auf  die  betrachtung  der  konkreten  sagengebilde  über,  auf  die  mythen 
von  Ing,  der  Nerthus,  Sceäf,  Beaw,  Breca,  die  spuren  alter  mythen 
in  den  ae.  königsgenealogien,  OflFa,  ferner  auf  die  friesischen  national- 
sagen von  Finn  und  Hild,  Hagena's  tochter  und  die  dänischen  von 
Sigehere,  Heremod,  Healfdene,  Hälga,  Hroögar  und  die  andern  sagen 
der  skandinavischen  und  ostsee-völker.  §  12  handelt  eingehend  über 
den  Widslö,  §  13,  mit  dem  das  fragment  abschliesst,  über  den  kämpf 
um  Finnsburg  und  die  Finnepisode  im  Beowulf. 

309.  Stopford  A.  Brooke,  The  history  of  early  English  lite- 
rature being  the  history  of  English  poetry  from  its  beginnings  to 
the  accession  of  king  .Alfred.  in  two  volumes.  London,  Mac- 
millan  and  co.    XVI,   344  s. ;  337  s.    (mit  einer  karte  von  England.) 

ein  mit  rühmlicher  begeisterung  für  den  gegenständ,  aber  mit 
nicht  vollkommen  ausreichender  philol.  kenntnis  abgefasstes  werk, 
das  in  England  zur  Verbreitung  und  Wertschätzung  der  ae.  litteratur 


318  XVI.     Englisch. 

gewiss  viel  beitrageu  wird,  neben  Gi-eins  bibliothek  hat  B.  für  seine 
darstellung  vor  allem  Wülkers  grundriss  benützt,  was  nach  1885 
erschien,  ist  nur  zum  teil  berücksichtigt,  doch  sind  ten  Brinks  Beowulf- 
untersuchungen  und  sonst  mehrere  neuere  Schriften  über  die  ae. 
litteratur  herangezogen,  bd.  1  behandelt  B.  Widsith,  Deor,  and  the 
Scop  (!  so  durchgehend  im  werk,  während  bei  den  ersteren  das 
längezeichen  fehlt),  Beowulf,  Waldhere  und  über  das  gesamte  gebiet 
der  ae.  dichtung  sich  erstreckende  themata:  The  Conquest  and  lite- 
rature,  Armour  and  war  in  poetry,  The  settlement  in  poetry,  The 
sea,  Christianity  and  literature,  Monasticism  and  literature;  bd.  2 
enthält:  The  rise  of  literature:  Wessex  and  Mercia,  literature  in 
Northumberland,  Csedmon,  Genesis,  Exodus,  Daniel,  Christ  and  Satan, 
Judith  and  other  Caedmonian  poems,  Northumbrian  literature  other 
than  English,  'Soul  and  Body'  and  'the  elegiac  poems',  Cynewulf, 
the  signed  poems  of  Cynewulf,  unsigned  poems  either  by  Cynewulf 
or  by  men  of  his  school,  the  school  of  York,  beigegeben  sind 
grosse  abschnitte  und  ganze  gedichte,  stabreimend  oder  im  blank 
verse  übersetzt,  femer  stücke  aus  quellen  einzelner  gedichte  u.  a. 
im  ganzen  verdient  die  ästhetische  seite  des  werkes  mehr  lob  als 
die  philologische  und  historische. 

310.  G.  Sarrazin,  Parallelstellen  in  altenglischer  dichtung. 
Anglia  14  (2)  186—192. 

gegen  Kails  arbeit  gerichtet,  die  Sarrazins  ansieht,  dass  die  ae. 
bearbeitung  des  Beowulf  von  Cynewulf  herrühre,  nicht  widerlege, 
sondern  bestätige. 

(311.)  J.  M.  Hart,  Judaism  in  early  England.  Mod.  Lang. 
Notes  7  (1)  53—56. 

geht  gegen  Cooks  bestreben,  jüdischen  einfluss  in  der  alt- 
englischen religiösen  literatur  nachzuweisen. 

312.  Albert  S.  Cook,  A  literary  motive  common  to  Old, 
Middle,   and  Modern   English.     Mod.  Lang.  Notes  7  (5)  269—273. 

über  ein  im  ae.  Crist,  im  me.  Cursor  Mundi  und  in  einem  ge- 
dieht von  Christina  Rossetti  begegnendes  motiv:  Christus  als  Ver- 
geltung für  seine  leiden  die  liebe  des  sünders  verlangend. 

313.  Henry  Morley,  English  writers:  an  attempt  towards  a 
history  of  English  literature.  vol.  6.  from  Chaucer  to  Caxton.  — 
vol.  7.    from  Caxton  to  Coverdale.     London,   Cassell  and  co. 

nach  dem  Athena;um  (1891)  no.  3335,  415  f.  ist  der  6.  band 
in  jeder  hinsieht  besser  als  der  vorhergehende.  Lydgate  und  Occleve 
seien  befriedigend  behandelt.  Reginald  Pecocke  sei  eingehend  be- 
sprochen, femer  Barbour,  Huchowne,  der  Gawaindichter  und  die 
'Paston    letters'.       die    geschichte    der    erfindung    und    anfange    der 


XVI.     Englisch.  319 

buchdruckerei  sei  etwas  konfus,  das  kapitel  über  Caxton  dürftig, 
der  7.  band  behandelt  eingehend  Skelton,  Hawes,  More,  Fisher, 
Tyndale,  Barclay,  Lyndesay,  Dunbar,  Gawin  Douglas  und  Sir  Thomas 
Elyot  mit  auszügen  aus  ihren  werken,  daneben  kürzer  eine  grosse 
zahl  weniger  bedeutender  autoren.  die  uotwendigkeit  gedrängterer 
darstellung  in  diesem  abschnitt  habe  günstig  auf  den  stil  des  Ver- 
fassers in  diesem  bände  gewirkt,  dem  bände  sei  ein  wertvoller 
bibliographischer  anhang  beigegeben. 

314.  A.  B.  Hoeppner,  Arthurs  gestalt  in  der  litteratur  Eng- 
lands im  mittelalter.     diss.     Leipzig.     66  s. 

315.  John  Rhys,  Studies  in  Arthurian  legend.  Oxford, 
Clarendon  press.     1891. 

bespr.  von  C.  F.  Keary,  Engl.  Hist.  Review  7   (1)   130—136. 

316.  G.  Hart,  Die  Pyramus-  und  Thisbe-sage.  63  s.  —  vgl. 
abt.   10,   100. 

317.  George  Lyman  Kittredge,  Henry  Scogan.  Studies  and 
notes  in  philology  and  lit.   109 — 117. 

s.  unten  16,  450. 

318.  Alois  Brandl,  Englische  volkspoesie  [übersieht  über  die 
aus  mündlicher  Überlieferung  geschöpften  Sammlungen  der  volks- 
poesie].     Pauls  Grundriss  der  german.   philologie  2   (1)   837 — 860. 

im  eingang  beleuchtet  B.  die  mannigfaltigkeit  der  Versionen 
der  einzelnen  volkstümlichen  dichtungen,  den  beständigen  wandel, 
den  sie  im  munde  des  volkes  erfahren  und  die  Schwierigkeit,  die 
dem  forscher  in  der  ermittelung  von  zeit  und  ort  der  entstehung 
oder  historischer  person  entgegentreten,  er  behandelt  den  begriff 
der  volkspoesie,  das  alter  der  englischen  volksballade  in  der  erhal- 
tenen form  und  die  ersten  aufzeichnungen  im  15.  jh. ,  die  Gest  of 
Robin  Hood  und  die  einzelnen  R.  Hood-balladen  (§  5  und  6).  es 
folgen  die  aufzeichnungen  in  der  blütezeit  der  Volksdichtung  im 
16.  Jh.,  ihr  niedergang  in  der  ersten  hälfte,  neuer  aufschwung  des 
interesses  in  der  zweiten  hälfte  des  17.  jhs.,  theoretische  Würdigung, 
fortleben  der  Volksdichtung  und  Sammlungen  des  18.  jhs,,  vor  allem 
Percys  Reliques  (§§.  14.  15),  Scotts  Minstrelsy  und  die  zahlreichen 
sonstigen  Sammlungen  des  19.  jhs.  bis  hinauf  zu  H.  J.  Child. 
§  20 — 25  behandelt  kurz  die  märchen-  und  Spruchsammlungen  von 
ihren  anfangen  im  12.  jh.  bis  auf  unsere  zeit. 

319.  Emil  Koeppel,  Studien  zur  geschichte  der  italienischen 
novelle  in  der  englischen  litteratur  des  16.  Jahrhunderts.  Quellen 
und  forschungen  heft  70.     Strassburg,  Trübner.     100  s. 

behandelt  den  inhalt  der  engl,  novellensammlungen  von  Painters 
Palace  of  pleasure  (1567)  an  und  die  italien.  quellen,     dabei  ist,  wie 


320  XVI.     Engliscli. 

C.  H.  Herford,  Litztg,  1892  (24)  789  f.  in  seiner  anzeige  bemerkt, 
'dem  ebenso  feinsinnigen  wie  fleissigen  verf  manch  nützlicher  hin- 
weis  über  stil-  und  kulturentwicklung  entschlüpft'.  vgl.  auch 
L.  Fr(aenkel),  Lit.  cbl.  1892  (26)  931  f.  H.  Varnhagen,  Litbl. 
1892  (5)   153  f.   mit  einigen  ergänzungen. 

320.  Th.  A.  Fischer,  Drei  Studien  zur  englischen  litteratur- 
geschichte.      Gotha,   F.  A.   Perthes.     177  s.      3  m. 

die  Edward  Dowden  gewidmete  schrift  enthält  drei  aufsätze: 
1.  Roger  Ascham,  2.  erinnerungen  eines  Jenenser  Studenten  (mehr 
die  deutsche  litteratur  betreffend,  auszüge  aus  dem  tagebuche  Henry 
Crabb  Robinsons),  3.  über  den  einfluss  der  see  auf  die  englische 
litteratur.  die  altengl.  poesie  wird  nur  aHhangweise  s.  171  kurz 
berührt,  im  me.  nur  Chaucer  erwähnt. 

321.  Philip  Schaff,  Literature  and  poetry.  studies  on  the 
English  language;  the  poetry  of  the  bible;  the  dies  irae;  the  stabat 
mater;  the  hymns  of  St.  Bernard;  the  university,  ancient  and  modern; 
Dante  Alighieri,  the  Divina  Commedia.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  356. 
bespr.  von  P.  Kleinert,  Litztg.  1892  (7)  225 — 227.  darnach  gibt 
die  abhandlung  über  die  engl,  spräche  'auf  den  besten  gewährs- 
männem  fassend,  ein  sorgsames,  wohlillustriertes  bild  des  processes, 
durch  welchen  diese  ihrem  fundament  und  beherrschenden  character 
nach  german.  zunge  einen  reichen  Prozentsatz  roman.  sprachguts  sich 
einverleibt  und  vermöge  des  Verzichtes  auf  formalen  und  syntakt. 
reichtum  sich  in  den  stand  gesetzt  hat,  dem  ihr  beschiedenen  beruf 
der  Welteroberung  durch  eine  ungemessene  fahigkeit  neuer  assimi- 
lationen  gewachsen  zu  sein'. 

322.  Theodore  W.  Hunt,  Ethical  teaching  in  Old  English 
litcratm-e.     New  York,  Funk  and  Wagnall,     384  s. 

nach  Ch.  E.  Hart,  Modern  Language  Notes  7  (7)  424 — 428 
bezweckt  der  verf.  gegen  den  um  sich  greifenden  materialisraus  in 
der  heutigen  litteratur  anzukämpfen,  indem  er  an  dem  beispiel  der 
älteren  epochen  des  engl.  Schrifttums  von  Beowulf  bis  Ascham  nach- 
weise, dass  die  besten  erzeugnisse  stets  auch  'ethisch'  seien,  er 
behandelt  die  bibel  und  homilie  im  ae.,  Cajdmon,  Beda,  Alfred,  Cyne- 
wulf,  Layamon,  Orm,  Richard  de  Bury  und  Richard  Rolle,  die  lehren 
der  schule  und  kirche,  die  ae.  gesetze  und  sprüche  und  weist 
vorgeblich  evident  nach,  dass  die  ethischen  lehren  der  ags.  kirche 
'evangelical,  independent  and  protesting'  wären,  im  zweiten  teil 
prüft  er  Chaucer,  Cursor  Mundi,  die  bühne,  Mandeville,  Wiclif, 
Langland,  Gower,  Caxton,  Latimer,  Tyndale  und  Ascham  auf  ihren 
ethischen  gehalt.  nach  dem  recensenten  der  Mod.  Lang,  Notes  ist 
das  werk  ein  wertvoller  beitrag  zur  philosophie  der  englischen 
litteratur. 


XVI.     Englisch.  321 

323.     C.  J.  Abbey,    Religious   thought   in  Old  Englisli   verse. 
London,  Sampson  Low.     456  s.      10/6. 


324.  Edmond  Sc  her  er,  Essays  on  English  litei-ature.  trans- 
lated  by  George  Saintsbury.      London,  Sampson  Low  and  co. 

nach  dem  Athenseum  (1892)  no.  3361,  399  f.  themata  aus  der 
ne.  litteratur  behandelnd,  enthält  die  schrift  auch  einen  aufsatz  über 
Taines  engl,  litteraturgeschichte. 

325.  John  Churton  Collins,  The  study  of  Englisli  literature: 
A  plea  for  its  recognition  and  Organisation  at  the  universities.  Lon- 
don, Macmillan  and  co. 

der  verf.  wünscht,  dass  das  Studium  der  engl,  litteratur  von 
seiner  jetzigen  entwürdigenden  abhängigkeit  von  der  philologie  be- 
freit werde,  als  ein  fach  für  sich  gelte  und  im  Zusammenhang  mit 
der  griechischen  und  lateinischen  litteratur  behandelt  werde,  vgl. 
Mod.  Lang.  Notes  7  (1)  61  f. 


ChrestomatMeD,  Sammlungen.  326.  James  w.  Bright,  An  Angio- 

Saxon  read  er,  edited  witli  notes  and  glossary.  [New  York,  Holt 
and  CO.  1891.]  London,  Swan  Sonnenschein  and  co.  1892.  VIII,  385  s. 
die  besonders  zum  gebrauch  für  den  anfänger  empfehlenswerte 
Sammlung  enthält  von  prosaischen  stücken:  part  1.  From  the  gospels: 
St.  Mark,  chap.  IV.,  Orpheus  and  Eurydice  (Boethius),  Account  of 
the  poet  Cjedmon;  part  2.  Cynewulf  and  Cyneheard,  Wars  of  Alfred 
the  Great  (Chronicle),  Alfred's  preface  to  the  Pastoral  Gare,  from 
the  P.  Gare,  Ohthere  and  Wulfstan,  It  is  better  to  suffer  an  injury 
than  to  inflict  one  (Boethius),  Providence  and  fate  (dgl.),  The  nature 
of  God  (dgl.),  The  conversion  of  Edwin  (Beda);  part  3.  A  Blickling 
homily  ({)isses  middangeardes  ende  neah  is),  ^Ifric's  homily  on  the 
assumption  of  St.  John  the  Apostle,  ^Ifric's  homily  on  St.  Gregory 
the  Great,  ^Ifric's  life  of  king  Oswald,  ^Ifric's  preface  to  Genesis, 
The  legend  of  St.  Andrew,  The  harrowing  of  Hell;  von  dichtungen: 
Csedmon's  Genesis:  The  oflfering  of  Isaac,  the  battle  of  Brunanburh, 
the  battle  of  Maldon,  the  Wanderer,  the  Phoenix,  dazu  kommt  als 
beigäbe  die  lat.  quelle  des  letzteren,  Lactantius:  De  ave  Phoenice, 
text  -  erklärende  anmerkungen,  abriss  der  metrik  nach  Sievers  und 
ein  reichhaltiges  glossar  mit  Stellenangabe  und  verweis  auf  verwandte 
german.  Wörter.  —  gelobt  von  R.  Wülker,  Lit.  cbl.  1892  (32)  1128  l, 
mit  einigen  ausstellungen  gerühmt  auch  Academy  (41)  no.  1035. 
233.  mancherlei  besserungen  und  ergänzungen  gibt  F.  Holthausen, 
Litbl.  1892  (8)  263—266.  vgl.  Francis  B.  Gummere,  Modern 
Lang.  Notes  7  (5)  297—301.  Revue  critique  1892  (24). 
Jahresbericht  für  germauische  philologie.    XIV.    (1892.)  21 


322  XVI.    Englisch. 

327.  W.  W.  Skeat,  Twelve  facsimiles  of  Old  English  manu- 
scripts.  with  transcriptions  and  an  introduction.  Oxford,  Clarendon 
press.     36  s.     4''.     mit  12  photogr.   tafeln,     sh.   7,6. 

zwölf  photolithographische  proben  aus  hss.  des  9. — 15.  jhs. 
1.  ^Elfred's  Pastoral  Care  Ms.  Hatton  20;  2.  Exodus  Ms.  Junius  11; 
3.  Peterborough  Chron.  Ms.  Laud  636;  4.  Ormulum  Ms.  Junius  1; 
5.  Old  Kentish  sermons  Ms.  Laud  471;  6.  Moral  Ode  Ms.  Jesus 
Coli.,  Oxford;  7.  Havelok  Ms.  Laud  Mise.  108;  8.  Wycliffe's  Bible 
(earlier  version)  Ms.  Douce  370;  9.  Piers  Plowman  Ms.  Laud  Mise.  581; 
10.  Chaucer's  Legend  of  Good  Women  Ms.  Fairfax  16;  11.  Wars 
of  Alexander  Ms.  Ashmole  44;  12.  Chaucer's  Ballade  to  Rosemounde, 
Ms.  Rawlinson  Poet.   163.     dazu  eine  einleitung  über  das  alter  und 

die  Schrift. bespr.  von  A.  Brandl,  Litztg.  1892  (52)  1686  f.,  von 

E.  Kölbing,  Engl.  stud.  17  (3)  412  f.  mit  einigen  berichtigungen 
der  transskription ,  ebenso  von  J.  Z(upitza),  Herrigs  archiv  88 
(3.  4),  419  f.,  angez.  auch  Academy  (41)  no.  1049..   569. 

328.  H.  Sweet,  Second  Middle  English  primer.  2"^  ed. 
Oxford,  Clarendon  press.     2/6. 

329.  Wm.  Hand  Browne,  Notes  on  Morris  and  Skeat's 
'Specimens  of  Early  English'.    Modern  Lang.  Notes  7  (5)  266—268. 

[330.]  George  Eyre-Todd,  Abbotsford  series  of  the  Scottish 
poets.  vol.  I:  Early  Scottish  poetry.  Glasgow,  Hodge.  London, 
Williams  and  Norgate.      1892. 

angez.  Academy  no.  1033  (1892)  s.  179  —  180:  'brief  selections 
of  poems'.  verteidigt  vom  herausgeber  Ac.  no.  1035  s.  232 — 233, 
antwort  des  recensenten  Ac.  no.  1036  s.  255. 

vol.  II:  Mediaeval  Scottish  poetry. 

freundlicher  angez.  Academy  no.  1058  (1892)  s.  129.  Athenaeum 
no.  3381  s.  215—216. 


Denkmäler. 

a.  Altenglisch. 
Poesie. 

Andreas  vgl.  abt.  16,  268.  344. 

BeOWnlf.  (331.)  Müllenhoff,  Beowulf.  Untersuchungen.  — 
vgl.  jsb.  1891,  16,  363.  auch  angez.  von  L.  Ehrhardt,  Histor. 
zs.  69,  481  f. 

(332.)    The  Anglo-Saxon  Name  'Beowulf.    Athenseum,  June  11. 


XVI.     Altenglisch.  323 

(333.)  P.  J.  Cosijn,  Aanteekeningen  op  den  Beowulf  (schluss). 
Leiden,     (s.  33—42).  —  vgl.  jsb.   1891,  16,  365. 

(334.)  G.  Sarrazin,  Die  abfassungszeit  des  Beowulfliedes. 
Anglia  14  (4)  399—415. 

bekanntlich  hat  der  verf.  die  ansieht,  mit  der  er  gewiss  sehr 
vereinzelt  dasteht,  dass  das  Beowulflied  von  Cynewulf  in  die  uns 
bekannte  form  gebracht  worden  sei.  nach  der  vorliegenden  Unter- 
suchung will  er,  dass  Cynewulf  dieses  gedieht  nach  dem  Crist  und 
vor  der  Elene  gedichtet  habe. 

(335.)     Beowulf,   An  Anglo-Saxon   Poem    translated   from   the 
Heyne-Socin  Text.     By  Ino  Leslie  Hall.     Boston,  Heath. 
angez.  Mod.  Language  Notes  1892,   s.  255  f. 

(336.)  The  Deeds  of  Beowulf:  an  English  Epic  of  the  Eighth 
Century,  done  into  modern  prose.  with  an  introduction  and  notes. 
by  John  Earle.     Oxford,   Clarendon  press  C,   203  s. 

angezeigt  Athenseum,  okt.  1,  —  Engl.  Studien  18,  93 — 95 
von  Koppel. 

(337.)  Ch.  Davidson,  The  phonology  of  the  stressed  vowels 
in  Beowulf.  Publications  of  the  Modern  Lang.  Assoc.  in  America, 
vol  7.     s.  106—133. 

bespr.  von  Gustaf  E.  Karsten,   Engl.   stud.   17   (3)  417 — 420. 

Byrhtnoö.      (338.)     William  Rice  Sims,   The   Battle  of  Maldon, 
translated   from   the   Old   English.     Mod,  Lang.  Notes,   s.  275 — 286. 
die  Übersetzung  ist  in  siebenfüssigen  iamben. 

Cynewulf.  (339.)  Frank  Jewett  Mather,  The  Cynewulf  question 
from  a  metrical  point  of  view.  Mod.  Lang.  Notes  1892  (4)  193 — 213. 

die  eingehende  metrische  Untersuchung  lässt  dem  verf.  als  sicher 
erscheinen:  Juliana,  Crist  in  allen  drei  teilen,  Elene  und  Napier's 
bruchstück  sind  Cynewulfisch.  ebenso  darf  Guölac  B  nicht  ausge- 
schlossen werden,  nicht  gehören  Cynewulf  an :  Guölac  A  und  Phönix, 
für  Andreas  spricht  nichts  entschieden,  über  das  Beowulflied  urteilt 
Mather:  'It  were  hardly  necessary  to  prove  that  «Beowulf»  is  not  by 
Cynewulf;  but  if  there  be  a  lingering  believer,  except  Sarrazin,  in 
Sarrazin's  theory,  the  metrical  comparison  will  show  him  that  the 
poems  stand  far  apart.' 

Cynewulfs  (!rist.      (340.)     Cynewulf s  Christ:  an  Eighth  Century 
English  Epic.    Ed.  with  a   modern  Rendering,    by  Israel  Gollancz. 
angez.  Academy,  Sept.  24. 

(341.)  A.  Rose,  Die  Syntax  in  Cynewulf s  Crist.  Leipziger 
diss.  1890. 

besprochen  Anglia  13,   368  ff.  von  E. 

21* 


324  XVI.     Englisch. 

Elene.  (342.)  A.  Cook,  The  Date  of  tbe  Old  English  Elene. 
Anglia  15,  9—19. 

Cook  glaubt  aus  der  Schilderung  des  jüngsten  gerichts  in  der 
Elene  beweisen  zu  können,  dass  Cynewulf  Alcuins  hauptwerk  De 
Fide  Trinitatis  gekannt  habe  und  möchte  daher  die  beendung  der 
Elene  erst  an  den  anfang  des  9.  jhs.  setzen,  für  Cynewulfs  dich- 
terisches schaffen  nimmt  man  jetzt  allgemein  die  zweite  hälfte  des 
8.  jhs.  und  zwar  mehr  gegen  ende  desselben  an.  für  eine  abfassung 
der  Elene  aus  dem  anfang  des  9.  jhs.  bringt  Cook  nichts  vor,  das 
sich  nicht  mit  der  bisherigen  ansieht  vereinigen  Hesse, 

(343.)  W.  M.  Tweedie,  Kent's  Cynewulfs  Elene.  Modern 
Lang.  Notes  1892,  s.  123  f. 

bemerkungen  zu  Kents  erklärung  von  v.  348 — 349  und  353 
bis  363.     (vgl.  jsb.  1889,  16,  421). 

344.  G.  Wack,  Artikel  und  demonstrativpronomen  in  Andreas 
und  Elene.     Anglia  15  (1.  2)  209—220.  —  vgl.  abt.   16,  268. 

Rätsel,  (345.)  F.  Holthausen,  Klage  um  Wulf.  Anglia  15 
(1.  2)  188  f. 

(346.)  Georg  Herzfeld,  Die  rätsei  des  Exeterbuches.  vgl. 
abt.  10,  508;  jsb.  1890,   16,  361;  Zs.  f.  d.  phil.  25,  120. 

(347.)  Albert  Cook,  Recent  Opinion  concerning  the  Riddles 
of  the  Exeter  Book.     Mod.  Language  Notes   1892  (1)  20  f. 

handelt  über  Sievers'  aufsatz  in  der  Anglia  (vgl.  jsb.  1890,  16, 
359)  und  Herzfeld's  rätsei  des  Exeterbuches  (vgl.  jsb.  1890,  16,  361). 

Domes  dSBg.  (348.)  Waller  Deering,  The  Anglo-Saxon  poets 
on  the  judgment  day.  —  vgl.  jsb.  1890,  16,  373.  —  angez.  Litbl. 
1892,  april.  —  Lit.  cbl.   1892  (20). 

Judith.  (349.)  Max  Neumann,  Über  das  altenglische  gedieht 
von  Judith.     Kieler  diss.     (Leipzig,   Fock). 

der  verf.  hält  es  für  sehr  wahrscheinlich,  dass  Cynewulf  das 
gedieht  von  der  Judith  verfasst  habe,  wenn  dies  auch  nichts  über- 
zeugendes hat,  so  dürfte  doch  N.  beizustimmen  sein,  dass  die  Judith 
zeitlich  Cynewulf  nahe  steht. 

(350.)  Gregory  Fester,  Judith.  Studies  in  Metre,  Language 
and  Style,  with  a  view  to  determining  the  Date  of  the  Old-English 
Fragment  and  the  Home  of  its  author.  (Quellen  und  forschungen, 
heft  71).     Strassburg,   Trübner. 

angezeigt  in  den  Engl.  Studien  18,  98 — 101  von  G 1  ö  d  e. 
der  verf.  will  das  gedieht  erst  in  das  10.  jh.  setzen  (zwischen  915 
bis  918).  metrum,  spräche  und  stil  scheinen  ihm  auf  diese  zeit  zu 
deuten,  während  Neumann  aus  wertschätz,    quelle,    spräche  und  stil 


n 


XVI.    AltengKsch.  325 

folgert,  dass  es  sehr  wahrscheinlich  sei,  dass  Cynewulf  der  dichter 
desselben  sei.  Foster  glaubt ,  dass  es  ursprünglich  in  anglischer 
mundart  geschrieben  sei. 

(351.)  August  Müller,  Syntax  des  verbums  in  dem  angel- 
sächsischen gedichte  'Judith'.     Leipzig,   diss, 

KreOZ.  (352.)  H.  Logeman,  L'Inscription  anglo - saxonne  du 
Reliquiaire  de  la  vraie  Croix  au  Tresor  de  l'Eglise  des  SS.  -  Michel- 
et-Gudule  ä  Bruxelles.  —  vgl.  jbs.  1891,  16,  376.  —  bespr.  von 
Zupitza  in  Herrigs  archiv  87  (4)  462.  Cook,  Mod.  Lang.  Notes, 
s.   178  f.     Academy  (41)  no.   1026,  17. 

Phönix.  (353.)  William  Eice  Sims,  The  Happy  Land,  from 
the  Phenix.     Modern  Language  Notes  1892,   s.  11 — 13. 

neuenglische  Übersetzung  der  v.  1 — 84  vom  Phönix;  gereimt  in 
verschiedenen  versmassen. 

Widsiö.  (354.)  K.  Bojunga,  Die  72  Völkerschaften  im  Widsiö. 
Beiträge  zur  geschichte  der  deutschen  spräche  und  litteratur  16  (3). 

355.     F.  Holthausen,    Zur    textkritik    altenglischer    dichtungen. 
vgl.  16,  345  und  371. 


Prosa. 

Alfred.  (356.)  A.  Hüllweck,  Über  den  gebrauch  des  artikels 
in  den  werken  Alfreds.  —  vgl.  jsb.  1887,  16,  340.  fünf  jähre 
nach  dem  erscheinen  wurde  diese  Schrift  kurz  angezeigt  von  Wül- 
fing.  Engl.  stud.   17,  107  ff. 

(357.)  K.  Bock,  Die  syntax  der  pronomina  und  numeralia 
in  könig  ^Ifred's  Orosius.  —  vgl.  jsb.  1887,  16,  339.  —  wurde 
1892  kurz  angezeigt  von  Wülfing,  Engl.  stud.   17,   107  ff. 

(358.)  H.  Philipsen,  Über  wesen  und  gebrauch  des  bestimmten 
artikels  in  der  prosa  könig  ^Ifred's.  —  vgl.  jsb.  1887,  16,  341. 
wurde  1892  kurz  angezeigt  von  Wülfing,   Engl.  stud.  17,  107  ff. 

(359.)  The  Old  English  Version  of  Bede's  Ecclesiastical  His- 
tory  by  Th.  Miller.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  380.  —  besprochen  von 
J.  W.  P.,  Mod.  Lang.  Notes  1892  (2)  102—108. 

Mrie.  (360.)  J.  H.  Ott,  über  die  quellen  der  heiligenleben 
in  JElfric's  Lives  of  Saints.  I.     Halle,  diss. 

der  verf.  macht  für  alle  die  von  ihm  betrachteten  heiligenleben 
lateinische  quellen  wahrscheinlich,   deren  meiste  er  nachweist. 


326  -^VI.    Englisch. 

(SGI.")  M.  Förster,  Über  die  quellen  von  iElfric's  Homiliai 
catholicxe.   I.  Legenden.     Berliner  diss. 

nach  dieser  Untersuchung  ist  anzunehmen,  dass  auch  iElfric  zu 
all  seinen  Homilien  lateinische  quellen  vor  sich  hatte,  von  welchen 
die  meisten  nachgewiesen  werden. 

(362.)  C.  Brühl,  Die  flexion  des  verbums  in  ^Ifric's  Hepta- 
teuch  und  buch  Iliob.     Marburger  diss. 

uns  nicht  zugegangen.  damit  wird  zu  vergleichen  sein:  'die 
Syntax  des  verbums  in  ^Ifric's  Übersetzung  des  Heptateuchs  und 
des  buches  Hiob.     München  1885.     Leipziger  diss. 

Blickling  Homilien.  (363.)  F.  Holthausen,  Zu  den  Bückling 
Homilies.     Engl.  stud.   14,   393  ff. 

Chronik.  (364.)  Ch.  Plummer,  Two  of  the  Saxon  Chronicles 
parallel  with  supplementary  Extracts  from  others.  Oxford,  Clarendon 
Press.  1892.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  385.  —  angezeigt  von  Holt- 
hausen, Mitteil.  (Anglia)  3,  8.  R.  B.  Woodworth,  Mod.  Lan- 
guage  Notes  1892,  s.  357—361.     Glöde,  Engl.  stud.   18,   95—98. 

(365.)  J.  F.  Davis,  Anglo-Saxon  Chronicles.  —  vgl.  jsb.  1890, 
16,  380.  —  bespr.  von  Woodworth,  Modern  Lang.  Notes  1892, 
s.  357—361. 

(366.)      Oliver  Farrar  Emerson,    On   a   passage   in   the   Peter- 
borough  Chronicle.     Modern  Lang.  Notes  1892  (8)  507—509. 
es  bezieht  sich  die  conjectur  aufs  jähr  1135. 

De  Consnetndine  Monachorum.   (364.)  Willem  Logeman,  De  Con- 

suetudine  Monachorum.      Anglia  15,   20 — 40. 

dieser  aufsatz  ist  die  einleitung  des  Verfassers  zu  seiner  ausgäbe 
des  genannten  denkmals  in  der  Anglia  13,  s.  365 — 454.  worin  aber 
nicht  nur  über  die  hss.  u.  dgl.  berichtet  wird,  sondern  auch  noch 
erklärungen  und  besserungen  zum  texte  gegeben  werden. 

Evangelien.  (368.)  The  Gospel  of  Saint  Luke  in  Anglo-Saxon. 
Edited  from  the  mss.  with  an  Introduction,  Notes  and  a  Glossary,  by 
James  W.   Bright.      Oxford   1893. 

der  text  beruht  auf  der  handschrift  C.  C.  C.  C.  ms.  CXL  (früher 
S  4j,  doch  wurden  noch  sechs  andere  handschriften  hei-angezogen. 

Gebete,  Vater  Unser,  Hymnen.   (369.)   J.  Zupitza,  Kreuzandacht 

Herrig's  archiv   88,   361  ff". 

unter  dieser  Überschrift  gibt  Zupitza  eine  anzahl  lateinischer 
und  altenglischer  gebete,  die  auf  s.  611  ff.  der  hs.  391  der  biblio- 
thek  des  C.  C.  C.  C.  stehen,  einige  der  gebete  finden  sich  auch  in. 
der  Consuetudo  Monachorum,  Anglia  13,  419  f. 


XVI.    AltengUscli.  327 

(370.)  Albert  Cook,  New  Texts  of  the  Old  English  Lord's 
Prayer  and  Hymns.     Mod.  Lang.  Notes  1892  (1)  21—23. 

hinsichtlich  der  angeblich  neuen  entdeckung  Cook's  über  die 
hymnen  vgl.  Wülker,  Anglia  11   (also   1889!)  s.  631. 

GI0SS6D.  371.  F.  Holthausen,  Zu  den  altenglischen  glossen. 
Anglia  15  (1.  2)  187  f. 

372.  J.  H.  Hess  eis,  An  eighth  Century  Latin  -  Anglo  -  Saxon 
glossary.     Cambridge. 

vgl.  jsb.  1891,  16,  387.    bespr.  Athenseum  (1891)  no.  3314,  566. 

373.  A.  Napier,  Collation  der  altenglischen  Aldhelmglossen 
des  Codex  38  der  Kathedralbibliothek  zu  Salisbury.  Anglia  15  (1. 
2)  204—209. 

Beilige  Englands.  374.  F.  Liebermann,  Die  heihgen  Englands. 
Hannover,   Hahn. 

vgl.  jsb.  1890,  16,  403.  auch  angez.  von  L.  Riess,  Histor. 
zeitschr.  69,  555. 

Rent.  Psalter.  (374a.)  R.  Zeuner,  Wortschatz  des  sog.  Ken- 
tischen Psalters.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  391.  Mitteil,  (zur  Anglia) 
2,   242  von  P.  L(ange). 

Ritual  von  Durham.  (375.)  U.  Lindelöf,  Die  spräche  des  Ri- 
tuals von  Durham.  —  vgl.  jsb.  1890,  16,  411.  Brunner,  Engl. 
Studien   16,   86. 

Wulfstan.  (376.)  Frank  Jewett  Mather,  A  Note  on  the  Soul 
and  Body  Legend.     Modern  Language  Notes   1892,  s.   185  f. 

der  verf.  macht  hier  auf  eine  eigentümliche  fassung  der  obigen 
legende  in  Wulfstan's  Homilien  (ed.  Napier  p.  140,  1.  9 — 140  1. 
25)  aufmerksam. 

Zauber.   (377.)  J.  Zupitza,  Kreuzzauber.  Herrig's  arch.  88,  364  f. 

das  eigentliche  gebet  ist  hier  lateinisch,  allein  die  anweisung, 
was  zu  tun  und  zu  beten  sei,  ist  altenglisch,  das  gebet  an  das 
kreuz  soll  gegen  alle  feinde  schützen. 


b.   Mittelenglisch. 
Ältere  religiöse  und  weltliche  litteratur. 

Juliana.  [378.]  J.  W.  Pearce,  Concerning  'Juliana'.  Mod. 
lang.  not.  7  (3)   186. 

Cockayne,  der  hrsg.  der  me.  'Juliana',  hatte  der  heiligen  die 
existenz  abgesprochen;  P.  weist  sie  bei  Beda  nach. 


328  X^^I-     Englisch. 

ßestiary.  [379.]  F.  Holthausen,  Zu  Morris'  Old  English  mis- 
cellany.     Ilerrigs  arcli.   88,  365 — 369. 

(lenesis  und  e.XOduS.  [380.]  E.  Kölbing,  Kleine  beitrage  zur 
erklärung  und  textkritik  me.  dichtungen.  Engl.  stud.  17  (2) 
292—296. 

[381.]  F.  Holtliausen,  Zu  ae.  und  me,  denkmälern.  Anglia 
15  (3)  191-194. 

Verheerung  der  hölle.  [382.]  Charles  Crow,  Zur  geschickte  des 
kurzen  reimpaars  im  mittelenglischen.  Göttinger  diss.  1892.  I: 
Harrowing  of  hell,  s.  1 — 18. 

Geistliche  lyril[.  [383.]  A.  Napier,  Eine  me.  Compassio  Marise. 
Herrigs  arch.   88,   181—189. 

mitteilung  eines  fragments  aus  einer  hs.  des  13.  Jahrhunderts, 
die  quelle  ist  eine  lateinische  sequenz  (Dreves,  Analecta  hymnica 
medii  aevi  VIII  1890,  s.  55).  der  dialekt  weist  auf  den  nördlichen 
teil  des  westlichen  mittellandes. 

[384.]  F.  Holthausen,  Zu  Morris'  Old  English  miscellany. 
Herrigs  arch.  88,  369—372. 

textkritisches  zu  den  gedichten:  Sinners  beware;  On  serving 
Christ;  A  luve  run:  The  annunciation  of  the  virgin  Mary;  An  orisun 
of  ure  lord;  The  XI  pains  of  hell;  A  prayer  to  ur  lady;  A  song 
to   the  virgin;  A  song  on  the  passion. 

[385.]  E.  Kölbing,  Beiträge  zur  erklärung  und  textkritik  me, 
dichtungen.     Engl.  stud.  17  (2)  296—297. 

1.  osterlied,  2.  die  fünf  freuden  Marias,  3.  lied  an  Maria,  sämt- 
lich in  Wülkers  Lesebuch  no.   7,   9,   10. 

[386.]  F.  Holthausen,  Zu  ae.  und  me.  denkmälern:  Feinde 
des  menschen.     Anglia  15  (3)  190  f. 

[387.]  F.  Holthausen,  Textkritische  notizen.  Herrigs  arch. 
88,   374. 

zu  dem  me.  gedieht  Worldes  hliss  me  last  no  throwe,  Herrigs 
arch.   87,  262  ff. 

Streit  zw.  leib  n.  Seele  (Auchinleck  version).  [388.]  Otto  Kunze, 
'The  desputisoun  bitwen  the  hodi  and  the  soule',  ein  textkritischer 
versuch.     Berliner  diss.      (Mayer  und  Müller)  1892.     85. 

K.  weist  einen  streit  zwischen  leib  und  seele  schon  bei  Plutarch 
nach,  sieht  in  der  lat.  Visio  (Philberti)  des  12.  jhs.  die  einzige 
quelle  der  vorliegenden  desputisoun,  revidiert  Linows  genealogie  der 
hss.  und  versucht  danach  die  herstellung  eines  kritischen  textes.  die 
älteste   hs.    Auchinleck   (nicht   vor   1327   entstanden:   Arch.    87,    90) 


XVI.    Mittelenglisch.  329 

gibt  die  untere  altersgrenze,  wenn  Linow  auf  die  zweite  hälfte  des 
13.  jhs.  räth,  wird  er  recht  haben,  der  dialekt  ist  ostmittelländisch 
mit  einem  stich  ins  nördliche,  aber  so  wenig  konsequent  nördlich, 
dass  man  m.   e.   schwerlich   bis  Lincolnshire  hinaufgehen  dürfte. 

[389.]  F.  J.  Mather,  A  note  on  the  soul  and  body  legend. 
Mod.  lang,  notes  7  (3)  185—186.   —  vgl  oben  16,  376. 

Cursor  niundi.  [390.]  Cursor  mundi  (The  cursur  o  the  world). 
a  Northumbrian  poem  of  the  14*^  Century  in  four  versions.  ed.  by 
R.  Morris,  part  IV.  London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  &  co. 
(E.  E.  T.  S.   orig.  ser.  99.)     LX,   1677—1820  s. 

in  der  einleitung  macht  M.  auf  inhaltliche  besonderheiten  der 
dichtung  aufmerksam,  handelt  über  den  dichter  und  die  hss.,  wendet 
sich  gegen  willkürlichkeiten  in  Hupes  versuch  eines  kritischen  textes 
(für  1800  vv.),  gibt  eine  liste  nordenglischer  Wörter,  die  bei  süd- 
lichem abschreibera  durch  andere  ersetzt  wurden,  und  schliesslich 
'notes'  zum  C.  m.  selbst,  darauf  folgt  das  glossar  des  C.  m.  von 
M.  Kaluza  und   ein  Verzeichnis  der  eigennamen. 

[391.]  Charles  Crow,  Zur  geschichte  des  kurzen  reimpaares 
im  mittelenglischen.      Göttinger  diss.      11:    Cursor  mundi,   s.  18 — 45. 

[392.]  The  minor  poems  of  the  Vernon  ms.  part  I.  the  text 
edited  by  C.  Horstmann.  London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  &co. 
(E.  E.  T.  S.  orig.  ser.  98.)     442  s. 

von  den  hier  gedruckten  38  dichtungen  des  ms.  Vernon  waren 
neun  schon  veröffentlicht ,  nämlich :  1 .  La  estorie  del  Evangelie ; 
2.  A  dispitison  bitwene  a  god  man  and  J)e  devel;  3.  I)e  pope  Trental 
(von  Horstmann,  Engl.  stud.  8,  254  ff.);  4.  Verse  paraphrase  of 
psalm  LI  (nach  anderen  hss.  gedr.  von  Adler  und  Kaluza,  Engl, 
stud.  10,  215  ff.  in  'Paraphrase  der  sieben  busspsalmen');  5.  Miracles 
of  our  lady;  6.  De  festo  corporis  Cristi  (ed.  Horstmann,  Arch.  56, 
221  ff.  und  82,  167  ff.);  7.  Miracula  de  corpore  Cristi  (aus 
Robert  of  Brunne's  Handlyng  synne  ed.  Furnivall  1862);  8.  Visions 
of  seynt  Paul  (ed.  Horstmann,  Engl.  stud.  1,  293);  9.  Lamentacioun 
bytwene  ure  lady  and  seynt  Bernard  (ed.  Kribel,  Engl.  stud.  8, 
85  ff.,  hier  mit  collation  von  noch  zwei  hss.);  9.  The  castel  of  love 
(ed.  Halliwell  1849  und  Weymouth  1864;  die  2.  version  dieser  dich- 
tung, zuerst  von  Cooke  1852  herausgegeben,  hat  Horstmann  hier 
als  anhang  und  sorgsamer  mitgeteilt).  von  einem  10.  gedieht, 
Salutatioun  to  ure  lady,  waren  bisher  bloss  sechs  Strophen  in  Wartons 
litteraturgeschichte  zugänglich.  die  übrigen  28  dichtungen  sind 
völlig  neu;  es  sind  gebete,  eine  bearbeitung  der  Horae  de  cruce 
(eine  andere  version  bei  Morris,  Legends  of  the  holy  rood  s.  222), 
ein  Psalterium  Mariae,   zwei  Salutatiouns  to  ure  lady   und  das  lehr- 


330  XVI.     Englisch. 

gedieht  How  a  man  schal  lyve  parfytly,  übersetzt  aus  St.  Edmunds 
Speculum. 

Specnluni  >itae.  [393.]  F.  Holthausen,  Zu  ae.  und  me.  denk- 
mälern.      Ang-1.   15   (3)   197. 

Meditatio  de  paSSione  doillini.  [394.]  F.  Holthausen,  Zu  ae. 
und  me.   denkmälern.     Angl.   15  (3)  197. 

Huchown.  [395.]  Scottish  alliterative  poems,  in  riming  stanzas. 
ed.  by  F.  J.  Amours,  part  I,  1891  — 1892.  printed  for  the  Scottish 
text  Society  by  Blackwood  and  sons,  Edinburgh.     VI,   187  s. 

enthält  u.  a.  einen  abermaligen  abdruck  von  Huchowns  Susanna 
nach  den  hss.  Vernon,  Cotton  und  Phillips,  dazu  einen  ersten  ab- 
druck der  hs.  Ingilby  (in  Privatbesitz). 

[396.]  G.  Brade,  Über  Huchown's  Pistil  of  swete  Susan. 
Breslauer  diss.     62  s. 

B.  behandelt  das  hss. -Verhältnis,  den  dialekt  und  die  metrik, 
gibt  eine  kurze  vergleichung  mit  der  quelle  (bibel)  und  ein  Ver- 
zeichnis  der   selteneren   Wörter. 


Wyclif.  [397.]  L.  Sergeant,  B.  Peacock,  P.D.Matthew  u.a., 
The  birth  and  parentage  of  Wyclif.  Athenseum  no.  3359 — 1364, 
s.  344—345,  404—405,  436,  469—470  und  503. 

S.  wendet  sich  gegen  Leland,  den  ersten  zeugen  für  Spreswell 
bei  Richmond  als  Wiclifs  geburtsort.  denn  Leland,  der  zwei  Jahr- 
hunderte nach  Wiclif  lebte,  macht  zwei  nicht  ganz  übereinstimmende 
angaben:  nach  der  einen  lag  Spreswell  eine  meile  von  Richmond  in 
Yorkshire;  nach  der  andern  beim  dorfe  Wycliffe  am  flusse  Tees,  zehn 
meilen  von  Richmond.  das  erste  Spreswell  soll  erst  spät  nachzu- 
weisen sein;  das  zweite,  ebensowenig  mehr  vorhanden,  ist  von  den 
Wycliffe-leuten  seit  generationen  behauptet  worden.  S.  entscheidet 
sich  für  das  zweite  und  hält  den  reformator  für  identisch  mit  einem 
Lord  Wycliffe,  der  mit  ablegung  seines  titeis  in  geistliche  armut 
herabstieg. 

[398.]  Friedrich  Grimm,  Der  syntaktische  gebrauch  der  präpo- 
sitionen  bei  John  Wycliffe  und  John  Purvey  (Übersetzung  der  vier 
evangelien).      Marburger  diss.      1891.      58   s. 

[399.]  Reginald  L.  Poole,  On  the  intercourse  between  Englisli 
and  Bohemian  Wycliffites  in  the  early  years  of  the  XV.  Century. 
Hist.  rev.  7  (1892)  306—311. 

besprechung  von  Loserths  abhandlung  (vgl.  darüber  auch 
Mitt,  d.  instituts  f.  österr.  geschichtsforsch.  1891,  s.  254 — 269)  mit 
nachtragen. 


XVI.     MittelengUsch.  331 

Sprüchwörter  Alfreds.  [400.]  F.  Holthausen,  The  proverbs  of 
Alfred.     Herrigs  arch.   88,   370—372.      (textkritisches.) 

Havelok.  [401.]  E.  Kölbing,  Kleine  beitrage  zur  erklärung 
und  textkritik  me.  dichtungen.     Engl.  stud.   17  (2)  297 — 298. 

Robert  von  GloUCester.  [402.]  H.  Strohmeyer,  Der  stil  der 
me.  reimchronik  Roberts  von  Gloucester.  —  vgl.  jsb.  1891,  16, 
447.  —  lobend   bespr.   von  F.  Pabst,   Mitt.    2   (9  —  11)  319—321. 

Robert  Mamiyng  von  Brunne.  [403.]  0.  Preussner,  Zur  text- 
kritik von  Robert  Mannyngs  chronik.    Engl.  stud.  17  (2)  300 — 314. 

[404.]  E.  Kölbing,  Ein  fragment  von  Robert  Manning's  chronik. 
Engl.  stud.   17  (1)   166—171. 

Ms.  Harley  2253.  [405.]  F.  Holthausen,  Zu  ae.  und  me. 
denkmälern.     Angl.   15  (III)  189  f. 

[406.]  E.  Kölbing,  Kleine  beitrage  zur  erklärung  und  text- 
kritik me.  dichtungen:  Ackermanns  klage.    Engl.  stud.  17  (2)  297. 

[407.]  E.  Kölbing,  Kleine  beitrage  zur  erklärung  und  text- 
kritik me.  dichtungen:  Blase,   nordwind.     Engl.  stud.   17  (2)  299. 

ÄUChinleck  chronik.  [408.]  R.  Sternberg,  über  eine  versifi- 
cierte  me.  chronik  (Ritson,  Anc.  metr.  romances  2,  270  ff.).  Bres- 
lauer diss.      30  s. 

Auchinleck  romanzen.  [409.]  E.  Kölbing,  Kleine  beitrage  zur 
erklärung  und  textkritik  me.  dichtungen:  König  Alisaunder.  Engl, 
stud.   17  (2)  298. 

[410.]  Arthour  and  Merlin,  hrsg.  von  E.  Kölbing.  —  vgl. 
jsb.  1891,  16,  453.  —  lobend  bespr.  von  A.  Schröer,  Zs.  f.  vgl. 
litgesch.  5  (1890)  409—412.  —  von  R.  W(ülker),  Lit.  cbl.  1892 
no.  16  sp.  573  —  574:   'ausserordentlich  fleissige  arbeit'. 

[411.]  F.  Holthausen,  Zu  ae.  und  me.  denkmälern:  König 
Tharsus.     Angl.  15  (3)  195—197. 

[412.]  E.  Kölbing,  Kleine  beitrage  zur  erklärung  und  text- 
kritik me.  dichtungen:  Richard  Löwenherz.    Engl.  stud.  17  (2)  299. 

Der  schöne  unbekannte.  [413.]  Libeaus  desconus,  die  me.  romanze 
vom  schönen  unbekannten.  hrsg.  von  M.  Kaluza.  —  vgl.  jsb. 
1891,  16,  426.  —  eingehend  bespr.  von  K.  Bülbring,  Engl.  stud. 
17  (1)  118—122.  von  A.  Schröer,  Zs.  für  vgl.  litgesch.  5, 
412—414. 

Ipomedon.  [414.]  Ipomedon  in  drei  me.  bearbeitungen  hsg.  von 
E.  Kölbing.  —  vgl.  jsb.  1890,  16,  299.  bespr.  von  L.  Kellner, 
Zs.  f.   öst.  gymn.  43,   150—152. 


332  XVI.     EngHsch. 

Vaters  Ifhreil.  [-AI 5-]  How  the  wyse  man  tougbt  hys  sone. 
lirsg.  von  R.  Fischer.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  426.  —  angez.  von 
M.  Hippe,  Engl.  stud.  17  (2)  230—231. 

Mhelm  von  Palermo.  [416.]  E.  Pitschel,  Zur  syntax  des  me. 
gedichts  William  of  Palerme.     I.     Marburger  diss.      79   s. 

(iawain.  [417.]  Walter  W.  Skeat,  'On  Gawain  and  tbe  grene 
knight.'  vorti-ag  in  der  Pbilological  society,  erwähnt  Academy  no. 
1049  (1892)  s.  571. 

erklärung  einer  reibe  schwieriger  Wörter. 

langland.  [418.]  E.  Teichmann,  Zum  texte  von  William 
Langlands  Vision.     Angl.   15  (2.  3)  223—260. 

Ferumbras.  [419.]  Curt  Reicbel,  Die  me.  romanze  Sir  Fy- 
rumbras  xmd  ihr  Verhältnis  zum  altfranzösischen  und  proven9aliscben 
Fierabras.     Breslauer  diss.      86  s. 

[420.]  F.  Holtbausen,  Zu  alt-  und  mittelenglischen  denk- 
mälem:  The  romance  of  Ferumbras  and  bis  sone.  Angl.  15  (2.  3) 
202—203. 

Belagerung  von  .leriisalera.  [421.]  The  sege  of  Jerusalem,  hrsg. 
von  G.  Steffier.  Marburg,  Elwert  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  16, 
468.  bespr.  von  J.  Z(upitza),  Herrigs  arch.  88,  214 — 215,  mit 
einer  collation  der  hs.   durch  Napier. 

Belagerimg  von  Troja.  [422.]  E.  T.  Granz,  über  die  quellen- 
gemeinschaft  des  me.  gedichtes  Seege  oder  batayle  of  Troye  und 
des  mhd.  gedichtes  vom  trojanischen  kriege  des  Konrad  von  Würz- 
burg.  —  vgl.  jsb.  1888,  16,  428.  lobend  bespr.  von  L.  Fränkel, 
Zs.  f.  vgl.  litgesch.  5,   128—129. 

Bone  Florence.  [423.]  R.  Wenzel,  Die  fassungen  der  sage  von 
Florence  de  Rome.  —  vgl.  abt.  10,  85.  bespr.  von  E.  Freymond, 
Litbl.  1892  (8)  266 — 267:  die  resultate  bedürfen  sorgfältiger  nach- 
prüfung. 

Thornton  romanzen.  [424.]  Scottish  alliterative  poems  in  riming 
stanzas.  ed.  by  F.  J.  Amours.  part  I,  1891  — 1892.  printed  for  the 
Scottish  text  society  by  Blackwood  and  sons,  Edinburgh.      VI,  187  s. 

enthält  u.  a.  einen  abermaligen  abdruck  der  Awntyrs  of  Arthure 
at  the  teme  Wathelyne  nach  den  mss.  Thornton  (ed.  Halliwell),  Ire- 
land   (ed.  Robson)   und   Douce  (schlecht  hrsg.  von  Pintterton  1792). 

IsumbraS.  [425.]  J.  Zupitza,  Zum  Sir  Isumbras.  Herrigs 
arch.   88,  72—73. 


XAT:.    Mittelenglisch.  333 


Chaucer  und  seine  schule. 


ChaUCer.  [426.]  Thomas  R.  Lounsbury,  Studies  in  Chaucer. 
Osgood,  Mcllvaine  &  co.  vgl.  jsb.  1891,  16,  477.  —  bespr.  von 
A.  W.  Pollard,  Academy  no.  1033  (1892)  s.  173  —  174:  'an  extra- 
ordinary  mass  of  information,  new  and  old,  is  brought  together  and 
treated  with  some  literary  skill,  though  unfortunately  with  much 
diffuseness.'  ähnlich  bespr.  Athenseum  no.  3363  s.  462 — 464  (ano- 
nym.) gelobt  von  Charles  F.  McClumpha,  Mod.  lang,  notes  7 
(3)  164—170. 

[427.]    Walter  Rye,  Chaucer.    Athenäum  no. 3395  (1892)  704. 

R.  teilt  aus  Hardy  and  Page 's  'Calendar  of  the  fines  for 
London  and  Middlesex'  einige  verkaufe  von  Chaucers  vater  und 
grossvater  mit,  woraus  sich  u.  a.  ergibt,  dass  John  Chaucer  und 
seine  (?)  frau  Agnes  1366  noch  lebten. 

[428.]  John  Koch,  The  chronology  of  Chaucer's  writings, 
publ.  for  the  Chaucer  society  by  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  &  co., 
London  1890.     sec.  ser.  27.     IV,   89  s. 

K.  glaubt,  an  der  erhaltenen  Übersetzung  des  rosenromans  sei 
nicbts  von  Chaucer  und  seine  verlorene  gehöre  an  den  anfang'der 
ersten  periode.  Pitee  und  St.  Caecilie  stellt  er  an  den  anfang  der 
italienischen.  Troilus  ist  1381  vollendet,  und  die  'comedie',  die 
darauf  folgt,  ist  nicht  das  'Haus  der  Fama',  sondern  das  'Parlament 
der  vögel'.  Die  'Legende  von  guten  frauen'  wurde  1384 — 1385 
als  ganzes  geschrieben  und  daran  schliessen  sich  unmittelbar  die 
'Canterbury  geschichten'  bis  1390.  in  die  letzte  periode  fallen  nur 
kleinere  gedichte.  K.  ist  von  ten  Brinks  ausführungen  über  die 
beiden  Versionen  des  prologs  zur  'Legende'  nicht  überzeugt,  zeigt  sich 
aber  geneigt,  einige  lyrica,  welche  Skeat  für  Chaucer  in  anspruch 
nimmt,  als  echt  anzuerkennen.  Skeat  hat  anmerkungen  beigefügt, 
worin  er  u.  a.  auf  prof  Lounsbury  verweist,  der  auch  'An  amourous 
complaint'  für  echt  hält;  'let  us  be  merciful',  schaltet  Furnivall 
dazu  ein,    'and  forgive  him  this  and  other  sins  against  Chaucer'. 

[429.]  ten  Brink  und  E.  Koeppel,  Zur  Chronologie  von 
Chaucers'  Schriften.     Engl.  stud.  7  (1)   1—22  und  (2)   189—200. 

ten  Brink  führt  aus:  1.  das  'leben  der  h.  Caecilie',  welches 
Koppel  nach  'Troilus'  ansetzen  will,  gehört  doch  an  den  anfang 
der  italienischen  periode.  2.  der  prolog  zur  'Legende  of  good  wo- 
men'  in  der  hs.  Gg.  4.  27  ist  nicht  die  ältere  version,  wie  bisher 
geglaubt  wurde,  sondern  die  jüngere,  und  zwar  liegt  die  Übersetzung 
der  Schrift  'De  contemptu  mundi'  dazwischen.  —  Koeppel  stimmt 
nicht  dem  ersten,  wohl  aber  dem  zweiten  punkte  bei  und  sucht  die 
Übersetzung  der  'Cont.  m.'  noch  genauer  zu  datieren. 


334  XYI.    Englisch. 

[430.]  Alfred  W.  Pollard,  Date  of  Chaucer's  'Italian'  period. 
Academy  no.  1G61  (1892)  s.  194. 

P.  glaubt,  Chaucer  liabe  sicli  erst  seit  der  zweiten  italienisclien 
reise,  also  seit  1378/89,  dem  einfluss  italienischer  litteratur  ergeben, 
hält  die  invocatio  zur  Caecilienlegende  für  eine  nachträgliche  zuthat, 
versetzt  den  kern  der  Canterbury  geschieh ten  in  oder  um  das  jähr 
1385  und  würde  dann  die  italienische  periode  um  1387  schliessen 
lassen.  (!) 

[431.]  Walter  W,  Skeat,  The  date  of  Chaucer's  Canterbury 
tales.     Academy  no.  1078  (1892)  s.  608. 

S.  hält  1387  für  das  jähr,  auf  welches  im  prolog  des  rechts- 
gelehrten angespielt  wird. 

[432.]      Paget    Toynbee,     The    'Liber    de    nuptiis'    of   Theo- 
phrastus  in  mediaeval  literature.      Academy  no.  1051   (1892)  s.  616. 
verzeichnet  hauptsächlich  einige  einflüsse  auf  Chaucer. 

[433.]    F.  Klaeber,  Das  bild  bei  Chaucer.    Berliner  diss.     36  s. 

K.  behandelt  hier  nur  die  bilder  aus  der  tierweit;  die  übrigen 
sollen  in  einem  buche  folgen,  der  Chaucerische  Ursprung  der  ersten 
1705  verse  des  rosenromans  ist  ihm  'durch  die  neueren  forschungen 
in  hohem  grade  wahrscheinlich  gemacht'. 

[434.]  H.  Lange,  Die  Versicherungen  bei  Chaucer.  Hallenser 
diss.     Leipzig,  Fock.     55  s. 

[435.]  M.  Freudenberger,  Über  das  fehlen  des  auftakts  in 
Chaucers  heroischem  verse.  vgl.  jsb.  1891,  16,  484.  —  angez.  von 
M.  Hippe,  Engl.  stud.  17  (2)  231—232. 

[436.]  G.  L.  Kittredge,  The  authorship  of  the  English  Eo- 
maunt  of  the  rose.     Harvard  studies  a.  not.  1892  s.  1 — 65. 

K.  führt  gegen  Lounsbury  aus,  dass  die  reime  der  erhaltenen 
Übersetzung  des  rosenromans  entschieden  gegen  Chaucerische  her- 
kunft  sprechen,    'with  the  possible  exception  of  the  first  1700  lines'. 

[437.]  Cambridge  philological  society,  Thursday,  March  10: 
Academy  no.  1038  (1892)  s.  305. 

bericht  über  einen  Vortrag  von  Walter  W.  Skeat,  enthaltend 
Verbesserungen  zum  Romaunt  of  the  rose,  welche  teils  von  S.,  zum 
grösseren  teil  aber  von  Kaluza  herrühren. 

[438.]  Walter  W.  Skeat,  A  few  words  on  Chaucer's  rimes. 
Academy  no.  1034  (1892)  s.  206—207. 

S.  wendet  sich  gegen  Lounsburys  behauptung,  die  'fehlerhaften' 
reime  in  der  erhaltenen  Übersetzung  des  rosenromans  kämen  auch 
in  Chaucers  echten  werken  vor.  zum  rosenroman  vgl.  auch  Hage- 
dorn, Zur  spräche  einiger  nördlicher  Chaucer-schüler,  unten  16,  455. 


i 


XVI.    Mittelenglisch.  335 

[439.]  W.  Seelmann,  Die  Tog-elsprachen  (vogelparlamente) 
der  mittelalterlichen  litteratur.  vgl.  jsb.  1889,  17,  54.  —  für  den 
anglisten  wichtig  wegen  der  Behandlung  von  Chaucers  'Assembly 
of  f'oules'.      ein  nachtrag  dazu  Herrigs  arch.   88,   370 — 371. 

[440.]  Charles  Crow,  Zur  geschieh te  des  kurzen  reimpaares 
im  mittelenglischen.  Göttinger  diss.  1892.  III.:  Chaucer's  House 
of  Fame.     s.  45 — 63. 

[441.]  Chaucer,  The  Canterbury  tales.  from  the  text,  with 
the  notes  and  glossary  of  T.  Tyrwhitt.  (Sir  John  Lubbock's  One 
hundred  books.)     London,  Routledge  1892.     620  s. 

[442.]  Chaucer's  Canterbury  tales.  by  John  Saunders.  new 
and  revised  edition.     London,  Dent  1892. 

[443.]  Chaucer's  Canterbury  pilgrimage.  epitomised  by  Wil- 
liam Ca  1  der.     Edinburgh  and  London,   Blackwoods.     259  s. 

angez.  Academy  no.  1035  (1892)  s.  227—228:  a  bad  piece  of 
book-making. 

[444.]  J.  Zupitza,  Chaucer's  Prologue.  Modern  lang,  notes 
7  (1)  s.  60. 

Z.  verweist  Hrn.  Tweedie  (s.  jsb.  1891,  16,  499)  auf  Angl.  1,  478. 

[445.]  F.  S.  Ellis  und  L.  Belinfante,  Chaucer's  prioress's 
'greatest  oath'.     Athenseum  no.  3353  (1891)  s.  150,   no.  3355  s.  214. 

im  gegensatz  zu  Haies  (s.  jsb.  1891,  16,  500),  der  St.  Loy 
auf  St.  Eligius  bezog,  glaubt  E.  nochmals  auf  St.  Louis  of  France 
zurückgreifen  zu  sollen,   während  B.  auf  St.  L6  rät. 

[446.]  F.  S.  Ellis,  Walter  W.  Skeat  und  Jennett  Hum- 
phreys,  Two  Chaucer  words.  Athenaeum  no.  3384,  3385  (1892) 
322—333,  353. 

erklärung  von  Miller's  tale  v.  3782  (foo)  und  Monkes  tale 
v.  3562  (vitremyte). 

[447.]  0.  Rumbaur,  Die  geschichte  von  Appius  und  Virginia 
in  der  englischen  litteratur.  —  vgl.  jsb.  1890,  16,  318.  bespr. 
von  L.  Fränkel,  Engl.  stud.  17  (1)  122—124.  von  E.  Koppel, 
Zs.  f.  vgl.  litgesch.  5  (1892)  126—127. 

(lOWer.  [448.]  K.  Fahrenberg,  Zur  spräche  der  Confessio 
amantis.     Herrigs  arch.   89,   389 — 412. 

Gower  steht  als  zeuge  für  die  entwicklung  der  Schriftsprache 
nicht  hinter,  sondern  neben  Chaucer  und  Wyclif,  ist  in  manchen 
punkten  sogar  als  älterer  zeuge  zu  betrachten. 

[449.]  Walter  W.  Skeat,  Some  rimes  in  Gower.  Academy 
no.  1035  (1892)  s.  230—231. 

gegen  Lounsburys  behauptung,   G.  habe  schlechte  reime. 


336  XVI.     Englisch. 

Scogan.  [450.]  G.  L.  Kittredge,  Henry  Scogan.  Harvard 
studies  a.  not.  1892  s.  109—117. 

K.  bekämpft  die  vermuthung  Brandls  (Gnmdriss  H,  684),  dass 
der  'Hof  der  liebe'  möglicherweise  von  Henry  Scogan  herrühre,  mit 
sachlichen  und  grammatischen  gründen  (m.  e.  nicht  überzeugend)  und 
bringt  aus  Blomefields  'Norfolk'  1807,  VH,  141—142  biographische 
daten  für  einen  esquii'e  Henry  Scogan  1361 — 1407  bei. 

HoCCleve.  [451.]  Hoccleve's  works.  I.  The  minor  poems  in 
the  Phillipps  ms.  8151  (Cheltentom)  and  the  Durham  ms.  HL  9. 
edited  by  F.  J.  Furnivall.  London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trüb- 
ner &  CO.     (E.  E.  T.  S.   extra  ser.  LXI.)     LXX,  270  s. 

in  der  einleitung  handelt  F.  über  Hoccleves  leben  und  persön- 
lichkeit, gibt  einige  winke  über  seine  spräche  und  metrik  und  druckt 
die  dokumente  ab,  welche  von  spenden  an  H.  berichten,  es  folgen 
1.  die  gedichte  des  Phillips  ms.;  2.  The  letter  of  Cupid  nach  Fairfax 
ms.  16  mit  collation  der  mss.  Ashburnham  53  und  Trin.  Coli.  Camb. 
R.  3.  20,  sowie  mit  auszügen  aus  L'epistre  d'Amour  von  Christine 
de  Pisan;  3.  die  geschichte  des  Durham  ms.,  wobei  für  The  tale  of 
Jereslaus's  wife  auch  ms.  Reg.  17.  D.  VI  (im  Brit.  mus.)  collationiert 
ist.  —  T.  Austin  hat  ein  kurzes  glossar  und  eine  liste  der  eigen- 
namen  beigefügt. 

[452.]  J.  Gollancz,  Three  new  chansons  of  Hoccleve.  Aca- 
demy  no.  1048  (1892)  s.  542. 

aus  einer  hs.  im  besitz  des  Lord  Ashburnham  werden  zwei  ge- 
dichte von  H,  mitgeteilt:  1.  Compleynte  (Wel  may  I  pleyne  on  you 
lady  moneye),  2.  La  commendacion  de  ma  dame  (Of  my  lady  wel 
me  reioise  I  may). 

lydgate.  [453.]  Lydgate's  Temple  of  glas,  edited  with  intro- 
duction  and  notes  by  J.  Schick.  London,  publ.  for  the  E.  E.  T.  S. 
extra  series  LX,  by  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  &  co.  1891. 
CLX,  136  s. 

ausgäbe  mit  apparat,  anmerkungen  und  glossar,  sowie  mit  reichen, 
schönen  prolegomena,  welche  für  die  weitere  Lydgate  -  forschung 
grundlegend  sind. 

[454.]  Walter  W.  Skeat,  The  date  of  Lydgate's  'Siege  of 
Troy'.     Academy  no.  1044  (1892)  s.  445—446. 

S.  findet  es  an  der  Zeit,  eine  angäbe  Wartons  zu  verbessern, 
wonach  Lydgate  das  'Troy-book'  1414  begann:  am  31.  Oktober 
1412  um  4  uhr  nachmittags  sei  es  begonnen  und  zu  ende  1420 
(1421?)  fertig  geworden,  vgl.  darüber  bereits  Koppel,  L.'s  Story  of 
Thebes  1884  s.  9—11. 


XVI.     Mittelengiisch.  337 

Chancers  trauni.  Hardyilg.  [455.]  W.  Hagedorn,  über  die 
spräche  einiger  nördliclier  Chaucer-schüler.   Göttinger  diss.   1892.    38  s. 

behandelt  1.  den  rosenroman  (H.  ist  gegen  Chaucers  autorschaft 
durchaus),    2.   Chaucers   träum,    3.  Hardyngs  chronik. 

GenerideS.  [456.]  Otto  Zirwer,  Zur  textkritik  der  Generides- 
romanzen.     Engl.  stud.  17  (1)  23 — 48. 

[457.]  Eugen  K  öl  hing.  Zur  textkritik  der  strophischen  dich- 
tung  Generydes.     Engl.   stud.    17   (1)  49—73. 

De  claris  raillieribUS.  [458.]  J.  Zupitza,  über  die  me.  he- 
arbeitung  von  Boccaccios  'De  claris  mulieribus'  in  der  hs.  des  Brit. 
mus.  addit.  10,  304.  Festschrift  zur  begrüssung  der  neuphilologen- 
versammlung  in  Berlin  1892,  s.  1 — 28. 

bericht  von  einer  Boccaccio-Übersetzung  im  rhyme  royal,  ab- 
gefasst  zwischen  1433  und  ca.  1440,  welche  Z.  für  die  E.  E.  T.  S. 
herausgibt. 

Blnme  und  blatt.  [459.]  Walter  W.  Skeat,  The  flower  and 
the  leaf     Academy  no.  1050  (1892)  s.  592. 

S.  glaubt,  'Flower  and  leaf  und  'Assembly  of  ladies'  seien, 
abgesehen  vom  buch  der  Juliana  Barnes,  die  einzigen  englischen 
dichtungen  von  damen  vor  1500  (?),  sie  müssten  daher  von  einer 
Verfasserin  sein,  diese  hypothese  sucht  er  noch  durch  einige  paral- 
lelen zu  stützen. 

Dunbar.  [460.]  The  poems  of  W.  Dunbar,  ed.  with  introduc- 
tions,  various  readings  and  notes,  by  J.  Schipper,  Th.  8.  parts  I 
and  II.  publ.  by  the  kaiserliche  akademie  der  Wissenschaften, 
Vienna  1891.      s.  1—197  fol. 

angez.  von  F.  B.  Gummere,  Mod.  lang.  not.  7  (4)  245—246: 
'  admirable ' . 

[461.]  The  poems  of  William  Dunbar.  edited  with  introduc- 
tions,  various  readings  and  notes,  by  J.  Schipper.  III.  part.  Vienna, 
publ.  by  the  kais.  akademie  der  Wissenschaften,  sold  by  F.  Tempsky, 
1892.     s.  199—301  fol. 


Ändere  jüngere  dichtungen  und  prosa. 

'Barber's  legenden.'  [462.]  Legends  of  the  saints  in  Scottish 
dialect  of  the  XIV.  Century,  ed.  by  W.  M.  Metcalfe.  part  IV. 
1891 — 1892.  printed  for  the  Scottish  text  society  by  Blackwood 
and  sons,  Edinburgh,     s.  193 — 477. 

fortsetzung  des  abdrucks  von  Horstmanns  ausgäbe. 
Jalu'esbericht  für  germanisclie  Philologie.    XIV.    (1892.)  22 


338  XVI.    Englisch. 

Unzüchtiger  FalmOIltll  Squire.  [463]  Anne  L.  Leonard,  Zwei 
me.  o:eschieliten  aus  der  hülle.  —  vgl.  jsb.  1891,  16,  518.  bespr. 
von  G.  Schirmer,  Mitt.  (Anglia)  2  (9—11)  321—322. 

Snltan  von  BaMlon.  [-464.]  F.  Holthausen,  Zu  alt-  und  mittel- 
englischen denkmälern:  The  romaunce  of  the  sowdane  of  Babylone. 
Angl.  15  (2,  3)  200—201. 

launfalll.  (465.]  J.Zupitza,ZumSirLaunfal.   Arch.  88,  68— 70. 
coUation  der  hss.  des   'Lamvel'. 

Heirat  des  Oawain.  [466.]  Whitley  Stokes,  The  marriage  of 
Sir  Gawain.     Academy  no.  1042  (1892)  s,  399. 

das  grundmotiv  —  Verwandlung  eines  hässlichen  alten  weibes 
in  eine  junge  schöne  dame  im  bett  —  hat  eine  parallele  im  irischen 
Coir  anmann,  etwa  zwei  Jahrhunderte  älter.  S,  vermutet  dafür  kel- 
tischen Ursprung,  obwohl  er  nicht  zu  bemerken  vergisst,  dass  die 
me.  ballade  zunächst  auf  der  'daraoisele  hyedeus'  von  Chrestiens 
'Percival'  beruht. 

[467.]  Alfred  Nutt,  The  marriage  of  Sir  Gawain  and  the 
loathly  damsel.     Academy  no.  1043  (1892)  s.  425—426. 

N.  bringt  noch  andere  irische  parallelen  herbei,  verweist  auf  die 
Verwandtschaft  von  'Gawain  and  the  green  knight'  mit  einer  episode 
im  'Fled  Bricrend'  (Zimmer,  Zs.  f  vgl.  sprachforsch.  1887,  s.  623, 
671)  und  glaubt,  die  Verwandlung  in  der  ballade  stimme  weniger 
zum  'Percival'  als  zu  Gautiers  'Conte  de  Graal'  v.  25380—25744. 

Robin  Hood.  [468.]  L.  Frank el.  Zur  geschichte  von  Robin 
Hood.     Engl.  stud.  17  (2)  316—317. 

Andlay.  [469.]  F.  Holthausen,  The  XI  pains  of  hell.  Herrigs 
arch.  88,  373. 

textkritisches  zur  version  des  ms.  Vernon. 

Rvnian.  [470.J  J.  Zupitza,  Die  gedichte  des  franziskaners 
Jakob  Ryman.     Herrigs  arch.   89,   167 — 338. 

abdruck  nach  hs,  Cambr.  universitätsbibl.  Ee.   I.    12. 

(lOlagrnS  nnd  Gawain.  [471. J  Scottish  alliterative  poems  in  riming 
stanzas.  ed.  by  F.  J.  Amours.  part  I.  1891 — 1892.  printed 
for  the  Scottish  text  society  by  Blackwood  and  sons,  Edinburgh. 
VI,  187  s. 

enthält  u.  a.   einen  abermaligen  abdruck  dieser  dichtuug. 

Bachi  von  der  enle.  [472.]  Scottish  alliterative  poems  in  riming 
stanzas.  ed.  by  F.  J.  Amours.  part  I.  1891 — 1892.  printed 
for  the  Scottish  text  society  by  Blackwood  an  sons,   Edinburgh  1892. 

enthält   u.  a.    einen    neudruck    des    'büke    of  the   howlet'   nach 


XVI.    Mittelenglisch.  339 

Laing's   Select  remains   mit   collation  der  hs.  und  mit  den  Varianten 
des  Bannatyne  ms. 

[473.]  J.  Gutmann,  Untersucliungen  über  das  me.  gedieht 
The  büke  of  the  howlet.     Halle,   diss. 

quelle  des  dichters  waren  die  Narrsftiones  des  Odo  de  Ciring- 
tonia.  Chaucers  einfluss  ist  mannigfach,  betrifft  jedoch  nur  die  ein- 
kleidung  des  Stoffes.  durch  heranziehung  beider  hss.  ist  G.  in  die 
läge  versetzt,  die  tendenz  des  gedichtes  klarer  zu  stellen;  der  verf. 
war  wohl  ein  geistlicher,  der  das  haus  Douglas  verherrlicht,  die 
abfassungszeit  fällt  aber  etwas  vor  1452.  auch  spräche  und  metrik 
werden  behandelt. 

Roswall  and  Lillian.    [474.)    0.  Lengert,  Die  schottische  romanze 
'Roswall  and  Lillian .    Engl.  stud.  16(3)321—356.    17  (1)  1—377. 
ausgäbe  mit  anmerkungen  und  prolegomena. 


Mysterien.  [475.]  Max  Kram  er,  Sprache  und  heimat  des  sogen. 
Ludus  Coventriae.  eine  Untersuchung  zur  me.  Sprachgeschichte. 
Halle,   diss.      8ö  s.  —  nicht  geliefert. 

[476.]  C.  Davidson  und  A.  R.  Hohlfeld,  The  play  of  the 
weavers  of  Coventry.  Mod.  lang.  not.  7  (3)  184 — 185  und  (5) 
309—310. 

das  spiel  (ed.  für  den  Abbotsford  club)  besteht  aus  der  'Vor- 
stellung Jesu  im  tempel'  und  dem  'disput  mit  den  schriftgelehrten'; 
dieser  zweite  teil  ist  nach  D.  identisch  mit  der  zweiten  scene  des 
York-spiels  'Christus  im  tempel',  nur  mit  neuer  einleitung  und  ver- 
schiedenem schluss.  H.  erinnert,  dass  teile  jenes  York-spiels  sich 
in  den  Towneley-  imd  Chester-spielen  ebenfalls  finden. 

[477.]  The  Chester  plays.  re-edited  from  the  mss.  by  the  late 
dr.  H.  Deimling.  part  I.  London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trüb- 
ner &  CO.     1892.     (E.  E.  T.  S.  extra  ser.  LXIL)     XXXV,  240  s. 

in  der  einleitung  handelt  D.  über  das  Verhältnis  der  hss.  (vgl. 
jsb.  1890,  16,  273),  und  A.  W.  Pollard  gibt  eine  collation  des 
Devonshire  ms.  für  'The  drapers  playe'  und  die  ersten  40  verse 
des  ' Waterleaders  playe'.  dann  folgt  D.s  ausgäbe,  kritisch,  mit  Zu- 
grundelegung von  ms.   Harley  2124  (bis  stück  XHI  v.  282). 

[478.]  F.  Holthausen,  Zu  alt-  und  mittelengl.  denkmälern: 
The  play  of  the  sacrament.     Anglia  15  (2,   3)  198—200. 

Moralitäten.  [479.]  Account  roll  of  the  priory  of  the  Holy 
Trinity,   Dublin  1337 — 1346,   with   the  me.  moral  play   'The  pride 

22* 


340  ^^^-     Englisch. 

of  life'.  t'rom  tbe  original  in  the  Public  record  office,  Dublin, 
odited,  with  translation,  notes,  and  introduction,  by  James  Mills. 
Dublin,   Royal  society  of  antiquaries  of  Ireland. 

editio  princeps  nacli  einer  bs.  des  XV.  jbs.  das  gedicbt  ist 
ein  fragment  von  500  versen  in  vierzeiligeu  stropben;  ein  binweis 
auf  eine  verleibung  der  grafscbaft  Kent,  die  1407 — 1462  frei  war, 
soll  es  in  die  erste  bälfte  des  XV.  jbs.  setzen.  —  bespr.  von 
L.  Toulmin  Smitb,  Academy  no.  1052  (1892)  s.  9:  'interesting 
relic  of  rural  Englisb,  mainly  of  tbe  Southern  dialect  modified  by 
midland;  composed  perbaps  ratber  earlier  than  tbe  Castle  of  per- 
severance'. 

[480.]  Elckerlijk,  a  fifteentb  Century  Dutcb  morality  (presumably 
by  Petrus  Dorlandus)  and  Everyman,  a  nearly  contemporary  trans- 
lation, a  contribution  to  tbe  bistory  of  tbe  literary  relations  of 
Holland  and  England  edited  by  Henri  Logeman.  (Universit^  de 
Gand,  recueil  de  travaux  publikes  par  la  faculte  de  pbilosopbie  et 
lettres,   5.  fascicule.)      Gand,  librairie  Clemm.      XXXIV,   101  s. 

Goedekes  ausgäbe  des  'Everyman'  nach  einem  der  alten  drucke 
wird  hiermit  ersetzt  durch  eine  collective.  L.  führt  eine  reibe  stellen 
an,  wo  der  englische  text  bedenklich,  der  holländische  aber  in  Ord- 
nung ist,  und  erwähnt  in  der  einleitung  noch  andere  einflüsse  der 
holländischen  litteratur  auf  die  englische  im  XV.  und  XVI  jh. 

[481.]  J.  Seifert,  Die  'Wit  and  science'-moralitäten  des  XVI.  Jahr- 
hunderts.     Programm    Karolinentbal,    Prag.      Leipzig,    Fock.      32  s. 


MaUDdeviile.  [482.]  Paget  Toynbee,  Christine  de  Pisa  and 
Sir  John  Maundeville.     Romania  no.  82  (1892)  s.  228—239. 

Christine  hat  im  Li  vre  du  chemiu  de  long  estude  v.  1191 — 1568, 
^eschr.  um  1402,  ausgedehnten  gebrauch  gemacht  von  Maundevilles 
'Travels',    und   zwar   offenbar   von  der  älteren  französischen  Version. 

[483.]  Henri  Cordier,  Jean  de  Mandeville.  Leide,  Brill 
1891.     38  s. 

anzeige  von  Warners  ausgäbe  für  den  Roxburgh  club  (s.  jsb. 
1891,  16,  534).  Cordier  bat  sich  überzeugen  lassen,  dass  Maunde- 
ville nur  ein  fingierter  name  war,  hinter  dem  sich  der  arzt  Jean  de 
Bourgogne,  genannt  'a  la  barbe',  verbarg,  der  referent  in  der 
Romania  no.  82  (1892)  s.  331  hat  noch  zweifei  und  glaubt  sowohl 
an  die  mitarbeiterschaft  des  Jean  des  Pres,  als  an  die  existenz  eines 
englischen  reisenden  namens  Mandeville,  dessen  erfabrungen  die 
gTundlage  der  compilation  gebildet  hätten. 


XVI.    Mittelenglisch.  341 

Fons  JaC>0bi.  [484.]  F.  J.  Furnivall,  Jacob's  well  and  its 
skeat.     Academy  no.  1060  (1892)  s.  171. 

Fons  Jacobi  heisst  ein  theologischer  traktat  des  XV.  jhs. ,  in 
me.  prosa,  aufbewahrt  in  der  kathedralbibliothek  zu  Salisbury,  er 
enthält  die  Wörter  'skeat'  und  'scavel',  für  welche  F.  weitere  be- 
lege wünscht. 

Malory.  [485.]  Thomas  Malory,  Le  morte  Darthuv  faithfully 
reprinted  from  the  original  edition  of  W.  Caxton,  edited  by  H.  0. 
Sommer,  vol.  I,  H,  m.  London,  Nutt.  1889-1891.  —  vgl. 
jsb.  1891,  16,  542.  —  eingehend  bespr.  von  K.  Bülbring,  Litbl. 
1892  (9)  296—303. 

[486.]  C.  Morris,  King  Arthur  and  the  knights  of  the  round 
table:  a  modernised  version  of  'Morte  d' Arthur'.  3  vols.  London, 
Gibbings.     1892. 

Caxton.  [487.]  Edward  J.  L.  Scott,  Caxton  at  Westminstei-. 
Athena^um  no.  3369  und  3372  s.  761—762  und  668. 

S.  entdeckte  im  rechnungsbuch  von  Robert  Essex,  prior  von 
Westminster,  dreissig  eintrage  von  Caxtons  miete,  von  1483  an  durch 
mehrere  jähre,   und  teilt  sie  mit. 

[488.]  Henry  H.  Howorth,  'The  recuyell  of  the  historyes  of 
Troye'  the  real  beginning  of  English.  Athenseum  no.  3398  (1892) 
s.  818—819. 

eine  ausgäbe  des  'Recuyell'  von  Sommer  ankündigend,  nimmt 
H.  anlass  zu  sagen,  that  the  printers  very  largely  did  for  English, 
what  Luther's  Bible  did  for  German,  namely,  selected  one  out  of 
several  dialects  and  gave  it  the  authority  of  a  common  language. 

[489.]  Caxton' s  Blanchardyn  and  Eglantine  c.  1489.  ed.  by 
Leon  Kellner.  —  vgl.  jsb.  1890,  16,  335.  angez.  von  Brandl, 
Zs.  f.  öst.  gymn.  43  (1892)  248. 

[490.]  Ars  moriendi:  that  is  to  saye  the  craft  for  to  deye  for 
the  helthe  of  cranoes  soule.  photolithograph  of  the  unique  and 
perfect  copy.  printed  about  1491,  by  W.  Caxton  or  Wynkyn  de 
Worde.  preserved  in  the  Bodleian  library,  Oxford,  issued  with  an 
introductory  note,  by  Edward  W.  B.  Nicholson.  B.  Quaritch 
(1891).     1/6. 

Wynkyn  de  Worde.  [491.]  Ernest  G.  Atkinson,  Wynkyn  de 
Worde.     Athenäum  no.  3383  (1892)  s.  288. 

mitteilungen  zur  biographie  von  W.  und  andern  frühen  buch- 
druckern. 

[492.]  M.  Murks,  Beiträge  zur  textgeschichte  der  Historia 
Septem  sapientum.     Zs.  f.  vgl.  litgesch.   5,  25 — 26. 

handelt    über    die    lat.    quelle    von    Wynkyn's    'History   of   the 


342  XVII.     Niederdeutsch. 

seven    wise    masters    of   Rome'    (neudruck    für    die    Villon    Societj', 
London  1885). 

Tyndale.      [493.]     W.  Sepp,    Orthog-rapliie   lind  ausspräche  der 
ersten  ue.  bibelübersetzung.   —   vgl.  abt.   16,  284. 

F.  Dieter.     (R.  Wülker.)     [A.  Brandl.] 


XVII.     Niederdeutsch. 

Allgemeines. 

1.  Korrespondenzblatt  des  Vereins  für  niederdeutsche  Sprach- 
forschung hrsg.  im  auftrage  des  Vorstandes  (von  W.  H.  Mielck). 
Jahrgang  XVI  (no.  2—6)  s.  17—96.  Hamburg  1892  (Norden,  D. 
Soltau  1893).     8«. 

ausser  den  xinter  besonderen  nummern  aufgeführten  aufsätzen 
enthält  das  nd.  korrespbl.  beitrage  von  J.  Bernhardt  (s.  68  Ems- 
länder  hochdeutsch);  0.  Bremer  (70  plattdeutsch  in  Halle?);  E, 
Dam  kohl  er  (28  panzeivel-^  65  geschichte  vom  verlorenen  söhn  in 
Cattenstedter  mundart);  C.  Dirksen  (39  dör  gän  as'n  Hollander: 
72  katsjöneken\  90  Meidericher  Sprichwörter);  0.  Gl  öde  (22  Wechsel 
von  d  und  g:  23  Schnellsprechvers  aus  Mecklenburg;  27  panzewel: 
35  mecklenburgisches  im  gebrauch  der  für-  und  Zeitwörter;  38  de 
suchten  breken;  zur  sage  vom  Wode;  57  zum  mecklenburgischen 
Wortschatz;  70  der  name  'up  de  luhs';  71  mecklenburgisches  zum 
Lübecker  schulvokabular  a.  1511;  91  drefand;  92  rohrdommel); 
Hille  (71  bohlbank);  Hol  seh  er  (44  -wedel,  Herford -Herwede);  H. 
Jellinghaus  (20  westfälisches:  eigentümlicher  gebrauch  der  für- 
M'örter,  eigentümlichkeiten  im  gebrauche  der  Zeitwörter,  konjunk- 
tionen;  22  endung  -as  in  Ortsnamen;  24  nd.  wörter  in  den  kluchten 
des  Isaac  Vos;  43  unnermuixel,  unnermüggelken  'ncstküken') ;  K.  E. 
H.  Krause  (75  warte  =  specula ,  in  der  ortsbezeichnung  'Spiegel- 
berg'); F.  Latendorf  (70  das  füllende  el  in  kindelbier  und  ähn- 
lichen Wortbildungen);  G.  Lugge  (37  aus  dem  Vest  Recklinghausen: 
zu  dem  Lübecker  schulvokabular);  W.  H.  Mielck  (60  k(.Ksel)\  K. 
N erger  (73  pästvrt  holden)\  J.  Peters  (23  zu  Häuschen  im  Schorn- 
stein; 25  drefand;  26  sauerländisch  kiäff  'morsch';  Mant;  tnoder 
Foftig;  28  pekelmütz  bei  Lauremberg;  30  mit  dem  teerquast  bewyen; 
31  unnerrnüxel)]  F.  Prien  (43  wedel  'fürt');  F.  Sandvoss  (27 
panzewel;  29  scheveklot;  40  scheitern;  69  zu  jahrb.  17,  88:  lübischer 
totentanz  v.  378  f.;  73  Nyterdes  dantz;  89  niederdeutsche  sprüche; 
92  ramspoit)\  G.  A.  C.  Schierenberg  (93  zu  segen);  C.  Schu- 
mann (74  wackerhan;  75  zergen);  R.  Sprenger  (25  honipeln,  hone- 


XVII.    Niederdeutsch.  343 

pipeln;  24  zu  Krauses  aufsatz:  die  boline  und  die  vietzeboline;  29 
schüdderump ;  39  zu  Reinke  Vos  6030;  40  rohrdommel;  66  die  ge- 
schiclite  vom  verlorenen  söhne  in  göttingischer  mundart;  73  mnd. 
Muß:  74  im  träne  sin;  88  plattdeutsch  in  Halle?;  der  flurname  'up 
de  luhs';  89  zu  Gerhard  von  Minden  102,  62;  zu  Reuters  Läuschen 
xin  Rimels  II:  de  gedankensünn;  92  mnd.  grein,  gren;  91  volks- 
etymologisches) :  A.  Straehle  (35  Bentheimisches :  katsjoni  fem. ; 
tük  masc), 

2.  H.  Jellinghaus,  Bericht  über  die  16.  Jahresversammlung 
des  Vereins  für  niederdeutsche  Sprachforschung  in  Lübeck  am  19. 
und  20.  mai  1891.     Zs.  f.  d.  phil.  24,  368—371. 

es  trugen  C.  Schröder  über  das  Redentiner  spiel,  F.  Prien  über 
den  holsteinischen  flurnamen  'segen'  und  W.  Seelmann  über  den 
lübischen   totentanz  vor. 

3.  Heinr.  Meyer,  Die  alte  Sprachgrenze  der  Harzlande.  Göt- 
tinger diss.     46  s.      8. 

es  wird  gezeigt,  das  gewisse  ortsbezeichnungen  nur  auf  hoch- 
deutschem, andere  nur  auf  ndd.  gebiete  sich  finden,  darnach  lässt 
sich  die  alte  Sprachgrenze  bestimmen,  es  ergibt  sich,  dass  dieselbe 
mit  der  alten  Stammesgrenze  zwischen  Sachsen  und  Thüringen  zu- 
sammenfällt. 

Grammatik  und  lexikographie. 

4.  E.  Damköhler,  Regenstein,  Reinstein,  Reinke.  Nd.  jahrb. 
17,  136—146. 

Regenstein,  der  bekannte  berg  bei  Blankenburg  am  Harze,  wird 
als  'grosser  stein'  gedeutet,  regln-  sei  verstärkende  vorsilbe,  vgl.  as. 
reginhlint  u.  a.,  nord.  reginfiöll.  'Reinstein'  sei  hochdeutsche  form, 
da  im  nd.  qgi  nie  zu  ei  werde,  (seisse,  as.  sagisna,  u.  a.  seien  nur 
scheinbare  ausnahmen),  auch  Reinke  (sc.  Vos)  könne  deshalb  nicht 
urspr.  nd.,   sondern  müsse  aus  dem  mnl.  entlehnt  sein. 

5.  F.  Höft,  Besemer  oder  däsemer?  Zs.  f.  ethnologie  23,  826  f. 

6.  H.  Jellinghaus,   Toyt,  Teut.     Nd.  korrespbl.   16,  42  f. 
Zusammenstellung    urkundlicher   formen   von   toit,    teut,    das   als 

'pferdeweide'  gedeutet  wird,  das  wort  ist  wegen  der  etymologie  des 
saltus  Teutoburgiensis  von  belang. 

7.  G.  Lugge,  Die  bohne.     Nd.  korrespbl.  16,   55 — 57. 
bemerkungen  zu  der  Untersuchung  Krauses  (jsb.   1892,  17,  22) 

mit  sprachlichen  und  volkskundlichen  einzelheiten  aus  Westfalen. 

8.  W.  H.  Mielck,  Die  namen  der  vögel  im  niederdeutschen. 
Nd.  korrespbl.  16,   82—87. 

Verzeichnisse  von  vogelnamen    1)  aus  Lübeck,  2)  aus  Mecklen- 


344  XVII.     Niederdeutsch. 

burg-Strelitz,    mitgeteilt  von  Babucke,   3)  aus  dem  regierungsbezirk 
Münster,  aus  dem  jahresber.  1872  des  westf.  Vereins  für  Vogelschutz. 

9.  K.  P  a  u  1  s  i  e  k  ,  Erklärung  niederdeutscher  Strassen-  und 
häusernamen  lilagdeburgs.  Geschichtsblätter  f.  Magdeburg  27,  338 
bis  347. 

erwähnenswert  sind  einige  Umformungen:  Kesselbeisserstr.  aus 
Kettelbuterstr. ;  Kreuzmarkt  aus  Krutmarkt. 

10.  J.  Peters,  Sitere  (Lübben -Walther  350).     Nd.  korrespbl. 

16,  30. 

Koppmanns  deutung  aus  lat.  secretarium  wird  befürwortet. 

11.  K.  Seitz,  Niederdeutsche  allitterationen.  (=  Forschungen 
hrsg.  vom  verein  für  ndd.  Sprachforschung,  band  VI).  Norden  und 
Leipzig,   Soltau.     3  m. 

aus  dem  volksmunde,  älteren  und  neueren  Schriften  gesammelte 
formein  und  sprechweisen. 

Altniederdeutsch. 

12.  0.  Behaghel  und  J.  H.  Gallee,  Altsächsische  grammatik. 
vgl.  jsb.  1891,  17,  3.  —  bespr.  von  Pr.  Kauffmann,  Germania 
37,  368—373;  von  H.  Pratje,  Litztg.  1892  (36)  1171;  von  0. 
B(remer),  Lit.  cbl.  1892  (32)  1129. 

13.  W.  Schlüter,   Zur  altsächsischen  grammatik.     Nd.  jahrb. 

17,  149—159. 

sehr  zahlreiche  und  wichtige  berichtigungen  und  ergänzungen 
zu  Gallees  altsächsischer  grammatik. 

14.  W.  Schlüter;  Untersuchungen  zur  geschichte  der  alt- 
sächsischen spräche,  teil  1.  die  schwache  deklination  in  der  spräche 
des  Heliand  und  der  kleineren  as.  denkmäler.  Göttingen,  Pepp- 
müller.     XV,   263  s.      6  m. 

s.  1 — 94  vollständige  Sammlung  aller  belege  der  endungen, 
durch  welche  erwiesen  wird,  dass  in  bezug  auf  diese  alle  gramma- 
tischen hilfsmittel  des  as.  irrige  angaben  bieten.  s.  95  ff.  acht 
excurse  über  o  an  stelle  von  a,  flexivisches  e  an  stelle  von  a  im 
Monac,  gen.  und  dativ  sg.  der  ä-  und  ja- deklination,  deklination 
von  thioda,  thiod,  dativ  und  akk.  sg.  der  starken  adjektiva.  dativ  pl. 
der  starken  dekl.  —  angez.  Nd.   korrespbl.  16,   63. 

filossen.  15.  F.  Milkau,  Mittelniederdeutsche  pflanzenglossen. 
Nd.  Jahrb.   17,   81  —  84. 

aus  einer  Königsberger  hs.  des  12.  jhs.  die  anscheinend  aus 
einer  älteren  hs.  übernommenen  deutschen  pflanzennamen  bieten  noch 


XVII.     Mederdeutsch.  345 

formen    altniederdeutscher    zeit,    z.  b.    madal   (mnd.   mandel),    merka 
(mnd.  merke)  u.  a. 

Hdiiind.  16.  ]\r.  Jellinek,  Zur  frage  nach  den  quellen  des 
Heliand.     Zs.   f.  d.   a.  36,  162  —  187. 

Windisch  und  Sievers  haben  als  quellen  des  Heliand  Bedas 
kommentare  zu  Marcus  und  Lucas,  Hrabans  zu  Matthäus  und  Alcuins 
zu  Johannes  zu  erweisen  gesucht,  eine  reihe  übersehener  Überein- 
stimmungen zwischen  Heliand  und  jenen  quellen  ti'ägt  J.  nach, 
ausserdem  weist  er  aber  eine  anzahl  Heliandstellen  nach,  zu  welchen 
zwar  ältere  kirchenväter,  nicht  aber  Beda,  Hraban  und  Alcuin  paral- 
lelen bieten,  wenn  diese  wirklich  quellen  des  Heliand  gewesen  sind, 
müssten  neben  ihnen  noch  andere  Schriften  benutzt  sein,  nun  geht 
aber  der  Heliand  über  seine  angeblichen  quellen  nicht  nur  hinaus, 
sondern  er  steht  zu  ihnen  bisweilen  geradezu  in  Widerspruch,  es  sei 
deshalb  denkbar,  dass  ein  uns  unbekannter  kommentar  dem  dichter 
des  Heliand  alles  das  beisammen  bot,  was  er  angeblich  aus  Beda  usw. 
sich  zusammengesucht  habe,  der  beweis,  dass  Hraban  usw.  von  dem 
dichter  benutzt  sei,  wäre  geführt,  wenn  im  Heliand  gedanken  nach- 
weisbar wären,  die  sonst  nur  in  seinen  angeblichen  quellen  zu  finden 
sind,  das  scheine  nicht  der  fall  zu  sein.  Sievers  hat  zwar  auf  sechs 
angeblich  originelle  stellen  bei  Hraban  hingewiesen,  diese  stellen 
halten  aber,  wie  J.  nachweist,  der  prüfung  nicht  stand,  als  resultat 
der  Untersuchung  ergibt  sich:  'es  ist  sicher,  dass  der  Helianddichter 
quellen  benutzt  hat,  die  mit  den  kommentaren  Hrabans,  Bedas  und 
Alcuins  nicht  identisch  sind,  und  der  zweifei  ist  nicht  ganz  unbe- 
gründet,  ob  diese  werke  überhaupt  seine  quellen  waren.' 

Hildebrandslied.  17.  P.  J.  Cosijn,  Wettu  Irmingot.  Tijdschr. 
v.   ndl.  taal-  en  letterkunde   11,   200  f 

gegen  die  bisherigen  erklärungen  der  worte  des  Hildebrandliedes 
v.  31  wettu  irmingot  öbana  fona  hevane  wendet  Cosijn  ein,  wider 
die  annähme,  dass  tvettu  =  u'et  Tiu  sei,  spreche  das  nachfolgende 
einen  unerträglichen  pleonasmus  bietende  irmingot,  wider  die  ablei- 
tung  des  wet  von  witan  'wissen'  der  zusatz  ohana  f.  h.,  der  nur  bei 
einem  verbum  sentiendi  aut  declarandi  statthaft  sei.  wettu  sei  die 
kontrahierte  form  eines  as.  *ivetidu,  das  westg.  waitidii  (vgl.  got. 
lausjadau  u.  a.),  urg.  wait/jidhot  von  einem  indogerm.  stamm  voideje 
entspreche.  der  sinn  sei  'Irmingot  bezeuge  von  oben  aus  dem 
himmel'.  daran,  dass  as.  wetean  nicht  belegt  sei,  könne  kein  anstoss 
genommen  werden,  das  wort  sei  um  800  wohl  bereits  veraltet  gewesen. 


346  XVII.    Niederdeutsch. 

Mittelniederdeutsche  dichtuug. 

YfrilliscIlteS.  18.  R.  Sprenger,  Zu  einzelnen  stellen  mittel- 
niederdeutscher dichtungen.      Nd.  jahrb.    17,   90 — 96. 

kleine  bemerkungen  exegetischen  und  besonders  konjekturellen 
Inhalts  zu  einer  grösseren  anzahl  stellen  folgender  dichtungen:  Van 
sunte  Marinen,  Vruwenlof  (bei  Bruns  s.  124  ff'.),  Wolfenbütteler  oster- 
spiel, Zeno  (ed.  Lübben),  Ancelmus  (ed.  Lübben),  Botes  Boek  van 
velerae  rade. 

DraiUä.  19.  Redentiner  osterspiel  nebst  einleitung  und  an- 
merkungen  von  Carl  Schröder.  Norden  und  Leipzig,  D.  Soltau 
1893.  110  s.  3  m.  (=  Niederdeutsche  denkmäler  hrsg.  vom  verein 
für  niederdeutsche  Sprachforschung,   bd.  V). 

ein  zuverlässiger  abdruck  des  überlieferten  textes,  mit  nicht 
vielen,  aber  fast  stets  sicheren  besseruugen.  die  Schreibung  ist  nicht 
normiert,  sondern  wie  sie  die  hs,  bietet,  wiedergegeben;  so  sind 
manche  orthographische  fehler  des  alten  Schreibers  verblieben,  zahl- 
reiche anmerkuugeu  sachlichen  und  sprachlichen  inhalts.  die  einlei- 
tung stellt  die  ansprechende  hypothese  auf,  dass  das  spiel  1463  von 
dem  Redentiner  hofmeister  Kalf,  einem  mönche  aus  Doberan,  ver- 
fasst  ist,  erörtert  die  mundartlichen  eigentümlichkeiten  des  textes, 
nicht  mit  grosser  schärfe,  doch  Avird  manche  fördernde  beobachtung 
mitgeteilt,  verfehlt  scheint  die  annähme,  dass  die  hs.  westlich  der 
Elbe  im  binnenlande  geschrieben  sei.  ein  besonderes  kapitel  ist  den 
teufelsnamen  des  Stückes  gewidmet,  das  schlusskapitel  dem  Verhältnis 
des  Stückes  zu  andern  deutschen  spielen.  —  besprochen  von  W. 
Seelmann  in  der  Litztg.  1893  (12)  367  ff".:  aus  den  reimen  ergebe 
sich,  dass  der  gruudstock  des  Stückes  im  binnenlande  verfasst  sei. 
in  Mecklenburg  sei  es  später  überarbeitet  und  erweitert,  dieser  er- 
weiternden bearbeitung  gehören  besonders  die  teufelsscenen  an. 

20.  A.  Freybe,  Die  handschrift  des  Redentiner  osterspiels  im 
lichtdruck  mit  einigen  beitragen  zu  seiner  geschichte  und  litteratur. 
Schwerin,  Bärensprungsche  Hofbuchdruckerei.  IV,  47  text  s.  u.  12 
bl.  facsimile.  4*^.  4,50  m.  progr.  (no.  647)  des  gymnasiums  zu 
Parchim. 

ein  vollständiges  facsimile  der  handschrift  des  osterspiels  und 
der  von  derselben  band  geschriebenen  ihm  vorangehenden  lat.  pre- 
digt, um  so  Avillkommener,  als  die  hs.  bereits  sehr  angegriffnen '  ist 
und  die  ausgaben  manche  wortformen  bieten,  deren  richtige  lesung 
man  gern  durch  einsieht  in  das  facsimile  kontrolliert,  der  text  des 
Spiels  ist  nicht  mit  abgedruckt,  wohl  aber  hat  Freybe  in  den  bei- 
gegebenen abhandlungen  in  vortrefflicher  weise  manches  zusammen- 
gestellt und  ausgearbeitet,  was  für  die  einführung  in  das  Studium 
des  Spieles  nützlich  ist  und  für  die  forschung  verwertbares    material 


XVII.    Mederdeutscli.  347 

bietet,  es  wird  über  die  bisberigen  arbeiten  berichtet,  ungedi'uckte 
Urkunden  und  nacbricbten  über  Redentin  zusammengestellt,  über 
Doberan,  dem  jenes  gehörte,  sein  mutterkloster  Amelunxborn.  die 
Cistercienser  und  ihre  regel  ausführlich  gehandelt,  eingestreut  sind 
viele  einzelbemerkungen,  die  auf  das  spiel  selbst  und  stellen  desselben 
bezug  haben.  —  bespr.  von  R.  Beckstein,  Rostocker  zeitung 
1892  no.  201. 

21.  R.  Froning,  Das  drama  des  mittelalters.  —  vgl.  abt.  6,  6. 

s.  107 — 198  das  Redentiner  osterspiel,  nächst  Schröders  aus- 
gäbe der  korrekteste  abdruck  des  hsl.  textes,  mit  kurzen  worterläu- 
terungen,  die  zwar  meist  richtig  sind,  aber  zu  schwierigen  stellen 
mitunter  fehlen,     die  einleitung  würdigt  die  kunst  des  dichters. 

22.  F.  Jostes,  Daniel  von  Soest.  Allg.  deutsche  biographie 
34,  538—540. 

J.  nimmt  seine  hypothese ,  dass  Gropper  der  Verfasser  sei, 
zurück,  ohne  der  Strauchs,  dass  Jasper  van  der  Borch  es  sei ,  zuzu- 
stimmen. 

Heinrich  von  Krolewiz.  23.  Ad.  Hofmeister,  Heinrich's  von 
Krolewiz  Vaterunser  niederdeutsch.     Nd.  jahrb.   17,   147  f. 

aus  einem  Rostocker  hsl.  fragment  der  ersten  hälfte  des  14.  jhs., 
entsprechendv.1292— 1302,1311— 1325,  1334—1348, 1357  —  1371, 
1381 — 1384  der  ausgäbe  von  Lisch. 

Geistliches  lied.  24.  F.  Milk  au,  Die  älteste  deutsche  Übertra- 
gung des  Dies  irae.      Nd.  jahrb.   17,    84 — 88. 

als  älteste  übersetzixng  galt  bisher  die  von  J.  Freder  v.  j.  1558. 
eine  um  ein  halbes  jh.  oder  noch  ältere  mnd.  wird  von  M.  aus  einer 
Königsberger  hs.  zum  abdruck  gebracht.      18  Strophen   zu  je  4  vv. 

25.  F.  Milk  au.  Noch  einmal  Dies  irae.  Nd.  korrespondenz- 
blatt  16,  53  f. 

ein  im  nd.  jahrb.  für  1870,  s.  70  f.  veröffentlichtes  bruchstück 
bietet  die  schlussstrophen  einer  mnd.  Übersetzung  des  Dies  irae.  ob 
diese  Übersetzung  älter  oder  jünger  als  die  in  no.  24  verzeichnete 
ist,  lässt  sich  nicht  entscheiden. 

26.  0.  Gl  öde,  F.  Techen,  Niederdeutscher  fluchpsalm.  Nd. 
korrespbl.  16,   19  f.  38. 

abdruck  eines  'Warnungspsalms'  des  16.  jhs.  anfang:  Van  gades 
gnaden  wy  fürst  un  beer'  aus  einem  drucke  von  1726.  Techen 
weist  andere  überlieferte  texte  desselben  nach. 

27.  K.  E.  H.  Krause,  Joachim  Slüter.  Allgem.  deutsche 
biographie  34,   450  f. 

herausgeber  des  ältesten  Rostocker  gesangbuches  v.  j.   1531. 


348  XVII.    Niederdeutsch. 

i\arrfnS('biff.  28.  Dcat  nye  schip  van  N.arragonien.  Die  jüngere 
iiiederdciitsclie  bearbeitung  von  Sebastian  Brants  Narrenschiff  (Rostock 
1519).  herausg.  von  Carl  Schröder.  Schwerin,  druck  und  verlag 
der  Bärensprungschen  hof buchdruckerei.  VI,  CLXXVIII,  135  s. 
7,50  m. 

von  Brants  Narrenschiflf  ist  1497  in  Lübeck  eine  mnd.  bearbei- 
tung  erschienen,  das  einzige  bekannte  exemplar  dieses  druckes  be- 
findet sich  im  British  Museum,  eine  neue  durch  zusätze  vermehrte 
ausgäbe  ist  1519  in  Rostock  gedruckt  iind  in  mehreren  (in  Berlin 
allein  in  zwei)  exemplaren  erhalten,  einen  neudruck  der  ältesten 
ausgäbe  hatte  H.  Brandes  angekündigt,  derselbe  soll  demnächst  er- 
scheinen, inzwischen  hatte  Schröder,  der  jene  ankündigung  über- 
sehen hatte,  seinen  neudruck  der  zweiten  ausgäbe  bereits  begonnen, 
derselbe  ist  eine  musterleistung  der  offizin,  das  original  ist  seiten- 
und  zeilengetreu  in  lettern,  die  den  alten  ähnlich  sind,  die  beiden 
ersten  und  das  letzte  blatt  sowie  die  zahlreichen  holzschnitte  sind 
durch  Zinkographien  wiedergegeben,  berichtigt  sind  nur  die  alten 
druckfehler,  auch  ist  die  verszählung  beigefügt,  die  umfangreichen 
anmerkungen  des  herausgebers  wollen  vornehmlich  das  Verhältnis  des 
nd.  bearbeiters  zum  original  im  einzelnen  klar  stellen,  ausserdem 
verzeichnen  sie  die  parallelstellen  aus  dem  nd.  Reimbüchlein  u.  a. 
Schriften  und  tragen  in  lexikographischer  beziehung  zum  Verständnis 
bei.  ein  abschliessendes  urteil  über  die  spräche  und  die  bearbeitung 
wird  erst  möglich  sein,  Avenn  der  neudruck  der  ersten  ausgäbe  vor- 
liegt. —  bespr.  Rostocker  zeitung  1892  no.   13  von  R.  Beckstein. 

29.  H.  Stekker,  Der  versbau  im  niederdeutschen  Narrenschiff, 
ein  beitrag  zur  mittelniederdeutschen  metrik.  progr.  (no.  649)  des 
gymn.  Fridericianum  zu  Schwerin  i.  M.  Schwerin,  Bärensprungsche 
hofbuchdruckerei.      64  s. 

die  nach  den  korrekturbogen  von  Schröders  neudruck  der  jün- 
geren ausgäbe  ohne  kenntnis  des  textes  von  1497  gearbeitete  Unter- 
suchung ist  fleissig  und  vollständig  geführt,  einige  der  ergebnisse, 
dass  z.  b.  viele  verse  mehr  als  vier  hebungen  sowie  drei-  und  mehr- 
silbige Senkungen  aufweisen,  können  jedoch  nur  unter  der  Voraus- 
setzung allgemeine  giltigkeit  für  die  mnd.  metrik  haben,  dass  die 
betr.  verse  überhaupt  nach  bestimmten  regeln  gebaut  sind,  diese 
Voraussetzung  ist  uner^viesen.  —  bespr*.  im  Nd.  korrespbl.  16,  62 
von  W.   Sfeelmann). 

Reineke  VOS.  30.  E.  Damköhler,  Zu  Keinke  de  Vos.  Ger- 
mania 37  (4)  417—423. 

herocht  in  der  vorrede  =  'beschrien'  in  juridischem  sinne;  ausser- 
dem werden  v.  7.  81.  843.  1721.  1735.  3854.  4737  ff.  6356  ff. 
und  die  tiemamen  Wackerlos  und  C)uackeler  behandelt. 


XVII.    Niederdeutsch.  349 

31.  H.  Brandes,  Jüngere  glosse  zum  Reinke.  vgl.  jsb.  1891, 
17,   64.  —  bespr.  von  Prien,   Anz.  f.   d.  alt.   18,   261—266. 

Spruch.  32.  Buhl  er  s,  Hildesheimer  Haussprüche.  —  vgl.  aht. 
8,  43.     10,  472. 

darin  eine  kleine  anzahl  nd.  inschriften,  deren  älteste  von  1463, 
die  jüngste  von   1616  ist. 

SÜndenspieS^el.  33.  H.  Babucke,  Spieghel  der  zonden.  Nd. 
Jahrb.  17,  97—136. 

B.  gibt  von  der  in  einer  Münsterschen  hs,  erhaltenen  dichtung, 
über  welche  Lübben  im  nd.  jahrb.  4  bereits  kürzer  berichtet  hatte, 
eine  vollständige,  meist  die  eigenen  worte  der  hs.  bietende  Inhalts- 
angabe und  teilt  viele  bemerkenswertere  stücke  mit.  in  der  aus- 
führlichen einleitung  s.  97  — 116  wird  über  die  mannigfache  ndl. 
einflüsse  darbietende  spräche  der  dichtung  gehandelt,  eine  Zusam- 
menstellung ihrer  vielen  fremdwörter  gegeben  und  eingehend  darge- 
legt, wie  sich  seit  altchristlicher  zeit  bis  zum  späteren  mittelalter 
die  verschiedeneu  Systeme  der  vornehmlichsten  tilgenden  und  tod- 
sünden  entwickelten,   änderten  und  verbreiteten. 

34.  F.  A.  Stoett,  Spieghel  der  zonden.  Nd.  korrespondenz- 
blatt  16,  .50—53. 

es  wird  auf  westflämische  formen,  die  sich  in  dem  hsl.  texte 
finden,  hingewiesen  und  eine  beträchtliche  anzahl  stellen  des  ge- 
druckten textes  berichtigt  und  erklärt. 

TotontänZC.  35.  W.  Seelmann,  Die  totentänze  des  mittelalters. 
Untersuchungen  nebst  litteratur-  und  denkmälerübersicht.  Norden  und 
Leipzig,  D.  Soltau  1893.  IV,  80  s.  8.  2  m.  (abdruck  aus  dem 
Nd.  Jahrb.  17,  1—80).  —  vgl.  abt.  10,  316. 

in  ausführlicher  Untersuchung  wird  nachgewiesen ,  dass  die  ur- 
sprüngliche form  des  totentanzes  eine  pantomime  war,  erst  später 
wurde  er  von  redenden  darstellern  aufgeführt  und  schliesslich  als 
bildwerk  dargestellt,  der  ältesten  erhaltenen,  die  dramatische  form 
noch  darbietenden  gestaltung  gehören  der  älteste  spanische  und  der 
lübisch-revalsche  totentanz  an ,  beide  sind  bearbeitungen  eines  ver- 
lorenen altfranzös.  Originals  des  14.  jhs.  jüngere  Umgestaltungen 
dieses  Originals  bieten  die  erhaltene  Pariser  danse  macabre  und  un- 
abhängig von  dieser  der  Baseler  totentanz.  andere  deutsche  und 
ausserdeutsche  totentänze,  deren  verwandtschafts Verhältnis  dargelegt 
wird,  sind  dagegen  von  der  Pariser  danse  macabre  abhängig,  dar- 
gelegt wird,  dass  keiner  der  deutschen  totentänze  je  in  Deutschland 
als  drama  aufgeführt  ist.  in  bezug  auf  die  nd.  totentänze  der  drucke 
von  1489  und  1520  konnte  erwiesen  werden,  dass  entgegen  der 
verbreiteten  ansieht  der  letztere  der  ältere  ist.     beigegeben   ist  eine 


350  XYII.    Niederdeutsch. 

Übersicht  sämtlicher  monumentalen  totentänze  und  aller  mittelalter- 
lichen texte,  als  anhang  folgt  ein  abdruck  des  ältesten  mnd.  textes, 
der  einst  dem  Lübecker  totentänze  von  1463  angehört  hat.  einen 
grossen  teil  der  lücke  des  erhaltenen  textes  ergänzt  der  in  Reval 
erhaltene  rest  eines  totentanzes,  der  nachweisbar  eine  kopie  des 
lübischen  originales  war.  der  text  ist  durch  aufnähme  älterer  und 
neuer  besserungen  fast  durchweg  lesbar  geworden  (v.  271  ein  druck- 
fehler,  lies  'slaplik').  die  anmerkungen  bringen  den  sprachlichen 
nach  weis,   dass  die  dichtung  nach  einem  mnd.  originale  hergestellt  ist. 


Mittelniederdeutsche  prosa. 

36.  Mittelniederdeutsche  beispiele  im  Stadtarchive  zu  Braun- 
schweig gesammelt  von  L.  Hänselmann  (=  Überlieferungen  zur  litte- 
ratur,  geschichte  und  kunst,  hrsg.  von  G.  Milchsack  und  P.  Zimmer- 
mann,    bd.  4).     Wolfenbüttel,  Zwissler.     XIII,   111   s.      3  m. 

'den  auf  der  pfingstversammlung  zu  Braunschweig  1892  ver- 
einigten mitgliedern  des  hansischen  geschichtsvereins  und  des  Vereins 
für  niederdeutsche  Sprachforschung  gewidmet.'  eine  chronologisch 
geordnete  Sammlung  von  127  Schriftstücken  kulturhistorischen  Inter- 
esses aus  den  jähren  1325  — 1587,  betreffend  verkaufe,  ehesachen, 
Vererbungen,   pfaffenmägde,   zaubertrug,   zigeuner  u.   a. 

37.  P.  Groth,  Die  entstehung  der  mecklenburgischen  polizei- 
ordnung  vom  jähre  1516.    Jahrb.  f.  mecklenb.  gesch.  57,  151 — 321. 

s.  162 — 312  sind  die  Schriftstücke  abgedruckt,  in  denen  die 
Städte  Güstrow,  Malchin,  Parchim,  Röbel  beschw erden  über  miss- 
bräuche  aussprechen,  ferner  verhandlungenpunkte,  berichte  über  ge- 
wohnheiten  des  rates  und  der  gilden  zu  Schwerin,  Lawe,  Schwaan, 
Ribnitz ,  Tessin ,  Gnoien ,  Neukaien,  Teterow,  Malchin,  Strelitz, 
Waren  u.  a.  die  polizeiordnung  von  1516  selbst  wird  nicht  nach 
dem  Dietzschen  drucke,  sondern  nach  dem  manuscripte  mitgeteilt, 
das  in  der  Schreibweise  von  jenem  abweicht. 

38.  Hoogeweg,  Eine  westfälische  pilgerfahrt  nach  dem  h. 
lande  v.  j.  1519.  Zs.  f.  gesch.  westf.  47,  165  ff.  —  vgl.  jsb.  1890, 
17,  65.  —  W.  S(eelmann)  führt  im  nd.  korrespbl.  16,  45  aus,  dass 
Johannes  Hageboke  der  Verfasser  war  und  berichtigt  den  gedruckten 
text  an  mehreren  stellen. 

39.  K.  E.  H.  Krause,  Lambrecht  Slagghert.  Allg.  deutsche 
biographie  34,  450  f. 

Slagghert  ist  Verfasser  einer  nd.  1523  abgeschlossenen  chronik 
des  klosters  Ribnitz  in  Mecklenburg. 


XYII.     Niederdeutsch.  351 

40.  F.  Runge,  Hermann  Bonnus'  tod  und  Begräbnis,  (bericht 
seines  bruders  an  die  eitern  in  Quakenbrück).  Mitt.  d.  bist.  Vereins 
zu  Osnabrück  16,  256 — 264. 

nach  einer  alten  abschrift.  der  brief  ist  von  Gerlacus  Bonnus 
in  Lübeck,   wo  sein  bruder  1548  gestorben  ist. 

41.  Chronik  des  Johan  Oldecop,  hrsg.  von  Karl  Euling. 
Tübingen,  gedruckt  für  den  litt,  verein  in  Stuttgart  1891.  VIII, 
720  s.  (=  Bibliothek  des  litter.  Vereins  in  Stuttgart,  bd.   190). 

Oldecop  ist  1493  in  Hildesheim  geboren  und  am  9.  jan.  1574 
in  seiner  Vaterstadt  gestorben,  er  hat  in  Deutschland  und  Italien 
studiert,  später  ist  er  dechant  des  kreuzstiftes  in  Hildesheim  gewesen, 
seine  in  der  Urschrift  erhaltene  chronik  hat  er  im  letzten  Jahrzehnt 
seines  lebens  verfasst,  er  wollte  darin  alle  wissenswerten  ereignisse 
seiner  zeit  schildern,  sie  beginnt  mit  Weihnacht  1500  und  reicht  bis 
z.  j.  1573.  der  herausg.  hat  zur  erläuterung  wenig  beigetragen,  in 
einem  nachwort  s.  678 — 694  biographische  data  vind  auffälligere 
sprachformen  [die  zum  teil  jedoch  nur  Schreibfehler,  nicht  mundart- 
liche besonderheiten  sind]  zusammengestellt  und  ein  histor.  -  geogr. 
register  beigefügt.  —  bespr.  von  Frensdorff,  Gott.  gel.  anz. 
1892  (25)  969—987. 

42.  K.  Euling,  Hildesheimer  land  und  leute.  —  vgl.  abt.  8,  22. 


Neuniederdeutsche   litteratur. 

Lanrcmberg.      43.      R.    Sprenger,    Zu    Laurembergs    Scherz- 
gedichten.    Nd.  korrespbl.    16,   39. 
betr.  II,   373  gast  'stank'. 

Rätsel.  44.  Joh.  Gillhoff,  Das  mecklenburgische  volksrätsel. 
—  vgl.  abt.   10,   498. 

931  rätsei  und  Scherzfragen,  von  denen  nur  eine  kleine  anzahl 
hochdeutsch,  die  meisten  in  Parchim  und  dem  südwestlichen  Mecklen- 
burg gesammelt  sind,  ausser  rätseln,  die  alt  oder  unbekannter  ent- 
stehungszeit  sind,  auch  minderwertige  erzeugnisse  neuester  zeit,  be- 
züglich auf  fahrstühle,  zirkus  Renz  u.  a.  die  begleitenden  anmer- 
kungen  usw.  sind  mit  geschick  gemacht,  zur  vergleichung  ist  öfter 
gelehrtes  material  ansprechend  verwertet,  die  einleitenden  beitrage 
zur  lehre  von  der  Inklination  im  niederdeutschen  erläutern  gut  die 
freilich  nicht  gerade  schwierigen  fälle,   die  in  der  mundart  der  rätsei 

^^^^^"^^-  W.   Seelmann. 


352  X^'ni.    Friesisch. 

XYIII.     Friesisch. 

A.      Zeitschriften. 

1.  Di'ieenzestigste  verslag  der  liaudelingen  van  het 
Friesch  Genootschap  van  geschied-,  oudheid-  en  taalkuude 
te  Leeuwarden,  over  het  jaar  1890 — 1891.  s.  85 — 136.  —  Lijst 
van  voorwerpen  aan  het  Friesch  Genootschap  van  geschied-,  oudheid- 
en  taalkunde  geschonken,  in  bruikleen  gegeven,  of  aangekocht.  1890 
bis  1891.     72  s.,  3  hl. 

s.  85 — 116  bericht  über  die  vergaderingen  en  werkzaamheden 
der  gesellschaft  und  über  die  vortrage:  F.  Buitenrust  Hettema, 
over  Oud-Friesland  (s.  unten  no.  32);  Mr.  A.  J.  Andreae,  Over  Jaucko 
Douwama  en  diens  geschriften  (s.  91 — 93);  J.  Reitsma,  Over  den 
toestand  der  zedelijke  en  geestelijke  ontwikkeling  van  de  Friesche 
gewesten  in  de  twaalfde  en  dertiende  ceuw  (s.  93 — 99);  J.  E.  G. 
Noordendorp,  Over  de  Algemeene  en  Oudfriesclie  bonwkunst  (s. 
99 — 104):  L.  H.  Wagenaar,  Het  leven  van  Willem  Lodewijk,  door 
de  Friezen  'uz  heit'  genoemd  (s.  104  — 110).  —  s.  117 — 136  alpha- 
betische naamlijst  der  mitglieder.  —  s,  3 — 25  aanwinsten  van  het 
museum.  s.  26 — 46  aanwinsten  van  het  munt-  en  penningkabinet. 
s.  47 — 49  aanwinsten  van  het  schilderijen-  en  prentenkabinet.  s.  51 
bis  72  Mr.  A.  J.  Andre»,  Overzicht  van  den  inhoud  der  acht  porte- 
feuilles  met  afschriften  van  eiders  berustende  stukken,  Friesland  be- 
treffende, voorhanden  in  het  archi^f  van  het  Friesch  Genootschap. 

2.  Friesche  Volksalmanak  voor  het  schrikkeljaar  1892. 
Leeuwarden,   Meijer  en  Schaafsma.      16  und  268  s.      1,25  f .  =  2  m. 

ausser  den  unter  besonderen  nummern  aufgeführten  abband - 
lungen  enthält  der  volksalmanak  folgendes:  M.  E.  van  der  Meulen, 
Het  gildewezen  te  Bolsward,  s.  1  —  44:  W[aling]  D[ykstraJ,  En 
rare  koridon  (Bildtsch  Dialect),  s.  45 — 50;  dazu  ein  Wörterverzeichnis 
s.  51 — .58;  J.  Reitsma,  Dr.  Otto  Swalue  s.  59 — 71;  J.  Herman 
Riemersma,  Geheimzinnige  machten,  s.  72  —  83:  J.  C.  Singeis, 
Weelde  van  weleer,  s.  129 — 134;  Mr.  B.  F.W.  von  Brücken  Fock, 
Friezen  in  Zeeland,  s.  135 — 138;  Reisjes  van  een  Leeuwarder  in 
Nederland  en  Duitschland  in  17.52  (uit  zijn  handschrift  -  journaal 
medegedeeld  door  Mr.  J.  Dirks),  s.  139 — 170;  A.  J.  Andreas,  Een 
en  ander  betreffende  het  dorp:  Minnertsga,  s.  171 — 196;  T.  G.  v.  d. 
Meulen,  Fen  in  spoekeblom  en  sahwet  hinne  (in  landfriesischer 
spräche),  s.  197 — 207;  Opschriften  te  Franeker  medegedeeld  door 
J.  Mulder,  s.  208 — 210;  Jan  van  Wageningen  thoe  Dekama, 
De  State  Hoxwier  to  Mantgum,  neilesinge  (zum  teil  in  landfriesischer 
spräche),  s.  243 — 261;  Jan  Hielsum,  Yette  hwet,  Boelens,  s.  267 
bis  268. 


XVni.    Friesisch.  353 

Zeitschriften  in  landfriesischer  spräche. 

3.  Swanneblommen,  jierboekje  for  it  jier  1892.  utjown 
fen  it  Selskip  for  Fryske  Tael-  en  Skriftenkennisse.  Bolsert,  P.  de 
Jong.     XII,  88  s. 

enthält  erzählungen  und  gedichte  in  landfries.  spräche,  u.  a. 
s.  3 — 38  J.  P.  A.,  Rienk  en  Saep,  in  byld  iit  it  libben  yn  Fryslän 
yn  de  Ib^^  ieu. 

4.  Forjit  my  net!  Tydskrift  ütjown  fen  't  Selskip  for  Fryske 
Tael  en  Skriftenkennisse.  XXP*®  boek.  tredde  jefte.  Bolsert  1892. 
fjirde  jefte.  Bolsert  1891.  s.  107—210.  —  XXIP*«  boek.  P.  de 
Joug  to  Bolsert.      2  bl.,    196  s. 

erzählungen  und  gedichte  in  landfries.  spräche. 

5.  For  hüs  en  hiem.  tiidskrift  for  it  Fryske  husgesin.  üt- 
jown fen  T.  E.  Halbertsma.  jiergong  1891,  4*^  jefte,  s.  193—256. 
jiergong  1892.     Ljouwert,  Meijer  en  Schaafsma.     260  s.     2,50  f. 

erzählungen  und  gedichte  in  landfries.  spräche. 


B.  Allgemeines,   geschichte,   kulturgeschichte,   Volkskunde. 

6.  P.  J.  Blök,  Studien  over  Friesche  toestanden  in  de  Middel- 
eeuwen.  Bijdragen  voor  vaderlandsche  Gesch.  en  Oudheidkunde, 
ser.  m.   dl.  6. 

angez.  von  Bartels,  Jb.  d.  ges.  f.  bildende  kunst  u.  vaterld. 
altertümer,  bd.  9,   lieft  1.     Emden  1890,   s.   106—108. 

6a.  P.  J.  Blök,  Friesland  im  mittelalter.  social  -  politische 
Studie,  übersetzt  von  0.  G.  Houtrow.  Leer,  W.  J.  Leendertz  1891. 
50  s.     0,75  m. 

verbesserte  Übersetzung  des  vorigen.  Inhalt:  geschieh ts-  und 
rechtsquellen,  Frieslands  grenzen  und  ausdehnung,  der  boden  und 
seine  Verwendung,  handel  und  verkehr,  klöster,  stände,  Verfassung, 
nicht  tiefer  eindringend,   aber  bequem  zur  Orientierung. 

Westfriesisch. 

7.  J.  H.  Poppin g,  Schetsen  uit  Friesland,  in  het  byzonder 
de  geschiedenis  betreffende  van  West-Stellingwerf,  Oost-Stellingwerf, 
Schoterland,  Opsterland  en  omstreken.  Wolverga,  F.  J.  W.  Post- 
humus.     75   Cent. 

8.  J.  Reitsma,  Bericht  über  dessen  Vortrag  over  den  toestand 
der  zedelijke  en  geestelijke  ontwikkeling  van  de  Friesche  gewesten 
in  de  twaalfde  en  dertiende  eeuw.  Drieenzestigste  verslag  usw. 
(s.  oben  no.  2),   93—99. 

Jahi'esbericht  fiii-  germanische  philologie.    XIV.    (1892.)  23 


354  XVIII.    Friesisch. 

9.  A.   S.  Audrese,   Frieslaud  in  1500. 

reise  von  Willem  Salomonsz.  durcli  die  holl.  proviuz  PMesland, 
um  seine  ergebnisse  dem  herzog  Philips  von  Burgundien  zu  melden, 
als  beilage  die  Verwandtschaft  zwischen  Albrecht  von  Sachsen  imd 
Philips  von  Burgunden  'wie  kann  in  Archivalia  von  P.  J.  Blök  I,  45, 
no.  27  Albr.  von  Sachsen  von  Philips  'oheim'  genannt  werden?' 

[Buitenrust  Hettema.] 

10.  AA'^aling  Dykstra,  Uit  Frieslands  volksleven  van  vroeger 
en  later.  volksoverleveringen ,  volksgebruiken,  volksvertellingen, 
volksbegrippen.  Leeuwarden,  Hugo  Suringar.  royal  format.  afle- 
vering   1 — 4.      256   s.     jede  lieferung   80  cents  =  1,35  m. 

wird  in  9  oder  10  lieferungen  komplett  sein.  I.  volksoverleve- 
ringen (von  Friso  und  Radbod  bis  auf  die  gegenwart),  s.  1 — 160. 
n.   volksgebruiken.      bricht  bei  den  kinderreimen  ab. 

11.  J.  E.  G.  Noordendorp,  Bericht  über  dessen  Vortrag  over 
de  Algemeene  en  Oudfriesche  bouwkunst.  Drieenzestigste  verslag  usw. 
(s.  oben  no.  1),  99—104. 

12.  J.  Mulder,  Aanteekeningen  betreffende  de  voornaamste 
gebouwen  in  Franeker.     Franeker,  T.  Telenga. 


13.  J.  Kuyper,  Kaart  van  Friesland.  14*^®  druk  1892. 
Suringar,  Leeuwarden.  1,25  f.  (op  doek  met  stekken  2,75  f.;  als 
reiskaart  in  rood  linnen  etui  1,50  f.).  —  sehr  gut.     [B.  H.] 

Römische  mSChriften.  14.  Fr.  Kauffmann,  Mythologische  Zeug- 
nisse aus  römischen  inschriften.  2.  Mars  Thingsus  et  duae  Alaesiagae, 
3.  Dea  Nehalennia.     Paul-Braune,  Beitr.   16,   200—234. 

als  friesisch  in  anspruch  genommen,  vgl.  jsb.  1891,  10,  31 
und  18,  26;  über  Nehalennia  (nicht  friesisch  sondern  istvseisch)  auch 
H.  Jaekel,  vgl.  abt.  10,  34  und  über  Nehalennia  jsb.  1891,  10,  24. 

15.  Th.  Siebs,  Beiträge  zur  deutschen  mythologie.  —  vgl. 
abt.  10,   33. 

rrkooden.  16.  Johan  Winkler,  De  namen  der  ingezetenen 
van  Leeuwarden  ten  jare  1511.  Friesche  volksalmanak  1892,  s. 
211—242. 

aus  den  'Registers  van  den  Aanbreng'. 

17.  S.  D.  van  Veen,  Aanvullingen  en  verbeteringen  van  Ro- 
mein's  naamlijst  de  predikanten  in  de  hervorde  gemeenten  van 
Friesland,  uitgegeven  door  het  Friesch  genootschap  voor  geschied-, 
oudheid-  en  taalkunde.  Leeuwarden,  Meijer  en  Schaafsma.  2  bl.;, 
94  8.     8^ 


XVIII.    Friesiscli.  355 

Ostfriesisch. 

18.  Sunder  manu,  Ostfriesisches  Volkstum.  Am  urquell  2 
(1891),  heft  5,  6  und  10.  —  vgl.  jsb.   1891,   10,  272. 

19.  Georg  Seile,  Beiträge  zur  geschichte  des  landes  Würden. 
1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  18,  34.  —  angez.  von  Varges,  Mittei- 
lungen aus  d.  bist.  litt.  hrsg.  v.  d.  bist,  gesellscb.  in  Berlin  20 
(1892),  s.  91—92. 

C.      Sprachgeschichte. 
Altfriesiscb. 

20.  Tb.  Siebs,  Geschichte  der  friesischen  spräche.  Paul 's 
Grundriss  der  germ.  philologie  I,  723 — 779.  —  vgl.  jsb.  1891,  18, 
37.  —  angezeigt  von  M.  D.  Learned,  The  American  Journal  of 
philol.  12  (1891),  359;  Tobler,  Litbl.  1891,  41—44;  E.  Martin, 
Zs.  f.  d.  phil.  24,  224;  0.  Bremer,  Anzeiger  f.  idg.  spr.  und 
alt.  2,  63—65. 

21.  F.  Buitenrust  Hettema,  Bijdragen  tot  het  oudfriesch  "woor- 
denboek.  Leiden,  Brill  1888.  —  vgl.  jsb.  1888,  18,  4.  —  S.  J. 
Pockema  Andreae,  Rechtsgeleerd  Magazijn,  giebt  eine  belegstelle  zu 
fara  flet  (Bijdr.  t.  h.  ofr.  wb.,  s.  27  ff.)  aus  einem  westfriesischen 
Dingtaal  und  zweifelt  die  erklärung  des  'fimeltinges'  und  des  'bod- 
tinges'  an,  vorsitzer  des  letzten  soll  der  schulze  sein.  [B.  H.]  sehr 
anerkennend  0.  Bremer,  Litbl.  f.  germ.  u.  rom.  phil.  1892  (12),  405 
bis  407:  'ganz  vorzügliche  leistung;  kein  benutzer  des  altfriesischen 
Wörterbuches  von  v.  Richthofen  kann  diese  «Bijdragen»  entbehren.' 

22.  F.  Buitenrust  Hettema,  Fresiska.  Tijdschr.  v.  Ned. 
taal-  en  letterk.  9  (1890),  307  fiP.  —  vgl.  jsb.  1890,  18,  6.  — 
wit(tis)  lies  lüiccis,  sket(tis).  wit(fia),  witha  1.  wic-^  ivicha.  skede  1. 
skette,  woldsket.  ri.  weuthar  1.  wenthar. 

23.  F.  Buitenrust  Hettema,  Fresiska.  Tijdschr.  v.  Ned. 
taal-  en  letterk.   11,  277—284. 

evna,  effen  neben,  up,  opa  bei,  vor.  gahhia.  fich.  Jiolla  köpf. 
fynje,  teninge,  tenye  Umzäunung  zu  tena.  statt  treght  Fr.  Rq.  480, 
34  steht  in  der  hs.  tioght. 

24.  Waling  Dijkstra,  Ela  fria  fresena.  Sljucht  en  Rjucht, 
s.  309.  vgl.  jsb.  1891,  18,  7.  —  'fresa'  müsse  nom,  sing,  sein; 
denn  'fresena'  als  gen.  plur.  kann  nicht  bei  'ela'  stehen  und  keines- 
falls darf  -na  den  accent  haben.  —  dagegen  Pieter  Jelles,  For  hüs 
en  hiem  1890,  284  (vgl.  jsb.  1891,   18,  6),  der  das  hd.  ach!  pfui! 

23* 


356  XVIII.     Friesisch. 

mit  dem  geu.  dagegen  anführt.  —  Dijkstra  dupliciert  Sljucht  en 
Rjucbt  350,  sagt  nochmals  -na  muss  unbetont  sein,  und  friesisch  ist 
kein  deutsch.  IBuitenrust  Hettema.l 


Neuwestfries  isch. 

25.  Jan  te  Winkel,  Geschichte  der  niederländischen  spräche, 
Paul's  Grundriss  I,  634—722.  behandelt  s.  647  —  649  fries.  lehn- 
wörter  im  ndld.  —  unzulänglich.  —  vgl.  Franck,  Anzeiger  f.  idg. 
spr.   II,   6. 

26.  Sljucht  en  Rjucbt,  Bolsert  1890.  vgl.  jsb.  1891,  18,  7.  — 
folgende  Wörter  und  ausdrücke  werden  erklärt:  ierappelbrogge,  s.  21, 
note;  kras,  krap,  s.  47;  foetleast,  s.  48;  it  fei  oer  'e  nekke  heljen,  hy 
't  gat  opheljen^  hy  de  reck  ophelje,  s.  56.  72.  96;  utskaeid  hrod,  s. 
75.  76;  hoffenje,  s.  119;  ontwaeye,  fugelnamen,  s.  101;  niunkelytsen, 
s.  239;  liei-op-e- Stoppel,  sa'n  greate  heil  op-e-stoppel,  it  giet  der  heil 
om  seil  troch,  s.  383;  haei,  hei,  s.  399.  413. 

[Buitenrust  Hettema.] 

27.  F.  Buitenrust  Hettema,  Taal  en  letteren  I,  239  —  250, 
bespricht  ndl.  lep,  loet(e),  plecht,  prol^  rok,  schohherdehonk ,  schooien, 
ziegezagen,  hikkebikken,  harrewarren,  roezemoezen  und  giebt  etym. 
von  sjouwen  und  tjalk.  —  vgl.  jsb.  1891,   18,  52. 

28.  Gegen  sprachbarbarismen  im  friesischen  W.  Dykstra, 
Sljucht  en  Rjucbt  (vgl.  jsb.  1891,  18,  7),  s.  15.  16.  24.  131.  140 
bis  142.   173. 

inwiefern  alte,  so  gut  wie  ausgestorbene  Wörter  wieder  belebt 
werden  dürfen,  handelt  F.  Buitenrust  Hettema,  s.  72:  'allein  in 
der  poesie,  und  dann  noch,  wo  der  sinn  deutlich  ist'. 

[Buitenrust  Hettema.] 

29.  Hermann  Jellinghaus,  Die  niederländischen  volksmund- 
arten.  (Niederdeutsche  forschungen  V). 

vgl.  abt.  19,  16.  —  das  Neuwestfries,  wird  im  Zusammenhang 
mit  den  fränk.  und  sächs.  mundarten  der  Niederlande  behandelt,  fast 
ausschliesslich  lautlehre.     nichts  neues. 

Neuostfriesisch. 

30.  Paul  Langhans,  sprachkarten  des  Saterlandes  und  von 
Wangeroog.     s.  unten  no.  56. 


XVIII.    Friesisch.  357 

D.     Litteraturgeschichte. 
Neu  w  est  friesisch. 

0.  JapiCX.  31.  J.  van  Loon  Jz.,  Gijsbert  Jacohs,  in  de  jarcn 
1624—1637.     Friesche  volksalraanak  1892,  s.  262—265. 

31a.     Sljucht  en  Rjucht  (jsb.  1891,  18,  7),  s.  57.  73.  81. 

E.      Sprachdenkmäler. 
Altfriesisch. 

Die  17  Küren  und  24  Landrechte.  32.  F.  Buitenrust  Hettema, 

bericht    über    dessen    vertrag    über    Alt  -  Friesland.      Drieenzestigste 
verslag  usw.   (s.   oben  no.  1),  88 — 91. 

der  lateinische  text  der  17  Küren  und  24  Landrechte  soll  aus 
dem  Rüstringer  übersetzt  sein,  die  Küren  seien  vermutlich  zwischen 
ende  des  10.  jhs.  und  1100  verfasst,  die  Landrechte  wahrscheinlich 
im  11.  jh.  ferner  über  altfries.  Verfassung,  recht,  grundbesitz  u.  a.  — 
vgl.  no.  34. 

33.  Mr.  Ph.  van  Blom,  De  XVII  keuren  en  de  vrijheid  der 
Friezen.     Friesche  Volksalmanak  1892,   s.   84—128. 

1.  de  tijd  van  het  ontstaan  der  oude  Friesche  wetten.  2.  de 
regeering  der  graven.  3.  het  leenstelsel.  4.  in  Friesland  geen  leen- 
stelsel.  5.  keiser  Koenrad  IL  en  de  XVII  keuren.  6.  de  Friesche 
vrijheid,  die  17  Küren  sind  von  kaiser  Konrad  II.  1039  anerkannt 
und  bestätigt  worden.  auszug  aus  dem  unter  no.  32  genannten 
vortrage. 

34.  Buitenrust  Hettema,  Wanneer  zijn  de  oude  friesche 
wetten  opgesteld?     Rechtsgel.  Magazijn  1892,   341 — 381. 

offiziöse  rechtsbücher,  keine  gesetzbücher.  der  lat.  text  ist  wohl 
aus  einem  älteren  fries.  (Rüstr.-Huns.^  grundtext  übertragen,  das  älteste 
ist,  'wat  in  al  de  redacties  overeenstemt:  de  hoofdinhoud  der  artikelen, 
welke  gegolden  heeft  in  ouder  tijd,  in  gansch  Friesland.'  zeit  der 
abfassung  zwischen  985  und  1100.  die  älteren  17  Küren  sind  von 
einem  deutschen  könig  gegeben  worden,  und  zwar  müssen  sie  zwi- 
schen dem  10.  und  25.  dezember  1037  'den  Friezen  tegen  een  zekere 
som  gelds  als  handvesten  door  Koenraad  IL  zijn  geschonken'.  die 
24  Landrechte  sind  'op  het  einde  wel  der  XP  eeuw  door  de  Friezen 
zelven  opgesteld'.  'Het  meeste  recht  bestond  immers  als  gewoonte- 
recht,  vaak  lang  voor  dat  het  met  ander  werd  bijeengesteld'. 

35.  Ph.  Heck,  Der  Ursprung  der  gemeinfriesischen  rechts- 
quellen. —  vgl.   abt.   9,   23. 

es  wird  gezeigt,  auf  wie  schwachen  füssen  die  bisher  allgemein 
angenommene ,    von    Küch    (Landfriedensbestrebungen    Friedrich    L, 


358  X\'T[I.    Friesiscli. 

1887)  näher  präzisierte  auffassung  v.  Ricbthofens  steht,  nach  welcher 
die  Küren  bald  nach  1156  (Küch:  1161),  die  Landrechte  einige 
jähre  später  (Küch:  1165)  und  die  Überküren  um  1224  entstanden 
sein  sollen.  Heck  zeigt,  'dass  die  drei  quellen  nicht  produkte  der 
vereinstage,  vielmehr  die  Überküren  das  grundlegende  Statut  selbst, 
die  Küren  und  Landrechte  aber  ältere,  wohl  particuläre  und  erst 
bei  der  gründung  des  Verbandes  recipierte  Satzungen  enthalten,  dass 
die  entscheidenden  Vorgänge  in  der  urspruugszeit  Heinrichs  IV.  und 
zwar  bald  nach  1085  im  zusammenhange  mit  der  allgemeinen  gottes- 
friedensbeweguug  stattgehabt  haben  und  dass  gleichzeitig  der  gottes- 
frieden  auch  in  Friesland  in  einer  uns  nicht  erhaltenen  sendrechts- 
bestimmung  zur  regelung  gelangt  ist'. 

WesterlaUWerSCheS  recht.  36.  F.  Buitenrust  Hettema,  Der 
alte  druck  der  westerlauwerschen  rechte.  Germania  35  (1),  1 — 34. 
—  vgl.  jsb.  1800,  18,  5.  —  angez.  von  C.  F.  Raddatz,  The 
American  joumal  of  philol.   12  (1891),   507. 


Neuostfriesisch. 

37.  Otto  Bremer,  Renners  Wurster  Wörterverzeichnis.  —  vgl. 
abt.   1,   7. 

F.     Nordfriesisch  (einschliesslich  Sild,   Föhr,   Amrum  und 

Helgoland). 

Allgemeines. 

38.  Valdemar  Bennike,  Nord-Friserne  og  deres  land,  Skil- 
dringer  fra  Vesterhavs-0erne.  Med  6  helsides-billeder.  Arhus,  Back- 
hausen 1890.     68  s.     8^ 

über  land  und  volk  (huset,  daglig  levemäde,  s0fart,  krindens 
stilling,  Vestjydske  karle,  landbrug  og  kvajgavl,  kirkeforhold,  navne, 
dragter,  kirkegärde,  folkets  grundtraik,  sproget),  K.  J.  Clement  und 
sagen  von  Sild.  4  abbildungen  von  häusern  und  Stuben  von  Föhr. 
8.  48 — 54  über  die  spräche  (unzureichend).  —  ungünstig  beurteilt 
von  J.  0[ttosen],  Dania  I  (1890—1892),  s.  320:  am  besten  die 
Schilderungen  der  natur  und  des  Volkslebens,  alles  sprachliche  unzu- 
länglich. 

39.  Chr.  Jensen,  Die  Nordfriesischen  inseln.  —  vgl.  jsb.  1891, 
18,  70.  —  angez.  von  U.,  Verhandlungen  d.  gesellsch.  f.  erdkunde 
zu  Berlin  19,  1892,  s.  77  —  78;  anerkennend  Rud.  Virchow,  Zs. 
f.  ethnologie  24.  Jg.,  154  f.;  ferner  Peterraanns  Mitteilungen  1892, 
litteraturbericht  no.  123. 


XVin.    Friesisch.  359 

40.  Eugen  Traeger,  Die  Halligen  der  Nordsee,  mit  3  karten 
und  19  textillustrationen.  Stuttgart,  Engelliorn.  118  s.  8".  (For- 
schungen zur  deutschen  landes-  u.  Volkskunde,  hrsg.  von  A.  Kircli- 
hoff,  bd.  6,  heft  3,  s.  227—344. 

vgl.  abt.  7,  91.  —  Vorgeschichte,  die  gegenwärtige  beschaflfeu- 
heit  der  Halligen,  die  menschlichen  wohnstätten.  kirchen,  schulen 
und  ämter  auf  den  Halligen,  die  bewohner  und  ihre  lebensführung. 
die  bewirtschaftung  der  Halligen,  die  watten.  Die  Sicherung  der 
Halligen  gegen  ihre  fortschreitende  Zerstörung,  die  treffliche  dar- 
stellung  wird  durch  vorzügliche  abbildungen  veranschaulicht,  bei- 
gegeben ist  eine  karte  der  fries.  Utlande  vor  1634,  eine  karte  von 
Hooge  (massstab  1:25000)  und  von  E.  Würzburger  eine  karte 
von  den  Halligen  einschliesslich  Eiderstedt,  Föhr  und  Amrum  (mass- 
stab 1:150000).  —  angez.  von  0.  Krümmel,  D.  litztg.  1892  (no. 
27),  889  f.;  ferner  Ausland  1892,  jg.  65  (no.  29),  463  f.;  ferner 
von  K.  Hansen,  Petermanns  Mitteilungen,  38.  bd.  1892  (8),  196 
bis  197;  empfohlen  Lit.  cbl.  1892  (no.  41),  1464;  scharf  angegriffen 
von  Thedens,  Husumer  Wochenblatt,  18.  aug.  1892  (no.  97);  er- 
widerung  darauf  von  Traeger,  Antikritische  bemerkungen,  die 
Halligen  betreffend,  Ausland  1892  (no.   39),  622—624. 

41.  V.  Bertouch,  Vor  vierzig  jähren,  natur  und  kultur  auf 
der  nordfriesischen  insel  Nordstrand.  Weimar,  Jüngst  u.  co.  o.  j. 
IX,    195  s.     2  m.  —  nicht  geliefert. 

42.  E.  Lindemann,  Die  Nordseeinsel  Helgoland.  Berlin,  Aug. 
Hirschwald  1889.  —   'ein  gediegenes  werk'.    —   nicht  geliefert. 

43.  Günther  A.  Saalfeld,  Helgoland  [1890].  samml.  gemein- 
nütziger vortrage,  hrsg.  vom  deutschen  ver.  zur  verbreit,  gemein- 
nütziger kenntn.  in  Prag.     no.   145.     23  s.  —  allgemein  populär. 

44.  E.  M icheisen,  Helgoland.  Schleswig-Holstein-Lauenburgi- 
sches  kirchen-  und  schulblatt  1890,   no.   28,  s.   109 — 112. 

45.  Gustav  Diercks,  Helgoland.  Hamburg,  verlagsanstalt  und 
druckerei  A.-G.  (vormals  J.  F.  Richter)  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  18, 
73.  —  populäre  darstellung.  früherer  umfang  der  insel.  geschicht- 
liches,     eigenart  der  bewohner. 

46.  Odrich,  Die  insel  Sylt  mit  besonderer  berücksichtigung 
des  nordsee-  und  stahlbades  Westerland,  mit  abbildungen  und  einem 
plan  der  insel.  Friedenau  bei  Berlin,  eigentum  und  verlag  v.  Otto 
Odrich  [1891].     48   s.      1   karte. 

s.  19 — 22  Sitten  und  gebrauche  der  bewohner  Sylts.  —  nicht 
geliefert. 

47.  Hansen,  Das  nordseebad  Westerland  auf  Sylt  und  dessen 


360  XVIII.     Friesisch. 

bewoliner.  durcligos.  und  um  eine  biographie  Hansens  vex-mehrt  von 
Chr.  Jensen.  Gaiding,  Lühr  &  Dirks  1891.  IV,  234  s.,  1  bl.  1 
karte.  —  nicht  geliefert. 

48.  Christian  Jensen,  Zwergsagen  aus  Nordfriesland.  Zs.  d. 
ver.  f.  Volkskunde,  bd.  2,  s.  407—418. 

'die  mitgeteilten  sagen  entstammen  grossenteils  einem  hand- 
schriftlichen sagenbuche  C.  P.   Hansens.' 

49.  Jensen,  Schildbürgergeschichten  in  der  sage  der  nord- 
friesischen inseln.    Tägliche  rundschau,  wissensch.  beil.  1138  (1891). 

50.  Ulrich  Jahn,  Über  das  Ostenfelder  und  friesische  haus 
(Holstein).  Verhandlungen  der  Berliner  ges.  für  anthr.,  jg.  1890, 
535—536. 

51.  M.  Uhle,  Das  föhringer  haus.  Verhandlungen  d.  Berliner 
ges.  f.  anthr.,  jg.  1890,  62 — 75.  mit  8  abbildungen  im  text.  — 
vgl.  Globus  57  (1890)  no.  8. 


Sprachgeschichte. 

52.  Otto  Bremer,  Einleitung  zu  einer  amringisch-föhringischen 
Sprachlehre.  Norden  und  Leipzig  1888.  —  vgl.  jsb.  1888,  18,  1.  — 
zustimmend  E.  S[ievers],  Lit.  cbl.  1888  (no.  34),  1157  und  T.  E. 
Halbertsma,  For  hüs  en  hiem,  jg.   1892,   s.   189 — 192. 

Sprachgebiet.  53.  H.  V.  Clausen,  Sprogkärt  over  S0nderjyl- 
land  1889.  tegnet  af  C.  G.  Molich.  —  vgl.  jsb.  1891,  18,  76.  — 
ergänzungen  dazu  Flensburg  Avis   1889,   no.   168. 

54.  I.  G.  C.  Adler,  Die  Volkssprache  in  dem  herzogtum 
Schleswig  seit  1864.  Zs.  d.  ges.  f.  Schlesw. -Holst. -Lauenbg.  gesch. 
21,  1 — 136.  —  vgl.  jsb.  1891,  18,  80.  —  angezeigt  Petermanns 
Mitteilungen  1890,  247.  desgl.  berichtigend  besprochen  von  Paul 
Langhans  ebenda  band  38  (1892),  XI  (s.  unten  no.  56).  Ernst 
Wasserzieher,  Zs.  f.  deutschen  Unterricht  6  (12^. 

55.  R.  Hansen,  Die  Sprachgrenzen  in  Schleswig.  Globus  61 
(no.  24),  376 — 380.  —  mit  einer  sauberen  karte  nach  Adler  (jsb. 
1891,  18,  80). 

56.  Paul  Langhans,  Die  Sprachverhältnisse  in  Schleswig, 
nebst  sprachkarte.  Petermanns  Mitteilungen,  bd.  38  (11)  256 — 259. 
Gotha,  Justus  Perthes.     2  m. 

besprechung  und  berichtigung  der  abhandlung  von  Adler  (jsb. 
1891,   18,   80).      die   vorzügliche   sprachkarte   (massstab    1:400000) 


XIX.     Niederländisch.  361 

unterscheidet  die  gebiete,  innerhalb  deren  5 — 30,  30 — 70,  70 — 95 
und  95 — 100  prozent  friesisch  sprechen.  nebenkarten  veranschau- 
lichen das  wangeroogische  und  satersche  Sprachgebiet. 

Sprachdenkmäler. 

57.  Carstensen-Achterup,  Nordfi-iesische  rätsei.  Am  urquell, 
bd.  3  (heft  11),  325—328. 

36  volkstümliche  rätsei  in  der  nordfries,  spräche  des  festlandes, 
mit  Übersetzung  und  auflösung. 

58.  H.  A.  Carstensen,  Dät  llt  fön-e  klök.  Forjit  my  net! 
21,  107—123. 

Schillers  lied  von  der  glocke  in  nordfries.  (Achtrup)  nachdichtung. 

59.  Ferreng  an  ömreng  stacken  üb  rimen,  ütjdenn  fan  0. 
Bremer.  Halle  1888.  —  vgl.  jsb.  1890,  18,  4  und  1891,  18,  81. 
—  angezeigt  von  T.  E.  Halbertsma,  For  hüs  en  hiem,  jg.    1892, 


XIX.    Niederländisch. 

Allgemeines. 

1.  Noord  en  zuid.  tijdschrift  ten  dienste  van  onderwijzers 
bij  de  Studie  der  ndl.  taal-  en  letterkunde  onder  redactie  von  T.  H. 
de  Beer  en  C.  H.  den  Hertog.  jaarg.  15  no.  1  —  6.  Culemborg, 
Blom  en  Olivierse.     XVI,  576  s.     5,50  f. 

darin  ausser  den  besonders  verzeichneten  abhandlungen :  auf- 
sätze  von  de  Beer,  Stoett,  van  Dalen,  Bosman,  Mulder  über 
Staring's  Jaromir  und  Jamben;  von  Booswijk,  de  naamv allen; 
Meijer,  Trijntje  Cornelis;  Hendrik  Laurensz.  spieghel;  J.  van  Len- 
neps  Ndl.  legenden;  de  Beer,  geschiedenis  der  Ndl.  letteren 
1880 — 1890  (slot);  Huygens  gedichten;  Zernike,  iets  over  onze 
uitspraak;  della  Neve,  klein  Duimpje  in  zijn  mythische  beteekenis; 
Rimantus,  Schaepman;  den  Hertog,  Da  Costa's  meesterwerken ; 
onderwerps-  en  gezegdezinnen;  proeven  van  zinsontleding ;  bijdragen 
tot  de  Studie  van  Potgieter;  Geerligs,  het  dialect  in  de  lagere 
school;  —  Verscheidenheden :  bulderbas;  doekenspeler;  daar  is  iets 
op  til,  baljaren;  destijds  en  indertijd;  ongeoorloofde  samentrekking; 
een  zieh  zelven  opgelegde  taakj  verkeerd  gebruik  van  figuurlijke 
taal;  bijdehandsch,  vandehandsch;  vrouw  Snaversnel;  absolute  nomi- 
natieven;  afschrikwekkende  beeldspraak;  aver;  doenenmaken;  groote 
cijsen;    het   varken   onder   zijn   magen;    Jephta,    vs.  1890;    voor   de 


362  XIX.     Niederländisch. 

vuist;  ik  kau  van  niijn  hart  geen  smoorkuil  maken:  kuilen  voor 
anderen  graven;  den  dans  outspringen;  over  de  kling  lateu  springen; 
Eldorado:  triviaal;  bakvischje;  paletot. 

2.  Taal  en  letteren,  onder  redactie  van  F.  Buitenrust 
Hettema,  J.  H,  vau  den  Bosch,  R.  A.  Kollewijn,  T.  Terwey 
en  J.  Vercoullie.  jaarg.  2,  afl.  1 — 6.  Zwolle,  Tjeenk  Willink 
XXI,  384  s.     4,20  f. 

die  Zeitschrift  enthält  ausser  den  besonders  verzeichneten  ab- 
handlungen  beitrage  von  van  den  Bosch,  de  Roos  van  Dekama; 
Tvat  is  romantiek?:  Hagar  van  Da  Costa;  Kaakebeen,  over  verge- 
lijkingeu  en  beknopte  zinnen;  Terwey,  over  de  zoogenaamde  bij- 
zinnen  met  of;  onderwerps-  of  gezegdezinnen;  Potgieters  liedeken 
van  Bontekoe;  Boer,  opmerkingen  over  de  ndl.  klankleer  in  boeken, 
die  voor  het  onderwijs  bestemd  zijn;  Kollewijn,  het  System  van 
de  tijden  der  werkwoorden ;  Leopold,  naar  aanleiding  vau  een 
versje  van  Da  Costa;  de  Priester,  het  proza  van  Heije;  Cosijn, 
de  klankleer  op  de  school;  Hettema,  uit  de  spraakleer.  —  woord- 
verklariugen:  oom  Kool;  de  vier  eerste;  het  geldt  u  de  wagenhuur; 
niets  minder  dau,  niet  het  rainst;  het  word  'roman'.  —  sprokkels: 
bestkoop;  gij  als  zelfst.  nw. ;  wenkbrauw;  naar  zijne  pijpen  dansen; 
Nemhart  =  Jan  Grijp;  zwakke  genitief  van  eigennamen;  onecht; 
slordervos;  mee  vor  me;  opperman;  sik  'sich'  in  Overijsselschen 
Schriften  16.  jhs,;   aangenaam;   heel. 

3.  F.  W.  Drijver,  Mosaik  tegels.  allerlei  over  taal,  ge- 
schiedenis,  volkseigenaardigheden,  feesten,  gebruiken,  bijgeloof  enz. 
Utrecht,  Kemink.     1,50  f.;  geb.  1,90. 

4.  A.  Joos,  Taal-  en  letterkundige  mengelingen,  reeks  3. 
Gent,   A.  Siffer.     0,50  f. 


Grammatik. 

5.  Jan  Bols,  Geene  kolen,  gene  koolen,  verschil  in  uitspraak 
tusschen  de  zuivere  (zachtlange)  en  gemengde  (scherplange)  e  en  o. 
Gent,  Siffer. 

6.  W.  L.  van  Helten,  Bijdragen  tot  de  Dietsche  grammatica. 
Tijdschr.  v.  ndL  taal-  en  letterkde.   11,  163—197. 

beitrage  zur  mnl.  syntax.  unter  beibringung  vieler  belege  wird 
gehandelt:  26.  'Over  een  eigenaardige  woordschikking  in  het  tweede 
bestanddeel  van  een  tweeledigen  voorwaardelijken  bijzin'.  sind  zwei 
conditionale  Vordersätze  durch  ende  verbunden,  so  findet  nur  im 
ersten  inversion  statt,  z.  b.  verwin  ic  ende  ic  weder  coem  ic  sei  usw. 
H.  erklärt  das  so.     nach  conditionalem  ende  war  die  inversion  nicht 


XIX.     Niederländisch.  363 

notwendig,  später  sei  man  nacli  dieser  regel  auch  bei  copulat.  e^ide 
verfahren.  —  27.  'Ovar  het  gebruik  van  den  infinitif  als  subject, 
object  of  in  Verbindung'  met  da».'  mnl.  beispiele  für  di'n  bekannten 
gebrauch,  dass  der  infin.  ohne  oder  mit  te  substantivisch  gebraucht 
wurde,    eine  anzahl  ahd.  belege  für  zi  mit  infin.   sind  beigefügt.   — 

28.  'Over  het  gebruik  van  een  infinitief  in  plaats  van't  partic.  perf. 
ter  omschrijving  van  een  verleden  tijd.'  z.  b.  sine  hadden  niet  u 
dorren  bestaen.'  belegt  wird  der  gebrauch,  bei  dorren,  mögen,  connen, 
willen,  moeten,  hören,  sien,  weten,  doen,  laten,  heeten,  helpen  u.  a.  — 

29.  'Over  de  woordschikking  in  zinnen  met  zitten  enz.  en  een  verbuni 
finitum.'  wenn  ausgedrückt  werden  soll,  dass  jemand  sitzt,  steht, 
liegt,  und  gleichzeitig  dabei  etwas  anderes  thut,  wird  das  zum 
zweiten,  mit  ende  verbundenem  verb  gehörende  objekt  usw.  im  18. 
und  17.  jh.  gern  dem  ersten  verb  beigefügt,  belege  finden  sich  schon 
bei  mnl.  Schriftstellern,  z.  B.  'die  keyser  stont  daer  omme  ende 
suerde'.  einigemal  findet  sich  der  gebrauch  auch  bei  gaen  und 
loopen,  z.  b.  'dit  gaet  ende  secght  hem'.  —  30.  Over't  gebruik  van 
het  partic.  praes.  bij  sijn,  werden  enz.,  z.  b.  'Carel  slapende  be- 
gonde',  'et  dunct  haer  sijnde  noch  guet  coep'.  —  31.  'Over  de 
praedicatsdeelwoorden,  met  het  karakter  van  een  infinitief.'  z.  b. 
'daer  bi  es  goet  respijt  ghenomen'.  —  32.  'Over  verbale  adjectiva 
als  droncken,  gereden  (=  rijdende),  bedrogen  (==  bedriegelijk),  enz.' 
die  gesammelten  belege  lassen  erkennen,  dass  im  mnl.  ziemlich  viele 
partic.   praeter,  auch  in  activer  bedeutung  gebraucht  wurden. 

7.  R.  A.  Kollewijn,  De  geslachten  der  zelfstandige  naam- 
woorden  in  het  Nederlandsch.     Taal  en  letteren  2,  22  —  50. 

die  gesprochene  spräche  und  die  nordndl.  ma.  haben  den  unter- 
schied des  grammatischen  geschlechtes  der  substantiva  aufgegeben, 
die  Schriftsprache  hält  ihn  dagegen  fest,  und  die  gebildeten  müssen, 
wenn  sie  schreiben,  oft  das  Wörterbuch  beraten.  den  verlust  des 
Sprachgefühls  für  das  geschlecht  bereitete  vor  der  mnl.  gebrauch 
akkusativer  formen  für  den  nominativ  und  umgekehrt,  ferner  der 
ausfall  auslautender  e  usw.  bereits  im  16.  jh.  herrscht  grosse  ver- 
wiri'ung,  selbst  bei  gelehrten.  100  Wörter,  darunter  vielgebrauchte, 
werden  aus  Vondel,  Hooft  und  Hoogstraten  zusammengestellt,  die 
bald  männlich,  bald  weiblich,  oder  bei  dem  einen  anders  als  beim 
anderen  gebraucht  sind,  dieselbe  Verwirrung  herrscht  bei  späteren, 
dichtem  wie  grammatikern.  die  regelung  des  geschlechtes  in  den 
Wörterbüchern  beruht  auf  der  mehr  oder  minder  subjectiven  auf- 
fassung  der  lexikographen. 

8.  R.  A.  Kollewijn,  Uit  de  spelling.  Taal  en  lettereu  2, 
203—210. 

die  regel,  dass  in  deelen,  toonen  usw.  doppeltes,  in  speien,  tonen 


304  XrX.    Niederländisch. 

einfaches  e  bezw.  o  zu  schreiben  sei,  trotzdem  die  ausspräche  keinen 
unterschied  macht,  wird  historisch  erörtert  und  ihre  inconsequenz 
dargelegt. 

9.  J.  Vercoullie,  Schets  eener  historische  grammatica  der 
Xederlandsche  taal  (met  2  kaarten).  Phonologie  en  flexie.  Gent, 
Vuylsteke.     VI,   75  s.     1,25  f. 

eine  für  repetitionszwecke  recht  geeignete  Übersicht,  bei  den 
einzehien  neuniederländischen  vokalen  ist  angegeben,  welche  laute 
ihnen  in  den  älteren  Avestgermanischen  dialekten  ensprechen.  dann 
werden  die  wichtigsten  für  das  ndl.  in  betracht  kommenden  laut- 
gesetze  kurz  dargelegt  und  die  flexion  durch  vergleichung  des  mnl. 
und  altndfränk.  erläutert,  der  abschnitt  über  die  ndl.  dialekte  be- 
schränkt sich  auf  wenige  litteraturanweise ;  die  beigegebenen  kärtchen, 
welche  die  dialektgrenzen  veranschaulichen  sollen,  sind  in  jeder  weise 
ungenügend,  der  Verfasser  verwertet  für  sein  büchlein  die  ergebnisse 
der  neueren  forschungen,  hin  und  wieder  begegnet  aber  daneben 
veraltetes  und  irriges.  —  bespr.  von  Buitenrust  Hettema,  Taal  en 
letteren  2,   311  und  W.   S(eelmann),  Ndd.  korrespbl.   17  (1). 

10.  J.  te  Winkel,  Geschiedenis  der  Nederlandsche  taal.  I. 
Noord  en  Zuid  15,   1—33.  97—109. 

der  Verfasser  will  seinen  landsleuten  die  geschichte  ihrer  spräche 
in  breiterer  ausführung,  als  ihm  in  Pauls  grundriss  erlaubt  war,  dar- 
stellen, zunächst  gibt  er  nur  einleitende  kapitel  allgemeinen  elemen- 
taren Inhalts:  1.  gedanke  und  spräche.  2.  abriss  der  lautphysio- 
logie.  3.  wort  und  satz.  4.  5.  sprachpsychologisches.  6.  7.  ein- 
heit  und  Verschiedenheit  der  spräche,      mundart. 

SyntäX.  11-  J.  Brouwer,  lets  over  den  superlatief.  Taal  en 
letteren  2,   15—21. 

erörterung  über  den  attributiven  und  prädikativen  gebrauch  des 
Superlativs  im  holländischen. 

12.  J.  Brouwer,  De  praedicative  bepaling  —  Taal  en  letteren 
2,  278—291. 

darlegung  der  formen  und  des  gebrauches  der  prädikativen  be- 
stimmungen  im  holländischen.  als  pracdicativ  werden  auch  die  In- 
finitive in  Sätzen  wie  wij  zien  den  schoorsteen  rooken,  sowie  die  worte 
als  vader  in  dem  satze  als  een  vader  heb  ik  voor  u  gezorgd  aufgefasst. 

13.  C.  H.  den  Hertog,  Nederlandsche  spraakkunst.  hand- 
leiding  ten  dienste  van  aanstaande  onderwijzers.  stuk  1 :  de  leer 
van  den  enkelvoudigen  zin.  —  stuk  2 :  de  leer  van  den  samenge- 
stelden  zin.     Amsterdam,  W.   Versluys  2,20  f. 

14.  C.  H.  den  Hertog,  De  leer  van  den  samengestelden  zin. 
Noord  en  Zuid  15,  64—89.   141—156. 

(schluss   der  jsb.   1891,   18,   9   vei'zeichneten   aufsätze).     behau- 


XIX.    Niederländisch.  365 

delt  werden  die  'bijwoordelijke  zinuen  van  plaats,   van  tijd,  van  oor- 
zaak  en  gevolg,  van  wijze,   graad  of  modaliteit'. 

15.  H.  Jacobs  en  M.  J.  Koenen,  Nederlandsche  spraak- 
kunst  ten  dienste  van  studeerende  onderwijzers.  met  ophelderingen 
en  aanteekeningen.     2®  ged.     Groningen.     J.  B.  Wolters.     1,25  t". 

Mundarten. 

16.  H.  Jellinghaus,  Die  niederländischen  volksmnndarten. 
nach  den  aufzeichniingen  der  Niederländer.  Norden,  Soltaii.  VIII, 
132  s.     mit  1  tabelle  nnd   1   karte.     4  m.   —  vgl.  abt.   18,  29. 

aus  den  zerstreuten  einzelangaben  zahlreicher  ndl.  werke  und 
Zeitschriften  hat  der  Verfasser  eine  sehr  übersichtliche  und  inhalts- 
reiche darstellung  sämtlicher  ndl.  dialekte  zusammengewebt  und  in 
ihr  der  vergleichenden  forschung  der  dialekte  ein  hilfsmittel  gegeben, 
das  bisher  selbst  in  holländ.  spräche  noch  fehlte,  er  gibt  zunächst 
einen  überblick  über  die  ausdehnung  der  einzelnen  dialekte  und  ihre 
hauptmerkmale.  der  hauptteil  des  buches  ist  aber  nach  den  einzelnen 
alten  lauten  geordnet,  aus  denen  die  heutigen  sich  entwickelt  haben, 
oder  es  sind  die  Wirkungen  dargelegt,  welche  einzelne  lautprozesse 
gehabt  haben,  beigegeben  sind  eine  tabelle  der  wichtigsten  vokal- 
entsprechungen  aller  dialekte  und  eine  schöne  karte,  ein  Verzeichnis 
der  benutzten  litteratur  und  ein  Inhaltsverzeichnis,  die  mängel  und 
lücken,  die  einem  ersten  werke  solcher  art  notwendigerweise  anhaften 
müssen,  werden  voraussichtlich  zu  neuen  mitteilungen  heimischer 
forscher  anregen.  —  besprochen  Taal  en  letteren  3,  64  von  H.  Kern, 
der  die  mangelhaftigkeit  der  phonetischen  angaben,  welche  den  ndl. 
gewährsmännern  zur  last  zu  legen  sei,  rügt  und  einzelne  etymolo- 
gische ansetzungen  beanstandet. 

17.  D.  Carnel,  Le  dialect  flamand  de  France,  etude  phone- 
tique  et  morphologique  de  ce  dialect  tel  qu'il  est  parle  specialement 
ä  Bailleul  et  ses  environs  (Nord).    Paris,  Bouillon  1891.    90  s.    2  m. 

behandelt  wird  die  vlämische  ma.  der  beiden  kantons,  deren 
hauptstadt  Bailleul  (vi.  Belle,  im  Depart.  du  Nord)  ist.  die  beige- 
gebene karte  ist  rein  topographisch  ohne  über  den  umfang  usw.  der 
ma.  zu  belehren,  s.  9 — 51  sind  der  lautlehre  mit  besonderer  her- 
vorhebung  der  ausspräche  gewidmet,  s.  52 — 74  geben  eine  elemen- 
tare formenlehre,  s.  79 — 86  sprachproben,  denen  eine  ndl.  und  eine 
französ.  Übersetzung  beigefügt  ist.  der  in  Lille  lebende  Verfasser  ist 
in  Bailleul  aufgewachsen,  seine  angaben  werden  also  wohl  zuverlässig 
sein,  wertvoll  oder  ausreichend  sind  sie  nicht,  obwohl  seiner  schrift 
une  grande  medaille  d'or  au  concours  de  la  societc  des  sciences  de 
Lille    zu   teil   geworden   ist.      es   fehlt   dem   verf.   jede    kenntuis    der 


3GG  XIX.    Kiederländisch. 

historischen  grammatik  und  er  gibt  so  wenig  empirisches  material  in 
seinen  spärliclicn  belegen,  dass  dem  leser  unmöglich  wird,  sich  selbst 
die  hauptzüge  der  grammatik  zu  konstruieren.  —  bespv.  von  J. 
Vercoullie,  Litbl.  1892  (9)  291  f. 

18.  Westvlaamsch  idioticon  bewerkt  door  L.  L.  De  Bo,  en 
heruitgeg.  door  Jos.  Samyn.  '  Gent,  Siffer  1892.  XIV,  1335  s. 
4^  und  1  karte.      10,75  f.;  geb.   12  f. 

neuer  abdruck  der  ausgäbe  von  1873  in  kleinerer  letter.  ein- 
geschaltet sind  die  hsl.  zusätze  aus  De  Bo's  handexemplar.  —  bespr. 
von  J.  Vercoullie,  Litbl.   1893  (3)  89. 

Litteraturgeschichte. 

19.  T.  H.  de  Beer,  Geschiedenis  der  Nederlandsche  letteren 
1880—1890.  met  enkele  aanteekeningen  betreffende  1891  en  1892, 
een  alphab.  lijst  der  schrijvers  en  eene  lijst  van  pseudoniemen. 
Kuilenburg,  Blom  en  Olivierse.     0,60  f. 

20.  W.  J.  A.  Jonckbloet,  Geschiedenis  der  Nederlandsche 
letterkunde.  deel  VI.  4^  druk  hersien  en  tot  den  tegenwoordigen 
tijd  bijgewerks  door  C.  Honigh.  Groningen,  J.  B.  Wolters,  geb.  2,90  f. 

21.  J.  A.  Worp,  De  invloed  van  Seneca's  treurspelen  op  ons 
tooneel.     Amsterdam,  L.  J.  Veen.     XV,  299  s.     3,25  f. 

bespr.  Litztg.  1893,  no.  6  von  E.  Martin;  G.  Kalff,  De 
nederlandsche  spectator  1892,  no.  28.   29. 

Lexicographie. 

22.  H.  Sermon,  De  vlaamsche  vertaal-  en  woordenboeken  van 
het  begin  der  boekdrukkunst  tot  den  jare  1700.  Gent,  A.  Siffer 
1891.     40  s.     8. 

ein  weder  vollständiges  noch  mit  Sorgfalt  und  Sachkenntnis  her- 
gestelltes titelverzeichnis  ndl.,  lat.-ndl.  oder  polyglotter  glossare  und 
Unterrichtsbücher,     bespr.  im  Ndd.  korrespbl.  16,   62. 

23.  J.  Franck,  Etymologisch  woordenboek  der  Nederlandsche 
taal.  afl.  9  en  10.  Sukkelen— zwoord.  [pag.  994—1238  u.  XXIV  s.] 
's-Gravenhage,  Nijhoff.     ä  afl.   90  c. 

das  1884  begonnene  werk  ist  mit  diesen  lieferungen  abge- 
schlossen, die  ihnen  beigegebene  einleitung  schliesst  sich  meist  wört- 
lich an  Kluges  einleitung  an.  bespr.  im  Lit.  cbl.  1893  sp.  51 — 54 
von  J.   te  Winkel. 

24.  A.  Gittee,  Schertsenderwijs  aangewende  eigennamen.  — 
Taal  en  letteren  2,   164—181. 

zahlreiche  beispiele  aus  älteren  holländischen  Schriftstellern  von 


XIX.     Niederländisch.  367 

avLsdrücken  wie  [das  im  16.  jahrh.  Läufige]  lieer  Omnes  im  sinne  des 
heutigen  'Jan  Alleman';  'Düren  is  een  schoone  stad,  die  aan  het 
Sparen  ligt';  'van  Aaltge  zingen'  d.  h.  zechen;  'heer  van  Bystervelt' 
d.  h.  Herr  von  Habenichts;  'Van  Aken  tot  Paschen'  (mit  vielen  ver- 
breiteten Varianten)  usw. 

25.  J.  Heinsius,  Nederlandsch  -  gothische  woordenlijst.  Gro- 
ningen, P.   Noordhoff.      1,50  f. 

26.  Manhave's  Beknopt  woordenboek  der  Nederlandsche  taak 
2.  omgewerkte  veel  verbeterde . .  druk  van  Manhave's  zakwoorden- 
boekje.  met  een  lijst  der  Nederlandsche  en  Belgische  plaatsnamen. 
's  Gravenhage,  M.  Nijhoff.      1,20  f. 

27.  Jul.  Obrie,  De  Nederlandsche  rechtstaal,  inzonderheid  met 
betrekking  tot  het  strafrecht.     Gent,  J.  Vuylsteke.      0,25  f. 

28.  K.  Stallaert,  Glossarium  van  verouderde  rechtstermen, 
kunstwoorden  en  andere  uitdriikkingen  uit  Vlaamsche,  Brabantsche  en 
Limburgsche  oorkonden.  afl.  11  (lepel-nootschap).  Leiden,  Brill.   1,20  f. 

29.  Synonymia  latino-teutonica  (ex  Etymologico  C.  Kiliani 
deprompta).  Latijnsch- nederlandsch  Avoordenboek  der  XVIP  eeuw. 
Uitgeg.  door  Emile  Spanoghe.  (bd.)  I.  Antwerpen,  Buschmann 
1889.  (CXCV,  351  s.)  10  f.  —  (bd.)  H.  ebd.  1892.  (456  s.). 
(=  Uitgaven  der  Antwerpsche  Bibliophilen,   no.   16.   18). 

das  nach  einer  hs.  des  17.  jhs.  abgedruckte  werk  stellt  eine  art 
umkehrung  von  Kilians  Etymologicum  vor.  während  dieses  nieder- 
ländische Wörter  mit  lateinischer  erklänmg  bietet,  sind  die  Synonymia 
ein  lateinisch-ndl.  Wörterbuch,  wie  die  einleitung  des  herausgebers 
überzeugend  darlegt,  ist  es  nach  d,  j.  1631  vollendet  und  wahr- 
scheinlich durch  die  brüder  Franz  und  Justus  von  Ravelingen  her- 
gestellt, die  bearbeiter  fussen  fast  durchweg  auf  Kilian,  der  voll- 
ständig und  treu  mit  samt  seinen  druckfehlern  ausgeschrieben  ist, 
wenn  gleich  in  bezug  auf  die  Schreibung  gewisse  abweichungen  sich 
zeigen,  einigen  selbständigen  wert  verleihen  vielleicht  dem  werke 
eine  anzahl  zusätze,  welche  die  bearbeiter  den  von  Kilian  gebotenen 
Worten  hinzugefügt  haben,  der  herausgeber  hat  dieselben  in  seiner 
einleitung  z.  t.  zusammengestellt,  bd.  I  bietet  ausser  einer  gründ- 
lichen, durch  entbehrliche  zutaten  aber  unnötig  angeschwellten  ein- 
leitung die  buchstaben  A  bis  E,  bd.  H  F  bis  P. 

30.  E.  Verwijs  en  J.  V  er  dam,  Middelnederlandsch  woorden- 
boek.    deel  HI,  afl.  10 — 13.     's  Gravenhage,  M.  Nijhoff.    ä  1  f. 

31.  Woordenboek  der  Nederlandsche  taal.  deel  HI,  afl.  1; 
V.   afl.  4;  reeks  H,    afl.   13.   14.     Leiden,    M.  Nijhoff".     k  0,87^2   ^• 

'bloemlezing  uit  het  woordenboek  V  afl.  1 — 3'  von  A.  M.  Mole- 
naar, Noord  en  zuid  15,  279.  369.  554  ff". 


368  XIX.     Niederländisch. 

Einzelne  Wörter. 

32.  C.  C.  Ulilenbeck,  Etymologica.  Tijdsclir.  v.  ndl.  taal- 
en  letterkunde  11,  259  f. 

1)  gaf,  ags.  geat,  alid.  gazza  zu  germ.  getan,  die  indog.  wurzel 
ghad  bedeute  'gebogen  sein'.  —  2)  ontberen  sei  mit  Grimm  (wtb.  3, 
492)  von  heran  'tragen'  abzuleiten  und  bedeute  'nichts  von  einer 
Sache  bei  sich  tragen'.  —  stekan,  ein  altes  mass  für  walfischtran,  ist 
ursprünglich  russ.  stakan  'trinkglas'. 

33.  C.  C.  Uhlenbeck,  Änsjovis.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en 
letterkunde   11,   81. 

span.  anchoa,  franz.  anchois,  ndl.  änsjovis  sollen  auf  baskisch 
*anchu  (für  panch-u)  zurückgehen. 

34.  H.  Pirennn,  hatn.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en  letterkunde 
11,  306  f. 

ham  'morast'.  das  deminutiv  hemmekin  findet  sich  in  der  be- 
deutung  'reget  de  mer,  angespült  land'  in  einer  franz.  zum  abdruck 
gebrachten  Urkunde  v.  j.   1272. 

35.  C.  C.  Uhlenbeck,  Kaheljauw.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en 
letterkunde  11,  225—228. 

dem  mnl.  cdbeliau,  mnd.  kabeloro  wurde  bisher  baskischer  Ur- 
sprung zugeschrieben,  es  war  aber  bereits  im  14.  jh.  an  der  Nord- 
seeküste bekannt  und  stammt  aus  dem  russischen.  russ.  kohel, 
kohljuch  (adjekt.  köhlövyj,  kohlövaja)  heisst  stock. 

36.  R.  Fruin,  Over  cliven  en  clawen  in  onze  oude  rechtstaal. 
Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en  letterkunde  11,  202 — 209. 

nach  alter  rechtssatzung  wurde  gericht  bei  'clivender  (d.  h. 
steigender)  sonne',  also  vormittags,  gehalten,  'waert  dat  die  zonne 
worde  synckende  ende  den  dach  ciawende',  so  konnte  die  Verhand- 
lung nur  durch  besonderen  gerichtsbeschluss  fortgesetzt  werden. 
ciawende  sei  also  nicht  (wie  Lübben  mnd.  wtch.  2,  474  s.  v.  klawen- 
dich  annehme)  synonym  mit  'klimmen',  sondern  mit  'sinken'. 

37.  R.  Fruin,  Clawen  en  clatvende.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal- 
en  letterkunde  11,   308—313. 

F.  verweist  auf  einen  fries.  beleg  'als  dio  sonne  sigande  is  ende 
dio  kü  dae  cle  wendene  detht'  (wenn  die  sonne  sinkt  und  die  kuh 
die  klauen  wendet)  bei  Richthofen,  Rechtsqu.  p.  391  §  27.  die 
kuh,  die  ihre  klauen  wendet,  sei  keine  eigentliche  kuh,  sondern 
stehe  sinnbildlich  für  den  tag,  den  sich  die  alten  germanen  als 
lebendes  wesen  vorstellten,  cf.  Grimm,  Myth.  705.  F.  nimmt  nicht 
mehr  einen  infinitiv  clawen,  sondern  ciawenden  an,  zu  dem  ciawende 
ein  imperf. ,  partic.  oder  adjektiv  sei.      ein  kurzer  sprachlicher  nach- 


XIX.    Niederländisch.  369 

trag  von  W.  van  Hettema  kommt  im  wesentlichen  zu  dem  gleichen 
ergebnis. 

38.  H.  J.  Eymael,  Kokerellen.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en 
letterkunde  11,   82—92. 

kokerellen,  bei  Kilian  kockerülen  'singen,  fröhlich  sein';  kokerol, 
kokeloer  'schnecke';  entlehnt  aus  dem  französ.  oder  span.,  wo  caracol 
'Schnecke,  Wendeltreppe,  einen  gewissen  tanz,  eine  Schwenkung  der 
pferde'  bedeutet,  ursprünglich  arab.  karkara  'drehen',  die  nl.  ma. 
bieten  noch:  caracol  'schlacke,  tanz':  kokerulle  'hütte';  kokerullen 
'plaudern':  kokerel   'kreisel'  u.  a. 

39.  J.  V  er  dam,  Lijfcoop.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en  letter- 
kunde 11,  237—243. 

mnd.  winkop  'der  als  zeichen  abgeschlossenen  kaufes  getrunkene 
wein',  an  stelle  des  weins  trat  mitunter  hier  oder  Itd  (got.  leithus) 
'potus  arte  factus,  brantwein',  daraus  erklärt  sich  herkop  und  litkop, 
likop  (s.  mnd.  wtch.  5,  728)  mnl.  begegnen  litcoop,  licoop,  liefkoep, 
lijfkoep.  die  beiden  letzten  formen  sind  volksetymologische  Umbil- 
dungen der  ersten. 

40.  F.  A.  Stoett,  Litteeken.     Noord  en  Zuid  15,  273—276. 
die    richtige    etymologie    von    litteeken   (mnd.   Ukteken,    Itfteken) 

wird  ausführlich  dargelegt. 

41.  Em.  Spanoghe,  In  den  nap  liggen.  Tijdschr.  v.  ndl. 
taal-  en  letterkunde  11,  236. 

Limborch  10,  6  mijn  deliit  leit  in  de  scotele  ende  in  den  nap. 
nicht  wie  Tijdschr.  1,  256  sei  zu  deuten,  sondern  'nun  ich  alt  bin, 
erfreuen  mich  speiseschüssel  und  becher'. 

42.  R.  Sprenger,  mnl.  proiel.  Germania  25,  183.  dieselbe 
erklärung,  die  mnd.  wtch.  s,   v,  priel  gegeben  ist. 

43.  J.  W.  Muller,  Segen,     nd.  korrespbl.  16  41  f. 

zur  ergänzung  von  Priens  vortrage  (jsb.  1891,  17,  27)  wird  auf 
ndl.   Ortsnamen  mit  zijpe,   -rode,   -rade  u.  a.  verwiesen. 

44.  J.  W,  Muller,  Sek,  sekgras.  Tijdschr.  v.  taal-  en  letter- 
kunde 11,  244, 

nl.  zegge  'sumpfgras'  wird  mundartlich  sek  (nd.  segge,  holstein. 
sech)  wie  secge  (imperat.  von  secgen)  zu  sec. 

45.  A,  Beets,  Toerewever  —  tortwevel.  zetpil.  Tijdschr.  v, 
ndl.   taal-  en  letterkunde  11,   257. 

toerewever  'maikäfer'  ist  etymologisch  =  ags,  tordwifel  'dreck- 
käfer',  anl,  Hortivevel,  vgl.  schitwevel  bei  Kilian,  —  zetpil  'Stuhl- 
zäpfchen, suppositorium'  hängt  wohl  nicht  mit  'zetten',  sondern  set, 
zet  'podex'  zusammen. 

Jahresberieht  für  germanische  pMlologie.    XIV.    (1892.)  24 


370  XIX.     KiederUindisch. 

46.  G.   A.  Nauta,    Toirt,    toert.     Tijdschr.   v.    ndl.    taal-    en 
letterkunde  11,   256. 

tort  'mist'  findet  sich  aucli  in  Tscep  vol  wonders  (1514). 

47.  H.    Kei*n,    Germaansclie    verwanten    van    slawisch    zrebu. 
Tijdschr.   v.  ndl.  taal-  en  letterkunde  11,  198  f. 

russ.  zerehej  'schnitt,  kerb',     slav.  zerh  entspricht  nhd.  kerb. 


Mittelniederländische  dichtung. 

VennischtfS.  48.  J.  Verdam,  Kleine  middelnederlandsche  over- 
blijfselen.     Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en  letterkunde  11,   285 — 305. 

1.  Eene  onbekende  monorime.  33  denselben  reim  durchfüh- 
rende verse.  anfang:  Mensche  waerop  moochstu  di  verlaten.  dar- 
unter wie  unter  dem  folgenden  der  name  Egidius.  —  2.  Niemen  en 
mach  tween  beeren  dienen,  aus  anderer  hs.  hrsg.  von  Blommaert 
(D.  Warande  1,  134  ff.).  —  3.  Swigen  brinct  vele  rüsten  in. 
7  Strophen  mit  je  acht  versen.  anfang:  In  can  ghelaten,  in  moet 
dichten.  —  4.  Van  twaelf  poenten  van  eren.  14  v.  —  5.  van 
dingen  die  seiden  gedien.  4  v.  —  6.  Een  onbekend  gedieht  over 
de  hemelteekenen.  bruchstück  von  167  v. ,  inhaltlich  übereinstim- 
mend mit  der  vielleicht  nach  gleicher  lat.  quelle  verfassten  Natuur- 
kunde  des  geheelals  uitgeg.   door  Ciarisse  vs.  1013  fF. 

49.  Bibliothek  van  Middelnederlandsche  letterkunde,  onder  re- 
dactie  van  H.  E.  Moltzer  en  Jan  te  Winkel,  afl.  47 — 49.  Gro- 
ningen, Wolters. 

da  refer.  die  neu  erschienenen  lieferungen  noch  nicht  empfangen 
hat,  können  nähere  angaben  erst  nächstes  jähr  erfolgen. 

Aiol.  50.  J.  H.  Kern,  Collatie  van  de  Limburgsche  Aiolfrag- 
menten.      Tijdschr.   v.   ndl.   taal-  en  letterkunde   11,   213 — 224. 

sämtliche  hsl.  abweichungen  von  dem  durch  Verdam  in  Försters 
ausgäbe  des  franz.  Aiol  (1876  ff.)  s.   522  ff.  herausgegebenen  texte. 

Boendale.  51.  G.  Binz,  Basler  bruchstücke  des  Lekenspiegels. 
Germania  37,  410 — 414. 

zwei  blätter  aus  dem  letzten  viertel  des  14.  jhs.  =  boek  III  c. 
1,  49 — 2,  129  und  IV  c.  2,  44 — 5,  4.  die  Varianten  des  von  de 
Vries  gegebenen  textes  Averden  verzeichnet. 

Borchgraviime  van  Vergi.  52.  Die  borchgravinne  van  Vergi. 
mnl.  gedieht  uitgeg.  en  toegel.  door  F.  A.  Stoett  (=  Klassiek 
letterkundig  panthoon  no.   27).     Zutphen,  W.  J.   Thieme.     0,30  f. 

Heinrich  von  Veldeiie.  53.  Felix  Leviticus,  De  klank  en  vorm- 
leer   van   het   middelnederlandsch   dialect    der   St.   Servatius    legende 


XIX.     Niederländisch.  37I 

van  Heynrijck  van  Vcldeken.  (preisgekrönt  und  herausgegeben  von 
der)  koninglijke  vlaamsche  academie  voor  taal-  en  letterkunde.  Gent, 
bespr.  von  J.  H.  Kern,  Litbl.  1892,  401—405:  der  Verfasser, 
der  das  Münchener  Fragment  (vgl.  jsb.  1883,  no.  928)  unbeachtet 
gelassen  hat,  untersucht  nicht  sowohl  den  dialekt  des  Verfassers,  als 
des  umarbeiters.  er  geht  vom  altniederfrk.  lautstande  aus  und  ver- 
liert sich  oft  in  zu  breiter  besprechung  nebensächlicher  oder  bekannter 
dinge,  trotz  methodischer  und  sachlicher  schwächen  stellt  die  ai*beit 
doch  manches  klarer,   einen  grossen  fortschritt  bedeute  sie  aber  nicht. 

Karel  ende  Elegast.  54.  Karel  ende  Elegast,  uitgeg.  door  E. 
T.  Kuiper.  —  vgl.  jsb.  1891,  19,  79.  —  angez.  von  J.  Franck, 
Taal  en  letteren  2,   308. 

55.  J.  Bergsma,  Bijdrage  tot  de  textcritiek  van  den  Karel 
ende  Elegast.  1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  19,  80.  —  angez.  von  J. 
Franck,   Taal  en  letteren  2,   308. 

Lehrgedichte.  56.  Die  bouc  van  seden,  uitgeg.  door  W.  H. 
D.  Suringar.  —  vgl.  jsb.  1891,  19,  82.  —  bespr.  von  Buitenhorst 
Hettema,   Taal  en  letteren  2,  241 — 248. 

57.  Van  zeden,  Een  middelnederlandsch  zedekundig  leerdicht, 
uit  het  Comburger  handschrift  voor  't  eerst  uitgegeven  en  toe- 
gelicht  door  W.  H.  D.  Suringar.  Leiden,  van  der  Hoek.  XXVI, 
139  s.     1,60  f. 

528  verse,  mnl.  Übersetzung  des  bekannten  lat.  Facetus,  zu 
unterscheiden  von  der  als  'Bouc  van  seden'  von  Suringar  aus  der- 
selben hs.  herausgegebenen  mnl.  dichtung.  die  einleitung  verzeichnet 
einige  deutsche  bearbeitungen  des  Facetus,  die  anmerkungen  gibt 
die  parallelstrophen  des  lat.  originales  und  der  bearbeitung  Seb. 
Brants,  ferner  der  deutschen  bearbeitung  des  in  Trier  befindlichen 
druckes  o.  j.  'Facetus  teutonice  et  latine'  und  auszüge  aus  Buchlers 
Gnomologia  (Cöln  1639),   s.   75  ff.   ein  glossarium. 

58.  F.  A.  Stoett,  Van  begrijpe.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en 
letterkunde  11,  210—212. 

ein  noch  unediertes  moralisches  gedieht  gegen  die  schmähsucht 
aus  der  Comburger  hs.   16  vierzeilige  Strophen. 

59.  Jan  te  Winkel,  Middeleeuwsche  zedespreuken.  Dietsche 
warande  5  afl.   1. 

bezüglich  auf  das  Bouc  van  seden,  den  Lekenspiegel  und  ihre 
lateinischen  Vorbilder. 

MäerläOt.  60.  Jan  te  Winkel,  Maerlant's  werken,  beschouwd 
als  Spiegel  van  de  dertiende  eeuw.  2.  omgewerkte  druk.  Gent,  J. 
Vuylsteke.   's  Gravenhage,   Nijhoff.     XVI,   336  s.     4  f. 

24* 


372  XIX.     Niederländisch. 

61.  Dit  is  die  istory  van  Troyen  van  Jacob  van  Maer- 
lant  naar  het  vijftiendeeuwsche  liandschrift  van  Wessel  van  de  Loe 
met  al  de  iniddeluederlaudsche  fragmenten,  diplomatisch  uitgeg.  door 
Napoleon  de  Pauw  en  Edward  Gailliard.  deel  3.  Gent,  A.  Siffer 
1891.     366  s.     7  f. 

der  band  enthält  im  lückenlosen  zusammenhange  v.  28  316 
bis  40  880. 

62.  S.  Daems,  Nieuw  ontdekt  fragment  van  Maerlants  Istory- 
van  Troyen.     Gent,  Siffer.     0,75  f. 

ßeinäCrt.  63.  De  hystorie  van  Reynaert  die  vos  naar  den 
druck  van  1479,  vergeleken  met  William  Caxton's  Engeische  ver- 
taling,  met  inleiding  en  aanteekeningen  uitgegeven  door  J.  W. 
Muller  en  H.  Log eman.  Zwolle,  W.  E.  J.  Tjeenk  Willink.  LVII, 
213  s.     3,75  f. 

ein  neudruck  derselben  prosaischen  paraphrase  des  Reinaert,  den 
nach  einem  nachdrucke  von  1485  Suhl  1783  herausgegeben  hat. 
die  einleitung  erörtert  die  mundartlichen  eigentümlichkeiten  des  Ver- 
fassers, der  ein  clerk  aus  Südholland  oder  Zeeland  war,  und  stellt 
sein  Verhältnis  zu  Reinaert  II  und  Caxtons  zu  ihm  fest,  bespr.  von 
B.  Hettema,  Taal  en  letteren  2,  381;  Voretzsch,  Litztg.  1893 
(13).  —  vgl.  abt.   16,   188. 

64.  N,  de  Pauw,  Mitteilungen  über  ein  fragment  des  Reinaert 
de  Vos  in  Darmstadt.  Verslagen  en  mededeelingen  der  koningl. 
vlaamsche  academie  voor  taal-  en  letterkunde  1890,   s.   183  ff. 

betr.  das  von  E.  Martin  veröffentlichte  bruchstück. 


lijn.  65.  E.  Spanoghe,  Seghelijn  van  Jherusalem,  vs. 
5844  en  vlgg,  (uitg.  Verdam).  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en  letter- 
kunde.    deel  11  (2)  s.   92. 

S.  bessert  Ende  ic  u  gehoeren  ('gehorsam  sein',  hs.  gehmren)  moeie. 

Theophilus.  66.  J.  Prinsen,  Theophilus.  Noord  en  Zuid  15, 
233—249. 

Inhaltsangabe  des  mnl.  Theophilus  sowie  Charakterisierung  des 
beiden  und  damit  verbunden  eine  erörterung  über  die  bedeutung  der 
Wörter  ootmoeed,  hulde  und  genaue. 

ToteotäDZ.  67.  J.  W.  Muller,  Nederlandsche  doodendansen. 
Nd.  korrespbl.  16,  87. 

mitteilung  von  13  versen  mit  der  Überschrift:  'die  doot  seyt  tot 
den  beeren',  welche  sich  auf  einem  gemälde  des  15.  jhs.  im  stadt- 
hause zu  Haarlem  finden,  kann  man  die  portraitreihe,  welche  jenes 
gemälde  abschliesst,  auch  keinen  totentanz  nennen,  so  ist  dasselbe 
doch  aus  dem  motive  des  totentanzes   entstanden   und  beweist,    dass 


XX.     Latein.  373 

dieser  auch  in  den  Niederlanden  bekannt  war.  bemerkenswert  ist, 
dass  die  ersten  8  verse  genau  die  reimstellung  der  danse  macabre 
wiedergeben. 

Välontio.  68.  W.  de  Vreese,  Een  nieuw  fragment  van  Va- 
lentijn  en  Nameloos.  Tijdschr.  v.  ndl.  taal-  en  letterkunde  11 
(2)  140—162. 

395  verse  mit  kleinen  lücken,  welche  die  im  mnd.  Valentin 
unde  Namelos  v.  2412 — 2449  berichteten  begebenheiten  ausführlich 
und  stark  abweichend  erzählen. 

69.  J.  de  Winkel,  Valentijn  en  Nameloos.  Tijdschr.  v.  ndl. 
taal-  en  letterkunde  11,  229—236. 

die  verfehlten  erörterungen  de  Vreese's  berichtigend  stellt  der 
verf.  fest,  dass  das  entdeckte  bruchstück  zu  derselben  bearbeitung 
gehört,  wie  die  bereits  bekannten  mnl.  bruchstücke.  —  bespr.  Nd. 
korrespbl.   16,   95.  ^_  Seelmann. 


XX.    Latein. 

Lexikographie,   grammatik,    metrik. 

1.  Corpias  glossariorum  latinorum  a  G.  Loewe  incohatum  com- 
posuit,  recensuit  et  ed.  G.  Goetz.  Vol.  III.  Hermeneumata  pseudo- 
dositheana.  accedunt  hermeneumata  medicobotanica  vetustiora.  Leipzig, 
Teubner.     22  m. 

2.  Jos.  Zubaty,  Die  ursprüngliche  tenuis  aspirata  dentalis  im 
arischen  griechischen  und  latein.     Kuhns  zs.  n.  f.   11,   1 — 9. 

3.  Cron,  Die  Stellung  des  attributiven  adiectivs  im  altfranzö- 
sischen und  spätlateinischen.  progr.  (no.  516)  des  gymn.  an  st. 
Stephan  in  Strassburg.     52  s.     4^. 

über  das  lateinische  seite  44 — 53;  nur  bemerkungen  zu  E. 
Albrechts  dissertation  De  adiectivi  attributivi  collocatione  specimen, 
Marburg  1890. 

4.  Otto  Keller,  Lateinische  Volksetymologie  und  verwandtes. 
Leipzig,   Teubner  1891.     X,   387  s.      10  m. 

eingehend  besprochen  von  B.  Maurenbrecher,  Fleckeisens 
Jahrbücher  145  (1892),  193—202;  W.  Meyer-Lübke,  Litztg.  1892 
(18)  592  f.;  anerkennend  rec.  auch  Heinr.  Lewy,  Wochenschr.  für 
klass.  phil.  1892  (23)  623—626;  J.  Häussner,  Blätter  f.  d.  bayer. 
gymnasialwesen  1892,   189  f. 

5.  0.   Weise,   Charakteristik  der  lateinischen  spräche.  —  vgl. 


374  XX.     Latein. 

jsb.   1891,   20,  9.      anerkennend   rec.    H.    Ziemer,  Wocbenschr.   für 
klass.  pliilol.   1892  (11)  292—294. 

6.  Victor  Szelinski,  Nachträge  und  ergäuzungen  zu  Otto 
'Die  Sprichwörter  und  sprichwörtlichen  redensarten  der  Römer',  dissert. 
von  Jena. 

angez.   Wocheuschr.  f.   klass.  philol.  1892  (44)   1202. 

7.  0.  Dingeldein,  Der  reim  bei  den  Griechen  und  Römern. 
Leipzig,  Teubner.     IV,   131   s.     2  m. 

8.  Cesare  Paoli,  Die  abkürzungen  in  der  lateinischen  schrift 
des  mittelalters.   —  vgl.  abt.  8,   62. 

Dichter. 

Bis  Znr  Karolingerzeit.  9.  M.  Manitius,  Geschichte  der  christ- 
lich-lateinischen poesie  bis  zur  mitte  des  8.  Jahrhunderts.  Stuttgart, 
Cotta   1891.      518  s.      12  m. 

rec.  Wochenschr.  f.  klass.  phil.  1892  (24)  655—657;  mit  be- 
richtigungen  J.  Huemer,  Litztg.  1892  (27)  881—883;  Lit.  cbl. 
1892  (5):  W.  Sanday,  Classical  review  1892  (1.  2);  Arnold, 
Theol.  lit.  bericht  1892  (3);  Dreves,  Zs.  f.  kath.  theol.  1892  (2): 
S.  Bäumer,  Lit.  handweiser  1892  (3);  Theol.  litztg.  1892  (23) 
270—272. 

10.  Lud.  Traube,  0  Roma  nobilis.  philologische  Unter- 
suchungen aus  dem  mittelalter.  München,  Franz  in  komm.  1891. 
99  s.     4''.     4  m. 

ausführliche  Inhaltsangabe  mit  einigen  besserungsvorschlägen 
von  W.  Brandes,  Wochenschr.  f.  klass.  phil.  1892  (2)  40—42;  J. 
Huemer,  Litztg.   1892  (9)  296  f. 

11.  Konr.  Plath,  Zur  entstehungsgeschichte  der  visio  Wettini 
des  Walahfrid.  Neues  archiv  der  ges.  f.  ältere  deutsche  geschichts- 
kunde  1892,  261 — 279.  (auch  Sonderausgabe  Berlin,  R.  Siebert. 
1,40  m.). 

verf.  kommt  zu  dem  ergebnis,  dass  der  brief  der  Reichenauer 
formelsammluug  (Formulae  ed.  Zeumer  p.  376  n.  25)  das  antwort- 
schreiben  des  dichters  Walahfrid  sei  auf  die  an  ihn  ergangene  auf- 
forderung,   die  visio  Wettis  (starb  824)  zu  schreiben. 

12.  M.  Manitius,  Zu  karolingischen  dichtem,  ebenda  1892, 
614—616. 

zu  Paulus  Diaconus,  Jacobus,  Paulinus  von  Aquileja,  Joseph. 

13.  E.  Dum  ml  er.  Zu  den  gedichten  des  Paulus  Diaconus. 
ebenda  1892,  397—401. 


XX.    Latein.  375 

14.  E.  Dümmler,  Sedulius  Scottus  (poet  und  Verfasser  gram- 
matischer und  theologischer  arbeiten  aus  dem  9.  Jh.).  AUg.  deutsche 
biographie  34,   776 — 778. 

Spätere  zeit.  15.  W.  Wattenbach,  Beschreibung  einer  hand- 
schrift  mittelalterlicher  gedichte.  Neues  archiv  der  ges.  für  ältere 
deutsche  geschichtskunde  1892,   349 — 384. 

beschreibung  des  codex  Meerm.  471,  jetzt  in  Berlin  als  Phillipp. 
1694  (des  Sir  Thomas  Phillipp). 

16.  H.  Holstein,  Ein  gedieht  [lateinisch  -  deutsch]  aus  dem 
ende  des  15.  jhs.  über  die  Zerfahrenheit  der  stände.  Zs.  f.  d.  phil. 
24,  283  f. 

17.  Das  Carmen  de  hello  Saxonico  Lamberts  A'on  Hersfeld, 
herausg.  von  Alb.  Panneuborg.  programm  (1892,  no.  301)  des 
g'ymnasiums  zu  Göttingen.  Göttingen ,  Vandenboek  &  Ruprecht. 
Vm,  58  s.     1,40  m. 

ausgäbe  nach  der  Hamburger  hs.  und  der  editio  princeps.  die 
vorrede  sucht  nochmals  kurz  den  beweis  zu  erbringen,  dass  Lambert 
wirklich  der  Verfasser  ist.  im  anhang  eine  Sammlung  von  wirklichen 
und  vermeintlichen  reminiscenzen  aus  klassischen  und  mittelalterlichen 
Schriften  und  von  solchen  stellen,  die  die  Zusammengehörigkeit  des 
Carmens  mit  Lamberts  annalen  zur  anschauung  bringen  sollen.  — 
W.  Wattenbach  begründet  in  seiner  anzeige,  Litztg.  1892  (52) 
1687 — 1689,  noch  einmal  eingehend,  warum  er  der  ansieht  des  Ver- 
fassers, dass  Lambert  das  earmen  gedichtet  habe,  entgegentreten  müsse. 

Hyinnologie.  18.  Morin,  Der  Ursprung  des  Gregorianischen 
gesanges.  eine  antwort  auf  Gevaerts  abhandlung  über  den  Ursprung 
des  römischen  kirchengesangs.  deutsch  von  Th.  Elsässer.  Pader- 
born,  Schöningh.      V,   90  s.      2,80  m. 

19.  Analecta  hymnica  medii  aevi.  herausg.  von  G.  M.  Dreves. 
teil  Xn.     Leipzig,  Reisland.     XII,  272  s.      8  m. 

inhalt:  Hymni  inediti.  liturgische  hymnen  des  mittelalters  aus 
handschriften  und  Wiegendrucken.  3.  folge.  —  angez.  Lit.  cbl.  1892 
(44)  1563—1568. 

20.  Jak.  Werner,  Die  ältesten  h}'Tnnensammlungen  von 
Rheinau.  Zürich,  Hiersemann.  XV,  127  s.  3,20  m.  (=  Mitteil, 
der  antiquar.  ges.  in  Zürich;  band  23,   3). 

Prosa. 

Annalen,  Chroniken.    21.    Chronica  minora  saeculi  IV,  V.  VI.  VII 

ed.   Theod.   Mommsen.   —  vgl.  jsb.   1891,  20,   56.     rec.  J.  Jung, 
Hist.  zs.  69,  341—343. 


376  XX.    Latein. 

22.  Monumenta  Germanica  selecta.  IV.  edid.  M.  Doeberl.  — 
vgl.  jsb.  1890,  20,  75.  rec.  G.  Buchholz,  Hist.  zs.  69,  509  f.; 
Lit.  cbl.  1892  (40)  1430  f. 

23.  0.  Holder-Egger,  Gesta  Federici  I  in  Lombardia  auct. 
cive  Mediolanensi  (annales  Mediolanenses  maiores)  recognovit.  acce- 
dunt  gesta  Federici  I  in  expeditione  sacra.  Hannover,  Hahn.  111  s. 
1,40  m.   (=  Scriptores  rerum  Germanicarum  in  iisum  scholarum  recusi). 

die  vorrede  unterrichtet  eingehend  über  den  wert  der  annalen, 
über  ihren  Verfasser  und  die  schwierige  läge  der  textkritik.  am 
Schlüsse  sind  aus  den  Mailänder  annales  minores  des  S.  Eustorgius 
die  jähre  1154 — 1177  abgedruckt,  dann  die  notae  S.  Georgii  1154 
bis  1176  usw.,  endlich  mit  einer  besonderen  vorrede  die  Gesta  Fe- 
derici in  expeditione  sacra  ex  Jacobi  Aquensis  cronica  ymaginis  mundi. 

24.  Annales  Fuldenses  recogn.  Fridericus  Kurze.  Hannover, 
Hahn  1891.   —   rec.  G.  Buchholz,  Hist.  zs.  69,   512  f. 

25.  F.  Kurze,  Die  Annales  Fuldenses.  Neues  archiv  der 
ges.  f.  ältere  deutsche  geschichtskunde  1892,   83 — 158. 

26.  F.  W.  E.  Roth,  Eine  Mainzer  chronik.  Neues  archiv  der 
ges.  für  ältere  deutsche  geschichtskunde  1892,  212 — 213. 

über  den  Mainzer  domvicar  Johann  Hexheim  und  dessen  ver- 
mutliche chronik. 

27.  0.  Holder-Egger,  Über  die  Braunschweiger  und  sächsi- 
sche fürstenchronik  und  verwandte  quellen,     ebenda  s.   159  — 184. 

Verfasser  handelt  1^  über  die  chronica  Brunsvicensium  und  die 
chronica  ducum  de  Brunsvick,  2)  über  eine  erweiterte  recension  der 
chronica  principum  Saxoniae  und  verlorene  annalen  von  St.  Blasien 
in  Braunschweig,   3)  über  die  cronica  Saxonum. 

28.  Simon  Grünaus  Preussische  chronik,  herausg.  von  Paul 
Wagner.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  bis  s.  320.  (=  Die 
preussischen  geschichtsschreiber  IH,  2). 

29.  Wilh.  Regel,  Über  die  chronik  des  Cosmas  von  Prag, 
dissertation.     Dorpat  (E.  J.  Karow).     105  s.     2  m. 

30.  0.  L.  Jiriczek,  Die  Hvenische  chronik.  —  vgl.  abt. 
12,  150. 

31.  Die  Chroniken  der  schwäbischen  städte.  Augsburg.  3.  bd. 
Leipzig,  Hirzel.  XLIX,  583  s.  16  m.  (^  Die  chroniken  der  deut- 
schen Städte,   bd.   22). 

32.  Herrn.  Herre,  Ilsenburger  annalen.  —  vgl.  jsb.  1890,  20, 
59.     rec.  G.  Buchholz,  Hist.  zs.  69,  517  f. 


XX.     Latein.  377 

33.  Geo  Marqxiardt,  Die  liistoria  Hierosolymitana  des  Robertus 
Monachiis.  ein  qiiellenkritischer  beitrag  zur  geschichte  des  ersten 
kreuzzugs.      diss.     Königsberg  i.  Pr.,  Koch.     66  s.      1,20  m. 

nicht  geliefert. 

34.  Wunderbare  und  denkwürdige  geschichten  aus  den  werken 
des  Caesarius  von  Heisterbach,  von  A.  Kaufmann.  —  vgl.  abt. 
10,  113. 

nicht  geliefert. 

35.  Georg  Buchner,  Die  Historia  septem  sapientium  nach  der 
Innsbrucker  handschrift  vom  jähre  1342  herausg.  nebst  einer  Unter- 
suchung über  die  quelle  der  Seuin  seages  des  Johne  Rolland  von 
Dalkeith. 

rec.  K.  Breul,  Litztg.  1892  (11)  365. 

OeSChichtschreiber.  36.  Geschichtschreiber  der  deutschen  Vor- 
zeit. —  \gl.  abt.  7,   79. 

37.  W.  Wattenbach,  Sigebert  (chronist,  mönch  zu  Gembloux 
im  Sprengel  von  Lüttich;  etwa  1030 — 1112).  Allgemeine  deutsche 
biographie  34,  246  f. 

38.  A.  Chroust,  Tageno,  Ansbert  und  die  Historia  peregri- 
norum,  drei  kritische  Untersuchungen  zur  geschichte  des  kreuzzuges 
Friedrichs  I.     Graz,   Styria.     VIII,   205  s.      5  m. 

rec.  H.  H(agen),  Lit.  cbl.  1892  (27)  950  f. 

Mystik.  39.  Leop.  Janauschek,  Bibliographia  Bernardina,  qua 
sancti  Bernardi,  primi  abbatis  Clai'avallensis ,  operum  cum  omnium 
tum  singulorum  editiones  ac  versiones  vitas  et  tractatus  de  eo  scriptos 
quotquot  usque  ad  finem  MDCCCXC  reperire  potuit,  collegit  et  ad- 
notavit.     Wien,  Holder  in  komm.     XII,  XXXVII,   558  s.      9  m. 

Sonderausgabe  von  Xenia  Bernardina  no.  4;  siehe  die  nächste  no. 

40.  Xenia  Bernardina.  Sancti  Bernardi,  primi  abbatis  Clara- 
vallensis,  octavos  natales  saeculares  pia  mente  celebrantes  ed.  anti- 
stites  et  conventus  Cistercienses  provinciae  Austriaco  -  Hungaricae. 
Wien,  Holder  in  komm.     4  partes  in  6  voll. 

Inhalt:  1.  Sancti  Bernardi  sermones  de  tempore  etc.  2  voll. 
XH,  XXXVI,  1040  s.  2.  Die  handschriftenverzeichnisse  der  Cister- 
cienserstifte  Reun  in  Steiermark  etc.  2  bde.,  VIH,  562,  512  s.  3. 
Beiträge  zur  geschichte  der  Cistercienserstifte  Reun  etc.  VIII,  428  s. 
4.  Bibliographia  Bernardina,  coli.  Janauschek.  —  siehe  no.  39. 
rec.  Lit.  cbl.   1892  (35)  1235  f. 

41.  Thomas  a  Kempis,  sententiae  e  libello  de  imitatione  Christi 
pro  singulis  anni  diebus  selectae  et  in  usum  studiosae  iuventutis  la- 
tino-graece  editae.     Kempten,  J.  Kösel.     III,   123  s.     16^.     0,90  m. 


378  ^^^-     Latein. 

42.  Sancti  Thomae  Aquinatis,  doctoris  augelici,  opera  omnia. 
iussu  iuiponsaqiie  Leonis  XIII  edita.  tomus  VII.  Romae  (Freiburg 
i.  B.,   Herder).     361   s.     folio.      12,   resp.  9,60,  resp.   8  m. 

Prtdigt.  43.  Jordanis  de  Saxonia,  alteriiis  praedicatorum  magi- 
stri,  opera  ad  res  ordinis  Praedicatorum  spectantia,  quae  exstaut, 
collecta  ac  denuo  edita  cura  J.  J.  Berthier.  Freiburg  (Schweiz), 
Friesenhahn.     XVI,   121  s.     3,50  m. 

44.  F.  R.  Albert,  Die  geschichte  der  predigt  in  Deutschland 
bis  Luther.  1.  teil:  die  geschichte  der  predigt  in  Deutschland  bis 
auf  Karl  den  grossen  600 — 814.  lateinische  predigten  von  Verfassern 
fremdländischer  herkunft.   —  vgl.  abt.   8,   113.      14,   139. 

verf.  handelt  über  die  predigten  irischer  herkunft  (Columba  von 
Luxeuil,  Gallun),  angelsächsischer  (Bonifatius,  Burghard  von  Würz- 
burg)  und  romanischer  (Pirminius,  Martin  von  Bracara)  herkunft. 
das  büchlein  soll  eine  probe  sein  einer  neuen  art  von  predigtbehand- 
lung,  die  die  predigten  nicht  nach  der  form,  sondern  nach  dem  in- 
halt  vergleicht. 

Reformatoren.  45.  J.  Calvini  in  novum  testamentum  commen- 
tarii.  ex  Calvini  operum  collectione  Brunsvigensi  separatim  editi. 
vol.  II:   Evangelium  Joannis.   Braunschweig,  Schwetschke  &  söhn.   3  m. 

rec.  G.  Kawerau,  Litztg.   1892  (25)  810—812. 

46.  G.  Loesche,  Analecta  Lutherana  et  Melanthoniana.  — 
vgl.  abt.  15,   87. 

Regesten.  Urkunden.  47.  Wilh.  Dick,  Die  Gesta  Romanorum. 
nach  der  Innsbrucker  hs.  vom  jähre  1342  und  vier  Münchener  hs. 
herausgegeben.     Erlangen,  Junge. 

rec.  K.  Breul,  Litztg.   1892  (11)  365  f. 

48.  Herrn.  Varnhagen,  Wer  ist  der  Verfasser  der  in  den 
Mitteilungen,  beiblatt  zur  Anglia,  erschienenen  anonymen  recension 
von  W.  Dicks  ausgäbe  der  Innsbruck-Münchener  redaktion  der  Gesta 
Romanorum.     Erlangen,  Junge.      15  s.     0,40  m. 

49.  derselbe,  Ein  letztes  wort  betr.  die  anonyme  recension 
von  W.  Dicks  ausgäbe  der  Gesta  Romanorum  u.  herrn  Ewald  Flügel 
in  Leipzig.    Erlangen,  Junge.  5  s.  0,40  m.  —  vgl.  jsb.  1891,  20,67  a. 

50.  Niederösterreichisches  urkundenbuch.  1.  band:  Urkunden- 
buch  des  aufgehobenen  chorherrenstiftes  Sanct  Polten  1.  teil:  976 
bis  1367.  vorbereitet  von  A.  V.  Felgel,  bearb.  von  Jos.  Lampel. 
Wien,  Seidel  &  söhn.     LXXXV,   845  s.     16  m. 

51.  Westfälisches  urkundenbuch.  Fortsetzung  von  Erhards 
regesta   historiae  Westfaliae.     4.    band:    Die    Urkunden    des    bistums 


XX.    Latein.  379 

Paderborn  vom  jähre  1201 — 1300.    3.  abteil.   bearb.  von  II.  Finke. 
Münster  i.  W.,  Regensberg,     lieft  1 — 5  (bis  s.   1188).     28,25  m. 

52.  Urkundenbuch  zur  gescbichte  der  Deutseben  in  Sieben- 
bürgen von  F.  Zimmermann  u.  C.  Werner.  1.  band  1191 — 1342. 
Ilermannstadt,  Michaelis.     XXX,   620  s.     20  m. 

53.  Urkundenbuch  der  Stadt  Magdeburg.  1.  band,  bis  1403. 
bearb.  von  Gust.  Hertel.     Halle,  Hendel.     XVHI,  556  s.    14  m. 

54.  Urkundenbuch  der  Stadt  und  landschaft  Zürich,  bearb. 
von  J.  Escher  u.  P.  Schweizer.  2.  band.  Zürich,  Höhr.  427  s. 
4^     7,80  m.  —  vgl.  abt.  8,  65. 

55.  Bullarium  Traiectense.  Romanorum  pontificum  diplomata 
quotquot  olim  usque  ad  Urbanum  papam  VI  (an.  1378)  in  veterem 
episcopatum  Traiectensem  destinata  reperiuntur  edidit  Gisbertus  Brom. 
Hagae  comitum,  Nyhoff  1891—1892.  480  s.  —  angez.  Hist.  zs.  68, 
505—507;  Lit.  cbl.  1892  (49)  1757. 

56.  0.  V.  Zingerle,  Meinhards  II.  urbare  der  grafschaft  Tirol. 
Wien,   Tempsky  1890.  —  rec.  J.  Loserth,  Hist.  zs.   68,  150  f. 

57.  Job.  Fr.  Böhmer,  Regesta  imperii.  V.  die  regesten  des 
kaiserreichs  unter  Philipp,  Otto  IV.,  Friedrich  II.,  Heinrich  (VH.), 
Conrad  IV.,  Heinrich  Raspe,  Wilhelm  und  Richard  1198—1272. 
nach  der  neubearbeitung  und  dem  nachlasse  J.  F.  Böhmers  herausg. 
und  ergänzt  von  Julius  Ficker  und  Ed.  Winckelmann.  Innsbruck, 
Wagner.      1579  s.     4«. 

angez.  Lit.  cbl.  1892  (51)  1786. 

58.  Regesten  zur  schlesischen  gescbichte  1301  — 1315.  her- 
ausgegeben von  C.  Grünhagen  u.  C.  Wutke.  Breslau,  Max  &  co. 
VI,   359  s.     A^.      10  m.     (=  Codex  diplomaticus  Silesiae,    band  4). 

59.  Thüringische  geschichtsquellen.  neue  folge.  2.  band.  2.  teil. 
Urkundenbuch  der  vögte  von  Weida,  Gera  und  Plauen,  sowie  ihrer 
hausklöster  Mildenfurth,  Cronschwitz,  Weida  u.  z.  h.  Kreuz  bei  Saal- 
burg. 2.  band  1357 — 1427.  herausg.  von  Berthold  Schmidt. 
Jena,   Fischer.     IX,   736  s.      20  m. 

60.  Victor  Krause,  Die  akten  der  Triburer  synode  895. 
Neues  archiv  der  ges.  f.  ältere  deutsche  geschichtskunde  1892,  49 
bis  82  und  281—326. 

nach  einer  textkritischen  Untersuchung  der  Triburer  canonen 
ergibt  sich  dem  Verfasser,  dass  die  sog.  Vulgata  die  echte  und  ur- 
sprüngliche redaktion  der  Triburer  synode  ist;  im  zweiten  teil  be- 
schreibung  der  hss. 


380  XX.     Latein. 

Gl.  II.  Bresslaii,  Vier  xmgedruckte  königsurkunden  des  11. 
und    12.  Jahrhunderts,      ebenda   1892,   433—439. 

62.  11.  C  h  r  0  u  s  t ,  Ein  ungedrucktes  diplom  Heinrichs  IV. 
ebenda   1892,  430—432. 

Vitae,  legeild6D.  63.  Gerh.  Rauschen,  Die  legende  Karls  des 
grossen,  vgl.  abt.  10,  96  und  jsb.  1891,  20,  133.  rec.  Ed.  Heyck, 
Eist.  zs.  68,  100—103. 

64.  Mitzschke,  Sigeboto  (mönch  in  Paulinzelle,  Verfasser  der 
vita  Paulinae,  der  stifterin  des  klosters).  Allgem.  deutsche  biogra- 
phie  34,  247  f. 

65.  Otto  Laeger,  Die  lebensbeschreibungen  des  heiligen  Leu- 
degar.  progr.  (1892,  no.  265)  des  realgymnasiums  zu  Nordhausen. 
28  s.     4^ 

Verfasser  liefert  eine  reihe  von  nachtragen  zu  Bruno  Kruschs 
aufsatz  im  Neuen  archiv   16,   563 — 596. 

66.  Willi.  Brambach,  Die  verloren  geglaubte  Historia  de 
sancta  Afra  martyre  und  das  Salve  regina  des  Hermannus  Contractus. 
Karlsruhe,   Groos.      III,   17   s.   mit  8  lichtdrucktafeln.      15   m. 

nicht  geliefert. 

67.  A.  Mussafia,  Studien  zu  den  mittelalterlichen  Marien- 
legenden. IV.  —  vgl.  jsb.  1891,  20,  134.  rec.  R.  Zenker,  Zs.  f. 
neufranz.   spräche  und  litt.  1892,   179  f. 

68.  Bernardus  Sepp,  Vita  ss.  Marini  et  Anniani.  Regensburg, 
Coppenrath.     36  s.     0,80  m. 

69.  Albr.  Wirth,  Danae.  VI,  160  s.  5  m.  —  vgl.  abt.  10, 
199.     rec.  N.  Bonwetsch,  Theol.  litztg.   1892  (25)  293  f. 

70.  A.  Nürnberger,  Disquisitiones  criticae  in  Willibaldi  Vi- 
tam  s.  Bonifatii.  progr.  (1892,  no.  176)  des  Matthiasgymnasiums 
zu  Breslau.     17  s.     4". 

eine  Sammlung  von  grammatisch  anstössigen  stellen  (vokalen, 
konsonanten,  silben,  nominal-  und  verbalflexion),  gewonnen  aus  einer 
erneuten  vergleichung  von  Jaffas  ausgäbe  mit  dem  Münchener  codex 
lat.  1086. 

71.  Herrn.  Varnhagen,  Eine  lateinische  bearbeitung  der  le- 
gende der  Katharina  von  Alexandrien.  —  vgl.  abt.  10,  201  und  jsb. 
1891,  20,  126 — 130.  —  es  sind  353  distichen,  die  auf  den  text 
der  vulgata  zurückgehen;  die  ausgäbe  beruht  auf  der  Wiener  hs. 
no.  303  des  14.  jhs.  und  auf  dem  abdruck  einer  Brüsseler  hs.  des 
15.  jhs.   im  Bulletin  du  bibliophile  beige  13,   290  f.  im  anhang  ein 


XX.     Latein.  381 

abdruck  des  prosatextes  der  legende  aus  dem  Sanctuariura  des  Mom- 
britius. 

Varia.  72.  G.  Schepss,  Conradi  Hirsaugiensis  dialogus  super 
auctores.  —  vgl.  jsb.  1890,  20,  137.  eingehend  besprochen  von 
Herrn.  Althof,  Zs.  f.  deutsche  phil.  25,  267—273. 

73.  Egberts  von  Lüttich  Fecunda  ratis,  herausg.  von  Ernst 
Voigt.  —  vgl.  jsb.  1890,  20,  44.  rec.  E.  Peiper,  Zs.  f.  d.  phil. 
25,  423-430. 

74.  H.  Finke,  Ungedruckte  Dominikanerbriefe.  —  vgl.  jsb. 
1891,  20,  78b.     rec.  Souchon,  Eist.  zs.  69,  467  f. 

75.  Ehrle,  Die  ältesten  redaktionen  der  generalkonstitutionen 
des  Franciscanerordens.  Archiv  für  litteratur-  und  kirchengeschichte 
des  mittelalters  1892,   1—138. 

76.  Emil  Ott,  Die  rhetorica  ecclesiastica.  —  vgl,  abt.  8,  185. 
verf.    behandelt    mit    eingehender    gelehrsamkeit    entstehungsort, 

entstehungszeit,  zweck,  quellen,  bedeutung  dieser  rhetorik  und  das 
Verhältnis  der  kanonistischen  rechtswissenschaft  damaliger  zeit  zur 
theologie  und  zum  römischen  prozessrechte. 

77.  W.  Wattenbach,  Beschreibung  der  handschrift  cod.  lat. 
19  411  aus  Tegernsee  in  der  königlichen  bibliothek  zu  München. 
Neues  archiv  d.  ges.  f.  ältere  deutsche  geschichtskunde  1892,  33 — 47. 

Verzeichnis  der  stücke  dieser  sammelhandschrift  nach  der  alten 
Seitenzählung. 

78.  Jean  Lulves,  Summa  cancellariae  des  Johann  von  Neu- 
markt. —  vgl.  jsb.  1891,  20,  144.  rec.  W.  Schum,  Litztg.  1892 
(2)  50  f.     Lit.  cbl.  1892  (8)  240. 

79.  Wilh.  Gundlach,  Über  den  codex  Carolinus  (9.  Jh.). 
Neues  archiv  der  ges.  f.  ältere  deutsche  geschichtskunde  1892,  525 
bis  566. 

80.  F.  W.  Roth,  Ein  brief  des  Chronisten  Rudolf  von  St.  Trond 
an  Rupert  von  Deutz.     ebenda  1892,   617 — 618. 

81.  H.  Loersch,  Formulare  von  gottesurteilen  in  einer  Trierer 
handschrift.     ebenda  1892,  612—613. 

82.  S.  Celichowski,  Ars  moriendi.  bibliographische  Studie. 
Anz.  der  akad.  in  Krakau  1892  (6)  202  f.  (nach  Abh.  der  philol. 
kl.    17,   143-167). 


3S2  XX-     T^atein. 

H  XI  m  a  n  i  s  m  u  s. 

K.  Froning,  Das  drama  des  mittelalters.  —  vgl.  abt.  6,  6. 
17,   21. 

83.  A.  Brückner,  Die  lateinische  poesie  des  mittelalters  in 
Polen.  Anz.  der  akad.  in  Krakau  1892  (5)  180  —  184.  (nach  Abh. 
der  philol.  kl.  16,  304—372). 

84.  J.  Huemer,  Zur  geschichte  der  mittellateinischen  dich- 
tung  (Henrici  Augustensis  Planctus  Evae.).  progr.  d.  staatsgymn. 
im  IL  bez.  Wiens. 

angez.   Zs.   f.  d.   realsclnv.   17,   319  von  G.  Vogrinz. 

85.  Eckius  dedolatus,  edidit  S.  Szamatolski.  —  vgl.  jsb. 
1891,  20,  152.     reo.  Hist.  zs.  68,  328. 

86.  Br.  Herlet,  Beiträge  zur  geschichte  der  äsopischen  fabel 
im  mittelalter.      progr.      Bamberg  (Gärtner).      113   s. 

eine  ergänzungs-  und  berichtigungsarbcit  zu  den  werken  von 
E.  Voigt  (Kleinere  latein.  denkmäler  der  tiersage,  Strassburg  1878) 
und  namentlich  von  Hervieux  (Les  fabulistes  latins  depuis  le  siecle 
d' Auguste  jusqu'a.  la  fin  du  moyen  äge,  Paris  1884).  verf.  behan- 
delt im  ersten  teile  reihenfolge,  umfang  und  quellen  der  tierfabeln 
des  Odo  de  Ceritonia  (aus  Cheriton  in  Kent),  im  zweiten  teile  den 
einfluss,  den  dieser  auf  die  fabelsammlungen  des  Ulrich  Boner,  Nicole 
Bozon  und  Johannes  de  Sheppei  ausgeübt  hat,  und  die  Verlänge- 
rungen von  Odos  fabelwerk,  der  dritte  abschnitt  endlich  untersucht 
die  Stellung,  die  die  von  Hervieux  unter  dem  namen  Romulus  Mo- 
nacensis  veröffentlichte  Münchener  fabelsammlung  zu  einer  zweiten 
(Breslauer)  handschrift  und  zum  vulgaten  Eomulus  einnimmt. 

87.  Karl  v.  Hase,  Geistliches  Schauspiel  und  rosenvorlesungen. 
Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.     VII,   541   s.      10  m. 

88.  Guilelmi  Blesensis  Aldae  comoedia  edidit  Carolus  Loh- 
meyer.    Leipzig,  Teubner.     87  s. 

text  und  einleitung  zu  dieser  kurz  vor  1170  gedichteten  co- 
moedia elegiaca. 

89.  Wilh.  Cloetta,  Beiträge  zur  litteraturgeschichte  des  mittel- 
alters und  der  renaissance.  II:  Die  anfange  der  renaissancetragödie. 
Halle,  Niemeyer.     X,   244  s.      6  m. 

Verfasser  behandelt  hier  mit  derselben  gründlichen  gelehrsamkeit, 
aber  auch  mit  derselben  breite  wie  im  ersten  teile  (vgl.  jsb.  1890, 
20,  149  und  1891,  20,  148)  die  tragödien  des  14.  jhs.  aus  Stoffen 
der  zeitgenössischen  oder  kurz  vergangenen  nationalgeschichte  (Alber- 
tino  Mussato,    Giovanni   Manzini)   und   die   tragödien   vom    ende   des 


XX.    Latein.  383 

14.  und  anfang  des  15.  jhs.  aus  Stoffen  der  antiken  mythologie 
(Antonio  Loschi,  Gregorio  Corraro).  —  tand  1  eingehend  besprochen 
von  R.  Wendriner,  Litbl.  f.  germ.  u.  roman.  philol.  1892,  228—233. 

90.  Comoediae  Horatianae  tres  edidit  Ricardus  Jahnke.  Leipzig, 
Teubner  1891.     109  s.     1,20  m. 

nach  der  rec.  von  J.  Bolte,  Neue  philol.  rundschau  1892  (24) 
372  f.,  sind  es  drei  mittelalterliche  erzählungen  von  abenteuern, 
nämlich  de  nuntio  sagaci,  comoedia  de  tribus  puellis  und  comoedia 
de  tribus  sociis,  die  nach  dem  Vorbild  von  Horaz'  sat.  1,9  gedichtet 
und  daher  vom  herausgeber  comoediae  Horatianae  getauft  sind.  — 
angez.  von  Draheim,  Wochenschr.  f.  klass.  phil.  1892  (6)  160  f.; 
E.  Voigt,  Litztg.  1892  (5)  153  f.;  H.  H(olstein),  Lit.  cbl.  1892 
(28)  993  f. 

CorduS.  91.  Euricius  Cordus,  epigrammata  (1520).  herausg. 
von  Karl  Krause.  Berlin,  Speyer  &  Peters.  LH,  111  s.  2,80  m. 
(:=:  Latein,  litteraturdenkmäler  des  15.  und  16.  jhs.,   heft  5). 

nicht  geliefert.  —  nach  der  recension  im  Theol.  litbl.  1892 
(43)  523  macht  der  herausgeber  es  wahrscheinlich,  dass  Cordus  der 
1507  in  Erfurt  als  baccalaureus  verzeichnete  Heinricius  Solde  de 
Frankenberg  gewesen  ist.  die  drei  bücher  epigramme  sind  nach  der 
Erfurter  ausgäbe  von  1520  abgedruckt,  und  ihnen  folgt  die  defensio 
contra  Thiloninum;  angez.  Lit.  cbl.   1892  (46)  1658. 

Eyb.  92.  Max  Herrmann.  vgl.  abt.  14,  143  und  jsb.  1891, 
20,  59. 

93.     R.  Wessely.     vgl.  abt.  14,  144. 

FabricinS.  94.  Herm.  Peter,  Georgii  Fabricii  ad  Andream 
fratrem  epistolae  ex  autographis  primum  editae.  pars  altera,  prog. 
(1892,   no.   540)  der  landesschule  S.  Afra  in  Meissen.      31   s.      4^. 

52  briefe  des  Georg  Fabricius,  der  1546 — 1571  rektor  der 
fürstenschule  S.  Afra  war,  aus  den  jähren  1557 — 1571. 

Hiltebrand.  95.  H.  Holstein,  Zu  Tassos  Amynt.  Vierteljschr. 
f.  litgesch.  4  (3)  508—510. 

die  lat.  Übersetzung  von  Andr.  Hiltebrand  1616. 

Hotten.  96.  S.  Szamatolski,  Ulrichs  von  Hütten  deutsche 
Schriften,      vgl.   abt.   15,   57. 

Kil'ChD6r.  97.  Th.  Odinga,  Hermann  Kirchners  Coriolanus 
(1619).     Vierteljschr.  f.  litgesch.  4  (4)  566  —  578. 

LemninS.  98.  C  v.  Höfler,  Die  Schutzschrift  des  dichters 
Simon  Lemnius  (Lemehen)  gegen  das  gewaltsame  verfahren  der 
Wittenberger   akademie   wider   ihn  1538.     zum   1.    male    vollständig 


384  XX.     Latein. 

borausg.   und    eingeleitet.      Prag,  Rivnäz.      147    s.       1,20   m.      [aus 
Sitzungsberichten  d.   k.  böhm.  ges.  d.  wiss.] 

Melandithon.  99.  Pbilippus  Melancbthon,  Declamationes,  herausg. 
von  Karl  Hartfelder.  —  vgl.  jsb.  1891,  20,  170.  rec.  eingehend 
G.  A.  Klix,  Wochenschr.  für  klass.  phil.  1892  (5)  134—136;  H. 
Holstein,  Zs.  f.  d.  phil.  24,  420—423  u.  Lit.  cbl.  1892  (27)  961. 

100.  K.  Hartf eider,  Melancbthon  als  praeceptor  Germaniae. 
—  vgl.  jsb.  1889,  8,  182.  rec.  G.  Kawerau,  Hist.  zs.  68,  325 
bis  328;  J.  K.  Fleiscbmann,  Blätter  f.  d.  bayer.  gymnasialwesen 
1892,  176—178. 

101.  Plitt  und  Kolde,  Melancbtbons  Loci  communes.  —  vgl. 
jsb.  1890,  20,   163.     rec.  G.  Kawerau,   Hist.  zs.   68,   326. 

102.  Tb.  Distel,  Ein  von  Melancbtbons  band  geschriebenes 
bedenken  in  der  ebesache  des  grafen  Ladislaus  zu  Haag  (1556). 
Deutsche  zs.  f.  kirchenrecht  1   (3)  406. 

103.  Melanchthonia  paedagogica.  eine  ergänzung  zu  den  werken 
Melaucbthons  im  Corpus  reformatorura.  gesammelt  und  erklärt  von 
Karl  Hartfelder,  mit  1  bildnis  Melancbtbons.  Leipzig,  Teubner. 
XVHI,  287  s.     8  m. 

der  gelehrte  Verfasser  sammelt  und  erklärt  eine  reiche  fülle  von 
vielfach  noch  ungedrucktem  material:  Schulordnungen,  briete  von,  an 
und  über  Melancbthon,  aktenstücke  zur  geschichte  der  Universität 
Wittenberg,  Wittenberger  Studentenbriefe,  gedichte  und  aussprüche 
Melancbtbons,  ergänzungen  zur  biographie  und  bibliograpbie  Melancb- 
tbons, lobgedichte  auf  ihn  u.  a. ;  die  benutzuug  erleichtert  eine  vor- 
trefflich gegliederte  inhaltübersicht  und  ein  register.  —  angez.  Lit. 
cbl.  1892  (29)  1010. 

MnrinellillS.  104.  Des  Münsterischen  humanisten  Job.  Murmellius 
De  magistri  et  discipulorum  officiis  epigrammatum  liber.  zum  1.  male 
in  einem  neudruck  herausg.  von  A.  Bömer.  Münster  i.  W.,  Regens- 
berg.    40  s.      1   m. 

105.  Des  Murmellius  opusculum  de  discipulorum  officiis,  quod 
Enchiridion  scholasticorum  inscribitur,  in  einem  neudruck  herausg. 
von  A.  Bömer.     ebenda.      67  s.      1,60  m. 

SchonaeUS.  106.  A.  v.  Weilen,  Cornelius  Schonaeus  (Schoon 
oder  de  Schoone,  lateinischer  dramatiker  aus  Gouda,  1540 — 1611). 
Allg.  deutsche  biographie  34,   731 — 733. 

H.  Schürf.    106a.    E.  Landsberg.  Allg.  d.  biogr.  33,  86—90. 

J.  G.  Schwalbach.    J.  Boite.    Allg.  d.  biogr.  33,  175  f. 

Peter  Schwarz.    Reusch.    Allg.  d.  biogr.  33,  247  f. 


XX.     Latein.  385 

Jakob   Schwederich.      Ge.  Müller.     Allg.  d.   biogr.   33,  325. 

Paulus  Scriptoris.    Reusch.    Allg.  d.  biogr.  33,  488  f. 

Scutdorpe.  107.  van  Slee,  Hermann  von  Scutdorpe  (rektor 
eines  frauenklosters  bei  Brügge ,  verfasste  lateinische  erbauungs- 
schriften,  starb  1412).     ebenda  34,   775  f. 

Jobann  Seckerwitz.    107a.   Tb.  Pyi.    Aiig.  d.  biogr.  33,  523  f. 
Arsat'ius  Seehofer.    Reusch.    Aiig.  d.  biogr.  33,  573  f. 
Georg  Seidel.    J.    Bolte.    Allg.  d.  biogr.  33,  618. 

Sender.  108.  Wilh.  Vogt,  Clemens  Sender  (bekannt  als  Augs- 
burger Chronist,   1475 — 1537).     Allg.  d.  biogr.  34,   6  f. 

SibaeUS.  109.  P.  Bahlmann,  Heinrich  Sibaeus  (Sibbe  oder 
Sibe,  aus  dem  Münsterlande,  tüchtiger  grammatiker  und  fleissiger 
poet;  starb   1556).     ebenda  34,   121  f. 

Siber.  110.  Georg  Müller,  Adam  Siber  (sächsischer  humanist 
und  fürstenschulrektor  aus  dem   16.  Jh.).     ebenda  34,    125 — 130. 

111.  derselbe,  Adam  Theodor  Siber  (sächsischer  humanist, 
söhn  des  vorigen),      ebenda  34,   130. 

Siberti.  112.  Reusch,  Jakob  Siberti  (humanist  des  16.  jhs., 
lehrer  im  kloster  Laach).     ebenda  34,   135  f. 

SibutuS.  113.  K.  Hartfelder,  Georg  Daripinus  Sibutus  (hu- 
manist, lateinischer  dichter  und  arzt,  seit  1505  in  Wittenberg  thätig). 
ebenda  34,  140  f. 

Siniler.  114.  K.  Hartfelder,  Georg  Simler  (oder  Symler,  au? 
Wimpfen  am  Neckar,  humanist  und  Jurist,  starb  etwa  1535).  ebenda 
34,  350—352. 

SÜnmler.  115.  G.  von  Wyss,  Josias  Simmler  (theologe  und 
historiker  in  Zürich,   1530—1576).      ebenda  34,   355—358. 

Simon.  115a.  J.  Kallenbach,  Simon  Simonides'  lateinisches 
drama  Castus  Joseph  (1587)  kritisch  untersucht.  Anz.  d.  akad.  in 
Krakau  1892  (3)  76—79. 

Sinthius.  116.  van  Slee,  Johann  Sinthius  (auch  Zinthius  oder 
Syntheim;  grammatiker,  theologe  und  lehrer  der  fraterschule  zu  De- 
venter;  starb  etwa  1533).     ebenda  34,  408. 

SixtinUS.  117.  Eisenhart,  Regner  Sixtinus  (rechtsgelehrter, 
starb  in  Kassel  1617).     ebenda  34.   441  f. 

SieidanUS.  118.  H.  Baum  garten,  Johann  Sleidan  (aus  Schieiden 
in  der  Eifel,   1506 — 1556,    der  berühmte  Verfasser   der   commentarii 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XIV.    (1892.)  25 


386  XXI.     Gescliiclite  der  germanischen  philologie. 

de  statu  religionis  et  reipnblicae  Carolo  quinto  caesare).    ebenda  34, 
454—461. 

Slytfrhoveil.  119.  J.  Bolte,  Hermann  Knuyt  von  Slyterhoven 
(humanist  des   15.  jhs.,    aus  Vianen   bei  Utrecht),      ebenda  34,   474. 

SinalcillS.  120.  P.  Tschackert,  Valentin  Smalciiis  (Schmalz, 
socinianischer  theologe  aus  Gotha,   1572 — 1622).    ebenda  34,  475  f. 

Smtchd.  121.  M.  Wehrmann,  Martin  Smechel  (lateinischer 
dichter  aus  Bärwalde  in  Pommern,   um   1600).      ebenda  34,   478. 

8obiuS.  122.  R.  Hoche,  Jakob  Sobius  (Sob,  humanist  des 
16.  jhs.  aus  Köln),      ebenda,   34,  529  f. 

Solfa.  123.  G.  Bauch,  Johannes  Solfa  (arzt,  kanonikus  und 
dichter  des  16.  jhs.  aus  Sachsen-Altenburg),     ebenda  34,   565. 

TrithcmillS.  124.  Georg  Mentz,  Ist  es  bewiesen,  dass  Trithe- 
mius  ein  falscher  war?  dissertation  von  Jena.  77  s.  (Jena,  H. 
Pöble.     1,20  m.). 

W.  "Wattenbach  beantwortet  in  seiner  recension,  Litztg.  1892 
(41)  1334  f.,  diese  frage  wie  L.  Traube  (0  Roma  -nobilis,  siehe  oben 
no.  10)  mit  ja   und  verwirft  die  'mohrenwäsche'  des  verfs.  gänzlich. 

Wimpfdillg.  125.  Jacobus  Wimphelingius ,  Stylpho.  in  der 
ursprünglichen  fassung  aus  dem  cod.  Upsal.  687  herausg.  von  Hugo 
Holstein.  Berlin,  Speyer  &  Peters.  XVIII,  16  s.  0,60m.  (=  Latein, 
litteraturdenkmäler  des  15.  und  16.  jhs.,  heft  6). 

nicht  geliefert.  —  rec.  Theol.  litbl.  1892  (43)  523;  G.  Stier, 
Wochenschr.  f.  klass.  phil.  1892  (39)  1066  f.:  H.  Holstein,  Zs.  f. 
d.  phil.  24,  420—423;  Lit.  cbl.  1892  (46)  1658. 

Kerckhoff. 


XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie. 

1.  H.  Paul,    Grundriss  der  germanischen  philologie. 

mit  dem  erscheinen  von  bd.  II,  abt.  2,  Ifg.  3,  VI  und  s.  257 
bis  484,  ist  das  werk  (1893)  abgeschlossen.  —  s.  345 — 484  enthält 
namen-,  sach-  und  Wortverzeichnis,  vgl.  jsb.  1891,  21,  1  undabt.  3, 
82.  16,  249.  297.  18,  20.  25.  Chuquet,  Revue  critique  25, 
51.     Lit.  cbl.  1892  (8)  260.  261. 

2.  Karl  Franke,  Wo  und  wie  studiert  man  ausserhalb  des 
collegs  und  der  Studierstube  germanistik?     Zs.  f.   d.  d.  u.  5  (8). 

3.  L'enseignement  de  la  philologie  germanique  ä  Berlin  et  ä 
Utrecht   en   1890.     Revue   de   l'enseignement  publique   en  Belgique 


XXI.    Geschichte  der  germanischen  philoJogie.  387 

34,  5.  —  vgl.   Dufloxi   in   der   Revue  de   l'instruction   publique   en 
Belgique  1892,   1. 

4.  J.  te  Winkel,  De  beoefning  der  germanistiek  aan  de  Am- 
sterdamsche  Hoogeschool.  Haarlem,  Bohn.  43  s.  0,60  fl.  (antritts- 
rede)  gehalten  am  31.  märz  1892). 


Biographie. 

Älmqvist  vgl.  abt.  12,  283. 

Bopp.  5.  S.  Lefmann,  Franz  Bopp:  sein  leben  und  seine 
Wissenschaft.  1.  hälfte.  Berlin,  Reimer,  vgl.  Revue  critique  1892, 
12.  Athenseum  (1892)  no.  3364,  498,  —  Aus  Franz  Bopps  brief- 
Avechsel.  AUg.  ztg.  beil.  1891,  299.  —  Zu  Franz  Bopps  hundert- 
stem geburtstage.  Grenzboten  1891  (37).  —  Herm.  Hirt,  Franz 
Bopp ,  der  begründer  der  vergleichenden  Sprachwissenschaft.  Nord 
und  süd  1891,  okt. 

ten  Brink  (f  29.  jan.  1892  in  Strassbui-g).  6.  T.  Gregory 
Foster  und  H.  Frank  Heath,  In  Memoriam  prof.  B.  ten  Brink, 
Academy  (41)  no.  1031,  133.  —  L.  Fränkel,  Frankfurter  ztg. 
1892,  36.  —  Schröer,  Allg.  ztg.,  beil.  1892,  40.  41.  —  E. 
Koppel,  Engl.  Studien   17  (1). 

Ernst  Brücke.  7.  J.  Rosenthal,  Die  nation  9  (11).  —  W. 
Preyer,  Magazin  f.  litteratur  61,  3.  W.  Swoboda,  Allg.  ztg.,  beil. 
1892,  13.  Vossische  ztg.  1892,  15.  C.  Ludwig,  Allg.  ztg.,  beil. 
1892,  55. 

E.  A.  Freeman.     8.     J.  S.  C,  Academy  41,  no.  1038,  301. 

Friedrich  d.  gl'OSSe.  9.  G.  Gärtner,  über  Friedrichs  d.  grossen 
Schrift  'De  la  litterature  allemande'  1780.  progr.  (no.  212)  d.  kgl. 
oberrealschiile  Breslau.     27  s.     4. 

zu  den  (s.  13  erwähnten)  bemerkungen  des  königs  über  die 
Verbesserung  der  deutschen  spräche  werden  zwei,  Avie  es  scheint, 
bisher  unbekannte  erweiterungsvorschläge  nachgewiesen:  s.  23  aus 
der  'Lettre  a  Mr.  de  L.  par  Mr.  Rauquil-Lieutaud'  1781;  s.  25  aus 
[C.  V.  Ayrenhoflf]  'Schreiben  eines  aufrichtigen  mannes  an  seinen 
freund'.  Frankfurt  und  Leipzig  1781.  Friedrichs  meinung,  es  gebe 
keine  deutsche  Schriftsprache,  bestreitet  Ayrenhoff,  glaubt  aber,  dass 
die  ausbreitung  der  sächsischen  Schriftsprache  erst  durch  Gottsched 
herbeigeführt  sei. 

10.  P.  Meyer,  Bemerkungen  zu  Friedrichs  des  grossen  schrift 
'De  la  litterature  allemande'.     Festschr.  d.  gym.  zu  M.-Gladbach. 

25* 


388  XXI.     Geschichte  der  germanischen  philologie. 

11.  G.  Winter,  Die  nationale  Bedeutung  Friedrichs  des  grossen, 
insbesondere  sein  Verhältnis  zur  deutschen  nationallitteratur.  Nord 
und  Süd   1802,  Januar, 

Hermami  FriSChbier  (f  8.  dec.  1891  in  Königsberg).  12.  Zs.  f. 
d.  phil.  24,  568—569. 

(iriiniH  (^'gl-  auch  unten  no.  20).  13.  Briefwechsel  Friedrich 
Lückes  mit  den  brüdern  Jacob  und  Wilhelm  Grimm,  mit  erläu- 
ternden Zusätzen  und  zugaben  aus  dem  gemeinsamen  freundeskreise, 
besonders  über  die  akademische  krisis  des  jahres  1837.  hrsg.  von 
F.  Sander.  Hannover  ■  Linden ,  Manz  und  Lange  1891.  VIII, 
134  s.      5  m. 

angezeigt  Roethe,    Litztg.   1892  (11)  369—371.  Grenzboten 

1891  (46).     Steinmeyer,    Anz.    f.    d.  a.   18,    294.    295.     Lit.    cbl. 

1892  (1)  6.   7.     Anz.  d.  germ.  mus.   1891  (6)  Umschlag. 

14.  Reifferscheid,  Aus  dem  jugendleben  der  brüder  Grimm. 
Deutsches  Wochenblatt  1892  (25). 

15.  R.  Steig,  Zu  W.  Grimms  kleineren  Schriften.  Zs.  f.  d. 
phil.  24,  562-567. 

Konrad  Hofmann.   16.  w.  Hertz,  Ailg.  ztg.,  beil.  1892,  81.  — 

W.  Hertz,   Gedächtnisrede  gehalten  in  der  bair.  akad.  d.  wissensch. 
München,   verlag  der  akademie.      28  s.      4. 

Humboldt.  17.  Albert  Leitzmann,  Briefe  von  Wilhelm  von 
Humboldt  an  Friedrich  Heinrich  Jacobi.   Halle,  Niemeyer.    VIII,  141  s. 

die  briefe  (1788 — 1815)  sind  wichtig  für  des  vfs.  Stellung  zur 
Wissenschaft  und  litteratur  seiner  zeit;  eine  besondere  bedeutung  für 
die  Sprachwissenschaft  und  philologie  haben  sie  nicht. 

JohäDD  Kniescheck  (t  22.  dezember  1891  zu  Reichenberg  in 
Böhmen,  geb.  1856  zu  Littiz  bei  Pilsen;  bekannt  durch  seine  deutsch- 
böhmischen Studien,  Ackermann,  Tristram).  18.  W.  Toischer,  Mitt. 
d.  ver.   f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  30  (2/3)  297—302. 

Ladimann.  19.  F.  Sander,  Briefe  Karl  Lachmanns  an  Friedrich 
Lücke.     N.  Jahrb.  f.  phil.  u.  päd.  146  (4.  5). 

Lassberg.  20.  Ehwald,  Lassberg  et  les  Grimm.  Revue  cri- 
tique  1891  (50). 

M.  V.  Lexer  (f  16.  april  1892  München).  21.  K.  Weinhold, 
Zs.  f.  d.  phil.  25,  253—255  und  Allg.  ztg.  1892,  beil.  99.  Zs.  f. 
d.  d.  u.  6,  469—473. 

Scherer.    22.    V.  Basch,  W,  Scherer  et  la  philologie  allemande. 
vgl.    jsb.   1890,   21,   6.      angezeigt  K.  Burdach,  Litztg.   1891 
(1)  13-15. 


XXI.     Geschichte  der  germanischen  phüologie.  389 

SimrOCk.     23.     E.   Schröder,   Allg.  d.  biogr.  34,   382—385. 

Emil  Sommer.    24.    H.  Pröhle,  Alig.  d.  biogr.  34,  599—601. 

vgl.  auch  abt.    10,   112. 

Vigfusson.    Wimmer.    Wisen  vgl.  abt.  12,  280—282. 

Fr.  Zarneke  (t  15.  okt.  1891  in  Leipzig).  25.  L.  Fränkel, 
Frankfurter  ztg.  1891,  297.  V.  Michels,  Vossische  ztg.,  Sonntags- 
beilage 1891,  45.  0.  Lyon,  Zs.  f.  d.  d.  u.  5  (11)  721  f.  K. 
Bechstein,  Rostocker  ztg.  1891,  498.  500.  502.  R.  Kade,  Zs.  f. 
d.  d.  u.  6  (4)  367  f.  Paul -Braune,  beitr.  16  (3)  V— VIIL  F. 
Vogt,  Zs.  f.  d.  phil.  25,   71—90. 

J.  V.  Zingerle  (edler  von  Summersberg  f  17.  sept.  1892  zu 
Wilten).   26.   K.  Weinhold,  Allg.  ztg.  1892,  beil.  (22.  sept.  u.)  1.  okt. 

Bibliographie. 

27.  Jahresbericht  über  die  erscheinungen  auf  dem  gebiete  der 
germanischen  philologie,  hrsg.  von  der  gesellschaft  für  deutsche  phi- 
lologie  in  Berlin.     13.  Jahrg.   1891.     Leipzig,  Reissner.    478  s.    9  m. 

angez.  von  0,  Lyon,  Zs.  f.  d.  d.  u.  6  (5)  365.  366.  J.  Wacker- 
nell,   Österr.  litbl.   2  (4)   111.   112. 

28.  G.  Ehrismann,  Bibliographische  Übersicht  usw.  1886. 
Germania  35,  355—384.  414—540.  —  1887  ebenda  36,  101—120. 
201—240.  321—368.  439—492.  —  1888  ebenda  37,  297—366. 
441—487.   —  vgl.  abt.  12,  83. 

Jahresberichte  für  neuere  deutsche  litteraturgeschichte.  —  vgL 
abt.  6,   15.    15,   1. 

29.  Bibliotheca  Germanica.  Verzeichnis  von  7026  werken  und 
abhandlungen  aus  dem  gebiete  der  gei'manischen  philologie,  litteratur- 
geschichte und  Volkskunde,  mit  einem  register  aller  vorkommender 
schriftsteiler,  litteraturdenkmäler  usw.  Leipzig,  Gustav  Fock  (lager- 
verzeichnis  66  und  67).     201   s.     0,80  m. 

30.  H.  A.  V.  Keller,  Verzeichnis  altdeutscher  handschriften. 
hrsg.  von  E.  Sievers.  —  vgl.  jsb.  1890,  21,  13.  K.  Burdach, 
Centralbl.  f.  bibl.  wesen  8,  1 — 8.  A.  Leitzmann,  Litbl.  1891  (9). 
M.  Herrmann,   Anz.  f.  d.  alt.   18  (1)  1—21. 

31.  J.  Zupitza,  Festschrift  zur  begrüssung  des  fünften  allge- 
meinen deutschen  neuphilologentages  zu  Berlin  pfingsten  1892,  ver- 
fasst  von  mitgliedern  der  Berliner  gesellschaft  für  das  Studium  der 
neueren  sprachen,  der  gesellschaft  für  deutsche  philologie  und  der 
gesellschaft  für  deutsche  litteratur.  Berlin,  Weidmann.  202  s.  — 
vgl.  abt.  15,   16a.  16,  458. 


Autorenregister. 


Aars,  J.    Norske  retskriv- 

ningsregler  12,  6l. 
Abbey,  C.  J.  O.  E.  verse 

16,  323.        .. 
Abel,  Carl.    Ägyptisch  u. 

Indogerm.  3,  45. 
Abercromby.  Rec. 7,  13. 
Achelis,    Th.     Probl.    d. 

verg.  religionswiss.  10,  3. 

Zauber  mit  blut  10,   351. 

Rec.  7,   16.     10,   229. 
d'Acy,  E.    Questions  ary- 

ennes  7,   12. 
Adamy,  R.      Torhalle   u. 

klosterkirche      8,      156. 

Emailkunst  8,   165. 
Addy,  S.  O.  Sheffield  glos- 

sary  16,  235. 
Adler,   J.   G.   C.     Volks- 
sprache  i.    d.  herzogtum 

Schleswig  18,  54. 
Adler,  S.    Schönkirchner 

handschrift  9,  27. 
AhrenSjH.  Hannoversche 

Wappen  8,   223. 
Airy,    O.      Engl,    history 

16,   17. 
Albert,  F.  R.    Gesch.  d. 

predigt  8,   113.     20,  44. 
Alberti,  O.  V.    Adelsbuch 

8,  221. 
Albrecht,  O.  Rec.  15,  75. 
Allies,     M.       Church    in 

England  16,   43. 
AUingham,    W.      Ballad 

bock  16,   148. 
Almquist,  A.     Förteckn. 

pä     de    tryckta    arbeten 

12,  78. 
Altenburg,  O.    Schulaus- 


legung der  Germania  7, 
149. 

Althof,  H.    Rec.  20,  72. 

Altmann,  E.  Aberglaube 
10,  347- 

A 1 1  m  a  n  n ,  W.  Ausgewählte 
Urkunden  9,  ii.  Eber- 
hart Windecke  14,    141. 

Amira,  K.  v.  Tierstrafen 
und  tierprozesse  9,  i. 
Alam.  segen  10,  369. 
Rec.  9,   14. 

Ammann,  J.  J.  Volks- 
segen 10,  363.  Passions- 
spiel 10,  461.     Rec.  10, 

393- 
Amours,  F.  J.     Huchown 

16,    395.      Thornton   ro- 

manzen  16,    424.     Gola- 

grus  16,   471.     Eule  16, 

472. 
Anderson,    H.      Relative 

pronouns  16,   282. 
Anderson,  N.     Vergl.  d. 

ugro-finn.u.idg.  spr.  3,  48. 
Ander sson,A.  Kejsarens 

mandata  15,  89. 
Andre,    J.    L.      Influence 

of  Stars  16,   140. 
Andre se,    A.    J.      Jancko 

Douwama    18,    i.     Min- 

nertsga  18,  2.    Friesland 

in  1500  18,    9. 
Andrea, S.J.F.Rec. 18,  21. 
Andree,  R.     Hexenleiter 

10,  303- 

Andrews,    CM.     O.  E. 

manor  16,  92. 
Andrews,    W.      Lincoln- 

shire  16,   32.    Essex  16, 


34.  Old  time  punishments 
16,   loi. 

Anger,  S.  Gräberfeld  zu 
Rondsen  7,   34. 

Annandale,  Ch.  Dictio- 
nary  16,   173. 

d'Arbois  de  Jubain- 
ville.  Premiers  habitants 
7,   15.     Rec.  7,   17. 

Archut.  Sagen  aus  Pom- 
mern 10,  125. 

Arendt,  C.  Geisterglaube 
10,  374- 

Arnheim,F.  Rec.l2, 139. 
12,   261. 

Arnold.     Rec.  20,  9. 

Arnold,  Fr.  Deutschland 
am  ausgang  d.  12.  jahrh. 
7,  85. 

Arnold,  H.     Rec.  7,  40. 

Arpi,R.  TillGrägasl2, 17. 

Ashley,W.  J.  Rec.  9,  37. 
16,   104. 

Asmundarson,  V.  Egils- 
saga  12,   106. 

A  s  s  m  a  n  n ,  W.  Geschichte 
des  mittelalters  7,  77. 

Atkinson,E.  G.  Wynkyn 
de  Worde  16,   491. 

Atkinson,  J.  C.  Moor- 
land parish  16,  135.  Per- 
sonal names  16,  226. 
Place  names  16,  227. 

Atzler,  F.  (?«  im  Wechsel 
mit  p  3,  88. 

Aubert,  L.  M.  B.  Norske 
Obligationsret  12,   271. 

Ausfeld,  Ad.  Rec.  14,  56. 

Austin,  T.  Hoccleve  16, 
451- 


Autorenregister. 


391 


Aylward,  F.  G.     Carlyle 
on  Luther   15,  96. 

Babcock,  W.  H.  Brit.  hi- 

story  16,  20. 
B  ä  b  1  e  r ,  J.  Flurnamen  2, 1 7. 
Babucke,  H.    Spieghel  d. 

zonden  17,   33. 
Bachelin,  L.  Feenkönigin 

10,  177.  Roman  10,  178. 
Bachmann,   Alb.     Idioti- 
kon  5,    4.     Mhd.   leseb. 
14,  II.    Morgant  15,  1 1 3. 

Bächtold,  J.    Lit.  gesch. 

6,  5.     Schweizer.  Schau- 
spiele 15,   135. 
Back.   Frankenrecht  9,  17. 
Bacmeister,  J.  Rec.7,87. 
Badham,W.  A.  Bülbrings 

ablaut  16,  275. 
Bahlmann,P.  Sibaeus  20, 

109. 
Bahnsen,    K.      Etnografi 

12,  209. 
Baildon,W.  R  The  court 

baron  16,124.  Civil  pleas 

16,   129. 
Baist,  G.     Rec.  10,  T]. 
Balfour,  M.  C.    Folklore 

16.   135- 
Balg,  G.  H.     Gothic  bible 

11,  2.     Gothic    glossary 

11,  3. 
Balke.     Sagen  aus  Sprem- 

berg  10,   132. 
Ballagi,  A.    Attila  10,  70. 

10,  71. 
Banasch,    R.      Minoriten 

8,   109. 
Bancalari,  G.    Deutsches 

Wohnhaus  8,   129. 
Bardey,  G.  Schöppenstuhl 

zu  Brandenburg  9,   62. 
Barfod,  F.    Danmarks  hi- 

storie  12,  266. 
Baröti,  L.    Volksballaden 

10,  405- 
Barrere,    A.     Slang    dic- 

tionary  16,  247. 
Bartels  s.  Glöde  10,  271. 

s.  Ploss  10,  295.      Rec. 

18,  6. 
Bartha,    G.      Volkskundl. 

beitrage  10,  245. 
Barthelemy.    Rec.  7,  15. 


Bartholomae,  Chr.  Indo- 
germ.  Sprachgeschichte  3, 
58.  Arisches  und  lingu- 
istisches 3,  59.     Rec.  3, 

65- 
Bartsch,  A.  Hans  v. Bühel 

14,  30. 
Basch,V.,  Scherer  21,  22. 
Bassenge, E.  Augustinl6, 

22. 
Bateson,M.  Rec.  16, 1 10. 
Bätjer,   H.      daz  im  Parz. 

14,  98- 

Bauch,  G.    Solfa  20,  123. 

Bauer,  Karl.  Geschichte 
von  Hildesheim  7,  97. 
Tagebuch  eines  muske- 
tiers  8,    4. 

B  a  u  m  a  n  n ,  F.L.  Geschichte 
des  Algäus  7,   117. 

Bäumer,   S.     Rec.  20,  9. 

Baumgarten,  H.  Sleida- 
nus  20,   118. 

Baumgarten,  Herrn.  Ge- 
schichte Karls  V.  7,  90. 

Bäumker,  W.  Kirchen- 
lied   15,    58.     Schweher 

15,  180. 

Baye,   J.  de.     Etudes   ar- 

cheol.  16,  TJ. 
Bech,     F.    s.     Schönbach 

14,   136. 
Bechstein,  R.     Gottfr.  v. 

Strassb.  14,  26.   Walther 

14,  129.    Zarncke21,  25. 
Rec.  4,  5  a.  22.    14,  81. 

15,  153. 

Bechtel,    F.       Indogerm. 

lautlehre  3,  53. 
Beck,  L.    Gesch.  d.  eisens 

8,  171. 
Beck.M.   Osterfest  10,  49. 
Beck,  P.     Fritz  von  Zolre 

10,    439.      Volkstheater 

10,  450. 

Becker,    H.      Lamprecht 

14,  55. 

Becker,  Karl.  Volks- 
liederborn 10,  391. 

Beckherrn,  C.  "Wappen 
Altpreussens  8,   228. 

Beckman,  N  Vokalba- 
langsen  12,   39. 

de  Beer,  T.  H.  Ndl. 
lettern  19,   19. 


Beets,  A.  Toerewever 
19,  45. 

Begemann,  Heinr.  Zie- 
tensches   museum    7,  37. 

Behaghel,  O.  Historie, 
gramm.  of  the  german 
language  3,  83.  Wort- 
stellung 4,  7.  Hadamar 
14,  27.  Hans  v.  Bühel, 
14,  29.    Wolframs  lieder 

14,  132.  Rec.  3,  24.  75. 
4,  42.  46.  51.  7,  17.  10, 
105.  13,   12. 

Behault  de  Dormon  et 
de  Loe,  A.  de.  Etablis- 
sement des  Francs  7,  65. 
Francs-Saliens  7,  66. 

Behrens,  D.  Franz.  laute 
im  engl.  3,  82.  16,   249. 

B  eis  sei,  St.  Aachener 
goldschmiede  8,   100. 

Beledi,  P.  M.  Märchen 
10,   189. 

Belinfank,  L.  Chaucer 
16,  445- 

Bell,  Alexand.  Melville 
Sounds  of  R.  3,    12. 

Bellermann,  Heinr.  Rec. 

15,  58. 
Bellesheim,  A.     Church 

of  Scotland  16,  46.   Rec. 

15,  54. 
Bellezza.P.    Fonti  di  Ta- 

cito  7,   148. 
Below,  Ge.  v.  Adel  9,  33. 

Bürger     und     bürgertum 

9,    33.      Stadt  Verfassung 

9,    39.      Gilden    9,    40. 

Rec.  9,  28.  30.  44.  46. 
Benda,  A.     Tod   10,  316. 
Bender.  Rec.  7,  141.  143. 
Bendiner,  M.    Rec.  9,  44. 
Be necke,  Max.     Takt   in 

tanz  und  dichtung  3,  108. 
B  e  n  n  i  k  e ,  V.     Nord  -  Fri- 

serne   18,   38. 
Benoit,    A.      Courses    cy- 

negetiques  8,    142. 
Berg,  W.     Göteborgs  stift 

12,   265. 
Berger,    A.    E.      Orendel 

14,  68. 
Berger,  S.    Rec.  14,  133. 
Bergsma,     J.       Karel    e. 

Elegast  19,  55. 


392 


Autorenregister. 


Bergström,    H.      Arboga  j 
Krönika   12,    142. 

Berlit,  G.     Rec.  4,  45. 

Bernhardt, E.  Reell, 3. 

Bernhardt,  J.   Xdd.l7,  i. 

Bernheim,  E.  Städte- 
wesen 9,  38.  s.  Alt- 
mann 9,  1 1.  Rec.  7,  72. 
7,   140. 

Bernoulli,  A.  Zürcher 
armalen  8,  28.  Tellsage 
10,   104. 

Bersu.     Rec.  3,  64. 

Bertheau,  E.  P.  Schu- 
mann 15,  161,  Schütz 
15,   166. 

Berthier,  J.  J.  Jordanis 
de     Saxonia  20,  43. 

Bertouch,  v.  Vor  vierzig 
Jahren  18,  41. 

Bethge,  R.    s.  Gebhardt, 

7,  68. 

Beyer,  F.     Rec.  3,  5. 

Bezold,  F.  V.  Reforma- 
tion 7,  89.    15,  3. 

Bezzenberger,  A.  Ety- 
mologien 3,  102.  Rec. 
3,  92. 

B  i  c  k  e  1.        Befestigungen 

8,  143- 

Bidstrup,  J.    /Egteskabs- 

Idfte  12,   177. 
Bieder  mann,  W.  V.  Rec, 

10,  88. 
Bieger,  J.    Klage  14,  48. 
Bielschowsky,  A.  Dorf- 
poesie 14,   117. 
Biene  mann.  Fr.    Rec.  7, 

129.     8,  44.     9,  37.  42. 
Bierfreund,    T.     Kultur- 

bsere  12,   144. 
Bilfinger,    G.     Hören   8, 

242. 
Biltz,  K.    Beiträge  6,  1 1. 

Herr  Ckrist  15,  62.  Rec. 

15,  37- 
Binder,     J.       Volkswitze 

10,  509- 

B  i  n  z  ,     G.      Lekenspiegel 

19,  51.     Rec.  5,  2.    15, 

135.     15,  202. 
Bippen,  W.  v.  Geschichte 

der  Stadt  Bremen  8,  44. 
Birlinger,    A.      Aleman- 

nien  7,  91. 


Bischoff,  Ferd.  Volks- 
musik 10,  406.  Theater 
in  Graz   15,    139. 

Bjarnarson,  Th.  Fyris  40 
ärum.   12,   20I. 

B je r ring,  V.  Hovmanden 
12,   178. 

Björkman,  A.  Bellmans- 
forskning   12,    143. 

Blackburn,  F.  A.  Engl, 
future  16,  277. 

Blattner,  H.  Mundarten 
5,  9. 

Blau,  M.     Rec.  15,  57. 

Bleis  ch,  E.  Heinrich 
Wittenweiler  14,  40. 

Bloch.  H.  Heinrich  VI. 
16,   26. 

Blök,  P.  J.  Friesche  toe- 
standen  18,  6.  P'riesland 
18,  6a.    Rec.  7,  99.  loi. 

9,  48. 

Blom,  Mr.  Ph.  van.  De 
XVII  keuren  18,   33. 

Bloom  field,  M.  Adap- 
tation of  Suffixes  3,  64. 

Blümel,  K.  Übers,  d. 
Germania  7,    145. 

Blumer,  J.  Geschlechts- 
wechsel der  Lehnwörter 
3,  89. 

Blümner,  H.  Schweizer. 
Schriftdeutsch  4,   24. 

De  Bo.     Idioticon  19,   18. 

Boase,  Ch.  W.  Rec.  7,  17. 

Bock,  K.    Orosius  16, 357. 

Böckman,  W.  Sjöjung- 
frunssage  12,   170. 

Bode,  R.     s.  KnoU  8,  21. 

Bodmann,  H.  v.  Pfalzen 
d.  fränk.    könige  8,    133. 

Bognar,  Th.  Ritterromane 

10,  78. 

Böhme, O.Ortsnamen 2,  24. 
Böhmer,    J.   F.      Regesta 

imperii  20,  57. 
Bohnenberger,K.    Rec. 

5,   II. 
Bojunga,    Kl.     Idg.    con- 

junctiv   3,   94.     Widsith 

16,  354.     Rec.  13,   4. 
Bell  ig.      Sagen     aus    der 

Rheinprovinz     10,     HO. 

Haare  des  teufeis  10,  1 69. 
Bols,J.    Geene  kolenl9, 5. 


Bölsche,  W.    Köln  8,  36. 

B  o  1 1  e  ,  J.  Liederhand- 
schriften 10, 382.  Schecke 
10,  387.  Sultanstochter 
10,  408.  Ritter  u.  königs- 
tochter  10,  409.  Der 
wirtin  töchterlein  10, 415. 
Bauer  10,  422.  Danziger 
fehde  10,  441.  Friedr. 
d.  gr.  10,  448.  Lügen- 
predigt 10,  510.  Jahres- 
iiericht  15,  i.  Mönch 
im  dorn  15,  i6a.  Schu- 
ward  15,  172.  Schwabe 
15,  173.  Schwanberger 
15, 174.  Schwartzenbach 
15,  175.  Seitz  15,  185. 
Sollingerl5, 194.  Sommer 
15,  196.  198.  Steyn- 
dorffer  1.5,  204.  Weck- 
herlin  15,  208.  Schwal- 
bach 20,  io6a.  Seidel 
20,  107  a.  Slyterhoven 
20,  119.  Rec.  15,  53. 
149.  202. 

Börne  r,  A.  Murmellius 
20,   104.   105. 

Bonghady,  B.  Diebglau- 
ben 10,   359. 

Bonwetsch,  N.  Rec.  20, 
69. 

Boos,  Heinr.  Urkunden- 
buch  7,  123.    Rec.  9,  11. 

Boer,  R.  C.  Orvarodssaga 
12,   123.   125. 

Borinski,  K.  Phonetik 
3,  6.  Deutsche  bearb. 
des  Rob.  le  diable  14, 
146.   147. 

Bornhak,  G.  Arme  Hein- 
rich 14,  33.  Walther 
14,   124. 

B  o  r  r  i  e  s ,  E.  v.  Alamannen- 
schlacht  7,  62. 

Borrmann,  J.  Gotische 
verbalbegriffe  11,  9. 

Bosch,  H.  Fastnacht  10, 
266. 

Bossert,  G.  Rec.  15,  18. 
24.  54.  72. 

Böttcher,  Herm.  Vor- 
geschichtliche fundstätten 

7,  35- 
Böttger,   H.     Sonnenkult, 
d.  Indog.   10,   15. 


Atitorenregister. 


393 


Bötticher,  G.  tccte  4,  30. 
Denkmäler  6,  19.  Nib. 
14,  65. 

Boucher,  L.  Litt,  an- 
glaise  16,  305. 

Boutmy,  E.  English  Con- 
stitution 16,    133. 

Brade,G.Huchown  16,396. 

Bradley,  H.  Engl,  dictio- 
nary  16,162.  Stratmann's 
dict.  16,  163.  Efeneh'^ 
16,  179.  celmertvionn  16, 
181.  Trisantona  16,  222. 
Rec.   16,    14. 

Brambach,W.  Desancta 
Afra  20,  66. 

Brandes,  H.  Glosse  i. 
Reinke  17,   31. 

Brandes,  W.  Rec.  20,  lO. 

Brandi,  K.  Bauern-  u. 
bürgerhaus  8,   136. 

Brandis,  E.  Erfurter  ma. 
5,   18. 

Brandi,  A.  Engl,  volks- 
poesie    16,     318.      Rec. 

3,  I.    16,  288.  327.  489. 
Brandstetter,  R.  Schrift- 

spr.     in    Luzern    4,    39. 

Luzerner  kanzleispr.  4, 40. 

Brandt,    H.    C.  G.     Rec. 

4,  21  a. 

Brandt,  K.  Reichenauer 
Urkundenfälschungen  8, 
66. 

Branky,  Fr.  entlang  4, 
16.  Nasenabschneiden 
10,   168. 

Brate,  E.  Härad.  12,  16. 
Själ  12,  17.  Stör  bejyn- 
nelsbokstav  12,  58.   Rec. 

12,  3. 

Braune,  W.  Ahd.  gramm. 

13,  I.     Alberus  15,   16. 
Rec.  13,  4. 

Breal,  Michel.  Lelangage 
et  les  nationalites  3,  43. 
Notes  6tymologiques  3, 
104.  Mots  germaniques 
d'origine  latine   3,   105. 

Bremer,  O.  Wurster  wör- 
terverz.  1,  7.  Besiedelung 
Skandinaviens  7,  19.  12, 
211.  Ndd,  17,  I.  Amr.- 
föhr,  Sprachlehre  18,  52. 
Ferr.  an  ömr.  Stacken  üb 


rimen  18,  59.    Rec.  3,  4. 

7,  58.     17,   12.     18,  20. 

21. 
Brenner,     O.     Mundarten 

in  Bayern  .5,  2.     Bayerns 

mundarten  5,  3.    Altbayr. 

sprachpr.   5,   3.     Rec.  5, 

3.     16,  375- 
Bresslau,     H.       Königs- 
urkunden 20,  61.     Rec. 

7,   123. 
Bretholz,  B.    Traditions- 
bücher 8,  67. 
Breul,  K.  Rec.  20,  35.47. 
Breysig,     Germanicus    7, 

136. 
B  r  i  c  k  a ,  C.  F.  Dansk  biogr. 

lexic.12,81.  ChristianIV. 

breve  12,  268. 
Bright,      J.     W.     Anglo- 

Saxon    reader    16,    326. 

St.  Luke  16,  368. 
Brim,     E.      Sturlungasaga 

12,   105. 
Brinckmann,  J.     Mittel- 
rhein,   seidengewebe    8, 

205. 
ten  Brink,     B.      Altengl. 

Iitteraturl6, 308.  Chaucer 

16,  429. 
Brocher.     Rec.  9,   12. 
Bröcker,  L.  O.    Deutsch- 
land  vor   tausend  jähren 

7,  76. 
Brom,  G.    Bullarium  Tra- 

iectense  20,  55. 
Brooke,      St.   A.       Early 

Engl,  literature  16,  309. 
Brosch,     M.     Gesch.      v. 

England    16,     16.     Rec. 

16,   14. 
Brosow,    A.     Ursitze  der 

Gothen  7,  56. 
Brouwer,    J.     Superlatief 

19,    II.     Praedic.   bepa- 

ling  19,    12. 
Brown,    C.      Nottingham- 

shire  16,  33. 
Brown,  E.  M.     westsächs. 

gien  16,  200. 
Brown,    P.    H.      Scotland 

16,   121. 
Browne,    W.    H.     Morris 

and     Skeat's    Specimens 

16,  329. 


Brückner,  A.  Lat.  poesie 
in  Polen  20,  83.  Rec. 
7,   16.  10,  222,   10,  223. 

Brugmann,  K.  Grundriss 
d.  vgl.  gramm,  3,  52. 
Morphol,  Untersuchungen 
3,  54.     Rec.  3,    24.  28. 

Brühl,  C.    ^Ifric  16,362. 

Bruinier,J.  Wernher  14, 
91. 

Brunk,  A.  Colberg  10, 
446. 

B  r  u  n  n  e  r ,  H.  Schiffahrt 
in  Hessen  8,117.  Deutsche 
rechtsgeschichte  9,    7. 

Bruun,  C.  V.  Biblioth. 
danica  12,  79.  Kjeben- 
havn  12,  275. 

Brynildsen,  J.  Norsk- 
engelsk  ordbog  12,    II. 

Buchholz,  G.  Rec.  7, 
115.     20,  22,  24.  32. 

Buchner,  G.  Historia 
Septem  sapientium  20,  35. 

Bucholtz,  F.  Aus  d. 
Oldenburger  lande  7,  99. 

Buchwald,  G.  Bugen- 
hagenpredigten  15,  23. 
Luther  15,  72.  Luther- 
beiträge 15,  "]%.  Humor 
bei  Luther  15,  92. 

Bück,  W.  Deutsche  Kauf- 
mann in  Nowgorod  8, 
126. 

Budde,  K.  Speratus  15, 
200. 

Buddensieg,     R.       Rec. 

15,  53- 

Bugge,  S.  Norges  ind- 
skrifter  12,  65,  Nyere 
forskninger  12,  87, 

Buhlers,  M.  Hildesheimer 
Sprüche  8,  43.  10,  472. 
17,  32. 

Bühring.    Alteburg  7,   39. 

Bülbring,  K.  D.    Ablaut 

16,  275.     Rec.  16,    166. 
252.  263.   284.  413.  485. 

Bunte,  K.  Pleier  14,  75, 
Bürchner,L.  Rec.  7,  45. 
Burckhardt,  Dan.  Dürer 

15,   34- 

Burdach,     K.  Hiltbolt 

V.    Schwangau,  Meinloh 

V.     Sevelingen,  Leutold 


394 


Autorenregister. 


V.  Seven  14,  121.  Rec. 
21.  22.  30. 

Burg,  F.     Rec.   12,   3. 

Burghau  ser,  G.  Nhd. 
dehnung  3,  22  a.  Rec. 
3,  89.     13,   I.     14,   118. 

Burkhardt,  C.  H.  H. 
Eisenbart  10,  437. 

Bürkli,  K.  Eidgenossen- 
schaft 8,    14. 

Burnett,  G.  Heraldry 
16,   100. 

Busch,  J.     Köln  8,  37. 

Busch,  W.  Tudors  16, 
31.     Rec.  16,   16. 

Busch,  Th.  Rechtschrei- 
bung 4,   19. 

Buschan,  G.  Germanen 
und  Slaven  7,  22.  Hül- 
senfrüchte 8,   182. 

Buschmann,  J.  Bonner 
gymnasium  8,   189. 

Bussen,  Arn.  Steyerische 
reimrchronik  7,   86. 

Büttner,  H.  Heinr.  d. 
Glichez,  14,  37. 


Calder,     W.       Chaucer's 

pilgrimage  16,  443. 
C  a  11  a  w  a  y ,      M.        Anglo- 

Saxon  participle  16,  266. 
Campbell,    J.    G.       The 

Fians  16,   157. 
Capeller,  G.  Engl.wörter 

aus  d.  griech.  16,   220. 
Capesius,    J.     Mond    10, 

344- 

Carlsson,  J.  Rättskriv- 
ningen  12,  57. 

Carnel,  D.  Dialectflamand 
19,  17. 

Carraroli,  D.  Leggenda 
di  Alessandro  10,   73. 

Carstens,  A.  s.  Treichel 
10,  175- 

Carstens,  H.  Die  7  grafen 
10,  173- 

Carstensen,  H.  A.  LTt 
fön-e  klök  18,  58.  Nord- 
fries, rätsei  18,  57. 

Caspar,  J.  C.  Strafrecht- 
licher Inhalt  9,  26. 

Cassell's  dictionary  16, 
171. 


Catczyöskie,J.  K.  Heid- 
nische Polen  10,  294. 

Cauer,  P.     Rec.  3,  58. 

Cederschiöld,  G.  Kom- 
parat.  af  fornisl.  adj.  12, 
35.  Döda  ord  12,  46. 
Altnord,  sagabibl.  12, 1 23. 
Qrvaroddssaga  12,  124. 
Wis^n  12,  281.  Rec.  12, 
122. 

C  e  1  i  c  h  o  w  s  k  i ,  S.  Ars 
moriendi  20,   82. 

du  Chaillu,  The  Viking- 
age  7,  81. 

Chalybaeus,  R.  Ge- 
schichte Ditmarschens  7, 
103. 

Chamberlain,  A.F.  Lan- 
guages  in  America  16,  12. 

Chambers,  Encyclopsedia 
16,  10.  Rhymes  of  Scotl. 
16,  154- 

Chance,  F.  disinal  16, 
198.  Deuce  16,  201. 
Baccarat  16,  202.  Jack 
16,   229. 

Chancellor,  F.  Essex 
monuments  16,  85. 

Charles,  E.   Clans  16, 120. 

Cherry,  R.  R.  Criminal 
law  16,   132. 

Child,  F.  J.  Ballads  16, 
146. 

Chlingensperg-Berg,v. 
Gräberfeld  von  Reichen- 
hall  7,  40. 

Christ,  Th.    Rec.  10,  317. 

Chroust,  A.  Tageno  20, 
38.  Diplom  Heinrichs  IV. 
20,  62. 

Chuquet.     Rec.  21,   i. 

Clark,  A.    Oxford  16,  107. 

Clark,  G.  T.  Glamorgan 
16,  70. 

Clausen,H.  V.  Sprogkart 
overSönderjylland  18,53. 

Clausen,  j.  Heibergs 
Vaudevilles  12,    156. 

Giemen,  P.  Karoling. 
kunst  8,  132.  Kunst  der 
Rheinprovinz 8, 150.  Me- 
rowing.  u.  karoling.  pla- 
stik8,  157.  Rec.  12,  242. 

Cloetta,  \V.  Litteratur- 
geschichte  20,  89. 


Clouston,  W.  A.  Folklore 
16,  135- 

Cochran-Patrick,R.W. 
Scotland  16,   119. 

Cohausen,  A.  v.  Alter- 
tümer im  Rheinland  7, 44. 

Collinet,  Ph.  Formation 
de  racines  indo  -  europ. 
3,  66. 

C  o  1 1  i  n '  s  dictionary  16, 1 70. 

Collins,  J.  Ch.  English 
lit.  16,  325. 

Collitz,    H.     Rec.  3,  49. 

Collmann,  K.  F.  Vogt- 
land im  mittelalter  7,  1 1 1 . 

Comparetti,  D.  Kalewala 
10,   28. 

Constable,  A.  Major's 
History  16,  63. 

Cook,  A.  S.  scürheard  \^, 
184.  A  literary  motive 
16,  312.  Elene  16,  342. 
Riddles  of  the  Exeter 
Book  16,  347.  Lord's 
prayer  16,  370.  Rec.  16, 
352. 

Cookson,  Ch.    Rec.  3,  75. 

Cordes,  "W.  Nie.  v.  Basel 
14,   145- 

Cordier,    H.     Mandeville 

16,  483. 
Cordingley,  W.  G.  Com- 

mercial  guide  16,   178. 
Cornelissen,    J.     Volks- 

leven  10,  216. 
Cornelius,  G.  A.  Svenska 

kyrkans  hist.    12,   264. 
Correus,C.  Fortid  12, 1 79. 
Cosijn,  P.  J.    Beowulf  16, 

333.     Wettit  Irmingot  17, 

17.  Ndl.  19,  2. 
Cosquin,   E.     Contes  po- 

pulaires  10,   186. 
Cotton,  J.  S.    Rec.  16,  69. 
Cox,  J.  Ch.    Rec.  16,  33. 
Craies,  W.   F.      Compul- 

sion   to   leave  the    realm 

16,   128. 
Crallner,  C.    Nebelohne 

tod  10,   182. 
Creizenach,  W.  Rec.  10, 

449.     15,   124. 
C  r  e  m  e  r  ,   W.      Verdeut- 

schungswb.  4,   2.     Kein 

fremdwort  4,   3. 


Autoreiiresrister. 


395 


Cron.     Stellung  des  adjek- 

tivs  20,    3. 
Crow,  Ch.  L.     Me.  reim- 

paar  16,  300.    382.    391. 

440. 
Cuissard,  Ch.    Universite 

d'Orleans  15,  6. 
Cunningham,  P.  London 

16,  113. 
Cunningham,  W.     Hen- 

ley's  Husbandry  16,  104. 
Cuno,  D.  Kultur-  u.  kunst- 

gesch.  8,   10. 
Curtin,  J.    Irish  folk-lore 

16,   158. 
Cutting,  St.  W.    Neidhart 

u.  Steinmar  14,    114. 
Czink,    L.      Sprichwörter 

10,  480. 

D  a  e  m  s ,  S.  Istory  v.  Troyen 

19,   62. 
Dahlberg,  J.  G.     Balder 

12,    162. 
Dahlerup,V.  Physiologus 

12,     126.     Wimmer    12, 

282.      Rec.    12,    3.    12, 

48. 
Dahn,  F.     Werdegang  des 

Staatsgedankens    9,     13. 

Rec.  7,   146.     9,   19. 
Damköhler, E.  Ndd.l7,i. 

Regenstein    17,    4.      Zu 

Reinke  Vos  17,  30. 
Dal  man,    G.    H.     Volks- 
lieder 10,  421. 
Dändliker,  Karl.    Gesch. 

der  Schweiz  7,  1 20.  Lage 

Zürichs  8,   29. 
Darbishire.    Rec.  3,  57.  j 
Dargun.     Rec.  9,  6. 
Dassow,  H.    Abzählreime 

10,  428. 
Davidson,    C.      Coventry 

play  16,  476. 
Davidson,    Ch.      Beowulf 

16,  337- 
Davidsson,  O.    Isl.  gätur 

12,  202. 
Davis,  F.    Derdy  Iß,  230. 
Davis,   J.  F.     Anglo-Sax. 

chronicles  16,  365. 
Deering,  W.    Anglo-Sax. 

Judgment  day  16,   348. 
Dehio,    G.     Rec.  15,   34. 


Dehnicke,  O.  Goethe  u. 
fremdwörter  4,   l. 

Deimling,  H.  Chester 
plays  16,  477. 

Dejob,  Ch.     Rec.  7,   88. 

Delbrück.     Rec.  8,   14. 

Della  Neve,  F.  Klein 
Duimpje  10,  45  a. 

Denecke,  A.  Anstands- 
gefühl 8,  4.  Gruss  und 
anrede  8,    127. 

Den  vir,  J.  The  Irish  16, 
41. 

Deppe,  Aug.  Tag  der  Va- 
russchlacht 7,    139. 

Desdevises  du  Dezert, 
G.     Wisigoths  7,   54. 

Detlefsen,  D.  Eibmar- 
schen 7,    105. 

D  e  1 1  e  r ,  F.  Hamletsage  10, 
86.  Fornaldarsögur  12, 
122. 

Deybeck.     Rec.  9,   34. 

Dibelius.  Eibbrücke  in 
Dresden  8,    46. 

Dick,  W.  Gesta  Romano- 
rum 20,  47. 

D  i  e  r  au  e  r ,  Joh.  Geschichte 
der  eidgenossenschaft  7, 
121. 

Diercks,  G.  Helgoland 
18,  45. 

Dieter,  F.    Rec.  16,  305. 

Dieter  ich,  J.  R.  Vem- 
gerichtsurkunden   9,    59. 

Dietrich,  R.     Dt.  unterr. 

4,  43-  44- 

Dietrichsen,  L.  Stav- 
kirker  12,  242. 

Dingeldein,0.  Reim  bei 
den  Griechen  20,   7. 

Dirks,  Mr.  J.  Meroving. 
raunten  8,  180.  Reisjes 
18,   2. 

Dirksen,  C.  Pfingstlied 
10,  265.  Kinderlieder 
und  lügenreime  10,  429 
Pfingstlieder  10,  430, 
Sprichwörter  10,  479 
Ndd.  17,   I. 

Distel,  K.  Weihnachts 
spiel  10,  454.  Michael 
Becker  15,  17.  Luthers 
ende  15,  105.  Melanch- 
thon  20,    102. 


Dittmar,  E.    Blankenhei- 

mer  ma.  5,   16. 
Dittmar,   G.     Geschichte 

des  deutschen  volkes  7,73. 
Dixon,   J.    M.      Idiomatic 

Engl,  phrases  16,    177. 
Djurklou,  G.     Den  onde 

12,  171. 
Dobenecker,  O.   Littera- 

tur  z.  thüring.  gesch.  7,  3. 

Rec.   10,    133. 
Doeberl,  M.    Monumenta 

selecta  20,   22. 
Doctor.     Rec.   16,  98. 
Dodge,D.K.  Rec. 16,278 
Dörfler,    A.      Gedenk 

schlage  10,   287.     Todes 

Vorbedeutung    10,     318 

Blutaberglaube  10,  354 
Döring,  A.  M.SoterS,  91 
Dorph,  Chr.  Kongespejlet 

12,   127. 
Douglas-Lithgow,R.  A. 

Anglo-S.  allitt.  16,    299. 
Dove,    P.    E.     Domesday 

16,50. 
Dragicevic,  Th.  s. Krauss 

10,    191. 
Draheim.     Rec.  20,   90. 
Drescher,    K.     Zu   Hans 

Sachs  15,    123.   124. 
Dressler,  F.    Rec.  10,  29. 
Dreves,  G.  M.     Analecta 

hymnica    20,    19.      Rec. 

20,  9. 

Drijver,    F.  W.      Tegels 

19,  3- 
Dubanton,    F.    E.      Rec. 

15,   72. 
Duflou,    G.     Hans   Sachs 

als  moralist  15, 128.  Rec. 

21,  3- 

Duhm,  B.     Kosmologie  u. 

rel.   10,   5. 
Dumcke,  J.     Faustbücher 

15,   36. 
Dümmler,E.   Paulus  Dia- 

conus  20,    13.     Sedulius 

Scottus  20,    14. 
Dünn.     The    nasal    sonant 

3,  61. 
Dürnwirth,    R.     Sloven. 

sagen  10,    155. 
Dyer,    T.  F.  T.      Church 

lore  16,    138. 


'^96 


Autorenregister. 


D ylvStia. Waling.  'En  rare 
koridon  18,  2.  Vit  Fries- 
land's  volksleven  18,  lO. 
Ela  fria  fresena  18,  24. 
Sljucht  en  Rjucht  18,  28. 

D  z  i  a  t  z  k  o ,  K.  Bibliograph, 
miscellen  15,  9. 

Baden,  J.    Boutmy's  Engl. 

Constitution  16,   133. 
Eagar,  A.  K.    Engl,  gram- 

mar  16,   261. 
Earle,  J.    Engl,  prose  16, 

254.  English  tongue  16, 

255.  Beowulf  16,    336. 
Ebeling,    F.  W.     Kalen- 

berger  15,   51. 

Elsworth,  J.  W.  Ballads 
16,   147- 

Egelhaaf,  G.  Deutsche 
gesch.  7,  69.  15,  2.  Rec. 
7,   117. 

Eger.     Rec.  15,  72. 

Egger,  J.  s.  Zingerle  9,  58. 

Egli,  J-  J.  Nomina  geo- 
graphica 2,   18. 

Egloffstein,  V.  Selneccer 

15,  187. 

Ehni,  J.     Yama  10,    14. 

Ehrismann,  G.  Lexiko- 
graph. 1,  10.  So  egih  13, 
6  a.  Bibliogr.  Übersicht 
12,  83.  21,  28.  Mhd. 
lehrged.  14,  22.  Hugo 
V.  Trimberg  14,  43. 

Ehrle.  Franziskanerorden 
20,  75- 

Ehwald.  Lassberg  und 
Grimm  21,  20. 

Eibach.     Rec.  15,   75. 

Eichberg,  F.  Spinnerin 
im  monde  10,   122. 

Eichhorn,  K.  Reinfried 
14,  77. 

Eicke,Th.  RolandlO,  loi. 

Einenkel,E.  Engl. syntax 

16,  249. 

Einert,  E.    Watzdorff  15, 

207. 
Eisenhart.     Sixtinus    20, 

117. 
Eitner,  R.     Senfl  15,  188. 

Siess  15,   190. 
Ekhoff,  E.     Hällristingar 

12,  224. 


Elias,  J.    Jahresber  6,  15. 
Ellinger,  G.  Volkslied  10, 

379.      Jahresber.    15,    i. 

Jesuitendramen  15,   151. 

Rec.  10,  386.   422.  467. 

15,  37.   152. 

Ellis,  A.  J.    English  dia- 

lects  16,  232. 
Ellis,  F.  S.    Chaucer  16, 

445.  446. 
Elton,  Ch.   Rec.  12,  115a. 

16,  80. 

d '  E 1 V  e  rt ,  Chr.  Volkslieder 

10,  392. 

Emerson,  O. F.  Webster's 
dictionary  16,  167.  Chro- 
nicle  16,  366. 

Enders,  L.  Luther  und 
Emser  15,  85.  Rec.  15, 
28.  87. 

Engel,  Jak.     Rec.  7,  68. 

Engel,  K.  Puppenkomö- 
dien 10,  465.  Rec.  10, 
467. 

Engelhard.  Kunstgesch. 
Niedersachsens  10,  474. 

Engelien,A.   Rec. 10,23. 

Engelke,  V.  Hälsinge- 
sägner  12,  171a.  Vadsby 
12,  238. 

Englert,  A.  Hss.  in  Zwei- 
brücken 10,  442.  15,  21 1. 
213.  Zu  Fischart  15,  42. 
43.  Es  ist  ein  ros  ent- 
sprungen 15,  63.  Hans 
Sachs  15,   121. 

Englert,  Seb.    Junker  14, 

45- 
Erbe,  Karl.    Deutsche  na- 

men  2,  3.     Zu  Wustmann 

4,  25. 
Erben,  W.     Immunitäten 

8,  237. 
Erdelyi,  P.  Attila  10,  69. 
Erdmann,  A.    Götar  och 

Goter  7,  57.    Heimat  der 

Angeln  7,  59. 
Erdmann,  D.     Schwenk- 
feld 15,   184. 
Erdmann,  O.     täte  4,  30. 

Rec.  4,  22.  45. 
Erdmann,  Th.    Goslar  7, 

127. 
Erhardt,  L,     Rec.  7,  17. 

16,  331. 


Erichson,  A.  Butzer  15, 
24. 

Ermisch,  H.  Urkunden- 
buch  V.  Freiberg  8,  74. 
Verzählen  9,  2.  Chem- 
nitzer achtbuch  9,  60. 
s.  auch  Richter  8,  45. 

Erslev,  K.  Kilderne  A. 
Danmarks  hist.   12,    267. 

Escher,  J.  Urkundenbuch 
V.  Zürich  8,  65.    20,  54. 

E  s  k  u  c  h  e ,  G.  Kinderlieder 
10,  424.     10,  425. 

Euling,  K.  Hildesheimer 
land  8,  22.  Heinr.  Kauf- 
ringer 14,  38.  Oldecop 
17,  41. 

Evans,  D.S.  Deuce\%,  201. 

Evans,  J.  Brit.  coins  16, 
75.  Red  book  of  Hergest 
16,  64. 

Evers,  G.    Luther  15,  97. 

Exn er- Christen.  Sagen  aus 
Rokitnitz  10,    142. 

Eymael,H. J.  Kokerellen 
19,  38. 

Eyre-Todd,  G.  Scottish 
poetry  16,   330. 

Fabricius,  F.  Urkunden 
von  Neuencamp  8,  76. 

Fahrenberg,  K.  Confes- 
sio  amantis  16,  448. 

Falk.     Rec.  8,   156. 

Falk,  Hj.     Rec.  12,  33. 

Fasola,  C.  Joh.  v.  Stau- 
pitz  15,  201. 

Faul  de,  A.  Zur  dt.  gramm. 
4,  26. 

Faulmann,  K.  Wörter- 
buch 1,  3. 

Faulmann,  L.  Buch- 
druckerkunst 8,  84. 

Feilberg,  H.  F.  Vampyr 
10,  119.  Eid  10,  364. 
Bidr,  til  en  ordbog  12, 
10.  Totenfetische  10, 354. 
12,  168.  Lev.  begravet 
12,  169.  Cyprianus  12, 
180. 

Feilberg,  M.  W.  Norsk 
bogfortegnelse  12,  80. 

Feist,  S.  Familiennamen 
2,  8.  Zu  gunsten  4,  14. 
Bären  aufbinden  10,  486. 


Autorenreg^ster. 


397 


Fennel,  C.  A.  M.     Indo- 

europ.  vowel  System  3,  57. 

Nasalis  sonans  3,  60. 
Fenselau,  H.  A.     Notker 

13,   17. 
Fester,  R.     Siegel  v.  Rö- 
teln 8,  226. 
Fick,    A.     Vergl.  Wörter- 
buch 3,  51.    Rec.  3,  53. 
Ficker,  J.  Erbfolge  9,  14. 

Regesta  imperii  20,  57. 
Fikentscher.  Münzkunde 

8,   177- 
Finke,  H.     Westfälisches 

urkundenbuch  20,  51. 

Dominikanerbriefe  20, 74. 
Firmenich  -Richartz, 

E.     Meister  AVilhelm  8, 

169. 
Fischer,  A.     Aberglaube 

b.  Ags.  16,   136b. 
Fischer,    Alb.      Lessings 

fabelabh.  10,  207. 
Fischer,    H.      Haartracht 

7,  60.  Rec.  5,  II.  10,  65. 
Fischer,  K.  Rec.  7,  67. 
Fischer,    L.    H.     Berlins 

Vergangenheit  8,  48. 
Fischer,  R.  Vaters  lehren 

16,  415- 
Fischer,    Th.  A.     Nord- 
irischer dialekt  16,  238. 

Engl,  litteratur  16,  320. 
Fittis,    R.    S.      Sports    of 

Scotland  16,   118. 
Fitzner,    R.      Kreuzberg 

10,   130. 
Flathe,  Th.     Rec.  9,  54. 
Fleischmann,  J.  K.  Rec. 

20,   100. 
Floss,    A.    s.    C.    Schmidt 

10,   184. 
Flügel,  E.     Rec.   16,  7. 
Flügel,  F.   Engl,  wörterb. 

16,   166. 
Fock,  G.  Bibliotheca  Ger- 
manica 21,   29. 
von  Brücken  Fock,    M. 

B.  F.  W.  Friezen  in  Zee- 

land  18,   2. 
Forchhammer,  J.    Her- 

julfsholms    manuskr.    12, 

74  a. 
Forrer,    R.  s.  Zschille  8, 

207. 


Forst,    H.    s.    F.    Philippi 

7,  95- 
P'örster,M.  ^Elfricl6, 361. 
Fortescue,  J.  B.    Histori- 

cal  ms.  16,  73. 
Booster,  G.  Judith  16,  350. 

ten  Brink  21,  6. 
Fowler,    J.  T.     io  insense 

16,  203. 
Franck.  J.     Etym.  woor- 

denboek   19,    23.     Rec. 

3,  93-     19.  54-  55- 
Franke,  C.  Schriftsprache 

4,  36.    Ostfränkisch  5,  3. 
Franke,  Fr.  Wortstellung 

4,  7- 

Franke,  K.  Germanistik 
21,  2. 

Fränkel,  L.  Proteusmär- 
chen  10,  181.  Volkslied 
10,  410.  Eisenbart  10, 
437.  Abderiten  10,  514. 
Walther  14,  128.  Val. 
Schumann  15,  163.  164. 
Robin  Hood  16,  468. 
ten  Brink  21,  6.  Zarncke 
21,  25.  Rec.  10,  88. 
378.  462.  14,  117.  15, 
37.  57.  140.  156.  16, 
319.  428.  447. 

Frantz,P.  Sachs,  prinzen- 
raub  15,    145. 

Frantzen,  j.  J.  A.  A. 
Fischarts  Gargantua  15, 
41. 

Franz,  W.  Engl,  syntax 
16,  279. 

Franziszi,  Fr.  Volkssagen 
10,  156.  Alpenfahrten 
10,  248. 

F  r  a  z  e  r  ,  J.  G.  Golden 
Bough  10,   232. 

Freeman,  E.  A.  Essays 
16,  39. 

Frege,  G.  Sinn  und  be- 
deutung  3,  40  a. 

Frensdorff.  Rec.  17,  41. 

P'resenius,  A.  Volkslied- 
interesse 10,  376. 

Freudenberger,  M.  Auf- 
takt b.  Chaucer  16,  435. 

Freund,  Leonh.  Volks- 
weisheit (treue)  10,  468. 
Spruchweisheit  10,   480. 

Frey.     Rec.  8,    157. 


Freybe,  A.  Das  deutsche 
haus  8,   128.    Joh.  Schlu 

15,  154.  Redentiner  spiel 
17,   20.     Rec.   10,    498. 

Freymond,  E.     Rec.   10, 

85-     16,  423- 

Frey  tag,  L.  Tiere  im 
glauben  der  Alpler  10, 
365.     Rec.   14,   10.    54. 

Frick,  O.     Rec.  10,   184. 

Fricke,  R.     Ae.  zahlwort 

16,  271. 
Fridericia,J.  A.  Christian 

IV.  breve  12,   268. 

Fried el,  E.  Zwieselbaum 
10,  349- 

Friedländer,  E.  Univer- 
sitätsmatrikeln 8,   216. 

Fried länder,  Max.  Com- 
mersbuch  10,  418. 

F  r  i  s  c  h  b  i  e  r,  H.  Ostpreussi- 
scher  glaube  10,  337. 
Volksreime  10,  431.  Rät- 
selfragen 10,  501. 

Fritsch.  Alte  Görlitzer  8, 
227. 

Fritzner,  J.  Ordbog  12,  i. 

Frommer,  O.  Handels- 
gerichtsbarkeit 9,   6. 

Fromm  hold,    Ge.      Rec. 

9,  6. 

Froning,  R.    Drama  6,  6. 

17,  21. 

Fruin,   R.     cliven,  clawen 

19,  36.  37- 
Fuchs,  G.  Luther  15,  loi. 
Fuhr,  K.    Metrik  des  al- 

litterationsverses  13,   8. 
Funk.     Rec.  15,  54. 
Furnivall,  F.  J.  Hoccleve 

16,    451.     Jacob's    well 

16,  484. 
Für r er,   C.    Kirchl.  leben 

in  Zürich  8,   104. 

G  a  b  e  1  e  n  t  z ,  G.  V.  d.  Sprach- 
wissenschaft 3,  24.    Rec. 

10,  28. 

Gaidoz,  H.     Melusine  10, 

222. 
Gairdner,  J.  Rec.  16,  35. 
Gallee,  J.  H.    Outwikke- 

ling  der  taal  3,  37.    Alts. 

gramm.  17,   12. 


398 


Autorenregister. 


Gander,  C.    Kinderspiele 

10,  283. 
Gander.   K.     N.ichzehrer 

10,  310- 
Ganter,  H.    Abstammung 

der  Zähringer  8,   53. 
Ganzenmüller,  K.    Geo- 
graphische namen  2,   19. 
Gardiner,    S.    R.      Engl. 

history    16,     14.      Atlas 

16,   15.     Historical  Rev. 

16,  38. 
Garke,  H.     h   13,  4. 
Garnier,  R. äI.  Engl.land- 

ed  interest  16,  95. 
Gärtner,  G.    Friedr.  d  gr. 

21,  9- 
Gaster,  M.  Legend  of  the 

Grail  16,   135. 
Gauchat,  L.     Rec.  5,  14. 
Gebert,  C.  F.    Münzstätte 

Nürnberg  8,    175. 
Gebhardt,Br.  Handbuch 

7,  68. 

Geete,  R.     Trojasaga  12, 

140. 
Gelbhaus,  S.  Parzival  14, 

94- 
Gele  ich,  E.    Entdeckung 

Amerikas   12,    108. 
Genelin,  Plac.    Hof.  epen 

14,  7- 
Genfry,  J.  G.   Family  na- 

mes  16,  225. 
Gengier,  H.  G.    Beiträge 

zur    rechtsgeschichte    9, 

57.     Stadtrecht  von  Re- 
gensburg 9,  57. 
Genniges,    E.      Neidhart 

14,   119. 
G  e  n  t  h  e  ,  A.     Deutsches 

slang  4,  38. 
Ger  des,    H.      Geschichte 

des   deutschen  Volkes  7, 

72. 
Gering,  H.    Edda  12,  91. 

Altnord,  sagabibl.  12, 1 23. 
G  e  r  1  a  n  d,  O.  Fürstenschloss 

8,  134- 

Gertz,  M.Cl.  Hexaemeron 

12,  154- 
G  e  s  s  1  e  r ,  A.  Felix  Platters 

reiseschilderung  8,   122. 
Gesterding,  Karl.  Gesch. 

d.  Stadt  Greifswald  7, 1 3 1 . 


Gibbons,  A.    Ely  16,  67. 
Gierke,  O.    Untersuchun- 
gen   z.    rechtsgeschichte 

9,  6. 
Giesebrecht,  W.  v.    Ge- 
schichte der  d.  kaiserzeit 
7,  «3- 

Giesswein,  A.  R6ducti- 
bilit6  des  langues  3,  44. 

Gietmann,  G.  Xib. 14,63. 
Engl,  ausspräche  16,  290. 

Gilbert,  J.  Oxford  16,  89. 

Gillhoff,   J.     Volksrätsel 

10,  498.     17,  44. 
Gislason,  K.   Udvalg  12, 

97- 
Gitt6e,  A.  Nederlandsche 
Folklore  10,  215.  Eigen- 
I  namen  19,  24.  Rec.  8,  8. 
i  Gjerding,K.  Helium  her- 
I  red  12,  278. 
I  Glassschröder.    Rec.  7, 

119. 
!  Glock,  Th.   Bienensymbo- 
'■      lik  10,   315. 
\  Glöde,  Herm.  Heimatliche 
bilder  7,    108. 
Glöde,0.  Tiernamen 2, 26. 
zu  gtmsten  4,   14.    Hoch- 
zeiten 10,  241.    Lied  von 
Rumpelpott  10, 271.  Such- 
ten breken  10,   338.    Be- 
sprechen 10,340.  Schmäh, 
lied  auf  Napoleon  10,445. 
Redensarten     10,      487. 
Konrad    14,    49.      Ndd. 
17,  I.  Fluchpsalm  17,  26. 
Rec.  4,  37.    10,  443.    16, 
350.  364- 
Göckeler,W.Myth.  Über- 
reste 10,  48. 
Gödeke,   K.     Lit.  gesch. 

6,   I. 
Gödel,  V.   Katalog  12,  73. 
Godt,     C.      Anfänge    von 

Schleswig  7,   104. 
Goldbeck-Löwe,  A.  Ge- 
schichte  d.   freien   verse 

4,  53. 
Goldziher,  J.    Religions- 
wissensch.  u.  ethnogr.  10, 
231.    Blutaberglaube  10, 

354- 
Gollancz,  J.  Cristl6,340. 
Hoccleve  16,  452. 


Golther,  W.  Lit.  gesch. 
6,  4.  Dichtung  der  F?e- 
röer  12,  loi.  Ares  Is- 
länderbuch 12,  104.  Nib. 

14,  13.  Rec.  3,  82.  10, 
25.  26.  79.  12,  93.  100. 
118. 

Gomme,  G.  L.  English  to- 
pography  16,  84.  Folk- 
lore 16,    135.    136a. 

Gosse,    R.    W.      Zwingli 

15,  214. 
Gothein,E.    Wirtschafts- 

gesch.  8,  233. 

Gottlieb,  Th.  Bibliothe- 
ken 8,  59. 

Gott  lob.  Kreuzzugssteuern 
8,  232. 

Götz,  G.  Corpus  glossa- 
riorum  20,   i. 

Götze,  E.  Lit.  gesch.  6,  i. 
Hans  Sachs  1.5,   120. 

Götzinger,  W.  Roma- 
nische ortsmamen  2,   16. 

Grade,  P.  Neger- Eng- 
lisch  16,  245. 

Gradl,H.  Ortsnamen 2, 23. 
Westböhmen 5, 3.  Egerer 
archiv  14,   148. 

Graf,  F.     Rec.  16,  22. 

Graf,  H.    Sprachverderber 

4,  Sa- 
Gram,  A.  V.  Hovmanden 
12,   182. 

Grandgent,  C.  H.  Sounds 

16,  291.  Rec.  3,  5.  16, 
292. 

Granz,  E.    Inschriften  10, 

483- 
Granz,    E.    T.     Seege    of 

Troye  16,   422. 
Grasserie,  R. de  la.   Pho- 

netique    generale    3,     3. 

Rhythmique  compar6e  3, 

109. 
Grauert.     Kaisersage   10, 

94. 
Gray,  J.  M.    Rec.  16,  100. 
Green,  A.  S.    Engl,  hist- 

16,   116.     Rec.  16,   116. 
Green,  J.R.  Engl,  history 

16,  13. 
Greeven,     H.      Predigt 

Bertholds  v.  R.  14,  139. 


Autorenregister. 


399 


Grefe,    C.      Israeliten    in 

Wien  8,   199. 
Gregor,  W.    Scotch  fisher 

child  16,  135.    AVeather 

lore  16,   135. 
Grets,J.    Tellsage  10, 103. 
Greyerz,    O.    v.    Sprach- 
entwicklung 5,   7. 
Grienberger,      Th.      v. 

Germ,  götternam.  10,   35. 

Matroneninschr.   10,    37. 
Griesbach,    A.      Buden- 

tiner  sage  10,   162. 
Grimm,    F.      Wycliffe    u. 

Purrey  16,  398. 
Grimm,  brüder.     Wörter- 
buch   1,     I.       Deutsche 

sagen  10,  55. 
Grimme,  Fr.  Minnesinger 

14,   110.     Wachsmut  14, 

I  22. 
Grob,    J.      Strasswalchen 

8,  31. 
Grobe,    L.      Münzen    von 

Sachsen-Mein.  8,   176. 
Gröndal,  B.    Um  Saeniun- 

daredda  12,  92. 
Groos,  K.     Rec.  6,   17. 
Gross,     Ch.       Gild    mer- 

chant  16,  98. 
Grosseteste,   R.      Rules 

16,  103. 

Grössler,  H.     Sagen  aus 

Mansfeld  10,   129. 
Grotefend.     Konrad    14, 

49- 
Groth,  P.    Polizeiordnung 

17,  37. 

Grove  G.  L.  Bornholsmk 
gilde   12,    181. 

Gruhn,  A.  Richard  I. 
16,   24. 

Grunzel,  J.  Stadtrechte 
Böhmens  9,  52  a. 

Güdemann,  M.  Gesch. 
d.  Unterrichts  8,    190. 

GuSmundsson,  V.  Lit- 
klaeöi  12,  15.  Ritsjä 
nokk.  ütlendra  böka  12, 
89.  FöstbroeÖralag  12, 
248.      Privatboligen    12, 

Guglia,  Eug.  Gesch.  d. 
Stadt  Wien  7,    133.  | 


I  Guist,  M.   Hausinschriften 

I    10,  473. 

IGummere,B.  Germ.  orig. 
I      10,    27.     Rec.   16,    326. 

460. 
Gundlach,     W.       Codex 

Carolinus  20,  79.     Rec. 

3,  6. 
Günther,  O.     Walther  v. 

d.  V.  14,    104. 
Guppy,    H.    B.       Family 

names  16,   223. 
Gurwits  ch,  B.    Johannis- 

fest  10,  260. 
Gustafson,     G.    A.       En 

baadgrav  12,   221a. 
Gutmann,    J.      Eule    16, 

473. 

Haack,  O.    Zeugnisse   zur 
heldensage    10,    60.    16, 

137- 
H  a  a  g  e  ,      R.         Dietrich 

Schernbergs      Schauspiel 

15,  153. 
Haagen.    Sittard.  15,  193. 
H  a  a  s ,  A.  Rügensche  sagen 

10,     123.      Pommersche 

sagenlO,  127.  Rügensche 

legenden  10,   198. 
Haase,  K.  E.  Spukgeister 

10,    116.      Sagen    a.    d. 

Havelland  10,  1 1 7.  Sagen 

a.  d.   Priegnitz  10,    118. 

Vergrab,  schätze  10,  120. 

Hexenprocess     10,     302. 

Volksmedizin     10,     334. 

Diebzauber  10,  359.    Mi- 
chaelislied      10,        412. 

Sprichwörter  10, 470.475 . 
Haberland.     Rec.  9,   i. 
Habet,  Jos.    Limburgsche 

Wijsdommen  9,  63. 
Hafner,  O.  Kloster  Hirsau 

8,   108. 
Hagedorn,  W.     Chaucer- 

schüler  16,  455. 
Hagelin,  H.  Stomatoskop. 

undersökningar  3,   21. 
Hagen,  P.  Parzivalstudien 

14,  96.     Rec.   14,  94. 
Hahn,     C.       Leben    nach 

dem  tode  10,  373. 
Hahner,  L.     Engl.  Volks- 
lied 16,   105. 


Hain,     L.        Repertorium 

8,  85. 
Halatschka,  R.    Rec.  4, 

22. 
Halbertsma,  T.  E.    Rec. 

18,  52.     18,  59. 
Hall,   H.     Exchequer   16, 

80.       Customs      revenue 

16,  99- 
Hall,   J.  L.     Beowulf  16, 

335-     Rec.  15,  37. 
Halvorsen,  J.  B.    Norsk 

forfatterlex.   12,   82. 
Hammer sheimb,  V.    U. 

Fserersk  anthol.  12,   loo. 
Hampe,    Th.      Lamprecht 

14,  56. 
Handtmann,    E.      Mark. 

beide  10,   322. 
Hann,  Fr.G.  Rec.  10,  155. 
Hans,     J.        Katechismen 

15,  82. 
Hänselmann,    L.      Mnd. 

beispiele  17,  36. 
Hansen.     Westerland   auf 

Sylt  18,   47. 
Hansen,   A.  M.     Einwan- 
derungen inSkandinavien. 

12,  212. 
Hansen,    J.      Stadtarchiv 

V.  Köln  8,  38. 
Hansen,  P.    Danske  skue- 

plads  12,   151. 
Hansen,  R.     Sprachgren- 
zen in  Schleswig  18,   55. 

Rec.  18,  40. 
Hansjakob,      H.         Der 

schwarze  Berthold  8,  146. 
Hanslick.         Volksmusik 

10,  406. 
Hantschel,    F.      Landes- 

kundl.  litteratur  10,  228. 

Volkslieder  10,  394. 
Hardy,    E.    L.      Waurins 

Chronik  16,  61. 
Hardy,     T.    D.       Geffrei 

Gaimar  16,  51. 
Harless,  W.     Bergisches 

land  8,   20. 
Harms,    P.       Fortunatus- 

dramen  15,   146. 
Harnack,  O.    Rec.  7,  69. 
Harrison,  J.  A.     Negro- 

English  16,  246. 
Hart,  Ch.  E.  Rec.  16,  322. 


4CH) 


Autorenregister. 


Hart,  G.  Pyramus  10, 
iLX^.    16,  316. 

Hart,  J.  M.  </mw  16, 
183.  Westsächs.  ;,'■/>// 16, 
2(X5.  Ear)y  Engl,  judaism 
16,  311. 

Hartfelder,  K.  Katha- 
rinentest8,2i4.  Schwartz- 
erdt  15.  176.  Melancli- 
thons  declamationes  20, 
79.  Melanchthon  als 
praeceptor  20,  100.  Me- 
lanchthonia  paedagogica 
20,  103.  Sibutus20,  113. 
Simler    20,    114.      Rec. 

15,  86. 

Hartland,  E.  S.  Folk- 
tale  16,   135.    Fairy  tales 

16,  136. 
Hartmann,    A.      Bayerns 

mundarten  5,  3.     Hesel- 
loher  14,   116. 
Hartmann,    Felix.      Rec. 

3,  54- 
Hartmann,     H.       Angel- 
becker mark  8,   19. 
Hartshorne,  A.  Hanging 

in  chains  16,    102. 
Hase,    K.    v.      Geistliches 

Schauspiel  20,  87. 
Hassencamp,  R.    Ireland 

16,  42. 
Hauck,    A.      Bischöfliche 

fürstenraacht  9,   32. 
Hauffen,    A.       Volkslied 

10,  378.    Fischarts  werke 

15,  40.  Scheidt  15,  152. 
Rec.  10,  393.  15,  10. 
57.  59.   114.   116.   123. 

Haukenaes,  Th.  S.  Reise- 

skildringer  12,   196. 
Haan,    F.    J.      Bauer   und 

gutsherr  8,    193. 
Haupt,     M.       Engelhart 

14,  53. 
Hauptmann,   F.     Bonner 

leben  8,   35. 
Hausknecht,  E.    hutchels 

16,  240. 

Häusser,    J.     Kaisersage 

10,  93. 

Häussner,  J.     Rec.  20,  4. 
Hauthaler.       Pergament- 
urkunden 8,  68. 
Hawkins,  F.    Rec.  16,  81. 


Ritter   Hilger 
Odlings 


H  a  y  n ,    K 

8,  57. 

Hazelius,   A. 
häfder  12,  237. 

Hazlitt,  W.  C.  Livery 
companies  16, 1 14.  Tales 
and  legends  16,   150. 

Heath,  H.  F.  ten  Brink 
21,  6. 

Heck,  Ph.  Gemeinfrie- 
sische rechtsquellen  9, 23. 

18,  35- 

H  e  e  g  e  r.  Trojanersage  10, 
105. 

Heer,  G.  Litteratur  des 
kantons  Glarus  7,  7. 

Hegel,  K.  Städte  und 
gilden  9,  44.     16,  96. 

Hegler,  A.  Seb.  Franck 
15,  50. 

Heide,  G.   Nürnberg  8, 34. 

Heidemann,  J.  Rec.  7, 
84.   107. 

Heierle,  J.  Gräberfund 
7,  42. 

Heilig,  O.  Auerbachs 
keller  10,  83.  Kinder- 
spriiche  10,  290.  Ostfrk. 
mundart  10,  320.  Aber- 
glaube 10,  321.  Bast- 
lösereime 10,  433. 

Hein,  J.  Bildliche  Ver- 
neinung 16,  176. 

Heine,  C.     Rec.  15,  149. 

H  e  i  n  e  c  k ,  Herm.  Flugblatt 
15,  46. 

Heinemann,  O.  v.  Gesch. 
von  Braunschweig  und 
Hannover  7,  96. 

Heinrich,  G.  Rec.  10, 
69.  78.  86.  103.    14,  64. 

Heinsius.       Woordenlijst 

19,  25. 

Heinzel,  R.     Gralromane 

10,  79.    Orendel  10,  99. 

Rec.  6,  3.     12,   96. 
Heiss,  A.    Monnayage  des 

Su^ves  7,  61. 
Held,  F.    Sprachgeb.  von 

Mähren  5,  21. 
Held,     J.    V.     Königtum 

und  göttlichk.    10,  47. 
H  e  1 1  w  a  1  d ,  Fr .  V.  Ethnogr. 

rösselsprünge     10 ,    230. 


Höflers  forschungeu  10, 
328. 

H eisig,  J.  Meier  Helmbr. 
14.  93- 

Helten,  W.  L.  van.  Bij- 
dragen  tot  de  gramm. 
19,  6. 

Hempl,  G.  Efenehp  16, 
179.  Book  16,  189.  yet, 
ever  16,  200.  O.E.  ea, 
shortening  before  h  -f- 
cons.  16,  265.  k)i  in 
English  16,   276. 

Hench,  A.  Monseer  frag- 
mente   13,    10. 

Henderson,  E.  F.  Engl, 
bibliogr.  16,  6.  Ver- 
brechen in  England  16, 
103. 

Henley,  W.  de.  Hus- 
bandry  16,   104. 

Henne  a.Rhyn.O.  Kultur 
8,  I.  Frau  8,  98.  Kul- 
turgesch.  d.  Juden  8,  194. 

Henning,  A.  Steuergesch. 
von  Köln  8,   235. 

Henning,    R.     Rec.    7, 

32-  34- 

Henrici,  A.  v.  Volks- 
heilmittel 10,  326. 

Henrici,  Emil.  Mhd. 
leseb.  14, 10.  Iwein  14,  32. 

Henrici,  Ernst.  Amerika- 
fahrer 12,   109. 

Henry,  V.    Rec.  3,  6.  53. 

11,  I. 

Henzen.     Träume  im  altn. 

12,  166. 

Herbers,  H.     Namenver- 
besserung 2,   20. 
Herford,  C.  H.     Rec.  3, 

27a.     16,  319. 
Hering,  H.    Luthers  tauf- 

büchlein  15,  79. 
H  e  r  1  e  t ,   Br.     Äsopische 

Fabel  20,  86. 
Herre,     H.       Ilsenburger 

annalen  20,  32. 
Herrlich,  S.    Rec.  16, 14. 
Herr  mann,  A.    Ethnolog. 

mitteilungen  10,  214. 
Herrmann,    M.      Jahres- 

ber.  6,   15.  15,  i.     Eyb. 

14,   143.    Rec.  15,  3.  lo- 

21,   30. 


Autorenregister. 


401 


Herrmanowski,  P.    Göt-    Heyer,  A.     Lutherdrucke 


terlehre    10,    24.      Rec. 

10,   184. 
Hertel,G.  Urkundenbuch 

20,  53. 
Hertel.L.    Fränkisch  5, 3. 
Hertel,     W.       Mundartl. 

untersuch.  5,   i. 
den  Hertog,  C.  H.    Ndl. 

spraakkunst  19,    13.     sa- 

mengestelde   zin   19,   14. 
Hertz,  W.     Konrad  Hof- 
mann 21,   16. 
Hertzberg,  G.  J.    Gesch. 

d.  Stadt  Halle  7,   132. 
Herzfeld,  G.    Exeterbuch 

10,  508.     16,  346. 
Herzog,  Hans.    Silbery sen 

15,    192. 
Herzog,  Hugo.    Volkslied 

10,  377. 

Hess,  Georg.  Geist  u. 
wesen  d.  d.  spräche  3,  86. 

Hesseis,  J.  H.  Anglo- 
saxon   glossary    16,    372. 

Hessler,  C.  Hess,  ge- 
schichte  und  sage  7,  93. 

Hettema,  F.  Buitenrust. 
Oud-Friesland  18,  r.  32. 
Bijdr.  tot  het  oudfriesch 
woordenboek  18,  21. 
Fresiska  18,  22.  23.  Taal 
en  letteren  18,  27.  28. 
Waneer  zijn  de  oude 
friesche  wetten  opge- 
steld?  18,  34.  Alt-druck 
d.  westerlauw.  rechte  18, 
36.  Ndl.  19,  2.  Rec. 
19,  9-  56.  63. 

Heusler,  Andr.  Altd. 
verskunst  13,  7.  Rec. 
4,  53.  5,  6.  9.  13.  12, 
4.  42.  95. 

Hewett,S.  Devon  16,  236. 

Heyck,  E.  Gesch.  d. 
herz.  V.  Zähringen  8,  55. 
Urk.  d.  h.  V.  Zähr.  8,  222. 
Rec.  7,  76.  116.    20,  63, 

He  yd,  W.  v.  Württem- 
berg, litteratur  7,  4.  Hand- 
schriften in  Stuttgart  8, 
61.  Polnischlied  10,  444. 

Heydenreich,  E.  Sage 
V.  ungerat.  söhn  10,   134. 


15,  68. 
Heyne,    M.     Wörterbuch 

1,   I.     Rec.  8,  7. 
Heyse,  A.    Fremdwörterb. 

4,  5- 

Hibbert,  F.  A.  English 
gilds  16,   116. 

Hielsum,  J.  Yette  luvet, 
Boelens  18,   2. 

Hildebrand.    Nib.  14,  62. 

Hildebrand,  E.  Sveriges 
regeringsformer  12,    262. 

Hildebrand.  H.  Kyrko- 
malningar  12,  230.  Hag- 
byskyrka  12,  231.  Fynd 
fra  Öster  Ryftes  12,  232. 
Altarprydnaden  12,  233. 
Sturköfyndet  12 ,  234. 
Visby  domkyrka  12,  235. 

Hildebrand,  R.  Wörter- 
buch 1,  I.  Franz.  accent 
auf  deutschen  namen  2,  7. 
Logik  des  sprachgeistes 
3,  35.  Ges.  aufsätze  3,  85. 
Inversion  nach  und  4,  9. 
Formgesch.  d.  worte  4, 1 8. 
Wesen  d.  reims  4,  47. 
Umgelegter  rhythmus  4, 
49. 

Hille.     Ndd.  17,   i. 

Hillebrandt,  A.  Sonn- 
wendfeste im  Altind.  10, 
13.     Rec.  10,   14. 

Himmelstoss,  M.  Aus 
d.  bayr.  w.  5,  3. 

Hippe,  M.     Rec.  16,  415. 

435- 
Hirt,  Herman.  Urheimat 
der  Indogerm.  3.  41.  Ge- 
stossener  u.  schleifender 
ton  3,  49.  56.  Endung 
des  gen.  sing.  3,  74. 
Metrik  des  allitterations- 
verses  3,   113.    Bopp  21, 

5.  Rec.  3,  97.  7,  13. 
Hirzel,  L.  Rec.  6,  i. 
Hjelmqvist,  Th.     Natur- 

skildringarna  12 ,  93. 
Almqvist  12,   283. 

Hoche,  R,  Sobius20, 122. 

Hochegger,  R.  Block- 
bücher 8,  86.  Rec.  3,  29. 

Hock,  F.  Nährpflanzen 
8,    181. 


Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XIV.    (1892.) 


Hoffmann,  E.  Stärke, 
höhe,  länge  3,  22.  Vo- 
kalismus 5,  6. 

Hoffmann,  Max.  Gesch. 
von  Lübeck  7,   129. 

Hoffmann,  O.  Zur  idg. 
lautlehre  3,  63.  Etymo- 
logien 3,   loi. 

Hoffmann  -  Kray er  ,  E. 
Rec.  3,  3. 

Hoffs,  F.  van.  Marsch- 
lied 10,  384. 

Hofgaard,  S.  V.  Sprog- 
historie  12,   20. 

H  ö  f  1  e  r ,  C.  V.  Lemnius 
20,  98. 

Höfler,  M.  Isarwinkel 
10,  327.  Waldkult  10, 
330.  Kultwald  10,  329. 
St.  Leonhardskult  10,  360. 

Hofmann-Wellenhof,  v. 
Wiener  Universität  8,  21  2. 

Hofmeister,  A.  Uni- 
versität Rostock  8,  218. 
15,  4.  Heinr.  v.  Krole- 
wiz  17,  23. 

Höft,    F.     Besemer  17,  5. 

Höhlbaum,  K.  Stadt- 
archiv V.  Köln  8,  38. 
Rec.  7,   126. 

Hohlfeld,  A.  R.  Coven- 
try  play  16,  476. 

Hohnstein,  O.  Braun- 
schweig 8,   39. 

Holder,  A.  Fischers  welt- 
sucht ,  Teuffels  tochter, 
Schwab,  dialeklit.  5,  3. 
Muss  i  denn  10,  416. 

Holder -Egger,  O.  Gesta 
Federici  20,  23.  Braun- 
schweiger fürstenchronik 
20,   27. 

Hollander,  A.  G.  Sve- 
arnes-forskand.  hist.  12, 
22^. 

Holländer.     Rec.  15,   28. 

Hölscher.     Ndd.  17,   i. 

Hölscher,  Matth.  Fran- 
zösische Ortsnamen  2,  14. 

Hölscher,  L.    Rec.l4,i6. 

Holstein,  H.  Mhd.  ged. 
14,  23.  Sarcerius  15,  131. 
Schütz  15,  167.  Ein  ge- 
dieht 20,  16.  Tassos 
Amynt    20,    95.      Wim- 

26 


402 


Alltorenregister. 


pfelings  Stylpho  20,  125. 
Rec.  15,  160.  20,99.  125. 
Holthausen,  F.  Klage 
um  Wulf  16,  345.  Wid- 
sith  16,  355.  Bliclding 
homilies  16,  363.  Ae. 
glossen  16,  37 1.  Bestiary 
I61  379-  Genesis  u.  Exod. 
16,    381.       Geistl.    lyrik 

16,  3^'4-  386.  387.  Spe- 
culum  vitae  16,  393.  De 
passione  domini  16,  394. 
Proveibs  of  Alfred  16, 
400.  Ms.  Harley  16,  405. 
König  V.  Tarsus  16,  411. 
Ferumbras  16,  420.  Sow- 
dane  of  B.ibylone  16,  464. 
Audlay  16,  469.  Play 
of  the  sacrament  16,  478. 
Rec.  16,  263.  326.  364. 

H  o  1  u  b ,  J.   Germani  7, 1 50. 
Höniger,  R.    Belows  de- 

tailpolemik  9,  41. 
Hoogeweg.        Pilgerfahrt 

17,  38. 

Hooper,  C.  L.  trainstead 
16,  213. 

Hoppe,  O.  Schwedisch- 
deutsches Wörterbuch  12, 
7.     Nystavaren  12,   55. 

Höppner,  A.  B.  Arthur 
in  me.  litt.  16,   314. 

Horäk,  Jos.  Verb,  sub- 
stantivum  3,  91. 

Horcicka,  A.  Aufruf 
herzogs  Joh.  von  Görlitz 
14   151. 

Hörmann,  L.  Haussprü- 
che 10 ,  472.  Sprich- 
wörter 10,  477.  Grab- 
schriften 10,  482. 

Hörn,  P.  Tieropfer  in 
Avesta  10,    12. 

Hoernes,  M.  Alteurop. 
bronzekultur  12,  219. 
Eisen  in  Nordeuropa  12, 
221. 

Horsford,  E.  N.  Land- 
fall of  Leif  12,  HO. 
Discov.  of  America  12, 
III. 

Horstmann,  C.  Vernon 
ms  16,  392. 

Hör  Vit  h,  C.  Pelbärt  10, 
200. 


Hössli,  H.    Hexenprocess 

10,  298. 
Hostmann,   Chr.    Studien 

7,  32. 
Houtrow,   O.   G.    s.  Blök 

18,  6. 
Howison,  G.  H.     Soule's 

synonymes  16,  221. 
Howorth,    H.     Historyes 

of  Troye   16,   488. 
Hruschka,    A.       Volks- 
lieder 10,  393.    Rec.  14, 

36. 
Hübbe,  W.     Kudrun  14, 

54- 

Huber,  A.  Gesch.  Öster- 
reichs 7,   I22a. 

Huberti,  L.  Studien  zur 
rechtsgeschichte  9,  19. 
Friedensordnungen  in 

Frankreich  9,  19.  Rec. 
16,  133. 

Hübner,  R.  Gerichtsur- 
kunden 9,   18. 

Hugenberg,  A.  Coloni- 
sation  8,   18. 

Hüllweck,  A.  Artikel 
bei  /Elfred   16,  356. 

Hulton,  S.  F.  Oxford  16, 
109. 

Huemer,  G.  Volksmusik 
10,  406. 

Huemer,  J.  Mittellatein, 
dichtung  20,  84.  Rec. 
20,  9.    10. 

Humphreys,  J.  Chaucer 
words  16,  446. 

Hunt,  T.  W.  Engl,  lexico- 
graphy  16,  175.  Trench's 
study  of  words  16,  217. 
Ethical  teaching  in  O.  E. 
lit.  16,  322.    Rec.  16,  44. 

Hunter-Duvar,  J.  Stone 
ages  16,  74. 

Hurch,  J.  Liederbuch 
eines  adligen  poeten  15, 
132. 

Hüser,  B.  Schützenfest- 
brauch 10,  267. 

Hyde,  D.  Folk  stories  10, 
188.  16,   159. 

Ilgen,  Th.  Herforder  ge- 
richtsverfassung  9 ,  47. 
Rec.  9,  44. 


Ilwof,  F.  Waldenser  8, 
112.  Karl  d.  gr.  als 
Staatswirt  8,  230.  Rec. 
14,  69. 

Imme,  Th.  Wesen  der 
spräche  3,   32. 

Inama-Sternegg,  K. 
Th.  V.  Wirtschaftsge- 
schichte 8,  229. 

Ingram,  T.  D.  England 
and  Roma  16,  44. 


Jacob,  G.    Arab.  bericht- 

erstatter  8,   24. 
Jacobi,    L.      Missbräuche 

bei  hochzeiten  8,  95. 
Jacobs  ,    E.       Urkunden- 

buch  V.  Wernigerode    8, 

72.    Bärenführen  10,  246. 
Jacobs,  H.     Ndl.  spraak- 

kunst  19,   15. 
Jacobs,  J.     Childe  Row- 

land  16,  135.    Celtic  tales 

10,   187.    16,   152.     Rec. 

16,   136. 
Jacobsen,     J.       Fserßrsk 

grammat.   12,   100.     Paul 

Nolse  12,  208. 
Jäger,  H.    Norsk  literatur- 

hist.  12.   157. 
Jahn,    U.     Volksmärchen 

10,  183.  Ostenfelder  haus 

18,    50.     Rec.    10,    29. 

10,  322. 
Jahnke,    R.      Comoediae 

Horatianae  20,  90. 
Jäkel,   H.     Hauptgött.  d. 

Istvseen  10,  34. 
Jaksch,  A.  V.     Lieder  10, 

400. 
James,  M.  H.    Bogie  tales 

16,  144. 
Janauschek,  L.     Bernar- 
dina 20,   39.  40. 
Janich  ,     W.       Scharfen- 

steinsagen  10,   141. 
J  a  n  k  o ,    J.      Ethnographia 

10,   213. 
Janssen,  Joh.     Gesch.  d. 

d.  Volkes  7,  88. 
Jarnik,    J.    U.      Albanes. 

märchen   10,   193. 
Jastrow,  J.Jahresberichte 

7,    I.     16,  6. 


Autorenregister. 


403 


Jeaffreson,  J.  C.  Mid- 
dlesex  16,  66. 

Jeanroy,  A.    Rec.  10,  98. 

Jeep,  E.  H.  F.  v.  Schön- 
berg 15,  156.    157.  Rec. 

15,  37- 
Jeitteles,  A.     Nhd.  pro- 
nomen    4,    6.      jNIenschl. 
leben  10,  417.    Mhd.  tore 

14,  3.      Rec.    10,    436. 

15,  10. 

Jelles,  P.  Ela  fria  fre- 
sena  18,   24. 

Jellinek,  M.  H.  Germ, 
flexion  3,  90.  Hero  10, 
88.  Verschiebung  der 
gutturale  13,  2.     Heliand 

17,  16. 
Jellinghaus,    H.     Armi- 

nius  2,  9.  Ndd.  17,  i. 
Bericht  17,  2.  Toyt  17, 
6.     Ndl.  Volksmundarten 

18,  29.     19,  16. 
Jenny,  G.  Rezepte  10, 335. 
Jensen,    Chr.      Nordfries. 

inseln  18,  39.  Zwerg- 
sagen aus  Nordfriesland 
18,  48.  Schildbürger- 
geschichten 18,  49. 

Jentsch,  Hugo.  Prähisto- 
rische   altertümer  7,    36. 

Jespersen,  O.  Articula- 
tion  of  speech  sounds  3, 
15.  Optegnelser  12,  25. 
Sprogl.  kuriosa  12,  49. 
Engelske  kasus  16,  278. 
Spoken  English  16,  295. 
Rec.  3,  5. 

Jessen,  E.  Dansk  ordbog 
12,  8.  Dansk  grammatik 
12,  48. 

Jiriczek,  O.  L.  Hveni- 
sche  Chronik  12,  150. 
Fseröische  märchen  10, 
180.     12,  207. 

Joachim,  K.  Landshuter 
geschlechtsnamen  2,  4.     | 

Jo  h  a  n  s  s  o  n ,  Arwid. Sprach- 
richtigkeit 3,  98. 

Johansson,  K.  F.Wech- 
sel von  parallelen  stam- 
men 3,  73.  Etymologien 
3,   100. 

John,  A.    Volkskunde  10, 


Johnson,  Ch.  F.     English 

words  16,   218. 
Johnson,     L.      Rec.    16, 

107.   108. 
Johnsson,    C.    O.      Forn- 

nordiska  mythol.  12,  163. 
Johnstone,    G.    H.      He- 

raldry  16,    100. 
Jonckbloet,    W.     J.    A. 

Ndl.  letterkunde  19,   20. 
Jönsson,    F.      Isl.    braga- 

frseöi  12,  63.    LjöÖahättr 

12,    64.     Agrip    12,    88. 

Mytiske  forestillinger  12, 

159.    Um  galdra  12,  165. 

Skomagerenl2, 203.  Rec. 

12,  3. 
Jönsson,    J.      Visurnar    i 

HarÖars  12,  98. 
Jönsson,  Th.  Hcensa {)öris- 

saga  12,   115. 
Joos,     A.        Mengelingen 

19,  4. 
Jcergensen,  C.  Kort  uds. 

over  phil.  hist.  samf.  12, 

18. 
Joseph,    E.      Konrad    v. 

Würzburg   14,   53. 
Josephson,  A.    Avhand- 

lingar  12,    75. 
Jostes,    F.      Idis   3,    106. 

Daniel  v.  Soest  17,  22. 
Jung,  H.  Minnegesang  14, 

112. 
Jung,  J.     Rec.  20,  20. 
Jürgens,     O.       Lüneburg 

8,  41. 
Jusserand.    Genie  anglais 

16,   19. 
Justi,  F.     Rec.  3,  59. 
Jüttner.     Rec.  10,  477. 


Kaakebeen.     Ndl.  19,  2. 
Kabisch,    O.      Bibelrevi- 
sion 15,  76. 
K  a  d  e  ,    R.     Zarncke    21, 

25- 

Kahle,  B.  Sprache  der 
skalden  12,  27.  Isl.  volks- 
überlieferung  12,  204. 
Rec.  12,  33.  93.  104. 
122.    160.    161. 

Kaindl,  R.  F.  Imperso- 
nalien 3,  79.  Weihnachts- 


bräuche 10,  296.    Gottfr. 
V.  Strassburg  14,  25.  Rec. 

10,  355- 
Kaiser.      Volkstüml.    10, 

238. 
Kaiser,    K.      Engl,    litte- 

rature  16,    307. 
Kaiser,   P.     Stockholmer 

vulgata  15,    JJ. 
Kaikar,  O.  Ordbog  12,  9. 
Kallenbach,  J.     Simons 

Castus  Joseph  20,   115  a. 
Kallenberg,  H.    Rec.  7, 

17- 

Kallsen,  O.  Deutsche 
Städte  im  m.  a.  9,  42. 

Kälund,  K.  Kulturhist.- 
lexic.  smating  12,  14. 
Laxdoslasaga  12,   113. 

Kaluza,  M.  Libeaus  des- 
conus  16,   413. 

Kämmel,  O.  Deutsche 
geschichte  7,   71. 

Kant,  K.  Wörterbuch  1,  i. 

Kärger,  K.  In  tyran- 
nunculos  4,   22  a. 

Karpeles,  G.  Lit.  gesch. 
6,   13.     16,  304. 

Karsten,  A.  Kökarmälet 
12,  43- 

Karsten,  Gustaf.  Sprech- 
einheiten 3,  9.  Indo- 
europ.  ti  after  consonants 
3,  62.  Etymologies.  3, 
103.     16,   215.     Rec.  3, 

15-     16,   337- 

Käsemacher,  C.  Volks- 
gedichte 7,  91. 

Katona,  L.  Recht  und 
unrecht  10, 190.  A.  Herr- 
mann 10,  214.  Ethno- 
graphie 10,   233. 

Katzerowsky,  W.  For- 
melbuch 14,   149. 

Kaufmann, Alex.  Königs- 
stuhl zu  Rhense  10,  112. 
Casarius  v.  Heisterbach 
10,   113. 

Kau  f  f  m  a  n  n ,  Fr.  Schwab, 
mundart  5,  11.  Mythol. 
10,  23.  Matronenkult  10, 
38.  VingolflO,  45.  Ahd. 
orthogr.  13,  6.  Mythol. 
Zeugnisse  18,  14.  Rec. 
5,  13.  19.  10,  10.  26. 
26* 


404 


Autorenregister . 


58.  12,  96.  160.  15, 
53.  83.     17,  12. 

Kaufmann,  G.  Universi- 
täten 8,  209.    Rec.  15,  4. 

Kawerau,  G.  Jahresbe- 
richt 15,  I.  Katechismen 

15,  53.  Luther  15,  72. 
Sprachl.  bemerkungen  15, 
93.  94.  Rec.  6,  19.  14, 
133.  15,  18.  54.  59.  61. 
74.  85.  87.  88.  20,  45. 
100.    lOI. 

Kawerau,  W.  Oberam- 
mergau 10,  457.  Lob  des 
ehestandesl5,l4.  Luther- 
festspiele 15,  99.  Hoch- 
zeit zu  Kana  15,  144. 
Joh.  Sommer  15,   197. 

K  a  w  c  z  y  n  s  k  i ,  M.  His- 
toire  des  rythmes  3,  1 1  o. 

Kay,  B.  Aus  d.  Kassubei 
10,   128. 

Keary.  The  Vikings  7,  82. 

Keesbacher,  F.  Volks- 
musik 10,  406. 

Kehr.     Rec.  9,    11. 

Keintzel,  G.  Grammati- 
sches 5,  20. 

K  e  i  n  z ,  F.  Meistersinger 
10,  275.     15,   HO. 

Kelle,  Joh.  Lit.  gesch. 
6,  3.     Notker,   13,   16. 

Keller,  A.  v.  Altd.  hand- 
schriften  21,   30. 

Keller,  H.     Nib.  14,  67. 

Keller,  O.  Lat.  Volks- 
etymologie 20,  4. 

Kellner,  L.    Engl,  syntax 

16,  256.  Blanchardyn 
16,  489.  Rec.  16,  166. 
290.  414. 

Kennedy,  P.    Irishfiction 

16,   160. 
Kerly,    D.   M.      Court   of 

Chancery  16,   125. 
Kern,  H.     Slav.  zrcbu  19, 

47- 
Kern,  J.  H.    Aiol  19,  50. 

Rec.  19,  53. 
Kermode,P.  M.  C.  Manks- 

crosses  12,   67. 
Kern,  Fr.     Rec.  4,  46. 
Kettner,  E.    Alphart  14, 

16. 


Keuffer.  Heinr.  v.  Lau- 
fenberg 14,  39. 

Keussen,  H.  Kölner 
Stadtarchiv  8,  38.  Kölner 
universit.^t  8,   213. 

Khull,  F.  Palnatoki  12, 
i2oa.     Rec.  14,  7. 

Kindt,  A.  R.  Richard  L 
16,   25. 

Kingsford,  C.  L.  Lewes 
16,  54- 

Kinzel,  K.  Denkmäler  6, 
19.  Nib.  14,  65.  Kunst- 
und  Volkslied  15,  61. 

Kirby,  T.  F.  Winchester 
16,  69. 

Kirchhoff,  A.  Namen- 
verbesserung 2,  20.  Na- 
menberichtigung 2,  21. 
Forschungen  7,   91. 

Kirk,  J.  F.  AUibone's 
dictionary  16,  301. 

Kiss,  A.  Kinderspiele  10, 
284.  Magyar,  kinder- 
spiele  10,  293. 

Kittredge,  G.  L.  Scogan 
16,  317.  450.  Romaunt 
of  the  rose  16,   436. 

Kj eilen,  R.  Eriksgatan 
12,   139- 

Kl  ab  er,  F.  Bild  bei  Chau- 
cer  16,  433. 

Klapperich,  J.  Engl. 
Steigerung  16,  280.  She- 
ridan 16,  285.  Rec.  16, 
286. 

Klee,  G.  Lehrplan  4,  45. 
Bilder  a.  d.  d.  gesch.  7, 

75- 

Klein,  Joh.  Bergmanns- 
lieder 10,   395. 

Kleinert,P.  Rec.l6,  321. 

Kleinpaul.    Poetik  4,  52. 

Kleinpaul,  R.  Sprache 
ohne  Worte  3,  29.  Strom- 
gebiet der  spräche  3,  28. 

Klemm.  Bildhauer  und 
baumeister  8,    155. 

Klemming,  G.E.  Sveriges 
bibliogr.  12,  77.  Medel- 
tidspostillor  12,    137. 

Klingenberg.  Matronen- 
steine 10,   39. 

Klinghardt,  H.  Rec.  12, 
36.    12,  52. 


Klix,  G.  A.    Rec.  20,  99. 
Klockhoff,   O.     Konung 

Harald  12,   17. 
Kluckhohn,  A.     Laz.  v, 

Schwendi  15,   183.    Rec. 

7,  ii8. 

Kluge,  F.  Wörterbuch 
1,  2.  Aar  1,  8.  Fitela 
16,  228.  Gesch.  der  engl, 
spräche  16,  249.  Rec. 
16,  250. 

Kluge,  H.  Lit,  gesch.  6, 
21.     Buch  8,  89. 

Kluibenschedl,  H.  Fer- 
dinand II.  15,  39. 

K 1  ü  t  z ,  A.  Buhkäuking 
10,  427. 

Kment,  J.  A.  Handschuh 

8,  204. 

Knauthe,  K.  Spukgeister 
10 ,    131.      Volksmedizin 

10,  333- 

Knod,  G.  L.  Schürer,  M. 
Schürer  8,  91. 

Knoll,  E.     Rec.   10,    46. 

Knoll,  Fr.  Braunschweig 
8,  21. 

Knoop,  O.  Neuentd.  göt- 
tergest.  10,  42.  Volks- 
tümliches 10, 362.  Schnei- 
derlied 10,  413.  Sprich- 
wörter 10,  476.  Scherz 
über  pommersch.  orte 
10,  506.  Scherz  aus  Pom- 
mern 10,  511. 

Knötel,  R.  Uniformen- 
kunde 8,  206. 

Knothe,  F.  Wörterbuch 
5,  22. 

Knothe,  H.  Hunde  10, 
251. 

Kobell,  L.  V.  Miniaturen 
8,  63. 

Köbke,  P.  Runerne  7,  49. 

Koch,J.   Chaucer  16,  428. 

Koch,  K.  Beiträge  z.  d. 
Sprachgeschichte  4,  45. 

Koch,  Max.  Rec.  10,  436. 
467.     15,  37. 

Koch,  Paul.  Fischart  und 
Holtzwart  15,  44. 

Kochendörffer,  K. 
Badewesen  8,  140.  Rec. 
14,  76. 

Köcher.     Rec.  7,  96. 


Autorenreerister. 


405 


Kode,  A.  ü:ö  im  alt- 
nord.  12,  28.  Sprakhist. 
bidrag  12,  29.  Grammat. 
och  etym.  undersökn.  12, 
30.  Fornsvenskt  „kort  y- 
Ijud.  12,  40.  Ostnord, 
medeltidsordsprak  12, 
138.     Rec.  12,  44. 

Kofier,     Fr.       Ringwälle 

7,  33. 
Kögel,  R.  Idis  u.  walküre 

10,    44.     Sintarfizilo  10, 

64.     Rec.  11,  5. 
Kögler,  R.  Noldenzwerge 

10,   170. 
Kohl,   Horst,     s.  Richter 

7,  78. 

Kohl,    O.      Wilder   jäger 

10,  57. 

Köhler,  F.  Engl,  wör- 
terb.  16,   168. 

Köhne,  C.   Rec.  9,  39.  44. 

Köhne,  K.  Stadtver- 
fassung 9,  6. 

Kolberg,  J.    Rec.  15,  58. 

Kölbing,  E.  Textkritik 
me.  dichtungen  16,  380. 
385.  401.  406.  407.  409. 
412.  Robert  Manning  16, 
404.  Arthour  and  Merlin 
16,  410.  Ipomedon  16, 
414.  Generydes  16,  457. 
Rec.  12,   121.     16,  327. 

Kolde,  Th.  Briefwechsel 
Luthers  15,  91.  Rec. 
15,  70. 

Koldewey,  Fr.  Schul- 
wesen   in    Braunschweig 

8,  186. 
Kollewijn.     Ndl.  19,    2. 
Kollewijn,   R.    A.      Ge- 

slachten  19,  7.  Uit  de 
spelling  19,  8. 

Kollmann,  A.  Puppen- 
spiele 10,  464. 

König,  R.  Lit.  gesch.  6, 
12.  20. 

Konrädsson,  G.  {jättur 
af  J)orvarÖi  12,   206. 

Konrath,  M.  Mittelken- 
tisch 16,  272. 

Kont,  J.     Rec.  10,  65. 

Kootz,  J.  Kirchenvisi- 
tationen 10,  301. 


Koppel,  E.  Itajien.  no- 
velle  16,   319.     Chaucer 

16,  429.     ten   Brink  21, 

6,  Rec.  16,  346.  447. 
Koppen,     Fr.    Th.      Ur- 
heimat der  Indogermanen 

7,  9. 
Koppmann,  Karl.  Gesch. 

d.  Stadt  Rostock  7,   130. 
Kornerup,  J. .  Roeskilde 

12,  277. 
Kornmüller,  U.    15,58. 
Korth,  L.    Volkstum,  aus 

Bergheim  10,   iii. 
Koschwitz,    E.      Phone- 

tique  experimentale  3,  18. 

Experimentalphonet.stud. 

3,  20. 
Kosfäl,  J.     Irrlichter  10, 

375- 
Kossinna,    G.     Arminius 

2,  II.     10,  62. 
Kossmann,      E.        Linde 

10,  331- 

Köster,  A.  Lexicon  des 
Jungius  1,  6. 

Köstlin,  J.  Zum  Wörter- 
buch 1,  4.  Luther  15, 
72.  Zur  erklärung  Luthers 

15,  95- 

Kracauer,J.  Frankfurter 

Juden  8,   200. 
Kramer,    M.     Ludus  Co- 

ventriae  16,  475. 
Kraus,  C.    Recht  14,  76. 

Rec.  14,  90. 
Kraus,     E.      Puppenspiel 

Faust  10,    467.     Johann 

v.  Michelsberg  14,   36. 
Kraus,  Vict.  v.    Deutsche 

geschichte  7,  69. 
Kraus,    X.       Christi,    in- 

schriften  8,    114. 
Krause,    Ernst.      Tuisko- 

land  7,  16.    Wielandsage 

10,   108. 
Krause,  E.  H.  L.    Namen 

der  birke  und  buche  7, 10. 
Krause,  J.  Handelsartikel 

8,  123. 

Krause,      K.         Euricius 

Cordus  20,  91. 
Krause,  K.  E.  H.    Liine- 

burgerSülze  8, 103.  Ndd. 

17,  I.      Slüter  17,    27. 


Slagghert  17,  39.  Rec. 
7,   105.     15,  4. 

Krause,  N.    Eid  10,  364. 

Krause,  V.  Triburer 
Synode  20,  60. 

Kr  aus  s,  F.  S.  Aschen- 
brödel 10,  191.  Mensch 
u.  bär  10,  208.  Urquell 
10,  220.  Tod  10,  316. 
Bienensegen  10,  358.  Eid 
10,  364.  Katzensporn 
10,  367.  Sprechweisen 
10,    513.     Zu   Schumann 

15,  165.  Rec.  10,  236. 
10,  330.     10,  352. 

Kretschmann,  Rechts- 
bescheide 9,  61. 

Kretschmer,  P.  Rec.  3, 
6.  25.  58.  65.     10,   17. 

Kriehn,  G.  English  rising 

16,  29. 

Krispin,  K.  Nhd.  spr. 
4,  5  b. 

K  r  i  s  t  e  n  s  e  n ,  E.  T.  Danske 
sagn  12,  183.  Kuriese 
overhoringer  12,  184. 
Gamle  folksfort.  12,  185. 
Festlige  sammenkomster 
12,  186.  0en  Holmsland 
12,  187.  0en  Anholt 
12,   188. 

Kristensen,  M.  Bidrag 
til  d.  jyske  litthist.  12,  51. 

Krohn,  K.  Tierfabel 
10,  206. 

Krones,  F.  v.  Kaschauer 
Deutschbürgertum  8,  49. 

Krüger,  E.  Herkunft  der 
Zähringer  8,  54. 

Krüger,  K.  s.  Glöde 
10,   271. 

Krümmel,  O.  Rec.  18,40. 

Kruse.     Rec.  9,  37. 

Kryger,  K.  Sjsell.  sprog- 
praver  12,  50. 

Küchler,  C.  Walpurgis- 
nacht 10,  50.  Faustsage 
10,  80.  Nordische  hel- 
densagen  12,   114. 

Kugler,  Beruh.     Rec.    7, 

83.     8,  51. 
Kuhlmann,  H.  Nibel.  14, 

59- 
Kühnel,    P.      Der    name 
Schlesien  2,   12. 


406 


Aiitorenreeister. 


K  ii  h  t  m  a  n  n ,  A.    Romani- 

sierung  9,   6. 
Kuipei,  E.  T.     Karel  e. 

Elegast  19,  54. 
Kunos,    J.      s.    Munkaczi 

10,   165. 
Kuntze,    F.     Rec.  4,   33. 
Kuntze,    J.    E.      Städte- 

giündungen  9,  43. 
Kunz,  F.    Waldis  15,  206. 
Kunze,  F.     Kerbholz  10, 

278.  Volkskunde  10,  235. 
Kunze,    K.      Hanseakten 

16,  55- 
Kunze,  O.  Bodi  and  soule 

16,  388. 
Kupczanko,  Gr.  s.  Mun- 
kaczi 10,   165. 
Kurtz,  Herrn.     Der  name 

Teut  7,   138. 
Kurz,  S.  Hochzeit  10, 239. 
Kurze,    F.     Annales  Ful- 

denses  20,  24.  25. 
Küster,     A.       Sage    von 

Wollin  10,   124.     Alltag- 
glauben 10,  366. 
Kuyper,    J.      Kaart   von 

Friesland   18,    13. 


Lachmann,  K.  Walther 
14,    123. 

Ladewig,  P.  Deutsche 
Urgeschichte  7,  24. 

Läffler,  Fr.  Sigurdsrist- 
ning  12,  70. 

Läger,  O.  Lebensbeschrei- 
bungen Leudegars  20,  65. 

Lahmer,  R.  Weihnachts- 
krippe 10,  268. 

Laistner,  L.  Germani- 
sche völkernamen  2,  5. 
7,  20. 

Lamanskij,  V.  J.  Leben- 
des altertum  10,   222. 

Lambeck,  H.  Köhler's 
wörterb.  16,   168. 

Lamond,  E.  Henley's 
Husbandry  16,    104. 

Lampel,  J.  Walther  14, 
127.  Niederösterr.  ur- 
kundenbuch  20,   50. 

Lamprecht,  K.  Deutsche 
geschichte7,  67.  Geistes- 
leben   8,    9.     Bauern    9, 


33.    Ursprung  d.  bürger- 

tums  9,    36. 
Landau,  M.  Wiener  thea- 

ter    15,    138.      Zu   Val. 

Schumann  15,   165. 
L  a  n  d  m  a  n  n ,    K.      Volks- 
rätsel 10,  503.     Rec.  3, 

82.     10,   26. 
Landsberg,     E.      Schürf 

20,   io6a. 
Landsteiner,  K.  s.  Leeb 

10,    146. 
Lange,    G.      Glasindustrie 

8,    170. 
Lange,    H.      Chaucer    16, 

434- 
Lange,  K.    Papstesel  15, 

86. 
Lange,  P.    Rec.   16,   106. 

136b. 
Langewiesche ,  W.Klein- 

pauls  poetik  4,   52. 
Langhans,  P.    Sprachver- 
hältnisse in  Schleswig  18, 

30.  56.     Rec.    18,  54. 
Längin,  Th.  Sprache  Her- 
ders 4,   33. 
Lapouge.     Questions  ary- 

ennes  7,  14. 
Larson,  A.  Dialektfaenom. 

i  Kristianssand  12,  54. 
Larsson,  L.    Ord  förrädet 

12,  3.     Aksentueringen  i 

isl.  hss.  12,  26. 
Larsson,    R.      Söderman- 

nalagens  sprak.  12,  44. 
Lass,L.  Anwaltschaft 9, 6. 
Latendorf,  F.  Ndd.  17,  i. 
Lau,    F.     Erzbischöfl.  be- 

amte  8,  231. 
Laub,  Th.     folkemelodier 

12,   149- 
Lauchert,  F.  Josaphat  10, 

90.    Sprichw.  b.  Abrah. 

a.  S.  Clara  10,  496.    Joh. 

V.  Wiirzburg   14,   44. 
Laue,  M.     Volkskundelit- 

teratur  10,  224. 
Law,  T.  G.     Major's  His- 

tory  16,  63. 
Lazär,  Bela.     Fortunatus- 

drama  15,   147. 
Leadam,  J.  S.     Rec.  16, 

129. 


Learned,M.  D.  The  Saga 
of  Walther  10,  106.  Rec. 
18,  20. 

Lechner,  A.  Kirchen- 
feste 8,  93. 

Lee,  S.  Dict.  of  Nat. 
Biogr.   16,  9. 

Leeb,  W.  Sagen  Nieder- 
österreichs 10,  146.  Jo- 
hannisfest  10,  259. 

Lecrivain,  Ch.  Wisi- 
goths  7,  55.  Remarques 
9,   16. 

Lefmann,  S.    Bopp  21,  5. 

Legerlotz,  G.  Mhd.leseb. 
14,  9.     Nib.  14,  66. 

Lehmann,  H.  O.  Quellen 
zur  deutschen  rechtsge- 
schichte  9,    10. 

Lehmann,  K.  Königs- 
friede 9,  12.  Libri  feu- 
dorum  9,   21. 

Lehmann,  R.    D.  unterr. 

4,  45- 

Lehoczky,  Th.  Deutsche 
kolonien  10,  240.  Volks- 
lieder 10,  404. 

Leicht,  A.  Inschriften  10, 

483- 
Leinen,  R.  Trennbare  Zu- 
sammensetzung  d.  zeitw. 

3,  95- 

Leisching,  J.  Wahr- 
zeichen in  Wien  10,  147. 

Leitzmann,  A.  Briefe 
von  W.  V.  Humboldt  21, 
17.     Rec.  6,  7.    21,  30. 

Leixner,  O.  v.  Lit.  gesch. 
6,   14. 

Lejay,  P.  Phon6tique  ex- 
perimentale  3,    19. 

Leland,Ch.  G.  Slang  dic- 
tionary  6,   247. 

Lengert,  O.  Roswall  and 
Lillian  16,  474. 

V.  Lenk,  H.    Rec.  12,  242. 

Lentz.     Rec.  7,  89. 

Lentzner,  K.  Ags.  kreuz 
16,  93.  Colonial  English 
16,  243. 

Lenz,  Max.  Briefwechsel 
Philipps  mit  Bucer  15, 28. 
Rec.  15,   24. 

L  e  o  n  a  r  d ,  A.  L.  Falmouth 
squire  16,  463. 


Autorenregister. 


407 


Lepitre,     A.       Les    n6o- 

grammairiens  3,  40. 
Lerp,  K.     Alte  völker  7, 
112.      Herzogtum   Gotha 

7,   113- 
Leseur.     Rec.  9,  7. 
Leviticus,  F.     Servatius- 

legende  19,  53. 
Lewalter,    Joh.      Volks- 
lieder 10,   390.  424. 
Lewenhaupt,     E.       Bref 

Gustav  III,  12,   129. 
Lewy,Heinr.    Rec.  20,  4. 
Lexer.M.  Mhd.  wb.  14,  i. 
Lichtenberger,  H.    Re- 

duplicatum  praeteritum  3, 

93.    Nib.  10,  65.    14,  60. 
Lid6n,  E.    Spräkhist,  bi- 

drag  12,   17. 
Lidforss,  E.     Wisen  12, 

281. 
Liebenau,    Th.    v.      Uni- 
versität Basel  8,  211. 
Liebermann,    F.      Engl. 

bibliogr.  16,  7.     Ostengl. 

geschichtsquellen  16,  53. 

Quadripartitus    16,     127. 

Heilige  Englands  16,  374. 

Rec.  16,   14.  25.  26.  50. 

51.    52.    54.    55.    80.  91. 

104.   123.   124.  126.  127. 

128.  223. 
Liebisch,    A.      Sagen   a. 

d.  Adlerlande  10,   140. 
Lienhart,    H.     Lautlehre 

5,  13.  Kunkelstube  10, 
256.  Zornthaler  mund- 
art  10,  489. 

Lienig,    P.      So    that   16, 

,273- 
Lier,   L.     Fastnachtsspiel 

6,  9,     15,  148. 
Liersch,  C.     Metallzierat 

8,   166. 
Liersch,  K.    Liebesgruss 

13,  13. 
Liesenberg,  Fr.    Stieger 

ma.  5,   19. 
Lind,  E.  H.    Värsifikation 

i  Gulatingslagen   12,    17. 

Svensk  bibliogr.  12,  76. 

Bibliografi  f.  189012,84. 
Lind,    K.      Glasmalereien 

Niederösterr.  8,   106. 


Lindelöf,  U.  u-(o-)  um- 
laut  16,  264.  Durham 
Ritual  16,  375. 

Lindemann,  E.  Helgo- 
land 18,  42. 

L  i  n  d  e  m  a  n  n  ,  M.     Rec. 

7,  91. 

Linden,  H.  van  der.  Rec. 
9,  43- 

Lindenschmit,L.  Hand- 
buch 7,  29.  (söhn),  Cen- 
tralmuseum  7,  30. 

Lindgren,V.  Rec. 12,42. 

Lindner,  B.    Rec.  10,  13. 

Lindner,  Th.  Deutsche 
geschichte  7,  69.  Veme- 
gerichte  9,  30. 

Lindström,  G.  Gotlands 
medeltid  12,  229. 

Lindt,     K.       Bauernkrieg 

8,  191. 

L  i  n  h  o  f  f ,  M.  Rechtschrei- 
bung 4,  20. 
List,  G.    Tauf-,  hochzeits-, 

bestattungsgebräuche     8, 

94.      Myth.    landschafts- 

bilder  10,    29. 
Little,     A.     H.       Oxford 

16,   HO. 
Ljunggren,  G.    Sv.  vitter- 

hetens  häfder  12,   130. 
Lloyd,    R.    J.      Speech 

sounds   3,    8.      Rec.    16, 

289.  295. 
L  o  c  k  w  o  o  d ,  S.  E.  H.  Engl. 

grammar.   16,   262. 
Löffler,    L.    F.      Runin- 

skrift  12,    17. 
Loftie,    W.   H.      London 

16,   112. 
Logeman,    H.       Caxton's 

Reynard     16,    188.      La 

vraie     Croix     16 ,     352. 

Elckerlijk  16,  480.  Hyst. 

V.  Reynaert  19,  63.  Rec. 

16,   162. 
Logeman,  W.  Consuetudo 

Monach.     16,     367.      s. 

Strong  3,  27  a. 
Löher,    Fr.    v.     Stämme- 
bildung  7,  52.     Kultur- 

gesch.  8,  3.    Bild,  künste 

8,   154- 
Lohmeyer,  C.    Comoedia 

20,  88. 


Lohmeyer,  K.  Schütz 
15,   171.     s.  Paoli  8,  62. 

Lohr,  O.     Linde  10,  331. 

Lombard.  Description 
ethnographique  7,    11. 

Longmans.  English  lite- 
rature   16,  302. 

Loofs,  F.     Luther  15,  98. 

Loon,  J.  van,  Jz.  Gijsbert 
Jacobs  18,  31. 

L  o  o  s  e  ,  W.  Weitzener 
Zunftordnungen   8,  99. 

Looshorn.  Geschichte 
von  Bamberg  7,    115. 

Lorenz,  O.  Genealo- 
gischer atlas  8,  51. 

Lorsch,  H.  Aachener 
goldschmiede  8,  loi. 
Gottesurteile  20,  81. 

Losch,  F.    Balder  10,  41. 

L  ö  s  c  h  e ,  G.  Jahresbericht 
15,  67.  Analecta  Lu- 
therana 15,  87.  Kirchen- 
ordnung von  Joachims- 
thal 15,   108. 

Löschhorn,    H.     Rec. 

14,  10. 

Löser,  J.    Gesch.  der  Stadt 

Baden  7,   124. 
Loserth,  J.   Wiedertäufer 

15,  II.     Rec.   20,  56. 
Löseth,  E.     Rec.    16,    i. 
L  o  t  h  a  r ,  R.  (=  R.  Spitzer). 

Marionetten  10,  463. 

L  o  t  z  ,  A.  Coburgische 
landesgeschichte   7,    114. 

Lounsbury,  Th.  R. 
Chaucer  16,  426. 

Lovarini,  E.  Frauenwett- 
rennen 10,  247. 

Lövinson,H.  Verfassungs- 
geschichte 9,  46.  Chronik 
des  Watensted  9,  46. 

Low,W.  H.  Engl,  language 

16,  258. 

Löwe,  R.     Rec.  3,  93. 
Luard,   H.     Flores   histo- 

riarum  16,  62. 
Lucae,    K.       Lit.    gesch. 

6,   10. 
Lückenbach,  A.  DeGer- 

maniae   fontibus  7,    147. 
Lüdemann,  H.    D.  unterr. 

4,  45- 


408 


Autorenregister. 


Lüders,   C.  W.   Wurfwaf-  j 

fen  8,   144. 
Ludwig.      Oberammergau 

10,  458. 
Ludwig,  A.     Genesis  der 

gramm.   formen  3,  67.       | 
Ludwig,   C.  Ernst  Brücke 

21.  7- 
Lugge,    G.     Ndd.    17,    i.  ' 

Bohne   17,  7.  j 

Luick,  K.    Engl,  gramma- 

tik  16,  274.  Engl,  metrik 

16,  297.     Rec.   16,   165. 
Lulves,    J.     Summa   can- 

cellariae  20,  78. 
Lumby,   J.  R.     Beda  16, 

49- 
Lund,  L.    Tolv  fragmenter 

12,   161. 
Lundell,     J.    A.      Skand. 

mundarten  12,  42. 
Lundgren,  ^L  Bidrag  tili 

svensk  namnforsk.  12,  17. 

Personnamn  12,  47. 
Luschin  von  Ebengreuth, 

A.     Rec.  15,  4. 
Lyon,  O.  Heyses  fremdwb. 

4,    5.     Zarncke   21,    25. 

Rec.  4,  2.  3.  46.    6,  19. 

7,  75.  10,  23.  24.  21,  27. 
Lyttkens,A.  Metod.  Ijud- 

öfningar  12,  37.  38. 

Maass,  K.  Sprichwort  10, 

497- 
MacDougall,J.  Folk  and 

hero  tales  16,   156. 
Macgibbon,    D.     Archi- 

tecture  Scotland  16,  86. 
M  a  c  k ,    H.     Finanzverwal- 
tung 9,   6. 
Mackay,  A.    Major's  Hi- 

story  16,  63. 
Mackay,  JE.  Scottish  pro- 

verbs  16,   153. 
Mackesprang,  M.  Dansk 

bist,    litteratur    12,     85. 

Fremmed   hist.   litteratur 

12,  86. 
Mackinnon,  J.     Scotland 

16,    117. 
Mackintosh,  J.   Scotland 

16,   122. 
Maclean,  H.    Ballads  16, 

155- 


MacMechan,  Archib.  15, 

122. 
Madsen,    A.    P.      Under- 

segelser  12,   223. 
Mager,  A.  Engl,  litteratur 

16,   306. 
Magnus,  H.  Arztliche  stand 

8,   138. 
Magnussen,  E.  Kod.  Skar- 

densis  12,   103.    Saga  11- 

brary  12,    115  a.     disjnal 

16,   198. 
Mähliss,   Fr.     Schrecken 

d.  d.  spr.  4,  32. 
Mahrenholtz,R.  Rec.lO, 

98. 
Maitland,W'.F.  The  court 

baron  16,   124.    Frankal- 

moign  16,  126.  Conditio- 

nal   fees  16,   127.     Rec. 

16,  123. 
Major,  J.    History  of  Bri- 

tain  16,  63. 
Majunke,  P.    Luther  15, 

103.   104, 
Manchen,  G.  Reihen  der 

knechte  10,    270. 
Manhave.    Woordenboek 

19,  26. 
Manitius,  M.    Christlich- 
latein, poesie  20,  9.    Ka- 

roling.  dichter  20,   12. 
Manlik,  M.    Neidhart  14, 

118. 
Manly,  J.  M.    Lok-sounday 

16,   186. 
Mann,  M.  F.  Anglia  (mitt.) 

16,  2.     Rec.  16,   4. 
March,    F.   A.     Laws    of 

language  16,  287. 
Marelle,M.  Rec.  10,  166. 
Marinescu,A.BabaDokia 

10,   179. 
Marino,    G.     Romania    e 

Germania  7,   146. 

Markhauser.    Rec.  7,  73. 

Marold,  K.     Schriftcitate 

der  skeireins  11,  4.   Höf. 

epos  14,   12. 

Marquardt,  G.     Historia 

Hierosolymitana  20,    33. 

Marsh,   J.   P.     St.   Paul's 

cross  16,  81. 
Martens.  Rec.  9,  28.  30. 


Martens,  P.  Ch.  Spuk- 
geister 10,   116. 

Martensen,  P.  Ch.  Blut- 
zauber 10,  354. 

Martin,  E.  Alphart  14,  17. 
Moriz  V.  Craon  14,  58. 
Murners  handzeichnun- 
gen  15,  115.  Spangen- 
berg 15,  199.  Rec.  6,  3. 
10,  77.  79.  15,  123.  124. 
18,  20.     19,  21. 

Martin,  J.  Conte  de  Bre- 
taigne  14,    115. 

Martin,  T.  Record  Inter- 
preter 16,   72. 

Martin,  Tb.  Trachten  am 
Bodensee  8,  202. 

Martino.     Rec.  10,    133. 

Marty,  A.  Sprachreflex 
3,  30. 

Masslow,  O.  Bibliogra- 
phie 7,  2. 

Math  er,  F.  J.  Cynewulf 
16,339.  Wulfstan  16,  376. 

Mathis,  F.  Kinderlieder 
10,  281.  426. 

Matirko,  B.  Volkssage 
von  Kasparek  10,    161. 

Matthäi,  G.  Nitzsch, Deut- 
sche gesch.  7,  70. 

Matthew,  F.  D,     Wyclif 

16,  397- 

Matthias,  E.  Murner  15, 
114.  Rec. 14, 143.15,  199. 

Matthias,  R.  Steinmetz- 
zeichen 8, 159.  Haustrunk 
10,  252.  Volksbotanik 
8>  323-  Johanniskräuter 
10,  324- 

Matzke,   J.     Rec.  3,    16. 

Maurenbrecher,  B.  Rec. 
20,  4. 

Maurer,  K.  More  teuto- 
nico  12,  252.  Schnee- 
schuhlaufen 12,  253.  Mag- 
nus lagabcetir  12,  260. 
Rec.  16,   123. 

May,  Ad.  Volksschauspiel 
10,  452. 

Maydorn,  B.    conjunktiv- 

umschreibuug  4,   12. 
Mayer,  A.     J.  Singriener 

8,  91- 
Mayer,  Ernst,  s.  Assmann 

7,  n- 


Autorenregister. 


409 


Mayer,  K.  O.     Feenmär- 

chen  bei  Wieland  10, 185. 
Mayer,    Manfred.       Wig. 

Hundt  15,  56. 
Mayhew,    S.    M.      Murra 

16,  89. 
Mayhew,    A.    L.      Bible 

words  16,    174.     yet  16, 

200.      Deuce    16,    201. 

Trench's  Study  of  words 

16, 21 7.  Old  Engl,  phono- 

logyl6,263.  Rec.l6,i62. 
Mayhew.     Rec.  7,   13. 
Mayor,  J.E.B.  Bedal6,49. 
Mayr,    A.     Rec.    4,     5c. 

5,  3-     14  7-   137- 
Mayr,    S.     Volksdichtung 

10,  406. 
McClumpha,  Ch.F.  Rec. 

16,   426. 
McKerlie,  P.M.     Gallo- 

way  16,  40. 
Mehlis,    C.      Mittelrhein. 

altertumsk.   10,  68. 
Meier,  John.    Bergreihen 

10,  383.    Rec.  8,  8.    14, 

84.  91. 
Meillet,  A.     Rec.  3,  65. 
M  e  i  n  c  k ,     E.        Wagners 

Nibelungendichtung     10, 

67. 
Meininger,  E.   Chronique 

suisse  15,    118. 
Meissner,  R.  Rec.l2,25i. 
Meitzen,A.   Rec.  10,327. 
Mejborg,    Slesv.    b0nder 

gaarde  12,  240. 
Melingo,    P.    v.      Volks- 
glaube 10,  371. 
Meli,  A.     Hausbuch  8,  4. 
MelsteÖ,  Th.  B.    Aljjingi 

12,  249. 
Menadier,  J.     Münzen  8, 

173.        Hochzeitspfennig 

8,   179. 
Mentz,  F.     Butzer  1.5,  24. 
M  e  n  t  z ,  G.    Trithemius  20, 

124. 
Menzel,    V.      Entstehung 

des  lehnswesens  9,  20. 
Menzinger,  L.    Rec.  9,  4. 
Meringer,  R.    Indogerm. 

declination  3, 7 1 .  Bauern- 
haus 8,  135.    Rec.  3,  47. 

49-  Si- 


lier kens,  H.  Volkshumor 
10,  5"7. 

Mestorf,  J.     Rec.  7,  49. 

M  e  t  c  a  1  f  e ,  W.  M.  Scottish 
legends  16,  462. 

Mettin,  W.  Ezzoleich 
13,  14  a. 

Meulen,  ^I.  E.  van  der. 
Gildewezen  te  Bolsward 
18,  2. 

Meulen,  T.G.v.d.  Spoeke- 
blom  18,  2. 

Meuselbach.  Kloster- 
kirche zu  Paulinzelle  10, 
136. 

Mey,  C.  Meistergesang 
15,   109. 

Meyenn,  F.  v.  Volkslied 
10,  443- 

Meyer.  Winzener  schatz- 
register  8,   240. 

Meyer,  Alf.  G.   Rec.  7, 16. 

Meyer,  Chr.  Kulturstudien 
8,  4.  Moderne  gesell- 
schaft8, 4.  Hohenzolleri- 
sche  forschungen   8,  71. 

Meyer,  D.  Reformation 
der  Schweiz  15,    136. 

M  e  y  e  r ,  E.  H.  Germ,  my th. 
10,  25.  Eddische  kos- 
mogon.  12,  160.  Rec. 
7,   16. 

Meyer,  Gustav.  Rec.  3, 
6.  24.  52. 

Meyer,  H.  Hamlet  10,  87. 
Sagen  aus  St.  Georgen  10, 
114.     Rec.  10,   109. 

Meyer,  Heinr,  Sprach- 
grenze 17,  3. 

Meyer,  Martinus.  Schiern- 
sagen 10,   151. 

Meyer,  O.     Rec.  16,   11. 

Meyer,  Oscar.   Rec.  8,  86. 

Meyer,  P.  Friedr.  d.  gr. 
21,   10. 

Meyer,  R.  M.  Rec.  12, 
148.   166. 

Meyer,  W.  Hildensage 
10,  89. 

Meyer  von  Knonau,  G. 
Eckeharts  cas.  S.  Galli  7, 
79.  Schweizer  8,  13. 
Rec.  7,   121. 

Meyer-Lübke,  W.  Rec. 
2,  14.  15.  16.     20,  4. 


Meyer-Markau.  Bienen- 
zauber 10,  358. 

Michaelis,  G.    Rec.  3,  6. 

Michels,V.  Jahresbericht 
15,  I.  Zarncke  21,  25. 
Rec.  3,  27  a.   89.  90. 

Michelsen,E.  Helgoland 
18,  44- 

Mielck,W.  H.  Ndd.  17, 
I.     Vögelnamen   17,  8. 

Mielke,  R.  Häusernamen 
8,  4- 

Milk  au,  F.  Pflanzenglos- 
sen 17,  15.  Übertragung 
des  Dies  irae  17,  24.  25. 

Miller,  Th.   Beda  16,  359. 

Miller,  W.  X.  Volkssage 
über  Cyklopen  10,    1G3. 

Mills,  J.     Moral  play  16, 

479- 

Minor,  J.  der  und  welcher 
4,  28.    Rec.  15,  55.  155. 

Misteli,  Fr.     Rec.  3,  25. 

Mitzschke.  Taute  1,  12. 
10,  40.    Sigeboto  20,  64. 

Mitzschke,  P.  Philipp 
14,  72. 

Mogk,  E.  Germ.  myth.  3, 
82.  10,  26.  Zur  Gunn 
laugssaga  12,  112.  Alt 
nord.  sagabibl.  12,  123 
Rec.  7,  16.  10,  15.  19 
25.  12,  3.  4.  72.  91.  95 
96.  114.  122.  148,  150 
258. 

Möller,  H.     Rec.  3,    53. 

Meiler.     Rec.   16,  278. 

Mommsen,  Th.  Chronica 
minora  20,   21. 

Mone,  Fr.  Künste  in  Ba- 
den 8,   151. 

Monseur,  E.  Folklore 
wallon  10,  217.  Bulletin 
de  Folklore  10,   218. 

de  Mont,  Pol.  Nederland- 
sche  Folklore  10,  215. 
Rec.   10,  472. 

Montelius,  O.  Nord, 
fornt.  perioder  12,  210. 
Jung,   eisenzeit  12,    220. 

Moon,  H.  W.  Learned 
men's  English  16,  260. 

Moore,  A.  W.  Folklore 
of  Man  16,  161.  Names 
of  Man  16,  231. 


410 


Autorenreeister. 


Älorgenbesser,  Mich, 
Geschichte  von  Schlesien 
7,   HO. 

Morgenstern,  G.  Oddr 
12,  II 8.  Notizen  12,  119. 
Konungasögur  12,  120. 
Rec.  12,  4.    19.   107. 

Morin-Elsässer.  Grego- 
rian.  gesang  20,    18, 

Moritz.     Rec.  8,  84. 

Morley,  H.  English  wri- 
ters  16,  313. 

Morris,  C.  King  Arthur 
16,  486. 

Morris,  M.  C.  F.  York- 
shire  folk-talk  16,  142. 

Morris,  R.  Cursor  mundi 
16,   390. 

Morris,  W.  Saga  library 
12,   115  a. 

Moser,  O.  Auerbachs  hof 
10,  84. 

Mourek,  V.  E.  Geistl.  14, 
24.  Philipp  14,  73.  Kru- 
mauer  pericopen  14,  134. 

Moewes,  F.  Bibliograph. 
Übersicht  7,   28. 

Much,  R.  Segel  1,  11. 
Matronennamen  2,  i.  Ar- 
minius  2,  lO.  Waren 
Germanen  wanderhirten 
7,  18.  Siidmark  d.  Ger- 
manen 7,  51.  Dea  Hari- 
mella  10,   32. 

Mugna,  A.  Loyola  e  Lu- 
tero  15,   100. 

Mulder,  J.  Opschriften 
te  Franeker  18,  2.  Aan- 
teek.  betr.  d.  gebouwen 
in  Franeker  18,   12. 

Müllenhoff,  K.  Alter- 
tumskunde 7,  17.  12,  96. 
Denkmäler  10,  59.  13, 
12.  Lachmanns  Walther 
14,  123.  Beowulfl6,  331. 

Muller,  J.  W.  Segen  19, 
43.  Sek  19,  44.  Hystorie 
V.  Reynaert  19,  63.  Doo- 
dendanse  19,  67. 

Müller,  A.  Judithl6,  351. 

Müller,  Fr.  Ethnologie 
und  Sprachwissenschaft 
3,  42. 

Müller,  G.  Hier.  u.  Joh. 
Schütz     15,     168.     170. 


Schwederich    10,    io6a. 
Siber  20,   110.   in. 
Müller,  H.   Festungskrieg 

8,   145- 

Müller,  H.  D.  Idg.  ver- 
balbau 3,  75. 

Müller,  H.  F.  Rec.  4, 
21.  29. 

Müller,  F.  Max.  Wissen- 
schaft der  spräche  3,  25. 
Thought  and  language  3, 
26. 

Müller,  M.  Physische  re- 
ligion  10,  I.  Natürl.  Re- 
ligion 10,  2. 

Müller,  Nie.  Luther  15, 
83.  84. 

Müller,  Th.  Deutscher 
unterr.  4,  45.  Badische 
geschichtslitt.  7,  5.  Rec. 
10,   10. 

Müller,  W.  Heldensage 
10,  58.     Haine  u.  bäume 

10,  332. 

Müller  -  Frauenstein. 
Dt.  gramm.  4,  46. 

Munch,  P.  A.  Snorre 
Sturlassan  12,   II 6. 

Mündel,  K.  s.  Stöber 
10,   109. 

Munkäcsi,  B.  Kosmogo- 
nische  sagen  10,  164. 
Vogulische  götter  -  hel- 
denlieder  10,    165. 

Muret,  E.  Engl.  Wörter- 
buch 16,  165. 

Murko,  M.  Russische 
Apollonius  10,  74. 

Murks,  M.  Historia  Sep- 
tem sapientum  16,  492. 

Murray,  J.  A.  H.  Engl, 
dictionary  16,  162.  Rout- 
ledge's  diction.  16,  169. 
hatchimnt  16,  196.  cop- 
peras  16,  199.  content, 
Contents  16,   293. 

Mussafia,  A.  Marienle- 
genden 20,  67. 

M  u  t  h ,  R.  V.  Dialekt  10,'  406. 

Nader, E.Rec.3,5. 16,288. 
Nagele,  A.    Walther  14, 

125- 
Näher,  F.    Feste  der  Ru- 
thenen  10,  296. 


Napier,  A.  S.  Study  of 
English  16,  4.  O.  E. 
chronicle  16,  182.  Ety- 
mologies  16,  204.  Ald- 
helmglossen  16 ,  373. 
Compassio  Maris  16,  383. 

Naumann,  E.    Rec.  6,  19. 

Nauta.     Toirt  19,  46. 

Nebelsieck,  H.  Dietrich 
an  Brenz   15,   32. 

Nebelthau,  J.  Hessische 
Zeitungen  8,  82. 

Nebert,    R.      Kanzleispr. 

14,  5- 
Neckheim,  H.  Kärntner- 
lieder 10,  402. 

Needon,  R.  Selige  Kon- 
rad 10,   195. 

Neff,  J.  J.  V,  Schwarzen- 
berg  15,   178. 

Neubauer,  A.  Judenver- 
folgungen 8,   195. 

Neubauer,  Rieh.    Luther 

15,  74. 

Neuburg,  C.  Rec.  16,98. 
Neufert,  W.  Nib.  14,  64. 
Neuhoff,  K.  Etymolog., 
Volkstum  u.  myth.  10,  6. 
Neumann,  M.    Judith  16, 

349- 
Neuwirth,    J.      Deutsche 

predigt  14,    135.    Prager 

malerzeche  14,   150. 
Nichols,  F.  M.    Lawford 

Hall  16,  35. 
Nicholson,     E.     W.    B. 

Jack  16,   229.     Ars  mo- 

riendi  16,  490. 
Nick,    G.      Bibliothek   zu 

Giessen  8,  60. 
Nicolaissen,    O.      Nord- 
lands fortid  12,   197, 
Nicolson,  W.    Myth  and 

religion  10,  4. 
Niedner,  F.      Eddalieder 

12,  94.  Rec.  12,  96.  121. 

160. 
Nielsen,  A.    Smätrsek  12, 

190. 
Nielsen,  O.     Danske  fol- 

kesagn  12,   189.  Kjeben- 

havn  12,   276. 
Nie  mann,    C.  L.     Olden- 
burgisches    Münsterland 

7,  98. 


Autorenresrister. 


411 


Niemeyer,   K.      Rec.   7, 

145- 

Niepmann,  F.  Staats- 
steuern 8,   234. 

Nirrnheim,  H.  Hamburg 
und  Ostfriesland  7,    10 1. 

N  i  t  z  s  c  h ,  K.AV.Geschichte 
des  deutschen  Volkes  7, 70. 

Noordendorp,  J.  E.  G. 
Alg.enOudfrieschebouw- 
kunst  18,   I.    II. 

Nordhoff,  J.  B.  West- 
falenland 7,  94. 

Nordlander,  J.  Anger- 
manl.  tiskevatten  12,  172. 
Folksagor  12,   173. 

Noreen,  A.  Sprachrich- 
tigkeit  3,  49.  vgl.  98. 
Myt.  beständsdel.  i  Yng- 
lingatal  12,  17.  Gesch. 
d.  nord.  spräche  12,  19. 
Altnord,  grammat.  I.  12, 
23.Rättskrifningens  grun- 
der 12,  56.  Altschwed. 
lesebuch  12,  135.  Forn- 
nord.  religion  12,   158. 

North,  T.  English  bell 
lore   16,   139. 

Northall,  G.  F.  Folk- 
rhymes  16,   151. 

Nottrott.  Sagen  aus  Spik- 
kendorf  10,  135.  Fest- 
kalender 10,  250.  Aber- 
glaube  10,   348. 

Novati,  F.  Fable  animale 
10,   209. 

Nover,  J.  Unsere  vorzeit 
10,  56.    Tiersage  10,  205. 

Nürnberger,  A.  Willi- 
baldi  vita  20,  70. 

Nutt,  A.  Gralsage  16,  135. 
Jealous  stepmother  16, 
,  135.  Irish  tales  16,  135. 
159.  The  Fians  16,  157. 
Sir  Gawain  16,  467.  s. 
HydelO,  188.  Rec.  14, 60. 

Nuttall,  P.  A.  Rout- 
ledge's  diction.  16,  169. 
Standard  dictionary  16, 
172. 

Nyrop,  Kr.  Bienensegen 
10,  357.  Teater  forestil- 
ling  12,  152.  Skomage- 
ren  12,  191.  Vandrende 
cemter  12,   192. 


Öberg,  Sv.    Härjed.  fäbo- 

dar   12,    174. 
Obrie,  F.    Rechtstaal  19, 

..  27- 

Ochsli,  W.  Quellenbuch 
zur  Schweizergeschichte 
7,   122.    Zwingli  1.5,  215. 

Odinga,  Th.  Gletting  15, 
53.  H.  R.  Manuel  15, 
107.  Verlorener  söhn  15, 
117.  Kirchners  Corio- 
lanus  20,  97. 

Odrich.     Sylt  18,  46. 

Ohlenschlager,  F.  Prä- 
historische karte  7,  45. 

Öhlke,  A.    Minnesang  14, 

113- 

Oldenberg,  H.  Rec.3,24. 

O  1  r  i  k  ,  A.  Literat,  om 
Sigurd  10,  63.  Sakses 
oldhist.  12,  145.  Märchen 
im  Saxo  10,  171.  12,  146. 
Uffesagnet  12,  147.  Eng- 
lenes  syndefald  12,  193. 
Dansk  folkemindelit.  12, 
194.     Rec.   12,    169. 

O  1  r  i  k  ,  H.  Konge  og 
prgestestand  12,  273. 

Olshausen.  Leichenver- 
brennung 10,  249. 

Oman,  Ch.  W.  Warwick 
16,  30. 

Oncken,  H.  Oldenburg, 
gesch.  quellen  8,   106. 

O  •  N  e  i  1 1 ,  J.  hatdwient  16, 
196. 

O  r  d  i  s  h ,  T.  F.  Folk-drama 

..  16,   135- 

Ori,  J.     Stimmer  15,  202. 

Ortel,  H.  German  poem 
15,  49. 

Ort  Johann,  F.  Schimpf- 
namen 2,  6. 

Ort  wein,  F.  Weihnach- 
ten 8,  92. 

Ossbahr,  C.  A.  Nord, 
mus.  rustkammare  12, 226. 

Osswald,  P.  Alraunen  10, 
342.  Zaubersegen  10, 368. 

Osten-Sacken,  K.  v.  d. 
Richers  gesch.  7,   79. 

Österheld,  A.  Luthers 
Schriften  15,   69. 

Osthoff,  H.  Morphol. 
Untersuchungen     3,     54- 


Präsensstammbildung     3, 

76. 
Ott,  E.     Rhetorica  eccle- 

siastica  8,  185.  20,  76. 
Ott,  J.  H.  ^Ifric  16,  360. 
Ottenthai.      Rec.   7,    78. 

109. 
Ottmann,     R.       Redupli- 

cierte  präterita  3,  92. 
Otto,    E.      Alsfelder    pas- 

sionsspiel  15,   134. 
Otto,  R.   s.  Vollmöller  3, 

23- 
Ottosen,  J.   Rec.  12,  180. 

18,  3«. 
Overvoorde,J.  C.  Rechts- 

toestand  der  vrouw  9,  22. 
Owen,  J.  P.  Coaching,  cram- 

ming  16,  211. 

Pabst,  F.     Rec.  16,  402. 

Pabst,  R.     Rec.  3,  25. 

Pagel.     Seitz  15,   186. 

Palme,  J.  Veronikalegen- 
den 10,   202, 

Palmer,  C.  F.  R.  King's 
confessor  16,   88. 

Paludan,  J.  Deutsche 
Wandertruppen  12,    153. 

Pandler,  A.  Versteinert 
10,    144. 

Pannenborg,  A.  Carmen 
de  hello  Saxonico  20,  17. 

Paoli,  C.  Lat.  schrift8,62. 

P  a  p  p  e  n  h  e  i  m ,  M.  Alt- 
dänische schutzgilden  9, 
24.  Altnord,  gildenstatut 
12,  261.     Rec.  9,  44.  57. 

Paravicini,  F.  Balliol 
College  16,   108. 

Paris,  E.  Mystere  de  la 
passion  10,  459. 

Paris,  G.  Charlemagne  10, 

95-  96. 
Parkinson,    Th.      York- 

shire  legends  16,   141. 
Passy,    P.      Changements 

phonetiques  3,    10.    Pho- 

netique  descriptive  et  hist. 

3,  II. 
Paul,  H.    Principles  3,  27. 

Grundriss  3,   82.  16,  249. 

297.     21,   I. 
Paulsiek,    K.      Strassen- 

namen  17,  9. 


412 


Autorenregister. 


Paulus,  N.  Kathol.  Schrift- 
steller 15,  13.  M.  Buch- 
inger  15,  21.  J.  Fabri 
15,    35.     J.    Hoffmeister 

15,  54.     Kleindienst  15, 
65.     M.  Vehe  15,  205. 

Pauw,  N.  de,  Istory  van 
Troyen  19,  61.  Reynaert 
19,  64. 

Peacock,  B.    Wyclif  16, 

397- 
Peacock,    E.      to    insense 

16,  203. 

Peacock,  M.  G.W.  Manx 

folk-lore  16,   135. 
Pearce,  J.  W.     scürheard 

16,  184.   Juliana  16,  378. 
Rec.  16,  359. 

Pearson,  K.  Rec.  15,  86, 

P  e  d  e  r  s  e  n ,  H.  r-n-  stamme 
3,  72. 

Peez,  A.  Verkehrsgescli. 
Kärntens  8,  115.  Reisen 
Karls  d.  gr.  8,    120. 

Peile.  Pauls  principien  3, 
27b. 

Peiper,  R.     Rec.  20,  73. 

Penka,  K.     Rec.  7,   16. 

Perry,  C.  C.    Karl  14,  47. 

Person,  P.  Wurzelerwei- 
terung 3,  65. 

Peter.  Sprichwörter  10, 
478. 

Peter,  H.  Fabricii  epi- 
stolae  20,  94. 

Peters,  J.  Rec.  2,  23. 
5,  22. 

Peters,  J.  Häuschen  im 
Schornstein  10,  414.  Ndd. 

17,  I.     Sitere  17,   10. 
Petersen,    H.      Flintred- 

skaber  12,  217.    Adelige 

sigiller  12,  239. 
Pf  äff,    F.     Alemannia  10, 

221.    Findlinge   10,   380. 

Prinzessin  v.  England  10, 

411.    Minnesang  14,  103. 

Gesundheitsregeln  15,  15. 

Meistersänger   in    Strass- 

burg    15,    112.     s.  Ring 

10,  115.     Rec.  10,  rii. 
Pfister,  V.      Chatten   und 

Hessen  7,  64.    Der  name 

Hessen  7,    64. 
Pfleiderer,  O.  Rec.10,2. 


Pfordten,  H.  v.  d.*   Rec. 

3,  52- 
Philip pi,  F.      Chroniken 

des    mittelalters    7,     95. 

Osnabrück,  goldschmiede 

8,   102. 
Philipsen,    H.       Artikel 

bei  /Ii:ifred  16,  358. 
Pichler,    A.      Zu   meiner 

zeit  10,    152. 
Piffl,  R.    Berthold  V.  Reg. 

14,    137. 
Pike,  L.  O.     Edward  III. 

16,  58. 
Piper.     Burgreste  8,   137. 
Piper,  P.     Höf.    epik  14, 

6.     Wolfram  14,  95. 
Pi  renne,  H.    ham  19,  34. 

Rec.  9,  6.  39.  42.  43. 
Pischel,  H.     Rec.  3,  58. 
Pistor,  J.     Chronist  Ger- 
stenberg 8,  79. 
Pitschel,  E.    William  of 

Palerne  16,  416. 
Planta,  P.  v.     Familie  v. 

Planta  8,  56. 
Plath,  K.     Königspfalzen 

8,    130.      Visio    Wettini 

20,   II. 
Plaumann,    E.      Linden- 
poesie 10,  331. 
P 1  i  1 1 ,  Melanchthon  20,  l  o  i . 
Ploss,  H.  DasweiblO,  295. 
Plummer,      Ch.        Saxon 

chronicle  16,   185.  364. 
Poeck,    W.      Aberglaube 

10,  309. 
Pogatschnigg,  V.  Volks- 
lied  10,  406. 
Poelchau,    A.      Livländ. 

gesch.  litt.  7,  8. 
Polek,  J.  Volkskunde  10, 

225. 
Pollard,  A.  W.    Chaucer 

16,  430.     ehester   plays 

16,  477.     Rec.   16,  426. 
Pollock,  F.    English  Con- 
stitution 16,   133. 
Poole,  R.  L.    Wyclif  fites 

16,   45-   399-     Rec.   16, 

38.  62. 
Popping,  J.  H.    Schetsen 

uit  Friesland  18,  7. 
Porter,      N.       Webster's 

dict.  16,   167. 


Porter,   S.     Rec.  16,  167. 
Pöschel.     Inversion  nach 

und  4,  8. 
Post,    A.  H.     Gottesurteil 

und  eid  9,  5.    Studien  z. 

rechtswissensch.  10,  229. 
Poestion,  J.  C.    Schwed. 

grammatik  12,  36.    Nor- 

weg.   gramm.   12,   52. 
Poulsen,     E.      Navnefor- 

tegnelse   12,  53. 
Poulsen,  W.  Fortsellinger 

12,  257. 
Prahn,  H.     Hausgeist  10, 

313- 
Pratje,  H.     Rec.   17,   12. 
P  r  e  g  e  r ,  W.  Luthers  tisch- 

reden  15,  88. 
Prellwitz,  W.    Deutsche 

bestandteile  im  lettischen 

3,  97- 

P  r  e  m ,  M.  Wundersagen  10, 
148.  Tirol,  glaube  10, 307. 

Preussner,  O.  Robert 
Mannyng   16,  403. 

Preyer,W.  Ernst  Brücke 
21,  7. 

Priebatsch,  Fei.  Deut- 
sche Städte  9,  50.  Hohen- 
zollern  und  städte  der 
mark  9,  50. 

Priefer,  Else.  Volkslie- 
der 10,  398.  399. 

Prien,  F.  Ndd.  17,  i. 
Rec.  17,  31. 

Primer,  S.     Rec.  6,   22. 

Prinsen,  J.  Theophilus 
19,  66. 

Prohaska,V.  Volksmusik 
10,  406. 

Prohäszka,  Fr.  Sagen  a. 
d.  Barscher  comitat  10, 
160. 

Pröhle,  H.  Sagenfor- 
schung 10,  112.  Emil 
Sommer  21,  24. 

Pröll,  K.     Rec.   10,  393. 

Prosch,F.  Rec.  12,  120 a. 
14,   100. 

Pröscholdt,  L.  Rec.  15, 
150. 

Prothero,  G.  W.  Rec. 
16,  54. 

Purlitz,  F.  Witenagemot 
16,   134- 


Autorenregister. 


413 


Purschka,  N.     Oberöstr. 

dorfleben  8,   i6. 
Puschmann,    Th.      Rec. 

Rec.   10,  295. 
Pütz,  F.  Artursage  10,  75. 
Pyl,  Th.     Gesch.  der  stadt 

Greifswald?,  ißi.Secker- 

witz  20,   107  a. 

Quetsch,  Fr.  H.  Verkehrs- 
wesen 8,   116. 

Rache,  P.  B.  Schulkomö- 
die 6,  7.     15,   140.   141. 

Raddatz,  C.  F.  Rec.  18, 
36. 

Rade,  M.    Luther  15,  72. 

Radlkofer,  M.  Wild  15, 
210. 

Rambeau,  A.  Rec.  3, 
10.  16. 

Rarasay,  J.  Lancaster  a. 
York   16,  28. 

Ramsey,  S.  Engl,  lan- 
guage  16,  257. 

Ranisch,  W.  Völsunga- 
saga  12,   121.     Rec.  12, 

95- 
Rapp,    L.       Kulturgesch. 

bilder  8,    17. 
Rashdall,Oxfordl6,  107. 
Rasmussen,    R.    C.     Ar- 

kaeol.virksomhed  12,222. 
Rathgeber,    J.      Sprich- 
wörter 10.  488. 
Rathmann.     Rec.  15,  75. 
Rauschen,  G.   Karld.gr. 

10,  96.     20,  63. 
Reber,    F.    v.      Karoling. 

palastbau  8,   131. 
Redlich,  O.    Wien  8,  32. 

Walther  14,   126. 
Ree,     P.     J.       Christoph 

Schwarz  8,    168. 
Reeh,  A.    Grave  fra  sten- 

alderen  12,  216. 
Regel,  Fr.  Rec.  7,  91.  99. 
Regel,  W.     Chronik   des 

Cosmas  20,  29. 
Regnaud,  P.    Origine  des 

fonctions  casuelles  3,  68. 

Rig-V6da   10,    9.     Rec. 

3,  30. 
Rehsener,     M.        Wind, 

wetter  10,  343. 


Reichel,   C.     Sir  Ferum- 

bras  16,  419. 
Reichel,  R.    Missbrauch 

des    conditionals    4,    13. 

wasserley  4,   15. 
Reichel,  W.     Metrische 

zweifei  4,  50. 
Reichenbach,  A.  Münz- 
sammlung 8,    174. 
Reiffer scheid,  A.  Seger 

15,  185.  Grimm  21,  14. 
Reinach,  Sal.  Rec.  7,  16. 
Reindell,     W.        Wenz. 

Linck  15,  66. 
Reineck,  C.     Doppelehe 

des  Gleichen  10,   139. 
Reinhard,  R.    Schulein 

Willisau  8,   187. 
Reinhardstöttner,K.  V. 

Mesa  redonda  10,  JJ. 
Reis,  H.    Mainzer  ma.  5, 

17- 
Reissenberger,  K.  Rec. 

14,  37- 

Reitsma,  J.  Zedelijke 
ontwikkeling  18,  i.  8. 
Dr.  Otto  Swalue  18,   2. 

Rennert,H.  A.  Rec.  15, 
150. 

Ress,  L.   Heldburg  8,  40. 

Rethwish,  C.    Rec.  7,  i. 

Reuling,  C.  Komische 
figur  15,   149. 

Reusch,Schwarz20, 106  a. 
Scriptoris  20,  106  a.  See- 
hofer 20,  107  a.  Siberti 
20,   112. 

Reuss,  R.    Butzer  15,  25. 

Reuter, Chr.  Kieler  rente- 
buch 8,  73. 

Rhys,  J.  Red  Book  of 
Hergest  16,  64.  Manx 
folk-lore  16,  135.  Arthu- 
rian  legend  16,   315. 

Ribbeck,  W.  Ritterpreis 
14,   78. 

Richter,  A.  Kulturge- 
schichte 8,  5.  Rec.  10, 
25.  56.   184.       . 

Richter,  G.  Annalen  7, 
78. 

Richter,  O.  Einwohner- 
statistik Dresdens  8,  45. 
Verfassungsgeschichte  v. 
Dresden  9,  54. 


Richter,    P.     Kreuzzugs- 
lyrik 14,   109. 
Riegl,A.   Bauernkalender 

10,  276. 
Riemersma,    J.  H.      Ge- 

heimzinnigemachtenl8,2. 
Riese,    AI.      Rheinisches 

Germanien  7,    134. 
Riess,  L.   Hanseakten  16, 

55.  Rec.  16,  123.  374. 
Riess,  M.  Murner  15,  1 16. 
Riezler,    S.      Geschichte 

Baierns  7,    118. 
Ring.    Rockenphilosophie 

10,   115. 
Robens.        Mittagsgeister 

10,  314- 

Robertson,    J.      Scottish 

abbeys  16,  87. 
Robertson,  J.  D.    Glou- 

cester  dialect   16,   233. 
Robinson,    Ch.  J.     Rec. 

16,   138. 
Robiou,  F.    Question  des 

myth.  10,  4  a. 
Rockinger,  L.  v.    Denk- 
mäler  des    bayr.    laudes- 

rechts  9,  56. 
Rödiger,    M.      Hochzeit 

14,  42.     Rec.  2,  9.     12, 

90.     14,  90. 
Rogers,  J.  W.  F.     Gram- 

mar  and  logic  16,   259. 
Rogers,  Th.     Oxford  16, 

68.     Engl,  industrial  hi- 

story  16,  97. 
Rogge,  Chr.    Aberglaube 

10,  297. 
Rohde,E.    Psyche  10,  19 
R o h d e n , P.  V.  Varus 7, 1 35 
Röhricht,  R.    Zur  gesch 

des   begräbnisses   8,    96 

Jerusalemfahrten  8,    121 
Rolfe,    R.    A.      Notting 

hamshire   16,   33. 
R  o  n  g  e ,   W.      Kattowitzer 

sagen  10,   143. 
Rördam,    E.      Hesteskov 

12,   195- 

Rerdam.H.  F.  Kirkehist. 
samlinger  12,  272. 

Rörig.     Jagd  8,    141. 

Rose,    A.     Crist  16,    341. 

Rosenberg,  F.  Volkslie- 
der 10,  420. 


414 


Autorenregister. 


R  o  s  e  n  h  a  e;  e  n ,  G.  Stricker 
14,  84.  "Rec.  14,  35. 

Rosenthal,  Ed.  Verwal- 
tungsovganisationBayerns 
9,  34.     Rec.  9,   0. 

R  o  s  e  n  t  h  a  1,  J.ErnstBrücke 
21,  7. 

R Osler,  M.  Hexenritt  10, 
305.  Volkslieder  10,  397. 

Ross,  H.  Norsk  ordbog 
12,  12. 

Rossner,  A.  Rennsteig 
8,   118. 

Roth,  F.  W.  E.  Volks- 
lieder 10,  385.    Mhd.  hss. 

14,  14.  Had.imar  14,  27. 
Gedichte  14,  108.  Schöf- 
fer 8,  90.  15,  7.  Aus 
alten  drucken  15,  48. 
Mainzer  chronik  20,  26. 
Rudolf  von  St.  Trond 
20,  81. 

Roth,  J.  Zmlautlehre5,23. 

Röthe,  G.  Poetik  6,  16. 
Schonebeck  14,  18.  Sei- 
frid  14,  82.  Schuolmei- 
ster  V.  Ezzelingen,  Diet- 
mar der  Setzer,  Sigeher, 
Sighart,  Konrad  Silber- 
drat,  Singauf,  Ulrich  v. 
Singenberg,  Kaspar  Sin- 
ger 14,  121.    Joh.  Schütz 

15,  169.    Schwarzenbach 

15,  177.  Sigel  15,  191. 
Sommer  15,  195.  Steyn- 
dorffer  und  Eyb  15,  203. 
Jahresbericht  15,  i.  Rec. 
3,  85.  10,  55.  422.  12, 
126.     14,  68.     21,   13. 

Röttinger,H.  Entdeckung 

Amerikas  7,  87. 
Round,    J.    H.      Ondemot 

16,  180.  Saxon  chronicle 
16,   185. 

Rousselot.  Modifications 
phonetiques  3,  16.  Me- 
thode graphique  3,    17. 

Routledge.  Dictionary 
16,   169. 

Rowald,  P.  Bauleute  10, 
419. 

Rubel,  K.  Dortmunder 
finanzwesen  8,  238. 

Ruckstuhl,  K.  Ausbil- 
dung d.  dt.  spr.  4,  42. 


Rucktäschel.    Devon  16, 

106. 
Rudolph,  Th.   Niederlän- 
dische kolonien  7,   107. 
Rumbaur,  O.     Appius  u. 

Virginia  16,  447. 
R  u  m  m  1  e  r ,    E.      Schulzen 

Grosspolens  9,  53. 
Runge,  F.    Bonus  17,  40. 
Rye,  W.    Pedes  finium  16, 

130.     Chaucer  16,  427. 
Ryland,  F.    English  lite- 

rature  16,  303. 
Rylands,  W.  H.  Luther's 

catechism  15,  81. 

Saab y,  V.  Dansk  retskriv- 

ningsordbog  12,   59. 
Saalfeld,  G.  A.  Helgoland 

18,  43. 
Sach,  A.    Deutsches  leben 

8,  6.    Hadersleben  9,  49. 
Sackur,  E.     Cluniacenser 

8,   107. 
Sahlende  r,    P.      English 

bibliogr.  16,  5. 
Sahr,  J.     Zu  Hans   Sachs 

15,  129. 

Salin,  B.  Fornminnen  12, 
227. 

Salis,  V.  Rec.9, 1.6.  19,2i, 

Sallmann,  K.  Rec.  15,  72. 

Sallwürk,  E.  Rec.l5, 108. 

Salzer,  A.  Sinnbilder  14, 
107. 

S  a m  s  o  n.  Schutzheilige  1 0, 
361. 

Sanday,  \V.     Rec.  20,  9. 

Sande,  O.  Segner  12,  198. 

Sander,  F.  Briefwechsel 
Lückes  mit  Grimm  21, 13. 
Lachmanns  mit  Lücke 
21,  19. 

Sander,  Fr.  Myth.  du 
nord  10,  31.  Harbards- 
sangen  12,   95. 

Sander,  H.  Tannberg  8, 
30.  Hans  v.Vintlerl4, 31. 

Sander^.D.  Fremdwörter- 
buch 4,  4. 

Sandvoss,  F.    Ndd.  17,  i. 

Sarrazin,  G.  Ae.  parallel- 
stellen 16,  310.     Beowulf 

16,  334.     Rec.  15,   150. 
Sarrazin,    J.      Narrenge- 


richt 10,  272.  Bändeletag 

10,  273. 
Sars,  J.  E.   Udsigt  12,  256. 
Sattler,  W.    Engl.  koUek- 

taneen  16,  193.    Rec.  16, 

174.  243. 
Saunders,  J.  Chaucer  16, 

442. 
Sayce,  A.  H.    Rec.  3,  51. 
Scargill-Bird,S.  R.  Pu- 
blic Record  Office  16,  71. 
Scerbö,  Fr.    Saggi  glotto- 

logici  3,  34. 
Schaafhausen,H.  Kelten 

7,  23. 

Schädel,  L.  Klosterleben 

8,  105. 

Schäfer,  Dietr.    Carlstadt 

15,  31.  Rec.  7,  95.  8,  74. 
Schäfer,  G.     Kunstdenk- 
mäler in  Hessen  8,    152. 

Schäfer,  K.    Altbayr.  Sit- 
ten 8,   15. 
Schaff,  Ph.  Literature  and 

poetry  16,   321. 
Schagerström,  A.    Läks. 

notiser  12,    17. 
Schalk,    K.      Zehentbuch 

8,  69. 
Schärf,  H.  Versbau  4,  5 1 . 
Schaube,  K,  Stadtverfas- 
sung von  Worms  9,    45. 
Schauffler,  Th.    Kultur- 

gesch.  8,   II. 
Scheel,  O.    Zauber  mit  d. 

menschl.  körper  10,   73. 
Scheeland,  T.  Dansk  ret- 

skrivning   12,   60. 
Scheibler,    L.     Gemälde 

in  Kölner  kirchen  8,  1 6  r . 
Schell,  O.     Bastlösereime 

10,  289.    Zauber  10,  353. 

Volkswitz  10,  505. 
Schenk  von  Seh w ein s- 

burg,    A.     Chatten  und 

Hessen  7,   63. 
Schenkel,  B.  Rec. 15,  75. 
Schepss,  G.  Conradi  Hir- 

saugiensis  dialogus  20,72. 
Sc  her  er,  E.     English  lit. 

16,  324. 

Scher  er,  Karl.    Kirchhof 

15,  64. 
Scher  er,  W.    Litt,  gesch. 

6,  2.  s.Müllenhoff,  Denk- 


Aiitorenregister. 


415 


mäler  13,   12.     Deutsche 

Studien  14,   105. 
Schick,  J.  Lydgate's  Tem- 

ple  of  glas  16,  453. 
Schierenberg.Xdd.  17,  l. 
Schiffer, B.  Totenfetische 

lO,  354.     Abderiten  10, 

514- 
Schikowsky,P.  Dertreue 

Wasser  10,  204. 
Schild,  P.     Rec.  5,   13. 
Schipper,  J.  Engl,  metrik 

16,    297.    298.     Dunbar 

16,  460.  461. 
Schirmer, G.  Rec.16,463. 
Schleich, G.  Rec.l6,i68, 
Schleich,  R.    Humor  bei 

Berthold  v.  R.   14,   138. 
Schlesing,A.  Wortschatz 

4,  42  a. 
Schlossar,A.  Schratl  10, 

157.     Volksmeinung   10, 

306.    Volkslied  10,  406. 

Volksschauspiele  10,  449. 

Rec.  7,  133.  10,  29.  150. 

390. 
Schlüter,    W.      Zur   alts. 

gramm.  17,    13.     Unter- 
suchungen 17,   14. 
Schmarsow,    A.     Kunst- 

gesch.     an     hochschulen 

8,   148. 
Schmid,    L.      Hohenberg 

8,  52. 
Schmid,M.  Geburt  Christi 

in  der  kunst  8,    164. 
Schmidt,  A.    Kartenspiel 

8,  97- 

Schmidt,  Adolf.  Zeitungen 

15,  45.  Kaisersage  15,  47. 

Schmidt,  Arth.  Echte  not 

9,  4.      Rec.   9,    10.   20. 

37-  55- 

Schmidt,  Berth.  Thüring. 
geschichtsquellen  20,  59. 

Schmidt,  C.  Germ.  Sagen- 
buch 10,   184. 

Schmidt,  Erich.  Singular- 
artikel vor  pluraldativen 
4, 10.  Tannhäuser  10, 102. 

Schmidt,  Imm.  Rec.  15, 
150. 

Schmidt,}.  ShkratlO,i58. 

Schmidt,  Johann.  Rec. 
3,  89.  4,  21.36.  14,  136. 


Schmidt,  Johannes.  Schlei- 
chers auffassung  d.  laut- 
ges.  3,  39.  Pluralbild.  d. 
neutra  3,   69. 

Schmidt,  K.  J.  s.  Glöde 
10,   271. 

Schmidt,  L.  Arminius  u. 
Siegfried  10,   61. 

Schmidt,  Reinh.  Cato  14, 
19. 

Schmidt,  W.  Martin 
Schwarz  8,   168. 

Schmidt-  Wartenberg, 
H.  Tiroler  passion  10, 
460.    Rec.  3,  24.    11,  I. 

Schmits,  A.  Sprachver- 
wilderung  4,  27. 

Schmölzer,  H.  Kunst- 
gesch.    a.    d.  Sarnthal  8, 

153- 

Schneider,  Engelbert. 
Semasiologische  beitrage 
3,  81. 

Schneider,  Ew.  Luther 
15,  72. 

Schneider,  J.  Lokal- 
forschungen 7,  92. 

Schneider,  Joh.  Schwe- 
bel  15,   179. 

Schneider,  R.  Rec. 7,76. 

Schneller,  Chr.  Namen- 
forschungen 2,    15. 

Schoch,  R.  Idiotikons, 4. 

Schönbach,  A.  Altd. 
predigten  14,  136.  Rec. 
14,   117. 

S  c  h  ö  n  f  e  1  d ,  E.  v.  Cottbus 
u.  Peitz  8,  23. 

Schön feld,  Herm.  Brant 
und  Erasmus  15,    19. 

Schröder,  C.  Schip  van 
Narragonien  17,   28. 

Schröder,  Edw.  Frisch 
1,  15.  Jac.  Schöpper  4, 
31.  15,  160.  Kaiser- 
chronik 14, 46.  Hessische 
Schauspiele  15, 137.  Sim- 
rock  21,  23.  Rec.  14, 
53-  85. 

Schröder,  O.  Papierner 
Stil  4,  29. 

Schröder,  P..  Kaiser- 
sage 10,  91.    Rec.  9,  6. 

Schröer,  A.  Titus  An- 
dronicus    15,     150.      ten 


Brink    21,    6.     Rec.   16, 

166.  410.  413. 
Schröter.  Versorgung  der 

mark  mit  salz  8,   124. 
Schröter,  Ad.  Rec.  15, 53. 
Schubart,  F.  W.    Luther 

15,  106. 
Schuchardt,     H.       Rec. 

3,  10.   16. 

Schuck,  H.  1600  talets- 
dramatik  12, 1 3 1 .  Völund- 
sagen  12,  167.  Ur  gamla 
papper  12,    254. 

Schuler,    J.  G.  C.      Rec. 

16,  285. 

Schuller,  F.  Hermann- 
stadt 10,  440. 

Schullerus,  A.  Mythol. 
in  d.  erziehungsschule 
10,  21.  Seelenkult.  10, 
22.  312.  Brautlauf  10, 
242.  Almeschtrinken  10, 
262.  Rec.  10,  23.  24. 
25.  26.  59. 

Schulte,  Aloys.  Heidel- 
berger liederhs.  14,  loi. 
Rec.   14,  5. 

Schultheiss,  F.  G.  Rec. 
7,  17. 

Schultz,  A.  Deutsches 
leben  8,  7.  10,  242. 
Höfisches  leben  8,  8. 

Schnitze,  W.  s.  Gebhardt, 
Deutsche  gesch.  7,  68. 

Schulze,  Berth.  Mhd. 
wortstell.  14,  4. 

Schulze,     L.      Rec.     15, 

58.  59- 
Schulze,  W.   Nib.  14,  61. 
Schum,  W.    Rec.  8,  209. 

20,  78. 
Schumann,  C.  Flurnamen 

2,    22.     Volkskunde   10, 

325.     Ndd.   17,   I. 
S  c  h  ü  r  m  a  n  n.     zu    gunsten 

4,  14. 

Schuster,  Fr.  Glocken 
V.  Gierelsau  10,  159 
Hausinschriften  10,  473 

Schüttelkopf,  B.  Kin 
derreime  10,  282.  423 
BrechstearlO,  288.  Wet 
tersprüche  10,  345 
Sprüche  gegen  krankhei 
ten  10,  346.  Rec.  10, 402 


416 


Autoreuregister. 


S  c  h  w  a  n  e  n  f  1  ü  g  e  1 ,  H. 

Heiberg.   12,    155. 
Schwanfelder,    A.      Be- 

sprechungsformeln       10, 

339- 

Schwann,  M.  Geschichte 
von  Bayern  7,   119. 

Schwärt  z,  W.  Volks- 
tiiml.  Schlaglichter  8, 1 1  b. 
10,  253.  Mythol.  bezüge 
z.  Sem.  u.  Indog.  10,  7. 
Gefesselte  götter  10,  18. 
Wünschelrute  10,  36. 
Volkstüml.  aus  Rügen  10, 
254.  Volkstüml.  mis- 
cellen  10,  279.  Rec. 
10,   150. 

Schwarz.     Rec.  15,    58. 

Schwarz,  E.  Partikel  ge 
4,   13  a. 

Schwarz,  P.  Wodankult 
10,  46. 

Schwarz,  Seb.  Anfänge 
des    Städtewesens  9,    52. 

Schwebel,  O.  Trachten- 
geschichte 8,  4.  Alt- 
Berlin  8,  47.  Deutsch- 
ordensdenkmäler 8,  158, 
Universität  Berlin  8,  217. 

Schweiger-Lerchen- 
feld, s.  Franziszi  10,  248. 

Schweisthal,  Martin.  Loi 
phonetique  de  la  langue 
des  Francs-Saliens  3,  96. 

Schweizer,  P.  s.  Escher 
8,  65.  Siegelabbildungen 
8,  225. 

Schweizer  -  Sidler,  H. 
Germania  7,    144. 

Schwind,  E.  v.  Erblei- 
hen 9,  6. 

Schwörbel.  Rechnungs- 
bücher von  Köln  8,  236. 

Scott,  E.    Caxtonie,  487. 

See  her,  V.  A.  KristianV, 
lov  12,  269.  Forord- 
ninger  12,  270. 

Seeber,J.  Rec. 10,  25.  26. 

S  e  e  g  e  r ,  H.  Dt.  gramm.4,46. 

Seegers,  H.  Zu  Hartm. 
Gregorius  14,   35. 

Seelig,  F.  Hans  v.  Bühel 
14,  28. 

Seelig,  M.  Sprache  Heines 
•i.  37. 


Seeliger,  G.    Rec.  9,  42. 

Seelmann,  W.  Vogel- 
sprachen 16,  439.  Toten- 
tänze 17,  35.  Rec.  3,  2. 
3.  4.  7.  8.  9.  10.  23. 
17,   19.  29.     19,  9. 

Seemüller,  J.  Unvogel 
1,  13.  Ottokar  14,  69. 
70.  Rec.  3,  6.  6,  10. 
10,  65.    14,   16.  92.  105. 

S  e  i  b  t ,  W.  Kunstgeschichtl. 
Studien  8,   88. 

S  e  i  f e  r  t ,  J.  Wit  and  science 

16,  481. 

Seitz,  K.     AUitterationen 

17,  II. 

Selbst.     Rec.  15,  58. 

Sello,  G.  Trachtenge- 
schichte 8,  203.  Zur 
gesch.  d.  landes  Würden 

18,  19.     Rec.  7,   106. 
Sembrzycki,    J.      Haus- 

u.    Zaubermittel  10,   336. 

Sprichwörter  10,  469. 
Semper,      H.  Brixner 

malerschulen  8,   162. 
Sepet,  M.     Rec.  10,  459. 
Sepp,     B.        Urbewohner 

Altbayerns   7,    25.      Zur 

Germania  7,   151.      Vita 

Marini  20,  68. 
Sepp,J.  Hochzeit  10,  237. 
Sergeant,  L.    Wyclif  16, 

397- 

Sermon,  H.  Woorden- 
boeken  19,  22. 

Seraphin,  F.  W.  Jo- 
hannissegen  10,  263. 

Servaes,  F.    Rec.  15,  57. 

Seuffert,  B.  Rec.  15,  135. 

Sewera,  E.  ge  vor  verben 
bei  Wolfram  14,    lOO. 

Sharpe,  R.  R.    Wills  16, 

131. 
Sheldon,   E.  S.     English 
letters  16, 191.  Etymolog. 
16,   192.     Rec.  16,  250. 
'  Shore,  T.  W.    Hampshire 
16,  36. 
Sickel,   Th.  v.     s.   Sybel 
i      8,  64. 
Siebmacher,  J.  Wappen- 
I      buch  8,   220. 
I  Siebs,    Th.     Dribolde   1, 
I       14.     Beitr.    z.  myth.   10, 


33.  Gesch.  d.  fries.  spr. 
18,  20. 

Siecke,  E.  Liebesgesch. 
des  himmels  10,   17. 

Siegel,  H.  Pflichtmässiges 
rügen  9,   3. 

Sievers,  E.  Sonargoltr 
12,  13.  Altgerm,  metrik 
12,  62.  Tatian  13,  15. 
Angelsächs.  metrik  16, 
296.  s,  Keller  21,  30. 
Rec.   18,  52. 

Sigwart,  Chn.  Imper- 
sonalien 3,  78. 

Sijmons,  B.  Ontwikke- 
lingsg.  d.  germ.  myth. 
10,  20.     Rec.   12,    121. 

Silberstein, A.  Schmeltzls 
lobspruch  15,    155. 

Silberstein,  M.  Juden- 
zoll 8,    198. 

Silcher,  F.  Volkslieder 
10,  388. 

Siljestrand,  K.  v.  Ord- 
böjningen  i  Västmaona- 
lagen   12,  45. 

Simmons,  D.  A.  Armagh 
words  16,  238. 

Sims,  W.  R.  Maldon  16, 
338.     Phönix  16,    353. 

Simson,  P.    Danzig  8,  50. 

Singeis,  J.  C.  Weelde 
van  weleer  18,  2. 

Singer,  S.  Sagengesch. 
parall.  10,  8.  Benedic- 
tinerregel  13,  9.  Ulr. 
V.  d.  Türlin  14,  88.  Rec. 
14,  37.  91.    1.5,  113,  156. 

Sinker,  R.  Trinity  Col- 
lege 16,   III. 

Sittard,  J.     Rec.  15,  58. 

Skeat,  W.W.  disma/ 16, 
198.  Deuce  16,  201.  to 
insetis^  16,  203.  larhoard 
16,  208.  demure  16,  209. 
to  slate  16,  210.  Prin- 
ciples  of  Engl,  etymol. 
16,  250.  Primer  of  Engl, 
etym.  16,  25.  Twelve 
facsimiles  16,  327.  Ga- 
wain  16,  417.  Chaucer 
16,  431.  Rose  16,  437. 
Chaucer's  rimes  16,  438. 
Two  Chaucer  words  16, 
446.      Gower    16,     449. 


Autorenreerister. 


417 


Lydgate  16,  454.    Flower 

and   leaf  16,  459.     Rec. 

16,  162. 

Slee,  van.     Scutdorpe  20, 

107.      Sinthius   20,    116, 

Smith,  G.  B.     Ballads  16, 

149. 
Smith,  G.  S.    Rec.  16,  39. 
Smith,  G.  V.     Grave    fra 

stenalderen       12,       2l6. 

Huggefors0g  12,  218. 
Smith,  Lucy  T.    Rec.  16, 

98.   163.  479. 
Smith,  S.  Birket.    Univer- 

sitetsmatrikel  12,  274. 
Smith,    W.    G.       Crissom 

wand  16,   205. 
Snell,  O.     Hexenprocesse 

10,   304. 
S  o  a  m  e  s  ,    L.     Phonetics 

3,  5.     16,  292, 
So  ein,    A.       Minnesänger 

14,   III.     Rec.  4,  5a. 
Söderwall,   K.  F.     Ord- 

bok  12,  6. 
Sohm,  R.    Entstehung  des 

Städtewesens  9,   37. 
Solmsen,    F.     Pluralbild. 

d.  neutra  3,  70. 
Sommer,  O.   Thomas  Ma- 

lory  16,  485. 
Sommerfeldt,  G.  s. Mass- 

low,  Bibliogr.  7,  2. 
Sopp,    W.      Tyndale    16, 

284.  493. 
Sorgenfrey,     Th.       Rec. 

9,   II. 
Souchon.     Rec.  20,  74. 
Soule,  R.    Synonymes  16, 

221. 
Spanier,  M.     Walter  14, 

130. 
Spanoghe,E.    Synonymia 


sehen  1,16.  Undankbare 
söhn  10,  194.  Angang 
10,  341.  Volkslied  10, 
435.  Sprüche  10,  471. 
Mhd.  vb.  14,  2.  Arme 
Heinrich  14,  34.  Konrad 
V.  Fussesbr.  14,  51. 
Konrad  v.  Würzburg  14, 
52.  Rüdeger  v.  Hunk- 
hofen  14,  79.  Ulr.  v. 
Lichtenst.  14,  87.  Es 
ist  ein  ros  15,  63.  mazer 
16,  212.  Ndd.  17,  I. 
Zu  Lauremberg  17,  43. 
Zu   mnd.    dichtungen  17, 

18.  proiel  19,  42. 
Springer,    A.      Albrecht 

Dürer  8,   167. 
Stadler     s.    Wolffersgrün 

10,  317- 

Stadler,  K.     Hans  Sachs 

15,   119. 
Stähle,  A.     Ndd.    17,    i. 
Stallaert,K.    Glossarium 

19,  28. 

Starzer,  A.  Pfarrer  von 
Niederöster.8,  HO.  Klös- 
ter Niederösterreichs  8, 
III. 

Staub,  F.    Idiotikon  5,  4. 

Steenstrup,  J.  Folke- 
viser  12,  148.  Fra  fortid 
12,  255. 

Steenstrup,  V.  Havgjer- 
dinger  12,    128. 

Stefänsson,  J.  Oldnord. 
indvirkn.  p.  engl.  litt. 
12,  88  a. 

Steffen,  R.  Strövärs  i 
folklyrik   12,    17. 

Steffenhagen,  E.  Ver- 
breitung     des     Sachsen- 


spiegels 9,  25. 

lat.-teut.  19,  29.    In  den  |  Steffier,     G.        Sege     of 

nap    19,    41.      Seghelijn        Jerusalem  16,  421. 

19,  65.  Stehle,    B.      Sitten    im 

Specht,    F.      Verb.     refl.  1      Elsass    8,    12.     10,    255. 

12,  33.  Bären  aufbinden  10,  485. 

Spengler,    F.      HoUonius    Stehlich,     Fr.      Sprache 

15,   55.  und  geschichte  3,  31. 

Spiegel,  H.  Herrn.  Bonnus    Steiff.  Württemberg. 

15,   18.  litteratur  7,  4. 

Spieser,J.    Sprechproben    Steiff,    K.      E.    Silber,  | 

10,  490.  I       J.    Snell,    Chr.    Snellaert  | 

Sprenger,    R.      Winkel-  j       8,  91.  \ 

Jahresbericht  für  geiinanische  philologie.    XIV.    (1892.) 


Steig,     R.       Grimms    kl. 

sehr.  11,   15. 
Steile,     O.    B.       Julen    i 

Vang  22,   199. 
Stein,  F.     Akad.  gerichts- 

barkeit  8,  210. 
Steinhausen,  G.    Gesch. 

d.  bnefes  8,  83. 
Steinhaus  er.       Wernher 

14,  91. 
Steinmeyer,  E.  s.Müllen- 

hoff,  Denkm.  13,  12. 
Rec.  13,  4.  14,  74. 
21,   13. 

Steinschneider.  Rec. 
8,   190. 

Stejskal,  K.  Recht- 
schreibung 4,  21. 

S  t  e  k  k  e  r  ,  H.  Versbau 
17,  29. 

Stern,  A.     Rec.  16,   16. 

Stern,  B.  Wladimirs 
tafeirunde  10,  76. 

Stern,  E.     Butzer  15,  26. 

Stern,  M.  s.  Neubauer 
8,  195.  Gesch.  d.  Juden 
8,  196.  Israel,  bevöl- 
kerung  d.  städte  8,   197. 

Sternberg,  R.  Me. 
Chronik  16,  408. 

Sterne,  C.  s.  E.  Krause. 

Sternfeld.     Rec.  7,  67. 

Stevenson  ,  W^.  H. 
Efeneh])  16,   179. 

Steyrer,  J.  Urspr.  d. 
spr.  d.  Arier  3,  46. 

Stiefel,  A.  L.  Gebet 
10,  434.  Zum  Narren- 
schiff 15,  20.   Hans  Sachs 

15,  126.  Nachahmung 
Albrechts  v.  Eyb  15, 
203.  Rec.  15,  123.  125. 
127.   148. 

Stier,  G.     Rec.  20,    125. 

S  t  i  e  V  e ,  F.  Bauernaufstand 
8,   192. 

Stob  er,  A.  Sagen  des 
Elsass  10,    109. 

Stochel,  C.  Kristian  V. 
lov  12,   269. 

Stocker,  F.  A.  Volks- 
theater 10,  451, 

Stöckert,  G.  Rec.  7, 
75-  78. 

27 


418 


Autorenregister. 


Stoett,  F.  A.  Spieghel 
d.  zonden  17,  34.  Lit- 
teeken  19,  40.  Borch- 
grav  V.  Vergi  19,  52. 
Van  begrijpe  19,  58. 
Stokes,    G.    T.      Ireland 

16.  48- 
Stokes,    W.     Sir  Gawain 

16,  466.     Rec.   3,  51. 
St  ölte,   B.     Postwesen   8, 

119. 
Stolz,    Fr.      Launen    der 
spräche    3,  38.     Rec.  3, 
24.  34.  58.  65. 
S  t  o  n  e  ,    P.    G.      Isle    of 

Wight  16,  82. 
Storm,  G.    Eirikssaga  12, 

107. 
Storm,    J.      Engl,    philol. 

12,   24. 
Storm,  Job.     Rec.  3,   10. 
Story.     Church    of  Scot- 

land  16,  47. 
Stout,  T.  F.    Engl,  history 

16,   18. 
Stöwer,  W.     Wernher  d. 

Gärtner  14,  92. 
Strack,  H.  L.     Blutaber- 
glaube 10,   352. 
Stratmann,  F.H.  Middle- 

English  dict.  16,   163. 
Strauch,  E.     Sibot  14,  83. 
Strauch,      Ph.       Ober- 
ammergau 10,  456.      En- 
enkel  14,  21.    Jahresber. 
15,  I.     Schiida  15,   159. 
Rec.  15,  51.   152.   156. 
Strebitzki,  K.    Thietmar 

V.  Merseburg  7,  79. 
Streissler,     F.       Kultur- 

gesch.  8,   2. 

S  t  r  e  i  t  b  e  r  g  ,  AVilh.     Z. 

germ.  sprachgesch.  3,  87. 

Altn.  tyggja  12,  32.   Rec. 

3,  53,  58.  59.  65. 

Strobl.     Rec.  6,  13.   8,  3. 

Strohmeyer,     H.      Rob. 

V.  Gloucester  16,  402. 
Strohschneider,  J.    Le- 
gende 14,  57. 
S  t  r  o  n  g.     Introduction  to 
the   hist.  of  language   3, 
27  a. 
Strenge,    S.    E.      Engl, 
grammar  16,  261. 


Strucksberg,     F.       Fäl- 
schungen    Janssens     15, 
102. 
S  t  r  u  V  e  ,    O.     Entstehung 

der  Städte  9,  51. 
Stuart,    J.    S.   St.      Clans 

16,   120. 
Stuhl,  K.    Neue  pfade  d. 

Sprachforschung  3,  50. 
Stutz,      U.       Verwandt- 
schaftsbild 9,  6. 
S  t  ü  V  e  ,     C.       Renten    in 

Osnabrück  8,  239. 

Suchier,    H.     Ulr.    v.    d. 

Türlin   14,  89.     Rec.  3, 

82.     5,   14.     14,  7. 

Sulzbach,    A.     Schlaf  in 

sage  u.  märchen  10,  126. 

Sundermann,       Ostfries. 

Volkstum  18,   18. 
Super,    Ch.    W.      chick, 

chicken  16,  214. 
Sunden,   D.    A.      Ordbok 

12,  5- 
Suringar,  W.  H.  de.  Van 
seden  19,  56.    Van  zeden 
19,  57. 
Sütterlin,     A.       Strassb. 

mundart  5,    12. 
Sütterlin,  L.    Rec.  3,  93. 
[Sweet,  H.    English  gram- 
mar 16,  252.  253.    Pho- 
netics    3,    4.      16,    288. 
Second  Middle  Engl,  pri- 
mer 16,  328. 
Sweetmann,  G.    Wincan- 

ton  glossary   16,   237. 
Swoboda,      W.         Ernst 

Brücke  21,  7. 
S  y  b  e  1 ,  H.  v.  Kaiserurkun- 
den 8,  64. 
Sylvan,  O.     Sveriges  per. 
lit.  12,  132.   Sv.  teatems- 
hist.  12,   133.     Tidnings- 
vösendet  12,   134. 
Szamatolski,  S.    Jahres- 
ber. 6,   15.    15,  I.  Faust- 
buch 15,  37.    Hütten  15, 
57.    Streit  der  drei  brü- 
der  15,    125.    Eckius  de- 
dolatus  20,  85.    Rec.  4, 
31.     10,   436.  464.  466. 
467.     15,  3.   10. 
Szelinski,  V.    Sprich- 
wörter 20,  6. 


Szilagyi,   A.      Bartfelder 
Roland  8,   147. 

Tait,  J.     Rec.  16,  30. 
Tallichet,    H,      Century 
dictionary  16,  164.  bayou 
16,  216. 
Tamarelli,  A.     Germani- 

cus  7,   137. 
Tamm,  F.     Etym.  ordbok 
12,  4.     Anmärk.    t.  Öst- 
götalagen  12,  17.  Länord 
i  svenskan  12,  21.     Ny- 
svenska      sammanjättnin- 
gar  12,  41.     Stiernhelms 
skrifter  12,   136. 
Tanger,    G.      Lautschrift- 
frage  3,    14.      Rec.    16, 
290.  295. 
Tänzer,   A.      Sprachlaute 

3,  7. 
Taranger,     A.       Angels. 

kirkes  indefl.  12,  259. 
Tardif,    A.     Leges  Wisi- 

gothorum  9,   15. 
Tattersall,  J.  F.    Hurst- 

wood  16,   143. 
Taylor,  J.     Origin  of  the 
Aryans  7,   13.     Jack  16, 
229. 
Tee  hm  er.  Fr.    Gesch.  d. 

phonetik  3,  2. 
Tegner,  E.    Frän  Gustafs 
in.  dagar  12,  263.    Ge- 
nus i  svenskan  12,   41a. 
Teichmann,     E.       Will. 

Langland  16,  418. 
Terrien    de    la    Lacou- 

perie.  Rec.  7,  13. 
Terwey.  Ndl.  19,  2. 
Tesoroni,  L.     Ceadwalla 

16,  23. 
Teuber,  A.   Rec.  10,  297. 
Tewes,   Fr.     Münzen  von 

Hannover  8,   178. 
Thedens.     Rec.  18,  40. 
Thomas,  C.     Voiced  and 
voicelessconsonantsS,  13. 
Thompson,  E.  M.    Muri- 

muthi  Chronica  16,  60. 
Thon.  Hans  Sachs  15,  127. 
Th  erb  ecke,  A.    Univer- 
sität Heidelberg  8,   215. 
Thorburn,  W.    S.      Brit. 
Coins  16,  76. 


Autorenregister. 


419 


Thorkelsson,  J.  sen. 
Supplement  til  isl.  ordb. 
12,  2.  Beyging  st.  sagn- 
oröa  12,   34. 

Thorkelsson,  J.  jun.  Isl. 
hiindskiifter  12,  74.  Hät- 
talykill  Jjürös  12,  99. 

Thoroddse,n,  Th.  Land- 
frseöissaga  I  slands  12, 279. 

Thudichum,  Fr.  Femge- 
richte und  Inquisition  9, 
28.     Femgericht  9,   29. 

Thumb,  A.  Volkskunde 
10,  372.     Rec.  3,  46. 

Thuriet,  Ch.  Traditions 
populaires  10,   166. 

Tiefenbach,  Rieh.  Va- 
russchlacht 7,   141. 

Tille,  A.  Weihnacht  10, 
52.  Faust  10,  82.436.466. 

Timmel,  J.     Rec.  8,   16. 

Tobien,  W.  Lat.  schule 
zu  Schwelm  8,   188. 

Tobler.     Rec.  18,  20. 

Tobler,  A.     Rec.  10,  98. 

Tobler,  G.  Chronisten 
von  Bern  8,  78. 

Tobler,  L.  Verkürzte 
artikelformen  4,  1 4.  Idio- 
tikon 5,  4.  Rec.  2,  17. 
3,  6.  82.    5,  17.   16,  249. 

Toischer,  W.  Wachstum 
d.  spräche  3,  36.  Volks- 
lieder 10,  393.  Ulrich 
V.  Eschenbach  14,  86. 
J.  Knieschek21, 18.  Rec. 

15,  10. 

Tolman,  A.  H.  Skall  anA 
will  16,  283. 

Tomanek,  E.  Umgangs- 
sprache 4.  5  c. 

Tomanetz,  K.  Rec.  14, 
32.  59-  145- 

Tout,  T.  F.    Rec.  16,  60. 

Toynbee,  P.  Saxon  chro- 
nicle  16,  185.    hatchment 

16,  196.  Liber  de  nup- 
tiis  16,  432.  Maunde- 
ville  16,    482. 

Träger,  E.  Halligen  18, 
40. 

Traube,  L.  O  Roma  no- 
bilis  20,  10. 

Trautmann,  K.  Ober- 
ammergau 10,  455. 


Treichel,  A.  Lispelnde 
Schwestern  10,  175.  Sitte 
und  brauch  10,  277. 
Gegen  heuschrecken  10, 
367.     Rätsel  10,  502. 

Trench,  R.  Chen.  Study 
of  words  16,  217. 

Treu,  K.  BoosselnlO,  291. 

Trollope,  A.  Leicester- 
shire  plates  16,  83. 

T  r  u  e  ,  E.  Th.  Spoken 
English  16,  295. 

Tschacke rt,0.  Smalcius 
20,   120. 

Tschacke rt,  P.    Sidonius 

15,  53  a. 

Türler,  H.     Kulturgesch. 

aus  Bern  8,    13  a. 
Tveten,  H.  N.     Sagn   fra 

Telemarken   12,  200. 
Tweedie,    W.   M.      Sand 

fire  16,    242.     Elene  16, 

343- 
Tyrwhitt,     T.       Chaucer 

16,  441. 

Ubelacker,  M.  Haupt- 
schwierigkeiten 4,  41. 

Uhde,  C.  Baudenkmäler 
16,  78. 

Uhl,W.  Hermv.  Sachsen- 
heim 14,  41. 

Uhle,  M.  Das  dänische 
haus  12,  241.  Föhringer 
haus  18,  51. 

Uhle.  P.  Schulkomödie  in 
Chemnitz  15,    142, 

Uhlenbeck,  C.  C.  Ety- 
mologica  19,  32.  Ans- 
jovis  19,  33.  Kabeljauw 
19,  35- 

Uhlhorn,  A.  Volkstüm- 
liches 10,  512. 

U  h  1  i  r  z  ,  K.  Erzbistum 
Magdeburg  7,  109.  To- 
pographie Wiens  8,  33. 
Wiener  buchhandel  15, 8. 

Ulmann,  H.    Rec.  15,  57. 

Ulrich,  A.  Hannover  8, 
42. 

Unbescheid,    H.      Rec. 

10,  497. 

Undset,  j.    Fra  Akershus 

12,  215. 
Unseld,  W.    Kinderneck- 


lieder  10,  432.  Teufel 
in  Sprichwörtern  10,  493. 
Herrgott  in  Sprichwörtern 
10,  494. 

Varges,  W.  Entstehung 
der  Städte  8,  4.  Weich- 
bildsrecht 9,  35.  Ge- 
richtsverfass.  von  Braun- 
schweig9, 55.  Rec.  18, 19. 

Varnhagen,  H.  slot,  slash 
16,  194.  Gesta  Roman. 
20,  48.  49.  Katharina 
V.  Alexandrien  20,  71. 
Rec.  10,  loi .  16, 163.31 9. 

Veckenstedt,  E.  Räu- 
chern 8,  139.  Johannis- 
fest  10,  51.  Kyffhäuser- 
sage  10,  137.  Frau  Holle 
10,  138.  Zs.  f.  Volks- 
kunde 10,  211.  Johannis- 
tag 10,  261.  Rec.  10, 
III.  113.  123.  146.  230. 
232.  322.  464.  506. 

Veen,  S.  D.  van.  Aan- 
vuUingen  en  verbet.  van 
Romein's  naamlijst  18, 1 7. 

Velthuis,  H.  J.  Tegern- 
seer  glossen  13,   11. 

Vendell,  H.  Nyare  for- 
j       skningar  12,    164. 

Vercoullie,  J.  Histor. 
grammatica  19,  9.  Rec. 
19,   17.   18, 

Verdam,  J.  Lijfcoop  19, 
39.  Mnl.  overblijfselen 
19,  48. 

Vernaleken,  Th.  My- 
thische Volksdichtungen 
10,  167.  Kinder-  und 
hausmärchen  10,    176. 

Vervliet,  J.  B.  Volks- 
leven  10,  216. 

Verwijs,  E.  Mnl.  woor- 
denboek  19,  30. 

Vetter,  F.  Thingvellir 
12,  250.  Konrad  von 
Ammenhausen  14,  50. 

Vetter,  P.  Witzeis  flucht 
15,    212. 

Viereck,    L.    s.  Assmann 

7,  n. 

Vietor.  Phonetische  Stu- 
dien 3,  I.  Aussprache 
4,  2ia.     Rec.  3,  6. 

27* 


420 


Autoreuresrister. 


Vigfüsson,  S.  Rannsökn 
12,   244.  245.  246.  247. 

Vigström,  E.  Spöken  12, 
175.  Troog sägner  12, 176. 

VinograJoff,  P.  Villai- 
nage  16,  94. 

Viichow.R.  Rec.  18,  39. 

Vistrand,  P.  G.  Run- 
stafvar  12,  68. 

V  o  d  s  k  o  V ,  H.  S.  Sjaeledy r- 
kelse  10,   10. 

Vöge,  W.  Malerschule  8, 
163. 

Vogelreu ter,  O.  Griech. 
unterr.  8,    184. 

Vogrinz,  G.  Rec.  14, 
107.     20,  84. 

Vogt,  F.  Eckenlied  14, 
20.  Zarncke  21,  25.  Rec. 
6,  3.  10,  65.  14,  76. 
116.   117. 

Vogt,  W.  J.  Schüssler,  A. 
Sorg 8, 91.  Sender 20, 108. 

Voigt,  A.  Hephaistos  u. 
d.  Schmied  v.  Jüterbogk 
10,   16. 

Voigt,  E.  Fecunda  ratis 
20,  73.     Rec.  20,  90. 

Voigt,  R.  Polymorphie 
im  engl.   16,  219. 

Volksmann,  H.  Vergrab, 
schätze  10,  120.  Mann 
im  monde  10,  121.  Sitte 
und  brauch  10,  257.  s. 
Andree  10,  303.  Volk- 
medizin 10,  333.  Dieb- 
glauben 10,  359.  Prin- 
zessin V.  England  10,  411. 
Sprichwörter  10,  491. 
Volkswitz  10,  500.  Find- 
linge 10,  504. 

Vollmöller,  K.  Jsb.  f. 
rom.  philol.  3,   23. 

Vondräk,  W.  Wenzel- 
legende 10,  203. 

Voretzsch,  C.  Ogir  10, 
98.    Rec.  14,  37.  19,  63. 

Voss,  P.  Volkmedizin  10, 

333- 
de  Vreese,  W.  Valentijn 
19,  68. 

Waag.     Ged.   14,   15. 
Wächter,  v.      Hexenpro- 
cess  10,   300. 


Wack,  G.    Ae.  pronomen 

16,  268. 
W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 ,    J.      Idg. 

Wortstellung  3,   77. 
Wackerneil,    J.       Rec. 

21,   27. 
Wadstein,  E.  Alfver  och 

älvor  12,  17.  Fornnorska 

homb.  12,  31.    Rune   12, 

69.    Olov  trätälja  12,  1 17. 
W  a  g  e  n  a  a  r ,  L.  H.  Willem 

Lodewijk  18,   l. 
Wageningen,  J.  van,  thoe 

Dekama.   Hoxwier  18,  2. 
Wagner,    Herrn.      Volks- 
dichtung 10,  406. 
Wagner,  L.      Names    16, 

224. 
Wagner,      P.         Grünaus 

Chronik  20,   28. 
Wagner,  J.  s.  Nover  10, 

56. 
Wahl,    G.      Hans    Sachs 

und  Goethe  15,   130. 
Wahner,    J.      Rotenburg 

14,  120. 

Waitz,  H.  pflegen?,,   107. 

Waizer,  R.  Sagen  aus 
Kärnten  10,  153.-  Sagen 
vom  schlösse  Stein  10, 
154.    Rec.  10,  449.  477. 

Walch,  J.  G.    Luther  15, 

71- 

Walcher,  K.  Hexenpro- 
cess  10,   299. 

Waldberg,  M.  v.  Venus- 
gärtlein  10,   386. 

Waldner,  E.  Meistersin- 
ger 15,    III.     Wickram 

15,  209. 
Waldner,    F.       Typogra- 
phie in  Tirol  8,  87. 

Wall,  J.  Ch.  Tombs  of 
the  kings  16,  79. 

Walter.     Rec.  7,    143. 

Walther,  W.  Bibelüber- 
setzung des  ma.s.  14,  133. 

Walz,  M.     Pleier  14,  74. 

Walzel,  O.     Rec.  15,  37. 

Warner,  G.  F.  Giraldus 
Cambrensis  16,  52.   Rec. 

16,  80. 
Wartenberg,  W.  Bedeu- 
tung des  unreims  4,  48. 

Wasser  schieben,         H. 


Deutsche  rechtsquellen 
9,  9- 

Wasserzieher,  E.  Leben 
der  deutschen  spräche  3, 
84.  Wustmann  4,  22. 
Rec.  3,  24.  28.  4,  38. 
42.     18,  54. 

Wassmannsdorff,  K. 
Fechtbuch  15,  38. 

W  a  1 1  e  n  b  a  c  h ,  W.  Ge- 
schichtschreiber 7,  79. 
Mittelalterl.  gedd.  20,  15. 
Sigebert  20,  37.  Codex 
latinus  20,  77.  Rec.  8, 
163.     20,   17.   124. 

Watts,  Th.  blizzard  16, 
206. 

Wätzold,  St.    Rec.  4,  45. 

Waurin,  J.  de.  Chroniques 
16,  61. 

Weber.     Sucher  10,  389. 

Weber,  A.     väjapeya  10, 

243- 

Weber,  H.     Rec.  15>  54. 

Weber,  Heinr.  Der  name 
Bamberg  2,    13. 

Weber,  S.  Geschichte 
von  Bela   10,   274. 

Webster,  Engl,  dictionary 
16,   167. 

Weeber.  Aus  der  Weih- 
nachtszeit 10,  396. 

Weech,  F.  v.  Badische 
geschichte  7,   n6. 

Weede,  Ed.  Warheit 
14,  90. 

Wehrmann,  M.  Gesch. 
d.  bieres  8,  4.  Zur  pom- 
merschen  litt,  gesch.  15, 
29.  52.  Smechel  20, 
121.     Rec.  15,   18. 

Weidling,  Fr.  Ezzoleich 
13,   14. 

Weiland,  L.  Angeln  7, 
58.     16,   21. 

Weilen,  A.v.    Schonaeus 

20,  106.  Rec.  10,  123. 
455-  462. 

W  e  i  n  h  o  1  d ,  K.  Goethes 
Parialeg.  10,  46  a.  s. 
Carstens  10,  173.  Zs.  f. 
Volkskunde  10,  211.  Er- 
löschen der  altarkerzen 
10,    311.     M.    Lexer  21, 

21.  Zingerle     21,     26. 


Autorenregister. 


421 


Rec.  4,  39.  53.  10,  25. 
29.  109.  146.  187.  188. 
217.  2i8.  219.  248.  295. 
461.  464.     14,  133. 

Weise,  O.  Aberglaube 
10,  310.  Lat.  spräche 
20,  5- 

Weishaupt,  M.  Kirchen- 
lied.  15,  60. 

Weiss,  B.  Volkssitten 
10,  234. 

Weiss,  J.  G.  Verpfle- 
gungswesen 8,  4. 

Weiss-Finaczy,  J.  Kin- 
derlieder 10,  292. 

Weitbrecht,  C.  Nibe- 
lungen 10,  66. 

Wenck,  K.     Rec.  7,  IT- 

Wenckebach,  Carla. 
Lit.  gesch.  6,   22. 

Wendriner,  R.  Rec. 
20,  89. 

Wendt,G.   England  16,  8. 

Wendt,  Ge.  Kolonisierung 
7,  84. 

Wenzel,  B.  Cammerlander 
und  Vielfeld  15,  30. 

Wenzel,  R.    Florence  10, 

85.     16,   423. 
Werner,     J.        Hymnen- 

sanimlungen  20,  20. 
Werner,  K.    Rec.  5,  21. 
Werner,    R.    M.      Lyrik 

6,   17.    Faustsags  10,  81. 

Volkslieder      10,       381. 

Vaterunser  10,  438.   Don 

Juan    10,    462.      Drama 

15,  143.  Rec.  10,  420, 
421.  449. 

Wessely,  R.  Casus  bei 
Eyb  14,    144. 

Wessinger,  A.  Namen- 
verbesserung 2,  20. 

West,  A.  E.  Rieh,  de 
Bury  16,   195. 

AVestermayer,  A.Sprach- 
liche  Schlüssel  3,  47. 

Western,  A.  Engl,  aus- 
spräche 16,  289. 

Wetzel,E.  Zollrecht 9, 31. 

Weyl,  R.  Beziehungen 
des  papsttums  9,  6. 

Wheatley,  H.  B.  London 

16,  113. 

Wheeler  s.  Strong  3,  27a. 


White,   H.  S.      Rec.    16, 

165.   166. 
Whitney,    W.  D.      Max 

Müller   and    the   science 

of  lang.  3,  25.     Century 

dictionary   16,    164. 
Wibling,    C.      Medeltids 

grafvar  12,  228. 
Wiehert,   Th.     Historio- 
graphie 8,  77. 
Widmann.     Rec.  7,  71. 
Wiedemann,     A.       Blut 

im  abergl.  10,   350.   354. 

Bienensegen  10,    358. 
Wiedemann,  O.  Got. saih- 

van  11,   6.     fairgiini  11, 

7.     Gotische  etymologien 

11,  8. 
Wiesenbach,  F.    Blinde 

Hessen  8,   224. 
Wiggers,  J.    Rec.  15,  4. 
Wiklund,    K.  B.     Nord. 

lehnwörter    im   russisch- 

lapp.  12,   22. 
Wilhelm,  F.    Aberglaube 

10,   308. 
Wilke,  W.   Rec.  16,  298. 
Wilkens,  Fr.    Hochalem. 

cons.  13,  3. 
Wilkinson,T.  Hurstwood 

16,   HS- 
Wille  rt,  H.    Engl,  gram- 

matik  16,    281. 
Williams,     J.      Cassell's 

dictionary  16,   171. 
Willkomm,  S.    Staats-  u. 

rechtsgeschichte  9,  8. 
W  il  m  an  ns,W.  Rec.  10,65. 
Wilmotte.M.  Rec.  5,  15. 
Wilser,  L.    Runen  7,  48. 

Dunkle    Jahrhunderte    7, 

48. 
Wilser,  Ludw.  Ostgerma- 
nen 7,   53. 
Wilson,  Ch.  B.    Dove  16, 

241. 
Wimmmer,  E.     Sagen  a. 

d.  Joachimstal  10,   145. 
Wimmer,L.  Senderj.hist. 

runemindesmaerker  12, 66. 
Winckelmann,  O.    Rec. 

15,  24. 
te  Winkel,  J.     Gesch.  d. 

ndl.    spr.    18,    25.      Ndl. 

taal  19,  10.  Zedespreuken 


19,  59.  Maerlants  werken 
19,  60.  Valentijn  19,  69. 
Germanistiek  21,  4.  Rec. 

19,  23. 

Wink  1er,    H.     Indogerm. 

Syntax  3,  80. 
Winkler,    J.     Namen    d. 

ingezet.  van  Leeuwarden 

18,    16. 
Winteler,  J.     Naturlaute 

und  spräche  3,  33. 
Winter,  Ge.  Friedr.  d.  gr, 

21,  II.    Rec.  7,  67.  73 

89.     8,   I. 
Winternitz,  M.     Altind 

hochzeitsrit.  10,  11.  236 
Wirth,  A.  Danae  10,  199 

20,  69. 
Wischeropp,  F.  A.  Fest 

kalender  10,  258. 

Wissler,H.    Suffix-i  5,  8. 

Witte,  H.  Namenverbes- 
serung 2,   20. 

Wittstock,  O.  Bilder  a. 
d.     zeit    d.    minnesanges 

14,  106. 
Wlislocki,    H.  V.     Wal- 

tharisage  10,  107.  Mär- 
chen der  Bukowina  10, 
192.  481.  Kinderspiele 
10,  285.  286.  s.  Andree 
10,  303.  Blutaberglaube 
10,354.  Zigeuner  10,  355. 
Volkslieder  10,  403.  Rec. 
10,  230.  274. 

Woikowsky-Biedau,  V. 
V.     Armenwesen  8,  201. 

Wolf,  F.  That  des  Armi- 
nius  7,   140. 

Wolf,  G.  Hist.  Schriften 
8,  219. 

Wolff,  E.  Poetik  6,  16. 
Luther  15,  73. 

Wolff,  Ge.  Rec.  7,  44. 
92.   134.   141.     9,  43. 

Wolff,  H.     Rec.  7,  30. 

Wolff,  P.  Myconius  an 
Luther  15,  90. 

Wolffersgrün,  M.  St.  v. 
Totenkultus  10,  3:7. 

Wolkan,  R.  Böhmens  an- 
teil  15,   10.    Kirchenlied 

15,  59- 

Wolter,  F.  A.  Brun  v. 
Schonebeck  14,   18. 


422 


Autorenregister. 


Wood.H.  Walther  14, 131. 

Wood,  J.  Nuttall's  dictio- 
nary  16,    172. 

Woods.     Rec.  7,   13. 

Wood  ward,  J.  Heraldry 
16,   100. 

Wo  o  d  w  o  r  t  h ,  R.  B.  Rec. 
16,  364.   365. 

Wordsworth,  Chr.  Rut- 
land words  16,  234.  Rec. 
16,   107. 

Worp,  J.  A.  Senecäs  treur- 
spelen  19,  21. 

Worth,  R.  N.  Plymouth 
16,  37- 

Wossidlo,  R.  Volksüber- 
lieferungen 10,   226.  407. 

Wotke,  K.  Kreuzauffin- 
dungslegende 10,   197. 

Wrede,  A.  Rec.  7,  69. 
15,  2. 

Wrede,  Ferd.  Sprache  d. 
Ostgoten  11,  5.  Fuldisch 
13,  5.    Rec.  2,  9.    7,  91. 

Wrench,  R.  G.  K.  Win- 
chester words  16,    248. 

Wright,  J.  Gothic  Jan- 
guage  11,    I. 

Wright,  W.  Aldis  to  in- 
sense  16,    203. 

Wrong,  G.  M.  Crusade  of 
1383.     16,  27. 

Wrottesley,  G.  Stafford- 
shire  16,  65. 

Wulff,  Fr.  Akzent  in  der 
versbildung  3,   1 1 1 . 

Wulff,  F.  A.  Metod.  Ijud- 
öfningar   12,   37.   38. 

Wülfing,  J.  E.  Ae.  suin 
mit  gen.  16,  269.  Ae. 
verbum  mit  dativ  16,  270. 
Rec.  16,  266.   271.  356. 

357-  358. 
Würzburger,   E.     Karte 

V.  d.  Halligen  18,  40. 
Wülker,  R.  P.    Rec.  16, 

8.    93.     123.     326.     346. 

370.  410. 


Wüllenweber,  F.  Engl, 
grammatik  16,  286. 

Wunderlich,  H.  Syntax- 
forschung und  schule  3, 
99.  Satzbau  4,  17.  Rec. 
13,  4.   10.     14,  59.  90. 

Wüseke,  W.    Dt.  gramm. 

4,  45- 

Wu  s  t  m  a  n  n ,  G.  Sprach- 
dummheiten 4,  22.  Val. 
Schumann  15,   162. 

Wutke,  Conr.  Schweini- 
chen  15,   181. 

Wychgram.J.  Lit.  gesch. 

6,  23. 

Wyss,A.  Kirchhof  15, 64. 

Wyss,  G.  V.  Diebold  Schil- 
ling 14,  140.  Simmler 
20,  115. 

Young,  S.  Barber  surgeons 

16,   115. 
York  Powell.  Rec.  7,  82. 

Zahn,  W.  Geschichte  der 
Altmark  7,   106. 

Zeidler,  J.  Jesuitenkomö- 
die 6,  8. 

Z  e  i  d  1  e  r ,  V.  Sünden  Wider- 
streit 14,  85. 

Zeliqzon,   L.     Mundarten 

5,  15. 
Zeller-Werdmüller,  H. 

s.  Schweizer  8,   225. 
Zenker,   E.     Wiener  zei- 

tungswesen  8, 80.  Wiener 

Journalistik  8,   81. 
Zenker,  R.    Rec.  20,  67. 
Zernial,  U.  Jahresbericht 

7,  142.  Germania  7,  143. 
Rec.  7,   144. 

Zernike.  Uitspraak  19,  i. 
Zeumer,  K.  Rec.  9,  10. 
Zeuner,  R.    Kent.  psalter 

16,  374  a. 
Ziemer,   H.     Rec.  2,   24. 

51-  53-     20,  5- 
Zimmer,  H.    schreiben  16, 
190. 


Z  i  m  m  e  r  li ,  J.  Sprachgrenze 
5,   14. 

Zimmermann  Rec. 8, 103. 

Zimmermann,  F.  Urkun- 
denbuch  20,   52. 

Zimmermann,  P.  Rec.  7, 
96.     9,  6. 

Zingerle,  J.  V.  Rose  2, 
25.  Tirol,  weistümer  9, 
58.  Sancta  Kakukabilla 
10,  53.  Sagen  v.  Sinich- 
kopfe  10,  149.  Sagen  aus 
Tirol  10,  150.  Ochsen- 
haut 10,  280.  Die  3  heil, 
jungfr.  10,  196.  Rec. 
10,   199. 

Z  i  n  g  e  r  1  e ,  O.  V.  Meinhards 
urbare  20,   56. 

Zinzow,  A.  Mirmannsage 
10,  97- 

Zirwer.  Generides-roman- 
zen  16,  456. 

Zitelmann,  K.  Volks- 
schauspiele 10,  453. 

Zittel,  E.     Rec.  15,  75. 

Zöller,  E.  Universitäten 
8,  208. 

Zschiesche,  P.  Vorge- 
schichtliche bürgen  7, 38. 

Zschille,R.  Sporn  8,207. 

Zubaty,  Jos.  Ursprach- 
liche tenuis  20,  2. 

Zupitza,J.  Westhelwäg  16, 
187.  Kreuzandacht  16, 
369.  Kreuzzauber  16, 377. 
Isumbras  16,  425.  Chau- 
cer's  Prolog  16,  444.  De 
claris  mulieribus  16,  458. 
Launfal  16,  465.  Jakob 
Ryman  16,  470.  Fest- 
schrift 21,  31.  Rec.  3, 
25.  16,  4.  251.  327.  352. 
421. 

Zürn,  L.     Rec.  6,   19. 

Zwiedineck-Süden- 
horst,  H.  V.  Bibliothek 
deutsch,  geschichte  7,  69. 


Sachregister. 


Aberglaube  10,  297  f. 
Agneslegende  14,  57. 
Aiol  19,  50. 
Alberus  15,   16. 
Albrecbt  15,  i6a.  v.  Eyb 

14,  142  f.    V.  Halberstadt 

14,  6. 
Alexander   10,   73.      14, 

55  f. 
Alfreds   Sprichwörter  16, 

400. 
Alfred   16,   356  f. 
^Ifric  16,  360  f. 
Almqvist  12,  283. 
Alphart  14,   16  f. 
Alt-englisch     16,     331   f. 

-friesisch  18,    20  f.    32  f. 

-hochdeutsch     13,     i  f. 

-niederdeutsch    17,    I2  f. 

-nordisch       s.      skandin. 

-sächsisch  17,    12  f. 
Altertümer,   deutsche  7, 

24  f.     skand.    12,    209  f. 

engl.   16,  74  f. 
Altertumskunde    7,   i  f. 

skand.  12,  209  f. 
Ammenhausen,   14,   50. 
Andreas  16,   268.   344. 
Angelsächsisch    16, 

331  f- 
Annalen  20,  21  f. 
Apollonius  10,  74. 
Arier  3,  46.     7,  9  f. 
Arme  Heinr-  14,  33  f. 
Arminius  2,  9.   10.   11. 
Artus  10,  75  f.    16,  485  f. 
Auchinleck  chronik   16, 

408.    romanzen  16,  409  f. 


Audlay  16,  469. 
Aue  s.  Hartmann. 

Barbers  legenden  16,  462. 
Becker,  Michael  15,  17. 
Belagerung  v.  Jerusalem 

16,  421,  V.  Troja  16,  422. 
Benediktinerregel  13,9. 
B  eowulf  16,  331  f. 
Berthold    v.   Regensburg 

14,   137  f. 
Bestiary  16,   379. 
Bückling  homilien  16, 363 . 
Bligger  v.  Steinach  14,  6. 
Blume  u.  blatt  16,   459. 
Bibliographie  21,   27  f. 

zur  d.  gesch.  7,  2  f.  engl. 

16,  5  f.    skand.  12,  71  f. 
Biographie  21,  5  f.    engl. 

16,  9  f. 
Boendale   19,  51. 
Bone  Florence  16,  423. 
Bonnus,  Hermann  15,  18. 

17,  40. 

Bopp,  Franz  21,   5. 
Borchgravinne  vanVergi 

19,  52. 
Brant,  Seb.   15,   19  f.    17, 

28  f. 
Brink,  B.  ten  21,  6. 
Brücke,  Ernst  21,  7. 
Brun  V.  Schonebeck  14, 18. 
Brunne  16,    403. 
Buch  u.  Schrift  8,  58. 
Buch  V.  d.  eule  16,  472  f. 
Buchdruck  8,    84  f. 
Buchinger,    Michael    15, 

21. 


Bugenhagen  15,   22  f. 
Bühel,  Büheler  14,  28  f. 
Bütow  15,  29. 
Butzer,  Martin  15,  24  f. 
ByrhtnoÖ  16,   338. 

Cammerlander  1.5,   30. 
Carlstadt  15,  31. 
Cato,  mhd.  14,   19. 
Caxton  16,  487  f. 
Chaucer  16,  426  f.  455. 
Consuetudo  monachorum 

16,  364- 
Cordus  20,  91. 
Chronik,  engl.  16,   364  f. 

lat.  20,  21  f. 
Claris  mulieribus  16,  458. 
Craon   14,   58. 
Cursor  mundi  16,    390  f. 
Cynewulf  16,   339  f. 

Daniel   v.   Soest   17,    22. 

s.  Stricker. 
Dänisch  s.  Skandinav. 
Dialekte  5,  l  f.  engl.  16, 

232 f.  ndl.  19,  16  f.  skand. 

12,  42  f. 
Diebold  Schilling  14,  140. 
Dietmar  derSetzerl4,l2i. 
Dietrich,  Veit  15,   32. 
Domes  daeg  16,   348. 
Drama  s.  Schauspiel. 
Dunbar  16,  460  f. 
Dürer,  Albrecht  15,  33  f. 
Dürner  14,   iio  f. 

Eberhart    Windecke    14, 
141. 


424 


Sachregister. 


Ecke  14,  20. 
Edda  12,  90  f. 
Eilhart  14,   6. 
Elene  s.  Cynewulf. 
Emser  15,  85. 
Enenkel  14,  21. 
Engelhard    14,   52.    53. 
Englisch  16,   i  f. 
Eschenbach    s.    Ulrich, 

Wolfram. 
Esslingen  14,   I2I. 
Etymologie    s.  Wörterb. 
Eule  16,  472  f. 
Evangelien,  engl. 16, 368. 
Exodus  s.   genesis. 
Eyb  s.  Albrecht. 
Ezzoleich   13,   14  f. 

Fabeln  10,  204  f. 
Fabri,  Johann  15,   35. 
Fabricius  20,   94. 
Falmouth  squire  16,  463. 
Familien  8,  51  f. 
Faust  10,  80  f.     15,  36  f. 
Fechtbuch  15,  38. 
Ferdinand  11.  15,  39. 
Festlichkeiten  8,  92  f. 
Ferumbras  16,  419  f. 
Fischart,  Johann  15,  40  f. 
Florence    de    Rome    10, 

85.     16,  423. 
Flugschriften  15,  45  f. 
Eons  Jacobi  16,  484. 
Franck,  Sebastian  15,  50. 
Frankfurter  15,   51. 
Frauenzucht  14,   83. 
Freeman,  E.  A.  21,  8. 
Freiberg  s.  Heinrich. 
Freidank  14,   115. 
Fremdwörter  4,   i  f. 
Friedrich  d.  gr.  21,  9  f. 
Friesisch  18,   l  f. 
Frischbier,  Herrn. 21, 12. 
Fritzlar  s.  Herbort. 
Fussesbrunnen  14,  51. 

Garel   14,   74. 
Gar  leb   15,  52. 
Gawain  16,417.  466 f.  471. 
Gebete,  engl.  16,  369  f. 
Geistliche,    mhd.    gedd. 
14,  24.   ndd.  lied  17,  24  f. 
Generides  16,  456  f. 
Genesis,  engl.  16,  380  f. 


Germanen  7,  9  f. 
Geschichte,   deutsche  7, 

67  f.    engl.  16,  6  f.   1 3  f. 

fries.  18,    6.     skand.   12, 

255  f-     d.    german.   phil. 

21,    I  f. 
Geschichtschreiber   d. 

d.  Vorzeit  7,  79.   20,  36  f. 
Gewerbe  8,  98a  f. 
Gletting,  Benedikt  15,  53. 
Glichezäre  14,   37. 
Glossen,  ahd.  13,  II.  engl. 

16,  371  f.    mndd.  17,  15. 
Gloucester  16,  402. 
Golagrus   u.    Gawain    16, 

471. 
Göli  14,   110  f. 
Gotfrid  V.  Strassburg  14, 

25  f. 
Gotisch  11,   I. 
Gottesdienst  8,   104  f. 
Gower  16,  448  f. 
Gral  10,  75  f. 
Grammatik,  allg.  u. vergl. 

3,  I  f.    ahd.   13,  i  f .    alt- 

sächs.  17,    12.     engl.  16, 

249  f.     got.   11,   I  f.    lat. 

20,    I  f.     mhd.    14,    4  f. 

ndd.  17,  4  f.    ndl.  19,  5  f. 

nhd.  4,  6f.  skand.  12, 19  f. 
Gregorius  14,   35. 
Grimm,  J.  u.  W.  21,   13  f. 
Grundriss   d.  germ.  phil. 

3,  82.     16,  249.     21,   I. 

Hadamar  v.  Laber  14,  27. 

Halberstadt  s.  Albrecht. 

Hamlet  10,  86  f. 

Handel  8,   115  f. 

Hans  V.  Bühel  14,  28  f. 
Heselloher  14,  116.  v. 
Vintler  14,  31. 

Hardyng  16,  455. 

Harley  ms.  16,  405  f. 

Hartmann  v.  Aue  14,  12. 
32  f. 

Haus,   deutsches  8,   128  f. 

Havelok  16,  401. 

Hegendorf  15,    53a. 

Heilige  Englands  16,  374. 

Heilkunde  8,    138. 

Heinrich  v.  Freiberg  14, 
36.  d.  Glichezäre  14,  37. 
s.  Junker  14,  45.  Kauf- 
ringer 14,  38.      v.  Kro- 


lewiz  17,  23.  V.  Laufen- 
berg 14,  39.  V.  Tettingen 
14,  III.  V.  Veldeke  14, 
6.  19,  53.  Wittenweiler 
14,  40. 

Heirat  d.  Gawain  16,  466 f. 

Heldensage  10,  58  f. 

Heiding  15,  53b. 

Heliand  17,   14.   16. 

Herbort  v.  Fritzlar  14,  6. 

Hermann  v.  Sachsenheim 
14,  41. 

Hero  10,   88. 

Heselloher  14,   116. 

Hilde   10,  89. 

Hildebrandslied  17,  17. 

Hiltbolt  v.  Schwangau  14, 
121. 

Hiltebrand  20,  95. 

Hoccleve  16,  451  f. 

Hochzeit  14,  42.  76. 

H  o  f  f  m  e  i  s  t  e  r,  Johannes  15, 

54- 
Hofmann,  Konrad  21,  16. 
Hollonius,   L.   15,   55. 
Holt z wart  15,  44. 
Hood  s.  Robin. 
Huchown  16,  395  f. 
Hugo  v.  Trimberg  14,  43. 
Humanismus  20,   83  f. 
Humboldt,  W.  V.  21,  17. 
Hundt,  Wiguleus   15,    56. 
Hunkhofen  s.  Rüdeger. 
Hütten,  Ulrich  v.  15,  57. 
Hymnen,  engl.   16,   369  f. 
Hymnologie  20,   18  f. 

Indogermanen  3,  41  f. 
Ipomedon  16,  414. 
Isumbras  16,  425. 
Iwein  14,  32. 

Jahresbericht  üb.  germ. 

phil.  21,  27.  f.  rom.  phil. 

3,  23.     f.  neuere  d.  litt. 

6,  15-     15,  I. 
Jerusalem,  belagerung  16, 

421. 
Johann  v.  Görlitz  14,  151. 

V.    Michelsberg    14,    36. 

V.  Würzburg  14,   44. 
Josaphat  10,  90. 
Judith  16,   349  f. 
Juliana  16,  378. 


Sachregister. 


425 


Jungius  1,  6. 
Junker  u.  d.  tr.  Heinrich 
14,  45- 


Kaiserchronik   14,  46 
Kaisersage  10,  91-  f- 
Kanzler  14,   iio. 
Karel    ende    Elegast    19, 

54  f- 
Karld.  gr.  10,  95  f-  14,47- 
Karolingerzeit,  lat. 

gedd.  20,  9  f- 
Kaufringer  14,   38. 
Kindheit  Jesu   14,  51. 
Kirche  8,   104  f. 
Kirchengeschichte, 

engl.   16,  43  f- 
Kirchenlied    15,   58  f. 
Kirchhof,  Hans  Wilhelm 

15,  64. 
Kirchner,    Hermann   20, 

97- 
Klage  14,  48. 
Kleindienst,  Bartol.  15, 

65. 
Kniescheck,  Johann  21, 

18. 

Königstochter  14,  30. 

Konrad  v.  Ammenhausen 
14,  50.  V.  Fussesbrunnen 
14,  51.  pfaffe  14,  59- 
Silb  erdrat  14,  121.  v. 
Würzburg  14,  52  f. 

Kreuz,  engl.  16,   352- 

Krieg  8,    143  f- 

Krolewiz  17,   23. 

Kudrun  14,  54. 

Kult  ur  geschieh  te,deut- 
sche  8,  I  f.  engl.  16, 
92  f.  friesisch  18,  6  f. 
skand.  12,  248  f. 

Kunst  8,   148  f. 

Künzingen  14,    I22. 

Küren  u.  landrechte  18, 
32  f. 


Lab  er  s.  Hadamar. 
Lachmann,  Karl  21,    19. 
Lamprecht  14,   55  f* 
Langland  16,  418. 
Lassberg  21,  20. 
Latein  20,   i  f. 
Laufenberg  14,   39. 
Launfal  16,  465. 


Laurenberg  17,  43. 
Legenden  10,   194  f-    14i 

57-     20,  63  f. 
Lehrbücher  f.  deutschen 

imterr.     6,     19  f.       engl. 

16,   326. 
Lehrgedichte,    ndl.    19, 

56  f. 
Leib  u.  seele  16,   388  f. 
Lemnius,    Simon   20,  98. 
Lesebuch,   mhd.  14,  9  f. 

engl.  16,   326  f. 
Leutold  V.  Sevenl4,  121. 
Lexer,  M.  v.  21,  21. 
Lexikographie  s.  Wörter- 
bücher. 
Lichtenstein    s.   Ulrich, 
Liebesgruss,  ahd.  13, 13. 
Lillian  16,  474- 
Limburg  14,   HO. 
Link,  Wenzeslaus  15,  66. 
Litteraturgeschichte, 

deutsche    6,     i  f.      engl. 

16,  301  f.    fries.  18,  31  f. 

mhd.   14,    6.       ndl.    19, 

19  f.     skand.  12,  87  f. 
Luther,  Martin  1,  4.     15, 

67  f. 
Lyrik    6,     I7-      engl.    16, 

383  f.     mhd.  14,    IUI. 
Lydgate  16,  453  f- 


Maerlant  19,  60  f. 
Malory  16,  485  f- 
Mannyng  16,  403. 
Manuel,     Hans    Rudolf 

15,    107. 
Märchen  10,    167  f. 
Marienleben    s.    Philipp 

14,  72  f. 
Mathesius  15,   108. 
Maundeville  16,  482  f. 
Meier      Helmbrecht      14, 

92  f. 
Meinloh  V.  Sevelingen  14, 

121. 

Meistersänger  15,  I09f. 

Melanchthon  20,  99  f- 

Metrik  3,  108  f.  ahd.  13, 
7  f.  deutsche  4,  47  f- 
engl.  16,  296  f.  lat.  20, 
I  f.     skand.  12,  62  f. 

Michelsberg  s.  Johann. 

Minerale  8,   170  f. 


Minnesang,    minnesänger 

s,   lyrik. 
Mirmann  10,  97. 
Mitte  lenglisch    16,    378  f- 
-hochdeutsch  14,  l  f.  -nie- 
derdeutsch 17,    l8_^f. 
Mönch   im   dorn  15,   i6a. 
Monseer  fragment  13,  10. 
Moralitäten  16,  479  f- 
Mörin  14,  41. 
Moriz  V.   Craon  14,  58. 
Morgant  der  riese  15,  II3- 
Münzwesen  8,    172  f. 
Murmellius,      Joh.      20, 

104  f. 
Murner,  Thomas  15,  Ii4f. 
Mysterien  16,  475  f. 
Mystik  20,  39  f- 
Mythologie  10,  i  f.  skand. 
12,   158  f. 

Namen  2,  i  f.  engl.  16, 
222  f.     ndd.  17,  9  f. 

Narrenschiff  ndd.  17, 
28  f. 

Neidhart  14,  ii3-  IH- 
117  f. 

Neuhochdeutsch  4,  i  f. 
-ostfriesisch  18,  30.  37- 
-westfriesisch    18,    25  f. 

31  f- 
Nibelungen  14,  59  f. 
Nicolaus  V.Basel  14,  145. 
Niederdeutsch     17,      i  f. 

-ländisch  19,   l  f. 
Nordfriesisch  18,   38  f. 
Notker  13,   16  f. 


Öchsli,  Sam.  15,  117. 
Ogir  10,  98. 

Oldecop,  Johann  17,  41. 
Orendel  10,  99.  14,  68  f. 
Orthographie    s.    recht- 

schreibung. 
Ortsnamen  2,   12  f. 
Ostfriesisch  18,    18  f. 
Ottokar  14,  7^' f- 

Palermo  s.  Wilhelm. 
Partonopier  14,  52. 
Parzival  s.  AVolfram. 
Passio  domini  16,  394. 


426 


Sachregister. 


Personennamen  2,   i  f. 
Pfeffel  14.   III. 
Pflanzen  8,   iSi  f. 
Philipp,  Maiienleben  14, 

=4.  r-  f- 

Phonetik    3,     i  f.      engl. 

16,  ::SS. 
Phönix  16,  353. 
Pleier  14,  74  f. 
Poetik  4,  52  f.     6,   18. 
P  r  a  g  e  r  malerzeche  14, 1 50. 
Predigt  8,   1 13.     14,  139. 

20,  44. 
Prosa,  engl.  16,  356  f.  lat. 

20,  21  f.    mhd.  14,  133  f. 

mndd.  17,  36  f. 
Psalter,  kentisch  16, 374a. 
Püller  14,    110. 
Pyramus  und  Thisbe  10, 

100. 

Rätsel  10,  498  f.  engl. 
16,  345  f.     ndd.  17,  44, 

Recht  9,  I  f.  engl.  16, 
123  f.  friesisch  18,  32  f. 
skand.  12,  270  f.  mhd. 
ged.  14,   76. 

Rechtschreibung,  deut- 
sche 4,  19  f.  ahd.  13, 
6.     skand.  12,  55. 

Redentiner  osterspiel  17, 
19  f. 

Regesten  20,  47  f. 

Reimchronik  14,  70  f. 

Reim  s.  metrik. 

Reinaert  19,  63  f. 

Reineke  vos  17,  30  f. 

Reinfried  14,  JJ. 

Reinhart  fuchs  14,  37. 

Renner  14,  43. 

Reuental  s.  Neidhart. 

Ritterpreis  14,  78. 

Ritual  V.  Durham  16,  375. 

Robert  der  teufell4,  146 f. 
von  Gloucester  16,  402. 
Mannyng   v.  Brunne    16, 

403- 
Robin  Hood  16,  468. 
Roland  10,   loi. 
Rolandslied  14,  49. 
Rollenhagen  15,    154. 
Römer  7,    134  f. 
R  OS  wall   und   Lillian    16, 

474- 
Rotenburg  14,   120. 


Runen  7,  47  f.     12,  65  f. 
Rüdeger  von   Hunkhofen 

14,  79. 

Rudolf  V.  Rotenburg  14, 

120. 
Ryff,  A.  15,   118. 
Ryman  16,  470. 

Sachs,  Hans  15,    120  f. 
Sachsenheim  14,  41. 
Sagen  10,  55  f.     engl.  16, 

135- 
Sarcerius,    Erasmus    15, 

131- 
Schachzabelbuch      14, 

50. 
Schallenberg  15,   132. 
Schauspiel    6,    6  f.     14, 

80  f.     15,   133.     17,   19. 
Scheidt,  C.  15,   152. 
Schenk    v.    Limburg    14, 

HO. 

Scherer,  W.  21,  22. 
Schernberg,  Dietrich  15, 

153. 
Schilling  14,   140. 
Schlaginhaufen  15,  88. 
Schlu,  Joh.  15,    154. 
Schmeltzl,  W.   15,   155. 
Schöffer  8,  90.     15,  7. 
Schonaeus,  Cornelius  20, 

106. 
Schönberg,  H.  F.  v.  15, 

i56f. 
Schöne   unbekannte    16, 

413- 

Schöpper,  Jac.  4,  31.  15, 
1 60. 

Schriftsprache,  nhd.  4, 
22  f. 

Schule  8,   184  f, 

Schulkomödie  6,  7  f. 

Schulmeister  v.  Esslin- 
gen 14,   121. 

Schumann,  Petrus  15, 161. 
Valentin   15,    162  f. 

Schürf,  H.  20,    io6a. 

Schütz,  Christoph  15,  166. 
Hieremias  15,  167.  Hie- 
ronymus  15,  168.   Johann 

15,  169  f.  Kaspar  1.5, 171. 
Schuward,    Johannes  15, 

172. 
Schwabe,  Anton  15,  173. 
Schwalbach  20,   io6a. 


Schwangau  14,    I2i. 
Schwartzenbach,  Leon- 

hard  15,   175. 
Schwartzerdt,  Georg  15, 

176. 
Schwarz,  Peter  20,  lo6a. 
Schwarzenbach,     Omo- 

phrius  15,   177. 
Schwarzenberg,  Johann 

V.   15,    178. 
Schwebel,    Johannes    15, 

179. 
Schwederich,  Jakob  20, 

io6a. 
Schweher,  Christoph  15, 

180. 
Schweinichen,    Hans  v. 

15,    181. 
Schweintzer,    Hans    15, 

182. 
Schwendi,  Lazarus  v.  15, 

183. 
Schwenkfeld,  Kaspar  v. 

15,   184. 
Scogan  16,  450, 
Sconebeck  14,   18. 
Scriptoris,     Paulus     20, 

io6a. 
Scutdorpe,  Herm.  v.  20, 

107. 
Sechzehntes  jhdrt.  15,  i  f. 
Seckerwitz,    Johann    20, 

107  a. 
Seehofer,     Arsacius    20, 

107  a. 
Seger,  Johannes  15,    185. 
Seghelijn  19,   65. 
Seidel,  Georg  20,   107a. 
Seifrid  14,  82. 
Seitz,  Alexander  15,   186. 
Selneccer,    Nicolaus    15, 

187. 
Sender,  Clemens  20,  108. 
Senfl,  Ludwig  15,   188. 
Servatius  14,  6.     19,  53. 
Setzer  14,   121. 
Sevelingen  14,   121, 
Seven  14,   121. 
S  i  b  a  e  u  s ,  Heinrich  20,  1 09. 
Siber,     Adam    20,      iio. 

Adam  Theodor  20,   ili, 
Siberti,  Jakob  20,   112. 
Sibot  14,  83. 
Sibutus,  G.  D.  20,   ii3- 
Siegel  8,  220  f. 


Sachregister. 


427 


Siegfried,    Johannes    15, 

189. 
Siess,  Johann  15,   190. 
Sigeher  14,   121. 
Sigel,  Hans  15,   191. 
Sigfrid  2,  9. 
Sighart  14,   121. 
Silberdrat  14,   121. 
Silberysen,        Christoph 

15,   192. 
Simler,  Georg  20,    114. 
Simmler,  Josias  20,   125, 
Simon  Simonides  20,  i  iSa. 
Simrock  21,   23. 
Singauf  14,    121. 
Singenberg  14,    121. 
Singer  14,    121. 
Sinthius,  Johann  20,  116. 
Sittard,  Matthias  15,  193. 
Sitte  u.  brauch  10,  234  f. 
Sixtinus,  Regner  20,  117. 
Skandinavisch  12,   i  f. 
Skeireins  11,  4. 
Slagghert,    Lambert    17, 

39- 

Slang,  deutsch  4,  38. 

Sleidanus,  Johann20,ii8. 

Slüter,  Joachim  17,  27. 

Slyterhoven  20,   119. 

Smalcius,  Valentin  20, 
120. 

Smechel,  Martin  20,  121. 

Sobius,  Jakob  20,   122. 

Solfa,  Johannes  20,   123. 

Sollinge r,  Sigismund  15, 
194. 

Sommer,  Emil  21,  24. 
Friedrich  15,  195.  Jo- 
hannes 15,  196  f.  Wolf- 
gang 15,   198. 

Soziales  8,   191  f. 

Spangenberg,W.  15, 199. 

Speculum  vitae    16,  393. 

Speratus,  Paul  15,  200. 

Spervogel  14,   115. 

Sprachgeschichte  3, 
27  f.     friesisch  18,  20  f. 

53  f. 
Sprachwissenschaft    3, 

24  f. 
Sprachverderber  4,  5a. 
Sprichwörter   10,  468  f. 

Alfreds  16,  400. 
Sprüche  10,  468  f. 
Städtewesen  s.  recht. 


Stamheim  14,   iio. 
Stämme,  deutsche  7,  50  f. 
Staupitz,    Johann   v.    15, 
201. 

Steinach  s.  Bligger. 
Steinmar  14,   ill.   114. 
Steyndorffer,     Maternus 

15,  203  f. 
Stimmer,  Tobias  15,  202. 
Strassburg  s.   Gotfrid. 
Stricker  14,   84. 
Studium   der   germ.    phil. 

21,  2  f.    des  engl.  16,  4. 

der  sprachen  16,   12. 
Sultan  V.  Babilon  16,  464. 
Sündenspiegel    17,  33  f. 
Sünden  widerstreit  14,  85. 

Tacitus  7,    142  f. 
Tan  dareis  14,   75  f. 
Tannhäuser  10,  102.    14, 

113- 
Tatian  13,   15. 
Teil  10,   103  f. 
Teschler  14,   ill. 
Tettingen  14,   ili. 
Theologie,    deutsche  15, 

12. 
Theophilus  19,  66. 
Thisbe  10,   100. 
Thornton    romanzen     16, 

424. 
Totentänze,  ndd.  17,  35. 

ndl.  19,   67. 
Trachten  8,  202  f. 
Trimberg  14,  43. 
Tristan  s.  Elhart,  Gotfrid. 
Trithemius  20,    124. 
Troja,  belagerung  16,  422. 
Trojanersage  10,   105. 
Türlin  s.  Ulrich. 
Turne  14,   iii. 
Turnier  14,  52. 
Tyndale  16,  493. 

Ulrich  V.  Eschenbach  14, 

86.  V.  Lichtenstein    14, 

87.  V.    Singenberg    14, 
121.  V.  d.  Türlin  14,  8  8  f. 

Universitäten  8,  208  f. 
Unterricht  4,  43  f. 
Urkunden  8,  64  f.     engl. 

16,  49  f.     fries.  18,  16  f. 
lat.  20,  47  f. 


Valentin  19,  68  f. 
Vaters  lehren  16,  415. 
Vehe,  Michael  15,  205. 
Veldeke  s.  Heinrich. 
Verfassung  s.  recht. 
Verheerung  der  hölle  16, 

382. 
Verkehr  8,    115  f. 
Vers  s.  metrik. 
Viel  fei  d,  Johann  15,   30. 
Vigfüsson  12,   280. 
Vintler  14,   31. 
Vitae  20,  63  f. 
Vo  gel  weide  s.  Walther. 
Völkernamen  2,  5.  7,  20. 
Volkskunde     10,     211  f. 

engl.  16,  135  f.     friesisch 

18,  6  f.    skand.  12,  170  f. 
Volkslied  10,  367  f. 
Volkspoesie  16,   145  f. 
Volks  seh  au  spiel  10,449. 
Volkswitz  10,  498  f. 
Vo rgeschichtliches    7, 

24  f. 

Wachs mut  v.    Künzingen 

14,   122. 
Waldis,  Burkhard  15, 206. 
Waltharius  10,    106  f. 
Walt  her  v.  d.  Vogelweide 

14,  123  f. 
Wappen  8,   220  f. 
Warheit   14,  90. 
Wartburgkrieg  14,  106. 
Watzdorff,  Peter  14,  207. 
Weckherlin,    G.    R.    15, 

208. 
Wernher  der  gärtner  14, 

92  f.     pfaffe  14,  91. 
Westfriesisch  18,  7  f. 
Wickram,  Jörg  15,   209. 
Widmann  15,  51. 
WidsiÖ  16,   354. 
Wieland  10,   108. 
AVild,  Seb.  15,  210. 
Wilhelm  V.  Österreich  14, 

44.     V.  Palermo  16,  416. 
Willehalm     Türlins     14, 

88  f. 
Wimmer  12,  282. 
Wimpfeling,    Jakob    20, 

125- 
Windecke  14,    141. 
Winnenberg,  Philipp  v. 

15,  211. 


428 


Sachregister. 


Wisen  12,   281. 

Witten  weil  er  14,  40. 

Witzel  15,   212. 

Wolfram  v.  Eschenbach 
14,  94  f.      132. 

Worde  16,  491  f. 

Wörterbücher  u.  Wort- 
forschung, allgem.  1,  l  f. 
engl.  16,  162  f.  got.  11, 
3.     idg.  3,  51.     lat.   20, 


I.     mhd.    14,    I  f.     ndd. 

17,  4  f.    niederl.  19,  22. 

skandinav.   12,    i  f. 
Wulfila  11,   2  f. 
Wulfstan  17,   376. 
Würzburg  s.  Johann  und 

Konrad. 
Wyclif  16,  397  f. 
Wynkyn    de   Worde   16, 

491  f. 


Zarncke,  Fr.     21,   25. 
Zauber,  engl.  16,  377. 
Zeitrechnung  8,   241  f. 
Zimmermann,    Sam.    15, 

213. 
Zingerle,  J.  V.  21,   26. 
Zunft  8,  98  a  f. 
Zwingli  15,   214  f. 


red. 

Emil  Henrici. 

Berlin,  Sebastiaustr.  26. 


Druck  von  C.  G.  Röder  in  Leipzig. 


Z  Jahresbericht  über  die 

7037  Erscheinungen  auf  dem 

J25  Gebiete  der  germanischen 

Jhg.li^         Philologie 


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