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Full text of "Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie"

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JAHRESBERICHT 

ÜBER  DIE 

ERSCHEINUNGEN  AUF  DEM  GEBIETE 

DER 

GERMANISCHEN  PHILOLOGIE 

HERAUSGEGEBEN 

VON  DER 

GESELLSCHAFT  EHR  DEUTSCHE  PHILOLOGIE 

LN  BERLIN 

SECHZEHNTER  JAHRGANG 

1894, 


DRESDEN  UND  LEIPZIG 

VERLAG  VON   CARL  REISSNER 

1895. 


ZI 

1031 

Zz  5 


Inhalt. 


Seite 

I.    Allgemeine  lexikographie 1 

II.   Namenkunde 4 

III.  Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik 8 

IV.  Neuhochdeutsch 30 

V.    Deutsche  mundartenforschung  (ausser  niederdeutsch) 44 

VI.    Literaturgeschichte 51 

VII.   Altertumskunde 58 

VIII.   Kulturgeschichte 87 

IX.   Eecht 130 

X.    Mythologie  und  Volkskunde 146 

XI.    Gotisch 193 

Xu.    Skandinavische  sprachen 194 

XIII.  Althochdeutsch 237 

XIV.  Mittelhochdeutsch 239 

XV.   Das  16.  Jahrhundert 267 

XVI.   Englisch 294 

XVII.   Niederdeutsch 332 

XVIH.    Friesisch 340 

XIX.   Niederländisch 347 

XX.    Latein       353 

XXL    Geschichte  der  germanischen  philologie 357 

Autorenregister 365 

Sachregister 393 


Eedaktion:  Prof.  Dr.  E.  HENRICI.     Berlin,  Sebastianstrasse  26. 


I.   Allgemeine  lexikographie. 

1.  H.  Paul,  Über  die  aufgäbe  der  wissenschaftlichen  lexiko- 
graphie mit  besondrer  rücksicht  auf  das  deutsche  Wörterbuch.  — 
Aus  den  Sitzungsberichten  der  bayr.  akad.  d.  wiss.  1894,  I. 

2.  H.  G-rinini  und  Otto  Ho  ff  mann,  Thesaurus  linguae  ger- 
manicae.     Preuss.  jahrb.  1894  (2)  239-258. 

H.  Grimm  erläutert  mit  neidischen  Seitenblicken  auf  den  latei- 
nischen Thesaurus  den  plan  zu  einem  grossen,  nur  den  heutigen 
sprachstand  behandelnden  Sammelwerke,  das  er  durch  spezialwörter- 
bücher  für  die  grossen  schriftsteiler  vorbereitet  sehen  will;  Hoff- 
mann  zeigt  an  proben  aus  Herder  in  einleuchtender  weise,  wie  not- 
wendig eine  solche  arbeit  ist. 

Wörterbücher.  3.  Grimms  Wörterbuch.  VIII,  lief.  14  (schluss 
des  achten  bandes)  X  s.  u.  spalte  2497 — 2684.  (schellen  —  schiefe?) 
IV,  1.  abt.  2te  hälfte,  lief.  10.  IX,  1.  lief.,  sp.  1—192,  (schie- 
fein —  schinden),    je  2  m. 

4.  M.  Heyne,  Deutsches  Wörterbuch.  Leipzig,  Hirzel.  5ter 
halbband,  R  —  setzen,  592  sp.     5  m. —  vgl.  jsb.  1893,  1,  2. 

mit  dem  zweiten  bände  zusammen  angezeigt.  Lit.  cbl.  1894 
(19)  G82. 

5.  D.  Sanders,  Handwörterbuch  der  deutschen  spräche. 
5.  aufläge.     Leipzig,  Wigand  1893.     IV,  1070  s.     7,50  m. 

lobend  angez.  Österr.  littbl.  3  (8)  239.  —  vgl.  jsb.  1888,  4,  1. 

6.  F.  Tetzner,  Deutsches  Wörterbuch.  Leipzig,  Reclam. 
(Universalbibliothek  no.  31G8— 70.)     331  s.     60  pf. 

7.  K.  Duden,  Etymologie  der  neuhochdeutschen  spräche. 
München  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  98.  —  von  E.  Wasser- 
zieher,  Archiv  f.  d.  n.  spr.  91  (2/3)  276  gelobt. 

8.  K.  Faulmann,  Etymologisches  Wörterbuch.  Halle  a.  S., 
1891 — 92.  —  vgl.  jsb.  1893,  1,  5;  —  angez.  von  J.  Eranck,  Anz. 
f.  d.  a.  20  (1)  81 — 83,   der    sich    bemüht    hat   das   buch   ernst    zu 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1S94.)  1 


2  I.   Allgemeine  lexikographie. 

nehmen,    indes    sieben    lieferungen    vergebens   nach,   einem   brauch- 
baren neuen  einfall  durchstöbert  hat. 

9.  E.  Kluge,  Etymologisches  Wörterbuch,  5.  aufl.  Strass- 
burg  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  1,  4.  — angez.  von  Jos.  Seemüller, 
Zs.  f.  d.  öst.  gymn.  45  (G). 

10.  E.  Wessely,  Grammatisch-stilistisches  Wörterbuch.  — 
vgl.  abt.  4,  2.  2.  aufl.  Leipzig,  0.  R.  Reisland.  X  und  198  s. 
geb.  2  m. 

11.  A.  Schlessing,  Deutscher  Wortschatz.  —  vgl.  abt.  4,  25. 

12.  Edwin  Wilke,  Deutsche  wortkunde.  ein  hilfsbuch  für 
lehrer  und  freunde  der  muttersprache.  Leipzig,  R.  Richter  1893. 
VII,  278  s.     2,75  m. 

der  vf.,  der  vielfach  Schriften  des  verstorbenen  Seminardirektors 
Jütting  citiert,  hat  nicht  die  absieht  mit  seinem  werke  die  Wissen- 
schaft zu  fördern ,  sondern  die  fruchte  der  forschung  der  schule, 
und  besonders  der  Volksschule  zugänglich  zu  machen,  seine  arbeit 
zeugt  von  namhafter  belesenheit  und  hingebendem  fleiss ,  lässt 
indes  da,  wo  es  auf  eignes  urteil  ankommt,  oft  im  stich,  als  hand- 
buch  für  solche,  die  sich  in  die  Wissenschaft  erst  hineinfinden 
wollen,  ist  es  des  systematischen  plans  und  der  reichen  litteratur- 
angaben  wegen  wohl  zu  empfehlen,  doch  kann  die  leitung  des 
forschers  dabei  nicht  entbehrt  werden,  dem  schulmanne  bietet 
der  vierte  teil,  die  worterklärung,  viel  anregendes,  nur  sei  er  bei 
den  eigenen  erklärungen  des  vfs.  und  bei  denen  Jüttings  auf  der 
hut.  —  nach  der  anz.  von  K.  Scheffler,  Zs.  d.  allg.  d.  spr.  ver. 
1894  (7,  8)  15G,  157  ohne  ausreichende  Sachkenntnis   geschrieben. 

13.  Alb.  Richter,  Deutsche  redensarten,  sprachlich  und 
culturgeschichtlich  erläutert.  2.  vermehrte  aufl.  Leipzig,  Richter 
1893.     190  s.     3  m. 

eine  nicht  ungeschickte  ausbeutung  der  grossen  Wörterbücher 
und  umfassender  lektüre.  die  erklärungen  sind  allerdings  keines- 
wegs immer  ganz  zuverlässig,  aber  die  einflechtung  des  kulturge- 
schichtlichen details  bietet  manches  belehrende,  und  das  büchlein 
ist  geeignet  interesse  für  die  beschäftigung  mit  der  deutschen  Ver- 
gangenheit zu  wecken.  —  angez.  Lit.  cbl.  1894  (30)  1069,  wo  einige 
misslungene  deutungen  berichtigt  werden,     vgl.  abt.  4,30. 

Wortforschung.  14.  R.  Reichel,  Kleine  nachtrage  zum  deut- 
schen wörterbuche.     Zs  f.  d.  phil.  27  (2)  251—263. 

trägt  die  im  wörterbuche  nicht  verzeichneten  oder  wenigstens 
nicht  so  früh  belegten  ausdrücke  aus  dem  1732  zu  Nürnberg  er- 
schienenen Chatolischen  Geschichtsspiegel  des  de  Royaumont  nach. 


I.    Allgemeine  lexikographie.  3 

15.  A.  Braun,  Deutscher  Sprachschatz,  beitrage  zum  Unter- 
richt in  der  deutschen  spräche.     Cassel,  Wigand.     87  s.     1  m. 

IG.  0.  Glöde,  Volksetymologische  bildungen.  Zs  f.  d.  d. 
unterr.  7  (10)  686. 

17.  Heino  Pfannenschmid,  Virnasin  =  rückkehren,  heim- 
fallen.    Alemannia  22  (1)  G3 — 65. 

belegt  virnasit  aus  einer  Murbacher  Urkunde  vom  j.  1293. 

18.  W.  Schulze,  Samstag.  Zs.  f.  vgl.  Sprachforschung 
33  (3)  366—386. 

erweist  aus  einer  fülle  zerstreuten  materials  die  griechische 
lautneigung  parasitische  nasale  vor  den  medien  zu  entwickeln  und 
erklärt  so  die  entstehung  der  ahd.  form  sambaztac. 

19.  G.  Meyer,  Zur  geschichte  des  wortes  samstog.  Indog. 
forsch.  4,  326—334. 

verfolgt  das  eindringen  der  nasalier ung  aus  dem  semitischen 
ins  vulgärgriechische,  vulgärlateinische  und  romanische. 

20.  F.  Kuntze,  Einiges  über  das  wort  alt.  Zs.  f.  d.  d. 
unterr.  7  (12)  834—836. 

verfolgt   die   bedeutungsentwickelung   zu   'lieb'   und    'verhasst'. 

21.  F.  Kluge,  Buseron.     Zs.  f.  d.  phil.  27  (1)  116. 

weist  J.  Grimms  beziehung  auf  bugiardo  ab  und  verweist  auf 
florent.  buggerare  'päderastie  treiben'  (W.  Meyer-Lübke). 

22.  Kleinigkeiten  aus  der  Zs.  f.  d.  d.  unterr.  Kaimund  Dun- 
datschek  [7  (10)  692],  Albert  Richter  [8  (8)  539],  Sebastian 
Mayr  [8  (8)  541]  behandeln  die  herkunft  von  Gigerl.  0.  Glöde 
[7  (10)  686]  'Eulen  nach  Athen  tragen  —  Thran  nach  Tromsoe 
bringen'.  —  [8  (2)  123]  Minlede  =  mein  lebtage.  —  Anton  Eng- 

ert  [8  (2).  126 — 129]  Muskate  in  der  bedeutung  von  kot.  — 
R.  Sprenger  [8  (2)  130]  'Binnen  kurzem'  bespricht  die  Verwen- 
dung für  'seit  kurzem'.  —  [7  (11)  758 — 760]  'Toast'  widerspricht 
einer  deutung  aus  dem  ndd.  und  erklärt  es  in  der  bedeutung  'trink- 
spruch'  als  würzende  zuthat.  —  Adolf  Hausenblas  [7  (11)  765 — 
767],  Zur  erklärung  der  redensart:  'mit  jemandem  ein  hühnchen 
pflücken,  rupfen',  (hühnchen  soll  aus  handel,  händel,  pflücken  aus 
pflegen  missverstanden  sein!;  R.  Hildebrand  [7  (12)  785 — 788] 
Nachträglich  zu  lehren  und  lernen,  (bezieht  sich  auf  'Zur  logik 
des  Sprachgeistes'  vgl.  jsb.  1893,  3,  37.)  —  Das  wort  sie  sollen 
lassen  stan  und  kein  dank  dazu  haben  (weist  auf  dne  minen  dank 
=  'unfreiwillig'  hin)  —  Zu  Herr  (erinnert  an  die  ähnliche  bedeu- 
tungsentwickelung bei  senior,  seigneur)  ■ —  O.  Rössner,  [8  (3)  198] 
denkt  bei  'in  die  pilze  gehn',  'in  die  wicken  gehn'  an  Vernichtung 
durch  pilze,  wicken.  —  R.  Sprenger  [8  (3)  199]  Zannen,  sich  sauen 

1* 


[  II.    Namenkunde. 

erklärt  ersteres  in  anleknung  an  zahn,  letzteres  an  got.  taujan.  — 
F.  Kuntze  [8  (3)  199  f.]  und  Ludwig  Fränkel  [8  (7)  480—482] 
erklären  'Schurle-Murle' aus  dem  jus  potandi.  —  Schmitz  ]8  (3)  201] 
Schiessprügel  (zum  schiessen  und  schlagen.)  0.  Brenner  [8  (4)  258] 
Dereinst  von  deheinest).  Th.  Becker  [8  (4)  259]  Zu  0.  Glödes  be- 
merkungen  über  'stein  und  bein  klagen'  VI,  577.  (vgl.  jsb.  1892, 
10,  487.)  Franz  Kubin  [8  (9)  598  f.]  Einem  einen  baren  auf- 
binden, denkt  im  gegensatz  zu  L.  Hertel  [7,  263  f.)  an  die  sitte 
des  angebindes.  Felix  Hartmann. 


II.   Namenkunde. 

P6rSOU6DMincn.  1.  E.  Adamek,  Das  rätsei  unserer  deutschen 
schülernamen;  an  den  namen  der  österreichischen  lehrerschaft  er- 
klärt.    Wien,  Konegen.     143  s.     4  m. 

eine  gediegene,  wissenschaftliche  arbeit,  selbständig  und  kritisch. 

2.  P.  Cascorbi,  Die  vornamen  unserer  mädchen.  Mindensche 
nachrichten  vom  26.  und  31.  Januar  1894. 

3.  A.  Erdmann,  Über  die  heimat  und  den  namen  der  Angeln. 
—  vgl.  abt.  7,  66. 

4.  L.  Fränkel,  Zur  namenkunde.  Zs  f.  d.  d.  unterr.  8,  479  f.; 
widerspricht  den  ansichten  Mackels  (abt.  2,  8). 

5.  Th.  v.  Grienberger,  Aistomodius.  P.-Br.  beitr.  18, 
393 — 397  übersetzt  diesen  namen  eines  germanischen  königs  mit: 
mann  mit  aufflammendem  mute,  der  aufbrausende  (germ.  aistlis  od. 
stf.  aisto). 

6.  Grienberger,    Dea  Garmangabis.  —  vgl.  abt.   10,  15. 

7.  L.  Laistner,  Germ,  völkernamen.  —  vgl.  jsb.  1892,  2,  5. 
rec.  von  Hirt,  Litbl.  f.  germ.  u.  rom.  phil.   1894,  april. 

8.  E.  Mackel,  Zur  namenforschung.  Zs.  f.  d.  d.  unterr. 
8,  186 — 191.  er  untersucht  die  Umänderung  fremder  namen,  wenn 
sie  zu  deutschen  familiennamen  wurden,  und  kommt  zu  der  be- 
hauptung,  'dass  bei  den  aus  der  fremde  eingeführten  namen  die 
niederdeutschen  die  fremde  (in  diesem  falle  die  lateinische)  accen- 
tuierung  beibehalten,  die  oberdeutschen  aber  die  einheimische,  ger- 
manische betonungsweise  durchgeführt  haben.'  eine  erklärung  hier- 
für findet  er  in  der  grösseren  Vermischung  der  norddeutschen  mit 
fremden,  besonders  slavischen  stammen. 

9.  E.  Mackel,  Zu  den  vornamenstudien  von  G.  Steinhausen. 
Zs.  f.  d.  d.  unterr.   8,   483 — 87.     er  möchte   nicht   das  aufkommen 


II.   Namenkunde.  f> 


o 


der  familiennameu  als  eine  folge  der  Verkümmerung  der  vornamen, 
sondern  als  ihren  grund  ansehen:  als  man  der  familiennamen  be- 
nötigte, da  verfielen  allmählich  die  vornamen;  diese  Verkümmerung 
will  er  auch  viel  weiter  als  bis  ins  7.  oder  8.  jahrh.  zurücksetzen, 
da  die  kirche,  die  doch  sonst  alles  heidnische  verfolgt  hat,  diesen 
namen  gegenüber  gleichgültig  ist. 

10.  B.  Maydorn,  Sinn  und  gestaltung  der  deutschen  per- 
sonennamen.    Neue  westpreussische  mitteilungen  vom  30.  mai  1894. 

11.  W.  Tobler-Meyer,  Deutsche  familiennamen  nach  ihrer 
entstehung  und  bedeutung,  mit  besonderer  rücksichtnahme  auf 
Zürich  und  die  Ostschweiz.     Zürich,  Müller.     234  s.     4  m. 

eine  fleissige,  hauptsächlich  auf  Heintze  sich  stützende  Unter- 
suchung schweizerischer  familiennamen. 

IIa.  Karl  Ondrusch,  Die  familiennamen  in  Neustadt  O.-S. 
1.  teil,    progr.  d.  gymn.  zu  Neustadt  Ob. -Schi.    [no.  198.]    31   s.    4°. 

dieser  teil  behandelt  die  aus  altdeutschen  personennamen  ent- 
standenen familiennamen.  der  vf.  ist  mit  den  älteren  epochen 
unserer  spräche  und  mit  der  namenlitteratur  wohlvertraut ,  doch 
scheint  ihm  die  auf  Müllenhoff  (s.  3)  und  dessen  1872  abgehaltenes 
namenprivatissimum  zurückgehende  Berliner  dissertation  von  P.  Feit 
(De  Germanorum  nominibus  propr.  comp.)  entgangen  zu  sein  (s.  9). 
—  die  hauptarbeit  sollen  die  beiden  späteren  teile  bringen,  welche 
hauptsächlich  slavische  namen  behandeln. 

12.  Fr.  Tetzner,  Namenbuch;  mit  einer  einleitung  versehen. 
Leipzig,  Beclam  1893.  univ.-bibl.  3107/8.  —  sehr  abfällig  kriti- 
siert von  F.  Khull,  Zs.  des  allgem.  deutschen  Sprachvereins. 
1894.     s.  43—45. 

13.  H.  Tümpel,  Häufigkeit  des  vornamen  Johannes.  Zs.  f. 
d.  d.  unterr.  8,   770. 

14.  R.  A.  Über  deutsche  vornamen.  Berl.  neueste  nach- 
richten  vom  28.  u.  29.  juni  1894. 

15.  R.  N.  Namen-modethorheiten.  Leipziger  Zeitung  vom 
22.  märz  1894. 

Ortsnamen.  16.  E.  Brandis,  Berg-  und  talnamen  im  Thü- 
ringer walde,  gesammelt  und  sprachlich  untersucht.  Erfurt,  Neu- 
mann. 74  s.  Im.  —  erster  versuch  einer  erklärung  mit  ge- 
ringem urkundlichen  material. 

17.  W.  Golther,  Über  Ortsnamen  auf  -ingen  und  -ungen. 
Süddeutsche  bll.  f.  höh.  Unterrichtsanstalten  I,  3. 

18.  W.  Hammer,  Ortsnamen  der  provinz  Brandenburg.  1.  teil, 
progr.  der  9.  realschule  zu  Berlin.     Berlin,  Gärtner.     32  s.    4°. 


6  IL    Namenkunde. 

H.  versucht  die  märkischen  Ortsnamen  zu  erklären,  indem  er 
auf  die  älteste,  urkundlich  beglaubigte  form  zurückgreift  und  das 
altslovenische,  polnische,  tschechische  und  wendische  herbeizieht; 
unberücksichtigt  bleiben  die  namen  der  gewässer  und  die  flur- 
namen.  in  dem  vorliegenden  teil  werden  die  Ortsnamen  der  kreise 
Teltow,  Ober-  und  Niederbarnim  untersucht,  auch  die  älteren 
deutungsversuche  herangezogen  und  eine  wissenschaftlich  halt- 
bare erklärung  versucht,  was  dem  vf.  freilich  nicht  immer 
gelingt. 

19.  J.  Hei  big,  Die  Ortsnamen  im  bezirk  Friedland  i.  B.,  ein 
etymol.  versuch.  Friedland,  Weeber  in  komm.  48  s.  0,35  m.  — 
nicht  geliefert. 

20.  G\  Hey,  Die  slavischen  siedelungen  im  königreich  Sachsen, 
mit  erklärung  ihrer  namen.  Dresden,  Baensch  1893.  335  s. 
Gm.  —  nicht  geliefert,  rec.  von  0.  Böhme,  Zs.  f.  d.  d.  unterr. 
8,  204—207. 

21.  Gr.  Jacob,  Die  Ortsnamen  des  herzogtums  Meiningen. 
Hildburghausen,  Kesselring'sche  hofbuchhandlung.  III,  150  s.  4  m. 

in  einer  etwas  weitschweifigen  und  umständlichen  einleitung 
legt  der  vf.  die  grundsätze  dar,  nach  denen  er  verfahren  ist:  er 
geht  auf  die  älteste  namenform  zurück,  gestützt  auf  genaue  Orts- 
kenntnis, auf  ortsgeschichtliche,  kulturgeschichtliche  und  sprach- 
wissenschaftliche Vorkenntnisse,  die  grosse  hauptmasse  derMeiningen- 
schen  Ortsnamen  hält  er  mit  recht  für  deutsch,  einige  für  slavisch, 
sehr  wenige  für  keltischen  Ursprungs;  die  einzelnen  Ortsnamen  sind 
in  alphabetischer  reihenfolge  genau  behandelt. 

22.  Imme,  Unsere  Ortsnamen.  Rheinisch-westf.  ztg.  vom 
20.  mai  1894. 

23.  P.  Kühnel,  Die  slavischen  orts-  und  flurnamen  der 
Oberlausitz,  gesammelt  und  erklärt.  Leipzig,  Harassowitz  in  komm. 
3.  heft.     75  s.     1,80  m.  —  nicht  geliefert, 

24.  Th.  Lohmeyer,  Beiträge  zur  namenkunde  des  Süder- 
landes.    progr.  des  progymnasiums  zu  Altena.     VI,   7G  s. 

25.  Th.  Lohmeyer,  Die  hauptgesetze  der  ältesten  deutschen 
berg-  und  flussnamengebung,  hauptsächlich  an  süderländischen  bei- 
spielen  erläutert;  Vortrag  in  Altena  15.  mai  1894,  erschienen  in 
den  Verhandlungen  des  naturwissenschaftl.  Vereins,  51.  Jahrg.  bd.  11, 
s.  31—49. 

die  von  ihm  beobachteten  gesetze  sind:  1)  er  nimmt  die  suffixa, 
also  ableitungssilben,  nur  bei  grundwörtern  für  fluss  an,  fasst  da- 
gegen die  von  anderen  für  suffixa   angesehenen  Schlussbestandteile 


II.   Namenkunde.  7 

bei  nichtgrundwörtern  als  selbständige  grundwörter  für  fluss  bez. 
berg  auf.  —  2)  ein  deutscher  flussname  besteht,  wenn  er  nicht  zu- 
sammengesetzt ist,  aus  einem  einfachen  grundwort  für  fluss;  wenn 
er  zusammengesetzt  ist,  aus  dem  bestimmungswort  und  einem  der 
grundworte  für  fluss.  —  3)  bei  den  zusammengesetzten  namen  ist 
ein  bestimmtes  der  natur  des  geländes  entsprechendes  gesetz 
beobachtet. 

26.  A.  Lunglmayr,  Über  Ortsnamen  mit  besonderer  berück- 
sichtigung  der  Ortsnamen  aus  der  Umgebung  von  Lindau.  Lin- 
dau, F.  Th.  Stettner  1890.     16  s.     0,50  m. 

27.  Chr.  Schneller,  Beiträge  zur  Ortsnamenkunde  Tirols. 
2.  heft.  Innsbruck.  112  s.  2  m.  —  vgl.  jsb.  1893,  2,  29.  Nach 
begründung  einiger  früheren,  von  den  kritikern  angezweifelten  ety- 
mologieen  behandelt  S.:  9)  das  wasser  in  namen  (s.  17 — 39). 
10)  landschaft,  bodengestaltung  (s.  40 — 102);  den  schluss  bildet  ein 
namenregister.  —  recension  des  1.  heftes  von  W.  F.  im  Littre. 
centralbl.  1894,  602. 

28.  C.  Schumann,  Nachtrag  zu  den  nur-  und  koppelnamen 
des  Lübecker  Staatsgebietes,  progr.  des  Katharineums  zu  Lübeck 
1893.     s.  61—69.  —  vgl.  jsb.  1892,  2,  22. 

29.  E.  Weinhold,  Flurnamen  aus  dem  Erzgebirge.  'Erz- 
gebirge' 2.  bd.,  2.  heft  und  besonders  bei  Renger  in  Leipzig. 
29  s.     0,50  m. 

Sonstige  namen.  30.  A.  Englert,  Muskate  in  der  bedeutung 
von  kot.     Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,  126—29. 

31.  L.  Fränkel,  Zu  Schurle-Murle.  Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8, 
480 — 2.    er  schreibt  lieber  scliorle-morle. 

32.  O.  Glöde,  Lüning,  Lünken,  ein  name  für  den  Sperling. 
Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,   122. 

33.  O.  Glöde,  Der  sperlingsname.  Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8, 
267  f. 

34.  H.  Menges,  Der  name  des  haushahns  in  der  Schrift- 
sprache und  im  Elsass.     Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,  578 — 584. 

M.  möchte  den  auffälligen  namen  des  hahns  (==  Sänger)  teils 
auf  den  mangelhaften  kunstsinn  der  deutschen  zurückführen,  teils 
ironisch  auffassen;  er  versucht  dann  eine  deutung  der  elsässischen 
namen:  hahn,  goggel,  güller  zu  geben. 

35.  Alb.  Richter,  Gigerl.  Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,  540.  leitet 
es  mit  Pötzl  von  mhd.  gigl  =  fex  ab. 


8  III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

36.  Gigerl.     Grenzboten  heft  13. 

37.  Seb.  Mair,  Gigerl.    Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,  541.  =  gickerl 
=  hahn.  [vgl.  abt.  1,  22].  Wersche. 


III.  Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

1.  Rodolfo  Lenz,  La  fonetica.  Santiago  de  Chile  1892.  — 
vgl.  jsb.  1893,  3,  5.  —  angez.  von  F.  Aranjo,  D.  neueren  spr. 
2  (2)  97—100. 

2.  E.  Sievers,  Grundzüge  der  phonetik,  vierte  aufl.  Leipzig 
1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  2.  —  die  neue  aufl.  unterscheidet  sich 
zwar  von  der  dritten  nur  wenig ,  wird  aber  grade  durch  die  ab- 
lehnende Stellung,  die  Sievers  gegen  die  moderne  experimental- 
phonetik  einnimmt,  wertvoll,  die  sorgfältige  beachtung  der  neueren 
litteratur  dieser  richtung  macht  sich  wohl  bemerkbar;  allein  die 
spezielle  kenntnis  ihrer  methoden  ist  dem  Sprachforscher  im  allge- 
meinen entbehrlich,  und  nur  die  mundartenforschung  zieht  daraus 
einen  begrenzten  nutzen. 

3.  0.  Bremer,  Deiitsche  phonetik.  Leipzig  1893.  —  vgl. 
jsb.  1893,  3,  14.  — ■  das  werk  eröffnet  in  vielversprechender  weise 
eine  reihe  von  grammatiken  deutscher  mundarten,  für  die  es  ein- 
heitliche terminologie  und  transscription  anbahnt,  es  sucht  die  an- 
leitung  zur  experimentellen  Untersuchung  zu  geben  und  fördert  die 
kenntnis  der  deutschen  laute  in  mehreren  punkten  beträchtlich, 
als  sein  ziel  bezeichnet  der  vf.  eine  anleitung  zur  richtigen  be- 
obachtung  des  Sprechens,  des  eignen  wie  desjenigen  anderer  zu 
geben,  und  er  bezeichnet  damit  treffend  den  punkt,  der  für  anfänger 
im  studium  der  phonetik  die  grösste  Schwierigkeit  bietet  und  am 
leichtesten  übersehen  wird.  —  angez.  von  Wagner,  Die  neueren 
Sprachen  1  (8).  —  von  Pol,  Museum  2  (1).  —  von  V.  Henry, 
Revue  crit.  1893  (46)  331—333,  (sehr  gelobt).  —  von  Michaelis, 
Archiv  f.  d.  st.  d.  n.  spr.  92  (2). 

4.  W.  Vietor,  Elemente  der  phonetik  des  deutschen,  eng- 
lischen und  französischen,  dritte  verbesserte  aufl.  1.  hälfte.  Leipzig, 
Reisland.     160  s.     3  m. 

angez.  Rev.  crit.  1894  (16)  307  f.  von  V.  Henry,  (zustimmend, 
aber  auf  einige  Unregelmässigkeiten  eingehend.) 

5.  W.  Vietor,  Wie  ist  die  ausspräche  des  deutschen  zu 
lehren?  Marburg  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  3.  17.  —  angez.  Lit.  cbl. 
1893  (47)  168c 


<3. 


III.   Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  9 

6.  W.  Vietor,  Kleine  beitrage  zur  experimentalphonetik. 
I.  aufzeichnungen  der  stimrnwellen  durch  die  Mareysche  luft- 
trommel.  II.  bestimmung  der  zungengaumen-artikulation  durch 
die  stomatoskopische  methode.    Die  neueren  sprachen  1  (10)  beiblatt. 

7.  L'abbe  Rousselot,  Les  modifications  phonetiques.  — 
vgl.  jsb.  1893,  3,  11.  —  weiter  angez.  von  Georges  Doutrepont, 
Anz.  f.  indog.  alt.  3,   135—140. 

8.  F.  Auerbach,  Die  physikalischen  grundlagen  der  phonetik. 
Zs.  f.  franz.  spr.-litt.  1894,  117  — 171.  — ■  der  artikel  wird  besprochen 
und  lebhaft  bekämpft  von  R.  J.  Lloyd,  Die  neueren  spr.  2  (5) 
309—318. 

9.  R.  L.  Weeks,  A  method  of  recording  the  soft-palate 
movements  in  speech.     Harvard  studies  2  (1893),    s.  213 — 220. 

beschreibt  einen  apparat  der  die  bewegungen  des  weichen 
gaumens  registriert  und  giebt  in  holzschnitten  beispiele  seiner 
leistungen. 

10.  O.  Felsberg,  Zur  ausspräche  des  schriftdeutschen, 
progr.  der  Alexandrinenschule  zu  Koburg  [no.  43].     16  s. 

aus  der  thatsache,  dass  die  nhd.  Schriftsprache  wesentlich  in 
Mitteldeutschland  entstanden  ist,  zieht  vf.  den  schluss,  dass  in 
zweifelhaften  fällen  die  md.  ausspräche  vorzuziehen  sei,  insonder- 
heit die  Koburger.  die  anwendung  dieses  grundsatzes  auf  g  und  b 
(s.  14)  ergiebt  die  ausspräche  suchen  (für  sagen),  Täch  (tag), 
lochen  (logen),  Sie}  (sieg),  träjt  (trägt)  und  sogar  die  zulässigkeit 
von  Weüver  (weiber),  Farne  (färbe),  Siliver  (silber)  —  wie  'wir 
Koburger  auch  sprechen.'  Hitt  (hirt),  hatt  (hart),  füht  (führt), 
nua  (nur),  Feua  (feuer.i,  bitta  (bitter)  —  'hierzu  neigt  auch  unsere 
Koburger  ausspräche.'  —  die  konsonantverdopplung  in  ursprünglich 
kurzen  silben  heisst  s.  4  eine  'Verlängerung  der  Stammsilbe'  — 
(himmel,  donner),  s.  IS  'ein  orthographisches  zeichen  für  die  kürze 
des  vokals'  (sommerj.     [Red.] 

11.  F.  Max  Müller,  Die  Wissenschaft  der  spräche.  Leipzig, 
1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  26.  —  angez.  von  Chr.  Bartholoraae, 
der  sich  der  harten  beurteilung  Whitneys  anschliesst.  letztere  war 
besprochen  worden  von  H.  Hirt,  Anglia  beibl.  4  (1)  2.  —  der- 
selbe berichtet  auch  über  den  germanischen  teil  des  buches  Litbl. 
1894  (1)  1—3,  wo  er  äussert,  das  Max  Müllers  buch,  soweit  es 
nicht  den  ansprach  unfehlbarer  richtigkeit  macht,  noch  heute  mit 
gewissem  nutzen  gelesen  werden  könne.  —  ferner  angez.  von  J.  Zu- 
pitza,  Archiv  f.  d.  st.  d.  n.  spr.  91  (4)  427 — 430.  —  von  F.  Pabst, 
N.  ph.  rundsch.  1893  (23)  363;  —  von  P.  Kretschmer,  Wschr. 
f.  cl.  phil.    11  (1)  1.     Berl.    phil.    wochenschr.    1893    (52)    1651    f. 


10  HI.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

giebt  Kurt  Bruchmann  eine  knappe,  mit  ausrufungszeichen  durch- 
setzte inhaltsangabe. 

12.  G.  v.  d.  Gabelentz,  Die  Sprachwissenschaft.  Leipzig 
1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  44. 

angez.  von  E.  Meringer,  Zs.  f.  öst.  g}rmn.  45  (8/9)  785 
'wärmstens  empfohlen.' 

13.  B.  Delbrück,  Einleitung  in  das  Sprachstudium,  ein  bei- 
trag  zur  geschichte  und  methodik  der  vergleichenden  Sprach- 
forschung, dritte  verbesserte  aufl.  =  Bibliothek  indogermanischer 
grammatiken.  band  IV.  Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel  1893. 
VIII,   144  s.     3  m. 

das  bekannte  und  beliebte  buch  ist  über  seinen  früheren  um- 
fang nur  wenig  hinausgewachsen,  obwohl  das  kapitel  über  die 
neueste  Sprachforschung  ganz  umgearbeitet  ist.  räum  wurde  nament- 
lich durch  die  kürzung  der  abschnitte  gewonnen,  welche  frühere, 
jetzt  allgemein  aufgegebene  glottogonische  theorien  behandeln, 
beherzigenswert  ist  der  rat,  eine  einzelsprache  liebevoll  und  gründ- 
lich zu  betreiben,  um  im  gewirr  der  neueren  ansichten  einen 
sicheren  anhält  zu  haben.  —  angez.  Lit.  cbl.  1894  (13)  438  von 
H(ermann)  P(aul),  der  über  die  änderungen  berichtet,  aber  der 
neuen  kennzeichnung  von  Schleichers  Stellung  zu  den  lautgesetzen 
nicht  zustimmt. 

14.  A.  Giesswein,  Die  hauptprobleme  der  Sprachwissen- 
schaft. Freiburg  1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  28.  —  angez.  von 
Gutberiet,  Phil,  jahrb.  7  (1).  —  von  F.  Misteli,  Ungarische 
revue  1893  (8/9)  513  ff.  —  von  H.  Ziemer,  Wschr.  f.  kl.  phil. 
10  (18).  —  Polybiblion  1894  (2). 

15.  0.  Froehde,  Litteratur-,  kunst-  und  Sprachwissenschaft. 
N.  jahrb.  f.  phil.  u.  päd.  149/150  (1). 

16.  J.  Baudouin  de  Courtenay,  Vermenschlichung  der 
spräche.  Hamburg  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  38.  —  angez.  von 
H.  Bohatta,  Österr.  littbl.  3  (16)  495. 

17.  F.  M.  Magnussoii,  Some  applications  of  logical  and  psycho- 
logical  principles  to  grammar.  Dissertation.   University  of  Minnesota. 

18.  Gutberiet,  Über  den  Ursprung  der  spräche.  Philosoph, 
jahrb.  7  (1). 

19.  J.  H.  Gallee,  De  wording  van  het  woord  en  de  ont- 
wikkeling  der  taal.  Utrecht  1892.  —  vgl.  jsb.  1892,  3,  37.  — 
angez.  von  Friedrich  Ka  uff  mann,  Litbl.  1894  (6)  178  f.,  der  den 
ausführungen  des  vfs.  in  mehreren  prinzipiellen  fragen  entgegentritt. 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  H 

20.  A.  Rosenstein,  Das  leben  der  spräche.  Vortrag.  Samml. 
gemeinverst.  vortr.  von  Virchow  und  Holtzendorff.  Hamburg, 
J.  F.  Richter  1893.     35  s.     60  pf. 

ein  mit  guter  kenntnis  der  einschlägigen  litteratur  geschriebener 
aufsatz,  der  die  einwirkung  des  kulturlebens  auf  die  spräche,  die 
entfaltung  der  sprachlichen  form  und  die  entwickelung  des  reick- 
tums  der  bedeutungen  der  Wörter  anschaulich  schildert.  —  angez. 
von  H.  Bohatta,  Österr.  littbl.  3  (16)  495. 

21.  J.  Renatus,  Spaziergang  durch  die  spräche.  Freie 
Studien.     Bautzen,  E.  Hübner.     96  s.     12.     1,20  m. 

22.  Gr.  v.  d.  Gabelentz,  Hypologie  der  sprachen,  eine  neue 
aufgäbe  der  linguistik.     Idg.  forsch.  4,  1 — 7. 

ein  Vorschlag,  die  Wissenschaft  der  allgemeinen  grammatik 
durch  statistische  aufnahmen,  die  sich  auf  die  formalen  eigenheiten 
aller  sprachen  erstrecken  sollen,  zu  stützen  und  neu  zu  beleben. 
der  vf.  verspricht  sich  davon  eine  auf  der  vergleichung  ähnlicher 
sprachformen  beruhende  kenntnis  der  geistigen  anläge  und  natio- 
nalen Individualität  der  einzelnen  Völker  und  hofft  auch  für  die  er- 
forschung  des  historischen  Zusammenhangs  der  Sprachgruppen  unter- 
einander wertvolles  material  dadurch  zu  liefern. 

23.  A.  Lefevre,  Les  races  et  les  langues.  Paris  1893.  — 
vgl.  jsb.  1893,  3,  30.  —  angez.  Polybiblion  1894  (1). 

24.  F.  Misteli,  Charakteristik  der  hauptsächlichsten  typen 
des  Sprachbaus.  Berlin  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  44.  —  ferner 
angez.  von  Oh  v.  d.  Gabelentz,  Lit.  cbl.  1893  (47)  1679  f. 

der  die  anordnung  der  Sprachstämme  durch  den  vf.  kurz  dar- 
legt, auf  seinen  abweichenden  Standpunkt  hinweist  und  dem 
werk  trotz  seiner  ungewöhnlich  schwierigen  form  einen  möglichst 
weiten  leserkreis  wünscht  —  etwas  ausführlicher  von  ebendemselben, 
Idg.  forsch.  3  (3)  171  ff.  —  von  Fr.  Stolz,  X.  phil.  rundsch. 
1893  (26)  408  f.     'vortrefflich'. 

25.  P.  E.  Rosenstock,  Piatos  Ivratylos  und  die  sprach- 
philosophie  bis  zum  tode  Wilhelm  von  Humboldts,  progr.  d.  gymn. 
zu  Strasburg  i.  Westpr.     41  s.     4. 

26.  O.  Jespersen,  Fremskridt  i  sproget.     Kjabenhavn  1891. 
vgl.  jsb.   1891,   3,   43.     1892,    16,   278.  —  angez.   Litbl    1894 

(6)  177  f.  von  Kauffmann:  'von  Pauls  principien  ist  auf  das 
schriftchen  auch  nicht  der  leiseste  schatten  gefallen.'  —  auf 
H.  Möllers  beurteilung  antwortet  J.,  Nord,  tidskr.  f.  fil.  3  r. 
1,  36 — 41  in  dem  aufsatz:  Grives  der  fremskridt  i  sprogene?  en 
antikritik. 


12  III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

27.  0.  Behaghel,  Sprachgebrauch  und  Sprachrichtigkeit.  — 
vgl.  abt.  4,  24. 

28.  G.  E.  Karsten,  The  psychological  basis  of  phonetic  law 
and  analogy.     Publications  of  the  mod.  lang.  ass.  of  Am.  9  (1). 

29.  0.  Bender,  Die  analogie.  ihr  wesen  und  wirken  in  der 
deutschen  flexion.     progr.  d.  gymn.  zu  Moersburg.     74  s.     4. 

30.  0.  Bremer,  Relative  sprachchronologie.    Indogerm.  forsch. 

4,  8—31. 

erörtert  den  methodologischen  wert  relativer  feststellung  des 
alters  der  einzelnen  lautgesetze  und  giebt  zugleich  ein  beispiel, 
wie  er  sich  die  forderung  solcher  sprachgeschichtlichen  forschung 
verwirklicht  denkt ,  an  der  vorlitterarischen  lautgeschichte  des 
anglofriesischen. 

31.  A.  Darmesteter,  La  vie  des  rnots.  quatrieme  edition. 
Paris.  ■ — ■  vgl.  jsb.  1889,  3,  44.  ■ —  angez.  von  G.  Meyer,  Berl.  phil. 
wschr.  1894  (23)  727.  —  von  V.  Henry,  Revue  des  cours  et  Con- 
ferences 2  (1.  4.  G.  7.  9.) 

32.  A.  Noreen,  Om  tavtologie.  Nord,  tidskrift  för  vetens- 
kap  konst  och  industri  1894  (3)  183—202. 

33.  Karl  Schmidt,  Die  gründe  des  bedeutungswandels.  ein 
semasiologischer  versuch,  progr.  d.  kgl.  realgymn.  zu  Berlin  (no.  92). 
44  s.     4.     Leipzig,  Fock.     1  m. 

eine  sehr  dankenswerte  gruppierung  der  umstände,  die  be- 
deutungswandel  herbeiführen  können,  der  vf.  unterscheidet  1.  be- 
dürfnis,    2.  bequernlichkeit,    3.  nachahmungstrieb,    4.  beeinflussung, 

5.  sinnliche  kraft  des  ausdrucks,  G.  deutlichkeit,  7.  Zartgefühl, 
8.  zorn  und  scherz,  9.  höflichkeit,  10.  willkür,  und  er  belegt  diese 
kategorien  mit  reichlichen  und  gut  gewählten  beispielen.  obwohl 
manches  an  der  einteilung  der  änderung  bedarf,  ist  doch  die  ge- 
gebene anregung  wertvoll. 

34.  K.  Mühlefeld,  Die  lehre  von  der  vorstellungs Verwandt- 
schaft und  ihre  anwendung  auf  den  Sprachunterricht.  Leipzig, 
Renger.     IV,  60  s.     1,20  m. 

35.  Th.  Kirchberg,  Die  etymologie  und  ihre  bedeutung  für 
schule  und  lehrer.  Pädagogisches  magazin.  abhandlungen  vom 
gebiete  der  pädagogik  und  ihrer  hilfswissenschaften,  hrsg.  von 
F.  Mann.     27.  heft.     Langensalza,  Beyer  &  söhne.     32  s.    0,40  m. 

der  vf,  der  sich  im  allgemeinen  wohlunterrichtet  zeigt,  em- 
pfiehlt die  beachtung  der  etymologie  im  Unterricht  und  giebt  ver- 
ständige anweisungen  zu  ihrer  benutzung.  so  dankenswert  jede 
belebung  des  interesses  am  sprachleben  grade   in   unserer   zeit  ist, 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  13 

musste  doch  stärker  betont  werden,  dass  nur  auf  tüchtiger  kenntnis 
beruhende  beschäftigung  mit  sprachwissenschaftlichen  fragen  för- 
dernd wirken  kann;  auf  die  gefahren  leichtsinnigen  spielens  mit 
wortanklängen  hätte  hingewiesen  werden  sollen. 

36.  E.  Zergiebel,  Grammatik  und  natürliche  Spracherlernung. 
Phonet.  stud.  G  (1). 

bespr.  von  A.  Ohlert,    Zs.   f.    franz.    spräche  und  litt.  16  (2). 

37.  H.  Gaidoz,  L'etymologie  populaire  et  le  Folk-Lore.  Melu- 
sine 6  (8)  11. 

38.  R.  Geete,  Nägot  om  folketymologie.  Ord  och  bild  1  (4) 
164—173,  (5)  205—211,  (1/8)  289—294. 

39.  John  Ries,  Was  ist  syntax?  ein  kritischer  versuch. 
Marburg,  Elwert.     IX,  163  s.     3  m. 

der  vfs.  unterscheidet  in  der  bisherigen  behandlung  der  syn- 
tax drei  Systeme,  das  von  Miklosich  (und  Erdmann),  das  die  syntax 
als  Satzlehre  auffassende  und  das  zwischen  diesen  beiden  schwankende, 
er  deckt  namentlich  die  mängel  des  erstgenannten  Systems  auf  und 
legt  dar,  wieso  die  Satzlehre  nicht  dem  gesamten  gebiet  der  syntax 
entspreche,  den  schluss  bildet  eine  wohldurchdachte  gliederung 
der  gesamtgrammatik ,  bei  welcher  der  syntax  die  lehre  von  den 
formen  und  der  bedeutung  der  wortgefüge  zufällt.  —  angez.  von 
J.  Gr.  Talen,  Taal  en  letteren  4  (4)  245 — 248.  (empfehlende  In- 
haltsangabe). —  von  Speyer,  Museum  2  (5).  —  von  Förster, 
Anglia,  beiblatt  5  (3).  —  von  Gustav  Meyer,  Lit.  cbl.  1894  (27) 
958  f.,  der  den  gedankengang  des  vfs.  in  kürze  darlegt  und  seiner 
anordnung  der  grammatik  zustimmt.  ■ — -  von  P.  Kretschmer, 
Wschr.  f.  kl.  phil.  1894  (27)  743  ff.  'verdient  die  beachtung  aller 
Sprachforscher'.  — ■  von  Fr.  Stolz,  Berl.  phil.  wschr.  1894  (38) 
1207  ff.  (ähnlich). 

40.  R.  F.  Kaindl,  Wesen  und  bedeutung  der  impersonalien. 
Czernowitz,  Pardini  1893.  39  s.  ■ —  sep.-abdr.  aus  d.  Philos.  monatsh. 
XXVIII,  5  u.  6.     0,50  fl. 

angez.  Österr.  litbl.  2  (24)  748  von  H.  Bohatta. 

41.  H.  Schuchardt,  Weltsprache  und  weitsprachen.  An 
Gustav  Meyer.     Strassburg,  Trübner  1894.     54  s.     1,40  m. 

S.  hält  im  gegensatz  zu  G.  Meyer  seine  ansieht  von  der  nütz- 
lichkeit  und  möglichkeit  einer  Weltsprache  aufrecht  und  begründet 
sie  durch  den  hinweis  auf  die  zunehmende  Schwierigkeit  inter- 
nationaler Verständigung  für  die  gelehrten  und  auf  die  entstehung 
der  mischsprachen.  —  angez.  von  W.  Streitberg,  Lit.  cbl.  1894 
(8)  243  f.,  der  über  Schuchardts  ansieht  berichtet,  ohne  ihr  zuzu- 


14  III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatlk,  inetrik 

stimmen.  —  von  Symons,  Museum  2  (2).  —  von  V.  Henry, 
Rev.  crit.  1894  (15)  282.  der  seine  abweichende  meinung,  mit 
einer  höchst  feinen  und  graziösen  Wendung  gegen  S.  aufrecht  er- 
hält. —  von  Löschhorn,  Berl.  phil.  wschr.  1894  (34)  1079  f. 

42.  K.  Brugmann,  Grundriss  der  vergleichenden  grammatik. 
Strassburg.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  47.  —  die  indices  sind  angez.  von 
G.  Meyer,  Lit.  cbl.  1893  (45)  1615.  -  -  The  academy  1131.  — 
R.  Meringer,  Zs.  f.  d.  öst.  gymn.  45  (6)  629— G32,  erhebt  ein- 
wände gegen  die  anordnung  von  deklination  und  conjugation.  —  von 
Fr.  Stolz,  N.  phil.  rundsch.  1893  (23)  364  f.  (inhaltsangabe.)  — 
von  T.  C.  Snow,  Class.  review  7  (9)  418  ff.  —  von  0.  Bremer, 
Berl.  phil.  wschr.  1894  (30/31)  964—976  (inhaltsangabe.)  -  •  von 
H.  Ziemer,  Zs.  f.  gymn.  48  (febr.,  märz)  145  f.  eine  weitere 
selbstanzeige  veröffentlicht  B.,  Idg.  forsch.  3  (3)  173  f.,  wo  einige 
druckfehler  gebessert  und  die  bedeutung  des  autorenindex  noch 
einmal  begrenzt  wird.  —  von  der  englischen  ausgäbe  ist  der  dritte 
band  erschienen  (Strassburg,  Trübner.     12,50  m.). 

43.  H.  Hirt,  Die  Verwandtschaftsverhältnisse  der  Indo- 
germanen.     Idg.  forsch.  4,  36 — 45. 

eine  modifikation  der  Schmidtschen  wellentheorie  durch  die 
annähme,  dass  Völkermischungen  bei  der  dialektbildung  in  der  Ur- 
sprache und  bei  der  Sprachtrennung  eine  wichtige  rolle  gespielt 
haben. 

44.  M.  May,  Beiträge  zur  Stammkunde  der  deutschen  spräche, 
nebst  einer  einleitung  über  die  keltgermanischen  sprachen  und  ihr 
Verhältnis  zu  allen  andern  sprachen,  erklärung  der  perusinischen 
(tuskischen)  inschriften  und  erläuterung  der  eugubinischen  (um- 
brischen)  tafeln.  Leipzig,  F.  W.  v.  Biedermann.   CXXX,  301  s.   8  m. 

angez.  von  H.  Gering,  Zs.  f.  d.  phil.  27  (1)  124  f.,  der  das 
buch  ironisch  abthut.  —  von  J.  Zupitza,  Archiv  f.  d.  stud.  d.  n. 
spr.  92  (1).  -  von  F.  Skutsch,  Berl.  phil.  wschr.  1894  (18) 
567  f.  'blutigster  dilettantismus'.  —  von  C.  Brugmann,  Lit.  cbl. 
1894  (27)  962  f.  'im  ernste  gesprochen:  die  reinste  maculatur.'  — 
von  H.  Hirt,  Anz.  f.  idg.  alt.  3,  183  f.     (entsprechend.) 

45.  Frey,  L'Annamite  mere  des  langues:  communaute  d'ori- 
gine  des  races  celtiques,  senritiques,  soudanaises  et  de  l'Indo-Chine. 
Paris,  Hachette.     5  fr. 

socius  malorum  für  herrn  May. 

46.  A.  Fick,  Vergleichendes  Wörterbuch  der  indogermanischen 
sprachen.  4.  aufl.,  bearbeitet  von  A.  Bezzenberger,  A.  Fick  und 
W.    Stokes.     2.    teil:    Urkeltischer    Sprachschatz    von   W.   Stokes. 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  15 

übersetzt,  überarbeitet  und  herausgegeben  von  A.  Bezzenberger. 
Göttingen,  Vandenhoeck  und  Ruprecht.    VIII,  337  s.     8,60  m. 

die  äusserst  schwierige  aufgäbe,  die  einordnung  des  keltischen 
Sprachschatzes  in  das  gefüge  des  Fickschen  Wörterbuchs,  ist  unter 
Bezzenbergers  leitung  in  höchst  dankenswerter  weise  gelöst,  die 
neueren  Untersuchungen  sind,  soweit  kontroliert  werden  konnte, 
durchweg  berücksichtigt,  und  durch  die  ausgiebige  Verwertung  der 
keltischen  namen,  sowie  der  beachtung  germanischer  lehnworte  im 
keltischen  und  keltischer  im  deutschen  wird  das  werk  der  deut- 
schen forschung  unmittelbar  wertvoll,  allerdings  verrät  es  ander- 
seits einen  ausgeprägt  individuellen  Standpunkt;  zahlreiche  der  vor- 
getragenen vergleichungen  sind  höchstens  vorschlage,  und  der  per- 
sönliche Standpunkt  spiegelt  sich  sogar  in  der  vorgedruckten 
litteraturtabelle.  —  angez.  von  W.  Prell witz,  Wschr.  f.  kl.  phil. 
1894  (34)  913,  'fördert  auch  die  andern  sprachen  erheblich, 
namentlich  das  lateinische.' 

47.  W.  Prellwitz,  Etymologisches  Wörterbuch.  —  vgl.  jsb. 
1893,  3,  88.  —  angez.  Litztg.  1893  (6)  von  P.  Kretschmer.  — 
Wschr.  f.  klass.  phil.  1893  (30/31)  von  P.  Cauer.  —  N.  phil. 
rundsch.  1894  (3)  41  von  F.  Pabst, 

48.  V.  Henry,  Precis  de  grammaire  comparee  de  l'anglais  et 
de  l'allemand  rapportes  ä  leur  commune  origine  et  rapproches  des 
langues  classiques.     Paris,  Hachette.     7,50  fr. 

angez.  The  Academy  1131.  —  Revue  crit.  1894  (16)  308—312 
von  H.  Lichtenberger.  (warme  empfehlung.)  —  von  H.  Loge- 
man,  Revue  de  l'instr.  publ.  en  Belgique  37  (3).  — ■  von 
H.  Schmidt-Wartenberg,  Mod.  lang.  not.  9  (6).  —  von 
W.  Streitberg,  Idg.  forsch,  anz.  3  (3)  184—186.  (berichtet 
über  anläge  und  zweck  des  werkes  und  giebt  einige  berichtigungen. ) 

49.  H.  Edgren,  Jämförande  grammatik,  omfattende  San- 
skrit, grekiska,  latin  och  gotiska.  I.  Ljudlära  och  nominal  stam- 
bildningslära.     Göteborg.     VIII,  124  s.     6  m. 

vf.  beabsichtigte,  bei  der  Schwierigkeit  der  benutzung  von 
Brugmanns  grundriss,  eine  einleitung  dazu  zu  schreiben,  er  schliesst 
sich  an  V.  Henry,  King  and  Cookson  und  Noreens  Utkast  an  und 
beschränkt  sich  in  diesem  hefte  auf  eine  lautlehre  und  eine  stamm- 
bildungslehre.  recht  übersichtlich  ist  die  anordnung,  die  z.  b.  bei 
den  einzelnen  lautentsprechungen  immer  normales  verhalten,  an- 
passung  und  analogiebildungen  scheidet.  —  die  neuesten  Wand- 
lungen der  junggrammatischen  schule  hat  der  vf.  übrigens  trotz 
seiner  sonstigen  abhängigkeit  von  ihr,  noch  nicht  immer  beachtet. 


16  III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

50.  P.  Persson,  Studien  zur  lehre  von  der  Wurzelerweiterung. 
Upsala  1891.  -  •  vgl.  jsb.  1893,  3,  51.  angez.  Litztg.  1894  (33) 
1031  f.  von  F.  Hartmann. 

51.  M.  Bloom  field,  On  the  so  called  root-determinatives 
in  the  Indo-European  languages.     Idg.  forsch.  4,  66 — 78. 

setzt  die  entwickelungen  des  jsb.  1891,  3,  79;  1893,  3,  57  an- 
gezeigten aufsatzes  an  verbalstämmen  fort  und  sucht  die  gegen- 
seitige formale  angleichung  der  Wörter  mit  verwandtem  begriffs- 
inhalt  darzuthun,  um  zu  zeigen,  dass  'wurzeldeterminative'  eine  abs- 
traktion  der  modernen  Sprachwissenschaft  sind,  mit  der  man  nicht 
vorsichtig  genug  sein  könne. 

52.  R.  Henning,  Über  die  entwickelung  des  grammatischen 
geschlechts.     Zs.  f.  vgl.  sprachf.  33  (3)  402—419. 

sucht  auf  grund  einer  darstell ung  des  grammatischen  ge- 
schlechts in  nichtarischen  sprachen,  den  semitischen,  Bantu-, 
Hausa-,  Somalisprachen  und  im  hottentottischen,  wahrscheinlich  zu 
machen ,  dass  die  entwickelung  des  genus  in  diesen  sprachen  der 
in  den  arischen  sprachen  eingetretenen  ähnlich  sei;  besonders  ver- 
folgt er  femininbildendes  -i  als  einen  ältesten ,  vielleicht  gemein- 
samen kern  und  beobachtet  die  rolle,  die  die  pronomina  in  der 
entwickelung  spielen,  zwischen  Grimms  und  Brugmanns  ansieht 
sucht  er  zum  schluss  zu  vermitteln. 

53.  W.  Streitberg,  Die  entstehung  der  dehnstufe.  Idg. 
forsch.  3  (5)  305 — 416.  auch  in  buchform.  Strassburg,  Trübner. 
III,  112  s. 

konstruiert  und  erläutert  in  anlehung  an  darlegungen  von 
Bechtel  und  Michels  das  gesetz:  betonte  kürze  wird  vor  ein- 
tretendem morenverlust  gedehnt,  betonte  länge  geschleift,  für  die 
idg.  deklination  und  namentlich  für  die  nicht  thematische  kon- 
jugation  werden  daran  weitgehende  folgerungen  geknüpft.  —  be- 
sprochen Revue  crit.  1894  (29/30)  von  V.  Henry.  —  von 
H.  Hirt,  Lit.  cbl.  1894  (35)  1253  f.  (stimmt  den  resultaten  zu 
und  lobt  die  klare  und  elegante  form  des  buches.) 

54.  F.  Baudouin  de  Courtenay,  Einiges  über  palatalisierung 
(palatalisation)  und  entpalatalisierung  (dispalatalisation).  Idg.  forsch. 
4,  45—57. 

stellt  ohne  beweis  die  hypothese  auf,  dass  der  Übergang  von 
e:  0  auf  der  palatalen  oder  nichtpalatalen  natur  des  folgenden 
konsonanten  beruhe. 

55.  Per.  Persson,  Om  den  grekiska,  resp.  indoeuropeiska  u- 
epenthesen.  Uppsala  studier,  tillejnade  Sophus  Bugge,  s.  180 — 193.  — 


III.   Allgemeine  und  vergleichende  grammatik.  metrik.  17 

vgl.  jsb.  1893,  3,  56.  —  richtet  sich  in  mancher  hinsieht  gegen 
die  ausführungen  von  P.  Kretschmer  (jsb.  1891,  3,  6G)  und  von 
H.  Pedersen  (jsb.  1893,  3,  59);  die  annähme  der  epenthese  sei 
nirgend  sicher;  in  einzelnen  fällen  scheinbarer  epenthese  sei  der 
nachweis  anderer  lautlicher  entwickelung  erbracht.  —  vgl.  B.  Kahle, 
Litbl.  1894  (5)  145—147. 

56.  V.  Michels,  Metathesisim  indogermanischen.  Idg.  forsch. 
4,  58—66. 

eine  neue  hypothese,  die  der  prüfung  empfohlen  wird:  'über- 
lange silben  mit  langem  vokal  wurden  bereits  idg.  dadurch  verein- 
facht, dass  der  silbenschliessende  konsonant  vor  den  vokal  trat, 
für  den  fall ,  dass  nicht  diese  metathese  ein  sonst  im  Idg.  uner- 
hörter silbenanlaut  entstand.' 

57.  A.  Meillet,  De  quelques  difficultes  de  la  theorie  des 
gutturales  indo-europeennes.  Mem.  d.  1.  soc.  d.  ling.  8  (4)  277 — 304. 

sucht  die  Bezzenbergersche  austellung  dreier  reihen  als  über- 
flüssig zu  erweisen. 

58.  Chr.  Bartholomae,  Zur  Z-frage.  Idg.  forsch.  3  ('/<>) 
157—197. 

wendet  sich  gegen  das  von  Bechtel  verteidigte  sogenannte 
Fortunatovsche  gesetz,  dass  aind.  t,  d  dh  n,  wo  sie  für  liquida  -}-  den- 
tal stehen,  einem  ursprünglichen  l  -j-  dental  entsprechen;  die  von 
Fortunatov  und  Bechtel  aufgestellten  vergleichungen  werden  zwar 
überwiegend  anerkannt,  es  wird  jedoch  durch  beibringung  weiteren 
materials  gezeigt,  dass  sie  zur  aufstellung  eines  lautgesetzes  nicht 
ausreichen. 

59.  H.  Zimmer,  Sind  die  altindischen  bedingungen  der 
verbalenclise  indogermanisch?  Pestgruss  an  Rudolf  von  Roth  zum 
doctor-jubiläum.  Strassburg,  W.  Kohlhammer.  VI,  223  s.  12  m. 
s.  173 — 178.  Z.  verneint  die  frage  auf  grund  des  keltischen  und 
warnt  im  allgemeinen  vor  Überschätzung  des  altindischen  sowie 
des  altgriechischen  für  die  recontruetion  der  idg.  syntax. 

60.  J.  Schmidt,  Jon.  yldooa  und  die  flexion  der  idg.  ia- 
stämme.     Zs.  f.  vgl.  sprachf.  33  (3)  453 — 455. 

behandelt  noch  einmal  den  auch  im  germanischen  in  einzelnen 
beispielen  vorliegenden  stamm-  und  suffixablaut  der  t'a-stämme. 

61.  Chr.  Bartholomae,  Zur  vokaldehnung  im  präteritum. 
Idg.  forsch.  3  (1/2)  1 — 63.  behandelt  u.  a.  s.  13  ff.  formen  wie 
got.  setum,  s.  29  iddja,  ags.  eode. 

62.  D.  Andersen,  Reduplikationsvokalen  i  verbernes  perfekt- 
forrner.     Festskrift  til  Wilhelm  Thomsen. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.   (1894.)  2 


18  III-    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

63.  G.  Ehrisrnann,  Die  Wurzelvariationen  s-teud,  s-teub, 
S-teug  im  germanischen.    Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.   18  (2)  215 — 227. 

eine  etymologische  studie  nach  art  der  Per  Personschen  Unter- 
suchungen, die  indes  dem  vf.  noch  nicht  vorlagen,  die  schliessende 
media  steht  in  der  Überschrift  als  Vertreterin  der  reihe  von  explo- 
siven, der  sie  angehört. 

64.  H.  Osthoff,  Präfix  py-  im  griechischen;  py-,  bhy-  im 
germanischen.     Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  18  (2)  243 — 259. 

ausgehend  von  der  annähme,  dass  py-,  bhy-  im  germanischen 
zu  f-}  b-  wurden,  erklärt  0.  durch  Zusammensetzung  mit  präfix 
epi,  ahd.  fuhti,  mnl.  ontfarmen,  ervarmen  und  sucht  das  durch 
eine  etymologische  erklärung  von  ahd.  faso,  zu  stützen,  das  mit 
isl.  ßs  ahd.  fesa  zu  wz.  pis,  pyes,  pyos  gestellt  wird,  sodann  wird 
als  mit  ebhi  zusammengesetzt  ausser  bekannten  zusammenrückungen 
behandelt  mhd.  barmen,  ahd.  irbunnen,  ahd.  bald,  ahd.  balo,  mhd. 
bauchen,  bauchen. 

65.  J.  Wackernagel,  Zu  beitr.  18,  243.  Beitr.  z.  gesch. 
d.  d.  spr.  18  (3)  535. 

bestätigt  und  vervollständigt  die  beobachtungen  von  Osthoff 
über  das  Schicksal  von  anlautendem  py-  im  ai.  und  griechischen, 
(vgl.  no.  64.) 

66.  L.  Sütt erlin,  Weiteres  zum  präfix  germ.  f-  <^py-- 
Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  18  (2)  260  f. 

fügt  noch  ahd.  fehon  hinzu,  das  zu  ai.  acnäti  gehören  soll, 
und  stellt  fragend  ahd.  fendo,  funden  zu  ai.  atati. 

67.  C.  C.  Uhlenbeck,  Indogermanisches  b  und  germanisches 
p  im  anlaut,     Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  18  (2)  236—242. 

sucht  einige  fälle  von  idg.  b  wahrscheinlich  zu  machen  und 
führt  dann  ausser  got.  paida,  ahd.  pfeit,  noch  nnd.  prusten,  hd. 
pfauchen,  engl,  peg,  ahd.  phlegan,  hd.  pfad,  nl.  pal  auf  ursprüng- 
lich anlautendes  b  zurück. 

68.  H.  Pedersen,  Lat.  servas  und  servare.  Beitr.  z.  k.  d. 
idg.  spr.  19  (4)  298—302. 

vergleicht  ahd.  sorgen,  lit.  sergeti  und  geht  auf  das  Verhältnis 
der  formen  und  bedeutungen  näher  ein. 

69.  H.  Pedersen,  Die  idg.  form  des  wortes  für  Schwieger- 
tochter.    Beitr.  z.  k.  d.  idg.  spr.  19  (4)  293—298. 

sucht    gegen  Bartholomae   snosos   als  grundform   zu    erweisen. 

70.  B.  Delbrück,  Vergleichende  syntax.  Strassburg  1893. 
—  vgl.  jsb.  1893,  3,  48.  die  88  s.  umfassende  einleitung  bespricht 
H.  Schuchardt,    Litbl.  1893  (12)  417—421,    und  geht  dabei  auf 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammaük,  raetrik.  19 

Humboldts  Verdienste  um  die  Sprachforschung  sowie  auf  die  not- 
wendigkeit  synthetischer  Sprachbetrachtung  für  die  syntax  ein. 
zum  schluss  begründet  er  eine  abweichende  auffassung  vom  wesen 
des  satzes.  —  den  ersten  teil  beurteilt  G.  Meyer,  Lit.  cbl.  1893 
(50)  1789 — 1791:  'erörtert  in  klarer  ausführlichkeit  die  grund- 
begriffe,  belegt  die  erscheinungen  der  einzelsprachen  mit  reichen 
beispielen  und  sucht  durch  eingehende  und  scharfe  analyse  die  der 
grundsprache  bereits  zuzuschreibenden  gebrauchsweisen  festzu- 
stellen; im  wahrsten  sinne  ein  scripta  ig  ael  uaX'lov  Tj  ayojvioiia 
ig  xb  TcaQayor^ua  ct/.oiEiv.  — -  von  V.  Henry:  Revue  crit.  1894 
(8)  141 — 146  der  über  einteilung  und  methode  berichtet  und  in 
einzelnen  punkten  seine  abweichende  meinung  geltend  macht,  aber 
im  wesentlichen  zustimmt.  —  von  H.  Ziemer,  Zs.  f.  d.  gvmnasialw. 
1894  (5).  —  von  H.  v.  d.  Pfordten,  Wschr.  f.  kl.  phil.  1894  (2)  33 
(bewunderungswürdig).  —  von  W.  Streitberg,  Idg.  forsch,  anz. 
3  (3)  175 — 182.  (unterrichtet  über  den  prinzipiellen  Standpunkt 
D's.  und  legt  seine  abweichende  anschauung  für  die  fragen  der 
entstehung  des  gramm.  geschlechts  und  der  kasuszugehörigkeit  der 
adverbien  dar.)  —  von  F.  Stolz,  X.  phil.  rundsch.  1894  (lj^)  8. 
(höchst  verdienstlich.)  —  Revue  universitäre  (8)  313.  'von  grosser 
Wichtigkeit.' 

71.  H.  Winkler,  Zur  indogermanischen  syntax"  progr.  d. 
Johannesgymn.  zu  Breslau.     21  s.     4. 

fortsetzung  der  jsb.  1892,  3,  80  verzeichneten  arbeit,  behandelt 
namentlich  deutsche  und  französische  nebensätze  unter  dem  ge- 
sichtspunkt  ursprünglicher  formeller  Unabhängigkeit  vom  haupt- 
satz  und  nach  ihrer  entwickelung  aus  ursprünglich  einfachen  räum- 
lichen oder  zeitlichen  anschauungen. 

72.  Gr.  Authenrieth,  Entwickelung  der  relativsätze  im  indo- 
germanischen,    progr.  des  gymn.  zu  Xürnberg   1893.     67  s. 

73.  V.  Hintner,  Die  verba  des  befehlens  in  den  indo- 
germanischen sprachen,  eine  analogisch-etymologische  Untersuchung, 
progr.  d.  akad.  gymn.     Wien.     22  s. 

behandelt  fast  ausschliesslich  griechisch-lateinische  verba.  — 
angez.  Zs.  f.  österr.  gymn.  45  (1)  86  von  S.  Frankfurter;  die  laut- 
lichen Untersuchungen  werden  abgelehnt  von  V.  Stolz,  Berl.  phil. 
wschr.  1893  (43)  1368. 

74.  G.  Hess,  Geist  und  wesen  der  deutschen  spräche.  — 
vgl.  abt.  4,  49. 

75.  G.  Wagner,  Streifzüge  ins  gebiet  der  deutschen  spräche. 
Hamburg  1889.  —  vgl.  jsb.  1890,  3,  77.  —  angez.  von  J.  See- 
müller,  Litztg.  1893  (43). 

2* 


20  III.    Allgemeine  und  vergleichende  grarnmatik.  metrik. 

76.  H.  Paul,  Grundriss  der  germanischen  philologie. 

bd.  I,  6.  bd.  II,  I,  5 — 7,  II,  II,  3  werden  angez.  von  E.  Mar- 
tin, Zs.  f.  d.  phil.  27  (1)  117—124.  Martin  wendet  sich  zuerst 
gegen  Jellinek  (vgl.  no.  77)  Vogt  (vgl.  jsb.  1892,  10,  65)  und 
v.  Bahder  (vgl.  jsb  1893,  3,  66),  die  sich  auf  einzelheiten  seiner 
früheren  besprechungen  bezogen  hatten,  und  bespricht  meist  zu- 
stimmend Mogks  mythologie,  kürzer  Siebs',  ten  Brinks  und  Brandls 
abschnitte  der  litteraturgeschichte  sowie  die  arbeiten  über  folklore, 
eingehend  und  mit  ausdrücklichster  Währung  des  Lachmannschen 
Standpunktes  Sievers',  Pauls,  Luicks  und  Schippers  metrik.  von 
der  abteilung  II,  II  hebt  er  zum  schluss  v.  Liliencrons  geschichte 
der  musik  rühmend  hervor,  ein  gesamturteil  lehnt  er  ab ,  macht 
aber  auf  die  widerspräche  und  die  fülle  der  auf  sprachlichem  ge- 
biet noch  ungelösten  fragen  aufmerksam.  —  von  S(igmund)  Fleijst, 
Zs.  f.  d.  d.  u.  7  (12).  -  -  von  K.  v.  Bahder,  Lit.  cbl.  1894  (16) 
561 — 563,  der  kurz  über  den  inhalt  der  letzten  lieferungen  be- 
richtet und  nur  auf  Sievers'  und  Pauls  metrik  etwas  eingeht. 

77.  W.  Wilmanns,  Deutsche  grammatik.  Strassburg  1893. 
—  vgl.  jsb.  1893,  3,  67.  —  angez.  von  H.  Wunderlich,  Zs.  f.  d. 
phil.  27  (1)132 — 134,  der  das  unternehmen  lebhaft  begrüsst  und 
kleine  versehen  berichtigt.  —  von  M.  H.  Jellinek,  Zs.  f.  österr. 
gymn.  44  (12)  1084 — 1097  der  eine  anzahl  erweiternder  und  be- 
richtigender zusätze  macht  und  namentlich  eine  ablehnende  Stellung 
gegen  Hirt  ausführlicher  begründet.  —  von  Symons,  Museum 
1  (12).  •  -  von  K.  von  Bahder,  Litbl.  1894  (7)  217—220,  der 
namentlich  in  bezug  auf  nhd.  lautentwickelung  berichtigende  zusätze 
macht.  —  von  W.  Streitberg,  Idg.  forsch,  anz.  3  (3)  186 — 190, 
der  plan  und  ausführung  rühmt  und  im  einzelnen  seine  von 
Jellineks  (vgl.  oben)  abweichende  auffassung  entwickelt. 

78.  A.  Noreen,  Abriss  der  urgermanischen  lautlehre  mit  be- 
sonderer rücksicht  auf  die  nordischen  sprachen,  zum  gebrauch  bei 
akademischen  Vorlesungen,  vom  Verfasser  selbst  besorgte  bearbeitung 
nach  dem  schwedischen  original.  Strassburg,  K.  P.  Trübner. 
XII,  277  s.     5  m. 

vgl.  a.  jsb.  1893,  3,  70.  —  die  Übersetzung,  bei  der  man  nur  an 
vereinzelten  stellen  durchfühlt,  dass  des  vfs.  muttersprache  nicht 
das  deutsche  ist,  wird  dem  sehr  übersichtlichen  werke  gewiss  einen 
wesentlich  erweiterten  leserkreis  schaffen,  es  zerfällt  in  zwei  teile, 
die  sonanten  und  die  konsonanten ;  beide  erörtern  zuerst  das  indoeuro- 
päische lautsystem,  sodann  urgermanische  lautgesetze  und  zuletzt 
spuren  indoeuropäischen  lautwandels.  ein  höchst  ausführliches  re- 
gister  erleichtert  den  gebrauch,  zu  den  seit  der  ersten  Veröffent- 
lichung   (1888)    erschienenen    forschungen    hat    N.    überall    schon 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  21 

Stellung  genommen;  bemerkenswert  sind  dabei  die  Selbständigkeit 
und  die  vorsieht  seines  Urteils,  dankenswert  die  über  die  geschichte 
der  einzelnen  fragen  kurz  (aber  einseitig!)  orientierenden  fussnoten. 
leider  fehlt  eine  darstellung  des  accents.  -  -  angez.  von  W.  Streit- 
berg, Lit.  cbl.  1894  (35)  12G0  f.  'überraschend  und  reichhaltig, 
übersichtlich  angeordnet,  fast  durchweg  zuverlässig.'  doch  die  be- 
handlung  der  ablautreihen  wird  abgelehnt. 

79.  F.  Weidling,  Über  Clajus'  deutsche  grammatik.  —  vgl. 
abt.  4,  18. 

80.  F.  Weidling,  Die  deutsche  grammatik  des  J.  Clajus.  — 
vgl.  abt.  4,  17. 

81.  C.  K aurin,  Den  tyske  betoning.  bilag  til  en  indberet- 
ning  om  et  stipendieophold  i  Tyskland.  Kristiania,  Gundersens, 
bogtrykkeri.     32  s. 

der  vf.  giebt  weniger  eigne  forschung  als  eine  fleissige  und  im 
wesentlichen  verlässliche  darstellung  der  betonung  in  der  korrekten 
hochdeutschen  ausspräche,  auch  der  musikalische  accent  wird  gut 
behandelt  und  der  hochdeutsche  hochton  der  norwegischen  tief- 
betonung  richtig  gegenübergestellt. 

82.  R.  Wustmann,  Verba  perfectiva,  namentlich  im  Heliand. 
ein  beitrag  zum  Verständnis  der  germanischen  verbalkomposition. 
Leipzig,  F.  W.  Grunow.     II,  94  s.     2  m. 

setzt  die  von  Streitberg  (vgl.  jsb.  1889,  3,  142)  fürs  gotische 
begonnene  arbeit  fürs  altsächsische  fort  nnd  bekämpft  namentlich 
dessen  Zusammenfassung  der  ingressiva  und  effectiva,  sowie  seine 
ansieht  von  der  bedeutung  des  präfixes  ga,  gi.  das  gebotene 
material  ist  nicht  recht  ausreichend;  einige  häufig  vorkommende 
verba  hätten  vollständig  besprochen  werden  sollen,  der  allgemeine 
teil  bietet  manches  beachtenswerte. 

83.  W.  Streitberg,  Zur  germanischen  Sprachgeschichte. 
Strassburg  1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  69.  —  angez.  von  H.  Möller, 
Anz.  f.  d.  a.  20  (2)  116 — 140.  die  eingehende  beurteilung  stimmt 
den  ergebnissen  Streitbergs  oft  zu,  weicht  aber  noch  öfter  ab, 
teils  auf  grund  des  eigentümlichen  accent-  und  Vokalsystems,  das 
Möller  aufgestellt  hat,  teils  auf  grund  der  von  Joh.  Schmidt, 
Bechtel  und  Meringer  entwickelten  abweichenden  lehren  über  das 
Schicksal  der  langdiphthonge  in  den  idg.  sprachen,  hervorhebung 
verdient  die  erklärung  der  -e-  conjugation  s.  131  ff,  sowie  die  an- 
sieht von  der  entstehung  des  schwachen  Präteritums,  bes.  s.  119  a'2. 

84.  M.  H.  Jellinek,  Beiträge  zur  erklärung  der  germanischen 
flexion.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  81.  —  angez.  von  K.  F.  Johansson, 
Arkiv  for  nord.  fil.   11  (1). 


22  III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

85.  H.  Lichtenberger,  De  verbis,  quae  reduplicatuin  prae- 
teritum  exhibebant.  Nancy,  Berger-Levrault  et  Cie.  1891.  -  -  vgl. 
jab.  1892,  3,  93.  -  -  angez.  Anz.  f.  d.  a.  20  (1)  83  von  F.  Holt- 
hausen.     (fleissig  und  klar  gearbeitetes  specimen  eruditionis.) 

86.  R.  Löwe,  Das  schwache  präterituni  des  germanischen. 
Idg.  forsch.  4,  365—379. 

erörtert  das  lautliche  Verhältnis  des  Präteritums  und  des  parti- 
cipiums  der  schwachen  verba  und  erneuert  unter  glücklicher  heran- 
ziehung  der  krimgotischen  formen  die  alte  hypothese  von  der  her- 
kunft  des  schwachen  Präteritums  aus  der  Zusammensetzung  mit  einer 
form  der  wurzel  dhe.    Löwe  entscheidet  sich  für  den  redupt.  aorist. 

87.  Fr.  Lorentz,  Über  das  schwache  präteritum  der  germa- 
nischen und  verwandte  bildungen  der  schwestersprachen,  eine 
sprachwissenschaftliche  Untersuchung.  Leipzig,  K.  F.  Koehler'b 
antiquariat.      79  s.     2  m. 

eine  sehr  vorsichtige,  mit  der  vorstehenden  in  manchen  punkten 
übereinstimmende  Untersuchung,  die  aber  im  gegensatz  zu  jener 
die  Zusammensetzung  aus  einem  instrumental  mit  dhem  und  dhdm 
erklärt  und  parallele  bildungen  der  verwandten  sprachen  nachzu- 
weisen sucht,  neben  vielen  gelungenen  einzelbeobachtungen  ist 
grade  das  hauptergebnis  weniger  überzeugend. 

88.  R.  Hildebrand,  Zum  umlaut.  Zs.  f.  d.  d.  u.  7  (11) 
750—758. 

89.  R.  Hildebrand,  Zu  dem  aufsatze  über  den  umlaut.  Zs. 
f.  d.  d.  u.  8  (4)  220. 

H.  wendet  sich  in  no.  88  gegen  Scherers  ansieht,  dass  die 
mouillierung  eine  Vorstufe  für  den  umlaut  gewesen  sei,  und  denkt 
seinerseits  an  lautangleichung,  wofür  er  die  ostpreussische  aus- 
spräche von  ei,  ai  anführt,  in  89  weist  er  darauf  hin,  dass  Scherer 
selbst  seine  ansieht  aufgab. 

90.  R.  M.  Meyer,  Germanische  anlautregeln.  Zs.  f.  d.  a. 
38  (1)  29—53. 

ein  erster  versuch,  der  nur  für  vokalisch  oder  mit  einfacher 
konsonanz  anlautende  Wörter  nicht  ganz  ergebnislos  verläuft,  ich 
glaube ,  dass  daran  das  operieren  mit  wurzeln  statt  mit  Wörtern 
zum  teil  schuld  ist.  zweifellos  richtig  ist,  was  der  vf.  über  den 
wortisolierenden  charakter  des  exspiratorischen  accents  sagt,  doch 
sind  die  anlautenden  konsonantengruppen  mit  j  als  zweitem  be- 
standteil  ganz  übergangen  und  unter  den  griechischen  lautgesetz- 
lich entwickelten  anlautsgruppen  fehlen  s.  52  f.  die  mit  dental  an 
zweiter  stelle. 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  23 

91.  R.  M.  Meyer,  Eine  urgermanische  inlautregel.  Zs.  f. 
d.  a.  38  (1)  53  f. 

betont,  dass  ausser  in  ss  im  urgermanischen  nirgend  zwei 
Spiranten  nebeneinander  gestanden  haben  und  verfolgt  den  einfluss 
dieser  erscheinung  auf  die  lautverschiebung. 

92.  G.  Burghauser,  Die  neuhochdeutsche  dehnung.  —  vgl. 
jsb.  1892,  3,  22a.  —  angez.  von  A.  Heusler,  Litztg.  1894  (11) 
333  f. 

93.  H.  Hirt,  Grammatische  miscellen.  Beitr.  z.  gesch.  d.  d. 
spr.  18  (2)  274—300.     (3)  519—530. 

behandelt  in  vier  abschnitten  (A.  die  germanischen  kürzungs- 
gesetze,  B.  die  verben  auf  e,  0.  die  geschichte  der  w-stämme  im 
germanischen,  D.  zum  pronomen)  eine  reihe  von  fragen,  die  mit  der 
früher  vom  vf.  aufgestellten  (vgl.  jsb.  1892,  3,  49,  56)  theorie  über 
die  Schicksale  der  langdiphthonge  mit  geschliffenem  ton  zusammen- 
hängen und  die  früheren  aufstellungen  wesentlich  corrigieren.  be- 
sonders der  dritte  abschnitt  enthält  wohlgelungenes ,  obwohl 
manches,  wie  namentlich  die  entsprechung  von  got.  -a  =  ahd. 
-0  =  an.  -i  anders  zu  beurteilen  ist.  E.  'Die  verba  causativa  im 
germanischen'  sucht  ähnlich  wie  Streitberg  (vgl.  no.  83)  eine  ab- 
stufende flexion  zu  erweisen.  F.  'Zu  den  aoristpräsentien  im  ger- 
manischen und  zum  nom.  acc.  plur.'  nimmt  mit  Osthoff,  Morphol. 
stud.  4  einige  präsentia  mit  ursprünglicher  suffixbetonung  an,  er- 
klärt aber  im  gegensatz  zu  diesem  die  länge  des  Stammvokals 
wieder  aus  dem  Verlust  ursprünglicher  nasalierung,  und  um  diese 
wahrscheinlich  zu  machen  die  ahd.  nom.  acc.  plur.  taga,  ensti,  situ 
als  ursprüngliche  accusative.  G.  'Auslautendes  -s  im  westgerm.' 
behauptet  regelmässigen  abfall  des  ausl.  -5.  H.  'Die  auslautenden 
längen  im  ahd.'  nimmt  drei  kürzungsgesetze  an,  ausser  den  beiden 
in  A  behandelten  ein  westgermanisches ,  das  vor  dem  abfall  des 
auslautenden  -s  nur  ungedeckte  längen  ergriff. 

94.  E.  Sievers,  Grammatische  miscellen.  Beitr.  z.  gesch.  d. 
d.  spr.  18  (2)  407—416.  —  vgl.  jsb.  1891,  3,  105.  —  behandelt 
unter  5.  'Das  pronomen  jener';  gegen  Solmsen  (KZ.  31,  478)  wird 
der  stamm  jlna  geleugnet,  mit  ihm  und  Jellinek  dagegen  in  ahd. 
jener  das  e  aus  e  dem  einfluss  des  anlautenden  j  zugeschrieben, 
das  im  gegensatz  zu  dem  'spirantischen'  von  jesan,  fehan,  jetan  (als 
halbvokalisches  gedeutet  wird).  6.  'Nochmals  das  geschlossene  e1 
(sucht  die  annähme,  dass  t;  aus  ei  entwickelt  sei  durch  eine  schwer- 
lich richtige  erklärung  des  e  von  Kreks  zu  stützen).  (7.  'Zur  ge- 
schichte der  ags.  diphthonge'  vgl.  abt.  16.  8.  'Altnord.  Vc'di  und 
Beißet    heft  3,  582—584,  vgl.  abt.  12.) 


24  III.   Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

94a.  C.  C.  Uhlenbeck.  Germ,  ar,  dl  als  tiefstufe  zu  er,  el. 
Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.   18  (3)  561  f. 

nimmt  neben  der  stufe  r,  l  indogerm.  dr,  dl  an,  das  durch  ar, 
al  im  germ.  vertreten  sei. 

95.     E.  Sievers,    Germ.  II  aus  ö£.    Idg.   forsch.  4,  335—341. 

sucht  den  Übergang  als  urgermanisches  lautgesetz  zu  erweisen 
und  durch  herbeiziehung  altüberlieferter  eigennamen  sowie  durch 
eine  anzahl  einleuchtender  vergleiche  zu  stützen ,  ohne  indes  den 
gegenständ  erschöpfen  zu  wollen. 

90.  W.  Braune,  Germ,  ss  und  die  Hessen.  Idg.  forsch.  4, 
341—352. 

eingehende  phonetische  Untersuchung  der  ausspräche  von  alt- 
germ.  p  und  der  Schicksale  von  tt  in  den  germanischen  dialekten, 
woraus  dann  gefolgert  wird,  dass  der  Übergang  von  tt  zu  ss  schon 
urgermanisch  ist  und  dass  der  name  der  Hessen  mit  der  bezeich- 
nung  Chatti  Xarroi  nicht  identisch  sei.  schon  Jacob  Grimm  habe 
nur  Verwandtschaft  angenommen,  und  darauf  weise  auch  die  Ver- 
schiedenheit des  Suffixes. 

97.  F.  Kluge,  Vulgärlateinische  auslaute  auf  grund  der 
ältesten  lateinischen  lehnworte  im  germanischen.  Zs  f.  rom.  phil. 
17  (3/4). 

98.  C.  C.  Uhlenbeck,  Die  germanischen  Wörter  im  bas- 
kischen.    Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  18  (2)  397—400. 

99.  H.  Schuchardt,  Germanische  Wörter  im  baskischen. 
Zu  beitr.  18,  397—400.     Beitr.   z.   gesch.   d.   d.   spr.  18  (3)  531  f. 

lehnt  die  ansieht,  dass  baskische  Wörter  aus  dem  gotischen 
übernommen  sein  könnten,  ab  und  weist  dagegen  auf  englische  ein- 
flüsse  hin. 

100.  C.  C.  Uhlenbeck,  Nochmals  die  germanischen  Wörter 
im  baskischen.     Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  19  (1/2)  320. 

bezieht  sich  auf  Schuchard  (no.  99)  teils  zustimmend,  teils 
ablehnend. 

101.  E.  Eckstein,  Aus  dem  gebiete  der  wortdeutekunst. 
Westermanns  monatshefte,  april. 

102.  E.  Eckstein,  Verstehen  wir  Deutsch?  volkstümliche 
Sprachuntersuchungen.  2.  aufl.  Leipzig,  C.  Reissner.  V  und 
103  s.     2  m. 

mit  wenig  Sachkenntnis  und  viel  Sicherheit  vorgetragenes  ge- 
rede,  das  auf  grund  irreführender  bücher  von  Verfassern  wie  Klein- 
paul die  bekannte  thatsache  illustriert,  dass  der  die  spräche 
sprechende  laie  sich  des  ursprünglichen  sinns  der  von  ihm  ge- 
brauchten   Wörter    nicht    bewusst    ist.     der   behandelte  gegenständ 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  25 

wäre  wohl  geeignet  der  beschäftigung  mit  der  deutschen  spräche 
freunde  zu  werben;  vor  freunden  wie  dem  vf.  ist  indes  der  leser 
dringend  zu  warnen. 

103.  Th.  Braune,  Beiträge  zur  germanischen  und  roma- 
nischen etymologie.     progr.  des  Luisengymn.  Berlin.     32  s.     4. 

verfolgt  die  ableitungen  aus  einer  wurzel  kramp,  slcramp,  von 
der  nach  abtrennung  der  präfixe  und  wurzeldeterminative  schliess- 
lich nur  noch  r  übrig  bleibt.  —  über  Curtius'  grundzüge  ist  der 
vf.  kaum  hinausgekommen. 

104.  A.  Bezzenberger,  Etymologien.  Beitr.  z.  k.  d.  idg.  spr. 
19  (4)  302  f. 

1.  stellt  ahd.  tnergil,  aus  mlat.  margila,  gall.  marga  zu 
aqylkoQ,  ctQ'/oq.  2.  vergleicht  ne-gligere  mit  ahd.  phlegan.  3.  will 
das  dechisto  des  Hildebrandliedes  als  Superlativ  zu  dem  ir.  dag 
gut  deuten.  4.  langob.  murioth  'schenkel'  soll  zu  acymr.  mordnit 
gehören. 

105.  E.  Windisch,  Beiträge  zur  etymologie  und  bedeutungs- 
lehre.     Idg.  forsch.  3  (1/2)  73—84. 

no.  4.  air.  bess  gewohnheit  wird  zu  got.  bansts  scheuer,  ai. 
bhäsa  stall,  5.  air.  cöim  lieb,  teuer  zu  got.  haims,  heimat,  lit. 
temas,  8.  got.  nati,  netz  zu  gr.  vr^i'g  mir.  naidm,  fonaidm  gestellt. 

106.  G.  Ehrismann,  Etymologien  I.  Beitr.  z.  gesch.  d.  d. 
spr.  18  (2)  227—235. 

behandelt  1.  got.  ubizva,  2.  deutsch  Tiäfter,  3.  an.  lopt,  ahd. 
louppa,  louba,  4.  altschwed.  gyus,  5.  deutsch  harn,  6.  ahd.  scorn; 
hert,  herda,  7.  deutsch  scheuen,  8.  an.  hossa,  9.  got.  auliuma, 
10.  mhd.  gäz,  11.  deutsch  trichter,  mhd.  trietne,  12.  germanische 
Zusammensetzungen  mit  -lang,  -ling. 

107.  S.  Eeist,  Deutsche  etymologien.  Festschrift  zum  70.  ge- 
burtstage  R.  Hildebrands. 

108.  J.  H.  Kern,  Mist  und  die  wurzel  migh.  Idg.  forsch. 
4,  106—112. 

unterscheidet  überzeugend  zwei  wurzeln  migh  mit  velarem  und 
palatalem  gh,  und  zwei  deutsche  Wörter  mist,  wovon  das  eine  mit 
der  bedeutung  'nebel'  zu  einer  wurzel  mis  gestellt  wird,  und  nur 
mist  =  got.  lmaihshts'  zu  migh  'harnen'  gehört,  ae.  meox,  fries.  miux, 
mjox  werden  als  s-stämme  erklärt. 

109.  Fr.  Kluge,  Germanisches.     Idg.  forsch.  4,  309—312. 

1.  stellt  engl,  strawberry  zu  lat.  fragum,  §<££.  2.  erklärt  ags. 
heolfor  aus  heoru  -f-  br  =  idg.  fcrü  'blut'.  3.  erörtert  den  Über- 
gang von  inl.  wl,  wr  zu  Z,  r  unter  ahd.  sela.  4.  ahd.  gotan  —  mannan 


26  III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

nimmt  die  ursprünglichkeit  des  ahd.  acc.  des  schwachen  masc.  an. 
5.  asächs.  alomahtig  nimmt  neben  air.  nile  einen  germ.  stamm 
alwa  an,  der  dem  von  got.  twliswa  neben  deiwg  entspricht.  6.  mhd. 
nhd.  heiser  neben  ahd.  heis,  mhd.  heisram  wird  als  compositum 
mit  dem  in  an.  rämr  'heiser'  erhaltenen  gleichbedeutenden  adj.  ge- 
deutet. 7.  anord.  hei^ingi  'wolf  wird  nach  Bugges  Vorgang  als 
comp,  mit  gangja  erklärt. 

110.  F.  Kluge,  Wortdeutungen.  Festschrift  zum  70.  ge- 
burtstage  Rud.  Hildebrands. 

111.  R.  Koegel,  Germanische  etymologien.  Idg.  forsch.  4, 
312—320. 

behandelt  unter  1.  Heimdallr,  der  'hell  strahlende'.  2.  die 
namen  der  salischen  (insel-)  Franken,  die  Ubier,  Usipeter,  Sudinen. 
3.  die  bezeichnung  sualiternicum  ('schwel-holz')  für  bernstein  bei 
Plinius.  4.  spehhan  u.  verw.  im  ahd.  (spell).  5.  ahd.  hatan.  6.  ger- 
manisch-baltische entsprechungen :  ahd.  uuitu-flna:  lit.pmas  'Strauch- 
werk'; mhd.  hudele  zu  lit.  slcütas  fetzen;  Schweiz,  daube  'schlucht' 
zu  lit.  daubä  'thal';  ahd.  grüz  weizenbier:  lit.  gnidas  'körn';  got. 
skildus:  lit.  sMU/s  'abgeschnittene  Scheibe';  ahd.  waso  'rasen',  lit. 
ewasa  'feuchtigkeit  in  der  erde',  fledermaus  wird  wegen  des 
suffixes  in  fledermustro  zu  lit.  muse,  {.ivla  gestellt. 

112.  E.  Liden,  Einige  bildungen  der  wz.  si-'mitto'.  Beitr. 
z.  k.  d.  idg.  spr.  19  (4)  283  f. 

behandelt  aisl.  seilask  die  hand  nach  etwas  ausstrecken  got. 
anasilan;  mhd.  sene  verlangen,  senen  sich  sehnen;  ags.  s'cene,  mhd. 
seine  'träge,  langsam'  ahd.  lang-seimi. 

113.  E.  Liden,  Smärre  spräkhistoriska  bidrag.  Uppsala  stu- 
dier, tillegnade  sophus  Bugge,  s.  79 — 96. 

no.  9,  5.  86,  stellt  nhd.  segel  zu  lat.  secare;  14.  stellt  ahd. 
forhana  forelle  zu  air.  ore  lachs,  ai.  prent  gesprenkelt,  7iEQY-v6g. 
17.  vergleicht  an.  ha,  got.  haivi  mit  lit.  sz'elcas  grünfutter.  die 
übrigen  no.  s.  unter  XII. 

114.  A.  Noreen,  Etymologisches.     Idg.  forsch.  4,  320 — 326. 
stellt  unter  1.  hals,  sl.  holo  zu  gr.  relog,  wobei  die  nordische 

dehnung  vor  l  -\-  cons  und  die  entsprechung  von  h  und  hv  be- 
handelt werden,  und  erklärt  unter  2.  'germ.  hexe  und  das  part. 
prät.  akt.'  hexe  aus  haga-hazus(sa),  indem  spuren  des  in  got. 
berusjos  erhaltenen  perfeetpartieips  auch  im  westgerm.  nachgewiesen 
werden. 

115.  W.  Prellwitz,  Etymologische  miscellen.  II.  Beitr,  z. 
k.  d.  idg.  spr.  19  (4)  315—320. 


III.   Allgemeine  und  vergleichende  granimatik,  metrik.  27 

IV.  lat.  prtvus,  nhd.  frei  bestreitet  die  von  einzelnen  gelehrten 
angenommene  Verwandtschaft. 

116.  L.  Sütterlin,  Etymologisches  allerlei.  Idg.  forsch.  4, 
92—106. 

2.  ahd.  nezzila  'nessel'  gr.  adr/.iq  'nessel'.  3.  mhd.  (schaber-)nac 
ai.  oghd-  'böse'.  4.  ahd.  zumpo  'penis'  av.  dumem  'schwänz'.  5.  got. 
ei  ai.  yad  gr.  c'(rt).  (l  soll  ablautschwache  nebenform  des  pro- 
nominalstamms  io  sein).  6.  gr.  TQißco  deutsch  'streichen?.  7.  d. 
'schlecht,  schlicht'  gr.  Xiaoog  lat.  llma  'feile'.  8.  gr.  d&eQiUo  deutsch 
lgem\  9.  deutsch  Jcot  gr.  deloa  'kot'.  11.  gr.  Irjöelv  'trag  sein" 
abg.  lenu  'faul'  got.  lats  'trag'  lat.  lassus  air.  lese  'faul'.  12.  gr.  ein  vir 
lat.  praeco  ahd.  jehan  und  eihhan  'sagen'.  13.  ai.  mahila  für  'frau, 
weib'  got.  mawilo  'mädchen'.  15.  gr.  voTog  deutsch  'süderi. 
16.  deutsch  'sträng'  ai.  ragmi  'sträng'.  17.  gr.  gtItvoo,  'stengel' 
deutsch  'stoppeV.  20.  ahd.  dühjan  'premere'  (ags.  5«/V).  21.  ahd. 
cholbo  'kolben'  air.  gulpan  'aculeum'. 

117.  C.  C.  Uhlenbeck,  Etymologisches.  Beitr.  z.  gesch.  d. 
d.  spr.  19  (1/2)  326—333. 

behandelt  1.  bai,  2.  bakeljauw,  3.  baro,  4.  bock,  5.  hafr,  6.  hiitte, 
7.  karpfen,  8.  sandarak,  9.  sipj)e,  10.  slawaeien. 

118.  G.  Hempl,  Is  'book'  from  the  latin?  Anglia  XIV, 
220—222. 

begründet  wird  seine  ableitung  von  buxum  (vgl.  jsb.  1893. 
16,  299). 

119.  L.  Duvau,  Varia.    Mein,  de  la  soc.  de  ling.  8,  184—192. 

weist  u.  a.  auf  das  entstehen  von  ausdrücken  durch  Über- 
setzung hin,  so  sei  compagnon  aus  got.  gahlaiba,  ahd.  anabözan 
aus  in-eudere,  mhd.  gegene  aus  rom.  contrata  übersetzt. 


120.  R.  Westphal,  Allgemeine  metrik.  Berlin  1892. 
vgl.  jsb.  1893,  3,  113.  —  angez.  von  A.  Heusler,  Anz.  f.  d.  a. 
20  (1)  86  f.  'das  buch  kann  nur  schmerzliches  bedauern  wecken,  dass 
der  grosse  verslehrer  mit  dieser  that  von  dem  schauplatze  ruhmvollen 
wirkens  abtreten  musste.'  —  Lit.  cbl.  1893  (47)  1680—1682,  wo 
der  referent  dem  verunglückten  werk  des  verdienten  gelehrten  ge- 
recht zu  werden  sucht,  indes  doch  betonen  muss,  dass  seit  1883  für 
W.  alles  beim  alten  geblieben  ist.  —  von  R.  Meringer,  Zs.  f. 
österr.  gymn.  45  (8/9)  784  f. 

121.  E.  Meumann,  Untersuchungen  zur  psychologie  und 
ästhetik  des  rhythmus.  habilitationsschrift.  Leipzig,  Engelmann. 
113  s.     (=  Wundt,  Philosoph,  stud.  10,  1—113). 


28  HI.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik. 

behandelt  s.  76 — 100  den  rhythmus  des  gesprochenen  verses. 
eigentümlich  und  bemerkenswert  ist  die  durchgeführte  Unter- 
scheidung der  objektiven  grundlage  und  der  subjektiven  auffassung 
rhythmischer  gebilde. 

122.  E.  Sievers,  Altgermanische  metrik.  Halle  1893.  — 
vgl.  jsb.  1893,  3,  114.  —  angez.  von  J.  Franck,  Anz.  f.  d.  a. 
20  (4)  337 — 343.  kurze  inhaltsangabe,  in  der  namentlich  der  ver- 
such den  allitterationsvers  aus  der  gäyatrl  zu  erklären  abgelehnt 
wird,  verdienstlich  ist,  das  F.  zum  schluss  gegenüber  dem,  was 
Sievers  von  andern  forschern  trennt,  das  gemeinsame  hervorhebt.  — 
Revue  de  metrique  et  de  versification  1  (1).  —  von  K.  Luick, 
Anz.  f.  idg.  spr.  3  (3.  4)  144 — 155,  der  über  Ss.  forschungsweise, 
deren  resultate  und  über  die  hypothese  vom  Ursprung  des  alt- 
germanischen verses  berichtet  und  die  Verpflichtung  der  anhänger 
der  Sieversschen  theorie  hervorhebt,  ihren  Standpunkt  gegen  beur- 
teiler  wie  Heusler  (vgl.  jsb.   1893,  3,  114)  energisch  zu  betonen. 

123.  A.  Heusler,  Über  germanischen  versbau.  (Schriften  zur 
germanischen  philologie,  hrsg.  von  M.  Roediger.  7.  heft.)  Berlin, 
Weidmann.     VIII,   139  s.     Gm. 

eine  principielle  auseinandersetzung  des  vfs.  mit  Sievers,  die 
zuerst  die  grundbegriffe  der  metrik  und  die  forschungsweise  er- 
örtert, dann  zu  einzelnen  Streitfragen  übergeht,  im  dritten  kapitel 
die  taktzahl  im  Ljööahättr  und  im  vierten  die  Vorgeschichte  des 
germanischen  verses  untersucht,  die  entwickelung  ist  durchaus 
sachlich  und  führt  an  mehreren  stellen  zur  betonung  gemeinsamer 
anschauungen  und  zur  beseitigung  lästiger  irrtümer  (so  die  aus- 
führungen  über  rhythmus,  grundmass,  versfüllung,  Alexandriner,  ur- 
sprüngliche anläge  und  zunftmässige  ausbildung  des  germanischen 
verses);  die  gewaltsamkeit  einiger  lesungen  der  zweitakttheorie 
grade  innerhalb  des  kunstmässig  ausgebildeten  versmasses  wird  da- 
durch nicht  geringer;  auf  die  hauptstützen  der  Sieversschen  an- 
schauungen geht  der  vf.  .indes  zu  wenig  ein,  und  das  letzte  kapitel 
weist  zwar  auf  die  schwächen  von  Sievers'  hypothese  hin,  verfällt 
aber  selbst  in  ähnliche  fehler.  —  angez.  von  H.  Hirt,  Lit.  cbl. 
1894  (11)  362  f.  der  seinen  stark  abweichenden  Standpunkt  zur 
geltung  bringt.  —  0.  Brenner,  Lit.  cbl.  1894  (9)  279  f.  be- 
klagt wie  der  vorgenannte  referent  den  polemischen  ton ,  steht 
dem  vf.  aber  in  der  auffassung  wesentlich  näher. 

124.  K.  Fuhr,  Die  metrik  des  westgermanischen  allitterations- 
verses.  Marburg  1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  3,  117.  —  angez.  von 
H.  Hirt,  Litbl.  1894  (3)  73—75. 

verteidigt  seine  eigenen  anschauungen  gegen  Fuhrs  abweichende 


III.    Allgemeine  und  vergleichende  grammatik,  metrik.  29 

lesungen  und  bemängelt  dessen  eigene  lesungen  und  ansichten,  so- 
weit sie  mit  den  seinigen  nicht  übereinstimmen. 

125.  J.  Franck,  Beiträge  zur  rhythmik  des  allitterations- 
verses.     Zs.  f.  d.  a.  38  (3)  225—250. 

eine  reihe  von  bemerkungen ,  die  aus  der  unter  no.  122  ver- 
zeichneten besprechung  erwachsen  sind.  F.  handelt  besonders  über 
rhythmus  und  iempo;  er  geht  von  einem  viermal  gehobenen,  zwei- 
gipfligen verse  aus,  aus  dem  er  die  verschiedenen  formen  des  allitte- 
rierenden  verses  ableitet,  erklärt  aber  vieles  mit  der  Vortragsweise, 
die  doch  hypothetisch  bleibt,  in  der  lesung  stimmt  F.  mehrfach 
überraschend  mit  Hirt  (vgl.  no.  123,  12G)  überein;  beachtung  ver- 
dienen namentlich  noch  die  ausführungen  über  die  schwellverse  und 
die  auflösung. 

126.  H.  Hirt,  Der  altdeutsche  reimvers  und  sein  Verhältnis 
zur  allitterationspoesie.     Zs.  f.  d.  a.  38  (4)  304 — 333. 

H.  kennzeichnet  in  kürze  seinen  aus  früheren  arbeiten  (vgl.  jsb. 
1 892,  3, 113)  bekannten  Standpunkt  andern  forschem  gegenüber,  er  be- 
tont die  abweichung  von  Kaluza  und  Möller-Heusler,  die  Verwandt- 
schaft seiner  ansichten  mit  ten  Brink  und  Fuhr,  zum  teil  auch  mit 
Franck  (vgl.  no.  125)  und  Sievers,  und  behandelt  sodann  Otfrids 
vers,  die  kurzverse  der  Übergangszeit,  die  Kürnbergerstropke,  die 
vierhebigen  zweiten  halbverse  und  die  überlangen  verse  namentlich 
unter  dem  gesichtspunkt,  dass  neben  vierhebigen  auch  dreihebige 
verse  vorhanden  seien. 

127.  Trautmann,  Zur  kenntnis  des  altgermanischen  verses, 
vornehmlich  des  altenglischen.    Anglia  beiblatt  5  (3).  —  vgl.  abt.  16. 

128.  M.  Kaluza,  Der  altenglische  vers.  eine  metrische 
Untersuchung.  2.  teil,  die  metrik  des  Beowulfliedes  (=  Studien  zum 
germanischen  allitterationsvers,  hrsg.  von  M.  Kaluza.  heft  2).  Ber- 
lin, E.  Felber.     IX,  102  s.  2,40  m.  —  vgl.  abt.  16. 

129.  B.  Hildebrand,  Gemischter  rhythmus.  —  vgl.  abt. 
4,  75. 

130.  B.  Hildebrand,  Zum  daktylus.  —  vgl.  abt.  4,  74. 

131.  B.  Hildebrand,  Bhythmische  bewegung  in  der  prosa. 
Zs.  f.  d.  d.  u.  7  (10)  641—647. 

behandelt  betonungen  wie  unabsehbar,  wäzsares. 

132.  B.  Benedix,  Katechismus  der  deutschen  verskunst.  — 
vgl.  abt.  4,  73. 

Felix  Hartmann. 


30  IV.   Neuhochdeutsch. 


IV.    Neuhochdeutsch. 

Wörterbücher.  1.  D.  Sanders,  Handwörterbuch.  —  vgl. 
oben  1,  5. 

2.  J.  E.  Wessely,  Grammatisch-stilistisches  Wörterbuch  der 
deutschen  spräche.     2.  aufl.     Leipzig,    Beisland.     X,    198  s.     2  m. 

knappheit  der  darstellung,  reichhaltigkeit,  geschickte  auswahl 
von  beispielen ,  dabei  grundsätzliche  beschränkung  auf  eins 
zeichnen  das  buch  vor  Sanders  ähnlichen  arbeiten  aus,  aber  es 
mangelt  an  wissenschaftlicher  durchbildung,  daher  nur  mit  vorsieht 
zu  gebrauchen.  —  angez.  Zs.  f.  Realschw.  19,  309. 

Fremdwörter.  3.  H.  Scheffler,  Die  fremdwörterfrage.  Braun- 
schweig 1894. 

in  einem  artikel  Ein  neuer  angriff  auf  den  allgem.  d. 
sprachver.  Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (7.  8)  146 — 148  weist 
Dunger  nach,  dass  vf,  ein  techniker,  keine  fach  wissenschaftlichen 
kenntnisse  besitzt  und  die  bedeutung  der  fremdwörterfrage  nicht 
versteht. 

4.  Fr.  Kluge,  Sprachreinheit  und  Sprachreinigung  geschicht- 
lich betrachtet.    Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (10.  11)  201—211. 

beleuchtet  die  bedingungen,  unter  denen  fremdwörter  deutsches 
sprachgut  werden. 

5.  F.  W.  Eitzen,  Vom  missbrauch  der  fremdwörter  im 
handel.     Leipzig,  Haessel.     52  s. 

6.  F.  W.  Eitzen,  Fremdwörter  der  handelssprache.  Leipzig, 
Haessel  1894.     173  s.     3  m. 

7.  Grimmeishausens  schrift  Pralerei  und  gepräng  mit  dem 
teutschen  Michel  (1673)  hrsg.  von  F.  Khull.  Wissensch.  bei- 
hefte z.  Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  7  (1894)  41—87. 

abdruck  des  Berliner  druckes  mit  auslassungen  als  beitrag  zur 
geschichte  der  sprachreinigungsbestrebungen. 

8.  P.  Steller  u.  K.  Bruns,  Über  'schriftleitung'.  Zs.  d. 
allg.  d.  sprachver.  1894  (2)  40.  41. 

9.  A.  Koch,  Die  schule  und  das  fremdwort.  Essen,  Bädeker 
1890.  —  angez.  Zs.  f.  d.  unterr.  8,  141 — 143  von  K.  Menge. 

10.  G.  A.  Saalfeld  u.  P.  Pietsch,  Von  der  'puristischen 
modekrankheit'  oder  .  .?  Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (7.  8) 
142 — 145.  —  gegen  Cauers  Kunst  des  Übersetzens. 


IV.   Neuhochdeutsch.  31 

11.  B.  Klein,  Der  Taschen-Heyse.  ein  neues  fremdwörter- 
buch  in  neuer  rechtschreibung  mit  berücksichtigung  der  officiell 
eingeführten  Verdeutschungen  und  mit  aussprachebezeichnung. 
3.  aufl.     Berlin,  Neufeld  &  Henius.    XIV,  270  s.     16.    geb.  1,20  m. 

vorangestellt  sind  alle  abweichungen  der  preussischen  schul- 
orthographie  von  der  alten  Schreibweise  in  alphabetischer  folge, 
das  fremdwörterbuch  enthält  50  000  Wörter  und  reicht  für  das 
praktische  bedürfnis  aus.  mitunter  sind  jedoch  die  'Verdeut- 
schungen' wieder  durch  fremdwörter  gegeben,  manche  erklärungen 
sind  nicht  erschöpfend,  doch  im  allgemeinen  zuverlässig. 

dlrailimiltik.  12.  R.  Meyer,  Einführung  in  das  ältere  nhd. 
zum  Studium  der  germanistik.  Leipzig,  Reisland.  VII,  99  s. 
1,60  m. 

ein  leitfaden,  der  ausländer  in  das  wissenschaftliche  Studium 
des  Deutschen  durch  genaue  Interpretation  der  ersten  55  Strophen 
des  hürnen  Seyfrid  (ed.  G-olther)  unter  steter  Verweisung  auf  die 
fachwissenschaftliche  litteratur  einführen  soll,  vf,  ein  Däne,  hat 
fleissig  studiert,  und  das  büchlein  kann  von  anfängern  mit  nutzen 
gebraucht  werden,  aber  unklar  ist  die  idee,  das  ältere  nhd.  zum 
ausgangspunkt  zu  nehmen ,  statt  des  ahd.  die  accentsetzung  über 
den  versen  nach  iambischem  schema  ist  falsch. 

13.  E.  Frey,  Die  temporalkonjunktionen  der  deutschen  spräche 
in  der  Übergangszeit  vom  mhd.  zum  nhd.  besprochen  im  anschluss 
an  Peter  Suchenwirt  und  H.  v.  Montfort.  Berl.  diss.  32  s.  [Ber- 
liner beitr.  zur  germ.  u.  rom.  phil.  hrsg.  von  E.  Ebering.  Berlin, 
Vogt.     104  s.     2  m.] 

fleissige  Zusammenstellung,  angez.  Lit.  cbl.  1894,  1067 — 1068. 
rec.  wünscht  statt  solcher  'querschnitte'  durch  die  entwickelungs- 
geschichte  dieser  wichtigen  Sprachperiode  lieber  'längsschnitte',  die 
eine  entwicklung  durch  längere  Zeiträume  verfolgen. 

14.  Th.  Busch,  Beispiele  zur  deutschen  wortbildungslehre. 
Zs.  f.  d.  gymnasial w.   1894  (juli-august). 

15.  Gr.  Burghauser,   Die   nhd.  dehnung.  —  vgl.  abt.  3,  92. 

16.  A.  Procyk,  Die  wichtigsten  abweichungen  des  nhd. 
konsonantismus  vom  mhd.  progr.  Lembergl892.  Leipzig  Fock.  31s. 

17.  Die  deutsche  grammatik  des  J.  Clajus  nach  dem  ältesten 
druck  von  1578  mit  den  Varianten  der  übrigen  ausgaben,  hrsg. 
von  Er.  Weidling.  Strassburg,  Trübner.  VII,  LXXVL  179  s. 
6  m.  [Aeltere  deutsche  grammatiken  in  neudrucken  hrsg.  von 
J.  Meier.  IL] 


32 


IV.   Neuhochdeutsch. 


die  ausführliche  einleitung  giebt  ausser  einer  kurzen  lebens- 
beschreibung  des  Clajus,  nebst  Übersicht  über  die  ausgaben  der 
grammatik,  eine  eingehende,  für  die  geschichte  der  nhd.  Schrift- 
sprache wichtige  darstellung  des  in  Clajus  grammatik  auftretenden 
laut-  und  formenstandes  mit  berücksichtigung  seines  Verhältnisses 
zu  Luther,  dessen  bibel  von  1545  er  zu  gründe  gelegt  hat 
(VII — XXXII),  verzeichnet  in  alphabetischer  folge  alle  in  der 
Schriftsprache  ausgestorbenen  oder  wegen  ihrer  bildung  interessanten 
Wörter  (XXIII-XLV),  zeichnet  dann  den  bau  der  grammatik  mit 
besonderer  berücksichtigung  der  gleichzeitigen  lateinischen  XLV — 
LVII),  wobei  sich  ergiebt,  dass  er  sich  i.  a.  an  das  lateinische 
schema  (Donat,  Melanchthon)  hielt,  aber  nur  'insoweit  es  anging', 
beleuchtet  das  Verhältnis  des  Clajus  zu  seinen  Vorgängern,  beson- 
ders Oelinger  u.  Albertus  (LVII — LXXI)  und  schliesst  mit  einer 
Übersicht  über  die  äussere  geschichte  des  buches.  —  der  folgende 
text  ist  nach  der  1.  ausgäbe  gegeben  mit  den  Varianten  der  2. 
und  3.  von  späteren  Varianten  sind  nur  solche  angegeben,  die 
mindestens  durch  2  ausgaben  gedeckt  waren. 

18.  F.  Weidling,  Über  Joh.  Clajus  deutsche  grammatik. 
Freiburger  diss.     32  s. 

ein  teil  der  einleitung  zu  der  oben  (no.  17)  angezeigten  ausgäbe. 

19.  E-  Wolff,  Über  Gottscheds  Stellung  in  der  geschichte 
der  deutschen  spräche,  in  der  Festschrift  zum  siebzigsten  geburts- 
tage  Rudolf  Hildebrands  in  aufsätzen  zur  deutschen  spräche  und 
litteratur  [hrsg.  v.  Otto  Lyon.  Leipzig,  Teubner  1894,  zugleich 
ergänzungsband  zur  Zs.  f.  d.  unterr.  8.]  s.  208 — 297.  —  vgl.  dazu 
E.  Wolff,  Gottsched  im  kämpf  um  die  aufklärung.  Zs.  f.  d.  unterr. 
8,  633— G83.  713—757.  789—831. 

20.  A.  Heintze,  Gut  deutsch,  eine  anleitung  zur  Vermeidung  der 
häufigsten  Verstösse  gegen  den  guten  Sprachgebrauch  und  ein  rat- 
geber  in  fällen  schwankender  ausdrucksweise.  Berlin,  Regenhardt. 
3.  aufl.     VIII,  202  s.     geb.  2,50  m. 

neben  den  zahlreichen  neueren  Schriften  über  den  gleichen 
gegenständ  ohne  besondern  wert,  aber  auch  durchschnittlich  auf 
gleicher  höhe  stehend.  —  angez.  Zs.  d.  allg.  d.  sprach ver.  1894 
(5)  99 — 100  von  K.  Scheffler,  mit  einer  reihe  von  ausstellungen. 

21.  V.  Steinecke,  Die  deutsche  bergmannssprache.  Zs.  d. 
allg.  d.  sprachver.  1894  (6)  106—114. 

beleuchtet  die  fachmännischen  ausdrücke,  die  durchweg  gut 
deutsch  sind. 

22.  H.  Dunger,  Geratewohl,  Geradewohl.  Zs.  d.  allg.  d. 
sprachver.  1894  (7.  8)  150—151. 


IV.   Neuhochdeutsch.  33 

die  imperativbildung  geratewohl  wird  als  die  richtige  er- 
klärt  und  auf  ähnliche  zahlreiche  Wendungen  hingewiesen. 

23.  Fr.  v.  Hoffs,  Einiges  über  gewisse  Sprachsünden.  Zs.  d. 
allg.  d.  sprachver.   1894  (10.   11)  211—212. 

über  den  indicativ  in  irrealen  vergleichungsätzen  und  die  Um- 
schreibung des  conjunktivs  durch  würde. 

24.  0.  Behaghel,  Sprachgebrauch  und  Sprachrichtigkeit. 
Vortrag  im  hochstift  in  Frankfurt  a/M.  wissenschaftliche  beihefte 
d.  allgem.  d.  sprachver.   1894  6,  IG — 30. 

entwickelt  des  vfs.  bekannte  anschauungen  über  das  leben 
der  spräche,  die  fortwährende  Umgestaltung  und  die  unzulässigkeit  re- 
gelnden eingreifens  den  Schwankungen  des  Sprachgebrauchs  gegenüber. 

25.  A.  Schlessing,  Deutscher  Wortschatz  oder  der  passende 
ausdruck.  2.  aufl.  Stuttgart  1892.  —  vgl.  jsb.  1892,  4,  42  a.  — 
angez.  Österr.  Litbl.  1894,  112—113  von  R— n. 

27.  Th.  v.  Sosnosky,  Der  sprachwart,  sprachregeln  und 
Sprachsünden  als  beitrage  zur  deutschen  grammatik  und  Stilistik. 
Breslau,  Trewendt.     XII,  231  s. 

eine  anzeige  in  der  Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (3)  65 — 66 
von  K.  Scheffler   macht  auf  viele  mängel  aufmerksam. 

28.  J.  Renatus,  Spaziergang  durch  die  spräche.  —  vgl.  abt. 
3,  21.     Bautzen,  Hübner.     96  s.     12.     1,20  m.     geb.  1,50  m. 

29.  W.  Borchardt,  Die  sprichwörtlichen  redensarten  im 
deutschen  volksmunde  nach  sinn  und  Ursprung  erläutert,  in  gänz- 
licher neubearbeitung  hrsg.  von  G.  Wustmann.  Leipzig,  Brock- 
haus.    4.   aufl.     X,  534  s.     6  m.     geb.  7  m.  —  vgl.  abt.  10,  377. 

30.  A.  Richter,  Deutsche  redensarten.  —  vgl.  abt.  1,  13 
und  jsb.  1889,  8,  43.  die  sprachlichen  erläuterungen  sind  meist 
treffend  und  werden  durch  anführung  von  stellen  aus  der  älteren 
deutschen  litteratur  gestützt,  die  vf.  meist  richtig  auffasst.  die  be- 
sprechungen  der  1.  aufl.  hat  vf.  sorgfältig  verarbeitet;  die  Samm- 
lung ist  bedeutend  vermehrt  worden  (von  168  auf  190  s.),  aber 
durchaus  notwendig  ist  noch  ein  register.  —  vgl.  abt.  10,  378. 

31.  K.  Erdmann,  'Gedankenloser'  wortgebrauch  und  sein 
nutzen.     Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (2)  25—30.  (3)  49—56. 

behandelt  die  eigentümlichkeit  der  spräche,  den  ursprünglich 
anschaulichen  gehalt  von  begriffsbildungen  selbst  von  bildlichen  aus- 
drücken durch  mechanischen  gebrauch  der  worte  zu  vergessen,  diese 
kunst   des   vergessens   aber  ist  die  quelle  für  neue  Wortbildungen. 

32.  R.  Hildebrand,  Zur  logik  des  sprachgeistes.  Zs.  f. 
d.  d.  unterr.  8,  684—692. 

erklärt    die    worte,    bedienter,   jetzt   (im    Verhältnis    zum    mhd. 
Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     XVI.    (1894.)  g 


34  IV.   Neuhochdeutsch. 

iezuo)    und    den    schon    öfter    behandelten    conjunktiv    in    der    be- 
deutung  eines  gesteigerten  indikativs  {da  wären  wir  endlich^). 

33.  R.  Hildebrand,  Wache  stehn  u.  dgl.  Zs.  f.  d.  d.  unterr. 
8,  787—788. 

der  letzte,  nicht  mehr  vollendete  aufsatz  des  vfs.  für  die  Zs. 
wache  =  nom.  (als  wache),  belegt  durch  volkstümliche  Wendungen. 

34.  H.  Dunger,  Anzeigeblatt  oder  anzeigewblatt,  Speisekarte 
oder  speisewkarte.     Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (6)   119,  120. 

entscheidet  sich  für  die  Schreibung  ohne  n. 

35.  Th.  Matthias,  Unmittelbarer  mitgliederb eitrag  —  um- 
zugskosten  von  Dresden  nach  Berlin.  Zs.  d.  allg.  d.  sprachver. 
1894  (7.  8)  148—150. 

erläuterung  derartiger  Wendungen  mit  hinweis  auf  die  möglich- 
keit  ihrer  Vermeidung. 

36.  P.  Pietsch,  welcher  und  der  in  relativsätzen.  Beitr.  18, 
270—273. 

führt  mit  bezug  auf  Minors  aufsatz  Beitr.  IG,  477  ff.  [s.  jsb. 
1892,  4,  28]  äusserungen  Schopenhauers  an  über  das  überhand- 
nehmen von  der,  die,  das,  für  welcher  und  andere  pronomina  in  der 
Schriftsprache  aus  den  fünfziger  jähren,  vor  1850  etwa  müsste  also 
welcher  das  herrschende  relativpr.  gewesen  sein,  und  Schopenhauer 
sieht  in  dem  gebrauch,  von  der  eine  verhunzende  'bierkneipen- 
natürlichkeit'. 

37.  Th.  Matthias,  Die  nennform  mit  um  zu.  Zs.  d.  allg. 
d.  sprachver.  1894  (7.  8)  137—142. 

geschichtlicher  nach  weis  der  ursprünglichen  finalen  bedeutung 
und  hinweis  auf  den  unberechtigten  gebrauch  im  sinne  der  folge- 
sätze,  der  attributiven  infmitivsätze  mit  blossem  zu  und  überhaupt 
des  blossen  bequemlickkeitsgebrauchs. 

38.  Welche  und  welches  von  Fr.  Branky.  Zs.  f.  d.  d.  unterr. 
8,  115—118  und  von  Gebier  ebda.  596—598. 

Br.  verteidigt  den  gebrauch  für  eine  unbestimmte  menge 
z.  B.  gieb  mir  welche.  Gebier  beleuchtet  die  einzelnen  fälle,  in 
denen  es  zu  beanstanden  ist. 

39.  J.  Schmidt,  Das  pronomen  der  bequemlichkeit.  Zs.  f. 
österr.  gymn.  45,  205 — 208. 

derselbe  nur  im  sinne  von  idem.  daselbst  und  dortselbst  zu  meiden. 

40.  H.  Graf,  Eine  bis  jetzt  unbekannt  gebliebene  ausgäbe 
des  deutschen    sprach  verderbers.     Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,   185 — 186. 

ausgäbe  von  1647  in  der  Wolfenbütteler  bibliothek  derjenigen 
gestalt,  in  welcher  er  1650  in  Jo.  Cocay  Teutscher  labyrinth  erscheint. 


IV.   Neuhochdeutsch.  35 

41.  H.  Wunderlich,  Zur  spräche  des  neuesten  deutschen 
Schauspiels.     Neue  Heidelberger  Jahrbücher  bd.  3  und  4. 

ausführliche  beleuchtung  des  die  Umgangsprache  wiedergeben- 
den stils  des  neuesten  realistischen  dramas,  eine  Vorarbeit  zu  dem 
unter  no.  42  besprochenen  buche. 

42.  H.  Wunderlich,  Unsere  Umgangsprache  in  der  eigenart 
ihrer  satzfügung.     Weimar  u.  Berlin,  Felber.     XIV,  271  s. 

vf.  will  die  eigenart  der  satzfügung  unserer  Umgangsprache  im 
gegensatz  zur  Schriftsprache,  die  er  in  seinem  Deutschen  satzbau 
(s.  unten  no.  43)  erörtert  hatte,  darstellen,  quellen  dafür  sind  ihm 
die  modernen  realistischen  dichter,  und  zwar  ausser  den  dialekt- 
dichtern  Reuter,  Brinkmann,  Datterich,  Hebel,  Weitbrecht  die 
volkstümlichen  erzähler  Anzengruber  und  Rosegger  und  die  drama- 
tiker  Halbe,  Hauptmann,  Sudermann,  Holz,  Schlaf,  zunächst  er- 
örtert er  den  gegensatz  von  rede  und  schrift  und  weist  dann  die 
psychologischen  Ursachen  der  lockeren  satzfügung  der  Unterhaltung 
auf,  wie  einerseits  unvollständigkeit,  andererseits  verschwenderische 
fülle  des  ausdrucks  zu  bemerken  ist,  wie  sich  Wörter  und  formen 
abschleifen  und  neu  bilden,  wie  die  eine  oder  die  andere  wortart  — 
z.  b.  neuerdings  das  Substantiv  vor  dem  verbum  —  bevorzugt  wird, 
und  giebt  so  einen  wertvollen  beitrag  zum  tieferen  Verständnis 
syntaktischer  erscheinungen,  sowie  des  ganzen  inneren  lebens  der 
spräche. 

43.  H.  Wunderlich,  Der  deutsche  satzbau.  —  s.  jsb.  1893 
4,  9.  —  eingehend  mit  besonderer  berücksichtigung  des  kapitels 
über  die  Wortstellung  bespr.  Anz.  20,  1 — 13  von  Tomanetz. 
Zs.  f.  österr.  gymn.  45  heft  2  von  Löhner. 

Schriftsprache.  44.  R.  Brandstetter,  1.  Die  reception  der 
nhd.  Schriftsprache  in  Luzern.  2.  die  Luzerner  kanzleisprachen.  — 
vgl.  jsb.  1893,  4,  26.  1892,  4,  39  u.  40,  dazu  jsb.  1891,  5,  21. 
lobend  angez.  Anz.  20,  26 — 29  von  Heusler. 

ausführlich  besprochen  in  einem  selbständigen  aufsatze,  Zs.  f. 
d.  d.  unterr.  8,  561 — 571  von  R.  Bechstein  (f).  Anz.  f.  idg.  sprachk. 
4,  50 — 51  von  A.  Leitzmann,  ebda.  4,  72.  73  von  Fr.  Kauff- 
mann,  der  auch  die  Prolegomena  (s.  jsb.  1891,  5,  21)  bespricht. 
Archiv  f.  n.  spr.  90,  408  von  Weinhold. 

44a.  W.  Scheel,  Jaspar  von  Grennep  und  die  entwicklung 
der  nhd.  Schriftsprache  in  Köln  [Westdeutsche  zs.  für  geschichte 
undkunst,  ergänzungsheft  VIII,  1 — 75].  Trier,  Lintz  1893.  s.  1 — 32 
Marburger  diss.  1892. 

s.  jsb.  1893,  15,  62.  vf.  zeigt  an  den  Schriften  der  erzbischöf- 
lichen kanzlei,  der  städtischen  behörden  und  der  kölnischen  druck- 


36  IV.    Neuhochdeutsch. 

werke,  insbesondere  der  des  Jaspar  von  Gennep  das  eindringen 
der  nhd.  Schriftsprache,  die  kanzleien  wirken  auf  die  drucksprache 
und  mit  dieser  auf  den  verkehr,  um  1575  ist  der  prozess  vollendet. 
—  anerkennend  angez.  Anz.  20,  400 — 401  von  Martin,  vgl.  N"d. 
korrbl.  17,  71—72. 

45.  F.  Kluge,  Über  die  entstehung  unserer  Schriftsprache, 
eine  akademische  antrittsrede.  wTiss.  beihefte  z.  Zs.  d.  allgem.  d. 
sprachver.  1894.     heft  6,  s.  1 — 15. 

vf.  will  'die  inneren  bedingungen  der  loslösung  unserer  Schrift- 
sprache aus  unseren  volksdialekten'  darlegen,  er  scheidet  drei 
stufen  der  entwicklung:  zuerst  lexikalischen  ausgleich,  d.  h.  all- 
mähliches übergewicht  der  begriffe,  die  dem  grösseren  verkehr  und 
allgemeinen  interessen  dienen  oder  von  vornherein  grössere  gebiete 
beherrschen  oder  durch  Schriftsteller  von  allgemeiner  bedeutung 
gangbar  gemacht  sind,  dann  grammatische  einigung,  endlich  phone- 
tische einheitsbestrebungen ;  nur  das  erste  wird  des  näheren  be- 
handelt, vf.  giebt  an  der  hand  von  beispielen  in  grossen  zügen 
einen  überblick  über  den  lexikalischen  ausgleich  von  Schriftsprache 
und  mundart  mit  besonderer  hervorhebung  des  schweizerischen 
dialektes.  [Scheel.] 

4G.  K.  Burdach,  Zur  geschichte  der  neuhochdeutschen 
Schriftsprache,  in  den  Forschungen  zur  deutschen  philologie,  fest- 
gabe  für  Rudolf  Hildebrand  zum  13.  märz  1894,  dargebracht  von 
Wilhelm  Braune,  Konrad  Burdach  u.  a.  Leipzig,  Veit  &  Co.  1894. 
324  s.     7,50  m. 

vf.  behandelt  einen  abschnitt  aus  der  geschichte  der  nhd. 
Schriftsprache,  das  von  Ernst  Schwabe  von  der  Heyde  und  danach 
von  Opitz  aufgestellte  gesetz  des  sogenannten  hiatus.  —  angez.  von 
O.  Lyon,  Zs.  f.  d.  unterr.  8  (5.  6)  427 — 430  in  einem  allgemeinen 
überblick  über  den  inhalt  der  ganzen  festschrift.  [Scheel.] 

47.  Gr.  Wasserzieher,  Zur  papiernen  spräche.  Zs.  f.  d.  d. 
unterr.  8,  476—478. 

weist  auf  die  abweichungen  der  ausspräche  von  der  Schreibung 
vieler  Wörter,  besonders  namen  und  fremdwörter  hin,  doch  mit 
wenig  glücklichen  beispielen. 

48.  J.  Poeschel,  Die  Stellung  des  zeitworts  nach  und,  sprach- 
geschichtlich untersucht.  Wissenschaftl.  beihefte  z.  Zs.  d.  allg.  d. 
sprachver.  no.  5  (1893.)  Braunschweig,  J.  H.  Meyer.  47  s. 
(s.  193—237.) 

vgl.  jsb.  1892,  4,  8.  nach  voranstellung  einer  grossen  anzahl 
sich  widersprechender  urteile  über  die  frage  behandelt  sie  vf.  in 
folgenden    abschnitten:     I.  allgemeiner    teil:     1.   was    ergiebt    eine 


IV.   Neuhochdeutsch.  37 

prüfung  der  deutschen  litteratur  über  alter  und  Verbreitung  der 
sogenannten  inversion  nach  und?  2.  ist  sie  der  mündlichen  rede 
ganz  fremd?  3.  wann  und  von  wem  ist  an  ihr  anstoss  genommen 
worden?  4.  woraus  erklärt  sich  die  jetzt  so  oft  geäusserte  ab- 
neigung  gegen  sie?  Schlussergebnis.  II.  sprachgeschichtlicher  nach- 
weis.  1.  älteste  zeit.  2.  vom  12.  jahrh.  bis  zur  reformation.  III.  anhang 
(urteile).  IV.  anmerkungen.  vf.  bringt  zugleich  ein  Verzeichnis 
der  gesamten  hierher  gehörenden  litteratur,  nach  für  und  wider 
geordnet,  der  nachsichtigen  Stellung  des  vfs.  zur  inversion  gegen- 
über (vgl.  Hildebrand,  Zs.  f.  d.  unterr.  5,  793  ff.),  spricht  sich 
0.  Erdmann  (f)  in  seiner  anzeige  Zs.  f.  d.  phil.  27,  266—272  ent- 
schieden gegen  die  inversion  aus  und  begründet  dieses  urteil  aus- 
führlich in  einer  ganz  selbständigen,  klar  und  überzeugend  ge- 
schriebenen erörterung.  vgl.  Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (2) 
34—35.  (5)  96—98. 

49.  M.  Rödiger  bespricht  im  Archiv  f.  d.  stud.  d.  neuen 
spr.  u.  litt.  92  heft  1  folgende  Schriften:  Gr.  Hess,  Geist  und  wesen 
der  deutschen  spräche  (jsb.  1893,  3,  71),  Cremer,  Kein  fremdwort 
für  das,  was  gut  deutsch  ausgedrückt  werden  kann  (jsb.  1892, 
4,  3),  Wustmann,  Allerhand  Sprachdummheiten  (jsb.  1893,  4,  23), 
Matthias,  Sprachleben  und  Sprachschäden  (jsb.  1893,  4,  17), 
X,  Allerhand  sprachverstand  (jsb.   1893,  4,  23). 

50.  E.  Wilke,  Deutsche  wortkunde.  —  vgl.  abt.  1,  12. 

51.  Gr.  Amsel,  Untersuchungen  über  die  häufigkeit  der  wort- 
formen der  deutschen  spräche.  Wissens chaftl.  beihefte  d.  allg.  d. 
sprachver.  1894.  6,  30—40. 

beleuchtet  die  Wichtigkeit  der  vom  Stenographenverein  im 
stenographischen  interesse  unternommenen  häufigkeitsuntersuchungen 
für  die  erkenntnis  des  heutigen  Standes  der  Schriftsprache,  be- 
sonders für  die  statistische  feststellung  des  Verhältnisses  bei 
schwankenden  formen  wie  fragst  und  fragst,  friede  und  frie- 
den u.  dgl. 

52.  H.  Daubenspeck,  Die  spräche  in  den  gerichtlichen  ent- 
scheidungen.     Berlin,  Vahlen  1893.     50  s.     1  m. 

eine  kritik  am  Juristendeutsch  und  an  der  Verwilderung  der 
spräche  überhaupt,     angez.  Lit.  cbl.   1894,   146. 

52a.  Studentensprache  und  studentenlied  in  Halle  vor  hundert 
jähren  u.  s.  w. 

s.  abt.  6.  die  anmerkungen  zum  idiotikon  geben  zahlreiche 
nachweise  über  die  beziehungen  zwischen  Studentensprache  und 
Umgangs-  und  Schriftsprache. 


38  IV-   Neuhochdeutsch. 

52b.  J.  Meier,  Hallische  Studentensprache,  eine  festgabe  zum 
200jährigen  Jubiläum  der  Universität  Halle.  Halle  a/S.,  Nie- 
meyer.    97  s. 

giebt  als  ergänzung  zu  Burdachs  neudrucken  (s.  no.  52a)  ent- 
stehung  und  geschichte  einer  grossen  anzahl  von  ausdrücken  mit 
beziehung  auf  die  bereicherung  der  schrift-  und  Umgangssprache 
durch  die  Studentensprache,  zum  teil  in  anlehnung  an  Kluges  auf- 
satz  in  no.  297  der  M.  Allg.  ztg.  1892.  ein  anhang  enthält  einige 
tafellieder  der  Hallisch-akademischen  Zeitgenossen  aus  den  jähren 
von  1785  bis  einschliesslich  1790  (Berlin  1820)  und  eine  stelle  aus 
Chr.  Laukhards  'Annalen  der  Universität  zu  Schiida'  1798  (I,  301  ff.), 
in  der  der  anfang  des  5.  akts  von  Romeo  und  Julie  studentisch 
persifliert  ist.  anmerkungen  weisen  die  quellen  der  ausdrücke 
nach,  aus  ihnen  geht  hervor,  dass  vf.  mehr  die  allgemeine  als  die 
besondere  hallische  Studentensprache  behandelt. 

52c.  F.  Kluge,  Deutsche  Studentensprache.  Strassburg, 
Trübner  1895.     X,  136  s. 

vf.  hat  die  1892  in  der  M.  Allg.  ztg.  no.  297  von  ihm  ver- 
öffentlichte skizze  in  dieser  erweiterten  gestalt  bearbeitet,  s.  1 — 74 
sind  abhandlungen  über  die  Studentensprache:  die  namen  für 
Studenten  und  philister,  die  ausdrücke  für  das  zechen  und  was 
damit  zusammenhängt,  der  einfluss  des  lateinischen  und  griechischen 
auf  die  Studentensprache,  die  burschikose  Zoologie,  der  einfluss  der 
bibel  und  tkeologie,  der  Juden-  und  gaunersprache,  des  franzosen- 
tums,  die  grammatische  eigenart,  endlich  Ursprung  und  Verbreitung. 
s.  75 — 136  enthält  ein  Wörterbuch  der  Studentensprache,  das  aus 
den  vorhandenen  früheren  burschenwörterbüchern  zusammengestellt 
ist.  bei  jedem  wort  ist  die  quelle  angegeben,  während  Meiers 
buch  (no.  52b)  den  Charakter  einer  zwanglosen  gelegenheitsschrift 
trägt,  bietet  Kluge  eine  methodische  Verarbeitung  eines  sorgfältig 
gesammelten  Stoffes,  der  hier  jedoch  noch  nicht  erschöpft  ist.  — 
auf  Kluges  im  vorwort  gegen  Meier  gemachte  bemerkungen  ant- 
wortet dieser  in  einer  'erklärung'  5  s.,  die  Paul-Braunes  beitragen 
beigegeben  wird. 

53.  Fr.  Tyrol,  Lessings  sprachliche  revision  seiner  jugend- 
dramen.  Berlin,  Vogt  1893.  32  s.  1,60  in.  (Berliner  diss.  1893; 
teil  einer  grösseren  arbeit,  die  in  C.  Vogts  verlag  erscheinen  soll.) 

behandelt  die  von  Lessing  selbst  für  den  neudruck  1767 
durchgesehenen  jugendstücke  und  giebt  durch  übersichtliche  anord- 
nung  des  materials  ein  klares  bild  der  sprachlichen  änderungen, 
z.  b.  sehr  hübsch  für  die  deklination.  —  angez.  im  Lit.  cbl.  1894 
(37)  1340.  [Scheel.] 


IV.   Neuhochdeutsch.  39 

54.  G.  Schmidt,  Clavigo.  eine  studie  zur  spräche  des 
jungen  Goethe  nebst  einigen  beitragen  zur  Charakteristik  des 
haupthelden  und  der  Marie.  Gotha,  F.  A.  Perthes  1893.  201  s. 
2,40  m.    (160  s.    erschienen  als  Jenaische  diss.  1893.) 

vf.  untersucht  den  einfluss  der  französischen  quelle ,  der 
empfindsainkeit  und  des  sturnies  und  dranges  auf  die  stark  rheto- 
risch gefärbte  spräche  im  'Clavigo'.  im  anschluss  daran  werden 
auf  grund  dieser  gesichtspunkte  die  stilmittel  betrachtet.  —  angez. 
von  R.  M.  Meyer,  Anz.  f.  d.  a.  21  (1)  151—153.        [Scheel.] 

55.  F.  Thalmayr,  Über  Wielands  klassizität,  spräche  und 
stil.     progr.     Pilsen.     42  s. 

56.  F.  Petri,  Kritische  beitrage  zur  geschichte  der  dichter- 
sprache  Klopstocks.  Greifswald,  Abel.  86  s.  2  m.  Greifsw. 
diss.  1894. 

behandelt  in  ausführlichster  weise  mit  einer  fast  erdrückenden 
fülle  des  materials  die  allmähliche  entwicklung  der  dichterischen 
Sprache  Klopstocks ;  auch  die  Vorgänger  Kl.s  sind  mit  in  die  Unter- 
suchung hineingezogen;  leider  ist  nicht  bei  den  einzelnen  erschei- 
nungen  festgestellt,  wodurch  sie  hervorgerufen  sind;  so  würde 
z.  b.  Ossians  einfluss  in  der  versprochenen  fortsetzung  zu  behan- 
deln sein.  [Scheel.] 

57.  P.  Toews,  Über  das  verbum  in  Goethes  Tasso.  diss. 
Heidelberg,  Hörning.     45  s.     1  m. 

58.  C.  Olbrich,  Studien  zum  einfluss  der  klassischen  sprachen 
auf  Goethes  poetischen  stil.     Leipzig,  Biedermann  1891.     116  s. 

angez.  Litbl.  1894  (1)  8 — 10  von  A.  Kost  er  (nicht  ganz  zu- 
stimmend). 

59.  P.  Knauth,  Von  Goethes  spräche  und  stil  im  alter. 
Leipzig,  Fock  1894.  46  s.  Leipziger  diss.  1893  =  progr.  d.  gyni- 
nas.  zu  Freiberg  i.  S.  [no.  539.]  —  angez.  von  R.  M.  Meyer,  Litztg. 
1894  1128/9. 

60.  H.  Menges,  Tautologien.  Zs.  f.  d.  unterr.  8,  692—696 
(vgl.  7,  606  ff.). 

eine  weitere  reihe  von  tautologischen  Zusammensetzungen  (z.  b. 
eidschwur). 

60a.  K.  Tomanetz,  Die  praepositionen  in  Grillparzers  prosa. 
Zs.  f.  österr.  gymn.  45,  873—882. 

beispiele  für  manches  auffällige  im  gebrauche  der  praep.  bei 
Gr.,  das  im  dialekt  wurzelt. 


40  rV.    Neuhochdeutsch. 

61.  Gr.  Zillgenz,  Rheinische  eigentümlichkeiten  in  Heines 
Schriften,  progr.  Waren.  —  K.  Erbe,  Schwäbisch  und  Schriftdeutsch. 
Schwäbische  chronik  1894  no.  58.  G4.  —  W.  Kahl,  Mundart  und 
Schriftsprache  im  Elsass.  Zabern,  Fuchs.  —  0.  Böhme,  Zur  kennt- 
nis  des  Oberfränkischen  im  13.  14.  u.  15.  jahrh.  Leipzig,  Fock. 
s.  abt.  5. 

G2.  K.  Erbe,  Leichtfassliche  regeln  für  die  ausspräche  des 
Deutschen,  mit  zahlreichen  einzeluntersuchungen  über  die  deutsche 
rechtschreibung.  nebst  einem  ausführlichen  Wörterbuch.  Stuttgart, 
Neff  1893.     125  s.     1,50  m. 

vf.  will  eine  folgerichtige,  einheitliche  ausspräche  des  schrift- 
deutschen zur  grundlage  für  eine  Vereinfachung  der  rechtschreibung 
machen,  so  dass  ausspräche  und  schrift  sich  wirklich  decken, 
massgebend  für  die  ausspräche  soll  die  bühnensprache  sein  und 
zu  klarer  und  deutlicher  wiedergäbe  der  laute  in  der  schrift  werden 
einige  neue  schriftzeichen,  besonders  für  das  dumpfe  e,  sowie  für 
doppelkonsonanten  und  gewise  Veränderungen  von  lautverbindungen 
vorgeschlagen,  die  forderungen  sind  i.  g.  massvoll,  aber  unklar 
ist  die  mahnung,  dass  man  zum  mhd.  Sprachgebrauch  unter  be- 
rücksichtigung  der  entwicklungsgesetze  des  nhd.  zurückkehren  müsse, 
die  neuen  zeichen  werden  durch  einige  Schriftproben  veranschau- 
licht. —  angez.  Zs  f.  d.  d.  unterr.  8,  492 — 493  von  C.  Krumbach. 
Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (6)  122  von  Saalfeld. 

63.  0.  Felsberg,  Zur  ausspräche  des  schriftdeutschen.  — 
vgl.  abt.  3,  10. 

Rechtschreibung.  64.  J.  E.  Wülfing,  Schreibung  von  strassen- 
namen.     Zs.  d.  allg.  d.  sprachver.  1894  (6)  114 — 119. 

vorschlage  zu  einer  einheitlichen  regelung  je  nach  der  Zu- 
sammensetzung der  namen. 

65.  P.  Kogler,  Die  dehnungsfrage  in  unserer  rechtschrei- 
bung. progr.  des  fürsterzb.  privatgymn.  Borromaeum.  Salzburg 
1892.     42  s. 

nach  der  anzeige  Österr.  litbl.  1894,  143  von  G.  Helm  er, 
gegen  alle  dehnungszeichen  ausser  ie. 

65a.  Sprachpause  oder  kein  dogma  der  ortografi:  entvick- 
lungsfreiheit.  stenografischer  bericht  fom  fereinigten  reichstag  der 
deutschen  fon  F.  S.     Bonn,  Hanstein.     41  s.     0,60  m. 

in  form  einer  reichstagsverhandlung  wird  die  orthographische 
frage  launig  behandelt,  der  bericht  ist  in  der  vom  vf.  gedachten, 
übrigens  beachtenswerten  Orthographie  geschrieben,  und  abgeord- 
neter Bebel  begründet  sie  gegen  die  Frickesche  Orthographie,  die 
Richter    verteidigt,     ersterer    ist    überzeugt,    dass    man    ganz    von 


IV.    Neuhochdeutsch.  41 

selbst,  ohne  gesetze,  zu  ihr  gelangen  wird,  wenn  man  der  entwick- 
lung  freiheit  lasse,  denn  sie  sei  die  naturgemässe. 

65b.  A.  Bieling,  Orthographische  notstände.  Vortrag  im 
Berliner  gymnas.-ver.     Berlin   1894.     verlag  des  Vereins.     23  s. 

dringt  auf  allgemeine  amtliche  durchführung  der  amtlichen 
rechtschreibung  trotz  ihrer  vielen  mängel,  um  nur  zu  einer  einheit 
zu  gelangen,  und  empfiehlt  als  Schrift  die  antiqua. 

Schrift.  60.  J.  Bause,  Wie  kann  unsere  Schrift  vereinfacht 
und  vervollkommnet  werden?  aufklärungen  und  vorschlage  zu 
besserungen.     Paderborn,  Schöningh.     IV,   143  s.     2  m. 

des  vfs.  weitläufige,  aber  nicht  immer  klar  begründete  auf- 
stellungen  geben  interessante  anregungen ,  die  einer  genaueren 
Schreibung  der  mundarten  zu  wissenschaftlichen  zwecken  dienen, 
aber  auf  allgemeine  annähme  im  verkehr  nicht  rechnen  können, 
die  im  anhang  lithographisch  zusammengestellten  schriftzeichen  und 
Schriftproben  zeigen  eine  mit  griechischen  und  deutschen  zeichen 
gemischte  lateinische  druckschrift.  grundlegend  für  die  beabsich- 
tigte neue  rechtschreibung  soll  das  Westfälische,  des  vfs.  heimische 
ausspräche,  sein,  weil  sie  die  'normaldeutsche'  sei! 

67.  K.  Menge,  Eckschrift  oderrundschrift?  Zs.  f.  d.  d.  unterr. 
8,  538—539. 

weist  darauf  hin,  dass  bereits  Schmeller  vor  Grimm  für  die 
antiqua  eingetreten  sei  in  der  Jugendschrift  'Über  schrift  und 
Schriftunterricht',  ein  abc-büchlein  in  die  bände  lehrender  von  Habe- 
mut.    114  s. 

Unterricht.  68.  Zur  methodik  des  Unterrichts:  L.  Grimm, 
Wie  die  einzelnen  fächer  des  deutschunterrichts  dem  aufsatze  in 
der  Volksschule  dienstbar  gemacht  werden  können.  Zs.  f.  d.  unterr. 
8,  696 — 702.  —  R.  Lehmann,  Die  mhd.  lektüre  in  Obersekunda. 
Zs.  f.  d.  gymn.-w.  47,  725—733. 

69.  M.  Übelacker,  Grosse  deutsche  Sprachlehre  für  den 
Selbstunterricht.  Berlin,  Aug.  Schultze.  VIII,  260  u.  171  s.  3  m. 
kart.  3,50  m. 

70.  G.  Fabricius,  Die  aufgaben  des  deutschen  Unterrichts 
an  einem  realgymnasium.  vorschlage  und  entwürfe.  progr. 
Bützow  1893. 

als  eine  sehr  umsichtige,  eingehende  arbeit  gelobt  Zs.  f.  d. 
unterr.  8,  136 — 138  von  F.  Lindner. 

71.  O.  Gloede,  Die  deutsche  interpunktionslehre.  die  wich- 
tigsten regeln  über  satz-  oder  lesezeichen  und  die  redestriche  dar- 
gestellt und  durch  beispiele  erläutert.     Leipzig,  Teubner  1893. 

empfehlend  angez.  Zs.  f.  d.  unterr.  8,  140 — 141  von  F.  Lindner. 


42  IV-   Neuhochdeutsch. 

Metrik.     '-•     J-  Minor,    Neuhochdeutsche   nietrik.     ein  hand- 
buch.     Strassburg,  Trübner  1893.     XVI,  490  s.     10  m. 

mit    recht    verwahrt    sich   Minor    dagegen,    dass    seine    metrik 
als  ein   abschliessendes    wissenschaftliches    werk   gelten    wolle ;    er 
sieht   sie   vielmehr   als   einen   versuch  an,    der    anderen    zur    Orien- 
tierung  dienen    und    sie   zur   mitarbeit   anregen   soll,     trotzdem  ist 
Minors  buch  die  beste  metrik,    die   wir   bis  jetzt  besitzen.     Minor 
hat    über  seinen   gegenständ   gründlich   nachgedacht,    alle    neueren 
Untersuchungen    herangezogen    und    die    einschlägigen    gebiete    mit 
dem  grössten  fleisse  behandelt,    dass  er  die  grossen  lücken  unseres 
wissens  im  gebiete  der  metrik  deutlich  erkennt,  gereicht  dem  buche 
nur  zum  vorteil,     auf  einige  beachtenswerte  punkte  mag  hier  kurz 
hingewiesen  werden.    Minor  bezweifelt  mit  recht  die  gleichheit  der 
längendauer  der  einzelnen  takte ;  er  irrt  aber,  wenn  er  einen  (durch 
das  ganze  buch   sich   hindurchziehenden)   wesentlichen    unterschied 
zwischen  versen  mit  regelmässigem  Wechsel  von   hebung   und   Sen- 
kung  und    den    unregelmässigeren    versmassen    annimmt   und    den 
letzteren,  die  er  mit  einem  sehr  schiefen  ausdruck  als  die  eigentlich 
musikalischen    versmasse    bezeichnet,    eine    grössere    gleichheit   der 
taktdauer  zuschreibt  als  den  ersteren.    sehr  gründlich  ist  die  lehre 
vom  accent  behandelt;  namentlich  geht  Minor  näher  auf  den  satz- 
accent    ein.      über    den     letzteren    hat    in    der    letzten    zeit    auch 
Behaghel  (in  Pauls  grundriss)  eingehender  gehandelt;  doch  stimmt 
Minor  mit  ihm  in  wesentlichen  punkten  nicht  überein,  da  er  nicht 
nur,  wie  Behaghel,  die  logischen,  sondern  auch  die  physiologischen 
Verhältnisse    der    betonung    in    betracht    zieht,     wie  Sievers   findet 
auch  Minor    einen    unterschied    der    metrik    von   der   musik    darin, 
dass  der  takt  in  der  letzteren   in   wenn   auch    ungleiche,    so    doch 
kommensurable  teile  zerfällt,    während  in  der  metrik   die  teile  des 
taktes    die    grösste    Unregelmässigkeit  und   die   verschiedenartigste 
gliederung    zeigen,     über    das   Verhältnis   zwischen  wortfüssen  und 
versfüssen  und  über  den  Charakter  der  versfüsse  macht  Minor  fein- 
sinnige   Bemerkungen,    welche   jedoch    dem    subjektiven   empfinden 
viel  Spielraum  lassen  und  schon  aus  diesem  gründe   nicht  so  bald 
zu  allgemeiner  praktischer  anwendung  gelangen  dürften,   jedes  ein- 
zelne kapitel  des  buches  ist  gründlich   durchdacht,    und   in  jedem 
findet  man  daher  neue  beobachtungen  und   anschauungen ,    welche 
auch    da,    wo   sie  zum  Widerspruch  reizen,    doch  anregend   wirken, 
zum   schluss   mag   noch    bemerkt    werden,    dass   Minor    doch   wohl 
nicht  ganz  das  richtige  trifft,  wenn  er  Benedix,  Hehn,  Hildebrand, 
Schmeckebier  u.  a.  als   Vertreter   einer   einseitigen   nationalen    oder 
germanistischen  richtung  hinstellt  und  sie  in  der  verskunst  unserer 
klassiker    nur    einen    irrweg  erblicken  lässt.     wenn  sich  auch  eine 
anschauung  wie  die  letztere  z.  b.  bei  K.  Beyer  findet,  so  hat  Minor 


IV.   Neuhochdeutsch.  43 

hier  sich  doch  wohl  zu  allgemein  ausgedrückt  und  den  forschern, 
deren  sehr  verschiedenartige  werke  er  in  dieser  weise  zusarnmen- 
fasst,  zum  teil  unrecht  gethan;  Hildebrand  hat  sich  gegen  diese 
kritik  schon  ausdrücklich  verwahrt.  —  angez.  Lit.  cbl.  1894,  643 — 646 
von  W.  B.  [Böhm.] 

73.  R.  Benedix,  Katechismus  der  deutschen  verskunst. 
3.  aufl.     Leipzig,  Weber.     88  s.     1,50  m. 

vf.  setzt  den  unterschied  zwischen  antikem  und  deutschem 
metrum  und  ebenso  den  zwischen  sprachlichem  und  musikalischem 
rhythmus  klar  und  ansprechend  auseinander,  vertritt  nachdrücklich 
das  zusammenfallen  von  wortton  und  verston,  lässt  für  den  deut- 
schen vers  nur  den  trochäischen  und  dactylischen  rhythmus  und 
zwar  nur  die  arsen  als  versbildendes  element  gelten  und  bezeichnet 
daher  alle  thesen  im  anfang  des  verses  als  auftakte.  nachbildung 
antiker  versmasse  verwirft  er  ohne  ausnähme  als  dem  wesen  der 
deutschen  spräche  und  rhythmik  widersprechend,  die  neueren  an- 
schauungen  von  der  silbenmessung  sind  ihm  fremd,  auf  wissen- 
schaftliche bedeutung  macht  das  büchlein  keinen  anspruch. 

74.  R.  Hildebrand,  Zum  dactylus,  dem  deutschen  und 
lateinischen ,  auch  vom  hexameter.  Zs.  f.  d.  unterr.  8,  1 — 6. 
89—94. 

vf.  bringt  die  rhythmische  Verwendung  des  dactylus  gegen- 
über der  bloss  metrischen,  quantitierenden,  zur  geltung.  die  erste 
silbe  soll  lang  sein  und  auch  deutlich  lang  gesprochen  werden, 
damit  die  zweite  silbe  einen  zweiten  ton  erhält  und  erst  die  dritte 
unbetont  wird,  er  zeigt  dies  rhythmische  gesetz,  das  er  mit  dem 
goldenen  schnitt  vergleicht,  in  lateinischen  wie  deutschen  hexa- 
metern  und  sieht  darin  eine  hülfe  für  die  behandlung  des  deut- 
schen hexameters.  s.  89 — 94  macht  vf.  auf  die  Verwendung  des 
spondeus  (resp.  trochaeus)  im  dritten  und  vierten  fusse  aufmerksam. 

75.  R.  Hildebrand,  Gemischter  rhythmus.  Zs.  f.  d.  unterr. 
8,  173—183. 

beleuchtet  die  anwendung  des  trochaeisch-dactylischen  und 
jambisch  anapästischen  rhythmus  bei  Goethe  u.  Schiller  nach  seiner 
geschichte  und  rhythmischen  Wirkung. 

76.  0.  Flohr,  Geschichte  des  knittelverses  vom  17.  jahrh. 
bis  zur  Jugend  Goethes.  III,  112  s.  2,40  s.  [Berliner  beitr.  zur 
germ.  u.  rom.  phil.  hrsg.  von  E.  Ebering  1.]     Berlin,  Vogt. 

angez.  Lit.  cbl.  1894,  1066—1067.  Litztg.  1894,  1196/7  von 
R.  M.  Meyer. 


44  V.   Deutsche  mundartenforschung. 

77.  L.  Bückmann,  Der  vers  von  7  hebungen.    s.  jsb.  1893, 

3,  123. 

anerkennend  angez.  Litztg.  1894,  973  von  R.  M.  Meyer. 

78.  E.  Hoffmann-Krayer,    Zum    accent    und   sprachrhyth- 
mus.     Zs.  f.  d.  unterr.  8,  757—  763.     (vgl.  7,  G41  ff.) 

beleuchtet  des  weiteren  die  beeinfiussung  des  logischen  accents 
durch  das  bedürfnis  nach  musikalischem  rhythmus. 

Bötticher. 


V.   Deutsche  mundartenforschung. 

(ausser  niederdeutsch.) 

Allgemeines.  1.  Mentz,  Bibliographie.  —  vgl.  jsb.  1893,  5,  1.  — 
bespr.  von  Heusler,  Anz.  f.  d.  a.  21,  23;  A.  Holder,  Ale- 
mannia 22,  284;  0.  Brenner,  Bayerns  mundarten  2,  294  (einige 
zusätze);  Behaghel,  Litbl.  1894,  220. 

2.  F.  Wrede,  Berichte  über  G.  Wenkers  Sprachatlas  des 
deutschen  reichs.     Anz.  f.  d.  a.    20,  95—110.    21,  156—168. 

vgl.  jsb.  1893,  5,  2.  betr.  die  Wörter:  25)  heiss.  26)  zwei. 
27)  schnee.  28)  bruder.  —  (20,  207  ff.)  29)  machen.  30)  aus. 
31)  braune.  32)  hause.  33)  häuser.  34)  leute.  35)  leuten.  — 
(20,  230  ff.)  36)  roten.  37)  dorf.  38)  äffe.  39)  besser.  40)  fleisch. 
41)  weh.  —  (21,  156  ff.)  42)  wo.  43)  auf,  adv.  44)  auf,  praep. 
45)  recht.     46)  schlechte.     47)  schlafen. 

3.  0.  Brenner,  Ueber  die  deutsche  mundartdichtung.  West- 
östl.  rundsch.  (Leipzig,  Reissner).     heft  3,  214 — 221. 

feuilletonistischer  überblick. 

Ober-  Und  Mitteldeutsch.  4.  W.  Nagl,  Zur  ausspräche  des  ahd. 
mhd.  e  in  den  oberdeutschen  mundarten.     Beiträge   18,    262 — 269. 

e  ist  offenes  e  in  vielen  fällen  geblieben,  wo  es  zu  ge- 
schlossenem e  wurde,  liegt  die  einwirkung  eines  echten  oder  un- 
echten i  der  nachsilbe,  mitunter  auch  falsche  analogie  vor. 

5.  H.  Reis,  Das  praeteritum  in  den  süddeutschen  mund- 
arten.    Beitr.  19,  334—337. 

warum  in  den  ober-  und  mitteldeutschen  ma.  die  präterital- 
formen  verloren  gegangen  und  durch  periphrastische  perfekte  er- 
setzt sind. 

6.  0.  Heilig  teilt  Bastlösereime  aus  Franken  und  Ale- 
mannien,  A.  Englert  aus  dem  Spessart  mit  Alemannia  22,  77 — 87. 


V.   Deutsche  niundartenfor3chung.  45 

W.  Unseld  verzeichnet  74  schwäbische  Sprichwörter  und  redens- 
arten,  in  denen  vom  tode  die  rede  ist.  ebd.  87 — 89.  —  vgl.  abt. 
10,  335  f.  370. 

7.  E.  Martin,  Haarigel  und  haare ule.  Zs.  f.  d.  unterr. 
erg.-h.  3,  129—133. 

betr.  die  mundartlichen  formen  der  worte  besonders  im  Elsass, 
Baden  und  der  Schweiz. 

Schweiz.  8.  Schweizerisches  idiotikon.  Wörterbuch  der 
schweizerdeutschen  spräche,  heft  26—28.  (bd.  III,  sp.  769—1248) 
bearbeitet  von  Fr.  Staub,  L.  Tobler,  R.  Schoch  und  A.  Bachmann. 
Frauenfeld,  Huber.  4.  ä  2  m.  —  vgl.  jsb.  1893,  5,  7  (umfasst 
die  stamme  knat,  Jcnut  bis  lak,  lek  etc.). 

9.  v.  G-reyerz,  Sprachentwicklung  der  Schweiz.  —  s.  jsb. 
1892,  5,  7.  —  angez.  von  Weinhold,    Archiv  f.   n.  spr.    90,  408. 

10.  H.  S tick elb erger,  Wie  altes  im  Berner  volksmunde 
fortlebt.  —  Forschungen,     festgabe  für  Hildebrand  s.  85 — 101. 

unbedeutende  einzelheiten  in  fast  feuilletonistischer  darstellung. 
um  die  Vermessung  zu  zeigen,  abdruck  einiger  volksreime.  die 
beiden  auf  s.  90  sind  entweder  beim  druck  ineinander  geraten  oder 
ein  sonderbarer  volkswitz. 

11.  Wissler,  Suffix  -i  in  den  Berner  ma.  —  vgl.  jsb.  1892, 
5,  8;  bespr.  von  Schild,  Litbl.  1894,  148. 

12.  P.  Schild,  Die  Brienzer  mundart.  teil  II.  Beiträge  18, 
301—393. 

einleitendes  über  lenes  und  fortes,  historische  entwicklung  des 
consonantismus,  ausgegangen  wird  von  den  germ.  konsonanten.  — 
teil  I  eine  Göttinger  dissertation  (s.  jsb.  1891,  5,  25)  bespr.  von 
Heusler,  Anzeiger  21,  25  f.;  Hoffmann-Krayer,  Litbl.  1894, 
75 — 78.     entgegnung  des  vf.  ebd.  1895,  38  f. 

13.  R.  Brandstetter,  Luzerner  kanzleisprache.  —  Beception 
der  Schriftsprache  in  Luzern.  —  vgl.  oben  4,  44. 

ElsaSS-Lothriflgen.  14.  E.  Martin  u.  H.  Lienhart,  Zum 
Wörterbuch  der  elsassischen  mundarten.  Jahrb.  f.  gesch.  Elsass- 
Lothr.  9,  167—193. 

es  wird  berichtet,  dass  80  000  zettel  mit  16  000  Wörtern  von 
den  mitarbeitern  angefertigt  sind,  ein  Verzeichnis  von  2500  durch 
wenigstens  3  zettel  belegten  Wörtern  ist  aufgestellt  und  abge- 
druckt, damit  diese  von  künftigen  zettelsendungen  ausgeschlossen 
bleiben. 


4(J  V.   Deutsche  mundartenforschung. 

15.  W.  Kahl,  Mundart  im  Elsass.  —  s.  jsb.  1893,  5,  12.  — 
angez.  von  Martin,  Anz.  f.  d.  a.  20,  84;  Weinhold,  Arch.  f.  n. 
spr.  90. 

16.  Menges,  Volksmundart  und  Volksschule  im  Elsass. 
Gebweiler,  Boltze  1893.     X,  120  s.     2  m. 

angez.  von  Martin,  Anz.  f.  d.  a.  20,  85;  Lenz,  Arch.  f.  n. 
spr.  90,  409. 

17.  J.  Meier,  Die  deutsche  Sprachgrenze  in  Lothringen  im 
15.  jahrh.     Beiträge  18,  401. 

zeugnis  aus  einem  reisebericht  über  die  franz.  Volkssprache 
in  Metz. 

18.  J.  Spieser,  Münsterthäler  anekdoten.  nach  der  Mühl- 
bacher ma.  lauttreu  geschrieben.  Sprichwörter  in  Waldhambacher 
ma.  Jahrb.  f.  gesch.  Elsass-Lothr.  9,  87 — 97.  —  J.  Rathgeber, 
Elsässische  Sprichwörter  und  sprichwörtliche  redensarten.  ebd. 
98 — 101.  —  H.  Menges,  Rufacher  ausdrücke  für  die  begriffe: 
trinken,  betrunken  sein,  gewohnheitstrinker.  ebd.  115 — 128.  — 
E.  Martin,  Ad.  Stöber,  leben  und  Schriften  (nekrolog  und  Schriften- 
verzeichnis), ebd.  129 — 147.  —  Menges,  Der  name  des  haus- 
hahns.  —  vgl.  abt.  2,  34. 

19.  H.  Witte,  Das  deutsche  Sprachgebiet  Lothringens  und 
seine  wandelungen  von  der  feststellung  der  Sprachgrenze  bis  zum 
ausgang  des  16.  jahrhs.  mit  einer  karte.  Stuttgart,  Engelhorn. 
129  s.     (=  Eorschgn.  2.  dtsch.  landeskde.  8,  h.  6.)     6,50  m. 

mit  hülfe  neuen  materials  erweitert,  befestigt  und  berichtigt 
der  vf.  seine  frühere  Untersuchung,  s.  jsb.  1893,  5,  13. 

Schwaben.  20.  Bohnenberger,  Zur  geschichte  der  schwäb. 
mundart.  —  vgl.  jsb.  1893,  5,  6.  —  bespr.  von  So  ein,  Litbl.  1894, 
290;  Heusler,  Anz.  f.  d.  a.  20,  29. 

Bilden.  21.  Lenz,  Handschuchsheimer  dialekt.  nachtrag.  — 
s.  jsb.  1893,  5,  17.  —  angez.  von  Weinhold,  Arch.  f.  n.  spr. 
90,  409. 

22.  L.  Sütterlin,  Der  genitiv  im  Heidelberger  volksmund. 
festschr.  des  gymnasiums  zu  Heidelberg.  Leipzig  1894.  (beilage 
zu  progr.  n.  607.)    s.  46—60. 

23.  O.  Heilig,  Beiträge  zu  einem  Wörterbuch  der  ostfrän- 
kischen mundart  des  Taubergrundes,  progr.  [n.  620]  der  realsch. 
zu  Heidelberg.     20  s.     4. 

alphabetisch,  mit  berücksichtigung  der  Ortsnamen. 


V.   Deutsche  mundaxtenforschung.  47 

Württemberg.  24.  Beschreibung  des  oberamts  (1)  Reut- 
lingen, (2)  Ehingen,  hrsg.  von  dem  k.  statistischen  landesamt. 
Stuttgart,  W.  Kohlhammer  1893. 

eine  neubearbeitung  der  beschreibung  Württembergs  nach 
oberamtsbezirken  wird  durch  diese  bände  eröffnet,  welche  auch  die 
mundart  umfassen  und  auf  eingedruckten  kärtchen  die  grenzlinien 
einzelner  dialektischer  besonderheiten  bieten.  (1)  s.  112 — 137  ist 
die  Reutlinger  ma.  von  prof.  Wagner  in  Reutlingen  gut  lesbar 
behandelt ,  er  bietet  als  anhang  mitteilungen  aus  dem  Wortschatz, 
im  übrigen  beschränkt  er  sich  auf  den  vokalismus,  er  geht  von  den 
heutigen  lauten  aus,  bei  jedem  ihre  alten  Vertreter  angebend,  seine 
phonetische  bestimmung  der  laute,  seine  angaben  über  die  besonder- 
heiten der  einzelnen  orte  zeigen,  dass  er  gründlich  bis  in  alle 
einzelheiten  sein  gebiet  kennt.  (2)  s.  146 — 161  ist  der  vokalismus 
und  konsonantismus  der  Ehinger  ma.  von  prof.  H.  Fischer  in  Tü- 
bingen dargestellt,  dieser  geht,  was  die  vergleichung  mit  anderen 
ma.  sehr  erleichtert,  vom  mhd.  aus. 

Bayern.  Österreich.  25.  Bayerns  mundarten.  hrsg.  von 
0.  Brenner  u.  A.  Hartmann.  bd.  2,  heft  2  (=  s.  161—304).  Mün- 
chen, Kaiser.     4  m.     (vgl.  jsb.  1894,  5,  38). 

darin  s.  161—181  Prinz  von  Arkadien,  hrsg.  von  Brenner, 
schluss.  —  s.  182  ff.  L.  Wolfrum,  Volksreime  aus  Oberfranken 
(kinderreime).  —  s.  192  ff.  Franke  u.  Hedrich,  Vogtländische, 
erzgebirgische ,  meissnische  und  osterländische  dialektproben  (drei 
Sätze  in  9  lokalmundarten).  —  s.  195 — 207.  0.  Neubauer,  Be- 
zeichnungen des  menschlichen  körpers  und  seiner  teile  im  Eger- 
lande  (reichhaltige  lexikalische  Zusammenstellung,  mit  bezügen  auf 
andere  ma.).  —  s.  207 — 242.  H.  Gradl,  Die  ma.  Westböhmens, 
forts.  (allgemeines  zum  vokalismus,  konsonantismus.)  —  s.  243  ff. 
M.  Himmelstoss,  Aus  dem  bayerischen  wald.  forts.  (die  mit 
m — s  beginnenden  idiotismen.)  —  s.  261  ff.  L.  Zapf,  Aus  dem 
Wortschätze  der  bayreuthisch-fränkischen  mundart  im  oberen  Saale- 
gebiet, (dialektprobe,  aiphabet  Verzeichnis  von  idiotismen.)  — 
s.  269 — 273.  Brenner,  Zum  Sprachatlas  des  deutschen  reiches, 
(beachtenswerter  hinweis  auf  die  mangelhafte  lautauffassung  mancher 
berichterstatter  als  fehlerquelle  für  die  im  Sprachatlas  gegebene  scharfe 
grenze  der  tot-orte  nach  west-  und  Südost,  vgl.  hierzu  Wrede  im 
Anz.  f.  d.  a.  20,  322  anm.)  —  s.  283 — 285.  ders.,  Zu  Kiennasts 
Dachauer  possenspielen,  (betr.  einzelne  stellen.)  —  s.  285 — 289. 
Hartmann,  Zu  den  Regensburger  fastnachtspielen,  (meister  von 
hohen  sinnen:  Petrus  Lombardus;  Hansel  frischer  knecht;  das 
hobeln;  Urkunde  v.  j.  1613  betr.  Stephan  Egl.)  —  s.  289  f. 
ders.,   Tod-austragen  in  Franken,     (in  einer  bildlichen  darstellung 


48  V.    Deutsche  mundartenforachung. 

des  17.  jahrh.)  —  s.  290 — 292.  F.  Riegel,  Beiträge  aus  Regens- 
burg, forts.  (idiotismen.)  —  ausserdem:  bücherschau  u.  ä.  — 
bd.   1  heft  1—3  bespr.  von  F.  Kauffmann,   Litbl.  1894,  220—22. 

26.  0.  Brenner,  Ein  fall  von  ausgleichung  des  silbengewichts 
in  bayrischen  mundarten.     Idg.  forsch.  3,  297 — 301. 

die  Verlängerung  des  Stammvokals  in  fisch,  hund  u.  a.,  wäh- 
rend die  kürze  erhalten  bleibt,  wenn  wie  im  plur.  das  wort  mehr- 
silbig ist  oder  war,  soll  aus  dem  abfall  des  a  in  germ.  fiskaz  und 
der  dadurch  erfolgten  Verstärkung  (schleifende  betonung)  der 
Wurzelsilbe  zu  erklären  sein. 

27.  W.  Nagl,  Zum  Wechsel  zwischen  os>  und  oi  (=  ahd.  ei) 
in  der  nordgauischen  mundart.     Beitr.  19,  338 — 344. 

gegen  Brenners  erklärung  (vgl.  no.  26)  des  Vokalwechsels  in 
guds  'geiss';  sg.  und  gaiss  plur. 

28.  Franz  v.  Paula  Kiennast  (f  1783),  Altbairische  possen- 
spiele für  die  Dachauer  bühne  bearbeitet,  zum  erstenmal  hrsg. 
und  erkl.  von  0.  Brenner,  München,  Kaiser.    XVI,  40  s.    1,20  m. 

29.  Fr.  Höfer,  Die  volksnamen  der  tiere  in  Niederösterreich. 
Blätter  d.  v.  f.  landeskde.  v.  Niederösterr.  16  (110).  —  vgl.  jsb. 
1893,  2,  44. 

30.  A.  Ritschel,  Das  Prager  deutsch.    Phonet.  Studien  6  (2). 

Ungfl.rn.  31.  Ad.  Schullerus,  Noch  ein  wort  über  unsere 
mundpxt.  (sep.-abdr.  aus  no.  6160—62  des  'Siebenbürgisch-dtsch. 
tageblattes').     Hermannstadt,  Drotleff.     (11  s.) 

keine  mundartliche  abhandlung,  sondern  hinweis  auf  den  wert 
der  siebenbürgischen  ma.  für  das  nationale  und  religiöse  leben. 

32.  G.  Keintzel,  Lautlehre  der  mundarten  von  Bistritz  und 
Sächsisch-Regen,  mit  berücksichtigung  abweichender  lautverhält- 
nisse  in  den  sächsischen  ortsdialekten  der  Umgebung.  Arch.  d.  v. 
f.  siebenbg.  landeskde.  n.  f.  26  (1). 

33.  V.  Kästner,  Gedichte  in  siebenbürgisch  -  sächsischer 
mundart.     2.  aufl.  Hermannstadt,  Krafft  1895.     XLII,  154  s. 

die  vom  verein  für  siebenbg.  landeskunde  veranstaltete  aus- 
gäbe ist  von  A.  Schullerus  besorgt,  der  erklärende  anmerkungen 
und  eine  biographie  des  dichters  (geb.  1826  in  Kerz,  gest.  1857 
in  Hermannstadt,  seine  sächs.  gedichte  sind  1862  zum  erstenmal 
im  druck  erschienen)  beigegeben  hat. 

34.  V.  Lumtzer,  DieLeibitzer  mundart.    Beitr.  19,  274 — 325. 
Leibitz  bei  Kesmark  in  der  Zips.    lautphysiologisches,    histo- 
rische entwicklung  der  laute,     textproben. 


V.   Deutsche  mundartenforschung.  49 

Sprachinseln.  35.  J.  Pak,  Die  deutschen  Sprachinseln  in 
Wälschtirol  und  Italien.     Innsbruck  1892. 

36.  G.  Giordani,  La  colonia  tedesco  di  Alagna-Valsesia  e 
il  suo  dialetto.  opera  postuma,  pubbl.  per  cura  e  a  spese  della 
Sezione  Valsesiana  del  Club  Alpino  Italiano  col  concorso  di  amici. 
Torino,  Candeletti  1891.     VII,  203  s.     8. 

Alagna  liegt  in  einem  thale  des  Monte  Rosa,  ausfuhr!  bespr. 
von  E.  Hoffmann-Krayer,  Anz.  f.  d.  a.  21,  26- — 39. 

37.  Halb  fa  ss,  Die  deutsche  Sprachinsel  Zahre-Sauris  in 
Friaul.    Globus  66  (11)  165—8. 

als  sprachprobe  'a  longas  liedle'  (ein  lenzgedicht). 

Hessen.  38.  H.  Reis,  Syntaktische  Studien  im  anschluss  an 
die  mundart  von  Mainz.     Beiträge  18,  475 — 510. 

forts.  von  jsb.  1892,  5,  17:  bedeutung  der  Wortklassen,  kon- 
gruenz,  wort-  und  satzstellung,  ersparung,  pleonasmus  und  tau- 
tologie. 

39.  J.  Leidolf,  Naunheimer  mundart.  Jenaer  diss.  —  vgl. 
jsb.  1891,  5,  39.  — -  ungünstig  bespr.  von  Aug.  Höfer,  Litbl. 
1894,  112. 

Kurhessen.  40.  H.  v.  Pfister.  Idiotikon  von  Hessen  durch  Vil- 
mar  und  Pfister.  ergänz.-heft  2.  Marburg,  Elwert.  (1  bl.  49  s.). 
1,20  m. 

wie  im  ergänz.-heft  1  (jsb.  1889,  5,  28)  eine  reichhaltige  nach- 
lese von  idiotismen,  die  zugleich  etymologisch  gedeutet  werden,  in 
der  einleitung  verficht  der  vf.  seine  jetzt  mehr  und  mehr  siegende  an- 
nähme, dass  der  name  'Hessen'  nicht  aus  'Chatti'  entstanden  sei,  in 
einem  Schlussabschnitt  behandelt  er  die  Mattiaken,  Wargionen  u.  a. 


['OVinZ.  Siegerland.  41.  K.  Hassel,  Kreiznach  is  trump. 
lokal-schwank,  mit  einer  abhandlung  über  Kreuznacher  art  und 
mundart  und  einem  wörterbuche.    2.  aufl.    Kreuznach  1892.    1,20  m. 

42.  W.  Schmitz,  Die  misch-mundart  in  den  kreisen  Geldern 
(südlicherteil),  Kempen,  Erkelenz,  Heinsberg,  Geilenkirchen,  Aachen, 
Gladbach,  Krefeld,  Neuss  und  Düsseldorf,  sowie  noch  mancherlei 
volkstümliches  aus  der  gegend.  für  freunde  deutscher  Volkskunde, 
insbes.  für  die  lehrer  obiger  kreise.  Dülken,  Kugelmeier  1893. 
(211  s.).     1,80  m. 

der  vf.  ist  kein  sprachgelehrter  und  aus  seiner  die  laute, 
flexion,  wortbilder  und  satzbau  breit  behandelnden  darstellung  ist 
wenig  einblick  in  die  eigentümlichkeiten  der  mundart  zu  gewinnen, 
mehr  belehrung  gewähren  die  mitgeteilten  mundartlichen  aus- 
drücke und  beispiele,  leider  sind  sie  nicht  reichhaltig  genug,  da- 
Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1894.)  4 


50  V.   Deutsche  mundartenforschung. 

gegen  findet  man  mancherlei  volkskundliche  einzelheiten,  viele 
kinderlieder  und  Sprichwörter,  das  buch  schliesst  mit  einer  an- 
leitung,  die  mundart  für  den  deutschen  Unterricht  zu  verwerten. 

43.  Gerh.  Zillgenz,  Rheinische  eigentümlichkeiten  in  Heines 
Schriften,  eine  mundartliche  plauderei.  Waren  1893.  (progr.  des 
städt  gymn.  no.  650.)     17  s.     4. 

reime  wie  Art:  wärt,  Theater:  hat  er,  formen  wie  es  regent 
st.  regnet,  erfund  st.  erfand  u.  ä.;  Braunen  st.  Brauen,  quicken 
st.  quieken;  während  dem  Empire  (dativ);  einzelne  ausdrücke  wie 
Ja  Jung  u.  a.  (öfter  wird  allgemein  norddeutsches  angezogen,  so- 
gar s.  3  vertilgen:  Liljen  u.  ä.). 

44.  H.  Gloel,  Niederrheinisches  deutsch.  Zs.  f.  d.  u.  er- 
gänz.-heft  3,  61—70. 

grammatische  bes.  syntaktische  einzelheiten  aus  Wesel  und  um- 
gegend. 

45.  J.  Leithäuser,  Gallicismen  in  niederrheinischen  mund- 
arten.    II.    progr.   (no.  470)  des   realgymn.    zu  Barmen.     25  s.     4. 

alphab.  Verzeichnis  von  nachtragen  zu  jsb.   1891,  17,  24. 

46.  Bernh.  Schmidt,  Der  vokalismus  der  Siegerländer  mund- 
art. ein  beitrag  zur  fränkischen  dialektforschung.  Halle,  Niemeyer. 
139  s.     3,60  m. 

der  vf.  giebt  nach  kurzer  Übersicht  über  die  lokalmundarten 
des  gebietes,  ohne  auf  phonetisches  näher  einzugehen,  eine  histo- 
rische darstellung  des  vokalstandes,  wobei  von  den  einzelnen  ger- 
manischen vokalen  ausgegangen  wird,  deren  entwicklung  zu  ihren  ahd., 
as.  u.  s.  w.  Vertretungen  jedesmal  kurz  dargelegt  wird,  das  buch 
ist  klar  und  lesbar  geschrieben,  ohne  sich  jedoch  bezüglich  der 
historischen  herleitung  immer  auf  selbständige  Studien  zu  stützen; 
so  wird  s.  88  in  froh  und  roh  immer  noch  germanisch  au  gefunden, 
wünschenswert  wäre  gewesen,  wenn  der  vf.  einen  überblick  über 
die  litterarische  Verwertung  des  dialektes  mit  hinweisen  auf  die 
sprachliche  Zuverlässigkeit  der  einzelnen  Schriften  sowie  proben  der 
ma.  beigefügt  hätte. 

Thüringen.  Sachsen.  47.  O.  Weise,  Sprachliches.  Mitteil.  d. 
gesch.  ver.  zu  Eisenberg,     heft  9. 

Volksetymologie,  ausgestorbene  Wörter,  ergänzungen  zum  Wörter- 
buch der  Altenburger  ma. 

48.  C.  Franke,  Über  die  Volksdichtung  im  Meissnischen. 
—  vgl.  abt.  10,  283. 


YI.   Literaturgeschichte.  51 

49.  Schöppe,  Naumburgs  ma.  —  s.  jsb.  1893,  5,  31.  bespr. 
Bayerns  ma.  2,  297  f. 

Schlesien.  50.  P.  Kupka,  Die  mundart  des  kreises  Guben. 
II.    Niederlausitzer  mitteilungen  3  (8). 

51.     G-.    Meyer,    Essays    und    Studien,     bd.    2.     Strassburg, 
Trübner  1893. 

s.  66 — 77  'von  der  schlesischen  mundart'  plauderei  über 
einige  lehnworte  besonders  polnischen  Ursprungs,  wie  Jclabatschke, 
sefe  u.  a.  W.  Seelmann. 


VI.   Literaturgeschichte. 

1.  W.  Wackernagel,  Geschichte  der  deutschen  litteratur. 
2.  aufl.  fortges.  von  E.  Martin,  schlusslief.  19.  jahrh.  Basel, 
Schwabe.     XVI,  539—710  s.     3,20  m. 

s.   jsb.  1893,   6,  2.     angez.   Zs.   f.   d.   phil.    27,    264—266   von 

0.  Erdmann,  Korrespbl.  d.  ver.  f.  siebenb.  lk.  17,  144 — 145 
von  H.  W.  Zs.  f.  d.  gymnasial w.  1894  (juni)  von  Eis  eher.  Zs. 
f.  realschulw.  19,  406  von  A.  Hruschka. 

2.  Goedeke-Goetze,  Grundriss  zur  geschichte  der  deutschen 
dichtung.  —  s.  jsb.  1893,  6,  1.  angez.  Euphorion  1,  heft  1  von 
A.  Sauer. 

3.  0.  v.  Leixner,  Geschichte  der  deutschen  litteratur.  3.  und 
4.  aufl.  Leipzig,  Spamer.  YHI,  1124  s.  geb.  18  m.  —  s.  jsb. 
1892,  6,  14. 

4.  R.  Kögel,  Geschichte  der  deutschen  litteratur  bis  zum 
ausgange    des    mittelalters.     1.   bd.    bis    zur    mitte    des    11.   jahrh. 

1.  teil,  die  stabreimende  dichtung  und  die  gotische  prosa.  Strass- 
burg, Trübner.     XXIII,  356  s.     10  m. 

diese  neue  geschichte  der  altdeutschen  Litteratur  will  wissen- 
schaftliche behandlung  mit  ansprechender ,  auch  über  die  fach- 
kreise  hinaus  verständlicher  darstellung  verbinden,  nur  sehr 
wenige  anmerkungen  unterbrechen  den  Zusammenhang,  die  litte- 
ratur ist  jedem  abschnitt  vorangestellt,  die  eigentümlichkeit  des 
buches  besteht  darin,  dass  es  ein  möglichst  umfassendes  bild  der 
altgermanischen  litteratur  aus  den  andeutungen  und  nach- 
klängen, die  überhaupt  aufzuspüren  sind,  zu  entwerfen  sucht;  da- 
durch dient  der  vf.  zugleich  der  kulturgeschichte  und  mythologie. 
die  aus  der  stabreimenden  dichtung  vorhandenen  denkmäler  über- 
setzt er  und  behandelt  sie  ganz  ausführlich,  überall  die  neuesten 
ansichten    mit    besonnener    kritik    zu   positiven   ergebnissen    verar- 

4* 


52  VI.   Literaturgeschichte. 

beitend.  auch  die  neugefundene  alts.  Genesis  hat  noch  auf  einem 
besonders  eingelegten  bogen  und  in  einem  ergänzungshefte  berück- 
sichtigt werden  können,  ganz  ausführlich  behandelt  vf.  endlich  die 
ahd.  metrik,  indem  er  auch  hier  aus  den  vorhandenen  gegensätzen 
eine  eigene  ansieht  entwickelt,  nicht  alle  einschlägigen  gebiete 
beherrscht  vf.  in  gleicher  weise,  doch  macht  ein  sorgfältig  ab- 
wägender eklekticismus  das  buch  für  litteraturgeschichtliche  inter- 
essen  sowohl  als  für  einzelfragen  im  bereiche  der  altgermanischen 
litteratur  zu  einem  besonders  geeigneten  hülfsmittel.  vf.  stellt  die 
litteraturgeschichte  in  den  mittelpunkt  der  germanistischen  Studien, 
und  von  diesem  gesichtspunkte  aus  hat  er  das  buch  geschrieben, 
eine  Vorstellung  von  seinem  inhalt  im  einzelnen  zu  geben  ist  an 
dieser  stelle  nicht  möglich. 

5.  R.  Wolkan,  Geschichte  der  deutschen  litteratur  in  Böhmen 
bis  zum  ausgange  des  16.  jahrh.  Prag,  Hofbuchdruckerei  Haase. 
XIII,  538  s.     lex.  8. 

vf.  giebt  in  diesem  umfangreichen  werke  nicht  nur  eine  ge- 
schichte  der  deutschen  litteratur,  sondern  eine  eingehende  geschichte 
der  gesamten  entwicklung  des  Deutschtums  in  Böhmen,  eine  allge- 
meine Übersicht  der  letzteren  stellt  er  (s.  1 — 48)  voran,  aus  der  man 
sieht,  warum  nur  gewisse  landstriche  in  der  deutschen  litteratur  her- 
vortreten, dann  folgt  (s.  49 — 94)  eine  darstellung  der  entwicklung  des 
schul-  und  Universitätswesens,  die  für  die  kulturgeschichte  Böhmens 
von  besonderm  werte  ist  und  ausser  anderem  neuem  zum  ersten 
male  eine  entscheidende  wendung  zu  freier,  selbständiger  gestaltung 
im  16.  jahrh.,  nachweist,  dem  humanismus  und  seiner  ausgedehnten 
litterarischen  thätigkeit,  wiederum  mit  besonderer  berücksichtigung 
des  16.  jahrh.,  ist  das  3.  kapitel  gewidmet  (s.  95 — 171);  die  eigent- 
liche deutsche  litteratur  wird  in  den  übrigen  drei  abschnitten  be- 
handelt, nämlich  die  höfische  dichtung  s.  172 — 212,  das  14.  u.  15. 
jahrh.,  s.  213 — 244  und  das  16.  jahrh.  s.  245- — 456.  überall  be- 
müht er  sich,  die  quellen  selbst  reden  zu  lassen,  am  ausführ- 
lichsten ist  das  16.  jahrh.  behandelt,  und  auf  diesen  teil  seiner  ar- 
beit legt  vf.  selbst  das  meiste  gewicht,  da  gerade  diese  zeit  am 
meisten  vergessen  sei.  hier  hat  er  daher  auch  besonders  zahlreiche, 
charakteristisch  ausgewählte  proben  in  die  darstellung  eingeflochten, 
ausgeschieden  sind  noch  die  metrik  des  16.  jahrhs.  und  der  ein- 
fluss  der  deutschen  litteratur  auf  die  tschechische ,  der  einem  be- 
sonderen buche  vorbehalten  ist.  —  die  umfangreichen  belege  sind 
hinten  angehängt  (s.  457 — 524),  ebenso  ein  sorgfältiges  register 
(s.  525—538).  —  vgl.  abt.  15,  4. 

5a.  K.  Lorenz,  Der  anteil  Mecklenburgs  an  der  deutschen 
nationallitteratur  von  den  anfangen  bis  zum  ende  des  17.  jahrh. 
diss.     Rostock,  Hinstorff  1893.     64  s. 


VI.   Litteraturgeschichte.  53 

eine  fleissige  aufzählung,  die  namentlich  durch  die  ausführ- 
lichen biographischen  und  bibliographischen  nachweise  der  an- 
merkungen  wert  erhält,  auch  die  auswärtigen  Schriftsteller,  die  sich 
kürzere  oder  längere  zeit  in  Mecklenburg  authielten,  sind  berück- 
sichtigt, die  litterarhistorische  Würdigung  freilich  lässt  noch  einiges 
zu  wünschen.  —  vgl.  no.  20. 

6.  J.  Kelle,  Gesch.  d.  d.  litt.  Berlin  1892.  —  s.  jsb.  1893, 
C,  3.  —  weiter  angez.  Euphorion  1,  heft  1  von  J.  Seemüller,  der 
2.  bd.  ist  im  druck. 

7.  W.  Ernst,  Litterarische  Charakterbilder,  ein  buch  für 
die  deutsche  familie  (in  10  lief.)  1.  lief.     Hamburg,  Kloss.  0,40  m. 

8.  Zipper,  Die  deutsche  litteraturgeschichte  des  16.  und 
17.  jahrh. 

angez.  Euphorion  1,  heft  1  von  R.  M.  Werner. 

9.  E.  Lemmermayer,  Kurzes  repetitorium  d.  d.  litteraturgesch. 
I.  von  der  vorzeit  bis  zum  ausgang  des  13.  jahrh.  Wien,  Breiten- 
stein.    VIII,  84  s.     1,10  m. 

10.  J.  Parmentier,  Kurze  geschichte  der  deutschen  litte- 
ratur,  von  einem  Eranzosen.     Paris,  Laisney.     VII,  361  s. 

anerkennend  angez.  Lit.  ebb  1894,  930  von  M.  K. 

11.  Studien  zur  litteraturgeschichte,  Bernays  gewidmet.  — 
rec.  Erantzen,  Museum  1,  heft  9. 

12.  Th.  Süpfle,  Beiträge  zur  geschichte  der  deutschen  litte- 
ratur  in  England  im  letzten  drittel  des  18.  jahrhs.  Zs.  f.  vergl. 
litg.  6  heft  4. 

12a.  R.  Lehmann,  Übersicht  über  die  entwicklung  der 
deutschen  spräche  und  der  älteren  deutschen  litteratur.  für  die 
oberen  Massen  höherer  lehranstalten.  Berlin,  Weidmann.  59  s.  1  m. 

ein  sehr  praktisch  eingerichtetes  hülfsbuch,  das  sich  auf  das 
wesentliche  beschränkt  und  dies  auf  gesicherter  grundlage  er- 
zählend darstellt,  in  der  litteraturgeschichte  dürften  manche  ge- 
sichtspunkte  allerdings  zu  hoch  gegriffen  sein;  manches,  z.  b.  Luther, 
kommt  zu  kurz,     die  litteraturgeschichte  reicht  bis  1748. 

13.  K.  Borinski,  Gesch.  d.  d.  litt.  [Kürschners  nat.-litt.  163.] 
—  s.  jsb.  1893,  6,  5.  angez.  Lit.  cbl.  1894,  89 — 91  mit  eingehen- 
den kritischen  bemerkungen. 

14.  M.  Koch,  Gesch.  d.  d.  litt.  —  vgl.  jsb.  1894,  6,  8. 
angez.  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  146 — 148  von  O.  Lyon. 


54  VI.  Litteraturgeschichte. 

15.  G.  v.  Zeyneks  deutsche  litteraturgeschichte.  ein  leit- 
faden  für  schulen  mit  besonderer  berücksichtigung  der  lehrer- 
bildungsanstalten,  bearb.  von  sem.-prof.  Alois  Meisner.  G.  aufl. 
Graz,  Leuschner  &  Lubensky.     IV,  358  s.     2,80  m. 

16.  F.  Kummer  u.  K.  Stejskal,  Leitfaden  zur  geschieh te 
der  deutschen  litteratur.  zum  Unterrichtsgebrauch  an  lehrer-  und 
lehrerinnenbildungsanstalten.     V,  196  s.     Wien,  Manz.     1,60  m. 

17.  A.  Hartmann,  Deutsche  meisterlieder-handschriften  in 
Ungarn,  ein  beitrag  zur  geschichte  des  meistergesanges.  festgabe 
zum  Hans  Sachs-Jubiläum.     München,  Kaiser.     106  s.     2,40  m. 

nach  dem  vorwort  des  vfs.  (s.  1 — 8)  von  ihm  auf  der  national- 
bibliothek  in  Pest  gefunden,  zwar  in  katalogen  und  gelegentlichen 
bemerkungen  genannt,  aber  bisher  noch  nicht  benutzt.  H.  ver- 
zeichnet s.  9 — 68  sorgfältig  die  singer  mit  ihren  liedern  und  tönen, 
es  sind  Nürnberger  meistersänger  aus  dem  16.  bis  18.  jahrh.;  die  aus 
dem  17.  jahrh.  überwiegen,  von  H.  Sachs  sind  16  stücke  ver- 
zeichnet, leider  hat  vf.  nie  bemerkt,  ob  und  wo  die  einzelnen 
nummern  sonst  schon  veröffentlicht  worden  sind,  als  beilage  giebt 
vf.  einige  liedertexte  und  aktenstücke  der  Nürnberger  singschule, 
ebenfalls  ohne  litteraturangabe.  —  vgl.  abt.  15. 

.18.  Th.  Hampe,  Studien  zur  geschichte  des  meistergesangs. 
Vierteljahrschr.  f.  litg.  6,  heft  3. 

19.  0.  Weddigen,  Der  deutsche  meistergesang.  mit  einer 
litterargeschichtlichen  einleitung  und  auswahl.  Berlin,  Fried- 
berg &  Mode.     100  s.     1  m. 

vgl.  jsb.  1893,  6,  9a. 

20.  C.  Schröder,  Mecklenburgs  anteil  an  der  deutschen 
nationallitteratur  bis  zum  ende  des  17.  jahrh.  ein  Vortrag.  Schwerin, 
Bärensprung.     40  s.     Im.  —  beruht  auf  no.  5a. 

21.  F.  Lechleitner,  Der  deutsche  minnesang.  eine  dar- 
stellung  seiner  geschichte,  seines  wesens  und  seiner  formen.  Wolfen- 
büttel, Zwissler.     2  bde.     402  u.  424  s.     10  m. 

ein  konfuses,  schwülstiges,  von  fehlem  aller  art  wimmelndes, 
doch  von  höchster  begeisterung  zeugendes  machwerk. 

22.  G.  Roethe,  Die  deutschen  kaiser  und  die  deutsche  litte- 
ratur.    Göttingen,  Dieterich  1893. 

s.  jsb.  1893,  21,  5.    angez.  Litztg.  1894,  334  von  G.  Ellinger. 

23.  K.  Leimbach,  Die  deutschen  dichter  der  neuzeit  und 
gegenwart.  biographien,  Charakteristiken  und  auswahl  ihrer  dich- 
tungen.     IV.  bd.     Kassel,  Kay. 


VI.   Litteraturgeschichte.  55 

angez.  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  419 — 420  von  K.  Menge  (die  auswahl 
zum  teil  zu  wenig  kritisch.) 

24.  Über  den  befriedigenden  schluss  einer  tragödie,  mit  be- 
sonderer beziehung  auf  stücke  von  Lessing,  Schiller,  Goethe  und 
Shakespeare,  aus  dem  nachlasse  A.  Kobersteins.  Zs.  f.  d.  d.  u. 
8,  441—464. 

ein  Vortrag  Kobersteins,  in  dem  er  zeigen  will,  dass  Schillers 
tragödienschlüsse  am  wenigsten  befriedigen  und  keine  echt  tragische 
Wirkung  haben. 

24a.  E.  Spengler,  Martinus  Bohemus,  Zur  geschichte  des 
älteren  deutschen  dramas.  progr.  d.  gymn.  in  Znaim  1893.  — 
angez.  Zs.  f.  österr.  gymn.  45,  88. 

25.  W.  Creizenach,  Geschichte  des  neueren  dramas  I. 
mittelalter  und  frührenaissance.  Halle,  Niemeyer.  XV,  586  s. 
14  m.     für  die  besprechung  zu  spät  geliefert. 

Lit.  cbl.  1894,  245 — 247  (F.  V.):  'in  der  behandlungsweise  des 
stoffes  erinnert  das  werk  am  meisten  an  Eberts  allgemeine  litteratur- 
geschichte. dieanalyseundlitterarhistorischebestimmungdereinzelnen 
wichtigeren  denkmäler  bildet  den  eigentlichen  kern  der  darstellung. 
das  gemeinsame  in  den  einzelnen  erscheinungen  wird  dabei  ge- 
wissenhaft beachtet,  die  zusammenhänge  werden  verfolgt,  soweit 
sie  sich  aus  den  quellen  deutlich  ergeben;  darüber  hinausgehende 
kombinationen  werden  sorgfältig  gemieden',  von  dem  ganzen  wird 
'gewissenhaftes  quellenstudium  und  gereiftes,  auf  langer,  eindringen- 
der beschäftigung  mit  dem  gegenstände  beruhendes  urteil'  gerühmt. 

26.  0.  Rub,  Die  dramatische  kunstin  Danzig  von  1615 — 1893. 
Danzig,  Bertling.     150  s.     2,50  m. 

26a.  P.  Weber,  Geistliches  Schauspiel  und  kirchliche  kunst 
in  ihrem  Verhältnis  erläutert  an  einer  ikonographie  der  kirche  und 
Synagoge,  eine  kunsthistorische  studie.  mit  10  abbildungen  in 
lichtdruck  und  18  textbildern.  Stuttgart,  Ebner  &  Seubert.  VIII, 
152   s.     6  tafeln. 

in  umsichtiger  und  gründlicher  weise  verfolgt  W.,  ein  schüler 
Janitscheks,  ein  anziehendes  kapitel  der  mal.  Symbolik,  den  streit 
des  personificierten  Christentums  und  Judentums,  der  Ecclesia  und 
Synagoga,  durch  die  liturgische  litteratur,  die  dramatik  und  die 
bildende  kunst,  um  dabei  zugleich  die  wechselseitigen  beziehungen 
dieser  gebiete  zu  betrachten,  die  quelle  dieser  kampfscene  bildet 
ein  fälschlich  Augustin  zugeschriebener  dialog  de  dltercatione 
Ecclesiae  et  Synagogae;  dramatisch  ausgestaltet  ist  sie  zuerst  im 
Tegernseer  ludus  de  Antichristo  während  des  12.  jahrhs.,  später 
finden  wir    sie   in    deutschen  und  französischen  passionsspielen  des- 


56  VI.   Litteraturgeschichte. 

14.  bis  16.  jahrhs.  und  in  einem  fastnachtspiele  von  Hans  Folz 
mit  dem  sogenannten  prophetenspiele,  das  gleichfalls  aus  einer 
pseudo-Augustinischen  schrift,  dem  sermo  contra  jwganos,  Judaeos 
et  Arianos,  herstammt,  verbunden,  in  der  maierei  und  skulptur 
erscheint  die  gruppe  der  beiden  streitenden  frauen  schon  seit  dem 
9.  jahrh.,  und  zwar  bald  mit  der  kreuzigung  Christi,  bald  mit  seiner 
geburt  und  dem  Marienleben,  bald  mit  dem  Weltgericht  vereinigt, 
bisweilen  auch  an  kirchenportalen  für  sich  dargestellt,  der  seit  dem 
11.  jahrh.  sich  allgemein  steigernde  judenhass  veranlasste  die  immer 
schärfere  Charakterisierung  der  Synagoge  durch  die  jüdische  tracht, 
die  augenbinde,  die  herabfallende  kröne,  das  zerbrochene  banner, 
den  geldbeutel  u.  s.  w.  eine  sorgfältige  betrachtung  dieser  kunst- 
denkmäler  ergiebt  manche  erwünschte  erläuterung  der  dramatischen 
texte;  auch  hat  W.  in  mehreren  gemälden  des  15.  bis  16.  jahrhs. 
zweifellos  die  einwirkung  dramatischer  aufführungen  nachgewiesen ; 
doch  dürfte  der  s.  34  gemachte  versuch ,  in  mehreren  elfenbein- 
reliefs  des  9.  bis  10.  jahrhs.  eine  nachahmung  kirchlicher  oster- 
feiern  zu  erkennen,  nicht  allgemeinen  beifall  finden.  [Bolte.] 

27.  Fr.  Honsei,  Studentenpoesie  im  mittelalter.  eine  litterar- 
historische  studie.     Bielefeld,  Helmich.     67   s.     Im. 

eine  allgemeine  Charakteristik  der  vagantenpoesie  mit  ent- 
sprechenden proben  für  populäre  zwecke. 

27a.  Studentensprache  und  studentenlied  in  Halle  vor  hun- 
dert jahren.  neudruck  des  'Idiotikon  der  burschensprache'  von 
1795  und  der  'studentenlieder'  von  1781.  eine  Jubiläumsgabe 
für  die  Universität  Halle-Wittenberg,  dargebracht  vom  Deutschen 
abend  in  Halle.  Halle  a.  S.,  Niemeyer.  XXXIX,  117  und  VIII, 
127  s.     3  m. 

die  einleitung von  K.  Burdach  giebt  über  Bernhard  Augustin 
und  Chr.  Wilhelm  Kindleben,  die  vf.  der  hier  neugedruckten 
werke,  sowie  über  ihre  Zeitgenossen  und  die  sittlichen  zustände  der 
Universität  Halle  ausführlichen  bericht.  die  litteraturgeschichtliche 
Stellung  der  liedersammlung  Kindlebens  wird  eingehend  dargelegt, 
der  neudruck  des  Idiotikons  wird  mit  anmerkungen  über  die 
späteren  Schicksale  der  verzeichneten  350  Wörter  begleitet;  die  an- 
merkungen zu  den  liedern  geben  sprachliche  und  sachliche  er- 
klärungen,  u.  a.  eine  kurze  geschichte  des  liedes  Gaudeamus  igitur, 
das  Kindleben  in  die  jetzt  bekannte  form  gebracht  hat.  das  original 
des  Idiotikons  ist  in  Jena,  das  der  Studentenlieder  in  Weimar. 

28.  Euphorion,  Zeitschrift  für  litteraturgeschichte.  hrsg. 
von  A.  Sauer.     1.  bd.     Bamberg,  Buchner. 

tritt  an  die  stelle  der  von  Seuffert  bis  ende  1893  heraus- 
gegebenen Vierteljahrsschrift  für  litteraturgeschichte  und  will  auch 


VI.   Litteraturgeschichte.  57 

allgemeineren  bedürfnissen  dienen  und  das  Verständnis  für  das  ge- 
samte geistige  leben  und  schaffen  der  nation  fördern. 

29.  0.  Elster,  Die  aufgaben  der  litteraturgeschichte.  aka- 
demische antrittsrede.     Halle  a.  S.,  Niemeyer.     II,  22  s. 

wendet  sich  nach  der  anzeige  Lit.  cbl.  1894,  1108/9  besonders 
gegen  die  immer  mehr  einreissende  identificierung  von  phantasie 
und  gedächtnis,  die  jede  dichtung  als  conglomerat  von  leseein- 
drücken des  autors  zerpflückt,  und  will  vor  allem  den  ganzen 
empfindungsgehalt  der  zeit,  überhaupt  philosophische  erfassung,  be- 
rücksichtigt wissen. 

30.  U.  Hildebrand,  Ein  Stückchen  ultramontaner  litteratur- 
geschichte.    Zs.  f.  d.  u.  8,  217—219.     vgl.  8,  412,  413,   601,  602. 

betrifft  eine  stelle  aus  J.  Brunners  Hau-  und  bausteinen  zur 
neueren  litteraturgeschichte  (Wien,  1885),  die  in  einer  äusserung 
über  das  bild  vom  tropfen  am  eimer  in  (Heims  Halladat  grobe 
Unkenntnis  verrät. 

Poetik-  31.  O.Lyon,  Handbuch  der  deutschen  spräche  für  höhere 
schulen.  2.  teil  für  obere  klassen.  Stilistik,  poetik  und  litteratur- 
geschichte. ausg.  A  in  1  bde.  4.  vermehrte  und  verbesserte  aufl. 
Leipzig,  Teubner.     VIII,  313  s.     2,80  m. 

s.  jsb.  1890,  4,  38.  vf.  ist  eifrig  bemüht,  in  jeder  neuen  aufl. 
seines  viel  gebrauchten  handbuchs  die  neuesten  wissenschaftlichen 
forschungen  zu  berücksichtigen,  der  4.  aufl.  sind  besonders  die 
neuen  arbeiten  über  metrik  zu  gute  gekommen,  hin  und  wieder 
fällt  noch  eine  ungenauigkeit  auf.  die  strophe  z.  b.  charakterisiert 
der  vf.  lediglich  nach  der  formalen  seite  hin;  das  eigentlich 
strophenbildende  aber  ist  doch  der  gedanke.  bei  manchen  dich- 
tungsarten,  z.  b.  der  Ballade,  fehlt  eine  definition  ganz,  bei  andern 
ist  sie  zu  allgemein,  in  der  litteraturgeschichte  ist  die  Sprachge- 
schichte noch  mehr  berücksichtigt  worden,  zu  verbessern  ist  in 
künftigen  aufl.  z.  b.  noch,  dass  die  composition  des  Parzival  von 
Wolfram  aus  der  vorläge  übernommen  ist.  —  angez.  Zs.  f.  österr. 
gymn.  44,  heft  12  von  Löhner. 

32.  L.  Sevin,  Elemente  der  deutschen  poetik.  3.  aufl.  Karls- 
ruhe, Lang.     34  s.     0,50  m. 

33.  R.  v.  Gottschall,  Poetik.  Die  dichtkunst  und  ihre 
technik  vom  Standpunkte  der  neuzeit.  6.  aufl.  Breslau,  Trewendt. 
2    bde.     XXIV,    388   u.   IV,    342  s.     10  m.     geb.  13,60  u.  15  m. 


34.     Cr.  Könnecke,   Bilderatlas  zur  geschichte  der  deutschen 
nationallitteratur.     eine    ergänzung    zu   jeder    deutschen    litteratur- 


58  "VII.  Altertumskunde. 

geschiente,  nach  den  quellen  bearbeitet.  2.  verb.  u.  verm.  aufl. 
enthaltend  2200  abbildungen  und  14  blattgrosse  beilagen,  wovon 
2  in  heliogravüre  und  5  in  farbendruck.  Marburg,  Elwert  1895. 
XXVI,  423  s.     fol. 

das  vorzügliche  werk  ist  in  der  neuen  aufl.  um  etwa  600  ab- 
bildungen vermehrt;  es  erscheint  jetzt  fortgesetzt  in  neudrucken. 
zu  wünschen  wäre,  dass  diesen  eine  bemerkung  beigegeben  würde, 
ob  noch  weitere  Veränderungen  vorgenommen  werden,  ferner  würde 
es  sich  empfehlen,  den  fortschritten  der  Wissenschaft  entsprechend 
einzelne  hss.  durch  andere  desselben  Werkes  zu  ersetzen,  wenn  die 
ansichten  über  den  wert  der  hss.  erheblich  andere  geworden  sind, 
dies  ist  (s.  56)  der  fall  bei  der  Iweinhs.  A  (Heidelberg),  welche 
überhaupt  kein  bild  von  dem  giebt,  was  Hartmann  schrieb,  und 
noch  weniger  von  dem  aussehen  eines  höfischen  lesewerkes  eine 
Vorstellung  machen  kann:  beides  bietet  die  Giessener  hs.  B,  ein 
meisterwerk,  das  dem  original  sachlich  und  zeitlich  ganz  nahe  steht. 
[Red.]  Bötticher. 

VII.   Altertumskunde. 

Geschichtslitteratlir.  1.  Jahresberichte  der  geschichts  Wissen- 
schaft, im  auftrage  der  historischen  gesellschaft  zu  Berlin  hrsg. 
von  J.  Jastrow.  XV.  jahrg.  [1892].  Berlin,  R.  Gaertner.  XVII, 
348,  298  u.  246  s.     30  m. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  1.  —  in  verhältnismässig  kurzer  zeit  sind 
von  den  Jahresberichten  der  geschichtswissenschaft  fünfzehn  Jahr- 
gänge erschienen,  und  diese  zeit  hat  vollauf  genügt,  um  den  wert 
und  die  notwendigkeit  des  Unternehmens  über  allen  zweifei  klar 
zu  stellen,  so  wäre  es  denn  überflüssig,  zu  dem  lobe  der  Jahres- 
berichte einige  allgemeine  bemerkungen  auszusprechen;  es  kann 
sich  hier  vielmehr  nur  darum  handeln,  an  der  hand  derjenigen  ab- 
schnitte, welche  mit  unserm  Jahresberichte  den  gleichen  stoff  be- 
handeln ,  auf  einige  Unebenheiten  hinzuweisen ,  die  sich  aller- 
dings nur  schwer  werden  vermeiden  lassen,  jeder  band  will  die 
erscheinungen  eines  bestimmten  Jahres  behandeln,  der  15.  band  z.  b. 
die  litteratur  des  Jahres  1892.  dies  lässt  sich  indessen  nicht  streng 
durchführen;  so  z.  b.  haben  in  band  15  die  abschnitte:  '15.  Jahr- 
hundert', 'reformation  und  gegenreformation',  'Württemberg',  'Schle- 
sien', 'Niederlande',  'England',  'Norwegen',  'Schweden',  'Russland', 
'Böhmen',  'Verfassung',  'gesamtgeschichte'  u.  a.  ganz  wegfallen 
müssen,  und  die  litterarischen  erscheinungen  aus  diesen  gebieten, 
welche  1892  erschienen  sind,  können  nun  erst  in  den  Jahresbericht 
für  1893  aufgenommen  werden,  löblich  ist  es,  dass  früher  ganz 
übersehene  erscheinungen  nachträglich  verzeichnet   werden;    natür- 


"VTI.   Altertumskunde.  59 

lieh  können  sie  dann  erst  in  einem  späteren  Jahrgang  als  in  dem- 
jenigen, in  den  sie  eigentlich  hineingehören,  zur  besprechung  ge- 
langen und  werden  später  leicht  an  falscher  stelle  gesucht,  das 
recensionsverzeichni8  ist  schon  deshalb  ein  unvollständiges,  weil 
die  besprochenen  werke  im  allgemeinen  nur  in  einem  Jahrgang 
aufnähme  finden  und  daher  später  erschienene  besprechungen 
nicht  mehr  erwähnt  werden  können,  an  irrtümern  und  druckfehlern 
mangelt  es  nicht  gerade,  so  liest  man  s.  II  6:  A.  Heiss,  Essai  sur 
le  M.  A.  des  Sueves.  R.  NB  9,  146 — 184.  es  ist  dies  der  in  unserm 
Jahresbericht  1892,  7,  61  erwähnte  aufsatz  sur  le  monnayage  des 
Sueves.  aus  monnayage  ist  moyen  äge  geworden,  und  dies  ist  zu 
M.  A.  abgekürzt  worden,  für  das  obige  R.  NB  findet  man  in  dem 
siglenverzeichnis  Revista  Noua  (?),  während  der  artikel  in  der 
Revue  numismatique  gestanden  hat.  solche  grössere  versehen  finden 
sich  übrigens  nur  sehr  selten,  die  bisher  gemachten  ausstellungen 
haben  mehr  den  zweck,  auf  die  Schwierigkeit  des  Unternehmens 
hinzuweisen,  als  da  zu  tadeln,  wo  kleinere  mängel  ja  ganz  unver- 
meidlich sind,  wenn  hier  ein  wünsch  ausgesprochen  werden  dürfte, 
so  wäre  es  höchstens  der,  dass  in  zukunft  der  abschnitt  über  die 
Urgeschichte  des  menschengeschlechtes  nicht  so  gar  überaus  knapp 
gefasst  wird  wie  bisher;  er  verliert  durch  die  übermässige  kürze 
an  brauchbarkeit.  der  ganze  abschnitt,  welcher  91  Schriften  be- 
handelt, umfasst  nur  das  fünffache  des  raumes,  den  Erler  allein 
auf  die  besprechung  des  wertlosen  buches  von  v.  Stamford  über 
die  Varusschlacht  verwendet!  dort  hätte  mehr,  hier  weniger  gegeben 
werden  sollen.  alles  in  allem  —  die  Jahresberichte  sind  trotz 
kleiner  mängel  ein  grossartiges,  einem  dringenden  bedürfnis  ab- 
helfendes werk.  —  der  15.  band  wurde  angez.  Lit.  cbl.  1894  (19) 
667  f. ;  von  n.,  Österr.  Litbl.  3  (22)  683  (das  werk  vervollkommnet 
sich  von  jähr  zu  jähr  extensiv  wie  intensiv);  ferner  Hist.  zs.  72, 
534  (das  dankenswerte  werk  giebt  nur  zu  kleinen  ausstellungen 
veranlassung),  von  den  früheren  Jahrgängen  wurden  besprochen 
band  13  von  Jos.  Frank,  Zs.  f.  d.  realschul w.  18,  729  (ein  muster 
gelehrten  bienenfieisses);  der  13.  u.  14.  band  von  C.  Rethwisch, 
Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22,  257 — 262  (einzelne  wünsche  werden  ge- 
äussert); der  14.  band  von  L.  Bürschner,  Berl.  phil.  wochenschr. 
13  (48)  1520  f.  (empfehlend). 

2.  H.  Ermisch,  Übersicht  über  neuerdings  erschienene 
Schriften  und  aufsätze  zur  sächsischen  geschichte  und  altertums- 
kunde.     N.  arch.  f.  säch.  gesch.  14,  169 — 176;  349 — 356. 

3.  P.  Albert,  Badische  geschichtslitteratur  d.  j.  1892  u.  1893. 
Zs.  f.  d.  gesch.  d.  Oberrh.  n.  f.  8,  546—564  und  9,  350—377.  — 
vgl.  jsb.  1892,  7,  5. 


ßO  VII.   Altertumskunde. 

Arid*,  Germanen.  4.  R.  v.  Jhering,  Vorgeschichte  der  Indo- 
europäer.  aus  dem  nachlass  hrsg.  Leipzig,  Duncker  &  Humblot. 
XHI,  486  s.     11,60  m. 

nicht  geliefert.  —  angez.  von  Th.  Achelis,  Bl.  f.  lit.  unth. 
1894  (36)  563  ff.  (gründlich  und  umfassend  angelegt;  in  einzelnen 
abschnitten  von  einer  mustergültigen  Schönheit  und  hinreissenden 
rhetorik). 

5.  W.  Streitberg,  Die  Urheimat  der  Indogermanen.  Frankf. 
ztg.  1893  no.  67  ff.  —  vf.  berichtet  über  die  neueren  forschungen. 

6.  L.  Wilser,  Der  streit  um  die  Urheimat  der  Arier.  Tägl. 
rundsch.  1893  no.  197,  beilage.  —  Wilser  nimmt  Skandinavien  als 
die  heimat  der  Indogermanen  an. 

7.  Haag,  Die  heimat  der  Indogermanen.    Südd.  bl.  1  no.  2. 

8.  Wolff,  Recherches  sur  les  Aryas.  Macon,  Romand  1893. 
192  s. 

9.  Ch.  Picard,  Semites  et  Aryens.  Paris,  P.  Alcan  1893.  18°. 
angez.  von  A.  L.,  Rev.  mens,  de  Paris  3,  263  f. 

10.  Gr.  Nicolucci,  Gli  Aryi  e  le  origini  europee.  Napoli 
1891.     12  s.  4°. 

11.  A.  Ludwig,  Über  die  reihenfolge  der  stufenweisen  ab- 
zweigung  der  indoeuropäischen  stamme  vom  urvolk.  (tschechisch.) 
Krok  7  (5)  193  ff.,  6,  245  ff. 

12.  S.  Reinach,  L'origine  des  Aryens.  —  vgl.  jsb.  1893,  3, 
45.  —  angez.  L'anthropologie  4,  379  und  Idg.  forsch.  3,  206  f. 

13.  J.  Kollmann,  Die  menschenrassen  Europas  und  die 
frage  nach  der  herkunft  der  Arier.  Korrbl.  d.  d.  ges.  f.  anthrop. 
23,  102 — 106  (vortrag).  dasselbe  als:  Les  races  humaines  de 
l'Europe  et  la  question  arienne.     Congr.  intern,  d'arch.  preh.  1891, 

11  sess.  Moskau  1,  249—262. 

kurz  angez.  Idg.  forsch.  3,  207. 

14.  H.  d'Arbois  de  Jubainville,  Les  premiers  habitants  de 
l'Europe  d'apres  les  ecrivains  de  l'antiquite  et  les  travaux  des 
linguistes.  tome  2:  Les  Indoeuropeens.  2.  ed.  suite  (Ligures, 
Hellenes,    Italiotes,    Celtes).     Paris,  Thorin  et  fils.     XXVI,  426  s. 

12  fres.  —  vgl.  jsb.  1892,  7,  15. 

nach  der  anz.  von  Wi.,  Lit.  cbl.  1894  (29)  1019  ff,  welche 
dem  inhaltreichen  und  anregenden  buche  allerdings  in  wesentlichen 
punkten  nicht  beistimmt,  sucht  der  vf.  in  der  ersten  hälfte  zu  er- 
weisen, dass  das  alte,  der  masse  nach  bedeutendste  Substrat  der 
bevölkerung  von  Frankreich  die  indogermanischen  Ligyer  gewesen 


VII.   Altertumskunde.  61 

seien;  in  der  zweiten  hälfte,  dass  es  im  5.  und  4.  jahrh.  v.  Chr.  von 
Spanien  bis  an  die  grenzen  von  Pannonien  ein  zusammenhängendes 
Keltenreich  gegeben  habe,  in  welchem  die  Germanen  lange  zeit  die 
hörigen  der  Kelten  gewesen  seien.  —  als  sehr  wichtig  trotz 
mancher  unsicheren  Vermutung  anerkannt  von  L.  D.,  Rev.  de  phil. 
18,  17G  ff.  —  die  anz.  von  W.  Deecke,  Berl.  phil.  wochenschr. 
14  (34)  1075  ff.  stimmt  nicht  in  allen  punkten  zu.  —  auch  die 
rec.  von  S.  Reinach,  Rev.  crit.  28  (19)  361 — 373  bestreitet  in 
wesentlichen  punkten  die  aufstellungen  d'Arbois',  z.  b.  den  ligu- 
rischen  Ursprung  der  pfahlbauten  und  die  Jahrhunderte  lange 
herrschaft  der  Kelten  über  die  Germanen. 

15.  E.  Krause,    Die    nordische    herkunft    der    Trojasage.  — 
vgl.  abt.  10,  66. 

16.  K.  Penka,  Die  heimat  der  Germanen. 

vgl.  jsb.  1893,  7, 11.  —  als  völlig  unwissenschaftliche  dilettanten- 
arbeit  abgelehnt  von  Rieh.  Bethge,  Litztg.  1893  (42)  1324—1328. 


Vorgeschichtliches.  Altertümer,  (wegen  der  zahlreichen  in  Deutsch- 
land erscheinenden  fundberichte,  namentlich  der  unter  17,  18  und 
19  genannten,  ist  im  nachstehenden  von  den  in  Deutschland  selbst 
gemachten  funden  nur  eine  kleinere  auswahl  gegeben.) 

17.  Anzeiger  des  germanischen  nationalmuseums  —  enthält 
regelmässige  fundberichte. 

18.  Nachrichten  über  deutsche  altertumsfunde.  5.  Jahrg. 
1894.  —  vgl.  jsb.  1892,  7,  28.  ■ — ■  die  einzelnen  Jahrgänge  ent- 
halten auch  bibliographische  Übersichten  über  die  deutschen  alter- 
tumsfunde von  F.  Moewes. 

1 9.  Westdeutsche  Zeitschrift  für  geschichte  und  kunst.  13.  Jahrg. 
1894.  —  enthält  fundberichte  in  jeder  nummer  des  korrespondenz- 
blattes  und  ausführliche  bibliographische  Übersichten. 

20.  Ge.  Hager  und  J.  A.  Mayer,  Kataloge  des  bayerischen 
nationalmuseums.  4.  band:  die  vorgeschichtlichen,  römischen  und 
merowingischen  altertümer.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  18.  —  kurz  angez. 
von  J.  Szombathy,  Mitt.  d.  anthrop.  ges.  in  "Wien  24,  50  f. 
(eine  wertvolle  bereicherung  der  fachlitteratur). 

21.  K.  Bissinger,  Der  bronzefund  von  Ackenbach.  —  vgl. 
jsb.  1893,  7,  23.  —  angez.  von  H.  Lehner,  Korrbl.  d.  westd.  zs. 
12,  207  ff. 


62  yn.   Altertumskunde. 

22.  Fundberichte  aus  Schwaben,  umfassend  die  vorgeschicht- 
lichen, römischen  und  merowingischen  altertümer,  hrsg.  vom 
württemb.  anthrop.  ver.  unt.  d.  leitung  von  Gr.  Sixt.  1.  Jahrg.  1893. 
Stuttgart,  (E.  Schweizerhart.)     64  s.  mit  abb.  u.  1  karte.     1,60  m. 

23.  R.  Forrer,  Burgundischer  grabfund  von  Freibixrg.  Anti- 
qua 10,  55  f. 

24.  J.  Naue,  Die  bronzezeit  in  Oberbayern,  ergebnisse  der 
ausgrabungen  und  Untersuchungen  von  hügelgräbern  der  bronzezeit 
zwischen  Ammer-  und  Staffelsee  und  in  der  nähe  des  Starnberger- 
sees.  München,  Piloty  und  Loehle.  XV,  292  s.  4°.  mit  163  abb. 
im  text  und  1  karte  und  49  taf.     27  m. 

angez.  von  K.  Th.  Zingeler,  Lit.  rundsch.  1894  (5)  159  ff.  (ein 
handbuch  für  das  Studium  der  bronzezeit  von  allgemeinstem  werte). 

25.  J.  Fink,  Flachgräber  der  mittel-Lateneperiode  bei  Man- 
ching  (bez.  Ingolstadt),  mit  beitr.  von  W.  Schmid  und  G.  Krüss 
und  mit  2  doppeltaf.     Beitr.  zur  anthrop.  Bayerns  11,  34 — 44. 

die  von  J.  Fink  ausgegrabenen  funde,  welche  von  einheimischer 
kultur  zeugen,  sind  gegen  die  frühere  wie  gegen  die  spätere  Latene- 
zeit  streng  abgeschlossen. 

26.  Fr.  Weber,  Bericht  über  neue  vorgeschichtliche  funde 
in  Bayern,  für  das  jähr  1890/1  zusammengestellt.  Beitr.  zur  an- 
throp. Bayerns  10,  133—140,  185—193.  —  dass.  für  1892.  ebd.  11, 
90—99. 

27.  Kiessling,  Germanische  opfersteine  in  Niederösterreich. 
—  vgl.  abt.  10,  26. 

28.  Fr.  Heger,  Ausgrabungen  und  forschungen  auf  fund- 
plätzen  aus  vorhistorischer  und  römischer  zeit  bei  Amstetten  in 
Niederösterreich.  52  s.  4°  und  62  abb.  im  text  nebst  einer 
kartenskizze.  aus  d.  Mitt.  d.  prähist.  komm.  d.  kais.  ak.  d.  wiss., 
Wien  1893. 

auf  die  bedeutung  der  arbeit  weist  hin  M.  Much,  Mitt.  d. 
anthrop.  ges.  in  Wien  24,  94  f. 

29.  G.  Calliano,  Prähistorische  funde  in  der  Umgebung  von 
Baden.  Wien,  W.  Braumüller  in  komm.  V,  145  s.  mit  158  ill. 
3,40  m. 

der  vf.  hat,  wie  aus  dem  buch  hervorgeht,  sich  als  lokal- 
forscher unzweifelhafte  Verdienste  erworben,  er  hat  viele  aus- 
grabungen veranstaltet  und  viele  interessante  funde  gemacht,  wenn 
er  sich  nur  nicht  'bemüssigt'  (nach  seinem  eigenen  ausdruck)  ge- 
sehen hätte,  diese  funde  selbst  zu  beschreiben  und  zu  besprechen, 
anstatt    diese    arbeit   einem   der   von   ihm   so  gescholtenen  bücher- 


VII.   Altertumskunde.  63 

gelehrten  zu  überlassen,  der  wenigstens  ein  verständliches  deutsch 
geschrieben  hätte!  es  muss  nämlich  gesagt  werden,  dass  das  buch 
zum  teil  nahezu  unleserlich  ist.  die  dutzende  von  grammatischen 
fehlem  —  namentlich  falschen  kasus  —  die  seltsame,  zum  teil  wohl 
auf  druckfehler  zurückgehende  Schreibung  der  (oft  mit  falschem 
genus  versehenen)  fremdwörter,  wie  sympolisch,  phrasen  des  mondes, 
kabalistik  der  altehrwürdigkeit,  erschweren  das  Verständnis  nicht 
so  sehr  wie  der  anakoluthische  bau  vieler  Sätze  und  die  merkwürdige 
interpunktion.  über  die  den  Urmenschen  betreffenden  aufstellungen 
mögen  berufenere  urteilen;  für  die  geschichtlichen  kenntnisse  des 
vf.  mag  als  beispiel  angeführt  werden,  dass  er  als  das  letzte  volk 
prähistorischer  zeit  in  der  von  ihm  untersuchten  gegend  die 
'Kelten  und  Quaden'  bezeichnet  und  an  anderer  stelle  von  den 
'keltischen  Tauriskern,  Markomannen  und  Quaden'  spricht.  er 
macht  den  'zimmer-prähistorik'  treibenden  gelehrten  übrigens  zum 
Vorwurf,  dass  sie  nicht  dieselbe  beachtung  wie  der  'sagenhaft  an- 
gehauchten geheimnisvollen  existenz  der  Quaden  und  Markomannen' 
den  namen  der  Rauacher,  Wudizen  und  Arringer  geschenkt  haben, 
welche  bei  der  bäuerlichen  bevölkerung  der  bergigen  teile  Meder- 
österreichs  als  die  ältesten  bewohner  des  landes  gelten. 

30.  H.  Richly,  Die  bronzezeit  in  Böhmen.  Wien,  Holder 
in  komm.     213  s.     4°  mit  55  lith.  taf.  und  1  karte.     40  m. 

der  vf.  bezeichnet  es  als  seine  absieht,  nach  'dem  stände  der  gegen- 
wärtigen forschung  und  auf  grundlage  gemachter  funde  eine  mög- 
lichst verlässliche  und  breite  basis  zu  weiterer  arbeit  zu  schaffen 
und,  wo  es  immer  anging,  aus  dem  vorliegenden  material  und  dem 
stände  der  dinge  berechtigte  folgerungen  und  Schlüsse  zu  ziehen.' 
in  diesen  Schlüssen  ist  der  vf.  sehr  vorsichtig  gewesen ,  was  das 
zutrauen  zu  ihnen  erhöht,  nach  ihm  hat  das  volk  der  bronzezeit 
in  Böhmen  lange  zeit  gelebt  und  unzweideutige  spuren  seiner  an- 
wesenheit  in  gestalt  von  gräbern,  depot-  und  anderen  funden 
hinterlassen,  grab-  und  depotfunde  werden  nun  von  Richly  im 
allgemeinen  wie  im  einzelnen  eingehend  behandelt  und  durch 
ausserordentlich  schöne,  alle  wesentlichen  erscheinungen  umfassende 
abbildungen  erläutert,  es  bleibt  zweifelhaft,  ob  das  volk  der 
bronzezeit,  dessen  lebensverhältnisse  im  einzelnen  dargelegt  werden, 
bereits  als  metallkundig  eingewandert  ist  oder  ob  sich  die  bronze- 
industrie  im  lande  selbst  entwickelt  hat.  die  bronzezeit  folgte 
(vorbehaltlich  einer  kupferzeit)  in  einem  grossen  teile  Böhmens, 
der  durch  eine  karte  erläutert  wird,  unmittelbar  der  Steinzeit;  im 
südwestlichen  Böhmen  dagegen  waren  die  menschen  der  bronzezeit 
die  Ureinwohner,  die  anwesenheit  des  Volkes  der  bronzezeit  ist 
vor   das    erste  Jahrhundert  unserer  Zeitrechnung  zu  verlegen   und 


ß4  "VII.    Altertumskunde. 

hat  mehrere  Jahrhunderte  gedauert.  —  lobende   anz.   von   R.   Vir- 
chow,  Zs.  f.  ethnol.  26,  99  f. 

31.  B.  Jelinek,  Bericht  über  verschiedene  prähistorische 
funde  in  Böhmen  im  jähre  1893.  Mitt.  d.  anthrop.  ges.  in  Wien 
24,  sitzungsber.  (2)  26  ff. 

32.  B.  Jelinek,  Materialien  zur  Vorgeschichte  und  Volks- 
kunde Böhmens.  2.  teil  mit  71  text-illustr.  Mitt.  d.  anthrop.  ges. 
in  Wien  24,  57—83. 

33.  0.  Mertins,  Die  hauptsächlichsten  prähistorischen  denk- 
mäler  Schlesiens. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  21.  —  angez.  von  A.  Wagner,  Kwartalnik 
historyczny  8,  467  f. 

34.  R.  Dorr,  Übersicht  über  die  prähistorischen  funde  im 
stadt-  und  landkreise  Elbing.     1.  u.  2.  teil. 

vf.  beschränkt  sich  nicht  auf  die  aufgäbe,  welche  er  im  titel 
der  schrift  ausgedrückt  hat,  sondern  verbreitet  sich  auch  über  die 
frühere  bevölkerung  des  mündungsgebietes  der  Weichsel,  nach- 
dem Grothen  und  Teutonen  in  Skandinavien  nachbarn  gewesen 
waren,  zogen  sie  südwärts,  und  während  die  Gothen  sich  um  die 
untere  Weichsel  herum  niederliessen,  wohnten  die  Teutonen  östlich 
von  ihnen  bis  zur  Bernsteininsel  (Samland,  welches  durch  zwei 
mündungen  des  Pregel,  in  das  frische  und  das  kurische  haff  sich  er- 
giessend,  zur  insel  wurde),  an  stelle  der  Teutonen  finden  sich 
später  die  Wenden,  noch  später  Aestier.  vier  kartenskizzen  er- 
läutern diese  Völkerverschiebungen.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  22.  —  der 
1.  teil  wurde  von  R.  Foss  in  den  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22,  11,  der 
zweite  von  dems.  das.  23,   5   ff.  angezeigt  (tüchtig  und  fleissig). 

35.  B.  Bucher,  Bronzeschmuck  aus  der  völkerwanderungs- 
zeit.     Zs.  f.  christl.  kunst  4,  227—230. 

es  handelt  sich  in  diesem  aufsatz  wie  in  dem  nachstehenden 
um  altertümer  gotischen  Ursprungs. 

36.  P.  Lad  ewig,  Über  südrussische  goldfunde  und  ver- 
wandte der  völkerwanderungszeit.  Karlsruher  altertums verein  1, 
62—68. 

37.  de  Baye,  La  bijouterie  des  G-oths  en  Russie.  Mem.  de 
la  soc.  arch.  d.  France  51. 

38.  de  Baye,  Le  cimetiere  visigothique  d'Herpes-Charente. 
Angouleme,  Chasseignac  1892.  12  s.  fol.  avec  26  planches 
chromolith. 


VII.   Altertumskunde.  65 

die  westgotische  herkunft  der  hier  beschriebenen  funde  ist 
nicht  völlig  sicher,  angez.  von  R.  Mowat,  Rev.  des  quest.  hist. 
54,  685  f. 

39.  Les  bagues  du  cimetiere  d'Herpes.  Rev.  de  Saintonge 
11,  168—172. 

40.  Ph.  Delamain,  Sepultures  barbares  d'Herpes.  Bull,  de 
la  soc.  hist.  de  la  Charente   1892,  205  f. 

41.  van  Bastelaer,  Rapports  sur  les  fouilles  de  la  societe. 
Doc.  et  rapports  de  la  soc.  arch.  de  Charleroi  17,  325 — 521. 

42.  A-  Schiber,  Die  fränkischen  und  alemannischen  Sied- 
lungen in  Gallien ,  besonders  in  Elsass  und  Lothringen,  ein  bei- 
trag  zur  Urgeschichte  des  deutschen  und  des  französischen  Volks- 
tums. Strassburg,  Trübner.  IX,  109  s.  mit  2  karten.  4  m.  — 
nicht  geliefert. 

43.  de  Rochambeau,  Un  cimetiere  franc-merovingien  ä 
La  Combe.  Vendöme,  Huet  1892.  19  s.  (sonderabdr.  aus  Bull, 
de  la  soc.  arch.  Vendöm.   1891,  246—260. 

44.  Blanchard,  Un  cimetiere  de  l'epoque  merovingienne  ä 
Machecoul.     Bull,  de  la  soc.  arch.  de  Nantes  30,   108 — 119. 

45.  Th.  Eck,  Le  cimetiere  merovingien  de  Templeux-La- 
Fosse.  Bull,  du  com.  des  trav.  hist.,  sect.  archeol.  1891,  124 — 134. 

46.  Th.  Eck,  Fouilles  du  cimetiere  merovingien  du  Chene 
d'  Huy  a  Vaudancourt,  Oise.     ebd.  no.  3. 

47.  Th.  Eck  et  A.  Rabelle,  Le  cimetiere  franc  de  Lucy- 
Ribemont  (Aisne).    Mem.  de  la  soc.  ac.  de  St.  Quentin  10,  278 — 293. 

48.  Th.  Eck,  Le  cimetiere  merovingien  de  Moislains  (Somme) 
et  ses  plaques  aux  aigles  repercees  ä  jour;  decouvertes  d'objets 
antiques  ä  Etreaupont  (Aisne).     Paris,  Leroux  1893.     11  s. 

49.  Dutilleux,  Note  sur  un  cimetiere  franc  ä  Andresy, 
Seine  et  Oise.    Bull,  du  com.  des  travaux  histor.,  sect.  archeol.  no.  3. 

50.  Sepultures  merovingiennes  ä  Biron.  Rev.  de  Saintonges 
11,  357  ff.  —  Bagues  merovingiennes  ä  Biron.     ebd. 

51.  de  Kersers  et  de  Marguerye,  Sepultures  merovin- 
giennes.    Mem.  de  la  soc.  ant.  du  Centre  18,  51 — 67. 

52.  M.  Mentienne,  L'ancien  pays  du  Parisis.  Un  cimetiere 
gallo-romain  et  merovingien  ä  Bry-sur-Marne.  Paris,  Dupont  1892. 
49  s.     et  planches. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1894.)  5 


66  VIT.    Altertumskunde. 

53.  Bellou,  Cimetiere  franco-merovingien  de  Camy-sur  The- 
rain.     Mein,  de  la  soc.  ac.  de  l'Oise  15,  561 — 5G7. 

54.  P.  Ducourtieux,  Cimetiere  gallo-romain,  merovingien 
et  carolingien  de  la  Courtine  ä  Lirnoges.  Bull,  de  la  soc.  hist.  de 
Limousin  11,  769 — 792.  auch  besonders  ersch. :  Limousin, 
P.  Ducourtieux.     32  s. 

angez.  Berl.  phil.  wochensch.  14  (9)  277  f. 

55.  A.  Debehault,  Etüde  sur  les  sepultures  franques  de 
l'arrondissement  de  Mons.     Ann.  du  cercle  arch.  de  Mons  23. 

56.  W.  Pleyte,  Schedelvereering  in  Friedland,  (met  een 
plaatje.)     Priesche  volksalmanak  1888,  s.   1  — 10. 

57.  W.  K.  J.  Schoor,  Drinkwaterputten  in  de  terpen. 
Priesche  volksalmanak  1888.     mit  abbildung. 

58.  W.  K.  J.  Schoor,  De  praehistorische  honden  der  terpen. 
De  vrije  Pries  XVII.    (derde  reeks  vijfde  deel.    1890.)    s.  113—142. 

59.  Schuchhardt,  Ausgrabungen  auf  alten  befestigungen 
Niedersachsens.    Zs.  d.  hist.  ver.  f.  Niedersachsen  1892,  343 — 349. 

vf.  schreibt  ein  altes  lager  auf  dem  Tönsberg  bei  Örlinghausen 
den  Sachsen  zu.  vgl.  dess.  vfs.:  Römische  befestigungen  in  Nieder- 
deutschland. Korrbl.  d.  westd.  zs.  11,  104 — 112;  und  Aus- 
grabungen auf  der  Wittekindsburg  bei  Bulle  1892,  Mitt.  d.  hist. 
ver.  f.  Osnabrück  17,  378—387. 

60.  J.  Wilbrand,  Die  altgermanischen  befestigungen  auf 
der  Grotenburg  einst  und  jetzt.  2.  abdr.  Bielefeld,  Velhagen. 
22  s.   16°.     0,50  m. 

da  die  früheren  befestigungen  auf  der  Grotenburg  nach  ihrer 
Untersuchung  durch  Clostermeier  ('Wo  Hermann  den  Varus  schlug' 
1822)  und  —  unter  Clostermeiers  führung  —  durch  den  fran- 
zösischen general  Sokolnicki  (1812)  nicht  mehr  beachtet  und 
grossenteils  zerstört  worden  sind,  so  weist  das  vorgedruckte  litte- 
raturverzeichnis  eine  lücke  auf,  die  von  1812  — 1878  (Hölzermann, 
Lokaluntersuchungen)  reicht,  grossenteils  nach  den  drei  genannten 
forschern  sucht  Wilbrand  zu  erweisen,  dass  die  Grotenburg  ein 
grosses,  befestigtes  lager  gewesen  sei;  bei  seinen  eigenen forschungen 
hat  er  sich  leider  an  mehreren  stellen  durch  verböte  der  forstver- 
waltung  von  einer  genaueren  Untersuchung  abhalten  lassen,  wo 
es  sich  übrigens  um  folgerungen  handelt,  die  den  gegenwärtigen 
namen  , Tötemeier'  mit  der  früheren  Teutoburg  in  Verbindung 
bringen,  da  sollte  doch  nicht  am  ende  des  19.  jahrh.  das  gesetz 
der  lautverschiebung  immer  wieder  hartnäckig  ignoriert  werden. 


YTH.   Altertumskunde.  G7 

61.     0.  Härtung,  Die  deutschen  altertümer  des  Nibelungen- 
liedes und  der  Kudrun.     Cöthen,   0.  Schultze.     VII,  551  s.     9  m. 
nicht  geliefert. 


Stämiue.     62.     R.  Much,  Deutsche  Stammessitze. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  28.  —  angez.  von  Gr.  Kossinna,  Idg.  forsch. 
4,  anz.  46 — 49.  (die  wertvollste  ergänzung  und  berichtigung  zu 
Müllenhoff  bietend;  'man  darf  jetzt  nicht  mehr  über  germanische 
Stammesgeschichte  schreiben,  bevor  man  sich  nicht  wie  mit  Zeuss 
und  Müllenhoff  so  mit  Much  aufs  gründlichste  auseinander- 
gesetzt hat'.) 

63.  L.  Erhardt,  Der  auszug  der  Kimbern  bei  Strabo  II 
102.     Philologus  1893. 

vf.  setzt  in  der  stelle:  sl/MLei  ös  y,al  %r(v  x(öv  Klußgcov  vml 
tlov  ovyyevUüv  i^avaaraaiv  ex  r^g  oi'/Mag  yEveo&ai  "/.ata  ^akäzTi^g 
swodov  ov7~  a'/Qcav  övußäoav  für  das  sinnlose  ooy,  a^qoav  die 
konjektur  olefroiav  und  findet  nun  bei  Strabo  die  bestätigung  dafür, 
dass  eine  ungewöhnlich  schlimme  Sturmflut  die  Kimbern  aus  Schleswig- 
Holstein  vertrieben  habe. 

64.  E.  Pais,  Nuovi  studi  intorno  all'  invasione  cimbrica. 
Studi  storic.  1,  141—192,  293—313. 

65.  V.  de  Vit,  Della  via  tenuta  dai  Cimbri  per  calare  in 
Italia  u.  s.  w.     Torino,  Clausen.     25  s. 

gegen  den  vorstehenden  aufsatz  von  Pais  gerichtet.  —  angez. 
von  G.  G-oyau,  Rev.  crit.  26,  2,  68. 

66.  A.  Erdmann,  Über  die  heimat  und  den  namen  der 
Angeln.  —  vgl.  jsb.  1892,  7,  59.  —  als  eine  der  wichtigsten  ab- 
handlungen,  die  in  den  letzten  jähren  auf  dem  gebier  der  germa- 
nischen altertums Wissenschaft  erschienen  sind,  bezeichnet  in  der 
referierenden  anz.  von  P.  Holthausen,  Litbl.  f.  germ.  phil.  15  (6) 
184—188. 

67.  A.  Erdmann,  Om  folknamnen  Götar  och  GJ-oter.  Aus: 
Antiqvarisk  tidskrift  för  Sverige,  Del  11,  no.  4.  Stockholm, 
J.  Hseggström  1891.     34  s. 

vgl.  jsb.  1892,  7,  57.  —  als  nachtrag  zu  der  vorgenannten  ab- 
handlung  (no.  66)  kurz  besprochen  von  E.  Holthausen,  Litbl.  f. 
germ.  phil.  15  (8)  249  f. 

68.  A.  M.  Hansen,  Om  invandring  i  Skandinavien.  —  vgl. 
jsb.  1892,  12,  212.  —  angez.  von  J.  Mestorff,  Arch.  f.  anthrop. 
21,  469  f. 

5* 


(58  VII.   Altertumskunde. 

G9.  R.  Thiele,  Die  insel  Island  und  ihre  bedeutung  für  das 
germanische  altertum.  sonderabdr.  a.  d.  Jahrb.  d.  kgl.  ak.  gemeinn. 
wiss.  zu  Erfurt,  heft  20.     Erfurt,  Villaret.     39  s.     0,60  m. 

nicht  geliefert.  —  nach  der  kurzen  anz.  von  K.  Menge,  Gym- 
nasium 12  (10)  354  ein  Vortrag,  welcher  fast  alle  punkte  der  islän- 
dischen altertumskunde  streift. 

70.  P.  J.  Blök,  Geschiedenis  van  het  nederlandsche  volk. 
I.  deel.  Groningen,  Wolters  1892.  II.  deel.  ebd.  1893.  VI,  580  s. 
mit  1  karte.     10,50  m. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  50.  —  hier  sind  besonders  die  beiden  ersten 
bücher  des  ersten  bandes  zu  erwähnen,  welche  die  geschichte  der 
Niederlande  vor  und  in  der  fränkischen  zeit  behandeln.  —  aner- 
kennende anz.  von  H.  Pirenne,  Revue  historique  51,  380 — 384 
und  von  J.  P.  M.,  Hist.  zs.  72,  501 — 505.  —  der  2.  teil  wurde 
angez.  Lit.  cbl.  1894  (38)  1366  f.,  ferner  von  v.  der  Ropp, 
Litztg.  1894  (27)  849  f.,  wo  eine  übersichtlichere  anordnung  des 
vierten  buches  empfohlen  wird. 

71.  K.  Brandi,  Stammesgrenzen  zwischen  Ems  und  Weser. 
Mitt.  d.  hist.  ver.  f.  Osnabrück  18,  1 — 14  mit  3  taf. 

72.  G.  Camno,  Sul  confine  alpino  del  regno  ital.  longobardo. 
Arch.  Trent.  10,  205—240. 

73.  A.  Debehault  et  de  Loe,  Les  Francs  Saliens  dans  le 
Brabant;  leurs  invasions,  leurs  etablissements  et  leurs  sepultures. 
Ann.  de  la  soc.  arch.  de  Bruxelles  no.  1. 

vgl.  auch  no.  23,  34—58,  94,  95,  97,  102,  103,  114,  129,  134, 
135  und  abt.  9  no.  40—43. 


Deutsche  geschichte.  74.  K.  Lamprecht,  Deutsche  geschichte. 
Berlin,  Gaertner.  4.  bd.  XV,  488  s.  5.  bd.,  1.  hälfte.  XIII,  558  s. 
h  6  m. 

der  titel  des  werkes  würde  statt  'Deutsche  geschichte'  viel- 
leicht richtiger  lauten  'Geschichte  der  inneren  entwickelung  des 
deutschen  volkes'.  denn  indem  Lamprecht  für  seine  aufgäbe,  neben 
den  politischen  Verhältnissen  vor  allem  auch  die  entfaltung  der 
kulturzustände  und  des  geistigen  lebens  zur  darstellung  zu  bringen, 
sich  nur  einen  beschränkten  räum  gesetzt  hat,  kann  er  die  äusseren 
thatsachen,  auf  deren  grund  sich  die  innere  entwickelung  aufbaut,  nicht 
mit  aller  ausführlichkeit  behandeln,  sondern  nur  so  weit  anführen, 
als  es  unumgänglich  notwendig  ist.  die  in  dieser  weise  beschränkte 
aufgäbe  hat  Lamprecht  vorzüglich  gelöst,  die  entwickelung  der 
rechtlichen  sowie  der  davon  nicht  zu  trennenden  sozialen  Verhält- 
nisse weiss  er  klar  darzustellen,  und  seine  eingehende  beschäftigung 


VII.   Altertumskunde.  69 

mit  der  Wirtschaftsgeschichte  kommt  ihm  hierfür  zu  gute,  aber 
auch  die  geistige  entwickelung  und  der  ausdruck,  den  sie  in  Wissen- 
schaft und  litteratur,  in  poesie  und  bildender  kunst  findet,  sind  in 
den  beiden  bänden  trefflich  dargestellt;  und  der  vf.  ist  der  lösung 
seiner  aufgäbe,  den  inneren  Zusammenhang  zwischen  der  mate- 
riellen und  der  geistigen  kultur  darzulegen,  jedenfalls  nahe  ge- 
kommen, dass  bei  einer  solchen  fülle  von  zu  behandelnden  Prob- 
lemen der  vf.  nicht  überall  zu  neuen  ergebnissen  gelangt  ist  und 
dass  er  (von  kleineren  versehen  in  inhalt  und  form  ganz  abge- 
sehen) nicht  überall  Zustimmung  erwarten  kann,  ist  selbstverständ- 
lich, aber  jedenfalls  gebührt  dem  buche  ein  warmes  lob,  das  auch 
auf  die  sprachliche  darstellung  ausgedehnt  werden  kann,  es  ist 
eine  wertvolle  ergänzung  zu  anderen  geschichtswerken  und  giebt  in 
fesselnder  form  einen  klaren  überblick  über  die  materielle  und 
geistige  entwickelung  unseres  Volkes.  —  bd.  5  wurde  angez. 
Lit.  cbl.  1894  (28)  987  f.  (das  überwiegen  der  volkswirtschaft- 
lichen und  sozialen  momente  ist  nicht  zu  tadeln,  am  besten  ist 
das  15.  buch  gelungen);  —  ferner  von  H.  Grimm,  Litztg.  1894 
(96)  811 — 815  (sehr  wichtig  für  den  kunsthistoriker;  in  allem 
hauptsächlichen  muss  man  L.  recht  geben).  —  die  anz.  von 
J.  P.  Jörgensen,  Centralorgan  21,  759  ff.  sieht  mit  den  Worten 
des  prospektes  den  hauptwert  des  buches  darin,  dass  der  vf.  die 
gegenseitige  befruchtung  materieller  und  geistiger  entwickelungs- 
mächte  innerhalb  der  deutschen  geschichte  klarzulegen  weiss. 

75.  Handbuch  der  deutschen  geschichte.  hrsg.  von  Br.  Geb- 
hardt.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  61.  —  die  anz.  von  Froboese, 
N.  jahrb.  f.  phil.  148  B,  519 — 524  wünscht  in  dem  werke,  welches 
als  unentbehrliches  hülfsmittel  für  den  geschichtsunterricht  gerühmt 
wird,  u.  a.  gleichmässigere  behandlung  und  geringere  Zersplitterung 
des  Stoffes.  —  die  anz.  von  Markhauser,  Bl.  f.  bayr.  gymnschw. 
30,  426 — 39  nennt  unter  den  mangeln  des  buches,  welche  in- 
dessen hinter  den  Vorzügen  zurücktreten,  namentlich  die  scharfe 
Parteinahme  für  den  protestantismus.  —  grössere  ausstellungen 
werden  erhoben  Hist.  jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  912  ff. 

76.  Bibliothek  deutscher  geschichte,  hrsg.  von  H.  von  Zwie- 
dineck-Südenhorst.  Stuttgart,  J.  G.  Cotta  nachf.  in  lief,  zu 
1  m.  und  in  abteil.  zu  4  m. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  56.  —  von  den  ferner  er- 
schienenen teilen  sind  zu  erwähnen:  0.  Guts  che  und  W.  Schultze, 
Deutsche  geschichte  von  der  urzeit  bis  zu  den  Karolingern. 
(1.— 8.  lief.)  1.  bd.:  Die  gemeingermanische  urzeit  und  die  germa- 
nischen Mittelmeerstaaten.  XIII,  480  s.  2.  bd.  s.  1 — 160.  (in  der 
lobenden  anz.  des  1.  bds.  von  A.    Bald  am  us,    Bl.   f.  litt,   unterh. 


70  VII.   Altertumskunde. 

1894  (13)  200  ff.  werden  einzelne  wichtige  punkte  besonders  hervor- 
gehoben.) J.  Jastrow,  Deutsche  geschichte  im  Zeitalter  der 
Hohenstaufen.  2.  und  3.  lief.  s.  81 — 240.  V.  v.  Kraus,  Deutsche 
geschichte  im  ausgange  des  mittelalters  [1438 — 1519].  4.  lief, 
(s.  241 — 320.)  Mor.  Ritter,  Deutsche  geschichte  im  Zeitalter  der 
gegenreformation  und  des  dreissigjährigen  krieges.  13.  lief. 
(s.  321 — 400.)  (die  anz.  des  1.  bds.  von  G.  Peries,  Rev.  des 
quest.  hist.  53,  327  f.  vermisst  in  dem  buche  'das  licht  des  wahren 
glaubens'.)  —  G.  Egelhaaf,  Deutsche  geschichte  im  Zeitalter  der 
reformation  wurde  angez.  Lit.  cbl.  1893  (41)  1463  (der  vf.  be- 
herrscht die  einschlägige  litteratur;  sein  urteil  ist  massvoll,  zu- 
treffend und  unparteiisch. 

77.  S.  Widmann,  Geschichte  des  deutschen  volkes.  Pader- 
born, Schöningh.     XII,  908  s.  mit  1  bildnis.     8  m. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  60.  —  kurze  anz.  von 
E.  Huckert,  Gymnasium  12  (3)  94  f. 

78.  G.  Dittmar,  Geschichte  des  deutschen  Volkes,  vollendet 
von  E.  Stutzer.  Heidelberg,  Winter.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  58.  — 
sorgfältige  berücksichtigung  der  einzelforschungen  rühmt  die  anz. 
von  Schmidt,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  19,  302  f. 


Einzelne  Zeitalter.  79.  F.  Kurze,  Deutsche  geschichte  im 
mittelalter  bis  1500.  Stuttgart,  G.  J.  Göschen.  181  s.  12°. 
0,80  m. 

das  werk  bildet  den  33.  bd.  der  Sammlung  Göschen  und 
ist  nach  den  grundsätzen  dieser  Sammlung  verfasst.  auf  sehr 
knappem  räum  soll  ein  geschichtsbild  geboten  werden,  welches, 
dem  heutigen  Standpunkt  der  Wissenschaft  entsprechend  und  die 
neueren  forschungen  berücksichtigend,  alle  wichtigen  geschicht- 
lichen thatsachen  zusammenfasst  und  deren  pragmatischen  Zu- 
sammenhang nicht  ausser  acht  lässt.  diese  aufgäbe  ist  dem  vf. 
im  wesentlichen  gelungen,  unverständlich  ist  es  indessen,  welchen 
nutzen  in  diesem  werk  die  Zusammenstellung  der  geschichtsquellen 
nach  jedem  abschnitt  haben  soll,  man  wird  sich  schwerlich  irgend 
einen  leserkreis  denken  können,  auf  den  sie  berechnet  ist.  wer 
sein  wissen  aus  einem  kompendium  wie  dem  von  Kurze  schöpft, 
der  studiert  die  quellen  nicht;  wer  sie  nicht  studiert,  für  den  sind 
die  namen  der  mittelalterlichen  chronisten  toter  gedächtniskram, 
und  wer  sie  studieren  will ,  der  bedarf  einer  einführung ,  welche 
Kurze  nicht  geben  kann,  die  10  Seiten,  welche  durch  weglassung 
dieser  völlig  überflüssigen  Zusammenstellungen  gewonnen  worden 
wären,    hätten    sich    vortrefflich    verwenden    lassen,    um    von    so 


VII.    Altertumskunde.  71 

manchem  wichtigen  gebiete,  z.  b.  von  der  wirtschaftlichen  ent- 
wickelung,  ein  vollständigeres  bild  zu  entwerfen  als  geschehen  ist. 
die  kürze  des  ausdrucks  ist  wohl  zum  teil  daran  schuld,  dass  ein- 
zelne thatsachen  in  dem  buche  gesicherter  erscheinen,  als  sie  es  in  Wirk- 
lichkeit sind,  manches  über  die  Indogermanen  gesagte,  die  erklärung 
des  namens  'Germanen',  die  Wanderung  der  Goten  von  der  Weichsel- 
mündung nach  Skandinavien  und  noch  vieles  andere  ist  nicht  völlig 
sicher;  manches  giebt  in  der  form  zu  missverständnissen  veran- 
lassung, so  die  angäbe,  dass  sämtliche  weltliche  fürsten  lehens- 
träger der  geistlichen  fürsten  geworden  seien,  oder  die  behauptung, 
dass  nicht  Heinrich  IV.,  sondern  Gregor  VII.  der  besiegte  von  Canossa 
gewesen  sei.  eine  berichtigung  verdienen  auch  die  angaben,  dass 
der  enkel  Karls  des  kahlen  Ludwig  der  einfältige  gewesen ,  dass 
auf  herzog  Arnulf  von  Baiern  sein  gleichnamiger  söhn  gefolgt  sei 
und  dass  die  namen  Guelfen  und  Ghibellinen  aus  der  zeit  des 
gegensatzes  zwischen  Otto  IV.  und  Friedrich  II.  stammen.  —  kurz 
angez.  von  Stühlen,  Centralorgan  22,   701. 

80.  R.  Kleinpaul,  Das  mittelalter.  —  vgl.  abt.  8,  4. 

81.  G.  Richter,  Annalen  der  deutschen  geschichte  im 
mittelalter. 

vgl.  jsb.  1892,  7,  78.  —  die  wissenschaftliche  gründlichkeit 
und  das  selbständige  urteil  lobt  J.  P.  Jörgensen,  Centralorgan 
21,  697. 

82.  Dabimann  und  Waitz,  Quellenkunde  der  deutschen 
geschichte.  quellen  und  bearbeitungen  systematisch  und  chrono- 
logisch verzeichnet.  6.  aufl.  bearb.  von  E.  Steindorff.  Göttingen, 
Dietrich.  XV,  730  s.  11  m.  —  nicht  geliefert.  — ■  vgl.  jsb.  1884 
no.  212.  ■ —  angez.  von  Schaefer,  IST.  Korrbl.   1  no.   12. 

83.  W.  Wattenbach,  Deutschlands  geschichtsquellen  im 
mittelalter  bis  zur  mitte  des  13.  jahrh.  (in  2  bdn.)  2.  bd.  G.  aufl. 
Berlin,  Besser.  IV,  543  s.  9  m.  —  nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb. 
1893,  7,  G4. 

84.  E.  Blume,  Quellensätze  zur  geschichte  unseres  volkes.  — 
vgl.  jsb.  1891,  7,  53.  —  lobende  anz.  des  3.  bds.  von  J.  Pistor, 
Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  20,  83.  —  das  werk  ist  ein  hülfsbuch  mehr 
für  den  lehrer  als  für  den  schüler  nach  J.  P.  Jörgensen,  Central- 
organ 22,   181  f. 

85.  Die  geschichtschreiber  der  deutschen  vorzeit.  hrsg.  von 
W.  Wattenbach.     Leipzig,  Dyk.     zweite  gesamtausgabe. 

52.  bd.  Chronik  von  St.  Peter  zu  Erfurt  [1100—1215].  übers, 
von    G.     Grandaur.       neu     eingeleitet     von     W.    Wattenbach. 


72  VII.    Altertumskunde. 

VII,  93  s.  1,20  m.  —  53.  bd.  Die  Jahrbücher  von  Hildesheim, 
nach  der  ausg.  der  Monum.  German.  übers,  von  Ed.  Winkel- 
mann.  2.  aufl.  neu  bearb.  von  W.  Wattenbach.  IX.  114  s. 
1,60  m.  —  54.  bd.  Der  sächsische  annalist.  nach  der  ausg.  der 
Monum.  Gennan.  übers,  von  Ed.  Winkelmann,  neu  bearb.  von 
W.  Wattenbach.  VIII,  204  s.  2,80  m.  55.  bd.  Herbords 
leben  des  bischofs  Otto  von  Bamberg,  nach  der  ausg.  der  Monum. 
German.  übers,  von  H.  Prutz.  2.  aufl.,  neu  bearb.  von  W.  Watten- 
bach. XVI,  200  s.  2,80  m.  —  5G.  bd.  Helmolds  Chronik  der 
Slaven.  nach  der  ausg.  der  Monum.  German.  übers,  von  J.  C.  M.  Lau- 
rent, mit  einem  vorwort  von  J.  M.  Lappenberg.  2.  aufl.,  neu 
bearb.  von  W.  Wattenbach.  XIII,  271  s.  3,80  m.  —  von 
früheren  bdn.  wurde  der  50.  (Das  leben  kaiser  Heinrichs  IV.) 
kurz  angez.  von  E.  H.,  Theol.  litbl.   14  (44)  516. 

86.  G.  Kurth,  Histoire  poetique  des  Merovingiens.  -  -  vgl. 
jsb.  1893,  7,  65.  —  für  das  quellenstudium  der  merovingischen 
zeit  höchst  wichtig  nach  L.  Duchesne,  Bull.  crit.  14  (22)  425  f. 
—  gelobt  wegen  der  grossen  fülle  in  übersichtlicher  form  ge- 
botenen   materials    von    J.   H.  Jarnik,    Österr.    litbl.    3   (7)  206  f. 

-  von  M.  Sepet,  Rev.  des  quest.  hist.  53,  527 — 532  bezeichnet 
als  'un  livre  de  science  pure,  de  haute  litterature  et  de  haute  eru- 
dition'.  —  referierende  anz.  von  A.  D.,  Hist.  jahrb.  d.  Görres-ges. 
14,  713  f.  —  ferner  angez.  von  Lot,  Moyen  Age  6,  129 — 145; 
von  Monod,  Rev.  hist.  52,  325 — 329;  von  Ledos,  Polybibl.  37, 
436—439. 

87.  Monumenta  Germaniae  historica.  Auctorum  antiquissi- 
morum  tom.  XII.     Berlin,  Weidmann.     28   m. 

vgl.  jsb.  1893,  20,  26.  —  inhalt:  Cassiodori  senatoris  variae,  resc. 
Th.  Mommsen.  accedunt  I.  Epistulae  Theodericianae  variae  ed. 
Th.  Mommsen.  IL  Acta  synhodorum  habitarum  Romae  annis 
499,  501,  502,  ed.  Th.  Mommsen.  III.  Cassiodori  orationum  re- 
liquiae,  ed.  Ludw.  Traube.  CLXXXIV,  597  s.  mit  2  lichtdr.- 
taf.  -   -  angez.   von   K.   Schirren,    Litztg.    1894   (37)    1165—1169. 

88.  Monumenta  Germaniae  historica.  (neue  quartausgabe.) 
Diplomatum  regum  et  imperatorum  Germaniae  tomi  II  pars  2. 
Hannover,  Hahn.     XI  und  s.  385—995.     20  m. 

89.  Monumenta  Germaniae  selecta  ab  anno  768  usque  ad 
annum  1250.  ed.  M.  Doeberl.  5.  bändchen.  München,  J.  Lin- 
dauer.    IV,  160  s.     3  m. 

inhalt:  zeit  Heinrichs  VI.,  Philipps  von  Schwaben,  Ottos  IV. 
und  Eriedrichs  IL  —  vgl.  jsb.  1892,  20,  22.  —  referierende  anz. 
von  E.  Hirsch,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  19,  303—306. 


VII.   Altertumskunde.  73 

90.  Scriptores  rerum  germanicarum  in  usuni  scholarum  ex 
monumentis  Germaniae  historicis  recusi.  Lamperti,  monachi  Hers- 
feldensis,  opera.  recogn.  Osw.  Holder-Egger.  accedunt  Annales 
Weissenburgenses.  LXVIII,  490  s.  mit  1  taf.  Hannover,  Hahn. 
Gm.  —  vgl.  jsb.  1891,  20,  G8.  —  die  in  derselben  Sammlung  1891 
erschienenen  Annales  Altahenses  und  Fuldenses  (vgl.  jsb.  1893,  20, 
28  und  29)  wurden  angez.  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  21,  13  ff.  von 
F.  Hirsch. 

91.  R.  Focke,  Aus  der  germanischen  Urgeschichte,  ein  Vor- 
trag.    Preuss.  jahrb.  73,  518 — 539. 

92.  A.  Deppe,  Die  altdeutsche  gemeine  und  ihre  namen. 
Korrbl.  d.  d.  ges.  f.  anthrop.  23,  25—28. 

93.  v.  Peucker,  Wanderung  über  die  Schlachtfelder  der 
deutschen  heere  der  urzeiten.  fortges.  und  zum  abschluss  gebracht 
von  v.  Wolff-Metternich.  2.  aufl.,  2  teile  in  einem  bände. 
Berlin,  P.  v.  Decker  1893.     XI,  245  und  194  s.     6  m. 

nicht  geliefert,  abgelehnt  von  Ed.  Wolff,  IST.  phil.  rundsch. 
1894  (20)  315—319. 

94.  A.  Lecoy  de  la  Marc  he,  La  fondation  de  la  France 
du  4e  und  6e  siecle.     Lille,  Desclee  1893.     294  s.     4  frcs. 

95.  H.  Martin,  Charlemagne  et  l'empire  carolingien.  Paris, 
Jouvet  1893.     256  s.  4°.     5,75  frcs. 

angez.  Polybibl.  part.  litt.  ser.  2,  t.  38,  496. 

96.  F.  Kurze,  Über  die  karolingischen  reichsannalen  von 
741 — 829  und  ihre  Überarbeitung.  I.  die  handschriftliche  Über- 
lieferung.    N.  arch.  f.  alt.  d.  geschichtsf.  19,  295 — 339. 

97.  Pitter,  Karl  der  grosse  und  die  Sachsen.  1.  abt.  Die 
kriege  mit  den  Sachsen.  IV,  74  s.  Dessau,  R.  Kahle.  1,50  m.  — 
nicht  geliefert. 

98.  Joh.  Sa ss,  Deutsches  leben  zur  zeit  der  sächsischen 
kaiser.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  66.  —  angez.  von  Wilh.  Arndt,  Bl. 
f.  litt,  unterh.  1893  (42)  663  f.  (eine  scharfe  umrisszeichnung, 
welche  eindruck  macht  und  erkennen  ermöglicht);  von  Pich.  Müller, 
Österr.  litbl.  2  (20)  617  (eine  saubere,  fleissige  und  übersichtliche 
Zusammenstellung;  doch  ist  u.  a.  der  litteraturgeschichtliche  inhalt 
zu  kurz  gekommen). 

99.  O.  Holder-Egger,  Studien  zu  Lambert  von  Hersfeld. 
N.  arch.  f.  alt.  d.  geschichtsforsch.  19,  141—213,  369—430  und 
507—574. 


74  "VII.   Altertumskunde. 

100.  G.  Meyer  von  Knonau,  Jahrbücher  des  deutschen 
reiches  unter  Heinrich  IV.  und  Heinrich  V.  2.  bd.  [1070 — 1077.] 
hrsg.  durch  die  histor.  kommiss.  bei  der  kön.  bayr.  ak.  d.  wissensch. 
Leipzig,  Duncker  &  Humblot.     XXI,  911   s.     18,80  rn. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1891,   7,  51. 

101.  Ge.  Juritsch,  Geschichte  der  Babenberger  und  ihrer 
länder  [976—1246].  Innsbruck,  Wagner.  XXIV,  726  s.  und  1  tab. 
12,50  m. 

102.  Gr.  Blum  schein,  Über  die  germanisierung  der  länder 
zwischen  Elbe  und  Oder,  progr.  (no.  494)  der  oberrealschule  in 
Köln.     16  s.  4°. 

vf.  geht  auf  die  gründe  der  besiedelung  der  einzelnen  länder 
und  auf  die  umstände,  unter  denen  sie  sich  vollzog,  näher  ein. 

103.  Platner,  Über  die  mittelalterlichen  bevölkerungsver- 
hältnisse  im  deutschen  nordosten  (jenseits  der  Saale  und  Elbe). 
Korrbl.  d.  ges.  f.  anthrop.  24,  14  f.,  23  ff.,  27—31. 

vf.  sucht  zu  erweisen,  dass  zur  zeit  Heinrichs  I.  eine  ge- 
mischte slawisch-deutsche  bevölkerung  im  Havellande  wohnte,  dass 
somit  in  der  völkerwanderungszeit  Germanen  in  der  heimat  zurück- 
geblieben waren. 

104.  J.  Kempf,  Geschichte  des  deutschen  reiches  während 
des  grossen  Interregnums.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  68.  — r  sorgfältig, 
aber  wenig  neues  bietend  nach  der  anz.  Lit.  cbl.   1891  (12)  389  f. 

105.  K.  Hampe,  Geschichte  Konradins  von  Hohenstaufen. 
XI,  394  s.  mit  1  kartenskizze.  Innsbruck,  Wagner.  6  m.  —  nicht 
geliefert. 

106.  E.  Werunsky,  Geschichte  kaiser  Karls  IV.  und  seiner 
zeit.    2.  bd.    [1355—1368.]    Innsbruck,  Wagner  1893.    381  s.    8  m. 

kurz  angez.  von  H.  J.  W.,  Hist.  jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  183. 

107.  Eberhard  Windeckes  Denkwürdigkeiten  zur  geschichte 
kaiser  Sigmunds,  zum  erstenmale  vollständig  hrsg.  von  W.  Alt- 
mann.    Berlin,  Gärtner  1893.     XLVIII,  591  s.     28  m. 

nicht  geliefert.  —  nach  der  anz.  von  W.  Beckmann,  Litztg. 
1894  (25)  777—783  hat  die  Zugrundelegung  der  handschrift  V2  u.  a. 
auf  die  textgestaltung  einen  verderblichen  einfluss  ausgeübt;  auch 
lässt  der  kommentar  die  nötige  Sorgfalt  vermissen  (vgl.  die  er- 
widerung  Altmanns)  das.  (27)  861  f.  und  die  entgegnung  Beck- 
manns das.  (28)  891 — 894.  —  die  sehr  anerkennende  anz.  von 
W.  A.,  Lit.  cbl.  1894  (20)  710  f.  vermisst  eine  beschr.eibung  der 
handschriften.  —  nur  geringe  ausstellungen  erhebt  die  referierende 
anz.  von  Arth.  Wyss,    Mitt.   a.   d.   hist.   litt.  22,  290  ff.  —  ferner 


VII.   Altertumskunde.  75 

angez.  von  Wurm,  Lit.  rundsch.  1894  (8)  254  f.  (die  aufzählung 
der  Varianten  hätte  eingeschränkt  werden  können,  die  forschung 
wird  aus  dem  text  wenig  nutzen  ziehen). 

108.  A.  Bachmann,  Deutsche  reichsgeschichte  im  Zeitalter 
Friedrichs  III.  und  Max'  I.  mit  besonderer  berücksichtigung  der 
österreichischen  staatengeschichte.  2.  bd.  Leipzig,  Veit  &  comp. 
XII,  768  s.     18  m.  —  nicht  geliefert. 

109.  N.  Baier,  Zwei  stralsundische  Chroniken  des  15.  jahrh., 
von  den  altermännern  des  gewandhauses  zu  Stralsund.  Stralsund, 
Bremer.     XVI,  47G  s.     2  m. 

110.  H.  Baumgarten,  Geschichte  Karls  V.  3.  bd.  — ■  vgl. 
jsb.  1893,  7,  G9.  —  angez.  von  G.  Egelhaaf,  Hist.  zs.  71,  95 — 99 
(der  vf.  hat  unsere  kenntnis  in  wesentlichen  punkten  gefördert). 

111.  J.  Janssen,  Geschichte  des  deutschen  volkes  seit  dem 
ausgang  des  mittelalters.  Freiburg  i.  Br.,  Herder.  G.  bd.,  13  und 
14.  aufl.,  besorgt  von  L.  Pastor.  XXXVI,  546  s.  5  m.— 
7.  bd.,  ergänzt  und  hrsg.  von  L.  Pastor.  1. — 12.  aufl.  XLVII, 
660  s.  6  m.  inhalt:  kulturzustände  des  deutschen  volkes  seit  dem 
ausgang  des  mittelalters  bis  zum  beginn  des  30  jährigen  krieges. 
3.  buch,  schulen  und  Universitäten.  Wissenschaft  und  bildung 
bis  zum  beginn  des  30  jährigen  krieges. 

vgl.  abt.  8,  7  und  jsb.  1893,  7,  71.  wie  in  der  dort  verzeich- 
neten neuen  aufl.  des  5.  bds.,  so  hat  Pastor  auch  bei  dem  neu- 
druck  des  6.  bds.  sich  aller  eingreifenden  änderungen  enthalten 
und  sich  auf  wenige,  meist  in  die  anmerkungen  verwiesene  und 
besonders  kenntlich  gemachte  zusätze  beschränkt,  von  Janssen 
selbst  lagen  für  den  6.  bd.  noch  zahlreiche  handschriftliche  notizen 
vor,  welche  neben  mündlichen  äusserungen  von  dem  neuen  heraus- 
geber  verwendet  werden  konnten,  schwieriger  war  Pastors  läge, 
als  es  sich  um  die  herausgäbe  des  7.  bds.  handelte,  denn  nur 
ein  teil  des  manuskriptes  war  druckreif;  alles  übrige  musste  genau 
durchgesehen,  die  citate  ergänzt,  neue,  zumeist  schon  von  Janssen 
bezeichnete  materialien  verwertet  werden,  ganz  neu  musste  Pastor 
die  kapitel  abfassen,  welche  über  die  naturwissenschaften,  die  Über- 
tragungen der  heiligen  schrift  in  die  deutsche  spräche  bei  katho- 
liken  und  Protestanten,  die  allgemeine  sittlich-religiöse  Verwilderung, 
die  zunähme  der  verbrechen  und  die  kriminaljustiz  handeln,  doch 
sind  auch  diese  kapitel  im  sinne  und  in  der  art  Janssens  gehalten, 
und  der  herausgeber  scheint  wohl  geeignet ,  nach  den  an- 
schauungen  und  der  methode  seines  meisters  die  deutsche  ge- 
schichte ,  wie  es  seine  absieht  ist,  bis  zum  jähre  1806  weiterzu- 
führen, die  allmähliche  fertigstellung  dieser  aufgäbe  ist  um  so 
wünschenswerter,  als  in  dieser  fortsetzung  nicht  nur   eine  zeit  des 


76  "VII.   Altertumskunde. 

Verfalles,  sondern  auch  das  neue  emporblühen  der  deutschen  kultur 
darzustellen  sein  wird,  die  bisherigen  bände  bemühen  sich,  durch 
eine  erdrückende  fülle  von  thatsachen  zu  erweisen,  dass  fast  in 
allen  beziehungen  eine  Verschlechterung  der  zustände  in  Deutsch- 
land eingetreten  sei,  wobei  teils  mit  ausdrücklichen  worten  der  re- 
formation  die  schuld  an  dieser  Verschlechterung  zugeschrieben 
wird,  teils  der  gesamtton  des  buches  bewirkt,  dass  auch  ohne  aus- 
drückliche hervorhebung  die  kirchenspaltung  dem  leser  als  die  Ur- 
sache allen  verderbnisses  erscheint,  eine  solche  Verschlimmerung 
aller  Verhältnisse  wird  sich  für  die  nächsten  jahrh.  nicht  mehr  be- 
haupten lassen,  wenn  sich  auch  erwarten  lässt,  dass  der  vf.  von  so 
mancher  uns  erfreulichen  erscheinung  die  Schattenseiten  zeigen 
wird,  die  Verschlechterung  der  zustände  im  16.  jahrh.  nachzuweisen 
ist  dem  vf.  gelungen,  so  lange  nicht  durch  erneute  gründliche 
Untersuchungen  die  Unrichtigkeit  seiner  angaben  festgestellt  wird, 
muss  als  erwiesen  gelten,  dass  seit  der  reformation  ein  verfall  der 
alten  schulen  eintrat,  das  Volksschulwesen  nicht  den  aufschwung 
nahm,  den  man  bisher  vorausgesetzt  und  der  reformation  zu  gute 
gerechnet  hat,  die  neugegründeten  lateinschulen  in  disziplin  und 
einrichtungen  manches  zu  wünschen  übrig  Hessen,  die  Universitäten 
zurückgingen,  die  hoffnungen  der  humanisten  enttäuscht,  die  ge- 
schichtlichen und  philosophischen  Studien  ungünstig  beeinflusst 
wurden,  auch  das  kann  man  dem  vf.  zugeben,  dass  die  un- 
zweifelhaft vorhandenen  Verbesserungen  in  geringerem  grade ,  als 
man  bisher  angenommen  hat ,  auf  den  protestantismus  zurückzu- 
führen sind,  aber  der  mangel  der  methode  Janssens,  welcher  sich 
bemüht,  'möglichst  viel  beglaubigtes  thatsächliche  nach  allen  rich- 
tungen  hin  zu  sammeln,  dem  leser  es  überlassend,  daraus  schluss- 
folgerungen  zu  ziehen  und  betrachtungen  daran  zu  knüpfen',  tritt 
hier  deutlich  hervor,  denn  dass  der  glaubenstrennung  nicht  alle 
schuld  an  dem  allgemeinen  verfall  beizumessen  ist,  zeigen  die  vielen 
stellen,  in  denen  ähnliche  missstände  auch  auf  katholischer  seite 
festgestellt  werden,  und  es  drängt  sich  nun  die  frage  auf:  welches 
war  der  grund  der  weitgehenden  Verwilderung?  in  wie  weit  trug 
zu  einer  solchen  die  religiöse  Umwälzung  bei,  in  wie  weit  aber  be- 
ruht sie  auf  tieferen  Ursachen?  die  letzteren  zu  finden  wird  durch 
eine  einseitig  konfessionelle  tendenz  sehr  erschwert,  so  ist  denn 
mit  Janssens  werk  das  letzte  wort  noch  nicht  gesprochen,  die  ge- 
schichtsforschung  wird  den  von  ihm  dargebotenen  stoff  und  die 
berichtigung  mancher  legende  mit  dank  hinnehmen ,  aber  den 
dingen  tiefer  auf  den  grund  gehen  müssen,  als  er  es  that.  —  angez. 
von  Fr.  Paulsen,  Litztg.  1894  (5)  142 — 147  (zwar  bietet  der 
7.  bd.  viel  lesenswertes;  doch  würde  wertvoller  als  ein  häufen  zu- 
sammengelesener daten  aus  der  Wirtschaftsgeschichte   das  ergebnis 


VIT.   Altertumskunde.  77 

einer  Untersuchung  dieser  dinge  sein),  ungünstiger  ist  die  anz. 
Lit.  cbl.  1894  (22)  781  ff.  (J.  hat  sich  den  wichtigsten  aufgaben 
des  historikers  gegenüber  unfähig  erwiesen;  seine  methode  be- 
zeichnet einen  grossen  rückschritt.)  referierende  anz.  von  M.  Schmitz, 
Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22,  302 — 305.  ferner  besprochen  von  G.  E.  Haas, 
Lit.  rundsch.  1894  (3)  91  ff.  (der  herausgeber  trifft  den  ton  des 
vfs.  wie  kein  anderer)  und,  gleichfalls  in  günstigem  sinne,  von  D., 
Österr.  Litbl.  3  (12)  362  ff.  —  der  5.  bd.,  13.  und  14.  aufl.,  wurde 
kurz  angez.  Hist.  jahrb.  14,  439. 

vgl.  auch  no.    63—69,   76,   127,  162—169   und   abt.  9  no.  46. 
59  und  77. 


Einzelne  laudscliaften.  112.  Forschungen  zur  deutschen  landes- 
und  Volkskunde,  hrsg.  von  A.  Kirchhoff.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  74. 
das  2.  heft  des  6.  bds.  (C.  Käsemacher,  Die  volksdichte  der 
thüringischen  triasmulde;  vgl.  jsb.  1892,  7,  91)  wurde  angez.  Zs. 
f.  realschulw.   18,  222. 

113.  Illustrierte  geschichte  von  Württemberg.  3.  aufl.  von 
K.  Oesterlen.  1. — 45.  lief.  Stuttgart,  süddeutsches  verlags- 
institut.  2. — 45.  lief,  ä  0,25  m.  —  nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb. 
1893,  7,  79. 

114.  J.  Hartmann,  Die  besiedelung  Württembergs  von  der 
urzeit  bis  zur  gegenwart.     Stuttgart,  S.  Gaudert  1893.    48  s.    1  m. 

kurz  angez.  Hist.  zs.   72,  545. 

115.  M.  Schwann,  Illustrierte  geschichte  von  Bayern.  3.  bd. 
(a.  u.  d.  t.  Das  neue  Bayern,  illustrierte  geschichte  des  baye- 
rischen landes  und  volks  von  der  Wiedervereinigung  Altbayerns 
bis  auf  die  neuzeit.)  Stuttgart,  süddeutsches  Verlagsinstitut.  VII, 
932  s.     14,80  m.  —  nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  77. 

116.  F.  L.  Baumann,  Geschichte  des  Allgäus.  29. — 30.  heft. 
Kempten,  Kösel.    s.  385 — 576.    ä  1,20  m.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  76. 

117.  F.  Münscher,  Geschichte  von  Hessen,  für  jung  und  alt 
erzählt.     Marburg,  N.  G    Elwert.     XI,  550  s.     6  m. 

da  die  herausgeber  nicht  mitteilen,  wann  das  werk  Münschers 
abgefasst  worden  bezw.  wann  der  vf.  gestorben  ist,  so  ist  nicht 
leicht  zu  erkennen,  ob  einige  veraltete  angaben  hätten  vermieden 
Averden  können  oder  ob  sie  dem  vf.  nicht  als  fehler  anzurechnen 
sind,  über  das  wesen  der  Stammesbildung  hat  z.  b.  die  neuere 
zeit  manche  aufklärungen  gebracht,  so  dass  die  angäbe,  die  Chatten 
hätten  schon  'am  westende  des  Himalaja'  als  stamm  bestanden, 
heute  sich  wohl  kaum  noch  in  einem  neueren  werke  finden  dürft e. 


78  VII.    Altertumskunde. 

als  'kleine  versehen  und  Unebenheiten'  darf  man  es  wohl  ansehen, 
wenn  an  einigen  stellen  der  vf.  auf  hypothese  beruhende  angaben 
macht,  ohne  deren  hypothetischen  charakter  zu  betonen,  oder  auch 
wohl  unrichtiges  ausspricht,  wie  die  aus  einer  sehr  freien  Über- 
setzung entstandene  sinnlose  angäbe,  die  Chatten  hätten  nach 
Tacitus  weder  weib  noch  kind  gehabt,  diese  kleinen  ausstellungen 
sind  aber  ganz  unwesentlich  und  ändern  nichts  an  dem  günstigen 
gesamteindruck,  den  das  buch  macht,  die  genauen  kenntnisse  des 
vfs.  und  die  Unparteilichkeit  seiner  darstellung  verdienen  alle  an- 
erkennung;  sein  buch  ist  ein  populäres  werk,  welches  auch  bei  ge- 
nauerer nachprüfung  sich  als  brauchbar  und  zuverlässig  erweisen 
dürfte,  das  werk  wird  wegen  der  glücklichen  auswahl  des  Stoffes 
wie  wegen  der  Objektivität  der  darstellung  gelobt,  dagegen  die  nach- 
lässigkeit  des  druckes  getadelt  von  0.  Bindewald,  Centralorgan 
22,  638—644. 

118.  H.  Künzel,  Grossherzogtum  Hessen,  lebensbilder  aus 
Vergangenheit  und  gegenwart.  2.  neu  bearb.  aufl.  von  F.  Soldan. 
Giessen,  E.  Eoth  1893.     XIII,   786  s.     mit  1  bild.     8  m. 

die  1.  aufl.  erschien  1856  u.  d.  t.:  Geschichte  von  Hessen, 
insbesondere  des  grossherzogtums  Hessen  und  bei  Rhein  in  chronik- 
und  geschichtsbildern,  in  einer  liederchronik  aus  dem  munde  der 
dichter,  in  mundarten,  sagen  und  Volksliedern,  in  geographischen 
bildern  und  geschichtlichen  Übersichten.  —  auf  den  inhalt  geht 
näher  ein  die  lobende  anz.  von  0.  Bindewald,  Centralorgan  21, 
446—451. 

119.  Osnabrücker  gesckichtsquellen.  hrsg.  vom  historischen 
verein  zu  Osnabrück.  2.  bd.  Osnabrück,  Rackhorst  in  komm.  —  in- 
halt: Die  niederdeutsche  bischofschronik  bis  1553.  (Beschrivinge 
sampt  den  handelingen  der  hochwerdigen  bischopen  von  Ossen- 
brugge.)  Übersetzung  und  fortsetzung  der  lateinischen  chronik 
Ertwin  Ertmans  durch  Dietr.  Lilie,  hrsg.  von  E.  Runge,  mit 
einer  schrifttafel  in  photolith.     LXIV,  381  s.     10  m. 

diese  Veröffentlichung  steht  mit  der  des  urkundenbuches 
(no.  120)  im  Zusammenhang;  der  plan  zu  dem  weitausschauenden 
werk  ist  im  Vorwort  zum  1.  bd.  der  gesckichtsquellen  veröffentlicht 
worden. 

120.  F.  Philippi,  Osnabrücker  urkundenbuch.  im  auftr.  des 
hist.  ver.  zu  Osnabrück  bearb.  und  hrsg.  bd.  I.:  die  Urkunden  der 
jähre  772—1200.  mit  einer  geschichtlichen  karte  und  einer  schrift- 
tafel in  lichtdruck.  Osnabrück,  Rackhorst  1892.  XXVI,  412  s. 
10  m. 


.VII.    Altertumskunde.  79 

bei  der  räumlichen  Umgrenzung  des  zu  behandelnden  gebietes 
ist  auf  die  zu  erwartenden  ähnlichen  Veröffentlichungen  über  die 
sprengel  von  Münster,  Paderborn  und  Minden  sowie  über  das  olden- 
burgische Münsterland  in  der  weise  rücksicht  genommen  worden, 
dass  die  dort  zur  publikation  gelangenden  Urkunden  in  das  Osna- 
brücker urkundenbuch  nicht  aufgenommen,  dagegen  die  anderweitig 
von  der  Veröffentlichung  ausgeschlossenen,  dem  Osnabrücker  sprengel 
zugehörigen  Urkunden  berücksichtigt  worden  sind,  doch  sind  alle 
Urkunden  und  urkundlichen  erwähnungen  der  bischöfe  von  Osna- 
brück und  ebenso  diejenigen  teile  aus  auswärtigen  heberegistern, 
in  denen  orte  des  sprengeis  erwähnt  werden,  aufgenommen  worden, 
als  zeitlicher  ausgangspunkt  gilt  die  erste  geschichtliche  erwähnung 
des  bistums.  vollständig  abgedruckt  werden  die  Urkunden,  in 
denen  die  in  den  kreis  der  publikation  gezogenen  persönlichkeiten 
handelnd  auftreten;  blosse  erwähnungen  derselben  sind  in  regesten- 
form  gegeben,  in  einem  exkurs  wird  die  echtheit  der  königsur- 
kunden  behandelt  und  im  Zusammenhang  damit  der  Jahrhunderte 
lange  zehntenstreit  dargestellt,  es  folgen  kurze  angaben  über  die 
rechtlichen  Verhältnisse  des  bischofs  und  des  kapitels,  der  stände, 
des  lehenshofes ,  der  stadt  Osnabrück  sowie  über  die  bäuerlichen 
Verhältnisse.  —  auf  einzelheiten  geht  näher  ein  die  lobende  anz. 
von  W.  Varges,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22,  280—284  und  Lit.  cbl. 
1893  (41)  1461. 

121.  C.  L.  Niemann,  Das  oldenburgische  Münsterland  in 
seiner  geschichtlichen  entwickelung.  —  vgl.  jsb.  1892,  7,  98.  — 
nach  der  anz.  von  P.  J.  Blök,  Hist.  zs.  70,  340  f.  erweckt  der 
inhalt  des  weitschweifigen  werkes  wenig  allgemeines  interesse. 

122.  Gr.  Sello,  Beiträge  zur  geschichte  des  landes  Würden. 
—  vgl.  jsb.  1892,  18,  19.  —  die  anz.  von  P.  J.  Blök,  Hist.  zs. 
70,  341  f.  bestreitet  einzelnes  aus  dem  inhalt  und  bezeichnet  den 
dritten,  die  rechtsquellen  umfassenden  teil  des  werkes  als  den 
wichtigsten. 

123.  W.  Raabe,  Mecklenburgische  Vaterlandskunde.  2.  aufl. 
1. — 18.  lief.  Wismar,  Hinstorff.  ä  1  m.  — ■  nicht  geliefert.  — 
angez.  Rost.  ztg.  1894  no.  214;  Meckl.  nachr.  1894  no.  105,  Rost, 
anz.  1894  no.  197. 

124.  Mecklenburgisches  urkundenbuch.  hrsg.  von  dem  ver. 
f.  meckl.  gesch.  u.  altertumskunde.  16.  bd.  [13G6 — 1370.]  Schwerin, 
Baerensprung  1893.     666  s.  4°.     16  m. 

nicht  geliefert.  —  wegen  des  zu  grossen  anschwellens  des  Stoffes 
empfiehlt  K. — L.,  Lit.  cbl.  1894  (38)  1365  f.  häufigere  anwendung 
der  regestenform. 


80  VII.   Altertumskunde. 

125.  A.  Rische,  Geschichte  der  grafschaft  Schwerin  bis  zum 
jähre  1358.  progr.  (no.  654)  des  realgymn.  zu  Ludwigslust  1893. 
I,  G4  s. 

der  vf.  giebt  auf  grund  der  quellenschriftsteiler  und  des 
mecklenburgischen  urkundenbuches  eine  darstellung  zunächst  der 
politischen  geschichte  der  grafschaft;  in  einem  zweiten  teil  sollen 
die  inneren  Verhältnisse  behandelt  werden. 

126.  Geschichtsquellen  der  provinz  Sachsen  und  angrenzender 
gebiete,  hrsg.  von  der  histor.  komm,  der  prov.  Sachsen.  Halle, 
0.  Hendel.  27.  bd.  Urkundenbuch  der  stadt  Magdeburg.  [1403 — 
1464.]  bearb.  von  Gust.  Hertel.  VIII,  864  s.  mit  5  siegeltaf. 
15  m. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  81.  —  mehrere  Ver- 
besserungen wünscht  W.  Varges,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22,  285  f. 

127.  W.  Schultze,  Geschichtsquellen  der  provinz  Sachsen 
im  mittelalter  und  in  der  reformationszeit.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  82. 
—  angez.  Geschbl.  f.  stadt  u.  land  Magdeb.  28,  432  f.  und  von 
M.  P(erlbach),  Cbl.  f.  bibliotheksw.  1893,  490—493. 

128.  H.  Ehrenberg,  Urkunden  und  aktenstücke  zur  ge- 
schichte der  in  der  heutigen  provinz  Posen  vereinigten  ehemaligen 
polnischen  landesteile.     Leipzig,  Veit  1892.     LLX,  700  s. 

den  fleiss  und  Sammeleifer  des  herausgebers  lobt  A.  M.,  Hist. 
jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  438  f. 

129.  Fr.  Hengstenberg,  Geschichte  des  Deutschtums  in 
der  provinz  Posen  vor  ihrem  ersten  anfall  an  Preussen.  für  die 
deutsche  Jugend  der  provinz  dargestellt,  progr.  (no.  172)  des 
königl.  realgymn.  in  Rawitsch.     91  s.     mit  einem  Stadtplan. 

130.  M.  Morgenbesser,  Geschichte  von  Schlesien.  —  vgl. 
jsb.  1892,  7,  110.  —  angez.  von  A.  Wagner,  Kwartaln.  histor. 
7,  97  f. 

131.  Ed.  Hawelka,  Die  deutsche  besiedelung  und  die 
namen  des  Braunauer  ländchens  in  Böhmen.     Globus  65  (4)  67  ff. 

die  besiedelung  erfolgte  am  ende  des  12.  und  zu  anfang  des 
13.  jahrh.  von  Glatz  her.  die  namen  weisen  grossenteils  auf  ober- 
deutsche, zum  geringeren  teil  aber  auch  auf  niederdeutsche  grün- 
der  hin. 

132.  J.  Heibig,  Geschichte  von  Friedland.  6. — 8.  lief. 
Friedland,  Weeber.     ä  0,40  m. 

nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.   1893,   7,  89. 


VII.   Altertumskunde.  81 

133.  B.  Bretholz,  Geschichte  Mährens.  1.  bd.,  1.  abt.  [bis 
906.]     Brunn,  Winiker  in  komm.   1893.     XII,   120  s.     2  m. 

nicht  geliefert.  —  kurze  lobende  anz.  von  Hb.  Lit.  cbl.  1894 
(5)  141. 

134.  Zimmermann  und  Werner,  Urkundenbuch  zur  ge- 
schichte  der  Deutschen  in  Siebenbürgen,  bd.  1.  [1191 — 1342.] 
no.   1 — 582.    Hermannstadt,  Michaelis  1893.    XXX,  620  s.  u.  4  taf. 

135.  G.  Strakosck-Gfrassmann,  Geschichte  der  Deutschen 
in  Österreich-Ungarn.  1.  bd.  von  den  ältesten  zeiten  bis  zum 
jähre  955.     Wien,  Konegen   1895.     V,  551   s. 

mehr  als  500  Seiten  über  einen  verhältnismässig  kurzen  Zeit- 
raum! und  doch  rechtfertigt  sich  der  umfang  der  arbeit  durch  die 
menge  der  Völker,  welche  nach  einander  auf  dem  weiten  gebiete 
Österreich-Ungarns  aufgetreten  sind,  und  durch  die  Jahrhunderte 
langen  kriege,  welche  auf  diesem  gebiete  stattgefunden  haben,  dass 
die  ausführliche  darstellung  aller  dieser  kämpfe  fast  ermüdend 
wirkt,  ist  nicht  die  schuld  des  vfs.  es  ist  bei  einem  solchen  gegen- 
stände und  einer  so  eingehenden  darstellung  in  rücksicht  auf  den 
hier  zur  Verfügung  stehenden  räum  geradezu  unmöglich,  den  einzel- 
heiten  des  inhaltes  gerecht  zu  werden,  und  die  herausgreifung  ein- 
zelner punkte  hat  in  diesem  falle  wenig  zweck,  jedenfalls  ist  der 
fleiss  des  vfs.,  seine  genaue  und  umfassende  berücksichtigung  der 
quellenschriftsteller,  deren  fast  immer  sehr  vorsichtige  und  ver- 
ständige beurteilung  und  die  sorgfältige  beachtung  der  inschriften 
ebenso  wie  der  zahlreichen  funde  zu  loben,  der  band  umfasst  die 
ersten  beiden  bücher.  aus  dem  ersten  'Die  Germanen  in  den  Donau- 
ländern zur  Römerzeit'  interessiert  uns  hier  ausser  den  Unter- 
suchungen über  die  einzelnen  deutschen  stamme  namentlich  das 
kapitel.  welches  die  kultur  der  Germanen  in  den  Donauländern  zur 
Römerzeit  behandelt,  und  aus  dem  zweiten  buche  'Die  entstehung 
des  Deutschtums  in  den  Ostalpenländern'  besonders  die  aus- 
führungen  über  die  besiedelung  und  kultur  in  den  Ostalpen- 
ländern von  814 — 911.  die  sprachliche  form  ist  abgesehen  von 
einigen  Austriacismen  und  redewendungen  wie  s.  IV  'Hessen  mir 
erkennen'  fliessend  und  angenehm,  für  die  fortlassung  des  litte- 
raturverzeichnisses  ist  kein  hinreichender  grund  angegeben;  ein  re- 
gister,  das  anscheinend  erst  zum  gesamtwerk  gegeben  werden  soll, 
wäre  schon  für  den  ersten  band  erwünscht. 

136.  Ottokars  österreichische  reimchronik,  hrsg.  von  J.  See- 
müller. —  vgl.  jsb.  1893,  14,  51.  —  anerkennende  anz.  des 
1.  halbbds.  von  F.  Ilwof,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  19,  306  f. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1894.)  6 


32  VIT.    Altertumskunde. 

137.  A.  Huber,  Geschichte  Österreichs.  4.  bd  XX,  555  s. 
Gotha,  F.  A.  Perthes  1892.     11   m. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  90.  —  angez.  von  F.  Ilwof,  Mitt.  a.  d. 
hist.  litt.  20,  356 — 361.  —  umfassende  beherrschung  des  quellen- 
materials  und  durchaus  zutreffende  beurteilung  rühmt  J.  Loserth, 
Hist.  zschr.  72,  327  ff. 

138.  K.  von  Hauser,  Die  alte  geschichte  Kärnthens.  Klagen- 
furt 1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  91.  —  kurz  angez.  von  J.  Szom- 
bathy,  Mitt.  d.  anthr.  ges.  in  Wien  24,  210;  ferner  besprochen 
von  F.  Ilwof,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22  (2)  138  ff.  (durch  gründ- 
lichkeit  sich  auszeichnend.)  kurze  lobende  anz.  von  A.  M.,  Hist. 
Jahrb.  15,  644. 

139.  J.  Dierauer,  Geschichte  der  schweizerischen  eidge- 
nossenschaft.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  92.  —  lobende  anz.  des  1.  bds. 
von  P.  Foss,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  20,  250  f. 

140.  W.  Oechsli,  Quellenbuch  zur  Schweizergeschichte,  neue 
folge.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  93.  —  angez.  von  E.  Heyck,  Litztg. 
1894  (28)  880  f.     (eine  vortreffliche  auswahl.) 

141.  P.  C.  Planta,  Geschichte  von  Graubünden,  in  ihren 
hauptzügen  gemeinfasslich  dargestellt.  2.  aufl.  Bern,  K.  J.  Wyss. 
VIII,  441  s.     mit  1  färb,  karte.     6  m.  —  nicht  geliefert. 

vgl.  auch  no.  70,  71,  101  und  abt.  9  no.  44,  48  und  59. 


142.  Chroniken  der  schwäbischen  städte.  Augs- 
burg III.  (=  Chroniken  der  deutschen  städte.  22.)  —  vgl.  jsb. 
1893,  7,  95  und  8,  36.  —  referierende  anz.  von  Hollaender, 
Hist.  zs.  72,  317  ff. 

143.  J.  E.  Priem,  Geschichte  von  Nürnberg.  2.  aufl. 
5. — 18.  lief.  Nürnberg,  Raw.  ä  0,40  m.  —  nicht  geliefert.  — 
vgl.  jsb.  1893,  7,  96. 

144.  Chr.  Meyer,  Quellen  zur  geschichte  der  stadt  Bayreuth, 
vgl.  abt.  8,  35. 

145.  Quellen  zur  geschichte  der  stadt  Hof.  hrsg.  von 
Chr.  Meyer.     Hof,  R.  Lion.     XXX,  486  m.     mit  3  taf.     11  m. 

inhalt:  einleitung.  Enoch  Widmanns  chronik  der  stadt  Hof. 
Jak.  Schlemmers  geschichte  der  belagerung  der  stadt  Hof  im 
jähre  1553.  register.  —  die  den  beiden  quellenschriften  vorauf- 
gehende einleitung  beschäftigt  sich  mit  der  älteren  geschichte  der 
stadt  Hof  und  mit  der  person  der   beiden   geschichtschreiber.     zur 


VII.   Altertumskunde.  &3 

ergänzung  dienen  mehrere  nrkunden,  zwei  alte  plane  und  eine  von 
nürnbergischer  seite  stammende  darstellung  der  belagerung  von 
1553.  —  vgl.  abt.  8,  34  und  15,  132. 

146.  H.  Boos,  Quellen  zur  geschichte  der  stadt  Worms.  II. 
vgl.   jsb.    1893,    7,    94.  —  im    ganzen  anerkennende  anz.  von 

Ge.  Liebe,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  19,  308  f. 

147.  H.  Averdunk,  Geschichte  der  stadt  Duisburg  bis  zur 
endgültigen  Vereinigung  mit  dem  hause  Hohenzollern  1666.  mit 
einem  alten   Stadtplan.     1.  abt.    Duisburg,   J.  Ewich.     343  s.    5  m. 

nicht  geliefert. 

148.  K.  Tücking,  Geschichte  der  stadt  Neuss. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  98.  —  angez.  von  0.  R.  Redlich,  Mitt.  a. 
d.  hist.  litt.  21,  255 — 259  (der  vf.  hat  es  versäumt,  seinen  stoff  zu 
beleben  und  zu  gestalten.)  —  der  einleitende  teil,  der  die  römische 
zeit  behandelt,  wird  abgelehnt  von  C.  Koenen,  Jahrb.  d.  v.  v. 
altertumsfr.  im  Rheinland  92,  245  ff. 

149.  W.  Richter,  Studien  und  quellen  zur  Paderborner  ge- 
schichte.    1.  teil.     Paderborn,  Junfermann.     IV,   151  s.     2  m. 

die  im  1.  teil  vereinigten  aufsätze  gehören  nicht  in  das  gebiet 
dieses  Jahresberichtes. 

150.  F.  Muhlert,  Chronologischer  abriss  der  geschichte 
Göttingens.    Göttingen,  Peppmüller.  32  s.  0,60  m.  —  nicht  geliefert. 

151.  G.  Bode,  Urkundenbuch  der  stadt  Goslar.  —  vgl.  jsb. 
1893,  7,  81.  —  angez.  N.  arch.  f.  alt.  d.  geschichtsforsch.  19,  262, 
nachr.  no.  63;  ferner  von  E.  J(acobs),  Zs.  d.  Harzv.  f.  gesch.  26, 
448  ff.  und  von  Weiland,  Gott.  gel.  anz.  1894,  375. 

152.  K.  Koppmann,  Beiträge  zur  geschichte  der  stadt  Rostock, 
hrsg.  im  auftr.  d.  ver.  f.  Rostocks  altertümer.  3.  heft.  Rostock, 
Stiller  in  komm.  III,  112  s.  2  m.  —  nicht  geliefert.  —  vgl. 
jsb.   1892,  7,  130. 

153.  W.  von  Bippen,  Geschichte  der  stadt  Bremen.  —  vgl. 
jsb.  1893,  8,  27.  —  durch  wissenschaftlichkeit  des  Inhalts  und 
durch  klare,  anziehende  darstellung  ausgezeichnet  nach  Carl  Ko eh ne, 
Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  21,  314 — 317.  —  ferner  angez.  von  E.  Dünzel- 
mann,  Brem.  jahrb.  16,  179;  und  von  Kühtmann,  Hans,  ge- 
schichtsbl.  20,  183—191. 

154.  R.  Ehmk  und  W.  von  Bippen,  Bremisches  urkunden- 
buch.    5.  bd.,  2.  lief.     Bremen,  C.  Ed.  Müller.     192  s.  4°. 

6* 


84  "VII.   Altertumskunde. 

155.  P.  Hasse,  Die  anfange  Lübecks.  Vortrag.  Lübeck,  Lübcke 
u.  Hartmann  1893.     23  s.     0,50  m. 

eine  zur  erinnerung  an  das  750jährige  bestehen  der  stadt 
Lübeck  verfasste,  kurze  und  populäre  darstellung.  —  kurze  anz. 
von  Girgensohn,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22,  288  f. 

156.  Urkundenbuch  der  stadt  Lübeck,  hrsg.  vom  ver.  f.  lüb. 
gesch.  9.  Lübeck,  Schmersahl.  V  u.  VI,  s.  321—384.  VII  u. 
VIII,  s.  485—638.  IX  u.  X,  s.  639—777.  XI  u.  Xu,  s.  801— 
1028.     4°. 

157.  W.  Leinung  und  R.  Stumvoll,  Aus  Magdeburgs  sage 
und  geschichte.  —  vgl.  abt.  10,  68. 

158.  F.  A.  Wolter,  Geschichte  der  stadt  Magdeburg.  2.  aufl. 
Magdeburg,  Faber  1890.  X,  375  s.  mit  15  taf.,  abbild.  und 
6  planen.     6  m. 

nachdem  die  erste  aufl.  dieses  werkes  schon  1844  erschienen 
ist,  hat  der  vf.  seine  Jugendarbeit  einer  gründlichen  Umarbeitung 
vollzogen,  die  freilich,  nachdem  inzwischen  die  verschiedenen  aufl. 
des  HofFmannschen  werkes,  die  Untersuchungen  von  v.  Mülver- 
stedt,  Droysen,  Wittich,  Opel  und  Dittmar  erschienen  sind,  mehr 
einem  neubau  als  einem  um-  und  ausbau  ähnelt,  des  vfs.  absieht 
ist  es ,  durch  eine  populäre  darstellung  das  interesse  an  der  ge- 
schichte seiner  Vaterstadt  zu  erwecken  und  zu  beleben,  und  er  hat 
dabei  weniger  auf  neue  ergebnisse  als  auf  sorgfältige  berück- 
sichtigung  der  neueren  forschungen  gesehen,  der  politischen  ge- 
schichte schliesst  sich  am  ende  jedes  kapitels  die  darstellung  der 
inneren  Verhältnisse  an.  die  beigegebenen  holzschnitte  enthalten 
05  abbild.  des  Stadtwappens  in  chronologischer  entwickelung; 
ferner  sind  fünf  plane  der  stadt  beigegeben. 

159.  Gr.  F.  Hertzberg,  Geschichte  der  stadt  Halle  a.  S.  — 
vgl.  1893,  8,  40.  —  lobende  anz.  des  2.  bds.  von  A.  Hor- 
tzschansky,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  19,  352  ff.  —  im  dritten  ist  der 
vf.  zu  sehr  der  last  des  materials  erlegen  nach  der  anz.  von  v.  der 
Kopp,  Litztg.  1894  (4)  115  f. 

160.  G.  Trautenberger,  Die  chronik  der  landeshauptstadt 
Brunn.  3.  bd.  s.  1 — 80.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  109.  —  das  vor- 
liegende erste  drittel  des  3.  bds.,  welches  die  zeit  von  1519 — 1593 
umfasst,  enthält  vieles  für  die  reformationsgeschichte  wichtige. 

161.  E.  Guglia,  Geschichte  der  stadt  Wien.  —  vgl.  jsb. 
1892,  7,  133.  —  angez.  Mitt.  d.  k.  k.  central-komm.  z.  erforsch, 
d.  denkm.  1892,  184  f.;  Wiener  ztg.   1892  no.   251. 

vgl.  auch  no.  109,  119,  120  und  abt.  9  no.  61—89. 


VII.   Altertumskunde.  85 

Römer,  (auswahl.)  162.  Wieg  and,  Die  schlacht  zwischen 
Caesar  und  Ariovist.  Mitt.  d.  ges.  f.  erhalt,  d.  geschichtl.  denkm. 
im  Elsass  16,  1 — 9. 

163.  0.  Kern m er,  Arminius.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  111.  — 
angez.  von  Ge.  Wolff,  Berl.  phil.  wochenschr.  13  (48)  1521  ff. 
(feuilletonistisch,  reich  an  allgemeinen  Wendungen),  ferner  von  A., 
Lit.  cbl.  1893  (42)  1499  (die  arbeit  genügt  in  keiner  weise  den 
anforderungen).  —  abgelehnt  von  P.  v.  R(ohden),  Hist.  zs.  73,  75. 

164.  W.  Fischer,  Armin  und  die  Römer.  —  vgl.  jsb.  1893, 
7,  112.  —  abgelehnt  von  P.  v.  R(ohden),  Hist.  zs.  73,  75;  über 
das  ziel  hinausschiessend,  wenn  auch  gewandt  und  begeistert  ge- 
schrieben, nach  R.  Opitz,  Bl.  f.  lit.  unth.  1894  (30)  471  f.;  durch- 
aus überzeugend  nach  Rob.  Schneider,  Centralorgan  22,  314. 

165.  Edm.  Meyer,  Untersuchungen  über  die  schlacht  im 
Teutoburger  walde.     Berlin,  Gaertner  1893.     232  s.     6  m. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  114.  die  dort  kurz  angezeigte  abhandlung 
über  das  datum  der  schlacht  im  Teutoburger  walde  ist  in  dem  vor- 
liegenden buch  s.  1 — 55  wiederholt  und  um  die  beiden  ange- 
kündigten Untersuchungen  vermehrt  worden,  die  erste  derselben 
'Zur  kritik  des  Dio  Cassius'  (s.  56 — 195)  sucht  den  bericht  Dios 
über  die  Teutoburger  schlacht  dadurch  als  den  richtigeren  zu  er- 
weisen, dass  sie  die  namentlich  von  Hirschfeld,  Abraham  und 
Asbach  gegen  seine  glaubwürdigkeit  erhobenen  vorwürfe  zu  wider- 
legen versucht,  ist  auch  in  dieser  beziehung  keineswegs  das  letzte 
wort  gesprochen  und  jedenfalls  die  frage,  ob  Plorus  und  Vellejus 
oder  Dio  die  bessere  quelle  sei,  eine  der  allerschwierigsten,  so  muss 
man  dem  vf.  doch  für  die  eingehende  behandlung  dieser  frage  und 
für  die  übersichtliche  Zusammenstellung  der  gegen  Dios  glaub- 
würdigkeit erhobenen  einwendungen  dank  wissen  und  ihm  in  den 
wesentlichsten  punkten  recht  geben,  die  3.  abhandlung:  'Die  ört- 
lichkeit der  Teutoburger  schlacht'  (s.  196 — 230)  wendet  sich 
namentlich  gegen  Mommsens  Barenau-hypothese.  diese  wird  ihren 
autor  ohnehin  wohl  nicht  lange  überleben  und  würde  kaum  zu 
grösserem  ansehen  gekommen  sein,  wenn  sie  nicht  durch  einen  be- 
rühmten namen  gedeckt  würde;  immerhin  sind  zur  zeit  die  vor- 
liegenden ausführungen  Meyers  noch  keineswegs  als  überflüssig  zu 
bezeichnen,  dass  der  verf.  zu  keinen  bestimmten  ergebnissen  über 
die  örtlichkeit  der  schlacht  kommt,  spricht  mehr  für  seine  metho- 
dische Sorgfalt,  als  wenn  er  die  bereits  vorhandenen  ansichten 
wieder  um  eine  —  diesmal  aber  ganz  sichere  —  vermehrt  hätte. 
—  die  anz.  von  A.  R.,  Lit.  cbl.  1894  (1)  4  f.  lobt  die  vorsieht 
und  besonnenheit    des   vf.   und   findet   nur    den    letzten    teil,    nach 


86  VIT.   Altertumskunde. 

welchem  Varus  beim  hinmarsch  die  Strasse  von  der  Lippequelle 
nach  Hameln  benutzt  und  in  nicht  zu  grosser  entfernung  von  ihr 
rechts  oder  links  sein  lager  gehabt  haben  muss,  unbefriedigend. 
—  den  wesentlichsten  ergebnissen  vermag  nicht  zuzustimmen 
Ad.  Bauer,  Zs.  f.  österr.  gymn.  45,  639 — 643.  —  die  anz.  von 
Dietrich,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  22,  273  ff.  stimmt  dem  günstigen 
urteil  über  Dio  Cassius  bei.  —  nach  der  anz.  von  P.  v.  R(ohden), 
Hist.  zs.  73,  74  f.  besteht  der  wert  des  buches  in  der  Wider- 
legung vieler  hypothesen. 

166.  Th.  v.  Stamford,  Das  Schlachtfeld  im  Teutoburger 
walde.  —  vgl.  jsb.  1893,  7,  113.  —  die  anz.  von  P.  v.  Rohden 
vermisst  philologische  kenntnisse  in  der  fleissigen  arbeit.  —  gegen 
die  besprechung  jsb.  1893,  7,  113  wendet  sich  der  vf.  D.  armee- 
zeitung  6  no.  10;  vgl.  das.  no.  20. 

167.  AI.  Riese,  Über  die  schlacht  im  Teutoburger  walde. 
Korrbl.  d.  westd.  zs.  9,  142  ff. 

168.  Th.  v.  Stamford,  Der  rachekrieg  des  Germanicus 
10  n.  Chr.     Quartalbl.  d.  ver.  f.  hess.  gesch.   1890,  100—124. 

169.  F.  Knoke,  Die  kriegszüge  des  Germanicus  in  Deutsch- 
land, nachtrag.  —  vgl.  jsb.  1890,  7,  113.  —  die  gründlichkeit 
und  den  fleiss  des  vfs.  lobt  L.  Freytag,  Centralorgan  22,  315. 

170.  G.  Marina,  Romania  e  Germania.  —  vgl.  jsb.  1892, 
7,  146.  —  abgelehnt  von  Fr.  Kauffmann,  Litbl.  f.  germ.  phil. 
15  (6)  179  f. 

171.  Ph.  Fabia,  Les  sources  de  Tacite  dans  les  histoires  et  les 
annales.     Paris,  Colin  et  comp.  1893.     XXII,  462  s. 

vgl.  jsb.  1893,  7,  125.  —  als  brauchbar  für  den  geschichts- 
forscher  bezeichnet  von  P.  B.,  Rev.  d.  phil.  18,  198  f.  —  ferner 
angez.  Lit.  cbl.  1894  (17)  600  f.  (von  nun  an  werden  die  deut- 
schen forscher  zu  Fabias  buch  greifen  müssen,  das  zum  ersten- 
male  die  quellenanalyse  zusammenhängend  und  methodisch  unter- 
nimmt.) —  v.  Domaszewski,  Litztg.  1894  (24)  747  f.  erkennt 
an,  dass  die  Untersuchungen  mit  umsieht,  fleiss  und  vollständiger 
kenntnis  der  einschlägigen  arbeiten  geführt  sind. 

172.  Tacitus,  Agricola  and  Germama.  With  introduetion 
and  notes  by  H.  M.  Stephen  so  n.  Cambridge,  university  press. 
XX,  175  s.     3  sh. 

173.  Tacitus,  Germania.  With  introduetion  by  R.  F.  Davis. 
Methuen.     2  sh. 


"VIII.    Kulturgeschichte.  87 

174.  Tacitus,  Agricola  and  Germania,  ed.  by  Grosvenor 
Hopkins.  ■ —  vgl.  jsb.  1893,  7,  128.  —  nach  der  anz.  von 
F.  G.  Moore,  Class.  Rev.  8,  8,  367  sind  hier  die  ausgaben  von 
Draeger  und  Schweizer-Sidler  für  amerikanische  studienzwecke 
hergerichtet  worden. 

175.  Germania,  ed.  by  H.  Furneaux.  —  als  eine  wohlge- 
lungene ausgäbe  bezeichnet  von  E.  Thomas,  Rev.  crit.  28,  2 
(49)  409. 

176.  Germania,  erklärt  von  K.  Tücking.  8.  aufl.  Pader- 
born, Schöningh.     0,60  m. 

vgl.  jsb.  1891,  7,  88.  —  auf  mehrere  einzelheiten  geht  ein  die 
anz.  von  Bender,  N.  korrbl.  f.  d.  realsch.  Württemb.  9,  417  f.  — 
die  änderungen  und  besserungen  gegenüber  den  vorigen  aufl.  hebt 
hervor  U.  Zernial,  Berl.  phil.  wochenschr.  1895  (2)  41  — 14. 

177.  R.  Wünsch,  De  Taciti  Germaniae  codicibus  Germa- 
nicis.     diss.    Marburg,  Sömmeriag  1893.     127  s. 

der  vf.  sucht  hauptsächlich  die  meinungen  von  Holder  und 
Bährens  über  den  cod.  Hummelianus  und  den  cod.  y,  welcher  an- 
geblich der  archetypus  des  Monacensis  und  Stuttgartiensis  gewesen 
sein  soll,  als  irrig  zu  erweisen.  —  als  eine  mühevolle  und  peinlich 
sorgfältige  arbeit  bezeichnet  von  J.  Prammer,  Litztg.  1894 
(19)  585. 

178.  Herrn.  Möller,  Zu  kap.  2S  der  Germania.  Zs.  f.  d. 
altert.  38,  22—27. 

vgl.  auch  no.  52,  54,  59,  03.  Böhm. 


VIII.   Kulturgeschichte. 

AllgOllloiilCS.  1.  Zeitschrift  für  kulturgeschichte,  hrsg.  von 
G.  Steinhausen,  neue  (4)  folge  der  Zeitschrift  für  deutsche 
kulturgeschichte.     Berlin,  Felber  1894. 

vgl.  jsb.  1893,  8,  2.  —  angez.  Lit.  cbl.  1893  (45)  1609.  — 
1.  bd.  2.  und  3.  heft.  (s.  145—272.)  1.  F.  v.  Bezold,  Über  die 
anfange  der  Selbstbiographie  und  ihre  entwicklung  im  ma.  —  eine 
gediegene,  feinsinnig  geschriebene  studie.  die  entstehung  dieser 
litteraturgattung,  die  neben  Augustin  einen  Petrarka,  Rousseau, 
Goethe  aufweist,  wäre  zunächst  in  der  Jugendzeit  des  Christentums 
zu  suchen,  dabei  kommt  die  frage  in  betracht:  sind  vor  Augustin 
keine  spuren  derselben  nachweisbar  und  ist  wirklich  eine  kluft  von 
1000  Jahren  zwischen  den  bekenntnissen  des   lateinischen  kirchen- 


88  VIII.   Kulturgeschichte. 

vaters  und  denen  des  italienischen  humanisten?  zunächst  werden 
einige  belege  dafür  gegeben,  dass  in  der  christlichen  weit  ein 
hang  zur  selbstschilderung  in  erbaulicher  absieht  vorhanden  war. 
dann  zeigt  auch  die  litterarisch  so  tief  stehende  zeit  des  fünften 
bis  zehnten  jahrh.  die  neigung  der  autoren,  über  die  eigene  person 
niitteilungen  zu  machen :  bei  Sulpicius  Severus ,  Gregor  von 
Tours  u.  a.  das  zehnte  jahrh.  bringt  eine  neue  entwicklung;  aber 
auch  die  ergüsse  des  Ratherius  sind  keine  eigentliche  Selbst- 
biographie, und  Otloh  ist  visionenerzähler.  der  Franzose  Gui- 
bert von  Nogent  (j  1124)  zeigt  keime  einer  neuen  Weltan- 
schauung. Peter  Abälards  (f  1142)  'geschickte  meines  Unglücks' 
zeigt,  wie  erlauchte  geister  über  die  mönchische  einseitigkeit  der 
zeit  hinauswuchsen,  'seit  dem  zwölften  jahrh.  nimmt  die  religiöse 
Selbstbiographie  in  den  kreisen  der  berühmten  visionärinnen  und 
ihrer  mitfühlenden  Vertrauensmänner  immer  mehr  einen  ausge- 
sprochenen weiblichen  charakter  an',  eine  geistliche  erotik  empfind- 
samster art  setzt  ein.  die  bewegung,  die  zur  genesung  dieses 
krankhaften  geisteslebens  führen  sollte,  tritt  ein.  Dantes  vision 
(divina  commedia)  ist  das  erste  zeichen  derselben.  —  2.  W.  Lie be- 
ll am,  Aus  dem  Vereins wesen  im  römischen  reiche.  —  im  3  artikel 
behandelt  G.  Winter,  Die  begründung  einer  sozialstatistischen  me- 
thode  in  der  deutschen  geschichtschreibung  durch  Karl  Lamprecht. 
—  4.  P.  Bahlmann,  Münsterische  fastnachtsbelustigungen. 

1.  bd.  4.  heft.  —  s.  273 — 351.  1.  G.  Liebe,  Die  anfange  der 
lombardischen  Wechsler  im  deutschen  mittelalter.  —  forscht  zu- 
nächst der  herkunft  des  Wortes  lombarden  (lamparten,  cauvercini, 
caorsini)  nach  und  giebt  der  von  Hüllmann  (städtewesen  im 
mittelalter,  II,  44)  vorgeschlagenen  erklärung  als  campsores 
(wechsler)  den  vorzug.  commanditen  italienischer  banken  seit 
dem  12.  jahrh.  über  ganz  Westdeutschland  verbreitet,  zuerst  1227 
in  Trier.  Wechsel-  und  leihgeschäfte  auf  pfänder  bildeten  das 
hauptgewerbe ;  rechtlich  wurden  sie  den  Juden  ähnlich  behandelt, 
mit  denen  sie  die  eigenschaft  als  fremde  und  inhaber  eines  verhassten 
gewerbes  teilten.  —  2.  K.  Adam,  Das  reisestammbuch  des  D.  Albr. 
Plato  von  1607 — 1616.  ein  charakteristischer  beitrag  zur  pere- 
grinatio  academica.  —  3.  G.  Sello,  Der  löwenkampf  graf  Fried- 
richs von  Oldenburg  in  sage,  kunst  und  dichtung.  —  um  die  mitte 
des  elften  jahrh.  geschehen,  wird  der  kämpf  zuerst  in  der  älteren 
chronik  von  Rastede  erzählt,  weitere  Verbreitung  fand  die  sage 
aber  erst  durch  des  Superintendenten  Hamelmann  1589  abge- 
schlossene chronik  von  Oldenburg,  auch  in  der  kunst  kommt  sie 
zur  geltung.  in  der  dichtung  lebt  sie  weiter  in  einem  'Hede', 
dessen  abfassung  Sello  nicht  vor  1514,  resp.  nicht  vor  dem  bekannt- 
werden der  Schiphower'schen  chronik  annimmt.  —  4.  K.  Bieder- 


VIII.   Kulturgeschichte.  89 

mann,  Zur  förderung  der  kulturgeschichte  durch  laien.  — 
5.  G.  Liebe,  Bahrrecht  und  fürbitte  in  deutschen  städten  des 
mittelalters.  das  bahrrecht  war  dazu  bestimmt,  den  schuldigen 
zu  überführen,  die  fürbitte  dagegen,  ihn  der  strafe  zu  entziehen,  das 
bahrrecht  ist  eine  form  des  gottesurteils,  das  neben  dem  eide  das 
einzige  beweismittel  des  alten  deutschen  kriminalverfahrens  bildet, 
eine  fülle  von  material  erläutert  dies.  —  6.  H.  Simons feld,  Zur 
geschichte  des  Fondaco  dei  Tedeschi  in  Venedig. 

2.  bd.  1.  heft.  s.  1—96.  -  1.  F.  v.  Krones,  Karl  von 
Zierotin  und  sein  tagebuch  vom  jähre  1591.  —  es  ist  kein  tage- 
buch,  das  sich  in  flüchtig  hingeworfenen  aufzeichnungen  bewegt; 
'wir  begegnen  längeren  rückblicken  auf  vergangenes ,  episoden, 
welche  persönlichkeiten  des  engeren  und  weiteren  Verkehrs  Ziero- 
tins  auf  der  bildfläche  erscheinen  lassen  und  uns  die  entstehungs- 
geschichte  ihrer  beziehungen  zu  unserem  gewährsmanne  und  dessen 
urteil  über  ihren  wert  eingehend  darlegen'.  —  2.  K.  Biedermann, 
Die  Faustsage  nach  ihrer  kulturgeschichtlichen  bedeutting.  —  der 
internationale  charakter  der  sage  wird  hervorgehoben  und  gezeigt, 
wie  dr.  Johannes  Faust  der  eigentliche  träger  und  Vertreter  dieser 
sage  ward,  die  'Faustbücher'  werden  besprochen  und  der  kultur- 
geschichtliche wert  der  sage  eingehend  erörtert  mit  hervorhebung 
ihrer  eigentümlichen  Stellung  in  der  'teufelslitteratur'  überhaupt.  — 
3.  G.  Liebe,  Zur  geschichte  der  uniform  in  Deutschland, 
der  interessante  kleine  aufsatz  aus  bewährter  feder,  der  eine  fülle 
höchst  wertvollen  materials  verarbeitet,  giebt  namentlich  interessante 
bemerkungen  zur  geschichte  der  uniform  im  dreissigjährigen  kriege. 
—  in  no.  4  giebt  0.  Bieder  viel  neues  und  lesenswertes  über 
'totenbretter  im  bayrischen  wald  mit  berücksichtigung  der  toten- 
bretter  überhaupt'. 

2.  Anzeiger  des  germanischen  nationalmuseums.  Nürn- 
berg, Germanisches  museum  1893. 

no.  6  (november  und  dezember).  1.  chronik.  (Stiftungen,  neue 
beitrage,  kupferstichkabinett,  bibliothek,  museum,  fundchronik.) 
2.  die  'mitteilungen'  beschreiben  zunächst  ein  schreibpult  des 
17.  jahrh.  im  germanischen  museum.  nicht  allein  die  gelehrten, 
ärzte  und  beamte  hatten  die  kleinen  pulte,  sondern  auch  in  den 
Schreibstuben  der  kaufleute  waren  sie  heimisch,  der  vf.  des 
artikels,  H.  Bosch,  erstand  es  für  einige  mark  bei  einem  Ell- 
wanger  anticruitätenkändler  für  das  germanische  museum.  —  schloss 
Bösenbrunn.  (H.  Bosch),  in  den  reibereien  des  markgrafen  Fried- 
rich von  Ansbach  mit  der  reichsstadt  Nürnberg  wurden  1501 
Nürnbergische  streifreiter  gefangen  nach  Neustadt  a.  d.  Aisch  ge- 
führt, wofür  die  Nürnberger  genugthuung  forderten,    schloss  Bösen- 


90  yni.   Kulturgeschichte. 

brunn,  das  dem  Jobst  von  Lüchau  gehörte,  der  die  gefangennähme 
bewirkt  hatte,  wurde  belagert,  was  in  den  stadtchroniken  darüber 
gesagt  wird,  ist  in  folgendem  mitgeteilt.  —  von  dems.  vf.  folgen 
noch  'Zur  geschickte  der  technischen  Verwendung  des  papiers'  und 
'Ein  Rieter  -  Kobergersches  alliancewappen  (erstes  drittel  des 
IG.  jahrh.'). 

1894.  no.  1  (januar  und  februar).  1.  chronik  (in  der  be- 
kannten weise).  2.  mitteilungen.  ein  pokal  des  Nürnberger  gold- 
schmiedes  Elias  Lenker,  mit  reichen  notizen  zur  familiengeschickte 
der  Holzschuher  (Veit  H.  war  besitzer  des  pokals).  beigegeben  ist 
eine  abb.  —  aus  dem  briefwecksel  eines  jungen  Nürnberger  kauf- 
manns  im  IG.  jakrk.  wenige  besuchten  die  lateinsckulen,  die 
meisten  die  sckulen  der  später  zünftig  vereinigten  sckreib-  und 
reckenmeister.  unter  diesen  waren  tücktige  leute,  die  ikre  scküler 
weit  über  elementare  kenntnisse  hinausfükrteu.  die  sökne  ange- 
sehener Nürnberger  waren  durchschnittlich  drei  jähre  in  der  lehre 
und  begaben  sich  dann  auf  reisen  ins  ausländ,  der  briefwechsel 
des  Paulus  Bekaim  (1519 — 1568),  soknes  des  ratskerrn  und  der 
Klara  Imkoff,  vom  jähre  1540.  41  wird  veröffentlicht.  —  zum  ver- 
kehrsieben des  15.  jahrh.,  mit  illustrationen,  macht  den  schluss.  — 

no.  2  (märz  und  april).  —  1.  chronik.  auf  s.  30,  am  schluss, 
die  abb.  eines  frauengemaches  (ca.  1530 — 1550),  ein  bemalter 
deckel  eines  kästckens  aus  der  Sammlung  der  kausgeräte  des 
museums.  —  2.  mitteilungen  bringen:  spruchsprecher ,  meister- 
singer  und  hochzeitlad  er,  vornehmlich  in  Nürnberg  von  Th.  Hampe. 
—  vgl.  abt.  15,  114.  —  schluss  des  'briefwechsels  eines  jungen 
N.  kaufmanns  im   IG.  jakrk.'  —  katalog  der  holzstöcke.  — 

no.    3    (mai    und   juni).    —    1.    ckronik.      2.    mitteilungen.    — 

2.  weintafeln  des  17.  jahrh.  (Bosch).  —  schluss  zu  'spruch- 
sprecher, meistersinger  u.  s.  w.'  —  aus  der  galerie  des  germa- 
nischen nationalmuseums  (ein  bild  des  Holländers  Claes  Moeyaert 
vom  jakre  1G24,  dessen  gesckichte  beschrieben  wird).  —  inhalt 
eines  balsambüchleins  (Bosch).  —  ein  rkeinisckes  wandkästcken 
des  16.  jahrh.  (Bosch).  —  katalog  der  kolzstöcke.  — 

no.  4  (juli  und  august).  —  1.  ckronik.  —  2.  mitteilungen.  — ■ 
ein  märkiscker  familiensckmuck  aus  dem  anfange  des  17.  jahrh.) 
(Bosch).  —  3.  noch  einmal  Hans  Sachs  als  kapitalist.  —  katalog 
der  holzstöcke.  — 

no.  5  (september  und  Oktober).  —  1.  chronik.  —  2.  fundstücke 
aus  dem  VI  — VIII.  jakrh.  vom  reikengräberfelde  bei  Pfaklkeim.  — 

3.  de  conjuratione  Judaeorum.  berichtet  von  einem  1540  aufge- 
tauchten projekt,  das  heilige  land  für  die  Juden  zu  erobern, 
quelle:     brief     in     der     autographensammlung     des     germanischen 


VIII.   Kulturgeschichte.  91 

maseums    (V.    philosophen,    Winshemius).      den    beschluss    macht 
wieder  der  katalog  der  holzstöcke. 

3.  G.  Grupp,  System  und  geschieh te  der  kultur.  —  angez. 
von  Winther,  Bl.  f.  lit.  untern.  1893,  46. 

4.  R.  Kleinpaul,  Das  mittelalter.  bilder  aus  dem  leben 
und  treiben  aller  stände  in  Europa,  mit  268  Illustrationen,  13  voll- 
bildert afein  und  farbendrucken.  1.  bd.  Leipzig,  Heinrich  Schmidt 
und  Carl  Günther.     IX,  412  s. 

das  in  ausstattung,  Illustrationen  und  textinhalt  reichhaltige, 
gediegene  und  erschöpfende  werk  behandelt  zunächst  mittelalter- 
liche zustände  im  weitreiche  Karls  des  grossen  und  geht  auf 
s.  26  zur  Schilderung  des  täglichen  lebens  in  den  pfalzen,  bürger- 
häusern  und  bauerhütten  über,  küche  und  keller  wird  besprochen 
auf  s.  107 — 203,  der  'jagd'  wird  eine  sehr  interessante,  eingehende 
betrachtung  bis  zu  s.  273  gewidmet.  der  abschnitt  über  die 
öffentlichen  spiele  gehört  zu  den  schönsten  des  Werkes,  indessen 
ist  auch  das  über  handel  und  zünfte  gesagte  ebenso  auf  der  höhe 
der  forschung  wie   auch   für  laien   lehrreich   und   interessant. 

5.  G.  Grupp,  Kulturgeschichte  des  mittelalters.  1.  bd.  mit 
28  abb.     Stuttgart,  Roth.     VIII,  357  s.     6,20  m. 

absprechend  beurteilt  in  Lit.  cbl.  1894  (11)  348.  besonders 
fehlt  es  am  beherrschen  des  Stoffes;  auch  besitzen  wir  in  den 
werken  von  Henne  am  Rhyn,  Löher  u.  a.  kulturgeschichten,  die 
teilweise  wesentlich  besser  sind.  —  günstig  besprochen  im  Osterr. 
litbl.  1894  (11)  329.  -  -  P.  Albert,  Mitt.  a.  d.  hist.  lit.  22,  279 
sieht  'bedeutung,  berechtigung  und  wert  des  buches  darin,  dass  es 
eine  christliche  kulturgeschichte  sein  will';  ref.  giebt  aber  vor  er- 
scheinen des  2.  bds.  kein  abschliessendes  urteil.  —  abschnitt  1 
(kap.  1 — 6)  nimmt  das  Christentum  als  grundlage  aller  modernen 
kultur  ins  äuge,  abschnitt  2  (kap.  7  —  16)  bespricht  die  germanische 
geistesweit  und  abschnitt  3  (kap.  17 — 25)  die  neugestaltung  des 
modernen  staatenwesens  mit  dem  zerfall  des  karolingerreiches. 


'o' 


6.  0.  Gutsche  und  W.  Schultze,  Deutsche  geschichte.  — • 
vgl.  abt.  7,  76. 

7.  J.  Janssen,  Geschichte  des  deutschen  Volkes  seit  dem 
ausgang  des  mittelalters.  VII.  bd.:  kulturzustände.  —  vgl.  abt. 
7, 111.  15, 170.  wenn  man  auch  des  vfs.  Standpunkt  nicht  teilt,  so  wird 
man  doch  zugeben  müssen,  dass  die  fülle  des  materials  und  dessen 
verständige  gruppierung  ein  wirkliches  bild  der  'kulturzustände' 
geben,  wenn  nicht  gerade  vorgefasste  meinungen  den  vf.  irre  führen, 
wie  dies  auch  bei  dem  rec.  im  Österr.  litbl.   1894  (12)  362  der  fall 


92  YIH.   Kulturgeschichte. 

ist.  —  in  diesem  letzten  bände  werden  unterrichtswesen  und  ent- 
wicklung  der  Wissenschaften  auf  breitester  grundlage  geschildert, 
entgegen  der  ursprünglichen  anläge  des  werkes:  sämtliche  schulen, 
'philologie,  Jurisprudenz,  geschichtschreibung,  mathematik  und  astro- 
nomie,  naturwissenschaften  und  medizin,  philosophie  und  theologie 
und  endlich  der  äussere  apparat  des  geistigen  lebens  der  zeit,  buch- 
handel  und  buchdruckerei  werden  nach  einander  vorgeführt.' 

8.  A.  Schultz,  Deutsches  leben  im  14.  und  15.  jahrh.  grosse 
ausgäbe.  —  vgl.  jsb.  1892,  8,  8;  10,  244;  1893,  8,  4  und  G.  — 
lobende  rec.  Litbl.  f.  germ.  u.  rom.  phil.  1893  (12)  423. 

9.  J.  Bintz,  Deutsche  kulturbilder  aus  sieben  Jahrhunderten. 
2  bde.  (1.  bd.  12.— 13.  jahrh.  VII,  204  s.  —  2.  bd.  18.  u.  19. 
jahrh.)  Hamburg,  0.  Meissner.  III,  186  s.  5  m.  —  nicht  ge- 
liefert. 

10.  Th.  Schauffler,  Quellenbüchlein  zur  kulturgeschichte  des 
deutschen  mittelalters.  —vgl.  jsb.  1892,  8,  11;  1893,  8,  8.  -  ■  die 
rec.  in  Österr.  litbl.  1893  (24)  746  will  dem  werke  die  'daseinsbe- 
rechtigung  nicht  absprechen,  jedoch  dient  es  gelehrten  zwecken  nicht.' 

11.  A.  Trinius,  Alldeutschland  in  wort  und  bild.  1.  bd. 
mit  titelbild  und  79  Illustrationen.  Berlin,  Dümmler  1893.  431  s. 
5,40  m. 

in  populärer  art  werden  nicht  nur  die  deutschen  land Schäften 
mit  ihrer  fauna  und  flora  geschildert,  sondern  auch  mancherlei 
aus  der  kulturgeschichte  wird  beigefügt  und  das  ganze  an 
Illustrationen  erläutert,  wenn  auch  ohne  tieferen  wissenschaftlichen 
wert,  kann  das  büchlein  doch  von  schülern  mit  Verständnis  und 
nutzen  gebraucht  werden.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1893  (41)   1464. 

12.  F.  Gr.  Schultheiss,  Geschichte  des  deutschen  national- 
gefühls.  eine  historisch-psychologische  darstellung.  1.  bd.  von 
der  urzeit  bis  zum  Interregnum.  München,  Franz'scher  verlag  1893. 
VHI,  296  s.     6  m. 

zerfällt  in  5  abschnitte:  Zersetzung  des  germanentums,  kirche 
und  staat  als  zwangseinheit,  Ursprung  der  deutschen  Volkseinheit, 
königtum  und  kaiserreich  als  hört  des  einheitsgefühls ,  die  uni- 
versalen ideen  und  das  deutsche  volk.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (6)  177. 
G.  Steinhausen,  Lit.  ztg.  1894  (9)  270—72. 

A.  Richter,  Deutsche  redensarten.  —  vgl.  abt.   1,   13. 

13.  E.  graf  Wilczek,  Historische  genrebilder  vom  mittel- 
meer.     Wien  Konegen.     VII,  253  s.     4.  m. 

es  wird  in  diesem  buche  manches  berührt,  was  die  deutsche 
kulturgeschichte  angeht,  namentlich  ist  interessant,  wie  vf.  das 
bestreben    Österreichs    eingehender    schildert,    im    16.   jahrh.      im 


YIII.  Kulturgeschichte.  93 

mittelraeer  die  Stellung  einer  einflussreichen  Seemacht  zu  erringen, 
die  darstellung  ist  sehr  anziehend.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (19)  669. 

14.  W.  Stöwer,  Das  kulturhistorische  im  Meier  Helmbrecht. 
1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  83.  1892,  14,  92.  —  Zingerle,  Anz. 
f.  d.  a.  19,  297:  verhältnismässig  am  besten  sei  der  dritte  ab- 
schnitt geraten;  mängel  und  unvollkommenheiten  zeigt  namentlich 
der  erste. 

15.  K.  Komorzynski,  Beobachtungen  über  die  fauna  der 
deutschen  dichtung.  progr.  des  staatsgymn.  zu  Troppau.  Troppau, 
Selbstverlag  des  Verfassers.     20  s. 

die  rolle  der  tiere  als  gesellschaft  des  menschen  (z.  b.  Geno- 
vefa  und  die  hirschkuh,  Rotkäppchen  und  der  wolf),  als  seine 
feinde  und  besonders  in  der  'mimicry'  (p.  12)  wird  besprochen, 
aber  nicht  erschöpfend  behandelt,  was  geboten  wird,  ist  gut;  man 
sieht  aber  nicht,  wo  die  grenze  gezogen  ist,  und  wenn  man  das 
bei  so  gewaltigem  thema  nicht  thut,  muss  die  Untersuchung  bruch- 
stück  bleiben. 

16.  V.  Hehn,  Kulturpflanzen  und  haustiere  in  ihrem  Über- 
gang aus  Asien  nach  Griechenland  und  Italien  sowie  in  das  übrige 
Europa,  histor.-linguistische  skizzen.  6.  aufl.  hrsg.  v.  0.  Schrader. 
mit  botan.  beitragen  von  A.  Engler.  Berlin,  gebr.  Bornträger 
(Ed.  Eggers)  1894.     XXVI,  625  s.     12  m. 

auf  die  grosse  bedeutung  des  buches  und  die  sehr  erheblichen  Ver- 
besserungen der  neuen  ausgäbe  .  weist  hin  R.  Bethge,  1894  (33) 
1032—34. 

Landschaft)1!].  A.  Schiber,  Die  fränkischen  und  alemannischen 
siedelungen  in  Gallien.  —  vgl.  abt.  7,  42. 

17.  C.  Mehlis,  Studien  zur  ältesten  geschichte  der  Rhein- 
lande. 11.  abteilung.  hrsg.  von  der  Pollichia,  dem  naturwissen- 
schaftlichen verein  der  Pfalz.  (der  Drachenfels  bei  Dürk- 
heim  a.  d.  H.  beitrag  zur  pfälzischen  landeskunde.  mit  einem 
topographischen  plane  des  Drachenfels.j  Leipzig,  Duncker  &  Hum- 
blot.     32  s.     1,60  m. 

18.  A.  Gloy,  Beiträge  zur  siedelungskunde  Nordalbingiens. 
—  vgl.  jsb.  1893,  7,  74.  —  wenig  günstig  rec.  Lit,  cbl.  1893 
(40)  1423. 

19.  Th.  Eckart,  Geschichte  südhannoverischer  bürgen  und 
klöster.  4  hefte.  2.  aufl.  Leipzig,  B.  Franke.  —  1.  Hardenburg. 
beschreibung  und  geschichte  des  alten  bergschlosses.  62  s.  Im.  — 
2.   Burg   Schwarzfels    in   geschichte   und   sage.     26  s.     0,50  m.  — 


94  VIII.    Kulturgeschichte. 

3.  Hardegsen,  Geschieht  der  stadt  und  bürg.  59  s.  1  m.  — 4.  Kloster 
Marienstein.     G6  s.     Im.  —  in  1  bd.  geh.     2,75  m. 

20.  K.  Stieler,  Kulturbilder  aus  Baiern.  mit  einem  Vor- 
wort von  K.  Th.  Heigel.    2.  aufl.    IX,  272  s.    4,80  m.,  geb.  6  m. 

nicht  geliefert. 

21.  K.  v.  Reinhardstöttner,  Forschungen  zur  kultur-  und 
litteraturgeschichte  Bayerns.     München,  G.  Franz.     6  m. 

22.  J.  v.  Zahn,  Styriaca.  gedrucktes  und  ungedrucktes  zur 
Steiermark,  geschichte  und  kulturgeschichte.  Graz,  U.  Moser. 
VII,  277  s.     3,60  m. 

vereinigt  zehn  aufsätze,  unter  denen  no.  9  bisher  ungedruckt 
ist,  aus  der  feder  des  ausgezeichneten  kenners  steirischer  ge- 
schichte. no.  1  'wann  Steiermark  entstand',  zeigt,  dass  die  Traun- 
gauer  definitiv  im  jähre  1122  die  mark  erworben  haben,  no.  2  'steier- 
märkische  taufnamen'  ist  kulturhistorisch  interessant,  no.  G  'stände- 
reihen'  giebt  auf  grund  des  wappenbuches  von  Zacharias  Bartsch 
(1567)  eine  Übersicht  über  die  adelsfamilien  des  landes  in  der 
zweiten  hälfte  des  16.  jahrh.  —  vgl.  Lit.  cbl.   1894  (31)  1095. 

23.  E.  H.  Meyer,  Badische  Volkskunde.  Alemannia  22, 
97 — 119.     auch  Sonderdruck.     Bonn,  Hanstein.     23  s.     0,50  m. 

vgl.  abt.  10,  150.  —  die  arbeit  will  eine  treue  darstellung  der 
badischen  altheimischen  Volkskunde  geben,  was  in  sagen  und  liedern, 
orts-  und  personennamen,  dem  hausbau,  der  Volkstracht,  der  nahrung 
und  den  gewerbebräuchen  bei  dem  kurz  bemessenen  umfang  des 
werkchens  nicht  erschöpfend  behandelt  werden  kann,  doch  ist 
das  ganze  ein  schätzenswerter  beitrag  zur  Volkskunde  überhaupt, 
wie  Badens  im  besonderen. 

P.  C.  v.  Planta,  Geschichte  von  Graubünden.  —  vgl.  abt. 
7,   141. 

24.  B.  Haendcke,  Die  pannerträger  der  dreizehn  alten  orte 
nach  den  holzschnitten  Urs  Grafs,  hrsg.  von  der  mittelschweizer. 
geographisch-kommerziellen  gesellschaft  in  Aarau.  Aarau  1893. 
12  s.  text  u.  16  lichtdrucktaf.    4°.     16  m. 

das  musee  des  arts  decoratifs  in  Genf  besitzt  ein  vollständiges 
exemplar  des  seltenen  werkes  des  Baseler  holzschneiders  und  maiers. 
es  sind  16  tafeln  erhalten,  die  der  vf.  chronologisch  ordnet.  — 
vgl.  Lit.  cbl.  1894  (32)  1148. 

25.  Urkundenbuch  der  stadt  und  landschaft  Zürich,    siegelabb., 
bearb.  von  P.  Schweizer  und  H.  Zeller-Werdmüller,    in  licht- 
druck  hergestellt  von  J.  B runner.     2.  lief.     Zürich,  Fäsi  &  Beer 
i°.    [für  die  käufer  der  1.  lief,  gratis]. 


VIII.   Kulturgeschichte.  95 

2G.  W.  Oechsli,  Der  kanton  Zürich  ura  das  jähr  1250. 
progr.  d.  höheren  töchterschule.     Zürich,  Schulthess.     27  s. 

aus  einer  rec.  herausgewachsen  giebt  die  kleine  aber  ge- 
diegene arbeit  ein  bild  der  allgemein  politischen,  kirchlichen  und 
sozialen  zustände  Zürichs  um   1250. 


27.    S.  Rietschel,  Die  civitas  auf  deutschem  boden.  — 
vgl.  abt.  9,  62. 

28.  A.  Knieke,  Die  ein  Wanderung  in  den  westfälischen 
Städten  bis  1400.  -  ■  vgl.  abt.  9,  77  und  jsb.  1893,  7,  99.  —  die 
arbeit  legt  besonderen  wert  darauf,  genauer  festzustellen,  wie  weit 
die  abhängigkeit  der  eingewanderten  unfreien  noch  fortdauert,  so 
sind  denn  auch  die  erörterungen  über  erteilung  des  bürgerrechts  an 
unfreie  sehr  ausführlich,  leider  aber  ohne  hinreichenden  statistischen 
Untergrund,  da  für  sehr  viele  westfälische  städte  das  material  fehlt. 

29.  J.  Wedde  und  Th.  Schwartz,  Das  alte  Lübeck,  bilder 
aus  der  kultur  und  geschichte  Lübecks  bis  zum  anfang  des 
17.  jahrh.  2.  (titel-)ausg.  Hamburg,  H.  Grüning  (1888).  VIII, 
497  s.     4,50  m. 

30.  H.  G-arrn,  Notzeiten  —  grosse  Zeiten,  aus  Hamburgs 
alten  tagen  und  jüngster  zeit.  Hamburg,  agentur  des  rauhen  hauses. 
VII,   156  s.     1,20  m. 

31.  F.  Philippi,  Osnabrücker  urkundenbuch.  —  vgl.  abt, 
7,  120. 

32.  C.  Uhde,  Braunschweigs  baudenkmäler.  mit  kurzen  er- 
läuterungen  zu  den  photographischen  aufnahmen,  hrsg.  von  freunden 
der  Photographie.  2.  aufl.  Braunschweig,  Groeritz  1893.  15  s. 
text,  39  bl.  phot.     10  m. 

die  beschreibung  der  entwicklung  der  Stadt  an  der  hand  der 
einzelnen ,  in  amateurphot.  wiedergegebenen  denkmäler  ist  kunst- 
verständig, die  abb.  selber  sind  sehr  gelungen.  ■ — ■  vgl.  Lit.  cbl. 
1894  (14)  48  f. 

33.  E.  Otto,  Die  bevölkerung  der  stadt  Butzbach  in  der 
Wetterau  während  des  Mittelalters.  Darmstadt,  Bergsträsser  1893. 
X,  103  s.     2  m. 

die  schrift  untersucht  für  das  Städtchen  Butzbach,  was  Bücher 
in  seinem  werke  über  Frankfurt  a.  M.  gethan  hat,  sich  an  seine 
methode  anlehnend,  das  werk  ist  klar  geschrieben  und  verdient 
weitere  beachtung.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (18)  629. 

34.  Enoch  Widmans  chronik  der  stadt  Hof.  nach  der  original- 
herausgabe  zum  erstenmale  hrsg.  von  Chr.  Meyer.  —  vgl.  abt. 
7,  145.    15,  232.    war  bisher  nur  in  einem  auszuge  (Scriptores  rer. 


96  "VIII.   Kulturgeschichte. 

Oferrn.  III)  bekannt,     das    erste    heft    geht    bis    1566.  —  Lit.  ebb 
1894  (7)  204. 

35.  Quellen  zur  geschichte  der  stadt  Bayreuth,  hrsg.  von 
Chr.  Meyer,  mit  einem  plan  der  stadt  Bayreuth  vom  jähre  1G21. 
Bayreuth,  Giessel  in  komm.  1893.     III,  XVI,  248  s.     5  m. 

im  jähre  1430  zerstörten  die  hussiten  das  archiv,  14G4  wurde 
ein  stadtbuch  angelegt  und  in  diesem  alle  freiheiten,  gesetze,  Ord- 
nungen u.  s.  w.  zusammengestellt,  älter  ist  als  quelle  nur  die 
städteordnung  markgraf  Friedrichs  I.  (1434).  in  betracht  kommt 
ferner  die  chronik  des  kaiserlichen  notars  Hans  Heller,  der  1598 — 
1626  stadtschreiber  war.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (7)  204. 

36.  Gr.  F.  Hertzberg,  Geschichte  der  stadt  Halle.  —  vgl. 
abt.  7,  159. 

37.  Gr.  Stier,  Denkwürdigkeiten  Wittenbergs  in  geschicht- 
licher an  Ordnung.     Vortrag.     Dessau,  R.  Kahle.     32  s.     0,40  m. 

38.  Akten  zur  geschichte  der  Verfassung  und  Verwaltung  der 
stadt  Köln,  von  W.  Stein.  -  vgl.  abt.  9,  74.  -  -  den  stoff,  im 
wesentlichen  Statuten  des  rates  von  Köln  zur  Verwaltung  der  stadt, 
hat  vf.  in  drei  teile  gegliedert:  1.  eidbücher,  2.  gerichtsordnung, 
3.  Verwaltungsakten,  der  vorliegende  band  umfasst  die  beiden 
ersten  teile. 

39.  Binterim  und  Mooren,  Die  erzdiöcese  Cöln  bis  zur 
französischen  Staatsumwälzung,  neu  bearb.  von  A.  Mooren. 
2.  bd.  die  erzdiöcese  Cöln  nach  der  kirchentrennung.  Düsseldorf, 
Voss  u.  co.  1893.     XVIII,  654  s.     20  m. 

vgl.  jsb.  1893,  8,  108.  —  nach  der  rec.  im  Lit.  cbl.  1894  (7) 
204  tritt  der  konfessionelle  Standpunkt  des  vfs.  bei  behandlung  der 
reformationszeit  unangenehm  hervor,  trotzdem  büsst  das  werk 
nichts  von  seinem  werte  ein:  das  material  ist  fleissig  gesammelt 
und  geordnet,  dieser  zweite  band  gleicht  noch  mehr  als  der  erste 
einer  ganz  neuen  arbeit.  —  vgl.  Osterr.  litbl.  1894  (21)  644. 

40.  Ph.  Uhle,  Festschrift  zum  750jährigen  Jubiläum  der 
stadt  Chemnitz.  Chemnitz,  May  in  komm.  1893.  XXI,  92  s. 
3  taf.    4°.    3,50  m.    [Mitt.  d.  ver.  f.  Chemnitzer  geschichte,  bd.  8]. 

das  stattliche  sammelheft  enthält:  1.  Ermisch,  Die  anfange 
der  stadt  und  die  älteste  Urkunde,  in  dieser  bestätigt  Konrad  die 
gründung  und  begabung  des  benediktinerklosters  in  Chemnitz  und 
die  anlegung  eines  öffentlichen  marktes  an  diesem  orte,  die  Ur- 
kunde ist  erlassen  in  Zeitz  zwischen  dem  2.  februar  und  13.  märz 
1143.     2.  Posse    untersucht    sie    diplomatisch    und    tritt    für    ihre 


YIII.   Kulturgeschichte.  97 

echtheit  ein;  sie  ist  interpoliert  und  von  einem  Schreiber  der  Naum- 
burger bischöflichen  kanzlei  abgefasst.  3.  Uhle  schildert  die  ent- 
wicklung  der  Stadt  in  den  letzten  Jahrzehnten.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1893 
(50)  1781. 

42.  E.  Waldner,  Allerlei  aus  dem  alten  Colmar.  Colmar, 
Jung  u.  co.     1,60  m. 

43.  E.  A.  Herrenschneider,  Römercastell  und  grafenschloss 
Horburg,  mit  Streiflichtern  auf  die  römische  und  elsässische  ge- 
schichte.     Colmar,  Barth.     239  s. 

44.  A.  Buff,  Augsburg  in  der  renaissancezeit.  Bamberg, 
Buchner.     140  s. 

45.  P.  Joachimsohn,  Zur  städtischen  und  klösterlichen  ge- 
schichtschreibung   Augsburgs  im   15.  jahrh.     Alemannia  22  (1). 

zu  dem  die  städtische  geschichtschreibung  Augsburgs  im  14.  und 
15.  jahrh.  abschliessenden  22.  bde.  der  chroniken  der  deutschen 
städte  giebt  vf.  wertvolle  bemerkungen ,  die  er  gelegentlich  einer 
arbeit  über  Sigismund  Meisterlin  gesammelt  hat.  —  der  dritte  teil 
der  arbeit  findet  sich  Alemannia  22,  123  und  giebt  eine  fort- 
setzung  des  obigen. 

46.  K.  Schäfer,  "Werkmeister  der  stadt  und  des  münsters 
zu  Freiburg  aus  der  renaissance.     Alemannia  21,  291. 

die  liste  der  von  C.  Jäger  (Freiburger  diözesanarchiv  15, 
307)  'in  städtischen  aufzeichnungen  genannten  und  bis  jetzt  fest- 
gestellten Werkmeister  von  Freiburg',  welche  von  1332  bis  zum  ende 
des  17.  jahrh.  reicht,  wird  in  der  vorliegenden  arbeit  für  einen  be- 
schränkten teil  des  gesamtumfangs  einer  gründlichen  sichtung  unter- 
worfen auf  grund  archivalischen  materials. 

47.  C.  C.  Keller,  Zürcherische  apotheken  und  apotheker. 
(Festschrift  zum  50jährigen  Jubiläum  des  Schweiz,  apotheker.-ver, 
145—209).     Zürich,  Orell  Füssli. 

die  geschichte  des  apothekenwesens  wird  von  1291  bis  1881 
geführt  und  enthält  eine  fülle  wertvoller  auf  familien-  und  sanitäts- 
verhältnisse  bezüglicher  details. 

49.  Die  rathäuser  der  stadt  Wien  seit  600  jähren,  hrsg.  von 
der  gemeinde  Wien.  Leipzig,  literarische  anstalt  A.  Schulze.  45  s. 
mit  13  abb.     12°.     2  m. 

50.  A.  v.  Bulmerincq,  Der  Ursprung  der  stadtverfassung 
Rigas.  —  vgl.  abt.  9,  84. 

FcMlilioil.  51.  G.  A.  v.  Mülverstedt,  Ausgestorbener  preussi- 
scher  adel.     provinz  Pommern,     illustriert  von  A.  M.  Hildebrandt. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1*94.)  7 


98  VIII.    Kulturgeschichte. 

Nürnberg,  Bauer  u.  Raspe.  III,  222  s.  mit  farbigem  titel  und 
73  taf.  gr.  4.  30  m.  [Siebmachers  grosses  und  allgemeines 
wappenbuch  in  einer  neuen,  vollständig  geordneten  und  reich  ver- 
mehrten aufl.  mit  heraldischen  und  historisch-genealogischen  er- 
läuterungen.     G.  bd.     9.  abt.] 

52.  Genealogisches  handbuch  bürgerlicher  familien.  hrsg. 
unter  leitung  eines  redaktions-comites  des  Vereins  Herold.  3.  bd. 
Berlin,  W.  T.  Bruer.  VIII,  404  s.  mit  abb.  und  13  zum  teil  färb, 
wappentaf.     12°.     6  m. 

53.  0.  Doering,  Des  Augsburger  patriciers  Philipp  Hain- 
hofer  beziehungen  zum  herzog  Philipp  IL  von  Pommern-Stettin, 
korrespondenzen  aus  den  jähren  1610 — 1619  im  auszuge  mitgeteilt 
und  kommentiert.  Wien,  Graeser.  XX,  362  s.  [Quellenschriften 
für  kunstgeschichte,  kunsttechnik  des  mittelalters  und  der  neuzeit. 
n.  f.  6.  bd.    hrsg.  von  A.  II g]. 

briefe  eines  kunstagenten  an  einen  kunstliebhaber.  was  für 
die  kunstgeschichte  aus  dieser  dilettantenunterhaltung  wertvolles 
herauskommt,  ist  ganz  unbedeutend,     vgl.  Lit.  cbl.  1894  (19)  683. 

54.  R.  Röhricht,  Die  Deutschen  im  heiligen  lande,  chrono- 
logisches Verzeichnis  derjenigen  Deutschen,  welche  als  Jerusalem- 
pilger und  kreuzfahrer  sicher  nachzuweisen  und  wahrscheinlich  an- 
zusehen sind.  (ca.  650 — 1291.)  Innsbruck,  Wagner.  IV,  168  s.    3  m. 

55.  H.  Witte,  Der  letzte  Puller  von  Hohenburg.  —  vgl.  jsb. 
1893,  8,  18. 

die  arbeit  handelt  über  jenen  verworfenen  menschen,  der  die 
Ursache  zum  zwiste  zwischen  Strassburg  und  Zürich  wurde.  Strass- 
burg  blieb  dadurch  dem  reiche  erhalten,  die  arbeit  gründet  sich 
auf  durchforschung  reichen  materials ,  sogar  München  ist  benutzt 
worden,  ist  aber  im  einzelnen  nicht  den  anforderungen  entsprechend, 
welche  die  historische  methode  an  eine  solche  stellt.  —  vgl.  Mitt. 
a.  d.  hist.  lit.  22,  45. 

56.  F.  X.  Wöber,  Die  Miller  von  und  zu  Aichholz.  eine 
genealogische  studie.  1.  teil.  Mülner  von  Zürich  und  ihr  stürz 
(1102—1386).  Wien,  Gerold  u.  co.  in  komm.  1893.  203,  574  s. 
gr.  4.     28  m. 

Lit.  cbl.  1893  (43)  1535  angezeigt:  die  darstellung  ist  unbe- 
friedigend, die  resultate  bedenklich,  das  verfahren  unmethodisch, 
das  schlimmste  ist  aber  die  breite  anläge  des  Werkes;  alle  familien, 
die  nur  im  entferntesten  zu  den  Mülnern  in  beziehung  stehen, 
werden  historisch  behandelt.  —  rec.  Neue  Züricher  ztg.  1894,  17; 
Anz.   f.   Schweiz,  gesch.    1894,   30:    beide    von   H.   Zell  er.      ferner 


VIII.   Kulturgeschichte.  99 

Thoinmen  in  Gott.  gel.  anz.  1894,  458.  beide  weisen  ausführ- 
lich nach,  dass  nur  durch  ganz  willkürliche  kombinationen  der  Zu- 
sammenhang der  Mülner  mit  Stadelhofen,  Küssnach  und  Wiedikon 
hergestellt  und  dadurch  ihr  Stammbaum  bis  ins  jähr  889  hinauf- 
gerückt ist. 

Bliell-    lllld    SChriftwesen.      57.      L.    Hain,    Repertorium    biblio- 

graphicum.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  G6.  1892,  8,  85.  —  weitere  rec. 
finden  sich  Litztg.  13,  183.     Theol.  litbl.  13,  119. 

58.  Monumenta  Gernianiae  et  Italiae  typographica;  deutsche 
und  italienische  inkunabeln,  hrsg.  von  der  reichsdruckerei.  text 
von  C.  Burger,  lief.  1.  Leipzig,  Harrassowitz.  25  taf,  folio. 
20  m.  —  angez.  in  Cbl.  f.  d.  bibl.-wesen  9,  239. 

59.  C.  Mirbt,  Die  publicistik  im  Zeitalter  Gregors  VII. 
Leipzig,  Hinrichs.     XIX,  629  s.     16  m. 

die  gründliche,  wissenschaftliche  arbeit  giebt  wertvolle  bei- 
trage zur  entwickelungsgeschichte  des  coelibates,  der  simonie  und 
der  investiturfrage  und  für  das  kulturelle  leben  der  damaligen  kirche 
überhaupt.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (21)  747. 

60.  K.  Schorbach,  Strassburgs  an  teil  an  der  erfindung  der 
buchdruckerkunst.    Zs.  f.  gesch.  d.  Oberrheins  1892,  577;  1893,  128. 

61.  F.  Falk,  Varia  zur  älteren  druckgeschichte.  Cbl.  f.  d. 
bibl.-wesen  10,  346. 

62.  J.  J.  Amiet,  Aus  den  ersten  zeiten  der  buchdrucker- 
kunst.    Jahrb.  f.  Schweiz,  gesch.  17,  1. 

63.  J.  Oswald,  Die  erste  buchdruckerei  in  Baiern.  Bayer- 
land 3,  99. 

64.  F.  H.  Meyer,  Würzburger  befreiungen  für  buchdrucker 
1481 — -1548.     Arch.  f.  gesch.  des  deutschen  buchhandels  15,  1. 

65.  Stehlin,  Regesten  zur  geschichte  des  buchdrucks 
1501 — 20,  aus  Basler  archiven.  Arch.  f.  gesch.  des  deutschen 
buchdrucks  14,  10. 

66.  Degeorge,  L'imprimerie  en  Europe  aux  15e  et  16e 
siecles:  premieres  productions  typographiques.  Paris,  Huard  et  Cie. 
1892.     XII,  139  s.     3  frcs. 

67.  S.  JWinter,  Städtische  büchersammlungen  im  15.  und 
16.  jahrh.      Casopis  Musea  krälovstvi   Ceskeho  66,  65. 

68.  P.  Kristeller,  Die  büchermarken  oder  buchdrucker- 
und  verlegerzeichen,  die  italienischen  buchdrucker-  und  verleger- 
zeichen  bis  1525.     Strassburg  i.  E.,  Heitz.    4°.    40  m. 


100  vni.   Kulturgeschichte. 

69.  R.  Hochegger,  Liber  regum.  nach  dem  in  der  königl. 
Universitätsbibliothek  zu  Innsbruck  befindlichen  exemplare  zum 
erstenmale  herausgegeben,  mit  einer  hist.-krit.  und  bibliogr.  ein- 
leitung  und  erläuterung.  mit  20  facsimile-taf.  Leipzig,  Harasso- 
witz   1892.     IV,  6  s.    fol.    25  m. 

die  herausgäbe  dieser  facsimileausgabe  steht  mit  des  vfs. 
Untersuchungen  über  die  entstehung  und  bedeutung  der  block- 
bücher  in  engem  Zusammenhang  [vgl.  jsb.  1892,  8,  86].  er  nimmt 
an,  dass  es  in  Deutschland  um  die  mitte  des  15.  jahrh.  entstanden 
ist.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1893  (52)  1859. 

Chronisten  lind  Urkunden.  70.  Fr.  Leist,  Urkundenlehre,  kate- 
chismus  der  diplomatik,  paläographie,  Chronologie  und  sphragistik. 
2.  aufl.     Leipzig,  J.  J.  Weber.    XII,  372  s.  mit  6  taf.    12°.    4  m. 

71.  Verzeichnis  der  handschriften  im  preussischen  Staate. 
I.  Hannover.  1—2.  Göttingen.  1—2.  Berlin,  Bath  1893.  IX,  587  s. 
VIII,  539  s.     20  m.  u.  18,50  m. 

die  preussische  Unterrichtsverwaltung  hat  dieses  werk  ins 
leben  gerufen.  —  rec.  in  Lit.  cbl.  1894  (17)  604  hat  auszusetzen, 
dass  die  gedruckte  litteratur  nicht  erschöpfend  verwertet  ist,  die 
mittelalterlichen  handschriften  sind  nicht  immer  genau  genug  be- 
schrieben, dann  folgen  die  ausstellungen  im  einzelnen;  im  ganzen 
wird  aber  anerkennend  geurteilt. 

72.  Mecklenburgisches  urkundenbuch.  hrsg.  vom  verein  für 
mecklenburgische  geschichte  und  altertumskunde.  16  bd.  1366 — 1370. 
Schwerin,  Baerensprung'sche  hof buchdruckerei  1893.  (Leipzig,  Köhler 
in  komm.)     666  s.  4°.     16  m. 

seit  dreissig  jähren  herausgegeben  ist  dies  werk  vielleicht  das 
grösste  seiner  art.  der  vorliegende  band  enthält  711  nummern 
(9431 — 10  141)  und  umfasst  den  Zeitraum  von  nur  4  jähren,  bis 
zum  jähre  1500  soll  das  werk  fortgesetzt  werden.  —  vgl.  Lit.  cbl. 
1894  (38)  1365. 

73.  Urkundenbuch  der  stadt  Hildesheim.  hrsg.  von  R.  Do  eb- 
ner. 5.  teil:  Hildesheimsche  Stadtrechnungen.  1.  bd.  von  1379 — 1415. 
Hildesheim,  Gerstenberg  1893.     XIII,  711  s.     18  m. 

das  werk  wird  von  der  preussischen  regierung  mit  bedeutenden 
geldmitteln  unterstützt,  die  einleitung  bringt  eine  Übersicht  über 
das  bearbeitete  material  und  die  bei  der  ausgäbe  beobachteten 
grundsätze.  ein  schon  im  drucke  befindlicher  weiterer  band  soll 
das  rechnungs-  und  finanzwesen  der  stadt  behandeln,  das  ganze 
ist  eine  gewissenhafte,  gründliche  arbeit.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894 
(17)  589. 


VIII.   Kulturgeschichte.  101 

74.  M.  J.  Neudegger,  Geschichte  der  pfalz-bayerischen  ar- 
chive  der  Witteisbacher.  IV  (1)  Heidelberg-Mannheim  (1214 — 1803) 
mit  Düsseldorf.  —  vgl.  jsb.  1891,  8,  389.  —  wenig  anerkennend 
bespr.  Lit.  cbl.  1894  (3C)  1284. 

75.  Gregoire  de  Tours,  Histoire  des  Francs.  Livres  VII  ä  X. 
Texte  du  manuscrit  de  Bruxelles.  Publie  par  G.  Co  Hon.  Paris, 
Picard  et  fils  1893.  VIII,  241  s.  4,40  m.  [Collection  de  textes 
pour  servir  ä  l'etude  et  l'enseignement  de  l'histoire  16.] 

die  in  der  Brüsseler  hs.  9403  fehlenden  vier  letzten  bücher 
sind  nach  den  Monumenta  Germaniae  gegeben,  nach  der  anzeige 
im  Lit.  cbl.  1894  (11)  348  ist  die  ausgäbe   zuverlässig   gearbeitet. 

76.  W.  Pocke,  Theodor  Pauli,  ein  geschichtschreiber  des 
15.  jahrh.,  und  sein  Speculum  historiale.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  81.  — 
weitere  besprechungen  finden  sich  in  Mitt.  a.  d.  hist.  lit.  21,  244; 
Hist.  jahrb.  14,   716. 

77.  J.  Au  er,  M.  Andreas  Paselius  Ambergensis,  sein  leben 
und  seine  werke,  eine  studie.  Leipzig,  Breitkopf  u.  Härtel  1893. 
VII,  48  s.     1,50  m. 

aus  der  Oberpfalz  gebürtig  war  Raselius  1584 — 1600  kantor 
am  evangelischen  gymnasium  zu  Regensburg,  in  dieser  zeit  schuf 
er  als  componist  und  theoretiker  seine  besten  werke.  —  vgl.  Lit. 
cbl.  1894  (10)  326. 

78.  M.  Mayr,  Wolfgang  Lazius  als  geschichtschreiber  Öster- 
reichs, ein  beitrag  zur  historiographie  des  16.  jahrh.  mit  nach- 
tragen zur  biographie.    Innsbruck,  Wagner.    IV,  91  s.     1,80  m. 

die  schrift  beschäftigt  sich  hauptsächlich  mit  den  nur  in 
fragmenten  überlieferten  decaden  zur  österreichischen  geschichte. 
wichtig  ist  die  fünfte,  weil  er  hier  als  augenzeuge  die  geschichte 
seiner  zeit  darstellt.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (27)  950.  —  aner- 
kennend bespr.  im  Österr.  litbl.  1894  (14)  424. 

Gewerbe  lind  ZOUft.  79.  K.  Höhn,  Geschichtliche  entwicklung 
des  gewerblichen  lebens  der  stadt  Schmölln.  —  vgl.  jsb.  1893, 
8,  86.  —  das  werkchen  ist  zwar  flüssig  und  sorgfältig  gearbeitet; 
doch  fehlt  dem  vf.  die  historische  methode  und  Sachkenntnis,  um 
eine  allen  ansprüchen  gerecht  werdende  'geschichtliche  entwicklung' 
des  marktes  Schmölln  darzustellen,  'städtebiographien  gewinnen 
nur  dann  für  die  geschichtliche  forschung  wie  für  weitere  kreise 
ein  erhöhtes  interesse,  wenn  sie  durch  treffende,  markante  Schlüsse 
und  vergleiche  aus  den  allgemeinen  kultur-  und  gewerbegeschicht- 
lichen Verhältnissen  heraus  entwickelt  werden',  sagt  der  rec.  im 
Lit.  cbl.  1893  (41)  1461. 


102  Vm.   Kulturgeschichte. 

80.  F.  A.  Como,  Zunft  und  ge werbe  der  Schneider  im  alten 
Strassburg.  1.  teil,  progr.  des  bischöflichen  gymn.  an  St.  Stephan 
in  Strassburg  1893.    52  s.    4°. 

I.  das  deutsche  schneiderhandwerk  bis  zum  Übergang  in  die 
zunftverfassung.  II.  die  entwicklung  des  Strassburger  handwerker- 
standes  bis  zur  zunftrevolution  im  jähre  1332.  III.  die  schneider- 
zunft  in  politischer  und  rechtlicher  beziehung.  IV.  ein  blick  auf 
die  trachten  und  moden  Deutschlands  bis  zur  französischen 
revolution. 

81.  A.  Doren,  Untersuchungen  zur  geschichte  der  kaufmanns- 
gilden  des  mittelalters.  [Staats-  und  sozialwissenschaftliche  for- 
schungen,  hrsg.  von  Gr.  Schmoller,   12.  bd.,  2.  heft]. 

vgl.  jsb.  1893,  9,  65.  —  auch  für  die  deutsche  kulturgeschichte 
wichtig,  nach  der  anzeige  im  Lit.  cbl.  1894  (2)  43  eine  erweiterte 
doktordissertation,  welche  die  wissenschaftlichen  quellen  in  keiner 
weise  ausnützt.  —  angez.  von  Eulenburg,  Zs.  f.  sozial-  und  Wirt- 
schaftsgeschichte 2,  2;  Österr.  litbl.  1894  (5)  150.  —  von  Köhne 
eingehend  bespr.  in  Mitt.  a.  d.  hist.  lit.  22,  180. 

(Gottesdienst  lind  kirche.  82.  A.  Hauck,  Kirchengeschichte  Deutsch- 
lands. 3.  teil,  1.  hälfte.  consolidierung  der  deutschen  kirche.  Leipzig, 
Hinrichs  1893.     IV,  386  s.     7  m. 

behandelt  die  zeit  von  Konrad  I.  bis  Otto  III.:  entwicklung 
der  politischen  Stellung  der  bischöfe,  kolonisierung  der  wendischen 
gebiete,  beziehungen  zwischen  Deutschland  und  Italien.  —  vgl.  Lit. 
cbl.  1893  (47)  1665. 

83.  Fr.  X.  Kraus,  Die  christlichen  inschriften  der  Rhein- 
lande.  2.  teil,  die  christlichen  inschriften  von  der  mitte  des 
13  jahrh.  2.  abt.  mit  9  lichtdrucktaf.  und  zahlreichen  in  den  text 
gedruckten  abb.  Freiburg,  i.  Br.,  Mohr.  XII,  s.  163 — 378.  gr.  4°. 
30  m. 

über  den  ersten  teil  vgl.  jsb.  1891,  8,  81;  1892,  8,  114.  — 
durch  krankheit  des  vf.  hat  sich  der  für  1892  versprochene  ab- 
schluss  verzögert,  die  zahl  der  inschriften  bis  750  beträgt  315, 
die  von  750 — 1250  688  nummern,  wobei  sehr  oft  eine  nummer 
mehrere  inschriften  umfasst.  einige  wenige ,  aus  dem  Orient 
stammende  sind  griechisch,  alle  übrigen  lateinisch  geschrieben,  so- 
wohl in  prosa  als  auch  in  versen.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (24)  843. 

84.  P.  Bahlmann,  Deutschlands  katholische  katechismen  bis 
zum  ende  des  sechzehnten  jahrh.  mit  einer  beilage:  tafel  des 
christlichen  lebens  (ca.  1480).  Münster,  Regensberg.  VIII,  80  s. 
1,60  m. 


VIII.    Kulturgeschichte.  103 

bis  gegen  ende  des  mittelalters  waren  gedruckte  katechismen 
nur  in  den  bänden  der  pfarrer  und  lehrer.  vf.  stellt  nun  in  seiner 
kleinen,  die  einschlägige  litteratur  wohl  benutzenden  und  recht 
sorgfältigen  arbeit  sämtliche  in  Deutschland  verbreiteten  Schriften 
zusammen,  welche  von  den  katechetischen  hauptstücken  mindestens 
zwei  behandeln,  aus  titel  oder  inhaltsangabe  wird  in  jedem  falle 
ersichtlich,  wie  weit  diese  werke  unseren  heutigen  katechismen 
entsprechen,     vgl.  abt.  15,  8. 

85.  H.  Gebier,  Die  kirchenordnung  des  domstiftes  Ratze- 
burg,    progr.  des  gymn.  zu  Ratzeburg.     48  s.    4°. 

86.  F.  R.  Albert,  Die  geschichte  der  predigt  in  Deutsch- 
land. -  -  vgl.  jsb.  1892,  8,  113;  1893,  14,  126;  20,  3G.  -  -  Evang. 
kirchenztg.  1893,  413;  Theol.  litztg.  1894,  452,  nur  sehr  wenig  an- 
erkennend; Theol.  litbl.  14,  497;  Löschhorn,  in  Mitt.  a.  d.  hist. 
lit.  22,  47. 

87.  F.  Falk,  Zum  predigtwesen  des  ausgehenden  mittelalters. 
Kath.  73,  I,  475. 

88.  A.  Tille,  Die  geschichte  der  deutschen  Weihnacht.  — 
vgl.  abt,  10,   180. 

89.  E.  Schaumkell,  Zur  reliquien Verehrung  in  den  letzten 
Jahrzehnten  vor  der  reformation.     Zs.  f.  kulturgesch.  13,  387. 

91.  J.  Loserth,  Der  kommunismus  der  mährischen  Wieder- 
täufer im  16.  und  17.  jahrh.  beitrage  zu  ihrer  geschichte,  lehre 
und  Verfassung,  aus  Archiv  f.  österr.  gesch.  Wien,  F.  Tempsky 
in  komm.   1893.     3,60  m. 

92.  P.  Reh,  Das  Verhältnis  des  deutschen  ordens  zu  den 
preussischen  bischöfen  im  13.  jahrh.  2.  kapitel.  die  bestimmungen 
Wilhelms  von  Modena  über  die  preussischen  bischöfe.  der  orden 
und  erzbischof  Albert,     diss.     Breslau,  L.  Köhler.     38  s.     1  m. 

93.  O.  Hüttebräiiker,  Der  minoritenorden  zur  zeit  des 
grossen  schismas.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  93.  —  bespr.  im  Österr. 
litbl.  1894  (7)  190  und  Hist.  jahrb.  14,  675,  wo  manche  ein- 
wendungen  gemacht  werden,  leider  fehlen  auch  Überschriften 
und  inhaltsangaben.  von  Wurm  bespr.  in  Mitt.  a.  d.  hist.  lit. 
22,  175. 

94.  P.  Albert,  Mathias  Döring,  ein  deutscher  minorit  des 
15.  jahrh.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  91.  —  weitere  anzeigen  Le  moyen 
äge  6,  23;  Göttinger  gel.  anz.  1S93,  497;  Hist.  ztsch.  71,  504 
[Br.  Gebhardt];  Österr.  litbl.  1893,  290;  Theol.  litztg.  18,  362. 


104  VIII.   Kulturgeschichte. 

95.  A.  Büchi,  Albrecht  von  Bonstetten,  briefe  und  ausge- 
wählte Schriften.  Basel,  Geering  1893.  XI,  288  s.  6  m.  (Quellen 
zur  Schweizer  geschichte,   13.  bd.). 

ein  beitrag  zur  geschichte  des  gelehrten  dekans  zu  Einsiedeln, 
der  vf.  giebt  zunächst  die  wichtigste  quelle  seiner  1889  erschienenen 
biographie  von  B.,  die  briefsammlung  im  St.  Galler  codex  719. 
die  Sammlung  zerfällt  in  folgende  abschnitte:  1.  briefe  an  Albrecht 
von  B.  1465 — 1480.  mit  einem  anhange.  2.  Albrecht  von  B.'s 
über  die  Verbannung  der  gerechtigkeit  und  der  übrigen  tugenden. 
[eine  fingierte  vision,  in  briefform,  an  den  humanisten  Niclaus  von 
Wile  über  die  schaden  der  zeit,  seine  erstlingsschrift  von  1470.] 
3.  von  der  loblichen  Stiftung  des  hochwirdigen  gotzhus  Ainsideln 
unser  lieben  frowen.  [ein  beitrag  zur  ortsgeschichte.]  4.  beschrei- 
bung  der  Schweiz  1479.  —  ein  sorgfältiges  register  beschliesst  die 
arbeit.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1893  (40)  1421;  Österr.  litbl.  1894  (12)  364. 

96.  N.  Paulus,  Johann  Wild,  ein  Mainzer  domprediger  des 
16.  jahrh.  (dritte  vereinsgabe  für  1893,  hrsg.  von  der  Görres- 
gesellschaft.)     Köln,  J.  P.  Bachern  in  komm.  1893.     IV,   78  s. 

Johann  Wilds  Schriften,  kommentare  und  homiletica,  sind 
sämtlich  verboten;  vf.  hat  es  unternommen,  gegen  diese  proscri- 
bierung  aufzutreten.  —  vgl.  abt.  15,  233.  Österr.  litbl.  1894(13)  389. 

97.  J.  Baier,  Der  heilige  Bruno  als  katechet.  Würzburg, 
Göbel  1893.     168  s. 

soll  ein  beitrag  zur  deutschen  schulgeschichte  sein,  er  wird 
nicht  als  aufbringer,  sondern  als  entwickler  der  formalen  frage- 
und  antwortmethode  geschildert.  —  vgl.  Österr.  litbl.  1894  (7)  196. 

98.  Fr.  Hubert,  Vergerios  publizistische  thätigkeit,  nebst 
einer  bibliographischen  übersieht.  Göttingen,  Vandenhoeck  u.  Ru- 
precht 1893.     XV,  324  s.     5  m. 

beleuchtet  die  publizistische  thätigkeit  des  Peter  Paul  Verger, 
des  ehemaligen  bischofs  von  Capodistria,  nach  seinem  übertritt  zum 
Protestantismus  auf  grund  neuen  quellenmaterials.  die  arbeit 
ist  nicht  nur  als  ein  schätzenswerter  beitrag  zur  geschichte  des  re- 
formationszeitalters  überhaupt,  sondern  auch  als  die  Charakteristik. 
V.s  ergänzend,  —  so  z.  b.  als  volksschriftsteller,  —  anzusehen.  — 
vgl.  Lit.  cbl.  1893  (40)  1419. 

99.  A.  Nicoladoni,  Johannes  Bünderlin  von  Linz  und  die 
oberösterreichischen  täufergemeinden  in  den  jähren  1525 — 31. 
Berlin,  Gärtner.     VIII,  314  s.     8  m.  —  vgl.  abt.  15. 

100.  L.  Schaumkell,  Der  kultus  der  heiligen  Anna,  am  aus- 
gange   des    mittelalters.     ein   beitrag   zur  geschichte  des  religiösen 


VIII.   Kulturgeschichte.  105 

lebens  am  Vorabend   der   reformation.     Freiburg  i.  Br.,    Mohr.     V, 
92  s.     2  m. 

die  Verehrung  der  heiligen  in  vorreformatorischer  zeit  hat 
neuerdings  durch  arbeiten  wie  die  Kaweraus  eine  ganz  besondere, 
kritische  darstellung  erfahren.  v£  unternimmt  es  nun,  an  der  hand 
der  litteratur  zu  erforschen,  was  in  dieser  hinsieht  von  der  mutter 
der  Maria,  der  mutter  Christi,  gilt,  auch  er  weist  in  seiner  gründ- 
lichen arbeit,  deren  wert  auch  die  katholikenfreundlichen  recen- 
senten  nicht  anzutasten  wagen,  überzeugend  nach,  dass  es  nicht 
wahr  sei,  wenn  Janssen  sagt,  'von  verkehrter  Verehrung  der  heiligen 
sei  in  jener  zeit  keine  spur  vorhanden',  das  thema  wird  in  3  kapi- 
teln  und  2  anhängen  bespr.:  1.  die  Verbreitung  des  Annenkultus. 
2.  St.  Anna  in  wort  und  bild.  3.  die  bedeutung  der  heiligen 
Anna  für  das  religiöse  leben  der  zeit,  wichtig  ist  der  zweite  an- 
hang,  der  eine  Übersicht  der  Annenlegenden,  Annenhymnen,  gebete 
zur  heiligen  Anna,  Annenbilder  u.  s.  w.  bietet.  —  vgl.  Mitt.  a.  d. 
hist.  lit.  22,  49.     Lit.  cbl.  1894  (20)  711. 

101.  G.  Wölbing,  Die  mittelalterlichen  lebensbeschreibungen 
des  Bonifatius  ihrem  inhalte  nach  untersucht,  verglichen  und  er- 
läutert.    Leipzig,  Fock  1892.     VIII,   160  s.     2  m/ 

'eine  zwar  fleissige,  aber  sonst  wertlose  arbeit'.  Lit.  cbl.  1893. 
(44)  1572. 

102.  Grützmacher,  Die  bedeutung  Benedikts  von  Nursia 
und  seiner  regel  in  der  geschichte  des  mönchtums.  Berlin, 
Mayer  u.  Müller  1892.     VI,  72  s.     1,80  m. 

die  anerkennung  des  ordens  als  alleinigen  musters  des  kloster- 
lebens  geschieht  hauptsächlich  durch  die  päpste  Gregor  IL,  III. 
und  Zacharias.  der  wert  der  arbeit  beruht  nach  der  rec.  Theol. 
litztg.  1894,  70  auf  der  kritisch  gesichteten  Zusammenstellung 
sämtlicher  das  thema  berührender  thatsachen. 

103.  J.  Mayer,  Geschichte  der  Benediktinerabtei  St.  Peter 
im  Schwarzwald.     Freiburg  i.  B.,  Herder  1893.     XI,  266  s. 

das  kloster  wurde  1093  von  Berthold  II.  von  Zähringen  ge- 
gründet, vf.  teilt  seine  geschichte  in  fünf  abteilungen,  von  denen 
besonders  die  zweite  (1220 — 1469)  interessant  ist.  —  vgl.  Österr. 
litbl.  1894  (5)  133. 

104.  A.  Huhn,  Geschichte  des  spitales  der  kirche  und  der 
pfarrei  zum  heiligen  geist  in  München.  2.  abt.  mit  6  abb.  und 
5  planen.     München,  J.  J.  Leutner  1891 — 93.     VIII,  570  s. 

als  sehr  fleissige  und  eingehende  arbeit  bespr.  im  Oster.  litbl. 
1894  (5)  132. 


106  VIII.   Kulturgeschichte. 

105.  F.  J.  Greve,  Geschichte  der  Benediktiner-abtei  Abdinghof 
in  Paderborn,  ans  gedruckten  und  ungedruckten  quellen  bearbeitet, 
nach  dem  tode  des  vfs.  hrsg.    Paderborn,  Junfermann.    232  s.    3  rn. 

anerkennend  bespr.  in  Österr.  litbl.   1894  (19)  579. 

IOC.  L.  Dolberg,  Die  St.  Marienkirche  der  ehemaligen  cister- 
cienser-abtei  Doberan.  mit  2  abb.  Doberan,  Thiel  1893.  100  s. 
2,25  m. 

günstig  bespr.  Lit.  cbl.   1894  (4)  125. 

107.  O.  Ringholz,  Geschichte  des  fürstlichen  benediktiner- 
stiftes  U.  L.  Fr.  zu  Einsiedeln  unter  abt  Johannes  I.  von  Schwan- 
den, 1298 — 1327.  mit  besonderer  berücksichtigung  des  sckwyze- 
risch-einsiedeln'schen  marchenstreites  (1114 — 1350).  mit  urkund- 
lichen und  artistischen  beilagen.  Einsiedeln,  Benziger  u.  co.  VII, 
297  s.     4  m. 

eine  objektive  und  klare  darstellung,  mit  beigegebenem  ur- 
kundenmaterial,  aus  der  feder  eines  benediktinerpriesters.  sie  ist 
ein  Separatabdruck  aus  den  Mitteilungen  des  histor.  ver.  der  fünf 
orte  Luzern,  Uri,  Schwyz,  Unterwaiden  und  Zug,  43.  bd.  —  vgl. 
Lit.  cbl.  1894  (19)  6G8. 

108.  H.  Stiehler,  Kloster  und  ort  Georgenthal,  ein  streif- 
zug  durch  die  einzelnen  zeiten.  2.  teil:  der  ort  samt  seiner  Um- 
gebung von  seinem  ersten  anfang  bis  zu  seinem  gegenwärtigen  aus- 
bau.     Gotha,  C.  Glaeser.     II,  112  s.     2  m. 

109.  G.  v.  Detten,  Über  die  dorn-  und  klosterschulen  des 
mittelalters,  insbesondere  über  die  schulen  von  Hildesheim,  Pader- 
born,   Münster  und  Corvey.     Paderborn,    Junfermann    1893.     78  s. 

die  arbeit  will  in  einer  leichten,  fasslichen  vortragsform  ein 
möglichst  getreues  bild  von  den  berühmten  schulen  des  klerus  im 
rnittelalter  geben  und  zum  eingehenden  Studium  der  geschichte  des 
deutschen  bildungs-  und  erziehungswesens  anregen,  das  werk  ist 
den  protestantischen  und  humanistischen  bestrebungen  der  refor- 
mationszeit  nicht  freundlich  gesinnt.  —  lobend  angez.  Österr.  litbl. 
1894  (2)  37. 

110.  M.  Hetzenauer,  Das  kapuzinerkloster  zu  Innsbruck, 
das  erste  dieses  ordens  in  Deutschland,  nach  archivalischen  auf- 
zeichnungen  beschrieben,  mit  1  karte.  Innsbruck,  Rauch  1893. 
Vni,   192  s.     2  m. 

zur  feier  des  300jährigen  bestehens  geschrieben  giebt  die 
schrift  einen  interessanten  überblick  über  die  entwicklung  des 
klosters;  orientierend  wäre  eine  geschichte  des  kapuzinerordens  als 
einleitung  gewesen.  —  vgl.  Lit.  cbl.   1894  (40)  1449. 


Vin.    Kulturgeschichte.  107 


*6 


111.  P.  Jacob,  Geschichte  der  pfarreien  im  gebiete  des  ehe- 
maligen Stiftes  Werden  a.  d.  Ruhr.  2.  teil.  Düsseldorf,  Schwann. 
III,  s.  233—544.     4  m. 

vgl.  jsb.  1892,  8,  105.  —  dieser  schlussband  behandelt  die 
nach  der  Säkularisierung  eingerichteten  pfarreien  Werden,  Kettwig, 
Heisingen  und  Bredenei,  sowie  des  rektorates  Dilldorf.  —  vgl. 
Lit.  cbl.  1894  (12)  390. 

112.  C.  Kniel,  Die  benediktiner-abtei  Maria  Laach,  gedenk- 
blätter  aus  Vergangenheit  und  gegenwart.  Köln,  J.  P.  Bachern  1893. 
160  s.  mit  20  abb. 

anlässlich  der  800  jährigen  Jubelfeier  verfasst  will  das  buch 
nur  ein  gedenkblatt,  eine  unterhaltende  festgabe  sein,  dem  prologe 
von  Leo  Sattler  folgt  eine  abhandlung  über  das  wesen  und  die 
Wirksamkeit  des  benediktiner-ordens  von  Willibrord  Benzler,  dann 
übersichtliche  bilder  aus  der  geschichte  von  Maria  Laach  von 
Leonard  Ludger,  eine  abhandlung  über  den  125G  gestorbenen  prior 
Butzbach  und  einiges  noch,  das  nicht  in  den  rahmen  unserer  be- 
trachtung  fällt,  die  Verfasser  sind  sämtlich  Benediktiner.  —  vgl. 
Österr.  litbl.  1894  (13)  389. 

113.  Er.  D äff n er,  Geschichte  des  klosters  Benediktbeuren 
(740 — 1803)  mit  berücksichtigung  der  allgemeinen  geschichte  und 
der  handschriftlichen  litteratur.  München,  Huttier.  IV,  431  s. 
10  m. 

die  geschichtswissenschaft  habe  aufgehört,  eine  aufzeichnung 
von  regententhaten  zu  sein,  sie  schildert  das  volk,  stellt  seine 
kulturentwicklung  dar,  so  sagt  der  vf.  im  vorwort,  und  von  diesem 
Standpunkte  aus  unternimmt  er  es,  sein  werk  zu  schreiben,  ist 
jedoch  nicht  methodisch  genug  geschult,  um  wissenschaftlich  das 
thema  durchzuführen;  für  das  laienpublikum  aber  ist  seine  arbeit 
nicht  interessant,  sie  liest  sich  schleppend,  um  einen  anderen  aus- 
druck  zu  vermeiden.  —  die  handgreiflichen  fehler  und  flüchtig- 
keiten  sind  zusammengestellt  in  der  rec.  im  Lit.  cbl.  1894  (24) 
845;  ihre  liste  zn  erweitern  wäre  nicht  schwer,  ist  aber  zwecklos. 

Handel  Und  Verkehr.  114.  F.  C.  Huber,  Die  geschichtliche 
entwicklung  des  modernen  Verkehrs.  Tübingen,  Laupp  1893. 
VII,  232  s.     4,40  m. 

vf.  vertritt  den  Standpunkt,  dass  der  allgemeine  entwicklungs- 
gang  des  europäischen  Verkehrs  sich  weniger  im  anschlusse  an  be- 
sondere gewaltige,  geschichtliche  ereignisse,  sondern  mehr  als 
erzeugnis  internationaler  kultur  vollzogen  hat.  —  vgl.  Lit.  cbl. 
1893  (44)  1575. 


108  VUL   Kulturgeschichte. 

115.  W.  Thoma,  Die  kolonisatorische  thätigkeit  des  klosters 
Leubus  im  12.  und  13.  jahrh.  Leipzig,  (Gr.  Fock).  dissertation. 
154  s.     2  m. 

116.  F.  Hann,  Die  reisen  der  deutschen  kaiser  und  könige 
durch  Kärnten  von  Karl  dem  grossen  bis  Max  I.  Carinthia  83, 
65;  97. 

117.  F.  Falk,  Aus  dem  wallfahrtsieben  des  mittelalters. 
Kath.  73,  I,  190. 

118.  Th.  Schön,  Eine  pilgerfahrt  in  das  heilige  land,  1494. 
Mitt.  d.  inst.  f.  österr.  geschichtsforschung  13,  435. 

119.  A.  Stauber,  Augsburger  kaufleute  in  Afrika  und 
Vorderindien,  1505.     Bayerland  3,  89;  101. 

120.  Chr.  Meyer,   Deutsch-venezianische  handelsbeziehungen 

im  mittelalter.     Zs.  f.  d.  kulturgesch.  2,   78. 

HailS.  121.  R.  v.  Fischer-Benzon,  Altdeutsche  garten flora. 
Untersuchungen  über  die  nutzpflanzen  des  deutschen  mittelalters, 
ihre  Wanderung  und  ihre  Vorgeschichte  im  klassischen  altertum. 
Kiel  und  Leipzig,  Lipsius  u.  Tischer.     X,  254  s.     8  m. 

wesentlich  die  benediktinermünche  pflegen  den  deutschen 
gartenbau,  der  sich  bis  ins  8.  jahrh.  zurückverfolgen  lässt.  sie 
führen  eine  grosse  anzahl  pflanzen  aus  Gallien  und  Italien  ein,  die 
sich  bis  ins  klassische  altertum  zurückführen  lassen,  im  anfange 
dieses  jahrh.  noch  zeigen  die  baumgärten  Deutschlands  eine  ge- 
wisse Übereinstimmung,  die  geschichte  dieser  pflanzen  nun  ist 
zurück  verfolgt  durch  die  quellen  des  mittelalters  und  des  klassi- 
schen altertums.  —  vgl.  Ernst  Krause,  Zs.  f.  d.  phil.  27,  416. 

122.  M.  Angst,  Mittelalterliche  Ofenkacheln.  Anz.  f.  Schweiz, 
alt.  1893,  278. 

das  besprochene  material  stammt  aus  dem  anfange  des 
15.  Jahrhunderts. 

123.  K.  Plath,  Die  königspfalzen  der  Merowinger  und  Karo- 
linger. —  vgl.  jsb.  1892,  8,  130.  —  eine  Vorstudie  zu  einem  um- 
fassenderen werke,  das  im  ersten  teile  eine  kritisch  gesicherte  liste 
aller  pfalzen,  im  zweiten  eine  genaue  bestimmung  derselben  nach 
läge  und  Schicksalen,  im  dritten  gesichtspunkte  über  Verteilung 
derselben  über  das  gebiet  des  reiches  und  im  vierten  eine  dar- 
stellung  des  lebens  in  denselben  geben  soll.  —  vgl.  Mitt.  a.  d. 
hist.  lit.  22,  137  (Hahn). 

124.  J.  Tarneller,  Die  hofnamen  des  burggrafenamtes  in 
Tirol,     programme   des   Meraner  gymn.  1891 — 93.     Meran,    Jandl. 


VIII.   Kulturgeschichte.  109 

XVIII,  59  s.  —  vgl.  jsb.   1893,  8,  35.  —  günstig  angez.  im  Österr. 
litbl.  1894  (5)  148. 

125.  P.  C lernen,  Tiroler  bürgen.  Mitt.  d.  k.  k.  centralkomm. 
19,  17;  119;   177. 

die  arbeit  führt  übersichtlich  nach  historischem  prinzip  die  er- 
haltenen rhätischen  bürgen  auf,  um  die  entwicklung  des  typus  für 
den  Tiroler  burgenbau  zu  skizzieren  und  festzustellen,  das  material 
ist  dem  Inn-,  Eisack-  und  Etschthal  entnommen. 

126.  C.  Stampfer,  Schlösser  und  bürgen  in  Meran  und  Um- 
gebung, illustriert  nach  Zeichnungen  von  W.  Humer.  Innsbruck, 
Wagner.     VI,   191  s.     1,60  m. 

127.  J.  Bär,  Das  Vorarlberger  haus.  Jsb.  d.  vorarlb.  mus.-ver. 
1892,  31,  8. 

128.  H.  Zeller-Werdmüller,  Mittelalterliche  burganlagen 
der  Ostschweiz,  mit  4  taf.  3,50  fr.  Mitt.  d.  antiquar.  ges.  zu  Zürich 
23,  261. 

eine  besonnene,  auf  eingehenden  Studien  beruhende  arbeit, 
von  den  warttürmen  und  holzburgen  ausgehend  schildert  sie  die 
anläge  der  steinburgen :  den  türm,  seine  dicke,  höhe  und  Verwendung 
des  materials  (auch  sogenannte  wohntürme  werden  nachgewiesen), 
ringmauern ,  thor ,  brücke ,  doppelthor ,  zwinger.  zum  schluss 
handelt  der  aufsatz  über  die  gründe  des  Verfalls. 

Krieg.  129.  0.  Henne  am  Rhyn,  Kulturgeschichte  der 
kreuzzüge.  (illustrierte  bibliothek  der  kunst-  und  kulturgeschichte. 
5.  bd.)     Leipzig,  P.  Friesenhahn.     20  und  302  s.     4  m. 

130.  M.  Jahns,  H.  Schermer  und  die  befestigungskunst  um 
1480.     Archiv  f.  artillerie-  und  ingenieur-offiziere  98,  545. 

131.  W.  Böheim,  Kriegsausrüstung  in  den  Städten  in  Nieder- 
österreich unter  Maximilian  I.  Beiträge  u.  mitt.  d.  altert.-ver.  zu 
Wien  1892  (28)  15. 

132.  H.  Hansjakob,  Der  schwarze  Berthold,  erfinder  des 
schiesspulvers  und  der  feuerwaffen.  —  vgl.  jsb.  1892,  8,  146.  — 
weitere  recensionen  in  Zs.  f.  gesch.  des  Oberrheins  6,  525;  Milit. 
litztg.  72,  246;  Lit.  rundsch.  f.  d.  kath.  Deutschland  17,  311. 

133.  M.  Baltzer,  Zur  geschichte  des  Danziger  kriegswesens 
im  14.  und  15.  jahrh.  ein  beitrag  zur  Säkularfeier  der  Vereinigung 
Danzigs  mit  der  preussischen  monarchie.  progr.  des  königl.  gymn. 
zu  Danzig.     ostern  1893. 

die  arbeit  beruht  nicht  nur  auf  gründlicher,  sachkundiger 
durchforschung  des  gedruckten  materials,  sondern  auch  auf  den  im 


HO  VIII.    Kulturgeschichte. 

Danziger    Stadtarchive    befindlichen    berichten    der    Danziger     feld- 
hauptleute  an  den  rat.     die   der   phalanx   nahe   kommende    kampf- 
taktik    herrschte    vor;    vor  1500   war   der   einfluss  der  feuerwaffen . 
auf  die  kriegführung  gering.  —  vgl.  Zs.  f.  d.  phil.  27,  427. 

134.  G.  Köhler,  Geschichte  der  festungen  Danzig  und 
Weichselmünde  bis  zum  jähre  1814  in  Verbindung  mit  der  kriegs- 
geschichte  der  freien  stadt  Danzig.  1.  u.  2.  teil.  Breslau,  Köbner 
1893.     506  u.  532  s. 

der  als  militärschriftsteller  bekannte  vf.  hat  das  gesamte  ur- 
kundliche material  nochmals  durchforscht  und  dabei  wesentlich 
neues  für  die  geschichte  dieses  bollwerks  des  germanentums  gegen 
das  slaventum  herausgebracht,  bd.  1  behandelt  die  slavische 
gründung  und  die  Vorgeschichte  bis  1308,  die  Ordensherrschaft  bis 
1454,  die  Schutzherrschaft  Polens  bis  1734.  bd.  2  bringt  die 
neuere  zeit,  in  welcher  besonders  interessant  die  französische  ge- 
waltherrschaft  abgehandelt  wird,  obgleich  von  einem  militär  für 
militärs  als  fachwerk  geschrieben,  bietet  das  buch  dem  historiker 
nicht  nur,  sondern  auch  dem  laien  so  viel  interessantes,  dass  seine 
lektüre  angelegentlichst  empfohlen  werden  muss. 

Klllist.  135.  K.  Wo  ermann,  Was  uns  die  kunstgeschichte 
lehrt,  einige  bemerkungen  über  alte,  neue  und  neueste  maierei. 
Dresden,  Ehlermann.     IV,  202.     3  m. 

günstig  bespr.  Lit.  cbl.  1894  (13)  443. 

130.  P.  Lehfeldt,  Luthers  Verhältnis  zu  kunst  und  künst- 
lern.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  129.  —  die  Untersuchung  kann  ledig- 
lich erhärten,  was  man  schon  wusste:  dass  der  grosse  reformator 
wenig  einfluss  nach  dieser  seite  hin  ausübte,  der  niedergang  der 
kunst  am  ende  des  16.  jahrh.  hat  hauptsächlich  darin  seinen  grund, 
dass  die  zeit  zu  sehr  von  geistigen  fragen  in  anspruch  genommen 
wurde,     vgl.  abt.  15,  109. 

137.  C.  Kötschau,  Barthel  Beham  und  der  meister  von 
Messkirch.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  141.  —  günstig  rec.  Lit.  cbl.  1893 
(42)  1514. 

138.  H.  Ehrenberg,  Geschichte  der  kunst  im  gebiete  der 
provinz  Posen.     Berlin,    Ernst  u.  söhn  1893.     VIII,    204  s.     8  m. 

günstig  bespr.  ist  das  werk,  das  namentlich  zum  kulturleben 
des  16.  jahrh.  viel  neues  bringt  und  ein  sonderabdruck  der  Zs.  f. 
bauwesen  1893  ist,  im  Lit.  cbl.  1894  (30)  1071. 

139.  R.  Eorrer  und  G.  A.  Müller,  Kreuz  und  kreuzigung 
Christi  in  ihrer  kunstentwicklung.     mit  12  taf.,    83  abb.  in   photo- 


VIII.   Kulturgeschichte.  111 

graphie,    Lithographie    und   Zinkographie.     Brühl,    aktiengesellschaft 
Concordia.     33  s.  gr.  4°.     21  m. 

nach  der  anz.  im  Lit.  cbl.  1894  (34)  1221  ist  die  arbeit  dank- 
bar anzuerkennen ,  wenn  es  auch  an  gleichmässiger  beherrschung 
des  Stoffes  und  kunsthistorischer  methode  bisweilen  fehlt. 

140.  F.  Noack,  Die  geburt  Christi  in  der  bildenden  kunst 
bis  zur  renaissance.  im  anschluss  an  elfenbeinwerke  des  gross- 
herzoglichen museums  zu  Darmstadt,  mit  4  taf,  einer  beilage  und 
10  abb.  im  text.     Darmstadt,  Bergsträsser.     VIII,   72  s.     4  m. 

nach  der  rec.  im  Lit.  cbl.  1892  (22)  799  ein  anziehend  und 
mit  Verständnis  der  christlichen  kunst  geschriebenes  buch. 

141.  Th.  Hoepfner,  Die  heiligen  in  der  christlichen  kunst. 
ein  handbüchlein  für  besucher  von  kirchen  und  gemäldegalerien. 
Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.     4  m. 

142.  F.F.  Leitschuh,  Geschichte  der  karolingischen  maierei, 
ihr  bilderkreis  und  seine  quellen,  mit  59  abb.  Berlin,  Georg  Sie- 
mens.    XIE,  471  s.     12  m. 

C.  Frey,  Litztg.  1894  (1)  17  spricht  dem  werke  einen  origi- 
nalen, selbständigen  wert  ab  und  sieht  des  vfs.  einzelausführungen 
teils  für  schief,  teils  für  unrichtig  an.  doch  wird  fleiss  dem  werke 
nicht  abzusprechen  sein,  wenngleich  vf.  viel  zu  sehr  beschreibt 
und  inventarisiert  als  selbständig  forscht,  die  ausstattung  des 
werkes  lässt  nichts  zu  wünschen,  interessant  sind  die  nach- 
weise über  den  Zusammenhang  der  karolingischen  maierei  mit  der 
der  spätrömischen  zeit  und  wie  die  sächsischen  kaiser  und  die 
frükrenaissance  ihre  Weiterbildung  aufnahmen.  —  vgl.  Lit.  cbl. 
1894  (5)  158. 

143.  J.  Neuwirth,  Geschichte  der  bildenden  kunst  in 
Böhmen  vom  tode  Wenzels  III.  bis  zu  den  hussitenkriegen,  1.  bd. 
allgemeine  Verhältnisse,  baubetrieb  und  baudenkmale.  mit  34  text- 
abbildungen  und  57  lichtdrucktafeln.  Prag,  Calve  1893.  VIII, 
61G  s.     20  m. 

die  blütezeit  der  mittelalterlichen  kunst  in  Böhmen  ■ — •  im 
14.  jahrh.  — ,  wird  dargestellt,  der  vorliegende  band  behandelt 
die  architektur;  der  zweite  band  bleibt  für  plastik,  maierei  und 
kunstgewerbe  reserviert,  besonders  interessant  ist  die  kultur- 
historische einleitung  (s.  1 — 258),  in  welcher  die  allgemeinen  ge- 
sichtspunkte  für  entwicklung  der  böhmischen  kunst,  die  fördernden 
und  feindlichen  Strömungen  der  zeit  geschickt  gruppiert  und  fesselnd 
dargestellt  werden:  vf.  schöpft  aus  dem  vollen.  seine  eigenen 
arbeiten  (vgl.  auch  jsb.  1892,  14,  135;  1892,  14,  150)  sind  die 
schönen  vorarbeiten  zu  diesem  abschliessenden  werke.  —  vgl.  Lit. 


112  VIII.   Kulturgeschichte. 

cbl.  1893  (45)  1620;  -im  Österr.  litbl.  1894  (7)  211    ebenfalls  sehr 
anerkennend  bespr. 

144.  J.  J.  Merlo's  neu  bearbeitete  und  erweiterte  nach- 
richten  aus  dem  leben  und  werken  kölnischer  künstler,  hrsg.  von 
E.  Firmenich-Richarz  unter  mitwirkung  von  H.  Keussen. 
1. — 4.  lief,  mit  zahlreichen  bildlichen  beilagen.  Düsseldorf,  Schwann, 
ohne  jähr.     s.  2 — 139.     ä  2,50  m. 

das  für  jeden  forscher  auf  dem  gebiete  der  kölnischen  kunst 
unentbehrliche  nachschlagebuch  ist  durch  die  sorgfältige  neube- 
arbeitung  und  fortführung  bis  auf  die  gegenwart  noch  brauchbarer 
geworden.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (4)  125. 

145.  K.  Lange  und  F.  Fuhse,  Dürer's  schriftlicher  nach- 
lass  auf  grund  der  Originalhandschriften  und  teilweise  neu  ent- 
deckter alter  abschriften  herausgegeben,  mit  einer  lichtdrucktafel 
und  8  textillustrationen.     Halle,  Niemeyer.     XXIV,  420  s.    10  m. 

Dürers  bedeutung  als  Schriftsteller  war  bislang  noch  wenig 
bekannt,  aus  seinen  briefen,  tagebüchern  und  reimen  gewinnt  man 
ein  lebendiges  bild  des  menschen  Dürer  als  fürsorglicher  söhn, 
hilfsbereiter  bruder,  treuer  freund,  die  arbeit  bringt  viel  neues,  bisher 
unbekanntes  material  in  textkritischer   sichtung.    vgl.   abt.   15,    30. 

146.  A.  Springer,  Albrecht  Dürer.  —  vgl.  jsb.  1892,  8, 
167.    1893,  8,  158.  15,  39.  -  -  rec.  Janitschek,  Nation,  9,  206. 

147.  D.  Burckhardt,  Albrecht  Dürers  aufenthalt  in  Basel 
1492—1494.  —  vgl.  jsb.  1892,  15,  34;  1893,  8,  159.  weitere 
günstige  recensionen  des  buches  finden  sich  Gott.  gel.  anz.  1892, 
817;    Kunstchronik  3,  no.  31;    Rep.   d.  kunstwissenschaft  16,  136. 

148.  W.  v.  Seidlitz,  Rembrandts  radierungen.  Leipzig, 
E.  A.  Seemann.     4°.     10  m. 

149.  A.  v.  Jak  seh,  Villacher  maier  aus  dem  anfang  des 
15.  jahrh.     Carinthia  83,  28. 

150.  F.  v.  Reber,  Kurfürst  Maximilian  I.  von  Bayern  als 
gemäldesammler.  festrede,  gehalten  in  der  öffentlichen  sitzung  der 
k.  b.  akad.  d.  wiss.  zu  München.  München,  verlag  der  k.  b.  akad. 
1892.     45  s.  40. 

rühmt  den  feinsinn  des  unter  den  Sammlern  des  16.  und  17. 
jahrh.  hervorragenden  kunstfreundes  und  zeigt  uns,  dass  neben 
Prew,  Barthel,  Beham,  Penz,  Mielich  namentlich  Albrecht  Dürer 
sein  interesse  fesselte.  —  vgl.  Österr.  litbl.  1894  (11)  339. 

151.  F.  Carstanjen,  Ulrich  von  Ensingen.  ein  beitrag  zur 
geschichte  der  gotik  in  Deutschland,  mit  17  figuren  im  text 
und  13  taf.    München,  Ackermann  1893.    XIV,  137  s.  gr.  8.    6  m. 


VIII.    Kulturgeschichte.  113 

die  rege  Schaffensfreude  des  gegen  sechzig  jähre  arbeitenden 
meisters,  seine  zahlreichen  bauten,  im  südlichen  Deutschland  vor- 
nehmlich, werden  eingehender  behandlung  unterzogen,  dabei  ist  die 
darstellung  seines  lebenslaufes,  seiner  Schicksale  und  erlebnisse, 
kulturgeschichtlich  interessant:  ein  gediegener  beitrag  zur  ge- 
schichte  der  mittelalterlichen  kunst  überhaupt.  —  vgl.  Lit.  cbl. 
1893  (46)  1653. 

153.  A.  Gr.  Meyer,  Studien  zur  geschichte  der  plastischen 
darstellungsformen.  I.  zur  geschichte  der  renaissance-herme.  (her- 
men  in  holzschnitt-  und  kupferstichfolgen.)  mit  einer  tafel.  Leipzig, 
Engelmann.     28  s.  gr.  4°.     2,40  m. 

die  sorgfältig  gearbeitete,  vom  verlag  hübsch  ausgestattete 
schrift  giebt  orientierende  bemerkungen  für  die  fülle  des  materials,  er- 
läutert die  drei  gattungen  der  herme  als  Symbol,  stütze  und 
groteske  an  einigen  markanten  beispielen  und  geht  dann  dazu  über, 
in  klarer,  anspruchsloser ,  auch  dem  laien  verständlicher  weise 
die  historische  entwicklungsgeschichte  zu  verfolgen.  —  vgl.  Lit. 
cbl.  1892  (23)  830. 

154.  E.  E.  Koch,  Entwicklungsgeschichte  der  baukunst 
unter  vorzugsweiser  berücksichtigung  der  deutschen  kunst,  gemein- 
fasslich  dargestellt  an  der  hand  der  politischen  geschichte  der 
Völker,  mit  85  illustr.  Güstrow,  Opitz  u.  co.,  ohne  jähr.  XIV, 
144  s.     4  m. 

eine  mehr  oberflächliche  Charakteristik  der  verschiedenen  bau- 
stile,  für  weitere  kreise  des  publikums  bestimmt,  wird  vom  vf.  ge- 
geben, nach  der  anz.  Lit.  cbl.  1894  (14)  487  sind  besonders  die 
Illustrationen  interessant,  welche  neuere  denkmäler  (der  letzten  Jahr- 
hunderte) wiedergeben.  —  Österr.  litbl.  1894  (4)  115  werden  die 
abb.  gelobt,  der  stoff  sei  aber  nicht  erschöpfend. 

155.  M.  Hasak,  Die  predigtkirche  im  mittelalter.  Berlin, 
Ernst  u.  söhn   1893.     36  s.     2  m. 

interessant  zu  lesen,  im  tone  nicht  immer  'sine  studio',  wendet 
sich  die  schrift  vor  allem  gegen  Gurlitts  Beiträge  zur  entwick- 
lungsgeschichte der  gotik  in  Zs.  f.  bauwesen  1892.  —  vgl.  Lit. 
cbl.  1894  (31)  1104. 

156.  W.  Meyer-Sch wartau,  Der  dorn  zu  Speyer  und  ver- 
wandte bauten  (die  dorne  zu  Mainz  und  Worms,  die  abteikirchen 
zu  Limburg  a.  Haardt,  Hersfeld  und  Kauffungen  u.  s.  w.).  mit 
32  taf.  u.  zahlreichen  in  den  text  gedruckten  abb.  Berlin,  Springer 
1893.     X,  170  s.  folio.     50  m. 

günstig  bespr.  Lit.  cbl.  1894  (36)  1302. 
Jahresbericht  für  germanische   Philologie.     XVI.    (1894.)  8 


114  VIII.    Kulturgeschichte. 

157.  P.  C  lernen,  Die  kunstdenkmäler  der  Rheinprovinz. 
Düsseldorf,  Schwann  1893.  -  -  vgl.  jsb.  1893,  8,  152.    1892,  8,  150. 

II,  2.  Die  kunstdenkmäler  der  stadt  und  der  kreise  Mühl- 
heim a.  d.  Ruhr  und  Ruhrort.  mit  3  taf.  und  28  abb.  im  text. 
VI,  85  s. 

wohl  weniger  wichtig  als  die  übrigen  kreise,  aber  besonders 
da  interessant,  wo  altsächsischer  einfluss  sich  im  gebiete  des 
kreises  geltend  macht,  (wallburgen  und  westfälisches  bauernhaus 
in  den  abbildungen.) 

DI,  3.  Die  kunstdenkmäler  der  stadt  und  des  kreises  Essen, 
mit  4  taf.  und  47  abb.  im  text      VI,   120  s.     4,50  m. 

hier  zeigt  sich  des  vfs.  ganzes  geschick  in  der  behandlung 
seiner  aufgäbe,  sowohl  darin,  wie  er  die  fragen  behandelt  und  löst, 
als  auch  in  der  geschickten  benutzung  der  vorarbeiten.  — ■  das 
heft  schliesst  mit  nachtragen,  berichtigungen,  inhaltsangabe  und 
künstlerverzeichnis  für  den  ganzen  band.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1893 
(43)  1552. 

158.  F.  Hettner,  Die  römischen  steindenkmäler  des  provin- 
zialmuseums  zu  Trier  mit  anschluss  der  Neumagener  monumente. 
mit  einem  beitrag  von  H.  Lehner  und  375  textabb.  Trier,  Lintz 
in  komm.  1893.     V,  294  s.     4  m. 

behandelt  die  ehreninschriften  nebst  den  meilensteinen,  die 
götterdenkmäler,  die  grabdenkmäler  —  heidnische  und  christliche  ■ — , 
die  architekturreste  und  marmorskulpturen.  das  werk  ist  sorgfältig 
gearbeitet.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (1)  20. 

159.  E.  Paulus,  Die  kunst-  und  altertumsdenkmale  im  könig- 
reich  Württemberg.  im  auftrage  des  königl.  ministeriums  des 
kirchen-  und  Schulwesens  bearb.  33.  und  34.  (schluss-)lieferung. 
fol.  11  taf.  in  lichtdruck,  lithographie,  Zinkographie,  farbendruck 
und  holzschnitt  und  2  blätter  text.    Stuttgart,  Paul  Neff.    lief.  1,60  m. 

160.  A.  Boetticher,  Die  bau-  und  kunstdenkmäler  der 
provinz  Ostpreussen.  Königsberg  i.  Pr.,  Teichert  (komm.)  1893. 
3.  heft.  die  bau-  und  kunstdenkmäler  des  Oberlandes,  mit  zahl- 
reichen abb.     VII,  122  s.     3  m. 

vgl.  jsb.  1893,  8,  157.  —  günstig  angez.  Lit  cbl.  1893 
(48)  1893. 

161.  K.  Lind,  Abbildungen  mittelalterlicher  grabdenkmale 
aus  den  ländern  der  Österreich  -  ungarischen  monarchie.  Wien, 
W.  Braumüller  in  komm.,  fol.  242  s.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,   142. 

162.  F.  Haack,  Die  gotische  architektur  und  plastik  der 
stadt  Landshut.     München,  Wolf  &  söhn.     1,60  m. 


VIII.    Kulturgeschichte.  115 

163.  B.  Haendcke  und  A.  Müller,  Das  münster  in  Bern. 
Bern,  Schmid,  Francke  u.  co.  X,  179  s.  4°.  mit  31  text- 
illustrationen  und  20  taf. 

giebt  zunächst  eine  bis  auf  die  gegenwart  reichende  geschichte 
des  baues,  schliesst  daran  eine  kritische  beschreibung  des  bau- 
werks  und  erörtert  nach  den  werken  der  plastik  und  maierei  am 
aussenbaue  auch  die  innere  ausstattung  des  münsters.  das  werk 
ist  nach  inhalt  wie  nach  äusserem  ein  vornehmes  prachtwerk,  für 
das  wir  den  vf.  wie  dem  Verleger  zu  danken  haben.  —  vgl.  Österr. 
litbl.  1894  (10)  304. 

164.  F.  Hann,  Die  gotische  kirchenbaukunst  in  Kärnten. 
Klagenfurt,  progr.  des  obergymn.     20  s. 

165.  L.  Reissenberger,  Die  Kerzer  abtei.  hrsg.  v.  ver.  f. 
siebenbürgische  landeskunde.  Hermannstadt,  Franz  Michaelis  in 
komm.     59  s.     mit  zahlreichen  Illustrationen. 

eine  monographie  über  die  in  einer  wildnis  am  linken  ufer 
des  'gelben'  altflusses  gegründete  cistercienserabtei,  die  später  zu 
grossem  Wohlstände  gelangte:  abbatia  beatae  Mariae  Virginis  de 
Kercz.  im  13.  jahrh.  begründet,  bald  danach  durch  die  Mon- 
golen zerstört,  wieder  aufgebaut  und  am  ende  des  15.  jahrh.  in 
gänzlichem  verfalle,  erweckt  sie  durch  ihre  ruinen  baugeschicht- 
liches interesse.  abschnitt  a)  giebt  eine  geschichtliche  einleitung, 
abschnitt  b)  die  baubeschreibung  und  zwar  1.  der  kirche,  2.  der 
abteigebäude.  der  schluss  giebt  eine  altersbestimmung  der  einzelnen 
bauteile  der  kirche  und  der  abteigebäude.  die  arbeit  ist  fleissig 
gearbeitet  und  sorgfältig  ausgestattet. 

166.  A.  Ilg,  Beiträge  zur  geschichte  der  kunst  und  kunst- 
technik  aus  mittelhochdeutschen  dichtungen.  — ■  vgl.  jsb.  1893,  8, 
144.  —  Litztg.  1893  (45)  1424  giebt  eine  rec.  von  C.  Frey,  in 
der  einige  ausstellungen  gemacht,  namentlich  die  beschränkung  auf 
denkmäler  der  höfischen  dichtkunst  des  11. — 13.  jahrh.  bedauert 
wird,  wertvoll  ist  die  vor  zwanzig  jähren  unter  Scherers  leitung 
begonnene  arbeit  ohne  zweifei.  den  anhang  bildet  eine  bereits 
1890  erschienene  abhandlung  über  die  ursprüngliche  bedeutung  des 
Wortes  mosaik.    J.  Meier,  Zs.  f.  kulturgesch.  I  (2.  3). 

167.  A.  Prüfer,  Untersuchungen  über  den  ausserkirchlichen 
kunstgesang  in  den  evangelischen  schulen  des  16.  jahrh.  inaugural- 
dissertation.  Leipzig,  Pöschel  u.  Trepte  1890.  67  s.  text,  235  s. 
notenbeilagen. 

vgl.  jsb.  1891,  8,  278.  —  eine  eingehende  anzeige  in  Litztg. 
1893  (43)  1362  spricht  sich  über  wesen  und  wert  der  sach- 
kundigen Untersuchung  aus. 

8* 


H6  VIII.    Kulturgeschichte. 

168.  P.  Heitz,  Der  initialschrnuck  in  den  elsässischen  drucken 
des  15.  und  16.  jahrh.     Strassburg  i.  E.,  Heitz  1893.    4°. 

1.  reihe,  die  zierinitialen  in  den  drucken  des  Thomas  Ans- 
helm  (Hagenau  1516 — 1523).  ein  beitrag  zur  geschichte  des  holz- 
schnittes.     6  m.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (36)  1303. 

169.  P.  Heitz,  Originalabdruck  von  formschneiderarbeiten 
des  16.  und  17.  jahrh.,  meist  aus  verschollenen  Volksbüchern  von 
der  Strassburger  druckerei  Jac.  Cammerlander  u.  a.  neue  folge, 
taf.  84 — 129.  mit  erläuterndem  text.  Strassburg  i.  E.,  Heitz.  11  s. 
gr.  folio.     10  m.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (35)  1262. 

169a.  A.  Klemm,  Sürlin  (bildhauer).  ADB  37,  166—169. 
G.  Wustmann,  Jakob  Thanner  (buchdrucker).  ebd.  37,  653  f. 
G.  E.  Pazaurek,  Theoderich  (maier),  ebd.  37,  708 — 710.  K.  Steiff, 
Theodoricus  von  Borne  (buchdrucker).  ebd.  37,  710 — 713. 
W.  Schmidt,  J.  E.  Thomann  von  Hagelstein  (maier),    ebd.  38,  65. 


170.     Numismatisch-sphragistischer  anzeiger.     zeitung 
für  münz-,  siegel-  und  Wappenkunde,     hrsg.  von  F.  Tewes. 

no.  1  enthält  die  beschreibung  eines  'schönen  thalers  der 
stadt  Braunschweig  von  1630'.  —  die  'schwären'  o.  j.  des  dom- 
kapitels  Verden.  —  die  siegel  der  stadt  Braunschweig.  —  no.  2  be- 
spricht zunächst  einen  'schreckenberger'  des  dom-kapitels  Verden 
von  1622  (!).  —  dann  giebt  es  fortsetzung  und  schluss  der  'siegel 
der  stadt  Braunschweig'  und  behandelt  den  'münzfund  von 
Dörrigsen  bei  Einbeck.'  —  no.  3  behandelt  die  'grote  des  dom- 
kapitels  Verden.'  —  no.  4  handelt  über  Braunschweigisch-Lüne- 
burgische  schreckenberger  [groschen,  die  ihren  namen  ursprünglich 
nach  dem  Schreckenberge  bei  Annaberg  führten,  dessen  im  jähre 
1492  entdeckte  silbergrube  das  metall  zu  ihrer  ausprägung  lieferte]. 
den  beschluss  macht  ein  artikel  zur  'geschichte  der  falschmünzerei 
im  16.  jahrh.'  [brief  des  herzogs  Heinrich  zu  Sachsen  an  den 
Quedlinburger  rat].  —  ausserdem  werden  neue  münzfunde  bespr. 
no.  5  widmet  dem  bekannten  numismatiker  Theodor  Stenzel, 
der  auch  wissenschaftlich  regsam  war,  einen  warmen  nachruf,  und 
schliesst  einen  aus  seiner  feder  stammenden,  nachgelassenen  auf- 
satz  über  'anhaltische  achtgroschenstücke  oder  24-kreuzer  aus  der 
kipper-zeit'  an.  —  no.  6  'die  münzen  der  stadt  Lüneburg  von 
1599—1602.'  die  münzprägung  der  stadt  war  nicht  andauernd  sondern 
zerfällt  in  viele  kürzere  abschnitte,  die  meistens  mit  der  annähme 
eines  münzmeisters  beginnen  und  mit  seiner  entlassung  endigen, 
den  schluss  machen  'münzfunde'  und  'nekrologe'.  —  no.  7  giebt 
eine  beschreibung  der  'münzen  Heinrichs  IV.  von  Braunschweig- 
Grubenhagen    (1463/64 — 1526)   und   den   schluss   der  'münzen    der 


VIII.   Kulturgeschichte.  117 

stadt  Lüneburg'  (1599 — 1602).'  —  no.  8  beschliesst  die  darstelluug 
der  'münzen  Heinrichs  IV.  von  Braunschweig-Grubenhagen'  und 
kommt  zu  dem  schluss,  dass  die  münzthätigkeit  dieses  fürsten 
weniger  Verwandtschaft  hat  mit  der  seines  vetters  Philipp  (abgesehen 
von  der  Vereinigung  des  väterlichen  und  mütterlichen  wappens), 
als  mit  der  Heinrichs  des  älteren  von  Wolfenbüttel,  wie  sie  in 
Helmstedt    ausgeübt    wurde.    —    'münzfunde'.  no.    9    bespricht 

den  3*g-  reichsthaler  (Schilling)  von  1671  für  Bremen  und  Verden', 
ferner  die  'marke  der  stadt  Lüneburg  von  1570'.  [der  lüne- 
burgische Ursprung  der  marken  steht  nun  fest;  aber  dem  vf, 
Bahr  fei  dt,  steht  ihr  zweck  (lohnzeichen  des  rates,  wein- 
zeichen) noch  nicht  fest.]  ferner  eine  notiz  zum  'dritten  glocken- 
thaler  Augusts  d.  j.  von  Braunschweig'  und  'münzfunde'.  —  der 
wissenschaftliche  Charakter  dieses  verständig  redigierten  'anzeigers' 
macht  ihn  auch  dem  kulturhistoriker  äusserst  wertvoll. 

171.  Numismatische  Zeitschrift,  hrsg.  von  der  numisma- 
tischen gesellschaft  in  Wien  durch  deren  redaktions-comite.  1893, 
25.  bd.  384  s.,  mit  4  taf,  1  karte  und  190  textabbildungen.  Wien, 
Manz  in  komm.     6  m. 

172.  Mitteilungen  der  bayrischen  numismatischen  gesellschaft. 
hrsg.  von  deren  redaktions-comite.  12.  Jahrgang.  1893.  Mün- 
chen, Gr.  Franz.     XI,  88  s.  mit   1  abb.     8  m. 

173.  Festschrift  zur  feier  des  fünfzigjährigen  bestehens  der 
numismatischen  gesellschaft  zu  Berlin,  hrsg.  von  den  mitgliedern. 
Berlin,  Weyl  1893.     IH,   176  s.  4°.     6  m. 

in  diesem  sammelbande  behandelt  die  mittelalterliche  numis- 
matik  die  arbeit  von  W.  Dannenberg,  der  eine  grosse  zahl  von 
münzen  beschreibt  und  auf  zwei  von  ihm  gezeichneten  abbildungen 
wiedergiebt.  dieselben  waren  früher  in  seinem  besitze  und  be- 
finden sich  jetzt  im  königlichen  münzkabinett.  unter  ihnen  ist  be- 
sonders erwähnenswert  eine  kleine  silbermünze  mit  dem  bilde  Lud- 
wigs des  frommen.  —  F.  Friedensburg  behandelt  die  mittel- 
alterlichen münzen  der  Lausitz.  —  E.  Bahrfeld t  beschäftigt  sich 
mit  den  'vinkenaugen',  jenen  münzen,  die  in  norddeutschen  Ur- 
kunden so  oft  genannt  werden,  vf.  bezeichnet  sie  als  'hohl- 
pfennige'  von  geringem  münzwert.  —  mehr  der  neueren  zeit  ge- 
hören schon  an  die  arbeit  Bahrfeldts  über  die  unter  Joachim  I. 
und  H.  nach  sächsischem  muster  geprägten  brandenburgischen 
stücke  und  von  Bratring  über  die  münzen  der  pommerschen 
herzöge  vom  ende  des  mittelalters  bis  im  16.  jahrh.  —  vgl.  Lit.  cbl. 
1894  (10)  322. 


118  VIII.   Kulturgeschichte. 

174.  H.  Dannenberg,  Die  deutschen  münzen  der  sächsischen 
und  fränkischen  kaiserzeit.  2.  bd.  mit  1  landkarte  und  39  taf. 
abb.     Berlin,  Weidmann.     VIII,  s.  513—757.  4°.     24  m. 

175.  M.  Bahrfeldt,  Numismatisches  litteraturblatt.  15.  Jahr- 
gang, no.  1  und  2.  16  s.  F.  Tewes  Selbstverlag,  Hannover, 
Staarstrasse  4.     1,50  m. 

176.  E.  Bahrfeldt,  Zur  mittelalterlichen  münzkunde  Pom- 
merns.    Berlin,  A.  Weyl.     21  s.  mit  27  abb.  und  2  taf.  4°.     2  m. 

177.  K.  Bissinger,  Beschreibung  einiger  im  gebiete  des 
grossherzogtums    Baden    entdeckten    münzfunde    aus    dem    15.    bis 

17.  jahrh.).  progr.  des  grossherzogl.  progymn.  zu  Donaueschingen.  12  s. 

die  hier  beschriebenen  funde  stammen  aus  dem  besitze  des 
früheren  badischen  altertumsvereins,  der  sich  namentlich  1845  — 1858 
um  die  pflege  der  lokalen  altertumsforschung  verdient  gemacht 
hat.  die  vom  vf.  behandelten  münzen  kamen  nach  auflösung  des 
Vereins  in  die  grossherzogliche  Sammlung  vaterländischer  altertümer, 
wurden  aber  leider  nicht  ungeteilt  zusammengehalten  sondern  an 
andere  Sammlungen  und  liebhaber  teilweise  abgegeben,  ein  ge- 
naues Verzeichnis  wurde  1877  durch  den  vf.  entworfen. 

178.  W.  Lotz,  Die  drei  flugschriften  über  den  münzstreit  der 
sächsischen  Albertiner  und  Ernestiner  von  1530.  Leipzig, 
Duncker  u.  Humblot  1893.  IX,  117  s.  2  m.  [Brentano  und 
Leser,  Sammlungen  älterer  und  neuerer  staatswiss.  Schriften  des 
in-  und  ausländes.     2]. 

angez.  Lit.  cbl.  1893  (49)  1743:  die  einleitung  giebt  volks- 
wirtschaftliche   bemerkungen    zum    merkantilismus    des     17.    und 

18.  jahrh.  —  G.  Küntzel,  Litztg.  1894  (52)  1653  f. 

Politik.  179.  H.  Bloch,  Forschungen  zur  politik  kaiser  Hein- 
richs VI.  in  den  jähren   1191 — 94. 

angez.  von  Wenck,  Gott.  gel.  anz.  1893,  23. 

180.  J.  Priesack,  Die  reichspolitik  des  erzbischofs  Balduin 
von  Trier  in  den  jähren  1314 — 1328.  ein  beitrag  zur  geschichte 
kaiser  Ludwigs  des  Baiern.  Göttingen,  Vandenhoeck  u.  Ruprecht. 
4,80  m. 

181.  E.  Joachim,  Die  politik  des  letzten  hochmeisters  in 
Preussen.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  175.     rec.  Litztg.  1893,  1562. 

182.  G.  Ludewig,  Die  politik  Nürnbergs  im  Zeitalter  der 
reformation  (von  1520 — 1534).  Göttingen,  Vandenhoeck  u.  Ru- 
precht 1893.     III,  156  s.     3,50  m. 

die  bedeutung  der  stadt  in  kirchlicher  und  politischer  hinsieht 
und   ihre   Stellung   zur  reichspolitik   findet  eine   klare    Schilderung. 


VIII.   Kulturgeschichte.  119 

im  mittelpunkt  des  ganzen  steht  Lazarus  Spengler  und  sein  fest- 
halten an  den  grundsätzen  der  reformation.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894 
(22)  783. 

183.  A.  Luschin  v.  Ebengreuth,  Die  handelspolitik  der 
österreichischen  herrscher  im  mittelalter.  Wien,  Tempsky.  29  s. 
0,70  m. 

184.  V.  Menzel,  Deutsches  gesandtschaftswesen  im  mittel- 
alter. —  vgl.  abt.  9,  52  und  jsb.  1893,  8,  120.  -  -  angez.  Deutsche 
ztschr.  f.  geschichtswissenschaft  9,  39.  trotz  der  ungleichmässig- 
keit  in  der  behandlung  und  mancher  lücken  ist  dem  buche  doch 
ein  bedeutendes  verdienst  zuzusprechen. 

185.  Fr.  Kummer,  Die  bischofswahlen  in  Deutschland  zur 
zeit  des  grossen  schismas  1378 — 1418.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  89.  — 
günstig  bespr.  Lit.  cbl.  1892,  1199;  Ztschr.  f.  kirchengesch.  13, 
457;  Hist.  ztschr.  70,  119  (Dierauer.)     Österr.  litbl.  1893,  99. 

1S6.  Th.  Sommerlad,  Die  Rheinzölle  im  mittelalter.  Halle  a.  S., 
Kaemmerer  u.  co.     175  s. 

vf.  zeigt,  dass  das  deutsche  zollwesen  des  mittelalters  aus 
deutschen  institutionen  sich  entwickelt  hat;  erst  im  späteren  mittel- 
alter seien  die  landesherrlichen  finanzzölle  herrschend  geworden; 
weder  papst  noch  rheinischer  bund  (1254)  hätten  die  belastung 
der  rheinzölle  heben  können,  die  besserung  der  Zollverhältnisse 
sei  erst  in  neuerer  zeit  eingetreten.  —  anerkennend  bespr.  Lit.  cbl. 
1894  (31)  1094. 

Schule  UIlil  bMungSWesen.  187.  K.  Burdach,  Vom  mittelalter 
zur  reformation.  forschungen  zur  geschichte  der  deutschen  bildung. 
1.  heft.  erweiterter  abdruck  aus  dem  centralblatt  für  bibliothek- 
wesen.  Jahrgang  1891.    Halle  a.  S.,  Niemeyer  1893.   XX,  137  s.  4  m. 

nach  der  anz.  im  Lit.  cbl.  1894  (21)  748  schildert  vf.  das 
geistige  leben  des  späteren  mittelalters,  den  Übergang  zum  Zeit- 
alter der  reformation;  er  sucht  nachzuweisen,  an  welchen  stellen 
die  geistige  bewegung  besonders  gefördert  wurde,  woher  die  an- 
regungen  zu  derselben  stammen,  und  wie  sich  dann  wieder  die 
neuen  humanistischen  Studien  verbreiteten  und  wie  sie  weiter  ge- 
pflegt wurden.  —  vgl.  abt.   15,  2.    Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  418. 

188.  K.  A.  Schmid,  Geschichte  der  erziehung  von  anfang 
an  bis  auf  unsere  zeit.  3.  bd.,  1.  abt.  Stuttgart,  Cotta  1892. 
VI,  439  s. 

der  band  enthält  drei  monographien  zur  geschichte  des  Schul- 
wesens im  16.  jahrh.:  1.  G.  Müller,  Gründung  und  Verfassung 
des  Schulwesens  der  Jesuiten   (s.   1 — 109).    2.  v.  Sallwürk,  Fran- 


120  VIII.   Kulturgeschichte. 

zösisclies  unterrichtswesen  im  16.  jahrh.  ( —  s.  255).  3.  Cr.  Schmid, 
—  der  nachfolger  seines  vaters  in  der  herausgäbe  des  ganzen 
werkes  — ,  behandelt  die  geschichte  des  englischen  Schulwesens  im 
16.  jahrh.  —  gelobt  von  Paulsen,   Litztg.  1893  (47)  1475. 

189.  M.  Manitius,  Analekten  zur  geschichte  des  Horaz  im 
mittelalter  (bis  1300).  Göttingen,  Dieterich  1893.  VII,  127  s.  2,80  m. 

im  anschluss  an  die  ihm  überlassenen  Sammlungen  von  M.  Hertz 
hat  vf.  die  erreichbare  litteratur  bis  1300  durchgesehen  und  die 
spuren  der  kenntnis  des  Horaz,  geordnet  nach  den  politisch-geo- 
graphischen grenzen  und  nach  Jahrhunderten,  zusammengestellt. 
Deutschland  hat  daran  einen  ganz  erheblichen  an  teil;  die  grösste 
Verbreitung  klassischer  bildung  zeigt  das  alte  fränkische  mittelreieh. 

190.  F.  Tetzner,  Die  bildungsbestrebungen  im  Frankenreiche 
vor  Karl  dem  grossen,     progr.  d.  I.  realsch.  zu  Leipzig.     11   s.    4. 

vf.  giebt  1.  eine  geschichtliche  Übersicht,  bespricht  2.  die  Volks- 
bildung, 3.  den  einfluss  der  römischen  schulen,  4.  den  einfluss 
des  Christentums. 

191.  K.  Kolbe,  Die  Verdienste  des  bischofs  Wolfgang  in 
Regensburg  um  das  bildungswesen  Süddeutschlands,  beitrag  zur 
geschichte  der  pädagogik  des  10.  und  11.  jahrh.  quellenmässig  dar- 
gestellt.    Breslau,  H.  Handel  in  komm,  (ohne  jähr).     52  s. 

anerkennend  bespr.  Österr.  litbl.  1894  (16)  483. 

192.  Gr.  Windhaus,  Geschichte  der  lateinschule  zu  Fried- 
berg.   Friedberg  i.  H.,  C.  Bindernagel  1893.     IV,   196.  s.     2,50  m. 

die  schrift  beruht  auf  urkundlichem  material  des  archives  zu 
Darmstadt,  des  städtischen  archives  zu  Friedberg,  und  dem  material, 
welches  die  schule  selber  liefern  konnte,  bis  1381  lässt  sich  das 
Vorhandensein  der  schule  nachweisen,  die  lateinschule  wurde  154H 
gegründet.  —  nach  der  rec.  Lit.  cbl.  1894  (5)  159  ist  die  durch- 
arbeitung  des  Stoffes  und  die  darstellung  mustergültig. 

194.  J.  Ewen,  Trierische  höhere  schulen  im  altertum.  forts. : 
kirchliche  schulen  zu  Trier,     progr.  d.  gymn.  Trier.     21   s.    4. 

ein  schätzenswerter  beitrag  zur  geschichte  mittelalterlichen 
kirchlichen  bildungswesens.  behandelt  a)  schule  eines  christlichen 
apologeten  zu  Trier,  b)  bischöfliche  schule  zur  heranbildung  von 
geistlichen  in  Trier. 

195.  J.  Frey,  Schulen  im  heutigen  Westfalen  vor  dem 
14.  jahrh.     progr.  des  kgl.  gymn.  zu  Münster  i.  W.     28  s.    4. 

19<i.  G.  Bauch,  Beiträge  zur  litteraturgeschichte  des  schlesi- 
schen  humanismus:  J.  Hess,  B.  Strauss,  H.  Rybisch,  F.  Faber, 
J.  Troger  d.  j.    Zs.  d.  ver.  f.  gesch.  Schlesiens  26,  213. 


VIII.   Kulturgeschichte.  121 

197.  A.  Zingerle,  Der  hunianisuius  in  Tirol.  —  vgl.  jsb. 
1893,  20,  42.  —  kauptvertreter  des  humanismus  in  Tirol  waren 
Johann  Hinderbach,  bischof  von  Trient  1465 — 86  [vgl.  Zs. 
d.  Ferdinandeums  37,  203],  abt  Caspar  Augspurger  von  Gengen- 
berg bei  Schwaz  und  Johann  Fuchsniagen  aus  Hall. 

198.  K.  Th.  Becker,  Die  Volksschule  der  Siebenbürger 
Sachsen,  ein  überblick  über  ihre  geschichtliche  entwicklung  mit 
einem  anhang  erklärender  beilagen.  als  arbeit  der  Dorner-Bach- 
stiftung herausgegeben  vom  ev.-theol.  verein  in  Bonn.  Bonn,  Paul, 
156  s. 

die  treffend  urteilende  und  fieissig  gearbeitete  schrift  behan- 
delt folgende  kapitel:  die  anlange  der  Volksschule  iu  der  vorreform. 
zeit,  die  neugestaltung  im  reformationsjahrhundert,  die  schule  des 
17.  jahrh.,  Verbesserungsversuche  von  1691 — 1821,  einheitliche  ent- 
wicklung im  19.  jahrh.;  dazu  ein  anhang.  —  vgl.  Korrbl.  f.  siebenb. 
landesk.  17,  22. 

Soziales.  199.  Pförtner  Stammbuch.  1543—1893.  zur  350  jäh- 
rigen Stiftungsfeier  der  landesschule  Pforta.  hrsg.  von  M.  Hoff- 
mann.    Berlin,  Weidmann  1893.     XV,  564  s.     10  m. 

vf.  konnte  nicht  auf  der  lückenhaften  arbeit  Bitchers  (Pförtner- 
album von  1843)  weiter  bauen,  sondern  musste  von  grund  aus  neu 
die  personalien  von  12  000  alten  Pförtnern  zusammentragen,  was 
bei  dem  sehr  zerstreuten  material  nicht  leicht  war.  in  tabellen- 
form,  übersichtlich  und  mit  grossem  fleisse  gearbeitet,  ist  das  büch- 
lein  uns  auch  als  beitrag  zur  gelehrten-  und  familiengeschichte 
willkommen.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1892  (23)  812. 

200.  R.  u.  E,.  Keil,  Die  deutschen  Stammbücher.  Berlin  1893. 
vgl.  jsb.  1893,  10,  285  und  unten  abt.  10,  365.  —  seit  1859 
haben  die  vf.  mehr  als  600  Stammbücher  durchgearbeitet  und 
daraus  die  1856  nummern  des  buches  zusammengestellt,  so 
dankenswert  die  arbeit  in  jeder  hinsieht  ist,  so  gründlich  und 
fieissig  das  gewaltige  material  auch  zusammengetragen  ist:  man 
vermisst  doch  die  durcharbeitung  zu  einem  rechten  anschaulichen, 
auch  dem  das  material  nicht  durcharbeitenden  gebildeten  laien  ver- 
ständlichen bilde  der  kultur  der  zeit,  die  einleitung  giebt  eine 
anziehende  darstellung  von  der  entstehung  der  Stammbücher, 
möchte  das  werk  recht  viele  leser  finden. 

201.  S.  Back,  Die  geschichte  des  jüdischen  Volkes  und 
seiner  litteratur  vom  babylonischen  exile  bis  auf  die  gegenwart. 
2.  verb.  aufl.,  mit  anhang:  proben  der  jüdischen  litteratur.  Frank- 
furt a.  M.,  Kauffmann  1893.     4  m. 

nach  der  anz.  im  Lit.  cbl.  1894  (8)  236  hat  das  buch  keinen 


122  VIII.    Kulturgeschichte. 

wissenschaftlichen  wert,    beansprucht  ihn  auch   nicht,    doch  ist  es 
ein  guter,  orientierender  führer. 

202.  M.  Stern,  Die  israelitische  bevölkerung  der  deutschen 
städte.  ein  beitrag  zur  deutschen  städtegeschichte.  mit  benutzung 
archivalischer  quellen  III.  Nürnberg  im  mittelalter.  1.  hälfte. 
quellen:  statistische  texte.  —  vgl.  jsb.   1892,  8,   197. 

203.  OK  Schamberger,  Die  geschichte  des  bauernstandes 
vom  anbeginn  geschichtlicher  forschung  bis  auf  unsere  zeit.  Linz, 
S.  Tagwerkers  witwe  (Wien,  Kubasta  u.  Voigt)  1893.  IV,  174  s. 
1,20  fl. 

im  Österr.  litbl.  1894  (3)  73  als  populär  gehaltenes,  ohne 
hinreichende  benutzung  des  einschlägigen  quellenmaterials  und 
tendenziös  gearbeitetes  werk  angezeigt. 

204.  M.  Manlik,  Das  leben  und  treiben  der  oberdeutschen 
bauern.  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  7.  —  wenig  anerkennend  bespr.  im 
Österr.  litbl.  1894  (10)  299. 

205.  Chr.  Meyer,  Die  unehrlichen  leute  in  älterer  zeit. 
(Samml.  gemeinverständl.  wissenschaftl.  vortrage  von  Virchow  und 
Holtzendorff,  heft  193).  Hamburg,  verlagsanstalt  und  druckerei  a.-g.). 
37  s.     0,80  m. 

von  den  beiden  klassen  der  vogelfreien  leute  des  mittelalters 
wird  kurz  über  diejenigen  gehandelt,  welche  sich  durch  rechts- 
widrige handlungen  selber  ausserhalb  der  gesellschaft  stellten  und 
ausführlich  über  die  ihrem  gewerbe  oder  beruf  nach  'unehrlichen' 
gesprochen,  zu  diesen  gehört  zuvörderst  der  'scharfrichter',  dem 
12  Seiten  gewidmet  werden,  dann  die  polizeidiener,  gassenkehrer, 
feldhüter,  Zöllner,  totengräber,  türmer,  bettelvögte,  nachtwächter, 
alle,  die  mit  der  körperpflege  des  publikums  in  badestuben  u.  s.  w. 
zu  thun  hatten,  sowie  das  ganze  fahrende  volk  beiderlei  geschlechts. 
die  arbeit  ist  interessant  geschrieben  und  einem  laienpublikum 
angelegentlichst  zu  empfehlen;  aber  auch  der  gelehrte  findet  in  ihr 
viel  wertvolles. 

206.  G.  Pilk,  Fehden  und  räubereien  im  15.  jahrh.  Über 
berg  und  thal  [Dresden]   14,   157;  165. 

207.  E.  Martin,  Über  das  altdeutsche  badewesen.  Zs.  f.  d. 
phil.  27,  52. 

'in  allen  germanischen  ländern,  bis  in  den  norden,  ist  das  wort 
für  dampfbad  das  gleiche,  gut  aus  germanischem  stamm  abzu- 
leitende; es  ist  als  lehnwort  zu  den  Romanen,  Slawen,  Finnen  und 
Türken  gedrungen,  soll  man  da  nicht  die  sache  selbst  als  ur- 
sprünglich germanisch  ansehen?'    M.  nimmt  damit  Stellung  zu  dem 


VIII.   Kulturgeschichte.  123 

artikel  von  Kochendörffer  in  Zs.  f.  d.  phil.  26,  492  und  schränkt 
seine  früheren  ansichten  ein.  'man  bezeichnete  das  deutsche  dampf- 
bad  mit  dem  klassischen  lat.  ausdruck ,  ohne  den  unterschied  der 
bedeutung  in  einem  genauen  sinne  zu  beachten.' 

208.  Fr.  Straumer,  Die  brautsuppe  in  Chemnitz,  ein  bei- 
trag  zur  geschichte  der  adjuvanten-gesellschaften  in  Sachsen. 
Chemnitz,  B.  Troitzsch.     VII,   101  s.     3  m. 

209.  Gr.  Buschan,  Leben  und  treiben  der  deutschen  frau  in 
der  urzeit.  Hamburg,  verlagsanstalt  und  druckerei  a.-g.  (sammlung 
gemeinverständl.  wissenschaftl.  vortr.  von  Virchow  und  Holtzen- 
dorff,  heft  186.)    1893.     31  s. 

eine  für  weitere  kreise  geschriebene  schritt ;  giebt  im  ersteren  teile 
wenig  neues,  wird  aber  interessant  und  mehr  wissenschaftlich,  wo 
sie  über  die  thätigkeit  der  frau  im  haushalte  handelt,  über  das 
eheliche  Verhältnis  zum  manne,  über  ihre  anhänglichkeit  an  die 
familie  und  ihre  liebe  zum  vaterlande. 

210.  F.  Bernhöft,  Frauenleben  der  vorzeit.  Wismar 
1893.     78  s. 

aus  einem  vortrage  hervorgegangen  giebt  das  kleine  werk 
neue ,  interessante  gesichtspunkte  trotz  Alwin  Schultz  und  Wein- 
hold, es  behandelt:  1.  brautwerbung  in  alten  zeiten.  2.  die  kultur- 
geschichtliche bedeutung  des  märchens.  (es  wird  nachgewiesen,  dass 
alte  kulturzustände  in  märchen,  die  sich  auf  das  thema  beziehen, 
zum  ausdrucke  kommen.)  3.  über  die  Stellung  der  frau  im  alter- 
tum.  —  angez.  von  F.  Lindner,  Litbl.   1894  (4)  123. 

211.  G-.  Deile,  Die  frauen  der  höfischen  gesellschaft  nach 
dem  Wigalois  des  Wirnt  von  Gravenberg.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  82. 
nach  der  anzeige  Bethges  Litztg.  1893  (49)  1544  laienhafte  aus- 
führungen  ohne  wert. 

212.  H.  Reicher,  Zur  armenreform  der  städte  in  Steiermark. 
Graz,  verlag  des  landesausschusses.     164  s. 

der  zweite  teil  der  arbeit  ist  namentlich  interessant;  er  be- 
schäftigt sich  mit  der  armenfürsorge  in  frühchristlicher  zeit  und 
im  mittelalter. 

213.  P.  Ruppert,  Bettelwesen  am  ausgang  des  mittelalters. 
Konstanzer  geschichtsblatt  3,  212. 

214.  A.  Diemand,  Das  ceremoniell  der  kaiserkrönungen  von 
Otto  I.  bis  Friedrich  II.  München,  H.  Lüneburg.  151  s.  5  m. 
[Historische  abh.,  hrsg.  von  Heigel  und  Grauert,  4.  heft.  ursprüng- 
lich Münchener  diss.]. 


124  VIII.   Kulturgeschichte. 

angeregt  durch  eine  bemerkung  von  E.  Winkelmann  in  den 
jahrb.  deutsch,  gesch.  'dass  jemand  den  verlauf  der  kaiserkrönung 
in  ihren  einzelnen  stufen  und  die  Wandlungen  derselben  im  Zu- 
sammenhang darlegen  möge',  unternimmt  vf.  dieses  werk,  zu  dem 
behufe  prüft  er  vor  allem  die  die  gebete  und  ceremonien  vor- 
schreibenden formein  (ordines)  auf  ihren  wert,  auch  weiter  geht 
er  methodisch  richtig  zu  werke,  wenn  er,  um  eine  sichere  grund- 
lage  für  die  feststellung  der  ordines  zu  gewinnen,  nach  folgenden 
gesichtspunkten  verfährt:  1.  aus  den  angaben  der  annalen  und 
anderweitigen  nachrichten  bestimmte  Wendepunkte  in  dem  ange- 
wandten ceremoniell  festzustellen.  2.  zu  prüfen,  ob  unter  den  be- 
kannten ordines  nicht  gewisse  für  die  so  gefundenen  Zeiträume 
passende  seien.  3.  ob  die  ordines  durch  ihr  Verhältnis  zu  ein- 
ander die  richtigkeit  ihrer  beziehung  bestätigen.  —  der  inhalt  be- 
wegt sich  in  drei  abschnitten:  1.  feststellung  der  ordines.  2.  Ver- 
hältnis der  formein  der  kaiserkrönung  zu  denen  der  königskrönung. 
3.  das  ceremoniell  selber  (einzug  in  die  Stadt,  empfang,  skrutinium, 
Salbung,  Überreichung  der  insignien,  zug  zum  lateran  und  fest- 
mahl).  ein  anhang  giebt  acht  abschnitte  beilagen.  an  der 
fleissigen  arbeit  vermissen  wir  nur  eine  übersichtliche  Zusammen- 
stellung der  resultate,  namentlich  wo  dieselben  von  den  vorarbeiten 
von  Waitz  und  Schwarzer  abweichen. 

215.  R.  Kleinpaul,  Die  Jagd  im  mittelalter.  Leipzig, 
H.  Schmidt  u.  C.  Günther.  49  s.  mit  ca.  40  illustr.  und  1  farben- 
druck.     1,50  m. 

eine  Separatausgabe  aus  des  vfs.  grösserem  werke,  das  wir 
oben  (8,  4)  bespr.  haben,  wissenschaftlichem  Studium  nicht  nur, 
sondern  auch  dem  über  mittel  verfügenden  Sportpublikum  ist  die 
lektüre  dieses  ausgezeichneten  werkes  über  mittelalterliches  Jagd- 
wesen dringend  zu  empfehlen. 

216.  A.  Berger,  Volkszählung  in  den  7  und  2  stuhlen,  im 
Bistritzer  und  Kronstädter  distrikte  vom  ende  des  15.  und  anfang 
des  16.  jahrh.     Korrbl.  f.  siebenb.  landesk.   17,  49 — 59;  65 — 75. 

giebt  nur  statistisches  material. 

217.  W.  Unseld,  Der  tod  in  schwäbischen  Sprichwörtern 
und  redensarten.  Alemannia  22,  87.  —  giebt  eine  Sammlung  von 
74  redensarten,  die  sich  grossenteils  auf  die  moderne  zeit  beziehen. 

Spiel  1111(1  tilHZ.  218.  A.  Burckhardt,  Das  spiel  im  deutschen 
mittelalter  und  die  Spielbretter  und  brettsteine  des  historischen 
museums  in  Basel.     Jahrb.  d.  hist.  mus.  in  Basel  1892,  20. 

Trachten.  219.  Fr.  Hottenroth,  Handbuch  der  deutschen 
tracht,    lief.  6—10,   s.  321—640.     Stuttgart,    C.  Weiss,     lief.  2  m. 


VIII.    Kulturgeschichte.  125 

bespricht  zunächst  die  tracht  des  fünfzehnten  Jahrb.. ,  die  bei 
einer  gewissen  jagd  nach  neuem  und  unerhörtem  in  kostümliche 
willkür  ausartet,  die  alte  dezenz  der  tracht  indessen  erhält  sich 
vielfach  und  dient  den  künstlern  der  zeit  zum  vorbilde,  die 
männertracht  wird  gegen  ende  des  jahrh.  völliger  und  beseitigt 
den  unzureichenden  schnitt,  als  kopfbedeckung  gilt  vornehmlich 
der  hohe  gesteifte  hut  bei  den  frauen,  bei  dem  adel  der  zeit  ist 
dieselbe  überhaupt  ein  charakteristisches  Unterscheidungsmerkmal, 
die  ständische  tracht  bewahrt  ihre  eigenheiten.  die  Volkstrachten 
der  zeit  sowie  die  amtlichen  trachten  zeigen  in  zeitgenössischen 
Illustrationen  im  ganzen  spärliche  angaben,  für  die  kriegerische 
tracht  fliessen  die  quellen  reicher,  besonders  schön  bringt  das 
treffliche  werk  in  diesen  abschnitten,  und  zwar  im  vierten  buch 
den  kaiserlichen  ornat  und  sonstige  kleinodien  zur  reproduktion. 
das  fünfte  buch  endlich  behandelt  die  deutsche  tracht  im  Zeitalter 
der  reformation  und  ihre  Umwandlung  nach  spanischem  muster  in 
der  zweiten  hälfte  des  sechzehnten  jahrh.  im  sechsten  buch 
bietet  vf.  die  tracht  in  den  epochen  des  lederkollers  und  der  staats- 
perrücke. 

220.  Koloman  Thaly,  Siebenbürgische  kostümbilder  aus  dem 
17.  jahrh.  Vortrag,  geh.  in  der  akad.  d.  wiss.  zu  Budapest  (im  aus- 
zug  mitgeteilt  in  'akad.  ertesitö'  1893,  48  heft,  s.  659). 

angez.  im  Korrbl.  f.  siebenb.  landesk.  17,  37.  in  der 
Bolognaer  univ.-bibl.  (Marsigliarchiv)  befindet  sich  eine  hs.  mit 
kolorierten  trachtenbildern  und  einer  kurzen  ethnographischen 
Charakterisierung  der  in  Siebenbürgen  wohnenden  Völker,  das  msc. 
besteht  aus  41  blättern,  denen  25  aquarelle  beigeschlossen  sind 
und  trägt  den  titel:  la  popolazione  di  Transsilvania  composta  di 
varie  nazioni,  di  diverse  lingue,  religioni,  usi  e  vestiti. 

Universitäten.  221.  A.  Chroust,  Aus  dem  mittelalterlichen 
studentenleben  an  deutschen  Universitäten.    Nord  und  süd  60,  363. 

222.  H.  Greiser,  Eine  volksanfrage  betreffend  den  besuch 
fremder  hochschulen,  1514.     Berner  taschenbuch  41,  285. 

223.  E.  Eriedländer,  Ältere  Universitätsmatrikeln.  II.  Uni- 
versität Greifswald.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  5.  8,  201.  —  angez. 
Lit.  cbl.  1893  (49)  1742.  der  vorliegende  erste  band  umfasst  die 
zeit  von  der  gründung  der  Universität  1456 — 1646.  da  die  ma- 
trikel  nicht  nur  namenreihen  sondern  auch  bemerkungen  der  ein- 
zelnen rektoren  über  ihre  amtszeit  enthält,  so  ist  das  ganze  eine 
art  chronik  der  Universität,  die  zur  geschichte  des  deutschen 
unterrichtswesens  vieles  beachtenswerte  beisteuert,  die  dekanats- 
bücher  der  Universität  beginnen  leider  erst  im  anfange  des  17.  jahrh, 


126  VIII.   Kulturgeschichte. 

diese  bücher  enthalten  Preisangaben  von  grundstücken,  baumaterial, 
arbeitslöhnen  u.  s.  w.,  sind  also  für  dies  kulturelle  leben  der  zeit 
von  nicht  zu  unterschätzendem  werte.   —  vgl.  Mitt.  a.  d.  hist.  lit. 

22,  188. 

224.  Ad.  Hofmeister,  Die  matrikel  der  Universität  Rostock. 
III,  1.  ostern  1611  bis  michaelis  1651.  Rostock,  Stiller  1893. 
168  s.    4. 

vgl.  jsb.  1892,  8,  218.  1893,  8,  203.  —  lobend  angez.  Lit.  cbl. 
1894  (12)  390. 

225.  R.  Becker,  Johann  Hoffmann,  nachmals  bischof  Jo- 
hann IV.  von  Meissen;  seine  Wirksamkeit  an  den  Universitäten 
Prag  und  Leipzig,    diss.    Leipzig,  Fock.     59  s.     Im. 

226.  P.  W.  Ulrich,  Die  anfange  der  Universität  Leipzig. 
I.  personenverzeichnis  1409 — 1419.  aus  den  ältesten  matrikeln  der 
Universität  zusammengestellt.     Zwickau   1891.     88  s.    4. 

ein  fehler  der  sonst  verdienstlichen  arbeit  ist,  dass  die  autoren- 
namen  nur  gekürzt  gegeben  werden,  nirgends  aber  sich,  eine  auf- 
lösung   dieser  kürzungen   findet.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1893  (47)   1671. 

227.  W.  Schrader,  Geschichte  der  Friedrich- Wilhelms-uni- 
versität zu  Halle  a.  S.     2  teile.     Berlin,  Dümmler.     31  m. 

228.  Th.  Müller,  Die  markgrafen  Georg,  Johann  und  Markus 
von  Baden  auf  den  Universitäten  zu  Erfurt  und  Pavia.  Zs.  f. 
gesch.  d.  Oberrheins  6,  701. 

229.  Die  matrikel  der  Universität  Heidelberg  von  1386 — 1662. 
bearb.  und  hrsg.  von  G.  Toepke.  3.  teil,  register.  2.  hälfte. 
Heidelberg,  Winters  Universitätsbuchhandlung  in  komm.  XII, 
s.  545—887.     12  m. 

vgl.  jsb.  1893,  15,  6.  —  die  zweite  hälfte  enthält  orts-,  sach- 
und  Wortregister,  das  werk  ist  mit  umsieht  und  fleiss  gearbeitet 
und  bringt  neues  für  die  geschichte  mancher  familie.  vgl.  Lit.  cbl. 
1894  (8)  237. 

230.  H  Holstein,  Zur  gelehrtengeschichte  Heidelbergs  beim 
ausgang  des  mittelalters.  progr.  des  gymn.  zu  Wilhelmshaven  1893. 
[no.  321.]    26  s.    4. 

zur  geschichte  von  Stephan  Hoest,  Pallas  Spangel  und  Wimpfe- 
ling  wird  manches  neue  und  interessante  beigebracht.  —  vgl.  jsb. 
1893,  20,  45. 

231.  G.  Hürbin,  Die  gründung  der  Universität  Basel,  1460. 
Kath.  Schweiz,  bl.  1892,  heft  2.     Luzern,  Räber.     16  s. 

bespr.  im  Hist.  jahrb.  13,  678. 


VIII.   Kulturgeschichte.  127 

Wappen  llllll  Siegel.  232.  Wappenkunde.  Heraldische  nionats- 
schrift  zur  Veröffentlichung  von  nicht  edierten  wappenwerken,  hrsg. 
von  K.  freih.  v.  Neuenstein.  2.  Jahrgang.  Karlsruhe,  0.  Nem- 
nich  in  komm. 

233.  Siebmachers  wappenbuch.  lief.  369 — 371.  Nürnberg, 
Bauer  u.  R.     ä  6  m. 

234.  K.  D omanig,  Die  deutsche  privatmedaille  der  älteren 
zeit,  ein  Vortrag,  gehalten  im  Wiener  kunstgewerbeverein  (sep.- 
abdr.  aus  Numism.  ztschr.  XXIV).  Wien,  W.  Braumüller  in  komm. 
1893.     IV,  42  s.  mit  27  abb.  und  3  taf. 

besonders  schön  ist  der  abschnitt ,  welcher  die  blütezeit  von 
1520 — 1550  und  ihre  werke  behandelt,  —  vgl.  Österr.  litbl.  1894 
(10)  306. 

335.  Fr.  Warnecke,  Heraldische  meister.  100  heraldische 
kunstblätter  nach  entwürfen  von  Martin  Schongauer,  Israel  van 
Mecken,  Albrecht  Dürer,  Virgil  Solis,  Jost  Amman  und  anderen 
deutschen  und  ausländischen  hervorragenden  meistern.  Berlin, 
J.  A.  Stargardt.  25  taf.  mit  11  s.  und  2  bl.  text.  fol.  in  mappe. 
2(i  m. 

236.  Cl.  Kissel,  Hessisches  wappenbuch,  städte-  und  orts- 
wappen  im  grossherzogtum  Hessen.  Giessen,  C.  v.  Münchow. 
IV,  78  s.  mit  abb.     8  m. 

237.  M.  Gritzner,  Landes-  und  Wappenkunde  der  branden- 
burgisch-preussischen  monarchie.  geschichte  ihrer  einzelnen  landes- 
teile, deren  herrscher  und  wappen.  mit  1  wappentaf.,  69  in  den 
text  gedruckten  einzel wappen,  sowie  15  stammtaf.  Berlin,  C.  Hey- 
mann.    XXII,  310  s.     12  m. 

vf.  geht  aus  von  dem  grossen  preussischen  wappen  und  dessen 
51  teilen,  zu  beginn  der  einzelnen  abschnitte  giebt  er  einen  über- 
blick über  die  territorialgeschichte  des  gebietes.  der  eigentliche 
wert  des  Werkes  liegt  aber  in  der  beschreibung  der  geschichte 
des  betreffenden  wappens.  —  vgl.  Lit,  cbl.  1894  (40)  1451. 

238.  C.  Teske,  Die  wappen  des  grossherzoglichen  hauses 
Mecklenburg  in  geschichtlicher  entwicklung.  im  allerhöchsten 
auftrage  seiner  königlichen  hoheit  des  grossherzogs  Friedrich 
Franz  von  Mecklenburg-Schwerin  bearb.  und  gez.  XI,  94  s.  mit 
abb.,  stammtaf,  tabellen,  23  farbigen  und  8  photographierten 
wappentaf.  gr.  4°.  Güstrow,  Opitz  &  co.  in  leinwandmappe  60  m., 
in  saffianledermappe  90  m. 

239.  C.  Teske,  Das  mecklenburgische  wappen  von  Lucas 
Cranach    dem    älteren,    die    bücherzeichen    (ex   libris)    des    herzogs 


128  VIII.    Kulturgeschichte. 

Ulrich    von    Mecklenburg    und    anderes.     Berlin,    J.   A.    Stargardt. 
12  s.  mit  22  abb.    hoch  4'.     G  m. 

240.  P.  Knötel,  Die  städtewappen  Oberschlesiens.  mit 
Gl  abb.     programm.     Tarnowitz,    R.   Ronge's   nachf.     31    s.     1  m. 

die  abb.  hat  vf.  dem  wappenbuch  der  städte  Schlesiens  von 
freih.  von  Saurma-Jeltsch,  Berlin  1870,  entnommen. 

241.  0.  Posse,  Die  Siegel  der  Wettiner  und  der  landgrafen 
von  Thüringen.  2  teil:  die  Siegel  der  Wettiner  von  1324 — 1486 
und  der  herzöge  von  Sachsen- Wittenberg  und  der  kurfürsten  von 
Sachsen  aus  askanischem  geschlecht,  nebst  einer  abhandlung  über 
heraldik  und  sphragistik  der  Wettiner.  nach  den  photographischen 
aufnahmen  des  herausgebers  in  lichtdruck  ausgeführt.  Leipzig, 
Giesecke  u.  Devrient.  18  taf.  X,  74  sp.  in  mappe  40  m.,  geb. 
47,50  m. 

242.  Th.  Ilgen,  Die  Siegel  von  adligen,  bürgern  und  bauern 
des  bistums  Münster  und  angrenzender  gebiete.  Münster,  Regens- 
berg in  komm.  41  lichtdrucktafeln,  4  s.  text.  20  m.  (die  west- 
fälischen siegel  des  mittelalters.  mit  Unterstützung  der  landstände 
der  provinz  hrsg.  v.  ver.  f.  gesch.  u.  altertumsk.  Westfalens.    4.  heft. 

1.  abt.    fol.). 

243.  P.Köhler,  Geschichte  des  fürstlich  Lippischen  Wappens. 
16  s.  mit  1  taf.     Detmold,  Hinrichs.     0,80  m. 

244.  K.  Heigel,  Über  namen  und  wappen  der  stadt  Kuf- 
stein,    festschrift,  Kufstein. 

245.  Siegelabbildungen  zum  urkundenbuch  der  stadt  und 
landschaft  Zürich,  hrsg.  von  der  Stiftung  Schnyder  und  Warten- 
see in  Zürich,  bearb.  von  P.  Schweizer  und  H.  Zeller- Werd- 
müll er.    in  lichtdruck  hergestellt  von  J.  Brunner  in  Zürich.    1.  u. 

2.  lief.  s.  1—16,  17—34.     Zürich,  Faesi  u.  Beer. 

Wirtschaft.  246.  C.  Neuburg,  Goslars  bergbau.  —  vgl.  jsb. 
1893,  8,  66.  —  günstig  angez.  von  v.  Inama-Sternegg  Ztschr. 
f.  volksw.,  soc.-pol.  u.  verw.  1893,  II,  4. 

247.  L.  Beck,  Die  geschichte  des  eisens  in  technischer  und 
kulturgeschichtlicher  beziehung.  2  abt.  vom  mittelalter  bis  zur 
neuesten  zeit.  1.  teil,  das  16.  und  17.  jahrh.  Braunschweig, 
Vieweg  u.  söhn  1893.  5  m.  —  vgl.  jsb.  1892,  8,  171,  wo  die  erste 
abt.  angezeigt  ist. 

248.  Hockenbeck,  Kosten  einer  reise  von  Köln  nach 
Breslau  und  zurück  im  jähre  1562.  progr.  des  g}Tmn.  zu  Wongro- 
witz  1893.     13  s. 


VIII.    Kulturgeschichte.  129 

249.  Lohmeyer,  Kaspars  v.  Nostitz  haushaltungsbuch.  — 
vgl.  abt.   15,  130. 

250.  Das  älteste  Kieler  rentebuch  (1300 — 1487).  hrsg.  von 
Chr.  Renter.  —  vgl.  jsb.  1892,  8,  73;  1893,  8,  219.  -  -  als  eine 
'in  jeder  beziehung  reife  und  durchgearbeitete  publikation'  angez. 
in  Litztg.  1893  (51)  1610)  von  D.  Schäfer.  —  es  behandelt  die 
zeit  von  1487 — 1586.  das  erste  kapitel  verbreitet  sich  über  die 
litteratur,  sowie  über  form  und  inhalt  des  'rentebuches'.  kap.  2  be- 
spricht die  wirtschaftliche  seite  der  eintragungen  (zinsverschreibungen, 
Verpfändungen  u.  ä.),  kap.  3  ihre  bedeutung,  namentlich  statistischer 
art,  für  die  stadt.  kap.  4  bespricht  den  bedeutenden  hopfenbau  der 
stadt  (der  im  damaligen  export  Schleswig-Holsteins  überhaupt  eine 
rolle  spielt)  und  die  'hopfenhöfe'.  verschiedene  register  erhöhen 
den  wert  des  tüchtigen  werkes.  —  vgl.  die  besprechung  von 
Köhne  in  Mitt.  a.  d.  hist,  lit.  22,  39. 

251.  E.  Sackur,  Beiträge  zur  Wirtschaftsgeschichte  fran- 
zösischer und  lothringischer  klöster  im  10.  und  11.  jahrh.  Zs.  f. 
sozial-  und  wirtschaftsgesch.  1893,  heft  2  und  3. 

252.  K.  Lamprecht,  Zum  Verständnis  der  wirtschaftlichen 
und  sozialen  Wandlungen  in  Deutschland  vom  14. — 10.  jahrh.  Zs.  f. 
sozial-  und  wirtschaftsgesch.  I,   191. 

253.  J.  Neubauer,  Der  Egerländer  bauernhof  und  seine  ein- 
richtung.     progr.  d.  st.  realsch.  in  Ellbogen  1893. 

beschreibung  und  mundartliche  benennung  der  gegenstände  im 
Egerländer  bauernhof.  —  angez.  Zs.  f.  d.  realschw.  19,   749. 

254.  B.  Martiny,  Kirne  und  Girbe.  ein  beitrag  zur  kultur- 
geschichte,  besonders  zur  geschieh  te  der  milch  Wirtschaft.  mit 
5  Vollbildern  und  über  400  abb.  im  text.  Berlin,  Richard  Hein- 
rich.    1.  lief.    48  und  20  s.    4.     3  m. 

diese  beiden  Urformen  des  butterfasses,  die  arische  und  semitisch- 
mongolische, geben  den  zweck  des  werkes  an:  eine  geschichte  des 
butterfasses  seit  den  ältesten  zeiten.  der  v£,  praktischer  landwirt 
und  gelehrter  zugleich,  versteht  es,  auf  kulturgeschichtliche  fragen 
licht  zu  werfen,  die  auch  weitere  kreise  interessieren,  inhalt:  kap.  1 
urzeit  und  sprachliches  material,  kap.  2  das  nordeuropäische  butte- 
rungsgefäss,  in  welchem  die  milch  gequirlt  wurde,  weiter  wird 
das  stossbuttergefäss  behandelt.  —  die  Illustrationen  sind  sehr  sorg- 
fältig. —  vgl.   Österr.  litbl.  1894  (21)  658. 

Zeitrechnung.  255.  A.  Nürnberger,  Ein  deutscher  kalender 
aus  dem  15.  jahrh.     25.  bericht  der  philomathie  in  Neisse,  307. 

Paul  Mann. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XVI.    (1804.)  9 


130  IX.    Recht. 

IX.   Recht. 

1.  L.    Dargun,     Mutterrecht    und    vaterrecht.     1.    hälfte.  - 
vgl.  jsb.  1893,   9,  1.  —  angez.  von  H.  Stutz,    Zs.   d.   Sav.-stift.  f. 
rechtsgesch.  15,  gerni.  abt.  175 — -178  (das   mit  Scharfsinn  und  un- 
umschränkter beherrschung  des  stoffes  geschriebene  werk  ruft  doch 
eine  reihe  schwerer  bedenken  wach). 

2.  L.  v.  Schröder,  Indogermanisches  wergeld.  festgruss 
an  Rud.  von  Roth  s.  49 — 52.     Stuttgart,  Kohlhammer. 

wie  die  vedischen  Inder  und  die  Germanen  in  der  sitte  des 
wergeldes  übereinstimmen,  so  ist  wahrscheinlich  auch  altruss.  vira 
wergeld  mit  altind.  väira  urverwandt,  vgl.  G.  Bühler,  Das  wer- 
geld in  Indien  ebdas.  s.  44—48. 


3.  G.  Liebe,  Bahrrecht  und  fürbitte  in  deutschen  städten 
des  mittelalters.     Zs.  f.  kulturgesch.   1  (4).  ■ —  vgl.  abt.  8,   1. 

4.  E.  Hub  er,  Die  bedeutung  der  gewere  im  deutschen 
Sachenrecht,     festschrift.    Bern,  Schmid,  Tranke  u.  co.     84  s.    2  m. 

nach  Huber  'war  die  gewere  in  der  alten,  germanischen  und 
noch  in  der  fränkischen  zeit  die  einzige  vom  recht  anerkannte 
dingliche  herrschaft  über  die  sache  und  funktionierte  als  eigentum 
an  und  für  sich  und  für  andere  rechtszwecke ,  wie  pfandsetzung 
und  leibzucht,  in  Verbindung  mit  besonderen  gedingen;  ihre  gestalt 
aber  bestand  in  der  inhabung  und  nutzung  des  herrschaftsobjektes. 
im  deutschen  ma.  dagegen  bedeutete  die  gewere  die  form  der 
dinglichen  rechte,  und  zwar  die  publizitätsform,  kraft  welcher  der 
inhaber  über  das  dingliche  recht  verfügen  und  jeder  dritte  ihn 
sowohl  zu  seinen  gunsten  als  zu  seinen  Ungunsten  als  den  ding- 
lich berechtigten  betrachten  musste;  in  beiden  perioden  unter  dem 
vorbehält,  dass  die  gewere  des  inhabers  gebrochen  werden  konnte, 
wenn  sie  infolge  eines  offenkundigen  mangels  am  behaupteten  recht 
diese  dingliche  berechtigung  nicht  zu  vertreten  im  stände  war.' 

5.  S.  J.  Fockema  Andreae,  Vragen  omtrent  'jaar  en  dag', 
verslag.  en  mededeeling.  der  akad.  Amsterd.  9,  3e  reeks,   183 — 213. 

nach  dem  vf.  bedeutet  die  bezeichnung  'jähr  und  tag'  ursprüng- 
lich den  termin  eines  freien  jahres,  d.  h.  eines  solchen,  bei  welchem 
der  anfangstag  des  termines  nicht  mitgezählt  wird.  —  vgl.  no.  77. 

6.  H.  Siegel,  Der  handschlag  und  eid  nebst  denverwandten 
Sicherheiten  für  ein  versprechen  im  deutschen  rechtsleben,  eine 
Untersuchung,     (aus:    Sitzungsberichte    der    kaiserl.    akademie    der 


IX.   Eecht.  131 

Wissenschaften.)    Wien,  F.  Tempsky  in  komm.     122  s.    2,60  m.  — 
nicht  geliefert. 

7.  Chr.  Meyer,    Die   unehrlichen   leute.  —  vgl.    abt.    8,  205. 

8.  H.  Brunner,  Die  fränkisch-romanische  dos.  Sitzungsber. 
d.  preuss  ak.  d.  wiss.  1893,  545 — 574. 

vf.  behandelt:  den  Sprachgebrauch,  die  donatio  ante  nuptias 
in  dotem  redacta.  die  dos  als  erfordernis  der  eheschliessung.  die 
libelli  dotis.  die  donatio  ante  nuptias  und  die  dos  bei  auflösung 
der  ehe.  die  dos  der  merowingischen  kapitularien.  das  nationale 
fränkische  recht. 

9.  Untersuchungen  zur  deutschen  Staats-  und  rechtsgeschichte, 
hrsg.  von  Otto  Gierke.  Breslau,  Koebner.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  5.  — 
45.  heft.  Alb.  Werminghoff,  Die  Verpfändungen  der  mittel-  und 
niederrheinischen  reichsstädte  während  des  13.  und  14.  jahrh. 
VI,  1G3  s.  5,60  m.  (s.  1—38  ist  die  unter  no.  73  verzeichnete 
Berliner  diss.)  —  46.  heft.  E.  Lagenpusch,  Das  germanische 
recht  im  Heliand.     VII,   71   s.     2,50  m. 

von  früheren  aufsätzen  wurden  angezeigt:  38.  heft  (0.  From- 
mer, Anfänge  und  entwickelung  der  handelsgerichtsbarkeit  in 
Königsberg)  von  W.  Stieda,  Litztg.  1894  (14)  440  f.  (sorgfältig 
und  korrekt).  —  40.  heft  (R.  Weyl,  Beziehungen  des  papsttums  zum 
fränkischen  staats-  und  kirchenrecht)  von  U.  Stutz,  Zs.  der  Sav.- 
stift.  15,  germ.  abt.  178  f.  (eine  übersichtliche  und  dankenswerte 
darstellung);  von  H.  Froidevaux,  Rev.  des  quest.  hist.  55,  660  f. 
(als  gewissenhafte  arbeit  zu  loben);  von  H.  Hahn,  Mitt.  a.  d.  hist. 
litt.  21,  11  ff.  (eine  systematische,  mit  juristischer  schärfe,  kritik, 
fleiss  und  grosser  belesenheit  durchgeführte  Untersuchung);  dagegen 
werden  sehr  erhebliche  ausstellungen  gemacht  von  R.  v.  Seh., 
Hist,  jahrb.  14,  459  f.  —  41.  heft  (M.  Lipp,  Das  fränkische 
grenzsystem)  von  H.  Hahn,  Mitt.  a.  d.  hist,  litt.  21,  211  f.  (re- 
ferat).  —  43.  heft  (E.  Wetzel,  Das  zollrecht  der  deutschen  könige) 
von  (E.  Loenijng,  Lit,  cbl.  1893  (42)  1507;  von  Th.  von  Sar- 
tori-Montecroce,  Österr.  litbl.  3  (2)  54  (dankenswert,  wenn  auch 
nicht  sehr  ergebnisreich),  und  Hist.  jahrb.  14,  704  f.  —  44.  heft 
(Fr.  Schäfer,  Wirtschaftsgeschichte  der  reichsstadt  Überlingen) 
von  A.  Schulte,  Zs.  f.  gesch.  d.  Oberrheins  n.  f.  8,  270  f.  und  von 
K(urt)  B(reysi)g,  Lit.  cbl.  1893  (48)  1703. 


10.     H.  Brunner,  Deutsche  rechtsgeschichte.     2.  bd. 

vgl.  jsb.  1893,  9,  8.  die  anz.  von  K.  Maurer,  Krit.  viertel- 
jahrsschr.  f.  gesetzgeb.  35,  481 — 485  rühmt  die  sorgfältige  und  er- 
schöpfende behandlung. 


132  IX.    Kecht. 

11.  R.  Schröder,  Lehrbuch  der  deutschen  rechtsgeschichte. 
2.  aufl.  Leipzig,  Veit  u.  co.  901  s.  mit  1  abb.  u.  4  färb,  karten. 
20  m.  —  nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1891,  9,  8. 

12.  Gre.  Fromm  hold,  Deutsche  rechtsgeschichte.  ein  grund- 
riss  zu  Vorlesungen.  Berlin,  C.  Heymann.  XIV,  224  s.  mit  3  färb, 
karten.     5  m. 

der  vf.  wiederholt  im  Vorwort  ältere  klagen  darüber,  dass  bei 
den  juristischen  zuhörern  das  Studium  sich  fast  allein  auf  die  repe- 
tition  des  heftes  beschränke,  und  sucht  einen  der  gründe  dafür  in 
der  schweren  zugänglichkeit  der  quellen,  er  will  daher  versuchen, 
'eine  neue  anregung  und  zugleich  ein  hülfsmittel  bei  Vorlesungen 
in  der  form  eines  grundrisses  zu  geben,  in  dessen  system  zahl- 
reich eingefügte  belegstellen  die  hauptpunkte  zu  veranschau- 
lichen ,  die  grundzüge  zu  vervollständigen ,  mit  den  quellen 
selbst  bekannt  zu  machen  und  zu  ihnen  hinzuleiten  geeignet 
sein  möchten.'  ob  der  pädagogische  wert  dieses  (ohne  den  münd- 
lichen Vortrag  des  lehrers  schwer  zu  benutzenden)  grundrisses 
wirklich  so  gross  ist,  wie  der  vf.  annimmt,  ob  er  die  leser  nicht 
viel  mehr  von  dem  eingehenderen  Studium  der  quellen  ablenken 
als  zu  ihnen  hinführen  wird,  darüber  kann  man  im  zweifei  sein, 
die  belegstellen  erscheinen  im  übrigen  gut  gewählt,  und  es  ist  nur  be- 
dauerlich ,  dass  sie  durch  so  viele  druckfehler  entstellt  sind,  auf 
eine  'allgemeine  rechtsgeschichte'  folgt,  wie  bei  Brunner,  die  be- 
sondere rechtsgeschichte;  im  übrigen  ist  die  synchronistische  me- 
thode  angewendet  worden,  die  beigegebenen  karten ,  welche  die 
Verteilung  der  deutschen  stamme  im  1.  jahrh.  n.  Chr.,  zur  zeit  der 
Völkerwanderung  und  unter  den  sächsischen  und  fränkischen 
kaisern  darstellen,  tragen  zur  Übersichtlichkeit  bei;  warum  aber 
nicht  auch  ein  register? 

13.  J.  F.  v.  Schulte,  Lehrbuch  der  deutschen  reichs-  und 
rechtsgeschichte.  6.  aufl.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  7.  —  die  anz.  von 
a-,  Litztg.  1893  (50)  1590,  die  Verbesserungen  der  neuen  aufl.  an- 
erkennend, tadelt  die  nicht  genügende  bearbeitung  der  deutschen 
Urgeschichte ,  welche  hinter  den  fortschritten  der  Wissenschaft 
zurückgeblieben  sei,  und  die  beispiellose  zahl  von  druckfehlern.  - 
die  letzteren  rügt  auch  IL  Stutz,  Zs.  der  Sav.-stift.  f.  rechtsgesch. 
1 5,  germ.  abt.  180,  der  eine  noch  vollständigere  heranziehung  der 
neueren  forschungen  gewünscht  hätte. 

14.  H.  Brunner,  Forschungen  zur  geschichte  des  deutschen 
und  französischen  rechtes,  gesammelte  aufsätze.  Stuttgart,  J.  C.  Cotta. 
X,  750  s.     18  m. 

nicht  geliefert.  —  nach  der  selbstanzeige  Brunners,  Zs.  der 
Sav.-stift.  f.  rechtsgesch.  15,   germ.   abt.    183  f.   sind   die   hier   ver- 


IX.   Recht.  133 

einigten  arbeiten  wiederabdrücke  früherer  Veröffentlichungen;  eine 
ausnähme  macht  die  Untersuchung  über  das  französische  droit  de 
retour,  dessen  germanischen  Ursprung  Brunner  nachweist.  —  kurz 
angez.  Lit.  cbl.  1894  (11)  355  f.  —  ferner  bespr.  von  F.  Dahn, 
Allg.  ztg.  1894  no.  85,  beilage;  von  v.  Salis,  Cbl.  f.  rechtswiss. 
148  ff.,  und  von  M.  Pappenheim,  Litztg.  1895  (13)  403  ff. 

15.     Ge.    Waitz,    Deutsche    Verfassungsgeschichte.     5.    band. 
Berlin,  Weidmann.     XVI,  515  s.     13  m. 

inhalt:  die  deutsche  reichsverfassung  von  der  mitte  des  9.  bis 
zur  mitte  des  12.  jahrh.    1.  band.  2.  auf!.,  bearb.  von  K.  Zeumer.  — 
vgl.  jsb.  1893,  9,  15.  —  die  ersten  beiden  abschnitte:  'die  ausbildung 
des  deutschen  reiches'  und  'die  Verbindung  mit  dem  kaisertum'  hat 
Waitz  im  ganzen  druckfertig  hinterlassen;  für  den  übrigen  teil  des 
buches  hat  sich  der  herausgeber  auf  eine  reihe  von  korrekturen  und 
nachtragen,  die  sich  im  handexemplar  des  vf.  fanden,  beschränken 
müssen,  im  text  hat  Zeumer  sich  begnügt,  nur  die  allernotwendigsten 
änderungen    vorzunehmen;    mehr   hat   er  in   den  fussnoten  ergänzt 
und    berichtigt,      fast    überall ,    wo    er    den    Waitzschen    text    ge- 
ändert hat,  hat  er  die  ursprüngliche  fassung  abgedruckt;  die  eigenen 
zusätze    hat   er   durchweg   in   eckige   klammern  eingeschlossen,     so 
liegt  das  werk  nun  in  einer  dem  heutigen  Standpunkt  der  Wissen- 
schaft   wieder    angepassten    gestalt  vor.     die   ebenso  wichtige  wie 
mühsame  arbeit  des  herausgebers,  welche  ohne  eine  genaue  prüfung 
nicht  überall  zu  erkennen  ist,    würde   vielleicht,    wie   er   selbst  es 
fürchtet,    nicht  genügend  geschätzt   werden,    wenn  nicht  das  buch 
von  Waitz   ein   so   sehr  verdienstvolles   wäre,     so   aber   wird  dem, 
der  das  unentbehrliche  werk  uns  wieder  in  einer   brauchbaren  ge- 
stalt   überliefert    hat,    der   allgemein   ihm   gebührende  dank  sicher 
nicht   fehlen.    —    angez.    Lit.    cbl.    1894    (1)    5  f.      (ein    altes,    be- 
währtes buch  in  einer  nun  wieder  den  anforderungen  entsprechender 
form,  bei  dem  nur  der  mangel  eines  registers  zu  bedauern  ist.) 

16.  F.  Dahn,  Die  könige  der  Germanen,  das  wesen  des 
königtums  der  ältesten  germanischen  stamme  und  seine  geschichte 
bis  zur  auflösung  des  korolingischen  reiches,  nach  den  quellen  dar- 
gestellt. 7.  band,  die  Franken  unter  den  Merowingen.  1.  abt. 
Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.  CLXX,  309  s.  12  m.  2.  abt. 
273  s.     8  m. 

vgl.  jsb.  1887,  7,  44.  —  der  titel  des  weit  angelegten  Werkes 
von  Dahn  giebt  mehr  den  ausgangspunkt  seiner  Untersuchungen  an, 
als  dass  er  den  inhalt  erschöpfte,  ist  die  Untersuchung  über  Ur- 
sprung und  wesen  des  germanischen  königtums,  welche  im  scharfen 
gegensatz  namentlich  zu  der  von  v.  Sybel  steht,  auch  der  kern,  um 


134  IX.   Recht. 

den  sich  das  ganze  gruppiert,  so  enthält  das  werk  doch  viel  mehr; 
es  ist  nicht  mehr  und  nicht  weniger  als  eine  Verfassungsgeschichte 
wie  die  von  Waitz,  auf  nochmaliger  genauester  Untersuchung  der 
quellen  beruhend  und  eingehender  als  das  Waitzsche  werk,  das 
letztere  wird  durch  Dahn  keineswegs  überflüssig  gemacht,  wohl 
aber  ergänzt,  namentlich  dadurch,  dass  in  Dahn  der  geschulte 
Jurist  mehr  zur  geltung  kommt,  während  bei  Waitz  juristische  schärfe 
nicht  immer  vorhanden  ist.  der  vorliegende  7.  band  giebt  bei  einer 
nochmaligen  Untersuchung  über  das  königtum  unter  den  Germanen 
dem  vf.  gelegenheit  zu  einer  gleichfalls  wiederholten  scharfen 
polemik  gegen  v.  Sybel,  der  an  seiner  fast  allseitig  verworfenen 
ansieht  mit  Zähigkeit  festhält  und  sich  nicht  minder  lebhaft  gegen 
Dahn  gewendet  hat,  als  sich  dieser  gegen  ihn  zurückwendet,  die 
kapitel  über  land  und  volk  und  über  die  stände  im  merowingischen 
reich  gehen  auf  die  wirtschaftlichen  und  sozialen  Verhältnisse  näher 
ein;  ebenso  die  abschnitte  der  zweiten  abteilung,  welche  den  grund 
und  boden  behandeln,  in  eingehendster  darstellung  werden  die  be- 
fugnisse  des  königs  und  der  einzelnen  beamten  zergliedert;  um  die 
Wichtigkeit  dieser  abschnitte  zu  verstehen,  braucht  man  nur  an 
die  frage  nach  dem  wesen,  der  entstehung  und  bedeutung  des 
hausmeiertums  zu  denken,  das  werk,  welches  ohne  den  in  Dahns 
wissenschaftlichen  Schriften  leider  üblichen  unübersichtlichen  satz- 
bau (man  vgl.  u.  v.  a.  den  letzten  satz  in  abt.  1,  s.  50)  noch  ge- 
winnen würde,  ist  auch  durch  den  eingehenden  litteraturnachweis, 
der  allein  162  Seiten  umfasst,  wertvoll,  ein  register  fehlt  leider 
auch  hier!  —  angez.  von  FA,  Lit.  cbl.  1894  (30)  1052  ff.  (die  aus- 
führungen  von  Dahn  haben  vor  denen  von  Waitz  die  schärfere 
juristische  deduktion  voraus)  und  von  Weyl,  Allg.  ztg.  1894 
no.  176,  beil. 

17.  K.  Biedermann,  Geschichte  des  deutschen  einheits- 
gedankens,  ein  abriss  deutscher  Verfassungsgeschichte  von  der  Ur- 
zeit bis  zur  errichtung  des  neuen  deutschen  kaisertums.  Wies- 
baden, J.  F.  Bergmann.  VI,  68  s.  Im.  —  nicht  geliefert.  — 
vgl.  jsb.  1893,  8,  2. 

18.  Fontes  iuris  germanici  in  usum  scholarum  ex  monumentis 
Germaniae  historicis  separatim  editi.  Hincmarus  de  ordine  palatii, 
ed.  V.  Krause.     31  s.     Hannover,  Hahn.     0,50  m. 

19.  dasselbe.  Leges  Visigothorum  antiquiores.  ed.  K.  Zeumer. 
XXH,  395  s.     6  m. 

20.  L.  Beauchet,  Loi  de  Vestrogothie  (Westgötalagen). 
Trad.  et  annotee  et  precedee  d'une  etude  sur  les  sources  du  droit 
suedois.     Paris,  Larose  1893.     XXII,  464  s. 


IX.   Kecht.  135 

enthält  eine  Übersetzung  der  älteren  und  jüngeren  redaktion 
des  ältesten  schwedischen  landschaftsgesetzes. 

21.  L.  Beauchet,  Etüde  sur  les  sources  du  droit  suedois 
jusqu'au   15e  siecle.  Nouv.  rev.  hist.  de  droit  1891,   217 — 277. 

enthält  eine  einleitung  in  das  vorstehende  werk. 

22.  J.  Ficker,  Untersuchungen  zur  erbenfolge  des  ost- 
germanischen reiches.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  18.  —  angez.  von  0  .  .  ., 
Lit.  cbl.  1894  (22)  789  f.  (eine  genauere  beurteilung  kann  erst  er- 
folgen, wenn  Ficker  für  viele  seiner  behauptungen  die  in  aussieht 
gestellten  beweise  erbracht  haben  wird).  —  ferner  bespr.  Mitt.  d. 
inst.  f.  österr.  geschichtsforsch.   13,  181. 

23.  K.  Lehmann,  Consuetudines  feudorum. 

vgl.  jsb.  1893,  9,  22.  • —  lobende  anz.  von  A.  B.  Schmidt, 
Hist.  zs.  72,  310  ff. 

24.  Ph.  Heck,  Die  altfriesische  gerichtsverfassung  mit  sprach- 
wissenschaftlichen beitragen  von  Th.  Siebs.  Weimar,  Böhlau.  XII, 
499  s.     12  m.  —  vgl.  abt.  18. 

25.  S.  J.  F ockern a  Andreae,  Bijdragen  tot  de  Neder- 
landsche  rechtsgeschiedenis.  3e  bundel.  Haarlem ,  Bohn  1893. 
VIII,  176  s.     2,50  f. 

2G.  M.  A.  Lecoy  de  la  Marche,  La  fondation  de  la  France 
du  4e  au  6e  siecle.     Lille,  de  Brouwer  et  cie  1893.     294  s. 

nach  der  anz.  von  P.  L.-L.,  Rev.  des  quest.  hist.  56,  602  f., 
welche  das  buch  vom  kirchlichen  Standpunkt  aus  lobt ,  aber  ein- 
zelne ausstellungen  erhebt,  wird  namentlich  die  Verschmelzung  der 
fränkischen  mit  der  gallorömischen  bevölkerung  dargestellt. 

27.  A.  Molini  er,  Les  rois  merovingiens  ont-ils  porte  le 
titre  de  vir  inluster?  Rev.  historique  50,  273 — 281. 

mit  Havet  verneint  der  vf.  die  gestellte  frage. 

28.  Gr.  Kurth,  Les  origines  de  la  France  (periode  merovin- 
gienne  et  carolingienne)  d'apres  M.  Fustel  de  Coulanges.  Rev.  des 
quest  hist.  55,  208—219. 

kritische  analyse  des  nach  dem  vf.  trotz  seiner  grossen  fehler 
hochbedeutenden  werkes  von  Fustel  de  Coulanges:  L'histoire 
des  institutions  politiques  de  l'ancienne  France,    (jsb.  1890,  9,  23.) 

29.  H.  Froidevaux,  Etudes  sur  la  'lex  dieta  Francorum 
Chamavorum'  et  sur  les  Francs  du  pays  d'Amor.  Paris,  Hachette 
1891.     X,  234  s. 

der  ansieht  des  vf,  dass  das  falsch  benannte  gesetz  den  ersten 
jahren  des  9.  jahrh.  angehöre  und  dass  das  in  ihm   erwähnte  land 


136  IX.   Recht. 

Amor  in  der  gegend  von  Utrecht  liege,  stimmt  zu  M.  C,  Rev.  des 
quest.  hist.  53,  590  f.  — -  ferner  angez.  von  G.  Blondel,  Cbl.  f. 
rechtswiss.  13,  150  f.  (nach  streng  wissenschaftlicher  methode 
verfasst). 

30.  Monumenta  Germaniae  historica.  (neue  quartausgabe.) 
Legum  Sectio.  II.  Capitularia  regum  Francorum  denuo  edid. 
Alfr.  Boretius  et  Vict.  Krause.  Tomi  II  pars  2.  Hannover, 
Hahn.  s.  193 — 469.  9  m.  —  Legum  sectio  IV.  Constitutiones  et 
acta  publica  imperatorum  et  regum.  tom.  I.  Inde  ab  anno  911 
usque  ad   annum  1197.  ed.  Lud.  Weiland.     XXI,    736   s.     24  m. 

lobende  anz.  Lit.  cbl.   1894  (35)   1243  f. 

31.  G.  Seeliger,  Die  kapitularien  der  Karolinger.  —  vgl. 
jsb.  1893,  9,  25.  —  referierende,  den  wert  der  arbeit  anerkennende 
anz.  von  H.  Hahn,  Litztg.  1895  (7)  206  f. 

32.  J.  Flach,  Les  origines  de  l'ancienne  France'  10.  et  11. 
siecles.  I:  Le  regime  seigneurial.  II:  Les  origines  communales. 
la  feodalite  et  la  chevalerie.  Paris,  Larose  et  Forcel,  1886  u.  1893. 
475  u.  584  s. 

das  werk  ist  für  die  deutsche  rechtsgeschichte  im  wesent- 
lichen wegen  des  ersten,  die  merowingische  zeit  behandelnden 
bandes  zu  erwähnen;  doch  ist  auch  der  zweite  band  insofern  nicht 
unwichtig,  als  es  vorzugsweise  fränkische  rechtsverhältnisse  sind, 
welche  in  Frankreich  eine  besondere  ausbildung  empfangen,  ein- 
gehendere anz.  von  Ch.  Pfister,  Rev.  historique  53,  357 — 367. 

33.  L.  Huberti,  Gottesfrieden  und  landfrieden.  1.  buch: 
die  friedensordnungen  in  Frankreich.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  27.  — 
auf  die  bedeutung  des  werkes  weist  hin  G.  Peries,  Rev.  des  quest. 
hist.  53,  297  f. 

34.  R.  Hübner,  Gerichtsurkunden  der  fränkischen  zeit. 
2.  abt.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  24.  —  lobende  anz.  von  E.  M.,  Mitt, 
d.  inst.  f.  österr.  gesch.   15,   167. 

35.  H.  Simonsfeld,  Die  wähl  Friedrichs  I.  Rotbart.  Sitzungs- 
bericht d.  philos.-philol.  u.  hist.  klasse  d.  kön.  bayr.  ak.  1894  no.  2. 

36.  Th.  Lindner,  Die  deutschen  königswahlen  und  die  ent- 
stehung  des  kurfürstentums.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  39.  —  angez. 
von  R.  Schröder,  Zs.  der  Sav.-stift.  f.  rechtsgesch.  15,  germ.  abt. 
192  f.  (durch  die  gründliche  und  scharfsinnige  Untersuchung  Lind- 
ners dürfte  die  frage  nunmehr  in  der  hauptsache  zu  abschliessender 
beantwortung  gelangt  sein.) 


IX.    Recht.  137 

37.  R.  Kirchhöfer,  Zur  entstehung  des  kurkollegiums.  — 
vgl.  jsb.  1893,  9,  3G.  —  empfehlende  anz.  von  E.  G.  L.,  Rev.  des 
quest.  hist.  29,  331  f.  —  ferner  bespr.  von  ■ -ng,  Lit.  cbl.  1894 
(33)  1166  (der  fleiss  des  vf.  und  seine  ruhige,  nüchterne  kritik  sind 
zu  loben). 

38.  Fr.  Redlich,  Die  absetzung  deutscher  könige  durch  den 
papst.     diss.     Münster  1893.     61  s. 

39.  A.  Diemand,  Das  ceremoniell  der  kaiserkrönungen.  — 
vgl.  abt.  8,  214. 

40.  F.  Zinkeisen,  Die  anfange  der  lehngerichtsbarkeit  in 
England.     Berliner  diss.   1893.     61  s.     0,80  m. 

kurz  angez.  Hist.  jahrb.   15,  683. 

41.  F.  Liebermann,  Über  die  Leges  Angloruni  saec.  XIII 
ineunte  Londiniis  collectae.  Halle,  M.  Niemeyer.  VIII,  105  s. 
3  m.  —  nicht  geliefert. 

42.  F.  Liebermann,  Consiliatio  Cnuti.  —  vgl.  jsb.  1893, 
16,  163.  —  kurz  angez.  von  F.  Thudichum,  Cbl.  f.  rechtswiss. 
13,  277. 

43.  Fr.  Purlitz,  König  und  witenagemot  bei  den  Angel- 
sachsen. —  vgl.  jsb.  1892,  16,  134,  —  nach  der  mehrere  flüchtig- 
keiten  tadelnden  anz.  von  G.  Binz,  Litbl.  f.  germ.  phil.  15  (2)  48  ff. 
will  der  vf.,  der  sich  im  grossen  und  ganzen  Gneist  anschliesst, 
die  bisherigen  meinungen  kritisch  abwägen,  um  dann  auf  grund 
einer  selbständigen  prüfung  der  quellen  sich  ein  eignes  urteil  über 
die  Stellung  des  witenagemots  gegenüber  dem  könige  zu  bilden. 

44.  H.  Gengier,  Beiträge  zur  rechtsgeschichte  BajTerns. 
4.  heft:  Die  verfassungszustände  im  bayerischen  Franken  bis  zum 
beginne  des  13.  jahrh.  Leipzig,  A.  Deichert.  VIII,  180  s.  5  m. 
—  nicht  geliefert.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  57. 

45.  L.  v.  Rockinger,  Zu  einer  bezeichnung  des  landrechtes 
des  sogenannten  Schwabenspiegels  als  Nürnberger  recht.  Sitzungs- 
bericht der  philos.-philol.   u.  hist.   kl.  der  k.  bayr.   ak.   1894   no.    1. 

46.  G.  Blondel,  Etüde  sur  la  politique  de  l'empereur  Fre- 
deric H.  en  Allemagne  et  sur  les  transformations  de  la  Constitution 
allemande  dans  la  premiere  moitie  du  13e  siecle.  Paris,  Picard 
1892.     XVI,  440  s.     10  frcs. 

nach  der  empfehlenden  anz.  von  G.  Digard,  Rev.  des  quest. 
hist.  29,  329  ff.  werden  namentlich  die  umstände  untersucht,  welche 
im  weiteren  verlaufe  die  Selbständigkeit   der  landesfürsten   herbei- 


138  IX.   Recht. 

führten.  —  zustimmende  anz.  von  R.  Hübner,  Litztg.  1894  (19) 
589  ff.  —  als  eine  bereicherung  unserer  kenntnisse  hervorgehoben 
von  A.  B(üchi),  Hist.  jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  436.  ■ —  ferner 
angez.  Cbl.  f.  rechtswiss.  12,  214;  Rev.  hist.  52,  146;  von  Lot, 
Moyen  Age  6,   110 — 116;    Rev.  intern,  de  l'enseign.  25,  362—366. 

47.  W.  v.  Brünneck,  Zur  geschichte  des  sog.  Magdeburger 
lehnrechtes.  Zs.  der  Sav.-stift.  f.  rechtsgesch.,  15.  band,  germ.  abt. 
53—122. 

vf.  behandelt  die  Übertragung  des  Magdeburger  rechtes  von 
Olmütz,  wo  man  unter  dieser  bezeichnung  seit  anfang  des  14.  jahrh. 
ein  teils  mit  dem  sächsischen  lehnrecht,  teils  mit  dem  Magde- 
burger dienstrecht  übeinstimmendes  gemischtes  recht  verstand,  nach 
Preussen  und  die  weitere  entwickelung  dieses  rechtes. 

48.  H.  Ernst,  Mecklenburg  im  13.  jahrh.  1.  kap.  Die 
Vasallen,  progr.  (no.  480)  des  realprogymn.  zu  Langenberg  1894. 
33  s.  4°. 

'die  bevölkerung  Mecklenburgs  wie  der  angrenzenden  länder 
des  kolonisationsgebietes  besteht  aus  leuten,  die  in  ihrer  alten  heimat 
nach  landrecht  in  ritterbürtige,  schöffenbarfreie  bauern,  biergelden, 
pfleghafte  und  freie  landsassen  zerfielen,  zu  denen  nach  weichbild- 
recht kaufleute  und  handwerker  hinzutreten,  biergelden,  pfleghafte 
und  landsassen  werden  .  .  zu  einem  stände;  sie  bilden  die  grosse 
masse  der  ländlichen  und  städtischen  bevölkerung,  bauern  und 
handwerker,  wie  auch  der  name  civis  .  .  ihnen  gemeinsam  ist.  sie 
sind  persönlich  frei,  haben  teil  am  niederen  gericht,  entbehren  aber 
fast  aller  politischen  rechte,  über  ihnen  stehen  nach  landrecht 
die  schöffenbarfreien  bauern,  denen  nach  weichbildrecht  die  kauf- 
leute nebengeordnet  sind,  beide  stände  haben  die  fähigkeit  der 
teilnähme  am  höchsten  gericht  und  damit  an  der  regierung  der 
städte.'  —  angez.  von  L.  v.  Borch,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  23,  13  f. 

49.  R.  Schröder,  Die  landeshoheit  über  die  Trave.  N.  Heidelb. 
jahrb.  3,  32—51. 

der  aufsatz  verdient  hier  erwähnung,  weil  die  landeshoheit 
Lübecks,  welche  im  wesentlichen  auf  eine  Schenkung  kaiser  Fried- 
richs I.  zurückgeht,  auf  grund  des  älteren  deutschen  rechtes  ein- 
gehend begründet  wird. 

50.  P.  Wigand,  Das  femgericht  Westfalens,  nach  den 
quellen  dargestellt  und  durch  Urkunden  erläutert,  ein  beitrag  zur 
deutschen  Staats-  und  rechtsgeschichte.  2.  aufl.  Halle,  H.  W.  Schmidt. 
VIII,  445  s.  6  m.  —  nicht  geliefert.  —  neudruck  der  ausgäbe 
von  1824  ohne  sachliche  änderungen. 


IX.   Recht.  139 

51.  Th.  Lindner,  Veme  und  inquisition.  -  -  vgl.  jsb.  1893, 
9,  41.  —  angez.  Korrbl.  d.  westd.  zs.  12,  57. 

52.  V.  Menzel,  Deutsches  gesandtschaftswesen  im  mittel- 
alter.  —  vgl.  abt.  8,  181  und  jsb.  1893,  8,  120.  —  angez.  von 
W.  Arndt,  Bl.  f.  lit.  unterh.  1893  (42)  G63  f.  (eine  lücke  unseres 
Wissens  ausfüllend),  von  A.  Starzer,  Österr.  litbl.  2  (20)  618  (eine 
fleissige,  aber  etwas  breitspurige  darstellung) ;  von  A.  M.,  Hist. 
jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  45G  f.  (ein  fast  noch  unbebautes  gebiet 
behandelnd  und  daher  mit  besonderer  anerkennung  zu  verzeichnen.) 

53.  K.  Schorbach,  Zur  bibliographie  der  goldenen  bulle. 
Jahrb.  d.  ges.  f.  lothr.  gesch.  5  (1)  245—252. 

54.  P.  Uhlmann,  König  Sigmunds  geleit  für  Hus  und  das 
geleit  im  mittelalter.  (Hallische  beitrage  zur  geschichtsforschung, 
hrsg.  von  Th.  Lindner,  5.  heft.)  Halle,  C.  A.  Kaemmerer  u.  co. 
88  s.     1,50  m. 

im  ersten  teil  bejaht  der  vf.  nach  abwägung  der  gründe  und 
gegengründe  die  frage,  ob  kaiser  Sigismund  Hus  das  geleit  ge- 
brochen habe,  im  zweiten  wird  sowohl  das  politische  wie  das  ge- 
richtliche geleit  einer  eingehenden  erörterung  unterzogen. 

55.  Deutsche reichstagsakten,  jüngere  reihe.  1.  band:  Deutsche 
reichstagsakten  unter  kaiser  Karl  V.  1.  band,  bearb  von  Aug.  Kluck- 
hohn.     Gotha,    E.  A.  Perthes  1893.     IV,   938   s.     lex.  8°.     48  m. 

lobende  anz.  von  Virck,  Theol.  litztg.  19  (IG)  417—420. 

56.  0.  Rieder,  Totschlagssühnen  im  hochstift  Eichstätt. 
nach  beispielen  aus  dem  15.  u.  16.  jahrh.  (sonderabdr.  a.  d.  Sammelbl. 
d.  hist.  v.  Eichstätt,  6.  u.  7.  Jahrg.)     58  u.  37  s. 

kurz  angez.  von  Schi.,  Histor.  jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  704  f. 

57.  Drenthsche  Rechtsbronnen,  mit  de  14e,  15e  en  17e  eeuwen. 
uitgegeven  door  S.  Gratania.    s'Hage.    IV,   179  s.     6,10  m. 

58.  A.  Dopsch,  Entstehung  und  Charakter  des  österreichischen 
landrechtes.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  34.  —  angez.  von  J.  Hirn, 
Österr.  litbl.  3  (1)  10  f.  (belehrend  und  methodisch  mustergültig).  — 
kurz  angez.  Hist.  jahrb.  15,  626. 

59.  A.  Hub  er,  Österreichische  reichsgeschichte.  geschichte 
der  Staatsbildung  und  des  öffentlichen  rechts.  Wien,  Teinpsky.  VIII, 
280  s.     5  m. 

60.  W.  Endemann,  Von  dem  alten  reichskammergericht. 
Berlin,  Heymann.     65  s.     1,50  m. 


140  IX.    Recht. 

61.  E.  Bernheim,  Die  entstehung  des  deutschen  städte- 
wesens.  —  vgl.  jsb.  1892,  9,  38.  —  zumeist  referierende  anz.  von 
W.  Bröcking,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  21,  312  ff. 

62.  S.  Rietschel,  Die  civitas  auf  deutschem  boden  bis  zum 
ausgange  der  Karolingerzeit,  ein  beitrag  zur  geschichte  der  deut- 
schen stadt.     Leipzig,  Veit  u.  co.     120  s.     3  m. 

die  anerkennende  anz.  von  K.  L(amprech)t,  Lit.  cbl.  1894 
(32)  1133  ff.  geht  auf  den  inhalt  genauer  ein;  ebenso  die  be- 
sprechung  von  E.  Liesegang,    Litztg.  1894  (32)  1002  ff. 

63.  J.  E.  Kuntze,  Die  deutschen  städtegründungen  oder 
Römerstädte  und  deutsche  städte  im  mittelalter.  —  vgl.  jsb.  1893, 
9,  51.  —  angez.  von  W.  V arges,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  20,  311  ff. 
(der  erstrebte  nachweis  ist  nicht  gelungen;  die  arbeit  hat  wenig 
positiven  wert);  ferner  von  E.  Dünzelmann,  N.  phil.  rundsch.  1894 
(4)  55  ff.  (die  theorie  erweckt  mancherlei  bedenken). 

64.  J.  Fritz,  Deutsche  stadtanlagen,  progr.  (no.  520)  des 
lyceums  zu  Strassburg  i.  E.     46  s.  4°.  mit  5  taf.  abb. 

der  vf.  sucht  die  besonderen  Verhältnisse  der  stadtgründungen 
aus  dem  Stadtplan  zu  erklären  und  streift  bei  seiner  Untersuchung 
vielfach  die  rechtsgeschichte.     30  Stadtpläne  sind  beigegeben. 

65.  A.  Doren,  Untersuchungen  zur  geschichte  der  kaufmanns- 
gilden  des  mittelalters.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  65.  —  durchaus  ab- 
fällige beurteilung  von  v.  B(elow),  Lit.  cbl.  1894  (2)  43  ff.  - 
als  anziehend  geschrieben  und  auf  sorgfältigem  quellenstudium  be- 
ruhend empfohlen  von  H.  Th.  Soergel,  Österr.  litbl.  3  (5)  150  f. 
—  kurz  angez.  Hist.  jahrb.  d.  Grörres-ges.  14,  203;  ferner  Korrbl. 
d.  westd.  ztschr.  12,  57  f. 

66.  Fr.  Philip pi,  Die  ältesten  osnabrückischen  gildeur- 
kunden  [bis  1500].  Osnabrück,  Rackhorst  1890.  VIII,  92  s. 
2,50  m. 

vgl.  jsb.  1891,  8,  112.  —  abdruck  von  65  Urkunden,  von 
denen  bisher  nur  38  veröffentlicht  worden  sind  und  die  nicht  nur 
für  die  kenntnis  des  gildewesens,  sondern  auch  dadurch  von  interesse 
sind,  dass  sie  von  einer  folgerichtigen  und  durch,  festhalten  ur- 
alter rechtsverhältnisse  besonders  bemerkenswerten  entwickelung 
zeugnis  ablegen,  in  der  einleitenden  Untersuchung  fasst  Philippi 
die  gilde  auf  als  die  gesamtheit  der  zum  feilen  verkauf  ihrer 
waren  berechtigten  bürger  und  sucht  zu  erweisen,  wie  sich  diese 
im  gegensatz  zu  der  durch  grundbesitz  allberechtigten  vollbürger- 
gemeinde  zusammenschloss  und  zuletzt  als  in  dem  Organismus  der 
stadt    politisch   berechtigte   genossenschaft    anerkannt   wurde,      die 


IX.   Kecht.  141 

gildeineister  gehörten  zum  rate,  den  gildemitgliedern  stand  der  zu- 
tritt zum  schöffenkollegiurn  offen,  die  beschreibung  des  ratssilbers 
wird  durch  phototypische  abbildungen  erläutert.  —  die  den  wert  der 
arbeit  anerkennende  anz.  von  Ge.  Liebe,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt. 
19,  309  f.  hält  die  herleitung  des  rates  von  den  bauerrichtern  für 
unrichtig. 

67.  K.  W.  Nitzsch,  Die  niederdeutschen  verkehrseinrich- 
tungen  neben  der  alten  kaufgilde.  Zs.  d.  Sav.-stift.  f.  rechtsgesch. 
15,  germ.  abt.  1 — 53. 

68.  J.  Binswanger,  Zur  äusseren  rechtsgeschichte  Augs- 
burgs,    festschrift  zum  22.  deutschen  juristentag  s.   1 — 28. 

kurz  angez.  Cbl.  f.  rechtswiss.  13   (4)  113. 

69.  G.  Küntzel,  Die  erklärung  der  marktprivilegien  von 
Radolfzell  und  Allensbach.     Zs.  f.  gesch.    d.  Oberrh.    8,    373—380. 

70.  K.  Schaube,  Noch  einmal  das  Radolfzeller  marktprivileg. 
ebdas.  8,  626—632. 

71.  L.  Pürstenwerth,  Die  Verfassungsänderungen  in  den 
oberdeutschen  reichsstädten  zur  zeit  Karls  V.  —  vgl.  jsb.  1893, 
9,  61.  —  als  ein  wenig  erfreuliches  werk  bezeichnet  von  Brandi, 
Hist.  zs.  72,  373  f. 

72.  F.  P.  Bremer,  Dr.  Claudius  Cantiunculas  gutachten 
über  das  Nürnberger  stadtrecht.  Zs.  der  Sav.-stift.  15,  germ. 
abt.  123—174. 

abdruck  eines  aus  dem  jähre  1545  stammenden  gutachtens 
über  die  reformation  des  Nürnberger  stadtrechtes. 

73.  A.  Werminghoff,  Die  Verpfändung  der  mittel-  und 
niederrheinischen  reichsstädte  während  des  13. — 14.  jahrh.  I.  Ber- 
liner diss.     Breslau,  Koebner.     163  s. 

anerkennende  anz.  von  Knipping,  Korrbl.  d.  westd.  ztschr. 
13,  4.  —  vgl.  oben  no.  9. 

74.  W.  Stein,  Akten  zur  geschieh te  der  Verfassung  und  Ver- 
waltung der  stadt  Köln  im  14.  und  15.  jahrh.  1.  band.  Bonn, 
H.  Behrendt.  1893.  CLXXIX,  769  s.  18  m.  [Publikationen  der 
ges.  f.  rheinische  geschichtskunde  XI.] 

nicht  geliefert.  —  vgl.  abt.  8,  38.  • —  nach  der  anz.  von 
Er.  Lau,  Litztg.  1894  (21)  653  ff.  muss  von  dem  sonst  zu  zollen- 
den lobe  der  druck  des  eidbuches  von  1321,  welcher  inkorrekt  ist, 
ausgenommen  werden.  —  kurz  angez.  Hist.  jahrb.  15,  685.  —  als 
fleissig  und  sorgsam  gerühmt  von  v.  B(elow),  Lit.  cbl.  1894  (13) 
430  f. 


142  IX-   Recht. 

75.  E.  S  teffenhagen,  Der  einfluss  der  Buchschen  glosse 
auf  die  späteren  denkmäler.  I.  das  clevische  stadtrecht,  (aus 
Sitzungsberichte  der  kais.  akad.  d.  wissensch.  129  (7)  1 — 60.) 
Wien,  F.  Tempsky  in  komm.     1,30  m.  —  nicht  geliefert. 

76.  F.  Philippi,  Zur  Verfassungsgeschichte  der  westfälischen 
bischofsstädte.  mit  urkundlichen  beilagen  und  4  geschichtlichen 
Stadtplänen.     Osnabrück,  Rackhorst.     V,   104  s.     3  m. 

nach  Philippi  sind  die  westfälischen  bischofsstädte  aus  länd- 
lichen gemeinden  zusammengewachsen  und  lassen  ihr  hervorgehen 
aus  ländlichen  Verhältnissen  noch  deutlich  erkennen,  ihr  recht  ist 
ein  den  Verhältnissen  gemäss  modifiziertes  landrecht,  der  allmählich 
immer  schärfer  hervortretende  unterschied  zwischen  der  land-  und 
stadtgemeinde  wurde  durch  den  ständigen  handelsverkehr  der  hand- 
werker  mit  selbstgefertigten  waren  bedingt,  zum  zwecke  dieses 
handeis  schlössen  sich  die  Produzenten  zu  gilden  zusammen  (vgl. 
no.  66).  hierdurch  erreichten  allmählich  die  von  dem  auf  land- 
besitz  begründeten  vollbürgertum  ursprünglich  ausgeschlossenen 
personen  Zulassung  zu  demselben,  die  besiedelung  der  städte  er- 
folgte auf  grund  des  weichbildrechtes,  einer  erbzinsleihe.  wenn 
Philippi  meint,  dass  bilithe  zu  bilien  =  beleihen  in  demselben  Ver- 
hältnis stehe  wie  behovede  zu  behoven  und  bewete  zu  buwen,  so 
dürfte  doch  das  verschwinden  des  stammvokales  und  das  zurück- 
werfen des  tones  auf  die  vorsilbe  sich  wohl  sehr  schwer  erklären 
lassen;  finden  sich  doch  die  formen  wichbilde  und  wikbolde  schon 
um  1250.  —  im  wesentlichen  stimmt  zu  v.  B(elow),  Lit.  cbl.  1894 
(38)  1364  f. 

77.  A.  Knieke,  Die  einwanderung  in  den  westfälischen 
Städten  bis  1400.  — -  vgl.  jsb.  1893,  7,  99.  —  vf,  ein  schüler 
v.  Belows,  will  die  ergebnisse  der  neueren  Untersuchungen  über 
die  Verfassungsgeschichte  der  deutschen  städte  für  ein  bestimmtes 
gebiet  prüfen  und  dazu  das  urkundliche  material  möglichst  voll- 
ständig heranziehen,  die  Untersuchung  erstreckt  sich  auf  das  ge- 
samte alte  Stammesgebiet  von  Westfalen  mit  einschluss  des  enger- 
schen  landes.  die  Vorzüge  in  rechtlicher  und  wirtschaftlicher  be- 
ziehung,  welche  zur  einwanderung  in  die  stadt  anlockten,  werden 
zuerst  untersucht,  die  daraus  folgende  betrachtung  der  Stellung, 
welche  die  landesherren  zu  der  einwanderung  einnahmen,  giebt 
gelegenheit,  die  mittelalterliche  freizügigkeit  und  das  rechtliche 
Verhältnis  der  schätz-  und  vogteileute,  der  pfahlbürger,  edelbürger 
und  der  sich  in  der  stadt  ohne  bürgerrecht  aufhaltenden  personen 
zu  untersuchen,  ganz  besonders  wird  dann  die  Stellung  der  un- 
freien erörtert  und  das  verhalten  sowohl  ihrer  auswärtigen  grund- 
herren  als  auch  der  stadt  zu  ihrer  einwanderung  im  einzelnen  ver- 


IX.   Recht.  143 

folgt,  die  Untersuchung  erstreckt  sich  auch  auf  manche  nicht  un- 
mittelbar im  thema  ausgesprochenen,  aber  damit  zusammenhängenden 
fragen,  wie  z.  b.  auf  das  erbrecht  einerseits  der  freien,  andererseits  der 
unfreien,  ein  exkurs  verbreitet  sich  über  die  Verjährungsfrist,  in 
der  formel  'jähr  und  tag'  versteht  vf.  das  'tag'  als  termin,  nämlich 
als  die  übliche  ladefrist  von  sechs  wochen.  (vgl.  no.  5.)  —  die 
lobende  anz.  Lit.  cbl.  1893  (40)  1419  charakterisiert  die  arbeit  als 
eine  erläuterung  des  nachsatzes  'stadtluft  macht  frei'  im  um- 
fassendsten sinne,  aber  unter  einer  bestimmten  zeitlichen  und  ört- 
lichen begrenzung.  —  kurz  angez.  von  Gre.  Liebe,  Histor.  zs. 
72,  552.  —  günstig  beurteilt  von  Kruse,  Korrbl.  d.  westd.  ztschr. 
1893  (10)  212. 

78.  W.  Varges,  Zur  entstehungsgeschichte  Bremens.  Zs. 
d.  h.  v.  f.  Niedersachs.  1893,  337—367. 

79.  W.  Varges,  Die  entwickelung  der  autonomie  der  stadt 
Braunschweig.     Zs.  d.  Harzvereins  f.  gesch.  25,  schlussheft. 

80.  S.  Schwarz,  Anfänge  des  städtewesens  in  den  Elb-  und 
Saalegegenden. 

vgl.  jsb.  1893,  9,  58.  —  angez.  von  W.  Varges,  Mitt.  a.  d. 
hist.  litt.  20,  313  ff.  (sachlich  und  kritisch  gehalten). 

81.  F.  Priebatsch,  Die  deutschen  städte  im  kämpfe  mit 
der  fürstenge walt.  1.  band,  (die  Hohenzollern  und  die  städte  der 
mark  im   15.  jahrh.) 

vgl.  jsb.  1893,  9,  60.  —  auf  Vorzüge  und  mängel  des  fleissigen 
und  wertvollen  buches  wird  im  einzelnen  hingewiesen  von  O.  Tschirch, 
Litztg.  1894  (23)  909—912.  —  ferner  angez.  Forsch,  z.  brand.-pr. 
gesch.  6,  297. 

82.  A.  Warschauer,  Stadtbuch  von  Posen. 

vgl.  jsb.  1893,  8,  51.  —  das  vorliegende  werk  bildet  den  an- 
fang  einer  grösseren  Veröffentlichung;  der  2.  band  soll  noch  das 
ma.  behandeln  und  die  öffentlichen  Urkunden  mitteilen,  während 
der  3.  dem  16.,  der  4.  band  dem  17.  jahrh.  gewidmet  sein  wird, 
die  bis  jetzt  erschienenen  beiden  hälften  des  1.  bandes  bezeugen  den 
gewissenhaften  fleiss  und  die  peinliche  Sorgfalt  des  herausgebers. 
auf  die  beschreibung  des  archives  der  stadt  Posen  folgt  eine  ab- 
handlung  über  die  entwickelung  der  stadt  im  ma.,  besonders  in 
topographischer  beziehung,  welche  durch  einen  Stadtplan  erläutert 
ist.  eine  Untersuchung  über  die  wähl  und  Zusammensetzung  der 
städtischen  behörden  führt  dann  ebenso  wie  der  folgende,  die 
kriminalgerichtsbarkeit  behandelnde  teil  in  das  Verständnis  der  in 
der   2.  hälfte    abgedruckten    amtlichen    aufzeichnungen    ein.      diese 


144  1X-   Recht. 

zerfallen  in  die  ratsakten  (1399 — 1433),  die  akten  des  schöffen- 
kollegiums  für  freiwillige  (1430 — 1433)  und  streitige  gerichtsbar- 
keit  1501 — 1503)  und  die  akten  der  kriminalgerichtsbarkeit.  (Ver- 
fassungen 1418 — 1438  und  geständnisse  1502.)  den  texten  voraus- 
geschickt ist  die  liste  der  magistrate  von  1253 — 1504.  in  das  wirt- 
schaftliche leben  führen  die  stadtrechnungen  von  1493  — 1497  ein. 
ebenso  sorgfältig  wie  der  abhandelnde  teil  und  die  texte  sind  die 
angehängten  vier  register.  über  die  rechtsgeschichte  wie  auch  für 
die  kenntnis  der  allmählichen  polonisierung  der  deutschen  bevölke- 
rung  giebt  der  1.  band  wertvolle  aufschlüsse.  —  kurz  angez.  Hist. 
jahrb.  15,  047  f. 

83.  E.  Wüst,  Die  ältesten  handfesten  der  stadt  Osterode 
i.  Ostpr.  progr.  (no.  21)  des  realgymn.  in  Osterode   1894.     8  s.  4°. 

die  handfesten,  durch  welche  die  grenze  des  Stadtgebietes  von 
dem  gründer  von  Osterode,  hochmeister  Luther  von  Braunschweig, 
festgesetzt  und  die  lasten  und  freiheiten  der  bürger  geordnet  sind, 
werden  besprochen  und  die  beiden  ältesten  (die  eine  1324  erlassen,  die 
andere  1348  erneuert)  abgedruckt. 

84.  A.  v.  Bulmerincq,  Der  Ursprung  der  stadtverfassung 
Rigas.  Leipzig,  Duncker  u.  Humblot.  IX,  83  s.  2  m.  —  nicht 
geliefert. 

85.  B.  Jecht,  Das  Zweitälteste  stadtbuch  von  Görlitz  1342 
bis  1387.     N.  Laus.  mag.   69,   133—152. 

86.  H.  Ermisch  und  O.  Posse,  Die  anfange  der  stadt  Chem- 
nitz. —  vgl.  abt.  8,  40. 

87.  E.  v.  Wyss,  Die  schweizerischen  landgemeinden  in  ihrer 
historischen  entwickelung.  ■  -  vgl.  jsb.  1893,  8,  15.  —  angez.  Zs. 
f.  Schweiz,  recht  34,  112;  N.  Zur.  ztg.  1892  no.  321;  Sonntagsbl. 
d.  bund.  1893  no.  6;  Schweiz,  bibl.  1892  no.  10. 

88.  E.  Bummler,  Die  schulzen  der  deutschrechtlichen  dörfer 
Grosspolens  im  13.  und  14.  jahrh.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  62.  — 
kurze  anz.  des  2.  teiles  von  B.  Föss,  Mitt.  a.  d.  hist.  litt.  20,  295. 

89.  C.  Könne,  Markt-,  kaufmanns-  und  handelsrecht  in 
primitiven  kulturverhältnissen.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  64.  —  kurz 
angez.  von  Schuck,  Cbl.  f.  rechtswiss.  13,   198. 


90.  A.  Hauck,  Die  entstehung  der  bischöflichen  fürstenmacht. 
—  vgl.  jsb.  1892,  9,  32.  —  referierende  anz.  von  H.  Hahn,  Mitt. 
a.  d.  hist.  litt.  20,  309  f. 


IX.    Recht.  145 

91.  J.  Becker,  Die  landvögte  des  Elsass  und  ihre  Wirksam- 
keit von  Heinrich  VII.  1308  bis  zur  Verpfändung  der  reichsland- 
vogtei  an  die  kurfürsten  der  Rheinpfalz  1408.  I.  teil,  progr. 
(no.  522)  des  bischöflichen  gynanasiums  zu  St.  Stephan  zu  Strass- 
burg.     48  s.  4°. 

der  vorliegende  teil  enthält  zunächst  die  aufzählung  der 
landvögte. 

92.  M.  Doeberl,  Die  rnarkgrafschaft  und  die  markgrafen  auf 
dem  bayerischen  Nordgau.  progr.  des  kön.  Ludwigsgymn.  in  Mün- 
chen.    90  s. 

in  einem  besonderen  abschnitt  werden  auch  die  inneren  Ver- 
hältnisse, u.  a.  die  besiedelungs-,  besitz-  und  bevölkerungsverhält- 
nisse  der  markgrafschaft,  ferner  die  militärischen  und  gerichtlichen 
befugnisse  des  markgrafen  dargestellt. 

93.  M.  Doeberl,  Die  landgrafschaft  der  Leuchtenberger.  eine 
verfassungsgeschichtliche  studie  mit  anhängenden  regesten  und  Ur- 
kunden.    München,  Killinger.     40  s. 

kurz  angez.  von  A.  M.,  Hist.  jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  931. 

94.  C.  Köhne,  Das  hansgrafenamt.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  67.  — 
referierende  anz.  von  Kn.,  Hist.  jahrb.  d.  Görres-ges.  14,  457  f.  — 
ferner  angez.  Zs.  f.  d.  kulturgesch.  3,  391. 


95.  Chr.  Meyer,  Ehaften  des  klosters  Heidenheim.  Zs.  der 
Sav.-stift.  f.  rechtsgesch.   15,  germ.  abt.  168 — 173. 

die  niederschrift  der  hier  verzeichneten  'recht,  eehaft  und  frey- 
hait'  erfolgte  1400. 

96.  Gr.  Sello,  Brandenburger  weistum  für  Frankfurt  a.  O. 
vom  29.  februar  1376  und  undatierte  gerichtsordnung  für  Frank- 
furt a.  O.     Forsch,  z.  brand.-pr.  gesch.  6,  239  ff. 

97.  W.  Mohr,  Weistum  des  dorfgerichts  Schaidt,  Pfalz, 
mus.  9,  5 — 6. 

98.  Grünewald,  Dass  Gemeine  Weissthumb  von  Weisheim 
ufm  Sand,     ebdas.  21/22. 

99.  J.  Habets,  Limburgsche  wijsdommen.  dorpcostumen  en 
gewoonten,  bevattende  voornamelijk  bank-,  laat-  en  boschrechten. 
• —  vgl.  jsb.  1892,  9,  63.  —  referierende  anz.  von  P.  J.  Blök, 
Hist,  zs.  70,  365  f.  (die  einleitung  zu  der  höchst  willkommenen 
ausgäbe  ist  zu  knapp  und  zu  dilettantisch). 


Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XVI.    (1894.)  10 


146  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

100.  C.  Wieszner,  Über  einige  deutsche  rechtsaltertümer 
im  anschluss  an  Willems  gedieht  van  den  vos  Reinaerde.  IL  progr. 
(no.  174)  des  Elisabet-gymn.  in  Breslau.  31  s.  —  vgl.  jsb.  1891, 
19,  93.  ' 

nachdem  der  vf.  in  dem  1891  erschienenen  ersten  teile  seiner 
abhandlung  das  altgermanische  verfahren  bei  einer  mordklage  dar- 
gestellt hat,  bespricht  er  hier  diejenigen  rechtsaltertümer  im  Rein- 
hart, die  sich  auf  schuld  und  sühne  beziehen.  Böhm. 


X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

Mythologie. 

1.  Fr.  Lukas,  Die  grundbegriffe  in  den  kosmogonien  der 
alten  Völker..    Leipzig,  W.  Friedrich  1893.     VI,  277  s.     6  m. 

E.  M.  Meyer,  Anz.  f.  d.  a.  20,  113 — 115  bekennt  sich  zum 
Standpunkt  des  vf.,  'dass  die  grundlagen  der  kosmogonischen  legen- 
den aus  psychologischen  gründen  dieselben  sind,  dass  sie  aber  durch 
den  individuellen  geist  der  Völker  überall  anders  fortgeführt 
werden.'  —  rec.  Achelis,  Archiv  f.  anthropol.  22,  273 — 75. 

la.  Fr.  Lukas,  Das  ei  als  kosmogonische  Vorstellung.  Zs.  d. 
v.  f.  volksk.  4,  227—243. 

2.  E.  Siecke,  Die  liebesgeschichte  des  himmels.  Strass- 
burg  1892.  —  vgl.  jsb.  1892,  10,  17.  —  rec.  E.  Mogk,  Litbl. 
1894  (4)  107.  E.  H.  Meyer,  Idg.  forsch.  2  (5).  Fr.  Kauffmann, 
Anz.  f.  d.  a.  19,  338.    R.  Meringer,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  785. 

3.  Fr.  Kauffmann,  Deutsche  mythologie.  2.  aufl.  Stuttgart, 
Göschen  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  1.  —  ferner  rec.  M.  Rödiger, 
Litztg.  1894  (3).     Axel  Olrik,  Arkif  f.  nord.  fil.  11  (2). 

4.  H.  S.  Vodskov,  Sjseledyrkelse  og  naturdyrkelse.  Kaben- 
havn  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  195.  1892,  10,  10.  —  ferner  rec. 
v.  Franke,  Idg.  forsch.  3  (3/4). 

5.  E.  H.  Meyer,  Germanische  mythologie.  Berlin,  Mayer 
u.  Müller  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  3.  1892,  10,  25.  —  weiter 
bespr.  v.  E.  Mogk,  Idg.  forsch.  3  (1).  F.  Detter,  Anz.  f.  d.  a. 
19,  113—119. 

6.  W.  Golther,  Götterglaube  und  göttersagen  der  Germanen. 
Dresden,  L.  Ehlermann.  (Deutsche  schul-ausgaben  v.  H.  Schiller 
u.  V.  Valentin,     no.   1.)     66  s.     0,50  m. 


X.   Mythologie.  147 

'unsere  aufgäbe  ist,  zu  schildern,  an  welche  geisterhaften  und 
göttlichen  wesen  die  germanischen  Völker  in  der  heidenzeit  glaubten 
und  wie  sie  ihnen  dienten.'  diese  aufgäbe  wird,  entsprechend  der 
Sammlung,  welcher  das  büchlein  angehört,  durch  gedrängte  dar- 
stellung  der  geschichtlich  überlieferten  oder  wissenschaftlich  er- 
schlossenen thatsachen,  mit  möglichster  beschränkung  auf  das,  was 
als  gesichertes  ergebnis  der  forschung  gelten  kann,  gelöst,  strenge 
Scheidung  der  Überlieferung  nach  zeit  und  ort,  genaue  hervor- 
hebung  der  entwicklungsgeschichte  geben  trotz  der  gebotenen  be- 
schränkung der  darstellung  das  gepräge  sicherer,  geschichtlicher 
erfassung  des  Stoffes,  die  einleitung  spricht  über  den  Ursprung 
des  geisterglaubens  (seelengeister,  naturbeseelung),  sowie  über 
die  Überlieferung  der  germanischen  mythen.  dem  geisterglauben 
(seelen  und  maren,  nornen,  walkyrjen,  elben,  riesen)  folgt  die  dar- 
stellung des  götterglaubens.  drei  göttergestalten  gehören  zum  ur- 
bestand  des  germanischen  himmels:  der  mächtige  himmelsgott,  in 
die  zwei  gestalten  des  Tius  und  Thonar  gespalten,  und  seine  gattin 
Frijö.  die  Verehrung  dieser  hauptgötter  in  kult  und  sagen,  mit  be- 
sonderer hervorhebung  der  nordischen  ausgestaltungen,  wird  kurz 
geschildert,  im  ingvaeonisch-schwedischen  Freyr  hat  sich  vorwiegend 
die  uralte  bedeutung  des  himmelsgottes,  sein  segnendes,  friedliches 
wirken  erhalten,  in  der  sage  vom  wanenkrieg  bergen  sich  wahr- 
scheinlich geschichtliche  ereignisse.  [die  herbeiziehung  der  wochen- 
tagsnamen  als  beweis  für  die  götterverehrung  ist  unklar  gehalten 
und  missverständlich,  da  ja  die  Wocheneinteilung  und  benennung 
späten,  fremden  Ursprunges  ist  und  die  gleichsetzung  germanischer 
götternamen  mit  den  für  die  einzelnen  Wochentage  überlieferten 
lateinischen  gelehrter  klügelei  entsprungen  ist,  deshalb  also  für  den 
Volksglauben  nur  abgeleitete  bedeutung  besitzt.]  eingehender  wird 
die  entstehung  des  Wodanglaubens  aus  der  Vorstellung  vom  wüten- 
den heere ,  die  Verehrung  dieses  gottes  unter  den  deutschen 
Stämmen,  die  erhebung  zum  adelsgotte  des  nordens  in  der  wikinger- 
zeit,  die  Odindichtung,  die  revolution,  die  diese  erhebung  im  ger- 
manischen götterhimmel  hervorgerufen  und  die  schliesslich  zum 
nordischen  göttersysteme  geführt  hat,  geschildert,  in  der  auffassung 
der  isländischen  Baldrsage,  des  Lokimythus,  vor  allem  der  nordi- 
schen dichtung  von  weltschöpfung  und  Weltuntergang  wird  antiker, 
besonders  aber  christlicher  beeinflussung  breiter  räum  zugesprochen, 
'eigenartige  Weiterbildung  christlicher  motive'.  das  schlusskapitel, 
'der  gottesdienst'  enthält  eine  Zusammenfassung  dessen,  was  wir 
über  altgermanisches  opfer,  feste,  volksgottesdienst,  tempel,  priester- 
stand, los  und  orakel  wissen. 

7.     P.  Herrmanowsky,    Die  deutsche    götterlehre    und    ihre 
Verwertung  in  kunst  und  dichtung.    Berlin  1891.  —  vgl.  jsb.  1891, 

10* 


148  X.    Mythologie  unil  Volkskunde. 

10,  2.     1892,   10,   24.  --  rec.  L.  Laistner,  Anz.  f.  d.  a.   19,   121  f. 
Fr.  Kauffmann,  Zs.  f.  d.  phil.  26,  204. 

7a.  0.  Jiriczek,  Die  ältesten  Zeugnisse  der  nordischen  raytho- 
logie  und  die  theorien  Bugges.     Beil.  z.  allg.  ztg.  1894  no.   79. 

8.  S.  Kraus s,  Böhmische  korallen  aus  der  götterweit.  Wien 
1893. —  vgl.  jsb.  1893,  10,  15.  —  rec.  Melusine  G  (11);  Achelis, 
Archiv  f.  anthrop.  22,  287  f.  L.  Fränkel,  Archiv  f.  d.  stud.  d. 
n.  spr.  92  (1)  70  f. 

9.  C.  F.  H.  Bruchmann,  Die  entstehung  und  die  formen 
des  ahnenkultes.     Nord  u.  süd  1894,  april. 

10.  R.  Spiller,  Zur  geschichte  des  märchens  vom  Dorn- 
röschen. Frauenfeld  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  7.  —  aner- 
kennend rec.  v.  L.  Fränkel,  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  221 — 23. 

11.  A.  Weber,  Vedische  beitrage.  Sitzungsberiche  d.  Berl. 
akad.  1894,  775—812. 

zur  cyenastuti  des  Vamadeva.  vedische  sage  vom  adler,  der 
als  symbol  des  niederfahrenden  blitz-feuers  die  herabkunft  des 
göttertrankes,  des  regens,  vermittelt. 

12.  M.  Boediger,  Der  grosse  waldesgott  der  Germanen. 
Zs.  f.  d.  phil.  27,  1—14. 

gegen  Kauffmanns  identificierung  von  Viöarr  mit  Heimdallr, 
Hcenir,  Väli,  Ullr  und  dem  deus  Bequalivahanus. 

13.  F.  Detter  u.  R.  Heinzel,  Hrenir  und  der  Wanenkrieg. 
Paul-Braune,  Beiträge  18,  542 — 560.     s.  abt.  12. 

14.  F.  Detter,  Der  Baldrmythus.  Paul-Braune,  Beiträge 
19,  495—516.     s.  abt.  12. 

15.  Th.  v.  Grienberger,  Dea  Garmangabis.  Zs.  f.  d.  a.  38, 
189—195. 

inschrift  auf  einer  jüngst  bei  Lanchester  aufgefundenen  römi- 
schen ara.  wie  *ermanaz  (=  *ermaz)  so  ist  *germanaz  (=  *germaz) 
partizipiale  bildung  zur  wurzel  ger  (gr.  %(xq),  welche  ahd.  als  ger, 
giri  adj.  'cupidus  studiosus  pronus'  erscheint,  die  bedeutungs- 
entwickelung  wie  xaiQCü,  %ccQig,  lat.  grätus,  grätia.  —  'gabi  zum 
stamme  geben',     also  'grata  donatrix'. 

16.  O.  Knoop,  Die  neu  entdeckten  deutschen  göttergestalten 
und  götternamen.  Am  urquell  5,  9—13.  45—49.  69—71.  101—103. 
134—137. 

fortsetzung  der  in  Veckenstedts  ztschr.  f.  volksk.  band  2 — 4 
abgedruckten  studien.     (vgl.  jsb.  1892,  10,  42.)    1.  frau  Gode.  (die 


X.   Mythologie.  .  149 

formen  wode  =  wilder  Jäger  und  Gode  sind  auseinander  zu  halten, 
frau  Gode  =  gute  frau.  der  name  von  der  bezeichnung  der  Jung- 
frau Maria,  der  here  frouwe  genommen,  an  deren  gestalt  sich  ältere 
heidnische  züge  angeschlossen  haben.) 

17.  F.  v.  Schwarz,  Sintflut  und  Völkerwanderungen,  mit 
11  abb.     Stuttgart,  Ferd.  Enke.     XVII,  252  s.     14  m. 

18.  Sauer,  Mahabhärata  und  Wate.  Stuttgart  1893.  —  vgl. 
jsb.  1893,  10,  8.  —  rec.  v.  J.  Kirste,  Zs.  f.  österr.  gymn.  45, 
848  f.     'ein  hübscher  gedanke  in  hässlicher  form'. 

19.  A.  Bastian,  Die  verbleibsorte  der  abgeschiedenen  seele. 
ein  Vortrag  in  erweiterter  Umarbeitung.  Berlin,  Weidmann.  II, 
116  s.  mit  3  taf.     3  m. 

reiche  Zusammenstellungen  über  die  formen  des  seelenkultes 
vorzüglich  bei  asiatischen  und  amerikanischen  Völkern,  doch  sind 
auch  germanische  und  speziell  deutsche  quellen  angezogen,  obwohl 
die  quellen  nicht  angegeben  sind,  lassen  sich  doch  aus  der  Zu- 
sammenstellung gewisse  richtpunkte,  die  auch  für  die  beurteilung 
der  germanischen  mythologie  wichtig  sind,  herausheben,  besonders 
dankenswert  sind  die  beigegebenen  tafeln  mit  darstellungen  aus 
dem  13.  und  14.  jahrh.  sowie  aus  der  gegenwart  (Russland,  China). 
—  rec.  Lit.  cbl.  1894  (6):  macht  auf  griechische  vasenbilder- 
darstellungen  (Boscher,  Lexikon  2,  1142  f.)  vom  hinausfahren  der 
seele  aufmerksam.     Achelis,  Archiv  f.  anthropol.  23,  198. 

20.  A.  Bastian,  Vorgeschichtliche  schöpfungslieder  in  ihren 
ethnischen  elementargedanken.  Vortrag.  Berlin,  Felber.  VII,  146  s. 
mit  2  taf.     3  m. 

rec.  Lit.  cbl.  1894  (23).  Achelis,  Am  urquell  5,  114.  vor- 
züglich auf  grund  polynesischer  Vorstellungen. 

21.  H.  F.  Feilberg,  Die  baumseele  bei  den  Nordgermanen. 
Am  urquell  5,  88—90.    119—121. 

22.  C.  Bademacher,  Die  germanischen  begräbnisstätten 
zwischen  Sieg  und  Wupper.  Nachrichten  über  deutsche  altertums- 
funde  5,  35 — 43. 

23.  G.  A.  B.  Schierenberg,  Die  götter  der  Germanen  oder 
vom  Eddarausch  der  Skandinavier  und  ihrem  katzenjammer. 
(eine  stimme  vom  Teutoburger  walde.)  Detmold,  in  kommission 
in  Schenks  buchhandlung.  (Max  Ihle.)  o.  j.  (vorrede  7.  Juni  1894). 
III,  LH  und  224  s.     4  m. 

das  testament  eines  auf  wissenschaftlichen  irrwegen  wandelnden 
87  jährigen  dilettanten,  dessen  eifer  und  freude  an  der  wissenschaft- 
lichen forschung  durch  die  notwendige  ablehnung  von  seite  'der  schule' 


150  X«   Mythologie  und  Volkskunde. 

eine  verbitterte  schärfe  erhalten  hat.  das  52  Seiten  starke  Vorwort 
mischt  persönliche  und  sachliche  polemik.  der  eigentliche  inhalt 
des  buches  bespricht  in  einzelnen  abhandlungen  die  mythologischen 
lieder  der  Edda,  'der  Externstein  (bei  Hörn  in  Lippe)  mit  seiner 
grotte  ist  also  der  angelpunkt,  um  den  sich  der  Sagenkreis  der  Edda 
dreht,  und  diese  sagen  sind  aus  Westfalen  nach  dem  norden  ge- 
kommen und  haben  den  stoff  für  die  lieder  der  Edda  geliefert.' 
'Thrym  ist  also  Varus,  seine  Schwester  ist  der  Mithraskultus,  und 
sein  heer  ist  das  geschlecht  der  Thursen ,  das  zerschmettert 
wird'  u.  s.  w.  das  letzte  kapitel  'das  martyrium  eines  dilettanten' 
charakterisiert  treffend  nicht  nur  das  vorliegende  buch,  sondern  den 
ganzen  inritus  labor  des  unlängst  verstorbenen  Verfassers.  —  rec. 
Lit.  cbl.  1895,  s.  342  von  E.  Mogk. 

24.  E.  Sander,  La  mythologie  du  nord.  Stockholm  1892. 
—  vgl.  jsb.  1892,  10,  31.  —  eine  kurze  notiz  von  Fr.  Kauffmann, 
Anz.  f.  d.  a.  20,   79  f.     bezeichnet  das  buch  als  wertlos. 

25.  F.  Sander,  Eigveda  und  Edda,  eine  vergleichende  Unter- 
suchung der  alten  arischen  und  der  germanischen  oder  nordischen 
mythen.  Stockholm  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  12,  126.  —  abfällig 
rec.  v.  J.  Kirste,  Zs.  f.  österr.  gymn.  45,  531. 

26.  F.  X.  Kie  sslin  g,  Über  germanische  opfersteine  in 
Niederösterreich,  sonderabdr.  aus  dem  Boten  a.  d.  Wienerwald, 
3.  jahrg.     Wien,  Kubasta  u.  Voigt.     28  s.    12°.    0,40  m. 

vf.  verteidigt  seine  in  früheren  aufsätzen  geäusserte  ansieht, 
dass  gewisse  im  österreichischen  Waldviertel  zerstreut  liegende 
steinblöcke  mit  künstlichen  Vertiefungen  opfersteine  seien,  gegen- 
über der  auffassung  derselben  als  grenzsteine.  —  vgl.  jsb.  1892,  7,  46. 


Sagenkunde. 

27.  J.  Nover,  Deutsche  sagen  in  ihrer  entstehung,  fort- 
bildung  und  poetischen  gestaltung  I.    Giessen,  Roth  1895.    2,50  m. 

Heldensage.  28.  O.  L.  Jiriczek,  Deutsche  heldensage.  (Samm- 
lung  Groschen,     no.  32.)     Stuttgart,    G.   J.   Göschen.     173  s. 

nach  einem  allgemein  einführenden  kapitel  über  den  Ursprung 
der  deutschen  heldensage  (dichtung  der  ältesten  zeit,  stoffe  des 
epischen  heldensanges,  bildung  des  epos,  begriff  und  umfang  der 
deutschen  heldensage)  folgt  eine  darstellung  der  einzelnen  Sagen- 
kreise, wobei  in  klarer,  auch  äusserlich  durch  abschnitte  und  Unter- 
abteilungen   markierter    form    die   verschiedenen   sagengestaltungen 


X.  Sagenkunde.  151 

getrennt  behandelt  und  der  inhaltlichen  wiedergäbe  knappe  aus- 
führungen  über  die  grundlage  (mythisch  und  geschichtlich),  ent- 
wickelung  und  ausklänge  der  sage  hinzugefügt  werden.  den 
breitesten  räum  nimmt  naturgemäss  die  Nibelungensage  ein 
(s.  18 — 72);  sie  ist  ihrer  bedeutung  wegen  an  den  anfang  gestellt, 
es  folgen  Dietrich  v.  Bern  (76 — 105),  Ermanarich  (107 — 11"), 
Walther  (111—117),  Ortnit-Wolfdietrich  (119—132),  Rother  (135— 
139),  Wieland  (142—148),  Hilde  und  Gudrun  (15"— 167).  der 
wissenschaftliche  Standpunkt  des  büchleins  stimmt  im  allgemeinen 
mit  der  darstellung  von  Sijmons  in  Pauls  grundriss  überein,  so 
vor  allem  in  der  auffassung  und  deutung  der  Brynhildsage,  in  der 
zurückführung  von  Siegfried  und  Wieland  auf  heroisierung  von 
elementarmythen.  (E.  H.  Meyer.)  vf.  bescheidet  sich  mit  ge- 
sundem takte  von  weitergehenden  kombinationen  nur  solche  aufzu- 
nehmen ,  die  als  gesichertes  gut  der  forschung  angesehen  werden 
können  (so  die  ergebnisse  von  Müllenhoffs  forschung  über  den  hals- 
bandmythus);  die  versuche  Heinzeis,  historische  anknüpfungspunkte 
zu  finden ,  sind  beiseite  gelassen,  von  eigenen  bemerkungen  des 
vfs.  ist  hervorzuheben  die  ausführungen  über  die  lokalisierungen 
der  Brynhildsage  (s.  67  f.),  die  feine  bemerkung  über  die  durch 
den  verschiedenen  Standpunkt  des  dichtenden  volksstammes  (Goten 
und  Pranken)  bedingte  verschiedene  auffassung  des  Charakter- 
bildes Attilas  in  der  nordischen  (von  den  Pranken  stammenden) 
und  baierisch-österreichischen  (gotischen)  sagengestalt  (s.  70),  so- 
wie (im  anschlusse  an  Uhland)  die  anknüpfung  der  märchenhaften 
bestandteile  der  Dietrichsage  an  tirolische  lokalsagen  (s.  102). 

da  für  die  wissenschaftliche  forschung  in  dem  grundriss  von 
Sijmons  die  grundlage  gegeben  war,  so  lag  —  auch  der  nächste 
zweck  der  Sammlung  Göschen  weist  darauf  hin  —  das  Schwer- 
gewicht der  aufgäbe  in  der  klaren  darstellung  des  sageninhaltes 
und  in  der  knappen,  die  hauptfragen  berührenden  belehrung  über 
die  hauptergebnisse  der  sagenforschung.  die  aufgäbe  ist  im  ganzen 
zweifellos  glücklich  gelöst,  der  stil  der  darstellung  allerdings  ist 
an  manchen  stellen  zu  schwer  und  zu  sehr  mit  technischen  aus- 
drücken durchsetzt  (z.  b.  s.  48  die  allein  erhaltene  druckredaktion), 
aber  die  Inhaltsangaben  (meist  nach  Uhland)  sind  einfach,  tragen 
noch  etwas  vom  hauch  des  Originals  an  sich,  und  aus  der  gegen- 
überstellung  der  verschiedenen  Sagengestaltungen  erwächst  eine 
klare  anschauung  von  der  Wanderung  und  entwickelung  der  heldensage. 
besonders  glücklich  erscheinen  dem  ref.  diejenigen  partien  getroffen, 
in  denen  die  älteste  form  der  Nibelungen-  und  Wölsungensage  in 
Deutschland  angedeutet  wird,  die  hübschen  bemerkungen  Kögels 
in  Pauls  grundriss  sind  hier  gut  verwertet.  —  rec.  K.  Landmann, 
Zs.  f.  d.  d.  unt.  8,  417  f. 


152  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

29.  W.  Golther,  Deutsche  heldensage.  (Deutsche  Schulaus- 
gaben v.  H.  Schiller  und  V.  Valentin,  no.  2.)  Dresden,  Ehler- 
mann.     76  s.     0,50  m. 

versucht  im  allgemeinen  dieselbe  aufgäbe  zu  lösen  wie  das  büch- 
lein  von  Jiriczek ,  nämlich  in  knapper  form  den  schülern  höherer 
schulen  die  deutsche  heldensage  darzubieten,  sachliche  abweichungen 
von  J.  und  Sijmons  finden  sich  namentlich  in  der  darstellung  und 
auffassung  der  Nibelungen-  und  Wielandsage,  wo  Gr.  im  sinne  seiner 
früheren  diese  fragen  behandelnden  einzelpublikationen  die  vorver- 
lobung  Siegfrieds  mit  Brynhild  als  nordische  zubildung  erklärt  und 
die  'möglichkeit'  der  entstehung  der  Wielandsage  aus  antiken  er- 
zählungen  kurz  andeutet,  während  Sijmons  in  bezug  auf  das 
Verhältnis  OÖins  zur  Siegfriedsage  sich  durch  Müllenhoffs  aus- 
führungen  hat  bestimmen  lassen,  greift  G.  auch  in  diesem  punkte 
auf  die  frühere  auffassung  von  Sijmons  zurück,  eine  erklärung 
der  gestalt  Siegfrieds  ist  nicht  gegeben,  die  mythische  (heroische) 
ganz  beiseite  gelassen,  die  historische  nur  in  einigen  Worten  der 
einleitenden  kapitel  gestreift,  in  der  darbietung  weicht  Gf.  von 
seinem  Vorgänger,  nicht  in  glücklicher  weise,  darin  ab,  dass  er 
Sagendarstellung  und  entwicklungsgeschichte  ineinander  arbeitet 
und  zwar  öfter  von  einer  wohl  über  das  Verständnis  und  wissen 
ungeschulter  leser  hinausgehenden  höhe  der  betrachtung  und  des 
stiles.  hervorzuheben  sind  die  schlusskapitel,  welche,  zum  teil 
nach  Uhland,  knapp  und  treffend  in  einzelnen  typen  das  kultur- 
leben  der  heldensage  zusammenfassen  und  so  zugleich  zu  tieferem 
eindringen  in  das  psychische  leben  der  die  heldensage  behandeln- 
den dichtungen  anregen;  gut  gezeichnet  ist  Volker  und  Hagen, 
weniger  entsprechend  Rüdeger. 

die  äussere  ausstattung  ist  anständig,  doch  nicht  so  geschmack- 
voll wie  die  bände  der  Göschen'schen  Sammlung,  für  eine  zweite 
aufläge  wäre  eine  deutlichere  markierung  der  einzelnen  haupt- 
abschnitte  zu  empfehlen. 

30.  W.  Golther,  Wiederbelebung  altgermanischer  sage. 
Süddeutsche  blätter  f.  höh.  Unterrichtsanstalten.     2  (5). 

anzeige  von  Jiriczeks  Heldensage  (s.  no.  28)  und  vergleich  mit 
der  eigenen  schrift  (s.  no.  29).  J.  hebt  mehr  die  Überlieferung 
hervor,  während  G.  die  entwickelungsgeschichte  in  den  Vorder- 
grund stelle,  die  verschiedene  Stellung  wird  am  beispiel  der 
Nibelungensage  gezeigt. 

31.  W.  Golther,  Zur  deutschen  heldensage.  Südd.  blätter 
f.   höh.  Unterrichtsanstalten.     2  (13). 

Richard  Wagners  walküre  und  die  darin  enthaltenen  germa- 
nischen sagenmotive. 


X.   Sagenkunde.  153 

32.  J.  H.  Albers,  Lebensbilder  aus  der  deutschen  götter- 
und  heldensage.  ein  lehr-  und  lesebuch  für  schule  und  haus. 
3.  aufl.     Leipzig,  R.  Voigtländer.     III,  156  s.     1,50  m. 

33.  H.  Jellinghaus,  Arrninius  und  Siegfried.  Kiel  und 
Leipzig,  Lipsius  u.  Tischer  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  15.  — 
ablehnend  rec.  v.  R.  Hennig,  Anz.  f.  d.  a.  20,  83  f. 

34.  E.  Mogk,  Die  älteste  Wanderung  der  deutschen  helden- 
sage nach  dem  norden.  (Forschungen  zur  deutschen  philologie. 
festgabe  für  R.  Hildebrand  zum  13.  märz  1894.)     s.  abt.   12. 

36.  R.  Wossidlo,  Sage  vom  Mbelungenland.  Zs.  d.  v.  f. 
volksk.  4,  441  f. 

Nibelungenland  =  das  land  der  unterirdischen,  von  einer 
alten  frau  in  der  umgegend  von  Waren. 

37.  C.  Wolfskehl,  Germanische  werbungssagen.  Darmstadt 
1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  6.  —  rec.  M.  Rüdiger,  Zs.  d.  v.  f. 
volksk.  4,  220.     Lit.  cbl.  1894  (51)  853  f. 

38.  Gr.  Schneege,  Theodorich  der  grosse  in  der  kirchlichen 
tradition  des  mittelalters  und  in  der  deutschen  heldensage.  Zs.  f. 
geschichtswiss.  11  (1). 

39.  K.  Landmann,  Zur  deutschen  heldensage.  Festschrift 
für  R.  Hildebrand,  hrsg.  v.  O.  Lyon.     s.  93—129. 

über  K.  Simrocks  Amelungenlied;  mit  ausführlichen  quellen- 
kritischen nachweisungen. 


■■•&* 


40.  J.  F.  D.  Bloete,  Der  zweite  teil  der  schwanrittersage. 
ein  versuch  zur  erklärung  des  schwans.    Zs.  f.  d.  a.  38,  272 — 288. 

nach  heraushebung  der  gemeinsamen  hauptzüge  in  den  ver- 
schiedenen gestaltungen  der  schwanrittersage  sucht  der  vf.  dieselbe 
als  den  niederschlag  eines  germanischen  Jahresmythus  zu  erweisen, 
in  frage  kommt  dabei  nur  der  (wilde)  singschwan,  der  mehr,  als  es 
jetzt  der  fall  ist,  vor  zeiten  in  den  weitüberschwemmten  gebieten 
des  Mederrheins  und  des  Maas  -  Scheldedeltas,  wohin  eben  die 
schwanrittersage  hinweist,  auf  der  Wanderung  im  frühling  und 
herbst  sich  niedergelassen  hat.  im  frühling  die  ersten  boten  der 
milderen  Jahreszeit,  im  Spätherbst  die  letzten  gaste.  vf.  weist 
hierauf  nach,  dass  der  keltische  lichtgott  Lugus,  dessen  boten 
als  schwane,  speziell  als  singschwäne  erkannt  werden,  auch 
bei  den  belgischen  Kelten  am  Niederrhein  verehrt  wurde.  (Lug- 
dunum  Batavorum;  die  nachricht  des  Apollonius  aus  Rhodos  von 
einem  keltischen  Apollo  der  Hyperboreer  und  der  Zusammenhang  von 
bernstein  und  schwanen  in  der  griechischen  sage  über  den  norden 


154  Mythologie  und  Volkskunde. 

weisen  darauf  hin.)  die  hinter  dem  schwanritter  sich  bergende 
gottheit  ist  aber  keine  keltische,  sondern  germanische  stamme 
(Bataver),  die  sich  ums  jähr  100  im  gebiete  der  Kelten  nieder- 
lassen und  die  herminonische  Verehrung  des  Tius  mit  sich  bringen, 
d.  i.  in  ihm  die  gesamtheit  der  wohlthätigen  naturkräfte ,  der 
wärme  und  des  lichts  und  der  damit  verbundenen  fruchtbarkeit 
verehren,  übertragen  die  keltische  Vorstellung  des  Schwans  als 
boten  des  lichts  und  frühlings  —  schwane  als  Verhüllungen  von 
göttlichen  wesen  oder  als  weissagende  vögel  —  auf  ihren  gott, 
dessen  kommen  und  milde  regierung,  dessen  scheiden  das  er- 
scheinen der  schwane  im  frühling  und  herbst  anzeigte,  zum 
Schlüsse  eine  kurze  Würdigung  Hönis  und  seiner  schwane,  es  ist 
ein  frühlings  wesen,  dessen  ankunft  auf  den  Pseröern  ebenfalls 
durch  die  schwane  verkündigt  wurde,  [aurkonungr  zu  idg.  *ausös 
morgenröte  =  könig  des  frühlingsglanzes.] 

41.  L.  Laistner,  Der  germanische  Orendel.  Zs.  f.  d.  a.  38, 
113—135. 

weist  als  ergänzung  zu  den  Untersuchungen  Heinzeis  über  die 
Orendelsage  [vgl.  jsb.  1892,  10,  99]  auf  den  hierbei  übersehenen 
volkstümlichen  faktor  hin,  indem  er  zu  dem  ersten  teil  der  Orendel- 
sage, sowie  zu  den  verwandten  sagen  von  Walther,  Hamlet  volks- 
tümliche parallelen  im  märchentypus  von  'Eisenhans',  'Goldener', 
'Werweiss'  nachweist,  er  verspricht,  am  anderen  orte  eine  mythen- 
geschichtliche betrachtung  zu  geben. 

42.  C.  Voretzsch,  Die  franz.  heldensage.  akad.  antritts- 
vorlesung.     Heidelberg,  C.  Winter.     32  s.     0,80  m. 

Alexander.  43.  H.  Becker,  Zur  Alexandersage.  Alexanders 
brief  über  die  wunder  Indiens,  progr.  Königsberg  i.  Preussen. 
26  s.    4°. 

giebt  eine  kritische  vergleichung  der  quellen  des  in  der  mittel- 
alterlichen novellistischen  litteratur  so  beliebten  Alexanderbriefes. 
auf  die  inhaltsangabe  der  betreffenden  kapitel  im  Pseudocallisthenes 
[nach  J.  Zacher]  folgt  die  feststellung  der  abweichungen  der  latei- 
nischen Übersetzung  des  Julius  Valerius,  welche  ergiebt,  dass  einer- 
seits dem  Valerius  eine  bessere  handschrift  des  Pseudocallisthenes 
vorgelegen  ist,  als  die  uns  überlieferten  sind,  dass  aber  andererseits 
in  unserer  Überlieferung  zwei  verschiedene  briefe  mit  einander  ver- 
schmolzen sind,  verschieden  von  diesen  beiden  darstellungen  ist 
die  epistola  Alexandri  Macedonis  ad  Aristotelem  (seit  dem  9.  jahrh. 
handschriftlich),  deren  inhalt  kapitelweise  genau  angegeben  wird, 
diese  epistola  lehnt  sich  an  Pseudocallisthenes  und  die  lateinische 
Übersetzung  des  Valerius   an   und  ist   etwa   als   sprachliche   Übung 


X.   Sagenkunde.  155 

in  einer  rhetorenschule  im  5.  oder  G.  jahrh.  im  anschluss  an  den 
2.  teil  des  Schreibens  bei  Pseudocallisthenes  entstanden.  zum 
Schlüsse  die    abweichungen    einer  jüngeren  recension   der   epistola. 

—  rec.  K.  Kinzel,  Zs.  f.  d.  phil.   27  (1)  3. 

AniilZOncil.  44.  H.  L.  Krause,  Die  Amazonensage,  kritisch 
gedeutet  und  untersucht.    Berlin,  R.  Heinrich.    III,   104  s.    1,50  m. 

Ewiger  Jude.  45.  K.  Neubau r,  Die  sage  vom  ewigen  Juden. 
Leipzig  1893.  -  -  vgl.  jsb.  1893,  10,  38.  -  -  rec.  v.  K.  Engel,  Zs. 
f.  vgl.  litgesch.  7,  234—237.  S.  Singer,  Anz.  f.  d.  a.  20,  195—98. 
H.  Haupt,  Histor.  zs.  74,  361. 

Faustsage.  46.  K.  Kiesewetter,  Faust  in  der  geschichte 
und  tradition.     Leipzig,  Max  Spohr  1893.     XXIII,  567  s.     10  m. 

—  vgl.  jsb.  1893,  10,  31.  —  rec.  L.  Fränkel,  Am  urquell  5, 
201.     derselbe,  Archiv  f.  stud.  d.  n.  spr.  92  (2)  180  f. 

46a.  J.  Nover,  Die  Faustsage  und  ihre  poetische  gestaltung 
(=  Samml.  wiss.  vortrage  n.  f.  9,  no.  201).  Hamburg,  verlags- 
anstalt  a.-g.     46  s. 

47.  C.  Küchler,  Die  Faustsage  und  Goethes  Faust.    Leipzig 

1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  80.  1893,  10,  35.  —  rec.  v.  A.  Sauer, 
Litztg.  1894  (44)  1387.     A.  Köster,  Anz.  f.  d.  a.  21,  151. 

48.  R.  Sprenger,  Die  wurzel  des  lebens.  Am  urquell 
5,  143  f. 

parallelen  aus  neuerer  Volksüberlieferung  zur  erzählung  im 
Volksbuch  von  doktor  Faust,  wie  durch  das  zerschlitzen  des 
lilienstengels  der  zauberer  das  leben  verliert.  Vorstellung  von 
dem  fortleben  menschlicher  seelen  in  blumen. 

49.  K.  Szakal,  Über  den  Ursprung  der  Faustsage  und 
ihre  ältesten  prosaischen  bearbeitungen.  (magyarisch.)  jsb.  der 
Päpaer  hauptschule,     s.  1 — 43. 

eine  auf  guter  litteraturkenntnis  beruhende  Zusammenfassung.  — 
rec.  Gr.  Heinrich,  Egyetemes  philologiai  közlöny  19,  248- — 50 
mit  nachtragen  aus  der  neueren  litteratur. 

50.  [O.  Heuer],  Ausstellung  von  handschriften,  druckwerken, 
bildern  und  ton  werken  zur  Faustsage  und  Faustdichtung,  veran- 
staltet  vom   freien   deutschen   hochstift.     Frankfurt  a.  M.,    Knauer 

1893.  VLH,  127  s.     1,50  m.  —  vgl.  abt.  15,  35. 

bietet,  wie  L.  Fränkel,  Archiv  f.  n.  spr.  92,  71  f.  angiebt, 
eine  wertvolle  ergänzung  zu  Engels  bibliographie  v.  j.  1885. 

51.  O.  Heuer,  Faust  in  geschichte,  sage  und  dichtung.  be- 
richte des  freien  deutschen  hochstiftes  zu  Frankfurt  10. 


156  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

F.  Kluge,  Ein  zeugnis  des  16.  jahrh.  über  dr.  Faustus.  — 
s.  abt.  15. 

Griseldis.  52.  Wannenmacher,  Die  Griseldissage  auf  der 
iberischen  halbinsel.  diss.  Strassburg,  buchdruckerei  A.  Müh  et  cie. 
108  s. 

bespricht  die  spanischen ,  portugiesischen  und  katalanischen 
bearbeitungen  der  Griseldissage ,  die  litterarisch  zurückgehend  auf 
Boccaccio  sich  mit  anderen,  volkstümlich  gewordenen  märchen- 
stoffen  (Syrith-motiv)  berührt. 

Hero  lind  Leander.  53.  M.  H.  Jellinek,  Die  sage  von  Hero 
und  Leander  in  der  dichtung.  Berlin,  Speyer  u.  Peters  1890. 
VI  u.  93  s.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  139.  —  rec.  v.  B.  Hoenig, 
Anz.  f.  d.  a.  20,  s.  35—38. 

Karl  der  grosse.  54.  G.  Rauschen,  Legende  Karls  des 
grossen.  Leipzig  1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  10,  147.  —  rec. 
E.  Schröder,  Anz.  f.  d.  a.  20,  251 — 55.  G.  Heinrich,  Egyetemes 
philologiai  közlöny  19,  349.    A.  Leroux,  Revue  critique  1893  (49). 


55.     H.   Grössler,    Kyffhäuser   und   Wodansberg. 
Archiv  f.  landes-  u.  volksk.  d.  prov.  Sachsen  3,   143 — 148. 

tritt  der  gleichstellung  des  Kyffhäuserberges  mit  dem  in  einer 
Walkenrieder  Urkunde  von  1277  erwähnten  mons,  'qui  WTodans- 
berg  vocatur',  entgegen  und  leitet  den  namen  (a.  1118  Cuphese, 
1292  Kuffese,  747  Cuffiso)  von  ahd.  chuppha,  mhd.  kupfe  hut 
(also  hutträger,  hutberg)  oder  von  ahd.  chupisi  zeit  (zeltförmiger 
hügel)  ab.     vgl.  J.  Grimm,  Rechtsaltert.   -  542  note. 

56.  Venediger,  Die  deutsche  kaisersage.  jsb.  d.  kgl.  akad. 
gem.  wissensch.  zu  Erfurt  20,  353 — 381. 

57.  L.  Fränkel,  Beiträge  zur  Kyffhäusersage  von  kaiser 
Friedrich.     Am  urquell  5,   210 — 15. 

mitteilungen  aus  einem  buche  von  Fr.  Chr.  Lesser  (gedruckt 
1754  in  Leipzig);  ein  passus  aus  dem  von  F.  aufgefundenen  frag- 
ment  aus  dem  'ersten  nachtblatt  L.  Unlands'  [die  schlafende  erde]; 
litteratur  über  die  Kyffhäusersage. 

58.  Ralf  Ofterding,  Zur  Kyffhäusersage  von  kaiser  Fried- 
rich.    Am  urquell  5,  283—284. 

mitteilung  aus  dem  buche  von  E.  Goeze  (Leipzig  1788). 

Lenore.  59.  L.  Fränkel,  Die  Lenorensage.  eine  umfrage. 
Am  urquell  5,   128. 

weist  auf  eine  in  Warschau  1893  erschienene  studie  von 
J.  Sozonovic  über  die  Lenorensage  hin. 


X.   Sagenkunde.  157 

Mdlisina.  CO.  K.  Biltz,  Zur  deutschen  bearbeitung  der  Melu- 
sinasage.  Festschrift  zum  70  jährigen  geburtstag  Rudolf  Hilde- 
brands, hrsg.  v.  0.  Lyon.     s.   1 — 15. 

handelt  über  die  Verdeutschung  des  französischen  romans  durch 
den  Berner  Schultheissen  Thüring  von  Ringoltingen.  (145G.  erster 
druck   1474.) 

61.  L.  Frank  el,  Altes  und  neues  zur  Melusinensage.  Zs.  f. 
volksk.  4,  387—392. 

Kohiud.  62.  Th.  Eicke,  Zur  neueren  litteraturgeschichte  der 
Rolandsage  in  Deutschland  und  Frankreich.  Leipzig  1891.  —  vgl. 
jsb.  1892,  10,  101.  —  ferner  rec.  v.  L.  Fränkel,  Litbl.  1893  (8) 
28G  f.  K.  Weinhold,  Archiv  f.  stud.  d.  n.  spr.  90  (4)  408. 
M.  Koch,  Zs.  f.  vergl.  litgesch.  6  (3)  256—259. 

Siebdl  Schwaben.  63.  Zwei  flugblätter  von  den  sieben  Schwaben. 
Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  430—437. 

teilt  die  schwäbischen  reime  zweier  bilderbogen  des  17.  und 
18.  jahrh.  mit  und  verfolgt  die  geschichte  des  Stoffes  von  Hans 
Sachs  bis  auf  Aurbachers  Volksbuch  von  1827. 

Tillinhäuser.  64.  Brissaud,  La  legende  de  Tannhäuser.  Me- 
moires  de  l'academie  d.   sc.   inscr.  et  belies   lettres  de  Toulouse  5. 

Teil-  65.  A.  IST.  Harzen-Müller,  Die  sage  vom  apfelschuss. 
Wissenschaftl.  beil.  z.  Leipz.  ztg.  1893,  no.   149. 

TrOJäSage.  66.  E.  Krause  (Carus  Sterne),  Die  nordische  her- 
kunft  der  Trojasage,  bezeugt  durch  den  krug  von  Tragliatella. 
eine  dritthalbtausendjährige  Urkunde,  nachtrag  zu  den  Trojaburgen 
Nordeuropas.     Grlogau,  C.  Flemming  1893.     48  s.     1  m. 

nach  einer  inhaltszusammenfassung  seiner  früheren  Schriften 
Tuiskoland,  Trojaburgen  Nordeuropas  (jsb.  1893,  10,  14)  geht  vf. 
näher  auf  die  bilder  des  1877  gefundenen  krugs  von  Tragliatella 
ein,  die  den  Saliertanz  im  labyrinth  darstellen  und  dieses  selbst 
als  'Truja'  bezeichnen.  im  Zusammenhang  mit  den  im  norden 
Europas  zahlreich  nachweisbaren  labyrinthzeichnungen  sind  diese 
bilder  dem  vf.  ein  neuer  beweis  für  die  nordische  herkunft  der 
Trojasage,  sowie  der  Arier  selbst,  aber  gerade  dieser  italische 
fund  und  das  durch  diesen  auf  die  römischen  Saliertänze  fallende 
licht  zeigt ,  auf  welchem  wege  die  labj-rinthzeichnung  nach  dem 
norden  gekommen ,  durch  das  römische  heer  und  die  römische 
kirche.  —  rec.  W.  M.  Schmid,  Archiv  f.  anthrop.  23,  204  f.  — 
Heibig,  24.  jsb.  d.  ver.  f.  erdk.  zu  Dresden  1894,  s.  68  f.  'als 
feuilleton  sind  des  vf.  gedankensprünge  recht  lesenswert,  als  wissen- 
schaftliche   leistungen   aber   werden   sie   nicht   blos  von  verbohrten 


158  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

philologen  angezweifelt.'  — -  Fr.  K auf f mann,  Anz.  f.  d.  a.  21, 
140—142.  —  H.  D(raheim),  Wochenschr.  f.  Mass.  phil.  11  (6) 
145 — 148  (aus  den  etymologischen  und  mythologischen  hypothesen, 
welche  wahrscheinliches  und  unwahrscheinliches  vermischen,  kann 
nur  der  philologe  das  richtige  aussondern). 

Verschiedene  Silgeil.  07.  R.  Sprenger,  Zur  sage  vom  trinkhorn 
des  grafen  von  Oldenburg.  Am  urquell  5,  34.  —  vgl.  jsb.  1893, 
10,  51. 


tSSageil.  08.  W.  Leinung  u.  R.  Stumvoll,  Aus  Magde- 
burgs sage  und  geschichte.  Magdeburg,  Julius  Neumann.  3  bl. 
u.  237  s.     2,80  m. 

ein  gutes  buch  zur  belebung  des  geschichtlichen  Unterrichtes, 
worin  nebst  einigen  breiter  ausgeführten  geschichtlichen  partien 
(besonders  Zerstörung  Magdeburgs  1031)  eine  reihe  von  lokalsagen 
(meist  zur  namenerklärung  der  häuserwappen  und  namen,  dom- 
sagen), in  ansprechender,  volkstümlicher  art  geboten  werden,  als 
quelle  diente  diesen  sagen  ausser  der  Grimmschen  und  Grässeschen 
Sammlung  Hülsse,  sagen  der  stadt  Magdeburg  1880  u.  Reissieg, 
sagen  und  legenden  der  stadt  Magdeburg  1848.  beigegeben  sind 
Stadtpläne  und  bilder  aus  früheren  Jahrhunderten,  abbildungen  von 
denkmälern  etc.  druck  und  ausstattung  sind  sauber,  weniger 
sauber  das  dem  ref.  zur  Verfügung  gestellte  exemplar.  —  rec. 
Reischel,  Mitt.  d.  ver.  f.  erdk.  zu  Halle  1894,  s.  118. 

09.  Sagen  und  brauche  aus  Thüringen  und  dem  Harze,  ver- 
schiedene reichhaltige  mitteilungen  in  der  Zeitschrift:  Aus  der 
heimat.  sonntagsblatt  des  Nordhäuser  kuriers  1894.  —  rec. 
Mitt.  d.  ver.  f.  erdk.  zu  Halle  1894.     s.   115—118. 

09a.  L.  Fränkel,  Nord  thüringer  volkssagen.  Zs.  d.  ver.  f. 
volksk.  4,  327—329. 

70.  A.  R.  (A.  Reichlin  v.  Meldegg),  Regensburger  volks- 
sagen für  jung  und  alt.  Regensburg,  W.  Wunderling  1893. 
110  s. 

in  vornehmer  ausstattung  eine  auslese  von  17  Regensburger 
sagen  zum  teil  aus  den  handschriftlichen  Sammlungen  K.  W.  Neu- 
manns entnommen,  die  sagen  sind  zumeist  aus  alten  schriftlichen 
nachrichten,  deren  quellen  s.  105 — 107  zusammengestellt  sind,  zum 
geringen  teil  nach  mündlichen  erzählungen  komponiert.  ausser 
einigen  Chronikenmitteilungen  über  Karl  den  grossen  und  die  be- 
kehrungszeiten  handeln  die  erzählungen  hauptsächlich  von  merk- 
würdigen baulichkeiten,  brunnen,  standsäulen,  an  die  sich  deutende 
sagen  knüpfen,     dem  buche  sind  hübsche  abbildungen  dieser  bau- 


X.    Sagenkunde.  159 

Überreste,  sowie  ein  bild  Regensburgs  um  1640  und  das  'Schotten 
portal'  von  St.  Jakob  beigegeben.  Wenn  das  buch  auch  kein 
quellenbuch  zur  Volkskunde  ist,  so  wird  es  seinen  nächsten  prak- 
tischen zweck ,  zur  geschichtlichen  lokalbetrachtung  anzuregen, 
gewiss  erfüllen.  —  rec.  A.  Hauffen,  Euphorion  2  (1). 

71.  Gust.  Werner,  Görlitzer  sagen  für  schule  und  haus, 
gesammelt  und  nacherzählt.  4.  aufl.  Görlitz,  0.  Vierling.  DU,  38  s. 
0,30  m. 

72.  Fr.  Pf  äff,  Die  sage  von  den  ahornhäusern.  Alemannia 
22  (1)  65—74. 

73.  A.  Röber,  Die  sagen  des  Elsasses  1.  Strassburg  1892. 
—  vgl.  jsb.  1892,  10,  109.  —  rec.  E.  Martin,  Litztg.  1893 
(3)  72  f.     W.  Hertz,  Anz.  f.  d.  a.   19,  93  f. 

74.  R.  Eisel,  Über  die  entstehung  der  sage  vom  unter- 
irdischen gange.  61. — 64.  jsb.  des  Vogtländischen  altertums- 
forschenden Vereins.  Hohenleuben  1894.  s.  1 — 15.  (auf  den  gang 
der  sonne  unter  der  erde  zurückgeführt.) 

75.  0.  Lehmann,  Die  schönsten  sagen  des  Rheines.  3.  aufl. 
Mühlheim  a.  d.  R.,  J.  Bagel.     177  s.     1,50  m. 

76.  W.  Ruland,  Legendes  du  Rhin.  Stuttgart,  J.  Roth. 
63  s.     1,20  m. 

77.  W.  0.  Hörn,  Der  Rhein,  geschichte  und  sagen  seiner 
bürgen,  abteien,  klöster  und  städte.  4.  aufl.  Stuttgart,  Greiner  u. 
Pfeiffer.     VIII,  464  s.     10  m. 

78.  M.  Pauly,  Perlen  aus  dem  sagenschatze  des  Rheinlandes, 
nach  den  ältesten  quellen  erzählt,  mit  6  bildern.  Köln,  J.  P.  Bachern. 
143  s. 

ein  schön  ausgestattetes  unterhaltungsbuch  mit  hübschen  licht- 
druckbildern.  die  sagen,  in  prosa  und  gereimt,  sind  guten  quellen 
entnommen,  die  prosaischen  meist  nach  brüder  Grimm  und  Sim- 
rock,  die  poetischen  bearbeitungen  nach  Gustav  Pfarrius,  'Das 
Nahethal  in  liedern'.  neu  ist  no.  35:  das  Martinsfeuer  im  Sieben- 
gebirge, worin  ein  auf  alte  ackerfeuerreinigung  zurückzuführender 
brauch  geschildert  wird.  das  Inhaltsverzeichnis  'nebst  quellen- 
angabe  und  bemerkungen'  stellt  zum  teil  reichliche  litteraturnach- 
weisungen  zusammen,  wenig  verständlich  sind  dabei  bemerkungen 
wie  s.  138:  'Verona  oder  Bern  war  ein  poetischer  beiname  Bonns' 
und  s.  142:  'Edda,  die  man  wohl  ins  6.  jahrh.  setzt'. 


160  Mythologie  und  Volkskunde. 

79.  N.  Warker,  Sagen  der  luxemburgischen  Völker,  aus  bel- 
gisch Luxemburg  und  dem  Eischthal.  neu  bearb.  u.  hrsg.  Arlon, 
J.  H.  Willems  1893.     IV,  143  s.     1,40  m. 

80.  Th.  Aufsberg,  Sagen  und  geschienten  aus  Mittelfranken, 
bausteine  für  den  Unterricht  in  geographie,  geschichte  und  heimat- 
kunde,  gesammelt  und  bearbeitet.     Nürnberg,    F.  Korn.    VI,  58  s. 

81.  Krauss,  Württembergische  fürsten  in  sage  und  dich- 
tung.     Korrbl.  d.  gesamtver.  d.  d.  gesch.  u.  altertver.   1893  (12). 

82.  L.  Bernow,  Die  sagen  der  trinkhalle  zu  Baden-Baden. 
2.  aufl.     Baden-Baden,  F.  Spiess.     31  s.     0,50  m. 

83.  H.  Theen,  Helgoländer  sagen.     Am  urquell  5,  233  f. 
Vom  könig  Helgo.     Hernigssage. 

84.  A.  Schacht,  Hansische  sagen,  erzählungen  aus  Alt- 
Hamburg,  sowie  aus  der  Vergangenheit  der  Hansastädte  Lübeck  u. 
Bremen,  gesammelt  und  bearbeitet.  Hamburg ,  C.  Kloss.  IV, 
166  s.     2  m. 

85.  Aurelias  Sagenkreis,  die  schönsten  geschichten ,  sagen 
und  märchen  von  Baden-Baden  und  dem  Schwarzwalde.  2.  ver- 
mehrte aufl.     Baden-Baden,  C.  Wild.     VII,  224  s.     2  m. 

86.  (O.  Sorber),  Sagenklänge  aus  dem  Sachsenland,  in  prosa 
und  poesie  gesammelt  und  herausgegeben  von  O.  Rebros.  1.  abt. 
1.  bd.     Löbau  o.  j.  (1893).     8,  144  s. 

87.  A.  Meiche,  Sagenbuch  der  sächsischen  Schweiz.  Leipzig, 
Bernhard  Franke.     VIII,  139  s. 

einleitung  und  vorwort  berichten  über  frühere  Publikationen  aus 
diesem  gebiete,  die  Sammlung  selbst,  96  nummern  stark,  schöpft 
meist  aus  mündlichen  quellen,  am  reichsten  sind  spuk-gespenster 
sowie  geschichtliche  und  etymologische  sagen  vertreten,  die  dar- 
stellung  ist  knapp  und  einfach,  enthält  sich  jeder  novellistischen 
ausschmückung,  so  dass  das  büchlein  jedenfalls  als  vertrauens- 
würdige quelle  benutzt  werden  kann,  in  einem  anhang  sind  anek- 
doten,  kinderverse,  brauch  und  aberglaube  zusammengestellt,  die 
anmerkungen  ziehen  nur  die  sagen  der  benachbarten  gebiete  zur 
vergleichung  herbei  und  bekunden  in  der  mythologischen  zurück- 
führung  eine  lobenswerte  vorsieht,  auf  s.  137  eine  ansprechende 
ausführung  über  den  lobetanz.  —  rec.  A.  Hauffen,  Euphorion 
2  (1)   151. 

88.  K.  Weinhold,  Schlesische  sagen.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk. 
4,  452—458. 


X.  Sagenkunde.  101 

89.  K.  Grand  er,  Niederlausitzer  volkssagen.  vornehmlich 
•aus  dem  stadt-  und  landkreise  Gruben  gesammelt  und  zusammen- 
gestellt. Berlin ,  Deutsche  schriftsteiler  -  genossenschaft.  XXI, 
197  s.     3  m. 

339  nummern,  von  denen  279  unmittelbar  dem  volksmunde 
entnommen  sind  und  313  der  Niederlausitz  angehören,  werden  in 
zweckmässiger  anordnung  und  mit  reichhaltigen  erläuternden  an- 
merkungen  (s.  137 — 185),  die  auf  verwandte  aufzeichnungen  aus 
andern  gegenden  Deutschlands  hinweisen,  abgedruckt,  ein  orts- 
und  ein  Sachregister  erleichtern  die  wissenschaftliche  benutzung 
der  dankenswerten  arbeit. 

90.  A.  Treichel,  Steinsagen.  Zs.  d.  hist.  ver.  f.  reg.-bez. 
Marienwerder.  31,  1 — 16.  (nachtrag  zu  früheren  Sagenpublikationen 
in  dieser  Zeitschrift.) 

91.  A.  Treichel,  Sagen,  ebenda  31,  29 — 74.  (historische 
lokalsagen.) 

92.  0.  Knoop,  Sagen  und  erzählungen  aus  der  provinz  Posen. 
Posen  1893.  [Sonderveröffentlichungen  der  historischen  gesellschaft 
für  die  provinz  Posen  2.]     eigentum  der  gesellschaft.    XIX,  363  s. 

das  schön  ausgestattete,  wertvolle  werk  enthält  sowohl  die 
unter  den  deutschen  bewohnern  der  provinz  gangbaren  sagen  und 
novellistischen  erzählungen ,  als  auch  in  deutscher  Übersetzung, 
eine  grosse  anzahl  polnischer  sagen,  so  weit  es  möglich  war,  ist 
die  polnische  quelle  angegeben;  in  vielen  fällen  lässt  sich  natür- 
lich auf  diesem  grenzgebiete  nicht  genau  feststellen,  ob  nun  die  er- 
zählung  zufällig  in  deutschem  oder  polnischen  sprachgewande  sich 
vorfindet,  was  deutschen,  was  polnischen  Ursprunges  ist.  doch 
kann  man  auch  unter  den  deutsch  überlieferten  sagen  ziemlich 
sicher  drei  schichten  unterscheiden,  solche,  welche  von  den  deut- 
schen in  das  kolonistengebiet  mitgebracht  worden  sind  [vf.  sucht 
den  betreffenden  sagenbesitz  vor  allem  durch  vergleichung  mit 
hinterpommerschen  sagen  festzustellen],  solche  die  selbständig  in 
der  neuen  heimat  entstanden  sind  [geschichtliche  sagen,  Sapieha, 
Napoleon,  aus  1848  u.  s.  w.]  und  endlich  solche,  die  auf  polnische 
beeinflussung  hinweisen,  [vornehmlich  spuk-  und  dämonensagen]. 
eine  nachahmenswerte  neuerung  ist  das  reichgegliederte  Inhaltsver- 
zeichnis [67  abschnitte],  welches  zum  teil  das  bei  solchen  Samm- 
lungen schwer  vermisste  typenregister  ersetzt,  die  anmerkungen 
geben  einige  Varianten  und  dienen  vorzüglich  zur  erläuterung  der 
polnischen  ausdrücke  und  Vorstellungen,  die  in  den  mitgeteilten 
sagen  vorkommen,  die  sagen  selbst  sind,  wie  natürlich,  genau  in 
der  form  der  mündlichen  oder,  was  nur  selten  der  fall  ist,  schrift- 
Jahresberieht  für  germanische  philologie.    XVI.    (1894.)  Jj 


1  (;2  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

liehen  quelle  mitgeteilt,  dein  vorstellungsinhalte  nach  decken  sie 
sich,  soweit  nicht  polnischer  einfluss  sich  bemerkbar  macht,  mit 
den  anderweitig  überlieferten,  im  einzelnen  bemerkt  ref.  nur:  zu 
s.  192,  'warum  der  mensch  die  zukunft  nicht  mehr  weiss',  dass 
bei  Müller  'Siebenbürgische  sagen'  s.  172  dieselbe  sage  mit 
schärferer  pointe  enthalten  ist.  [der  bauer  macht  den  zäun  nur 
unordentlich ,  weil  er  weiss ,  dass  er  nur  noch  ein  jähr  zu  leben 
habe,  darauf  hin  entzieht  ihm  gott  den  blick  in  die  zukunft.] 
s.  198:  die  geschichte  von  der  mutigen  müllerstochter  ist  weit  ver- 
breitet, bekannt  vor  allem  durch  die  lustige  bearbeitung  von 
W.  Busch,  s.  111:  der  hausdämon  wird  vom  felde  als  durch- 
nässtes,  abgemagertes  hühnchen  heimgebracht,  schleppt  sodann 
dem  retter  allerlei  gut  zu.  in  wörtlich  gleicher  ausführung  auch 
aus  andern  gegenden  bezeugt,  wo  slavischer  einfluss  denkbar  ist. 
vgl.  Korrbl.  d.  ver.  f.  siebenb.  landesk.  16,  65  aus  Siebenbürgen; 
Veckenstedt,  Zs.  f.  volksk.  4,  260  aus  Thüringen,  ebenda  s.  165  f. 
und  218  f.  vom  'Schratl'  aus  Steiermark  und  Krain.  —  rec. 
H.  W(lislocki),    Ethnographia   5,    133;    A.  Hauffen,    Euphorion 

2  (1)  147  f.     K.  Gander,  Am  urquell  6,   77. 

93.  F.  Schulz,  2  sagen.  Zs.  d.  bist.  ges.  d.  provinz  Posen 
9,  97  f.     (der  erlöste  Jüngling,     der  spukende  schäfer.) 

94.  Oskar  Vogt,  Drei  Hornschloss-sagen.  nach  einer  alten 
Überlieferung  erzählt.     Wüstegiersdorf,  M.  Jacob.     23  s. 

drei  erzählungen  von  einem  verzauberten  berggeiste,  dem  stein- 
männchen,  im  Waldenburger  gebirge,  durch  modernen  aufputz 
entstellt. 

95.  Adam  Wolf,  Aus  Eger  und  dem  Egerlande.  belletristisch- 
geschichtliche aufsätze.  gesammelt  und  neu  herausgegeben  v.  Georg 
Habermann.     Eger,  J.  Kobrtsch  u.  Gschihay  1891. 

rec.  Heinr.  Gradl,  Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in 
Böhmen  30  (1)  lit.  beil.  s.  10—13.  —  enthält  auf  s.  6  ff.  auch 
mehrere,  novellistisch  ausgeschmückte  volkssagen.  besser  sind  die 
dorfbilder,  darunter  das  den  landesbrauch  des  'Henken-gehns' 
schildernde. 

96.  A.  Tscherny,  Zur  St.  Kummernis-legende.  Mitt.  d. 
nordböhm.  excurs.  clubs.  17,  317 — 319.     (märtyrer-legende.) 

97.  M.  Klapper,  Sagen,     ebenda  17,  324—329. 

7  sagen,  darunter  mehrere  Varianten  der  Kümmernis-sage  (sie), 
welche  die  christliche  legende  (s.  oben  no.  96)  in  volkstümlicher  form 
umwandeln,     vermittelt  hat  ein  noch  stehendes  Standbild. 


X.   Sagenkunde.  163 

98.  J.  Tille,  Sagen  aus  Niemes.  Mitt.  d.  nordböhni.  excurs. 
clubs  17,  272—274.     (Teufelssagen.) 

99.  —  Nordböhmische  lokalsagen.  ebenda  16,  336 — 343. 
no.   161—174. 

100.  A.  Wiechowsky,  Sagen  aus  der  umgegend  von  Luh. 
ebenda  16,  361—363. 

101.  W.  Biegeleisen,  Jüdisch  -  deutsche  erzählungen  aus 
Lemberg.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  209  f. 

102.  Gr.  Calliano,  Zum  totenkult  in  Niederösterreich.  Nieder- 
österreichischer landesfreund  1893  (6). 

103.  G.  Calliano,  Niederösterreichische  volkssagen.  ebenda 
1892  (4.  5).     1893  (2;  5;  10). 

104.  H.  Mohr,  Wechselsagen,     ebenda  1893  (9). 

105.  Ch.  Hauser,  Sagen  aus  dem  Paznaun  und  dessen 
nachbarschaft.  gesammelt  und  herausgegeben.  Innsbruck,  Wagner. 
IV,  121  s.    1,20  m.  —  rec.  A.  Hauffen,  Euphorion  2  (1)  148—151. 

106.  A.  Zingerle,  Über  berührungen  tirolischer  sagen  mit 
antiken,  in:  Beiträge  zur  anthropologie,  ethnologie  und  Urgeschichte 
von  Tirol,  festschrift.  Innsbruck,  Wagner  1894.  s.  213 — 226.  — 
rec.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  461. 

107.  G.  Nageler,  Teufelssagen  aus  Oberkärnten.  Zs.  d.  ver. 
f.  volksk.  4,  445—447. 

108.  H.  Mose,  Aus  der  Waldmark,  sagen  und  geschichten 
aus  dem  Rax-,  Semmering-,  Schneeberg-  und  Wechselgebiete.  2.  ver- 
besserte und  vermehrte  aufl.  Pottschach.  (Neunkirchen,  P.  Liepsch.) 
VI,  87  s.     0,70  m. 

109.  —  Aus  der  gegend  von  Sausal  in  Untersteiermark.  Zs. 
d.  ver.  f.  volksk.  4,  451.     (sagen  von  Wassergeistern.) 

110.  Sepp,  Altbayrischer  sagenschatz  zur  bereicherung  der 
indogermanischen  mythologie.  mit  sieben  Illustrationen,  neue 
(titel)ausgabe.  München,  verlag  v.  Otto  Galler  1893.  XVI  und 
<3o  s. 

eine  neue  titelausgabe  des  schon  früher  erschienenen  Werkes, 
das,  wie  der  titel  schon  besagt,  nicht  nur  Sammlung  der  volks- 
überlieferung  sein,  sondern  diese  zugleich  auch  zur  erkenntnis  des 
glaubens  unserer  väter  ausbeuten  will,  die  Vorzüge  [reiches 
material,  bequeme  Zusammenstellung  anderer  Varianten]  sowie  die 
mängel  [phantastische  Interpretation,  verführerische  parallelsetzungen], 
sind  von  der  ersten  ausgäbe  her  bekannt,  so  dass  hier  nur  auf  die 

11* 


1G4  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

neue  herausgäbe  dieser  reichen,  wenn  auch  nur  mit  vorsieht  brauch- 
baren Sammlung  hingewiesen  werden  soll. 

111.  W.  v.  Schulen  bürg,  Steinaltertümer  in  Oberbayern. 
Verh.  d.  Berl.  gesellsch.  f.  anthrop.  1894.  s.  249 — 255.  (ver- 
steinerungssagen.) 

112.  Ed.  Haase,  Vergrabene  schätze,  eine  umfrage.  Am  Ur- 
quell 5,  79—80. 

113.  A.  Wünsche,  Der  Sagenkreis  vom  geprellten  teufel  als 
baumeister.     Beil.  z.  allg.  ztg.  no.  202.  203. 

riesensagen.     teufelsbrücken  —  mühlen  —   kirchen. 

LogCIlden.  114.  J.  Strohschneider,  Mittelfränkische  prosa- 
legenden, progr.  d.  k.  k.  Neustädter  deutschen  staatsobergymnasiums 
in  Prag  am  Graben.     1893.    31   s. 

fortsetzung  zu  jsb.  1893,  10,  96.  —  enthaltend  die  fortsetzung 
der  Barbaralegende,  Agathalegende,  sowie  ein  Wörterverzeichnis, 
rec.  Zs.  f.  österr.  gymn.  45,  865. 

115.  Fr.  Tenhagen,  Über  die  vredensche  Sixtussage.  Zs, 
f.  vaterl.  gesch.  u.  altertkde  Westfalens.     52,  1 — 11. 

die  vredensche  sage,  papst  Sixtus  habe  in  Vreden  das  heilige 
messopfer  dargebracht,  wird  darauf  zurückgeführt,  dass  papst 
Sixtus  ehemals  Schutzpatron  der  kirche  zu  Vreden  gewesen  sei. 

116.  F.  G.  Hann,  Die  tafelgemälde  aus  der  Vituslegende  in 
den  Sammlungen  des  kärntnischen  geschichtsvereins  in  Klagenfurt, 
werke  der  schule  Michael  Wolgemuts.  Carinthia  1894,  no.  1  u.  2. 
(aus  dem  15.  jahrh.     teile  eines  flügelaltars.) 

117.  C.  Horväth,  Die  Adam-  und  Evalegende.  Iroda- 
lomtörteneti  közleme^ek  5,  56 — 62. 

aufzeichnungen  aus  dem  Teleky-codex.  die  legende  geht  (viel- 
leicht durch  deutsche  Vermittlung)  auf  das  evangelium  Nicodemi 
zurück. 

117a.  A.  Rode,  Über  die  Margaretenlegende  des  Hartwig 
v.  d.  Hage.  —  die  jsb.  1893,  10,  95  verzeichnete  dissertation  von 
Albert  Bock  ist  die  schon  jsb.  1891,  14,  22  erwähnte  schrift  von 
Rode;  die  falsche  angäbe  ist  durch  die  recension  im  litbl.  ent- 
standen. 

Märchen  U.  tiersage.  HS.  Reinhold  Köhler,  Aufsätze  über 
märchen  und  Volkslieder,  aus  seinem  handschriftlichen  nachlass 
herausgegeben  von  Johannes  Bolte  und  Erich  Schmidt.  Berlin, 
Weidmann.     3  bl.  und  152  s.     3  m. 


X.  Sagenkunde.  165 

6  vortrage  zur  vergleichenden  märchen-  und  volksliedkunde, 
von  denen  bisher  nur  der  erste  gedruckt  war:  über  die  euro- 
päischen Volksmärchen,  eingemauerte  menschen.  St.  Petrus  der 
himmelspförtner.  die  bailade  von  der  sprechenden  harfe.  von 
glück  und  unglück.  das  hemd  des  glücklichen.  —  zuvor  ist  aus 
dem  2.  bände  der  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  der  nachruf  E.  Schmidts 
abgedruckt,  zum  Schlüsse  das  Schriftenverzeichnis  R.  Köhlers.  — 
rec.  v.  D.  C(ock),  Volkskunde,  tijdschrift  voer  ndl.  folklore  7,  172; 
K.  Weinhold,  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  98.  H.  Gaidoz,  Melu- 
sine 7  (2)  46  f.  E.  Monseur,  Bull,  de  folklore  wallon  2,  186  f. 
G.  Amalfi,  Archivio  per  lo  studio  d.  trad.  pop.  13,  613  f. 
E.  Matthias,  Weimar,  ztg.   1894,  no.  93. 

119.  Th.  Vernaleken,  Kinder-  und  hausmärchen  dem  volke 
treu  nacherzählt.  2.  aufl.  mit  6  färben druckbildern  nach  originalen 
v.  M.  Ledeli.  Wien,  W.  Braumüller  1892.  VIII,  300  s.  —  rec. 
v.  R.  Löhner,  Zs.  f.  österr.  gymn.  45,  845  f. 

120.  Th.  Benfey,  Kleinere  Schriften  zur  märchenforschung 
(=  Gresammelte  kl.  Schriften,  hrsg.  v.  Bezzenberger.  2.  bd.,  3.  abt.) 
neue  ausgäbe  (zuerst  1892).  Berlin,  Reuther  u.  Reichard. 
237  s.     6  m. 

enthält  auf  s.  94 — 156:  das  märchen  von  den  menschen  mit 
den  wunderbaren  eigenschaften,  s.  156 — 223:  die  kluge  dirne, 
s.  234 — 236:  zum  märchen  von  der  tiersprache;  ausserdem  anzeigen 
orientalischer  Sammlungen  wie  Pancatantra ,  Katkäsaritsagara, 
Vetälapancavimcati,  Anvär-i-Suhaili,  Qalilag  v  Danmag,  Ardschi 
Bordschi,  Tuti  Xameh,  Conde  Lucanor. 

121.  W.  Hertz,  Die  sage  vom  giftmädchen.  München  1893. 
—  vgl.  jsb.  1893,  10,  78.  —  rec.  v.  AI.  Tille,  Lit.  cbl.  1894  (10) 
321  f.     mit  nachtragen  aus  Schottland. 

122.  W.  Kawerau,  Das  märchen  vom  Schlaraffenland.  Beil. 
z.  allg.  ztg.  1893,  no.  274. 

eine  populäre  Zusammenfassung,  fussend  auf  den  arbeiten  von 
Pöschel,  Müller-Fraureuth,  Hauffen.  vor  allem  wird  die  refor- 
matorische, antikatholische  Zuspitzung  der  fabel  in  den  Varianten 
des  ausgehenden  mittelalters  hervorgehoben. 

123.  J.  Bolte,  Das  märchen  vom  gevatter  tod.  Zs.  d.  ver. 
f.  volksk.  4,  34—41. 

bearbeitungen  des  märchens  durch  Hans  Sachs,  Heinrich 
Wolff  und  Joh.  Prätorius.  vorher  ein  Verzeichnis  der  bis  jetzt  be- 
kannten fassungen  des  märchens. 


166 


X.    Mythologie  und  Volkskunde. 


124.  J.  Bolte,  Märchen  und  Schwankstoffe  im  deutschen 
meisterliede.  —  vgl.  unten  abt.  15,   120. 

125.  A.  L.  Stiefel,  Über  die  quellen  der  fabeln,  märchen 
und  schwanke  von  Hans  Sachs.  —  vgl.  unten  abt.  15,  151. 

127.  B.  Hönnicke,  Märchen -studie.  2.  aufläge.  Leipzig, 
J.  H.  Robolsky  1893.     43  s. 

128.  G.  Heinrich,  Märchen  und  sagen.  Egyetemes  philo- 
logiai  közlöny  18,  121 — 125. 

Kurze  begriffsbestimmung  und  festsetzung  der  im  magyarischen 
für  sage,  legende,  nrythus,  märchen  zu  verwendenden  ausdrücke. 

129.  St.  Prato,  Zwei  episoden  aus  zwei  tibetanischen  no- 
vellen  in  der  orientalischen  und  occidentalen  Überlieferung,  ein 
kritischer  versuch.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  347 — 373. 

vergleichende  Zusammenstellung  einiger  eigentümlichen  Vari- 
anten des  als  märchen  von  den  scharfsinnigen  brüdern  bekannten 
typus. 

130.  R.  Schmidt,  C'ukasaptati.  (textus  simplicior.)  aus  dem 
Sanskrit  übersetzt.     Kiel,  C.  F.  Haeseler. 

anerkennend  rec.  von  R.  Pischel,  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4, 
94 — 9G.  auch  hier  zu  erwähnen,  da  dadurch  wieder  eine  neue 
quelle  zur  erkenntnis  des  Ursprunges  von  märchen-  und  novellen- 
stoffen  zugänglich  gemacht  wird. 

131.  V.  Tille,  Literarni  studie  J-Skupina  lidovych  povidek 
o  nezmämem  rekovi,  jenz  v  zävodech  ziskal  princeznu  za  chot. 
Prag  1892.     XV,   124  s. 

rec.  A.  Hauff en,  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  98  f.  Tille 
untersucht  in  der  vorliegenden  schrift  die  gruppe  der  volks- 
erzählungen  vom  unbekannten  helden,  der  sich  in  einem  wettkampf 
eine  prinzessin  zur  frau  erwirbt,  die  rec.  giebt  eine  genaue  In- 
haltsangabe der  abhandlung. 

133.  R.  Sprenger,  Zu  den  kinder-  und  hausmärchen  der 
brüder  Grimm.     Am  urquell  5,  248 — 250. 

Varianten  zu  den  märchen  von  den  wichtelmännern  und  vom 
Rumpelstilzchen. 

134.  M.  Landau,  Zur  ethnographie  der  ostgalizischen  Juden. 
Am  urquell  5,   183—186. 

bespricht  das  vor  kurzem  in  den  Schriften  der  Krakauer  akademie 
der  Wissenschaften  veröffentlichte  werk  von  B.  W.  Segel,  'mate- 
rialien  zur  ethnographie  der  ostgalizischen  juden;,  worin  jedoch  die 


X.   Volkskunde.  167 

märchen  u.  s.  w.  aus  der  jüdisch-deutschen   Originalsprache  ins  pol- 
nische übersetzt  sind. 

135.  G.  F.  Feilberg,  Wie  sich  Volksmärchen  verbreiten. 
Am  urquell  5,   165—169;  215— 21S;  239—241;  272—275. 

märchen  verbreiten  sich  durch  kulturbeziehungen,  handels- 
verbindungen.  in  manchen  gegenden  sind  die  wandernden  schuster 
und  Schneider  die  märchenverbreiter.  ebenso  auch  die  seeleute. 
eine  dritte  Masse  der  vermittler  sind  allerlei  arten  von  losem  ge- 
sindel,  bettler,  herumtreiber.  vf.  weist  zum  schluss  an  beispielen 
nach,  wie  gegenwärtig  gedruckte  märchensammlungen  die  erzählungs- 
stoffe  des  Volkes  beeinflussen. 

135a.  C.  Krumbach,  Grimms  märchen  in  unseren  lese- 
büchern  mit  den  quellen  verglichen.  Süddeutsche  blätter,  hrsg. 
v.  K.  Erbe.     (Stuttgart,  Neff.)     1893  (11). 

Rotkäppchen.  Frau  Holle.  Sternthaler.  —  ders. :  Rheinische 
blätter  f.  erziehung  u.  Unterricht  69,  66 — 76.  Schneewittchen; 
Dornröschen. 

136.  H.  Volksmann,  Der  mann  im  monde.  eine  umfrage. 
Am  urquell  5,  285  f.  —  weitere  mitteilungen. 

137.  Leopold  Sudre,  Les  sources  du  roman  de  Renart. 
Paris,  Bouillon  1893.     VIII,  356  s. 

rec.  C.  Voretzsch,  Litbl.  1895,  15 — 25.  'die  bedeutung 
des  buches  Hegt  in  dem  nachweis,  dass  für  das  französische  tier- 
epos  des  12.  und  13.  jahrh.  die  sogenannten  tiermärchen  eine 
wichtige,  vielleicht  die  wichtigste  quelle  gewesen  sind'.  —  aner- 
kennend S.  Singer,  Anz.  f.  d.  a.  20,  248—251. 

138.  G.  C.  Keidel,  Die  eselherz-  (hirschherz-,  eberherz-) 
fabel.     Zs.  f.  vergl.  litgesch.  n.  f.  7  (4)  264—267. 

stellt  einen  Stammbaum  der  aus  dem  Pantschatantra  stammen- 
den fabel  der  Gesta  Romanorum  83  auf. 

Volkskunde. 

Allgemeines.  139.  Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde,  im 
auftrag  des  Vereins  hrsg.  von  K.  Weinhold.  4.  Jahrg.  Berlin, 
A.  Asher  u.  co. 

140.  Am  Urquell.  Monatschrift  für  Volkskunde,  hrsg.  v.  Fr. 
Krauss.     5.  Jahrg.     Hamburg,  C.  Kramer. 

141.  Blätter  für  pommersche  Volkskunde,  hrsg.  v.  0.  Knoop 
und  A.  Haas.     2.  Jahrg.     Stettin,  Joh.  Burmeister. 


1(38  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

142.  Volkskunde.  Tijdschrift  voor  nederlandsche  folklore 
onder  redactie  van  Pol  de  Mont  u.  A.  de  Cock.  7.  jahrg 
Gent,  Ad.  Hoste. 

143.  Ons  volksleven.  Tijdsckrift  voor  taal-  volks-  en  oud- 
heidkunde,  onder  leiding  van  Joz.  Cornelissen  en  J.  B.  Vervliet. 
6.  Jahrg.  Brecht,  L.  Braeckmans. 

144.  Ethnologische  Mitteilungen  aus  Ungarn.  Zeit- 
schrift für  die  Völkerkunde  Ungarns  und  der  damit  in  ethno- 
graphischen beziehungen  stehenden  länder.  hrsg.  v.  A.  Hermann. 
III.  bd.     Budapest  I.     eszt.  György  utcza  2. 

145.  Ethnographia,  A  magyarorszägi  neprajzi  tärsasäg  es 
a  m.  nemzeti  muzeum  ertesitöje.  szerkeszti  Munkäcsi  Bernät. 
Budapest  1894.  5  dik  evfolyam.  (Ethnographia,  anzeiger  der  ge- 
sellschaft  für  Völkerkunde  Ungarns  und  des  ungarischen  national- 
museums.)     enthält   auch   beitrage   aus   dem   deutschen   Volksleben. 

146.  A.  Bastian,  Ideale  weiten  nach  uranographischen  pro- 
vinzen  in  wort  und  bild.  ethnographische  zeit-  und  Streitfragen 
nach  gesichtspunkten  der  nordischen  Völkerkunde.  3  bde.  (folio) 
mit  22  taf.     Berlin,  E.  Pelber  1892. 

rec.  Am  urquell  5,  82  f. 

147.  A.  Bastian,  Wie  das  volk  denkt,  ein  beitrag  zur 
beantwortung  sozialer  fragen  auf  grundlage  ethnischer  elementar- 
gedanken  in  der  lehre  vom  menschen.     Berlin,  E.  Pelber  1892. 

rec.  Am  urquell  5,   83  f. 

148.  Plorschütz,  Fragebogen  zur  bestimmung  von  vor- 
geschichtlichen kultusplätzen.  Korrbl.  des  gesamtvereins  der  deut- 
schen geschichts-  und  altertumsvereine  1894  (12)  137  f. 

149.  Fr.  Kluge,  E.  H.  Meyer,  Pr.  Pf  äff,  Fragebogen  zur 
Sammlung  der  volkstümlichen  Überlieferungen  in  Baden.  Alemannia 
21,  301 — 304.  —  auch  besonders  gedruckt. 

150.  E.  H.  Meyer,  Badische  Volkskunde.  —  vgl.  abt.  8,  22. 
—  bespricht  nach  einer  historischen  einleitung  über  die  bisherigen 
bestrebungen  auf  dem  gebiete  der  Volkskunde  punktweise  den 
obengenannten  fragebogen  und  erläutert  ihn  durch  beispiele  aus 
heimatlichem  und  fremdem  Volksglauben  und  brauch. 

151.  A.  Hauffen,  Bericht  über  den  bisherigen  fortgang 
seiner  im  auftrag  der  gesellschaft  unternommenen  Sammlung  der 
volkstümlichen  Überlieferungen  in  Deutsch -Böhmen.  (Mitteilung 
no.  III  der  gesellschaft  zur  förderung  deutscher  Wissenschaft, 
kunst  und  litteratur  in  Böhmen.)     1895.     8  s. 


X.    Volkskunde.  169 

enthält  als  proben  auch  einige  sagen,  sowie  angaben  über 
flurnamen  und  aberglauben. 

151a.  A.  Hauffen,  Fragebogen  zur  Sammlung  der  volkstüm- 
lichen Überlieferungen  in  Deutsch-Böhmen.  Prag,  verlag  der  ge- 
sellschaft  zur  förderung  deutscher  Wissenschaft,  kunst  und  litte- 
ratur  in  Böhmen.     14  s. 

152.  A.  Schullerus  und  0.  Wittstock,  Fragebogen  (zur 
erforschung  der  siebenbürgischen  Volkskunde).  Hermannstadt, 
W.  Krafft.     11  s. 

153.  J.  Wagner,  Zur  Volkskunde  aus  Draas.  Korrbl.  d. 
ver.  f.  siebenb.  landeskunde  17  (7/8)   81—119. 

reiche  mitteilungen  aus  einem  dorfe  in  der  nähe  von  Reps  als 
beantwortung  des  in  voriger  no.  genannten  fragebogens.  besonders 
interessant  die  mitgeteilten  Volkslieder,  märchen  und  sagen. 

154.  Otto  Jiriczek,  Anleitung  zur  mitarbeit  an  volks- 
kundlichen  Sammlungen.     Brunn,    Verein    'deutsches   haus'.     31  s. 

empfehlend  rec.  v.  K.  Weinhold,  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  218. 

155.  Fragebogen  der  schlesischen  gesellschaft  f.  volksk.    8  s. 

156.  R.  Wossidlo,  Zweiter  bericht  über  die  Sammlung 
mecklenburgischer  Volksüberlieferungen.  Rostocker  zeitung  vom 
11.  märz  1894. 

157.  R.  Wossidlo,  Auszug  aus  dem  zweiten  bericht  über 
die  Sammlung  mecklenburgischer  Volksüberlieferungen.  Quartal- 
bericht d.  ver.  f.  mecklenb.  gesch.  u.  altertkde.  59,  54- — 59. 

158.  C.  Rademacher,  Lehrerschaft  und  Volkskunde.  Biele- 
feld, A.  Helmich.  16  s.  0,40  m.  [Meyer-Markau,  Sammlung  päd. 
vortrage  6,  6.  heft.) 

anregung  zur  erforschung  der  Volkskunde.  —  rec.  v.  P.  Schaeffer, 
Am  urquell  5,  115. 

159.  A.  Schullerus,  Volkstum  und  volkstümliche  erziehung. 
Vortrag,  in:  Der  6.  siebenbürgisch-sächsische  lehrertag.  Hermann- 
stadt, W.  Krafft  1894.  s.  30 — 55.  —  über  pädagogische  Verwertung 
der  Volkskunde  in  der  Volksschule  mit  erläuternden  beispielen. 

160.  H.  v.  Wlislocki,  Volksglaube  und  brauch  der  sieben- 
bürger  Sachsen.  Berlin,  Felber.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  124.  — 
rec.  W.  Golther,  Zs.  f.  verg*  litgesch.  7,  233  f.  v.  L.  K(atona), 
Lit.  cbl.  1894  (36)  1301  f. 

161.  W.  Müller,  Beiträge  zur  Volkskunde  der  Deutschen  in 
Mähren.  Wien  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  123.  -  -  rec.  L.  Fränkel, 
Am  urquell  5,  200  f. 


17<i 


X.    Mythologie  und  Volkskunde. 


162.  R.  Meringer,  Studien  zur  germanischen  Volkskunde. 
(Aus  den  mitteilungen  der  anthropol.  gesellschaft  in  Wien. )  Wien, 
A.  Holder.     47  s.    4°.     5  m. 

163.  M.  Höfler,  Der  Isaar-winkel.  ärztlich- topographisch 
geschildert.     München,  Otto  Galler  1893.     280  s. 

neue  (titel)ausgabe  des  schon  früher  vielgenannten  buches, 
das  die  lebensbedingungen  eines  kleineren  gebietes  erschöpfend  be- 
handelt und  so  nicht  nur  wirtschaftsgeschichtliche  aufschlüsse 
giebt,  sondern  auch  die  notwendige  grundlage  zur  erkenntnis  des 
geistigen,  sowie  des  mit  krankheit,  lebensarbeit  u.  s.  w.  so  enge 
verknüpften  phantasielebens  des  Volkes  liefert,  in  vielen  fällen 
werfen  erst  solche  allgemein  anthropologische  betrachtungen  er- 
klärendes licht  auf  glaube,  brauch  und  volkssitte. 

164.  Gr.  Gröber,  Zur  Volkskunde  aus  conzilbeschlüssen  und 
capitularien.  herrn  geheimrat  prof.  dr.  K.  Weinhold  zum  26.  okt. 
1893  dargebracht.     Strassburg,  Trübner.     26  s.     1  m. 

165.  Beiträge  zur  anthropologie,  ethnologie  und  Urgeschichte 
von  Tirol,  festschrift  zur  feier  des  25  jährigen  Jubiläums  der  deut- 
schen anthropologischen  gesellschaft  in  Innsbruck  den  24. — 28. 
august  1894.  mit  7  taf.  Innsbruck,  Wagner.  277  s.  —  rec. 
Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  461. 

Sitte  Ulld  brauch.  166.  Franz  Zillner,  Der  hausbau  im  Salz- 
burgischen, ein  geschichtlicher  umriss.  Mitteilungen  der  gesell- 
schaft für  Salzburger  landeskunde.     33  und  34. 

wertvoll  besonders  durch  die  vielen  Illustrationen. 

177.  Fr.  Franziszi,  'Unterm  hütel  spielen'.  Carinthia 
1894,  63. 

weihnachtsbrauch  aus  dem  Metnitzthale,  wobei  die  zukunft 
erforscht  wird. 

178.  M.  Beck,  Die  zwölf  nachte.  Wissenschaft!  beil.  zur 
Leipz.  ztg.  1893,  no.  154. 

179.  A.  Tille,  Deutsche  Weihnachten  in  der  guten  alten  zeit. 
Gartenlaube  1893,  weihnachtsnummer. 

180.  A.  Tille,  Die  geschichte  der  deutschen  Weihnacht. 
Leipzig,  Ernst  Keils  nachfolger  o.  j.  (1893.)     X,  355  s.     4  m. 

ein  schönes,  grundlegendes  buch,  das  erste  kapitel  spricht 
über  die  entstehung  des  christlichen  Jesusgeburtsfestes,  das  mit 
den  römischen  januarkalenden  verknüpft  wurde,  und  über  deutsche 
winteranfangsfeier.  (Zusammenhang  mit  dem  hirtenleben.  an 
Martinstag  und  Nikolaustag  haftet   die   erinnerung   an  die  grossen 


X.   Volkstunde.  171 

festtage  der  beiden  schlachtzeiten  =  julmonate;  ein  deutsches 
wintersonnenfest  hat  es  vor  einführung  des  Christentums  nie  ge- 
geben, was  von  volkstümlichen  brauch  sich  später  am  Jesus- 
geburtsfeste ansammelt  und  es  zur  deutschen  Weihnacht  macht, 
stammt  aus  der  Winteranfangszeit  im  november,  deren  drei  direkte 
erben  Martinstag,  Andreastag  und  Nikolaustag  sind,  als  eine  art 
Vorläufer  des  deutschen  weihnachtsfestes  kann  die  römische  januar- 
kalendenfeier  gelten,  die  bereits  vor  dem  Christentum  nach  Deutsch- 
land gekommen  ist.  sie  zog  einen  teil  des  alten  winteranfang- 
glaubens  an  sich,  auch  solchen,  der  dadurch  wirtschaftlich  sinnlos 
wurde  und  gab  mehrmals  einen  teil  davon  an  Weihnachten  ab. 
erst  im  14.  jahrh.  wird  das  Jesusgeburtsfest  volkstümlicher,  die 
folgenden  kapitel  behandeln  krippenfeier,  weihnachtsspiele  —  Um- 
züge —  bescherung.  das  8.  die  blühenden  bäume  der  Weihnacht, 
das  9.  den  Weihnachtsbaum,  [aus  dem  'blühenden  winteranfangs- 
busche'  entsprungen,  der  in  den  weihnachtsfestkreis  gezogen,  zu 
ende  des  16.  jahrhs.  zur  typischen  gestalt  des  geschmückten 
tannenbäumchens  wird,  die  ausbreitung  des  brauches  über  die 
ganze  erde  beginnt  erst  zu  ende  des  13.  jahrhs.]  die  reichen  an- 
merkungen  bringen  litterarische  und  quellennachweisungen.  darunter 
s.  291  Zusammenstellungen  über  den  Martinstag  als  terminzeit  in 
Tirol.  —  rec.  L.  Fränkel,  Am  urquell  5,  140;  K.  Weinhold, 
Zs.  f.  volksk.  4,  100  f.  (stimmt  nicht  bei  und  hält  an  dem  jul- 
fest  als  sonnenwendfeier  fest.) 

181.  G.  Calliano,  Uralte  volksspiele  in  Niederösterreich. 
N.  österr.  landesfreund  1893  (2). 

182.  J.  Hutter,  Pinzgauer  ranggelfeste.  Mitt  d.  gesellsch. 
f.  Salzb.  landesk.  34,  2G2— 264. 

nationales  ringen,  dem  'lupfen'  in  der  Schweiz  ähnlich,  all- 
jährlich findet  ein  gau-wettringen  statt. 

183.  A.  Paudler,  Die  schwurgrube.  Mitt.  d.  nordb.  Excurs.- 
clubs  17,  331  f. 

der  eid  (wegen  acker-  und  waldbesitz)  wird  in  einer  grübe 
stehend  abgelegt,  den  meineidigen  verschlingt  die  erde. 

184.  W.  Hein,  Die  geographische  Verbreitung  der  toten- 
bretter.  mit  2  lichtdrucktafeln.  (Mitt.  d.  anthrop.  gesellsch.  24.) 
AVien.     10  s.    4°.  —  rec.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  463  f. 

185.  S.  Singer,  Sagen  und  gebrauche  des  17.  jahrhs.  aus 
der  Schweiz.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  447 — 451.  —  aus  einem 
druck  von  1646. 


172  X.   Mythologie  und  Volkskunde. 

186.  E.  Frischauf,  Ein  alter,  niederösterreichischer  hoch- 
zeitbrauch.    Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  215  f. 

187.  Th.  Hell,  Auf  einem  bauernhofe  im  Gsiessthal  in  Tirol. 
Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,   77—80. 

Schilderungen  aus  dem  volksieben. 

188.  M.  Bartels,  Die  medizin  der  naturvölker.  ethnologische 
beitrage  zur  Urgeschichte  der  medizin.  mit  175  original-holz- 
schnitten  im  text.     Leipzig,  Grieben  (L.  Fernau)   1893.    XII,  361  s. 

nicht  geliefert.  — -  anerkennend  rec.  v.  K.  Weinhold,  Zs.  d. 
ver.  f.  volksk.  4,  102. 

189.  M.  Höfler,  Wald-  und  baumkult  in  beziehung  zur 
Volksmedizin    Oberbayerns.     München,    Otto    Galler.     VIII,    170  s. 

neue  (titel)ausgabe  des  im  jsb.  1892,  10,  330  besprochenen 
werkes. 

190.  M.  Rehsener,  Aus  Gossensass.  arbeit  und  brauch  in 
haus,  feld,  wald  und  alm.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  107 — 133. 
—   forts.  d.  mitt.  im  jsb.   1893,  10,   129. 

191.  Fr.  Ilwof,  Haus-  und  hofmarken.    Zs.  d.  ver.  f.  volksk. 

4,  279—282. 

192.  Ph.  Goldberger,  Die  wilde  braut.    Am  urquell  5,  279  f. 
hochzeitsbrauch   aus   Niederösterreich,     wilde   braut  =  falsche 

braut. 

193.  H.  Merkens,  Das  hochzeit-heulbier  im  Brohlthal.  Am 
urquell  5,  126  f.,   154  f. 

nachklang  ehemaligen  hochzeit-  und  ehekaufzinses. 

194.  S.  Schweinburg,  Zur  Volkskunde  der  Juden  Böhmens. 
Am  urquell  5,  170  f.;  225—228. 

aus  einem  zunftbüchlein  der  'Prager  judenzech',  enthaltend 
sitten,  gebrauche,  ceremonien  in  jüdisch-deutscher  mundart.  (mit 
einem  gereimten  titelvorworte.)  —  ebenda  5,  228.  kurze  notiz 
v.  J.  Robinson,  Zum  Volksglauben  der  Juden  Galiziens. 

195.  —  Die  haut  (das  feil,  den  bastj  versaufen.    Am  urquell 

5,  161  f. 

eine  umfrage,  so  wird  das  trinkgelage  nach  einer  beerdigung 
genannt,  mitteilungen  (im  anschluss  an  frühere  im  1.  und  2.  bd. 
dieser  Zeitschrift)  aus  Hamburg  und  aus  andern  niederdeutschen 
gegenden. 

196.  M.  Höfler,  Die  lösung  des  zungenbändchens.  eine  um- 
frage.    Am  urquell  5,  191;  281. 


X.    Volkskunde.  173 

197.  R.  Sprenger,  Vom  bahrrecht,  eine  umfrage.  Am  Ur- 
quell 5,  284.     mitteilungen  von  L.  Fränkel. 

198.  C.  Rademacher,  Maisitten  am  Rhein.  Am  urquell 
5,  17 — 19;  57 — 59.--  forts.  zu  jsb.  1893,  10,  156.  das  pfingstlied,  mit 
erklärenden  und  deutenden  anmerkungen.  (einholung  der  frühlings- 
göttin.)     die  waldfahrt.     Pfingstreiter. 

199.  E.  Frischauf,  Gebräuche  bei  grenzbegehungen  in  Nieder- 
österreich.    Niederösterr.  landesfreund  1893  (7 — 8). 

200.  E.  Frischauf,  Schwerttanz  und  wettlauf.  Zs.  d.  ver. 
f.  volksk.  4,  88. 

201.  C.  Rademacher,  Das  spengeltuch.  ein  totenbrauch 
aus  der  Eifel.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  86 — 88. 

202.  K.  Weinhold,  Abermals  der  schwur  unter  dem  rasen. 
Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  214  f. 

nachtrag  zu  früheren  mitteilungen  (jsb.  1893,  10,  140)  aus 
Schlesisch-Polen. 

203.  C.  Schumann,  Beiträge  zur  lübeckschen  Volkskunde. 
Mitt.  d.  ver.  f.  lübeck.  gesch.  5  (12)  188—190.  6  (1)  11—15. 
(2)  27—32.    (3)  42—45.    (4)  59—64. 

fortsetzung  von  mitteilungen  in  früheren  Jahrgängen,  volks- 
tümliche ausdrücke  für  krankheiten,  teile  des  menschlichen  und 
tierischen  körpers;  nahrungsmittel,  speisen  und  getränke,  back- 
waren,  kleidung. 

204.  E.  Otto,  Airs  dem  volksieben  der  stadt  Butzbach 
im  mittelalter.  Archiv  f.  hessische  gesch.  u.  altertumsk.  n.  f.  1, 
329—399. 

aus  archivalischen  quellen  eine  reichhaltige  und  dankenswerte 
Zusammenstellung  u.  a.  über  bittgänge,  volksschauspiele,  tanze 
(schwerttanz,  meidhartstanz'),  Schützenfest,  festmahle,  fahrendes  volk. 

204a.  H.  Bosch,  Das  hänseln  der  fuhrleute.  Mitt.  a.  d. 
german.  nationalmuseum  1894,   105 — 113. 

abdruck  von  zwei  hsl.  Ordnungen  von  1811  und  1825,  die  in 
Nürnberger  fuhrmannsherbergen  aufbewahrt  wurden,  und  abbildung 
der  beim  hänseln  benutzten  pritsche,    der   zange   und   des  messers. 

205.  W.  v.  Schulenburg,  Volkskundliche  mitteilungen. 
Verhandl.  d.  Berl.  gesellsch.  f.  anthrop.   1894,  s.  306 — 311. 

(vom  Rhein  und  aus  Bayern)  u.  a.  der  Niklas;  Niklasschuh; 
festzeit  der  göttin  Bertha. 


174 


X.   Mythologie  und  Volkskunde. 


206.  C.  Gander,  Frühlingsgebräuche  in  der  Lausitz.  Jahres- 
hefte der  gesellsch.  f.  anthrop.  u.  urg.  d.  Oberlausitz  1893  (3) 
149 — 160.     osterbräuche  und  spiele. 

207.  Br.  Stehle,  Volkstümliche  feste,  sitten  und  gebrauche 
im  Elsass.     Jahrb.  d.  Vogesen-clubs   10,  217 — 242. 

kleine  mitteilungen  sitten  und  brauche  nach  schlagworten  ge- 
ordnet, hervorzuheben  sind:  allerheiligen.  Weihnachten,  neujahr. 
fastenzeit.    hochzeit.    krankheiten.    hexen  und  geister.    kinderspiele. 

208.  Kassel,  Zur  volkssitte  im  Elsass.  Jahrb.  d.  Vogesen- 
clubs  10,  180—188. 

1.  das  rummelbretchen  in  Minversheim,  (ein  nachbarschafts- 
zeichen,  wodurch  zum  glockenläuten  bei  nahendem  gewitter  ge- 
mahnt wurde.)     2.  eine  hochzeit  in  Mietesheim. 

209.  Kulckmann,  Volkstümliches  aus  Eisleben.  Mansfelder 
blätter  1894,  174—176. 

1.  kirschkernketten.     2.  was  die  glocken  Eislebens  läuten. 

210.  E.  Strassburger,  Volkstümliche  brauche  und  aber- 
glauben  in  Aschersleben.  Archiv  f.  landes-  u.  volksk.  d.  prov. 
Sachsen  3  (1893)  148—159. 

folgt  in  der  Schilderung  dem  bürgerlichen  jähr,  im  2.  ab- 
schnitte einige  gespenster-  und  schatzsagen. 

211.  A.  Hartmann,  Todaustragen  in  Franken.  —  vgl. 
abt.  5,  25. 

212.  J.  Mestorf,     Das  ausbuttern.     Am  urquell  5,  281  f. 
eine  umfrage,     aberglaube  und  brauch  beim  ausbuttern. 

213.  O.  Gl  öde,  Das  tonnenabschlagen.  ein  mecklenburgischer 
brauch.     Am  urquell  5,  30  f. 

214.  R.  Krause,  Hahn  aus  der  tonne  werfen.  Am  urquell 
5,  30  f.    289.  —  eine  Volksbelustigung. 

215.  O.  Gl  öde,  Die  brautwerber  in  Masuren.  Am  urquell  5,  229. 

216.  Fi\  Vogt,  Beiträge  zur  deutschen  Volkskunde  aus 
älteren  quellen.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,   195 — 197. 

vgl.  jsb.  1893,  10,  144.  —  weitere  mitteilungen  zum  scheiben- 
treiben  nach  H.  Gaidoz,  Le  dieu  gaulois  du  soleil  et  le  symbolisme 
de  la  roue. 

Kinderspiele.*)  217.  L.  v.  Hör  mann,  Das  sautreiben,  ein 
erklärungsversuch  dieses  kinderspiels.  Beiträge  z.  anthrop.,  ethnol. 
u.  urgesch.  von  Tirol,  s.  243 — 259. 

*)  vgl.  die  kinderlieder  unten  no.  323 — 338. 


X.    Volkskunde.  175 

kindliche  nachahmung  des  erntebrauchs  vom  fang  oder  töten 
der  roggensau. 

218.  Ludwig  Frahm,  Holsteinische  kinderspiele.    Am  urquell 

5,  188  f.    231  f. 

himmelhakenhoch;  mudder  ros;  klinsch;  sag  (sauspiel). 

219.  Ed.  Haase,  Kinderspiele  aus  Greussen  in  Thüringen. 
Am  urquell  5,  171—173. 

1.  es  kommt  ein  pantoffel  an.  (sonst  als  das  spiel  vom  herrn 
oder  der  dame  von  Ninive  bekannt.)  2.  goldfisch.  3.  zwei  vöglein 
sind    verbunden.     4.    meine    mutter    bäckt    platze.      5.    böses    tier. 

6.  königstochter. 

Aberglaube.  220.  E.  Fabian,  Hexenprozesse  in  Zwickau  und 
Umgebung.     Mitt.  d.  altertumsver.  f.  Zwickau  4,   123 — 131. 

221.  A.  v.  Jack seh,  Hexen  und  zauberer.  nach  akten  im 
gräflich  Lodron'schen  herrschaftsarchiv  in  Gmünd.  Carinthia  1894, 
7—15.    43—51. 

222.  B.  König,  Ausgeburten  des  menschenwahnes  im  spiegel 
der  hexenprozesse  und  der  autodafes.  historische  schandsäulen 
des  after-  und  aberglaubens  bis  auf  die  gegenwart.  ein  Volksbuch. 
lief.  11—19.  III,  s.  481—811.  Kudolstadt,  A.  Bock,  ä  0,30  m. 
—  vgl.  jsb.  1893,  10,  219. 

223.  C.  Müller,  Hexenprozesse  und  hexenaberglaube  in 
Deutschland.  (Universalbibl.  no.  316G — 3167.)  Leipzig,  Reclam. 
173  s.     0,40  m. 

224.  H.  Hockenbeck,  Hexenbrände  in  Wongrowitz.  Zs.  d. 
hist.  gesellsch.  f.  Posen  9,   175 — 178. 

225.  W.  Brehmer,  Lübeckische  hexenprozesse  im  17.  jahrh. 
Mitt.  d.  ver.  f.  lübeck.  gesch.  6,  33—40. 

22G.  Joh.  Moser,  Kleiner  beitrag  zur  geschichte  der  Quedlin- 
burger hexenprozesse.  Zs.  d.  Harzvereins  27,  620 — 627.  —  Hexen- 
geschichten aus  dem  pfarr-archiv  zu  Bennungen.  ebenda  27,  626 — 633. 

227.  O.  Schell,  Der  bergische  Blocksberg.  Zs.  d.  ver.  f. 
volksk.  4,  213  f.  —  Sich  drehende  und  blutende  steine,  ebenda  4,  214. 

228.  Th.  Nolte,  Die  Rosstrappe,  der  Hexentanzplatz  und 
das  Bodethal  in  landschaftlicher  und  geschichtlicher  beziehung  und 
ihre  sagenweit.     2.  aufl.     Thale  a.  Harz  1892.     95  s. 

229.  Th.  jNTolte,  Die  Bosstrappe  und  das  Bodethal.  2.  teil: 
die  bedeutung  der  Rosstrappe  als  heidnische  opferstätte  des 
Germanentums  vor  2000  jähren.     Thale  a.  Harz  1893.     43  s. 


176 


X.   Mythologie  und  Volkskunde. 


rec.  Eeischel,  Mitt.  d.  ver.  f.  erdkunde  zu  Halle  1894, 
117  f. 

230.  F.  v.  Andrian,  Über  wetterzauberei  (Sep.-abdr.  aus  den 
Mitt.  der  anthrop.  gesellsch.  in  Wien.  24.)  —  rec.  EL  v.  W[lislocki], 
Ethnographia  5,   132  f. 

231.  K.  Popp,  Volksglaube  im  niederösterreichischen  wald- 
viertel.     Am  urquell  5,  175  f.,  261  f. 

über  hexenwesen  (1809),  wetterhexerei. 

232.  A.  Treichel,  Über  wetterzauber  und  Steinaberglauben. 
Korrbl.  d.  d.  gesellsch.  f.  anthrop.   1894  (2). 

232a.  A.  Schönbach,  Eine  auslese  altdeutscher  segens- 
formeln.  Analecta  Graeciensia.  festschr.  z.  wiener  philologentage 
1893.     Sonderdruck  s.  1—26. 

233.  R.  P  rieb  seh,  Segen  aus  Londoner  handschriften.  Zs. 
f.  d.  a.  38,  14—21. 

wundsegen,  wurmsegen,  gegen  zahnweh,  fieber,  augensegen, 
gegen  feinde,  'de  pervinca'.  aus  dem  15.  jahrh.  zum  grössten  teil 
deutsch. 

234.  Er.  R.  v.  Wieser,  Ein  Zauberspruch.  Zs.  d.  Ferdinan- 
deums,  3.  folge,  38,  521—523. 

gegen  hundswut,  in  einem  zauberquadrat.  aus  einer  hand- 
schrift  des  15.  jahrh. 

235.  A.  Zinke,  Feuer-  und  blutsegen.  Mitt.  d.  nordböhm. 
excurs.-club.     17,  329—331. 

236.  R.  F.  Kaindl,  Ein  deutsches  beschwörungsbuch,  aus 
der  handschrift  herausgegeben.  Czernowitz,  H.  Pardini.  sep.-abdr. 
28  s.     1  m. 

vgl.  Am  urquell  5,  201. 

237.  Fr.  Kluge,  Tag  wählen  und  segen  aus  einer  Freiburger 
hs.  des   16.  jahrh.     Alemannia  22,   120—122. 

238.  K.  Fuchs,  Eine  alte  beschwörungsformel.  Ethnologische 
mitt.  aus  Ungarn  3,  240—243. 

formel  aus  der  Zips,  wenn  wölken  die  sonne  bedecken. 

239.  L.  Mätyäs,  Aus  dem  Volksglauben  der  Schwaben  von 
Solymär,  Szent-Ivän  und  Hidegküt.     ebenda  3,  244 — 247. 

besprechungen,  hexen,  alltagsglauben. 

240.  S.  Weber,  Zipser  beschwörungsformeln.  die  wunder- 
und heilkraft  des  frosches.     ebenda  3,  296. 


X.    Volkskunde.  177 

241.  0.  Gl  öde,  Sympathieformeln  aus  Mecklenburg.  Am  Ur- 
quell 5,  286. 

heilspruch  gegen  den  kinderschwamm,  blutstillen. 

242.  M.  Höfler,  Volksmedizin  und  aberglaube  in  Ober- 
bayerns gegenwart  und  Vergangenheit,  mit  einem  vorwort  von 
Fr.  v.  Hellwald.  neue  ausgäbe.  München,  Otto  Galler  1893. 
XII,  243  s. 

eine  titelausgabe  des  bekannten,  wegen  seiner  stofflichen  reich- 
haltigkeit  wertvollen  buches,  das  1887  in  anderem  verlage  er- 
schienen war  und.  wie  es  scheint,  weniger  beachtung  und  käufer 
gefunden  hat,  als  es  verdient. 

243.  William  Marshall,  Neu  eröffnetes  wundersames  arznei- 
kästlein,  darin  allerlei  gründliche  nachrichten,  wie  es  unsere  vor- 
eitern mit  den  heilkräften  der  tiere  gehalten  haben,  zu  finden  sind. 
Leipzig,  A.  Twietmeyer.     127  s.     2  m. 

rec.  H.  v.  W(lislocki),  Ethnographia  5,   209  f. 

244.  C.  Rosenkranz,  Die  pflanzen  im  volksaberglauben. 
ein  beitrag  zur  pflege  des  volkstümlichen  in  schule  und  haus. 
Kassel,  F.  Kessler.     XI,  415  s.     4,50  m. 

244a.  A.  Treichel,  Volkstümliches  aus  der  pflanzenweit,  be- 
sonders für  Westpreussen  IX.  X.  Altpreussische  monatsschrift. 
31,  240—319.     431—469. 

245.  Höft,  Mirika,  porst,  hopfen.  andeutungen  für  die  künde 
früherer  zeit  mit  einleitenden  geschichtlichen  notizen  über  geistige 
getränke,  vorzugsweise  aus  der  kimbrischen  halbinsel.  Verhandl. 
d.  berl.  gesellsch.  f.  anthrop.   1894,  563 — 571. 

enthält  auch  aus  deutschen  gegenden  notizen  über  die  be- 
reitung  geistiger  getränke  und  den  aberglauben,  der  sich  an  ein- 
zelne pflanzen  knüpft. 

246.  J.  Sepp,  Baumkult  in  .Oberbayern  und  die  mehrfachen 
schicksalsbäume.  Monatsschrift  des  hist.  ver.  v.  Oberbayern 
3  (12)  136—141. 

religionsvergleichende  Zusammenstellung  heiliger  bäume  im 
germanischen,  jüdischen,  ägyptischen  götterglauben. 

247.  H.  Schurtz,  Amulette  und  zaubermittel.  Archiv  f. 
anthrop.  22,  57—64. 

sucht  unter  vergleichung  von  zaubermitteln  bei  verschiedenen 
Völkern  die  der  abschreckung  zu  gründe  liegenden  ideen  zu 
gruppieren.  Schreckmittel  sind  waffen  der  tiere,  phallus,  dinge 
von  auffälligem  geschmack  und  geruch. 

Jahresbericht  für  germanische  pbilologie.    XVI.    (1891.)  12 


178  X.   Mythologie  und  Volkskunde. 

248.  M.  Lehmann-Filhes,  Altnorwegisches  amulet-orakel 
aus  dem  10.  jahrh.  Verh.  d.  berl.  gesellsch.  f.  anthop.  1894, 
s.  198  f. 

249.  M.  Lehmann-Filhes,  Thorshammer,  ebenda  1894, 
s.  319—321. 

mitteilungen  über  den  zauberhammer,  der  zur  erkennung  von 
dieben  u.  s.  w.  dient. 

250.  M.  Höfler,  Verbreitung  des  steinbeil-aberglaubens.  ebd. 
1894,  s.  197. 

251.  K.  Weinhold,  Zur  bedeutung  der  zahl  neun.  Am  Ur- 
quell 5,  1  f. 

252.  A.  Treichel,  Kartenspiel  und  losglaube  aus  West- 
preussen.     ebenda  5,  257 — 261. 

253.  A.  Hermann,  Zaubergeld.     Am  urquell  5,  23.  104. 
mitteilungen  aus  einer  Käsmarker  Sammlung  aus  dem  vorigen 

jahrh.     ebenda  aus  Pommern. 

254.  J.  Robinsohn,  An  ajen-hore  oder  gütaeug.  ebd.  5,  19  f. 
zauber  durch  bösen  blick,     unter  den  Juden  in  Galizien. 

255.  A.  Charap,  Volksglauben  galizischer  Juden,    ebd.  5,  81. 

256.  0.  Schell,  Einige  bemerkungen  über  den  'mond'  im 
heutigen  glauben  des  bergischen  volkes.     ebenda  5,  173  f. 

beitrage  zum  Volksglauben  vom  einfluss  des  mondes  auf 
krankheit,  Wachstum  u.  s.  w. 

257.  J.  Mestorf,  L.  Mandel,  H.  Volksmann,  Bauopfer, 
ebenda  5,  157  f. 

258.  Diebglauben,     ebenda  5,  163.  289  f. 
mitteilungen  aus  Kleinrussland,  Pommern. 

259.  H.  Theer-Söby,  Bienenzauber  und  bienenzucht.  ebd. 
5,  21—23. 

bienenaberglaube.     Sprüche  zum  bannen  der  schwärme. 

260.  S.  Spitzer,  Blut  und  Eisen,     ebenda  5,   133  f. 

261.  0.  Schell,  Einige  bemerkungen  über  die  eidechse  im 
Volksglauben,     ebenda  5,   113  f. 

262.  P.  Sartori,  Der  schuh  im  Volksglauben.  Zs.  d.  ver.  f. 
volksk.  4,  41—54.     148—180.     282—305.     412—427. 

in  mehreren  kapiteln  reiche  Zusammenstellungen  über  fuss 
und  schuh  im  brauche  und  aberglaube  der  Völker,  vorzüglich  des 
deutschen. 


X.    Volkslied.  179 

263.  A.    Haas,     Das     kind     im     glauben    und    brauch    der 
Pommern.     Am  urquell  5,   179  f.     252—255;  278  f. 

1.  vor  der  geburt.     probe   für  fruchtbarkeit,   Schwangerschaft, 
verbotenes  verhalten  während  der  Schwangerschaft.     2.  die  geburt. 

3.  unmittelbar  nach  der  geburt. 

264.  0.    Schell,    Woher    kommen    die    kinder?     ebenda    5, 
80  f.     162;  287. 

eine  umfrage,  mitteilungen  aus  Pommern,  Elberfeld,  Thüringen, 
Siebenbürgen. 

265.  M.  Walesch,    Volksglaube  aus   Bodendorf.     Korrbl.  d. 
ver.  f.  siebenb.  landesk.  17  (2)  17—19. 

geburt  und  herkunft  des  kindes,  berufen. 

266.  V.  Roth,  Kleinere  mitteilungen  zum  aberglauben.    ebd. 
17  (5)  59  f. 

kinder,  krankheiten. 

267.  Franz  Wilhelm,  Aberglaube  und  volksbrauch  im  Karls- 
bad-Duppauer  gelände.     Karlsbad,  H.  Jacob   1891. 

rec.    Mitt.   d.   ver.  f.   gesch.    d.   Deutschen  in   Böhmen    29   (4) 
lit.  beil.  s.  59. 

268.  0.   Heilig,    Aberglaube    und    brauche    der    bauern    im 
Taubergrund.     Alemannia  22,    74—77.  —  vgl.  jsb.  1893,    10,    218. 

269.  A.    Baumgart,     Verschiedenes    vom    aberglauben,    von 
sitten    und    gebrauchen   in   Mittelschlesien.     Zs.   d.    ver.    f.   volksk. 

4,  80—86. 

270.  G.  F.  Peilberg,  Warum  gehen  spukgeister  kopflos  um? 
Am  urquell  5,   78  f.     197. 

eine  umfrage.    Mitteilungen  von  R.  P.  Kaindl  u.  R.  Sprenger. 

271.  M.  Höfler,  Teufel-namen.    ebd.  5,  205—207.  242—245. 

Volkslied. 

272.  C.    Voretzsch,     Vom     deutschen     Volkslied.      Preuss. 
Jahrbücher  77,  193—222. 

273.  A.    E.    Berger,     Volksdichtung     und     kunstdichtung. 
Nord  und  süd  68,  76—96. 

274.  A.    Hauffen,    Das    deutsche    Volkslied    in    Oesterreich- 
Ungarn.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4  (1)   1—33. 

H.  betrachtet  zunächst  die  den  österreichischen  kronländern  im 
Verhältnis    zu   Deutschland  eigentümlichen   gruppen    der    almlieder, 

12* 


180  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

die  das  leben  der  senner  und  Jäger  schildern,  der  Schnadahüpfeln 
(exkurs  über  'Ich  bin  dein'),  der  Sprachinseln  in  Siebenbürgen, 
Ungarn,  Gottschee  und  der  historischen  lieder,  um  dann  auf  die  mit 
Deutschland  gemeinsamen  balladen,  geistlichen  lieder,  kinderlieder 
und  spräche  überzugehen  und  auch  des  einnusses  auf  die  tsche- 
chische poesie  zu  gedenken. 

275.  Rademacher,  Das  deutsche  Volkslied.  Neuphil.  cbl. 
8  (9). 

Reinh.  Köhler,  Aufsätze  über  märchen  und  Volkslieder.  — 
vgl.  oben  10,   113. 

276.  L.  Erk,  Deutscher  liederhort.  nach  Erks  hsl.  nachlasse 
und  auf  grund  eigener  Sammlung  neu  bearb.  und  fortgesetzt  von 
F.  M.  Böhme.  2.  bd.  Leipzig,  Breitkopf  u.  Härtel  1893.  IV, 
800  s.  —  3.  bd.     ebenda  IV,  919  s.     je  12  m. 

vgl.  abt.  18,  49  u.  jsb.  1893,  10,  227.  —  das  treffliche,  reichhaltige 
werk  zweier  hervorragender  kenner  und  sammler  deutschen  volks- 
gesanges  liegt  nun  vollständig  vor.  der  2.  bd.  (no.  221 — 1060) 
bringt  die  historischen,  liebeslieder,  abschieds-  und  Wanderlieder, 
tagelieder  und  kiltgesänge,  hochzeits-  und  ehestandslieder  nebst 
nonnenklagen,  tanz-  und  spiellieder;  der  3.  (no.  1061 — 2175)  rätsei-, 
wett-  und  wunschlieder  nebst  lügenmärchen,  trink-  und  zechlieder, 
ansingelieder  an  volks-  und  kirchenfesten,  ständelieder,  scherz-, 
spiel-  lind  spottlieder,  vermischtes,  kinderlieder,  geistliche  lieder; 
alles  mit  reichen  nachweisen,  dazu  nachtrage,  ein  sachliches  und 
ein  alphabetisches  register.  es  ist  ein  material  vereinigt,  wie  es 
nirgends  auch  nur  annähernd  zu  finden  war.  dass  an  der  behandlung 
der  texte  und  einzelnen  deutungen  vom  philologischen  Stand- 
punkte manches  auszusetzen  ist,  soll  jedoch  nicht  verschwiegen 
werden.  —  rec.  Litbl.  1894  (14)  487  f.  (52)  1899  f.  K.  Wein- 
hold, Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  338  f.    Neue  preuss.  ztg.  1894,  no.  46. 

277.  J.  W.  Muller,  Een  nieu  liedeken  vande  negen  Soldaten, 
die  op  vrybuydt  gingen  unde  worden  alle  gaer  ghevangen.  Tijdschr. 
voor  ndl.  taalk.  13,  151 — 156.    233. 

'Het  waren  negen  Soldaten',  22  str.  aus  einem  druckblatte  von 
c.  1600;  zu  Uhland  no.   199  =  Erk-Böhme  no.  65. 

278.  J.  Meier,  Ein  lied  von  sant  Grobian.  Paul — Braune, 
beitr.  18  (3)  572—581. 

'nun  losend  zu,  ich  far  da  här'  (26  str.)  aus  einem  druckblatte 
des  16.  jahrh.,  bisher  nur  unvollständig  (Böhme,  ad.  liederbuch 
no.  313)  bekannt,  das  lied  beruht  auf  kap.  72  von  Brants 
Narrenschiff. 


X.   Volkslied.  181 

279.  J.  Bolte,  Niederdeutsche  und  niederländische  Volks- 
weisen.    Jahrb.  f.  nd.  sprachforschg.  18,  15 — 18  mit  musikbeilage. 

1.  die  blaue  flagge,  2.  siebensprung,  3.  Pierlala,  4.  'Van  waer 
compt  ons  den  coelen  wyn'.  aus  Amsterdamer  und  Wolfenbüttel  er 
hss.  des  18.  jahrh. 

280.  J.  Bolte,  Trinkerorden,  ebenda  19,  167  f.  —  vgl.  ab t. 
17,  32. 

28  nd.  verse  aus  einem  druckblatte  des  16.  jahrh. 

281.  J.  Lewalter,  Deutsche  Volkslieder  in  Niederhessen  aus 
dem  munde  des  Volkes  gesammelt.  5.  heft.  Hamburg,  Fritzsche. 
X,  117.     7,  VII  s. 

vgl.  jsb.  1893,  10,  245.  —  das  5.  heft,  das  die  hübsche  Samm- 
lung abschliesst,  enthält  65  lieder  der  verschiedensten  gattungen, 
sämtlich  mit  melodien  und  sorgsamen  parallelennachweisen.  der 
anhang  bringt  ein  litteraturverzeichnis  und  ein  alphabetisches  re- 
gister  über  alle  fünf  bändchen. 

281a.  Lewalter,  Über  das  Volkslied  'Der  kurfürst  von 
Hessen  ist  ein  kreuzbraver  mann'.     Hessenland  8  (13)  173  f. 

282.  E.  H.  Wolfram,  Nassauische  Volkslieder  nach  wort 
und  weise  aus  dem  munde  des  volks  gesammelt,  mit  litterar- 
historischen  anmerkungen  versehen  und  auf  veranlassung  des  be- 
zirksverbandes  des  regierungsbezirkes  Wiesbaden  hrsg.  Berlin, 
Siegismund.     482  s.     4  m. 

die  durch  ein  gutachten  von  G.  Freytag  und  F.  Zinsser  em- 
pfohlene reichhaltige  Sammlung  verdient  weite  Verbreitung,  die 
509  nummern  sind  mit  den  singweisen  und  reichhaltigen  hinweisen 
auf  andere  Sammlungen  versehen  und  in  sieben  gruppen  geordnet: 
balladen,  liebeslieder,  ehestand,  verschiedene  stände,  gesellenlieder, 
vermischte  und  historische  lieder.  der  herausgeber,  der  12  jähre 
lang  im  Nassauischen  gesammelt  hat  und  durch  seine  seminar- 
schüler  hat  sammeln  lassen,  giebt  zur  einführung  eine  knappe 
Schilderung  der  gelegenheiten,  bei  denen  gesungen  wird,  der  träger 
der  meist  zwei-  oder  dreistimmig  geführten  gesänge,  der  Ver- 
breitung u.  s.  w.  er  verzeichnet  auch  über  200  nummern,  die  er 
im  volksmunde  vorfand,  aber  nicht  seinem  buche  einverleibte,  zu 
40  nummern  giebt  er  im  anhange  eine  klavierbegleitung  oder  einen 
vierstimmigen  satz  für  männerchor. 

283.  Carl  Franke,  Über  die  Volksdichtung  im  Meissnischen. 
Festschrift  zum  70.  geburtstage  R.  Hildebrands,  hrsg.  von  O.  Lyon. 
[ergänzungsheft  zur   Zs.   f.    d.   d.  u.  bd.  8].     s.  27 — 35 

kinderlieder,  auszählverse,  spottreime,  soldatengesänge. 


182  X.   Mythologie  und  Volkskunde. 

284.  C.  v.  Geldern-Crispendorf,  Volkslieder  aus  der  herr- 
schaft  Burgk.     Unser  Vogtland  1  (6)  235—241. 

7  auch  sonst  bekannte  lieder:  1.  Es  war  einst  eine  Jüdin. 
3.  Der  himmel  ist  sehr  trübe.  5.  Es  ging  ein  treu  verliebtes  paar. 
G.  Die  reise  nach  Jutland.     7.  In  Böhmen  liegt  ein  Städtchen. 

285.  E.  Eranziszi,  Lieder  aus  dem  Josefi-gspiel  (Glanthal). 
Carinthia  I,  83,  19 — 22.  —  Hirtenlieder  aus  dem  Möllthal.  ebd. 
83,  93  f.  —  Die  nonne.  ebd.  84,  95  f.  —  vgl.  dazu  A.  Schullerus, 
Korrbl.  d.  ver.  f.  siebenb.  landeskde.   1895  (1.  2). 

286.  R.  H.  Greinz,  Schlierseer  Schnadahüpfeln,  gesammelt 
und  hrsg.     1.  bdch.    München,  Brakls  Rubin verlag.    32  s.    0,20  m. 

287.  Hans  Neckheim,  222  echte  Kärntnerlieder  gesammelt 
xmd  für  männerstimmen  gesetzt,  unter  mitwirkung  von  J.  Pommer 
hrsg.  vom  deutschen  volksliederverein  in  Wien.  Wien,  Rebay  u. 
Robitschek  1891—1893.     2  bde.     XVI,  153  s.    1G0  s.    4  m.  ' 

288.  A.  Pichler,  Tirolische  Volksdichtung.  Zs.  d.  ver.  f. 
volksk.  4,  197—201. 

Schnadahüpfeln  und  kinderlieder.  —  vgl.  dazu  H.  Di  eis, 
Das  lied  vom  pater  guardian.  ebd.  4,  332 — 334.  A.  En giert, 
Das  lied  vom  pater  guardian.     ebd.  4,  437 — 441. 

289.  K.  Weinhold,  Steyermarckischer  raufjodl.  Zs.  d.  ver. 
f.  volksk.  4,  335  f.     459  f. 

'Herzu  ihr  buben',  19  str.  in  zwei  gedruckten  liederbüchern 
von  1677  und  1687  erhalten;  eine  kürzere  fassung  hat  Ditfurth 
1872  veröffentlicht. 

290.  A.  Hauffen,  Die  deutsche  Sprachinsel  Gottschee.  ge- 
schichte  und  mundart,  liebesverhältnisse,  sitten  und  gebrauche, 
sagen,  märchen  und  lieder.  mit  4  abbildungen  und  1  sprachkarte. 
(=  Quellen  u.  forsch,  z.  gesch.,  litt,  und  spräche  Österreichs  und 
seiner  kronländer  3.)     Graz,  Styria  1895.     XVI,  466  s. 

die  mitten  im  slovenischen  gebiete  Krains  gelegene  deutsche 
kolonie  Gottschee  ist  in  ihrer  eigenart  bisher  namentlich  durch 
Schröers  arbeiten  den  Germanisten  bekannt  geworden.  H.  hat 
dort  durch  eindringenden  sammeln1  eiss  168  lieder  mit  genauer 
Wiedergabe  des  dialekts  zusammengebracht  (geistliche  lieder  und 
legenden,  balladen  und  liebeslieder,  sitte  und  brauch,  scherz-  und 
kinderlieder)  und  diese  mit  reichen  und  teilweise  tiefgreifenden  er- 
läuterungen  über  stil,  bilder,  motive,  metrik,  alter,  einfluss  der  süd- 
slavischen  Volksdichtungen,  auch  mit  trefflichen  exkursen  über  die 
Vertretung  von  'niemals'  im  volksliede,  über  die  formel  'Da  bist 
mein,  ich  bin  dein',  über  blumen  auf  den  gräbern  von  liebespaaren 


X.   Volkslied.  183 

ausgestattet,  ausserdem  aber  hat  er  mit  einer  höchst  dankens- 
werten er  Weiterung  seines  ursprünglichen  planes  auf  s.  1 — 130 
über  die  geschichte  der  seit  1350  aus  Bayern  eingewanderten 
Gottscheer,  ihre  mundart,  lebensverhältnisse,  tracht,  hausbau,  sitten 
und  aberglauben,  märchen  und  sagen  auf  grund  der  älteren  litte- 
ratur  und  eigener  forschungen  gehandelt. 

290a.  Joh.  Wagner,  Zur  Volkskunde  aus  Draas.  Volkslieder. 
Korrbl.  d.  ver.  f.  siebenb.  landesk.  17  (7—8)  102—108.  — 
vgl.  8G  f. 

291.  Gr.  Versenyi,  Deutsche  Volkslieder  aus  der  Körmöcz 
bänyaer  (Kremnitz)   gegend.   Ethnolog.   mitt.   aus  Ungarn  3,  255  f. 

292.  L.  Wolfrum,  Volksreime  aus  Oberfranken.  Bayerns 
mundarten  2  (2).  —  vgl.  abt.  5,  25. 

293.  A.  Englert,  Zu  dem  liede  'Die  sonne  steht  am  himmel' 
(zs.  3,  183.  338).     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  90. 

zwei  Tiroler  fassungen  des  liedes  vom  sterbenden  Soldaten. 

294.  Kugler,  Schweizerisches  Soldatenlied.  Zs.  f.  d.  d.  u. 
8,  598 :  'O  schätz,  mein  schätz,  reise  nicht  so  weit  von  hier'. 

295.  B.  Sprenger,  Zu  Matthias'  Sammlung  'Das  deutsche 
Volkslied'.  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  123.  —  Zu  Uhlands  Volksliedern, 
ebd.  8,  131. 

296.  Aug.  Boeschen,  Zur  erklärung  des  Volksliedes  'Drei 
lilien,  drei  lilien'.     Hessenland  1894  (lj. 

297.  E.  G.,  Der  kuckuck  (im  volksliede).  Leipziger  ztg.  1894, 
wiss.  beil.  no.   76. 

297a.  H.  Frischbier,  Hundert  ostpreussische  Volkslieder. 
Leipzig,  Beissner  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  248.  —  rec.  Lit. 
cbl.  1893  (45)  1619.  J.  E.  Wackerneil,  Österr.  litbl.  1894 
(14)  427. 

298.  G.  v.  Mann  teuf  fei,  Deutsche  altlivländische  Volks- 
lieder für  eine  singstimme  gesetzt.  2  hefte.  Biga,  P.  Nelcker 
(Leipzig,  Breitkopf  u.  Härtel). 

es  sind  4  nummern,  frühestens  aus  dem  18.  jahrh.  stammend: 
1.  Das  arme  dorfschulmeisterlein  (=  Wegener,  Norddeutsche  vi. 
no.  834),  2.  Der  bur  (Erk-Böhme  no.  1540),  3.  Der  Junker  und 
das  bürgermädchen,  4.  Die  frau  soll  nach  hause  kommen  (Erk- 
Böhme  no.  910).  6  weitere  nummern  werden  ebenfalls  als  alte 
Bigaer  Überlieferung  angeführt:  Schlaf,  kindchen,  schlaf;  Bruder 
liederlich;  Der  allerbeste,  den  ich  hab;  Spinn,  meine  liebe  tochter; 


184  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

Ich  und   mein   altes   weib;    Jung,    schenk   ein,    der    Schneider    will 
lustig  sein.  —  rec.  Neue  Dörptsche  ztg.  30,  no.  41. 

299.  G.  Tobler,  Pauli  Schullers  lied  1568.  mitget.  Jahrb. 
d.  hist.  ver.  d.  kantons  Glarus  29. 

300.  M.  Rubens  oh n,  Werbung  hertzoges  Albrecht  von 
Friedland.     Geschichtsblätter  f.  Magdeburg  29,  137 — 151. 

druckt  einen  1629  von  Nie.  Rittershaus  gedichteten  dialog 
zwischen  Wallenstein  und  Magdeburg  in  16  Strophen  nach  dem 
Berliner  autograph  ab. 

301.  F.  v.  Meyenn,  Die  grosse  jammerklage  und  abge- 
schorener bocksbart.  histor.  spottlied  auf  den  schwedischen  feld- 
marschall  grafen  Stenbock  a.  d.  j.  1713.  Quartalbl.  d.  ver.  f. 
mecklenburg.  gesch.  59  (3)  57  f. 

302.  A.  Haas,  Rügianisches  wolfslied.  Monatsbl.  f.  pommer- 
sche  gesch.  1894  (9)  136—141.     (10)  153  —  159. 

ein  niederdeutsches  Spottgedicht  auf  eine  in  Rügen  abgehaltene 
Wolfsjagd,  das  der  bekannte  Urkundenfälscher  Samuel  Pristaff  um 
1735  verfasst  hat,  wird  nach  einer  Stettiner  hs.  abgedruckt,  es 
sind  52  Strophen  mit  dem  anfange:  'De  herren  vam  Sunde 
schicketen  fort'. 

303.  Gädcke,  Ein  Spottgedicht  aus  Salzwedel  v.  j.  1738. 
23.  jsb.  des  altmärkischen  Vereins  zu  Salzwedel  (2)   120 — 124. 

ein  nd.  lied  von  13  Strophen  'Piep,  Tietze,  piep'  auf  den  kriegs- 
rat  Titius,  der  sich  nach  seiner  absetzung  erschoss. 

304.  A.  Englert,  Zu  dem  spottvers  'Bonapart  ist  nimmer 
stolz'.     Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  201. 

305.  K.  E.  Haase,  Spottlied  auf  den  könig  von  Rom.  ebd. 
8,  540. 

306.  A.  Pichler,  Dialektpoesie  in  Tirol.  Zs.  d.  ver.  f. 
volksk.  4,  331  f. 

307.  P.  Fredericq,  Onze  historische  volksliederen.  Haag, 
Nijhoff.     XII,  119  s.  —  vgl.  abt.  19,  31. 

308.  J.  W.  Enschede,  De  melodie  van  het  Wilhelmus.  Oud 
Holland  12,  172—190.     201—232. 

309.  G.  Schröder,  Heil  dir  im  siegerkranz.  geschichte  und 
sage.     N.  preuss.  ztg.  1894,  no.  300.  302  (30.  juni.    1.  juli). 

nach  Ochmanns  schrift  v.  j.  1878. 

310.  H.  Pröhle,  Bernhard  Thiersch  (dichter  von  'Ich  bin 
ein  Preusse').     Allgem.  deutsche  biogr.  38,  4 — 6. 


VX.    olkslied.  185 

311.  Friedr.  v.  Ströbel,  Liederschatz  für  das  deutsche 
heer.  gesammelt  und  im  Selbstverlag.  München,  hofbuchdruckerei 
E.  Wolf  u.  söhn.    o.  j.    XV,  192  s.     geb.  0,40  m. 

178  nummern  mit  melodie  von  Vaterlands-,  Soldaten-,  geist- 
lichen und  gesellschaftsliedern;  zumeist  der  kunstdichtung  entlehnt. 

312.  H.  Pröhle,  Das  deutsche  gesellschaftslied.  Wester- 
manns  monatshefte  1893  (nov.). 

313.  Hob.  Eitner,  Das  alte  deutsche  mehrstimmige  lied  und 
seine  meister.  Monatsh.  f.  musikgesch.  26,  1 — 14.  17 — 21.  25 — 33. 
37—42.  47—54.  57—64.  67—82.  87—103.  107—135. 

fortsetzung  von  jsb.  1893,  15,  252.  —  enthält  kompositionen 
von  Seb.  Virdung,  Arn.  Schlick,  Petr.  Tritonius,  Balth.  Arthopius, 
Paul  Wüst,  Stephan  Mahu,  Laz.  Spengler,  Georg  Porster,  Kasp. 
Othmayr,  Leonh.  Paminger,  Hans  Voit,  Paul  Rephun,  Ludw.  Senn, 
Arn.  v.  Brück  u.  a. 

314.  Reinh.  Kade,  Zu  der  Auricher  liederhandschrift.  Monatsh. 
f.  musikgesch.  26,   158  f. 

die  von  E.  Friedländer  ebd.  6,  1  herausgegebene  hs.  aus  dem 
17.  jahrh.  enthält  mehrere  akrosticha,  z.  b.  Ulricus  H.  z.  Seh.  H. 
und  Sophia  V.  R.  D. 

315.  J.  P.  N.  Land,  De  luit  en  het  wereldlijke  lied  in 
Duitschland  en  Nederland.  Tijdschr.  voor  Noord-Nederlands  muziek- 
geschiedenis  4  (1)  17 — 32. 

knüpft  an  E.  Radecke  (jsb.  1891,  10,  333)  an. 

316.  Ph.  Spitta,  Sperontes'  Singende  Muse  an  der  Pleisse. 
in  seinen  Musikgeschichtlichen  aufsätzen  (Berlin,  Paetel)  s.  175 — 296. 
(teilweise  umgearbeitet.) 

317.  A.  Kopp,  Gedichte  von  Günther  und  Sperontes  im 
volksgesang.     Zs.  f.  d.  phil.  27  (3)  351—364. 

aus  nugblättern  und  liederbüchern  des  18. — 19.  jahrh.  weist 
K.  eine  ganze  reihe  von  dichtungen  Günthers  und  Scholzes  nach, 
z.  b.  'Stürmt,  reisst  und  rast  ihr  unglückswinde',  'Ich  bin  nun  wie 
ich  bin',  'Brüder  lasst  uns  lustig  sein'  (Gaudeamus  igitur),  'Wie 
gedacht'  (Hauffs  Morgenrot). 

318.  B.  Seyfert,  Das  musikalisch- volkstümliche  lied  von 
1770—1800.  Vjschr.  f.  musikwissensch.  10  (1)  33—102.  -  -  nach- 
trage dazu  giebt  M.  Friedländer,  Das  volkstümliche  lied.  ebd. 
10  (2)  234—238. 

319.  Max  Friedländer,  Kommersbuch  hsg.  Leipzig,  Peters 
(1892).  —  vgl.  jsb.  1892,  10,  418.  —  rec.  M.  Roediger,  Archiv 
f.  n.  spr.  92,  420  f. 


186  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

320.  M.  Friedländer,  Das  lied  vom  kanapee.  Vjschr.  f. 
musikwiss.  10  (2)  203—215. 

untersucht  das  seit  1740  verbreitete,  kulturhistorisch  merk- 
würdige lied  'Das  kanapee  ist  mein  vergnügen'  und  dessen  melo- 
dien  mit  ausgebreiteter  gelehrsamkeit.  —  vgl.  G.  "Wustmann, 
Grenzboten  53  (25). 

321.  A.  Kopp,  Etwas  über  das  lied  '0  du  lieber  Augustin'. 
Burschenschaftl.  blätter  1893 — 1894  no.  11.  —  Reiters  morgenlied 
(Hauff,  Günther,  Hunold).     ebd.  7,  144  ff. 

322.  R.  H.  Greinz,  Heinrich  Heine  und  das  deutsche  Volks- 
lied, eine  kritische  Untersuchung.  Neuwied,  A.  Schupp.  9G  s. 
1,50  m. 

323.  K.  Emil  Reinle,  Zur  metrik  der  schweizerischen  volks- 
und  kinderreime.     diss.     Basel,  Werner-Riehm.     83  s. 

untersucht  im  ersten  teile  den  rhythmus  der  schweizerischen  volks- 
und  kinderreime  (die  verschiedenen  formen  des  vierhebigen  kurz- 
verses  werden  in  einzelnen  beispielen  vorgeführt)  sowie  art  und 
Stellung  des  reimes;  der  zweite  teil  sucht  die  gefundenen  resultate 
für  die  allgemeine  auffassung  des  germanischen  rhythmus  nutzbar 
zu  machen,  (die  streng  taktierenden  volks-  und  kinderreime  ent- 
sprechen —  mutatis  mutandis  —  rhythmisch  der  altgermanischen 
chorpoesie.)  der  anhang  enthält  die  texte,  zum  teil  aus  eigenen 
Sammlungen  des  vfs. 

324.  H.  Dunger,  Kinderlieder  und  kinderspiele  aus  dem 
Vogtlande,  mit  einem  einleitenden  vortrage  über  das  wesen  der 
volkstümlichen  kinderlieder.  2.  aufl.  Plauen,  Neupert.  XII,  194  s. 
1,50  m. 

die  zuerst  1874  erschienene  hübsche  Sammlung  ist  auf  415 
nummern  vermehrt:  wiegen-  und  koselieder,  verkehr  mit  der  natur, 
allerlei  lieder,  kinderpredigten,  gebete,  neckereien,  kinderphilologie, 
abzähl-  und  spielreime,  rätsei.  voran  geht  ein  Vortrag  über  das 
wesen  der  volkstümlichen  kinderlieder.  die  vergleichungen  anderer 
aufzeichnungen  sind  dagegen  fortgeblieben  und  nur  auf  s.  IV — VII 
ein  litteraturverzeichnis  beigefügt. 

325.  R.  Hildebrand,  Humor  im  kinderliede.  Zs.  f.  d.  d.  u. 
8,  281—286. 

326.  A.  Englert,  Wiegenlieder  aus  dem  Spessart.  Zs.  d. 
ver.  f.  volksk.  4,  54—60.     88  f. 

327.  C.  Dirksen,  Ostfriesische  lautspiele  und  Sprechübungen, 
ebd.  4,  91  f. 


X.   Volkslied.  187 

328.  J.  Bolte,  Das  kinderlied  vom  herrn  von  Ninive.  ebd. 
4,  180—184. 

das  lied  'Es  kommt  ein  herr  aus  Ninive'  lautete  im  17.  jahrh. 
'Hie  komen  wir  käkken  nonnen  her'. 

329.  A.  Engler t,  Zu  dem  kinderliedchen  'Christkind,  komm 
in  unser  haus'.  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  124.  —  Zu  dem  Spruche  'Heile, 
heile  segen'.  ebd.  8,  118—122.  599.  —  Zu  dem  kettenreim  'Ihr 
diener,  meine  herrn'.       ebd.  8,  482  f. 

330.  Seb.  Mayr,  Kinderpredigt,     ebd.  8,  600. 

331.  A.  Benda,  Aus  dem  volksmunde  (kinderlieder  und 
Sprüche).  Mitt.  d.  ver.  f.  lübeck.  gesch.  5,  171  f.  6,  47  f.  — 
W.  Kruse,  Aus  dem  lübeckischen  volksmunde.     ebd.  6,   16. 

332.  A.  Hermann  Post,  Mitteilungen  aus  dem  bremischen 
Volksleben.  Am  urquell  5,  37—41;  64—69.  104—109;  128—133; 
149—153;  176—179.     218—221;  245—248;  275—278. 

1.  Wiegenlieder  und  Sprechübungen.  2.  kinder-volksrätsel. 
3.  abzählreime.  reimmärchen  vom  Jokel.  4.  lügen  und  jagdge- 
dichte.  5.  volksreime,  vor  allem  kinderlieder.  6.  Sprachkünsteleien 
und  sprachscherze.  7.  volks-  und  kinderreime  über  essen,  schule, 
tagesarbeit  u.  s.  w.  8.  tierleben  in  der  volkspoesie.  9.  kinder- 
spiele  und  spräche. 

333.  O.  Schell,  Bastlösereime.     Am  urquell  5,  193. 

334.  K.  E.  Haase,  Bastlösereime.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk. 
4  (1)  74—76. 

335.  O.  Heilig,  Neue  bastlösereime  aus  Franken  und 
Alemannien.     Alemannia  22  (1)  77 — 80. 

336.  A.  Englert,  Bastlösereime  aus  dem  Spessart.  ebd. 
22  (1)  81—87. 

337.  M.  Berkowicz,  Reime  galizischer  Judenkinder.  Am  ur- 
quell 5,  196. 

338.  O.  Glöde,  Laternenlieder.     Zs.  f.  d.  d.  u.  8,   198  f. 
reime  der  an  sommerabenden  mit  papierlaternen   herumgehen- 
den kinder. 

339.  B.  Stehle,  Nachtwächterlieder  aus  dem  Elsass.  Ale- 
mannia 22  (3)  259—263. 


188  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

Volksschauspiel. 

340.  Sändor  Solymosy,  Bethlehem  in  den  volksmysterien 
und  in  der  geschichte  des  dranias.  Egyetemes  philologiai  közlöny. 
18  (2—4). 

ausführliche  geschichte  der  weihnachtsspiele  mit  besonderer 
berücksichtigung  der  magyarischen  volkstraditionen. 

341.  S.  Laschitzer,  Das  paradeisspiel.  Carinthia  84  (3.  4). 
80—90.     114—127. 

das  nach  zwei  jungen  hss.  abgedruckte  spiel  entspricht  dem 
1891   von  Schlossar  aus  Steiermark  mitgeteilten. 

342.  Eich.  Kralik,  Das  mysterium  von  der  geburt  des 
heilands.  ein  weihnachtsspiel  nach  volkstümlichen  Überlieferungen, 
hrsg.  auf  veranl.  der  Leo-gesellschaft.  2  teile.  Wien,  Konegen. 
VIII,  189  und  IV,  44  s.     3,60  m. 

vgl.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  93  f.  J.  v.  Helfert,  Österr. 
litbl.  1894  (3)  90  f. 

343.  Gr.  Mosen,  Christi  geburt.  weihnachtsfestspiel  in  sieben 
handlungen  für  vereine  und  schulen.  2.  aufi.  durchgesehen  und 
mit  einer  notenbeilage  hrsg.  von  Alfred  Müller.  Annaberg,  Graser. 
62,  8  s.     0,50  m. 

M.  hat  die  1861  zuerst  erschienene  dichtung  Mosens,  die  im 
Erzgebirge  volkstümlich  geworden  ist,  mit  einigen  erweiterungen 
versehen  und  ausser  vier  volksmelodien  zu  den  eingelegten  gesängen 
auch  eine  anleitung  für  die  aufführung  beigegeben. 

344.  A.  En giert,  Nachtrag  zu  dem  scherzgespräche  zs.  7, 
272.  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  408—410.  K.  E.  Haase,  ebd.  8,  595.  — 
vgl.  jsb.  1893,  10,  305.  —  kommt  auch  in  weihnachtsspielen  vor; 
vgl.  Bolte,  Mark,  forschungen  18,  219.  IST.  preuss.  prov.-bl.  1855, 
7,  346. 

345.  P.  Gröllhesel,  Text  des  Böhmerwald-passionsspieles. 
teilweise  umgearbeitet,  mit  neuen  liedertexten  und  bildererklärungen 
von  K.  Landsteiner,  hrsg.  von  der  bundesleitung  des  deutschen 
Böhmerwaldbundes.     Budweis,  L.  E.  Hansen.     X,   139  s.     1,20  m. 

346.  H.  Lambel,  Die  aufführungen  des  Höritzer  passions- 
spieles.  Mitt.  d.  v.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  32,  194—211. 
299—304. 

vergleicht  namentlich  den  text  Gröllhesls  mit  der  neuesten 
bearbeitung. 

347.  L.  Stettenheim,  Das  passionsspiel  von  Höritz.  Illustr. 
ztg.  103,  no.  2662,  s.  17—20. 


X.   Volksschauspiel.  189 

348.  C.  Schniollis,  Sacra  rappresentazione  della  passione  di 
Gesü  Cristo  in  Boemia.    Archivio  per  lo  stud.  d.  tradiz.  pop.  13  (1). 

349.  J.  Peter,  Im  Oberaminergau  des  Böhmerwaldes.  A.  Johns 
Lit.  jahrb.  4. 

350.  L.  Herzog,  Die  passionsspi ele  im  deutschen  Böhmer- 
walde.    Die  gesellschaft  10  (7). 

351.  A.  Hauff en,  Über  das  Höritzer  passionsspiel.  (Samm- 
lung gemeinnütziger  vortrage  hrsg.  vom  deutschen  verein  zur  Ver- 
breitung gemeinnütziger  kenntnisse  192).  Prag,  Haerpfer.  20  s. 
0,30  m. 

352.  A.  Hauffen,  Die  aufführungen  der  passionsspiele  zu 
Höritz.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  211—213. 

353.  A.  Hauffen,  Passionsspiele  in  Krain.     ebd.  4,  443. 
über   Laibacher  aufführungen  im  IG. — 18.  jahrh.     nach  einem 

slovenisch  geschriebenen  aufsatze  von  A.  Koblar. 

F.  Franzis zi,  Josefi-gspiel.  —  vgl.  oben  10,  285. 

354.  L.  Fränkel,  Das  volksschauspiel  in  Englmar.  Zs.  d. 
ver.  f.  volksk.  4,  443 — -445. 

im  bayrischen  walde  wird  am  fronleichnamstage  die  auffindung 
der  leiche  des  heil.  Englmar  durch  Jäger  pantomimisch  dargestellt. 

355.  H.  Gradl,  Deutsche  Volksaufführungen.  Mitt.  d.  ver. 
f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  33  (2)   121—153. 

teilt  wertvolle  daten  aus  Egerer  akten  des  15. — 16.  jahrh. 
mit:  sommer-  und  winterspiel,  Dorotheaspiel  (1500.  1517.  1544), 
schiff-  und  pflugziehen,  reif-  und  laternentanz  u.  s.  w. 

356.  F.  v.  P.  Kiennast,  Altbayrische  possenspiele,  hrsg. 
von  O.  Brenner.  München,  Kaiser  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  10, 
280.  —  rec.  A.  So  ein,  Litbl.  1894  (9)  293. 

357.  Das  Schlierseer  bauerntheater.  München,  Brakls  Rubin- 
verlag.    96  s.     0,20  m. 

giebt  über  die  repertoirestücke  des  1892  von  dem  Münchener 
hofschauspieler  Dreher  gegründeten  bauerntheaters  (von  Ganghofer, 
Neuert,  Hartl-Mitius,  Rauchenegger,  M.  Schmidt)  und  die  darsteiler 
näheren  aufschluss. 

358.  J.  W.  Bruinier,  Faust  vor  Goethe.  Untersuchungen  I. 
Das  Engeische  volksschauspiel  dr.  Joh.  Faust  als  fälschung  erwiesen. 
Halle,  Niemeyer.     II,   107  s.     2,80  m. 

durch  ausführliche  vergleichung  des  von  Engel  1874  edierten 
Puppenspieltextes  mit  den  übrigen  Versionen  erweist  B.,  dass  jener 


190  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

durch  einen  gelehrten  kenner  jener  andern  recensionen  mit  rück- 
sicht  auf  dramatische  effekte  zusammengeflickt  oder  mindestens 
interpoliert  ist;  ob  durch  E.  selber  oder  seinen  unbekannten  ge- 
währsmann,  möchte  ref.  vorläufig  noch  nicht  entscheiden.  — 
rec.  Creizenach,  Lit.  cbl.  1894  (26)  930  f. 

359.  E.  Mentzel,  Zwei  Frankfurter  Faustaufführungen  in 
den  dreissiger  jähren  des  18.  jahrh.  Berichte  des  freien  deutschen 
hochstiftes  9,  229—247. 

teilt  zwei  theaterzettel  aus  Frankfurt  a.  M.  von  der  witwe 
des  marionettenspielers  Th.  Neufzer  und  von  der  bekannten 
Neuberin  mit. 

360.  E.  Kraus,  Das  böhmische  Puppenspiel  vom  dr.  Faust. 
Breslau,  Köbner  1891.  —  vgl.  jsb.  1892,  10,  467.  —  rec.  A.  v. 
Weilen,  Litztg.  1894  (4)  111. 

361.  J.  Zeidler,  Beiträge  zur  geschichte  des  klosterdramas 
1.  Mephistopheles.     Zs.  f.  vgl.  litgesch.  6,  464 — 478. 

Mephistopheles  heisst  auch  der  teufel  in  dem  1736  zu  Schussen- 
ried  gespielten  'Cyprianus  poenitens'  und  in  einer  Wengener  bear- 
beitung  von  Holbergs  'Blindem  lärm'  v.  j.  1754. 

362.  E.  Schmidt,  Schnell  wie  der  gedanke.  aus  R.  Köhlers 
collectaneen.     Euphorion  1,  47 — 51. 

viele  parallelen  zu  der  Schnelligkeit  der  teufel  in  den  Faust- 
spielen. 

363.  Der  Laufener  Don  Juan.  hrsg.  von  R.  M.  Werner. 
Hamburg,  Voss  1891.  —  vgl.  jsb.  1892,  10,  462.  —  rec.  S.  Sza- 
matölski,  Anz.  f.  d.  a.  20,  47—52.  K.  Drescher,  Litbl.  1894 
(8)  254—256. 

364.  A.  K  oll  mann,  Deutsche  Puppenspiele  1.  Leipzig, 
Grunow  1891.  —  vgl.  jsb.  1892,  10,  464.  —  rec.  A.  v.  Weilen, 
Litztg.  1894  (4)  111. 


Sprüche  und  Sprichwörter. 

365.  R.  u.  R.  Keil,  Die  deutschen  Stammbücher.  Berlin, 
Grote  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  285  und  oben  abt.  8,  200.  — 
rec.  Adam,  Zs.  f.  kulturgesch.  1  (2.  3).  B.  Seuffert,  Litztg. 
1894  (45)  1418  f.     G.  Steinhausen,    Lit.    cbl.    1894   (20)    712  f. 

366.  L.  Werner,  Augsburger  Stammbücher  aus  dem  18.  jahrh. 
Zs.  d.  hist.  ver.  f.  Schwaben  20,  53—92. 


X.   Sprüche  und  Sprichwörter.  191 

aus  33  albums  in  der  bibliothek  des  histor.  Vereins  für 
Schwaben  zu  Augsburg  teilt  W.  viele  charakteristische  ein- 
tragungen  in  prosa  und  versen  mit  und  stellt  biographisches 
material  über  die  besitzer  zusammen. 

367.  H.  Bosch,  Alter  spruch.  Mitt.  d.  germ.  nat.-museums 
1894,  118. 

3G8.     A.  Engler t,  Alte  Sprüche.     Am  urquell  5,  232  f. 
büchereintragungen  des  16.  u.   17.  jahrh. 

369.  M.  v.  W.,  Grabinschrift  auf  dem  freithof  von  Gossensass. 
Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  92. 

370.  W.  Unseld,  Der  tod  in  schwäbischen  Sprichwörtern 
und  redensarten.     Alemannia    22    (1)    87 — 89.  —  vgl.   abt.  8,  217. 

371.  R.  Wossidlo,  Der  tod  im  munde  des  mecklenburgischen 
volkes.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,   184—195. 

372.  Schauffler,  100  Sprichwörter  in  mhd.  gestalt.  Südd. 
blätter  f.  h.  unterrichtsanst.  2  (7). 

Ch.  Schweitzer,  Sprichwörter  bei  Hans  Sachs.  ■ — •  s.  abt.  15. 

K.  Pusch,  Über  S.  Franks  Sprichwörtersammlung.  —  s.  abt.  15. 

373.  K.  Wagner,  Sprichwörter  und  sprichwörtliche  redens- 
arten in  Rudolstadt  und  dessen  nächster  Umgebung,  gesammelt 
und  nach  Sprichwörtern  alphabetisch  geordnet,  progr.  [1894  no.  721.] 
Rudolstadt.     43  s.  4°. 

L-Z.     die  erste  hälfte  der  arbeit  erschien  1882. 

374.  K.  E.  Haase,  Sprichwörter  aus  der  grafschaft  Hohn- 
stein.    Am  urquell  5,  255 — 257. 

vgl.  jsb.  1892,  10,  470. 

375.  J.  R.  Bunker,  Heanzische  Sprichwörter.  Ethnologische 
mitt.  aus  Ungarn  3,  287 — 291.     (Deutsche  in  Westungarn.) 

376.  (Volkskundliche)  parallelen  und  bemerkungen.  ebd.  3, 
291—294. 

kleinere  mitteilungen  über  Sprüche  und  reime  aus  Schleswig- 
Holstein,  Elberfeld,  Westpreussen. 

377.  W.  Borchardt,  Die  sprichwörtlichen  redensarten.  — 
vgl.  abt.  4,  29.  —  rec.  O.  Lyon,  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  862—864 
(gründliche  und  vorzügliche  bearbeitung);  De  Cock,  Volkskunde 
7,  90. 

378.  A.  Richter,  Deutsche  redensarten.  —  vgl.  abt.  1,13.  4,30. 
rec.  Matthias,  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  202  f. 


192  X.    Mythologie  und  Volkskunde. 

379.  Heinr.  Merkens,  Bezeichnungen  der  trunkenheit  in  der 
spräche  des  volkes.     Am  urquell  5,  27 — 30.    51 — 53. 

Volkswitz. 

380.  R.  Eckardt,  Allgemeine  Sammlung  niederdeutscher 
rätsei,  nebst  einigen  anderen  mundartlichen  rätselaufgaben  und  auf- 
lösungen.     Leipzig,  A.  Weigel.     VIII,   136  s.   1,50  m. 

rec.  J.  Zupitza,  Arch.  f.  n.  spr.  93,  172.  K.  Weinhold, 
Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  224.  —  vgl.  abt.  17,  44. 

381.  Asmus,  Biblische  rätsei  aus  Pommern.  Am  urquell 
5,  20.    229  f. 

382.  Schmitz,  Das  scherzrätsel  aus  Tirol.  Zs.  f.  d.  d.  u. 
8,  197. 

383.  K.  E.  Haase,    Zum  flohrätsel.     ebd.  8,  547. 

384.  A.  Englert,  Zu  den  nd.  rätseln,     ebd.  8,   600  f. 

385.  H.  Menges,  Zu  den  volksrätseln.     ebd.  8,  849. 

386.  O.  Brenner,  Denkt  das  volk  über  seine  spräche  nach? 
ebd.  8,  258. 

387.  M.  Hoferer,  Das  ist  eine  andere  art  von  krebsen, 
ebd.  8,  850. 

388.  O.  Heilig,  Ortsneckereien  und  Schildbürgergeschichten. 
Alemannia  22  (3)  276—279. 

J.  Bolte,  Zwei  flugblätter  von  den  sieben  Schwaben.  —  vgl. 
oben  10,  63. 

389.  Paul  Quilling,  Humoristisches  allerlei  aus  Sachsen- 
hausen, mit  einem  anhang:  sagen  aus  Sachsenhausen,  vierte  aufl. 
Frankfurt  a.  M.,  Selbstverlag  des  Verfassers.     112  s. 

der  wert  dieser  Sammlung  für  die  Volkskunde  ruht  in  dem 
humoristischen  allerlei,  das  charakteristische  typen  des  Frankfurter 
Volkslebens  zeichnet,  wie  denn  überhaupt  das  interesse  der  volks- 
kundenforschung  sich,  nicht  nur  dem  dorfleben,  sondern  auch  dem 
in  den  städtischen  Verhältnissen  sich  besonders  ausgestaltenden 
volksieben  zuwendet,  die  'sagen  aus  Sachsenhausen'  sind  metrisch 
und  novellistisch  verarbeitet. 

390.  Paul  Sartori,  Sondersprachen.  Am  urquell  5,  23 — 26; 
72—  74. 

über  Sondersprachen  der  götter,  geister,  tiere,  geheime  gesell- 
schaften  u.  s.  w.  im  Volksglauben,  mit  beispielen  besonders  aus  dem 
deutschen  Volksglauben. 


XI.   Gotisch.  193 

391.  S.    Krauss,    Geheime    sprachweisen,      ebd.    5,    74 — 78. 
155—157;  193  f. 

392.  A.    Treichel,    Zungenübungen    aus    Preussen  II.    ebd. 
5,  122— 12G;  144-148;  180—182;  222—224. 

393.  H.  A.  Carstensen,  A-B-C  spiel,    eine  umfrage.  5,  114; 
192;  290.     kleine  mitteilungen  v.  A.  Treichel  u.  a. 

394.  A.  Brunk,  Tierstimmen  im  volksmunde.  ebd.  5,  31 — 33; 
53 — 57.     meistens  beitrage  aus  Pommern. 

395.  M.  Höfer,  Volksnamen  der  tiere.  —  vgl.  abt.  5,  29. 
A.Schullerus(no.  1-271,389— 394).  J.  B ölte  (no.  272— 388). 


XI.    Gotisch. 

1.  J.  Wright,  A  primer  of  the  gothic  language.  Oxford,  Cla- 
rendon press  1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  11,  1.  —  angez.  von 
M.  Boediger,  Litztg.  1894  (10)  (warme  empfehlung).  —  von 
W.  Streitberg,  Anz.  f.  idg.  alt.  3  (1)  17  (gelobt). 

2.  W.  Streitberg,  Ost-  und  Westgoten.  Idg.  forsch.  4, 
300—309. 

erweist  die  bezeichnung  Ost-  und  Westgoten  als  einen  seit 
Jordanes'  zeit  mitgeschleppten  irrtum.  Wisigothae,  Visi  oder  Vesi 
wird  durch  vergleichung  mit  Wisugart,  Wisirlh  auf  ai.  väsu,  gr. 
tvg  zurückgeführt,  der  name  der  Ostrogoten  wird  mit  Ostern,  ai. 
usär  'leuchtend'  in  Verbindung  gebracht,  den  beschluss  macht  der 
versuch  den  a-umlaut  von  u  auf  grund  der  namen  der  Gothones, 
Gutones  als  gemeingermanisch  zu  erweisen. 

3.  H.  Paul,  Got.  ai  vor  r.     Idg.  forsch.  4,  334  f. 
wendet  sich  gegen  Johannes  Schmidts   ansieht,    dass  in  hiri, 

hirjats,  hirjip  i  vor  r  erhalten  sei,  weil  der  accent  auf  der  schluss- 
silbe  stehe,  und  sucht,  nach  einer  kurzen  übersieht  über  die  Schick- 
sale von  e,  i,  U  vor  r  in  unbetonten  silben,  in  der  natur  des 
i  und  ;  der  zweiten  silbe  den  grund  für  die  singulare  erscheinung. 

4.  B.  Loewe,  Gotisch  und  alanisch.    Idg.  forsch.  3  (1)  146  f. 
weist  aixf  die  engen  beziehungen  hin,  die  zwischen  den  Goten 

und  Alanen  bestanden,  und  erklärt  got.  ahahs  als  lehnwort  aus  dem 
alanischen    auf   grund    des   ossetischen,     anderseits   sucht   er   zwei 
ossetische  Wörter  als  entlehnungen  aus  dem  gotischen  zu  erklären. 
Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     XVI.    (189).)  13 


194  XII.    Skandinavische  sprachen. 

im  Idg.   anz.  3  s.  170  wird  nachgetragen,  dass  die  vergleichung  von 
ahaks  mit  dem  ossetischen  schon  älter  ist. 

5.  Gr.  vander  Waals,  Skeireins  aivaggeljons  hairh  Johannen. 
Leiden,  E.  J.  Brill  1892. 

vgl.  jsb.  1893,  11,  4.  —  angez.  von  M.  H.  Jellinek,  Anz.  f. 
d.  a.  20  (2)  148 — 162.  giebt  zu  einer  reihe  schwieriger  stellen  teils 
erklärungsversuche,  teils  conjecturen,  darunter  recht  gewagte. 

6.  V.  E.  Mourek,  Syntaxis  slozeny'ch  vet  v  gotstine.  =  Boz- 
pravy  eeske,  akademie  cisare  Erantiska  Josefa  pro  vedy,  slovesnost 
a  umeni  v  Praze.  rocnik  II.  trida  III  eislo  1.  v  Praze,  näkladem 
eeske  akademie  cisare  Erantiska  Josefa  pro  vedy,  slovesnost  a 
umeni  1893.  —  Syntax  des  zusammengesetzten  satzes  im  gotischen. 
Abhandlungen  der  böhmischen  kaiser  Franz-Joseph-akademie  für 
Wissenschaft,  litteratur  und  kunst  in  Prag,  jahrg.  U,  abt.  III  no.  1. 
Prag,  im  verlag  der  böhm.  kaiser  Eranz-Joseph-akademie  für 
Wissenschaft,  litteratur  und  kunst.     1893.    IX  u.  334  s.    4°. 

wie  eine  frühere  auf  Wulfila  bezügliche  Untersuchung  Moureks 
(jsb.  1891,  11,  10)  giebt  auch  diese  in  erschöpfender  Vollständig- 
keit das  ganze  material,  auf  das  ihr  thema  hinweist,  und  zwar  in 
einer  höchst  umsichtigen,  alle  seiten  der  sache  liebevoll,  klar  und 
methodisch  darstellenden  entwickelung.  bei  der  Seltenheit  ähn- 
licher syntaktischer  Studien  und  bei  dem  fehlen  hervorragender 
muster  grade  für  die  behandlung  des  zusammengesetzten  satzes, 
verdient  die  arbeit  mit  ihrer  Übersichtlichkeit  und  Vollständigkeit 
die  wärmste  empfehlung,  namentlich  auch  als  muster  für  Unter- 
suchungen ähnlicher  art.  in  dankenswerter  weise  hat  der  vf.  auf 
den  letzten  49  seiten  durch  einen  vollständigen  auszug  in  deut- 
scher spräche  das  werk  auch  weiteren  kreisen  zugänglich  gemacht. 
—  angez.  von  R.  Heinzel,  Anz.  f.  d.  altert.  20  (2)  140 — 144,  der 
den  inhalt  in  kürze  angiebt  und  im  weseutlichen  der  methode  und 
den  ergebnissen  zustimmt.  Eelix  Hartmann. 


XII.   Skandinavische  sprachen. 

Bibliographie. 

1.  E.    H.    Lind,    Bibliografi    för    är    1892.      Ark.    f.    n.    fil. 
10  (3)  354—385. 

2.  E.    H.    Lind,     Svensk     literaturhistorisk    bibliografi     13. 
1892  ock  1893.     Samlaren  15. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  195 

3.  D.  Andersen,  Nordgermanisch.  Anz.  d.  idg.  forsch.  4, 
116—123. 

4.  Nordisk  bokhandlertidende.  1894.  hrg.  von  J.L.Lybecker. 
56  no.     Kopenhagen.     3  kr. 

5.  Norsk  bokhandlertidende  udg.  af  den  norske  bokhandler- 
forening  ved  M.  W.  Feilberg.  15.  aarg.  no.  25 — 46,  16.,  1 — 24. 
Kristiania.     3  kr. 

6.  Svensk  bokhandelstidning.  1894.  hrg.  von  Isid.  Adolf 
Bonnier.     52  no.     Stockholm.     4  kr. 

7.  Nya  bokhandelstidningen.  7.  arg.  52  no.  Stockholm, 
Seelig  &  co.     4  kr. 

8.  J.  Vahl,  Dansk  bogfortegnelse  1881 — 1892.  Kopenhagen, 
Gad.     33  kr. 

9.  Kvartalskatalog  over  norsk  litteratur  udg.  af  den  norske 
boghandlerforeningen  ved  en  komite.  2.  aarg.  Kristiania,  durch 
Jac.  Dybwad.     1  kr. 

10.  Norsk  bogfortegnelse  for  1892.  utg.  af  universitets 
bibliotheket  i  henhold  til  lov  af  20.  juni  1882.  med  et  syste- 
matisk  register.  udarbeidet  af  underbibliothekar  A.  Kjasr.  120  s. 
Kristiania  in  komm,  bei  Aschehoug  &  co.     2  kr. 

t 

11.  Olafur  Daviösson,  Islandsk  bogfortegnelse  1893.  Nor- 
disk boghandlertidende  1894  (43)  286—287. 

12.  Kr.  Setterwall,  Bibliographie  der  1894  erschienenen 
werke  zur  schwed.  geschieh te.    Hist.  tidskr.  (svensk)  15  (1)  183 — 202. 


12a.  Sveriges  offentliga  bibliothek.  Stockholm.  Upsala.  Lund. 
Göteborg.  accessionskatalog  1893.  utg.  af  kongl.  bibliotheket 
genom  E.W.  Dahlgren.  372  s.  Stockholm,  Samson  &  Wallin.   1  kr. 

Zeitschriften.     Sammelwerke. 

13.  Arkiv  för  nordisk  filologi,  utg.  under  medvärkan  av 
S.  Bugge,  G.  Cederschiöld,  F.  Jönsson,  K.  Kälund,  N.  Linder, 
A.  Noreen,  G.  Storm,  L.  Wimmer  genom  A.  Kock.  11.  bd.  (n.  f. 
7.  bd.).  Lund,  Gleerup  u.  Leipzig,  Harrassowitz.  jährl.  (4  hefte). 
6  kr.  =  8  m. 

14.  Aarb0ger  for  nordisk  oldkyndighed  og   historie.     udg.  af 

13* 


196  XII.    Skandinavische  sprachen. 

det  kongl.  nordiske  oldskrift-selskab  1894.  2.  raekke  9.  bd.  Kopen- 
hagen, bei  Gyldendal  in  komm,     jährl.  (4  hefte).     4  kr. 

15.  Nordisk  tidsskrift  for  filologi.  redig.  af  K.  Hude. 
3die  rsekke.  2.  bd.  3. — 4.  heft.  Kopenhagen,  Gyldendal.  heft  1, 
25  kr. 

16.  Nordisk  tidskrift  för  vetenskap,  konst  och  industri,  utg. 
af  Letterstedtska  föreningen.  redigerad  af  0.  Montelius  under 
medvserkan  af  C.  M.  Guldberg  och  Jul.  Lange.  Stockholm,  Nor- 
stedt  &  söner.     Jahrg.  (8  hefte)  10  kr. 

17.  Finsk  tidskrift  för  vitterhet,  vetenskap,  konst  och  politik 
under  medvärkan  af  G.  Estlander,  J.  Ahrenberg  m.  fl.  utg.  af 
F.  Gustafsson  och  M.  G.  Schybergson.  Stockholm,  Sam- 
son  &  Wallin.     jährlich  (12  hefte)  12   kr. 

18.  Timarit  hins  islenzka  bökmenntafjelags.  15.  argangur. 
320  ss.    Reykjavik,  i  Isafoldarprentsmiöju. 

19.  Huld,    safn  alpyölegra  frseöa  islenzkra,   ütg.  Hannes  Por- 

steinsson.      Jon     Porkelsson.      Olafur    Daviösson.      Pälmi    Pälsson. 

Valdimar  Asmundsson.  —  4.  bd.  60  s.     Reykjavik,  50  aur. 

inhalt:  1.  Pättur  af  Landa-Hrölfi.  eptir  Gisla  Konraösson. 
eine  apokryphe  saga  von  einem  entdecker  Amerikas ,  der  im  aus- 
gang  des  13.  jahrh.  gelebt  hat.  sie  geht  hauptsächlich  zurück  auf 
die  ärbcek.  des  Espölin.  2.  Hafliöi  bondi  i  Grindavik  (erzählung 
von  einem  bonden,  der  18  jähre  auf  dem  meere  geweilt);  3.  Magnus 

Helgason,  Mannskaöinn  ä  Mosfellsheiöi;  4.  Aradalsööur  (sagen 
von  geächteten  in  gedichtform  von  Jon  Guömundsson  laerSi  aus 
der  1.  hälfte  des  17.  jahrh.);  5.  NähljöÖin;  6.  Sjödraugurinn  i  Kils- 
nesi;  7.  Fjörulalli;  8.  Mariufiskur;  9.  SmalareiÖ;  10.  Athugasemdir 
og  viöaukar. 

20.  Dania.  Tidsskrift  for  folkmäl  og  folkeminder  udg.  for 
Universitets-jubilseets  danske  samfund  afO.  Jespersen  og  K.  Ny- 
rop.     4.  bd.  4  hsefte.     Kopenhagen,  Schuboth. 

21.  Nyare  bidrag  tili  kännedom  om  de  svenska  landsmälen 
ock  svenskt  folklif.  tidskrift  utg.  pä  uppdrag  af  landsmälsförenin- 
garna  i  Uppsala,  Helsingfors  ock  Lund  genom  J.  A.  Lundell. 
51.  u.  52  heft  (bd.  13,  1.  7—11;  bih.  2,  3.).  Stockholm,  Sam- 
son  &  Wallin.  Jahrg.  (im  buchhandel)  4,50  kr.  (f.  mitglieder  3  kr.). 

22.  Svensk  tidskrift.  utg.  af  Frans  von  Scheele.  Upsala. 
jahrg.  (10  hefte)   10  kr. 


i 


XII.   Skandinavische  sprachen.  197 

23.  Svenska  fomminnesföreningens  tidskrift.  9.  bd.  1.  heft. 
110  s.     Stockholm,  Samson  &  Wallin.     3  kr. 

24.  *)Bidrag  tili  kännedom  om  Göteborgs  och  Bohusläns 
fornminnen  och  historia  utg.  pa  foranstaltande  af  länets  forn- 
mhmesföreiiing  20.  heft  (5.  bd.  3.  heft)  s.  187—318  u.  19  taf., 
3  karten.     Göteborg  1893.     5  kr. 

25.  Meddelanden  frän  Göteborgs  och  Bohuslänsfornminnes- 
förening  I.  1.  heft.     84  s.     Göteborg  1893. 

26.  Meddelanden  af  Gestriklands  fornminnesförening.  38  s. 
Gene  1893. 

27.  Vestergötlands  fornminnesförenings  tidskrift.  utg.  afF.  Ödj- 
berg.  6.  u.  7.  heft,  128  u.  19  s.,  22  tafeln.  Stockholm  1893. 
6  kr. 

28.  Finländska  bidrag  tili  svensk  spräk-och  folklifsforskning 
utg.  af  Svenska  landsmalsföreningen  i  Helsingfors.  (utg.  med  bidrag 
frän  svenska  literatursällskapet  och  consistorium  academicum  vid 
kejs.  Alexanders-universitetet.     318  ss.    8°.  Helsingfors.     5  m. 

inhalt:  b'ericht  über  die  schwedische  dialektvereinigung  in 
Finnland  von  1874 — 1894,  ihre  mitglieder,  Schriften,  ihre  bibliothek; 
0.  Freudenthal:  ekki  lyf  (Reginsm.  9)  findet  sich  auch  noch  im 
nyländischen  =  nicht  im  geringsten;  F.  Gustafs son  weist  auf 
die  ausspräche  und  den  Sprachgebrauch  der  hülfsverba  und  einiger 
praeterito-praesentia  im  schwedischen  in  Finnland  hin,  wo  sich 
der  Sprachgebrauch  von  dem  im  mutterlande  unterscheidet; 
J.  Klockars  berichtet  von  der  bedeutung,  die  noch  heute  die 
schwarzbücher  in  Finnland  haben,  mit  deren  hülfe  die  geistlichen 
die  umgehenden  toten  zur  ruhe  bringen;  E.  Lagus:  die  melodie 
des  finnischen  Volksliedes  hat  grosse  ähnlichkeit  mit  der  des 
germanischen.  A.  Heikel  erörtert  die  Wortfolge  in  der  schwed. 
Sprache,  F.  Hultman  den  w-umlaut  das  a  im  ostnordischen, 
H.  Pipping  giebt  die  resultate  seiner  fonautografischen  Studien, 
F.  Hultman   einen    überblick   über   die   ostschwedischen    dialekte. 

29.  Antiqvarisk  tidskrift  för  Sverige.  utg.  af  kong.  vitter- 
hetshistorie  och  antiqvitetsakademien  genom  H.  Hildebrand. 
13  (1),  15,  2.  80,  112  s.  Stockholm,  Wahlström  &  Widstrand. 
1  u.  1,50  kr. 

i 

30.  Arbök  hins  islenzka  fornleifafjelags.  48  s.,  5  tafeln.   Reyk- 

J  avik. 


*)  Die  Zeitschriften  der  provinzialaltertumsvereine    standen  mir  nicht    zur 
verfugung,  no.  24 — 27  sind  aus  Linds  bibliografi  för  1893  im  Ark.  f.  n.  fil. 


198  XII.    Skandinavische  sprachen. 

inhalt:  Brynjulfur  Jons  so  n,  Rannsöknir  i  ofanveröu  Arness- 
bingi  1893  (Mäshöll,  Hagagaröur,  Skalholt,  hoftöft  i  Uthliö, 
lögrjetta  i  Haukadal,  hoftöft  i  Pjalli,  ArnesspingstaSurinn  forni, 
Brunahaugr,  Helgahvall;  —  ders.,  Rannsöknir  i  Skaptafellsj)ingi 
1893  (LeiÖvöllur,  Hildishaugur,  KirkjugölfiÖ) ;  —  ders.  Rannsöknir 
i  Rangärpingi  1893.  (rörsmörk,  hoftöft  (?)  i  FljötskliQ,  ringskälar) ; 
—  Grafletur  ä  legsteinum  (i  Skälholti,  BrseÖratungu,  ä  Hüsafelli);  — 

Grettisbasli  i  Sökkölfsdal;  —  Pälmi  Pälsson,  Likneski  Olafs 
konungs  hins  helga  Haraldssonar;  —  ders.,  Kistuhliö  frä  Hliöar- 
enda;  —  ders.,  Dükur  frä  Höföabrekku. 

31.  Foreningen  tilnorske  fortidsmindesmerkers  bevaring.  aars- 
beretning  for  1893.     184,  19  s.  u.  4  taf.     Kristiania. 

inhalt:  A.  Krefting,  Beretning  om  udgravninger  paa  Stenviks- 
holm  1893;  B.  E.  Bendixen,  Udgravninger  og  unders0gelser  i 
R0ldal;  N.  Nicolaysen,  Udgravninger  i  1893;  Oldsager  indkomne 
1893  til  universetets  samling,  til  Trondhjems  samling,  til  Troms0 
museum,  til  Bergens  museum,  til  Arendals  museum  (1885 — 1893), 
til  Stavanger  museum;  N.  Nicolaysen,  Antikvariske  notiser;  aar- 
beretning  for  1893  fra  den  bergenske  og  trondhjemske  filialafdeling 
und  fra  centralforeningen. 

32.  Historisk  tidskrift  utg.  af  Svenska  histor.  föreningen 
genom  E.  Hildebrand.  14.  arg.  36G,  122  s.  für  die  mitglieder 
5  kr. 

33.  Historisk  tidskrift.  6.  raekke.  udg.  af  den  Danske  histor. 
forening  ved  dens  bestyrelse.  red.  af  C.  F.  Bricka,  foreningens 
secretär.    4.  bd.  3.  heft  (483—813)  und  5.  bd.  1.  heft  (1—273). 

34.  Historisk  tidskrift  udg.  af  den  Norske  historiske  fore- 
ning.    3.  raekke,  3.  bd.  2.  heft.     Kristiania. 

35.  Museum,  tidsskrift  for  historie  og  geografi.  redaktion: 
C.  Brunn,  A.  Hovgaard  og  P.  P.  Rist.  1894.  1.— 2.  halvbind. 
Kopenhagen,  Gyldendal.    jährl.  (12  hefte)  9,60  kr. 

35a.  Danske  magazin,  indeholdende  bidrag  til  den  danske 
histories  og  det  danske  sprogs  oplysning.  femte  raekke.  udgivet  af 
det  Kongelige  danske  selskab  for  fpedrelandets  historie  og  sprog. 
3.  bd.     Kopenhagen,  Gyldendal.     8  kr. 

36.  Aarbog  for  dansk  kulturhistorie  1894.  udgiven  af  P.  Bjerge. 
216  s.     Aarhus,  Jydsk  forlagsforretning.     2  kr. 

37.  Samlinger  til  jydsk  historie  og  topografi  udg^^af  Jydske 
historisk-topografiske  selskab.  2.  rsekke.  4.  bd.  1.  u.  2.  heft. 
116  u.  128  s.     Aalborg,  Schultz.     1,80  u.  2  kr, 


XIT.    Skandinavische  sprachen.  199 

38.  Ymir.  tidskrift  ug.  af  Svenska  sällskapet  för  antro- 
pologi  och  geografi.  14.  arg.  Stockholm  ,  Samson  &  Wallin. 
jahrg.   8  kr. 

39.  Kulturhistoriska  meddelanden.  quartalskrift  utg.  af 
kulturhistoriska  föreningen  för  södra  Sverige  gen.  G.  J.  Karlin. 
1894.     Lund,  Kulturkist.  fören.     jahrg.  2  kr. 

40.  Samlaren.  tidskrift  utg.  af  Svenska  literatursällskapets 
arbetsutskott.  15.  arg.  1894.  (Skrifter  utg.  af  Svenska  literatur- 
sällskapet  1,   15)     157,  23  s.  Upsala.     4  kr. 

41.  Uppsalastudier  tillegnade  S.  Bugge  pä  hans  60-ära  födelse- 
dag.  —  vgl.  jsb.  1892,  12,  17.  ■ —  ferner  angez.  von  A.  Heusler, 
Litztg.      1894    (5);     von    B.    Kahle,     Litbl.     1894    (5)    145    ff.; 

E.  Svensen,    Histor.    tidskr.    (schwed.)    1893    (4)    93 — 95;    von 

F.  Kauffmann,    Ark.    f.   n.    fil.  11  (4)  309—311;    von  A.  Olrik, 
Nord,  tidsskr.  f.  fil.  3  r.  3  s.  68—74. 

42.  Eestskrift  til  Vilhelm  Thomsen  fra  disciple,  udgivet  i 
anledning  af  hans  femogtyveärige  doctorjubilaBum.  23.  marts 
18G9  —   23.  marts  1894.     368  s.     Kopenhagen,  Gyldendal.     7  kr. 

inhalt,  soweit  er  für  den  jsb.  in  betracht  kommt:  0.  Jes- 
persen,  Om  sub  traktionsdannelser  (1—30);  K.  Nyrop,  Et  afsnit 
af  ordenes  liv  (31 — 58);  A.  Olrik,  Nogle  personnavne  i  Starkad- 
digtningen  (116 — 130);  D.  Andersen,  Om  reduplikationsvokalen 
i  verbernes  perfektf o  rmer  i  de  indoeuropasiske  sprog  (131 — 145); 
E.  Jonsson,  Eremmede  ords  behandling  i  oldnordisk  digtning 
(204 — 229);  N.  Setälä,  Über  einen  gutturalen  nasal  im  ur- 
finnischen (230  —  245);  V.Andersen,  Sammenfald  og  beraring,  et 
bidrag  til  dansk  betydningslgere  (258 — 308);  P.  K.  Thorsen, 
Glidning  og  spring   i  sprogomdannelsen  (309 — 334);  S.  S0rensen, 

Til  sporgsmälet  om  Adityäerne  (355 — 352);  G.  Trier,  Ordet 
'labaris  oprindelse  (353 — 368).  eingehend  von  verschiedenen  re- 
censenten  bespro  chen  in  Nord,  tidsskr.  f.  fil.  3.  r.  3.  (1/2) 
s.  87 — 103;  —  von  A.  Noreen,  Nord,  tidskr.  f.  vetenskap,  konst 
och  industri  1894  (6). 

43.  P.  A.  Munch,  Samlede  afhandlinger  udg.  efter  offentlig 
foranstaltning  af  dr.  G.  Storm.  ny  Subskription  og  prisnedsasttelse. 
12. — 25.  heft.  Kristiania ,  A.  Cammermeyer.  —  forts.  von  jsb. 
1893,  12,  30. 

44.  Porstein  Erlingsson,  Kitsja  nokkurra  ütlendra  böka, 
sem  snerta  Island  og  bokmentir  pess,  1892.  Timarit  h.  isl.  bökmf. 
15,  247—317. 


200  XlL    Skandinavische  sprachen. 

E.  giebt  einen  kritischen  überblick  über  die  1892  erschienenen 
Schriften,  die  die  isländische  religion,  geschichte,  litteratur,  alter - 
tumskunde  betreffen. 


Wörterbücher.     "Wortforschung. 

45.  J.  Fritzner,  Ordbog  over  det  gamle  norske  sprog.  om- 
arbeidet,  foraget  og  forbedret  udgave.  25. — 26.  heft.  (3.  bd. 
s.  481—672)  söttall  —  taJca  f.     heft  je  1,50  kr. 

1. — 22.  heft  sind  etwas  eingehender  besprochen  von  H.  Ge- 
ring, Ark.  f.  n.  fil.  10  (3)  392-397;  ferner  angez.  v.  J.  S.  Thorn- 
ton,  The  academy  1892  s.  274. 

46.  J.  forkelsson,  Supplement  til  islandske  ordb0ger. 
tredje  samling.  8.  og  9.  heft.  s.  561 — 720.  klökkvi  —  mötsögn.  — 
forts.  von  jsb.  1893,  12,  35. 

47.  L.  Larsson,  Ordförrädet  i  det  älsta  islänska  hand- 
skrifterna,  lexikaliskt  och  gramatiskt  ordnat.  —  vgl.  jsb.  1891, 
12,  33.  —  ferner  angez.  von  A.  Heusler,  Arch.  f.  d.  stud.  d.  n. 
spr.  92  (3/4). 

48.  O.  Kaikar,  Ordbog  til  det  seldre  danske  sprog  (1300— 
1700).  trykt  paa  Carlsbergfondets  bekostning  iffllge  foranledning 
af  Universitets-jubilfets  danske  samfund.  22.  heft.  3.  bd.  s.  113 — 
192.   mcelkbubbert  —  nat.    2,50  kr.  —  forts.  von  jsb.  1893,    12,  44. 

49.  K.  F.  So  der  wall,  Ordbok  över  svenska  medeltidsspräket. 
14.  heft  2.  bd.    s.  233—328.    6  kr.  —  forts.  von  jsb.  1892,  12,  6. 

50.  H.  Ross,  Norsk  ordbog.  tillseg  til  'Norsk  ordbog'  af 
Ivar  Aasen.  13. — 14.  heft.  s.  769 — 896.  streekafßrkf  —  vedrßusu. 
Christ,  og  KJ0benhavn,  A.  Cammermeyer.  heft  je  70  öre.  —  forts. 
von  jsb.  1893,  12,  75. 

51.  H.  F.  Feilberg,  Bidrag  til  en  ordbog  over  jyske  almues- 
mäl.  udg.  af  Universitets-jubilseets  danske  samfund.  11.  und  12.  heft 
2.  bd.  s.  1—128.  J  —  kirkegard.  4  kr.  —  forts.  v.  jsb.  1893,  12,  99. 
der  erste  band  angez.  The  academy  1894,   1171. 

52.  Ordbok  öfver  svenska  spräket  utg.  af  Svenska  akademien. 
2.  heft.  s.  113 — 272.  afbilding  —  afkläda.  Lund,  G-leerup. 
heft  1,50  kr.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  37.  heft  1  angez.  von 
E.  Brate,  Nord,  tidsk.  f.  vetensk.  1894  (1)  59—63;  von  Fr.  Wulff, 
Svensk  tidskr.  1893  (18/19)  591—601;  von  J.  Vising,  Göteborgs 
handels-och  sjöfarts  tidning  1894  (5.  sept.);  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl. 
1894  (19)  681. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  201 

53.  G.  Cederschiöld,  Om  de  senast  framställda  fordrin- 
garna  pä  en  historisk  ordbok.  (inbjudning  tili  den  högtidlighet 
med  hvilken  Göteborgs  högskola  kommer  att  fira  trehundrade 
ärsdagen  af  Gustaf  II.  Adolfs  födelse.)  Göteborg,  Göteborgs 
handelstidnings  aktiebolags  tryckeri.     41  s. 

enthält  bemerkungen  zur  geschichte  des  grossen  schwed. 
Wörterbuchs  und  giebt  eine  kritik  von  Pauls  Vortrag:  Über  die 
aufgaben  der  wissenschaftlichen  lexikographie. 

54.  F.  Tamm,  Etymologisk  svensk  ordbok.  3.  heft. 
s.  129— 17G.  falaska  —  fräknar.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  43. 
heft  1  ist  angez.  von  F.  Holthausen,  Anz.  f.  d.  a.  20  (4) 
399—400. 

55.  J.  A.  Lundell,  Svensk  ordlista  med  reformstavning  ock 
uttalsbeteckning.  —  vgl.  jsb.  1893,  12,  41.  anerkennend  be- 
sprochen von  G.  Morgenstern,  Anz.  d.  idg.  forsch.  4,  51 — 52; 
von  L.  Larsson,  Ark.  f.  n.  fil.  10  (4)  311—314. 

56.  E.  Wenström  och  O.  Jeurling,  Svenska  spräkets  ord- 
förräd  eller  80  000  inhemska  och  främmande  ord  och  namn  med 
öfversättningar  och  förklaringar  jämte  uttalsbeteckning  och  accen- 
tuering  enligt  Sv.  akademiens  ljudenligaste  stafsätt.  ny  oförändrat 
uppl.     1.  heft     192  sp.     Stockholm,  Skoglund.     25  öre. 

57.  G.  Rosenb erger,  Tysk-svensk  ordbok.  (Deutsch-schwe- 
disches Wörterbuch.)    Stockholm,  Norstedt  &  söner.    15,  283  s.    3  kr. 

58.  F.  Schulthess,  Fransk-svensk  ordbok.  (Dictionnaire 
francais-suedois.)     Stockholm,   Norstedt  &  söner.     23,  338  s.    3  kr. 

59.  E.  Wenström,  Engelsk-svensk  ordbok.  (English-swe- 
dish  dictionary.)    Stockholm,  Norstedt  &  söner.  3,  464  s.    3,50  kr. 

60.  J.  Brynilden,  Tysk-norsk  (dansk)  ordbog.  1. — 2.  heft. 
s.  1 — 96.  a  —  austrägler.  Kristiania,  Alb.  Cammermeyer.  heft 
35  öre. 

das  Wörterbuch  ist  in  erster  Knie  für  norwegische  schulen  be- 
stimmt und  zwar  zum  gebrauche  bei  der  lektüre  deutscher  werke, 
doch  dürfte  es  auch  dem  Deutschen  zu  statten  kommen,  wenn  er 
Norwegen  bereist,  da  auch  speziell  dänische  Wörter  und  Wen- 
dungen aufnähme  gefunden,  lässt  sich  der  unterschied  zwischen 
dem  dänischen  in  Dänemark  und  dem  in  Norwegen  in  bezug  auf 
Wortschatz  leicht  erkennen. 

61.  J.  K.  Qvigstad,  Nordische  lehnwörter  im  Lappischen. 
(Christiania,    Videnskabs-selskabs   forhandlinger   for    1893.    no.    1.) 


202  XII.    Skandinavische  sprachen. 

357    s.    u.    8   s.    zusätze    und    nachtrage    aus    Pasvik.      Christiania, 
Dybwad  in  komm. 

Q.  giebt  zunächst  eine  einteilung  der  lappischen  spräche  in 
die  4  hauptdialekte  (russisch  -  lappisch  auf  der  halbinsel  Kola, 
enare-lappisch  in  Enare  in  Finnland ,  finnmarkisch  -  lappisch  in 
Norwegen  und  dem  nördlichsten  teile  Schwedens,  und  schwedisch- 
lappisch in  Nordschweden),  darauf  folgt  eine  eingehende  laut- 
lehre  der  nord.  lehnwörter ,  woran  sich  das  umfangreiche  alpha- 
betische Verzeichnis  derselben  schliesst.  ■ —  angez.  von  H.  W — r, 
Lit.  cbl.  1894  (30)  1070. 

G2.  A.  Edelfeld,  Liste  des  mots  francais  employes  dans  la 
langue  suedoise  avec  une  signification  detournee.  Mem.  soc.  neo- 
phil.  ä  Helsingfors  I.     Helsingfors,  Waseninska.     360  s. 

63.  E.  Tamm,  Einige  slavische  Wörter  im  schwedischen. 
Idg.  forsch.  4.  395—397. 

schw.  besman  'schnellwage'  =  russ.  bezmen;  schw.  bulvan 
'nachgemachter  lockvogel' =  russ.  bolvan;  lodja  'das  lastboot' =  russ. 
lodija;  pasma  f  und  pasman  n.  'gebinde  garn'  =  slav.  pasmo; 
prestav  'marschall'  =  russ.  pristav  'aufseher';  toTk  'dolmetschter  = 
russ.  tollet))  torg  'markt'  =  russ.  torgh;  tulubb  'pelz'  =  russ.  tulup; 
liibiika  'leichter  schütten'  =  russ.  hibitha;  lave  'wandfeste  bank', 
aitnorw.  laß,  'tenne,  scheune'  =  russ.  lava  'bank';  loka  f  'kummet'  = 
russ.  luh  'bogen';  sjubb  'waschbar'  =  slav.  suba  'pelz';  väska  'hänge- 
tasche'  =  poln.  ivacek. 

64.  F.  Jönsson,  Eremmede  ords  behandling  i  oldnordisk 
digtning.     Eestskrift  til  Villi.  Thomsen  s.  204—229. 

einsilbige  fremdwörter  haben  durchweg  langen  vokal  vor  un- 
mittelbar darauf  folgendem  konsonant;  in  zweisilbigen  Wörtern  ruht 
der  hauptton  auf  der  1.  silbe,  und  diese  ist  in  der  regel  lang,  die 
2.  ist  dagegen  immer  kurz,  wenn  sich  die  endung  der  endung 
heimischer  Wörter  anschmiegt,  dreisilbige  fremdwörter  haben  in  der 
regel  zwei  betonte  und  eine  unbetonte  silbe;  letztere  steht  ent- 
weder zwischen  den  beiden  betonten  oder  nach  ihnen;  bei  den 
Wörtern  auf  üs  scheinen  zwei  silben  den  nebenton  gehabt  zu  haben, 
viersilbige  fremdwörter  haben  entweder  den  typus  -^  x  -£-  x  oder 
-^  |  -*-  x  -v-.  in  bezug  auf  flektion  bequemen  sich  die  meisten 
fremdwörter  der  altisländischen  flektion  an ,  nur  wenige  behalten 
ihre  ursprüngliche. 

65.  F.  L äff ler,  Om  de  östskandinaviska  folknamnen  hos 
Jordanes.  förberedande  meddelande.  Bidr.  tili  känned.  om  sv. 
landsm.  13  (9).     14  s. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  203 

Jordanes  Getica  kap.  3:  Adogit  wahrscheinlich  ein  lappischer 
stamm,  nachdem  Jordanes  die  Suehans  (d.  i.  Svear)  angeführt, 
geht  er  in  aufzählung  der  einzelnen  stamme  an  der  küste  des 
schwedischen  festlands  südwärts,  die  Theustes  =  die  bewohner 
von  Tjust  im  nördlichen  bezirke  von  Kalmar;  Vagoth  —  *  Väggotans 
'Gotländer';  die  Bergio  wohnten  im  südlichen  Smaland  und  Ble- 
kingen,  Hallin  ist  das  südliche  Hailand,  Liothida=Hj6^pj6h  ist  Lodde 
als  volksname,  das  noch  in  Löddea,  Löddeköpinge  in  Schonen 
fortlebt.  —  es  folgen  dann  die  diesen  stammen  benachbarten, 
deren  angriffen  jene  immer  ausgesetzt  waren:  Ähelmil  (?),  Finnaithce 
sind  die  bewohner  von  Finweden  im  südöstlichen  Smaland,  die 
Fervir  die  vom  nördlichen  Halland  und  südlichen  Vestgötaland 
(vgl.  den  heradsnamen  Fjäre),  die  Gauthigoth  sind  die  Goten  spec. 
die  Vestgöten.  —  die  Mixi,  Evagre,  Otingis  dunkel,  es  folgen  dann: 
die  Ostrogoth  (in  Ostgötaland),  Baumaricüe  in  Raumarike,  die 
Bagnaricii  in  Ränrike,  die  Finni,  Vinoviloih  (?),  die  Suetidi 
(Schweden),  Dani  (Dänen),  von  hier  geht  dann  Jordanes  Schilde- 
rung ganz  nach.  Norwegen. 

66.  A.  Erdmann,  Om  folknamnen  Götar  och  Goter.  —  vgl. 
vgl.  jsb.  1891,  12,  14.  —  angez.  von  F.  Holthausen,  Litbl.  15 
(8)  249. 

07.  E.  T.  Kristensen,  Jyske  stedsnavne.  Jylland  (maa- 
nedsskr.)  1892,  s.  296—298. 

68.  E.  Hellquist,  Anmärkningar  om  nägra  nordiska  och 
västgermanska  djurnamn.  (Upsala  universitets  ärsskrift  1894.) 
18  ss.     Upsala. 

68a.  G.  Djurklou,  Om  vedernamn  och  känninganamn  i 
äldre  och  nyare  tider.  Svenska  fornminnesför's  tidskr.  9  (1) 
27—43. 

69.  F.  Dyrlund,  Tre  ordforklaringer  m.  m.  Ark.  f.  n.  fxl. 
11  (1)  33—63. 

1.  hedagh  =  ethslagh  'eidesbündnis'.  —  2.  hedning  =  hryg- 
ning  'gebräu'.  —  3.  recekning  =  strcehning  'strecke'. 

70.  B.  Delbrück,  Altnord,  febgar  'vater  und  söhn',  im 
'Festgruss  an  Rud.  von  Roth  zum  doktorjubiläum  24.  aug.  1893  von 
seinen  freunden  und  schülern.'    Stuttgart,  Kohlhammer. 

fe&gar  erinnert  an  die  vedisch  eliptischen  duale  wie  miträ 
'Mitra  und  Varuna'.  das  germanische  hat  also  den  dvandva-typus 
gehabt. 

71.  Eirikr  Magnüsson.  Kvett.  Ark.  f.  n.  fil.  11  (1) 
93—95. 


204  XII.    Skandinavische  sprachen. 

Jcvett,  neuisl.  kvetti,  das  Fritzner  in  seinem  ordbog  nicht  auf- 
genommen hat,  ist  ein  altes  wort,  dessen  älteste  bedeutung  'fleisch 
im  allgemeinen'  ist  (=  kjQt). 

72.  A.  Kock,  Anmärkningar  om  nägra  svenska  ord.  Bidr. 
tili  känned.  om  sv.  landsm.     13  (8)  11  s. 

altschw.  frydhe  'lied'  ist  die  Verschmelzung  eines  deutschen 
lehnwortes  (freude)  mit  heimischem  fradhe  (==  isl.  frcepi).  —  humpa 
'verfälschen', plumpa  'verdünnen'  sind  deutsche  lehnwörter,  molma  = 
deutsch  'zermalmen',  nyckia  bei  Stjernhielm  bedeutet  wie  das  norw. 
nykkja  'heftel';  tomtebolycko,  ist  volksetymol.  Umbildung  aus  tompt 
och  ho  lyckas  skal  'glück  auf  dem  neuen  grund  und  boden!'  —  für 
mon  oder  mun  (1.  und  3.  prs.  sg.  vom  isl.  inf.  mono)  trifft  man 
im  altschwed.  oft  die  zweisilbigen  formen  mona,  mana,  maane, 
ebenfalls  öfters  in  dialekten;  sie  stehen  namentlich  in  fragesätzen. 
dies  -a,  -e  ist  wohl  altschw.  ä,  e,  isl.  ei  =  'immer,  wohV. 


Sprachgeschichte.     Grammatik.     Dialekte.     Metrik. 

73.  A.  Noreen,  Abriss  der  urgermanischen  lautlehre  mit  be- 
sonderer rücksicht  auf  die  nordischen  sprachen,  zum  gebrauch  bei 
akademischen  Vorlesungen,  von  dem  vf.  selbst  besorgte  bearbeitung 
nach  dem  schwedischen  original.  Strassburg,  K.  Trübner.  12, 
278   s.    5  m. 

in  diesem  werke  ist  N's.  Utkast  til  föreläsningar  i  urgermansk 
ljudlära  nicht  unwesentlich  erweitert  und  verbessert,  vor  allem 
aber  sind  der  Übersetzung  genaue  Wortregister  beigegeben,  wodurch 
das  buch  erst  allgemein  brauchbar  wird.  —  angez.  von  V.  Henry, 
Rev.  crit.  1894  (40);  von  v.  Helten,  Museum  9  (2);  von 
W.  Streitberg,  Lit.  cbl.  1894  (35)  1260. 

74.  R.  C.  Boer,  De  studie  van  het  oudnoorsch.  antrittsrede. 
Groningen,  Wolters.     31  ss. 

75.  F.  Holthausen,  Altisländisches  elementarbuch.  (Lehr- 
buch der  altisländ.  spräche  I.)  Weimar,  Felber.  197  s.  u.  1  taf. 
3  m. 

das  heftchen  ist  für  anfänger  bestimmt  und  soll  für  den  an- 
fänger  sein,  was  Noreens  altisländ. -norweg.  grammatik  für  den 
fortgeschrittenen  ist.  Noreens  grammatik  wird  auch  zu  gründe  ge- 
legt, leider  findet  sich  darin  auch  wie  bei  Noreen  der  unangenehme 
druckfehler  pessa  (f.  pessi  dat.  sg.  fem.),  ausser  der  laut-  und 
formenlehre  giebt  aber  H.  auch  eine  Zusammenstellung  der  wich- 
tigeren syntaktischen  regeln,     drei  anhänge  geben  einen  überblick 


Xu.    Skandinavische  sprachen.  205 

über  die  geschichte  der  altisländ.  spräche,  die  runenalphabete  und 
die  wichtigeren  hilfsmittel  zur  einführung  in  die  litteratur. 

76.  M.  Nygaard,  Oldnorsk  gramrnatik  til  skolebrug.  4.  ud- 
gave.     Bergen,  Giertsen.     68  s.      1,20  kr. 

77.  A.  Kock,  Studier  i  fornnordisk  grarnmatik.  Ark.  f.  n. 
fil.   11   (2)  117—153. 

1.  K.  verteidigt  abermals  seine  früher  ausgesprochene  ansieht, 
dass  at  aus  pat  hervorgegangen  sei,  doch  hält  er  es  auch  für 
möglich,  dass  es  teilweise  auf  älteres  *hat  (ntr.  zu  liann)  zurück- 
gehen kann.  —  2.  wechselformen  mit  oder  ohne  n.  in  adverb.  und 
pron.  wie  hvergin:  hvergi  ist  n  aus  en  'noch'  entstanden;  altschw. 
cengon  =  cengi-h(on).  —  3  hvarra,  hvarre  ist  zusammengesetzt  aus 
der  fragepartikel  hvar  und  der  partikel  ei,  ä  =  'immer'.  — 
4.  dialektisch  geht  im  isländ.  e  in  as  über  zwischen  vorangehendem 
v  und  folgendem  l  oder  r.  —  5.  im  ostnord.  geht  in  relat.  wenig 
betonten  silben  ce  (e)  vor  gh  in  a  über.  —  6.  in  älterem  schwedisch 
geht  intervokalisch  gh  nach  einem  schwachbetonten  vokal  in  g 
über;  ebenso  ist  intervokalisches  dh  nach  schwachbetontem  vokal 
zu  d  geworden. 

78.  A.  Kock,  Anmärkningar  tili  läran  om  u-omljudet.  Ark. 
f.  n.  fil.  10  (3)  288—354. 

polemik  gegen  Wadsteins  auffassung  des  u-umlautes. 

79.  A.  Kock,  Kritische  bemerkungen  zur  frage  nach  dem 
i-umlaut.     Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  18  (3)  417 — 464. 

K.  wendet  sich  gegen  Wadsteins  auffassung  des  i-umlautes 
(beitr.  17,  412  ff.),  dass  nämlich  der  i-umlaut  in  den  nord.  sprachen 
immer  lautgesetzlich  eingetreten  sei,  wenn  auf  eine  silbe  mit 
hauptaccent  in  urnord.  zeit  ein  vollkommen  unaccentuierter  i-laut 
folgte,  und  dass  dies  sowohl  bei  langem  als  auch  kurzem  wurzel- 
vokal der  fall  sei.  diese  auffassung  sucht  K.  als  irrig  zu  er- 
weisen, wobei  er  Wadstein  den  Vorwurf  macht,  dass  dieser  zu  oft 
orthographische  Schrullen  für  die  lautgesetze  ausgebeutet  habe. 

80.  E.  Wadstein,  Der  umlaut  von  a  bei  nicht  synkopiertem  u 
im  altnorwegischen,  skrifter  utg.  af  Humanistiska  vetenskapssam- 
fundet  i  Upsala  3  (5)     50  s. 

W.  verteidigt  zunächst  gegen  A.  Kock  seine  früher  über  den 
u-umlaut  aufgestellten  regeln  (beitr.  17,  433  ff.)  und  zieht  dann 
aus  einer  grösseren  zahl  altnorweg.  handschriften  die  fälle,  wo  auf 
stammhaftes  a  ein  nicht  synkopiertes  u  des  Suffixes  oder  der 
endung  folgt,  zunächst  stützen  die  beispiele  den  satz,  dass  in 
nicht  hochbetonter  silbe  kein  umlaut  eintritt ,  mag  die  silbe  des 
wort-  oder  auch  des  satztones  entbehren,     eine  besondere  Stellung 


206  XIL    Skandinavische  sprachen. 

nimmt  die  haupths.  der  Barlaamssaga  ein ,  in  der  der  umlaut  in 
kurzsilbigen  stammen  fast  stets  unterlassen  ist,  während  bei  den  lang- 
silbigen  stammen  die  umgelauteten  und  die  unumgelauteten  formen  an 
zahl  fast  gleich  sind,  die  so  gemusterten  hss.  lassen  sich  in  3  Massen 
gruppieren:  1.  die  beispiele  ohne  umlaut  sind  relativ  selten;  2.  die 
umgelauteten  und  nicht  umgelauteten  formen  sind  an  zahl  fast 
gleich;  3.  die  fälle  mit  umlaut  sind  relativ  selten,  dieser  unter- 
schied erklärt  sich  wahrscheinlich  aus  der  Verschiedenheit  der 
dialekte,  in  denen  die  hss.  geschrieben  sind,  die  Ursache  liegt  aber 
in  der  verschiedenen  betonung  in  den  einzelnen  gegenden  Nor- 
wegens. 

81.  J.  Porkelsson,  sen.  Beyging  sterkra  sagnoröa  i  is- 
lensku.  7.  (schluss-)  heft.  s.  481 — 57G  silga  —  pverra.  —  fort- 
setzung  und  schluss  von  jsb.  1893,  12,  72.  —  angez.  von  W.  Car- 
p enter,  Mod.  lang,  notes  10  (2). 

82.  E.  Mogk,  Die  inversion  von  Subjekt  und  prädikat  in 
den  nord.  sprachen.     Idg.  forsch.  4,  388 — 395. 

in  den  älteren  nordischen  sprachen  ist  die  version  von  Subjekt 
und  prädikat  in  hauptsätzen  durchaus  gebräuchlich;  sie  findet  sich 
selbst  bei  runeninschriften.  das  isländische  hat  sie  bis  heute  be- 
wahrt, das  dänische  und  schwedische  dagegen  haben  sie  im  laufe 
der  zeit  abgestossen  wie  das  deutsche. 

83.  A.  Noreen,  Om  tavtologie.  Nord,  tidskr.  f.  vetensk. 
konst  och  ind.  1894  (3)  183—202. 

84.  H.  Falk,  Vanskabninger  i  det  norske  sprog.  Kristiania, 
Cappelen.     0,90  kr. 

85.  H.  Falk,  Sprogets  visne  blomster.  Kristiania,  Cappelen. 
67  s.     1  kr.     (fortsetzung  von  no.  84). 

86.  K.  Knudsen,  Norsk  mälvaekst  fra  1852  ä  regne, 
graensestrid  om  dansk,  dansknorsk  og  folkenorsk.  Kristiania,  in 
komm,  bei  Cammermeyer.     122   s.     1  kr. 

87.  A.  Kock,  Till  fragan  om  akcentueringens  invärkan  pä 
svenskans  vokalisation.  Bidr.  tili  känned.  om  sv.  landsmäl.  13 
(11)  33  s. 

88.  N.  Beckman,  Bidrag  tili  kännedomen  om  1700 — talets 
svenska.  (huvudsakligen  efter  Sven  Hofs  arbeten.)  Ark.  f.  n.  fil. 
11  (2)  154—179.    (4)  213—258. 

ein  Verzeichnis  der  schwed.  grammatiken  und  Wörterbücher 
des  18.  jahrh.  und  eine  laut-,  accent-,  formen-,  wortbildungslehre  so- 
wie eine  kurze  syntax,  die  sich  aus  jenen  Schriften  gewinnen 
lässt. 


III.    Skandinavische  sprachen.  207 

89.  Kr.  Mikkelsen,  Dansk  sproglaere  med  sproghistoriske 
tillseg.  haandbog  for  leerere  og  viderkomne.  udg.  paa  foran- 
staltning  og  med  underst0ttelse  af  ministeriet  for  kirke-  og  under- 
visningsvsesnet.  5.  (schluss-)heft.  s.  3G9 — 466.  Kebenhavn,  Leh- 
mann &  Stage.     1  kr.  —  forts.  von  jsb.   1893,   12,  94. 

mit  dieser  lieferung  ist  das  treffliche  werk  vollendet,  es  ist 
die  erste  wissenschaftliche  dänische  grammatik;  die  einzelnen 
grammatischen  regeln  sind  durch  eine  grosse  anzahl  stellen  aus 
den  Schriftstellern  und  der  Umgangssprache  belegt,  laut-  und 
formenlehre  wird  historisch  verfolgt  und  die  isländisch-norwegische 
spräche  dabei  jederzeit  berücksichtigt,  der  räum  ist  auf  formen- 
lehre, wortbildungslehre  und  syntax  fast  gleich  verteilt.  —  ein- 
gehend besprochen  von  F.  Dyrlund,  Ark.  f.  n.  fil.  11  (n.  f.  7.) 
180 — 208,  hier  sind  auch  manche  sprachgeschichtliche  ergänzungen 
und  berichtigungen  gegeben;  dgl.  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1895 
(20)  729—730;  von  D.  Andersen,  Nord,  tidsskr.  f.  fil.  3.  r.  3  s. 
74—80. 

90.  M.  Matzen,  Modersmaalets  sproglsere,  udf0rligt  og  almen- 
fatteligt  fremstillet.     Kopenhagen   1893.     8,  384  s.     4  kr. 

91.  Sargent,  Grarumar  of  the  dano-norwegian  language.  — 
angez.  The  Athenaeum  no.  3484. 

92.  M.  Kristensen,  Danske  og  svenske  afledninger  pä-  eise. 
Forhandl.  paa  det  4.  nord.  filologmöde,  s.  253 — 260.  Kopen- 
hagen 1893. 

die  endung  der  dän.  und  schwed.  substant.  auf  -eise  ist  nicht 
altes  -sl,  -sla  oder  -sli,  sondern  hat  sich  lautgesetzlich  im  däni- 
schen aus  dem  nnd.  -nisse  entwickelt,  von  Dänemark  kam  dann 
die  endung  nach  Schweden. 

93.  E.  Gigas,  Om  dekorerede  fornavne  paa  dansk.  Dania 
2  (4)  289—294. 

'dekorierte  vornamen'  sind  personennamen  mit  einer  beifügung 
(vorwort) ,  die  die  betreffende  person  näher  beschreiben  oder 
charakterisieren  soll,  diese  sind  nach  alten  und  jungen  Zeugnissen 
alphabetisch  zusammengestellt. 

94.  V.  Andersen,  Danske  studier.  Kopenhagen  1893.  171  ss. 
s.   1 — 53   enthält   einen   abdruck   der   sprachwissenschaftlichen 

Studie  Gentagelsen,  die  zuerst  im  1.  hefte  der  Dania  erschien 
(vgl.  jsb.  1891,  12,  17);  der  übrige  teil  des  buches  behandelt  'den 
ziirlige  stil'  in  der  dän.  dichtung  des  17.  und  18.  jahrh.  und  ent- 
hält eine  reihe  sprachlicher  beobachtungen. 


208  XII.    Skandinavische  sprachen. 

95.  F.  R0nning,  Nogle  strobemserkninger  om  dansk  gram- 
matik.     Kopenhagen,  Schonberg.     IG  s.     0,35  kr. 

96.  0.  Siesbye,  Bemaerkninger ,  fremkaldte  ved  artiklen 
'Sproglige  kuriosa'  i  forste  bind  af  Dania  (vgl.  jsb.  1892,  12,  49.). 
Dania  2  (4)  313 — 332.  —  weitere  bernerkungen  hierzu  geben: 

97.  J.  M.  Jensen,  Sproglige  kuriosa.     ebd.  351 — 354.    und: 

98.  0.  Jespersen   ebd.  354—356. 

99.  0.  Jespersen,  Om  subtractionsdannelser ,  sserligt  pä 
dans  og  engelsk.     Festskrift  til  Vilhelm  Thornsen  s.   1 — 30. 

100.  K.  Nyrop,  Et  afsnit  af  ordenes  liv.  Festskrift  til 
Vilhelm  Thornsen  s.  31—58. 

101.  V.  Andersen,  Sammenfald  og  beroring.  et  bidrag  til 
dansk  betydningslsere.    Festskrift  til  Vilhelm  Thornsen  s.  258 — 308. 

102.  P.  K.  Thorsen,  Glidning  og  spring  i  sprogomdannelsen. 
Festskrift  til  Vilhelm  Thornsen  s.  309—334. 

103.  P.  Lauridsen,  Vort  folks  sydgrsense.  Sonderjydske 
aarb0ger  1893,  s.  28—50,  106—148,  253—289. 

104.  P.  K.  Thorsen,  Sprogarten  pä  Sejer0.  udg.  af  Univer- 
site ts-jubilseets  danske  samfund.  3.  (schluss-)heft.  s.  121 — 210.  — 
forts.  von  jsb.  1889,  12,  69.  enthält  neben  dem  register  ein  aus- 
führliches Verzeichnis  der  nur  auf  Sejer0  bekannten  worte  und  eine 
aufzählung  derjenigen  der  dän.  Schriftsprache,  die  der  dialekt 
nicht  kennt. 

105.  H.  Vendell,  Ordbok  öfver  Pedersöre  -  Purmomälet  i 
Österbotten.     Helsingfors.     7,   524  s. 

106.  Amund  B.  Larsen,  Lydlseren  i  den  solorske  dialekt, 
isser  i  dens  forhold  til  oldsproget.  Kristianias  videnskabets 
skrifter.  II.  hist.-filos.  Masse  1894.  no.  4.  Kristiania,  in  komm, 
bei  Dybwad.     176  s. 

107.  E.  v.  d.  Recke,  Grundtreek  af  den  danske  verslaere. 
Kopenhagen,  Gyldendal.     0,35  kr.     16  s. 

108.  F.  Wulff,  Om  rytm  och  rytmicitet  i  värs  samt  nägra 
ord  om  alexandrinen  och  knittelvärsen.  Forhandl.  paa  det  4.de 
filologmode  i  Kabenhavn  1892     s.  164—192. 

109.  R.  von  Krämer,  Svensk  metrik  pä  grundvalen  af  musi- 
kens  rytmik  och  med  belysning  hemtad  frän  andra  spräks  vers- 
byggnad.  andra  haftet,  prosodi  I.  Stockholm,  Norstedt  &  söner. 
184  s.     5  kr. 


Xu.    Skandinavische  sprachen.  209 

110.  0.  Sylwan,  Stafvelseräkning  som  princip  för  svensk 
vers  under  sextonhundratalet.     Samlaren  15,   1 — 31. 

aus  einer  reihe  älterer  schwedischer  dichtungen  weist  S.  nach, 
dass  im  16.  jahrh.  das  syllabische  prinzip  im  drama  und  der  didaktik 
in  gewissem  masse  herrschend  gewesen  sei  und  dass  es  sich  zum 
teil  auch  auf  die  lyrik  erstreckt  habe. 


Runen. 

111.  L.  Wimmer,  De  tyske  runemindesinasrker.  Aarb.  f. 
nord.  oldkyndigh.     2.  nekke  9  (1)   1 — 82. 

W.  kritisiert  hauptsächlich  Hennings  werk  'Die  deutschen 
runen'.  unecht  ist  nach  ihm  die  inschrift  auf  der  lanzenspitze 
von  Torcello,  während  das  Berliner  lehmkrüglein  nordische  runen 
aus  dem  12.  jahrh.  enthält,  dagegen  sind  die  runen  echt  auf  der 
spange  von  Engers.  —  seit  dem  erscheinen  von  Hennings  werke 
sind  drei  neue  deutsche  runeninschriften  gefunden:  die  spange  von 
Balingen  in  Württemberg  und  die  beiden  spangen  von  Bezenye 
in  Ungarn,  sodass  wir  zur  zeit  15  deutsche  runeninschriften  haben,  die 
inschriften  enthalten  entweder  des  gebers  name  im  nom.  und  des 
empfängers  im  dat.,  oder  des  gebers  name  begleitet  von  einem 
wünsch,  oder  den  wünsch  ohne  den  geber.  —  spange  von  Bezenye  A: 
godahi(l)d  [ivjunja;  B:  ärsipoda  segun;  die  runenspange  von  Frei- 
laubersheim  liest  W:  boso:  ivraet  runa.  fi(i)k  dalina  godd(a): 
'Boso  ritzte  die  runen;  dir,  Dalina,  schenkte  er  die  gäbe.'  einiges 
wagt  W.  nicht  zu  deuten,  ohne  jedoch  auch  Hennings  lesung  bei- 
treten zu  können. 

112.  R.  C.  Rasmus sen,  Til  og  om  professor  dr.  phil. 
L.  F.  A.  Wimmer  som  runolog.     8  s.     0,25  kr. 

113.  R.  C.  Rasmussen,  Til  hr.  professor  rector  magnificus 
ved  KJ0benhavns  universitet:  F.  L.  A.  Wimmer. 

in  ganz  phantastischer  weise  streitet  R.  gegen  Wimmers  auf- 
fassung  mehrerer  runen  und  deutung  der  inschriften.  die  heftchen 
sind  vollständig  wertlos. 

115.  Gr.  Stephens,  The  runes,  whence  came  they.  Kopen- 
hagen, Lynge.     6  kr.  —  angez.  in  The  academy  1894,   1170. 

11G.  K.  Hj.  Kempff,  Pirteuslejonets  runristningar.  46  s. 
Gene,  Gefiepostens  tryckeri. 

117.     S.  Bugge,    Norges   indskrifter   med  de  seldre  runer.  — 

vgl.   jsb.    1893,    12,    104.    —    angez.    von    R.  Henning,    Litztg. 
1894  (34). 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1894.)  14 


210  XII.   Skandinavische  sprachen. 

118.  F.    Burg,    Die    inschriften    des   steins    von    Tune.      zu 
Bugges  neuer  interpretation.     Zs.  f.  d.  a.  38  (2)   161 — 186. 

119.  Vestergötlands     runinskrifter ,    samlade    af    K.    Tor  in. 
fjärde  samlingen.     19  s.  u.  22  taf.      Stockholm,   kgl.  boktryckeriet. 


Handschriften.     Litteraturgeschichte  und  Litteratur- 

denkmäler. 

120.  Katalog  over  den  AM.  händskriftsamling ,  udg.  af 
kommissionen  for  det  AM.  legat.  2.  bd.  2.  heft  509 — 766  u.  26  s. 
Kgbenhavn,  Gyldendal.  3  kr.  —  forts.  und  schluss  von  jsb.  1892, 
12,  71. 

mit  diesem  bände  hat  Kalund  seine  so  verdienstvolle  arbeit 
abgeschlossen,  die  einleitung  enthält  einen  kurzen  lebensabriss 
Arni  Magnüssons  und  die  geschichte  der  AM  Sammlung,  es  folgt 
dann  ein  Verzeichnis  der  hss.,  die  nach  Amis  tode  mit  der  Samm- 
lung vereint  worden  sind;  genaue  register,  sachlich  und  alpha- 
betisch geordnet,  beschliessen  das  werk.  —  angez.  von  E.  Jönsson, 
Nord,  tidsskr.  f.  fil.  3die  raekke  3.  s.  63 — 68.  (hier  ist  das  ganze 
werk  gewürdigt);  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.   1895,  (21,)  763. 

121.  V.  Gödel,  Katalog  öfver  Upsala  universitets  biblioteks 
fornisländska  och  fornnorska  handskrifter.  —  vgl.  jsb.  1892,  12,  73. 
—  angez.  von  0.  Klockhoff,  Ark.  f.  n.  fil.   11   (1)   100—102. 

122.  Hauksbök  udg.  efter  de  AM.  handskrifter  no.  371,  544 
og  645  samt  forskellige  papirshändskrifter  af  det  kongelige  nordiske 
oldskrift-selskab.     2.  hsefte  s.  273—506. 

forts.  von  jsb.  1892,  12,  102.  dieser  2.  band  der  alten 
Hauksbök  ist  wie  der  erste  von  E.  Jönsson  von  E.  Jönsson  heraus- 
gegeben, er  enthält  den  schluss  der  texte:  die  fortsetzung  der 
BretasQgur,  das  gespräch  zwischen  feigheit  und  mut  und  das 
zwischen  seele  und  leib,  den  Henningsnättr,  die  Hervararsaga,  die 
Eöstbroeörasaga ,  den  algorismus  oder  das  kleine  rechenbuch ,  die 
Eirikssaga  rauöa,  die  kurze  Skaldasaga  über  die  dichter  unter 
Harald  härfagri,  den  abriss  über  die  Upplandskönige,  den  Ragnar- 
sonahättr,  die  pronostica  temporum,  den  Elucidarius  und  endlich 
als  anhang  13  nummern  aus  papierhss.,  die  auf  die  Hauksbök 
zurückgehen  und  sich  zum  teil  auf  diese  berufen.  —  wie  der 
1.  band  ist  auch  dieser  mit  peinlicher  genauigkeit  herausgegeben, 
ein  3.  soll  die  register  und  einleitung  bringen.  —  1.  heft  angez. 
von  B.  Kahle,  Litbl.  1894  (11)  358;  von  O.  L.  Jiriczek,  A.  f. 
d.  a.  20  (2)  164—167. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  211 

123.  Svenska  skriftprof  fran  Erik  den  heiiges  tid  tili  Gustaf 
III. s.  efter  original  i  riksarkivet  och  kgl.  bibliotheket  i  ljustryck 
utförda  vid  generalstabens  litografiska  anstalt  samt  i  boktryck 
ätergifna  af  E.  Hildebrand,  A.  Börtell  och  H.  Wieseigren. 
1.  h.  medeltiden.  25  bl.  fol.  —  h.  I.  medeltiden  text  64  s.  Stock- 
holm, Norstedt  &  söner.     15  kr. 

124.  R.  Steffen,  Poesie-och  autografalbum  frän  1500-talet. 
Nord,  tidsk.  f.  vetensk.  1894  (1)  65—78. 

125.  A.  J.  Major,  Sagas  and  songs  of  the  Norsemen.    London, 

A.  Nutt.     3,6  sh. 

Poesie. 

126.  K.  Gislason,  Udvalg  af  oldnordiske  skjaldekvad  med 
anmaerkninger.  —  vgl.   jsb.    1893,    12,    121.  —  ferner    angez.    von 

B.  Kahle,  A.  f.  d.  a.  20  (2)  145—148. 

127.  S.  Bugge,  Bidrag  til  den  aeldste  skaldedigtnings  historie. 
184  s.     5  m.     Kristiania,  Aschehoug  &  comp. 

B.  sucht  den  nachweis  zu  führen,  dass  die  beiden  ältesten  nor- 
wegischen skalden,  Bragi  der  alte  und  Pjööolfr  aus  Hvin,  nicht  in 
der  zeit  gelebt  haben  können,  in  die  sie  die  isländische  Über- 
lieferung setzt  (im  9.  jahrh.),  sondern  erst  in  der  2.  hälfte  des 
10.  jahrh.  beider  gedichte  sollen  auf  den  brittischen  inseln  ver- 
fasst  sein,  für  den  älteren  PjöQölf  weist  auch  B.  einen  jüngeren 
gleichen  namens  nach,  der  unter  dem  wikingerkönige  Rqgnvald  in 
Brittannien  gelebt  und  gedichtet  haben  mag  und  der  ebenfalls  aus 
Hvin  stammte,  in  diesem  abschnitt  ist  B's.  schrift  überzeugend, 
dagegen  nicht  in  den  kapiteln,  worin  er  die  Verfasserschaft  Bragis 
angreift.  —  angez.  von  H.  Gering,  Zs.  f.  d.  phil.  28  (1)  121—127; 
von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1895  (15)  539—540. 

128.  A.  Olrik,  Brävallakvadets  ksempersekke.  text  og  oplys- 
ninger.     Ark.  f.  n.  fil.   11  (3)  223—287. 

0.  stellt  zunächst  den  text  des  gedicktes  von  der  Bravalla- 
schlacht  nach  Saxo  und  dem  bruchstück  in  den  Fas.  her,  giebt  dann  zu 
ihm  kritische  bemerkungen  und  zeigt,  dass  das  gedieht  in  Tele- 
marken  gegen  die  mitte  des  11.  jahrhs.  entstanden  ist.  als  Vorbild 
hat  dem  dichter  das  gedieht  auf  die  schlacht  bei  Svolder  gedient, 

das  in  der  Olafssaga  Tryggvasonar  verwertet  ist  und  das  auf  das 
Bravallalied  ein  ganz  neues  licht  wirft,  das  gedieht  zerfällt  in 
2  ganz  lose  verknüpfte  teile:  der  1.  enthält  den  streit  zwischen 
Harald  und  Hriugs  helden,  der  2.  O'öins  trug,  Haralds  fall  und  ver- 

14* 


212  Xu.    Skandinavische  sprachen. 

brennung;  der  dichter  hat  einen  grossen  teil  der  alten  helden- 
dichtung,  vor  allem  die  Starkaödichtung,  benutzt,  diese  wird  also 
im  gedieht  von  der  Bravallaschlacht  vorausgesetzt,  doch  so,  dass 
sie  bereits  im  verfall  begriffen  ist. 

129.  E.  Wadstein,  Bitrag  tili  tolkning  och  belysning  av 
skalde-ock  eddadikter.    Ark.  f.  n.  fil.  11   (1)  64—92. 

Ynglingat.  4 — 5:  Vanlandi  =  NjorÖr;  Skaöi  verwandt  mit  got. 
skadus  'schatten'  zur  würz.  ku,  wozu  auch  Hqür,  Hei,  Huld;  — 
Yglt.  22:  lifs  of  lattr  1:  lifs  of  Idtr,  lifsldttr  =  'tot,  getötet';  v.  6: 
für  hqrva  Sleipnir  lies  mit  Jöfr.  hurfu  Sleipnir  =  das  ross  der 
weidenringes ,  der  galgen;  —  Yglt.  32.  1:  ok  v%6  aurr  cegis 
hjarna  etc.,  in  v.  5  lies  mit  Jöfr.  dagscell  f.  dafoscell;  —  Yglt.  33. 
ist  lokens  lifs  =  lifslokens  =  'tot';  —  Yglt.  39.  1:  rvyks  rausofir  = 
der  rauch  aufsteigen  lässt,  um  hervorzubrechen  d.  i.  'das  feuer'.  — 
v.  40  ist  freeknu  als  subst.  aufzufassen,  von  frozkna  =  'die  tapfer- 
keit'  fr.  fyrstr  =  das  erste  in  bezug  auf  tapferkeit;  —  v.  43. 
sqkmiftlendr  'der  kämpf  liefert,  der  kämpfer';  hallvarpr  —  'der 
aufgeworfene  Steinhaufen';  —  v.  45.  Byleiptr  oder  Byleifr  =  Byl- 
leifr  'sturmblitz'.  —  v.  46.  ist  für  iqfor:  öfor  'der  Strand'  zu  lesen; 

—  v.  48.  ist  bi&longr  mit  'gebieter'  zu  übersetzen;  —  v.  51 — 52. 
vestmare  ist  nicht  nom.  propr.,  sondern  heisst  'westmeer';  ebenso 
ist  geirstqftum  als  appellativum,    nicht   als   nom.   prop.  aufzufassen. 

—  II.  Ynglingatal  ist  zwischen  1000  und  1135  verfasst;  der 
dichter  hat  sich  das  Häleygjatal  zum  Vorbild  genommen. 

130.  Eggert  O.  Brim,  Bemserkninger  angaende  en  del  vers 
i  Noregs  konungasögur  I.  (Reykjav.  1892).  Ark.  f.  n.  fil.  11  (1) 
1—32. 

131.  Händskriftet  no.  2365.  4°.  gl.  kgl.  samling  pä  det  störe 
kgl.  bibliothek  i  Kgbenhavn  (Cod.  reg.  af  den  seldre  edda).  udg. 
ved  L.  Wimmer  og  F.  Jönsson.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  251.  — 
ferner  angez.  von  O.  Behaghel,  Litbl.   1894  (7)  222. 

132.  Saemund  den  vises  edda.  öfversätning  frän  isländskan 
af  F.  Sander.  —  vgl.  jsb.  1893,  12,  125.  —  angez.  von  F.  Kauff- 
mann,  Nord,  tidskr.  f.  vetensk.  1894  (3)  264—266. 

133.  Die  edda.  die  lieder  der  sogenannten  älteren  edda, 
nebst  einem  anhang:  die  mythischen  und  heroischen  erzählungen 
der  Snorra-edda.  übersetzt  und  erläutert  von  H.  Gering.  —  vgl. 
jsb.  1892,  12,  91.  —  ferner  angez.  von  B.  Kahle,  Litbl.  1894  (12) 
387;  von  A.  Heusler,  A.  f.  d.  a.  20  (2)  162—164. 

134.  Den  seldre  edda.  gudesanger  o versatte  af  K.  Grjellerup. 
illustrerede  af  L.  Fralich.  4. — 9.  levering.  Kopenhagen,  Philipsen. 
lief,  je  1,25  kr.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  123. 


Xu.    Skandinavische  sprachen.  213 

t 

135.  B.  Magnüsson  Olsen,  Hvar  eru  eddukvseöin  til  ordin? 
Timarit  15,  1  —  133. 

gegenüber  Finnur  Jönsson,  der  die  eddischen  gediente  fast 
durchweg  entweder  in  Norwegen  oder  in  Grönland  entstanden  sein 

lässt,  verteidigt  Olsen  den  isländischen  Ursprung  der  lieder,  indem 
er  F.  J.'s  beweismaterial  als  ungenügend  zu  erweisen  sucht. 

136.  Gr.  A.  B.  Schierenberg,  Die  eddafrage  im  jähre  1894. 
Verhandl.  d.  Berl.  ges.  f.  anthropol.,  ethnologie  und  Urgeschichte. 
Sitzung  vom  16.  juni  1894. 

137.  A.  Schierenberg,  Die  götter  der  Germanen  oder  vom 
eddarausch  der  Skandinavier  und  ihrem  katzenjammer.  (eine  stimme 
vom  Teutoburger  wald.)  52  X,  224  s.  und  1  tafel.  Detmold, 
Schenk  in  komm.     4  m. 

Seh.  fasst  hier  nochmals  die  resultate  seiner  lokalpatriotischen 
forschungen  in  der  alten  kritiklosen  und  phantastischen  weise  zu- 
sammen: die  eddische  dichtung  giebt  uns  die  kämpfe  zwischen  Römern 
und  Germanen,  namentlich  die  Varusschlacht,  die  an  den  Externsteinen 
stattgefunden  haben  soll,  einen  wert  hat  das  buch  nicht.  — 
angez.  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1895  (10).     vgl.  abt.  10,  23. 

138.  Th.  Hjelmqvist,  Nägra  anmärkningar  tili  Atlamäl. 
Ark.  f.  n.  fil.  11  (2)  103—116. 

Atlam.  7"  lies  hlitti  f.  nitti  'er  gab  sich  zufrieden';  —  v.  293 
ist  zu  lesen:  forjmmca  furpu  'wir  können  dem  Vorzeichen  des 
todes  nicht  entgehen';  —  v.  53  ist  aufzufassen:  Jseir,  JBeru  tveir 
sveinar  ok  bröfiir  hennar,  urdn  efri  dt/an,  cför  fellu.  'Beras  2  söhne 
und  ihre  brüder  besiegten  18,  bevor  sie  fielen'. 

139.  A.  Lieber,  Das  Helgilied  ( HelgakviÖa).  104  s.  8°. 
Berlin,  vaterl.  verlagsanst.     2  m. 

140.  F.  Sander,  Rigveda  und  edda.  —  vgl.  jsb.  1893,  12, 
126.  —  angez.  und  verurteilt  von  J.  Kirste,  Zs.  f.  d.  österr. 
gymn.  45,  531. 

141.  Die  Bösa-rimur  hrsg.  von  O.  L.  Jiriczek  (Germanische 
abhandlungen  begründet  von  K.  Weinhold,  hrsg.  von  F.  Vogt, 
10.  heft).     36,  100  s.     6  m.     Breslau,  Koebner. 

seiner  ausgäbe  der  Bösasaga  (jsb.  1893,  12,  170)  lässt  J.  die 
der  Bösarimur  folgen,  die  umdichtungen  der  prosaischen  saga  aus 
dem  16.  und  17.  jahrh.  sind,  von  diesen  giebt  J.  die  älteren 
(10  an  zahlj  zum  erstenmale  vollständig  heraus,  erörtert  das  Ver- 
hältnis der  dichtung  zur  saga  und  lässt  dem  texte  eine  reihe  sprach- 
licher bemerkungen  folgen,  die  für  die  spräche  und  metrik  der  rimur 
von  interesse  sind. 


214  XII.    Skandinavische  sprachen. 

142.  A.  Olrik,  Skjoldungasaga  i  Arngrim  Jönssons  udtog. 
Aarb.  f.  n.  oldkyndigh.     2.  rsekke  9  (2)  83—164. 

die  altisländ.  Skjoldungasaga  ist  verloren  gegangen,  dieselbe 
ist  mehrfach  benutzt,  ganz  besonders  von  Arngrim  Jönsson  in 
seiner  lat.  darstellung  der  alten  geschichte.  letztere  giebt  Olrik 
im  auszug,    da   sie   bisher   viel  zu  wenig  gekannt  und  benutzt  ist. 

143.  Ares  Isländerbuch  hrsg.  von  W.  Golther.  —  vgl.  jsb. 
1891,  12,  266.  —  ferner  angez.  von  F.  Kauffmann,  A.  f.  d.  a.  20, 
38 — 43,  wo  an  G.'s  arbeit  manches  getadelt  wird,  nur  ist  in  den 
berührten  punkten  fast  durchweg  Golther  im  rechte,  Kauffmann  im 
unrecht. 

144.  G.  Morgenstern,  Notizen.    Ark.  f.  n.  fil.  11  (1)  95—97. 

7.,  die  hs.  S.  der  Olafsaga  Tryggvasonar  und  die  Flateyjarb.  hatten 
ein-  und  dieselbe  erweiterte  saga  vor  sich,  die  dann  die  Ftb.  noch- 
mals erweitert  hat.  —  8.  mit  hülfe  von  S.  werden  einige  Ver- 
besserungen der  Ftb.  gegeben.  —  9.  die  Basiliussaga,  die  in  der 
Mariusaga  citiert  wird  und  von  der  einige  bruchstücke  erhalten 
sind,  ist  eine  Übersetzung  der  vita  Basilii  des  Amphilochius. 

145.  Heimskringla.  Nöregs  konunga  sogur  af  Snorri  Stur- 
luson,  udg.  for  S.  t.  u.  a.  g.  n.  1.  ved  Finnur  Jönsson.  2.  heft 
s.  193—432.  6  kr.  K0benhavn.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  140. 
—  heft  1  angez.  v.  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1895  (4). 

146.  Otte  brudstykter  af  den  seldste  saga  om  Olav  den 
Hellige.  udg.  ved  Gr.  Storm.  —  vgl.  jsb.  1893,  12,  144.  —  angez. 
The  academy  1894,  (1151);  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1894  (51)  1849. 

147.  Nordische  heldensagen.  aus  dem  altisländischen  über- 
setzt von  C.  Küchler.  —  vgl.  jsb.  1891,  12,  276.  —  ferner  angez. 
von  B.  Kahle,  Litbl.  1894  (12)  387. 

148.  Njälssaga.  büiö  hefir  til  prentunar  Valdimar  Asmun- 
darson.  (Islendinga  sögur  10.)  8,  484  s.  Reykjavik,  Siguröur 
Kristjänsson.     1,75  kr. 

149.  Laxdcelasaga  udg.  ved  K.  Kälund.  —  vgl.  jsb.  1892, 
12,  13.  —  angez.  von  W.  Golther,  Litbl.  1894  (10)  328. 

150.  Vatnsdaelasaga  d.  i.  die  geschichte  der  bewohner  des 
Vatnsdal  auf  Island  um  890 — 1010  n.  Chr.  aus  dem  altisländ. 
übertragen  von  H.  Lenk.  —  vgl.  jsb.  1893,  12,  157.  —  angez. 
von  F.  Detter,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  569;  von  B.  Kahle, 
Litbl.  1894  (12)  387. 


XII.   Skandinavische  sprachen.  215 

151.  Egilssaga  Skallagrimssonar  nebst  den  grösseren  ge- 
dienten Egils  hrg.  von  Finnur  Jönsson  (Altnord,  sagabibl.  hrg. 
von  Gr.  Cederschiöld,  H.  Gering  und  E.  Mogk.  3).  39,  334  s. 
9  m.     Halle  a./S.,  Niemeyer. 

152.  A.  Klinckorström,  Svipdag  Egilssonssaga.  med  en 
inledning  af  prof.  V.  Bydberg.  13,  110  s.  Stockholm,  A.  Bonnier. 
2,25  kr. 

153.  Gisli,  der  geächtete,  eine  altgermanische  geschichte  von 
heldentrotz  und  gattentreue,  der  altnordischen  quelle  nacherzählt 
von  dr.  F.  Khull.     63  s.     Wien,  Lesk. 

eine  wohlgelungene  Übertragung  der  Gislasaga. 

154.  Bjarnarsaga  Hitdoelakappa.  hrsg.  von  R.  C.  Boer.  — 
vgl.  jsb.  1893,  12,  159.  —  angez.  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1894 
(52)  1893. 

155.  Sagan  ock  rimorna  om  Friönjöfr  hinn  fraekni.  utg.  av 
L.  Larsson.  —  vgl.  jsb.  1893,  12,  1G8.  —  angez.  von  E.  Mogk, 
Lit.  cbl.  1894  (45)  1635. 

156.  Qrvar-Oddssaga,  hrsg.  von  R.  C.  Boer  (Altnord,  saga- 
bibliothek,  hrsg.  v.  G.  Cederschiöld,  H.  Gering  u.  E.  Mogk  2). 

—  vgl.  jsb.  1893,  12,  171.  —  ferner  angez.  von  F.  Detter,  A.  f. 
d.  a.  20  (1)  87—88. 

157.  Die  Bösasaga  in  zwei  fassungen  nebst  proben  aus  den 
Bösarimur  hrsg.   von   0.  L.  Jiriczek.  —  vgl.  jsb.    1893,    12,   170. 

—  angez.  von  W.  Golther,  Litbl.  1895  (1)  2;  von  L.  Larsson, 
A.  f.  d.  a.  20  (3)  245—248;  von  B.  Kahle,  A.  f.  n.  fil.  11  (4) 
305—308. 

158.  0.  L.  Jiriczek,  Zur  geschichte  der  Bösa-saga.  habi- 
litationsschrift.  38  s.  Breslau  1893.   (aus  der  einleitung  von  no.  157). 

159.  E.  Kölbing,  Kollationen  zu  ausgaben  isländischer 
romantischer  sagas.     Ark.  f.  n.  spr.  93,  111 — -122. 

Verbesserungen  zur  Tristamssaga  (Ann.  f.  n.  oldk.   1851,   1  ff'.), 

Iventssaga,  Flöressaga  ok  Blankifhir. 

160.  E.  Kölbing,  Studien  zur  Bevissaga.  Beitr.  z.  gesch. 
d.  d.  spr.  18  (1/2)  1—130. 

mit  hülfe  des  franz.  Originals  der  Bevissaga  prüft  K.  das 
von  Cederschiöld  in  seiner  ausgäbe  der  altnord.  saga  aufgestellte 
handschriftenverhältnis,  kommt  dabei  mehrfach  zu  anderem  re- 
sultate  und  vervollständigt  bei  dieser  gelegenheit  den  Cederschiöld- 
schen  Variantenapparat,  die  anmerkungen  (s.  60  ff.)  enthalten  wich- 
tige beitrage  über   das  Verhältnis  der  altnord.  saga  zu  ihrer  cpielle 


216  XII.    Skandinavische  sprachen. 

und  sachliche  wie  sprachliche  erörterungen.  der  Übersetzer  hat  nur 
eine  quelle  bei  seiner  arbeit  gehabt,  aber  diese  war  vollständiger, 
als  die  uns  erhaltenen  altfranz.  fragmente. 

161.  R.  Meissner,  Zur  isländischen  Hectorsaga.  Zs.  f.  d.  a. 
38  (4)  333—335. 

eine  anzahl  helden  romantischer  sagas ,  die  im  Allra  kappa 
kvseöi  genannt  werden,  stammt  aus  der  noch  nicht  herausgegebenen 
Hectorsaga,  deren  ausgäbe  M.  vorbereitet,  der  inhalt  der  saga 
wird  mitgeteilt  und  daran  werden  einige  bemerkungen  über  ähnliche 
romantische  stoffe  geknüpft,  die  quelle  der  Hectorsaga  ist  noch 
nicht  nachgewiesen. 

162.  Arnamagseanische  fragmente.  ein  Supplement  zu  den 
Heilagramannasögur,  nach  den  hss.  herausgegeben  von  Gr.  Morgen- 
stern. —  vgl.  jsb.  1893,  12,  160.  —  angez.  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl. 
1894  (20)  730. 

163.  Die  Huldarsaga.  von  K.  Maurer.  Aus  den  abhandl. 
der  kgl.  bayr.  akademie  der  wiss.  I.  cl.  20.  bd.  2.  abt.  99  s. 
gr.  4°.     3  m. 

M.  giebt  den  inhalt  von  drei  verschiedenen  fassungen  der 
Huldarsaga,  die  alle  drei  dem  18.  jahrh.  angehören,  diese  können 
unmöglich  etwas  mit  der  in  der  Sturlungasaga  erwähnten  Huldar- 
saga zu  thun  haben,  sondern  sind  litterarische  erzeugnisse  aus  der 
späteren  renaissanceperiode,  dem  18.  jahrh.  H.  H.  ist  wahrscheinlich 
von  Jon  Espölin  verfasst.  —  angez.  von  E.  Mogk,  Lit.  cbl.  1894 
(49)  1774  f. 

164.  E.  Wrangel,  Nägra  ord  om  folkets  visor  i  upp- 
teckningar  och  skillingtryck.     Samlaren  15,  60 — 78. 

165.  H.  Schuck,    Ur  gamla  papper  II.     Stockholm,  Gerber. 
Marsk  Stigs  visorna;  en  spansk  saga  och  en  dansk;  en  teater- 

föreställning  under  medeltiden. 

166.  H.  Schuck,  Marsk  Stigs-visorna.  Nord,  tidskr.  1893 
s.  21—44. 

167.  G.  Paludan,  Ere  Toveviserne  danske  eller  svenske? 
Hist.  tidskr.  (dansk)  5  (1). 

168.  H.  Schuck,  Ett  helgon  (Kristina  af  Stumbelen  och 
hennes  biograf  Petrus  de  Dacia).  Nord.  Letterst.  tidskr.  1893 
s.  307—325. 

109.  Meddelanden  frän  det  literaturhistoriska  seminariet  i 
Fiund,  utg.  af  H.  Schuck.   I.  J.  Kruse,  Vita  metrica  S.  Birgittae. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  217 

(28  ss.).  —  IL  H.  Schuck,    Rosa  rorans.     Ett  Birgittaofficium  af 
Nicolaus  Hermanni. 

170.  H.  Schuck,  Vara  äldsta  reforrnationsskrifter  och  deras 
författare.     Hist.  tidskr.  (schwed.)  1894  (2)  97—130. 

171.  L.  Linder,  Bidrag  tili  kännedom  om  Messenii  tidigare  lif 
1579(c.) — 1608.  Meddelanden  fran  det  literaturhistoriska  semi- 
nariet  i  Lund,  utg.  af  H.  Schuck.  (Acta  universitatis  Luden- 
sis.    29.)     66  s. 

172.  K.  Warburg,  Rasmus  Nyerups  svenska  brefväxling. 
(ett  blad  ur  den  litterära  skandinavismens  häfder.)  Samlaren  15, 
97—144. 

173  E.  Wrangel,  Versekrig  under  frihetstiden.  Samlaren 
15,  32—59. 

174.  Bref  rörande  teatern  under  Gustaf  III.  utg.  af 
E.  Lewenhaupt.  3.  tillägg,  rättelser  og  register.  s.  279 — 316. 
Skrifter  utg.  af  Svenska  literatursällskapet.  0,50  kr.  —  forts.  und 
schluss  von  jsb.  1892,  12,  129. 

175.  O.  Levertin,  Gustaf  III.  som  dramatisk  författare. 
264  s.     Stockholm,  Bonnier.     5  kr. 

176.  H.  Schuck,  Kellgrens  bref  til  Abraham  Xiklas  Clew- 
berg.  39,  166  s.  (Skrifter  utgifna  af  Svenska  literatursällskapet 
i  Einland  27.).     Stockholm,  Samson  &  Wallin.     3,40  kr. 

177.  H.  Schuck,  Englische  komödianten  in  Skandinavien. 
Skand.  arch.  1  (4). 

177a.  Joh.  Flodmark,  Stenborgska  skädebanorna.  bidrag 
til  Stockholms  theaterhistoria.  med  porträtter  och  andra  illustra- 
tioner.    16,  554  s.     Stockholm,  Norstedt  &  söner.     7,50  kr. 

178.  Bref  fran  Esaias  Tegner  tili  Carl  Fredr.  af  Wingurd 
1823—1845.  utg.  af  Elof  Tegner.  (Skrifter  utg.  af  Svenska 
literatursällskapet  14.)     86  s.     Upsala.     2  kr. 

179.  V.  Vedel,  Svensk  romantik.  en  udsigt  over  udviklingen 
fra  den  Gustavianske  rococo  til  den  borgerlige  liberalisme.  411  ss. 
8°.     Kopenhagen.  Philipsen.     6  kr. 

180  P.  Hansen,  Den  danske  skueplads.  Blustreret  theater- 
historie.  28. — 32.  heft.  Kopenhagen,  Bojesen.  heft  je  1  kr.  — 
forts.  von  jsb.  1893,  12,  198. 

181.  J.  A.  Aumont,  Era  theatrets  fortid.  smaa  bidrag  til 
dansk  theaterhistorie.     Museum  1893.     s.  92 — 108. 


218  XII.   Skandinavische  sprachen. 

I 

182.  J.  Martensen,  Om  Holbergs  komedier  i  de  18  aar, 
da  der  ikke  gaves  theaterforestillinger  i  KJ0benhavn,  saerlig  om 
Don  Eanudo.     Museum  1893  (2)  Gl— 91. 

183.  Kr.  Nyrop,  Oprindelsen  til  en  dansk  salme.  Dania 
2  (4)  333—337. 

Ingermanns  psalm,  Jeg  lever  —  og  ved  hvorlccnge  fuldtrust 
geht  zurück  auf  Luthers  änderung  des  alten  Spruches  'ich  lebe 
und  weiss  nicht  wie  lange'  in:  'ich  lebe  und  weiss  wohl  wie  lang'. 

184.  0.  Borchsenius,  Hjemlige  interi0rer.  bidrag  til  dansk 
literaturhistorie.     358  s.     Kopenhagen,  Gyldendal.     4,50  kr. 

185.  Marius  Kristensen,  Bidrag  til  den  jyske  literatur- 
historie.    Dania  2  (4)  295—312. 

forts.  von  jsb.  1893,  12,  208.  dieser  artikel  behandelt  die 
j ütländische  litteratur  der  neuesten  zeit  (seit  1850). 

186.  H.  J  seger,  Illustreret  norsk  literaturhistorie.  heft  13 — 20. 
bd.  1,  s.  577  —  943.  2,  1—16.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  119.  im 
20.  hefte  schliesst  der  1.  bd.  er  enthält  in  den  letzten  heften  die 
entwicklung  der  jüngsten  norwegischen  litteratur  bis  1890  und 
hat  seinen  höhepunkt  in  den  lebensabrissen  von  Ibsen  und  Björnsson. 
leider  ist  nur  die  schöne  litteratur  berücksichtigt,  die  wissenschaft- 
liche ist  nicht  behandelt ,  was  um  so  mehr  zu  bedauern  ist ,  da 
auf  diesem  gebiete  fast  in  allen  zweigen  die  Norweger  in  diesem 
Jahrhundert  grosses  geleistet  haben. 

187.  H.  Jseger,  Illustreret  norsk  literaturhistorie.  under  med- 
virkning  af  Hörn,  Beichmann,  Taranger,  Falch,  Sch0nberg,  Holst, 
Brunchorst  m.  fl.  —  folkesubskription.  1.  — 20.  heft.  Kristiania, 
Bigler.     heft  je  30  öre. 

188.  N.  Nicolaysen,  De  norske  bukkevise.  Hist.  tidsskrift 
(norsk)  3.  r.    3  s.    212—215. 

189.  A.  Noreen,  Altschwedisches  lesebuch  mit  anmerkungen 
und  glossar.     180  s.     Halle,  Niemeyer.     4,80  m. 

N.'s  altschwed.  lesebuch  ist  eingerichtet  wie  Braunes  althoch- 
deutsches, es  ist  trefflich  zur  einführung  in  die  altschwed.  spräche 
geeignet,  die  einzelnen  stücke  sind  inhaltlich  und  chronologisch  ge- 
ordnet, sodass  sich  poesie  neben  der  prosa  findet,  die  einzelnen 
stücke  sind  orthographisch  nach  den  handschriften,  denen  sie  ent- 
lehnt sind,  normalisiert,  sonst  «ist  die  spräche  des  Schreibers  beibe- 
halten, den  schluss  bilden  litterarische  nachweise  und  ein  für  an- 
fänger  hinreichendes  glossar. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  219 

190.  Loi  de  Vestrogothie  (Vestgötalagen).  traduite  et  an- 
notee  et  precedee  d'une  etude  sur  les  sources  du  droit  suedois  par 
Lud.  Beauchet.  —  vgl.  abt.  9,  20. 

191.  Östgötalageu  med  förklaringar  utg.  af  A.  0.  Preuden- 
thal.  (Skrifter  utg.  af  Svenska  literatursällskapet  i  Finland  29.) 
280  s.     S".     Helsingfors. 

192.  K.  Maurer,  Ein  neues  bruchstück  von  Södermannalagen. 
Sitzungsber.  der  bayr.  akademie  der  Wissenschaften  1894  (3) 
427—442. 

bruchstück  von  Södermannalagen,  das  sich  auf  der  bibliothek 
des  deutschen  seminars  zu  Göttingen  befindet,  es  stammt,  wie  die 
beiden  andern  membranen  des  gesetzes  aus  der  1.  hälfte  des 
14.  jahrh.,  doch  lässt  es  sich  nicht  genau  bestimmen,  ob  es  mit 
A  und  B  auf  gemeinsamen  architypus  zurückgeht  oder  das  von 
Schlyter  erschlossene  ältere  laghbok  vertritt. 

193.  Östnordiska  ocli  latinska  medeltidsordsprak.  Peder  Läles 
ordspräk  och  en  motsvarande  svensk  samling.  I.  textes  med 
inledning,  utg.  av  A.  Kock  och  C.  af  Petersens.  3.  (schluss-) 
heft.  s.  251 — 283,  148  s.  Kgbenhavn.  —  forts.  von  jsb.  1893, 
12,  203. 

dies  schlussheft  der  schwedisch-dänisch-lateinischen  sprich- 
wörtersammlung  des  Peder  Laie  enthält  zunächst  ein  Verzeichnis 
der  in  der  Sammlung  vorkommenden  ostnordischen  Wörter,  die 
folgende  einleitung  zu  dem  ganzen  werke  bringt  eine  beschreibung 
der  handschriften  und  ihrer  spräche,  das  gegenseitige  Verhältnis 
der  verschiedenen  ausgaben  und  die  ursprüngliche  anordnung,  das 
Verhältnis  der  Sammlung  zu  ähnlichen  Sammlungen,  Untersuchungen 
über  den  Verfasser  Peder  Laie  und  über  die  form  des  nordischen 
Sprichwortes,  dankenswert  ist  auch  der  bibliographische  anhang, 
der  ein  Verzeichnis  der  ganzen  schwedischen  sprichwörterlitteratur 
giebt.  —  angez.  von  W.  Golther,  Litbl.  1S94  (11)  357. 

194.  J.  Bergmann,  Pornkristna  hymner  i  svensk  tolkning 
och  med  historisk  inledning.  tillägnade  Viktor  Eydberg.  132  s. 
Göteborg,  Wettergren  &  Kerber.     2,25  kr. 

195.  Svenska  medeltidspostiller  utg.  af  G.  E.  Klemming  III. 

2  s.    353 — 534.     (Samlingar    utg.    af   Svenska    fornskriftsällskapet 
h.  106).     2,50  kr.  —  forts.  von  jsb.  1892,  12,   137. 

196.  1500-och  1600-talets  visböcker  utg.  af  A.  Noreen 
och  H.  Schuck.  III.  Barbro  Baners  visbok.  IV.  Pär  Brakes 
visbok.      Bidr.    t.    känned.    om    de    svenska    landsmälen.      bih.   IL 

3  u.  4.     s.  333—484. 


220  XII.    Skandinavische  sprachen. 

mit  diesem  bände  schli  essen  die  Sammlungen  altschwed.  Volks- 
lieder, im  Braheschen  liederbuch  (aus  dem  anfang  des  17.  jahrh.) 
finden  sich  auch   mehrere  deutsche  lieder. 

197.  A.  Andersson,  Een  nyttwgh  wnderwijsning.  inledning 
och  glossar.  (Skrifter  utg.  af  Svenska  literatursällskapet  11,  3). 
187  s.  —  einleitung  und  glossar  zu  der  ältesten  protestantischen 
schrift  in  Schweden  (vgl.  jsb.  1893,  12,  187).  ganz  besonders  In- 
halt- und  lehrreich  ist  die  einleitung,  die  über  die  älteste  re- 
formatorische  litteratur  handelt  und  den  grossen  einfluss  darstellt, 
den  Deutschland  damals  auf  Schweden  gehabt  hat.  —  dem  heraus- 
geber  ist  es  auch  geglückt,  den  1.  bogen  jenes  interessanten  lehr- 
buchs  in  der  stiftsbibliothek  zu  Skara  in  einem  älteren  bisher  un- 
bekannten drucke  aufzufinden,  der  s.  83 — 98  zugänglich  ge- 
macht wird. 

198.  0.  Levertin,  Andreas  Arvidis  manuductio  adpoesin  sve- 
canam  thet  är  En  kort  handledning  til  thet  svenske  poeterij,  versz 
eller  rijmkonsten.     Samlaren  15,  79 — 96. 

nicht  ein  abdruck,  sondern  eine  besprechung  der  ältesten 
schwedischen  poetik,  die  in  Strengnäs  1G51  erschien.  Arvidis,  der 
lector  von  Strengnäs,  hat  dies  büchlein  nach  Opitz  Buch  von  der 
deutschen  poeterei  und  anderen  quellen  zusammengestellt. 

199.  P.  G.  Lyth,  Tegner  och  Erithjofssaga.  en  studie.  281  s. 
Norrköping,  Wallberg.     3  kr. 

200.  Saxo  Grammaticus.  The  first  nine  books  of  the  dansk 
history  of  S.  Gr.  translated  by  Oliver  Elton,  with  some  conside- 
rations  on  Saxos  sources,  historical  methods  and  folklore  by 
Fr.  York  Powell.  (Publications  of  the  Polkelore  society 
no.  XXXIII.)  —  London,  Nutt.     gr.  8°.     573  ss.     15  m. 

die  Übersetzung  der  ersten  9  bücher,  die  für  mythologie  und 
saggeschichte  so  grosse  bedeutung  haben,  ist  von  Elton  mit  grosser 
Sorgfalt  hergestellt;  schwierige  sprachliche  und  sachliche  stellen 
sind  erklärt,  meist  in  anschluss  an  P.  E.  Müller,  ebenso  ist  von 
Elton  in  der  einleitung  die  Zusammenstellung  über  Saxos  leben  und 
über  sein  werk  und  der  anhang  über  Saxos  Hamlet,  das  mytho- 
logische und  volkstümliche  im  Saxo  hat  Powell  zusammengestellt;  in 
seinen  mythologischen  auffassungen  schliesst  er  sich  leider  zu  sehr 
an  Rydberg  an.  —  angez.  von  E.  Lot,  Le  moyen  äge  7  (12). 

201.  A.  Olrik,  Sakses  oldhistorie.  norröne  sagaer  og  danske 
sagn.  en  literaturhistorisk  unders0gelse.  udg.  med  understottelse 
af  den  Hjelmstjerne-Rosencroneske  stifteise  (auch  u.  d.  t:  Kilderne 
til  Saxos  oldhistorie  II.)     316  s.     Kopenhagen,  Gad. 


XII.   Skandinavische  sprachen.  221 

forts.  und  erweiterung  von  O.'s  trefflichen  Untersuchungen 
über  die  quellen  des  Saxo  grammaticus  (vgl.  jsb.  1892,  12,  145). 
die  doppelte  quelle  Saxos,  die  norröne  saga  und  die  dänische  Volks- 
dichtung, lassen  sich  auch  aus  dem  inhalte  der  sagen  erkennen, 
nicht  nur  aus  der  form,  so  wird  die  heimstätte  jeder  sage  nach- 
gewiesen, in  einigen  sagen  ist  norröne  Überlieferung  mit  dänischer 
vermischt,  auch  mittelalterliche  märchen-  und  novellenstoffe  sind 
in  einzelnen  aufgenommen.  —  der  norröne  sagenkomplex  geht 
aller  Wahrscheinlichkeit  nach  auf  den  Isländer  Arnaldr  xorvaldsson 
zurück,  der  1168  bei  dem  erzbischof  Absalon,  Saxos  gönner,  sich 
aufhielt,  die  dänischen  quellen  geben  uns  einen  einblick  in  die 
älteste  dänische  litteratur.  —  angez.  Lit.  cbl.  1895  (10);  von 
E.  Mogk,  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  5  (1)  112. 

202.  Niels  Bredal,  B0rnespejl,  paany  udg.  for  Universitets- 
jubilfeets  danske  samfund  af  H.  F.  Rerdam  (Universitets-jubilaeets 
danske  samfund.     no.    74).     9,  45  s.     Kebenhavn. 

die  älteste  dänische  pädagogische  schrift  verfasst  von  Niels 
Bredal  im  jähre  1568.  B.  war  wahrscheinlich  rektor  zu  Vejle. 
sein  kinderspiegel  behandelt  in  poetischer  form  das  verhalten  der 
kinder  in  und  ausserhalb  des  hauses,  hauptsächlich  nach  dem  ge- 
dickte von  Joh.  Sulpitius  'De  moribus  puerorum  in  mensa  prae- 
cipue  servandis'  und  Erasmus  v.  Rotterdams  buch  'De  civilitate 
morum  puerilium'.  doch  hat  der  vf.  die  lebensregeln  seiner  zeit  und 
heimat  angepasst,  sodass  das  buch  von  grossem  interesse  für  die 
kulturgeschichte  Dänemarks  in  jener  zeit  ist. 

Mythologie.     Heldensage.     Volkskunde. 

203.  0.  Jiriczek,  Die  ältesten  Zeugnisse  der  nordischen 
mythologie  und  die  theorien  Bugges.  beilage  zur  Allgem.  ztg. 
1894  (79). 

204.  W.  Golther,  Wiederbelebung  altgermanischer  sage. 
Süddeutsche  bl.  f.  höh.  Unterrichtsanstalten  2  (5).  —  vgl.  abt.  10,  30. 

205.  E.  Mogk,  Carus  Sterne  als  mythenforscher.  Blatt,  f. 
lit.  unterh.  1894  (22)  337—339. 

es  wird  gezeigt,  auf  welche  weise  Sterne  zu  dem  resultate  ge- 
langt, dass  die  homerischen  mythen  in  Skandinavien  ihre  heimat 
haben  sollen. 

206.  K.  Dalström,  Vär  fornordiska  gudasaga  i  samandrag. 
med  10  illustr.  af  V.  Andren.  144  s.  u.  3  taf.  Stockholm,  Billes 
bokförlagsaktieb.     2,50  kr. 


222  XII.    Skandinavische  sprachen. 

207.  Ssem.  Eyjolfsson,  Um  Oöin  i  albyÖutrü  siöari  tima. 
Timarit  h.  isl.  bökmf.  15,   134—197. 

in  Wolfscher  weise  versucht  E.  eine  ganze  menge  isländischen 

Volksglauben  als  Überrest   alten  Oöinglaubens  zu  erweisen. 

208.  E.  Sievers,  Altnord.  Vdli  und  Beyla.  Beitr.  z.  gesch. 
d.  d.  spr.  18  (3)  582—584. 

Vdli  ist  ahd.  Wanilo,  Wenilo;  der  name  ist  vielleicht  mit  den 
vanir  zusammenzubringen.  Beyla  in  Lokas.  ist  wohl  urnord. 
*Bawnilö  und  bedeutet  'die  bohne',  wie  Byggvir  'gerstenkorn'. 

209.  F.  Detter  u.  R.  Heinzel,  Hoenir  und  der  Vanenkrieg. 
Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  18  (3)  542—560. 

die  12  brüder,  gegen  die  Eridlevus,  der  söhn  Frotho  III.  nach 

Saxo  (lib.  VI)  kämpft,  sind  die  12  äsen  unter  Oöin  mit  dem 
wunderbaren  rosse  Sleipnir.  die  insel,  wo  sie  hausen,  ist  Valholl. 
Eridlevus  ist  Freyr:  er  erobert  Asgarö  oder  ValhQll.  der  ausge- 
schickte könig  Hiarno ,  der  sich  vor  Fridlev  der  dänischen  herr- 
schaft  durch  ein  gedieht  bemächtigt  hat,  ist  der  vergeiselte  Hoenir 
der  Ynglingasaga;  Hjarno  ist  pulr  (?!),  was  zu  Hoenir  passt,  da  dieser 
name  mit  lat.  canere  verwandt  ist.  Hoenir  =  der  sänger.  vor  dem 
vanenkrieg  Saxos  findet  sich  auch  bei  diesem  die  geschichte  von 
der  hexe  Gullveig,  welche  Frothos  Soldaten  mit  Speeren  töteten, 
weil  sie  den  ersten  diebstahl  veranlasste.  —  Frute  der  Grudrun  = 
Frööi-Freyr;  er  ist  in  der  Gudrun  von  Horand  verdrängt,  Horand 

ist  aber  Oöin-Hjarrandi,  der  im  agls.  gedieht  'Des  Sängers  trost' 
als  Usurpator  erscheint,  bei  Saxo  verdrängt  der  dichter  (ist  er 
nicht!)  Hiarno  den  rechtmässigen  könig  Fridlev  (das  thut  er  nicht!), 

Hiarno  =  Hoenir,  dem  Mimir  zur  seite  steht,  folglich  ist  Hoenir  =  Oöinn 
als    sänger.     so    ist    der    streit   zwischen  Hiarno   und  Fridlev  d.  i. 

zwischen   Oöin  und  Freyr   der  vanenkrieg.     dann    wird    auch  noch 

in  Wate  Oöin  gefunden  und  so  geht's  fort.  —  schwerlich  hat 
Heinzel  viel  anteil  an  diesen  ganz  gehaltlosen  kombinationen,  die 
die  mythologie  nur  in  miscredit  bringen  müssen. 

210.  F.  Detter,  Der  Baldrmythus.  Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr. 
19  (3)  495—516. 

211.  M.  Roediger,  Der  grosse  waldesgott  der  Germanen. 
Zs.  f.  d.  phil.  27  (1)   1—14.  —  s.  abt.  X,   12. 

212.  E.  Mogk,  Über  los,  zauber  und  Weissagung  bei  den 
Germanen.  (eine  bemerkung  zum  10.  kap.  der  Germania  des 
Tacitus.)  Kleinere  beitr.  zur  geschichte  von  dozenten  der  Leip- 
ziger hochschule.  festschrift  zum  deutschen  historikertage  in 
Leipzig,     s.  81 — 90. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  223 

die  ursprüngliche  bedeutung  des  Wortes  rune  ist  'zauberlied' 
nicht  'zeichen',  die  späteren  runenzeichen  haben  mit  den  'notae' 
des  Tacitus  nichts  zu  thun. 

213.  A.  U.  Bääth,  Oni  fornnordisk  trollsänger.  Meddel. 
fran  Göteborgs  och  Bohusläns  fornrninnesför.     1  s.  138 — 152. 

214.  0.  Montelius,  Midvinterns  solfest.  Svenska  forn- 
minnesför's  tidskr.  9  (1)  68 — 76. 

215.  M.  Kniep,  Nägra  ord  om  offerkult.  Meddel.  frän 
Hallands  museum  1893  s.  31 — 38. 

21G.  K.  Maurer,  Tro  og  overtro  i  den  norske  kirke  i  den 
seldste  tid.     Folkevennen,  n.  r.   16,  97 — 120. 

217.  Alfr.  Lehmann,  Overtro  og  trolddom.  2.  del:  De  kemme- 
lige  videnskaber.  kabbala,  astrologi,  alkemi,  magia  naturalis  etc. 
188  s.     Kopenhagen,  Frimodt.  —  forts.  von  jsb.  1893,   12,  218. 

L.  unterscheidet  mit  vollem  rechte  einen  alten  heimischen 
aberglauben  und  einen  morgenländischen,  der  durch  die  alten  kultur- 
völker  im  mittelalter  nach  Europa  gekommen  und  der  sich  um 
so  leichter  mit  dem  heimischen  vermischen  konnte,  da  er  aus 
gleicher  wurzel  wie  dieser  entsprossen  ist.  er  verfolgt  dann  die 
geheimen  Wissenschaften  von  ihrem  Ursprung  an  durch  die  ver- 
schiedenen zeiten  und  bei  den  verschiedenen  Völkern  in  wissen- 
schaftlich exakter  weise  und  kommt  schliesslich  auf  den  aber- 
glauben der  gegenwart,  der  noch  immer  wächst,  sich  noch  stetig 
verändert. 

218.  Alfr.  Lehmann,  Overtro  og  trolddom  fra  de  seldste 
tider  til  vore  dage.  3.  del.  moderne  spiritisme  og  okkultisme. 
146  s.  u.  3  tafeln.     Kopenhagen,  Frimodt.     2,75  kr. 


219.  E.  Mogk,  Die  älteste  Wanderung  der  deutschen  helden- 
sage  nach  dem  norden.  Forschungen  zur  deutschen  philol.  (fest- 
gabe  f.  Rud.  Hildebrand),     s.   1 — 10. 

auf  grund  der  geschichtlichen  quellen  wird  der  nach  weis  zu 
führen  gesucht,  dass  die  Heruler  auf  ihrem  zuge  nach  Skandinavien 
im  jähre  512  den  grundstock  der  deutschen  heldensage  nach  dem 
norden  gebracht  haben. 

220.  F.  Devantier,  Der  Siegfriedmythus,  ein  kapitel  aus  der 
vergleichenden  mythologie.  (Sammlung  gemeinverständl.  wissen- 
schaftlicher vortrage  heft  190.)     44  s. 

dass  in  der  Siegfriedsage  ein  alter  mythus  stecke,  wird  im 
hinweis  auf  die  nordische  gestalt  der  sage  zu  erweisen  gesucht,  wo 


224  XII.    Skandinavische  sprachen. 

der  Zusammenhang  mit  den  göttermythen  ganz  deutlich  vorhanden 
ist  (aber  der  ist  nordisch!),  drachenkampf  und  hortgewinnung  ist 
ein  alter  gewittermythus ,  die  befreiung  bez.  erwerbung  der  Jung- 
frau ein  morgen-  oder  früklingsmythus,  der  tod  Siegfrieds  gerade  so 
wie  der  Baldrs  (das  "wort  erscheint  natürlich  wieder  in  der  neuislän- 
dischen form  Baidur)  ein  tages-  oder  Jahresmythus,  das  ist  alles 
nicht  neu  —  und  soll  es  auch  nach  dem  vf.  nicht  sein  — ,  doch  be- 
weisen hat  es  noch  niemand  können,  und  andere  mythologen  sind 
anderer  meinung. 

221.  A.  Sandström,  'Uffe',  Nordens  första  storhetstid  (om- 
kring  800 — 1066),  skildrad  för  ung  och  gammal.  förra  delen. 
220  s.     senare  delen  203  s.     Stockholm,  Hökerberg.     2,75  kr. 

222.  A.  Olrik,  Nogle  personnavne  i  Starkaddigtningen.  sma 
bidrag  til  oplysning  om  Nordboernes  forbindelse  med  Osteuropa. 
Festskrift  til  Vilh.  Thomsen  s.   116—130. 

die  namen  in  der  Starkaddichtung  setzen  eine  Verbindung 
Skandinaviens  mit  dem  östlichen  Europa  voraus  und  lehren  nament- 
lich die  bekanntschaft  des  inneren  Husslands. 

223.  A.  Olrik,  Norske  oldkvad  og  sagnkonger.  foredrag  i 
'Filologisk  forening'  i  Kristiania  1892.     23  s. 

O.  behandelt  1.  die  sagenhaften  geschlechter  der  Hyndluljöö 
und  zeigt,  dass  dies  eddische  gedieht  in  Höröaland  entstanden  ist 
und  dass  sein  vf.  nur  die  geschlechtsreihe  der  könige  von  Höröa- 
land genau,  während  er  die  anderen  durch  epische  dichtung  ge- 
kannt hat.  daher  zeigt  sich  auch  in  den  Hyndluljöö  der  noch  in 
Höröaland  herrschende  Volksglaube  vom  geisterritt  zur  julzeit.  — 
2.  das  gedieht  von  der  Bravallaschlacht  ist  in  Telemarken  ent- 
standen, ebenso  das  von  Starkaös  tode,  wie  wohl  auch  andere  ge- 
dichte,  deren  sagenhelden  ursprünglich  in  Dänemark  ihre  heimat 
haben.  —  3.  auch  die  Völsungensage  hat  in  Telemarken  und 
Sseterdal  ihre  heimstätte  gehabt,  denn  hier  finden  wir  nicht  nur 
die  alten  holzskulpturen  verschiedener  kirchenthore,  die  die  sage 
behandeln,  sondern  hier  haben  sich  auch  bis  heute  die  Volkslieder 
aus  der  Völsungensage  erhalten. 


224.  H.  Feilberg,  Folklore.     Tiskueren  1894  (10). 

225.  H.  F.  Feilberg,  Wie  sich  Volksmärchen  verbreiten. 
Urquell  5  (7/8)  165—169.  (9/10)  215—218.  (11)  239—241.  (12) 
272—275.     vgl.  abt.  10,  135. 

deutsche  bearbeitung  von  F.'s  aufsatz:  Hvorledes  opstär  sagn 
i  vore  dage?  (Dania  2.)    vgl.  jsb.  1893,  12,  217. 


XII.   Skandinavische  sprachen.  225 

226.  H.  F.  Feilberg,  Die  baumseele  bei  den  Nordgermanen. 
Urquell  5  (4)  88—90.    (5)  119—121. 

227.  K.  H.  Waltman,  Lidrnäl.  ordspräk  ock  talesätt,  smä- 
rim,  gator,  äventyr,  sägner,  seder  ock  tänkesätt  upptecknade  i 
Frostviken.     Bidr.  tili  känned.  om  sv.  ländsm.  13,  (1).     127  s. 

volkstümliches  aus  dem  nördlichsten  teile  Jämtlands.  (sagen, 
märchen,  Sprichwörter,  redensarten,  sitten.)  alles  ist  sowohl  im 
dialekte  aufgezeichnet  als  in  der  reichssprache  transskribiert. 

228.  A.  W.  von  Munthe,  Spräkrim.  Ord  och  bild.  1894(3) 
103  —  112. 

229.  F.  Busck,  Bohuslänska  folkmälsdikter  frän  sluttet  av 
1700-  och  början  av  1800-talen.  Bidr.  tili  känned.  om  sv.  ländsm. 
13,  (7).     58  s. 

Volkslieder  aus  dem  nördlichen  Bokuslän,  die  nach  dem  frühen 
tode  des  Sammlers  E.  Rinman  herausgegeben  hat,  der  auch  Busck 
in  dem  eingang  einen  warmen  nachruf  widmet,  über  die  herkunft 
der  lieder  wird  genau  berichtet ,  einigen  sind  melodien  beigefügt, 
dialektische  ausdrücke  und  veraltete  worte  sind  in  anmerkungen 
erklärt. 

230.  E.  Lagus,  Nyländska  folkvisor,  ordnade  och  utgifna. 
2.  Helsingfors  1893. 

angez.  von  F.  Gustafsson,  Finsk  tidskr.  1894,  s.  75. 

231.  A.  F.  Ekevall,  Gäter  och  ordspräk.  19  s.  Skellef- 
teä  1893. 

enthält  verschiedene  züge  aus  dem  Volksleben  in  Östergötland. 

232.  E.  Wigström  (Ave),  Kardegille.  skänska  byhistorier. 
Bidr.  tili  känned.  om  sv.  ländsm.  13  (10)  84. 

dorferzählungen  aus  Schonen,  aus  denen  trefflich  das  ganze 
leben  und  treiben  der  bauern  spricht. 

233.  Värt  folk.  verklighetsbilder  ur  svenskt  folklif,  tecknade 
med  penna  och  pensei  af  framstäende  författare  och  konstnärer. 
282  s.     Stockholm,  Fritze.     16,50  kr. 

234.  R.  Gustafs son,  Svensk  sagasamling  och  folklifsbilder. 
illustrerade  af  C.  Larsson.  45,  47,  48,  48  s.  Stockholm,  John- 
son.    1  kr. 

235.  H.  Wraner,  Gamlingar  och  grönskallningar.  smä  folk- 
lifsbilder frän  Skäneslätten.     76  s.     Stockholm,  A.  Bonnier.     1  kr. 

236.  Th.  S.  Haukenaes,  Hardanger  og  S0ndhordland.  natur, 
folkeliv  og  folketro.  8. — 10.  del.  (8.  del:  Strandebarm,  9.  del: 
Hälandsdalen ,  10.  del:  Reldal.)  352  s.  Bergen,  in  komm,  bei 
Floor.     3  kr. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XVI.   (1894.)  15 


226  XII.    Skandinavische  sprachen. 

237.  E.  Tegner,  En  österländsk  besvärjelse  och  västerländsk 
folktro.     Ord  och  bild  1894  (4)  145—101. 

238.  E.  G.  W.  Gamla  minnen,  skildringar  frän  Delsbo  och 
Bjuraker,  sägner,  sagor  och  berättelser  m.  m.  192  s.  Gene,  Ahl- 
ström  &  Cederberg.     2,50  kr. 

239.  H.  Hjärne,  Helsingelif  under  Helsingelag.  29  s. 
Söderhamn,  Molander  &  Dahlström.     0,25  kr. 

240.  V.  Engelke,  Ur  Helsinge-allrnogens  lif  i  förra  seklet. 
Läsning  för  folket  1893  s.  29—38,  129—139. 

241.  H.  Wraner,  Stuesnack  och  stätteslams.  drag  ur 
skänska  slättbons  lif  under  de  senaste  25  ären,  pä  Simrisharnns- 
traktens  allmogemäl.  med  10  silhuetter  och  en  omslagsvignett  af 
E.  Ljungh.     2.  uppl.    Stockholm  1893.    96  s.    0,75  kr. 

242.  C.  Gr.  Styffe,  Äldre  handlingar  rörande  Vestergötland. 
Västergötlands  fornm.  förenings  tidskr.  6/7  s.  23 — 111. 

243.  EL  F.  Feilberg,  Die  zahlen  im  dänischen  brauch  und 
Volksglauben.    Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4  (13)  243—256,  (4)  374—387. 

deutsche  bearbeitung  des  aufsatzes  im  2.  bde.  der  Dania.  — 
vgl.  jsb.  1893,  12,  244. 

244.  K.  Maurer,  Zahlenbezeichnungen  im  rechtsleben.  Zs. 
d.  ver.  f.  volksk.  4  (4)  442. 

eine  kleine  ergänzung  zu  Feilbergs  aufsatze,  deren  beispiele 
den  rechtsquellen  entlehnt  sind. 

245.  H.  F.  Feilberg,  Drager,  lindorme,  slanger  i  folkets  tro. 
Naturen  og  mennesket  1894  s.  164 — 196. 

246.  K.  Nyrop,  Om  fabelagtige  dyr.    Dania  2  (4)  341—349. 
hier     weist    N.    auf    die    interessante    abhandlung    Feilbergs 

(no.  245)  hin  und  regt  zu  weiterer  forschung  über  diese  fabelhaften 
tiere  im  Volksglauben  an.  den  bemerkungen ,  die  zum  teil  Feil- 
berg entnommen  sind,  sind  drei  charakteristische  bilder  (des  basi- 
lisken  in  hahngestalt,  des  indianischen  drachen  und  des  isländ. 
Katanaestieres)  beigefügt. 

247.  J.M.  Jensen,  'Drenge  gaar  af  skole'.  Dania  2,  349—350. 

aus  Vendsyssel:  der  bekannte  scherz,  dass  bei  einem  ver- 
löschenden papier  der  letzte  funke  der  Schulmeister  ist.  —  vgl.  jsb. 
1893,  12,  251. 

248.  V.  Bierring,  'Ringe  ringorme'.     Dania  2,  350. 
alte  Zauberformel  gegen  alle  möglichen  krankheiten. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  227 

249.  E.  T.  Kristensen,  G-amle  folksfortsellinger  om  det 
jyske  almueliv,  som  det  er  blevet  fgrt  i  mands  minde,  samt  en- 
kelte  oplysende  sidestykker  fra  0eme.  5.  og  G.  afdeling.  304  und 
416  s.  Aarhus,  Jydsk  forlagsforretning.  3  u.  4  kr.  —  forts.  von 
jsb.  1893,  12,  252. 

250.  E.  T.  Kristensen,  Danske  sagn  som  de  har  lydt  i 
folkemunde.  udelukkende  efter  utrykte  kilder  samlede  og  tildels 
optegnede.  2.  afdeling.  ellefolk,  nisser  ag  adskillige  uhyrer  sam 
religiöse  sagn,  lys  og  varsler.     592  s.     Aarhus.     6  kr. 

251.  H.  E.  Feilt erg,  Sagnfornyelse.     Dania  2,  251. 

die  sage,  dass  einer  dort,  wohin  das  wasser  seinen  hut  ge- 
tragen, die  stadt  Silkeborg  gegründet  habe  (Thiele,  Danske  folke- 
sagn),  lebt  jetzt  noch. 

252.  A.  C.  Nielsen,  Skildringer  og  sagn  fra  Vest-Himmer- 
land.     Saml.  til  jydsk  hist.  og  topogr.  2  r.  3,  340 — 351. 

253.  B.  Olsen,  Den  holsteinske  stue  i  dansk  folkemuseum. 
Tidsskr.  f.  kunstindustri  1893  s.  149—155. 

254.  J.  Pedersen-Bjergaard,  Minder  fra  et  bondehjem  i 
Jylland.      68  s. 

255.  H.  F.  Feilberg,  Händvserksskikke.  Dania  2  (4^  339—340. 

256.  K.  Maurer,  Die  hülle  auf  Island.  Zs.  d.  ver.  f.  volksk. 
4  (3)  256—269. 

die  in  Dänemark  und  Schweden  verbreitete  annähme,  dass 
Island  der  ort  der  kalten  und  heissen  pein  sei,  ist  gelehrten  Ur- 
sprungs und  durch  die  gelehrten  erst  ins  volk  gedrungen,  der 
isländ.  Volksglaube  kennt  diese  Vorstellungen  nicht,  von  ihnen 
ganz  zu  trennen  sind  die  berichte  altisländ.  sagas,  dass  die  seelen 
verstorbener  in  berge  wandern;  das  ist  alter  Volksglaube. 

t 

257.  Olafur  Daviösson,  Zwei  erinnerungen  an  denhandel  der 
Hamburger  mit  Island.     Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4  (4)  408 — 412. 

zwei  isländische  spiele  (die  frau  von  Hamburg;  die  handels- 
reise  nach  Hamburg),  die  noch  von  der  früheren  handelsverbindung 
Hamburgs  mit  Island  zeugen,  während  diese  sonst  ganz  vergessen  ist. 

r 

258.  Olaf  Sigurösson,  Fyrir  40  ärum.  Timarit  h.  isl. 
bökmf.  15,  198—246. 

Vorgeschichte. 

259.  K.  Bahnson,  Etnografien  fremstillet  i  dens  hovedtraek. 
med    farvetryck,    kort,    fotogravurer    og    flere    hundrede    i    texten 

15* 


228  XII.   Skandinavische  sprachen. 

indtrykte  atbildninger.     lev.   10 — 14.     Kßbenhavn,  Philipsen.     lief, 
je  1  "kr.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  255. 

260.  0.  Montelius,  Orienten  och  Europa,  ett  bidrag  tili 
kännedorn.  om  den  orientaliska  kulturens  invärkan  pä  Europa  intill 
midten  af  det  sista  ärtusendet  före  Kristi  födelse.  Ant.  tidskr.  f. 
Sver.  13  (1)  1—80. 

haustiere  und  ackerbau,  vor  allem  aber  die  grabstätten  der 
Steinzeit  bezeugen,  dass  seit  uralter  zeit  der  Orient  auf  Europa 
seinen  einfluss  geltend  gemacht  hat.  gewandert  ist  die  form  der 
gräber  von  Asien  über  Nordafrika,  die  pyrenäische  halbinsel,  Prank- 
reich, Brittannien  nach  dem  skandinavischen  norden. 

261.  W.  Berg,  Den  skandinaviska  halföns  befolkande.  en 
öfversigt  af  den  jemförande  fornforskningens  resultat  beträffande 
detta  ämne.  Meddel.  frän  Göteborgs  och  Bohusläns  fornminnesför. 
1,  106—133. 

262.  Andr.  M.  Hansen,  To  raser  i  Norge.  Nyt  tidsskrift 
(n.  r.)  2  (5)  395—415.  ■ 

an  der  hand  von  Arbos  Schädelmessungen  lassen  sich  in  Nor- 
wegen deutlich  zwei  ganz  verschiedene  rassen  unterscheiden:  die 
kurzschädlige,  die  noch  heute  längst  der  ganzen  küste  von  Arendal 
über  Bergen  bis  Throndheim  wohnt,  und  die  langschädlige,  die 
landeinwärts  ihre  sitze  hat.  die  letztere  ist  zweifellos  die  arische 
rasse,  die  eingewanderte,  erstere  sind  nachkommen  der  alten  Ur- 
bevölkerung, über  die  sich  wenig  sagen  lässt.  jedenfalls  ist  es 
dieselbe,  die  wir  auch  in  dem  übrigen  Europa  in  praehistorischer 
zeit  antreffen. 

263.  0.  Montelius,  Einnas  i  Sverige  minnen  af  en  koppar- 
älder?  Svensk  forum,  förening's  tidskr.  8.  203 — 238. 

264.  P.  Hauberg,  Skandinaviens  fund  af  romersk  guld-og 
S0lvm0nt  far  aar  550.  Aarb.  f.  nord.  oldkyndigh.  2.  r.  9  (4) 
325—376. 

265.  S.  Müller,  Vor  oldtid.  en  populser  fremstilling  af 
Danmarks  arkaaologie.  1. — 4.  lief.  s.  1 — 196.  Kopenhagen,  Philipsen. 
die  lief.   1  kr. 

die  ersten  vier  lieferungen  des  vorliegenden  werkes  enthalten 
die  darstellung  der  Steinzeit,  das  ganze  werk  soll  die  Vorgeschichte 
Dänemarks  bringen  und  zwar  an  der  hand  der  gräberfunde,  ent- 
hält aber  daneben  auch  die  geschichte  der  archäologischen  forschung. 
die  darstellung  ist  klar  und  beruht  auf  den  neuesten  resultaten  der 
forschung;  ein  litteraturverzeichnis  schliesst  den  ersten  abschnitt, 
treffliche  Illustrationen  begleiten  den  text.  das  werk  soll  in 
12 — 14  lief,  erscheinen. 


Xu.   Skandinavische  sprachen.  229 

26G.  Jap.  Steenstrup,  Det  störe  solvfund  ved  Gundestrup 
(i  Aarsherred)  1891.  orientierende  betragtninger  over  de  tretten 
sölvpladers  talrige  relief-fremstillinger.  Oversigt  over  de  kgl. 
danske  vid.  selsk.  forhandl.  1893  s.  134—150. 

im  2.  hefte  der  Nordiske  fortidsminder  (vgl.  jsb.  1893,  12,  285) 
hatte  S.  Müller  das  grosse  prächtige  silberbecken,  das  1891  in 
Jütland  gefunden  worden  ist,  eingehend  beschrieben,  die  gestalten 
als  keltische  göttergestalten,  die  kunst  als  eine  griechisch-römische 
zu  erweisen  gesucht,  nach  seiner  ansieht  war  das  gefäss  in  den 
ersten  Jahrhunderten  unserer  Zeitrechnung  im  skandinavischen 
norden  entstanden,  hiergegen  wendet  sich  St.  nach  seiner  auf- 
fassung  ist  das  gefäss  in  Mittelasien  hergestellt  worden,  die  darin 
befindlichen  13  silberplatten  gehören  ursprünglich  nicht  zum  gefäss, 
sondern  sind  schmuck  von  tempelsäulen  gewesen  und  enthalten 
wohl  darstellungen  aus  dem  buddhistischen  kulte. 

267.  M.  Lehmann-Filhes,  Über  den  Thorshammer.  Ver- 
handlungen der  Berl.  gesellsch.  f.  anthropol.,  ethnologie  und  Urge- 
schichte,    sitzung  vom  IG.  juni  1894.  —  vgl.  abt.  10,  249. 

268.  A.  Hammerich,  Studien  über  die  altnordischen  luren 
im  nationalmuseum  zu  Kopenhagen.  Vierteljahrssch.  f.  musikwiss. 
10  (1).  —  eine  deutsche  Übersetzung  von  H.'s  Untersuchungen 
über  die  alten  blasinstrumente  im  Kopenhagener  museum.  —  vgl. 
jsb.  1893,  12,  262. 

268a.  George  Boehmer,  Prehistoric  naval  architecture  of  the 
north  of  Europa.  Report  of  the  U.  S.  nationalmuseum  1891, 
527—656. 

an  der  hand  der  funde ,  bilder  und  sagalitteratur  wird  eine 
genaue  darstellung  der  prähistorischen  schiffe  im  europäischen,  be- 
sonders skandinavischen  norden  gegeben. 

269.  V.  Boye,  Fund  af  egekister  fra  bronzealderen  i  Dan- 
mark, et  monografisk  bidrag  til  belysning  af  bronzealderens  kultur. 
med  kobberstavler  samt  afbildninger  i  texten  af  A.  P.  Madsen. 
1.  hefte.     48  s.  u.  9  taf.    fol.    Kopenhagen,  Host.     10  kr. 

270.  A.  P.  Madsen  og  C.  Neergaard,  Jydske  gravpladser 
fra  den  ferrromerske  jernalder.  Aarb.  f.  n.  oldkyndigh.  2.  r.  9  (2) 
165—212. 

271.  A.  P.  Gaardboe,  Fortidsminder  fra  Vendsyssel.  histo- 
risk-topografiske  og  kulturhist.  brudstykker.  408  s.  Aarhus 
1893.     5  kr. 

272.  N.  Nicolaysen,  Foreningen  til  norske  fortidsmindes- 
mserkers  bevaring  1844 — 1894.     14  s.    Kristiania. 


230  XII.    Skandinavische  sprachen. 

überblick  über  die  geschichte  und  Wirksamkeit  des  norweg. 
alterturnsvereins  von  1844 — 1894. 

273.  P.  Olsson,  Öfversigt  af  Jämtlands  läns  fornminnen 
frän  hednatiden.  andra  tilläget.  Jämt.  läns  fornm.'s  förening's 
tidskr.  1,  88—91. 


Geschichte.     Kirchen-  und  Rechtsgeschichte. 
Kulturgeschichte. 

274.  G.  Hergt,  Die  Nordlandfahrt  des  Pytheas.  inaug.-diss. 
78  ss.     Halle  a./S. 

275.  H.  A.  Schumacher,  Olaus  Magnus  und  die  ältesten 
karten  der  Nordlande.  Zs.  d.  ges.  f.  erdkunde  zu  Berlin  1893. 
s.  167—200. 

276.  Orderik  Vital,  Historiske  beretninger  om  Normanner 
og  Angelsaxere.  i  overssettelse  ved  P.  Kierkegaard,  med  under- 
st0ttelse  fra  ministeriet  for  kirke-og  undervisningsvsesenet  udg. 
for  Selskabet  til  historiske  kildeskrifters  overfgrelse  pä  modersmälet 
ved  H.  H.  Lefolii.  andet  bind.  Kopenhagen,  Schänberg  1893. 
504  s.     5  kr. 

277.  A.  Taranger,  Tyske  og  engelske  missionserer  i  Norge. 
en  kort  replik  til  K.  Maurer.  Hist.  tidsskr.  (norsk).  3.  r.  3,  s. 
191—211. 

278.  Kr.  Koren,  Om  kilder  til  Norges  historie  i  middel- 
alderen  i  engelske  arkiver.  reiseberetning.  Norske  universitets-og 
skoleannaler  1893  s.  215—223. 

279.  L.  Daae,  En  kr0nike  om  Kvinesdal.  Kristiania,  Cammer- 
meyer.     8,  120  s. 

280.  Gr.  Goudie,  A  norwegian  mortgage,  or  deed  of  pawn, 
of  land  in  Scotland  1597.  Proceed.  of  the  Soc.  of  antiqu.  of  Scot- 
land  1892—1893.     27,  s.  235—242. 

281.  Nils  Stubs,  Optegnelsesb0ger  fra  Oslo  lagthing  1572 — 
1580,  udg.  for  det  Norske  historiske  kildeskriftfond  ved  H.  J.  Huit- 
feldt-Kaas.  1.  hefte,  (bis  zum  juni  1576.)  Kristiania,  Dybwad  in 
komm.     128  s.     1,20  kr. 

282.  Dombog  for  1580.  udg.  for  det  Norske  histor.  kilde- 
skriftfond ved  E.  A.  Thomle.  (Norske  herredagsdomb0ger,  udg. 
for  det  Norske  kildeskriftfond.    I.  rsekke  1578—1604.    2.  Dombog 


XII.    Skandinavische  sprachen.  231 

for  1580.)    149  s.    1,20  kr.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  339.  —  der 
1.  bd.  rec.  Lit.  cbl.  1894  (19)  675. 

282a.     Dombog  for  1585.   udg.  E.  A.  Thomle.   231  s.  2,80  kr. 

r 

283.  Diplomatarium  islandicurn.  Islenzkt  fornbrefasafn,  sem 
hefir  inni  aö  halda  bref  og  gjöi'ninga,  döma  og  mäldaga,  og  aörar 

skrär,    er    snerta    Island    eöa   islenzka  menn.     3.   bd.  4.  heft.     von 
1394—1415.  —  forts.  von  jsb.  1891,  12,  285. 

284.  Islenzkar  ärtiöaskrär  eöa  obituaria  islandica  meö  athu- 
gasemdum  eptir  Jon  rorkelsson  jun.  gefiö  üt  af  hinu  islenzka  bök- 
mentafelagi.  II.  s.  129—231.  —  forts.  von  jsb.   1893,   12,  289. 

das  heft  enthält  den  schluss  des  Seelenmessbuches  der  Vest- 
firöinger,  dann  die  Vallanessärtiöaskrä,  die  Vatnsfjaröarärtiöaskra, 
die  ärtiöaskrär  von  Eyrir  im  Skutulsfjörö,  die  KälfafellsärtiQaskrär, 
die  SkinnastaöaartiÖaskrä,  die  ärtiöaskrä  des  SigurÖ  von  GrenjaÖ- 
arstab,  die  ReyrivallaärtiÖaskrä,  woran  sich  weitere  totenverzeich- 
nisse  schliessen,  die  bis  zum  ausgang  des  17.  jahrhs.  gehen,  am 
Schlüsse  werden  die  wichtigsten  geschlechter  der  sagazeit  herab 
bis  zur  gegenwart  verfolgt. 

285.  C.  Gr.  Styffe,  Om  konung  Olof  Haraldssons  vikingtag 
in  i  Sigtunafjärden  och  den  väg  han  tog  för  att  komma  derifrän. 
Uplands  fornminnesför's  tidskr.  16,  3 — 16. 

286.  G.  Berg,  Bidrag  tili  den  inre  statsförvaltnings  historia 
under  Gustaf  den  första,  huvudsakligen  i  Smaland.  akad.  afhandl. 
Stockholm.  308  s.  2,50  kr.  —  angez.  von  L.  S.  Hist.  tidskr. 
(svensk)  1894,  s.  14. 

287.  P.  E.  Bergfalk,  Om  utomordentliga  pänningehjälper 
tili  kronan  under  sektstonde  ärhundradet  och  början  af  det  sjut- 
tonde.  efterlämnad  afhandling.  (aus  Upsal.  univers.  ärskr.  1894). 
Upsala.     180  s.     3  kr. 

288.  Th.  Hjelmqvist,  En  predikant  frän  Gustaf  II.  Adolfs 
dagar.     Läsning  för  hemmet  16  (2).     über  Johannes  Rudbeck. 

289.  Bidrag  tili  Olai  Magni  historia.  1.  Literära  fragmenter 
utgifna  genom  H.  Hjärne.  2.  Handlingar  angaende  Olai  Magni 
egendomsförvärf  och  qvarlätenskap.  utg.  af  Samfundet  för  ut- 
gifvandet  af  handskrifter  rörande  Skandinaviens  historia.  Stock- 
holm 1893.     1  kr. 

290.  Svenska  riksdagsakter  jämte  andra  handlingar  som  höra 
tili    statsförfattningens     historia     under    tidehvarfvet     1521 — 1718. 


232  2üX   Skandinavische  sprachen. 

3.  d.  1.  h.  (1593 — 1594).  med  understöd  af  statsmedel  utg.  af 
kgl.  riksarkivet  genom  E.  Hildebrand.  Stockholm,  Norstedt. 
510  s.     10  kr. 

291.  Konung  Gustaf  den  förstes  registratur.  utg.  af  kongl. 
riksarchivet  genom  V.  Granlund.  14  (1542)  und  15  (1543). 
Stockholm  1893  und  1894.  434,  45  s.  und  045,  65  s.  6,50  kr. 
und  9  kr. 

292.  Rikskanslern  Axel  Oxenstiernas  skrifter  och  brefvexling. 
utg.  af  kongl.  Vitterhets  historie-och  antiqvitetsakademien.  senare 
afdel.  bd.  5.  Jacob  de  la  Gardies  bref  1611—1650.  640  s. 
8  kr.  —  bd.  6.    Johan  Boners  bref  1624—1641.    916  s.    11,50  kr. 

angez.  von  A.  Rydfors,  Hist.  tidskr.  (svensk)  1893  s.  53  u. 
1894  s.  59. 

293.  D.  Schäfer,  Geschichte  von  Dänemark.  4.  bd.  von 
der  Vertreibung  Christian  II.  (1523)  bis  zum  tode  Christian  III. 
(1559).  Gotha,  Perthes  1893.  20,  496  s.  (Geschichte  der  europ. 
Staaten,  hrsg.  von  Heeren,  Ukert  und  v.  Giesebrecht.)  —  angez. 
Lit.  cbl.  (53)  1918. 

294.  H.  Olrik,  Studier  over  yElnolds  skrift  om  Knud  den 
hellige.     Hist.  tidsskr.  (dansk)  6.  r.  4  s.  205—291. 

295.  A.  Hude,  Danehoffet  og  dets  plads  i  Danmarks  stats- 
forfatning.     Kopenhagen  1893.     224  s.     3  kr. 

angez.  von  M.  Pappenheim,  Lit.  ztg.  1894,  14. 

296.  C.  S.  Christiansen,  Udsigt  over  en  del  af  brevstoffet 
i  Jens  Birkerods  dagböger.     Danske  magazin  5.  r.  3,   156 — 182. 

297.  Eg.  Petersen,  Hemming  Gads  tale  mod  de  Danske. 
Hist.  tidsskr.  (dansk)  6.  r.  4,  464—473. 

298.  S.  Kjfer,  Prsesten  i  Vejlby  S0ren  Jensen  Quist,  hans 
slsegt  og  samtid.  en  gammel  kriminalhistorie.  Kopenhagen,  Pio. 
248  s.     3  kr. 

299.  Regesta  diplomatica  historise  danicae.  cura  Societatis 
regis  scientiarum  danicae.  series  secunda.  tomus  posterior.  II.  ab 
anno  1558 — 1574.     Kopenhagen,  H0st.     288  s.     5  kr. 

300.  Corpus  constitutionum  Daniae.  forordninger,  recesser 
og  andre  kongelige  breve,  Danmarks  lovgivning  vedkommende, 
1558—1660.  udg.  ved  V.  A.  Secher.  3.  bd.  4.-5.  h.  s.  481—804 
und  4.  bd.  1.  h.  s.  1 — 160.  Kopenhagen,  Gad.  bd.  1 — 3  compl. 
30  kr.     4.  bd.  1.  h.  2  kr. 


XII.    Skandinavische  sprachen.  233 

301.  Bepertitorium  diploniaticum  regni  danici  niediaevalis. 
fortegnelse  over  Danmarks  breve  fra  middelalderen.  med  udtog  af 
de  hidtil  utrykte,  udg.  ved  Kr.  Erslev  i  forening  med  W.  Chris- 
tensen  og  Anna  Hude  af  Selskabet  for  udgivelse  af  kilder  til 
danske  historie.  1.  bd.  1.  heft  (1085—1327).  Kopenhagen,  Gad. 
21  u.  240  s. 

302.  Breve  til  og  fra  Herluf  Trolle  og  Birgitte  GJ0e.  paa 
Herlufsholms  stiftelses  foranstaltning  udg.  ved  G.  L.W  ad.  1.  u.  2.  d. 
Kopenhagen  1893.     38,  339  u.  370  s. 


303.  A.  Chr.  Bang,  Den  norske  kirkes  historie  i  det  16.  aar- 
hundrede  (reformationsaarhundredet).  Kristiania,  Bigler.  1. — 2.  hefte, 
s.  1—96.     heft  0,75  kr. 

304.  Kirkehistoriske  samlinger.  udg.  af  Selskabet  for  Dan- 
marks kirkehistorie  ved  H.  E.  Bord  am.  3.  bd.  2.  hefte.  Kopen- 
hagen, G-ad.     224  s.     2  kr. 

305.  H.  Vendell,  Terminologien  i  äldre  Västgöta-och  Öst- 
götalagarne.     Helsingfors  Lindstedt.     68  s.     3  m. 

306.  C.  G.  E.  Björling,  Om  bötesstraffet  i  den  svenska 
medeltidsrätten.     akad.  afhandl.     Lund.     156  s. 

307.  H.  Matzen,  Om  bevisreglerne  i  den  seldste  danske 
proces.  universitetsprogr.     Kopenhagen  1893.     110  s. 

308.  H.  Matzen,  Forekesninger  over  den  danske  retshistorie. 
offentlig  ret.  II.  proces.  Kopenhagen,  Universitetspedel  Petersen. 
176  s.     2,25  kr. 

310.  Porarbejderne  til  kong  Kristian  V.  danske  lov,  udg. 
ved  V.  A.  Secher  og  Chr.  St0chel  af  Selskabet  for  udgivelse  af 
kilder  til  danske  historie.  Kopenhagen,  Gad.  7. — 8.  hsefte.  184  s. 
2  kr.     (bd.  1—2.  compl.  10  kr.)  —  forts.  von  jsb.  1893,    12,   344. 


311.  T.  Lund,  Om  kulturhistorie.  Kopenhagen,  Eeitzel. 
50  s.     0,50  kr. 

312.  E.  Thiele,  Die  insel  Island  und  ihre  bedeutung  für 
das  germanische  altertum  (aus  dem  Jahresber.  der  akad.  gemein- 
nützigen Wissenschaften  zu  Erfurt).    Erfurt,  Villaret.    39  s.    0,60  m. 


vgl.  abt.  7,  69. 


234  XII.    Skandinavische  sprachen. 

313.  C.  Rosenberg,  Trsek  af  livet  paa  Island  i  fristatstid. 
andet  oplag.  gjennemset  og  forsynet  med  et  tillseg  af  V.  GuÖ- 
mundsson.  (hertil  et  stentrykt  kort  og  12  figurer.)  Kopenhagen, 
Gad.     278  ss.     1,80  kr. 

das  schriftchen  enthält  auszüge  aus  den  wichtigeren  isländischen 
sagas,  aus  denen  das  leben  und  treiben  auf  Island  zur  zeit 
des  freistaates  deutlich  hervorgeht,  die  beiden  letzten  abschnitte 
enthalten  einen  literarhistorischen  überblick,  dem  namentlich  der 
neue  herausgeber  in  anmerkungen  die  resultate  neuerer  forschung 
beigefügt  hat.  von  ihm  ist  dann  auch  der  anhang  ganz  neu 
bearbeitet,  eine  kurze  darstellung  der  isländ.  wohnung  zur  zeit 
des  freistaats.     letzterer  ist  auch  besonders  erschienen: 

314.  V.  GuÖmundsson,  Den  islandske  bolig  i  fristatstiden. 
med  8  figurer.     Kopenhagen,  Gad.     26  s.     15  öre. 

eine  kurze  und  klare  darstellung  der  isländ.  Wohnungen  mit 
trefflichen  grundrissen  und  bildern. 

315.  J.  A.  Enander,  Vära  fäders  sinnelag.  fornnordiska 
karaktersdrag  tecknade  efter  den  isländska  sagolitteraturen.  Stock- 
holm, Norstedt  &  söner.     130  s.     1,50  kr. 

316.  M. Ferenczy,  Lsegekunsten  blandt  oldtidens  nordboerne. 
Folkevennen.  n.  r.  16  s.  276 — 280  (aus  der  Deutschen  med. 
ztg.  1891). 

317.  A.  Treichel  und  H.  Volksmann,  Isländisches  normal- 
ellenmaass  an  einer  kirche.     Am  urquell  5  (1)  33. 

auf  K.  Maurers  mitteilung  hin  verweist  Tr.  auf  das  normal- 
ellenmass  an  der  kirche  von  Pingvellir  (nicht  Piugarllie,  wie  sich 
fälschlicherweise  bei  Tr.  findet)  aus  dem  ausgang  des  12.  jahrhs. 
im  anschluss  daran  macht  Volksmann  auf  die  normalelle  in  der 
kirche  zu  Nieblum  auf  Föhr  und  auf  die  der  Lundener  küsterei 
aufmerksam. 

318.  G.  Storm,  Norges  gamle  vaaben.  Kristiania,  Dybwad 
in  komm.     35  s. 

319.  R.  E.  Bendixen,  Nonnesetter  klosterruiner.  med  teg- 
ninger  af  stadskondukt0r  G.  Bull,  arkitekterne  P.  Blix  og  Schak 
Bull.  udg.  af  Foreningen  til  norske  fortidsmindesm.'s  bevaring. 
Bergen  1893.     8  s.  fol.  und  5  bl. 

320.  N.  Nicolaysen,  Om  ruinerne  paa  Selje.  med  titel- 
billede  og  7  plancher  udg.  af  Foreningen  til  norske  fortidsmindesm.'s 
bevaring.     Kristiania  1892.     7  s.  fol.  8  tafi 

321.  Joh.  Steenstrup,  Nogle  bidrag  til  vore  landsbyers  og 
bebyggelsens  historie.     Hist.  tidsskr.  (d.)  6.  r.  5,  313 — 366. 


XII.   Skandinavische  sprachen.  235 

nachdem  St.  aus  den  matrikularbeiträgen  verschiedener  zeiten 
die  ungefähre  grosse  der  mit  —  lef,  —  by,  —  ingcc,  —  nces,  — 
torp  etc.  zusammengesetzten  Ortschaften  festzustellen  gesucht  hat, 
behandelt  er  die  endungen  der  Ortsnamen,  um  aus  diesen  die  ur- 
sprüngliche ansiedlungsweise  zu  bestimmen,  die  auf  —  holt  be- 
zeichnen kleine  ansiedlungen  am  oder  im  wald,  ebenso  die  auf  — 
skov,  die  auf  —  ryd  solche  auf  gerottetem  lande ;  die  orte  auf  —  by 
sind  kleinere  dörfer,  die  meist  aus  anderen  an  deren  grenze  ent- 
standen sind,  die  auf — inge  durchweg  grössere  Ortschaften,  die 
auf  —  losse  finden  sich  meist  an  Aussen  und  immer  da,  wo  grössere 
Weideplätze  sind,  die  Ortschaften  auf  —  lef  oder  Iqv  sind  immer 
mit  personennamen  zusammengesetzt  und  bedeuten  'das  erbgut 
dessen,  der  im  1.  teile  des  compositums  genannt  ist',  oder  deuten 
an,  wer  einst  im  besitze  der  gemarkung  gewesen  ist;  sie  hatten 
ganz  besonders  hohe  matrikularbeiträge  zu  zahlen  und  sind  fast 
alle  kirchdörfer. 

322.  H.  Petersen,  Danske  adelige  sigiller  fra  middelalderen. 
afbildningerne  tegnede  af  E.  Rondahl,  reproducerede  ved  zinkgets- 
ninger  af  F.  Hendriksen.  4.  heft.  s.  21—32  und  tafel  26—34.  — 
forts.  von  jsb.  1893,  12,  330.  1—3  angez.  von  H.  F.  Huitfeld- 
Kaas,  Nord,  tidskr.  1893  s.  G58. 

323.  A.  Thiset,  Om  danske  by-og  herredsvaaben.  Tidsskr. 
f.  kunstindustri  1893  s.  IG— 28,  128—136,  155—165. 

324.  F.  U.  Wrangel,  En  vapenbok  fran  medeltiden.  (med 
facsimile.)     Sv.  autografsällsk.'s  tidskr.  2,  121 — 128. 

325.  0.  Andersen,  Meddelelser  om  seldre  danske  og  norske 
seddelpenge  f0r  1736.  med  2  fotolitogr.  bilag.  trykt  som  manuskr. 
Kopenhagen  1893.     38  s.     2,50  kr. 

326.  Joh.  Steenstrup,  Fra  hvilken  tid  ere  vore  seldste 
laug?    Hist.  tidsskr.  (dansk)  5.  r.  6,  479 — 484. 

während  man  bisher  allgemein  annahm,  dass  die  älteste  innung 
in  Dänemark  die  Kopenhagener  schneiderinnung  sei,  deren  Statut 
aus  dem  jähre  1275  herrühre,  weist  St.  nach,  dass  dieses  Statut 
einer  viel  späteren  zeit  angehören  müsse,  und  dass  der  älteste 
nachweisbare  innungsbrief  erst  im  jähre  1349  vom  bürgermeister 
und  rat  der  stadt  Eibe  ausgestellt  sei. 

327.  Tegninger  af  seldre  nordisk  architektur.  med  tilskud 
fra  kultusministeriet  udg.  af  H.  J.  Holm,  0.  V.  Koch  og 
H.  Storck.  tredie  samling.  1.  rsekke.  6.  hefte.  Kopenhagen, 
Hagerup.     4  s.  u.  3  taf.  fol.     1  kr. 


236  2QL   Skandinavische  sprachen. 

328.  H.  Petersen,  Bygningslevninger  af  trse  fra  Daninarks 
tidlige  middelalder.    Aarb.  f.  n.  oldkyndigh.    2.  r.  9  (4)  377—393. 

329.  J.  B.  Laffler,  Kirkerne  i  Lillehedinge  og  Karise.  Aarb. 
f.  n.  oldkyndigh.    2.  r.  9  (4)  394—400. 

330.  F.  Uldall,  Om  vinduerne  i  de  jydske  granitkirker. 
Aarb.  f.  n.  oldkyndigh.    2.  r.  9  (3)  213—324. 

331.  R.  Mejborg,  Nordiske  b0ndergaarde  i  det  16.  og  17, 
aarh.  —  vgl.  jsb.  1893,   332a.  —  angez.  Lit.  cbl.  1894  (36)   1285. 

332.  C.  Bruun,  KJ0benhavn.  en  illustreret  skildring  af  dets 
historie,  mindesmserker  og  institutioner.  41. — 42.  levering.  Koben- 
havn,  Philipsen.     lief,  je  90  0re.  —  forts.  von  jsb.  1893,    12,   333. 

333.  KJ0benhavns  universitetsmatrikel.  udg.  af  S.  Birket 
Smith,  med  underst0ttelse  af  Carlsbergfondet.  andet  bind  1667 — 
1740.  7.  und  8.  heft.  Kopenhagen,  Gyldendal.  4  kr.  —  forts. 
von  jsb.  1893,  12,  334. 

334.  H.  Hildebrand,  Sveriges  medeltid.  kulturhistorisk 
skildring  I.  6.  (schluss-)heft.  s.  705 — 1025.  Stockholm,  Norstedt. 
7  kr. 

335.  Sveriges  ridderskap  och  adels  riksdagsprotokoll  1668. 
Stockholm  1893.     615  s.     7,75  kr. 

336.  W.  Berg,  Augustinerklostret  i  Konungakälla.  Bidr. 
tili  känned.  om  Göteborgs  och  Bohusläns  fornm.  och  hist.  20. 

337.  B.  H.  Dahlberg,  Bidrag  tili  fattiglagstiftningens  historia 
intill  midten  af  adertonde  ärhundradet.  akad.  afhandl.  Upsala. 
104,  36  s. 

338.  D.  Holmberg,  Mynt  af  guld,  silfver  och  kopper,  präg- 
lade i  Sverige  och  dess  utländska  besittningar  1478 — 1892  samt 
i  Norge    efter  föreningen   med  Sverige.     Stockholm.     59   s.     5  kr. 

339.  H.  Hildebrand,  Skara  domkyrka.  Ant.  tidskr.  f.  Sver. 
15  (2)  112  s. 

die  kirche  von  Skara  in  Vestgötaland  ist  wohl  die  älteste 
kirche  in  ganz  Schweden,  erbaut  vom  bischof  Adalvard  im  11.  jahrh. 
H.  verfolgt  namentlich  an  der  hand  von  Überresten  aus  alter  zeit 
die  geschichte  dieser  kirche  durch  die  verschiedenen  Jahrhunderte 
und  liefert  dadurch  einen  wichtigen  beitrag  zur  schwedischen 
kirchengeschichte  und  kirchlichen  kunst.  wiederholt  ist  an  der 
kirche  gebaut  worden,  ehe  sie  die  schöne  gotische  form  erlangt 
hat,  in  der  sie  seit  1894  prangt. 


XIII.    Althochdeutsch.  237 

340.  H.  Schuck,  Anteckningar  om  den  äldsta  bokhandeln 
i  Sverige.  in  der  Festskrift  med  anledning  af  Svenska  bokför- 
läggare  föreningens  femtioärsjubileum.     s.  1 — 60. 

341.  P.  Ols  so  n,  Fornhandlingar  rörande  Jämtlands  län. 
Järntlands  läns  fornminnesf.  tidskr.   1,  s.  92 — 112. 

342.  H.  Hildebrand,  Visby  och  dess  minnesmärker.  med 
teckningar  af  R.  Haglund.  7.  u.  8.  (schluss-)heft  109—136.  Stock- 
holm, Wallström  &  Widstrand.  compl.  16  kr.  —  forts.  und 
schluss  von  jsb.  1893,  12,  327. 

343.  H.  Mathiesen,  Det  gamle  Throndhjem.  byens  historie 
fra  dens  anlseg  til  erkestolens  oprettelse  997 — 1152.  med  karter  og 
tegninger.     Kristiania,  A.  Cammermeyer.     1.  hefte.     32  s.    60  0re. 

Biographisches. 

344.  J.  B.  Halvorsen,  Norsk  forfatter-lexikon  1814—1880. 
paa  grundlag  af  J.  E.  Krafts  og  Chr.  Langes  'Norsk  forfatter- 
lexikon  1814 — 1856'  samlet,  redigeret  og  udgivet  med  understgttelse 
af  statskassen.  37.  hefte.  Nccs  —  Ottesen.  Kristiania,  Mailing, 
heft  je  1  kr.  —  forts.  von  jsb.  1893,  12,  347. 

345.  C.  F.  Bricka,  Dansk  biografisk  lexikon.  57. — 64.  hsefte. 
8.  bd.  Holst  —  Juul.  Kopenhagen,  Gyldendal.  heft  je  1  kr.  — 
forts.  von  jsb.  1892,  12,  346. 

346.  Johann  Fritzner. 

D.  K.  Dodge,  Joh.  Fritzner.  Mod.  language  not.  9  (5). 
K.  Maurer,  Joh.  Fr.  Zs.  f.  d.  phil.  27  (2)  111—114.  G.  Storm, 
Dr.  Joh.  Fritzner.     Ark.  f.  n.  fil.  11  (3)  385—392. 

347.  Carl  Johann  Schlyter. 

C.  Gr.  Hammerskjöld,  C.  J.  Schlyter.  Lefnadsteckningar  öfver 
kgl.  svenska  vetenskaps  akademiens  efter  är  1854  aflidna  ledamöter. 
3.  bd.  643—666.  E.  Mogk. 

XIII.   Althochdeutsch. 

1.  Th.  Schauffler,  Althochdeutsche  litteratur.  Stuttgart, 
Göschen  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  13,  3.  —  angez.  von  M.  Roe- 
diger,  Arch.  f.  d.  st.  d.  n.  spr.  92  (1). 

2.  F.  Waller,  Die  grenzbestimmung  des  Heppenheimer 
kirchspiels  vom  jähr  805.  mit  1  taf.  Archiv  f.  hessische  gesch. 
u.  altertumsk.     N.  F.  I,  s.  469—79. 

enthält  ahd.  flurnamen. 


238  XIII.    Althochdeutsch. 

3.  W.  Vondräk,  Ahd.  beichtforrneln  im  altkirchensiav.  und 
in   den  Freisinger   denkmälern.     Archiv   f.   slav.   philologie    16    (1). 

Denkmäler.  4.  K.  Müllenhoff  und  W.  Scherer,  Denkmäler. 
3.  ausg.  von  E.  Steinmeyer.  Berlin,  Weidmann  1893.  —  vgl.  jsb. 
1893,  13,  4.  —  angez.  von  C.  Kraus,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn. 
45  (2)  128 — 142.  kurze  darlegung  der  von  Steinmeyer  bei  der 
herausgäbe  befolgten  grundsätze  und  sehr  eingehende  besprechung 
einzelner  poetischer  denkmäler,  zu  deren  erklärung  manches  wert- 
volle herbeigetragen  wird,  besonders  hervorzuheben  sind  die  bei- 
trage zu  8,  17,  30b,  34,  35,  43. 

5.  E.  Martin,  Muspilli.    Zs.  f.  d.  altert.  38  (2)  186—189. 
erklärt    zuerst    den  ersten    teil   des    Wortes    als    identisch    mit 

mhd.  mot  'schwarze  torfartige  erde',  bemerkt  dann  zum  text,  dass 
er  v.  71  bestimmt  eru  suonu  gelesen  zu  haben  glaube,  und  giebt 
an,  dass  z.  79  wol  mit  grossem   P  angelautet  habe. 

6.  R.  Priebsch,  De  Heinrico  v.  7.  Anz.  f.  d.  altert. 
20  (2)  207. 

bestätigt  die  conjeetur  Steinmeyers  durch  die  lesung  'hie  adest 
Heinrich  bringt  \  her  hera  kuniglich'. 

7.  Das  Petruslied,  melodie  zum  erstenmal  entziffert  und  in 
moderne  noten  übertragen  von  F.  M.  Böhme,  mit  erläuterungen. 
Erk's  Deutscher  liederhort.  bd.  III,  s.  778—780.  —  vgl.  abt. 
10,  276. 

Isidor.  8.  George  A.  Hench,  Der  althochdeutsche  Isidor. 
Strassburg,  Trübner  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  13,  12.  —  angez. 
Lit.  cbl.  1894  (6)  189  f.  wo  einige  druckfehler  gebessert  und  der 
hohe  preis  bemängelt  wird,  der  durch  die  photographische  repro- 
duktion  der  hs.  hervorgerufen  ist.  —  Revue  crit.  1894  (11). 

Otfl'id.  9.  Anton  E.  Schönbach,  Otfridstudien.  I.  Zs.  f.  d. 
altert.   38  (3)  209—217,  IL  ebenda  (4)  336—361. 

I.  vergleicht  Otfrids  abschnitte  mit  den  liturgischen  perikopen 
seiner  zeit  und  erweist  die  auffallende  Übereinstimmung  der  erzählen- 
den abschnitte  mit  den  kirchlichen  lektionarien.  IL  enthält  eine 
nachlese  von  quellen  zum  ersten  buch. 

Tatiiin.  10.  V.  E.  Mourek,  Zur  syntax  des  althochdeutschen 
Tatian.  Sitzungsberichte  d.  königl.  böhmischen  ges.  d.  wiss.,  klasse 
für  philosophie,  gesch.  u.  philol.   1894  no.  XL     28  s. 

II.  V.  E.  Mourek,  Weitere  beitrage  zur  syntax  des  althoch- 
deutschen Tatian.  ebenda  no.  XIII.  51  s.  —  Prag,  v  Verlag  d. 
königl.  böhmischen  ges.  d.  wiss.,  in  kommission  bei  Fr.  Rivnäc. 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  239 

no.  10  behandelt  die  Verwendung  des  artikels,  no.  11  die  der 
persönlichen  pronomina  als  Subjekte  neben  dem  verbum  und  die 
eigentümlichkeiten  der  kongruenz.  die  absieht  des  vfs.  ist  dabei 
das  echt  deutsche,  das  trotz  der  abhängigkeit  von  der  vorläge 
sich  bahn  bricht,  hervorzuheben,  und  mit  nutzen  macht  er  dabei 
von  dem  mittel  gebrauch,  an  einer  andern  Übersetzung  —  er  wählt 
die  altböhmische  vom  jähre  1593  —  die  Übereinstimmung  oder  ab- 
weichung  zu  vergleichen,  dabei  ergiebt  sich,  was  allerdings  nicht 
neu  war,  dass  in  der  anwendung  und  auslassung  des  artikels 
und  in  der  Stellung  und  auslassung  der  personalpronomina  ein 
fast  regelloses  schwanken  herrscht ,  während  die  anwendung  der 
flexionslosen,  starken  und  schwachen  formen  des  adjektivs  im 
wesentlichen  mit  dem  sonstigen  ahd.  und  mhd.  gebrauche  stimmt. 
die  merkwürdige  Verschiedenheit  im  prädikativen  gebrauche  des 
starken  adjektivs  für  singular  und  plural  ist  übrigens  wohl  nicht  rein 
'formal',  sondern  hängt  wohl  mit  der  entstehung  dieser  flexions- 
form  zusammen. 

Notker.  12.  Edith  Elizabeth  Wardale,  Darstellung  des  laut- 
standes  in  den  psalmen  ISTotkers  nach  der  St.  Galler  handschrift. 
Züricher  diss.     VIII,  66  s. 

die  englisch,  geschriebene  Untersuchung  ergänzt  Keiles  etwa 
gleichzeitige  darstellung  der  flexion  in  wünschenswertester  weise; 
sie  verzeichnet  sehr  vollständig  und  übersichtlich  die  thatsachen. 
die  anordnung  ist  musterhaft;  besonders  auf  den  Notkerschen 
canon  hat  die  vf.  viel  fleiss  verwendet. 

Längin,  Deutsche  handschriften.  —  vgl.  abt.  21. 

Felix  Hartmann. 


XIV.   Mittelhochdeutsch. 

1.  0.  Behaghel,  Zur  frage  nach  einer  mhd.  Schriftsprache. 
Paul-Braune  beitr.  18,  534.  35. 

aus  der  ausdehnung  des  diminutivsuffixes  l  auf  mittel- 
und  niederdeutsches  gebiet  (mit  suffix  ]c)  werden  für  die  Ver- 
breitung der  mhd.  Schriftsprache  Schlüsse»  gezogen. 

2.  0.  Böhme,  Zur  kenntnis  des  oberfränkischen  im  13.,  11. 
und  15.  jahrh.  mit  berücksichtigung  der  ältesten  oberfränkischen 
Sprachdenkmäler.  Gablenz  a.  N.,  Böhme.  Leipzig,  Fock  1893. 
83  s.     2  m.     (Leipziger  diss.) 

behandelt  mit  heranziehung  der  ältesten  sprachstufen  die  ober- 
fränkischen dialekte  des  13. — 15.  jahrh.   leider   nur  auf  grund  der 


240  xlv-    Mittelhochdeutsch. 

bekannten  Urkundenpublikationen,  was  öfter,  wie  z.  b.  s.  77  für 
Köln  zu  ganz  schiefen  auffassungen  veranlassung  giebt.  bemerkens- 
wert ist,  dass  der  vf.  unter  Verwerfung  der  Brauneschen  Zwei- 
teilung des  dialektes  zur  Müllenhoffischen  dreiteilung   zurückkehrt. 

3.  F.  Vogt,  Von  der  hebung  des  schwachen  e.  Forschungen 
zur  deutschen  philologie  (vgl.  abt.   21,  Hildebrand). 

Nagl,  Aussprache  des  e.  —  vgl.  abt.  5,  4. 

Frey,  Die  temporalkonjunktionen  u.  s.  w.  im  anschluss  an 
Peter  Suchen wirt  und  H.  v.  Montfort.  —  vgl.  abt.  4,   13. 

4.  H.  Hirt,  Der  altdeutsche  reimvers.  —  vgl.  abt.  3,   126. 

die  metrik  mhd.  gedichte  betreffen:  II.  die  kurzverse  der  Über- 
gangszeit (s.  314  f.).  III.  die  Kürnbergstrophe  (s.  317  f.).  IV.  die 
vierhebigen  zweiten  halbverse  (s.  322  f.).  V.  die  überlangen  verse 
(s.  325  f.). 

5.  Schmedes,  Stil  der  epen.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  6.  E.  Kett- 
ner, Zs.  f.  d.  phil.  26,  562.  3. 

Ilg,  Beiträge  zur  gesch.  d.  kunst  u.  kunsttechnik  aus  mhd. 
dichtem.  —  vgl.  abt.  8,  166. 

6.  Schauffler,  Quellenbüchlein  zur  kulturgeschichte.  —  vgl. 
abt.  8,  10.  —  eine  2.  aufläge  (VIII,  170  s.  1,60  m.  mit  einem 
anhang  'Erläuterung')  ist  erschienen. 

Schultheiss,  Geschichte  des  deutschen  nationalgefühls. 
vgl.  abt.  8,  12. 

7.  E.  Söffe,  Rudolf  von  Habsburg  im  Spiegel  der  deutschen 
dichtung.     progr.     Brunn  1893.     16  s. 

die  arbeit,  welche  überwiegend  sich  mit  der  neueren  dichtung 
beschäftigt,  erwähnt  die  Zeitgenossen  und  anderen  älteren  dichter, 
welche  des  königs  gedenken,  nur  kurz  s.  1;  mehr  als  der  name 
ist  nur  bei  Ottokars  reimchr.  gegeben. 

8.  A.  Boss  er t,  La  litterature  allemande  au  moyen  äge  et  les 
origines  de  l'epopee  germanique.  3e  ed.  rev.  et  corr.  Paris, 
Hachette  et  cie.     X,  433  s.     16.    3,50  fr. 

9.  P.  Genelin,  Unsere  höfischen  epen  und  ihre  quellen.  — 
vgl.  jsb.  1891,  14,  10.  1892,  14,  7.  —  angez.  Richard  Müller, 
Österr.  litbl.  1894  (3)  78. 

10.  Herrn.  Oncken,  Die  ältesten  lehnsregister  der  grafen 
von  Oldenburg  und  Oldenburg-Bruchhausen.     Oldenburg  1893. 

darin  ein  bibliothekskatalog  des  grafen  von  Hoya  1434 — 1503, 
der  einen  Perzevale,   Titrel,   Eneas   und   Roland   enthält:    deutsch? 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  241 

11.  C.  Kainz,  Praktische  grammatik  der  mhd.  spräche,  mit 
lesestücken  und  "Wörterverzeichnis  [Die  kunst  der  polyglottie  43.  teil]. 
Wien,  Hartleben,     o.  j.   174  s.     2  m. 

ein  versuch,  die  neuere  methode  des  fremdsprachlichen  Unterrichts 
auf  das  ältere  deutsch  zu  übertragen:  den  grammatischen  erörterungen 
folgt  in  jeder  'Lection',  deren  das  buch  24  hat,  ein  Übungsstück 
mit  einzelnen  Sätzen  und  ein  lesestück,  prosa  oder  poesie,  dazu 
Worterklärungen.  eine  kurze  metrik,  eine  reihe  grösserer  lese- 
stücke und  ein  Wörterverzeichnis  sind  angehängt.  —  über  einzelnes 
mag  man  streiten,  so  über  die  behauptung  s.  3  iu  sei  iü  zu 
sprechen,  über  die  sonderbare  bezeichnung  des  ce  und  ce  (s.  3). 
aber  klage  als  beispiel  eines  klingenden  reimes  (s.  73)  ist  ein 
grober  fehler  und  lebenne  nicht  viel  besser. 

12.  A.  Bachmann,  Mhd.  lesebuch.  —  vgl.  jsb.  1892,  14,  11. 
A.  Leitzmann,  Litbl.   1894  (2)  41—43. 

13.  Deutsches  lesebuch  von  Hopf  und  Paulsiek.  obersecunda. 
bearb.  von  E.  Henrici.  9.  aufl.  1894.  —  vgl.  jsb.  1892,  14,  10. 
—  dazuergänzungsheft:  Wörterbuch  mit  kurzem  abriss  der  grammatik 
des  mittelhochdeutschen.     Berlin,  E.  S.  Mittler  u.  söhn.     30  s. 

14.  G.  Legerlotz,  Mhd.  lesebuch.  —  vgl.  jsb.  1892,  14,  9. 
A.  Leitzmann,  Litbl.  1894  (2)  41—43. 

15.  Denkmäler  der  älteren  deutschen  litteratur  für  den  Unter- 
richt,    hrsg.  von  Bötticher  und  Kinzel.     Halle,  Waisenhaus. 

vgl.  jsb.  1893,  G,  19.  —  angez.  Er.  Hofmann,  Zs.  f.  d. 
realschw.  19,  224.  537.  0.  Lyon,  Zs.  f.  d.  d.  u.  VII  (11)  780—782. 
Eoediger,  Archiv  f.  d.  st.  d.  n.  spr.  91  (4)  430—434. 


16.  F.  Keinz,  Altdeutsche  kleinigkeiten.  Zs.  f.  d.  a.  38, 
145—160. 

abdruck  einer  anzahl  bruchstücke  der  Münchener  bibl.,  die 
Keinz  schon  in  seiner  schrift  Altdeutsches'  zur  41.  philologen- 
versammlung  erwähnt  hatte. 

1.  der  hämisch  des  toten  ritters.  239  verse,  stoff  aus  den 
Gesta  Romanorum.  15.  jahrh.  —  2.  klage  eines  angehenden  ehe- 
mannes.  24  verse.  15.  jahrh.  (zu  v.  5  macht  Keinz  eine  be- 
merkung  Zs.  38,  336).  —  3.  liebesreime.  14  verse.  14.  jahrh.  — 
4.  spinnvers.  4  verse.  15.  jahrh.  —  5.  parodie  des  alten,  schon 
G-otfr.  Trist.  11  538  erwähnten  reiseliedes.  5  verse.  15.  jahrh.  — 
6.  eine  scherzhafte  Liebeserklärung.  8  verse.  15.  jahrh.  —  7.  minne- 
lied.  drei  elfzeilige  Strophen.  15.  jahrh.  mit  singnoten.  —  8.  ein 
beispiel  unbetonter  endung  als  reimträger.  16.  jahrh.  —  9.  Marien 
Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     XVI.    (1894.)  \Q 


242  XIV.    Mittelhochdeutsch. 

rosenkranz.  ein  auszug  des  mehrfach  gedruckten  gedichtes.  — 
10.  ein  bruchstück,  welches  eine  lücke  in  Berthold  v.  Regensburg, 
69.  predigt  (Pfeiffer-Strobl  II,  270)  ausfüllt.  —  11.  erklärt  das  an 
zwei  stellen  gelesene  und  als  dichtername  aufgefasste  hörewein  als 
cherubim.  —  12.  zu  Muskatblüts  mühlenlied.  —  13.  scherzhafte 
aufzählung  von  meistertönen. 

Längin,  Deutsche  handschriften.     vgl.  abt.  21. 

17.  R.  Priebsch,  Mittelhochdeutsches  aus  einer  hs.  des 
Merton  College  in  Oxford.     Zs.  f.  d.  a.  38,   21.  22. 

zwei  bruchstücke  von  8  und  20  zeilen  religiös-moralischer 
dichtung,  auf  leergebliebene  blätter  einer  lat.  hs.  geschrieben. 

18.  C.  Kraus,  Deutsche  gedichte  des  zwölften  Jahrhunderts. 
Halle,  Niemeyer.     X,  283  (284)  s.     7  m. 

13  kleinere  erzählende  gedichte  geistlichen  Inhalts:  Von  Christi 
geburt.  Rheinauer  Paulus.  Baumgartenberger  Johannes.  Adelbrehts 
Johannes.  S.  Veit.  Makkabäer.  Patricius.  Von  der  zukunft  nach 
dem  tode.  S.  Paulus.  Albanus.  Tundalus.  Christus  und  Pilatus. 
Andreas,  die  texte  sind  im  engsten  anschlusse  an  die  handschrift- 
liche Überlieferung  gegeben,  die  abweichungen  von  derselben  in 
einem  besonderen  Verzeichnis  zusammengestellt;  im  Vorwort  s.  V  fg. 
giebt  der  herausgeber  genügenden  aufschluss  über  seine  —  empfehlens- 
werte —  methode:  metrische  erwägungen  haben  niemals  einfluss 
auf  den  text  erhalten.  —  die  anmerkungen  (s.  71  fg.)  geben  ausser 
der  begründung  der  textgestaltung  litterarische  bemerkungen,  be- 
sonders auch  stilistische  und  syntaktische  erörterungen  zu  den  ge- 
dickten, ein  exkurs  s.  260 — 268  behandelt  die  von  Busch  1880 
herausgegebenen  mfr.  bruchstücke,  welche  Kraus  für  teile  eines 
legendars  hält.  —  das  Lit.  cbl.  1894  (23)  826.  7  nennt  die  aus- 
gäbe eine  Fortsetzung  zu  Müllenhoff-Scherers  denkmälern.' 

19.  P.  Piper,  Höfische  epik,  dritter  teil,  nachahmer  Wolframs 
und  Gotfrids.  kleinere  epen  und  chroniken.  Stuttgart,  Union 
[Kürschners  nationallitteratur  210.  211].     900  s. 

der  dritte  (letzte)  band  enthält  als  nachahmer  Wolframs: 
Berthold  v.  Holle,  Ulrich  v.  Eschenbach,  Lohengrin  und  Wartburg- 
krieg; als  Gotfrids  nachahmer;  Stricker,  Konrad  v.  Würzburg, 
Reinfrid  v.  Braunschweig,  Heinrich  v.  Neustadt,  Heinrich  v.  Frei- 
berg, unter  der  Überschrift  verfall  der  höfischen  dichtkunst  finden 
sich  Herrant  v.  Wildonie,  Ulrich  v.  Liechtenstein,  Heinzelin  v. 
Konstanz  und  15  einzelne  schwanke  u.  dgl. ;  von  reimchroniken  und 
verwandten  stoffen  sind  gedichte  des  Rudolf  v.  Ems,  Jansen 
Enikel,  Hagens  köln.  rchr.,  Ottokars  österr.  rchr.,  die  livländische 
u.  a.  vertreten.  —  s.   671  folgen  nachtrage  zur   ältesten   litteratur; 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  243 

zur  Spielmannsdichtung,  zur  geistl.  dichtung,  den  Nib.,  Wolfram, 
der  übrigen  höfischen  dichtung.  —  zu  erwähnen  sind  noch  die 
abbildungen  s.  735  fg.:  Sulpiz  Boisserees  entwurf  des  Graltempels, 
die  liebfrauenkirche  in  Trier;  und  endlich  eine  karte  zur  Literatur- 
geschichte des  deutschen  mittelalters.  —  Wörter-,  namen,  sach-  und 
Ortsverzeichnisse  machen  den  beschluss. 

20.     K.  Marold,  Hartmann  v.  Aue  etc.  auswahl.  —  vgl.  jsb. 
1893,  14,  10.     Polybiblion  1893,  august. 


Albl'echt  VOn  Kemenaten.  21.  Seltene  drucke  in  nachbildungen. 
mit  einleitendem  text  von  K.  Schorbach.  II:  Dietrich  von  Bern 
(Sigenot)  Heidelberg  1490.  mit  vollständiger  bibliographie.  Leip- 
zig, M.  Spirgatis.  16  s.  und  43  s.  4.  in  facsimiledruck  mit  1  taf. 
15  m. 

dem  abdruck  liegt  zu  gründe  das  unvollständige  exemplar  der 
Darmstädter  hofbibliothek,  dessen  lücken  aus  dem  vollständigen 
Berliner  der  kgl.  bibl.  ergänzt  wurden;  letzteres  hält  der  heraus- 
geber  für  das  von  anderen  und  v.  d.  Hagen  benutzte  nicht  mehr 
aufzufindende  Schleusinger.  andere  exemplare  des  von  Heinrich 
Knoblochtzer  gedruckten  buches  sind  nicht  mehr  vorhanden,  da- 
gegen giebt  es  noch  bruchstücke  von  gleichfalls  alten  drucken  des 
gedichtes  ,  über  die  bisher  nichts  oder  nur  falsches  bekannt  war; 
im  ganzen  über  16  stücke,  die  entweder  noch  vorhanden  sind  oder 
von  denen  irgendwo  berichtet  wird,  giebt  die  einleitung  aus- 
führliche nachrichten.  alle  geben  den  jüngeren  stark  erweiterten 
text;  drei  gruppen  lassen  sich  in  ihnen  unterscheiden,  die  Augs- 
burger, die  Heidelberger  und  der  Nürnberger  druck,  auch  neben 
den  handschriften  haben  sie  wert  für  die  textgeschichte.  - —  die 
tafel  giebt  den  titel  einer  1597  zu  Krakau  in  hebräische  schrift 
übertragenen  ausgäbe,  jetzt  in  München.  —  alle  drucke  ausser 
dem  hebräischen  haben  abbildungen.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (40) 
1462.  1463.    Heitz  abt.  15,  185. 

Alphill't.  22.  Kettner,  Untersuchungen  über  Alpharts  tod. 
progr.  1891.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  12.  1892,  14,  16.  —  angez. 
0.  Behaghel,  Litbl.  1893  (10)  351. 

Ritter  Beringer.  23.  Schorbach,  Die  historien  von  dem 
ritter  Beringer.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  63.  Lit.  cbl.  1893  (49) 
1682.  1683. 

24.  Bnin  VOn  Schönebeck  hrsg.  von  Arved  Fischer.  Publ.  d. 
litt.  ver.  in  Stuttgart  1893.     bd.  198.     LXII,  443  s. 

16* 


244  XIV.   Mittelhochdeutsch. 

eine  ausgäbe  des  über  12  000  verse  umfassenden,  1 270  vollen- 
deten Hohenliedes,  einer  paraphrase  und  mystischen  auslegung  der 
Salomonischen  cantica.  —  die  einleitung  berichtet  über  den  dichter 
und  sein  werk,  die  handschriftliche  Überlieferung,  die  spräche,  den 
versbau  und  reim,  komposition  des  gedrehtes;  letzteres  zum  teil  in 
anlehnung  an  des  vfs.  Untersuchung  über  denselben  gegenständ 
(Breslau  1886,  germ.  abh.  VI).  —  ein  Wörterbuch  macht  den 
beschluss. 

Sandvoss,    Zum  Hohenliede  des  B.  v.  S.  —  vgl.  abt,  17,   1. 

ChrOIlik.  25.  E.  Bachmann,  Dresdener  bruchstücke  der  Christ- 
herrechronik.    Zs.  f.  d.  phil.  27,  289 — 300. 

pergamentbruchstücke,  losgelöst  von  den  deckein  eines  muni- 
tionsausgabebuches  des  Dresdener  Zeughauses,  14.  jahrh.,  einige 
hundert  verse. 

Philipp  Colin  s.  no.  105. 

Moriz  V0I1  CraOU.  26.  Edw.  Schröder,  Zwei  altdeutsche 
rittermgeren.  Moriz  von  Craon.  Peter  von  Staufenberg.  Berlin, 
Weidmann.     LH,  102  [103]  s.  3  m. 

die  einleitung  behandelt  die  Überlieferung  des  M.  v.  C,  der 
nur  in  der  Ambraser  hs.  erhalten  ist  und  dessen  text  auf  einer 
fränkisch-alemannischen  einzelhs.  beruht;  heimat  des  dichters  ist  die 
gegend  zwischen  Strassburg  und  Worms,  abfassungszeit  um  1215. 
ferner  wird  gehandelt  von  dem  Verhältnis  zu  Herbort  v.  Fritzlar, 
Benoit  de  S.  More,  Gotfrid  v.  Strassburg.  s.  XVIII  f.  betrifft  die 
familie  des  helden,  der  1215  auf  seinen  englischen  besitzungen  ge- 
storben zu  sein  scheint,  dieser,  Moriz  II,  wird  auch  als  normannischer 
minnesänger  genannt,  die  (romanische)  vorläge  des  gedichtes  ist 
vielleicht  durch  die  beziehungen  der  Weifen  aus  England  unter 
Otto  IV.  nach  Deutschland  gekommen.  —  zum  schluss  wird  von 
den  älteren  ausgaben  gehandelt.  —  der  text  steht  s.  1 — 58,  1784 
verse,  darunter  die  abweichungen  von  der  hs.  und  den  älteren 
bearbeitern.  —  Zs.  f.  d.  a.  38,  95 — 105  (kritisches  und  exegetisches 
zu  altdeutschen  dichtem  I)  erörtert  der  herausgeber  die  ein- 
schiebung  von  Wörtern  in  den  text,  welche  im  druck  durch 
klammern  hervorgehoben  sind,  und  ferner  einzelne  stellen.  —  Anz. 
f.  d.  a.  20,  407,  8  teilt  er  mit,  dass  ihm  jetzt  eine  urkundliche  ge- 
schichte  der  familie  Craon  (Paris  1893)  bekannt  geworden  sei, 
welche  seine  biographischen  angaben  ergänze;  danach  ist  Moriz  II 
in  Frankreich  gestorben  am  12.  juli  1196,  und  was  Schröder 
s.  XXII  von  ihm  sagt,  betrifft  seinen  söhn,  Moriz  III.  —  Staufen- 
berg siehe  no.  85. 


XIV.    Mittelhochdeutsch.  245 

JanSCü  Enikel.  27.  Weltchronik  hrsg.  v.  Strauch.  —  vgl.  jsb. 
1892,  14,  21.     G.  Rosenhagen,  Zs.  f.  d.  phil.  27,  126—129. 

Ulrich  Fiietrer.  28.  S.  Singer,  Zu  Ulrich  Füetrer.  Zs.  f.  d.  a. 
38,  205—206. 

in  einen  band  der  "Wiener  hofbibliothek  sind  einige  dutzend 
namen  eingetragen,  welche  in  mhd.  litteraturwerken  vorkommen; 
dieselben  sollen  aus  dem  buch  der  abenteuer  stammen,  wie  ohne 
beweis  behauptet  wird. 

Hai'tniaiin  TOn  Aue.  29.  Piper,  Hartmann  von  Aue  und  seine 
nachahmer.  —  vgl.   jsb.   1893,    14,   20.     Lit.   cbl.    1893  (46)  1651 

Marold,  Hartmann  v.  Aue.  —  vgl.  no.  20. 

30.  Gelbhaus,  Mhd.  dichtung  u.  s.  w.  IV.  Hartmann  v.  Aue. 

—  vgl.  jsb.  1893,  14,  23.  M.  Steinschneider,  Litztg.  1894(12) 
358  behauptet,  dass  die  germanisten  in  den  Schriften  dieses  vfs. 
manches  brauchbare  finden  werden,  ein  drittel  der  besprechung 
redet  ohne  Zusammenhang  mit  der  sache  von  Max  Müller. 

31.  Erec  der  wundersere.  I.  teil.  hrsg.  v.  E.  Bech.  3.  aufl. 
Leipzig,  Brockhaus.    [Deutsche  klassiker  d.  mittelalters  V.]    3,50  m. 

32.  Hartmann  v.  Aue.  Der  arme  Heinrich  hrsg.  v.  H.  Paul. 
2.  aufl.     [Altd.  textbibl.  3.]    Halle,  Niemeyer.    VIII,  40  s.    0,40  m. 

neudruck  der  zuerst  1882  erschienenen  textausgabe;  die  litte- 
raturnachweise  s.  IV — VI  sind  vermehrt. 

33.  KT.  E.  Vende,  A  beteg  Henrik  Költöi  elbeszeles  a  XIII. 
szäzad  böl.  Irta:  Hartmann  von  Aue.  Gel.  Budapest.  64  s.  [Der 
arme  Heinrich,  poetische  erzählung  aus  dem  13.  jahrh.  progr.  d. 
untergymn.  in  Pozsony-St.  György.] 

eine  nicht  allzu  wörtliche,  aber  gelungene  Übersetzung  ins 
magyarische,  angez.  G.  Petz,  Egyetemes  philologiai  közlöny  1893, 
227—229. 

34.  R.  Sprenger,  Zum  armen  Heinrich.  Zs.  f.  d.  d.  u. 
8  (2)  126. 

zu  v.  267—269  (Bech). 

35.  K.  Zwierzina,  Überlieferung  und  kritik  von  Hartmanns 
Gregorius.     Zs.  f.  d.  a.  37,  356—416. 

fortsetzung  und  schluss  der  37,  129  begonnenen  Untersuchungen 
(vgl.  jsb.  1893,  14,  22). 

36.  Henrici,  Iwein,  der  ritter  mit  dem  löwen.     Halle  1893. 

—  (vgl.  jsb.  1892,  14,  32.  B.  J.  Vos,  Modern  language  notes  9 
(3)  185 — 189:  it  marks  a  great  step  in  advance,  and  will  give 
a  new   impulse   to   the   study  of  Iwein;    it    may  be   repeated  that 


24G  XIV.   Mittelhochdeutsch. 

Henrici's  work  forms  one  of  best-edited  M.  H.  G.  [inhd.]  texts. 
Lit.  cbl.  1894  (39)  1421—22.  0.  Böhme,  Litbl.  1894  (8)  250—253 
bespricht  ausführlich  die  ganze  ausgäbe:  er  wünscht  noch  näheren 
anschluss  an  die  Schreibweise  der  haupths.,  vermehrt  die  parallel- 
stellen und  zählt  einige  stellen  auf,  in  denen  die  Varianten  der 
Verbesserung  oder  Vermehrung  bedürfen;  über  die  von  dem  hrsg. 
nicht  gelöste  frage  nach  dem  Verhältnis  der  handschriften  beharrt 
Böhme  bei  seinen  (Germ.  35,  208  f.)  ansichten.  schliesslich  werden 
bemerkungen  zu  einzelnen  stellen  gegeben ,  in  denen  Böhme  von 
den  auffassungen  der  ausgäbe  abweicht. 

37.  A.  Schönbach,  Über  Hartmann  von  Aue.  drei  bücher 
Untersuchungen.  Graz,  Leuschner  u.  Lubensky.  VIII,  502  (503)  s. 
12  m. 

der  vf.  nennt  die  arbeit  einen  'versuch  eines  sachkommentars. 
zu  Hartmanns  werken',  erwachsen  wie  seine  Otfridstudien  aus  den 
Vorbereitungen  zum  4.  bände  seiner  altdeutschen  predigten.  — 
I.  religion  und  Sittlichkeit,  II.  (s.  177)  bildung,  III.  (s.  341)  kunst 
und  charakter:  unter  diesen  Überschriften  wird  des  dichters  Stellung 
in  der  geistlichen  und  weltlichen  litteratur,  deutschen  wie  latei- 
nischen prosa  und  poesie  des  mittelalters  erörtert  mit  heranziehung 
eines  reichen  und  zum  grossen  teile  bisher  unbenutzten  materials. 
bemerkenswert  sind  auch  die  ergebnisse  der  Untersuchungen  für  die 
frage,  wie  weit  Hartmann  von  Christian  unabhängig  ist  und  eigene 
erweiterungen  des  gedankens  hat.  —  im  letzten  teile  versucht  vf. 
auch  den  nachweis  zu  geben,  dass  das  2.  büchlein  ein  werk  Hart- 
manns sei;  ferner  werden  die  lieder  und  ihre  anordnung  erörtert. 
—  ein  Verzeichnis  der  besprochenen  stellen  aus  des  dichters 
werken  macht  den  beschluss.  ■ —  das  ganze  ist  eine  wertvolle  be- 
reicherung  unseres  wissens  über  den  dichter,  an  welcher  kein  künf- 
tiger herausgeber  oder  bearbeiter  Hartmanns  vorübergehen  darf. 

Hartwig  V.  d.  Hage.  Rode,  Über  die  Margaretenlegende  des 
Hartwig  v.  d.  Hage.  —  vgl.  abt.  10,  117a. 

Heinrich  V.  München.  38.  A.  E.  Schönbach,  Bruchstücke  der 
weltchronik  Heinrichs  v.  München.     Zs.  f.  d.  a.  38,  218.  219. 

im  Staatsarchiv  zu  Admont,  zwei  pergamentblätter,  14.  jahrh. 
das  erste  mit  248  versen  gehört  zu  dem  teil,  welchen  Heinrich 
v.  München  aus  Budolfs  v.  Ems  weltchronik  entnahm;  das  zweite 
blatt,  272  verse,  zu  dem  aus  Ulrichs  v.  d.  Türlin  Willehalm  ent- 
lehnten. 

Heinrich  V.  (1.  TÜrlill.  39.  S.  Singer,  Textkritisches  zur  Krone. 
Zs.  f.  d.  a.  38,  250—272. 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  247 

bis  s.  2G9  bemerkungen  zu  einzelnen  stellen,  s.  270  über  den 
titel.  —  angehängt  (s.  271)  ist  ein  excurs  über  Rudolfs  von  Ems 
Alexander,  in  dem  akrosticha  nachgewiesen  werden. 

Heinrich  v.  Yeldeke  vgl.  abt.  u,  10. 

Heinrich  (1.  Vogler.  40.  R.  Sprenger,  Zu  Dietrichs  flucht.  Zs. 
f.  d.  phil.  27,  248.  249. 

bemerkungen  zu  2318.  3420.  4066.  5970.  6857.  7071. 

HeillZelin  V.  Konstanz.  41.  R.  Sprenger,  Zu  Heinzelein  v. 
Konstanz.     Zs.  f.  d.  phil.  27,  114.  115. 

zu  Der  minne  lehre  v.  36.  640.  675.  2548.  Von  dem  ritter  und 
von  dem  pfaffen  126.  320.  331. 

Hochzeit  vgl.  no.  77. 

Berthold  V.  Holle.  42.  A.  Leitzmann,  Untersuchungen  über 
Berthold  v.  Holle.  Jenenser  habilitationsschrift  1891.  48  s.  Sonder- 
druck aus  Paul-Braune  beitr.   16,   1 — 48. 

erörtert  einige  textkritische  fragen  (bis.  s.  6)  besonders  aber 
des  dichters  spräche;  es  wird  nachgewiesen,  dass  der  dichter  seine 
Hildesheimer  mundart  schrieb  und  dass  der  hochdeutsche  einfluss 
sich  in  der  syntax,  im  wortgebrauch  und  einzelnen  verbalformen, 
aber  nicht  im  laute  zeigt;  s.  15  fg.  wird  der  im  reim  gesicherte 
wort-  und  lautbestand  in  25  artikeln  erörtert.  ■ —  angez.  O.  Be- 
haghel,  Litbl.   1893  (10)  351.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  95a. 

43.  J.  Bolte,  Zum  Crane  Bertholds  v.  Holle.  Nd.  jahrb.  18, 
114—119. 

in  einer  Darmstädter  hs.  des  15.  jahrh.  ist  eine  prosaische 
nacherzählung  des  Crane  in  kölnischer  mundart  erhalten.  B.  teilt 
zwei  bruchstücke  daraus  mit,  die  zwei  Kicken  des  gedichtes  er- 
gänzen. 

Hundesnot.  44.  R.  Reissenberger,  Des  hundes  not.  —  vgl. 
jsb.  1893,  14,  29.  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  87.  E.  Schultz, 
Zs.  f.  d.  phil.  27,  136. 

Johannes.  45.  F.  W.  E.  Roth,  Von  dem  reichtumb  des 
priester  Johanns.     Zs.  f.  d.  phil.  27,  216—248. 

der  in  1080  versen  abgefasste  bericht  über  das  sagenhafte 
reich,  erhalten  nur  in  der  Ambraser  hs.,  bei  Zarncke  s.  957 — 968 
gedruckt,  wird  neu  und  genauer  abgedruckt  und  mit  anmerkungen 
versehen.  —  M.  Roediger  giebt  ebd.  385 — 386  ergänzungen  zu 
den  anmerkungen. 

Junker.  46.  Englert,  Heinrichs  buch.  —  vgl.  jsb.  1893, 
14,    30.      Kochendörffer,     Litztg.    1894    (1)    12—14.      Leitz- 


248  XIV.   Mittelhochdeutsch. 

mann,    Litbl.   1894  (4)  108.    109.     Wackerneil,    Alemannia   21, 
294—297. 

Kaiserchronik.  47.  hrsg.  v.  Edw.  Schröder.  —  vgl.  jsb.  1893, 
14,  31.  die  anzeige  von  E.  Vogt,  Zs.  f.  d.  phil.  26,  550—562 
giebt  eine  reihe  bemerkungen  zu  einzelnen  stellen. 

48.  F.  Vogt,  Zur  kaiserchronik.    Zs.  f.  d.  phil.  27,  145—148. 
behandelt  die  stelle  9391  f. 

49.  Steinmeyer,    Zur  kaiserchronik.     Anz.  f.  d.  a.  20,  207. 
ein  bruchstück   der  jüngsten   redaktion    der  kaiserchronik  (C), 

hs.   des    13.  jahrhs.,    auf  tafel   23   der   2.  ausg.   von   D.  E.  Baring, 
Clavis  diplomatica,  Hannover  1754:  vers  1632—1642.  1664—1672. 

50.  R.  Nebert,  Die  abfassungszeit  der  kaiserchronik.  Sonder- 
druck aus  der  festschr.  d.  lat.  hauptschule  zur  Jubelfeier  d.  univ. 
Halle.     Halle,  Waisenhaus.     15  s.    4. 

gelangt  durch  drei  von  einander  unabhängige  Untersuchungen 
zu  dem  ergebnis,  dass  die  kaiserchronik  1157 — 1160  entstanden 
sei.  als  letztes  beweismittel  dient  die  berührung  mit  höfischer  und 
minnedichtung  (s.  13).  auf  diese  quelle  der  erkenntnis  hat  der 
referent  (Z.  gesch.  d.  inhd.  lyrik  s.  36  fg.)  schon  vor  20  jähren 
hingewiesen;  aber  aus  ihr  folgt  nicht  der  schluss,  dass  die  kaiser- 
chronik nach,  sondern  dass  die  höfischen  minnevorstellungen 
in  Deutschland  vor  dem  frz.  einfluss  und  ohne  diesen  ent- 
standen sind. 

Konrad  V.  WÜrzkrg.  51.  M.  Sigall,  Konrad  v.  Würzburg 
und  der  fortsetzer  seines  Trojanerkrieges,  progr.  des  obergymn. 
Suczawa  1893.     45  s.  —  1894.     46  s.     (forts.  folgt.) 

die  arbeit  geht  von  der  bemerkung  aus,  dass  der  fortsetzer 
sein  werk  als  das  Konrads  ausgeben  will,  die  unterschiede  zwischen 
beiden  zeigen  sich  in:  §  1  Widersprüchen,  in  welche  er  zu  Konrad 
gerät;  §  2  behandlung  des  Stoffes;  §  3  Verhältnis  zur  quelle; 
§  4  dem  didaktischen  moment;  §  5  den  mittein,  um  aufinerksamkeit 
und  interesse  zu  erwecken;  §  6  dem  bildlichen  ausdruck. 

52.  Edw.  Schröder,  Der  Strassburger  gönner  Konrads  v. 
Würzburg.     Zs.  f.  d.  a.  38,  27—29. 

der  domprobst  Berthold  v.  Diersburg,  für  welchen  Konrad 
den  Otto  mit  dem  barte  dichtete,  ist  seit  1260  als  in  diesem  amte 
stehend  urkundlich  nachgewiesen;  Zs.  f.  d.  gesch.  d.  Oberrheins 
48  (n.  f.  9),  335  wird  dazu  bemerkt,  dass  er  noch  1272  lebte, 
1275  aber  als  gestorben  bezeichnet  wird,  also  muss  der  Otto  mit 
dem  barte  1260 — 1272,  spätestens   1275  verfasst  sein. 

53.  Wolff,  Diu  halbe  bir.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  36. 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  249 

M.  Roediger,  Archiv  f.  d.  stud.  d.  n.  spr.  91  (4)  434 — 435 
bezweifelt  Wolffs  ansieht,  dass  Konrad  v.  Würzburg  der  vf.  sei; 
ebenso  urteilt  die  anzeige  Lit.  cbl.  1894  (8)  248.  F.  Bech,  Ale- 
mannia 22,  90 — 91  giebt  einige  lexikalische  ergänzungen.  Revue 
critique  1894,  13. 

Pfaffe  Konrad  vgl.  abt.  14,  10.  87. 

Kndmn.  54.  A.  Fecanip,  Le  poeme  de  Gudrun,  ses  ori- 
gines.  sa  formation  et  son  histoire.  Paris,  E.  Bouillon  1892. 
XXXVII,  288  s.     8  fr. 

das  werk,  dessen  titel  schon  jsb.  1893,  14,  43  verzeichnet  ist, 
bildet  den  90.  band  der  Bibliotheque  de  l'ecole  des  hautes  etudes 
pubbee  sous  les  auspices  du  ruinistere  de  l'instruction  publique, 
section  des  sciences  philologiques  et  historiques;  es  ist  ein  be- 
merkenswertes zeugnis  für  den  stand  der  germanistischen  Studien 
in  Frankreich.  —  die  einleitung  giebt  eine  Übersicht  über  die 
grundsätze  und  wege  der  Kudrunforschung;  dass  der  vf.  mit  dieser 
wirklich  vertraut  ist,  lehrt  die  bis  1891  reichende  Bibliographie 
chronologique  s.  237 — 260,  welche  umsomehr  wert  hat,  als  eine 
solche  in  Deutschland  bis  jetzt  nicht  vorhanden  ist.  auch  die 
liste  des  abbreviations  s.  265  zeigt  geschick  und  Übung  in  der  be- 
nutzung  der  fachlitteratur;  dass  der  Jahresbericht  in  der  biblio- 
graphie  reichlich  benutzt  ist,  soll  nicht  unbemerkt  bleiben.  —  der 
text  des  buches  ist  zunächst  für  leser  bestimmt,  welche  dem 
gegenstände  noch  fern  stehen;  hieraus  erklärt  sich  der  verhältnis- 
mässig grosse  umfang. 

55.  0.  v.  Zingerle,  Zur  Kudrun.  Zs.  f.  d.  a.  38,  195—198. 
Edw.  Schröder,  Zur  Kudrun.     Zs.  f.  d.  a.  38,  198—201. 

Zingerle  behandelt  einzelne  stellen:  12,  1.  26,  1.  39,  2.  72,  4. 
96,  4.  110,  1.  —  Schröder  spricht  im  anschluss  an  8,  2  von  den 
cäsurreimen  und  danach  von  der  annähme  eines  adj.  künde. 

Badstübner,    Charaktere   aus   Xib.    u.  Kudrun.     vgl.  no.  65. 

Härtung,  Altertümer  d.  Nib.  u.  Kudrun.     vgl.  no.  66. 

LftlUnrecht.  56.  G.  Goltz,  Beiträge  zur  quellenkritik  der 
Alexanderhistoriker,  progr.  (no.  1)  des  kgl.  gymn.  zu  Alienstein. 
14  s.  —  Becker,  Zur  Alexandersage.  —  vgl.  jsb.  1892,  14,  55 
und  abt.  10,  43.  —  die  Schriften  finden  hier  erwähnung,  weil,  wie 
Kinzel  in  der  recension  Beckers  bemerkt,  die  beschäftigung  mit  den 
griech.  und  lat.  texten  fast  ausschliesslich  aus  germanistischem 
interesse  hervorgegangen  ist. 

Minneallegorie.  57.  Hans  Hof  mann,  Ein  nachahmer  Her- 
manns v.  Sachsenheim.    diss.    Marburg.     72  s. 


250  xrV-    Mittelhochdeutsch. 

entgegen  der  von  Röthe  ADB  30  bei  Sachsenheim  ausge- 
sprochenen meinung,  dass  dieser  dichter  keine  litterarische  nach- 
folge gefunden  habe,  stellt  die  abhandlung  fest,  dass  eine  um  1486 
in  Schwaben  entstandene  Minneallegorie  von  1791  versen  unver- 
kennbare spuren  einer  nachahmung  des  S.  trage;  das  gedieht  ist 
in  2  drucken  erhalten:  der  anfang  fehlt  in  beiden,  damit  die 
kenntnis  des  vfs.,  druckers  und  wirklichen  titeis.  s.  9 — 29  wird 
das  gedieht  abgedruckt,  s.  30  fg.  handelt  über  die  spräche  und 
metrik,  s.  40  fg.  über  inhalt,  litterarische  beziehungen,  s.  52  fg. 
über  den  stil  und  das  Verhältnis  zu  Sachsenheim.  —  das  gedieht 
war  schon  Gottsched,  Wackernagel  u.  a.  bekannt;  dass  der  vf., 
wie  Gottsched  meinte,  Joseph  hiesse,  ist  aber  nicht  erweislich. 

Millliekloster.  58.  E.  Schaus,  Das  kloster  der  Minne.  Zs.  f. 
d.  a.  38,  361—368. 

es  wird  der  nachweis  versucht,  dass  der  vf.  dieser  aus  Lass- 
bergs liedersaal  II,  206  bekannten  dichtung  wirkliche  zustände 
seiner  Schöpfung  zu  gründe  legte:  Ludwig  der  Baier  stiftete  1330 
in  Ettal  (Oberammergau)  ein  kloster  für  ritterliche  ehepaare. 

Nibelungen.  Das  Litbl.  1894  (1)  33  giebt  als  neu  erschienen 
an:  Das  Nibelungenlied  nach  der  Hohenems-Münchener  hs.  u.  s.  w. 
von  L.  Laistner;  München,  Bruckmann.  die  verlagsanstalt  f. 
kunst  und  Wissenschaft  in  München  (vormals  Fr.  Bruckmann)  hat 
der  redaktion  des  jsb.  mitgeteilt,  dass  von  der  1885  erschienenen 
phototypischen  nachbildung  der  hs.  A  weder  ein  neudruck  noch 
eine  titelauflage  1894  herausgegeben  ist. 

59.  Edw.  Schröder,  Ein  neues  bruchstück  der  Nibelungen- 
handschrift K.     Zs.  f.  d.  a.  38,  289—303. 

Berliner  kgl.  bibliothek  Ms.  germ.  fol.  814  access.  6712,  ein 
doppelblatt,  stammt  aus  dem  Koblenzer  archiv.  str.  1354 — 1474, 
aber  mit  vielen  lücken. 

60.  E.  Kettner,  Die  plusstrophen  der  Nibelungenhand- 
schrift B.     Zs.  f.  d.  phil.  26,  433—448. 

im  anschluss  an  20,  217  fg.  derselben  ztschr.  will  vf.  aus  in- 
halt und  stil  den  nachweis  führen ,  dass  die  Strophen  spätere  Zu- 
sätze sind  und  von  einem  spielmann  herrühren. 

61.  Engelmann,  Das  Nibelungenlied  für  das  deutsche  haus, 
vgl.   Singer,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  1893  (6). 

62.  Kamp,  Die  Nibelungen  metrisch  übersetzt  und  erläutert. 
4.  aufl.  Berlin,  Mayer  u.  Müller.  1,50  m.  —  vgl.  jsb.  1889,  14, 
47.    1891,  10,  103. 


XIV.    Mittelhochdeutsch.  251 

63.  W.  Schulze,  Einführung  in  das  Nibelungenlied.  —  vgl. 
jsb.  1892,  14,  61.  H.  Fischer,  Litbl.  1894  (1)  3—5.  See- 
müller, Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  325. 

64.  K.  Landmann,  Zur  neuesten  Nibelungenlitteratur.  Zs. 
f.  d.  d.  u.  8,  376-387. 

fortsetzung  der  jsb.  1893,  14,  48  erwähnten  besprechungen: 
Keller,  Behandlung  des  Nibelungenliedes  im  Unterricht,  progr. 
Charlottenburg  1892;  Neufert,  Weg  der  Nibelungen  (jsb.  1892, 
14,  64) j  Weitbrecht,  Die  Nibelungen  im  modernen  drama  (jsb. 
1892,  10,  66);  einige  Schriften  über  R.  Wagners  Nibelungen; 
Lichtenberger  (jsb.  1891,  10,  102);  Gering,  Edda  (jsb.  1892, 
12,  91);  Golther,  Edda  (jsb.  1893,  12,  127). 

65.  H.  Badstübner,  Charaktere  aus  dem  Nibelungenliede 
und  der  Kudrun.  progr.  Pilsen.  Leipzig,  Eock  1893.  —  nicht 
geliefert. 

66.  0.  Härtung,  Die  deutschen  altertümer  des  Nibelungen- 
liedes und  der  Kudrun.     Cöthen,    0.  Schulze.     VII,   551  s.     9  m. 

sippe,  stand,  könig,  königin,  gerichtswesen,  lehnsmannen,  ritter- 
liches leben,  turnier,  jagd,  frau,  wohnung,  kleidung,  speise  und 
trank,  gastlichkeit,  böte,  krieg  und  waffen:  unter  diesen  ab- 
teilungen  mit  entsprechenden  Unterteilungen  behandelt  das  buch 
den  stoff  ausführlich  und  lehrreich  und  mit  verweisen  auf  die  fach- 
litteratur.  —  die  anzeige  von  E.  Detter,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn. 
45,  1112  giebt  berichtigungen.  das  Lit,  cbl.  1894  (22)  799  be- 
zeichnet die  abschnitte  über  sippe,  stände,  gerichtswesen,  lehns- 
mannen als  die  am  besten  geratenen.  W.  Schulze  (vgl.  jsb.  1892, 
14,  61)  bespricht  das  buch  ausführlich,  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  623 — 628. 

Oreildel.  67.  E.  Kettner,  Zum  Orendel.  Zs.  f.  d.  phil.  26, 
449—451. 

vergleich  zwischen  Bride   und   Brunhild,  Alban   und  Alberich. 

68.  E.  H.  Meyer,  Zum  Orendel.  quellenstudien  zur  mhd. 
Spielmannsdichtung  I.    Zs.  f.  d.  a.  37,  321 — 356. 

die  Vorbemerkungen  weisen  auf  die  griech.  und  lat.  romane, 
besonders  Apollonius  von  Tyrus,  hin.  die  abhandlung  erörtert 
das  Verhältnis  des  frz.  Apollonius  (Jourdain)  und  des  Orendel  zum  an- 
tiken Apollonius  und  zeigt,  wie  die  Orendelfabel  zu  den  Apollonius- 
fabeln  gehöre  (s.  341).  ferner  werden  die  historischen  einflüsse 
erörtert,  besonders  die  der  kreuzzüge.  in  Guido  von  Jerusalem 
und  Richard  Löwenherz  sowie  den  ihnen  nahestehenden  frauen 
seien  die  Vorbilder  für  die  personen  des  Orendelgedichtes  zu  suchen, 
welches  daher  nicht  vor  1192  verfasst  sein  kann. 


252  XIV.    Mittelhochdeutsch. 

69.  L.  Laistner,  Der  germanische  Orendel.  Zs.  f.  d.  a. 
38,  113—135.  —  vgl.  abt.  10,  41. 

weist  in  betreff  des  zuges,  dass  ein  unbekannter  held  an 
einen  hof  kommt  und  wunderthaten  vollbringt,  auf  das  Eisenhans- 
märchen und  seine  verwandten  hin;  ferner  werden  die  nordische 
Aurvandilsage  und  andere  verwandte  Stoffe  verglichen,  abweichend 
von  Heinzel  und  E.  H.  Meyer  (vgl.  die  no.  68)  kommt  Laistner  zu 
dem  ergebnis,  dass  der  Apollonius  nicht  der  ausgangspunkt  der 
Orendelforschung  sei. 

Ortllit.  70.  E.  H.  Meyer,  Zum  Ortnit.  quellenstudien  zur 
mhd.  Spielmannsdichtung  IL     Zs  f.  d.  a.  38,  65 — 87. 

das  ergebnis  ist:  dem  deutschen  gediente  liegt  eine  nur 
schwach  erhaltene  deutsche  Ortnitsage  zu  gründe;  das  gewand,  in 
welches  diese  gekleidet  wurde,  ist  der  kreuzzug  1217  gegen  den  berg 
Tabor.  einige  züge  sind  dem  Huon  von  Bordeaux,  Apollonius  von 
Tyrus  und  den  beziehungen  Friedrichs  IL  zum  morgenlande  ent- 
lehnt,    ein  Tiroler  dichter  in  den  30  er  jähren  schuf  das  werk. 

71.  Ottokill'S  österr.  reimchronik.  hrsg.  v.  Seemüller.  — 
vgl.  abt.  7,  130.  G.  Rosenhagen,  Zs.  f.  d.  phil.  27,  129—131. 
Lit.  cbl.  1894  (32)  1146.  1147. 

72.  J.  Seemüller,  Das  Münchener  bruchstück  der  öster- 
reichischen reimchronik.     Zs.  f.  d.  a.  38,  368 — 376. 

das  schon  von  Keinz,  Altdeutsches,  1891  besprochene  bruch- 
stück, pergament,  4°,  14.  jahrh.,  cgm.  5249,  verse  47  603 — 47  718. 
48  536 — 48  710,  fehlt  in  der  ausgäbe,  die  abweichungen  und  das 
Verhältnis  zu  den  anderen  hss.  und  zum  texte,  für  den  es  nichts 
neues  ergiebt,  werden  erörtert. 

73.  R.  Sprenger,    Zu  Ottokars  reimchronik.     Zs.  f.  d.  phil. 

L27.  428. 

zu  v.  49  070  fg.    94  231  fg. 

74.  F.  Bech,  Sprachliche  bemerkungen  zu  der  von  See- 
müller herausgegebenen  österreichischen  reimchronik  Ottokars.  Zs. 
f.  d.  phil.  27,  27—51. 

Bech,  der  sich  seit  vielen  jähren  sprachlich  mit  der  reim- 
chronik beschäftigt  hat,  giebt  aus  dem  reichen,  noch  immer  zu 
wenig  benutzten  schätze  seiner  lexikalischen  Sammlungen  eine 
lange  reihe  von  ergänzungen  und  erläuterungen  zu  dem  text  der 
ausgäbe. 

Pleici".  75.  Er.  Zillner,  Ein  Salzburger  dichter  des  13.  jahrhs. 
Mitt.  d.  ges.  f.  Salzburger  landeskunde  33  (1893). 


27,  427.  428. 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  253 

nachweise  über  die  herkunft  des  dichters,  Charakteristik  seiner 
dichtungen. 

76.  M.  Walz,  Garel.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  52.  Behaghel, 
Litbl.  1894  (14)  180.  181. 

Rocht.  77.  0.  Kraus,  Vom  rechte  und  die  hochzeit.  —  vgl. 
jsb.  1893,  14,  54.     J.  Seemüller,  Carinthia  83,   1. 

78.  0.  Brenner,  Erdisen.  Zs.  f.  d.  phil.  27,  387—389.  zu 
Vom  rechte  147  fg.     (Waags  ausgäbe,  vgl.  jsb.   1890,   14,   13.) 

Graf  Rudolf-  78a.  G.  Holz,  Zum  grafen  Rudolf.  Paul-Braune 
beitr.  18,  562—569. 

versucht   eine   Ordnung   und   ergänzung  der  14  blätter  der  hs. 

Rudolf  V.  Ems.  79.  Z  ei  dl  er,  Die  quellen  von  R.'s  v.  E.  Wil- 
helm v.  Orlens.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  57.  —  angez.  C.  A.  Nissen, 
Nord,  tijdskrift  for  filologi  2,  3.  Gr.  Rosen hagen,  Zs.  f.  d.  phil. 
27,  321—425. 

V.  Zeidler,  Untersuchung  des  Verhältnisses  der  hss.  von 
Rudolfs  v.  Ems  Wilhelm  v.  Orleans,  progr.  Karolinenthal  (bei 
Prag).     58  s.  —  nicht  geliefert. 

80.  J.  Seemüller,  Altenburger  bruchstück  des  Wilhelm  v. 
Orlens.     Zs.  f.  d.  a.  38,  219—222. 

einige  sechzig  verse  auf  einem  pergamentstreifen  im  stifte 
Altenburg  in  Niederösterreich. 

81.  K.  Jüthner,  Zur  weltchronik  Rudolf  v.  Ems.  progr. 
Arnau  1893.     23  s.  —  nicht  geliefert. 

82.  E.  Kuhn,  Barlaam  und  Joasaph.  München,  Eranz  1893. 
88  s.    4.    2,60  m. 

behandelt  die  herkunft  der  legende.  —  vgl.  Lit.  cbl.  1894  (31) 
1105.  1106. 

Hermann  v.  Sachscnheim  s.  no.  57. 

Schauspiel.  82a.  Joh.  Marbach,  Die  aufführung  des  geist- 
lichen spiels  'von  den  zehn  Jungfrauen'  zu  Eisenach  am  24.  april 
1322.  Korrbl.  d.  gesamtver.  d.  d.  gesch.-  u.  altert.-vereine  1894 
(12)  150—155. 

83.  Edw.  Schröder,  Die  Gothaer  botenrolle.  Zs.  f.  d.  a. 
38,  222—224. 

genauere  mitteilungen  und  abdruck  des  aus  Bartsch,  Quellen- 
kunde d.  altd.  litt.  s.  355  bekannten  bruchstückes  eines  dramas. 

SchÜleiTegelu.  84.  M.  Wein  gart,  Statuta  vel  praecepta  scola- 
rium.  schüler-regeln  aus  dem  ende  des  15.  jahrhs.  progr.  d.  gymn. 
Metten.     31  s. 


254  XIV.   Mittelhochdeutsch. 

72  lateinische  Strophen  und  deren  poetische  deutsche  be- 
arbeitung,  erhalten  in  einem  frühen  druck.  —  dieselben  sind 
schon  vorher  gedruckt:  P.  Bahlmann,  Schülerregeln  aus  dem  ende 
des  15.  jahrhs.  Mitt.  d.  ges.  f.  deutsche  erziehungs-  und  schul- 
geschichte  3,  2.  1893. 

Peter  V.  Stanfenberg.  85.  Die  ausgäbe  von  Schröder  (vgl. 
oben  no.  26)  behandelt  s.  XXXI  die  (verlorene)  Strassburger  hs., 
wahrscheinlich  gegen  1440  verfasst,  und  die  beiden  alten  drucke, 
deren  einen  Fischart  für  seine  erneuerung  des  gedichtes  benutzte. 
s.  XXXVIII  der  dichter,  welcher  wahrscheinlich  Egenolf,  nicht 
Egenolt,  v.  Staufenberg  hiess  und  bis  1320  lebte,  s.  XLVI  des 
helden  name,  der  auch  Petermann  genannt  wird,  ist  nur  Peter,  wo- 
von der  erstere  eine  koseform  ist.  —  die  quelle  des  um  1310  im 
Elsass  verfassten  gedichtes,  das  Verhältnis  zur  Melusinensage  und 
zu  Konrad  v.  Würzburg,  der  als  litterarisches  Vorbild  diente,  wird 
erörtert,  der  text  von  1178  versen,  s.  59 — 102,  ist  ebenso  wie 
der  des  M.  v.  C.  mit  Varianten  versehen.  —  Zs.  f.  d.  a.  38,  105 — 111 
(kritisches  und  exegetisches  zu  altdeutschen  dichtem  II)  bespricht 
Schröder  eigentümlichkeiten  und  einzelne  stellen  des  textes  sowie 
sein  Verhältnis  zu  den  früheren  bearbeitern.  —  A.  Schulte,  Zs. 
f.  d.  gesch.  d.  Oberrheins  48  [n.  f.  9],  2,  329—338  versucht 
nähere  nachweise  über  Egenolf  und  Petermann  zu  geben. 

Stricker.  86.  Posenhagen,  Daniel  v.  d.  Stricker.  —  vgl. 
jsb.  1893,  14,  68.  —  angez.  Lit.  cbl.  1894  (30)  1068.  1069. 

87.  J.  J.  Ammann,  Das  Verhältnis  von  Strickers  Karl  zum 
Rolandslied  des  pfaffen  Konrad  mit  berücksichtigung  der  Chanson 
de  Poland  (fortsetzung).  progr.  Krumau.  1893.  32  s.;  1894.  19  s.; 
1895.  24  s.    Leipzig,  Fock. 

die  im  jsb.  1889,  14,  72.  91,  14,  70  erwähnte  arbeit  ver- 
gleicht nicht  nur  sorgfältig  des  Strickers  gedieht  mit  dem  Roland 
sondern  zieht  auch  den  Karlmainet  herbei;  die  letzte  fortsetzung, 
welche  jedoch  nicht  der  schluss  ist,  enthält  ein  versregister,  d.  h. 
eine  parallele  gegenüberstellung  der  zahlen  der  verglichenen  verse 
mit  angäbe  des  ermittelten  Verhältnisses,  in  dem  sie  zu  einander 
stehen,  für  letzteres  hat  die  arbeit  eine  reihe  von  gesichtspunkten 
aufgestellt. 

88.  Lambel,  Zu  Strickers  Erauenehre.  —  vgl.  jsb.  1893, 
14,  69.     G.  Rosenhagen,  Zs.  f.  d.  phil.  27,   131. 

89.  Edw.  Schröder,  Der  alte  druck  des  pfaffen  Amis.  Zs. 
f.  d.  a.  38,  112. 

das  von  Steinmeyer  Zs.  30,  376  mitgeteilte  blatt  eines  Amisdruckes 
in  der  Münchener  bibl.  stammt  aus  der  druckerei  des  Strassburgers 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  255 

Joh.  Prüss  d.   ä.,  der   1480 — 1511   thätig  war,  und  ist  etwa  1483 
entstanden. 

Peter  Suchenwirt.    90.    vgl.  abt.  4,  13.  —  W.  Uhl,   Allg.  d. 

biogr.  37,  774—780. 

Ileilirich  (1.  Tckhner.  91.  Seemüller.  Allg.  d.  biogr.  37, 
544—547. 

Ulrich  Y.  TÜI'heilll.  92.  K.  A.  Barack,  Bruchstücke  aus  Ulrichs 
v.  Türheim  Rennewart.     Zs.  f.  d.  a.  38,  58 — 65. 

vier  pergamentblätter  der  Strassburger  bibl.,  418  zeilen, 
14.  jahrh. 

Ulrich  T.  (1.  TÜliill.  93.  Willehalm.  hrsg.  v.  Singer.  —  vgl. 
jsb.  1893,  14,  73.  Khull,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45  (1),  42. 
Lit.  cbl.  1894  (2)  59.  60. 

Wernhei*  (1.  giirtlier.  Stöwer,  Das  kulturhistorische  im  M.  H. 
vgl.  abt.  8,  14. 

94.  Schlickinger,  Der  Helmbrechtshof.  —  vgl.  jsb.  1893, 
14,  77.  — angez.  Löschhorn  (Dresden),  Litztg.  1894  (27)  842—843. 
Keinz,  Anz.  f.  d.  a.  20,  258-266. 

Wllllemann.  95.  K.  Köhn,  Die  gedichte  des  wilden  mannes 
und  Wernhers  vom  Niederrhein.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  80.  O.  Be- 
haghel,  Litbl.  1894  (5)  147.  148. 

Wirilt  V.  (ilravenberc.  96.  Edw.  Schröder,  Aus  der  nachge- 
schichte  des  Wigalois.     Zs.  f.  d.  a.  38,   111.  112. 

zu  den  aus  Beneckes  einleitung  bekannten  neueren  bear- 
beitungen  der  Wigaloisgeschichte  werden  solche  von  1780  und 
1786  gefügt. 

97.  Deile,  Die  frauen  nach  dem  Wigalois.  —  vgl.  abt.  8,  211. 
Österr.  litbl.  1894  (6)  173. 

Claus  Wisse  s.  no.  ios. 

Wolfdietrich.  98.  E.  H.  Meyer,  Zum  Wolfdietrich,  quellen- 
studien  zur  mhd.  Spielmannsdichtung  III.     Zs.  f.  d.  a.  38,  87 — 95. 

wie  für  Orendel  und  Ortnit  (vgl.  oben  no.  68  und  70)  soll 
auch  im  Wolfdietrich  einfluss  des  Apollonius  nachgewiesen  werden. 

Wolfram.  99.  R.  Heinzel,  Über  Wolframs  v.  Eschenbach. 
Parzival.  [Sitzungsberichte  der  k.  akademie  der  Wissenschaften  in 
Wien,  philos.  histor.  klasse  bd.  CXXX.]  Wien,  Tempsky  1893. 
113  s.     2,30  m. 


256  XIV-   Mittelhochdeutsch. 

vf.  behandelt  im  wesentlichen  die  Kyotfrage  und  entscheidet 
sich  für  Kyot  als  die  hauptquelle  Wolframs,  er  scheidet  aus 
Wolframs  Parzival  dasjenige  aus,  was  unzweifelhaft  dem  deutschen 
dichter  gehört,  und  vergleicht  den  grossen  rest,  den  er  =  Kyot 
setzt,  mit  Chrestiens.  das  ergebnis  bestätigt  die  schon  von 
0.  Kupp,  Zs.  f.  d.  phil.  17,  1  ff.  aufgestellte  ansieht,  dass 
Chrestiens  und  Kyot  aus  gemeinsamer  quelle,  und  zwar  aus  dem  dem 
ersteren  vom  grafen  Philipp  v.  Flandern  übergebenen  buche,  ge- 
schöpft haben,  die  beschaffenheit  dieser  quelle  rekonstruiert  vf. 
aus  einer  vergleichung  zwischen  Kyot,  Chrestiens,  Peredur  und 
Sir  Perceval.  was  zwei  von  diesen  gemein  haben ,  kann  als  jene 
quelle  gelten,  die  Untersuchung  richtet  sich  dann  weiter  auf  eine 
Charakteristik  Kyots  und  Chrestiens,  ihre  berührungen  mit  andern 
Stoffen  und  dichterischen  motiven  ihrer  zeit,  sowie  spuren  ihrer  persön- 
lichen sittlichen,  dichterischen  und  politischen  anschauungen.  die  Ver- 
arbeitung der  mannigfachen  märchen,  die  den  stoff  gebildet  haben,  er- 
klärt manche  Ungereimtheiten  bei  Kyot-Wolfram,  aber  es  bleiben 
schwerwiegende  Widersprüche  bestehen,  in  diesem  abschnitte  wird  der 
Selbständigkeit  Wolframs  z.  b.  in  der  Charakteristik  zu  wenig  rech- 
nung  getragen,  den  namen  Kyot  ist  H.  geneigt  als  ein  missverständnis 
Wolframs  etwa  der  französischen  worte  qui  ot  in  einer  Parz.  827, 
3  ff.  entsprechenden  Verbindung  zu  erklären,  zum  schluss  be- 
spricht vf.  noch  das  Verhältnis  des  Peredur,  des  Sir  Perceval  und 
Didots  Perceval  zu  der  Kyot  und  Chrestiens  gemeinsamen  quelle. 
—  angez.  Anz.  20,  255 — 258  von  E.  Martin,  der  Heinzel  im 
wesentlichen  zustimmt,  aber  Wolframs  Selbständigkeit  mehr  ge- 
würdigt wissen  und  auch  die  nebenquellen,  wie  prosaerzählungen 
vom  Gral  und  Solins  Polyhistor  berücksichtigt  wissen  will,  einige 
von  H.  geltend  gemachte  Widersprüche  beseitigt  er  durch  nach- 
weis  irriger  auslegung  von  Seiten  des  vfs.  (z.  b.  784,  23.  780,  17. 
304,  18.  454,  26.) 

100.  Parzival,  a  knightly  epic.  for  the  first  time  translated 
in  English  verse  from  the  Original  Cerman  by  Jessie  L.  W  es  ton. 
vol.  I.     London,  Nutt. 

101.  Aliscans,  mit  berücksichtigung  von  Wolframs  v.  E.  Wille- 
halm kritisch  hrsg.  von  Gr.  Polin,  gedruckt  mit  Unterstützung 
der  gesellschaft  zur  förderung  deutscher  Wissenschaft,  kunst  und 
litteratur  in  Böhmen.  Leipzig,  Reisland.    LXIX,  163  u.  132  s.  10  m. 

die  kritische  arbeit  des  vfs.  wird  im  Litbl.  als  eine  sehr  will- 
kürliche textgestaltung  bezeichnet,  dadurch  wird  aber  auch  der 
wert  der  weitläufigen  ausführungen  über  Wolframs  Verhältnis  zu 
dem  gedieht  beeinflusst.  das  erste  kapitel  der  einleitung  (I — XXXII) 
handelt  davon,     vf.  glaubt  den   text   seiner   ursprünglichen    gestalt 


XIV.   Mittelhochdeutsch.  257 

möglichst  nahe  gebracht  zu  haben,  was  ihn  doch  noch  nicht  be- 
rechtigt ihn  ohne  weiteres  als  gleichwertig  mit  Wolframs  vorläge 
anzusehen  und  danach  Wolfram  zu  beurteilen,  er  hat  daher  die 
frage,  soweit  sie  Wolfram  betrifft,  trotzdem  er  den  deutschen 
dichter  mit  wärme  weit  über  seine  quelle  erhebt,  nicht  gefördert, 
von  Vorarbeitern  scheint  er  nur  San  Marte  zu  kennen,  nicht  aber 
die  programme  von  Saltzmann  und  Seeber  (s.  jsb.  1883  no.  1003 
und  1885  no.  1234).  auch  diese  betrachten  die  bataille  d' Alis- 
cans als  Wolframs  alleinige  quelle ;  über  den  fragmentarischen 
charakter  des  Willehalm  aber  urteilen  sie  einsichtiger,  s.  XIII — 
XXXII  enthalten  eingehende  vergleiclmngen  des  textes  Wolframs 
mit  der  quelle,  aber  meist  sehr  anfechtbare. 

102.  W.  Hofmann,  Der  einfluss  des  reims  auf  die  spräche 
Wolframs  v.  Eschenbach.     Strassburger  diss.     71  s. 

vf.  will  zeigen,  dass  das  reimbedürfnis  Wolfram  zu  vielen 
seiner  eigentümlichkeiten,  zu  sonderbaren  vergleichen  und  meta- 
phern,  zu  eigenartigen  formelhaften  Wendungen,  zum  gebrauch  ge- 
wisser Wörter  und  Umschreibungen,  zu  Weitschweifigkeiten  u.  dgl. 
veranlasst  hat.  dies  ist  gewiss  richtig ,  aber  vf.  hätte  klarer  be- 
tonen müssen,  dass  dies  durchaus  im  rahmen  der  auch  sonst 
hervortretenden  eigenart  W.'s  geschieht.  seine  originelle  art 
kommt  nur  im  reim  oft  zu  besonderer  geltung.  immerhin  bietet 
die  arbeit  eine  schätzbare  Sammlung  von  interessanten  beobachtungen. 
die  stilistischen  mängel  des  dichters  sieht  vf.  meist  durch  richtigen 
Vortrag  gehoben,  aber  dadurch  wird  nur  der  sinn  der  worte  klar 
gemacht;  die  formalen  mängel  vom  Standpunkte  der  Schriftsprache 
aus  bleiben;  allerdings  sind  sie  bei  diesen  ausschliesslich  für  den 
mündlichen  Vortrag  bestimmten  gedichten  kaum  mängel  zu  nennen, 
sondern  fallen  unter  den  gesichtspunkt  der  freiheiten  der  umgang- 
sprache. 

103.  J.  Stosch,  Kleine  beitrage  zur  erläuterung  Wolframs. 
Zs.  f.  d.  a.  38,  138—144. 

Willehalm  62,  11  ff.  zehen  im  sinne  eines  kleinsten  teiles  wie 
finger  (nicht  zäher).  Willehalm  307,  1  ff.  nu  gehübt  daz  ßljas 
unde  JEnoch  für  heiden  sint  behalten  noch:  für  heiden  =  als  heiden. 
Willehalm  458,  12.  Pauls  lesart  nach  dem  gelich  dir  maneger 
tuot  als  irrtümlich  nachgewiesen;  statt  dessen  das  ursprüngliche 
in  der  1.  aufl.  bei  Lachmann  nach  den  gelich  denn  m.  t. 

104.  O.  Grüntter,  Der  erste  druck  von  Wolframs  Parzival. 
Süddeutsche  blätter  f.  höh.  Unterrichtsanstalten  1  (9). 

105.  Parcival    von    Wolfram   v.   Eschenbach    in    neuer  über- 
Jahresbericht für  germanische  Philologie.   XVI.  (1894.)  17 


258  XIV.    Mittelhochdeutsch. 

tragung  von  G.  Boetticher.     2.  aufl.  —  s.  jsb.  1893,    14,   92. 
angez.  Zs.  f.  d.  Kealschw.  19,  291  von  G.  Schatzmann. 
IOC.     Parzival  und  Titurel  vgl.  abt.  14,  10. 


Lyrik. 

107.  Fr.  Grimme,  Die  anordnung  der  grossen  Heidelberger 
liederhandschrift.    Neue  Heidelberger  Jahrbücher  4  (1)  53 — 90. 

der  aufsatz,  welcher  sich  zum  grösseren  teile  gegen  A.  Schulte 
(vgl.  jsb.  1892,  14,  101)  wendet,  behandelt  überwiegend  die  rang- 
und  Standesverhältnisse  der  in  der  hs.  vertretenen  dichter;  für  das 
gewählte  thema  kommt  dabei  wenig  heraus. 

108.  Bartsch,  Deutsche  liederdichter.  —  vgl.  jsb.  1893,  14, 
100.  C.  Kraus,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  422.  680.  Österr. 
litbl.  1894  (4)  111.  112. 

Lechleitner,  Der  deutsche  minnesang.  —  vgl.  abt.  6,  21. 

Pf  äff,  Der  minnesang.  —    vgl.  unten  no.   141. 
Minnelied  s.  Keinz  no.  7  (abt.  14,  16). 

109.  J.  A.  Schindler,  Carmina  Burana.  lateinische  und 
deutsche  lieder  und  gedichte  einer  handschrift  des  13.  jahrhs.  aus 
Benedictbeuren  auf  der  kgl.  bibl.  zu  München.  Breslau,  W.  Köbner 
(M.  u.  H.  Marcus).  3.  aufl.  X,  275  s.  6  m.  —  unveränderter 
abdruck  der  2.  aufl. 

110.  J.  Schreiber,  Die  vagantenstrophe  in  der  mittellatei- 
nischen dichtung  und  ihr  Verhältnis  zu  mittelhochdeutschen  strophen- 
formen.  ein  beitrag  zur  Carmina-Burana-frage.  Strassburg,  Schle- 
sier.  204  s.  5  m.  [einleitung  und  kap.  1.  2.  auch  Strassburger 
dissertation.] 

im  anschlusse  an  Martin  Zs.  f.  d.  a.  20,  46  tritt  der  vf.  dafür 
ein,  dass  die  lat.  gedichte  original,  die  deutschen  von  ihnen  ab- 
hängig sind,  der  nach  weis  hierfür  wird  wesentlich  auf  dem  gebiete 
der  poetischen  technik  gesucht,  es  werden  merkmale  nachgewiesen, 
die  ihre  entstehung  nur  in  der  lat.,  nicht  in  der  älteren  deutschen 
dichtung  haben  können.  —  c.  1  behandelt  den  bau  der  vaganten- 
strophe bei  Franzosen,  Engländern  und  Deutschen;  c.  2  den  bau 
der  vierzeiligen  vagantenstrophe  in  den  Carm.  Bur. ;  c.  3  die 
modifikationen  der  vagantenstrophe;  c.  4  die  unpaarige  vaganten- 
strophe. 

111.  B,.  Götte,  Liebesleben  und  liebesdichtung  in  der  liedes- 
dichtung  des  deutschen  mittelalters.    Zs.  f.  kulturgesch.  1  (5.  6.) 


XIV.   Lyrik.  259 

112.  L.  Frank  el,  Shakespeare  und  das  tagelied.  ein  bei- 
trag  zur  vergleichenden  litteraturgeschichte  der  germanischen  Völker. 
Hannover,  Helwing  1893.     132  s. 

das  buch,  dessen  titel  schon  jsb.  1893,  10,  230a  erwähnt  war, 
will  den  nachweis  führen,  dass  in  Romeo  und  Julie  III,  5,  1 — 36 
die  scene  nach  der  hochzeit  auf  das  tagelied  zurückzuführen  sei 
und  des  dichters  bekanntschaft  mit  demselben,  und  zwar  dem 
deutschen,  beweise.  —  dies  ergebnis  wird  in  den  zahlreichen  be- 
sprechungen  teils  nur  bedingt  anerkannt,  teils  geradezu  bestritten, 
vgl.  Krauss,  Zs.  d.  ver.  f.  volksk.  4,  97.  Pröscholdt,  Anglia 
5  (1).  M.  Koch,  Zs.  f.  vgl.  litgesch.  n.  f.  7  (4).  Schönbach, 
Österr.  litbl.  1894  (9)  268.  269.  Brandl,  Anz.  f.  d.  a.  20,  227—231. 
Kalff,  Museum  1894  (märz). 

113.  Fr.  Grimme,  Neue  beitrage  zur  geschichte  der  minne- 
singer.     Alemannia  22  (1)  33 — 45. 

Gedrut,  Rubin  und  Rüdeger,  Gösli  von  Ehenheim,  Friedrich 
von  Sunenburg,  Obernburg,  Heinrich  von  Mure,  Rudolf  der  Schreiber, 
bruder  Werner. 

114.  A.  E.  Schönbach,  Ubermuot  diu  alte.  Zs.  f.  d.  a.  38, 
136.  137. 

dem  in  Müllenh.  -  Scherers  Denkm.  II,  312  f.  stehenden 
spruche  von  der  Ubermuot  wird  die  historische  beziehung  abge- 
sprochen, die  ihm  Müllenhoff  beilegen  wollte;  es  wird  darauf  hin- 
gewiesen, dass  die  Superbia  eine  der  allegorischen  figuren  der 
mittelalterlichen  dichtung  sei  und  dem  alten  testament  entstamme, 
[im  Hortus  delic.  ist  sie  abgebildet;  irgendwo  wird  auch  gesagt, 
dass  sie  einfüssig  sei  und  deshalb  falle,  wenn  sie  springe.] 

115.  Salzer,  Die  Sinnbilder  und  beiworte  Mariens.  —  vgl. 
jsb.  1893,  14,  109.     rec.  Lit.  cbl.  1893  (48)  1714  f. 


Büj)J)e.  116.  G.  Tolle,  Der  spruchdichter  Boppe.  versuch 
einer  kritischen  ausgäbe  seiner  dichtungen.  progr.  [no.  725]  d. 
realsch.  Sondershausen.     Leipzig,  Fock.     31  s.    4. 

die  einleitung  s.  1 — 7  enthält  allgemeine  aber  zum  teil  be- 
denkliche bemerkungen  zur  litteraturgeschichte,  jedoch  nichts  neues 
über  Boppe,  und  die  melodie  der  strophe  1  nach  der  Jenaer  hs. 
mit  einer  Übertragung  in  moderne  noten.  —  dem  text  sind  les- 
arten  und  einige  erklärungen  beigefügt. 

Dietmar  V.  Aist.  117.  Th.  v.  Grienberger,  Dietmar  v.  Aist. 
Zs.  f.  d.  a.  37,  419—424. 

ergänzungen   zu   den   genealogischen   angaben   in  M.  F.;    ob   der 
ermittelte  Dietmar  der  dichter  sei,  wird  nicht  entschieden. 

17* 


2G0  XIV-   Mittelhochdeutsch. 

Frauenlob.  118.  Th.  Hampe,  Zwei  gedichte  Frauenlobs.  Zs. 
f.  d.  a.  38,  55—58. 

zwei  gedichte  der  Kolmarer  meisterliederhs.  im  Langen  ton 
tragen,  was  bisher  übersehen  wurde,  Frauealobs  namen:  0  du  vtl 
h>ckgehpter  werder  priesters  nam  und  Wyp  aller  wird  vnd  aller 
gut  vnd  aller  sucht. 

Freidank-  119.  P.  Schlesinger,  Ein  beitrag  zur  lösung  der 
frage  nach  der  ursprünglichen  anordnung  von  Freidanks  bescheiden- 
heit.    progr.  [no.  58]  d.  Joachitnsthalschen  gymn.  zu  Berlin.  30  s.  4. 

die  erörterung  gelangt  nicht  zu  einem  klar  gefassten  ergebnis, 
löst  also  die  Schwierigkeiten  der  frage  nicht;  im  allgemeinen 
stimmt  vf.  den  ansichten  von  Wilmanns  zu,  giebt  jedoch  (mit  Grimm 
1.  ausg.)  der  anordnung  der  ersten  handschriftenklasse  (A)  den 
Vorzug. 

Oodrat.    Güsli  v.  Ehenhcim  vgl.  Grimme  n,  11.3. 

Friedrich  V.  Hausen.  120.  J.  Weichardt,  Friedrich  v.  Hausen 
und  der  ältere  deutsche  minnesang.  progr.  d.  realgymn.  Duis- 
burg.    24  s. 

ein  teil  der  arbeit  (s.  15  f.)  b3schäftigt   sich    mit    der  Chrono- 
logie  der  lieder  Friedrichs    v.  H.    und    den    liederb üchern   Müllen- 
hoff;  das  vorangehende  ist  eine  Wiederholung   bekannter  dinge. 

Albrecht  V.  Mannsdorf.  121.  D.  Mülder,  Albrecht  v.  Johanns- 
dorf, ein  beitrag  zur  mhd.  metrik.  progr.  [no.  335]  d.  realgymu. 
Osnabrück.     Leipzig,  Fock.     33  s.     1,20  m. 

behandelt  einige  metrische  eigenttiinlichkeiten,  besonders  auch 
die  bedeutung  daktylischer  verse;  von  Johannsdorf  ist  nur  wenig 
die  rede. 

Hugo  v.  Montfort  vgl.  abt.  4,  13. 

Heinrich  V.  Momngen.  122.  K.  Schütze,  Die  lieder  Heinrichs 
von  Morungen.  —  vgl.  jsb.  1891,  14,  117.  A.  Leitzmann,  Litbl. 
1894  (2)  60   spricht   der   arbeit  jeden   wissenschaftlichen    wert    ab. 

Heinrich  v.  Mure.    vgl.  Grimme  14,  113. 


123.  Fr.  Grimme,  Zur  geschichte  des  minnesingers 
Gotfried  von  Neifen  und  seines  geschlechtes.  progr.  [no.  514] 
d.  lyceuins  zu  Metz.     23  s.    4. 

eine  willkommene  ergänzung  des  bildes,  welches  bisher  von 
dem  leben  des  dichters  und  von  seiner  familie  zu  geben  war;  auch 
die  zeit,  der  er  angehörte,  ist  gebührend  als  rahmen  herangezogen. 

Obernburg-    Rubin.    Rüdeger.    Rudolf  d.  Schreiber  vgl.  14,  113. 


XIV.    Lyrik.  261 

Iilimzlailt.  124.  F.  Panzer,  Meister  Bümzlants  leben  und 
d  iehten.     Leipzig.  G.  Fock.     dissertation   1893.     76  s.     1,20  m. 

I.  Überlieferung  (s.  7).  II.  leben  und  persönlichkeit  (s.  10): 
der  etwa  bis  1290  nachgewiesene  dichter  ist  weit  in  der  weit 
herumgekommen  und  hat  ausser  zum  Marner  zu  anderen  dichtem 
beziehungen ,  oft  feindliche  gehabt.  III.  die  spräche  (s.  25):  der 
dialekt  der  ndd.  heimat  ist  durch  das  hd.  verdrängt,  welches  er 
im  ostmd.  gegenden  gelernt  hatte.  IV.  stil  s.  34.  V.  metrik  s.  39. 
VI.  zur  textkritik  s.  49.     VII.  anmerkungen  s.  56. 

Suchensinn.     125.     Eoethe,  Allg.  d.  biogr.  37,   103  f. 

SlHierke.     126.     Burdach,  Allg.  d.  biogr.  37,   157  f. 

Friedrich  T.  SüEnenllirg.  127.  Eoethe,  Allg.  d.  biogr.  37, 
780—782.  —  vgl.  Grimme  abt.  14,  113. 

SÜsskiml  Y   Trimlierg.   128.   Eoethe,  Allg.  d.  biogr.  37.  334—336. 

129.  E.  M.  Meyer,  Süsskind  v.  Trimberg.  Zs.  f.  d.  a.  38, 
201—204. 

vf.  will  glaubhaft  machen,  dass  sich  in  dem  orte  Trimburg 
eine  erinnerung  an  den  Juden  Süsskind  erhalten  habe! 

Taler.     130.     E.  M.  Meyer,  Allg.  d.  biogr.  37,  362  f. 

TanilllällSer.  131.  Joh.  Siebert,  Tannhäuser,  inhalt  und  form 
seiner  gedichte.  Berliner  beitr.  z.  gerrn.  u.  rom.  phil.  germ.  abt.  5. 
Berlin,  C.  Vogt.     116  s.     2,40  m. 

die  arbeit  knüpft  an  die  diss.  v.  Öhlke  (Königsberg  1890)  an, 
die  denselben  gegenständ  behandelt,  und  beschäftigt  sich  nur  mit  dem 
historischen  Tannhäuser,  nicht  mit  der  sage.  —  in  dem  abschnitt 
'leben'  7  fg.  tritt  vf.  ohne  neue  gründe  dafür  ein,  dass  T.  ein  ritter 
war  und  bestreitet  die  auch  in  Scherer  litgesch.  6.  aufi.  überge- 
gangene annähme,  er  sei  ein  fahrender  kleriker.  —  abschnitt  II 
T.'s  dichten  (grundlagen  und  ausgangspunkte,  dichterische  eigenart, 
gesamteharakter,  Vorzüge  und  schwächen)  s.  14  fg.  bestreitet  die 
abhängigkeit  von  Neithart ,  erkennt  aber  den  Zusammenhang  mit 
der  volks-  und  dorfdichtung  an.  —  der  III.  abschnitt  ist  als 
doktordissertation  auch  getrennt  erschienen:  J.  Siebert,  Metrik 
und  rhythmik  in  Tannhäusers  gedichten.  Berlin,  diss.  druck  von 
C.  Vogt.  38  s.  —  der  IV.  teil  s.  71  fg.  handelt  von  der  kompo- 
sition  der  tanzleiche,  der  V.  s.  80  f.  bringt  bemerkungen  zu  den 
einzelnen  gedichten.  —  ein  anhang  s.  112  fg.  spricht  dem  T.  das 
in  der  Jenaer  hs.  seinen  namen  tragende  busslied  bestimmt  ab. 

132.      E.  M.  Meyer.  Tannhäuser.    Allg.  d.  biogr.  37,  385— 3£  8. 

Heinrich  V.  Tetirgen.     E.  M.  Meyer.    Allg.  d.  biogr.  37,  592. 

Herüber  V.  Tenfen-     E.  M.  Meyer,  ebenda  37,  611. 


262  XIV.    Mittelhochdeutach. 

Kraft  V.  Toggenburg.     R.  M.  Meyer,   Allg.  d.  biogr.  37,  410  f. 

TrOStbei'g.     R-  M.  Meyer,     ebenda  38,  658. 

Wenier  vgl.  Grimme  abt.  14,  113. 

133.  E.  Sievers,  Zu  Wernhers  Marienliedern.  Forschungen 
zur  deutschen  philologie  (vgl.  abt.  21,  27). 

WizlttW.  134.  Fr.  Kuntze,  Wizlaw  III.  der  letzte  fürst  von 
Rügen.     Halle,  Niemeyer.     52  s. 

die  schrift  stellt  das  über  den  1325  gestorbenen  dichter  be- 
kannte zusammen  und  schildert  ihn  und  seine  dichtung  ohne  neues 
material  im  zusammenhange  mit  seiner  zeit  und  der  mhd.  lyrik. 
es  wird  daran  festgehalten,  dass  er  ndd.  dichtete.  W.  Seelmann, 
Anz.  f.  d.  a.  20,  343—350  führt  in  seiner  anzeige  den  nachweis, 
dass  ausser  vereinzelten  ndd.  wortformen  nichts  für  diese  annähme 
spreche ,  dass  seine  spräche  vielmehr  mitteldeutsch  war;  ähnlich 
urteilt  die  anzeige  Lit.  cbl.  1894  (22)  796—797. 

Walther  V.  d.  Vogelweide.  135.  E.  Hoffmann-Krayer,  Walther 
v.  d.  Vogelweide,    ein  Vortrag.    Basel,  Georg  u.  co.    V,  46  s.    1  m. 

eine  frische,  lesbare  darstellung,  für  ein  grösseres  publikum 
bestimmt;  über  das,  was  wir  nicht  wissen,  wird  eine  mass volle 
Zurückhaltung  beobachtet.  —  die  Übersetzungen  Simrocks  sollten 
aber  endlich  nicht  mehr  benutzt  werden. 

130.  Th.  Uhle,  Walther  v.  d.  Vogelweide.  Hamburg,  verlags- 
anstalt  u.  druckerei  a.-g.     48  s.     1  m. 

bestimmter,  als  dies  für  einen  weiteren  leserkreis  zulässig  ist, 
werden  thatsachen  behauptet  (geburtsort,  Jahr),  über  die  wir  gar 
nichts  wissen,  und  dinge,  die  nur  in  der  phantasie  bestehen, 
z.  b.  die  alte  legende,  dass  Walther  prinzenerzieher  war:  man  kann 
auch  ohne  solche  fabeln  ein  lebensbild  des  dichters  und  eine  an- 
regende Schilderung  seines  Schaffens  geben. 

137.  H.  Hallwich,  Böhmen  die  heimat  Walthers  v.  d.  Vogel- 
weide? Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Deutschen  in  Böhmen  32  (2) 
93 — 103.     Sonderdruck.     Prag,  Dominicus  1893.     48  s.     0,60  fl. 

ohne  neue  gründe  schliesst  vf.  mit  der  erklärung,  dass  die 
Böhmen  den  glauben  an  W.'s  böhmische  heimat  keineswegs  aufge- 
geben haben,  die  meinung,  dass  W.  75,  32  (L)  von  seiner  heimat 
rede,  in  dieser  also  ein  see  gewesen  sein  müsse,  der  im  Layener 
Bied  fehle,  hat  gar  nichts  für  sich,  ebenso  ist  es  durchaus  nicht 
allgemeiner  glaube,  das  W.  aus  Tirol  stammte.  —  abgewiesen  von 
Lambel,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  15,  1014.  —  A.  Hausenblas, 
Böhmen  die  heimat  Walthers  v.  d.  Vogel  weide?  Zs.  f.  d.  d.  u. 
8  (3)  191 — 197,    giebt   einen   ausführlichen  bericht  über  Hall  wich. 


XIV.   Lyrik.  263 

L.  Fränkel,  ebenda  s.  480  erinnert  dazu  an  seine  (ebenda  6,  440) 
bemerkungen  über  0.  Redlich  (jsb.  1892,  14,  126).  —  vgl.  noch 
Münchener  Allg.  ztg.  1894,  beil.  no.  43. 

138.  R.    Müller,    Vogelweiden    in    Österreich?     Bll.    d.    ver. 
f.  landeskunde  v.  Niederösterreich  22  (1888)  196 — 198. 

enthält  eine  reihe  urkundlicher  nachweise  dieses  wortes,  aber 
nur  jüngeren  Ursprungs  und  nicht  von  orten  und  familien. 

139.  J.  Lampel,  Walthers  heimat.  Bll.  d.  ver.  f.  landes- 
kunde v.  Niederösterreich  26  (1892)  und  27   (1893). 

im  anschluss  an  R.  Müller  (vgl.  no.  138)  erörtert  artikel  I  (26, 
8 — 27),  das  vorkommen  des  namens  Vogel  weide  als  orts-  und 
familienname  in  Österreich;  das  ergebnis  ist  negativ.  LT  (26,  27 — 37) 
handelt  vom  vorkommen  des  namens  Walther  in  Österreich  und 
Baiern.  III  (26,  38 — 50)  kritik  und  heutiger  stand  der  Walther- 
forschung. IV  (26,  244 — 261)  G-ufidaun  und  Meissau;  beschäftigt 
sich  mit  der  gegend  des  Tiroler  Vogelweidhof  und  bestreitet,  dass 
der  name  im  Lavener  Ried  alt  ist.  V  (26,  261 — 283)  giebt  ur- 
kundliche nachweise  über  den  namen  Stolle.  VI  (26,  283 — -297) 
die  Stolonen  und  Passau.  VII  (27,  110 — 127)  die  schallclieit  und 
der  hövesche  tröst.  —  die  drei  letzten  abschnitte  sind  wie  die 
ganze,  breite  und  wenig  ergiebige  Untersuchung  bestrebt,  gründe 
für  Österreich  (Klosterneuburg-Passau)  als  W.'s  heimat  geltend  zu 
machen.  —  fortsetzungen  sollen  noch  folgen. 

140.  M.  Mayr,  Ein  Vogelwaider  aus  dem  17.  jahrh.  Zs. 
d.  Perdinandeuins.     3.  folge.     38,  517  f. 

'Jakob  Vogel waidr  aus  Layener  Ried  jetzt  auf  Villandies.'    1618. 

141.  Pr.  Pf  äff,  Der  minnesang  des  12. — 14.  jahrhs.  abt.  2. 
Walther  v.  d.  Vogelweide,  anfange  der  lieder  und  Wörterbuch  zu 
beiden  abteilungen.  Stuttgart,  Union  [nationallitteratur  212].  XX, 
199  (201)  s. 

die  einleitung  ist  eine  klare  und  kurze  lebensschilderung;  der 
Böhmen  -  Vermutung  (vgl.  oben  no.  137)  ist  etwas  viel  zuge- 
standen, der  text  ist  nach  Paul  und  mit  seiner  anordnung  ge- 
geben. Lachmanns  Zählung  fehlt  also ,  was  im  interesse  der 
brauchbarkeit  zu  beklagen  ist.  —  s.  151  f.  findet  sich  das  lieder- 
verzeichnis  zu  beiden  teilen  (über  den  ersten  vgl.  jsb.  1893,  14,  99) 
und  s.   167  f.  das  Wörterbuch,  auch  für  beide  teile. 


lj 


142. 

r.  : 

jsb.    1893, 

H 

426.  427. 

Bechstein,  Ausgewählte  gedichte  Walthers.  —  vgl. 
102.  —  angez.   O.   Lyon,    Zs.   f.    d.    d.  u.  8  (5.  6) 


264  XIV.   Mittelhochdeutsch. 

143.  B.Schulz,  Auswahl.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  120.  Jelli- 
nek,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  232. 

144.  Güntter,  Walther.  —  vgl.  jsb.  1893,  14,  103.  Poly- 
biblion   1893,  august. 

145.  Walther  v.  d.  Vogelweide,  sämtliche  gedichte.  über- 
setzt von  E.  Kleber.  Strassburg  i.  E.,  J.  H.  Ed.  Heitz  (Heitz 
u.  Mündel).     III,  200  s.     12.     1,60  m.  —  nicht  geliefert. 

146.  E.  Hildebrand,  Zu  Walther  v.  d.  Vogelweide.  Zs  f. 
d.  a.  38,  1—14. 

1.  der  vaden  (44,  9).  —  2.  ich  bin  niht  niuwe  (59,  17).  — 
3.  Walther  und  die  höfische  gesellschaft.  —  4.  das  bilde  (67,  32). 

147.  H.  Giske,  Zu  Walther  88,  1—8.  Zs.  f.  d.  phil.  26, 
451—453. 

die  zusatzstrophe  Nieman  ritter  wesen  mac  soll  ein  vierzeiliger 
volksspruch  gewesen  sein,  den  Walther  kannte,  als  er  das  lied 
Nieman  kein  mit  gerten  dichtete;  ein  anderer,  der  diesen  Zusammen- 
hang ahnte  oder  wusste,  soll  daraus  die  palindromstrophe  gemacht 
und  dem  liede  angehängt  haben.  [?]. 

148.  Er.  Grimme,  Urkundliches  zu  mhd.  dichtem,  zu  Wal- 
ther v.  d.  Vogelweide  (Gerhard  Atze).    Alemannia  21  (2)  193.   194. 

149.  W.  Mettin,  Zu  Walthers  kreuzlied.  Paul-Braune  beitr. 
18,  209—214. 

aus  den  als  W.'s  kreuzlied  überlieferten  strophen  werden 
stellen  ausgeschieden,  welche  theologische  bildung  voraussetzen  und 
deshalb  nicht  von  dem  laien  herrühren  können  [?]. 

150.  W.  Mettin,  Zu  Walthers  religiösen  gedichten.  Paul- 
Braune  beitr.  18,  536—541. 

zu  15,  40.  24,  27.  76,  22  (kreuzlied).     124,   1. 

151.  R.  Eischer,  Das  Verhältnis  Walthers  v.  d.  Vogelweide 
zu  Friedrich  II.  progr.  [no.  355]  d.  kgl.  gymn.  Hamm.  1893. 
36  s.    4. 

die  arbeit  will  nicht  viel  neues  lehren,  sondern  das  bekannte 
erörtern:  wann  und  wie  der  dichter  in  beziehungen  zum  kaiser 
trat,  welcher  der  verschiedenen  auslegungen  einzelner  Sprüche  der 
Vorzug  gebühre. 

152.  R,  Sprenger,  Zs.  f.  d.  u.  7,  275—277,  will  Longfellows 
Walther  v.  d.  Vogelweide  (erschienen  1846)  als  eine  Übersetzung 
von  J.  Kerners  Vogelweid  (1852)  erweisen;  in  der  Widerlegung 
dieser  meinung  (ebenda  s.  681 — 683)  erwähnt  O.  Schanzenbach, 


XIV.   Prosa.  265 

dass  Longfellow  eine  auff orderung  J.  Zingerles  (1874)  zur  Samm- 
lung für  das  Waltherdenkmal  in  Bozen  als  aussichtslos  in  Amerika 
bezeichnet  habe,  da  ausser  den  Deutschen  keiner  den  dichter 
kenne.  —  vgl.  noch  K,.  Faust  ebenda  s.  684. 


Prosa. 

153.  Ph.  Strauch,  Altdeutsche  predigten.  Zs.  f.  d.  phil. 
27,  148—209. 

9  predigten:  de  die  dominica,  de  Antichristo  et  die  judicii, 
zwei  pro  defunctis,  de  s.  cruce,  de  die  cinerum,  de  s.  Martha,  de 
inventione  s.  crucis,  de  exaltatione  s.  crucis,  aus  dem  früher  in 
S.  Emmeran  befindlichen  cgm  4880,  von  zwei  händen  des  15.  jahrh. 
im  bairischen  dialekt  geschrieben,  aber  in  ihrem  ursprünglichen 
texte  in  das  12.  jahrh.  zurückreichend,  was  der  herausgeber  nach- 
weist, ausführliche  anmerkungen  über  die  quellen  und  sonstigen 
beziehungen  zu  der  predigtlitteratur,  sowie  über  lautbestand  und 
grammatik  (s.  183 — 209)  sind  beigegeben. 

154.  Ph.  Strauch,  Zur  predigtlitteratur  I.  Zs.  f.  d.  a.  38, 
206—208. 

einige  von  büchereinbänden  losgelöste  predigtfragmente,  welche 
zu  der  von  Kelle  unter  dem  titel  Speculum  ecclesiae  altdeutsch 
herausgegebenen  predigtensammlung  gehören,  das  erste,  anfang 
des  13.  jahrhs.,  umfasst  Spec.  eccl.  77,  21 — 84,  29.  Strauch  giebt 
die  Varianten  an. 

155.  Altdeutsche  predigten,  hrsg.  von  A.  Schönbach  Dil. 
—  s.  jsb.  1893,  14,  127.  eine  Sammlung  von  sehr  wesentlichen 
textkritischen  bemerkungen  giebt  dazu  J.  Schmidt,  Litbl.  1893, 
352—358. 

156.  A.  Bullinger,  Das  Christentum  im  lichte  der  deutschen 
Philosophie.     1.  teil,     progr.    Dillingen.     43  s. 

eine  theologische  arbeit,  die  meister  Eckart  und  Hegel  als  die 
grössten  einander  verwandten  religionsphilosophen  hinstellen  soll, 
der  1.  teil  beschäftigt  sich  mit  Eckart,  verteidigt  ihn  gegen  Pan- 
theismus auf  grund  von  auszügen,  die  nach  Pfeiffer  in  Übersetzung 
mitgeteilt  werden,  in  einigen  punkten  setzt  sich  vf.  mit  Denifle 
auseinander. 

157.  Th.  Jäger,  Heinrich  Seuse  aus  Schwaben  (genannt 
Suso),  ein  diener  der  ewigen  Weisheit  im  13.  jahrh.  Basel,  Jäger 
u.  Kober.     VIII,  160  s.     1  m. 


2GG  XIV-    Mittelhochdeutsch. 

'etliche  hauptbilder'  seines  lebens  werden  in  engem  anschluss 
an  seine  Schriften  ansprechend  in  erbaulichem  sinne  dargestellt, 
angez.  Euphorion  1,  he'i't  2  von  J.  Seemüller.  Österr.  litbl.  1894 
(8)  228. 

158.  M.  Herrmann,  Albrecht  von  Eyb.  Berlin,  Weidmann 
1893.  —  s.  jsb.  1893,  14,  141.  —  angez.  Zs.  f.  vgl.  littg.  N.  F.  7, 
heft  4  von  H.  Holstein,  Litbl.  1894,  291—293  von  H.  Wunder- 
lich, welcher  mehrfach  eine  zu  starke  arbeit  der  phantasie  des  vfs. 
tadelt.  Lit.  cbl.  1894,  762—763. 

159.  N.  Paulus,  Der  franziskaner  Stephan  Fridolin.  Histor. 
polit.  bl.  113,  465—483. 

Nürnberger  prediger,  f  1498. 

160.  Matthias  Döring,  ein  deutscher  minorit  des  15.  jahrh. 
Hist.  polit.  bl.  114,  624—629. 

beruht  auf  Albert,  M.  Döring  (1892). 

161.  Heyd,  Ladislaus  v.  Suntheim ,  ADB.  37,  161  f.  — 
Ph.  Strauch,  Heinrich  Suso.  ADB.  37,  169—176.  —  Preger, 
Joh.  Tauler.  ADB.  37,  453—465.  —  ßoethe,  Gabriel  Tetzel,  ADB. 
37,    788  f.  —  Mummenhoff,    Hans  Tucher,   ADB.  38,  765—767. 

162.  K.  Schorbach,  Studien  über  das  deutsche  Volksbuch 
Lucidarius  und  seine  bearbeitungen  in  fremden  sprachen.  Strass- 
burg,  Trübner.     XI,    277  s.     (Quellen   u.   forschungen  74.) 

unter  dem  namen  Lucidarius  gehen  zahlreiche  inhaltlich 
durchaus  verschiedene  werke,  über  deren  Zusammenhang  bisher 
wenig  sicheres  ermittelt  war.  S.  beschäftigt  sich  hier  auf  grund 
langjähriger  bemühung  mit  dem  deutschen  prosadialoge ,  der  um 
1190  unter  den  äugen  Heinrichs  des  Löwen  als  ein  katechismus 
des  glaubens  und  wissens  für  die  laien,  als  eine  encyklopädie  ab- 
gefasst  wurde,  das  1.  buch  dieses  Lucidarius  handelt  von  gott, 
der  erschaffung  und  einrichtung  der  weit,  das  2.  von  der  Ordnung 
der  Christenheit,  das  3.  von  fegfeuer,  hölle,  himmel  und  jüngstem 
gericht.  als  quellen  dienten  dem  unbekannten  Verfasser  die  latei- 
nischen schriften  des  Honorius  von  Autun  (Elucidarium,  Imago 
mundi,  Gemma  animae)  und  Wilhelm  von  Conches  (Philosophia 
mundi).  die  ausserordentliche  Verbreitung  des  Werkes  wird  durch 
42  hss.  und  82  drucke,  sowie  durch  dänische,  mnl.  und  böhmische 
bearbeitungen  bezeugt,  nicht  zu  verwechseln  ist  damit  das  latei- 
nische Elucidarium  des  Honorius  Augustodunensis ,  ein  dogma- 
tisches handbuch  für  theologen ,  das  gleichfalls  in  viele  sprachen 
(franz.,  provenz.,  ital.,  walis.,  engl.,  isländ.,  schwed.,  mnl.,  deutsch) 
übertragen  wurde,     die  fleissige,    solide   Untersuchung  ist   der   vor- 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  267 

läufer    einer    von    S.    vorbereiteten    ausgäbe    des    deutschen    Luci- 
darius.     [Bolte.] 

(no.  99—106.     153—161  Bötticher.) 

Henrici. 


XV.   Das  16.  Jahrhundert. 

Allgemeines. 

1.  Jahresberichte  für  neuere  deutsche  litteraturgeschichte. 
mit  Unterstützung  von  Erich  Schmidt  hrsg.  von  J.  Elias  und 
M.  Osborn.     3  (jähr  1892).     Stuttgart,  Göschen. 

die  2.  abteilung  behandelt  den  Zeitraum  von  der  mitte  des 
15.  bis  zum  anfang  des  17.  jahrh.,  und  zwar  1.  allgemeines  von 
M.  Osborn,  2.  lyrik  von  G.  Ellinger,  3.  epos  von  W.  Kawerau, 
4.  drama  von  J.  Bolte,  5.  dialektik  von  G.  Roethe  (1891)  und 
A.  E.  Schönbach  (1892),  6.  Luther  von  G.  Kawerau,  8.  huma- 
nisten  und  neulateiner  (1891 — 1892)  von  G.  Ellinger.  die  fehlende 
7.  gruppe  (reformationslitteratur)  soll  im  4.  bde.  nachgeholt  werden. 

2.  K.  Burdach,  Vom  mittelalter  zur  reformation. 

nicht  geliefert.  ■ —  vgl.  abt.  8,  187.  —  rec.  J.  Seemüller, 
Euphorion  1,  149—153.     K.  Wenck,  Histor.  zs.  73,  173. 


3.  Th.  Hampe,  Deutsche  kunst  und  deutsche  litteratur  um 
die  wende  des  15.  jahrh.   Vortrag.   Nürnberg,  Soldan.   32  s.    0,60  m. 

4.  R.  Wölk  an,  Böhmens  anteil  an  der  deutschen  litteratur 
des  16.  jahrh.  3.  teil:  Geschichte  der  deutschen  litteratur  in 
Böhmen  bis  zum  ausgange  des  16.  jahrh.  Prag,  A.  Haase.  XVI, 
538  s.     gr.  8°.  —  vgl.  abt.  6,  5. 

mit  einer  willkommenen  erweiterung  des  ursprünglichen  planes 
schildert  W.  auch  die  entwicklung  der  voraufgehenden  Jahrhunderte 
klar  und  eingehend,  wobei  ihm  Baechtolds  schweizerische  litteratur- 
geschichte als  vorbild  vorschwebte,  nach  einer  historischen  Über- 
sicht über  die  geschichte  des  deutschtums  in  Böhmen  behandelt  er 
das  unterrichtswesen,  den  humanismus,  die  höfische  dichtung  des 
12.  und  13.,  die  poetische  und  prosaische  litteratur  des  14.  und 
15.  jahrh.  und  von  s.  245  ab  das  16.  jahrh.  ansprechend  charak- 
terisiert er  das  zu^m  teil  an  die  religiöse  dichtung  der  böhmischen 
brüder  sich  anlehnende  protestantische  kirchenlied,  dessen  be- 
deutendster Vertreter  Nie.  Hermann  ist,  die  katholischen  nach- 
ahmer,  darauf  die  weltliche  liederdichtung,  die  sich  in  den  berg- 
reihen, in  politischen  pasquillen,  bei  pritschmeistern,  meistersängern, 


268  ^v-    Ba8  IG.  Jahrhundert. 

bei  den  komponisten  von  gesellschaftsliedern  und  bei  einem  eigen- 
artigen talente  wie  Theobald  Hoeck  äussert,  unter  den  drama- 
tikern  ragt  der  Egerer  Clemens  Stephani  hervor,  unter  den 
prosaikern,  die  zum  Schlüsse  besprochen  werden,  der  Joachims- 
thaler  prediger  Mathesius,  über  den  W.  eine  besondere  Unter- 
suchung zu  geben  verheisst.  in  die  darstellung  sind  zahlreiche 
proben,  namentlich  aus  der  lyrik,  eingeflochten.  ■ —  über  bd.  1—2 
vgl.   jsb.    1892,    15,    10.  rec.    H.    Lambel,    Litbl.    1893    (11) 

385-393. 

5.  C.  H.  Herford,  The  literary  relations  of  England  and 
G-ermany.  Cambridge  1886.  —  vgl.  jsb.  1888,  15,  1.  —  rec. 
Ch.  F.  McClumpha,  Mod.  Lang.  Notes  9  [1)  45—49. 

6.  Gr.  Buchwald,  Wittenberger  ordiniertenbuch  1537 — 1560. 
Leipzig,  G.  Wigand.     V,  141  s.     10  m. 

7.  Herrn.  Haupt,  Ein  oberrheinischer  revolutionär  aus  dem 
Zeitalter  Maximilians  I.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  8.  —  rec.  G.  Bossert, 
Theol.  litztg.  1894  (11)  300—303. 

8.  P.  Bahlmann,  Deutschlands  katholische  katechismen.  — 
vgl.  abt.  8,  84.  -    ■  rec.  F.  Falk,  Katholik  1894,  2,  361—365. 

9.  N.  Paulus,  Zur  geschiente  des  katechismus.  Katholik 
1894,  2,  185—191. 

10.  K.  v.  Reinhardstöttner,  Volksschriftsteller  der  gegen- 
reformation.  (aus:  Forschungen  z.  kultur-  u.  litgesch.  Bayerns  2.) 
München,  G.  Franz.     94  s.     gr.  8°. 

beleuchtet  eingehend  und  mit  massvollem  urteil  eine  reihe 
katholischer  schriftsteiler  Bayerns  im  16. — 17.  jahrh.,  die  durch 
deutsche  lieder,  dialoge  und  Streitschriften  auf  das  volk  zu  wirken 
suchten,  namentlich  A.  Walasser,  K.  Schatzger,  den  gegner  Johanns 
von  Schwarzenberg,  Joh.  Nas,  Laur.  Forer,  W.  Kyriander  und  am 
ausführlichsten  Aegidius  Albertinus. 

10a.  K.  Sudhoff,  Ein  nach  trag  zur  bibliographie  der  Para- 
celsisten  im  16.  jahrh.  Cbl.  f.  bibl.  wesen  11,  169 — 172.  —  vgl. 
jsb.  1893,  15,  55. 

11.  J.  Kamann,  Aus  dem  briefwechsel  eines  jungen  Nürn- 
berger kaufmanns  im  16.  jahrh.  Mitt.  a.  d.  german.  national  - 
museum  1894,  9—22.    45—56. 

56  interessante  briefe,  die  der  in  Antwerpen  als  kaufmanns- 
gehilfe  thätige  Paulus  Behaim  in  den  jähren  1540 — 1543  von  seinen 
angehörigen  aus  Nürnberg  erhielt. 


XV.    Das  16.  Jahrhundert.  269 

12.  Der  Venusnarr  in  der  deutschen  satire  des  IG.  jahrh. 
Der  Kyffhäuser  1894  (märz). 

13.  F.  W.  E.  Roth,  Zur  litteratur  deutscher  drucke  des 
15.  und  16.  jahrh.     Zs.  f.  d.  phil.  26,  467—480. 

geistliche  litteratur  von  1466 — 1549,  zum  teil  von  Luther  und 
seinen  gegnern. 

14.  A.  Kirchhoff,  Das  Sortimentslager  von  Christoph  Ziehe- 
naus in  Leipzig  1563.    Archiv  f.  gesch.  d.  d.  buchhandels  17,  3 — 25. 

interessant  ist  das  Verzeichnis  der  deutschen  unterhaltungs- 
litteratur  auf  s.   15 — 16. 

15.  F.  W.  E.  Roth,  Die  buchdruckerfamilie  Apiarius  zu 
Strassburg,  Bern  und  Basel  1533 — 1592.  ebd.   17,   26 — 35. 

Albei'US.  16.  Schnorr  von  Carolsfeld ,  Erasmus  Alberus. 
Dresden,  Ehlermann  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  24.  —  rec. 
A.  C[huquet],  Revue  crit.  1894  (46)  311  f.  Gr.  Buchwald,  Theol. 
litbl.  1894  (24)  285  mit  einigen  nachtragen.  H— r,  Lit.  cbl.  1894 
(18)  630.  Lit.  rundsch.  f.  d.  kath.  Deutschland  1894  (8).  G.  Kawe- 
rau,  Histor.  zs.  73,  492—495.  A.  Wyss,  Cbl.  f.  bibl.-wesen  11, 
410—412. 

17.  A.  Vogel,  Beiträge  zur  nassauischen  kirchenliederdichter- 
kunde  3:    E.  Alberus.     Bl.  f.  hymnol.   1894,   84  f.   102—106. 

ApelleS.  18.  M.  Herrmann,  Honorificabilitudinitatibus.  Eu- 
phorion  1,  283—293. 

in  der  Narrenschule  des  Val.  Apelles  (1580)  und  in  der  des 
Joh.  Herphord  wird  die  pedantische  buchstabiermethode  durch 
dasselbe  wort  wie  in  Shaksperes  Loves  labour's  lost  verspottet. 

Baumgärtner.  19.  Nik.  Müller,  Beiträge  zum  briefwechsel 
des  älteren  Hieronymus  Baumgärtner  und  seiner  frau.  Hitt.  d. 
ver.  f.  gesch.  d.  st.  Nürnberg  10,  241 — 266. 

10  nummern  aus  den  jähren  1541 — 1563. 

Beer.  20.  J.  Bolte,  Ein  meisterlied  von  doktor  Faust. 
Euphorion  1,   787  f. 

1588  brachte  der  Nürnberger  Friedr.  Beer  das  41.  kapitel  des 
Faustbuches  in  verse. 

BerÜcllingen.  21.  K.  Pallmann,  Der  historische  Götz  von 
Berlichingen  und  Goethes  Schauspiel,  eine  quellenstudie.  progr.  (1894 
no.  115)  der  Luisenstädt.  oberrealschule  zu  Berlin.    44  s.  4°.    1  m. 

22.  J.  Kamann,  Die  fehd^  des  G.  v.  Berlichingen  mit  der 
reichsstadt  Nürnberg  und  dem  hochstifte  Bamberg  1512 — 1514. 
Nürnberg,  Schräg.     3  m. 


270  XV.    Das  16.  Jahrhundert. 

Brailt.  23.  F.  Fraustadt,  Über  das  Verhältnis  von  Barclays 
Ship  of  fools  zur  latein.,  französischen  und  deutschen  quelle,  diss. 
Breslau.    50  s. 

I>UCCF.  24.  C.  Krafft,  Zur  erinnerung  an  M.  Bucer.  Theol. 
arbeiten  a.  d.  rhein.  wissensch.  predigerverein  12,   108 — 117. 

BÜiUlciTin.  25.  A.  Nicoladoni,  Joh.  Bünderlin.  —  vgl.  abt. 
8,  99. 

rec.  Gr.  Bossert,  Jahrb.  d.  ges.  f.  d.  gesch.  d.  protest.  in 
Österr.  15  (1)  36  f.  G.  Loesche,  Litztg.  1894  (43)  1346  f. 
J.  Seemüller,  Euphorion  1,  387—390.  A.  H.,  Lit.  cbl.  1894  (41) 
1486  f.  R.  Wolkan,  Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  32, 
lit.  beil.  s.  36  f. 


26.     F.    Weidling,    Über    Johann    Clajus'    deutsche 
grammatik.  —  vgl.  abt.  4,  18. 

27.     J.  Claius,  Deutsche  grammatik.  —  vgl.  abt.  4,  17. 

Distel.  28.  F.  W.  E.  Roth,  Conrad  Distel  zu  Worms.  Hist. 
polit.  bl.  114,  376—379. 

Dlircll«leilI)a('Il.  29.  G.  Bossert,  Johann  Durchdenbach,  ein 
österreichischer  exulant  im  württembergischen  kirchendienste. 
Jahrb.  d.  ges.  f.  d.  gesch.  d.  prot.  in  Österreich   15  (1). 

Dürer.  30.  Dürers  schriftlicher  nachlass.  hrsg.  von  K.  Lange 
und  F.  Fuhse.  —  nicht  geliefert.  —  vgl.  abt.  8,  145.  —  rec. 
J.  Neuwirth,  Euphorion  1,  155—159.  J.  S.,  Lit.  cbl.  1894  (47) 
1705—1707. 

Springer,  A.  Dürer,  vgl.  abt.  8,  146.  —  Burckhardt, 
A.  Dürer,     vgl.  abt.  8,   147. 

31.     Ant.  Weber,  A.  Dürer,     sein  leben,  wirken  und  glaube, 
kurz  dargestellt.     Regensburg,  Pustet.     IV,   115  s.     Im. 
rec.  Vermeulen,  Hist.  polit.  bl.  113,  382—384. 

Egl.  A.  Hartmann,  Zu  den  Regensburger  fastnachtspielen, 
oben  5,  25. 

EgFiinnS.     32.     R.   Wolkan,    Die    anfange    der   reform ation  in 
Joachimsthal.    Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  32,  273 — 299. 
über  Joh.  Sylvius  Egranus  und  Karlstadt. 

FailstblK'Il.  33.  F.  Kluge,  Ein  zeugnis  des  16.  jahrh.  über  dr. 
Faustus.  Zs.  f.  vgl.  litgesch.  6,  479  f.  — ■  Zum  Spiessichen  Faust- 
buch,    ebd.  7,  111. 

1583  erwähnt  Leonh.  Turneysser  den  doktor  Faustus  als 
einen    der    höheren    zauberer,    die   etwas   von   der  philosophia  ver- 


XV.    Das  16.  Jahrhundert.  271 

stehen;    1582  J.  J.  Wecker   das  abenteuer  Fausts    mit   den  vollen 
bauern. 

34.  0.  Heuer,  Zur  bibliographie  des  Spiesischen  Faustbuchs. 
Berichte  d.  fr.  d.  hochstifts  zu  Frankfurt  10  (1)  (2). 

über  ein  Breslauer  exemplar  o.  o.  und  j.  das  Kopenhagener 
und  das  Berliner  exemplar  der  gereimten  bearbeitung  (1588) 
stimmen  überein. 

35.  [0.  Heuer],  Ausstellung  zur  Faustsage  und  Faustdich- 
tung veranstaltet  vom  freien  deutschen  hochstift.  Frankfurt  a.  M. 
1893.  —  vgl.  abt.   10,  50. 

von  den  838  nummern  des  durch  20  abbildungen  noch  wert- 
voller gemachten  Verzeichnisses  betreffen  1 — 55  die  Zeugnisse  über 
den  historischen  Faust,  5G — 104  das  Volksbuch,  seine  bearbeitungen 
und  Übersetzungen,  105  — 110  die  Volkslieder,  150 — 187  das  volks- 
schauspiel  und  Puppenspiel,  die  von  Engel  zusammengebrachte 
Faustbibliothek,  jetzt  im  besitze  des  Frankfurter  hochstiftes,  be- 
findet sich  dabei. 

C.  Kiesewetter,  Faust  in  der  geschichte  und  tradition.  — 
vgl.  abt.  10,  46. 

Fischart.  36.  J.  Fischarts  werke,  hrsg.  von  A.  Hauffen. 
2.  und  3.  band.  Stuttgart  o.  j.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  48.  —  rec. 
A.  Englert,  Euphorion  1,  807—815. 

37.  J.  Fischart,  Das  Jesuiterhütlein.  satirisches  gedieht. 
Leipzig,  bibliogr.  institut.  0,10  m.  (=  Meyers  Volksbücher  no.  1055). 

38.  J.  Fischarts  Geschichtklitterung  hrsg.  von  A.  Ais- 
leben. Halle,  Niemeyer  1891.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  50.  —  rec. 
L.  Fränkel,  Litbl.  1894  (4)  109  f. 

39.  A.  Hauffen,  Die  quellen  von  Fischarts  Ehezuchtbüchlein. 
Zs.  f.  d.  phil.  27  (3)  308—350. 

40.  F.  Galle,  Der  poetische  stil  Fischarts.  diss.  Rostock 
1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  51.  —  rec.  O.  Glöde,  Archiv  f.  n. 
spr.  91,  278—280. 

41.  A.  Englert,  Zur  bibliographie  des  Fischartischen  Bienen- 
korbes.    Alemannia  22  (1)  48 — 53. 

nachtrage  zu  Vilmar  (1865)  und  Päickbeil  (1880). 

Flugschriften.  42.  Mich.  Mayr,  Schmähbilder  des  16.  jahrh. 
auf  papst  und  kardinale.  Zs.  des  Ferdinandeums  in  Tirol  3.  f. 
38,  517. 


272  xv-    Da8  16-  Jahrhundert. 

43.  Bahlmann,     Newe    zeitung    von     den     erschröcklichen  . 
wunderzeicken.    Münster  1595.     Zs.  f.  vaterl.  gesch.  u.  altertumsk. 
Westfalens  52,   1,  227—229.     (gereimt.) 

44.  Die  drei  nugschriften  über  den  münzstreit,  hrsg.  von 
W.  Lotz.  —  vgl.  abt.  8,  178. 

Förster.  45.  W.  Ger  mann,  Joh.  Förster,  der  hennebergische 
reformator,  ein  mitarbeiter  und  mitstreiter  M.  Luthers.  Neue  bei- 
trage z.  gesch.  d.  altertums  hrsg.  von  dem  hennebergischen  alter- 
tumsforschenden verein  12.  Meiningen,  Brückner  u.  Renner.  VIII, 
468  -f  112  s.     9  m. 

Fl'iinck.  46.  K.  Pusch,  Über  Seb.  Francks  sprickwörter- 
sammlung  v.  j.  1541.  progr.  (1894  no.  708.)  Hildburghausen. 
42  s.     4°. 

weist  für  den  2.  teil  Francks  durch  gegenüberstellung  die 
benutzung  von  E.  Tappius'  und  Tunnicius'  sprichwörtersammlungen 
im  einzelnen  nach. 

47.  Hegler,  Geist  und  schrift  bei  S.  Frank.  Freiburg,  Mohr 
1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  57.  —  rec.  G.  Kawerau,  Gott.  gel. 
anz.  1894  (1)  76—80.     J.  H.  Maronier,  Theol.  tijdschr.  1894(1). 

FritzhaUS.  48.  W.  Kawerau,  Johann  Fritzhans.  Geschichtsbl. 
f.  Magdeburg  29,  214—242. 

der  ehemalige  Franziskaner  vertrat  seit  1523  zu  Magdeburg 
in  deutschen  Streitschriften  Luthers  lehre  und  hat  auch  wohl  die 
1529  zu  Magdeburg  erschienene  bearbeitung  von  Manuels  'Krank- 
heit der  messe'  besorgt,     er  starb   1540. 

FÜger.  49.  K.  Held,  Das  kreuzkantorat  zu  Dresden.  Viertel- 
jahrschrift f.  musikwiss.  10  (3)  268 — 273. 

der  kirchenliederdichter  Caspar  F.  bekleidete  1585 — 1586  das 
kantoramt  an  der  Dresdener  kreuzschule. 

OeilBCp.     Scheel,  Jaspar  von  Gennep.  —  vgl.  abt.  4,  44a. 

Gl'eff.  50.  W.  Kawerau,  Joachim  Greff  in  Magdeburg.  Ge- 
schichtsblätter f.  stadt  und  land  Magdeburg  29,   154 — 177.    401  f. 

Hilgei*.  51.  J.  Bolte,  Sechs  meisterlieder  Georg  Hagers. 
Alemannia  22  (2)   159—184. 

aus  Berliner,  Dresdener  und  Weimarer  hss.  1.  St.  Franciscus 
und  St.  Petrus.  2.  der  krokodilfang  im  predigerkloster.  3.  sommer- 
lust  in  der  Buchenklinge.  4.  die  Umgebungen  von  Nürnberg. 
5.  strassenrufe  von  Nürnberg.     6.  ein  buhllied. 

flaSSC  52.  F.  Falk,  Die  bürgermeister  Georg  Agricola  und 
J.  Hasse.     Histor.  polit.  blätter  113,  140—148. 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  273 

Hegendorf.     Kawerau  vgl.  no.  181. 

Heideck.  53.  F.  v.  Heideck,  Christliche  ermahnung  an  herrn 
Walther  von  Plettenberg,  des  deutschen  ordens  meister  in  Livland. 
Königsberg  1526.     hrsg.  von  P.  Tschacker t.    Königsberg,  Beyer 

1892.  44  s.     1   m.     (Stzgsber.  der  Prussia). 
rec.  H.  Virck,  Theol.  litztg.  1894  (2)  44. 

Heldin^.  54.  N.  Paulus,  Michael  Heiding,  ein  prediger  und 
bischof  des  IG.  jahrh.     Katholik  1894,  2,  410—430.    481—502. 

HeiTiltin.  55.  Nie.  Herrn  an,  Die  sonntags-evangelia.  hrsg. 
von  R.  Wölk  an.  Wien,  Tempsky.  XVI,  25G  s.  (=  Bibliothek 
deutscher  schriftsteiler  aus  Böhmen  2.) 

Hlll)niäier.      56.      J.     Loserth,     Balthasar    Hubmaier.      Brunn 

1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  70.  —  rec.  Österr.  litbl.  1894  (2)  41  f. 
B.,  Mitt.  d.  ver.  f.  gesch.  d.  D.  in  Böhmen  32,  lit.  beil.  s.  20—22. 


57.  M.  Mayer,  Leben  des  dr.  Wiguleus  Hundt. 
Innsbruck,  Wagner  1892.  — ■  vgl.  jsb.  1892,  15,  56.  —  rec.  Brandi, 
Histor.  zs.  73,  512  f. 

Kirchenlied.*)     58.     R.  Wolkan,  Das  deutsche  kirchenlied  der 

böhmischen  brüder.     Prag,  Haase  1891.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  83. 

-  rec.  H  Lambel,  Litbl.  1S93  (11)  393—395.     W.  Bäumker, 

Lit.  handweiser  1892(6).    Monatsh.  d.  Comeniusgesellsch.  1894  (2.  3). 

59.  Das  deutsche  kirchenlied  des  IG.  und  17.  jahrh.  hrsg. 
von  Eugen  Wolff.      Stuttgart,  Union.     XXII,  497  s.     2,50  m. 

60.  Gr.  Ellinger,  Kirchenlied  und  Volkslied.  Stuttgart, 
Göschen  1892.  —  vgl.  jsb.  1892,  10,  379.  —  rec.  A.  Leitzmann, 
Litbl.  1894  (3)  80  f.     Bl.  f.  d.  bayr.  gymn.-schulw:  30,  315. 

61.  R.  v.  Liliencron,  Liturgisch -musikalische  geschickte 
der  ev.  gottesdienste.     Schleswig,    Bergas   1893.  —  vgl.  jsb.  1 

15,  79.  —  rec.  J.  Veith,  Österr.  litbl.  1894  (6)  163  f.  ' 

62.  J.  Linke,  Die  hymnologie  zwischen  1889  und  1894. 
Bl.  f.  hymnol.  1894,    G.    24—27.    43.    G0  f.     78.    95  f.     109.    142. 

G3.  A.  Vogel,  Beiträge  zur  nassauischen  kirchenlieder- 
dichterkunde:  3.  E.  Alberus.  Bl.  f.  hymnol.  1894,  84  f.  102—106. 
—  4.  Eriedr.  Widebram.  ebd.  118 — 124.  —  5.  Joh.  Pincier.  ebd. 
131  f. 


*)  vcl.  auch  no.  16  Alberus,  49  Füger,  55  Hernian,  85  Luther, 
187  Sunderreiter,  198  Tliam,  201  Thaurer,  205  Thilo,  215  Traehe, 
216  Tratziger,  217  Tribauer,  218  Triller,  225  Walther. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XVI.    (1S9!.)  18 


274  XV.    Das  16.  Jahrhundert. 

G4.  Eickhoff,  Zum  liede  'Es  ist  ein  ros  entsprungen'.  El. 
f.  hymnol.  1894,  182—188. 

65.  Th.  Unger,  Über  eine  Wiedertäufer-liederhs.  des  17.  jahrh. 
(forts.  zu  jsb.  1893,  15,  82).  Jahrb.  d.  ges.  f.  d.  gesch.  d.  protest. 
in  Österr.  15  (1)  23—35.    (3)  187—198. 

GG.  Aug.  Hartmann,  Aus  Altmünchen,  ein  lied.  Monatsschr. 
d.  histor.  v.  Oberbayern  3  (3)  40 — 45. 

ein  bald  nach  1615  verfasstes  lied  über  die  Marienverehrung 
der  Münchener  'Maria  himelkhönigin'  (30  str.)  wird  aus  dem  Cgm. 
1001   abgedruckt. 


G7.     N.    Paulus,    Conrad    Kling,    ein    Erfurter    dom- 
prediger  des   IG.  jahrh.     Katholik  1894,   1,  14G — 1G3. 

LilH'k.  G8.  Wenzel  Lincks  werke  gesammelt  und  hrsg.  mit 
einl.  und  anm.  von  W.  Reindell.  1.  hälfte:  Eigene  Schriften  bis 
zur  2.  Nürnberger  Wirksamkeit.  Marburg,  0.  Ehrhardt.  XVII, 
357  s.     6  m. 

rec.  G.  Kawerau,  Gott.  gel.  anz.  1894  (11)  925—928. 
G.  Boss  er t,  Theol.  litztg.  1894  (23)  589—591.  Th.  Kolde,  Zs. 
f.  kirchengesch.  15  (1)  151  f.  Schultze,  Theol.  litber.  1894  (8).  — 
V.  Michels,  Anz.  f.  d.  altert.  20,  266—271. 

LorichillS.  69.  N.  Paulus,  Gerhard  Lorichius,  ein  konvertit 
des  16.  jahrh.     Katholik  1894,  1,  503—528. 

69a.  F.  W.  E.  Roth,  Die  gelehrtenfamilie  Lorichius  aus 
Hadamar.     Cbl.  f.  bibl.-wesen   11,  368 — 385. 

Gerhard  L.,  f  nach  1545,  gab  die  Ovidübersetzung  Wickrams 
heraus.  Reinhard,  f  nach  155G,  schrieb  einen  fürstenspiegel;  andere 
mitglieder  der  familie  sind  Johann  L.  f  15G9,  Georg  f  nach  1588, 
Wilhelm  u.  a. 

Luther.     Bibliographisches.     G.  Kawerau,  oben  no.   1. 

70.  G.  Loesche,  Kirchengeschichte  von  1517 — 1648.  Theol. 
jsb.  13,  233—284  (für  das  jähr  1893). 

Ausgaben.  71.  M.  Luthers  werke,  kritische  gesamtausgabe 
9.  bd.  Weimar,  Böhlau  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  92.  —  rec. 
G.  Kawerau,  Theol.  litztg.  1893  (7)  189—194.  —  bd.  6,  8  und 
13  rec.  A.  Reiff  er  scheid,  Litztg.  1894  (21)  649—652. 

72.  M.  Luthers  sämtliche  Schriften  hrsg.  von  J.  G.  Wal  eh. 
aufs  neue  hrsg.  im  auftrag  des  ministeriums  der  d.  ev.-luth.  synode 
von  Missouri,  Ohio  u.  a.  Staaten  9.  bd.  (auslegung  der  epistel  an 
die    Galater    und    die    übrigen    exegetischen    Schriften.)     St.  Louis. 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  275 

Zwickau,    Schriften  verein   der   sep.  ev.-luth.  gemeinden  in  Sachsen. 
XIII,  1895  s.  5°.     15  m. 

rec.  B.  B.  Warfield,  Presbyterian  review  1894  (okt.). 

73.  Burkhardt,  Luthers  Wormser  rede  in  Spalatins  Über- 
tragung.    Theol.  stud.  u.  krit.  1894  (1)  151—156. 

ergänzung  zu  Forstemanns  urkundenbuch  1842  s.  69. 

74.  Die  bibel.  im  auftrag  der  d.  ev.  kirchenkonferenz  durch- 
gesehene ausg.  Halle,  v.  Cansteinsche  bibelanstalt  1893.  —  vgl. 
jsb.  1893,  15,  97.  —  rec.  M.  Heyne,  Anz.  f.  d.  altert.  20,  350  —  353. 

74a.  Die  bibel  nach,  der  deutschen  Übersetzung  M.  Luthers, 
durchgesehen  im  auftrag  der  d.  ev.  kirchenkonferenz.  Stuttgart, 
Württembergische  bibelanstalt.     896,  144,  298,  10  s.     1,60  m. 

rec.  H.  Kohrs,  Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,  210—212. 

75.  Ad.  Kamp  hausen,  Die  berichtigte  Lutherbibel,  rektorats- 
rede  mit  anmerkungen.    Berlin,  Beuther  u.  Reichard.    66  s.    1,50  m. 

rec.  F.  R.  Fay,  Theol.  litztg.  1894  (23)  619  f.  H.  Holtz- 
mann,  Litztg.  1894  (48)  1507  f. 

76.  Jehle,  Das  register  der  durchgesehenen  Lutherbibel. 
Neue  kirchl.  zs.  1894  (9)  761—773. 

77.  O.  H.  Th.  Willkomm,  Was  ist  von  der  beabsichtigten 
revision  der  Lutherischen  bibelübersetzung  zu  halten?  2.  aufl. 
Zwickau,  Schriften  verein  der  sep.  ev.-luth.  gemeinden  in  Sachsen. 
32  s.     0,10  m. 

78.  Luther,  Erklärung  der  heil.  Schrift,  zusammengestellt 
von  E.  Müller.    Gütersloh,  Bertelsmann,    heft  1 — 4.    619  s.    6,50  m. 

1—3  rec.  G.  Bossert,  Theol.  litztg.  1894  (19)  494  f.  (25)  640. 

79.  Gr.  Buchwald,  Die  entstehung  der  katechismen  Luthers 
und  die  grundlage  des  grossen  katechismus.  Leipzig,  G.  Wigand. 
XVI,  49  s.  4°.     4,50  m. 

rec.  Enders,  Theol.  litbl.  1893  (34)  406  f.  Brandes,  Lit. 
cbl.  1894  (32)  1132.    F.  Cohrs,  Theol.  litztg.  1894  (24)  611—615. 

80.  Luther,  Von  den  guten  werken  (1520).  hrsg.  von 
Nie.  Müller.  Halle,  Niemeyer  1891.  —  vgl.  jsb.  1892,  15,  83.  — 
rec.  H.  Haupt,  Litbl.  1894  (2)  44  f.  A.  Reifferscheid,  Litztg. 
1894  (21)  652.     W.  Walther,  Theol.  litbl.  1892  (2). 

81.  Luther,  Ein  urteil  der  theologen  zu  Paris,  hrsg.  von 
Nie.  Müller.  Halle  1892.  —  vgl.  jsb.  1892,  15,  84.  —  rec. 
W.  Walther,  Theol.  litbl.  1894  (17)  200  f.  G.  Kawerau,  Theol. 
litztg.  1894  (11)  275  f. 

18* 


276  XV.    Das  16.  Jahrhundert. 

82.  Luthers  letzte  Streitschrift,  hrsg.  von  G.  Buchwald. 
Leipzig  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  106.  —  rec.  Brandes,  Lit. 
cbl.  1893  (47)  1661.  Th.  Kolde,  Theol.  litbl.  1893  (50).  G.  Kawe- 
rau,  Litztg.  1894  (8)  225—227.  Schultze,  Theol.  litbericht 
1894  (2).  H.  M.  Scott,  Presbyterian  review  1894  (nov.). 
G.  Bossert,  Theol.  litztg.  1894  (11)  277. 

83.  Flugschriften  aus  der  reformationzeit  9:  Luther  und 
Einser  hrsg.  von  L.  Enders.  2.  bd.  Halle,  Nierneyer  1891.  — 
vgl.  jsb.  1892,  15,  85.  —  rec.  H.  Haupt,  Litbl.  1894  (2)  45. 

84.  Desgl.  10:  Aus  dem  kämpf  der  Schwärmer  gegen  Luther, 
drei  flugschriften  1524  und  1525.  hrsg.  von  L.  Enders.  ebd. 
1893.  -  vgl.  jsb.  1893,  15,  105.  —  rec.  W.  Walther,  Theol. 
litbl.  1894  (14)  16G.    Gr.  Kawerau,  Theol.  litztg.   1894  (10)  276  f. 

85.  M.  Luthers  dichtungen  in  gebundener  rede.  hrsg.  von 
G.  Schleusner.  Wittenberg  1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  96.  — 
rec.  J.  Linke,  Bl.  f.  hymnol.  1894,  45  f. 

86.  M.  Luther,  An  die  radherren  aller  stedte  deutsches 
lands.  1524.  Von  schulen  (letzter  abschnitt  aus  dem  Unterricht 
der  visitatoren  1528).  hrsg.  von  A.  Israel.  2.  mit  einer  einl.  und 
sprachl.  erläuterungen  vermehrte  ausg.  Zschopau,  Raschke.  52  s.   1  m. 

87.  G.  Buchwald,  Jenaer  Lutherfunde.  Theol.  stud.  u. 
krit.  1894  (2)  374—391. 

über  33  bände  aus  G.  Rörers  nachlass,  enthaltend  einige 
originalhss.  Luthers  und  zahlreiche  nachschriften  seiner  Vorlesungen, 
predigten  und  briefe. 

88.  Buchwald,  Lutherfunde  in  der  Jenaer  Universitäts- 
bibliothek.    Zs.  f.  kirchengesch.  14  (4)  600—603. 

89.  Buchwald,  Ein  noch  ungedruckter  brief  Luthers  an 
könig  Christian  III.  von  Dänemark  (14.  jan.  1546).  Theol.  stud. 
und  krit.  1894  (4)  769—773. 

90.  Th.  Kolde,  Zwei  Lutherbriefe.  Zs.  f.  kirchengesch. 
14  (4)  603 — 607.  —  an  den  kurfürsten  Joh.  Friedrich  (1534)  und  an 
kanzler  Brück  (1535). 

91.  Ch.  Read,  Un  curieux  opuscule  de  M.  Luther,  demarque 
par  un  plagiaire  contrefacteur.  Bull,  de  la  soc.  de  l'hist.  du  protest. 
franc.  1894  (9)  480—495. 

Supputatio  annorum  mundi.     Wittembergae  1541.    4°. 

Sprachliches.  92.  G.  Ehrismann  und  J.  Meier,  Zu  Klaibers 
Lutherana.  Zs.  f.  d.  phil.  27  (1)  55—63.  —vgl.  E.  Damköhler 
und  W.  Creizenach,  Zu  den  Lutherana.     ebd.  27  (4)  505  f. 


XV.    Das  16.  Jahrhundert.  277 

Biographisches.  93.  A.  E.  Berger,  Die  kulturaufgaben  der  re- 
formation.  einleitung  in  die  Lutherbiographie.  Berlin,  E.  Hof- 
mann u.  co.     VIII,  300  s.     5  m. 

nicht  geliefert. 

94.  A.  E.  Berg  er,  M.  Luther  in  kulturgeschichtlicher  dar- 
stellung  1.  (1483—1525).  Berlin,  E.  Hofmann.  XXII,  506  s. 
4,80  m. 

95.  Th.  Kolde,  M.  Luther.  2.  bd.,  2.  hälfte.  Gotha  1893. 
—  vgl.  jsb.  1893,  15,  118.  rec.  *,  Theol.  litbl.  1894  (23) 
2G7— 273.  Brandes,  Lit.  cbl.  1893  (51)  1S10.  V.  Weichelt, 
Die  christl.  weit  1893  (46).  Zö  ekler,  Ev.  kirchenztg.  1893  (35). 
Bossert,  Theol.  litztg.  1894  (9)  245—247.  Schultze,  Theol. 
litbericht.  1894  (3). 

96.  Heinr.  Binn,  Luther,  ein  mann  nach  dem  herzen  gottes. 
Halle,  Niemeyer.     54  s.     0,15  m.     (Schriften  f.  das  d.  volk  21 ). 

97.  E.  Albertz,  Luther,  kein  deutscher  nationalheiliger, 
aber  ein  deutscher  prophet.     Kirchl.   monatschr.    14  (2)  107 — 1 20. 

98.  C.  Müller,  Dr.  Martin  Luther,  sein  leben  und  wirken  in 
liedern  aus  allen  deutschen  gauen  alter  und  neuester  zeit,  billige 
ausg.  ohne  bilder.     München,  M.  Poessl.  XVI,  414  s.     2  m. 

99.  Wolfg.  Neander,  Martin  Luther,  der  deutsche  refor- 
mator.  das  leben  Luthers  im  Spiegel  der  deutschen  poesie. 
Hannover,  W.  Otto.     32  s.     0,75  m. 

100.  A.  Hausrath,  M.  Luthers  Romfahrt  nach  einem  gleich- 
zeitigen pilgerbuche   erläutert.     Berlin,    Cfrote.     XIV,    99  s.     2  m. 

rec.  Brandes,  Lit.  cbl.  1894  (7)  202  f.  Löschhorn,  Mitt. 
a.  d.  hist.  litt.  1894  (2).  Schultze,  Theol.  litbericht.  1894  (4). 
Chr.  Muff,  Zs.  f.  d.  gymn.  wesen  48,  371  f.  O.  Eggeling, 
Protest,  kirchenztg.  1894  (26).  Gr.  Kawerau,  Christi,  weit. 
1894  (45). 

101.  Th.  B rieger,  Lutherstudien  I.  das  ergebnis  der  Alten- 
burger  Verhandlungen  mit  K.  v.  Miltiz  und  Luthers  entwicklung  in 
den  ersten  monaten  d.  j.  1519.    Zs.  f.  kirchengesch.  15  (2)  204 — 221. 

102.  Th.  Brieger,  Über  den  prozess  des  erzbischofs  Albrecht 
gegen  Luther.  Kleinere  beitr.  z.  gesch.  von  dozenten  der  Leipz. 
hochschule  1894,  191—203. 

103.  J.  Eijalek,  Mahnschreiben  des  päpstlichen  legaten  in 
Polen  Zacharias  Ferreri  an  Martin  Luther,  20.  mai  1520.  Hist. 
jahrb.  d.  Görres-ges.  15  (2)  374—380. 


278  XV.   Das  16.  Jahrhundert. 

104.  P.  Majunke,  Neue  aufgäbe  zur  Lutkerforsckung.  Hist. 
polit.  blätter  113,  257 — 264.  (über  die  tisckreden).  —  Ders., 
Jok.  Aurifaber.     ebd.   114,  418—428. 

105.  P.  Majunke,  Une  reckercke  kistorique.  la  fin  de 
Lutker.    traduit  par  Scklincker.    Paris,  Walzer  1893.    XI,  138  s. 

10G.  L.  B.  Lorrenz,  La  fin  de  Lutker,  d'apres  les  dernieres 
reckerckes  kistoriques.  Paris,  Retaux  1893.  VIII,  71  s.  —  rec. 
N.  Paulus,  Histor.  jakrb.  15,  818  f. 

107.  N.  Paulus,  Ein  katkoliscker  augenzeuge  (der  apotkeker 
Jok.  Landau  in  Eisleben)  über  Lutkers  lebensende.  Histor.  jakrb. 
15,  811—819. 

108.  C.  Eey,  Trierer  Lutkerstudien.  eine  beleucktung  der 
neuesten  römiscken  angriffe  gegen  Lutker.  Leipzig,  buckk.  des  ev. 
bundes.     G2  s.,  0,60  m. 

109.  P.  Lekfeldt,  Lutkers  verkältnis  zu  kunst  und  künstlern. 
—  vgl.  abt.  8,  36  und  jsb.  1893,  15,  129.  —  rec.  G.  Kawerau, 
Tkeol.  litztg.     1894  (3)  80—83. 

110.  Lutkeropkilus,  Das  6.  gebot  und  Lutkers  leben. 
Halle  1893.  —vgl.  jsb.  1893,  15,  124.  —  rec.  G.  Bossert,  Tkeol. 
litztg.  1894  (15)  388—390.  G.  Kawerau,  Die  ckristl.  weit  1893 
(46)  1098—1101.  (47)  1118—1121.  Brandes,  Lit.  cbl.  1894 
(2)  41.  Tk.  Kolde,  Tkeol.  litbl.  1893  (45).  G.  Loescke,  Litztg. 
1894  (15)  452.  Rönneke,  Tkeol.  litber.  1894  (4).  F.  v.  Daklau, 
Österr.  litbl.  1894  (24)  740  f. 

111.  M.  Lenz,  Lutkers  lekre  von  der  obrigkeit.  Preuss. 
jakrb.   1894  (märz)  426—441. 

MathesillS.  112.  K.  Amelung,  J.  Matkesius,  ein  lutkeriscker 
pfarrkerr  des  16.  jakrk.  sein  leben  und  wirken,  unter  benutzung 
des  ksl.  nacklasses  von  Ckr.  Müller.  Güterslok,  Bertelsmann.  VIII, 
284  s.     3,60  m. 

rec.  R.  Wolkan,  Mitt.  d.  ver.  f.  gesck.  d.  D.  in  Bökmen 
33  (2)  lit.  beil.  s.  27  f. 

113.  G.  Loescke,  Jok.  Matkesius.  ein  lebens-  und  Sitten- 
bild aus  der  reformationszeit.  1.  bd.  Gotka,  Pertkes.  XXI,  639  s. 
10  m. 

Meistergesang.*)  114.  Tk.  Hampe,  Sprucksprecker,  rneister- 
singer  und  kockzeitlader,  vorneknilick  in  Nürnberg.  Mitt.  a.  d. 
germ.  nationalmuseum  1894,  25 — 44.     60 — 69. 


K)  vgl.  auch  no.  20  Beer,  51  Hager,  139.  151  Hans  Sachs. 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  279 

zeigt  den  Zusammenhang  dieser  beschäftigungen  an  einzelnen 
persönlichkeiten  wie  Mich.  Springenklee,  Hans  Rosenblüt,  von  dem 
s.  39  ein  unediertes  lügenmärchen  mitgeteilt  wird,  Thomas  Grillen- 
mair,  der  um  1600  in  Frankfurt  und  Nürnberg  komödien  auf- 
führte, Wilh.  Weber,  dessen  lobspruch  von  den  hochzeitladern  s.  00 
abgedruckt  wird. 

115.  0.  Weddigen,  Der  deutsche  meistergesang.  —  vgl. 
abt,  0,  19. 

E.  Mummenhoff,  Die  singschulordnung  v.  j.  1G1G.  —  unten 
no.   151. 

F.  Keinz,  Hans  Sachsen  Zeitgenossen.  ■ —  unten  no.  151. 

110.  F.  Keinz,  Altdeutsche  kleinigkeiten  13:  Scherzhafte 
aufzählung  von  meistertönen.     Zs.  f.  d.  altert.  38  (2)  159. 

von  D.  Holzmann  gedichtet;  nach  einer  andern  hs.  von  Hart- 
mann (no.  117)  s.  80  mitgeteilt. 

117.  A.  Hartmann,  Deutsche  meisterlieder-handschriften  in 
Ungarn.     III,  10G  s. 

vgl.  abt.  G,  17.  —  aus  7  im  Pester  museum  befindlichen  Nürn- 
berger hss.  des  IG. — 18.  jahrh.  giebt  H.  ein  alphabetisches  Ver- 
zeichnis der  meistersänger  und  ihrer  dichtungen;  ausserdem  werden 
20  lieder  von  H.  Sachs,  D.  Holzmann,  H.  Winder,  J.  Zolner, 
A.  Metzger,  J.  Holzbock,  H.  Wolf,  H.  Steinlein  und  J.  G.  Mozner, 
sowie  zwei  schulzettel  und  notizen  über  freisingen  abgedruckt, 
beachtenswert  sind  die  bemerkungen  über  den  Zusammenhang  der 
meistersänger  mit  den  fechtschulen  (s.  39)  und  über  die  auf- 
führungen  Hans  Sachsischer  dramen  in  Ungarn  und  Salzburg, 
nämlich  von  Pura  und  Gottfried,  der  geburt  Christi  und  der 
passion  (s.  43). 

118.  F.  Streinz,  Der  meistergesang  in  Mähren.  Paul-Braune, 
beitr.  19,  131—273. 

die  hand werker  in  Iglau  stifteten  1571  einen  vom  Stadtrate 
anerkannten  verein ,  dessen  tabulatur  sich  als  im  auszug  aus  der 
1562  von  L.  Wessel  verfassten  meistersängerordnung  von  Steyer 
darstellt.  1613  wurde  dieser  reformiert  und  1615  eine  neue  Schul- 
ordnung abgefasst.  der  charakter  der  erhaltenen  lieder  ist  ent- 
sprechend der  teilnähme,  die  die  lutherische  geistlichkeit  für  diese 
bestrebungen  der  Iglauer  handwerker  zeigte,  ein  durchaus  ernster; 
ausser  behandlungen  biblischer  stoffe  finden  wir  nur  'schulkünster 
und  begräbnislieder.  S.  giebt  s.  175  ein  sorgfältiges  Verzeichnis 
der  Iglauer  meistersänger,  ihrer  weisen  und  ihrer  gedichte  und 
druckt  s.  199  ausser  den  beiden  tabulaturen  30  lieder   aus  der  in 


280  ^v-    Das  16.  Jahrhundert. 

Breslau  befindlichen  hs.  Wolf  Bauttners,  deren  inhalt  s.  255  genau 
registriert  wird,  ab. 

119.  F.  Pf  äff,  Karls  recht.    Zs.  f.  vergl.  litgeseh.  6,  397—399. 

aus  einem  Villinger  rechtsbuche  des  16.  jahrh.  (hsl.  in  Frei- 
burg) wird  eine  prosaauflösung  des  meisterliedes  (Zs.  f.  d.  altert. 
14,  525)  abgedruckt,  in  der  der  uarne  des  kaisers  fehlt. 

120.  J.  Bolte,  Märchen-  und  Schwankstoffe  im  deutschen 
meisterliede.     Zs.  f.  vgl.  litgeseh.   7,  449 — 472. 

für  die  geschichte  der  poetischen  motive  sind  die  nicht  aus 
den  bekannten  novellensammlungen  Gesta  ßomanorum,  Schimpf  und 
ernst  etc.,  sondern  direkt  aus  dem  volksmunde  oder  unbekannten 
quellen  geschöpften  meisterlieder  am  wichtigsten.  B.  teilt  aus 
Berliner,  Erlanger  und  Weimarer  hss.  1 8  lieder  nebst  stoffgeschicht- 
lichen nachweisen  mit.  11  der  teilweise  recht  derben  stücke  sind 
von  Hans  Sachs,  andere  von  Georg  Hager,  Benedikt  von  Watt, 
Hans  Deisinger  und  Ambrosius  Metzger  gedichtet;  anhangsweise 
folgen  zwei  spruchgedichte  des  15.  jahrh.,  'die  pawrn  peicht'  und  'dy 
zwu  peicht'. 

121.  J.  Bolte,  Ein  meisterlied  auf  Wallensteins  tod.  Lit. 
jahrb.  hrsg.  v.  A.  John  (Eger)  5,  20 — 25. 

zwei  lieder  des  Nürnbergers  Heinr.  Wolff  v.  j.  1G35. 

122.  J.  Bolte,  Das  märchen  vom  gevatter  tod.  Zs.  d.  ver. 
f.  volksk    4,  34—41. 

enthält  auch  den  abdruck  von  zwei  meisterliedern  von  Hans 
Sachs  (1547)  und  Heinr.  Wolff  (1644). 

Moritz  V011  flcSSWl.  123.  E.  Schröder,  Ein  dramatischer  ent- 
wurf  des  landgrafen  Moritz  von  Hessen,  zum  4.  august  1894  für 
E.  Steinmeyer  in  druck  gegeben.  Marburg  i.  H.,  Univ.  buch- 
druckerei R.  Friedrich.     S  s. 

abdruck  eines  um  1600  entstandenen  arguments  zu  einer  acht- 
aktigen  komödie  'Otto  schütz',  das  sich  im  Marburger  archive  ge- 
funden hat.  der  stoff  ist  aus  Grimms  deutschen  sagen  und 
Kinkels  gedieht  bekannt. 

Morsliciin.  124.  John  Meier,  Weitere  Zeugnisse  über  Joh.  v. 
Morsheim.     Paul-Braune,  Beitr.  18  (3)  570  f. 

aus  den  Quellen  z.  gesch.  d.  stadt  Worms  bd.  3. 

MÜlltzer.     Enders  vgl.  no.  84. 

Mui'lier.  126.  Thomas  Murner,  Narrenbeschwörung,  mit  ein- 
leituug,  anmerkungen  und  glossar  von  M.  Spanier.  Halle,  Niemeyer. 
XXVI,  371  s.  3,60  m.  (=  Neudrucke  der  litteraturwerke  des 
16.— 17.  jahrh.  119—124). 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  281 

reo.  Lit.  cbl.  1894  (38)  1378.  Frantzen,  Museum  2  (9). 
John  Meier,  Zs.  f.  d.  phil.  27,  547—552.  W.  Kawerau,  Eupho- 
rion  1,  793—800. 

MuSCUllIS-  127.  A.  Musculus,  Vom  hosenteufel  (1555).  hrsg. 
von  M.  Osborn.  Halle,  Niemeyer.  XXX,  27  s.  0,60  m.  (=  Bratines 
Neudrucke  der  litteraturwerke  125). 

sorgfältiger  abdruck  der  ersten  ausgäbe,  die  einleitung  orien- 
tiert hübsch  über  die  mode  der  pluderhosen  und  der  rolle  in  der 
litteratur  und  charakterisiert  den  streitsüchtigen  spätlutheraner  uud 
sein  teufelbuch. 

W.  Musculus.  128.  F.  Grimme,  Wolfgang  Musculus.  Jahrb. 
d.  ges.  f.  lothring.  gesch.  5  (2)  1 — 20. 

iXäChtgall  (Luscinius).  129.  A.  Schröder,  Beiträge  zum 
lebensbilde  dr.  Otmar  Nachtgalls.  Histor.  jahrb.  d.  Görres.-ges.  14, 
83—106. 

nachtrage  zu  K.  Schmidts  Hist.  litt,  de  VAlsace  aus  den  Augs- 
burger archiven  und  N.s  gedruckten  werken  über  sein  leben 
und  seine  Stellung;  zur  katholischen  kirchenlehre. 


130.  Kaspar  von  Nostiz,  Haushaltungsbuch  des  fürsten- 
tums  Preussen.  hrsg.  von  K.  Lohmeyer,  Leipzig,  Duncker  u. 
Humblot  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  157.  —  rec.  F.  Bachfahl, 
Zs.  f.  d.  phil.  26,  566  f.  M. Perlbach,  Litztg.  1894  (17)  536—538. 
K.  Brsg,  Lit.  cbl.  1893  (47)   1671. 

OoSifigei*.  131.  Carl  Müller,  Laur.  Albertus  und  Albert 
Oelinger.  Festschrift  zum  70.  geburtstage  B.  Hildebrands  hrsg. 
v.  O.  Lyon  s.  140—150. 

Ocsterrcicher.  Th.  Hampe,  Über  H  Sachsens  schüler  A.  Öster- 
reicher. —  unten  no.  151. 


132.     K.  v.  Beinhardstöttner,  Zu  J.  Paulis  Schimpf 
und  ernst.     Zs  f.  vgl.  litgesch.  7,  473  f. 

eine  Variante  zu  kap.  208  aus  Brunmylleus  (1560). 

PraUU.     V.  Michels,  H.  Sachs  und  N.  Praun.  —  unten  no.  151. 

PtlSClinianil.  E.  Martin,  Die  meistergesänge  von  A.  Puschmann. 
—  unten  no.  151. 

Hassel*.  133.  G-.  Binz,  Joh.  Bassers  spiel  von  der  kinder- 
zucht.     Zs.  f.  d.  phil.  26  (4)  480—493. 

aus  bücherdeckeln  der  Basler  bibliothek  hat  B.  ein  exemplar  des 
1574  zu  Strassburg  gedruckten  dramas  zusammengestellt,  das  der 
katholische  Ensisheimer  pfarrer  1573  aufgeführt  und  dem  erz- 
herzoge  Ferdinand  gewidmet  hat. 


282  XV.    Das  16.  Jahrhundert. 

Reyiiniail.  134.  L.  Heyn  man,  Wetterbüchlein  von  wahrer 
erkenn tnis  des  wetters  1510.  hrsg.  von  Of.  Hellmann,  Berlin, 
Asher  1893.     41,  14  s.    4°.     6  m. 

rec.  Lit.  cbl.  1893  (44)  1579. 

Roth.  135.  G.  Buchwald,  Zur  Wittenberger  Stadt-  und 
Universitätsgeschichte.  Leipzig,  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,107. — 
rec.  Th.  Kolde,  Theol.  litbl.  1894  (28)  334  f.  G.  Kawerau, 
Litztg.  1894  (11)  324  f.  Schultze,  Theol.  litber.  1894  (3). 
L.  E.,  Die  christl.  weit  1893  (46).  Lit.  cbl.  1894  (19)  668  f. 
Histor.  zs.  72,  372. 

Sachs.  136.  R.  Bechstein,  Hans  Sachs-litteratur  im  letzten 
lustrum.     Zs.  f.  vgl.  litgesch.  7,  417—438. 

bespricht  etwas  breit  die  in  den  letzten  jähren  erschienenen 
biographien,  ausgaben  und  erneuerungen  und  bricht  mitten  im 
referat  über  die  darstellenden  arbeiten  ab. 

137.  H.  Sachs  sämtliche  fabeln  und  schwanke,  in  chrono- 
logischer Ordnung  nach  den  originalen  hrsg.  von  E.  Groetze.  2.  bd. 
Halle,  Niemeyer.  XXXI,  640  s.  5,40  m.  (=  Braunes  Neudrucke 
d.  litt,  werke  des   16.  u.  17.  jahrh.  126—134). 

enthält  no.  201 — 387  aus  den  jähren  1558 — 1573,  also  mehr 
schwanke,  als  im  1.  bde.  (jsb.  1893,  15,  170)  berechnet  waren, 
darunter  wiederum  mehrere  bisher  ungedruckte,  so  dass  man  nun 
die  ganze  fülle  des  in  diesen  dichtungen  niedergelegten  schalkhaften 
humors  und  der  trefflich  beobachteten  lebensbilder  bequem  über- 
blicken kann,  der  text  ist  nach  denselben  bewährten  grundsätzen 
wie  im  1.  bde.  behandelt,  die  quellennachweise  haben  manche  be- 
reicherung  erfahren;  dankenswert  ist  die  übersichtliche  Zusammen- 
stellung der  vom  dichter  benutzten  werke  auf  s.  XXIV. 

138.  E.  Haueis,  Ein  lobspruch  der  stadt  Salzburg  von 
Hans  Sachs,  hrsg.  Mitt.  d.  ges.  f.  Salzburger  landeskde.  34  (2) 
227—261. 

das  1549  verfasste  gedieht  wird  nach  dem  6.  sprachbuche  des 
dichters  abgedruckt  und  mit  sachlichen  und  sprachlichen  erläute- 
rungen  versehen. 

139.  R.  Gfenee,  Hans  Sachs  und  seine  zeit,  ein  lebens-  und 
kulturbild  aus  der  zeit  der  reformation.  mit  166  abbildungen, 
vielen  facsimiles  und  notenbeilagen.  Leipzig,  Weber.  XVI,  524  s. 
10  m. 

ein  warmer  Verehrer  des  Nürnberger  poeten  hat  im  Wetteifer 
mit  dessen  französischem  biographen  Schweitzer  (jsb.  1889,  15,  146) 
sein  porträt  auf  dem  hintergrunde  seiner  zeit  und  seiner  heimat 
zeichnen  und  einem  grösseren  leserkreise  naherücken  wollen,    fleissig 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  283 

hat  er  viele  einzelheiten  zusammengetragen,  die  Schreibweise  des 
dichters  in  den  abgedruckten  proben  modernisiert  und  von  den  auf 
s.  4G9 — 520  folgenden  anmerkungen  und  ergänzungen  den  bailast 
gelehrter  citate  ferngehalten,  aber  die  kulturgeschichtlichen  Schilde- 
rungen sind  meist  recht  äusserlich  mit  dem  leben  des  dichters  ver- 
bunden, sachliche  irrtümer  begegnen  öfter,  auch  wo  es  sich  nicht 
wie  s.  47  um  eine  phantasievolle  ergänzung  der  Überlieferung  han- 
delt, und  bei  den  angeführten  stellen,  deren  nachprüfung  durch 
das  fehlen  von  quellennachweisen  erschwert  wird,  ist  der  text  häufig 
unrichtig  wiedergegeben  und  erklärt.  dieser  mangel  an  philo- 
logischer Schulung  macht  sich  auch  bei  den  s.  395 — 4G8  gegebenen 
dankenswerten  mitteilungen  aus  den  hss.  geltend:  neun  meister- 
töne mit  den  noten,  tabulatur  v.  j.  1540,  Klagspruch  der  stadt 
Nürnberg  (1552),  Himmelfahrt  markgraf  Albrechts  (1557)  u.  a., 
namentlich  ein  Verzeichnis  seiner  dramen,  meisterlieder  (summarisch 
nach  den  tönen)  und  seiner  bibliothek.  die  Illustrationen  sind  von 
sehr  verschiedenem  werte.  —  rec.  M.  Herrmann,  Litztg.  1894 
(26)  809—811.  K.  Drescher,  Euphorion  1,  801—806.  Lit.  cbl. 
1894  (13)  439. 

140.  E.  Mummen  hoff,  Hans  Sachs,  zum  400  jährigen  ge- 
burtstage  des  dichters.  im  auftrag  der  stadt  Nürnberg.  Nürnberg, 
Korn.     142  s.     0,50  m. 

ein  übersichtliches ,  zuverlässiges  und  mit  trefflichen  Illustra- 
tionen geschmücktes  lebensbild,  dessen  billiger  preis  durch  die 
opferwilligkeit    einiger  Nürnberger    bürger    ermöglicht   worden  ist. 

141.  G.  Schumann,  Hans  Sachs,  nach  seinem  leben  und 
nach  seinen  dichtungen  für  das  deutsche  volk  dargestellt,  billige 
Jubiläums- ausgäbe.     Neuwied,  Heuser. 

vgl.  jsb.  1891,  15,  101.  —  rec.  K.  Drescher,  Euphorion 
1,  806. 

142.  Victor  Kiy,  Hans  Sachs,  sein  leben  und  wirken  zu 
dessen  400  jährigem  geburtstage  dem  deutschen  volke  geschildert. 
Leipzig,  K.  Scholtze  1893.     IV,  85  s. 

rec.  Zs.  f.  d.  realschw.  19,  308. 

143.  Rud.  Thimm,  Deutsches  geistesleben.  Berlin,  Simion. 
s.  112—135:  'Hans  Sachs'. 

144.  O.  Lyon,  Zu  H.  Sachsens  400 jährigem  geburtstage. 
Zs.  f.  d.  d.  unterr.  8,   767—770. 

145.  E.  Cfoetze,  Hans  Sachs,  festrede  bei  der  am  5.  no- 
vember  1894  von  der  stadt  Nürnberg  veranstalteten  feier.  Nürn- 
berg, J.  Ph.  Raw.     23  s. 


284  XV-    Das  16.  Jahrhundert. 

betrachtet  den  Jubilar  nach  seinen  religiösen,  politischen  und 
dichterischen  anschauungen,  im  Verhältnis  zum  meistergesang,  Volks- 
lied, zur  kunst,  spräche  und  zum  drama. 

146.  E.  Goetze,  Goethe  und  H.  Sachs.  Ber.  d.  fr.  deut- 
schen hochstifts  in  Frankfurt  n.  f.     11   (1). 

147.  Erich  Schmidt,  Hans  Sachs,  ein  gedenkblatt.  Deutsche 
rundschau  21  (2)  297—304. 

eine  mit  Goethes  Wiederentdeckung  des  dichters  beginnende 
glänzende  Charakteristik ,  die  zur  Vertiefung  in  die  werke  des 
H.  Sachs  auffordert. 

148.  Max  Koch,  Zu  Hans  Sachsens  ehrentag.  4  s.  (aus  den 
Bayreuther  blättern  1894). 

vergleicht  den  dichter  mit  Shakespeare. 

149.  B.  Suphan,  Hans  Sachs  in  Weimar,  gedruckte  Ur- 
kunden zum  400.  geburtstage  des  dichters  aufs  neue  hrsg.  Weimar, 
Böhlau.     44  s. 

die  festgabe  der  beamten  des  Goethe-  und  Schillerarchivs 
bringt  einen  sauberen ,  mit  erläuternden  anmerkungen  versehenen 
neudruck  von  Goethes  Poetischer  Sendung  H.  Sachsens  (1770), 
Wielands  Lebensumständen  H.  S.  (1776),  Bertuchs  aufruf  zu  einer 
neuen  ausgäbe  H.  S.  (1778),  von  zwei  briefen  Lessings  und  Her- 
ders (1779.  1793)  und  von  den  schlussversen,  die  Goethe  1828  bei 
einer  aufführung  von  Deinhardsteins  H.  Sachs  seinem  eben  er- 
wähnten gedichte  hinzufügte. 

150.  B.  Suphan,  Hans  Sachs,  humanitätszeit  und  gegenwart. 
Vortrag  zur  H.  Sachs-feier  in  Weimar  nebst  zugehörigen  aufsätzen. 
Weimar,  Böhlau  1895.     68  s. 

aus  der  Weimarer  zeitung  ist  Wielands  artikel  aus  dem 
Teutschen  Merkur  1778  mit  einigen  glossen,  Suphans  fest  Vortrag 
und  ein  bericht  von  C.  Ruland  über  die  Weimarer  Hans  Sachs- 
ausstellung (bilder,  meisterliederhss.,  drucke)  abgedruckt. 

151.  Hans  Sachs-forschungen.  festschrift  zur  400.  geburts- 
feier  des  dichters.  im  auftrage  der  stadt  Nürnberg  hrsg.  von 
A.  L.  Stiefel.     Nürnberg,  J.  Ph.  Raw.     VII,  472  s.     6  m. 

enthält  ausser  einem  Vorwort  von  K.  Weinhold  folgende 
arbeiten: 

s.  1 — 32  V.  Michels,  Hans  Sachs  und  Niclas  Praun.  —  im 
Berliner  mgf  644  sind  zwei  1541 — 1542  verfasste  dialoge  des 
Nürnberger  kaufherren  Niclas  Praun  erhalten:  Der  podagrisch 
träum  und  Kopf  und  barett.  der  erste  ist  eine  allegorie  von  Virtus, 
Paupertas    und    Reichtum ,     von    einem    interessanten    gespräche 


XV.    Das  16.  Jahrhundert.  j  35 

zwischen  dem  am  podagra  erkrankten  autor  und  seinen  freunden 
Xasius  (Saxius)  und  Ellofius  eingerahmt,  sowohl  hier  wie  in  dem 
vollständig  abgedruckten  2.  dialoge  zeigt  sich  der  einfluss  des 
II.  Sachs  deutlich,  der  auch  1549  nach  Frauns  tode  diese  ge- 
spräche  redigiert  und  mit  einem  Vorworte  an  dessen  brüder  ver- 
sehen hat. 

33 — 192  Stiefel,  Über  die  quellen  der  fabeln,  rnärchen  und 
schwanke  des  Hans  Sachs.  —  untersucht  die  im  1.  bde.  der  von 
Goetze  herausgegebenen  Sammlung  (oben  no.  137)  enthaltenen 
schwanke  sowie  einen  grossen  teil  der  übrigen  auf  ihre  quelle  hin 
und  gewinnt  das  methodisch  wuchtige  resultat,  dass  H.  Sachs  häufig 
zwei  und  mehr  vorlagen  zusammenarbeitete. 

193 — 208  E.  Goetze,  Die  handschriften  des  Hans  Sachs.  —  von 
den  34  hss.  bänden,  die  der  urenkel  des  dichters  Hans  Bregel  nach 
Zwickau  mitnahm,  sind  heut  nur  noch  20  in  Zwickau,  Leipzig, 
Dresden,  Berlin  und  Nürnberg  erhalten,  empfindlich  wird  dieser 
verlust  besonders  für  die  betrachtung  der  zumeist  ungedruckt  ge- 
bliebenen meisterlieder,  da  für  die  7  verlorenen  meisterliederbände 
die  späteren  abschriften  nur  teilweise  entschädigen,  die  bedeutung 
der  hss.  für  die  textgestaltung  erweist  CK  au  einzelnen  bezeichnen- 
den beispielen. 

209 — 252  K.  Drescher,  Die  spruchbücher  des  Hans  Sachs 
und  die  erste  folioausgabe  I.  —  durch  einen  abdruck  des  registers 
über  die  drei  ersten  (verlorenen)  spruchbücher  zeigt  D.,  dass  diese 
1526,  1530  und  1534  begonnen,  aber  nicht  chronologisch  ange- 
ordnet waren,  und  stellt  einige  daten  der  drucke  richtig,  eine  ver- 
gleichung  des  1.  bds.  der  folioausgabe  v.  j.  1558  mit  den  älteren 
hss.  stellt  die  redaktionelle  thätigkeit  des  dichters,  seine  erweite- 
rungen,  seine  sachlichen,  sprachlichen,  metrischen  änderungen  und 
seine  umdatierungen,  fest. 

253 — 2G2  H.  Wunderlich,  H.  Sachs  lind  das  Nibelungen- 
drama. —  beleuchtet  die  ästhetischen  anschauungen,  die  dem  'Hürnen 
Seufrid'  zu  gründe  liegen. 

263—277  W.  Golther,  H.  Sachs  und  der  chronist  Albert 
Krantz. —  zählt  die  aus  der  1545  erschienenen  dänischen  chronik  ent- 
lehnten historien  auf  und  betrachtet  genauer  die  dramen  Eosimunda 
und  Hagwartus. 

278 — 319  E.  Mummenhoff,  Die singschulordnung  v.  j.  1616 
und  die  singstätten  der  Nürnberger  meistersinger.  —  abdruck  der 
1616  von  Hans  Glö ekler  und  Georg  Hager  auf  grund  der  älteren 
schulzettel  von  1540,  1561  und  1583  zusammengestellten  und 
später  revidierten  Ordnung,  die  singschulen  wurden  nacheinander 
im  spital,  in  der  poetenschule,  im  predigerkloster,    in  der  Martha-, 


286  XV.    Das  16.  Jahrhundert. 

Katkarinen-  und  Bartholomäuskirche  gekalten.  M.  teilt  auck  drei 
anscklagszettel  aus  dem  ende  des  17.  jakrk.  mit. 

320 — 351  F.  Keinz,  H.  Sacksen  Zeitgenossen  und  nackfolger 
im  meistergesang,  verzeicknis  der  bis  jetzt  bekannten  meistersinger 
des  16.  jakrk.  —  K.  liefert  ein  dankenswertes  alpkabetisckes  register 
mit  biograpkiscken  notizen  und  kinweisen  auf  die  sammelkand- 
sckriften. 

351  M.  S.,  Die  engelkut,  ein  sckwank  des  H.  Sacks  und  seine 
quelle  (Agricola,  sprickwörter  no.  11). 

352 — 381  Ck.  Sckweitzer,  Sprickwörter  und  sprickwörtlicke 
redensarten  bei  H.  Sacks,  eine  amüsante  nack  sacklicken  kate- 
gorien  geordnete  Zusammenstellung. 

382 — 396  E.  Martin,  Die  meistergesänge  von  Adam  Pusck- 
mann  auf  das  Strassburger  münster.  —  zwei  1580  von  P.  dem 
Strassburger  rate  übersandte  meisterlieder,  gegenwärtig  auf  dem 
dortigen  stadtarckive,  werden  abgedruckt;  die  nackakmung  des 
H.  Sacks  ist  darin  unverkennbar. 

397 — 406  Tk.  Eampe,  Über  H.  Sacksens  scküler  Ambrosius 
Oesterreicker.  —  aus  Dresdener  und  Nürnberger  kss.  giebt  H.  neue 
nackrickten  über  den  1557 — -1569  als  sckreiber,  meisterliederdichter 
und  theaterunternehmer  tkätigen  0. 

407 — 471  M.  Herrmann,  Stickreim  und  dreireim  bei  Hans 
Sacks  und  anderen  dramatikern  des  15.  und  16.  jakrk.  nebst 
einer  untersuckung  über  die  entstekung  des  H.  Sacksiscken  textes. 

H.  besckränkt  seine  untersuckung  auf  die  uns  vermutlick  nock 
in  ursprünglicker  gestalt  vorliegenden  dramen.  aus  diesen  stellt 
er  die  allmähliche  entwickelung  der  tecknik  des  dickters,  die 
keineswegs  auf  eine  kurze  regel  zurückzufükrende  Verwendung  des 
stickreims  und  dreireims  im  dialoge  und  beim  scenenwecksel  fest, 
indem  er  auck  die  älteren  und  gleickzeitigen  dramatiker,  die  in 
beziekung  zu  Nürnberg  standen,  berücksicktigt,  und  untersckeidet 
vier  entwickelungsperioden  des  H.  Sacks:  1517 — 1540,  1540 — 1550, 
1550 — 1555,  1555 — 1561.  das  verkältnis  des  gedruckten  textes 
zu  den  originalkandsckriften  beleuchtet  er  mit  hilfe  des  hsl.  ge- 
samtregisters  der  dramen,  das  nicht  auf  den  erhaltenen  hsl.  sprucb- 
büchern,  sondern  auf  verlorenen  älteren  einzelhss.  beruht,  letztere 
haben  wohl  auch  teilweise  der  folioausgabe  zu  gründe  gelegen. 

152.  [Wiener]  Hans  Sachs-feier  4.  nov.  1894.  Wien,  A.  Holz- 
hausen.    2  bl.  fol. 

F.  Streinz  reproduciert  ein  im  Iglauer  ratkaus  vorkandenes 
porträt  des  Hans  Sacks,  das  1615  von  Ckr.  Herman  gestiftet  wurde. 
E.  Hau  eis  giebt  aus  dem  16.  bücke  der  meisterlieder  'ein  bisker 
unbekanntes    lied    von   Hans   Sacks    aus    der    zeit    der    ersten   be- 


XV.    Das  16.  Jahrhundert.  287 

lagerung  Wiens  durch  die  Türken'  (1529)  im  ton  'Es  kam  ein 
alter  Schweizer  gangen'  heraus  und  fügt  einen  eignen  poetischen 
weckruf  hinzu. 

153.  R.  Schmidt,  Noch  einmal  Hans  Sachs  als  kapitalist. 
Mitt.  a.  d.  germ.  nationalmuseum  1894,   79  f. 

Urkunde  vom  2.  mai  1564,  nach  der  der  arzt  Heinr.  Wolff  die 
auf  seinem  hause  haftende  hypothek  von  G00  fl.  an  den  dichter 
zurückzahlte. 

154.  Chr.  Semler,  Die  schwanke  des  Hans  Sachs  und  das 
komische.     Zs.  f.  d.  d.  u.  8  (2)  95—114. 

S.  scheidet  vier  gruppen:  der  tölpel  gegenüber  den  dingen, 
gegenüber  dem  schelm,  der  schelm  gegenüber  dem  schelm,  tölpelei 
und  Schelmerei  gegenüber  geistig-sittlicher  Überlegenheit. 

155.  K.  Drescher,  Hans  Sachs  und  Boccaccio  I.  Zs.  f. 
vgl.  litgesch.  7,  402 — 41G. 

behandelt  die  aus  Boccaccio-Steinhöwel  'De  claris  mulieribus' 
abgeleiteten  dichtungen. 

156.  Mac  Mechan,  The  relation  of  Hans  Sachs  to  the 
Decameron.  diss.  Halifax  1889.  81  s.  —  vgl.  jsb.  1892,  15,  122. 
—  rec.  K.  Drescher,  Litbl.  1894  (1)  5  f. 

157.  E.  Goetze,  Hans  Sachsens  gemerkbüchlein.  Zs.  f.  vgl. 
litgesch.  7,  439—448. 

in  Weimar  hat  Gr.  eine  hs.  aufgefunden ,  in  der  Hans  Sachs 
in  den  jähren  1555 — 1561  als  merker  der  Nürnberger  singschule 
ein  protokoll  über  die  einzelnen  Versammlungen  und  die  in  der 
singschule  und  der  darauf  folgenden  abendzeche  niedergeschrieben 
hat.  dazwischen  fallen  die  komödienaufführungen  der  meistersinger, 
über  die  Michels  1890  aus  den  ratsverlässen  berichtet  hat. 

158.  A.  W.  James,  Die  starken  praeterita  in  den  werken 
des  Hans  Sachs,     diss.     München.     82  s. 

159.  Gust.  Burchard,  Hans  Sachs-dramen,  nebst  einem  fest- 
spiel.     Berlin,  Fontane  u.  co.     77  s.     Im. 

enthält  die  tragödie  von  der  Lisabetha  und  zwei  fastnacht- 
spiele, Trau  Wahrheit  will  niemand  beherbergen'  und  'der  fahrende 
schüler  im  paradies'  in  freier  bearbeitung,  ausserdem  ein  festspiel 
des  herausgebers. 


-*&^ 


160.  Mart.  Greif,  Hans  Sachs,  vaterländisches  Schauspiel. 
Leipzig,  C.  F.  Amelang.     86  s.     1  m. 

an  dichterischer  gestaltungskraft  vermag  sich  G,  der  seine 
frei    erfundene    stürmische    handlung    in    die   Jugend    des    dichters 


288  XV-   Das  16.  Jahrhundert. 

(1514  und  1519)  verlegt,  mit  allen  seinen  Vorgängern  zu  messen, 
konflikte  mit  dem  vater,  den  meistersängern  und  neidern  treffen 
ihn,  kaiser  Mäx  bringt  ihn  wieder  zu  ehren  und  vereint  ihn  mit 
seiner  liebsten. 

Scliallcilbcrg.  161.  J.  Bolte,  Zu  den  von  Christoph  von 
Schallenberg  übersetzten  italienischen  liedern.  Archiv  f.  n.  spr. 
92,  65—68. 

weist  zu  sieben  der  von  Hurch  (jsb.  1891,  10,  336)  veröffent- 
lichten lieder  die  italienischen  originale  aus  den  Sammlungen  der 
musiker  0.  Vecchi,  Griov.  di  Macque  und  Ippol.  Baccusi  nach. 


162.  J.  Bolte,  Niemand  und  Jemand,  ein  englisches 
drama  aus  Shakespeares  zeit,  übersetzt  von  L.  Tieck,  hrsg.  Jahr- 
buch d.  d.  Shakespearegesellsch.  29 — 30,  4 — 91. 

bringt  s.  10 — 13  ein  um  1500  entstandenes  gedieht  des  Strass- 
burger  barbiers  Jörg  Schan  zum  abdruck,  das  den  Niemand  als 
sündenbock  für  alle  übelthaten  des  hausgesindes  darstellt,  und 
zeigt  seinen  einfluss  auf  die  spätere  litteratur  und  kunst. 

SchaOSpie!.*)     Bolte  vgl.  oben  no.  1. 

163.  W.  Koppen,  Beiträge  zur  geschichte  der  deutschen 
weihnachtsspiele.  Paderborn  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  181.  — 
rec.  Wirth,  Museum  2  (10). 

164.  Schweizerische  Schauspiele  des  16.  Jahrhunderts,  hrsg. 
von  J.  Bächtold.     3.  bd.     Frauenfeld,    Huber    1893.  —  vgl.  jsb. 

1893,  15,   187. —rec.  Lit.  cbl.  1894  (3)  89.    F.  Pfaff,  Alemannia 
22  (1)  92.     B.  Seuffert,  Gott.  gel.  anz.  1894  (10)  839  f. 

165.  T.  Mansholt,  Das  Künzelsauer  fronleichnamsspiel.  diss. 
Marburg  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  183.  —  rec.  K.  Drescher, 
Litbl.  1894  (9)  293  f. 

166.  R.  Foss,  Ein  Luzerner  osterspiel.  Zs.  f.  d.  d.  u.  8, 
244—250  (nach  Brandstetter:  jsb.  1893,  15,  189). 

167.  E.  Wackerneil,  Die  altdeutschen  passionsspiele  in 
Tirol.      Vortrag.      (Jahrbuch    der    Leo  -  gesellschaft    1893.)      Wien 

1894.  18  s. 

zu  den  drei  Sterzinger  hss.,  die  W.  1887  in  seinem  buche 
über  die  ältesten  passionsspiele  in  Tirol  besprach,  sind  seitdem  vier 
weitere  des  15. — 16.  jahrh.  (in  Sterzing,    Innsbruck,    Bozen,   Nord- 


*)  vgl.  auch  no.  18  Apelles,  50  Greff,  133  Kasser,  151  Hans  Sachs, 
179  Scblu,  186  Stimmer,  188  Sunnentag,  194  Teckler,  199  Thamni, 
200  Tharäus,  209  Thilesius,  211  Tirolff,  212  Titelius,  229  Wickram. 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  289 

amerika    hinzugekommen.      möge     die    ausgäbe    nun    nicht    mehr 
warten  lassen! 

168.  C.  Fischnaler,  Die  volksschauspiele  zu  Sterzing  im 
15.  und  16.  jahrh.  Zs.  des  Ferdinandeums  für  Tirol.  3.  folge  38, 
353—382. 

auszüge  aus   den   städtischen  rechnungsbüchern   von   Sterzing. 

169.  E.Otto,  Feste,  spiele  und  tanze  zu  Butzbach.  Quartalbl. 
d.  histor.  ver.  f.  d.  grosshzgt.  Hessen  n.  f.   1   (10). 

170.  J.  Janssen,  Geschichte  des  deutschen  volkes.  7.  bd. 
(vgl.  abt.  7,  111.  8,  7).  —  s.  106 — 134:  das  schuldrama  bei  den 
Protestanten  und  den  katholiken. 

171.  F.  Berbig,  Nachrichten  und  Urkunden  der  lat.  schule 
zu  Crossen,  progr.  (1894  no.  102)  Crossen,  s.  7:  über  schul- 
komödien. 

172.  Hollweck,  Zur  geschichte  des  bavrischen  Schulwesens 
im   16.  jahrh.     Hist.  polit,  bl.  114,   718—749. 

Visitationsprotokolle  aus  der  diöcese  Begensburg  1559,  die 
auch  auf  die  sitte  der  schulkomödien  (s.  736  comedi  eines  besen 
weibs)  rücksicht  nehmen. 

173.  B.  Schwartz,  Esther  im  deutschen  und  neulateinischen 
drama  des  reformationszeitalters.  eine  litterarhistorische  Unter- 
suchung.   Oldenburg,  Schulze.     VII,   276  s.     4  m. 

S.,  ein  schüler  v.  Waldbergs,  untersucht  sorgsam  einige  dreissig 
Estherdramen  des  16.  u.  17.  jahrh.  und  gruppiert  sie  s.  171  in  die 
von  Hans  Sachs  und  Voith  abhängigen  stücke,  die  den  ganzen 
biblischen  bericht  behandeln,  und  die  auf  Naogeorgs  Hamantragödie 
beruhenden  Schauspiele,  keinen  Zusammenhang  mit  diesen  gruppen 
zeigt  die  Esther  der  englischen  komödianten  und  einige  spätere 
versuche,  auch  aufführungen  und  spätere  dramatisierungen  werden 
neissig  verzeichnet,  ein  argument  einer  Züricher  schulkomödie  von 
1601  wird  im  anhange  abgedruckt,  übersehen  ist  z.  b.  die  durch 
die  englischen  komödianten  beeinflusste  Esther  des  Chrysost.  Schultz 
(1636;  vgl.  Allg.  d.  biogr.)  und  Kappers  artikel  über  das  Ahasverus- 
spiel  in  Prutz'  Deutschem  museum  1854.  —  rec.  W.  Kawerau, 
Allgem.  ztg.  1894,  beil.  215.  A.  Chuquet,  Bevue  crit.  1894  (46) 
312  f.   Creizenach,  Lit.  cbl.  1894  (25)  899  f. 

174.  P.  Harms,  Die  deutschen  Fortunatusdramen.  Hamburg, 
Voss  1892.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  190.  —  rec.  K.  Drescher. 
Litbl.  1894  (8)  257—259.  A.  v.  Weilen,  Litztg.  1894  (33)  1035  f. 
A.  Chuquet,  Bevue  crit.  1894  (46)  317  f. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1894.)  19 


290  XV.   Das  16.  Jahrhundert. 

175.  A.  Hauffen,  Shakespeare  in  Deutschland.  (Sammlung 
gemeinnütziger  vortrage  175).     Prag,  Härpfer.     1893.     26  s. 

ein  vortrefflicher  überblick  über  das  eindringen  der  englischen 
stücke  in  Deutschland  mit  dem  beginn  des  17.  jahrh.  —  rec. 
L.  Proescholdt,  Jahrb.  d.  d.  Shakespearegesellsch.  29 — 30,  309  f. 

176.  J.  Bolte,  Die  Singspiele  der  englischen  komödianten. 
Hamburg,  Voss  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  191.  —  rec. 
A.  v.  Weilen,  Litztg.  1894  (15)  460  f.  C.  Krebs,  Vjschr.  f. 
musikwiss.  10  (2)  228  f.  A.  Chuquet,  Revue  crit.  1894,  2,  318  f. 
(no.  46). 

177.  K.  Trautmann,  Englische  komödianten  in  Rothen- 
burg a.  T.     Zs.  f.  vgl.  litgesch.  7,  60—67. 

1604  reichte  W.  Eichelin  aus  Strassburg  ein  repertoire  von 
12  stücken  in  Rothenburg  ein;  1614  spielte  John  Spencer,  1654 
Georg  Joliphus  dort. 

NlilCrnbcrg.  178.  R.  Haage,  D.  Schernberg  und  sein  spiel 
von  frau  Jutten.  Marburg  1891.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  194.  — 
rec.  J.  E.  Wackernell,  Anz.  f.  d.  a.  19,  342  f. 


179.     J.     Schlu's    Comedia     von     Isaac.      hrsg.     von 
A.    Ereybe.     Norden    1892.  —  vgl.   jsb.    1892,    15,    154.  rec. 

R.  Seeberg,  Theol.  litbl.  1894  (47)  560.     Am  urquell  3  (10). 

SclU'fldin.  ISO.  Votteler,  Hans  Schradin,  genösse  Matthäus 
Albers,  des  reformators  von  Reutlingen,  progr.  (1893  no.  588) 
Reutlingen,     s.  21 — 71.     4°. 

der  kampfesfrohe  Lutheraner,  geb.  c.  1500,  gest.  1560,  ver- 
fasste  ausser  theologischen  Schriften  auch  zwei  historische  Volks- 
lieder (Liliencron  no.  521 — 522)  auf  den  schmalkaldischen  krieg. 
V.  verfolgt  sorgsam  seinen  ganzen  lebenslauf. 

Schultz.  181.  Zwei  älteste  katechismen  der  lutherischen  re- 
formation.  hrsg.  von  G.  Kawerau.  Halle,  Nierneyer  1891.  — 
vgl.  jsb.  1892,  15,  53a.  —  rec.  H.  Haupt,  Litbl.  1894  (2)  44. 

St'hllllianil.  182.  Valentin  Schumanns  Nachtbüchlein  (1559) 
hrsg.  von  J.  Bolte.  Tübingen  1893.  XXIV,  439  s.  (Bibl.  des 
litt.  Vereins  in  Stuttgart  197.) 

B.  hat  vier  verschiedene  drucke  der  1559  zu  Augsburg  nieder- 
geschriebenen und  51  schwanke  und  novellen  enthaltenden  Samm- 
lung aufgefunden  und  für  seine  ausgäbe  benutzt,  beigegeben  sind 
eine  biographische  und  litterarhistorische  einleitung ,  ein  anhang 
von  14  verwandten  schwanken,  litteraturvergleichende  anmerkungen 
und    ein    register    aller  bemerkenswerten   ausdrücke,     neu   ist   der 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  291 

nachweis,  dass  Schumann  eine  reihe  von  Nürnberger  meisterliedern 
in  prosa  umsetzte. 

Sehwabe-  183.  M.  Rubensohn,  Ernst  Schwabe  von  der 
Heyde.     Euphorion  1  (1)  58—63.     384  f. 

der  von  Opitz  im  Aristarch  citierte  freund  wurde  1622  in. 
Frankfurt  a.  0.  immatrikuliert  und  am  4.  juni  1626  bei  der  be- 
lagerung  von  Danzig  von  den  Polen  getötet. 


184.     N.    Paulus,    Der    benediktiner    Wolfgang    Seidl. 
Histor.  polit.  bl.  113,  165—185. 

SigCnot.  185.  P.  Heitz,  Dietrich  von  Bern  (Sigenot).  14  Strass- 
burger  originalholzstöcke  aus  einer  alten  bibliographischen  völlig 
unbekannten  ausgäbe  des  16.  jahrhs.  Strassburg,  Heitz.  IV,  6  bl. 
4°.     1,50  m.  —  vgl.  Schorbach  abt.  14,   21. 

Stimmer.  186.  J.  Bolte,  Die  quelle  von  Tobias  Stimmers 
comedia  (1580).     Euphorion  1  (1)  52 — 57. 

die  auch,  von  H.  Sachs  für  ein  hier  mitgeteiltes  meisterlied 
'der  pauer  mit  der  purgerin'  benutzte  quelle  Stimmers  ist  Waldis 
'Esopus'  4,   60,  ausserdem  eine  italienische  komödie. 

Slllld eri* ei 1 1 er .  187.  E.  Bertheau,  Gregor  Sunderreitter.  Allg. 
d.  biogr.  37,  156  f. 

Slllineiltilg.     188.     J.  Bolte,  Thomas  Sunnentag.   ebd.  37,  158  f. 

Slltell.      189.     Kretzschmar,   Johannes  Sutell.    ebd.  37,  196  f. 

Sutei".     190.     Th.  v.  Li  eben  au,  Kaspar  Suter.     ebd.  37,  200  f. 

Tappe.     191.    L.  Eränkel,  Eberhard  Tappe,  ebd.  37,  390—394. 

192.  L.  Eränkel,  E.  Tappe,  Ein  deutscher  Schulmeister  und 
germanist  älterer  zeit.  Festschrift  zum  70.  geburtstage  R.  Hilde- 
brands, hrsg.  v.  O.  Lyon.     s.   298 — 309. 

Taillier.  193.  A.  Nicoladoni,  Kaspar  Tauber.  Allg.  d. 
biogr.  37,  423—429. 

Teekler.     194.     J.  Bolte,    Johannes  Teckler.     ebd.  37,  525  f. 

Tengler-     195.    Eisenhart,  Ulrich  Tengler.    ebd.  37,  568—570. 

Tetzel.     190.     Brecher,    Johann    Tetzel.     ebd.    37,   605—609. 

Teiiffel.  197.  Roethe,  Hans  Christoph  von  Teuffei.  ebd.  37, 
789—791. 

Tliaill.     198.     Bertheau,  Michael  Tham.     ebd.  37,  649. 

Thamm.     199.    H.  Holstein,  Balthasar  Thamm.  ebd.  37,  650  f. 

19* 


292  XV.    Das  16.  Jahrhundert. 

Tlliiräns.     200.    H.  Holstein,  Andreas  Tharäus.    ebd.  37,  G54. 

TllilUrer.     201.     Bertheau,   Benedikt  Thaurer.     ebd.  37,    CGO. 

TllOiltnini  diilbolomm.  202.  M.  Osborn,  Die  teufellitteratur 
des  16.  jahrhs.  Berlin,  Mayer  u.  Müller  1893.  —  vgl.  jsb.  1893, 
15,  24G.  —  rec.  G.  Kawerau,  Gott.  gel.  anz.  1894  (2)  165— 1G8 
mit  nachtragen.  W.  Kawerau,  Allgem.  ztg.  1894,  beil.  127. 
L.  Fränkel,  Lit.  cbl.  1894  (48)  1740  f.  Alex.  Tille,  Zs.  f.  vgl. 
litgesch.  7,  483  f.  F.  H.  Reusch,  Theol.  litztg.  1894  (21)  538  f. 
H.  Haupt,  Histor.  zs.  74,  548  f. 

Tliciler.     203.     Roethe,  Bartholomäus  Theiler.    Allg.  d.  biogr. 

37,  673. 

TllCOdoniS-  204.  Wunschmann,  Jacobus  Theodorus  Tabernä- 
montanus.     ebd.  37,   714  f. 

Thilo.     205.     Bertheau,  Valentin  Thilo,     ebd.  38,  42  f. 

TllOlllilS.      206.      L.    Keller,     Thomas     von     Imbroich       ebd. 

38,  73  f. 

TllliriieiSSer.      207.      J.    Heidemann,     Leonhard     Thurneisser. 
ebd.  38,  226—229. 

TliyiU.     208.     P.  Zimmermann,  Georg  Thym.    ebd.  38,  234  f. 

Till'SillS.      209.      H.    Holstein,     Hieronymus     Tilesius.       ebd. 
38,  298. 

Tiliscll.     210.     Roethe,  Eleasar  Tilisch.     ebd.     38,  301  f. 

Til'ollf.     211.     H.  Holstein,  Hans  Tirolff.     ebd.  38,  361  f. 

TiteliUS.     212.     J.  Bolte,  Johannes  Titelius.     ebd.  38,  376  f. 

Toltz.     213.     P.    Tschackert,     Johann    Toltz     (Doltz).     ebd. 
38,  430. 

Toi'PiltllS-       214.       Janicke,      Georg     Torquatus.       ebd.     38, 
455—457. 

Tl'iiclie.     215.     Bertheau,  Johannes  Trache  (Draconites).    ebd. 
38,  488  f. 


Tl'iltzigei".      216.      W.    Becker,     Adam    Tratziger.      ebd.    38, 
501—504. 

TriliilllCI".     217.     Bertheau,  Esaias  Tribauer.     ebd.  38,  595. 

Triller.     218.     J.  Zahn,  Valentin  Triller,     ebd.  38,  615—618. 

Trubel.     219.     G.  Knod,  Eckhart  vom  Trubel,    ebd.  38,  668  f. 

Tsdllldi.     220.     W.  Oechsli,  Gilg  Tschudi.    ebd.  38,  728— 744. 


XV.   Das  16.  Jahrhundert.  293 

221.     Strickler,  Valentin  Tschudi.     ebd.  38,  753  f. 

Tlicher.    222.  Mummen  ho  ff,  Anton  Tucher    ebd.  38,  756— 764. 

Tlliliillls.  223.  L.  Fränkel,  Anton  Tunicius.  ebd.  38, 
791—793. 

UsilU^n.  224.  N.  Paulus,  Der  Augustiner  Bartholomäus 
Arnoldi  von  Usingen.  Freiburg  1893.  —  vgl.  jsb.  1893,  15,  247. 
—  rec.  Kawerau,  Theol.  litztg.  1894  (4)  113— 115.  G.  Loesche, 
Litztg.  1894  (15)  451  f.  Th.  Kolde,  Zs.  f.  kirchengesch.  15  (1) 
152—154.  Schmidt,  Mitt.  a.  d.  histor.  litt.  1894  (2).  J.  Schmid, 
Lit.  runclschau  1894  (4).  J.  Delarue,  Revue  des  questions  hist. 
1894  (avril).     L.  Tieze,  Österr.  litbl.  1894  (5)  133. 

Walthei'.  225.  W.  TümpeL  Ein  hsl.  cantionale  Joh.  Walthers 
v.  j.  1545.     Siona  19  (4)  60—64. 

inhaltsverzeichnis  der  Gothaer  hs.,  die  lateinische  und  deutsche 
kirchenlieder  in  4  bis   7  stimmigem  satze  enthält. 

Weckherliü.  226.  G.  R.  Weckherlins  Gedichte,  hrsg.  von 
Hermann  Fischer.  1.  bd.  Tübingen  1894.  IX,  520  s.  (=  Bibl. 
des  litt.  Vereins  in  Stuttgart  199.) 

enthält  235  gedichte  in  der  reihenfolge,  wie  sie  bis  1641  er- 
schienen sind,  zu  gründe  gelegt  ist  der  text  der  ältesten  ausgäbe, 
die  abweichungen  der  späteren  sind  am  fusse  der  Seiten  verzeichnet, 
der  2.  band  wird  die  1648  in  der  ausgäbe  letzter  hand  veröffent- 
lichten gedichte  bringen. 

Weltliches  lied.     Ellinger  vgl.  no.  1. 

227.  Bergreihen,  hrsg.  von  J.  Meier.  Halle,  Niemeyer  1892.  — 
vgl.  jsb.  1893,  10,  233.  —  rec.  J.  Bolte,  Litztg.  1894  (32)  998  f. 

228.  R.  Eitner,    Hans   Teuglin.     Allgem.  d.  biogr.  37,    615. 
Eitner,  Das  weltliche  lied.  —  vgl.  oben  10,  313. 

Wickrani.  229.  J.  Bolte,  Zu  G.  Wickrams  Schriften.  Ale- 
mannia 22  (1)  45 — 48. 

bibliographische  notizen,  auch  über  eine  ndl.  dramatisierung  des 
Gabriotto  durch  Hendrik  Moor  (1031). 

230.  B[arack],  Zu  Jörg  Wickrams  Rollwagenbüchlein.  Cbl. 
f.  bibl.-wesen  11  (4)  191. 

eine  bisher  unbekannte  ausgäbe  des  Rollwagenbüchleins  o.  t. 
(1556,  72  bl.)  enthält  zu  anfang  12  stücke  mehr  als  die  erste  (1553). 

231.  J.  J.  H.  Hochstetter,  G.  Wickram.  Revue  d'Alsace 
45  (1)  45-60. 

eine  verspätete  besprechung  des  1866  [!]  erschienenen  Stöber- 
schen  büchleins  über  Wickram  aus  dem  nachlasse  des  Colmarers 
Hochstetter  (1793—1873). 


294  XVI-   Englisch. 

WidmaüD-  232.  Quellen  zur  geschichte  der  stadt  Hof,  hrsg. 
von  Chr.  Meyer.  —  vgl.  abt.  7,  145.  8,  34.  —  Enoch  Widmann 
war  Schulmeister  in  Hof,  geb.  1551,  f  1G15;  seine  chronik  reicht 
bis  1601.  die  arbeit  des  1580  verst.  Schlemmer  hat  er  seinem 
werke  einverleibt.  —  rec.  Lit.  cbl.  1894  (45)  1622. 

Wild.     233.     N.    Paulus,    Johann    Wild.  —   vgl.     abt.    8,    96. 

Wild  (1495 — 1554)  war  franziskaner  und  eifriger  bekämpfer 
der  reformation.  P.  hat  34  seit  1550  erschienene  predigtwerke 
von  ihm  zusammengebracht  und  seine  lehre  und  sein  wirken  ein- 
gehend dargestellt.  —  rec.  F.  H.  Reusch,  Theol.  litztg.  1894  (16) 
420  f.  A.  Englert,  Euphorion  1,  806  f. 

Wilizlei*.  234.  N.  Paulus,  Joh.  Winzler,  ein  franziskaner  des 
16.  jahrhs.     Katholik  1894,   1,  40—57. 

WitzeilliailSen.  235.  E.  Schröder,  Lückenbüsser  1.  Aus  der 
nachgeschichte  des  Wigalois.     Zs.  f.  d.  a.  38  (1)   111  f. 

die  jüdisch-deutsche  bearbeitung  des  Wigalois  gehört  noch  ins 
16.  jahrh. 

WiZfl.  236.  N.  Paulus,  Pseudonyme  Schriften  von  Georg 
Wizel.     ebd.  1894,  2,  473—477. 

Wolfram.  237.  H.  Klotz,  Veit  Wolfrum.  Zwickau  1892.— 
vgl.  jsb.  1893,  15,  254.  —  rec.  Gr.  Kawerau,  Theol.  litztg.  1894 
(4)  115  f. 

ZwillgH.  238.  R.  Staehelin,  Huldreich  Zwingli.  sein  leben 
und  wirken,  nach  den  quellen  dargestellt.  1.  halbbd.  Basel, 
Schwabe.     VIII,  256  s.     4,80  m.  J.  Bolte. 


XVI.   Englisch. 

A.    Allgemeines. 

1.  Suchier  und  Wagner,  Ratschläge  für  die  studierenden 
des  französischen  und  englischen  an  der  Universität  Halle.  Halle  a.  S., 
Max  Niemeyer.     12  s.     0,25  m. 

angez.  von  M.  P.  Mann,  Anglia  beibl.  5  (7)  218,  von  W., 
Lit.  cbl.  1894  (44)  1600  f. 

2.  A.  Rambeau,  Remarks  on  the  study  of  modern  lan- 
guages.  a  lecture  delivered  at  the  Johns  Hopkins  university, 
Baltimore.     Die  neueren  sprachen  2  (5)  261 — 276. 


XVI.   Englisch.  295 

3.  W.  V(ietor),  Alt-  und  rteuenglisch  auf  den  deutschen  Uni- 
versitäten. Die  neueren  sprachen  1,  499  f.  —  vgl.  Kölbing, 
Engl.  stud.  20  (1)  177  f.  und  W.  V(ietor),  Noch  einmal  alt-  und 
neuenglisch  auf  den  deutschen  Universitäten.  Die  neueren  sprachen 
2  (6)  386. 

4.  Dr.  Banner,  Die  neuesten  Strömungen  auf  dem  gebiete 
der  modernen  philologie  und  die  sich  daraus  ergebende  reform  von 
Studium  und  Vorbildung.  Vortrag,  gehalten  auf  dem  6.  deutschen 
neuphilologentage  zu  Karlsruhe,  pfingsten  1894.  Die  neueren 
sprachen  2  (4)  211—232.     ebd.  254. 

5.  J.  Schipper,  Über  die  Stellung  und  aufgäbe  der  englischen 
philologie  an  den  mittelschulen  Österreichs,  aus  den  Verhand- 
lungen der  42.  philologenversammlung  s.  137 — 148.    4°. 

6.  K.  Breul,  The  training  of  teachers  of  modern  foreign 
languages.     The  Educational  Times  1894,  s.  225 — 231. 

vgl.  J.  Klapperich,  Anglia  beibl.  5  (5)  154 — 156. 


7.  Englische  Studien,  organ  für  englische  philologie.  hrsg. 
von  E.  Kölbing.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  4.  bd.  16  bespr.  von 
A.  S.  Cook,  American  Journal  of  Philol.  (ed.  by  B.  L.  Gilders- 
leeve),  14,   119—123. 

8.  Anglia.  zs.  für  englische  philologie.  hrsg.  von  E.  Ein- 
enkel,  bd.  16,  heft  3.  4;  17,  heft  1.  2.  dazu  beiblatt  hrsg.  von 
M.  P.  Mann.  bd.  4,  no.  9 — 12;  5,  no.  1  —  8.  —  letzterer  angez. 
von  F.  Dörr,  Die  neueren  sprachen  2  (1)  39. 


9.  0.  Wendt,  Encyklopädie  des  englischen  Unterrichts, 
methodik  und  hilfsmittel  für  studierende  und  lehrer  der  englischen 
spräche  mit  rücksicht  auf  die  anforderungen  der  praxis.  Hannover, 
Carl  Meyer  1893.     260  s.     4  m. 

das  aas  3  abschnitten,  1.  wert  und  bedeutung  des  neusprach- 
lichen Unterrichts,  2.  geschichtliche  entwickelung  der  methodik  der 
englischen  spräche,  3.  die  angewandte  methodik  bestehende  buch 
enthält  nach  Gr.  Wendt,  Anglia  5  (6)  182—184  manches  gute, 
lässt  aber  viel  wichtiges  vermissen,  durch  unzuverlässigkeit  des  ge- 
botenen und  eine  gewisse  planlosigkeit  der  anordnung  werde  die 
brauchbarkeit  in  frage  gestellt. 

10.  Verhandlungen  des  5.  allgemeinen  deutschen  neuphilologen- 
tages    am    6.,    7.,    8.  und    9.  juni  1892  zu  Berlin,     hrsg.    von    dem 


290  XVI-   Englisch. 

vorstände     der    Versammlung.       Hannover,    C.    Meyer    (Gr.    Prior) 
1893.     80  s. 

bespr.  von  E.  Koschwitz,  Litbl.  1894  (4)  128—134. 

11.  W.  Vietor,  Sechster  neuphilologentag  zu  Karlsruhe, 
eignes  Stenogramm  der  N.  Spr.  Die  neueren  sprachen  2  (3) 
152—188.  —  vgl.  ebda.  (4)  233—243  (die  'reformsitzung')  und  (4) 
243 — 252  (Nachträgliche  bemerkungen  zum  Karlsruher  neuphilo- 
logentage  von  J.  Schipper),  ferner  252—254.  (5)  324.  (G)  371—376. 

J.  Hoops,  Der  sechste  neuphilologentag  in  Karlsruhe.  Engl, 
stud.  (1)  167—177.  

12.  H.  Varnhagen,  Systematisches  Verzeichnis  der  programm- 
abhandlungen,  dissertationen  u.  s.  w.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  11. 
nach  Lit.  cbl.  1894  (5)  155  verlässlich ,  doch  nicht  ohne  lücken, 
nach  Komania  23  (1894)  308:  bien  loin  d'avoir  atteint  le  degre 
de  perfection  relative  qu'on  peut  exiger  d'un  recueil  bibliogra- 
phique  arrive  ä  sa  seconde  edition.  ergänzungen  giebt  E.  Kölbing, 
Engl.  stud.  19  (2)  295 — 297  ('im  ganzen  sehr  sauber  und  gewissen- 
haft ausgeführt').  gerühmt  von  L.  Eränkel,  Herrigs  archiv 
93  (1.  2)  166. 

13.  P.  Lange,  Übersicht  über  die  im  jähre  1892  auf  dem 
gebiete  der  englischen  philologie  erschienenen  bücher,  Schriften  und 
aufsätze.     beigäbe  zur  Anglia  Jahrg.  1893 — 1894.     74  s. 

(die  bibliographie  von  1891  wird  für  die  folgezeit  versprochen). 


14.  Dictionary  of  national  biography.  edited  by  S.  Lee.  — 
vgl.  jsb.  1893,  16,  15. 

bd.  37  Masquerier-Millyng.  bd.  38  Milman-More.  bd.  39  More- 
head-Myles.  bd.  40  Myllar-Nicholls.  —  vgl.  Athenseum  1894  (1) 
411.  477.  510.  

B.  Sprachliches. 

WÖl'tcrMcher.  15.  A  New  English  Dictionary  on  historical 
principles,  founded  mainly  on  the  materials  collected  by  the 
Philological  Society,  ed.  by  Dr.  James,  A.  H.  Murray  —  Crouch- 
mas — Czech;  Eoerybody — Ezod  by  H.  Bradley.  Oxford,  Clarendon 
press.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  208.  -  -  angez.  von  M.  F.  Mann, 
Anglia  beibl.  4  (10)  293  f.  und  ebda.  5  (1)  10  f.  —  vgl.  auch 
H.  Bradley  in  der  Philological  Society  1894,  jan.  12.:  Athenseum 
1894  (1)  no".  3457,  117  und  Murray,  ebda.  no.  3469,  514. 


XVI.   Englisch.  297 

16.  T.  Northcote  Toller,  An  Anglo-Saxon  dictionary  based 
on  the  ms.  collections  of  the  late  J.  Bosworth.  —  vgl.  jsb.  1893, 
16,  210.  —  kurz  angez.  von  F.  Holthausen,  Anglia  beibl. 
5  (4)  97. 

17.  J.  E,.  Clark  Hall,  A  concise  Anglo-Saxon  dictionary  for 
the  use  of  students.     London,    Swan  Sonnenschein   and  co.     XVI, 

.369  s.     4°.     15  sh. 

das  werk  beabsichtigt  zunächst  das  zusammenzufassen ,  was 
die  glossare  zu  den  altenglischen  lesebüchern  enthalten,  die  in  den 
letzten  15  jähren  diesseits  und  jenseits  des  oceans  erschienen  sind, 
doch  fügte  der  vf.  auch  noch  den  inhalt  von  Wright-Wülker's 
Vocabularies,  Grroschopps  auszug  aus  Greins  Sprachschatz,  Leo's 
glossar  und  einen  vom  vf.  selbst  bearbeiteten  Wortschatz  der 
Schriften  des  königs  Alfred  hinzu,  und  benutzte  zur  Vervoll- 
ständigung Bosworth-Toller,  den  alten  Bosworth,  und  material  aus 
einigen  modernen  textausgaben,  die  reichhaltigkeit  und  anordnung 
des  materials  ist  zu  loben,  wennschon  im  einzelnen  lücken  genug 
vorhanden  und  zuweilen  falsche  formen  und  quantitäten  angesetzt 
sind,  bei  seltenen  Wörtern  sind  die  belegsteilen  hinzugefügt,  den 
studierenden  nützlich  werden  die  zahlreichen  verweise  auf  Sievers' 
und  Cosijn's  grammatik  und  auf  Sweet's  einleitung  zum  Anglo- 
Saxon  Reader  sein,  im  ganzen  hat  Hall  immerhin  ein  brauchbares 
buch  geschaffen,  das  Bosworth-Toller  in  mancher  hinsieht  übertrifft, 
für  deutsche  Verhältnisse  allerdings  etwas  teuer  ist. 

18.  A.  S.  Cook,  A  glossary  of  the  Old  Northumbrian  gospels 
(Lindisfarne  gospels  or  Durham  book).  Halle,  M.  Niemeyer. 
VII,  263  s. 

diese  nützliche  arbeit  ist  bis  auf  den  lat.-nordh.  index  schon 
1890  gedruckt,  und  nur  die  absieht  des  vfs.,  eine  grammatische  ein- 
leitung beizufügen,  veranlasste  die  Verzögerung  der  herausgäbe, 
leider  bringt  nun  das  buch  doch  nicht  die  längst  versprochene 
grammatik  des  Nordhumbrischen.  die  Wörter  sind  alphabetisch 
angeordnet  in  der  gestalt,  wie  sie  den  nordhumbrischen  lautgesetzen 
entsprechen,  das  belegmaterial  ist  vollständig  gegeben ,  dazu  ein 
nützlicher  lateinisch-nordhumbrischer  index  und  eine  liste  Errata 
und  Addenda,  die  hauptsächlich  die  ergebnisse  einer  collation 
Cook's  bringen,  die  arbeit  ist  für  die  grammatik  wie  lexikographie 
von  wert. 


19.  A.  Schröer,  Über  neuere  englische  lexikographie.  Vor- 
trag, gehalten  auf  dem  6.  allgemeinen  neuphilologentag  zu  Karlsruhe 
am  15.  mai  1894.     Die  neueren  sprachen  2  (4)  193 — 210. 


298  XVI.    Englisch. 

S.  äussert  sich,  über  die  anforderungen,  die  an  ein  englisches 
wb.  heute  zu  stellen  sind  und  deckt  in  den  vorhandenen ,  be- 
sonders in  Muret  mancherlei  mängel  auf. 

20.  F.  Flügel,  Beitrag  zur  entwickelungsgeschichte  der 
neueren  englischen  lexikographie.     Anglia  beibl.  5  (5)  142  f. 

F.  äussert  sich  über  die  ausnützung  des  Wörterbuch  seines 
vaters  in  Thieme's  Complete  dictionary. 

21.  T.  S.  Baynes,  Shakespeare  studies,  and  Essay  on  English 
dictionaries.  with  biographical  preface  by  prof.  Lewis  Campbell. 
London.  Longmans.     418  s.     7/G. 

22.  Ch.  F.  Grieb's  Englisch-deutsches  und  deutsch-englisches 
Wörterbuch.  10.  aufl.,  mit  besonderer  rücksicht  auf  ausspräche 
und  etymologie  neu  bearbeitet  und  vermehrt  von  A.  Schröer.  (voll- 
ständig in  42  lieferungen.)  Stuttgart,  Paul  Neff.  lieferung  1 — 8 
(400  s.,  reichend  bis  fritillary),  die  lieferung  50  d. 

S.'s  bearbeitung  bezieht  sich  abgesehen  von  der  ausspräche,  die 
in  wissenschaftlichphonetischer  transcription  das  gebildete  englisch 
der  hauptstadt  wiedergiebt,  ohne  der  Verflüchtigung  der  laute  Lon- 
dons zu  weit  nachzugeben,  der  etymologie,  die  korrekter  und  ge- 
diegener behandelt  ist  als  sonst  in  derartigen  wbb.,  besonders  auf 
die  wähl  und  anordnung  der  Wortbedeutungen.  S.  hat  den  aufzu- 
nehmenden Wortschatz  gesichtet,  im  allgemeinen  nur  die  lebende 
spräche  und  die  litteratursprache  seit  ende  des  IG.  jahrhs.  berück- 
sichtigt und  von  letzterer  nur  solche  ausdrücke,  die  in  den  heute 
noch  gelesenen  autoren  vorkommen.  auf  die  feststellung  der 
grundbedeutung  und  die  anordnung  der  sich  daraus  ergebenden 
bedeutungen  ist  besonderer  wert  gelegt,  im  ganzen  eine  treffliche 
arbeit,  die  auch  vor  Muret  und  Flügel  manche  Vorzüge  besitzt.  — 
gelobt  von  K.  Luick,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45  (7)  636,  von 
W.  V(ietor),  Die  neueren  sprachen  2  (1)  61  f.,  von  M.  Krum- 
macher, Engl.  stud.  20  (2)  304 — 307:  verspricht  ein  sehr  wert- 
volles hilfsmittel  sowohl  für  gelehrte  Studien,  als  auch  für  prak- 
tische zwecke  zu  werden. 

23.  Muret,  Encyklopädisches  Wörterbuch  der  englischen  und 
deutschen  spräche.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  165.  heft  11 — 15  (hetze — 
paintiness).  —  heft  1 — 11  lobend  bespr.  von  M.  F.  Mann,  Anglia 
beibl.  5  (2)  43—45,  heft  12  von  E.  Hausknecht,  Litztg.  1894 
(40)  1262  f.,  der  gewünscht  hätte,  dass  die  etymologie  in  innigere 
beziehung  mit  der  genetischen  bedeutungsentwickelung  der  ein- 
zelnen Wörter  gebracht  worden  wäre. 

24.  A.  Hoppe,  Englisch-deutsches  supplement-lexikon  als 
ergänzung  zu  allen  bis  jetzt  erschienenen  englisch-deutschen  wörter- 


XVI.   Englisch.  299 

büchern.  mit  teilweiser  angäbe  der  ausspräche  nach  dem  phone- 
tischen system  der  methode  Toussaint-Langenscheidt.  durchweg 
nach  englischen  quellen  bearbeitet,  erste  hälfte  der  zweiten  ab- 
teilung:  dose  —  do.  Berlin,  Langenscheidt  1893.  s.  241 — 368.  4  m. 
die  fortsetzung  dieser  wertvollen  arbeit,  von  der  nach  langer  pause 
hiermit  wieder  ein  heft  erscheint,  wird  durch  den  tod  des  vfs. 
hoffentlich  nicht  allzu  lange  verzögert,  mit  einigen  ergänzungen 
bespr.  von  M.  Krummacher,  Die  neueren  sprachen  2  (5)  304 — 307, 
von  H.  Hager,  Engl.  stud.  19  (3)  437 — 439  (we  have  tested  this 
volume  pretty  thoroughly  and  have  found  it  so  complete  and  correct 
that  we  have  but  few  slight  additions  or  corrections  to  suggest). 
angez.  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45,  638  von  K.  Luick.  1.  und 
2.  abt.  bespr.  von  M.  F.  Mann,  Anglia  beibl.  5  (2)  43—45. 


25.  N.  Webster,  Brief  international  dictionary:  dictionary 
of  the  English  language.  with  800  illustrations.  London,  Bell 
and  sons.     492  s.     3  sh. 

26.  A  Standard  dictionary  of  the  English  language  upon 
original  plans  designed  to  give,  in  complete  and  accurate  statement, 
in  the  light  of  the  most  recent  advances  in  knowledge,  and  in 
the  readiest  form  for  populär  use,  the  meaning,  orthography,  pro- 
nunciation ,  and  etymology  of  all  the  words  and  the  idiomatic 
phrases  in  the  speech  and  literature  of  the  English-speaking 
peoples.  prepared  by  niore  than  two  hundred  specialists  and  other 
scholars,  under  the  supervision  of  Isaac  K.  Funk,  Francis 
A.  March,  Daniel  S.  Gregory,  associate  editors;  Arthur  E.  Bost- 
wick,  John  Denison,  Champlin-Rossitor  Johnson.  London, 
Funk,  Wagnall  and  co.     vol.  1.     XX,  1059  s.    4°.    48  sh. 


27.  Gr.  Krüger,  Systematical  English-German  vocabulary. 
Englisch-deutsches  Wörterbuch  nach  Stoffen  geordnet  für  studierende, 
schulen  und  Selbstunterricht.    Dresden  und  Leipzig,  Koch.  VI,  395  s. 

eine  reichhaltige  und  mit  grosser  umsieht  zusammengestellte 
Sammlung,  die  mehr  bietet  als  der  titel  verspricht,  neben  einem 
ausgiebigen  systematischen  Wörterbuch,  auch  zahlreiche  dem  alltags- 
leben  entnommene  phrasen,  ausdrücke  und  erläuterungen  englischer 
und  amerikanischer  Verhältnisse  enthält.  —  gelobt  von  J.  Klappe- 
rich, Anglia  beibl.  5  (5)  152  f. 

28.  A.  Rauschmaier,  Englisches  vocabularium  auf  etymo- 
logischer grundlage  und  mit  vereinfachter  aussprachebezeichnung 
nebst  einem  anhange.    München,  R.  Oldenburg  1893.    VIII,  103  s. 

empfohlen  Zs.  f.  d.  realschw.  19,  348  von  Gr.  Schatzmann. 


300  XVI-   Englisch. 

Phraseologie.  29.  Dr.  Brewer's  Dictionary  of  phrase  and 
fable:  giving  the  derivation,  source  or  origin  of  common  phrases, 
allusions  and  words  that  have  a  tale  to  teil,  part  1.  new  and 
enlarged  ed.     portrait.     London,  Cassell.     7  d. 

30.  J.  Hein,  Über  die  bildliche  Verneinung  in  der  mittel- 
englischen poesie.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  220.  —  lobend  angez.  von 
0.  Glöde,  Litbl.  1893  (10)  358—360.  (12)  425—427. 

31.  C.  Stoffel,  Scriptural  phrases  and  allusions  in  Modern 
English.     Studies  in  English  written  and  spoken.     s.  125 — 169. 

behandelt  eine  anzahl  von  ausdrücken,  die  direkt  oder  indirekt 
auf  die  bibel  (oder  das  Book  of  Common  Prayer)  zurückführen, 
deren  einfluss  im  modernen  englisch  ausserordentlich  gross  ist. 

32.  H.  Bradley,  'Table  of  green  fields.'  Academy  (45) 
no.  1146,  331. 

über  Shaksperes:  His  nose  was  as  sharpe  as  a  pen,  and  a 
table  of  greene  fields. 

33.  A.  J.  Cook,  Deeds,  not  years.  Modern  language  notes 
1894  (7)  400—402. 

34.  Wm.  Browne,  'Far  from  this'.  Modern  language  notes 
1894  (1)  60.     vgl.  A.  Ingraham,  ebda.  (4)  250  f. 

über  den  ausdruck:  far  from  this  being  the  case. 

35.  J.  E.  Matzke,  On  the  source  of  the  Italian  and  English 
idioms  meaning  'to  take  time  by  the  forelock'  with  special  refe- 
rence  to  Boiardo's  Orlando  Innamorato,  book  II,  cantos  7 — 9. 
Publications  of  the  Modern  Language  Association  of  America, 
n.  s.  1,  3.  vgl.  G.  L.  Kittredge,  Modern  language  notes  1894 
(3)  189  f. 

Wortforschung.  36.  A.  Pogatscher,  Angelsachsen  und  Ro- 
manen.    Engl.  stud.  19  (3)  329—352. 

die  abhandlung  ist  gegen  J.  Loth  (Les  mots  latins  dans  les 
langues  brittoniques  (gallois,  armoricain,  cornique);  phoneticpie  et 
commentaire  avec  une  introduetion  sur  la  romanisation  de  l'ile  de 
Bretagne.  Paris  1892)  gerichtet.  P.  stimmt  zwar  L.  im  allge- 
meinen in  dem  hauptergebnis  bei:  'Brittannien  ist  nicht  assimiliert 
worden;  die  lat.  spräche  war  dort  nie  nationalsprache;  aber  die 
Britten,  zumal  die  im  osten,  haben  doch  in  spräche,  kultur  und 
regelung  der  eigentumsverhältnisse  einen  merklichen  einfluss  von 
seiten  der  Römer  erfahren,'  allein  er  sucht  aus  einer  reihe  von 
lehnworten  die  folgerung  Loths  zu  widerlegen ,  dass  die  ein- 
dringenden Angelsachsen  keinerlei  reste  romanisch  sprechender  be- 


XVI.   Englisch.  301 

völkerimg  vorgefunden  hätten,    von   denen   sie  lat.   sprachgut  über- 
nehmen konnten. 

37.  P.  E.  Lindström,  Zur  etyniologie  von  preost  (Engl, 
stud.  154  ff.).     Engl.  stud.  20  (1)  147  f. 

L.  sieht  in  einem  altfranz.  *preosts  aus  lat.  praepositus  das 
etymon  von  engl,  preost. 

38.  A.  Pogatscher,  Altengl.  Bredweall.  Engl.  stud.  20  (1) 
148  f. 

in  der  ae.  chronik  zu  189  ist  diese  form  =  brett-,  holzwall 
zu  lesen. 

39.  A.  E.  H.  Swaen,  0.  E.  seppan.    Engl.  stud.  20  (1)  148  f. 
Elene  530  begegne  septe,  das  von  einem  inf.  sepan  käme,  welches 

S.  mit  got.  siponjan,  siponeis  vergleicht. 

40.  Erank  Jewett  Mather,  Anglo-Saxon  nemne  (nymfie)  and 
the  'Xorthumbrian  theory'.  Modern  language  notes  1894  (3) 
152—156. 

the  conjunction  nemne  (nyni&e)  is  an  Anglian  form,  and  pro- 
bably  Mercian.  dem  stimmt  A.  S.  Kapier,  ebda.  1894  (5)  318 
bei.  G.  Hempl,  ebda.  (5)  313 — 315  will  das  wort  aus  ne-gTem-]>u 
herleiten. 

41.  P.  J.  Cosijn,  fara.  Tijdschrift  voor  nederlandsche  taal- 
en  letterk.  12,  83—88. 

über  die  bedeutung  von  altengl.  faru. 

42.  C.  C.  Uhlenbeck,  Etymologisches,  s.  oben  3,  117.  zu 
erwähnen  ist  hier  4.  ae.  bucca,  5.  ae.  hoefer,  7.  engl,  carp,  9.  ae.  sibb. 

43.  Gr.  Ehrismann,  Etymologien.  Paul-Braune  beitr.  18  (2) 
227—235. 

vgl.  jsb.  1893,  12,  48  und  oben  3,  10G.  no.  4  werden  auch 
ae.  earngeät,  5.  ae.  scearu  9.  der  ae.  Superlativ  ymest  berührt. 


44.  P.  Kluge,  Englische  etvmologien.  Engl.  stud.  20  (2) 
333—335. 

behandelt  1.  orcliard,  2.  ae.  sona,  ne.  soon,  3.  ae.  streawberie, 
4.  ae.  crince  'cothurno',  5.  ae.  undevn,  G.  ae.  syll  ne.  sill,  7.  ae. 
heofon,  8.  ae.  hcefern,  'cancer',  9.  ae.  glcedmon,  'hilaris',  10.  ae.  my- 
derce,  mydrece,  11.  ae.  cleofa  'zimmer',  12.  ae.  tapor,  ne.  taper. 

45.  F.  Kluge,  G-ermanisches.  Indogerman.  forschungen  4  (1894) 
309—312. 


302  XVI.   Englisch. 

behandelt  auch  1.  engl,  strawberry  (s.  44)  'erdbeere',  2.  altengl. 
heolfor  blut. 

4G.     H.  Bradley,  Etymological  notes.   Acadeniy  (45)  no.  1141, 

228  f. 

in  1.  'to  curry  Favel',  entstellt  in  'to  curry  favour',  bedeute 
Favel  (Fauvel)  ursprünglich  'the  pale  horse'  which  in  the  Apoca- 
lypse  (VI,  8)  is  ridden  by  one  'whose  name  is  Death'.  2.  'deadly 
feud',  hierin  stelle  feud  ein  nordengl.  faehood  for  -hude)  =  foe- 
hood  dar. 

47.  A.  S.  Kapier,  Some  English  etymologies.  Academy 
(45)  no.  1152,  457. 

ae.  flycge  entsprechend  nhd.  flügge,  ne.  flank  belegt  im 
11.  jahrh.,  ne  root,  hoop,  Puck,  (vgl.  Academy  no.  1154,  498. 
H.  Logeman.) 

48.  A.  L.  Mayhew,  The  etymology  of  'Yeoman'.  Academy 
(45)  no.  1154,  498. 

me  geman  u.  güman  weist  auf  ae.  *geoman  (mit  eo  oder  eö\ 
geo  {geö)  gehe  zurück  auf  ein  germanisches  gawja,  woher  auch 
altfries.  gä  (a  district). 

49.  E.  W.  Eay,  Engl,  lung:  gr.  yXwoaa:  linguistic  conser- 
vation  of  energy.     Modern  language  notes  1894  (5)  261 — 270. 

50.  G-.  Hempl,  The  etymology  of  thill,  fül.  Modern  lan- 
guage notes  1894  (3)  143—145. 

ne.  thill  (shaft  of  a  cart  or  other  carriage)  gehe  nicht  auf  ae. 
fiille,  sondern  auf  ae.  fiixl  zurück,  f  in  fill  erkläre  sich  durch 
dissimilation,  indem  dem  wort  gewöhnlich  the  voraufging. 

51.  H.  Bradley,  The  etymology  of  'lad'  and  'lass'.  Athe- 
nseum  1894  (1)  774. 

ladde  bedeute  vor  dem  15.  jahrh.  nur  'servant',  es  sei  ur- 
sprünglich adj.  form  des  part.  praet.  vom  verbum  to  lead.  lass  sei 
nordisch,  skandinav.  *laskw  adj.  fem.  'unmarried'. 

52.  W.  W.  Skeat,  The  etymology  of  'burly'.  Academy  (45) 
no.  1142,   250. 

burly  =  ae.  *biirlic  ('bowerly'),  ursprünglich  bedeutend:  suit- 
able  for  a   lady's  bower  (chamber),  handsome,  presentable. 

53.  A.  E.  H.  Swaen,  English  words  of  Dutch  origin.  Anglia 
IG  (4)  512—514. 

bemerkungen  zu  Skeat's  Principles  of  English  etymology. 
Trink,  furlough  und  hole  kämen  aus  dem  holländischen,  crants  sei 
deutscher  herkunft,  kinchin  holländischen,  plash  sei  niederd.  plaschen, 
(=  purse)  fries.  Ursprung. 


XVI.    Englisch.  303 

54.  B.  Matthews,  A  note  on  recent  Briticisms.  Modern 
language  notes  1894  (8)  449—454. 

über  neubildungen  wie  dependable ,  essayettes ,  evanescing, 
gauchely,  Jiydros,  leader'd,  maisonncttes,  rotten  (a  rotten  bad  actor), 
screws,  serialized,  storiette,  typist  typed. 

55.  W.  Skeat,  Rare  words  in  Middle  English.  Transactions 
of  the  Philological  Society  1891—1893,  s.  359—374. 

5G.     H.  E.  Heath,  'Amourette'.    Academy  (45)  no.  1181,  438. 
das    im    Kingis    Quair    begegnende    wort    bedeute    dort    eine 
pflanze  (love-grass). 

57.  Gr.  Heesch,  Beispiele  zur  etymologie  des  englischen, 
s.  unten  16,  85. 

58.  E.  IST  ad  er,  Englische  Synonyma  (aus  Nader  und  Würz- 
ner's  'Elementarbuch'  und  'Englischem  Lesebuch'  für  den  schul- 
gebrauch zusammengestellt),  beilage  zum  jsb.  der  staatsoberreal- 
schule  im  1.  bezirke  Wiens  für  1892/93.     48  s.     4". 

angez.  J.  Ellinger,  Anglia  beibl.  4  (10)  306  f. 

59.  M.  Breal  (professor  in  the  College  de  Erance,  Paris), 
On  the  canons  of  etymological  investigation.  Transactions  of  the 
American  Philol.  Assoc.  24  (1893)  17—28. 


\ameuforSChflllg.  60.  E.  W.  B.  Nicholson,  The  name  of 
Golspie.  Academy  (45)  no.  1133,  59.  no.  1134,  82.  no.  1136, 
127  (H.  Maxwell). 

61.  F.  M.  Nichols,  The  etvmology  of  Shanklin.  Academy 
(45)  no.  1138,   170. 

62.  Th.  Miller,  'Grendel'.     Academy  (45)  no.   1149,  396. 

in  grendles  mere,  Cartular.  Saxon.  677  sei  grendles  kein  eigen- 
name,  sondern  stehe  für  grindles  (ne.  grindle  i.  e.  drairi). 

63.  H.  Bradley,  Some  Old-English  place-names.  Academy 
(45)  no.  1152.  457  f. 

JEweTburlie  kerne  dielte,  Kemble  Cod.  diplom  no.  654  sei  ent- 
stellt aus  JEpelburhe  licema  die.  in  jEthelred  Mucel  ist  letztere 
nicht  =  ae.  mycel,  vgl.  die  folgende  no. 

64.  W.  H.  Stevenson,  'iEthelred-JiM«7,  Gainorum  Comes'. 
ebda.  (45)  no.  1156,  536  f. 


304  XVI.   Englisch. 

G5.  H.  Maxwell,  Scottish  land- names:  tlieir  origin  ancl 
meaning.  [The  Rhind  lectures  on  archseology.]  London,  Black- 
wood and  sons.     6  sh. 

gelobt  Academy  (45)  no.  1153,  472  f. 

66.  F.  Chance,  The  manufacture  of  surnames  (especially 
Jewish  surnames)  in  times  past  and  present.  Academy  (45) 
no.  1146,  329  f. 

67.  H.  Barber,  British  family  names:  their  origin  and  mean- 
ing, with  lists  of  Scandinavian,  Frisian,  Anglo-Saxon  and  Norman 
names.     London,  Elliot  Stock.     X,  235  s.     15  sh. 

Dialekte  des  neucnglischen,  slang.    68.    J.  Wright,  A  grammar 

of  the  dialect  of  Windhill  in  the  West  Erding  of  Yorkshire. 
illustr.  by  a  series  of  dialect  speeimens,  phonetically  rendered;  with 
a  glossarial  index  of  the  words  useel  in  the  grammar  and  speei- 
mens. London,  Trübner  and  co.  [English  dialect  societv  C.  67) 
1892.     XII,  255  s.     12/6. 

stellt  die  laute  und  formen  des  dialektes,  den  er  in  seiner 
jugend  selbst  ausschliesslich  sprach,  auf  historischer  grundlage 
dar.  hinzugefügt  sind  dialektproben  in  phonetischer  Umschrift 
und  ein  vollständiges  Wörterbuch.  —  vgl.  A.  Napier,  Anz. 
f.  d.  a.  20,  30 — 35.  danach  im  gegensatz  zu  den  zahlreichen 
Publikationen  dilettantischer  gesellschaften  ein  streng  wissenschaft- 
liches buch,  nach  0.  Brenner,  Engl.  stud.  20  (2)  298  'muster- 
gültig, obwohl  in  verschiedener  beziehung  unseren  deutschen  idealen 
nicht  entsprechend.'  gerühmt  wird,  dass  die  phonetische  seite  in  dem 
buche  zu  ihrem  rechte  kommt. 

69.  J.  Salisbury,  A  glossary  of  words  and  phrases  used  in 
S.  E.  Worcersteshire,  together  with  some  of  the  sayings,  customs, 
superstitions,  charms  etc.,  common  in  that  district.  London, 
J.  Salisbury.     XII,   92  s.     4/6. 

70.  S.  Hewett,  The  peasant  speech  of  Devon  oud  other 
matters  connected  therewith.   2  ed.   London,  Ell.  Stock   1892.  184  s. 

obwohl  ohne  eigentlich  wissenschaftliche  grundlage  bietet  die 
schrift  nach  O.  Brenner,  Engl.  stud.  20  (2)  296  f.  'ausgiebigen 
mundartlichen  stoff.' 


71.  Gr.  Schröder,  Über  den  einfluss  der  Volksetymologie  auf 
den  Londoner  slang-dialekt.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  277. 

trägt  nach  O.  Glöde,  Litbl.  1894  (12)  397  f.  eine  anzahl  in 
alphabetischem  Schlussindex  aufgeführter  Wörter  und  ausdrücke  zu- 
sammen, die  der  Volksetymologie  ihre  entstehung  verdanken. 


XVI.    Englisch.  305 

72.  J.  Reusch,  Die  alten  syntaktischen  reste  im  modernen 
slang.    diss.    Münster.    40  s. 

73.  C.  Stoffel,  Annotated  specimens  of  'Arryese'.  a  study  in 
slang  and  its  congeners.  Studies  in  English  written  and  spoken. 
first  series  (vgl.  16,  111)  170—317. 

enthält  1.  introduction,  2.  texts,  3.  spelling  and  pronunciation, 
4.  grammar,  5.  vocabulary  and  style,  6.  miscellaneous  notes.  das 
ganze  ist  eine  erweiterung  der  jsb.  1890,  16,  190.  1891,  16,  253. 
anzeigten  studie  über  das  Londoner  slang. 


74.  G.     Hempl,    American    dialect.     Modern  language  notes 
1894  (5)  310—313. 

umfrage   über   die   ausspräche  einzelner  Wörter   u.  ä.,   um  eine 
abgrenzung  der  dialekte  im  amerikan.  englisch  zu  gewinnen. 

75.  J.  S.  Farmer,    Old  and  new  americanisms:  a  dictionary 
of  words  and  colloquialisms.  London,  Reeves  and  Turner.   12  sh.  6  d. 

Sprachgeschichte   und   graniniatik.     76.     F.   Lieb  ermann,    Zu 

Matthaeus  Parkers  altenglischen  Studien.    Herrigs  archiv  92  (3.  4) 
415  f. 

ergänzung  zu  Wülker,  Grundr.  zur  gesch.  der  ags.  lit.  §  5 — 9. 

77.     F.  Liebermann,    Um  1300    klang   dem   Engländer  Alt- 
englisch fremd   und    wie   Deutsch.     Herrigs   archiv    92  (3.  4)  415. 


78.  H.  Sweet,  A  primer  of  historical  English  grammar. 
Oxford,  Clarendon  press  VI,  112  s.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  288. 
das  werkchen,  welches  kurz  die  geschichte  der  spräche,  phonology 
(phonetics,  laws  of  sound-change,  spelling  and  pronunciation;  Old, 
Middle,  Modern  English  sounds),  accidence,  particles,  composition, 
derivation  (native,  foreign  elements)  enthält,  und  zum  schluss  auch 
ein  paar  ae.,  me.  und  ne.  texte  beifügt,  wird  angez.  mit  einigen 
besserungen  von  F.  Holthausen,  Anglia  beibl.  5  (4)  97  f.  es  sei 
unmöglich,  meint  das  Athenaeum  (1894,  1)  no.  3457,  111  f.,  auf 
112  Seiten  ein  befriedigendes  buch  dieser  art  zu  schreiben,  be- 
sonders wenn  es  noch  die  phonetik  einschliesse ,  die  in  ihrer  ge- 
drängtheit  auf  den  anfänger  nur  verwirrend  wirken  könne. 

79.  T.  R.  Lounsbury,  History  of  the  English  language. 
revised  and  enlarged  edition.  New  York,  Henry  Holt  and  co. 
XIV,  505  s.  und  2  kärtchen. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1894.  20 


306  XVI.    Englisch. 

J.  Zupitza,  Herrigs  archiv  93  (1.  2)  174 — 176  tadelt,  dass 
die  geschichte  der  laute  in  dem  werke  keine  berücksichtigung 
findet  und  der  leser  nicht  einmal  von  der  lautverschiebung  etwas 
erfährt,     im  einzelnen  giebt  er  zahlreiche  berichtigungen. 

80.  A.  C.  Champneys,  M.  A.,  History  of  English:  a  sketch 
of  the  origin  and  development  of  the  English  language.  — ■  vgl. 
jsb.  1893,  16,  289.  —  angez.  von  Ch.  F.  McClumpha,  Modern 
language  notes  1894  (7)  433—438. 

81.  S.  Ramsey,  The  English  language  and  English  grammar, 
an  historical  study  of  the  sources,  development  and  analogies  of 
the  language  and  of  the  principles  governing  its  usages,  illustrated 
by  copious  examples  from  writers  of  all  periods.  New  York  and 
London,  G.  P.  Putnam's  sons  1892.     IV,  571  s. 

der  gegenständ  der  einzelnen  kapitel  ist.:  the  instability  of 
language,  the  sources  of  English,  the  province  of  grammar,  word 
making,  the  aiphabet,  Grimm's  law,  pronunciation  and  spelling, 
II.  the  several  parts  of  speech,  syntax,  suggestions  to  young  writers. 
wie  J.  M.  Garnett,  American  Journal  of  Philol.  14,  369 — 372 
zeigt,  fehlt  dem  vf.  die  kenntnis  der  älteren  sprachstufen  ganz, 
wenn  daher  seine  bemerkungen  über  den  gegenwärtigen  gebrauch 
der  spräche  auch  verständig  seien,  sei  das  buch  doch  nur:  a  blind 
leader  of  the  blind. 

82.  V.  Henry,  Precis  de  grammaire  comparee.  — -  vgl. 
abt.  3,  48. 

nach  Academy  (45)  no.  1131,  16  'an  excellent  introduction  to 
the  comparative  philology  of  the  Indo-European  languages.'  einzel- 
heiten  werden  berichtigt.  ähnlich  H.  Schmidt -Warten  berg, 
Modern  language  notes  1894  (6)  361 — 364.  nach  F.  H(olthause)n, 
Lit.  cbl.  1894  (41)  1501 — 1504  ist  das  werk  recht  praktisch  ange- 
legt, die  darstellung  der  historischen  entwickelung  des  deutschen 
besser  als  die  des  englischen,  die  auf  veraltetem  Standpunkt  stehe. 
H.  giebt  im  einzelnen  zahlreiche  berichtigungen. 

83.  V.  Henry,  A  short  comparative  grammar  of  English  and 
German,  as  traced  back  to  their  common  origin  and  contrasted 
with  the  classical  languages.  transl.  by  the  author.  London,  Swan 
Sonnenschein.     XXVII,  394  s.     7  sh.   6  d. 

Übersetzung  des  vorher  genannten  werkes. 

84.  L.  Kellner,  Historical  outlines  of  English  syntax.  —  vgl. 
jsb.  1893,  16,  296.  —  auch  bespr.  von  K.  D.  Bülbring,  Litbl. 
1894  (10)  330  f. 

85.  G.  Heesch,  Beispiele  zur  etymologie  des  englischen. 
progr.  der  Hansa-schule  zu  Bergedorf  bei  Hamburg.     1893.   22  s.  4°. 


XVI.   Englisch.  307 

ein  überblick  über  die  entwickelung  der  englischen  laute  ohne 
wissenschaftlichen  wert  und  nicht  frei  von  groben  irrtümern.  — 
vgl.  Lange,  Anglia  beibl.  5  (5)   139  f. 

86.  J.  M.  G-reenwood  (Superintendent  of  schools,  Kansas 
City) ,  Studies  in  English  grammar.  Boston  ,  Silver ,  Burdett 
and  co.  1892. 

L.  Kellner  bespricht  mit  vielen  ausstellungen  dieses  für 
mittelschulen  bestimmte  buch:  Anglia  beibl.  5  (2)  41  f. 

87.  0.  Jespersen,  Progress  in  language  with  special  refe- 
rence  to  English.  London,  Sonnenschein  and  co.  XIII,  370  s. 
7  sh.  6  d.  —  vgl.  abt.  3,  26. 

88.  0.  Jespersen,  Studier  over  engelske  kasus.  —  vgl.  jsb. 
1892,  16,  278.  —  bespr.  von  H.  Möller,  Nord.  Tidskr.  f.  Filol. 
N.  R.  10,  292.  die  einleitung  (fremskridt  i  sproget)  bespr.  von 
F.  Kauffmann,  Litbl.  1894  (6)   177  f. 


89.  K.  Luick,  Über  die  bedeutung  der  lebenden  mundarten 
für  die  englische  lautgeschichte.  Vortrag,  gehalten  in  der  englischen 
Sektion  der  42.  Versammlung  deutscher  philologen  und  schulmänner 
zu  Wien,  am  27.  mai  1893.     Anglia  16  (3)  370—379. 

L.  weist  darauf  hin,  dass  erst  durch  die  allein  unmittelbar  zu- 
gänglichen sprachzustände  der  mundarten  des  neuengl.  die  er- 
gebnisse  der  mittelenglischen  und  auch  altenglischen  forschung 
ihre  endgültige  bestätigung  oder  berichtigung  erhalten,  die  mund- 
arten müssen  von  der  ältesten  zeit  bis  in  die  gegenwart  verfolgt 
werden,  woraus  allein  ein  wahrer  einblick  in  das  wesen  der  engl, 
sprachentwickelung  gewonnen  werde.  der  vf.  verspricht  eine 
nach  diesem  grundsatz  gearbeitete  vergleichende  Untersuchung  der 
entwickelung  der  mittelenglischen  langen  vokale  in  den  lebenden 
mundarten. 

90.  K.  Luick,  Beiträge  zur  englischen  grammatik.  Anglia 
16  (4)  451—511.  —  vgl.  jsb.  1892,  16,  274.  eine  reihe  wertvoller 
Untersuchungen:  1.  über  den  lautwert  und  die  entwickelung  der 
me.  ow-diphthonge,  2.  zur  vokalentwickelung  vor  r,  (die  im  16.  und 
17.  jahrh.  auftritt),  3.  zur  vokalentwickelung  vor  l  (zu  beginn  dei- 
ne, zeit),  4.  zur  vokalentwickelung  vor  nasalen  in  romanischen 
lehnwörtern),  5.  zur  vokalentwickelung  vor  gh,  6.  über  schwund 
zweiter  diphthong-komponenten  infolge  konsonantischer  einflüsse, 
7.  berichtigungen  (bemerkung  zu  Vietor's  demente  der  phonetik), 
endlich:  Verzeichnis  der  wichtigeren  besprochenen  worte. 


308  XVI-    Englisch. 

91.  Edw.  E.  Bowen,  An  historical  study  of  the  e-vowel  in 
accented  syllables  in  English.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  293.  —  angez. 
Academy  (44)  no.  1111,   157. 

92.  Ch.  P.  G.  Scott,  English  words  which  have  gaind  or  lost 
an  initial  consonant  by  attraction.  second  paper.  Transactions  of 
the  American  Philol.  Association  24  (1893)  89—155. 

vgl.  jsb.  1893,  IG,  295.  der  2.  artikel  behandelt  die  fälle,  in 
denen  ein  t  durch  attraktion  dem  folgenden  wort  vorgesetzt  wird 
(t  aus  dem  artikel  that,  der  präposition  at,  dem  pron.  it,  aus 
Saint  u.  a.),  ferner  ein  m  (aus  them))  r  (aus  our,  your),  fälle,  in 
denen  ein  anlautendes  r  verloren  geht,  in  denen  ein  d  oder  s  vor- 
gesetzt oder  abgeworfen  wird. 

93.  A.  S.  Napier,  0.  Jespersen,  J.  Earle,  The  s-plurals 
in  English.  Academy  (44)  s.  418.  512.  591.  (45)  s.  38.  62.  84. 
106.  151. 

N.  und  J.  wenden  sich  mit  recht  gegen  die  annähme,  dass 
die  me.  ne.  plurale  auf  s  durch  französischen  einfiuss  zu  erklären 
seien,  wofür  J.  Earle  eintritt. 

94.  L.  Kellner,  Abwechselung  und  tautologie:  zwei  eigen- 
tümlichkeiten  des  alt-  und  mittelenglischen  stiles.  Engl.  stud.  20 
(1)  1—24. 

a)  zwei  mehr  oder  weniger  gleichwertige  grammatische  formen 
und  konstruktionen  werden  verwendet,  um  abwechselung  in  die 
rede  zu  bringen  (1.  Wechsel  von  thou  und  ye),  2.  in  einem  Satzge- 
füge folgt  auf  den  relativsatz  ein  hauptsatz,  3.  perf.  wechselnd  mit 
dem  praeteritum  u.  a.  b)  tautologie:  1.  grammatische  tautologie 
(doppelter  genetiv,  doppelte  komparation,  doppelte  negation  u.  a.), 
2.  phraseologische  tautologie  (doppelformen,  synonyma  germanischen 
Ursprungs,  synonyma  germanischen  und  romanischen  Ursprungs, 
synonyma  romanischen  Ursprungs). 


95.  S.  Cook,  A  first  book  in  Old  English.  ■ —  vgl.  unten 
16,  167. 

96.  E.  Sievers,  Zur  geschichte  der  ags.  diphthonge.  I.  Paul- 
Braune,  beitr.  18  (2)  411—416. 

S.  zeigt,  dass  die  ältesten  denkmäler  des  englischen  noch 
westgerm.  eu  =  ae.  eu,  westgerm.  iu  =  ae.  tu,  die  beide  später  co 
ergeben,  auseinanderhalten,  desgl.  eo  als  brechung  oder  w-umlaut 
von  germ.  e,  und  io  von  germ.  i. 

97.  A.  Pogatscher,  Über  die  Chronologie  des  altenglischen 
i-umlauts.     Paul-Braune,  beitr.   18  (3)  465 — 474. 


XVI.    Englisch.  309 

ergebnis  des  in  gekürzter  form  auf  der  philologenversammlung  zu 
Wien  1893  vorgetragenen- aufsatzes:  der  i-um\.  beginnt  im  ae.  sprach- 
stoffe  erst  auf  englischem  boden  und  ist  etwa  dem  6.  jahrh.  zuzu- 
schreiben, wann  er  völlig  abgeschlossen  vorliegt,  ob  er  teilweise 
noch  in  das  7.  jahrh.  übergreift,  erlaubt  das  material  kaum  zu  be- 
antworten. 

98.  R.  Wolff,  Untersuchung  der  laute  in  den  kentischen 
Urkunden,     diss.    Heidelberg  1893.     71  s. 

99.  Marguerite  Sweet,  The  third  class  of  weak  verbs  in 
primitive  Teutonic,  with  special  reference  to  its  development  in 
Anglo-Saxon.  —  vgl.  abt.  3,  82. 

100.  Ch.  H.  Boss,  The  absolute  participle  in  Middle  and 
Modern  English.  —  vgl.  jsb.  1893,  IG,  30G. 

angez.  Academy  (44)  no.   1116,  299  f. 

101.  J.  E.  Wülfing,  Die  syntax  in  den  werken  Alfreds  des 
Grossen.  1.  teil,  hauptwort  —  artikel  —  eigenschaftswor-t  —  Zahl- 
wort —  fürwort.     Bonn,  P.  Hanstein.     XXIX,  491  s.     12  m. 

als  der  erste  versuch,  eine  gruppe  grösserer  altenglischer 
prosawerke  auf  ihre  syntax  hin  zu  behandeln,  von  hohem  wert  für 
die  kenntnis  der  ae.  syntax.  nach  einer  einleitung  über  die  Alfred 
zuzuschreibenden  werke  und  ihre  reihenfolge ,  Verzeichnis  der  be- 
nutzten texte  und  werke,  behandelt  bd.  I.  das  hauptwort,  die  kasus 
1.  nom.,  2.  gen.  a)  bei  eigenschaftswörtern,  b)  bei  komparativen, 
c)  bei  Zeitwörtern,  d)  bei  hauptwörtern,  e)  als  adverbiale  be- 
stimmung,  3.  dativ,  in  den  nämlichen  fällen  (a — e)  wie  der  gen., 
dazu  f)  der  absolute  dativ,  4.  accus,  a)  als  prädikatsnomen,  b)  bei 
Zeitwörtern,  c)  accus,  als  adverbiale  bestimmung,  5.  der  vokativ, 
6.  der  instrumentalis,  IL  die  artikel  in  ihrem  gebrauch,  III.  das 
eigenschaftswort,  a)  als  hauptwort,  b)  die  übrigen  syntaktischen 
Verwendungen,  IV.  das  zahlwort  (einfache,  zusammengesetzte  grund- 
zahlen;  einfache,  zusammengesetzte  Ordnungszahlen),  die  übrigen 
zahlarten,  V.  das  fürwort.  zum  schluss  giebt  der  vf.  Übersichten 
über  die  adjektiva  und  verba,  die  mit  einem  oder  mehreren  kasus 
verbunden  sind,  und  ein  Verzeichnis  der  stellen,  zu  denen  irgend 
welche  bemerkungen  gemacht  sind.  —  lobend  angez.  mit  einigen  er- 
gänzungen  von  E.  Einenkel,  Anglia  beibl.  5  (8)  234 — 23G,  doch 
hätte  ref.  gewünscht,  dass  W.  auch  die  chronik  und  Bückling 
homilien  und  die  kleineren  prosastücke  mit  in  seine  Untersuchung 
einbezogen  hätte. 

102.  Erank  Jewett  Mather  Jr.,  The  conditional  sentence  in 
Anglo-Saxon.  a  dissertation  presented  to  the  board  of  university 
studies  of  Johns  Hopkins   university   Baltimore   for   the   degree  of 


310  XVI.    Englisch. 

doctor    of  philosophy.     Municli    1893.      printed    by    dr.    C.    "Wolf 
and  son.     XVI,  88  s. 

bespr.  von  J.  E.  Wülfing,  Engl.  stud.  19  (3)  406—408  (so 
sehr  der  inhalt  des  buches  zu  loben,  so  sehr  hindert  die  mangel- 
hafte äussere  einrichtung  und  ausstattung  seine  bequeme  benutzung). 


103.  W.  Draugelattes,  Beiträge  zur  geschichte  der  ana- 
lytischen kasus  im  frühmittelenglischen.  —  vgl.  jsb.  1893,  IG,  304. 

behandelt  die  analysen  und  Synthesen  des  instrumentals  und 
des  vom  Substantiv  direkt  abhängigen  genetivs  im  frühmittel- 
englischen (ca.  1100 — 1250)  überhaupt  und  des  dativs  bezw.  dat.- 
instr.  in  der  Peterborough-chronik,  den  Lambeth-homilien  und  der 
me.  version  der  Regula  S.  Benedicti,  also  im  12.  jahrh.,  und  in  der 
Regula  S.  Benedicti  des  ersten  vierteis  des  13.  jahrh.  —  nach 
J.  E.  Wülfing,  Engl.  stud.  19  (3)  mit  grossem  fleisse  gearbeitet. 

104.  K.  D.  Bülbring,  Zur  mittelenglischen  grammatik.  Engl. 
stud.  20  (1)  149—154. 

behandelt  eine  bei  Robert  von  Gloucester  sich  zeigende  strenge 
Scheidung  der  wortausgänge  auf  ende  und  ende. 

105.  W.  Heuser,  1.  Zur  fortentwicklung  von  ae.  eo  im  Süd- 
westen. 2.  zum  kent.  dialekt  im  mittelenglischen.  Anglia  17  (1) 
69—90. 

enthält  1.  eo-reime  bei  Rob.  of  Gloucester,  2.  entwicklung  von 
ae.  eo  im  anlaut  3.  me.  ie  für  ae.  e,  y  =='  uml.  von  ea,  e  vor 
dehnenden  konsonantenverbindungen.  der  zweite  abschnitt  be- 
handelt 1.  ae.  ea  und  gedehntes  ea  im  mittelkentischen,  2.  ae.  eo 
im  mittelkentischen,  3.  kentische  homilien  (ed.  Morris  OEH.  1, 
217 — 245),  dialekt  und  alter  der  vier  homilien. 

106.  W.  Heuser,  Ai  und  ei,  unorganisch  und  etymologisch 
berechtigt,  in  der  Cambridger  handschrift  des  Bruce.  Anglia  17 
(1)  91—105. 

107.  J.  W.  Bearder,  Über  den  gebrauch  der  praepositionen 
in  der  altschottischen  poesie.  diss.  Giessen.  Halle,  druck  von 
Ehrhardt  Karras.     VIII,  102  s. 

bedeutung  und  Verwendung  der  praepositionen  in  den  haupt- 
sächlichen schottischen  denkmälern  mit  belegstellen.  bespr.  mit 
nachtragen  von  J.  E.  Wülfing,  Engl.  stud.   19  (3)  410—412. 

108.  E.  Hoelper,  Die  englische  Schriftsprache  in  Totiel's 
;Miscellany'  (1557)  und  in  Tottel's  ausgäbe  von  Brooke's  'Romeus 
and  Juliet'  (1562).  Strassburger  diss.  65  s.  (Leipzig,  G.  Eock. 
1,50  m.) 


XVI.   Englisch.  311 

109.  W.  Reeves,  A  study  in  the  language  of  Scottish  prose 
before  1C00.     diss.     Baltimore.     100  s. 

110.  Fr.  Kluge,  Über  die  spräche  Shakespeares,  einleitender 
Vortrag  zur  Jahresversammlung  der  deutschen  Shakespeare-gesell- 
schaft,  am  23.  april  1892.  Jahrbuch  der  deutschen  Shakespeare- 
gesellschaft 28,   1 — 15. 


111.  C.  Stoffel,  Studies  in  English  written  and  spoken. 
for  the  use  of  continental  students.  first  series.  Zutphen, 
W.  J.  Thieme.     Strassburg,  E.  d'Oleire.     XII,  332  s.     7,50  m. 

eine  reihe  von  lesenswerten,  lehrreichen  aufsätzen  verschiedener 
art,  die  zum  kleineren  teil  in  kürzerer  form  bereits  in  den  Taal- 
studie,  in  Herrig's  archiv  und  in  der  Anglia  erschienen  sind,  die 
aufsätze  handeln  a)  on  certain  functions  of  the  preposition  for, 
1.  for  =  notwithstanding,  in  spite  of,  2.  for  =  for  fear  of,  to  pre- 
vent,  3.  for  =  by  reason  of  the  want  of,  for  want  of,  4.  for  =  in 
the  capacity  of,  considered  as,  as,  5.  for  (restrictive)  =  so  far 
as  .  .  .  is  concerned,  as  regards,  6.  for  (causal  and  instrumen- 
tal) =  owing  to,  on  account  of,  because  of,  through  the  medium 
or  instrumentality  of,  through,  7.  for  before  acc.  c.  inf,  b)  No; 
the  adj.  pronoun  no  =  Anglo-Saxon  nän;  the  adverb  no  =  Anglo- 
Saxon  nä;  the  absolute  particle  no  =  German  nein,  c)  iOnlyl  =  ex- 
cept,  d)  To  think  long.  Scriptural  phrases  and  allusions  in  Modern 
English  vgl.  16,  31,  e)  Arryese'  vgl.  16,  73.  Corrections  and 
additions,  index.  —  angez.  von  R.  W(ülker),  Lit.  cbl.  1894  (46) 
1674,  von  K.  D.  Bülbring,  Museum  2  (4.) 

112.  O.  Schulze,  Beiträge  zur  feststellung  des  modernen 
englischen  Sprachgebrauchs.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  314.  erwiderung 
Schulzes  auf  Klapperichs  besprechung,  Engl.  stud.  19  (1) 
174 — 176,  schlussäusserung  des  recensenten  ebda.  (2)  326 — 328.  — 
angez.  von  Paul  Lange,  Anglia  beibl.  5  (5)  150. 

113.  R.  O.  Williams,  Every  and  each.  Modern  language 
notes  1894  (3)  163—171. 

über  den  gebrauch  und  die  bedeutung  der  pron.  in  modernen 
autoren. 

114.  J.  Klapperich,  Kleine  beitrage  zur  neuenglischen 
grammatik.  1.  Stellung  des  artikels  bei  rather  in  der  bedeutung 
'ziemlich,  etwas'.  2.  Verdoppelung  der  endkonsonanten  vor  voka- 
lisch anlautenden  flexionsendungen  (bei  einigen  verben,  die  den 
accent  nicht  auf  der  letzten  silbe  haben).  Engl.  stud.  19  (2) 
322—324. 


312  XVI.   Englisch. 

115.  0.  Schulze,  Verdoppelung  des  endkonsonanten.  Engl, 
stud.  20  (1)  163 — 166.  —  vgl.  die  vorhergehende  no. 

116.  R.  B.,  'Should'  as  sign  of  the  perfect  tense  in  narrative. 
Acadeiny  (44)  no.  1114,  215.  —  vgl.  J.  C.  ebda.  no.  1115,  235. 

dialektischer  gebrauch  von  'Bismarck  should  say'  in  der  be- 
deutung  von  'Bismarck  was  reported  to  have  said'. 

117.  W.  Gebert,  Das  imperfectum  'must'.  Engl.  stud.  19 
(2)  324  f. 

1.  formulierung  einer  regel  über  die  frage,  wann  must  als 
imperf.  gebraucht  wird,  mit  beispielen,  2.  bemerkungen  über  to  be 
boimd  im  sinne  von  to  be  sure. 

118.  0.  Schulze,  Zum  imperfectum  'must'.  ebda.  20  (1) 
160—163. 

belege  für  die  mannigfaltige  art  des  gebrauchs  von  must  als 
imperf.  in  modernen  Schriftstellern. 

119.  A.  E.  H.  Swaen,    To  dare.    Engl.  stud.  20  (2)  266—292. 
aus  autoren  des  16. — 19.  jahrhs.   stellt   der   vf.    die    häufigkeit 

des  gebrauchs  von  he  darcs  neben   dare,    durst  neben   dared  und 
von  inf.  mit  oder  ohne  to  nach  den  formen  von  dare  fest. 


Phonetik  (vgl.  abt.  3,  l  ff.). 

120.  Johan  Storm,  Englische  philologie.  1.  die  lebende 
spräche.  1.  abt.:  phonetik  und  ausspräche.  —  vgl.  jsb.  1893,  16, 
323.  —  gelobt  von  E.  Nader,  Engl.  stud.  19  (2)  252—257  (ein 
verlässlicher  Wegweiser  in  die  phonetische  Wissenschaft.)  nach 
M.  Trautmann,  Anglia  beiblatt  4  (10)  289 — 293  erweist  sich 
St.  als  ein  hervorragender  lautiker,  doch  sei  er  von  gewissen 
falschen  ansichten  der  1.  aufl.  nicht  los  gekommen  und  nicht 
wenige  neue  in  der  2.  seien  zu  verwerfen,  empfohlen  von  Karl 
D.  Bülbring,  Litbl.  1894  (1)  10  f. 

121.  Auerbach,  Die  physikalischen  grundlagen  der  pho- 
netik.   Zs.  f.  franz.  spr.  u.  litt.  16,   117-172.  —  vgl.  abt.  3,   8. 

122.  G.  E.  Karsten,  The  psychological  basis  of  phonetic 
law  and  analogy.  Publications  of  the  Modern  Lang.  Association 
of  America  9,  2. 

123.  A.  M.  Bell,  Speech  tones:  a  paper  read  before  the 
Modern  Language  Association  of  America,  December  27,  1893,  and 
dedicated  to  the  National  Association  of  Elocutionists.  published 
by  the  Volta  bureau,  Washington,  D.  C.  18  s. 


XVI.    Englisch.  313 

124.  Soames's  phonetic  method.  The  child's  key  to  reading. 
with  illustrations.    London,  Swan  Sonnenschein  and  co.    53  s.  (6  d.) 

125.  W.  Vietor,  Englische  lauttafel.  grosse  jeder  tafel 
70 :  87  cm.  dreifarbiger  druck  (rot,  schwarz,  grün).  —  vgl.  jsb. 
1893,  3,  16.  —  angez.  von  J.  Klapperich,  Anglia  beibl.  5  (6)  188. 

12G.  A.  Rambeau,  On  the  value  of  phonetics  in  teaching 
modern  languages.  with  practical  illustrations.  a  paper  read  be- 
fore  the  Modern  Language  Association  at  Columbian  University, 
Washington.     Die  neueren  sprachen  2  (1)  1 — 20. 

127.  R.  J.  Lloyd,  Standard  English.  Die  neueren  sprachen 
2  (1)  52  f. 

bemerkungen  zur  neuenglischen  ausspräche,  die  nach  L.  als 
Standard  English  gilt. 

128.  C.  H.  Grandgent,  Teat-yure.  Modern  language  notes 
1894  (5)  272— 27G. 

über  die  ausspräche  der  zweiten  silbe  in  teacher  und  ähn- 
lichen Wörtern  in  Amerika. 

129.  A.  Schröer,  Über  die  heutige  englische  ausspräche. 
Süddeutsche  blätter  für  höhere  untern chtsanstalten  2,   7. 

130.  J.  W.  Zimmermann,  Die  englische  ausspräche  auf 
phonetischer  grundlage.  eine  methodische  Vermittlung  zwischen 
der  wissenschaftlichen  phonetik  und  der  bisherigen  behandlung  der 
ausspräche  des  englischen.     Braunschweig,  Lübbecke  1893. 

angez.  mit  berichtigungen,  Zs.  f.  d.  realschw.  19,  347  von 
J.  Ellinger,  Anglia  beibl.  5  (2)  54  f.  von  J.  Klapperich,  nach 
Er.  Speyer,  Herrigs  archiv  92  (3.  4)  428—430  leidet  das  buch 
an  zahlreichen  und  keineswegs  geringfügigen  mangeln. 

131.  W.  H.  Phyfe,  Seven  thousand  words  often  niis- 
pronounced:  a  complete  handbook  of  difficulties  in  English  pronun- 
ciation.  4  th  edition ,  carefully  revised.  with  a  Supplement  of 
1400  additional  words.     London,  Putnam's  sons.    574  s.    3  sh.  6  d. 

132.  H.  Klinghardt,  Phonetische  transkription  in  der 
englischen  Volksschule.     Engl.  stud.  19  (3)  380  —  405. 


Orthographie.      133.     F.  A.  March,    On   spelling   reform.     Pro- 
ceedings  of  the  American  Philolog.  Assoc.  24  (1893)  XXXV  f. 

134.     O.    Glöde,    Die    englische    interpunktionslehre.     Engl, 
stud.  19  (2)  20G— 245. 


314  XVI-    Englisch. 

stellt  gedrängt  den  gebrauch,  der  Interpunktionszeichen  in 
einigen  hss.  und  drucken  der  älteren  zeit  dar  (I.  die  entwickelung 
der  englischen  interpunktions-  und  lesezeichen  bis  zur  erfindung 
der  buchdruckerkunst,  II.  form  und  anwendung  der  Interpunktions- 
zeichen von  der  zeit  der  erfindung  der  buchdruckerkunst  bis  auf 
die  gegenwart)  und  behandelt  dann  die  satz-  und  lesezeichen  im 
Neuenglischen  mit  beispielen. 

Metrik.  135.  K.  Fuhr,  Die  metrik  des  westgermanischen 
allitterationsverses ;  A.  Heusler,  Über  germanischen  versbau; 
H.  Hirt,  Der  altdeutsche  reimvers;  E.  Sievers,  Altgermanische 
metrik;  R.  Westphal,  Allgemeine  metrik.  —  vgl.  oben  3,  120  ff. 

136.  M.  Kaluza,  Studien  zum  altgermanischen  allitterations- 
vers.  1.  der  altenglische  vers.  1.  teil:  kritik  der  bisherigen 
theorien.  2.  die  metrik  des  Beowulfliedes.  Berlin,  E.  Felber. 
XI,  9G.    IX,  102  s.     4,80  m. 

vgl.  jsb.  1893,  3,  115.  —  gelobt  von  E.  Martin,  Engl.  stud. 
20  (2)  293 — 296  (K.  hat  die  Lachmannsche  Verslehre  zugleich  neu 
begründet  und  weiter  geführt).  M.  Trautmann,  Anglia  beibl. 
5  (5)  131 — 136  stimmt  dem  vf.  in  der  ansieht,  dass  der  altgerm. 
vers  viertaktig  sei,  bei,  meint  aber,  K.  sei  weit  davon  entfernt  ge- 
blieben sie  zu  erweisen  und  gewisse  eigentümlichkeiten  des  alt- 
germanischen versbaus  zu  erklären,  den  1.  und  2.  teil  zeigt  scharf 
ablehnend  an  K.  Luick,  Anglia  4  (10)  294  f.    5  (7)  198. 

137.  F.  Graz,  Die  metrik  der  sogenannten  Caedmonschen 
dichtungen  mit  berücksichtigung  der  verfasserfrage.  [Studien  zum 
altgermanischen  allitterationsvers.  hrsg.  von  M.  Kaluza,  heft  3.] 
Weimar,  Emil  Eelber.     VII,   109  s. 

sucht  die  vierhebungstheorie  in  der  auffassung  und  nach  art 
Kaluzas  zu  stützen,  auf  grund  der  metrik  ergeben  sich,  meint 
Graz,  wichtige  resultate  über  die  Verfasser.  Genesis,  Exodus, 
Daniel  und  Satan  rühren  von  verschiedenen  Verfassern  her,  Genesis 
ist  von  einem  einzigen  dichter  geschrieben,  der  (!!)  Exodus  ist  kein 
einheitliches  ganzes;  das  Azariaslied  im  Daniel  ist  vom  vf.  des 
Daniel  selbst,  Christ  und  Satan  rührt  in  der  überlieferten  fassung 
von  ein  und  derselben  hand  her. 

138.  M.  Trautmann,  Zur  kenntnis  des  altgermanischen 
verses,  vornehmlich  des  altenglischen.    Anglia  beibl.  5  (3)  87 — 96. 

T.  bekehrt  sich  zu  der  ansieht,  dass  der  altgermanische  stab- 

vers   nicht  ein   zweitakter ,    sondern  ein   viertakter  sei  wie  Otfrids 

vers,  der  aus  jenem  hervorging  und  sucht  die  änderung  seiner  auf- 
fassung zu  rechtfertigen. 


XVI.   Englisch.  315 

139.  J.  Lawrence,  Chapters  on  alliterative  verse.  —  vgl. 
jsb.  1893,  16,  339.  —  ablehnend  bespr.  von  E.  S(ievers),  Lit.  cbl. 
1894  (4)  124. 

140.  H.  Fr.  Heath,  The  Old  English  alliterative  line.  Trans- 
actions  of  the  Philological  Society  1891—1893,  s.  375—395.  — 
vgl.  jsb.  1893,  IG,  340. 


141.  Gr.    Opitz,    Die    stabreimenden    wortbindungen    in    den 
dichtungen  Walter  Scotts.     Breslauer  diss.  1893.     72  s. 

142.  J.    Ellinger,    Zur    alliteration    in    der    modernen    eng- 
lischen prosadichtung.     Engl.  stud.  19  (3)  360—380. 

mit  hinweisen  auf  den  gebrauch  der  alliteration  in  älterer  zeit. 


IitteratüTgeSCMchte.  143.  B.  ten  Brink,  Geschichte  der  eng- 
lischen litteratur.  2.  bd.  2.  hälfte.  hrsg.  von  A.  Brandl.  —  jsb. 
1893,  16,  345.  das  Athenseum  1893,  no.  3437,  348  sagt  vom  vf. 
'a  finer  instance  of  the  combination  of  artist  and  scholar,  of  man 
of  letters  and  erudite  person,  is  rarely  met  with'.  angez.  ferner 
Modern  language  notes  1894  (1)  42 — 49  von  Ch.  El.  McClumpha. 

144.  B.  ten  Brink,  History  of  English  literature.  vol.  2 
(==  2.  bd.  1.  hälfte),  translated  by  W.  C.  Robinson.  —  vgl.  jsb. 
1893,  16,  346.  —  angez.  Athenseum  1893,  no.  3437,  348. 

145.  G.  Körting,  Grundriss  der  geschichte  der  englischen 
litteratur.  —  das  jahresber.  1893,  16,  347  ausgesprochene  urteil 
wird  eingehend  begründet  von  F.  Dieter,  Anglia  beibl.  4  (12) 
353 — 361.  —  sehr  sanft,  doch  mit  zahlreichen  nachtragen  und  be- 
richtigungen  bespr.,  von  E.  Kölbing,  Engl.  stud.  19  (2)  246 — 252. 
mannigfache  nachtrage  liefert  auch  Georg  Herzfeld,  Herrigs 
archiv  92  (3.  4)  435—438,  der  das  buch  'trotz  seinen  lücken  und 
mangeln  als  ein  nützliches  hilfsmittel  beim  Studium'  erklärt. 

146.  H.  Morley,  English  writers:  an  attempt  towards  a 
history  of  English  literature.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  348.  bd.  7 
(from  Caxton  to  Coverdale).  —  bespr.  von  J.  M.  Garnett,  Modern 
lang,  notes  1894  (2)  115—118. 

147.  J.  J.  Jusserand,  Histoire  litteraire  du  peuple  anglais. 
des  origines  ä  la  Renaissance.  Paris,  Firmin  Didot.  VII,  508  s. 
7,50  fr. 

angez.  Romania  23  (1894)  494:  livre  brillamment  ecrit  qui  re- 
pose  sur  des  recherches  tres  variees  et  tres  solides. 


31 G  XVI.    Englisch. 

148.  El.  Mann,  A  short  sketck  of  English  literature  from 
Chaucer  to  the  present  tinie,  compiled  from  English  sources.  se- 
cond  ed.     Bonn,  Ed.  Weber  1893.     176  s. 

enthält  vielfach  veraltetes,  besonders  in  bezug  auf  die  älteren 
perioden,  aber  auch  in  der  neueren  zeit  weist  das  büchlein  irr- 
tümer,  lücken  und  niangel  an  gleichmass  auf.  —  vgl.  F.  Dieter, 
Anglia  beibl.  4  (11)  327  f. 

149.  W.  Renton,  Outlines  of  English  literature.  —  vgl.  jsb. 
1893,  IG,  352.  Academy  (44)  no.  1119,  317  (marked  by  plentiful 
evidence  of  first-hand  knowledge  but  marred  by  certain  eccen- 
tricities). 

150.  J.  L.  Eobertson,  A  history  of  English  literature  for 
secondary  schools.  London,  W.  Blackwood  and  sons.  VI,  372  s.  3  sli. 


151.  B.  ten  Brink,  Altenglische  litteratur.  Pauls  Grundriss 
der  germanischen  philologie.  —  vgl.  jsb.  1892,  16,  308.  —  kurz 
angez.  von  E.  Martin,  Zs.  f.  d.  phil.  27  (1)  119. 

152.  St.  A.  Brooke,  The  history  of  early  English  literature. 
—  vgl.  jsb.  1893,  16,  358.  —  bespr.  mit  einigen  ergänzenden  be- 
merkungen  von  C.  H.  Herford,  Academy  (45)  no.  1141,  222  f. 
(Mr.  Brooke  has  conferred  a  signal  Service  on  Old-Englisli  studies): 
trotz  einigen  einwänden  gelobt  von  Gr.  Binz,  Litbl.  1894  (9) 
299—302.  —  angez.  von  B,  W(ülker),  Lit.  cbl.  1893  (51)  1825  f. 

153.  D.  Ab  egg,  Zur  entwicklung  der  historischen  dichtung 
bei  den  Angelsachsen.  [Quellen  und  forschungen  zur  sprach-  und 
kulturgeschichte  der  germanischen  Völker,  hrsg.  von  A.  Brandl, 
E.  Martin,  E.  Schmidt,    lieft  73.]    Strassburg,  Trübner.    XII,  126  s. 

die  arbeit  bezweckt,  die  ae.  geschichtsdichtungen  nach  form 
und  inhalt  zu  untersuchen ,  nach  kriterien  zu  forschen ,  an  denen 
prosaumschreibungen  alter  gedichte  zu  erkennen  sind,  und  dann 
diese  kriterien  auf  die  angelsächsischen  annalen  und  Heinrich  von 
Huntingdons  Historia  Angloruni  anzuwenden,  in  Byrhtnoths  tod 
erkennt  er  eine  probe  lebendiger,  zum  mündlichen  Vortrag  be- 
stimmter dichtung  des  10.  jahrh.,  in  den  fünf  annalengedichten 
(Brunanburh;  fünf  orte;  Eadgar  A,  B;  Eadweards  tod),  dagegen 
produkte  mönchischer  gelehrsam keit.  unter  dem  titel  IL  gedichte 
volkstümlicher  art  behandelt  er  die  übrigen  stellen  der  annalen, 
die  in  Thorpes  ausgäbe  in  kurzzeilen  abgeteilt  sind,  weder  aus 
den  prosaabschnitten  der  annalen  noch  aus  Heinrich  v.  Huntingdon 
lässt  sich  nach  A.'s  Untersuchung  mit  Sicherheit  ein  ursprüngliches, 


XVI.    Englisch.  317 

verloren  gegangenes  gedieht  erschliessen.  anhang:  ^Etheling  ^Elfreds 
gefangennähme  und  tod. 

154.  R.  W  ulk  er,  Über  die  entstehung  der  christlichen  dich- 
tung  bei  den  Angelsachsen,  bericht  über  die  Verhandlungen  der 
königlich  sächsischen  gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Leipzig, 
philologisch-historische  klasse.  sonderabdruck.  1893.  Sitzung  vom 
8.  juli.     s.  197—209. 


155.  A.  Brandl,  Mittelenglische  litteratur.  (Grundriss  der 
germanischen  philologie,  hrsg.  von  Paul.)  —  vgl.  jsb.  1891,  16, 
343.  —  bespr.  von  L.  Kellner,  Anglia  beibl.  4  (10)  297—299, 
von  E.  Martin,  Zs.  f.  d.  philol.  27  (1)   119. 

15G.  K.  L.  Bates,  The  English  religious  drama.  New  York 
and  London,  Macmillan  and  co.  1893.     254  s. 

fünf  populär  gefasste  vortrage,  die  im  allgemeinen  auf  guten 
quellen  beruhen:  1.  Latin  passion  plays  and  saint  plays,  2.  3.  4.  mi- 
racle  plays  —  description  —  enumeration  —  dramatic  values, 
5.  moralities.  dazu  appendix:  topical  outline  and  references.  im 
ganzen  lobend,  doch  mit  einigen  ausstellungen  bespr.  von  Ch.  Da- 
vidson, Modern  lang,  notes  1894  (4)  228—231.  nach  R.  W(ülker), 
Lit.  cbl.  1894  (47)  1701  beruht  das  lesbar  geschriebene  buch  im 
wesentlichen  auf  Stoddard  und  berücksichtigt  die  deutsche  forschung 
nicht  genügend. 

157.  J.  R.  Lowell,  The  Old  English  dramatists.  Boston 
and  New  York,  Hougthon,  Mifflin  and  co.  1893.     132  s. 

vgl.  L.  Proescholdt,  Anglia  beibl.  5  (1)  3 — 6,  wonach  das 
werk  in  einleitendem  vortrage  auch  das  drama  des  mittelalters  be- 
handelt, dessen  wert  sehr  gering  angeschlagen  wird. 

158.  W.  Raleigh,  The  English  novel:  being  a  short  sketch 
of  its  history  froin  the  earliest  times  to  the  appearance  of  Waver- 
ley.  —  University  extension  manual.  —  London,  Murray.  XII,  398  ?. 
3  sh.  6  d. 


159.  T.  W.  Hunt,  Ethical  teaching  in  Old  English  lite- 
rature.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  30.  —  auch  bespr.  von  J.  M.  Gar- 
nett, American  Journal  of  Philol.  14,  365 — 368. 

160.  Burton,  Nature  in  Old  English  poetry.  Atlantic 
Monthly  1894,  april. 

161.  S.  J.  McNary,  Beowulf  and  Arthur  as  English  ideah. 
Poet-Lore  1894,  nov. 


318  XVI.    Englisch. 

1G2.  J.  E.  Kerr,  The  character  of  Marc  in  myth  and  legend. 
Modern  lang,  notes  1894  (1)  30—40. 

ein  kurzer  überblick  über  den  Charakter  könig  Markes  in  den 
ma.  litteraturen. 

163.  H.  Dutz,  Der  dank  der  toten  in  der  englischen  litte- 
ratur.     literarhistorische  Untersuchung,    progr.    Troppau.     19  s. 


104.  H.  L.  D.  Ward,  Catalogue  of  romances  in  the  depart- 
ment  of  manuscripts  in  the  British  Museum,  vol.  2.  London, 
British  Museum  1893.     XII,   748  s. 

enthält:  1.  Northern  legends  and  tales,  2.  Eastern  legends 
and  tales,  3.  4.  äsopische  fabeln  und  Roman  de  Renard,  5.  Visions 
du  ciel  et  de  l'enfer;  Vision  de  saint  Brendan,  6.  Trois  pelerinages 
de  Guillaume  de  Digulleville,  7.  Miracles  de  la  Vierge.  —  lobend 
angez.  Romania  22  (1894)  315. 


Chrestomathien,  Sammlungen.  165.  Bibliothek  der  angelsächsischen 
poesie,  begründet  von  Chr.  W.  M.  Grein,  neu  bearbeitet,  ver- 
mehrt und  nach  neuen  lesungen  der  handschriften  herausgegeben 
von  Richard  Paul  Wülker.  2.  bd.,  2.  hälfte.  Leipzig,  Georg 
H.  Wigand.     VI,  s.  211—570. 

vgl.  jsb.  1889,  16,  400.  der  zweite  teil  des  2.  bandes  von 
Wülkers  verdienstvoller  ausgäbe  enthält  ausser  kleineren  geistlichen 
stücken  auch  den  heiligenkalender,  die  Judith,  Genesis,  Exodus, 
Daniel,  Azarias,  klagen  der  gefallenen  engel,  Christi  höllenfahrt, 
ferner  den  hymnus  Caedmons,  die  inschrift  des  Brüsseler  kreuzes  u.  a. 
litterarische  nachweise  hat  der  herausgeber  unter  hinweis  auf  seinen 
grundriss  fortgelassen,  desgleichen  die  accente  der  hss.,  dagegen 
bringt  er  in  einem  nachtrag  eine  neue  collation  seines  abdrucks 
der  Verceller  handschrift.  —  E.  Holthausen,  Anglia  beibl  5  (7) 
193 — 198,  (8)  225 — 534,  kann  die  neue  ausgäbe  in  textkritischer 
und  metrischer  hinsieht  nicht  als  einen  fortschritt  bezeichnen; 
keinesfalls  bedeute  sie  ihren  Vorgängern  gegenüber  dasselbe,  was 
Greins  verdienstvolle  leistung  seiner  zeit  war.  durch  eine  grosse 
zahl  textkritischer  bemerkungen  sucht  H.  dieses  urteil  zu  be- 
gründen. 

1G(J.  H.  Sweet,  An  Anglo-Saxon  reader  in  prose  and  verse. 
with  grammar,  metre,  notes  and  glossary.  7  th  ed.,  enlarged  and 
partly  re-written.     Oxford,  Clarendon  press.     406  s.     9  sh.  6  d. 

167.  A.  S.  Cook,  A  first  book  in  Old  English:  grammar, 
reaier,  notes,  and  vocabularv.     Boston,  Ginn  and  co.    XII,  314  s. 


XVI.   Englisch.  319 

ein  gutes  hilfsmittel  zur  einführung  in  das  Studium  des  Alt- 
englischen, es  bringt  s.  1 — 107  einen  abriss  der  grammatik  mit 
einer  einleitung  über  die  dialekte  und  perioden  des  ae.,  einer  laut- 
und  formenlehre  und  einer  darstellung  des  wichtigsten  aus  der 
syntax;  dazu  eine  kurze  metrik  nach  Sievers,  dann  (s.  123—231) 
16  prosaische  und  poetische  bruchstücke  mit  litterarhistorischen 
einleitungen  und  zahlreichen  anmerkungen ,  sämtlich  normalisiert, 
auf  die  spräche  Alfreds  zurückgeführt,  nützliche  beigaben  unter- 
richten den  leser  über  die  notwendigste  litteratur,  über  die  dialekte 
des  ae.  und  ähnliches,  dem  ganzen  folgt  ein  sauber  gearbeitetes 
glossar.  —  nach  Academy  (45)  no.  1148,  373  f.  'carefully  written, 
well  suited  for  its  purpose,  though  some  features  of  its  plan  are 
of  doubtful  advantage.'  gelobt  von  Ch.  F.  McClumpha,  Modern 
lang,  notes  1894  (6)  373—375.  —  angez.  Athemeum  1894,  no.  3475, 
70G  f.,  der  das  buch  mit  unrecht  für  'unnecessarily  crabbed  and 
difficult,  and  unduly  overloaded  with  phonologic  detail'  hält,  angez. 
von  R.  W(ülker),  Lit.  cbl.  1894  (40)  1461  f.  nach  ihm  ist  die 
grammatische  und  metrische  einleitung  für  die  einführung  in  das 
Studium  des  ae.  gut  geeignet,  dagegen  seien  die  lesestücke  nicht 
glücklich  gewählt. 

168.  G.  E.  MacLean,  An  Old  and  Middle  English  reader. 
on  the  basis  of  Zupitza's  Übungsbuch.  —  vgl.  jsb.  1893,   16,    377. 

—  gelobt  Academy  (45)  no.  1148,  373. 

169.  A.  Schröer,  Percy's  Reliques  of  ancient  English  poetry. 

—  vgl.  jsb.  1893,  16,  189.  —  gelobt  von  L.  Eränkel,  Engl.  stud. 
19  (3)  423—428,  von  L.  Proescholdt,  Anglia  beibl.  5  (6)  171  f., 
von  Zupitza,  Herrigs  archiv  92  (1)  98  f.,  der  sich  indessen  mit 
Schröers  art,  die  druckfehler  seiner  vorläge  zu  verbessern  u.  a. 
nicht  befreunden  kann,  von  K.  Bülbring,  Museum  2,   7. 

170.  H.  Craik,  English  prose,  selections  with  critical  intro- 
ductions  by  various  writers.  —  vgl.  jsb.  1893,  16,  378. 

bd.  1  bespr.  Athenaeuin  1892,  no.  3438,  383  (im  ganzen  nütz- 
lich, wenn  auch  sein  vorbild  Humphry  Ward's  'English  poets'  nicht 
erreichend).  —  bd.  2  (Sixteenth  Century  to  the  Restoration),  XII, 
598  s.  die  Sammlung  kann  vor  allem  deshalb  empfohlen  werden, 
weil  sie  die  bekanntschaft  mit  zahlreichen  weniger  hervorragenden 
und  schwerer  zugänglichen  autoren  vermittelt,  von  bekannteren 
autoren  behandelt  u.  a.  W.  Minto:  Francis  Bacon,  A.  W.  Ward: 
Ben  Jonson,  G.  Saintsbury:  Th.  Hobbes,  H.  Creik:  Lord  Cla- 
rendon, A.  W.  Ward:  John  Milton.  —  gerühmt  von  Lionel  John- 
son, Academy  (45)  no.  1153,  467  f.,  ferner  bespr.  im  Athenseum 
1894  (1)  no.  3475,  706,    wo   die  Ungleichheit  der  gegebenen  texte, 


320  XVI-   Englisch. 

deren  umfang  nicht  immer  der  bedeutung  des  betreffenden  autors 
entspreche,  gerügt  wird,  das  buch  sei  wertvoller  'to  the  candidate 
for  examination  than  to  any  worthier  class  of  student.' 

171.  A  book  of  English  prose.  1387 — 1649.  selected  bjr 
W.  E.  Henley  and  Ch.  Whibley.  London,  Methuen.  XIII, 
395  s.     6  sh. 

172.  J.  Bradshaw,  An  English  anthology  from  Chaucer  to 
Tennyson.     4  th  ed.     London,  Longmans.  4/6. 

no.  1—172  F.  Dieter. 


Denkmäler. 

a.  Altengliscli. 

Poesie. 


Andreas.  173.  E.  M.  Taubert,  Der  syntaktische  gebrauch 
der  präpositionen  in  dem  ags.  gedichte  vom  Andreas.    Leipz.  diss. 

BeOWülf.  174.  Beowulf.  hrsg.  von  Alfr.  Holder.  I.  abdr. 
der  handschrift  im  British  museum.     3.  aufl. 

175.  Library  of  Anglo-Saxon  poetry.  Vol.  1.  Beowulf.  ed. 
by  James  A.  Harriso n  and  Bob.  Sharp.     4.  ed.     Boston. 

vgl.  jsb.  1885,  no.  1645.  —  Anglia,  beibl.  5,  65  f.  bespr.  von 
Wülker.  —  von  Glöde,  Engl.  stud.  20,  417  f. 

176.  Beowulf.  ed.  with  textual  foot  notes,  index  of 
proper   names    and   glossary    by   A.   J.   Wyatt.     Cambridge  1894. 

Anglia,  beibl.  5,  66  f.  bespr.  von  Wülker.  —  bespr.  von 
H.  Bradley,  Academy,  July  28. 

177.  Beowulf.     übersetzt  von  P.  Hoffmann. 

vgl.  1894,  16,  390.  —  bespr.  von  Shipley,  Mod.  lang,  notes 
1894,  no.  4.  s.  241— 246.  —  von  Wülker,  Anglia,  beibl.  5,  67  f. 
und  R.  W.,  Lit.  cbl.  1894  (53).  —  von  Glöde,  Engl.  stud.  19, 
412—415. 

178.  Albert  Cook,  Beowulf  1.  1009.  Mod.  lang,  notes 
1894,  no.  8.     s.  474—76. 

179.  James  W.  Bright,  Notes  on  the  Beowulf.  (v.  30.  306. 
386.  623.  737.)     Mod.  lang,  notes  1895,  no.  2.     s.  85—88. 

180.  A.  Pogatscher,  Zu  Beowulf  168.  Beitr.  z.  gesch.  d. 
d.  spr.  u.  lit.  19  (3). 


XVI.   Altenglisch.  321 

181.     Sarah  McNary,   Beowulf  and   Arthur.  —  vgl.   16,  161. 

Ca'dlHOn.  182.  Friedr.  Graz,  Die  metrik  der  sogen.  Csed- 
monschen  dichtungen  mit  berücksichtigung  der  verfasserfrage. 
I.  metrik  des  Exodus.     Königsberger  diss.  —  vgl.   IG,   137. 

CyiieWülf.  183.  Richard  Wülker,  Cynewulfs  heimat.  Anglia 
17,  106—109. 

184.  A.  E.  H.  Swaen,  Notes  on  Cynewulfs  Elene  (v.  65 — 71, 
105—108,  140).     Anglia  17,  123  f. 

185.  Cynewulfs  Elene,  A  metrical  translation  froin  Zu- 
pitza's  edition.     by  Jane  Menzies.     Edinburgh  and  London. 

Denksprüche.  186.  H.  Müller,  "Über  die  ags.  versus  gno- 
mici.  —  jsb.  1893,  16,  397.  —  bespr.  von  Glöde,  Engl.  stud. 
19,  s.  415-420. 

DeOI'S  Klage.  187.  J.  W.  Tupper,  Deor's  complaint.  Mod. 
Lang.  Notes  1895,  no.  2.  s.  125—127. 

Genesis.  1 88.  C.  Ferrell,  Teutonic  antiquities  in  the  Anglo- 
Saxon  Genesis. 

vgl.  jsb.  1893,  16,  101  und  398.  —  bespr.  von  Binz,  Litbl. 
1895,  11—13.  —  von  Glöde,  Engl.  stud.  20,  116-120. 

189.  James  W.  Bright,  The  Anglo-Saxon  poem  'Genesis' 
v.  2906,  7.  Mod.  lang,  notes  1894,  no.  6.  s.  350  f.  —  vgl. 
Hempl,  Academy  1146. 

190.  G.  Hempl,  Caedmon's  Genesis  1.  2906  f.  Academy  (45) 
no.  1146,  331. 

191.  Henry  Bradley,  Genesis  1.  2906  f.    ebda.  no.  1147,  350. 

192.  P.  J.  Cosijn,  Zu  Genesis  v.  204.  Beitr.  z.  gesch.  d. 
d.  spr.  u.  lit,  19  (3).  ' 

193.  P.  J.  Cosijn,  Anglo - saxonica.  Beitr.  z.  gesch.  d.  d. 
spr.  u.  lit.  19  (3). 

Rätsel.  194.  M.  Trautmann,  Zu  den  altenglischen  rätseln. 
Anglia  17,  396—400. 

195.  M.  Trautmann,  Die  auflösungen  der  altenglischen 
rätsei.     Anglia,  beibl.  5,  46 — 51. 

Seefahrer  und  Wanderer.  196.  C  Ferrell,  Old  germanic  life 
in  the  Anglo-Saxon  'Wanderer'  and  Seafarer'.  Mod.  lang,  notes 
1894,  no.  7.     s.  402—407. 


Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.   (1894.)  21 


322 


XVI.    Englisch. 


Prosa. 

Alfred.  197.  Milton  Haight  Turk,  The  legal  code  of  Alfred 
the  Great. 

vgl.  jsb.  1893,  162.  —  bespr.  von  R.  W.,  Lit.  cbl.  1894  (15). 

198.  W.  Hulme,  Zu  den  'Blooms'  des  königs  Alfred. 

vgl.  jsb.  1893,  16,  411.  —  Engl.  stud.  bd.  19,  s.  470.  der 
herausgeber  bessert  hier    die   vielen   druckfehler   seines    abdruckes. 

199.  Gr.  Frank  Hubbard,  The  relations  of  the  'Blooms  of 
king  Alfred'  to  the  Anglo-Saxon  translation  of  Boetius.  Mod. 
lang,  notes  1894,  no.  6.  s.  321—342.  —  von  Einenkel  bespr. 
Anglia,  Beibl.  5,  137  f. 

200.  J.    E.    Wülfing,    Zu    Alfreds    soliloquien.     Engl.   stud. 
bd.  20,  s.  335—338. 

dieser  aufsatz  schliesst  sich  an  Hubbard  (no.  199)  an.  vgl. 
auch  jsb.  1893,   16,  411. 

201.  J.  E.  Wülfing,  Die  syntax  in  den  werken  iElfreds 
des  grossen.  Bonn  1894.  1.  teil,  (hauptwort,  artikel,  eigen- 
schaftswort,  zahlwort,  fürwort.)  —  vgl.  oben  16,   101. 

/Elf  HC.  202.  F.  Liebermann,  Aus  ./Elfrics  grammatik  und 
glossar.     Herrigs  archiv  92  (3.  4)  413 — 415. 

Dnrham-Bfleh.  203.  A.  Cook,  A  glossary  of  the  Old  Nort- 
humbrian  gospels  (Lindisfarne  Gospels  or  Durham  book).  —  vgl. 
16,   18. 

204.  Eliz.  Mary  Lea,  The  language  of  the  Northumbrian 
gloss  to  the  gospel  of  St.  Mark.  (I.  Phonology.  —  IL  Inflection.) 
Anglia  16,  62—206. 

Evangelien.  205.  James  W.  Bright,  The  gospel  of  S.  Luke 
in  Anglo-Saxon.  vgl.  1894,  16,  423.  —  bespr.  von  Emerson,  Mod. 
lang,  notes  1894,  no.  4.     s.  140  f. 

206.  A.  N.  Henshaw,  The  syntax  of  the  indicative  and 
subjunetive  moods  in  the  Anglo-Saxon  gospels.     Leipz.  diss. 

207.  Allison  Drake,  The  authorship  of  the  West  Saxon 
gospels.  New  York  1894.  —  bespr.  von  Brenner,  Engl.  stud. 
bd.  20.     s.  297.  —  von  Einenkel,  Anglia  beibl.  5,  136  f. 

Heiligenleben.  208.  Eugen  Einenkel,  Das  altenglische  Cristo- 
forus-fragment.     Anglia   17,  110 — 122. 

209.  H.  A.  Vance,  Der  spätangelsächsische  Sermo  in  festis 
S.  Marise  mit  rücksicht  auf  das  altenglische  sprachlich  dargestellt. 
Jenaer  diss. 


XVI.    Mittelenglisch.  323 

Ilomilion.     210.     F.  Holthausen,    Zu   den  Bückling    homilies. 
Herrigs  archiv  92  (3.  4)  413.  —  conjecturen. 

lllllH'II.     211.     W.   Vietor,    Beiträge    zur   textkritik   der  nord- 
humbrischen  runensteine.      Marburger  universitätsprogr.     Marburg. 

no.  173—211  R.  Wülker. 


b.   Mittelenglisch. 
Ältere  religiöse  und  weltliche  litteratur. 

Rdig.  ljrik.  212.  W.  P.  Eeeves,  Stray  verse,  I.  Mod.  lang, 
notes  9,  4,  201 — 205.  mitteilung  alter  verse  'Earth  upon  earth' 
nach  einem  facsiniile  der  randzeichnungen  in  der  dreifaltigkeits- 
kirche  zu  Stratford-on-Avon. 

213.  Gr.  L.  Kittredge,  Earth  upon  earth.  Modern  lang, 
notes  9,  5,  270 — 271.  —  die  von  Reeves  mitgeteilten  verse 
zerfallen  in  zwei  gedichte:  1.  Earth  u.  e.,  verwandt  mit  Thornton's 
version  (ed.  Perry,  Religious  pieces)  und  wohl  unter  dem  einfluss 
eines  viel  älteren  gedichtes  (in  Rel.  ant.  II,  216 — 218)  entstanden; 
2.  'Whoo  soo  hym  bethowght',  gedr.  in  Rel.  ant.  I,  235 — 236  und 
Mätzner,  Spp.  I,  51.  —  drei  von  Reeves  mitgedruckte  lateinverse 
erweist  K.  als  die  quelle  zu  Rel.  ant.  II,   120. 

Eremit  lind  rauher.  214.  G.  L.  Kittredge,  The  hermit  and 
the  outlaw.  Engl.  stud.  19,  2,  177 — 182.  —  die  geschichte  ist 
aus  zwei  frommen  erzählungen  kombiniert. 

vgl.  auch  O.  Rohde,  Die  erzählung  vom  einsiedler  und  engel  in 
ihrer  geschichtlichen  entwicklung. 

Tuüdille.  215.  Das  me.  gedieht  über  die  vision  des  Tundalus 
auf  grund  von  vier  hss.  mit  einleitung  und  anmerkungen  hrsg.  von 
A.  Wagner.  Halle,  Niemeyer  1893.  —  s.  jsb.  1893,  16,  438.  — 
eingehend  und  mit  wichtigen  nachtragen  bespr.  von  K.  Bülbring, 
Litbl.  8,  259—266.  —  von  M.  Kaluza,  Engl.  stud.  19,  2, 
268 — 272,  der  über  den  Stammbaum  der  hss.,  die  textgestaltung 
und  die  Charakterisierung  der  metrik  zweifei  äussert.  —  bespr. 
Athenseum  no.  3488,  s.  288. 

Geistl.  Spiele.  2 16.  Charles  Davidson,  Studies  in  the 
English  mystery  plays.  diss.  von  Yale  university  1892.  —  s.  jsb. 
1893,  16,  368.  —  bespr.  von  H.  Ungemach,  Mitt.  z.  Anglia  4,  9, 
257—260.  

21* 


324  XVI-   Englisch. 


217.  L.  Sergeant,  John  Wyclif,  last  of  the  school- 
men  and  first  of  the  English  reformers.  London  1893.  —  s.  jsb. 
1893,  IG,  441.  —  bespr.  Engl.  hist.  rev.  9,  395—396. 


LayamOIl.  218.  E.  W.  Bowen,  Open  and  close  e  in  Layamon. 
Angl.  XVI,  380—385. 

TristrCffl.  219.  Hugo  A.  Rennert,  The  character  of  Marc  in 
nryth  and  legend.    Mod.  lang,  notes  9,   1,  30 — 37.  —  vgl.  16,  162. 

Bovis.  220.  The  romance  of  Sir  Beves  of  Hamtoun.  edited 
from  sie  manuscripts  and  the  old  printed  copy,  with  introduetion, 
notes,  and  glossary,  by  Eugen  Kölbing.  part.  III.  (E.  E.  T.  S. 
extra  series  LXV).  London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  1894. 
LXVI,  219—417  ss. 

die  einleitung  handelt  über  die  Verbesserungen  des  textes 
gegenüber  TurnbuH's  ausgäbe  (1838),  über  metrik,  spräche,  Ver- 
hältnis der  hss.,  inhalt  und  quelle,  in  einem  anhang  dazu  giebt 
C.  Schmirgel  ein  interessantes  Verzeichnis  typischer  ausdrücke  und 
Wiederholungen,  dann  folgen  Kölbings  anmerkungen  —  die  frucht 
einer  ungemein  reichen  belesenheit  — ,  ein  volles  glossar  und  ein 
Verzeichnis  von  eigennamen.  —  rühmend  bespr.  von  L.  Kellner, 
Engl.  stud.  19,  2,  261- — 268,  mit  nachtragen  über  kentische 
dialektspuren,  Ö:  «-reime,  unorg.  e  nach  auslaut,  l,  J>e  für  pou,  pin 
und  syntaktisches. —  von  G(aston)  P(aris),  Romania  23,  486 — 487. 

221.  E.  Kölbing,  Die  alliteration  in  Sir  Beves  of  Hamtoun 
(Auchinleck-ms.).     Engl.  stud.  19,  3,  441—453. 

Pd'CCVal.  222.  J.  Ellinger,  Syntaktische  Untersuchungen  zur 
spräche  der  me.  romanze  vor  Sir  Perceval  of  Galles.  progr.  Troppau 
1893.  —  s.  jsb.  1893,  16,  464.  —  bespr.  von  F.  Dieter,  Mitt.  z. 
Angl.  4,  12,  363. 

223.  George  M.  Harper,  The  legend  of  the  holy  Grail. 
Mod.  lang,  notes  8,  5,  316 — 317. 

allgemeines  über  alter  und  quelle  des  'Sir  Perceval'. 

EglaillOlll*.  224.  G.  Schleich,  Über  die  beziehungen  von 
Eglamour  und  Torrent.  Arch.  92,  343 — 366.  —  nachweis,  dass 
Torrent  eine  Umarbeitung  des  Eglamour  ist. 

Langlaild.  225.  J.  J.  Jusserand,  Piers  Plowman:  a  contri- 
bution  to  the  history  of  English  mysticism.  translated  from  the 
French  by  M.  E.  R.  revised  and  enlarged  by  the  author.  illustr. 
London,  Fisher  Unwin  1894.     206  p.  —  s.  jsb.  1893,  16,  454. 


XVI.   MittelengKsch.  325 

i2li.  E.  E.  Hopkins,  Character  and  opinions  of  W.  Langland, 
as  shown  in  'The  vision  of  William  concerning  Piers  the  Plowinan". 
Princeton  diss.     (The  Kansas  university  quarterly.     april  1894.) 

227.  Elizabeth  D.  Hans  com,  The  argument  of  the  vision 
of  Piers  Plowinan.  Publications  of  the  Mod.  lang,  assoc.  of 
America,     vol.  9  (1894)  s.  403—450. 

(MwcH)  Hüll  toehter.  228.  How  the  good  wife  taught  her 
daughter.  gedruckt  nach  dem  ms.  des  Bruce  in  St.  John's  College, 
Cambridge  (1487)  in  Skeat 's  ausgäbe  für  die  Scottish  text  society 
no.  32  (1893/94)  s.  199 — 214.  mit  kurzer  einleitung  über  andere 
Versionen. 

Bäl'JlOr.  229.  The  Bruce  or  the  book  of  the  most  excellent 
and  noble  prince  Robert  de  Broyss,  king  of  Scots,  compiled  by 
Master  John  Barbour.  ed.  from  ms.  G  23  St.  John's  College  Cam- 
bridge, collated  with  the  ms.  in  the  Advocate's  library,  Edinburgh, 
and  with  Hart's  edition  (pr.  161G),  with  a  preface,  notes,  and 
glossarial  index  by  W.  W.  Skeat.  part.  I  (351  ss.,  containing 
books  I  to  XIII),  II  ('531  ss.,  cont.  books  XIV  to  XX,  notes,  and 
glossary).  printed  for  the  Scottish  text  society  by  W.  Blackwood 
and  sons,  Edinburgh  and  London  1893—1894  (no.  31,  32). 


Chaucer  und  seine  schule. 

Chancer.  230.  The  complete  works  of  G.  Chaucer.  ed.  from 
numerous  mss.,  by  the  Rev.  W.W.  Skeat  (The  Oxford  Chaucer i. 
Clarendon  press.     1894. 

vol.  I:  Romaunt  of  the  rose  and  minor  poems.  LXIII,  5G8  s. 
vol.  II:  Boethius  and  Troilus.  LXXX,  506  s.  vol.  IH:  The  house 
of  Farne.  The  legend  of  good  women;  The  treatise  on  the  astro- 
labe.  with  an  account  of  the  sources  of  the  Canterbury  tales. 
with  facsimiles.  LXXX,  504  s.  vol.  IV:  The  Canterbury  tales. 
text.  XXXII,  667  s.  vol.  V:  Notes  to  the  Canterbury  tales. 
XXVII,  515  s.  vol.  VI:  Introduction,  glossary,  indexes.  CHI, 
445  s. 

vol.  I — IV:  bespr.  von  R.  W(ülker),  Lit.  cbl.  no.  48, 
s.  1739 — 1740.  —  auch  Athengeum  no.  3470,  s.  535 — 536  und 
no.  3489,  s.  313—316. 

231.-  W.  W.  Skeat,  The  canon  of  Chaucer's  works.  Aca- 
demy  no.  1160,  s.  67.  —  S.  rechtfertigt  die  ausschliessung  von 
'Cuckoo  and  nightingale'  aus  seiner  ausgäbe. 


32G  XVI-   Englisch. 

232.  0.  Jespersen,  Chaucers  liv  og  digtning.  Kjebenhavn, 
Kleins  vorlag  1893.  —  s.  jsb.  1893,  16,  467.  —  bespr.  von 
D.  K.  Dodge,  Mod.  lang,  notes  8  (5)  s.  315—316. 

233.  Essays  on  Chaucer,  bis  life  and  works:  E.  B.  Cowell, 
On  Chaucer's  Queen  Anelidas.  615 — 621.  —  A.  Brandl,  On  the 
historical  personages  of  Chaucer's  'Squyeres  tale'  and  of  the  spurious 
'Chaucer's  dreme'  s.  623—655.  —  W.  W.  Skeat,  On  Chaucer's 
use  of  the  Kentish  dialect  s.  657—671.  —  W.  W.  Skeat,  The 
romaunt  of  the  rose:  fragment  B  (s.  673—683).  —  "W.  M.  Ros- 
setti,  Chaucer's  'Saint  Loy'  s.  685 — 688  (Chaucer  soc.  2,  ser.  29). 
London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  1892. 

234.  P.  Klaeber,  Das  bild  bei  Chaucer.  Berlin  1893.  — 
s.  jsb.  1893,  16,  474.  —  bespr.  von  E.  Koeppel,  Litbl.  4,  112—116, 
der  den  sammelfleiss  des  vfs.  lobt,  aber  Systematik  vielfach  ver- 
misst;  mit  nachtragen.  —  von  R.  W(ülker),  Lit.  cbl.  1894  (9) 
s.  283 — 284.  —  von  A.  Andrae,  mit  weiteren  parallelen,  Mitt.  z. 
Angl.  5  (2)  33—39. 

235.  A.  Andrae,  Sprichwörtliches  bei  Chaucer.  zweiter  und 
letzter  nachtrag  zu  W.  Haeckel,  das  Sprichwort  bei  Chaucer. 
Mitt.  z.  Angl.  4  (11)  330—341. 

236.  Lewis  T.  Mott,  The  naivete  of  Chaucer.  Academy, 
no.  1148,  s.  373. 

237.  Emil  Koeppel,  Gowers  französische  balladen  und 
Chaucer.     Engl.  stud.  20,  154—156. 

im  'Buch  von  der  herzogin'  und  im  'Parlament  der  vögel' 
werden  entlehnungen  aus  Gowers  balladen  nachgewiesen,  so  dass 
Chaucer  auch  in  der  Verwendung  des  zehnsilbers  und  rhyme  royal 
von  Gower  abhängig  sein  dürfte. 

238.  Max  Kaluza,  Zur  verfasserfrage  des  Romaunt  of  the 
rose.  Engl.  stud.  20,  338 — 340.  —  entgegnung  auf  zwei  Zeitungs- 
artikel. 

239.  G.  L.  Kittredge,  Observations  on  the  language  of 
Chaucer's  Troilus.  Chaucer  society  2.  series  no.  28,  for  1891. 
London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner  1894.     XXII,  426  ss. 

ausnehmend  sorgsames  Verzeichnis  aller  nomina  und  verba, 
speziell  im  hinblick  auf  die  behandlung  des  end-e;  dazu  ein  me- 
trisches  kapitel   über   die   verschiedenen   arten   des  Silbenverlustes. 

240.  W.  W.  Skeat,  A  rime-index  to  Chaucer's  Troilus. 
Chaucer  society,  1.  series  no.  LXXXIV,  for  1891. 


XVI.   Mittelenglisch.  327 

241.  Emil  Koeppel,  Chaucer's  Anelida.  Engl.  stud.  20  (1) 
156 — 158.  —  Chaucer  scheint  den  namen  Anelida  und  die  an- 
regung  zu  einigen  versen  von  'Troilus  und  Crysej^de'  aus  dem  alt- 
italienischen gedieht  'La  intelligenza'  geschöpft  zu  haben. 

242.  James  W.  Bright,  Chaucer  and  Valerius  Maximus. 
Mod.  Lang.  Notes  9  (8)  481—482.  —  Elcanour  im  'House  of 
Turne'  v.  51G  ist  Hamilcar,  dessen  träum  von  Valerius  Maximus 
(Mem.  I,  7)  nach  Cicero  erzählt  wird. 

243.  Chaucer's  Canterbury  tales.  ed.  with  notes  and  intro- 
duetion  by  Alfred  Pollard.  (Eversley  series.)  London,  Macmillan 
1894.     2  vols.     946  p.     8°.     10  m.  ' 

244.  Chaucer's  Canterbury  tales.  annotated  and  accented, 
with  illustrations  of  English  life  in  Chaucer's  time,  by  John 
Saunders.  new  and  revised  edition.  with  illustrations  from  the 
Ellesmere  ms.     London.  J.  M.  Deat.     XIV,  487  ss.    8°.    2/6. 

245.  F.  J.  Furnivall,  Manuscripts  of  the  Canterbury  tales. 
Academy  no.  1169,  s.  235.  —  nachtrag  zu  Skeat's  ausgäbe,  bd.  IV. 

246.  F.  J.  Furnivall,  Group  C  and  the  three  priests  in 
the  'Canterbury  tales'.  Academy  no.  1161,  s.  86 — 87.  —  'a  mild 
protest'  gegen  zwei  angaben  Skeats. 

247.  Lina  Eckenstein,  The  nun  chaplain  and  the  three 
priests  in  the  'Canterbury  tales'.  Academy  no.  1162,  s.  104.  — 
über  nonnen  als  caplane. 

248.  Archebald  Macmechan,  The  Morris -Skeat  Chaucer, 
notes  and  queries.  Mod.  lang,  notes  8  (1)  57 — 59.  —  über 
French  of  Norfolk'  und  Knight's  tale  v.   108. 

249.  Albert  Cook,  Two  Chaucer  notes.  Mod.  lang,  notes 
8  (2)  106—167. 

die  parallelstelle  mit  dem  'Decamerone'  in  'Reeve's  prologue' 
v.  24  begegnet  auch  in  Rabelais.  Chaucer's  Plato-citat  'Prologue' 
v.  741 — 742  geht  durch  'Boethius'  auf  'Timaeus'  29  B  zurück. 

250.  C.  A.  Buchheim,  Chaucer's  'Clerkes  tale'  and  Petrarca's 
version  of  the  'Griselda  story'.  Athenseura,  no.  3470,  s.  541.  — 
ob  Chaucer  das  original  indirekt  durch  Boccaccio  erhielt? 

251.  Parallel-text  speeimens  of  all  accessible  unprinted  Chaucer 
mss.:  The  pardoner's  prolog  and  tale,  edited  by  J.  Zupitza.  part.  I, 
from  7  mss.:  Cambr.  Dd.  4,  24,  Christ  Church,  Addit.  5140, 
Devonshire,  Egerton  3726,  Ingilby,  Northumberland:  the  Dd.  group. 
—  part.  II,  from  10  mss.:  Phillipps  6570,  Bodley  686,  Harley  7335, 
Paris  39,  Seiden  B.  14,  Trin.  Coli.  Camb.  R.  3.  3,  Rawlinson  Poet. 


328  XVI.    Englisch. 

223,  Glasgow  Hunt.  Mus.,  Addit.  25  718,  Hatton  Donat  1.  (Chaucer 
society,  1.  series  no.  LXXXI  und  LXXXV,  for  1890  und  1892.) 
London,  Kegan  Paul,  Trench,  Trübner. 

252.  W.  W.  Skeat,  The  sources  of  Chaucer's  'Prioresses 
tale'.  Academy  no.  1165,  s.  153  und  no.  1107,  s.  195.  —  Chaucer 
hat  noch  ein  zweites  gedieht  des  Gautier  de  Coinci  benutzt,  das 
Skeat  in  Übersetzung  mitteilt. 

253.  W.  W.  Skeat  und  A.  W.  Pollard,  An  unknown 
balade  by  Chaucer.  Athenseum  no.  3470,  s.  742,  no.  3477, 
s.  773—774,  no.  3478,  s.  805—800,  no.  3479,  s.  837—838. 

mitteilung  eines  gedichtes  in  drei  neunzeiligen  stanzen  mit 
envoy,  beginnend  'So  hath  my  hert[e]  caught  in  remembraunce',  aus 
ms.  Addit.  34  300.  15.  jahrh.  Skeat  nennt  es  'Womanly  noblesse'. 
es  wird  Chaucer  von  Shirley  zugeschrieben. 

254.  W.  W.  Skeat,  A  complaint,  possibly  by  Chaucer. 
Athenäum  no.  3482,  s.  98  und  no.  3484,  s.  102. 

in  ms.  Harley  7578  folgen  auf  Chaucer's  'Complaint  to  Pity' 
1.  eine  'balade',  die  Skeat  'Complaint  to  my  mortal  foe'  nennt  (in 
vier  neunzeiligen  stanzen);  2.  eine  'balade  of  no  value'  in  21  versen; 
3.  ein  gedieht  in  sieben  stanzen  (rhyme  royal) ,  von  Skeat  'Com- 
plaint to  my  lodesterre'  betitelt.     1.  und  3.  werden  abgedruckt. 


Lydgatc  255.  Robert  Steele,  A  Stow  ms.  of  Lydgate.  Aca- 
demy, no.  1149,  s.  395. 

aus  John  Stow's  Sammlung;  jetzt  Brit.  Mus.  Additional  34  300. 
enthält  u.  a,  a  copy  of  the  Secrees,  4  roundels  auf  den  grafen 
Suffolk  als  gefangenen  in  Prankreich,  die  'Kings  of  England'  mit 
einer  etwas  anders  gebauten  stanze  auf  Eduard  IV.  am  schluss, 
und  das  epitaph  auf  den  herzog  Gloucester. 

250.  Georg  Fiedler,  Zum  leben  Lydgate's.  Anglia  15, 
391—395. 

abdruck  einiger  Urkunden  mit  dem  ergebnis:    L.   wurde  1423 

prior  von  Hatfield,  legte  1425—1430  das  priorat  nieder  und  kehrte 

1434    nach    Bury    St.    Edmunds    zurück,  auch    hinweis    auf    eine 

Glasgower  hs.  von  L.'s  'Life  of  our  lady',  das  E.  für  die  E.  E.  T.  S. 
herausgiebt. 

257.  Lydgate  and  Burgh's  Secrees  of  old  philosoffres. 
a  version  of  the  'Secreta  secretorum'.  edited  from  the  Sloane  ms. 
2404,  with  introduetion,  notes,  and  glossary,  by  Robert  Steele 
(E.  E.  T.  S.  extra  series  LXVI).  London,  Kegan  Paul,  Trench, 
Trübner  1894.     XXXIV,  122  s. 


XVI.    Mittelenglisch.  329 

enthält  eine  einleitung,  in  der  namentlich  die  daten  über 
Burgk's  leben  bemerkenswert  sind;  dazu  anhang  I:  urkundliches 
über  Lydgate;  anh.  II:  Lydgate's  IX  properties  of  wine  nach 
Addit.  ms.  29  729;  anh.  III:  ein  lobgedickt  von  Burgk  auf  Lyd- 
gate aus  demselben  ms.;  ank.  IV:  proben  aus  Addit.  ms.  14  408, 
einer  andern  ks.  der  'Secrees';  dann  den  text  selbst  mit  an- 
merkungen  und  einem  glossar.  —  bespr.  Atkenseum  no.  3488, 
s.  286—287. 

ChSflCCr'S  traillll.  258.  J.  Zupitza,  Zu  dem  gedickte  Ckaucer's 
dream  oder  tke  isle  of  ladies.  Arck.  92,  08 — 09.  —  verweist  auf 
eine  2.  ks.  des  gedicktes  und  teilt  ikren  anfang  mit. 

Jakob  I.  259.  J.  J.  Jusserand,  Le  roman  d'un  roi  d'Escosse 
La  revue  de  Paris  1894,  no.  1,  s.  172 — 199;  auck  selbständig, 
Paris,  Hackette  1895.     01  s. 

ein  kistorisck  -  biograpkiscker  essay,  sckön  und  warm  ge- 
sckrieben. 

HollitUll.  200.  A.  Dieb ler,  Holland's  Büke  of  tke  koulate. 
prog.  Ckemnitz  1893.  —  s.  jsb.  1893,  10,  515.  —  anerkennend 
bespr.  von  Sckick,  Litbl.  12,  395 — 397,  der  jedock  bezweifelt,  dass 
Holland  auck  das  keraldiscke  gedickt  in  Q.  Elizabetb's  Ackademy 
gemackt  kabe.  —  von  R.  W(ülker),  Lit.  cbl.  no.   10,  s.  320. 

201.  A.  Diebler,  Zu  'Holland's  büke  of  tke  koulate,  publ. 
from  tke  Bannatyne  ms.  witk  studies  in  tke  plot,  age  and  struc- 
ture  of  tke  poem.  by  A.  Diebler'.  Angl.  10,  385 — 380.  —  vgl. 
jsb.  1893,   10,  515:  nackträge  nack  Amours'  ausgäbe. 

202.  W.  W.  Skeat,  'Tke  büke  of  tke  kowlat';  a  correction. 
Academy  no.  1131,  s.  13.  —  ane  v.  730  soll  keissen  awe.  'anotker 
a  kas  gone  wrong  in  Golagros  v.  704'. 

Rci'ZOg  V.  Ol'IcaUS.  203.  Karl  Münster,  Die  lautverkältnisse  in 
der  mittelengliscken  Übersetzung  der  gedickte  des  kerzogs  Karl 
von  Orleans.  Berlin  (progr.  der  7.  städtiseken  realsckule),  R.  Graert- 
ner  1894.     22  s.     4". 

fleissige  darstellung  der  lautlekre,  die,  abgeseken  von  der 
etwas  geringern  reinkeit  der  reime,  zur  Ckaucer'scken  stimmt. 

(«esillldheitsregelll.  204.  A  dietary  in  acktzeiligen  stanzen,  ge- 
druckt nack  dem  ms.  des  'Bruce'  in  St.  Jokn's  College  Cambridge 
(1487)  in  Skeat's  ausgäbe  für  die  Scottisk  text  society  no.  32 
(1893 — 1894),  s.  215 — 219.  mit  einigen  einleitenden  worten  über 
andere  Versionen. 

BiU'Cley.     205.     F.  Fraustadt,  Über  das  verkältnis  von  Bare- 


330  XVI-    Englisch. 

lay's    Ship    of   fools    zur    lat.,    franz.   und    deutschen    quelle,     diss. 
Breslau.     50  s. 

SllITey,  Wyat,  BrOOke.  266.  Franz  Hoelper,  Die  englische 
Schriftsprache  in  Tottel's  'Miscellany'  (1557)  und  in  Tottel's  ausgäbe 
von  Brooke's  'Romeus  and  Juliet'  (1562).  Strassburger  diss.  1894. 
65  s. 

H.  verfolgt  die  entwicklung  der  Schriftsprache  von  Caxton  zu 
Tottel  in  engem  anschluss  an  Römstedt,  beutet  die  vorhandenen 
arbeiten  über  die  schriftsteiler  der  Zwischenzeit  aus,  sucht  die 
Schreibungen  durch  die  reime  zu  kontrollieren  und  bringt  nament- 
lich viel  material  für  die  frage,  wie  die  endung  es  in  3.  praes.  ind. 
Sgl.  im  laufe  des  15/6.  jahrh.  zur  geltung  gelangte. 

Douglas.  267.  F.  Horneber,  Über  king  Hart  und  Testament 
of  the  papyngo.  —  s.  jsb.  1893,  16,  505.  —  bespr.  von  P.  Lange, 
Mitt.  z.  Angl.  4  (11)  328—329,  der  zweifelt,  ob  K.  Hart  mit  H. 
dem  Douglas  abzusprechen  sei. 

ClarioduS.  268.  F.  J.  Curtis,  An  investigation  of  the  rimes 
and  phonology  of  the  middle-scotch  romance  Clariodus.  a  con- 
tribution  to  the  history  of  the  English  language  in  Scotland. 
Angl.  16,  387—450.    17,  1—68  und  125—160. 

eingehende  Untersuchung,  mit  reichlicher  ausnutzung  der 
meisten  andern  schott.  denkmäler  vom  Bruce  bis  zum  ende  des 
16.  jahrh.  und  mit  heranziehung  der  heutigen  dialekte. 

MoiltgOniCry.  269.  Oscar  Hoffmann,  Studien  zu  Alexander 
Montgomerie.  Breslauer  diss.  Altenburg  1894.  50  ss.  (auch  Engl, 
stud.  20,  24 — 69).  —  eingehend  und  mit  vielerlei  nachtragen 
bespr.  von  R.  Brotanek,  Mitt.  z.  Angl.  5,   161 — 170. 

Schott.  Satiren.  270.  Satirical  poems  of  the  time  of  the  refor- 
mation  ed.  by  J.  Cranstoun  (Scottish  T.  S.).  —  s.  jsb.  1893,  16, 
507.  —  bespr.  Athenäum  no.  3464,  s.  344. 


Andere  jüngere  dichtungen  und  prosa. 

Lyrik.  271.  Prent  in  pe  patiens.  W.  F.  Reeves,  Stray 
verse,  II.  Mod.  Lang.  Notes  IX,  4,  205 — 206.  ■ —  mitteilung  eines 
schott.  gedichtes  aus  dem  15.  jahrh.,  bestehend  aus  zwei  vier- 
zeiligen  stanzen.  —  für  die  2.  stanze  verzeichnet  Kittred ge,  Mod. 
lang,  notes  9  (5)  271 — 272  eine  entsprechung  aus  Rel.  ant.  I,  56 
(hs.  des  15.  jahrh.). 


XVI.    Mittelenglisch.  331 

Horte  Arthur.  272.  P.  Seyferth,  Sprache  und  metrik  des 
nie.  strophischen  gedichtes  'Le  morte  Arthur'  und  sein  Verhältnis 
zu  'The  hTfe  of  Ipomydon'.  Berliner  diss.  1894  (Berliner  beitrage 
zur  germanischen  und  romanischen  philologie,   germ.  abt.  no.  6). 

Gelübde  Al'tllUI'S.  273.  G.  L.  Kittredge,  The  avowing  of 
Arthur.    Mod.  lang,  notes   8,    (8)  502 — 503.  —  zur  quellenfrage. 

PccbleS-  274.  Clement  Bryce  Gunn,  The  three  tales  of  the  three 
priests  of  Peebles.  with  illustrations  and  copious  notes  rendered 
from  the  ancient  Scots  vernacular  into  modern  Scottish.  Selkirk, 
Lewis  and  sons  1894.     12G  s. 

Jedermann.  275.  F.  Holthausen,  Zu  Elckerlijk  and  Every- 
man  ed.  H.  Logeman.     Arck.  92,  411 — 412. 

Ryilian.  27G.  J.  Zupitza,  Anmerkungen  zu  J.  Ryinan's  ge- 
dienten.    Arch.  92,  281—338  und  3G9— 398. 

277.  Albert  Cook,  Readings  in  Ryman's  Poems.  Mod.  lang, 
notes  8  (2)  129—131. 


PeCOt'lv.  278.  Charles  H.  Wager,  Pecock's  'Repressor  and  the 
Wiclif  Bible.  Mod.  lang,  notes  9  (4)  193— 197.  —  kaum  ein 
sechstel  von  Pecock's  citaten  stimmt  zu  "Wiclif. 

Merlin.  279.  Gustav  Richter,  Beiträge  zur  erklärung  und 
textkritik  des  me.  prosaromans  von  Merlin  1.  hälfte.  Breslauer 
diss.  1894.     34  s. 

Malory.  280.  The  birth,  life,  and  acts  of  king  Arthur  and  his 
noble  knights  of  the  round  table,  by  Sir  Thomas  Malory  and  im- 
printed  by  W.  Caxton.  illustrated.  London,  Dent  &  co.  1894.  — 
bd.  I,  erw.  Athenseum  no.  3487,  s.  252. 

281.  Charles  S.  Baldwin,  The  inflections  and  syntax  of  the 
Morte  d' Arthur  of  Sir  Thomas  Malory.  a  study  in  fifteenth-century 
English.     Boston,  u.  S.  A.  Ginn  u.  co.  1894.     X,  156  s. 

fleissige  ergänzung  von  Römstedts  darlegung  der  Caxton'schen 
flexion  und  von  Kellner's  Caxton-syntax.  aus  'The  wright's  chaste 
wife'  sind  parallelen  beigebracht.  —  kurz  bespr.  Athenaeum  no.  3491, 
s.  386. 

282.  George  Hempl,  The  verb  in  the  'Morte  d'Arthur'. 
Mod.  lang,  notes  9,  479 — 481.  —   ergänzungsliste  zu  Baldwin. 

Caxton.  283.  Henry  H.  Howorth,  The  importance  of  Caxton 
in  the  history  of  the  English  language.  Athenaeum  no.  3500. 
s.  715—716.  " 


332  XVII.    Niodenleutscli. 

284.  Recuyell  of  the  histories  of  Troye.  faithfully  reprinted 
froni  the  unique  perfect  copy  of  the  original,  and  ed.,  with  critical 
and  bibliographical  introduction,  glossary,  and  detailed  index  of 
persons  and  places,  by  Oskar  Sommer.  London,  Nutt.  2  vols. 
CLXIV,  85C  s.    4°. 

285.  The  history  of  Reynard  the  fox:  with  some  account  of 
his  family,  friends,  and  associates.  written  by  E.  S.  Ellis.  devices 
by  Walter  Crane.     London,  Nutt  1894. 

bespr.  Athenseuni  no.  3484,  s.  155:  Caxton's  Übersetzung  ist 
frei  in  verse  gebracht. 


&v 


Nolliifcrkillendor.  280.  The  kalencler  of  shepherdes.  the  edition 
of  Paris  1503  in  photographic  facsimile,  a  faithful  reprint  of  R.  Pyn- 
son's  edition  of  London  1500.  edited  with  a  critical  introduction 
and  glossary  by  H.  Oscar  Sommer,  vol.  I:  prolegomena  110  s. 
8°.  vol.  II:  photographic  facsimile  of  the  edition  Paris  1503. 
194  s.  8°.  vol.  III:  reprint  of  R.  Pynson's  edition  London  1506. 
181   s.    8°.    Kegan  Paul,   Trench,  Trübner  1892. 

bespr.  von  E.  Kölbing,  Engl.  stud.  20,  128—133;  in 
einem  als  anhang  beigegebenen  gedieht  'Of  an  assaute  agaynst 
a  snayle',  übertragen  aus  dem  französischen,  erkannte  Kölbing  zu- 
gleich die  quelle  des  Zwischenspiels  'Thersites'. 

no.  212— 28G  A.  Brandl. 


XVII.   Niederdeutsch. 

Allgemeines,     spräche,     litteraturgeschichte. 

1.  Korrespondenzblatt  des  Vereins  für  niederdeutsche  Sprach- 
forschung,    heft  17  no.  4— G  (=  s.  41—88). 

darin  bericht  über  die  Jahresversammlung  zu  Köln  und  die 
daselbst  gehaltenen  vortrage  von  Reiff  er  scheid  'über  die  expe- 
rimentalphonetik  Rousselots  im  dienste  der  nd.  Sprachforschung', 
von  Voullieme  über  alte  Kölner  drucke,  von  Blumschein  über 
die  kölnische  mundart,  von  J.  Frank  über  die  gestaltung  der  tier- 
erzählung  im  alten  Reinaert.  ferner  bemerkungen  von  Erens- 
dorff  zu  Liliencron,  hist.  Volkslieder  II  no.  185;  Peters,  Zur 
historie  van  Lukevent;  Lugge,  Tiernamen  aus  dem  Vest  Reckling- 
hausen; Glöde,  Zum  mecklenburgischen  Wortschatz;  Voullieme 
über  ein  Trierer  heiligtumsbuch;  Sandvoss,  Zum  Hohenliede  des 
Brun  von  Schonebeck;  Wossidlo,  Gebrauch  des  inflnitivs  im 
Mecklenburger    platt;    Goedel,    Eastgelljas,    mufferdeischuner    und 


XVII.    Niederdeutsch.  333 

gräne;  Kopprnann,  Reinhold  Bechstein  (nekrologj;  C.  Schumann, 
Zum  Redentiner  osterspiel  v.  308.  458.  951.  1651;  gleichnis  vom 
verlorenen  söhn  in  lübscher  mundart  aus  dem  fischerdorf  Goth- 
mund;  Prien,  Die  Segeberge  bei  Quitzöbel  fsege  bedeute  wahr- 
scheinlich 'niederung');  Bernhardt,  Einfluss  des  dänischen? 
J.  Peters,  mnd.  enket. 

2.  0.  Gl  öde,  Die  Stellung  des  nd.  dialekts  und  seiner 
werke  zur  hd.  Schriftsprache  und  litteratur.  Zs.  f.  d.  unt.  erg.-heft 
3,  35—61. 

Zusammenstellung  von  allerlei  bibliographischen  und  litte- 
rarischen hinweisen,  angaben  über  sprachliche  eigen tümlichkeiten 
des  nd.  und  urteilen  über  die  mnd.  und  und.  litteratur.  abdruck 
von  längeren  artikeln  aus  tageszeitungen  zum  lobe  von  Eckarts 
Niedersächsischen  Sprachdenkmälern  u.  a.  Schriften. 

3.  F.  "W.  Grimme,  Schwanke  und  gedickte  in  sauerlän- 
discher  mundart.  9.  aufl.  mit  porträt.  mit  einer  einleitung  über 
die  eigentümlichkeiten  des  sauerländischen  dialektes  und  einem 
glossar.     Paderborn,  E.  Schöningh.     225  s. 

die  Vorbemerkungen  s.  3—9  über  die  wichtigsten  eigentüm- 
lichkeiten der  ma.  im  gegensatz  zum  hd.  sind,  obwohl  sie  keine 
wissenschaftliche  darlegung  bieten,  trotz  aller  kürze  doch  recht  in- 
haltsvoll und  lehrreich,  ähnliches  gilt  von  dem  glossare  s.  213 — 222. 
immerhin  bleibt  für  eine  künftige  aufläge  eine  umfangreichere 
sprachliche  einführung  wünschenswert. 

4.  W.  von  Gutzeit,  Wörterschatz  der  deutschen  spräche  Liv- 
lands.  1.  teil  [s.  345 — 350]  gerichtsvollzieher-gesellschaftung.  3.  teil, 
1.  hälfte  [s.  83—118]  salzsee-schindelumlauf.  4.  teil  [s.  21—26] 
verleistung-verpetern.  nachtrage  [s.  1 — 37]  zu  A — S  und  V.  Riga, 
N.  Kymmel  1894. 

vgl.  jsb.  1893,  17,  12.  das  stückweise  fortschreiten  des 
werkes  erklärt  sich  dadurch,  dass  der  vf.  in  demselben  zugleich 
eine  ergänzungsarbeit  für  das  Grimmsche  Wörterbuch  bieten  will, 
dabei  hätte  aber  doch  der  übelstand  vermieden  werden  können, 
dass  die  nachtrage  nicht  einheitlich  erscheinen,  zu  A — P  werden 
sie  in  diesem  hefte  zum  dritten  male  gegeben,  es  finden  sich  in 
diesem  viele  hinweise  auf  den  vom  vf.  vermuteten  Zusammenhang 
deutscher  Wörter  mit  slavischen,  z.  b.  bei  den  ausdrücken  bausch, 
busen,  mergeln,  rinnen,  schaden,  schalk,  schätz,  scherbe,  scheune  u.  a., 
auch  werden  viele  Ortsnamen  erläutert. 

5.  0.  Mensing,  Niedei deutsches  dcrfe  =  hochd.  thät  im  be- 
dingungssatze.     Zs.  f.  d.  phiL  27,  533  f. 


334  XVII.    Niederdeutsch. 

hinweis  auf  Wolf.  Esop  1.14,  14  dedc  de  konink  =  Pseudo- 
Gerh.  v.  Minden  48,  oft  min  Jconink  nicht  enivere. 

6.  K.  Koppmann,  Schevenissen  und  troinissen.  Hans,  ge- 
schichtsbl.  1894,  63—72. 

bedeutung:  ungegerbte  bezw.  gegerbte  bälge,  wahrscheinlich 
von  eichhörnchen.  ausserdem  werden  noch  andere  ausdrücke  des 
pelzhandels  erläutert  wie  popelen,    schuldege  werk,    getogen  werk. 

7.  K.  Th.  Gädertz,  Das  niederdeutsche  Schauspiel,  zum 
kulturleben  Hamburgs.  Neue,  um  zwei  Vorworte  vermehrte  [titel-] 
ausgäbe.  2  bde.  Hamburg,  verlagsanstalt  u.  druckerei  a.-g.  (vor- 
mals J.  F.  Richter).     XVIII,  258  u.  XXXI,  286  s.    8. 

die  vorreden  enthalten  hinweise  auf  ein  drama  Bärmanns 
v.  j.  1827,  auf  J.  H.  David  und  Lyser  (f  1870),  im  übrigen  nur 
klagen  des  vf.  über  die  geringe  anerkennung  seiner  Verdienste  bei 
den   gelehrten.  - —  angez.   v.   L.  Fränkel,    Arch.   f.    n.   spr.  93,   171. 


Altniederdeutsch. 

8.  Schlüter,  Untersuchungen.  —  vgl.  jsb.  1893,  17,  16. 
bespr.  v.  Gallee,  Museum  2  (2);  Wunderlich,  Litbl.  1894,  181. 

ßihcldictltuilg.  9.  K.  Zangemeister  und  W.  Braune,  Bruch- 
stücke der  altsächsischen  bibeldichtung  aus  der  bibliotheca  Pala- 
tina.  Neue  Heidelberger  Jahrbücher  (Heidelberg,  Koester)  jakrg.  IV, 
heft  2,  s.  205 — 294  nebst  6  tafeln,  einzelpreis  des  heftes  5  m. 
(sonderabdruck,  94  s.,  ohne  tafeln,  1,50  m.) 

bereits  in  der  beilage  z.  Allgem.  ztg.  vom  9.  mai  1894  no.  106 
hatte  Braune  berichtet,  dass  in  einer  vatikanischen  hs.  in  Rom 
altsächs.  bibelfragmente  von  Zangemeister  entdeckt  seien,  beide 
gelehrte  bieten  nun  einen  abdruck  und  ein  photographisches 
facsimile  sämtlicher  bruchstücke.  diese  umfassen  1.  das  stück 
Heliand  1297 — 1358.  2.  Genesisbruchstück  I.  26  verse  (entsprechend 
Ags.  Genesis  v.  790 — 820,  also  Sievers'  behauptung,  dass  der  ags. 
text  aus  dem  altsächs.  übersetzt  sei,  bestätigend.)  3.  Genesisbruch- 
stück II  =  v.  27 — 150  betr.  Kains  brudermord.  4.  Genesisbruch- 
stück III  =  v.  151 — 337  betr.  den  Untergang  Sodoms.  —  in  der 
einleitung  beschreibt  Z.  die  als  V(atic)  zu  bezeichnende  hs. 
aus  dem  9.  jahrh.,  welche  früher  einer  Mainzer  kirche  gehört  hat 
und  vielleicht  in  Magdeburg  geschrieben  ist.  Braune  hat  sprach- 
liche Untersuchungen,  kritische  u.  a.  anmerkungen,  ein  gramma- 
tisches Verzeichnis  sämtlicher  wortformen  und  ein  sämtliche  belege 
verzeichnendes    glossar    beigefügt,      er     nimmt    für    Genesis    und 


XVII.   Niederdeutsch.  335 

Heliand  denselben  vf.  an.  —  bespr.   Lit.  cbl.    1895,   s.  26.  —  vgl. 
abt.  18,  17. 

10.  J.  H.  Gallee,  Oudsaksische  Genesis  vs.  238  kuoain. 
Tijdschrift  v.  ndl.  taalkde.  13,  303—305. 

11.  B.  Symons,  Over  de  onlangs  ontdekte  fragmenten  van 
eene  ondsaksiscke  bewerking  der  Genesis,  overgedruckt  uit  de 
Verslagen  en  uaededeelingen  d.  k.  akad.  van  wet.,  afd.  letterkunde, 
3de  reeks,  deel  XL   (s.  123—154.)    Amsterdam,  Job.  Müller.    32  s. 

darlegung  der  fragen,  welche  die  alte  praefatio  und  die  versus 
de  poeta  betreffen,  bericht  und-  Würdigung  der  neu  entdeckten 
bruchstücke,  zu  sckluss  anmerkungen  zu  einzelnen  stellen,  von 
denen  einige  verbessert  werden. 

12.  R.  Koegel,  Die  altsächsiscke  Genesis,  ein  beitrag  zur 
geschiente  der  altdeutschen  dichtung  und  verskunst.  (=  Geschichte 
der  deutschen  litteratur.  erg.-heft  zu  bd.  I.)  Strassburg,  Trübner 
1895.     X,  71  s.     1,80  m. 

inhalt:  1.  wortgetreue  Übersetzung  der  neugefundenen  bruch- 
stücke der  Genesis,  doch  mit  ausschluss  der  ersten  26  (in  ags.  be- 
arbeitung  gleichfalls  erhaltenen)  verse.  s.  9 — 13  anmerkungen  zu 
einzelnen  stellen.  2.  s.  13 — 21  zur  geschichte  der  hs:  die  hs. 
stamme  aus  dem  anfange  des  10.  jahrh.,  da  viele  sprachformen  be- 
reits in  jüngerer  gestalt  erscheinen;  der  Schreiber  sei  ein  Tranke 
gewesen,  seine  vorläge  bot  manche  friesische  und  niederfränkische 
eigentümlichkeiten.  3.  s.  21 — 28.  der  dichter  und  sein  werk,  die 
Genesis  sei  später  als  der  Heliand  verfasst  und  stehe  diesem, 
weil  ihr  die  letzte  feile  fehle,  an  formvollendung  nach.  4.  s.  28  —70 
nietrik. 

13.  E.  Sievers   (Anzeige).     Zs.  f.  d.  phil.  27,  534-538. 

die  hs.  ist  von  drei  verschiedenen  Schreibern  angefertigt ,  die 
Genesisstücke ,  deren  versbau  und  stil  fast  stümperhaft  sei ,  sind 
von  einem  nachahmer  des  Heliand  zur  ergänzung  desselben  ver- 
fasst. der  beweis  für  diese  annahmen  soll  in  einer  besonderen  ab- 
handlung  geführt  werden. 

Hi'liilllll.  14.  Em.  Lagenpusch,  Das  germanische  recht  im 
Heliand  (=  Untersuchungen  z.  dtsch.  Staats-  und  rechtsgeschichte 
hrsg.  von  Gierke.  heft  46).  Breslau,  Koebner.  VII,  71  s.  2,50  m. 
—  vgl.  abt.  9,  9. 

im  zweiten  teil  s.  35  ff.  ist  das  von  Vilmar  ganz  knapp  be- 
handelte gerichtswesen  eingehend  behandelt,  im  ersten,  der  das 
übrige  recht  umfasst,  nur  hin  und  wieder  etwas  zu  Vilmar  nach- 
zutragen gewesen. 


330  XViJ.   Niederdeutsch. 

15.  Rieh.  Steitinann,  Über  raumanschauung  im  Heliand. 
inaug.-dissert.     Leipzig  1894.     (47  s.) 

die  arbeit  ist  nach  dem  muster  von  Borrmanns  Untersuchung 
(jsb.  1892,  11,  9)  angelegt,  unter  bezugnahme  auf  Sievers  be- 
merkungen  Beitr.  12,  189  ff.,  welche  auch  für  das  as.  richtigkeit 
haben,  werden  aus  dem  Heliand  die  stellen  gesammelt,  an  welchen 
verba  der  bewegung,  Wahrnehmung,  thätigkeit  u.  s.  w.  mit  adver- 
biellen  bestimmungen  verbunden  sind,  welche  abweichend  vom 
nhd.  statt  dem  begriffe  wo  einem  wohin  oder  woher  entsprechen, 
und  umgekehrt  z.  b.  samnon  in  that  hus  'im  hause',  an  that  hobid 
uund  'am  Haupte'. 

IG.     H.  Gering,  Zum  Heliand.     Zs.  f.  d.  phil.   17,  210  f. 
Heliand  5499  rouodon  'beraubten',  nicht  'bekleideten'. 

17.  0.  Behaghel,  Alliterierende  doppelconsonanz  im  Heliand. 
Zs.  f.  d.  phil.  27,  563. 

gegen  Meyer  (vgl.  jsb.  1893,  17,  18),  der  Zs.  f.  d.  phil.  28, 
142  erwidert. 

18.  Wustmann,  Verba  perfectiva,  namentlich  im  Heliand. 
—  vgl.  abt.  3,  82. 


Mittelniederdeutsche  dichtung. 

Vermischtes.  19.  J.  E.  von  Grotthuss,  Das  baltische  dichter- 
buch, eine  auswahl  deutscher  dichtungen  aus  den  baltischen  pro- 
vinzen  Husslands  mit  einer  litteraturhistorischen  einleitung  und 
biographisch  -  kritischen  Studien.  Reval,  F.  Kluge.  XL VIII, 
428  s.     G  m. 

in  die  Sammlung  sind  fast  sämtliche  kleinere  mnd.  dichtungen 
aufgenommen,  die  sich  in  alten  Sammlungen  baltischer  herkunft 
erhalten  haben,  beigefügt  ist  ihnen  eine  nhd.  Übersetzung.  —  vgl. 
Nd.  korrbl.  18,  s.  32.  —  angez.  Lit.  cbl.  1894  no.  5. 

20.  E.  Damköhler,  Zu  mnd.  gedichten.  Nd.  jahrb.  19, 
109—112. 

betr.  einzelne  stellen  in  Botes  Boek  van  veleme  rade  und  bei 
Gerhard  von  Minden. 

21.  Sprenger,  Zu  mnd.  dichtem.     Nd.  jahrb.  19,  94. 
betr.  einzelne  stellen  bei  Gerhard  von  Minden,   Koneman,   der 

Marienklage,  des  Sündenfalls  und  des  Valentin  und  Namelos. 

AllSelflWS-  22.  P.  Graffunder,  Zum  Anseimus.  Nd.  jahrb. 
19,  155  —  163. 


XVII.    Niederdeutsch.  3.37 

die  Varianten  eines  bruchstückes  in  Fürstenwalde  werden  mit- 
geteilt, das  Verhältnis  der  verschiedenen  fassungen  zu  einander  wird 
untersucht  und  ein  Stammbaum  derselben  aufgestellt. 

Dl'iinia.  23.  Das  Redentiner  osterspiel  v.  j.  1464.  hoch- 
deutsch, art.  I,  v.  1 — 1043.  Allgem.  konservative  monatsschr. 
51  (4)  337—351. 

24.  E.  Sprenger,  Zum  Redentiner  osterspiel.  Zs.  f.  d.  phil. 
27,  301—308.    561—563. 

Enlenspiegel.  25.  Ch.  Walther,  Zur  geschichte  des  Volks- 
buches vom  Eulenspiegel.     Nd.  jahrb.   19,  1 — 79. 

die  eingehend  geführten  Untersuchungen  betreffen  Eulenspiegels 
vornamen  (ursprünglich  Tue)  und  zunamen  sowie  die  übrigen  im 
volksbuche  vorkommenden  eigennamen,  die  spräche  der  Strass- 
burger  ausgaben  und  die  nd.  spuren  darin ,  die  missverständnisse 
der  nd.  vorläge,  die  Wortspiele  und  witzreden,  die  reimverse,  die 
lokalisierung  der  historien,  die  grabschrift  Ulenspiegels,  die  ältesten 
drucke. 

MiirgaretheHlegeilde.  26.  P.  Graffunder,  Mnd.  Margareten- 
passion.    Nd.  jahrb.   19,  131 — 155. 

abdruck  aus  einer  hs.  in  Fürstenwalde  nebst  Varianten  einer 
Oldenburger  hs.  in  einem  Vorwort  wird  die  spräche  des  über- 
lieferten textes  und  ihr  Verhältnis  zu  andern  fassungen  untersucht, 
dabei  wird  über  mnd.  a  statt  o,  or  statt  er  'ihr'  gehandelt  und  auf 
die  Altmark  als  heimat  der  hs.  geschlossen. 

KHllke  VON.  27.  Reinke  Vos ,  van  Karl  Tannen.  Tweede 
verbeeterde  uplaage.     Bremen,  E.  Hampe.     LIII,  248  s.     6  m. 

eine  Übertragung  des  RV  in  ostfries.  niederdeutsch,  die  worte 
des  Originals  sind,  wenn  auch  in  jüngere  sprachformen  umgesetzt, 
soweit  es  nur  möglich  war  beibehalten,  beigegeben  ist  die  vorrede 
Klaus  Groths  zu  der  ersten  aufläge  von  1861.  abgedruckt  ist  ein 
brief  F.  Reuters,  der  den  RV  sein  lieblingsbuch  schon  von  der 
jugend  her  nennt. 

28.  Th.  Becker,  Lessings  Laokoon  und  die  kleinode  in 
Reineke  Fuchs.    Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  571—577. 

die  schilderungs weise  Homers,  die  Lessing  dargelegt  hat,  sei 
von  dem  dichter  des  RV  bei  der  anpreisung  der  schatzstücke 
v.  4816 — 5282  angewendet  worden. 

29.  Ad.  Hofmeister,  Der  Verfasser  der  jüngeren  glosse  zum 
Reinke  Vos.     Nd.  jahrb.   19,   113—121. 

als  Verfasser  wird  der  ältere  Joh.  Freder,  der  erste  evang. 
Superintendent  von  Stralsund,  vermutet. 

■Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1894.)  22 


338  XVII.    Niederdeutsch. 

30.     R.  Sprenger,  Zu  Reinke  de  vos.    Zs.  f.  d.  phil.  17,  115. 
betr.  v.  IG 95  de  hogesten  strate. 

SprQClldichtnng-  31.  C.  Walther,  Nein  sprickt  Grawert.  Mit- 
teilungen f.  Lüb.  gesch.  6,  114 — 120. 

nd.  Reimbüchlein  s.  XVII  no.  27  bezieht  sich  vielleicht  auf 
den  1538  gestorbenen  Lübecker  Fritz  Grawert. 

32.     J.  Bolte,  Trinkerorden.     Nd.  jahrb.  19,  167  f. 
28  verse  aus  einem  liederdrucke  des  IG.  jahrh.  anfang:    Hort 
tho  yunck,  oldt,  frauw  vnd  man  etc. 

W'izlaW.     33.     Kuntze,  Wizlaw  III.  —  vgl.  abt.  14,  134. 

Kölner  gfidifhte.  34.  J.  Bolte,  Ein  Spottgedicht  auf  die 
Kölner  advokatcn.     Nd.  jahrb.  19,   1G3. 

'van  den  sallboeuen'  aus  einer  Darmstädter  hs.,  1460 — 1470 
verfasst,  c.  70  verse. 

35.  J.  Bolte,  Warnung  vor  dem  Würfelspiel.  Nd.  jahrb. 
19,  90—94. 

16  v.  aus  einer  Darmstädter  hs.  in  der  einleitung  eine  Zu- 
sammenstellung der  das  Würfelspiel  behandelnden  dichtungen. 


Mittelniederdeutsche  prosa. 

36.  G.  Hertel,  Das  brüderschaftsbuch  der  brüderschaft  cor- 
poris Christi  zu  Stassfurt.  Geschichtsblätter  für  Magdeburg  29, 
51—89. 

37.  J.  Oldendorp,  Was  billig  und  recht  ist.  die  deutsche 
erstlingsschrift  des  sogenannten  naturrechts.  Schwerin,  Bären- 
sprungsche  hofbuchdruckerei  (o.  j.)   70  u.  51  s.     12°. 

facsimile  des  druckes  v.  1529.  die  einleitung  von  A.  Freybe 
behandelt  den  inhalt  und  den  wert  der  schrift. 

38.  J.  Oldendorp,  Wahrhaftige  entschuldigung.  ein  bei- 
trag  zur  Mecklenburgischen  kirchengeschichte.  Schwerin,  ebd.  22  u. 
16  s.     12°. 

facsimile  des  druckes  v.  1533,  nebst  biographischer  einleitung 
von  A.  Freybe. 

39.  K.  Krafft,  Der  westfälische  reformator  Gerhard  Oemiken 
über  seine  lebensgeschichte.  Zs.  d.  Berg,  geschichtsvereins  30, 
267—273. 

ein  auszug,  leider  in  nhd.  Übertragung,  aus  der  vorrede  zu 
Oemike's  buch  Eyn  christliker  trost  1551  (Scheller  n.  963). 


XVII.    Niederdeutsch.  339 

40.  Osnabrücker  geschichtsquellen.    bd.  IL  —  vgl.  abt.  7,  119. 

s.  1—178  von  einem  Bernhard  von  Horst  (c.  1550)  her- 
rührende Übersetzung  der  im  ersten  bände  enthaltenen  chronik 
Ertmans,  beigefügt  sind  vom  Übersetzer  s.  179 — 188  die  verse 
einer  kurzen  bischofschronik,  die  auf  einer  tafel  im  dorne  ge- 
schrieben standen,  s.  189  ff.  die  von  dem  Iburger  mönch  Lilie 
verfasste  bis  1553  reichende  fortsetzung.  darin  s.  199  ff.  das  ge- 
dieht von  Lenetun  (Liliencron,  hist.  Volkslieder  2,  s.  222).  s.  35G  ff. 
ein  Verzeichnis  schwieriger  nd.  Wörter. 


Neuniederdeutsche  litteratur. 

41.  K.  Abel,  Xiederdeutsche  hochzeitsgedichte  des  17.  und 
18.  jahrh.  aus  Pommern.     Xd.  jahrb.   19,   122 — 130. 

Verzeichnis  von  31  älteren  drucken  mit  hochzeitsgedichten  im 
besitze  der  Greifswalder  bibliothek.  mitgeteilt  werden  gedichte 
aus  d.  j.  1656.  1G93.  1683. 

42.  Jobst  Sackmanns  weil,  pastor  zu  Limmer  bei  Hannover 
(1680 — 1718)  plattdeutsche  predigten  nebst  nachrichten  über  sein 
leben  und  seine  zeit,  mit  einer  zugäbe  von  anderen  merkwürdigen 
predigten,  aufs  neue  hrsg.  von  Aug.  Schulze,  mit  Sackmanns 
bildnis.  jubiläums-auflage.  Leipzig,  Literar.  anstalt  A.  Schulze. 
3  bl.  120  s.     1,60  m. 

die  schön  ausgestattete  aufläge  lässt  in  der  voranstehenden 
biographie  die  kenntnis  und  Verwertung  der  monographie  Mohr- 
manns übor  Sackmann  vermissen.  die  texte  selbst  sind  still- 
schweigend in  eine  andere  lokalmundart,  als  die  früheren  auflagen 
boten,  umgesetzt,  dabei  sind  mancherlei  fehler  begangen,  so  dass 
nicht  alle  wortformen  als  belege  für  die  mundart  Limmers  gelten 
dürfen,     die  zugäbe  bietet  das  lied  vom  Henneke  Knecht. 

43.  Eckart,  Sprichwörter.  —  s.  jsb.  1893,  17,  51.  —  be- 
sprochen v.  Brenner,  Bayerns  ma.  2,  293;  Andrä,  Anglia  Bei- 
blatt 5,  117—182;  Seelmann,  Anz.  f.  dtsch.  a.  21,  142—144 
(nachweis,  dass  die  wissenschaftlich  wertlose  arbeit  ein  flüchtiges 
excerpt  aus  Wanders  sprichwörterlexikon  ist). 

44.  A.  Eckart,  Allgemeine  Sammlung  niederdeutscher  rätsel. 
—  vgl.  abt.  10,  380.     Sprenger,  Litbl.  1895,  307. 

Seelmann. 


22* 


340  XVIII.    Friesisch. 

XVIII.   Friesisch. 

A.    Zeitschriften. 

1.  Vijfenzestigste  verslag  der  handelingen  van  het  Friesch 
genootschap  van  geschied-,  ondheid-  en  taalkunde  te  Leeuwarden, 
over  het  jaar  1892 — 1893.  58  s.  —  Lijst  van  voorwerpen  aan 
het  Friesch  genootschap  van  gesch.-,  oudh.-  en  taalk.  geschonken, 
in   bruikleen   gegeven,    of  aangekocht.     1892 — 1893.      30   s.,   4   bl. 

s.  1 — 36  bericht  über  die  vergaderingen  en  werkzaamheden  der 
gesellschaft  und  über  die  vortrage  von:  H.  van  Cappelle,  over 
den  toestand  van  den  Frieschen  bodem,  in  de  opeenvolgende  afdee- 
lingen  van  het  diluviale  tijdvak  (s.  6 — 10);  W.  B.  S.  Boeles,  rede 
ter  nagedachtenis  van  den  Heer  Dirks  (s.  10 — 12);  P.  J.  D.  van  Sloo- 
ten,  Sixtus  (of  Sicke)  van  Hemminga,  een  vergeten  grootheid 
(s.  12 — 15);  Seerp  Gratama,  Iets  over  de  rechten  der  Germaan- 
sche  bewoners  van  Drente  en  hunne  afkomst  (s.  15 — 21);  D.  C.  Nij- 
hoff,  Madame  Mere,  de  moeder  van  Napoleon  I  (s.  21 — 24); 
Hugo  Suringar,  Iets  over  mr.  Jacob  Dirks  (s.  24 — 28). 
s.  37 — 57  alphabetische  naamlijst  der  mitglieder. 

2.  Zesenzestigste  verslag  der  handelingen  van  het  Friesch 
genootschap  van  gesch.-,  oudh.-  en  taalk.  te  Leeuwarden,  over  het 
jaar  1893 — 1894.  47  s.  —  Lijst  van  voorwerpen  aan  het  Friesch 
genootschap  van  gesch.-,  oudh.-  en  taalk.  geschonken,  in  bruikleen 
gegeven  of  aangekocht.     1893—1894.     40  s.,  3  bl. 

s.  1 — 23  bericht  über  die  vergaderingen  en  werkzaamheden 
der  gesellschaft  und  über  die  vortrage  von:  U.  P.  Boissevain, 
Iets  over  den  toestand  der  handwerkslieden  in  Hellas  en  Borne 
(s.  1—7);  Tj.  Velstra,  'It  frymakke  Frj^slän'  (drama,  1848)  und 
von  ihm  selbst  'Us  jonkheit'  (s.  7 — 9);  Hugo  Suringar,  Uitwendige 
versiering  van  boeken  (s.  9 — 11);  M.  E.  van  der  Meulen, 
Samuel  van  Haringhouk,  een  man  van  beteekenis  in  Bolsward,  in 
de  17e  eeuw  (s.  11 — 14);  A.  Bloembergen,  Wijlen  Frans  Haver- 
schmidt  (s.  14 — 15);  G.  H.  van  Borssum  Waalkes,  De  Epistel 
totten  Friesen  (s.  15 — 17).  —  s.  25 — 47  alphabetische  naamlijst 
der  mitglieder. 

3.  Friesche  Volksalm  an  ak  voor  het  jaar  1894.  Leeu- 
warden, Meijer  en  Schaafsma.  8  bl.,  160  s.,  kl.  8°.  1,25  fl.  =  2,10  m. 

ausser  den  unter  besonderen  nummern  aufgeführten  abhand- 
lungen  und  ausser  gedichten  ('s.  67 — 70,  nwfrs.  s.18 — 22  und  157 — 160) 
und  erzählungen  (s.  78  f.,  119 — 122,  nwfrs  s.  81 — 92)  enthält  der 
Volksalmanach    folgendes:    J.   Honig   Jz.,    Extract    uit    het  testa- 


XVIII.    Friesisch.  341 

ment  van  Repcke  Annes,  anno  1684,  s.  23;  J.  Honig  Jz.,  Frag- 
ment procesverbaal  eener  verkooping  1G86,  s.  24;  B.  H,  Allerlei 
over  Friesland,  s.  25 — 31;  J.  C.  Singeis,  Twee  brieven  van 
Willem  I,  Prins  van  Oranje,  s.  71 — 77;  D.  E.  L.  Hesenaer. 
S.  M.,  Opsckrift  in  de  kerk  te  Zweins,  s.  80;  A.  J.  Andrese, 
De  canselarij  te  Leeuwarden,  s.  93—118;  A.,  Sprokkels  uit  den 
ouden  tijd,  aanteekeningen  uit  recesboeken  enz.  van  Leeuwardera- 
deel  (1538—1584),  s.  123—129;  S.  v.  d.  B.,  Bladvulling,  s.  129  f.; 
W.  W.  v.  d.  Meulen,  De  veroordeeling  van  een  Frieschen  pre- 
dikant  in  1793,  s.  131—141. 


Zeitschriften  in  landfriesischer  spräche. 

3a.  Swanneblommen.  Jierboekje  for  it  jier  1894.  utjown 
fen  it  Selskip  for  Fryske  tael-  en  skriftenkennisse.  Bolsert,  P.  de 
Jong.     XII,  82  s.     kl.  8". 

enthält  poetische  und  prosaische  texte,  u.  a.  s.  3 — 33  das 
lustspiel  'De  faem  er  üt  ef  de  ütfenhüzers  yn  de  kelder'  von 
T.  W.  H.  Sytstra. 

4.  Forjit  my  net!  tydskrift  utjown  fen  't  Selskip  for  Fryske 
tael  en  skriftenkennisse.  XXIV  ste  boek.  Bolsert,  P.  de  Jong.  2  bl., 
206  s.     kl.  8°. 

enthält  prosaische  und  poetische  texte,  u.  a.  s.  71 — 76,  137 — 140, 
195_202  Gh  P.,  Typen  üt  it  folkslibben;  s.  145—158  S.  v.  d. 
Burg,  Foarlezing  (oer  Frysk). 

5.  For  hüs  en  hiem.  tiidskrift  for  it  fryske  husgesin, 
utjown  fen  T.  E.  Halbertsma.  jiergong  1894.  Ljouwert,  Meijer  en 
Schaafsma.    256  s.     kl.  8°.     f.  1,80. 

poetische  und  prosaische  texte,  u.  a.  s.  247 — 250  W.  P.  de 
Vries,  Nammen  fen  bisten  yn  't  Frysk. 


B.    Allgemeines. 

6.  Ph.  Heck,  Die  altfriesische  gerichts Verfassung.  —  vgl. 
abt.  9,  24. 

grundlegendes  werk,  gegen  v.  Eichthofens  meinung,  dass  vor 
dem  12.  jahrh.  der  graf  oder  sein  schulze  recht  gesprochen  habe 
(asegaverfassung),  nach  dem  12.  jahrh.  aber  die  adligen  konsuln 
(redjeva).  I.  die  quellen  der  fries.  gerichtsverfassung.  U.  die  nach- 
richten  der  älteren  quellen  (asegaverfassung).     HI.  die  nachrichten 


342  XVIII.   Friesisch. 

der  jüngeren  quellen  (konsulats  Verfassung).  IV.  ergebnisse  der  Unter- 
suchung: die  fries.  gerichtsverfassung  ist  fränkischen  Ursprungs; 
die  Franken  haben  'ihre  nationale  verwaltungs-  und  gerichts- 
organisation  in  Friesland  eingeführt';  'die  spätere  friesische  ge- 
richtsverfassung stellt  nur  eine  durch  volkstümliche  einfiüsse  be- 
wirkte modification  der  fränkischen  Schöffenverfassung  dar.' 
s.  223 — 308  die  edelinge,  nobiles  der  fries.,  sächs.  und  thürin- 
gischen volksrechte  'sind  die  ingenui  des  Tacitus,  die  frilinge  oder 
liberi  aber  die  impares  libertini'.  s.  411 — 490  beilagen.  s.  297  die 
Magnus-küren  reichen  bis  in  das  ende  des  12.  oder  die  ersten 
jähre  des  13.  jahrh.  zurück,  s.  413 — 421  wird  die  unechtheit  des 
Achlumer  dreschrechts  aus  sprachlichen  (Siebs)  und  sachlichen 
gründen  (Heck)  nachgewiesen,  s.  431 — 419  das  privileg  Karls  des 
Grossen  ist  nicht  1287  (v.  Richthofen)  sondern  1247  durch  kreuz- 
prediger  gefälscht  worden,  s.  419 — 458  das  Rudolphsbuch  bezieht 
sich  nicht  auf  Rudolph  von  Habsburg  und  stammt  nicht  aus  dem 
15.  jahrh.  (v.  Richthofen),  sondern  meint  Rudolph  von  Schwaben 
und  ist  in  der  ersten  hälfte  des  13.  jahrh.  entstanden,  wahrschein- 
lich 1215—1227.  s.  458—472  pfund  und  pfand  (pfennig)  nicht 
romanische  lehnworte  sondern  altgermanisch,  grundbedeutung  der 
wurzel:  umschliessen.  s.  487 — 490  über  die  Juniusschen  hand- 
schriften  in  Oxford  (Siebs),  s.  491  f.  die  Rüstringer  hs.  von  1327 
(R2)  ist  vor  1203  entstanden,  die  beitrage  von  Siebs  sind  zumeist 
etymologien. 

7.  Schröder,  Rechtsgeschichte.  —  vgl.  abt.  9,  11. 
handelt    s.   240 — 242    über    die   Lex  Frisionum   und   s.  04 7  f. 

über  die  17  küren  und  24  landrechte,  sonst  über  friesisches  recht 
und  fries.  gerichtsverfassung  noch  s.  171,  385,  541 — 543,  509  f. 
und  703  f. 

Westfriesisch. 

8.  F.  Buitenrust  Hettema,  Friese  plaatsnamen.  tegelijk 
een  bijdrage  tot  de  oude  aardrijkskunde  van  de  provinsie  Fries- 
land,    in:  Nomina  geographica  Neerlandica  IV,  s.   1  ff. 

Urk,  Nagele,  Kreyl,  Flie,  West-Friesland,  Westflinge,  Oost- 
friesland,  Boorne  und  Middelzee,  Lauwes,  Ostergo,  Gast,  Growe, 
Thernze,  Blia  etc. 

9.  Johan  Winkler,  De  hei  in  Friesland,  eene  naamkundige 
bijdrage.     Friesche  Volksalmanak  1894,  s.  1 — 17. 

10.  D.  Cannegieter,  Iets  uit  het  leven  van  sommige  abten 
van    het    klooster    Mariengaard,    onder   Hallum   (fragment   uit  eene 


XVHI.   Friesisch.  343 

onuitgegevene   beschrijving  van  Hallum).     Friesche   Volksalmanak 
1894,  s.  32—66.  —  behandelt  die  jähre  1491—1583. 

11.  S.  |K.  Feitsma,  Fryske  mearkes.  ut  'e  folksmüle  op- 
skreaun.  Friesche  Volksalmanak  1894,  s.  142 — 156.  —  in  nwfrs. 
spräche. 

Ostfriesisch. 

12.  0.  G.  Houtrow,  Ostfriesland.  —  vgl.  jsb.  1891,  7,  64 
und  1893,  7,  85. 

13.  A.  Freerksen,  Beiträge  zur  geschichte  des  ostfriesischen 
deich wesens.-  —  vgl.  jsb.  1893,  8,  114. 

14.  H.  D.  Dirks en,  wappenbuch  des  landes  Wursten.  — 
vgl.  jsb.  1893,  8,  214. 

15.  Ostfriesische  volks-  und  rittertrachten  um  1500.  Emden  1893. 
vgl.   jsb.    1893,    18,    13.  —  sehr    anerkennend    angez.    von    S., 

Zs.  f.  kulturgesch.,  n.  (4.)  folge  der  Zs.  f.  deutsche  kulturgesch.  1, 143  f. : 
'äusserst  instruktiver  text,  in  dem  auch  die  sonst  bekannten  bild- 
lichen darstellungen  der  friesischen  kleidung  herangezogen  sowie 
alle  Schilderungen  der  friesischen  trachten  vom  13.  bis  zum  16.  jahrh. 
zusammengestellt  werden.' 


C.    Sprachgeschichte. 

16.  W.  van  Helfen,  Zur  lexicologie  und  grammatik  des 
Altwestfriesischen.     Beitr.  z.  gesch.  d.  d.  spr.  19,  345 — 440. 

17.  Über  angebliche  Frisonismen  in  den  altsächsischen  Frag- 
menta  Palatina  vgl.  Braune,  Bruchstücke  der  altsächsischen 
bibeldichtung  (abt.  17,  9)  s.  (2)  12  und  (2)  20  f.;  Koegel,  Die 
altsächsische  Genesis  (abt.  17,  12)  s.  19  f. 


D.    Litteraturgeschichte. 

18.  R.  Koegel,  Geschichte  der  deutschen  litteratur.  —  vgl. 
abt.  6,  4.  s.  152 — 169  anglofriesische  sagenstoffe,  s.  242 — 259 
stabreimende  rechtspoesie  der  Friesen,  vgl.  auch  s.  42  f.,  45  und  76. 

19.  F.  Pateita,  La  Lex  Frisionum.  —  vgl.  jsb.  1893,  9,  19. 


344  XVIII.    Friesisch. 

E.    Nordfriesisch  (einschliesslich  Sild,  Führ,    Amrum  und 

Helgoland). 

Allgemeines. 

20.  Christian  Jensen.  Zur  litteratur  der  nordfriesischen 
inseln:  Sylt,  Föhr,  Amrum  und  die  Halligen.  Börsenblatt  für  den 
deutschen   buchhandel  no.  221.    22.  September  1892.    s.  5553 — 5558. 


21.  C.  G.  Brunn,  'Sillende'  og  'Singulones'  —  landet  Sild 
og  Anglerne.  Geogr.  tidskrift,  udg.  af .  .  .  d.  kglg.  d.  geogr.  selskab. 
bd.  11,  heft  5— G,  1892,  s.   158—159. 

22.  A.  D.  J0rgensen,  Frisernes  indvandring  i  Sanderjylland. 
Sonderjydske  aarböger  1893,  s.  177 — 190. 

dänische  orts-  und  personennamen  sollen  darauf  hinweisen, 
dass  Nordfriesland  ursprünglich  dänisch  war.  die  Nordfriesen 
seien  im  9.  jahrh.  eingewandert. 

23.  P.  Lauridsen,  Om  Nordfrisernes  indvandring  i  S0nder- 
jylland.  Historisk  tidsskrift,  G  r.,  bd.  4  (1893)  s.  318— 3G7.  —  vgl. 
R.  Hansen,  Petermanns  mitt.,  bd.  39,  1893  in  litteraturbericht 
nr.  672.  

24.  R.  Hansen,  Küstenänderungen  im  südwestlichen  Schles- 
wig.    Petermanns  mitt.,  bd.  39  (1893)  s.  177—181  u.  taf.  12. 

3  karten  von  Nordfriesland  um  1240,  1634  und  1892.  Mejer 
habe  seinen  Süderstrand  nur  aus  litterarischen  quellen  ,  vielleicht 
Peter  Sax,  konstruiert;  er  habe  keine  älteren  karten  als  aus  dem 
16.  jahrh.  gehabt.  —  vgl.  The  Geographical  Journal  II,  p.  365 — 366; 
Nature,  bd.  48,  s.  448. 

25.  Chr.  Jensen,  Die  nordfriesischen  inseln.  —  vgl.  jsb. 
1891,  18,  70  und  1892,  18,  39  und  1893,  18,  33.  —  angez.  von 
G.  Buschan,  Ausland,  Jahrg.  64  (1891),  s.  740;  ferner  Geograph, 
blätter  14  (3). 

26.  H.  Theen,  Das  Wattenmeer.  Prometheus,  Jahrgang  3, 
1892  (nr.  24),  s.  376—379  und  (nr.  25)  390—392. 

27.  E.  Traeger,  Die  Halligen.  —  s.  jsb.  1892,  18,  40  und 
1893,  18,  34.  —  vgl.  dazu  noch  Traeger,  im  Husumer  Wochen- 
blatt, beilage  zu  nr.  104,  3.  September  1892  und  nr.  105,  und  die 
lobende  anzeige  von  M.  L(indemann),  D.  geogr.  bl.   15,   158  f. 


6 


XVIII.    Friesisch.  345 

28.  0.  Olshausen,  Bernstein  aus  Sylter  und  Amrumer 
gräbern.     Zs.  f.  ethnologie  1890,  Verhandl.  s."  274— 280. 

29.  0.  Olshausen,  Brandgräber  auf  Amrum  und  Sylt.  Zs. 
f.  ethnologie   1892,  Verhandl.  s.  129,  145,  167. 

30.  W.  Splieth,  Ein  gräberfeld  der  jüngeren  eisenzeit  auf 
Föhr.  mit  einer  ansieht  des  gräberfeldes  und  6  fig.  Mitteilungen 
des  anthropologischen  Vereins  in  Schleswig-Holstein,  heft  5,  Kiel 
1892,  s.  27—33. 

31.  0.  Olshausen,  Abbildung  einer  fränkischen  bronzefibel 
aus  einem  grabe  am  Esenhugh  auf  Amrum.  Zs.  f.  ethnologie 
1890,  s.  39. 

32.  0.  Olshausen,  Über  einen  grabfund  bei  Hedehusum 
auf  Föhr.     Zs.  f.  ethnologie  1890,  Verhandl.,  s.  178  —  180. 

33.  0.  Olshausen,  Zur  Vorgeschichte  Helgolands.  Verhandl. 
d.  Berl.  ges.  f.  anthrop.  1893,  s.  (500)— (528). 

für  Helgoland  ist  die  Steinzeit  und  seit  einer  1893  vorge- 
nommenen ausgrabung  die  ältere  bronzezeit  nachgewiesen,  aber  noch 
nicht  die  jüngere  bronzezeit  und  die  vorrömische  und  römische 
eisenzeit. 

34.  M.  W  ei  gel,  Steinbeile  von  Helgoland.  Nachr.  über 
deutsche  altertumsfunde,  bd.  3,  heft  6  (1892),  s.  91—92. 

35.  E.  Lindemann,  Goldenes  armband  von  Helgoland. 
Verhandl.  d.  Berl.  ges.  f.  anthrop.,  ethnol.  u.  vorgesch.  1893, 
s.  (24) — (25).    mit  einer  Zinkographie.  —  aus  dem   G.  jahrh.  n.  Chr. 


36.  Chr.  Jensen,  Winterliches  leben  auf  den  nordfriesischen 
westseeinseln.    Beilage  der  Tägl.  rundschau,  Berlin  1891,  nr.  3 — 5. 

37.  J.  Mestorf,  Das  landesübliche  back  werk  in  Schleswig- 
Holstein.     Die  Heimat,  2.  Jahrg.,  nr.  5,  Kiel,  mai  1892. 

38.  0.  Olshausen,  Drei  farbige  bilder  von  Amrumerinnen 
(ohne  abbildung).     Zs.  f.  ethnologie  1890,  Verhandl.,  s.  82. 

39.  H.  A.  Carstensen,  Nordfriesische  sagen.  Am  urquell, 
bd.  4,  1893,  s.  167—168,  259.  —  vgl.  jsb.  1893,  10,  47. 

40.  Petersen,  Aus  alter  zeit.  Die  heimat,  monatsschrift 
des  Vereins  zur  pflege  der  natur-  und  landeskunde  in  Schleswig- 
Holstein  ,  Hamburg  und  Lübeck ,  IL  Jahrg. ,  Kiel  (verlag  des 
Vereins)  1892,  nr.  3,  s.  59—60. 

sage  von  der  Breklumer  kirche. 


346  XVIII.  Friesisch. 

41.  P.  N.  Hansen,  Über  die  Breklumer  kirche.  Die  heimat, 
rnonats schrift  des  Vereins  zur  pflege  der  natur-  und  landeskunde 
in  Schleswig  -  Holstein ,  Hamburg  und  Lübeck ,  II.  jahrg ,  Kiel 
(verlag  des  Vereins)  1892,  nr.  3,  s.  69 — 70. 

42.  R.  Ortmann,  Maren  vom  Westerland.  Führer  nach- 
richten,  jahrg.  1892,  Wyk  auf  Führ,  Clausens  Ww. 


43.  P.  Asmussen,  Sylt.  Vom  fels  zum  meer,  jahrg.  1889/90. 
heft  12. 

44.  C.  P.  Hansen,  Karte  der  insel  Sylt.  nach  eigenen 
messungen,  sowie  älteren  und  neueren  Sylter  dorfprotokollen  und 
feldkarten,  mit  berücksichtigung  der  Meierschen  karte  über  das 
amt  Tondern  in  Danckwerths  Chronik  von  1648,  entworfen  1866, 
berichtigt  1891.  Garding,  H.  Lühr  u.  Dircks. 


45.  Danckwerth,  Helgoland.  Berlin,  M.  Harrwitz  1891.  0,75  m. 

46.  Karte  von  Helgoland  1 :  25  000.  Messtischblätter  des 
Preussischen  Staates,  nr.  488a.  königl.  Preuss.  landesaufnahme 
1892.     Berlin,  Eisenschmidt.     1  m. 

47.  Karte  von  Helgoland  1 :  100  000.  Karte  des  deutschen 
reiches,  hrsg.  v.  d.  kartogr.  abt.  d.  königl.  preuss.  landes-aufnahme, 
nr.   79a.     Berlin,  R.  Eisenschmidt.     1,50  m. 


Sprachdenkmäler. 

48.  Ferreng  an  öömreng  allemnack  för  't  juar  1894,  ütjdenn 
fan  Otto  Bremer  an  Neggels  Jirrins.  Halle,  Max  Niemeyer  1894. 
96  s.    kl.  8°.     1  m. 

in  amring  -  föhringi scher  spräche,  enthält  u.  a.:  s.  48 — 53 
O.  Bremer,  Hüdenneng  woort  üssens  spriak  ünlick  ütjspregen  bi 
uast  an  bi  waast  an  üb  Oomrem  (dialektische  unterschiede  der  spräche 
auf  Föhr  und  Amrum);  s.  54—56  Baalk  an  Baalk-stian  (sage); 
s.  71 — 74  Jirrins,  Det  Otterbaanki  Gebhard  (sage);  s.  76  Bremer, 
Hüdenneng  a  Ferrengen  an  Öömrengen  iidj  an  drank;  s.  77  ders., 
Hüdenneng  a  Ferrengen  an  Öömrengen  gung;  s.  78  Ch.  Johansen, 
L.  F.  Mechlenburg  und  N.  J.,  Spröker,  Hüdenneng  a  Ferrengen 
an  Öömrengen  wes  könn  (Sprichwörter);  s.  85 — 89  texte  von  Süd. 
—  vgl.  Bayerns  mundarten  2,  303;  Ndd.  korrbl.  17,  87;  For  hüs 
en  hiem   1893,  s.   197. 


XIX.   Niederländisch.  347 

49.  'A  redder  träd  a  bai  un  a  daans',  altes  tanzlied  von  der 
insel  Fohr.  urtext  unter  einsetzung  der  nachweislich  älteren 
sprachformen  abgedruckt  nebst  melodie  und  Übersetzung  von 
0.  Bremer,  in  L.  Erks  Deutschem  liederhort,  neubearb.  von 
M.  Böhme,  bd.  in  (vgl.  abt.  10,  276)  s.  571  f.  ebd.  573  f.  auch 
Strophe  1  des  alten  föhringischen  liedes  von  'Trintj'  an  Drügg 
Sesen  braddleppsdai'  mit  melodie  und  Übersetzung. 

Otto  Bremer. 


XIX.   Niederländisch. 

Allgemeines. 

1.  Tijdschrift  voor  ndl.  taal-  en  letterkunde,  uitg.  vanwege 
de  maatschappij  der  ndl.  letterkunde  te  Leiden,   deel  13.   Leiden,  Brill. 

darin  ausser  abhandlungen  zur  neundl.  litteratur  und  den 
einzeln  verzeichneten  beitragen:  s.  IG  labberdaan,  abboerdaen;  17  f. 
Eymael,  van  den  OS  op  den  ezel  (hin weis  auf  lat.  'ab  asinis  ad 
boves'  in  Plautus  Aul.);  19 — 21  Cosijn,  gard  en  gaarde  (betr.  die 
ags.  glosse  gaerdas,  Zs.  f.  d.  a.  33,  250.  34,  210);  42  f.  A.  Beets, 
dubbeld'-u,  dubbeV-u  (zu  Bredero,  Griane,  v.  1340);  72  Beets,  van 
den  os  op  den  ezel  dalen;  84  K.  Poll,  kaauw-jy-se,  kaujyze  (in 
Bredero's  Span.  B  rabander);  15 G  f.  J.  W.  Muller,  Boontje  komt 
om  zijn  loontje;  158 — 1G0  A.  Kluyver,  J.  W.  Muller  boegseeren) 
192 — 195  Bake,  dubbeVuiv  =  baljuw? 

2.  Noord  en  zuid.  tijdschrift  ten  dienste  van  onderwijzers 
bij  de  studie  der  ndl.  taal-  en  letterkunde.  onder  redactie  van 
T.  H.  de  Beer  en  C.  H.  den  Hertog.  jaarg.  17.  Culemborg, 
Blom  &  Olivierse.     XVI,  57G  s.     5,50  f. 

darin:  s.  17 — 34  W.  Zuidema,  Ja,  onaannemelijk!  (gegen 
Kollewijn's  orthographische  reformen).  —  s.  35  ff.  Stoett,  Zooals 
't  reilt  en  zeilt;  Botvieren.  —  den  Hertog  s.  89  ff.  De  verbui- 
ging  van  degene;  112  ff.  241  ff.  511  ff.  Concrete  en  abstracte 
substantieven.  —  s.  57  ff.  184  ff.  338  ff.  Molenaer,  Bloemlezing 
uit  het  Woordenbock  der  ndl.  taal.  —  s.  193  ff.  van  Moerkerken, 
Invloed  van  Garnier  op  enkele  onzer  dramatisten  in  het  begin  der 
17e  eeuw.  —  Verscheidenheden :  Ik  heb  eeu  appeltje  met  je  te 
schulen;  het  praeteritum  docht;  iets  op  de  lange  baan  schuiven; 
leiddraad;  kort  aangebonden  zijn;  bergen  verzetten;  bemantelen. 

3.  Taal  en  letteren,  onder  redactie  van  F.  Buitenrust 
Hettema  .  .  .  jaarg.  4.  Zwolle,  Tjeenk  Willink.  XVI,  384  s.    4,20  f. 


348  XIX.   Niederländisch. 

darin:  s.  23  ff.  v.  d.  Bosch,  Hulpwerk  woorden.  —  s.  27  ff. 
Stoett  hielbeslag;  van  den  os  op  den  ezel.  —  s.  57  ff.  Kolle- 
wijn,  We,  je  en  ze  als  onbepaalde  voornaam woorden.  —  s.  216 — 
244  ders.,  Over  taalfouten  en  noch  wat.  —  s.  60  ff.  Beets,  Daar 
loopt  wat  van  St.  Anna  onder.  —  s.  339  ff.  ders.,  Iets  over  de 
beschrijving  van  het  ndl.  verbum  door  Talen.  —  s.  83  ff.  343  ff. 
Talen,  Over  vorm  en  indeeling  der  werkwoorden  (wat  toegepaste 
methodologie).  —  s.  105  ff.  Nauta,  Hij  is  het  gelukkigst  en  hij 
is  de  gelukkigste;  s.  108  ff.  ders.,  Den  rooden  haan  laten  kraaien. 
—  s.  177  ff.  203  ff.  Meinsma,  Een  merkwaardig  drietal  (koekook, 
hoorndrager,  hahnrey).  —  s.  281—302.  313—328  Gittee,  De  Vla- 
mingen  en  de  ndl.  taal.  —  s.  355  ff.  Brouwer,  Iets  over  de  ont- 
leding  van  samengestelde  volzinnen. 

4.  Matthias  de  Vries,  Verspreide  taalkundige  opstellen.  uit- 
gekozen  en  herdrukt  onder  toezicht  van  S.  G.  de  Vries.  's  Graven- 
hage  en  Leiden,  Nijkoff  en  Sijthoff.     VII,  380  s. 

Sammlung  der  in  Zeitschriften  erschienenen  abhandlungen. 


Grammatik. 

5.  Ferd.  Keizer,  Ons  Hollandsch.  een  woord  van  protest. 
Rotterdam,  Nijgh  &  van  Ditmar.     44  s.     50  c. 

6.  J.  B.  Kolthoff,  Het  substantief  in  het  Nederlandsch  der 
16e  eeuw.     diss.     Groningen.    (VIII,  84  s.) 

7.  J.  V  er  dam,  Laten  als  hulpwerk  woord  van  wijze  in  het 
Nederlandsch  en  Middelnedeiiandsch.  Verslagen  d.  k.  akad.  van 
wetenschappen.  afdeeling  letterkunde,    reeks  III,   d.   10,    197  —  228. 

betr.  das  adhortative  laten  wi,  laet  hi  etc.  (lasst  uns,  lass  ihn), 
die  ältesten  belege  sind  aus  der  zweiten  hälfte  des  14.  jahrh. 
(Brand.  H  336).  —  in  mnl.  ist  laten  nie  als  hilfszeitwort  ge- 
braucht, in  der  Verbindung  laten  lopen  ist  eine  ellipse  (s.  Grimm, 
gr.  4,  640)  anzunehmen. 


Mundarten. 

8.  H.  Jellinghaus,  Ndl.  volksmundarten.  —  vgl.  jsb.  1893, 
19,  15.  —  bespr.  von  Vercoullie,  Litbl.  1894,  182  (berichtigt  die 
das  westfläm.  betr.  abschnitte). 

9.  J.  W.  Muller,  Ort,  orten.  Tijdschr.  v.  ndl.  taalkde.  13, 
219—233. 


XIX.    Niederländisch.  349 

in  ndl.  dialekten  bedeutet  ort  abfall  von  stroh,  heu  etc.,  Über- 
bleibsel des  fütters  u.  a.  vgl.  rnnd.  ort,  nnd.  orte,  örzen  u.  a., 
österr.  ura&z,  uraszen,  Schweiz,  ursi  (germ.  uz-eta-,  ahd.  *uraz,  mnl. 
ooraat). 

10.  Paul  Hamelius,  Histoire  politique  et  litteraire  du  rnouve- 
ment  flamand.     Bruxelles,  Rozez.     17  taf.  u.  250  s.     2,50  fr. 

darlegung  des  Ursprungs  und  der  entwicklung  der  fläm.  be- 
wegung.  kurze  biographische  und  litterarische  skizzen  der  fläm. 
Schriftsteller,     viele  portraits. 

11.  H.  Meert,  Westvlaamsch  idioticon  (versch.  in  Het 
Beifort).     Gent,  Siffer.     34  s.     1  fr. 

12.  C.  de  Harlez,  Quelques  formations  bas  -  allemandes. 
Beitr.  z.  k.  idg.  spr.  20  (2)  111—116. 

betr.  ma.  von  Löwen.  1.  ar  'ei'  aus  dem  plur.  aren  gebildet. 
2.  bloren  'blätter',  aber  goejeren  'gute'.  3.  u,  a  'euch'.  4.  aver 
'älter',  Jcaver  'kälter'. 

Wortkunde. 

13.  Woordenboek,  der  ndl.  taal.  reeks  2.  afl.  15  (laatste 
van  het  10.  deel).  onzin-ooilam,  bewerkt  door  A.  Kluyver,  met 
medewerking  van  W.  L.  de  Vreese.  'sGravenhage  en  Leiden, 
Nijhoff  en  Sijthoff.  (s.  2241—2344,  titel  u.  XXIV  s.  einleitung). 
1,85  fl.  —  deel  5  afl.  G.  grillig  -  grond ,  bew.  door  A.  Beets. 
(s.  769 — 928)  ebd.  87  c.  —  deel  11  afl.  1.  ooit-oorlogspantser.  bew, 
door  W.  L.  de  Vreese  (s.   1  —  1G0).     ebd.  1,85  fl. 

14.  A.  Beets,  Fragment  van  een  vocabularius.  Tijdschr.  v. 
ndl.  taalkde.  13,   77—83. 

lat.-ndl.  abgedruckt  nach  dem  facsimile  in  Baringii  Clavis 
diplomatica  (editio  1754).    das   original,  13.  jahrh.,  scheint  verloren. 

15.  J.  H.  Gallee,  Uit  bibliotheken  en  archieven.  summa 
summarum.     Tijdschrift  v.  ndl.  taalkde.  13,  257 — 302. 

16.  S.  J.  Fockerua  Andreae,  Vragen  omtrent  'jaar  en 
dag'.  Verslagen  d.  k.  akad.  d.  wet.  afd.  letterkde.  derde  reeks, 
d.  9  (Amsterdam  1893).     s.  183—213. 

17.  J.  Verdam,  Dietsche  verscheidenheden.  Tijdschr.  v.  ncIL 
taalkde.  13,  161—178.  318—320. 

107  solen,  Rinclus  344  'besudeln,  mnd.  solen',  Reinaert  IL 
7660  ist  das  hsl.  sol  'mühseliges  werk'  beizubehalten.  —  108  ivercn 
ist  schon  mnl.,  s.  Belg.  Mus.  10,  280,  also  nicht  erst  durch  Luthe:  s 


350  XIX.    Niederländisch. 

bibel    ndl.   geworden.  —   109    liehen,   ongelikt.  —  110    evenen.  — 
111  speven  'helfen'  Parthenop.  2G97. 

18.  A.  Beets,  BeeJcum;  bclcen.  Tijdschr.  v.  ndl.  taalkde. 
13,  233  f. 

beeJcum  werden  in  Heilo  die  am  24.  febr.  angezündeten  feuer 
genannt  (bei  denen  brauche  wie  bei  den  Johannisfeuern  sind),  das 
wort  entspricht  wfries.  beelien  (=  bähen  'fakkeln'). 

19.  W.  L.  van  Helten,  Hüic,  huwelijc  enz.,  vechtelic,  feestelic. 
Tijdschr.  v.  ndl.  taalkde.  13,  214—218. 

Literaturgeschichte. 

20.  0.  van  Hauwaert,  Historisch  en  kritisch  overzicht  van 
het  Vlaamsch  tonneel  in   de  18e  eeuw.     Gent,    A.   Siffer.     1,10  fr. 

21.  Worp,  Invloed  van  Seneca's  Treurspelen.  —  jsb.  1892, 
19,  21.  —  angez.  von  Bolte,  Arch.  f.  n.  spr.   92,  93  ff. 

22.  J.  Bolte,  Beiträge  zur  geschichte  der  erzählenden  litte- 
ratur  des  IG.  jahrh.  III.  IV.  Tijdschr.  13,  1— IG.  85—94. 

3.  Coornherts  Übersetzung  des  decameron.  4.  Lookmans' 
novellensammlung  von  1589,  die  bisher  unbeachtet  geblieben  ist. 
5.  einige  spätere  schwankbücher  (aus  dem  17.  jahrh.). 

Mittelniederländische  dichtung. 

Vermischtes.  23.  Middelnederlandsche  gedichten  en  fragmenten 
uitgeg.  door  Nap.  de  Pauw.  aflev.  1.  2.  Gent,  Siffer  1893. 
(Leipzig,  Spirgatis.)     564  s.     (Uitg.  d.  k.  V.  A.)     3,75  m. 

unedierte  geistliche  gedichte  der  Hulthems.  hs.  zu  Brüssel.  — 
angez.  Lit.  cbl.  1894,  s.  1850. 

24.  K.  de  Gheldere,  Twaalf  begroetingen  aan  de  werktuigen 
der  passie.     Tijdschr.  v.  ndl.  taalkde.  13,  313 — 318. 

aus  einer  hs.  des  15.  jahrh.  13  X  8  verse.  anfang:  Ic  groetu 
helich  cruce  ons  heeren. 

25.  W.  de  Vreese,  Nieuwe  middelnederlandsche  fragmenten. 
Tijdschr.  v.  ndl.  taalkde.  13,  235—255. 

1.  Historie  van  Gaver  Capeel  (schlussbogen  eines  druckes 
c.  1500 — 1520  mit  222  versen).  - — ■  2.  Fragmenten  eener  volksuit- 
gave  van  den  roman  van  Jonathas  en  Rosefiere. 

26.  W.  de  Vreese,  Kleine  tekstverbeteringen.  Tijdschr.  v. 
ndl.  taalkde.  13,  73  — 7G. 


XIX.   Niederländisch.  3.11 

betr.  Rinclus  988,  Vergi  502,  Vergi-fr.  12,  Ruusbrce3  1,  47  u.  a., 
Troyen  4779. 

Boeildale.  27.  W.  de.  Vreese,  Boendale's  sterfjaar.  Tijdschr. 
v.  ndl.  taalkde.  13,  157. 

die  irrige  notiz  in  einer  hs.  der  Brab.  Yeester  'anno  1351 
sterf  Jean  de  Clerck'  ist  von  J.  Gr.  Gfevaerts  (1G23 — 16GG  stadt- 
sekretär  in  Antwerpen)  geschrieben. 

Braildail.  28.  Van  Sente  Brandane,  naar  het  Comburgische 
en  het  Hulthemsche  hs.  op  nieuw  uitg.  door  E.  Bonebakker. 
1.  de  texsten  (53  s.);  2.  inleiding  en  aanteekeningen  (XIX,  67  s.). 
Amsterdam,  Binger.    4. 

bespr.  von  Buitenrust  Hettema,  Taal  en  letteren  4, 
380 — 384.  die  zweite  abteilung  ist  auch  als  inaug.-dissertation  er- 
schienen. 


29.  M.  Joris,  Untersuchungen  über  die  Werken 
van  Zuster  Hadewijch  (I.  gedichten).  inaug.-diss.  Strassburg.  (86  s.) 
behandelt  die  reim-  und  verskunst,  sowie  den  strophenbau 
jedes  einzelnen  gedichtes.  einfluss  der  lateinischen  poesie  des  ma. 
auf  die  lieder  wird  angenommen,  die  vergleichung  mit  der  deut- 
schen lyrik  ergiebt  Übereinstimmungen  besonders  mit  Veldeke. 

Hohes  lied.  30.  Edw.  Schröder,  Die  mnl.  paraphrase  des  Hohen- 
liedes.    Nd.  jahrb.     19,  80—90. 

neue  umfangreiche  bruchstücke  derselben  dichtung,  von  der 
Hoffmann  Horae  belg.  12,  16  ff.  proben  veröffentlichte,  sind  in 
einer  hs.  des  14.  jahrh.  in  Wetzlar  aufgefunden,  abgedruckt 
werden  das  erhaltene  die  kapitelüberschriften  bietende  register 
und  c.  300  verse  als  textprobe. 

Lied.  31.  P.  Fredericq,  Onze  historische  volksliederen 
van  voor  de  godsdienstige  beroerten  der  16.  eeuw.  met  18  sang- 
wijzen.  Gfent,  Yuylsteke;  's  Gravenhage,  Nijhoff.  (Hoogeschool 
van  Gent,  werken  van  den  pract.  leergang  van  vaderl.  geschied.  IV.) 
XII,  119  s.     3  fr. 

32.  P.  Fredericq,  La  chanson  historique  en  langue  neer- 
landaise  dans  les  Pays-Bas  avant  les  troubles  religieux  du  16  siecle. 
(extr.  du  Bull,  de  l'acad.  r.  de  Belg.)     Bruxelles,  Hayez.     32  s. 

33.  Muller,  Een  nieu  liedeken  vande  negen  Soldaten.  — 
vgl.  abt.  10,  277. 

34.  P.  Priebsch,  Noch  einmal  'van  dat  edele  lant  van 
Cockaengen'.     Tijdschr.  v.  ndl.  taalkde.   13,  185 — 191. 

vergleichender  abdruck  der  fassung  in  Hoffmanns  Altd.  bl.  1, 
165  und  eines  lückenlosen  textes  einer  Brüsseler  hs. 


352  XJX.   Niederländisch. 

Maci'lant.  35.  W.  de  Vreese,  Collatie  van  Maerlants  Kerken 
Clage.     Tijdsckr.  v.  ndl.  taalkde.  13,  25G. 

36.  K.  de  Gkeldere,  Van  ons  keren  wonden.  naar  een 
Brugsck  kandsckrift.     Tijdsckr.  v.  ndl.  taalkde.   13,   130 — 135. 

das  in  Maerlants  stropkiscken  gedickten  krsg.  von  Verwijs 
p.  103  sick  findende  gedickt  wird  nack  einer  ks.  in  Brügge  ab- 
gedruckt. 

Pei'Clievael.  37.  J.  te  Winkel,  Een  fragment  van  den  Percke- 
vael.     Tijdsckr.  v.  ndl.  taalkde.  13,  24 — 41. 

von  Deycks  Carminum  epic.  fragmenta  (1858)  p.  15  ff.  wird 
ein  stück  von  192  versen  durck  die  vergleickung  mit  den  Contes 
del  Graal  als  teil  desselben  mnl.  Perckevael  erwiesen,  von  dem 
Veerdegkem  ein  längeres  fragment  veröffentlickt  kat.  die  mnl. 
dicktung  muss  in  Veitkeims  Lancelot  benutzt  sein,  denn  Lanc.  II, 
12  285 — 12  352  bietet  jenes  bruckstück  (von  192  auf  50  verse) 
gekürzt. 

RäüfiSel.  38.  J.  te  Winkel,  De  wrake  van  Ragisel.  Tijdsckr. 
v.  ndl/taalkde.  13,  116—129. 

in  Deycks  fragmenten  finden  sick  u.  d.  titel  Walewein  ausser 
dem  Perckevaelstück  auf  s.  15 — 19  nock  8  kleine  fragmente,  deren 
vergleickung  mit  dem  Messire  Gauvain  ou  la  vengeance  de  Ra- 
guidel,  par  le  trouvere  Raoul  (publ.  p.  Hippeau  1862)  sie  als  ndl. 
Übersetzung  der  afrz.  dicktung  erweist,  auck  diese  bruckstücke 
finden  sick  gekürzt  im  Laucelot  II,   12  285 — 12  352  wieder. 

Rcilltlßrt.  39.  Wieszner,  Altertümer  im  gedickt  van  den  vos 
Reinaerde.  — ■  vgl.  abt.  9,   100. 


Mittelniederländiscke  prosa. 

40.  H.    Claeys,    Jan    van   Ruusbroec's   taal   en   stijl.     Gent, 
Siffer.     56  s.     1  fr. 

41.  F.  Jos t es,  Twee-en-tacktig  zinnespreuken  uit  een  kand- 
sckrift der  15e  eeuw.     Dietscke  warande  7  (1)   69 — 75. 

moraliscke  lekren  und  vorsckriften  okne  spracklicke  bedeutung. 

42.  J.  H.  Kern,  't  zeventiende  der  Limburgscke  sermoenen. 
Tijdsckr.  v.  ndl.  taalkde.   13,  144—150. 

der   sermoen    stimmt   wörtlick   überein   mit   einem   stücke   des 
Devoet  boekskijn  (ks.  im  Haag). 

43.  Kalender    en    gezondkeidsregels    getrokken    uit    kand- 
sckrift der  boekerij  van  de  koogesckool  te  Leuven,  getiteld:  'Liber 


XX.   Latein.  353 

orat.  Eland.  M.  S.'  uitg.  en  vergeleken  bij  eenige  andere  deels 
ongedr.  kalenders  en  gezondheitsregelen  der  13.,  14.  en  15.  eeuw 
door  P.  Alberdingk  Thijm.  Gent,  Siffer  1893.  64  s.  u.  1  taf. 
(Uitgaven  der  R.  V.  A.)     2,25  fr.  Seeiniann. 


XX.    Latein. 

Hymnologie. 

1.  G.  M.  Dreves,  Pia  dictamina.  1.  folge.  [Analecta  lr^rnn. 
medii  aevi.  XV.]  — ■  vgl.  jsb.  1893,  20,  4.  —  angez.  v.  H.  H., 
Lit.  cbl.  1894  (22)  793—796. 

2.  G.  M.  Dreves,  Hymnarius  Severinianus.  —  vgl.  jsb.  1893, 
20,  5.  —  angez.  von  H.  H.,  Lit.  cbl.  1893,  1648. 

3.  G.  M.  Dreves,  Aurelius  Ambrosius,  der  vater  des  kircken- 
gesanges.  eine  hymnologiscke  studie.  Freiburg,  Herder  1893. 
VII,  146  s.     2  m. 

[Ergänzungsh.  zu  'Stimmen  aus  Maria  -  Laack'  58].  —  angez. 
von  C.  W— n.,  Lit.  cbl.  1893,   1647. 

Dichter  bis  zur  Humanistenzeit. 

4.  M  anitius,  Horaz  im  mittelalter.  —  vgl.  abt.  8,  189.  Lit. 
cbl.  1894,  1034. 

5.  Claudii  Claudiani  carmina  ed.  Jul.  Koch.  Leipzig,  Teubner. 
XVI,  346  s.     3,60  m. 

angez.  von  H.,  Lit.  cbl.  1894,  439. 

6.  M.  Amend,  Studien  zu  den  gedichten  des  papstes  Dama- 
sus, nebst  einem  anhang:  Damasi  carmina.  progr.  des  neuen 
gymn.  zu  Würzburg.     Würzburg  1894.     39  s. 

quellen,  Sprachgebrauch,  metrik,  echtheit. 

7.  E.  Gr essler,  Die  aussenfabel  der  Ecbasis  captivi,  im  ur- 
versmass  übersetzt,  teil  der  festschrift  zur  feier  des  fünfzigjährigen 
bestehens  des  realgymnasiums  zu  Erfurt.     Erfurt  1894. 

Schmeller,  Carmina  Burana.  —  vgl.  abt.   14,   109. 

Schreiber,  Vagantenstrophe.  —  vgl.  abt.  14,  110. 

Prosaiker  bis  zur  Humanistenzeit. 

8.  Monumenta  Germaniae  historica.  —  vgl.  abt.  9,  30.  — 
angez.  Lit.  cbl.  1894,  1165. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XVI.   (1894.)  23 


354  -^X.    Latein. 

9.  Doeberl,    Monumenta   Gerrnaniae.  —  vgl.  abt.  7,   89.  - 
angez.  Lit.  cbl.  1894,   114. 

10.  H.  Zimmer,    Nennius  Vindicatus.     über  entstehung,  ge- 
schichte  und  quellen  der  historia  Brittonum. 

vgl.  jsb.  1893,  16,  65.  —  angez.  ('eine  wahre  musterleistung'j 
von  W.  Golther,  Litbl.  1894,  161—163.    Athenseum  1894,  3481. 

11.  Wülbing,  Bonifatius.  — vgl.  abt.  8,  101.  jsb.  1893,  20,  31. 

12.  Albertus  Magnus,   De  sacrosancto  corporis  domini  sacra- 
mento  sermones  ed.  G.  Jacob.  Regensburg,  Custet  1893.  XV,  272  s. 

angez.  v.  Linde,  Österr.  Litbl.  3,  421. 

13.  E.  Kaluzniacki,  Zur  litteratur  der  Visionen  in  der  art  der 
visio  Tundali.     Arch.  f.  slav.  phil.  16,   12. 


Humanisten  zeit. 

14.  K.  Lamp  recht,  Deutsches  geistesleben  im  späteren 
mittelalter.     Zs.  f.  kulturgesch.  n.  f.  h.  1. 

15.  Gr.  Voigt,  Die  Wiederbelebung  des  klassischen  altertums 
oder  das  erste  Jahrhundert  des  humanismus.  1.  bd.  3.  aufl.  be- 
sorgt von  M.  Lehnerdt.     Berlin,  Reimer.     10  m. 

16.  A.  Richter,  Zur  kritik  humanistischer  briefschreibung. 
Zs.  f.  vgl.  lit.  7,  129—142. 

17.  M.  Radlkofer,  Die  humanistischen  bestrebungen  der 
Augsburger  ärzte  im  10.  jahrh.  Zs.  d.  hist.  v.  f.  Schwaben  20, 
25—52. 

über  Ad.  Occo,  J.  Grünpeck,  S.  Grimm,  Chph.  Wirsung, 
A.  P.  Gasser,  J.  Moibanus,  L.  Rauwolf,  G.  Henisch. 

18.  P.  Bahlmann,  Die  lateinischen  dramen  von  Wimphe- 
lings  Stylpho  bis  zur  mitte  des  16.  jahrhs.  (1480 — 1550).  —  vgl. 
jsb.  1893,  20,  47.  —  angez.  v.  H.  Holstein,  Zs.  f.  d.  phil.  27 
(1894)  272  'wertvoll'.    Lit.  cbl.  1894,  58  von  H.  H.—  vgl.  no.  24a. 

19.  P.  Bahlmann,  Die  lat.  dramen  der  Italiener  im  14. — 15. 
jahrh.     Cbl.  f.  bibliotheksw.  XI,  4. 

20.  W.  Richter,  Paderborner  Jesuitendramen  in  den  jähren 
1592—1770.     Mitt.  d.  ges.  f.  d.  erz.  u.  schulgesch.  IV,   1. 

21.  Thomas  Xaogeorgus,  Pammachius.  ed.  J.  Bolte  und 
E.    Schmidt    1891.      XXVII,    51     s.      2,80    m.      (Lat.     lit.     des 


XX.    Latein.  355 

15. — 16.  jahrh.     hrsg.  von  M.  Herrmann  u.   S.  Szamatölski.    Berlin, 
Speyer  u.  Peters.  1 

angez.  Litbl.  1894,  291  von  L.  Pränkel. 

24a.  Wimphelingius,  Stylpho.  ed.  H.  Holstein.  -  -  vgl.  jsb. 
1S93,  20,  50.  —  angez.  von  L.  Pränkel,  Litbl.  1894,  298. 
A.  Dontrepont,  Le  moyen  äge  VI,  10.  —  vgl.  no.   18. 

24b.     Gr.  Ellinger,  Deutsche  lyriker  des  sechszehnten  jahrhs. 
vgl.  jsb.    1893,    20,   48.  —  angez."  von  H.  Holstein,    Zs.   f.   d. 
pliil.   27  (1894)  274.     Jac.  Meister,  Österr.  litbl.  3,  109—111. 

25.  Cordus,  Epigraniinata  (1520).  ed.  K.  Krause.  —  vgl. 
jsb.  1893,  20,  49.  —  angez.  v.  L.  Pränkel,  Litbl.  1894.  297. 
A.  Dontrepont,   Le  moyen  äge  VI,   10. 

26.  Murmellius,  Elegiarum  moralium  libri  quattuor  ed. 
A.  Bömer.  Münster,  Regensberg  1893.  XXII,  139  s.  3  m. 
[Murmellius  ausgew.  werke,  hrsg.  von  A.  Bömer.    h.  3.] 

angez.  von  H.  H,  Lit.  cbl.  1894,  319. 

27.  Murmellius,  Opusculum  de  discipulorum  officiis  A.  Bömer. 
-  vgl.  jsb.  1893,  20,  64.  —  rec.  A.  Mayer,   Österr.   litbl.  2,   742. 

28.  Murmellius  De  magistri  et  discipulorum  officiis  epigr. 
über  ed.  A.  Bömer. 

vgl.  jsb.  1893,  20,  65.  —  rec.  A.  Mayer,  Österr.  litbl.  2.  732. 

29.  Th.  Jäger,  Heinrich  Seuse.  —  vgl.  abt.   14,   157. 

30.  Mayr,  Wolfgang  Lazius.  —  vgl.  abt.  8,  78.  studie  über 
die  historiographische  thätigkeit  des  Wiener  humanisten.  —  angez. 
Österr.  litbl.  1894,  424  von  Lampel;  Euphorion  I  von  J.  See- 
müller. 

t 

31.  L.  Cwiklinski,  Clemens  Janicki.  Krakau  1893,  Akad. 
d.  wiss.  194  s.     0,60  m. 

behandelt  das  leben  und  die  litterarische  Wirksamkeit  des 
polnischen  humanisten  Clemens  Janicki  (Janitius)  (1516 — 1543). 
—  angez.  von  M.  J— i.     Lit.  cbl.   1894,   (142—643. 

32.  M.  Herrmann,  Albrecht  von  Eyb  und  die  frühzeit  des 
deutschen  humanismus.  Berlin,  Weidmann  1893.  VII  u.  437  s. 
8°.     10  m.  —  angez.  v.  H.  Wunderlich,    Litbl.   1894,  291—293. 

33.  W.  Kawerau,  Erasmus  Alberus  in  Magdeburg.  Geschichts- 
blätter für  stadt  und  land  Magdeburg  28,   1. 

34.  K.  Krause,  Neu  aufgefundene  schrift  des  Eobanus 
Hessus.     Cbl.  f.  bibliothekswesen  XI,  4. 

23* 


356  XX.    Latein. 

35.  Philippus  Melanchthon,  Declaniationes  ed.  K.  Hartfelder, 
vgl.   jsb.    1893,    20,    57.  — ■   angez.    von    L.    Fränkel,    Litbl. 

1894,  296. 

36.  Alfr.  Schröder,  Der  humanist  Veit  Bild,  mönch  bei 
St.  Ulrich.     Zs.  d.  hist  v.  f.  Schwaben  20,  173—227. 

Bild  ward  1481  zu  Höchstedt  geboren  und  starb  1529  in 
Augsburg,  von  seinem  briefwechsel  mit  B.  Adelmann,  Bebel,  Luther, 
Ottmar  Nachtigall,  Ökolampad,  Peutinger,  Pirkkeimer,  Spalatin  u.  a. 
erhalten  wir  ein  chronologisches  Verzeichnis,  318  nr.  umfassend, 
und  achtzehn  briefe  in  vollständigem  abdruck. 

Sturm.  37.  Th.  Ziegler,  Joh.  Sturm.  Allg.  d.  biogr.  37, 
21—38. 

StÜVe.  38.  P.  Bahlmann,  Hermann  Stüve.  Allg.  d.  biogr. 
37,  83  f. 

StyiHIIlOliuS.  39.  v.  Bülow,  Christoph  Stymmelius.  Allg.  d. 
biogr.  37,  98  f. 

Silin IHi'Illlill't.  40.  v.  Schulte,  Konrad  Summenhart.  Allg.  d. 
biogr.  37,  155  f. 

SyMuS.     41.     Reusch,  Petrus  Sylvius.    Allg.  d.  biogr.  37,  286  f. 

TailüCr.  42.  Eisenhardt,  Georg  Tanner.  Allg.  d.  biogr. 
37,  382  f. 

Tannstetter.  43.  K.  Hartfelder,  Georg  Tannstetter.  Allg. 
d.  biogr.  37,  388  f. 

Thamei'.     44.     P.  X.  Kraus,  Theobald  Thamer.    Allg.  d.  biogr. 

37,  650. 

Theopllilus.    45.    Bertheau,  Theophilus.    Allg.  d.  biogr.  37,  722. 

ThSetmai'.      46.      Wattenbach,     Thietmar.       Allg.     d.     biogr. 

38,  26—28. 

ThiloilillUS.  48.  Bolte,  Thiloninus  Philymnus.  Allg.  d.  biogr. 
38,  43. 

Thomas  V.   Kempen.     49.     F.   X.    Kraus,    Thomas    v.    Kempen. 

Allg.  d.  biogr.  38,  74—85. 

Tkhtl.  50.  F.  v.  Krones,  Hanns  Tichtl.  Allg.  d.  biogr, 
38,  242  f. 

Timann.  51.  P.  Tschackert,  Joh.  Timann.  Allg.  d.  biogr. 
38,  352—354. 

1  \ 


XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie.  357 

Tilictoris.     •r>2.     R.  Eitner,  Johannes  Tinctoris.    Allg.  d.  biogr. 
38,  355  f. 

TokO.     53.     Janicke,  Heinrich  Toke.    Allg.  d.  biogr.  38,  411  f. 

ToriTIltlUS.     54.     F.    Koldewey,    Laevinns    Torrentius.     Allg. 
d.  biogr.  38,  457  f. 

Traell.     55.    Hartfelder,  Jakob  Track.   Allg.  d.  biogr.  38,  488. 

TrobeliüS.     56.     Gr.  Bauch,  Hermann  Trebelius.    Allg.  d.  biogr. 
38,  549  f. 

TritllOmillS.     57.     Wegele,    Joh.    Trithemius.      Allg.    d.   biogr. 
38,  026— G30. 

Tl'itOllillS.     58.     R.  Eitner,    Petrus  Tritonius.     Allg.   d.   biogr. 
38,  630  f. 

E.    TrUChsOSS.     59.     Gr.    Knod,    Erhard    Truchsess    von    Wetz- 
hausen.    Allg.  d.  biogr.  38,  682. 

Tll.     TrUChseSS.     60.     Gf.  Knod,  Thomas  Truchsess  von  Wetz- 
hausen.    Allg.  d.  biogr.  38,  683 — 685. 

61.     E.    Vogt,    Bibelinum.      Zs.    f.    d.    phil.    27    (1894)    116. 
bestätigung  der  von  Wilmanns,  Heinr.  v.  Melk,   s.  11  anm.  ge- 
gebenen erklärung.  Kaiser. 


XXI.   Geschichte  der  germanischen  philologie. 

1.  H.  Paul,  Grundriss.  —  vgl.  jsb.  1893,  21,  1.  —  abt,  3, 
76.  16,  155.  Zs.  f.  d.  d.  u.  7  (12)  845—849.  Lit.  cbl.  1894  (16) 
561 — 563. 

2.  Gr.  Duflon,  La  philologie  germanique  ä  Oxford.  Revue 
de  Instruction  publique  in  Belgique  37,  2. 

3.  P.  Machule,  Bemerkungen  über  das  Studium  der  deut- 
schen philologie.  —  vgl.  jsb.  1890,  21,  2.  rec.  C.  Franke,  Zs.  f. 
d.  u.  7,  503—504. 

4.  K.  Breul,  The  training  of  teachers  of  modern  foreign 
languages.  The  educational  Times  1894,  1.  mai  (47,  397,  s.  225—231). 

der  im  College  of  preceptors  gehaltene  Vortrag  beschäftigt 
sich  vornehmlich  mit  dem  Studium  der  deutschen  spräche  und  legt 
gewicht  darauf,  dass  auch  der  englische  lehrer  des  deutschen 
historisch-philologische  Studien  auf  dem  gebiete  der  älteren  deut- 
schen spräche,  ebenso  phonetik  betreibe.  —  vgl.  abt.  16,  1 — 6.  9. 


358  XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie. 


5.  K.  Breul,  Zum  Unterricht  der  Engländer  in  Deutschland 
in  der  deutschen  spräche  und  litteratur.    Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  155 — 172. 

vf.  erörtert  die  gründe,  welche  den  Engländer  nach  Deutsch- 
land führen  um  hier  deutsch  zu  lernen:  die  Vorschriften  und  ein- 
richtungen  der  englischen  Universitäten  und  Prüfungskommissionen 
bei  der  behandlung  der  deutschen  spräche,  alsdann  werden  die 
wege  und  besten  hülfsmittel  zu  diesem  zwecke  angegeben;  darunter 
geht  auch  manches  die  deutsche  philologie  an. 

6.  K.  Breul,  A  handy  bibliographical  guide  to  the  study  of 
the  german  language  and  literature  for  the  use  of  students  and 
teachers  of  German.  London,  Paris,  Boston,  Hachette  and  co. 
1895.     133  s. 

eine  brauchbare  praktisch  angelegte  systematische  Übersicht 
über  die  werke,  welche  der  angehende  germanist  zu  rate  ziehen 
soll  auch  der  deutsche  student  wird  das  buch  mit  grossem  nutzen 
verwenden  können. 

7.  Fr.  Heussner,  Die  behandlung  der  mhd.  lektüre  in  ober- 
sekunda.     Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  183 — 185. 

8.  Th.  Drück,  Die  vaterländische  altertumskunde  im  gym- 
nasialunterricht.     progr.  [no.  597]  d.  kgl.  gymn.  zu  Ulm.    20  s.    4. 

ein  sehr  beherzigenswerter  hin  weis  darauf,  dass  auch  der  alter- 
tumskunde (und  kulturgeschichte)  unseres  Volkes  im  unterrichte 
wohl  ein  platz  gebührte. 

9.  K.  Weinhold,  Eine  rektoratsrede.  Preussische  Jahrbücher 
1894  (3).  —  vgl.  jsb.  1893,  21,  4. 

10.  J.  Koch,  Die  ehemalige  Berlinische  gesellschaft  für 
deutsche  spräche  und  ihre  büchersammlung.  progr.  [no.  94]  d. 
Dorotheenstädt.  realgymn.  Berlin.     32  s.     4. 

die  noch  aus  830  werken  bestehende  büchersammlung  der  ge- 
sellschaft wird  im  Dorotheenstädt.  realgymn.  aufbewahrt,  die 
1815  gegründete  Vereinigung  hat  dem  namen  nach  bis  gegen  1880 
bestanden,  hielt  jedoch  zuletzt  keine  Sitzungen  mehr,  es  muss  be- 
tont werden,  dass  die  gesellschaft  trotz  mancher  fehlgriffe  und 
irrungen  auch  eine  ganz  erspriessliche  thätigkeit  entfaltet  hat  und 
dass  publikationen  über  dieselbe  als  sehr  wünschenswert  zu  be- 
grüssen  sind. 

Biographie. 

HiH'ineistcr.  11.  A.  Holder,  Zum  gedächtnis  Adolf  Bacmeisters. 
Alemannia  21,  97—103. 


XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie.  359 

Beclisteill.     Nekrolog  v.  Kopp  mann.     vgl.  abt.  17,  1. 

12.     0.  Gl  öde,  Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  763—767. 

B.  teil  Blink.     13.     Röthe,  Allg.  d.  biogr.  37,  785—788. 

Johann  Fritzner  vgl.  abt.  12,  346. 

(il'inilll.  14.  J.  Grimm,  Kleinere  Schriften,  bd.  8.  Güters- 
loh 1890.  —  vgl.  jsb.  1891,  21,  6.  1893,  21,  10.  0.  Behaghel, 
Litbl.  1893  (11)  385. 

15.  R.  Steig,  Goethe  u.  d.  br.  Grimm.  —  vgl.  jsb.  1893, 
21,  8.  —  angez.  Goethe-jahrbuch  XV. 

IG.  Schneide \v in,  Cicero  und  J.  Grimm  über  das  alter.  — 
vgl.  jsb.  1893,  21,  9.  Lit.  cbl.  1893  (51)  179G.  —  von  Grimm 
findet  sich  in  dieser  schrift  nur  ein  abdruck  der  genügend  be- 
kannten rede. 

17.  E.  Jeep,  Ein  druckfehler  in  J.  Grimms  rede  auf  Schiller. 
Zs.  f.  d.  d.  u.  7,  499—500. 

18.  Zur  Würdigung  der  gebr.  Grimm.  Leipziger  ztg.,  wissen- 
schaftliche beil.  1894,  1. 

19.  Stein mey er,  Ein  brief  Jacob  Grimms.  Anz.  f.  d.  a. 
20,  206. 

an  den  buchhändler  Carl  Reimer,  Cassel  31.  5.  38. 

20.  R.  Meissner,  Ein  brief  Jacob  Grimms.  Anz.  f.  d.  a. 
20,  406—407. 

an  den  amtsassessor  E.  W.  Heine  in  Hannover;  Göttingen 
15.  4.  30. 

21.  R.  Steig,  Briefwechsel  zwischen  Jakob  Grimm  und 
Therese  von  Jakob.     Preussische  Jahrbücher  1894,  2. 

22.  Die  prachtausgabe  der  Kinder-  und  hausmärchen  (Stutt- 
gart, Union  1893)  enthält  eine  Charakteristik  der  br.  Grimm  und 
ihrer  märchen  von  M.  Neck  er. 

Fr.  H.  V.  (1.  Hageil.  23.  H.  Dziatzko,  Briefe  Er.  H.  v.  d. 
Hagens  an  Chr.  G.  Heyne  und  G.  Fr.  Benecke.  Leipzig,  Spir- 
gatis  1893.  IV,  36  s.  2  m.  [Festgruss  an  K.  Weinhold  zum 
70.  geburtstage]. 

das  bekannte  eilfertige  wesen  Hagens  tritt  auch  in  diesen 
briefen  hervor,  dazu  eine  andere  auch  nicht  angenehme  eigen- 
schaft:  die  neigung  geliehene  bücher  garnicht  oder  nur  spät  und 
zögernd  zurückzugeben.  —  Steinmeyer,  Anz.  f.  d.  a.  20,  198  f. 
giebt  ergänzungen  und  erläuterungen  zu  einzelnen  stellen  der  briefe. 


360  XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie. 

24.  Fr.  Grimme,  Zur  glaubwürdigkeit  v.  d.  Hagens.  Ale- 
mannia 21  (2)  194— 200. 

M.  HäUpt.  25.  Tobler,  Briefwechsel  zwischen  Moriz  Haupt 
und  Friedrich  Diez.  aus  anlass  der  100.  Wiederkehr  von  Diez'  ge- 
burtstage.  (15.  3.  1894.)  Sitzungsber.  d.  kgl.  preuss.  akad.  d. 
wissensch.  zu  Berlin  1894,  G.  7. 

Rudolf  ffildebrand.  26.  Festschrift  zum  70.  geburtstage  R.  Hilde- 
brands in  aufsätzen  zur  deutschen  spräche  und  litteratur,  sowie 
zum  deutschen  unterrichte,  hrsg.  von  O.  Lyon,  mit  einem  bild- 
nisse  R.  Hildebrands.  [Ergänzungsheft  zum  8.  Jahrg.  der  Zs.  f. 
d.  d.  u.]     Leipzig,  Teubner.     IV,  364  s.     4  m. 

daraus  hier  zu  erwähnen:  K.  Biltz,  Zur  deutschen  bearbeitung 
der  Melusinasage  (vgl.  abt.  10,  60).  O.  Brenner,  Griechische 
hilfe  im  mhd.  Unterricht.  S.  Feist,  Deutsche  etymologien. 
C.  Franke,  Volksdichtung  im  Meissnischen  (abt.  10,  283). 
O.  Glöde,  Die  Stellung  des  ndd.  dialekts  und  seiner  werke  zur 
hd.  Schriftsprache  und  litteratur  (abt.  17,  2).  H.  Gloel,  Nieder- 
rheinisches deutsch  (abt.  5,  44).  K.  Landmann,  Zur  d.  helden- 
sage  (abt.  10,  39).  E.  Martin,  Haarigel  und  haareule  (abt.  5,  7). 
K.  Müller,  Laur'entius  Albertus  und  Albert  Ölinger  (15,  131). 
E.  Wolff,  Über  Gottscheds  Stellung  in  der  gesch.  d.  d.  spräche 
(abt.  4,  19).  L.  Fränkel,  Eberhard  Tappe  ein  deutscher  Schul- 
meister und  germanist  älterer  zeit  (15,  192).  J.  Sahr,  G.  A.  Bürger 
als  lehrer  d.  d.  spr.  F.  Kluge,  Wortdeutungen.  0.  Lyon,  Die 
einheit  d.  d.  Unterrichts  an  der  Universität  und  in  der  schule. 

27.  Forschungen  zur  deutschen  philologie.  festgabe  für 
R.  Hildebrand  zum  13.  märz  1894.  Leipzig,  Veit  u.  co.  324  s. 
7,50  m. 

aus  dem  inhalt  sind  zu  erwähnen:  E.  Mogk,  Die  älteste 
Wanderung  d.  d.  heldensage  nach  dem  norden  (abt.  12,  219). 
E.  Sievers,  Zu  Wernhers  Marienliedern,  behandelt  hauptsächlich 
seine  grundsätze  über  das  ethos  der  verse,  den  monopodischen  und 
dipodischen  bau.  W.  Braune,  Zur  lehre  v.  d.  d.  Wortstellung. 
E.  Flügel,  Englische  weihnachtslieder.  H.  Stickelberger,  Wie 
altes  im  Berner  munde  fortlebt  (abt.  5,  10).  F.  Vogt,  Von  der 
hebung  des  schwachen  e.  K.  Burdach,  Zur  geschichte  der  nhd. 
Schriftsprache  (abt.  4,  46).  —  angez.  v.  O.  Lyon,  Zs.  f.  d.  d.  u. 
8  (5.  6)  427 — 430.  —  beide  festschriften  angez.  v.  L.  Fränkel, 
Zs.  f.  d.  phil.  27,  403—415. 

28.  Nekrolog  von  Rudolf  Hildebrand  (f  28.  Oktober  1894  in 
Leipzig).    Korrbl.  f.  Siebenbürg,  landesk.  1894  (11)  142.    O.  Lyon, 

Zs.  f.  d.  d.  u.  8,  785—788. 


XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie.  361 

Heinrich  Hoffmaiin-  29.  Hoffmann  von  Fallersleben.  Mein  leben, 
in  verkürzter  form  hrsg.  und  bis  zu  des  dichters  tode  fortgeführt 
von  H.  Gr  erstenberg.  2  teile.  Berlin,  Fontane.  X,  424.  VIII, 
429  s.     7  m. 

die  band-  und  Seitenzahlen  der  Selbstbiographie  sind  am  rande 
der  neuen  ausgäbe  angegeben;  die  weiterführung  der  darstellung 
umfasst  bd.  2,  s.  167—290  (1860—1874).  nachtrage  (bis  s.  395) 
und  ein  personenverzeichnis  machen  den  beschluss. 

Wilhelm  V.  Humboldt.  30.  Briefe  von  W.  v.  Humboldt  an 
F.  H.  Jacobi  hrsg.  v.  Leitzmann.  —  vgl.  jsb.  1893,  21,  14. 
Gr.  Witkowski,  Litbl.  1894  (4)  110—112.  A.  Chuquet,  Revue 
critique  1894  (28)  15. 

31.  Tagebuch  W.  v.  Humboldts  von  seiner  reise  nach  Nord- 
deutschland im  jähre  1796.  hrsg.  v.  A.  Leitzmann.  Weimar, 
E.  Felber.     163  s. 

32.  Briefe  von  W.  v.  H.  an  G.  H.  L.  Nicolovius.  hrsg.  v. 
R.  Haym.  mit  2  anhängen.  [Quellenschriften  z.  neueren  d.  litte- 
ratur-  und  geistesgesch.  v.  A.  Leitzmann  I.]  Berlin,  Felber.  XI, 
140  s.     3  m. 

33.  A.  Leitzmann,  Ein  vergessener  französischer  aufsatz 
W.  v.  H's.     Zs.  f.  vgl.  litgesch.  n.  f.  VII,  4. 

34.  Laquiante,    Briefe   H's.  -    -  vgl.   jsb.    1893,    21,    16.  - 
angez.  A.  LeitzmanD,  Euphorion  I,  2. 

35.  Briefwechsel  zwischen  Schiller  und  W.  v.  H.  in  den  jähren 
1792—1805.  mit  einleitung  von  Fr.  Muncker.  Stuttgart,  J.  G.  Cotta. 
292  s.     1  m. 

angez.  Lit.  cbl.  1894  (9)  286. 

Lachmann.  30.  Vahlen,  Rede  auf  Lachmann.  —  Leo,  Rede, 
vgl.  jsb.  1893,  21,  20.  Schönbach,  Österr.  litbl.  1894  (21) 
653 — 655.  —  Vahlen,  Lachmanns  briefe.     vgl.  jsb.   1893,  21,  19. 

über  alle  drei  Schriften  Br uns,  Preussische  Jahrbücher  1894,  juli. 

37.  Weinhold,  Mitteilungen.  Sitzungsber.  d.  preuss.  akad. 
d.  wiss.  1894,  33. 

L  Lilldenschmit.  38.  vgl.  jsb.  1893,  21,  24.  Korrbl.  d.  ges. 
ver.  d.  d.  gesch.  u.  alt.  ver.  1893,   7. 

JulillS  LÖbe.  39.  Am  8.  Januar  1895  feierte  seinen  90.  geburts- 
tag  der  herausgeber  des  Ulfilas,  pfarrer  in  Rasephas  bei  Altenburg. 

Max  L.  Moltke.  40.  (f  19.  Jan.  1894  in  Leipzig).  Korrbl.  f. 
Siebenb.  landesk.  1894  (2)  24.  —  vgl.  jsb.  1893,  21,  34. 


3ß2  XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie. 

H.  SchCl'Or.  41.  Scher  er,  Kleine  Schriften.  —  vgl.  jsb.  1893, 
21,  27.  A.  v.  Weilen,  Allg.  ztg.  1893,  beil.  201.  Lit.  cbl.  1893 
(43).    Revue  critique  1893,  27,  45.  —  vgl.  abt.  21,  49. 

Carl  Johann  Schlyter  vgl.  abt.  12,  347. 

Ä.  W.  StroM.     42.  W.  Wiegand,  Allg.  d.  biogr.  37,  334. 

Teiltscll.  43.  (f  2.  juli  1893).  Denkrede  auf  Georg  Daniel 
Teutsch  von  Fr.  Teutsch.  Arcli.  d.  ver.  f.  Siebenbürg,  landesk. 
20  (2)  293 — 432.  —  die  übrigen  nekrologe  sind  aufgeführt  Korrbl. 
für  Siebenbürg,  landesk.  1893  (11)  155.     1894  (5)  47. 

F.  J.  Tittmann.     44.     Eöthe,  Allg.  d.  biogr.  38,  380  f. 

Flllaild.  45.  L.  Hirzel,  Zwei  briefe  von  Uhland.  Anz.  f. 
d.  a.  20,  92—95. 

•Johann  Woltf.  40.  (f  30.  dec.  1893  in  Petersdorf  bei  Mühl- 
bach, Siebenbürgen).  —  Korrbl.  f.  Siebenbürg,  landesk.  1894 
(1)  6-8. 

Bibliographie. 

47.  Jahresbericht  über  die  erscheinungen  auf  dem  gebiete  der 
germanischen  philologie.  hrsg.  v.  d.  ges.  f.  deutsche  philologie  in 
Berlin.  15.  Jahrg.  (1893).  Dresden  und  Leipzig,  C.  Reissner. 
402  s.     9  m. 

angez.  O.  Erdmann,  Zs.  f.  d.  phil.  27,  431.  —  Jahrg.  14  an- 
erkennend bespr.  von  K.  M.  Werner,  Zs.  f.  d.  österr.  gymn.  45, 
235.  Korrbl.  f.  Siebenbürg,  landesk.  1894  (4)  48.  —  über  einige 
ältere  Jahrgänge  eine  bemerkung  von  A.  Brandl,  Engl.  stud. 
1894,  s.  319. 

48.  Bei  der  centralstelle  für  dissertationen  und  programme 
von  Gustav  Fock  in  Leipzig  sind  im  Wintersemester  1894/95  so- 
wie im  sommersemester  1895  3690  im  gleichen  Zeiträume  an  deut- 
schen Universitäten  bezw.  höheren  lehranstalten  etc.  neu  er- 
schienene Schriften,  (inauguraldissertationen,  habilitationsschriften, 
gelegenheitsschriften,  programmabhandlungen  etc.)  eingeliefert  wor- 
den, die  titel  derselben  sind  im  VI.  Jahrg.  des  bibliographischen 
monatsberichtes  über  neu  erschienene  schul-  und  Universitätsschriften 
verzeichnet.  auf  die  neuere  philologie  (moderne  sprachen  und 
litteraturgeschichte)  kommen  davon  197  abhandlungen.  —  vgl.  auch 
abt.   16,  12.  13. 

49.  Euphorion.  Zeitschrift  für  litteraturgeschichte,  hrsg.  v. 
August  Sauer.  I.  bd.  Bamberg,  C.  C.  Buchners  verlag.  —  vgl. 
abt.  0,  28. 


XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie.  303 

aus  dem  inhalt  des  1.  heftes  (236  s.):  Aus  einer  Vor- 
lesung W.  Scherers.  Zwei  offene  briefe  an  den  herausgeber  (1.  von 
Schönbach,  2.  von  0.  Harnack).  J.  Minor,  Centralanstalten  für  die 
litteraturgeschichtlichen  hülfsarbeiten.  —  heft  2:  M.  Poll,  Bericht 
über  die  während  des  Jahres  1893  in  Amerika  veröffentlichten  auf- 
sätze  über  deutsche  litteratur.  —  angez.  v.  L.  Fränkel,  Zs  f.  d.  u. 
8,  856—858. 

50.  Die  Handschrift.  Blätter  für  wissenschaftliche  schrift- 
kunde  und  graphologie.  unter  mitwirkung  von  A.  Erlenmeyer  und 
W.  Preyer,  hrsg.  von  W.  Langenbruch.  Hamburg,  L.  Voss 
1895.     no.   1. 

51.  Th.  Längin,  Deutsche  handschriften der  grossh.  badischen 
hof-  und  landesbibliothek.  (festgabe  zum  6.  neuphilologentage  in 
Karlsruhe  1894).    Karlsruhe,  Ch.  Th.  Groos.     XIII,  117,  XX  s.  4. 

der  erste  teil  enthält  die  aus  dem  Benediktinerkloster  in 
Villingen  stammenden,  der  zweite  eine  systematische  Übersicht  über 
die  deutschen  hss.  zu  Karlsruhe,  mit  reichlichen  litterarischen  und 
sprachlichen  bemerkungen;  die  ältere  zeit  ist  mit  30  nummern  ver- 
treten, die  mittlere  (bis  1500)  hat  no.  31 — 183.  —  Verzeichnisse 
der  hss.  nach  ihrer  herkunft  und  ein  sorgfältiges  register,  das  auch 
die  von  Lamey  bearbeiteten  romanischen  hss.  umfasst,  machen  den 
beschluss.  —  zu  erwähnen  sind  besonders  mystiker  (Eckart,  Tauler, 
meisterbuch,  predigten),  glossen,  Marienleben  (bruder  Philipp), 
Bichenthal,  Otto  v.  Passau. 


*■) 


52.  Zu  Kürschners  Xationallitteratur  (Stuttgart,  Union)  er- 
scheint periodisch  ein  Verzeichnis  der  bisher  vollendeten  bände; 
das  letzte  schliesst  mit  no.  215,  Eischart  bd.  1. 

53.  Verhandlungen  des  5.  allgemeinen  deutschen  neuphilologen- 
tages.  —  vgl.  abt.  16,   10. 

Desgl.  des  6.  allgemeinen  neuphilologentages  zur  Karlsruhe, 
vgl.  abt.   16,  11.     dazu  eine  notiz  Litbl.  1894  (8)  278. 

54.  Amerikanische  philologenversammlung.  10.  Juli  1894  im 
Williams  College  zu  Williamstown  (Mass.).  —  von  den  29  vor- 
tragen sind  hier  zu  erwähnen:  Chs.  P.  G.  Scott,  Omission  as  a 
means  of  phonetic  representation,  und  von  dems.  English  words 
which  have  gained  or  lost  an  initial  consonant  by  attraction. 


55.  Im  gedenkjahre  1895  darf  wohl  ein  büchlein  aufgeführt 
werden,  welches  nicht  in  den  bereich  des  Jahresberichtes  gehört, 
aber  doch  auch  als  eine  frucht  germanistischer  Studien  gelten  kann : 
die    zuerst    1871    erschienene    von    E.    Götzinger    verfasste   War- 


364  XXI.    Geschichte  der  germanischen  philologie. 

hafftige    nuwe    zittung    des    jungst    vergangnen    tutschen    kriegs. 
Zürich,  Eugen  Speidel.     2.  aufl.     24  s.     0,50  m. 

56.  Als  ein  zeugnis  für  die  bewahrung  deutschen  Volkstums 
und  deutschen  brauches  auch  in  fernen  landen  ist  zu  erwähnen 
W.  J.  Hoffmann,  Gschicht  fun  da  altä  tsaitä  in  Pensilfani. 
A  paper  presented  to  the  American  philosophical  society  on  the 
occasion  of  the  celebration  of  the  150th  anniversary  of  its  foun- 
dation,  may  22 — 26,  1893.  reprinted  february  7,  1894,  from  Proc. 
Amer.  philos.  soc.  vol.  XXXII.    Philadelphia,  Mac  Calla  and  co.  7  s. 

57.  Annual  report  of  the  board  of  regents  of  the  Smithsonian 
Institution.     Washington,  Government  printing  office. 

die  jährlich  erscheinenden  berichte  des  grossartigen  museums 
in  Washington  bieten  nicht  selten  für  unsere  Wissenschaft  be- 
merkenswerte mitteilungen  (vgl.  abt.  12,  268a). 


Autorenregister. 


Ab  egg.      Ags.   historische 

dichtung  16,  153. 
Abel.      Ndd.   hochzeitsge- 

dichte  17,  41. 
Achelis.    Kec.    7,  4.     10, 

1.  8.     19.    20. 
Adam.       Reisestammbuch 

8,   1.     Rec.  10,  3&5- 
Adamek.       Schülernamen 

2,  1. 

Albers.  Götter-  u.  helden- 
sage  10,  32. 

Albert,  F.  R.  Predigt8,86. 

Albert,  P.  Geschichts- 
litteratur  7,  3.  M.  Döring 
8,  94-     Rec-  8,  5- 

Albertz.     Luther  15,  97. 

Alsleben.  Fischart  15,38. 

Altmann.  Eberhart  Win- 
decke 7,   107. 

Amalfi.     Rec.  10,   118. 

Amelung.  Mathesius  15, 
112. 

Amend.    Damasus  20,  6. 

Ami  et.  Buchdruckerkunst 
8,  62. 

Ammann.  Strickers  Karl 
14,  87. 

Amsel.  Häufigkeit  d.wort- 
formen  4,  51. 

Andersen,  D.  Redupli- 
kationsvokalen 3,  62.  12, 
42.  Nordgermanisch  12,3. 
Rec.  12,  89. 

Andersen,  O.  Seddel- 
penge  12^325. 

Andersen,  V.  Danske 
studier  12,  94.  Sammen- 
feld  12,  101. 


Andersso n.  Een  nyttwgh 
wnderwijsning   12,   197. 

Andrae.  Chaucer  Sprich- 
wort 16,235.  Rec.  16, 234. 

Andrea.  Canselarij  teLeeu- 
warden  18,  3. 

Andrere.  Jaar  en  dag  19, 16. 

Andrian.  Wetterzauber 
10,  230 

Angst.  Ofenkacheln 8, 122. 

Arauj  o.     Rec.  3,   I. 

d'Arbois  de  Jubainville. 
Premiers  habitants  7,  14. 

Arndt.    Rec.  7,  98.  9,  52. 

Asmundarson.  Njälssaga 

12,   148. 
Asmus.  Bibl.rätsell0,38i. 
Asmussen.     Sylt   18,  43. 
Auer.     Andreas     Raselius 

Ambergensis  8,  77. 
Au  e  r  b  a  c  h.    Phonetik  3, 8. 

16,   121. 
Aufsberg.  Sagen  v.Mittel- 

franken   10,  80. 
Aumont.    Theatrets  fortid 

12,  181. 
Autenrietb.   Relativsätze 

3,  72. 
Averdunk.     Duisburg    7, 

H7- 

Bääth.  Fornnord.  troll  - 
sänger  12,  213. 

Bachmann.  Reichsge- 

schichte 7,  108.  Mhd. 
lesebuch  14,   12. 

Bächtold.  Schauspiele  15, 
164. 

Back.  Jüdisches  volk8,20l. 


Badstübner.       Nib.   und 

Kudrun  14,  65. 
Bah  der.     Rec.   3,  76.  77. 
Bahlmann.  Münster,  fast- 

nacht  8,  I.    Kathol.kate- 

chismen    8,   84.     15,   8. 

Schülerregeln       14,     84. 

Newe     zeitung     15,    43. 

Dramen  20,  18.  19.    Stüve 

20,  38. 
Bahnson.   Etnografien  12, 

259- 

Bahr  fei  dt.  Marken  von 
Lüneburg  8, 170.  Vinken- 
augen,  Brandenburger 
münzen  8,  173.  Numis- 
matisches litbl.  8,  175. 
Münzkunde  Pommerns  8, 
176. 

Baier,  J.     Heilige    Bruno 

8,  97- 
Baier,N.  Chroniken 7,109. 

Bake.     Ndl.  19,   I. 
Baldamus,  A.  Rec.  7,  76. 
Baldwin.     Morte    Arthur 

16,  281. 
Baltzer.    Danziger  kriegs- 

wesen  8,  133. 
Banner.     Moderne    philo- 

logie  16,  4. 
Bär.    Vorarlberger  haus  8, 

127. 
Barack.  Türheims  Renne- 

wart  14,92.  Wickram  15, 

230. 
Barber.H.   Family-names 

16,  67. 
Bartels.  Medizin  d.  natur- 

völker  10,  188. 


3GG 

Bartholomae.  /-frage.3,58. 
Vokaldehnung  3, 61.  Rec. 
3,  ii. 

Bartsch.  Liederdichter  14, 
108. 

Bastelaer.  Rapports7,4i. 

Bastian.  Verbleibsorte  der 
Seele     10,    19.       Vorge- 
schichtliche    schöpfungs-  I 
lieder     10,    20.       Ideale 
weiten   10,    146.     Wie  d.  j 
volk  denkt  10,   147. 

Bat  es.  Engl,  religious  ! 
drama  16,   156. 

Bauch.  Schlesischer  huma-  j 
nismus  8, 196.  Trebelius  j 
20,  56. 

Baudouin  de  Ccurtenay.  ! 
Sprache  3,  16.  Palatali-  I 
sierung  3,  54. 

Bauer.     Rec.  7,   165. 

Baumann.     Allgäu  7, 116. 

Bn  um  gart.  Aberglaube] 
10,  269. 

Baumgarten.  Karl  V. 
7,   110. 

Bäumker.     Rec.  15,  58. 

Bause.  Vereinfachung  d 
schrift  4,  66. 

de  Baye.  Bijouterie  7,  37. 
Cimetiere  7,  38. 

Baynes.  Engl.dictionaries 
16,  21. 

Bear  der.  Altschott,  prä- 
positionen  16,  107. 

Be  auch  et.  Loi  de  Vestro- 
gothie  9,  20.  Droit  sue- 
dois  9,  21. 

Bech.  Eiec.  14,  31.  Otto- 
kar   14,    74.     Rec.    14, 

53- 
Bechstein.     Hans    Sachs 

15,  136.   Walther  14, 142. 

Rec.  4,  44. 

Beck,  L.  Geschichte  des 
eisens  8,  247. 

Beck,  M.  Zwölf  Nächte 
10,   178. 

Becker,  H.  Alexander- 
sage 10,  43.  14,  56. 

Becker,    J.     Landvögte  9, 

9i- 
Becker,  K.    Th.     Volks- 
schule   der   Siebenbürger 
8,  198. 


Autorenregister. 

Becker,  R.  Johann  Hoff- 
mann 8,  225. 

Becker,  Th.  Stein  u.  bein 
1,  22.  Lessings  Laokoon 
u.  Reinke  Vos  17,  28. 

Becker,  W.  Tratziger  15, 
216. 

Beckman.  1700-talet  12, 
88. 

Beckmann.    Rec.  7,   107. 

Beets.  Woordenboek  19, 
I?.  Vocabularius  19,  14. 
Beekum  19,  18.     Ndl.  19, 

r.  3- 
Bell.    Speech  tones  16, 123. 

Bellou.     Cimetiere   7,  53. 
Below.     Rec.  9,    65.  74. 
Ben  da.     A.    d.  volksmund 

10.  331. 

Bender.     Rec.  7,    176. 
Bender,  O.  Ana!ogie3,2g. 
Bendixen.      Udgiavninger 

12,  31.     Nonnesetter  klo- 

sterruiner  12,  319. 
Benedix.    Versknnst  4,  73. 
B  e n f ey.  Märchenforschung 

10,  120. 
B  erbig.  Schule  zu  Crossen 

15,  171. 
Berg,  G.  Statsförvaltnings- 

historia  12,  286. 
Berg,  W.  Den  skand.  hal- 

föns  befolkande    12,    261. 

Augusliaerklostret  12,336. 
Berger,  A.    Volkszählung 

8,  216. 

Berger.  A.  E.  Volksdich- 
tung 10, 273.  Reformation 
15,  93-     Luther  15,  94. 

Bergfalk.  Utomord.  pän- 
ningsbjälper  12,  287. 

Bergmann.  Fornkristna 
hymner  12,   194. 

Berkowicz.  Reime  gal. 
Judenkinder  10,  337. 

Bernheim.       Städtewesen 

9,  61. 

Bernhöft.    Frauenleben  8, 

210. 
Bernow.      Sagen  d.  tiink- 

halle  10,  82. 
Bertheau.       Sunderreitter 

15,  187.     Tham  15,  198. 

Thaurer   15,  201.     Thilo 

15,205.     Trache  15,  215. 


Tribauer  15,  217.     Theo- 

philus  20,  45. 
Bethge.     Rec.  7,   16. 
Bezold.     Selbstbiographie 

8,  1. 
Bezzenberger,  A.  s. Fick 

3,  46.  Etymologien  3, 104. 

Biedermann.     Förderung 

d.  kulturgesch.8, 1.  Faust- 

sage8, 1.  Einheitsgedanke 

9,  17. 
Biegeleisen.         Jüdisch- 
deutsche erzählungen  10, 
101. 

Bieling.       Orthogr.     not- 

stände  4,  65  b. 
Bierring.   Ringe  ringorme 

12,  24S. 
Biltz.    Melusinasage  10,  60. 
Bindewalcf,  Rec.  7,   117. 

118. 
Binswanger.       Rechtsge- 

schichte  9,  68. 
Binterim.     Köln  8,  39. 
Bintz.    Kullurbilder  8,   9. 
Binz,  G.    Rasser  15,   133. 

Rec.  9,  43. 
Bippen.     Bremen  7,   153. 

s.  Ehmk  7,   154. 
Bissinger.    Bronzefund  7, 

21.  Münzfunde  8,  177. 
Bjerge.  Aarbog  12,  36. 
Björling.    Bötestraffet  12, 

306. 
Blanchard.     Cimetiero  7, 

44. 
Bloch.  PolitikHeinrichs  V I. 

8,   179. 
Bloemberger.         Haver- 

schmidt  18,  2. 
Blök,  P.  J.     Geschiedenis 

7,70.    Rec.  7,  I2i.  9,  99. 
Blondel.     Frederic  II.   9, 

46.     Rec.  9,  29. 
Bloomfield.     Root-deter- 

minatives  3,  51. 
Bloete.     Schwanrittersage 

10,  40. 

Blume.  Quellensätze  7,  84. 

Blumschein.  Germani- 
sierung 7,  102.  Kölner 
ma.  17.   1. 

Bode.     Goslar  7,   151. 

Boeles.  Rede  t.  n.  v.  Dirks 
18,   1. 


Autorenregister. 


367 


Boer.  Oudnoorsch  12,  74. 
Bjaruarsaga  12,  154.  Or- 
var-Oddssaga    12,   156.' 

Bohatta.     Rec.  3,  16.  20. 

B  ö  h  e  i  m.  Kriegsausrüstung 
8,  131. 

Böhme,  F.  M.  Liederhort 
10,2/6,  18, 49.  Petrus- 
lied 13,  7. 

Böhme,  O.  Oberfränkisch 
14,  2.     Rec.   M,  36. 

B  o  eh  m  er.  Prehistoric  naval 
architecture  12,  268  a. 

Bohnenberger.  Schwab, 
ma.  5,  20. 

Boissevain.  Hellas  en 
Rome  18,  2. 

Bolte.  Sieben  Schwaben 
10,  63.  R.  Köhler  10, 
118.  Gevatter  tod  10, 
123.  Kindeilied  v.  herrn 
v.  Ninive  10,  328.  Nd. 
und  ndl.  Volksweisen  10,  ! 

279.  Trinkerorden     10,  j 

280.  17,  32.       Berthold  ! 
v.  Holle  14,   43.    Jahres-  ! 
berichte  15,   i.     Meister-  \ 
lied    von    Faust    15,  20.  ! 
Hager  15,  51.     Märchen-  ! 
Stoffe  im  meisterüede  15, 
120.  Wallenstein  15,  121!  I 
Gevatter     tod     15,    122.  I 
Schallenberg      15,     161.  I 
Niemand  und  jemand  15, 
162.     Engl,  komodianten  j 
15,  176.  Stimmer  15, 186.  ' 
Sunnentag  15,  188.  Teck- 
ler  15,  194.     Titelius  15, 
212.      Wickram  15,  229. 
Spott   auf   Kölner    advo- 
katen   17,   34.     Warnung 
vor    Würfelspiel    17,   35. 
Erz.  litt.  d.  16.  jh.  19,  22. 
Pammachius  20, 24.     Thi- 
loninus  20,  48.    Rec.  15, 
127. 

Bömer,  A.  Murmellius  20, 
26.  27.  28. 

Bonebakker.       Brandane 

19,  28. 
Bonnier.  Bokhandels- 

tidning  12,  6. 
Boos.     Worms  7,   146. 


Borch.     Rec.  9,  48. 
Borchardt.      Sprichwörtl. 

redensarten  10,  377. 
Borchsenius.       Hjemlige 

interiorer  12,   184. 
Boretius.     Monumenta  9, 
.     30. 

Borinski.  Litt.-gesch.6,i3. 

Borssum.     Epistel   totten 

Friesen  18,  2. 

!  Börtel.  Svenska  skriftprof 

:      12,  123. 

Bosch.    Hulpwerkwoorden 

19,  3- 
Bosch,    German.  national- 
museum   8,  2.       Hänseln 
der    fuhrleute    10,    204  a. 
Alter  spruch  10,  367. 
Bossert,    A.      Litterature 

allemande  14,  8. 
Bossert,    G.       Durchden- 
bach  15,  29      Rec.  15,  7. 
25.  68.  78.  82.  95.   iio. 
Bosworth.     Anglo-Saxon 

dict.  16,   16. 
Bötticher,    A.    Bau-  und 

kunstdenkmäler  8,   160. 
Boetticher,  G.     Denkm. 
d.  alt.  litt.  14,  15.     Parzi- 
val  14,    105. 
Bowen.     e-vowel    16 

Layamon  16,  218 
Boye.  Egekister  fra  bronze- 

alderen  12,  269. 
Bradley.    New  Engl.  dict. 
16,   15.     Table    of  green 
fields  16,  32.     Etymologi- 
cal  notes  16,  46.   'lad,  lass 


91. 


Old  Engl.  p!ace 


16,  51 

cames    16,   63.      Genesis 

16,   191.     Rec.  16,   176. 

Bradshaw.  Engl,  antho- 
logy  16,  172. 

Brandes.  Rec.  15,  79.  82. 
95.    IOO.    IIO. 

Brandi.  Stammesgrenzen 
7,7L     Rec.9,71.  15,57. 

Brandis.  Namen  im  Thü- 
ringerwalde 2,  16. 

Brandi.  Engl,  litteratur 
16,  143.  Mittelengl.  litt. 
16,  155.  Cbaucer's  Squy- 
eres  tale  16,  233.  Jahres- 
bericht 21, 47.  Rec.  14, 11 2. 

Brandstetter.    Schriftspr. 


in     Luzern,         Luzerner 
kanzleispr,  4,  44. 
I  Branky.  welche  4,  38. 
j  Brate.     Rec.  12,  52. 

Bratring.  Münzen  8,  173. 
1  Braun.  Sprachschatz  1,  15. 
j  Braune,  Th.  Etymologie 
!       3,   103. 

I  Braune,  W.    Germ,  ss  3 
96.     As.  bibel  17,  9.  18', 
17-     Wortstellung  21,27. 
Breal.      Etymological    in- 

vestig^tion  16,  59. 
Brecher.     Tetzel  15,  196. 
Bredal.  ßome*pejll2,  202. 
Brehmer.    Hexenprozesse 

10,  225. 
Bremer,  F.  P.      Cantiun- 

cula  9^72. 
Bremer,  O.  Phonetik3  3. 
Sprachchronologie  3,  30. 
Allemnack  18,  48.  Fries. 
Volkslieder  18,  49.  Rec. 
3,  42. 
Brenner.  Dereinst  1,  22. 
Bayerns  ma.  5,  25.  Mund- 
a.tdichtung  5,  3.  Zum 
Sprachatlas  5,  25.  Aus- 
gleichung des  silbenge- 
wichts  5,  26.  Kiennast 
5,  25.  28.  Possenspiele 
10,  356.  Denkt  das  volk 
10,  386.  Erdisen  14,  78. 
jVJhd,  Unterricht  21,  26. 
Rec.  3,  123.  5,  1.  16, 
68.  70.  207. 
Bretholz.  Geschichte 

Mährens  7,   133. 
Breul.  Training  ofteachers 
16,  6.  21,   4.     Unterricht 
d,     Engländer      21,      5. 
Bibliographical  guide 

21,  6. 
Brewer.     Dict.  of  phrase 

16,  29. 
Breysig.   Rec.  9,  9. 
Bricka.    Hist.  tidskrift  12, 
33.      Biogr.   lexikon   12, 
345- 
B rieger.  Lutherstudien  15, 
IO  r.  Albrecht     gegen 

Luther  15,   102. 
Bright,    Beowulf  16.   179. 
S.Luke  16,205.    Chaucer 
u.  Valen'us  16,  242. 


368 


A  utorenregister. 


Brim.      Noregs     konunga 

sögur  12,   130. 
ten   Brink.     Engl,   littera 

tur  16,  143.  144.  Altengl. 

litt.  16,  151- 
Brissaud.  Tannhäuser  10, 

64. 
Bröcking,W.  Rec.  9,  61. 
Brooke.     Early   Engl.  lit. 

16,  152. 
Brotanek.     Rec.  16,  269. 
Brouwer.     Ndl.  19,  3. 
Browne.     Far    from    this 

16,  34- 

Bruchmann,  C.F.H.  Ent- 
stehung d.  Ahnenkultes. 
10,  9. 

Bruchmann,K.Rec.3,  II. 

Brugmann,  K..Grararaa- 
tik  3,  42.     Rec.  3,  44. 

B  ruinier.     Faust  10,  358. 

Brunk,  A.      Tierstimmen 

10,  394- 
Brunn.  Sillende  og  Singu- 

lones  18,  21. 
Brünneck.     Rec.  9,  47. 
Brunner.  Dos     9,     8. 

Rechtsgeschichte    9,    10. 

Forschungen  9,   14. 
Bruns.     Lachmann  21,36. 

s.  Steller  4,  8. 
Bruun.     Museum    12,  35. 

Kjobenhavn  12,  332. 
Brynilden.       Tysk-norsk 

ordbog  12,  60. 
Buch  er.      Bronzeschmuck 

7,  35- 
Buchheim.     Clerke's   tale 

16,  250. 
Büchi.     Alb  recht   v.   Bon- 

stetten  8,  95.     Rec.  9,  46. 
Buchwald.       Ordinierten- 

buch  15,  6.    Katechismus 

15,  79.       Luther  15,  82. 

Lutherfunde    15,   87.   88. 

Brief    Luthers     15,     89. 

Wittenberger        stadtge- 

schichte  15,  135.      Rec. 

15,   16. 
Buff.     Augsburg  8,  44. 
Bugge.     Norges  runer  12, 

117.  Bidragtildenskalde- 

digtnings  hist.  12,   126. 
Bühler.     Wergeid  9,  2. 
Buitenrust  s.  Hettema. 


Bülbring.  Me.  grammatik 
16,  104.  Rec.  16,  84.  in. 
120.  169.  215. 

Bullinger.  Christentum 
14,  156. 

Bulmerincq.    Riga  9,84. 

Bülow.  Stymmelius  20, 39. 

Bunker.    Sprichwörter  10, 

375- 
Burchard.  Hans  Sachs  15, 

Burckhardt,  A.  Spiel  im 
deutschen  ma.  8,  218. 

Burckhardt,  D.  Albr. 
Dürer  8,  I4J. 

Burdach.  Gesch.  d.  nhd. 
schriftspr.  4,  40.  Stu- 
dentenspr.  in  Halle  6,  27  a. 
Vom  ma.  zur  reformation 
8,  187.  15,  2.  Sunecke 
14,   126. 

Burg.  Stein  von  Tune  12, 
118. 

Burg,  v.  d.  Foarlezing  oer 
Frysk  18,  4. 

Burger.  Monumenta  typo- 
graphica  8,  58. 

Burghause r.  Nhd.  deh- 
nung  3,  92. 

Burkhardt.LuthersWorm- 
ser  rede  15,  73. 

Bürschner.     Rec.  7,  I. 

Burton.  Old  Engl,  poetry 
16,   160. 

Busch.  Wortbildung  4, 14. 

Buschan.  Leben  und  trei- 
ben der  deutschen  frau  in 
der  urzeit  8,  209.  Rec. 
18,  25. 

Busck.  Bohusl.  folkmäls- 
dikter  12,  229. 

Calliano,    C.     Prähistor. 

funde  7,  29. 
Calliano,  Cr.      Totenkult 

10,  102.     Volkssagen  10, 

103.     Volksspiele  in  N.- 

Östreich  10,   181. 
Camno.   Confine  alpino  7, 

72. 
Cannegieter.     Ab  ten    v. 

Mariengaard  18,   10. 
Cappelle.     Toestand  v.  d. 

Frieschen  bodem  18,   I. 
Carpenter.     Rec.  12,  81. 


Carstanjen.  Ulrich  von 
Ensingen  8,  151. 

Carstensen.  Abc-spiellO, 
393.     Fries,  sagen  18.  39. 

Cascorbi.  Vornamen  2,2. 

Cauer.     Rec.  3,  47. 

Cederschiöld.  Fordrin- 
garna  pä  en  hist.  ordbok 
12,  53.  Altnord,  saga- 
bibl.  12,   151.   156. 

Champneys.  History  of 
English  16,  80. 

Chance.    Surnames  16,  66. 

Charap.    Volksglaube  10. 

255- 
Christensen.         Repert. 

diplomat.  12,  301. 
Christiansen.    Birkerods 

dagböger  12,  296. 
Chroust.     Mittel  alt.    stu- 

dentenleben  8,  221. 
Chuquet.     Rec.    15,     16. 
^  173    174.  176.     21,  30. 
Claeys.    Ruusbroec's  taal 

19,  40 
Clemen.      Tiroler   bürgen 

8,   125.     Kunstdenkm.  d 

Rheinprovinz  8,   157. 
Cock.  Volkskunde  10, 142. 

Rec.  10,   118.  377. 
Collon.    Gregoire  de  Tours 

8,  75- 

Cohrs.     Rec.  15,  79- 

Como.  Zunft  und  ge werbe 
8,  80. 

Cook.  Northumbrian  glos- 
sary  16,  18.  Deeds,  not 
years  16,  33.  First  book 
in  Old  English  16,  167. 
Beowulfl6,  178.  Chaucer 
notes  16,  249.  Rymanl6, 
277.     Rec.  16,  7. 

Cornelissen.  Volksleven 
10,  143. 

Cosijn.  y«/'«  16,41.  Ge- 
nesis 16,  192.  Anglo- 
Saxonica  16,  193.  Gard 
19  1. 

Courtenay  s.  Baudouin. 

Co  well.    Chaucer  16,  233. 

Craik.  English  pro  je  16, 
170. 

Crane.     Reynard  16,  285. 

Cranstoun.  Satirical 

poems  16,  270. 


Autorenregister. 


369 


Creizenach.  Gesch.  des 
neueren  dramas  6,  25. 
Lutherana  15,  92.     Rec. 

15,  173- 

Curtis.    Clariodus  16,  268. 

Öwiklinski.    Janicki  20,  31  • 

Daae.      Kronike  om  Kvi- 

nesdal  12,  279. 
D  affner.    Benediktbeuren 

8,  113. 

Dahlau.    Rec.  15,   no. 
Dahlberg.    Fattiglagstift- 

ningens  historia  12,  337. 
Dahlgren.  Sveriges  biblio- 

thek  12,   12  a. 
Dahlmann.  Quellenkunde 

7,  82. 
Dahn.  Könige  9,  16.    Rec. 

Dal  ström.      Fornordiska 

gudasaga  12,  206. 
Damköhler.       Lutherana 

15,  92.     Zu  mnd.  gedich- 
tea  17,  20. 

Danckwerth.    Helgoland 

18,  45- 
Dann enb erg.   Münzen  8, 

173-  174- 

Dargun.  Mutterrecht  9,  I. 

Darmesteter.  Vie  des 
mots  3,  31. 

Daubenspeck.  Gerichts- 
sprache 4,   52. 

Davidson.   Mystery  plays 

16,  216.     Rec    16,   156. 
Davidsson.     Bog  forteg- 

nelse    12,    II.       Handel 
Hamburgs  mit  Island  12, 

257. 
Davis.     Rec.  7,  173. 
Debehault.        Sepultures 

franques  7,  55.       Francs 

Saliens  7,  73. 
Deecke.     Rec.  7,   14. 
Degeorge.     L'imprimerie 

8,  66. 
Deile.       Frauen    8,     211. 

14,  97- 
Delamain.    Sepultures  7, 

4°- 
Delarue.     Rec.  15,  224. 

Delbrück.  Sprachstudium 

3,    13.       Syntax    3,    70. 

Altnord,  fedgar  12,  70. 


Deppe.      Altdeutsche    ge- 
meine 7,  92. 
Detten.  Dom-  und  kloster- 
schulen 8,   109. 
Detter.     Hoenir    10,     13. 
12,    209.       Baldrmythus 
10,   14.     12,  210.      Rec. 
10,5-  12,150.156.  14,66. 
Devantier.  Siegfried- 

mythus 12,  220. 
Diebler.       Book    of     the 

houlate  16,  261. 
Diels.    Pater  guardian  10, 

288. 
Diemand.    Kaiserkrönun- 
gen 8,  214, 
Dierauer.       Eidgenossen- 
schaft 7,    139.      Rec-   8, 
185. 
Dieter.  Rec.  16,  145.  148. 

222. 
Dietrich.     Rec.  7,   165. 
Digard.     Rec.  9,  46. 
Dirksen.     Lautspiele    10, 
327.  Wappenbuch  18, 14. 
Dittmar.  Gesch.  d.d.volkes 

7,  78. 

Djurklou.   Vedernamn  12, 

68  a. 
Döberl.     Mon.   Germ.    7, 

89.  20,9.    Nordgau  9,92. 

Leuchtenberger  9,  93. 
Döbner.       Urkundenbuch 

von  Hildesheim  8,  73- 
Dodge.    Fritzner  12,  346. 
Dolberg.       Marienkirche, 

Doberau  8.   106. 
Domanig.    Privatmedaille 

8,  234- 
Domaszewski.     Rec.    7, 

171. 

Landrecht  9,  58. 
Kaufmannsgilden 


Dopsch 
Doren. 
9,  65. 
Döring. 


Hainhofer  8,  53- 


Dorr.    Prähistor.  funde  7, 

34- 
Dörr.     Rec.  16,  8. 
Doutrepont.A.Rec  20,25- 
Doutrepont,G.    Rec.3,7- 
Drake.     Gospels  16,   207. 
Draugelattes.   Me.  kasus 

16,   103. 
Drescher.      Spruchbücher 
des    H.  Sachs    15,     151. 


H.  Sachs  und  Boccaccio 

15,   155.    Rec   10.  363. 

15,  139. 141. 156  165. 174. 
Dreves.     Dictamina  20,  I. 

Hymnarius  20,  2.      Am- 

brosius  20,  3. 
Drück.      Vaterland,  alter- 

tumskunde  21,  8. 
Duchesne.    Rec.  7,  86. 
Ducourtieux.     Cimetiere 

7,  54- 

Duden.    Etymologie  1,  7. 

Duflou.  Philologie  ger- 
manique  21,  2. 

Dundatschek.  Gigerl  1, 
22. 

Dünger,  gerat eivohl  4,  2 2. 
an  zeigebl.  4, 34.  Kinder- 
lieder 10,  324.     Rec. 4,3. 

Dünzelmann,  E.    Rec.  7, 

i53-  9,  63. 
Dutilleux.  Cimetiere 7, 49. 
Dutz.    Dank  der  toten  16, 

163. 
Du vau.    Varia  3,   119. 
Dyrlund.    Ordforklaringer 

12,  69.     Rec.   12,  89. 
Dziatzko.      Briefe    v.    d. 

Hagens  21,  23. 

Earle.     s-plurals  16,  93- 

Eck.  Cimetiere  de  Tem- 
pleux  7.  45;  du  Chene 
d'Huy  7,  46;  de  Lucy- 
Ribemont  7,4/;  deMois- 
lains  7,  48. 

Eckart,  R.  Nd.  rätsei  10, 
380.  17,  44.  Sprichwör- 
ter 17,  43. 

Eckart,  Tb..  Südhanno  - 
versehe  bürgen  und  klöäter 

8,  19. 
Eckenstein.     Canterbury 

tales  16,  247. 

Eckstein.  Wortdeute- 
kunst 3,  101.  Verstehen 
wir  Deutsch  3,   102. 

Edelfeld.  Mots  franc.dans 
la  langue  suddoise  12,62. 

Edgren.    Grammatik  3,  49. 


Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XVI.    (1891.) 


Egelhaaf.     Deutsche    ge 

schichte 7, 76.  Rec.7,no. 

Eggeling.     Rec.  15,  100. 

Ehmk.     Urkundenbuch  7, 

154- 

24 


370 


Autorenregister. 


Ehrenberg.  Urkunden  7,  I 
128.    Kunst  in  Posen  8, 

138. 
Ehrismann.   Wurzelvaria- 
tionen   3,    63.       Etymo- 
logien   3,    106.    16,    43. 

Lutherana  15,  92. 
Eicke.    Rolandsage  10,  62. 
Eickhoff.     Es  ist  ein  ros 

entspiu.'  gen  15,  64. 
Einenkel.     Anglia  16,  8. 

Ae.  Ciistoforus   16,   208. 

Rec.  16,  101.  199.  207. 
Eise!.     Sage    v.    unterird. 

gange  10,  74- 
Eisenhart. Tengler  15, 195. 

Tanner  20,  42. 
Eitner.         Mehrstimmiges 

lied  10,  313.    Tenglin  15, 

228.     Tinctoris  20,  52. 
E  i  t  z  e  n ,  F.  W.  Fremd  w.  im 

handel  4,  5.  6. 
Ekevall.     Gätcr  och  ord- 

spräk  12,  231. 
Elias.  Jahresberichte  15, 1. 
Ellinger,G.  Jahresberichte 

15,i.   Kirchenlied  15,  60. 

Lyriker  20,  24.  Rec.  6, 22. 
Ellinger,   J.     Alliteration 

16,  142.   Perceval  16,  222. 

Rec.  16,  58.   130. 
Ellis.    Reynurd  16,  285. 
Elster.   Aufgaben  d.  litt.- 

gesch.  6,  29. 
Elton.     Saxo  grammaticus 

12,  200. 
Emerson.     Rec.  16,  205. 
Enander.    Fäders  sinnelag 

12,  315- 

Endemann.  Reichskam- 
mergericht 9,  60. 

Enders.  Luther  15,  83.84. 
Rec.  15,  79. 

Engel,  K.     Eec.  10,  45- 

Engelke.  Heisinge -all- 
mogens  lif  12,  240. 

Engelmann.    Nib    14,  61. 

Engler  s.  liehn  8,   16. 

Englert,  A.  Muskate  1, 
22.  2,  30.  Bastlösereime 
5,  6.  10,  336.  Pater 
guardian  10,  288.  Die 
sonne  steht  am  himmel 
10,293.  Bonapattl0,3O4. 
Christkind,    Heile,  Heile 


Wiegenlieder  10,  326. 
Segen  10,  329.  Scherz- 
gespräch 10, 344.  Sprüche 
10,  368.  Rätsel  10,  384. 
Fischart  15.  41.  Rec.  15, 
36.  233. 

Englert,  S.  Heinrichs 
buch  14,  46. 

Enschede.  Wilhelmus  10, 
308. 

Erbe.    Aussprache  4,  62. 

Erdmann,  A.  Angeln  7, 
6b.  Götar  och  Goter  7, 
67.    12,  66. 

Erdmann,  K.  Gedanken- 
loser wortgebr.  4.  31. 

Erdmann,  O.  Rec.  4,  48. 
6,  1.     21,  47. 

Erhardt.     Kimbern  7,  63. 

Erk.     Liederhort    10,  276. 

13,  7-     18,  49- 

Erlingsson.   Ritsjä  12,44. 

Ermisch.  Übersicht  7,  2. 
Chemnitz  8,  40. 

Ernst,  H.  Mecklenburg  9, 
48. 

Ernst ,  W.  Li  Her.  Charakter- 
bilder 6,  7. 

Erslev.  Repertit.  diplo- 
maticum  12,  301. 

Eulenburg.     Rec.  8,    81. 

Ewen.  Trierische  schulen 8, 

194. 
Eyjölfsson.    Um  ÖÖin  12, 

207. 
Eymael.    Ndl.  19,  1. 

Fabia.   Tacite  7,   171. 

Fabian.  Hexenprozesse  10, 
220. 

Fabricius.  Aufgaben  des 
dt.  unt.  4,  70. 

Falk,  F.  Varia  8,  61. 
PredigtwesenS, 87.  Wall- 
fahrtsleben 8,  117.  Agri- 
cola  und  Hasse  15,  52. 
Rec.  15,  8. 

Falk,  H.  Vanskabninger 
12,  84.  Sprogets  visne 
blomster  12,  85. 

Farmer.  Americanismsl6, 

75- 
Faulmann.      Wörterbuch 

1,  8. 
Fay,   E.  W.      hing  16,  49. 


Fay,  F.  R.     Rec.  15,  75. 

Fecamp.     Kudrun  14,  54. 

Feilberg,  H.  F.  Baum- 
seele 10,  21.  12,  226. 
Verbreitung  der  Volks- 
märchen 10,  135.  12,  225. 
Spukgeister  10, 270.  Jyske 
ordbog  12,  51.  Folklore 
12,  224.  Zahlen  im  dä- 
nischen 12,  243.  Drager 
12,  245.  Sagnfornyelse 
12,  251.  Handvserks- 
skikke  12,  255. 

Feilberg,  M.  W.  Bok- 
hanölertidende   12,   5. 

Feist.  Etymologien  3, 107. 
Rec.   3,  76. 

Feitsma.  Fryske  mearkes 
18,  11. 

Felsberg.  Aussprache3,io. 

Ferenczy.       Logekunsten 

12,  316. 

Ferrell.  Anglo-Saxon  Ge- 
nesis 16,  189.  Wanderer 
and  Seafarer  16,   I9°- 

Fey.    Lutherstudien  15, 108. 

Fick.    Wörterbuch  3,  46. 

Ficker.    Erbenfolge  9,  22. 

Fiedler.  Lydgate  16,  256. 

Fijalek.  Ferren  an  Luther 
15,  103 

Fink.     Flachgräber   7,  23. 

Firmenich  -  Richarz. 
Merlo  8,   144 

Fischer.     Rec.  6,   1. 
|  Fischer,     A.      Brun   von 
Schonebeck  14,  24.  . 

Fischer,  H.  Ehinger  ma. 
5,  24.  Werkheilin  15, 
226.     Rec.  14,  63. 

Fischer,  R.    Wakher  14, 

151- 

Fischer-Benzon,    R.    v. 

Altdeutsche  gartenflora  8, 
121. 

Fischer,  W.  Armin 7, 164. 

Fischnaler.  Volksschau- 
spiele 15,   168. 

Flach.     Origines  9,  32. 

Flodmark.  Stenborgska 
skädebanorna  12,    177  a. 

Flohr.     Knittelvers  4,  76. 

Flor  schütz.  Fragebogen 
10,   148. 

Flügel.  Engl.lexicographie 


Autorenregister. 


371 


16,20.     Engl.weihnachts- 
lieder  21,  27. 
Focke,    R.     Urgeschichte 

7,  91. 

Focke,  W.  Theodor  Pauli 

8,  76. 

Fockema- Andreae,  S.J. 

Jaar  en  da  g  9,  5.    Rechts- 

geschiedenis  9,  25. 
Forrer.G.  Grabfund  7,23. 
Forrer,    R.      Kreuzigung 

Christi  8,  139. 
Förster.    R^c.  3,  39. 
Foss.     Luzerner    osterspiel 

15,  166.     Rec.  7,  34-  l39- 

9,  88. 

Fr  ahm.     Kinderspiele    10, 

218. 
Franc k.    Allitterationsvers 

3,  125.  Reinasit  17,  I. 
Rec.  1,  8.     3.  122. 

Frank.     Rec.  7,   1. 

Franke.  Dialektproben  5, 
25.  Volksdichtung  im 
Meissnischen  10,283.  Rec. 

10,  4- 

Fränkel.     Namenkunde  2, 

4.  Schurle-Murle  2,  31. 
Kyffhäusersage  10,  57. 
Lenoresage  10,  59-  Melu- 
sinasage  10,  61.  Nord- 
thüringer volkssagen  10, 
69  a.  Volksschauspiel  10, 
354.  Shakespeare  und 
tageüed  14, 112.  Walther 
14,137.  Eberhard  Tappe 
15,  191.  192.  21,  26. 
Tunicius  15,  223.  Rec. 
10,  8.  10.  46.  50.  62.  161. 
180.  15,  38.  202.  16,  169. 
17,  7-  20,  24.  25.  35. 
21,  26.  27.  49. 

Frankfurter.    Rec.  3,73, 

Frantzen.  Studien  z.  litt. - 
gesch.  6,  1 1.  Rec.  15, 126. 

Franziszi.  Weihnachts- 
brauch 10,  177.  Josefi- 
gspiel.Hirtenlieder.Nonne 
10,  285. 

I1  raustadt.  Ship  of  fools 
15,  23.     16,  265. 

Fredericq.  Histor.  volks- 
liederen  10,  307.  19,  31. 
Chanson  historique  19, 
32. 


Fr eerksen.  Ostfries,  deich- 
wesen  18,   13. 

Frensdorff.  Zuhist. Volks- 
liedern 17,   1. 

Freudenthal.  ekki  lyf 
12,  28.  Östgötalagen  12, 
191. 

Frey.  L'Annamite  mere 
des  langues  3,  45. 

Frey,  C.     Rec.  8,   166. 

Frey,  E.  Temporaleon- 
junct  4,   13. 

Frey,  J.  Schulen  in  West- 
falen 8,   195. 

Freybe.     Schlu  15,   179- 

Freytag.     Rec.  7,   169. 

Friedensburg.  Münzen 
8,  i73. 

Friedländer,  E.  Univ.- 
matrikeln.  Greifswald  8, 
223. 

Friedländer,  M.  Das 
volkstüml.  lied  10,  318. 
Kommersbuch  10,  319. 
Lied  vom  kanapeelO,  320. 

Frischau  f.Hochzeitb  rauch 
10,  186.  Grenzbegehun- 
gen 10,  199.  Schwert- 
tanz 10,  200. 

Frischbier.  Volkslieder 
10,  297. 

Fritz.    Stadtanlagen  9,64 

Fritzner.     Ordbog  12,  45. 

Froboese.     Rec.  7,  75. 

Fröhde.  Litteratur-wissen- 
schalt  3,   15. 

Froidevaux.  LexChama- 
vorum  9,  29.     Rec.  9,  29. 

Frommer.  Handelsge- 

richtsbarkeit 9,  9. 

Frommhold.  Rechtsge- 
schichte 9,   12. 

Fuchs.  Beschwörungs- 

formel 10,  238. 

Fuhr,K.  Allitterationsvers 
3,   124. 

Fuhse.  Dürer8, 145.i5.30. 

F unk.  Standard dict.  16,26. 

Furneaux.  Tacitus  7,  175. 

Furnivall.  Canterbury 
tales  16,  245.  246. 

Fürstenwert  h.  Verfas- 
sungsänderungen 9,  71. 


Fustel    de     Coulanges. 
Histoire  9,  28. 


Graardboe.   Fortidsminder 

^  12,  271. 

Gabelentz.  Sprachwissen- 
schaft 3,  12  Hypologie 
3,  22.     Rec.  3,  24. 

Gädcke.    Spottgedicht  10, 

303- 
Gädertz.  Ndd.  Schauspiel 

17,  7. 
Gaidoz.  Etymologie  3,  37. 

Rec.  10,   118. 
Galle.     Fischart  15,  40. 
Gallee.      Wording    v.    h. 

woord  3,  19.     Genesis  17, 

10.     Uit  bibliotheken  19, 

15.     Rec.  17,  8. 
Gander.       Niederlausitzer 

Volkssagen  10,  89    Früh- 

lingsgebräucne     10,    206. 

Rec.  10,  92. 
Garnett,  J.  M      Rec.  16, 

81.   146. 
Garrn.     Hamburg  8,  30. 
Gebert.     must  16,  117. 
Gebhardt.     Handbuch   7, 

75.     Rec.  8.  94- 
Gebier.      welche    4,     38. 

Ratzeburg  8,  85. 
Geete.  Folketymologi  3,38. 
Geiser.      Besuch    fremder 

hochschulen  8,  222. 
Gelbhaus.    Hartm.  v.  Aue 

.  14,  30. 

Geldern  -  Crispendorf. 

Volkslieder  10.  284. 
Genee.  HansSachslö,  139. 
Genelin.     Höfische     epen 

14,  9. 
Gengier.  Rechtsgeschichte 

9,     44.        Verfa-ssungszu- 

stände  9,  44 
Gering.     Edda     12,     133. 

Altnord,  sagabibl.  12. 151. 

156.     Rec.  3,  44.  12,  45. 

127. 
Germann.    Forster  15,  45. 
Gerstenberg  s.  Hoffmann 

21,  29. 
Gheldere.      Begroetingen 

19,  24.     Ons  heren  wen- 
den 19,  36. 

24* 


372 


Autorenregister. 


Gierke.       Untersuchungen 

9,  9. 

Giesswein.  Sprachwissen- 
schaft 3,   14. 

Gigas.  Dekorerede  for- 
navne  12,  93. 

Giordani.  Alagna-Val- 
sesia  5,  36. 

Girgensohn.   Rec.  7,  155. 

Giske.     Walther    14,  147. 

Gislason.    Udvalg  12, 126. 

Gittee.  DeVlamingenl9.3. 

Gjellerup.  iEldreeddali}, 

134- 

Glöde.   Volksetymolog.   1, 

16.  Eulen  nach  Athen 
1,  22.  Lüning  2,  32. 
Sperlingsname  2,  33.  In- 
terpunktionslehre 4,  71. 
Tonnenabschlagenl0,2i3. 
Brautwerber  10,  215. 
Laternenlieder  10,  33«. 
Sympathieformeln  10,  24. 
Engl,  interpunktion  IG, 
134.  Stellung  d.  nd.  dia- 
lekts  17,  2.  Koppmann 
21,  12.  Rec.  15,  40.  16, 
30.    71.    175.    177.     186. 

17,  1. 

Gloel.  Niederrhein.deutsch 

5,  44- 
Gloy.         Siedelungskunde 

Nordalbingiens  8,   18. 
Goedeke.  Litt.-gesch.  6,2. 
Gödel.     Katalog   12,   121. 
Goedell.     Ndd.  17,   I. 
Goldberger.  Wilde  braut 

10,  192. 

Golther.  Ortsnamen  2,17. 
Götterglaube  10,  6.  Hel- 
densage 10, 29.  Wieder- 
belebung altgermanischer 
sage  10, 30.  Zur  deutschen 
heldensage  10,  31.  Is- 
länderbuch 12,  143.  Hans 
Sachs  15,  151.  Rec.  10, 
160.  12,  149.  157.  193. 
20,  10. 

Goltz.  Alexanderhistoriker 
14,  56. 

Götte.  Liebesleben  14,1 11. 

Gottschall.     Poetik  6,33. 

Goetze.  Hans     Sachs' 

schwanke  15,  137.  Fest- 
rede 15,  145.     Goethe  u. 


Hans  Sachs  15,  146. 
Handschriften  des  Hans 
Sachs  15,i 51.  H.Sachsens 
gemerkbüchlein  15,  157 
s.  Goedeke  6,  2. 
Götzinge r.    Nuwe  zittung 

21,  55- 
Goudie.     A    norv.    mort- 

gage  12,  280. 
Goyau.     Rec.  7,  65. 
Gradl.    Ma  Westböhmens 

5,  25.  Volksaufführungen 
^  10,  355-     Rec.  10,  195- 
Graf.     Sprachverderber  4, 

40. 
Graf  funder.        Anseimus 

17,22.  Margaretenpassion 

17,  26. 
Grandaur.  Chronik  7,85. 
Grandgent.  Teat-yurel6, 

128. 
Gianlund.      Gustaf  I.  re- 

gistratur  12,  291. 
Gratania.  Rechtsbronnen 

9,  57.  Germ,  be woners 
v.  Drente  18,   1 

Graz.    Metrik  bei  Ca^dmon 

16,  137. 
Green  w  00  d.English  gram- 

mar  16,  86. 
Gregory.    Standard  dictio- 

nary  16,  26. 
Greif.  Hans  Sachs  15,  160. 
Grein.    Bibliothek  der  ags. 

poesie  16,  165. 
Greinz.       Schnadahüpfeln 

10,  286.  Heine  u.  das 
Volkslied  10,  322. 

Gr essler.  Ecbasis  captivi 
20,  7. 

Grere.     Abdinghof  8, 105. 

Greyerz.  Sprachentwick- 
lung 5,  9. 

Grieb.  Engl.  Wörterbuch 
16,  22. 

Grienberge  r.  Aisto- 

modius  2,  5.  Dea  Gar- 
mangabis 10,  15.  Diet- 
mar von  Aist  14,  117. 

G  r  i  m  m .  H.  Thesaurus  1 , 2. 
Rec.  7,  74. 

Grimm,  J.u.W.  Wörter- 
buch 1,  3.  Kleinere 
Schriften  21,  14.  Kinder- 
u.  hausmärchen  21,  22. 


Grimm  ,  L.  Deutschunter- 
richt 4,  68. 

Grimme.  Heidelberger 
liederhs.  14,  107.  Minne- 
singer 14,  113.  Neifen 
14,  123.  Walther  14, 
148.  Musculus  15,  128. 
Schwanke  17,  3.  v.  d.  Ha- 
gen 21,   24. 

Gritzner.  Landes-  und 
Wappenkunde  8,  237. 

Gröber.  Volkskunde  10, 
164. 

Gröllhesel.  Passior.sspid 

10,  345- 
Grössler.    Kyffhäuser  10, 

55- 
Grotthuss.  Baltisches 

dichterbuch  17,   19. 
Grünewald.  Weissthumb 

9,  98. 

Grupp.  System  der  kultur 
8,  3.     Kulturgesch.  d.  ma. 

8,  5- 
Grützmacher.     Benedikt 

v.  Nursia  8,   102. 
Guömundsson.  Llandske 

bolig  12,  314. 
Guglia.     Wien  7,   161. 
Gunn.  Threepriests  16,274. 
Güntter.  Wolfram  14, 104. 

Walther  14,   144. 
Gustafsson,  F.  Frasktid- 

skrift    12,    17.      Schwed. 

hülfsverba     in    Finnland 

12,  28.     Rec.  12,  230. 
Gustafsson,   R.     Svensk 

sagasamling  12,  234. 
Gutberiet.   Ursprung  der 

spräche  3, 18.     Rec.  3, 14. 
Gut  sehe.       Deutsche    ge- 
schiente 7,  76. 
Gutzeit.  Livl. wörterschatz 

17,  4- 

Haack.  Architektur 8, 162. 
Haag.     Heimat   der  Indo- 

germanen  7,  7. 
Haage.  Sehern berg  15,178. 
Haas,  A.     Blätter  f.  pom- 

mersche    volksk.  10,  141. 

Kind  im  glauben  u  brauch 

10,  263.      Wolfslied    10, 
302. 

Haas,  G.  E.     Rec.  7,  tu. 


Autorenre?ister. 


373 


H  a  a  s  e.  Vergrabene  Schätze 
Bastlösereime 
Kinderspiele 
König  voa  Rom 
Scherzgespräch 
Sprichwörter 
Flohrätsel   10, 


10,    112. 

10,    334 
10,219. 

10, 305. 

10,    344 

10,   374- 

383- 
H  ubets.  ^Vijsc'ommcn9,99. 
Hager,  G.    Kataloge 7, 20. 
Hager,  H.     Rec.   16,24. 
Hahn.    Rec.  8,   123.   9,  9. 

31.  90. 
Hain.  Repertorium  biblio- 

graphicum  8.  57. 
H  a  1  b  f  a  s  s.      Zahre  •  Sauris 

5-  37- 
Hall.     Anglo-Saxon    dict. 

16,  17. 
Hallwich.    Walthers  hei- 

mat  14,   137. 
Halvorsen.      ISTorsk     for- 

fatterlexikon  12,  344. 
Hamelius.        Mouvement 

fiammand  19,   10. 
Hammer,  W.    Ortsnamen 

2,   18. 
Hammerschiö  Id.    Schly- 

ter  12,  347- 
Hampe,K.  Konradin7,io5. 
Hampe,    Th.       Gesch.    d. 

meisterges.6. 18.   Spruch- 
sprecher  8,    2.     15,   114. 

Frauenlob  14,  118.  Deut- 

schelitteratur  15,3.  Öster- 
reicher 15,   151. 
Haendcke.     Pannerträger 

8,  24.      Münster  in  Bern 

8,  163. 
Hann.    Reisen  der   kaiser 

8,116.    Kirchenbaukunst 

8,  164.     Vituslegende  10, 

116. 
Hans  com.      Piers    Plow- 

rcan  16,  227. 
Hansen,  A.M.  Invandring 

7.  68.     To  raser  i  Norge 

12,  262. 
Hansen.  C.  P.     Karte  v. 

Sylt   18,  44- 
Hansen,  P.     Den  danske 

skueplads  12,   180. 
Hansen,  P.  N.  Breklumer 

kirche  18,  41. 
Hansen,  R.    Küstenände- 


iu.igen  im  südöstl. Schles- 
wig 18,  24.     Rec.  18,  23. 

Hansjakob.  Der  schwarze 
Berthold  8,  132. 

Harlez.  Formations  bas 
allemandes  19,   12. 

Harms.       Fortunatdramen 

15,   174- 

Harper.  HolyGrail  16,223. 

Harrison.Beowulf  16, 175. 

Hartfelder.  Melanchthon 
declam.  20,  35.  Tann- 
stetter20,43-  Trach20,55. 

Hartmann,  A.  Regens- 
burger fastnachtsspiele  5, 
25.  Todaustragen  5,  25. 
Meisterliederhss.  6,  17. 
15,H7.  Aus  Altmünchen 
15,  66. 

Hartmann,  F.  Rec.  3,  50. 

Hartmann, J.  Besiedelung 
Württembergs  7,   114 

Härtung.  Nib.  u.  Kudrun 

14,  66. 
Harzen-Müller.        Sage 

vom  apfelschuss    10,  65. 

H  a  s  a  k.Predigtkirche8, 155. 

Hasse.     Lübeck  7,   155. 

Hassel.    Kreiznach  5,  41. 

Hauberg.  Romersk  guld- 
mont  12,  264. 

Hauck.  Kirchengeschichte 
8, 82.   Fürstenmacht 9, 90. 

Haueis.  Hans  Sachs  15, 
138.   152. 

Hauffen.  Volkstümliche 
Sammlung  10,  151.  151a. 
Volkslied  in  Österreich- 
Ungarn  10,  274.  Gott- 
schee  10,  290.  Höritzer 
passionsspiele  10, 35 1-352. 
Passionsspiele  in  Krain 
10,  353.  Fischart  15,  36. 
Ehezuchtbüchlein  15,  39. 
Shakespeare  in  Deutsch- 
land 15,  175.  Rec.  10,7O 
87.  92.   105.   132 

Haukenajs.  Hardanger  12, 
236. 

Haupt.  Oberrhein,  revolu- 
tionär 15,  7.   Rec.  10,  45. 

15,  80.  82.  202. 
Hausenblas.       Hühnchen 

pflücken  1.  22.  Wallhers 
heircat  14,   137. 


Hauser,  Ch.  SagealO,  105. 

Hauser,  K.  v.  Geschichte 
Kärnthens  7,   138. 

Hausknecht.   Rec. 16,23. 

Hausrath.  Luthers  Rom- 
fahrt 15,   100. 

Hauwaert.  VJaamsch  ton- 
neel  19,  20. 

Hawelk  a.  Braunauer  länd- 
chen 7,  131. 

Haym.  Briefe  Humboldts 
21,  32. 

Heath.  Amourette  16,56. 
Alliterative  line  16,  14O. 

Heck,A.  Altfries. gerichts- 
verfassung  9,  24.      18,  6. 

Hedrich.      Dialektproben 

5,  25. 

Heesch.  Engl,  etymologie 
16,  57-  85. 

Heger.  Ausgrabungen 7,28. 

Hegler.     Frank  15,  47. 

Hehn.  Kulturpflanzen 8, 16. 

Heidemann.  Thurneisser 
15,  207. 

Heigel  u.  Grauert.  Ab- 
handlungen 9,  39. 

Heigel,     Kufstein  8,  244. 

Heikel.  Wortfolge  im 
Schwed.  12,  28. 

Heilig.    Bastlöserreime  5, 

6.  10,  335.  Ma.  d.  Tau- 
bergrundes 5,  23.  Aber- 
glaube 10,  268.  Orts- 
neckereien 10,  388. 

Hein,  J.  Bildliche  Vernei- 
nung 16,  30. 

Hein,W.  Totenbretter  11, 
184. 

Heinrich,  G.  Märchen  u. 
sage    10,    128.     Rec.   10, 

49-    54- 

Heintze, 
4,  20. 

Heinzel.  Hoenir  10,  13. 
12,  209.  Wolfiam  14,  99. 
Rec.  11,  6. 

Heitz.  Initialschmuck  8, 
168.  Formschneiderarbei- 
ten 8,  169.  Dietrich  v. 
Bern  15,  185. 

Heibig.  Ortsnamen  2.  19. 
Friedland  7,  132.  Rec. 
10,  66. 

Held.  Kreuzkantorat  15, 49. 


A.    Gut  deutsch 


374 


Autorenregister. 


Hei  feit.     Rec.  10,  342. 
Helgason.     MannskaÖinn 

12,  19. 
Hell.  Bauernhof  im  Gsiess- 

thal  10,   187. 
Hell  mann,  G.    Reynman 

15,  134. 

H  e  1 1  q  u  i  s  t.  Nord.djurnamn 

12,  68. 
Helmer.     Rec.  4,  65. 
Helten.    Altwestfries.  18, 

16,  Hilic  19,   19.     Rec. 

12,  73- 

Hempl.  Book  3,  118.  ae. 
nemnc  (nymJie)  16,  40. 
thill,  fill  i6,  50.  Ameri- 
can 16,  74.  Genesis  16, 
190.  Morte  Arthur  16,282. 

Hench.     Isidor  13,  8. 

Hengstenberg.  Deutsch- 
tum 7,   129. 

Henley.     Engl,  prose  16, 

171. 

Henne  am  Rhyn.  Kul- 
turgeschichte der  kieuz- 
züge  8,   129. 

Henning.  Grammatisches 
geschlecht    3,    52.     Rec. 

10,  33-    12,  117. 
Henri ci.     Mhd.    lesebuch 

14,  13.     Iwein  14,  36. 
Henry.     Grammaire   com- 

paree  3,  48.     16,  82.  83. 

Rec.  3,  3-  4.  31-  41-  53- 

70.   12,  73- 
Henshaw.   Syntax  Arglo- 

Saxon  gospels  16.  206. 
Herford.  Literaryrelations 

15,  5.     Kec.  16,   152. 
Hergt.     Pytheas  12,  274. 
Hermann.    Ethnologische 

mitt  eilungen  10,  144. 
Zaubergeld  10,  253. 

Herrmann.  Eyb  14,158. 
20,  32.  Honorificabilitu- 
dinitatibus  15,  18.  Stich- 
reim u.  dreireim  15,  151. 
Rec.  15,   139. 

Herrmanowsky.  Götter- 
lehre 10,  7. 

Herrenschneider.  Hor- 
burg  8,  43. 

Herteh  Urkundenbuch  7, 
126.      Brüderschaftsbuch 

17,  36. 


den  Hertog.     Ndl.  19,  2. 
H  e  r  t  z.Giftmädchen  10,  121. 

Kec.   10,  73- 
Hertzberg.  Halle  7,  159. 
Herzfeld.     Rec.  16,   145. 
Herzog.  Passionsspiele  10, 

350. 
Hesenaer.      Opschrift    in 

de  kerk  te  Zweins  18,  3. 
Hess.  Geist  d.  dt.  spr.  4, 49. 
Hettema.      Allerlei     over 

Friesland    18,  3.     Friese 

plaatsnamen  18,  8. 
Hettner.     Steindenkmäler 

8,  158. 
Hetzen  au  er.     Kapuziner- 

ldoster  8,  110. 
Heuer.  Faust  10, 5 1.  Faust- 
buch 15,  34.     Faustsage 

10,  50.   15,  35- 
Heuser,    ae.  co,  kent.  dia- 

lect  16,  105.     ai  u.  ei  16, 

106. 
Heusler.   Versbau  3,   123. 

Rec.    3,  92.    4,  44.  120. 

5,  1.12.  20.  i2.41.47- 133. 
Heussner.     Mhd.  lektüre 

21,  7. 

Hewett.    Devon  16,  70 

Hey.  Slav.  siedelungen  2, 20. 

Heyck.     Rec.  7,   140 

Heyd.  Ladislaus  v.  Sunt- 
heim  14,   161. 

Heyne.  Wörterbuch  1,  4. 
Rec.  15,  74. 

Hildebrand,  E.  Hist  tid- 
skrift  12,  32.  Svenska 
skrifiprof  12,123.  Svenska 
riksdagcakter  12,   290. 

Hildebrand,  H.  Antiqv. 
tidskrift  12.  29.  Sveriges 
medeltid  12,  334.  Skara 
domkyrka  l2,  339.  Visby 
12,  342. 

Hildebrand,  R.  Lexi- 
kalisches 1,  22.  Umlaut 
3,  88.  89.  Rhythm.  be- 
wegung  3,  131.  Logik 
des  sprachgeistes  4,  32. 
Wache  stehn  4,  33.  Dac- 
tylus  4,  74.  Gemischter 
rhythm. 4,  75.  Ultramont. 
litt.-gesch.  6, 30.  Kinder- 
lied 10,  325.  Walther 
14,   146. 


Himmelstoss.       Aus    d. 

baier.  wald  5,  25. 
Hintner.     Verba    des  be- 

fehlens  3.  73. 
Hirn.     Rec.  9,  58. 
Hirsch.     Rec.  7,  89.  90. 
j  Hirt.    Indogermanen  3,  43. 

Gramm,  miscellen  3,  93. 

Reimvers   3,  126.    14,  4. 

Rec.  2,  7.   3,  n.  44.  53. 

123.   124. 
Hirzel.     Uhland  21,  45. 
Hjärne.       Helsingelif     12, 

239.    Olai  Magni  historia 

12,  289. 
Hjelmqvist.      Till  Atla- 

mäl    12,   138.      Johannes 

Rudbeck  12.  288. 
Hochegge r.    Liber  regum 

8,  69. 
Hochstetter.      Wickram 

15,  231. 
Hockenbeck.  Kosten 

einer  reise  8,  248.    Hexen- 
brände 10,  224. 
Höfer,  A.     Rec.  5,  39. 
Höfer,    Fr.      Volksnamen 

der  tiere  5,  29. 
Hoferer.    Krebse  10,  387. 
Hoffmann-Krayer,      E. 

Accent   u.  sprachrhythm. 

4,  78.     Walther  14,  135. 

Rec.  5,  12.  36 
Hoffmann,  H.  Mein  leben 

21,  29, 
Hoff  mann,    M.     Pförtner 

Stammbuch  8,    199. 
Hoffmann,  Oscar.     Alex. 

Montgomerie  16,  269. 
Ho  ff  mann,  Otto,  s.  Grimm, 

Thesaurus  1,  2. 
Hoff  mann,    P.      Beowulf 

16,  177. 

:  Hoffmann,  W.  Reim  bei 
Wolfram  14,   102. 

Hoffmann,  W.  J.  Pensil- 
fani  21,  56.     Rec.  18,  75. 

Hoffs.  Sprachsünden  4,  23. 

Höfler.  Isaar-winkel  10, 
163.  Wald  u.  baumkult 
10,  189.  Lösung  des 
zungenbändchens  10,  196. 
Steinbeil -aberglaube  10, 
250.  Volksmedizin  10, 
242.  Teufelnamen  10, 271. 


Autorenregister. 


375 


Hofmann,  Fr,  Rec.  1 4, 1 5 . 

Hofmann,  H.  Minnealle- 
gorie 14,  57. 

Hofmeister.  Matrikel  der 
univ.  Rostock  8,  224. 
Reinke  Vos  17,  29. 

Höft.  Mirika,  porst,  hopfcn 
10,  245. 

Höhn.     Schmölln  8,  79. 

Hoelper.  Tottel's  Miscel- 
lany  16,  266. 

Holder,  A.  Beowulf  16, 
174.  Bacmeister  21,  it. 
Rec.  5,   1. 

Holder-Egger,  O.  Lam- 
bert von  Hersfeld  7,  90. 
99. 

Hollaender.    Rec.  7,  142. 

H  oll  weck.  Bayr.  Schul- 
wesen 15,   172. 

Holm.     Nord,   architektur 

12,  327- 
Holmberg.  Mynt  i  Sverige 

12,  338. 
Holstein.  Gelehrtengesch. 
Heidelbergs8,230.Thamm 
15,199.     TharäuslS,  200. 
Tilesius  15,  209.    Tirolff 

15,  211.     Stylpho  20,  25. 
Rec.  14,   158.  20,  18.  24. 

Holthausen.  Altisl.  ele- 
mentarbuch 12, 75.  Bück- 
ling homilies  16,  210. 
Elckerlijk  16,  275.  Rec. 
3,  85.  7,  66.  67.  12,  54- 
66.  16,  16.  78.  82.   165. 

Holtzmann.    Rec.  15,  75. 

Holz.    Graf  Rudolf  14, 78a. 

Honig.  Test.  v.  Repcke 
Annes  18,  3.  Fragment 
Proc.  18,  3- 

Hoenig.     Rec.  10,  53. 

Hönnicke.  Märchen- 

studie 10,  127. 

Honsei.  Studentenpoesie 
6,  27. 

Hoops.    Neuphilologentag 

16,  11. 

Höpfner.     Heilige    in    d. 

christl.  kunst  8,   141. 
Hopkins,  E.  R.  Langland 

16,  226. 
Hopkins, G.  Tacitus 7,174. 
Hoppe.  Supplementlexikon 

16,  24. 


Hörmann.   Sautreiben  10, 

217. 
Hörn.    Der  Rhein  10,  77. 
Horneber.  King  Hart  16, 

267. 
Hortzschansky.    Rec.  7, 

159. 
Horväth.    Adam-  u.  Eva- 

legende  10,   117. 

Hottenroth.  Deutsche 
ttacht  8,  219. 

Houtrow.  Ostfriesland  18, 
12. 

Hovgard.   Museum  12,  35. 

Howortb.    Caxton  16,  283. 

Hruschka.     Rec.  6,   I. 

Hubbard.  Blooms  of  Al- 
fred 16,  199. 

Hub  er,  A.  Gesch.  Öster- 
reichs?,137.  Reichsgesch. 

9.  59- 

Huber,    E.     Gewere  9,  4. 

Hub  er,  F.  C.  Moderner 
verkehr  8,   114. 

Hubert.     Vergerio    8,  98. 

Huberti.  Friedensordnun- 
gen 9,  33- 

Hü  bner.  Gerichtsurkunden 

9,  34-     Rec-  9-  46- 
Huckert.     Rec.  7,  77- 
Hude,  A.     Danehoffet  12, 

295.      Repert.    diplomat. 

12    ''oi. 
Hude,  K.  Nord,  tidsskrift 

12,  1.5. 

Huhn.     Pfarrei 

geist  in  München  8,  104 
Hnitfeld-Kaas.NilsStub 

12,  281. 
Hultman.     ?^-umlaut    12, 

28      Ostschwed.  dialekte 

12,  28. 
Hulme.  Blooms  Alfreds  16, 

198. 
Hunt.      Old    Engl,   litera- 

ture  16,  159. 
Hürbin.  Univ. Basel  8,231. 
Hüttebräuker.         Mino  • 

ritenorden  8,  93. 
Hutter.     RaDggelfeste  10, 
182. 


zum    hlg. 


II g.     Kunsttechnik  8,  166. 
Ilgen.    Siegel  des  bistums 
München  8,  242. 


Ilwof.  Haus- u.  hofmarken 
10,  191.  Rec.7, 136. 137. 
138. 

Imme.     Ortsnamen   2,  22. 

Ingraham.     Far  from  this 

16,   34- 
Israel.     Luther  15,  86. 

Jacob,  G.  Ortsnamen  2, 
21.     Albertus  Magnus  20, 

12. 
Jacob,  P.  PfarreienS,  III. 
Jacobs.     Rec.  7,   151. 
Jäger,  H.  Norsk  literatur- 

historie  12,   186.   187. 
Jäger,  Th.    Seuse  14,  157. 
Jahns.    Schermer  8,   130. 
J  a  k  s  c  h .    Villacher  maier  8, 

149.    Hexen  u.  zauber  10, 

221. 
James.  Hans  Sachs  15, 1 58. 
Janicke.  Torquatus  15,214. 

Toke  20,  53- 
Janitschek.   Rec.  8,   146. 
Janssen.   Gesch.  d.  d.  Vol- 
kes 7,  in.   8,  7.  15,  170. 
Jarnik.     Rec.  7,  86. 
Jastrow.  Jahresberichte  7, 

I.     Deutsche    geschichte 

7.  76. 
Jecht.     Görlitz  9,  85. 
Jeep.     Grimms     rede     auf 

Schiller  21,   17. 
Jehle.    Lutherbibel  15,  76. 
Jelinek.    Prähistor.  funde 

7,  3L  Materialien  7,  32. 
Jellinek.    Germ.flexion  3, 

84.     Hero  u.  Leander  10, 

53.      Rec.  3,  77-     H,  5. 

14,   143. 
Jellinghaus.  ArminiuslO, 

33.    Ndl.  volksmundarten 

19,  8. 

Jensen,  J.  M.  Sproglige 
kuriosa  12,  97  Drenge 
gaar  af  skole  12.  247. 

Jensen.  Litt.  d.  nordfries. 
inseln  18,  20.  Nordfries, 
inseln  18,  25.  Winterl. 
leben  a.  d.  nordfries.  in- 
seln 18,  36. 

Jespersen.  Fremskiidt  i 
sproget  3,  26.     Dania  12, 

20.  Sproglige  kuriosa  12, 
98.  Subtractiomdannelser 


376 


Autorenreinster. 


12,  99.  Progress  in  lan- 
guage  16,  87.  Eng.  ka- 
sus  16,  88.  s-plurals  16, 
93.     Chaucer  16,  232. 

Jhering.  Indoeuropäer7, 4. 

Jeurling.  Sv.  ordförräd 
12,  56. 

Jiriczek.  Heldensage  10, 
28.  Anleitung  zur  volks- 
forschung  10,  154.  Bösa- 
rimur  12,  141.  Bösasaga 
12,  157.  158.  Zeugnisse 
d.  nord.  mythol.  12,  203. 
Rec.  12,  122. 

Joachim.  Politik  des  letz- 
ten  hochmeisters  8,   181. 

Joachimsohn.  Geschicht- 
schreibung  Augsburgs  8, 

45- 

Johansson.    Rec.  3,  84. 

Jönsson,  Br.  Rannsöknir 
12,  30. 

Jönsson,  F.  Fremmede 
ord  12,  64.  Codex  regius 
12,  131.  Heimskringla 
12,  145.  Egilssaga  12, 
151.     Rec.  12,   120. 

Jorgensen,  A.  D.  Fri- 
«ernes  indvandring  18.22. 

Jorgensen, J.P.  Rec.7,74. 

Jorgensen,  P.  Rec.  7, 81. 
84. 

Joris.     Hadewijch    19,  29. 

Jostes.    Zinnespreuken  19, 

4L 

Juritsch.  Gesch.  d.Baben- 

berger  7,   101. 
Jusserand.   Littörat.angl. 

16,  147.     Piers  Plowman 

16,225.    Jacob  I.  16,259. 
Jüthner.      Rudolfs    welt- 

chronik  14,  81. 

Kade,R.  Auricherliederhs. 

10,  3H- 
Kahle.      Ma,  im  Elsass  5, 

15- 
Kahle,  B.   Rec.  3,  55.  12, 

41.    122.     126.    133.  147. 

150.   157. 
Kai  ndl.    Impersonalien  3, 

40.        Beschwörungsbuch 

10,  236.     Spukgeister  10, 

270. 
Kainz.  Mhd,gramm.l4,n. 


Kai  ff.     Rec.  14,   112. 

Kaikar.     Ordbog  12,  48. 

Kälund.  Laxdoelasaga  12, 
149. 

Kaluza.  Altengl.  vers.  16, 
136.  Metrik  des  Beowulf 
16,  136.  Romauntofthe 
Rose  16,  238.     Rec.  16, 

2I5-V 
Kaluzniacki.       Visionen 

20,  13. 

Kam  ann. Nürnberger  kauf- 
mann  15,  II.  Götz  v. 
Berlichingen  15,  22. 

Kamp.     Nib.   14,  62. 

Kamphausen.  Luther- 
bibel 15,  75. 

Karlin.  Kulturhist.  med- 
delanden  12,  39. 

Karsten.  Phonetic  law  3, 
28.   16,   122. 

Kassel.  Volkssitte  im  El- 
sass 10,  208. 

Kästner.    Gedichte  5,  33. 

Katona.     Rec.   10,   160. 

Kauffmann,  F.  Mytho- 
logie 10,  3.  Rec.  3,  19. 
26.  4,  44.  5,  25.  7,  170. 
10,  2.  7.  24.  66.  12,  41. 
132.  143.  16,  88. 

Kau r in.  Tyske  betoning 
3,  81. 

Kawerau.  Erasmus  Al- 
berus  20,  33. 

Kawerau,  G.  Jahresbe- 
richte 15,  1.  Rec.  15,  16. 
47.  68.  71.  81.  82.  84. 
ico.  109.  1 10.  135.  202. 
224.  237. 

Kawerau,  W.  Scharaffen- 
land 10,  122.  Jahresbe- 
richte 15,  I.  Fritzhans 
15,  48.  Greff  15,  50. 
Rec.  15,    126.  173.  202. 

Keidel.  Eselherzfabel  10, 
138. 

Keil.  Stammbücher  8,  200. 

10,  365. 

Keinz.  Altdeutsche  klei- 
nigkeiten  14,  16.  Meister- 
töne 15,  116.  Meister- 
singer 15,  151.  Rec.  14. 
94. 

Keintzel.  Ma.  von  Bistritz 
u.  Sächsisch-Regen  5,  32. 


Keizer.     Ons    Hollandsch 

19,  5- 
Kelle.     Litt.-gesch.  6,  6. 
Keller,    C.    C.       Zürcher 

apotheken  8,  47. 
Keller,  L.    Thomas  v.  Im- 

broich   15,  206. 
Kellner.     English   syntax 

16,  84.    Abwechselung  u. 

Uutologie  16,94.  Rec.  16. 

86.   155.  220. 
Kemmer.   Arminius7, 163. 
Kern p f.     Gesch.  d.  d.  rei- 
ches 7,   104. 
Kempff.   Pirreuslejonet  12, 

116. 
Kerr,  J.   H.    Mist  3.   108. 

Limburgsche     sermoenen 

19,  42. 
Kern,  J.  E.   Marc,  in  myth. 

16,   162. 
de  Kersers.       Sepultures 

7,  51- 
Kettner.       Alpharis     tod 

14,    22.     Plusstrophen  d. 

Nib.  14.  60.    Orendel  14, 

67.     Rec.  14,  5. 
Khull.      Grimmelh's    Pra- 

lerei  u.  s.  w.  4,  7.     Gisli 

12,  153.    Rec  14,  93- 
Kiennast.        Possenspiele 

10, 356. 

Kiese  wetter.     Faust    10, 

46. 
Kiessling.        Opfersteine 

10,  26. 
Kinzel.     Denkm.     d.    alt. 

litt.  14,  15.    Rec.  10,  43. 
Kirchberg.       Etymologie 

3,  35- 

Kirchhof  er.  Kurkolle- 
gium 9,  37- 

Kirchhoff.  Forschungen 
7,   112.    Ziehenaus  15, 14. 

Kirste.  Rec.  10,  18.  25. 
12,   140. 

Kissel.  Hessisches  wappen- 
buch 8,  236. 

Kittredge.  Earth  upon 
earth  16,  213.  Hermit 
and  outlaw  16.  214.  Chau- 
cer's  language  16,  239. 
Prent  in  the  patiens  16, 
271.  Avowing  of  Arthur 
16,  213.     Rec.  16,  35. 


\ 


Autovenregister. 


377 


Kiy.    Hans  Sachs  15.   142. 

Kjaer.  Bog  fortegnelse  12, 
10.    Jemen  Quist  12,  298. 

Klaeber.  Bild  bei Chaucer 
16,  234. 

Klapper.     Sagen  10,  97. 

Klapperich.  Engl. Sprach- 
gebrauch 16,  112.  Ne. 
grammaük  16,  114.  Rec. 
16,  6.  27.   125.   130. 

Kleber.    Walther  14,  145. 

Klein.Taschen-Heyse4,  II. 

Kleinpaul.  Mittelalter  8, 
4.  Jagd  im  mittelalter  8, 

215. 
Klemm.     Sürlin   8,  169a. 
Klemming.        Medeltids- 

postiller  12,   195. 
Klinckorström.  Svipdag 

Egilssonssaga  12,  152. 
Kling  hardt.  Phonet. 

transscription    16,    132. 
Klockars.  Schwarzbücher 

-in  Finnland  12,   28. 
Klockhoff.    Rec.  12,  121. 
Klotz.     Wolfrum  15,  237. 
Kluckhohn.     Reichstags- 
akten 9,  55. 
Kluge.    Wörterbuch  1,  9. 

Buseron  1,  21.     Auslaute 

3,  97.       Germanisches  3, 

109.  Wortdeutungen  3, 

110.  Sprachreinh.  u. 
sprachreinig.  4,  4.  Schrift- 
spr.  4,  45.  Studenten- 
spr.  4,  52c.  Fragebogen 
10,  149.  Tagwahlen  10, 
237.  Faust  15,  33.  Ety- 
mologien 16,  44.  45. 
Shakespeares  spräche  16, 
110. 

Kluyver.       Wcordenboek 

19,  13.     NdL  19.  1. 
Knauth.    Goethes  spräche 

4,  59. 

Knieke.  Einwanderung  8, 

28.  9,  77- 
Kniel.  Maria-Laach  8, 1 12. 
Kniep.  Offerkult  12,  215. 
Knipping.     Rec.  9,  73. 
Knod.      Trubel     15,    219. 

Truchsess  20,  59.  60. 
Knoke.  Germauicus7,  169. 
Knoop.  Göttergestalten  10, 

16.      Sagen  v.  Posen  10, 


92.    Blätter  für  pommer- 

sche  volksk.  10.   141. 
Knötel.  Städtewappen 

Oberschlesiens  8,  240. 
Knudsen.Korsk  mälvcekst 

12,  86. 
Koberstein.     Tragödien- 

schluss  6,  24. 
Koch,A.  Schule  u. f;emdw. 

4,  9. 
Koch,  F.   BaukunstS,  154. 
Koch,  J.    Claudian  20.  5. 
Koch,  John.  Ges.  f.  d.  spr. 

21,   10. 
Koch,  M.      Litt  -gesch.  6, 

14.  Hans  Sachs   15,  148. 
Rec.  10,  62.  14,  112. 

Koch,  O.  V.    Nord,  archi- 

tektur  12,  327. 
Kochendörffer.   Rec. 14, 

46. 
Kock.  Arkiv  12,  13. 
Svenska  ord  12,  72.  Stu- 
dier i  fornn.  gramm.  12, 
77.  U-omljudet  12,  78. 
Zum  i-umlaut  12,  79. 
Akcentueringens  invärkan 
12,87.  Medeltidsordspräk 

12,  193- 
Kögel.  Etymologien 3,  in. 
Litt. -gesch.  6,  4.    18,   18. 
Genesis  17,   12.    18,   17. 
jKogler.  Dehnucgsfrage  4, 

65- 
Köhler,    F.       Lippisches 

wappen  8,  243. 
Köhler,  G.  Danzig  8,  134. 
Köhler,   R.      Märchen    u. 

Volkslieder  10,   118. 
Köhn.  Wilde  mann  14,95- 
Köhne.      Handelsrecht  9, 

89.  Hansgiafenamt  9,  94. 
Rec.  7,   153.    8,  81.  250. 

Kohrs.     Rec.  15,  74a. 

K  o  1  b  e. Wolfgang  v. Regens- 
burg 8,  191- 

Kölbing.  Romant.  sagas 
12,  159.  Alt-  und  neu- 
englisch 16,  3.  Engl, 
stud.  16,  7.  Bevis  12, 
160.  16,  220.  221.  Rec. 
16,  12.  145.  286. 

Kolde.     Lutherbrie.'e    15, 

90.  Luther  15,  95.    Rec. 

15,  68.  82.  110.  135.  224. 


Kolde wey.  Terrentius  20, 

54- 

Kollewijn.    NJ1.  19,  3. 

Kollmaun.  Menschenras- 
sen; Races  humaines  7, 
13.    Puppenspiele  10. 364. 

Kolthoff.  Substantief  19,6. 

Komorzynski.  Fauna  8, 
15. 

Koenen.     Rec.  7,   148. 

König,  L.  Menschen wahn 
10,  222. 

Könnecke.  Bilderatlas  6, 

34- 
Kopp.     Günther  und  Spe- 

rontes  10,  317.    O  du  lie- 
ber Augustin  10,  321. 
Koeppel.  Goweru. Chaucer 

16,  237.    Anelida  16,241. 
Rec.  16,  234. 

Koppen.  Weihnachtsspiele 

15,   163. 
Koppmann.     Rostock    7, 

152.       Bechs-tein     17,    1. 

Schevenissen  u.  troinissen 

17,  6. 

Koren.  Norges  historie  12, 

278. 
Koschwitz.  Rec.  16.  10. 
Kossinna.  Rec.  7,  62. 
Köster.  Rec.  4,58.  10,47- 
Kötschau.  Beham  8,  137. 
Krafft,  C.  Bucer  15,  24. 
Krafft,  K.     Oemiken    17, 

39- 
Kralik.     Geburt    des    hei- 

lands  10,  342. 
Krämer.      Svensk   metrik 

12,   109. 
Kraus,    C.       Gedichte    d. 

12.  jh.  14,   18     Recht  u. 
Hochzeit  14,   77.        Rec. 

13,  4. 

Kraus,    E.       Puppenspiel 

Faust  10,  360. 
Kraus,     F.    X. 

inschriften  8.  83 

v.  Kempen  20, 

mer  20,  44. 
Kraus,     V.  v. 

gesch.  7,  76. 
Krause,  E.    Trojasage  10. 

66. 
Krause,  H.  L.  Amazonen- 
sage 10,  44' 


Christi. 
,  Thoma? 
42.    Tha- 

Deutsche 


378 


Autorenregister. 


Krause,  K.  Cordus  20, 
25.    Eobanus  Hessus  20, 

34- 
Krause,  N.    Hahn  werfen 

10,  214. 

Krause,  V.  Monumenta 
9,  18.  30. 

Kraus  s  Böhmische  ko- 
rallen  10,  8.  Wüttenberg. 
fürsten  10,  81.  Am  Ur- 
quell 10,  140  Geheime 
sprachweisen  lO.39i.Rec. 
14,  112. 

Krebs.     Rec.  15,   176. 

Krefting.      Udgravninger 

12,  3i- 
Kretschmer.    Rec.  3,   II. 

39-  47- 
Kretzschmar.    Sutell  15, 

189. 
Kri  steller.  Büchermarken 

8,  68. 
Kristensen,  E.  T.    Jyske 

stedsnavne  12,  67.  Gamle 

folks-fortellinger  12.  249. 
Kristensen,    M.      Afled- 

ninger    pä    -eise    12,  92. 

Jysk  litteratur   12,    185. 
Krön  es.    Kail  v.  Zierotin 

8,   1.     Tichtl  20,  50. 
Krüger.  Vocabulary  16,27. 
Krumbach.    C.      Grimms 

Märchen  10,  135.    Rec.  4, 

62. 
Krummacher.     Rec.   16, 

22.  24. 
Kruse.     Rec.  9,  77. 
Kruse,  J.   "Vita  S.  Birgitt ae 

12,   169. 
Kruse,  W.    A.  d.  Lübeck- 

schen     \olksmunde      10, 

331« 

Krüss.  Flachgräber  7,  25. 
Kubin.     Bären   aufbinden 

1,  22. 

Küchler.  Faustsage  10, 47. 

Nord,  heldensage  12,  147 
Kugler.     Soldatenlied  10, 

294. 
Kuhn.     Barlaam  14,  82. 
Kühnel.    Slav.  Ortsnamen 

2,  23. 

Kühtmann.   Rec.  7,   153. 

Kulckmann.      Volkstüm- 
liches aus  Eisleben  10, 209. 


Kummer.  Litt.-gesch.6, 16.  ' 
Kummer.    Bischofswahlen 

8,  185. 

Kuntze,   F.       Alt    1,  20. 

Schurle-Muile  1,22.  Wiz-  ' 

law  14,   134. 
Kuntze,  J.  E.  Städtegrün- i 

düngen  9,  63. 
Küntzel.  Marktprivilegien 

9,  69.     Rec.  8,   178. 
Künzel.     Hessen  7,  118. 
Kupka.     Ma.   von    Guben 

5,  50. 
Kürschner.  Nationallitte- 

ratur  21,  52. 
Kurth.     Histoire  poetique 

7,  86.     Origines  9,  28. 
Kurze.      Deutsche    gesch. 

7,  79.     Reichsannalen  7, 

96 

Lad  ewig.  Goldfunde  7, 36. 
Läffler.      Östskand.    folk- 

namnen  12,  65. 
Lagenpusch.     Recht    im 

Heliand  9,  9.  17,   14. 
Lagus.    Finn.  Volkslied  12, 

28.     Nyländska  folkvisor 

12,  230. 
Laistner.     Germ,    völker- 

namen  2,  7.     Orendel  10, 

41.    14,  69.     Rec.  10,   7. 
Lambel.Höritzer  passions- 

spiel    10,  346.      Stiickers 

frauenehre  14,  88.     Rec. 

14,   137-   15,  4-  58. 
Lampe).   Waltbers  heimat 

14,  139.     Rec.  20,  30. 
Lamprecht.  Deutsche  ge- 

schichte  7,  74.  Wirt- 
schaft.], u.  soziale  Wand- 
lungen 8,  252.  Geistes- 
leben 20,  14.    Rec.  9,  62. 

Land.     De  luit  10,  315. 

Landau.     Juden  10,   134. 

LandmanD.  Heldensage 
10,  39.  Nib.  litt.  14,  64. 
Rec.  10,  28. 

Landsteiner.      Gröllhesel 

10,  345- 
Lange,  K.    Dürer  8,   145. 

15,  30. 

Lange,  P.  Engl,  biblio- 
graphie  16,  13.  Rec.  16, 
85.    102.  267. 


Langenbruch.  Hand- 

schrift 21,  50. 
Längin.  Badischehss.2i.51. 
Lappenberg.    Vorwort  7, 

85- 

Laquiante.  Biiefe  Hum- 
boldts 21,  34. 

Larsen.  Solorske  dialekt 
12,   106. 

Larsson.  Ordförradet  12, 
47.  FiiÖj jöfssaga  12,  155. 
Rec.  12,  55- 

Laschitzer.  Paradeisspiel 

10,  341. 

Lau.     Rec.  9,  74. 
Laurent.     Helmold  7,  85. 
Lauridsen.Vort  folks  syd- 

graense  12,    103.    Nordfri- 

sernes  indvandring  18,  23. 
Lawrence.        Alliteiative 

verse  16,  139. 
Lea.    Language  of  St. Mark 

16,  204. 
Lechleitner.     Minnesang 

6,    2t. 
Lecoy     de     la     Marche. 

Fondation  9,  26. 
Ledos.     Rec.  7,  86. 
Lee.     National     biography 

16,  14. 
Lefevre.   Les  races  3,  23. 
Lefolii.     Vitals    hist.  be- 

retninger  12,  276. 
Legerlotz.  Mhd.  lesebuch 

14,  14. 

Lehfeldt.    Luther  8,   136. 

15,  109 

Lehmann,  A.    Overtro  og 

trolddom   12,  217.   218. 
Lehmann,  K.     Consuetu- 

dines  feudorum  9,  23. 
Lehmann  -  Fi lh es,      M. 

Amulet-  orakel     10,    248. 

Thorshammer  10,  249. 
Lehmann,    O.      Sagen  d. 

Rheines  10,   75. 
Lehmann,  R.    Mhd.  lek- 

ture   4,    68.       Litter.-   u. 

sprachgesch.  6,  12  a. 
Lehner.  Rec.  7,  21. 
Leidolf.   Naunheimer  ma. 

5,  39- 

Leimbach.  Deutsche  dich- 
ter 6,  23 
Leinung.MagdeburglO,68. 


Autorenregister. 


379 


Lei  st.      Urkundenlehre    8, 

70. 
Leithäuser.      Gallicismen 

5,  45- 

Leitschuh.  Karoling.  ma- 
ierei 8,   142. 

Leitzmann.  Berthold  von 
Holle  14,  42.  Briefe 
Humboldts  21,  30.  Tage- 
buch Humboldts  21,  31. 
Ein  frz.  aufsatzHumbcldts 
21,  33-  Rec.  4,  44-  U, 
12.   14.  46.  122.    15,  60. 

21.  34- 
Leixner.    Litt -gesch.  6,  3. 
Lemmermayer.         Litt.- 

gesch.  6,  9. 
Lenk.     Vatnsdaelasaga  12, 

I50. 

Lenz,  M.    Luther  von  der 

obrigkeit  15,   III. 
Lenz,    Ph.     Handschuchs- 

beimer  dialekt5,2i.   Rec. 

5,   16. 
Lenz,    R.     Foreüca  8,   I. 
Leo.     Lachmann  21,  36. 
Leroux.     Rec.  10,  54. 
Levertin.  Gusiav  III.  12, 

175.    Arvidis  manuductio 

ad  poef~in  12,   198. 
Lewalter.    Volkslieder  10, 

281.  281a. 
Lewenhaupt.      Bref     rö- 

rande  teatern  12,   174. 
Lichtenberger.     Kedupl. 

prät.  3,  85.     Rec.  3,  48. 

16,  82. 
Liden.     si  3,    112.    Spräk- 

hist.  bidrag  3,   1 13 
Liebe.    Lombard.  Wechsler 

8, 1.  Uniform  8,  I  Bahr- 
recht 8.  1.  9,  3.     Rec.  7. 

146.    9,  66.  77. 
Lieben  am.    Vereins wesen 

8,  1. 

Liebenau.  Suter  15,  190. 
Lieber.  Helgilied  12,  139. 
Lieber  mann.   LegesAcgl. 

9,  41.  Consiliatio  Crmti 
9,  42.  Matth.  Parker  16, 
76.  Altenglisch  16,  77. 
iElfrics  gramm.  16,  202. 

Lienhart.  Elsass.  wörterb. 

5,   14. 
Liesegang.     Rec.  9,  62. 


Liliencron.  Evang.  gottes- 
dienste  15,  61. 

Lind,  E.  H.  Bibliografi 
12,  1.  Svensk  bibliografi 
12,  2. 

Lind,  K.  Ma.  grabdenkm. 
8,   161. 

Linde.     Rec.  20,   12. 

Linde  mann,  E.  Arm- 
band von  Helgoland  18. 3 5. 

Lindemann,  M.    Rec.  18, 

27- 
Linder,    L.     Messenii    lif 


12,  171. 


Rec.  4,  70. 


Lindner,  F 

7i- 

Lindner,  Th.  Königs- 
wahlen 9,  36.  Veme  9, 
5-I-.     Beiträge  9,  54. 

Lindström,  p reust  16,37. 

Linke.  Hymnologie  15, 
62.     Rec.   15,  P5. 

Lipp.    Grenzsystem  9,  9. 

Lloyd.  Standard  Engli.^h 
16.  127.     Rec.  3,  8. 

L offler.  Kitkerne  i  Lille- 
hedinge 12,  3  '9. 

de  Loe.    Francs  Saliens  7, 

73- 
Logeman.     Elckerlijk  16, 

275.     Rec.  3,  48.  16,  82. 
Lohmeyer,  K.  XostitzlS, 

130. 
Lohmeyer,  Th. 

künde    2,   24. 

gebung  2,  25. 
Löhner.  Rec. 4,43.  10,U9. 
Loening.     Rec.  9,  9. 
Loren tz.  Seh  w.  prät.  3,87. 
Lorenz,  K.  Mecklenburgs 

anteil  a.  d.  d.  litt.  6,  5  a. 
Lorrenz,  L.  B.    Luther  15, 

106. 
Loesche.  Kirchenge- 

schichte 15,  70.     Mathe- 

sius  15,  113.    Rec.  15.  25. 

110.  224. 
Lösch. hörn.      Rec.  3,  41. 

8,  86.    14,  94-    15,   100. 
Loserth.    Wiedertäufer  8, 

91.       Hubmaier    15,    56. 

Rec.  7,   137- 
Lot.   Rec.  7,86.  9,  46.  12, 

200. 
Loth.    Mets  latins  16,  36. 


Namen- 
Namen- 


Lotz.     Münzstreit  8,    178. 
Loun  sbury.  Engl.language 

16,  79% 

Löwe.  Schwaches  Präteri- 
tum 8,  86.  Gotisch  und 
alanisch   11,  4. 

Lowell.  Old  Engl,  drama- 
tists  16,   157- 

Ludewig.  Politik  Nürn- 
bergs 8,  182. 

Ludwig.  Indoeuropäische 
stamme  7,   1 1. 

Lugge.     Tiernamen  17,  I. 

Luick.  Leberde  mund- 
arten  16,  S9.  Engl.gram- 
matik  16,  90.  Rec.  3, 122. 
16,  22.  24.   136. 

Lukas.  KosmogonienlO,  1. 

Lumtzer.      Leibit/er    ma. 

5,  34- 
Lund.     Kulturhis'orie   12, 

3"- 
Lund  eil.       Nyare    bidrag 

12,  21.     Orrilista  12,  55. 

Lunglmayr.  Ortsnamen 
2,  26. 

Luschin  v.  Eb  eng  reut  h. 
Handel spolivk  8,   183. 

Luther ophilus.  Das 6. ge- 
bot 15,    HO. 

Lybecker.  Bokbandler- 
tidetiJe  12,   1 1. 

Lyon.  Handbuch  6,  31. 
Hans  Sachs  15,  144.  Fest- 
schrift f.  Hildebrand  21, 
26.  Deutscher  Unterricht 
21,  26.  Nekrolog  Hilde- 
brands   21,    28.     Rec.  6, 

14.  10,  217.  377.  14,  15. 
142.  21,  27. 

Lyth.  Tegner  och  Frith- 
jofssaga  12,   199. 

Machule.     Studium    d.  d. 

phü.  21,  3. 

Mackel.  Namenforschung 
2,8.  Vornamestudien  2, 9. 

MacLean.  Zupitza's  Üb- 
ungsbuch 16,   168. 

MacMechan.  Hans  Sachs 

15,  156.  Chaucer  16,  248. 
Madsen.        Jydske     grav- 

pladser  12,  270. 
Magnüsson,  E.  Kvett  12, 
71. 


380 


Autorenregister. 


Magnusson,  F.  M.  Lo- 
gical  and  psychological 
principles  3,  ,17. 

Magnüsson-Olsen.  Ed- 
dukvasÖin  12,   135. 

Major.     Sagas  12,   125. 

M  aj  u  n  k  e.  Lutherforschung 

15,  104.   105. 
Mandel.  Bauopfer  10,  257. 
Manitius.     Horaz  8,    189. 

20,  4. 
Manlik.     Bauern  8,  204. 
Mann,  E.  Engl,  literature 

16,  148. 

Mann,  M.  F.  Anglia  16,  8. 

Rec.  16,   1.   15.  23    24. 
Mann  teuf  fei.  Volkslieder 

10,  298. 
Mansholt.       Künzelsauer 

fronleichnamspiel  15,  165. 
Marbach.    Geistl.  spiel  14, 

82  a. 
March,    F.  A.      Staudard 

dictionary  16, 26.  Spelling 

reform  16,   133. 
Marguerye.  s.  de  Kersers 

7,  51- 

Marina.  Romania  e  Ger- 
mania 7,   170. 

Markhauser.    Rec.  7,  75. 

Marold.  Hartmann  14, 
20. 

Maronier.     Rec.  15,  47. 

Marshall.  Arzneikästlein 
10,  243. 

Martensen.  Holbergs  ko- 
medier  12,   182. 

Martin,  E.  Haarigel  5,  7. 
Elsass.  wörterb.  5,  14. 
Stöber  5,  18.    Badewesen 

8,  207.  Muspilli  13,  5. 
Puschmann  15,  151.  s. 
"Wackernagel  6,  1.  Rec. 
3,  76.  4,  44a.  5,  15.  16. 
10,  73-   14,  99-    16,  136. 

151-  iSS- 
Martin,  H.     Charlemagne 

7,  95- 

Martiny.  Kirne  und  girbe 

8,  254. 

Mather.  Ae.  nemne  16, 
40.  Anglo-Saxon  condit. 
sentence   16,    102. 

Mathiesen.  Throndhjem 
12,  343- 


Matthews.    Recent  briti-  \ 
cisms  16,  54. 

Matthias,  E.  Rec.  10, 
118.  378. 

Matthias,  Th.  Unmittel- 
barer mitgl.-beitr.  4,  35. 
Nennform  mit  um  zu  4, 
37.     Sprachleben  4,  49. 

Mätyäs,  L.  Volksglauben 
d.  Schwaben  10,  239. 

Matzen,  H.  Bevis  reglerne 
12,  307.  Danske  rets- 
historie  12,  308. 

Matzen,  M.  Sproglsere  12, 
90. 

Matzke.  To  take  time  by 
the  forelock  16,  35. 

Maurer.  Huldarsaga  12, 
163.  Södermannalagen 
12,  192.  Tro  og  overtro 
12,  216.  Zahlenbezeich- 
nungen 12,  244.  Hölle 
auf  Island  12,  256.  Fiitz- 
ner  12,  346.    Rec.  9,  90. 

Maxwell.  Scottish  names 
16,  65. 

May.     Stammkunde  3,  44. 

May  dorn.  Personennamen 
2,   10. 

Mayer,  A,  Rec.  20,  27. 
28. 

Mayer,  J.  Abtei  St. Peter 
8,  103. 

Mayer,  J.  A.  s.  Hager  7, 
20. 

Mayer,  M.    Hundt  15,  57. 

Mayhew.     Yeoman  16,48. 

Mayr,  M.  Lazius  8,  78. 
20,  30.    Ein  Vogelwaider 

14,  140.      Schmähbilder 

15,  42. 

Mayr,    S.      Gigerl    %    37. 

Kinderpredigt  10,  330. 
McClumpha.    Rec.  15,  5. 

16,  80.   143.   167. 
McNary.       Beowulf    und 

Arthur   16,   161.   178. 
Meert.     Idioticon   19,   II. 
Mehlis.      Geschichte    der 

Rheinlande  8,   17. 
Meiche.  Sagenbuch  10, 87. 
Meier.   Hall,  studentenspr. 

4,  52b.     Sprachgrenze  5, 

17,  Sant  Grobian  10,  278. 
Lutherana    15,  92.      Joh. 


v.     Morsheim     15,     124. 

15,   124.     Bergreihen  15, 

227.      Rec.   8,    166.     15, 

126. 
Meillet.    Gutturales  3,  57. 
Meinsma.     Ndl.  19,  3. 
Meissner.  Hectorsaga  12, 

161.  Brief  Grimms  21,20. 
Meister.     Rec.  20,  24. 
Mejborg.     Nord,  bander- 

gaarde  12,  331. 
Menge.     Eckschrift  4,  67. 

Rec.  4,  9.  6,  23.  7,  69. 
Meng  es.   Name  des  haus- 

hahns2,  34.    Tautologien 

4,  60.    Volkma  im  Elsass 

5,  16.       Rufacher     aus- 
drücke 5, 18.    Volksrätsel 

10,  385. 

Mensin g.  Ndd.  dede  17,5. 

Mentienne.  Pays  du 
Parisis  7,  52, 

Mentz.  Bibliographie  5,  I. 

Mentzel.  Faustaufführun- 
gen 10,  359- 

Menzel.  Gesandtschafts- 
wesen 8,   184    9,  52. 

Menzies.     Elene  16,   185. 

Meringer.  Germ.  Volks- 
kunde 10,  102.  Rec.  3, 
12.  42.  120.    10,  2. 

Merkens.  Hochzeit-heul- 
bier  10,  193.  Trunken- 
heit 10,  379- . 

Mertins.  Prähistor.  denk- 
mäler  7,  33- 

Mestorf.  Ausbuttern  10, 
212.  Bauopfer  10,  257. 
Backwerk  in  Schleswig- 
Holstein    18,    37.     Rec. 

7,  68. 

Mettin.  Walther  14,  149. 
150. 

Meulen.  Samuel  van  Ha- 
ringhouk  18,  2,  Ver- 
oordeeling  v.  e.  Frieschen 
predikant   18,  3. 

Meumann.  Rhythmus  3, 
121. 

Meyenn.  Spottlied  auf 
Stenbock  10,  301. 

Meyer,A.G.  Renaissance- 
herme 8,  153. 

Meyer,  Chr.     Hof  7,  145. 

8,  34.   15,  232.     Bayreuth 


Autorenregister. 


381 


8,  35.  Unehrliche  leute 
8,  205.  Deutscb-vene- 
zianischer  handel  8,  120, 
Ehaften  9,  95. 

Meyer,  Edm.  Schlacht 
im  Teutob.  walde  7,  165. 

Meyer,  E.H.  Mythologie 
10,  5.  Fragebogen  10, 
149.  Badische  Volks- 
kurde 8.  22.  10,  150. 
Orendel  14,  68.  Ürtnit 
14,  70.  Wolfdietrich  14, 
98.     Rec.  10,  2. 

Meyer ,  F.  H.  Würzburger 
befreiungen  für  buch- 
drucker  8,  64. 

Meyer,  G.  Samstag  1,  19. 
Schles.  ma.  5,  51      Rec. 

3,  3'.  39-  42-  70. 

Meyer  von  Knonau,  G. 
Jahrbücher  7,    IOO. 

Meyer,  R.  Einführ,  ins 
ältere  nhd.  4,   12. 

Meyer,  R.  M.  Anlaut- 
regeln 3,  90.  Inlautregel 
3,  91.  Süsskind  14,  129. 
Taler  14,  130.  Tann- 
häuser, Heinrich  von 
Teiingen,  Wernher  von 
Teufen,  Kraft  vonToggen- 
burg,  Trostberg   14,    132. 

Meyer-Schwartau.  Dom 
zu  Speyer  8,   156. 

Michaelis.     Rec.  3,  3. 

Michels.  Metathesis  3, 
56.  Hans  Sachs  u.  N. 
Praun  15,  151.  Rec.  15, 
68. 

Miller.     Grendel  16,  62. 

Minor.  Nhd.  Metrik  4,72. 

Mirbt.     Publicistik   8,  59. 

Misteli.  Typen  des  Sprach- 
baus 3,  24.     Rec.  3,  14 

Moerkerken.  Ndl.  19,2. 

Mogk.  Inversion  von  subj. 
und  praed.  12,  82.  Alt- 
nord, sagabibl.  12,  151. 
156.  Carus  Sterne  12, 
205.  Los,  zauber  und 
Weissagung  12,  212.  Äl- 
teste Wanderung  der  hel- 
densage  12,  219.  Rec. 
10,  5.  23.  12,  52.  89.  120. 
127.  137.    145.  146.  154. 

I55.    l62.    163.    20I. 


Mohr,    H.     Wechselsagen 

10,  104. 
Mohr,W.   Weistum  9,  97. 
Molenaer.   Woordenboek 

19,  2. 
Molini  er.     Rois  mdrovin- 

giens  9,  27. 
Möller.    Germania  7,  178. 

Rec.  3,  83.  16,  88. 
Mommsen,     Th.        Mon. 

Germ.  7,  87. 
Monod.     Rec.  7,  86. 
Monseur.    Rec.  10,  118. 
Montelius.  Nord.tidskrift 

12,   16.     Solfest  12,  214. 

Orienten  och  Europa  12, 

260.       Kopparälder     12, 

263. 
Mont.  Volkskunde  10, 142. 

Rec.  3,  3. 
Moore.     Rec.  7,   174. 
Mooren  s.  Binterim  8,  39. 
Morgenbesser.  Gesch.  v. 

Schlesien  7,   130. 
Morgenstern.        Notizen 

12,  144.      Arnam.     frag- 
mente  12,   162.    Rec.  12. 

55- 

Morley.  Engl,  writers  16, 

146. 
Mose.    Aus  der  Waldmark 

10,  108. 

Mosen.    Christi  geburt  10, 

343- 
Moser.    Hexenprozesse  10, 

226. 
Mott.     Chaucer  16,  236. 
Mourek.      Syntax  im  got. 

11,  6.     Syntax  d.  Tatian 

13,  10.   11. 
Mowat.     Rec.  7,  38. 
Moewes.   Bibliographie  7, 

18. 

Much,  M.     Rec.  7,  28. 

Much,  R.  Stammessitze 
7,  62. 

Muff.     Rec.  15,   ;oo. 

Mühle feld.  Vorstellungs- 
verwandtschaft 3,  34. 

Muhlert.  Göttingen?,  150. 

Mülder.  Albrecht  v.  Jo- 
hannsdorf 14,   121. 

Müllenhoff.  Denkmäler 
13,  4- 

Muller.     Lieleken    vande 


negen    Soldaten    10,  277, 
Ndl.  19,  1.   Ort  19,  9. 
Müller,  A.  Christi  geburt 

10,   343- 

Müller,  C.  Hexenprozesse 
10,  223.     Luther  15,  98. 

Müller,  Carl.  Albertus 
u.  Oelinger  15,  131.  21, 
26. 

Müller,  E.   Luther  15,  78. 

Müller,  F.  Max.  Wissen- 
schaft d.  spr. 

Müller,    G. 
8,   188. 

A. 


ö,   11. 

Schulwes 


Müller,    G. 

8,  i39. 
Müller,    H. 

gnom.   16, 
Müller,  N. 


s.    Forrer 


Ags.    versus 
18'). 
Baumgärtner 
15,  19.    Luther  15,^0.  81. 
Müller,  R.     Vogelweiden 

14,  138.  Rec.  7,  98.  14,9- 
Müller,  S.    Voroldtidl2, 

265. 

Müller,  Th.  Markgraf 
Georg,  Johann  und  Mar- 
kus von  Baden  auf  den 
univ.  8,  228. 

Müller,  W.  Volkskunde 
v.  Mähren   10,    16 1. 

Mülverstedt.  Ausgestor- 
bener adel  8,  51- 

M  u  m  m  e  n  h  o  f  f.  Hans  Sachs 
15, 140.  Singschulordnung 

15,  151.  Tucher  15,222. 
Munch.    Afhandünger    12, 

43- 
Muncker.       Schiller    und 

Humboldt  21,  35. 
Munkäcsi.     Ethnographia 

10,  145- 
M  ü  n  s  c  h  er.Gesch. v.Hessen 

7,   117. 
Münster.  Karl  v.  Orleans 

16,  263. 

v.  Munthe.     Spräkrim  12, 

228. 
Mur  et.  Engl. wörterb. 16,23. 
Murray.    New  Engl.  dict. 

16,   15. 

Nader.  Engl,  synonyma  16, 

58.     Rec.  16,   120 
Nageler.  Teufelssagen  10. 

107. 


382 


Autorenregister. 


Nagl.     Aussprache    des    e 

5,  4.     Wechsel  zwischen 

oa  und  oi  5,  27. 
Napier.  ncmne,  tiym&e  16, 

40.    Etymologies  16,  47. 

s-plurals  16,  93.  Rec.  16, 

68. 
Naue.     Bronzezeit  7,  24. 
Ne  ander.    Luther  15,  99- 
Nebert.  Kaiserchronik  14, 

50. 
Necker.    s.  Grimm  21,  22. 
Neckheim.Kärntnerlieder 

10,  287. 

Neergaard  Jydske  grav- 
pladser  12,  270. 

Neubauer,  J.  Egerländer 
bauernhof  8,  253. 

Neubauer,  O.  Bezeich- 
nungen des  Körpers  5, 25. 

Neubaur.      Ewiger     Jude 

10,  45- 
Neuburg.  Goslars  bergbau 

8,  246.  . 

Neudegger.  Archive  der 
"Witteisbacher  8.  74- 

Neuenstein.  Wappen- 
kunde 8,  232. 

Neuwirth.  Kunst  in  Böh- 
men 8,   143.   Rec.  15,  30. 

Nichols.  Shanklin  16,  61. 

Nicholson.   Golq)iclQ, 60. 

Nicoladoni.  Bünderlin 
8,  99.     Tauber  15,  193. 

Nicolaysen.Udgravninger 
12,  31.  Oldsager  12,  31. 
Notiser  12,  31.  Bukke- 
vise  12,  188.  Fortids- 
mindesm.  bevaring  12, 
272.  Ruinerne  paa  Selje 
12,  320. 

Nicolucci.     Aryi  7,  10. 

Nielsen.  Vest-Himmer- 
land  12,  252. 

N  i  e  m  a  n  n.  Münsterland  7, 
121. 

Nijhoff.  Madame  Mere 
18,  1. 

Nissen.     Rec.  14,  79. 

N  i  t  z  s  c  h.  Verkehrseinrich- 
tungen 9,  67. 

Noack.  Geburt  Christi  8, 
140. 

Nolte.  Rosstrappe  10, 228. 
229. 


Noreen.     Tautologi  3,32. 

Lautlehre  3,  78.    12,  73. 

Etymologisches     3,     114. 

Altschwed    lesebuch   12, 

189.     Visböcker  12,  196. 

Rec.  12,  42. 
Nover.     Deutsche    Sagen 

10,27.  Faustsage  10, 46a. 
Nürnberger.  Kalender  8, 

225. 
Nygaard.   Oldnorsk  gram- 

matik  12,  76. 
Nyrop.   Dania  12,  20.     Or- 

denes    liv    12,    100.     En 

dansk     salme     12,     183. 

Fabelagtige  dyr  12,  246. 


Öchsli,  W.     Quellenbuch 

7,    140.      Zürich    8,     20. 

Tschudi   15,  220. 
Ödberg.       Vestergötlands 

tidskr.  12,  27 
Öfter  ding.       Kyffhäuser- 

sage  10,   58- 
Ohlert.     Rec.  3,  36. 
Olbrich.      Goethes    poet. 

stil  4,  58. 
Oldendorp.     Was    billig 

ist  17,37.  Entschuldigung 

17,  38. 

Olrik,  A.  Brävallakvadet 
12,  128.  Skjoldungasaga 
12,  142.  Sakses  old- 
historie  12,  201.  Person- 
navne  i  Staikaddigtn.  12, 

222.  Norske  oldkvad  12, 

223.  Rec.  10,  3-  12,  41. 
Olrik,   H.  iElnods  Knud 

den  hellige  12,  294. 
Olsen.    Den  holstein.  stue 

12,  253. 
Ols hausen.  Bernstein  a. 
Sylter  u.  Amrumer  grä- 
bern  18,  28.  Brandgräber 
auf  Amrum  u.  Sylt  18,  29. 
Bronzefibel  a.  Amrum  18, 
31.  Grabfund  bei  Hede- 
husum  auf  Föhr  18,  32. 
Z.   vorgesch.    Helgolands 

18,  33-      Bilder    v.  Am- 
rumerinnen  18,  38. 

Olsson.  Jämtlauds  läns 
hednatidea  12,273.  Forn- 
handlingar  12,  341. 


Oncken.  Lehnsregister  14, 
10. 

Ondrusch.  Familien- 

namen 2,   IIa. 

Opitz,G.  Stabreim  16, 141. 

Opitz,  R.     Rec.  7,   164. 

Ortmann,  R.  Maren  von 
Westerland  18,  42. 

Osborn.  Jahresberichte 
15,  1.  Musculus  15,  127. 
Teufellitteratur   15,  202. 

Oesterlen.  Geschichte  v. 
Württemberg   7,    113. 

Osthoff.   Präfix  py  3,  64. 

Oswald.  Erste  buch- 
druckerei 8,  63. 

Otto.  Bevölkerung  d.  siait 
Butzbach  8,  33.  Volks- 
leben d.  Stadt  Butzbach 
10,  204.  Feste  zu  Butz- 
bach 15,   169. 

Pabst,  F.    Rec.  3,  H-47- 
Pais.     Nuovi   studi   7,  64. 
Pak.    Sprachinseln  5,   35. 
Pallmann.      Götz  v.  Ber- 

lichingen  15,  21. 
Pälsson.   Likneski  12,  30. 

KistuhliÖ  12,  30.   Dükur 

12,  30. 
Paludan.   Toveviserne  12, 

167. 
Pandler.  Schwurgrube  10, 

183. 
Panzer.  Rümzlant  14,  125. 
Pappenheim.    Rec. 9,  14. 

12,  295. 
Paris.     Rec.  16,  220. 
Parmentier.     Litt.-gesch. 

6,  10. 
!  Pastor.  s.Janssen  7,   III. 
Pateita.      Lex    Frisionum 

18,  19. 
Paul.    Lexicographie  1,   I. 
Grundriss  3,  76.      21,    I. 
Gotisch  ai  11,  3.     Arme 
Heimich  14,  32.   Rec.  3, 

'3- 

Paulsen.  Rec.  7,  III.  8, 
188. 

Paulus,  E.  Kunstdenkm. 
in   Württembeig   8,   159. 

Paulus,  N.  Stephan  Fri- 
dolin  14,  159.  Katechis- 
mus 15,  9.     Heiding  15, 


Autorenregister. 


383 


54.  Kling  15,  67.  Lo- 
richius  15,  69.  Luthers 
lebensende  15,  107.  W. 
Seidl  15,  184.  UsiDgen 
15,  224.  Wild  8,  96. 
15,233.  Winzler  15, 234. 
Wizel  15,236.  Rec. 15, 106. 

Pauly.  Sagenschatz  des 
Rheinlandes  10,  78. 

Pauw.  Mndl.  gedienten  19, 

23- 
Pazaurek.    Theodorich  8, 

169a. 

Pedersen,  H.  servus  3, 
68.  Schwiegertochtei  3,69. 

Pedersen-Bjergaard.  Min- 
der fra  Jylland    12,  254. 

Penka.  Heimat  der  Ger- 
manen 7,   16. 

Peries.     Rec.  7,  76.  9,33. 

Perlbach.  Rec.  7,  127. 
15,  130. 

Persson.  Wurzelerweite- 
rung 3,  50.    w-epenthesen 

3,  55- 

Peter.    Oberammergau  10, 

349. 
Peters,     enket  17,  I. 
Petersen.    Aus  alter  zeit 

18,  40. 
Petersen,   G.     Gads   tale 

12,  297. 
Petersen,  H.  Adelige  si- 

gillei  12,  322.   Bygnings- 

levninger  12,  328. 
Petersens.  Medeltidsord- 

spräk  12,  193. 
Petri.  Sprache  Klopstocks 

4,  56. 

Petz.     Rec.  14,  33. 

Peucker.  Wanderung 7,93. 

Pf  äff.  Sage  v.  Ahornhäu- 
sern 10,  72.  Fragebogen 
10,  149  Minnesang  14, 
141.  Karls  recht  15,  119. 
Rec.  15,   164. 

Pfannenschmid.  Virnasin 

1,   17. 
Pfister,  Ch.     Rec.  9,  32. 

P fister,  H.  v.  Hess  idio- 
tikon  5,  40. 

Pfordten.     Rec.  3,  70. 

Philipp  i.  Urkundenbuch 
7,  120.  Gildeurkunden 
9,66.  Bischofsstädte 9,76. 


Phyfe.     Engl,    pronuncia- 

tion  16,  131. 
Picard.  Semites  et  Aryens 

7,  9- 

Pichler.  Volksdichtung 
10,  288.  Dialektpoesie 
10,  306. 

Pietsch.  welcher  u.  der 
4,  36.    s.  Saalfeld  4,   io. 

Pilk.     Fehden  8,  206. 

Piper.  Höfische  epik  14, 
19.     Haitmann  14,  29. 

Pipping.  Fonautogr.  Stu- 
dien 12,  28. 

Pirenne.     Rec.  7,  70. 

Pischel.    Rec.  10,  130. 

Pistor.     Rec.  7,  84. 

Planta.  Gesch.  von  Grau- 
bünden 7,   141. 

Plath.  Königspfalzen  8, 
123. 

Platner.  Bevölkerungs- 
verhältnisse 7,    103. 

Pleyte.     Schedelvereering 

7,  56- 

Pogatscher.  Angelsach- 
sen u.  Romanen  16,  36. 
brediveall  16,  38.  z'-um- 
laut  16,  97.  Beowulf  16, 
180. 

Pol   s.  Mont. 

Poll.     Ndl.  19,  1. 

Pollard.  Chaucer  16,  243. 

253. 
Pommer.      Kärntnerlieder 

10,  287. 
Popp.  Volksglaube  10,  231. 
Poeschel.    Zeitwort  nach 

und  4,  48. 
Posse    s.  Ermisch    8,    40. 

Siegeld.  Wettiner  8,241. 
Post.  Mitteilungen  a.  dem 

Bramischen       volksieben 

10,  332. 

P  o  w  e  1.  Saxo  grammaticus 
12,  200. 

Prammer.     Rec.  7,   177. 

Prato.  Tibetanische  No- 
vellen 10,   129. 

Preger.    Tauler  14,  161. 

Prellwitz.  Wörterbuch 
3,  47.  Etymol.  misc.  3, 
115.     Rec.  3,  46. 

Priebatsch.  Städte  9,  81. 

Priebsch.   Segen  10,  233. 


De  Heinrico  13,  6.    Mhd. 

14,  17.       Lant  van  Coc- 

kaengen  19,  34. 
Priem.     Nürnberg   7,   143. 
Prien.     Segeberge  17,   1. 
Priesack.  Reichspolitik  8, 

180. 
Procyk.     Nhd.  konsonan- 

tism.  4,   16. 
Pröhle.   Thiersch  10,  310. 

Gesellschaftslied  10,  312. 
Proescholdt.       Rec.  14, 

112.  15,  175-  16,  157.169 
Prüfer.      Kunstgesang    8, 

167. 
Prutz.    Geschichtschreiber 

d.  d.  vorzeit   7,  85. 
Purlitz.     Witenagemot  9, 

43- 
Pusch.     Frank  15,  46. 

Qv  igst  ad.       Nord,     lehn- 

wörter  12,  61. 
Quill  in  g.    Humoristisches 

10,  389. 

ßaabe.  Vaterlandikunde 
7,  123. 

Rabelle.  s.  Eck  7,  47- 

Rachfahl.    Rec.  15,   130. 

Rad em acher.  Begräbnis- 
stätten 10,  22.  Lehrer- 
schaft u.  Volkskunde  10, 
158.  Maisitten  10,  198. 
Spengeituch  10,  201. 
Volkslied  10,  275. 

Radlkofer.    Augsb.  ärzte 

20,  17. 
Raleigh.  The  Engl,  novel 

16,  158. 
Rambeau.     Study  of  lan- 

guages  16,  2.     Phonetics 

16,  126. 
Ramsey.  The  English  lan- 

guage  16,  81. 
Rasmussen.  Wimmer  12, 

112.  113. 
Rathgeber.  Sprichwörter 

5,   18. 
Rauschen.   Legende  Karl 

d.  Gr.  10,  54. 
Rauschmaie r.    Engl,  vo- 

cabular  16,  28. 
Read.     Luther  15,  91. 


384 


Autorenregister. 


Reber,  Kurfürst  Maxi- 
milian I.  8,  150. 

Recke.  Danske  verslsere 
12,  107. 

Redlich,  Fr.     Absetzung 

9,  38. 

Redlich, O.R.  Rec. 7,148. 
Reeves.      Scottish     prose 

16,  109.     Stray  verse  16, 

212.  271. 
Reh.      Wilh.    v.    Modena 

üb.    d.    preuss.    bischöfe 

8,  92. 
Rehsener.     Aus    Gossen- 

sass  10,  190. 
Reichel.  Zum  d.  wb.l,  14. 
Reicher.   Armenreform  8, 

212. 
Reichlin     von    Meldegg. 

Volkssagen  10,  70. 
Reifferscheid.  Experim.- 

phonetik  17,  I.    Rec.  15, 

71.  80. 
Reinach.     Aryens    7,   12. 

Rec.  7,   14. 
Reindell.     Linck  15,  68. 
Reinhardstöttner   Kul- 
turgeschichte Bayerns   8, 

21.  Volksschriftsteller  15, 

10.  Pauli  15,  132. 
Reinle.     Metrik   der  kin- 

derreime  10,  323. 
Reis.    Präter.  in  süddtsch. 

ma.  5,  5.    Syntact.  Studien 

5,  38. 
Reischel.     Rec.    10,    68. 

248. 
Reissenberger.      Kerzer 

abtei    8,    165.       Hundes 

not  14,  44. 
Renatus.     Sprache  3,  21. 
Rennert.      Marc  16,  219. 
Renton.     Engl,  literature 

16,  149. 

Rethwisch.     Rec.  7,  1. 

Reusch,  F.  H.  Sylvius 
20,  41.  Rec.  15,  202.  233. 

Reusch,  J.    Slang  16,72. 

Reuter.  Kieler  rentebuch 
8,  250. 

Richly.  Bronzezeit  7,  30. 

Richter,  A.  Briefschrei- 
bung 20,  16. 

Richter,  Alb.  Deutsche 
redensarten  1.   13.  4,  30. 


10,   378.       Gigerl    1,  22. 

2,  35- 

Richter,  G.  Annalen  7, 
81.     Merlin  16,   27g. 

Richter, W.  Paderborner 
geschichte  7,  149.  Je- 
suitendramen 20,  20. 

Ried  er.  Totenbretter  8,  1. 
Totschlagssühnen  9,   56. 

Riegel.  Beiträge  aus  Re- 
gensburg 5,  25. 

Ries.     Syntax  3,  39. 

Riese.  Schlacht  im  Teutob. 
walde  7,   167. 

Rietschel.    Civitas  9,  62. 

Ringholz.  Einsiedeln  8, 
107. 

Rinn.     Luther  15,  96. 

Rische.    Schwerin  7,   125. 

Rist.     Museum  12,  35. 

Ritschel.  Prager  deutsch 
5,  30. 

Ritter.   Karl  d.  gr    7,  97. 

Ritter,  M.  Deutsche  ge- 
schichte 7,  76. 

Robertson.  Engl,  litera- 
ture 16,   150. 

Robinsobn.  An  ajen-hore 
10,  254. 

Robinson.  ten  Brink's 
Litgesch.  16,   144. 

Rochambeau.    Cimetiere 

V,  43. 
Roc kinger.    Bezeichnung 

9,  45- 

Rode.  Margaretenlegende 
d.  Hartwig  v.  d.  Hage  10, 
117  a. 

Rödiger.  Waldesgott  10, 
12.  Priester  Johannes  14, 
45.      Rec.   4,  49.     10,  3- 

10,  37-     10,   319.     11,   i- 
14,  15-  53- 

Roh  de.      Einsiedler     und 

engel  16,  214. 
Rohden.    Rec.  7,  164.  165. 

166. 
Röhricht.     Deutsche    im 

heiligen  lande  8,  54. 
Rolin.     Aliscans-Wolfram 

14,  101. 
Rönncke.     Rec.  15,    110. 
Ronning.        Strobemork- 

ninger  12,  95. 
Ropp.     Rec.  7,  70.   159. 


Rordam.     Bredals  borne- 

spejl  12,  202.    Kirkehist. 

samlinger  12,  304. 
Roeschen.   Volkslied  10, 

296. 
Rosenberg.    Island  i  fri- 

statstid  12,  313. 
Rosenberger.     Tysk-sv. 

ordbok  12,  57. 
Rosenhagen.       Strickers 

Daniel  14,  86.    Rec.  14, 

27.  71.  79.  88. 
Rosenkranz.  Pflanzen  im 

volksaberglauben  10,244. 
Rosenstein.     Leben    der 

Sprache  3,  20. 
Rosenstock.   Piatos  Kra- 

tylos    u.    d.    sprachphilo- 
sophie  3,  25. 
Ross,    Ch.   H.      Absolute 

participle  16,  100. 
Ross,    H.     Norsk   ordbog 

12,  50. 
Rössner.      In     die     pilze 

gehn  1,  22. 
Rossetti.  Chaucer'sS.Loy 

16,  233. 
Roth,  F.  W.  E.    Priester 

Johannes  14,45.  Deutsche 

drucke  15,    13.     Apiarius 

15,    15.       Distel    15,  28. 

Lorichius  15,  69  a. 
Roth,  V.  Aberglauben  10, 

266. 
Rousselot.    Modifications 

phonetiques  3,  7. 
Roette.    Kaiser  u.  litt.  6, 

22.     Suchensinn  14,   125. 

Friedrich   v.  Sunnenburg 

14,  127.  Süsskind  14, 
128.  Jahresbeiichte  15, 1. 
Teuffei  15,   197.    Theiler 

15,  203.  Tdisch  15,2io. 
ten  Brink  21,  13.  Titt- 
mann 21,  44. 

Rub.    Drama  in  Danzig  6, 

26. 
Rubensohn.        Werbung 

herzogs  Albrecht  10,  300. 

Ernst  Schwabe  v.  d.  Hey  Je 

15,  183. 
Ruland.  Legendes  duRin 

10,  76. 
Rum  ml  er.        Schulzen   9, 
88. 


Autorenregister. 


385 


Runge.  Osnabrücker  ge- 
schichtsquellen  7,  119. 
17,  40. 

Ruppert.  Bettelwesen  8, 
213. 

Rydfors.     Rec.  12,  292. 

Saalfeld.  Purist,  mode- 
krankh.  4,  IO.  Rec.  4.  62. 

Sackur.  Wirtschaftsge- 
schichte 8,  251. 

Sahr.     Bürger  21,   26. 

Salis.     Rec.  9,   14. 

Salisbury.  Worcester- 
shire  words   16.  69. 

Sallwürk.  Unterrichts- 
wesen 8,  188. 

Salz  er.  Sinnbilder  Mariens 
14,  115. 

Sander.  Mythologie  du 
nord  10  24.  Rigreda 
10,  25.  12,  140.  Edda 
12,  132. 

Sanders.  Handwörterbuch 

1.  5- 

Sand  ström.  Uffe  12,  221. 

Sandvoss.  Brun  von 
Schonebeck  17,   1. 

Sargent.  Dans-norweg. 
lacguage  12,  91. 

Sartori.  Schuh  im  Volks- 
glauben 10,  262.  Sonder- 
sprachen  10,  390. 

v.  Sartori- Montecroce, 
T.     Rec.  9,  9 

Sass.  Deutsches  leben  7, 
98. 

Sauer.  MahabhäratalO,  18. 

Sauer,  A.  Euphorion  6, 
28.  21,  49.  Rec  6.  2. 
10,  47- 

Saunders.  Chaucer  16, 
244. 

Schacht.  Hansische  Sagen 

^  10,  84. 

Schaefer.     Rec.  7,  82. 

Schäfer,  D.  Geschichte 
Dänemarks  12,  293.  Rec. 

8,  250. 

Schäfer,   Fr.    Überlingen 

9,  9. 

Schäfer,  K.  Werkmeister 
zu  Freiburg  8,  46. 

Schamberger.  Gesch.  d. 
bauernstandes  8,  203. 


Schanzenbach.    Walther 

14,   152. 
Schatzmann.  Rec.  14,  105. 
;  16,  28. 
Schaube.       Marktprivileg 

9,  70. 

Schauffler.  Quellenbüch- 
lein 8,  10.  14,  6.  Sprich- 
wörter 10,  372.  Ahd. 
litteratur  13,   I. 

Schaumkell.  Reliquien- 
verehrung 8,  89.  Heil. 
Anna  8,   ioo. 

Seh  aus.  Minneklostera14, 
58. 

Scheel.  Jasp.  v.  Gennep 
4,  44  a. 

Scheele.  Sv.  tidskrift  12, 
22. 

Scheffler.  Fremdw. -frage 
4.  3.  Fvec.  1,  12.  4,  20. 
27.  50. 

Schell.  Blocksberg,  blu- 
tende steine  10,  227.  Um- 
frage 10,  272.     Eidechse 

10,  261.  Mond  im  glau- 
ken  10,  25c.  Bastlöse- 
reime 10,  333. 

Scherer.  s.  Müllenhoff  13, 
4.     Kleine   Schriften   21, 

4L 
S  c  h  i  b  e  r.  Siedlungen  7, 42. 
Schierenberg.  Götter  der 

Germanen  10,23.  12,137. 

Eddasage  12,   136. 
Schild.      Brienzer    ma.  5, 

12.     Rec.  5,   11. 
Schipper.  Engl,  philologie 

16,  5.    Neuphilologentag 

16.  11. 
Schirren.     Rec.  7,  87. 
Schleich.     Eglamour  und 

Torrent  16,   224. 

Schlesinger.  Freidank 
14,  119- 

Schlessing.  Dt.  Wort- 
schatz 4,  25. 

Schleusner.  Luthers  dich- 
tungen  15,  85. 

Schlic  kinger.  Helm- 

brechtshof 14,  94. 

Schlincker.  Luther  15, 
105. 

Schlüter,  Untersuchungen 

17,  8. 


Jahresbericht  für  germanische  philologie.  XVI.  (189t.) 


Schmedes.     Stil  14,  5. 

Schindler.  Carmina  Bu- 
rana 14,  109. 

Schmid,  G.  Schulwesen 
8,   188. 

Schmid,  J.  Rec.  15, 
224. 

Schmid,  W.  Flachgräber 
7,  25. 

Schmid,  W.  M,  Rec.  10, 
66. 

Schmidt.  Rec.  7,  78.  15, 
224. 

Schmidt,  A.  B.     Rec.  9, 

23- 

Schmidt,  Bernh.  Sieger- 
länder vokalismus   5,  46. 

Schmidt,  Erich.  Zu  Reinh. 
Köhler  10,  118.  Schnell 
wie  der  gedanke  10,  362. 
Jahresberichte  15, 1.  Hans 
SachslS,  147.  Pammachius 
20,  24. 

Schmid t,G.  Clavigo4, 54. 

Schmidt -Wartenberg,  H. 

^  Rec.  3,  48.  16,  82. 

Schmidt,  J.  Pronom.  der 
bequemlichk.  4,  39.  Rec. 

14,  155- 

Schmidt,  Johannes.  ia- 
stämme  3,  60. 

Schmidt,  K.  A.  Gesch. 
d.  erziehung  8,   188. 

Schmidt,  Karl.  Bedeu- 
tungswandel 3,  33. 

Schmidt,  R.  Cukasaptati 
10,  130.     Hans  Sachs  15, 

153- 

Schmidt,  W.  Thomann 
v.  Hagelstein  8,   169  a. 

Schmitz.  Schiessprügel  1, 
22.  Mischma.  in  Gel- 
dern etc.  5,  42.  Scherz- 
rätsel 10,  382.  Rec.  7, 
in.  8,  7. 

Schmollis.  Passione  di 
Gesü  Cristo  10,  348. 

Schneege.  Theoderich  10, 

38. 
Schneidewin.  Cicero  und 

Grimm  21,    16. 
Schneider.     Rec.  7,  164. 
Schneller.  Ortsnamen 

2,  27. 

25 


386 


Autorenregister. 


Schnorr  von  Carolsfeld. 
Alberus  15,  16. 

Schön.   Pilgerfahrt  8,  118. 

Schönbach.  Segensfor- 
meln 10,232a.  Otfridstu- 
dien  13,  9.  Hartm.  v.  Aue 
14,  37.  Heinr  v.  Mün- 
chen 14, 38.  Übermuotl4, 
114.  Predigten  14,  155. 
Jahresberichte  15, 1.  Rec. 
14,   112.  21,  36. 

Schoor.  Drinkwaterputten 
7,  57.  Praehistorische 
honden  7,   58. 

Schöppe.  Naumburgs  ma. 
5,  49. 

Schorbach.  Buchdrucker- 
kunst 8,  60.  Goldene 
bulle  9,  53.  Dietrich  von 
Bern    14,  21.       Beringer 

14,  23.       Lucidarius    14, 
162. 

Schrader.  Gesch.  d.  univ. 
Halle  8,  227. 

Schrader.    s.  Hehn  8,  16. 

Schreiber.  Vaganten- 

strophe 14,  110. 

Schröder,    A.     Nachtgall 

15,  129.      Veit  Bild  20, 

36. 

Schröder,  C.  Mecklenb. 
u.  nationallitt.  6,  20. 

Schröder,  Edw.  Moriz 
v.  Craon  14,  26.  Kaiser- 
chronik 14,  47.  Konrad 
von  Würzburg  14,  52. 
Kudrun  14,  55.  Nib.  hs. 
14,  59-  Botenrolle  14, 
83.  Staufenberg  14,  85. 
Strickers  Amis  14,  89. 
Wigalois  14,  96.  Mo- 
ritz von  Hessen  15,  123. 
Lückenbüsser  15,  235. 
Mnl.    hoheslied    19,    30. 

^  Rec.  10,  54- 

Schröder,  G.  Heil  dir  im 
siegerkranz  10,  309.  Lon- 
doner slang  16,  71. 

Schröder,  L.  Landes- 
hoheit 9,  49 

v.  Schröder,  L.  Indo- 
german.  wergeld  9,  2. 

Schröder,  R.  Rechts- 
geschichte 9,  11.  18,  7. 
Rec    9,  36. 


Sehr  ö  er.  Engl,  lexiko- 
graphie  16,  19.  Engl. 
Wörterbuch  16,  22.  Engl, 
ausspräche  16,  129.  Per- 
cy's  Reliques  16,   Ib9. 

Schuchardt.  Weltsprache 
3,  41.  Germ,  im  Bas- 
kischen 3,  99.  Rec.  3, 
70. 

Schuchhardt.  Ausgra- 
bungen 7,  59.  Rom.  be- 
festigungen  7,  59.  Witte- 
kindsburg 7,  59. 

Schuck  Ur  gamla  papper 
12,  165.  Marsk  Stigs 
vis.  12,  166.  Ett.  helgon 
12,  168.  Rosa  rorans 
12,  169  Reformation- 
skrifter  12,  170.  Kell- 
grens  bref  12,  176.  Eng- 
lische komödianten  12, 
177.  Visböker  12,  196. 
Bokhandeln  i  Sverige  12, 
340.     Rec.  9.  89. 

Schulenburg.  Steinalter- 
tümer 10,  in.  Volks- 
tüml.     mitteilungen      10, 

„  205- 

Schullerus.    Über  unsere 

ma.  5,  31.      Fragebogen 

10,    152.       Volkstum    u. 

volkst.  erz.  10.   159. 

Schulte,  A.  Staufenberg 
14,  85.     Rec.  9,  9. 

Schulte  v.  Summenhart 
20,  40. 

Schulte,  J.  F.  v.  Rechts- 
geschichte 9,   13. 

Schultheiss.  Gesch.  d. 
nationalgefühls  8,   12. 

Schult  h  es  s.  Fransk-sv. 
ordbok  12,  58. 

Schultz,  A.  Deutsches 
leben  8,  8. 

Schultz,  F.     Rec.  14,  44. 

Schultze.  Rec  15,  68.  82. 
95.   100.   135. 

Schultze,  W.  Deutsche 
geschichte  7,  76.  Ge- 
schichtsquellen 7,   127. 

Schulz,  B.     Auswahl   14, 

143- 

Schulz,  F.    2  Sagen  10,  93. 
Schulze,  Aug.  Sackmanns 
predigten  17,  42. 


Schulze,  O.  Engl.  Sprach- 
gebrauch 16,  112.  End- 
konsonanten 16,  115. 
must  16,   118. 

Schulze,  W.  Samstag  1, 
18.     Nib.  14,  63.      Rec. 

14,  66. 
Schumacher.  Olaus  Mag- 
nus 12,   275. 

Schumann, C.  Flur- u.kop- 
pelnamen  2,  28.  Lübeck- 
sche  Volkskunde  10,  203. 
Ndd.  17,   1. 

Schumann,G.  Hans  Sachs 

15,  141. 

Schurtz.   Amulette  u.  zau- 

bermittel  10,  252. 
Schütze.      Morungen     14, 

122. 

Schwann.  Gesch. v. Bayern 

7,  115. 

Schwanz.      Alte   Lübeck 

8,  29.     Esther  15,   173. 
Schwarz,    F.   v.       Sintflut 

10,  17 
Schwarz,  S.    Städtewesen 

9,  80. 

S  c  h  w  e  i  n b  u r  g.  Volkkunde 

d.  Juden  10,  194. 
Schweitzer.  Sprichwörter 

bei  H.  Sachs  15,   151. 
Schweizer.       Siegel    von 

Zürich  8,  245 
Schybergson.  Finsk  tid- 

skrift  12,   17. 
Scott,    Ch.      Initial    con- 

sonant   16,   92. 
Scott,  H.  M.  Rec.  15,  82. 
Scott,  P.  G.      AinerikaD. 

philologen  Versammlung 

21,  54- 
Sech  er.  Corp.  konstitutio- 

num     Daniae     12,     300. 

Kristian  V.  lov  12,  310. 
Seeberg.  Rec.  15,   179. 
Seeliger.         Kapitularien 

9,  31. 

Seelmann.    Rec.  14,  134. 

Seemüller.  Ottokars 

reimchr.  7,  136.  14.  71. 
72.  Rudolfs  v.  E.  Wil- 
helm 14,  80.  Teichner 
14,  91.  Rec.  1,  9  3,  75- 
6,  6.  8,  187.  14,  63.  77- 
157.  15,  2.  25.  20,  30- 


Autorenregister. 


387 


Seidlitz.  Rembrandts 

radierungen  8,   148. 

Sello.  Würden  7,  122. 
Löwenkampf  8,  1.  Weis- 
tum  9,  96. 

Semler.     Hans  Sachs    15, 

154. 

Sepet.     Rec.  7,  86. 

Sepp.  Altbayrischer  sagen- 
schatz  10.  HO.  Baum- 
kult 70,  246. 

Sergeant.  Wyclif  16, 217. 

Setälä.  Gutturalnasal  im 
firm.  12,  42. 

Settervall.  Bibliographie 
12,  12. 

Seuffert.     Rec.    10,    365. 

15,  164. 

Sevin.     Poetik  6,  32. 
Seyfert.     Volkstüml.  lied 

10,  318. 
Seyferth.     Morte  Arthur 

16,  272. 

Sharp.     Beowulf  16,  175. 
Shipley.     Rec.  16,  177. 
Sieben.     Tannhäuser    14, 

131. 

Siebmacher.  Wappen- 
buch 8,  233. 

Siebs.  Altfries,  gerichts- 
verfassung  9,  24.  18,  6. 
Rec.  18,  15. 

Siecke.  Liebesgeschichte 
des  himmels  10,  2. 

Siegel.    Handschlag  9,  6. 

Siesbye.  Sproglige  ku- 
riosa  12,  96. 

Sievers.  Phonetik  3,  2. 
Gramm,  miscellen  3,  94. 
Germ.  //  3,  95.  Metrik 
3,  122.  Väli  u.  Beyla 
12,  208.  Wernhers  Ma- 
rienlieder 14,  133.  21, 
27.  Ags.  diphthonge  16, 
96.   Rec.  16,  139-  17,  13- 

Sigall.    Konrad  Troj.  14, 

51. 

SigurÖsson.  Fyris  40ärum 

12,  258. 

Simonsfeld.  Fondaco  dei 
Tedeschi  8,  1.  Wahl 
Friedrichs  I.  9,  35. 

Sing  eis.  Brieven  v.  Wil- 
lem I.  18,  3- 

Singer.  Sagen  u.  gebrauche 


10,  185.     Füetrer  14.  28. 

Türlins     Krone    14,    39. 

Türlins  Willehalm  14,93. 

Rec.  10,  45-  *37.  14,  61. 
Sixt.  Fundberichte  7,  92. 
Skeat.        burly     16,     52. 

Middle   English     16,    55. 

Good  wife  16,  228.    Bar- 

bour's     Bruce     16,    229. 

Chaucer     16,    230.    231. 

233.    240.  252.  253.  254. 

Book   of  the  howlat   16, 

262.    Dietary  16,  264. 
Skutsch.     Rec.  3,  44. 
Slooten.     Sixtus  v.  Hem- 
minga 18,   1. 
Smith.    Universiletsmatri- 

kel   12,  333. 
Snow.     Rec.  3,  42. 
So  am  es.    Phonetic  law  16, 

124. 
Socin.      Rec.    5,    20.    10, 

356. 
Södervall.      Ordbok    12, 

49- 

Soff 6.  Rudolf  v.  Habs- 
burg 14,  7. 

Soldan.  s.  Künzel  7,  118. 

Solymony,  S.   Bethlehem 

10, 340. 

Sommer.  Histories  of 
Troye  16,  284.  Kalender 
of  shepherdes  16,  286. 

Sommerlad.  Rheinzölle 
8,  186. 

Sorber.  Sagenklänge  10. 
86. 

Sorensen.  Adityäerne  12, 
41. 

Soergel.     Rec.  9,  65. 

Sosnosky.  Sprachwart  4, 
27. 

Spanier.    Murner  15,  126. 
Spengler.        Bohemus    6, 
24  a. 

Speyer.     Rec.  3,  39.    16, 

130. 
Spieser.        Münsterthäler 

anecd.  5,  18. 
Spill  er.     Dornröschen  10, 

10. 
Spitta.    Sperontes  10,  316. 
Spitzer.    Blut  u.  eisen  10, 

260. 


Splieth.      Gräberfeld    auf 

Föhr  18,  30. 
Sprenger.  Binnen  kurzem, 
Toast,  Zannen  1,  22. 
Spukgeister  10,  270. 
Volkslieder  10, 295.  Arm. 
Heinrich  14,  34.  Dietr. 
flucht  14,  40.  Heinz,  v. 
Konstanz  14,  41.  Otto- 
kar 14,  73.  Walther  14, 
152.  Zu  mnd.  dichtem 
17,  21.  Redentiner  spiel 
17,  24.  Reinke  Vos  17, 
30.    Rec.  17,  44. 

Springer.     Dürer  8,   146. 

Staehelin.  Zwingli  i5, 
238. 

Stamford.  Schlachtfeld 
7,  166.  Germanicus  7, 
168. 

Stampfer.  Schlösser  8, 
126. 

Starzer.     Rec.  9,  52. 

Staub.  Schweizer,  idioti- 
kon  5,  8. 

Staub  er.  Augsburgerkauf- 
leute 8,   119. 

'Steele.     Lydgate  16,  255. 

257- 
Steenstrup,  Jap.      Solv- 

fundet     ved    Gundestrup 

12,  266. 
Steenstrup,  Joh.     Land- 

shyers    historie    12,   321. 

Lang  12,  326. 
Steffen.    Poesiealbum  12, 

124. 
Steffenhagen.   Buchsche 

glosse  9,  75- 
Stehle.     Volkstüml.    feste 

10,  339. 
Stehlin.  Buchdruck  8,65. 
Steiff.      Theodoricus    von 

Borne  8,   169  a. 
Steig.     Goethe   u.  Grimm 

21,    15.      Grimm    u.    Th. 

v.  Jacob  21,  21. 
Stein.     Köln  8,  38.  9,  74. 
Steindorff     s.  Dahlmann 

7,  82. 
Steinecke.    Bergmannspr. 

4,  21. 
Steinhausen.   Rec.  8,  12. 

200.  10,  365. 
Steinmeyer.    Kaiserchro- 

25* 


388 


Autorenregister. 


nik  14,  49.  Brief  Grimms 
21,   19.     Rec.  21,  23. 

Steinschneider.  Rec. 
14,  30- 

Steitman  n. Raumanschau- 
ung im  Heliand  17,    15. 

Stejskal.  s.  Kummer  6, 
16. 

St  eil  er.  Schriftleitung  4, 8. 

Stephens.    The  runes  12, 

HS- 

Stephenson.  Tacitus  7, 
172. 

Stern.  Israelit,  bevölke- 
rung  8,  202. 

Stettenheim.  Passions- 
spiel 10,  346. 

Stevenson.  JEthelred- 
Mucil  16,  64. 

Stickelberg  er.  Berner 
volksmund  5,   10. 

Stieda.     Rec.  9,  9. 

Stiefel.     Hans  Sachs    15, 

151. 

Stiehl  er.     Georgenthal  8, 

108. 
Stieler.      Kulturbilder    8, 

20. 
Stier.     Wittenberg  8,  37. 
Stöber.     Sagen  10,  73. 
Stoett.     Ndl.  19,  2.  3. 
S  t  o  f  f  e  1.  Scriptural  phrases 

16,  31.     Arryese  16,  73. 

Studies    in    English    16, 

in. 
Stokes.   s.  Fick  3,  46. 
Stolz.     Rec.  3.  24.  39.  42. 

70.  73- 
Storck.  Nord,  architektur 

12,  327. 
Storm,  G.   Munch  afhand- 
linger  12,  43.    Otte  brud- 
stykker  12,  146.    Norges 
vaaben  12,  318.     Fritzner 

12,  34&- 

Storm,  J.  Englische  phi- 
lologie  16,   120. 

Stosch.   Wolfram  14,  103. 

Stöwer.  Helmbrecht  8. 
14. 

Strakosch.  Deutsche  in 
Österreich  7,  135. 

Strassburger.  "Volkstüm- 
liche brauche  10,  210. 

Strauch.      Enikel    14,  27. 


Predigten  14,  153.  Pre- 
digtlitt. 14,  154.  Suso 
14,  161. 

St  räum  er.  Brautsuppe  8, 
208. 

Streinz.  Meistergesang  in 
Mähren  15,  118.  Hans 
Sachs  15,   152. 

Streitberg.  Dehnstute  3, 
53.  Sprachgeschichte  3, 
83.  Urheimat  der  Indo- 
germanen  7,  5.  Ost-  u. 
Westgoten  11,  2.      Rec. 

3,  41-  48-  70.  77.  78.    11, 

1.  16,  82. 
Strickler.       Tschudi    15, 

221. 
Ströbel.    Liederschatz  10, 

3«- 

Strohschneider.  Prosa- 
legenden 10,   114. 

Stühlen.     Rec.  7,  79. 

Stumvoll  s.  Leinung  10, 
68. 

Stutz.     Rec.  9,  1.  9.   13. 

Stutzer   s.  Dittmar  7,  78. 

Styffe.  Vestergötland  12, 
242.      Olofs  vikingtäg  12, 

^  285. 

Suchier.  Ratschläge  für 
stud.   16,   1. 

Sudhoff.  Paracelsisten  15, 
10  a. 

Sudre.   Roman  de  Renart 

10,  137. 

Süpfle.    Gesch.  d.  d.  litt. 

in  Engl.  6,   12. 
Suphan.     Hans  Sachs  15, 

149.   150. 
Suringar.       Dirks    18,    I. 

Uitwend.     versiering     v. 

bocken  18,  2. 
Sütterlin.   Präfix  f  3,  66. 

Etymologisches    3,     116. 

Genitiv  5,   22. 
Svensen.     Rec.  12,  41. 
Swaen.     seppan     16,     39. 

English -Dutch     16,    53. 

to  dare   16,   119.     Elene 
^  16,  184 
Sweet,  H.  Engl,  grammar 

16,     78.       Anglo-Saxon 

reader  16,   166. 
Sweet,    M.     Weak    verbs 

3,  82.  16,  99- 


Sylwan.  Svensk  vers  un- 
der  iötalet  12,   110. 

Symons.  Genesis  fragmen- 
ten  17,  11.     Rec.  3,  41. 

77- 
Sytstra.     De    faem    er   üt 

18,  3- 
Szakal.  Faustsage  10,  49. 
Szamatölski.      Rec.    10, 

363. 
Szombathy.     Rec.  7,  20. 

138. 


Talen.     Ndl.  19,  3.    Rec. 

3,  39- 
Tamm.  Etymol  ordbok  12, 

54.         Slav.     wörter     im 

schwed.  12,  63. 
Tannen.     Reinke  Vos  17, 

27. 
Taranger.    Missionserer  i 

Norge  12,  277. 
Tarneller.     Hofnamen  in 

Tirol  8,   121. 
Taubert.      Ags.    Andreas 

16,  173 

Tegner.  Bref  frän  E.  Teg- 
ner  12,  178  Österländsk 
besvärjelse  12,  237. 

Tenhagen.  Sixtussage  10, 

ii5- 

T  e  s  k  e.  Mecklenburgische 
wappen  8,  238.  239. 

Tetzner.  Wörterbuch  1,6. 
Namenbuch  2,  12.  Bil- 
dungsbestrebungen 8,190. 

Teutsch.   Teutsch  21,  43. 

Thalmayr.  Wielands 

spräche  4,  55. 

Thaly.  Siebenbürg,  kos- 
tümbilder  8,  220. 

Theen.  Wattenmeer  18, 
26.  Helgoländer  sagen 
10,  83. 

Theer-Söby.  Bienenzau- 
ber 10,  259. 

Thiele.     Island  7,  69. 

Thijm.     Kalender  19,  43. 

Thimm.  Deutsches  geistes- 
leben  15,  143. 

Thiset.   Danske  by vaaben 

12,  323. 
Thoma.     Kloster    Leubus 

8,  115. 


Autorenregister. 


389 


Thomas.     Rec.  7,   175. 

Thorkelsson,  J.,  sen. 
Supplement  t.  isl.  ord- 
boger  12,  46.  Beyging 
sterkra  sagnorda    12,  81. 

Thorkelsson,  Jon,,  jun., 

Jslenzkar   drtiÖaskrdr   12, 
284. 

Thomle,  Dombog  f.  1580 
12,282.  Dombog  f.  1585 
12,  282  a. 

Thornton.      Rec.  12,  45. 

T  h  o  r  s  e  n.Sprogomdannelse 
12,  102.  Sprogarten  pä 
Sejero  12,  104. 

Thudichum.    Rec.  9,  42. 

Tieze.     Rec.  15,  224. 

Tille,  A.  Deutsche  Weih- 
nachten in  d.  alten  zeit 
10,  179.  Gesch.  d.  d. 
Weihnacht  10,  180.  Rec. 
10,  121.  15,  202. 

Tille,  J.      Sagen  10,  98.    I 

Tille,  V.   Literarni  Studie  ' 
10,  132. 

Tobler,  A.  Briefwechsel 
Haupts  21,  25. 

Tobler,  G.  Schullers  lied 
10,  299. 

Tobler-Meyer,  W.  Fa- 
miliennamen 2,   1 1. 

Tolle.     Boppe  14,   116. 

Toller.  Anglo-Saxon  dict. 
16,  16. 

Tomanetz.  Grillparzer  4, 
60  a.     Rec.  4,  43. 

Toepke.  Matrikel  d.  univ. 
Heidelberg  8,  229. 

Torin.  Vestergötlands-run- 
inskrifter  12,   119. 

Toews.   Verbum  in  Tasso 

4-  57- 

Träger.     Halligen  18,  27. 

Traube.    Cassiodor  7,  87. 

Trautenberger.  Brunn 
7,   160. 

Trautmann.  Altgerman. 
vers.  16,  138.  Ae.  rätsei 
16,  194-  195-  Rec.  16, 
120.  136. 

Treichel.  Stammsagen  10, 
90.  Sagen  10, 91.  Wet- 
terzauber 10,  232.  Pflan- 
zenwelt 10,  244  a.     Kar- 


tenspielglaube 10,  252. 
Zungenübungen  10,  392. 
Island,  mass  12,  317. 

Trier.     Laban  12,  42. 

Trinius.  Alldeutschland 
8,  11. 

Tschackert.  Heideck  15, 
53.  Toltz  15,  213.  Ti- 
mann 20,  51. 

Tscherny.  Skt.  Küm- 
mernis 10,  96. 

Tschirsch.     Rec.  9,  81. 

Tücking,  K.  Neuss  7, 
148.     Tacitus  7,  176. 

Tümpel,  H.  Johannes  2, 
13. 

Tümpel,  W.  Walther  15, 
225. 

T upper.  Deor's  complaint 
16,   187. 

Turk.    Alfred's  legal  code 

16,   197. 
Tyrol.      Lessings   sprachl. 
revision  4,  53. 

Ubelacker.  Sprachlehre 
4,  69. 

Uhde.  Braunschweigs  bau- 
denkmäler  8,  32. 

Uhl.     Suchenwirt  14,  90. 

Uhle,  P.  s  Ermisch  8,  40. 
Rec.  9,  86. 

Uhle,  Th.  Walther  14, 
136. 

Uhlenbeck.  b  3,  67.  ar 
al  3,  94  a.  German.  im 
Baskischen  3,  98.  100. 
Etymologisches  3,  117. 
16,  42.   ' 

Uhlmann.     Geleit  9,  54. 

Uldall.  Jydske  granit- 
kirker   12,  330. 

Ulrich.  Universität  Leip- 
zig 8,  226. 

Ungemach.   Rec.  16,  216. 

Unger.  Wiedertäufer-lie- 
der  15,  65. 

Unseld.  Tod  in  Sprich- 
wörtern 5,  6.  8,  217.  10, 
370. 

Vahl.  Bogfortegneise  12,8. 
Vahlen.  Lachmann  21,  36. 
Vance.      Sermo    in    festis 
Mariae  16,  209. 


Varges.  Bremen  9,  78. 
Braunschweig  9,  79.  Rec. 
7,   120.  126.  9,  63    80. 

Varnhagen.  Programm- 
abhandlungen etc.  16,  12. 

Vedel.     Svensk    romantik 

12,  179. 
Vedell.       Pedersöre-Pur- 

momälet  12,  105. 
Veith.     Rec.  15,  61. 
Velstra.  It     frymakke 

Fryslän  18,  2. 
Vende.      Arme     Heinrich 

14,  33- 
Vendell.    Vastgötalag  12, 

3°5- 
Venediger.        Kaisersage 

10,  56. 
Verdam.       Laten    19,    7. 

Verscheidenheden  19,17- 
Vermeulen.  Rec.  15,  31. 
Vernaleken.     Kinder-  u. 

hausmärchen  10,   119. 
Versenyi.         Volkslieder 

10,  291. 
Vervliet.   Volksleven  10, 

143- 
Vietor.      Phonetik    3,    4. 

Aussprache    3,    5.       Ex- 

perimentalphonetik    3,  6. 

Alt-  u.  neuenglisch  16,  3. 

Neuphilologentag  16,   n. 

21,    53.      Engl,    lauttafel 

16,     125.        Runensteine 

16,  211.     Rec.  16,  22. 
Virchow.     Rec.  7,  30. 
Virck.  Rec.  9,  55.  15,  53. 
Vising.     Rec.  12,  52. 
de  Vit.     Cimbri  7,  65. 
Vodskov.      Sjseledyrkelse 

10,  4. 
Vogel.  Kirchenliederdich  - 

terkunde  15,   17.  63. 
Vogt,  F.  Schwaches  e  14, 

3.    Kaiserchronik  14,  48. 

ßibelinum  20,  61.     Rec. 

14,  47- 
Vogt,  Fr.  Volkskunde  10, 

216. 
Vogt,     O.       Hornschloss- 

sagen  10,  94. 
Voigt.      Humanismus    20, 

Volksmann.  Mann  im 
monde     10,    136.       Bau- 


390 


Autorenregister. 


opfer    10.    257.      Island. 

mass  12,  3 17.^ 
Vondräk.     Ahd.    beicht- 

formeln  13,  3. 
Voretzsch.       Heldensage 

10,    42.       Volkslied    10, 

272.     Rec.  10,   137. 
Vos.     Rec.  14,  36. 
Votteler.    Hans  Schradin 

15,  180. 
Voulliem  e. Kölner  drucke 

17,  1. 

Vrese.  Woordenboek  19, 
13.  Fragmenten  19,  25. 
Textverbeteringen  19,  26. 
Boendales  sterfjaar  19, 
27.  Maerlants  kerken 
dage  19,  35. 

Vries,  M.  de.      Opstellen 

19,  4- 
Vrie  s,  W.  P.  de.  Nammen 
fen    bisten     yn't     Frysk 

18,  5- 

Waalkes  s.  Borssum. 
Waals.  Skeireins  11,  5. 
Wackernagel,   J.    py  3, 

65. 
"Wackernagel, W.    Litt.- 

gesch.  6,   I. 

Wackern  eil.  Passions- 
spiele 15,  167.  Rec.  10, 
297.   14,  46.  15,  178. 

Wad.  Breve  fia  Herluf 
Trolle  12,  302. 

Wadstein.  Umlaut  des 
a  12,  80.  Tolkning  af 
skalder  dikter  12,   129. 

Wage  r.  Pecock's  Repres- 
sor  16,  278. 

Wagner.     Rec.  3,  3. 

Wagner,  A.  Reutlinger 
ma.  5,  24.  Ratschläge 
für  stud.  16,  I.  Tunda- 
lus  16,215.  Rec.  7,  33. 
130. 

Wagner,    G.       Streifzüge 

3,  75- 

Wagner.  Joh.  Volks- 
kunde 10,  153.  290a. 

W  agner,  K.  Sprichwörter 

10,  373. 
Waitz.     Verfassungsgesch. 
9,    15.      s.  Dahlmann    7, 
82. 


Wal  eh.    Luther  15,  72. 

Waldner.     Colmar  8,  42. 

Wale  seh.  Volksglaube  10, 
265. 

Waller.  Heppenheimer 
grenzbestimmung  13,  2. 

Walther,  Ch.  Eulenspie- 
gel 17,  25.  Nein  sprickt 
Grawert  17,  31. 

Walther,  W.  Rec.  15,80. 
81.  84. 

Walt  man.  Lidmäl  12, 
227. 

Walz.     Garel  14,  76. 

Wannenmacher.  Grisel- 
dissage  10,  52. 

Warburg.  Nyerup  sv.  bref- 
växling  12,  172. 

Ward.  Catalogue  of  ro- 
mances  16,  164. 

Wardale.    Notker  13,  12. 

Warfield      Rec.  15,  72. 

War k er,  N.  Luxemb.  sa- 
gen 10,  79. 

Warnecke.  Heraldische 
meister  8,  235. 

Warschauer.  Posen  9, 
82. 

Wasserzieher.  Papierne 
spräche  4,  47.     Rec.  1,  7. 

Wattenbach.  Geschichts- 
quellen 7,  83.  Geschicht- 
schreiber 7,  85.  Thiet- 
mar  20,  46. 

Weber,  A.  Vedische  bei- 
trage 10,  11. 

Weber,   Ant.     Dürer    15, 

31. 

Weber,  Fr.  Vorgeschichtl. 

funde  7,  26. 

Weber, P.  Geistl.  schausp. 
u.  kirchl.  kunst  6,  26  a. 

Weber,  S.  Beschwörungs- 
formeln 10.  240. 

Webster.     Dictionary  16, 

25- 
Wedde.     Alte  Lübeck  8, 

29. 

W  eddigen.       Meisterges. 

6,   19. 
Weeks.    Soft-palate  move- 

ments  3,  9. 
Wegele.        Tritonius    20, 

58- 


Weichardt     Friedrich  v. 

Hausen  14.   120. 
Weichelt.     Rec.  15,  95. 
Weidling.    Clajus'  gram- 

mat.  4,   17.   18. 
W  ei  gel.      Steinbeile    aus 

Helgoland  18,  34. 
Weiland.     Monumenta  9, 

30.   20,  8.     Rec.  7,  151. 
Weilen.     Scherer  21,  41. 

Rec.   10,   360.    364.    15, 

174.  176. 
Weingart.    Schülerregeln 

14,  84. 
Weinhold, E.  Flurnamen 

2,29 
Weinhold, K.  Schlesische 
sagen  10,  88.  Zschr.  f. 
volksk.  10,  139.  Schwur 
unter  d.  rasen  10,  202. 
Zahl  9  10,  251.  Steier- 
mark, raufjodl  10,  289. 
Hans  Sachs  15,  151. 
Rektoratsrede21,9.  Lach- 
mann 21,  37.     Rec.  5,  9. 

15.  21.  10,  118.  154.  180. 
188.  276.  380. 

Weise.  Sprachliches  5,  47. 

Wenck.  Rec.  8,  179.  15,  2. 

Wendt,  G.     Rec.  16,  9. 

Wendt,  O.  Engl.  Unter- 
richt 16,  9. 

Wenström.  Sv.  ordför- 
räd  12,  56.  Engelsk-sv. 
ordbok  12,  59. 

Werminghoff.  Verpfän- 
dungen 9,  9    73- 

Werner    s.     Zimmermann 

7'  x34- 

Werner,  G.  Görlitzer  sa- 
gen 10,  71. 

Werner,  L.  Stammbücher 
10,  366. 

Werner,  R.  M.  Don  Juan 
10,  363.    Rec.  6,  8.   21, 

47- 
Werunsky.     Karl  IV.  7, 

106. 
Wessely.         Gramm. -stil. 

Wörterb.  4,  2 
W  es  ton.    Parzival  in  Eng- 

lish  14,   100. 
Westphal.        Metrik      3, 

120. 
Wetzel.     Zollrecht  9,  9- 


Autorenregister. 


391 


Weyl.  Papsttum  9,  9.  Rec. 

9,  16. 
Whibley    Engl,  prose  16, 

171. 

Widmann.      Gesch.  d.  d. 

volkes  7,  77. 
Wiechowsky.    Sagen  10, 

100. 
Wieg  and.        Caesar     und 

Ariovist  7,   162.    Strobel 

21,  42. 
Wiese r.  Zauberspruch  10, 

234- 
Wieseigren.  Svenska 

skriftprof  12,   123. 

Wieszner.  Rechtsalter- 
tümer 9,  100. 

W  ig  and.    Fehmgericht  9, 

50. 

W  i  g  s  t  r  ö  m  Kardegille 
12,  232. 

Wilb  ran  dt.  Befestigungen 
7,  60. 

Wilczek.  Histor.  genre- 
bilder  8,   13. 

Wilhelm.  Aberglaube  10, 
267. 

Wilke.  Wortkunde  1,   12. 

Williams,  every  u.  euch 
16,  113. 

"Willkomm.  Bibelüber- 
setzung 15,  77- 

Wilmanns.        Grammatik 

3,  77- 
Wilser.     Arier  7,  6. 
W immer.  De  tyske  rune- 

mindesmrerker    12,     III. 

Codex  regius  12,   131. 
Windhaus.     Lateinschule 

in  Friedberg  8,   192. 
Windisch.        Etymologie 

3,  105. 
Winkel.     Perchevael    19, 

37.     Wrake  van  Ragisel 

19,  38. 
Winkel  mann.  Geschieht- 

Schreiber  d.  d.  vorzeit  7, 

85. 

Winkler,  H.  Syntax3,7i. 

Winkler,  J.  De  hei  in 
Friesland  18,  9. 

Winter,  G.  Sozialist,  me- 
thode  8,  1. 

Winter,  S.  Büchersamm- 
lungen 8,  67. 


Wirth.     Rec.  15,  163. 
Wissler.     Suffix-i  5,   11. 
Witkowski.   Rec.  21,30, 
Witte.     Dtsch.     sprachge- 

gebiet  Lothringens  5,  19. 

Puller   v.   Hohenburg    8, 

55- 
Wittstock.      Fragebogen 

10,   152. 
Wlislocki.      Volksgl.    d. 

Siebenb.  Sachsen  10, 160. 

Rec.  10,  92.  230.  243. 
Wöber.     Die   Miller    von 

und  zu  Aichholz  8,  56. 
Woelbing.     Bonifatius  8, 

101.  20,  11. 
Wolf,   A.     Aus  Eger   10, 

95- 
Wolff.     Aryas  7,  8. 
Wolff,  E.     Gottsched   in 

d.  dt.  spr.  4,   19. 
Wolff,  Ed.     Rec.  7,  93. 
Wolff,   Eug.    Kirchenlied 

15,  59- 
Wolff,  Ge.     Rec.  7,   163. 
Wolff,   G.  A.     Halbe  bir 

14,  53- 

Wolff,  R.  Kentische  Ur- 
kunden 16,  98. 

Wolff  -  Metternich  s. 
Peucker  7,  93. 

Wolfram.  Nassauische 
Volkslieder  10,  282. 

Wo lfr um.  "Volksreime  5, 
25.    10,  292. 

Wolfskehl.  Werbungs- 
sagen 10,  37- 

Wölk  an.  Böhmens  littera- 
tur  6,  5.  15,  4.  Refor- 
mation   in    Joachimsthal 

15,  32.  Nie.  Herman 
15,  55.  Kirchenlied  der 
böhm.  brüder  15,  58. 
Rec.  15,  25.   112. 

Wolter.  Magdeburg  7, 
158. 

Wörmann.  Kunstge- 

schichte 8,   135. 

Worp.  Senecas  treurspele 
19,  21. 

Wossidlo.  Nibelungen- 
land 10,  36.  Mecklbg. 
volksüberlief.  10, 156. 157. 
Tod  im  munde  d.  mecklb. 


volkes  10,  371.     Infinitiv 

17,   1. 
Wraner.      Gamlingar    12, 

235.     Staesnack  12,  241. 
Wrangel,  E.    Folkets  vi- 

sor  12,   164.       Versekrig 

12,  173. 
Wrangel,  F.  U.     Vapen- 

bok  12,  324. 
Wrede.     Berichte  5,  2. 
Wright,J.    Primer  of  the 

gothic    language     11,     1. 

Grammar  of  Windhill  16, 

68 
Wulff.    On  rytm  och  ryt- 

micitet    12,     108.       Rec. 

12,  52. 
Wülfing.      Strassennamen 

4,  64.       Syntax    Alfreds 

16,    101.      Alfreds    soli- 

loquien    16,  200.       Rec. 

16,  102.  103.  107. 

W  ü  1  k  e  r.  Ags.  christl.  dich- 
tung  16,  154.  Grein's 
bibliothek  16, 165.  Cyne- 
wulf  16,  183.  Rec.  16, 
III.  152.  156.  167.  175. 
176.  197.  230.  234. 

Wunderlich.  Sprache  d. 
neusten  schausp  4,  41. 
Uragangsprache  4,  42. 
Satzbau  4,  43.  Hans 
Sachs  15.  151.  Rec.  3, 
77-  14,158.  17,8.  20,32. 

Wünsch.     Tacitus  7,  177. 

Wünsche.  Sagenkreis  v. 
geprellten  teufel  10,  113. 

W  unschmann.  Theodorus 
15,  204. 

Wurm.   Rec.  7,  107.  8,93. 

Wüst,  E.  Handvesten  9, 
83- 

Wustmann,     G.  Bor- 

cbardts  sprich w.  redensa. 
4,  29.  10,  377.  Sprach- 
dummh.  4,  49.  Thanner 
8,  169  a.      Rec.  10,  320. 

Wustmann,  R.  Verba 
perfectiva  3,  82. 

Wyatt.     Beowulf  16,  176. 

Wyss,  A.  Rec.  7,  107. 
15,   16. 

Wyss,  F.  v.  Landgemein- 
den 9,  87. 


392 


Autoreriregister. 


Zahn,  J.  Triller  15,  218. 
Zahn,  J.  v.  Styriaca  8,  22. 
Zangemeister.  As.  bibel- 

dichtung  17,  9. 
Zapf.  Ma.  im  oberen  Saale- 
gebiet 5,  25. 
Zeidler,  J.   Mephistophe- 

les  10,  361. 
Zeidler,  V.     Rudolf  von 

Ems  14,  79. 
Zeller-Werdmüller. 

Burganlagen  8,   128. 
Zergiebel.    Grammatik  3, 

36. 
Zernial.     Rec.  7,   176. 
Zeumer    s.  Waitz    9,    15 

Leges  Visigothorum  9,  19. 
Zeyneck.  Litt.-gesch.6, 15. 
Ziegler.     Sturm  20,  37. 
Ziemer.  Rec.  3,  14.42.70. 


Z  i  1 1  g  e  n  s. Rheinische  eigen- 
tiimlichkeiten  bei  Heine 
5,  43- 

Z  i  1 1  n  e  r.  Hausbau  im  Salz- 
burgischen 10,  100.  Salz- 
burger dichter  14,  75. 

Zimmer.  Verbalenclise  3, 
59.     Nennius  20,   10. 

Zimmermann.  Urkunden- 
buch  7,   134. 

Zimmermann, J.W.  Engl, 
ausspräche  16,   130. 

Zimmermann,  P.  Thym 
15,  208. 

Zingeler.     Rec.  7,  24. 

Zingerle,  A.  Humanis- 
mus in  Tirol  8,  197.  Ti- 
roler sagen  10,  100.  Rec. 
8,  14. 


Zingerle,  O.    Kudrun  14, 

55- 
Zinke.      Feuer-    u.     blut- 

segen  10;  235. 
Zinkeisen.   Lehngerichts 

barkeit  9,  40. 
Zipper.     Litt.-gesch.  6,  8. 
Zöckler.     Rec.  15,  95. 
Zuidema.     Ndl.  19,  2. 

Zupitza,  Pardoner's  tale 
16,251.  Chaucer's  dream 
16,  258.  J.  Ryman  16, 
276.  Rec.  3,  11.  44.  10, 
380.  16,  79-  169. 

Zwiedineck   -    Süden- 
horst.     Bibl.    deutscher 
gesch.  7,  76. 

Zwierzina.  Hartm. Gregor 
14,  35- 


Sachregister. 


Aberglaube  10,  220  f. 
Aist  s.  Dietmar 
Alanisch  11,  4. 
Albertus  15,  131.  21,  26. 
Albertus  Magnus  20,  12. 
Alberus   15,  16  f.  20,  33. 
Albrecht  v.  Eyb  14,  158. 
20,    32.    v.    Johannsdorf 
14,    121.     v.    Kemenaten 
14,  21. 
Alexander  10,  43.  14,  56. 
iElfred  16,   197  f. 
iElfric  16,  202  f. 
Alphart  14,  22. 
Alt- englisch     16,     173    f. 
-hochdeutsch      13,      1    f. 
-niederdeutsch    17,     8     f. 
-nordisch       s.       skandin. 
-sächsisch  17,  8  f. 
Altertümer,    deutsche    7, 

17  f.   skand.   12,  259  f. 
Altertumskunde    7,   I  f. 

skand.  12,  259  f. 
Amazonen  10,  44. 
Ammenhausen  s. Konrad. 
Andreas  16,  173. 
Angelsächsisch     s.    alt- 
englisch. 
Anseimus  17,  22. 
Apelles  15,   18. 
Arier  7,  4  f. 
Arme  Heinrich  s.  Hartmann. 
Aue  s.  Hartmann. 

Bacmeister  21,  II. 
Baden  5,  21   f. 
Barber  16,  229. 
Baicley  16,  265. 
Baumgärtner   15,   19. 
Bayern  5,  25. 
Bechstein  17,   1.    21,  12. 


Beer  15,  20. 
Beowulf  16,  174  f. 
Beringer  14,  23. 
Berlichingen  15,  21  f. 
Berthold  v.  Holle  14,  42  f. 
Bevis  16,  220. 
Bibliographie   21,   47    f. 
engl.  16,  7  f.  skand.  12,1  f. 
Bild  20,  36 
Biographie  21,  II  f. skand. 

12,  344  f- 
Boendale  19,  27. 
Bonifatius  20,  11. 
Boppe  14,   116. 
Brandan  19,  28. 
Brant,  Seb.  15,  23. 
Brauch  10,   166  f. 
Brink,  B.  ten  21,   13. 
Brooke  16,  266. 
Brun  v.  Schonebeck  14,  24. 
Bucer  15,  24. 
Buch    u.    Buchdruck    8, 

57  f- 
Bünderlin  15,  25. 

Csedmon  16,  182. 
Carmina  Burana  14,  109  f. 
Caxton  16,  283  f. 
Chaucer  16,  230  f.    258. 
Chronik,  deutsche  8,  70  f. 

mhd.  14,  95- 
Clajus  15,  26  f. 
Clariodus  16,  268. 
Claudianas  20,  50. 
Consiliatio  Cnuti  9,  42. 
Craon  14,  26. 
Cynewulf,  16,   183  f. 

Damasus  20,  6. 
Daniel  s.  Stricker. 
Dänisch  s.  Skandinav. 


Denksprüche  16,  186. 
Deors  klage  16,   187. 
Dialekte  5,  1  f.  engl.  16, 

68   f.   ndd.    17,   2   f.  ndl. 

19,   8   f.  skand.  12,  73  f. 
Dietmar  14,   117. 
Distel  15,  28. 
Döring  14,  160. 
Douglas  16,  267. 
Drama  s.  Schauspiel. 
Durchdenbach  15,  29. 
Dürer,  Albrecht  15,  30  f. 
Durhambuch  16,  203  f. 

Ecbasis  20,  7. 
Edda  12,   129  f. 
Egl   5,  45. 
Eglamour  16,  223. 
Egranus  15,  32. 
Elene  s.  Cynewulf. 
Eis ass -Lothringen  5,    14 f. 
Ems  s.  Rudolf. 
Englisch  16,  1  f. 
Enikel  14,  27. 
Erec  s.  Hartmann. 
Eremit  16,  214. 
Eschenbach  s.  Wolfram. 
Etymologie   s.   Wörterb. 
Eulenspiegel   17,  25. 
Evangelien,  engl.  16, 205  f. 
Ewige  Jude  10,  45. 
Eyb  s.  Albrecht. 

Familieri  8,  51  f. 
Faust  10,  46  f.  15,  33  f. 
Fischart,  Johann  15,  36  f. 
Flugschriften  15,  42  f. 
Forster  15,  45. 
Franck,  Sebastian  15,  46  f. 
Frauenlob  14,  118. 


394 


Sachregister. 


Freidank  14,   119. 
Fridolin  14,  159. 
Friedrich   v.   Hausen  14, 

120. 
Friesisch  18,   I  f. 
Fritzhans  15,  48. 
Fritzner  12,  346. 
Füetrer  14,  28. 
Füger  15,  49. 

(Jedrut  14,   113. 

Geistliche    gedd.  14,  18. 

Genesis,  altsächs.  17,  9  f. 
engl.  16,    188  f. 

Gennep  4,  44a. 

Germanen  7,  4  f. 

Geschichte,  deutsche  7, 
1  f.  74  f.  skand.  12,  274  f. 
d.  german.  phil.    21,   1  f. 

Geschichtschreiber  d.d. 
vorzeit  7,  85. 

Gesundheitsregeln  16, 
264. 

Gewerbe  8,  79  f. 

Gösli  14,  113. 

Gotfrid  v.  Neifen  14,  123. 
v.  Strassburg  14,   19. 

Gotisch  11,   1. 

Gottesdienst  8,  82  f. 

Grafenberg  s.  Wirnt. 

Grammatik,  allg.  u.  vergl. 
3,  I  f.  ahd.  13,  I  f.  alt- 
sächs. 17,  17  f.  engl.  16, 
76  f.  friesisch  18,  16  f. 
got.  11,  1  f.  mhd.  14,  1  f. 
ndd.  17,  2f.  ndl.  19,  5  f. 
nhd.4,  12  f.  skand.  12,73f. 

Greff  15,  50. 

Gregorius  s.  Hartmann. 

Grimm,  J.  u.  W.  21,  14  f. 

Griseldis  10,  52. 

Grundriss  d.  phil.  21,  1. 
Gutweib  16,  228. 

Hadewijch  19,  29. 
Hagen,  v.  d.  21,  23  f. 
Hager  15,  51. 
Halbe  bir  14,  53. 
Handel  8,   114  f. 
Hartmann  v.  Aue  14,  29  f. 
Hartwig    v.    d.   Hage   10, 

107  a. 
Hasse  15,  52. 
Haupt  21,  25. 
Haus    8,    121  f. 


Hausen  14,  120. 

Hegendorf  15,   181. 

Heideck  15,  53. 

Heiligenleben  16,  208  f. 

Heinrich  v.  Morungen  14, 
122.  v.  München  14,  38. 
v.  Mure  14,  113.  Seuse 
14,  157.  d.  Teichner  14, 
91.  v.  Tetingen  14,  132. 
v.  d.  Türlin  14,  39.  v. 
Veldeke  14,  10.  d.  Vog- 
ler 14,  40. 

Heinzelin  v.  Konstanz 
14,  41. 

Heldensage  10,  28  f.  12, 
203  f. 

Heiding  15,  54. 

Heliand  17,  14  f. 

Hermann  v.  Sachsenheim 
14,  57.    Nicolaus  15,  55. 

Hero  und  Leander  10,  53. 

Herzog  v.  Orleans  16,  263. 

Hessen  5,  38. 

Hessus  20,  34. 

Hildebrand   21,  26  f. 

Hochzeit,  14,  77. 

Hoffmann,    H.   21,  29. 

Hoheslied  14,  24.  19,  30. 

Holland  16,  260  f. 

Holle  14,  42  f. 

Homilien  16,  210. 

Horaz  20,  4. 

Hubmaier  15,  56. 

Hugo  v.  Montfort  4,    13. 

Humanisten  20,   14  f. 

Humboldt,  W.v.  21,  30  f. 

Hundes   not  14,  44. 

Hundt  15,   57. 

Hymnologie  20,  1  f. 

Indogermanen  7,  4  f. 
Isidor  13,  8. 
Iwein  s.  Hartmann. 

Jahresberichte^,  I-  47. 
Jakob  I.  16,  259. 
Janicki  20,  31. 
Jansen  Enikel   14,   27. 
Jedermann  16,  275. 
Johannes  14,  45. 
Johannsdorf  14,   121. 
Junker  14,  46. 

Kaiser  ehr  onik    14,  47  f. 
Karl  d.  gr.   10,  54. 


Kinderspiele    10,   217   f. 

Kirche  8,  82  f.  12,  274  f. 

Kirchenlied  15,  58  f. 

Kling   15,  67. 

Kölner  gedichte  17,  34. 

Konrad,  pfaffe  14,  10.  87. 
v.  Würzburg  15,   51. 

Kraft  14,   132. 

Krieg  8,  129  f. 

Kudrun  14,  54  f. 

Kulturgeschichte,  deut- 
sche 8,  1  f.  skand.  12, 
274  f. 

Kunst  8,   135  f. 

Kyffhäuser  10,  55  f. 

Lachmann,  Karl  21,  36  f. 

Lamprecht  14,  56. 

Landschaften  7,  112  f. 
8,   16  f. 

Langland  16,  224  f. 

Latein  20,   I   f. 

Layamon  16,  218. 

Lazius  20,  30. 

Legenden  10,   114  f. 

Lenore  10,    59. 

Lesebuch,  mhd.  14,  II  f. 
engl.  16,  165  f. 

Lexikographie  s.  Wörter- 
bücher. 

Lied,  ndl.  19,  31  f.  welt- 
liches 15,  227  f. 

Linck,  Wenzeslaus  15,  68. 

Lindenschmit  21,  38. 

Litteraturge  schichte, 
deutsche   6,    1   f.    14,   8. 
engl.  16,   '43  f-    fries-  18, 
18  f.   ndd.    17,   7  f.    ndl. 

19,  20  f.  skand.  12,  120  f. 
Lobe  21,  39. 
Lorichius  15,  69  f. 
Lucidarius  14,   162. 
Luther,  Martin    15,  70  f. 
Lyrik    mhd.     14,     107    f. 

engl.    16,    212.  271.     lat. 

20,  24  b. 
Lydgate  16,  255  f. 

Maerlant  19,  35. 
Malory  16,   280  f. 
Märchen   10,    1 1 8  f. 
Margarethenlegende 

17,  26. 
Marienklage  17,  35. 
Marienlied  14,  133. 


Sachregister. 


395 


Martinus  Bohemus  20,  22. 

Mathesius  15,  112  f. 

Meier  Helmbrecht  8,   14. 

Meistergesang  15,  114  f. 

Melanchthon    20,  35. 

Melusin a  10,  60. 

Merlin  16,  279. 

Metrik  3,  120  f.  deutsche 
4,  72  f. 

Minneallegorie  14,  57. 

Minnekloster  14,  58. 

Minnesang    s.  lyrik. 

Mitteldeutsch  5,4  f. -eng- 
lisch 16,  212  f.  -hoch- 
deutsch 14,  1  f.  -nieder- 
deutsch 17,  19  f.  -nieder- 
ländisch 19,  23  f. 

Moltke  21,  40. 

Montfort  4,  13. 

Montgomery  16,   269. 

Moriz  v.  Craon  14,  26.  v. 
Hessen  15,  123. 

Morsheim  15,   124. 

Morte  Arthur  16,  273. 

Morungen  14,   122. 

Mundarten  s.  Dialekte. 

Münzer  15,  84. 

Münzwesen  8,   I/O  f. 

Mure  14,   113. 

Murmellius  20,  26  f. 

Murner,  Thomas  15,  126. 

Musculus  15,  128. 

Mystik  14,    157  f. 

Mythologie  10,  I  f.  skand. 
12,  203  f. 

Nachtgall  15,    129. 

Namen  2,  1  f.  engl.  16, 
60  f.     skand.  12,  65  f. 

Naogeorgus  20,  24. 

Neifen  14,   123. 

Xennius  20,    IO, 

Neuhochdeutsch  4,  1  f. 
-engl.  16,  68  f.  -ndd.  17, 
41  f. 

Nibelungen   14,  59  f. 

Niederdeutsch  17,  1  f. 
-ländisch  19,  1  f.  -säch- 
sisch 17,   1  f. 

Nordfriesisch  18,  20  f. 

Nostiz  15,  130. 

Notker  13,   12  f. 

Oberdeutsch     5,     4     f. 

fränkisch  14,  2. 
Ölinger  15,  131.     21,  26. 


Orendel  14,  67  f. 
Orthographie     s.     recht- 

s'chreibung. 
Ortnit  14,  70. 
Ortsnamen  2,   16  f. 
Ortssagen  10,  68  f. 
Österreich  5,  29. 
Österreicher  15,  151. 
Ostfriesisch  18,  12  f. 
Otfrid  13,  9- 
Ottokar  14,  71  f. 

Parzival  s.  Wolfram. 
Pauli  15,  132. 
Pecock  16,  278. 
Peebles  16,  274. 
Perceval  16,  410  f. 
Perchevael  19,  37. 
Personennamen  2,   1   f. 
Peter  v.  Staufenberg  14,  85. 

Suchenwirt  14,  90. 
Phonetik  3,  I  f.    engl.  16, 

120  f. 
Pleier  14,  75  f. 
Poetik  6,  31  f. 
Politik  8,  179. 
Predigt  14,    153. 
Prosa  engl.  16,   197  f.  lat. 

20,  8  f.    mhd.   14,  153  f. 

mndd.    17,    36   f.     mndl. 

19,  40  f. 
Puschmann   15,    15 1. 

Ragisel  19,  38. 
Rasser  15,  133. 
Rätsel    10,    380  f.     engl. 

16,  194  f- 

Recht  9,  1  f.  skand.  12, 
274  f.  mhd.  ged.  14,  77  f. 

Rechtschreibung,  deut- 
sche 4,64  f.  engl.  16, 133  f. 

Reimchronik  14,   19. 

Reim  s.  metrik. 

Reinaert   19,  39. 

Reineke  vos  17,  27  f. 

Reynman  15,   134. 

Reinland  5,  4t   f. 

Roland  10,  62. 

Römer  7,   162  f. 

Roth    15,   135- 

Rudolf  v.  Ems  14,  79  f. 
graf  14,  78  a. 

Rumzlant  14,   124. 

Runen  12,  in   f.    16,  211. 

Ryman  16,  276  f. 


Sachs  Hans  15,    136  f. 

Sachsen  5,  47  f. 

Sachsenheim  14,  57. 

Sagen  10,  27. 

S  atiren  16,  270. 

Schäferkalender  16,  286. 

Schallenberg  15,   161. 

Schan  15,   162. 

Schauspiel  10,  340  f.  14, 
82  a  f.  15,  163  f.  17,  23. 
20,  18  f. 

Scherer,  W.  21,  41. 

Schernberg  15,    178. 

Schlesien  5,  50. 

Schlu'15,  179. 

Schlyter   12,  347. 

Schradin  15,   180. 

Schrift  4,  66  f.     8,  57  f. 

Schriftsprache,  mhd.  14, 
1.     nhd.  4,  44  f. 

Schule  8,   187  f. 

Schülerregeln  14,  84. 

Schultz  15,   181. 

Schumann  15,  182. 

Schwabe,  E.  15,   183. 

Schwaben  5,  20. 

Schweiz  5,  8  f. 

Sechzehntes  Jahrhundert 
15,   1   f. 

Seefahrer  16,   196. 

Seidl  15,   184. 

Seuse  14,  157. 

Siebenbürgen  5,  31  f. 

Sieben  Schwaben  10,  63. 

Siegel  8,  232  f. 

Sigenot  14,  21.     15,  185. 

Sitte  u.  brauch   10,   166  f. 

Skandinavisch  12,   I  f. 

Skeireins  11,  5. 

Slang  16,  68. 

Sociales  8,   199  f. 

Spiel  8,  218.  10,  217. 
15,  163  f.  geistl.  16,  216. 

Sprachgeschichte,  Sprach- 
wissenschaft s.Grammatik. 

Sprichwörter    10,    365   f. 

Spruchdichtung  17,3lf. 

Sprüche  10:    365  f. 

Städte    7,   142  f.     8,  27  f. 

9,  7'- 
Städte wesen  s.  Recht. 

Stämme,  deutsche  7,  62  f. 

Staufenberg  4,  8;. 

Stimmer  15,  186.   20,  23. 

Strassburg  s.  Gotirid. 


396 


Sachregister. 


Stricker  14,  86. 
Strobel  20,  42. 
Studium  d.   phil.  21,  2  f. 
Sturm  20,  37- 
Stüve  20,  38. 
Stymmelius  20,  39. 
Suchensinn  14,  125. 
Suchenwirt  14,  90. 
Summenhart  20,  40. 
Sunderreiter  15,  187. 
Sunecke  14,   126. 
Sunnenburg  14,  127. 
Sunnentac  15,   188. 
Suntheim  14,  161. 
Surrey  16,  266. 
Süsskind  14,   128  f. 
Sutell  15.   189. 
Suter  15,  190. 
Sylvius  20,  41. 

Tacitus  7,  171. 
Tal  er  14,   130. 
Tanner  20,  42. 
Tannhäuserl0,64.14,l3lf. 
Tannstetter  20,  43. 
Tanz  8,  218  f. 
Tappe  15,  191  f. 
Tatian  13,   10  f. 
Tauber  15,  193. 
Teckler  15,   194. 
Teichner  14,  91. 
Teil  10,  65. 
Tengler  15,   194. 
Tetingen  14,  132. 
Tetzel  15,  196. 
Teufen  14,  132. 
Teuffei  15,  197. 
Teutsch  21,  43, 
Tham  15,   198. 
Thamer  20,  44. 
Thamm  15,  199. 
Tharäus  l5,  200. 
Thaurer  15,   201. 
Theatr.  diab.  15,  202. 
Theiler  15,  203. 
Theodorus  15,  204. 
Theophilus  20,  45. 
Thietmar  20,  46. 
Thilo  15,  205. 
Thilolinus  20,  47. 
Thomas      15,      206.       v. 
Kempen  20,  49. 


Thüringen  5,  47  f. 
Thurneisser  15,  207. 
Thym  15,  208. 
Tichtl  20,  50. 
Tiermärchen    10,    118  f. 
Tilesius  15,  209. 
Tilisch  15,  210. 
Timann  20,  51. 
Tinc  torius  20,  52. 
Tirolff  15,  211. 
Titelius  15,  212. 
Tittraann  21.  44. 
Titurel  s.  Wolfram. 
Toggenburg  14,   132. 
Toke  20,  53- 
Toltz  15,  213. 
Torquatus  15,  214. 
Torrentius  20,  54. 
Trach  20,  55. 
Trache  15,  215. 
Trachten  8,  219  f. 
Tratziger  15,  216. 
Trebelius  20,  56. 
Tribauer  15,  217. 
Triller  15,  218. 
Trimberg  14,  128  f. 
Tristan  s.  Gotfrid. 
Tristrem  16,  219. 
Trithemius  20,  57. 
Tritonius  20,  58. 
Troja  10,  66. 
Trubel  15,  219. 
Truchsess  20,  59  f. 
Tschudi  15,  220  f. 
Tucher  15,   223. 
Tundalus  16,  215.    20,  13. 
T  ür  heim, Tür  lin  s.Ulrich, 
Heinrich. 

Unland  21,  45. 

Ulrich    Füetrer  14,  28.  v. 

Türheim    14,    92.     v.    d. 

Türlin    14,  93. 
Ungarn  5,  31  f. 
Universitäten    8,    221   f. 
Unterricht  4,  68  f.  8,187. 
Urkunden  8,  70  f. 
Usingen  15,  224. 

Veldeke  s.  Heinrich. 
Verfassung  s.  recht. 
Verkehr  8,   114  f. 


Vers  s.  metrik. 
Vogelweide  s.  Walther. 
Volkskunde     10,     139  f. 

skand.   12,  203  f. 
Volkslied  10,  272  f. 
Volksschauspiel  10,340. 
Volkswitz  10,  380  f. 
Vorgeschichte    7,    17   f. 

12,  259  f. 

Walther  v.  d.  Vogelweide. 
14,  135  f.  Johann  W.  15, 
225. 

Wanderer  16,   196. 

Wappen  8,  232  f. 

Weckherlin  15,  226. 

Wernher  14,  133.  der 
gärtner  8,  14.  14,  94. 
v.  Teufen  14,   132. 

Westfriesis^h  18,  8  f. 

Wickram  15,  229  f. 

Widmann  15,  232. 

Wigalois  s.  Wirnt. 

Wild  15,  233. 

Wildemann  14,  95. 

Willehalm  s.  Türlin, 
Wolfram. 

Wimpheling  20,  18.24a. 

Winzler  15,  234. 

Wirnt  4,  96  f. 

Wirtschaft  8,  246  f. 

Witzenhausen  15,  235. 

Wizel  15,  236. 

Wizlaw  14,  134. 

Wolfdietrich  14,  98. 

Wolff  21,  46. 

Wolfram  14,  99  f. 

Wolfrum   15,  237. 

Wörterbücher  u.  Wort- 
forschung, allgem.  1,  1  f. 
engl.  16,  15  f.  ndd.  17, 
4  f.  nhd.  4,  1  f.  niederl. 
19,   13  f.  skand.  12,  45  f. 

Wulfila  s.  Gotisch. 

Württemberg  5,  24. 

Würzburg  s.  Konrad. 

Wyat  16,  266. 

Wyclif  16,  217. 

Zeitrechnung  8,  255  f. 
Zunft  8,  79  f. 
Zwingli  15,  238. 


Druck  von  Gressner  &  Sehramm,  Leipzig 


Z  Jahresbericht  über  die 

7037  Erscheinungen  auf  dem 

J25  Gebiete  der  germanischen 

Jhg.16         Philologie 


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