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Full text of "Jahresbericht über die Erscheinungen auf dem Gebiete der germanischen Philologie"

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JAHRESBERICHT 

ÜBER  DIE 

ERSCHEINUNGEN  AUF  DEM  GEBIETE 

DER 

GEEIAHSCKE^  PHILOLOGIE 

HERAUSGEGEBEN 

VON  DER 

GESELLSCHAFT  FÜR  DEUTSCHE  PHILOLOGIE 

IN  BERLIN 

ZWEIUNDDREISSIGSTER  JAHRGANG 

1910 


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LEIPZIG 

0.    R.    REISLAND 
1912 


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32. 


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Vorwort. 

Der  vorliegende  32.  Jahrgang,  der  den  bericht  über  das  jähr 
1910  enthält,  hat  leider  wieder  eine  kleine  Verspätung  erlitten, 
weil  verschiedene  mitarbeiter  mit  der  ablieferung  ihres  beitrags 
zu  lange  zögerten,  für  den  durch  seine  grabungen  in  Südrußland 
mehrere  monate  von  Berlin  abwesenden  bearbeiter  der  abteilung  II  r 
'Vorgeschichte  und  frühgeschichte'  ist  der  unterzeichnete  in  die 
lücke  getreten,  erfreulicher  weise  hat  der  Jahresbericht  trotz  der 
hindernisse  vollständig  in  allen  seinen  abteilungen  fertiggestellt 
werden  können, 

wiederum  richten  wir  an  alle  Germanisten,  insbesondere  an 
die  herren  Universitätsdozenten,  die  dringende  bitte,  uns  in  ihrem 
eigenen  interesse  alle  gelegenheitsschriften,  rezensionen,  aufsätze 
in  entlegenen  Zeitschriften,  dissertationen  usw.  vm aufgefordert  ein- 
zusenden, damit  sie  in  unserm  bericht  verzeichnet  und  gegebenen- 
falls besprochen  werden. 

Infolge  der  wieder  erhöhten  druckkosten  mußte  der  preis  des 
vorliegenden  bandes  auf  11  mark  festgesetzt  werden. 

Berlin,  im  mai   1912. 

Für  die  gesellschaft  für  deutsche  philologie, 

die  redaktion  des  Jahresberichts: 

Dr.  Sigmund  Feist. 

N.  54,  Weinbergsweg  13. 


-1 


Inhalt. 


(Die  ausführliche  gliederung  der  einzelnen  abteilungen  befindet  sich  an 

ihrem  köpfe.) 


I.  Teil. 

A.   Allgemeines. 

Seite 

I.   Geschichte   der   germanischen   philologie  (J.  Luther)  1 

II.  Vorgeschichte  und  frühgeschichte  (S.  Feist)     .      .     .  10 

III.  Allgemeine    Sprachwissenschaft    und     allgemeine    ver- 

gleichende     literaturgeschichte     (F.     Hartmann, 

G.  Boetticher) 24 

B.  Sprache  und  literatur. 

IV.  Gotisch  (S.  Feist) 63 

V.  Deutsch    in     seiner     gesamtentwickelung     (S.    Feist, 

Fr.  Wilhelm,  G.  Boetticher) 67 

VI.  Althochdeutsch  (K.  Helm) 76 

VII.  Mittelhochdeiüsch  (R.  Petsch,  G.  Boetticher)     .     .  84 

Vin.  Neuhochdeutsche   spräche  (S.  Feist) 106 

IX.  Neuhochdeutsche      literatur      bis     1624      (J.     Bolte, 

J.  Luther) 128 

X.  Deutsche  mundartenforschung  (R.  Teuchert)  .      .      .  145 

XL  Niederdeutsch  (W.   Seelmann) 163 

XIL  Niederländisch  (N.  van  Wijk) 172 

XnL  Friesisch  (0.  Bremer) 194 


YI  Inhalt. 

II.  Teil. 

Seite 

XIV.  Nordisch  (August  Gebhardt) 1 

XV.  Englische  spräche  (W.  Dibelius,   W.  Hübner)      .  31 

XVI.  Englische  literatur  (W.  Dibelius,   W.  Hüb ner)     .  4S 

XVII.  Volksdichtung  (J.  Bolte) 79 

C.   Hilfswissenschaften. 

XVIIL  Mythologie  und  sagenkunde  (Wolf  v.  Unwerth)  .  lOü 

XIX.  A.  Runenkunde  (Th.   v.   Grienberger)       ....  118 

B.  Schriftkunde  (S.  Feist) 127 

XX.  Mittellatein  und  Humanismus  (R.  Wolkan)   .      .      .  129 

Autorenregister 137 

Sachregister 174 


Abkürzungen 

der  häufiger  angeführten  Zeitschriften: 


t.      = 


AdB. 

AfdA. 

Alem. 

Allg.  Litbl. 

AJPhil. 

Archiv 

Arkiv 

AKultG. 

ARelW. 

Berl.ph.wschr. 

BfGw. 

Beitr. 

r.SL. 

BZfRw. 

Cbl. 

Dansk  h 

DdVl. 

DLz. 

EETS. 

Est.  = 

Euph.  = 

GgA. 

GBMon.  = 

Hist.  jb.  = 

Hist.  Viertjs.     = 

Hist.  zs.  = 

Idg.  anz.  = 

Idg.  forsch.       = 

JEGPhü.  = 

Jsb.  = 

JbEls.-Lothr.  = 

Kbl.  = 

KblSiebLk.      = 

LE.  = 

Lifcbl.  == 

Litbl.Fftr.Zg.  = 
LitRundschau  = 
Mannus  = 

MLN.  = 

MLR.  = 

MPhil.  = 


=  AUgem.  deutsche  biographie. 

=  Anzeiger  für  deutsches  altertum. 

=  Alemannia. 

=  Allgemeines  literaturblatt. 

=  American  Jovirnal  of  philology. 

=  Archiv  für  das  Studium  der  neueren  sprachen 

==  Arkiv  för  nordisk  filologi. 

=  Archiv  für  kulturgeschichte. 

=  Archiv  für  religionswissenschaft. 

=  Berliner  philologische  Wochenschrift. 

=  Blätter  für  das  gymnasialschulwesen. 

=  Beiträge    zur   geschichte    der    deutschen  spräche    und 

literatur. 
=  Bulletin  de  la  Societe  de  Linguistique. 
=  Bayrische  Zeitschrift  für  Realschulwesen. 
=  Literarisches  zentralblatt. 
Dansk  historisk  tidsskrift. 

■  Das  deutsche  Volkslied. 
■■  Deutsche  literaturzeitung. 

■  Early  English  text  society. 
Englische  Studien. 

■  Euphorion. 
Göttingische  gelehrte  anzeigen. 
Germanisch-Romanische  Monatsschrift. 
Historisches  Jahrbuch  der  Görresgesellschaft. 
Historische  Viertel  Jahrsschrift. 
Historische  Zeitschrift. 

Anzeiger  für  indogermanische  Sprachkunde. 
Indogermanische  forschungen. 
Journal  of  English  and  Germanic  philology. 
Jahresbericht  über  die  erscheinungen  auf  dem  gebiete 

der  germanischen  philologie. 
Jahrbuch  für  geschichte,  spräche  und  literatur  Elsaß- 
Lothringens. 
Römisch-germanisches  Korrespondenzblatt. 
Korrespondenzblatt    des     Vereins    für    siebenbürgische 

landeskunde. 
Literarisches  Echo. 

Literaturblatt  f.  germ.  und  roman.  philologie. 
Literaturblatt  der  Frankfurter  zeitung. 
Literarische  Rundschau  für  das  katholische  Deutschland. 
Mannus,  Zeitschrift  für  Vorgeschichte. 
Modern  language  uotes. 
Modern  Language  Review. 
Modern  Philology. 


vm 


Abkürzung-en. 


MSL. 

Mtbl. 

Mtschr. 

Museum 

Nd.  jb. 

Nd.  kbl. 

NJb. 

Norsk  h.  t. 

SQ. 

NTfFü. 

PMLAss. 

Polyb. 

Praebist.Zs. 

Eev.  germ. 

Svensk  h.  t. 

Svensk  b.  t.  Ö. 

Theol.  Iz. 

Tijdschr. 

Voss.  ztg. 

Westd.  zs. 

WS. 

Wscbr. 

ZfdA. 

ZfdMa. 

ZfdPb. 

ZfdU. 

ZfdWortf. 

ZfrenglU. 

Zl'Gw. 

ZföG. 

ZfRw. 

ZfvglLg. 

ZfvglSpr. 

ZfVk. 

ZSprV. 


Memoires  de  la  societe  de  linguistique. 

Monatsblätter. 

Monatsschrift  für  höhere  Schulen. 

Museum.    Maandblad  voor  phüologie   en  geschiedenis. 

Jahrbuch  d.  Vereins  für  niederdeutsche  Sprachforschung. 

Korrespondenzbl.  d.  Vereins  f.  niederd.  Sprachforschung. 

Neue  Jahrbücher  für  das  klassische  altertum  etc. 

Norsk  historisk  tidsskrift. 

Notes  and  Queries. 

Nordisk  tidskrift  for  filologi. 

Publications  of   the   Modern  Languages  Association  of 

America. 
Polybiblion. 

Praehistorische  Zeitschrift. 
Eevue  germanique. 
Svensk  historisk  tidskrift. 

Svensk  historisk  tidskrift,  Öfversikter  og  granskningar. 
Theologische  literaturzeitung. 

Tijdschrift  voor  nederlandsche  taal-  en  ietterkunde. 
Vossische  zeitung. 

Westdeutsche  Zeitschrift  für  geschichte  und  kunst. 
Wörter  und  Sachen. 

Wochenschrift  für  klassische  phüologie. 
Zeitschrift  für  deutsches  altertum. 
Zeitschrift  für  deutsche  mundarten. 
Zeitschrift  für  deutsche  phüologie. 
Zeitschrift  für  den  deutschen  Unterricht. 
Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung. 
Zeitschrift  für  französischen  und  englischen  Unterricht. 
Zeitschrift  für  das  gymnasialwesen. 
Zeitschrift  für  die  österreichischen  gymnasien. 
Zeitschrift  für  realschulwesen. 
Zeitschrift  für  vergleichende  literaturgeschichte. 
Zeitschrift  für  vergleichende  Sprachforschung. 
Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde. 
Zeitschrift  des  allgem.  deutschen  sprachvereixis. 


Erster  Teil. 


I.   Geschichte  der  germanischen  Philologie. 

A.  Biographie.  —  B.  Enzyklopädie  und  bibliographie. 

A.  Biographie. 

1.  Biographisches  Jahrbuch  und  Deutscher  nekrolog.  hrsg. 
von  Anton  Bettelheim.  bd.  13  vom  1.  januar  bis  31.  dezember 
1908.  Berlin,  G.  Reimer.  1910.  IV,398  s.,  102*  sp.  —  forts. 
zu  Jsb.   1909,1,1. 

Aufrecht.  2.  H.  Jacobi,  Theodor  Aufrecht,  ord.  professor 
der  vergleichenden  Sprachwissenschaft  und  indischen  philologie 
(1821  —  1907).     BJb.   13,326—332. 

Braune.  3.  Hermann  Wunderlich,  Wilhelm  Braune.  GRM. 
2(1910),81— 91  m.  bildn. 

Breymann.  4.  Hermann  (Wilhelm)  Breymann,  ord.  prof. 
d.  roman.  u.  engl,  philologie  in  München  (1843 — 1910).  —  GRM. 
2(1910),528.  —  Emil  Koeppel  in  ESt.  42(1910),461— 463.  — 
Nik.  Martin  in  ZfrenglU.  9(1910),463.  —  P[aul]  M[eyer]  in  Ro- 
mania  39(1910),623  f.  —  Heinrich  Schneegans  in  ZfrenglU. 
9(1910),529— 540  m.  bildn. 

Ebert;  vgl.  Jsb.  1909,1,12.  —  5.  Rieh  Bürger,  Friedrich 
Adolf  Ebert.  ein  biograph.  versuch.  (Samml.  bibliothekswiss. 
arbeiten  31.)  Leipzig,  Haupt.  1910.  XII,  136  s.  6  m.—  Ludw. 
Tränk  el,  Adolf  Ebert  1906—08. — vgl.  Jsb.  1909,1,12.  —  rec. 
H.  Middendorf,  Litbl.  30,313. 

Finck.  6.  Franz  Nikolaus  Finck,  f  6.  mai  1910.  AfdA. 
34(1910),128. 

Furnivall.  7.  Frederik  James  Furnivall  (1825 — 1910), 
t  2.  juli  1910.  —  Max  Kaluza  in  ZfrenglU.  9(1910),463.  — 
J[ohn]  Koch  in  GRM.  2(1910),527  ff.  —  P[aul]  M[eyer],  Ro- 
mannia  39(1910), 619  f. 

Grimm;  vgl.  Jsb.  1909,1,13  f.  —  8.  Ludwig  Speidel,  Das 
heimatsgefühl  der  brüder  Grimm.  Grenzboten  jg.  69(1910),  IV, 
444—447. 

Größler.  9.  Ernst  Devrient,  Hermann  Größler  (1840 — 
1910).     Hist.  Viertjs.   13(1910),444  f. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.   XXXII  (1910).   I.  Teil.  1 


2  I.    Geschichte  der  germanischen  philologie. 

Heilizel;  v-1.  Jsb.  1909,1,17  und  61.  —  10.  Eichard  Hein- 
zel,   Kleine  Schriften,     s.   u.  abt.    1,49. 

Herder.  11.  Ludwig  Keller,  Johann  Gottfried  Herder, 
seine  geistesentwicklung  und  seine  Weltanschauung.  2.  aufl.  Jena, 
Diederichs.  1910.  (vortrage  imd  auföätze  aus  der  Comenius-ges. 
Jahrg.   18,4.)      106  und  8  s.      1,50  m. 

Hildebrand.  12.  Rudolf  Hildebrand,  Gedanken  über 
Gott,  die  weit  und  das  Ich.  ein  Vermächtnis,  (hrsg.  von  Georg 
Berlit.)  Jena,  Diederichs.  1910.  479  s.  8  m.  —  bisher  un- 
gedruckte aufzeichnungen  Hildebrands  aus  den  jähren  1878  bis 
zu  seinem  tode  1894.  sie  enthalten  'gedanken,  empfindungen  und 
Stimmungsbilder'  aus  den  verschiedensten  gebieten,  voll  tiefer 
lebensweisheit,  ohne  irgend  ein  System,  in  dem  vollen  reiz  der 
darstellungsweise  des  'gemütsphilologen'.  —  dazu:  Georg  Berlit, 
Noch  einige  kleinigkeiten  aus  R.  Hildebrands  nachlaß.  ZfdU. 
24(1910), 281— 286.  —  Otto  Ladendorf,  Ein  Vermächtnis  R.  Hilde- 
brands. ZfdU.   25(191 1),1  f. 

Humboldt;  vgl.  Jsb.  1909,1,18  f.  und  62.  —  13.  Eduard 
Spranger,  Wilhelm  von  Humboldt.  Berlin,  Reuther  u.  Reichard. 
1910.  (Die  großen  erzieher.  bd.  4.)  XIV,255  s.  3  m.  —  günstig 
rec.  Julius  Ziehen,  Wschr.   28(1911),185  f. 

14.  Eduard  Spranger,  Wilhelm  von  Humboldt  und  die 
humanitätsidee.  Berlin,  Reuther  &  Reichard.  1909.  X,506  s. 
8,50  m.  —  rec.  Albert  Leitzmann,  Euph.    17(1910), 705  f. 

15.  Eduard  Sprang  er,  M-^ilhelm  von  Humboldt  und  die  re- 
form des  bildungswesens.  Berlin,  Reuther  &  Reichard.  1910. 
XIV,253  s.  3  m.  —  günstig  rec.  Paul  Tietz,  ZfG.  65(1911), 
95—97. 

16.  E.  T.  Hamy,  Les  Humboldt  et  le.s  Gerando  ä  propos 
de  quelques  autographes  de  W.  et  A.  de  Humboldt.  Mem.  de 
l'acad.  d.  sciences  de  Lyon.  Scienc.  et  lettres.  s.  III,  t.  9. 
(1907), 241— 260.  —  bringt  sechs  briefe  W.  v.  Humboldts  an  den 
Baron  de  Gerando  aus  den  jähren   1801  — 1810. 

17.  Wilhelm  von  Humboldt  in  seinen  briefen.  ausgewählt 
und  eingeleitet  von  Karl  Seil.  (Deutsche  charakterköpfe,  bd.  7.) 
Leipzig,  Teubner.     1909.     V,164  s.  m.   bildn.      2  m. 

18.  Wilhelm  und  Caroline  von  Humboldt  in  ihren  briefen. 
hrsg.  von  Anna  von  Sydow.  bd.  3.  4.  Berlin,  E.  S.  Mittler  &  söhn. 
1909.  —  forts.  zu  Jsb.  1909,1,46.  —  bd.  3 :  Weltbürgertum  und 
preuß.  Staatsdienst,  briefe  aus  Rom  und  Berlin-Königsberg  1808 — 
1810.  XV,496  s.  m.  abb.  1909.  9  m.  —  bd.  4:  federn  und 
Schwerter  in  den  freiheitskriegen.  briefe  von  1812 — 1815.  XI, 
589  s.     m.  bildn.     1910.      10  m. 

— ,    Dass.     bd.    1.     6.  aufl.     ebd.   1910.    XXIII,488  s.    9  m. 


I.   A.  Biographie.  3 

19.  Goethes  briefwechsel  mit  Wilhelm  und  Alexander  von 
Humboldt,  hrsg.  von  Ludwig  Geiger.  Berlin,  H.  Bondy.  1909. 
XXXI,360  s.  7,50  m.  —  dazu:  L.  Sadee,  Chronologisches  zu 
Goethes   briefwechsel   mit   Humboldt.     ZfGw.  64(1910),727— 729. 

20.  W.  V.  Humboldt,  Gesammelte  Schriften,     s.  u.  abt.  1,50. 
Kahle.     21.     Bernhard  Kahle,  a.  o.   prof.  f.  nord.  philologie 

und  Volkskunde  in  Heidelberg,  f  9.  d.  1910.  —  AfdA.  34(1910), 
30G.  —  GRM.  3(191 1),64. 

Kelle;  vgl.  Jsb.  1909,1,24  f.  und  64.-22.  Untersuchungen 
und  cjuellen  zur  germanischen  und  romanischen  philologie.  Johann 
von  Kelle  dargebracht,     s.  u.  abt.   1,52. 

Kirclihoff.  23.  R.  Weil,  (Johann  Wilhelm)  Adolf  Kirch- 
hoff, prof.  der  klass.  philologie  an  der  Universität  Berlin  (^1826 — 
1908).  BJb.  13,266 — 272.  —  von  seinen  Schriften  kommt  im 
engeren  sinne  für  uns  in  betracht  Das  gotische  runenalphabet  1851. 

Kluge.      24.     Friedrich  Kluge,  Bunte  blätter  s.  u.  abt.  1,53. 

Kochendörffer.  25.  Karl  Kochendörffer,  j  14.  august 
1910.     AfdA.  34(1910),192. 

Leibniz.  26.  Bericht  über  die  interakademische  Leibniz- 
ausgabe.     s.  u.  abt.   1,  54. 

Liliencron.  27.  Adresse  an  hrn.  Rochus  freiherrn  von 
Liliencron  zum  8.  dezember  1910.  SB.  d.  kgl  preuß.  akad.  d. 
wiss.  1910,2,1027 — 1030.  —  Glückwunschschreiben  an  Rochus  v. 
Liliencron  zum  8.  dezember  1910.  Nachrichten  v.  d.  kgl.  ges.  d. 
wiss.  zu  Göttingen,     geschäftl.  mitt.    1910,118  f. 

Lüders.  28.  Heinrich  Lüders,  Antrittsrede  (als  mitglied 
der  kgl.  preuß.  akad.  d.  wiss.).  SB.  1910,1,666—669.  —  Er- 
widerung des  Sekretärs  [Hermann]   Di  eis  ebda.  669  f. 

Martin.  29.  Ernst  Martin,  ord.  prof.  d.  deutschen  philo- 
logie in  Straßburg,  t  ^3.  aug.  1910.  —  AfdA.  34(19 10),  192.  — 
Zf.JPh.   42(1910),384.  —  P[aul]  M[eyer]  in  Romania  39(1910),623. 

Meitzen.  30.  August  Meitzen,  honorarprofessor  für  staats- 
wi^^senschaften  in  Berlin  (1822—1910),  f  19.  jan.  1910.  —  Zs.  d. 
Savigny-stift.  f.  rechtsgesch.,  germ.  abt.  31(1910), 671.  —  R.  K. 
in   Hist.  Viortjs.   13(1910),441  f. 

Meyer.  31.  Leo  Meyer,  f  6.  juni  1910.  —  AfdA.  34 
(1910),128.  —  ZfdPh.  42(1910),384. 

Schade-  32.  Hermann  Jantzen,  Oskar  Schade,  univer- 
sitätsprofessor  der  deutschen  spräche  und  literatur  (1826 — 1906). 
BJb.  357—360. 

Sievers.  33.  Wilhelm  Streitberg,  Eduard  Sievers,  zum 
25.  november.     GRM.  2(1910),577— 592  m.  bildn. 

Stiefel.  34.  Hermann  Schollenborger,  Karl  Julius 
Stiefel,    dr.  phil.,    professor   der   deutschen   literatur   und    ästhetik 

1* 


4  I.    Geschi eilte  der  germanischen  philologie. 

am  eidgenössischen  polytechnikum  und  an  der  Universität  Zürich 
(1847—1908).     BJb.   13,171—175. 

Tobler.  35.  Adolf  Tobler,  ord.  prof.  d.  roman.  sprachen 
in  Berlin  (1835—1910).  —  P[aul]  M[eyer]  in  Romania  39(1910), 
412  f.  —  G.  Thurau  in  ZfrenglÜ.  9(1910),164  f.   m.  bildu. 

Wetz.  36.  Wilhelm  Wetz,  ord.  prof.  d.  engl,  philologie 
in  Freiburg  i.  Br.  (1858—1910),  f  23.  juni  1910.  —  AfdA.  34 
(1910),128.  —  GEM.  2(1910), 528.  —  Max  Kaluza  in  ZfrenglU. 
9(1910),463.  —  Emil  Koeppel  in  ESt.  42(1910),458— 461. 

WÜlker.  37.  Eichard  (Paul)  Wülker,  ord.  prof.  d.  engl. 
Philologie  in  Leipzig  (1848—1910),  f  8.  febr.  1910.  —  AfdA. 
34(1910),128.  —  Anglia,  Beibl.  21(1910),98  f.  —  E.  A.  Andrews, 
In  memoriam.  Anglia,  Beibl.  21(1910), 97.  —  Max  Deutschbein 
in  ESt.  42(1 910),154— 159.  —  Adolf  Birch-Hirschfeld  in  Be- 
richte üb.  d.  verh.  d.  kgl.  sächs.  ges.  d.  wiss.,  phil.-hist.  kl.  62 
a91(i),493— 500.  —  Max  Kaluza  in  ZfrenglU.   9(1910), 162  f. 

Wustraaiin.  38.  Gustav  W^ustmanu,  f  22.  dezember  1910. 
AfdA.  34(1910),306. 

Zimmer.  39.  Heinrich  Zimmer,  ord.  prof.  d.  vergl.  sprach- 
wiss.  in  Berlin  (1851—1910),  f  28.  juni  1910.  —  AfdA.  34(1910), 
192.  —  Wilb.  Havers  in  Idg.   anz.  27(1910),172— 181. 

B.   Enzyklopädie  und  bibliographie. 

40.  Karl  Goedeke,  Grundriß  zur  geschichte  der  deutschen 
dichtung.  aus  den  quellen.  2.,  ganz  neu  bearb.  aufl.,  fortgeführt  von 
Edmund  Goetze.  h.  27  (=  bd.  9,  bog.  21 — 36  u.  titel),  bearb. 
von  Alfred  Eosenbaum.  Dresden,  L.  Ehlermann.  1910.  III  u. 
s.  321 — 563.  6,40  m.  —  Inhalt:  Vom  weitfrieden  bis  zur  fran- 
zösischen revolution  1830,  buch  8,  abt.  2.  —  vgl.  Jsb.  1909,1,57  f. 

41.  Dass.,  3.,  neu  bearb.  aufl.,  fortgeführt  von  Edmund 
Goetze.  bd.  4,  h.  2  (=  h.  10  der  2.  aufl.,  inhalt:  buch  6,  Vom 
siebenjährigen  bis  zum  weitkriege,  kap.  3  u.  4,  bearb.  zumeist  von 
Franz  Muncker).     ebda.  1910.     s.  209 — 432.     5,80  m. 

42.  Guido  Manacorda,  Germania  filologica.  1909.  —  vgl. 
Jsb.  1909,1,59.  —  rec.  Friedrich  Panzer,  Archiv  124  (n.  s.  24) 
(1910), 374  f.:  'wird  den  germanistischen  Studien  in  Italien  ent- 
schiedene förderung  bringen,  auch  der  deutsche  jüuger  der  ger- 
manischen philologie  wird  es  in  manchen  abschnitten  mit  vorteil 
benutzen';  Adalbert  Hortzschansky ,  Zbl.  f.  biblw.  27(1910), 
223  f.;  W.  S.,  Neuphilol.  mitt.   1910,27  f.;  -tz-,  Cbl.   1911,245. 

48.  Adolf  Harnack,  Festrede,  gehalten  in  der  öffentlichen 
Sitzung  der  königl.  preußischen  akademie  der  Wissenschaften  am 
27.  Januar   1910  zur   feier  des  geburtsfestes  Sr.  Maj.  des  Kaisers 


I.    B.  Enzyklopädie  und  bibliographie.  5 

und  Königs  und  des  Jahrestages  König  Friedrichs  11.  (aus:  SB.  d. 
preuß.  akad.  d.  wiss.  1910,  V,  s.  53—63).  Berlin,  G.  Reimer. 
1910.  11  s.  0,50  m.  —  schildert  das  werden  der  akademie 
unter  dem  überragenden  einfluß  von  Leibniz  bei  ihrer  begründung, 
und  ihre  ausbildung  unter  dem  weitschauenden  Idealismus  von 
Wilhelm  von  Humboldt,  der  seinerseits  auch  durch  die  friederi- 
zianische  aufklärung  bedingt  war. 

44.  Kgl.  preuß.  akad.  d.  wiss.  Deutsche  kommission.  be- 
richt  der  hh.  [Konrad]  Burdach,  [Andreas]  Heus  1er,  [Grustav] 
Eoethe  und  [Erich]  Schmidt.  SB.  1910,1,77—93.  —  vgl.  Jsb. 
1909,1,60.  —  Die  inventarisation  der  deutschen  hand- 
schriften  hat  guten  fortgang  genommen,  besonders  zu  bemerken 
ist,  daß  die  aufnahmetätigkeit  in  Österreich-Ungarn  intensivere 
f ortschritte  gemacht  hat.  im  übrigen  wird  gleichmäßig  fast  in 
allen  bereichen  deutscher  zunge  und  auch  im  auslande  gearbeitet, 
das  archiv  besitzt  gegenwärtig  über  4000  beschreibungen  mit 
etwa  162000  zetteln,  so  daß  auch  die  zahl  der  positiven  ant- 
worten auf  zahlreiche  anfragen  wuchs,  in  angriff  genommen  ist 
ein  vollständiges  Verzeichnis  aller  textabdrucke,  die  bisher  aus 
sämtlichen  für  die  inventarisation  in  betracht  zu  ziehenden  hand- 
schriften  veröffentlicht  worden  sind,  das  ziel  der  archivbibliothek, 
die  deutschen  handschriftenkataloge  möglichst  vollständig  zu  be- 
sitzen, ist  näher  gerückt.  —  Von  den  Deutschen  texten  des 
mittelalters  sind  neu  ausgegeben  bd.  15  (Die  lilie  und  andere 
geistliche  gedichte),  bd.  1  6  (Die  heilige  regel  für  ein  vollkommenes 
leben),  bd.  17  (Die  heidelberger  hs.  cod.  Pal.  germ.  341).  im 
druck  vollendet  ist  bd.  18  (Gundacker  von  Judenburg,  Christi 
hört);  bd.  11  (Die  predigten  Taulers)  ist  noch  nicht  zum  abschluß 
gekommen;  bd.  19  (Daniel,  eine  deutschordensdichtung)  u.  bd.  20 
(Rudolf  von  Ems  weltchronik)  sind  neu  begonnen,  bd.  21  (Hiob, 
eine  deutschordensdichtung)  geht  demnächst  in  den  druck.  —  Für 
die  Wielandausgabe  sind  bd.  2  der  Poetischen  Jugendschriften 
und  bd.  2  der  Shakespeare-Übersetzung  geliefert.  —  Die  arbeiten 
am  Rheinischen  Wörterbuch  gehen  gleichfalls  vorwärts;  es 
sind  jetzt  etwa  170000  zettel  mit  einzehvörtern  und  etwa  32  000 
Zettel  aus  den  fragebogen  1 — 6  vorhanden,  in  Vorbereitung  findet 
sich  der  als  Vorarbeit  für  das  Wörterbuch  gedachte  Sprachatlas, 
der  etwa  5 — 6000  orte  umfassen  soll;  von  einigen  grenzen  wird 
es  vielleicht  möglich  sein,  schon  in  etwa  2  jähren  karten  herzu- 
stellen. —  Der  arbeitsplan  für  das  Grimmsche  Wörterbuch 
unter  der  leitung  von  Edward  Schroeder  mit  einer  strafferen 
Zentralisierung  einerseits  und  einer  größeren  arbeitsteilung  anderer- 
seits hat  sich  so  bewährt,  daß  die  Zuversicht,  in  absehbarer  zeit 
einen  würdigen  abschluß  herbeizuführen,  sich  wesentlich  gesteigert 


ß  1.   Geschichte  der  germanischen  philoiogie. 

hat.  natürlich  konnte  sich  die  neue  tätigkeit  nicht  jetzt  schon  in 
dem  vermehrten  erscheinen  von  lieferungen  zeigen.  —  Die  For- 
schungen zur  geschichte  der  neuhochdeutschen  Schrift- 
sprache, über  die  wie  immer  Konrad  Burdach  allein  berichtet, 
sind  gleichfalls  fortgeschritten,  wenn  auch  z.  b.  für  das  werk  Vom 
mittelalter  zur  reformation  dieser  fortschritt  nach  außen  hin  etwas 
langsamer  erscheint,  weil,  von  persönlichen  Verhältnissen  abge- 
sehen, im  laufe  des  verflossenen  jahres  das  ziel  mannigfach, 
namentlich  für  die  erklärenden  anmerkungen,  weiter  gesteckt 
wurde,  für  die  darstellung  der  spräche  des  jungen  Goethe  liegt 
unter  benutzung  des  Burdachschen  grundstockes  bereits  ein  mate- 
rial  von  22500  zetteln  vor. 

45.  Kgl.  preuß.  akad.  d.  wiss.  bericht  der  kommission  für 
das  Wörterbuch  der  deutschen  rechtssprache  f.  d.  j.  1909.  be- 
richt des  herrn  [Richard]  Schroeder.  SB.  1910,1,97  —  101.  — 
das  Zettelmaterial  wächst  erheblich,  als  fertiggestellte  artikel  sind 
die  eine  sehr  große  gruppe  umfassenden  artikel  der  'acht'-reihe 
hervorzuheben. 

46.  Reinhold  Besser,  Deutsche  literatur  in  amerikanischen 
Zeitschriften  (1800—1880).     GRM.   2(1910),14o— 153. 

47.  Bernhard  Kahle,  Die  nordische  philoiogie  auf  den  Uni- 
versitäten des  Deutschen  reichs  im  20.  Jahrhundert.  GRM.  2(1910), 
91—99. 

48.  Jak.  Bleyer,  Hazank  es  a  nemet  philologia  a.  XIX. 
szäzad  elejen.  (Unser  Vaterland  und  die  deutsche  philol.  im  an- 
fange des  19.  jahrh.)  Ungar,  akad  d.  wiss.  Budapest  1910.  — 
rec.  A.  Schullerus,  8iebenb.  kbl.  33,162  f. 

49.  Richard  Heinzel,  Kleine  Schriften.  1907.  —  vgl.  Jsb. 
1909,1,61  und  1908,1,92.  —  rec.  Friedrich  Panzer,  DLz.  1909, 
2912  f. 

50.  Kgl.  preuß.  akad.  d.  wiss.  kommission  für  die  heraus- 
gäbe der  Gesammelten  Schriften  Wilhelm  von  Humboldts,  bericht 
des  herrn  [Erich]  Schmidt  über  das  jähr  1908  und  1909.  8B. 
1909,1,136  u.  1910,1,73.  —  vgl.  Jsb.  1908,1,94.  —  1908:  bd.  7,2 
ist  erschienen;  1909:  bd.  8  ist  ei\schienen,  bd.  9  zum  druck  ge- 
rüstet. 

51.  W.  V.  Humboldt,  Gesammelte  Schriften,  bd.  6.  7.  — 
vgl.  Jsb.  1909,1,62  f.  —  rec.  R.  A.  Fritzsche,  Litbl.  31(1910), 
60—63. 

52.  Untersuchungen  und  quellen  zur  germanischen  philoiogie. 
Johann  von  Kelle  dargebracht  von  seinen  kollegen  und  schülern. 
tl.  2.  (Prager  deutscha  Studien,  h.  9.)  Prag,  Carl  Bellmann. 
1908.  V,345  s.  6  m.  —  forts.  zu  J.sb.  1909,1,64.  —  rec.  Richard 
M.  Meyer,  DLz.   1909,2842—2844  mit  angäbe  des  Inhalts. 


I.   B.  Enzyklopädie  und  bibliograpliie.  7 

53.  Friedrich  Ivluge,  Bunte  blätter.  kulturgeschichtliche 
vortrage  und  aufsätze.  2.,  durch  ein  sach-  und  Wortregister 
verm.  aufl.  Freiburg  i.  Br.,  J.  Bielefeld.  1910.  VIII, 2 14  s. 
mit  1  karte.  -5  m,  —  die  1.  aufl.  erschien  1908.  —  vgl.  Jsb. 
1909,1,65.  —  ferner  günstig  rec.  Georg  Witkowski,  Hist.  Viertjs. 
13(1910),518  f. 

54  Kgl.  preuß.  akad.  d.  wiss.  Interakademische  Leibniz-aus- 
gabe.  bericht  des  herrn  [Max]  Lenz  (über  d.  j.  1908  u.  1909.) 
SB.  1909,1,136  f.  u.  1910,1,74.  —  vgl.  Jsb.  1908,1,98.  —  1908: 
die  arbeiten  an  den  briefen  und  denkschriften  sind  fortgeschritten, 
das  erste  heft  des  kritischen  Katalogs  der  Leibniz-handschriften 
ist  in  60  exemplaren  autographisch  vervielfältigt  und  wird  an  die 
wichtigsten  öffentlichen  bibliotheken  des  in-  und  ausländes  ver- 
sandt, in  der  hoffnung,  daditrch  weitere  kreise  für  die  ausgäbe  zu 
interessieren  und  namentlich  zur  mitteilung  oder  nachweisung  von 
noch  nicht  bekannten  drucken  und  handschriften  zu  veranlassen. 
—  1909:  bd.  1  des  kritischen  kataloges  der  Leibniz-handschriften 
(1646 — 1672)  ist  erschienen  und  verschickt,  bd.  2  harrt  noch  der 
Vervielfältigung,  bd.  1  der  ausgäbe  der  briefe  und  denkschriften 
wird  jedenfalls  im  laufe  des  jahres  erscheinen  können. 

55.  Verhandlungen  der  50.  Versammlung  deutscher  philologen 
und  Schulmänner  in  Graz  vom  28.  sept. — 1.  okt.  1909.  im  auftrage 
des  ansschusses  zusammengestellt  von  Heinrich  Schenkl.  Leipzig, 
Teubner.  1910.  VIII, 240s.  6m.  —  aus  dem  inhalt:  Allg.  Sitzungen: 
Trautmann,Uber  angelsächsischen  (altenglischen)  versbau;  Theodor 
Siebs,  Subjektlose  Sätze;  Ernst  Elster,  Der  betrieb  der  deut- 
schen Philologie  an  unseren  Universitäten  (vgl.  Jsb.  1909,1,74); 
Bobert  Lück,  Die  wissenschaftliche  Vorbildung  der  kandidaten  des 
höheren  lehramts  für  den  deutschen  Unterricht  (vgl.  Jsb.  1909, 
1,75);  Sigmund  Feist,  Europa  im  lichte  der  Vorgeschichte  und 
die  vergleichende  indogermanische  Sprachwissenschaft.  —  Ger- 
manistische Sektion:  Th.  Siebs,  Über  die  neue  ausgäbe  des 
buches  'die  deutsche  Bühnensprache';  K.  Helm,  Synkretismus 
im  germanischen  heidentum;  Lessiak,  Alpendeutsche  und  Alpen- 
slawen in  ihren  sprachlichen  beziehungen;  Borchling,  Die  nieder- 
deutschen demente  in  den  deutschen  lehnwörtern  des  polnischen; 
Luick,  Über  sprachmelodisches  in  deutscher  und  englischer  dich- 
tung;  Hauffen,  Geschichte  der  deutschen  Volkskunde;  Walzel, 
Analytische  und  synthetische  literaturforschung;  Rosenhagen, 
Aufgaben  der  bispelforschung;  Neckel,  Grundsätze  der  Edda- 
kritik; Wallner,  Zum  frauendienst  Ulrichs  von  Liechtenstein.  — 
Englische  Sektion:  Jordan,  Die  mittelenglische  mundarten- 
kunde;  Boeder,  Über  die  erziehung  der  vornehmen  angelsäch- 
sischen   Jugend    in    fremden    häusern;    Eich  1er,    Die    rolle    könig 


8  I.    Greschicbte  der  germanisclien  philologie. 

Arthurs  in  den  Fair}'  tales.  —  Indogermanische  Sektion: 
Di  eis,  Das  indogermanische  relativpronomen ;  Baudouin  de 
Courtenay,  Zur  klassifikation  der  sprachen;  Bojunga,  Sprach- 
wissenschaft und  gegenstandstheorie;  Schröder,  Zum  germa- 
nischen ablaut.  —  Sektion  für  bibliothekswesen:  Eichler, 
Die  wissenschaftlichen  bibliotheken  in  ihrer  Stellung  zu  forschung 
und  Unterricht.  —  Sektion  für  Volkskunde:  Peßler,  Über 
ziele  und  wege  einer  umfassenden  deutschen  ethno-geogx'aphie ; 
V.  Unwerth,  Der  germanische  totengott;  Ferk,  Volkstümliches 
über  schwämme;  v.  Geramb,  Zum  rauchstubenhaus;  Rud.  Me- 
ringer,  Demonstration  einer  volkskundlichen  Sammlung;  Hoff- 
mann-Krayer,  Gedanken  über  ein  museum  für  menschliche  ergo- 
logie;  Lau  ff  er,  Über  den  volkstümlichen  gebrauch  der  toten- 
kroneu  in  Deutschland.  —  vgl.  Cbl.  1910,1355  f.;  H.  Schröder, 
GRM.  2(1910),515:  G.  Rosenhagen  u.  H.  Urtel  (bericht),  GRM. 
2(1910),75— 80  und  138—144. 

56.  Festschrift,  der  50.  Versammlung  deutscher  philologen 
und  Schulmänner,  dargebracht  von  mittelschulen  der  kronländer 
Steiermark,  Käi-nten,  Krain  und  Küstenland.  Graz,  Styria.  1909. 
111,223  s.  5  m.  —  darin  u.  a.:  Rieh.  Box  hörn,  Shakespeares 
Zähmung  der  widerspänstigen  und  Fletchers  der  gezähmte 
zähmer;  Rieh.  Riegler,  Zur  tiernamenkunde  (dach.s,  rebhuhn, 
raupe);  Vinz.  Seunig,  Der  Gauriel-dichter  als  nachahmer  Hart- 
manns von  der  Aue;   Rud.   Wimmerer,  Zum  lat.  ablativ. 

57.  2TP£231ATEl^.  Grazer  festgabe  zur  50.  Versammlung 
deutscher  philologen  und  schulmänner.  Gi'az,  Selbstverlag  des 
festausschusses  (Leuschner  u.  Lubensk}^  i.  k.).  1909.  172  s.  — 
darin  u.  a. :  Rudolf  Meringer,  Zur  bildung  des  indogermanischen 
komparativ«  (s.  1 — 6);  J.  Stalzer,  Zu  den  hrabanisch-keronischen 
glossen  (s.  80 — 90);  Hugo  Schuchardt,  Sprachgeschichtliche 
werte  (s.  155 — 172). 

58.  J.  Ruska,  Vierzehnte  tagung  des  Allg.  deutschen  neu- 
philologenverbandes  in  Zürich  vom  16.  bis  19.  mai  1910.  ZfrenglU. 
9(1910),249— 265.  —  M.  Goldschmidt  (Kattowitz  O.-S.),  Der 
Züricher  neuphilologentag,  GRM.  2(1910),430— 432. 

59.  Festschrift  zum  14.  neuphilologentag  in  Zürich  1910. 
Zürich,  Rascher  &  co.  1910.  V,396  s.  ß  m.  —  aus  dem  in- 
halt:  Andreas  Baumgartner,  Die  deutsche  spräche  in  Amerika 
(s.  203 — 222);  Bernhard  Fehr,  Zur  agglutination  in  der  englischen 
spräche  (s.  303—334).  —  rec.  K.  Jaberg,  DLz.  1910,2402—2407; 
Hfoinrich]  Schröder,  GRM.  2(1910),515  f.;  L.  R.,  Rev.  crit. 
D.  s.  70,192  f. 

60.  Nik.  Martin,  Bericht  über  die  VI.  hauptversammlung 
des  bayerischen  neuphilologen-verbandes  (VI.  bayer.  neuphilologen- 


I.    B.  Enzyklopädie  und  bibliographie.  9 

tag),  abgehalten  in  München  vom  31.  märz  bis  2.  april  1910. 
ZfrenglU.  9(1910),415 — 462.  —  hier  auch  angäbe  von  ander- 
weit erschienenen  kürzeren  berichten  über  die  tagung.  —  Gg.  Buch- 
ner, GRM.  2(1910),319  f. 

61.  Handelingen  van  het  zesde  nederlandsche  philologen- 
kongreß.     Leiden,  A.   W.  Sythoff.     1910. 

62.  M.  J.  van  der  Meer,  Sechster  niederländischer  philo- 
logenkongreß  in  Leiden,  30.  und  31.  märz  1910.  GRM.  2(1910), 
522  f. 

63.  Max  Lenz,  Geschichte  der  Friedrich- Wilhelms-univer- 
sität zu  Berlin.  4  bde.  Halle,  Waisenhaus.  1910.  4«.  40  m. 
—  1:  Gründung  und  ausbau.  XIV,644  s.  —  2,1:  Ministerium 
Altensteiu.  XI,514  s.  —  3:  Wissenschaftliche  anstalten,  spruch- 
kollegium,  Statistik.  VIII,536  s.,  5  taf.  —  4:  Urkunden,  akten 
und  briefe.     Xn,602  s. 

64.  Max  Lenz,  Rede  zur  Jahrhundertfeier  der  Friedrich- 
Wilhelms-universität  zu  Berlin.  Halle,  Waisenhaus.  1910.  32  s. 
0,50  m. 

65.  Theodor  Kolde,  Die  Universität  Erlangen  unter  dem 
hause  Witteisbach  1810 — 1910.  festschrift  zur  Jahrhundertfeier 
der  Verbindung  der  Friderico-Alexandrina  mit  der  kröne  Baj^ern, 
im  auftrage  des  akademischen  senats  verfaßt.  Leipzig,  A.  Deichert. 
1910.     VII,587  s.  mit  abb.     10  m. 

66.  Eberhard  Vischer,  Die  Universität  Basel  1460 — 1910. 
festrede  bei  der  Jubiläumsfeier.  Basel,  Helbing  u.  Lichtenhahn. 
1910.     32  s.     0,65  m. 

67.  Festschrift  zur  feier  des  450jährigen  bestehens  der 
Universität  Basel,  hrsg.  von  rektor  und  regenz.  Basel,  Helbing 
u.  Lichtenhahn.  1910.  553  s.  12  m.  —  darin  u,  a. :  Andreas 
Heusler,  Aus  der  Basler  roch tspf lege  durch  fünf  Jahrhunderte 
(s.  1 — 34);  Johannes  Na  gier,  Die  geltung  der  Carolina  in  Basel 
(s.  35 — 110);  Rudolf  Thommen,  Die  rektoren  der  Universität 
Basel  von   1460—1910  (s.  477—553). 

J.  Luther. 


IQ  II.    Vorgeschichte  und  frühgeschiclite. 


II.    Vorgeschichte  und  frühge schichte. 

A.  Allgemeines.    —    B.  Einzelne  laudschaften.   —   C.  Paläolithische  zeit. 

—  D.  Jüngere  Steinzeit.  —  E.  Bronzezeit.  —  F,  Eisenzeit.  —  G.  Römische 

kaiserzeit.  —  H.  Frühes  mittelalter. 

A.   Allgemeinej. 

1.  Hans  Hahne,  Das  vorgeschichtliche  Europa,  kulturen 
und  Völker,  mit  einem  titelbild  und  150  abbildungen.  Bielefeld 
und  Leipzig,  Velhagen  und  Klasing.  1910.  —  vf.  verfolgt  die 
vorgeschichtlichen  spuren  des  menschen  in  Europa  von  der  ältesten 
Steinzeit  an;  er  gibt  uns  eine  darstellung  des  somatischen  habitus 
unserer  diluvialen  vorfahren,  ihrer  steinvverkzeuge  und  ihres  er- 
staunlichen kunstsinns.  daran  schließt  sich  eine  betrachtung  der 
Muschelhauienzeit  (Kjökkenniöddinger)  und  ein  ausblick  auf  den 
vorderen  Orient,  eingehend  behandelt  wird  die  nordische  Stein- 
zeit und  ihre  rassen.  ein  ausblick  in  den  Orient  leitet  die  dar- 
stellung der  bronzezeit  ein ,  bei  der  auch  der  Mittelmeerkreis 
(Kreta,  Mykenä)  berücksichtigung  findet,  bedauerlich  ist  aber,  daß 
es  sich  vf.  nicht  versagen  kann,  seine  sonst  objektive  und  auch  wissen- 
schaftlich zumeist  gut  fundierte  darstellung  durch  die  Verquickung 
mit  dem  Indogermanenproblem  zu  entwerten,  auf  S.  119  gibt  ei* 
alles  ernstes  die  abbildung  eines  steinzeitlichen  indogermanischen 
(sie!)  Schädels  von  Calbe  a.  d.  S. !  Diese  fragen  sind  längst  noch 
nicht  spruchreif,  auch  vom  archäologischen  Standpunkt  aus.  das 
bildermaterial  ist  vortrefflich  und  gut  ausgewählt.  der  stil 
dürfte  etwas  weniger  pathos  enthalten,  um  desto  sachlicher  zu 
wirken. 

2.  Gustaf  Kossinna,  Der  Ursprung  der  Urfinnen  undUrindo- 
germanen  und  ihre  ausbreitung  nach  osten.  III.  Nordindoger- 
manen und  Südindogermanen,  anhang,  fundstatistik.  Mannus  2, 
59 — 108.  —  als  fortsetzung  seiner  aufsätze  in  Mannus  1  (vgl. 
abt.  3,165),  die  einem  vertrag  in  der  Anthropologischen  gesell- 
schaft  zu  Berlin  aus  dem  jähre  1908  entsprechen,  gibt  vf.  eine 
darstellung  der  ausbreitung  seiner  angeblichen  Indogermanen  in 
2  gruppen,  einer  nördlichen  und  einer  südlichen,  im  Donautal  an- 
sässigen, diese  breitet  sich  nach  westen  und  norden,  jene  nach 
Südosten  bis  in  das  schwarze  meer  aus  (hockerskelette  der  süd- 
russischen Schnurkeramik),  die  beweise  für  diese  ausdehnung  will 
Kossinna  in  der  fundstatistik  des  anhangs  geben  und  illustriert 
diese  durch  eine  beigegebene  karte,  bekanntlich  stützt  sich  Kosinnas 
ansieht  auf  das  dogma  von  der  Identität  der  indogermanischen 
und  germanischen  rasse,    das  er  mit  unerschütterlichem  eifer  ver- 


II.   A.  Allgemeines.  11 

ficht,  doch  schließen  seine  ausführungen  zu  viel  schwächen  ein, 
um  überzeugend  zu  wirken,  er  läßt  seine  langschädligen  Indo- 
germanen  von  den  Cromagnon-leuten  des  diluvialen  Südfrankreich 
herkommen,  die  in  zwei  gruppen  nach  Norddeutschland  und  an 
die  Donau  (steinzeitliche  lößkultur")  auswanderten,  warum  das  so 
sein  muß,  erfahren  wir  nicht,  und  ein  Zeitraum  von  mindestens 
8000  jähren,  vom  ende  des  diluviums  bis  zur  indogermanischen 
Spracheinheit,  soll  mit  einer  anzahl  f  und  stellen  aus  der  jüngeren 
Steinzeit  überbrückt  werden!  möglich  ist,  daß  die  bandkeramiker 
der  lößkultur  die  träger  der  idg.  bewegung  waren;  keinesfalls  aber 
hat  sie  ihren  ausgang  von  Norddeutschland  genommen,  dagegen 
sprechen  sowohl  sprachliche  gründe  wie  alle  tatsachen,  die  aus 
der  vergleichung  des  wortmaterials  der  idg.  sprachen  ermittelt 
worden  sind  (ackerbau,  festungsbau  usw.  beim  urvolk),  und  eine  sprach- 
liche, nicht  archäologische  frage  ist  das  Indogermanenproblem  doch 
in   erster  Knie. 

3.  Sigmund  Feist,  Europa  im  lichte  der  Vorgeschichte  und 
die  ergebnisse  der  vergleichenden  indogermanischen  sprachwissen- 
scliaft.  Quellen  und  forschungen  zur  alten  geschichte  und  geo- 
graphie,  19.  Berlin,  Weidmann.  1910.  2,40  m.  —  die  Studie 
ist  aus  einem  vertrag  auf  der  philologen Versammlung  zu  Graz  1909 
hervorgegangen,  vf.  gibt  einen  überblick  über  die  foi'schungs- 
ergebnisse  für  die  diluvialzeit  und  über  die  vorgeschichtlichen 
rassen  Europas;  die  Zeugnisse  für  das  erste  auftreten  indogerm. 
Völker  werden  aufgezählt,  die  urheimatsfrage  erörtert  usw.  weder 
die  prähistorie  noch  die  vergleichende  Sprachwissenschaft  vermag 
bis  jetzt  eine  sichere  antwort  auf  die  letztgenannte  frage  zu  geben, 
das  ist  das  ergebnis,  das  sich  aus  der  betrachtung  des  archäo- 
logischen und  sprachlichen  materials  ergibt,  der  schluß  der  schrift 
gilt  einer  betrachtung  der  finnischen  Völker  und  ihrer  angeblichen 
urverwandschaft  mit  den  Indogermanen.  —  bespr.  Revue  critique 
1910,418—419  von  A.  Meillet;  Bulletin  de  la  Soc.  de  lingu. 
1910,388—390  von  Rob.  Gauthiot;  Revue  germ.  1910,497  von 
F.  P(iquet);  Revue  de  l'instr.  publ.  en  Belgique  1910,172  von 
M(ansion);  Revue  celtique  1910,  Bibliogr.  p.  5 — 7  von  J.  Ven- 
dryes;  Bollettino  di  filologia  classica,  1910,121 — 123  von  Mario 
Barone;  DLz.  1910,1071—1072  von  M.  Hoernes;  Litbl.  Fftr. 
Ztg.  19.  6.  1910  von  Albert  Thumb,  Wschr.  1910,846—847  von 
E.  Zupitza;  ZföG.  1911,520—523  von  Fr.  Stolz;  Zbl.  f.  authrop. 
16,1911  unter  nr.  281  von  A.  Hoff mann-Kutschke  (diese  kritik 
verdient  wegen  ihrer  in  wissenschaftlichen  zss.  jetzt  glücklicher- 
weise selten  mehr  anzutreffenden  tonart  eine  Zurückweisung,  wenn 
der  betr.  rezensent  auch  Germano-Ario-phantast  ist,  so  hätte  er 
doch  sachlich  und    vornehm   schreiben    können,     aber    je    weniger 


22  II.    Vorgeschichte  und  frühgeschichte. 

sachlich  fundiert  die  ansichten  dieser  pseudo-wissenschaftler  sind, 
um  so  abstoßender  ist  ihre  art,  einen  andersartigen  Standpunkt  in 
ihren  Schriften  zu  beurteilen.)     vgl.  abt.  3,166. 

4.  G.  Steinhausen,  G-ermanische  kultur  in  der  urzeit. 
2.  aufläge.  Leipzig,  Teubner.  1910.  —  eine  sehr  verständig  ge- 
schriebene, von  jeder  verstiegenheit  und  der  bei  manchen  prähisto- 
rikern  beliebten  verhimmelung  der  germanischen  urzeit  sich  fern- 
haltende, objektive  darstellung,  die  durch  ausgedehnte  sach-  und 
literaturkenntnis  gestützt  wird,  wenn  der  vf.  sich  zu  anfang  nicht 
einig  werden  kann,  ob  die  Germanen  in  ihre  späteren  sitze  einge- 
wandert oder,  wie  Tacitus  uns  berichtet,  autocLthon  sind,  so  löst 
sich  diese  frage  am  einfachsten  so:  diese  von  jeher  im  norden 
ansässige  'standrasse'  ist  ebenso  indogermanisiert  worden,  wie 
die  Kelten  in  Frankreich  usw.  romanisiert  wurden,  der  unter- 
schied ist  nur  ein  zeitlicher:  die  Indogermanisierung  geht  in  vor- 
geschichtlicher, die  Romanisierung  in  geschichtlicher  zeit  vor  sich. 
—  bespr.  von  Fritz  Kern,  Mitt.  a.  d.   bist.  lit.  38,400;   DLz.  31, 

.1332—1333. 

5.  Willy  Pastor,  Altgermanische  monumentalkunst.  Leipzig, 
Fritz  Eckardt.  1910.  —  im  gegensatz  zu  der  erfreulich  sach- 
lichen darstellung  Steinhausens  (nr.  4)  steht  diese  Veröffentlichung 
des  Werdandi-buudes  auf  dem  boden  der  phantastischen  Germanen- 
schwärmerei, die  Megalithen  (Dolmen,  Cromlechs,  Bautasteine) 
in  Nord-  und  Westeuropa,  an  der  nordküste  Afrikas  usw.  sind 
'LTblöcke'  der  rassenwanderung  (der  Germanen).  aus  vorge- 
schichtlichen denkmälern  wie  Stonehenge,  Avebury  usw.  wird  ein 
pangermanischer  Sonnenkult  aufgebaut,  der  sich,  wenn  ich  recht 
verstehe,  in  der  Muschelhaufenzeit  über  Europa  verbreitete. 
Sapienti  sat! 

6.  Mor.  Ho  er  n  es,  Geschichte  und  Vorgeschichte.  Internat, 
wochenschr.  f.  wiss.,  kunst  und  technik  4,865 — 875. 

7.  0.  Montelius,  Der  handel  in  der  vorzeit.  Präh.  zs.  2, 
249 — 291.  —  eine  äußerst  lehrreiche  Zusammenfassung  der  handels- 
beziehungen  zwischen  Nord-  und  Siideuropa  in  prähistorischer 
zeit,  an  der  band  der  fundobjekte  werden  die  wege  ermittelt,  auf 
denen  sich  der  handel  seit  der  bronzezeit  bewegte,  über  den 
Brenner  zogen  die  händler  zum  Inn  und  zur  Donau,  von  da  zur 
Elbe  auf  zwei  wegen:  entweder  längs  der  Moldau  oder  längs  der 
Saale,  der  weitere  weg  ging  aber  nicht  zur  mündung  der  Elbe, 
ßondern  quer  durch  Brandenburg  und  Mecklenburg  zur  Ostsee,  auch 
zur  see  bestanden  uralte  Verbindungen,  wie  die  übereinstimmende 
bestattungsweise  in  England  und  Westschweden,  die  Verbreitung 
der  Mogalithgräber  usw.  zeigt,  die  vorgeschichtlichen  beförderungs- 
mittel,  wagen  und  schiffe,  werden  alsdann   betrachtet  und  endlich 


II.    A.     Allgemeines.  13 

die  handelsobjekte:  feuerstein,  kupfer,  zinn,  eisen,  gold  und  silber 
nebst  den  Wägeinstrumenten   behandelt. 

8.  0.  Schrader,  Begraben  und  verbrennen  im  lichte  der 
religions-  und  kulturgeschichte.  ein  vertrag  in  der  Schlesischen 
gesellschaft  für  Volkskunde.     Breslau   1910. 

9.  M.  V.  Kimakowicz-Winnicki,  Spinn-  und  webewerk- 
zeuge,  entwicklung  und  anv/endung  in  vorgeschichtlicher  zeit 
Europas.  Würzburg,  C.  Kabitzsch,  1910.  4,50  m.  —  enthält 
eine  auf  vorgeschichtliche  funde  und  beobachtung  der  heutigen 
Übung  bei  siebenbürgischen  Deutschen  und  Romanen  gestützte  dar- 
stellung  der  vorgeschichtlichen  spinn-  und  webetechnik.  die  oft 
falsch  gedeuteten  funde  an  kegeln  und  pyramiden  aus  gebranntem 
ton  mit  löchern  werden  als  winden  zum  abwickeln  des  ge- 
sponnenen garns  von  der  spindel  erklärt,  da  sich  dieselben  appa- 
rate  noch  heute  bei  den  Romanen  finden,  unter  heranziehung 
eines  reichhaltigen  ethnographischen  materials  wird  dem  anfang  der 
textiltechnik  nachgegangen,  Webstuhl,  flechtrahmen  und  brettchen- 
weberei  betrachtet,  die  vorgeschichtliche  technik  an  der  band  der 
funde  entwickelt  usw.  während^  der  Webstuhl  der  neolithischen 
zeit  vertikal  stand,  kam  mit  dem  auftreten  der  metalle  der  hori- 
zontale Webstuhl  nach  Mitteleuropa,  die  vielumstrittenen  soge- 
nannten kommandostäbe  des  paläolithikums  werden  im  schluß- 
kapitel  des  buches  als  fadensammler  oder  als  biegeapparate  für 
holz  gedeutet,  das  werkchen  reiht  sich  den  sgäter  zu  erwähnenden 
arbeiten  von  L.  Pfeiffer  ebenbürtig  an. 

10.  R.  Mielke.  Die  Vorläufer  der  europäischen  hausformen. 
Mannus  2,243 — 244.  —  bericht  über  einen  Vortrag.  das  alt- 
sächsische und  altnordische  haus  wird  als  'dachhaus'  dem  ober- 
deutschen und  südeuropäischen  'wandhaus'  gegenübergestellt, 
letzteres  ist  teils  ein  rundhaus,  teils  ein  unregelmäßiges  Viereck, 
das  vorhallenhaus  (zweizeiliger  bau)  ist  in  Nord-,  Ost-  und  Südost- 
europa verbreitet. 

11.  J.  Jarschel,  Über  vorgeschichtliche  waffen.  Mitteil. 
nordböhm.  exkurs.-klubs  32,303 — 211. 

12.  A.  Seh  Hz,  Die  vorgeschichtlichen  schädeltypen  der 
deutschen  länder  in  ihrer  beziehung  zu  den  einzelnen  kulturkreisen 
der  Urgeschichte.  Archiv  für  anthropologie  n.  f.  9/202 — 251.  — 
der  vf.  steht  auf  dem  Standpunkt,  daß  deutlich  erkennbare  prä- 
historische kulturkreise  von  ganz  bestimmten  rassen  getragen 
werden,  das  charakteristischste  merkmal  der  vorgeschichltichen 
rassen  ist  nun  die  schädelform,  da  uns  ja  die  kennzeichen  der 
haar-,  äugen-  und  hautfarbe,  des  fleischpolsters  usw.  bei  ihnen 
fehlen,     er    versucht    nun   die   steinzeitlichen  und  bronzezeitlichen 


14  11.    Vorgeschichte  und  frühgeschichte. 

kulturkreise,  die  wir  ja  vornehmlich  nach  der  dekorationsweise  der 
touwarc  unterscheiden,  mit  genau  charakterisierten  schädeltypen 
in  Verbindung  zu  bi-ingen.  so  gehörte  zur  norddeutschen  Mega- 
lithkeramik der  keilförmige  Schädel,  zur  pfahlbaukeramik  der  birn- 
förmige,  zur  bandkeramik  der  kokonförmige  (gleichmäßige  ellipse)  usw. 
an  einen  ausblick  auf  das  paläolithische  und  mesolithische  schädel- 
material  schließt  sich  die  betrachtung  der  einzelnen  kulturkreise 
und  des  vorhandenen  schädelmaterials.  eingeflochten  werden  be- 
trachtungen  über  Wanderungen  der  einzelnen  typen,  wobei  auch 
unzulässiger  weise  von  indogermanischen  Wanderungen  die  rede 
ist  (s.  214).  soweit  sind  wir  zur  zeit  noch  nicht,  die  betrachtungen 
des  vf.s  erstrecken  sich  ferner  über  die  bronzezeitlichen  kulturen, 
die  Hallstatt-  und  Latenezeit.  bei  den  letzteren  erhalten  die  'herren 
Philologen'  ebenso  wie  alten  Scriptores  historiarum  einen  kleinen 
seitenhieb,  was  den  vf.  aber  nicht  hindert,  sich  die  Kelten  als 
träger  der  mittellatenezeitlichen  expansion  der  westeuropäischen 
brachykephalie  aus  der  philologischen  Werkstatt  zu  holen,  er  be- 
zeichnet am  Schluß  des  aufsatzes  sein  gesamtergebnis  der  schädel- 
untersuchuugen  aus  der  metallzeit  als  ein  recht  lohnendes,  dieser 
Selbstkritik  kann  man  mit  der  einschränkung  zustimmen,  daß  neue 
funde  das  bild  der  in  der  abhandlung  konstatierten  Völkerver- 
schiebungen in  prähistorischer  zeit  auch  iu  zukunft  wohl  noch 
verändern  werden. 

13.  J.  Sandström,  Den  nuvarande  bybebyggelsens  upp- 
komst.     Fornvännen   1910,  s.  77 — 97. 

14.  Jöran  Sahlgren,  Forntida  vägar.  Upplands  fornminnes- 
föreningens  tidskrift  26,92 — 115. 

15.  Gustaf  Kossinna,  Bericht  über  die  I.  hauptversamm- 
lung  der  deutschen  gesellschaft  für  Vorgeschichte  zu  Hannover 
(6. — 9.  august  1909.)  I.  ergänzungsband  zu  Mannus.  Würzburg, 
Curt  Ivabitzsch.  1910.  —  enthält  u.  a.  folgende  für  den  Germa- 
nisten wichtige  aufsätze:  Kossina,  Über  vorgeschichtlichen  han- 
del  in  Mitteleuropa:  Höfer,  Die  erforschung  mittelalterlicher 
bürgen;  Kiekebusch,  Die  wichtigsten  bronzezeitfunde  im  Märki- 
schen museum  zu  Berlin;  Bezzenberger,  Ostpreussische  grenz- 
beziehungen;  Knoke,  Wanderung  über  das  Schlachtfeld  des  Teuto- 
burger  waldes;  Kossinna,  Exkurs  über  den  flurnamen  Idistaviso. 

IG.  Paul  Hagen,  Bericht  über  die  41.  allgemeine  Versamm- 
lung der  deutschen  anthropologischen  gesc-llschaft  in  Cöln  a.  Rh. 
(3. — G.  august  1910).  Kbl.  d.  d.  ges.  f.  anthrop.  usw.  41, G9 — 129.  — 
darin  u.  a.  folgende  aufsätze:  Bermbach,  Schutz  dem  Volkstum 
in  den  deutschen  alpen;  Schliz,  Schädeltypen  der  vorgeschichtlichen 


II.    B.  Einzelne  landschaften.  15 

metallzeiten  (s.  auch  nr.  12);  R.  R.  Schmidt,  Die  paläolithischen 
kulturen  und  klimaschwankungen  in  Deutschland  nach  dem  maxi- 
mum  der  letzten  eiszeit;  Seger,  Die  entstehung  der  leichenver- 
breunung  in  der  jüngeren  Steinzeit  (s.  auch  weiter  unten);  Rade- 
mach er,  Chronologie  der  niederrheinischen  hügelgräber  und  ger- 
manische gräber  am  Niederrhein. 


B.   Einzelne  landschaften. 

17.  A.  Günther,  Zur  entstehungs-  uud  besiedlungsge- 
schichte  des  Neuwieder  beckens.  Mannus  2,33 — 57.  —  nach 
einem  geschichtlichen  überblick  über  die  lokalforschung  und  einer 
geologischen  Schilderung  der  gegend  behandelt  vf.  die  funde  aus 
dem  paläolithikum  (Aurignacien,  Magdalenien)  und  aus  der  jüngeren 
Steinzeit  (Erdkastell  bei  Urmitz,  Rössener-,  Band-  und  Schnur- 
keramik, Zonenbecher), 

18.  W.  Schmid,  Archäologischer  bericht  aus  Krain.  Jahr- 
buch für  altertumskunde  4,  heft   1 — 2,  s.  90a — 110b. 

19.  A.  Schliz,  Urgeschichte  Württembergs,  mit  einer  erd- 
geschichtlichen einleitung  von  E.  Er  aas.  Stuttgart,  Strecker  u. 
Schröder.  1910.  —  rec.  von  Ludw.  Wilser,  Zbl.  f.  anthrop.  15, 
234—236. 

20.  R.  Beltz,  Die  vorgeschichtlichen  altertümer  des  groß- 
herzogtums  Mecklenburg-Schwerin,  vollständiges  Verzeichnis  der 
im  Großherzoglichen  museum  zu  Schwerin  aufbewahrten  funde. 
textband  X  und  415  s.  8^.  tafelband,  mit  70  tafeln  und  einer 
Übersichtskarte.  Schwerin.  —  rec.  H.  Seger,  Zbl.  f.  anthrop. 
15(1910),362— 364. 

21.  R.  Beltz,  Vorgeschichtliche  funde  und  Untersuchungen 
in  Mecklenburg,   1907—1909.     Mannus  2,209—219. 

21a.  0.  von  Friesen ,  Ur  Sigtunas  äldsta  historia  Upplands. 
Eornminnesföreningens  tidskrift   16,11 — 19. 

22.  G.  Kossinna,  Die  kulturgeschichtliche  Stellung  der 
Prignitz  in  der  vorzeit.     Mannus  2.234 — 240. 

23.  E.  Walter,  Über  altertümer  und  ausgrabungen  in 
Pommern  im  jähre   1909.     Baltische  Studien  n.  f.   14,174 — 189. 

24.  Chr.  Jensen,  Grabhügel  und  hünengräber  der  nord- 
friesischen inseln  in  der  sage.     Altena,   Schlüter.     1910. 

25.  Karl  Lehmann,  Grabhügel  und  königshügel  in  nordi- 
scher heidenzeit.  ZfdPh.  42,1  folg.  —  rec.  R.  Beltz,  Zbl.  f. 
anthrop.   15,299. 

weitere  literatur  über  nordische  archäologie  s.  u.  abt.  14, 
210—217. 


16  II.    Vorgeschiclite  und  frühgescbiclite. 

€.   Paläolithische  zeit. 

26.  Eob.  Rud.  Schmidt,  Die  paläolithi.schen  kulturen  und 
die  klimaschwankungen  in  Deutschland  nach  dem  maximum  der 
letzten  eiszeit.     Kbl.  f.  anthrop.  41,113 — 115. 

27.  A.  W.  Br0gger,  Eine  renntierhornwaffe  aus  dem  West- 
havellande. Prähist.  zs.  2,39 — 45.  —  das  stück  befindet  sich  in 
der  Sammlung  von  dr.  Stimming  in  Groß-Wusterwitz  und  bildet 
ein  Zeugnis  für  die  anwesenheit  des  menschen  während  der  renn- 
tierzeit  in  Brandenburg. 

28.  Friedrich  Solger,  Das  klima  Norddeutschlands  seit  der 
eiszeit.     Mannus  2,285—293. 

29.  Alfred  Auerbach,  Tardenoisien  in  Ostthüringen.  Mannus 
2,174 — 178.  —  behandelt  die  im  städtischen  museum  zu  Gera 
aufbewahrten  fundstücke  dieser  mikrolithik  des  jungpaläolithikums. 

D.   Jüngere  Steinzeit. 

30.  A.  Schliz,  Die  Systeme  der  stich  Verzierung  und  des 
linienornaments  innerhalb  der  bandkeramik.  Prähist.  zs.  2,105 — 144, 
—  weitausgreifende  abhandlung,  die  die  verschiedenen  in  "West- 
deutschland, Mitteldeutschland,  an  der  unteren  Donau,  in  West- 
österreich anzutreffenden  keramischen  dekorationsweisen  und  ihre 
zusammenhänge  betrachtet.  Mitteleuropa  scheidet  sich  im  beginn 
der  jüngeren  Steinzeit  in  drei  ostwestlich  verlaufende  entwicklungs- 
gebiete:  ein  nördliches  bis  zur  höhe  von  Magdeburg  als  südgrenze, 
ein  mittleres  von  der  unteren  Donau  bis  zum  Niederrhein  und  ein 
südwestliches  von  den  Mittelalpen  bis  zur  Bretagne,  alle  drei  mit 
genau  charakterisierten  schädelformen  der  bewohner.  das  mittlere 
gebiet  ist  das  der  bandkeramik,  der  Donaukultur,  die  sich  mit 
dem  ersteren  an  verschiedenen  stellen  kreuzt  und  mischkulturen 
erzeugt  (Hinkelstein,  Eössen,  Großgartach).  der  Ursprung  der  band- 
keramik liegt  im  osten  Mitteleuropas  (untere  und  mittlere  Donau, 
Mähren,  Böhmen);  von  hier  aus  erfolgte  die  besiedlung  des  west- 
lichen Europas  in  zwei  zügen,  einem  der  Donau  und  einem  der 
Elbe  folgenden ;  von  letzterem  zweigt  sich  der  zug  längs  des  Mains 
zum  Mittelrhein  ab.  vf.  möchte  die  bewegung  als  'indogermanisch' 
bezeichnen,   was  nicht  von  der  hand  zu  weisen  ist. 

31.  H.  Lehner,  Der  festungsbau  der  jüngeren  Steinzeit. 
Prähist.  zs.  2,1 — 23.  —  ausgehend  von  den  Wallburgen  West- 
deutschlands (Mayen,  Urmitz,  Michelsberg  u.  a.)  wendet  vf.  sich 
der  betrachtung  des  schanzwerks  von  Lengyel  in  Ungarn  und 
der  Akropolis  von  Dimini  in  Thessalien  zu  und  faßt  alsdann  die 
ergebnisse  seiner  Untersuchung  dahin  zusammen,  daß  die  festungs- 


II.    D.  Jüngere  Steinzeit.  17 

bauten  in  neolithisclier  zeit  nicht  nur  auf  anböhen,  sondern  aucb 
oft  in  der  ebene,  in  elliptischer  form,  als  mehrfach  konzentrische 
hindernisse  mit  toren  angelegt  wurden;  türme  oder  schanzen 
waren  in  den  wall  eingebaut,  ein  graben  zog  sich  um  diesen  hin. 
die  Urheber  dieser  bauten  (bandkeramiker?)  sind  uns  noch  nicht 
mit  Sicherheit  bekannt. 

82.  L.  Pfeiffer,  Beitrag  zur  kenntnis  der  steinzeitlichen 
korbflechterei.  ZfEthn.  42,369 — 380.  —  ein  sehr  beachtenswerter 
versuch,  mit  fundobjekten  und  nachbildungen  von  solchen  prak- 
tische korbflechterei  zu  betreiben,  um  der  Verwendung  der  ge- 
rate und  der  technik  der  prähistorischen  korbflechterei  auf  die 
spur  zu  kommen. 

32a.  L.  Pfeiffer,  Beitrag  zur  kenntnis  der  steinzeitlichen 
fellbearbeitung.  ZfEthn.  42,839 — 895.  —  derselbe  versuch  für  die 
technik  der  fellbearbeitung. 

33.  Georg  Wilke,  8piral-mäander-keramik  und  gefäßmalerei. 
Hellenen  und  Thraker.  Würzburg,  Gurt  Kabitzsch.  1910.  —  vf. 
leitet  die  mitteleuropäische  bandkeramik  aus  der  nachahmung  von 
korbflechtmustern  her,  wie  es  Schuchardt  für  die  nordwestdeutsche 
megalithkeramik  tut.  seine  Verschiebungstheorie  wird  ihm  frei- 
lich sobald  niemand  glauben;  dazu  ist  das  System  viel  zu  ge- 
künstelt, die  spiral-mäander-keramik  Wilkes  deckt  sich  in  ihrer 
Verbreitung  mit  der  bandkeramik  anderer  forscher  (vgl.  nr.  30) ; 
doch  seine  ethnographische  identifizierung  ihrer  träger  als  eines 
mischvolks  von  Nord-  und  Südindogermanen  (wie  denkt  er  sich 
die  Sache  eigentlich  ?)  schwebt  in  der  luft.  indem  er  die  Joh.  Schmidt'- 
sche  lagerung  der  stamme  des  indogermanischen  urvolks  auf  seine 
keramischen  kreise  überträgt,  werden  die  Griechen,  Italiker, 
Kelten  die  träger  dieser  keramik,  während  die  südosteuropäische 
keramik  mit  gemalten  Ornamenten  freierer  art  den  Ariern  und 
Thrakern  zufällt.  Wilke  findet  auch  einen  Zusammenhang  zwischen 
der  kultur  der  südosteuropäischen  und  nordeuropäischen  Völker 
in  der  bestattung  der  toten  usw.  dieser  Zusammenhang  hat  sicher 
bestanden,  wenn  wir  auch  die  ethnographischen  kombinationen 
des  vf.s  als  verfehlt  ablehnen  müssen,     vgl.  abt.  3,167. 

34.  H.  Seger,  Die  entstehung  der  leichenverbrennung  in 
der  jüngeren  Steinzeit.     Kbl.  f.  anthrop.  41,115 — 117. 

35.  Hans  Lehner,  Die  neolithische  festung  bei  Mayen  in 
der  Eifel.     Bonner  Jahrbücher  119,206—229. 

36.  A.  Günther,  Vorgeschichtliche  ansiedlungen  am  Jäger- 
haus bei  Urmitz.  Bonner  Jahrbücher  119,335 — 357.  —  wichtig 
für  das  auftreten  der  Rössen-Niersteiner  gruppe  in  der  Rhein- 
provinz. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XXXII.    (i9io.)    I.  Teil.  2 


28  n.    Vorgeschichte  und  frühgeschichte. 

37.  Ed.  An t lies,  Alte  und  neue  steinzeitliche  funde  aus 
Hessen.  Prähist.  zs.  2,51  —  60.  —  1.  Keramische  funde  aus  der 
Wetterau.  2.  Steinzeitlicher  depotfund  aus  Erbesbüdesheim  und 
die  andern  ähnlichen  sammelfunde  aus  Südwestdeutschland. 

38.  H.  Moetefind,  Neue  funde  aus  dem  kulturkreise  der 
kugelamphoren.     Prähist.  zs.  2,347 — 355. 

39.  P.  Kupka,  Eine  neue  spätneolithische  kultur  aus  der 
Altmark.  Prähist.  zs.  2,45 — 50.  —  behandelt  funde  aus  Schön- 
feld, kr.  Stendal  (brandgräber  und  eigenartige  keramik). 

40.  Herrn.  Busse,  Gruben  mit  hockerbestattung  und  flach- 
gräber  auf  dem  großen  Reiherwerder  im  Tegeler  see,  kr.  Nieder- 
Barnim.     Prähist.  zs.  2,66 — 80. 

41.  Paul  Kupka,  Neue  funde  vom  spätneolithischen  Brand- 
gräberfelde bei  Schönfeld,    kr.   Stendal.      Prähist.  zs.   2,341  —  347. 

42.  0.  Pro d in,  En  svensk  palbyggnad  frän  stenalderen. 
Pornvännen  1910,29—77   (s.  folg.  nr.). 

43.  0.  Prödin,  Ein  schwedischer  pfahlbau  aus  der  Stein- 
zeit. Mannus  2,109 — 152.  vf.  spricht  von  der  bei  Alvastra  in 
Östergötland  in  einem  moor  aufgefundenen  vorgeschichtlichen  wohn- 
stätte  und  den  dort  erhaltenen  funden:  herdstellen,  geschliffene 
Steingeräte,  knochenwerkzeuge,  tongefäße,  reste  von  haus-  und 
Jagdtieren,  vegetabilien  (darunter  gerstenkörner,  verkohlte  apfel- 
stücke, haselnußschalen  usw.). 

44.  Knut  Stjerna,  Les  groupes  de  civilisations  en  Scandi- 
dinavie  k  l'epoque  des  sepultures  ä  galerie.  L' Anthropologie  21, 
1—34. 

45.  A.  W.  Br0gger,  Vistefundet.  ny  utgravning  somren 
1910.     Naturen   1910,332 — 347. 

46.  Carl  Neergaard,  Hoie  med  mange  grave.  to  typiske 
udgravnings-beretninger  fra  seneste  aar.    Aarb0ger  1910,309 — 345. 

47.  H.  Kjaer,  Gravkister  fra  Stenalderens  slutningstid. 
Aarb0ger  1910,169—238. 

48.  Gunnar  Ekholm,  Upplands  stenälder.  Upplands  forn- 
minnesföreningens  tidskrift  26,46 — 91. 

49.  Carl  M.  Fürst,  Stenaldersskelett  fran  Hvellinge  i  Skane 
och  nägot  om  vära  fornkranier.     Pornvännen   1910,13 — 29. 

50.  0.  Rydbeck,  Markgraf var  frän  stenäldern  i  Skane. 
Pornvännen   1910,1 — 13. 

51.  B.  Schnittger,  Die  prähistorischen  feuersteingruben 
und  die  kulturlager  bei  Kvarnby  und  Sallerup  in  Schonen.  Prähist. 
zs.  2,163—187. 

52.  C.  Schuchardt,  Stonehenge.  Prähist.  zs.  2,292—340. 
—  vf,  erklärt  dies  vorgeschichtliche  denkmal  Englands  als  ein 
grabdenkmal;    der  altarstein  ist  eine   stele,    daneben   befand    sich 


11.    E.  Bronzezeit.  19 

ein  schachtgrab.  in  die  fürstliche  grabanlage  haben  sich  zwei  ein- 
fache hügel-  und  zwei  flachgräber  eingedrängt.  die  feststraße 
führte  zur  rennbahn  und  zur  Siedlung,  das  flache  gräberrund  mit 
den  schachten,  die  rennbahn  und  der  durch  sie  bedingte  renn- 
wagen  bilden  auffallende  analogien  zur  ältesten  griechischen  kultur. 
der  name  der  hyperboreer  gibt  eine  erklärung  dafür,  die  grab- 
stele  ist  ursprünglich  als  seelenthron  gedacht.  —  alles  höchst 
problematisch. 

E.   Bronzezeit. 

53.  Job.  Jacobs,  Ein  depotfund  aus  der  bronzezeit  bei 
Langquaid  (bez.  Rottenburg,  Niederbayern).  Beitr.  z.  anthrop.  u. 
urgesch.  Bayerns   17,33 — 36. 

54.  A.  Seh  Hz,  Schädeltypen  der  vorgeschichtlichen  metall- 
zeiten.     Kbl.   f.   anthrop.  41,89—91. 

55.  Anton  Rzehak,  Die  gefäßformen  des  urnenfriedhofes 
von  Horkau.    Jahrbuch  für  altertumskunde  4,  heft  1 — 2,   s.  1 — 32. 

56.  0.  Höfer,  Depotfund  der  früh-bronzezeit  aus  Hoj^m  in 
Anhalt.  Jahresschrift  f.  d.  Vorgeschichte  der  sächsisch-thüring. 
länder  9(1910), 55  — 60. 

57.  0.  Höfer,  Depotfund  der  ausgehenden  bronzezeit  aus 
Hindenburg  i/Altm.  Jahresschrift  f.  d.  Vorgeschichte  der  Sachs. - 
thüring.  länder  9(1910), 61— 71. 

58.  A.  Kiekebusch,  Die  ausgrabung  eines  bronzezeitlichen 
dorfes  bei  Buch  in  der  nähe  von  Berlin.  Prähist.  zs.  2,371 — 406. 
—  eine  sehr  bedeutsame  entdeckung  wurde  bei  der  anläge  einer 
neuen  irrenanstalt  bei  Buch  gemacht:  man  fand  im  boden  in 
regelmäßigen  abständen  schwarze  flecke,  die  sich  als  pfosten- 
löcher  von  ehemaligen  häusern  erwiesen,  durch  ihre  genaue  aufzeich- 
nung  gelang  es  zahlreiche  grundrisse  zu  ermitteln,  die  volle  klar- 
heit  über  die  bauart  der  häuser  gaben,  es  waren  rechteckige 
bauten,  die  giebelseite  schmäler  als  die  längseite;  die  wände  be- 
standen aus  flechtwerk,  das  mit  lehm  bestrichen  war.  herdstellen 
und  abfallgruben  sowie  zahlreiches  Inventar  konnten  gleichfalls 
ermittelt  werden,  das  haus  war  zweizeilig;  von  dem  herdraum 
war  eine  kleine  vorhalle,  die  zumeist  geschlossen  war.  durch  eine 
wand  abgetrennt,  auch  nahrungsmittel  (geröstete  eichein)  fanden 
sich,  die  bedeutung  der  ausgrabung  liegt  vornehmlich  darin,  daß 
nunmehr  eine  brücke  zwischen  dem  griechischen  Megaron  und 
jungen  nordischen  baiiernhäusern  des  gleichen  typus  gefunden  ist. 

59.  P.  Kupka,  Altmärkische  fibeln.  Jahresschrift  f.  d. 
vorgesch.  der  sächsisch-thüringischen  länder  9,1 — 34. 

60.  A.  Götze,  Bronzezeitliche  hockergräber  bei  Halberstadt. 
Prähist.  zs.   2,60—66. 

2* 


20  II.    Vorgeschichte  und  frühgeschichte. 

61.  Reinhold  Troitzsch,  Bronzezeitliche  friedhöfe  bei  Cosi- 
lenzien  im  kreise  Liebenwerda  und  bei  Göllnitz  im  kreise  Luckau. 
Prähist.  zs.  2,356—367. 

62.  A.  Haas,  Beiträge  zur  kenntnis  der  rügenschen  burg- 
wälle.    Baltische  Studien  n.  £.   14,35  —  83. 

63.  H.  Schetelig,  To  Bronsealders  r0iser  i  Hardanger. 
Bergens  museum  aarbog  1910,  nr.  5. 

F.  Eisenzeit. 

64.  F.  Knorr,  Friedhöfe  der  älteren  eisenzeit  in  Schleswig- 
Holstein,     teil  1,39  s.  mit  6  taf.     Kiel,  Lipsius  &  Fischer.     1910. 

65.  C.  Rademacher,  Chronologie  der  niederrheinischen 
hügelgräber.  Kbl.  f.  anthrop.  41,118 — 121.  —  vf.  weist  diese 
gräber  sämtlich  der  Hallstattperiode  zu. 

66.  Walther  Hindenburg,  Neue  funde  der  Latenezeit  aus 
•dem  kreise  Teltow.     Mannus  2,194 — 199. 

67.  G.  Kossinna,  Gedrehte  gefäße  und  Mäandergefäße  der 
Latenezeit.     Mannus  2,242 — 243. 

68.  A.  W.  Br0gger,  Vestnorske  hulefund  fra  seldre  jern- 
alder.     Bergens  museums  aarbog   1910,   nr.   12. 

G.   Römische  kaiserzeit. 

69.  La  Germania  di  Cornelio  Tacito  nel  ms.  latino  n.  8 
della  biblioteca  del  Conte  G.  Balleani  in  Jesi.  Edizione  diplo- 
matica-critica  a  cura  di  Cesare  Annibaldi.  Leipzig,  Otto  Harrasso- 
witz.  1910.  6,40  m.  —  im  jähre  1907  hatte  C.  Annibaldi  aus 
demselben  Codex  der  bibliothek  des  grafen  Balleani  den  Agricola 
des  Tacitus  herausgegeben;  in  dem  vorliegenden  buche  läßt  er  die 
auch  im  ms.  unmittelbar  sich  anschließende  Germania  folgen,  der 
Codex  Aesinus  ist  eine  abschrift  der  Humanistenzeit  (nach  dem 
herausgeber  hat  Stefano  Guarnieri  sie  angefertigt)  aus  dem  nach 
Rom  verschleppten  Codex  Hersfeldensis.  der  herausgeber  gibt  in 
der  einleitung  eine  genaue  beschreibung  der  abschrift  und  ihrer 
entstehung;  im  hauptteil  einen  diplomatisch  genauen,  auch  in  der 
paginierung  mit  ihr  übereinstimmenden  abdruck  und  im  anhang 
eine  Zusammenstellung  der  abweichenden  lesarten  der  übrigen 
handschriften  der  Germania,  aaf  grund  dieser  vergleichung  klassi- 
fiziert er  sie  aufs  neue  und  weist  dem  Codex  Aesinus  den  ihm 
zukommenden  platz  an. 

70.  Gustav  Kossinna,  Zur  wochengöttervase  vom  Fliegen- 
berg bei  Troisdorf,  Siegkreis.      Mannus  2,201 — 208. 

71.  C.  Rademacher,  Germanische  gräber  der  kaiserzeit 
am  Fliegenberge  bei  Troisdorf,  Siegkreis,  reg.-bez.  Köln.  Mannus 
2,1—17. 


II.    G.  Römische  kaiserzeit.  21 

72.  C.  Rademacher,  Germanische  gräber  vom  Niederrhein. 
Kbl.  f.  anthrop.  41,121 — 122.  —  behandelt  die  funde  auf  dem 
riiegenberg  bei  Troisdorf  (vgl.  nr.  71),  bei  Niedergleiß  (kr.  Sieg- 
burg) und  im  Scheuerbusch  bei  Wahn. 

73.  Chr.  Frank,  Die  römische  Straße  von  Kempten  nach 
Eyfach.     Beitr.  z.  anthr.  u.  urgesch.  Bayerns   17,1 — 32. 

74.  H.  Schumacher,  Beiträge  zur  topographie  und  ge- 
schichte  der  Rheinlande.  Mainzer  zs.  5,8  ff.  —  1.  Der  ringwall 
auf  dem  Donnersberg.  2.  Buconica  =  Nierstein.  3.  Auf  den 
pfaden  des  Ausonius.  4.  Von  der  stadt  der  Nibelungen.  5.  Kloster 
Lorsch  a.  d.  Bergstraße. 

75.  Georg  Werle,  Die  ältesten  germanischen  personennamen. 
111,88  s.  Straßburg,  K.  J.  Trübner.  1910.  (beiheft  zum  12.  bd. 
der  Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung.)  —  in  der  einleitung; 
gibt  der  vf.  einen  überblick  über  die  quellen  für  seine  Sammlung: 
a)  Griechische  und  lateinische  schriftsteiler,  b)  Inschriften,  und 
gibt  seine  grundsätze  für  ihre  kritische  Verwertung,  daran  schließt 
sich  ein  quellen-  und  literaturverzeichnis  in  alphabetischer  Ord- 
nung, als  zeitliche  grenze  nach  unten  ist  das  jähr  400  n.  Chr. 
gewählt,  die  namen  werden  alsdann  in  alphabetischer  folge  auf- 
gezählt und  bei  jedem  die  stelle,  wo  er  aufzufinden  ist,  ange- 
geben; stand,  heimat,  Verwandtschaft  des  trägers  und  die  schwan- 
kende Schreibung  des  namens  werden  vermerkt,  eigene  deutungen 
werden  nur  wenig  versucht,  ein  weiteres  kapitel  befaßt  sich  mit  der 
sprachlichen  Verwertung  der  namen.  es  werden  auch  die  Störungen 
berücksichtigt,  die  die  germ.  laute  in  der  lat.  und  griech.  Schrei- 
bung erleiden,  die  häufigeren  präfixe  und  suffixe  werden  zu- 
sammengestellt, die  ablauts-  und  brechungserscheinungen  betrachtet, 
der  germanische  vokalismus  wird  zum  schluß  auch  in  seiner 
chronologischen  entwicklung  an  der  band  der  germanischen  eigen- 
namen  dargestellt. 

76.  G.  Werle,  Zu  den  ältesten  germanischen  personen- 
namen.  Mainzer  zs.  5,54 — 66.  —  enthält  eine  systematische  und 
für  ein  größeres  publikum  bestimmte  Zusammenstellung  der  er- 
gebnisse  aus  dem  u.  nr.  75  genannten  werk  des  vf.s.  wir  dürfen  fre- 
lich  mit  Edw.  Schröder  bezweifeln,  ob  den  alten  Germanen  dei 
sinn  ihrer  namenbildungen  noch  so  klar  zu  tage  lag,  wie  es  nach 
des  vf.s  ausführungen  scheinen  muß;  es  wird  doch  schon  vielfach 
ein  mechanisches  verfahren  beobachtet  worden  sei.  schade,  daß 
vf.  die  auffällige  Übereinstimmung  der  keltischen  und  germanischen 
namenbildung  nicht  betont  hat,  da  sich  diese  zu  wichtigen  kultur- 
historischen und  sprachgeschichtlichen  folgerungen  verwerten  läßt. 

77.  Fr.  Langewiesche,  Germanische  Siedlungen  im  nord- 
westlichen Deutschland  zwischen  Rhein  und  Weser  nach  dem  be- 


22  11-    Vorgeschichte  und  frühgeschichte. 

richte  des  Ptolemaeus.    (Jahresber.  d.  realgymn.  zu  Bünde  1909/10.) 

—  bespr.  V.  Ludw.  Schmidt,  Deutsche  erde  9,119. 

H.   Frühes  mittelalter. 

78.  Ludwig  Schmidt,  Allgemeine  geschichte  der  germa- 
nischen Völker  bis  zur  mitte  des  6.  jahrh.  München,  Oldenbourg. 
1909.  (Handbuch  der  ma.  und  neueren  geschichte,  hrsg.  von 
Gf.  V.  Below  und  F.  Meinecke.     abt.  II:  Politische  geschichte.) 

—  vf.  gibt  in  dem  vorliegenden  werke  eine  kürzere  Zusammen- 
fassung seines  in  den  quellen  und  forschungen  zur  alten  geschichte 
und  geographie  erscheinenden  umfänglicheren  buches:  Geschichte 
der  deutschen  stamme  bis  zum  ausgang  der  Völkerwanderung,  zu 
anfang  findet  sich  eine  brauchbare  Übersicht  der  geschichtlichen 
und  literarischen  quellen,  auch  die  Sprachforschung  und  die  prä- 
historie  werden  herangezogen,  leider  steht  vf.  diesen  hilfswissen- 
schaften  nicht  kritisch  genug  gegenüber,  ein  fehler,  der  sich  an 
vielen  stellen  des  buches  bemerkbar  macht,  die  Sprachvergleichung 
hat  keineswegs  die  Zugehörigkeit  der  Germanen  zur  idg.  völker- 
familie  erwiesen,  sondern  nur  diejenige  ihrer  spräche  zur  idg. 
Sprachfamilie,  erfreulicherweise  weist  vf.  allzu  große  prätensionen 
der  prähistoriker  (er  nennt  allerdings  nur  Kossinna)  in  der  theorie 
zurück;  in  praxi  stößt  man  in  dem  buch  aber  allzu  häufig  auf 
ihren  oft  schädlichen  einfluß.  noch  neigt  er  zu  der  ansieht,  daß 
Nordeuropa  die  Urheimat  der  Indogermanen  sein  könne;  gerade 
von  einem  historiker  sollte  man  ein  so  schiefes  urteil  nicht  er- 
warten, denn  gleich  darauf  sagt  er  mit  recht,  das  urvolk  habe 
einen  ausgebildeten  ackerbau  betrieben;  davon  kann  aber  in  Ger- 
manien noch  zu  Cäsars  zeit  keine  rede  sein,  die  Germanen  be- 
trieben nur  einen  primitiven  ackerbau,  der  freilich  in  die  neolithi- 
sche  zeit  zurückreichen  kann,  wenn  vf.  historische  quellen  be- 
nutzen kann,  wird  seine  darstellung  natürlich  sicherer;  doch  bieten 
gerade  die  ersten  Jahrhunderte  n.  Chr.  noch  so  viele  ungelöste 
Probleme,  daß  man  dem  vf.  nur  dankbar  sein  kann,  wenn  er  mit 
seiner  schrift  dazu  beiträgt,  sie  weiteren  kreisen  verständlich  zu 
machen.  —  bespr.  Cbl.  60,1490—1492;  Eud.  Much,  Deutsche 
erde  9,58;  Deutsche  rundschau  142,477;  K.  v.  Kauffungen, 
Mitt.  a.  d.  hii3t.  lit.  38,401—403. 

79.  Ludw.  Schmidt,  Geschichte  der  deutschen  stamme  bis 
zum  ausgange  der  Völkerwanderung.  1,1 — 3.  (Quellen  und  for- 
schungen zur  alten  geschichte  und  geographie,  hrsg.  v.  W.  Sieg- 
lin.  h.  7.  10.  12.)  Berlin,  Weidmann.  1904—1907.  —  bespr. 
V.  W.  Levison,  DLz.  31,1839—1841;  v.  Eich.  Loewe,  AfdA. 
33,253—261. 

80.  G.   Pf  eilschrifter,   Die  Germanen  im   römischen  reich. 


II.   Frühes  mittelalter.  23 

Theodoricli  der  große.  (Weltgesch.  in  Charakterbildern.  2.  abt. : 
Mittelalter.)  Mainz,  Kirchheim.  1910.  —  bespr.  v.  Gietl,  Hist. 
jb.  31,867—868. 

81.  H.  A.  Ried,  Skelette  aus  dem  Reihengräberfeld  zu 
Teklham  (bez.  Laufen),  ein  beitrag  zur  physischen  Anthropologie 
der  Bajuwaren.     Beitr.  z.  anthrop.  u.  urgesch.  Bayerns  17,63 — 96. 

82.  Robert  Beltz,  Ein  spätgermanisches  grabfeld  von  Kitten- 
dorf in  Mecklenburg.  Prähist.  2,195 — 197.  —  das  grabfeld  (mit 
frühmerowingischem  inventar  und  einer  römischen  kupfermünze 
des  kaisers  Zeno)  stammt  aus  der  zeit  um  500  v.  Chr. 

83.  R.  Stimming,  G-räberfeld  der  völkerwanderungszeit 
vom  Moserberg  bei  Butzow  (kr.  Westhavelland).  Prähist.  zs.  2, 
406—411. 

84.  E.  Krause,  Spelz  und  Alemannengrenze.    Mannus  2,200. 

—  die  Alemannen  waren  haferbauer,  als  sie  in  Oberdeutschland 
einrückten  und  begannen  für  kirchliche  und  klösterliche  zwecke 
den  in  der  Schweiz  alteinheimischen  spelz  anzubauen,  im  Elsaß 
wurde  die  römische  weizenkultur  übernommen. 

85.  C.   Schuchardt,    Langenstein.      Prähist.   zs.  2,84 — 86. 

—  behandelt  die  Schicksale  der  mittelalterlichen  feste  Altenburg, 
die  sich  in  der  nähe  eines  aufgegebenen  frühgermanischen  herren- 
hofs  erhob. 

86.  M.  Ebert,  Ein  speereisen  aus  der  Karolingerzeit.  Amt- 
liche berichte  aus  den  kgl.  kunstsammlungen,  Jahrgang  32,62 — 66. 

87.  P.  Kupka,  Zwei  germanische  tonlampen  aus  der  Alt- 
mark.    Prähist.  zs.   2,81 — 83. 

88.  Christian  Rauch,  Ausgrabungen  in  der  kaiserpfalz 
Nieder-Ingelheim.     Kbl.  3,65 — 71. 

89.  E.  Dagobert  Schoenfeld,  An  nordischen  königshöfen 
zur  Vikingerzeit.  Straßburg,  Trübner.  1910.  —  bespr.  v.  -bh-, 
Cbl.  61,1519—1520;   W.  Golther,  Lit.  echo   13,149—151. 

90.  A.  Hackman,  Ein  altertumsfund  auf  der  insel  Tytär- 
saari    im     finnischen    meerbusen     (schwed.).        Helsingfors    1910. 

91.  H.  Schetelig,  En  orientalsk  stilindflydelse  i  Norge. 
Rinkeriksteaes  gruppe.     Kunst  og  kultur  I.     Bergen   1910. 

92.  A.  W.  Br0gger,  Et  myntfund  fra  Fold0en  in  Ryfylke, 
Norge,  fra  XL  aarhundrede.     Aarb0ger  1910,239 — 282. 

93.  Sune  Lindqvist,  Ett  Trösvi'  i  Närke.  Fornvännen 
1910,119—138. 

94.  G.  Coffeyand,  E.  C.  R.  Armstrong,  Scandinavian  ob- 
jects  found  at  Island-Bi-idge  and  Kilmainham.  Proceedings  of  the 
Royal  Irish  academy  28,  section  C.    nr.  5. 

95.  Daniel  Bruun    og   Finnur  Jönsson,    Unders0gelser   og 


24     in.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

udgravninger  paa  Island  1907 — 1909.   Geografisk  tidskrif t.    Kj0ben- 
havn  1910.     band  20. 

96.     Bruun    og   Jönsson,    Dalvikfuudet.     en   gravplads  fra 
hedenskabets  tid  paa  Island.     Aarb0ger  1910,62 — 100. 

Sigmund  Feist  (mit  beitragen  von  Max  Ebert). 


III.   Allgemeine  Sprachwissenschaft  und  allgemeine 
vergleichende  literaturgeschichte. 

A.    Allgemeine    Sprachwissenschaft.       1.    Bibliographie    \vaä    phonetik. 

2.  Allgemeines.     3.   Vergleichende  grammatik.     4.   Idg.    altertumskunde. 

5.  Urgermanisch  und  gemeingermanisch.  —  B.  Allgemeine  und 

vergleichende  literaturgeschichte. 

A.   Allgemeine  sprachwisseuschaft. 

1.    Bibliographie  und  phonetik. 

1.  Bibliographie  des  Jahres  1906.  fortsetzung.  VIII.  Ger- 
manisch von  F.  Mentz  und  (nordgermanisch)  D.  Andersen.  Idg. 
anz.  25,32—65. 

2.  Bibliographie  des  jahres  1907.  1.  Allgemeine  indoger- 
manische Sprachwissenschaft  und  altertumskunde  von  E.  Ab  egg, 
E.  Schwyzer,  S.  Feist,  Idg.  forsch.  27,55 — 77;  VIII.  Nord- 
germanisch  von  D.  Andersen,  s.  134 — 140. 

3.  G.  Ciardi-Dupre,  Glottologia.  ßivista  degli  studi  orien- 
tali  3.  Rom  1910.  —  gibt  eine  Übersicht  und  kurze  beurteiluug 
der  wichtigsten  erscbeinungen  des  jahres   1909. 

4.  G.  Panconcelli-Calzia,  Bibliographia  phonetica.  Med.- 
pädag.  monatsschrift  1909,299—320,  333—349,  369—381.  — 
ebenso   1910  acht  nummern. 

6.  G.  Panconcelli-Calzia,  Annotationes  phoneticae,  ebd. 
1909,381—389,   1910  zwei  nummern.    —    vgl.  Archiv  123,452  f. 

6.  G.  Panconcelli-Calzia,  Experimentalphonetische  rund- 
schau.  20.  DnSpr.  XVII.  s.  125— 127,  21.  s.  254  f.,  22.  s.  510— 
512,  23.  s. 574— 576,  24.  s.639f.,  25,XVIII.  s.l27f.,  26.  s.318f., 
27.  s.  639  f. 

7.  Adolf  Kußmaul,  Die  Störungen  der  spräche,  versuch 
einer  pathologie  der  spräche.  4.  aufl.,  hrsg.  und  mit  kommentar 
versehen  von  Hermann  Gutzmann.    Leipzig,  Vogel.    X,409  s.   10  m. 

8.  H.  Gutzmann,  Über  zahne  und  spräche.  Zahnärztl. 
rundschau.     auszug  daraus  Med. -päd.  monatsschr.  1910,376 — 388. 

9.  G.  Panconcelli-Calzia,  Die  Verwendung  der  phonau- 
toglyphischen  apparate  in  der  Wissenschaft.  Med.-päd.  monatsschr. 
1910,229—241.     vgl.  nr.   10. 


III.   A.  Allg.  sprachwissenscliaft.     1.  Bibliographie  u,  phonetik.       25 

10.  G.  Panconcelli-Calzia,  Le  applicazioni  degli  appa- 
recchi  fonautogKfici  (fonografo  e  grammot'ono)  nella  linguistica. 
Bulletin  de  dialectologie  romane  2,'^i„. 

11.  Daniel  Jones,  Intonation  curves.  a  collection  of  pho- 
netic  texts,  in  which  intonation  is  marked  throughout  by  means  of 
curved  lines  on  a  musical  Scale.  Leipzig,  Teubner.  1909.  XVI, 
80  s.  2,60  m.  —  angez.  von  Theodor  Schmitz,  GRM.  2,681  f. 
—  vgl.  Jsb.   1909, 5B, 25. 

12.  B.  Schädel,  Über  Schwankungen  und  fehlergrenzen 
beim  phonetischen  notieren.     Bulletin  de  dialectologie  romane  2^/2. 

13.  Arnold  Schröer,  Einheitlichkeit  bei  der  phonetischen 
transskription.  GrRM.  2,392 — 404.  —  Victor  hat  auf  dem  14.  neu- 
philologentag  thesen  für  die  Vereinheitlichung  der  phonetischen 
transskription  aufgestellt,  deren  beratung  der  nächsten  tagung  zu- 
gewiesen wurde,  zur  Vorbereitung  veröffentlicht  S.  einige  vor- 
schlage, welche  die  in  der  Vietorschen  transskription  üblichen  be- 
zeichnung  von  quantität,  akzent,  s  und  i,  gewisse  englische  vokale 
und  diphthonge  betreffen. 

14.  L.  S^erba,  Notes  de  phonetique  generale.  I.  sur  l 
dure.  MSL.  16,280  ff.  —  beschreibt  unter  beigäbe  von  abbildungen 
das  sogenannte  velare  l  und  macht  dabei  wertvolle  angaben  über 
phonetische  literatur  in  slawischen  sprachen.  die  vorderzunge 
ist  gehoben  und  liegt  an  den  alveolen  an,  der  mittlere  und  hintere 
teil  der  zunge  ist  gesenkt  und  läßt  den  atem  auf  beiden  seiten 
oder  auf  einer  seite  entweichen. 

15.  E.  Kruisinga,  Vokaal  en  konsonant.  De  nieuwe  taal- 
gids  4,2. 

16.  J.  van  Ginneken,  Accent.     De  nieuwe  taalgids  4,1. 

17.  Raoul  de  la  Grasserie,  Etudes  de  linguistique  et  de 
Psychologie  linguistique.  De  Taccent  compare  dans  les  diverses 
langues.  (Ses  causes  efficientes;  ses  causes  teleologiques;  ses 
differentes  sorts;  ses  rapports  avec  la  quantite  et  la  qualite  des 
phonemes;  son  röle  dans  la  versification,  sa  place,  ses  effets.) 
Paris,  P.  Genthner.     1909.      106  s.     3  fr. 

18.  D.  C.  Hesseling,  Jets  over  nadruk.  De  nieuwe  taal- 
gids 4,2. 

19.  R.  A.  Williams,  Syllables  in  verse  and  speech,  The 
mod.  lang,  review.  5,208 — 211.  —  vgl.   auch  nr.  20. 

20.  T.  S.  Omond,  Syllables  in  verse  and  speech.  The  mod. 
lang,  review.     5,505  f.   —  vgl.  auch  nr.   19. 

21.  K.  Luick,  Über  sprachmelodisches  in  deutscher  und 
englischer  dichtung.  Verh.  d.  50.  vers.  d.  phil.  und  schulmänner 
in  Graz  1909.  Leipzig,  Teubner.  s.  132 — 134.  —  vgl.  Jsb. 
1909,3A,24.     der  Vortrag  abgedruckt  GRM.  2,14—27. 


26      III-    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  iiteraturgescliichte. 

22.  Eaoul  de  la  Grasserie,  De  Teuphonie.  =  Etudes  de 
linguistique  et  de  psychologie.  Paris,  P.  Genthner.  1909.  69  s. 
2,50  £r. 

23.  D.  C.  Hesseling.  Welluidenheid  van  taal.  De  nieuwe 
taalgids  1,6. 

24.  Kurt  Koffka,  Experimental-untersuchungen  zur  lehre 
vom  rhythmus.  Zfpsychol.  und  physiol.  der  Sinnesorgane  52,1 — 109. 

25.  Z.  Gombocz,  Beiträge  zur  geschichte  der  phonetik. 
Nielvtudomany  2^/^. 

26.  Th.  Siebs,  Deutsche  bühnenaussprache.  achte  und 
neunte  aufläge.  Köln  a.  Kh.,  Albert  Ahn.  232  s.  —  angez.  von 
Eeinr.   Schröder,   GKM.   2,514  f.;  vgl.  auch  nr.  27. 

27.  Th.  Siebs,  Über  die  neue  ausgäbe  des  buches  'die 
deutsche  bühnenaussprache'.  Verhandl.  der  50.  vers.  d.  phil.  u. 
schulm.  in  Graz.     Leipzig,   Teubner.     s.   125 — 127. 

28.  G.  0.  Curme,  Best  German  pronunciation.  JEGPhil. 
9,1 — 19.  —  ein  sehr  beachtenswerter  aufsatz,  der  von  der  be- 
obachtungsgabe  und  der  Sachlichkeit  des  vf.s  zeugt.  C.  war  1890 
und  1909  in  Deutschland  und  glaubt  in  der  ausspräche  der  ge- 
bildeten gewisse  unterschiede  bemerkt  zu  haben;  er  beobachtet 
das  fortschreiten  der  bekämpf ung  dialektischer  besonderheiten, 
glaubt  mit  Braune  an  den  einigenden  einfluß  der  Orthographie 
und  bespricht  die  bühnensprache.  er  macht  auf  unterschiede 
zwischen  der  spräche  der  gebildeten  und  der  normalisierten  aus- 
spräche aufmerksam  und  warnt  seine  landsleute,  gewisse  ab- 
weichungen  von  dieser  für  zeichen  mangelnder  bildung  zu  halten. 
er  schließt:  gutes  Norddeutsch  zu  lehren  halte  er  für  viel  besser 
als  die  bühnensprache,  er  habe  aber  nichts  gegen  das  Süddeutsche; 
in  den  unterschieden  liege  eine  große  Schönheit;  nur  solle  man 
den  lernenden  vor  Verwirrung  zu  hüten  suchen,     vgl,  abt.   8,3. 

29.  A.  Korlen,  Till  undervisningen  av  tysk  uttalsteknik. 
Moderna  spräk  1909,9. 

30.  Beurteilungen  zu  1:  W.  Braune,  Einigung  der  deut- 
schen ausspräche  (1906,8,3):  J.  Poirot,  L'annee  sociologique  9, 
601.  -f  K.  Bücher,  Arbeit  und  rhythmus  (1909, 3A, 96),  Cbl. 
1910,761.  -f-  H.  Gutzmann,  Physiologie  der  spräche  (Jsb.  1909, 
3A,4):  K.  Marbe,  DLz.  1909,2874  f.;  A.  Meillet,  Bull,  de 
la  soc.  de  ling.  58,cclvij.  -j-  Tr.  Heinrich,  Gesangssaussprache 
(1906,8,13);  0.  Behaghel,  Litbl.  1910,313.  +  H.  Logeman, 
Tenuis  en  media  (Jsb.  1908,2A,16):  Aug.  Western,  Arkiv  för 
nord.  filol.  27,1,99—105;  Eilert  Ekwall,  Engl.  stud.  42,217.  + 
P.  J.  Rousselot.  Phonetique  experimentale  IL  (Jsb.  1909,3A,8): 
A.  Meillet,  Bull,  de  la  soc.  de  ling.  57,lxix-lxxv;  E.  Bourciez, 
Rev.  crit.   1910,1,94—96;  Nielvtudomany  2-7^. 


III.  A.  Allgemeine  spracliwissenschaft.    2.  Allgemeines.  27 

2.    Allgemeines. 

31.  Viktor  Porzezin'ski,  Einleitung  in  die  Sprachwissen- 
schaft, aus  dem  Russischen  von  Erich  Böhme.  Leipzig,  Teubner. 
IV,229  s.  3  m.  —  das  werk,  eine  Übersetzung  der  Jsb.  1908, 
2A,32  notierten  russischen  ausgäbe,  ergänzt  in  vortrefflicher  weise 
die  einführung  von  Meillet  (vgl.  nr.  163),  indem  es  eine  kurze  Über- 
sicht über  die  geschichte  der  Sprachwissenschaft,  über  die  phonetik, 
über  die  klassifikation  der  sprachen  gibt  und  über  die  grundbe- 
griffe  wie  wortgruppe  und  satz,  sprachformen,  sprachverände- 
rungen  unterrichtet,  die  beiden  letzten  kapitel  behandeln  den  Ur- 
sprung der  spräche,  die  indogermanische  Ursprache  und  die  prä- 
historische indogermanische  zeit,  literarische  Verweisungen  ent- 
hält das  buch  nicht;  der  vf.  ist  aber  überall  über  die  neusten 
erscheinungen  unterrichtet.  —  vgl.  A(loys)  B(randl),  Archiv  125, 
302;  A.  Kluyver,  Museum  18,81—83. 

32.  Albert  Dauzat,  La  vie  du  langage.  Evolutions  des 
sons  et  des  mots,  phenomenes  psychologiques,  phenomenes  sociaux, 
influences  litteraires.  Paris,  Armand  Colin.  312  s.  3,50  fr.  — 
nach  einer  kurzen  einleitung  behandelt  der  vf.  1.  die  lautmechanik, 
2.  die  psychologischen,  3.  die  sozialen,  4.  die  literarischen  er- 
scheinungen; er  erörtert  dabei  in  großer  kürze,  aber  mit  sicherem 
urteil  und  anerkennenswerter  reichhaltigkeit  und  schärfe  alle  das 
sprachlche  betreffenden  Vorgänge  und  zeigt  sich  überall  wohl  be- 
wandert in  der  einschlägigen  neueren  literatur.  die  beispiele  sind 
fast  ausschließlich  dem  Französischen  entnommen.  —  bespr.  von 
E.  Bourciez,  Rev.  crit.  1910,1,234—236,  A.  Meillet,  Bull,  de 
la  soc.  de  ling.  58,cclj  f.,  H.  Molenaar,  BZfRw.   18,320  f. 

33.  A.  Meillet,  Linguistique  historique  et  linguistique  gene- 
rale. Rivista  di  Scienza  1908,4,360 — 375.  —  vf.  fordert  eine 
allgemeine  Sprachwissenschaft,  deren  Stellung  zwischen  der  deskrip- 
tiven und  historischen  grammatik  einerseits  und  der  anatomie, 
Physiologie,  psychologie  und  Soziologie  anderseits  wäre,  und  gibt 
eine  anzahl  von  beispielen  aus  der  lautlehre,  um  eine  allgemeine 
phonetik  als  möglich  und  notwendig  zu  erweisen. 

34.  Wilh.  von  Humboldts  gesammelte  Schriften.  hrsg. 
von  der  königl.  Preußischen  akademie  der  Wissenschaften.  Berlin, 
Behr's  verlag.  1908.  bd.  VI,  VII.  erste  abteilung:  werke,  hrsg. 
von  Albert  Leitzmann.  613  und  678  s.  —  angez.  von  R.  A. 
Fritzsche.  Litbl.  1910,60—63,  von  F.  N.  Finck,  GGA.  171, 
1028—1030. 

35.  W.  Streitberg,  Kant  und  die  Sprachwissenschaft.  Idg. 
forsch.  26,382—422. 


28      III.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

36.  A.  Meillet,  L'etat  actuel  des  etudes  de  linguistique 
generale.  Le9on  d'ouverture  du  cours  de  grammaire  comparee  au 
College  de  France.  Revue  des  idees  1906,296 — 308.  —  kurzer 
hinweis  des  vf.  L'ännee  sociologique   10,668  f. 

37.  K.  Borinski,  Der  Ursprung  der  spräche.  =  Sprach- 
wissenschaftliche vortrage.  5.  heft.  Leipzig,  Verlag  Deutsche 
Zukunft.     0,60  m. 

37a.  C.  Täuber,  Die  Ursprache  und  ihre  entwicklung. 
Globus  97,277—282.  —  der  vf.  läßt  nicht  ab,  für  seine  aus  den 
'Ortsnamen'  (vgl.  Jsb.  1909,3A,111)  bekannte  idee  anhänger  zu 
suchen,  er  weiß  zwar,  daß  er  den  boden  der  forschung  verläßt, 
hofft  aber  für  seine  Spekulation  mitforscher  zu  finden;  errechnet 
zwar  mit  der  ablehnung  seiner  ansieht  durch  die  idg.  Sprach- 
wissenschaft, sucht  sogar  den  grund  dafür  in  der  entmutigung, 
die  die  Indogermanisten  infolge  der  Schwierigkeit  ihrer  wissou- 
schaft  befallen  habe,  bleibt  aber  überzeugt,  daß  man  von  seiner 
konstruktion  aus  die  geschichte  der  Sprachentwicklung  schreiben, 
die  erlernung  der  sprachen  erleichtern  könne,  'man  wird  auf  dcu 
gebieten  der  prähistorie  und  der  ethnologie  und  überhaupt  (!)  neue 
wertvolle  aufschlüsse  erhalten,  es  darf  darum  erwartet  werden, 
daß  allseitig,  .  .  ,  die  sachgemäße  diskussion  einsetze.' 

38.  Wilh.  Eberhart,  Beiträge  zur  lösung  der  sprachrätsel. 
Straßburg,  J.  Singer.  1909.  169  s.  5  m.  —  wertlos  nach 
H.  Ziemer,  Wschr.  27,176—179  und  J.  Janko,  Idg.  anz.  27,4  f. 

39.  Ernst  Meyer,  Die  spräche  in  ihrem  naturzusammen- 
hange.    Grenzb.  68,4,311—319. 

40.  Frz.  ßuschke,  Einführung  in  das  wesen  der  äußeren 
und  inneren  spräche  an  der  hand  des  i.  Hannover,  C.  Meyer. 
XVI,  130  s.      1,80  m.  —  selbstanzeige  GRM.  2,138. 

41.  Walter  0.  Streng,  Quelques  reflexions  sur  la  popu- 
larisation  de  la  linguistique  moderne.  Neuphilol.  mitt.  1910, 
162—166. 

42.  Anton  Marty,  Über  begriff  und  methode  der  allge- 
meinen grammatik  und  Sprachphilosophie.  Zf Psychologie  1910, 
257 — 299.  —  ausführliche  entgegnung  auf  Voßlers  kritik  seines 
buches  (vgl.  nr.  117),  wobei  auch  zu  dessen  büchern  (vgl.  nr.  117) 
und  zu  Croces  ästhetik  (vgl.  nr.  58)  Stellung  genommen  wird  und 
die  darin  enthaltene  auffassung  von  spräche  und  Sprachwissen- 
schaft widerlegt  wird.  —  dazu  erklärung  von  Voßler,  ebda. 
56,238  f.,  Entgegnung  von  Marty  56,239. 

43.  Ant.  Marty,  Zur  Sprachphilosophie,  die  logische,  loka- 
lifltische  und  andere  kasustheorien.  Halle,  Niemeyer.  XI,135  s.  4  m. 
—  der  vf.  widerlegt  eingehend  und  mit  großem  Scharfsinn  die 
theorien  Wundts  von  der  bedeutung  und  der  entstehung  des  kasus. 


III.   A.  Allgemeine  sprach wissenscliaft.    2,  Allgemeines.  29 

während  Wundt  kasus  der  äußeren  und  der  inneren  determination 
unterscheidet  und  die  ältere  sonderung  in  kasus  mit  logischer  und 
solche  mit  lokaler  bedeutung  verwirft,  zeigt  M.,  daß  diese  teilung 
zu  recht  besteht,  nur  nicht  vollständig  ist,  da  es  auch  kasus  mit 
gleichzeitig  lokaler  und  logischer  bedeutung  gebe,  und  nicht  tief 
genug  greift,  um  als  grundeinteilung  gelten  zu  können,  im  an- 
schluß  an  seine  'Grundlegung  der  allg.  grammatik'  (vgl.  nr.  117) 
versucht  er  selbst  eine  einteilung,  bei  der  vokativ  und  dativus 
ethitus  als  emotive,  der  nominativ  teils  als  träger  der  aussage, 
teils  als  vorstellungssuggestiv  gedeutet  werden,  den  kasus  oblqui 
aber  die  rolle  zufällt,  entweder  zum  ausdruck  korrelativer  begriffe 
und  relativer  bestimmungen  oder  attributiver  determination  durch 
solche  zu  dienen  oder  endlich  in  uneigentlicher  Verwendung  zum 
zwecke  bequemer  oder  ästhetisch  wirkender  bezeichnung  gebraucht 
zu  werden,  der  schluß  enthält  eine  kritik  der  theorien  über  den 
logischen  oder  nicht  logischen  Ursprung  der  kasus.  —  so  dankens- 
wert der  kritische  teil  der  Untersuchungen  ist,  so  unfruchtbar  er- 
scheint mir  einstweilen  das  positive  ergebnis;  ich  meine  im  gegen- 
satz  zu  M.  (s.  3.),  daß  die  prinzipien  gesunder  methode  verlangen 
au  die  klassifikation  erst  heranzutreten,  wenn  wenigstens  schon 
eine  Vermutung  über  das  historische  Zustandekommen  der  kasus- 
bildungen  vorliegt;  so  lange  wir  aber  nichts  davon  wissen,  auf 
welcher  grundlage  die  idg.  flexion  erwachsen  ist,  können  wir  auch 
nicht  einmal  ahnen,  wie  disparate  gebilde  in  den  einzelnen  zu- 
fällig entwickelten  kasus  und  im  Schema  der  ebenso  zufällig  ent- 
wickelten deklination  zusammengeflossen  sind. 

44.  Theodor  Conrad,  Sprachphilosophische  Untersuchungen. 
1.  teil,  mit  neun  figuren  im  text.  Archiv  f.  d.  gesamte  psycho- 
logie  18,395—474. 

45.  Alfred  Klaar,  Der  kritiker  der  spräche.  Sonntagsbeil, 
d.  Voss.  Ztg.   1909,369—373.  —  vgl.  nr.   46. 

46.  Fritz  Mauthner,  Wörterbuch  der  philosophie.  neue 
beitrage  zu  einer  kritik  der  spräche.  1.  band.  München, 
G.  Müller.     XCVI,566  s.     16  m. 

47.  Ottmar  Dittrich,  Sprachwissenschaft  und  psychologie. 
GRMon.  2,616 — 633.  —  gibt  einen  kurzen  überblick  über  die  ge- 
schichte  des  Verhältnisses  der  Sprachwissenschaft  zu  logik  und 
Psychologie,  bekämpft  Pauls  Standpunkt  als  veraltet  und  über- 
wunden und  datiert  von  Wundts  Völkerpsychologie  eine  neue 
epoche  der  Sprachpsychologie,  zum  Schluß  wird  die  weitere  ent- 
wicklung  der  Sprachpsychologie  vorgezeichnet. 

48.  Paul  Kulimann,  Statistische  Untersuchungen  zur  Sprach- 
psychologie. ZfPsychol.  54,290 — 310.  —  angez.  von  F.  Kiesow, 
Archiv  f.  d.  ges.   psychol.   17,199. 


30     III-  Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

49.  K.  Morgenroth,  Sprachpsychologische  Untersuchungen 
mit  besonderer  berücksichtigung  des  Französischen,  der  satz  und 
seine  Wandlungen.     ZfrzSpr.  u.  lit.   36,141—169,173—237. 

50.  F.  Reinhold,  Beiträge  zur  assoziationslehre  auf  grund 
von  massenversuchen.  ZfPsychol.  54,183 — 214.  —  angez,  von 
F.  Kiesow,  Archiv  f.  d.  ges.  psychol.   17,  literaturber.   187  f. 

51.  H.  Ziemer,  Aus  dem  reiche  der  sprachphj^siologie. 
Festschrift  zur  fünfzigjährigen  Jubelfeier  des  königl.  dorn-  und 
realgymnasiums  zu  Kolberg.  Kolberg,  Post.  1908.  —  bespr.  v. 
0.  Weise,  ZfGw.  58,136—138.  —  von  G.  Vogrinz,  ZfRealschw. 
34,229  f. 

52.  Wilh.  Sternberg,  Geschmack  und  spräche  I.  ZfPsychol. 
56,104—108. 

53.  Gabriele  von  Wartensleben,  Beiträge  zur  psychologie 
des  Übersetzers.     ZfPsychol.  57,89 — 115. 

54.  W.  P lauert.  Makroskopische  erörterungen  über  begriff s- 
entwicklung.  ein  beitrag  zur  psychogenetischen  linguistik.  Annalen 
für  naturphilosophie  9,290—326. 

54.  Oscar  Wahnelt,  Kindersprache  und  altersmundarten. 
München,  Kellerer.  1910.  —  'lesenswert'.  Fr.  Kemeny,  ZfReal- 
schulw.  35,161. 

56.  Alexander  F.  Chamberlain,  Child-language.  MLN,  23, 
42 — 44;  25,144  f.  —  gibt  beispiele  falsch  gebildeter  formen  des 
Präteritums  der  starken  verba. 

57.  Adolf  Wagner,  Sprache  und  organische  entwicklung. 
Innsbrucker  festgruß.  Innsbruck  1909.  s.  78 — 88.  —  die  ent- 
wicklung der  spräche  bestätigt,  daß  psychische  funktionen  Ur- 
sachen organischer  Veränderungen  sein  können;  sie  liefert  damit 
einen  fundamentalen  beitrag  zur  rechtfertigung  der  psychobiologie. 

58.  Benedetto  Croce,  Ästhetik,  as  a  science  of  expression 
and  general  linguistic,  translated  from  the  Italian  by  Douglas 
Ainslie,  London,  Macmillan.  436  s.  10  m.  —  vgl.  Jsb,  1903, 
2A,25. 

59.  K.  Voßler,  Grammatik  und  Sprachgeschichte  oder  das 
Verhältnis  von  'richtig'  und  'wahr'  in  der  Sprachwissenschaft, 
s.-a.  aus  Logos  1,1.  —  angez.  von  H(einrich)  M(orf),  Archiv  124,418. 

60.  Johan  Vising,  La  stilistique  est-elle  possible?  Melanges 
de  Philologie,  offerts  ä,  M.  Maurice  Wilmotte.  Paris,  Honore 
Champion.  827 — 835.  —  sucht  gegen  die  von  Benedetto  Croce 
in  seiner  Estetica  vorgetragene  theorie,  derzufolge  eine  Stilistik 
als  Wissenschaft  nicht  möglich  ist,  nachzuweisen,  daß  sowohl  die 
eindrücke,  die  der  künstlerischen  Intuition  zugrunde  liegen,  als  die 


III.   A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    2.  Allgemeines.  31 

intuition  selbst  und  damit  der  auf  ihnen  nach  Croce  beruhende 
künstlerische  ausdruck  und  stil  der  psychologischen  Untersuchung 
und  normativen  darstellung  zugänglich  sind;  er  gibt  ferner  hin- 
weise darauf,  daß  das  künstlerische  schaffen  nicht  bloß  von  der 
intuition,  sondern  auch  von  der  reflexion  bestimmt  ist. 

61.  F.  Visin g,  Stile  e  indagine  stilistiche.  Rivista  d'Italia 
luglio   1909.     34  s.  —  vgl.  Archiv  123,454. 

62.  Karl  von  Ettmayer,  Benötigen  wir  eine  wissenschaft- 
lich deskriptive  grammatik?  Beih.  zu  ZfromPhilol.   26,1 — 16. 

63.  Käthe  Schirmacher,  Der  sexualismus  in  der  spräche. 
Zeitschrift  f.  mutterschutz  1907,116  ff.  —  bespr.  v.  P.  Men- 
zerath,  Arch.  f.  d.  ges.  psychol,  17,  liter.  ber.  205 — 206.  'unglaub- 
lich platt'. 

64.  J.  Baudouin  de  Courtenay,  Zur  klassifikation  der 
sprachen.  Verh.  der  50.  vers,  der  philol.  und  schulm.  in  Graz. 
Leipzig,  Teubner.     s.  175 — 177.  —  vgl.  Idg,  anz.  26,51 — 58. 

65.  0.  Jespersen,  Origin  of  linguistic  species.  Scientia 
1909,6,111—120.  frz.  Übersetzung  ebda.  42—52.  kurz  notiert 
Revue  des  etudes  ethnographiques  et  sociologiques  2,314.  —  bespr. 
von  P.  Menzerath,  Arch.  f.  d.  ges.  psychol.  17,202 — 204.  — 
J.  untersucht,  ob  die  entstehung  der  sprachen,  wie  im  pflanzen- 
leben die  entstehung  neuer  arten  nur  durch  summierung  zahlloser, 
einzeln  kaum  wahrnehmbarer  abweichungen,  oder  entsprechend 
dem,  was  man  in  der  botanik  mutation  nennt,  auch  sprung- 
weise durch  neuerung  zu  stände  komme;  auf  grund  der  arbeiten 
von  Horatio  Haie,  The  origine  of  languages,  American  association 
for  the  advancement  of  science  XXXV,1886,  vgl.  Jsb.  1889,3,31 
und  The  development  of  languages,  The  Canadian  institute,  To- 
ronto, 1888  und  selbständiger  beobachtung  der  Sprechweise  von 
kindern,  die  sich  ein  eignes  Verständigungsmittel  gebildet  haben, 
entscheidet  er  sich  für  die  annähme,  daß  auch  auf  dem  gebiete 
der  spräche  die  mutation  anzuerkennen  sei. 

66.  Jac.  van  Ginneken,  De  huidige  stand  der  genealogische 
taalwetenschap.  Tijdschr.  28,113 — 159;  naschrift  160.  —  kurze 
darstellung  der  als  sicher  geltenden  ergebnisse  der  vergleichenden 
gliederung  der  Sprachstämme  des  erdkreises  und  Würdigung  der 
forschungen  Trombettis,  deren  bedeutsamkeit  anerkannt  wird, 
denen  gegenüber  aber  bedenken  nicht  verschwiegen  werden;  das 
ganze  ein  Vorläufer  einer  ausführlicheren  darstellung  mit  eingehen- 
den literaturangaben. 

67.  Franz  Nikolaus  Pinck,  Die  haupttypen  des  Sprach- 
baus. =  Aus  Natur  und  geistesweit  268.  Leipzig,  Teubner.  VI, 
156  s,     Im.  —  der  vf.  setzt  in  vorrede  und  einleitung  kurz  die 


32      in.    Allg.  sprachwissenscliaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

ziele,  die  er  mit  seiner  darstellung  verfolgt,  auseinander,  charak- 
terisiert dann  etwas  eingehender  acht  als  typisch  ausgewählte 
sprachen  und  faßt  im  rückblick  die  unterscheidenden  hauptmerk- 
male  zusammen,  der  abschnitt  über  das  Neugriechische,  das  als 
Vertreter  der  idg,  sprachen  gewählt  ist,  ist  leider  recht  knapp, 
im  rückblick  findet  sich  eine  andeutung,  daß  F.  alle  sprachen  als 
aus  einer  quelle  geflossen  ansieht;  daher  wird  die  Veränderlichkeit 
der  sprachen  stark  hervorgehoben  und  betont,  daß  wir  nicht 
wissen  können,  welche  weiteren  entwicklungsstufen  folgen,  bei 
jeder  spräche  sucht  der  vf.  den  einfluß  anzudeuten,  den  sie  auf 
geist  und  Charakter  ihrer  träger  ausübt.  —  angez.  v.  C.  C,  Uhlen- 
beck,  Museum  17,361—363;  DLz.  1910,3102;  von  J.  Vendryes, 
Bull,  de  la  soc.  de  ling.  58,cclxj-cclxiv,  Archiv  124,194;  von 
A.  Meillet,  Revue  crit.  1910,2,419  1.;  von  M.  Scheinert,  Cbl. 
1910,1020  f. 

68.  Ludw.  Harald  Schütz,  Die  hauptsprachen  unserer  zeit, 
mit  einer  einleitung:  'die  wichtigsten  sprachen  der  Vergangenheit' 
sowie  mit  zahlreichen  schrift-  und  sprachproben  und  einer  Sprachen- 
karte. Frankfurt  a.  M.,  J.  St.  Goar.  IX, 265  s.  6  m.  —  in 
verschwenderischer  ausstattung  werden  sprach-  und  Schriftproben 
einer  großen  zahl  von  sprachen  aus  allen  Weltteilen  mit  Über- 
setzungen geboten,  auch  auf  sprachen  der  Wissenschaft  und  der 
kunst,  zeichen-,  gebärden-,  geheim-,  trommelsprachen,  auf  die  be- 
griffsprache  Letelliers,  auf  Esperanto  wird  eingegangen.  Eine  Zu- 
sammenstellung, deren  zweck  man  nicht  erkennt. 

69.  A.  Dirr,  Linguistische  probleme  in  ethnologischer  und 
geographischer  beleuchtung.  Mitt.  der  anthrop.  ges.  in  Wien  39, 
301—320,  40,22—43.  —  der  vf.,  der  besonders  aus  den  kauka- 
sischen, aber  auch  aus  den  idg.  sprachen  schöpft,  sucht  in  einer 
reihe  von  aufsätzen  allen  lautwandel  darauf  zurückzuführen, 
daß  bei  aneignung  einer  neuen  spräche  lautsystem,  grammatik 
und  Syntax  der  alten  auf  die  neue  einwirken  und  daß  auch 
die  neue  auf  die  aussterbende  nicht  ohne  einfluß  bleibt,  da  er 
nun  mit  Trombetti  an  monogenese  der  menschen  und  der  spräche 
glaubt,  so  fragt  sich,  wo  die  ersten  abweichungen  herstammen, 
für  diese  weist  er  auf  kosmetische  Unsitten,  wie  das  ausfeilen  der 
Zähne  und  das  durchbohren  der  lippen  hin  und  empfiehlt  die  be- 
achtung  des  einflusses  solcher  sitten  auf  die  ausspräche,  (vgl. 
nr.  8.)  beachtung  verdient  die  behandlung  derjenigen  einflüsse, 
die  verkehr,  absonderung,  berührung  fremder  Völker  und  ver- 
schiedener schichten  desselben  volkes  ausüben, 

70.  D.  C.  Hesseling,  Taal  en  nationaliteit.  De  nieuwe 
taalgids  2,1. 


III.   A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    2.  Allgemeines.  33 

71.  Raoul  de  la  Gi-asserie,  Etudes  de  psychologie  et  de 
sociologie  linguistiques.  Des  parlers  des  differentes  classes  sociales. 
Paris,  Genthner.     1909.  —  bespr.  v.  A.  Meillet,  BSL.  58,cclij  f. 

—  von  Karl  Voßler,  DLz.   1910,1883—1886. 

72.  A.  van  Gennep,  Essai  d'une  theorie  des  langues  spe- 
ciales. Rev.  des  etudes  ethnogr.  et  soc.  (1908),327— 337.  ^  'II 
s'agit  de  rechercher  quelles  sont,  dans  chaque  societe  generale,  les 
societes  speciales,  et  de  determiner  la  Situation  qu'elles  occupent 
entre  elles  d'une  part  et  vis-a-vis  de  la  societe  commune  de 
l'autre.'  die  einteilung  wird  also,  im  gegensatz  zu  Lasch  (vgl. 
Jsb.  1908,2A,103)  vom  soziologischen  gesichtspunkt  aus  unter- 
nommen. 

73.  E.  Kruisinga,  Taal  en  maatschappij.  Openbare  les  bij 
de  opening  van  zijn  lessen  als  privat-docent  in  de  Engeische 
taal-  en  letterkunde  te  Utrecht.    Utrecht,   Kemink  en  Zoon.    1909. 

—  lobend  bespr.   von  Theod.  Schmitz,   Anglia  beibl.  21,149 — 151. 

74.  L'annee  sociologique,  publiee  sous  la  direction  de  JLmile 
Durkheim,  Tome  XI,(1906— 1909).     Paris,  Felix  Alcan.     1910. 

—  enthält  s.  789 — 795  die  besprechung  einiger  werke,  die  das 
Verhältnis  von  spräche  und  gesellschaft  behandeln  oder  behandeln 
müßten,  von  A.  Meillet,  der  kurz  auf  Sechehaye,  Programme 
et  methodes  de  la  linguistique  theorique  (unten  nr.  117),  Jac.  van 
Ginneken,  Principes  de  linguistique  psychologique  (unten  nr.  117), 
R.  M  er  in  g  er,  Aus  dem  leben  der  spräche  (unten  nr.  117), 
H.  Paul,  Prinzipien  der  Sprachgeschichte  (unten  nr.  117),  Wörter 
und  Sachen  (unten  nr.  163),  H.  Schulz,  Euphemismen  (unten 
nr.  151),  R.  Lasch,  Über  Sondersprachen  und  ihre  entstehung 
(Jsb.  1908,2A,103),  F.  Kluge,  Unser  deutsch  (Jsb.  1907,2A,153) 
eingeht,  die  bedeutung  der  Sprachgeographie  und  die  Wichtigkeit 
der  sozialen  einflüsse  auf  das  leben  der  spräche  erneut  hervorhebt, 
vgl.  nr.  36  sowie  69—73. 

75.  Wilhelm  Münch,  Gegenseitige  annäherung  oder  ent- 
fernung  der  kultursprachen.  Internat,  wochenschr.  f.  wiss.,  kunst 
u.  technik  4,527—535.  559—566. 

76.  Dr.  Rohmeder,  Volkstum  und  Umgangssprache.  = 
Sprachwissenschaftliche  vortrage.  6.  heft.  Leipzig,  Verlag  Deut- 
sche Zukunft.     0,60  m. 

77.  R.  Scharfetter,  Völkergrenzen  und  pflanzengrenzen. 
Verb.  d.  50.  vers.  d.  philol.  u.  schulm.  in  Graz.  Leipzig,  Teubner. 
s.  187  f.  —  vgl.  Petermanns  geogr.  mitt.  1910,1,121  f.;  unter 
anderen  stimmt  die  vegetationsgrenze  der  castanea  vesca  in  großen 
Zügen  mit  der  süd-,  zum  teil  auch  mit  der  westgrenze  der  Ger- 
manen überein.  —  einen    auszug  gibt  Deutsche  erde  9,163 — 166. 

JahreabericLt  fiir  germanische  philologie.    XXXII.    (1910.)    1.  Teü.  3 


34     in.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergi.  literaturgeschichte. 

78.  E.  Schwyzer,  Sprache  und  religion.  s.-A.  Aus  Wissen 
und  leben  111,461—477.  —  vgl.  H.  M(orf),  Archiv  125,230  f. 

79.  R.  A.  Williams,  Uniformity  in  languagcs  and  language 
study.  Dublin,  University  press.  —  angez.  v.  A(loys)  B(randl), 
Archiv  124,194. 

80.  Hugo  Schuchardt,  Sprachgeschichtliche  werte.  ^TPH- 
MATEI^,  Grazer  festgabe  zur  50.  vers.  d.  philol.  1909,155 — 172. 
—  S.  behandelt  zuerst  allgemein  deneinflnß  des  individuums  auf  die 
forschung  und  den  anteil  der  Subjektivität,  sodann  den  wert  der 
phantasie  als  eines  Werkzeugs  wissenschaftlicher  forschung,  er- 
örtert die  frage  nach  zweck  und  nutzen  der  forschung  und  wendet 
sich  dabei  gegen  Ostwalds  ansieht  vom  werte  der  Sprachwissen- 
schaft, der  sie  mit  der  Scholastik  des  mittelalters  vergleicht,  den 
streit  über  die  entstehung  der  lautgesetze  führt  er  auf  zwei 
gründe  zurück,  erstens  auf  die  noch  nicht  aufgegebene  auffassung 
vom  wesen  der  spräche  als  einem  Organismus,  und  zweitens 
darauf,  daß  man  die  gesetze  des  lautwandels  als  eigenartig  hin- 
stellte, statt  sie  im  zusammenhange  mit  andern  gleichartigen 
sozialen  erscheinungen,  wie  neuerungen  in  sitten,  tracht,  gewerbe, 
unter  dem  gesichtspunkte  der  nachahmung  zu  behandeln,  zum 
Schluß  streift  er  den  w^ert  sprachlicher  Untersuchungen  für  die 
kenntnis  der  beziehungen  der  Völker  untereinander  und  die  not- 
wendigkeit,  die  Sachforschung  mit  der  Wortforschung  zu  verbinden.  — 
angez.  von  Paul  Menzerath,  Archiv  f.  d.  ges.  psychol.  17,  liter. 
ter.  206—208.  —  vgl.  Archiv   12.3,454. 

81.  L.  Gauchat,  Sprachforschung  im  terrain.  Bulletin  de 
dialectologie  romane  2,^/3. 

82.  J.  Gilli^ron  et  M.  Roques,  Etudes  de  geographie 
linguistique.  Revue  de  philol.  franp.  et  de  litt.  24(1 9 10), 39 — 50, 
278—307.  —  vgl.  Jsb.  1 909,3 A, 90.  —  behandelt  unter  IX.  di, 
jour  et  leurs  composes,  XII.  mots  en  collision,  A.  le  coq  et  le 
chat,  B.  epi  et  ipine.  —  nachdem  auf  die  eigenartige  methode 
und  ihre  wertvollen  resultate  wiederholt  hingewiesen  ist  und  nach- 
dem in  der  deutschen  dialektgeographie  die  entsprechende  for- 
schungsweise für  das  Deutsche  fruchtbar  gemacht  worden  ist,  halte 
ich  eine  weitere  Verweisung  auf  diese  nur  Französisches  behan- 
delnden aufsätze  an  dieser  stelle  für  entbehrlich.  —  vgl.  die  An- 
zeige von  1.  scier  dans  la  Gaule  romane.  Paris  1905.  4^.  30  s. 
mit  5  karten  von  A.  Meillet,    L'annee   sociologique  9,597 — 599. 

83.  Jak.  Jud,  Sprachgeographische  Untersuchungen.  V.  fran- 
zösisch a!<»c 'erle',  zweiter  teil.  Archiv  124,83 — 108.  berichtigungen 
dazu  von  E.  Kleinhans,  ebda  358.  —  vgl.  Jsb.   1909, 3A, 92. 

84.  Karl  v.  Ettmayer,  Ziele  und  methoden  der  ortsnamen- 
forschung.     vertrag,    geh.    auf  der  50.  vers.  deutscher  philol.  und 


III   A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    2.  Allgemeines.  35 

schulm.  in  Graz  1909.  ZfdRealschulw.  1909,705  f.  —  vgl.  Verh. 
der  50  vers.  Leipzig,  Teubner.  s.  156 — 158,  —  ausgehend  von 
dem  Satze  Haberys,  daß  jedes  wort  seine  eigne  geschichte  habe, 
erläutert  der  vf .  die  methode  der  ortsnamenforschung,  die  den  zweck 
haben  kann,  dem  grammatiker  die  geschichte  eines  räumlich  und 
zeitlich  eng  umgrenzten  Schatzes  von  erbwörtern  sieherzustellen, 
an  dem  die  Wörter  der  lebenden  spräche  gemessen  werden  können. 
—  bericht  über  den  vertrag  von  H.  Urtel,  GRM.  2,138 — 140; 
ein  beispiel  seiner  methode  gibt  der  aufsatz  Geographia  raetica, 
GRM.  2,299—307,  357—365. 

85.  Alfred  von  Saiten,  Kulturwissenschaft  und  Sprach- 
wissenschaft. Sprachwissenschaftliche  vortrage,  hrsg.  von  Alfred 
Baß.  heft  7.  Leipzig,  Verlag  Deutsche  Zukunft.  1909.  18  s. 
0,60  m. 

86.  0.  Dittrich,  Konkordanz  und  diskordanz  in  der  Sprach- 
bildung. Idg.  forsch.  25,1 — 37.  —  entwickelt  die  grundgedanken 
eines  diskordanz-syntaktischen  Systems,  das  nicht  nur  auf  die 
Schriftsprache,  sondern  auf  jede  mögliche  sprachform  passen  soll 
und  das  im  zweiten  teil  der  grundzüge  eingehender  an  der  syntax 
der  neuhochdeutschen  lautsprache  dargelegt  werden  wird,  der  vf. 
sieht  von  der  Zerlegung  des  satzes  in  Wörter  nach  der  üblichen 
weise  grundsätzlich  ab,  die  von  der  spräche  geschaffenen  Wort- 
klassen stehen  für  diese  syntax  erst  in  dritter  linie. 

87.  0.  Behaghel,  Beziehungen  zwischen  umfang  und  reihen- 
folge  von  Satzgliedern.     Idg.  forsch.  25,110 — 142. 

88.  Jan  v.  Rozwadowski,  Ein  quantitatives  gesetz  der 
Sprachentwicklung.  Idg.  forsch.  25,38 — 50.  —  sucht  zu  beweisen, 
daß  das  Verhältnis  eines  formalen  Unterschiedes  zwischen  einem 
sprachlichen  gebilde  und  seiner  gruppe  dem  Verhältnis  des  funk- 
tionellen Unterschiedes  zwischen  denselben  proportional  sein  und 
bleiben  muß.  die  analogie  stellt  die  durch  lautliche  einflüsse  ver- 
schobene große  wieder  zurecht. 

89.  L.  Gau  Chat,  Regression  linguistique,  Festschrift  zum 
14.  neuphilologentage  in  Zürich  335 — 360.  —  verfolgt  die  er- 
scheinung  der  rückbildung  eines  lautwandels  durch  einfluß  andrer 
dialekte  an  dialektischen  erscheinungen  der  französischen  Schweiz, 
gibt  aber  am  Schluß  auch  beispiele  aus  deutschschweizerischen 
dialekten. 

90.  J.  P.  B.  de  Josselin  de  Jong,  De  oorsprong  van  het 
grammatisch  geslacht.  Tijdschrift  29,21 — 85.  —  geschichte  der 
frage;  der  vf.  geht  auf  die  theorie  von  de  la  Grasserie  ein.  nach 
seiner  ansieht  ist  zuerst  das  neutrum  als  bezeichnung  des  leblosen 
ausgeschieden    worden;    bei    der    Spaltung    der   andern    Wörter    in 

3* 


36       III.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

maskulina  und  feminina  fiel  diesen  die  menge  der  Wörter  zu,  bei 
denen  eine  geringere  bewertung  ausgedrückt  werden  sollte.  — 
mit  dergleichen  erwägungen  kommt  man,  m.  e.,  der  sache  nicht 
näher,  das  beispiel  anderer  sprachen  beweist  für  das  Idg.  sehr 
wenig,  es  kann  sogar  bei  der  Untersuchung  geradezu  irreführen, 
überhaupt  ist  nicht  vom  substantivum  auszugehen,  sondern  von 
den  mehrgeschlechtigen  Wortarten,  vor  allem  von  der  entstehung 
des  adjektivums,  dem  die  geschlechtliche  flexion  der  pronomina 
zum  teil  erst  nachgebildet  ist. 

91.  E,.  A.  Kollewijn,  Woordgeslachtsmoeilikheden.  De 
nieuwe  taalgids  2,1. 

92.  Ph.  J.  Simons,  Lessen  over  het  lidwoord.  De  nieuwe 
taalgids  4,2. 

93.  Th.  Siebs,  Die  sogenannten  subjektlosen  sätze.  ZfvglSpr. 
43,253 — 276.  vgl.  Verhandlungen  der  50.  vers.  deutscher  philol. 
u.  schulm.  in  Graz  1909.  Leipzig,  Teubner,  s.  19  f.  —  die 
dritte  person  sing,  auf  -ti  wird  als  altes  verbalabstraktum  gedeutet 
und  der  subjektlose  satz  als  nominalsatz  erklärt,  vgl.  F.  Pogat- 
scher,   GEM.   1,715. 

94.  Rieh.  M.  Mej^er,  Bedeutungssysteme.  ZfvglSpr.  43, 
352 — 368.  —  sucht  die  willkür  in  der  annähme  von  bedeutungs- 
übergängen  durch  methodische  grundsätze  einzuschränken.  be- 
deutungssysteme  sind  gruppen  einer  begrenzten  anzahl  von  aus- 
drücken unter  einem  individuellen  gesichtspunkt.  die  Semasiologie 
hat  die  Zugehörigkeit  der  Wörter  zu  diesen  Systemen  und  den 
systembildenden  faktor  derselben  festzustellen,  berechtigung  zur 
annähme  solcher  faktoren  muß  aus  der  spräche  selbst  erwiesen 
werden. 

95.  Elise  Richter,  Die  rolle  der  semantik  in  der  histo- 
rischen grammatik.  Yerh.  d.  50.  vers.  d.  philol.  u.  schulm.  in 
Graz  1909.  Leipzig,  Teubner.  s.  160  f.  —  Abdruck  des  Vor- 
trags GEM.  2,231 — 243.  —  während  bei  der  älteren  einteilung 
der  grammatik  in  lautlehre,  formenlehre,  syntax  kein  räum  für 
die  Semantik  bleibt,  zeigt  die  vf.,  daß  die  semantik,  abgesehen 
von  dem  rein  physiologischen  lautwandel,  auf  allen  gebieten  der 
grammatik  eine  bedeutende  rolle  spielt  und  versucht  von  dem 
grundsatz  aus,  daß  alle  sprachlichen  erscheinungen  phonetischer 
oder  semantischer  natur  sind,   eine  neue  disposition  der  grammatik. 

96.  Raoul  de  la  Grasserie,  Etüde  de  linguistique  et  de 
Psychologie  linguistique.  essai  d'une  semantique  integrale.  2  vols. 
671  s.  Paris,  Leroux.  1908.  —  bespr.  von  Baron  Carra  de 
Vaux,  Polybibl.  118,148 — 149;  von  Karl  Bruchmann,  Berl.ph. 
Wschr.  30,597—600;  Bull,  de  la  soc.  de  ling.  57,lxix  f.  von 
A.  Meillet. 


m.   A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    2.  Allgemeines.  37 

96a.  W.  Rahn,  Der  reguläre  bedeutungswandel  11.  Progr. 
der  Oberrealschule  zu  St.  Petri  und  Pauli.  Danzig  1909.  —  vgl. 
Jsb.  1908,2A,89;  mit  I  zusammen  besprochen  von  F.  Burg, 
ZfdWortf.  12,305,  309. 

97.  Raoul  de  la  Grasserie,  Du  caractere  des  idiotismes. 
Revue  philos.  34(12)605 — 625.  —  angez.  von  K.  Bühler, 
Zfpsych.  56,219. 

98.  G.  N.  de  Vooys,  Kritiek  van  de  gangbare  synoniemen- 
behandeHng.     De  nieuwe  taalgids  2,1.  2. 

99.  Gr.  N.  de  Vooys,  Jets  over  de  metafoor.  De  nieuwe 
taalgids  4,2. 

100.  A.  J.  Verrier,  Gauche,  droite.  differentes  manieres 
d'exprimer  le  sens  de  ces  mots  en  fran9ais  et  dans  d'autres  langues 
tant  mortes  que  Vivantes.  Memoires  de  la  societe  nationale 
d'agriculture,  sciences  et  arts  d'Angers.     5e  Serie  t.  XI. 

101.  Rieh.  M.  Meyer,  Die  gefahren  der  Interpunktion. 
ZfdU.  24,99—116. 

102.  Norbert  Jokl,  Über  etymologische  anarchie  und  ihre 
bekämpfung.  Idg.  forsch.  27,297 — 324.  —  erwiderung  auf  den 
aufsatz  von  A.  Brückner,  ebda.  23,206—219,  vgl.  Jsb.  1909, 
A,89.  vgl.  auch  Brückners  aufsatz  'Etymologische  glossen', 
ZfvglSpr.  43,301—336. 

103.  H.  Tiktin,  Wörterbücher  der  zukunft.  Verhandl.  d. 
50.  vers.  deutscher  philol.  u.  schulm.  in  Graz  1909.  Leipzig, 
Teubner.  s.  159  f.  abdruck  des  erweiterten  Vortrags  GRM.  2, 
243 — 253.  —  vf.  befürwortet  die  arbeitsteilung,  die  einführung 
systematischer  darstellung  für  die  einzelnen  zweige  menschlicher 
tätigkeit,  die  heranziehung  der  Illustration,  die  anführung  dialek- 
tischer abweichungen  in  den  benennungen  usw.  und  verweist 
darauf,  daß  sich  seine  ansichten  nahe  mit  denen  von  Meringer 
berühren,  vgl.  Jsb.   1909,3A,148. 

104.  Alfred  Götze,  Lexikalische  Spannung.  Wiss.  beih. 
zur  ZdallgDSprachv.  32. 

105.  H.  Fischer,  Wörter,  die's  nicht  gibt.  ZfdWortf.  12, 
134.  —  weist  darauf  hin,  daß  die  Wörterbücher  zum  teil  Wörter 
enthalten,  die  auf  falscher  lesung,  falscher  worttrennung  und 
andern  Irrtümern  beruhen. 

106.  R.  Bujas,  Sprachwissenschaft  und  gegenstandstheorie. 
Verhandl.  d.  50.  vers.  deutscher  philol.  u.  schulm.  in  Graz.  Leipzig, 
Teubner.  s.  177 — 179.  —  behandelt  das  Verhältnis  der  Wörter 
und  ihrer  formen  und  andrer  sprachlicher  kategorien  zu  den  be- 
deutungen.  erörtert  werden  satz,  subjekt,  prädikat,  objekt,  ad- 
jektiv;  attribut  und  Substantiv,  adverbium  und  adjektiv,  adver- 
bium;  verbum,  adverbium,  aktionsart,  tempusformen,  substantivkasus. 


38      III.    Allg.  Sprachwissenschaft  \\.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

107.  E.  Hoff mann-Krayer,  Gedanken  über  ein  museum 
für  menschliche  ergologie.  Verhandl.  d.  50.  vers.  deutscher  philol. 
u.  schulm.  in  Graz  1909.  Leipzig,  Teubner.  s.  212  f.  —  vgl. 
Museumskunde  6,113 — 125. 

108.  Eichard  Riegler,  Zur  tiernamenkunde.  Festschrift 
der  50.  vers.  deutscher  philol.  u.  schulm.  dargebracht  von  mittel- 
schulen  der  kronländer  Steiermark,  Kärnten,  Krain  und  Küsten- 
land, s.  27 — 45.  —  behandelt  als  nachtrag  zu  dem  buche  Das  tier 
im  Spiegel  der  spräche  (vgl.  nr.  117)!  den  dachs,  das  rebhuhn 
und  die  raupe,  vorausgeschickt  ist  ein  umfangreiches  Verzeichnis 
der  benutzten  literatur;  für  jedes  der  drei  tiere  wird  dann  über 
etymologie,  metaphern  und  redensarten  berichtet. 

109.  Gust.  Baumann,  Zum  problem  einer  internationalen 
spräche.      München,  Lindauer.      21   s.     0,60  m. 

110.  L.  Couturat,  0.  Jespersen,  R.  Lorenz,  W.  Ost- 
wald, L.  Pfaundler,  La  langue  internationale  de  la  science. 
Gonsiderations  sur  l'introduction  de  la  langue  internationale  dans 
la  science.  trad.  p.  M.  Boubier.  Paris,  Delagrave.  französische 
bearbeitung  des  Jsb.  1909, 3A, 100  verzeichneten  werkes.  —  bespr. 
DLz.   31,606  f.;  Revue  crit.  1910,1,479  f. 

111.  Frdr.  H.  Keller,  Weltsprache.  (Esperanto.)  eine 
philologische  und  neupsychologische  betrachtung.  Leipzig,  0.  Mutze. 
1908.      165  s.     0,30  m. 

112.  Werner  Praustädter,  Die  internationale  hilfssprache. 
eine  kurze  geschichte  der  weltsprachbestrebungen.  Husum,  Delff. 
127  s.      1,50  m. 

113.  Herm.  Götze,  Die  Weltsprache  'Esperanto',  ihre  Vor- 
züge und  mängel.     Dresden,   Weiske.     1909.     40  8.      1   m. 

114.  Alois  Hartl,  Auf  zur  Spracheinheit!  oder  lehrbuch  der 
perfektsprache.  ein  vorchlag,  um  auf  grund  der  lateinischen 
Sprache  und  mit  berücksichtigung  der  romanischen,  der  englischen, 
deutschen  und  anderer  sprachen  zu  einer  allgemeinen  Weltsprache 
zu  gelangen.  Linz,  (Mareis).  1909.  100  s.  1,50  m.  —  angez. 
von  H.  Di  eis,  DLz.  1910,30.  'unter  den  zahlreichen  versuchen, 
eine  Weltsprache  zu  gründen,  ist  dies  einer  der  naivsten'. 

115.  Halblatein  (Semilatin).  ein  neues  'weltsprache'-projekt. 
der  humanistisch  gebildeten  weit  zu  wohlwollendem  Studium  und 
gewissenhafter  prüfung  gewidmet  von  Austriacus.  Wien,  Opitz. 
35  s.     1  m. 

116.  G.  Peano,  Vocabulario  commune  ad  linguas  de  Europa. 
Turin,  Bocca.  1909.  87  s.  —  vgl.  A.  Meillet,  Bull,  de  la  soc. 
de  ling.  58,cclxv. 


III.   A,  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    2.  Allgemeines.  39 

117.  Besprechungen  zu  2:  A.  Berloin,  La  parole  humaine 
(1909,3A,36):  H.  Beuchat,  Revue  des  etudes  d'ethnogr.  et  de 
sociologie  2,74;  C.  C.  Uhlenbeck,  Museum  17,1  f.  'qäntam 
päpam!'  -f-  ^r-  E.  Brandstäter,  MärkiscL-westfalische  Ortsnamen 
(1909,3A,204):  W.  Nickel,  Archiv  124,201;  Th.  Imme,  Deutsche 
erde  9,151  f.;  Julius  Miedel,  ZfdMa.  5,178—180;  F.  Burg, 
ZfdWortf.  12,308.  +  D.  Brozzi,  Origiue  del  linguaggio  (1909,3 A, 
37):  A.  Backström,  Cbl.  61,990.  +  Frz.  N.  Finck,  Aufgabe 
und  gliederung  der  Sprachwissenschaft  (1909, 3A, 28):  A.  Meillet, 
L'annee  sociologique  10,663.  +  ^^z.  N.  Finck,  Die  sprachstämme 
des  erdkreises  (1909,3A,98):  C.  C.  Uhlenbeck,  Museum  17, 
361—363;  A.  Meillet,  Rev.  erit.  1910,2,419  f.;  M.  Scheinert, 
Cbl.  1910,1020  f.;  C.  Wessely,  Allg.  Litbl.  19,684  f.;  Archiv 
124,194;  DLz.  1910,3102. -f  L.  Gauchat,  Mundartgrenzen  und 
Unite  phonetique  (1904,2,46  und  1906,2A,78):  A.  Meillet, 
L'annee  sociol.  9,595 — 597.  -|-  J.  van  Ginnekeu,  Principes  de 
linguistique  (1909,A,111):  K.  Voßler,  ZfdPh.  42,122—124  (keine 
Synthese,  sondern  eine  eklektische  kompilation;  .  .  .  ein  haltbarer 
grundgedanke  ist  nicht  vorhanden);  Alb.  Thumb,  ESt.  42, 
405 — 408  (gedankenreich  und  gelehrt),  -j-  K.  Jaberg,  Sprach- 
geographie: L.  Gauchat,  DLz.  1910,1947 — 1951. -|- M.  Klein- 
schmidt, Grammatik  und  Wissenschaft  (1909,3A,68):  J.  Golling, 
ZföG.  1910,182  f.  -[-  Anton  Marty,  Grundlegung  der  allg.  gram- 
matik  (1909,3A,58):  Karl  Jaberg,  Archiv  123,420—430; 
E.  Husserl,  DLz.  1910,1160— 1110-^  K.  Voßler,  ZfPsychol.  52, 
305 — 307,  vgl.  dazu  oben  nr.  42. -}- Fritz  Mauthner,  Die  spräche 
(1909,3A,111):  P.  Menzerath,  Arch.  f.  d.  ges.  Psychol.  17, 
200 — 202.  -|-  R.  Meringer,  Aus  dem  leben  der  spräche  (1909, 
3A,56):  Alb.  Thumb,  ZfdPh.  42,499— 501;  M.  Scheinert,  Cbl. 
60,1335.  -}-  E.  Meumann,  Erste  Wortbedeutungen  beim  kinde 
(1909,3A,55):  D.  Katz,  ZfPsychol.  53,470.  +  Olof  Östergren, 
Stilistik  spräkvetenskap  (1908, 2A, 94):  W.  Söderhjelm,  Archiv 
123,189  f.  -|-  Herm.  Paul,  Prinzipien  der  Sprachgeschichte  (1909, 
3A,59):  Wl.,  Allg.  Litbl.  19,14.  +  R.  Riogler,  Das  tier  im  Spiegel 
der  spräche  (1909,3A,111):  S.  Schwarz,  DnSpr.  18,120  f. 
-f-  W.  Scheinert,  Humboldts  Sprachphilosophie  (1909,3A,58a): 
Spranger,  Kantstudien  14,286  f.;  K.  Voßler,  ZfPsychol.  53, 
453;  Ernst  Lewy,  AfdA.  -f-  Ered  Newton  Scott,  The  gene- 
sis  of  Speech  (1909,3A,46):  R.  M.  Meyer,  Idg.  anz.  26,1; 
K.  Bühler,  ZfPsychol.  54,544  f. -{- Ch.  Alb.  Sechehaye,  Pro- 
gramme de  la  linguistique  theorique  (1909, 3A, 111):  K.  Bühler, 
ZfPsychol.  56,216—219;  Baron  Carra  de  Vaux,  Polybiblion 
118,147  f.  -|-  E.  N.  Setälä,  Sprachrichtigkeit  (1906,2A,54): 
A.  Meillet,  L'annee  sociol.  9,600  f.  -f  Cl.  und  W.  Stern,  Kinder- 


40      in.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

spräche  (1908, 2A, 71):  Alb.  Thumb,  Idg.  anz.  27,1—4.  +  Alb. 
Thumb,  Experimentelle  psychologie  im  dienst  der  Sprachwissen- 
schaft (1908,2A,67):  PaulMenzerath,  ZfPsychol.  52,485  f.  +  Karl 
Voi^ler,  Positivismus  und  idealismus  in  der  Sprachwissenschaft 
(1908,2A,53),  Sprache  als  Schöpfung  (1908,2A,70),  Positivismo 
ed  idealismo  (1909,2A,111):  E.  Bovet,   Archiv  123,430—434. 

3.    Vergleichende  grammatik. 

118.  Ernst  Meyer,  Die  grundlagen  der  vergleichenden 
Sprachforschung.     ZfdU.  24,181—207. 

119.  Gr.  Herbig,  Indogermanische  Sprachwissenschaft  und 
etruskologie.  Idg.  forsch.  26,360 — 381.  —  weist  darauf  hin,  wie 
jetzt  die  gelehrte  weit  nahezu  einig  darin  ist,  die  Zugehörigkeit 
des  Etruskischen  zum  idg.  sprachstamm  zu  verwerfen,  und  be- 
spricht dabei  die  arbeit  von  Trombetti,  vgl.  nr.  120;  die  weiteren 
ausführungen  dienen  dazu,  zu  zeigen,  wie  nach  dem  vorgange 
Wilh.  Schulzes  in  seinen  'lateinischen  eigennamen'  das  etruskische 
namenmaterial  zu  behandeln  ist,  das  von  anfang  an  mit  lateinischen 
und  altitalischen  dementen  stark  durchsetzt  ist  und  in  dem  zu- 
nächst, so  gut  es  geht,  die  älteren  schichten  von  den  jüngeren, 
das  echt  Etruskische  von  dem  latinisch  beeinflußten  geschieden 
werden  muß.     vgl.  auch  nr.    163,   Sophus  Bugge. 

120.  A.  Trombetti,  Sulla  parentela  della  lingua  Etrusca. 
Memorie  della  R.  Acc.  d.  Scienze  die  Bologna,  classe  di  sc.  morali. 
Serie  I,  tomo  II,  sezione  di  sc.  storico-filolog.  fasc.  2.  Bologna 
1909,167—221.    —   vgl.  nr.    119    und   A.  Meillet,    BSL.  57,ccv. 

121.  E.  Philipen,  Les  Iberes.  Etüde  d'histoire,  d'archeo- 
logie  et  de  linguistique.  Paris,  Champion.  1909.  XXIV,344  s. 
5  fr.  —  angez.  Litbl.  1910,404—407  von  W.  Meyer-Lübke, 
demzufolge  der  vf.  sich  bemüht  nachzuweisen,  daß  das  ganze 
namenmaterial  indogermanisch  ist;  den  indogermanischen  charakter 
des  Iberischen  nachzuweisen  hatte  er  schon  früher  in  der  fest- 
schrift  für  d'Arbois  de  Juhainville  1905  in  dem  aufsatz  La  decli- 
naison  dans  l'onomastique  de  l'Iberie  unternommen.  H.  Schu- 
chardt  hat  diese  theorie  in  seiner  iberischen  deklination  1907 
widerlegt  und  für  einen  teil  der  altiberischen  namen  Verwandt- 
schaft mit  dem  Baskischen  nachgewiesen.  Meyer-Lübke  ver- 
langt eine  genaue  nachprüfung  des  gesamten  namenmaterials.  — 
vgl.  A.  Meillet,  BSL.  57,cc-ccij. 

122.  Hugo  Winckler,  Die  Arier  in  den  Urkunden  von 
Boghaz-Küi.  Oriental.  literaturztg.  1910,189—301.  —  W.  setzt 
auch    die   Ha-ru    der    ägyptischen   Inschriften    und    die    biblischen 


ITI.    A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    3.  Vergl.  g^ammatik.       41 

Horiter  den  Harri  gleich;  ihr  staat  liegt  in  Armenien,  mindestens 
bis  zum  Kaukasus,  hierin  sieht  er  einen  wink  für  die  ansetzung 
des  Ursprungslandes  der  Indogermanen. 

123.  Hans  Strigl,  Sprachwissenschaft  für  alle.  2.  jahrg. 
20  nrn.  Wien,  L.  Weiß.  1909/1910.  —  vgl.  Jsb.  1909,3Ä,175. 
—  angez.  von  Ferd.  Karigl,  ZfRealschulw.  34,683  f.,  von 
A.  Wallenskjöld,  NphMitt.   1910,141—143. 

124.  Hugo  Ehrlich,  Zur  indogermanischen  Sprachgeschichte, 
progr.  Königsberg  1910.  —  bespr.  von  A.  Meillet,  BSL.  58, 
clxv-cclxvij. 

125.  Alfred  Gerke  und  Eduard  Norden,  Einleitung  in  die  alter- 
tumswissenschaft.  1.  band:  methodik,  spräche,  metrik,  griechische 
und  römische  literatur.  Leipzig,  Teubner.  XI,588  s.  15  m.  — 
unter  methodik  behandelt  Gerke  s.  94 — 112  die  methode,  nach 
der  der  student  der  klassischen  philologie  seine  grammatischen 
kenntnisse  erweitern  soll,  und  gibt  durch  gut  gewählte  beispiele 
und  literaturnachweise  anleitung  zu  historischem  Sprachstudium; 
ausführlicher  behandelt  Paul  Kretschmer  s.  131 — 229  das  kapitel 
der  spräche,  er  unterrichtet  über  das  Verhältnis  von  Sprach- 
wissenschaft und  philologie,  über  methode  und  quellen  der  Sprach- 
wissenschaft und  behandelt  in  der  Übersicht  über  die  Schicksale  der 
griechischen  und  lateinischen  spräche  auch  kurz  die  idg.  urzeit. 
ein  besonderes  kapitel,  s.  176 — 181  ist  der  etruskischen  spräche 
gewidmet. 

126.  W.  Meyer-Lübke,  Einführung  in  das  Studium  der 
romanischen  Sprachwissenschaft.  2.  neu  bearbeitete  aufl.  Heidel- 
berg, C.  Winter.  1909.  XV,277  s.  5  m.  —  vgl.  Jsb.  1901,2,73.  — 
angez.  von  J.  Jud,  Archiv  124,383—410,  ZfromPhil.  34,219—224 
von  K.  v.  Ettmayer,  von  E.  Bourciez,  Revue  crit.  1910,2, 
113  f.  die  von  Bloch,  Bulletin  de  la  soc.  de  ling.  58,cccxv- 
cccxix;  —  selbstanzeige  GRMon.  1,770.  —  die  beurteilungen  be- 
handeln besonders  die  neu  hinzugefügten  kapitel  über  die  eigen- 
namen  und  die  syntax. 

127.  Gius,  Ciardi-Dupre,  Un  errore  tenace.  Rivista  di 
letteratura  tedesca  4(1910).  —  tritt  im  hinblick  auf  die  Ver- 
breitung dieser  ansieht  in  Italien  der  Schleicherschen  annähme 
entgegen,  daß  das  Germanische  dem  Baltisch-Slawischen  besonders 
nah  verwandt  sei. 

128.  J.  Baudouin  de  Courtenay,  Zur  'sonanten'-frage. 
Idg.  forsch.  25,77 — 85.  —  behandelt  die  frage,  ob  idg.  nasale  und 
liquide  sonanten  oder  reduzierte  vokale  in  Verbindung  mit  l,  r, 
ni,  n,  y  anzusetzen  sind  vom  phonetischen  Standpunkte  aus ;  er  ent- 
scheidet sich  für  idg.  sonanten,  die  zusammengesetzte  phonetische 


42      III-    Allg.  Sprachwissenschaft  n.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

gebilde  sind  und  je  nach  der  mundöffnung  einen  a-,  e-,  i-,  o-,  u-  .  .  . 
vokal  enthalten,  je  nach  den  umständen  schwindet  entweder  der 
vokal  oder  der  konsonant  oder  das  gebilde  wird  in  seine  bestand- 
teile,  vokal  -|-  konsonant,  konsonant  -|-  vokal  zerlegt. 

129.  Ludwig  Sütterlin,  Der  schwund  von  idg.  i  und  u. 
Idg.  forsch.  25,51 — 76.  —  die  lehre  vom  ablaut  erklärt  noch 
nicht  alle  erscheinungen,  zu  deren  deutung  sie  aufgestellt  ist.  die 
zahl  der  ablautstufen  ist  zu  vermehren,  der  schwund  von  i,  u, 
i,  u  und  gewissen  konsonanten  ist  anzunehmen;  damit  wird  die 
lehre  von  der  Wurzelerweiterung  mit  in  den  ablaut  einbegriffen ; 
auch  dehnung  und  diphthongierung  ursprünglicher  kürzen  ist  nach 
dem  beispiel  moderner  dialekte  für  die  Ursprache  anzunehmen,  an 
etwa  180  beispielen  idg.  basen  oder  wurzeln  wird  diese  auffassung 
erläutert. 

130.  J,  Vendryes,  L'assimilation  consonantique  ä  distance. 
MSL.  16,53 — 58.  —  legt  die  eigenart  dieses  lautwandels  dar, 
sondert  ihn  von  den  reduplikationserscheinungen,  bespricht  einzelne 
fälle,  wie  lat.  quinque^  got.  fimf,  ai.  ivasurah,  deutsch  dial.  sonst, 
und  vergleicht  die  erscheinung  mit  den  daneben  hergehenden 
dissimilationsvorgängen. 

131.  B.  Faddegon,  Afstandsdissimilatie  van  consonanten. 
Tijdschr.  29,239—245. 

132.  A.  Meillet,  Traitement  de  n  en  indo-iranien.  MSL. 
16,67  f.  —  lehrt  im  gegensatz  zu  Brugmann,  tnt  ergibt  ai.  änt, 
ilt  ai.  ät,  aber  ns  ai.  äths,  im  auslaut  zeigen  ai.  jäh,  kJiäh  andre 
behandlung.  die  frage  ist  wichtig,  weil  sich  daraus  für  das 
Indoiranische  wie  für  das  Baltische  und  Germanische  die  er- 
haltung  von  mt  (szimtas,  gaqumps)  ergibt. 

133.  Herm.  Osthoff  und  Karl  Brugmann,  Morphologische 
Untersuchungen  auf  dem  gebiete  der  indogermanischen  sprachen. 
6.  teil  mit  einem  sach-  und  Wortregister.  Leipzig,  Hirzel.  VIII, 
412  s.  12  m.  —  der  band,  zu  dem  Brugmann  nur  drei  kleinere 
aufsätze  beigesteuert  hat,  enthält  auf  den  ersten  350  Seiten  größere 
und  kleinere  arbeiten  aus  dem  nachlaß  Osthoffs,  die  von  Sütterlin 
herausgegeben  sind  und  innerlich  nahe  zusammenhängen.  der 
erste  aufsatz,  s.  1 — 69,  behandelt  'die  sippe  leicht';  die  frage  des 
Verhältnisses  der  nasalierten  formen  zu  den  nasallosen,  die  Ver- 
wandtschaft mit  eleyxog,  elaifqög,  tladga.  wird  erneut  eingehend 
geprüft,  die  germanischen  glieder  der  sippe,  gi-lmgan,  lumjar,  lun- 
gun  spielen  dabei  eine  wichtige  rolle.  für  das  nebeneinander 
nasalierter  und  nasalloser  formen  sucht  Osthoff  die  erklärung  in 
einem  nasalinfix,  das  vielfach  über  die  ursprünglichen  grenzen 
seiner  Zuständigkeit  verschleppt  sei.    schon  dieser  aufsatz  behandelt 


III.   A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    3.  Vergl.  grammatik.       43 

vielfach  die  frage  der  ursprünglichen  gestalt  der  Steigerungs- 
formen; ganz  ist  ihr  der  nächste,  s.  70 — 302  gewidmet,  der  unter 
I  s.  70 — 157  der  Meillet-Brugmannschen  theorie  entgegentritt,  daß 
der  superlativstamm  betont  gewesen  sei,  und  unter  VI  ahd.  haz 
aisl.  verr  s.  286 — 293  eine  Vermutung  Mahlows  wieder  aufnimmt, 
wonach  ahd.  haz  und  lüirs  für  älteres  ^ivers  =  aisl.  verr  auf  sub- 
stantiva  auf  -os  zurückgehen,  die  etwa  'nutzen'  und  'schaden'  be- 
deuteten und  in  adverbialer  Verwendung  komparative  bedeutung 
erhielten.  s.  303 — 350  'etymologisches  zur  steigerungsformen- 
bildung'  behandelt  unter  III  got.  spediza,  das  nicht  ohne  gewalt- 
samkeit  mit  OTtloiSQOg  'jünger',  o^?mv  'gerät',  VTteQOTt'/.og  'über- 
mäßig' zusammengestellt  wird.  —  die  idg.  form  der  kompara- 
tionssuffixe  und  die  betonung  des  Superlativs  behandelt  unter 
heranziehung  des  Germanischen  und  zum  teil  mit  Osthoff  überein- 
stimmend auch  der  aufsatz  von  H.  Grüntert,  Zur  geschichte  der 
griechischen  gradationsbildungen,  Idg.  forsch.  27,1 — 72. 

134.  Hermann  Collitz,  Two  supplementary  notes.  JEGPhil. 
9,25  f.  —  1.  old  norse  bedenn  (cf.  vol.  6,  p.  279  note)  trägt  zu 
dem  Jsb.  1907, 2A, 160  verzeichneten  artikel  nach,  daß  schon  Axel 
Kock  die  richtige  erklärung  gegeben  hatte,  die  eine  Vermischung 
von  bieten  und  bitten  annimmt,  wie  sie  auch  heut  noch  vor- 
kommt. 2.  gemination  in  anglo-saxon  (cf.  vol.  8,  p.  112)  weist 
auf  einen  irrtum  in  dem  artikel  von  James  F.  Roy  st  er  über 
simplification  of  gemination  in  the  old  english  w^eek  verbs,  class  I 
hin,  der  sich  daraus  erklärt,  daß  auch  sonst  die  altgermanische 
gemination  wie  in  fulljan  (aus  In)  mit  der  westgermanischen  durch  j 
veranlaßten  wie  in  ae.  fremman  zusammengeworfen  werde. 

135.  A.  Meillet,  Deux  notes  sur  des  formes  verbales  indo- 
europeennes.  MSL.  16,239 — 246.  —  I.  sur  le  present  gr.  /.fZ/w 
handelt  über  die  erscheinung,  daß  die  verwandten  sprachen 
stark  in  der  präsensbildung  abweichen,  was  im  Zusammenhang 
mit  den  tatsächlich  überlieferten  formen  auf  ursprünglich  athe- 
matische flexion  einer  einsilbigen  wurzel  gedeutet  wird;  anhangs- 
weise werden  die  andern  mit  l  anlautenden  idg.  ausdrücke  für 
lecken  besprochen,  darunter  ahd.  laffan,  das  von  ae.  lapian,  aisl. 
lepia  getrennt  wird.  II.  sur  l'elargissement  -en-.  M.  wirft  die 
frage  auf,  wie  weit  der  wurzelerweiterung  -eu-,  die  sich  aus 
fällen  wie  ai.  sravati  neben  asarat  deutlich  ergibt,  eine  bestimmte 
funktion  oder  bedeutung  zugewiesen  werden  kann,  und  weist  auf 
die  daneben  liegende  erweiterung  durch  -p-,  sarpati  hin.  dabei 
stellt  er  die  methodische  forderung  auf,  zuerst  festzustellen,  welche 
verbalformen  als  wirklich  idg.  gelten  können;  für  -eu-  vermutet  er, 
daß  es  nur  dem  präsensstamme  zukam. 


4-i     III.    AUg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

136.  Mario  Barone,  Süll'  origine  del  genere  grammaticale 
neir  Indoeuropeo.  Rom,  Forzani.  1909.  —  bespr.  von  Hans 
Meltzer,  Berl.  ph.  wschr.  30,1611 — 1613. 

137.  Franklin  Edgerton,  Origin  and  development  of  the 
elliptic  dual  and  of  dvandva  Compounds.  ZfvglSpr.  43,110 — 120. 
—  stellt  die  erscheinungen  wie  ai.  Mitlirä,  Mithrä-varunäu,  ^l'avzE, 
u4}'ui'TE  T€vy.Qüg  re,  ae,  wit  Scilling,  an.  pit  Gudrun  usw.  zusammen, 
und  untersucht,  wieweit  sie  schon  dem  Indogermanischen  zuzu- 
weisen sind. 

138.  P.  Diels,  Das  indogermanische  relativpronomen.  Verh. 
der  50.  vers.  d.  phil.  u.  schulm.  in  Graz  1909.  Leipzig,  Teubner. 
s.  174  f.  —  vgl.  F.  Pogatscher,  GRM.  1,715.  das  Idg.  hat 
einen  pronominalstamm  mit  ausgeprägter  relativer  bedeutung  be- 
sessen, der  stamm  jo-  ist  deutlich  relativ  im  Arischen,  Griechi- 
schen, Slawischen  und  Litauischen,  im  Slawischen  hat  er  auch 
anaphorische  bedeutung,  was  sich  daraus  erkläre,  daß  er  zum  teil 
mit  dem  anaphorischen  stamm  i-  (is,  ea,  idj  zusammenfiel,  für 
das  Germanische  nimmt  der  vortragende  an,  daß  das  relativ- 
pronomen ursprünglich  durchgehends  auf  der  Verbindung  eines 
dem  hauptsatze  angehörigen  demonstrativums  mit  dem  korrespon- 
dierenden echten  relativum  beruhe  und  daß  dies  echte  relativum, 
im  Gotischen  als  ei  erhalten,  in  den  andern  sprachen  durch  die 
Wirkung  des  auslauts  geschwunden  sei.  daß  im  Lateinischen  und 
Keltischen  der  relativstamm  jo-  fehlt,  wird  mit  dem  gleichzeitigen 
fehlen    des    korrespondierenden    demonstrativums   to-   parallelisiert. 

139.  Wolf  von  Unwerth,  Zur  geschichte  der  indogerma- 
nischen es/o5-stämme  in  den  altgermanischen  dialekten.  Beitr.  36, 
1 — 42.  —  erörtert  flexion  und  verwandtschaftsbeziehungen  der 
es  o.s-stämme  umsichtig,  namentlich  auch  das  Verhältnis  zu  bildungen 
mit  -?<-suffix  vom  gleichen  stamme,  und  sucht  die  höchst  ver- 
wickelten einzelheiten  der  flexion  mit  den  von  van  Helten  und 
Weyhe  gefundenen  regeln  für  die  beeinflussung  schwachtoniger 
Silben  durch  folgenden  vokal  ohne  Zuhilfenahme  einer  Vermischung 
mit  -is-  und  -M.s-stämmen  zu  erklären, 

140.  Rudolf  Meringer,  Zur  bildung  des  indogermanischen 
komparativs.  ^TPÜM^TEf^,  Grazer  festgabe  zur  50.  vers.  d. 
phil.,  Graz  1909,1 — 6.  —  sucht  für  das  Griechische  das  formans  -ies 
zu  erschließen  in  Übereinstimmung  mit  Joh.   Schmidt  und  Mahlow. 

141.  A.  Biard,  L'article  defini  dans  Ies  principales  langues 
europeennes.  premiere  partie:  l'article  the  et  Ies  caracteristiques 
differentielles  de  son  emploi.  deuxieme  partie;  l'usage  Continental 
et  las  divergences  caracteristiques  de  l'article  en  fran^ais,  alle- 
mand,  Italien,  espagnol.  Bordeaux,  Gounouilhon.  1908.  XI,107 
und  54  s.  —  bespr.  v.  L.  Cazamian,  Rev.  germ.  6,98. 


III.   A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    3.  Vergl.  grammatik.       45 

142.  C.  E.  Göransson,  Zur  flexion  des  substantivierten 
adjektivs  als  Sprachbezeichnung.     Moderna  spräk   1909,1. 

143.  E.  Herdin  und  E.  A.  Meyer,  Zur  flexion  des 
substantivierten  adjektivs  als  Sprachbezeichnung.  Moderna  spräk 
1909,2. 

144.  K.  Brugmann,  Adverbia  aus  dem  maskulinischen 
nominativus  singularis  prädikativer  adjektiva.  Idg.  forsch.  27, 
233 — 278.  —  behandelt  unter  10.  Germanisch  formen  wie  nhd. 
voller,  selber. 

145.  K.  Brugmann,  Der  sogenannte  akkusativ  der  be- 
ziehung  im  Arischen,  Griechischen,  Lateinischen,  Germanischen. 
Idg.  forsch.  27,121 — 151.  —  sucht  den  sogenannten  akkusativus 
graecus  entwicklungsgeschichtlich  einzuordnen,  hierbei  wird  aus- 
gegangen von  solchen  verben,  die  mit  zwei  akkusativen  verbunden 
werden,  von  den  partizipien  solcher  verba,  die  auch  im  passiv 
einen  akkusativ  bei  sich  hatten,  geht  die  Verbindung  auf  adjek- 
tiva über,  gelegentlich  auch  auf  intransitive  verben.  das  eigen- 
artige und  gemeinsame  dieser  Verwendung  des  akkusativs  sieht  B. 
darin,  daß  sie  zurückgehe  auf  einen  subjektskasus  eines  Satzes, 
der  zu  einem  andern  derart  in  enge  abhängigkeit  tritt,  daß  der 
nominativ  aufgegeben  werden  muß.  von  diesem  gebrauch  werden 
andre,  auch  gelegentlich  als  beziehungsakkusative  bezeichnete  ge- 
bilde  geschieden;  über  die  unter  nr.  7  behandelten  deutschen  fälle 
wie  'den  köpf  entblößt',  'die  bände  zu  Zeus  erhoben'  gibt  der  vf. 
seine  ansieht  nur  unter  vorbehält  und  verlangt  eine  besondere 
Studie. 

146.  J.  Vendr5^es,  Sur  l'emploi  de  l'infinitif  au  genitif 
dans  quelques  langues  indo-europeennes.  MSL.  16,247 — 260.  — 
die  Studie,  die  u.  a.  eine  wertvolle  erörterung  des  Verhältnisses 
des  lat.  gerundivums  zum  gerundium  enthält,  berührt  auch  die 
dem  genetiv  der  bestimmung  entsprechenden  gotischen  Umschrei- 
bungen des  genetivs  des  infinitivs  durch  du  und  die  flexion  des 
Infinitivs  im  ahd.  und  as. 

147.  Paul  Kretschmer,  Zur  erklärung  des  sogenannten 
Infinitivus  historicus.  Glotta  2,270 — 287.  —  berührt  die  bisher 
gegebenen  erklärungen,  gibt  dann  parallelen  aus  dem  Italienischen, 
Französischen,  Mittelkymrischen,  Kornischen  und  schließlich  in 
größerer  zahl  aus  dem  Deutschen  und  formuliert  für  dies  das  er- 
gebnis  so:  'der  deutsche  infinitivus  deskriptivus  ist  ein  nominal- 
satz,  bestehend  in  einem  substantivierten  infinitiv';  er  schließt 
daran  die  Verwendung  des  infinitivs  im  Deutschen  zum  befehl: 
'der  imperativische  infinitiv  ist  ein  im  befehlston  gesprochener 
nominalsatz,    der  in  einem  substantivierten  infinitiv   besteht',    den 


46      III.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte, 

Schluß  bilden  beispiele,    die    diese  auffassung  auch  für  das  Latei- 
nische besätigen. 

148.  0.  Nußbaumer,  Die  satzkopula  im  Indogermanischen, 
eine  Untersuchung  über  ihren  logischen  gehalt  mit  besonderer 
rücksicht  auf  das  Griechische  und  Lateinische  =  Commer's  Jahr- 
buch f.  Philosophie.  Paderborn,  F.  Schöningh.  1909.  74  s. 
mit  1  tabelle.  1,20  m.  —  angez.  von  Hans  Meltzer,  Bei-l.ph.wschr. 
30,1456;  von  J.  Kirste,  Allg.  Litbl.   19,17. 

149.  K.  Kunst,  Die  aktionsarten  in  ihren  wechselseitigen 
beziehungen.  ZföG.  60,683—704,  865—883.  —  berührt  germa- 
nische Verhältnisse  nicht;  hauptsächlich  bemüht  sich  der  vf.,  die 
bedeutung  des  perfektums  der  präsentischen  und  aoristischen 
aktionsart  gegenüber  abzugrenzen. 

150.  H.  Schuchardt,  Sachwortgeschichtliches  über  den 
dreschflegel.  ZfromPh.  34,257 — 294.  —  gibt  in  sehr  eingehender 
weise  nachtrage  zu  dem  Jsb.  1909, 3A, 152  verzeichneten  aufsatz 
Mey er-Lübkes.  der  anfang  behandelt  das  dreschen  überhaupt; 
S.  unterscheidet  vier  verfahren,  treten,  schleifen,  walzen,  schlagen, 
beim  dreschflegel  werden  die  einzelnen  teile  gesondert  behandelt, 
aber  nur  romanisches  Sprachmaterial  verwendet,  ein  nachtrag  er- 
örtert die  baskischen  gebrauche  und  Wörter. 

151.  H.  Schulz,  Frühneuhochdeutsche  euphemismen.  Zs.  f. 
d.  wortf.  10,129 — 173.  —  behandelt  ein  thema,  das  sich  zum  teil 
mit  den  interdictions  du  vocabulaire,  vgl.  nr.  117,  und  den  sondei*- 
sprachen  berührt.  —  vgl.   nr.   74. 

152.  E.  Gauthiot,  Les  noms  de  l'abeille  et  de  la  ruche  en 
indo-europeen  et  en  finno-ougrois.  MSL.  16,264 — 279.  —  an- 
knüpfend an  Meillets  darlegungen  über  das  tabu  mancher  tier- 
namon  (vgl.  Jsb.  1908,2A,167)  untersucht  der  vf.  die  namen  der 
biene,  die  nur  im  ir.,  balt.,  slaw.  und  germ.  auf  die  grundform 
"^'bhei  zurückgehen,  während  das  lat.  alb.  griech.  pers.  ai.  sie  um- 
schrieben oder  ersetzt  haben,  das  Finno-ugrische  scheint  medJm- 
in  der  bedeutung  'honig'  aus  dem  idg.  entlehnt  zu  haben,  das 
nur  im  ai.  iran.  slaw.  und  balt.  den  honig,  sonst  aber  den  met 
bezeichnet,  wertvoll  ist  die  gründliche  erörterung  der  ältesten 
form  der  honiggewinnung,  bei  der  die  gebrauche  der  Tschere- 
missen  geschildert  werden,  hierbei  wird  überzeugend  der  name 
der  zeidler  mit  russ.  delt,  'baumspalte',  lett.  dejele  'bäum,  auf  dem 
ein  binnenloch  angebracht  ist'  zusammengestellt,  wodurch  eine  Ver- 
mutung F.  A.  Woods  bestätigt  wird  (Beitr,  24,533). 

J53.  G.  Ciardi-Dupre,  Fruchtbäume  und  baumfrüchte  in 
den  indogerm.  sprachen.  Idg.  forsch.  25,155 — 159.  —  behandelt 
die    frage,    wie   es   kommt,    daß   bäum-   und   fruchtnamen   sich  oft 


I 


III.    A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.     3.  Vergl.  grammatik.       47 

durch  das  geschlecht  unterscheiden,  die  frucht  neutri,  der  bäum 
masc.  oder  fem.  generis  ist;  wofür  das  Germanische  keine  bei- 
spiele  bietet. 

154.  Emile  Boisacq,  GreclA/xrj '6•a^(^e'.  MSL.  16,261— 263. 
—  durch  die  neugefundenen  Korinnafragmente,  die  /eAtxtov  be- 
legen, wird,  unter  der  Voraussetzung,  dai3  Ficks  Vermutung  zu- 
trifft, die  den  Helikon  von  eli^,  fli/.7j  ableitet,  Hoops'  vergleichung 
von  eXiAiq  mit  ae.  welig,  e.  ivillow,  nd.  tvilge  bestätigt.  —  vgl. 
auch  nr.   160. 

155.  J.  Charpentier,  Zur  arischen  wortkunde.  ZfvglSpr. 
43,161 — 168.  —  behandelt  unter  20.  ai.  tüsa-  'getreidehülse'  und 
verwandtes,  dazu  gehören  tusta-  'staub',  tüsa-  'zipfel,  franse',  die 
mit  ahd.  tosto,  dosto  'wilder  thymian,  blumenstrauß'  verglichen  und 
zu  einer  wurzel  fs)tu-  gestellt  werden,  in  23.  ai.  lapsuda-  'bocks- 
bart'  werden  die  idg.  stamme  von  lippe,  lefze,  *lehrg,  le'brd  Hehnes; 
Habu-,  Hahhu  erneut  erörtert  (vgl.  40,439  anm.^).  unter  24.  ai. 
casala-  'knauf  des  opferpfeilers'  wird  d.  hals,  lat.  colhmi,  abg.  celo 
'stirn'  behandelt;  bei  26.  av.  zarstva-  'stein'  wird  germ.  grundu-, 
XiQccdog  verglichen. 

156.  A.  Cuny,  Gaulois  odocos,  latin  ebuluni.  MSL.  16, 
327 — 329.  —  bestätigt  und  erweitert  die  von  Niedermann,  Me- 
langes  Meillet  (1902)  s.  100  aufgestellte  etymologie  lat.  ehulum,  asl. 
jela,  poln.  jodia,  preuß.  adale;  hierher  gehört  auch  ahd.  attah,  attuli, 
das  nicht  aus  a^Axta^  lat.  ade,  entlehnt  zu  sein  braucht,  sondern 
dem  gallischen  odocos  genau  entsprechen  kann. 

157.  J.  Janko,  Melca.  Glotta  2,38 — 49.  —  erörtert  die 
frage,  ob  lat.  melca,  wie  die  germanisten  seit  Müllenhoff,  alter- 
tumskunde  4,348  annehmen,  germanischen  Ursprungs  ist.  er  stellt 
die  Zeugnisse  zusammen,  sucht  die  abhängigkeit  der  Römer  von 
den  Germanen  in  der  bereitung  von  milchspeisen  als  illusorisch 
zu  erweisen  und  sieht  in  dem  wort  einen  dialektischen,  genauer 
oskischen  ausdruck  mit  wurzelhaftem  h. 

158.  A.  Meillet,  Deux  omissions.  MSL.  16,91.  —  trägt  zu 
dem  artikel  Mem.  15,351  aus  Kluge,  Wortforsch.  8,28  ahd. 
hlosen,  isl.  hlora  nach. 

159.  Leo  Meyer,  Etymologische  mitteilungen.  Nachr.  von 
der  kgl.  ges.  d.  wiss.  zu  Göttingen,  phil.-hist.  Masse.  —  behandelt 
1.  gott^  ai.  hu-  'anrufen',  part.  hüta-,  die  andern  von  Hirt  ange- 
führten Zusammenstellungen  werden  abgelehnt.  2.  graf.  aus  got. 
gagrefts  'gebot'  wird  ein  verbum  *grefan  'gebieten'  erschlossen, 
ZU  dem  gräfo  'gebieter'  gehört.  3.  gaumen  wird  mit  fauces 
'Schlund',  xäoq  'auseinanderklaffen,  leere'  zusammengestellt. 

160.  Wilh.  Schulze,  Etymologisches.  Sitzungsber.  d.  preuß. 
akad.  d.  wiss.   1910,  s.   787 — 808.    Im.  —  behandelt  eine  anzahl 


48     in.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

von  idg.  Wörtern,  die  Sumpfwiese,  meer,  berg,  wald,  aue,  feld, 
lichtung  bezeichnen  oder  fluß-,  tier-  oder  völkernamen  sind  und 
die  gemeinsame  eigentümlichkeit  aufweisen,  daß  sie  zu  farben- 
adjektiven  gehören,  von  germanischen  Wörtern  werden  behandelt 
unter  2.  got.  *hala  (vom  pferde  Belisars),  ahd.  pelihha;  3.  ahd, 
falo,  falaicer;  9.  ahd.  Jioro,  horauues,  e.  hoar-ffrost),  d.  härm,  harn, 
mhd.  hünnen,  an.  skarn,  ags.  skearn;  10.  d.  tümpell;  14.  got.  fani, 
ags.  fen,  ahd.  fenni,  fenna,  got.  fon,  ags.  fyne;  15.  ahd.  huliuua, 
18.  mhd.  slier;  ]9.  ags.  mnd.  pol,  nnl.  peel ;  ferner  as.  mör,  ahd. 
nmor,  got.  *mari  (preuß.  mary,  lit.  marios  =  Malga,  name  des 
hundssterns,  zu  ai.  märlci-  Lichtstrahl,  (.laqfxaiQio);  sal-weide,  ahd, 
salaha:  lat.  -sa^ix  aliyiri,  mit  ags.  ahd.  saZo."  lat.  säZ,  sällva,  aXeg; 
d.  iJ/^e;  ags.  leah,  ahd.  /ö/j;  ahd.  aifti^',  ags.  (elhitu,  ielfetu.  zum 
Schluß  wird  ags.  word  'dornstrauch ,  dornzweig'  mit  lat.  ruhus 
'brombeerstrauch',  pers.  gul  'rose'  zusammengestellt,  aus  dem  alt- 
iranische Stammwort  zu  (jul  ist  qoÖov  entlehnt,  der  aufsatz  ist 
überreich  an  überraschenden  und  interessanten  aufschlüssen. 

161.  A.  Walde,  Zu  den  indogerm.  Wörtern  für  'milz'.  Idg. 
forsch.  25,160 — 166.  —  die  germanischen  Wörter  ahd.  mihi,  aisl. 
milti  werden  im  gegensatz  zu  Petersson  (vgl.  Jsb.  1908, 2A, 169) 
von  der  gruppe  07th^v,  aw.  spdrdzan-  usw.  gesondert  und  mögen 
allenfalls  an  mollis  anzuschließen  sein. 

162.  H.  Wirth,  Indogermanische  Sprachbeziehungen.  I.  Pro- 
gramm d.  gymn.  zu  Donaueschingen  1905.  II.  ebda.  1906, 
III.  Programm  d.  Gymn.  zu  Tauberbischofsheim  1907.  IV.  Ge- 
danken zur  deutschen  etymologie  ebda.  1908.  —  vgl.  Jsb.  1907, 
2A,124;  bespr.  von  F.  Burg,  ZfdWortf.    12,303,  304,  308. 

163.  Besprechungen  zu  3:  Karl  Brugmann,  Wesen  der 
dissimilation  (1909, 3A, 123):  A.  Meillet,  Bull,  de  la  soc.  de  ling. 
53,ccxlvij-cclj;  E.  Hoffmann-Krayer,  DLz.  31,2906—2910.+ 
Karl  Brugmann  und  Berthold  Delbrück,  Grundriß  der  vgl. 
grammatik  11,2,  1,  zweite  bearbeitung:  Vratoslav  Jagiö,  Archiv 
1.  sl.  phil.  31,223—227;  A.  Debrunner,  DLz.  31,1819—1821, 
Holger  Pedersen,  Berl.  ph.  Wschr.  30,278—280;  Fr.  Stolz, 
ZföG.  1909,987  f.  der  auf  die  sorgfältige  Vorbereitung  der  neuen 
bearbeitung  durch  umfangreiche  monographien  und  die  einfügung 
des  kapitels  über  die  nominalgenera  hinweist.  -\-  Sophus  Bugge, 
Das  Verhältnis  der  Etrusker  zu  den  Indogermanen  (1909,3A,115): 
H.  Kern,  Museum  17,288 — 291  'die  frage  ist  noch  nicht  gelöst', 
vgh  dazu  auch  P.  0.  Schj0tt,  Die  herkunft  der  Etrusker  und 
ihre  einwanderung  in  Italien,  Videnskabets-selskabs  skrifter  ud- 
givet  for  Fridtjof  Nansens  fond,  Kristjania,  Dybwad,  1910, 
8.  1 — 29,  der  übrigens  auf  Bugge  nicht  eingeht.  Fick-Torp,  Ver- 
gleichendes   Wörterbuch     der     idg,     spr,     3.    teil    (1909,3A,i22): 


IIT,   A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.    3.  Vergl.  grammatik.       49 

R.  Meringer,  Wschr.  1910,561—567;  Hob.  Trautmann,  Litbl. 
1910,353—355.  F.  Piquet,  Revue  germ.  6,103  f.,  Francis  A. 
Wood,  MLN.  25,213 — 223,  der  zahlreiche  ergänzungen,  zusätze 
und  Verweisungen  gibt;  R.  Graiithiot,  Bull,  de  la  soc.  de  ling. 
57,cxxx-cxxxiv.  -f-  R.  Findeis,  Farbennamen  (1909, 3A, 143): 
E.  Kieckers,  Idg.  anz.  26,8  f.;  J.  Kirste,  Allg.  Litbl.  19,179; 
G.  Vogrinz,  ZfdRealschulw.  1909,639  f.  -|-  Gen-Ichiro  Yo- 
shioka,  Verbs  of  doing  (1909,3A,153):  A.  Meillet,  Bull,  de  la 
soc.  de  ling.  57,lxxj  f.  +  A.  Meillet,  Einführung  (1909,3A,108): 
H.  Schröder,  GRM.  1,765,  W.  Prellwitz,  Litbl.  1910,97; 
R.  M.  Meyer,  Archiv  123,411 — 414;  A.  Kluyver,  Museum  17, 
201—203,  Reinh.  Wagner,  W^schr.  1910,393—405;  Ed.  Her- 
mann, ZfGw.  64,348—351;  S.  Feist,  ZfdU.  24,613—615; 
J.  Kirste,  Allg.  Litbl.  19,241  f.;  F.  Stolz,  ZföG.  1910,1086  f.; 
Vratoslav  Jagi6,  Archiv  f.  slaw.  phil.  31,218—223;  Max  Nieder- 
mann, Berl.  ph.  Wschr.  30,566 — 568.  -\-  A.  Meillet,  Interdictions 
du  vocabulaire  (1908, 2A, 167)  kurz  erwähnt  vom  vf.  L'annee 
sociologique  10,669.  +  Hermann  Möller,  Semitisch  und  Indo- 
germanisch (1909,3A,113):  M.  Lidzbarski,  ZfdPh.  42,120  f.; 
0.  Gerhardt,  Kreuzzeitung  vom  30.  juni  1907  (nr.  301)  1.  bei- 
lage  und  Der  tag  vom  14.  märz  1908  (nr.  135);  Sebastien  Ron- 
cevalle,  Melanges  de  la  faculte  Orientale  (Beyrouth)  111,2;  Alb. 
Cuny,  Revue  des  etudes  anciennes  9,275  —  279  (günstiger  als  im 
Bull,  de  la  soc.  de  ling.  56);  T.  G.  Pinches,  Journal  of  the 
royal  asiatic  society  1908,11,1199  f.;  H.  Meltzer,  Krit.  jsb.  über 
die  fortschr.  d.  rom.  phil.  10,1,30 — 32;  G.  Ciardi-Dupre,  Rivista 
degli  studj  orient.  1(1907).  -{-  Hermann  Möller,  Indoeuropseisk- 
semitisk  glossarium  (1909,3A,114):  Albert  Cunj^,  Revue  des 
etudes  anciennes  12(1910), 91  und  Bull,  de  la  soc.  de  ling.  58, 
cccxcij-cccxcvj;  Emile  Boisacq,  Revue  de  l'instr.  en  Belgique 
1910.29  f.;  A.  Meillet,  Revue  crit.  1911,1,313  f.;  LitRundschau 
1910,241;  T.  G.  Pinches,  Journal  of  the  royal  asiatic  society 
1910,1390;  G.  Ciardi-Dupre,  Rivista  degli  studj  orientali  3,658. 
-f- R.Pestalozzi,  Syntaktische  beitrage  (1909, 3A,146):  W.Nickel, 
Archiv  123,461;  Gustav  Schmidt,  Neuphil.  mitt.  1910,22  f.; 
V.  E.  Mourek,  AfdA.  34,180  f.,  berichtigung  dazu  s.  304.  -f- 
A.  Trombetti,  Saggi  di  glottologia  comparata  (1909,3A,112): 
A.  Meillet,  Bull,  de  la  soc.  de  ling.  57,lxij  (ablehnend),  -f-  Wörter 
und  Sachen  (1909,3A,147):  A.  Meillet,  Bull,  de  la  soc.  de  ling. 
57,lxxv-lxxix;  W.  Foy,  Idg.  anz.  26,1 — 5;  0.  Schrader,  DLz. 
1910,341—345;  H.  Plemy,  Revue  crit.  1910,  nr.  17.  Frz. 
Skutsch,  Glotta  2,375  f.;  Fr.  Stolz,  ZföG.  1910,908—910. 
Jahresbericht  für  germaniscLe  Philologie     XXXIl.    (1910.)    I.  Teil.  4 


50     III-    -A-llg-  sprachwis^senschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

4.    Idg.   altei'tumskunde. 

164.  Weltgeschichte.  die  entwicklung  der  menschheit  in 
Staat  und  gesellschaft,  in  kultur  und  geistesleben.  hrsg.  von 
J.  V.  Pf  lugk-Hartung.  3.  bd.  R.  Stube,  Die  reiche  der  Indo- 
germanen  in  Asien  und  die  Völker  Zentralasiens.  Berlin,  Ullstein 
o.  J.  s.  323—458.  —  behandelt  323—329  die  Vorgeschichte  der 
ictg.  Völker:  'sie  werden  als  vorgeschichtliches  volk  dort  gesessen 
haben,  wo  ihre  hauptmasse  in  geschichtlicher  zeit  stets  gesessen 
hat:  in  Europa,  vielleicht  in  einem  breiten  gürtel  vom  Atlantischen 
ozean  bis  an  die  kaspische  steppe,  sie  könnten  auch  schon  den 
norden  Europas  besetzt  gehabt  haben,  jedenfalls  begegnen  wir 
im  beginn  der  erkennbaren  geschichte  idg.  stammen  in  den  ge- 
bieten, die  den  Übergang  von  Asien  nach  Europa  bilden,  hier 
mag  der  östliche  flügel  der  Idg.  gesessen  haben.'  der  versuch 
einer  idg.  altertumskunde  sei  zulässig;  'sie  waren  nicht  mehr  eigent- 
liche noraaden,  doch  verlegten  sie  wohl  oft  ihre  Wohnsitze'  (!) 
hieran  schließt  sich  eine  knappe  Schilderung  der  idg.  kultur  in 
ackerbau  und  Viehzucht,  familie,   krieg,  handel,  recht,  religion. 

165.  Grustaf  Kossinna,  Der  Ursprung  der  Urfinnen  und 
der  Urindogermanen  und  ihre  ausbreitung  nach  dem  osten.  Vor- 
trag gehalten  am  18.  juli  1908.  1.  Urfinnen  und  Nordindo- 
germanen, mit  25  textabbildungen  und  11  tafeln,  Mannus  1, 
17 — 52.  —  verfolgt  zuerst  die  ausbreitung  und  kulturentwicklung 
der  kurzköpfigen  finno-ugrischen  bevölkerung  etwa  vom  Seine- 
becken nach  dem  norden  Europas  und  Asiens  bis  zu  den  Ainos, 
der  dann  die  langschädligen  Indogermanen  bis  nach  Dänemark, 
Südschweden  und  Norwegen  folgen,  wo  teilweise  eine  Ver- 
schmelzung eintritt.  —  2.  Nordindogermanen  und  Südindoger- 
manen, mit  22  textabbildungen  und  13  tafeln,  ebda.  225  —  245. 
untersucht  das  Verhältnis  der  nördlichen  kulturentwicklung  zur 
Donaukultur  und  kommt  zu  der  Vermutung,  daß  Nord-  und  Süd- 
indogermanen ziemlich  gleichzeitig,  zu  ende  der  mittelneolithischen 
periode  aus  Westeuropa  nach  zwei  richtungen  abgewandert  sind, 
einen  östlichen  ausläufer  der  Südindogermanen  findet  K.  sodann 
in  den  bewohnern  Ostgaliziens,  der  Bukowina,  Rumäniens,  Bessara- 
biens  und  Südrußlands  bis  an  den  Dniepr;  er  betont,  daß  es  sich 
hier  um  neolithische  Siedlungen  handle,  die  südwärts  durchaus 
innerhalb  des  gebietes  der  schwarzen  erde  bleiben  und  von  der 
nordgrenze  der  steppe  noch  erheblich  fernbleiben;  daher  bekämpft 
er  Schraders  ansieht  von  der  Urheimat  der  Indogermanen  auf  der 
grenze  von  der  steppe  und  waldgebiet  und  verlangt  eine  änderung 
der  sprachwissenschaftlichen  methode  bei  der  behandlung  der 
fragen  der  Urheimat. 


III.    A.  Allgemeine  Sprachwissenschaft.     4.  Idg.  altertumskunde.    51 

166.  S.  Feist,  Europa  im  lichte  der  Vorgeschichte  und  die 
ergebnisse  der  vergleichenden  indogermanischen  Sprachwissenschaft 
=  Quellen  und  forschungen  zur  alten  geschichte  und  geographie, 
hrsg.  von  Sieglin,   heft  19.     Berlin,  Weidmann.     70  s.     2,40  m. 

—  vgl.  Verhandlungen  der  50.  vers.  d.  phil.  u.  schulm.  in  Graz. 
Leipzig,  Teubner.    s    68 — 71.    vgl.  F.  Pogatscher,  GRM.  1,716. 

—  der  vf.  erörtert  in  sehr  vorsichtiger  weise  alles,  was  von  Seiten 
der  anthropologie,  der  prähistorie  und  der  Sprachwissenschaft  über 
die  frage  der  Urheimat  der  Idg.  erforscht  ist,  um  schließlich  zu 
betonen,  daß  wir  nichts  wissen,  nach  seiner  ansieht  waren  die 
Idg.  in  der  ältesten  der  forschung  erreichbaren  zeit  schon  ein 
mischvolk,  und  er  sucht  diese  ansieht  zu  begründen,  indem  ei- 
auf  die  zahlreichen  unerklärten  reste  des  Wortschatzes  hinweist, 
die  jede  der  idg.  spi'achen  aufweist,  dies  mischvolk  habe  sich  bei 
seiner  ausdehnung  über  Europa  immer  nur  als  dünne  Schicht 
eines  herrenvolkes  über  die  unterworfene  bevölkerung  gelegt  und 
dieser  seine  wohl  oft  geringere  kultur  und  vor  allem  seine  spräche 
aufgenötigt,  auch  diese  ansieht  bleibt  aber  hypothetisch  und  ver- 
wickelt die  frage,  die,  wie  der  vf.  mit  recht  betont,  viel  ver- 
wickelter ist,  als  man  anfangs  dachte,  noch  mehr,  sie  erklärt  voi' 
allem  nicht,  daß  wir  zu  beginn  der  geschichte  ein  gewaltiges  ge- 
biet von  idg.  Völkern  besetzt  finden,  die  fast  überall  nicht  nur 
als  herrenvolk,  sondern  auch  als  kulturträger  hervortreten  und 
die  von  ihnen  besiedelten  länder  rasch  zur  blute  bringen,  der 
vf,  scheint  daher  sowohl  die  volkszahl  der  idg.  stamme  als  den 
entwicklungsstand  ihrer  kultur  zu  unterschätzen. 

167.  G.  Wilke,  Neolithische  Keramik  und  Arierproblem. 
Archiv  f.  anthropologie  35,298 — 344.  —  teils  in  anlehnung,  teils 
im  gegensatz  zu  Kossinna  sucht  der  vf.  eine  sehr  frühe  aus- 
dehnung der  träger  der  megalithkeramik  nach  Süden  über  da.s 
herkynische  Waldgebirge  zu  erweisen  und  die  spätei'e  ausdehnung 
der  spiral-mäanderkeramik,  als  sich  aus  der  bandkeramik  der  Indo- 
germanen  entwickelnd,  damit  in  Zusammenhang  zu  bringen,  die 
abgrenzung  der  einzelnen  gruppen  älterer  und  jüngerer  keramischer 
entwicklung  vergleicht  er  sodann  mit  der  wellentheorie  Job.  Schmidts 
und  leitet  daraus  in  vorsichtigen  Schlüssen  eine  einleuchtende  be- 
stätigung  her.  auch  die  weiter  abliegenden  indogermanischen 
Völker  werden  berücksichtigt  und  aus  der  datierung  des  auftretens 
der  Mitani  Schlüsse  auf  das  alter  der  Spiralverzierung  und  der 
gefäßmalerei  in  Kleinasien  (Troja)  und  Syrien  gezogen. 

168.  Albert  Wirth,  Die  Urheimat  der  Indogermanen.  Gegenw. 
39,790  f.     vgl.   auch  Voss.  ztg.    1910,  nr.  525. 

169.  Hermann  Brunnhofer,  Arische  urzeit.  forschungen 
auf    dem    gebiete    des    ältesten    Vorder-    und   Zentralasiens    nebst 

4* 


52      III.    Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

Osteuropa.  Bern,  A.  Franke.  XX, 428  s.  —  in  der  einleitung 
und  dem  ersten  kapitel  wiederholt  der  vf.  seine  aus  früheren  ar- 
beiten bekannte  ansieht,  daß  die  ältesten  Schriften  der  Inder  auf 
eine  viel  weiter  nach  Westen  gelegene  heimat  weisen,  als  es  das 
Pendschab  ist,  wo  man  sie  gewöhnlich  sucht,  die  übrigen  kapitel 
führen  den  gedanken  weiter  aus.  hierbei  werden  beziehungen  zu 
Turkotataren,  Mongolen,  Hittitern,  Armeniern,  Semiten  berührt, 
mythologie,  Volksglaube  und  rechtsaltertümer  herangezogen  und 
vieles  in  neues  licht  gerückt;  leider  spielt  aber  auch  in  diesem 
buch  die  phantasie  eine  große  rolle,  und  die  kombinationen  des 
vfs.  wirken  weist  mehr  überraschend  als  überzeugend.  —  angez. 
von  A.  Hoffmann-Kutschke,  DLz.  1910,1816—1819;  dieser 
weist  auf  die  zahlreichen  guten  vergieichungen  und  die  richtige 
tendenz  des  ganzen  hin,  rügt  aber  daneben  die  große  anzahl 
schlimmer  fehler,    die  die  benutzung  des  buches  sehr  erschweren. 

—  von  S.  Feist,  Cbl.  1910,410—412. 

170.  Hermann  Brunnhofer,  Das  buch  der  hundert  pfade 
(Cato.patha-brahmana).  die  älteste  quelle  der  ritualwissenschaft. 
Bern,  Max  Drechsel.  43  s.  1,50  m.  —  nimmt  an,  daß  die  vedi- 
sche  Urzeit  noch  erkennen  lasse,  wie  die  Sänger  von  Chorassan 
bis  hinauf  an  den  Oxus  und  laxartes  in  die  ländcr  türkischer 
Stämme  und  hinunter  an  den  Tigris  nach  Babylon  und  Susa  an 
die  höfe  semitischer  und  elamitischer  herrscher  gelangten,  und 
sieht  den  hauptwert  des  Catapatabrahmanas  in  der  Überlieferung 
des  symbolischen  sinnes,  den  das  priestertum  der  arischen,  viel- 
leicht schon  der  idg.  urzeit  mit  den  einzelnen  Opferhandlungen 
verband,  sowie  in  der  erhaltung  zahlreicher  aus  dieser  zeit  stammen- 
der legenden. 

171.  E.  Hoffmann-Krayer,  Alte  kulturbestände  in  der 
spräche,  s.-a.  aus  Wissen  und  leben.  Zürich,  Buchdruckerei  zur 
Steinmühle.  1909,  —  Revue  des  etudes  ethnologiques  et  socio- 
logiques  2,80:  le  savant  folk-loriste  suisse  montre  comment  des  mots 
actuels  permettent  par  leur  etude  linguistique  pure  et  semantique, 
de  reconstituer  certains  elements  culturels  anciens;  type  de  maison, 
ustentiles  domestiques,  substances  alimentaires,  armes,  commerce  usw. 

—  vgl.  DLz.   1910,2137. 

171a.  F.  Kauffmann,  Altdeutsche  genossenschaften  (ge- 
mein und  geheim;  bauern,  gesellen  und  andere  genossen).  Wörter 
und  Sachen  2,9 — 41.  —  K.  beginnt  mit  einer  historischen  ein- 
leitung, die  die  individualistische  richtung  der  prinzipienlehre  Pauls 
für  die  philologie  bekämpft,  sich  an  Wundts  Völkerpsychologie  eng 
anschließt,  eine  neue,  die  kollektiv-psychologie  berücksichtigende 
Prinzipienwissenschaft  für  die  historisch-philologischen  disziplinen 
fordert  und  die  deutsche  rechtswissenschaft,  besonders  die  forschung 


III.  A.  AUg.  Sprachwissenschaft.   5.  Urgermauisch  u.  gemeingerm.     53 

0.  Gierkes  als  bahnbrechend  für  diese  richtung  hinstellt,  der 
weitere  aufsatz  bespricht  die  Symbole,  die  Organisation,  hausge- 
meinschaft,  siedlungs-  und  wirtschaftsgenossenschaft  bei  den  alten 
deutschen  und  gruppiert  darum  die  besprechung  einer  anzahl  von 
Wörtern,  von  denen  erwähnt  seien:  mnd.  matschap,  got.  gahlaiba^ 
gabaur  'gebühr',  ahd,  sam-tregil,  bair.  santriegel,  sandtiöglein,  anord. 
verpr^  verpung,  mhd.  ürte,  ahd.  göma,  sumhal,  gimazzo,  mnd.  mate, 
ahd.  gieido,  got.  gahaitan,  ahd.  antheizzon,  d.  geloben^  ahd.  gima- 
halen,  got.  gawadjön,  ahd.  Jnwon,  an.  hjön,  ahd.  gehüsa,  and.  suäs, 
ahd.  gisuäson,  e.  Mnd,  ahd.  bür,  gabUrön,  got.  garazna,  an.  granni, 
and.  mägo  gisidli,  d.  heim,  got.  weihs,  das  suffix  -ing,  -ung^  ahd. 
marka,  an.  ZaJ5,  ae.  ZfeJ5,  /ces,  loßswe:  ahd.  gri/jöz.  auf  die  kultur- 
historischen ergebnisse  einzugehen,  ist  hier  nicht  der  ort. 

172.  Jellinghaus,  Vor-  und  frühgeschichtliche  spuren  in 
nordwestdeutschen  orts-  und  flurnamen.  Korresp.-blatt  des  ge- 
samtvereins   d.    d.    geschichts-   und    altertumsvereine  57,382 — 392. 

173.  Besprechung  zu  4:  Ed.  Meyer,  Das  erste  auftreten 
der  Arier  (1908,2A,182):  A.  Meillet,  Revue  des  etudes  ethnol. 
et  sociol.  1,301  f. 

5.     Urgermanisch  und  gemeingermanisch. 

174.  G.  Hempl,  The  linguistic  and  ethnographic  Status  of 
the  Burgundians.  Transactions  of  the  Americ.  philol.  ass.  39, 
105—119.  —  vgl.  Jsb.  1909,2B,11;  Archiv  123,459;  Ernst  H. 
Meusel,  The  Journal  of  e.  and  g.  philol.  8,595 — 597,  S.  Feist, 
ZfdU.  24,246—249.  —  der  vf.  verspricht  s.  XXXIV  desselben 
bandes  nach  seinem  verfahren  die  inschriften  von  Lemnos  zu 
deuten,  das  Etrukische  wird  ein  dialekt  des  Lateinisch-faliskischen, 
das  Venetische  (nach  s.  liv)  ein  dialekt  der  oskisch-umbrischen 
gruppe  (!) 

175.  Oskar  Brenner,  Verblaßte  Sprachmittel.  Wiss.  beih. 
zur  ZdallgDSprachw.  heft  32. 

176.  Deutsche  dialektgeographie.  Berichte  über  G.  Wenkers 
Sprachatlas  des  deutschen  reiches,  hrsg.  von  Ferdinand  Wrede. 
Marburg,  Elwert.  —  vgl.  Jsb.  1909,10,2.  —  die  berichte  sind  auch 
an  dieser  stelle  zu  erwähnen  wegen  der  genauen  phonetischen 
Untersuchungen,  besonders  auch  des  akzents. 

177.  W.  van  Holten,  Zur  germanischen  grammatik.  1.  zum 
westgermanischen  Aic-pronomen.  2.  weiteres  zum  Sie  verschen  ge- 
setz  über  den  konsonantischen  auslaut  im  Gotischen.  3.  zu  ur- 
westgerm.  -ä-,  -a-  (?)  in  gedeckter  endsilbe.  4.  zum  vorgerma- 
nischen übertritt  der  alten  adjektivischen  flexion  in  die  prono- 
minale und  verwandtes.     Idsr.  forsch.   27,278 — 292. 


54     III-  -■^llg-  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

178.  W.  van  Helten,   Grammatisches.    Beitr.  36,435 — 514. 
behandelt:  LXXIX.  zur  altgerm.  flexion  der  -o-substantive.  — 

LXXX.  zur  altgerm.  flexion  der  -io-,  bez.  -io-  und  der  -wo-sub- 
stantive.  —  LXXXI.  zur  altgerm.  flexion  der  -ö-substantive.  — 
LXXXII.  zur  altgerm.  flexion  der  -io-  und  -/ö-substantive.  — 
LXXXIII.  zu  awgerm.  abstracta  auf  -i,  -in,  -e.  —  LXXXIV.  zur 
altgerm.  flexion  der  -i-  und  -«(-stamme.  —  LXXXV.  zur  altgerm. 
schw.  flexion.  —  LXXXVI.  zur  altgerm.  deklination  der  -r- 
stämme.  —  LXXXVII.  zur  geschichte  der  -^-stamme.  — 
LXXXVIII.  zur  altgerm.  deklination  der  andern  konsonantstämme. 

179.  W.  van  Helten,  Notiz  zu  Beitr.  35,295.  Beitr.  36, 
234.  —  trägt  für  den  Übergang  von  ist  zu  is  Behaghels  erklärung 
Germania  23,267   nach. 

180.  Heinr.  Schröder,  Beiträge  zur  germanischen  sprach- 
und  kulturgeschichte.  II.  ablautstudien.  =  W.  Streitbergs  germ. 
bibliothek  11,1,2.  Heidelberg,  Winter.  XI,  108  s.  3  m.  —  vgl. 
Verh.  der  50.  vers.  d.  phil.  und  schulm.  in  Graz  1909.  Leipzig, 
Teubner.    s.  179  f.  —  vgl.  GRM.   1,716;  selbstanzeige  ebda.  2,427. 

181.  Axel  Kock,  Kritiska  anmärkningar  tili  frägan  om  a- 
omljudet.  Arkiv  26,97—141.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,88.  behandelt 
fast  ausschließlich  Nordisches. 

182.  0.  Bremer,  Die  germanische  'brechung'.  Idg.  forsch. 
36,148 — 173.  —  beurteilt  zuerst  einige  darstellungen  des  a-um- 
lauts  und  sucht  dann  nachzuweisen,  daß  idg.  u  urgermanisch  zu  o 
geworden  sei,  wenn  auch  der  Übergang  in  den  von  den  Römern 
überlieferten  germanischen  eigennamen  nicht  zum  ausdruck  komme, 
das  beweismaterial  liefern  die  ältesten  fremdwörter.  daraus  er- 
gibt sich  weiter,  daß  der  wandel  von  e  zu  i  und  von  o  zu  u  durch 
einen  offnen  vokal  der  folgenden  silbe  im  Nord-  und  Westgerma- 
nischen aufgehalten  worden  ist,  während  das  Ostgermanische  ihn 
überall  außer  vor  r,  h,  k  durchführte  und  idg.  i  sowie  das  u  der 
fremdwörter  vor  diesen  konsonanten  dem  gleichen  lautwandel 
unterzog,  der  vf.  datiert  den  Übergang  von  e:i  und  o:u  auf  das 
erste  Jahrhundert  vor  und  nach  Christi  geburt.  auf  die  ab- 
weichende ansieht  E.  A.  Kocks  weist  die  letzte  anmerkung  hin; 
die  letzten  Schriften  zur  frage,  vgl.  nr.  181,  sind  noch  nicht  ver- 
wendet. 

183.  S.  Feist,  Die  germanische  und  die  hochdeutsche  laut- 
verschiebung  sprachlich  und  ethnographisch  betrachtet.  Beitr. 
36,307 — 354.  —  der  aufsatz,  ein  ausschnitt  aus  dem  kapitel  'die 
Stellung  des  Germanischen  innerhalb  der  idg.  sprachgruppe'  seiner 
in  Vorbereitung  befindlichen  vergleichenden  grammatik  der  gotischen 
spräche,     behandelt     die     Ursachen     der     lautverschiebungen.       die 


III.  A.  Allg.  Sprachwissenschaft.   5.  TJrgermanisch  u.  gemeingerm.     55 

zweite,  hochdeutsche  Verschiebung  beginnt  bei  der  germanischen 
okkupierung  des  alpengebiets,  also  bei  der  Übertragung  der  deut- 
schen spräche  auf  ein  fremdes  volk.  daraus  wird  geschlossen, 
daß  die  erste,  germanische,  bei  der  indogermanisierung  der  als 
autochthonen  angenommenen   Germanen   erfolgt  sei.     vgl.  nr.   184. 

184.  Th.  Gärtner,  Zu  den  lautverschiebungnn.  Beitr.  36, 
562 — 564.  —  beobachtet,  daß  sich  gewisse  lautgesetze  des  Alt- 
französischen im  modernen  Franzöischen  wiederholen,  schließt 
daraus,  daß  sich  gewisse  sprachtriebe  durch  die  Jahrtausende  fort- 
pflanzen, und  fragt,  ob  diese  beobachtung  nicht  für  die  erklärung 
der  hochdeutschen  lautverschiebung  zu  verwerten  sei.  —  \V.  Braune 
gibt  die  möglichkeit  der  erklärung  Feists  zu,  führt  aber  lautver- 
schiebungen  aus  dem  Dänischen  an,  die  sich  im  vierzehnten  Jahr- 
hundert ohne  größere  Störungen  der  nationalität  vollzogen  haben, 
und  bestreitet  daher  die  notwendigkeit,  Feists  erklärung  aufzu- 
nehmen. 

185.  Westlake,  On  the  old  plurals  in  Frisian  and  the  old 
germanic  suffix  -in.  Transactions  of  the  philol.  soc.  1907 — 1910. 
part  II. 

186.  W.  van  Helten,  Zur  prominalen  flexion  im  Altger- 
manischen 26,174 — 186.  —  erklärt  u.  a.  den  im  afries.  begegnen- 
den dat.  pl.  (und  sing.)  tha,  da  neben  meist  substantivischem  tham, 
dam  als  reflex  des  idg.  instrumentalis  =  ai.  täis. 

187.  H.  Reis,  Der  Untergang  der  einfachen  Vergangenheitsform. 
GRM.  2,382 — 391.  —  der  vf.  wendet  sich  gegen  die  erklärung  der 
erscheinung,  die  Wunderlich  im  'deutschen  satzbau'  s.  220  ff.,  Jacki, 
Beitr.  34,425  ff.  und  neuerdings  Meillet,  GRM.  1,521  ff.  gegeben 
haben,  und  kommt  auf  seine  frühere  erklärung,  vgl.  die  Mund- 
arten des  großherzogtums  Hessen  s.  127  ff.,  zurück,  die  den  laut- 
lichen zusammenfall  gewisser  formen  des  schwachen  präteritums 
mit  dem  präsens  als  ausgangspunkt  des  Vorgangs  ansieht,  da  der 
Untergang  des  präteritums  nur  in  den  mundarten  vollkommen  ist, 
wo  auch  der  zusammenfall  mit  dem  präsens  eintreten  müßte,  von 
dort  auf  die  nachbarmund arten  zwar  übergreift,  aber  nicht  durch- 
dringt und  im  Nd.  ganz  fehlt,  so  wird  man  fürs  Deutsche  dem 
vf.  zustimmen  müssen,  das  schließt  aber  nicht  aus,  daß  die  von 
Meillet  u.  a.  angeführten  gründe  auch  im  Deutschen  wirksam  ge- 
wesen sind,  die  von  Meillet,  Wunderlich  und  Reis  berührte  Ver- 
schiebung der  tempusbedeutung  ist  eine  wichtige  erscheinung,  die 
eine  selbständige,  umfassende  Untersuchung  verdiente. 

188.  T.  E.  Karsten,  Zur  kenntnis  der  inchoativen  aktions- 
art  im  Deutschen.  NphMitt.  1910,153 — 161.  —  intransitiv-inko- 
hativ    sind    im    got.    die  verba  auf  -nan,  im  nord.  die  auf  -na;    an 


56      ni.    Allg.  sprach wissenschiaft  u.  allg.  vergl.  literaturgescMchte. 

sie  schließen  sich  ae.  intransitive  auf  -nian,  wenige  ahd.  auf  -nen, 
sonst  aber  ae.  auf  -ian,  ahd.  auf  en;  die  denominativen  e-verben 
mit  intransitiv-durativer  bedeutung  werden  zusammengestellt. 

189.  Ferdinand  Wrede,  Die  diminution  im  Deutschen. 
Deutsche  dialektgeographie.  hrsg.  von  F.  Wrede,  heft  I.  Mar- 
burg, Elwert.  1908.  s.  71—144.  —  vgl.  Jsb.  1908,10,6.  —  eine 
einleitung  unterrichtet  über  die  methode  der  Untersuchung  und 
erklärt  die  mangelhaften  ergebnisse  früherer  Studien  aus  der  nicht- 
benutzung  der  karte;  es  folgt  ein  bericht  über  sechs  diminutiv- 
karten des  Wenkerschen  Sprachatlas,  zuletzt  wird  die  herkunft 
der  diminutiva  im  Deutschen  erörtert.  W.  bestätigt  das  ergebnis 
der  Untersuchung  Polzins,  daß  die  entwicklung  des  diminutivums 
dem  Germanischen  im  allgemeinen  fremd  sei,  schränkt  dies  aber 
auf  appellativa  ein  und  sucht  im  gegensatz  zu  Polzin,  der  latei- 
nischen Ursprung  annahm,  in  den  kosenamen,  also  von  den  eigen- 
namen  ausgehend,  die  bildung  zu  erklären,  der  nachweis  ist  für  die 
hauptsachen  evident;  einzelheiten  werden  nachzuprüfen  sein.  ■ — 
angez.  von  H.  Teuchert,  ZfdMa.  1910,160  f.;  von  Othmar  Mei- 
singer,    Archiv   123,165  f.;    von   J.  Schatz,    AdfA.   1910,9—15. 

190.  B.  Delbrück,  Germanische  syntax.  I.  Zu  den  nega- 
tiven Sätzen.  Abh.  d.  säch,  ges.  d.  wiss.  28,3,1 — 64.  2  m.  — 
Gebauer  hatte  im  Archiv  für  slaw.  philol.  8,177  ff.  qualitative 
und  quantitative  negation  in  der  spräche  unterscheiden  zu  können 
geglaubt,  und  Mourek  hatte  in  mehreren  aufsätzen  {vgl.  Jsb. 
1902,7,11;  1904,2,137)  denselben  unterschied  für  das  Germanische 
nachzuweisen  versucht.  Delbrück  zeigt  in  methodisch  vorbild- 
licher weise,  wie  diese  annähme  für  das  Idg.  nicht  zutrifft,  und 
führt  aus,  wie  sich  die  häufung  der  negationen  im  Germanischen 
vor  unsern  äugen  dadurch  entwickelt,  daß  die  indefiniten  prono- 
mina  mit  der  negation  verwachsen,  ohne  daß  die  übliche  Ver- 
bindung der  negation  mit  dem  verbum  dadurch  berührt  wird,  die 
arbeit  ist  reich  an  aufschlüssen  aller  art  in  bezug  auf  die  form 
und  die  bedeutung  der  germanischen  negationen. 

191.  Berthold  Delbrück,  Beiträge  zur  germanischen  syntax. 
I.  der  altisländische  artikel.  II.  zur  Stellung  des  verbums  im 
gotischen  und  altisländischen,  III,  ellipse  des  infinitivs  bei  hilfs- 
verben.  Beitr.  36,355 — 365.  —  I.  sucht  die  entstehung  des  nach- 
gesetzten artikels  historisch  zu  deuten,  II.  weist  auf  unterschiede 
der  Stellung  des  verbums  in  haupt-  und  nebensatz  hin,  III.  sucht 
die  erscheinung  der  auslassung  des  infinitivs  des  verbum  substan- 
tivum  zu  umgrenzen  und  dem  Verständnis  nahe  zu  bringen, 

192.  B.  Delbrück,  Das  schwache  adjektivum  und  der  ar- 
tikel im  Germanischen.     Idg.  forsch.   26,187 — 199.    —  entwickelt 


III.  A.  Allg.  Sprachwissenschaft.   5.  Urgermanisch  u.  gemeingerm.     57 

an  der  hand  reichlichen  beispielmaterials  die  geschichte  der  Ver- 
bindung des  artikels  mit  dem  schwach  flektierten  adjektivum; 
urgermanisch  wurde  ohne  artikel  das  substantivum  mit  dem  starken 
adjektivum  in  bestimmtem  und  unbestimmtem,  mit  dem  schwachen 
nur  in  bestimmtem  sinne  verbunden;  in  den  einzeldialekten  ist 
dann  der  artikel  vor  das  meist  nachgestellte  adjektiv  getreten. 

193.  Reinhard  Wagner,  Die  syntax  des  Superlativs  im 
Gotischen,  Niederdeutschen,  Althochdeutschen,  Frühmittelhoch- 
deutschen, im  Beowulf  und  in  der  älteren  Edda.  =  Palästra  91. 
Berlin,  Mayer  &  Müller.  XI,117  s.  3,50  m.  —  teil  1  (70  s.  als 
Berliner  diss.)  angez.  von  J.  Schatz,  DLz.  1910,2848  f.;  von 
F.  Piquet,  Revue  germ.  6,626.  —  der  vf.  behandelt  im  ersten 
teil  die  vor  dem  jähr  900  belegten  Superlative  vollständig;  hier 
ist  das  ergebnis  in  großen  zügen,  daß  der  attributive  Superlativ 
schwach  und  stark  flektiert,  die  schwachen  formen  mit  und  ohne 
artikel  herrschen  vor;  als  Substantiv  ist  der  Superlativ  schwach 
flektiert  und  meist  vom  artikel  begleitet;  als  nicht  attributives 
adjektiv  dagegen  zeigt  er  starke  flexion,  besonders  bei  hinzu- 
tretendem partitivem  genetiv;  als  prädikat  hat  er  schwache  flexion 
ohne  artikel  in  substantivischer,  starke  in  adjektivischer  funktion. 
daraus  ergibt  sich,  was  einzelsprachlich  ererbt  und  was  neu  ent- 
wickelt ist.  gut  ist  die  begründung  der  einteilung  der  einzelnen 
kategorien  und  die  beurteilung  des  einflusses  des  positivs;  wert- 
voll auch  das  nebenergebnis,  daß  der  Superlativ  mit  ö  nur  gebildet 
wurde,  wo  ö  nebentonfähig  war.     vgl.  auch  nr.   192. 

194.  G.  Werle,  Die  ältesten  germanischen  personennamen. 
beiheft  zur  ZfdWortf.  12.  Straßburg,  Trübner.  88  s.  2,25  m. 
—  gibt  anhangsweise  die  Chronologie  einiger  lautgeschichtlicher 
Vorgänge  des  Urgermanischen;  das  ganze  eine  Vorarbeit  zum  alt- 
germanischen Wortschatz.  —  selbstanzeige  GRM.  2,639. 

195.  Michel  Breal,  L'allemand  die  seele,  anglais  the  soul. 
MSL.  16,131  f.  —  vermutet,  daß  got.  saivala  adjektivisch  sei  und 
see(-luft)  bedeute,  die  heranziehung  von  gaseljan,  unselei  ist  irr- 
tümlich. 

196.  Michel  Breal,  Varietes  etymologiques.  Revue  polit. 
et  litteraire  1910,  25  juin,  801 — 804.  —  behandelt:  d'oü  vient  le 
mot  allemand  kämpf  'combat' ;  les  noms  donnes  aux  armes  de  guerre. 

197.  M.  Breal,  Notes  d'etymologie.  MSL.  16,59—66.  — 
behandelt  auf  s.  65  f.  das  Verhältnis  von  lat.  ioculäris  zu  norw. 
kuklari,  ae.  geogelere,  nl.  goochelaar,  ahd.  gouggaläri  und  belegt 
den  Übergang  von  j  zu  g. 

198.  Daniel  Fryklund,  Vergleichende  Studien  über  deut- 
sche ausdrücke  mit  der  bedeutung  musikinstrument.  üppsala, 
Almqvist  und   Wiksells  boktryckeri.     38  s. 


58      III-  -Ä-llg.  Sprachwissenschaft  ii.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

199.  Alfred  Götze,  Wortgeschichtliche  gedanken  und  Zeug- 
nisse.    ZfdWortf.  12,200—214. 

200.  F.  Holthausen,  Wortkundliches.  GRMon.  2,505.  — 
behandelt  e.  glujhten  'glänzen',  obd.  hetzet  'elster',  me.  daren  'zittern', 
kölnisch  jröß  aus  jrößmiäter,  nd.  flafter  aus  flatterscheibe,  butter  aus 
butterbrot,  nhd.  ober  aus  Oberkellner;  für  salz  'würze'  wird  ein 
beleg  aus  dem  nd.  beigebracht. 

201.  F.  Holthausen,  Etymologien.  Idg. forsch.  25,147  — 154. 
behandelt  unter:  55.  ae.  Iridd,  ne.  bird,  lat.  fritinnio;  56.  ae. 
■'^epte,  lat.  persibus;  57.  ae.  seolh,  ahd.  selah,  griech.  f'Axw,  lat. 
shIcus:  58.  ae.  sälnes,  got.  ana-silan,  lat.  silere]  59.  aisl.  Qmtir- 
lig-r,  lat.  amärus;  60.  ae.  slced,  ndd.  slädde,  sledde;  61.  ae.  farrow, 
nl.  vaar,  ndd.  fer,  griech.  ntQvoi;  62.  Ztyvt'g,  eXelitco,  got.  Idik-s, 
lit.  Idigyti;  63.  ne.  ^/ii7Z,  lat.  feZo,*  64.  lat.  varius,  varus;  65.  lat. 
caussa,  ne.  shout,  griech.  •/.r(5cf'tw;  66.  ae.  twca,  ndd.  anken,  nhd. 
wwÄe,  ir.  ow^;  67.  ae.  ä-breodan,  ir.  brüim;  68.  ae.  /"t/we,  />/jiü'j7,  lat. 
j3MS,  pntidus,  pider,  griech.  Ttv^fo;  69.  ae.  sceadel,  lat.  scateo,  nd. 
schqt;  70.  ndd.  Z*^^,  griech.  i^eA^OL,*;  71.  ndd.  sa«?,  ahd.  .saZo,  lat. 
sallva,  ir.  salach;  72.  ae.  &a.so,  -Bos«,  ai.  Mäs;  75.  lat.  rixa,  griech. 
QLXvoc;,  ne.  wrt/;  76.  ndd.  tlle,  nhd.  ^-ei'Ze,  ne.  tili;  11.  ae.  hlacening, 
aisl.  hlakka,  griech.  x^aCco;  78.  ne.  spay,  lat.  *spadiäre;  79.  ne. 
crayer,  griech.  -/.QaTr'iQior ;  80.  ae.  as.  /z(ZZ,  griech.  ne'kXlg,  ae. 
pr'ceütan,  lat.  trlcae;  82.  ae.  /W^oZ,  griech.  rrft'xecJaj'OL;;  83.  ae. 
cro/if,  nl.  krocht,  griech.  ygvTcog;  84.  lat.  r/rits,  ndd.  krölen,  krüne, 
krüschen;  85.  griech.  oQf.ilvog,  -v,  eXqtqoQ,  lat.  serväre,  got.  sarwa; 
86.  lat.  ^iWMs,  griech.  vllog,  ae.  piiian,  pün;  87.  ae.  gär-secg,  lat. 
Märe,  asl.  soÄu;  88.  got.  gramst(sj,  griech.  xQü/^iadog. 

201a.  F.  Holthausen,  Worterklärungen.  Wörter  und 
Sachen  2,211 — 213.  —  bespricht  1.  ae.  leosca,  2.  ne.  Zoo/?,  3.  nd. 
dülle,  4.  nd.  kllren,  nl.  Zedier,  5.  ae.  locer,  6.  ahd.  groppa,  1.  nhd. 
^a«Z,  mhd.  ^M^Ze,  8.  got.  filigri,  9.  got.  bi-jandz-np-pan,  10.  nd. 
(/ÖS,  güsen,  11.  nd.  däiern,  12.  westf.  kaipen,  ne.  feeej;,  13.  westf. 
kandelung,  14.  nd.  Zee.s,  lit.  Zrsas,  15.  nd.  kläpe,  lat.  globus,  16.  nd. 
kaischen,  nhd.  keusch,  17.  ae.  vöginn,  ne.  two,  18.  aisl.  Ä;a?<«,  nl. 
fries.   Äoow,   19.  nd.   Äo^. 

202.  Fr.  Kauffmann,  Braut  und  gemahl.  ZfdPh.  42, 
129—153. 

203.  W.  van  Helten,  Noch  einmal  zur  etymologie  von 
'braut'.     ZfdPh.  42,446—447. 

203a.  G.  0.  Curme,  The  origin  and  growth  of  the  adjec- 
tive  declension  in   Germanic.      JEGPhil.   9,439 — 482. 

204.  Wilh.  Hörn,  hiiile,  ahd.  mhd.  olei.  Zs.  f.  frz.  u.  engl. 
spr.  35,108.  —  das  französische  und  das  deutsche  wort  gehen  auf 
lat.   olei,  den  genetiv  der  menge,   zurück. 


III.  A.  Allg  Sprachwissenschaft.    5.  Urgermanisch  u.  gemeingerm.     59 

205.  F.  Kluge,   Nachlese  zu  Walde.     Glotta  2,54—56.  — 
notiert  eine  anzalil  germanischer  etymologien,    die   bei  Walde 

nicht    genügend    zur    geltung   kommen    oder  bei  denen  er  Waldes 
deutung  berichtigt,  neben  Zusätzen  andrer  art. 

206.  Gustav  Kossinna,  Exkurs  über  den  flurnamen  'Idista- 
viso'.  Mannus,  erg. -band  1,90 — 91.  —  vermutet,  idi-  sei  as.  id-, 
ahd.  iti-  'wieder  zurück',  staviso  gehöre  zu  *stauwjan  'stauen', 
das  ganze  bezeichne  'rückstauung,  abdämmung'. 

207.  Otto  Schrader,  Neuhochdeutsch  'ivirV  (hospes).  Wiss. 
beih.  zur  ZdallgDSprachv.   32. 

208.  Heinrich  Schröder,  Nhd.  flaser,  nhd.  nd.  heiern,  nhd. 
nd.  flöz,  fläz,  nd.  penne  'pfennig,  pfennige'.     GRMon.   1,703  f. 

209.  H.  Schuchardt,  Bret.  cskop  |  franz.  escope  ]  niederd. 
*skopfpi)a  I  lat.  scyphus  -\-  cup(p)a  'wasserschaufeP.  Zf'romPhil.  33, 
641 — 659.  —  knüpft  an  Zimmers  Untersuchungen  über  direkte 
handelsverbindungen  Westgalliens  mit  Irland  im  altertum  und 
frühen  mittelalter  an  und  verfolgt  abweichend  von  ihm  die  ent- 
wicklung  von  lat.  scyphus  im  Keltischen  auf  grundlage  des  Roma- 
nischen und  Germanischen,  die  Studie  ist  zugleich  ein  muster  einer 
sach-  und  wortgeschichtlichen  Untersuchung,  es  ergibt  sich  u.  a., 
daß  sich  aus  verquickung  von  scaphus,  cupa  und  scyphus  die  deut- 
schen Wortsippen  schaff,  Schaufel,  schippte  und  schiff  entwickelt 
haben. 

210.  W.  Schulze,  Nd.  Um  un  dum.  ZfvglSpr.  43,184.  — 
belegt  die  falsche  Worttrennung,  die  durch  die  erhaltung  des  d 
von  und  in  der  wortfuge  vor  vokal  veranlaßt  wurde. 

211.  R.  Trautmann,  Miscellen.  ZfvglSpr.  33,173— 176. — 
behandelt  unter  5  nhd.  kuchen,  das  echt  germanisch  sei  und  zu 
dem  lit.  guge,  göge  köpf,  gestellt  werden;  unter  6.  nhd.  knoten  und 
knöpf,  die  an  lit.  gniutü,  gniüsti  drücken,  gniäuhti  'umfassen', 
gniühti  'sich  senken'  angeschlossen  werden. 

212.  Bernh.  Maydorn,  Über  den  Wechsel  des  geschlechtes 
bei  der  eindeutschung  fremder  Wörter.  Wiss.  beih.  zur  Zdallg. 
DSprachv.   32. 

213.  Andreas  Baumgartner,  Die  deutsche  spräche  in  Ame- 
rika. Festschrift  zum  14.  neuphilologentage  in  Zürich  1910, 
203 — 222.  —  gibt  sprachproben  und  bespricht  das  entstehen  der 
mischsprache,  wobei  er  das  eindeutschen,  das  verdeutschen,  die 
Volksetymologie  und  den  rohgebrauch  der  englischen  ausdrücke 
unterscheidet. 

214.  Th.  Gärtner,  Französische  redensarten  in  unserem 
Deutsch.     Wiss.  beih.  zur  ZdallgDSprachv.  32. 


60     III-    AUg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  u.  vergl.  literaturgeschichte. 

215.  Wershoven,  Französische  lehnwörter  in  Westdeutsch- 
land. ZfrenglU.  8,321.  —  notiert  einige  ausdrücke,  die  sich  aus 
der  franzosenzeit  her  erhalten  haben. 

216.  K.  Kaesebier,  Französiche  fremdwörter  in  der  deut- 
schen, deutsche  fremdwörter  in  der  französischen  spräche.  Progr. 
Cöthen.     30  s. 

217.  R.  van  der  Meulen,  Hollando-russica.  Tijdschr.  28, 
206—214;  29,247—260.  —  vgl.  Jsb.    1909,XII,30. 

218.  N.  van  Wijk,  Eine  polnisch-niederländische  parallele. 
Idg.  forsch.  26,275 — 282.  —  im  Süderseeischen  und  vielleicht 
darüber  hinaus  hat  einst,  ganz  wie  im  Polnischen  bei  e,  das  laut- 
gesetz  gewirkt,  daß  germ.  e^  vor  dentalen  zu  ä,  vor  labialen  und 
gutturalen  zu  e  (cc)  wurde. 

219.  C.  Borchling,  Die  niederdeutschen  elemente  in  den 
deutschen  lehnwörtern  des  Polnischen.  Verh.  d.  50.  vers.  d.  phil. 
u.  schulm.  in  Graz  1909.  Leipzig,  Teubner.  s.  140  f.  —  sucht 
die  bisher  für  niederdeutsch  gehaltenen  lehnwörter  des  polnischen 
als  mitteldeutsch  (schlesisch)  zu  erweisen  und  lehnt  die  Peisker- 
sche  hypothese  von  einer  westgerm.  entlehnung  von  *plug,  *mleko, 
*mda,  '^skot  ab. 

220.  H.  Hoffmann,  Einfluß  des  Polnischen  auf  ausspräche, 
Schreibung  und  formale  gestaltung  der  deutschen  Umgangssprache 
in  Oberschlesien.     ZfdMa.   1909,264—279. 

221.  H.  Hoff  mann.  Fremd-  und  lehnwörter  polnischen 
Ursprungs  der  schlesischen  mundart.     ZfdMa.   1910,193 — 204. 

222.  Primus  Lessiak,  Alpendeutsche  und  Alpenslaven  in 
ihren  sprachlichen  beziehungen.  Verh.  d.  50.  vers.  d.  phil.  u. 
schulm.  in  Graz  1909.  Leipzig,  Teubner.  s.  129  f.  —  Abdruck 
des  Vortrags  GRM.  2,274—288.  —  vgl.  Jsb.  1909,3A,210.  — 
vf.  ei'örtert  die  langjährigen  gegenseitigen  beeinflussungen  des  in 
den  kolonisierten  gebieten  eindringenden  bayrischen  dialekts  und 
des  Slowenischen  aufeinander,  dabei  wird  namentlich  die  Wichtig- 
keit dieser  Untersuchungen  für  die  relative  und  absolute  datierung 
gewisser  lautveränderungen  hervorgehoben;  die  entlehnungen  auf 
slawischer  seite  betreffen  namentlich  technische  ausdrücke  der 
Viehzucht,  auf  deutscher  seite  solche  des  ackerbaus.  auf  Peiskers 
forschungen  geht  der  vf.  hier  nicht  ein,  er  erwähnt  nur,  daß  die 
die  Viehzucht  betreffenden  entlehnungen  sich  in  Übereinstimmung 
mit  Peiskers  ergebnissen  befinden,  besonders  verwendet  er  die 
Ortsnamen  für  die  Siedlungsgeschichte. 

223.  T.  E.  Karsten,  Ein  westgermanischer  namenstypus  in 
Finnland.  ZfdWortf.  12,87 — 93.  —  deutsche  und  angelsächsische 
münzfunde  aus  den  jähren  950 — 1100  und  aus  älterer  zeit,  ferner 


in.   B.  Allgemeine  und  vergleichende  literaturgeschichte.         61 

die  engen  handelsbeziehungen  mit  Lübeck  zeigen  frühe  Verbindung 
der  Westgermanen  mit  Finnland,  daher  gibt  es  im  Finnischen 
auch  zahlreiche  wgerm.  lehnwörter,  allerdings  meist  auf  grund 
schwedischer  Vermittlung,  daß  aber  auch  nahe  direkte  einflüsse 
bestanden  haben,  zeigen  die  hofnamen  auf  -folk,  deren  erster  be- 
standteil  ein  personennamen  ist,  wie  hd.  Adalvolch,  Engilvolch, 
eine  bildung,  die  in  einem  bestimmten  bezirk  Finnlands  häufig  be- 
gegnet,  aber  in  Schweden  und  im  schwedischen  Finnland  fehlt. 

224.  T.  E.  Karsten,  Altdeutsche  kulturströmungen  im 
Spiegel  des  finnischen  lehnworts.  Idg.  forsch.  26,236 — 257.  — 
weist  auf  den  regen  verkehr  hin,  der  schon  in  sehr  früher  zeit 
zwischen  Deutschland  und  dem  skandinavischen  und  finnischen 
norden  bestanden  hat  und  der  am  augenfälligsten  durch  die  zahl- 
reichen angelsächsischen  und  deutschen  münzen  bewiesen  wird, 
die  in  Schweden  und  Finnland  gefunden  werden;  sodann  wird 
eine  umfassende  Übersicht  über  finnische  lehnwörter  gegeben,  die 
teils  unmittelbar,  teils  durch  schwedische  Vermittlung  aus  dem 
Deutschen  aufgenommen  sind,  die  beiden  gruppen  werden  nicht 
geschieden;  dagegen  scheidet  der  vf.  1.  appellative  entlehnungen : 
a)  griechische  und  römische  kulturwörter  des  handeis  und  Verkehrs 
sowie  der  kirchensprache,  b)  niederdeutsche  lehnwörter  echt  ger- 
manischer herkunft,  2.  niederdeutsches  lehngut  in  finnischen  hof- 
namen.    der  letzte  teil  berührt  sich  mit  nr.  223. 

225.  W.  Schlüter,  Über beeinflussung  des  Estnischen  durch 
das  Deutsche.     Sitzungsb.  d.  gel.  Estnischen  ges.   1909. 

226.  Hugo  Suolahti,  Die  estnischen  worte  im  Deutschen 
der  baltischen  Ostseeprovinzen.     Neuphilol.  mitt.   1910,99 — 129. 

227.  Konrad  Nielsen,  En  gruppe  urnordiske  laanord  i 
Lappisk.  enthalten  in:  Sproglige  og  historiske  afhandlingar  viede 
Sophus  Bugges  minde.     Kristjania,  Aschehoug  &  co.     1908. 

228.  Besprechungen  zu  5:  Karl  Scharf,  Etymologische 
Streifzüge  (1909, 3A, 174):  Kremmler,  Korrbl.  f.  d.  höh.  schulen 
Württ.  16,448.  -|~  ^*  ß-  Shumway,  Indo-European  t  and  e 
(1906,2A,164):  F.  Mentz,  Idg.  anz.   25,32. 

F.  Hartmann. 

B.   Allgemeine  und  yergleichende  literaturgeschlelite. 

229.  0.  Haus  er,  Weltgeschichte  der  literatur.  2  bände. 
Leipzig,  Biblogr.  inst.  XII,509,  VIII,498  s.  je  10  m.  —  1.  band: 
die  orientalischen,  klassischen  und  romanischen  literaturen  nebst 
syrischer,  armenischer,  koptischer,  äthiopischer,  albanesischer, 
baskischer,    peruanischeJ,    merikanischer;     2.    band:     germanische. 


t;2      III.  Allg.  Sprachwissenschaft  u.  allg.  vergl.  literaturgeschichte. 

slawische,  uraltaische.  lobend  bespr.  GRMon.  2,416 — 417, 
510 — 511  von  H.  Schröder,  ablehnend  Frankf.  ztg.  v.  26.  6.  10 
von  ß.  Meyer,     vgl.  Allg.  Litbl.   19,714—715. 

230.  C.  Busse,  Geschichte  der  Weltliteratur,  bd.  1.  Biele- 
feld, Velhagen  &  Klasing.  1909.  —  bespr.  v.  Rieh.  M.  Meyer, 
DLz,  31,2459.  Objektivität  und  geschickte  darstellung  anerkannt, 
obwohl  'einheit  einer  geschlossenen   entwicklung'  nicht  erreicht. 

231.  Br.  Busse,  Das  drama.  I.  Von  der  antike  zum 
französ.  klassizismus.  (Aus  natur  und  geistesweit.  287.)  Leipzig, 
Teubner.  1910,  —  gelobt  v.  Chr.  Gaehde,  Jb.  d.  d.  Shakespeare- 
ges.  46,255—256;   empfohlen  v.  A.  Bechtel,  ZfRw.  35,421— 422. 

232.  A.  Andrae,  Weiterleben  und  Verbreitung  einiger  alter 
Stoffe.  Roman,  forsch.  27,349 — 368.  —  sehr  viele  motive,  darunter 
'vom  gegessenen  herzen',  erpänzung  zur  'Kastellanin  von  Vergi' 
(Jsb.  1909,111,223),  vom  , fahrend  schüler  im  paradeis'  (wo  jedoch 
Hans  Sachs  nicht  erwähnt  wird),  'Mönch  von  Heisterbach';  man 
vermißt  jedoch  nachweise  des  ersten  auftretens. 

233.  0.  Walzel,  Analytische  und  synthetische  literatur- 
forschung.  GRMon.  2,257—274,  321—341.  —  ausführliche  er- 
örterung  der  begriffe  analyse  und  synthese  in  der  literatur- 
forschung  mit  dem  ziele,  die  rechte  synthese  wieder  zu  ehren  zu 
bringen,  die  (nach  E.  Schmidt)  das  sein  aus  dem  werden  erkennt. 

234.  E.  Stemplinger,  Die  befruchtung  der  Weltliteratur 
durch  die  antike.  GRMon.  2,529 — 542.  —  im  wesentlichen  lite- 
raturnachweis  der  arbeiten  und  werke  über  diesen  gegenständ. 

235.  Rezensionen  früher  besprochener  werke:  1.  E.  Bethe, 
Mythus,  sage,  märchen  1906,19,18:  ZfdPh.  41,539— 541,  541—544 
von  K.  Reuschel  (zusammen  mit  Fr.  Panzer,  Märchen,  sage, 
dichtung  1905,19,45.  beide  gelobt  und  eingehend  besprochen, 
ihre  eigenart  dargelegt).  —  2.  P.  Blum,  Geschichte  vom  träumen- 
den bauer  1909,111.222:  DLz.  81,1310  von  H.  Varnhageu,  der 
noch  eine  dritte  orientalische  version  nachweist.  —  3.  E.  Elster, 
Tannhäuser  1909,111,220:  AfdA.  34,113—114  von  Er.  Schulze 
(skizze  des  inhallß)  —  4.  W.  Golther,  Tristan  1909,111,226: 
AfdA.  33,270  -278  von  D.  Blöte  (ausführliche  kritik;  macht 
abweichende  ansichten  mehrfach  geltend  und  bemängelt  insbe- 
sondere die  kritiklose  bewunderung  des  Wagnerschen  Tristan.  — 
5.  K.  Hoffmann,  Zur  lit.  u.  ideengeschichte  1909,111,215:  Cbl. 
61,593.  —  6.  A.  Heusler,  Lied  und  epos  1907,2B,208:  AfdA: 
34,129 — 135  ausführlich  bespr.  von  J.  Seemüller.  —  7.  E.  Lo- 
renz, Kastellanin  v.  Vergi  1909,111,223:  Litbl.  31,402—403  von 
0.  Glöde  (ausführlich;  'der  vf.  hat  seine  aufgäbe  insofern  gelöst, 
als  er  die  angaben  seiner  Vorgänger,  vor  allen  Reynauds,  in  vielen 


III.    Allg.  u.  vgl.  literaturgeschichte.  —  IV.  Gotisch.  63 

punkten  verbessert  und  berichtigt  hat);  LE.  12,1793 — 1794  von 
Th.  V.  Scheffer.  —  8.  J.  Meier,  Werden  und  leben  des  volks- 
epos  1909,111,219:  Cbl.  61,791  von  M.  Schein  er  t  ('eine  gute 
Übersicht  über  die  probleme  des  volksepos,  unterstützt  durch  zahl- 
reiche einzeltatsachen  und  besonders  nützlich  wegen  der  verzeich- 
neten literatur').  —  9.  H.  Speck,  Katilina  1909,111,226,3:  ZfdU. 
24,270—271   von  Böhme. 

Gotthold  Boetticher. 


IV.  Gotisch. 

A.  Ausgaben.  —  B.  Grammatikalische  und  lexikalische  hilfsmittel.  — 
C.  Abhandlungen  und  etymologisches. 

A.   Ausgaben. 

1.  Paul  Glaue  und  Karl  Helm,  Das  gotisch-lateinische 
bibelfragment  der  Universitätsbibliothek  zu  Gießen,  mit  1  tafel. 
Sonderabdruck  aus  der  Zs.  f.  neutest.  wiss.  Gießen,  A.  Töpel- 
mann.  1910.  —  das  fragment  kam  durch  Verlosung  aus  den  im 
jähre  1907/08  gemachten  ankaufen  des  deutschen  Papj-ruskartells 
nach  Gießen,  es  stammt  aus  Schekh  'Abäde,  einem  dorf,  das  sich 
östlich  von  den  trümmern  des  alten  Antinoe  erhebt,  es  ist  der 
rest  einer  lat.-got.  Bilingue  und  enthält  einige  sonst  unbekannte 
stellen  aus  dem  ev.  Lucae  freilich  in  sehr  mangelhafter  gestalt, 
nämlich  23,11 — 14  und  24,13 — 17.  der  wert  des  fundes,  der  uns 
keine  neue  gotische  vokabel  bringt,  liegt  vor  allem  in  der  tat- 
sache,  daß  die  von  Burkitt  postulierte  lat.-got.  Evangelienbilingue 
nunmehr  als  vorhanden  gewesen  nachgewiesen  ist  (vgl.  Streit- 
berg, Got.-griech.-deutsches  wb.  s.  IX — XIV).  —  angez.  von 
H.  Michel,  Litbl.,  Frankf.  ztg.  25.  4.  1910.  —  bespr.  v.  Ferd. 
Wrede,  AfdA.  34,107— 109.  —  v.  H.  Schröder,  GRMon.  2,513. 
—  V.  E.  S.,  Hist.  zs.  105,193—194. 

2.  Wilh.  Streitberg,  Die  gotische  bibel  II.  Gotisch- 
griechisch-deutsches Wörterbuch.  Heidelberg,  Carl  Winter.  1910. 
nicht  zur  besprechung  geliefert.  —  teil  I:  Die  gotische  bibel  (vgl. 
Jsb.  1908,3,2)  bespr.  von  Ant.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.  19, 
336—339;  ferner  von  Hans  Stolzenburg,  ZfdPh.  42,366—367. 
'ein  teil  der  aufgäbe  ist  ungelöst  geblieben,  da  der  Codex  argen- 
tens  keiner  neuen  durchsieht  unterzogen  wurde,  der  griechische 
text  bietet  einen  fortschritt  gegen  Bernhard'. 

B.   Grammatikalische  und  lexikalische  hilfsmittel. 

3.  Wilhelm  Streitberg,  Gotisches  elementarbuch.  3.  und 
4.  aufl.     Heidelberg,    Carl  Winter.     1910.    —    der   neuen  aufläge 


64  IV.   Gotisch. 

kamen  die  in  der  'gotischen  bibel'  desselben  vf.s  niedergelegten 
ergebnisse  der  Braunschen  lesnngen  der  Ambrosianischen  hand- 
schriften  und  seine  eigenen  quellennachweise  zu  gut.  die  meisten 
abschnitte  sind  vermehrt  und  verbessert,  einige  ganz  neu  ge- 
schrieben worden,  die  darstellung  der  syntax  gründet  sich  nach 
wie  vor  auf  die  abweichungen  des  gotischen  textes  von  seiner 
griechischen  vorläge,  statt  der  proben  aus  den  gotischen  texten 
ist  in  der  neuen  ausgäbe  das  Matthäusevangelium  mitsamt  dem 
griechischen  urtext  (d.  h.  einer  diesem  nahekommenden  rekon- 
struktion)  und  das  glossar  zum  gotischen  text  getreten.  ein- 
gehende abhandlungen  über  die  Goten,  Wulfila,  Die  gotische 
bibel,  die  übrigen  got.  Sprachdenkmäler  und  die  gotische  schrift 
eröffnen  das  buch,  die  lautlehre  geht  aus  von  der  Umschrei- 
bung der  biblischen  eigennamen  im  Gotischen  und  schafft  mit 
den  orthographischen  Varianten  in  den  gotischen  handschriften 
die  sichere  grundlage  für  die  ausspräche  des  Gotischen,  daß  nicht 
alle  erscheinuiigen  restlos  gedeutet  werden,  wird  kein  kundiger 
dem  vf.  verargen,  die  darstellung  der  formenlehre  ist  auf  der 
höhe  der  forschung;  wenn  der  vf.  sich  auf  diskutable  theorieu 
nicht  einläßt  und  öfter  referiert,  ohne  erklärnngen  zu  bieten,  so 
muß  man  bedenken,  daß  das  buch  für  anfänger  bestimmt  ist  und 
zudem  räumliche  beschränkung  geboten  war.  —  bespr.  v.  J.  Ven- 
dryes,  BSL,  58,354 — 356.  —  von  N.  van  Wijk,  Museum 
17,419. 

4,  Jos.  Wright,  Grammar  of  the  Gothic  language  and  the 
gospel  af  St.  Mark,  selections  from  the  other  gospels  and  the 
second  epistle  to  Timothy  with  notes  and  glossary.  Oxford, 
Clarendon  Press.  1910.  5  sh.  —  das  buch  ist  eine  Umarbeitung 
der  2.  aufl.  des  Gothic  Primer  desselben  Verfassers  und  soll  dem 
Studenten  als  einführung  in  das  Studium  der  germ.  philologie 
dienen,  diesen  zweck  wird  das  buch,  das  auf  gründlicher  kenntnis 
der  einschlägigen  materie  beruht,  aus  dem  weiten  Wissensgebiet 
das  wesentliche  auswählt  und  in  klarer  darstellung  übersichtlich 
gruppiert,  sicherlich  erreichen,  die  Verlegenheit,  in  der  sich  der 
vf.  (s.  61.)  befindet,  um  eine  chronologische  reihenfolge  der  Ver- 
schiebung der  indogerm.  Verschlußlaute  im  Urgermanischen  aufzu- 
stellen, ist  erklärlich:  es  gibt  keine  reihenfolge,  sondern  nur  einen 
einheitlichen  akt.  als  die  Germanen  den  indogerm.  dialekt  an- 
nahmen, ersetzten  sie  die  indogerm.  media  asp.  durch  eine  media, 
diese  selbst  durch  eine  stimmlose  lenis  (später  fortis),  die  tenuis 
durch  einen  aspirierten  (später  affrizierten  und  dann  vereinfachten) 
laut;  sie  übertrugen  die  artikulation  ihrer  früheren  spräche  auf 
den  von  ihnen  übernommenen  indogerm.  dialekt  (vgl.  abt.  3,183). 
—  bespr.  NQ.   11,  ser.  2,59,  von  ö.  Feist,   Cbl.   61,1585. 


IV.   C.  Abhandlungen  und  etymologisches.  65 

5.  Besprechungen  früher  verzeichneter  werke:  1.  Friedr. 
V.  d.  Leyen,  Einführung  in  das  Gotische.  —  vgl.  Jsb.  1908,3,3. 

—  bespr.  V.  Ant.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.  19,336—339.  — 
2.  Sigmund  Eeist,    Etymolog.  Wörterbuch  der  gotischen  spräche. 

—  vgl.  Jsb.  1909,4,2a.  —  bespr.  v.  J.  Vendryes,  BSL.  58, 
356—359;  (teil  2:)  Cbl.  60,1692;  v.  Aug.  Gebhardt,  DLz.  31, 
1889—1890;  von  Erancis  A.  Wood,  MLN.  25,72—76. 

C.  Abhandlungen  und  etymologisches. 

6.  A.  Jülicher,  Die  griechische  vorläge  der  got.  bibel. 
ZfdA.  52,365—387.  —  enthält  eine  kritik  der  in  Streitbergs  Wulfila- 
ausgabe gegebenen  rekonstruktion  des  griech.  xartexts,  deren  prä- 
missen  als  unsicher  bezeichnet  werden.  V.  Sodens  3  rezensionen 
der  griech.  bibel  sind  erst  ein  versuch,  noch  keine  Sicherheit. 
Wulfilas  Übersetzung  ist  das  genaue  Spiegelbild  seines  unbekannten 
griech.  bibeltextes;  er  selbst  besaß  keine  so  große  bibelkenntnis, 
um  selbständig  Varianten  in  den  got.  text  zu  bringen,  der  griechi- 
sche text  muß  also  dem  got.  ähnlicher  gesehen  haben  als  der  von 
Streitberg  rekonstruierte,  das  wird  an  einer  anzahl  beispiele  nach- 
gewiesen, sodann  geht  J.  noch  auf  das  'traumbild'  der  Sunnia- 
Fretela-rezension  des  gotischen  bibeltextes  der  Wulfilanischen  Über- 
setzung ein.  ein  an  sie  addresierter  brief  des  hl.  Hieronymus 
ist  in  seiner  abfassungszeit  ungewiß;  nach  dem  ton  des  briefes 
zu  schließen  sind  die  beiden  offenbar  laien  und  zu  ungebildet,  um 
Wulfila  zu  verbessern. 

7.  E.  Schröder,  Busbecqs  krimgotisches  Vokabular.  Nachr. 
V.  d.  k.  ges.  d,  wiss.  zu  Gott.  1910,1 — 16.  —  vf.  geht  den  lebens- 
schicksalen  Busbecqs  nach,  erörtert  alsdann  die  geschichte  der 
drucke  seiner  briefe  und  denkschriften  und  kommt  zum  Schluß, 
daß  dieser  selbst  an  keinem  der  drucke  beteiligt  war.  deshalb 
ist  das  unbedingte  vertrauen  auf  die  korrektheit  der  Wörterliste 
des  Krimgotischen  ungerechtfertigt;  übrigens  sind  einzelne  besse- 
rungen  schon  von  späteren  druckern  angebracht  worden,  anderer- 
seits schlichen  sich  neue  fehler  ein.  von  der  Pariser  ausgäbe 
(1589)  sind  alle  späteren  drucke  abzuleiten;  deren  fehler  sind  zu 
bessern:  stern  für  stein,  criten  für  eriten,  fisc  für  fisct,  warthata 
statt  varthata,  thiinetna  statt  tlmnetua,  thiinetria  statt  thunetria,  fynf 
statt  fyuf,  schnos  statt  schuos,  memis  statt  memis,  wintsch  statt 
wintch,  tvitgata  statt  wichtgata,  körn  statt  kor,  koeft  statt  hoef, 
thur  statt  thurn,  harn  statt  har.  die  einzelnen  besserungen  Schröders, 
die  zum  teil  schon  älteren  datums  sind,  werden  in  der  schrift 
motiviert,     einige   Unklarheiten   bleiben   noch  (wie  hroe  'brot'),    zu 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XXXII.   (1910.)   I.  Teil.  5 


GQ  IV.    Gotisch. 

deren  auf  hellung  Sehr,  einen  möglichen  weg  zeigt.  —  man  kann 
allen  seinen  vorschlagen  zustimmen,  nur  memis  statt  menus  seheint 
mir  verfehlt;  wenn  man  schon  emendiert,  so  liest  man  am  ein- 
fachsten mems  =  got.  mimz,  da  das  svarabhaktische  l  unerklärt 
bleibt. 

8.  Rudolf  Lenk,  Die  syntax  der  Skeireins.  Beitr.  36, 
237 — 306.  —  nach  einem  kurzen  historischen  überblick  über  die 
wissenschaftliche  Würdigung  der  Sk.  und  die  einschätzung  ihres 
Verhältnisses  zu  Wulfilas  bibelübersetzung  sucht  vf.  die  wahre  natur 
der  Sk.  als  'tractatus'  festzulegen  und  erklärt  die  eigenarten  ihrer 
hyntax  aus  ihrer  entstehungsweise  und  dem  gedankenkreis,  in 
welchem  sie  sich  bewegt,  'die  Skr.  ist  eine  rhetorisch  stilisierte 
altchristliche  predigt,  die  nach  art  eines  tractatus  Johannesstellen 
exegetisch  und  apologetisch  behandelt,  ihr  am  griechischen  ge- 
bildeter Stil  hat  durch  anspannung  aller  sprachlichen  möglichkeiteu 
eine  ausgeprägte  Individualität  mit  durchaus  germanischer  grund- 
lage'.  die  Untersuchung  gliedert  sich  wie  folgt:  I.  Die  syntak- 
üscLen  bildungs-  und  ausdrucksmittel.  1.  Die  Wortklassen,  2.  Die 
wortformen,  3.  Kongruenz,  4.  Wortstellung,  5.  Satzakzent.  II.  Die 
syntaktische  bedeutung  der  wortgruppen.  A.  Bestimmungsgi'uppen. 
B.  Erweiterungsgruppen.  III.  Geschlossene  wortgruppen.  —  dazu 
eine  ergänzung  durch  0.  Behaghel,  Beitr.  36,565  betr.  die 
autorschaft  des  Wulfila. 

9.  Fr.    Kluge,    Gotisch    berusjös.     Beitr.    36,224 — 227.    — 
herusj'os  geht  auf  einen  fem.  sing,  ^berusi  zurück;    das  masc. 

müßte  bairwöps  (wie  weiücöds)  lauten,  das  suppletive  maskulinum 
zu  berusjös  ist  fadrein  'eitern',  bei  beiden  wird  ursprüngHeh  der 
neutrale  artikel  pai  vorgesetzt  (wie  im  mhd.  bei  kollektivbegriffen), 
der  aber  dem  ind.  dual  te  entspricht,  später  wird  der  dual  nicht 
mehr  verstanden,  ebensowenig  ist  dem  Sprachgefühl  noch  der  neu- 
trale artikel  bewußt;  daher  pans  fadrein  (Joh.  9,18). 

10.  A.  Meillet,  Sur  le  preterito-present  got.  lais.  Idg. 
forsch.  26,200 — 202.  —  setzt  die  bedeutung  von  lais  gleich  frz.y'e 
■srm  'ich  habe  durch  Übung  gelernt'  und  findet  dieselbe  anwendung 
der  wzl.  leis-  in  allen  übrigen  germ.  und  außergerm.  ableitungen. 
■  loch  tritt  diese  in  den  außergerm.  sprachen  nur  in  nominal- 
bildungen  auf;  lais  ist  also  eine  got.  neuschöpfung  nach  dem  muster. 
von  wait.  in  den  übrigen  germ.  dialekten  ist  nur  das  kaiisativ 
lais/an  'lehren'  und  ein  vorauszusetzendes  got.  Hisnan  (wegen  des  s 
in  laisjan  statt  z)  'lernen'  vertreten. 

11.  W.  Streitberg,  Gotica.  Idg.  forsch.  27,151— 158  — 
1.  jaind-n'airPs  ist  adj.  (nicht  adv.),  2.  gagg  ist  neutrum,  3.  Jairu- 
salem,    Luk.    6,17    ist    unflektierter    genitiv    nach    griech.    muster, 


V.    A.  Grammatik.  67 

4.  gudhüs  anstatt  *guda-]ms  (wie  guda-faurJits  usw.),  weil  a  vor  dem 
verstummten  h  schwand,  5.  näivis,  sütis :  aljakuns.  in  den  beiden 
ersten  beispielen  ist  i  der  endung  nach  haupttoniger  kurzer  silbe 
erhalten,  in  letzterem  nach  nebentoniger  kurzer  silbe  geschwunden. 
6.  Zur  Vorgeschichte  der  ein-stämme.  (Verbindung  mit  lat.  iön- 
stämmen.) 

12.  Triedr.  Kluge,  Got.  saian,  icaian  =  ags.  säwan^  wäivan. 
Festschrift  Wilh.  Vietor  dargebracht,  1910,  s.  106—107.  — 
nimmt  ein  urgerm,  praes.  *sejo  ,*wejö  an;  ahd.  säwan,  wie  ags. 
säivan,  hläwan  haben  ihr  tc  infolge  lautlicher  entwicklung  aus 
germ.  gdff.  mit  intervokalischem  j\  eine  erscheinung,  die  auch 
sonst  in  modernen  deutschen  mundarten  zu  beobachten  ist. 

Sigmund  Feist. 


V.   Deutsch  in  seiner  gesamtentwicklung. 

A.  Grammatik.  —  B.  Metrik.  —  C.  Literaturgeschichte. 

A.  Grammatik. 

1.  Ludw.  Sütterlin,  Die  deutsche  spräche  der  gegenwart. 
ein  handbuch  für  lehrer  und  studierende,  auf  sprachwissenschaft- 
licher grundlage  zusammengestellt.  3.  aufl.  Leipzig,  R.  Vogt- 
länder. 1910.  —  im  einzelnen  ist  in  der  neuen  aufläge  manches 
verbessert  und  die  Inhaltsverzeichnisse  sind  erweitert  worden,  der 
vf.  hält  an  der  scharfen  gliederung  der  einzelnen  abschnitte  des 
buches  fest,  trotz  mancher  einsprüche,  da  sie  für  seine  auffassung 
und  art  der  behandlung  wesentlich  sei.  die  2.  aufl.  (vgl.  Jsb. 
1907,8,30)  ist  besprochen  von  R.  Petsch,  Archiv  125,411 — 413. 

2.  F.  Kluge,  Unser  deutsch.  2.  aufl.  Leipzig,  Quelle  & 
Meyer.  1910.  vgl.  die  anzeige  der  1.  aufl.  im  Jsb.  1907, 5a, 7.  — 
bespr.  von  A.  Meillet,  BSL.  58,361—362.  —  von  0.  Weise 
('fesselnder  stoff  in  anziehender  form'),  ZfdMa.  5,171 — 172.  — 
gelobt  V.  Hans  W.  Pollak,  ZföG.  61,623—624.  —  v.  Joh.  Weyde 
(tadelt  den  gebrauch  von  fremdwörtern),  ZfRw.  35,354 — 355. 

3.  L.  G.  RiSek,  Unsere  muttersprache.  gesammelte  ab- 
handlungen  über  deutschkundliche  fragen.  Wien,  A.  Pichlers 
witwe  &  söhn.  1910.  —  das  buch  will  im  dienste  der  'völkischen' 
erziehung  der  jugend  wirken,  leider  ist  der  vf.  der  aufgäbe,  die 
er  sich  gestellt  hat,  nicht  voll  gewachsen,  die  'Germanen'  sind 
ihm  (nach  J.  Grimm)  die  'ungestümen,  tobenden  krieger',  die 
'Skythen'  sind  die  'schützen';  die  Kelten  w^aren  'ein  greisenhaftes 


ßQ  y.    Deutsch  in  seiner  gesamtentwicklung. 

Volk",  als  sie  in  Oberdeutschland  von  den  Germanen  verdrängt 
wurden  usw.  die  ahd.  abteilungssilben  -tuom,  -lih,  -heit,  -bari 
haben  noch  'hauptwörtliches'  gepräge;  zum  mindesten  ist  der  aus- 
druck  schief  gewählt,  -häri  war  doch  nie  Substantiv,  zu  komi- 
schen Wortbildungen  führt  des  vfs.  streben,  die  fremdwörter  aus- 
zumerzen; so  lese  ich  s.  65:  Buchstahich,  womit  er  vermutlich 
'aiphabet"  meint,  seine  kenntnis  der  deutschen  Wörterbücher  ist 
höchst  mangelhaft:  Kluge,  Paul  und  Hirts  neubearbeitung  des 
alten  Weigand  werden  mit  keinem  worte  erwähnt,  das  eintreten 
für  die  deutsche  schrift  überrascht  uns  bei  der  ganzen  tendenz 
des  buches  nicht,  in  dem  kapitel  über  'deutsche  vornamen'  meint 
vf.,  daß  der  vorname  etwas  für  die  gesinnung  oder  leistungen 
eines  menschen  bedeute  und  geheimnißt  allerlei  in  die  namen 
hinein,  so  daß  die  folgenden  naivitäten  sich  finden:  Alois  hieß 
Senef eider,  ein  mann  eigner  kraft,  erfinder  des  Steindrucks;  Bert- 
hold ist  der  name  des  mönches  von  Freiburg,  der  die  anwendung 
des  Schießpulvers  zu  kriegszwecken  lehrte  (beiläufig  bemerkt,  ist 
das  doch  höchst  fraglich!)  usw.  na,  was  wäre  denn  geschehen, 
wenn  die  leute  andere  vornamen  gehabt  hätten?  —  bespr.  von 
P.  Cascorbi,  ZfGw.  64,576—577. 

4.  M.  Leopold,  Zur  behandlung  des  artikels  ver-  im  deut- 
schen Wörterbuch.  Jahresber.  d.  evangel.  gymn.  zu  St.  Elisabeth 
in  Breslau  1910.  —  vf.  will  einige  der  markantesten  bildungen 
nach  bedeutungs-  und  entwicklungsgeschichtlichen  gesichtspunkten 
skizzieren,  behandelt  werden:  verbieten,  verbinden,  verfahren^  ver- 
keilten^ verlegen,  verliegen,  verschießen,  verschlagen,  verschneiden,  ver- 
schreiben, versetzen,  die  verschiedenen,  auf  grund  der  got.  präfixe 
fair-,  fair-,  fra-  aufgestellten  tj^pen  sucht  vf.  dabei  auseinander- 
zuhalten. —  bespr.  V.  0.  Weise,  ZfdMa.   1910,379—380. 

5.  Paul  Cebulla,  Die  Stellung  des  verbums  in  den  peri- 
phrastischen  verbalformen  des  Gotischen,  Alt-  und  Mittelhoch- 
deutschen, diss.  Breslau  1910.  —  vf.  betrachtet  zunächst  die 
Verbalstellung  in  den  periphrastischen  passivformen  des  Gotischen, 
das  partizip  steht  regelmäßig  vor  dem  verb  (bigitan  ivas),  auch 
vor  dem  infinitiv  (gahulip  wairpanj.  da  Homer  es  ebenso  hält,  so 
ist  diese  Stellung  wohl  die  ursprüngliche  gewesen.  dagegen 
schwankt  der  gebrauch  im  Gotischen  bei  der  Verbindung  von 
u-isan  und  wairpan  mit  dem  part.  praes.  oder  von  verbum  finitum 
mit  dem  infinitiv.  alsdann  wendet  sich  vf.  der  betrachtung  der 
infinitivverbindungen  vom  9. — 15.  jahrh.,  in  ahd.  und  mhd.  zeit,  zu. 
wenn  das  modale  verb  seine  ursprüngliche  bedeutung  noch  be- 
wahrt, tritt  es  vor  den  infinitiv,  in  der  regel  steht  es  aber  nach, 
bei  den  anderen  verben  schwankt  der  gebrauch  ebenso,  je  nach- 
dem sie  ihren  verbalinhalt  mehr  oder  weniger   aufgegeben  haben; 


V.    A.  Grammatik.  69 

helfen  z.   b.  tritt  bis  zum  15.  jahrh.  nicht  liinter  den  inf.  fdaz  er 
im  half  tragen),  erst  später  heißt  es  daß  er  ihm  tragen  half. 

6.  H.  Kiefer,  Der  ersatz  des  adnominalen  genitivs  im 
Deutschen,  diss.  Gießen  1910.  —  vf.  gibt  zu  anfang  einen 
überblick  über  die  kasus  des  Indogerm.  und  ihre  reste  im  Deut- 
schen, durch  den  lautlichen  zusammenfall  der  endungen  ez  und  es 
gegen  das  ende  des  13.  jahrhs.  wurde  der  äußere  unterschied 
zwischen  nom.  und  gen.  des  neutralen  adjektivs  verwischt  und 
nach  dessen  analogie  trat  dann  zu  vielen  verben  statt  des  alten 
genitivs  der  akkusativ.  im  besonderen  teil  behandelt  vf.  zunächst 
den  vom  Substantiv  abhängigen  genitiv,  der  in  den  mundarten  so 
gut  wie  ausgestorben  ist.  der  ersatz  dafür  wird  gefunden:  1.  in 
der  präp.  von  mit  dem  dativ  (in  schriftlichen  quellen  seit  dem 
12.  jahrh.).  2.  im  possessiven  dativ  in  bestimmten  fällen  (ebenfalls 
schon  im  mhd.  und  mnd.  (der  bin  ir  zagel,  Parz.  87,9).  3.  in  der 
appositiven  konstruktion,  ausgehend  von  den  maßbezeichnungen 
infolge  der  häufigen  Übereinstimmung  zwischen  nom.  und  gen.  (zu- 
erst im  15.  jahrh.:  dri  jucharten  acker).  das  auftreten  der  drei 
ersatzkonstruktionen  wird  vom  ahd.  bis  zu  Goethe  verfolgt  und 
ihre  häufigkeit  am  Schlüsse  des  werkes  in  tabellarischem  überblick 
nochmals  zusammengestellt. 

7.  Friedr.  Kauf f mann,  Braut  und  gemahl.  ZfdPh.  42^ 
129 — 153.  —  der  aufsatz  enthält  eine  Widerlegung  der  von 
W.  Braune,  Beitr.  32,30  ff.  und  559  ff.  (vgl.  Jsb.  1907,5a,2> 
aufgestellten  ansichten.  das  wort  'braut'  gehört  zur  terminologie 
der  'heimführung',  es  ist  das  suppletive  femininum  zu  'eidam', 
den  durch  den  eid  in  die  sippe  der  braut  aufgenommenen  jungen 
ehemann.  auch  die  'braut'  wird  durch  verschiedene  riten  in  die 
sippe  des  mannes  aufgenommen;  also  ist  die  ursprüngliche  be- 
deutung  von  'braut'  die  einer  'adoptivtochter,  Schwiegertochter'^ 
das  wort  'gemahl'  ist  dagegen  virsprünglich  ein  terminus  der  Ver- 
lobungszeremonien in  gegenwart  der  Sippengenossenschaft  (mahal). 
mit  dem  aufkommen  der  kirchlichen  trauung  und  dem  verfall  der 
Sippenverfassung  im  mittelalter  wird  die  alte  terminologie  durch 
die  jetzt  giltige  ersetzt. 

8.  W.  van  Helten,  Noch  einmal  zur  etymologie  von  braut. 
ZfdPh.  42,446 — 447.  —  verteidigt  gegen  Kauffmann  den  Zu- 
sammenhang von  germ.  brüps  mit  altbulg.  brakü  'ehe',  wofür 
glossen  wie  ahd.  bröt,  proatun  (aus  *trödi-)  eine  stütze  böten,  die 
bedeutungsentwicklung  geht  aus  von  dem  begriff  'ehe':  die  sich 
durch  bevorstehende  oder  vor  kurzem  erfolgte  verehelichung  kenn- 
zeichnende, die  späteren  bedeutungen  (Schwiegertochter,  gattin  usw.) 
sind  sekundär  entstanden. 


70  V-    Deutsch  in  seiner  gesamtentwicklung. 

9.  E.  Brate,  'Hünen'.  ZfdWortf.  12,108—115.  —  bringt 
altisl.  hoir,  ahd.  hun  'Hunne,  riese',  das  in  altisl.  Hünar  auch 
'Franken'  bedeutet,  in  Zusammenhang  mit  lat.  Hugones,  altengl. 
Hügas,  das  selbst  im  ablaut  zu  lat.  Ckauci,  germ.  Hauhöz 
'Chauken'  stehe:  urgerm.  *Hügicn-  entwickelt  sich  Hün-  wie  ur- 
germ.  *sigivniz  zu  got.  siuns  (zu  saihan  'sehen'),  ablaut  bei  völker- 
namen  findet  sich  auch  in  altisl.  Gautar,  altengl.  Geatas:  Gotar, 
lat.    Gutones  'Goten'. 

10.  Alf.  Götze,  'Freundschaft'.  ZfdWortf.  12,93—108.  — 
der  artikel  zeigt  die  Verbreitung  der  kollektiven  bedeutung  'die 
Verwandtschaft'  im  frühnhd.  und  im  mundartlichen  nhd.  gebrauch. 

11.  W.  Kurrelmeyer,  Über  die  entstehung  der  konstruk- 
tion  'Ich  habe  sagen  hören'.     ZfdWortf.    12,157—173. 

12.  Rieh.  Meyer,  Die  konstruktion  mit  unberechtigtem 
doppelinfinitiv.     ZfdW^ortf.   12,264—266. 

13.  N.  van  Wijk,  Hochdeutsch,  Niederdeutsch.  ZfdWortf. 
12,239 — 240.  —  weist  diese  ausdrücke  auf  ndl.  Sprachgebiet 
(hooch  duutsche  und  neder  duutsche)    aus  dem  15.  jahrh.  nach. 

14.  Besprechungen  von  früher  angezeigten  werken:  1.  W. 
Wilmanns,    Deutsche   grammatik    3,2.    —    vgl.    Jsb.    1909, 5a,l. 

—  bespr.  b.  Jos.  Janko,  Idg.  anz.  27,20 — 40;  von  George 
0.  Curme,  JEGPhil.  8,570—583;  von  F.  Biquet,  Rev.  germ.  6, 
104—105;  V.  Herm.  Wunderlich,  ZfdPh.  42,373—380.  aus- 
führliche besprechung,  die  besonders  die  neuen  gesichtspunkte 
würdigt,  die  vf.  in  den  sjaitaktischen  abschnitten  vorbringt.  — 
2.  F.  Kauffmann,  Deutsche  grammatik.  5.  aufl.  —  vgl.  Jsb. 
1909,5a,2.  —  bespr.  v.  W.  Nickel,  Archiv  124,201;  —  DLz.  31, 
423.  —  3.  0.  Behaghel,  Die  deutsche  spräche.  4.  aufl.  —  vgl. 
Jsb.  1908,5a, 1.  —  empfohlen  v.  Karl  Berts  che,  LitRundschau 
35,395—397.  empfohlen  v.  A.  Petak,  ZfRw.  35,96—97.  — 
4.  Karl  Credner,  Grundriß  der  deutschen  grammatik.  —  vgl. 
Jsb.   1908,8,18.   —  bespr.  v.  Paul  Wetzel,  ZfGw.   63,647—649. 

—  5.  Theod.  Matthias,  Handbuch  der  deutschen  spräche.  2.  teil. 
1908.  —  bespr.  v.  Paul  Wetzel,  ZfGw.  63,649—650  und  von 
Imendörffer,  Kbl.  f.  d.  höh.  schulen  Württ.  17,74 — 75.  — 
6.  Herm.  Hirt,  Etymologie  der  nhil.  spräche.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
5a, 4.  —  bespr.  (warm  empfohlen)  v.  H,  Schröder,  GRMon.  1, 
705;  ebenso  F.  Seiler,  ZfGw.  64,444 — 456;  emptohlen  von 
W.  V.  Scholz,  Kunstw.  28,1,417— 418;  v.  S.  Feist,  Archiv  124, 
162—166;  empfohlen  v.Kröber,  Bayr.ZfRealschulw.  18,253—254; 
empfohlen  v.  Ludwig  Singer,  ZfRw.  35,162—163;  von  K.  F.  v. 
Kummer,  Allg.  Litbl.  19,528—530.  —  7.  Alb.  Waag,  Be- 
deutungsentwicklung. —  vgl.  Jsb.  1908, 5a, 9,  —  bespr.  v.  E.  Bur- 
ger,   ZfdWortf.   11,322;    v.  Rob.  Petsch,    Arch.   125,411—413; 


Y.    B.  Metrik.  71 

Fr,  Kauffmann,  ZfdPh.  41,544—545.  'im  allgemeinen  als  sach- 
gemäß zu  bezeichnen  und   für   rasche   Orientierung   zu  empfehlen', 

—  8.  Suolahti,  Die  deutschen  vogelnamen,  —  vgl,  Jsb.  1909, 5a, 6. 

—  bespr.  V.  F.  Kluge,  ZfdWortf.  11,318—319:  v.  P.  Pietsch, 
ZSprV.  25,  s.   19  ff.;  bespr.   v.  R.  Gauthiot,  BSL.  58,364—367. 

—  V.  E.  Schröder,  AfdA.  34,1—7;  Cbl.  60,1503;  v.  F.  Piquet, 
Eev.  crit.  n.  s.  69,144— 145:  v.  H.  Schröder,  GEMon.  2,186  — 187. 

—  9.  Fr.  Vogt,  Bedeutungswandel  des  wertes  'edel'.  —  vgl. 
Jsb,  1909,5a,7,  —  bespr.  v,  F.  Kluge,  ZfdWortf.  11,317—318; 
V.  Alb.  Mannheimer,  Litbl.  31,90—91.  —  10.  Max  Leopold, 
Die  Vorsilbe  ver-.  —  vgl.  Jsb.  1907,5a,8.  —  bespr.  v.  G.  Ehris- 
mann, ZfdPh.  42,362—364.  —  11,  E.  Dickhoff,  Das  zwei- 
gliedrige wortasyndeton,  —  vgl.  Jsb.  1906, 5 A,2.  —  bespr.  von 
G.  Ehrismann,'^  ZfdPh.  42,358—361.  S.  Feist. 

B.   Metrik. 

15.  E,  Geißler,  Literaturbericht  (1910).  phonetik,  rhetorik 
und  neuere  metrik.     ZfdU,  25,560 — 571. 

16,  Karl  Luick,  Über  sprachmelodisches  in  deutscher  und 
englicher  dichtung.     GRMon.   2,14 — 27. 

17.  R,  Kappe,  Deutsche  Synaloephen  in  den  Otfridhss. 
ZfPh.  42,407  f. 

18.  R.  Kappe,  Hiatus  und  Synaloephe  bei  Otfrid.  ZfdPh, 
42,15  f.;  42,189  f. 

19.  Os,  Fl o eck,  Die  Kanzone  in  der  deutschen  dichtung. 
Berlin,  Ehering.  1910.  8^.  417  s.  (=  Berliner  beitrage  zur 
germ.  u.  roman.  philol.  40,   Germ.  abtl.   27.)  —  sehr  breit, 

20,  H.  Kleinstück,  Die  i'hythmik  der  kurzen  reimpaare 
des  Burkard  Waldis.  ein  beitrag  zur  geschichte  der  deutschen 
metrik  des  16,  Jahrhunderts.  Leipziger  diss.  Weida  1910.  8'', 
138  s.  —  gegen  die  alternation.  aus  dem  vorwort:  'die  vor- 
liegende arbeit  ist  entstanden,  ohne  daß  die  sprachmelodischen 
Untersuchungsmethoden  benutzt  wurden,  deshalb  weil  ich  mich 
dazu  nicht  genügend  veranlagt  und  geschult  halte'. 

21,  Otto   Giemen,    Melanchthon  über  poetik.     NJb.  26,591. 

22,  E.  Feise,  Der  knittelvers  in  Wallensteins  lager,  ein 
beitrag  zur  geschichte  des  knittelverses.     Euph.   17,583. 

23,  G.  Fittbogen,  Die  sprachliche  und  metrische  form  der 
hymnen  Goethes,  genetisch  dargestellt,  Halle  1909.  8®.  VII, 
171   s.  —  rec.  J.  Minor,  DLz.  31,34;  Scheinert,    Cbl.  61,864. 

24.  W.  C.  Haupt,  Die  poetische  form  von  Goethes  Faust, 
eine  metrische  Untersuchung.  Leipzig  1909.  8''.  81  s.  —  rec. 
V.  R.  Buchwald,   Cbl.  61,1023. 


7Ö  V.    Deutsch  in  seiner  gesamtentwicklung. 

25.  F.  W.  Schmitz,  Metrische  Untersuchungen  zu  Paul 
Flemings  deutschen  gedichten.  Straßburg,  Trübner.  1910.  8°. 
V,106  s.  (=  Quellen  und  forschungen  zur  sprach-  und  kultur- 
geschichte  der  germanischen  Völker.      111.  heft.) 

26.  R.  Muckenheim,  Der  strophenbau  bei  Annette  von 
Droste-Hülshoff.  Münster,  Aschendorff.  1910.  8^  72  s.  (=  For- 
schungen und  funde  hrsg.  von  Fr.  Jostes  1,5.) 

27.  G.  Funk,  Grundriß  der  metrik  und  poetik.  für  den 
schul-    und    Selbstunterricht.      Leipzig,    F.    Hirt    &    söhn.      1910. 

8.     47  s. 

28.  M.  Seydel,  Wissenschaft  und  künde,  zwei  arten  musi- 
kalischer theorie,  erläutet  an  den  Ruck'schen  Neuen  entdeckungen 
von  der  menschlichen  stimme.  Zs.  d.  internat.  musikges.  9, 
311—315. 

29.  Felix  Krüeger,  Mit  bewegungen  beim  singen  und 
hören.  Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.  1910.  S».  22  s.  (=  Zs. 
d.  internat.  musikges.  9,180—186  und  205  —  215.) 

30.  Rezensionen  früher  besprochener  werke:  1.  F.  Saran, 
Deutsche  Verslehre  1907,5B,10;  F.  v.  Kummer,  Allg.  Litbl.  18, 
590—591;  0.  Brenner,  Litbl.  30,318.  —  2.  v.  Koblinski, 
Alter  und  neuer  versrhythmus  1909, 5B, 23;  H.  Draheim,  Wschr. 
27,205—208  (vielfach  angefochten).  —  3.  K.  Bücher,  Arbeit 
und  rhythmus  1909,5B,22;  M.  Scheinert,  Cbl.  61,761.  — 
4.  A.  Kühn,  Rhythmik  und  melodik  M.  Beheims  1907,5B,19; 
V.  Dollmayr,  AfdA.  34,67—70.  —  5.  P.  Habermann,  Die 
metrik  der  kleineren  ahd.  reimgedichte  1909, 5B, 35;  v.  Jantzen, 
Cbl.  61,1554;  Fr.  Kauffmann,  ZfdPh.  42,364  f.  —  6.  H.  Dra- 
heim, Schillers  metrik  1909, 5B, 54;  Minor,  DLz.  31,1251.  — 
7.  E,  Feise,  Der  knittelvers  des  jungen  Goethe  1909,5B,52; 
F.  Saran,  DLz.  31,1373;  R.  Buchwald,   Cbl.  61,26. 

Fr.  Wilhelm. 

C.   Literaturgeschichte. 

31.  A.  Salzer,  Illustrierte  geschichte  der  deutschen  lite- 
ratur.  München,  Allgemeine  Verlagsgesellschaft.  36. — 40.  lief, 
s.  1421—1660.  —  vgl.  Jsb.  1909,5,61.  —  enthält  die  romantik 
mit  ihren  ausläufern  und  Verzweigungen,  den  ausgang  Goethes, 
die  österreichischen  dichter  und  leitet  die  zehnte  und  letzte  periode 
ein:  'von  der  französischen  julirevolution  (1830)  bis  zur  gegen- 
wart,  die  literatur  als  ausdruck  des  wirklichen  lebens'.  bei  der 
romantik  kommt  der  katholische  Standpunkt  des  vfs.  mehr  als 
sonst  zur  geltung  —  jedoch  immerhin  maßvoll.  Sachkenntnis  und 
Objektivität    des    literarischen    Urteils    ist    überall    anzuerkennen. 


V.    C.  Literaturgeschichte.  73 

reiche  beilagen   sind  auch   diesen   neuen   lieferungen  in  bekannter 
gediegenheit  beigegeben. 

32.  W.  Hahn,  Geschichte  der  poetischen  literatur  des  Deut- 
schen, bearb.  von  G.  Kreyenberg.  16.  aufl.  Stuttgart,  Cotta. 
X,363  s.    4  m.  —  vgl.  Jsb.  1907,50,10,  unverändert. 

33.  0.  v.  Leixner,  Geschichte  der  deutschen  literatur. 
8.  aufl.  neu  bearbeitet  und  bis  zur  gegenwart  fortgeführt  von 
E.  Friedl ander.  Leipzig,  Spamer.  XI,1098  s.  mit  486  abb. 
und  56  zum  teil  farbigen  beilagen.  16  m.  —  bespr.  ZfBücherfr. 
n.  f.  2,  h.  3.     Beibl.  101—102. 

34.  W.  Seh  er  er,  Geschichte  der  deutschen  literatur.  12.  aufl. 
Berlin,   Weidmann.  —  unverändert. 

35.  R.  König,  Deutsche  literaturgeschichte.  32.  aufl.  hrsg. 
von  K.  Kinzel.  2  bde.  VIII,382  u.  V,476  s.  geb.  20  m.  — 
ohne  wesentliche  Veränderungen,   aber  fortgehend  ergänzt. 

36.  Fr.  Vogt  u.  M.  Koch,  Geschichte  der  deutschen  lite- 
ratur. 3.  aufl.  Leipzig,  Bibliogr.  Institut.  —  vgl.  Jsb.  1897,6,1 ; 
1904,5,61.  ohne  wesentliche  Veränderungen,  jedoch  fortgehend 
vervollständigt  und  durchgefeilt.  —  lobend  bespr.  v.  H.  Spiero, 
Grenzboten  69,645—646;  von  H.  Schröder,  GRMon.  2,417; 
V.  R.  Petsch,  Das  human,  gymn.  21,223—224.  —  BbGw.  46, 
376  von  J.  M. 

37.  Ed.  Korrodi,  Eine  schweizerische  nationalliteratur? 
Greuzboten  69,404 — 407.  —  tritt  der  'Histoire  de  la  litte- 
rature  suisse'  par  V.  Rössel  entgegen,  die  eine  schweizerische 
'nationalliteratur'  geben  will,  eine  solche  gebe  es  nicht,  sie  sei 
eine  'provinz'  der  deutschen. 

38.  K.  Heinemann,  Die  deutsche  dichtung.  grundriß  der 
deutschen  literaturgeschichte.     Leipzig,  Kröner.     299  s,     1   m. 

eine  geschickte,  inhaltvolle  darstellung  auf  so  knapp  bemessenem 
räume;  bis  Opitz  59  s.  das  rittertum  ist  freilich  ganz  unzuläng- 
lich behandelt,  Nibelungensage  und  -dichtung  schwer  verständlich 
für  den  gedachten  leserkreis,  über  Heliand,  spielleute  und  Parzival 
zum  teil  mißverständlich,  manche  störende  druckfehler:  Philanders 
gesc/iichten,  (s.  67)  dessem  munde  s.  74.  —  gelobt  v.  M.  K.,  Cbl. 
61,1586  unter  einigen  sachlichen  und  chronologischen  berich- 
tigungen. 

39.  0.  Thomas,  A  history  of  German  literature.  London, 
Heinemann.  1909.  VII,400  s.  6  sh.  —  mit  A.  Ohuquet 
(s.  nr.  51,2)  zusammen  bespr.  von  M.  K.,  Obl.  61,726 — 727. 
gibt  Thomas  den  vorzug  wegen  seiner  tieferen  gesamtauffassung. 
eine  reihe  von  Irrtümern  werden  bei  beiden  berichtigt,  im  übrigen 
beide  als  tüchtige  leistung  für  ihre  landsleute  anerkannt. 


74  ^-    Deutsch  in  seiner  gesanitentwicklung. 

40.  R.  Liffert,  Methodisches  handbuch  der  deutschen  lite- 
raturgeschichte.  Leipzig,  Quelle  u.  Meyer.  X,386  s.  6,80  m., 
geb.  7,50  m.  —  nach  einer  anzeige  von  R.  Meyer  in  der  Frankf. 
Ztg.  vom  25.  12.  10  eine  Vereinigung  von  darstelliuig  und  an- 
thologie. 

41.  Ed.  Engel,  Kurzgefaßte  deutsche  literaturgeschichte. 
ein  Volksbuch  mit  33  bildnissen  und  14  hss.  Wien  u.  Leipzig, 
Freytag  u.  Tempsk3^  370  s.  4  m,  —  die  völlig  unzureichende 
wissenschaftliche  Vorbildung  des  vfs.,  besonders  auf  dem  gebiete 
des  altdeutschen,  weist  nach  Edw.  Schröder,  AfdA.  34,105 — 106; 
ferner  bespr.  von  P.  Schwarz,  ZfGw.  64,578 — 581;  v.  F.  Seh., 
Allg.  Litbl.  19,659—660,  —  gelobt  v.  W.  Dröber,  Bayr.ZfRw. 
18,321;    als  Volksbuch  empfohlen  v.  R.  Richter,   ZfRw.  35,423. 

42.  H.  V,  Wallberger  u.  R,  Kühn,  Führer  durch  die 
deutsche  literaturgeschichte  von  beginn  bis  zur  moderne.  in 
alphabetischer  Ordnung  allgemeinverständlich  dargestellt.  Berlin, 
Globus  Verlag.      271   s.  mit   16  bildnissen.     1   m. 

43.  K.  Francke,  Die  kulturwerte  der  deutschen  literatur 
in  ihrer  geschichtlichen  entwicklung.  1.  band.  Die  kulturwerte 
der  deutschen  literatur  des  mittelalters.  Berlin,  Weidmann.  XIV, 
291  s.  geb.  6  m.  —  das  werk  ist  auf  4  bände  berechnet,  im 
vorliegenden  ersten  will  vf.  zeigen,  wie  aus  der  mittelalterlichen 
gebundenheit  die  persönlichkeit  allmählich  erwächst,  der  persön- 
liche wert  beruht  auf  der  vörinnerlichung;  diese  ist  von  anfang 
an  in  der  deutschen  literatur  vorhanden,  erhebt  sich  in  der  blüte- 
zeit  des  13.  Jahrhunderts,  obwohl  noch  immer  im  rahmen  kirch- 
licher, staatlicher  und  gesellschaftlicher  gebundenheit,  zur  höhe 
(Walther,  Wolfram,  Armer  Heinrich),  sprengt  dann  die  mittelalter- 
lichen formen,  von  dem  niedergang  des  kaisertums  und  papsttums 
begünstigt,  und  bereitet  die  revolution  des  16.  jahrhs.  vor.  unter 
diesem  gesichtlpunkte  wird  die  literatur  in  vier  großen  abschnitten 
betrachtet:  das  Zeitalter  der  Völkerwanderung,  die  entwicklung  der 
feudal-theokratischen  gesellschaft,  die  blute  ritterlicher  kultur,  die 
kultur  des  bürgertums.  nach  einer  geschichtlichen  Orientierung 
werden  die  charakteristischen,  literarischen  erscheinungen  sowie 
die  werke  bildender  kunst  in  fesselnder  weise  und  in  klarer, 
künstlerischer  darstellung  beleuchtet,  die  begeisterung  des  vf.s 
geht  wohl  hier  und  da  etwas  zu  weit  (z.  b.  beim  Armen  Heinrich 
und  bei  den  Skulpturen  romanischer  zeit),  aber  dafür  gibt  sie  auch 
wärme  und  genuß.  das  kritische  interesse  tritt  naturgemäß  zurück, 
von  texten  werden  nur  die  bekanntesten  und  ])opulären  benutzt, 
ursprüngliches  und  überarbeitetes  nicht  geschieden,  das  hat  aller- 
dings auch  zum  teil  große  bedenken,  z.  b.  bei  der  Tliidreksago 
der  Edda,  die  ohne  weiteres  als  alte  quelle  benutzt   wird,  ebenso 


V.    C.  Literaturgeschichte.  75 

beim  Nibelungenliede,  dennoch  behält  das  buch  seinen  wert  als 
eine  interessante  und  tiefgehende  darstellung  der  deutschen  kultur- 
entwicklung  im  Spiegel  der  literatur. 

44.  W.  Leonhardt,  Liebe  und  erotik  in  den  Uranfängen 
der  deutschen  dichtung.     Dresden,  Kraut.     5  m. 

45.  Käte  Fried  mann,  Die  rolle  des  erzählers  in  der  epik. 
Leipzig,  Haessel.     X,245  s.     4,60  m. 

46.  P.  Nolte,  Der  kauf  mann  in  der  spräche  und  literatur 
des  mittelalters.     Göttinger  diss.     VI,  100  s. 

47.  E,.  Kaufmann,  Der  kaufmannsstand  in  der  deutschen 
literatur  bis  zum  ausgang  des  17.  Jahrhunderts.  Grenzboten  69, 
110 — 121.  —  aus  der  älteren  zeit  besonders  'der  gute  Gerhard', 
dann  ausführlich  die  satire  der  reformationszeit.  dazu  weist 
W.  Jan  eil,  ebda  s.  636,  ergänzend  auf  Frischlins  'Julius  redi- 
vivus'   hin. 

48.  F.  J.  Schmidt,  Die  universelle  bedeutung  der  deutschen 
literatur-  und  geistesgeschichte.  Preuß.  jahrbb.  140,1 — 21.  — 
eine  kurze,  aber  inhaltvolle  Zeichnung  der  eigenartigen  entwicklung 
der  deutschen  literatur-  und  geistesgeschichte  in  idealistischer  auf- 
fassung:  die  Germanen  nach  göttlicher  bestimmung  dazu  auser- 
sehen, durch  die  Vereinigung  aller  kräfte  einen  neuen,  höheren 
typus  der  menschen  hervorzubringen;  'die  geschichte  der  literatur 
ist  die  entwicklung  der  germanischen  menschheitsidee  in  dem 
Spiegel  dichterischen  schauens'. 

49.  R.  M.  Mej^er,  Alte  und  neue  literaturgeschichte. 
GRMon.  2,342 — 347.  —  fordert  nachdrücklich  das  mhd.  als  grund- 
lage  des  literaturstudiums  und  wünscht  dies  scharf  auch  beim 
examen  betont  zu  sehen. 

50.  Literaturgeschichtliche  Schulbücher:  G.  Boetticher  u, 
K.  Kinzel,  Geschichte  der  deutschen  literatur  mit  einem  abriß  der 
geschichte  der  deutschen  spräche  und  metrik.  16.  aufl.  Halle, 
Waisenhaus.  202  s.  1,80  m.  —  K.  F.  Kummer  u.  K.  Stejskal, 
Leitfaden  zur  geschichte  der  deutschen  literatur.  Wien,  Manz. 
2,40  m.  —  K.  Heilmann,  Gesch.  d.  d.  nationallit.  nebst  einem 
abriß  der  deutschen  poetik.  6.  aufl.  168  s.  Breslau,  Hirt.  2  m. 
—  E.  Fischer,  Zur  deutschen  literatur.  hilfsbuch  für  den  Unter- 
richt in  Seminaren  und  höheren  schulen.  4.  aufl.  Breslau,  Dülfer. 
176  s.  2,40  m.  —  A.  Vögtlin,  Geschichte  der  deutschen  dich- 
tung. Zürich,  Schulthess.  262  s.  3  m.  —  G.  Funk,  Grundriß 
der  metrik  und  poetik.     Breslau,  Hirt.     47  s.     0,60  m. 

51.  Rezensionen  fi'üher  besprochener  werke:  L  A.  Biese, 
Litg.  1908.50,3:  L.  E.,  Rev.  crit.  n.  s.  69,489—490;  E.Grune- 
wald, Das  human,  gymn.  21,224.  —  2.  A.  Chuquet,  Litterat.  alle- 
mande  1909,50,67:  L.Mensch,  Polybiblion  119,431;  F.  Piquet, 


76  "^I-   Althochdeutsch. 

Rev.  germ.  6,114 — 115  (neben  hohem  lob  berichtigung  einiger 
ungenauigkeiten  aus  der  alten  literatur);  A.  Silbermann,  DLz. 
31,1631 — 1632  (lebendige  Charakteristik,  geschickte  analysen,  Ob- 
jektivität gelobt,  einige  fehler  bemerkt,  wert  für  deutsche  forschung 
aber  nicht  anerkannt);  Cbl.  61,727.  —  3.  E.  Engel,  Geschichte 
der  deutschen  literatur  1909,50,70,3:  J.  Cerny,  ZföG.  61, 
729 — 743.  —  4.  L,  Geiger,  Die  deutsche  literatur  und  die  Juden 
1909,50,95:  Rev.  germ.  6,488—489  (inhalt:  12  aufsätze  von 
Reuchlin  bis  zur  neuesten  zeit).  M.  K.,  Cbl.  61,1483 — 1484.  — 
5.  R.Lehmann,  Poetik  1909,50,70,5:  DLz.  30,2721—2726  (aus- 
führliche skizze  des  inhalts  mit  hervorhebung  des  leitenden  ge- 
sichtspunkts :  'es  gilt  das  Verständnis  der  den  kunstwert  in  allen 
erscheinungen  der  poesie  bedingenden  momente  und  damit  zugleich 
die  methodenlehre  für  die  künstlerische  interpretation  der  poesie'). 
—  6.  L.  Pfleger,  Das  Straßburger  münster  1909,50,62;  Obl.  61, 
1123  (inhalt:  die  beziehungen  von  der  renaissance  bis  auf  die 
neueste  zeit  —  'ein  überraschendes  bild').  —  7.  R.  Sokolowsky, 
Minnesang  1906,2,217:   G.  Ehrismann,  ZfdPh.  42,361. 

Gotthold  Boetticher. 


VI.   Althochdeutsch. 

A.  Allgemeines.  —  B.  Denkmäler  in  alphabetischer  anordnung. 

A.  Allgemeines. 

1.  Th.  Schau  ff  ler,  Althochdeutsche  literatur,  grammatik, 
texte  mit  Übersetzung  und  erläuterungen.  3.  neubearb.  aufl.  1910. 
(Sammlung  Göschen  nr.  28.)  —  vgl.  Jsb,  1907,6,1.  —  nicht  ge- 
liefert. 

2.  Erich  Petzet  und  Otto  Glauning,  Deutsche  schrift- 
tafeln des  IX.  bis  XVL  Jahrhunderts  aus  hss.  der  kgl.  hof-  und 
Staatsbibliothek  in  München.  I.  abt.  Althochdeutsche  Schriftdenk- 
mäler des  IX.  bis  XI.  Jahrhunderts.  München,  Kuhn,  1910. 
XV  tafeln,     fol.     34  s.     8  m.  —  vgl.  abt.  19b,l. 

3.  Sigm.  Feist,  Die  germanische  und  die  hochdeutsche 
lautverschiebung  sprachlich  und  ethnographisch  betrachtet.  Beitr. 
36,307 — 354.  —  bespricht  ausführlich  den  einfluß  der  völker- 
mischung  auf  die  entwicklung  der  sprachen  und  erklärt  daraufhin 
s.  339 — 346  die  hd.  lautverschiebung  daraus,  daß  die  spräche  der 
in  Süddeutschland  einwandernden  Germanenstämme  gemäß  den 
lautgewohnheiten  der  hier  ansässigen  Urbevölkerung  alpiner  rasse 
umgestaltet   worden    sei  (s.  346  ff.    wird    ebenso    die    germanische 


Tl.   A.  Allgemeines.  77 

lautverschiebung  als  produkt  der  anpassung  der  idg.  grundsprache 
an  die  sprach gewohnheiten  der  nordeuropäischen  dolichokephalen 
urrasse  erklärt).  —  vgl.  dazu  Braune,  Beiträge  36,564,  fußnote. 

4.  Th.  Gärtner,  Zu  den  zwei  lautverschiebungen.  Beitr. 
36,562 — 564.  —  da  die  ahd.  lautverschiebung  dieselbe  richtung 
und  dieselben  angriffspunkte  hat  wie  die  germanische,  bezweifelt 
G.,  daß  sie  —  wie  Feist  annimmt  —  auf  eine  andere  völkerver- 
mischung  als  jene  zurückzuführen  sei  und  der  alpinen  rasse  zur 
last  falle,  er  hält  für  wahrscheinlicher,  daß  die  erste  Völkerver- 
mischung solche  leibliche  und  seelische  eigenschaften  hervorge- 
bracht habe,  die  nach  langer  zeit  in  einem  teil  des  volkes  wieder 
ähnliche  lautänderungen  veranlaßten,  wie  jene  waren,  die  gleich  nach 
der  mischung  eintraten,  für  Wiederholung  derselben  sprachlichen 
Vorgänge  nach  langen  zeitlichen  intervallen  werden  beispiele  aus 
den  französischen  mundarten  gegeben. 

5.  Wilh.  Braune,  Ahd.  -i  als  relativpartikel ?  Beitr.  36, 
557 — 559.  —  eine  ahd.  relativpartikel  -i,  die  man  früher  in  einer 
stelle  von  Pa  und  in  zwei  versen  des  Muspilli  angesetzt  hat  und 
die  Schatz  altbair.  gramm.  wieder  verzeichnet,  hat  es  nicht  gegeben. 

6.  Wilhelm  Sänger,  Der  vokal  in  der  kompositionsfuge  in 
den  ältesten  althochdeutschen  Sprachdenkmälern.  diss.  Frei- 
burg  i.  Br.  1910.  —  S.  sammelt  die  komposita  der  denkmäler 
vor  ca.  830  (aber  mit  einschluß  des  Tatian)  und  ordnet  sie  nach 
den  stammen  der  ersten  kompositionsglieder.  in  jeder  gruppe 
scheidet  er  weiter  nach  dem  dialekt  der  denkmäler  und  verzeichnet 
für  jedes  denkmal  getrennt  die  komposita  mit  und  die  ohne  vokal 
in  der  kompositionsfuge.  am  Schlüsse  jeder  stammgruppe  folgt 
ein  überblick  über  die  Stellung  der  einzelnen  mundarten  und  eine 
gesamtübersicht,  welche  alle  dialekte  zusammenfaßt,  vf.  stellt  fest 
(s.  96),  daß  das  ergebnis  der  arbeit  im  wesentlichen  negativ  ist, 
insofern  als  es  nicht  gelungen  sei,  zeitliche  oder  mundartliche 
Verschiedenheiten  im  auftreten  des  kompositionsvokals  nachzu- 
weisen, doch  illustriert  die  arbeit  gut  die  bekannte  hauptregel, 
daß  im  allgemeinen  bei  lang-  und  mehrsilbigen  stammen  die  Syn- 
kope eingetreten,  bei  den  kurzsilbigen  der  vokal  erhalten  ge- 
blieben ist,  und  in  einigen  punkten  war  auch  chronologisches  über 
den  eintritt  der  synkope  und  die  abschwächung  des  kompositions- 
vokals festzustellen;  vgl.  z.  b.  über  0  als  kompositions vokal  der 
M-stämme  s.  49,  über  0  bei  den  a-stämmen  s.  31  (hier  ist  ein 
störender  druckfehler  zu  berichtigen:  es  heißt  0  finde  sich  nur  in 
denkmälern,  deren  abfassungszeit  nach  ca.  800  fällt,  während  es 
natürlich  heißen  muß  vor  ca.  800 !).  auch  an  mundartlichen  diff erenzen 
fehlt  es  doch  nicht  so  ganz  (vgl.  s.  34,  84  u.  ö),    und  man  wird 


78 


VI.    Althochdeutseh. 


wohl  nocli  etwas  weiter  kommen  können.  —  die  von  der  haupt- 
regel  abweichenden  fälle  sind  in  den  zusammenfassenden  ab- 
schnitten ausdrücklich  hervorgehoben,  wobei  manche  interessante 
einzelheit  hervortritt;  vgl.  die  langsilbigen  o-stämme,  die  in  der 
komposition  mit  -los  stets  den  vokal  behalten,  also  als  unechte 
komposita  empfunden  werden,  während  /a-stämmen  in  diesem  fall 
svnkope  eintreten  lassen,  abweichend  von  der  bisher  vorhandenen 
auffassung  erklärt  S.  hruügomo,  kihurtitago,  dultitago  s.  43  als 
echte  komposita.  zu  dem  über  nahtigala  s.  94  gesagten  wäre 
P.  Schmid,  ZfdA.  51,280  ff.,  Jsb.  1909,5,8;  6,11  zu  vergleichen 
gewesen. 

7.  W.  Bader,  Die  althochdeutschen  fugenvokale  in  den 
älteren  eigennamen.  (diss.  Freiburg.)  Leipzig  1909.  70  s.  — 
will  den  umfang  des  wirklichen  auftretens  der  fugenvokale  a,  i,  u 
in  den  eigennamen  bis  zum  jähre  850  feststellen  und  sammelt  zu 
diesem  zweck  s.  10 — 70  das  material  an  namen,  in  welchen  diese 
fugenvokale  vorkommen:  unter  a  die  a-,  u-  und  konsonantstämme, 
unter  i  die  i,  ja-,  jo-  und  yan-stämme,  unter  u  die  u-  und  ica- 
stämme.  auf  die  namenformen,  welche  den  normalen  fugenvokal 
zeigen,  folgen  jeweils  jene,  bei  welcher  der  vokal  anders  gefärbt 
erscheint;  da  aber  namen  ohne  fugen  vokal  ausgeschlossen  sind, 
so  gibt  die  arbeit  auf  die  frage  über  das  Verhältnis  zwischen 
synkopierten  und  nichtsynkopierten  formen  keine  auskunft.  über 
die  färbung  des  vokals  selbst  da,  wo  er  erscheint,  läßt  sich  fest- 
stellen, daß  neben  der  normalen  form  zahlreiche  andere  auftreten, 
insbesondere  schwanken  nach  /,  e  statt  zu  erwartendem  a.  assi- 
milation  an  den  vokal  des  zweiten  kompositionsgliedes  ist  häufig, 
namentlich  tritt  oft  i  unter  einfluß  eines  -rieh,  -lind  ein,  während 
komposita  mit  -rät  das  a  als  fugen  vokal  bei  o-stämmen  festhalten 
und  auch  bei  i-  und  ic-  und  konsonantstämmen  eintreten  lassen, 
s.  5  ff.  handelt  S.  über  namen  auf  -alah,  -oloh,  die  er  großenteils 
als  komposita  mit  -walh  'der  welsche'   erklärt. 

8.  R.  Wagner,  Die  syntax  des  Superlativs  im  got.,  and., 
ahd.,  frühmhd.,  im  Beowulf  und  der  älteren  Edda.  1910.  —  vgl. 
abt.  8,193.  'grundlage  der  arbeit  bietet  das  gotische  und  ahd. 
bis  900'. 

9.  Paul  Cebulla,  Die  Stellung  des  verbums  iu  den  peri- 
phrastischen  verbalformen  des  Gotischen,  Alt-  und  Mittelhoch- 
deutschen, diss.  Breslau,  M.  und  H.  Marcus.  1910.  —  vgl. 
abt.  5,5. 

10.  Theodor  von  Grienberger,  Winileudi.  Beitr.  36, 
515 — 524.  —  Gr.  will  die  w.  des  kapitulars  von  dem  iviniliod  der 
glossen  ganz  trennen,  in  diesem  sieht  er  eine  bezeichnung  welt- 
licher nationaler  lieder.      die  ic.  des  kapitulars  dagegen  erklärt  er 


YI.    B.  Denkmäler.  79 

ihnlich  wie  Jostes  als  'leute";  aucli  die  leudos  der  beiden  Venan- 
tiusstellen  faßt  er  wieder  als  'leute',  nicht  'lieder'.  genauer  defi- 
niert er  die  'Wineleute'  als  'dienstpflichtige  klosteruntertanen, 
aiitglieder  der  klosterodalität  im  weiteren  sinne,  deren  Verwendung 
innerhalb  der  klausur  durch  die  äbtissin  nicht  verfügt  werden  darf. 

11.  R.  Meißner,  Leudus.  ZfdA.  52,84—90.  —  M.  legt 
nochmals  (vgl.  van  Helten,  ZfdWortf.  200  f.,  Jsb.  1908,6,3) 
überzeugend  dar,  daß  leudtis  an  den  beiden  Venantiusstellen  keines- 
wegs 'mannen'  bedeuten  kann,  namentlich  ist  es  zweifellos,  daß 
in  dem  gedieht  an  Herzog  Lupus  leudus  als  terminus  technicus  in 
der  bedeutung  'strophe'  zu  versiculi  in  parallele  steht,  die  stelle 
in  der  praefatio  an  Gregor  ist  allerdings  weniger  klar  aber  doch 
aus  dem  Sprachgebrauch  des  Venantius  gut  zu  verstehen.  — 
Jostes'  interpretation  der  Winileodos  im  kapitular  lehnt  M.  eben- 
falls ab. 

12.  R.  Meißner,  Dulgere.  ZfdA.  52,90—96.  —  zu  dulgat 
servum  im  Edictum  Chilperici;  dulgere  ist  latinisierte  form  eines 
fränkischen  *dulgian.  die  im  edikt  geforderte  bedeutung  'preis- 
geben' läßt  sich  aus  der  etymologie  des  wortes  'schlagen,  werfen' 
gut  verstehn,  da  der  wurf  ein  symbol  der  preisgäbe  ist. 

13.  K.  Guntermann,  Ahd.  ärunti,  mhd.  ernde.  ZfdPh.  42, 
397 — 406.  —  überblick  über  die  bisherigen  erklärungsversuche. 
G.  faßt  selbst  das  wort  als  ein  ags.  lehnwort,  das  durch  die  ags. 
mission  nach  Deutschland  gekommen  und  hier  mechanisch  ver- 
hochdeutscht  wurde,  die  bedeutung  ist  ursprünglich  geistlich:  'die 
engelsbotschaft',  dann  die  botschaft  der  apostel,  das  evangelium. 
die  meisten  ahd.  belege  (Glossen,  Otfrid,  Notker),  von  G.  auf 
s.  401  ff.  zusammengestellt,  zeigen  diese  bedeutung  noch  deutlich, 
im  mhd.  tritt  immer  mehr  allgemeine  bedeutung  ein,  doch  haben 
namentlich  alem.  denkmäler  die  alte  geistliche  bedeutung  gut  er- 
halten. 

14.  T.  E.  Karsten,  Ein  westgermanischer  namenstj-pus  in 
Finnland.  ZfdWortf.  12,87  ff.  —  darin  s.  91  die  ahd.  (altbair.) 
Personennamen  auf  -folk. 

15.  Besprechungen  von  werken,  die  in  früheren  Jahrgängen 
verzeichnet  sind:  1.  Paul  Di  eis.  Die  Stellung  des  verbums  in 
der  älteren  ahd.  prosa,  1906,6,12.  —  bespr.  von  H.  Stolzen- 
burg,  ZfdPh. 42,109— 112;  von  H.  Reis,  Litbl.  31,92—94  ('keine 
neuen  ergebnisse').  —  2.  J.  Franck,  Altfränkische  grammatik 
1909,6,6.  —  bespr.  von  W.  Brückner,  Idg.  anz.  26,38 — 41; 
F.  Piquet,  Rev.  germ.  6,104 — 105.  —  3.  Paul  Habermann, 
Die  metrik  der  kleineren  althochdeutschen  reimgedichte.  1909,5,35;- 
0,21.   —  bespr.  v.  F.  Piquet,  Rev.  crit.  N.  S.  09,253;  F.  Kauf  f- 


80  ^'I-   Althochdeutsch. 

mann,  ZfdPh.  42,364—366;  -tz-,  Cbl.  61,1554.  —  4.  Paul  Sie- 
vers, Die  akzeute  in  althochdeutschen  und  altsächsischen  hand- 
schriften.  1909,6,4.  —  bespr.  von  0.  Behaghel,  Litbl.  31,8.  — 
5.  W.  Uhl,  Winiliod.  1908,6,4;  1909,6,2.  —  bespr.  von  -tz-, 
Cbl.  1910,626;  von  T.  Longo  in  Rivista  di  letteratura  tedesca 
111,344 — 346  (la  sua  dimostrazione  ci  ha  lasciato  l'impressione  di 
fondarsi  piuttosto  che  su  fatti  ben  stabiliti  su  ipotesi  e  intui- 
zioni  di  carattere  personale);  A.  E.  Öchönbach,  Allg.  Litbl.  19,14; 
Steinmeyer,  NA.  35,607—608;  H.  Suolahti,  Neuphilol.  mitt. 
1910,137 — 141  ('abgesehen  von  richtigen  einzelbemerkungen  im 
ganzen  als  verfehlt  zu  bezeichnen');    A.  Bernt,  ZföGr.  61,48 — 49. 

B.   Denkmäler. 

16.  Alteste  deutsche  dichtungen,  übersetzt  und  hrsg.  von 
K.  Wolfskehl  und  Fr.  v.  d.  Lej^en.  Leipzig,  Insel verlag,  1909. 
—  das  buch  enthält  außer  einigen  bereits  jüngerer  zeit  angehören- 
den gedichten  (Trougemundslied,  Himmel  und  hölle,  Memento  mori, 
Melker  Marienlied,  Arnsteiner  Marienieich,  Mariensequenz  aus  Muri, 
Ezzolied)  die  von  v.  d.  Le^'en  wesentlich  nach  MSD.  und  Braunes 
ahd.  lesebuch  besorgten  texte  folgender  ahd.  stücke:  Hildebrands- 
lied, Merseburger  Zaubersprüche,  Wiener  hundesegen,  Lorscher 
bienensegen,  nebst  den  etwas  jüngeren  blut-  und  reisesegen,  die 
Sprüche  aus  Notkers  rhetorik,  den  von  hirsch  und  binde,  den 
spottvers  auf  Liuhene,  das  Abcdarium  nordmannicum,  das  Ludwigs- 
lied und  das  Wessobrunner  gebet,  die  Übersetzung  v.  K.  Wolfs- 
kehl hat  ihr  ziel  'reine  und  genaue  wiedergäbe  der  bildung  der 
Worte  und  des  rhythmus,  des  reichtums  und  der  modulationen 
des  klangs  bis  in  alle  einzelheiten'  im  allgemeinen  erreicht,  doch 
waren  nicht  alle  freiheiten  zu  vermeiden.  —  bespr.  Türmer  21,1, 
448—449. 

Abecedarium  iiordmaimiciim.     sieben  oben  nr.  16. 
Gebet,  Wessobruiiiier.     siehe  oben  nr.  16. 
Glossen,      siehe    auch    oben    nr.    5.    10.    13,    unten    nr.    26, 
29,2.  5. 

17.  M.  Höfler,  Das  malum  malannum.  Jannus  14(1909), 
512 — 526.  —  diese  in  ahd.  und  mhd.  zeit  in  Glossen  und  segen 
mehrfach  belegte  und  verschieden  glossierte  krankheitsbezeichnung 
ist  name  einer  bei  menschen  und  haustieren  vorkommenden  krank- 
heit,  bei  der  beulen  und  hautpusteln  auftreten,  ursprünglich  wahr- 
scheinlich rotz  und  milzbrand;  später  wird  der  name  auf  allerhand 
hautkrankheiten  übertragen.  H.  stimmt  Grimms  deutung  des 
malannus  als  'übles  jähr'  bei.  das  'üble  jähr'  als  ausdruck  der 
chaldaeischen  lehre  von  dem  einfluß  der  gestirne  auf  das  ent- 
stehen von  krankheiten  ist  zum  krankheitsnamen  geworden. 


VI.   B.  Denkmäler.  81 

17a.  Carl  0.  Koch,  Ein  altdeutsches  glossar.  Göteborgs 
högskolas  ärsskrift  1910,11,18 — 27.  —  behandelt  das  bei  Stein- 
meyer nr.  996.  1024.  1146  abgedruckte  lat.-ahd.  glossar  auf  blatt 
123b — 128b  von  cod.  Berol.  Lat.  73,  8^  und  gibt  deutungsver- 
suche  zur  ergänzung  derjenigen  Steinmeyers. 

Hildebrandslied,     siehe  auch  nr.  16.  29,4. 

18.  Kritische  ausgäbe  nebst  einer  rückübersetzung  ins  ahd. 
von  Holthausen  in  dessen  Beowulfausgabe.  2.  aufl.  1909,114. 
—  im  zweiten  teil  in  der  einleitung  ein  kapitel  über  das  Hilde- 
brandslied mit  bibliographie.  —  bespr.  von  A.  Eichler,  Anglia 
beiblatt  n.  f.  21,133. 

19.  Hermann  Collitz,  Zum  Hildebrandslied.  Beitr.  36, 
366 — 373.  —  V.  3.  untar  heriun  tuem.  C.  nimmt  an,  die  beere 
hätten  beschlossen,  die  entscheidung  von  einem  einzelkampf  der 
führer  abhängig  zu  machen.  —  v.  4.  sunufatarungo  wird  als  'die 
kinder  von-vator  und  söhn'  interpretiert.  —  v.  30.  ?fef/'M  getrennt 
in  wett-u  (weit  3  sg.,  m  =  got.  iihj.  —  v.  48.  bi  desemo  rtche. 
C.  liest  des  Stabreimes  wegen  tvige.  —  v.  63.  dö  .  .  .  scritan.  C,  be- 
seitigt den  sprachlich  und  syntaktisch  anstössigen  dat.  askim, 
indem  er  trennt:  ask  (acc.  sg.)  im  (dat.  pl.  refh).  —  v.  64.  durch 
die  änderung  in  v.   63  würde  dat  besser  erklärbar, 

20.  G.  Roethe,  Hildebrandslied  30.  ZfdA.  51,378.  — 
hält  von  den  bisherigen  deutungen  von  icettu  Lachmanns  erklärung 
weiz  Ziu  noch  für  die  annehmbarste,  vielleicht  aber  sei  statt 
wettu,  das  selbst  nicht  absolut  feststeht,  ^cetnu  zu  lesen,  wozu 
V.  49  tvelaga  nu  usw.  und  (für  die  enge  Schreibung)  diinu  v.  55 
zu  vergleichen  sind. 

21.  Elis  Wadstein,  Eine  altheidnische  bestätigungsformel 
im  Hildebrandsliede.  Göteborgs  högskolas  ärsskrift  1910,11,86 — 91. 
(nicht  geliefert.)  —  liest  v.  30  wittun  irmingot  'das  wissen  (d.  h. 
des  seien  zeugen)  die  hohen  götter  .  .  .  .' 

Ludwigslied,     siehe  oben  nr.   16. 
Muspilli.     siehe  oben  nr.  5,  unten  nr.  29,3. 
Notker,     siehe  auch  oben  nr.   13.   16,  unten  nr.  29,1. 

22.  Paul  Ho  ff  mann,  Die  mischprosa  Notkers  des  Deut- 
schen (Palaestra  58).  Berlin,  Meyer  u.  Müller.  1910.  VI,222  s. 
6,50  m.  —  über  teil  I  dieser  Untersuchung,  der  als  Göttinger 
diss.  erschien,  vgl.  Jsb.  1906,6,40.  die  dort  s.  64  ff.  kurz  zu- 
sammengefaßten gedankengänge  werden  in  teil  II  und  III  ausge- 
führt, das  in  Boeth.  I,  II  der  mischprosa  zugrunde  liegende 
bistor.-philos.  prinzip  wird  am  ende  von  Boeth.  II  durch  das 
künstlerische  prinzip  abgelöst,    das  dann   nach  H.s   ansieht  in  den 

Jahresbericht  für  germacische  Philologie.   XXXII   (1910).   I.  Teil."  6 


82  ^'I-    Althochdeutsch. 

verlorenen  werken  (Disticha,  Bukolika,  Terenz)  herrschend  gewesen 
sei,  in  Marcianus  Capeila  aber  wieder  zurücktritt,  an  dessen  ende 
setze  die  rückbildung  zu  religiösen  prinzipien  ein,  die  in  den 
psalmen  vollendet  vorliegt.  aus  dieser  entwicklung  fällt  ver- 
schiedenes heraus;  die  lehrbücher  (kategorien,  hermeneutik)  zeigen 
keine  spur  des  künstlerischen  prinzips,  sondern  nur  befolgung 
rein  pädagogischer  maximen.  Boethius  III — V  lassen  die  weitere 
entwicklung  der  in  Boethius  II  auftretenden  künstlerischen  prin- 
zipien vermissen.  H.  folgert  daraus,  daß  sie  erst  weit  später,  im 
alter,  geschrieben  seien.  damals  habe  N.  die  unvollendet  ge- 
bliebenen werke  in  streng  philosophischem  stil  fortgesetzt,  und 
dann  noch  die  rhetorik  und  musik  geschrieben.  —  eine  höchst 
anregende,  auf  viele  partien  von  Notkers  prosa  ein  helles  licht 
werfende  Untersuchung,  die  aber  doch  in  ihren  endergebnissen, 
soweit  sie  versucht  eine  entwicklung  der  prinzipien  festzustellen 
hypothetisch  bleiben  muß,  um  so  mehr  als  hauptpunkte  der  ent- 
wicklung, wie  der  ausgang  vom  theologischen  prinzip  im  ver- 
lorenen traktat  de  trinitate  und  der  angeblich  in  den  verlorenen  Über- 
setzungen der  Disticha,  Buk.  und  Andr.  erreichte  höhepunkt  des 
künstlerischen  prinzips  nicht  belegt  werden  können,  sondern  nur 
erschlossen  sind.  —  bespr.  von  Dietr.  v.  Kralik,  DLz.  31, 
2206 — 2210,  dazu  berichtigung  s.  2470. 
Otfrid.     siehe  auch  oben  nr.   2.   13. 

23.  Rudolf  Kappe,  Hiatus  und  synaloephe  bei  Otfrid. 
ZfdPh.  42,15—60.  189—233.  —  fortsetzung  und  Schluß  der  Jsb. 
1909,6,39  besprochenen  arbeit,  behandelt  werden  noch  die  Par- 
tikeln, die  Interjektion  ivolaga,  der  konjunktiv  Si  und  die  prono- 
mina.  bei  diesen  nach  den  belegen  für  die  einzelnen  formen  je- 
weils Zusammenfassung  des  für  die  ahd.  grammatik  wichtigen; 
vgl.  besonders  über  imo  s.  30  ff.,  inan  s.  40  ff.,  im,  ira,  iro 
s.  44  ff.,  therii^  thera,  fhero  s.  207  ff.  (K.  nimmt  für  ine,  therii  usw. 
auf  grund  der  synaloepheerscheinungen  und  des  gebrauchs  der 
hss.  bereits  irrationalen  endsilbenvokal  für  die  Umgangssprache  des 
9.  jahrhs.  an),  sie  s.  57  ff.,  siu  n.  sg.  f.  s.  194  ff.  —  am  Schlüsse 
der  ganzen  Untersuchung  s.  231  ff.  stellt  K.  nochmals  sämtliche 
gesetze  für  den  Hiatus  und  synaloephe  bei  Otfrid  übersichtlich  zu- 
sammen. 

24.  Georg  Baesecke,  Undeutsche  synaloephen  bei  Otfrid. 
Beitr.  36,374 — 381.  —  gegen  Kappes  ansieht,  daß  der  gebrauch 
von  synaloephe  und  Hiatus  bei  Otfrid  sich  ausschließlich  auf  den 
Sprachgebrauch  der  gewöhnlichen  rede  gründe,  sucht  B.  darzu- 
legen, daß  im  gegenteil  der  gebrauch  der  synaloephe  ein  kom- 
promiß  sei  zwischen  deutscher  spräche  und  romanischer  vers- 
theorie,  der   zuliebe  0.  auch    direkt   sprachwidriges    verlangt,     in- 


VI.    B.  Denkmäler.  83 

wieweit    die    synaloephe    tatsächlich    Verhältnisse    der    wirklichen 
spräche  widerspiegle,  sei  deshalb  aufs  neue  zu  untersuchen. 

25.  Rudolph  Kappe,  Deutsche  synaloephen  in  den  Otfrid- 
handschriften.  ZfdPh.  42,407 — 417.  —  verteidigt  gegen  Baesecke 
'undeutsche  synaloephen'  (nr.  24)  das  prinzip  seiner  eigenen  be- 
urteilung  der  synaloephe  in  den  Otfridhss.  unter  Interpretation 
der  die  synaloephe  betreffenden  stelle  des  Schreibens  an  Liutbert 
und  ausführlicher  darlegung  seiner  sonstigen  gründe,  er  gesteht 
aber  zu,  daß  nicht  alle  der  folgerungen,  die  er  selbst  in  seiner  unter 
nr.  23  verzeichneten  Untersuchung  aus  der  Statistik  der  kurz-  und 
vollformen  gezogen  hat,  absolut  zwingend  seien,  und  daß  erst  die 
Untersuchung  der  übrigen  ahd.  und  mhd.  denkmäler  die  ent- 
scheidung  in  dieser  Streitfrage  bringen  könne. 

Sprüche,  ahd.  (Notker,  Hirsch  und  Hinde,  Spottvers),  siehe 
oben  nr.   16. 

Tatiail.     siehe  unten  nr.   29,1. 

Zauber  und  segen.    siehe  auch  oben  nr.  16,  17. 

26.  F.  W.  E.  Roth  und  E.  Schröder,  Althochdeutsches 
aus  Trier.  ZfdA.  52,169—182.  —  die  hs.  nr.  40  der  Trierer 
Stadtbibliothek,  Pg.  10  jahrh.,  deren  hauptinhalt  lat.  bibelglossare 
sind,  enthält  auf  den  unteren  und  oberen  rändern  eintragungen 
mit  wertvollen  deutschen  resten:  unter  einer  Sammlung  lat.  re- 
zepte  unten  bl.  19^  einen  blutsegen.  dann  unten  bl.  24^ — 28* 
Nomina  Olerum  mit  deutschen  glossen,  ebenso  bl.  30* — 36*^  Nomina 
Herharum  zum  teil  deutsch  glossiert,  daran  anschließend  einen 
inhaltlich  sehr  merkwürdigen  segen  gegen  pferdeleiden  bl.  36^.  die 
deutschen  glossen  und  die  segen  sind  bei  Sehr,  abgedruckt,  am 
oberen  rand  auf  bl.  2* — 9^  stehen  ebenfalls  deutsche  glossen,  die 
Schröder  s.  180  ff.  zum  teil  abdruckt,  während  die  Nomina  Ole- 
rum bereits  in  drei  anderen  hss.  vorliegen  (ahd.  glossen  111,512  ff., 
nr.  1015),  sind  die  Nomina  Herharum  und  die  segen  neu.  —  nach 
Sehr,  sind  glossen  und  segen  abschriften  eines  älteren  Originals, 
das  er  nach  den  erhaltenen  anlautsverbindungen  hn,  lir  in  die  zeit 
um  800  setzt,  die  spräche  der  segen  wird  von  Schröder  als  mfr. 
bezeichnet,  doch  zeigen  sich  nd.  eigenheiten  so  stark,  daß  Sehr, 
ndfr.  herkunft  für  möglich  hält,  aus  Schröders  datierung  ergäben 
sich  —  ihre  richtigkeit  vorausgesetzt  —  wichtige  sachliche  re- 
sultate:  wir  hätten  im  ersten  spruch  das  älteste  zeugnis  für  den 
reim  und  zwar  in  nicht  geistlicher  dichtung,  ferner  hätten  wir 
damit  aus  außerordentlich  früher  zeit  christliche  Zaubersprüche, 
weshalb  Sehr,  sich  Krohns  auffassung  zuneigt,  daß  alle  heidnischen 
Zaubersprüche  des  europäischen  nordens  Umformungen  christlicher 
Vorbilder  seien,  für  das  original  der  glossen  am  oberen  rande  ver- 
mutet Sehr,  insularen  Ursprung. 

6* 


84  ^'^11«   Mittelhochdeutscli. 

27.  R.  M.  Meyer,  Trier  und  Merseburg.  ZfdA.  52,390— 
396.  —  gegen  die  Krohnsche  auffassung  von  der  christlichen  her- 
kunft  der  nordeuropäischen,  mithin  auch  der  Trierer  und  Merse- 
burger Zaubersprüche. 

28.  Wilh.  Braune,  Zu  den  Trierer  Zaubersprüchen.  Beitr. 
36,551 — 556.  —  Br.  wendet  sich  gegen  Schröders  datierung  des 
Originals:  'die  argumente,  welche  für  ein  rein  hd,  denkmal  die 
entstehung  um  800  erweisen  könnten',  sind  besser  mit  der  an- 
nähme zu  vereinigen,  daß  eine  um  900  entstandene  alts.  Samm- 
lung 'von  rheinfränkischen  Schreibern  des  10.  jahrhs.  kopiert  und 
ungleichmäßig  ins  hochdeutsche  umgesetzt  worden  ist.'  im  ersten 
der  beiden  Sprüche  ist  die  as.  sprachform  fast  unberührt  geblieben, 
er  könnte  genau  so  'in  den  as.  hss,  C  oder  V  stehen,  der  zweite 
Spruch  zeigt  dagegen  in  dreimaligen  tliaz  deutlich  den  rheinfr. 
Schreiber. 

29.  Besprechung  von  werken,  die  in  früheren  Jahr- 
gängen verzeichnet  sind:  1.  Karl  Dahm,  Der  gebrauch  von 
gi-  zur  Unterscheidung  perfektiver  und  imperfektiver  aktionsart  im 
Tatian  und  in  Notkers  Boethius.  1909,6,45.  —  bespr.  von 
0.  Behaghel,  Litbl.  31,395:  V.  E.  Mourek,  AfdA.  34,182— 183; 
R.  Wustmann,  DLz.  31,2466—2467.  —  2.  J.  Pasbender, 
Die  Schlettstadter  Vergüglossen.  1907,6,30;  1908,6,35;  1909, 
6^26.  —  bespr.  von  A.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl,  19,272—273. 

—  3.  Gr.  Grau,  Quellen  und  Verwandtschaften  der  darstellungen 
des  jüngsten  gerichtes.  1908,6,41;  1909,6,32.  —  bespr.  von -tz-, 
LCbl.  1910,1649  f.  —  4.  T.  B.  Gummere,  The  oldest  english 
epic.  1909,6,30.  —  rec.  M.  Trautmann,  Anglia  beibl.  n.  f.  21, 
352  f.   —  5.   B.  Schindling,    Die  Murbacher  glossen   1909,6,25. 

—  bespr.  von  A.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.   19,   272—273. 

Gießen.  Karl  Helm. 


vn.   Mittelhochdeutsch. 

A.    Allgemeines.      1.    Sprachliches    und    stilistisches.      2.    Sammlungen 

von    denkmälern.      3.    Kultur-    und    literaturgeschichte.    —    B.    Epische 

und  didaktische  poesie.  —  C.  Lyrik.  —  D.  Schauspiel.  —  E.  Prosa. 

A.  Allgemeines. 

1.    Sprachliches  und  stilistisches. 
1.     J.  Zupitza,    Einführung  in  das  Studium   des   mhd.   zum 
Selbstunterricht    für   jeden  gebildeten.      10.   verb.  aufl.     Chemnitz, 
W.  Gronau.     VI,  120  s.     8'\     3,50  m.  —  das   wohlbekannte   und 


Vn.    A.  Allgemeines.  85 

bewährte  büchlein  wird  jetzt  von  dem  söhne  des  vf.  betreut,  der 
den  inhalt  dem  germanistischen  wissen  der  gegenwart  anzugleichen 
bestrebt  ist;  leider  bleibt  aber  die  modernisierung  doch  bisweilen 
hinter  berechtigten  anforderungen  zurück ;  zwischen  monophthon- 
gischem und  diphthongischem  iu  sollte  z.  b.  geschieden  werden 
vind  von  'rückumlaut'  in  einem  auch  von  studierenden  der  deut- 
schen Philologie  benutzten  buche  nicht  mehr  die  rede  sein. 

2.  Hugo  Herchenbach,  Das  praesens  historicum  im  Mittel- 
hochdeutschen, kap.  I,  II,  III,  IV,  1 — 4.  Berliner  diss.  X,58  s. 
—  erscheint  vollständig  in  der  'Palästra'. 

3.  M.  Lex  er ,  Mittelhochdeutsches  taschenwörterbuch.  10.  aufl. 
Leipzig,  S.  Hirzel.     VIII, 41 3  s.     6  m.  —  nicht  geliefert. 

4.  E.  Beck,  Liebe  und  schoene.  Beitr.  36,227  f.  —  die  bei 
Walther  (49,25  L.)  zuerst  nachzuweisende  gegenüberstellung  beider 
begriffe  wurzelt  in  der  französischen  lyrik. 

5.  Socin,  Mhd.  namenbuch.  —  rec.  v.  Grienberger,  AfdA. 
34,150 — 157  ('eine  quelle  allerersten  ranges  für  sprachliche  und 
geschichtliche  Studien'). 

6.  Hugo  Zell,  Das  adjektiv  bei  Wolfram  von  Eschenbach, 
Hartmann  von  Aue  und  Gottfried  von  Straßburg,  eine  vergleichende 
Studie.  Straßburger  diss.  1909.  130  s.  —  die  vergleichung  zeigt 
den  großen  unterschied  zwischen  der  stilistischen  kunst  des 
Franken  Wolfram  und  der  Alemannen  Hartmann  und  Gotfried.  jener 
neigt  der  spräche  des  volksepos  zu,  die  häufung  und  die  Stellung 
seiner  adjektiva  macht  die  darstellung  oft  hart  und  unklar. 
übrigens  ergeben  sich  manche  abweichungen  von  den  resultaten 
Buchenaus  Straßburger  diss.  (1887). 

7.  Waldemar  Lehnerdt,  Die  anwendung  der  beiwörter  in 
den  mhd.  epen  von  Ortnit  und  Wolfdietrich.  (=  Germanistische 
abhandlungen  XXXVI).  Breslau,  M.  &  H.  Marcus.  XII,250  s. 
8  m.  —  der  hauptteil  der  sorgfältigen  und  wertvollen  arbeit 
untersucht  'einige  bemerkenswerte  beiwörter'  auf  ihr  vorkommen 
in  0.  und  W.  (so  Charaktereigenschaften,  wie  halt,  ellenthaft, 
küene  usw.,  Stimmungsbezeichnungen,  wie  geil,  gemeit  usw.)  er  faßt 
dann  zusammen,  was  sich  über  das  Verhältnis  von  0.  zu  WA. 
ergibt  (gleicher  dichter),  sowie  über  die  beziehungen  der  ver- 
schiedenen W. -texte  untereinander,  den  Schluß  macht  eine  tabelle 
sämtlicher  beiwörter  und  ihrer  belege. 

8.  0.  Schissel  von  Fieschenberg,  Zur  stilkritik  des 
deutschen  liebesliedes  im  mittelalter.  Beitr.  16,43 — 74.  —  an 
der  geschichte  der  epitheta  rösevar,  röseröf,  roeseleht  (deutlicher 
vergleich,  epitheton  ornans,  formel,  floskel)  wird  die  zunehmende 
auflösung  der  höfischen  liedtechnik  veranschaulicht. 


86  ^^11-    Mittelhochdeutsch. 

9.  Rezensionen.      1.  W.  Kotzenberg,  Man,  frouwe  usw. 

—  vgl.  Jsb.  1907,7,2.  —  bespr.  v.  W.  Nickel,  Archiv  123,461; 
G.  Deggan,  Litbl.  31,315—317.  —  2.  Schwartzkopff,  Rede 
und  redeszene.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,25.  —  bespr.  v.  Ant.  E.  Schön- 
bach, Allg.  Litbl.  19,495—496;  G.  Rosenhagen,  DLz.  31, 
550 — 552.  —  3.  Othmar  Schissel  v.  Fleschenberg,  Das  ad- 
jektiv.  —  vgl.  Jsb.  1908,7,33.  —  'geschickte  und  erfolgreiche 
Untersuchung'.  Arth.  Petak,  ZfRw.  35,614;  H.  Suolahti,  Neu- 
phil, mitt.  1910,169  f.;  S.  Panzer,  Litbl.  31,228  f.;  Khull,  Zs. 
d.  a.  d.  sprachv.  23,228.  —  4.  Priedr.  Wenzlau,  Zwei-  und 
dreigliedrigkeit.  —  vgl.  Jsb.  1906,7,14.  —  bespr.  von  G.  Ehris- 
mann, ZfdPh.  42,488—490.  —  5.  H.  Reichert,  Die  deutschen 
familiennamen.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,  7.  —  bespr.  v.  K.  Olbrich, 
ZfdPh.  42,115—117. 

2.    Sammlungen  von  denkmäleru. 

10.  Kleinere  geistliche  gedichte  des  XII.  jahrhs.,  hrsg.  v.  A. 
Leitzmann.  {=  Kleine  texte,  hrsg.  von  Lietzmann,  LIV.)  Bonn, 
Marcus  &  Weber.  30  s.  0,80  m. —  1.  Kolmarerbruchstücke.  2.  von 
der  babylonischen  gefangenschaft.  3.  vom  jüngsten  gericht. 
4.  deutung  der  meßgebräuche.  5.  vom  himmelreich.  6.  trost  in 
Verzweiflung. 

11.  Dichtungen  aus  mhd.  frühzeit.  in  auswahl  mit  ein- 
leitungen  und  Wörterbuch,  hrsg.  v.  Herm.  Jantzen.  2.  aufl. 
(Sammlung  Göschen  137.)  Leipzig  1910.  —  selbstanz.  GRMon. 
2,426;  bespr.  DLz.  31,999. 

12.  E.  Henrici,  Bruchstücke  mal.  hss.  in  der  Braun- 
schweiger Stadtbibliothek.     Cbl.  f.  bibl.-wesen  27,7 — 8. 

13.  Kleinere  mittelhochdeutsche  erzählungen,  fabeln  und 
lehrgedichte.  III.  die  Heidelberger  handschrift  CPg.  341,  hrsg. 
von  Gust.  Rosenhagen.  ( —  Deutsche  texte  des  mittelalters,  XVII.) 
Berlin,  Weidmann.      XLI,251   s.    mit  2   lichtdrucktafeln.    10,60  m. 

—  Cpg.  341  ist  die  größte  einheitlich  angelegte  und  hergestellte 
sammelhs.  von  reimgedichten  zum  vorlesen,  welche  wir  aus  dem 
eigentlichen  ma.  vollständig  besitzen.  sie  übertrifft  mit  ihren 
fast  60000  Zeilen  an  umfang  die  Laßbergsche  hs.,  sowie  die 
Sammelcodices  in  Kalocsa  und  Wien  (hs.  270  s.).  nach  R.  ist  sie 
mit  der  Kalocsaer  hs.  am  selben  orte,  nach  gleicher  vorläge, 
unter  einheitlicher  leitung  entstanden,  der  Inhalt  ist  mannigfach: 
geistliches  und  weltliches,  didaktisches  und  schwankhaftes  in 
großen,  nicht  immer  ganz  einheitlichen  gruppen.  durch  R.s  ab- 
druck  der  bisher  unbekannnten,  bzw.  schwer  zugänglichen  teile 
der  hs.  wird  besonders  unsere  kenntnis  des  hispels   bereichert.  — 


Vn.   A.  Allgemeines.  87 

bespr.  Cbl.  61,491—492;  selbstanz.  GEMon.  2,255.  —  F.  Piquet, 
Rev.  germ.   6,360  f. 

14.  AI.  Bernt,  Zur  Heidelberger  handschrift  cod.  pal. 
germ.  341.  ZfdA.  52,245 — 259.  —  sucht  die  böhmische  her- 
kunft  der  von  Rosenhagen  her.  hs.  (D.  T.  d.  ma.  XVII)  weiterhin 
zu  erklären.  —  vgl.  Schröder,  unten  nr.  57. 

15.  Alb.  Leitzmann,  Bemerkungen  zur Milstätter hs.  AfdA. 
34,122—125. 

16.  W.  Dobbeck,  Untersuchungen  zur  Würzburger  liederhs. 
diss.  Greifswald.  48  s.  —  A.  die  korrekturen.  B.  Orthographie 
und  mundart.  die  Zusammenstellung  'beweist,  daß  nicht  einmal  in 
der  kanzlei  des  protonotars  des  bistums  Würzburg  die  Würzburger 
spräche  zu  strikter  anwendung  gelangte.'      C.  interpunktion. 

17.  E.  Moore,  Two  unpublished  middle  high  german  poems. 
MLR.  V,3. 

18.  Rezensionen.  1.  Deutsche  texte  des  mittelalters, 
bd.  14.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,16.  —  bespr.  v.  F.  Piquet,  Rev. 
germ.  6,223—224;  v.  J.  J.  A.  A.  Frantzen,  Mus.  17,137;  0.  Be- 
haghel,  Litbl.  31,1 — 4.  —  2.  Friedr.  Pfaff,  Heidelberger  lieder- 
handschrift.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,12.  —  bespr.  v,  F.  Piquet,  Rev. 
germ.  6,224—225;  G.  Baesecke,  DLz.  31,1824—1826.  — 
3.  A.  Kalla,  Haager  liederhandschrift,  —  vgl.  Jsb.  1909,7,34.  — 
bespr.  V.  A.  Kopp,  ZfdPh.  42,462—467.  —  4.  H.  Meyer- 
Benfey,  Übungsstücke.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,9.  —  bespr.  von 
J.  Seemüller,  DLz.  31,675  —  676.  —  5.  Fr.  W^olters,  Minne- 
lieder und  Sprüche.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,13.  —  bespr.  v.  B.  Vallen- 
tin,  Grenzb.  69,11,528—529;  Türmer  12,1,616;  v.  J.  W.  Xagl 
('die  Übersetzung  verläßt  den  modernen  gemeinen  Sprachgebrauch, 
ohne  dadurch  dem  ursprünglichen  der  lieder  auch  nur  nahe  zu 
kommen').     ZföG.  21,329—330. 

3.    Kultur-  und  literaturgeschichte. 

19.  F.  Wilhelm,  Sankt  Servatius  oder  wie  das  erste  reis 
in  deutscher  zunge  geimpft  wurde,  ein  beitrag  zur  kenntnis  des 
religiösen  und  literarischen  lebens  in  Deutschland  im  11.  und 
12.  jahrh.  XV.  XCVL  321  s.  mit  2  taf.  lex.  8.  München, 
C.  H.  Beck.  1910.  12  m.  —  W.  wendet  sich  heftig  gegen  den 
modernen  betrieb  der  altdeutschen  philologie,  besonders  gegen  die 
reimstatistische  methode  von  Zwierzina  und  v.  Kraus;  er  erstrebt 
eine  engere  Verbindung  der  philogischen  und  historischen  for- 
schung.  seine  eigenen,  scharfsinnigen  und  weitschauenden,  bis- 
weilen aber  von  gewaltsamen  deutungen  nicht  ganz  freien  Unter- 
suchungen   sollen    vor    allem    folgendes    erweisen,      auf    Servatius 


88  ^'11.    Mittelhochdeutscli. 

wird  zunächst  nur  das  motiv  der  Arvatiusbiographie  übertragen, 
daß  der  heilige  die  Zerstörung  der  Stadt  Tongern  durch  Attila 
voraussagt;  als  aber  in  Trier  die  Euchariuslegende  hergestellt 
ist,  um  Trier  als  älteste  kirohe  Deutschlands  zu  erweisen,  ant- 
wortet Herger  von  Lobbes  mit  der  Verherrlichung  des  begründers 
von  Tongern,  der  angeblich  aus  der  hl.  familie  stammt,  in  den 
kämpfen  zwischen  papst  und  kaiser  wird  dann  die  legende  weiter- 
hin benutzt,  um  dem  römischen  primat  entgegenzuwirken.  S.  und 
nicht  seinen  nachfolgen!  auf  dem  römischen  stuhl  hat  Petrus 
seinen  Schlüssel  übergeben,  berichten  die  von  W.  zum  ersten  male 
vollständig  hei'ausgegebenen  'Gesta  S.  Servatii',  eine  parteischrift 
zugunsten  Heinrichs  IV,  S.  ist  es  hier  auch,  der  Attila  bekehrte, 
diese  quelle  und  eine  weitere,  Trierer  hs.  (vgl.  Wilhelms  anhang) 
benutzte  Heinrich  von  V eidecke  für  seinen  Servatius,  in  dem 
W.  ebenfalls  ein  publizistisches  werk,  das  erste  in  deutscher 
Sprache  abgefaßte  sieht.  V.  ist  königlich  gesinnt  und  bestreitet 
die  römische  Schlüsselgewalt,  wie  den  von  der  geistlichkeit  er- 
strebten beichtzwang.  Lütticher  kircheninteressen  kreuzen  sich 
hier  mit  kirchenpolitischen  tendenzen  allgemeiner  art.  V^.s  dich- 
tung,  die  zwischen  1165 — 1170  entstand,  kannte  der  vf.  des 
oberdeutschen  kS.:  'er  schrieb  nach  1170,  seine  reime  weisen 
aber  nicht  über  1190'.  ohne  polemische  schärfe  sucht  er  das 
dogmatisch  bedenkliche  an  V.s  ausführungen  zu  tilgen;  W.  mag 
ihn  nicht  mit  E.  Schröder,  K.  Zwierzina  u.  a.  in  Augsburg  an- 
siedeln, sondern  weist  auf  die  bedeutung  des  h.  S.  für  die  diözese 
Freising  hin.  hier  bestand  der  einzige  S.-altar  Bayerns :  zu  Juders- 
dorf:  die  gemahlin  Ottos  I.  von  Witteisbach  hatte  ihren  Schutz- 
patron aus  Lüttich  hierher  verpflanzt;  sie  war  die  tochter  jener 
Agnes  von  Looz,  die  Veldeke  zu  seinem  S.  angeregt  hatte;  sie 
mag  einen  der  von  Marbach  nach  Judersdorf  übergesiedelten, 
viktorinisch-päpstlich  gesinnten  Augustiner  domherren  zu  einer 
dichtung  angeregt  haben.  W.  gibt  einen  neuen  abdruck  des 
oberdeutschen  S.,  über  dessen  prinzipien  er  sich  s.  LXXXVII  ff. 
ausspricht. 

20.  B.  G röche,  Beiträge  zur  geschichte  einer  renaissance- 
bewcgung  bei  deutschen  Schriftstellern  im  12.  jahrh.  Hallische 
diss.      77  s. 

21.  Peter  Nolte,  Der  kaufmann  in  der  deutschen  spräche 
und  literatur  des  mittelalters.  diss.  Göttingen  1909.  —  bespr. 
V.  W.  Stein,  Hans,  seschichtsbl.  1910,310—321;  gelobt  Hist.  zs. 
105,431. 

22.  M.  R.  Kaufmann,  Der  kaufmannsstand  in  der  deut- 
schen literatur  ixnd  bis  zum  ausgang  des  17.  jahrh.  Die  grenz- 
boten 69,42. 


YII.    A.  Allgemeines:  89 

23.  Ph.  Strauch,  Die  deutschordenliteratur  des  mas.  Halle, 
Xiemeyer.     33  s. 

24.  K.  Francke,  Die  mystik  des  mas.  in  ihrer  bedeutung  für 
die  deutsche  kulturgeschichte.     Int.  wochenschr.  4,36. 

25.  W.  Dolch,  Die  Verbreitung  oberländischer  mystikwerke 
im  niederländischen,  auf  grund  der  hss.  dargestellt.  I.  Leipziger 
diss.  91  s.  —  D.  prüft  eine  große  anzahl  von  nl.  mystikerhss., 
die  er  in  dem  2.  teil  seiner  arbeit  eingehend  beschreiben  vs^ill. 
durch  Vermittlung  der  niederrhein.  maa.  sind  die  Schriften  der 
oberl.  mystiker  rheinab  gezogen;  auch  lateinisches  wurde,  zum  teil 
mehrfach  übersetzt.  Ortlieb  und  Alfred,  zum  teil  auch  schon 
Eckhart  erscheinen  wie  ferne  sagengestalten.  Mechtild,  Tauler, 
Markward  und  Suso  gehören  zu  den  beliebtesten  büchern  der  nl. 
devoten,  von  Merswins  angeblichen  Schriften  aber  ist  kaum  eine 
spur  zu  finden. 

26.  M.  Bihl,  Beitrag  zur  predigtgeschichte  der  Dominikaner 
und  barfüsser  in  Mühlhauseu  in  Thüringen.  Mühlhäuser  geschichts- 
blätter  10. 

27.  Paul  Kluckhohn,  Ministerialität  und  ritterdichtung. 
ZfdA.  52,135 — 168.  —  I.  Dienestman  und  eige^i  in  der  höfischen 
dichtung,  besonders  im  minnesang.  die  relative  Selbständigkeit 
des  deutschen  ms.  und  frauendienstes  gegenüber  der  proven- 
zalischen  kultur  zeigt  sich  darin,  daß  im  deutschen  ms.  das  er- 
gebenheitsverhältnis  des  liebenden  zu  seiner  dame  oft  mit  dem 
bilde  der  ministerialität,  fast  nie  mit  dem  der  vasallität  bezeichnet 
wird.  II.  Der  stand  der  einzelnen  südostdeutschen  dichter  der 
höfischen  zeit.      1.  die  lyriker.     2.  die  epiker. 

28.  E.  Stange,  Die  miniaturen  der  Manessischen  liederhs. 
und  ihr  kunstkreis.  Königsberger  diss.  Greifswald,  Abel.  1909. 
52  s.  4  tafeln.  —  E.  Stange,  Manesse-kodex  und  rosenroman. 
Anz.  f.  Schweiz,  altertumskde.  n.  f.  XI,  3.  h.  —  St.  zeigte  schon 
in  seiner  diss.,  die  vollständig  in  der  'Teutonia'  erscheinen  soll, 
den  Zusammenhang  eines  nachtragsbildes  der  Heidelberger  hs. 
(Rost,  Kirchherr  zu  Samen)  mit  einem  der  beiden  miniaturfrag- 
mente  aus  einem  kodex  des  rosenromans,  welche  der  Spetzschen 
Sammlung  zu  Isenheim  angehören,  er  gibt  in  seinem  aufsatz  ge- 
nauere beschreibungen  dieser  miniaturen  nach  den  originalen. 
Wallners  ansieht  (Beitr.  33),  als  hätten  die  Manessebilder  keine 
vorlagen  gehabt,  ist  nun  widerlegt;  auch  behauptet  St.  gegen 
R.  M.  Meyer  (ZfdA.  44,198),  daß  die  illustratoron  zum  teil  bilder 
aus  ritterromanen,  kalendern,  jagd-  und  schachbildern  usw.  herüber- 
nahmen, die  zum  Inhalt  in  gar  keiner  beziehung  standen. 

29.  A.  Angermann,  Der  Wechsel  in  der  mhd.  lyrik.  Mar- 
burger diss.      143  s.  —  begriff  des  w.s;  der  w.  in  der  mhd.  lyrik; 


90  ^11-   Mittelhociideutsch. 

des  w.'s  Ursprung  (der  w.  ist  sowohl  von  der  romanisclien,  als 
von  der  ml.  poesie  unabhängig,  dem  deutschen  minnesange  eigen- 
tümlich; er  entsteht,  'indem  ein  dichter  sich  selbst  und  eine  ihm 
ferne  vrouwe  sich  übereinander  äußern  läßt  und  die  äußerungen 
in  Strophen  gleichen  baues  nebenninanderstellt').  einzelne  dichter, 
verschwinden  des  w.s  (Übergang  in  das  gesprächslied,  avifkommea 
des  tageliedes). 

30.  H.  Lütcke,  Studien  zur  philosophie  der  meistersänger. 
gedankengang  und  terminologie.     Berliner  diss.     80  s. 

31.  G.  Brockst edt,  Von  mhd.  volksepen  französischen  Ur- 
sprungs. 1.  teil.  Kiel,  Cordes.  1910.  162  s.  8.  —  nachdem 
B.  in  seinen  Tloovent-studien'  das  'Sigfriedlied'  als  ein  werk 
französischen  Ursprungs  'erwiesen'  hat,  'beweist'  er  nun  auch,  daß 
der  französische  autor  des  Flooventepos  der  eigentliche  Urheber 
der  deutschen  'volksepen'  ist.  er  führt  diesen  beweis  für  das 
Eckenlied,  Virginal  usw.,  vor  allem  für  die  'Gudrun',  fest  davon 
überzeugt,  wie  durchaus  müßig  und  oberflächlich  alles  ist,  was 
man  gegen  seine  resultate  vorgebracht  hat. 

82.  J.  Klapper,  Eine  weltchronik  des  ausgehenden  mas. 
MSchlesVk.  XI,2. 

33.  Bruno  Barth,  Liebe  und  ehe  im  afranz.  fablel  und  in 
der  mhd.  novelle.  (=  Palästra  XCVII.)  Berlin,  Meyer  &  Müller, 
X,273  s.  7,80  m,  —  in  gründlicher  und  geschickter  weise  ver- 
gleicht B.  die  technik  der  kleinepischen  erotik  bei  Franzosen  und 
Deutschen.  I.  Die  Charakteristik  der  figuren  ist  mhd.  reicher, 
individueller,  lieber  direkt  als  indirekt;  II.  die  darstellung  des 
liebesverhältnisses  inniger,  reicher,  psychologisch  tiefer;  starke 
tendenz  auf  die  herausarbeitung  seelischen  dilemmas,  sittlicher 
und  seelischer  probleme  in  den  ehebildern  (III);  bedeutsame  Ver- 
tiefung der  franz.  motivierung  des  ehebruchs  usw.  (IV.).  i.  g. 
ist  die  franz.  darstellung  eben  schlichtepisch,  während  die  Deut- 
schen die  aus  dem  franz.  übernommenen  rohstoffe  mit  den 
mittein  der  klassischen,  höfischen  kunst  verarbeiten;  die  erotik 
der  mhd.  novelle  ist  nicht  naiv-sinnlich,  sondern  sinnlich  und 
sentimental  zugleich,  ohne  das  konventionelle  des  höfischen  minne- 
dienstes. 

34.  Rosen hagen,  Aufgaben  der  Bispelforschung.  Verhandl. 
der  50.  vers.  d.  philol.   Graz. 

35.  Jos.  Koch,  Das  meer  in  der  mhd.  epik.  Münsterer 
diss.  99  s.  —  I.  Das  meer  und  seine  erscheinungsformen.  II.  Das 
persönliche  dichterische  Verhältnis  der  mhd.  epiker  zum  meere. 
(meeresgleichnisse  usw.)  III.  Standesszenerie  und  inselweit  der 
see.  IV.  Meeresgestalten,  seefauna  und  flora.  V.  Das  schiff. 
VI.  Die  Seefahrt  im  Spiegel  der  mhd.   epik. 


VII.    B.  Epische  und  didaktische  poesie.  91 

36.  F.  Bode,  Die  kampfesschilderungen  in  den  mhd.  epen. 
Greif swalder  diss.  1909.  303  s.  I.  Terminologie,  a)  lanzen- 
kampf.  b)  schwertkampf.  II.  Poetische  technik.  (messe  vor  dem 
kämpf,  imbiß,  hallen  der  schlage,  funkensprühen,  schwitzen,  blut- 
vergießen,  bekräftigung,  daß  nie  härterer  kämpf  stattfand  usw., 
alirst  oder  erst,  bilder  und  gleichnisse.) 

37.  Rezensionen.  1.  Wilhelm,  Legenden.  —  vgl.  Jsb. 
1908,7,27.  —  bespr.  v.  Ehrismann,  ZfdPh.  42,257  f.  —  2.  So- 
kolowsky,  Minnesang.  —  vgl.  Jsb.  1907,7,159.  —  rec.  von 
Ehrismann,  ZfdPh.  42,361.  —  3.  E.  Wechssler,  Das  kultur- 
problem  des  minnesangs.  —  vgl,  Jsb.  1907,7,32.  —  rec.  R.  Wol- 
kan,  Lit.  cbl.  44.  —  4.  F.  Pf  äff,  Minnesang  in  Baden.  —  vgl. 
Jsb.  1909,7,42.  —  günstig  beurteilt  v.  Panzer,  LitRundschau 
36,505 — 506.  —  5.  J.  Bitherell,  The  minnesingers.  —  vgl.  Jsb. 
1909,7,14.  —  bespr.  v.  Ant.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbh  19,658; 
F.  Piquet,  Rev.  crit.  n.  s.  70,30.  —  6.  E.  Haakh,  Naturbe- 
trachtung bei  den  mhd.  lyrikern.  —  vgl.  Jsb.  1908,7,51.  —  rec. 
V.  A.  Wallner,  AfdA.  34,157 — 160.  (u.  a.  wegen  mangels  an 
Selbständigkeit  abgelehnt);  F.  Panzer,  Litbl.  31,228  f.  —  7.  Wilh. 
Arndt,  Die  personennamen  der  deutschen  Schauspiele  des  mas. 
—  vgl.  Jsb.  1908,7,151.  —  bespr.  v.  Herm.  Jantzen,  Stud.  z. 
vgl.  lit.-gesch.  9,492—497. 

B.   Epische  und  didaktische  poesie. 

(vgl.  zu  den  einzelnen  artikeln  auch  die  rezensionen  am  ende  dieses 

abschnittes.) 

Annolied.  38.  A.  Leitzmann,  Zur  abfassungszeit  des 
Annoliedes.  Beitr.  36,3957.  —  da  Heinrich  IV.  in  v.  677  mit 
bloßem  namen  ohne  titel  genannt  ist,  was  mhd.  dichter  sich  leben- 
den Würdenträgern  gegenüber  nicht  erlauben,  so  ist  Heinrichs 
todestag,  der  7.  VIII.   1106,  als  terminus  a  quo  anzunehmen. 

Boner.  39.  A.  Leitzmann,  Zur  abfassung  von  Boners 
edelstein.     Beitr.  35,574 — 577. 

40,  Reinhold  Grottschick,  Der  anfang  und  der  schluß 
von  B.s  'edelstein'.  ZfdA.  52,107 — 112.  —  auseinandersetzung 
mit  Leitzmanns  arbeit. 

41.  R,  Gottschick,  Über  einige  beispiele  Boners  und  ihre 
latein,  vorlagen.     ZfdA.  52,231—244. 

Buch  der  könige.  42.  Leonh.  Kandziora,  Das  gereimte 
bruchstück  des  buches  der  könige  und  die  entsprechende  prosa. 
Greifswalder  diss,  1910,  155  s.  8.  —  I.  Die  prosa.  das  buch 
der  könige  ist  eine  geschichtliche  einleitung  zum  Schwabenspiegel. 


92  VII.    Mittelhochdeutsch. 

es  behandelt,  mit  päpstlich-mönchischer  tendenz,  die  könige  'der 
alten  ehe'  nach  der  vulgata,  die  'der  neuen  ehe'  nach  der  kaiser- 
chronik  mit  benutzung  Einharts.  K.  sucht  mit  hilfe  von  sechs 
guten  hss.  den  grund  für  eine  ausgäbe  zu  legen,  dio  kritischen 
ansprächen  besser  genügt,  als  Maßmanns  edition;  eine  probe  solcher 
ausgäbe  ist  beigefügt,  nämlich  dasjenige  stück  der  prosa,  das  in 
Cgm.  203  in  einer  gereimten  Umarbeitung  vorliegt,  diesem  reim- 
bruchstück  ist  der  TV.  abschnitt  der  fleißigen  und  geschickten 
arbeit  gewidmet. 

Dailiel.  43.  K.  Huebner,  Daniel,  eine  Deutschordens- 
dichtung, kap.  I — III.  Berliner  diss.  69  s.  —  erscheint  voll- 
ständig in  der  'Palästra'. 

Gottfried  von  Straßburg.  44.  Carl  v.  Kraus,  Wort  und 
vers  in  Gottfrieds  Tristan.     ZfdA.  51,301—378. 

45.  Nolte,  Zu  Gottfrieds  Tristan.  ZfdA.  52,61—83.  — 
wertvolle,  wortstatistische  Untersuchungen  über:  tugent,  hövesch, 
giiot,  u'ert,  edel,  über  die  Zusammensetzungen  mit  -rieh  und  -beere 
bei  Hartmann  und  Gottfried,  beide  haben  die  neuen  bildungen 
auf  -riclie  sich  zunächst  schrittweise  angeeignet,  dann  aber  wieder 
eingeschränkt  (Ha.  enthält  sich  ihrer  im  a.  H.  und  Jw.  gänzlich), 
in  G.s  Tr.  hebt  N.  eine  partie  mit  v.  4330  ab,  die  zwar,  in  sich 
nicht  einheitlich,  aber  doch  vom  folgenden  zu  scheiden  ist  und 
nach  deren  Vollendung  eine  arbeitspause  eingetreten  sein  dürfte, 
keine  pause,  aber  doch  eine  grenze  für  gewisse  stilistische  er- 
scheiuungen  sucht  er  für  v.  5871   nachzuweisen. 

46.  Jos.  Lesenar,  Über  den  einfluß  des  hauptsatzes  auf 
den  modus  des  nebensatzes  in  Gottfrieds  Tristan.     33  s.     8. 

Guudacker.  47.  Gundackers  von  Judenburg  Christi  hört, 
aus  der  Wiener  handschrift  hrsg.  von  I.  Jak  sehe.  (=  Deutsche 
texte  des  mittelalters  XVIII.)  Berlin,  Weidmann.  XVIII,92  s. 
mit  1  lichtdrucktafel.  4  m.  —  nach  Cod.  membr.  Vindob.  15  225. 
—  bespr.  Cbl.  61,450. 

Hartmailll,  48.  Jos.  Bruch,  Zur  spräche  der  rede  vom 
glauben  des  armen  Hartmann,  lautlehre,  formenlehre  und  Wort- 
schatz nach  den  reimen,  mit  einem  anhang:  die  spräche  des 
Schreibers,  mit  Unterstützung  der  gesellschaft  zur  förderung  deut- 
scher Wissenschaft  usw.  in  Böhmen.  Prag,  C.  Bellmann.  (=  Prager 
deutsche  Studien,  heft  17.)  205  s.  und  2  s.  nachtrag.  —  die 
gründliche  und  geschickte  arbeit  B.s  weist  die  echtheit  der  an- 
geblich interpolierten  abschnitte  nach,  untersucht  die  reimtechnik 
des  gedichtes  und  macht  die  herkunft  des  dichters  aus  einem  west- 
thüringischen gebiete  nördlich  des  Rennsteigs  wahrscheinlich,  im 
steten    hinblick    auf    die   nahe    verwandten    maa.     Ebernands  und 


VII.   B.  Epische  und  didaktische  poesie.  93 

Joh.  Rothes  gibt  B.  dann  eine  eingehende  darstellung  von  H.s 
spräche. 

Hartmann  von  Aue.  49.  A.  Siemsen,  Die  Wörter  der 
form  -t-  -^  X  in  den  versen  Hartmanns  von  Aue,  ein  beitrag  zu 
seiner  verstechnik.  Bonner  diss.  1909.  39  s.  —  die  epischen 
dichter  pflegen  diese  Wörter  nicht  so  ängstlich  zu  umgehen,  wie 
die  lyriker;  aber  sie  stellen  sie  nicht  mehr  so  gern  in  den  reim 
wie  die  ahd.  poesie.  namentlich  die  werter  auf  -lieh  werden  im 
Iwein  schon  viel  lieber  im  versinnern  gebraucht.  —  besondere  be- 
handlung  finden  die  fülle  mit  abweichender  und  zweifelhafter  be- 
tonung,  die  komposita  mit  nn-,  vol-  und  al-,  die  vier-  und  mehr- 
silbigen, die  Wörter  mit  kurzer,  offener  haupttonsilbe  und  die 
fremdwörter. 

50.  W.  Weise,  Die  sentenz  bei  Hartmann  von  Aue.  Mar- 
burger diss.  103  s.  —  I.  Untersuchungen,  (einl.:  die  s.  bei  den 
höfischen  epikern.)  syntax  und  form;  charakteristische  form  der 
sentenz  bei  H. :  nebensätze  mit  als  .  .  .  sol.  quellen,  (bes.  bibel 
und  volksmund.)  beziehungen  zwischen  s.  und  erzählung.  inhalt. 
Wertschätzung  der  ritterlichen  ideale.  II.  Sachliche  gruppierung 
der  Sentenzen. 

Heinrich  Ton  dem  Türlin.  51.  G.  Graber,  Heinrich 
von  dem  Türlin  und  die  sprachform  seiner  kröne.  ZfdPh.  42, 
154—188.  287 — 331.  —  I.  Die  kröne  und  ihr  dichter  (entstehang 
ca.  1215 — 1220).  der  dichter  gehört  dem  S.  Veiter  bürger- 
geschlecht  von  dem  Türlin  ;^  de  postula  an;  gegen  Schönbach, 
vgl.  Jsb.  1908,7,69.  —  er  hatte  gute  Schulbildung  genossen; 
ritterlicher  geist  und  kärntnisches  stammgefühl;  Hartmann  als 
Vorbild,  was  anlehnung  an  Wolfram,  Wirnt  und  Ulrich  von  Zatzik- 
hoven  nicht  ausschließt.  II.  Die  sprachform,  trotz  der  nach- 
ahmung  Hartmanns  ist  der  mundartliche  (kärtnische)  einschlag  so 
stark,  wie  vielleicht  bei  keinem  andern  mhd.  dichter. 

Heinrich  von  Veldeke.    vgl.  auch  nr.  19. 

52.  B.  JPairley,  Die  Eneide  Heinrichs  von  Veldeke  und  der 
Roman  d'Eneas.  eine  vergleichende  Untersuchung.   Jenaer  diss.   91s. 

Heinrich  von  Hesler.  53.  Klatscher,  Die  metrik  und 
textkritik  von  Heinrich  Heslers  Evangelium  Nicodemi,  progr.  der 
staats-oberrealschule  Eger  1908/1909.  —  rec.  v.  K.  Helm,  AfdA. 
34,167  —  171. 

Hioh.  54.  T.  E.  Karsten,  Die  mitteldeutsche  poetische 
paraphrase  des  buches  Hiob  aus  der  hs.  des  königl.  Staatsarchivs 
zu  Königsberg  hrsg.  mit  2  tafeln  in  lichtdruck.  (=  Deutsche 
texte  des  ma.  XXI.)  Berlin,  Weidmann.  XLV,279  s.  11,60  m. 
—  die  prachthds.  A  191   des  Königsb.   archivs    enthält    eine   md. 


94  VII.    Mittelhoclideutscli. 

Übersetzung  der  propheten  und  der  apostelgeschichte  in  prosa, 
dazwischen  den  'Hiob'  (vom  jähre  1338),  für  dessen  ausgäbe  K. 
noch  die  hs.  890b  der  Königsb.  bibliothek  benutzen  konnte,  die 
mundart  der  hs.  ist  ostmd.,  mit  obd.,  besonders  bayrischen  spuren, 
hauptquelle  der  dichtung  ist  außer  der  Yulgata  der  frei  benutzte 
Hiobkommentar  des  Nicolaus  von  Lyra,  der  dichter  ist  nicht 
Tilo  von  Kulm,  wenngleich  er  von  diesem  stark  beeinflußt  ist. 

Konrad  von  Regensburg.  55.  A.  Jünemann,  Eine 
literaturgeschichtliche  Untersuchung  über  die  fortsetzung  der  kaiser- 
chronik.  Straßburger  diss.  1909.  101  s.  8.  —  in  5  hss.  der 
Kehr,  finden  sich  gereimte  fortsetzungen,  die  den  gang  der  ereig- 
nisse  von  Konrad  III.  bis  auf  Rudolf  v.  Habsburg  fortführen, 
zwei  solcher  weiterdichtungen  sind  zu  unterscheiden,  beide  Ver- 
fasser, einfache  bei'ufsschreiber,  folgen  unverächtlichen,  uns  leider 
verlorenen  quellen.  die  erste  fortsetzung  reicht  bis  1250;  sie 
ist  baA'risch  und  mag  in  Regensburg  entstanden  sein;  die  zweite 
ist  schwäbisch.  J.  setzt  sie  (gegen  Schröder  und  Füßlein)  ins 
jähr  1310.  Inhalt  und  metrik,  spräche  und  stil,  Vorbilder  und 
nachwirkung  beider  fortsetzungen  werden  untersucht. 

Lilie.  56.  Die  L.,  eine  mittelfränkische  dichtung  in  reim- 
prosa  und  andere  geistliche  gedichte  aus  der  Wiesbadener  hand- 
schrift,  hrsg.  von  P.  Wüst.  (=  Deutsche  texte  des  mittel- 
alters  XV.)  Berlin,  Weidmann.  XXX, 91  s.  mit  1  lichtdruck- 
tafel.  4,60  m.  —  der  inhalt  der  'Lilie'  ist  geistliche  blumen- 
symbolik,  ihre  form  zunächst  prosa  mit  gelegentlichen  schluß- 
reimen, weiterhin  gereimte  prosa.  die  reime  sind  zum  guten  teil 
unrein  und  meist  klingend,  so  daß  die  vf.,  vielleicht  eine  Kölner 
nonne,  noch  im  12.  jahrh.  geschrieben  haben  dürfte,  weiterhin 
bringt  die  Wiesbadener  hs.  68,  die  früh  im  13.  jahrh.  in  der 
gegend  von  Köln  geschrieben  sein  mag,  ein  paar  kleine  geistliche 
gedichte  in  reimpaaren,  die  auf  südfränkische  entstehung,  doch 
auf  niederrheinische  abschrift  zu  weisen  scheinen.  W.  druckt 
auch  sie  ab  und  fügt  eine  'lilienpredigt'  (alemannisch)  nach  einer 
Münchener  hs.  im  Privatbesitz  hinzu,  sowie  ein  ausführliches 
glossar  und  ein  faksimile.  'es  wird  aufgäbe  der  spezialforschung 
sein,  besonders  die  L.  einem  größeren  literarischen  Zusammenhang 
einzugliedern:  speziell  ihr  Verhältnis  zu  der  geistlichen  blumen- 
symbolik  und  -allegorie  hauptsächlich  der  lateinischen  poesie  des 
mas.  und  weiter  zu  der  blumenpoesie  der  erbauungswerke  in  deut- 
scher spräche  genauer  zu  bestimmen'.  —  bespr.  Cbl.  61,345 — 347; 
von  F.  Piquet,  Rev.  germ.  6,360 — 361.  —  selbstanz.  GRMon. 
2,137. 

Masze.  57.  E.  Schröder,  Diu  mäze.  ZfdA.  51,56 — 60. 
—  hält  gegen  Rosenhagen  (Deutsche  texte  XVII,103)  an  der  ent- 


Vn.   B.  Epische  und  didaktische  poesie.  95 

stehung  des  gedichtes  im  12.  jahrh.  fest  und  stellt  daher  neue 
gesichtspunkte  für  die  aus  einer  Schreibstube  herstammenden 
großen  novellensammlungen  P  (Heidelberg)  und  K  (Kalocsa)  auf: 
der  Schreiber  von  K  hatte  nach  S.s  Vermutung  schon  das  ver- 
lorene original  K  P  geschrieben;  es  bleibt  die  möglichkeit  offen, 
daß  K  P  schon  verkauft  war,  als  ein  neuer  auftrag  einlief,  so- 
daß  K  sich  nun  an  die  inzwischen  entstandene  abschrift  P  halten 
mußte. 

Mondwahrsagebuch,  58.  R.  Vi  an,  Ein  m.  zwei  alt- 
deutsche hss.  des  14.  und  15.  jahrhs.  Halle  a.  S.,  Max  Nie- 
meyer. 127  s.  8.  —  als  mondwahrsagebuch  bezeichnet  V.  jene 
losbücher,  die  ihre  Prophezeiungen  vom  stände  des  mondes  ab- 
hängig machen,  ein  solches  buch  ist  in  Cpg.  3  [=  H]  und  (mit 
bedeutenden  abweichungen)  in  Msc.  germ.  Berol.  fol.  568  [:=:  b] 
vollständig  überliefert,  eine  Gießener  hs.  enthält  ein  kleines  bruch- 
stück  (0  =  Ockstädter  fragment,  vgl.  Jsb.  1908,7,17);  V.  be- 
schreibt die  hss.  und  schließt  aus  ihrem  Verhältnis  auf  ein  md. 
original,  die  spräche  von  H  weist  auf  die  gegend  von  Speyer 
und  Heidelberg;  b  hat  bairisches  gepräge  und  weist  auf  die  Um- 
arbeitung des  Originals  durch  einen  kleriker.  V.  gibt  weiter  kurze 
bemerkungen  über  metrik,  spräche  und  stil,  verbreitet  sich  dann 
über  den  inhalt  des  buches  und  gibt  endlich  einen  vollständigen 
paralleldruck  von  H  und  b. 

Nibelungen.  59.  Der  Xibelunge  Not  und  die  klage, 
nach  der  älteren  Überlieferung  hrsg.  von  Karl  Lachmann. 
13.  abdruck  des  textes.  Berlin,  G.  Reimer.  297  s.  1,50  m. 
geb.  2  m. 

60.  Carl  Corves,  Studien  über  die  Nibelungenhandschrift  A. 
ZfdPh.  42,61  —  97.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,85.  —  II.  Beiträge  zur 
textkritischen  beurteilung  der  hs.  A. 

61.  Fr.  Bohn,  Das  Nibelungenlied  in  R.  Wagners  i'ing- 
dichtung.     Baj^reuther  bll.,  heft   1 — 3. 

62.  W.  Braune,  Über  neue  Nibelungenfragmente.  Beitr. 
36,540 — 541.  —  fragment  Y  [=  strophe  529—551  L],  publiziert 
von  Abeling,  gehört  zur  rezension  C*,  und  zwar  wahrscheinlich 
zu  dem  durch  Ca  vertretenen  Überlieferungsstrange.  wichtiger 
sind  die  neuen  fragmente  von  L,  die  Collijin  veröffentlicht  hat. 
sie  bieten  strophe  136,3—163,2  und  190,3 — 217,3,  fallen  also 
in  diejenige  partie,  wo  Db  noch  den  text  C*  bieten,  so  daß  bisher 
A  allein  hier  den  text  ADb*  vertrat.  die  neuen  bruchstücke 
beweisen  die  Selbständigkeit  des  textes  Lg.  zum  Schluß  eine 
kritische  bemerkung  zu  Corves'  studien.     [vgl.  nr.  60.] 

63.  Karl  Droege,  Nibelungenlied  und  Waltharius.  ZfdA. 
52,193 — 281.    —    D.    ist    von   Roethes   nachweis   einer  lat.  Nibe- 


96  VII.   Mittelhochdeutsch. 

lungendichtung  überzeugt,  will  aber  einen  weitgehenden  einfluß 
des  Waltharius  nicht  zugestehen,  nach  D.  ist  die  unter  Pilgrim 
in  Passau  geförderte  dichtung  um  1000  nach  Worms  gekommen 
und  hat  dort  eine  bearbeitung  erfahren,  welche  die  Verhältnisse 
der  blütezeit  der  Ottonen  deutlich  erkennen  ließ,  um  1100  fällt 
dann  eine  spielmannsmäßige  bearbeitung  mit  deutlichen  erinne- 
rungen  an  die  Sachsenkriege  der  salischen  kaiser.  endlich  hat 
der  dichter  der  Staufenzeit  um  1200  manche  schöne  szene  zu- 
gefügt, andererseits  aber  auch,  urn  die  in  der  Wormser  dich- 
tung bereits  vorgeführte  Siegfrieddichtung  mit  der  2.  hälfte  des 
epos  ins  gleichgewicht  zu  bringen,  manches  füllwerk  anbringen 
müssen. 

64.  W.  Golther,    Zum  Nibelungenlied.      Lit.  echo  XII,18. 

65.  H.  Kamp,  Unser  Nibelungenlied.  —  rec.  W.  Golther, 
Cbl.  1,148.  (warnt  vor  den  sagengeschichtlichen  und  mytholo- 
gischen teilen  der  einleitung.) 

66.  J.  Stuhrmann,  Die  idee  und  die  hauptcharaktere  der 
Nibelungen.     3.    aufl.     Paderborn,    F.    Schöningh.     1910.     109  s. 

Reimchronik.  67.  P.  Eckl,  Die  livländische  reimchronik. 
Greifswalder  diss.  60  s.  —  hss.  und  ausgaben;  quellen;  spräche 
und  Stil. 

Ritt  er  Spiegel.  68.  K.  Klecka,  Lautlehre  der  reime  im 
'Ritterspiegel',     progr.     Znaim.      16  s. 

Rudolf  von  Ems.  69.  Victor  Lud  icke,  Vorgeschichte 
und  nachleben  des  Willehalm  von  Orlens  von  Rudolf  von  Ems. 
(=  Hermäa  VIII.)  Halle,  M.  Niemeyer.  VII,177  s.  6  m.  — 
Rudolfs  Willehalm  v.  0.  stammt  weder  aus  dem  'Jehan  et  Blonde' 
des  Philippe  de  Remi  (Zeidler),  noch  die  letztere  dichtung  aus 
dem  roman  'Hörn'  aus  der  mitte  des  12.  jahrhs.  (Suchier);  viel- 
mehr ist  aus  einer  unbekannten  quelle  X  einerseits  'Hörn'  und 
andererseits  eine  uns  verlorene  bearbeitung  geflossen,  die  den 
dichtungen  R.s  und  Philippes  zugrunde  liegt.  'Hörn'  lebt  fort  in 
einer  erzählung  der  'Gesta  Romanorum'  und  in  dem  prosaroman 
(des  15.  jahrhs.)  von  Ponthus  und  Sidonia;  aus  Willehalm  ist  eine 
gereimte  bearbeitung  des  13.  jahrhs.  geflossen  (ed.  Zeidler,  vgl. 
Jsb.  1896,14,107),  die  wieder  Hans  Sachsens  drama  (1559)  zu- 
grunde liegt,  weiterhin  erfuhr  Rudolfs  gedieht  noch  1522  eine 
Umarbeitung,  die  dem  veränderten  Zeitgeschmack  und  seiner  rich- 
tung  auf  das  stoffliche  rechnung  trägt. 

Sigfriedslied.  70.  Elisabeth  Bernhöft,  Das  lied  vom 
hörnernen  Sigfried,  Vorgeschichte  der  druckred aktion.  Rostocker 
diss.      128  s.     8. 


VII.    B.  Epische  uud  didaktische  poesie.  97 

Suchenwirt.  71.  Alb.  Morley  Sturtevant,  Zur  spräche 
des  Peter  von  Suchenwirt.     MLN.  25,47 — 51. 

TilO  von  Culm.  72.  Gerhard  Reißmann,  T.s  von  Culm 
gedieht  von  siben  ingesigeln.  (==  Palästra  99.)  Berlin,  Mej^er  & 
Müller.  182  s.  8.  6  m.  —  die  eigentümlichkeiten  der  Deutsch- 
ordensliteratur ('hang  zur  mystik,  Wortschatz  von  wunderlichem 
gepräge,  sehr  unsichere  sjmtax  und  starke  anlehnung  an  eine 
vorläge')  zeigt  T.s  gedieht  in  besonders  hohem  grade,  so  daß 
seine  sorgfältige  analyse  durch  E..  vieles  zur  erklärung  der 
ganzen  gattung  beiträgt.  A.  T.  und  seine  quelle  (vor  allem  der 
'libellus  Septem  sigillorum';  sehr  geringe  Selbständigkeit,  doch  be- 
merkenswerte ausfälle  gegen  eine  faule  klerisei).  B.  T.s  stil  (rein 
formale  Verdienste;  charakteristische  eigentümlichkeiten  vorgebildet 
bei  Rudolf  v.  Ems,  Konrad  v.  Würzburg,  Frauenlob  usw.). 
C.  T.s  persönlichkeit  (wohlbelesener,  tüchtiger,  etwas  pedantischer 
Schulmeister  mit  unverkennbarer  kanzelbegabung).  D.  grammatik 
(natürlich  md.  mit  nd.  spuren).     E.   metrik. 

Tirol.  73.  Harry  Maync,  Die  altdeutschen  fragmente  von 
könig  Tirol  und  Fridebrant.  eine  Untersuchung.  (=  Sprache  und 
dichtung,  heft  1.)  Tübingen,  J.  C.  B.  Mohr.  1910.  llü  s. 
4  tafeln.  4  m.  —  M.  sucht  nicht  nur  die  einheitlichkeit  der 
beiden  teile  ('rätselgedichte  und  lehrgedichte')  des  T-stückes  in 
der  Heidelberger  liederhs.  C  zu  erweisen,  sondern  will  auch 
zwischen  diesem  didaktischen  und  dem  epischen  bericht  in  Gr 
(einer  hs.  aus  J.  Grimms  nachlaß,  wovon  M.  eine  sehr  genaue 
kollation  und  gute  photographische  reproduktionen  gibt)  einen  Zu- 
sammenhang herstellen,  er  nimmt  an,  'daß  C  wie  G  auf  einen 
und  denselben  vf.  zurückgehen,  der  in  nach-Wolframischer  zeit 
ein  altes  vor- Wolframisches  Tirol-Fridebrant-epos  neu  bearbeitet 
hat,  ähnlich  wie  etwa  auf  Wolframs  Titurel  der  jüngere  Titurel 
aufgebaut  worden  ist.'  das  jüngere  epos  enthielt  größere,  didak- 
tische einlagen,  die  dann  für  sich  und  nicht  sehr  genau  über- 
liefert wurden. 

Tristan.  74.  Alb.  Regis,  Tristan  als  mönch.  Straß- 
burger diss.  98  s.  —  bisherige  behandlung,  hss.,  stil,  verse, 
reime,  eigennamen,  inhalt,  beziehungen  zu  andern  dichtem  (Eilhart, 
Gottfried,  Hartman,  Nibelungen,  Moritz  v.  Craon,  Reinhard  Fuchs), 
heimat  (Unterelsaß)  und  zeit  (1185—1220). 

Ulrich  TOn  Lichtenstein.  75.  A.  Wallner,  Zum  fraueu- 
dienst  Ulrichs  von  Lichtenstein,  in  den  verhandl.  d.  50.  vers.  d. 
philol.,  Graz. 

Ulrich  von  ZazikhOTCn.  76.  Gl.  Beywl,  Reimwörterbuch 
zu  Ulrichs  Lanzelet.  (Prager  deutsche  Studien,  hi-sg.  von  C.  v. 
Jahreaberieht  für  germanische  Philologie.    XXXII.    (1910.)    I.  Teil.  7 


98  VII.    Mittelhoehdeutscli. 

Kraus  u.  A.  Sauer.  15.)  Prag,  Bellmann.  1909.  —  Vorarbeit 
zu  einer  Untersuchung  über  die  priorität  des  Erec  oder  Lanzelet. 
I.  Verzeichnis  der  reime  nach  den  endungen.  II.  Verzeichnis  der 
reimwörter  nach  dem  anlaut.  —  bespr.  v.  Ed.  Schröder,  AfdA. 
34,111. 

Tirginal.  77.  Justus  Lunzer,  Die  Virginal  A  und  Wolf- 
rams Willehalm.  ZfdA.  52,113 — 134.  der  V. -dichter  steht  nicht 
bloß  unter  dem  einfluß  Konrads  von  Würzburg,  sondern  auch 
unter  dem  Wolframs  von  Eschenbach. 

Wolfram.  78.  J.  Lunzer,  Die  Virginal  und  Wolframs 
Willehalm.  ZfdA.  52,113 — 134.  —  zeigt  in  einer  reihe  von 
sachlichen  und  formalen  Übereinstimmungen,  daß  der  dichter  der 
ursprünglichen  Virginal  unter  dem  einflusse  von  Wolframs  Wille- 
halm gestanden  hat. 

79.  Ph.  Strauch,  Fragment  aus  Wolframs  Willehalm. 
ZfdA.  52,351—354.  —  Wh.  243,27—249,6  und  270,21—276,6 
mit  lücken.  der  gruppe  lopt  nahestehend,  sorgfältig  geschriebene 
hs.  des  14.  jahrhs.  von  einem  holzeinband,  der  aus  dem  anti- 
quariat  von  J.  Determann  in  Heilbronn  stammt.  die  Varianten 
werden  mitgeteilt. 

80.  J.  L.  Boysen,  Über  den  gebrauch  des  genetivs  in  den 
epen  Wolframs  v.  E.  Würzburger  diss.  Borna-Leipzig,  Noske. 
173  s.  —  der  vf.,  schon  seit  1902  als  lehrer  an  amerikanischen 
Instituten  und  Universitäten  tätig,  hat  mit  dieser  dissertation  eine 
nicht  bloß  für  Wolframs  Sprachgebrauch  bedeutsame,  sondern  für 
die  mhd.  Verwendung  des  genetivs  überhaupt  grundlegende  arbeit 
geliefert,  es  werden  nicht  bloß  die  allgemeinen  kategorieu  des 
genetivgebrauchs  gründlich  erörtert  und  mit  ihren  nuancierungen 
bei  Wolfram  belegt,  sondern  auch  besonders  die  eigentümlichen 
adjektiv-  und  Verbalkonstruktionen  im  einzelnen  mit  ihren  beleg- 
steilen aufgeführt,  und  überall  erhebt  sich  der  vf.  über  die  bloße 
materialsammlung  zu  allgemeinen,  psychologischen  gesichtspunkten. 
manches  erscheint  hier  auch  vielleicht  etwas  gesucht,  aber  doch 
immer  möglich  und  interessant. 

81.  H.  Zell,  Das  adjektiv  bei  Wolfram  v.  E.,  Hartmann 
und  Gottfrid,  eine  vergleichende  Studie.     Straßburger  diss.     99  s. 

82.  J.  L.  Weston,  The  legend  of  Sir  Perceval.  studies 
upon  its  origin,  development  and  position  in  the  Arthurian  cycle. 
vol.  II.  The  prose  Perceval  according  to  the  Modena  ms.  Lon- 
don, Nutt.  1909.  XVI,355  s.  15  s.  —  hat  besonders  bedeutung 
für  die  frage  nach  den  quellen  des  Parzival.  —  ausführlich  bespr. 
AfdA.  34,242—255   von  J.  F.  D.  Blöte. 


VII.   B.  Epische  und  didaktische  poesie.  99 

83.  L.  V.  Schroeder,  Die  wurzeln  der  sage  vom  heiligen 
Gral.  Sitzungsber.  der  kaiserl.  akad.  d.  wiss.  in  Wien,  Holder, 
PhiL-hist.  kl.  166,2.     98  s. 

84.  L.  E.  Iselin,  Der  morgenländische  Ursprung  der  Gral- 
legende, aus  orientalischen  quellen  erschlossen.  Halle,  Niemej^'er. 
1909.  —  quelle  sei  la  Grotte  du  Tresor  aus  dem  5.  oder  6.  jahrh. 
lapsit  exillis  =  lapis  berillis.  —  bespr.  v.  F.  Piquet,  Rev.  germ. 
6,481 — 482  (nur  anzeige  mit  allgemeiner  inhaltsangabe) ;  von 
L.  Jordan,  Litbl.  31,373—374. 

85.  G.  Eh rismann,  Wolframprobleme.  GRMon.  1,657 — 674. 
—  es  wird  zunächst  ein  überblick  über  die  neuere  Wolframliteratur 
auf  dem  gebiete  der  Chronologie,  des  textes,  der  Übersetzungen, 
der  interpretation,  des  stils  und  der  metrik  in  steter  beziehung 
auf  die  allgemeine  mhd.  forschung  gegeben;  hier  finden  sich  eine 
ganze  reihe  von  dissertationen  und  versteckter  literatur,  die  in  den 
betreffenden  Jahrgängen  des  Jahresberichtes  nicht  verzeichnet 
sind,  weil  der  bearbeiter  keine  kenntnis  von  ihnen  erlangt  hatte. 
darauf  werden  als  besondere  probleme  mit  dem  tiefeindringenden 
und  besonders  durch  die  genaue  bekanntschaft  mit  der  Scholastik 
und  der  inneren  kirchengeschichte  der  zeit  überhaupt  befruch- 
teten Verständnis  des  vf.s  beleuchtet:  die  sagenhaften  grundlagen 
der  Parzival,  die  quellen,  der  stil  (besonders  wichtig,  als  bewußt 
und  gewollt  pathetisch  nachgewiesen)  und  Wolframs  lebensan- 
schauung  (entsprechend  dem  artikel  über  W.s  ethik  s.  Jsb.  1907, 
7,143).  wer  über  Wolfram  arbeiten  will,  findet  hier  die  frucht- 
barsten anregungen. 

86.  W.  Golther,  Die  Gralsage  bei  Wolfram  von  Eschen- 
bach, rede.  Rostock,  Leopold.  1910.  —  bespr.  v.  A.  Frantzen, 
Museum  18,15—17.     P.  Hagen,  ZfdPhil.  42,461—462. 

87.  Rezensionen  früher  besprochener  werke:  1.  G.  Baist, 
Parzival  und  der  Gral  1909,7,118:  Rev.  germ.  6,221—223  von 
M.  J.  Minckwitz  (berechtigte  einwürfe,  besonders  gegen  die  ab- 
leugnung Kyots,  bedauert  die  ergebnislosigkeit  der  schrift).  — 
2.  P.  Hagen,  W^olfram  und  Kiot  1906,7,150:  Museum  17,255—257 
von  A.  Frantzen  (ablehnend).  —  3.  L.  Pohnert,  Kritik  und 
metrik  des  Titurel  1909,7,117:  AfdA.  34,111—113  von  E.  Mar- 
tin (lobend;  einzelnes,  u.  a.  die  betonung  von  fürhaz  beanstandet 
und  besonders  untersucht);  ZfdPh,  41,535 — 536  von  A.  Leitz- 
mann  ('die  scharfsinnige  und  tüchtige  arbeit  fördert  die  Titurel- 
probleme  erheblich'). 

Wunderer.  88.  K.  Schiffmann,  Ein  bruchstück  des 
Wunderers.     ZfdA.   51,416—420.  —  vgl.  Jsb.   1909,7,122. 

89.  Rezensionen.  1.  Adambuch.  Vollmers  ausg.  — 
vgl.  Jsb.   1909,7,43.  —  rec.  K.  Helm,  Litbl.  31,6—7.  —  2.  Al- 

7* 


100  ^'^^-    Mittelhochdeutsch. 

brecht  von  Halberstadt.  0.  Runge,  Metamorphosen.  — 
vgl.  Jsb.  1908,7,42.  —  rec.  A.  Abt,  Litbl.  31,6;  Gg.  Bae- 
secke,  ZfdPh.  42,453—461;  E.  Stemplinger,  DLz.  31,2012  f.; 
Nickel,  Archiv  125,236.  —  3.  Christus  und  die  minnende 
seele.  Bang's  ausg.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,54.  —  rec.  Bernt, 
ZföG.  h.  7.  —  4.  Ebernand  von  Erfurt.  G.  M.  Prieß.  — 
vgl.  Jsb.  1909,7,56.  —  rec.  Ehrismann,  ZfdPh.  42,361  f.  — 
5.  Gute  frau.  E.  Schröder,  Der  dichter  der  G.  f.  —  vgl. 
Jsb.  1908,7,60.  —  rec.  Braunschw.  magazin  14,48.  —  6.  Hart- 
lieb. S.  Hirsch,  Alexanderbuch.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,65.  —  rec. 
H.  Becker,  DLz.  31,801—804.  —  7.  Helwig.  P.  Heymann's 
ausg.  —  vgl.  Jsb.   1909,7,76.  —  A.  Bernt,  AfdA.  33,278—282. 

—  8.  Nibelungen.  Th.  Abelin g,  Nibelungenlied  und  seine 
literatur.  I.  II.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,81.  —  rec.  F.  Piquet,  Rev. 
crit.  n.  s.  70,133 — 134.  ('kein  bemerkenswerter  fortschritt  des 
krit.  Studiums  des  Nibelungenliedes'.)  Suppl.  bespr.  v.  W.  Nickel, 
Archiv  124,203.  Braune,  Litbl.  31,393  f.  R.  v.  Muth,  Ein- 
leitung. —  vgl.  Jsb.  1908,7,93.  —  rec.  Fr.  Panzer,  ZfdPh.  42, 
452 — 453.  G.  Roethe,  Nibelungias  und  "Waltharius.  —  vgl.  Jsb. 
1909,7,84.  —  rec.  v.  K.  Str.,  NA.  35,321—322.  J.  Firmery, 
Chanson  des  Nibelunge.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,82.  —  rec.  E.  Mar- 
tin, DLz.  30,3103—3104.  -tz-,  Cbl.  60,1568.  —  9.  Nicolaus 
V.  Jeroschin.  W.  Ziesemer,  N.  u.  s.  quelle.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
7,91.  —  rec.  M.  Hering,  Litbl.  31,4—6.  —  10.  Oswald. 
G.  Baesecke's  ausg.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,92.  —  rec.  R.  Bürger, 
Braunschw.  magazin  15,10.  —  11.  Pleier.  Seidl,  Schwan  v.  d. 
Salzach.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,94.  —  angez.  v.  G.  Rosenhagen, 
AfdA.  34,161  —  167.  —  12.  Rothe.  Petersen,  Rittertum.  — 
vgl.  Jsb.  1909,7,99.  —  rec.  Cbl.  1909,  nr.  49.  —  13.  Studenten- 
abenteuer. W.  Stehmann's  Untersuchung.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
7^107.  —  rec.  F.  Piquet,  Rev.  germ.  6,628—629.  —  14.  Tho- 
masin.    Fr.  Ranke,    Sprache  und   stil.  —  vgl.  Jsb.   1908,7,118. 

—  rec.  0.  Behaghol,  Litbl.  31,190— 191.  A.  Bernt,  AfdA.  34, 
62 — 67.  —  15.  Waltherlied.    W.  Eckerth's  erneuerungsversuch. 

—  rec.  W.  Golther,  Litbl.   31,394—395. 

C.   Lyrik. 

(vgl.  die  bemerkung  zu  abschnitt  B.) 

Ave  pnieclara.  90.  H.  Suolahti,  Die  Mariensequenz  im 
liederbucl)  der  Anna  von  Köln.  Neu])hil.  mitt.  Helsingfors  1910. 
1 — 14.  —  in  einem  von  Bolte  (ZfdPh.  21,129  ff.)  beschriebenen 
hsl.  liederbuche  (Berlin,  mscr.  germ.  oct.  280)  einer  begine  oder 
nonne  Anna  von  Köln   steht    eine   Übertragung   der   sequenz    'Ave 


VU.   C.  Lyrik.  101 

praeclara  maris  Stella',  die  von  den  sonst  bekannten  (vgl.  Suolahti, 
Jsb.  1909,7,123)  bedeutsam  abweicht.  S.  gibt  einen  diplomatischen 
abdruck  und  eine  kommentierte  rekonstruktion ;  dialekt  des  Ori- 
ginals: mfr.,  vielleicht  niederfr. ;  des  Schreibers:  kölnisch  des 
15.  jahrhs. 

Beheim.  91.  H.  Gille,  Die  historischen  und  politischen 
gedichte  Michel  Beheims  (==  Palästra  96).    Berlin,  Meyer  &  Müller. 

Hadlaub.     92.     E.  Stange,  Hadlaub.    ZfdMa.  52,276—279. 

—  ergänzungen  des  biographischen  iind  familiengeschichtlichen 
materials  aus  Urkunden  und  urbaren  in  Zürich. 

Kürnberg.  93.  L.  Benesch,  Zur  lösung  des  K-rätsels. 
68.  jsb.  d,  Museum  Franzisco-Carolinum  u.  beitr.  z.  landesk.  von 
Österreich  o.  d.  E.,  62.  lief. 

Neidhart  von  Reuental.  94.  N.s  lieder,  auf  grund  von 
M.  Haupts  herstellung  zeitlich  gruppiert,  mit  erklärungen  und  einer 
einleitung  von  Friedrich  Keinz.  2.,  verb.  aufl,  IV,154  s.  mit 
1  kartenskizze  im  text  und  1  titelbild.    8^.    Leipzig,  S.  Hirzel.  4  m. 

95.  Albert  Mack,  Der  Sprachschatz  Neidharts  von  Reuen- 
tal. Tübinger  diss.  VI,  120  s.  —  leider  nur  ein  teildruck  aus 
einer  preisarbeit  über  'den  Sprachschatz  des  deutschen  minnesangs'. 
in  listen  werden  zusammengestellt  und  erörtert  1.  die  worte,  die 
N.  zuerst  unter  den  ms.  oder  in  besonderer  bedeutung  gebraucht, 
2.  mundartliches,  3.  ajta^  XsyofiEva,  4.  archaismen,  5.  fremd- 
wörter,  6.  lexikalische  beziehungen  zu  den  Vorgängern,  bes.  zu 
Walter,  so  zahlreich  die  letzteren  sein  mögen,  so  deutlich  tritt 
N.s  Selbständigkeit  und  sprachliche  Schöpferkraft  hervor. 

Oswald  von  Wolkenstein.  96.  Johannes  Bey rieh,  Unter- 
suchung über  den  stil  O.s  v.  W.    Leipziger  diss.    1910.    134  s.   8. 

—  I.  Sinnlichkeit  und  lebendigkeit.     IL  phraseologie. 

Schreiber,  der  tugendhafte.  97.  H.  Heß,  Der  mönchs- 
hof  bei  Manebach  und  seine  beziehungen  zum  'tugendhaften 
Schreiber'.  Mitt.  d.  ver.  f.  Gothaische  gesch.  u.  altertumsforsch. 
1907—1909. 

Tannhäuser.  98.  Max  Fürst,  Zur  heimatsfrage  T.s. 
stammt  der  minnesänger  T.  aus  dem  bayrischen  Traungebiet? 
Traunstein,  Stifel.  22  s.  0,60  m.  —  in  der  kirche  zu  Bergen 
a.  d.  Traun  befand  sich  früher  ein  stein  mit  eiserner  kette,  so- 
wie eine  reihe  von  bildern,  welche  mit  einer  der  älteren  generation 
noch  bekannten  büßerlegende  in  beziehung  standen.  F.  macht 
darauf  aufmerksam,  daß  diese  legende  auch  an  eine  als  ,Venus- 
berg'  bezeichnete  lokalität  anknüpft  und  daß  der  benachbarte  ort 
Siegsdorf  im   ma,   'Tanne'    hieß;    dennoch    wird    seine    Vermutung, 


102  ^II-    Mittelhoclideutsch. 

wonach  die  heimat  des  T,  und  der  Ursprung  der  T.-sage  im  Traun- 
gebiet  zu  suchen  wären,  nicht  viel  glauben  finden. 

Waltlier  yon  der  Togelweide.  99.  A.  E.  Schönbach, 
W.  V.  d.  T.  3.  verb.  aufl.  (Geisteshelden  bd,  1.)  Berlin,  E.  Hof- 
mann &  cie.  VIII,233  s.  2  tafeln.  2,40  m.;  geb.  3,20  m.  (nicht 
geliefert.)  —  bespr.  v.  Karl  Kinzel,  ZfGw.  64,435—438.  A.  Na- 
gele, ZfRw.  37,730—731. 

100.  Const.  Heist  erbergk,  W.  v.  V.  eine  gäbe  für  das 
deutsche  haus.  Dresden,  Pierson.  1910.  257  s.  —  populäre  An- 
leitung, ausgewählte  gedichte  mit  gegenüberstehender,  nicht  unge- 
schickter Übersetzung  und  anmerkungen,  endlich  eine  reihe  ganz 
nützlicher  bilder  (Vogelweidhof,  Würzburger  kreuzgang,  hand- 
schriftproben, Walthermonumente  usw.). —  empfohlen  v.  Alfr.  Graf, 
Anzeiger  d.  germ.  nationalmuseums   1910,58. 

101.  Rezensionen.  1.  Beheim.  A.  Kühn,  Rhythmik  und 
melodik.  —  vgl.  Jsb.  1907,5B,19.  —  rec.  V.  Dollmayr,  AfdA. 
34,66 — 70.  —  2.  Neidhart.  R.  Brill,  Schule  N.s.  —  vgl.  Jsb. 
1907,7,127.  —  bespr.  v.  G.  Ehrismann,  ZfdPh.  42,357.  — 
3.  Suchensinn.  Emil  Pflug,  S.  —  vgl.  Jsb.  1908,7,145.  — 
rec.  Ant.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.  19,111—112.  K.  Euling, 
DLz.  31,1944— 1946.  —  4.  Walther  v.  d.  Vogelweide.  Lach- 
mann-Kraus' ausgäbe.  —  vgl.  Jsb.  1908,7,147.  —  rec.  von 
Pr.  Panzer,  ZfdPh.  42,505—506.  Oswald  v.  Zingerle,  Vogel- 
weidhöfe. —  vgl.  Jsb.  1909,7,130.  —  rec.  A.  Nagel,  ZfRw. 
34,612. 

D   Schauspiel. 

102.  E.  Wolter,  Untersuchungen  zum  S.  Galler  spiel  vom 
leben  Jesu.     Marburger  diss.     64  s. 

103.  Georg  Dinges,  Untersuchungen  zum  Donaueschinger 
passionsspiel.  (=  Germanist,  abhandlungen  XXXV.)  Breslau, 
M.  &  H.  Marcus.  156  s.  1  tab.  5,60  m.  —  beschreibung  der 
von  Mone  (schausp.  d.  mas.  11,150)  nicht  genau  edierten  hs., 
Sprache,  Überlieferung,  heimat  und  zeit  der  hs.  (niederalem.,  westl. 
von  Villingen,  2.  h.  15.  jahrh.).  heimat  des  D.  P.  alem.,  speziell 
auf  Luzern  weisen  aufbau  und  literarische  beziehungen  hin. 
quelle  vor  allem  die  bibel,  bzw.  die  perikopen;  freie  behandlung 
der  Charaktere;  kein  einfluß  der  französischen  passionsspiele,  der 
Schluß  der  sehr  tüchtigen  und  förderlichen  arbeit  untersucht  ge- 
nauer das  Verhältnis  des  D.  P.  zu  den  Luzerner  osterspielen,  so- 
wie zu  dem  Villinger  passionsspiel  (hs.  138  der  Donaueschinger 
bibliothek). 

104.  F.  Dreher,  Das  Friedberger  frohnleichnamsspiel  und 
das    Schicksal    der    spielgewänder.      Friedberger    geschichtsbl.    II, 


VII.   D.  Schauspiel.  103 

171  f.  —  1469  hat  ein  Priedberger  handwerker  die  chorschranken 
der  liebfrauenkirche  mit  tafelmalereien  versehen,  auf  denen  die 
in  Friedberg  von  den  bruderschaften  aufgeführte  passion  bildlich 
dargestellt  ist. 

105.  Jos.  Friedrich,  Das  Zwickauer  charfreitagsspiel. 
Mitt.  d.  Böhm.  48,1. 

106.  Ottokar  Fischer,  Die  mittelalterl.  zehnjungfrauen- 
spiele.  Archiv  125,9 — 26.  —  die  teufelszenen  am  Schlüsse  des 
'Sponsus'  stammen  aus  den  osterspielen,  während  die  krämerszene 
mindestens  unabhängig  von  diesen  entstand,  auch  die  deutschen 
Zehnjungfrauenspiele  zeigen  die  einwirkung  der  osterpassionen. 
die  notiz  über  die  Eisenacher  aufführung  von  1321  begründet 
keine  besondere,  verlorene  Überlieferung,  sondern  läßt  sich  mit  dem 
Wortlaut  von  A.  vereinigen,  dagegen  hat  nur  B.  den  richtigen, 
pantomimistischen  abschluß  erhalten;  das  original  der  deutschen  zehn- 
jungfrauenspielo  enthielt  vielleicht  auch  krämerszenen.  im  fran- 
zösischen wie  im  deutschen  spiel  werden  die  törinnen  verbannt, 
weil  sie  einschliefen;  vielleicht  läßt  diese  gemeinsame  abweichung 
von  der  kirchlichen  tradition  auf  Zusammenhang  schließen. 

107.  Rud.  Heym,  Bruchstück  eines  geistlichen  Schauspiels 
von  Marien  himmelfahrt.  ZfdA.  52,1 — 56.  —  2  pergamentstücke, 
die  vom  rücken  eines  aktenbandes  im  Leiningischen  archiv  zu 
Amorbach  abgelöst  wurden,  enthalten  fragmente  eines  teils  latei- 
nischen, teils  deutschen  assumptionsspiels,  von  2  bänden  ge- 
schrieben. H.  gibt  einen  diplomatischen  abdruck  und  eine  sorg- 
fältige Untersuchung  des  fundes,  die  hs.  dürfte  sich  früher  in 
der  pfalz,  vielleicht  im  kloster  Limburg  befunden  haben,  die 
spräche  der  deutschen  teile  weist  aber  auf  ein  alemannisches  ori- 
ginal, das  von  md.  Schreibern  mannigfach  entstellt  wurde,  indem 
H.  die  lateinischen  gesänge  des  Innsbrucker  himmelfahrtsspieles 
(Mone,  ad.  seh.  nr.  I),  sowie  ein  verwandtes  stück  der  fragmenta 
Burana  heranzieht,  gelingt  es  ihm,  die  existenz  eines  älteren,  eng  an 
die  liturgie  sich  anschließenden,  also  wohl  kultischen,  lateinischen 
Spiels  wahrscheinlich  zu  machen,  der  deutsche  bearbeiter  fügte 
deutsche  Umarbeitungen  im  sinne  mystischer  Jesusliebe  hinzu;  er 
setzte  ferner,  vielleicht  in  anlehnung  an  einen  im  original  nicht 
verwerteten  zug  der  Überlieferung  (Juden  suchen  den  leichnam 
der  Jungfrau  zu  entwenden,  werden  aber  bestraft  und  schließlich 
bekehrt)  einen  streitdialog  der  ecclesia  und  Synagoge  hinzu,  welche 
beide  um  die  gunst  der  gemeinsamen  geliebten  werben. 

108.  Rezensionen.  F.  Hintner,  Neidhartspiele.  —  vgl. 
Jsb.  1909,7,134.  —  ('fleißige,  gründliche  Untersuchung'),  Artur 
Petak,  ZfRw.  34,637. 


104  VII.    Mittelhochdeutsch. 

E.   Prosa. 

(vgl.  die  henierkung  zu  abschnitt  B.) 

Berthold  von  ßegensburg.  109.  Alb.  Leitzmann,  B.  V.  R, 
ZfdA.  52,279—284. 

Bibel.  110.  Erich  Eichler,  Die  mhd.  apokalj'pse  in  den 
Münchener  hss.  cgm.  292  und  111.  Greifswalder  diss.  127  s. 
—  1.  beschreibung  der  hss.  2.  text  von  A,  und  B.  (parallel- 
druck). 3.  übersetzungsweise  der  grammatischen  formen.  4.  ab- 
weichungen  der  hs.  B.  von  der  hs.  A.  im  wertschätz.  5.  Würdigung 
der  Übersetzungen. 

111.  P.  Mederow,  Das  mhd.  perikopenbuch  in  der  hs. 
cgm.  50.     Greifswalder  diss.     94  s. 

112.  Adolf  Mautsch,  Die  mhd.  evangelien  in  der  Mün- 
chener hs.  5018.  Greifswalder  diss.  98  s.  —  hs.-beschreibung, 
proben,  Überlieferung,  Wortschatz, 

Ebner.  113.  Joh.  Traber,  Die  herkanft  der  selig  ge- 
nannten dominikanerin  Margareta  Ebner,  hrsg.  v.  hist.  ver.  f. 
Donauwörth  und  umgegend.     41   s. 

Eckart.  114.  Meister  Eckarts  buch  der  göttlichen  tröstung 
und  von  dem  edlen  menschen  (liber  benedictus).  hrsg.  von  Phil. 
Strauch.  (=  Kleine  texte,  hrsg.  von  Lietzmann,  LV.)  Bonn, 
Marcus  &  Weber.  51  s.  1,20  m.  —  S.  bringt  das  erste  und 
einzige  sicher  bezeugte  deutsche  originalwerk  E.s  genau  nach  der 
Basler  hs.,  während  Pfeiffer  die  Schreibung  normalisiert  hatte, 
der  zweite,  bisher  unbekannte  traktat  kann  vielleicht  als  abschluß 
des  liber  benedictus  gelten. 

Heynlin.  115.  Gabriel  Mej^er,  Johann  Heynlin  aus  Stein, 
ein  prediger  vom  ende  des  mittelalters.     Hist.  pol.  bll.   144,9. 

Mechtel.  116.  Die  Limburger  chronik  des  Johannes  Mechtel, 
hrsg.  V.  Carl  Knetsch.  (Veröffentlichungen  der  histor.  kommission 
für  Nassau.  6.)  Wiesbaden,  Bergmann.  1909.  —  bespr.  von 
H.  Reimer,  DLz.  31,1577—1578. 

Suso.  117.  Deutsche  mystiker.  1.  band:  Seuse.  ausge- 
wählt und  hrsg.  von  W.  Oehl.  (=  Sammlung  Kösel  XXXV.) 
Kempten,  Kösel.     111,203  s.     geb.   Im.  —  nicht  geliefert. 

118.  H.  Lichtenberger,  Le  m3^sticisme  allemand:  Suso. 
revuo  des  cours  et  Conferences,  bd.  XVIII,433 — 447,  (500 — 612, 
683—695;  bd.  XIX,7— 14,  73—81,  155—167,  203— 228.  —  auf 
grund  einer  eingehenden  Charakteristik  von  Susos  persönlichkeit 
und    asketischer    richtung,    wie    wir    sie    aus    dem    'büchlein    der 


Vn.   E.  Prosa.  105 

ewigen  Weisheit'  und  dem  'büchlein  der  Wahrheit'  kennen  lernen, 
führt  L.  mit  scharfer  kritik  den  nachweis,  daß  das  'leben  Seuses' 
nicht  authentisch  sein  kann,  die  apologetische  tendenz,  die  über- 
wuchernden romanhaften  elemente,  der  äußerlich-objektive  wunder- 
begriff und  die  überspannte  askese  sprechen  für  die  aatorschaft 
eines  schwärmerischen  schülers,  in  dessen  phantasie  sich  persön- 
liche erinnerungen  an  den  meister  mit  den  daten  seiner  echten 
Schriften  und  mit  einer  sich  bereits  bildenden,  populären  Suso- 
legende  zu  einem  idealbilde  verbanden.  dies  schilderte  er  in 
romanhafter  form  und  stellte  es  dem  'exemplar'  der  Schriften 
Susos  voran. 

119.  A.  Pummerer,  Seuses  büchlein  der  Wahrheit  nach 
formalen  gesichtspunkten  betrachtet.  Separatabdruck  aus  dem 
Jsb.  d.  öff.  bischöfl.  gymn.  Mariaschein   1908.      34  s. 

Tailler,  120.  Die  predigten  T.s  aus  der  Engelsberger  und 
der  Freiburger  hs.,  sowie  aus  Schmidts  abschriften  der  ehe- 
maligen Straßburger  hss.  hrsg.  von  Ferd.  Vetter,  mit  3  tafeln 
in  lichtdruck.  (=  Deutsche  texte  d.  ma.  XI.)  Berlin,  Weidmann. 
XVI,517  s.  18  m.  —  T.  kannten  wir  bisher  nur  aus  den  alten 
drucken,  die  nicht  immer  den  reinen  text  bieten,  die  sorgfältige, 
von  Roethe  unterstützte  ausgäbe  V.s  geht  auf  die  im  titel  genannten 
hss.  zurück;  sie  erhellen  einander  an  vielen  stellen  des  textes, 
auch  die  drucke  geben  manches  her,  ohne  daß  schon  alle  Schwierig- 
keiten behoben  wären,  das  ausführliche  Wortverzeichnis  hat  Steh- 
mann hergestellt. 

Wyle.  121.  R.  Palleske,  Untersuchungen  über  den  stil 
der  translatzen  des  Niclas  von  Wyle.  s.-a.  aus  der  Festschrift 
zum  200jähr.  Jubelfeste  d.  realgymn.   zu  Landshut.     29  s. 

122.  Bezensiouen.  l.  Berthold.  K.  Rieder,  Der  St.  Geor- 
gener  prediger.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,139.  —  bespr.  v.  J.  J.  A.  A. 
Frantzen,  Museum  17,136.  v.  F.  Piquet,  Rev.  germ.  6,223—224. 
0.  Behaghel,  Litbl.  31,1—4.  0.  Simon,  ZfdPh.  42,356.  — 
2.  Cisterzienserregel.  R.  Priebschs  ausgäbe.  —  vgl.  Jsb. 
1909,7,151.  —  bespr.  Cbl.  60,1434.  F.  Piquet,  Rev.  germ.  6, 
360— 361.  — 0.  Behaghel,  Litbl.  31,1— 4.  G.Schaafs,  MLR.  V,3. 

Robert  Petsch  (nr.  78—87  von  Gotthold  Bötticher). 


106  VIII.    Neuhochdeutsche  spräche. 

VIII.   Neuliocildeutsche  spräche. 

A.  Aussprache  und  phouetik.  —  B.  Neuhochdeutsche  Schriftsprache.  — 
C.  Grammatik  (Grammatiken,  Grammatisches,  Stilistisches).  —  D.  Namen- 
forschung, a)  Personen-,  familien-,  Völker-  und  tiernamen.  b)  Orts- 
namen. —  E.  Standessprachen.  —  F.  Wortforschung,  a)  Allgemeines. 
b)  Deutsches  sprachgut.  c)  Fremdes  sprachgut.  d)  Wörterbücher.  — 
G.  Verschiedenes.  —  H.  Kulturgeschichtliches. 

A.   Aussprache  und  phonetik. 

1.  Theodor  Siebs,  Deutsche  bühnenaussprache.  auf  ver- 
anlassung des  Deutschen  bühnenvereins  und  der  genossenschaft 
deutscher  bühnenangehöriger  bearbeitet.  8.  und  9.  aufl.  gänzlich 
umgearbeitet,  den  gesang  berücksichtigend  und  mit  kurzem  aus- 
sprachewörterbuch  versehen.  Köln  a.  Rh.,  Albert  Ahn.  1910.  — 
die  neue  aufläge  ist  auf  grund  der  an  200  deutsche  bühnen  ver- 
sandten fragebogen  und  einer  am  28.  und  29.  märz  1908  im 
kammerspielhause  des  deutschen  theaters  in  Berlin  stattgehabten 
konferenz  bearbeitet  worden.  einige  punkte  wurden  geändert 
oder  schärfer  gefaßt;  auch  der  gesangsvortrag  ist  nunmehr  berück- 
sichtigt worden,  einzelne  neue  bestimmungen  seien  hier  hervor- 
gehoben, beim  schwanken  zwischen  deutscher  und  fremdländischer 
lautgebung  ist  erstere  vorzuziehen,  z.  b.  raems  (Rheims).  silbe- 
schließende b,  d,  g,  s  sind  vor  stimmhaft  anlautenden  endungen 
{-lieh,  -lein,  -ling,  -nis  usw.)  mäßig  zu  verhärten,  aber  nicht  aspiriert 
zu  sprechen;  der  anlaut  der  endung  muß  stimmhaft  bleiben,  beim 
zusammentreffen  auslautender  Verschlußlaute  mit  gleichartigen  am 
Wortanfang  ist  die  Verschlußstellung  für  die  gesamtdauer  zu  be- 
halten; ist  der  zweite  Verschlußlaut  stimmhaft,  so  hat  die  stimme 
mit  beginn  der  zweiten  silbe  einzusetzen,  das  beigegebene  aus- 
sprachewörterbuch  ist  für  den  praktischen  gebrauch  besonders 
der  künstler  bestimmt;  deshalb  wurden  auch  die  vielen  fremden 
eigennamen  aufgenommen,  deren  aussprachefestsetzung  oft  nicht 
geringe  Schwierigkeiten  bot  (Don  Juan,  Macbeth  usw.).  —  bespr. 
von  A.  Matthias,  Mtschr.  9,274.  Grenzb.  69,111,98—101;  von 
H.  Schröder,  RGMon.  2,514—515. 

2.  W.  Vietor,  Deutsches  aussprachewörterbuch.  5.  heft. 
Leipzig,  0.  R.  Reisland.  1910.  —  fortsetzung  des  in  Jsb.  1908, 
8,1  und  1909,8,2  genannten  werkes,  wie  den  wertschätz  von 
kappadozien  bis  longitudinal  umfaßt,  bei  den  zahlreichen  fremd- 
wörtern,  deren  ausspräche  gleich  der  der  echt  deutschen  Wörter 
angegeben  wird,  ist  zugleich  eine  Übersetzung  bzw.  Umschreibung 
des  Sinnes  gegeben. 

3.  George  0.  Curmo,  Best  Gennan  pronunciation.  JEGPhil. 
9,1 — J9.  —  vf.   stützt  sich  auf  seine  im   jähre   1890  und  1909  in 


VIII.    A.  Aussprache  und  phonetik.  107 

deutsch  sprechenden  ländern  gesammelten  materialien  und  findet 
eine  fortentwicklung  in  mehreren  fällen,  so  glaubt  er  im  norden 
eine  wachsende  Vorliebe  für  konsonantisches  intervokalisches  g 
(regen)  an  stelle  des  spirantischen  zu  beobachten,  in  Osterreich 
sucht  man  z.  b.  media  und  tenuis  durch  emphatischere  ausspräche 
der  letzteren  zu  unterscheiden,  überhaupt  ist  das  streben  nach 
Vereinheitlichung  der  ausspräche  vorhanden,  wenn  auch  die  dialek- 
tischen eigentümlichkeiten  deutlich  hörbar  sind,  alsdann  betrachtet 
vf.  die  verschiedenen  deutschen  aussprachewörterbücher  und  be- 
dauert Vietors  neigung,  sich  der  bühnenaussprache  anzunähern, 
da  diese  doch  ein  künstliches  gebilde  sei.  nirgends  hat  er  eine 
einwirkung  von  Siebs'  lehren  auf  die  Umgangssprache  oder  die 
rednersprache  feststellen  können,  die  schullehrer  in  kleinen  nord- 
deutschen platzen  haben  am  meisten  von  ihr  angenommen,  ohne 
daß  sie  Siebs'  buch  gelesen  hätten,  das  gleiche  hat  er  bei  vielen 
reisenden  konstatieren  können,  sie  sprachen  z.  b.  tag  als  täk,  ver- 
einzelt nur  tax  (gutt.  ch).  vf.  erblickt  darin  eine  einwirkung  der 
geschriebenen  spräche,  von  der  ja  auch  die  bühnenaussprache 
beeinflußt  sei.  am  meisten  weichen  von  ihr  ab  die  —  studierten 
linguisten,  die  'bodenständige'  laute  empfehlen  und  ihre  schüler 
tadeln,  wenn  sie  neueingeführte  gebrauchen  {sclip,  seht  für  6;^,  st 
in  Mecklenburg),  dennoch  sieht  vf.  die  möglichkeit  einer  einigung 
auf  grund  der  bühnenaussprache,  nur  müsse  diese  den  tatsachen 
mehr  rechnung  tragen  und  nicht  so  viel  theoretisieren  (zungen-r). 
besonders  eingehend  wird  die  ausspräche  von  g  in  seinen  ver- 
schiedenen Stellungen  und  die  der  e-laute  behandelt,  vf.  sieht 
keine  möglichkeit  einiger  einigung  zwischen  Nord-  und  Süddeutsch- 
land, merkwürdigerweise  bricht  vf.  eine  lanze  für  die  abscheu- 
liche norddeutsche  ausspräche  der  franz.  nasale  und  lehrt  sie 
sogar  seinen  Schülern,  wir  machens  umgekehrt,  wen  hat  er  aber  asül 
fasyl)  sprechen  hören,    abgesehen   von    buchgelehrten?    vgl.  3a, 28. 

4.  Th.  Siebs,  Neues  zur  deutschen  bühnen-  und  musteraus- 
sprache.  nach  einem  aus  der  philologenversammlung  zu  Graz  ge- 
haltenen Vortrag.     ZSprV.  25,65 — 68. 

5.  0.  Heilig,  Gedichte  von  Schiller  in  leichtfaßlicher  laut- 
schrift  mit  einleitender  aussprachelehre.  Weinheim,  Fr.  Acker- 
mann. 1910.  —  das  büchlein  ist  für  Süddeutsche  bestimmt,  denen 
die  anwendung  der  bühnenaussprache  erhebliche  Schwierigkeiten 
bereitet,  vf.  sucht  sie  zu  heben,  indem  er  mehr  gewicht  auf  den 
vokalismus  als  auf  den  konsonantismus  legt,  der  zu  große  ab- 
weichungen  von  der  gewohnten  mundart  zeige,  die  lautschrift  ist 
die  von  der  Association  phonetique  internationale  gebrauchte, 
aber  in  vereinfachter  gestalt.  das  büchlein  kann  im  deutschen 
Unterricht  von  erheblichem  nutzen  sein,    wenn  der  lehrer  zeit  für 


108  Ylll.    Neuhochdeutsche  spräche. 

phonetische  Übungen  erübrigen  kann  und  seine   mühe  nicht  durch 
die  gewohnte  trägheit  der  süddeutschen  artikulation  vereitelt  wird. 

6.  Ein  einheitliche  deutsche  ausspräche.  Grenzboten  69,111, 
98—101. 

7.  Früher  schon  verzeichnet:  Traug.  Heinrich,  Zur  aus- 
spräche der  stoßlaute  in  der  nhd.  Schriftsprache.  Jsb.  der  2.  städt. 
realschule  in  Berlin  1907.  —  vgl.  Jsb.  1907,8,4.  —  bespr.  von 
0.  Behaghel,  Litbl.  31,313. 

B.   Neuhoclideutsche  scliriftsprache. 

8.  E.  A.  Gut  jähr,  Die  anfange  der  neuhochdeutschen 
Schriftsprache  vor  Luther,  streifzüge  durch  die  deutsche  siede- 
lungs-,  rechts-  und  Sprachgeschichte  auf  grund  der  Urkunden 
deutscher  spräche.  Halle,  Waisenhaus.  1910.  —  nicht  zur  be- 
sprechung  geliefert.  —  bespr.  von  A.  Meillet,  BSL.  58,362 — 364; 
von  V.  Moser,  Litbl.  31,265—273. 

9.  Wagner,  Die  kanzleisprache  Reutlingens  von  1300 — 1600, 
progr.  Wilhelms-realschule.  Stuttgart  1910.  58  s.  4^.  —  die 
arbeit  stützt  sich  auf  gültbriefe  und  Schenkungsurkunden,  die  von 
städtischen  beamten  Reutlingens  abgefaßt  sind,  also  die  ma.  getreu 
wiederspiegeln,  soweit  sie  in  der  kanzleisprache  zur  geltung 
kommen  konnte,  drei  solcher  Urkunden  aus  den  jähren  1315, 
1466  und  1549  werden  als  muster  abgedruckt,  die  vollen  end- 
silbenvokale sind  vereinzelt  erhalten:  1351  geäingot,  weltin,  1342 
hetiui  usw.  der  lautstand  der  mundart  wird  behandelt  und  zwar 
zunächst  die  langen  vokale:  mhd.  i  ist  im  jähre  1473  zum  ersten- 
mal durch  ei  vertreten,  mhd.  Tc  durch  au  im  jähre  1486.  es 
folgen  die  kurzen  vokale:  ausl.  e  ist  noch  erhalten  in  frouwe, 
herre,  im  gen.  sing,  regelmäßig,  im  dat.  sing,  noch  teilweise;  im 
part.  perf.  der  schwachen  verben  noch  im  14.  jahrh.,  später  fällt 
es  aus.  bei  den  diphthongen  ist  zu  erwähnen,  daß  eu  für  mhd. 
iu  zum  erstenmal  1471  erscheint  und  später  zur  regel  wird,  schon 
1300  war  die  mhd.  labiale  tenuis  in  stimmlose  media  übergegangen, 
da  h  und  p  regellos  wechseln;  etwas  länger  hält  sich  der  unter- 
schied von  d  und  t  (noch  1427 :  j^funde,  aber  pfiint,  in  tusent  bleibt 
t  bis  1550).  auch  g  ist  schon  sehr  früh  stimmlos  geworden:  1327 
noch  tac,  tage,  während  später  der  unterschied  zwischen  k  und  g 
sich  verwischt,  mhd.  s  und  z  sind  schon  vor  1300  in  einen  s-laut 
zusammengefallen,  die  Schreibung  daz  hält  sich  indes  bis  1450 
etwa,  ez  ist  nur  noch  bis   1317   nachweisbar,  ebenso  diz. 

10.  V.  Moser,  iSprachliche  Studien  zu  Fischart.  Beitr.  36, 
102 — 219.  —  nach  einem  überblick  über  die  bisherige,  recht  dürf- 
tige   erforschung    von  Fischarts    spräche   legt   vf,   die    grundsätze 


VIII.    C.  Grammatik.  109 

dar,  die  bei  einer  solchen  Untersuchung  zu  beobachten  seien,  und 
macht  auf  die  Schwierigkeit  aufmerksam,  die  aus  dem  fehlen  einer 
zuverlässigen  und  vollständigen  Fischart-ausgabe  erwächst,  die 
Untersuchung  muß  bei  dem  handschriftlichen  material  beginnen, 
dessen  bestand  vf.  aufzählt,  einen  teil  desselben  verwertet  er  in : 
die  Sprache  der  handschriftlichen  bruchstücke  der  Pischartschen 
Übersetzung  von  'De  gentium  migrationibus'  des  Lazius.  vf. 
gliedert  seine  Untersuchung  wie  folgt:  I.  Orthographisches.  I.Ge- 
brauch von  majuskel  und  minuskel.  2.  Schreibung  von  Kompo- 
sitis.  3.  Interpunktion.  —  II.  Lautlehre.  A.  Vokalismus.  1.  Quan- 
titätsverhältnisse. 2.  Vokalqualität.  B.  Konsonantismus.  1.  Kon- 
sonantenverdopplung und  -häufung.  2.  Die  einzelnen  konsonanten. 
—  III.  Formenlehre.  A.  Substantiv.  B.  Adjektiv.  C.  Pronomen. 
D.  Zahlwort.  E.  Verbum.  —  IV.  Zur  Wortbildung.  —  V.  Zum 
Wortschatz.  —  VI.  Zur  Satzlehre,  ein  nachtrag  bringt  eine  ver- 
gleichung  von  Crecelius'  abdruck  mit  der  originalhs.  und  einige 
nachtrage  zu  den  vorangegangenen  ergebnissen  der  Untersuchung. 

11.  M.  H.  Jellineck,  Studien  zu  den  altern  deutschen 
grammatikern.  3:  Zu  Sebastian  Helbers  Syllabierbüchlein.  ZfdA. 
52,182 — 190.  —  J.  weißt  nach,  daß  Seb.  Helber,  der  zuerst  lehrer 
in  Altdorf  (Schwaben),  dann  in  Freiburg  i.  Br.  war,  von  geburt 
ein  Baier  gewesen  sein  müsse,  dafür  spreche  die  von  ihm  postu- 
lierte ausspräche  des  b  als  iv  in  der  Verbindung  hl,  hr,  seine  Unter- 
scheidung der  e-laute  usw. 

12.  Früher  schon  verzeichnet:  Virgil  Moser,  Historisch- 
grammatische einführung.  —  vgl.  Jsb.  1909,8,6.  —  bespr.  von 
-nn-,  Cbl.  60,1605.  —  von  Alfr.  Götze,  ZfdPh.  42,251—254; 
von  Fr.  Kluge,  ZfdWortf.  11,319;  von  A.  Schönbach,  Allg. 
Litbh   19,432. 

C.   Grammatik. 

(Grammatiken,   Grammatikalisches,   Stilistisches.) 

13.  Rob.  Fritzsch,  Die  deutsche  Satzlehre  in  schule  und 
Wissenschaft.  eine  kritische  studio.  Leipzig,  B.  G.  Teubner. 
1910.  —  von  den  Kern'schen  anregungen  ausgehend  sucht  vf.  die 
lehre  von  der  satzbildung  umzugestalten,  im  gegensatz  zu  Kern 
will  er  neben  der  sprachform  auch  den  gedankeninhalt  berück- 
sichtigt wissen,  er  behandelt  das  thema  in  folgenden  abschnitten: 
I.  der  Satz,  IL  das  prädikat,  III.  die  bestimmungen  und  neben- 
sätze.  ein  anhang  behandelt  syntaktische  fragen  und  interpunk- 
tionsregeln.  Vf.  hat  gelegentlich  neuere  ansichten  übersehen;  so 
ist  s.  17  f.  die  theorie  von  Siebs,  die  unpersönlichen  verba  seien 
ursprünglich  verbalabstrakta  gewesen,    nicht  erwähnt,    obwohl  sie 


110  VIII.    Neuhochdeutsche  spräche. 

sich  nahe  mit  Kerns  auffassung  berührt,  freilich  lehnt  vf.  diese 
ab,  setzt  aber  nichts  besseres  an  ihre  stelle,  das  büchlein  wird 
die  frage  der  reform  des  grammatikalischen  Unterrichts  wieder  in 
lebhafteren  fluß  bringen.  —  bespr.  v.  Paul  Wetzel,  ZfGw.  64, 
650—652. 

14.  Rud.  Blümel,  Die  aufgaben  der  nhd.  wortstellungslehre. 
Beitr.  35,494 — 534.  —  vf.  gliedert  seine  Studie  wie  folgt:  die 
aufgaben  der  nhd.  wortstellungslehre;  psychologische  und  ge- 
schichtliche behandlung;  Wortstellung  und  wortfrage;  folgerungen; 
abgrenzung  der  obereinheiten  im  satz;  auf  bau  und  Zerreißung  von 
einheiten;  einheit  im  sinne  der  Wortstellung  und  enge  der  syntak- 
tischen Zusammengehörigkeit;  die  nhd.  wortstellungsgesetze.  —  die 
Wortstellung  ist  gebunden  an  psychologische  gesetze;  jede  psycho- 
logische funktion  steht  in  enger  beziehung  zu  einer  reihe  gramma- 
tischer funktionen;  so  ergibt  sich  die  möglichkeit  der  entstehung 
einer  grammatischen  kategorie  in  der  Wortstellung,  ein  beispiel: 
zwei  obereinheiten,  die  in  einer  gewissen  beziehung  zueinander 
stehen,  haben  unter  sich  unbeschadet  ihrer  funktion  eine  feste 
Ordnung:  der  feldherr  und  sein  beer  (man  kann  das  possessiv  erst 
setzen,  wenn  der  inhalt,  auf  den  es  sich  bezieht,  schon  genannt 
ist),  ferner:  eine  obereinheit  kann,  wenn  sie  besonders  betont 
werden  soll,  an  eine  ungewöhnliche  —  nach  vorn  oder  nach 
hinten  —  gerückt  werden,  auch  die  anordnung  der  Untereinheiten 
in  der  obereinheit  ist  gesetzlich  bedingt,  was  indes  (mit  andern 
fragen)  nicht  weiter  ausgeführt  wird. 

15.  Rud.  Blümel,  Neuhochdeutsche  appositionsgruppen. 
1.  vorbereitender  teil:  Abgrenzung  und  gliederung  des  gebietes. 
progr.  Neues  gymnasium.  Würzburg  1910.  —  unter  appositions- 
gruppen versteht  vf.  Wendungen  wie  'der  kaiser  Wilhelm',  'der 
dichter  Goethe'  usw.  das  Verhältnis  der  beiden  glieder  wird 
näher  bestimmt,  das  ausdehnungsgebiet  der  appositionsgruppen 
begrenzt,  lockere  und  ■  feste  appositionsgruppen  unterschieden, 
letztere  werden  vornehmlich  betrachtet  und  in  drei  kategorien  ein- 
geteilt: 1.  fürst  Bismarck,  2.  ministerium  Bismarck,  3.  eine  tasse 
tee.  die  verschiedenartigen  ausdrucks-  und  Verbindungsmöglich- 
keiten in  diesen  kategorien  werden  mit  reichlichen  beispielen  be- 
legt und  gelegentlich  auch  historische  rückblicke  gegeben. 

16.  Willis  Arden  Chamberlin,  Periodic  and  loose  sen- 
tences  in  Schiller's  historical  works.  diss.  Univ.  of  Chicago. 
1910.  —  vf.  erklärt  auf  einigen  einleitenden  selten  sein  ziel  und 
zählt  die  berücksichtigten  Schriften  Schillers  auf.  er  erläutert, 
was  er  unter  perioden  und  Satzgefügen  versteht,  und  betrachtet 
alsdann  im  hauptteil  ihre  verschiedenen  erscheinungsforraen.    daran 


VIII.    C.  Grammatik.  111 

schließt  sich  eine  statistische  Zusammenstellung,  aus  der  als  er- 
gebnis  festgestellt  wird,  daß  Schiller  in  seiner  historischen  prosa 
das  lockere  Satzgefüge  dem  komplizierten  periodenbau  vorgezogen 
hat  und  daß  sich  in  seinen  späteren  werken  eine  erhöhte  neigung 
zum  gefälligen  erzählungsstil  nachweisen  läßt. 

17.  Alfred  Hertzka,  Studien  zum  passivum  im  Neuhoch- 
deutschen. Jsb.  d.  k.  k.  Staatsrealschule  in  Reichenberg.  1910. 
15  s.  —  die  Studie  ist  ein  teil  einer  größeren  arbeit  über  das 
passiv  und  betrachtet  die  tatsache,  daß  nicht  alle  transitiven  verba 
eines  persönlichen  passivums  fähig  sind,  z.  b.  nicht  die  reflexiven 
verba.  ebensowenig  ist  ein  passiv  möglich,  wenn  ein  reflexiv- 
pronomen,  das  von  einer  präposition  abhängig  ist,  neben  einem 
akkusativobjekt  steht  (keinen  laut  von  sich  gehen)  usw. 

18.  Hans  Gürtler,  Anomale  pluralbildungen  der  diminutiva 
im  Prühneuhochdeutschen.  ZfdWortf.  12,135 — 138  —  vf.  be- 
handelt die  diminutivendungen  -erchen,  -erlein.,  -chene,  -erchene, 
-eher,  -ercher,  -chens,  -erchens,  -leins,  -erleins  in  schriftssprache  und 
mundart  seit  dem  mittelalter. 

19.  Ign.  Pokorny,  Die  arten  der  nhd. Zeitwortbestimmungen 
nach  ihrer  Stellung.     III  u.  31   s.     Brunn,  C.  Winiker.    1910. 

20.  Ign.  Pokorny,  Welche  gesetze  bestimmen  heute  die 
betonung  der  zeitwortbestimmungen:  durch,  hinter,  über,  um  und 
unter.     IV,22  s.     Brunn,  C.  Winiker.     1910.  —  nicht  geliefert. 

21.  Bruno  Baumgarten,  Noch  einmal:  die  inversion  im 
Deutschen.  ZfdU.  24,37 — 72.  —  unter  bezugnahme  auf  die  aus- 
führungen  B.  Luthers  in  ZfdU.  22,244—248  (vgl.  Jsb.  1908,8,24) 
formuliert  vf.  folgend  regel:  im  aussagesatz  steht  das  finite  ver- 
bum  an  zweiter  stelle. 

22.  M.  Rieh.  Meyer,  Die  gefahren  der  interpunktion.  ZfdU. 
24,99 — 116.  —  vf.  zeigt  an  beispielen  aus  der  lat.  spräche,  aus 
mhd.  und  nhd.  klassikern,  wie  eine  falsch  gesetzte  interpunktion 
den  sinn  einer  stelle  geradezu  ins  gegenteil  verkehren  kann,  er 
bespricht  ferner  die  Verwendung  des  gedankenstrichs  in  der  deut- 
schen literatur,  betont  die  Schwierigkeit  des  richtigen  gebrauchs 
eine  Semikolons  und  wendet  sich  dann  der  geschichte  des  kommas 
zu.  er  bringt  manches  ergötzliche  beispiel  für  den  schaden,  den 
ein  falsch  gesetztes  komma  anrichten  kann. 

23.  T.  E.  Karsten,  Zur  kenntnis  der  inchoativen  aktionsart 
im  deutschen.     NeuphiloL  mitt.  1910,153 — 161. 

24.  Elis  Herdin,  Studien  über  bericht  und  indirekte  rede 
im  modernen  deutsch,  diss.  Uppsala  o.  J.  —  nicht  zur  besprechung 
gesandt.  —  bespr.  von  0.  Behaghel,  Litbl.  30,393 — 394.  danach 
enthält  die  schrift  Untersuchungen  über  erzählungen  in  indikativi- 
scher form,  die  aber  in  der  tat  die  erlebnisse  anderer   darstellen. 


112  VIII.    Neuhochdeuisclie  spräche. 

also  abhängige  reden  sind,  in  der  regel  stehen  diese  im  kon- 
junktiv.  im  zweiten  teil  werden  die  anwendungen  dieses  vom  vf. 
sogenannten  'berichts'  untersucht,  im  dritten  teil  die  äußeren 
möglichkeiten  dafür,  im  vierten  teil  die  indirekte  rede  bei  fehlen- 
dem verbum  dicendi  oder  sentiendi  betrachtet. 

25.  Edv.  Strömberg,  Zur  geschichte  des  starken  präsens 
im  neuhochdeutschen.  Göteborgs  ärsskrift  1910,2,53  ff.  —  bringt 
aus  der  zeit  der  festigung  der  nhd.  schriftspr.  beispiele  über  das 
Verhältnis  von  mhd.  iicie,  nhd.  en:ie,  den  Wechsel  von  mhd.  / 
und  e  und  über  den  umlaut;  scheint  aber  zu  übersehen,  daß  in 
diesen  dingen  eben  in  frühnhd.  zeit  noch  die  ahd.  mhd.  mundart- 
verhältnisse  fortleben,     wenigstens  sagt  er  davon  kein  wort. 

26.  Besprechungen  früher  verzeichneter  werke:  1.  Georg 
0.  Curme,  A  grammar  of  the  German  language.  —  vgl.  Jsb. 
1906,8,33.  —  bespr.  von  M.  H.  Jellinek,  AfdA.  34,106—107. 
—  2.  Willy  Scheel,  Neuhochdeutsche  Sprachlehre.  —  vgl.  Jsb. 
1908,8,17.  —  bespr.  von  A.  Gebhardt,  Cbl.  60,1338—1339;  'zu 
wenig  wissenschaftlich,  zuviel  allbekanntes'.  Arth.  Petak,  ZfRw. 
35,229 — 230.  —  3.  Oskar  Weise,  Ästhetik  der  deutschen  spräche. 
3.  aufl.  —  vgl.  Jsb.  1909,8,12.  —  bespr.  von  AI.  Zaunbauer, 
ZföG.  61,523—524. 

D.  Namenforsclmng. 

a)  Personen-,   familien-,   Völker-  imd  tiernamen. 

27.  A.  Bähnisch,  Die  deutschen  personennamen.  Aus 
natur  und  geistesweit  ur.  296.  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1910.  — 
recht  verständige  und  allgemeinverständliche  darstellung  der  ent- 
stehung,  herkunft  und  ausbreitung  der  deutschen  familiennamen 
sowie  des  gebrauchs  der  vornamen  seit  der  entstehung  der  familien- 
namen. bei  der  erläuterung  der  ahd.  eigennamen  beanstande  ich 
die  deutung  von  Irmin  als  der  kriegerisch  dargestellte  Wodan, 
dafür  liegt  kein  beweis  vor;  wir  wissen  nicht,  wie  weit  die  anthropo- 
morphische  darstellung  auf  der  Irminsäule  ging.  —  bespr.  von 
Th.  Preger,  BbGw.  46,377  und  von  P.  Cascorbi,  ZfGw.  64, 
456—457,  sowie  ZSprV.  25,85. 

28.  P.  Jabusch,  Bildung  und  bedeutung  der  deutschen 
eigennamen  mit  besonderer  berücksichtigung  der  ostfriesischen 
namen.     3  vortrage.     96  s.     Norden   1910. 

29.  Fr.  Kuntze,  'Erdmenger'.  ZSprV.  25,5—6.  —  sollte 
aus  eremenger  =  erzhändler  entstanden  sein,  aber  das  wort  ist 
nicht  nachweisbar;  vf.  schlägt  die  trennung  ermen-ger  =  Ir- 
minger  vor. 


Vin.   D.  Namenforschung.  113 

30.  Othmar  Meisinger,  Die  appellativnamen  in  den  hoch- 
deutschen mundarten.  (nachtrage.)  Beil.  zum  progr.  des  gymn. 
in  Lörrach  1910.  —  bespr.  von  Ph.  Lenz,  ZfdMa.   1910,380. 

31.  Othmar  Meisinger,  Weibliche  appellativnamen.  ZfdMa. 
3,220—224. 

32.  W.  van  Holten,  Noch  einmal  zum  namen  'Wielant'. 
ZfdWortf.  12,131 — 133.  —  schlägt  eine  neue  etymologie  vor:  zu 
lit.  veikas  'geschwind,  fleißig'  konnte  ein  vorgerm.  (?)  *wefi)h-lo- 
gehören,  davon  ein  denominativ  *wefi)hlejo-.  diesen  entsprechen 
altisl.  vel  'list,  kunstfertigkeit',  vela  'überlisten';  im  ablaut  dazu 
steht  ae.  wil  'list'.  ein  mit  germ.  *handuz  zusammengesetztes 
Bahuvrihi-komp.  *  We(i)hlahanduz  'mit  kunstfertiger  band'  ist  die 
basis  von  ae.  Weland,  ahd.  Wielant.  altisl.  Vqlundr  enthält  eine 
volksetymologische  umdeutung  der  ersten  silbe,  da  die  Wieland- 
sage  in  Skandinavien  aus  Deutschland  eingewandert  ist.  in  einem 
nachtrag  wird  diese  deutung  freilich  wieder  in  zweifei  gesetzt,  da 
an  mehreren  stellen  der  Edda  VöHundr  mit  langer  Stammsilbe 
(nach  einer  auskunft  von  Symons)  zu  lesen  sei. 

33.  D  ahmen,  Die  form  der  völkernamen.  ZfdU.  24, 
207 — 209.  —  vf.  behandelt  im  anschluß  an  Dudens  orthogr. 
Wörterbuch  zunächst  die  völkernamen  auf  -ier  (Assyrier),  für  die  er 
die  endung  -er  vorzieht;  nur  bei  wenigen  wül  er  -ier  gelten  lassen 
(Spanier),  selbst  für  Gallier  und  Belgier  will  er  Graller  und  Beiger 
sagen,  am  ende  des  artikels  geht  vf.  auch  auf  die  Schreibung 
einiger  personennamen  ein. 

34.  E.  Bruncken,  Namen  der  Deutschen  in  Amerika, 
Deutsche  erde  9,150 — 151. 

35.  Frz.  Winterstein,  Die  namen  der  Deutschen  bei 
fremden  Völkern.     Deutsche  erde  9,76 — 82. 

36.  Hugo  Cohn,  Tiernamen  als  Schimpfwörter.  progr. 
Berlin   1910.     27  s. 

37.  Otto  Heilig,  Tiernamen  und  verwandtes  in  der  mund- 
art  von  Ballenberg.     ZfdMa.  1910,359—368. 

38.  Besprechungen  früher  verzeichneter  werke:  1.  Alb. 
Heintze,  Die  deutschen  familiennamen.  —  vgl.  Jsb.  1908,8,33. 
—  bespr.  von  Keiper,  ZfdU.  24,752 — 755.  —  2.  Karl  Hein- 
richs, Studien  über  die  namengebung  im  deutschen.  —  vgl.  Jsb. 
1908,8,31a.  —  bespr.  von  -tz-,  Cbl.  60,1503—1504;  v.  J.  Miedel, 
Alem.  38,93  —  95;  von  E.  Piquet,  Rev.  germ.  6,105;  von  Heinr. 
Grloel,  Litbl.  31,10 — 12.  —  3.  Herm.  Reichert,  Die  deutschen 
familiennamen.  —  vgl.  Jsb.  1909,7,7.  —  bespr.  von  Hans  Schulz, 
ZfdWortf.  11,320—321;  von  P.  Drechsler,  DLz.  31,181—183; 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XXXII.    (1910.)    I.  Teil.  8 


114  Yin.    Neuhochdeutsclie  spräche. 

von  R.  Olbrich,  ZfdPh.  42,115—117.  —  4.  Rud.  Kleinpaul, 
Die  deutschen  personennamen.  —  vgl.  Jsb.  1909,8,20.  —  bespr. 
von  P.  Cascorbi,  ZfGw.  64,456 — 457.  'unterhaltend,  aber  eine 
menge  von  unsicheren  Vermutungen  oder  geradezu  falschen  er- 
klärungen'.  —  5.  Karl  Carstens,  Beiträge  zur  geschichte  der 
Bremischen  familiennamen.  —  vgl.  Jsb.  1906,8,81.  —  bespr.  von 
0.  Behaghel,  Litbl.  31,148—149. 

b)  Ortsnamen. 

39.  Rud.  Kleinpaul,  Länder-  und  völkernamen.  Leipzig, 
Göschen.  1910.  —  vf.  gibt  im  plauderton  allerlei  notizen  über 
das  im  titel  genannte  thema,  schweift  aber  nicht  selten  auch  weit 
davon  ab,  z.  b.  wenn  er  auf  s.  11  von  der  Terra  mater  spricht, 
auf  s.  26  von  den  entdeckern  Cabot  und  Columbus  allerlei  anek- 
dotenhaftes zu  berichten  weiß  oder  auf  s.  46  f.  von  kleidung, 
häusern  und  anderem  plaudert,  was  vf.  unter  'schwachen'  länder- 
und völkernamen  versteht,  ist  mir  aus  seiner  darstellung  nicht 
ersichtlich,  neben  fremdländischen  werden  auch  deutsche  namen 
erklärt,  zuweilen  unterläuft  dem  vf.  ein  versehen;  s.  83  wird  ge- 
sagt, Karl  der  große  hätte  noch  kein  deutsch  gesprochen,  es 
wäre  interessant  zu  erfahren,  welche  spräche  er  eigentlich  geredet 
hat;  bisher  hielt  man  das  fränkische  für  seine  muttersprache. 

40.  0.  Weise,  Die  deutsche  ortsnamenforschung  im  letzten 
Jahrzehnt.     GRMon.  2,433—445. 

41.  K.  V.  Ettmayer,  Ziele  und  methoden  der  ortsnamen- 
forschung.    ZfRw.  34,705—706. 

41a.  0.  Behaghel,  Die  deutschen  Weiler-orte.  Wörter  u. 
Sachen  2,42—79. 

42.  Jos.  Tarneller,  Die  hofnamen  im  Burggrafenamt  und 
in  den  angrenzenden  gemeinden  (Meraner  gegend ,  Schnals, 
Passeir  usw.).     1.  teil.     AföG.   100,1  —  308. 

43.  Karl  v.  Ettmayer,  Geographia  raetica.  versuch  einer 
kritischen  ortsnamensystematik.  GRMon.  2,299 — 307  und  357 — 365. 

44.  J.  Matth.  Klimesch,  Die  Ortsnamen  im  südlichen  und 
südwestlichen  Böhmen,  bezirkshauptmannschaft  Budweis.  Mitt. 
d.  Böhm.  48,149—180. 

45.  J.  Matth.  Klimesch,  Die  Ortsnamen  im  südlichen  und 
südwestlichen  Böhmen.     Mitt.  d.  Böhm.  49,232 — 266. 

46.  K.  Schiffmann,  Die  oberösterreichischen  Ortsnamen, 
(s.-a.  aus  dem  Archiv  für  die  gesch.  d.  diözese  Linz,  3.  u.  4.  jahrg. 
1906/07.)  Linz,  Akad.  buchdr.  —  bespr.  v.  Julius  Miedel,  ZfdMa. 
5,177—178. 


Vin.   D.  Namenforschving.  115 

47.  S.  Riezler,  Die  bayerischen  und  schwäbischen  Orts- 
namen auf  -ing  und  -ingen  als  historische  Zeugnisse.  München, 
Gr.  Franz.  1909.  (Sitzungsber.  d.  Münch.  akademie,  philos.-philol. 
u.  hist.  kl.  1909,  2.  abt.)  —  bespr.  v.  0.  K,  Hist.  jb.  31,636; 
von  Reinh.  Heinrich,  Deutsche  erde  9,58 — 59;  von  v.  Grien- 
berger,  Mitt.  d.  inst.  f.  öster.  geschichtsforsch.  31,122 — 125. 

48.  Otto  Heilig,  Alte  flurbenennungen  aus  Baden.  ZfdMa. 
5,226—233.  —  forts.  aus  ZfdMa.   1,  2  u.  3. 

49.  Wilh.  Sturmfels,  Die  Ortsnamen  Hessens.  etym. 
Wörterbuch  der  orts-,  berg-  und  flußnamen  des  großherzogtums 
Hessen.  2.  verb.  und  verm.  aufl.  Weinheim  a.  d.  Bergstr., 
Fr.  Ackermann.  1910.  —  vf.  behandelt  in  alphabetischer  anord- 
nung  weit  über  1000  Ortsnamen  des  genannten  gebietes.  den  anfang 
macht  der  artikel  -a,  -ach,  (Berkach)  =  lat.  aqua,  das  hierbei  er- 
wähnte nhd.  aue,  au  ist  aber  nicht  aus  got.  ahiva  entstanden,  sondern 
aus  einem  urgerm.  *agwjö;  die  lat.  endung  -etum  hat  mit  ahd.  aha 
nichts  zu  tun.  ob  der  name  Alzey  keltischen  Ursprungs  ist,  kann 
man  nicht  mit  Sicherheit  behaupten ;  eine  ganze  anzahl  von  Orts- 
namen wie  Worms,  Bingen  u.  a.  gehen  mit  großer  Wahrschein- 
lichkeit in  die  vorkeltische  zeit  zurück,  deshalb  ist  es  verfehlt, 
wenn  vf.  sich  bei  solchen  namen  mit  etymologischen  anknüpfungen 
abquält  (Bingen  zu  lat.  vinco!};  sie  sind  undeutbar,  daneben  aber 
enthält  das  büchlein  eine  ganze  reihe  richtiger  deutungen,  zumal 
wenn  der  vf.  sich  auf  das  deutsche  beschränkt,  doch  sind  ihm 
auch  hier  Irrtümer  unterlaufen;  so  bedeutet  Schönmattenwag,  das 
nur  eine  schlechte  verhochdeutschung  für  Schimmedewoog  ist,  nicht 
beim  'schäumenden  sumpf,  sondern  'schimmernden  wasser'.  eine 
neubearbeitung  des  werkchens  durch  einen  geschulten  etymologen 
würde  ihm  zum  nutzen  gereichen. 

50.  Paul  Hefftner,  Ursprung  und  bedeutung  der  Orts- 
namen im  Stadt-  und  landkreise  Breslau,  mit  einem  Stadtplan  und 
einer  kreiskarte.  Breslau,  Ferd.  Hirt.  1910.  —  die  behandelten 
namen  sind  im  Stadtkreis  überwiegend  (20=^53^/o)  deutschen, 
zum  kleineren  teil  (18  =  47 ''/o)  slavischen  Ursprungs,  im  land- 
kreis  ist  das  Verhältnis  wesentlich  verschieden;  hier  überwiegen 
die  slavischen  (124  =  58 •'/q)  gegenüber  den  deutschen  (72  =  33 o/o) 
namen,  während  der  rest  (9^/q)  auf  die  Ortschaften  entfällt,  die 
den  namen  im  laufe  der  zeit  gewechselt  haben,  die  zahl  aller  be- 
handelten namen  ist  286,  davon  sind  slavisch  170  =  GO^Jq. 
deutsch  116  =  40  o/^.  auf  35  seiten  werden  die  namen  im  Stadt- 
kreis Breslau  (darunter  auch  straßen-,  flurnamen  usw.),  auf  weiteren 
128  Seiten  die  des  landkreises  in  alphabetischer  Ordnung  be- 
handelt,     ein   anhang   erläutert   die   namen    der   flüsse    und   bäche 


IIQ  Vin.    Neuhochdeutsdie  spräche. 

des  kreises.  —  wenn  vf.  in  dem  namen  eines  gasthauses  'Schmticke- 
kretscham'  den  namen  eines  besitzers  vermutet,  so  ist  daran  zu 
erinnern,  daß  der  bergname  'Schmücke'  auch  in  Thüringen  ver- 
treten ist;  ein  Zusammenhang  mit  poln.  smigly  'schlank'  will  mir 
ebensowenig  einleuchten,  vielleicht  haben  wir  es  mit  einem  vor- 
slavischen  wort  für  'berg'  zu  tun,  so  wie  wir  in  den  alpen  Wörter 
wie  kar,  kofel  usw.  finden,  ein  alphabetisches  Verzeichnis  er- 
leichtert die  auffindung  der  behandelten  namen. 

51.  Max  Loesener,  Noch  einmal  die  namen  der  ostmär- 
kischen ansiedlungen.     Deutsche  erde  8,240 — 242. 

52.  Wilh.  Ohnesorge,  Die  deutung  des  namens  Lübeck. 
Lübeck,  Progr.  des  Katharineums.  1910.  (vgl.  Jsb.  1909,8.43.) 
—  bespr.  von  J.  M.  Klimesch,  Mitt.  d.Böhm.  48,  Lit.  beil.  25 — 27. 

53.  Paul  Do  hm,  Holsteinische  Ortsnamen.  Zs.  d.  gesellsch. 
f.  schlesw. -holst,  gesch.  28,109 — 259.  —  bespr.  von  Reimer 
Hansen,  Deutsche  erde  9,201—202. 

54.  0.  Schütte,  Häuser-  und  familiennamen  in  Braun- 
schweig. ZfdU.  24,631 — 635.  —  bringt  belege  für  häusernamen 
seit  dem  14.  jahrh.  und  weist  auf  einige  von  ihnen  abgeleitete 
familiennamen  hin. 

55.  Besprechungen  früher  verzeichneter  werke :  1.  0.  Heilig, 
Die  Ortsnamen  Badens.  —  vgl.  Jsb.  1906,8,99.  —  bespr.  von 
0.  Behaghel,  Litbl.  31,149—150.  —  2.  Christoph  Beck,  Die 
Ortsnamen  des  Pegnitztals.  —  vgl.  Jsb,  1909,8,29.  —  bespr.  von 
Wilh.  Götz,  Deutsche  erde  9,203 — 204;  ferner  Anzeiger  d.  germ. 
nationalmuseums  1910,98 — 99.  —  3.  Christoph  Beck,  Die  Orts- 
namen des  Aischtals.  —  vgl.  Jsb.  1908,8,39.  —  bespr.  v.  Wilh. 
Götz,  Deutsche  erde  9,203.  —  4.  Val.  Hintner,  Die  Gsiesser 
namen.  —  vgl.  Jsb.  1909,8,18.  —  bespr.  von  F.  Kluge,  ZfdWortf. 
11,319—320;  von  Ant.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.  19,623-624; 
von  Julius  Miedel,  ZfdMa.  5,180—182.  —  5.  Aug.  Kubier, 
Die  deutschen  berg-,  flur-  und  Ortsnamen  des  alpinen  Hier-,  Lech- 
und  Sannengebietes.  —  vgl.  Jsb.  1909,8,28.  —  bespr.  von  Be- 
schorner,  Kbl.  des  gesamtver.  d.  dtsch.  geschichts-  u.  altertums- 
vereine  58,483—484;  von  G.  Buchner,  ZfGw.  64,664—665;  von 
Herm.  Fischer,  ZfdPh.  42,503—504;  von  F.  Schatz,  AfdA.  34, 
145—150. 

E.   Staiidessprachen. 

56.  Friedr.  Kluge,  Seemannssprache.  wortgeschichtliches 
handbuch  deutscher  schifferausdrücke  älterer  und  neuerer  zeit, 
auf  veranlassung  des  k.  pr.  ministeriums  der  geistl.  und  unterrichts- 
angelegenheiten  hrsg.  Halle  a.  S.,  Buchliandlung  des  Waisen- 
hauses.    1910.  —  nicht  zur  besprechung  geliefert. 


VIII.   F.  WortforscliuDg.  117 

57.  Basler  Studentensprache.  eine  Jubiläumsgabe  für  die 
Universität  Basel  dargebr.  vom  Deutsch,  seminar  in  Basel.  Basel, 
Georg  &  CO.  1910.  —  bespr.  von  Karl  Zonrad,  ZfWortf.  12, 
319—321. 

58.  Karl  Konrad,  Ergänzungen  zu  Fr.  Kluge's  'Deutschor 
Studentensprache'.     ZfdWortf.   12,271—293. 

59.  R.  Windel,  Über  den  Ursprung  des  studentischen  aus- 
drucks  'Fuchs'.  ZfdU.  34,134 — 135.  —  aus  Caspar  Dornarius' 
Amphitheatrum  sapientiae  joco-seriae,  Francofurti  ad  Moenum  1670 
wird  eine  erzählung  mitgeteilt,  nach  der  ein  ehemaliger  lehrer  einer 
Trivialschule  als  beamter  der  univ.  Jena  einen  Fuchspelz  getragen 
habe,  später  sei  der  ihm  zugerufene  Spottname  'Fuchs'  auf  alle 
ausgedehnt  worden,  die  von  einer  schule  kamen. 

60.  Heinr.  Klenz,  Schelten-wörterbuch.  die  beruf s-,  bes. 
handwerkerschelten  und  verwandtes.  V,159  s.  Straßburg,  K.  J. 
Trübner.  1910.  —  bringt  schimpf-,  spott-  und  Scherznamen  der 
verschiedenen  berufe  teils  aus  dem  volksmund,  teils  aus  der  lite- 
ratur  seit  dem  16.  jahrh.  besonders  berücksichtigt  sind  die  nieder- 
deutschen und  die  aus  dem  hebräischen  stammenden  gaunerwörter. 
die  anordnung  ist  alphabetisch.  —  eine  sehr  reichhaltige  Samm- 
lung, die  mehr  bringt,  als  der  titel  angibt,  ergänzungen  zu  den 
einzelnen  artikeln  lassen  sich  leicht  finden,  da  das  material  in 
fortwährendem  fluß  ist  und  neu  auftauchende  provinzielle  aus- 
drücke sich  oft  schnell  weiterverbreiten. 

61.  Eud.Eilenberger,  Pennälersprache,  entwicklung,  Wort- 
schatz und  Wörterbuch.  VIII  und  68  s.  Straßburg,  K.  J.  Trübner. 
1910.  —  ein  erster  versuch,  der  zunächst  nur  Mittel-  und  Nord- 
deutschland berücksichtigt,  eine  einleitung  gibt  eine  Übersicht 
über  die  verschiedenen  quellen  der  schülersprache ;  dann  folgt  eine 
sachliche  Zusammenstellung  des  Wortschatzes;  den  Schluß  bildet 
ein  alphabetisches  Wörterbuch  der  Pennälersprache.  auf  Voll- 
ständigkeit kann  und  will  das  werkchen  keinen  anspruch  macheu, 
zumal  die  süddeutschen  ausdrücke  vielfach  fehlen  (schlauch  = 
eselsbrücke,  zeppen  =  anbringen  usw.). 

62.  Besprechung  eines  früher  verzeichneten  Werkes:  Beiträge 
zum  Wörterbuch  der  deutschen  rechtssprache.  —  vgl.  Jsb.  1908, 
8,49.  —  bespr.  v.  Arth.  B.  Schmidt,  Litbl.  31,145—148. 

F.   Wortforschung. 

a)  Allgemeines. 

63.  Zeitschrift  für  deutsche  Wortforschung  hrsg.  von  Friedr. 
Kluge.  12.  band.  Straßburg,  K.  J.  Trübner.  1910.  —  darin 
außer  den  im  Jsb.  besonders  verzeichneten  artikeln  folgende  aufsätze: 


1X8  VIII.    Neuhochdeutsche  spräche. 

0.  Hauschild,  Naturlaute  der  tiere  in  Schriftsprache  und  mund- 
art  n,  s.  1 — 48;  W.  Feldmann,  Randglossen  zum  neuen  Büch- 
mann s.  70 — 87;  Herrn.  Fischer,  Wörter,  die's  nicht  gibt 
s.  134;  Eich.  A.  Meyer,  Die  militärischen  titel  s.  145 — 156; 
H.  Klenz,  Eine  homonymik  in  versen  s.  222 — 230;  A.  Becht- 
hold.  Zur  geschichte  der  Merodebrüder  s.  230 — 235;  Gr.  Baist, 
Forestis  s.  235 — 240;  A.  Götze,  Zur  Enderschen  homonymik  in 
versen  s.  296 — 299;  F.  Burg,  Programmschau  s.  303—309  und 
eine  bücherschau. 

64.  A.  V.  Saiten,  Deutsche  Wortforschung  und  wortkunde. 
3.  aufl.  Leipzig,  Neuer  verlag  Deutsche  zukunft.  1910.  —  dies 
der  decktitel.  in  der  tat  ist  das  buch  dasselbe,  das  im  Jsb. 
1907,8,107  besprochen  worden  ist  und  auf  dem  eigentlichen  titel- 
blatt  ist  auch  1907  als  druckjahr  angegeben,  die  3.  aufläge  ist 
also  identisch  mit  der  ersten,  die  mit  einem  neuen,  die  käufer 
irreführenden  Umschlag  versehen  wurde. 

65.  W.  Meyer-Lübke,  Aufgaben  der  Wortforschung.  GRMon. 
1,634—647. 

66.  Alfred  Götze,  Wortgeschichtliche  gedanken  und  Zeug- 
nisse.    ZfdWortf.   12,200—214. 

b)  Deutsches  sprachgut. 

67.  Eb.  V.  Künßberg,  Acht,  eine  studie  zur  älteren  deut- 
schen rechtssprache.  Weimar,  G.  Böhlaus  nachf.  1910.  —  bespr. 
von  S.  Straub,  ZfdWortf.   12,321—322. 

68.  Mil.  Richter,  Die  entstehung  der  namenwörter.  Sonn- 
tagsbeilage der  Voss.  ztg.  1910,286—288. 

69.  R.  Stube,  'Hochbeinige  zeiten'.     NJb.  26,240. 

70.  Alfr.  M  ei  che,  Mantel  und  zuckmantel.  eine  philolo- 
gisch-topographische Studie.  Deutsche  geschichtsbl.  11,201 — 217, 
225—240. 

71.  Ferd.  Frensdorff,  Reich  und  reichstag.  ein  beitrag 
zur  geschichte  der  deutschen  rechtssprache.  Hans,  geschichtsbl. 
1910,1—43. 

72.  H.  Schröder,  Nhd.  flaser,  nhd.  nd.  beiern,  nhd.  nd. 
flöz,  fläz,  nd.  penn  'pfennig'.     GRMon.    1,703—704. 

73.  Wilh.  Feldmann,  Substantiva  auf  -ling.  ZfdWortf. 
12,115 — 131.  —  ist  als  nachtrag  zu  der  abhandlung  von  Charles 
G.  Davis  über  'die  deutschen  substantiva  auf  -ling  im  18.  jahrh.' 
(ZfdWortf.  4,161  ff.),  von  dem  verst.  Albert  Gombert  gesammelt 
und  nebst  beitragen  von  Alfred  Götze  vom  vf.  veröffentlicht 
worden,  etwa  300  derartige  bildungen  werden  aus  älterer  und 
jüngerer  nhd.  zeit  neu  nachgewiesen. 


Vni.   F.  Wortforschung.  119 

74.  Wim.  Creizenach,  'Pantoffel'.  ZfdWortf.  12,133.  — 
soll    ursprünglich   eine   kothurnartige   fußbekleidung  gewesen  sein. 

75.  J.  A.  Walz,  Zum  Sprachgebrauch  des  18.  Jahrhunderts. 
ZfdWortf.  12,173 — 199.  —  bringt  eine  anzahl  wortbelege  aus 
Übersetzungen  englischer  Schriftwerke,  die  in  den  wbb.  fehlen  oder 
nicht  genügend  belegt  sind,  die  meisten  entstammen  den  romanen 
Richardsons,  Clarissa  und  Grandison;  ersterer  übersetzt  von 
J.  D.  Michaelis,  einem  Göttinger  gelehrten,  letzterer  anonym, 
außerdem  ist  die  Übersetzung  von  Pieldings  Joseph  Andrews  be- 
rücksichtigt, die  allerdings  auf  einem  franz.  vermittler  beruht. 

76.  E.  Borst,  'Tonangebend'.     ZfdWortf.   12,237—239. 

77.  F.  E.  Hirsch,  'Aristophanische'  Wortfügungen  in  der 
spräche  des  19.  jahrh.  ZfdWortf.  12,241—248.  —  in  den  Ekklesia- 
zusen  (vers  1169)  nennt  Aristophanes  ein  wort  aus  75  silben. 
solche  Wortungeheuer,  wenn  auch  nicht  in  diesem  umfang,  die 
ganz  ernsthaft  gemeint  sind,  weist  vf.  in  großer  anzahl  aus 
Nestroy,  Glasbrenner,  Vischer,  Platen  u.  a.  nach,  ein  beispiel 
(aber   nicht   das   längste) :    Staatsv.msturzundterrorisynusentwickluyigen. 

78.  Val.  Hintner,  Ache,  lasset,  schot,  arl,  pflüg,  alte  tiroler 
f  eidmaße.     ZfdWortf.  12,254—260. 

79.  Eug.  Borst,    'Sterbenskunst'.     ZfdWortf.   12,260—264. 

80.  Otto  Schütte,  Substantiva  auf  -ling  bei  Wilh.  Raabe. 
ZfdWortf.  12,269 — 271.  —  verzeichnet  eine  anzahl  männlicher 
und  weiblicher  neubildungen,   auch  in  Zusammensetzungen. 

81.  Ant.  Englert,  'Heimweh,  heimwehkrank'  als  gedicht- 
überschrift  1772,  1786.     ZfdWortf.   12,294—296. 

82.  Herm.  Dunger,    Völkisch.     ZSprV.  25,305—306. 

83.  0.  Ladendorf, 'Götterdämmerung'.  ZSprV.  25,348— 349. 

84.  Emil  Thomson,  'Klippschule'.  ZfdU.  24,57—58.  — 
dazu:  0.  Glöde,  ebda.  462—463. 

85.  Oskar  Hauschild,  'Im  stiebe  lassen'.  ZfdU.  24, 
264—265.  —  dazu  Reinhardt,  ZfdU.  24,669—670. 

86.  Hieronymus  Ladstätter,  Zur  redensart  'im  stich  lassen'. 
ZSprV.   15,210—212.  —  'stich'  =  steile  wegsteUe. 

87.  Otto  Ladendorf,  Schlagwörterstudien.  ZfdU.  24,473— 
481,   560—566. 

88.  Hans  Gürtler,  Apfelnamen  aus  dem  16.  jahrh.  ZfdWortf. 
12,215—222. 

89.  Hans  Gürtler,  Birnennamen  des  16.  jahrh.  ZfdWortf. 
12,248—254. 

90.  Rud.  Gut  mann.  Das  nhd.  wort  'köpf.  ZfvglSpr.  44, 
136 — 140.  —  nhd.  köpf  =  engl,  cup  tasse  (hirnschale  als  trink- 
gefäß!)  soll  aus  dem  finn.-ugrischen  stammen:    finn.  koppa  'stirn'. 


120  Vin.    Neuhochdeutsche  spräche. 

kuppi  'schale,  tasse',  estn.  kopp  'schale';  auch  bask.  kojjor  'terrine', 
kopeta  'stirn'.  vermutlich  liegt  der  sippe  ein  vulgärlat.  cupa  'kufe', 
cuppa  'becher'  zugrunde,  die  freilich  ihrerseits  dem  ureuropäischen 
Wortschatz  angehören  könnten. 

c)  Fremdes  sprachgut. 

91.  Zeitschrift  des  allgemeinen  deutschen  Sprachvereins. 
25.  Jahrgang.  Berlin,  F.  Berggold.  1910.  —  in  den  12  nummern 
sind  zahlreiche  aufsätze  und  vorschlage  über  si^rachreinigung 
enthalten;  darunter:  Wilh.  Feldmann,  Christian  Schubart  als 
Sprachreiniger  s.  1 — 4;  0.  Sarrazin,  Wider  die  mehrfach  zu- 
sammengesetzten Straßen-  und  andere  namen  s.  33 — 35;  Ernst 
Siebert,  Vom  fremdwort  zum  lehnwort  s.  161 — 169;  Konst. 
Nörrenberg,  Straßennamen  s.  170 — 172;  0.  Sarrazin,  Fort- 
schritte in  der  reinigung  der  ärztlichen  fachpresse  s.  199 — 203; 
Karl  Hurten,  Mathematik  und  muttersprache  s.  257 — 264;  Paul 
Pietsch,  Vom  machtbereich  der  deutschen  spräche  s.  300 — 301; 
F.  Wcver,  Deutsche  titel  oder  amtsbezeichnungen  s.  301 — 304; 
P.  Feldmann,  Die  Vandalen  als  kunstfrevler  s.  335 — 347.  die 
bücherschau  enthält  beachtenswerte  besprechungen  aus  dem  ge- 
samtgebiet der  deutschen  Sprachwissenschaft. 

92.  Hans  Schulz,  Deutsches  fremdwörterbuch,  1.  lief.  11,80  s. 
Straßburg,  K.  J.  Trübner.  1910.  —  zum  erstenmal  wird  in  diesem 
werk  die  lexikalische  behandlung  unserer  fremdwörter  nach  den 
grundsätzen  moderner  Wortforschung  versucht,  für  jedes  fremd- 
wort soll  die  quelle  und  die  zeit  der  entlehnung  festgestellt,  der 
ursprüngliche  geltungsbereich  ermittelt  und  seine  entwicklung  im 
deutschen  Sprachgebrauch  veranschaulicht  werden,  die  erste  liefe- 
rung umfaßt  den  Wortschatz  von  ä  bis  bafterie.  aufgefallen  ist 
mir  das  fehlen  des  kurzworts  auto,  das  heute  schon  gebräuchlicher 
als  automohil  ist.  ein  irrtum  ist  es,  wenn  vf.  unter  amüsieren  be- 
hauptet, das  französische  verlange  stets  einen  genitiv  der  sache; 
man  sagt  doch:  amusez-vous  hien,  cela  m'amuse  usw.  bei  animieren 
hätte  die  'animierkneipe'  nicht  vergessen  werden  sollen,  'einen 
animus  haben'  dürfte  schon  wieder  veraltet  sein,  selbstanzeige 
des  vfs.  ZfdWortf.  12,310—312;  bespr.  von  H.  Suolahti,  Neu- 
phil, mitt.   1910,167—169. 

93.  Günt.  Saalfeld,  Fremd-  und  verdeutschungswörterbuch, 
3.  aufl.     XVI  s.  u.   1032  sp.     Berlin,    J.  Knoblauch  &  co.    1911. 

94.  Konr.  Burdach,  Sinn  und  Ursprung  der  worte  're- 
naissance'  und  'reformation'.  Sitzungsber.  preuß.  akad.  d.  wiss. 
1910,594—646.  Berlin,  G.  Reimer.  1910.  —  vf.  gibt  eigentlich 
eine  Vorgeschichte  der  beiden  Wörter,     wenn  die  metapher  an  das 


VIII.   F.  Wortforschung.  121 

frz.  renaissanee  anknüpft,  so  liegt  die  eigentliche  quelle  doch  bei 
Vasari  (16.  jahrh.),  Della  rinascüä  di  queste  arti.  schon  Macchia- 
velli  gebraucht  vorher  den  ausdruck:  Borna  era  rinata  (zur  zeit 
des  Rienzo);  wenn  Vasari  von  einer  künstlerischen  'renaissanee' 
spricht,  so  meint  Macchiavelli  eine  politische,  im  tiefsten  gründe 
aber  wurzelt  der  gebrauch  im  religiösen  bewußtsein  Eienzos,  der 
als  Schüler  Dantes  die  regeneration  und  reformations  Rom  prok- 
lamierte, ursprünglich  also  liegt  im  begriff  der  renaissanee  keines- 
wegs ein  gegensatz  zur  religion;  sie  entspringt  vielmehr  der  Voll- 
kraft religiösen  aufschwungs. 

95.  E.  0.  von  Lippmann,  Die  herkunft  des  names  'Hallore'. 
Chemikerzeitung  1911,  Repertor.  s.  17  (=  Saalezeitung  vom  1.  jan. 
1911.)  —  Gebhardts  erklärung  aus  gelehrtem  halurgus  —  vgl. 
Jsb.  1908,8,73  —  wird  bestätigt  durch  Andreas  Libavius,  Syn- 
tagma  alchemiae   arcanorum,  Frankfurt  1615,  s.  460  f. 

96.  G.  Baist,   'Almosen'.     ZfdWortf.   12,299—300. 

97.  G.  Baist,  'Punsch'.     ZfdWortf.   12,300. 

d)    Wörterbücher. 

98.  Herrn.  Paul,  Beiträge  zum  deutschen  Wörterbuch. 
ZfdWortf.  12,47—70.  —  fortsetzung  zu  den  artikeln  in  ZfdWortf. 
10,66 — 96,  97—128  und  11,81 — 96,  umfassend  die  buchstaben 
seh — z. 

99.  Herrn.  Wunderlich,  Zum  IV.  bände  des  Grimmschen 
Wörterbuchs.  ZfdWortf.  12,139 — 144.  —  vf.  berichtet  über  das 
im  jähre  1909  geleistete  (vgl.  Jsb.  1909,8,66)  und  legt  die  be- 
deutungsentwicklung  der  werte :  gewirkt,  geivirr,  geioiß,  geivissen  in 
klarer  und  übersichtlicher  weise  dar.  er  klagt  über  die  mangel- 
hafte Verzettelung  und  teilt  mit,  daß  er  die  arbeit  von  Go  ab  in  andere 
bände  gelegt  habe. 

100.  Rud.  Meißner,  Zur  geschichte  des  Grimmschen  Wörter- 
buches.    Preuß.  jbb.  142,62—80  u.  526. 

101.  J.  u.  W.  Grimm,  Deutsches  Wörterbuch.  4.  bandes, 
1.  abt.  III.  teil.  11.  lief,  geivissen — gewitzel.  bearb.  v.  dr.  H.  Wun- 
derlich. 10.  bandes,  2.  abt.  7.  lief,  stattlich — stäupe,  bearb.  von 
dr.  H.  Meyer  und  dr.  B.  Creme.  13.  bandes,  9.  lief,  wand — 
wandeln,  bearb.  von  dr.  K.  von  Bah  der.  —  einen  großen  räum 
in  Wunderlichs  lieferung  nehmen  die  zuss.  mit  gewissen  ein,  von 
denen  einige  {gewlssensbiß,  gewissens frage,  geitissensfreiheit,  geivissens- 
zwang  u.  a.)  auch  eine  kulturhistorische  bedeutung  haben,  der  vf. 
volle  Würdigung  zu  teil  werden  läßt,  ausgedehnter  sind  auch 
die  artikel  gewißheit,  gewijSlich,  gewitter  (dessen  etymologie,  bildung 
und   bedeutungsentwicklung   sehr   klar   herausgearbeitet   sind)  und 


122  Vin.    Neuhochdeutsche  spräche. 

seine  zuss.  v.  Bahders  lieferung  enthält  zunächst  die  fortsetzung 
des  artikels  tcand  in  nahezu  50  spalten,  dann  wandel  in  über 
30  spalten,  seine  zuss.  und  endlich  wandeln,  das  in  dem  vorliegen- 
den heft  noch  nicht  zum  abschluß  gelangt,  der  beitrag  von  Meyer 
und  Crome  enthält  von  umfänglicheren  artikeln  nur  staub  (dessen 
etymologie  aber  auf  recht  schwachen  fußen  steht)  und  seine  zuss., 
ferner  knappere  artikel  wie  stauche,  stände,  stauen,  stauf  ('becher'), 
staunen  usw.,  einzelne  mit  kulturgeschichtlich  interessanten  aus- 
blicken. 

102.  Fr.  L.  K.  Weigand,  Deutsches  Wörterbuch.  5.  aufl. 
nach  des  vf.s  tode  neu  bearbeitet  von  Karl  v.  Bahder,  Herrn. 
Hirt,  Karl  Kant.  hrsg.  von  Herrn.  Hirt.  2.  band.  IV  und 
sp.  705 — 1362.  Gießen,  A.  Töpelmann.  1910.  —  über  den  fort- 
gang  des  werkes  ist  schon  wiederholt  im  Jsb.  berichtet  worden 
(1907,8,92;  1908,8,62;  1909,8,65).  nun  liegt  es  abgeschlossen 
vor,  in  seiner  art  das  brauchbarste  und  zuverlässigste  Wörterbuch, 
das  wir  gegenwärtig  besitzen,  denn  neben  dem  erbwortschatz 
der  deutschen  spräche  ist  auch  den  fremdwörtern  ein  breiter  räum 
gewährt  und  bei  beiden  gruppen  sind,  so  weit  es  möglich  ist,  die 
etymologischen  beziehungen  berücksichtigt,  in  der  vorliegenden 
fassung  ist  es  ebenso  sehr  für  den  fachgelehrten  wie  für  einen 
größeren  leserkreis  von  hohem  wert.  —  bespr.  von  — tz — ,  Cbl. 
61,347;  ZfRw.  35,115—116  u.  440.  (1.  bd.)  bespr.  v.  G.  Wit- 
kowski,  ZfBücherfr.  n.  f.  1,  Beibl.  97—98.  (1.  bd.)  von  S.  Peist, 
ZfdU.  24,265—266;  Archiv  124,162—166.  1.— 9.  lief.  v.  Phil. 
Lenz,  ZfdMa.  5,165—166;  v.  0.  Behaghel,  Litbl.  31,57—58; 
V.  Gust.  Uhlig,  Das  humanist.  gymn.  21,52;  v.  J.  Schmedes, 
Beibl.  z.  Anglia  21,372—374;  von  Wilh.  Hörn,  ZffrzSpr.  36, 
175—179;  V.  Paul  Wüst,  DnSpr.  18,113—118.  171—178;  von 
A.  Matthias,  Mtschr.  9,122 — 124;  endlich  v.  Schneider,  BbGw. 
46,115—116. 

103.  Dan.  Sanders,  Handwörterbuch  der  deutschen  spräche, 
neu  bearbeitet,  ergänzt  und  vermehrt  von  J.  Ernst  Wülfing. 
8.  aufl.  XI, 887  s.  Leipzig,  0.  Wigand.  1910.  —  die  schon  im 
Jsb.  1909,8,61  angezeigte  neuauflage  ist  schnell  zum  abschluß 
gebracht  worden  und  muß  als  außerordentlich  reichhaltig  gelobt 
werden,  der  neubearbeiter  hat  in  der  kurzen,  ihm  zur  Verfügung 
stehenden  zeit  eine  hervorragende  leistung  zu  stände  gebracht. 
da  er  auf  dem  gebiete  der  deutschen  Wortforschung  unermüdlich 
tätig  ist,  80  wird  er  das  ihm  anvertraute  werk  auch  in  zukunft 
auf  der  höhe  unseres  wissens  zu  halten  verstehen.  —  bespr.  von 
Alfr.  Götze,  Litbl.  31,395—396;  v.  0.  Weise,  ZfdMa.  5,166— 167 
und  378—379;    von  A— s,    ZfBücherfr.  n.  f.   2,    h.  4,    Beibl.  26; 


YIII.    F.  Wortforschung.  123 

V.  Hans  Schulz,  DLrz.  31,2917— 2918;  S.  Feist,  Litbl.  Frankf. 
Ztg.  16.  1.   1910. 

104.  R.  Loewe,  Deutsches  Wörterbuch,  (sammlung  Göschen 
64.)  Leipzig,  Göschen.  1910.  —  das  büchlein  enthält  auf  dem 
engen  räum  von  177  s.  eine  reiche  fülle  von  material  in  selb- 
ständiger auffassung.  es  sollte  richtiger  'etymologisches'  wb. 
heißen,  da  es  die  germ.  und  außergerm.  verwandten  verzeichnet, 
nicht  selten  stoßen  wir  auf  neuartige  auffassungen,  so  wenn  aal 
in  Verbindung  mit  gr.  eXaLOv  'öl'  gebracht  und  als  der  'glatte'  auf- 
gefaßt wird.  —  bespr.  von  Eich.  M.  Meyer,  Sonntagsbeil,  der 
Voss.  Ztg.  1910,144;  Selbstanz.  GRMon.  2,254;  von  S.  Feist, 
Archiv  124,162—166  und  Litbl.  Frankf.  ztg.  v.  5.  6.   1910. 

105.  Gust.  Körting,  Taschenwörterbuch  der  deutschen 
spräche.  teil  L  etymologisches  lehn-  und  fremdwörterbuch. 
Berlin-Schöneberg,  Langenscheidtsche  Verlagsbuchhandlung  o.  J. 
8^.  LXX  u.  222  s.  —  vf.  erstrebt  keine  Vollständigkeit,  sondern 
will  aus  dem  'uferlosen  fremdwörtermeere'  eine  anzahl  Wörter 
herausgreifen,  die  ihm  als  besonders  interessant  und  wichtig  er- 
schienen, und  ihren  Ursprung  darlegen,  die  einleitung  orientiert 
über  den  unterschied  zwischen  lehn-  und  fremdwort,  die  öftere 
Schwierigkeit,  die  ersteren  zu  erkennen  {husch,  teufel,  teller  usw.), 
die  nicht  selten  falsche  neubildung  von  fremdwörtern  {sanatogen, 
aviatiker  usw.),  ihr  auftauchen  und  absterben  usw.  dabei  wird 
auch  das  französische  und  sein  Verhältnis  zu  den  fremden  bestand- 
teilen  seines  Wortschatzes  sehr  eingehend  behandelt,  vf.  verhält 
sich  übertriebenen  puristischen  bestrebungen  gegenüber  ablehnend ; 
er  will  die  fremdwörter  schonend  behandelt  wissen,  nur  sollen  sie 
ihre  Schreibung  zu  gunsten  der  deutschen  aufgeben  (ritmus  für 
rhythmus).  weshalb  rechnet  vf.  arbeit  unter  die  Wörter,  die  der 
'undeutschheit'  verdächtig  seien?  trotz  der  Verwandtschaft  mit 
slav.  rahota  'frohnarbeit'  ist  es  doch  nicht  als  mit  Sicherheit  aus 
dem  slavischen  entlehnt  anzusehen,  da  es  eine  weitere  beziehung 
zu  arm.  arbaneak  'diener'  hat.  pflüg  ist  freilich  ein  keltisches 
(oder  rätisches)  lehnwort.  —  das  alphabetische  Wortverzeichnis 
bringt  auf  engem  räum  ein  reiches  material;  zuweilen  leidet  die 
deutlichkeit  unter  der  zu  knappen  fassung,  wie  bei  essig  aus  lat. 
acetumj  wo  die  konsonantenumstellung  hätte  erwähnt  werden  sollen. 

106.  Joh.  Aug.  Eberhard,  Synonymisches  handwörterbuch 
der  deutschen  spräche.  17.  aufl.  hrsg.  von  Otto  Lyon.  XL VIII 
u.  1201  s,  Leipzig,  Th.  Grieben.  1910.  —  das  altbewährte  werk 
ist  in  der  neuen  aufläge  von  dem  herausgeber  durchaus  vermehrt 
und  verbessert  worden,  der  etymologische  teil  ist  neu  durchge- 
sehen worden,  wobei  die  ergebnisse  der  Sprachwissenschaft  ver- 
wertet wurden,     die  deutsche  Wortforschung   der  letzten  jähre  ist 


124  Vni.    Neuhochdeutsche  spräche. 

ebenfalls  berücksichtigt  worden,  neue  artikel  und  neue  Synonyma 
sind  in  erhebUcher  zahl  hinzugekommen,  die  einleitung  gibt  auf 
vier  Seiten  zunächst  einen  überblick  über  die  synonymischen  und 
sonstigen  Wörterbücher  in  deutscher  spräche;  daran  schließt  sich 
eine  vergleichende  darstellung  der  deutschen  vor-  und  nachsilben, 
die  vorerst  allerlei  über  lautwandel,  i-umlaut,  ablaut,  lautver- 
schiebung  enthält,  der  zweck  dieses  abschnittes  ist  nicht  recht 
ersichtlich;  er  könnte  in  zukunft  im  interesse  der  handlichkeit  des 
Werkes  wegfallen,  zumal  er  manches  veraltete  enthält  (s.  XVII: 
die  vokale  i  und  u  werden  zu  diphthongen  'gesteigert';  s.  XXI: 
die  Suffixe  sind  lautgebilde  von  pronominaler  herkunft).  die  ver- 
gleichung  der  deutschen  vor-  und  nachsilben  mit  fremdsprachlichen 
muß  naturgemäß  zumeist  ungenau  ausfallen,  ausführliche  Wort- 
verzeichnisse in  allen  berücksichtigten  sprachen  (englisch,  italie- 
nisch, französisch,  russisch)  neben  dem  deutschen  erleichtern  die 
auffindung  der  behandelten  Wörter,  das  eigentliche  werk,  auf 
dessen  reichen  inhalt  hier  nicht  im  einzelnen  eingegangen  werden 
kann,  verdient  hohes  lob. 

107.  Walter  Schmidt,  J.  E.  Wesselys  deutscher  Wort- 
schatz, gramm.-stil.-orthogr.  handwb.  der  deutschen  spräche  nebst 
fremdwb.  5.  verb.  u.  verm.  aufl.  lief.  5 — 7.  Gotha,  Richard 
Schmidt.     1910. 

108.  Heinrich  Menges  u.  Bruno  Stehle,  Deutsches  Wörter- 
buch für  Elsässer.     Gebweiler,  J.  Boltze.     1911. 

109.  Besprechungen  früher  verzeichneter  werke:  l.Fr.Kluge, 
Etymologisches  Wörterbuch  der  deutschen  spräche.  7.  aufl.  — 
vgl.  Jsb.  1909,8,60.  —  bespr.  v.  R.  Gauthiot,  BSL.  58,359— 361 ; 
(1.  lief.:)  V.  Alfr.  Goetze,  Litbl.  30,314—318;  (2./3.  lief.:)  von 
A.  Schröer,  DnSpr.  17,634—635;  v.  0.  Ladendorf,  ZfdU.  24, 
135—137;  v.  S.  Feist,  Archiv  124,162— 166  und  Litbl.  Trank  f. 
Ztg.  27.  2.  1910;  v.  Ad.  Bechtel,  ZfRw.  35,164—165  u.  439; 
V.  W.  Hörn,  ZffrzSpr.  36,176—179;  v.  A.  Matthias,  Mtschr. 
9,203 — 205.  —  2.  Adolf  Genius,  Neues  großes  fremdwörterbuch. 
—  vgl.  Jsb.  1909,8,115.  — bespr.  Allg.  Litbl.  18,719;  v.  H.Schrö- 
der, GRMon.   2,513—514. 

G.   A^erschiedeues. 

HO.     E.  Eckhardt,  über  Wortspiele.    GRMon.  1,674— 690. 

111.  E.  L.  Veit,  Zum  deutsch  der  großstadtkinder.  sprach- 
liche beobachtungen.     ZfdU.  24,42—56. 

112.  A.  Heintze,  Das  pflanzenreich  im  bildlichen  ausdruck 
der  deutschen  spräche.     ZfdU.   24,566 — 579. 


Vin.    G.  Verschiedenes.  125 

113.  W.  Haape,  Sprachliclie  Wendungen  und  moden.  Grenzb. 
69,218—224. 

114.  Wilh.  Feldmann,  Randglossen  zum  neuen  büchmann. 
ZfdWortf.   12,70—87. 

115.  H.  Klenz,  Eine  homonymik  in  versen.  ZfWortf.  12, 
222—230. 

116.  R.  M.  Meyer,  Die  militärischen  titel.  ZfdWortf.  12, 
145—157. 

117.  M.  Fleischmann,  Christian  Thomasius  und  die  aka- 
demischen Vorlesungen  in  deutscher  spräche.  Zs.  d.  Savignystift. 
f.  rechtsgesch.  germ.  abt.  30,315 — 318. 

118.  E.  Geißler,  Rhetorik,  richtlinien  für  die  kunst  des 
Sprechens.  Aus  Natur  und  geistesweit  nr.  310.  Leipzig,  B.  G.  Teubner. 
1910.  —  wie  der  unterartikel  andeutet,  hat  vf.  im  wesentlichen 
praktische  ziele  im  äuge,  indem  er  Interesse  für  die  kunst  des 
Vortrags  erwecken  will,  er  ist  sich  freilich  wohl  bewußt,  daß  er 
nur  grundsätzliche  betrachtungen  und  allgemeine  richtlinien  geben 
kann ;  nur  der  lebendige  lehrer  ist  imstande,  das  ziel  eines  guten 
Vortrags  bei  dem  lernenden  zu  erreichen,  er  gliedert  den  stoff  in 
folgende  kapitel:  1.  Wiedererweckung  der  rhetorik.  2.  Gegen- 
stand und  ziel.  3.  Methode.  4.  Ausübung  mit  den  Unterab- 
teilungen. I.  technik:  atmung,  Stimmbildung,  artikulation,  ver- 
mischte Übungen.  II.  Vortragskunst.  5.  Allgemeine  bedeutung. 
am  Schluß  findet  sich  eine  kurze  literaturangabe. 

119.  Alb.  Richter,  Deutsche  redensarten.  sprachlich  und 
kulturgeschichtlich  erläutert.  3.  verm.  aufl.  hrsg.  v.  0.  Weise. 
Leipzig,  F.  Brandstetter.  1910.  —  die  2.  aufl.  war  1892  erschienen 
und  daher  verbesserungsbedürftig,  der  herausgeber  hat  sich  die 
ergebnisse  der  neueren  forschungen  zunutze  gemacht,  aber  auch 
die  zahl  der  nummern  wesentlich  vermehrt  und  ein  register  bei- 
gefügt, die  erklärungen  der  verzeichneten  redensarten  sind  meist 
zuverlässig,  zu  beanstanden  ist  die  von  nr.  73:  Hahnrei,  der  'den 
reigen  der  hähne'  mitmacht,  da  mit  dem  wort  doch  der  hinter- 
gangene  ehemann,  nicht  der  ehebrecher  bezeichnet  wird,  die  be- 
zeichnung  'deutscher  Michel'  stammt  nicht  von  dem  hl.  Michael, 
sondern  nur  von  dem  früher  in  bauernkreisen  sehr  verbreiteten 
namen  Michel,  wie  wir  den  Engländer  als  John  (Bull)  bezeichnen, 
bei  der  redensart:  'es  schwant  mir',  ist  daran  zu  erinnern,  daß 
die  Vögel  überhaupt  ■eis  allwissend  gelten,  da  sie  Sinnbilder  der 
Seele  und  speziell  Wodan  heilig  waren.  —  bespr.  v.  0.  Laden- 
dorf, ZfdU.  24,408. 

120.  K.  Haym,  Was  ist  von  sprachreinheit  und  sprach- 
reinigung  zu  halten?  Leipzig,  Xenien-verlag.  1910.  —  bespr. 
DLz.  31,478. 


126  Vin,    Neuhochdeutsclie  spräche. 

121.  0.  Lj'on,  Zur  fünfundzwanzigjahrfeier  des  Allg.  deut- 
sprachvereins.     ZfdU.  24,553—560. 

122.  Günter  Saalfeld,  25  jähre  Wirksamkeit  des  Allge- 
meinen deutschen  Sprachvereins.     Deutsche  erde  9,113 — 114. 

123.  Besprechungen  früher  verzeichneter  werke:  1.  Grg. 
Rausch,  Goethe  und  die  deutsche  spräche.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
8,125.  —  selbstanz.  GRMon.  2,316;  bespr.  0.  v.  Weise,  ZfGw. 
64,441—442;  von  Rud.  Richter,  ZfRw.  35,481;  von  R.  Buch- 
wald, Cbl.  61,1521.  —  2.  Joh.  Seiler,  Die  anschauungen  Goethes 
von  der  deutschen  spräche.  —  vgl.  Jsb.  1909,8,126.  —  bespr. 
V.  R.  Buchwald,  Cbl.  61,1521. 

H.  Kulturgeschichtliches. 

124.  Georg  Steinhausen,  Kultur  und  Volkstum.  AKultG. 
8,129—145. 

125.  Friedr.  Kauffmann,  Altdeutsche  genossenschaften 
(gemein  und  geheim;  bauern,  gesellen  und  andere  genossen). 
Wörter  und  Sachen  2,9 — 42. 

126.  Frdr.  Seiler,  Die  entwicklung  der  deutschen  kultur 
im  Spiegel  des  deutschen  lehnworts.  3.  teil:  Das  lehnwort  der 
neueren  zeit.  XVI  u.  430  s.  Halle,  Waisenhaus.  1910.  —  den 
beiden  ersten  im  Jsb.  1907,8,157  besprochenen  teilen,  die  schon 
in  2.  aufl.  vorliegen,  ist  der  vorliegende  3.  teil  nunmehr  nach- 
gefolgt, der  vf.  ist  sich  der  Schwierigkeiten,  die  ihm  bei  der  be- 
handlung  der  neueren  zeit  entgegengetreten,  wohl  bewußt  und 
gibt  daher  den  überreichen  stoff  nur  mit  auswahl.  er  vermißt 
eine  wissenschaftliche  Sammlung  des  deutschen  fremdwortbestandes ; 
diesem  mangel  wird  das  jetzt  im  erscheinen  begriffene  deutsche 
fremdwörterbuch  von  Hans  Schulz  abhelfen,  unverständlich  ist 
mir,  weshalb  vf.  die  abscheuliche  ausspräche  hasseng  (=  bassin)^ 
fotölch  (=  fauteuil)  befürwortet  und  gar  so  geschrieben  haben 
will,  obwohl  er  doch  sonst  dem  'fremdwörterunwesen'  gegenüber 
einen  sehr  vernünftigen  Standpunkt  einnimmt.  —  nach  einer  ein- 
leitung,  die  über  Ursachen,  wege  und  richtungen  der  entlehnung 
orientiert,  gliedert  vf.  sein  buch  in  folgende  kapitel:  1.  Das  lateiu 
im  Zeitalter  der  reformation.  2.  Lateinische  und  französische  ele- 
mente  in  der  Wortbildung.  3.  Französisch  und  deutsch.  4.  Das 
häusliche  leben.  5.  Das  wirtschaftliche  leben.  6.  Literatur  und 
kunst.  7.  Wissenschaft,  ein  ausführliches  Wortverzeichnis  bildet 
den  Schluß  des  bandes. 

127.  Friedrich  Schnitze  und  Paul  Szymank,  Das  deut- 
sche studententum  von  den  ältesten  zeiten  bis  zur  gegenwart. 
Leipzig,    R.   Voigtländers   verlag.      1910.     IX   u.   487  s.    —    das 


Vin.    H.  Kulturgeschichtliches.  127 

werk  ist  zur  Jahrhundertfeier  der  BerKner  Universität  erschienen 
und  gibt  im  ersten  teil  eine  geschichte  des  mittelalterlichen  und 
frühneuzeitlichen  studententums  aus  der  feder  von  ¥r.  Schnitze, 
der  zweite  teil,  der  die  zeit  von  1750  bis  1910  behandelt,  rührt 
von  P.  Szymank  her.  das  universitätsieben  des  mittelalters  wird 
uns  an  dem  beispiel  von  Paris  und  Bologna  vorgeführt,  das 
vagantentum  bis  zu  seinen  Ursprüngen  bei  den  Arabern  verfolgt 
und  der  einfluß  der  studierenden  Orden  gewürdigt,  wir  begleiten 
die  deutschen  Studenten  auf  ausländische  Universitäten  und  lernen 
die  einrichtungen  der  deutschen  bildungsstätten,  die  lebensverhält- 
nisse  und  sitten  ihrer  besucher  kennen,  die  bis  zur  mitte  des 
18.  jahrhs.  vielen  Veränderungen  unterworfen  sind,  der  zweite, 
bei  weitem  umfänglichere  teil  behandelt  die  zeit  seit  1750  mit  be- 
sonderer rücksicht  auf  die  politischen  und  sozialen  bestrebungen 
der  Studentenschaft,  das  Verbindungswesen  wird  in  allen  seinen 
Verzweigungen  eingehend  untersucht,  es  liegt  in  der  natur  der 
Sache  und  ist  durch  die  widmung  des  buches  an  die  Berliner 
Universität  erklärlich,  daß  die  Verhältnisse  an  dieser  hochschule 
sehr  in  den  Vordergrund  treten,  zumal  sie  tonangebend  für  die 
übrigen  Universitäten  in  den  großen  bewegungen  der  achtziger 
jähre  war.  ausführliche  literarische  nachweise  zu  beiden  teilen 
bilden  den  schluß  des  werkes. 

128.  E.  Fuchs,  Illustrierte  Sittengeschichte  vom  mittelalter 
bis  zur  gegen  wart,  band  2:  Die  galante  zeit.  München,  Albert 
Langen  o.  J.  (1910).  —  das  werk  bildet  die  fortsetzung  des  Jsb.  1908, 
18,24  besprochenen  1.  bandes.  die  art  der  ausführung  des  planes, 
die  auswahl  des  reichen  illustrationsmaterials  und  seine  Verar- 
beitung in  verschiedenen  abschnitten  sind  nach  denselben  grund- 
sätzen  erfolgt  wie  bei  jenem,  dem  kulturhistoriker  bietet  das 
buch  eine  wertvolle  fundgrube,  da  vf.  mit  großem  fleiß  ein  reich- 
haltiges material  zur  Sittengeschichte  des  18.  jahrhs.  zusammen- 
gebracht hat.     teü  I  bespr.  Allg.  Litbl.  19,526—527. 

129.  H.  Diez,  Das  zeitungswesen.  Aus  Natur  und  geistes- 
weit, nr.  328.  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1910.  —  eine  vortreff- 
liche darstellung  der  entwicklung  des  heutigen  zeitungswesens. 
der  erste  teil  ist  dessen  geschichte  gewidmet  und  behandelt  die 
flugblätter,  meßrelationen  usw.  der  beginnenden  neuzeit,  die  ersten 
Wochenblätter  (1615  zu  Frankfurt  a.  M.,  1631  zu  Paris),  die  ent- 
wicklung der  Zeitschriften  (Chr.  Thomasius  und  die  gelehrten  zss., 
die  moralischen  Wochenschriften  usw.).  der  zweite  teil  erzählt 
uns  von  der  deutschen  presse  der  gegenwart  auch  in  ihren  tech- 
nischen und  geschäftlichen  beziehungen.  der  dritte  'kritische'  teil 
betrachtet  die  presse  als  machtfaktor  nach  verschiedenen  Seiten 
hin.     die  darlegungen   des  vf.s   sind  verständig  und  werden   allen 


128  IX-    Neuhochdeutsche  Literatur. 

politischen  richtungen  gerecht,  sie  verurteilen  die  auswüchse  des 
Pressewesens  aufs  schärfste  und  geben  winke  zu  ihrer  abstellung. 
130.  Besprechungen  früher  verzeichneter  werke :  1. Fr, Kluge, 
Bunte  blätter.  —  vgl,  Jsb.  1908,18,13,  —  bespr,  v.  E.  Bleich, 
Mitt,  a.  d.  bist.  lit.  38,255—256;  v.  Gg.  Witkowski,  Hist.  Viertjs. 
13,518—519;  Rob.  Petsch,  Kbl,  des  gesamtvereins  58,627 — 628, 
—  2.  Moritz  Heyne,  Das  altdeutsche  handwerk,  —  vgl,  Jsb, 
1908,18,29,  —  bespr.  v,  Ferd.  Frensdorff,  Hans,  geschichtsbl, 
15,525 — 536;  empfohlen  v,  H.  L.,  Mitt,  d.  Böhm.  48,  Lit.  beil. 
5 — 7:  von  R.  C.  Boer,  Museum  17,174:  vou  W,  Martens,  Mitt, 
a,  d,  bist,  lit,   38,198—199, 

Sigmund  Feist, 


IX.   Neuhochdeutsche  literatur. 

A.  Literaturgeschichte.  —  B.  Denkmäler  von  1450 — 1624. 

A.   Literaturgeschichte. 

1.  Jahresberichte  für  neuere  deutsche  literaturgeschichte, 
hrsg,  von  J,  Elias,    M.  Osborn,    W,  Fabian,    K,  Jahn,    L,  Krähe, 

F,  Deibel,  M,  Morris,  bd.  17—18  (1906  und  1907),  Berlin- 
Zehlendorf,  B.  Behr,  —  2.  abt.  Von  der  mitte  des  15,  bis  zum 
anfang  des  17,  jahrh.  F.  Rachfahl,  Allgemeines,  H.  Daffis, 
Lyrik.  G,  Kohfeldt,  Epos;  didaktik,  W.  Creizenach,  Drama 
(1905 — 1906).  F,  Cohrs,  Luther  und  die  reformation,  P.  Leh- 
mann, Humanisten  und  neulateiner. 

2.  0,  Schissel  v.  Fieschenberg,  Deutsche  literaturge- 
schichte. Schnürers  Jahrbuch  der  zeit-  und  kulturgeschichte 
3,241  f.  (Freiburg  i.  B.,  Herder). 

3.  W,  Köhler,  Kirchengeschichte  vom  beginn  der  refor- 
mation bis  1648  (1908).     Theol,  jsb,  28,1,437—616, 

4.  K.  Bachmann,  Der  einfluß  von  Luthers  Wortschatz  auf 
die  schweizerische  literatur  des  16,  und  17,  jahrh.  im  anschlnß 
anAdamPetris  bibelglossar,    diss.    Freiburg.    (LeijDzig,  Fock).  91s. 

5.  J.  Mgebroff,  Schriftstellernde  deutsche  frauen  der  re- 
formationszeit.  Kirchl.  zs.  der  luth.  synode  zu  Jowa  33,221 — 227. 
280—286,  325—332, 

6.  L.  Geiger,  Die  deutsche  literatur  und  die  Juden,     Berlin, 

G.  Reimer.     X,304  s.     6  m. 

7.  H.  Kretzschmar,  Musikgeschichtliche  Stichproben  aus 
deutscher  laienliteratur  des  16.  jahrh.  (Dürer,  Platter,  Sastrow, 
Schweinichen),  Festschrift  für  R.  v.  Liliencron  (Leipzig,  Breit- 
kopf &  Härtel)  s.    116—137, 


IX.    B.  Denkmäler.  129 

8.  Die  matrikel  der  Universität  Königsberg  in  Preußen. 
1:  Die  immatrikulationen  von  1544 — 1656  hrsg.  von  E.  Erler. 
Leipzig,  Duncker  u.   Humblot.     CLI,551   s. 

9.  K.  Schottenloher,  Die  entwicklung  der  buchdrucker- 
kunst  in  Franken  bis  1530.  Würzburg,  Stürtz.  VIII,97  s.  mit 
5  taf.  2,50  m.  (Neujahrsblätter  der  ges.  f.  fränk,  gesch.  5.)  — 
rec.  0.  Giemen,  ZfKg.  31,511. 

10.  J.  Luther,  Aus  der  druckerpraxis  der  reformationszeit. 
Zbl.  f.  biblw.  27,235—264.  —  s.  u.  nr.  92. 

11.  S.  H.  Scott,  Martin  Schott  1481— 1499  et  Jean  Schott 
1500—1548.  Straßburg,  Heitz.  Vin,23  s.  2,50  m.  (Ch.  Schmidt, 
Repertoire  bibliographique  strasbourgeois  tome  2,  Supplement.) 

12.  J.  Luther,  Die  titeleinfassungen  der  reformationszeit, 
2.  lief.  Leipzig,  E,.  Haupt.  50  taf.  -f-  8  s.  25  m.  —  vgl.  Jsb. 
1909,9,5. 

13.  J.  V.  Pflugk-Harttung,  Rahmen  deutscher  buchtitel 
im  16.  jahrh.  Stuttgart,  F.  Lehmann.  1909.  32  s.,  102  taf. 
10  m.  (Kunstgewerbe  der  renaissance  1.)  —  flüchtig  und  fehler- 
haft nach  J.  Luther,  Zbl.  f.  biblw.  28,168—174. 

B.  Denkmäler  Ton  1450—1624. 

Alber.  14.  E.  Körner,  Erasmus  Alber,  das  kämpferleben 
eines  gottesgelehrten  aus  Luthers  schule,  nach  den  quellen  dar- 
gestellt. Leipzig,  Heinsius.  VIII,203  s.  6,50  m.  —  das  zer- 
streute material  über  Albers  unstetes  Wanderleben  und  seine 
Schriften  hat  bereits  J.  Schnorr  von  Carolsfeld  1893  in  vortreff- 
licher weise  zusammengebracht.  Körner  nutzt  dies  zu  einer  ein- 
gehenden darstellung  seines  lebens  und  zu  einer  Charakteristik  des 
streitbaren  theologen  und  treuen  Lutherschülers  aus,  weist  aber 
auch  auf  seine  pädagogischen  Verdienste  und  die  anmutige  und 
humorvolle  erzählungsweise  in  seinen  fabeln  hin.  er  gliedert  die 
Schicksale  seines  beiden  von  der  geburt  zu  Bruchenbrücken  (vor 
1500)  bis  zu  seinem  trüben  ende  in  Neubrandenburg  (1553)  in 
18  kapitel,  denen  ein  zusammenfassendes  Charakterbild  und  an- 
merkungen  folgen.  daß  dabei  Alber  häufig  selber  zu  worte 
kommt,  ist  sehr  zu  billigen,  doch  tritt  in  den  urteilen  über  andere 
theologen  und  fürstliche  personen  bisweilen  eine  gewisse  Vorein- 
genommenheit für  den  beiden  zu  tage. 

15.  E.  Körner,  Erasmus  Albers  auf  enthalt  in  Hamburg. 
ZfKg.  15,53  —  66.  —  Beitr.  zur  hess.  kirchengesch.  4,150 — 166. 
Jahresbericht  für  germanische  pbilologie.   XXXII  (1910).   I.  Teil.  9 


130  I^-    Neuhochdeutsche  literatur. 

AlbertiliUS.  16.  A.  Bencke,  Vom  Urheber  des  deutschen 
Schelmenromans,  dem  Münchener  hofsekretär  Agidius  Albertinus. 
Voss.  ztg.   1910,  sonntagsbeil.  s.   215  f. 

Albrecht  TOn  Preußen.  17.  F.  Spitta,  Zur  frage  nach 
den  geistlichen  dichtungen  des  herzogs  Albrecht  von  Preußen. 
Altpreuß.  mtschr.  47,50 — 112.  —  P.  Tschackert,  Bemerkung 
gegen  Spitta.  ZfKg.  31,459.  —  R.  Günther,  Herzog  A.  v.  Pr. 
als  geistlicher  liederdichter.     Christi,  weit  1910,  nr.   12. 

Avenarius.  18.  P.  Rachel,  Fürstenbesuche  in  Dresden 
(kaiser  Matthias  1617;  nach  Tho.  Avenarius  gereimter  festchronik). 
Dresdener  geschichtsbl.   18(2). 

Beheim.  19.  H.  G-ille,  Die  historischen  und  politischen 
gedichte  Michel  Beheims.  Berlin,  Maj-er  &  Müller.  IX, 240  s. 
7  m.  (Palaestra  96.)  —  unter  den  größtenteils  noch  ungedruckten 
gedichten  Beheims  verdienen  die  historischen  und  politischen  als 
Zeugnisse  seiner  lebendigen  teilnähme  an  den  zeitfragen  und  seines 
nüchternen  und  aufrichtigen  sinnes  besonderes  interesse.  G.,  der 
eine  ausgäbe  davon  für  die  Monumenta  Germaniae  übernommen 
hat,  nimmt  die  Untersuchung  der  quellen  und  der  glaubwürdigkeit 
der  sechs  rein  historischen  gedichte  von  könig  Ladislaus,  von  der 
eroberung  Konstantinopels  usw.  nach  Karajan  und  Ble3'er  wieder 
auf  und  reiht  daran  die  oft  in  die  form  einer  fabel  gekleideten 
politischen  gedichte  über  städtekriege,  böhmische  und  österreichische 
Verhältnisse  und  die  Türkengefahr,  um  dann  Beheims  äußerungen 
über  kulturhistorische  Verhältnisse  und  einzelne  persönlichkeiten 
zu  betrachten.  auf  s.  190 — 218  folgt  eine  Charakteristik  der 
dichterischen  eigenart  und  der  stilmittel  B.s,  soweit  sie  in  den 
untersuchten  werken  hervortritt,  endlich  s.  219  der  text  des  ge- 
dichts  auf  das  geschlecht  der  Teinitz. 

Berlichingen.  20.  W.  Nestle,  Götz  von  Berlichingen. 
Württbg.  vjsh.  f.  landesgesch.  n.  f.  18,373—397. 

Berlesius.  21.  R.  Windel,  Die  biblischen  dramen  des 
.Johannes  Bertesius.  NJb.  25,77 — 80.  —  Hieb,  Regulus,  Vinea, 
Schalksknecht,  Dina.     bauernszenen  in  thüringischer  mundart. 

Bibel.  22.  Die  erste  deutsche  bibel,  hrsg.  v.  W.  Kurrel- 
meyer.    6.  band  (1.  chronika  —  3.  Esra).    Tübingen  1909.     416  s. 

—  7.  band  (Tobias— psalmen).  Tübingen  1910.  540  s.  (251.  u. 
254.  Publikation  des  literarischen  Vereins  in  Stuttgart.)  —  fort- 
setzung  zu  Jsb.   1908,9,18. 

Blaurer.  23.  Ambrosius  und  Thomas  Blaurer,  Brief- 
wechsel 1509—1548,  bearb.  von  T.  Schieß,  2.  bd.  (august  1538 
bis  ende   1548.)    Freiburg  i.  Br.,  Fehsenfeid.    XVII,917   s.     30  m. 

—  rec.  G.  Bessert,  Theol.  Iz.  1910,430—435.    0.  Giemen,  DLz. 


IX.   B.  Denkmäler.  131 

1910,1803  —  1805.  ZfKg.  31,505  f.  Th.  v.  Kolde,  BlfBayerKg. 
17,36—42. 

24.  Gr.  Bossert,  Württembergisches  aus  dem  brief Wechsel 
des  Ambr.  Th.  Blaurer.     Bl.  f.  württemb.  kirchengesch.   13(1). 

Braut.  25.  A.  Lau,  Sebastian  Braut.  Der  alte  glaube 
11(34). 

Koegler  unten  9,56.  —  Schmidbauer  unten  9,57. 

26.  J.  Bolte,  Bilderbogen  des  16.  und  17.  Jahrhunderts 
nr.   15:    'Das  narrenschiff'.     ZfVk.  20,193—195. 

27.  K.  Stenzel,  Ein  unbekanntes  gedieht  von  Seb.  Brant 
(hsl.  verse  des  Straßburger  Stadtschreibers  wider  die  mißwirtschaft 
der  kaiserlichen  beamten).     JbEls.-Lothr.  26,165  f. 

Brotbeihl.  28.  F.  Eoth,  Zur  literaturgeschichte  des 
Matthias  Brotbeihl  (1512  in  Ingolstadt  immatrikuliert).  Oberbayr. 
archiv  54(1). 

Bngenhagen.  29.  J.  Bugenhagens  ungedruckte  predigten 
aus  den  jähren  1524 — 1529,  zumeist  aus  hss.  der  univ.-bibl.  zu 
Jena  veröff.  von  G.  Buchwald.  Leipzig,  M.  Heinsius.  XVIII, 
350  s.  11,50  m.  —  rec.  Archiv  f.  reformgesch.  7,457.  0.  Gie- 
men, ZfKg.  31,506. 

30.  0.  Giemen,  Briefe  aus  der  reformationszeit.  ZfKg. 
31,81—105.  300—323. 

BuUinger.  31.  M.  A.  Gooszen,  Heinrich  Bullinger  en  de 
strijd  over  de  praedistinatie  (Geloof  en  vrijheid  43).  Rotterdam, 
Storm  Lodz.  1909.  104  s.  —  rec.  W.  Köhler,  Theol.  Iz.  1910, 
629  f. 

BÜnting.  32.  E.  Schröder,  Heinrich  Bünting,  der  Ver- 
fasser des  anhangs  zum  Bergschen  münzbuch.  Zs.  d.  hist.  ver.  f. 
Niedersachsen  1910,430 — 444.  —  der  braunschweigische  pastor 
H.  Bünting  zu  Gronau  gab  1583  ein  buch  'De  monetis  et  men- 
suris  s.  scripturae'  heraus,  das  durch  die  angäbe  der  in  seiner 
heimat  Hannover  üblichen  münzsorten  wichtig  ist,  1597  hängte 
der  Münchner  buchdrucker  A.  Berg  dies  werk,  ohne  den  autor  zu 
nennen,  seinem  'Müntzbuch'  an. 

Corvinus.  33.  P.  Tschackert,  Analecta  Corviniana,  quellen 
zur  ge.schichte  des  nieder  sächsischen  reformators  Antonius  Corvinus 
(f  1553),  gesammelt,  mit  einer  einleitung  versehen  und  hrsg. 
Leipzig,  Heinsius.     XXIV,  105  s.     4  m. 

Dürer.  34.  Th.  Schubring,  Dürer  und  die  reformation. 
Christi,  kunstbl.   1910,  dez. 

Dusch  (Tusch).  35.  K.  Schneider,  Untersuchungen  über 
die  burgundische  hystorie  des  Hans  Erhart  Dusch,    diss.    Straßburg. 

9* 


132  I^-    Neuhochdeutsche  literatur. 

36.  K.  Schneider,  Die  burgundische  h^'storie  und  ihr  Ver- 
fasser. JbEls.-Lothr.  26,95 — 164.  —  Dusch,  der  1477  diese  reim- 
chronik  in  639  Strophen  herausgab  (abdruck  in  Stöbers  Alsatia 
1876,357),  war  ein  fahrender  meistersinger,  der  den  feldzug  wider 
Karl  den  Kühnen  selber  im  kaiserlichen    beere    mitgemacht  hatte. 

Eulenspiegel.  37.  F.  v.  Oppeln-Bronikowski,  Tyll 
Uleuspiegel.  Voss.  ztg.  1909,  sonntagsbeil.  s.  343  f.  (zu  De 
Costers   buch.) 

38.  R.  J.  Hecht,  Till  Eulenspiegel.  Hanno verland  1910, 
225—228. 

Faust.  39.  R.  Petsch,  Der  historische  doktor  Faust.  GRMon. 
2,99,115. 

40.  Ander  theil  d.  Johann  Tausti  historien,  von  seinem  f  amulo 
Christoff  Wagner  (1593),  hrsg.  und  eingeleitet  von  J.  Eritz. 
Halle,  Waisenhaus.     LXXV,123  s.     8  m.  —  nicht  geliefert. 

Fischart.  41.  V.  Moser,  Sprachliche  Studien  zu  Fischart. 
Beitr.  36,102 — 219.  —  1.  allgemeine  bemerkungen.  2.  die  spräche 
der  hsl.  bruchstücke  der  Fischartschen  Übersetzung  von  'De  gen- 
tium migrationibus'  des  Lazius. 

42.  P.  Beck,  Eine  stimme  aus  dem  16.  jahrh.  über  die  deut- 
sche maierei  (Jobins  vorrede  zu  Stimmer-Fischarts  Contrafaytungen 
der  römischen  bäpst   1573).     Schwab,  archiv  28,1 — 8. 

Flugschriften^).  43.  Flugschriften  aus  den  ersten  jähren 
der  reformation  4,1:  Karsthans  (1521  von  J.  Yadian)  hrsg.  von 
H.  Burckhardt.  Leipzig,  R.  Haupt.  133  s.  3,60  m.  —  4,2: 
M.  Bynwalth,  Das  vaterunser  ausgelegt  (1525)  hrsg.  von 
H.  Frej'tag.  Haushaltungsbüchlein  hrsg.  von  0.  Giemen,  ebd. 
41  s.  1,20  m.  —  4,3:  Colloquium  Cochlaei  cum  Luthero  Worma- 
tiae  olim  habitum  (1521)  hrsg.  von  J.  Geering.  ebd.  42  s. 
1,20  m.  —  über  bd.  3  vgl.  Jsb.  1909,9,25.  —  rec.  0.  Giemen, 
Archiv  f.  reformgesch.  7,107  f.    227  f.    A.  Götze,  NJb.  25,382  f. 

44.  H.  Werner,  Die  sogenannte  reformation  kaiser  Fried- 
richs in.     Westdeutsche  zs.  28,29—70.  29,83—117. 

45.  H.  Böhmer,  Die  entstehung  der  zwölf  artikel  der 
bauern.  Bl.  f.  württ.  kg.  n.  f.  14,1—14.  97—118.  —  A.  Peter, 
Der  älteste  druck  der  zwölf  artikel.  Hist.  zs.  105,568 — 570.  — 
W.  Stolze,  Neuere  literatur  zum  bauernkriege.  Hist.  zs.  105, 
296—315. 

46.  0.  Giemen,  Eine  rätselhafte  prophezeiuug  auf  das  jähr 
1536  (scherzpraktik).  AKultG.  7,1  f.  —  Eine  wunderbarliche  ge- 
schichte,  welche  sich  bei  Speier  1530  begeben  hat.    ebd.  8,86 — 89. 

')  vgl.  y,14.3  Welsch-gattung. 


IX.    B.  Denkmäler.  133 

47.  0.  Clemen,  Erschröckliciie  neue  zeitung  von  einem 
•angewitter  in  Heidelberg  1537.  N.  archiv  f.  gesch.  v.  Heidelberg 
8,144—146. 

48.  E.  Voß,  German  pamphleteers  of  the  16.  centnry  1: 
Der  gestryfft  Scbwitzer   banr   (Basel  1522).     JlPhil.  7,485—506. 

49.  E.  Voß,  Der  lutherische  pfaffennarr.  PMLAss.  25, 
448 — 458.  —  abdruck  der  1521  verfaiiten  Streitschrift,  auf  die 
schon  Böcking  (Huttens  werke  3,549)  hingewiesen  hatte. 

50.  E.  Voü,  Aus  den  schätzen  der  herzoglichen  bibliothek 
zu  "Wolfenbüttel  2:  Neue  zeitung  vom  erdbidem  in  Sicilia  1536. 
JEGPhil.    9,180—184. 

51.  0.  Waldeck,  Die  publizistik  des  schmalkaldischen 
krieges  L     Archiv  f.  reformationsgesch.  7,1 — 55. 

52.  Das  gespräch  von  den  kuhdieben  (Braunschweig  1607). 
Xiedersachsen  15,140 — 142. 

53.  K.  Schottenloher,  Jakob  Ziegler  aus  Landau  an  der 
Isar,  ein  gelehrtenleben  aus  der  zeit  des  humanismus  und  der  re- 
formation.  mit  6  federzeichnungen  Martin  Richters.  Münster  i.  W., 
Aschendorff.  XVI,415  s.  —  rec.  G.  Bossert,  Theol.  Iz.  1910, 
718—720.     0.  Clemen,  ZfKg.   31,509  f. 

54.  W.  Heß,  Himmels-  und  naturersch einungen  in  einblatt- 
drucken des  15.  bis  18.  jahrh.  Zs.  f.  bücherfreunde  n.  f.  2,1  —  20. 
75—104. 

56.  H.  Koegler,  Einzelne  holz-  und  metallschnitte  des 
15.  jahrh.  aus  der  Universitätsbibliothek  in  Basel  (Straßburg, 
Heitz.  1909).  taf.  6:  S,  Brant,  Von  dem  donnerstein  gefallen 
1492  vor  Ensisheim. 

57.  R.  Schmidbauer,  Einzelformschnitte  des  15.  jahrh.  in 
Augsburg  (Straßburg,  Heitz.  1909).  taf.  11:  S.  Brants  lateinisches 
gedieht  über  die  Syphilis  1496.  —  s.  15,  nr.  19  Arbeit  macht 
demut  (holzschnitt  über  einem  hsl.  gedieht  von  einem  wannen- 
krämer).  —  s.  16,  nr.  23  Memorare  novissima  (hsl.  gedieht:  Got 
der  herr  spricht  vnd  ratt  .  .  .).  —  s.  23,  nr.  41  Sequenz  des 
mönchs  von  Salzburg  auf  Maria. 

Greller.  58.  J.  M.  B,  Clauß,  Kritische  Übersicht  der 
Schriften  über  Geller  von  Kaysersberg.     Hist.  jb.  31,485 — 519. 

CTOtthard.  59.  Th.  Eenaud,  Das  wanderbuch  eines  elsäßi- 
schen  Schneiders  [Paul  Gotthard  aus  Mariakirch,  nach  Italien]  von 
1607  bis  1614)     JbEls.-Lothr.  26,234—254. 

Holl.  60.  Die  hauschronik  der  familie  Holl  (1487 — 1646), 
insbesondere  die  lebensaufzeichnungen  des  Elias  Holl,  baumeisters 
der  Stadt  Augsburg  (nach  einer  besseren  hs.  als  1873  hrsg.  von) 
Chr.  Meyer,  Quellen  und  forschungen  zur  dt.  insbes.  hohenzolle- 
rischen  geschichte  6,1 — 89. 


134  ^^-    Neuhochdeutsche  literatur. 

Isaak.  61.  W.  E/Otscheidt,  Stephan  Isaak,  ein  Kölner 
pfarrer  und  hessischer  Superintendent  im  reformationsjahrhundert. 
sein  leben  von  ihm  selbst  erzählt  und  aus  gleichzeitigen  quellen 
ergänzt.  Leipzig,  Heinsius.  XIII,  178  s.  6  m.  —  rec.  Archiv 
f.  reformgesch.  7,459.     0.  Giemen,  ZfKg.  31,509  f. 

Karlstadt.  62.  G-.  Kawerau,  Barges  und  Kail  Müllers 
streit  um  Luther  und  Karlstadt.  DLz.  1910,2885—2891.  —  dazu 
H.  Barges  entgegnung.    ebd.  s.  3210 — 3213. 

Kirchenlied.  63.  Alb.  Fischer,  Das  evangelische  deut- 
sche kirchenlied  des  17.  jahrh.  hrsg.  von  W.  Tümpel,  5.  bd. 
(üef.  25—30).  Gütersloh,  Bertelsmann  1911.  IV,588  s.  12  m.  — 
der  vorletzte  band  bringt  in  658  nummern  die  zeit  von  1648 — 1680 
zu  ende ;  er  umfaßt  den  Nürnberger  dichterkreis  (Harsdörff er,  Klaj, 
Birken,  Dilherr,  Finx,  Deßler  usw.),  den  jüngeren  schlesischen 
dichterkreis  (Scheffler,  Hoffmannswaldau,  Ludämilie  Elisabeth  von 
Schwarzburg-Rudolstadt  u.  a.),  sowie  die  reformierten  (Luise  Hen- 
riette?) und  die  Sektierer. 

64.  P.  Runge,  Der  Marienieich  Heinrich  Laufenbergs 
'Wilkom  lobes  werde'.    Festschrift  f.  R,  v.  Liliencron  s.  228 — 240. 

65.  St.  Beissel,  Geschichte  der  Verehrung  Marias  im  16.  u. 
17.  jahrh.,  ein  beitrag  zur  religionswissenschaft  und  kunstgeschichte. 
Freiburg  i.  B.,  Herder.  IX,517  s.  12  m.  —  wichtig  sind  die 
kapitel  1  über  die  erweiterung  des  Ave  Maria,  3 — 4  verschiedene 
rosenkränze,  10  das  fest  der  unbefleckten  empfängnis  Maria, 
14  darstellung  der  schmerzen  u.  1.  frau,  18  marianische  litaneien, 
19  salve  andachten. 

Gß.  A.  Trampe,  Ein  unbekanntes  deutsches  kirchenlied  (De 
romere  in  alder  tzyd  hatten  eynen  zede  ho).  Kirchenmusik  10, 
136 — 138.  —  Herm.  Müller,  Zur  Urgeschichte  des  deutschen 
kirchenlied  es.  ebd.  10,102—106.  —  Otto  Müller,  Das  Alleluja 
im  vorreformatorischen  kirchenliede.    ebd.  10,106 — 109.  122 — 135. 

67.  N.  C.  Brooks,  German  hj^mns  in  the  church  Service 
before  the  reformation.     MLN.   25,105 — 108. 

68.  F.  Spitta,  Die  ältesten  evangelischen  liederbücher  aus 
Königsberg.     ZfKg.   1910,249—278.  415—458. 

69.  F.  Zelle,  Die  singweisen  der  ältesten  evangelischen 
lieder  3:  Die  melodien  aus  den  jähren  1526 — 1545.  progr. 
Berlin,  Weidmann,     s.  45 — 68.      1   m. 

69a.  F.  Hahne,  Vorstufen  zu  kirchenliedern.  ZfdU.  24, 
254—257. 

70.  G.  Adler,  Die  Turbae  einer  deutschen  Matthäuspassion 
von  1559.  Festschrift  zum  90.  geburtstage  R.  v.  Liliencrons 
(Leipzig,  Breitkopf  u.  Härtel)     8.  17 — 34. 


IX,   B.  Denkmäler.  135 

71.  A.  Prüfer,  J.  H.  Scheins  Cymbalum  Sionium.  ebd. 
s.   176—192. 

Leib.  72.  J.  Deutsch,  Kilian  Leib,  prior  von  Rebdorf, 
ein  lebensbild  aus  dem  Zeitalter  der  deutschen  reformation.  Münster, 
Aschendorff.     XV,207  s.     5,60  m. 

Luther.  Bibliographie.  73.  Walther  Köhler,  Kirchen- 
geschichte vom  beginn  der  reformation  bis  1648.  Theol.  jsb.  29 
(1909),  Leipzig  1910,  s,  491 — 678;  Luther  im  besonderen  ebd. 
s.  525—530. 

74.  Luther  und  die  reformation.  bericht  über  1908  u.  1909. 
Jahresberichte  für  neuere  deutsche  literaturgeschichte.  bd.  19/20. 
1.  bibliographie  von  Oscar  Arnstein:  teil  I  (Berlin  1910), 
sp.  191 — 206;  2.  text  von  Ferdinand  Cohrs:  teil  II  (Berlin  1911), 
s.  643—657. 

75.  Reformation  und  gegenreformation  (1500 — 1648).  notizen 
und  nachrichten.  Hist  zs.  bd.  104  (==  3.  f.,  8.  bd.),  München 
1910:  s.  205—210,  441—448,  667—676;  bd.  105  (=  3  f .,  9.  bd.), 
ebd.   1910:  s.   206—212,  436—446,  668—675. 

76.  Oskar  Maßlow,  Zeit  der  reformation,  gegenreformation 
und  des  30jähr.  krieges  (1517—1648).  bibliographie  1908/09. 
Hist.  Viertjs.  13(1910),  s.  *46— *55,  *106— *113. 

77.  [Walter  Friedensburg,]  Aus  Zeitschriften,  (regesten 
über  die  in  Zeitschriften  erschienenen  aufsätze  zur  reformations- 
geschichte.)    Archiv  f.  reformgesch.  7(1910),  s.  95 — 116,  440 — 455. 

Werke.  78.  D,  M.  Luthers  werke,  kritische  gesamtaus- 
gabe.  bd.  10,  abt.  1,  hälfte  1.  (X,739  s.;  22,60  m.),  bd.  30, 
abt.  1  (VI,826  s.;  25,20  m.)  u.  abt.  3  (XVIII,590  s.;  18,40  m.), 
bd.  37  (XLV,675  s.;  22  m.),  bd.  41  (XL,764  s.;  24,20  m.). 
Weimar,  H.  Böhlaus  nachf.  1910,  —  fünf  neue  bände  sind  im 
berichtsjahr  unter  K.  Dreschers  zielbewußter  und  tatkräftiger 
loitung  herausgekommen.  —  bd.  10,1,1  enthält  den  ersten  teil  der 
Kirchenpostille,  und  zwar  zunächst  die  weihnachtspostille,  hrsg.  v. 
Walther  Köhler,  der  Variantenapparat  ist,  da  der  beginn  des 
bandes  eine  reihe  von  jähren  zurückliegt,  noch  in  der  früheren 
weise  angelegt  und  bringt  daher  auch  die  sprachlichen  und  ortho- 
graphischen Varianten  der  vielen  ausgaben  vollständig.  —  bd.  30,1 
enthält  den  Großen  und  Kleinen  katechismus  mit  ausführlicher 
erörterung  aller  diese  beiden  hauptschriften  behandelnden  fragen, 
die  unter  Verarbeitung  eines  ungeheuren  materiales  von  0.  Al- 
brecht und  0.  Brenner  ihrer,  soweit  das  möglich,  endgültigen 
lösung  zugeführt  sind,  an  der  bibliographie  hat  auch  J.  Luther 
mitgewirkt,  die  einleitenden  katechismuspredigten  sind  v.  G.  Buch- 
wald herausgegeben.  —  bd.  30,111  bringt  die  gruppe  der  Schriften  aus 


136  IS;.    Neuhochdeutsclie  literatur. 

den  jähren  1529 — 1532  zu  ende,  unter  ihnen  die  Deutsche  litanei, 
das  Traubüchlein,  die  Schwabacher  artikel  usw.  an  der  bear- 
beitung  dieses  bandes  haben  eine  ganze  anzahl  gelehrter  mitge- 
wirkt: P.  Drews,  Fr.  Sannemann,  0.  Albrecht,  0.  Seitz, 
0.  Giemen,  A.  Freitag,  E.  Thiele,  G.  Koffmane,  und  natür- 
lich bei  allen  Schriften,  soweit  germanistische  beai'beitung  in  be- 
tracht  kam,  0.  Brenner,  die  bibliographien  stammen  bis  auf 
zwei  Schriften  von  J.  Luther,  der  außerdem  dem  bände  eine  ein- 
leitung  'Neue  wege  unserer  Lutherbibliographie'  beigegeben  hat 
(s.  u.  nr.  93).  —  bd.  37  u.  41  enthalten  predigten,  ersterer  aus 
den  jähren  1533  u.  1534,  letzterer  aus  den  jähren  1535  u.  1536, 
von  G.  Buchwalds  bewährter  hand  bearbeitet,  lesarten  und 
germanistische  bearbeitungen  stammen  von  0.  Brenner,  die  biblio- 
graphien von  J.  Luther. 

79.  Dasselbe.  Deutsche  bibel.  bd.  2.  1909.  —  vgl.  Jsb. 
1909,9,49.  —  rec.   Eb.  Nestle,    Theol.  litbl.    31(1910), 145— 148. 

SO.  Dr.  Martin  Luthers  sämtliche  Schriften,  hrsg.  von  Joh. 
G.  Wal  eh.  bd,  23.  hauptregister.  neue  revidierte  Stereotyp- 
ausgabe. (A.  t. :  Haupt-sachregister,  spruchregister,  berichtigungen 
und  nachtrage  zu  sämtlichen  bänden  der  St.  Louiser  ausgäbe  von 
Luthers  werken,  aufs  neue  hrsg.  im  auftrag  des  ministeriums 
der  deutschen  ev.-luth.  sj'node  von  Missouri,  Ohio  und  anderen 
Staaten.)  St.  Louis,  Mo,  Concordia  publishing  house.  1910.  VII, 
2203  sp.  40.  20  m.  —  der  bearbeiter  dieses  registerbandes  ist 
A.  F.  Hoppe.  —  mit  diesem  bände  ist  der  neue  Walch  völlig 
abgeschlossen,  nachdem  i.  j.  1904  bereits  der  letzte  textband 
(21,2:  Schluß  der  briefe  und  nachlese)  ausgegeben  war  —  vgl.  Jsb. 
1905,9,65  — ,  während  bd.  22  (tischreden)  schon  1887  herausge- 
kommen war.  sehr  dankenswert  ist,  daß  dem  registerbande  auch 
die  hilfsmittel  zur  richtigen  auflösung  der  daten  in  Luthers 
Schriften,  bestehend  in  einer  Ostertabelle  von  1514 — 1546  und 
einem  alphabetischen  Verzeichnis  der  von  Luther  zur  Zeitbestim- 
mung gebrauchten  heiligennamen  nebst  ihren  tagen,  beigefügt  sind. 
—  ausführlich  besprochen  von  J.  Haußleiter,  Theol.  lit.-ber. 
34(1911),144— 146. 

81.  Martin  Luthers  briefwechsel.  bearb.  und  mit  er- 
läuterungen  versehen  von  Ernst  Ludwig  Enders.  fortges.  von 
Gustav  Kawerau.  bd.  12.  briefe  vom  September  1538  bis 
februar  1540.  Leipzig,  Ver.  f.  reformationsgesch.,  R.  Haupt.  1910. 
VIII, 400  s.  4,50  m.  —  dadurch,  daß  Kawerau,  wie  schon  Jsb. 
1907,9,102  bemerkt  wurde,  die  herausgäbe,  nunmehr  auch  der 
Verein  für  reformationsgeschichte  den  verlag  übernommen  hat,  ist 
die  weitere  ausgäbe  der  von  Enders  begründeten  Sammlung  ge- 
sichert,     sie    wird    nunmehr    von    Kawerau     allein    weitergeführt, 


IX.    B.  Denkmäler.  137 

zwar  im  gründe   in    der   gleichen,    von  Enders    begonnenen  weise, 
aber  doch  auch  mit  wesentlichen  Verbesserungen. 

82.  Lutherbriefe.  Martin  Luther  als  mensch  in  seinen 
briefen.  mit  2  bisher  unbekannten  und  unveröff.  bildn.  v.  Luther 
und  Melanchthon.  (hrsg.  von  Otto  Krack.)  Berlin,  Karl  Curtius. 
1910.  202  s.  3  m.  —  trotz  mancher  ausstellungen  von  Gustav 
Kawerau  empfohlen,  DLz.  1911,202 — 204. 

83.  M.  Luther,  Der  große  katechismus.  deutscher  Unter- 
richt im  Christentum.  Wittenberg  1529.  im  deutsch  von  heute 
neu  hrsg.  von  Mörchen.  (Bibliothek  der  gesamtliteratur  des  in- 
und  ausländes.  2179.)  Halle,  0.  Hendel.  1910.  IV,H6  s.  mit 
bildn.  0,25  m.  — nicht  ganz  einverstanden  ist  0.  Albrecht,  Theol. 
lit.-ber.  34(1911), 151,  der  ein  etwas  konservativeres  sprachgewand 
und  reichlichere  anmerkungen  gewünscht  hätte. 

84.  Th.  Kaftan,  Auslegung  des  lutherischen  katechismus. 
den  arbeitsgenossen  in  kirche  und  schule  dargeboten,  mit  einem 
anhang:  der  konfirmationsunterricht  auf  grund  des  luth.  katechis- 
mus. 5.,  durchgearb.  aufl.  Schleswig,  J.  Bergas  verlag.  1910. 
VIII,418  s.     4,80  m. 

85.  Paul  Drews,  Studien  zur  geschichte  des  gottesdienstes 
und  des  gottesdienstlichen  lebens.  IV.  u.  V.  Beiträge  zu  Luthers 
liturgischen  reformen.  L  Lateinische  und  deutsche  litanei  von 
1529.  IL  Luthers  deutsche  versikel  und  kollekten.  Tübingen, 
Mohr.  1910.  XII,120  s.  4  m.  —  günstig  rec.  J.  Smend,  Cbl. 
1911,947. 

Biographisches.  86.  Heinrich  Boehmer,  Luther  im  lichte 
der  neueren  forschung.  2.  völlig  umgearb.  aufl.  (Aus  natur  und 
geistesweit.  bd.  113.)  Leipzig,  Teubner.  1910.  iy,176  s.  — 
'bis  neue  f  orschungen,  die  in  den  grundzügen  doch  nicht  mehr  so  viel 
umstoßen  werden  wie  die  des  letzten  menschenalters,  das  bild  von 
neuem  umzuzeichnen  nötigen,  wird  Boehmers  büchlein  die  lesens- 
werteste ergänzung  unserer  großen  Lutherbiographien  bleiben: 
kundig  und  freimütig  in  seinen  ansichten,  zielsicher  im  auf  bau, 
frisch  in  beweisführung  und  spräche,  bei  aller  inneren  freiheit 
gegen  den  stoff  voll  warmer  begeisterung  für  den  genius  Luther, 
trägt  das  gute  buch  leben  und  lebensberechtigung  klar  in  sich.' 
Alfred  Götze,  NJbb.  Jahrg.  14(1911),  I  (=bd.  27),  526  f.;  eben- 
falls günstig  Hans  Preuß,  Theol.  litbl.  31(1910),298  f. 

87.  [Otto]  Scheel,  Die  entwicklung  Luthers  bis  zum  ab- 
schluß  der  Vorlesung  über  den  Römerbrief.  (Schriften  d.  ver.  f. 
reformationsgesch.  nr.  100.  Jubiläumsschrift.  Leipzig,  R.  Haupt. 
1910.     8.  61—230.) 


138  IX.    Neuhochdeutsche  literatur. 

88.  Karl  Bauer,  Luther  und  der  papst.  (Schriften  d.  ver. 
f.  reformationsgesch.  nr.  100.  Jubiläumsschrift.  Leipzig,  R.  Haupt. 
1910.     s.  231—273.) 

89.  Greorg  Loesche,  Luther,  Melanchthon  und  Calvin  in 
Österreich-Ungarn.  1909.  —  vgl.  Jsb.  1909,9,64.  —  rec.  J.  Lo- 
serth,  GGA.^jahrg.   172,  bd.   1(1910), 716— 722. 

90.  Ernst  Katzer,  Luther  und  Kant.  ein  beitrag  zur 
inneren  entwicklungsgeschichte  des  deutschen  protestantismus. 
Gießen,  Töpelmann.  1910.  IV,128  s.  2,80  m.  —  rec.  L.  Vietor, 
Cbl.  1911,888;  Gombel,  Deutsch-evangelisch  1911,255;  A.  Gör- 
land, DLz.  1911,1873  f.,  im  allgemeinen  günstig,  aber  mit  grund- 
sätzlichen bedenken. 

91.  W.  Walther-Rostock,  Zu  Luthers  todestag.  Allg. 
evang.-luth.  kirchzeitung  43(1 9 10),  152  f.  —  berichtet  über  eine 
von  prof.  Spaeth  in  Amerika  in  einem  exemplar  der  sommer- 
postille  von  1544  aufgefundene  aufzeichnung  über  Luthers  tod, 
die  mit  den  von  Jonas,  Coelius  und  Aurifaber  überlieferten  nach- 
richten  in  allem  wesentlichen  übereinstimmt,  als  Schreiber  er- 
gibt sich  der  Eislebener  stadtschreiber  Hans  Albrecht,  in  dessen 
hause  Luther  wohnte,  über  den  fund,  der  somit  einen  neuen  be- 
weis für  die  richtigkeit  der  protestantischen  Überlieferung  bietet, 
berichtet  Spaeth  selbst  in  dem  blatte  'Der  deutsche  Lutheraner 
(Philadelphia-New  York)'  jg.  1,  nr.  3;  ein  aufsatz  desselben  vfs.  in 
der  'Lutheran  Church  Review'  soll  den  fund  noch  eingehender  be- 
handeln und  auch  ein  faksimile  bringen. 

Sprachliches.  92.  Johannes  Luther,  Aus  der  drucker- 
praxis  der  reformationszeit.  (s.-a.  aus:  Zbl.  f.  bibliotheksw.,  27.) 
Leipzig,  Harrassowitz.  1910.  s.  237 — 264.  Im.  —  die  drucker 
der  reformationszeit  korrigierten  nicht  nur  während  des  druckes 
noch  am  satz,  sondern  setzten  auch  ganze  teile  eines  bogens,  bei 
dessen  druck  irgendein  unglück  eingetreten  war,  neu,  ebenso  auch 
ganze  bogen,  die  aus  versehen  in  zu  geringer  zahl  abgezogen 
waren,  noch  schwerer  fällt  ins  gewicht,  daß  sie  auch  während 
des  druckes  die  aufläge  erhöhten,  indem  sie  den  noch  im  satz 
stehenden  teil  eines  druckes  und  das  ihm  folgende  in  größerer  bogen- 
anzahl  herstellten  als  das  voraufgegangene,  letzteres  aber  neu 
setzten  und  in  der  entstandenen  differenz  neudruckten,  auf  diese 
weise  entstehen  ganz  komplizierte  auflagenverhältnisse,  die  von 
der  textkritik  bisher  gar  nicht  oder  nur  ganz  ungenügend  be- 
rücksichtigt sind,  künftig  aber  nicht  mehr  vernachnachlässigt 
werden  dürfen.  —  vgl.  Archiv  f.  reformationsgesch.  7,440.  —  s.  a. 
oben  nr.   10. 

98.  Johannes  Luther,  Neue  wege  der  Lutherbibliographie, 
(veränderter   abdruck   aus:    M.  Luthers  werke,     kritische  gesamt- 


IX.    B.  Denkmäler.  139 

ausgäbe,  bd.  30,111.)  Weimar,  H.  Böhlaus  nachf.  1910.  8  s. 
4".  0,60  m.  —  s.  a.  oben  nr.  78.  gibt  einen  überblick  über  auf- 
gaben und  zweck  der  Lutherbibliographie,  und  im  besonderen  über 
die  neuen  grundsätze  ihrer  bearbeitung,  die  sich  aus  den  be- 
obachtungen,  wie  sie  in  dem  unter  nr.  92  aufgeführten  aufsatz 
besprochen  sind,  ergeben. 

94.  0.  Reichert,  Dr.  Martin  Luthers  Deutsche  bibel.  mit 
e.  faksimiletafel.  (Religionsgesch.  Volksbücher.  IV,  13.)  Tübingen, 
Mohr.  1910.  44  s.  0,50  m.  —  R.,  der  die  revisionsprotokolle 
der  Lutherbibel  für  die  Weimarer  ausgäbe  bearbeitet,  gibt  in 
dieser  äußerlich  kleinen,  aber  inhaltreichen  schrift  einen  voll- 
ständigen überblick  über  Luthers  tätigkeit  als  bibelübersetzer. 
nachdem  er  zuerst  Luthers  Verhältnis  zur  lateinischen  kirchen- 
bibel  sowie  zur  vorreformatorischen  deutschen  bibel  behandelt  hat, 
geht  er  auf  Luthers  griechische  und  hebräische  Sprachkenntnisse 
ein,  um  dann  im  besonderen  Luthers  Schulung  und  arbeiten  für 
eine  allgemein  verständliche  deutsche  spräche  zu  besprechen,  'der 
vollendete  erste  meister  dieser  [neuhochdeutschen]  spräche  ist  er 
schon  darum,  weil  er  sein  gemeindeutsch,  eine  wirkliche  auslese, 
die  über  den  dialekten  steht,  —  geographisch  das  natürlichste  ver- 
ständigungsmittel  für  ober-  und  niederdeutsche  —  zum  siege  führt 
und  zur  grundlage  des  heutigen  schriftdeutschen  macht,  in  laut- 
stand und  wortform,  in  satzbau  und  rhythmus  lassen  sich  diese 
einflüsse  nachweisen  und  worte  des  heutigen  Sprachschatzes  .  .  . 
tragen  die  prägung  Luthers.'  zuletzt  geht  er  dann  auf  die  bisher 
noch  nicht  veröffentlichten  arbeiten  der  bibelrevisionskommission 
ein,  die  freilich  für  die  Weimarer  ausgäbe  schon  im  druck  be- 
gonnen sind,  statt  der  einen  bisher  bekannten  tagung  in  den 
jähren  1539 — 1541  weist  er  drei  verschiedene  tagungen  nach,  die 
erste  v.  j.  1531  für  die  psalmen,  die  zweite  i.  j.  1534  für  die 
ganze  bibel  und  die  dritte  in  den  jähren  1539 — 1541.  an  der 
band  der,  aus  Rörers  feder,  teilweise  noch  vorhandenen  sitzungs- 
protokolle  erläutert  er  die  art  der  arbeit  dieser  kommission  und 
den  einfluß  ihrer  besprechungen  auf  die  textgestaltung  der  jeweilig 
folgenden  bibelausgaben,  wofür  wiederum  Luthers  handexemplare 
den  weg  weisen.  —  rec.  Eb.  Nestle,  Theol.  litbl.  32(1911),242; 
sehr  günstig  K.  Drescher,  Theol.  Iz.   1911,558  f. 

95.  Paul  Curts,  Luthers  variations  in  sentence  arrangement 
from  the  modern  literary  usage,  with  primary  reference  to  the 
Position  of  the  verb.  New  Haven.  1910.  —  rec.  F.  P.,  Rev. 
crit.  1911,271. 

MaimeL  96.  John  Meier,  Botz  marter  Küri  Velti.  AfVk. 
14,303  f. 


140  I^-    Neuhochdeutsche  literatur. 

Meistersinger.^)  97.  H.  LtUcke,  Studien  zur  philosophie 
der  meistersänger.  gedankengang  und  terminologie.  diss.  Berlin. 
80  s. 

3IelancMhon.  98.  Vogt,  Nachweis  von  Melanchthonbriefen. 
Theol.  stud.   1910,195—243.  375—417. 

99.  N.  Müller,  Philipp  Melanchthons  letzte  lebenstage, 
heimgang  und  bestattung  nach  den  gleichzeitigen  berichten  der 
Wittenberger  professoren.  Leipzig,  Heinsius.  X,157  s.  5  m.  — 
reo.  P.  Tschackert,  Theol.  litbl.   1910,373  f. 

100.  Supplementa    Melanchthoniana,    werke    Ph.    Melanch- 
thons,  die  im  Corpus  reformatorum  vermißt  werden,   1.  abt.    Dog- 
matische    Schriften     hrsg.    von     0.    Giemen,     1.    teil.        Leipzig, 
R.  Haupt.      LII,250  s.      14  m.    —    rec.    G.  Bossert,    Theol.  Iz.^ 
1910,529—532. 

Murner.  101.  Th.  Murner,  Die  mühle  von  Schwindels- 
heim. Straßburg,  M.  Hupfuff.  1515.  faksimiledruck.  Zwickau, 
F.  Uilmann.  75  s.  4,20  m.  —  das  witzige  gedieht,  von  dem 
Albrecht  1884  einen  aus  zwei  defekten  exemplaren  geschöpften 
neudruck  veranstaltet  hatte,  erfährt  hier  eine  treffhche  wieder- 
gäbe, in  der  die  originellen  holzschnitte  und  randleisten  nicht 
fehlen,  nach  dem  einzig  bekannten  vollständigen  exemplar  der 
Zwickauer  bibliothek.  0.  Giemen  hat  eine  kurze  einleitung  dazu 
beigesteuert.  —  rec.  K.  Schottenloher,  DLz.  1910,2891  f. 
A.  Götze,  NJb.  25,739  f. 

Oesterreicher.  102.  A.  Gebhardt,  Zu  Ambrosius  Oester- 
reichers  Schwerdttanz.  ZfdPh.  42,97 — 108.  —  zu  Schneiders  ab- 
druck  ebd.  40,349. 

Predigt.  103.  L.  E.  Schmidlin,  Eine  Marienpredigt 
aus  dem  ausgehenden  mittelalter.  Zs.  f.  schweizer,  kirchenge- 
schichte  4(3). 

Rinckhard.  104.  R.  Jordan,  Eine  vergessene  schrift  über 
Thomas  Münzer.     Mühlhäuser  geschichtsbl.   10. 

Rivander.  105.  W.  Schöpf,  D.  Zach.  Rivander  (Bach- 
mann), sein  leben  und  seine  komödie  Lutherus  redivivus.  Mitt. 
des  geschichtsv.  zu  Leisnig   13(1909). 

Sachs.  lOG.  Hans  Sachsens  ausgewählte  werke,  1.  Ge- 
dichte.    2.  Dramen.     Leipzig,  Inselverlag.    XII,322,  350  s.    10  m. 

107.  Hans  Sachs,  Lustige  tragedi  und  traurige  comedi. 
Wien,  Konegen.     IV,152  s.     2  m. 

108.  W.  H.  Wackenroder,  Hans  Sachs,  in  seinen  Werken 
und  briefen  hrsg.  von  F.  v.  d.  Leyen,  1.     Jena,  Diederichs.    334  s. 


*)  vgl.  nr.   36  Dusch;   102  Oesterreicher;  106  H.   Sachs;    136 
Spangenberg. 


IX.    B.  Denkmäler.  141 

109.  P.  Gruse,  Zum  Henno  des  Hans  Sachs.  ZfdPh.  42, 
344  f.  —  Reuchlins  ausdruck  'trilittere'  wird  von  H.  Sachs  richtig 
wiedergegeben,  wohl  nach  J.  Spiegels  lateinischem  kommentar. 

110.  A.  L.  Stiefel,  Hans  Sachsens  drama  Der  marschalk 
mit  seinem  söhn  und  seine  quellen.     ZfdPh.  42,428 — 446. 

111.  A.  Kellner,  Über  die  ungleichen  kinder  Evä  von  Hans 
Sachs.     ZfdU.  24,417—440. 

112.  J.  Bolte,  Bilderbogen  des  16.  und  17.  jahrh.  ZfVk. 
20,182—202.  —  weist  s.  186  den  einzeldruck  der  Pfaffenjagd 
(Keller-Goetze  22,316)  nach  und  teilt  s.  187 — 193  den  holzschnitt 
und  eine  andre  fassung  des  Schlaraffenlandes  mit. 

113.  F.  Spina,  Hans  Sachs  in  alttschechischem  gewande 
(Die  zehen  alten  erzveter  Christi  1580).  Archiv  f.  slav.  phil.  31, 
394—408.  —  vgl.  Jsb.  1909,9,88. 

114.  H.  Sachs,  40  spiele,  für  den  gebrauch  bei  aufführungen 
bearbeitet  von  F.  v.  Jäger.  Nürnberg,  Stich.  —  rec.  Th.  Hampe, 
Lit.  echo   13,304  f. 

115.  H.  Sachs,  Schwanke  sprachlich  erneuert  von  A.  Wild- 
ner.    Reichenberg,  Sollors.     126  s.    geb.  1,40  m.    (Jugendschatz  4). 

116.  R.  Buchwald,  Über  einige  Verleger  und  illustratoren 
des  Hans  Sachs.     ZfBücherfr.  n.  f.  2,233—245. 

Schallenberg.  117.  Christoph  von  Schallenberg,  ein  öster- 
reichischer lyriker  des  16.  jahrh.,  hrsg.  von  H.  Hurch.  Tübingen. 
XXXIX,228  s.  (253.  publikation  des  literar.  Vereins  in  Stutt- 
gart.) —  Schallenberg,  geb.  1561,  gest.  1597,  hat  nicht  nur  als 
Student  in  Tübingen,  Padua,  Bologna  und  Siena,  sondern  auch 
später  formgewandte  lateinische  gedichte  und  sangbare  deutsche 
lieder  verfaßt,  zum  teil  Übersetzungen  italienischer  vorlagen,  aber 
zugleich  volkstümlich  in  spräche  und  inhalt.  eine  abschrift  dieser 
dichtungen  entdeckte  H.  in  der  Wiener  hs.  19,565  und  gab  davon 
1891  nachricht.  hier  bietet  er  eine  vollständige  ausgäbe  des 
interessanten  renaissancepoeten  mit  sorgfältiger  einleitung  und  an- 
merkungen. 

Schauspiel.^)  118.  Alte  deutsche  fastnachtspiele  hrsg.  von 
B.  Ihringer.  2.  aufl.  Stuttgart,  R.  Lutz.  198  s.  geb.  3  m. 
—  DLz.  1910,936  f. 

119.  F.  Cunze,  Heinrich  der  jüngere  in  einem  zeitge- 
nössischen drama.     Braunschw.  mag.   15. 

120.  G.  Dinges,  Untersuchungen  zum  Donaueschinger 
passionsspiel.  diss.  Marburg.  66  s.  —  vollständig.  Breslau, 
Marcus.     156  s.     5,60  m. 


^)    vgl.    oben   9,21  Bertesius;    18  Brotbeihl;     104  Einckhard 
105  Eivander;  106  H.  Sachs. 


242  I^-    Neuhochdeutsche  literatur. 

121.  F.  Herrmann,  Passionsspiele  in  Mainz.  Beitr.  z.  hess. 
kirchengesch.  3(4). 

122.  C.  E-übel,  Schauspiele  im  alten  Dortmund.  Westfäl. 
magazin  2(4)33. —  C.  Walther,  Fastnachtsspiel  1506  in  Dortmund. 
Nd.  kbl.  31,95. 

123.  K.  Young,  Observations  on  the  origin  of  the  mediaäval 
passion-play.     PMLAss.  25(2). 

124.  F.  Hamm  es,  Das  Zwischenspiel  im  deutschen  drama 
von  seinen  anfangen  bis  zum  auftreten  der  englischen  komödianten, 
diss.     Heidelberg.     91   s. 

125.  J.  A.  Worp,  Die  englischen  komödianten  Jollifus  und 
Rowe.     Jb.  der  Shakespeare-ges.  46. 

12G.  L.  Pf  an  dl,  Einführung  in  die  literatur  des  Jesuiten- 
dramas in  Deutschland.     CxRMon.   2,  445 — 456. 

Schertlin.  127.  Leben  und  taten  des  ritters  Sebastian 
Sehe  rtlin  von  Burtenbach,  durch  ihn  selbst  deutsch  beschrieben, 
aufs  neu  in  druck  geben  von  E.  Hegaur.  München,  Langen. 
286  s.     3,50  m. 

Schwanke.  128.  B.  Ihringer,  Deutsches  schwankbuch. 
2.  aufl.  Stuttgart,  R.  Lutz.  256  s.  geb.  3  m.  —  rec.  DLz. 
1910,936  f. 

129.  0.  Denk,  Alter  deutscher  humor,  Sammlung  der  besten 
schwanke  vom  13.  bis  17.  jahrh.  hrsg.  und  erläutert.  Regens- 
burg, Habbel.     XX,364  s.     3,20  m. 

130.  0.  Giemen,  Ein  deutsches  Testamen  tum  porcelli.  NJb. 
25,458—463.  —  Joh.  Weber,  Ein  testament  eins  swien  (1523?) 
gereimt. 

131.  K.  Konrad,  Der  student  in  den  deutschen  schwank- 
büchern  des  16.  und  17.  jahrh.  Akad.  monatshefte  1909,  nov. 
nr.  307.    —    eine   unterhaltsame   übersieht  ohne  gelehrten  zweck. 

Schwebel.  132.  F.  Jung,  Johannes  Schwebel,  der  re- 
formator  von  Zweibrücken.  Kaiserslautern,  H.  Kayser.  1910. 
XII,224  s.  —  rec.  Schornbaum,  Theol.  Iz.  1910,435  f.  Ney, 
Bl.  f.  bayr.  kirchengesch.  16,174—180.     0.  Giemen,  ZfKg.  31,509. 

Spalatin.  133.  F.  B  erb  ig,  Spalatiniana  aus  dem  auf 
herzogl.  hofbibliothek  Friedenstein  befindlichen  Neudeckerschen 
nachlasse.     N.  kirchl.  zs.   1910,156—168.  330—335. 

134.  0.  Giemen,  Spalatin  über  die  auffindung  einer  antiken 
mädchenleiche  in  Rom  1485.  NJb.  25,378  (nach  Berbig,  Spala- 
tiniana s.  46). 

Spangenberg.  135.  W.  Hotz,  Gyriacus  Spangenbergs 
leben  und  Schicksale  als  pfarrer  in  Schlitz  1580 — 1590.  Beitr. 
z.  hess.  kirchengesch.  (=  Archiv  f.  hess.  gesch.,  n.  f.,  ergänzungs- 
band  3.     1908)  s.  205—234.   265—296. 


IX.   B.  DenkmÄler.  143 

136.  F.  Behrend,  Wolf  hart  Spangenberg  zu  Straßburg 
(etwa  1570—1637).  Voss.  ztg.  1910,  sonntagsbeil.  s.  246—248. 
254—256. 

137.  E.  Martin,  Wolfhart  Spangenbergs  geschichte  des 
meistergesangs  (hs.  in  Petersburg;  bearbeitung  der  1861  edierten 
Schrift  seines  vaters).     JbEls.-Lothr.   26,231—233. 

SperattlS.  138.  J.  Zeller,  Nachlese  zu  Paulus  Speratus 
(Spret).     Württbg.  vjsh.  f.  landesgesch.  n.  f.   18,180—185. 

Totentanz.  139.  W.  Pehse,  Das  totentanzproblem.  ZfdPh. 
42,261 — 286.  —  P.  stellt  zwei  lateinische  gedichte  des  14.  jahrh.  an 
die  spitze  der  entwicklung:  1.  'Vado  mori',  wo  12  Vertreter  ein- 
zelner stände  in  je  einem  distichon  klagen,  und  2.  monologe  der 
von  den  toten  in  ihren  reigen  gezogenen  menschen  (ZfdPh.  40,67). 
daraus  entstand  um  1400  ein  verlorenes  französisches  gedieht, 
das  zwischen  diese  monologe  Strophen  des  todes  einfügte;  aus  ihm 
entsprangen  die  Danse  macabre,  die  Dan^a  de  la  muerte  und  der 
lübisch-revalsche  text,  bei  denen  zum  teil  bilder  hinzutraten,  die 
oberdeutsche  bearbeitung  des  lateinischen  textes  ist  durch  Strophen 
der  toten  erweitert,  während  das  dazu  gehörige,  in  einzelne  paare 
aufgelöste  bild  nicht  mehr  die  toten,  sondern  den  tod  zu  zeigen 
scheint. 

Tandalus.  140.  0.  Maußer,  Eine  fahrt  durch  die  reiche 
des  jenseits,  himmel-fegefeuer-hölle,  unbekannte  deutsche  jenseits- 
visionen.  Walhalla  6,200 — 271.  —  1.  Herr  Tundalus  der  ritter, 
2.  die  geschichte  vom  höllenberg,  3.  die  mär  vom  höllenbischof,  aus 
zwei  Münchener  hss.  des  15.  jahrh.  (cgm.  458  und  461)  abge- 
druckt, für  die  lateinische  vorläge  und  deren  bearbeitungen  ver- 
weist M.  auf  Mussafia  (1871),  A.  Wagner  (1882)  und  Priedel  u. 
K.  Meyer  (1907). 

Ulenhart.  141.  H.  Rausse,  Die  ersten  deutschen  Über- 
tragungen von  Cervantes  Novelas  ejemplares.    Stud.  z.  vgl.  litg.  9(4). 

Vadian.     s.  Burckhardt  oben   9,43. 

Waldis.  142.  H.  Kleinstück,  Die  rhythmik  der  kurzen 
reimpaare  des  Burkard  Waldis,  ein  beitrag  zur  geschichte  der 
deutschen  metrik  des   16.  jahrh.     diss.     Leipzig.      136  s. 

Welsch-gattung,  143.  F.  Waga,  Die  Welsch-gattung. 
Breslau,  Marcus.  4  bl.,  272  s.  10  m.  (Germanistische  abh.  34.) 
—  die  1513  zu  Straßburg  erschienene  dichtung  eines  ungenannten 
Elsässers  schließt  sich  in  der  form  der  prozessualischen  allegorie 
an  Hermann  von  Sachsenheims  kurz  zuvor  gedruckte  Mörin  an, 
ohne  es  doch  über  eine  äußerliche  nachahmung  hinaus  zu  bringen: 
ein  wilder  mann  schleppt  den  dichter  vor  den  rat  von  zwölf  alten, 
die  von  ihm  bericht  über  die  gegenwärtigen  zustände  der  weit 
verlangen   und    ihn    mit   mancherlei  ratschlagen   wieder   entlassen. 


]^44  I^-    Neuhochdeutsche  literatur. 

inhaltlich  reiht  das  werk  sich  den  zahlreichen  politischen  reform- 
vorschlägen  dieser  Übergangszeit  an;  als  'treuer  Eckhart'  warnt 
der  nationalgesinnte  Verfasser  vor  den  von  Italien  her  (Venedig, 
Florenz,  Neapel,  Mailand)  dem  reiche  drohenden  gefahren,  mahnt 
zum  anschluß  an  den  kaiser  und  geißelt  die  Sittenverderbnis  bei 
weltlichen  und  geistlichen,  die  rechtsverhältnisse,  die  geldgier  usw., 
dabei  öfter  astrologische  neigungen  verratend,  der  herausgeber 
hat  dem  abdrucke  (s.  170 — 270)  fleißige,  ausführliche  erörterungen 
über  das  Zeitalter  Maximilians  I.,  die  idee  des  gedichtes,  die 
druckexemplare,  die  behandelten  zeitgeschichtlichen  Verhältnisse, 
spräche,  metrik  und  persönlichkeit  des  vf.  vorauf  geschickt ;  doch 
wäre  wohl  eine  knapper  zusammenfassende  einleitung  und  eine  er- 
läuterung  der  einzelheiten  in  nachfolgenden  anmerkungen  und  re- 
gister  zweckdienlicher  gewesen. 

Weltliches  lied.  144.  A.  Prüfer,  J.  H.  Schein  und  das 
weltliche  deutsche  lied  des  17.  jahrh.  Publ.  der  Internat,  musikges. 
beihefte  2.  f.,  nr.  7(1909). 

145.  E.  Hoffmann-Krayer,  Ein  badschenkengedicht  aus 
der  wende  des  15.  jahrh.  (aufzählung  des  hausrates).  AfVk.  14, 
247—250. 

146.  E.  Seemann,  Mitteilungen  aus  dem  clm.  15  613. 
Münchener  museum  f.  philol.  des  ma.  1,92 — 102.  —  1.  Boll  auff 
schuler  in  d}-  taffern  (Anzeiger  f.  k.  der  dt.  vorzeit  1880,173. 
AfdA.  15,140).  2.  Osterpredigt  (gereimte  parodie:  Inter  nates 
mulierum).  3.  Die  beichte  der  tiere  (Keller,  Erzählungen  1855, 
s.  503). 

Zwingll.  147.  H.  Zwingli,  Sämtliche  werke,  hrsg.  von 
E.  Egli,  G.  Finsler  und  W.  Köhler.  bd.  7  (brief Wechsel), 
lief.  4 — 7.  Leipzig,  Heinsius.  s.  241 — 560.  je  3  m.  (=  Corpus 
reformatorum  94.) 

148.  Zwingliana,  mitteilungen  zur  geschiente  Zwingiis  und 
der  reformation,  hrsg.  v.  G.  Meyer  von  Knonau.  bd.  2,  nr.  10. 
Zürich,  Zürcher  u.   Furrer.     1909.     s.   289—320.     0,75  m. 

149.  Besprechungen  von  in  früheren  Jahrgängen  verzeich- 
neten werken.  1.  R.  Stauber,  Die  Schedeische  bibliothek  1909. 
9,3;  R.  Wolkan,  Zbl.  1910,204  f.  —  2.  F.  Lepp,  Schlagwörter 
1908,9,6:  Archiv  f.  reformgesch.  7,116.  — 3.  L.  Gombert,  Aals 
Johannes  1908,9,9:  K.  Reuschel,  DLz.  1910,170  1.  —  4.  M. 
Pfeiffer,  Amadisstudien.  diss.  Erlangen  1905:  A.  Hauffeu, 
ZfdPh.  42,470—483.  —  5.  A.  Kühn,  Rhythmik  M.  Beheims 
1907,9,13:  V.  Dollmayr,  AfdA.  34,67—70.  —  6.  F.  Eichler, 
Die  bibel  des  E.  Stratter  1908,9,21:  F.  Cohrs,  DLz.  1910, 
780—782.    —    7.    E.  Heidrich,   Dürer    1909,9,21:    0.   Giemen, 


X.  A.  Allgemeines.  145 

ZfK.  31,132  f.  —  8.  A.  Hauffen,  Neue  Fischartstudien  1908, 
9,43:  A.  Götze,  ZfdPh.  41,536—539.  —  9.  H.  Folz,  Meister- 
lieder, hrsg.  von  A.  M.  Mayer  1908,9,58:  0.  Behaghel,  Litbl. 
1910,3.  J.  J.  A.  A.  Frantzen,  Museum  17,136.  F.  Piquet, 
Rev.  germ.  6,223  f.  —  10.  N.  Frischlin,  Fraw  Wendeigard 
1908,9,62:  R.  Krauß,  Lit.  echo  12,1479.  —  11.  K  Buchwald, 
J.  Greff  1907,9,54:  H.  Michel,  AfdA.  34,171—174.  W.  Süß, 
Litbl.  1910,353—357.  —  12.  K.  Hitzeroth,  J.  Heermann  1907, 
9,55:  L.  Zscharnack,  ZfKg.  31,133.  —  13.  Newe  geistliche  ge- 
senge  1544  hrsg.  von  J.  Wolf  1508,9,90:  H.  Leichtentritt, 
ZLiternatMusikg.  11,254 — 256.  —  14.  W.  Nagel,  Geschichte  des 
meistergesanges  1909,9,74:  R.  Staiger,  ZlnternatMusLkg.  12,86  f. 
—  15.  P.  Scherffig,  F.  Mekum  1909,9,76.-  G.  Bossert,  Theol. 
Iz.  1910,367.  G.  Kawerau,  DLz.  1910,2774—2776.  0.  Gie- 
men, ZfKg.  31,138.  Archiv  f.  reformg.  7,458  f.  —  16.  Probst, 
Dramatische  werke,  hrsg.  von  E.  Kreisler  1907,9,160:  A.  L. 
Stiefel,  ZfdPh.  42,483—485.  —  17.  F.  Wegner,  Die  warnung 
des  treuen  Eckarts  1909,9,87:  A.  Götze,  AfdA.  34,114  f.  F.  Pi- 
quet, Rev.  crit.  1910(3).  —  18.  E.  Ricklinger,  Tierfabel  von 
H.  Sachs  1909,9,89:  A.  Abt,  Litbh  1 910,58  f.  E.  Geiger, 
AfdA.  34,300  f.  —  19.  A.  Schaer,  Die  Pyramus-Thisbe-sage 
1909,9,96:  E.  Schröder,  AfdA.  34,184  f.  A.  E.  Schönbach, 
LitRundschau  36,495.     A.  v.  Weilen,  Lit.  echo   12,1616. 

Johannes  Bolte  (nr.   1 — 72.  96 — 149)  und  Johannes  Luther 

(nr.  73—95). 


X,    Deutsche  mundartenforschung, 

A.  Allgemeines:  1.  Zusammenfassendes.  2.  Einzelne  erscheinungen : 
a)  grammatische,  b)  lexikalische,  c)  Einzelne  ausdrücke,  d)  literatur- 
geschichtliche.    —    B.    Einzelne    ober-    und    mitteldeutsche    mundarten: 

I.  Schweiz.  2.  Elsaß.  3.  Baden.  4.  Württemberg.  5.  Bayern.  6.  Öster- 
reich.    7.    Ungarn.     8.    Siebenbürgen.     9.    Eheinland.     10.    Luxemburg. 

II.  Hessen.     12.  Thüringen  (Braunschweig).    13.  Sachsen.    14.  Schlesien. 

A.   Allgemeines. 

1.  Zusammenfassendes. 
1.  Bibliographie  über  die  'Deutsche  mundartenforschung  und 
-dichtung  in  den  jähren  1905  und  1906' in  ZfdMa.  1910,48  —  110 
von  F.  Mentz.  darin  werden  s.  54 — 71  die  obd.,  s.  71 — 84  die 
md.  mda.  behandelt,  im  anhange  finden  sich  einige  bemerkungen 
über  das  deutsche  im  auslande. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.   XXXII.   (1910.)   I.  Teil.  10 


146  S.    Deutsche  mundartenforschung. 

2.  Zeitschrift  für  deutsche  mundarten.  im  auftrage  des 
Vorstandes  des  Allgemeinen  deutschen  Sprachvereins  hrsg.  von 
0.  Heilig  und  Ph.  Lenz,  jahrg.  1910.  4  hefte  von  je  6  bogen. 
Berlin,  Verlag  des  Allg.  d.  Sprachvereins  (F.  Berggold).  10  m.  — 
die  einzelnen  artikel  sind  weiter  unten  an  der  ihnen  zukommenden 
stelle  aufgeführt,  außer  W.  Schoof,  Hessische  Ortsnamen  in 
mdalicher  gestalt  264 — 266.  eine  bücherschau  bringen  alle  hefte, 
femer  eine  reichhaltige  zeitschriftenschau  (außer  heft   1). 

3.  Mag}' arorszägi  nemet  nj^elvjärdsok  (=  Ungarländische  deut- 
sche mda.)  szerkeszti  Gedeon  Petz.  Budapest  1905  ff.  —  diese 
Sammlung  von  bearbeitungen  deutscher  mda.  in  magyarischer 
spräche  wird  unter  nr.  55  ff.  nachgetragen  (nach  dem  bericht  von 
0.  Bremer). 

4.  Oskar  Weise,  Unsere  mundarten.  ihr  werden  und  ihr 
wesen.  Leipzig,  Teubner.  XII, 279.  —  das  buch  ist  eine  mit  er- 
staunlichem fleiß  und  bewundernswerter  ausdauer  zusammenge- 
stellte Sammlung  des  bisher  bearbeiteten  mdalichen  materials, 
bietet  aber  wegen  seiner  unzureichenden  anordnung  weder  einen 
deutlichen  einblick  in  das  werden  der  mda.,  noch  vermag  es  bei 
dem  leser,  weil  der  vf.  darauf  verzichtet,  die  wirkenden  lautge- 
setze  abzugrenzen,  das  gefühl  peinvoller  Unsicherheit  dem  wesen 
der  mda.  gegenüber  zu  beseitigen,  jedoch  ist  die  aufzählung  der 
die  mda.  bestimmenden  und  ändernden  einflüsse  für  den  laien 
lehrreich  und  geeignet,  sein  Interesse  zu  wecken,  in  18  paragraphen 
werden  die  phonetischen,  geographischen  und  politischen  be- 
dingungen,  von  denen  die  lautgestalt  eines  dialektes  abhängt,  be- 
handelt; in  §  19 — 211  spricht  vf.  vom  wesen  der  mda.  die  ein- 
zelnen zusammenfassenden  abschnitte  handeln  der  reihe  nach  vom 
lautwandel  (19 — 30),  wortbiegung  (31 — 52),  satzfügung  (53 — 63), 
Wortbildung  (64 — 87),  Wortbedeutung  (88 — 98),  dem  heimischen 
Wortschatz  (99 — 111),  den  fremdwörtern  (112 — 125),  lautmalerei 
(126—131),  mda.  und  kulturgeschichte  (132 — 138),  wie  die  mda. 
altes  sprachgut  fortführt  (139 — 152),  norden  und  Süden  (153 — 158), 
eigenart  des  Obersächsischen  (159 — 166),  Umgangssprache  und 
mda.  (167 — 172),  volkstümlichen  stil  (173 — 187),  volkswitz 
(188 — 195),  Volksliedern  (196 — 202)  und  mdalichem  im  Schrifttum 
(203 — 211).  s.  262 — 275  wird  eine  gute  auswahl  aus  der 
mdalichen  literatur  gegeben,  am  Schluß  befindet  sich  ein  kurzes 
Sachregister.  —  bespr.  lobend  von  Jos.  Schiepek,  ZfGw.  64, 
463—467;  W.  A.  Hammer,  ZfRw.  35,480—481,  Fr.  Kluge, 
ZfdU.  24,831 — 832;  dagegen  'zu  viel  detail,  zu  schwere  dar- 
stellung',  Hist.  zs.  105,650;  Alfr.  Götze,  ZfdWortf.  12,317—318 
'lehrhaft,  aber  ohne  temperament,  gelehrt,  aber  nicht  immer 
kritisch',    aber    doch    ein    'gewissenhaftes,    inhaltreiches,    dankens- 


X.   A.  Allgemeines.  I47 

wertes  bucli'.  —  ferner  von  S.  F.,  Sonntagsbeilage  der  Voss.  ztg. 
1910,112;  0.  Meisinger,  Südwestdeutsche  schulblätter  1910,252 f. 

5.  Ders.,  Der  gegenwärtige  stand  der  forschung  auf  dem 
gebiete  der  syntax  deutscher  mundarten.    GRMon.  1909,733 — 742 

2.    Einzelne  erscheinungen. 
a)  grammatische. 

6.  H.  E-eis,  Der  Untergang  der  einfachen  vergangenheits- 
form.  GRMon.  2,382—392;  dazu  Jsb.  1909,10,4  (Jacki  das  starke 
Präteritum  in  den  mda.  des  hd.  Sprachgebietes).  —  eine  gegen 
Wunderlich  Deutscher  satzbau"  1,220  gerichtete  erklärung  des 
praeteritums  aus  der  Umgangssprache,  der  abfall  des  auslautenden 
-e  erzeugt  zusammenfall  des  prs.  mit  dem  prt.  (er  spielte  ^  er 
spielt),  deswegen  der  ersatz  durch  die  umschreibenden  perfekt- 
formen. 

7.  H.  Gr Urtier,  Anomale  pluralbildungen  der  diminutiva  im 
frühnhd.  ZfdWortf.  1910,135 — 138.  —  das  heutige  Verbreitungs- 
gebiet der  diminutivendungen  -erchen-,  -erlein;  -chene,  -erchene; 
-eher,  -ercher;  -chens,  -erchens,  -leins,  -erleins  stimmt  mit  den  lite- 
rarischen belegen  nicht  überein,  mit  ausnähme  etwa  der  s-plurale. 

b)  lexikalische. 

8.  H.  Cohn,  Tiernamen  als  Schimpfwörter,  progr.  13.  real- 
schule  Berlin.  Berlin,  Weidmann.  8°.  27  s.  —  bringt  bei  be- 
nutzung  vieler  mdawörterbücher  und  einzelner  artikel  in  zs.  viele 
mdaliche   Schimpfwörter  aus  dem  tierreich. 

9.  0.  Hauschild,  Naturlaute  der  tiere  in  Schriftsprache 
nnd  mundart  II.  ZfdWortf.  1910,1 — 47  (forts.  des  aufsatzes 
'Deutsche  tierstimmen',  ZfdWortf.  1909,149 — 180).  —  gibt  unter 
mitteilung  einer  fülle  von  belegen  aus  literatur  und  deutschen 
mda.  die  verben  und  Interjektionen,  die  aus  den  stimmen  der 
vierfüßigen  haustiere  entstanden  sind.  behandelt  werden  esel, 
hund,  kaninchen,  katze,  pferd,  rind,  schaf,   schwein,  ziege. 

10.  0.  Weise,  Der  schlag  mit  der  lebensrute  und  seine 
mdalichen  bezeichnungen.  ZfdMa.  1910,113 — 116.  —  zeitlich 
fällt  der  Ursprung  der  sitte  zwischen  25.  dez.  und  6.  Jan.,  weil 
beziehung  zur  wieder  steigenden  sonne  besteht,  in  Ostdeutschland 
bis  auf  ostern  verschoben,  bedeutung:  1.  es  soll  die  fruchtbar- 
keit  geweckt  werden,  daher  das  schlagen  der  weiblichen  ge- 
schlechtsteile  (fiideln),  2.  beziehung  zum  bethlemitischen  kinder- 
mord  (bayr.  kindein). 

11.  0.  Meisinger,  Weibliche  appellativnamen.  ZfdMa. 
1910,220 — 224.  —  nachlese  an  appellativnamen   zu   nr.   12.      von 

10* 


]^48  X-    Deutsche  mundartenforschung. 

den  29  aufgeführten  weiblichen  Vornamen  bezeichnen  die  meisten 
irgendwie  auffallende  frauenspersonen,  nur  wenige  tiere  oder  leb- 
lose dinge. 

12.  Ders.,  Die  appellativnamen  in  den  hochdeutschen  mund- 
arten  (nachtrage),  progr.  Lörrach.  19  s.  —  dritte  arbeit  des 
vf.s  auf  diesem  gebiet.  1904  die  erste  als  programmbeilage  des 
Lörracher  gj^mnasiums  und  1905  eine  ei'gäuzung  dazu  in  der 
ZfhdMa.  die  vorliegende  arbeit  bringt  in  100  nummern  (Albert- 
Wilhelm)  männliche  vor-  und  eigennamen,  die  als  appellativa  ver- 
wandt werden,  aus  gegenwart  und  Vergangenheit  (vgl.  z.  b. 
6  Bacchus,  14  Biterolf  u.  a.)  und  vornehmlich  unter  beschränkung 
auf  die  hd.  mda.  es  zeigt  sich,  daß  nicht  nur  menschen  und  haus- 
tiere,  sondern  auch  vögel  und  das  wild  mit  solchen  namen  belegt, 
ja  überhaupt  alle  dinge  damit  bezeichnet  werden,  die  in  nähere 
beziehung  zum  menschlichen  leben  treten,  z.  b.  gerate,  glocken. 
die  persönlichen  appellative  besitzen  entweder  den  Charakter  von 
Schimpfwörtern  oder  von  kosenamen.  ihre  Verwendung  in  der 
gauner-,  kundensprache  und  im  rotwelsch  ist  vom  vf.  verfolgt 
worden.  —  bespr.  von  0.  Heilig,  ZSprV.   1910,388—389. 

13.  0.  Weise,  Die  stund enbezeichnungen  in  den  deutschen 
mda.  ZfdMa.  1910,260 — 264.  —  weist  auf  die  ursprüngliche  be- 
deutung  von  uhr  (<:^  höra)  und  deren  fortdauer  hin  und  gibt  dann 
stunde  und  ndd.  klocke  als  Stellvertreter  von  uhr  in  andern  gegen- 
den  an.  mitteüung  der  präpositionen,  die  zur  stundenbezeichnuug 
gebraucht  werden,  wie  die  viertel-  und  halben  stunden  ausge- 
drückt werden,     ndd.  nicht  vertreten. 

14.  A.  Fuckel,  Mittelhochdeutsches  und  älteres  sprachgut 
in  unseren  mda.     ZfdU.  24,409—417. 

15.  Ph.  Keiper,  Angewachsene  und  losgetrennte  wortteile 
in  süddeutschen  dialektwörtern.  ZfdU.  24,249 — 254.  dazu  Chr. 
Beck,  ebda.  534  f. 

c)  Einzelne  ausdrücke. 

16.  A.  Götze,  Freundschaft  summa  amicorum,  cognatorum. 
ZfdWortf.  1910,93 — 108.  —  ausgehend  von  der  modernen  mda- 
lichen  bedeutung  'gesamtheit  der  verwanten'  wird  die  wortge- 
schichte  eingehend  an  der  band  einer  großen  menge  von  belegen 
verfolgt,  danach  ist  das  ursprüngliche  die  abstrakte  bedeutung 
amicitia,  daraus  entsteht  die  kollektive  summa  amicorum  (schon 
bei  Walther  von  der  Vogelweide),  die  ausgangsstellen  für  die 
summa  cognatorum  sind  die  bibelübersetzungen  und  dann  die  an- 
wendung  im  rechtsleben. 

17.  0.  Meisinger,  Mein.  ZfdMa.  1910,225.  —  sieht  in 
dem  Otfridischen  io  meino  (IV,17,28)  'frevelhafter   weise'  den  be- 


X.    B.  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsche  mundarten.  149 

weis  für  die  herleitung  der  hd.  partikel  mem  aus  dem  ahd.  nmn 
falsch,  falschheit,  die  von  Pfister  und  Schiepek  behauptet 
■worden  ist. 

18.  Ph.  Keiper,  Flandrischer  leichtfuß.  MSchlesVk.  1910, 
159 — 160.  —  hat  nichts  mit  dem  ländernamen  Flandern  zu  tun, 
sondern  gehört  zum  bayr.  verb.  flandern  hin-  und  herbewegen, 
ziehen. 

19.  Ders.,  Schnorwel,  schnorwelkopp.  Pfalz,  mus.  1909, 
168 — 172.  —  bedeutung  des  in  der  Vorderpfalz  und  bis  Heidel- 
berg üblichen  wortes  'eingeschrumpfte,  verhutzelte  frau'. 

20.  P.  Dix,  Der  banden  (=  wiese).     ZfdU.  24,59. 

21.  H.  Ladstätter,  Zur  redensart  'im  stich  lassen'.  ZSprV. 
1910,210—212.  —  verteidigt  gegen  van  Jan  (ZfdU.  1909,586—589), 
der  die  rda.  ans  kartenspiel  angeknüpft  hatte,  die  von  Th.  Mat- 
thias u.  a.  auf  das  fuhrmannsieben  zurückgeführte  deutung  der  rda. 

22.  Ph.  Keiper  u.  a.,  Bawelatsch.  Pfälzisches  museum 
1909,138  f.  —  stellen  zu  Küstners  aufsatz  (ebda.  1908,115  ff., 
130  ff.)  slavische  herkunft  des  wortes  fest. 

d)  literaturgeschichtliche. 

23.  A.  Holder,  Zur  geschichte  der  mundartdichtung  in 
Osterreich,  ein  beitrag  zum  Verständnis  der  deutsch-österreichi- 
schen literaturgeschichte  von  J.  W.  Na  gl  und  J.  Zeidler.  ZfdMa. 
1910,148 — 149.  —  Nagls  und  Zeidlers  literaturgeschichte  ist  das 
erste  werk,  welches  die  mdaliche  dichtung  in  organischem  Zu- 
sammenhang mit  der  übrigen  'bodenständigen'  dichtung  zur  dar- 
stellung  bringt.  H.  weist  an  einigen  beispielen  die  art,  wie  die 
mdadichter  in  dem  genannten  buch  behandelt  werden,  auf. 

B.  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsche  mundarten. 

1.  Schweiz. 

24.  Schweizerisches  Idiotikon,  begonnen  v.  F.  Staub 
und  L.  Tobler.  —  vgl.  Jsb.  1909,10,7.  —  h.  66  (band  7, 
sp.  257 — 416)  und  h.  67  (band  7,  sp.  417 — 576)  bearb.  von 
A.  Bachmann  und  E.  Schwyzer,  H.  Blattner,  J.  Vetsch, 
E.  Wipf,  E.  Abegg  (nur  in  h.  67).  Frauenfeld,  Huber  u.  co. 
jedes  heft  2  m.     [h.  66.   1909.]     (absiclit — versehung.) 

25.  J.  Vetsch,  Die  laute  der  Appenzeller  mda.  (=  bei' 
träge  zur  schweizerdeutschen  grammatik.  im  auftrage  des  leiten" 
den  ausschusses  für  das  schweizerdeutsche  idiotikou  hrsg.  von 
A.  Bachmann.  I.)  Frauenfeld,  Huber  u.  co.  254  s.  mit  4  bei- 
lagen.     2,40  m.  —  die  notwendigkeit,    die  lexikalisch  so  gut  be- 


150  ^-    Deutsche  mundartenforschung. 

arbeiteten  scliweizerdeutschen  mda.  grammatiscli  zu  erforschen, 
ist  nach  H.  Fischer  (ZfdMa.  1910,380)  von  F.  Staub  schon  vor 
1885  empfunden  worden,  jetzt  liegen  zwei  arbeiten  dieser  art  vor 
(s.  die  folg.  nr.).  die  eine  behandelt,  entsprechend  der  aufgäbe, 
die  sich  der  leitende  ausschuß  für  die  herausgäbe  des  idiotikons 
gesetzt  hat,  die  mda.  eines  größeren  bezirkes,  die  andere  die  mda. 
eines  ortes.  wenn  nach  dem  plane  auch  vorerst  nur  die  dar- 
stellung  der  modernen  lautgestalt  erstrebt  wird,  so  zeichnet  sich 
doch  gerade  das  buch  von  V.  durch  enge  Verbindung  der  jetzigen 
erscheinungen  mit  den  früheren  stufen  aus.  nicht  nur  das  grund- 
legende werk  von  Winteler,  Die  Kerenzer  mda.  Leipzig  1876, 
die  arbeiten  von  T.  Tobler,  Heusler,  Schild  u.  a.  werden  be- 
nutzt, sondern  der  vf.  setzt  sich  auch  von  seinem  Standpunkt  mit 
den  Problemen  der  ahd.  und  mhd.  zeit  auseinander  (vgl.  z,  b. 
§  138,  anm.  2  in  bezug  auf  Notkers  anlautgesetz  und  §  88 
anm.  1,  wo  Wredes  theorie  von  der  entstehung  der  nhd.  diph- 
thonge  [ZfdA.  39,257  ff.]  bekämpft  wird),  die  anzahl  der  unge- 
lösten fragen  ist  überraschend  groß,  und  deswegen  ist  die  an- 
wendung  genauester  phonetischer  methoden  und  die  benutzung 
lautphysiologischer  apparate  (s.  s.  11)  für  die  möglichst  einwand- 
freie aufnähme  des  jetzigen  lautbestandes,  auf  der  allein  sich  die 
spätere  weiterarbeit  aufbauen  kann,  dankenswert,  ungern  vei'mißt 
man  hier  die  experimentelle  feststellung  der  quantität  (§  23).  die 
anwendung  der  fortgeschrittenen  phonetischen  Untersuchungs- 
methoden der  französischen  forscher  lohnt  sich  sehr  (s.  die  be- 
trachtungen  über  den  [kons,  wie  vokal.]  umlaut  §  46c  anm.  und 
§  49  f.).  die  mdageographie  wird  für  das  behandelte  gebiet  end- 
gültig festgelegt,  es  ergibt  sich  die  auch  andei'swo  (s.  ßamisch 
Studien  zur  niederrhein.  dialektgeographie  §  61)  festgestellte  tat- 
sache,  daß  konfessioneller  gegensatz  und  die  Zugehörigkeit  zu  ein- 
zelnen kirchsprengeln  in  den  jetzigen  mdalichen  grenzen  fortleben, 
dagegen  alte  gau-  oder  Stammesgrenzen  damit  nicht  zusammenzu- 
fallen brauchen,  der  billige  preis  bei  der  guten  ausstattung  und 
dem  umfange  des  buches  sollte  in  Deutschland  nachahmung  finden ! 
—  bespr.  von  H.  Fischer,  ZfdMa.  1910,380  f.  von  -nn-,  Cbl. 
61,1323.  C.  Koch,  DLz.  31,2272—2273.  0.  Behaghel,  Litbl. 
31,231—232.     A.  Gebhardt,  Archiv   125,435—440. 

26.  Elisa  Wipf,  Die  mda.  von  Virfperterminen  im  Wallis 
(=  beitrage  zur  schweizerdeutschen  grammatik,  hrsg.  v.  A.  Bach- 
manu.  II).  Frauenfeld,  Huber  u.  co.  IX,198  s.  1,60  m.  —  was 
dieser  mda.  des  Walliser  bergdorfes,  nahe  der  italienischen  Sprach- 
grenze, einen  ganz  eigenartigen  reiz  verleiht  und  wohl  manchmal 
in  den  bearbeitungen  von  laut-  und  formenlehre  zu  fehlen  pflegt, 
sind   die  endvokale.     wenn  man  beim  blättern  in  dem  §   191   den 


X.   B.  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsciie  mundarten.  151 

pl.  von  tag  so  flektiert  findet:  taga,  tago,  tagu(nj,  taga,  so  glaubt 
man  das  ahd.  paradigma  vor  sich  zu  haben,  wer  aber  das  buch 
von  anfang  an  durchgesehen  hat,  weiß,  daß  die  vf.  recht  hat,  die 
modernen  mdalichen  end vokale  unmittelbar  auf  das  ahd.,  nicht 
auf  das  mhd.,  zurückzuführen,  und,  was  ebenso  sehr  überraschen 
wird,  er  nimmt  nicht  mehr  zufällige  Übereinstimmung  an,  in  dem 
sinne,  daß  die  mda.  infolge  eines  einflusses  der  benachbarten  ita- 
lienischen spräche  das  abgeschwächte  mhd.  endungs-e,  das  auch  bei 
ihr  sich  herausgebildet  hätte,  zu  o,  a,  u,  i,  umgefärbt  hätte,  nein, 
diese  Walliser  mda.  besitzt  noch  fast  völlig  die  alten 
ahd.  endungs vokale.  grund  ist  das  fehlen  des  energischen 
exspiratorischen  akzentes,  den  die  deutsche  spräche  sonst  überall 
zeigt,  ich  gebe  nach  §  87  die  Verhältnisse  zwischen  ahd.  und 
mda.  an.  1.  ahd.  -a  ^  mda.  -a  (ahd.  -a  scheint  geschwunden); 
2.  ahd.  -e  schwindet;  3.  ahd.  -i  schwindet,  4,  -iu"^  -i;  4.  ahd.  -o  ^  -o; 
5.  ahd.  -u  ^  -u;  6.  ahd.  -an,  -en,  -07i,  -un,  -on,  -ün  ^  -ufn);  7.  ahd. 
-in  ^  -i.  von  sonstigen  sehr  interessanten  erscheinungen  erwähne 
ich  nur  noch  einen  Überrest  in  der  Unterscheidung  der  alten  klassen 
schwacher  verben;  es  heißt  noch  maxxöst  du  machst,  aber  altest 
du  alterst.  —  bespr.  von  H.  Fischer,  ZfdMa.  1910,380  f.  von 
-nn-,  Cbl.  61,1354.  von  C.  Koch,  DLz.  31,2272—2274.  A.  Geb- 
hardt,  Archiv  125,435—440.     0.  Behaghel,  Litbl.  31,231  f. 

27.  E.  Schwyzer,  Die  demonstrativpronomina  des  Schweizer- 
deutschen.    Idg.  forsch.  26,283—291. 

2.  Elsaß. 

28.  E.  Müller,  Sprachliches  aus  Straßburger  ratsprotokollen 
(der  XXL).  JbEls.-Lothr.  1910,193 — 199.  —  enthält  eine  anzahl 
mdalicher  ausdrücke  aus  den  jähren   1570 — 1577. 

3.  Baden. 

29.  Emma  Wann  er,  Sprachprobe  in  der  mda.  von  Zaisen- 
hausen.     ZfdMa.   1910,155—156  (vgl.  Jsb.   1909,10,15). 

30.  0.  Heilig,  I.  Tiernamen  und  verwantes  in  der  mda. 
von  Ballenberg,  unter  berücksichtigung  anderer  badischer  mda. 
ZfdMa.  1910,359 — 367.  —  die  mda.  von  B.  ist  eine  sogenannte 
hohenlohische  und  gehört  als  solche  zum  ostfränkischen 
Sprachgebiet,  besonders  ausführlich  sind  die  artikel  ameise,  heu- 
hopfer  und  Schmetterling,  eine  dankenswerte  Zusammenstellung, 
die  als  Vorarbeit  zu  einem  badischen  wörterbuche  brauchbar  wäre. 
II.  'Eidechse'  in  badischen  mda.  ZfdMa.  1910,367—368.  —  er- 
gebnis  einer  umfrage,  in  32  amtsbezirken  sind  4  (oder  3?)  grund- 
formen  festgestellt  worden:    diese  erscheinen   als  aideks9  (Tauber- 


152  X.    Deutsche  mundartenforacliung. 

bischofsheim),    eegais  (Maisch),    hei\dnes9h  (Niederbühl)   und  gegoks 
(Todtnau). 

31.  Ders.,  Alte  flurbeneunungen  aus  Baden,  ZfdMa.  1910, 
226 — 233  fq — IV  und  nachtrag  für  i).  —  vgl.  Jsb.  1906,10,3, 
1907,10,1  und  1908,10,1. 

32.  K.  Christ,  Die  fische  des  unteren  Neckars.  Alem. 
1910,85 — 88.  gibt  die  mdalichen  formen  für  die  fische  des  ge- 
nannten flußgebietes. 

33.  A.  Kaiser,  Lautlehre  der  mda.  von  Todtmoos — Schwar- 
zenbach.  Bonn,  Georgi.  Freiburger  diss.  —  behandelt  die  hoch- 
alemannische mda.  des  badischen  schwarzwaldkurortes  am  nord- 
rande  des  Hotzenwaldes.  auch  lexikalisch  wertvoll  (nach  ZfdMa. 
1911,184). 

4.    Württemberg. 

34.  Herrn.  Fischer,  Schwäbisches  Wörterbuch.  Ifg.  29 — 32 
(=  bd.  3,  sp.  961—1600,  enthaltend  Güte— hinab).  Tübingen, 
H.  Laupp.    4^.    Subskriptionspreis  je  3  m.  —  vgl.  Jsb.  1909,10,16. 

35.  Wagner,  Die  kanzleisprache  Reutlingens  von  1300 — 
1600.  progr.  der  k.  Wilhelms-realschule  in  Stuttgart.  8*^.  58  s. 
—  wertvolle  arbeit,  die  die  moderne  mda.  in  enger  Verbindung 
mit  den  mdalichen  formen  der  kanzleisprache  zeigt;  behandelt 
vokalismus  und  konsonantismus. 

36.  Esajas  Beck,  Der  wandel  von  inlautendem  s -\-  C^ 
5  -)-  C  im  alemannischen.     Beitr.   36,229  f. 

5.    Bayern. 

37.  A.  Gebhardt,  Zur  geschichte  der  Würzburger  mda. 
ZfdMa.  1910,146 — 147.  —  im  Infinitiv  fällt  die  endsilbe  -en  ganz 
fort,  in  den  übrigen  Wörtern  nur  n. 

38.  Ph.  Keiper  und  Th,  Zink,  Pfälzer  appellativnamen. 
ZfdMa.  1910,126 — 139.  —  als  ergänzung  der  programmabhand- 
lungvonO.  Meisinger  (Lörrach  1904)  und  dessen  artikel  in  ZfhdMa. 
1905,84 — 91  bezeichnet,  das  meiste  material  stammt  aus  Kaisers- 
lautern, es  werden  unterschieden  die  gattungsnamen,  die  1.  aus 
ehemaligen  rufnamen,  2.  aus  alttestamentlich-jüdischen  namen  und 
3.  aus  eigennamen  historisch  bekannter  personen  entstanden  sind. 

39.  Th.  Zink,  Merkwürdige  flurnamen.  Pfälzisches  museum 
1909,88 — 90,  135 — 137.  —  behandelt  insbesondere  die  flurnamen 
suppenkar,  Suppenschüssel  und  weinbiet  mit  anführung  mdalicher 
formen. 

40.  Ad.  Ritsch,  Fragen  und  beitrage  zur  pfälzischen  mda- 
forschung.    Pfälzisches  museum  1910,39—41,   56—58,   88  f.,   160. 


X.    B.  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsclie  mundarten.  153 

—  frische  anregung  zur  mdaforscliung  mit  beschreibung  pfälzischer 
spracbbesonderbeiten. 

41.  Ph.  Keiper,  Zur  pfälzischen flumamenforschung,  Pfälzi- 
sches museum   1910,184 — 186.  —  zu  nr.  39. 

42.  0.  Brenner,  Zur  mdaforschung.  Mitteilungen  und  um- 
fragen zur  bayrischen  Volkskunde  1910,161 — 163. 

6.    Österreich. 

43.  P.  Lessiak,  Alpendeutsche  und  alpenslawen  in  ihren 
sprachlichen  beziehungen.  GRMon.  2,274 — 288.  —  wertvolle  fest- 
steUungen  über  die  kulturellen  beziehungen  zwischen  den  deut- 
schen in  den  österreichischen  (auch  bayerischen)  alpenländern  und 
den  Slowenen  auf  grund  der  beiderseitigen  mdalichen  lehn  Wörter, 
daraus  ergibt  sich,  daß  die  deutschen  mehr  Viehzüchter,  die  Slawen 
mehr  ackerbauer  waren.  außerdem  hat  die  deutsche  küche 
manches  kochverfahren  den  slawen  entlehnt  (vgl.  die  zahlreichen 
slowen.  lehnwörter  in  den  dtsch.  mda.).  schließlich  wird  der  wert 
der  dtsch.  lehnwörter  im  slowenischen  für  die  geschichte  der  dtsch. 
mda.  betont. 

44.  H.  Hoffmann,  Untersuchung  über  abstammung  und 
bedeutung  einiger  Wörter  und  Wendungen  in  der  mda.  von  Jauernig, 
Österreich-Schlesien.  ZfdMa.  1910,116 — 126.  —  die  art  dieser 
Untersuchung  kennzeichnet  die  bemerkung  unter  nr.  48  ^suzlic 
(schußlich)  =  unbeholfen  schnell,  eine  nebenform  ist  siisic  (schussig), 
unter  umständen  lassen  sich  diese  Wörter  auf  das  polnische  szast 
sie,  sich  herumtummeln,  und  auf  szust!  husch!  zurückleiten',  der 
einfluß  des  polnischen  wird  viel  zu  weit  angenommen. 

45.  A.  Schneider  und  Jos.  Marte,  Textproben  aus  Vorarl- 
berg. ZfdMa.  1910,150 — 153.  —  zwei  sagen  aus  P.  J.  Vonbun, 
die  sagen  Vorarlbergs  (2.  a.  Innsbruck  1889)  in  der  mda.  von 
Lauterach  (im  Rheintale  in  der  nähe  von  Bregenz)  und  probe  in 
der  mda.  von  Nenzig  (ö.  von  Peldkirch). 

46.  J.  Schiepek,  Schauen  im  Egerländischen.  ZfdMa. 
1910,204 — 209.  —  behandelt  die  unterschiede  in  der  bedeutung 
zwischen  den  verben  schauen,  sehen  und  blicken  und  gibt  eine 
Übersicht  über  die  konstruktionen  des  verbums  schauen. 

47.  L.  Hertel,  Sprachprobe  aus  Thüringen  im  Großen 
Walsertal  (Vorarlberg).  ZfaMa.  1910,154 — 155.  —  die  mda.  ist 
rein  alem.,  Verwandtschaft  mit  der  thüring.  besteht  nicht. 

48.  H.  Schröder,  Zum  steirischen  wertschätz  von  Unger- 
Khull  (Graz  1903).     GRMon.   1909,647—650. 

49.  V.  Hintner,  Mundartliches  aus  Tirol.  ZfdMa.  1910, 
209 — 219.  —  gibt  eine  reihe  von  Tiroler  dialektwörtern   mit   an- 


154  ^-    Deutsche  mundartenforschting. 

gäbe    ihres    Vorkommens    und    belehrender    etymologischer    Unter- 
suchung. 

50.  J-  Kirchberger,  Beiträge  zur  Egerländer  Wortfor- 
schung. Unser  Egerland  1910,5—12,  23—25,  35—38,  60-68, 
98 — 102,  111 — 113  auaküla — hriämln.  —  mit  etymologien  von 
K.  u.  a. 

51.  K.  Mautner,  Lieder  aus  dem  Gößl  am  Grundlsee  im 
Ausseer  landl.     ZföVk.   1910,46—51. 

52.  A.  Webinger,  Die  beziehungen  zwischen  Innviertlern 
und  Ländlern.    ZföVk.  1910,96 — 107.  —  enthält  manches  mdaliche. 

53.  M.  Mayr,  Die  grenze  zwischen  Deutschen  und  Tschechen 
im  Böhmerwald.      Deutsche  erde  9,131 — 133. 

7.  Ungarn. 

54.  F.  Theiß,  Der  genitiv  in  der  Verbaszer  deutschen  mda. 
Nyelvtudomäny   1910,39  -45. 

55.  Magyarorszagi  nemet  n^'elvjärasok  {=  Ungarländische 
deutsche  mundarten)  szerkeszti  Gedeon  Petz.  Budapest  1905  ff. 
(s.  bemerkung  unter  nr,  3).  I.  Alajos  Gedeon,  Az  alsö-meczenzefi 
nemet  nyelvjäräs  hangtana  (=  Lautlehre  der  deutschen  mda.  von 
Unter-Metzenseifen)  1905.  79s.  1,50  kr.  —  'die  mda.  dieser  nordunga- 
rischen ansiedlung  ist  ostmd.  mit  ostfrk.  einschlag,  bzw.  süd-ostmd.' 

56.  IL  M.  Lindenschmidt,  A  verbaszi  nemet  nyelvjäräs 
alaktana  (=r]esionslehre  der  deutschen  mda.  von  Verbasz).  1905. 
39  s.     0,90  kr.  —  'diese  mda.  der  Bäcza  ist  pfälzisch.' 

57.  III.  Gyula  Greb,  A  szepesi  felföld  nemet  nyelvjärdsa 
(=  Die  deutsche  mda.  des  Zipser  Oberlandes).  1906.  91  s. 
1,80  kr.  —  'laut-  und  flexionslehi^e,   die  mda.  ist  ostmd.' 

58.  IV.  Märton  Hajnal,  Az  isztimeri  nemet  nyelvjäräs 
hangtana  (=  Lautlehre  der  deutschen  mda.  von  Isztimer).  1906. 
64  s.  1,20  kr.  —  'die  mda.  dieser  in  der  ersten  hälfte  des 
18.  jahrhs.  eingewanderten  'schwaben'  ist  bayerisch,  trotz  teil- 
weisem infitiv-a  und  trotz  ä  aus  mhd.  ei.' 

59.  V.  F.  Kräuter,  A  niczkyfalvai  nemet  nyelvjäräs  hang- 
tana (=  Lautlehre  der  deutschen  mda.  von  Niczkufalu).  1907. 
52  s.     1  kr.  —  'kolonie  Josephs  IL,  die  mda.  ist  pfälzisch.' 

60.  VI.  Illes  Schäfer,  A  kalaznöi  nemet  nyelvjäräs  hang- 
tana (=  Lautlehre  der  deutschen  mda.  von  Kalaznö).  1908.  67  s. 
1,20  kr.  —  'die  deutsche  kolonie  ist  1722  hauptsächlich  von 
Pfälzern  gegründet  worden.' 

61.  VII.  G.  Mräz,  A  dobsinai  nemet  nyelvjäräs  (=  Die 
deutsche  mda.  von  Dobschau).  1909.  132  s.  2,40  kr.  —  'laut- 
und  flexionslehre.     die  mda.  ist  ostmd.' 


X.    B.  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsclie  mundarten.  155 

62.  Istvän  Vonhaz,  A  szatmarmegyei  nemet  nyelvjaras 
hangtana  (=  Lautlehre  der  deutschen  mda.  des  Szatmarer  komi- 
tats).  Budapest  1908.  —  es  ist  nur  von  den  im  Szatmarer 
komitat  wohnenden  deutschen  bewiesen,  daß  ihre  spräche  zu  dem 
schwäbischen  dialekt  gehört  (nach  H.  Schmidt  in  ZfdMa.  1911,98). 

63.  L.  A.  Birö,  Lautlehre  der  heanzischen  mda.  von 
Neckenmarkt.  Leipzig.  XVIII,112  s.  S''.  —  die  Heanzen  sind 
die  deutschsprechende  bevölkerung  des  an  Niederösterreich  und 
Steiermark  grenzenden  westl.  Ungarn.  —  bespr.  v.  H.  Schmidt, 
Nyelvtudoman}^  3,152 — 155. 

64.  E.  Kövi,  Sprachproben  aus  Zipsen.  ZfdMa.  1910, 
368 — 372.  —  der  grundzug  der  Zipser  mda.  ist  md.  sie  zerfällt 
in  drei  hauptdialekte :  1.  den  städtischen,  2.  den  garschtvogel- 
dialekt,  3.  den  dialekt  der  gründler  oder  der  bewohner  des  zipse- 
rischen  erzgebirges.  die  sprachprobe  ist  im  städtischen  dialekt 
abgefaßt. 

8.    Siebenbürgen. 

65.  Siebenbürgisch-sächsisches  Wörterbuch,  mit  benutzung 
der  Sammlung  Joh.  Wolffs  hrsg.  vom  ausschuß  des  Vereins  für 
siebenb.  landesk,  3.  lief.,  bearb.  von  Ad.  Schullerus.  Straßburg, 
Trübner.  s.  257 — 416.  4  m.  aufklatschen — Bätscli.  —  vgl.  Jsb. 
1908,10,44;  1909,10,34  (1.  u.  2.  lief.).  —  bespr.  von  F.  Kluge, 
ZfdWortf.  10,264  f.  Lz.  1909,17,547;  1910,  nr.  7.  von  0.  Ar- 
both,  Nyelvtudomäny  2,60  (Ifg.  1—3).  Studi  di  filologia 
moderna  1909,  h.  3/^.  von  Joh.  Bolte,  ZfVk.  1910,234  1.  — 
eine  historische  und  politische  aufgäbe  soll  das  jetzt  von  dem 
Hermannstädter  stadtpfarrer  Adolf  Schullerus  herausgegebene 
siebenbürgisch-sächsische  Wörterbuch  erfüllen.  die  erste,  die 
alte  heimat  der  vom  ungarnkönig  Geysa  IL  (1141 — 1161) 
herbeigerufenen  kolonisten  wieder  zu  finden,  ist  gelöst:  reichs- 
deutsche,  wie  schon  Mart.  Felmer  (f  1767)  entdeckte,  aus  Mittel- 
deutschland, und  wie  Marienburg  und  Joh.  Wolff  genauer  fest- 
stellten, von  der  Mosel  und  aus  Luxemburg  sind  die  Sieben- 
bürger, der  zweiten,  'daß  es  [das  Wörterbuch]  in  greifbarer  ge- 
stalt  das  leben  der  gegenwart  zur  lebenskraft  der  alten  heimat 
zurückführe  und  uns  des  heimatrechtes  auf  'gewachsener  erde' 
des  deutschen  volksgeistes  sicher  mache',  wünschen  wir  erfüllung. 
an  vielen  stellen  im  buche  erkennbar  (s.  Ä^chter  50,  aßpeln  283, 
afscUHzcn  211,  aufrudern  276,  (Bachen)  372,  (Backhaus)  384  ff.), 
an  der  gelegentlich  über  das  maß  notwendiger  sprachlicher  und 
sachlicher  erklärung  hinausgehenden  darstellung  sich  sichtbarlich 
zeigend,  drängt  sie  sich  doch  nicht  verstimmend  vor;  vielmehr 
zeugen  andere  stellen  davon,    daß  es   gelungen   ist,    'ein   bild   des 


156  X.   Deutsche  mundartenforschung. 

Volkslebens  der  Siebenbürger  Sachsen  im  Spiegel  der  spräche'  zu 
geben  (vgl.  Auge  296 — 301,  ein  artikel,  der  an  ausführlichkeit 
das  Vorbild  des  ss.  wtbs.,  das  schwäbische  wtb.,  weit  übertrifft, 
arm  184).  besonders  das  wirtschafts-  und  das  gemeinschaftsieben 
in  bruder-  und  schwesterschaften,  in  nachbarschaften,  der  bedeut- 
same einfluß  der  kirche  treten  uns  vor  äugen  (s.  abrichten  29a 
unten,  Asmotter  210a  ob.  'tief tragisch'),  derbes  wird  nicht  über- 
gangen (s.  Arsch  192  ff.),  eine  menge  reime  (Volkslieder,  Wetter- 
regeln, hochzeitsgedichte,  spiel-,  foppreime,  s.  bes.  arm  184  ff.), 
Spruch-  (einlade-,  danksagungs-)formeln  werden  mitgeteilt,  tech- 
nische beschreibungen  (s.  Axt  360)  wie  aufklärungen  über  moderne 
Verwaltung  (s.  ablehnen  23  a  ob.)  u.  v.  ä.  werden  gegeben,  der 
Wortschatz  wird  scharf  gesondert  in  echte  mda.,  städt.  halbmda. 
und  gehobene  spräche,  es  wird  versucht,  die  herkunft  von  nicht 
urheimatlichen  eindringlingen  scharf  zu  bestimmen,  dabei  besonders 
die  Wiener  kanzlei-,  die  Lutherische  bibel-  und  die  österreichische 
gesellschaftssprache  (s.  absolut  37,  abträntscheln  40)  unterschieden. 
die  'negativen  idiotismen',  für  die  zuerst  in  Siebenbürgen  dieser 
ausdruck  geschaffen  wurde,  werden  nicht  nur  im  Stichwort,  son- 
dern auch  in  den  belegen  (s.  unter  Abend  9a  für  'abend  werden') 
festgelegt,  die  aufzählung  der  komposita  mit  einer  präposition 
unter  dieser  als  Stichwort  ist  eine  anerkennenswerte,  für  die 
grammatische  ausnutzung  des  Wörterbuches  praktische  neuerung. 
die  weiteste  benutzbarkeit  wird  durch  die  dem  nhd.  genäherte 
Schreibung  gefördert,  der  Wissenschaft  an  einigen  wichtigen  stellen 
durch  eine  lautschrift  einigermaßen  genüge  getan,  wünschenswert 
wäre  es,   die  Verweisungen  mit  dem  späteren  Stichwort   zu  geben. 

66.  G.  Kisch,  Zur  Wortforschung.  KblSiebLk.  33,101— 113. 
—  nr.  3.  Grendel  (hier  werden  schiff-  und  fischerausdrücke  ge- 
nannt, die  aus  der  flandrischen  heimat  mitgebracht  sind  und  jetzt 
mit  einer  andern  als  der  ursprünglichen  Verwendung  gebraucht 
werden). 

67.  A.  Schein  er,  Moselfränkisch  und  siebenbürgisch-säch- 
sisch.  KblSiebLk.  33,125 — 135.  —  Scheiner  führt  die  siebenb.- 
sächs.  mda.  auf  luxemburgischen  (nicht  mehr  wie  Kisch  auf  all- 
gemein moselfränk.)  Ursprung  zurück  und  nimmt  beträchtliche  bei- 
mischung  ostmitteldeutscher  demente  (etwa  schlesischer  od.  a.)  an. 
der  zweiten  annähme  wird  in  gleichfalls  mitgeteilten  randbe- 
merkungen  von  0.  Bremer  widersprochen. 

9.    Rheinland. 

68.  Joh.  Bender,  Beiträge  zur  rheinischen  mda.  (unter 
Zugrundelegung  der  mda.  von  Siegburg-Mülldorf).  ZfRVk.  7, 
115—132.  (fortsetzung )  —  vgl.  Jsb.  1909,10,39.  —  materialsamm- 


X.   B,  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsche  mundarten.  157 

lung,  die  nach  dem  hd.  orientiert  wird,  aber  trotz  dieser  un- 
wissenschaftlichen darstellung  für  forschungszwecke  brauchbar  ist. 
behandelt  werden  1.  Wörter,  die  vomhd.  unabhängig  sind,  2.  Wörter, 
die  nach  bestimmten  regeln  vom  hd.  abweichen,  3.  Wörter  mit 
erheblichen  abweichungen  vom  hd.,  4.  fremdwörter,  5.  voruamen, 
6.  familiennamen.  der  zweite  teil  enthält  'wortkreise',  d.  h.  eine 
aufzählung  der  komposita  einer  anzahl  Wörter;  es  ist  dies  eine 
darbietung  von  stoff,  die  in  größerem  umfange  nachahmung  ver- 
diente. 

69.  Aug.  Diederichs,  Beitrag  zu  einem  wörterbuche  der 
Remscheider  mundart.  zum  besten  seines  Remscheider  gymnasial- 
schatzes  für  lehrersöhne.  Remscheid,  Krumm.  20  s.  0,50  m.  — 
entwickelt  in  der  einleitung  eine  eigensinnige  und  inkonsequente 
lautschrift  und  führt  eine  anzahl  Wörter  und  formen,  die  lautlich 
interessieren,  an.     lexikalisch  ohne  belang. 

70.  P.  Wimmert,  I.  Bauern-  und  Wetterregeln  aus  dem 
Rheinlande  zusammengestellt  und  wiedergegeben  in  der  mda.  von 
Laubach,  kr.  Cochem,  Eifel.  ZfdMa.  1910,351—356.  —  II.  HiUig. 
ein  Eifeler  Volksgebrauch.  ZfdMa.  1910,357 — 359.  —  auch  in 
der  mda.  von  Laubach. 

71.  R.  Huß,  Zu  den  palatalisierungserscheinungen  in  den 
(west)fränkischen  mda.  (siebenbürgisch).  ZfdMa.  1910,267 — 275. 
—  sucht  gegen  eine  stelle  in  0.  Weises  mundarten  (s.  187)  seine 
theorie  von  der  entstehung  der  mfrk.  palatalisierung  und  guttu- 
ralisierung  ßnlden  ^  snegddn,  hrüt  ^  bruktj  durch  den  einfluß  des 
moselfranz.  und  wallonischen  zu  beweisen,  indem  er  sie  auf  eine 
breitere  basis  stellt,  unter  hinweis  auf  verschiedene  fälle,  von 
denen  das  Verhältnis  des  nordischen  zum  finnisch-lappischen 
schärfer  beleuchtet  wird,  ändert  er  seine  frühere  behauptung  so 
um,  daß  die  angegebene  erscheinung  auf  den  wechselseitigen  ein- 
fluß zweier  sich  mischender  sprachen  zurückgeführt  wird,  die 
einwandfreie  darstellung  des  lautphysiologischen  Vorgangs  und  die 
tatsache,  daß  mit  H.s  hypothese  ein  Zusammenhang  mit  den  rheini- 
schen (luxemburgischen)  akzentverhältnissen  (bes.  Zirkumflex)  her- 
gestellt wird,  sollten  der  vorläufig  zu  vage  klingenden  behauptung, 
daß  durch  rassenmischung  eine  neubelebung  des  klang-  und  farben- 
reichtums  einer  spräche  entstehe,  doch  beachtung  verschaffen, 
die  gegenseitige  beeinflussung  der  westfränk.  mit  den  ostrom.  mda. 
verlegt  H.  bereits  in  die  zeit  der  römischen  kolonisation,  —  er- 
widerung  hierauf  von  0.  Weise,  ZfdMa.   1910,372—374. 

72.  A.  iSchönhage,  Bergische  und  andere  Sprachsünden. 
2.  a.  Elberfeld,  Martini  u.  Grüttefien.  44  s.  0,60  m.  —  syn- 
taktische   eigentümlichkeiten    der    bergischen    mda.    werden    vom 


158  X.   Deutsche  mundartenforschung. 

Standpunkte  der  Schriftsprache  getadelt,  doch  fehlen  genügende 
sprachgeschichtliche  kenntnisse.  diese  2,  a.  ist  auf  veranlassung 
des  Elberfelder  zweigvereins  des  Allgemeinen  deutschen  Sprach- 
vereins zur  300-jahrfeier  der  Stadt  Elberfeld  erschienen. 

73.  Wörterbuch  der  Elberfelder  mda.  nebst  abriß  der  formen- 
lehre  und  sprachproben,  zur  dreihundertjahrfeier  der  Stadt  Elber- 
feld mit  Unterstützung  des  Allgemeinen  deutschen  Sprachvereins, 
hrsg.  von  dessen  zweigverein  zu  Elberfeld.  Elberfeld.  196  s.  8^ 
geb.  2  m.  —  auf  grund  der  Sammlungen  von  Rudolf  Schwan- 
der und  der  von  einem  ausschusse  des  Elberfelder  zweigvereins 
daraus  getroffenen  auslese  zusammengestellt  von  prof.  B.  Buch- 
rucker:  die  artikel  sind  einzeln  oder  zu  mehreren  vereint  in 
der  Stadt  verbreitet  worden,  dabei  hat  man  wertvolle  beitrage 
aus  der  handwerkssprache  ermittelt.  aufgenommen  ist  der  ge- 
samte jetzt  und  seit  etwa  1830  in  der  Stadt  gebi-auchte  wert- 
schätz, lautschrift  in  fraktur,  leicht  leserlich,  aber  wissenschaft- 
lich nicht  genügend.  ein  abriß  der  formenlehre  auf  7  selten; 
sprachproben  s.  181 — 196,  geschlecht  der  Wörter  angegeben,  wenn 
es  vom  hd.  abweicht;  bezeichnung  der  flexion  ausreichend,  ab- 
leitungen,  Zusammensetzungen  und  entlehnungen  unter  dem  grund- 
wort;  dabei  wird  viel  räum  gespart;  so  stehen  unter  Blom  24  ab- 
leitungen  und  redensarten  auf  13  zeilen  von  spaltenlänge!  daher 
ist  die  Sammlung  recht  reichhaltig,  doch  geben  sowohl  der  geborene 
Elberfelder  Wülfing  in  der  besprechung  (ZSprV.  1910,389—391), 
wie  Jos.  Müller  (ZfdMa.  1911,130 — 183)  aus  dem  material  des 
Rheinischen  Wörterbuchs  recht  viele  nachtrage.  —  bespr.  von 
X.  Wehrhan,  ZfRVk.   7,302. 

74.  G.  Proffen,  Die  mda.  der  Eifel.     ZfdU.  24,34—37. 

10.    Luxemburg. 

75.  R.  Engelmann,  Der  vokalismus  der  Viandener  mda. 
Diekirch,  buchdruckeret  J.  Schroell.  Selbstverlag  des  vf.s.  4^. 
45  s.  2  m.  —  nach  den  alten  arbeiten  von  Hardt  (vokalism. 
der  Sauermda.  Trier  1843)  und  Peter  Klein  (die  spräche  der 
Luxemburger.  Luxemburg  1854)  die  erste  wissenschaftliche  be- 
handlung  einer  luxemburger  mda.  die  Viandener  mda.  unter- 
scheidet sich  scharf  von  dem  im  Alzettetal  und  nördl.  davon  ge- 
sprochenen dialekt,  der  allmählich  die  rolle  einer  xofj'ij  übernimmt. 
die  mda.  von  V.  steht  in  nächster  verwantschaft  zu  dem  laut- 
stand an  der  Untersauer  und  Mosel.  gegenüber  der  Umgangs- 
sprache fehlt  ihm  die  gutturalisation  des  -n  (/.oivi]  mer\,  hroii, 
grei\:  V.  maln,  braun,  grein).  E.  gibt  die  unzahl  der  lehnwörter 
aus  der  luxemburger  Umgangssprache,  der  nhd.  Schriftsprache  und 


I 


X.  B.  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsche  mundarten.  159 

dem  franz.  schätzungsweise  an.  direkter  verkehr  mit  den  Fran- 
zosen und  Wallonen  besteht  nicht,  über  die  akzentverhältnisse 
wird  eine  abhandlung  in  den  Beitr.  in  aussieht  gestellt;  das  hier 
mitgeteilte  erweckt  das  interesse,  da  es  nicht  im  einklang  steht 
mit  den  ergebnissen  der  forschungen  von  Nörrenberg,  Diederichs 
und  zuletzt  bes.  Leihener  auf  dem  gebiete  der  nahen  rheinischen 
mda.  an  stelle  des  rheinischen  Zirkumflexes  bei  z.  b.  wgerm.  ä  er- 
scheint hier  der  eingipflige  stark  geschnittene  akzent,  mit  glottis- 
verschluß  im  einsilbigen  wort,  ohne  Verschluß  im  mehrsilbigen  wort, 
außer  der  seltsamen  lautschrift,  in  der  besonders  die  Verwendung 
von  9  in  tonsilben  zu  beanstanden  ist,  muß  die  ungenauigkeit  in 
der  anführung  der  früheren  sprachformen  hervorgehoben  werden, 
überhaupt  ist  die  unmittelbare  zurückführung  der  modernen  formen 
auf  mhd.  oder  ältere  sprachstufen  nicht  immer  ohne  die  annähme 
von  gesetzen,  die  nach  diesen  epochen  wirken,  angängig,  vgl.  z.  b. 
zu  plostdr  pflaster,  Mackel,  Nd.  jb.  32,8;  weder  ahd.  pflastar 
noch  as.  plastar  hat  ä.  die  geschlechtsbezeichnung  hätte  nicht 
fehlen  sollen.    —   im  ganzen  eine  sorgfältige  und   tüchtige  arbeit. 

—  bespr.  von  A.  Scheiner,  KblSiebLk.  33,139 — 142. 

76.  J.  Tockert,  Romanische  lehnwörter  in  der  luxemburger 
mda.  etymologische  und  kulturhistorische  beitrage  zum  lux.  wtb. 
Luxemburg,  buchdruckerei  J.  Beffort.  4^.  20  s.  —  versuch  einer 
festlegung  des  romanischen  sprachgutes  im  Luxemburgischen, 
wobei  jedoch  noch  über  das  ziel  hinaus  gegangen  wird,  da  der  vf. 
manches  germanische  material  nicht  erkennt,  die  notwendige  sonde- 
rung nach  den  s.  1  richtig  bezeichneten  entlehnungsperioden  wird 
nicht  vorgenommen  oder  nur  erst  vorläufige  feststellungen  zu 
diesem  zwecke  gemacht,  die  trennung  des  frz.  vom  wallonischen 
gelingt  eher,    die  arbeit  bringt  zunächst  nur  die  buchstaben  a  und  &. 

11.    Hessen. 

77.  H.  Reis,  Die  mda.  des  großherzogtums  Hessen,  laut- 
und  formenlehre.     Halle,  buchh.  des  Waisenhauses.      131  s.    3  m. 

—  vgl.  Jsb.  1909,10,41.     s.-a.  aus  ZfdMa.   1908—1909. 

12.    Thüringen  (Braunschweig). 

78.  0.  Kürsten,  Der  vokalismus  der  südwestthüringischen 
mda.,  veranschaulicht  an  dem  dialekte  an  den  Gleichen.  L  Die 
kurzen  vokale,  progr.  Erfurt.  8^.  12  s.  —  quelle  ist  hauptsächlich 
der  ort  Wandersieben.  in  der  einleitung  werden  grenzen  für 
mdagebiete  angegeben,  betont  wird,  daß  die  berufene  Verschieden- 
heit der  thür.  ortsmda.  sich  doch  dem  forscher  zu  einheitlichen 
mdagebieten  zusammenschlösse.    lexikaKsch  ohne  wertvolles  neues. 


160  X-    Deutsche  mundartenforscliung. 

79.  C.  Schumann,  I.  Pflanzennamen  aus  Hohegeiß  im 
Oberharz.  ZfdMa.  1910,140 — 145,  —  die  mda.  des  braunschweigi- 
schen  dorfes  H.  ist  nordthüringisch  und  etwas  vom  ndd.  beein- 
flußt.—  IL  Mundartliches  aus  Hohegeiß  im  Oberharz.  ZfdMa.  1910, 
237 — 60.  —  gibt  die  mdalichen  formen  für  1.  tiernamen,  2.  hilfs- 
zeitwörter,  3.  zahlen,  4.  handwerksausdrücke  (diese  sind  sehr 
dankenswert  und  besonders  ausführlich  für  das  maurer-,  fleischer- 
und bäckergewerbe). 

80.  L.  Hertel,  Ein  Arnstädter  kirmselied  aus  der  mitte  des 
18.  jahrhs.  ZfdMa.  1910,234—237.  —  A.  liegt  im  westthür. 
Sprachgebiet. 

81.  H.  Deiter,  Hochzeitsgedicht  eines  Clausthaler  berg- 
mannes.     ZfdMa.   1910,275 — 278.  —  aus  dem  jähre   1728. 

82.  K.  Hentrich,  Zuruf  und  ausruf  im  mitteleichsfeldischen. 
ZfdMa.  1910,350—351. 

83.  Ders.,  Eichsfeldischer  Sprachschatz.  Unser  Eichsfeld 
1909,120—132  (vgl.  Jsb.   1909,10,47). 

84.  0.  Kürsten  und  0.  Bremer,  Lautlehre  der  mda.  von 
Buttelstedt  bei  Weimar.  Leipzig,  Breitkopf  u.  Härtel.  XII, 2  70  s. 
8,50  m.,  geb.  10  m.  —  vom  obersächsischen  stark  veränderte 
nordostthüringische  mda.;  weist  gegenüber  dem  westthüringischen 
diphthongierung  auf  (§  4  wird  die  grenzlinie  festgestellt),  gegen- 
über dem  südthüringischen  bewahrt  es  inlaut.  p  als  b  und  wirft 
das  inf.-n  gegenüber  dem  im  norden  angrenzenden  mansfeldischen 
ab.  für  das  nordostthüringische  selbst  wird  auf  eine  gjj-lime  (§  5) 
hingewiesen,  abschließende  feststellungen  fehlen,  wie  überhaupt, 
soweit  Kürstens  arbeit  in  frage  kommt,  erheblicher  mangel  ist 
das  fehlen  eines  abschnittes  über  den  dynamischen  ton,  während 
der  musikalische  auf  6  selten  behandelt  wird,  keine  experimen- 
tellen feststellungen.  es  fällt  auf,  daß  im  gründe  doch  nur  wenig 
endgültig  erklärt  wird;  zum  teil  holt  B.  nach,  was  K.  versäumt 
hat,  dabei  ergeben  sich  bisweilen  Widersprüche,  überhaupt  gereicht 
die  bekannte  doppelarbeit  in  der  'sammlung  kurzer  grammatiken 
deutscher  mda.'  dem  einzelnen  werk  als  buch  nicht  zum  vorteil. 
wie  oft  wird  das  material  wiederholt!  aus  der  scharfsinnigen  und 
interessanten  arbeit  B.s  zur  festlegung  der  Zeitfolge  in  den  laut- 
wandlungen  wird  sich  m.  e.  einst  bedeutender  nutzen  ziehen  lassen, 
nur  schade,  daß  diesmal  der  stoff  so  seltsam  spröde  ist!  das  buch 
ist  gut  ausgestattet  und  bietet  ein  ausführliches  Wörterverzeichnis 
und  grammatisches  Sachregister. 

13.    Sachsen. 

85.  K.  Müller-Fraureutli,  Wörterbuch  der  obersächsischen 
und  erzgebirgischeu   mda.     Ifg.  3  (Truthenne — gaukeln).    Dresden, 


X.   B.  Einzelne  ober-  und  mitteldeutsche  mundarten.  161 

Baensch.  3,50  m.  —  vgl.  Jsb.  1909,10,49.  —  angez.  DLz.  31, 
1708.  Ifg.  1  bespr.  von  H.  Teuchert,  GgA.  172,292—301  (im 
ganzen  ablehnend,  kritik  vermißt).  Ifg.  2  (vgl.  1909,10,49).  bespr. 
von  E.  Martin,  DLz.  31,549.  Ifg.  2/3  0.  Weise,  ZfdMa.  1910, 
377 — 378  (lobend).  C.  Müller,  Wissenschaftliche  beilage  der 
Leipziger  zeitung  1909,49,208  ('für  jeden  unentbehrlich,  der  sich 
mit  dem  Volkstum  Sachsens  beschäftigt').  G.  Döhler,  Illustr.  ztg. 
1910,  nr.   3506  (anerkennend). 

85a.  P.  Schumann,  Der  Sachse  als  zweispr^^chler.  Dresden, 
C.  Reißner.  o.  j.  68  s.  —  in  einem  vortrage  aufgestellte  forderung, 
daß  der  Obersachse  zweisprachig  werde,  er  verlangt  dazu  phone- 
tische ausbildung  der  lehrkräfte.  mit  angaben  vieler  sprachlicher 
eigentümHchkeiten  des  Obersachsen. 

14.    Schlesien. 

86.  H.  Ho  ff  mann.  Fremd-  und  lehnwörter  polnischen  Ur- 
sprungs in  der  schlesischen  mda.  ZfdMa.  1910,193 — 204.  — 
unter  den  90  aufgezählten  nummern  ist  mindestens  ein  fünftel 
nichtpolnisch  oder  sehr  wahrscheinlich  nichtpolnisch,  meistenteils 
führt  H.  deutsche  lehnwörter  in  der  polnischen  spräche  als  die 
grundwörter  der  mdalichen  schlesischen  formen  an. 

87.  K.  Rother,Imkräuterladen.  MSchlesVk.  1910,109— 117. 
—  die  heilkräuter,  die  noch  jetzt  gekauft  werden,  und  ihre  mda- 
lichen namen. 

88.  K.  Rother,  Zusammensetzungen  mit  'voll'.  MSchlesVk. 
1910,218 — 223.  —  eine  Sammlung  aus  der  mda.  von  Grünau  bei 
Kamenz. 

89.  G.  Selke,  Probe  glätzischer  mda.  MSchlesVk.  1910, 
117 — 119.  —  mda.  von  Neu-Weistritz,  kr.  Habelschwerdt. 

90.  F.  Graebisch,  Probe  der  westglätzischen  mda.  von 
Brzesowie.  MSchlesVk.  1910,223 — 224.  —  zeigt  bereits  die  herr- 
schaft  des  niederglätzischen  dialektes,  während  die  älteren  leute 
noch  oberdörfisch  sprechen. 

91.  A.  Lowak,  Drei  dramen  mit  Verwendung  der  schles. 
mda.  aus  dem  jähre  1618.     MSchlesVk.   11,141—172. 

92.  W.  Patschowsky,  Volkstümliche  zimmer-,  garten-, 
feld-  und  Waldpflanzen  im  Liebauer  tal.    MSchlesVk.  11,186 — 202. 

93.  Besprechungen  von  werken,  die  in  früheren  Jahrgängen 
verzeichnet  sind:  1.  A.  Gebhardt,  Grammatik  der  Nürnberger 
mda.  1908,10,33.  Siebs,  MSchlesVk,  1910,233— 234.  P.  Kauf f- 
mann,  ZfdPh.  42,126—127.  0.  Meisinger,  Archiv  123,164—165. 
J.  W.  Nagl,  ZföG.  61,236—237.  —  2.  E.  Jäschke,  Lateinisch- 
romanisches   fremdwörterbuch    der   schlesischen   mda.    1909,10,52. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.   XXXII.   (1910.)    I.  Tai).  H 


162  S.    Deutsche  mundartenforscliung. 

A.  Schullerus,  KblSiebLk.  33,27  —  28.  H.  Schulz,  ZfdWortf. 
11,321—322.  P.  Lessiak,  A£dA.  34,31—33.  P.  Drechsler, 
DLz.  31,181—183.  K.  Olbrich,  ZfdPh.  42,117—118.  A.  Abt, 
HessBlVk.  1910,151.  Jos.  Blau,  ZföVk.  1910,121.  —  3.  M.  F. 
rollmann,  Wörterbuch  der  deutsch-lothringischen  mda.  1909, 
10,37.  E.  Martin,  Hist.zs.  104,393— 394.  G.  Ki seh,  KblSiebLk. 
33,7 — 9.  —  4.  A.  Egg  er.  Die  laute  der  Silltaler  mda.  1909, 
10,27.  F.  Schneller,  ZföG.  61,861—862.  —  5.  Em.  Friedli, 
Bärndütsch  als  Spiegel  bernischen  Volkstums  1909,10,8.  Freybe, 
Türmer  12,2,545 — 550.  —  6.  A.  Hausenblas,  Ostfränkische 
lauterscheinungen  in  der  nordwestböhmischen  mda.  1906,10,46. 
AI.  Bernt,  ZföG.  60,952—954.  —  7.  R.  Huß,  Vergleichende  laut- 
lehre  des  siebenbürgisch-moselfränkisch-ripuarischen  mit  den  mosel- 
französischen und  wallonischen  mda.  1908,10,46.  H.  Urtel, 
KblSiebLk.  33,116—118.  entgegnung  von  Huß,  ebd.  142—146. 
A.  Schullerus,  Nyelvtudomäny  2,211 — 213.  —  8.  0.  Meisinger, 
Wörterbuch  der  E-appenauer  mda.  1906,10,27.  0.  Behaghel, 
Litbl.  31,313 — 315.  —  9.  Jos.  Schiepek,  Der  satzbau  der 
Egerländer  mda.  IL  1908,10,41.  J.  Ries,  AfdA.  34,22—31.  — 
10.  H.  Tschinkel,  Grammatik  der  Gottscheer  mda.  1908,10,37. 
P.  Lessiak,  ZfdU.  5,172-176  und  ZfdMa.  1910,172—176. 
0.  Behaghel,  Litbl.  31,355  £.  —  11.  W.  von  Unwerth,  Die 
schles.  mda.  in  ihren  lautverhältnissen  grammatisch  und  geo- 
graphisch dargestellt  1908,10,72.  P.  Lessiak,  AfdA.  34,33—38. 
P.  Drechsler,  DLz.  31,181—183.  selbstanzeige  GRMon.  1909, 
706  f.  K.  Gusinde,  ZfdPh.  42,504  f.  Jos.  Blau,  ZföVk.  1910, 
121  £.  —  12.  0.  Weise,  Die  deutschen  volksstämme  und  land- 
schaften.  T.  KblSiebLk.  33,9.  —  13.  F.  Wrede,  Deutsche 
dialektgeographie  1908,10,6  und  11,24  imd  1909,10,2.  h.  1: 
J.  Ramisch,  Studien  zur  niederrheinischen  dialektgeographie 
und  F.  Wrede,  Die  diminutiva  im  deutschen.  H.  Schmidt, 
Nyelvtudomäny  2,311— 314.  H.Teuchert,  ZfdMa.  1910,160— 161. 
L.  Grootaers,  Leuvensche  bijdr.  9,106 — 108.  A.  E.  Schönbach, 
Allg.  Litbl.  19,243—244.  h.  2 — 3:  E.  Leihener,  Cronenberger 
Wörterbuch.  E.  Böhmer,  Sprach-  und  gründungsgesch.  der  pfälz. 
kol.  am  Niederrhein.  H.  Teuchert,  AfdA.  52,15—22.  P.  Drechs- 
ler, ZfdMa.  1910,158—159.  h.  3:  D.  Häberle,  Deutsche  erde 
8,261  f.  J.  W.  Nagl,  ZföG.  60,1001—1003  (lobend).  0.  Mei- 
singer, Archiv  123,470.  h.  1 — 3:  K.  Schwarz,  Westd.  zs. 
1910,399 — 405. —  14.  A.  Elsässer,  Die  kürzung  der  mhd.  langen 
stammsilbenvokale  in  den  hochdeutschen  mda.  1909,10,3.  0.  Mei- 
singer, ZfdMa.  1910,284. 

H.  Teuchert. 


X.    B.  Altniederdeutsche  spräche  und  denkmäler.  163 


XI.   Niederdeutsch. 

A.    Allgemeines.    —    B.    Altniederdeutsche   spräche  und  denkmäler.    — 
C.    Mittel-   und  neuniederdeutsche  spräche:     1.    Sprachlehre.     2.    Wort- 
kunde.     3.    Literaturgeschichte.    —    D.    Mittel-   und   nexiniederdeutsche 
denkmäler:   1.  Mnd.  dichtimgen.     2.  Mnd.  prosa.     3.  Spätere  zeit. 

A.  Allgemeines. 

1.  Korrespondenzblatt  des  Vereins  für  niederdeutsche 
Sprachforschung  (herausgeber :  C.  Walther),  h.  30,  s.  65 — 100 
(=  nr.  5  —  6  und  register),  h.  31,  s.  1 — 64  (=  nr.  1 — 4).  Norden 
und  Leipzig,  Soltau.  der  jahrg.  2  m.  —  darin  außer  den  be- 
sonders verzeichneten  beitragen  eine  fülle  von  mitteilungen  über 
einzelne  Wörter  und  redensarten,  ferner  über  Straßen-  und  flur- 
namen,  kinderspiele,  rätsei,  Sprichwörter,  abdrücke  älterer  nd.  ge- 
dichte  u.  a. 

B.  Altniederdeutsche  spräche  und  denkmäler. 

2.  Job.  Hendrik  Gallee,  Altsächsische  grammatik.  zweite 
völlig  umgearb.  aufläge,  eingeleitet  und  mit  registern  versehen 
von  Jobs.  Lochner.  (=  Sammlung  kurzer  grammatiken  germa- 
nischer dialekte  VI,  1.)  Halle,  Niemeyer;  Leiden,  Brill.  (XI,352s.) 
6  m.  —  diese  aufläge  bietet  ein  ganz  neues  und  auch  brauch- 
bares buch,  das  sich  nicht  auf  die  von  Holthausen  herange- 
zogenen as.  denkmäler  beschränkt,  sondern  etwas  weiter  ausgreift, 
auf  eigennamen  und  neue  glossen.  seine  besonderen  Vorzüge  sind 
die  reichlichen  belege  und  literarischen  verweise,  der  1908  ver- 
storbene vf.  hat  die  grammatik  selbst  noch  zu  ende  korrigiert,  in 
Lochners  umfangreichem,  aber  nicht  immer  sorgfältigem  Wörter- 
verzeichnis s.  279  ff.  sind  den  as.  Wörtern  außer  den  verweisen 
auf  die  grammatik  hochdeutsche  bedeutungsangaben  beigefügt.  — 
rec.  N.  0.  Heinertz,  Litztg.  32,535— 588;  F.  Kluge,  ZfdWortf. 
12,323  f.;  0.  Behaghel,  Litbl.  32,7;  F.  Kaufmann,  ZfdPh. 
43,239  f. 

3.  Paul  Sievers,  Die  akzente  in  ahd.  und  altsächs.  hand- 
schriften.  (=  Palaestra  57.)  Berlin,  Mayer  &  Müller.  1909. 
136  s.  —  vgl.  Jsb.  1909,6,4.  die  akzente  seien  nicht  als  quan- 
titäts-,  sondern  als  tonzeichen  aufzufassen,  ausführlich  werden- 
außer  HeHand  s.  114 — 120  die  Prudentiusglossen  s.  106 — 113  be- 
handelt, deren  akzente  besser  zu  Lachmanns  als  Sievers'  akzent- 
gesetzen  stimmen. 

3a.  Heliand  und  Genesis,  hrsg.  von  Otto  Behaghel,  (Alt, 
deutsche  textbibliothek,  hrsg.  von  H.  Paul.  nr.  4.)  2.  aufl.  Halle  a.  S. 
Max  Niemeyer.    1910.    3  m.  —  die  neuen  forschungen  über  H.  u.  G. 

11* 


164  ^I-     Niederdeutsch. 

sind  überall  verwendet  worden.  dem  text  des  H.  liegt  der 
Monacensis  zugrunde,  soweit  er  vorhanden  ist;  abweichende  les- 
arten  des  Cottonianus  sind  in  fußnoten  untergebracht,  bisweilen 
mit  literarischen  nachweisen,  bei  der  G.  ist  außer  dem  as.  original 
auch  die  ae.  Übersetzung  gegeben,  ein  kurzgefaßtes,  aber  voll- 
ständiges wb.  zu  allen  texten  bildet  den  Schluß  des  bandes. 

4.  A.  Freybe,  Die  freude  am  königtum  Christi  im  epos 
des  altsächs.  Heliand.  Konservative  monatsschr.  67,582 — 591.  — 
im  sinne  und  mit  benutzung  von  Vilmar,  Deutsche  altertümer  im 
Heliand.     darstellung  für  weitere  kreise. 

5.  W.  Braune,  As.  Genesis  22.  Beitr.  35,272.  —  scatt 
'geld',  nicht  *vieh'  oder  anderes, 

C.  Mittel-  und  neuniederdeutsche  spräche. 

1.    Sprachlehre. 

6.  Hub.  Grri mm e,  Plattdeutsche  mundarten.  Leipzig,  Göschen. 
(Sammlung  Göschen.)  (166  s.)  geb.  0,80  m.  —  Historische 
parallelgrammatik  der  heimatsmundarten  F.  W.  Grimmes,  Landois, 
Groths  und  Reuters.  geboten  wird  außer  der  auf  die  gesetz- 
mäßigen Vertretungen  sich  beschränkenden  lautlehre  die  formen- 
lehre,  das  wichtigste  aus  der  wortbildungslehre  und  syntax.  zu 
Schluß  ein  kurzes  hochdeutsch-plattd.  Wörterverzeichnis  und  eine 
liste  von  Wörtern,  die  im  plattd.  andere  bedeutung  als  im  hochd. 
haben,  dank  der  knappen  darstellung  auf  engem  räume  viel  Stoff. 
der  vf.  hat  selbst  in  den  vier  behandelten  orten  gesammelt. 
—  angez.  0.  Weise,  Zfda.  10,170  f.:  W.  Nickel,  Archiv 
124,423. 

6a.  Wilh.  Po  eck.  Die  zakunft  der  plattdeutschen  spräche. 
Kunstwart  24,1,177 — 187.  —  würdigt  Groths  wie  Reuters  be- 
deutung und  wünscht  plattdeutsch  als  Unterrichtsgegenstand  der 
Volksschulen. 

7.  0.  Weise,  Nickköppen  und  verwandtes,  kateiker  *eich- 
katze'  und  verwandtes.  Nd.  kbl.  31,30 — 33.  —  1.  betr.  kompo- 
sita,  deren  erster  teil  verbal,  der  zweite  ein  körperteil  ist.  nach- 
weis  zahlreicher  beispiele  im  ndd.  und  ndl.,  z.  b.  tilfäuten,  ralögen, 
begrismulen  bei  Reuter.  —  2.  komposita,  die  eine  Umstellung  der 
bestandteile  bieten,  wie  berlinisches  schiedunter  'unterschied', 
appeldruuf  und  druwappel,  rotspon  'span(ischer)  rot(wein).  —  zu 
1.  gibt  Wehrhan  nachtrage  ebd.  31,46  f.  aus  Lippe. 

8.  C.  Walther,  Ndd.  adjektive  auf  -ern.    Nd.  kbl.  31,38  f. 
Westeibisch.      9.     Bender,  Beiträge  zur  rheinischen  mund- 

art.  ZdVfrhVolksk.  7,115 — 132.  —  unverarbeitetes  lexikalisches 
material  der  Siegburg-Mölldorfer  ma. 


XI.    C.  Mittel-  und  neuniederdeutsche  spräche.  165 

10.  R.  Block,  Die  mundart  von  Eilsdorf  bei  Halberstadt. 
ZfdMa.  1910,325—349.  —  historische  darstellung  der  lautlehre. 
bemerkenswert,  daß  die  ma.  geschlossenes  kiirzes  e  kennt  'wie  es 
meist  (!  ?)  in  hd.  quelle  melden  gesprochen  wird',  ferner,  daß  in 
offener  silbe  nur  as.  e  stets,  e  nur  in  ven  'gewöhnen',  i  nur  aus- 
nahmsweise tonlang  geworden  sei. 

OstelMsch.  11.  C.  ßud.  Schnitger,  Etwas  vom  Ham- 
burger Plattdeutsch.  Nd.  kbl.  30,87 — 89.  —  eu  statt  ö  in  greun, 
scheun,  bäum  usw.  sei  erst  nach  den  1840  und  1850  er  jähren  auf- 
gekommen. 

12.  Agathe  Lasch,  Geschichte  der  Schriftsprache  in  Berlin 
bis  zur  mitte  des  16.  jahrh.  Dortmund,  Ruhfus.  1910.  (350  s.) 
12  m.  —  in  sehr  sorgfältiger  und  methodischer  weise  wird  den 
nicht  sehr  reichlich  erhaltenen  Urkunden  die  sprachliche  geschichte 
der  Berliner  kanzleien  bis  ca.  1500  abgewonnen,  dann  s.  104  ff. 
reicherem  materiale  die  der  folgezeit.  die  älteste  deutsche  Ur- 
kunde ist  von  1290.  die  hofkanzlei  schrieb  unter  den  Luxem- 
burgern hd.,  sonst  md.,  und  zwar  unter  den  ersten  Hohenzollern 
ansbachisch-fränkisch,  später  obersächsisch,  die  stadtkanzlei  schrieb 
an  die  landesherren  und,  wohl  unter  dem  einflusse  Frankfurts  a.  0., 
in  den  gemeinsamen  angelegenheiten  märkischer  städte  md.,  sonst 
durchweg  nd.,  bis  1504  ein  neuer  Stadtschreiber  das  obersächa. 
als  geschäftssprache  einführte.  —  s.  225 — 344  eine  laut-  und 
formenlehre  der  mnd.  Urkunden  Berlins,  zu  deren  aufhellung  die 
lebende  ma.  herangezogen  wird,  der  früher  behauptete  einfluß  des 
altmärkischen  wird  abgelehnt,  niederfränkischer  einfluß  ange- 
nommen, (s.  1 — 74  war  schon  1909  als  Heidelberger  dissertation 
erschienen.)  —  rec.  Edw.  Schröder,  Nd.  jb.  36,151 — 154; 
H.  Wunderlich,  ZfdWortf.  12,312—317;  Selbstanzeige,  GRMon. 
2,426,  0.  Meisinger,  ZfdMa.   1911,184  f. 

2.    Wortkunde. 

13.  Heinz  Hungerland,  Etymologische  streifzüge  durch 
Niedersachsen.  Niedersachsen  15,126.  147.  269.  —  betr.  eine 
größere  anzahl  Wörter,  z.  b.  emern  'glühen',  ficke  'tasche'  aus  d. 
roman. ;  adebar,  ebär,  heinotter;  ebenliet  u.  a.,  ohne  daß  neue  sichere 
ergebnisse  gewonnen  werden. 

Westelbisch.  14.  Aug.  Diederichs,  Beitrag  zu  einem 
Wörterbuch  der  Remscheider  mundart.  Remscheid,  Krumm.  1910. 
20  s.  0,50  m.  —  erörtert  orthographische  fragen  und  bietet  keine 
Idiotismen. 

15.  K.  Wehrhan,  Sprichwörter  und  redensarten  aus  Lippe. 
Nd.  jb.  36,134—143.  —  Schluß  zu  Jsb.   1909,11,17. 

16.  R.  Block,  Nachtrag  zum  idiotikon  von  Eilsdorf  (vgl. 
nd.  jb.  34,45  ff.).     Nd.  jb.  36,146—148. 


166  311.    Niederdeutsch. 

Osteibisch.  17.  H.  Teuchert,  Aus  dem  neumärkischen 
Wortschätze.     ZfdMa.   5,3—47.   —  Schluß  zu  Jsb.   1909,11,21. 

18.  Hugo  Suolahti,  Die  estnischen  worte  im  deutschen  der 
baltischen  Ostseeprovinzen.  Neuphilol.  mitt.  (Helsingfors  1910) 
s.  99 — 129.  —  alphab.  Verzeichnis,  darin  von  Wörtern  weiterer 
geltung:  kaddik,  wachholder  (estn.  kadakas,  kadak);  kis!  kis! 
(e.  kis,  spott,  Schadenfreude);  loni,  fischzug  (ndd.  lunie,  eisloch); 
pielbeerhaiim  (e.  ^;i/iZ,  eberesche);  j;nZÄ  pflock. 

Einzelne  ausdrücke.  19.  Th.  Sehr  ad  er,  Die  blaue  flagge. 
Mitt.  d.  V.  f.  Hamb.  gesch.  1909,  s.  278  f.  —  die  blaue  flagge 
war  wie  heute  schon  früher  zeichen  der  abfahrt,  nie  seeräuber- 
flagge, vgl.  ebd.  s.  276  über  einen  Vortrag  von  Cordsen  über 
denselben  gegenständ. 

20.  P.  Feit,  hochheende  j'aren.  Nd.  kbl.  31.28 — 30.  —  an- 
sprechend erkläre  Wossidlo:  bei  schlechter  ernährung  werden  die 
Schenkel  der  pferde  mager  und  diese  sehen  dann  hochbeinig  aus. 
es  sei  aber  möglich,  daß  der  vergleich  von  den  magern  langen 
beinen  der  watvögel  genommen  sei.     vgl.  ebd.  31,48. 

21.  N.  van  Wyk,  Hochdeutsch,  niederdeutsch.  ZfdWortf.  12, 
239  f.  —  beide  ausdrücke  belegt  aus  einem  1457  in  der  provinz 
Holland  geschriebenen  gebetbuche:  dese  oefeninghe  is  ghetoghen 
('übertragen')  van  den  hoghen  duutsche  int  nieder  duutsche.  letzteres 
also  hier  'niederländisch'. 

22.  A.  Lasch,  höltendrätik.  Nd.  kbl.  31,45  f.  —  das  aus 
Brinckmans  Kasper-Ohm  bekannnte  spiel  mit  nüssen  bedeute 
holten  räter  'hölzerne  klapper',  d  sei  aus  n  wie  in  sinentivegen  ent- 
wickelt, -ik  alte  diminutivendung. 

23.  Hugo  Suolahti-Palander,  Ein  alter  ausdruck  der  deut- 
schen arzneikunde.  ZfdWortf.  10,225  f.  —  betr.  mnd.  htik,  ul.  huig 
'Zäpfchen  im  halse'. 

24.  N.  van  Wijk,  Mnd.  mn\.  pleiten,  Sifries.  plaitia.  ZfdWortf. 
12,267 — 269.  —  denominativ  von  pleif^  nir.  plaif^lsit.  placitum. 

25.  H.  Tardel,  Tagenharen.  Niedersachsen  15,309  f.  369. 
400.  —  W.  Heymann,  Neues  über  tagenbaren,   ebd.  15,333  f. 

26.  N.  Otto  Heinertz,  tiodute.  Nd.  jb.  36,123—131.  — 
die  bedeutung  sei   'ziehet  heraus'  (nämlich  das  schwert). 

27.  0.  Mensing,  trent,  umtrent,  trendel.  Nd.  kbl.  31,10 — 12; 
vgl.  ebd.  30,96.   31,9  f.  33.  —  trent  'umkreis',  gemeingermanisch. 

28.  Außerdem  sind  im  Nd.  kbl.  folgende  ausdrücke  erörtert: 
gegen  'n  hackaven  anjappen  30,65.  31,13.  —  rausche  Blicks  30,74. 
—  dukas  (gefängnis)  31,59.  —  evcnlied  31,57  f.  —  fisematenten 
31,16  ff.  —  hellweg  30,67.   95.  —  henJiarden,   mnd.  herden  30,68. 


XI.    D.   Mittel-  und  neuniederdeutsche  denkmäler.  167 

—  hennig  'behende,  klein'  30,69.  —  Mtentüt  30,72.  93,  —  krop- 
zmg  31,60.  —  leefhoke  30,89.  —  Unter  (ein  kartenspiel)  30,77.  — 
plank  (hohlmaß)  31,33.  52  ff.  —  plör  (plärre,  lurke)  30,69.  — 
schabellenkopp  30,92.  —  slammattje  30,76.  —  sich  freuen  wie  ein 
Stint  31,14.  —  (win)verlater  31,37  ff.  51.  —  zu  flektiert  30,70. 
31,19. 

3.    Literaturgeschichte. 

29.  G.  Kohfeldt,  Zur  geschichte  des  missingsch.  Nieder- 
sachsen 15,433.  —  das  frühste  beispiel  bietet  die  komödie  Tobias 
von  Dan.  Priderici  (Rostock  1637)  in  der  rolle  des  narren,  die 
erste  selbständige  dichtung  ist  ein  im  abdruck  mitgeteiltes  'klein 
gratulirgedicht  in  messinger  spräche'  für  den  Rostocker  professor 
Mantzel  (Rostock  1729). 

30.  Herrn.  Schönhoff,  Die  mundartliche  dichtung  des 
Münsterlandes.  Niedersachsen  15,177 — 186.  —  eine  aus  selb- 
ständiger arbeit  hervorgegangene  vortreffliche  darstellung  mit  bio- 
graphischen daten,  bildnissen  und  Würdigung  der  bedeutenderen 
Schriftsteller. 

31.  F.  Wippermann,  Einiges  von  Hebel  und  der  platt- 
deutschen literatur.  Niedersachsen  15,311  f.  —  Hebel  ist  durch 
Voß'  plattd.  idyllen  zu  seiner  mundartlichen  dichtung  angeregt 
und  hat  dann  selbst  wieder  in  Wolke,  Grroth,  Joh.  Meyer,  Ehlers, 
Hobein  Übersetzer  und  nacheiferer  gefunden. 

D.  Mittel-  und  neuniederdeutsche  denkmäler. 

1.    Mnd.  dichtungen. 

32.  K.  Christ,  Münsterische  bruchstücke  der  niederdeut- 
schen apokalypse.  ZfdA,  52,269 — 276.  —  hs.  des  14.  jahrh.  ent- 
haltend V.  2117—2214  und  den  Schluß  v.  2534—2619.  alter- 
tümliche reine  mnd.  Schriftsprache,  doch  begegnen  die  wortformen 
ich.  sich,  dier  *tier',  diep. 

33.  W.  Bier  eye,  Ein  beitrag  zur  geschichte  des  Störte- 
becker-liedes.     Mitt.   d.    ver.   f.  Hamb.  gesch.   1909,  s.  279—286. 

—  Verhältnis  der  späteren  fassungen  zum  original. 

34.  C.  Walther,  Gottes  klage  über  die  undankbare  weit. 
Nd.  kbl.  30,78  f.  —  Mnd.  fassung  aus  dem  Braunschweiger  dom. 

2.  Mnd.  prosa. 

35.  Heinr.  Fuchs,  Beiträge  zur  Alexandersage.  I.  Die 
Alexandersage  im  Seelentrost.  II.  Ein  neues  bruchstück  einer  hs. 
des  Julius  Valerius.  Gießen.  Heppeler  und  Meyer.  22  s.  8*^.  — 
nach  der  rec.  von  G.  Ehrismann,    Litbl.   31,148  wird  bewiesen, 


168  XI.    Niederdeutsch. 

daß  der  nd.  Alexander  dem  Seelentrost  entstammt,  ferner  daß  der 
sogen,  große  Seelentrost  ursprünglich  ndd.,  nicht  hd.  ist,  ferner  daß 
der  Seelentrost  vor  1358  abgefaßt  ist. 

36.  M.  Schneiderwirth,  Mittelniederdeutsche  postille  v.  j. 
1468.  Nd.  jb.  36,143—146.  —  hs.  des  klosters  zu  Rietberg 
in  Westf. 

37.  Heinr.  Deiter,  Niederdeutsche  gebete  aiisdem  15.  jahrh. 
ZfdMa.  1910,323  f.  —  aus  hs.  76  der  Kgl.  bibl.  in  Hannover, 
an  Christus,     ohne  besonderen  belang. 

38.  Die  Chroniken  der  niedersächsischen  städte.  Lübeck. 
vierter  band  (=  Die  Chroniken  der  deutschen  städte.  band  30). 
Leipzig,  Hirzel.  XLII,390  s.  16  m.  —  der  von  1438 — 1465 
reichende  teil  der  Eatschronik  für  die  jähre  1438 — 1482.  ein 
großer  teil  von  text  und  anmerkungen  war  noch  von  Koppmann 
bearbeitet,  nach  seinem  tode  der  rest  von  Prdr.  Bruns.  dieser 
beweist  in  der  einleitung,  daß  die  Ratschronik  für  1401 — 1469 
von  dem  protonotar  und  späteren  ratmann  Joh.  Hertze  (f  1476), 
ihre  fortsetzung  bis  1480  wahrscheinlich  von  dem  protonotar 
Joh.  Wunstorp  (f  1483)  und  der  schlußteil  von  dem  stadtschreiber 
Dietr.  Brandes  verfaßt  sei.  letzterem  schreibt  Bruns  auch  das 
Chronicon  sclavicum  zu,  aber  nur  das  lat.  original,  die  ndd. 
Übersetzung  enthalte  mißverständnisse,  die  auf  einen  andern  Ur- 
heber weisen. 

39.  Detloff  Klatt,  Chj^träus  als  geschichtslehrer  und  ge- 
schichtsschreiber.    Beiträge  z.  gesch.  der  Stadt  Rostock  V,l — 202. 

40.  H.  Reincke,  Das  hamburgische  ordelbok  der  familie 
vamme  Holte.  Zs.  d.  ver.  f.  Hamb.  gesch.  15,253 — 272.  —  über 
die  Wiener  hs.  des  15.  jahrh.  mit  dem  texte  des  stadtrechts 
von  1270. 

41.  Friedr.  Techen,  Die  morgensprache  der  "Wismarschen 
bäcker.  Hans,  gesch.-bl.  36(1809),509 — 521.  —  mnd.  text  in  einer 
niederschrift  von  1702.  als  anhang:  wie  ein  bäckergeselle  das 
amt  heischen  soll,  mnd.   v.  j.    1567. 

42.  Heinr.  Deiter,  Eine  niederdeutsche  brandordnung  aus 
d.  j.  1584.  ZfdMa.  5,278—281.  —  nach  einem  einzeldruck. 
Emden   1614. 

3.    Spätere  zeit. 

43.  Otto  Hahne,  Das  gespräch  von  den  kuhdieben.  Nieder- 
sachsen 15,140 — 142.  —  inhaltsangabe  des  'Gespräch  von  den 
kuhdieben,  was  zu  Präge  verrichtet  und  inmittelst  auch  sonst  sich 
zu  Braunschweig  zugetragen,  mit  7  personen.  anno  1607'.  in 
form  eines  fünfaktigen  dramas  wird  der  zwist  der  stadt  Braun- 
schweig mit  ihrem  herzöge  beleuchtet,  kuhdiebe  ist  der  Spottname 


XI.    D.  Mittel-  und  neuniederdeutsche  denkmäler.  169 

der  Braunscliweiger,  gegen  welche  das  gespräch  gerichtet  ist. 
(hs.  der  Landschaftlichen  bibliothek  zu  Braunschweig,  katalog 
nr.  1834.)  in  dem  Vorworte  zu  dem  gespräch  weist  der  v£.  auf 
den  in  den  'Braunschweigischen  Historischen  Händeln'  1608,11, 
1268 — 1283  gedruckten  'Dialogus  oder  gesprech  zweyer  gefattem' 
hin,  von  denen  der  eine  für  seine  Vaterstadt  Braunschweig  in 
plattdeutscher  spräche  eintritt. 

44.  Goeman,  Das  Emder  Enchiridion  aus  d.  j.  1630  in 
niedersächsischer  spräche.  Jb.  d.  ges.  f.  bild.  kunst  in  Emden 
17,73 — 196.  —  ausführliche  nachricht  über  den  erst  kürzlich  be- 
kannt gewordenen  druck.  mitteilungen  über  andere  nur  aus 
Zitaten  bekannte  ndd.  gesangbücher  aus  d.  j.  1529 — 1651.  das 
kapitel  s.  153 — 166  'zur  niedersächsischen  spräche  unseres  ge- 
sangbuches'  ist  ohne  wert. 

45.  Joh.  Bolte,  Die  jagd  auf  den  toten  rochen,  ein  bilder- 
bogen  des  17.  jahrh.  Nd.  jb.  36,132 — 134.  14  holzschnitte  mit 
gereimten  beischriften. 

46.  J.  r.  Voigt,  Spottgedicht  auf  die  wähl  eines  kapitäns 
der  bürgerwache  in  Hamburg,  um  1712  verfaßt.  Mitt.  d.  ver.  f. 
Hamb.  gesch.  1809,  s.  250 — 252.  —  80  verse. 

47.  H.  Deiter,  Niederdeutsche  gedichte  aus  den  hannoversch- 
braunschweigschen  landen  von  1727 — 1750.  Xd.  jb.  36,81 — 122. 
—  Hochzeits-  u.  a.  gelegenheitsgedichte. 

48.  H.  Deiter,  Niederdeutsche  gedichte  aus  Ostfriesland. 
Nd.  kbl.  30,81 — 87.  —  abdruck  des  liedes  Der  wassen  twee 
königeskinder  u.  a.  gedichte  aus  dem  Emdener  jahrbüchlein  für 
1840—1842. 

Groth,  49.  Klaus  Groths  briefe  an  seine  braut  Doris 
Pinke,  hrsg.  von  Herrn.  Krumm,  mit  einem  bildnis  und  dem 
faksimile  eines  gedicktes.  Braunschweig,  Westermann.  1910.  XI, 
264  s.  4  m.  —  von  aug.  1858  bis  aug.  1859.  viele  äußerungen 
Groths  über  sich,  seinen  dichterwert,  der  von  einzelnen  dem  Goethes 
gleichgestellt  werde  (s.  62),  seine  ersten  Vorlesungen  als  dozent, 
bemühungen  um  eine  professur.  s.  222  ein  Haider  kaufmann  sei 
der  Theodor  der  100  blätter.  einige  gedichte  in  anderer  als  der  ge- 
druckten fassung,  s.  73  und  94  ungedruckte  nd.  gedichte.  sonst 
ist  die  literarische  ausbeute  sehr  gering. 

50.  Karl  Löschhorn,  Fritz  Reuter  und  Hans  Groth  in 
ihrem  gegenseitigen  Verhältnisse.  ZfdU.  24,132 — 134.  —  nichts 
neues. 

51.  W.  Pieth,  Fritz  Reuter  und  Klaus  Groth.  Kartell- 
zeitung, organ  des  Sonderhäuser  Verbandes  deutscher  studenten- 
gesangvereine.     jahrg.  27(1910),  s,   174  f.  —  nichts  neues. 


1 70  XI-    Niederdeutsch. 

Reuter.  52.  Fritz  Reuter,  gedenkbuch  zum  100.  geburts- 
tage  des  dichters.  hrsg.  vom  Allgemeinen  plattdeutschen  verbände 
e.-v.  Wismar,  Hinstorff.  1910.  (IV, 160  s.,  1  bildn.)  3  m.  —  eine 
reihe  aufsätze,  von  denen  die  beiden  ersten  ganz  ausgezeichnet 
sind:  s.  1  ff.  C.  Borchling,  Reuters  literarhistorische  bedeutung; 
s.  38  ff.  E.  Mackel,  Reuters  spräche;  s.  68  ff.  A.  Wibbelt, 
Der  humor  bei  Reuter;  s.  74  ff.  E.  Brandes,  Reuter  als  politiker 
und  patriot;  s.  94  ff.  R.  Dohse,  Reuter  als  erzieher;  s.  111  ff. 
P.  Warncke,  Reuter  und  die  bildende  kunst;  s.  118  ff.  Rieh, 
Schröder  u.  a.  Reuter  als  mensch  (biographisches);  s.  136- — 154 
W.  Seelmann,  Reuter-bibliographie.  —  rec.  C.  F.  Müller,  Litztg. 
32,611—614. 

53.  0.  Bremer,  Fritz  Reuters  spräche.  Mitteilungen  aus 
dem  Quickborn  jahrg.  4(1910),5 — 13.  —  betr.  das  Verhältnis 
zwischen  spräche  und  Schreibung  des  plattdeutschen,  ohne  daß 
gerade  auf  Reuters  spräche  besonders  eingegangen  wird, 

54.  Rieh.  Dohse,  Fritz  Reuter,  ein  bild  seines  lebens  und 
Schaffens.  (Aufwärts!  bücherei  zur  belehrung  und  erholung. 
nr.  12.)  Frankfurt  a.  M.  (1910).  71s.  0,30  m,  —  für  weitere 
kreise  bestimmte  darstellung. 

55.  Reuter-kalender  auf  das  jähr  1911.  hrsg.  von  K.  Th. 
Gaedertz.  Leipzig,  Th,  Weichert.  106  s.  Im.  —  s.  31  ff,  un- 
gedruckte briefe  aus  d.  j.  1851 — 1872  an  sehr  verschiedene 
adressen,  durchweg  anziehend  durch  kleine  biographische  einzel- 
heiten  oder  äußerungen,  die  Reuters  anhänglichkeit  an  seine 
freunde  erkennen  lassen.  s.  55  ff.  lebensbild  des  Stavenhäger 
rektors  Schäfer,  eines  der  lehrer  Reuters,  mit  bisher  unbekannten 
zügen.  s,  66  ff.  Reuters  beteiligung  an  den  Liedern  zu  schütz 
und  trutz.  s.  70  ff.  Reuterfreunde  in  Lübeck,  mit  briefen  an 
Graßhof,  in  denen  Reuter  mitteilungen  über  das  anwachsen  seines 
Vermögens,  seinen  hausbaii  usw.  macht.  s.  88  ff.  ungedruckte 
gedichte. 

56.  K.  Th.  Gaedertz,  Wie  Fritz  Reuter  die  hochdeutsche 
Sprache  reinhielt.  ZfdU.  24,717 — 730.  —  wertlos.  zu  anfang 
wird  Reuter  schöpfer  (!)  des  (schon  recht  alten)  missingschs  ge- 
nannt. Reuter  verwertet  verhunzte  fremdwörter  für  die  komik, 
G.  faßt  das  als  spott,  das  gestellte  thema  ist  überhaupt  nicht 
scharf  erfaßt. 

57.  Wolfg,  Golther,  Rede  auf  Fritz  Reuter,  zur  feier 
der  hundertsten  Wiederkehr  seines  geburtstages  am  7.  nov.  1910 
in  der  aula  der  Rostocker  Universität.  Rostock  1910.  24  s.  8*^. 
—  die  besonderen  beziehungen  Reuters  zur  Universität  Rostock, 
die  früheren  bestrebungen,  die  mundarten  literarisch  zu  verwerten. 
Würdigung  der  einzelnen  werke  Reuters. 


XI.    B.  Mittel-  und  neuniederdeutsclie  denkmäler.  171 

57a.  J.  R.  Hanne,  Fritz  Reuters  religion.  ein  gedenkblatt 
zum  100  jährigen  geburtstage  des  dichters.  Wismar,  Hinstorf  f. 
1310.  31  s.  0,50  m.  —  R.  erwies  sich  im  leben  und  dichten 
als  gläubiger,  der  hyperorthodoxie  und  dem  kirchenwesen  gegen- 
über als  liberaler  christ. 

58.  Rud.  Hermann,  Fritz  Reuter  als  naturfreund.  zum 
100.  geburtstag  des  dichters.  Leipzig,  Dieterich.  1910.  61  s. 
0,60  m. 

58a.     Willy  Rath,  Fritz  Reuter.    Kunstwart  24,1,187—197. 

—  ohne  belang. 

59.  W.  Seelmann,  Reuter-forschungen.  Aus  dem  Nieder- 
deutschen jahrbuche  XXXVI.)    Norden  u.  Leipzig,  Soltau.     (80  s., 

2  bildnisse.)  1,60  m.  —  darin  Untersuchungen  und  neue  nach- 
weise über  das  vorbild  Pomuchelkopps,  Bräsigs  und  des  knechts 
Friedrichs,  auszüge  aus  mecklenburgischen  amtlichen  einwohner- 
listen von  1819,  in  denen  sehr  viele  personen  der  Franzosentid 
und  anderer  Schriften  mit  biographischen  daten  verzeichnet  sind. 
Wahrheit  und  dichtung  einzelner  abschnitte  (landtagsszenen,  reform- 
verein u.  a.)  der  Stromtid.      biographisches  über  Reuters  vater. 

60.  Paul  Warncke,  Fritz  Reuter.  Woans  hei  lewt  un 
schrewen  hett.    3.  uplag.    Berlin,  Meyer  &  Jessen.    1910.    11,319  s. 

3  m.  —  bloße  titelauflage. 

61.  Wilh.  Wawrenuck,  Fritz  Reuter,  seine  werke,  leben, 
leiden  und  humor.     Berlin,  F.  Lenz.     1910.      16   s.     8".     0,25  m. 

—  populär. 

62.  0.  Weise,  Fritz  Reuters  stil.  ZfdU.  24,690—717.  — 
oberflächliche,  ohne  eigentliches  Studium  Reuters  hingeworfene 
arbeit,  eigentlich  nur  Sammlung  zusammengeraffter  belege  für 
Reuters  erwähnungen  eigener  erlebnisse,  Verwendung  von  zitaten, 
lautmalende  verben  (zu  denen  beiern,  tadeln,  lärm  machen,  tasten  u.  ä. 
gezählt  werden),  fremdwörter,  Umschreibung  mit 'tun',  vergleiche  u.a. 
von  dem  stilwechsel  in  Reuters  Schriften  weiß  der  vf.  augenschein- 
lich nichts. 

63.  Osk.  Weise,  Zu  Reuters  syntax.   ZfdMa.  1910,291—307. 

—  verzeichnet  und  gelegentlich  erörtert  werden  abweichungen  vom 
nhd.  bez.  des  geschlechts  der  Substantive,  Setzung  des  artikels, 
gebrauch  der  kasus,  adjektiva  und  fürwörter.  durchweg  unterläuft 
der  fehler,  daß  die  Sprachverdrehungen  in  Bräsigs  missingsch 
wie  normale  mundart  behandelt  sind. 

64.  Oskar  Weissenfeis  (f).  Zur  Charakteristik  der  dich- 
tung Fritz  Reuters.  ZfdU.  24,682 — 690.  —  ästhetische  betrach- 
tung  der  Charaktere  und  handlung  der  Stromtid.  einzelnes  fein 
beobachtet. 


172  ^11-    Niederländisch. 

65.  Fr.  Winkel,  Quellen  zu  Fritz  Reuters  Lauschen. 
Niedersachsen  16,119.  —  bringt  betr.  'Afgunst'  und  'Königswahl' 
hinweise  auf  geschichten,  die  schon  bekannt  waren. 

66.  R.  Wossidlo,  Aus  dem  lande  Fritz  Reuters.  Humor 
in  spräche  und  Volkstum  Mecklenburgs,  mit  einer  einleitung  über 
das  sammeln  volkstümlicher  Überlieferungen.  Leipzig,  0.  Wigand. 
1910.  IV,212  s.  2,40  m.  —  enthält  nichts  Reuter  betr.,  sondern 
meckl.  redensarten,  schnurren  u.  ä.  —  rec.  H,  Klenz,  Cbl.  1911, 
s.  405;  W.  Seelmann,  DLz.  32,867;  Sartori,  ZfrheinVolksk. 
7,300. 

67.  Besprechungen  von  in  früheren  Jahrgängen  verzeichneten 
werken:  A.  Conradi,  Stand  der  Heliandforschung  1909,11,2: 
Kl.  Löffler,  Hist.  jb.  31,447.  —  E.  Leihener,  Cronenberger 
Wörterbuch  1908,11,24:  Paul  Drechsler,  ZfdMa.  5,158  f.;  0.  Mei- 
singer,  Archiv  123,165  ff.;  A.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.  19, 
243  f.;  H.  Teuchert,  AfdA.  34,15—21:  R.  Petsch,  Theophilus 
1908,11,36:  Cbl.  60,1605.  —  J.  Ramisch,  Studien  zur  dialekt- 
geographie  1908,11,24:  0.  Behaghel,  Litbl.  31,8  ff.;  L.  Groo- 
taers,  Leuvensche  bijdr.  9,105  f.;  J.  Schatz,  AfdA.  34,7 — 15; 
A.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl,  19,243  f.;  H.  Teuchert,  ZfdMa. 
5,160  f.  —  W.  Schlüter,  Bruchstücke  des  Wisby sehen  stadt- 
rechtes 1907,11,44:  Walter  Stein,  Hans,  gesch.-bl.  35,497— 501. 
—  H.  Schönhoff,  Emsländische  grammatik  1908,11,15:  Pr. 
Lessiak,  Idg.  anz.  27,40 — 46;  A.  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl. 
18,684.  —  Edw.  Schröder,  Laurembergs  Scherzgedichte  1909,. 
11,42:   W.  Nickel,  Archiv   124,424. 

Wilhelm  Seelmann. 


XII.   Niederländisch. 

A.    Allgemeines.    —    B.   Sprachliches:     1.    Allgemeines,   geschichtliches, 
grammatisches,  beziehungen  zu  fremden  sprachen.  2.  Mundarten.  3.  Wort- 
kunde. —  C.  Literatur:  1.  Allgemeines.     2.  Poesie  bis  1600. 
3.  Prosa  bis  1600. 

A.   Allgemeines. 

1.  Tijdschrift  voor  nederlandsche  taal-  en  letterkunde,  uitg. 
vanwege  de  maatschappij  der  nederlandsche  letterkunde  te  Leiden, 
jg.  29,  n.  r.  21.  Leiden,  Brill.  1910.  4,50  fl.  —  darin  außer 
den  besonders  verzeichneten  und  den  auf  die  literatur  nach  1600 
bezüglichen  aufsätzen:  J.  P.  B.  de  Josselin  de  Jong,  De  oor- 
sprong  van  het  grammatisch  geslacht.  —  J.  W.  Muller,  Robijn 
en  consorten,    —    J.  W.  Muller,    Reinaert   in   de   kanselarij.    — 


XII.   A.  Allgemeines.  173 

G.  A.  Nauta,    Namen   uit  De  Casteleyn's  Const   van  Rhetoriken. 
—  B.  Faddegon,  Afstandsdissimilatie  van  consonanten. 

2.  De  nieuwe  taalgids.  jg.  4.  Groningen,  Wolters.  3,50  fl., 
franco  per  post  3,80  fl.  —  darin  aufsätze  von  J.  van  Ginneken, 
D.  C.  Hesseling,  A.  Kluyver,  J,  Koopmans,  E.  Kruisinga, 
K.  Poll,  J.  W.  Muller,  Ph.  J.  Simons,  P.  Valkhoff,  C.  G. 
N.  de  Vooys,  N.  van  Wijk  und  buchbesprechungen. 

3.  Museum.  Maandblad  voor  philologie  en  geschiedenis. 
17  de  jg.  afl.  4—12.  Jan.— sept.  1910.  18  de  jg.  afl.  1—3. 
Okt.— dez.  1910.  Leiden,  A.  W.  Sijthoff.  p.  jg.  6,90  fl.  — 
die  auf  ndl.  philologie  bezüglichen  aufsätze  werden  alle  besonders 
verzeichnet. 

4.  L.  D.  Petit,  Bibliographie  der  middelnederlandsche  taal- 
en  letterkunde.  tweede  deel,  de  literatuur  bevattende  versehenen 
van  1888—1910.  Leiden,  Brill.  VIII,221  s.  —  2ter  bd.  des 
Jsb.  1888,19,13  verzeichneten  werkes.  enthält  902  nrn.  (1153— 
2054)  mit  einem  alphabetischen  register. 

5.  J.  Bols,  Schets  eener  geschiedenis  der  zuidnederlandsche 
maatschappij  van  taalkunde  van  1870  tot  1910.  Versl.  via.  acad. 
1910,979-1020. 

6.  P.  Fredericq,  Schets  eener  geschiedenis  der  Vlaamsche 
Beweging.  [Vlaamsch  Belgie  sedert  1830.  Studien  en  schetsen 
bijeengebi'acht  door  het  algemeen  bestuur  van  het  Willemsfonds 
ter  gelegenheid  van  het  jubeljaar  1905,  uitgave  van  het  Victor 
de  Hoon-fonds  nr.  2,  3.]  3  bde.  Gent,  Vuylsteke.  1906.  XII, 
256  s.  Gent,  Hoste.  1908  u.  1909.  XI,364  u.  XII,467  s.  — 
bespr.  V.  G.  Kalff,  Gids  1910,3,59—74. 

7.  Th.  Coopman  en  J.  Broeckaert,  Bibliographie  van 
den  vlaamschen  taalstrijd.  VI.  1873,  —  VII.  1874 — 1878,  — 
Vin.  1879—1882.  Gent,  A.  Siffer.  1908,  1909,  1910.  416, 
871,  407  s.  je  3,50  fr.  —  forts.  v.  Jsb.  1908,12,8.  —  bd.  1—7 
bespr.  V.  H.  Teirlinck,  Groot-Nederland  1910,2,57—63. 

8.  J.  Muyldermans,  Recht  en  reden.  toeHchting  bij  mijn 
'eenige  beschouwingen  over  de  uitspraak  onzer  taal'  [Jsb.  1908, 
12,7].  Vers  lagen  en  mededeelingen  der  koninklijke  vlaamsche  aca- 
demie  voor  taal-  en  letterkunde  1910,843 — 880. 

9.  J.  Mac  Leo d,  Over  taalonderwijs.  Verslagen  en  mede- 
deelingen de"  koninklijke  vlaamsche  academie  voor  taal-  en  letter- 
kunde 1910, l_i9 — 138.  —  enthält  listen  von  südndl.  dialektwörtern 
mit  ihren  equivalenten  in  der  ndl.  Schriftsprache. 


174  XII.    Niederländiscli. 

B.   Spracliliches. 

I.  Allgemeines,  geschichtliches,   grammatisches, 

beziehungen  zu  fremden  sprachen. 
10.  J.  Franck,  Mittelniederländische  grammatik  mit  lese- 
stücken und  glossar.  zweite,  neubearbeitete  aufläge.  Leipzig, 
Tauchnitz.  XII, 295  s.  geb.  10  m.  —  bei  der  bearbeitung  dieses 
in  erster  aufläge  im  jähre  1883  (Jsb.  1883,  nr.  1459)  erschienenen 
buches  ist  die  seitdem  erschienene  literatur,  am  meisten  Van  Hel- 
tens  Middelnederlandsche  spraakkunst  benutzt,  dadurch  und  durch 
des  vf.s  eigene  Untersuchungen  auf  dem  gebiete  der  ndl.  grammatik 
weicht  diese  aufläge  bedeutend  von  der  ersten  ab.  die  grammatik 
ist  auf  die  übliche  weise  in  laut-  und  flexionslehre  eingeteilt:  bei 
letzterer  geht  die  konjugation  der  deklination  voran.  ein  be- 
quemes und  sorgfältig  bearbeitetes  wort-  und  Sachregister  erhöht 
wesentlich  die  brauchbarkeit  dieser  grammatik.  das  glossar  am 
ende  des  buches  bezieht  sich  auf  die  lesestücke;  hierunter  be- 
finden sich  auch  prosatexte.  —  bespr.  von  J.  W.  Muller,  N.  taalg. 
4,299—313;  von  A.  Kluyver,  Museum   17,380—382. 

II.  J.  Franck,  Beiträge  zur  niederländischen  grammatik. 
Tijdschr.  29,263 — 302.  —  1.  I  und  ie  im  mittelniederländischen: 
mnl.  ie  war  schon  ein  monophthong,  es  war  ein  von  i,  ij  ver- 
schiedener laut,  obgleich  auch  dieser  vokal  im  mnl.  als  ein 
monophthong  aufzufassen  ist:  allerdings  begann  dialektisch  (brab.) 
die  diphthongierung  schon  im  spätem  mittelalter.  vielleicht  weisen 
die  zahlreichen  reime  ie:ie  in  gewissen  mnl.  texten  und  der  schon 
mnl.  Übergang  von  ir  in  ier  darauf  hin,  das  ij  ein  kürzerer  laut 
als  ie  gewesen  ist:  die  ursprüngliche  gruppe  id  wäre  über  ijd  in  ein 
langes  l  (=  ie)  übergegangen;  vor  r  findet  sind  öfter  dehnung. 
zum  vergleich  wird  auf  das  jetzige  West-Voornsch  hingewiesen, 
in  welcher  mundart  urgerm.  l  kürzung  erlitten  hat,  vor  r  und  in 
der  Verbindung  IJd  (auch  bei  d-  Wegfall)  mit  älterem  ie  zusammen- 
gefallen ist  (ähnliche  zustände  auch  im  wfläm.):  die  Verkürzung 
des  urspr.  i  gehört  wohl  zu  den  momenten,  die  die  diphthon- 
gierung des  i  bewirkten,  am  Schlüsse  eine  auseinandersetzung  mit 
Wrede,  ZfdA.  39,257  ff.  —  anhang  über  die  formen  der  verba 
erien  u.  ä.  —  2.  mittelniederländisch  oe:  es  gibt  viererlei  oe-ö-reime: 
a)  auslaut.  oe:ö:  hier  gibt  es  zwei  gruppeu  von  texten:  die  eine 
reimt  bloß  das  adv.  doe  mit  -ö,  die  andere  ebenfalls  toe,  lioe,  soe 
'sie';  vielleicht  ist  bei  diesen  formen  Verkürzung  infolge  geringerer 
betonung  anzunehmen,  in  beiden  gruppen  reimt  auch  vroe  'früh' 
mit  ö;  b)  oej:öj.  es  handelt  sich  fast  ausschließlich  um  reime 
von  vernoien  zu  Wörtern  mit  oej;    das   lehnwort   vernoien   ist    wohl 


XII.   B.  Sprachliclies.  175 

in  zwei  verschiedenen  lautformen  li erübergenommen;  c)  oem:öm. 
hier  haben  wir  ebenso  wie  bei  d)  sone :  doene  u.  dgl.  (größtenteils 
mit  n  nach  dem  vokal)  die  tatsache  ins  äuge  zu  fassen,  daß  ö 
dehnung  von  u  ist  und  nicht  von  o.  die  unter  c)  und  d)  be- 
sprochenen reime  weisen  auf  eine  geschlossene  ausspräche  des 
mnl.  oe  hin,  ebenso  auch  das  lehnwort  Moesele,  das  wohl  auf 
Müsele  mit  gedehntem  u  zurückgeht,  vermutlich  war  das  normale 
mnl.  oe  ein  monophthong  ö,  nicht  ü. 

12.  W.  van  Helten,  Aanteekeningen  op  varia  in  deel 
XXVn,  157  vlgg.  Tijdschr.  29,87—94.  —  vgl.  Jsb.  1908,12,18. 
«400^  etwa  aus  afries.  (noch  ostfries.)  *mäte;  wegen  afries.  täne 
vgl.  Idg.  forsch.  19,189  fußnote;  auf  afries.  *fläia  (woraus  ndl. 
flik-flooien)  weist  neufries.  flaeye.  es  ist  nicht  wahrscheinlich,  daß 
moot,  toon,  flik-flooien  aus  der  spräche  von  Zeeland  und  Goeree  in 
die  allgemeine  spräche  hereingekommen  seien,  das  Van  Wijksche 
gesetz  über  ä  in  diesen  maa.  steht  nicht  fest.  —  oester  aus  nord- 
östl.  galloroman.  ^o'^d-strum  (-o)  =  lat.  ostriim.  —  mnl.  plaster  aus 
vulg.-Iat.  (em)plastrum ;  mnl.  plaister  suis  Sbirz.  plaistre  {a.us  *plastremn), 
mnl.  plaester  aus  ^plä-strio;  nnl.  pleister  aus  frz.  pleistre  <^plaistre, 

—  Van  Wijks  zur  erklärung  von  veertien  usw.  aufgestelltes  gesetz 
ist  folgendermaßen  zu  ändern:  e  aus  fa  vor  rn  und  r  -|-  alveolarem 
dental,  Id  bleibt  vor  r  -f-  supradent.  d  erhalten.  —  twijn  aus 
*twizna-,  tiveern  aus  ^hdizna-.  —  mnl.  vie  'vieh'  aus  dem  nomin. - 
akkus.  *fe]iu.  —  laag  ist  in  westniederfränk.  maa.  ein  lehnwort; 
denn  sonst  wäre  in  diesen  dialekten  eine  form  ohne  umlaut  zu 
erwarten. 

13.  K.  Holtvast,  Beknopte  nederlandsche  spraakkunst. 
derde  druk.    Groningen,  Noordhoff.    IV,142  s.,   1  fl.,  geb.  1,30  fl. 

—  vgl.  Jsb.   1908,12,13. 

14.  W.  de  Vries,  Opmerkingen  over  nederlandsche  syn- 
taxis.  I.  usurpaties.  Tijdschr.  29,122 — 165.  —  usurpaties  sind 
nach  nr.  28,  s.  138  'gebruikstypen,  waarin  een  formeel  onveran- 
derd  verbum  voorkomt  in  verschillenden  zin,  die  toch  dezelfde 
werking  involveert,  terwijl  die  verschillende  zin  de  keerzijde  is 
van  het  als  subject  voorkomen  van  een  andere  —  inclusief  geen 
enkele  —  der  substanties,  welke  in  de  werking  op  ongelijke  wijs 
betrokken  zijn.'  das  reichhaltige  material  ist  teils  der  allgemeinen 
Umgangssprache,  teils  den  muodarten,  hauptsächlich  derjenigen  des 
westlichen   teils  der  provinz   Groningen,   entnommen. 

15.  W.  de  Vries,  Dysmelie.  opmerkingen  over  syntaxis. 
112  s.  [Verhandeling  behoorende  bij  het  programma  van  het 
gymnasium   der   gemeente  Groningen   voor  het   jaar  1910 — 1911.] 

—  inleiding.   —   I.   overzicht  (§  2:   een  zin  kan  ook  datgene,  wat 


176  XII.  Niederländisch. 

bij  een  reeds  geuit  deel  nog  noodig  is,  wel  uitdrukken,  doch  in 
een  anderen  vorm  dan  eigenlijk  vereischt  was.  voor  dit  ver- 
schijnsel  gebruik  ik  den  naam  dysmelie).  —  II.  allogene  elementen. 

—  III.  secundaire  zinnen. 

16.  P.  Fijn  van  Draat,  Rh3^tmus  in  het  engelsche  proza. 
Handelingen  en  mededeelingen  van  de  maatschappij  der  neder- 
landsche  letterkunde  te  Leiden,  1909 — 1910,92—94.  —  s.  94  auch 
einiges  über  den  rhythmus  in  der  ndl.   prosa. 

17.  R.  van  der  Meulen  Rz.,  Hollando-russica.  Tijdschr. 
29,247—260.  —  forts.  zu  Jsb.  1909,12,30.  —  VIII.  Soll,  woor- 
den  in  Midden-Rusland:  kanböj  (Brjansk  und  gouv.  Kursk;  hier  = 
'radau')  <:;;^  konvooi;  pankrdt  (Brjansk)  :^=  russ.  donkrät,  domkrdt  <:;^ 
dommekracJit ;  under-cer,  tmder-lete^iant,  wider  (Brjansk,  das  2te  ver- 
altet) <^  onder-;  flak  (Brjansk)  =  russ.  flag  <:^  vlag;  nägil' ,  ndgel' 
(Brjansk,  veraltet)  <:;^  yiagel;  kvac  (Brjansk,  nach  Dal'  südruss.) 
<;^  kzvast  oder  hd.  quast.  —  IX.  Holl.  woorden  in  het  Wolga- 
gebied:  drejfit  <:^  drijven,  zirhdk  aus  russ.  zir  -\-  ndl.  hak,  löpiß-' 
<^  looper,  löcman  <^  loodsman,  mdntyr'  <;;^  mantel,  skiv  <:^  schiff; 
ndl.  barg-,  barkhout  existiert  noch  in  mehreren  gestalten.  im 
gouv.  Vjatka:  Galdnka,  galdnskaja  repa  'holländische,  holl.  rübe'; 
sljüzy  <Ci  sluizen,  svdbra  <^  zicabber.  —  X.  Holl.  woorden  in  het 
goevernement  ISTovgorod:  zürka  <:^jurk;  hierzu  wurde  züra  ge- 
bildet; rid  'celoveksdlinnymnosom' =  russ.  rnZ'<^roer;  skoiK^spon. 

—  XI,  Holl.  namen  van  gewassen  in  het  russ.:  artisok  <^artisjok; 
sel'derej  <^  selderij.  zusätze  zu  Tijdschr.  28,206  und  207.  — 
XII.  Nog  eenige  holl.  namen  van  visschen  enz,  in  het  russ.: 
locman  <^  loodsman;  üstrica,  zu  Peters  des  Großen  zeiten  ustersy 
plur.  (sing,  usters)  <Z  oesters;  sproty  <^  sprot.  —  XIII.  Nog  eenige 
holl.  namen  van  Stoffen  in  het  russ.:  süec<^sits;  tik  <Citijk.  — 
XIV.  Holl.  namen  van  drinkgerei  in  het  russ.:  rjümka  <:^  roemer; 
skdlik,  skal  cik  <^  schaal;  sto2)d<Cistoop.  —  XV.  Nog  eenige  andere 
holl.  ontleeningen  in  het  russ. :  scurüp  <^  schroef;  slagbon,  slambov  <^ 
slaghoom  (slagbaum  aus  dem  hd.);  steldzi  plur.  <^  Stellage;  hirf  <^ 
tiirf.  für  die  den  Wörtern  entsprechenden  Sachen  wird  u.  a.  öfters 
Cornelis  de  Bruin,  Reizen  over  Moskovie  door  Persie  en  Indie 
(Amsterdam,   1714)  zitiert. 

18.  D.  C.  Hesseling,  Overblijfsels  van  de  nederlandse  taal 
op  Ceylon.  Tijdschr.  29,303  —  312.  —  solange  die  Niederländer 
die  insel  Cejdon  besaßen,  war  das  ndl.  zwar  die  offizielle  spräche, 
die  Umgangssprache  war  indes  das  portugiesische.  einige  ndl. 
Wörter  und  neerlandismen  drangen  in  das  portugiesische  ein; 
diese  werden  nach  S.  R.  Dalgados,  Dialecto  Indo-Portugues  de 
Ceyläo  aufgezählt  und  besprochen,  es  ergibt  sich,  daß  das  Cey- 
loner holländisch,  hauptsächlich  was  die  laute  betrifft,  der  Buren- 


XII.    B.  Sprachliches.  177 

spräche  sehr  ähnlich  gewesen  ist.  einige  ins  Ceyloner  portugie- 
sische hereingekommene  Wörter  sind  auch  in  sprachen  des  indi- 
schen Archipels  gedrungen. 

19.  W.  Davids,  Bijdrage  tot  de  Studie  van  het  spaansch 
en  portugeesch  in  Nederland  naar  aanleiding  van  de  overblijfselen 
dier  talen  in  de  taal  der  portugeesche  Israelieten  te  Amsterdam. 
Handel.  6.  ndl.  philol.-congres,  141 — 153.  —  die  aus  der  iberischen 
halbinsel  stammenden  Amsterdamer  Juden  haben  in  ihrer  spräche 
viele  portugiesische  elemente  bewahrt,  während  bei  den  Bordeaux'er 
Juden  die  spanischen  elemente  vorherrschend  sind;  die  1590 — 1602 
(1603)  eingewanderten  Amsterdamer  Juden  waren  alle  portu- 
giesischer und  nicht  spanischer  herkunft.  bis  in  das  19.  jahrh. 
bedienten  die  portugiesischen  Israeliten  sich  noch  der  portugiesischen 
spräche,  hauptsächlich  sonnabends  und  bei  freundschaftlichen  Zu- 
sammenkünften an  f eiertagen;  erst  nach  1850  verschwindet  sie  voll- 
ständig. 1816  erschienen  noch  ein  portugiesisches  buchstabierungs- 
büchlein  und  ein  lesebuch  für  die  portugiesisch-israelitische  armen- 
schule.  vf.  gibt  ein  Verzeichnis  der  noch  vorhandenen  portu- 
giesischen Sprachreste:  1.  in  der  liturgie,  2.  in  der  Umgangs- 
sprache, 3.  in  einigen  Sprichwörtern. 

2.    Mundarten. 

20.  J.  de  Vries  Az.,  Westfriesche  woorden.  Nieuwe  Nie- 
dorp.  De  Groot.  107  s.  0,75  fl.  —  im  ersten  teil  kommen  die 
charakteristischen  dialektwörter  und  -ausdrücke  in  einem  erläutern- 
den textverbande  vor;  darauf  folgt  ein  wertvolles  glossar.  der- 
selbe gegenständ  wurde  kürzer  schon  früher  vom  vf.  behandelt: 
vgl.  Jsb.   1904,12,25. 

21.  N.  van  Wijk,  Eine  polnisch-niederländische  parallele. 
Idg.  forsch.  26,275—282.  —  im  dialekt  der  N.-W.-Veluwe  (von 
Te  Winkel  in  Pauls  Grundriß  'süderseeisch'  genannt)  hat  ein 
ähnliches  lautgesetz  gewirkt  wie  im  polnischen,  in  diesem  dialekt 
sind  urgerm.  e^  und  ä  in  offenen  silben  vor  dentalen  konsonanten 
zu  ä,  vor  labialen  und  gutturalen  zu  e  oder  cß  geworden,  dadurch 
daß  das  ä  später  in  ö  und  das  e  bzw.  ^  in  ä  übei'gegangen  ist, 
ist  das  gesetz  den  forschem  bisher  entgangen,  durch  ein  ähn- 
liches lautgesetz  fielen  ä  und  e  vor  r  -j-  dental  in  a,  vor  r  -\-  lab. 
oder  gutt.  in  e  (woraus  später  ä)  zusammen,  auch  dieses  gesetz  hat 
seine  parallele  im  polnischen,  es  hat  auch  in  andern  ndl.  dialekten 
gewirkt. 

22.  J.  H.  Kern,  Zum  Verhältnis  zwischen  betonung  und 
laut  in  niederländisch-limbürgischen  mundarten.  Idg.  forsch.  26, 
258 — 274.  —  die  näher  erforschte  gegend  umfaßt  Maastricht  mit 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie     XXXIl.    fiöio.)    I.  Teil.  12 


178  ^I-   Niederländisch. 

S.  Pieter  und  Wijk,  weiter  Liinmel,  Borgharen,  Itteren,  Ambij, 
Bemelen,  Keer-Cadier,  Scharn,  Heer,  Gronsveld,  Rijckholt,  Breust- 
Eisden.  die  spräche  einiger  östlicher  gelegenen  dörfer  und  die 
von  Heerlen  wurden  auf  einige  punkte  hin  untersucht.  auch 
werden  die  verwandten  ripuarischen  mundarten  und  der  von  Maur- 
mann  beschriebene  dialekt  von  Mühlheim  a.  d.  R.  verglichen,  die 
Untersuchung  beschäftigt  sich  mit  der  Wirkung  des  Zirkumflexes, 
und  zwar  nicht  des  spontanen  Zirkumflexes  (der  'die  Vertreter  der 
wgerm.  ä,  ö,  e,  sowie  die  alt-  oder  mittellimbürgisch  monophthon- 
gierten Vertreter  von  mi,  ai,  eo'  trifft),  sondern  des  bedingten 
zirkumfl.,  der  'vor  altlimb.  oder  frühmlimb.  mit  stimmhaftem  laut 
anhebender,  aber  innerhalb  des  mlimb.  durch  schwund  des  silben- 
trägers  ihres  silbenwertes  entkleideter  folgesilbe'  eintritt,  außer- 
dem bei  nomina  actoris  auf  -fdjdr,  bei  komparativen,  bei  Wörtern 
auf  mlimb.  -re  und  bei  andern  kategorien,  wo  er  sich  durch 
analogie  festgesetzt  hat.  an  der  band  eines  sehr  reichen  materials 
wird  dargetan,  daß  die  zirkumflektierte  betonung  in  flgg.  punkten 
die  laute  der  mundart  beeinflußt:  'A.  sie  verhindert  die  dehnung 
kurzer  vokale  vor  konsonantgruppen;  B.  sie  kürzt  diphthonge 
bezw.  verhindert  ihre  dehnung;  C.  sie  diphthongiert  wgerm.  i,  ü, 
monophthongiertes  iu  und  den  damit  zusammengefallenen  uml.  des 
ü,  sowie  frz.  u;  D.  sie  _  ändert  in  frühmlimb.  offener  silbe  ent- 
standenes ä,  e,  0  in  3,  e  bez.  öe,  ä.'  den  beispielen  für  diese  laut- 
veränderungen  werden  die  gegenbeispiele,  wo  kein  zirkumflex  vor- 
handen ist  und  der  lautwandel  unterbleibt,  gegenübergestellt,  in 
jedem  abschnitt  werden  auch  beispiele  mit  durch  analogie  über- 
tragenem Zirkumflex  gegeben. 

23.  L.  Grootaers,  Het  dialect  van  Tongeren,  eene  phone- 
tisch-historische Studie.  Leuv.  bijdr.  9,1 — 35.  —  forts,  zu  Jsb. 
1909,12,33.  —  Vierde  hoofdstuk:  de  partikels;  —  woordvorming 
(enthält  einige  abweichungen  vom  allgemein-ndl,  Sprachgebrauch); 
—  tekst:  normaaltekst,  sandhitekst. 

24.  Is.  Teirlinck,  Zuid-oostvlaandersch  idioticon.  1.  deel, 
2.  afl.  (dain—guzze).  s.  249—523.  6  fr.  —  forts.  zu  Jsb.  1908, 
12/23.  —  belehrt  uns  auch,  welche  ndl.  Wörter  in  dieser  mundart 
nicht  vorkommen.  —  der  vollständige  1.  bd.  bespr.  von  A.  D[e] 
C[ock],  Volkskunde  21,127. 

25.  T.  H.  Le  Roux,  Beschrijvende  klankleer  van  het  Afri- 
kaans.  Leiden,  Sijthof f.  VIII,  VIII,  129  s.  [Leidener  diss.].  —  laut- 
lehre  des  Afrikanischen  (Burensprache),  den  kapiteln  über  die 
lautlehre  gehen  zwei  andere  kapitel  voran:  das  erste  enthält 
literaturverzeichnisse  und  einiges  über  die  namen  der  spräche,  die 
afrik.  Sprachbewegung,  die  afrik.  literatur,  Sprachgrenzen,  Ortho- 
graphie,   —    das  zweite    behandelt  dialektische  unterschiede,     der 


:^II.    B.  Sprachliches.  179 

lautlehre  ist  hauptsächlich  die  spräche  des  disti'iktes  Worcester 
zugrunde  gelegt  worden:  wiederholt  wird  aber  auf  die  ab- 
weichungen  anderer  mundarten  aufmerksam  gemacht;  auch  wird 
zwischen  der  spräche  der  gebildeten  und  der  vulgäreren  Volks- 
sprache unterschieden,  auf  die  frage  nach  dem  Ursprung  der 
Burensprache  geht  vf.  nicht  ein,  sein  buch  enthält  aber  durch  die 
zahlreichen  ndl.  dialektformen,  die  er  heranzieht,  ein  reiches 
material  für  künftige  Untersuchungen  dieses  problems.  —  lobend 
bespr.  V.  E.  Kruisinga,  N.  taalg.  4,216 — 218. 

3.    Wortkunde. 

26.  Woordenboek  der  nederlandsche  taal,  bewerkt  door 
A.  Kluyver,  A.  Beets,  G.  J.  Boekenoogen,  J.  Heinsius, 
J.  A.  N.  Knüttel  en  W.  L.  de  Vreese.  deel  III,  afl.  15 
(dame — deren),  deel  VI,  afl.  11,12  (ingelegd — inspanning),  deel  VIII, 
afl.  5  (kwaad —  kwijtschelden),  deel  IX,  afl.  11  (naturaliseeren — 
nederstorten),  deel  XI,  afl.  14  (overstorten — ozon).  —  's-Graven- 
hage-Leiden,  Nijhoff-Sijthoff.  p.  afl.  1  fl.  —  bd.  6,  lief.  11  und 
bd.  8,  lief.  5  angez.  v.  [J.  N.]  v[an]  H[all],  Gids  74,1,406  f. 

27.  E.  Verwijs  en  J.  Verdam,  Middelnederlandsch  woorden- 
boek. 's-Gravenhage,  Nijhoff.  deel  7,  afl.  13 — 16  (somer — stat). 
p.   afl.   1  fl. 

28.  J.  Verdam,  Middelnederlandsch  handwoordenboek.  afl. 
8  u.  9  (overdragen — sterne).    's-Gravenhage,  Nijhoff.    p.  afl.  0,80  fl. 

29.  N.  van  Wijk,  Tranck's  etymologisch  woordenboek  der 
nederlandsche  taal.  tweede  druk.  's-Gravenhage,  Nijhoff.  afl.  1 
und  2  fa—dot).  128  s.  p.  afl.  1,20  fl.  —  2te  vollständig  um- 
gearbeitete ausgäbe  des  1884 — 1892  erschienenen  Franck'schen 
wtbs.  (Jsb.  1892,19,23).  der  bearbeiter  nimmt  in  etymologischen 
fragen  einen  vorsichtig  zurückhaltenden  Standpunkt  ein;  so  wird 
z.  b.  unter  aal  'aal'  die  Zusammenstellung  mit  gr.  l'yx'^^vg  (eig. 
'wurmaal')  als  unsicher  bezeichnet,  ebenso  die  ableitung  von  der 
idg.  wzl.  *ed-  'essen'  {^'edlo-  der  'eßbare'  ?).  dagegen  wird  der  ver- 
gleich mit  altisl.  dl  'riemen',  altind  äit-'linie'  empfohlen;  der  'aal' 
wäre  dann  das  'lange,  schmale  ding',  unter  dochter  dürfte  die 
bezugnahme  auf  altind.  dZydhl  'er  melkt'  endgültig  aus  den 
Wörterbüchern  verschwinden.     (Feist) 

30.  A.  de  Cock,  Spreekwoorden  en  zegswijzen  over  de 
vrouwen,  de  lief  de  en  het  huwelijk  (vervolg).  Volkskunde  21, 
78—80,  115—120,  155—160,  193  —  198.  —  forts.  der  addenda 
(s.  Jsb.  1909,12,40). 

31.  A.  de  Cock,  Spreekwoorden,  zegswijzen  en  uitdrukkingen 
op  volksgeloof  berustend.  Volkskunde  21,31 — 37,  70 — 76,  96 — 101, 

12* 


180  XII.    Niederländiscli. 

1-43—149,  186—193,  211—219.  —  nr.  58.  Onze-Lieve-Vrouw- 
bedstroo;  59.  Onze-Lieve-Vrouw-melkkruid;  60.  Onze-Lieve-Vrouwen- 
glazeken;  61.  engelwortel,  engelkruid,  wild  engelkruid,  Heilich 
geestwortel,  engelzoet;  62.  passiebloem;  63.  passieklaver,  bloed- 
plant,  Jeruzalemsklaver,  doornenkroonbloem,  doornekroone;  64. 
Christus  doornen,  doorn-Christi,  doorn-acacia;  65.  Jezusgras,  Christus- 
kruid,  bloed-  of  kruisblad,  ritse,  roodbeen,  rooje  Jan;  66a.  treur- 
wilg,  b.  treuresch,  c.  treurberk;  67.  ratelpopulier,  trilpopulier, 
klaterpeppel,  beefessche,  ratelaar,  espe;  68.  Judasboom;  69.  Drie- 
vuldigheidsbloempje,  stiefmoedertje,  driekleurig  viooltje;  70.  sleutel- 
boom,  hemelsleutel,  Petersleutel,  St.  Pieterskruid ;  71,  vergeet- 
mij-niet(je),  Jezukensoogskens,  Jezukensbloem,  (Onze)  Lieve  Vrouw- 
bloemekens;  72,  St.  Jansbessen;  73.  St.  Jansappelen;  74,  Geeraards- 
bloemtje;  75.  Grodelievebloemtje;  76.  donderbaard,  dondervaart, 
donder-  od.  dunderbare,  donderblaren,  donderblad,  donderblomme, 
donderbloeme,  donderbos,  donderbotte,  donderkruid,  donderplant, 
dondeiiook,  dondertoppen ;  77.  donderkruid  (a.  sedum  purpureum, 
b.  inula  conyza);  78.  donderbloem;  79a.  donderbloem,  zwaarweer- 
bloem,  b.  onweersbloemen ;  80,  dondertoren;  81.  donderdistel; 
82.  donderboon,  duivelsboon;  83.  Salomonszegel;  84.  ijzerkruid, 
ijzerhard,  hardijzer;  85.  mollekruid  (a.  euphorbia  lathyris,  b.  datura 
stramonium);  86.  zevengetijdenkruid,  zevengetijdenklaver,  klaver- 
van-zeven-getijden,  blommetjes-van-zeven-kwartier;  87.  blindebloem; 
88.  kankerbloem,  kankers,  kankerroos;  89.  zeer-oogenbloem  (a.  wilde 
kervel,  b.  klaproos,  papaver);  90.  berstkruid,  berstbezie,  berst- 
beziekruid,  berstbeziehout;  91.  bloedzeikenhout;  92.  schreiboom. 
II.  de  dieren  in  het  volksgeloof,  A.  zoogdieren;  93.  in  den  tijd 
als  de  beesten  spraken;  94.  oudtijds  was  't  een  groot  wonder, 
wanneer  een  ezel  sprak,  thans  wanneer  een  ezel  zwijgt;  hij  slacht 
Bileam's  ezel;  95.  hij  heeft  2:)aarde(n)vleesch  gegeten ;  96.  vossen- 
billen  gegeten  hebben;  hij  heeft  vossepooten  od.  vossensteerten 
geeten;  hij  heeft  vossekl . . .  g'eten;  hij  heeft  van  den  vos  geeten; 
hij  heeft  vossenmelk  gedronken;  97.  haasvreten,  haasvreter; 
98.  een  hazenlip;  een  hazenmond;  't  is  een  hazenlip,  een  hazen- 
mond;  haasbek;  hazzemüle;  99.  een  haes  dien  op  wegh  ontmoet/een 
voor-bood'  is  van  tegenspoed;  eenen  swarten  haes  is  ons  te 
gemoet  ghecomen;  100.  een  ongelikte  beer;  den  beer  lekt  ziju 
beerkens  totdat  het  beeren  zijn;   101.  een  aterling. 

32.  A.  de  Cock,  Bezweringsformulieren,  Volkskunde  21, 
225 — 231,  —  1,  tegen  de  tandpijn,  2,  tegen  den  steek  van 
vcnijnig  gedierte,  3.  tegen  verwonding,  4.  tegen  brandwonden, 
5.  tegen  'brand',  6.  tegen  bloeding,  7,  tegen  verstuiking,  8.  tegen 
hondsdolheid,   9.  tegen  de  vlek  op  't  oog. 

33.  A.  Beets,  Over  eene  middeleeuwsche  allegorie.    Hände- 


XII.    B.  Sprachliches.  181 

lingen  van  het  zesde  nederlandsche  philologencongres  gehouden  te 
Leiden  30  en  31  Maart  1910,108 — 125.  —  Mnl.  valen  mennen, 
met  valen  mennen,  in  valuwe(n)  mennen,  valuioe(n)  und  met  valuwefnj 
Tiden,  met  valen  voeren  und  ähnliche  deutsche  ausdrücke  gehen  auf 
frz.  chevaucher  Fauvain  zurück,  dieser  durch  die  bilder  der  frz. 
hs.  571  der  Pariser  bibliotheque  nat.  schön  illustrierte  ausdruck 
Avird  im  Zusammenhang  mit  dem  roman  de  Fauvel  und  den  ausdrücken 
(tirilier,  frotter,  torcher  Fauvel  und  der  Vorstellung  der  dame  Grtiile 
auf  dem  reittiere  Fauve  in  Renart  le  nouvel  untersucht,  zur  er- 
kläruug  müssen  wir  vom  fahlen  pferde  der  Apokalypse  6,8  ausgehen, 
worin  die  mittelalterliche  exegese  (Rieh.  v.  S.- Victor)  ein  sj^mbol 
der  heuchler  sah;  diese  allegorie  war,  wie  Bradley  nachgewiesen 
hat,  auch  in  der  laienweit  bekannt. 

34.  E.  Gailliard,  Een  proces  voor  de  'redenaers  vanden 
Proossche'  te  Brügge,  uit  het  jaar  1471.  Versl.  en  meded.  k.  via. 
acad.  1910,1021 — 1042.  —  enthält  auszüge  aus  dem  Brügger 
'ferieboek'  von  1467 — 1473  und  bemerkungen  zu  mehreren  Wörtern 
und  ausdrücken. 

34a.  H.  Pottmeyer,  Eenige  nasporingen  over  de  plaatsnamen 
der  provincie  Antwerpen.  VI.  de  naamsuitgang  -hem.  Bijdragen 
tot  de  geschiedenis  van  Brabant  9,5  —  23,  177—208,  289—322. 
—  bespricht  den  Ursprung  von  -hem  {=  got.  haims  usw.),  betont 
das  hohe  alter  der  Ortsnamen  auf  -hem,  erwähnt  die  nebenformen 
-en,  -um,  -om  und  bespricht  dann  ausführlich  im  anschluß  an  ein 
reichhaltiges  quellenmaterial  flgg.  kategorien  von  namen  auf  -hem: 
1.  diejenigen  auf  -(e)gem  (aus  -ing-hem,  -inc-hem),  2.  die  mit  einem 
personsnamen  im  starken  gen.  zusammengesetzten,  3.  die  mit  einem 
personsnamen  im  schwachen  gen.  zusammengesetzten,  4.  die  mit 
einem  gegenstandsuamen  oder  adjektivum  zusammengesetzten, 
5.  diejenigen  mit  zweifelhafter  grundbedeutung, 

35.  Einzelnes: 

bokje,  Tijdschr.  29,320  (A.  B[eets]).  —  addenda  zu  Tijdschr. 
24,158  (Jsb.  1905,12,50). 

hondinck  (bündel;  beleg  von  1534),  Versl.  en  meded.  k.  via. 
acad.   1910,820  (E.  Gailliard). 

craclii  bedriven  (gewalt  verüben,  schänden)  und  ghaen  inden 
arheijt  (zu  einer  Wöchnerin  gehen;  von  der  hebamme),  Versl.  en 
meded.  k.  via.  acad.  1910,212  (E.  Gailliard).  —  beide  ausdrücke 
beisammen  in  einem  Genter  text  von  1526. 

duergaende  tvonde  (in  einem  text  von  1430,  übersetzt  mit 
playe  passant  oultre),  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910,806 
(E.  Gailliard). 

Duifje  en  Willemientje  (Ze  komen  overeen  lijk  — :  Brügge), 
Volkskunde   21,155    (M.    S[abbe]).    —    D.    und   W.    kommen    im 


182  XII.    Niederläiidiscli. 

frommen  volksbiichlein  Diujfkens  ende   Willemynkens  pelgrimagie  tot 
hären  beminden  binnen  Jerusalem  vor. 

espinghesken  (kleines  schiff;  in  einer  reclinung  von  1385:  vf^l. 
Kil.  Espinrk.  j.  Pinck  =  Cymba),  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad. 
1910.36  (E.   Gailliard). 

fumative-vomative,  Tijdschr.  29,318  f.  (J.  van  der  Valk).  — 
liest  vom.  für  fum.  in  einem  mnl.  geistlichen  gedichte. 

gheboorghen  vont  (in  die  erde  versteckte  und  dort  gefundene 
Sachen;  belegst,  von  1525),  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910, 
366  (E.  Gailliard). 

Gode  tarn  maken,  Tijdschr.  29,95 — 101  (J.  Verdam).  — 
dieser  bei  Maerlant,  Wapene  Martijn  1,946  ff.  vorkommende  aus- 
druck  wird  durch  den  alten  Volksglauben  erklärt,  daß  der  uni- 
cornus  von  einer  Jungfer  gezähmt  werde:  in  Maerlants  Nat.  Bloeme 
und  sonst  wird  Christus  mit  diesem  Unicornus  und  Maria  mit 
dieser  Jungfer  verglichen. 

grobbejak  ('eene  smakelijke  en  gezonden  brij,  uit  rijst,  suiker, 
tamarinde,  arak  en  water  te  samen  gesteld';  jetzt  veraltet), 
Tijdschr.   29,317   (F.  P.  H.  Prick  van  Wely). 

handiiiß  (in  einem  text  von  1707,  =  fläm.-brab.  lianneken-uit, 
Jiannen-uit  'nachtwächter'),  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910,328 
(E.   Gailliard). 

Jiaring,  Bulletin  de  l'acad.  roy.  de  Belgique,  classe  des  lettres 
1910,104  (J.  Vercoullie).  —  von  haar  'crines',  hier  in  der  bed. 
'kleine  gräten'. 

heer  ende  meester  (mit  der  bed.  'besitzer'  in  einem  text  von 
1562),    Versl.    en   meded.    k.    via   acad.    1910,842   (E.  Gailliard). 

hoegken,  hoeyken  ofte  er  ans,  Onse  lieve  Vrowoe  vanden  hoedekin, 
roosenhoyken,  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910,881  f.  (E.  Gail- 
liard). 

hooeh  duufseh,  neder  duutsch,  ZfdWortf.  12,239  f.  (N.  van 
Wijk).   —    belegstelle  von   1457. 

hooftleeringe,  hoofftleeringlic  ('hoofdadvies'.  belegsteilen  von 
1730  und  1740),  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910,912 
(E.  Gailliard). 

joncde  (jugend;  bereits  in  einer  Urkunde  von  1405,  vielleicht 
von  Genter  herkunft),  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910,482 
(E.   Gailliard). 

kadefje,  Bull,  de  l'ac.  roy.  de  Belg.,  cl.  des  lettres  1910,106  f. 
(J.  Vercoullie).  —  urspr.  'hinterbacken'  (fr.  cadet),  dann  'eine 
art  brötchen'.  dieselbe  bedeutungsentwicklung  hat  fr.  pistolet 
gehabt. 

leus,  Bull,  de  l'ac.  roy.  de  Belg.,  ch  des  lettres  1910,102  f. 
(J,  Vercoullie).  —  aus  jfrz.  lose  (<^  lausa),  dem   grundwort   von 


XII.    B.  Sprachliches.  18.S 

frz.  losange  'meuble  de  l'ecu,  figure  rhomboi'de',  das  in  der  bed. 
'Wappenschild'  mit  losange,  -enge  'fausse  louange,  flatterie'  zu- 
sammengefallen ist.     aus  der  längeren  frz.  form  hd.   losung. 

leven  (in  Sara-leven,  kmd-leven),  Bull,  de  Tac.  roy.  de  Belg., 
cl.  des  lettres  1910,106  (J.  Vercoullie).  —  aus  jüdisch  leev, 
'herz',  livi  'mein  herz'. 

7nangga-mangis(tan),  Tijdschr.  29,317  (F.  P.  H.  Prick  van 
Wely).  —  zitiert  die  form  Manges  (=  mangga's);  im  selben  text 
folgt  das  wort  Mangestang. 

massak  (im  18.  jahrh,  'een  drank  van  thee water,  met  arak, 
suiker  en  eijeren';  im  mal.  =  'kochen'),  Tijdschr.  29,317  (F.  P. 
H.  Prick  van  Wely). 

nonje,  Tijdschr.  29.316  f.  (P.  P.  H.  Prick  van  Wely).  — 
in  dem   18.  jahrh.  =  njai  'einheimische  konkubine'. 

onredelike  wandelinghe,  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910, 
913  f.  (E.  Gailliard).  —  bespricht  hauptsächlich  die  frz.  equi- 
valenten  des  ausdrucks. 

pandgoed  (in  einer  Urkunde  von  1432:  certains  meiihles  acompU 
de  justice  que  len  nomme  en  flamenc  j^^ndgoed),  Versl.  en  meded.  k. 
via.  acad.   1910,310  (E.   Gailliard). 

de  plaat  poetsen,  Bull,  de  l'ac.  roy.  de  Belg.,  cl.  d.  lettres 
1910,1 05  f.  (J.  Vercoullie).  —  'seine  rüstung  mitnehmen'.  Wörter 
mit  der  bed.  'putzen,  sauber  machen',  nehmen  in  der  diebssprache 
die   bed.   'mitnehmen,  stehlen'  an. 

pleiten,  ZfdWortf.  12,267—269  (N.  van  Wijk).  —  Mnl.  mnd. 
pleiten,  afris.  plaitia  sind  denominative  verba  zum  entlehnten 
afrz.  plait. 

quets,  Tijdschr.  29,245  f.  (J.  H[einsius]).  —  quets  'vermut- 
lich, wahrscheinlich'  (16.  jahrh.)  aus  'k  ived  des.  in  mnl.  dramen 
kommt  tatsächlich  Ic  weds,  Ic  ivets  vor. 

scoolscat  ('pand,  onderpand  voor  eene  trouwbelofte' ;  in  einer 
Veurner  rechnung  von  1385),  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910, 
366  (E.  Gailliard). 

sjappietouwer,  Tijdschr.  19,316  (F.  P.  H.  Prick  van  Wely), 
—  akzeptiert  die  erklärung  von  Beets:  'siapa  tew-zegger',  weist 
wegen  der  form  sappetou(er)  auf  mal.  sapa  =  siapa  hin,  zitiert 
sappatouiver  aus  einem  vermutlich  in  1788  gedruckten  text. 

staeck  inet  een  bleck  (für  mitteilungen  usw.  ausgehängte  metall- 
platte an  einer  stange;  belegstelle  von  1591),  Versl.  en  meded. 
k.  via.  acad.   1910,56  (E.  Gailliard). 

stivale  ('stiefel',  in  einer  rechnung  von  1384),  Versl.  en  meded. 
k.  via.  acad.   1910,36  (E.  Gailliard). 

tusschen  twee  stoelen  in  de  assche,  Versl.  en  meded.  k.  via. 
acad.   1910,470  (J.  Broeckaert).    —    zitiert   eine   stelle   aus  der 


184  ^11-    Niederländiscli. 

Ordonnantie  op  tfaict  van  de  tvacht  ghemaeckt  bij  heer  ende  weth 
der  stede  van  Dendermonde,  wo  stellen  tusschen  t.  s.  i.  d.  a.  eine 
strafe  bezeichnet. 

vertassement  (von  vertasseren  'iemand  by  dreygement  goedt 
ofte  gelt  doen  geven';  in  einem  text  vom  15.  jahrh.;  hierin  auch 
der  ausdruck  rideyi  op  een  huus,  wohl  'ein  haus  mit  gewalt  an- 
greifen'; oder:  'mit  gewalt  hereinfahren'?),  Versl.  en  meded.  k. 
via.  acad.   1910,626  (E.   Gailliard). 

Zeiten  in  eene  mande,  Versl.  en  meded.  k.  via.  acad.  1910,656 
(J.  Broeckaert).  —  u.  a.  eine  belegstelle  von  1377 — 1378. 


C.   Literatur. 

1.  Allgemeines. 
36.  Gr.  Kalff,  Geschiedenis  der  nederlandsche  letterkunde. 
VIde  deel.  Groningen,  Wolters.  1910.  V,639  s.  6,50  fl.  — 
forts.  v.  boek  V:  de  literatuur  tijdens  de  republiek  der  Ver- 
eenigde  Nederlanden.  III.  de  verlichting  en  de  opkomst  der 
romantiek  (s.  1 — 300).  diese  abteilung  umfaßt  die  jähre  1770 — 
1795.  in  einer  'inleiding'  wird  u.  a.  der  einfluß  der  franz.  und 
vornehmlich  der  engl,  und  deutschen  literatur  besprochen.  es 
wird  eine  Charakteristik  der  'verlichting'  ('aufklämmg')  und  (kürzer) 
der  romantik  gegeben,  die  'inleiding'  bezieht  sich  mit  auf  die 
periode  von  1795 — 1813:  es  ist  kaum  möglich  in  der  periode  von 
1770 — 1818  verschiedene  generationen  von  autoren  zu  unter- 
scheiden, viele  Schriftsteller  und  dichter  werden  sowohl  in  dieser 
abt.  wie  in  boek  VI  besprochen,  im  anschluß  an  ein  kapitel  'het 
oude  en  nieuwe',  größtenteils  über  die  'dichtgenootschappen', 
werden  C.  v.  Lennep  und  Le  Francq  van  Berkhey  besprochen, 
dann  folgen  kapitel  über  E.  Wolff  und  A.  Deken  (die  literarische 
tätigkeit  von  E.  Wolff  vor  der  freundschaft  mit  A.  Deken  wird 
in  zwei  perioden  eingeteilt,  deren  grenze  das  jähr  1771  bildet), 
über  Van  Alphen  und  Van  de  Kasteele,  Ehijnvis  Eeith.  in  einem 
abschnitt  über  'sentimentaliteit  en  natuurgevoel'  wird  eine  Über- 
sicht über  die  gleichzeitige  sentimentale  literatur  im  auslande  und 
über  die  aufmerksamkeit,  die  man  der  natur  widmete,  gegeben: 
in  diesem  Zusammenhang  werden  J.  E.  de  Witte  und  Elis.  M.  Post 
besprochen,  ein  folgendes  kapitel  behandelt  einige  Vertreter  des 
klassizismus:  Burman,  Hemsterhuis,  Wyttenbach,  Bosch,  Van 
öanteu,  Van  Kooten,  De  Perponcher  und  die  ndl.  autoren  E.  W".  Higt 
und  S.  Styl,  ausführlich  wird  dann  über  das  leben  und  die  lites 
rarische  tätigkeit  Bilderdijks  bis  1795  gehandelt,  au  ein  kurze- 
kapitel  über  'Anacreontische  en  vaderlandsche   poezie'  (über  diese 


Xn.    C.  Literatur.  185 

literaturgattungen  in  Deutschland  und  über  Swüdens  und  Riemsnijder) 
schließt  sich  ein  ausführlicheres  über  Bellamy  und  seine  freunde 
an;  dann  werden  Van  Loo  und  die  nachf  olger  Bellamy 's  (Hoff- 
ham  usw.)  besprochen,  es  folgen  kapitel  über  Kinker  und  Cla- 
risse,  —  über  Helmers,  Nieuwland,  Wiselius,  —  über  Staring,  — 
über  'patriotten  en  prinsgezinden  in  de  lyriek  en  het  drama', 
welcher  gegenständ  auch  in  den  vorhergehenden  kapiteln  schon 
öfter  berührt  wurde;  in  diesem  Zusammenhang  werden  G.  Paape 
und  P.  van  Woensel  kurz  besprochen.  —  boek  VI.  de  literatuur 
tijdens  de  Bataafsche  republiek,  het  koninkrijk  Holland  en  de 
inlijving  bij  Erankrijk.  forts.  von  'de  verlichting  en  de  opkomst 
der  romantiek.'  in  einer  einleitung  wird  von  geistigen  Strömungen, 
von  kosmopolitismus,  nationalismus,  religion,  philosophie  ge- 
sprochen, im  ersten  abschnitt  dieses  buches,  über  'vertegenwoor- 
digers  van  het  patriotisme  en  de  verlichting',  wird  die  besprechung 
von  V.  Woensel,  Wolff  en  Deken,  Feith,  Kinker,  Helmers,  Wise- 
lius fortgesetzt,  im  zweiten  abschnitt  über  'vertegenwoordigers  van 
het  behoud  oi  de  reactie'  diejenige  von  Van  Alphen,  Kleyn, 
Berkhey,  Bilderdijk,  der  dritte  abschnitt  lanter  demselben  titel  wie 
der  erste  handelt  von  dichtem,  die  früher  noch  nicht  besprochen 
wurden :  C.  Loots,  M.  C  van  Hall,  D.  J.  van  Lennep,  Teilens, 
Spandaw.  unter  den  prosaikern  von  1770 — 1815  werden  Fokke 
ISimonsz,  Van  Hemert,  Van  der  Palm  und  die  romanschreiber 
Loosjes,  Kist,  De  Wacker  van  Zon  (B.  Daalberg)  hervorgehoben: 
die  sonstigen  (Feith  usw.)  wurden  schon  früher  bei  den  dichtem 
besprochen,  das  kapitel  über  das  drama  (1770 — 1815)  enthält 
außer  einer  einleitung  flgg.  abschnitte:  invloed  van  het  buiten- 
landsch  drama,  —  treurspel  en  tooneelspel,  —  Jan  Nomsz,  — 
J.  E.  de  Witte,  —  Pieter  't  Hoen,  —  het  blijspel,  —  staatkundige 
tooneelstukken.  ein  kurzes  kapitel  bespricht  'literatuur  en  tooneel 
in  Zuid-Nederland',  wovon  in  dieser  epoche  wenig  gutes  mitzu- 
teilen ist.  die  bühne  des  18.  jahrhs.  wird  in  einem  kapitel  über 
'het  tooneel,  de  opvoering,  het  schouwburg-publiek,  de  tooneel- 
spelers  en  hun  kunst'  besprochen,  im  letztgenannten  abschnitt 
wird  über  einzelne  Schauspieler  (Punt,  Corver,  Passe  usw.)  ge- 
handelt, das  letzte  kapitel  (poetiek  en  critiek.  vordere  uit- 
breiding  van  horizon.  publiek  en  auteurs)  belehrt  uns  u.  a.  über 
die  ästhetischen  auffassungen  einiger  autoren  des  18.  jahrh.,  die 
auch  theoretische  Schriften  verfaßt  haben:  Van  Effen,  Macquet, 
Lublink  de  Jonge,  De  Perponcher,  Van  Alphen,.  Bellamy  c.  s. 
(Rau,  Hoffham),  Kinker,  Van  der  Palm,  De  Bosch,  Feith,  Bilder- 
dijk. in  einem  'besluit'  wird  die  zweite  hälfte  des  18.  jahrh.  mit 
derjenigen  des  16.  jahrh,  verglichen.  —  bd.  4  (Jsb.  1908,12,39) 
bespr.    von   E.  Martin,    Litbl.   30,398  f.,    —    bd.  5    (1909,12,43) 


186  XU.   Niederländiscli. 

von  P.  L.  van  Eck  jr.,  Cbl.  61,658  £.,  —  von  A.  D[e]  C[ock], 
Volkskunde  21,167  f.,  —  von  H.  Janssen  Marijnen,  Studien 
73,217—233,  —  von  R.  A.  Kollewijn,  Groot-Nederlaud  1910, 
1,725 — 733,  —  bd.  4  und  5  von  A.  Verwej',  Beweging  1910, 
4^195—202. 

37.  J.  te  Winkel,  De  ontwikkelingsgang  der  nederland- 
sche  letterkunde.  12.  afl.  (III.  teil,  s.  481—674).  Haarlem, 
F.  Bohn.  p.  afl.  2  fl.  —  Inhalt:  33.  de  brabantsche  dichters 
(u.  a.  Livinus  de  Meyer,  Joannes  Franc.  Cammaert;  die  südndl. 
rhetoriker  spielen  in  dieser  periode  eine  viel  größere  rolle  als  die 
nordndl.),  34.  Willem  van  Haren,  35.  de  stroomdichten  (über  Dirk 
Smits  und  sein  gedieht  'de  ßottestroom',  über  N.  S.  van  Winter 
und  sein  gedieht  'de  Amstelstroom'),  36.  natuurbeschouwing  in  de 
poezie  (bespricht  die  infolge  der  fortschritte  der  Wissenschaft  be- 
deutend geänderten  auffassungen  von  der  natur;  über  diese  auf- 
fassungen  belehrt  uns  auch  die  literatur,  u.  a.  die  poesie  von 
De  Marre,  Lucas  Trip,  Jan  de  Kruyff,  N.  S.  van  Winter), 
37.  Lucretia  Wilhelmina  van  Merken  (zugleich  mit  ihren  dramen 
werden  auch  diejenigen  ihres  gatten,  N.  S.  van  Winter,  be- 
sprochen; am  Schluß  des  kapitels  einiges  über  Chr.  L.  de  Neuf- 
ville  und  S.  M.  van  der  Wilp),  38.  het  proza  (bespricht  die  ver- 
schiedenen gattungen  von  prosa,  die  prosa-literatur  im  auslande 
und  ihre  bedeutung  für  die  Niederlande,  einzelne  schriftsteiler  wie 
J.  Wagenaar  und  S.  Styl),  39.  het  classiek  en  het  burgerlijk 
treurspel  (u.  a.  über  die  dramen  von  0.  Z.  van  Haren,  J.  C.  de 
Lannoy,  Jan  Nomsz,  über  den  einfluß  ausländischer  dramatischer 
kunst,  über  die  prosagestalt  bürgerlicher  dramen),  40.  de  Amster- 
damsche  en  de  Rotterdamsche  schouwburg  (ausführlich  über  Punt 
und  Corver),  41.  het  kerkgezang  (u.  a.  über  die  neue  psalmüber- 
setzung  von  1773),  42.  Onno  Zwier  van  Haren,  43.  de  dicht- 
genootschap2:)en  (die  blütezeit  der  'dichtgenootschappen'  ist  die 
periode  von  1765  bis  1780;  mehrere  von  diesen  vereinen  werden 
besprochen,  auch  einzelne  autoren  wie  die  baronin  De  Lannoy. 
der  gute  einfluß,  den  die  'dichtgenootschappen'  trotz  ihrer  großen 
fehler  gehabt  haben,  wird  ausdrücklich  betont.  —  bd.  II  (Jsb. 
1908,12,40)  bespr.  v.  0.  H.  Ph.  Mever,  Museum  17,253—255; 
bd.  III  V.   ß.  A.  Kollewijn,    Groot-Nederland   1910,1,725—733. 

38.  J.  van  der  Valk,  Onze  letterkunde.  overzicht  der 
nederlandsche  letterkunde,  met  bloemlezing.  afl.  16 — 18  (dl.  III, 
241—508).  Rotterdam,  Bredee.  p.  afl.  0,40  fl.;  dl.  III  2,40  fl., 
inleinw.  geb.  2,90  fl.,  in  halbleder  3,50  fl.  —  vgl.  Jsb.  1909,12,45. 

39.  C.  G.  N.  de  Vooys,  Historische  schets  van  de  nederland- 
sche letterkunde  voor  schoolgebruik  en  hoofdacte-studie.  3  de  druk. 
Groningen,  Wolters.     XII,208  s.    geb.  1,75  fl.  —  3.  aufl.  des  Jsb. 


XII.    C.  Literatur.  187 

1908,   12,42  und  1909,12,47  verzeichneten  buches.    —    angez.   v. 
R.  A.  Kollewijn,  Museum   17,423  £. 

40.  C.  G.  N.  de  Vooj^s,  Letterkundige  studieen.  verzamelde 
opstellen.  Groningen,  Wolters.  IV,326  s.  geb.  2,50  fl.  — 
I.  (s.  1 — 64)  Twee  Christen-demokraten  uit  de  14e  eeuw  (1902 — 
1903;  vgl.  Jsb.  1903,12,74):  1.  Jan  van  Leeuwen.  dieser  wenig 
gebildete  mensch  war  koch  im  kloster  Groenendael.  er  tadelt  das 
unchristliche  treiben  seiner  Zeitgenossen,  hauptsächlich  das  der  geist- 
lichen, mönche  usw.,  verherrlicht  die  ursprüngliche  christliche 
kirche.  Paulus  ist  sein  ideal;  er  bestrebt  sich  wie  dieser  das 
'scouwende  leven'  mit  einem  leben  von  angestrengter  arbeit  zu 
kombinieren,  er  hat  unter  dem  einlluß  seines  geliebten  und  hoch- 
verehrten priors  Euusbroec  gestanden;  auch  Hadewijch's  einfluß 
ist  nachzuweisen,  den  meister  Eckart  hat  er  bekämpft ;  sich  selber 
aber  hält  er  für  einen  von  Gott  begnadigten  menschen,  —  2.  een 
onbekende  leek.  auf  eine  kurze  einleitung  über  deutsche  mystiker 
und  ihren  einfluß  in  den  Niederlanden  folgt  eine  besprechung  des 
dialogs  von  meister  Eckart  mit  einem  laien  (um  1333),  haupt- 
sächlich über  kirche  und  gesellschaft  (wobei  der  laie  sich  als  einen 
Vorläufer  des  protestantismus  zeigt),  aber  auch  über  kosmogoniscbe 
Probleme  u.  dgl.  (eine  übersieht  über  den  vollständigen  dialog  gibt 
die  Jsb.  1909,12,65  angezeigte  schrift).  —  II.  (s.  65—81)  Litte- 
ratuur  en  leven  in  de  15.  eeuw  (1907).  dieser  durch  den  2ten  band 
von  Kalff 's  literaturgeschichte  veranlaßte  aufsatz  erschien  zum  ersten 
male  in  der  zs.  'De  Beweging'  (vgl.  Jsb.  1907,12,43).  vf.  betont 
die  notwendigkeit  eines  kulturhistorischen  hintergrundes  für  die 
literaturgeschichte.  dem  platze,  den  kirche  und  Christentum  in  der 
spätmittelalterlichen  gesellschaft  einnahmen,  wird  eine  besondere 
aufmerksamkeit  gewidmet,  eine  kurze  einleitung  gibt  eine  Über- 
sicht über  die  ansichten  früherer  gelehrter  über  die  literatur  des 
15.  jahrhs.  —  nr.  III  (Potgieter  en  het  liberalisme),  nr.  IV  (Pot- 
gieter  en  Busken  Huet  als  critici),  nr.  V  (Allard  Pierson's  Verspreide 
Geschriften)  beziehen  sich  auf  die  literatur  des  19.  jahrhs.  — 
bespr.  V.  A.  Verwey,  Beweging  1910,2,96 — 103. 

2.  Poesie  bis  1600. 
Britische  romane.  41.  B.  M.  van  der  Stempel,  De 
vrouw  in  onze  britsche  romans.  Utrecht,  Bosch.  IX,211  s. 
[Amsterd.  diss.].  —  es  wird  untersucht,  auf  welche  weise  in  den 
britischen  romanen  (Historie  van  den  grale,  Merlijns  boeck, 
Koning  Artur's  boek,  Lancelot  van  Lac,  Graalqueste,  Artur's 
dood,  roman  v.  Perchevael,  Moriaen,  Wrake  van  Ragisel,  Ridder 
metter  mouwen,  roman  v.  Walewein  en  Keye,  Torec,  roman  v. 
Perguut,  roman  v.   Walewein)  die  frauen  beschrieben  werden,    die 


188  XII.    Niederländisch. 

für  die  mnl.  romane  gewonnenen  ergebnisse  gelten  auch  für  die 
französischen,  kapitel:  1.  gestalte,  2.  kleeding,  3.  de  vormen  der 
samenleving,  4.  de  burcht-of  landvrouwe,  5.  hetvrouwelijke  gesind  e, 
G.  ontwikkelingsgraad,  bezigheden,  tijdverdrijf,  7.  liefde  en  huwelijk, 
8.  vrouwenportretten. 

Wrake  yan  Ragisel.  42.  M.  Friedwagner,  La  ven- 
geance  Raguidel.  altfranzösischer  abenteuerroman.  [Raoul  \on 
Hoiidenc.  sämtliche  werke.  II.]  Halle,  Niemeyer.  1909.  CCVII, 
368  s.  16  m.  —  bespricht  s.  CXCVII— CCVI  den  in  den  Lan- 
celot eingeschachtelten  mnl.  roman  von  der  Wrake  van  Ragisel  und 
sein  Verhältnis  zum  frz.  roman,  wobei  die  in  den  Niederlanden 
erschienene  literatur  über  den  gegenständ  eifrig  zu  rate  gezogen 
wird.  vf.  ist  der  ansieht,  daß  wir  als  vorläge  für  die  ndl.  Über- 
setzung keine  von  der  redaktion  der  Chantilly'er  hs.  bedeutend 
abweichende,  ausführlichere  redaktion  anzunehmen  brauchen. 

Troyen.  43.  J.  H.  Kern,  Troyen  10888  e.  v.  Tijdschr.  29, 
313 — 315.  —  liest  10890:  Daer  mocht  men  stiwen   sien  die  mehne. 

Yergi.  44.  E.  Lorenz,  Die  kastellanin  von  Vergi  in  der 
literatur  Frankreichs,  Italiens,  der  Niederlande,  Englands  und 
Deutschlands,  mit  einer  deutschen  Übersetzung  der  altfranzösischen 
versnovelle  und  einem  anhange:  die  'kastellan  von  Couci'-sage  als 
'Gabrielle  de  Vergi'-legende.  Halle,  Kaemmerer.  1909.  155  s. 
3  m.  —  s.  8 — 33  werden  die  ndl.  Versionen  besprochen:  1.  die 
in  der  Hulthemschen  hs.  zu  Brüssel  überlieferte  Übersetzung  von 
1315  (s.  8—12),  —  2.  das  Genter  fragment  (s.  12—15),  — 
3.  die  darstellung  der  legende  in  Dirc  Potters  Minnen  Loep,  an- 
fang  15.  jahrh.  (s.  15 — 19),  —  4.  das  1550  in  Antwerpen  und 
1648  in  Amsterdam  gedruckte  Volksbuch,  welches  sich  an  die 
Übersetzung  von  1315  anschließt  (s.  19 — 32),  —  5.  die  ebenfalls 
auf  dem  text  von  1315  beruhende  prosa-erzählung  Jonckbloets, 
1842  (s.  32  flg.).  —  vgl.  Jsb.   1909,3,223. 

Keinaert.  45,  H.  Degering,  Van  den  vos  ßeynaerde. 
nach  einer  handschrift  des  fürsten  Salm-Reifferscheidt  auf  Dyck 
herausgegeben.  Münster  (Westf.),  Coppenrath.  XXII,110  s.  3  m. 
—  in  der  einleitung  teilt  der  herausgeber  mit,  wie  er  auf  einer 
im  auftrag  der  kgl.  pr.  akad.  der  wissensch.  unternommenen  reise 
in  der  Dycker  schloßbibliothek  die  hs.  gefunden  hat.  dann  folgt 
eine  beschreibung  der  hs.,  worin  dem  Reinaert  das  Maerlantsclie 
gedieht  Naturen  bloeme  vorangeht.  die  schrift  weist  auf  die 
erste  hälfte  oder  die  mitte  des  14.  jahrhs.  hin:  der  einzige  bisher 
bekannte  vollständige  Reinaort-text  (Comburger  hs.)  ist  viel  jünger. 
über  die  geschichte  des  kodex  läßt  sich  mit  hülfe  der  beischriften 
auf   den   leeren  blättern    einiges    ermitteln:    1430   gehörte   er    dem 


XII.  C.  Literatur.  189 

grafen  Wilhelm  von  Limburg,  der  mit  Metza  von  Reifferscheidt 
verheiratet  war;  er  war  wohl  von  jeher  Reifferscheidt-Bedbur- 
sches  familiengut;  vielleicht  wurde  er  für  den  um  1340  geborenen 
Reinhart  von  Bedbur  geschrieben;  später  gehörte  er  der  familie 
von  Neuenahr,  aus  deren  besitz  er  in  den  der  familie  Salm-Reiffer- 
s-eheidt  überging  (ende  16.  jahrh.).  über  das  Verhältnis  der  Dyck- 
schen  hs.  zu  der  Comburgischen  faßt  D.  sich  kurz;  im  gegensatz 
zu  dieser  soll  jene  noch  einige  sprachliche  unterschiede  zwischen 
dem  ersten  und  dem  zweiten  teil  aufweisen,  der  erste  wird  dem 
dichter  Arnout,  der  zweite  Willem  zugewiesen,  auf  die  einleitung 
folgen  zwei  faksimilen,  dann  der  Reinaert-text  nach  der  Dyckschen 
hs.  —  bespr.  v.  L.  Willems,  vgl.  die  flg.  nr.;  v.  J.  W.  Muller, 
Museum  17,420—423;    v.    C.  Borchling,    DLz.  31,1059—1061. 

46.  L.  Willems,  La  decouverte  d'un  nouveau  manuscrit 
du  Reinaert.  Bulletin  de  la  societe  d'histoire  et  d'archeologie  de 
Gand.  16  me  annee,  1908,125 — 141.  —  gibt  eine  Übersicht  über 
die  bisherige  Reinaert-forschung,  lobt  die  ergebnisse  der  auf  das 
gedieht  angewandten  textkritischen  methode,  betont  aber,  daß  in 
vielen  fällen  die  dürftigkeit  des  materials  eine  lösung  der  Schwierig- 
keiten unmöglich  machte:  die  neugefundene  hs.,  die  einer  ganz 
anderen  gruppe  als  die  Comburger  hs.  angehört,  wird  also  außer- 
ordentlich wichtige  dienste  leisten  können,  das  wird  an  einem 
beispiel  dargetan.  —  nach  dem  erscheinen  der  Degeringschen  aus- 
gäbe besprach  L.  Willems  die  neue  hs.  wiederum,  im  anschluß 
an  eine  beurteilung  von  Degerings  arbeit:  Het  nieuwe  Reynaert- 
handschrift,  Tijdschrift  voor  boek-en  bibliotheekwezen  8,97 — 114. 
er  betont,  daß  die  neue  hs.  nicht  weniger  als  die  Comburger  hs. 
einen  entstellten  und  verderbten  text  enthält,  für  die  kritische 
forschung  aber  überaus  wichtig  ist. 

47.  J.  Verdam,  Naar  aanleiding  van  den  nieuwen  Reinaert- 
tekst.  Handel,  en  meded.  v.  d.  maatsch.  der  ndl.  letterk.  1909 — 
1910,94 — 96.  —  durch  die  neugefundene  hs.  wird  die  richtigkeit 
der  bisher  beim  Reinaert-studium  angewandten  kritischen  methode 
bewiesen. 

48.  J.  Franck,  Zur  Überlieferung  und  compositiou  des 
Reinaert.  ZfdA.  52,285 — 338.  —  bespricht  zuerst  die  etwaigen 
engeren  verwandtschaftsbeziehungen  zwischen  den  einzelnen  re- 
daktionen  des  Reinaert:  b  (Reinaert  II)  und  1  (lat.  bearbeitung) 
sind  kaum  nahe  verwandt,  die  möglichkeit  einer  näheren  Ver- 
wandtschaft zwischen  a  (Comb,  hs.)  und  f  (Dycker  hs.)  läßt  sich 
nicht  bestreiten,  ist  aber  kaum  zu  beweisen,  f  enthält  zwar  viele 
fehler,  ist  aber  doch  dem  original  wesentlich  näher  geblieben 
als  a;  'f  mag  einer  tradition  angehören,  die  verhältnismäßig  früh 
aus  dem  fläm.  heimatsland  heraus  gelangte  und  seltenere  abschriften 


190  XII.    Niederländisch. 

erzeugte.'  es  folgt  eine  übersieht  über  die  vermutliche  Verteilung 
der  richtigen  lesarten  auf  beide  hss.  (a  und  f).  in  einem  zweiten 
abschnitt  werden  die  zwei  teile,  woraus  das  gedieht  besteht, 
miteinander  verglichen;  es  ist  'das  ältere  werk  Arnolds  im  späteren 
teil,  das  jüngere  Willems  im  früheren  teil  der  vorliegenden  com- 
position  zu  suchen':  im  prologe  wird  ja  mitgeteilt,  daß  Willem 
die  frz.  erzählung  aufgesucht  und  ins  ndl.  übertragen  hat:  diese 
mitteilung  muß  sich  auf  die  bearbeitung  des  frz.  plaid  (1  er  teil) 
beziehen,  denn  der  zweite  teil  enthält  'eine  im  ganzen  freie  dich- 
tung'.  Arnolds  gedieht  fängt  vielleicht  bei  vs.  1751  an,  wo 
schon  vor  vielen  jähren  L.  Willems  den  von  ihm  angenommenen 
zweiten  dichter  einsetzen  ließ.  hs.  a  enthält  den  ursprünglichen 
Schluß  des  gedichtes. 

Hadewijch.  49.  J.  van  Mierlo  Jr.,  S.  J.,  Hadewijch, 
Strophische  gedichten  [Leuv.  tekstuitgaven  4].  Leuven,  Keurboekerij. 
1910.     8,40^  fr.  —  bespr.  v.  C.  G.  N.  de  Vooys,  N.  taalg.  4,267. 

Cato.  50.  M.  Boas,  Het  latijnsche  origineel  der  middel- 
nederlandsche  Cato-bewerking.  Tijdschr.  29,182 — 206.  —  für  die 
rekonstruktion  der  ältesten  redaktion  der  lat.  Dicta  Catonis  hat 
die  mnl.  Übersetzung  eine  gewisse  bedeutung.  neben  der  lat. 
Vulgata-sammlung  haben  andere  Sammlungen  bestanden:  eine  ist 
durch  einen  Codex  Veronensis  vom  9.  jahrh.  vertreten,  eine  andere 
kennen  wir  aus  einem  Codex  Vaticanus  vom  13.  jahrh.  die  lat. 
redaktion,  worauf  der  mnl.  text  zurückgeht,  hat  die  vom  Vati- 
canus vertretene  redaktion  beeinflußt,  letztere  enthält  auch  ele- 
mente,  die  dem  aus  dem  Veronensis  bekannten  texte  entlehnt  sind, 
im  mnl,  Cato  läßt  sich  kein  einfluß  der  Veron.-tradition  spüren. 

Heile  yan  Bersele.  51.  A.  J.  Bamouw,  The  milleres 
tale  van  Chaucer.  Handel.  6.  ndl.  philol.-congres  125 — 139.  - — 
handelt  u.  a.  über  das  Verhältnis  der  mnl.  boerde  van  Heile  van 
Bersele  zu  The  milleres  tale  und  anderen  verwandten  erzählungen. 

Lyrik,  52.  D.  C.  Tinbergen,  Middelnederlandse  Ivi'iese 
gedichten,  verzameld  en  toegelicht  [V^an  alle  tijden,  onder  red. 
van  C.  G.  Kaakebeen  en  Jan  Ligthart,  4].  Groningen,  Wol- 
ters. 52,  117,  4  s.  1  fl.  —  bespr.  Dietsche  warande  en' Beifort 
1910,2,491.  —  V.  A.  V[erwey],  Bewegung   1910,4,336. 

Elckerlijk.  53.  John  Matthews  Manly,  Elckerlijc-Every- 
man:  the  question  of  priority.  MPhil.  8,269 — 277.  —  'the  evi- 
dence  for  the  priority  of  the  Dutch  seems  indeed  so  overwhel- 
ming  in  quantity  and,  some  of  it,  so  decisive,  even  when  taken 
alone,  that  the  question  may  be  regarded  as  no  longer  an  open 
question.' 


XII.    C.  Literatur.  191 

53a.  Francis  A.  Wood,  Elckerlijc-Everyman :  the  question 
of  priority.  MPhil.  8,279 — 302.  —  verficht  dieselbe  ansieht 
wie  Manly. 

Salve  regina.  54.  Een  lettervers  of  glossenh'ed  op  het 
Salve  Regina.  Nederlandsch  archief  voor  kerkgeschiedenis.  nieuwe 
Serie  7,110 — 124.  —  abdruck  des  glossenliedes  und  der  zuge- 
hörigen kritischen  notizen  nach  Th.  J.  I.  Arnold,  Het  Salve  Re- 
gina van  Jan  van  Hülst,  Dietsche  warande  n.  r.  1,1876,542 — 560. 
—  hierzu  einige  bemerkungen  und  emendationen  von  J.  "V[erdam], 
s.   227  f. 

Rhetoriker.  55.  J.  A.  N.  Knüttel,  Rederijkers  eerherstel. 
Grids  74,1,433 — 473.  —  die  rhetoriker  werden  gewöhnlich  unter- 
schätzt, vf.  bespricht  am  ausführlichsten  Colijn  van  Rijssele, 
nach  seiner  ansieht  den  bedeutsamsten  und  größten  künstler  unter 
den  rhetorikern. 

Houwaert.  56.  F.  van  Veerdeghem,  J.  B.  Houwaert's 
Handel  der  Amoreusheyt.  Tijdsehr.  29,166 — 181.  —  bespricht 
das  drama  von  Jupiter  und  lo  (3  teile)  und  die  sieh  daran  an- 
schließende 'sotheyt',  welche  im  Handel  der  Amoreusheyt  (Brüssel, 
Jan  van  Brecht,  1583)  enthalten  sind.  dieser  H.  d.  A.  darf 
keinem  andern  dichter  als  Houwaert  zugeschrieben  werden. 

57.  Y.  van  Veerdeghem,  Oude  aardigheden  over  de 
vrouwen.  Volkskunde  21,22 — 30.  —  über  das  8.  buch  von  Hou- 
waerts  in  1582/83  erschienenem  Pegasides  Pleyn  ende  den  Lust-Hof 
der  Maeghden. 

Anna  Bijns.  58.  E.  Soens,  Anna  Bijns,  I.  Leuvensehe 
bijdr.  4,199— 368(1902).  IL  Leuv.  bijdr.  9,37— 103.  —  in  II  wird 
untersucht,  welche  gedichte  außer  den  in  den  3  bekannten  'referein'- 
sammlungen  vorkommenden  der  Anna  Bijns  zuzuschreiben  sind, 
dafür  werden  6  kriterien  angenommen  (s.  40).  untersucht  werden 
4  hss.:  hs.  A  (Brüssel),  woraus  40  *ref ereinen'  zum  ersten  male 
von  Soens  Leuv.  bijdr.  4,199  ff.  herausgegeben  worden  sind,  — 
hs.  B  (vollständig  schon  früher  publiziert),  C  (Brüssel,  gehörte 
1579  Jan  de  Bruyne  in  Antwerpen;  publiziert  von  K.  Ruelens 
1879),  D  (Berlin;  gesehrieben  von  Jan  van  Stijevoort,  1524). 
4  noch  nicht  gedruckte  'refereinen'  aus  hs.  D  werden  von  Soens 
der  Anna  Bijns  zugesehrieben  und  jetzt  zum  ersten  male  publiziert, 
es  folgt  eine  Übersicht  von  'Anna  Bijns'  leven'  und  eine  'alpha- 
betische tafel  der  refereinen  van  A.  Bijns',  mit  unterzeichnet  von 
J.  Jacobs.  —  bespr.  von  W.  de  Vreese,  Versl.  en  meded.  k. 
via.  acad.  1910,460 — 462,  der  die  richtigkeit  der  meisten  von  den 
6  kriterien  bezweifelt. 


192  XII.    Niederländisch. 

Wilhelmus,  59.  P.  J.  Blök,  Nieuwe  gegevens  over  den 
'Zwijger'  en  het  'Wilhelmus'.  Handelingen  en  meded.  v.  d. 
maatsch.  der  ndl.  letterkunde  1909 — 1910.  s.  82 — 84.  —  hieraus 
sei  hervorgehoben,  daß  Blök  mit  Fruin  den  'Wilhelmus'  einem  un- 
bekannten Verfasser  aus  der  Umgebung  Wilhelms  von  Oranien  zu- 
schreibt: er  soll  im  winter  von  1568 — 1569  nach  dem  ersten 
foldzuge  des  prinzen  entstanden  sein. 

3.  Prosa  bis  1600. 

60.  M.  Sabbe,  Het  proza  in  de  vlaamsche  letterkunde. 
Bussum,  Van  Dishoeck.  1909.  VI,48  s.  0,25  fl.  —  u.  a.  über 
die  prosa  von  ßuusbroec  und  Marnix.  —  angez.  v.  G.  F.  H[aspels], 
Ouze  eeuw  1910,3,147  f.;  von  E.  van  Offel,  Groot-Nederland 
1910,2,616. 

Ruusbroec.  61.  J.  van  Mierlo  Jr.,  S.  J.,  Het  leven  en 
de  werken  van  Jan  van  Ruysbroeck,  Dietsche  Warande  en  Bei- 
fort 1910,1,109—130,  255—282,327—356,  423—452,  531—558, 
11,1 — 27,  119 — 146.  —  in  einer  einleitung  wird  nachgewiesen, 
daß  Henr.  Pomerii  schrift  'de  origine  monasterii  viridisvallis'  die 
zuverlässigste  quelle  für  Buusbroec's  Ijiographie  ist;  Surius  hat 
für  die  biographie,  die  er  der  lat.  Übersetzung  von  ßuusbroec's 
bchriften  vorausschickte,  bloß  Pomerius'  arbeit  benutzt,  unter  den 
jüngeren  Schriften  über  Ruusbroec  wird  diejenige  von  Auger  in 
seinen  'Etudes  sur  les  mystiques  des  Pays-Bas  aux  moyen-äge' 
(Bruxelles  1892)  am  meisten  gelobt.  V.  Mierlo's  arbeit  enthält 
flgg.  kapitel:  1.  vorming,  2.  de  mystiek  (eine  besprechung  von 
Blommardinne  bildet  den  Übergang  zum  3.  kap.),  3.  Vanden  i'ike 
der  ghelieven,  4.  naar  het  Hoogland  (von  der  bekehrung  J.  Hinc- 
kaerts  und  von  seiner  freundschaft  mit  Buusbroec  und  Franco  v. 
Ooudenbergh),  5.  die  chierheit  der  gheesteleker  brulocht,  6.  de 
priester  van  St.  Goedelen  (über  die  Schriften  'Dat  hantvingherlijn 
oft  vanden  blickenden  steene',  'Dat  boec  van  vier  becoringhen', 
'Vanden  kerstenen  ghelove'),  7.  Groenendaal  (gründung  der  kirche 
und  des  klosters  Groenendaal  in  1345),  8.  Ruysbroec  en  de  duit- 
f>che  mystiek  (bespricht  kurz  das  Verhältnis  von  R.  zu  Eckhart 
und  Seuse;  Ruusbroec  hat  auf  Tauler  einen  bedeutenden  einfluß  ge- 
habt, ob  wir  in  dem  Canclaer,  der  noch  Pomerius  R.  öfters  be- 
sucht hat,  Tauler  (mnl.  Tauelaer)  erblicken  müssen,  bleibt  un- 
sicher, die  schrift  'Dat  boec  vanden  twaelf  dogheden'  darf  kaum 
Ruusbroec  zugeschrieben  werden),  9,  het  geestelijk  tabernakel,  10.de 
geestelijke  leider  (in  diesem  kapitel  werden  besprochen:  Dat  boec 
van  seven  sloten,  —  Die  spieghel  der  ewigher  salicheit,  —  Van 
seven  trappen  inden  graet  der  gheesteliker  minnen),   11.  tegenstand 


XII.   C.  Literatur.  193 

(bespricht  die  mitteilungen  von  Geeraard  Nagels  über  Ruusbroec 
und  'Dat  boec  der  hoechster  waerheit'),  12.  het  kloosterleven 
(über  R.'s  lebensfiihrung  und  'Dat  boec  vanden  XII  beghinen'), 
13.  levensavond  (u.  a.  über  den  einfluß  von  R.  auf  seine  Zeitge- 
nossen, in  erster  linie  auf  Greert  Groote  c.  s.),  14.  algemeene 
beoordeeling  (über  einwände  gegen  R.'s  lehre;  beurteilung  von  R. 
als  Philosophen,  heiligem,  Schriftsteller). 

62.  W.  de  Vreese,  Ruysbroeck  (Jean  de)  ou  Jan  van 
Ruusbroec.  —  ausführliche  biographie  in  der  Biographie  nationale 

publiee    par    l'academie    royale de    ßelgique.     tome  XX 

(Bruxelles,  Bruylant,   1908—1910),   507—591. 

Boorlant.  63.  L.  Willems  Az.,  Bieter  Doorlant  en  zijne 
twee  levens  van  Sint  Anna.  Tijdschrift  voor  boek-  en  bibliotheek- 
wezen  8,1 — 16.  —  Bieter  Doorlant  (Betrus  Dorlandus),  der  Ver- 
fasser des  Elckerlyck,  hat  zwei  vitae  der  H.  Anna  geschrieben, 
und  zwar  eine  in  niederländischer  spra(;he  (hs.  895  der  Genter 
universitätsbibl. ;  eine  freie  lat.  Übersetzung  von  Badius  Ascensius 
erschien  1502  in  Baris),  eine  andere  in  lat.  spräche  (erwähnt  in 
dem  von  Andräas  von  Amsterdam  herrührenden  Verzeichnis  von 
Dorlandus'  Schriften,  1513,  —  identisch  mit  der  um  1498  bei 
G.  Back  in  Antwerpen  gedruckten  Historia  jjerpulchra  S.  Ännae). 
die  lat.  vita  ist  die  ältere  (+  1498  gedruckt),  die  ndl.  ist  eine 
neue  bearbeitung  des  Stoffes  (1501  oder  anfang  1502).  es  folgt 
eine  übersieht  über  die  von  Doorlant  benutzten  quellen  und  über 
den  —  geringen  —  hagiographischen  und  literarischen  wert 
der  vitae. 

Nyeuvont,  64.  E.  Neurdenberg,  Van  Nyeiivont,  Loos- 
heyt  ende  Bractike:  hoe  sy  vrou  Lortse  verheffen.  met  inleiding, 
aanteekeningen  en  woordenlijst.  Utrecht,  Oosthoek.  VIII,  141  s. 
[Utrechter  diss.].  —  reproduktion  des  Antwerper  druckes  von  Rolant 
van  den  Dorpe  (um  1500),  mit  ausführlichen  erläuterungen  zum 
text,  einem  glossar  und  einer  einleitung,  worin  folgendes  behandelt 
wird:  1.  geschiedenis  en  beschrijving  van  het  boekje;  houtsneden, 
2.  tijd;  schijver;  vertooning,  3.  inhoud,  4.  beteekenis  der  namen, 
5.  Satire,  6,  de  'cassenaers' ;  de  'verheffing'  van  Sinte  Lorts;  het 
'gilde';  het  beeld  van  de  heilige;  de  'boecxkens';  biecht;  sermoen, 
7.  zot  en  marot,  8.  andere  stukken,  waarin  Sinte  Lorts  voorkomt, 
9.  versbouw;  taal;   wijze  van  uitgeven. 

Spinrocke.  65.  G.  J.  Boekenoogen,  Die  euangelien  van- 
den spinrocke  metter  glosen  bescreuen  ter  eeren  vanden  vrouwen. 
[faksimile  des  Antwerper  druckes  von  +  1520].  52,14  s,  —  dieser 
ausgäbe  hat  Boekenoogen  einiges  hinzugefügt  über  den  inhalt  der 
'euangelien  v.  d.  s.',    über    ihre    herkunft    (der    ndl.    text    ist   die 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XXXII.    (1910.)    I.  Teil.  ]  g 


]^94  XIII.    Friesiscli. 

Übersetzung  der  frz.  Euuanglles  des  Quenoüles.  faittes  en  lonneur  et 
exaucement  des  dames;  der  älteste  bekannte  druck  von  Colard 
Mansion  zu  Brügge,  um  1480;  vermutlich  ist  der  frz.  text  im 
südl.  grenzgebiet  von  Flandern  entstanden),  über  den  hier  repro- 
duzierten Antwerpener  druck  von  Michiel  Hillen  van  Hoochstraten 
und  jüngere  und  etwaige  ältere  ausgaben,  über  die  popularität  des 
buches  im  16.  und  17.  jahrh.  (vom  katholischen  censor  vei^boten ; 
mehrere  Schriftsteller  erwähnen  diese  'euangelien',  einige  haben 
für  ihre  eigenen  Schriften  daraus  geschöpft).  —  bespr.  v.  A.  D[e] 
C[ock],  Volkskunde  21,163  f. 

66.  Besprechungen  von  in  früheren  Jahrgängen  verzeichneten 
werken:  F.  Buitenrust  Hettema,  Reinaert.  1909,12,57.  — 
angez.  DLz.  31,1187.  —  A.  de  Cock,  Spreekwoorden  en  zegs- 
wijzen.2  1909,12,39.  —  bespr.  v.  F.  A.  Stoett,  Museum  17,134  f. 
—  [J.  Craeynest],  Loquela.  1909,12,34.  —  bespr.  v.  J.  P[er- 
syn],  Dietsche  Warande  en  Beifort  1910,2,98—100;  v.  C.  G.  N. 
de  Vooys,  N.  taalg.  4,106  f.  —  C.  G.  Kaakebeen  en  J.  Ligt- 
hart,  Reinaert.  1909,12,56.  —  bespr.  v.  J.  W.  Muller,  Museum 
17,309  f.  —  J.  Kamp,  Proeve.  1909,12,48.  —  bespr.  v.  G.  F. 
H[aspels],  Onze  eeuw  1910,3,146  f.  —  P.  Leendertz,  Mnl. 
dramat.  poezie.  1907,12,61.  —  bespr.  v.  J.  W.  Muller,  Museum 
17,209—215;  v.  G.  Cohen,  Museum  17,330—332.  —  G.  Ooster- 
hof ,  Marnix  de  S.  Aldegonde.  1909,12,52.  —  bespr.  v.  J.  J.  Sal- 
verda  de  Grave,  Museum  17,179  f.  —  F.  A.  Stoett,  Mnl. 
spraakkunst.2  1909,12,13.  —  bespr.  v.  G.  Engels,  N.  taalg.  4, 
140 — 148;  von  A.  Kluyver,  Museum  18,54 — 57.  —  N.  van 
Wijk,  De  ndl.  taal."  1909,12,21.  —  bespr.  v.  A.  J.  Fehr,  Museum 
17,272  f. 

N.  van  Wijk. 


XIII.   Friesisch. 

A.  Zeitschriften.  —  B.  Geschichtliches,  Volkskunde.  —  C.  Sprach- 
geschichte. —  D.  Literatur.  —  E.  Nordfriesisch. 

A.   Zeitschriften. 

1.  81ste  Verslag  van  het  Friesch  Genootschap  van  geschied-, 
oudheid-  en  taalkunde  te  Leeuwarden.  1908 — 1909.  Leeuwarden, 
Th.  Bakker,  firma  Wed.  J.  R.  Miedema  &  co.  68  s.  —  bericht 
über  die  Versammlungen  und  vortrage  (s.  3 — 4:  P.  C.  J.  A. 
Boeles,  De  belangrijkste  aanwinsten  van  het  Museum  in  het  af- 
geloopen  jaar),  Verzeichnis  der  mitglieder,  bericht  über  das  museum 
und  die  neuerwerbungen  desselben,  der  bibliothek  und  des  münz- 
kabinetts. 


XIII.    A.  Zeitschriften.  195 

2.  Forjit  m}'  net.  utjefte  fen  it  Selskip  for  Fryske  tael-  en 
skriftenkennisse  1910.  Grou,  van  der  Spoel  &  co.  V,280  s.  — 
enthält  zumeist  erzählungen  und  gedichte  in  landfriesischer  spräche. 

—  s.   1 — 9:  P.  Sipma,  Nordfryske  saken. 

2a.  Selskips-meidieliugen.  utjown  fen  it  Selskip  for  Fryske 
tael-  en  skriftenkennisse.  bybled  fen  'Forjit  my  net'.  Grou,  van 
der  Spei  &  co.  nr.  1 — 4.  26,  39,  42,  49  s,  in  landfriesischer 
spräche.  —  nr.  1:  mitgliederverzeichnis.  —  nr.  2  und  4:  bericht 
über  die  Versammlungen.  —  nr.  3 :  überblick  über  die  tätigkeit 
der  gesellschaft  1909  (auch  über  den  Unterricht  inlandfriesischer 
Sprache  in   13  schulen,  an  dem  207  kinder  teilnahmen). 

3.  Sljucht  en  rjucht.  rym  en  onrym.  Frysk  wykbled, 
ouder  bistjur  fen  Waling  Dykstra.  14.  jg.  Ljouwert  [Leeu- 
warden],     4'.     in  landfriesischer  spräche. 

4.  Yn  US  eigen  tael.  tiidskrift  fen  it  Christlik  Selskip  for 
Fryske  tael-  en  skriftenkennisse,  ünder  bistjur  fen  G.  A.  Wumkes. 
Snits[Seek],  jg.  1  und  2,  1909  und  1910.  in  landfriesischer  spräche. 

5.  Friesche  Almanak  voor  het  jaar  1909.  Leeuwarden, 
A.  Jongbloed.  —  voor  het  jaar  1910. 

6.  Friesch  Jaarboekje,  of  almanak  voor  1909,  jg.  83,  Leeu- 
warden, R.  J.  Schierbeek.  —  voor  1910,  jg.  84  ebd. 

7.  Jahrbuch  der  gesellsch  f.  bildende  kunst  und  vaterld. 
altertümer  zu  Emden,  15,  heft  1,  1903.  2  bl.,  186  s.  heft  2, 
1905,  2  bl.,  s.  187 — 576.  —  inhalt:  H.  Reimers,  Die  quellen 
der  'Rerum  Frisicarum  Historia'  des  Ubbo  Emmius  (Jsb.  1905, 
13,9  und  1907,13,6).  —  C.  Borchling,  Ein  hausbuch  Eggerik 
Beningas  (schluß).  —  Kleinere  mitteilungen.  —  Verzeichnis  der 
mitglieder  1903.  —  A.  Reiff erscheid,  Geistliches  und  welt- 
liches in  der  mnd.  spräche  nach  der  Emder  hs.  no.  (139)  64 
(schluß).  —  H.  V.  Kleist,  Kleine  beitrage  zur  geschichte  der 
Ulrichsschule  zu  Aurich.  —  H.  Reimers,  Die  quellen  der  'Rerum 
Frisicarum  Historia'  des  Ubbo  Emmius  (fortsetzung).  —  Kleinere 
mitteilungen  (darunter:  Wächter,  Nachträge  und  berichtigungen 
zum  Ostfriesischen  urkundenbuche.  —  die  auf  Sätze  von  Fre- 
richs,  unten  14 — 16.  —  C.  Borchling,  Zu  den  handschriften  des 
alten  Ostfriesischen  landrechts  (reisebericht)  (Jsb.  1905,13,8).  — 
C.  Borchling,  Ostfriesische  handschriften  und  akten  in  Neuwied 
und  Bonn.  —  Nachrichten   über   die    gesellschaft    1902   bis   1905. 

—  Zuwachs  der  Sammlungen.  —  Rechenschaftsbericht.  —  Verzeichnis 
der  mitglieder  1904/5.  —  Verzeichnis  der  vereine  usw. 

8.  Jahresbericht  der  Männer  vom  Morgenstern,  heimatbund 
in  Nordhannover.  —  mir  bisher  nicht  zugänglich.  —  heft  1. 
Bremerhaven  1898.  112  s.  —  inhalt:  D.  Ribbentrop,  Chronik 
des  fleckens  Lehe   bis  1840.  —  D.  Detlefsen,  Die  beziehungeu 

13* 


196  XIII.    Friesisch. 

der  Römer  zur  Nordseeküste  zwischen  Weser  und  Elbe.  — 
J.    Bohls,    Über    einige     steinkammergräber    des     kreises     Lehe. 

Jahresbericht  d.  m.  v.  M.,  heimatbund  an  Elb-  und  Weser- 
mündung, heft  2,  1899.  68  s.  —  aus  dem  inhalt:  D.  Rohde,  Über 
unsere  Ortsnamen.  —  G.  v.  d.  Osten,  Wursten  und  Bederkesa 
im   16.  jh. 

heft  3,  1900.  70  s.  —  darin:  Jellinghaus,  Über  die  Orts- 
namen zwischen  Unterelbe  und  Unterweser. 

heft  4,  1901.  64  s.  —  darin:  G.  v.  d.  Osten,  Ältere 
Wurster  Inschriften  (lat.  und  mnd.). 

heft  5/6,   1904.     62  s. 

heft  7/8,  1906.  103  s.  —  darin:  G.  v.  d.  Osten,  Ein  ver- 
such über  den  Volksaberglauben  im  lande  Wursten.  —  J.  Bohls, 
Moorfunde. 

heft  9,  1907.  127  s.  —  darin:  Agahd,  Die  grabungen  bei 
Sievern.  —  Robra,  Die  Alten  walder  bürg.  —  Müller-Brauel, 
Die  besiedelung  der  gegend  zwischen  Elbe  und  Weser  in  vor- 
geschichtlicher zeit.  —  F.  Wendeburg,  Stammesverschiebungen 
in  dem  Wurster  kirchspiel  Imsum. 

Jahresbericht  d.  m.  v.  M.,  heimatbund  an  Elb-  und  Weser- 
müudung.  heft  10,  Hannover  1908.  2  bl.,  187  s.  —  darin: 
R.  Wie ba Ick,  Zur  geschichte  der  Wurster  gerichts Verfassung  im 
mittelalter. 

B.   Geschichtliches,  volkskuude. 

9.  P.  C.  J.  A.  Boeles,  De  cultuurhistorische  beteekenis  der 
terpen.     Tijdschr.   v.   geschiedenis   1910,195 — 201. 

10.  L.  Broekema,  Vordere  waarnemingen  over  de  fauna 
onzer  terpen  in  Friesland  en  Groningen,  met  2  platen.  Cultura, 
febr.   1909. 

11.  L.  Broekema,  De  overblijf seien  van  paarden  in  onze 
terpen.     met  2   platen.     Cultura,  dec.    1909. 

12.  L.  Broekema,  De  schapen  der  vroegere  bewoners 
onzer  terpen.     met  eene  plaatbijlage.     Cultura,   maart   1910. 

13.  H.  van  Eyek  van  Heslinga,  De  Friesche  kerk.  hare 
stichting  en  vestiging  van  de  laatste  helft  der  zevende  tot  hat 
begin  der  elfde  eeuw.     dl.   1,  afl.    1.     Leeuwarden. 

14.  Frerichs,  Der  ortsname  Manslagt  und  die  grenze 
zwischen  Emsgau  und  Federgau.  Jb.  d.  ges.  f.  bild,  kunst  15, 
heft  2,  1905,429 — 440.  —  Borkum  hat  zur  Römerzeit  den  als 
Federitgau  bekannten  teil  des  Krummhörn  mit  umfaßt,  zur  zeit 
Liudgers  wurde  der  Federitgau  von  der  insel  abgetrennt;  die 
übrig  bleibende  insel  ist  Baut,    durchbruch  der  Ost-Ems  rund  750. 


XIII.    B-  G-eschiclitliches,  Volkskunde.  197 

15.  Frericlis,  Die  gx'enze  zwischen  den  bistümern  Münster 
und  Bremen  in  Ostfriesland.  Jb.  d.  ges.  f.  bild.  kunst  15,  lieft  2, 
1905,441—453. 

16.  Prerichs,  Die  grenze  zwischen  den  bistümern  Münster 
und  Osnabrück  in  Ostfriesland.  Jb.  d.  ges.  f.  bild.  kunst  15,  heft  2, 
1905,453—464. 

17.  Th.  Pauls,  Beiträge  zur  geschichte  der  ostfriesischen 
häuptlinge.  I.  die  fehde  zwischen  Ocko  ten  Brok  und  Focko 
ükena  1424 — 1427.  IL  die  rechte  der  ostfriesischen  häuptlinge. 
Jb.  der  ges.  t.  bild.  kunst  u.  vaterld.  altertümer  zu  Emden,  bd.  17, 
heft  1  und  2,  1—72  und  197—232.  s.  63—69:  exkurs  über  die 
alten  heerwege  von  Oldenburg  nach  Süd-Ostfriesland. 

18.  Drei  [ndd.]  Urkunden  zur  häuptlingsgeschichte  des 
Norder-,  Harlinger  und  des  Jeverlandes,  hrsg.  von  F.  Ritter. 
Jb.  d.  ges.  f.  bild.  kunst  u.  vaterld.  altertümer  zu  Emden,  bd.  17, 
heft  1  und  2,  233—240.  —  F.  Eitter,  Zur  erläuterung  der 
Berumer  Urkunde  vom  23.  juni  1409.     ebd.   240 — 254. 

19.  H.  Reimers,  Eine  landesbeschreibung  von  Ostfriesland 
aus  der  zeit  um  1600.  Jb.  d.  ges.  f.  bild.  kunst  u.  vaterld.  alter- 
tümer zu  Emden,  bd.  17,  heft  1  und  2,  279 — 331.  —  abdruck 
einer  ndld.  hs. 


20.  F.  Swart,  Zur  friesischen  agrargeschichte.  mit  einer 
karte:  die  friesischen  landschaften  im  13.  Jahrhundert.  (Staats- 
und sozialwissenschaftl.  forschungen,  hrsg.  v.  G.  Seh  moller  und 
M.  Sering,  heft  145.)  Leipzig,  Duncker  &  Humblot.  XII,384  s. 
10  m.  —  1.  die  agrarverfassung  Frieslands  in  der  gegen  wart, 
2.  die  geschichtliche  entwicklung  der  fries.  agrarverfassung.  bei- 
lagen.     literatur.     Sachregister. 

21.  Ernst  Mayer,  Friesische  Standesverhältnisse.  Unter- 
suchungen (sonderabdruck  aus  der  'Festschrift  für  Hugo  von 
Burckhard').  Stuttgart,  F.  Enke.  146  s.  5  m.  —  inhalt:  1.  ein- 
leitung  (s.  6  ff.  über  den  umfang  des  friesischen  gebiets).  2.  grund- 
stückarten und  griindstückmaße.  3.  friesische  Standesverhält- 
nisse. 4.  das  adelsgut.  5.  das  alte  geschlecht  und  sein  haupt. 
6.  die  öffentlichen  sondei'rechte  der  adeligen.  7.  wergeld.  8.  Schluß: 
'zwischen  dem  friesischen  adel  des  14. — 16.  Jahrhunderts,  dem 
adel  des  12.  und  13.  und  den  nobiles  der  1.  Fris.'  besteht  'ein 
ununterbrochener  Zusammenhang'.  —  ablehnend,  aber  die  Stellung 
der  ethelinge  gegenüber  den  gemeinfreien  sei  richtig  bestimmt, 
bespr.  von  v.  Schwerin:  Zs.  f.  rechtsgesch.,  germ.  abt.  31, 
577  —  598. 


198  XIII.    Friesisch. 

22.  E.  Mayer,  Zur  friesischen  ständeverfassuBg.  DLz. 
1909,  nr.  40.  über  Ph.  Heck,  Die  fries.  Standesverhältnisse 
(Jsb.    1909,13,9). 

23.  Wiebalck,  Zur  geschichte  der  Wurster  gerichtsver- 
fassung.  Jahresbericht  der  männer  vom  Morgenstern,  10.  jg. 
1907/08,  Hannover  1909. 


24.  Paul  Roux,  La  science  sociale  suivant  la  methode 
d'Observation.  23  annee  1908.  52^  fasc, :  Le  type  Prison.  — 
land,   eigentümlichkeiten,  beschäftigungen  der  Priesen. 

25.  C.  H.  Ebbings  Wubben,  Staphorst  en  Rouveen.  aan- 
teekeningen  over  kleeding,  woninginrichting,  volksgebruiken,  spe- 
ien etc.  met  56  teekeningen  van  A.  B.  E.  Mansvelt.  Utrecht 
1907.  —  alte  friesische  kolonie. 

26.  J.  H.  Gallee,  Het  boerenhuis  in  Nederland  en  zj-n 
bewoners.  I.  Platen,  IL  Text.  Utrecht  1909.  —  1.  das  friesische 
haus,  2.  der  Zuiderseetypus,  ein  gemischt  friesischer  stil.  —  ab- 
bildungen  der  bewohner  nach  volkstypus,  kleidung  und  schmuck 
und  erklärung  der  typen.  —  vgl.  Jsb.   1908,13,18. 


27.  B.  C.  J.  A,  Boeles,  Het  Priesch  museum  te  Leeu- 
warden.  catalogus  de  meest  belangrijke  voorwerpen,  met  uitzon- 
dering  van  schilderijen.    Leei;\varden   1909.    met  24  platen.    116  s. 

28.  T.  J.  de  Boer,  Het  Priesch  museum  te  Leeuwarden 
met  afb.  De  Amsterdammer,  weekblad  voor  Nederland,  27.  febr.  1910. 

C.   Sprachgeschichte. 

29.  Th.  von  Grienberger,  Zwei  runeninschriften  aus  Nor- 
wegen und  Priesland.  2.  das  schwertchen  von  Arum.  ZfdPh. 
42,393 — 397.     edce-hoda  =  renuntius. 

30.  W.  van  Holten,  Zur  germanischen  grammatik.  Idg. 
forsch.  27,278  ff.,  behandelt  auch  das  altfries.  demonstrativ- 
pronomen. 

31.  N.  van  Wijk,  Mnd.  mr\\.  pleiten,  ahs.  pJaitia.  ZfdWortf. 
12,  heft  4. 

32.  C.  Borchling,  Der  name  des  ostfriesischen  fürsten- 
hauses.  Jb.  d.  ges.  f.  bild.  kunst  u.  vaterld.  altertümer  zu  Emden, 
bd.    17,  heft   1   und   2,255 — 278.  —  Cirksena  =  STr(i)k(e)s-na. 

33.  W.  A.  Craigie,  Besprechung  von:  Lytse  Fryske  spraek- 
leare;  Prysk  les-  en  taelboekje;    Yn  eigen  tun.    MLR.,  july  1910. 

34.  Waling  Dykstra,  Priesch  woordenboek.  vgl.  zuletzt 
Jsb.  1909,13,23.  —  lief.  24  umfaßt  ütskoffelje — wyt.  Leeu- 
warden 1909. 


Xni.   D.  Literatur.    E,  Nordfriesisch.  199 

35.  Tj.  de  Vries  Gzn.,  Aves  Trisicae.  lijst  van  Friesche 
vogelnamen  1909.  Verslagen  en  mededeelingen  der  Nederlandsclie 
ornithologische  vereeniging,  nr.   6,  sept.   1909. 


36.  P.  Jabusch,  Bildung  und  bedeutung  der  deutschen 
eigennamen  mit  besonderer  berücksichtigung  der  ostfriesischen 
namen.     3  vortrage.     Norden,  Selbstverlag.     96  s,     1,50  m. 


37.  Karbrief  for  it  skoalle-underwys  yn  de  Tryske  tael  fen 
wegen  it  'Selskip  for  Fryske  tael-  en  skriftenkennisse',  oprjuchte 
yn   1844.     1908.     Boalsert  [Bolsward]  (1909). 

D.   Literatur. 

38.  J.  T.  Eekhoff,  Nog  iets  nieuws  over  het  Oera-Linda- 
Bok  1908.  7  s.  met  naschrift  van  C.  P.  Burger,  Jr.  1  s. 
Tijdschr.  v.  boek-  en  bibliotheekwezen  1908.  (vgl.  Jsb.  1908, 
13,27  und  1909,13,24.) 

39.  J.  J.  Hof,  Yn  eigen  tun.  Prysk  lesboekje.  Hearenfean 
(1909).     2  teile.  —   bespr.  W.  A.   Craigie,  MLN.,  july   1910. 

40.  Neuwestfriesische  literatur  1909 — 1910  s.  81^*®  verslag 
V.  h.  Frs.  gen.  (oben   1),  51 — 55. 


41.  J.  L.  Berns,  Het  Rijks-archief  in  Priesland.  Verslagen 
omtrent  's  Rijks  Oude  Archieven  31,1908,451—471  und  32,1909, 
395—438. 

42.  Aanwinsten  der  Provinciale  Bibliotheek  von  Priesland, 
gedurende  1908.  Leeuwarden  1909.  35  s.  gedurende  1909, 
ebd.  1910.     44  s. 

E.   Nordfriesisch. 

1.    Allgemeines,  Volkskunde. 

43.  Mitteilungen  des  Nordfriesischen  Vereins  für  heimat- 
kunde  und  heimatliebe,  heft  6.  jg.  1909/10.  druck  von  Fr.  Pe- 
tersen, Husum.  XII,175  s.  enthält  ausschließlich  den  abdruck 
von  P.  Sax,  Descriptio  insulae  Nordstrandiae,  Descriptio  insulae 
Föhrae,  Descriptio  insulae  Amerae,  Descriptio  insulae  Siltae, 
Descriptio  Hardae  Lundenbergicae,  Descriptio  Hardae  Südergosicae, 
Descriptio  Hardae  Nordergosicae,  Descriptio  Hardae  Bocenianae, 
Descriptio  Hardae  Kahrianae,  Descriptio  Hardae  Widiae,  alle  1637, 
mit  einer  einleitung  versehen  von  Reimer  Hansen  und  hrsg.  von 
E.  Bruhn,  mit  31  tafeln.  —  s.  13:    'die    einwohner   dieser  insul 


l 


200  XTII.    Friesisch. 

[Nordstrand]  sein  rechte  Friesen  et  nomine  et  lingua,  sagt  Boeth. 
in  Cat.  Nortstr.  [1623]  s.  25  und  sein  bey  ihrer  alten  friesische 
spraache,  nahmen,  sitten,  rechten  u.  gewohnheiten  bis  auf  den 
heutigen  tag  geblieben.'  —  s.  105:  'Milstett  u.  Rantrum  [in 
der  Südergoesharde]  sein  ein  vera  colonia  auß  Eyderstett,  das 
können  mir  probiren  1)  natura  et  mores  huius  gentis,  daß  dieße 
einwohnere  mit  den  Eyderstettern  eines  humoris  sein.  2)  diver- 
sitas  linguarum,  daß  Sie  von  Ihren  nachbahren  in  der  spraache 
discrepiren  u.  mit  der  alten  Ej^derstett.  Friesischen  spraache  eine 

nahe  verwandtniße  haben Eine    ebenmeßige  gelegenheit 

hatt  eß  auch  mit  den  andern  friesischen  dörfern,  als  Lund, 
Hockensbull,  Schobüll,  Haelbüll,  Wobbenbull,  Hattstett,  Horstett, 
Olderup  u.  Ariewatt.'  —  s.  125:  'Man  kan  eß  ex  lingua,  natura, 
institutis  et  consuetudinibus  huius  populi  [Nordergoesharde]  gnug- 
sam  abnemen,  daß  diß  volck  vormalß  zu  Belting  Harde  gehöret  habe.' 

44.  Theodor  Siebs,  Der  gott  Fos(e)te  and  sein  land.  PBB. 
35(1909), 535 — 553.  Fosetesland  sei  nicht  Helgoland,  sondern 
westlich  der  Zuidersee  zu  suchen,  der  göttername  sei  Föste  'er- 
nährer'. 

45.  Friedr.  Knorr,  Friedhöfe  der  älteren  eisenzeit  in  Schles- 
wig-Holstein.    Kiel. 

46.  Ottsen,  Der  kreis  Tondern.  Tendern,  S.  Matthiesen. 
1909.  —  vgl.  Deutsche  Erde,  jg.   9(1 9 10),  13. 

47.  Franz  Babsch,  Eine  reise  nach  den  nordfriesischen 
inseln.  25.  Jahresbericht  des  privatgymn.  in  Graz.  Graz.  1  m. 
—  der  14  s.  umfassende  aufsatz  hat  keinerlei  wissenschaft- 
lichen wert. 

48.  Leuss,  Zur  Volkskunde  der  Inselfriesen.  Globus  1.  u. 
8.  okt.   1903. 

49.  Carl  Häberlin,  Die  Halligen,  in  bd.  3  von  A.  W. 
Grubes  geograph.  Charakterbildern.     Leipzig   1910. 

50.  Carl  Häberlin,  Beiträge  zur  heimatkunde  der  insel  Föhr. 
Wyk   1908. 

51.  M.  Sering,  Erbrecht  und  agrarverfassung  in  Schleswig- 
Holstein.     Berlin   1908. 

52.  0.  Johannsen  Zur  geschichte  des  nordfriesischen  deich- 
rechts.     diss.     Flensburg   1908. 


53.  H.    Hinrichsen,     Das    heimatmuseum    auf    Föhr    (mit 
bildern).     Heimat  1909,  nr.   8. 

54.  Heinrich    Maggers,    Die    Föhrerin    und    ihre    trachten. 
111.  frauen-zeitung  1908,  heft   13,IV. 


XIII.   E.  Nordfriesisch.  201 

2.  Sprache. 

55.  Christian  Jensen,  Nordfriesland  und  das  Sprachgebiet 
der  Nordfriesen.  Himmel  und  erde,  redig.  von  P.  Schwahn. 
jg.  22,  heft  5.  Leipzig,  Teubner.  das  heft  1,60  m.  Sonderab- 
druck durch  den  vf.   50  pfg. 

56.  H.  Hinrichsen,  Über  den  rückgang  der  friesischen 
spräche  auf  den  Halligen.     Nordischer  kurier  1907,  nr.  69. 

57.  Andreas  Hübbe,  Vergleichende  aufstellung  von  127 
Sylter-friesischen  Wörtern  mit  englischen  und  deutschen.  Sylter 
Zeitung,   18.   april   1910. 

58.  P.  Sipma,  Noardfryske  saken  (in  landfriesischer  spräche). 
Forjit  my  net  1910  (oben  2)  1 — 9.  berichtet  über  die  nordfriesische 
bewegung  und  die  jüngste  nordfries.  literatur  (Sylter  lesebuch, 
Wörterbuch  und  liederbuch). 

59.  Boy  B.  Möller,  Zur  nord friesischen  Sprachbewegung. 
Sylter  zeitung,  8.  dez.   1910. 

3.  Literatur. 
Festlandfriesisch.      60.      Das    Nordfriesische    Wochenblatt, 

hrsg.  von  Thamssen  in  Tondern  und  E.  Hansen  in  Lindholm, 
bringt  fortgesetzt  die  fries.  dichtungen  und  andere  arbeiten  von 
Johannsen. 

Sylt.  61.  Söl'ring  leedji-bok  [Sylter  liederbuch].  ütdön 
[herausgegeben]  fan  Boy  P.  Möller,  eigentum  der  Söl'ring  forii- 
ning  e.  v.  drüket  fan  Carl  Meyer  ön  Westerlön'.  im  buch- 
handel  durch:  Lucas  Gräfe  in  Hamburg,  o.  j.  (1910).  16  s,  — 
12  liedertexte  von  Chr.  P.  Christiansen,  Andrees  Hübbe  und  Boy 
P.  MöUer,  die  zuerst  in  der  Sjdter  zeitung  erschienen  sind. 

62.  Erich  Johannsen,  Söl'ring  spraak  en  wüs.  unter 
diesem  titel  werden  die  Sylter  gedichte  des  vf.  seit  10  jähren  in 
der  Sylter  zeitung  und  im  Sylter  intelligenz-blatt  veröffentlicht, 
so  auch  die  Sylter  Sagendichtung  Lüng  Pidder  in  letzterem  1908. 

63.  Andreas  Hübbe,  Ein  brief  auf  Sylter  Friesisch  an  die 
Sylter  zeitung,  Westerland,  am  9.  nov.   1909. 

FÖhr.  64.  Tu  min  Lunslidj,  gedieht  in  Osterlandföhrer 
spräche   von    N[amine]  W[itt],  Pöhrer  nachrichten,    30.  dez.   1909. 


65.  Christian  Jensen,  Grabhügel  und  hünengräber  der  nord- 
friesischen   inseln   in  der  sage.     Schleswig,  Selbstverlag.      0,50  m. 

66.  J.  Jasper,  Eine  nordfriesische  sage.  Eiderstedter 
nachrichten,  feierabend   1910,  nr.  26. 

67.  C.  Philippsen  hat  in  der  Heimat  in  den  letzten  Jahr- 
gängen verschiedene  aufsätze  über  sagen  u.  dgl.  auf  Föhr  ver- 
öffentlicht. 


202  XIII.    Friesisch, 

68.  Else  Riemann,  Nordfriesland  in  der  erzählenden  dich- 
tung  seit  anfang  des  19.  Jahrhunderts.  Leipziger  diss.  Leipzig^ 
E,.   Voigtländer. 

Besprechungen  von  in  früheren  Jahrgängen  ver- 
zeichneten werken:  1.  Boeles,  Catalogus,  1909,13,13,  bespr.  v. 
C.  W.  Vollgraff,  Bulletin  v.  d.  Nederl.  Oudheidkundigen-bond 
1909,58.  —  2.  C.  Borchling,  Die  niederdeutschen  rechtsquellen 
Ostfrieslands  I,  1909,13,25,  bespr.  v.  V.  Pauls,  ZfdPh.  42,119  f.; 
Max  Roediger,  Archiv  126,222— 225. —  3.  J.A.Feith,  De  Omme- 
lander  borgen,  1909,13,14,  anerkennend  C.  Borchling,  Jahrbuch 
d.  ges.  f .  bild.  kunst  und  altertümer  zu  Emden,  bd.  17,404 — 411.  — 
4.  Th.  Siebs,  Helgoland,  1909,13,51,  bespr.  von  P.  Veit,  ZfdMa. 
1910,161—164;  R.  Palleske,  ZdadSprv.  25,115;  Hans  Köster, 
DLz.  31,226—229;  H.  Schröder,  GRMon.  2,186;  E.  König, 
Archiv   126,225—226;  E.  M.,  Lit.   cbl.   1910,  nr.  47. 

Otto  Bremer 


Zweiter  Teil. 


XIV.  Nordisch. 

1.  Biographie,  geschichte  der  nordischen  philologie.  —  II.  Zeitschriften 
und  Sammelwerke.  1.  Zeitschriften.  2.  Sammelwerke.  3.  Gemischte 
bemerkungen.  —  III.  Bibliographie.  —  IV.  Wortkunde.    1.  Wörterbücher. 

2.  Berufssprache,  insbes.  rechtssprache,  kundensprache.  3.  Fremd-  und 
lehnwörter.  4.  Wortforschung  im  einzelnen  —  etymologie  und  bedeutung. 
5.  Namenkunde,  a)  Götter-  und  personennamen.  b)  Ortliche  namen.  — - 
V.  Sprachgeschichte  und  grammatik.  1.  Allgemeines  —  rechtschreibung. 
2.  Grammatik  (i.  e.  s.).  a)  Allgemeines,  b)  Lautlehre,  c)  Wortbildung. 
d)  Satz-  und  stillehre,  e)  Mundarten.  —  VI.  Literaturgeschichte  und 
ausgaben.  1.  Allgemeines.  2.  Westnordische  literaturgeschichte.  a)  im 
ganzen,  b)  Eddalieder,  c)  Skalden  und  rimur.  d)  Saga,  et)  Islendinga- 
und  Vinlandssaga.  ß)  Konungasaga.  y)  Fornaldarsaga.  ö)  Romantische 
und  lygisaga.  e)  Gelehrtes  aisld.  Schrifttum,  f)  Einzelne  handschriften. 
g)  Verschiedenes.  3.  Schwedische  geschichte  in  awestn.  literaturdenk- 
niälern.  4.  Schwedische  literatur.  5.  Dänische  literatur.  —  VII.  Schrift- 
und  handschriftenkunde.  —  VIII.  Verslehre.  —  IX.  Götterlehre  und 
heldensage.  —  X.  Volkslied,  gesang,  musik  und  tanz.  —  XI.  Volks- 
kunde und  volkssagen.  1.  Volkskunde  (i.  e.  ?.).  a)  Allgemeines,  b)  Volks- 
kunst,   volkstümliche    bauweise.      c)    Aberglaube.      2.    Volkssagen.    — 

XII.  Urgeschichte  und  ausgrabungen,    altertümer  und  kunstgeschichte. 

XIII.  Kultur-  und  Wirtschaftsgeschichte.  1.  Kulturgeschichte  (i.  e.  s.). 
2.    Handel?-    und    Verkehrsgeschichte.       3.    Bevölkerungsgeschichte.     — 

XIV.  Kirchen-,  Staats-,  personen-  und  rechtsgeschichte.  — 

XV.  Ortsbeschreibung. 

I.   Biographie,  geschichte  der  nordischen  philologie. 

1.  Otto  Ahnfeit,  bischof  von  Linköping,  schwedischer  kirchen- 
historiker,  geb.   zu  Dalby   1854,  sept.   13,  f  zu  L.   1910,  febr.  3. 

2.  Ludvig  Daae,  Professor  der  geschichte  an  der  Universität 
Kristiania,  f  1910,  märz  17  im  76.  j.  —  kurzer  nachruf  von 
Joh.  Stp.   in  Dansk  h.  t.  8.  r.,  2,427  f. 

3.  H.  F.  Feilberg,  ein  kurzes  lebensbild  von  ihm  hat  Marius 
Kristensen  zur  3.  aufl.  von  Dansk  bondeliv  —  vgl.  unten 
nr.    192  —  beigesteuert. 

4.  Frederik  Reinholdt  FrÜS,  dänischer  bau-  und  kunsthisto- 
riker,  Tycho  Brahe-forscher  (geb.   1836),  f  21.   august  1910. 

5.  Bernhard  Kahle  (geb.  zu  Berlin  am  25.  august  1861), 
•j-  am  9.  dezember   1910  als  a.-o.  professor  in  Heidelberg. 

Jahresbericht  fiir  germanische  philologie.    XXXII.    (1910  )    11.  Teil.  1 


2  XIV.    Nordisch. 

6.  Karl  Henrik   Kai'lssou,  f   1909,  mai  24:  Fr.  L r, 

Tillägg  och  rättelse,  Arkiv  26,384    [zu  ebd.  s.  224.    —    vgl.  Jsb. 
1909^14,5]. 

7.  Edv.  Lidforss,  früherer  professor  in  Lund,  f  zu  Stock- 
holm,  19.  april   1910. 

8.  Henning  Matzeil,  professor  der  dänischen  rechtsgeschichte 
(geb.  in  Angeln  1840),  f  18.  juli  1910.  —  kurzer  nachruf  von 
J.  A.  F[redericia],  Dansk  h.  t.  8.  r.,   3,79  f. 

9.  Päll  Pälsson  Melsteit,  isländischer  historiker,  geb.  1812, 
nov.   13  zu  Mödruvellir  i  Hörgärdal,  f  1910,  febr,  9  zu  Reykjavik. 

10.  Knut  Stjeriia,  dozent  der  vorgeschichtlichen  archäologie 
zu  Upsala,  f   15.  nov.    1909,   35  jähr  alt. 

11.  Hans  Hildebrand,  Minne  af  riksantikvarien  Johannes 
Bürens.  Svenska  akademiens  handlingar  ifrän  är  1886.  d.  23. 
s.  56 — 435.  Stockholm  1910.  —  angez.  von  Vilhelm  Gödel, 
Svensk  h.  t.  30,  Ö  74—77. 

12.  Samuel  Columbus,  En  swensk  orde-skötsel,  med  an- 
märkningar  och  ordlista  utgifven  af  Bengt  Hesselman.  Uppsala, 
A.-B.  akademiska  bokförlaget.  1908.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,16.  — 
bespr.   V.  B.  Kahle,  AfdA.   34,109—110. 

13.  Bernhard  Kahle,  Die  nordische  philologie  auf  den  Uni- 
versitäten des  deutschen  reichs  im  20.  Jahrhundert.  Germ.-rom. 
monatschr.  11,91 — 99.  —  kurze  Vorgeschichte  und  dann  Zu- 
sammenstellung des  aus  den  Vorlesungsverzeichnissen  ersichtlichen 
materials. 

II.   Zeitschriften  und  Sammelwerke. 

im  folgenden  mit  den  hier  in  f ettdruck  gegebenen  abkürzungen  angeführt. 

1.  Zeitschriften. 

14.  Foreningen  til  norske  fortidsmindesmaerkers  bevaring. 
aarsberetning  for  1909.  65.  aargang,  med  68  illustrationer  i 
teksten.  Kristiania,  Gr0ndahl  &  s0n.  III  -{-187  s.  (Aarsber. 
NFB.)  mit  einer  beilage:  Fortegnelse  over  vore  bevarede  mindes- 
mterker  fra  den  kristno  middelalder.  af  Herm.  M.  Schirmer. 
1  +  77   s.  ^ 

15.  Ärbök  hins  islenska  fornleifafelags  1910.  lleykjavik 
1910.      I  +  102  s.      2  kr.     (Ählflf). 

16.  Danske  studier  udgivne  af  Marius  Kristensen  og  Axel 
Olrik  for  universitetsjubilwets  danske  samfund.  Kbh.,  Gyldendal. 
111  +  221  8.     (DSt.)' 

17.  Fataburen.  kulturhistorisk  tidskrift  utg.  af  B.  Salin 
1909,1—4.     Stockholm,  Norstedt  &  söner.     1910. 


XIV.     II.  Zeitschriften  und  Sammelwerke.  3 

18.  Svenska  landsmäl  ock  svenskt  folkliv.  tidskrift  ut- 
given  pä  uppdrag  av  landsmälsföreningarna  i  Uppsala,  Helsing- 
fors  ock  Lund  genom  J.  A.  L  und  eil.  lieft  108 — 113.  Stock- 
holm, Norstedt  &  söner.     5,25   kr.      (Sv.  Lm.) 

19.  Spräk  och  stil  tidskrift  för  nysvensk  spräkforskning 
utgiven  av  Bengt  Hesselman,  Olof  Östergren,  Rüben  G :  son 
Berg,  nionde  ärgängen  3. — 5.  hafte  I — III  -|-  81 — 276  s.  tionde 
argängen  III  -\-  292  s.  Uppsala,  Akademiska  bokförlaget.  pris 
för  ärgäng  4  kr.  (SpoSt.)  —  enthält  außer  den  einzeln  aufge- 
führten sprachgeschichtlichen  auch  zahlreiche  darstellende  und 
psychologische  aufsätze  zum  neuschwedischen,  die  mutatis  mutandis 
auch  auf  andere  germanischen  sprachen  anwendbar  sind. 

20.  Year  Book  of  the  Viking  Club,  society  for  northern 
research.  vol.  II.  1909—1910.  London,  The  Viking  Club.  1910. 
8vo,  80  pp.,  subscription  to  club   10  s. 

2.    Sammelwerke. 

21.  Sproglige  og  historiske  afhandlinger  viede  Sophus 
Bugges  minde.  med  tillseg:  To  ungdomsbreve  fra  Sophus  Bugge; 
Fortegnelse  over  Sophus  Bugges  trvkte  arbeider.  Kristiania, 
Aschehoug.  1908.  294  s.  8vo.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,27.  —  kurz 
verzeichnet  den  in  Inhalt  Holgor  Pedersen,  Arkiv  26,377 — 379. 

22.  Minnesskrift  utgifven  af  filologiska  samfundet  i  Göte- 
borg =  Göteborgs  högskolas  ärsskrift  1910,  II.  VIII -f- 128  s.  4  kr. 
(Miun.  Göt.) 

23.  Studier  i  nordisk  filologi  utgifna  genom  Hugo  Pipping. 

I.  bandet  =  Skrifter  utg.  av  Svenska  literatursällskapet  i  Fin- 
land  XCII.  Helsingfors  1910.  VI  +  52  +  24  -f  283  s.  E.  Li- 
den,  Aldre  nordiska  tillnamn.  —  H.  Pipping,  Fornsvensk  lag- 
spräk.  —  E.  Saxen,  Finländska  vattendragsnamn.  —  angez.  von 
Finnur  Jönsson,  N.  tidskr.   128 — 130. 

3.    Gemischte  bemerkungen. 

24.  A.  Le  Roy  Andrews,  Cid  Norse  Notes.  MLN.  26, 
1911,  nr.  2,  p.  46 — 50.  —  I.  A  second  occiirrence  of  the  faithless 
wife  motiv  in  old  norse.  nicht  nur  in  Halfs  saga  (Halle  1909, 
p.    19),    sondern    auch    in    G^ngu-Hrölfs    s.    FasN.    11,298  ff.    — 

II.  Sigur|)arkvi|)a  en  skamma  12,  ist  halbzeile  7/8  zu  lesen:  sipr 
tu  sdtta  at  sunr  lifi.  —  III,  The  relation  of  Vqluspd  to  Baldrs 
draumar:  Bdr.  zeigt  eine  ganz  mit  Saxo  übereinstimmende  ältere 
gestalt  des  Baldrmythus  als  Vsp. 


4  XIV.    Nordisch. 

III.   Bibliographie. 

25.  a)  Dansk  bogfortegnelse  for  1910.  60.  aargang,  mit 
beilage: 

b)  Bogi  Th.  Meisted,  Islandsk  bogfortegnelse  for  1908. 
15  s.     8vo. 

26.  a)  Bibliographie  des  jahres  1906,  VIII.  Germanisch, 
C.  Nordgermanisch,  von  D.   Andersen,     Idg.  anz.  25,44 — 50. 

b) ,  des  Jahres   1907.     ebd.  27,134—140. 

27.  Bibliografi  for  1908  af  B.  Erichsen.  Arkiv  26, 
300—334. 

28.  En  og  tredivte  ärsberetning  fra  Samfund  til  udgivelse 
af  gammel  nordisk  litteratur  (StUaGNL).  K0benhavn.  19  s.  — 
in  Vorbereitung  befinden  sich  Knytlinga  saga  (hrsgg.  von  C.  af 
Petersens),  Yngvars  saga  vidfcjrla  (J.  E.  Olson)  und  die  fortsetzungen 
von  Pidriks  s.,  Rämundar  s.,  Rimnasafn,  Alfrsedi  und  der  altdäni- 
schen Chroniken. 

29.  Svensk  litteraturhistorisk  bibliografi.  28.  1909.  upp- 
rättad  af  Isaak  Collijn.  18  s.  Beilage  zu  Samlaren,  tidskrift 
utgifven  af  Svenska  litteratursällskapet,  31  ärgängen.  Uppsala  1910. 

30.  Islandica.  volume  III.  bibliography  of  the  sagas  of 
the  kings  of.  Norway  and  related  sagas  and  tales.  by  Halldör 
Hermannsson.  Ithaca,  NY.,  Cornell  Univ.  Library.  —  gelobt 
von  B.  Kahle,  DLz.  31,2702—2703.  —  bd.  I  angez.  v.  G.Neckel, 
AfdA.  34,179—180.  —  I  und  II  von  V.  G.,  Svensk  h.  t.  30,298  f. 

31.  Alfr.  Krarup,  Eortegnelse  over  historisk  litteratur  for 
aaret  1908,  vedr0rende  Danmarks  historie.  Dansk  h.  t.  8.  r., 
L  57—117. 

32.  [Svensk  historisk]  Bibliografi  1909.  upprättad  af 
Kristian  Setterwall.  =  nr.  1947 — 2453,  s.  161 — 204,  beigeheftet 
dem  ersten  hefte  von   Svensk  h.   t.   30. 

33.  Bibliografi  [zur  norwegischen  altertumskunde]  1908  og 
1909  ved  W.  Sommerfeldt.     Aarsber.  N.  F.  B.  144—153. 

IV.   Wortkunde. 

1.    Wörterbücher. 

34.  Geir  T.  Zoega,  A  concise  dictionary  of  Old  Icelandic. 
Oxford  1910.  10  sh.  6  d.  —  einige  berichtigungen  gibt  neben 
sonstigem  lobe  Björn  Bjarnason,   Skirnir  84,373  f. 

35.  Norwegisch-dänisches  etymologisches  Wörterbuch  von 
H.  S.  Falk  und  Alf  Torp  mit  Unterstützung  der  Verfasser  fort- 
geführte deutsche  bearbeitung  von  Hermann  Davids  en.  =  Ger- 
manische bibliothek,  I,1V,1.    Ifrg.  16—21/22.    Heidelberg,  Winter. 


XIV.    III.  Bibliographie.  —  IV.  Wortkunde.  5 

s.  1201—1722  und  I— VI,  preis  1,50  m.  für  die  Ifrg.,  2,50  m. 
für  die  letzte  doppellfrg.  —  schluß  von  Jsb.   1909,14,42. 

36.  Jakob  Jakobsen,  Etymologisk  ordbog  over  det  norröne 
sprog  pä  Shetland.  Iste  hefte.  Kobenhavn  1908.  —  vgl.  Jsb. 
1908,4,43.  —  angez.  von  Amund  B.  Larsen,  Arkiv  26,381 — 384. 

—  von  B.  Kahle,  Litbl.  30,321. 

37.  Dansk  ordbog  for  folket  ved  B.  T.  Dahl  og  H.  Hammer 
under  medvirkning  af  Hans  Dahl.  27.,  28.,  29.  h.  =  bd.  II, 
s.  201 — 296  samlyde — snar.      Kbh.,    Gyldendahl.     4to,   je  30  0re. 

38.  H.  F.  Feilberg,  Bidrag  til  en  ordbog  over  jyske 
almuesmäl.  36.,  37  h.  (UJDS.  nr.  195.  198.)  ==  bd.  III,  s.  961— 
1120,  je  2,50  kr. 

39.  Verner  Dahlerup,  Ordbog  over  det  danske  sprog. 
pr0vehefte.     K0benhavn  1909. 

40.  Samlingar  utgifna  af  svenska  fornskrift-sällskapet.  häft. 
138:  Ordbok  öfver  sven.ska  medeltidsspräket  af  K.  E.  So  der  wall, 
tjugotredje  haftet.  Lund  1910.  =  bd.  II.  s.  937—1000,  4to, 
vas — vita,     pris  4  kronor. 

41.  Ordbok  öfver  Svenska  spräket  utgifvcn  af  Svenska 
akademien.  haftet  41.  demokratl — den.  sp.  705 — 864.  Lund, 
Gleerup  und  Leipzig,  Nils  Pehrsson.     1910.      1,50  kr. 

Wörterbücher  zu  altschwedischen  gesetzen  s.  unten  nr.  162.  163. 

2.    Berufssprache  —  insbes.   kunstausdrücke   der  rechts- 
sprache  —  kundensprache. 

42.  Magnus  Olsen,  TJQsnur  og  tJQsnublöt.  Arkiv  26, 
342 — 346.  —  die  tjqsnur  des  rechtsgebrauches  Korm.  (ed.  Möbius) 
20,28  ff.  sind  phallusgestaltige  pflöcke — tjasna  swf.  zu  ahd.  zers — , 
und  die  eigentümliche  körperhaltung  bei  ihrer  Setzung  gehört  mit 
zu  den  apotropäischen,  hier  neutralisierenden,  Wirkungen  der  ent- 
blößung  des  hinteren. 

43.  A.  Bley,  Zur  erklärung  der  ausdrücke  ncesta  broedra, 
annarra  hrcedra,  pridja  broedra.  ZfdPh.  42,417 — -421.  —  meint 
gegen  Maurer  u.  a.,  diese  ausdrücke  seien  verkürzt  aus  ens  ncesta 
lidar  (oder  kniär  oder  kneriinns)  broedra  nidjar  (oder  bqrn)  und 
analog  annars  ens  pridja  lidar  usw. 

44.  Hugo  Pipping,  Fornsvensk  lagspräk.  I.  strödda  an- 
teckningar  in  Studier  i  nordisk  filologi  I. 

45.  Hugo  Pipping,    Fsv.   biltoyher.     Minn.  Göt.   106 — 108. 

—  ei'klärt  dieses  viel  umstrittene  wort  als  'einer  der  die  frist  über- 
schreitet', zu  bil  'bestimmte  zeit'  und  einer  ablautsform  zu  got. 
tiuhan,  ahd.  ziohan. 

46.  Aiwa  Upp ström,  Eu  samhng  arkaismer  ur  nutida 
lagspräk.     SpoSt.   10,89 — 124.   149 — 175.  —  zeigt  im  ersten  auf- 


Q  XIV.    Nordisch. 

satz    die    fülle    altertümlicher    Wörter,    im    zweiten    die    veralteten 
beugungsformeu  in  der  heutigen  schwedischen  gesetzessprache. 

47.  Hermann  Palm,  Hemliga  spräk  i  Sverige.  Sv.  Lm. 
1910,6.  s.  57  —  109.  gespräche  und  Wörtersammlungen  in  'rommani', 
d.  i.  Zigeunersprache,  'mänsing',  d.  i.  der  aussterbenden  geheim- 
sprache  der  vestergötländischen  hausierer,  'knoparemäjj',  d.  i.  der 
berufssprache  der  schwedischen  Schornsteinfeger,  und  aiphabet  der 
klopfsprache  schwedischer  gefängnisse. 

48.  Arvid  Ulrich,  Fängarnes  knackspräk.  SpoSt.  9,273 — 276. 
—  erklärt  eines  der  drei  hauptsysteme  der  klopfsprache  in  schwe- 
dischen gefängnissen. 

zur  seemanssprache  vgl.  unten  nr.  58. 

3.    Fremd-   und    lehn  Wörter. 

49.  Frank  Fischer,  Die  lehnwörter  des  altwestnordischen. 
Berlin  1909.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,52.  —  angez.  von  Gustav 
Neckel,  Archiv  124,359—360.  —  von  Gebhardt,  ZfdPh.  42, 
448 — 452.  —  gelobt  trotz  zahlreichen  ausstellungen  im  einzelnen 
von  B.  Kahle,  Litbl.  1910,357 — 360.  —  der  erste  teil  (Berl.  diss.) 
allein  von  Andres  Björnsson,  Eimreictin   16,75. 

50.  Evald  Liden,  Ett  bidrag  tili  nordisk  ordhistoria.  Minn. 
Göt.  118 — 122.  —  neuisl.  kvos  'a  narrow  dale,  a  hollow'  =  fse- 
r0isch  kos  'loch  u.  ä.'  muß  über  awestn.  ^knus  auf  mittelirisch 
cüas^  cuass  'a  hollow,  cavity'  zurückgehen,  dagegen  ist  schwed. 
käs,  norw.  kaas  'schmale  fahrbahn  zwischen  Sandbänken'  identisch 
mit  käs,  kaas  'schale,  Schöpfkelle'  und  mit  südschw.  dän.  käs 
'bootsplatz'. 

51.  L.  Dietrichson,  Perial — perivalium — imperial  roof. 
Norsk  h.  t.  4.  r.,  6.  b.,  361 — 363.  —  norw.  perial  'türmchen  über 
der  apsis  in  den  holzkirchen'  =  mlat.  perivalium. 

gegenseitige  entlehnuugen  von  personennamen  zwischen  dem  Nor- 
den und  England  s.  unten  nr.  63.  64. 

4.    Wortforschung  im  einzelnen  —  etymologie  und 
bedeutung. 

52.  Wilhelm  Cederschiöld,  Orden  grina,  gren  och  grind. 
Minn.  Göt.  71 — 75.  —  grundbedeutung  von  grina  ist  'klaffen', 
gren  bedeutet  eigentlich  'abzweigung,  abtrennung'  und  grind  'das 
voneinander  abstehen',  diese  beiden  sind  also  fem.  abstr.  zu 
ersteren. 

53.  Axel  Kock,  Ordforskning  i  den  äldre  Eddan.  Arkiv 
27,107 — 140.  —  dyr  Vi^lkv.  20,6  ist  ein  substantiviertes  neutrum 
'kostbarkeiten',  vgl.  göp,  diüp  usw.  —  gaglvipr  Vsp.  41,6  bedeutet 
gebüsch  oder  wald  von  gagel  —  myrica  gale.  —  gamban  in  g-teinn, 


XIV.    IV.  Wortkunde.  7 

-reipij  -sumhl  ist  entstanden  <^  gand-band  'zauberband'.  —  ivipi, 
ivipiur  Vsp.  2,6  ist  gleichzustellen  mit  aschw.  invipi,  invipor  und 
bedeutet  'innere  hölzer',  d.  i.  a)  spanten  im  schiff,  b)  hausrat, 
d.  i.  Zubehör,  also  nlu  mank  heima,  niu  ivipiur  *9  weiten  kenn  ich. 
mitsamt  ihrem  inhalt'.  —  Vkv.  21,4  ist  statt  menia  mit  FJ.  zu 
lesen  meina,  aber  gegen  ihn  zu  übersetzen  'schloßhaken  und  Schlüssel'. 
—  Fäfn.  37,6  bedeutet  sUco  (oder  siico)  'schliche'  list'.  —  Vkv. 
29,1  Vel  ec  ist  zu  lesen  vele  'k  'mit  meiner  kunst  bring  ich  es 
zuwege,  daß  ich  .  .  .'  —  ava  'niemals'  ist  gen.  pl.  zum  subst. 
cevi  'zeit(-alter)'  und  ist  negativ  geworden  durch  früher  davor  ge- 
standenes ne,  —  Bergelmir  <:^  Berggelmir.  Qskopnir  <<;  ös-skopnir 
'tummelplatz  (skopa  sich  tummeln)  der  ccsir'. 

54.  Björn  Magnussen  Olsen,  Om  ordet  seydir.  Aarb.  II.  r., 
24,317 — 331.  —  scheint  eine  grübe  zu  bedeuten,  in  der  fleisch 
zwischen  zwei  lagen  erhitzter  steine  gebraten  wurde,  auch  die  sogen, 
falschen  brandstätten  der  nord.  altertumskunde  scheinen  solche 
kochgruben  zu  sein, 

55.  Gudmundur  Björnsson,  Um  ny  ord.  Eimreictin  17, 
26 — 33.  —  für  eine  menge  Übersetzungen  moderner  term.  techn. 
besitzt  schon  das  altisländische  einheimische  bezeichnungen,  z.  b. 
sjdaldur,  hryda,  drer  (regenbogenhaut,  spucknapf,  glaukom)  — 
außerdem  läßt  das  isl.  eine  menge  leicht  verständlicher  bequemer 
neubildungen  zu,  z.  b.  vermireitur,  s^mäsj'd,  hjölamadur  (mistbeet, 
mikroskop,  radfahrer). 

56.  P.  A.  Heiberg,  Nogle  bidrag  til  Enten — eller's  tilbli- 
velseshistorie.  (Studier  fra  sprog-og  oldtidsforskning  udgivne  af 
det  philologisk-historiske  samfund.  nr.  82.)  Kopenhagen,  TiUge. 
33  s.     8vo.     65  0re. 

57.  Elof  Hellquist,  Om  ordet  nippertippa  och  likartade 
bildningar.  Minn.  Göt.  13 — 18.  —  behandelt  die  reduplikations- 
bildungen  in  germanischen  sprachen,  namentlich  in  der  Umgangs- 
sprache, und  insbes.  jenes  wort  mit  der  bedeutung  'naseweise 
wichtigtuerin',  aus  schw.  dial.  nipper  'fein,  nett'  und  der  nieder- 
deutschen vorläge  zu  hd.  zipf,  zimperlich  usw. 

58.  Gideon  Dan  eil,  Runömälets  fiän,  finl.-svenskt  flade, 
Minn.  Göt.  123 — 128.  —  beide  Wörter  mit  etwa  der  bedeutung 
'untiefe'  sind  durch  das  seemanns-dänisch  beeinflußte  Substan- 
tivierungen des  adj.  flat. 

59.  Erik  Björk man,  Hedersknyf fei.  SpoSt.  9,268— 272. — 
erklärt  das  grundwort  dieses  'biedermann'  bedeutenden  wertes  als 
gekürzt  aus  karmjffel.     vgl.  das  kartenspiel  'karnöffeln'. 


XI Y.    Nordiscli. 


5.    Namenkunde. 


n)   Götter-  wuJ  personennamen. 

60.  Hans  Sperber,  Embla.  Beitr.  36,219—222.  —  Embla 
(Gylfag.  8)  ist  trotz  Bugge,  The  Home  usw.  s.  XXVIII  nicht  = 
*elmla,  sondern  gehört  zu  griech.  auTtskog,  das  —  trotz  Prellwitz 
Et.  Wb.  —  nach  Boisaq  Dict.  etym.  nicht  :^  äy'KvXog  ist,  sondern 
vielmehr  =::  einem  germ.  ^amhilön  ^  embla  'Schlingpflanze',  auch 
das  klassische  altertum  verwendete  gern  die  esche  als  stützpfahl 
für  Weinreben. 

61.  Hans  W.  Pollak,  Zur  altwestnordischen  namensform 
J>örr.  Arkiv  27,93  f.  —  meint,  die  einsilbigkeit  gehe  vielleicht 
weniger  auf  den  einfluß  des  dat.  pöre^  als  vielmehr  auf  den  ehe- 
maliger mehrzahlformen  zurück. 

62.  E.  H.  Lind,  Norsk-isiändska  dopnamn  och  fingerade 
namn  frän  medeltiden.  samlade  och  utgivna.  5.  haftet.  Uppsala, 
Lundeqvist  (Leipzig,  Harrassowitz).  sp.  641 — 800,  8vo.  3  m.  — 
forts.  von  Jsb.  1909,14,61.  —  heft  1  —  4  gelobt  von  Hjalmar 
Falk,  Arkiv  27,98  f.  —  heft  3  augez.  von  G.  Neckel,  DLz. 
31,804. 

63.  Erik  Björkman,  Fvn.   Sunnifa.     Minn.  Göt.  79 — 81.  — 
ist  nicht  fränkisch   Sunnoveifa,  sondern  gleich  angelsächsisch 

Sunfn)gifu,  einem  namen,  der  besonders  häufig  ist  in  der  nord- 
humbrischen  heimat  von  Olaf  Tryggvasons  hofbischof  Sigurdr,  der 
den  Sunnifakultus  in  Norw.  ausgebildet  hat. 

64.  a)  Johannes  Köpke,  Altnordische  personennamen  bei 
den  Angelsachsen.     Berliner  diss.     1909, 

b)  Erik  Björkman,  Nordische  personennamen  in  England  in 
alt- und  frühmittelenglischor  zeit.    Halle  a.  S.  1910.   217  s.    8vo  und 

c)  Henry  Cecil  Wyld,  Okl  Scandinavian  personal  names  in 
England.  MLR.  V(19io),289— 296.  —  vgl.  die  englische  ab- 
teilung.  —  für  uns  nur  der  nachweis  in  b),  s.  174,  daß  peoic  in 
namen  nicht  ags.,  sondern  das  nordische  piöfr  ist. 

65.  August  Gebhardt,  Nordiske  navne  i  det  saakaldte 
Necrologium  augiense.  —  nachlese  zu  Mono  AfkddV.  4,17 — 19 
und  J.  Grimm,  Ant.  tidsskr.  1843—1845,  67—75  =  Kl.  sehr.  5, 
349—354. 

66.  B.  Kahle,  Die  altwestnordischen  beinamen  bis  etwa 
zum  jähre  1400.  forts.  [zu  Jsb.  1909,14,62].  Arkiv  26,227—260. 
—  6. — 10.  abteilung:  rühmende  —  herabsetzende  —  mytho- 
logische —  beinamen  aus  dem  naturreich  —  schwer  verständliche 
oder  nicht  in  die  gruppen   unterzubringende  b.   —  register. 


XIV.    IV.  Wortkunde.  9 

67.  Evald  Liden,  Aldre  nordiska  tillnainn.  in:  Studier  i 
üordisk  filologi  I. 

h)   Örtliche  namen. 

68.  B[jörn]  M[agnüsson]  0[lsen],  Rannsoknir  um  örnefni  ä 
Nordurlöndum.  Skirnir  84,365 — 367.  —  bericht  über  'Norske 
gaardnavne'  und  'Svenska  ortnamn'. 

69.  Hjalmar  Falk,  Die  skandinavischen  Ortsnamen  und  ihre 
erforschung.  GRMon.  11(1910), 374 — 382.  —  systematisch  geord- 
neter darstellender  überblick  über  die  bibliographie. 

70.  Jon  Jönsson,  Uinuaed  =  Vinheidr.  Arkiv  27,94  f.  — 
während  Finnur  Jönsson  in  der  Vinheidr  der  Egilssaga  den  ort 
We(o)ndune  Simeons  von  Durham  sieht,  erkennt  J.  J.  darin  den 
namen  Uinaed  (der  Mon.  bist.  ßr.  I,  198)  für  den  fluß  Aire  bei 
Leeds. 

71.  Adolf  Noreen,  Ein  par  altnordische  seenamen.  Idg. 
forsch.  26  (=  festschr.  für  Brugmann  II),  222—224.  —  Stora  Le 
und  Leläng  enthalten  das  etymon  von  eddisch  Ider  'see,  meer', 
dessen  gen.  in  Hlesey  'L8ess0'  steckt,  aber  als  -an-stamm.  Schwund- 
stufe davon  mit  -^a-suffix  enthalten  schw.  Lungen,  Lungmnd,  alt- 
norw,  Lijngir  und  schwed.   lungvat  'durch  und  durch  naß'. 

72.  a)  Johannes  Steentrup,  Onavne.  Dansk  h.  t.  8.  r., 
3,70—78.  —  die  durch  Olrik  —  vgl.  Jsb.  1909,14,69  —  von 
Personennamen  abgeleiteten  namen  dänischer  inseln  sind  fast  alle 
anderer  herkunft,  und  also  auch  Olriks  Schlüsse  auf  die  siedelungs- 
und   Verfassungsgeschichte  irrig. 

b)  Axel  Olrik,   'önavne'.     DSt.  204—208. 

73.  0.  Lundberg,  Smörkullan  och  andra  ortnamn  pä  Smör, 
in  Fataburen   1910,  nr.  4. 

74.  a)  Ludvig  Larsson,  Namnet  Växjö.  Arkiv  27,187 — 190. 
—  vermutet  der  erste  bestandteil  dieses  namens  sei  nicht  vegr 
'weg',  sondern  ve  =  got.  iveihs  'heiligtum'  und  beschreibt  die 
älteste  topographie.     dazu: 

b)  Axel  Kock,  Tillägg.  ebd.  1907.  —  hält  diese  deutung 
nicht  für  unmöglich;  doch  sind  die  relativ  chronologischen  Verhält- 
nisse zwischen  synkope  und  Übergang  von  hs  ^  s  bzw.  ks  noch 
nicht  genügend  geklärt. 

75.  J.  Nordlander,  Om  betydelsen  av  'BoUnekarV.  SpoSt. 
9,174  f.  —  dieses  im  15.,  16,  jahrh.  häufige  wort  bedeutete:  an- 
wohner  der  küste  des  bottnischen  meerbusens,  dann  auch  jeden, 
der  dox't  handel  trieb. 

76.  Adolf  Noreen,  Ortnamn  i  Sverge.  Upsala  1909. 
11   s.     8vo. 


10  XIV.    Nordisch. 

77.  Elof  Hellquist,  Ytterligare  om  ortnamnen  pä  -inge. 
Arkiv  26,361—371.  —  führt  gegen  Steenstrup  —  in  Jsb.  1908, 
4,98  und  1909,14,68  —  aus,  daß  doch  tatsächlich  die  mehrzahl 
der  inge-namen  auf  personennamen,  bzw.  koseformen  von  solchen 
zurückgehen,  und  weist  daraufhin,  daß  in  Jsb.  1909,14,72  die 
nicht  von  personennamen  abgeleiteten  ausgiebig  berücksichtigt  sind. 

78.  Väinö  Solstrand,  Aländska  ortnamn.     in  'Brage'  1909. 

79.  Ralf  Saxen,  Finländska  vattendragsnamn.  in:  Studier 
i  nordisk  filologi  I. 

80.  T.  E.  Karsten,  Ein  westgermanischer  namenstypus  in 
Finland.  ZfdWortf.  12,87 — 93.  —  sind  die  hofnamen  auf  -folk, 
z.   b.  Mannfolk,  Antfolk,  Jossfolk. 

T.   Sprachgeschichte  und  granimatik. 

1.    Allgemeines  —  rechtschreibung. 

81.  Rüben  Gr:son  Berg,  Svenska  studier,  Stockholm,  Nor- 
stedt  &  söner.  III  -j-  154  s.  8vo.  2,50  kr.  —  darin  für  uns 
nur  der  letzte  schon  1902  zum  erstenmal  erschienene  aufsatz 
(s.  151 — 154):  Latinstudiets  inflytande  pä  spräkuppfattningen,  wo 
vf.  zeigt,  wie  die  'reinkultur'  des  klassischen  latein  ganz  falsche 
Vorstellungen  von  der  Sprachentwicklung  erwecken,  ein  falsches 
sprachideal  vortäuschen  muß  und  so  untauglich  ist,  als  Vorbild 
für  die  behandlung  der  muttersprache  zu  dienen. 

82.  Adam  porgrimsson,  Y  og  Z.  Akureyri  1910.  —  be- 
quemes alphabetisch-orthographisches  handbüchlein  zur  etymolo- 
gischen Unterscheidung  der  heute  in  der  ausspräche  zusammenge- 
fallenen ?',  l  und  y,  y,  au  und  ey,  s  und  z  nach  V.  G.,  Eimreidin 
17,72. 

83.  J.  A.  Lyttkens  och  F.  A.  Wulff,  Rättskrivnings- 
reformen  av  är  1906.  handlingar  utgivua.  Lund,  C.  W.  K.  Glee- 
rup.     1910.      400  s.      7,50  kr. 

2.    Grammatik  (im  engeren  sinne). 

a)  Allgemeines. 

84.  Marius  Haegstad,  Vestnorske  maalf0re  fyre  1350. 
Chria  1908.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,79.  —  angez.  von  August 
Gebhardt,  DLz.   1810,3111  f. 

85.  Knut  Liest0l,  Nynorsk  maalf0ring  i  tale  og  skrift 
samanlikna  med  gamalnorsk,     in  Maal  og  minne   1910,1. 

86.  Lis  Jacobson,  f.  Rubin,  Studier  til  det  danske  rigs- 
sprogs  historie.  (afhandling  for  doktorgraden.)  Köbenhavn, 
Gyldendal.     1910.     278  s.      8vo.  —  die  ältesten  dänischen  denk- 


XIV.    V.  Sprachgeschichte  und  grammatik.  11 

mäler,  die  adän.  gesetze,  sind  in  landschaftlicher  Schriftsprache 
niedergelegt,  frau  J.  zeigt  nun  aus  genauesten  vergleichungen 
der  spräche  in  Eriks  lov  mit  späteren  denkmälern  und  der  heutigen 
spräche,  daß  die  Staatssprache  durchaus  auf  der  alten  seeländischen 
beruht,  daß  sie  aber  die  Weiterentwicklung  der  mundart  nicht 
mitgemacht  hat.  und  die  literatursprache  fußt  nun  in  der  haupt- 
sache  wieder  auf  dieser  ursprünglich  seeländischen  Staatssprache, 
angesichts  der  politischen  einheit  einerseits,  des  mangels  einer 
selbständigen  jütischen  und  schonenschen  kultur  andrerseits  war 
.  diese  einigung  in  Dänemai'k  weit  leichter  zu  erreichen  als  bei- 
spielsweise in  Deutschland  und  um  1550  bereits  abgeschlossen. 
all  dies  zeigt  die  vorliegende  abhandlung  für  das  gebiet  der  laut- 
lehre.  —  anerkannt  mit  zahlreichen  ausstellungen  im  einzelnen 
von  M.  Kr.,  DSt.  132 — 137.  —  dazu  eine  entgegnung  'Grund- 
laget  for  det  danske  rigssprog'  von  der  Verfasserin,  in  DSt. 
208 — 213  und  ein  kurzes  Schlußwort  von  Marius  Kristensen, 
ebd.   213. 

87.  a)  Henni  Forchhammer,  Le  danois  parle,  avec  une 
preface  de  0.  Jespersen.     Heidelberg,  J.  Groos.     2  m. 

b)  Ders.,  Dänischer  Sprachführer,  vorwort  von  0.  Jesper- 
sen.    ebd.  2  m. 

88.  Karl  Wied,  Dänische  konversationsgrammatik.  2.  verb. 
aufl.  Heidelberg,  Julius  Groos.  1909.  —  angez.  von  Johannes 
Neuhaus,  Herr.    Archiv  54,166—168. 

89.  Adolf  Noreen,  Grunddragen  av  den fornsvenska  gramma- 
tiken.    tili  den  akademiska  undervisningens  tjänst.    Stockholm  1910. 

90.  Adolf  Noreen,  Värt  spräk.  14.,  15.  häftena.  Lund, 
C.  W.  K.  Gleerup.  1910.  band  2,  s.  241—492.  je  2  kr.  — 
beschließt  den  abschnitt  von  der  druckstärke,  d.  h.  behandelt  das 
vorkommen  der  beiden  akzentformen  akut  und  gravis,  und  den 
auftakt,  und  geht  dann  zur  tonhöhe  über,  d.  h.  zur  Sprachmelodie. 

91.  Olof  Oster gren,  Nägra  grunddrag  tili  modersmäls- 
undervisningens  historia.     SpoSt.  9,177 — 246. 

h)  Lautlehre. 

92.  J.  A.  Lundell,  Grundlinjer  tili  praktiak  fonetik.  3.  uppl. 
med  en  kort  redogörelse  för  landsmälsalfabetet.    Stockholm  1910. 

93.  a)  E.  Mogk,  Die  halb  vokale  i  und  ij,  in  der  isländischen 
literatursprache.  Idg.  forsch.  26  (=  Festschrift  für  Brugmann  II), 
209 — 221.  —  stellt  auf  grund  metrischer  Untersuchungen  fest: 
das  altn.  u  war  in  allen  Stellungen  spirant,  ist  also  mit  v  zu 
schreiben;  i  war  im  anlaut  hochtoniger  silben  halbvokal,  ist  also 
i  zu  schreiben,  im  anlaut  nebentoniger  silben,  und  zwar  wahr- 
scheinlich auch  intervokalisch,  war  es  spirant  j. 


12  XIV.    Nordisch. 

b)  Hugo  Gering,  Altnordisch  v.  ZfdPh.  42,233—235.  — 
hält  dagegen  an  seiner  früheren  meinung  fest,  daß  awestn.  v  in 
allen  Stellungen  halbvokal  war. 

94.  Axel  Keck,    Svensk  Ijudhistoria.     I.   1906.    11,1.   1909. 

—  mit  ausführlicher  Inhaltsangabe  angezeigt  von  Elof  Hellquist, 
GGA.   1910(9),597— 629. 

95.  Bengt  Hesselman,  De  korta  vokalerna  i  och  y 
i  svenskan.  =  Uppsala  universitets  arsskrift  1909,  filosofi  osv.  5. 
Uppsala,  Akad.  bokh.    1909—1910.    XX  -\-  250  s.    8vo.    5,25  kr. 

—  i  ist  zu  e,  ä  und  ]j  zu  ö  geworden:  im  tj-pus  til  hit  Ufa 
außer  vor  i,  u,  z.  b.  bitin  vikii,  und  außer  bei  Wechsel  mit  Syn- 
kope, z.  b.  sigel,  sigla,  ist  (,  y  geblieben  in  diesen  ausnahmefällen 
und  im  typus  vidia,  in  langsilbigen  stammen,  z.  b.  liitta,  aber 
hier  ^  e,  ä  und  ö  vor  rr  und  einigen  anderen  konsonantengruppen, 
z.  b.  vänster,  vor  allem  vor  kakuminalem  l  und  r  -f-  kons, 
(außer  -\-  i)  z.  b.  föisa.     abweichungen  beruhen  auf  analogie. 

c)    Worthildtoigslehre. 

96.  H.  Bergroth,  Ett  fall  av  dissimilatorisk  tendens  i  den 
finländska  svenskan.  SpoSt.  9,247 — 257.  —  mask  auf  e.  z.  b. 
hake  uncus  nehmen  —  nach  B.  infolge  eines  horror  aequi  —  plurale 
auf  -or  an. 

97.  Elof  Hellquist,  Nigra  anmärkningar  om  de  nordiska 
Verben  med  mediageminata  [=  Göteborgs  högskolas  arsskrift  1908, 
nr.  2].  Göteborg,  Wettergren  &  Kerber.  51  s.  8vo.  1  kr.  — 
vgl.  Jsb.  1908,4,137.  —  angez.  von  August  Gebhardt,  DLz. 
1910(8),482  f.  —  von  A.  Louis  Elmquist,  JEGPh.  9,582  f. 

98.  Gustaf  Cederschiöld,  Pör  riksspräket  nya  verb,  bildade 
genom  avledning.  SpoSt.  10,211 — 228.  —  zählt  eine  anzahl 
solcher  bildungen  auf  wie  harra  mit  fichtennadeln  (harr)  bestreuen, 
teilweise  mit  angäbe  ihres  ersten  Vorkommens. 

99.  Rüben  G:son  Berg,  Verbalabstrakter  pä  -an.  SpoSt.  9, 
258 — 267.  —  redet  der  möglichst  häufigen  anwendung  dieser 
bildungsweise  —  neben  -ving  und  -ande  —  lebhaft  das  wort. 

100.  Jakob  Sverdrup,  De  gammelnorske  adjektiver  paa 
-ligr  og  adverbier  paa  -Uga,  -la.  en  studie  i  gn.  orddannelse. 
Arkiv  27,1 — 50.  140 — 186.  —  sie  gehören  nicht  wie  Noreen 
meint,  zusammen  mit  gr.  kiy.og  in  TrrjAtzoc;  usw.,  sondern  zu  germ. 
llka.  liko.  sodann  ordnet  sie  S.  nach  gruppen  von  grund Wörtern 
und  bildungsweise,  nämlich  den  suffixformen  -Ugr^  -iligr,  -anligr, 
-uligr  (und  ugligr),  -samligr,  -vrligr.  —  die  adverbia  auf  -Uga  haben 
oft  kein  adj.  auf  -Ugr  neben  sich ;  oft  haben  sie  andere  bedentung 
als  dieses.   —  adverbia  auf  -la. 


XIV.    V.  Sprachgeschichte  und  grammatik.  13 

d)  Satz-  und  stillehre. 

101.  B.  Delbrück,  Der  altisländische  artikel.  PBB.  36, 
355 — 359.  —  bringt  aus  Islb.  belege  für  die  3  typen  enn  gamle 
mapr,  mapr  enn  gamle,  und  maprenn  und  erklärt  den  dritten  durch 
loslösung  aus  dem  zweiten. 

102.  George  T.  riom,  The  scope  of  the  post-positive  article 
in  Olafs  saga  hins  helga.  JEGPhil.  9,193 — 223.  —  untersucht 
statistisch  das  vorkommen  des  suff.  art.  bei  den  einzelnen  arten 
von  Wörtern  wortgruppen  und  je  nach  den  syntaktischen  und 
Sinneszusammenhängen. 

103.  Kr.  Mikkelsen,  Dansk  ordföjningslsere  med  sprog- 
historiske  tillseg.    h.  1 — 10.    Kbh.,  Lehmann  &  Stage.     1909—1910. 

104.  J.  E.  Hylen,  Personligt  pronomen  i  tiltal.  SpoSt. 
10,71 — 85.  —  das  schwedische  kennt  nicht  nur  den  typus  din 
sJcälin,  sondern  auch  du  skälm. 

105.  Gottfrid  Kallstenius,  Nägra  förmenta  och  nägra 
verkliga  konstruktionsfel.  SpoSt.  9,81 — 99.  —  behandelt  fälle 
wie  han  fränstals  peningarna,  min  vän  som  jag  vet  sJcall  komma  i 
morgon  u.  ä.,  die  vom  Standpunkte  der  alten  grammatik  aus  falsch, 
aber  durchaus  gebräuchlich  sind. 

ej  Mundarten. 

106.  Hans  Ross,  Norske  bygdemaal.  12.  Fyrdemaal. 
13.  Oustegdemaal.  14.  Vestegdemaal.  15.  Rygemaal.  16. — 17.  Hor- 
demaal.  =  [Norsk]  Vidensk.-selsk.  skrifter  II.  klasse  1909.  nr.  3. 
Christiania,  Dybwad.  1909.  148  s.  4to.  —  gedrängte  dar- 
stellung  und  sprachproben  in  lautschrift. 

Norwegische  mundarten  s.  auch  oben  nr.  85,  insbes.  altnorwegische 
nr.  84. 

107.  Valdimar  Bennike  og  Marius  Kristensen,  Kort  over 
de  danske  folkemäl  med  forklaringer.  8.  h.  Kbh.,  Gyldendal. 
1910.  k.  61—88.  s.  113—128.  —  angez.  von  Holger  Pedersen, 
NTfFil.  3.  r.,  19,130.  —  heft  7.  —  vgl.  Jsb.  1903,4,152,b.  — 
ebd.   18,123. 

108.  J.  Sandström,  Studier  över  utvecklingen  av  fsv.  o 
och  u  i  starktonig  ställning  inom  västgötadialekterna.  Akad.  afh. 
Uppsala,  Akad.  bokh.      101   s.  -}-  1  karta.      2  kr. 

109.  Julius  Swenning,  Utvecklingen  av  samnordiskt  cei 
i  sydsvenska  mal.  akademisk  avhandling  Lund.  =  Sv.  Lm.  1910,2 
(heft  109  der  ganzen  reihe).  154  s.  +  1  karte.  2,50  kr.  — 
stellt  auf  grund   reichsten   statistischen    materials    die    regel    auf : 


14  XIV.   Nordisch. 

auch  hier  ist  altes  cei  ^  e  monophthongiert,  dieses  aber  um  1450 
wieder  diphthongiert  worden. 
Orsamäl  s.  unten  195. 

YI.   Literaturgeschichte  und  ausgaben. 

1.    Allgemeines. 

110.  Leon  Pineau,  L'histoire  de  la  poesie  populaire  au 
moyen  äge  scandinave.     Rev.  germ.  6,513 — 540. 

2.    Westnordische  literatur. 

oj  im  ganzen. 

111.  Jon  Svensson,  Aus  Islands  alten  schätzen,  auto- 
risierte Übersetzung  von  Johannes  Mayrhofer.  2,  teil.  =  Frank- 
furter zeitgemäße  broschüren,  band  XXIX, 8.  Hamm,  Westf., 
Breer  &  Thiemann.  1910.  37  s.  8vo.  0,50  m,  —  Übersetzung 
(aus  dem  dänischen!)  der  Gunnlaugssaga  und  der  Finnbogasaga. 

—  angez.  zugleich  mit  teil  1  —  1909,14,111 — von  J.  C.  Poestion, 
Allg.  (österr.)  Litbl.  1910,496  f.  —  teil  1  allein  von  August  Geb- 
hardt,  DLz.  1910,1632  f. 

bj  Eddalieder. 

112.  Die  Edda,  deutsch  von  W.  Jordan.  3.  aufl.  Frank- 
furt a.  M.,  Diesterweg.     3  m. 

113.  a)  Gustav  Neckel,  Beiträge.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,116. 

—  sehr  gelobt  von  Anton  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.  1910(12), 
367 — 369.  —  selbstanzeige  GRMon.   2,519. 

b)  G[ustav]  N[eckel],  Nachtrag.  AfdA.  32,46—49.  —  ent- 
gegnung  auf  Finnur  Jönssons  anzeige  der  'Beiträge  zur  Edda- 
forschung'. —  vgl.  Jsb.   1909,14,116. 

114.  Anton  E.  8chönbach,  Edda  und  die  gegenwart. 
Hochland  7(1). 

115.  Studier  fra  sprog-  og  oldtidsforskning  udgivne  af  det 
filologisk-historiske  samfund.  nr.  84:  Völu-sp4  völvens  spädom 
tolket  af  Finnur  Jönsson.  Kbh.,  Tillge.  1910.  32  s.  Svo. 
90  0re. 

116.  The  lay  of  Thrym,  or  The  fetching  of  Thor's  hammer. 
translated  by  George  T.  Flom.  reprint  from  the  Journal  of 
American  folk-lore,  vol.  XX.  —  gelobt  von  Lee  M.  Hollander, 
JEGPhil.  9,120  f. 

117.  Wilhelm  Cederschiöld,  Läkeräden  i  Hävamäl  137 
(.Bugge).  Arkiv  26,294 — 300.  —  der  eldr  vid  söttom  ist  'gnideld', 
deutsch  'notfeuer',  d.  h.  durch  reiben  erzeugtes  (heiliges)  feuer.  — 


XIV.    VI.  Literaturgeschichte  und  ausgaben.  15 

ax  vid  fiolkyngi  ist  wohl  falsch  für  0x  v.  f.  —  mdna  quepia  ist 
eine  besondere  art  der  Zauberei.  —  heiti  vip  hitsöttum  heißt  'beize 
(alaun?)  gegen  biß'. 

118.  Henrik  Ussing,  Om  det  indbyrdes  forhold  mellem 
heltekvadene  i  -^Idre  Edda,  [akad  afhandl.]  K0benhavn,  Gad. 
1910.  176  s.  —  ausgehend  von  dem  grundsatze,  daß  unter  sagnet, 
'der  sage'  all  das  zu  verstehen  ist,  was  den  verschiedenen  er- 
zählungen  gemeinsam  ist,  also  z.  b.  um  die  tatsache,  daß  Bryn- 
hild  von  Sigurd  und  den  Gjukungen  betrogen  wurde,  nicht  aber 
das  warum  und  das  wie,  unternimmt  es  Ussing,  gerade  aus  der  ent- 
wicklung  dieser  nebenumstände,  aus  dem  auftreten  einzelner  neben: 
personen,  aus  ihren  namen  und  denen  der  örtlichkeiten  festzustellen, 
inwieweit  einzelne  heldenlieder  der  Edda  oder  teile  von  solchen  gegen- 
seitig als  vorlagen,  als  quellen  gedient  haben,  besonders  in  dem  eines 
breit  ausführt,  was  ein  anderes  nur  in  kurzen  werten  andeutet. 
vf.  will  darauf  hinaus,  zu  zeigen,  daß  ungeachtet  manches  gemein- 
germanischen, ja  fremden  sagenmotivs  die  form,  der  geist,  die 
lebensanschauungen,  die  in  den  Eddaliedern,  auch  den  heroischen, 
zutage  treten,  durchaus  nordisch  sind,  nicht  gemeingermanisch, 
leider  hat  das  buch,  das  öfters  gegen  andere  anschauungen  pole- 
misiert, besonders  gegen  diejenigen  Neckeis,  weder  ein  register, 
noch  auch  nur  ein  systematisches  Verzeichnis  der  nicht  weniger 
als  25  kapitel,  eine  liste  mit  gegenüberstellung  der  voneinander 
beeinflußten  lieder  hilft  diesem  mangel  des  recht  fleißigen  buches 
nur  schlecht  ab.  —  gelobt  von  Björn  Bjarnason,  Skirnir  84, 
367—372. 

119.  Vüllers,  Über  einige  deutungen  der  älteren  Eddalieder 
und  ihre  beziehungen  zu  Norddeutschland,  speziell  zu  Westfalen, 
Zeitschr.  f.  vaterländische  gesch.  u.  altertumskunde  Westfalens, 
bd.  63,  2.  abt.     s.   169—184. 

120.  Gustav  Cederschiöld,  Till  Täfnismäl.  Minu.  Göt. 
31 — 36.  —  will  in  Fäfn.,  4,2  entweder  statt  kvedk  lesen  kvedkak 
oder  statt  ökunnigt  ofkunnigt.  —  zu  Fäfn.  26  ist  zu  vgl.  VqIs.  kap.  28 
eigi  md  per  rdd  rdda  usw.,  und  die  halbstrophe  Elat.  11,686.  — 
die  Strophen  der  vögel  und  der  ganze  Schluß  von  Fäfn.  enthalten 
zahlreiche  Wiederholungen  und  anzeichen,  daß  sie  aus  verschiedenen 
liedern  zusammengestöppelt  sind. 

121.  Magnus  Olsen,  En  forelaesning  af  Sophus  Bugge  over 
Gudrünarkvida  II,  22.  Arkiv  26,339—341.  —  am  2.,  4.  und 
5.  märz  1903  trug  Bugge  vor:  Gudr.  II,  22  erste  halbstrophe 
spricht  von  versteckschrift,  also  ist  zeile  5 — 8  so  aufzufassen: 
lyngfiskr  langr  =  ormr,  ax  öskorit  Haddingjalands  =  sqI  'tang", 
innleid    dura  =  inni    'herberge',    zusammengestellt:     orm[r]innisql , 


16  XIV.    Nordisch. 

d.  i.  örminnis-ql  'vergessenheitstrank'.  da  hierin  die  gleiche  rune 
für  r  in  ormr  und  R  in  ör  steht,  muß  das  lied  jünger  sein  als 
9.  jahrh.  und  wahrscheinlich  norwegisch. 

zu  Baldrs   draumar  vgl.  oben  nr.  24.   —   zur  Sigurdarkvida  nr.  24. 

—  Wortforschung  zur  liederedda  nr.  53.  —  eddische  metrik  unten  nr.  174. 

cj  Skalden  und  rimur. 

122.  Den  norsk-islandske  skjaldedigtning  udgiven  a£  kom- 
missionen  for  det  arna-magnEeanske  legat  ved  Finnur  Jönsson. 
2.  hsefte.  A.  tekst  efter  händskrifterne,  s.  185  —  416.  B.  rettet 
tekst  med  tolkning  s.  177 — 416.  K0benhavn  og  Kristiania, 
Gryldendal,  Nordisk  forlag.  8vo.  5  kr.  —  umfaßt  die  skalden- 
dichtung  des  11.  und  des  beginnenden  12.  jahrh.  —  forts.  zu  Jsb. 
1909,14,126.  dieses  ist  bespr.  von  Theodor  Hjelmqvist,  Arkiv 
27,198—208. 

123.  Rimnasafn  samling  af  de  «eldste  islandske  rimer  ud- 
givet  for  StUaGNL.  ved  Pinnur  Jönsson.  5.  hsefte.  (nr.  XXXV,5.) 
Kbh.  1910.  s.  358—448.  2,50  kr,  —  enthält  Griplur  I— VI 
und  Fri(l|)jöfsrimur  I — V. 

124.  Hans  Sperber,  Anmerkungen  zu  einigen  islandischen 
rimur.  Arkiv  26,261 — 276.  —  sucht  teilweise  gegenüber  kon- 
jekturen  der  herausgeber  und  erklärer  die  handschriftliche  lesart 
zu  retten  in  einer  anzahl  stellen  der  Fridtjofs-,  Bjarka-,  Herburts-, 
Grettis-  und  Olafkrimur,  macht  andrerseits  selbst  leichte  konjekturen. 

dj  Saga. 

a)   Islendinga-  und  Vinlandssaga. 

125.  Björn  Magnussen  Olsen,  Landnäma  og  Gull-|>öris 
(porskfirdinga)  saga.  Aarb0ger  1910  (IL  r.,  25.  b.)  35—60.  — 
die  erhaltene  G-|>-s.  ist  eine  durch  fabelzüge  erweiterte  Umarbeitung 
einer  älteren  verlorenen  G-J>-s.,  die  einerseits  die  Landnäma  in 
einer  fassung,  älter  als  die  erhaltenen,  benutzt  hat,  und  umgekehrt 
ist  die  ältere  G-I»-s.  in  Stb.  und  Hb.  benutzt,  während  Mb.  den 
verhältnismäßig  ältesten  und  besten  text  der  Ln.  bewahrt, 

126.  Franz  Reuß,  Aus  Altisland.  —  1909,14,140.  —  ein- 
zelne versehen  rügt  Poestion,  AUg.  Litbl.  29. 

127.  Dagobert  E.  Schoenfeld,  An  nordischen  königshöfen 
zur  Vikingerzeit.  Straßburg,  Trübner.  1910.  VIII,372  s.  8». 
5  m.,  geb.  6  m,  —  Übersetzung  verschiedener  'faettir'.  —  angez. 
von  -bh-,  Cbl.   1910,1519  f. 

128.  Altnordische  erzählungen,  1,  bd,  übersetzt  und  er- 
läutert von  E,  Wilken,     Leipzig   1909.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,142. 

—  angez.  von  Andreas  Heusler,  DLz.  1910(10)611 — 613.  — 
Poestion,  Allg.  Litbl.   60. 


XIV.    71.  Literaturgeschichte  und  ausgaben.  17 

129.  Brennu-Njalssaga  hrsg.  von  Finnur  Jönsson.  — 
vgl.  Jsb.  1908,4,177.  —  ausführlich  angez.,  mit  zahlreichen  Wider- 
sprüchen von  Gustav  Neckel,  AfdA.  34,40 — 46.  —  von  B.  Kahle, 
ZfdPh.  42,368—373. 

130.  W.  H.  Vogt,  Zur  komposition der Egilssaga  kap.  1 — 66. 
Görlitz  1909.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,138.  —  angez.  von  Björn  Mag- 
nüsson  Olsen,  Skirnir  84,86  f.  —  gelobt  von  W.  Ranisch,  DLz. 
2722—2724. 

131.  A.  Bley,  Eiglastudien.  Gent  1909.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
14,137.  —  angez.  von  Leon  Pineau,  Rev.  germ.  6,480.  —  von 
R.  C.  Boer,  Museum  18,17 — 21.  —  ausführlich  von  Gustav 
Neckel,  Arkiv  27,209 — 214.  —  im  allgemeinen  anerkannt  von 
Andreas  Heusler,  DLz.  31,2336 — 2339  ('gesunder  kern,  vieles 
besser  und  kürzer  zu  sagen')  sowie  von  Björn  Magnüsson  Olsen, 
ZfdPh.  42,256  f.  ('wirft  auf  viele  fragen  neues  licht,  wirkt  sehr 
anregend,  in  vielen  einzelheiten  nicht  beizustimmen')  und  Skirnir 
84,87  f.,  wo  manches  nach  Bley  unhistorische  auch  aus  Melabök 
nachgewiesen  wird. 

zur  Egils  saga  vgl.  auch  oben  nr.  70. 

132.  a)  Die  geschichte  von  Gisli  dem  geächteten,  aus  dem 
Island,  d.  12.  jahrh.  deutsch  v.  Ft.  Ranke.  (Statuen  deutscher 
kultur  13.)     München,  Beck.  —  vgl.  Jsb.   1908,4,180  und 

b)  Die  geschichte  von  den  Lachstälern  (Laxdoela-saga), 
aus  dem  altisländ.  übertragen  von  Severin  Rüttgers.  (Die  Wan- 
derer 7,1.)  Düsseldorf,  Bagel.  —  vgl.  Jsb.  1908,4,181.  —  ge- 
lobt von  A.  Bonus,  Kunstw.  23,2,189 — 191.  jedoch  das  zweite 
nicht  uneingeschränkt. 

133.  W.  P.  Ker,  An  icelandic  proverb  'thin  edge  of  the 
wedge'.  MLR.  5,348.  textbesserung  zu  Sturl.  (Oxf.  282)  und  B.  S. 
1,639,  wo  zu  lesen  sei :  Litid  er  nef  örvar  en  breidar  f  jadrar  'little 
is  the  arrow's  neb  and  broad  the  feathers'. 

134.  M.  L.  Fernald,  Notes  on  the  plants  of  Wineland  the 
good,  in  Rhodora,  Journal  of  the  New-England  botanical  club, 
vol.  12,  nr.  134,  febr.  1910.  —  sucht  —  nach  der  aus  sprach- 
geschichtlichen gründen  ablehnenden  anzeige  von  V.  G.,  Eimr. 
16,155  f.  —  darzutun,  die  von  Tyrkir  als  vinber  erkannten  beeren 
seien  ribes  oder  vaccinium  vitis  idaea,  der  weizen  elymus  arenarius 
und  der  mqsurr  sei  betula  alba  gewesen,  also  sei  Vinland  an  der 
Labradorküste  zu  suchen. 

erklärung  einer  stelle  in  Kormakssaga  s.  oben  nr.  42,  —  Über- 
setzung der  Gunnlaugs  saga  111. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XXXII.    (,1910.)    II.  Teil.         2 


18  XIV.   Nordiscli. 

ß.  Konungasaga. 

135.  Det  Arnamagnseanske  haandskrift  81a  foL  (Skälholts- 
bök  yngsta)  indeholdende  Sverris  saga,  Böglunga  sögur,  Häkonar 
saga  Häkonarsonar,  udg.  af  Den  norske  historiske  kildeskrift- 
kommission  ved  A.  Kjser.      1.  h.     Kria   1910. 

136.  Alexander  Bugge,  Sandhed  og  digt  om  Olav  Tryggva- 
son.  Aarb0ger  1910  (II.  r,,  25  b.)  1 — 34.  —  von  Olafs  Jugend 
weiß  man  nur,  daß  er  als  junger  knabe  mit  seiner  mutter  außer 
landes  war.  aus  seiner  regierungszeit  bat  die  bekehrung  Nor- 
wegens das  historische  Interesse  so  sehr  in  anspruch  genommen, 
daß  alles  übrige  erst  später  hinzugedichtet  bzw.  umgestaltet  wurde, 
unter  häufung  von  wandersagen  und  märchenmotiven. 

zu  Olafs  saga  liins  helga  vgl.  oben  nr.  1Ü2. 

y)  Fornaldarsaga. 

137.  V^lsunga  saga  ok  Ragnars  saga  loctbrökar  udg  .  .  .  . 
ved  Magnus  Olsen.  I\ph.  1906 — 1908.  —  ausführlich  angez.  von 
W.  Eauisch.     DLz.   ]910(28),1761— 1764. 

138.  A.  Otto  Puschnig,  Die  Ragnar  Lodbroksage  in  der 
deutschen  literatur.  [Progr.  der  staatsoberrealschule  in  Laibach.] 
1910.     44  s. 

139.  Jon  Jönsson,  Merki  'Loctbrökarsona'.  Arkiv  26, 
371 — 376.  —  in  dem  namen  Ravenlandeye  id  est  corviis  terre 
terror  der  fahne  Sigurd  jarls  ist  englisch  eye  'terror'  eingetreten 
für  nordisches  eyda,  wie  im  namen  landeyda  für  Harald  hardrädis 
fahne.  der  fahne,  dem  hrafnsmerki,  wohnt  zauberische  erschreckende 
kraft  bei,  sie  heißt  daher  englisch  leodbröga;  dieses  wird  nordisch 
zu  lodbrök  umgedeutet,  und  so  heißen  endlich  seine  träger  Lod- 
brökarsynir. 

140.  Saga  um  Jörn s vikiu gar ne  ved  Albert  Joleik.  Det 
norske  samlaget.  Oslo  1910.  —  text  der  Stockholmer  hs.  mit 
Übersetzung  ins  landsmaal. 

141.  R.  C.  Boer,  Die  geschichte  von  Sigurdr  slefa.  Arkiv 
26,346 — 360.  —  erhält  gegen  Jon  Jönsson  —  vgl.  Jsb.  1909, 
14,145  —  die  meinung  aufrecht,  daß  die  episode  des  pättr  frä, 
Sig.  sl.,  in  der  forkell  klyppr  am  könige  die  Schändung  seiner 
Schwester  rächen  will,  von  der  dänischen  Marsk-Stig-dichtung 
beeinflußt  ist. 

142.  Jon  Jönsson,  Um  {)att  Sigurtlar  slefu  IL  Arkiv  27, 
192 — 197.  —  hält  gegen  Boer  —  vgl.  nr,  141  —  an  seiner  an- 
sieht fest,   der  pättr  sei  historisch. 

143.  Halfs  saga  ok  Halfsrekka.  hrsg.  von  A.  Le  Roy 
Andrews.     Altnordische   sagabibliothek    nr.   14.     Halle    1909.  — 


XIY.    YI.  Literaturgeschichte  und  ausgaben.  19 

angez.    von    L.   M.  Hollander,    MLN.  26,58 — 60.    —    vgl.    auch 
oben  nr.  24. 

144.  pidriks  saga  a£  Bern  udgivet  for  StUaGNL.  ved  Henrik 
Bertelsen.  5.  haefte.  Kbh.  1910.  s.  209— 384.  =  Samfund 
nr.  34,5.     5,50  kr. 

145.  George  T.  Flom,  The  noun  stems  in  the  Didrekssaga 
hand  II.  JEGPhil.  9,27 — 42.  —  untersucht  genau  die  flexion 
und  Zugehörigkeit  zu  den  einzelnen  Massen  aller  nomina  in  den 
vom  zweiten  Schreiber  geschriebenen  stücken  als  beitrag  zur  be- 
stimnaung  seiner  heimat. 

6)   Eomantische  und  lygisaga. 

146.  Remundar  saga  keisarasonar  utgifven  för  StUaGNL. 
af  Sven  Gren  Broberg.  2.  haftet,  (nr.  XXXVIII,2.)  Kbh. 
1910.  s.  113—208.  3  kr.  —  fährt  fort  mit  dem  abdruck  dieses 
ästhetisch  wertlosen,  aber  für  die  geschichte  der  fremden  ent- 
lehnungen  in  spräche,  stil  und  anschauungen  lehrreichen  denk- 
mals,  teilweise  in  2   fassungen. 

Übersetzung  der  Finnboga  saga  s.  oben  nr.  111. 

ej  Gelehrtes  aisl.  Schrifttum. 

147.  C.  W.  V.  Sydow,  Tors  färd  tili  Utgard.  DSt.  65—105. 
145 — 182.  —  I.  Thors  bockschlachtung  kommt  nur  bei  Snorri  und 
Hymiskv.  vor,  das  motiv  ist  aber  häufig  in  Irland  und  besonders 
in  den  Alpenländern,  hier  und  auch  in  bezug  auf  verstorbene 
menschen  ist  die  Vollständigkeit  der  gebeine  Voraussetzung  für  die 
auferstehung  und  Wiederbelebung,  auch  in  bezug  auf  jagdtiere. 
in  allen  diesen  volkssagen  spielt  das  beschädigte  oder  fehlende 
bein  oder  stück  fleisch  eine  große  rolle,  christlich  erscheint  das 
motiv  in  der  legende  von  St.  Germanus  u.  a.  und  seiner  kuh  oder 
der  des  herbergwirtes.  das  ganze  ist  also  nicht  nordisch,  sondern 
westgermanisch-keltisch.  —  II.  die  Skrymir-episode  geht  gleichfalls 
auf  irische  Vorbilder  aus  dem  CuchuUinkreise  zurück,  nur  das 
handschuhmotiv  scheint  skandinavisch  zu  sein.  —  III.  der  besuch 
in  Utgard  enthält  in  den  wunderlichen  heifern  motive,  die  weit 
verbreitet  sind,  z.  b.  in  Rußland,  am  Roten  meer,  aber  die  haupt- 
punkte  sind  keltisch,  kommen  im  Roten  buch  von  Leinster  und 
auswärts  vor,  wie  teilweise  schon  v.  d.  Leyen  nachgewiesen  hat. 
also  ist  der  ganze  mythus  von  der  fahrt  Thors  nach  Utgard  aus 
keltischen  motiven  zusammengesetzt;  nordisch,  speziell  isländisch 
ist  nur  ihre  Verschmelzung  zu  einem  prächtig  abgerundeten  künst- 
lerischen ganzen. 

148.  Alfrsedi  islenzk,  Islandsk  encyklopsedisk  literatur  i.  cod. 
mbr.  AM.    194,    8^    udg.    for    samfund    til    udgivelse    af    gammel 

2* 


20  XIV.   Nordisch. 

nordisk   litteratur   ved    Kr.  Kälund.     K0benh.,  M0ller.     1908.  — 
vgl.  Jsb.   1908,4,192.  —  bespr.  v.  W.  Öolther,  Litbl.  31,150. 

149.  Jenney  Trank,  Classical  scholarship  in  medieval  Ice- 
land. —  kurz  gelobt  von  F.  J.,  NTfFil.   3.  r.,   18,186. 

150.  Römveriasaga  (AM.  595,  4to)  hrsgg.  von  Rudolf 
Meißner  =  Palaestra  88.  Berlin,  Mayer  &  Müller.  1910.  330  s. 
14  m.  —  genaue  kritische  ausgäbe  dieser  aisl.  Übersetzung  aus 
Sallust  und  Lukan  mit  sorgfältiger  einleitung,  enthaltend  alles 
wissenswerte  über  die  Überlieferung,  die  früheren  nicht  voll- 
ständigen drucke,  sowie  eine  ästhetische  und  grammatische  Würdi- 
gung der  arbeit  des  Übersetzers,  der  sich  einerseits  bemüht,  die 
eigenheit  seiner  antiken  vorlagen  zu  wahren,  andrerseits  aber  sich 
dem  isld.  sagastil  möglichst  anzupassen.  —  gerühmt  ist  diese  treff- 
liche ausgäbe  von  A.  Heusler,  AfdA.  34,239 — 241.  —  von 
Finnur  Jönsson,  NTfFil.  3.  r.,  19,124  f.  mit  einzelnen  besserungen. 

—  angez.  von  L.  Pineau,  Rev.  germ.  6,614. 

f)  Einzelne  handsckriften. 

151.  a)  Henry  Buergel  Goodwin,  A  short  remark.  Arkiv 
26,334 — 337.  —  gegen  die  anzeige  Jsb.  1909,14,155. 

b)  Emil  Olsen,  Svar.     ebd.  337  f. 

152.  Harry   Fett,    En   islansk   tegnebog   fra    middelalderen. 

—  Christiania    Videnskabs-selskabets    skrifter,    IT.    hist.-filos.    kl. 

1910,  nr.  2.     Chria,  Dybv/ad  i  komm.     30  s.     mit  2  textabb.  und 

41   tafeln.*) 

AM.  81a,    fol.   s.   oben  nr.   135.    —    AM.  194,    8vo  nr.   148.  237.    — 
BJQrgynjar  kalfskinn  unten  nr.  155.  —  Gl.  kgl.  saml.  3260  4to,   nr.  237. 

g)   Verschiedenes. 

153.  Diplomatarium  islandicum.  Islenzkt  fornbrefasafn, 
sem  hefir  inni  ad  halda  bref  og  gjörninga,  döma  og  mäldaga,  og 
adrar  skrär,  er  snerta  Island  eda  islenzka  menn.  gefid  iit  af  Hinu 
islenzka  bökmentafelagi.  IX,2.  (1526—1536).  (Reykjavik  1910. 
s.   385  —  768.     8vo.     nr.  314—635. 

154.  Diplomatarium  Faeroense.  I.  Midalaldarbr0v  upp  til 
rrübötarskeidid  vid  söguligun  rannsöknun  av  Jakob  Jakobsen. 
Torshavn  &  Kbh.  1907.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,158.  —  bespr.  v. 
Marius  Hsegstad,  Arkiv  26,212—223. 

155.  Just  Bing,  Borgens  Kalvskind  og  kirkem0tet  i  Bergen 
1320.  Norsk  h.  t.  4.  r.,  6,  379—397.  —  sowohl  die  aufstellung 
1316  wie  die  abschrift  1351  des  als  BJQrgynjar  kalfskinn  be- 
kannten grundbuches  waren  durch  die  zeitläufte  geboten,  in  denen 
die  kirche  für   ihren    bestand    fürchten   mußte,     ebenso  diente  die 

*)  ist  die  ausgäbe  eines  Zeichenheftes  (korrekturnote). 


XIV.    VI.  Literaturgeschichte  und  ausgaben.  21 

kirchenkonferenz  zu  Bergen  1320  dem  zwecke,  die  macht  der 
kirche  gegenüber  der  königlichen  zu  stärken.  —  dazu:  Efterskrift. 
ebd.  8.  398.  die  auffindung  eines  inventars  der  kirche  zu  Haalands- 
dalen,  S0ndhordland,  vom  jähre  1306  legt  statt  1316  auch  für 
die  grundlagen  von  Berg,  kalvsk.  die  jahrzahl  1306  nahe. 

3.  Schwedische  geschichte  in  awest.  literaturdenkmälern. 

156.  Henrik  Schuck,  Studier  i  Ynglingatal.  program. 
Uppsala  1910. 

157.  Densamma,  Sveriges  förkristna  konungalängd.  pro- 
gram.    Uppsala  1910. 

158.  Densamma,  Birka.     program.     Uppsala  1910. 

159.  Gustav  Cederschiöld,  Vära  äldsta  konungasagor  och 
deras  källor.     Stockholm,  Albert  Bonnier.     1910.     69  s.     8vo. 

4.    Schwedische  literatur. 

160.  Henrik  Schuck  och  Karl  Warburg,  Illustrerad 
svensk  literaturhistoria  andra  upplagan.  —  erscheint  in  35  bis 
40  Ifrgg.  zu  je   1,20  kr.  bei  Hugo  Gerber  in  Stockholm. 

161.  Svenskt  diplomatarium,  utg.  af  J.  G.  Liljegren. 
vol.  I  och  II  [817 — 1310]  ort-,  person-  och  sakregister  utarbetad 
af  Karl  Henrik  Karlsson  f  [och  L.  M.  Bääth].  Stockholm, 
Norstedt.     157  s.     5  kr. 

162.  Emil  Olson,  Utdrag  ur  Magnus  Erikssons  landslag 
med  inledning,  anmärkningar  och  glossar.  Lund  1909.  XXXIII  -}- 
181  s. 

163.  Hugo  Pipping,  Gutalag  och  Gutasaga  jämte  ordbok. 
(StUaGNL.  33.)  K0benhavn,  Moller.  1907.  —  vgl.  Jsb.  1907, 
4,182.  —  bespr.  von  W.  Golther,  Litbl.  31,188.  —  vgl.  auch 
unten  nr.   169, 

164.  K.  Trotzig,  Ett  ny  upptäckt  medeltidsbref  frän 
Dalarna.     Personhistorisk  tidskrift   1910  (1 — 2). 

165.  Robert  Geete,  Tvänne  stadgar  rörande  förbättrad 
observans  inom  Vadstena  kloster  utfärdade  af  Johannes  Borquardi 
(1444)  og  Bengta  Gunnarsdotter  (1444 — 1447).  efter  en  Upsala- 
handskrift  utgifven.  Bilaga  tili  Samlingar  utgifna  af  Svenska 
fornskriftsällskapet   1910.     Allmänna  ärsmötet  1910. 

166.  Svenska  medeltids-postillor.  D.  5:  h.  2.  utg.  av. 
Robert  Geete  =  Samlingar  utgifna  af  Svenska  fornskriftsäUskapet, 
h.   137. 

5.    Dänische  literatur. 

167.  C.  Knabe,  Textkritische  bemerkungen  zu  Saxo.  Arkiv 
27,76 — 92.  —  ersetzt  einige  konjekturen  Kinchs  (Aarb0ger  1874) 


22  XIV.    Nordisch. 

durch    solche    die    sich    strenger   an  Saxos    sprachü;ebrauch  halten 
und  gibt  noch  eine  weitere. 

168.  Harpestrseng  .  .  .  udg.  ved  Marias  Kristensen.  3.  h. 
(UJDS.  nr.  200.)  2  kr.  —  fort's.  von  Jsb.  1909,14,167.  —  um- 
faßt auf  s.  129 — 192  den  schluß  des  1.  und  das  2.  kräuterbuch 
sowie  den  anfang  des  steinbuchs. 

169.  Lis  Jacobsen,  Gamle  danske  oversaettelser  af  Guta- 
saga.  Arkiv  27,50 — 75.  —  ein  par  sowohl  Schlüter  als  Pipping 
—  vgl.  Jsb.  oben  nr.  163  —  entgangene  adän.  Übersetzungen 
geben  anhaltspunkte  für  Verständnis  des  textes  wie  für  den  Stamm- 
baum der  hss. 

170.  Samme,  Guterlov  og  Gutersaga  paa  dansk.  K0ben- 
havn   1910. 

171.  Peder  Palladius  dauske  skrifter  udgivet  ved  Univer- 
sitets-jubilseets  danske  samfund  af  Lis  Jacobsen.  1.  levering. 
oversaettelse  af  Luthers  lille  katekismus  1537  [nach  der  ausgäbe 
von   1631].      116  s. 

YII.   Schrift-  und  liaudschrifteiikuiide. 

172.  Harry  Fett,  Miniatyrer  fra  islandske  haandskrifter. 
(med  37  figurer  i  teksten.)  =  Bergens  museums  aarbog  1910, 
nr.  7.  40  s.  8vo.  —  auch  die  hs.-miniatur  zeigt,  wie  die  is- 
ländische kunst  nach  einem  verhältnismäßig  kurzen  'gotischen 
intermezzo'  zum  romanischen  stil  zurückgekehrt  ist.  das  bild  aus 
3269 A  4to  hätte  vielleicht  statt  mit  'kriger  kjaemper  mot  drage' 
weniger  vorsichtig  mit  'Sigud  tötet  Päfnir'  bezeichnet  werden 
dürfen. 

173.  Kr.  Kälund,  Palteografisk  atlas.  —  vgl.  Jsb.  1907. 
4,204.  —  ausführlich  angez.  von  Pritz  Burg,  GGA.  172,(3,) 
196—225. 

Till.   Yerslehre. 

174.  Eduard  Sievers,  Zur  technik  der  Wortstellung  in  den 
Eddaliedern.  —  vgl.  Jsb.  1909,14,125.  —  anerkannt  von  Pinnur 
J6nsson,  Arkiv  27,105  f.  bis  auf  die  punkte,  an  denen  S.  seine 
eigenen  früheren  ansichten  widerruft. 

175.  Hans  Sperber,  Zur  frage  der  sogenannten  hälfkenningar. 
Arkiv  26,276 — 288.  —  sucht  durch  andere  erklärung  der  ein- 
schlägigen skaldenstrophen  die  beweise  für  die  existenz  von 
'hälfkenningar'  zu  entkräften. 

176.  Hans  Sperber,  Kann  'göttin  des  meeres'  eine  kenning 
für  'frau'  bilden?  Arkiv  26,288—295.  —  lehnt  diese  möglich- 
keit  ab. 


XIV.  VII.  Handschriftenkunde.  —  VIII.  Verslehre.  —  IX.  Götterlehre.    23 

IX.   Götterlehre  und  heldeusage. 

177.  V.J.  Mansikka,  Kleinere  beitrage  zur  Balder-Lemmin- 
käinen-frage.     Pinn.-ngr.  forsch.   8  (2/3). 

178.'  Axel  Olrik,    Irminsul  og  gudest0tter.     MoM.  1910(1). 

179.  Axel  Olrik,  Gefion.  DSt.  1—31.  —  1.  der  pflug- 
mythus  ist  besonders  häufig  in  Dänemark  und  Schleswig-Holstein, 
aber  die  unregelmäßige  gestalt  des  umpflügten  landes  setzt  über- 
natürliche eigenschaften  voraus.  Gylß  'der  das  meer  brausen  läßt' 
ist  ein  alter  seekönig.  —  2.  der  neujahrs-  oder  fastnachtsbrauch 
des  pflugganges  in  England,  Süd-  und  teilweise  Mitteldeutschland 
ist  mythologischen  Ursprungs,  das  alte  gebiet  rings  um  die  Ost- 
see zerfällt  in  2  Unterabteilungen,  a)  Seeland-Angeln  mit  weib- 
lichem führer  und  männlicher  bespannung,  b)  svevisch  mit  weib- 
licher bespannung.  der  nordischen  Gefion  scheint  die  deutsche  fru 
Freka  oder  auch  Holda,  Berchta  zu  entsprechen.  —  ortnamen  mit 
Gef-,  Gefn-  liegen  alle  am  wasser.  —  im  gegensatz  zu  den  ge- 
meinnordischen göttern  sind  die  göttinnen  mehr  lokal  gebunden, 
und  so  ist  Gefion  speziell  ostseeländisch. 

180.  E.  Mogk,  Die  menschenopfer  bei  den  Germanen.  Abh. 
der  Sachs,  ges.  d.  wissensch.  phil.-hist.  kl.  27,  nr.  17.  Leipzig,. 
Teubner.  1909.  43  s.  8vo.  1,80  m.  —  abgelehnt  von  W.  Ra- 
nisch,  DLz.   1911,592—597. 

mythologische  namen  s.  oben  nr.  60.  61.  —  pors  fahrt  nach  Utgard 
nr.  147. 

181.  Rudolf  Pestalozzi,  Siegmunds  scbwert.  ZfdA.  52(3), 
259 — 269.  —  meint,  es  sei  eine  alte  schwertsage  mit  einer  alten 
rachesage  verknüpft  worden,  in  der  Siginiu  die  hauptrolle  spielte. 

182.  Über  entstehung  und  entwicklung  von  sagen.  ein- 
leitung  von  'Dänemai-ks  alte  Heldendichtung  von  Axel  Olrik,  aus 
dem  Dänischen  übersetzt  von  Dr.  Friedrich  Ranke.  Volkskunst 
und  Volkskunde,     jahrg.  5(1907)  heft  4  f.,  s.  37—39.  51  f. 

183.  R.  von  Kralik,  Zur  nordgermanischen  sagengeschichte 
1908.  —  vgl.  Jsb.  1909,18,56.  —  abgelehnt  von  W.  Ranisch, 
AfdA.  34,178  f. 

184.  Axel  Olrik,  Danmarks  heltedigtning,  en  oldtidsstudie. 
anden  del:  Starkad  den  gamle  og  den  yngre  Skjoldung-rtekke. 
Kbh.,  Gad.  1910.  322  s.  5,50  kr.  —  rekonstriert  die  ent- 
stehung der  ganzen  Starkaddichtung  und  legenden.  St.  bei  den 
königen  zu  Lejre  ist  der  ausdruck  der  königs-  und  kriegerideale 
der  Wikingerzeit,  Starkads  wikingfahrten  gehen  zurück  auf  die 
ersten  züge  der  Nordleute  nach  den  ländern  östlich  der  Ostsee, 
St.  freveltaten  und  sein  tod   spiegeln   die   ältesten  kulturzustände, 


24  XIY.    Nordisch. 

etwa  ähnlich  danen  der  Heruler  bei  Prokop  wieder,  die  St.-dich- 
tung  wurde  zuerst  in  Dänemark  gepflegt,  dann  auf  Island,  endlich 
in  Norwegen,  besonders  Telemarken,  zuletzt  von  Saxo  gelehrt  be- 
handelt und  endlich  wiederum  auf  Island  (und  in  Norwegen) 
poetisch  behandelt  und  mit  Sigurd  Fäfn.  in  beziehung  gesetzt.  — 
die  jüngere  Skjoldungengenealogie,  Dan  und  Frede  der  friedsame 
sind  alles  nur  ableger  der  Starkaddichtung.  —  sehr  gelobt  von 
Henrik  Ussing,  DSt.  193—203. 

X.  Volkslied,  gesaug,  musik  und  tauz. 

185.  Das  Barbarossa-lied  auf  Island.  (mit  einem  noten- 
blatt  s.  tafel  5.)  [verfasser  nichtgenannt]  Deutsche  erde.  9.  jahrg. 
1910,   erstes  heft,   s.  21  f.     (Gotha,  Justus  Perthes.) 

186.  Johannes  Bolte,  Das  polnische  original  des  liedes  'An 
der  Weichsel  gegen  osten'  und  das  schwedische  lied  'Spinn,  spinn, 
tochter  mein',    [vgl.  Jsb.   1907,17,51.]    ZfVk.   20,(2,)210— 213.  — 

ist  nicht  ursprünglich  schwedisch. 

187.  Islenzk  pjodlög.  Bjarni  J>orsteinsson  prestur  i 
Siglufirdi  hefur  safnad  lögunum  1880 — 1905  og  samid  ritgjördirnar. 
gefin  üt  a  kostnad  Carlsbergssjodsins.  Kaupmannahöfn,  prentud 
hja  S.  L.  M0ller.  1906—1909.  XI  +  957  s.  15  kr.  —  gelobt 
von  Jon  Helgason,  Skirnir  84,359.  —  von  Andreas  Heusler, 
AfdA.  34,238  f.  —  abgelehnt  als  ungeordnet  und  ungenügend 
redigiert  sowie  als  zahlreiches  durchaus  nicht  isländisches,  sondern 
kirchliches  oder  dänisches  enthaltend  von  Axel  Olrik,  DSt. 
183—187. 

188.  De  uppländska  spelmanstävlingarna  i  Uppsala  7 — 8  maj 
1909  redogörelse  utgiven  av  Upplands  nation  genom  Sam  Larsson. 
=  Sv.  Lm.  Bihang  nr.  5.  58  s.  —  berichtet  über  dieses  preis- 
spiel auf  der  geige,  der  'schlüsselharfe'  und  der  klarinette,  das 
veranstaltet  war  um  die  absterbende  uppländische  Volksmusik  zu 
erhalten  und  womöglich  neu  zu  beleben. 

189.  N.  W.  Bergquist,  Swedish  folk  dances.  London, 
Philip.     4to.      6  sh. 

190.  Otto  Anders son,  Bidrag  tili  kännedom  om  polskmelo- 
diernas  byggnad.     in  'Brage'   1909. 

XI.   Volkskunde  uud  Yolkssagen. 

*   1.   Volkskunde. 
a)  Allgemeines. 

191.  Sigurdur  f>6rölfs8on,  Minningar  fedra  vorra  I. 
Reykjavik   1909.  —  volkstümliche  verfassungs-,    kultur-  und    lite- 


XIV.    XI.  Volkskunde  und  volkssagen.  25 

raturgeschichte  von  Island  bis  zum  jähre  1400  nach  der  im  ganzen 
■wohlwollenden  anzeige  von  V.   G.,  Eimreidin   17,70 — 72, 

192.  H.  F.  Feilberg,  Dansk  bondeliv  saaledes  som  det  i 
mands  minde  f0rtes  navnlig  i  Vestjylland.  1.  del.  3.  for0gede 
oplag  med  75  billeder.     Kbh.,  Gad.   "^1910.     XIV  +  445  s. 

193.  Christine  Reimer,  Nordfj-nsk  bondeliv  i  mands  minde. 
folkeminder,  jß^ste  af  folkemunde  i  det  19.  aarh.  I.  Odense,  Andels- 
bogtrj'kkeriet.     1910.  —  gelobt  von  J0rgen  Olrik,  DSt.   123. 

194.  P.  G.  Wi Strand,  Indelningen  af  dygnet  samt  tid- 
visare  hos  vär  svenska  allmoge.     Fataburen   1910.     nr.   1. 

195.  Orsa-mäl.  anteckningar  av  And.  Björk  (den  fonetiska 
omskrivningen  av  Joh.  Boethius).  Sv.  Lm.  1910,6  s.  43 — 56. 
—  volkskundliche  Stückchen  in  lautschrift,  volkstümlicher  Schrei- 
bung und  mit  anmerkungen. 

196.  K.  E.  Karlsson,  Seder  ock  bruk  vid  frieri  i  Mo 
härad  i  Smäland.     Sv.  Lm.  1910,  nr.  6,  s.  39—42. 

197.  Hulda  Rutberg,  Bomärken  frän  Kalixsocknarna  in 
8v.  Lm.   1910,  nr.  6   (=  nr.   113  der  ganzen  reihe),  s.   1 — 38. 

198.  K.  P.  Leffler,  Öster-Eärnebo,  folkliv  ock  melodier.  = 
Sv.  Lm.  1910,  nr.  5  =  heft  112  der  ganzen  oder  =  band  XVIII 
nr.   7  der  alten  reihe.      132  s. 

199.  Hugo  Matthiesen,  B0ddel  og  galgefugl.  Et  kultur- 
historisk  fors0g.  Kbh.,  Gyldendal.  —  angez.  von  J.  0.,  Dansk  h.  t. 
8.  r.,  2,430  f. 

200.  Volkskundliche  auf  Sätze  in  Brage,  1909,  Helsingfors 
1910:  Oskar  Hackman,  En  finländsksvensk  saga  av  östeuropeiskt 
Ursprung.  —  Gunnar  Landtman,  Nägra  varianter  av  historierna 
om  Bemlingarne.  —  Jac.  Tegengren,  Ur  fiskarenas  liv.  — 
Gunnar  Landtman,  Signerier  och  svartkonst  i  Esbo.  —  Otto 
Anderson,  Visan  om  äterseendet  vid  baren.  —  Jac.  Tegengren, 
Tio  gamla  folkvisor;  Bröllops  gratulationer.  —  K.  V.  Akerblom, 
Märken  ock  väderleksiakttagelser  i  Kveolaks. 

Rechtsbrauch  s.  auch  oben  nr.  42.  —  volkskundliches  in  Häva- 
mäl  117. 

b)   Volkskunst,  volkstümliche  hauweise. 

201.  Flechtner-Lobach,  Die  Volkskunst  in  Schweden. 
Globus  98,  nr.   11. 

202.  Hjalmar  Falk,  Fortsatte  studier  over  gammelnorsk 
husbygning.     in  Maal  og  minne   1910,1. 

cj  Aberglaube. 

203.  Karl  Lehmann,  Grabhügel  und  königshügel  in  nor- 
discher heidenzeit.  ZfdPh.  42,1 — 15.  —  vom  grabhügel  geht  eine 
geheimnisvolle   kraft    aus,    daher   heiligt    er   den  darauf   sitzenden 


26  XIV.    Nordisch. 

könig,    die   daran   stattfindende    dingversammliing.      also   ist   grab- 
hügel  =  königshügel  =  dinghügel. 

204.  Chr.  Blinkenberg,  Tordenvaabenet  i  kultus  og  fol- 
ketro.  Copenhagne,  Tillge.  1909.  —  bespr.  v.  Leon  Pineau, 
Rev.   crit.   68,455—456. 

205.  H.  F.  Feilberg,  Bjsergtagen,  studie  over  nordisk  al- 
fetro.      (Danmarks  folkeminder  nr.  5.)     Kbh.,  Sch0nberg.    1910. 

206.  Indridi  Einarsson,  Die  neujahrsnacht.  isländisches 
märchendrama  in  5  akten.  einzige  berechtigte  Übersetzung  aus 
dem  neuisländischen,  eingeleitet  und  erklärt  von  Paul  Herrmann. 
Torgau  1910.  XVIII  -[-  87  s.  —  angez.  von  E.  Mogk,  DLz. 
1910,3237  f. 

207.  V.  Salminen,  Svenska  och  norska  trollformler  frfin 
Skandinaviens  finnbygder  in  Skrifter  utg.  af  svenska  litteratur- 
sällskadet  iEinland,  Förh.  och  uppsatser,  23.  1909  (gedruckt  1910). 

208.  Axel  Olrik,  Wettermachen  und  neujahrsmond  im 
norden.  ZfVk.  20,57 — 59.  —  der  heutige  scherzhafte  brauch  in 
Dänemark  geht  zurück  auf  uralte  ernsthafte,  ähnlich  wie  sie  sich 
auf  Island  erhalten  haben.  —  Umarbeitung  von  Jsb.  1909,19,188? 

Aberglaube  in  rechtsgebräuchen  s.  oben  nr.  42. 

2.    Volkssagen, 
zum  motiv  von  der  treulosen  frau,  vgl.  oben  nr.  24. 

209.  pjödtrü  og  |)]ödsagnir.  safnad  hefir  Oddur  Björnsson. 
Jonas  Jönassen  bjo  undir  prentun.  I.  Akureyri  1908.  —  vgl. 
Jsb.  1908,4,299.  —  ausführlich  angez.  von  Walther  H.  Vogt, 
AfdA.  34,232—238. 

XII.   Urgeschichte,  ausgrabungen,  altertümer  und  kuiist- 

geschichte. 

in    beschränkung    auf   das    zur    allgemeinen    geistesgeschiohte  und    zur 
sachlichen  erklärung  der  literaturdenkmäler  wichtige. 

210.  Johannes  Steenstrup,  Jylland  og  Jyder.  nogle  be- 
tragtninger  over  indre  og  ydre  grsenser.  Dansk  h.  t.  8.  r.,  3,1 — 49* 
—  weist  nach,    daß  die  Juten  trotz  allem  wirkliche  Dänen    sind. 

211.  a)  Brvnjülfur  Jönsson,  Ymsar  greinar.  Ahiflf. 
28—47. 

b)  Matthias  pördarson,  Smävegis  um  nokkra  stadi  og 
fornmenjar.  Ahiflf.  59 — 71.  —  verschiedene  antiquarische  und 
topographische  beitrage  zur  Interpretation  von  sagastellen. 

212.  Daniel  Bruun  og  Finnur  Jönsson,  Dalvik-fundet.  en 
gravplads  fra  hedenskabets  tid  pti  Island.  Aarb.  1910,62 — 100. 
(mit  28  abb.)  —  ausgrabung  von   12   bügeln  beim  hofe  Upsir,  mit 


XIV.  XII.  Urgescliichte.  —  XIII.  Kultur-  u.  Wirtschaftsgeschichte.    27 

leichen  von  pferden,  hunden  itnd  menschen,  davon  einer  in  einem 
boot  aus  eichenholz  (vielleicht  Karl  rauili?),  lanzenspitzen,  fibeln, 
steinen  zu  brettspielen  fhnefatafl?)  aus  bein,  perlen  und  glas  und 
bernstein,  bleigewichten  usw. 

213.  Daniel  Bruun  og  Finnur  Jönsson,  Om  hove  og 
hovudgravninger  pä  Island.  Aarb0ger  1909,245 — 316.  [mit  14  abb. 
im  text  und  I  tafel.  —  bespricht  zunächst  die  bedeutung  der 
Wörter  hqrgr  und  Jiof]  sodann  die  Verteilung  der  ortnamen  mit 
hof,  die  erwähnungen  solcher  tempel  und  des  Verfahrens  darin  in 
der  sagaliteratur  und  in  einem  scholion  zu  Adam  v.  Br.  und  geht 
dann  zu  einem  genauen  bericht  über  die  ausgrabungen  bei  Hof- 
stadir  nächst  dem  Mückensee  (S-p-s)  über.  —  zusammen  mit  dem 
folgenden  angezeigt  von  Oskar  Almgren,  Svenskth.  t.  30,  O  47 — 50. 

214.  Albert  Thümmel,  Der  germ.  tempel.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
14,222.  —  ausführlich  angez.  und  teilweise  berichtigt  von  Valtyr 
G-udmundsson,  DLz.   1910,(17, )1041— 1047. 

215.  Haakon  Schetelig,  ürnes-gruppen.  det  sidste  avsnit 
av  vikingetidens  stilutvikling,  Aarsber.  N.  F.  B.  75 — 107.  —  wenn 
sich  der  stil,  der  am  typischsten  vorliegt  in  den  ältesten  teilen 
der  kirche  zu  Urnes,  Sogn  (um  1100),  auch  in  Irland  findet,  und 
zwar  länger  als  anderswo,  so  handelt  es  sich  hier  um  einen  der 
fälle,  in  denen  die  Norweger  die  gebenden  waren,  nicht  die 
nehmenden,  abgelöst  wurde  er  in  England  und  Norwegen  durch 
den  französisch-normannischen. 

216.  Lunds  domkyrkans  äldsta  Ornamentik,  en  studie  af 
E.  Wrangel.  Aarboger,  IL  r.,  25,101  —  168.  [med  28  fig.J  — 
enthält  auch  exkurse  über  den  Ursprung  der  flechtwerk-,  band- 
und  tierornamentik. 

217.  Fredrik  B.  Wallem,  De  islandske  kirkers  udstyr  i 
middelalderen.  Aarsber.  N.  F.  B.  1 — 64.  —  unter  dem  gleichen 
titel  ist  auch  eine  Schrift  von  1 28  Seiten  um  3,50  kr.  bei  Cammer- 
meyer  in  Kristiania  erschienen. 

vgl.  auch  oben  nr.  152. 

XIII.  Kultur-  und  Wirtschaftsgeschichte. 

1.    Kulturgeschichte  i.  e.  s. 

218.  Vilhelm  Gr0nbech,  Lykkemand  og  niding.  —  vgl. 
Jsb.  1909,14,231.  —  ausführlich  angez.  von  L.  M.  Hollander, 
JEGPhil.  9,269—278.  —  von  B.  Kahle,  ESt.  41,428—432.  — 
von  -bh-,  Cbl.   1910(22),711  f. 

219.  Axel  Olrik,  Nordisches  geistesleben.  Heidelberg  1908. 
—  vgl.  Jsb.  1909,14,232.  —  angez,  von  G.  Neckel,  Idg.  anz. 
26,36—38.  —  Anton  E.  Schönbach,  Allg.  Litbl.  18,717.  — 
R.  C.  Boer,  Museum   17,257—258. 


28  XIV.    Nordisch. 

220.  Finlands  kulturhistoria.  medeltiden.  [hrsgg.  von 
Petrus  Nordmann  und  M.  G.  Schybergsson.]  Helsingfors, 
Söderström.  1908/09.  247  s.  6  mark  25  penni.  —  darin  be- 
handeln u.  a.  Nord  mann  die  schwedische  einwanderung  in  Fin- 
land,  Kaarle  Krohn  die  altfinnischen  götter,  K.  K.  Mein  an  der 
die  St.  Heinrichslegende  in  wort  und  bild  und  die  finnische  kunst 
des  ma.,  G.  Grotenfeld  die  landwirtschaft,  J.  W.  ßuuth  den 
handel,  Jaakko  Gummerus  die  kirchengeschichte,  J.  Rinne  die 
bürgen,  Ad.  Neovius  die  quellen  zur  geschichte  Finlands  im  ma., 
endlich  Schybergsson  Finland  in  der  darstellung  Olaus  Magnus'. 

2.    Handels-  und  Verkehrsgeschichte. 

221.  Björn  Magnussen  Olsen,  Um  silfurverd  og  vadmdlsverd, 
sj  erstaklega  ä  landnämsöld  Islands,  erindi  flutt  i  Mentamannaf  jelaginu 
13.  desember  1909.  Skirnir  84,1 — 18.  —  kommt  zu  dem  Schlüsse, 
daß  in  der  landnämazeit  der  öre  silber  und  der  öre  (von  6  eilen) 
wollfries  gleichwertig  waren  und  erst  später  mit  dem  fortschritt 
der  Viehzucht  sich  das  Verhältnis  änderte,  ob  aber  gleich  dem 
reinen  oder  dem  halb  so  viel  geltenden  logsilfur  steht  dahin.  — 
Untersuchung  von  drei  funden  alten  silbers  ergab  910,  898  und 
842  "/qq  feingehalt,    legiert   mit   kupfer  und    wenig  gold  und  zinn. 

222.  Björn  Magnussen  (Msen,  Um  kornirkju  ä  Island!  ad 
fornu.  serprentunür  Bünadarritinu  24,2.  Reykjavik  1910,  1 -(- 88  s. 
S  vo.  —  stellt  zunächst  nach  sysseln  geordnet  die  Zeugnisse  für 
ackerbau  zusammen,  und  zwar  a)  die  aus  der  literatur  mit  den 
jahrzahlen,  b)  die  ortnamen,  vor  allem  die  mit  akr,  gerd  (etwa  = 
mhd.  zeig)  und  trqd  (=  brache)  gebildeten,  letzte  Jahreszahl:  um 
1530.  sodann  folgen  allgemeine  bemerkungen,  vor  allem  über  die 
Verteilung  der  namen  auf  -gerdi  und  -tröd  und  über  die  Wirtschafts- 
weise (vierfelderbau).  gebaut  wurde  wohl  ausschließlich  gerste 
fhordeum  vulgare),  der  Schluß  behandelt  die  aisl.  gewichte  und 
hohbnaße.. 

223  Björn  Magnüsson  Olsen,  Um  hina  fornu  islenska  alin. 
Ahiflf.  1 — 27.  —  sie  war  um  ein  Siebentel  kürzer  als  die  islän- 
dische 'Hamburger  eile',  d.  h.  48,909  cm.  gelegentlich  betont 
BMÖ.  auch  wieder  —  gegen  VG.  —  daß  unter  hundrad  schlecht- 
hin stets  nur  120  eilen  wollfries,  niemals  120  öre  (von  drei  eilen) 
gemeint  sei. 

224.  Fr.  Macody  Lund,  Norges  0konomiske  system  1908. 
—  vgl.  Jsb.  1909,14,233.  —  gelobt  von  Björn  M.  Olsen,  Skirnir 
84,364  f. 

225.  0.  Olafsen,  Humledyrkningen  i  Norge^  fra  aeldre  tid 
til  nutiden.  Norsk  h.  t.  4.  r.,  6,432 — 475.  —  die  etymologie  und 
heimat  des  wortes  altn.    hutnli,    huniall  <d  (?)  lat.    humulus  ist  un- 


XIV.    XIII.  Kultur-  und  Wirtschaftsgeschichte.  29 

sicher,  der  anbau  des  hopfens  in  Norwegen  durch  die  älteren 
Frostu{)ingsl9g  fürs  13.  jabrh.  bezeugt,  als  ersatz  dafür  diente 
auch  die  brabantische  inyrthe  (myrica  gale). 

226.  T.  J.  Arne,  Les  relations  de  la  Suede  et  de  l'Orient 
pendant  l'äge  des  Vikings.  Congr.  preh.  de  Beauvais  1909, 
p.  586 — 592.  mit  18  abb.  —  angez.  von  prof.  Walter-Stettin, 
Zbl.  f.   anthrop.   1911,46. 

227.  E.  Sommarin,  Sverges  äldsta  bergverks  första  an- 
läggning  och  Organisation  under  Magnus  Laduläs  (omkring  är  1280), 
Stora  Kopparberg  och  Rammeisberg.  Statsvetenskaplig  tidskrift, 
febr.    1910. 

228.  J.  Quist,    Nägra    ord    om   forna   tiders  marknader  och 

hamnplatser.     in  'Brage'   1909, 

Verkehrsbeziehungen  in  namenentlehnungen  wiedergespiegelt  s.oben 
ur.  f')2  ff.  —  im  baustil  und  der  Ornamentik  nr.  152.  215  ff.  —  im  kirchen- 
wesen  unten  nr.  235. 

3.    Bevölkerungsgeschichte. 

229.  Björn  Magnussen  Olsen,  Um  skattbsendatal  1311  og 
manntal  d  Islandi  fram  ad  peim  tima.  in  Safn  til  sögu  Islands 
og  islenzkra  bökmenta  ad  fornu  og  nyju,  gefid  üt  af  Hinu 
islenzkra  bökmentafelagi,  IV(4).  Kpmh.  1910.  s.  295—384.  — 
I.  Skattbsendatalid  1311  berechnet  sich,  unter  berücksichtigung 
der  versehen  in  der  hs.  (Brit.  Mus.  Add.  11242)  und  der  druck- 
fehler  in  der  ausgäbe  (Dipl.  Isl.  11,373—375.  IV,9  f.)  auf  3812 
haushaltungsvorstände,  die  skatt  an  den  könig,  und  4560,  die 
pingfararkaup  an  die  sysla  entrichteten.  —  II.  Mannfjöldi  1311 
muß  ungefähr  72428  köpfe  betragen  haben.  —  III,  Mannfjöldi  1095 
war  etwa  77520.  —  IV.  Mannfjöldi  um  965  berechnet  sich  je 
nachdem  wie  man  den  viel  umstrittenen  wert  des  silbers  annimmt 
auf  51000  oder  68000,  also  rund  60000  köpfe. 

230.  Saemundur  Bjarnhjedinsson,  Agrip  af  sögu  holds- 
veikinnar  ä  Islandi.  (Endursögn  ä  ritgerd  höf.  Leprosy  in  Iceland 
i  II.  Internationale  wissenschaf tKche  Lepra-konf erenz  1909.)  Skirnir 
84,48—65. 

231.  H.  Holten-Bechtolsheim,  Laplandenes  seldste  befolk- 
ning.     Nord,  tidskrift  för  vetenskap  k.  o,  i.   1910(1). 

232.  Fredrik  Gr0n,  Nogen  medicinske  forhold  i  Norge  i 
16  de  aarhundrede.  Norsk,  h.  t.  4.  r.,  6,399 — 431.  —  bezieht  sich 
auf  den  schwarzen  tod  (bubonenpest),  flecktyphus,  blodsott  (be- 
deutung  unsicher),  aussatz,  'frantzoser'  usw. 


30  XIV.    Nordisch. 

XIV.   Kirolicii-,  Staats-,  personell-  iiiid  reclitsgescliiclite. 

in  der  gleichen  beschränkung  wie  abt.  XII. 
zur  norwegischen  kirchengeschichte  vgl.  oben  nr.  155. 

233.  Acta  pontificum  Danica.  IV.  bind:  1471-1492.  ud- 
givet  af  A.  Krarup  og  Lindb?ek.  Kbb.,  Gad.  i  komm. 
608  s.     8vo. 

234.  Vita?  sanctorum  Danorum,  udg.  ved  M.  C  Gertz, 
h.  2.  =  s.  167—390.  Kbh.,  Gad.  1910.  2,75  kr.  —  iuhalts- 
angabe:    Svensk  h.  t.  30,237  f. 

235.  Edv.  Bull,  Norsk-fiuske  kirkelige  forbindelser  i  middel- 
alderen.  Norsk  h.  t.  4.  r.,  6,364 — 368.  —  werden  bewiesen  durch 
die  Verbreitung  des  Olafskults  über  Finland  bis  Novgorod  und 
durch  gegenseitigen  austausch  von  priestern, 

236.  Bogi  Th.  Meiste  et,  Islendingasaga.  gefin  üt  af  hinu 
islenska  bökmentafjelagi,  11,4.  (schlnßheft  des  II.  bd.)  s.  I — VIII 
und  433 — 595.  Kaupmannahöfn  1910.  —  behandelt  den  Schluß 
der  sagazeit  bis  um   1020. 

237.  Kl*.  Kälund,  Den  norske  ledingsgerd.  Norsk  h.  t.  4.  r., 
6,197  f.  —  die  randbemerkung  Gl.  kgl,  saml.  3260,  4to  über  die 
norw.  kriegsflotte  ist  nach  AM.  194,  8vo.  34  v  zu  bessern: 
336  langschiffe  mit  je   100,  also  zusammen  33600  mann. 

338.  Syslumannaspfir  eptir  Boga  Benediktsson  ä  Stadar- 
felli  med  skyringum  og  vidaukum  eptir  Hannes  J>orsteinsson 
gefnar  üt  af  hinu  islenska  bökmentafjelagi  IV.  bd.,  2.  h.  = 
s.  201 — 289.     Rej^kjavik   1910.  —  beginnt  die  Arnessysla. 

239.  Vorlesungen  über  altnordische  rechtsgeschichte  von 
Konrad  Maurer,  aus  dem  nachlaß  des  Verfassers  herausgegeben 
[durch  Ebbe  Hertz berg]  von  der  gesellschaft  der  Wissenschaften 
in  Kristiania,  band  V.  altisländisches  strafrecht  und  gerichts- 
wesen.  Leipzig,  Deichert.  1910.  X -f- 820  s.  26  m.  —  ge- 
rühmt von  Karl  Lehmann,  DLz.  1911,114 — 116.  —  bd.  I  aus- 
führlich angez.  von  v.  Schwerin,  GGA.  171,779 — 844.  —  bd.  4: 
Das  Staatsrecht  des  isländischen  iVeistaates.  Leipzig  1909.  — 
angez.  von  Karl  Lehmann,  DLz.  31,569 — 571. 

XV.   Ortsbesclirei billig. 

240.  Wolfg.  Schlüter,  Adams  von  Bremen  geographische 
Vorstellungen  vom  Norden.  in  Hausische  geschichtsbl.  1910, 
550 — 570.  Axel  Anthon  Bj0rnbo,  Adam  af  Bremens  nordens- 
opfattelse,   127  s.  in  Aarb0ger   1909. 

241.  Hermann  Krabbo,  Nordeuropa  in  der  Vorstellung  Adams 
von  Bremen,    mit  2  karten,    vertrag  gehalten  am  12.   august  1908 


XV.   A.  Grammatik.  31 

in  der  VIII.  Sektion  des  internationalen  kongresses  für  historische 
Wissenschaften  zu  Berlin.    Hansische  geschichtsblätter  1909,37 — 51. 

242.  Axel  Anthon  Björnbo  und  Caii  S.  Petersen:  Der 
Däne  Claudius  Clauss0n  Swart  (Claudius  Clavus),  der  älteste 
kartograph  des  Nordens,  der  erste  Ptolemäus-epigon  der  re- 
naissance.  eine  monographie.  neue  bearbeitung.  unter  mit- 
wirkung  der  Verfasser  tibersetzt  von  Ella  Lesser.  mit  3  karten, 
einer  synoptischen  namentafel  und  einem  faksimile  des  neuge- 
fundenen Clavus-textes.  Innsbruck,  Wagner.  1909.  4to.  VIII -|- 
266  s.  -|~  3  karten  -f-  1  faksim.  24  m.  —  bearbeitung  von  Jsb. 
1904,4,228.  —  angez.  von  V.  H.,  Zbl.  1910(6)196  f.  —  gelobt 
von  Jos.  Fischer,  GGA.   172,661—679. 

243.  Paul  Herrmann,  Island  in  Vergangenheit  und  gegen- 
wart.  reiseerinnerungen.  III.  teil,  zweite  reise  quer  durch  Is- 
land, mit  29  abb.  im  text,  einem  färb,  titelbild  und  einer  Über- 
sichtskarte der  reiserouten  des  Verfassers.  Leipzig,  W.  Engel- 
mann. 1910.  X  -|-  312  s.  8vo.  7  m.  —  beschreibt  u.  a.  die 
Schauplätze  der  Egilssaga.  —  sehr  gelobt  von  B.  Kahle,  DLz. 
1910,2932  f.  —  bd.  I  und  II  angez,  von  Lee  M.  Hollander, 
MLN.  25,27—28. 

August  Gebhardt. 


XV.   Englische  spräche. 

A.  Grammatik:  1.  Allgemeines  und  grammatik  der  gesamten  englischen 
spräche:  Allgemeines;  Einzelne  perioden;  Fremde  demente;  Einzelne 
denkmäler;  Orthoepisten ;  Dialektisches.  2.  Lautlehre.  3.  Formen-  und 
wortbildungslehre.  4.  Sj'ntax.  5.  Stilistik.  —  B.  Wörterbücher  und 
wortkunde:  1.  Englische  Wörterbücher  des  gesamten  Wortschatzes. 
2.  Teile  des  Wortschatzes.     3.  Wortkunde.  —  C.  Metrik. 

A.   Oraiiiiiiatik. 

1.    Allgemeines  und  grammatik  der  gesamten  englischen 

spräche. 

1.  F.  N.  Scott,  The  genesis  of  speech.  PMLAss.  23, 
XXVI— LIV.   —   bespr.  v.  Rieh.  M.  Meyer,    Idg.  anz.  26,1—2. 

2.  Mary  Hall  Leonard,  Grammar  and  its  reason.  for 
students  and  teachers  of  the  English  tongue.  London  1909. 
392  s.     net  3/6. 

3.  Robert  E.  Moritz,  On  a  quantitative  relation  governing 
certain  liguistic  phenomena.     MLN.  24,234 — 241. 

4.  Festschrift,  Wilh.  Vietor  zum  25.  Dezember  1910  darge- 
gebracht.     (DnSpr.,  erg.-bd.)     Marburg,  Elwert.      7  m.   —   darin: 


32  XV.    Englische  spräche. 

F.  Brie,  Luptons  Sivquila  und  seine  Stellung  in  der  elisabetha- 
nischen  literatur.  A.  Eichler,  Die  rolle  könig  Arthurs  in  der 
englischen  volksüberlieferung.  W.  Franz,  Wortform  und  syntax. 
F.  Holthausen,  Beiträge  zur  textkritik  altenglischer  dichtungen. 
0.  Jespersen,  For  -j-  subject  -f-  infinitive.  F.  Kluge,  Got.  saian 
waian  =  ags.  sdwan  ludiuan.  E.  Koeppel,  John  Days  'Peregri- 
natio  scholastica'  in  ihrem  Verhältnis  zu  kSpenser,  Chaucer  und  den 
'Gesta  Romanorum'.  K.  Luick,  Zur  altengl.  grammatik.  J.  Schip- 
per, Shirlej'^s  maskenspiel  'The  triumph  of  peace'.  A.  Schröer, 
Prolegomena  zu  einer  enzyklopädie  und  methodologie  der  engl. 
Philologie.  L.  L.  Schücking,  Zur  entstehung  von  Keats'  'Belle 
dame  sans  merci'.  Th.  Siebs,  Widsid.  A.  Thumb,  Beobachtung 
und  experiment  in  der  Sprachpsychologie.  H.  Varnhugen,  Eng- 
lisches und  lateinisches  aus  dem  lat.-engl.  Vokabular  des  Codex 
Harl.   1002. 

Grammatik  einzelner  perioden.  5.  Wilh.  Franz,  Neuere 
und  neueste  historische  grammatiken  des  neuenglischen.  GRMon. 
2,649—660. 

6.  M.  M.  Arnold  Schröer,  Neuenglische  elementargrammatik. 
Heidelberg,  Winter.  1909.  —  das  buch  wendet  sich  nicht  an 
schulen,  sondern  an  studierende,  inhalt:  lautlehre,  formenlehre, 
wortbildungslehre;  beispielsätze  mit  phonetischer  Umschrift.  — 
rec.  A.  Brandl,  Archiv  123,484 — 485;  E.  Björkman,  ebda. 
125,440—443:  R.  Gauthiot,  BSL.  58,372—373;  W.  Franz, 
GRMon.  2,72—73;    Anna  Bohnhof,    Neuph.   mitt.   1910,32—34. 

7.  N.  B0gholm,  Engelsk  sproglaere.  K0benhavn  1909.  — 
bespr.   V.  V.  Osterberg,  NTfFil.   19,182—186. 

8.  J.  C.  Fernald,  A  working  grammar  of  the  English  lau- 
guage.     London  1909.     333  s.     net  6/-. 

9.  J.  L.  Moore,  Tudor-Stuart  views  on  the  growth,  status 
and  destiny  of  the  English  language.  Halle  1910.  XII,179  s. 
(Stud.  z.  engl.  phil.  ed.  Morsbach  41.)  —  vf.  stellt  die  ansichten 
der  englischen  schriftsteiler  von  Etyot  bis  Dryden  über  den  bau 
und  die  praktische  Verwendbarkeit  ihrer  spräche  zusammen,  bis 
um  die  mitte  des  16.  jahrhs.  tadeln  alle  führenden  geister  (außer 
Tyndale)  die  formale  unvollkommenheit  des  englischen;  nach  der 
zeit  des  strengen  humanismus  jedoch  mehren  sich  die  lobredner 
der  muttersprache,  deren  begeistertster  Dryden  ist,  trotz  der 
französischen  geschmacksrichtung  des  hofes.  eleganz  wird  dem 
englischen  jetzt  nachgerühmt,  significancy,  copiousness,  easiness,  siveet- 
ness.  neologismen  kann  schon  der  bibelübersetzer  Tyndale  nicht 
vermeiden.  allmählich  macht  sich  das  verlangen  nach  Wörter- 
büchern bemerkbar  (Bullokar,  Cockeram).  den  zweiten  teil  des 
buches  bilden  zahlreiche  textproben  aus  den    behandelten  autoren. 


XV.    A.  Grammatik.  33 

die  vom  vf.  gewählte  eiuteilung  nach  einzelnen  problemen  des 
sprachlichen  lebens  bringt  nicht  selten  Wiederholungen  mit  sich, 
so  daß  die  darstellung  an  einer  gewissen  breite  leidet,  eine  kräf- 
tigere hervorhebung  der  unterscheidenden  punkte  in  den  ansichltu 
der  autoren  wäre  dem  mit  fleiß  gesammelten,  interessanten  stoit'e 
sehr  zu  statten  gekommen.  —  kurz  angez.  von  M.  Förster, 
JbShG.  47,349. 

10.  E.  Koppel,  Randbemerkungen  zu  Jespersens  'Modern 
English  grammar'.  —  vgl.  Jsb.  1009,15,9.  —  Angl.  beibl.  20, 
362—366. 

11.  A.  öchröer.  Zu  meiner  beurteilung  von  W.  Horns 
'Histor.  neuengl.  grammatik'.  DnSpr.  18,303 — 311.  dagegen: 
W.  Hern,  Zur  histor.  neuengl.  grammatik  II.  Angl.  beibl.  21, 
349—352. 

12.  Rieb.  Jordan,  Die  mittelengl.  mundarten.  GRMon.  'J, 
124—134. 

13.  OttoB.  8chlutter,  Anglo-Saxonica.  Angl.  33,137 — 142; 
239 — 251.  —  behandelt  keltische  spuren  in  ae.  glossaren  und  gibt 
sprachproben  aus  Leidener  hss.  des  9.  jahrhs. 

Fremde  elemente.  14.  A.  Trampe  Bödtker,  Französische 
einflüsse  im  englischen.  Angl.  beibl.  21,56 — 58  (vgl.  Jsb.  1909, 
15,18).  —  bemerkungen   dazu  v.   E.  Einenkel,  ebda.   58 — 60. 

15.  Erik  Björkman,  Nordische  personennamen  in  alt-  und 
frühmittelen  gl.  zeit.  Halle  1910.  XIV,217  s.  7  m.  (Stud.  z. 
engl.  phil.  ed.  Morsbach  37.)  —  vgl.  Jsb.  1909,15,16.  —  ein  für 
die  sprach-  und  kulturgeschichte  gleich  wertvolles  buch,  wenn 
auch  der  vf.  auf  die  biographische  und  genealogische  seite  seines 
themas  absichtlich  nicht  eingeht.  B.  gibt  im  hauptteil  ein  alpha- 
betisches Verzeichnis  des  gesamten  nordischen  personennamen- 
materials  in  ae.  und  frühme.  Urkunden,  soweit  er  es  auf  grund 
lautlicher  kriterien  oder  durch  eigentümlichkeiten  der  namen- 
gebung  (verliebe  der  Skandinavier  für  Spitznamen  u.  ä.)  sicher  als 
nordisch  erweisen  kann,  die  engl,  belege  werden  stets  angeführt, 
die  herkunft  der  namen  wird  untersucht,  den  beschluß  bildet  eine 
Zusammenstellung  der  namen  nach  lautlichen  kriterien  und  der 
anglisierten  oder  hybriden  bildungen.  —  selbstanzeige  GrRMon.  2, 
520—521.  —  gelobt  von  A.  Schröer,  DLz.  31.2470—2471. 

16.  Robert  Mettig,  Die  französischen  elemente  im  alt-  und 
mittelenglischen  (800 — 1258).  ein  beitrag  zur  gesch.  des  engl.  Wort- 
schatzes, diss.  Marburg  1910.  (auch  ESt.  41,177  ff)  —  vgl. 
Jsb.  1909,15,17.  —  der  franz.  einfluß  vor  1066  ist  nach  M.  stets 
überschätzt  woi'den;   selbst  in  der  periode   1066 — 1258  ist  er  nur 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.   XXXU    (1910.)   11.  Töil.  3 


34  XY.    Englische  spräche. 

schwach  fühlbar,  das  starke  eindringen  des  franz.  elements  beginnt 
erst  mit  der  pflege  der  literatur  um  1280  (ca,  40 ^/^  franz.  Wörter 
von  1258 — 1400).  eine  zahlenmäßige  übersieht  bringt  M.  zu  dem 
Schlüsse,  daß  in  dieser  periode  (1258 — 1400)  das  franz.  auch  in  die 
mittleren  und  schließlich  in  die   niederen    Volksschichten  eindrang. 

17.  Georg  Reismüller,  Romanische  lehnwörter  bei  Lyd- 
gate.     (Münchener  beitr.  z.   rom.  u.  engl.   phil.  heft  48.)     4  m. 

Sprache  einzelner  deiikmäler.  18.  A.  Flohrschütz, 
Die  spräche  des  Hs.  D  der  ags.  annalen  in  Ms.  Cotton  Tib.  B.  IV. 
diss.     Jena   1909.     44  s. 

19.  0.  B.  Schlutter,  Zu  den  Brüsseler  Aldhelmglossen. 
Angl.  33,232—238. 

20.  Rieh  Jordan,  Der  dialekt  der  Lambeth-handschrift  des 
Toema  morale'.     ESt.  41,38—42. 

21.  H.  Heyne,  Die  spräche  in  Henry  the  Minstrel's 
'Wallace'.     laut-  und  flexionslehre.     diss.     Kiel   1910. 

22.  JohannFrieshammer,  Die  sprachliche  form  der  Chaucer- 
schen  prosa,  ihr  Verhältnis  zur  reimtechnik  des  dichters  sowie  zur 
Sprache  der  älteren  Londoner  Urkunden.  1910.  XXVI, 144  s. 
5  m.  (Stud.  z.  engl.  phil.  ed.  Morsbach  42.)  —  laut-  und  formen- 
lehre  der  prosawerke  werden  dargestellt,  es  zeigt  sich,  daß  die 
reime  nicht  immer  mit  den  in  der  prosa  belegten  wortformen  über- 
einstimmen, die  meisten  formalen  besonderheiten  der  reimwörter 
sind  südsächsisch  oder  kentisch,  die  wenigen  abweichungen  der 
Chaucerschen  prosa  von  der  spräche  der  Londoner  Urkunden  er- 
klären sich  meistens  durch  das  jüngere  alter  der  letzteren;  nur  in 
einem  punkte  zeigen  die  Urkunden  südlicheren  charakter:  ae.  y 
erscheint  in  den  Urkunden  häufig  als  e  oder  n,  bei  Ch.  fast  stets 
als  i,  y.  nach  dem  Verhältnis  der  gesamten  prosaüberlieferung 
wird  Chaucers  spräche  am  treusten  durch  die  Ellesmere-hs.  der 
Cant.  tales  wiedergegeben. 

23.  G.  L.  Lannert,  An  investigation  into  the  language  of 
'Robinson  Crusoe'  as  compared  with  that  of  other  18th  cent. 
works.     Upsala  1910. 

24.  F.  Horten,  Über  die  spräche  Defoes.    diss.   Bonn  1910. 
Ortlioepisten.     25.     Charles  Butler's  English  grammar.    hrsg. 

von  A.  Eich  1er.  Halle,  Niemeyer.  1910.  (Neudrucke  frühne. 
grammatiken,  ed.  R.  Brotanek,  IV, 1.)  —  gelobt  von  A.  Schröer, 
DLz.   31,2724—2725. 

26.  Rob.  M.  Garrett,  English  pronunciation  in  a  German 
grammar  of  the   18th  Century.     ESt.  42,393—405. 

Dialektisches.  27.  P.  W.  Joyce,  English  as  we  speak  it 
in  Ireland.  2nd  ed.  Longmans  &  co.  1910.  —  bespr.  NQ. 
11.  ser.   1,499—500.  —  Athen.   1910,1,517—518. 


XV.    A.  Grammatik.  35 

28.  James  Colville,  Studies  in  Lowland  Scots.  Edin- 
burgh,  Green  and  sons.  1909.  —  verniclitende  kritik  H.  Mutsch- 
manns,  ESt.  42,284—288. 

Rezensionen.  29.  Wilh.  Franz,  Die  treibenden  kräfte  im 
werden  der  engl,  spräche.  —  vgl.  Jsb.  1906,14,110,  —  bespr.  v. 
Gust.  Binz,  Litbl.  31,13—16.  —  H.  C.  Wjdd,  The  historical 
study  of  the  mother  tongue.  —  vgl.  Jsb.  1906,14,3;   1907,14,108. 

—  reo.  J.  W.  Atkins,  MLR.  5,377—380.  —  H.  C.  Wyld,  The 
growth  of  English.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,107.  —  rec.  J.  W.  At- 
kins, MLR.  5,377 — 380.  —  0.  Jespersen,  John  Hart's  pronun- 
ciation  o£  English.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,196.  —  rec.  J.  Del- 
court,  Rev.  germ.  6,614 — 620.  —  J.  M.  Hart,  The  development 
of  Standard  English  speech  in  outline.    —    vgl.  Jsb.   1907,14,116. 

—  rec.  Hans  Hecht,  Angl.  beibl.  21,225—226.  —  R.  J.  Lloyd, 
Northern  English.  2.  aufl.  1908.  —  vgl.  Jsb.  1908,14,31.  — 
Bemerk,  dazu  v.  Will.  A.  Read,  MLN.  25,230 — 231;  bespr.  von 
R.  Dyboski,  Allg.  Litbl.  19,83—84.  —  Jos.  and  Eliz.  Mary 
Wright,  Old  English  grammar.  —  vgl.  Jsb.  1908,14,9.  —  rec. 
A.  Pogatscher,  Angl.  beibl.  21,193 — 195.  —  W.  Hörn,  Histor. 
ne.  grammatik,  1.  teil:  lautlehre.  — •  vgl.  Jsb.  1908,14,10.  — 
bespr.  (engl.)  v.  F.  J.  Curtis,  Angl.  beibl.  20,353— 358.  —  Otto 
Jespersen,  St0rre  Engelsk  gramatik.  I:  Lyd  og  skrift.  —  vgl. 
Jsb.  1909,15,8.  —  rec.  A.  Schröer,  DLz.  31,1507— 1511;  Allen 
Mawer,  MLR.  5,244 — 246.  —  0.  Jespersen,  A  modern  English 
grammar    on    historical   principles.     pai*t  I:    sounds   and    spellings. 

—  vgl.  Jsb.  1909,15,9.  —  bespr.  v.  A.  Schröer,  DLz.  31,1507; 
Forstmann,  Cbl.  62,725;  R.  Gauthiot,  BSL.  58,367;  Foerster, 
JbShG.  46,320;  'admirable  work'  Aug.  Western,  ESt.  42,264— 
281;  Eil.  Ekwalll,  Angl.  beibl.  21,321—331;  N.  B0gholm, 
NTfFil.  19,68—72;  Allen  Mawer,  MLR.  5,244—246.  —  Fr. 
Meyer,  Grammatisches  Wörterbuch  der  engl,  spräche.  —  vgl. 
Jsb.  1909,15,3.  —  absprechend  beurteilt  von  Alb.  Eichler,  ZföG. 
61,528.  —  M.  Grünzinger,  Die  ne.  Schriftsprache  in  den  werken 
des  Sir  Thomas  More.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,23.  —  bespr.  von 
Brandl,  Arch.  123,477.  —  A.  Gabrielson,  Rime  as  a  criterion 
of  the  pronunciation  of  Spenser,  Pope,  Byron  and  Swinburne.  — 
vgl.  Jsb.  1909,15,24.  —  gelobt  v.  E.  Ekwall,  ESt.  41,397. 

2.    Lautlehre. 
30.     0.  Ritter,    Lautgeschichtliche    miszellen.      Angl.    beibl. 
21,151 — 152.    —    bespricht    dialektisches     caffincher     'chaffinch', 
ne.   [debp]  'depth',  frühme.  [stid]  'stead'. 

81.  J.  Marik,  w-schwund  im  mittel-  und  friihneuengl. 
Wien,  Braumüller.     1910.     3,40  m.     (Wiener   beitr.   z.   engl.  phil. 

8* 


36  ^^-   Englische  spräche. 

ed.  J.  Schipper.  33.)  —  behandelt  den  w-schwund  von  haupt- 
und  nebentonsilben  unter  ausschluß  der  franz.  Wörter  im  me. 
der  vf.  geht  stets  von  dem  heutigen  mundartlichen  material  aus 
und  zieht  dann  die  grammatikerzeugnisse  der  frühne.  periode  und 
die  me.  und  ae.  belege  heran,  reiches  und  wertvolles  material 
wird  vorgeführt,  fraglich  muß  allerdings  erscheinen,  ob  manche 
vom  vf.  herangezogenen  sehr  frühen  Schreibungen  als  zuverlässig 
gelten  können. 

32.  R.  Volbeda,  The  English  diphthongs,  compared  with 
!-uch  Sounds  in  Dutch,  Prench  and  German.  Grouda,  Gr.  B.  van 
G-oor  Zonem.  1909.  —  bespr.  von  E.  Kruisinga,  Museum  17, 
382—383. 

33.  Seyferth,  Der  lautcharakter  des  französischen,  deut- 
schen und  englischen  im  lichte  der  ästhetik.  Zs.  f.  lateinlose 
höhere  schulen  XXII,  heft  3 — 4. 

34.  E,.  Bridges,  On  the  present  state  of  English  pronun- 
ciation.  (in:  Essays  and  studies  by  members  of  the  Engl,  asso- 
ciation,   ed.  A.  C  Bradley.    Erowde.) 

35.  William  A.  Read,  The  Southern  R.  (Reprinted  from 
the  Louisiana  school  review  for  Eebruary  1910.)  Baton  Rouge, 
The  Independent  Press. 

36.  H.  Krebs,  'One':  its  pronunciation.  NQ.  10.  ser.  12, 
288.  —  dazu  Jas.  Platt  jr.,  ebda.  374—375;   C.  C.  B.,  ebda.  416. 

37.  W.  W.  Skeat,  'oo':  how  pronounced.    NQ.  11.  ser.  1,58. 

—  Jas.  Platt,  ebd.  176;  W.  W.  Skeat  und  P.  G.  Thomas, 
ebda.  272—273. 

38.  John  P.  Curry,  H  aspirate  in  famous  English  writers. 
NQ.  10.  ser.  12,403—404.  —  W.  W.  Skeat,  C.  C.  B.  u.  H.  P.  L. 
ebda.  492. 

39.  A.  Gabrielson,  On  the  late  Old  Northumbrian  (w)(b 
for  regulär  (w)e.     Angl.  beibl.   21,208—219. 

Phonetik.  40.  M.  J.  Ives,  Illustrated  phonetics.  Long- 
mans  and  co.   1909. 

41.  D.  D.  Jones,  The  technique  of  speech.  Harper  1909. 
net   5/-. 

42.  W.  Rippmann,  The  sounds  of  spoken  English:  a 
manual  for  ear  training.     London   1909.      146  s. 

43.  M.  Montgomery,  Types  of  Standard  spoken  English 
und  its  chief  local  variants.  24  phonetic  transcripts  from  'British 
classical  authors  of  the  19th  centiiry'  (Herrig-Foerster,  vol.  II). 
Ötraßburg,  Trübner. 

44.  James  Geddes,  A  universal  aiphabet.     DnSpr.  XIII,6. 

—  befürwortet  die  festlegung  eines  für  die  wichtigsten    sprachen 


XV.    A.  Grammatik.  37 

gültigen  alphabets  zur  phonetischen  Umschrift  auf  grund  einer 
mündlichen  ausspräche  von  kompetenten  Vertretern,  eine  beilage 
zu  dem  heft  bringt  das  ergebnis  einer  von  der  Universität  Boston 
veranstalteten  umfrage.  90  ^/^  der  befragten  phonetiker  sind  für 
die  abhaltung  eines  internationalen  kongresses  zur  regelung  dieser 
frage. 

Schrift.  45.  George  H.  McKnight,  The  movement  for 
simplified  spelling  in  America.     GRMon.  2,592 — 603. 

46.  W.  W.  Greg,  The  troubles  of  a  Norman  scribe.  MLR. 
5,282—285. 

Rezensionen.  47.  G.  Trüb  ach,  Die  lautlehre  der  spät- 
westsächsischen  evangelien.  —  vgl.  Jsb.  1905,15,171.  —  rec. 
Gust.  Binz,  ZfdPh.  42,380—382.  —  J.  Wilkes,  Lautlehre  zu 
Aelfrics  Heptateuch  und  Buch  Hiob.  —  vgl.  Jsb.  1905,15,162.  — 
rec.  G.  Binz,  ZfdPh.  42,380—382.  —  H.  Cornelius,  Die  alt- 
engl.  diphthongierung  durch  palatale  im  spiegel  der  mittelengl. 
dialekte.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,170.  —  rec.  W.  Hörn,  Arch.  124, 
174 — 175.  —  G.  Schatzmann,  Zehn  vortrage  über  die  aus- 
spräche der  engl,  schriftzeichen.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,187.  — 
empfohlen  v.  Joh.  Ellinger,  ZföG.  61,59—61.  —  R.  Olbrich, 
Laut-  und  flexionslehre  der  fremden  eigennamen  in  den  werken 
könig  Alfreds.  —  vgl.  Jsb.  1908,14,40.  —  rec.  G.  Binz,  Angl. 
heibl.  21,257 — 260.  —  G.  Hackmann,  Kürzung  langer  tonvokale 
vor  einfachen    auslautenden    konsonanten    und    einsilbigen   Wörtern. 

—  vgl.  Jsb.  1908,14,39.  —  rec.  E.  Björkman,  ESt.  42,101—103. 

—  E.  Metzger,  Zur  betonung  der  lat.-roman.  Wörter  im  neuengl. 

—  vgl.  Jsb.  1908,14,56.  —  günstig  beurteilt  von  W.  Grote, 
LitRundschau  36,340,  und  von  E.  Ekwall,  ESt.  41,396.  — 
H.  Mut  seh  mann,  A  phonology  of  the  North-eastern  Scotch 
dialect.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,40.  —rec.  Brandl,  Arch.  124,209: 
Selbstanz.  GRMod.  2,428;  K.  Luick,  Angl.  beibl.  21,33—40.— 
L.  P.  H.  Eijkman,  Notes  on  English  pronunciation.  —  vgl.  Jsb. 
1909,15,33.  —  bemerkungen  dazu   v.  D.  Jones,    DnSpr.   17,571. 

—  D.  Jones,  The  pronunciation  of  English.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
15^43.  _  bespr.  v.  N.  B0gholm,  NTfFil.  19,73;  Th.  Schmitz, 
Angl.  beibl.  21,293;  gelobt  v.  H.  Mutschmann,  ESt.  42,254.  — 
F.  Wawra,  Etymologische  bemerkungen  zur  ausspräche  des  inter- 
vokalischen  s.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,34.  —  rec.  A.  Eichler,  ZföG. 
61,852. 

3.    Eormen-  und  wortbildungslehre. 

48.  Jas.  Platt,  Grammatical  gender.  NQ.  11.  ser.  1,72.  — 
dazu  St.   Switlin,   ebda.   72 — 73,  G.  Krüger  u.  a.    158. 

49.  P.  Adolphi,   Doppelsuffixbildung  und  suffixwechsel  im 


38  31V.    Englisclie  spräche. 

englischen   mit   besonderer  rücksicht    auf   das   lat.-roman.    element. 
diss.     Marburg  1910. 

50.  B.  Fehr,  Zur  aggiutination  in  der  englischen  spräche. 
Festschrift  zum  14.  neuphilologentage,  Zürich  1910.  s.  304- — -334. 
—  aggiutination  ist  in  der  form  der  anlautsvermehrung  oder  an- 
lautsverminderung  bis  in  die  me.  zeit  zurückzuverfolgen.  F.  be- 
spricht fälle  der  jetzigen  Schriftsprache  und  der  lebenden  dialekte. 
am  häufigsten  sind  Verwachsungen  mit  dem  unbestimmten  artikel 
und  dem  pron.  poss.  als  hauptbedingungen  für  die  aggiutination 
ergeben  sich  die  sjmtaktischen  momente  der  formelhaftigkeit  und 
häufigkeit,  die  psychologischen  momente  der  analogie  und  Isoliertheit. 

51.  E.  Michelau,  Der  übertritt  starker  verba  in  die  schwache 
konjugation  im  englischen,     diss.     Königsberg   1910. 

52.  J.  F.  Royster,  An  example  of  secondary  ablaut  in 
the  English  weak  verb.  (Studies  in  philology.  university  of 
North  Carolina  V.)     Chapel  Hill   1910. 

53.  G.  Made,  Das  verbum  substantivum  im  englischen, 
diss.  Gießen  1910.  —  eine  lautgeschichtliche  Untersuchung  der 
formen  des  verb.  subst.  unter  heranziehung  der  dialekte;  am 
Schluß  bequeme  übersieht  über  alle  mundartlichen  formen,  vier 
wurzeln  werden  angenommen:  1.  es,  's;  2.  er,  or;  3.  bheu,  bhu; 
4.  wes  (vgl.  nhd.  tvähren,  wahr),  die  1.  sg.  praes.  eo7n  ist  kom- 
biniert aus  be'o  -\-  im.  betont  hielt  sich  eom,  unbetont  trat  ilim 
eam  zur  seite,  das  im  norden  den  akzent  verlegte:  eam  ^  edm  ^ 
nordh.  am.  im  me.  standen  nebeneinander  betont  em,  unbe- 
tont am;  die  häufigere  unbetonte  form  siegte  (vgl.  ne.  betont 
am,  unbetont  9m,  'm).  die  form  ham  (La^amon  Hs.  B.)  ist  analogie- 
bildung  nach  hit  neben  it;  auch  das  t  in  eart  wir  dxirch  analogie 
erklärt  fdearft,  meaht,  danach  scealt).  in  ähnlicher  weise  werden 
alle  formen  der  reihe  nach  behandelt,  der  vf.  geht  bei  allen 
strittigen  punkten  vorsichtig  zu  werke. 

54.  J.  Lenze,  Das  präfix  bi-  in  der  altenglischen  nominal- 
und  Verbalkomposition  mit  gelegentlicher  berücksichtigung  der  ger- 
manischen dialekte.     diss.     Kiel  1909.     149  s. 

55.  0.  Siemerling,  Das  präfix  for(e)-  in  der  altengl. 
nominal-  und  verbalkomposition.     diss.     Kiel   1909.      135  s. 

56.  J.  E.  Wells,  Accidence  in  'The  owl  and  the  nightin- 
gale'.     23,252—269. 

57.  Eilert  Ekwall,  Einige  skandinavische  flexionsformen  im 
mittelenglischen.     Angl.  beibl.  21,47 — 54. 

58.  H.  T.  Price,  A  history  of  ablaut  in  the  class  of  the 
strong  verbs  from  Caxton  to  the  end  of  the  Elizabethan  period. 
Halle  1910.     (Bonner  stud.  z.   engl.  phil.  ed.  K.  Bül bring  3.) 


XV.    A.  Grammatik.  39 

59.  Karl  Palmgren,  De  N.  E.  en-verben  i  historisk  belys- 
ning.     NTfFil.  19,27  —  51. 

60.  Leeb-Lundberg,  Word-foimation  in  Kipling.  diss. 
Lund  1909. 

Rezensionen.  61.  W.  Meyer,  Flexionslehre  der  ältesten 
Schott.  Urkunden  1385—1440.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,181.  —  bespr. 
von  R.  Jordan,  Litbl.  31,100 — 101.  —  Anklam,  Das  engl, 
relativ  im  11.  und  12.  jahrh.  —  vgl.  Jsb.  1908,14,71.  —  rec. 
Jos.  von  der  Werth,  Angl.  beibl.  21,360.  —  .Jos.  Leo  Larue, 
Das  pronomen  in  den  werken  des  schott.  bischofs  Gavin  Douglas. 

—  vgl.  Jsb.  1909,15,70.   —   rec.  W.  Hörn,  DLz.  31,2210—2211. 

—  P.  Hoffmann,    Das    grammatische   genus   in  La^amons  Brut. 

—  vgl.  Jsb.  1909,15,51.  — rec.  W.Dibelius,  Arch.  124,211;    'sorg- 
fältige arbeit',  ß.  Jordan,  ESt.  42,262. 

4.  Syntax. 

62.  A.  Trampe  B0dtker,  Critical  contributions  to  earl_y 
English  Syntax,  second  series:  IV.  Personal  pronouns;  V.  Demon- 
strative pronouns;  VI.  Relative  pronouns;  VII.  What.  Christiania 
1910  (Christiania  Videnskabs-selskabets  skrifter.  Hist.-filos.  klasse, 
nr.   3.) 

63.  A.  Müllner,  Die  Stellung  des  attributiven  adjektivs  im 
englischen,  von  den  ersten  anfangen  der  engl,  spräche  bis  zur 
frühne.  Sprachperiode,  diss.  Bern  1909.  —  bespr.  v.  B.  Pehr, 
Angl.  beibl.  21,133—135. 

64.  E,.  Wagner,  Die  syntax  des  Superlativs  im  gotischen, 
altniederdeutschen,  althochdeutschen,  frühmittelhochdeutschen,  im 
Beowulf  und  in  der  älteren  Edda.  (Palaestra  bd.  91.)  Berli]i, 
Mayer  und  Müller.     1910.     VIII,  117   s.     3,50  m. 

65.  Eugen  Borst,  Zur  Stellung  des  adverbs  bei  Chaucer. 
ESt.  42,339—362. 

66.  Fyn  van  Draat,  The  adverb  'since'.  Anel.  33, 
145—171. 

67.  H.  G.  Shearin,  'That'  as  a  pro-conjunction.  MLN.  25, 
29 — 30.  —  beispiele  aus  der  bibel  (authorized  version),  in  denen 
that  die  konjunktionen  hecaiise,  if,  except,  wJien,  lest  ersetzt. 

68.  B.  Delbrück,  Germanische  syntax.  I:  zu  den  nega- 
tiven Sätzen.  64  s.  Leipzig.  (Abh.  d.  kgl.  sächs.  ges.  d.  wiss.  28. 
bd.  IV.) 

69.  R.  Schuchardt,  Die  negation  im  Beowulf.  149  s. 
(Berliner  beitr.  z.  germ.  u.  rom.  phil.  38.)  Berlin,  E.  Ehering.  — 
die  direkten  fne,  un-)  und  indirekten  (-leas,  fra-,  or-,  won-,  idel, 
ofer,  l;;t,  butanj  mittel  der  negation  werden  alleinstehend  und  in 
verstärkenden     Verschmelzungen    untersucht.      die    grammatischen 


40  XV.    Englische  spräche. 

formen  der  einzelnen  negationen  werden  dargestellt,  ihre  bo- 
ziehangen  zu  anderen  partikeln  und  ihre  metrischen  Verwendungen 
werden  untersucht,  die  bevorzugung  der  negation  in  typen  von 
sreigendem  grundcharakter,  die  einen  lebhafteren  zug  in  den  gang 
der  erzählung  bringen,  zeugt  für  die  rhetorische  bedeutung  der 
negation.  im  allgemeinen  ist  die  technik  der  negation  im  Beowulf 
einheitlich  durchgeführt;  sie  zeigt  eine  ausgeprägte  eigenart  im 
vergleich  zu  anderen  denkmälern  der  epik. 

70.  M.  Rauert,  Die  negation  in  den  werken  Alfreds,  diss. 
Kiel   1910. 

71.  E.  Borst,  Die  Stellung  der  negation  'not'  beim  präpo- 
sitionalen  infinitiv.      GRMon.   2,185  —  186. 

72.  J.  Ellin ger,  Geruiidium,  infinitiv  und  that-satz  als  ad- 
V(>rbale  und  adnominale  ergänzung.     Angl.  33,480 — 522. 

73.  G.  Riggert,  Der  sjaitaktische  gebrauch  des  Infinitivs 
in  der  altenglischen  poesie.     diss.     Kiel   1909.      78  s. 

74.  H.  Druve,  Der  absolute  infinitiv  in  den  dramen  der 
Vorgänger  Shakespeares,  diss.  Kiel  1910.  —  die  Berliner  diss. 
von  Scholz  —  vgl.  Jsb.  1908,14,109  —  ist  in  methodischer  hin- 
sieht das  Vorbild  dieser  arbeit  und  ermöglicht  die  vergleichung 
mit  Shakespeare,  in  syntaktischer  beziehung  haben  die  Vorgänger 
Shakespeares  den  abs.  inf.  noch  nicht  so  fein  und  mannigfaltig 
ausgebildert  wie  dieser  selbst,  während  sich  die  Verwendung  als 
rhetorisches  kunstraittel  schon  ungefähr  in  denselben  bahnen 
bewegt. 

75.  Ct.  C.  Moore  Smith,  The  Omission  of  'have'  before  a 
past  participle.     MLR.  5,346 — 347. 

76.  Orestes  P.  Rhyne,  Conjunction  plus  participle  group  in 
.English.  (Univ.  of  North  Carolina  studies  in  philology,  vol.  IV.) 
Chapel  Hill  1910. 

77.  J.  Ellinger,  Der  akkusativ  oder  nominativ  mit  in- 
fiiiitiv  im   neuenglischen.      Zföfx.   61,481 — 508. 

78.  B.  Delbrück,  Zu  den  germanischen  relativsätzen.  26  s. 
Leipzig.  (Abh.  d.  kgl.  sächs.  ges.  d.  wiss.,  phil.-hist.  kl.  27. 
bfl.  XIL) 

79.  R.  Volbeda,  The  place  of  the  object.  DnSpr.  18, 
210—230. 

RezClisioiieu.  80.  L.  R.  Wilson,  Chaucer's  relative  con- 
struction.  —  vgl.  Jsb.  1906,15,253.  —  rec.  G.  Binz,  Angl.  beibl, 
21,43 — 47.  —  A.  Adams,  The  syntax  of  the  temporal  clause  in 
Old  English  prose.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,164.  —  rec.  J.  Zeitlin, 
JEGPhil.  8,  459 — 461.  —  J.  Ries,  Die  Wortstellung  im  Beowulf. 
—  vgl.  Jsb.   1907,14,161.  —  rec.  E.  Borst,  ESt.  42,93—101.  — 


XV.    A.  Grammatik.  41 

J.  Zeitlin,  The  accusative  with  Infinitive.  —  vgl.  Jsb.  1908, 
14,84;  1909,15,78.  —  rec.  A.  Mawer,  MLR.  5,380;  Ch.  Bastide, 
Rev.  crit.  68,457;  J.  von  der  Werth,  Angl.  beibl.  2p,358.  — 
A.  Trampe  B0dtker,  Critical  contributions  to  Earl}-  English  Syn- 
tax. —  vgl.  Jsb.  1908,14,87.  —  rec.  Cb.  Bastide,  Rev.  crit. 
68,457;  anerkannt  von  E.  Borst,  ESt.  42,258;  v.  W.  van  dei 
Graaf,  Museum  17,424.  —  A.  Western,  On  sentence-rbythm 
and  word-order  in  modern  English.  —  vgl.  Jsb.  1908,14,106.  — 
gelobt  v.  E.  Borst,  ESt.  41,400.  —  J.  Ellinger,  Vermischte 
beitrage  zur  syntax  der  neueren  engl,  spräche.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
15,G6.  —  rec.  R.  Dyboski,  Allg.  Litbl.  19,563;  W.  Hörn,  Angl. 
beil.).  21,296;  W.  Forstmann,  Cbl.  60,1537.—  K.  Jost,  Beon 
und  wesan.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,71.  —  rec.  R.  Dyboski,  Allg. 
Litbl.  19,372—374;  0.  Glöde,  Litbl.  31,194—196;  R.  Dittes, 
Angl.   beibl.   21,196;  W.  Franz,  DLz.  31,1187—1188. 

5.    Stilistik. 

81.  W.  Murison,  English  composition,  with  chapters  on 
precise  writing,  prosody,  and  style.    Cambridge,  New  York.    1910. 

82.  R.  Soule,  A  dictionary  of  English  Synonyms  and 
.synonymous  or  parallel  expressions.  new  ed.  Warne.  496  s. 
net  6/-. 

83.  G.  Krüger,  Schwierigkeiten  des  englischen.  I.  teil: 
Synonymik  und  wortgebrauch.    2.   aufl.    Dresden  u.  Leipzig.    1910. 

84.  J.  W.  Rankin,  A  study  o£  the  kennings  in  Anglo- 
Saxon  poetry.  JEGPhil.  9,49 — 84.  —  fortsetzung  des  aufsatzes 
ebda.  8,357 — 422.  die  kenningar  für  die  wichtigsten  religiösen 
und  weltlichen  Vorstellungen  werden  zusammengastellt  und  auf 
direkte  oder  indirekte  quellen  untersucht,  starker  einfluß  der  lat. 
kirchensprache  in  den  bezeichnungen  für  religiöse  dinge,  weniger 
stark  bei  den  kenningar  für  mensch,  körper,  leben  usw.,  ganz 
schwach  bei  begriffen  wie  sonne,  erde. 

85.  H.  Sperber,  Kann  'göttin  des  meeres'  eine  kenniug 
für  'frau'  bilden?    Arkiv  26,288—293. 

86.  W.  Hübner,  Die  frage  in  einigen  mittelenglischen  vers- 
romanen.     diss.     Kiel  1910. 

87.  John  L.  Lowes,  Simple  and  coy.  a  note  on  XIVth 
Century  poetic  diction.     Angl.  33,440 — 451. 

88.  Erna  Landsberg,  Der  stil  in  George  Peeles  sicheren 
und  zweifelhaften  dramatischen  werken,     diss.     Breslau   1909. 

89.  J.  Saintsbury,  Shakespeare  and  the  grand  style, 
in :  Essays  and  studies  by  members  of  the  English  association, 
ed.  A.  C.  Bradlev. 


42  ^^'  Englische  spräche. 

90.  A.  Blau,  James  Thompson's  'Seasons';  eine  genetische 
Stiluntersuchung.     Berlin,  Mayer  &  Müller.     1910. 

91.  W.  Franke,  Der  stil  in  den  epischen  dichtuugen 
W.  Scotts,     diss.     Berlin   1909.      128  s. 

B.   Wörterbücher  und  wortkunde. 

1.    Gesamter  englischer  Wortschatz. 

92.  The  Oxford  English  dictionary,  ed.  James  A.  H.  Mur- 
ray. Oxford,  Clarendon  Press,  vol.  "VIII  Round-nosed-Ryze,  by 
W.  A.  Craigie.  5/-.  (rec.  Angl.  beibl.  21,255 — 256.)  Sauce-alone- 
8couring,  by  H.  Bradley.  (rec.  Angh  beibl.  21,383.)  vol.  IX 
Si-Simple,  by  W.  A.  Craigie.  2/6.  T-Tealt,  by  A.  H.  Murray. 
5/-.  Rezensionen  früherer  teile:  J.  Derocquigny,  Rev.  germ. 
6,219;  K.  Luick,  DLz.  31,1323;  Athen.  1909,11,756;  1910,1,14'.', 
574;  W.  W.  Skeat,  MLR.  5,241—244;  Angl.  beibl.  20,319,351, 
383;  21,63;  NQ.   10,XII,359. 

93.  New  English  dictionary:  additions  and  corrections.  NQ. 
11,1,185,  205,426;  11,6,  29,  63,^138,  265,267,308,327,376,387, 
392,  405,  426,  486,  495, 

94.  The  encyclopaedic  dictionary.  8  vols.  new  ed.  Cassell. 
net  60/-. 

95.  The  Century  dictionary  and  cyclopaedia.  vols.  10 — 11. 
net  60/-. 

96.  A  modern  dictionar}-  of  the  English  language.  London, 
Macmillan.    1910.  — bespr.  v.  H.  Jantzen,  ZfrenglU.  9,567—568. 

2.    Teile  des  Wortschatzes. 

97.  M.  Trautmann,  Beiträge  zu  einem  künftigen  'Sprach- 
schatz der  altengl.  dichter'.      Angl.   33,276 — 282. 

98.  0.  B.  Schlutter,  Das  Vocabularium  Cornicum  und 
seine  beziehungen  zu  dem  ae.  vocabulare  des  11.  jahrhs,  aus  Ms. 
Cotton  Julius  All,  4«,  fol.   120v^'— 13()v.     Angl.  33,370— 390. 

99.  H.  Harrison,  Surnames  of  the  anited  kingdora.  vol.  2, 
pt.  I.    London,  Eaton  Press.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,52;   1909,15,102. 

100.  E.  Koeppel,  Fremde  eigennamen  bei  könig  Alfred. 
Angl.  beibl.  21,347—349. 

101.  M.  Dobson,  An  examination  of  the  vocabulary  of  the 
A  text  of  'Piers  Plowman'.     Angl.   33,391—396. 

102.  E.  Björkman,  Nordische  Wörter  in  englischen  Orts- 
namen.     Arch.    125,400 — 401. 

103.  H.  C.  Wyld,  Old  Scandinavian  personal  names  in 
England.     MLR.  5,289 — 296.  —  gibt  als  ergänzung  zu  Björkmans 


XV.    B.  Würterbüclier  und  wortkunde.  43 

buch   (vgl.  nr.   15)  eine  liste  von  skandinavischen    personennamen, 
die  in  Lancasbire  als  Ortsnamen  vorkommen. 

104.  H.  Bradley,  English  place-names.  in:  Essays  and 
studies  by  members  of  the  English  association,  ed.  A.  C.  Bradley. 
Frowde. 

105.  MoClure,  British  place-names  in  their  historical  setting. 
5/-.  —  bespr.  Acad.   1910,1,106—107.     NQ.   11,11,459. 

106.  R.  E.  Zachrisson,  Some  instances  of  Latin  influenae 
on  English  place-nomenclature.  (Lunds  universitets  arsskrift,  n.  f. 
afd.  1.  bd.  7.  nr.  2.)  Lund,  Gleerup.  1910.  —  entweder 
wird  der  ortsname  durch  anfügung  einer  lateinischen  endung 
latinisiert:  Bath,  ae.  Bathan[ceasterJ  ^  Bathonia,  Oxford,  ae. 
Oxena[ford]  ^  Oxonia,  Oxon  (noch  heute  gebräuchlich);  oder  man 
bildet  eine  neue  lat.  endung  nach  analogie  bekannter  lat.  oder 
franz.  formen:  ae.  Brycgstoiv  ^  Briston  (so  noch  stets  bei  Cap- 
grave)  ^  Bristol  (irrtümlich  nach  analogie  von  fou  <C  follem;  das 
l  war  anfänglich  stumm).  daneben  finden  sich  häufig  Über- 
setzungen englischer  namen  oder  wenigstens  ihrer  zusätze  ins 
lateinische:  Bellum  (Battle  Ahhey);  Newton  alter ^  Stratford  sub  Castle. 
erst  nach  der  normannischen  eroberung  ist  lat.  einfluß  auf  die 
ortsnamenformen  fühlbar;  noch  heute  leben  oft  reste  der  latini- 
sierten formen  weiter. 

107.  H.  C.  Wyld  and  T.  0.  Hirst,  The  place-names  of 
Lancashire:  their  origin  and  history.     Constable.     1910. 

108.  John  Hodgkin,  Proper  terms:  an  attempt  at  a  rational 
explanation  of  the  meanings  of  the  collection  of  phrases  in  'Tlie 
book  of  St.  Albans',  1468,  entitled  *The  compagnys  of  beestys 
and  fowlys',  and  similar  lists.  Transactions  of  the  philol.  soc, 
1907 — 1910,  pt.  III,  for  1908/09.  —  scharfsinnige  deutung  einer 
reihe  von  jagdausdrücken,  die  früher  meistens  als  kollektivnamen 
angesehen  und  in  den  Wörterbüchern  unrichtig  erklärt  wurden. 

109.  Jul.  Baudisch,  Die  eigennamen  im  wertschätze  der 
englischen  spräche,  progr.  d.  öffentl.  unter-realschule  im  III.  bez. 
Wiens.     1909.  —  empfohlen  v.  A.  Bechtel,  ZfRw.  35,319. 

110.  Beruh.  Fehr,  Beiträge  zur  spräche  des  handeis  in 
England  im  16.  und  17.  jahrh.  ESt.  42,381—392.  —  behandelt 
weitere  einzelheiten  der  handelsterminologie  —  vgl.  Jsb.  1909, 
15,99  — ,  besonders  den  einfluß  der  italienischen  kaufmanns- 
sprache  auf  die  ausdrücke  der  buchhaltung. 


111.  R.  J.  Cuncliffe,  A  new  Shakespearean  dictionary. 
Blackie  1910.  VII,342  s.  net  9/-.  —  ohne  anspruch  auf  die 
Vollständigkeit    des    Schmidtschen    w'örterbuches    zu    machen,    will 


44  S^V.    Englische  spräche. 

das  vorliegende  werk  die  ausdrücke  erläutern,  in  denen  Shake- 
speares spräche  von  dem  heutigen  englisch  abweicht.  es  kann 
sich  dabei  in  reichem  maße  das  material  des  New  Engl.  dict.  zu- 
nutze  machen. 

112.  L.  Volkland,  Wörterbuch  zu  den  englischen  dich- 
tungen  von  Percy  B3^sshe  öhelley.  teil  I:  A — M.  81  s.  diss. 
Leipzig. 

113.  J.  Heinz  and  L.  Pichl,  Nautical  and  technical  dic- 
tionary  for  the  navy.  in  English,  French,  and  Italian.  vol.  I. 
suppl.  to  vol.  I.     vol.  II  pt.   2.     Asher. 

114.  The  Deinhardt-Schlomann  series  of  technical  dictio- 
naries.  vol.  VIII.  Heinforced  concreto  in  sub  and  superstructure, 
compiled  by  H.  Becher,  net  6/-.  vol.  IX.  Machine  tools,  by 
"\V.   Wagner,      net  ü/-.      Constable. 

115.  Lottie  Sattler,  Englische  architekturausdrücko  des 
19.  jahrhs.     ESt.  42,61—92. 

3.    W^ortkunde. 

116.  Leon  Kellner,  Englische  Wortforschung.  GRMon.  2, 
27—85. 

117.  E,.    C.    Trench,    On    the    study    of    words.      edit.    by 

A.  Smythe  Palmer.     Routledge.     270  s. 

118.  Müller,  7.nva  bedeutungswandel  englischer  Wörter, 
progr.      Freiburg   1909.  —  bespr.  v.  0.  Preußner,  Mtschr.  8,613. 

110.  G.  Krueger,  Einige  gegen bemerkungen  zu  Swaens 
Observations  on  Krueger's  Volksetymologien.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
15,118  — ,  ESt.  42,46^3—465. 

120.  0.  B.  Schlutter,   Ghost-words.     MLN.  25,80—81. 

121.  W.  D.  Macray,  Apples:  their  old  names.  NQ.  10, 
XII,254. 

122.  Etymologische  und  lexikalische  artikel  zum  alt-  und 
mittelenglischen,  a)  Größere  beitrage  von  0.  B.  Schlutter,  ESt. 
41,322,  328,  453,  454;  42,143,  146,  161;  E.  W^eekly,  Transact. 
of  the  philol.  soc.  1907—1910,  pt.  11,205—252,  255—278.  — 
b)  Einzelbeiträge  von  E.  Björkman  in:  Sertum  philologicum  Carolo 
Eerdinando  Johansson  oblatum,  Göteborg  1910  (scaldingi,  wlcingj: 
ders.,  Nägra  namnstudier,  Göteborgs  nögskolas  ärsskrift  1910,11, 
76 — 79  fme.  Guenhoclet),  Gwenloden  ist  kymrische  Übersetzung  von 
Blanche flour;  me.  Coningeshorq  enthält  die  nordische  wortform 
konunqr;    mo.     siprot     ist     Spitzname,     nordisch     sprot     'stänglein'); 

B.  Eehr,  Angl.  33,133  u.  403  (ae.  massere)]  H.  C.  Wyld,  MLP. 
5,347  (gefrijrhfye  und  frid  enthalten  die  lat.  endung  -efum,  cf.  ar- 
horefumj;  F.  Dyrlund,  Arkiv  27,335 — 351   (erklärt  s.  351  ae.  grid 


XV.    B.  Wörterbücher  und  wortkuude.  45 

als  neutrum  gegen  Leo,  ags.  glossar  s.  560);  A.  L.  Mayhew, 
NQ.  11,1,505  (Dulcarnon  bei  Chaucer);  0.  Ritter,  Angl.  33,467 
(neorxnawang). 

123.  Etymologische  und  lexikalische  artikel  über  neueng- 
lische Wörter:  E.  Björkman,  Sertum  philologicum  Carolo  Ferdi- 
nando  Johansson  oblatum,  Göteborg  1910  (ne.  shoal^  shallow); 
Th.  Bayne,  NQ.  11,1,43  fyouj,  dazu  W.  W.  Skeat,  ebda.  131, 
Th.  Bayne,  St.  Swithin,  254,  Q.  V.  425,  N.  W.  Hill,  J.T.Page, 
498;  N.  W.  Hill,  NQ.  10,Xn,353  (rom);  M.,  NQ.  10,Xn,266 
(betheral),  dazu  Th.  Bayne,  ebda.  316;  J.  Hoops,  E8t.  41,456 
(peter  'schminken');  H.  Mutschmann,  ESt.  42,316  (Urne);  A.  E.  H. 
Swaen,  ESt.  42,453  (always  =  at  any  rate);  j.  W.  Evans, 
Transact.  of  the  philol.  soc.  1907 — 1910  pt.  11,133—179  (plum- 
bago);  A.  Anscombe^  NQ.  11,1,209  (Ijus  =  light):  0.  Ritter,  Angl. 
33,479;  zahlreiche  beitrage  in  Acad.  1909,11,423  fdemorej,  446 
(hunks),  662  (wallet-ivattle),  830  (vaunt);  NQ.  10,XII,225  (warren), 
318(513),443  (suchet),  446,486  (culprit),  11,1,105  (slmbrack),  126 
(guff),  145  (spinney),  264  fyearj,  361  ftrashj,  407  ß-aunterj,  447 
fscribblej,  426  ftattingj,  506  (denizen)  u.  a. 

llezensionen.  124.  M.  L.  Keller,  Anglo-Saxon  weapon- 
names.  —  vgl.  Jsb.  1905,14,132.  —  rec.  G.  Binz,  Litbl.  31, 
98 — 100.  —  F.  Liebermann,  Gesetze  der  Anirelsachsen.  —  vgl. 
Jsb.   1906,15,177.   —   rec.  E.  Holthausen,    Angl.   beibl.    20,326. 

—  R.  Jordan,    Eigentümlichkeiten    des    englischen    Wortschatzes, 

—  vgl.  Jsb.  1906,14,39.  —  rec.  G.  Binz,  Litbl.  31,16.  — 
Iv.  Breul,  Cassel's  New  Gei-man-English  and  Engiish-German 
dictionary.  —  vgl.  Jsb.  1907,14,17.  —  empfohlen  von  Prosigl, 
ßZfRw.  18,72.  —  A.  L.  Mayhew,  The  promptorium  parvu- 
lorum.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,334.  —  rec.  E.  Björkman,  ESt.  42, 
103 — 107.  —  Bosworth-Toller,  An  Anglo-Saxon  dictionary.  — 
vgl.  Jsb.  1908,14,157.  —  reo.  F.  Holthausen,  Angl.  beibl.  21,1 ; 
Fr.  Klaeber,  Arch.  123,414—419;  A.  Pogatscher,  DLz.  30, 
2916.  —  L.  H,  Dodd,  A  glossary  of  Wulfstan's  homilies.  — 
vgl.  Jsb.  1908,14,163.  —  rec.  A.  Pogatscher,  DLz.  30, 
2916;  E.  Björkman,  Arch.  124,211.  —  W.  Klump,  Die  ae. 
handwerkernamen.  —  vgl.  Jsb.  1908,14,160.  —  rec.  R.  Dyboski, 
Allg.  Litbl.  19,372;  E.  Björkman,  ESt.  41,305;  A.  Mawer, 
MLR.  5,381.  —  M.  Born,  Nachträge  zu  Murray's  New  Engl, 
clict.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,90.  —  rec.  DLz.  31,487;  H.  Jantzen, 
ZfrenglU.  8,566;  'dankenswerte  arbeit',  J.  Ellinger,  ZfRw.  35, 
575.  —  J.  Taylor,  Words  and  places.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,106.  — 
rec.  NQ.  10,XII,399.  —  W.  W.  Skeat,  An  etymological  dictionary  of 


46  XY.    Englische  spräche. 

the  Engl,  language.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,02.  —  rec.  Athen.  1910, 
1,728;  gelobt^von  K.  Luick,  DLz.  31,2919.  —  B.  Fahr,  Die 
Sprache  des  handeis  in  Altengland.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,99.  — 
rec.  A.  Schröer,  DLz.  31,554;  Brandl,  Arch.  123,472;  Selbstanz. 
GRMon.  1,707;  empfohlen  v.  K.  Lehmann,  ESt.  42,257.  — 
R.  E.  Zachi'isson,  Anglo-Norman  influence  on  English  place- 
names.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,107.  —  rec.  W.  W.  Skeat,  MLR. 
5,122;  E.  Einenkel,  Angl.  beibl.  21,41;  'wertvoll'  R.  Jordan, 
ESt.  42,259.  —  Baring-Goiild,  Family  names  and  their  story. 
—  vgl.  Jsb.  1909,15,103.  —  rec.  Athen.'  1909,11,586.  —  Jamie- 
son's  dictionary  of  the  Scottish  language.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
15,94.  —  rec.  NQ.   11,11,79. 

(J.   Metrik. 

125.  Paul  Verrior,  Essai  siir  les  principes  de  la  metrique 
anglaise.  3e  partie:  Notes  de  metrique  experimentale.  Paris, 
Welter.  1910.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,122.  —  der  dritte  band  be- 
lichtet über  eine  lange  reihe  von  experimenten,  die  mit  hilfe 
eines  registrierapparates  an  proben  aus  der  volks-  und  kuustpoesie 
augestellt  wurden,  es  sollte  festgestellt  werden,  ob  die  englische 
'  prosa  eine  neigung  zum  rhythmus  zeige  und  ob  man  im  englischen 
vers  von  eigentlichem  rh3'thmus  sprechen  dürfe,  dabei  werden 
viele  andere  fragen  gestreift  (arten  des  rhythmus,  hochton  und 
nebenton,  tempo,  intonation  u.  a.).  V.  geht  bei  seinen  Schluß- 
folgerungen vorsichtig  zu  werke,  er  vei^kennt  niemals  die  fehler- 
grenzen  und  die  ungenauigkeiten  seiner  Untersuchungen.  das 
prinzip  des  englischen  verses  ist  'intensiver'  rhythmus;  möglichst 
gleiche  intervalle  zwischen  den  guten  taktteilen  werden  ange- 
strebt, wenn  auch  naturgemäß  nie  ganz  erreicht,  poesie  und  ge- 
sang  stehen  sich  sehr  nahe;  jene  hat  nur  ein  etwas  schnelleres 
tempo  und  weniger  große  und  bestimmte  intervalle.  —  bespr.  v. 
Brandl,  Archiv   124,209. 

12(i.  J.  Schipper,  A  history  of  English  versification. 
Clarendon  Press.  1910.  XIX, 390  s.  net  8/6.  —  das  buch 
schließt  sich  im  wesentlichen  an  desselben  vfs.  darstellung  in 
Pauls  grundriß  an.  'die  stärke  des  buches  liegt  in  der  be- 
schreibung  der  metrischen  technik  und  in  der  auf  Zählung  der 
denkmäler,  in  denen  die  verschiedenen  vers-  und  strophenformen 
erscheinen'  (Brandl,   Arch.   125,245). 

127.  J.  W.  Poright  and  R.  D.  Miller,  The  elements  of 
English  versification.  Boston  and  London,  Grinn  &  co.  1910.  — 
rec.  B.  P.  Kurtz,  MLN.  25,224;  Acad.   1910,11,229. 

128.  G.  Saintsbury,    A    history    of  English    prosody  from 


XV.   C.  Metrik.  47 

tlie  12th  Century  to  thre  present  day.  vol.  III:  from  Blake  to 
Swinburne.  London,  Macmillan.  576  s.  net  15/-.  —  rec.  G.  C. 
Macaulay,  MLR.  5,521—527. 

129.     G.   Saintsbury,  Historical  manual  of  English.  prosody. 
Macmillan.     XVII,347  s.     net  5/-. 


130.  K.  Luick,  Über  sprachmelodisches  in  deutscher  und 
englischer  dichtung.     GRMon.  2,14 — 27. 

131.  P.  Fijn  van  Draat,  Rhythm  in  English  prose.  (Anglist, 
forscbungen,  ed.  J.  Hoops,  29.)  Heidelberg,  Winter.  1910. 
3,60  m. 

132.  R.  A.  Williams,  Syllables  in  verse  an  speech.  MLR. 
208 — 210.  —  behandelt  elision  und  verschleif ung  im  versinnern. 
vgl.  dazu  T.  S.  Omond,  ebda.  505—506. 

133.  R.  L.  Ramsay,  Changes  in  verse-technic  in  the 
16th  Century  English  drama.      AJPhil.  31,175—202. 

134.  W.  Brei  er,  Bemerkungen  zur  metrik  von  'Eule  und 
nachtigall'.     ESt.  42,306—307. 

135.  J.  E,  Wells,  Accent  marks  in  Ms.  Jesus  College  Ox- 
ford 29.     MLN.   25,108—109.   —   betrifft    'Eule  und  Nachtigall'. 

136.  H.  Reger,  Die  epische  cäsur  in  der  Chaucerschule. 
diss.     München   1910.     88  s. 

137.  L.  T.  Weeks,  The  order  of  rimes  of  the  English 
sonnet.     MLN.  25,176—180. 

138.  E.  J.  A.  Davidson,  The  origin  of  the  sestina.  MLN. 
25,18 — 20.   —    die   lyrik   der   troubadours   muß    als    quelle  gelten. 

Rezensioneu.  139.  P.  Verrier,  Essai  sur  les  principes 
de  la  metrique  anglaise,  vol.  I — II.  —  vgl.  Jsb.  1909,15,122.  — 
rec.  0.  Jespersen,  Litbl.  31,272—280;  Brandl,  Arch.  124, 
472;  M.  Scheinert,  Cbl.  91,993;  Ch.  Bastide,  Rev.  crit.  68, 
456.  —  G.  Saintsbury,  History  of  English  prosody,  vol.  II.  — 
vgl.  Jsb.  1909,15,123.  —  rec.  G.  C.  Macauly,  MLR.  5,227—233. 

—  K.  Wölk,    Geschichte   und   kritik   des    englischen  hexameters. 

—  vgl.  Jsb.  1909,15,137.  —  rec.  Brandl,  Arch.  124,214; 
M.  Lederer,  Cbl.  61,1518.  —  M.  Kaluza,  Englische  metrik. — 
vgl.  Jsb.  1909,15,124.  rec.  M.  Leder  er,  Cbl.  61,1693;  Archiv 
124,427;  gelobt  v.  H.  Conrad,  JbShG.  46,273  —  277. 

Wilhelm  Dibelius.     Walter  Hübner. 


48  XVI.    Englische  literatur. 


XVI.   Englische  literatur. 

A.  Literaturgescliiclite.  1.  Allgemeines  und  bibliographie.  2.  Gesamtdar- 
btellungen.  3.  Literaturge&cliichte  einzelner  gegenden.  4.  Literatur- 
geschichte einzelner  gattungen.  5.  Literaturgeschichte  einzelner  perioden. 
6.  Einzelne  typen,  personen  und  motive  in  der  literatur.  7.  Einflüsse 
fremder  literaturen.  8.  Geschichtliches  und  kulturgeschichtliches. 
9.  Sammlungen.  Chrestomathien.  —  B.  Einzelne  altenglische  denkmälev. 
—  C.  Einzelne  mittelenglische  deukmäler.  —  D.  Neuenglische  denkmäler. 

A.   Literaturgeschichte. 

1.    Allgemeines  und  bibliographie. 

1.  R.  M.  Alden,  An  introduction  to  poetry.     London,   Bell 

1909.  net  5/-. 

2.  John  P.  Hoskins,  The  place  and  function  of  a  stiui- 
dard  in  a  genetic  theory  of  literary  development.  PMLAss.  25, 
379—402. 

3.  Hugh  Farrie,  Highways  and  byways  in  literature.  X, 
337  s.     net  5/-. 

4.  Edward  Dowden,  Essays  modern  and  Elizabethan.  Dent. 
388  s.     net  7/6. 

5.  Herbert  Warren,  Essays  of  poets  and  poetry,  ancient 
and  modern.  London,  Murray.  1909.  —  bespr.  v.  E,.  Dyboski, 
AUg.  Litbl.  18,718—719. 

6.  Studies  in  English  and  comparative  literature  presented 
to  Agnes  Irwin,  dean  of  Radcliffe  coUege.     Boston  and  London 

1910.  —  darin:  Lucy  A.  Paton,  The  story  of  Vortigern's  tower. 
Gertrude  Schoepperle,  The  island  combat  in  'Tristan'.  Carrie 
A.  Harper,  A  comparison  between  the  Brome  and  Chester  plays 
of  'Abraham  and  Isaac'.  Margaret  C.  Waites,  Some  aspects  of 
the  ancient  allegorical  debate.  Edith  Scamman,  The  alliterative 
poem  'Death  and  life'.  H.  E.  Allen,  The  authorship  of  tlie 
'Prick  of  conscience'. 

7.  List  of  books  forming  the  reference  library  in  the  rea- 
ding  room  of  the  British  museum.  vol.  I.  Authors.  vol.  IL 
Subjects.     Frowde.     net  31 /G. 

8.  M.  R.  James,  A  descriptive  cataloguo  of  the  manuscripts 
in  the  library  of  Corpus  Christi  College,  Cambridge.  1G8  s.  Cam- 
bridge, University  Press,     net  7/G. 

9.  Earl>  printed  books  to  the  year  1500  in  the  library  of 
Queen's  College,  Cambridge.  Cambridge,  University  Press.  1910. 
net  1/-. 


XVI,    A.  Literaturgeschichte.  49 

2.    Gesamtdarstellungen. 

10.  The  Cambridge  history  of  English  literature.  ed.  by 
A.  W.  Ward  and  A.  E.  Waller,  vol.  II.  —  vgl.  Jsb.  1908, 
15,11.  —  rec.  W.  W.  Lawrence,  JEGPhil.  8,606—616;  R.  Wül- 
ker,  Angl.  beibl.  21,66 — -69.  —  vol.  III:  Renascene  and  Refor- 
mation. —  vgl.  Jsb.  1909,16,11.  —  rec.  R.  Wülker,  Angl.  beibl. 
21,100—105;  ders.,  DLz.  30,3174—3178;  W.  P.  Ker,  MLR.  5, 
507—510.  —  vol.  IV:  Prose  and  poetry.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,12. 
—  rec.  Ch.  Bastide,  Rev.  crit.  n.  s.  69,432—433;  NQ.  11,11, 
239 — 240.  —  zu  vols.  III — IV:  Marie  Gothein  tadelt  das 
prinzip  der  arbeitsteilung,  JbdShG.  46,252 — 255. 

11.  Desgl.,  vol.  V.  The  drama  to  1642,  part  1.  vol.  VL 
The  drama  to  1642,  part  2.  ed.  by  A.  W.  Ward  and  A.  R.  Wal- 
ler.    Cambridge,  University  Press.     1910.     jeder  band  9/-. 

12.  J.  J.  Jusserand,  A  literary  history  of  the  English 
people.  vol.  III.  Prom  the  renaissance  to  the  civil  war.  IL  — 
vgl.  Jsb.  1909,16,13.  —  günstig  bespr.  von  M.  Poerster,  JbdShG. 
46,314—315;  von  James  M.  Garret,  AJPhil.  31,335—339.  — 
vol.  IV.  From  the  renaissance  to  the  civil  war.  IL  London, 
Fisher  Unwin.   —   bespr.  NQ.  10X11,499;    Athen.  1910,1,63—64. 

13.  W.  J.  A.  Courthope,  History  of  English  poetry. 
vol.  VI.  London,  Macmillan.  —  rec.  A.  Zimmermann,  Hist.-pol. 
blätter  146,563;  Athen.   1910,1,300. 

14.  A  handbook  of  English  literature,  originally  compiled  by 
Austin  Dobson.  Revised  with  new  chapters  by  W.  Hall  Griffin. 
400  s.      1910.     net  4/6. 

15.  William  J.  Long,  English  literature,  its  history  and  its 
significance  for  the  life  of  the  English-speaking  world.  3rd  ed. 
XI,272  s.     London  1909.     net  2/6. 

16.  G.  Körting,  Grundriß  der  geschichte  der  englischen 
literatur.  5.  aufl.  XV, 443  s.  1910.  5  m.  (Sammlung  von  kom- 
pendien  für  das  Studium  und  die  praxis.  I.  serie.)  Münster, 
H.  Schöningh.  —  bespr.  (engl.)  von  John  L.  Campion,  Angl. 
beibl.   21,244—246. 

17.  Edw.  M.  Chapman,  English  literature  and  religion. 
Constable.  —  rec.  Acad.   1910,11,57—58. 

18.  A.  E.  H.  Swaen,  A  short  history  of  English  literature. 
3rd  ed.  Groningen,  Noordhoff.  1910.  —  bespr.  Archiv  124,426; 
'insbesondere  für  schulzwecke  brauchbar  und  in  allem  wesentlichen 
zuverlässig',  H.  Jantzen,  ZfrenglU.  9,283. 

19.  E.  A.  Andrews,  A  short  history  of  English  literature. 
Leipzig,    Teubner.     1910.     160  s.      2  m.    —    das    buch    ist    für 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.   XXXII.   (1910.)    II.  Teil.  4 


50  XYI.   Englische  literatur. 

schulen  und  seminarübungen  berechnet;  daraus  erklärt  es  sich, 
daß  das  19.  jahrh.  den  größten  teil  umfaßt,  der  ältere  teil  kann 
wohl  für  schulen,  nicht  aber  für  studierende  ausreichen,  die  dar- 
stellung  ist  gut  gelungen,  die  wichtigsten  triebkräfte  der  lite- 
rarischen bewegungen  und  die  persönlichkeiten  der  bedeutendsten 
dichter  werden  klar  beleuchtet,  eine  skizze  der  amerikanischea 
literatur  und  einige  metrische  proben  erhöhen  die  brauchbarkeit 
des  buches. 

20.  C.  E.  Baines,  A  short  history  of  English  literature. 
London,  Arnold.     1909.     414  s.     net  3/6. 

21.  F.  J.  Rah tz,  English  literature.    Methuen.   244  s.  net  2/6. 

22.  E,.  Wülker,  Geschichte  der  englischen  literatur  von 
den  ältesten  zeiten  bis  zur  gegenwart.  2.  aufl.  bd.  2.  —  vgl. 
Jsb.  1907,15,9.  —  bespr.  v.  M.  Lißner,  ZfGw.  63,741—744.  — 
Stopf ord  A.  Brooke,  Geschichte  der  englischen  literatur,  übersetzt 
v.A.  Matthias.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,17.  —  bespr.  v.  W. Heintzeler, 
Kbl.  f.  d.  höh.  schulen  Württembergs  16,445. 

8.    Literaturgeschichte  einzelner  gegenden. 

23.  Frank  Miller,  The  poets  of  Dumfriesshire.  Glasgow, 
J.  Maclehose  and  sons.     1910,  —  rec.  Archiv   124,426—427. 

4.    Literaturgeschichte  einzelner  gattungen. 

Lyrik.  24.  H.  B.  Alexander,  The  English  lyric:  a  study 
in  psycho-genesis.  (University  studies  published  by  the  university 
of  Nebraska  IX,4.) 

25.  A.  Müller,  Mittelenglische  geistliche  und  weltliche  lyrik 
des  13.  jahrhs.  (mit  ausschluß  der  politischen  lieder)  nach  motiven 
und  formen.     Göttinger  diss. 

26.  Edith  Rickert,  Ancient  English  Christmas  carols, 
1400 — 1700.  —  abfällig  bespr.  Athen.   1910,1,39—40. 

27.  E.  B.  Reed,  The  sixteenth  Century  lyrics  in  Add.  ms. 
18,752.     Angl.   33,344—369. 

28.  Rieh.  Jordan,  Kleinere  dichtungen  der  Hs.  Harley  3810. 
ESt.  41,253—266. 

29.  H.  E.  Cory,  The  golden  age  of  the  Spenserian  pastoral. 
PMLAss.  25,241—267.        

30.  W.  P.  Ker,  On  the  history  of  the  ballads  1100—1500. 
from  the  Proceedings  of  the  British  academy  IV.  Oxford,  Univer- 
sity Press.  1910.  —  K.  unterscheidet  zwei  hauptgruppen:  die 
romanische  (4  typen:  nordfranzösisch,  südfranzösisch,  piemontesisch, 
katalonisch)  und  die  germanische  bailade  (3  typen:  englisch,  dänisch, 


XVI.   A.   LiteraturgescMchte.  51 

deutsch),  die  englische  und  dänische  ballade  könnte  als  besondere 
gruppe  der  deutschen  gegenübergestellt  werden,  zwischen  Däne- 
mark und  Frankreich  bestehen  enge  beziehungen,  während  merk- 
würdigerweise der  deutsche  einfluß  auf  die  dänische  ballade  gering 
ist.  K.  gibt  sehr  alte  proben  von  tanzballaden ;  noch  heute  lebt 
die  chorballade  (tanz  und  gesang)  auf  den  Färöer.  im  gegensatz 
zu  den  meisten  besonderheiten  der  balladenform  (refrain,  Wieder- 
holung u.  ä.)  ist  der  gereimte  balladenvers  verhältnismäßig  jung; 
in  germanischen  bailaden  findet  er  sich  nicht  vor  dem  11.  jahrh. 
die  Stoffe  der  ältesten  balladen  sind  oft  märchenhaft;  indessen 
liebt  die  ballade  nicht  den  reichtum  an  handlung  vmd  den  glück- 
lichen ausgang  des  märchens,  andere  fragen,  wie  die  bedeutung 
des  'publikums'  beim  vertrag  und  das  Verhältnis  der  ballade  zur 
epischen  poesie,  werden  kurz  gestreift,  die  ballade  erweist  sich 
durchaus  als  selbständige  kunstform,  die  neue  stoffe  verarbeitet 
und  in  eine  lyrische,  aber  selbständig  herausgearbeitete  form  bringt. 
—  bespr.  V.  R.  Dyboski,   Allg.  Litbl.   19,716. 

31.  Andrew  Lang,  A  collection  of  ballads.  274  s.  Chap- 
man.     net  2/6. 

32.  H.  Simpson,  A  Century  of  ballads,  1800—1910:  their 
composers  and  singers.     362  s.     Mills  and  Boon.     net  10/6. 

33.  F.  B.  Gummere,  The  populär  bailad.  —  vgl.  Jsb.  1907, 
16,132.  —  rec.  Brandl,  Archiv  123,475. 

Satire.  34.  C.  W.  P.  Orton,  Political  satire  in  English 
poetry.  Cambridge,  University  Press.  1910.  —  rec.  NQ.  11,11, 
38—39. 

35.  S.  M.  Tucker,  Verse  satire  in  England.  —  vgl.  Jsb. 
1909,16,28.  —  bespr.  v.  M.  Lederer,  Cbl.  61,24;  Ch.  Bastide, 
Eev.  crit.  68,407;  A.  Andrae,  Angl.  beibl.  21,2 — 3;  Fr.  Brie, 
Litbl.  31,318. 

Epik.  36.  G.  A.  Smithson,  The  old  English  Christian 
epic.  A  study  in  the  technique  of  the  Juliana,  the  Elene,  the 
Andreas,  and  the  Christ,  in  comparison  with  the  Beowulf  and 
with  the  Latin  literature  of  the  middle  ages.  (University  of 
California  publications  in  modern  philology  1,4.)  Berkeley,  Uni- 
versity Press. 

37.  J.  C.  Da  vi  es,  River  legends:  Severn,  Wye  and  Rhei- 
diol.  NQ.  10,XII,488 -489.  —  dazu  J.  Holden  McMichael, 
NQ.  11,1,56. 

Sage.  38.  E.  Wolfram,  Die  germanische  heldensage  als 
entwicklungsgeschichte  der  rasse.     Leipzig  1910. 

39.  M.  J.  Ebbutt,  Hero  myths  and  legends  of  the  British 
race.     London  1910. 

4* 


52  XVI.   Englische  literatur. 

40.  The  lay  of  Thrym,  or  the  fetching  of  Thor's  hammer. 
translated  by  George  T.  Tlom.  reprint  from  the  Journal  of 
American  folklore,  vol.  20.  —  bespr.  von  Lee  M.  Hollander, 
JEGPhil.  9,120—121. 

41.  H.  Oskar  Sommer,  The  vulgate  version  of  the  Arthu- 
rian  romances,  edited  from  manuscripts  in  the  British  museum. 
vol.  I:  Lestoire  del  Saint  Graal.  vol.  11:  Lestoire  de  Merlin. 
(Carnegie  Institution  publications  nr.  74.)    Washington  1908 — 1909. 

—  bespr.  V.  E.  Brugger,  ZfrSpr.   36,190—204.  —  vol.  III:  Le 
livre  de  Lancelot  del  Lac.     part  1.      Washington   1910. 

42.  E.  Thorstenberg,  'Duke  Frederick  of  Normandy',  an 
Arthurian  romance.      MPhil.  7,395 — 410. 

43.  M.  Plessow,   Geschichte  der  fabeldichtung  in  England. 

—  vgl.  Jsb.    1906,15,70.   —  bespr.    v.  J.  Delcourt,    Rev.  germ. 
6,614—620. 

PrOSadiclitllUg.  44.  Wilh.  Dibelius,  Englische  roman- 
kunst.  die  technik  des  englischen  romans  im  18.  und  zu  anfang 
des  19.  jahrhs.  L  bd.  XV,406  s.  II.  bd.  XI,472  s.  (Palaestra 
bd.  92  und  98).  Berlin,  Mayer  und  Müller.  1910.  —  bd.  I  bespr. 
V.  M.  Scheinert,   Cbl.  61,962. 

45.  Rieh.  Burton,  Masters  of  the  English  novel.  New  York 
1909. 

46.  H.  Nierth,  Die  weihnachtserzählung  in  der  englischen 
literatur.  mit  besonderer  ber-ücksichtigung  von  Charles  Dickens, 
diss.     Leipzig  1909. 

47.  H.  S.  Canby,  The  short  story  in  English.  —  vgl.  Jsb. 
1909,16,64.  —  bespr.  V  G.  Noll,  Angf.  beibl.  21,367—371. 

Kritik.  48.  David  Klein,  Literary  criticism  from  the 
Elizabethan  dramatists.  repertory  and  synthesis.  New  York, 
Sturgis  and  Walton.  1910.  XVIII,257  s.  —  der  vf.  gibt  eine 
vollständige  übersieht  über  die  stellen,  in  denen  die  elisabethani- 
schen  dramatiker  von  Edwards  bis  zu  Shirley  in  ihren  dramen 
sich  über  wichtige  grundfragen  ihrer  kunst  äußern.  Shakespeare 
und  Ben  Jonson  werden  ausführlich  behandelt.  die  vorshake- 
spearische  kritik  ist  rein  klassizistisch,  daß  Shakespeare  in  seiner 
gegnerschaft  gegen  Aristoteles  von  Giordano  Bruno  beeinflußt 
worden  sei,  scheint  dem  vf.  unwahrscheinlich;  eher  möchte  er  an- 
nehmen, daß  Ben  Jonson  seine  ideen  aus  dem  von  Bruno  beein- 
flußten Heinsius  geschöpft,  unter  der  einwirkung  seiner  klassischen 
Vorbildung  aber  gemildert  habe,  die  englische  kritik  erweist  sich 
lediglich  als  ein  echo  der  kontinentalen,  sie  fußt  nicht  auf  dem 
speziell  englischen  drama.  K,  verzeichnet  viele  bisher  nicht  be- 
achtete   äußerungen     einzelner    dramatiker    über    die    fragen    der 


XVI.    A.  Literaturgeschichte.  53 

mischung  von  tragik  und  komik,  über  die  einheilen,  über  die 
mittel  der  charakterzeichnung,  über  metrik  und  diktion;  er  ver- 
fährt zugleich  synthetisch,  indem  er  die  zitate  mit  einer  den 
quellen  der  englischen  kritik  nachgehenden,  zusammenhängenden 
darstellung umkleidet.  —  bespr.  Acad.  1910,11,205 — 206;  ß. Neuen- 
dorf f,  Cbl.  61,1692  — 1693,  sieht  den  wert  nur  in  der  material- 
sammlung. 

Drama.  49.  E.  Powell,  The  evolution  of  the  British 
drama.     64  s.     Liverpool. 

50.  C.  Howard,  The  dramatic  monologue,  its  origin  and 
development.  (University  of  North  Carolina  studies  in  philology, 
vol.  IV.)     Chapel  Hill   1910. 

51.  Elbert  N.  S.  Thompson,  The  English  moral  plays. 
Erom  the  transaction  of  the  Connecticut  Academy  of  arts  and 
science,  vol.   14.     New  Haven.     1910. 

52.  N.  C.  Brooks,  Some  new  texts  of  liturgical  Easter- 
plays.     JEGPhil.  8,463—488. 

53.  F.  Holthausen,  Zur  erklärung  und  textkritik  der 
York  plays.     ESt.  41,380—384. 

54.  H.  Utesch,  Die  quellen  der  Chester  plays.  diss. 
Kiel   1909. 

55.  J.  Munro,  'Tyrly  tirlow'  and  the  Coventry  plays  of  the 
nativity.     NQ.   11,1,125—126. 

56.  Karl  Young,  Observations  on  the  origin  of  the  me- 
diaeval  passion-play.     PMLAss.  25,309  —  354. 

57.  J.  Herrlich,  Das  englische  bibeldrama  zur  zeit  der 
renaissance  und  reformation  mit  besonderer  berücksichtigung  von 
Udall's  komödie  Jacob  und  Esau.     diss.     München. 

58.  0.  Ball  weg,  Das  klassizistische  drama  zur  zeit  Shake- 
speares. V,120  s.  (Beiträge  zur  neueren  literaturgeschichte  ed. 
W.  Wetz  1,3.)  —  kapitelüberschrif ten :  I.  Rückblick  auf  die  ent- 
wicklung  der  antikisierenden  tragödie  und  der  literarischen  kritik 
im  damaligen  England.  11.  Samuel  Daniel.  III.  Sir  Eulke  Gre- 
ville,  Lord  Brooke.     IV.   Sir  William  Alexander,  Earl  of  Stirling. 

59.  The  minor  Elizabethan  drama.  2  vols,  (Everyman's 
library.) 

60.  E.  H.  Ristine,  English  tragicomedy,  its  origin  and 
history.  New  York,  Columbia  University  Press.  1910.  XV,247  s. 
—  die  tragikomödie  als  literarische  gattung  ist  schwer  zu  defi- 
nieren, der  name  stammt  von  griechischen  Vertretern  der  soge- 
nannten mittleren  komödie;  die  späteren  englischen  dichtungen 
aber  sind  erwachsen  aus  den  mittelalterlichen  religiösen  spielen, 
die    ihrem    didaktischen    zweck    zuliebe     fast    immer     versöhnlich 


54  XVI.   Englische  literatur. 

schlössen  und  trotz  ihres  tragödiencharakters  schon  früh  komische 
elemente  aufnahmen.  E.  geht  aus  von  drei  dramen  der  zeit  kurz 
vor  Shakespeare:  'Dämon  and  Pj-thias',  'Appius  and  Virgina'  und 
Gascoignes  'Grlasse  of  gouernement'.  auf  der  Volksbühne  blieb 
die  bezeichnung  tragikomödie  stets  unbestimmt,  selbst  bei  Shake- 
speares dramen  schwankt  der  vf. ;  'Two  gentlemen',  'Merchant 
of  Venice',  'Much  ado'  sieht  er  als  tragikomödien  an,  ebenso  — 
wenn  auch  etwas  zögernd  —  'As  you  like  it'  und  'Twelfth  night', 
dagegen  auffallenderweise  nicht  'Troilus  and  Cressida'.  die  ro- 
manzen  stehen  nach  seiner  ansieht  den  tragikomödien  ganz  nahe, 
als  blütezeit  der  gattung  wird  die  periode  1610 — 1642  bezeichnet; 
die  stücke  Beaumonts  und  Pletchers,  Heywoods,  Middletons, 
Massingers,  Shirlej-s  bieten  dem  vf.  reiche  ausbeute,  die  tragi- 
komödie verfällt  in  der  zeit  von  1642  bis  1700,  in  der  zuerst  die 
Schließung  der  theater,  dann  aber  besonders  das  puritanertum  ihr 
die  lebenskraft  entzieht,  der  klassizistische  geschmack  der  Pope-  und 
und  Drydenzeit  scheidet  streng  zwischen  tragödie  und  komödie, 
Vernunft  und  moral  herrschen  nach  der  restauration  statt  der 
früheren  romantischen  ungebundenheit.  zum  schluß  gibt  R.  ein  alpha- 
betisches Verzeichnis  der  als  tragikomödien  anzusehenden  dramen.  die 
Unbestimmtheit  in  der  definition  bringt  es  mit  sich,  daß  der  wert 
der  vorliegenden  Untersuchung  trotz  der  belesenheit  des  vf.  in 
frage  gestellt  wird,  man  sucht  vergebens  nach  einem  leitenden 
grundgedanken;  die  einheitliche  Stilentwicklung  einer  literarischen 
gattung  hat  der  vf.  nicht  darzustellen  vermocht. 

61.  C.  Müller,  Zur  geschichte  der  hirtenspiele  in  den 
entertainoments  der  königin  Elisabeth  und  könig  Jakobs  I. 
(1573—1625.)     GRMon.  2,456—483. 

62.  R.  Warwick  Bond,  Early  plays  from  the  Italian.  Ox- 
ford, Clarendon  Press.  1911.  CXVIII,332  s.  net  7/6.  —  sorg- 
fältige, kritische  neuausgabe  der  drei  dramen:  'Supposes'  von  Gas- 
coigne,  'The  Buggbears'  und  'Misogonus'.  die  umfangreiche,  sehr 
übersichtlich  gegliederte  einleitung  orientiert  über  das  italienische 
renaissancedrama  und  seine  Verwandtschaft  mit  der  antiken 
komödie,  die  durch  die  zahlreichen  aufführungen  von  Plautus  und 
Terenz  und  durch  eine  genaue  stilvergleichung  erwiesen  wird. 
Gascoigne  lehnt  sich  eng  an  Ariost  au,  dessen  vers-  und  prosa- 
fassung  der  'Suppositi'  er  kannte,  wenngleich  seine  spräche  durch 
euphuistischen  einschlag  an  heiterer  natürlichkeit  hinter  der  des 
italienischen  Vorbildes  zurücksteht,  das  drama  'The  Buggbears' 
zeigt  in  stofflicher  und  metrischer  beziehung  eine  größere  freiheit 
gegenüber  seiner  quelle.  'Misogonus',  eine  englische  original- 
schöpfung  in  italienischer  manier,  ist  ein  typus  des  erziehungs- 
draraas,    das,    wie    an    einer   reihe   von    schuldramen  gezeigt  wird. 


XVI.   A.  Literaturgeschichte.  55 

aus  der  lateinischen  komödie  unter  starkem  einfluß  der  bibel  ent- 
standen ist.  wenn  auch  nicht  alles  neu  ist,  was  Bond  bietet,  so 
ist  doch  seine  bequeme  Übersicht  verdienstvoll,  in  der  erörterung 
der  Verfasser-  und  datierungsfrage  bietet  er  oft  interessante,  neue 
hinweise. 

63.  Cl.  Gr.  Child,  The  second  shepherd's  pla}'-,  Everyman, 
and  other  early  plays.  (The  riverside  literature  series.)  Boston 
1910.  —  bespr.  Archiv   124,428—429. 

64.  Marie  Pabisch,  Picaresque  dramas  of  the  17th  and 
18th  centuries.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,47.  —  die  literarischen  Vor- 
stufen für  die  schelmentj^pen  im  drama  des  17.  und  18.  jahrhs. 
reichen  zurück  bis  in  das  mittelalter,  das  sich  gern  an  burlesken 
landstreicherspäßen  und  an  den  streichen  verschmitzter  bettel- 
mönche  ergötzte  (Chaucers  und  Langlands  bettelmönch,  der  schaf- 
dieb  Mack  in  den  Townley  mysteries).  aber  erst  in  den  Satiren 
und  romanen  des  16.  jahrhs.  wird  der  bettler  zu  einer  stehenden 
literarischen  figur,  die  auch  Shakespeare  sich  nicht  entgehen  läßt 
(Edgar  im  Lear,  Antolycus  im  Wintermärchen),  prosaabhandlungen 
im  anschluß  an  den  'Liber  vagatorum'  lieferten  die  traditionellen 
Züge  für  den  schelmen  in  der  literatur  des  17.  und  18.  jahrhs. 
die  vf.  analysiert  eingehend  eine  reihe  von  lustspielen:  Fletcher's 
'Beggar's  bush',  Brome's  'The  jovial  crew,  or  the  merry  beggars', 
Shadwell's  'The  virtuoso',  'Epsom  wells',  'The  squire  of  Alsatia', 
*The  scowrers'  und  'The  volunteers',  Gay's  'Beggar's  opera'.  den 
beschluß  bildet  ein  kapitel  über  'The  jolly  beggars'  von  Bums, 
die  vf.  geht  stets  auf  die  quellenfrage  ein  und  bringt  namentlich 
manches  beachtenswerte  über  Shadwells  Verhältnis  zu  Moliere.  im 
ganzen  vermißt  man  jedoch  in  ihrer  darstellung  die  systematische 
Verarbeitung  des  reichen  materials,  die  herausarbeitung  des  haupt- 
punktes. 

65.  A.  E.  H.  Swaen,  The  cobbler's  jig.  JbdShG.  46, 
122—125. 

66.  Catalogue  with  selling  prices  affixed  of  a  very  exten- 
sive collection  of  the  first  and  early  editions  of  old  English  plays. 
London,  Pickering  &  Chatte.  1909.  —  bespr.  v.  0.  v.  Schlei- 
nitz,  ZfBücherfr.  n.  f.   1,  Beibl.  11—12. 


67.  A.  Brandl,  Spielmannsverhältnisse  in  frühmitteleng- 
lischer  zeit.  Sitzungsberichte  der  preußischen  akad.  der  wiss. 
XLI,1910. 

68.  A.  Makinnon,  The  Oxford  amateurs.  A  short  history 
of  theatricals  at  the  university.  Capman  and  Hall.  1910. 
net  16/-.  —  behandelt  hauptsächlich  das  19.  jahrh.,  jedoch  auch 
alte  moralitäten,  Zeremonien  und  aufzüge  der  renaissancezeit. 


56  XYI.    Engiisciie  literatur. 

69.  John  T.  Murray,  English  dramatic  companies,  1558 — 
1642.  2  vols.  Constable.  1910.  net  316.  —  dieses  großange- 
legte werk  geht  insofern  über  die  bekannte  bühnengeschichte  von 
Fleay  hinaus,  als  es  die  Schauspiel ergesellschaften  auch  auf  ihren 
■wegen  durch  die  provinz  verfolgt,  wobei  allerdings  bei  der  fülle 
des  in  den  städtischen  Urkunden  vorhandenen  materials  nur  die 
bedeutenderen  städte  berücksichtigt  werden  konnten,  mit  großem 
fleiß  hat  der  vf.  das  urkundenmaterial  für  aufführungen  in 
78  provinzstädten  gesammelt  und  gibt  uns  damit  ein  bild  von  der 
hohen  blute  des  theaterwesens  in  allen  teilen  des  elisabethanischen 
Englands,  der  1.  band  ist  den  Londoner  gesellschaften,  der  2.  band 
den  provinzialtruppen  gewidmet;  für  die  letzteren  standen  dem 
vf.  so  gut  wie  keine  vorarbeiten  zu  geböte,  auf  eine  kurze  ge- 
schichte  der  einzelnen  gesellschaften  vom  regierungsantritt  der 
Elisabeth  bis  zu  der  durch  die  pest  verursachten  endgiltigen 
Schließung  der  theater  folgt  jedesmal  ein  Verzeichnis  ihrer  auf- 
führungen in  den  provinzialstädten,  natürlich  mit  urkundlichen 
belegen,  in  mehreren  ausführlichen  anhängen  bringt  der  vf.  viel 
neues  material  zur  elisabethanischen  bühnengeschichte ;  er  be- 
richtigt namentlich  in  eingehender  Untersuchung  mehrere  unrich- 
tige angaben  Fleays  über  die  Schwierigkeiten,  mit  denen  die 
bahnen  in   der  zeit   der   pest   unter  Jakob  I,    zu   kämpfen  hatten. 

70.  Ph.  Aronstein,  Die  Organisation  des  englischen  Schau- 
spiels im  Zeitalter  Shakespeares.     GRMon.  11,216 — 231. 

71.  V.  E.  Alb r igt,  The  Shakesperian  stage.  Macmillan. 
194  s.     net  8/-. 

72.  B.  Neuendorff,  Die  englische  Volksbühne  im  Zeitalter 
Shakespeares  nach  den  bühnenanweisungen.  BerHn,  E.  Eelber. 
(Literarhistorische  forschungen,  ed.  Schick  und  v.  Waldberg, 
heft  43.)     230  s.     4,50  m. 

73.  0.  L.  Hat  eher,  ßecent  publications  relating  to  Eliza- 
bethan  stage  history.     MLN.  25,110 — 113. 

74.  H.  Conrad,  Bemerkungen  zu  W.  J.  Lawrence"  auf- 
satz  im  45.  Jahrb.:  "Title  und  locality  boards'.  JbdShGr.  46, 
106—113. 

75.  A.  H.  Thorndike.  Tragedy.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,39. 
—  gelobt  V.  E.  Koeppel,  ESt.  41,312—314.  —  F.  E.  Schel- 
lin g,  Elizabethan  drama.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,43.  —  bespr.  von 
L.  L.  Schückinng,  GgA.  172,159—162;  v.  W.  W.  Greg,  MLR. 
5,211 — 220.  —  G.  Grau,  Quellen  und  verwandschaften  der 
älteren  germanischen  darstellungen  des  jüngsten  gerichta.  —  vgl. 
.Tsb.  1908,15,99.  —  rec.  -tz-,  Cbl.  61,1649—1650;  K.  Gunter- 
mann, ZfdPh.  41,401— 415;  K.Dyboski,  Allg.  Litbl.  19,304— 307. 


XVI.    A.  Literaturgeschichte.  57 

— •  C.  W.  Wallace,    The  children  of  the   chapel   at   Blackfriars. 

—  vgl.  Jsb.  1908,15,62.  —  rec.  E.  K.  Chambers,  MLR.  5, 
224 — 227.  —  V.  C.  Gilde rsleeve,  Government  regulations.  — 
vgl.  Jsb.  1908,15,59.  —rec.  W.  Cuncliffe,  JEGPhil.  9,121—135. 

—  A.  Feuilierat,  Documents  relating  to  the  office  of  the  revels. 

—  vgl.  Jsb.   1908,15,58.  —  rec.  F.  S.  Boas,  MLR.  5,510—515. 

—  W.  Creizenach,  Geschichte  des  neueren  dramas,  IV,  1.  — 
vgl.  Jsb.  1909,16,-^7.  —  rec.  A.  W.  Ward,  MLR.  5,349—356; 
W.  J.  W.,  Cbl.  60,1644;  anerkannt  v.  E.  Koeppel,  JbdShG.  46, 
256 — 259.  —  J.  L.  Bereton,  Elizabethan  drama.  —  vgl.  Jsb. 
1909,16,38.  —  rec.  G.  C.  M.  Smith,  NQ.  11,1,301—303.  — 
A.  W.  Pollard,  English  miracle  plays,  moralities,  and  interludes. 

—  vgl.  Jsb.  1909,16,39.  —  rec.  M.  Foerster,  JbdShG.  46, 
326 — 327.  —  S.  B.  Hemingway,  English  nativity  plays.  — 
vgl.  Jsb.  1909,16,40.  —  rec.  Ch.  Bastide,  Rev.  crit.  68,407; 
M.  Foerster,  JbdShG.  46,325.  —  B.  Lott,  Der  monolog  im 
englischen  drama  vor  Shakespeare.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,48.  — 
rec.  G.  Becker,  Angl.  beibl.  21,110.  —  P.  Reyher,  Les  mas- 
ques  anglais.  —  vgl.  .Jsb.  1909,16,45.  —  rec.  R.  Dyboski,  Allg. 
Litbl.   19,177—179. 

Schelmenliteratur.  70.  F.  W.  Chan  dl  er,  Literature  o£ 
roguery.  —  vgl.  Jsb.  1907,15,49.  —  gelobt  v.  W.  Dibelius,  ESt. 
42,115—119. 

5.    Literaturgeschichte  einzelner  perioden. 

77.  H.  M.  Aj-res,  Biographical  sketch  of  Anglo-Saxon  lite- 
rature.    New  York  1910. 

78.  F.  Holthausen,  Zur  altenglischen  literatur.  Angl. 
beibl.  20,313—314;    21,12—14,  154—156,  174—176,  300—301. 

79.  Walter  Pater,  The  renaissance:  studies  in  art  and 
poetry.      258  s.     Macmillan.     net  7/6. 

80.  F.  E.  Schelling,  English  literature  during  the  lifetime 
of  Shakespeare.     486  s.     Bell,     net  10/6. 

81.  Leslie  Stephen,  English  literature  and  society  in  the 
eighteenth  Century.      232  s.     net  2/6. 

82.  A.  Symons,  The  romantic  movement  in  English  poetry. 
London,  Constable.  1909.  —  rec.  L.  Winstanley,  MLR.  5, 
235—241;  Athen.  1909,n,518— 51 9;  Acad.   1909,11,563—564. 

83.  Clara  H.  Whitmore,  Woman's  work  in  Engli.sh  fiction. 
From  the  restoration  to  the  mid-Victorian  period.    318  s.     net  5/-. 

84.  L.  Magnus,  English  literature  in  the  19th  Century. 
An  essay  in   criticism.      1909. 


58  XVI.    Englische  literatur. 

85.  Leon  Kellner,  Die  englische  literatur  im  Zeitalter  der 
königin  Victoria.  Leipzig,  Tanchnitz.  1909.  —  bespr.  v.  R.  Dy- 
boski,  Allg.  litbl.  18,656 — 659;  v.  Ph.  Strauch,  Deutsche  rund- 
schau  141,309—311;  v.  E.  Groth,   Angl.  beibl.  21,261—265. 

86.  H.  Walker,  The  literature  of  the  Victorian  age.  Cam- 
bridge, University  Press.     1910.     net  10/-. 

87.  W.  H.  Schofield,  English  literature  from  the  Norman 
conquest  to  Chaucer.  —  vgl.  Jsb.  1906,15,31.  —  rec.  G.  Binz, 
Angl.  beibl.  21,70 — 73.  —  C.  Richter,  Chronologische  Studien 
zur  ags.  literatur.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,73.  —  einige  fehler  tadelt 
R.  Imelmann,  DLz.  31,2986—2987.  —  T.  M.  Makail,  Springs 
of  Helicon.  —  vgl.  Jub.  1909,16,76.  —  rec.  Z.,  Hist.  jb.  31, 
217—218;   0.  Elton,  MLR.   5,114—118. 

6.    Einzelne  tj^pen,  personen  und  motive. 

88.  G.  F.  von  S  wer  in  gen,  Women  in  the  Germanic  hero- 
sagas.     JEGPhil.  8,501—512. 

89.  Ph.  S.  Allen,  The  mediaeval  mimus.  L  MPhil.  7, 
329—344. 

90.  Ed.  Eckhardt,  Die  dialekt-  und  ausländertypen  des 
älteren  englischen  dramas,  I.  teil:  die  dialekttypen.  XV,  163  s. 
10  m.  (Bangs  Materialien  bd.  27,  L  teil.)  —  bespr.  v.  H.  Urtel, 
DLz.  31,1893—1898;  v.  Brandl,  Archiv   124,213. 

91.  H.  Nierth,  Die  weihnachtserzählung  in  der  englischen 
literatur.  mit  besonderer  berücksichtigung  von  Ch.  Dickens, 
diss.     Leipzig   1909. 

92.  R.  T.  Kerlin,  Theocritus  in  English  literature.  Lynch- 
burg, J.  T.  Bell  Co.    —  bespr.  Acad.   1910,11,228—229. 

93.  Alice  J.  P.  Wood,  The  stage  history  of  Shakespeare's 
Richard  the  Third.  New  York,  The  Columbia  University  Press. 
1909.  X,186  s.  —  ein  einleitendes  kapitel  untersucht  die  beziehungen 
von  'Richard  III.'  zu  anderen  werken  der  elisabethanischen  lite- 
ratur; der  stärkste  einfluß  ging  von  den  tragödien  Mario wes  und 
von  den  rachedramen  Kyds  aus.  der  hauptwert  der  darauf  folgen- 
den bühnengeschichtlichen  Untersuchung  beruht  darin,  daß  die  vf. 
die  frage  nach  der  bühnenwirkung,  nach  theatralischen  effekten 
stets  zum  ausgangspunkt  ihrer  analyse  macht,  ein  gesichtspunkt, 
der  in  literarhistorischen  arbeiten  so  oft  vernachlässigt  wird. 
Shakespeares  drama  liält  sich  ziemlich  frei  von  aufdringlichen 
bühneueffekten,  da  es  mehr  auf  charakterentwicklung  als  auf 
handlung  angelegt  ist.  die  restaurationszeit  bringt  ein  streng 
heroisches  drama,  das  durch  Colley  Cibbers  bearbeitung  abgelöst 
wird,     in  dieser  fassung,  die  viele  archaische  elemente  durch  neue, 


XVI.    A.  LiteraturgeschicMe.  59 

volkstümliche  züge  ersetzt,  fühlt  man  nicht  mehr  den  chronikstoff 
durch,  sondern  Cibber  arbeitet  auf  btihnenwirkung  hin,  das  Zeit- 
alter des  Schauspielers  verlangt  sein  recht,  ein  besonderes  kapitel 
legt  die  auffassung  der  bedeutendsten  Richarddarsteller  von 
Garrick  bis  zu  Irving  dar.  den  beschluß  des  inhaltreichen  buches 
macht  eine  Übersicht  über  die  bühnecgeschichte  des  dramas  in 
Amerika  und  ein  hinweis  auf  die  interessante  tatsache,  daß  noch 
heute  auf  englischen  und  amerikanischen  bühnen  der  kämpf 
zwischen  dem  Shakesi^eareschen  werk  und  dem  drama  Colley 
Cibbers  nicht  erloschen  ist.  —  bespr.  v.  Gr.  B.  Churchill,  JbdShG. 
46,278—279. 

94.  Life  of  the  Black  Prince  b}^  the  herald  of  Sir  John 
Chandos.  edited  by  M.  K.  Pope  and  E.  C.  Lodge.  Clarendon 
Press,     net  25/-. 

95.  R.  Baeske,  Oldcastle-Falstaff  in  der  englischen  lite- 
ratur.  —  vgl.  Jsb.  1905,15,22.  —  bespr.  v.  Gr.  Sarrazin,  Stud. 
z.  vergl.  lit.-gesch.  9,377 — 380.  —  R.  M.  Grarret,  Precious  stones 
in  0.  E.  literature.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,91.  —  rec.  A.  Schröer, 
DLz.  31,554;  W.  Thomas,  Rev.  germ.  6,215. 

7.    Einflüsse  fremder  literaturen. 

96.  J.  C.  Co  Hins,  Greek  influence  on  EngHsch  poetry. 
Pitman  and  sons.      138  s.     net  3/6.   —  bespr.  Acad.  1910,11,444. 

97.  Emil  Koeppel,  Deutsche  Strömungen  in  der  englischen 
literatur.  Straßburg,  Heitz.  1910.  —  bespr.  v.  R.  Dyboski, 
Allg.  Litbl.  19,685;  'anregend  und  flott  geschrieben':  H.  Jantzen, 
ZfrenglU.  9,188. 

98.  E.  Oswald,  Goethe  in  England  and  America:  biblio- 
graphy.     2nd  ed.     82  s.     London,  De  la  More  Press,     net  5/-. 

99.  Sidney  Lee,  The  French  renaissance  in  England,  an 
account  of  the  literary  relation  of  England  and  France  in  the 
16th  Century.  London,  Frowde.  1910.  net  10/6.  —  rec.  B  ran  dl, 
JbdShG.  47",309— 331. 

100.  G.  Becker,  Spanischesund  englisches  drama.  JbdShG. 
46,126—128. 

101.  A.  Fogazzaro,  Giacomo  Zanella  e  la  poesia  inglese. 
Transactions  of  the  roy.  soc.  of  lit.  2nd  ser.  29,135 — 143. 
(s.    144 — 152  derselbe  aufsatz  in  englischer  Übertragung.) 

102.  L.  Morsbach,  Chaucers  plan  der  Canterbury  tales 
und  Boccaccios  Decamerone.     ESt.  42,43 — 52. 

103.  H.  de  Vocht,  Chaucer  and  Erasmus.  ESt.  41, 
385—392. 

104.  L.  E.  Kastner,  Drummond  of  Hawthornden  and  the 
French  poets  of  the  16th  Century.     MLR.  5,40 — 53. 


60  XYI.    Englische  literatur. 

105.  J.  M.  Berdan,  Professor  Kastner's  hypothesis.  MLN. 
25,1 — 4,  —  betrifft  Wyatt  und  den  Petrarchismus. 

106.  Fr.  Brie,  Die  erste  übersetzimg  einer  italienischen 
novelle  durch  Henry  Parker,  Lord  Morley  (ca.  1545).  Archiv 
124,47—57. 

107.  J.  M.  Robertson,  Montaigne  and  Shakespeare,  and 
other  essays  on  cognate  questions.    366  s.    London  1909.    net  7/6. 

108.  Shakespeare's  Plutarch.  ed.  by  C.  F.  Tucker  Brooke. 
2  vols.     226,  252  s.     London   1909.     jeder  band  net  2/6. 

109.  J.  D.  Bruce,  Some  unpublished  translations  from 
Ariosto  by  John  Gay.     Archiv  123,279—297. 

110.  A.  Schäfer,  Die  volkstümliche  Liviusübersetzung 
Philemon  Hollands,  ein  beitrag  zur  geschichte  der  englischen 
Übersetzungsliteratur.     Leipziger  diss.   1910. 

111.  Euripides'  Iphigenia  at  Aulis  translated  by  Lady 
Lumlay.     printed  for  the  Malone  Society,  at  the  Chiswick  press. 

—  bespr.  V.  M.  Poerster,  JbdShG.  46,329—330. 

112.  A.  H.  Upham,  The  French  influence  in  English  lite- 
rature  from  the  accession  of  Elizabeth  to  the  restoration.  —  vgl. 
Jsb.  1908,15,117.  —  rec.  F.  Baldensperger,  Rev.  germ.  6, 
69 — 70.  —  P.  Toynbee,  Dante  in  English  literature  from 
Chaucer  to  Gary.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,122.  —  rec.  F.  Balden- 
sperger, Rev.  germ.  6,83 — 84;  Lonsdale  Ragg,  MLR.  5,534 — 536. 

—  E.  Jockers,  Die  englischen  Seneca-übersetzungen  des  16.  jahrh. 

—  vgl.  Jsb.   1909,16,94.  —  rec.  F.  Kratz,    Angl.  beibl.   21,167. 

—  F.  Fehlauer,    Die    englischen    Übersetzungen  von  Boethius. 

—  vgh  Jsb.  1909,16,97.  — rec.  F.  Kratz,  Angl.  beibl.  21,166—167. 

8.    Geschichte  und  kulturgeschichte. 

113.  L.  Gerber,  Englische  geschichte.  neudruck.  Leipzig. 
Sammlung  Göschen.     0,80  m. 

114.  S,  J.  Low  and  F.  S.  Pulling,  The  dictionary  of 
English  history.     re-issue.     Cassell.     net  9/-. 

115.  A.  D.  Cumming,  Old  times  in  Scotland :  life,  manners 
and  customs.      192   s.      Gardner.     net  3/6. 

116.  G.  Hendersen,  The  Norse  influence  on  Celtic  Scot- 
land. Glasgow,  Maclehose  and  sons.  1910.  -—  rec.  H.  Gaidoz, 
Polybibl.   118,428—429. 

117.  Ch.  Oman,  England  before  the  Norman  conquest. 
Methuen.      702  s.     net  10/6. 

118.  F.  Cabrol,  L'Angletere  chretienne  avant  les  Normands. 
Paris   1909.  —  rec.  D.  L.   Guilloreau,   Bull.  crit.   29,509. 

119.  A.  Abram,  Social  England  in  the  fifteenlh  Century. 
Routledge.   —  reo.  Acad.   1910,1,155. 


XVI.   A.  Literaturgeschichte.  61 

120.  Sidney  Lee,  Great  Englishmen  of  the  sixteenth  Cen- 
tury.    Nelson.     XXXVI,382  s.     net  1/-. 

121.  H.  Th.  Stephenson,  The  Elizabethan  people.  Bell. 
1910. 

122.  W.  E-aleigh,  The  English  voyages  o£  the  16th  Cen- 
tury.    Glasgow.     1910. 

123.  John  Venn,  Grace  book,  containing  records  of  the 
university  of  Cambridge  for  the  years  1542 — 1589.  Cambridge, 
University  Press,     net  21/-. 

124.  Ch.  C.  Stopes,  A  lampoon  on  the  opponents  of  Essex. 
JbdShG.  46,21—27.  

125.  R.  M.  Meyer,  Altgermanische  religionsgeschichte. 
Leipzig,   Quelle  und  Meyer.     1910. 

126.  G.  B.  Brown,  The  arts  and  crafts  of  our  Teutonic 
forefathers.     London,  T.  N.  Foulis.     1910. 

127.  F.  Swiney,  The  ancient  faith  of  the  Celt  and  the 
Briton.     Westminster  Review,  Feb.     1910. 

128.  J.  Wotherspoon,  Kirk  life  and  kirk  folk.  an  inter- 
pretation    to  the  clerical  satires  of  Burns.     1909.     364  s.    net  5/-. 


129.  F.  A.  Mumby,  The  romance  of  book-selling.  a  history 
from  the  earliest  times  to  the  twentieth  Century.  Chapman. 
net  16/-. 

130.  F.  Reeder,  Über  die  erziehung  der  vornehmen  angel- 
sächsischen Jugend  in  fremden  häusern.    Halle,  Niemeyer.    IV, 26  s. 

131.  F.  Watson,  The  English  grammar  schools  to  1660. 
Cambridge.     University  Press.     1909. 

132.  C.  W.  Wallace,  Three  London  theatres  of  Shake- 
speare's  time.    studies  published  by  the  university  of  Nebraska,  IX,4. 

133.  F.  E.  Schelling,  The  Elizabethan  playhouse.  reprinted 
from  the  numismatic  and  antiquarian  Society  of  Philadelphia,  1910. 

134.  Ch.  W.  Wallace,  Globe  theatre  apparel.  London, 
privatdruck,     1909. 

135.  F.  W.  Galpin,  Old  English  instruments  of  music, 
Methuen  1910. 

136.  T.  Sh.  Knowlson,  The  origin  of  populär  superstition 
and  customs.     X,242  s.     net  6/-, 

137.  H,  Brunner,  Geschichte  der  englischen  rechtsquellen 
im  grundriß.  Leipzig  1909.  —  rec,  Schmitz-Mancy,  Mitt.  a.  d. 
hist,  lit.  38,108, 


62  XVI.    Englische  literatur. 

138.  A.  Russell,  Orkney  folk-lore.    NQ.  10,XII,483— 484. 

139.  A.  S.  Palm  er,  Burglar  folk-lore.    NQ.  11,1,296—297. 

140.  A.  Russell,  Birch-tree  folk-lore.     NQ.   11,1,146. 

141.  Ph.  Sheav^-n,  The  literary  profession  in  the  Eliza- 
bethan  age.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,114.  —  rec.  Ch.  Bastide,  Rev. 
crit.  n.  s.  69,432 — 433;  gelobt  von  A.  Schröer,  DLz.  31, 
2594 — 2595;  'versagt  da  und  dort  bei  wissenschaftlicher  nach- 
prüf ung,  sonst  kulturgeschichtlich  anregend':  A.  B  ran  dl,  JbdShCf. 
46,285—286. 

9.    Sammlungen,   Chrestomathien. 

142.  F.  T.  Palgrave,  The  golden  treasury.  complete  edi- 
tion.     London,  Nimmo.     1909.     net  5/-. 

143.  Max  Po  erster,  English  authors  with  biographical  notices. 
abridged  edition  of  Herrig-Poerster,  British  classical  authors. 
Braunschweig,  Westermann,      3,50  m. 

144.  P.  J.  Rahtz,  Selections  from  English  litei'ature.  vol.  I: 
1350 — 1700.  Methuen.  —  die  Sammlung  ist  für  schulzwecke  be- 
rechnet;  ein  2.  bd.  soll  die  zeit  von   1700  bis   1900  umfassen, 

145.  Hymns  ancient  and  modern,  with  accompanying  tunes. 
historical   edition.     Clowes    and    sons.    —    rec.    Athen.   1910,1,148. 

146.  A.  G.  Newcomer  and  A.  A.  Andrews,  Twelve  cen- 
turies  of  English  poetry  and  prose.     Chicago   1910. 

147.  W.  Steh  hing,  Pive  centuries  of  English  verse,  2  vols. 
Prowde.     je  net  2/-. 

148.  A,  Quiller-Couch,  The  Oxford  book  of  ballads. 
Clarendon  press.     net  6/-. 

149.  A,  Quiller-Couch,  English  sonnets,  re-issue,  Chap- 
man  &  Hall,     net  2/6. 

150.  0.  Crawford,  Lyrical  verse,  2  vols,  re-issue,  Chap- 
man.     je  net  2/6, 

151.  H,  and  Melville,  An  anthology  of  humorous  verse. 
from  R.  Herrick  to  0.  Seaman.     Harrap,     255  s, 

152.  W.  M.  Dixon,  The  Edinburgh  book  of  Scottish  verse. 
Meiklejohn.     XX, 939  s,     net  7/6. 

153.  G,  Douglas,  The  book  of  the  best  Scottish  verse  from 
the  earliest  times  to  the  present,     P.  Unwin,     net  7/6, 

154.  G.  B.  Gardiner,  Polk-songs  from  Hamphire,  ed.  by 
C.  J,  Sharp,     book  3.     net  3/-. 


155.  Zupitza- Schipper,  Alt-  und  mittelenglisches  Übungs- 
buch, 9,  aufl,  Wien,  Braumüller.  1910,  — rec,  P,  Holthausen, 
Angl,  beibl,  21,291—293;  Archiv  124,427, 


XVI.    B.  Einzelne  altenglische  denkmäler.  63 

156.  0.  r.  Emerson,  Middle  English  reader.  Macmillan. 
net  6/-. 

157.  G-.  C.  Coulton,  A  mediaeval  garner.  human  docu- 
ments  from  the  four  centuries  preceding  the  reformation.  Constable. 
XVI,727  s.     net  21/-. 

158.  E.  K.  Chambers  and  F.  Sidgwick,  Fifteenth  Cen- 
tury carols  by  John  Audelay,  MLR.   5,473 — 491. 

159.  W.  T.  Young,  An  anthology  of  the  poetry  of  the 
age  of  Shakespeare.    Cambridge,  University  Press.  320  s.    net  2,6. 

B.   Einzelne  altenglische  denkmäler. 

Aelfred.  160.  Erik  Björkm an,  Nägra  anekdoter  om  konung 
Alfred  den  störe  i  kritisk  belysning.  (Öfvertr3"ck  ur  Finsk  tid- 
skrift,  tom.  69.)     Helsiugfors,  Mercators  tryckeri. 

s.  auch  abt.   15,  nr.  70  und   100. 

Annalen.  161.  E.  E.  C.  Gomme,  The  Anglo-Saxon  chro- 
nicles.  —  vgl.  Jsb.   1909,16,147.  —  rec.  NQ.  11,1,199. 

s.  auch  abt.   15,  nr.   18. 

Beowulf.  162.  Beowulf,  mit  ausführlichem  glossar  hrsg. 
V.  M.  Heyne.  9.  aufl.  v.  L.  L.  Schücking.  (Bibl.  der  ältesten 
deutschen  literaturdenkmäler  111,1.)  Paderborn  1910.  —  die  neue 
aufläge  bringt  an  manchen  stellen  textänderungen,  namentlich  mit 
benutzung  von  Klaebers  forschungen.  das  glossar  ist  gründlich 
revidiert  und  erweitert  worden,  zu  begrüßen  ist  auch,  daß  jetzt 
die  verszählung  mit  der  anderer  ausgaben  übereinstimmt. 

163.  Beowulf,  edited  with  introduction,  bibliography,  notes, 
glossary,   and  appendices  by  W.  J.  Sedgefield.    Manchester  1910. 

164.  J.  R.  C.  Hall,  Beowulf  and  the  Finnsburgfragment. 
a  translation  into  modern  English  prose.     London,    Sonnenschein. 

165.  J.  Earle,  The  deeds  of  Beowulf,  done  into  modern 
prose.     Frowde.     104  s.     net  3/6. 

166.  Fr.  Panzer,  Studien  zur  germanischen  sagengeschichte. 
1.  bd.  Beowulf.     X,409  s.     München,  Beck  1910.     12  m. 

167.  G.  Sarrazin,  Neue  Beowulfstudien.  ESt.  42,1  —  37. 
—  weitere  argumente  für  dänische  herkunft  des  B.  Lethro  wird 
von  neuem  als  alte  kultstätte  erwiesen,  und  zwar  soll  es  sitz  des 
Nerthuskultus  sein,  die  namensformen  des  B.  beweisen  nicht, 
daß  die  sage  in  urgermanischer  zeit  bei  den  Angelsachsen  be- 
kannt war;  sie  zeigen  vielmehr  skandinavische  spuren.  das 
drachenlied  geht  mit  Saxos  lied  auf  Bjarkis  ende  auf  eine  gemein- 
same dänische  quelle  zurück. 


64  XVI.  Englische  literatur. 

168.  A.  Heusler,  Zeitrechnung  im  Beowulfepos.  Archiv 
124,9—14. 

169.  E.  H.  Lamb,  'Beowulf:  Hemming  of  Worcester.  NQ. 
11,1,26—27. 

170.  J.  E.  C.  Hall,  A  note  on  Beowulf  1142—1145. 
MLN.  25,113 — 114.  —  betrifft  Hunlafing,  der  nicht,  wie  Imel- 
mann  will  (DLz.  1909,  17.  apr.),  ein  bruder  von  Guthlaf  und 
Üslaf  ist,  sondern  ein  sehn  dieses  bruders,   dessen  name  Hunlaf  ist. 

171.  W.  J.  Sedgefield,  Notes  on  Beowulf,  MLR.  5, 
286 — 288.  —  textkritische  und  sprachliche  bemerkungen  zu 
mehreren  stellen. 

172.  C.  G.  Child,  Gummere's  'Oldest  English  epic'. 
MLN.  24,253—254.  —   vgl.  Jsb.   1909,16,150. 

173.  Beowulf,  übersetzt  v.  P.  Vogt.  —  vgl.  Jsb.  1905,15, 
106.  —  bespr.  v.  G.  Binz,  Angl.  beibl.  21,289—291.  —  Beo- 
wulf, übersetzt  v,  H.  Gering.  —  vgl.  Jsb.  1906,15,111.  —  rec. 
G.  Binz,  Litbl.  31,397—398.  —  Beowulf  ed.  Heyne-Schückiug, 
8.  aufl.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,196.  —  rec.  v.  Grienberger,  ZföG. 
60,1089;  W.  W.  Lawrence,  MLN.  25,155—157.  —  Beowulf 
ed.  Holthausen,  2.  aufl.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,148.  —  selbstanz. 
GRMon.  2,75;  bespr.  v.  Brandl,  Archiv  124,210;  A.  Eichler, 
Angl.  beibl.  21,129—133;  gelobt  v.  L.  L.  Schücking,  ESt.  42, 
108—111.  —  F.  Gummere,  0.  E.  epic.  —  vgh  Jsb.  1909,16, 
150.  —  rec.  M.  Trautmann,  Angl.  beibl.  21,353—360;  J.  De- 
rocquigny,  Rev.  germ.  6,356;  W.  J.  Sedgefield  (engl.),  ESt. 
41,402. 

vgl,  auch  abt.   15,   nr.  69. 

Cura  pastoralis.  174.  J.  H.  Kern,  Zur  Cui-a  pastoralis. 
Angl.  33,270—276. 

Cynewillf.  175.  CynewulfsElene,  hrsg.  von  F.  Holthausen. 
(Alt-  und  mittelengl.  texte  ed.  Morsbach  und  Holthausen.) 
2.  aufl.     XVI,  102  s.     Heidelberg,  Winter. 

176.  Cynewulf's  poems,  translated  and  edited  by  Ch.  W. 
Kennedy.  Routledge  1910.  —  bespr.  Acad.  1910,11,59;  NQ. 
]  1,11,200. 

177.  M.  Traut  mann,  Zu  Cynewulfs  werken.  —  vgl.  Jsb. 
1907,15,154.  —  rec.  K.  Jost,  DLz.  30,3241;  R.  Dyboski,  Allg. 
Litbl.  19,372.  —  K.  Jansen,  Die  Cynewulf-forschung.  —  vgl. 
Jsb.  1908,15,207.  —  bespr.  von  R.  Dyboski,  Allg.  Litbl.  19, 
372—374;   empfohlen  von  H.  Jantzen,  ZfrenglU.  8,558. 

Daniel.  178.  W.  Schmidt,  Die  altenglischen  dichtungen 
'Daniel'  und  'Azarias'.  —  vgl.  Jsb.  1907,15,161.  —  bespr.  von 
K.  Jost,  DLz.  30,3241—3242;  von  R.  Dyboski,  Allg.  Litbl. 
19,372. 


XVI.    ß.  Einzelne  altenglische  denkmäler.  65 

Deor.  179.  S.  StefanoviS,  Zu  'Deor'  v.  14—17.  Angl. 
33,397—402. 

Be  Domes  D^ege.  18Ü.  Lohe,  Be  Domes  Dsege.  —  vgl. 
Jsb.  1907,15,162.  —  bespr.  von  R.  Imelmann,  DLz.  31,1374; 
V.  B.   Steidler,  Angl.  beibl.  20,329—331. 

Evangelien.  181.  J.  W.  Bright,  The  gospel  of  St.  Matthew 
in  West-Saxon.     2nd  Impression.     Boston   1910. 

Exodus.  182.  F.  A.  Blackburn,  Exodus  and  Daniel.  — 
vgl.  Jsb.  1907,15,163.  —  rec.  W.  Strunk,  JEGPhil.  8,456—459. 

Genesis.  183.  Fr.  Klaeber,  0.  S.  Genesis  285  ff.  MLN. 
24,260. 

184.  Fr.  Klaeber,  Die  ältere  Genesis  und  der  Beowulf. 
ESt.  42,321—338. 

Glossen,     vgl.  abt.    15,  nr.   19. 

Gutlilac.  185.  P.  Gonser,  Prosaleben  des  hl.  Guthlac.  — 
vgl.  Jsb.  1909,16,166.  —  rec.  E.  Björkman,  Litbl.  31,232—234; 
-tz-,  Cbl.  60,1466;  R.  Dittes,  Angl.  beibl.  21,198—207;  'sehr 
verdienstliche  arbeit':  E.  Ekwall,  ESt.  42,298—300. 

Leofric.  186.  A.  S.  Napier,  An  Old  English  vision  of 
Leofric,  Earl  of  Mercia.  Transact.  of  the  philol.  soc.  1907 — 1910, 
pt.  11,180—188. 

Phoenix.  187.  0.  Schlotterose,  Die  ae.  dichtung 'Phoe- 
nix'. —  vgl.  Jsb.  1908,15,220.  —  bespr.  v.  H.  Jantzen,  ZfrenglU. 
8,559—560;  v.  Th.  Schmitz,  Angl.  beibl.  21,73—76. 

Psalmen.  188.  Der  altenglische  Arundel-psalter  ed.  G.  Oeß. 
VII,255  s.    8  m.    (Anglistische  forschungen  ed.  Hoops,  heft  30.) 

189.  K.  Wildhagen,  Der  Cambridger  psalter  (Hs.  Ff.  1,23 
Univ.  Libr.  Cambr.),  zum  ersten  male  hrsg.  I,  text  mit  erklärungen. 
(Bibl.  der  ags.  prosa  ed.  H.  Hecht,  VII.)  Hamburg.  22  m.  — 
die  ausgäbe  enthält  den  lateinischen  text  des  Psalterium  Roma- 
num  und  eine  im  11.  jahrh.  niedergeschriebene  altengl.  Umar- 
beitung der  Vespasianglosse.  hinzufügungen  von  anderen  bänden 
und  abweichungen  von  der  Vespasianglosse  sind  durch  den  druck 
hervorgehoben,  der  umfangreiche  apparat  scheidet  übersichtlich 
sachliche  anmerkungen  und  solche,  die  sich  auf  die  glossierung 
oder  wiedergäbe  des  lemmas  beziehen. 

190.  E.  Brenner,  Juniuspsalter.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,234. 
—  bespr.  V.  0.  Belfour,  MLR.  5,531;  gelobt  v.  E.  Björkman, 
ESt.  42,301. 

Rätsel.  191.  Fr.  J.  Tupper,  The  riddles  of  the  Exeter 
Book.     Boston,   Ginn  and  co.     1910.     (The  Albion  series.) 

192.     J.  H.  Kern,  Das  Leidener  rätsei.    Angl.  33,452— 456. 
Jahresbericht  für  germanische  philologie     XXXIl.    (1910.)    II.  Teil.  5 


6g  XVI.  Englische  literatur. 

193.  0.  B.  Schlutter,  Zum  Leidener  rätsei.  Angl.  33, 
457—466. 

Wulfstall.  194,  R.  Becher,  Wulfstans  homilien.  diss. 
Leipzig  1910. 

Zauberformeln.  195.  Felix  Grendon,  The  Anglo-Saxon 
charms.     JAmFL.  22,105—237.   —   bespr.  Archiv  124,428. 

C.   Einzelne  mittel  englische  denkniäler. 

Bartholomaeus  Anglicns.  196.  E.  Voigt,  Bartholomaeus 
Anglicus,  de  proprietatibus  rerum.  literarhistorisches  und  biblio- 
graphisches.    ESt.  41,337  —  359. 

Cbaucer. 

Allgemeines.  197.  G.  L.  Kittredge,  Chauceriana.  MPhil. 
7,465—486. 

198.  J.  Derocquigny,  Notes  sur  Chaucer.  Rev.  germ.  6, 
203—206. 

Kleinere  werke.  199.  H.  C.  Goddard,  Chaucer's  'Legend 
of  good  women'.  JEGPhil.  VII,4  u.  VIII,  1.  —  rec.  W.  Dibe- 
lius,  DLz.  31,614;  Brandl,  Archiv  123,474;  Ch.  Bastide,  Rev. 
crit.  68,407;  R.  K.  Root  (engl),  ESt.  41,411—414. 

200.  J.  L.  Lowes,  Chaucer's  'Etik'.  MNL.  25,87—89. — 
unter  Etik  im  prolog  zu  The  legend  of  good  women,  B-version 
V.   166,  ist  nicht  Aristoteles,  sondern  Horaz  zu  verstehen. 

201.  J.  L.  Lowes,  Is  Chaucer's  'Legend  of  good  women' 
a  travesty?  JEGPhil.  8,513—569. 

202.  J.  L.  Lowes,  The  Chaucerian  'Merciles  beaute'  and 
three  poems  of  Deschamps.     MLR.  5,33 — 39. 

203.  W.  W.  Skeat,  The  Chaucerian  'Merciles  beaute'. 
LMR.  5,194. 

204.  R.  K.  Root,  The  date  of  Chaucer's  'Medea'.  PMLAss. 
25,228—240. 

205.  W.  W.  Skeat,  Chaucer:  a  curious  misplacement  of 
lines.     NQ.   11,1,201—202. 

Troilus.  206.  H.  N.  MacCracken,  More  odd  texts  of 
Chaucer's  'Troilus'.     MLN.  25,126—127. 

Canterbury  tales.  207.  G.  Capone,  La  novella  del  cava- 
liere  (knight's  tale)  di  Geoffrey  Chaucer  e  la  Teseide  di  Giovanni 
Boccaccio:  asaggi  di  critica  comparata.     vol.  IL     Sassari   1909. 

208.  W.  W.  Skeat,  Chaucer,  'The  shipman's  prologue'. 
MLR.  5,430—484. 


XVI.   C.  Einzelne  mittelenglische  denkmäler.  67 

209.  C.  Brown,  A  study  of  the  miracle  of  our  lady,  told 
b}^  Chaucer's  prioress.  (Chaucer  Society,  2nd  ser.  45.)  Oxford, 
University  Press.     1910. 

210.  R.  K.  Root,  The  poetry  of  Chaucer.  —  vgl.  Jsb. 
1906,15,251.  —  rec.  G.  Binz,  Angl.  beibl.  21,161.  —  J.  S.  P. 
Tatlock,    The    development  and   chronology   of  Chaucer's  works. 

—  vgl.  Jsb.  1907,15,249.  —  bespr.  (engl.)  v.  R.  K.  Root,  ESt. 
41,405 — 411.  —  Th.  Bahans,  Les  contes  de  Canterbur}^  — 
vgl.  Jsb.  1908,15,294.  —  bespr.  v.  A.  Barbeau,  Polybibl.  118, 
520;  ders.,  Journ.  des  sav.  n.  s.  8,45.  —  E.  P.  Hammond, 
Chaucei',  a  bibliographical  manual.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,275.  — 
bespr.  v.  J.  L.  Lowes,  JEGPhil.  8,619—627.  —  C.  G-.  Coul- 
ton,  Chaucer  and  his  England.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,281.  — 
bespr.  V.  A.  Zimmermann,  LitRundschau  36,445. —  F.  Win  Stan- 
ley, The  Clerkes  tale  and  the  squieres  tale.  —  vgl.  Jsb.  1908, 
15,308.  —  mit  einschränkungen  gelobt  v.  E.  Björkman,  ESt. 
42,111—114.  —  W.  W.  Skeat,  The  eight-text  edition  of  the 
Canterbury  tales.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,199.  —  bespr.  v.  G.  C. 
Macaulay,  MLR.  5,246—248.  —  G.  S.  Kittredge,  The  date 
of  Chaucer's  'Troilus'.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,196.  —  bespr.  von 
Brandl,  Archiv  124,212.  —  G.  L.  Kittredge,  The  pillars  of 
Hercules  and  Chaucer's  'Trophee'.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,188.  — 
bespr.  Archiv  124,428.  —  J.  S.  P.  Tatlock,  The  Harleian  Ms. 
7334  and  the  revision  of  the  Canterbury  tales.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
16,200.  —  bespr.  v.  Brandl,  Archiv   124,212. 

zu  Chaucers  spräche  vgl.  abt.   15,  nr.  22. 

Cursor  mimdi.  211.  C.  Brown,  The  'Cursor  mundi'  and 
the  'Southern  passion'.  MLN.  jan.  1911.  —  die  beiden  inter- 
polationen  in  der  Cotton-hs.  des  C.  M.  sind  aus  der  südlichen 
passion  übernommen  und  rühren  von  einem  geschickten  bearbeiter, 
nicht  von  einem  abschreiber  her. 

Drama.  212.  K.  Young,  The  harowing  of  hell,  reprinted 
from  vol.  XVI,  pt.  II  of  the  transact.  of  the  Wisconsin  academy 
of  sciences,  arts  and  letters,  sept.  1909,  s.  889 — 947.  —  bespr. 
v.  Brandl,  Archiv   123,474. 

213.  C.  Brown,  The  Vernon  'Disputisoun  bytwene  a  criste- 
nemon  and  a  jew'.     MLN.  25,141 — 144. 

214.  F.  Holthausen,  An  enterlude  of  wealth  and  health. 
eine  englische  moralität  des   16.  jahrh.,  kritisch  hrsg.     Kiel  1908. 

—  bespr.  V.  E.  Ekwall,  ESt.  41,414. 

215.  Everyman's  library,  ed.  by  E.  Rhys:  'Everyman'  with 
other  interludes,  including  eight  miracle  plays.  London,  Dent. 
1909.  —  bespr.  v.  M.  Eo erster,  JbdShG.  46,327. 

5» 


68  XVI.   Englische  literatur. 

216.  J.  M.  Manly,  Elckerlijc-Everyman,  the  question  of 
priority.  MPhil.  V1II,2,269— 277.  —  über  dieselbe  frage  handelt 
F.  A.  Wood,  ebda.  279 — 302.  —  beide  bringen  mehrere  neue 
argumente,  die  Elckerlijc  als  das  ältere  spiel  und  Everyman  als 
Übertragung  aus  dem  holländischen  erweisen  sollen,  nach  Wood 
ist  das  holländische  drama  künstlerisch  wertvoller  als  das  englische. 

217.  Hulme,  Harrowing  of  hell.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,336. 
—  reo.  E.  D.,  Rev.  crit.  n.  s.  70,56.  —  0.  Waterhouse,  The 
non-cycle  mystery-plays.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,209.  —  rec.  Fo er- 
ster, JbdShG.  46,324. 

Domesday  book.  218.  Evelyn- White,  Domesday  book: 
the  Cambridgeshire  portion  of  the  great  survey  of  England  of 
William  the  Conqueror.     London,  E.  Stock,     net  5/-. 

Dunbar.  219.  F.  B.  Snyder,  Sir  Thomas  Norray  and  Sir 
Thopas.     MLN.  25,78—80. 

Eule  uud  Nachtigall.  220.  W.  Brei  er,  Eule  und  nachti- 
gall.  eine  Untersuchung  der  Überlieferung  der  spräche,  der  ört- 
lichen und  der  zeitlichen  entstehung  des  me.  gedichts.  (Stud.  z. 
engl.  phü.  ed.  Morsbach,  39.)  Halle  1910.  XII,162  s.  5  m.— 
die  arbeit  will  über  das,  was  die  ausgaben  von  Wells  und  Gadow 
nur  angebahnt  haben,  hinausgehen  und  durch  eine  genaue  be- 
trachtung  der  Überlieferung,  der  laut-  und  flexionslehre  (wichtige 
einzelfeststellungen  über  das  geschlecht  der  substantiva  im  me. !), 
der  lehnwörter  und  der  örtlichen  und  zeitlichen  Verhältnisse  von 
den  beiden  hss.  zum  original  vordringen,  die  sprachliche  Unter- 
suchung ergibt,  daß  das  gedieht  dem  westlichen  oder  mittleren 
Süden  angehört,  im  gegensatz  zu  Gadow  wird  als  entstehungszeit 
'kurz  vor  oder  nach  1200'  angegeben,  die  metrik  wird  nicht  be- 
handelt. 

221.  J.  E.  Wells,  The  owl  and  the  nightingale.  —  vgl. 
Jsb.  1907,15,195.  -^  bespr.  v.  J.  Koch,  Angl.  beibl.  21,227—240; 
günstig  beurteilt  v.  E.  Björkman,  ESt.  41,403—405.  —  W.  Ga- 
dow, Das  me.  streitgedicht  'Eule  und  Nachtigall'.  —  vgl.  Jsb. 
1909,16,215.  —  bespr.  v.  Brandl,  Archiv  123,474;  v.  J.  Koch, 
Angl.  beibl.  21,227 — 240;  'nicht  auf  der  höhe  der  forschung  und 
kein  besonderer  f  ortschritt':  W.  Brei  er,  ESt.  42,408—421. 

vgl.  auch  abt.    15,  nr.   56. 

Havelok.  222.  Alt-  und  mittelenglische  texte,  ed.  L.  Mors- 
bach und  F.  Holthausen.  1.  Havelok,  hrsg.  v.  F.  Holt- 
hausen.     2.   aufl.      2,40  m. 

Henry  the  Minstrel.  223.  G.  Neilson,  Blind  Harry's 
'Wallace'.  in:  Essays  and  studies  by  members  of  the  English 
association,   coUected  by  A.  C.  Bradley. 

8.  auch   abt.    15,   nr.   21. 


XVI,    C.  Einzelne  mittelenglische  denkmäler.  69 

Horn.  224.  W.  Brei  er,  Zur  lokalisierung  des  King  Hom. 
ESt.  42,307—309. 

Huchown.  225.  MacCracken,  Concerning  Huchown.  re- 
printed  from  the  publ.  of  tlie  MLAss.  XXV. 

King's  Quair.  226.  A.  Lawson,  The  Kinge's  Quair  and 
the  Quare  o£  jelusy.  Black,  net  6/-.  —  die  annähme,  Jakob  I. 
sei  der  vf.  von  K.  Q.,  wird  zurückgewiesen.  'The  Quare  of  Jelusy' 
wird  zum  ersten  male  nach  einer  hs.  der  Bodleian  library  ver- 
öffentlicht. 

La^amon.  227.  J.  M.  Hart,  A  British  Icarus.  MLN. 
25,263—264.  —  betrifft  La^amons  'King  Bladud'. 

Lydgate.  128.  MacCracken,  John  Lydgate:  the  serpeut 
of  division.     Oxford,  University  Press.     IV, 72  s.     net  7/6. 

229.  MacCracken,  A  new  poem  by  Lydgate.  Anglia  33, 
283—286. 

230.  Lydgate,  the  temple  of  glass.  —  vgl.  Jsb.  1905,15,288. 
—  rec.  E.  Sleper,  Angl.  beibl.  20,331, 

Lyrik.  231.  The  Percy  folio  of  English  ballads  and  ro- 
mances.  from  the  text  of  dr.  Furnivall  and  prof.  Haies,  4  vols. 
1905—1910. 

232.  W.  W.  Skeat,  Fragment  of  a  middle  English  poem. 
MLR.  5,104—105. 

233.  r.  A.  Patterson,  'A  confession  of  sins'  and  'A  prayer 
to  Christ'.     MLN    25,10  —  11. 

234.  Th.  Ratcliffe,  Fair  ßosamund.  NQ.  10,XII,209.  — 
J.  Watkinson  u.  A.  Abraham,  298,  W.  Scott,  452,  J.  S.  Udal, 
2,303. 

235.  A.  C.  L.  Brown,  The  bleeding  lance.  PMLAss.  25, 
1—59. 

236.  L.  A.  Hibbard,  The  authorship  and  date  of  the 
'Fayre  maide  of  the  exchange',  MPhil.  7,383 — 394. 

Malory.  237.  A.  Beardsley,  Malory,  Le  morte  Darthur. 
2nd  ed.     net  25/-. 

238.  W.  Russell,  Le  morte  Darthur  by  Sir  Thomas  Malory. 
vol.  L     net  £  10   10  s, 

PerceyaL  239.  R.  H.  Griffith,  Sir  Perceval  of  Galles. 
a  study  of  the  sources.     Chicago.     VIII,  131   s. 

240.  J.  L.  Weston,  The  legend  of  Sir  Perceval.  studies 
upon  its  origin,  development,  and  position  in  the  Arthurian  cycle. 
vol.  II:  the  prose-Perceval  according  to  the  Modena-ms.  London, 
Nutt.  1909.  (Grimm  library  nr.  19.)  —  bespr.  v.  E.  Stengel. 
Cbl.  60,1690. 


70  XVI.   Englische  literatur. 

Perle.  241.  W.  H.  Scho fiele! ,  Symbolism,  allegory,  and 
autobiograph}^  in   'The  pearl'.     PMLAss.  24,585 — 675. 

Piers  Plowman.  242.  R.  W.  Chambers,  The  authorship 
o£  Piers  Plowman.  MLR.  5,1 — 32.  —  dazu  G.  C.  Macaulay, 
ebda.   195—196;  H.  Bradley,  ebda.  202—207. 

243.  H.  Bradley,  Some  cruces  in  'Piers  Plowman'.  MLR. 
5,340—342. 

244.  J.  J.  Ju  SS  er  and,  Piers  Plowman,  the  work  of  one  or 
five.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,222.  —  bespr.  v.  Ch.  Bastide,  Rev. 
crit.  n.  s.  9,432.  —  dazu  Jusserand,  MPhil.  7,289—326. 

Poema  niorale.     vgl.  abt.  15,  nr.  20. 

Robin  Hood.  245.  E.  Lega-Weekes,  'Howdemen';  Robin 
Hood's  men  at  Chagford.  NQ.  11,1,346.  —  dazu  A.  Rhodes, 
ebda.  493;  T.  S.  M.,  ebda.  2,79;  N.  M.  A.,  ebda.  2,16. 

Sprichwörter.  246.  W.  W.  Skeat,  Early  English  pro- 
verbs,  chiefly  of  the  13th  and  14th  centuries.  Oxford,  Clarendon 
press.  1910.  —  eine  chronologisch  geordnete  Sammlung  der  in 
den  hauptwerken  der  mittelenglischen  literatur  begegnenden  Sprich- 
wörter, heimische,  französische,  lateinische,  biblische  und  andere 
quellen  werden,  wenn  möglich,  angemerkt,  die  handliche  und 
übersichtlich  angelegte  Sammlung,  in  der  der  feine  kenner  alter 
Sprichwörter  manche  wertvolle  anmerkung  macht,  gibt  eine  Vor- 
stellung von  der  großen  verliebe  der  Engländer  für  sprichwört- 
liche ausdrucksweise.  —  bespr.  DLz.  31,939;  NQ.    11,1,319. 

247,  E.  Borgström,  The  proverbs  of  Alfred.  Lund  1908. 
—  bespr.  von  Ekwall,  Angl.  beibl.  21,76.  —  Skeat,  The  pro- 
verbs of  Alfred.  —  vgl.  Jsb.  1907,15,208.  —  rec.  F.  Holt- 
hausen,  Angl.  beibl.   20,289—291. 

Traktate.  248.  J.  F.  Royster,  A  middle  English  treatise 
on  the  ten  com'mandments.  I.  text  and  notes.  (Studies  in  philo- 
logy  VI.)     Chapel  Hill.     1910. 

249.  E.  Gr.  Garden  er,  The  cell  of  self-knowledge.  seven 
early  middle  English  mystical  treatises.  (New  mediaeval  library.) 
net  5/-. 

250.  R.  Priebsch,  Die  heilige  regel  für  ein  vollkommenes 
leben,  eine  Cisterzienserarbeit  des  12.  jahrh.  aus  der  Hs.  Addi- 
tional  19048  des  British  museum.  Berlin  1909.  —  rec.  G.  Schaaf  s. 
MLR.  5,388—393. 

God  Ureisuil.  251.  W.  Marufke,  Der  älteste  engl.  Marien- 
hymnus. —  vgl.  Jsb.  1907,15,196.  —  bespr.  v.  M.  Lederer,  Cbl. 
61,205;  A.  Sander,  Angl.  beibl.  21,79;  gelobt  v.  E.  Hackauf, 
ESt.  42,303—305. 

William  of  Shorehani.  252.  F.  Holthauscn,  Zur  text- 
kritik  der  dichtun^en  Williams  von  Shoreham.    ESt.  42,205 — 216. 


XVI.   D.  Einzelne  neuenglische  denkmäler.  71 

D.   Einzelne  neuengliscLe  denkmäler. 

BaCOU.  253.  G.  W.  Steeves,  Francis  Bacon.  A  sketch 
of  his  life,  works,  and  literar}^  friends.    246  s.    Methuen.    net  6/-. 

254.  The  essays  of  Francis  Bacon,  Lord  Verulam.  Chap- 
man  and  Hall.     353  s.     net  6/-. 

255.  Emil  Wolff,  Francis  Bacons  Verhältnis  zu  Piaton. 
diss.     München.  —  bespr.  v.  Fr,  Brie,  JbdShG.  46,189. 

256.  Emil  Wolff,  Francis  Bacon  und  seine  quellen.  1.  bd. 
(Literarhistor.  forschungen  40.)  Berlin,  E.  Feller.  1910.  —  bespr. 
Archiv  124,432. 

Bale.  257.  Bales  'Kynge  Johan'  ed.  W.  Bang.  —  vgl. 
Jsb.  1909,16,263.  —  bespr.  v.  M.  Fo erster,  JbdShG.  46,328; 
v.  H.  Urtel,  DLz.  31,1893—1898. 

Baxter.  258.  An  excerpt  from  Reliquiae  Baxterianae,  or 
Mr.  Ilichard  Baxter's  narrative  of  the  most  memorable  passages 
of  his  life  and  times.  also  an  essay  by  Sir  James  Steevens  on 
Baxter,  ed.  by  Francis  John,  bishop  of  Chester.  Longmans. 
XXni,170  s.     net  5/-. 

Beaumont-Fletclier.     259.    Works  ed.  Glover  and  Waller, 

—  vgl.  Jsb.  1905,15,346.  1906,15,321.  1908,15,351.1909,16,268. 

—  vol.  VIII.  1910.  —  gesamtbesprechung  von  M.  Fo  er  st  er, 
JbdShG.  46,333—334.  vol.  VI  rec.  K.  Lincke,  Angl.  beibl.  20, 
361;  vol.  VIII  rec.  Ch.  Bastide,  Rev.  crit.  n.  s.  70,495:  K.  Lincke, 
Angl.  beibl.   21,242. 

260.  Works  ed.  A.  H.  Bullen.  vols.  III,  VIL  —  rec. 
Athen.   1910,1,135. 

261.  H.  S.  Murch,  The  knight  of  the  burning  pestle.  — 
vgl.  Jsb.  1908,15,352.  —  rec.  R.  Fischer,  Archiv  125,443—445. 

Bibel.  262.  W.  A.  Wright,  Authorized  version.  —  vgl. 
Jsb.  1908,15,357.  — bespr.  v.  G.  C.  Macaulay,  MLR.  5,357— 361. 

Browne.  263.  F.  Reid,  Sir  Thomas  Brown  and  a  trial  of 
witches.      Westminster  review,  febr.   1910. 

264.  Browne's  Religio  medici  and  other  essays.  (Verulam 
club.)     238  s.     Chapman  &  Hall,     net  6/-. 

265.  Browne's  Religio  medici  and  Digby's  observations.  — 
vgl.  Jsb.   1909,16,278.  —  bespr.   v.  A.  Schröer,    DLz.  31,2144. 

Caesar  and  Pompey.  266.  T.  M.  Parrot,  The  'academic 
tragedy'  of  Caesar  and  Pompey.     MLR.  5,435 — 444. 

Campion.  267.  Works  ed.  by  P.  Vi  vi  an.  Oxford,  Claren- 
don Press.  —  kurz  angez.  v.  W.  Dibelius,  DLz.  31,356;  bespr. 
V.  M.  Fo  erster,  JbdShG.  46,339;  NQ.   11,1,138. 

268.  Works  ed.  by  A.  H.  Bullen.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,280. 
bespr.  V.  M.  Foerster,  JbdShG.  46,338. 


72  XYl.   Englische  literatur. 

Chapmail.  269.  George  Chapman's  Tragedies,  edited  by 
T.  M.  Parrot.  XI,730  s.  Routledge.  net  6/-.  —  der  bekannte 
Chapman-forscher  Parrot  bereitet  eine  auf  3  bände  berechnete 
gesamtausgabe  vor,  deren  erster  band,  die  tragödien  enthaltend  (nebst 
den  zweifelhaften  dramen  'Alphonsus'  und  'Revenge  for  honour'), 
hier  vorliegt,  der  text  ist  zum  ersten  male  nach  den  alten  quarto- 
drucken  hergestellt.  P.  hat  die  alte  Schreibung  modernisiert,  be- 
hält aber  charakteristische  alte  formen  bei.  zu  begrüßen  ist,  daß 
alle  modernen  Zusätze,  besonders  die  späteren  bühnenanweisungen, 
in  eckige  klammern  gesetzt  sind,  den  beschluß  des  bandes  bilden 
wertvolle  einleitungen  und  anmerkungen  zu  den  dramen  mit  an- 
gaben über  quelle,   datierung  und  bühuengeschichte. 

Club  Law.  270.  Club  Law,  ed.  Moore  Smith.  —  vgl.  Jsb. 
1907,15,320.  —  'vortreffliche  ausgäbe':  E.  Eckhardt,  ESt.  42, 
422—426. 

Davenant.  271.  Sir  William  D'Avenant,  *Love  and  ho- 
nour' and  'The  siege  of  Rhodes'.  ed.  by  J.  W.  Tupper.  (Beiles 
lettres  series.)  Boston  and  London  1909.  —  handliche  neuaus- 
gabe  der  zwei  dramen  in  modernisierter  Schreibung,  der  text  ist 
nach  den  alten  Quartoausgabeii  hergestellt,  die  Varianten  anderer 
Originalausgaben  werden  am  schluß  verzeichnet,  einleitung  über 
den  dichter,  bibliographie,  glossar. 

Dekker.  272.  W.  Scheffler,  Thomas  Dekker  als  drama- 
tiker.     Leipziger  diss.      1910. 

273.  H.  Scherer,  'Old  Fortunatus'.  —  vgl.  Jsb.  1901,15, 
366.  —  bespr.  v.  C.  M.  Hathaway,  MLN.  25,199. 

Digby.  274.  A.  MacDowell,  The  Closet  of  Sir  Kenelm 
Digby,  knight,   opened.     London,  Warner.     1910.     net  7/6. 

Donne.     275.     W.    M.    Sinclair,     John    Donne,    poet    and 
preacher.    Transact.  of  the  roy.  soc.  of  lit.   2nd  ser.  29,179—202. 
Douglas.      276.     E.   Schmidt,    Die   schottische  Aeneisüber- 
setzung  von   Gavin  Douglas,      diss.      Leipzig.      112   s. 

277.  Aloys  Schumacher,  Des  bischofs  Gavin  Douglas  Über- 
setzung der  Aeneis  Vergils,  einschließlich  des  von  Maffeo  Vegio 
angefügten  13.  buches,  verglichen  mit  den  originalen  und  der 
franz.  Aeneisübersetzung  des  Octavien  de  Saint-Gelais.  diss. 
Straßburg  1910.  —  die  vergleichung  hält  sich  hauptsächlich  an 
die  textlichen  Veränderungen.  Douglas'  Übersetzung  wird  in  allen 
teilen  selbst  höheren  ansprüchen  gerecht;  sie  ist  sorgfältig  und 
kunstvoll,  nur  stellenweise  schleppend  durch  allzu  gesuchte  Varia- 
tionen und  tautologien.  D.  hat  die  kommentierte  Vergilausgabe 
des  Jodocus  Badius  Ascensius  (1501)  benutzt,  jedoch  wahrschein- 
lich nicht  die  französische  Übertragung  von  Octavien  de  St.-Gelais. 


XVI.   D.   Einzelne  neuenglisclie  denkmäler.  73 

J.  Fletcher.  278.  G.  C.  Macaulav,  The  date  of  'The 
chances'.     MLR.   5,112—113.  —   E.  K.   Chambers,   ebda.  5,210. 

279.  G.  A.  Jacobi,  Zur  quellenfrage  von  Fletchers  'The 
sea-voyage'.     Angl.  33,332—343. 

280.  G.  Brawford,  'The  history  of  Cardenio'  by  Mr.  Flet- 
cher and  Shakespeare.     MLN.  25,51 — 56. 

281.  0.  L.  Hatcher,  Pletcher's  habits  of  dramatic  colla- 
boration.      Angl.   33,219—231. 

s.  a.  u.   Beaumont. 

G.  U.  Ph.  Fletcher.  282.  Works,  ed.  by  F.  S.  Boas. 
2  vols.  Cambridge,  Universit}-  Press.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,392. 
1909,16,302.  —  bespr  v.  W."^  L.  Jones,  MLR.  5,221.  vol.  II 
bespr.  V.  K.  Lincke,  Angl.   beibl.  21,3;    gelobt  NQ.   10,XII,299. 

283.  J.  D.  Wilson,  Giles  Fletcher  and  'The  faerie  queene'. 
MLR.  5,493—494. 

FUCUS.  284,  G.  C.  Moore  Smith,  Fucus  Histriomastix.  — 
vgl.  Jsb.  1909,16,307.  —  bespr.  v.  A.  Klotz,  Angl.  beibl.  21, 
240—242;  v.  W.  W.  Greg,  MLR.  5,356. 

Gammar  Gurton's  iieedle.  285.  J.  H.  Hanford,  The 
sources  of  an  incident  in  'Gammar  Gurton's  needle'.    MLN.  25,81. 

Gascoigne.  286.  Works,  ed.  by  J.  W.  Cunliffe.  vol.  2. 
Cambridge,  University  Press,     net  4/6. 

Goosecappe.  287.  Sir  Gyles  Goosecappe,  ed.  W.  Bang 
und  R.  Brotanek.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,309.  —  bespr.  von 
H.  Urtel,  DLz.  31,1893—1898. 

Greene.  288.  R.  Greene,  ed.  by  Dickinson.  —  vgl.  Jsb. 
1909,16,310.  —  bespr.  v.  M.  Foerster,  JbdShG.  46,331. 

289.  J.  Le  Gay  Brereton,  To-morrow.  a  dramatic  sketch 
of  the  character  and  environment  of  Robert  Greene.  Sydney, 
The  Australian  book  comp,     net  1/6. 

Hall.  290.  K.  Schulze,  Die  satiren  Halls,  ihre  abhängig- 
keit  von  den  altrömischen  Satirikern  und  ihre  realbeziehungen  auf 
die  Shakespearezeit.  XIII,280  s.  Berlin,  Mayer  u.  Müller.  1910. 
8  m.  (Palaestra  106.)  —  kritische  ausgäbe  des  Virgidemiarium 
nach  der  ausgäbe  von  1597 — 1598  mit  den  Varianten  des  textes 
von  1599 — 1602.  Seh.  erörtert  Halls  belesenheit  in  älteren 
Satirikern  und  stellt  eine  starke  abhängigkeit  von  den  römischen 
Satirikern  fest,  fast  die  hälfte  des  buches  ist  einer  darstellung 
der  elisabethanischen  sitten  und  verschiedener  einzelvorkommnisse 
gewidmet,  die  von  Hall  erwähnt  werden,  in  diesen  reichhaltigen, 
sehr  übersichtlich  gegliederten  kulturgeschichtlichen  ausführungen, 
die  die  lebensweise,  Umgangsformen,  Vergnügungen  aller  art,  poli- 
tische und  literarische  ereignisse  des  damaligen  Englands  unter  dem 


74  XVI.  Englische  literatur. 

gesichtswinkel  des  puritanischen  kritikers  an  uns  vorüberziehen 
lassen,  liegt  der  hauptwert  der  abhandlung. 

Harvey.  291.  C.  Ruutz-Rees,  Some  notes  of  Gabriel  Har- 
vey's  in  Hoby's  translation  of  Castiglione's  Courtier.  PMLAss. 
25,608—639. 

Herbert.  292.  E.  G.  Buchanan,  George  Herbert,  raelo- 
dist  (1593—1633).     X,76  s.     net  2/-. 

Herrick.  293.  F.  W.  Moorman,  Robert  Herrick.  A  bio- 
graphical  and  critical  study.  Lane  1910.  344  s.  net  12/6.  — 
'more  successful  in  dealing  with  Herrick's  life  than  with  his 
poetry':  Athen.   1910,1,576. 

Heywood.  294.  Fr.  Albert,  Über  Thomas  Heywoods  'The 
lit'e  and  death  of  Hector',  eine  neubearbeitung  von  Lydgates  'Troy 
book'.  Leipzig  1909.  —  bespr.  v.  E..  Dyboski,  Allg.  litbl.  19, 
304—307;  v.  G.  C.  Moore  Smith,  MLR.  5,222;  empfohlen  v. 
J.  Ellinger,  ZfRealschulw.   35,234. 

Huimis.  205.  C.  C.  Stop  es,  William  Hunnis  and  the  re- 
vels  of  the  chapel  royal.     (Bangs  Materialien   20.)     Leipzig  1910. 

Hymeiiaeus.  296.  G.  C.  Moore  Smith,  Hymenaeus.  — 
vgl.  Jsb.  1908,15,421.  —  bespr.  (engl.)  von  G.  B.  Churchill, 
JbdShG.  46,299;  von  A.  Klotz,  AngL  beibl.  12,240—242;  von 
W.  W.  Greg,  MLR.  5,356. 

Ben  JoiiSOli.  297.  Complete  plays,  2  vols.  (Everyman's 
library.)     744  s.     je  1/-. 

298.  Ben  Jonson,  Volpone.  deutsch  von  M.  Mauthner. 
XXI,163   s.     Berlin,  Cassirer.     1910.      15  m. 

299.  C.  Meinck,  Über  das  örtliche  und  zeitliche  kolorit  in 
Shakespeares  Römerdramen  und  Ben  Jonsons  'Catiline'.  (Stud.  z, 
engl.  phil.  ed.  Morsbach,  heft  38.)  Halle  1910.  —  bespr.  von 
W.  Franz,  DLz.  31,3046. 

Kyd.  300.  Crawford,  A  concordance  to  the  works  of 
Th.  Kyd.  2.  teil.  —  vgl.  Jsb.  1907,15,362.  —  rec.  H.  Spies, 
NphRdsch.  1908,236.  —  3.  teil.  (Bangs  Materialien  XV,3.)  24  m. 
—  bespr.  V.  H.  Urtel,  DLz.  31,1893—1898. 

Laeliil.  301.  G.  C.  Moore  Smith,  Laelia,  a  comedy  acted 
at  Queen's  College,  Cambridge,  probably  on  March  1,1595.  Cam- 
bridge, University  Press.     1910. 

Lumley.  302.  G.  Becker,  Lady  Lumley's  Übersetzung 
von  Euripides'  Iphigenie   in  Aulis.     JbdShG.  46,28 — 59. 

Lyly.  303.  A.  Feuillerat,  John  Lyly.  contribution  a 
l'histoire  de  la  renaissance  en  Angleterre.  XII,661.  Cambridge, 
University  Press.  1910.  net  12/6.  —  dieses  schön  ausgestattete 
werk  ist  mehr  als  eine  bloße  biographie  des  Euphuesdichters. 
namentlich    der    erste    teil,    in   dem   der   vf.  I-^yly   als  renaissance- 


XVI.   D.  Einzelne  neuenglische  denkmäler.  75 

menschen  zu  begreifen  sucht,  entwirft  in  glänzender  darstellung 
ein  bild  von  dem  geistigen  leben  der  vorshakespeareschen  zeit, 
auf  grund  eines  von  ihm  gefundenen  Harley-ms.  kann  F.  die 
biographie  des  dichters  in  vielen  punkten  ergänzen,  ja  sogar  einen 
ganzen  Stammbaum  aufstellen,  aus  dem  hervorgeht,  daß  L.  der 
enkel  des  grammatikers  William  Lyly  ist.  der  2.  teil  bringt  gründ- 
liche kritische  Studien  über  Lyl3^s  dramatische  kunst  und  deren 
Vorstufen.  die  von  Landmann  begründete  zurückführung  des 
euphuismus  auf  Guevara  lehnt  F.  nach  einer  sehr  eingehenden 
Stilvergleichung  ab;  schon  Berners  schreibe  in  seiner  Froissart- 
übersetzung  fünf  jähre  vor  L.  euphuismus.  F.  will  das  aufkommen 
dieser  stilart  hauptsächlich  dem  starken  einfluß  der  alten  sprachen 
zuschreiben,  deren  eleganz  von  den  nachahmern  leicht  übertrieben 
wurde;  er  verweist  auf  Gorgias,  dessen  stil  durch  den  in  England 
viel  gelesenen  Isocrates  eingewirkt  habe,  die  ganze  darstellung 
läuft  darauf  hinaus,  L.  nicht  als  großen  literarischen  pionier,  als 
den  vater  der  englischen  komödie  hinzustellen,  sondern  nur  als 
glied  in  einer  kette  von  hofdramatikern.  wenn  der  herausgeber 
der  rechnungsbücher  von  hoftheatern  mit  der  behauptung  recht 
hat,  vor  'Campaspe'  hätten  schon  ca.  150  stücke  existiert,  so  be- 
deutet diese  feststellung  eine  wesentliche  bereicherung  unserer 
kenntnis  vom  englischen  drama  kurz  vor  Shakespeare.  —  bespr. 
NQ.  11,11,239;  Athen.   1910,1,633. 

304.  J.  D.  Wilson,  John  Lyly's  relations by  marriage.  MLR. 
5,495—497. 

805.     Fr.  Brie,  Lyly  und  Greene.     ESt.  42,217—322. 

306.  S.  L.  Wolff,  A  source  of  'Euphues'.  MPhil.  7, 
577—586. 

307.  W.  H.  Clemons,  'The  foolish  eiesse'.  MLN.  25,200. 
—  betrifft  eine  dunkle  stelle  im  Euphues. 

Marlowe.  308.  Complete  works.  populär  edition.  Oxford, 
Clarendon  Press.  1910.  —  bespr.  v.  F.  C.  Danchin,  Pev.  germ.  6,479. 

309.  F.  Holthausen,  Zur  textkritik  Marlowes.  Angl.  beibl. 
21,82—83. 

310.  C.  F.  Tucker  Brooke,  Marlowe's  'Tamburlaine'. 
MLN.  25,93—94. 

311.  E,.  Rohde,  Das  englische  Faustbuch  und  Marlowes 
Tragödie.  Halle  1910.  VIII,62  s.  (Stud.  z.  engl.  phil.  ed.  Mors- 
bach, h.  43.)  —  das  englische  Faustbuch  verdient  eine  genauere 
Würdigung,  als  ihm  bisher  zuteil  geworden  ist;  sein  vf.  ist  nicht 
ein  bloßer  Übersetzer  der  deutschen  fassung,  sondern  er  bereitet 
schon  durch  eine  selbständige,  vertiefende  auffassung  der  Faust- 
persönlichkeit diejenige  Marlowes  vor,  seine  genaue  kenntnis 
kontinentaler  städte    wie  Prag   und  Krakau  läßt   darauf  schließen, 


76  XVI.  Englische  literatur. 

daß  er  in  Deutschland  gewesen  ist;  beachtenswert  ist  Rohdes  hin- 
weis  auf  John  Dee,  der  jedoch  eine  sj^stematischere  Untersuchung 
mit  benutzung  von  Dees  tagebüchern  verdient  hätte.  Marlowe  folgt 
dem  Faustbuch  nicht  sklavisch,  sondern  ringt  nach  selbständiger 
gestaltung  des  Stoffes.  Schröders  annähme  einer  starken  beein- 
flussung  durch  die  moralitäten  und  das  drama  'Conflict  of  con- 
science'  wird  zurückgewiesen,  wobei  freilich  Rohdes  beweis- 
führung  nicht  überzeugend  ist. 

312.  Marlowe,  Works  ed.  Tucker  Brooke.  —  vgl.  Jsb. 
1909,16,342. — rec.  Ch.  Bastide,  Rev.  crit.  70,495;  M.Foerster, 
JbdShG.  46,331;  Archiv  124,429.  —  K.  R.  Schröder,  Marlowes 
Faust.  G.  Venzlaff,  Marlowes  Faust,  de  Vries,  Marlowes 
Faust.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,344,345,  346.  —  bespr.  v.  Fr.  Brie, 
JbdSLG.  46,184—188. 

Markham.  313.  Ch.  W.  Wallace,  Gervase  Markham, 
dramatist.     JbdShG.  46,345—350. 

Marvell.  314.  R.  Poscher,  Marvells  poetische  werke.  — 
vgl.  Jsb.   1908,15,469.  —  rec.  L.  Brand  1,  DLz.  30,2657. 

May.  315.  F.  E.  Schmidt,  Thomas  May 's  Tragedy  of 
Julia  Agrippina,  empresse  of  Rome.  Straßburger  diss.  Löwen 
1910.  (erscheint  vollständig  in  Bangs  Materialien.)  —  Mays  Ver- 
hältnis zu  seinen  quellen  wird  untersucht,  er  lehnt  sich  eng  an 
Tacitus  an,  benutzt  aber  auch  Cassius  Dio,  Xiliphin,  Sueton.  von 
Zeitgenossen  wirkte  namentlich  Ben  Jonson  durch  seine  tragödien 
'Sejanus'  und  'Catiline'  auf  M.  ein,  während  Shakespeare  von 
dem  akademiker  mißachtet  wurde,  als  entstehungszeit  des  dramas 
wird   1626 — 1628  angegeben. 

Middleton.  316.  C.  Morris,  Middleton  and  Rowley.  — 
vgl.  Jsb.   1909,16,352.  —   bespr.  F.  Kratz,    Angl.  beibl.  21,164. 

Morus.  317.  O'Hagan,  Sir  Thomas  More's  Utopia,  with 
the  dialogue  of  comfort.      (Everyman's  librar}'.)     net  1/'-. 

318.  Utopia  ed.  b}^  G.  Sampson.     Bell,     net  5/-. 

319.  0.  Hübschmann,  Textkritische  Untersuchungen  zu 
Mores    Geschichte  Richards  III.     Angl.  33,289—331;    405—439. 

Nash.  320.  Thomas  Nash,  Works,  ed. by.B.B.McKerrow. 
vol.  4:  notes.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,479.  —  rec.  Brandl,  JbdShG. 
46,297.  —   vol  5  (schlußband).      1910. 

Nero.  321.  R.  S.  Forsythe,  An  indebtedness  of  'Nero'  to 
'the  third  part  of  King  Henry  VIth'.     MLN.   25,211—212. 

Peele.  322.  G.  Sarrazin,  Zur  biographie  und  Charak- 
teristik von  George  Peele.     Archiv  124,65 — 72. 

s.  auch  abt.   15,  nr.  88. 

Porter.  323.  C.  M.  Gaylay,  'Two  angry  women  of  Abing- 
ton'.  — vgl.  Jsb.  1903,15,266.  — rec.  Ch.M.Hathaway,MLN.25,199. 


XV.    D.  Einzelne  neuenglische  denkmäler.  77 

Puritan.  324.  A.  Tzeutschler,  Das  drama  *The  puritan'. 
—  vgl.  Jsb.  1909,10,365.  —  rec.  Fr.  Brie,  JbdShG.  46,188—189. 

ßandolph.  325.  K.  Kottas,  Th.  Randolph.  —  vgl.  Jsb. 
1909,16,369.  —  bespr.  v.  0.  Glöde,  Litbl.  31,360—362;  von 
R.  Dyboski,  Allg  Litbl.   19,340;  v.  R.  Wülker,  DLz.  30,2989. 

Richard.  326.  Nathanael  Richard's  'Tragedy  of  Messalina, 
tke  Roman  emperesse'.  edit.  by  A.  R.  Skemp.  (Bangs  Mate- 
rialien,  bd.  30.)     Leipzig. 

ßiche.  327.  G.  C.  Moore  Smith,  Riebe's  story  'Of  Phy- 
lotus  and  Emilia'.     MLR.   5,342—344. 

ßowe.  328.  E.  Brünning,  Nicholas  Rowe's  Tamerlane 
(1702).    diss.    Rostock  1908.  —  rec.  0.  Glöde,  Litbl.  31,64—66. 

Rowley.  329.  Ch.  W.  Stork,  William  Rowley,  his  'All's 
lost  by  lust',  and  'A  shoemaker'.  Public,  of  the  univ.  of  Penn- 
sylvania,    series  in  philol.  and  lit.  XIII.     Philadelphia   1910. 

Sabie.  330.  W.  J.  Bright  and  W.  P.  Mustard,  Pan's 
pipe,  three  pastoral  eclogues,  with  other  verses,  by  Francis  Sabie 
(1595).     MPhil.  7,433—464. 

Sidney.  331.  The  poems  of  Sir  Philip  Sidney,  edit.  by 
J.  Drinkwater,  XVI, 320  s.  (The  muses'  library.)  Routledge 
1910.  net  1/-.  —  handliche  ausgäbe,  die  mit  wenigen  unbedeuten- 
den ausnahmen  alle  gedichte  enthält,  auch  die  in  der  Arcadia  ver- 
streuten, selbständige  textgestaltung.  die  biographische  ein- 
leitung  lehnt  sich  im  wesentlichen  an  Fox  Bournes  werk  über 
Sidney  an.  ein  besonderes  kapitel  gibt  eine  Übersicht  über  form 
und  entwicklung  des  englischen  sonetts. 

332.  Lord  Brook,  The  life  of  the  renowned  Sir  Philip 
Sidney.     London,  Gibbings  and  co.     1909.     net  5/-. 

333.  H.  W.  Hill,  Sidnej^'s  Arcadia  and  the  Elizabethan 
drama.  —  vgl.  Jsb.  1908,15,499.  —  rec.  R.  Ackermann,  Litbl. 
30,400. 

SparrOW.  334.  Jacob  ßoehme,  The  three  principles  of 
the  divine  essence.  translated  by  John  Sparrow  (1648).  ed.  by 
P.  Deussen.     net  15'-. 

Spenser.  335.  E  A.  Greenlaw,  Spenser  and  the  Earl  of 
Leicester.     PMLAss.  25,535—561. 

336.  R.  W.  Church,  Spenser,  pocket  edition.  (English  men 
of  letters.)     Macmillan. 

337.  Spenser's  Faerie  queene.  2  vols.  (Everyman's  library.) 
1910.     je   1/-. 

338.  Spenser's  Faerie  queene.  book  I.  (Oxford  piain  texts.) 
Clarendon  Press,     net  1  -. 

339.  Carrie  Anna  Harper,  The  sources  of  the  British  chro- 
nicle    history    in   Spenser's   Faerie    queene.      Bryn   Mawr  College, 


78  XVL    Englisclie  literatur. 

monographs,  vol.  7.  Biyn  Mawr,  Pennsylvania.  1910.  190  s.  — 
die  hauptquelle  für  die  in  die  F.  Q.  hineingewobene  geschichte 
der  britischen  könige  ist  Geoffrey  of  Monmouth.  die  sehr  zahl- 
reichen abweichungen  jedoch  nötigen  zu  der  annähme  noch  anderer 
quellen;  neben  späteren  chroniken,  die  sich  nicht  immer  feststellen 
lassen,  kommen  in  betracht  Caxton,  Grafton,  Camden,  Llwyd,  die 
Gorboductragödie,  Holinshed,  vielleicht  auch  Nennius  und  Warner, 
besonders  aber  Hardyng  und  der  Mirror  for  magistrates.  bei 
seinen  änderungen  scheint  Sp.  meist  von  dem  bestreben  geleitet 
zu  werden,  die  Briten  in  günstigem  lichte  erscheinen  zu  lassen, 
die  in  einem  anhang  aufgestellte  behauptung,  Sp.  habe  die  chronik 
der  könige  zuerst  als  selbständige  dichtung  geplant,  muß  bei  dem 
ganz  unzulänglichen  beweismaterial  hypothetisch  bleiben. 

340.  E.  de  Selincourt,  Spenser's  Minor  poems.  Clarendon 
Press.     1910.     net  10/6. 

341.  Th.  W.  Nadel.  Spenser's  Huicj^otmos  in  relation  to 
Chaucer's  'Sir  Thopas'  and  'The  nun's  priest's  tale'.  PMLAss. 
25,640—656. 

342.  J.  C.  Smith,  The  problem  of  Spenser's  sonnets.  MLR. 
5,273—281. 

343.  P.  W.  Long,  Spenser's  Sir  Calidore.    ESt.  42,53—61. 

344.  H.  E.  Sandison,  Spenser's  'lost'  works  and  their 
propable    relation   to    his   Faerie    queene.     PMLAss.  25,134 — 151. 

345.  Faerie  queene  ed.  by  J.  C.  Smith.  —  vgl.  Jsb.  1909, 
16,381.  —  bespr.  v.  G.  C.  Ma'caulay,  MLR.  5,370—374;  von 
W.  Dibelius,  DLz.  31,355;  v.  M.  Foerster,  JbdShG.  46,336. 
—  Complete  poetical  works,  Cambridge  edition.  —  vgl,  Jsb. 
1909,16,382.  —  bespr.  v.  M.  Foerster,    JbdShG.  46,336—338. 

Sucklillg.  846.  Sir  John  Suckling,  Works,  edit.  by 
A.  H.  Thompson.  Routledge  1910.  XVII,424  s.  net  6/-.  — 
vgl.  Jsb.  1909,16,391.  —  diese  ausgäbe  enthält  außer  der  lyrik 
Sucklings  seine  vier  drameu,  briefe  und  eine  prosaabhandlung 
'An  account  of  religion  by  reason'.  der  herausgeber  folgt  der 
ersten  sammelausgabe  von  1642,  verzeichnet  aber  auch  die  zusätze 
der  ausgäbe  von  1658.  die  Schreibung  ist  modernisiert,  besondere 
Sorgfalt  ist  auf  die  Scheidung  von  prosa  und  vers  in  den  dramen 
verwendet  worden,  am  Schluß  des  bandes  gibt  Th.  reichliche  an- 
merkungen  zu  den  briefen,  die  sich  auf  biographische  einzel- 
heiten   beziehen. 

Sylvester.  347.  Josuah  Sylvester,  The  divine  weeks.  — 
vgl.  Jsb.   1909,16,392.  —  gelobt  v.  J.  Hoops,  ESt.  42,119— 121. 

Traheriie.  348.  Traherne's  Poems  of  felicity.  edit.  by 
H.  J.  Bell,     net  5/-.     (Tudor  and  Stuart  library.) 


XVII.  A.  Volkslied.  79 

Webster.  349.  r.E.  Pierce,  The  collaboration  of  Webster 
and  Dekker.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,399.  —  bespr.  v.  M.  Leder  er, 
Cbl.  60,1691;  von  Ph.  Aronstein,  Angl.  beibl.  21,79—81;  von 
E.  Fischer,  Archiv  125,445 — 447;  'fleißig  und  methodisch': 
W.  Keller,  JbdShG.  46,295—297. 

Welshman.  350.  V.  Kreb,  The  valiant  Welsman.  —  vgl. 
Jsb.  1902,15D,26.  —  bespr.  v.  Ch.  M.  Hathaway,  JEaPhil.  8, 
616—619. 

Wilsou.  351.  Gr.  H.  Mair,  Wilson's  Arte  of  rhetorique. 
Clarendon  Press.  1909.  —  vgl.  Jsb.  1909,16,402.  —  bespr.  von 
Brandl,  Archiv  124,213;  von  M.  Foerster,  JbdShG.  46,341; 
V.  F.  C.  Danchin,  Rev.  germ.  6,620—622. 

Yarington.  352.  ß.  A.  Law,  Yarington's  'Two  lamentable 
tragedies'.     MLR.  5,167—177. 

Wilhelm  Dibelius.     Walter  Hübner. 


XVn.   Volksdichtung. 

A.  Volkslied.  1.  Deutsch:  allgemeines,  Sammlungen,  bailaden  und  liebes- 
lieder,  Standes-  und  festlieder,  kinderlieder,  historische,  volkstümliche 
lieder.  2.  Niederländisch.  3.  Englisch.  4.  Skandinavisch.  —  B.  Volks- 
schauspiel.   —  C.  Spruch  und  Sprichwort.   —  D.   Rätsel  und  volkswitz. 

A.  Volkslied. 

1.    Deutsche  Volkslieder. 
Allgemeines.     1.     J.  Bolte,  Neuere  arbeiten  über  das  deut- 
sche Volkslied.     ZfVk.   20,404—411. 

2.  F.  Panzer,  Literatur  über  märchen,  sage,  Volkslied.  DLz. 
1910,1477—1487. 

3.  R.  Batka,  Zur  naturgeschichte  des  Volksliedes,  auch 
eine  übung  im  betrachten  von  kunstwerken.     Kunstwart  23,1,8 — 11. 

4.  R.  Stube,  Zur  kulturpsychologie  der  Volksdichtung.  ZfdU. 
24,286—297. 

5.  G.  Wehr,  Das  deutsche  Volkslied.  Gotha,  Perthes.  47  s. 
1   m.     (Volksabende  26.) 

5a.  L.  F.  Werner,  Aus  einer  vergessenen  ecke,  beitrage 
zur  deutschen  Volkskunde.  Langensalza,  Beyer  &  söhne.  1909. 
s.  35 — 46:  Charakter  des  [hessischen]  Volksliedes. 

6.  K.  V.  Sanden-Tussainen,  Wie  retten  wir  unsre  alten 
Volkslieder?     Grenzb.  68,4,77—84. 

7.  [K.  Wehrhan,]  Anleitung  zum  sammeln  von  kinder- 
liedern  und  anderen  Überlieferungen  aus  kindermund,  ausgegeben 
vom  Frankfurter  verband  für  Volkskunde.      4  bl. 


30  XYII.    Volksdichtung. 

8.  W.  Pieth,  Friedrich  Sucher  und  iinsre  pflege  des  deut- 
schen Volksliedes.     Cxegenw.   39,662  f. 

9.  H.  Kretzschmar,  Volksmusik  und  höhere  tonkunst. 
Jb.  der  musikbibliothek  Peters   16,73 — 84. 

10.  H.  Kretzschmar,  Über  Volkstümlichkeit  in  der  musik, 
kaisergeburtstagsrede.     Berlin,  Mittler  &  söhn.      15  s.     0,60  m. 

11.  R.  Noatzsch,  Die  musikalische  form  der  deutschen 
Volkslieder,  Bl.  f.  hausmusik  14(8).  —  Musikalisches  magazin  32. 
Langensalza,  Beyer  &  söhne.     0,40  m. 

12.  E.  K.  Bliimml,  F.  F.  Kohl,  J.  Reiter,  Die  volks- 
liedbewegung  in  Deutschösterreich.  Wien,  R.  Ludwig.  147  s. 
2,40  kr.  —  nachdem  1904  die  von  der  Universaledition  in  Wien 
geplante  große  Sammlung  der  Volkslieder  Österreichs  zu  einem 
staatlichen  unternehmen  geworden  war  und  J.  Pommer,  der  leiter 
des  Wiener  volksgesangvereins  und  herausgeber  der  zs.  'Das  deut- 
sche Volkslied',  in  dem  ausschusse  eine  hervorragende  Stellung 
gewonnen  hatte,  bildete  sich  eine  gegenpartei,  welche  hier  den 
ganzen  unerquicklichen  hader  dem  großen  publikum  breit  darlegt, 
durch  die  gehässige  form  der  voraufgehenden  polemik,  die  an  P. 
nur  fehler  sieht  und  seinen  unleugbaren  Verdiensten  nicht  gerecht 
wird,  verlieren  auch  die  sachlichen  ausstellungen,  die  s.  111 — 138 
wider  die  1909  vom  Unterausschüsse  gefaßten  beschlüsse  erhoben 
w^erden,  in  den  äugen  eines  unbeteiligten  einigermaßen  an  gewicht, 
auch  haben  J.  Pommer,  DdVl.  12,170  f.  189;  A.  Hauffen,  Deut- 
sche arbeit  10,324  f.  und  J.  E.  Wackernell,  Forsch,  z.  gesch. 
Tirols  8  (14  s.)  bereits  verschiedene  jener  anschuldigungen  widerlegt. 

13.  C.  Rotter,  Der  schnad erhüpf  1-rhythmus,  vers-  und 
periodenbau  des  ostälpischen  tanzliedes.     diss.     Berlin. 

14.  R.  Hohenemser,  Über  die  Volksmusik  in  den  deut- 
schen Alpenländern.  Saramelbände  der  Internat,  musikges.  11, 
324 — 395.  —  über  rhythmik  und  melodiebildung  der  jodler,  der 
lieder  und  schnaderhüpfln,  weihnachtslieder,  tanzweisen.  die 
Schweiz  bildet  ein  von  den  Ostalpen  abgeschlossenes  gebiet.  — 
auf  eine  polemische  äußerung  von  L.  Riemann,  ebd.  11,595  f. 
erwidert  H.  ebd.   12,151  f. 

15.  L.  Riemann,  Die  musikalischen  erkennungszeichen  der 
echten  deutschen  Volkslieder.     Mtschr.  f.  schulgesang  4(9). 

16.  L.  Riemann,  Die  beziehungen  der  heutigen  Volksmusik 
zur  kunstmusik.  Festschrift  für  R.  v.  Liliencron  (Leipzig,  Breit- 
kopf &  Härtel)  s.  203—214. 

17.  H.  Rietsch,  Kurze  betrachtungen  zum  deutschen  Volks- 
lied, 1.  einfluß  der  spielmusik  (kuhreigen,  tanze).  2.  die  weise 
des  *0  du  lieber  Augustin'  in  der  jüngsten  kunstmusik.  ebd. 
s.  215—227. 


XVII.    A.  Volkslied.  81 

18.     E.  K.  Broadus,    Addison's  influence    on   the    develop- 
ment  of  interest  in  folk-poetry  of  the   18th  ceIltur3^    MPhil.  8(1). 
Sammlungen.     19.     Das  deutsche    Volkslied,    Zeitschrift  für 
seine    kenntnis   und    pflege,    unter   der    leitung   von  J.  Pommer, 
H.  Fraungruber,  K.  Kronfuß  hrsg.      12.  jahrg.    Wien,  Holder. 
1910.     192  s.  in   10  nummern.     5  m.    —    164  K.  Barth,    Vier- 
zeiler aus  dem  Wald  viertel.  —  65  F.  Bau  mann,    Spät  heim.  — 
17 — 19  L.   Bein,    Die   erzherzog    Johann-volksliedersammlung  im 
steierm.    landesarchiv.    —    23   F.   Bilger,    Spinnspruch.   —  37  f. 
57  f.    77  f.     0.  Böckel,  Des  knaben  wunderhorn,   entstehung  und 
bedeutung  [==  Eckart  4,    nr.  3].  —   182   0.  Eberhard,    Juchezer 
aus  Saalfelden.   —  101  f.   159  Engel,  Gebet  der  bauern  im  länd- 
lein    ob   der   Enns   1626.    —    79  f.  M.  Exler,    Summerliedel.    — 
27   Gaertner,  Der  schmutzige  sonntag.    49  Zu  den  pfiffsignalen. 
—  180  A.  Gauby,  Is  mei  schätz  noch  nit  da?  —  183  Glieber, 
Ein  zweier-jodler  aus  dem  Ennstal.  —  101  J.   Götz,  Die  Jugend- 
jahre.  —    104  C.  Hartenstein,    Zillertaler   schnaderhüpfl.      127 
Von    der   alm   kim  i  hear.      142  Du  dalkata   jagersbua.      182  Ko- 
schats 'Verlassen'  vom  volke  gekürzt  und  vereinfacht.  —  10.  27  f. 
42.  62    Hauffen,    Über    das    Volkslied    in    Österreich    und    seine 
vorbereitete  herausgäbe.      63  f.  90  Das  Volkslied  in  Osterreich,  — 
139  0.  Heilig,  Zur  österreichischen  kaiserhymne.  —  8  f.  J.  Huska, 
Da  roja.    —    124  f.    K.  Jäger,    Da    schwarzbraune    Micherl.    — 
5  E.  Jungwirth,   Gasslspruch.    24.49.67.86.107.  125  Schnader- 
hüpfl aus  Ostermiething.    88  Katharina  im  kerker.  —  62  K.  Kai- 
ser,   Soldatenlied  (Auf    auf,    ihr    brüder    von    der   Infanterie).  — 
107,   183  F.  Kojetinsky,  Kindersprüchlein  und  auszählreime.  — 
86    G.   W.    Kotek,    Zwei    Wiener-dudler.    —    6  f.    K.  Krön  fuß, 
Der  grassa.      71   Volkssprüche   über   Ortsnamen.      127  Der   diri-ai- 
hoihä.      143  f.  Wie  sie  in  Pernitz  und  in  Miesenbach  den  Haidadl 
singen.    —    50   K.    Lellmann,     Kinderlieder    aus     Isenburg.    — 
142  H.  Lobitzer,  Wildschützenlied  aus  Eisenerz.      160  Ein  ein- 
stimmiger aus  Eisenerz.    163  Spruch  der  großmutter.      175  f.  Das 
lied    vom    toten    diandl.  —  23    K.   Mautner,    Die    samstagnacht. 
44  f.   Über  den  oberösterreichischen  landler,      68  Vierzeiler.    88  f. 
Ostermiethinger    schnaderhüpfl,      105  s  bedlweibl   wollt   kirif arten 
gehn.      151    Der    niedergang    des    volksgesanges.    —    164   J.    W. 
Nagl,    Fingersprüchel.    —    181  f.   H.  Neben,    Alte    spinnstuben- 
lieder  aus  Hannover.  —  89  W.  Nowak,   Sprechverse  aus  Nieder- 
österreich.   —    85    L.   Pirkl,     Fensterstreit.    —    4   J.   Pommer, 
I  bin  a  Tirolerbua.     24  Dianderl  mäch    auf!      25  f.  Der  Lugatzer 
richtig  gestellt.    40  f.   105  Das  lied  vom  schwarzbraunen  Micherl. 
48  Holzknechtjodler  aus    der  Gaal.     49.    128.    165    Juchezer    aus 
Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XXXII.    (loio.)    II.  Teil.  ß 


82  XVII.    Volksdichtung. 

Altaussee.  G5  f.  Der  juscbroa  oder  Florian  und  Lene.  G7  Ja, 
wän  i's  stündle  nur  wüßt!  68  Der  bohnkoier.  70  Jucliezer  aus 
St.  Oswald.  Grüaß  di  gott,  müaderl!  Sprachliche  ausdeutung  des 
österreichischen  Zapfenstreiches.  80  Das  bäschen.  88  Drei  ju- 
chezer.  97  Egerländer  Volkslied.  105  Aus  dem  Liederbuch  für 
Margaretha  Dorothea  Jost  (geschr.  1798 — 1805).  106  Zwei  weisen, 
(iie  ihre  texte  suchen.  141  Wünsche.  158  Es  waren  der 
Schwestern  drei.  161  Du  mit  dein  diandl.  181  Ihr  kinderlein 
kommt.  —  66  E.  Popelak,  Abweisung.  84  Spottlied  auf  ver- 
schiedene stände.  123  Semriacher  wallfahrtslied.  143.  184  Stei- 
rische  tanze.  —  160  A.  Pöschl,  Soldatenlied.  —  5  L.  Eaab, 
Wiener  kinderauszählreime.  69  Kinderspruch.  164  Kirchtag- 
gstanzeln.  —  162  f.  F.  J.  Ramisch,  Schwabentanz.  —  87  J.  Rei- 
terer, Jungfrauenaufwecken.  — 47  M.  Ruby,  Jugenderinnerungen 
aus  Baden  bei  Wien.  —  21.  39.  59.  103.  140.  176  f.  F.  Schaller, 
Liedweisen  zum  'Hirtenschlaf'.  —  7  0.  Schmidt,  Echoruf  aus 
Tirol.  85  Bastlösereime.  162  Spottlied  auf  den  bayrischen  könig. — 
61  r.  Schmutz,  Paulinchen  saß  im  garten.  103  Das  Wachauer 
i^chifferlied.  —  89  J.  Simmon,  Verschiedenes  aus  Haslach. 
126  Bauernrätsel.  164  Vexiersprüchlein.  —  22  f.  J.  Spandl, 
Müllers  abschied  (Dort  oben  am  hohen  berge).  —  157  f.  174  f. 
Ella  Triebnigg,  Deutsche  Volkslieder  aus  der  schwäbischen 
Türka  (in  Südungarn) ;  darunter  Evas  erschaffungund Ulinger.  —  83  f. 
J.  E.  Wackernell,  Trommelmarsch.  Neckreim.  Der  littllattl.  — 
117 — 119  K.  Wehrhan,  Zeppelin  im  jkindermund.  —  106f.  F.Wei- 
flinger,  Zwei  tanze  vom  Hintersee.  1()3  Rammerlied  aus  Ober- 
östeireich.  —  179  f.  G.  Winter,  Christinchen  ging  im  garten.  — 
163  R.  W^olf,  Auszählreime.  —  169  K.  Wouck,  Rätselrhythmen 
aus  Kärnten.  127  Aus  dem  niederösterreichischen  waldviertel.  — 
177 — 179  R.  Zoder,  E.  Binders  oberösterreichische  laudier  aus 
älterer  zeit. 

20.  Hannoverland  1910  (Hannover,  Geibel)  s.  69  Christin- 
chen ging  im  t'^rten.  —  108 — 111  Stuhl,  Das  Harmenslied,  das 
älteste  deutsche  siegeslied  [phantastisch].  —  189  f.  Alte  pfingst- 
sitte.  —  191  Hochzeitswerbetext.  Gelegentliche  volkspoesie.  — 
133  Soldatenlied  'Ich  bin  Hannovers  grenadier'.  —  68.  143.  167. 
190.  287  Dorfreime.  —  287  Kommandospruch  beim  einrammen. 
—  23  Trommelverse.  —   119.   143  Auslegung  der  vogelrnfe. 

21.  Niedersachsen  15  (Bremen,  Schünemann)  s.  134  Rund- 
gesang: Herr  Zachäus.  —  154  Hei,  t  was  in  de  raei  (Het  patertje. 
Meppen).  —  208  Spinnerinnenlied  (dialog  von  liebhaber  und 
Schäfer).  —  335  Bauernvesper  (Hans  he,  bist  du  mein  getreuer 
diener  und  knecht).  —  403  Bauerulied  (Schon  steigt  empor  aus 
jungem   körn.     Zweie    die    warn    alleine).    —    425    Vorwurf   (Ach 


XVII.   A.  Volkslied.  83 

holder  jüngling,  glaub  es  mir).  —  442  Liebesgram  (Lieben  ist 
gar  schöne  sache).  —  50 — 53.  69 — 71.  153  K.  Wehrhan, 
Lichterbraten  und  lichtvertrinken.  —  54  H.  Seedorf,  Vom  Mar- 
tins- und  vom  Nikolaustage.  —  55  Martinslieder.  —  171  !Past- 
nachtslieder.  —  284  f.  Mai-  und  pt'ingstf eiern.  —  35.  77.  208. 
280.  Landwirtschaftliche  bindebräuche.  —  35.  77.  278  Kinder- 
reime. —  154.  226  Fingerreime.  —  106  f.  Von  den  bienen. 

22.  H.  Hesse,  M.  Lang  und  E.  Strauß,  Der  lindenbaum, 
deutsche  Volkslieder.  Berlin,  S.  Fischer.  268  s.  kart.  2  m.  — 
eine  zierliche,  feinsinnige  auswahl  von  texten  ohne  quellenangaben. 

23.  G.  Wehr,  Aus  volkes  herz  und  mund.  deutsche  Volks- 
lieder ausgewählt  und  getreu  nach  den  ältesten  quellen  und  den 
besten  mündlichen  Überlieferungen  hergestellt.  Leipzig,  Voigt- 
länder. 264  s.  kart.  1,80  m.  —  um  ein  Volksbuch  zu  schaffen, 
hat  W.  alle  stofflich  heut  befremdenden  balladen  ausgeschlossen 
und  die  lyrischen  texte  sorgsam  aus  den  besten  lesarten  zusammen- 
gesetzt, auch  manche  Strophen  gestrichen,  die  anmerkungen  legen 
darüber  rechenschaft  ab.  eine  geschmackvolle,  hübsch  ausge- 
stattete lese. 

24.  K.  Becker,  Volksliederalbum  für  vierstimmigen  männer- 
chor.     neue  aiifl.     Neuwied,  Hauser  &  co.      168  s.      1   m. 

25.  J.  Reiter  und  E,.  Wickenh außer,  32  Volkslieder  für 
Sopran,    alt,    tenor  und   baß.     Wien,    R.  Ludwig.     52  s.      1,50  m. 

26.  Joh.  Wolf,  Deutsche  lieder  des  15.  Jahrhunderts.  Fest- 
schrift zum  90.  geburtstage  Rochus  von  Liliencrons  (Leipzig, 
Breitkopf  u.  Härtel)  s.  404 — 420.  —  1.  Vernempt  ir  armen 
überal.  2.  Begirlich  in  dem  hertzen  min.  3.  Ich  stand  in  eilend 
naht  und  tag.  4.  Eberli  du  bist  so  gar  ein  guter  man.  5.  Gluck 
und  alle  selikeit.  6.  Was  soll  ich  fürbas  fohen  an.  7.  Aus 
hertzem  wee  klag  sich  ein  helt  (aus  einer  Ansbacher  und  zwei 
Darmstädter  hss.   mit  melodien). 

27.  J.  Bolte  und  M.  Breslauer,  Acht  lieder  aus -der  re- 
formationszeit.  Festgabe  der  gesellschaft  für  deutsche  literatur 
für  Rochus  freiherrn  von  Liliencron  zum  8.  dez.  1910.  Berlin- 
Zehlendorf,  B.  Behr.  9  taf.  mit  VII,9  s.  fol.  10  m.  —  faksi- 
mile  von  acht  einblattdrucken  mit  erläuterungen :  1.  Gengenbach, 
Die  königswahl  Karls  V.  2.  K.  Has,  Die  Vertreibung  der  Juden 
aus  Rothenburg.  3.  E.Amman,  Die  schlacht  bei  Bicocca.  4.  U.  Rhe- 
gius,  Gebet  für  Luther.  5.  Meisterlied  vom  urteil  des  herzogs  von 
Burgund  (Shakespeares  Measure  for  measure).  6.  J.  Graff,  Der 
knebel.  7.  Ich  kam  durch  lieb  zu  meinem  lieb.  8.  Es  hett  ein 
maidlein  sein  schuh  verlorn. 

28.  E.  K.  Blümml,  Zwei  Leipziger  liederhandschriften  des 
17.  Jahrhunderts,    1.  Die  liederhandschrift  des  Studenten  Clodius, 

6* 


34  XVII.    Volksdichtung. 

2.  Die  liederhss.  dreier  unbekannter  Leipziger  Studenten.  Leipzig, 
Avenarius.  XXIII,117  s.  3,50  m.  (Teutonia  10.)  —  von  dem 
1891  durch  Niessen  und  1908  durch  Blümml  selber  ausgenutzten 
liederbuche  des  Chr.  Clodius  v.  j.  1669  gibt  B.  hier  ein  voll- 
ständiges inhaltsverzeichnis  mit  literaturnachweisen  und  abdruck 
von  29  stücken,  die  zweite,  1683 — 1695  in  Leipzig  angelegte 
hs.,  auf  die  zuerst  Zarncke  hingewiesen  hatte  (Wiener  cod.  13  287) 
enthält  47  lieder,  von  denen  hier  25  mitgeteilt  werden.  —  rec. 
E.  Schröder,  AfdA.  34,185. 

29.  H.  Kretzschmar,  Das  notenbuch  der  Zeumerin.  Jahrb. 
der  musikbibl.  Peters   16,57 — 72. 

30.  J.  Gr.  M einer t.  Alte  deutsche  Volkslieder  in  der  mund- 
art  des  Kuhländchens  hrsg.  und  erläutert,  1.  band  (1817).  neu- 
druck  mit  Vorwort  von  J.  Götz.  Brunn,  Winiker.  1909.  XXVI, 
XXXII,326  s.  5  kr.  —  rec.  E.  Roese,  DLz.  1910,2075—2078. 
DdVl.   12,29  f. 

31.  K.  Müllenhoff,  Die  sagen,  märchen  und  lieder  der 
herzogtümer  Schleswig,  Holstein  und  Lauenburg  (1845).  4.  aufl. 
anastatischer  neudruck.  Siegen,  M.  Liebscher.  1911.  LIV,622  s. 
10,50  m. 

32.  0.  V.  Grej'erz,  Im  röseligarte,  schweizerische  Volks- 
lieder, 3. — 4.  bändchen.     Bern,  A.  Francke.     je  80  s.      1,20  m. 

33.  S.  Grolimund,  Volkslieder  aus  dem  kanton  Solothurn, 
gesammelt  und  hrsg.  Basel.  VII,111  s.  3  fr.  (Schriften  der 
schweizer,  ges.  f.  Volkskunde  7.)  —  102  balladen  und  lieder  aus 
dem  Solothurnischen  Schwarzbubenlande  mit  den  melodien  und  wert- 
vollen nachweisen  von  John  Meier  über  anderweitige  Überlieferungen, 
ins  register  sind  sämtliche  Strophenanfänge  aufgenommen.  —  rec. 
G.  Gaßmann,  DLz.  31,2982  f.  Archiv  125,233.  K.  Wehrhan, 
ZfRVk.  7,237.     A.  de  Cock,  Volkskunde  21,167. 

34.  G.  Wiederkehr,  Das  Volkslied,  mit  beispielen  aus  dem 
Ereiamte.  Bern,  Francke.  1909.  92  s.  1,50  m.  —  die  gemein- 
verständliche darlegung  über  form,  arten  und  Schicksale  des  Volks- 
liedes will  zur  Sammlung  anregen  und  teilt  32  lieder  anhangs- 
weise mit. 

35.  H.  Messikommer,  Aus  alter  zeit,  volksieben  im  dia- 
lekt,  gesang  und  humor  im  zürcherischen  Oberlande,  ein  beitrag 
zur  Volkskunde,  2.  teil.  Zürich,  Orell  Füßli.  247  s.  4,80  fr.  — 
enthält  auf  s.  194  hochdeutsche  gitarrenlieder  (seit  1850),  tanz- 
lieder,  bonbonverse  (füürsteinsprüchl),  gereimte  liebesbriefe,  gratu- 
lationskarten  und  buchzeichen.  —  rec  ZfVk.   20,446. 

36.  Ad.  Dörler,  Volkslieder  aus  Tirol.  ZfVk.  20,36—44. 
306 — 317.  —  ein  Verzeichnis  von  114  liedern  und  abdruck  von 
34  texten. 


XVII.   A.  VolksHed.  85 

37.  B.  Erler,  Volkslieder  aus  der  Kufsteiner  gegend  (5  nr.). 
Archiv  125,398  —  400. 

38.  K.  Mautner,  Lieder  aus  dem  Gößl  am  Grundlsee. 
ZföVk.  16,46—51. 

39.  K.  Reiterer,  Waldbauernblut,  volksbilder  aus  Steier- 
mark mit  besonderer  berücksicbtigung  des  Ennstales.  Leoben, 
Pro.sl.    VII,175  s.  —  rec.  ZfVk.  20,447. 

40.  H.  Streich,  Vom  Ober-  und  Onderland,  alte  und  neue 
schwäbische  schelmenlieder  für  gemischtes  quartett  oder  eine  sing- 
stimme mit  guitarre-begleitung.    Stuttgart,  A.  Auer.    24  s.     0,50  m. 

41.  0.  Meisinger,  Volkslieder  aus  Baden  (1.  Soldatenlied, 
2.  rätsellied,  zu  Erk-Böhme  3,7).     Alem.   38,155  f. 

42.  Henkelmann,  Das  Volkslied  des  Odenwaldes.  Die 
kunst  unsrer  heimat  (Gießen)  3(4 — 5). 

43.  H.  Krapp,  Odenwälder  spinnstube,  300  Volkslieder  aus 
dem  Odenwald  gesammelt.  2.  unveränd.  aufl.  Darmstadt,  Berg- 
strcäßer.     IV,219  s.     0,50  m. 

44.  H.  Weber,  Die  Storndorf  er  Volkslieder,  der  liederschatz 
eines  Vogelsberger  dorfes  1907 — 1909.  HessBlVk.  9,1—125.  — 
der  hier  aus  einem  hessischen  dorfe  aufgesammelte  lieder-  und 
melodienschatz  enthält,  ohne  die  neusten  kunst-  und  Soldatenlieder, 
177  nr.,  darunter  manche  sonst  kaum  aufgezeichnete;  die  ange- 
hängten refrains  heißen  triller.  gute  literarische  nachweise  sind 
beigegeben. 

45.  A.  Schüller,  Sprüche  und  lieder  vom  Hochwalde  (reg.- 
bez.  Trier).  ZfRVk.  7,275—294.  —  s.  282  Maria  soll  auswandern. 
287  Fänkjesspiel  und  andre  kinderspiele. 

46.  L.  F.  V/'erner,  Lieder  aus  der  vergessenen  ecke,  für 
gemischten  chor  eingerichtet.  Langensalza,  H.  Beyer  &  söhne. 
97  s.  —  21  Volkslieder  für  gemischten  chor  gesetzt,  die  ein- 
leitung  sucht  den  charakter  der  melodiebildung  darzulegen  und 
zeigt,  daß  das  hessische  volk  wertvolle  neiie  melodien  statt  der 
bekannten  gern  aufnimmt,   andre  ihm  nicht  gemäße    aber   ablehnt. 

47.  J.  Meißner,  Volkslieder  aus  dem  Isergebirge.  Deut- 
sche arbeit  9(6).  —  A.  König,  Volkslieder  aus  ßeichenbergs 
Umgebung,     ebd.   9(1). 

48.  E.  T.  V.  Batocki,  ^j^  schock  alte  ostpreußische  Volks- 
lieder, in  heuaust  und  spinnstube  gesammelt.  Königsberg  i.  Pr., 
Ostpreuß.  druckerei.  84  s.  1,50  m.  —  30  bailaden  und  liebes- 
lieder  mit  melodien  ohne  gelehrte  nachweise;  neben  älterer  Volks- 
dichtung auch  dichtungen  von  Pfeffel,  Lossius,  Chamisso,  Zedlitz, 
Dreves. 


86  XVII.    Volksdichtung. 

49.  H.  Ostwald,  Deutsclie  Volkslieder  von  heute  (10  nr. 
mit  melodieu).     Westermanns  mtsh.   109,97 — 104. 

50.  W.  Busch,  Ut  61er  weit;  Volksmärchen,  sagen,  Volks- 
lieder und  reime  gesammelt.  München,  L.  Joachim.  170  s.  geb. 
3,50  m.  —  enthält  auf  s.  143 — 168  eine  reihe  balladen,  liebes- 
lieder,  kindeiToime,  die  der  bekannte  humorist  um  1850  in  seiner 
hannoverschen  heimat  aufgezeichnet  hat. 

Balladen  und  liebeslieder.  51.  Lina  Mangler,  Zwei 
geistliche  lieder  aus  dem  Odenwalde  (1.  Sankt  Katharina.  2.  Die 
arme  seele).     ZfVk.  20,401—403. 

52.  Elisabeth  Bernhöft,  Das  lied  vom  hörnenen  Sigfrid, 
Vorgeschichte  der  druckredaktion  des  16.  jahrh.  diss,  Rostock. 
128  s.  —  als  Urform  des  1889  von  Golther  edierten  liedes  wird 
eine  nd.  bailade  des  12.  jahrh.  ermittelt,  die  in  der  Thidreksaga, 
im  Seifrid  de  Ardemont  und  in  einer  verlorenen  Spielmannsdichtung 
benutzt  wurde,  die  letzte  fassung  dieser  Spielmannsdichtung, 
durch  Züge  aus  dem  Nibelungenliede  vermehrt  und  um  1520  ge- 
druckt, liegt  der  tragödie  des  Hans  Sachs  (1557)  und  dem  um 
1680  entstandenen  prosaischen  volksbuche  zu  gründe.  —  rec. 
ZfVk.  20,444. 

53.  G.  Brockstedt,  Noch  einmal  das  Volksbuch  vom  ge- 
hörnten Siegfried.     Archiv  125,298—307.     vgl.   123,155—159. 

54.  J.  Bolte,  Das  polnische  original  des  liedes  'An  der 
Weichsel  gegen  osten'  und  das  schwedische  lied  'Spinn,  spinn, 
tochter  mein'.  ZfVk.  20,210—213.  —  das  Jsb.  1909,17,51  nach- 
gewiesene polnische  lied  ward  1861  nach  einer  melodie  gesungen, 
die  zum  teil  mit  der  erst  um  1880  auftauchenden  schwedischen 
weise  identisch  ist. 

55.  Ch.  A.  Williams,  Zu  ühlands  Volksliedern  nr.  43  (Es 
ist  ein  schnee  gefallen).     MLN.  25,244  f. 

56.  J.  Bolte,  Das  ringlein  sprang  entzwei.  ZfVk.  20, 
66 — 71.  —  weist  dies  in  Eichendorffs  lied  'In  einem  kühlen 
gründe'  vorkommende  zeichen  der  gebrochenen  treue  in  der  dich- 
tung,  sage  und  im  Volksglauben  nach. 

57.  0.  Brenner,  Was  zog  er  aus  seiner  tasche?  ein  messer 
wars  scharf  gespitzt.  Mitt.  z.  bayer.  volksk.  nr,  21,  s.  165.  — 
52  schlumpe-  und  spuetliedla  aus  Oberfranken,  ebd.  nr.  24,  s.  187 — 189. 

58.  C.  Walther,  Ein  bekanntes  Volkslied  (Erk-ßöhme 
nr.  211)  in  bisher  ungedruckter  Überlieferung.  Nd.  kbl.  41,48 — 50. 
—  John  Meier,  ebd.   31,71  f. 

59.  H.  Heß,  Liebeslieder  von  unbekannten  Verfassern,  dem 
volksgesang  im  Badischen,  namentlich  am  Kaiserstuhl  und  im 
Hanauerland,  entnommen  und  mitgeteilt,     mit    einleitung   und    an- 


XVII.   A.  Volkslied.  87 

merkungen  von  H.  Funck.  Karlsruhe,  F.  Gutsch.  97  s.  geb* 
2  m.  —  aus  dem  nachlasse  des  badischen  dichters  H.  Heß 
(1788 — 1850)  erscheinen  hier  35  Volkslieder,  die  aber  teilweise 
von  ihm  überarbeitet  und  ergänzt  worden  sind. 

Standes-  und  festlieder.  60.  H.  Bothmer,  Das  deutsche 
dorf,  lieder  zum  preise  von  dorf  und  £lur,  hrsg.  Leipzig,  Grunow. 
1909.  252  s.  2,75  m. —rec.  R.  Krieg,  Greuzb.  68,4,356—359. 
K.  Bienenstein,  Lit.  echo   12,176. 

61.  J.  Lewalter,  Drum  brüder,  stoßt  die  gläser  an!  es 
lebe  der  reservemann!  ZfVk.  20,207—209.  —  R.  F.  Arnold, 
Zum  liede  auf  den  reservemann.      ebd.   20,327  f. 

62.  K.  Wehrhan,  Ein  Volkslied  auf  der  Wanderung  'Lippe- 
Detmold,  0  du  wunderschöne  stadt'.  Euph.  17,143 — 147.  — 
Lippische  landeszeitung   1910,  beilage  nr.   1,  s.   7  f. 

63.  W.  Jürgen  sen,  Martinslieder,  Untersuchungen  und  texte. 
Breslau,  Marcus.  VI,  174  s.  5,60  m.  (Wort  und  brauch  6).  — 
J.  bringt  aus  der  gedruckten  literatur  102  gesänge  zusammen, 
mit  denen  im  niederländischen  Sprachgebiet  und  in  Nord  West- 
deutschland die  kinder  am  11.  november  und  am  abend  vorher 
gaben  heischend  umherziehen,  sie  hängen  mit  der  im  mittelalter 
aus  Frankreich  herübergekommenen  Verehrung  des  hl.  Martin  zu- 
sammen, verwerten  aber  auch  züge  aus  dem  weihnachts-  und  neu- 
jahrsversen.  zu  künstlich  wird  s,  41  der  Martinsvogel  und  s.  69 
die  Verbindung  der  gans  mit  dem  feste  erklärt,  angehängt  sind 
28  gesellschaftslieder  des  15.  bis  17.  jahrh.,  welche  Martin  als 
Spender  des  weins  und  des  gänsebratens  preisen.  —  rec.  MSchlesVk. 
22,217  f. 

64.  G.  Queri,  Zwei  oberbayrische  weihnachtslieder.  Türmer 
12,1,494—497. 

65.  St.  Weigel,  Neutitscheiner  krippenlieder.  Neutitschein, 
Hosch.     1909.     32  s.     0,85  m. 

66.  J.  Haudeck,  Ein  beitrag  zum  ansingeliede  in  Deutsch- 
böhmen.    ZföVk.  16,174—184. 

67.  P.  Wimmert,  Hillig  [hochzeitslied,  mhd.  hileich],  ein 
Eifeler  volksgebrauch.     ZfdMa.   1910,357—359. 

68.  L.  Hertel,  Ein  Arnstädter  kirmselied,  aus  der  mitte 
des  18.  jahrh.     ZfdMa.  5,234—237. 

69.  M.  Peters,  Meckenburgischebauerntänze.  progr.  Schwerin 
1909.     33  s. 

70.  H.   Strebel,  Erntereigen.     ZfVk.  20,90. 

71.  H.  Pesch,  Geschichte  der  Bopparder  nachbarschaften 
und  ihrer  kirmesfeiern.  ZfRVk.  7,161—193.  —  B.  Reinold, 
Die  Stephanuskollekte  (in  Körbecke  bei  Soest),  ebd.  7,241 — 244. 
—  K.   Wehrhan,  Die  Martinsfeier  in  Coblenz.     ebd.  7,244 — 249. 


88  XVII.    Volksdichtung. 

Kinderlieder.  72.  Maria  Kühn,  Macht  auf  das  tor!  alte 
deutsche  kinderlieder.  neue  ausgäbe.  Düsseldorf,  Langewiesche. 
195  s.      1,80  m. 

73.  K.  Beckmann,  Eingspiele,  kettenspiele,  ein  beitrag  zur 
volkstümlichen  reimkunst.     Zf'RVk.   7,52 — 54. 

74.  K.  Lohmeyer,  Kulturkundlich  interessante  kinderlieder 
und  spiele  der  Saargegend  und  des  fürstentums  Birkenfeld.  ebd. 
7,199—221.  250—271.  —  dazu  Heck,  ebd.   7,271—275. 

75.  F.  Schön,  Sprachlieh  interessantes  aus  dem  kinderliede 
der  Saarbrückener  gegend.     ebd.  7,221  f. 

76.  Th.  Zink,  Pfälzische  kinderreime,  Kaiserslautern, 
H.   Kayser.      109  s.      1   m. 

77.  P.  Wimmert,  Kinderreime.     ZfRVk.   7,49 — 51. 

78.  K.  VVehrhan,  Beruhigungsspruch,  wenn  die  kinder  sich 
eine  beule  am  köpf  gefallen  haben.  ZfRVk.  7,67.  —  Zeppelin- 
reime, ebd.  7,222 — 225.  —  Nestepudderks  lust  und  leid.  Lippi- 
scher kalender  auf  1911406 — 109.  —  Moderne  kinderreime. 
Grenzboten  69,1,525—528. 

79.  0.  Stückrath,  Altere  westfälische  kinderreime  und 
kinderspiele.  ZfRVk.  7,227 — 231.  —  dazu  C.  Lellmann,  ebd. 
7,296.  —  J.  Wortmann,  Kinderspiel  mit  steinchen.    ebd.  7,295  f. 

80.  K.  Wehrhan,  Kinderlieder  und  kinderreim  über  Zeppelin 
und  seinen  luftballou.     ZfdU.   24. 

81.  Hottenroth,  Lieder,  wie  sie  von  der  jugend  in  Gers- 
dorf, bez.  Chemnitz  bei  ihren  kindlichen  spielen  gesimgen  werden. 
MSächsVk.  5,127— 132.  — Größel,  Auszählreime,    ebd.  5,152— 154. 

—  L.  Böhme,  Zauselbär.     ebd.  5,164. 

82.  W.  Dobbrick,  Abzählreime  aus  der  provinz  Posen. 
(100  nr.)  Aus  dem  Posener  lande  4,72  f.  100  f.  121 — 123.  — 
W.  Hämpel,  Ostmärkische  kinder-  und  volksreime.  ebd.  4, 
476 — 479.  —  Kornaszewski,  Deutsche  Volkslieder  in  der  pro- 
vinz Posen  (Ich  bin  ein  armer  musikant).  ebd.  4,248.  —  M.  Klein, 
Malborough  s'en  va-t-en  guerre.    ebd.  4,239— 241.  268  f.  289—293. 

83.  N.  Weidler,  Kinderreime  aus  Galizien.  Mitt.  z.  jüd. 
Volkskunde  13,120  f.  —  L.  Klein,  Aus  dem  jüdischen  leben  in 
Oberungarn,  ebd.  13,125 — 128.  —  S.  Beilin,  Jüdische  kinder- 
lieder und  spiele  aus  Rußland,  ebd.  13,128—130.  —  S.  Meiseis, 
Kinderspiele    und    ein    Volkslied    aus  Galizien.     ebd.   13,150 — 152. 

—  Jüdische  Volkslieder  aus  Galizien.     ebd.   13,160 — 166. 

Historische  Volkslieder.  84.  Aug.  Hartmann,  Histo- 
rische Volkslieder  und  zeitgedichte  vom  16.  bis  19.  jahrh.  ge- 
sammelt und  erläutert,  mit  melodien  hrsg.  von  H.  Abele,  2.  bd.: 
Von    mitte    des   17.    bis   zu   der   des    18.   jahrh.     München,    Beck. 


XVII.   A.  Volkslied.  89 

IV,355  s.  12  m.  —  die  nr.  97 — 181  der  vortrefflichen  Sammlung 
reichen  von  1655  bis  1750  und  enthalten  wiederum  viele  unbe- 
kannte süddeutsche  stücke  mit  eingehenden  sachlichen  und  sprach- 
lichen erläuterungen.  die  meisten  lieder  und  sprüche  betreffen  die 
raubkriege  Ludwigs  XIV.,  den  spanischen  erbfolgekrieg  und  die 
Salzburger  exulanten.  der  poetische  wert  ist  allerdings  nicht  sehr 
hoch,  sehr  oft  erscheint  die  form  des  mundartlichen  bauernge- 
spräches.  —  rec.  E.  Schröder,  AfdA.  34,118  f.  Heinr.  Schrö- 
der, GRMon.   2,568.     R.  W[ustman]n,  Zbl.   1910,1650. 

85.  W.  Bösken,  Ein  lied  aus  der  zeit  des  geldrischen 
krieges,     Zs.   des  bergischen  geschichtsv.  42,163 — 173. 

86.  J.  Bolte,  Drei  gedichte  von  Johann  Albert  Poyßl. 
Archiv  122,225 — 245.  —  stellt  die  lebensumstände  des  wackeren 
Baumburger  Chorherren  (1622  bis  nach  1690),  dessen  historische 
gedichte  von  Ditfurth  zum  teil  veröffentlicht  wurden,  fest,  gibt 
eine  chronologische  liste  der  26  gedichte  und  druckt  drei  zeit- 
satiren  aus  den  jähren   1681 — 1684  ab. 

87.  B.  Leffler,  Magyar  vonatkozasu  nemet  nepenekek  [Auf 
Ungarn  bezügliche  deutsche  Volkslieder]  1556 — 1697.  Budapest, 
Athenaeum.  91  s.  (aus  Szäzadok  1911.)  —  s.  83  eine  biblio- 
graphie  der  deutschen  Türkenlieder. 

88.  E.  K.  Blümml,  Andreas  Hofer-lieder.  Die  kultur  10(1). 
—  0.  Menghin,  Volkstümliche  Andreas  Hofer-lieder.  Der  gral 
3(11). 

89.  J.  Ph.  Glock,  Badischer  liederhort,  1.  bd.:  Die  histo- 
rischen Volkslieder  des  großherzogtums  Baden,  insbesondere  die 
kriegslieder  der  badischen  truppen  in  den  feldzügen  des  19.  jahrh. 
Karlsruhe,  Gr.  Braun.  XII,279  s.  1,50  m.  —  aus  hsl.  und  münd- 
licher Überlieferung  bringt  G.  233  lieder  der  Rheinbundzeit,  der 
befreiungskriege,  der  kriege  von  1864,  1866  und  1870  zusammen, 
deren  zeitgeschichtliche  beziehungen  er  in  der  einleitung  erläutert, 
um  die  Verfasser  aber,  die  so  leicht  zu  ermitteln  waren,  kümmert 
sich  der  herausgeber  gar  nicht;  dichtungen  von  Schubart,  Schen- 
kendorf, Holtei  usw.,  selbst  die  'Wacht  am  Rhein',  marschieren 
namenlos  auf;   auch  doubletten  finden  sich. 

90.  K.  Sonnenmark,  Zur  französischen  und  englischen 
nationalhymne.     MSchlesVk.   12,73—76. 

91.  M.  Meißner,  Der  Altenburger  september-aufruhr  von 
1830.    Mitt.  der  geschichtsf.  ges.  des  Osterlandes  12,50—56  (1909). 

Tolkstümliche  lieder.  92.  J.  Schröder,  Münsterisches 
Hederbuch.     Münster,  Aschendorff.     144  s.     0,40  m. 

93.  Neues  Wiener  volksliederbuch  für  alle  geselligen  kreise, 
gesammelt  von  freunden  des  volksge.sanges.  W^ien,  Hartleben. 
XV,304  s.     geb.  3,60  m. 


90  XVII.    Volksdichtung. 

94.  Des  Wandervogels  liederbuch.  2.  auf'l.  Osterwieck, 
Zickfeldt.     XII,  150  s.     geb.  0,65  m. 

95.  C.  Goedecke,  Soldaten-,  kriegs-  und  Wanderlieder. 
Dresden,  Pierson.      190  s.     2,50  m. 

96.  M.  Rietzier,  Mar.schliederbuch  für  Soldaten.  Würz- 
burg, H.  Stürtz.     IV,187  s.     geb.  0,50  m. 

97.  Burschenliederbuch,  hrsg.  vom  verband  des  katholischen 
burschenvereins  für  das  königreich  Ba3^ern.  ßegensburg,  Burschen- 
blatt.    XVI,352  s.     geb.   1,20  m. 

98.  Liederbuch  für  berg-  und  hüttenleute,  hrsg.  vom  berg- 
und  hüttenmännischen  verein  zu  Berlin.  8.  aufl.  Essen,  Baedeker. 
YIII,218  s.     1,60  m. 

99.  H.  Voßmann,  Abstinenten-liederbuch  für  das  kreuz- 
bündnis.     2.  aufl.      Essen-Ruhr,  St.  Kamillushaus.     92   s.    0,40  m. 

100.  H.  Pütz  und  J.  Koch,  Liederbuch  für  deutsche  tier- 
ärzte.     Berlin,   Schoetz.     VII, 91   s.     geb.   1,25  m. 

101.  W.  Gerber,  Liederbuch  für  den  deutschen  Wasser- 
sport.    Breslau,  Goerlich.     1909.     XIV,  LVI,150  s.     0,40  m. 

102.  Kurt  Fischer,  Gabriel  Voigtländer,  ein  dichter  und 
musiker  des  17.  jahrh.  Sammelbände  der  Internat,  musikges.  12, 
17—93. 

103.  Sperontes,  Singende  muse  an  der  Pleiße,  hrsg.  von 
E.  Buhle.  Leipzig,  Bieitkopf  u.  Härtel.  1909.  XLV,242  s.  fol. 
—  rec.  H.  Abert,  ZInternatMusikg.    12,70 — 72. 

104.  C.  Klunger,  J.  A.  P.  Schulz  in  seinen  volktümlichen 
liedern.     diss.     Leipzig  1909.      63  s. 

105.  W.  Seelmann,  Das  Goliath-lied  des  berühmten  dich- 
ters  (Reuter,  Stromtid   c.  26).     Nd.  jb.  36,45 — 47. 

106.  K.  Plenio,  Lessings  gedieht  'Der  tod'  als  Volkslied 
um   1810.     Euph.   17,349—351. 

107.  0.  Schütte,  Ein  lied  Arndts  (0  du  Deutschland,  ich 
muß  marschieren)  im  volksmunde.     ZfdU.   24. 

.  108.     J.   H.  Heinzelmann,    Eicliendorff  and    thc   Volkslied. 
MPhil.  6(4).     1908. 

109.  Caroline  Valentin,  'Ach  wie  ists  möglich  dann'  von 
H.  von  Chez}^  und  seine  erste  melodie.  Eestschi-ift  für  v.  Lilien- 
cron,  s.  358 — 386.  —  zuerst  1812  in  dem  singspiel  'Eginliart 
und  Emma',  komponiert  von  .1.  E.  v.  Hettersdorf.  gedruckt  ward 
das  lied  erst  1817,   neu  komponiert   1827   durch  Kücken. 

110.  Blattl-lieder,  nach  wort  und  weise  verfaßt  von  dem 
Tiroler  bauerndichter  Christian  Blattl  (1805 — 1865)  mit  einem 
anhang:  Blattls  lieblingslieder  fremden  Ursprungs,  Ijearbeitet  von 
J.  Po  mm  er.      Wien,  Robitschek.      XIX, 221  s.     5  ki-.  —  die  von 


XVII.   A.  Volkslied.  91 

dem  bauern  Blattl  zu  St.  Johann  verfaßten  und  komponierten  ge- 
sänge,  die  P.  aus  dem  munde  von  Bs.  blinder  tochter  niederscbrieb 
und  dann  in  vierstimmigen  satz  brachte,  behandeln  teils  im  dialekt 
das  leben  des  bauern,  senners,  schützen,  teils  im  bauernhoch- 
deutsch  die  Jahreszeiten,  die  heimatliebe,  den  gegensatz  von  arm 
und  reich  und  lassen  zuweilen  den  einfluß  der  kunstpoesie  erkennen. 
15  von  den  73  angeblichen  dichtungen  B.s  hat  P.  als  älteres  gut 
ausgeschieden.  —  rec.  L.  Bein,  DdVl.   12,147  f. 

111.  John  Meier,  Vom  dichter  des  Rigiliedes.  Af'Vk.  14, 
299 — 303.  —  bespricht,  anknüpfend  an  Gaßmanns  schrift,  J.  Lüthis 
anlehuungen  an  ältere  dichtungen. 

112.  J.  Bolte,  M.  Roediger,  C.  Walther,  'In  Berlin, 
seggt  he'.     Nd.  kbl.  31,19  f.  86. 

113.  W.  Domansky,  De  Danziger  voUblod  an  de  Franzose. 
Nd.  kbl.  31,22—24. 

114.  Besprechungen  früher  vei'zeichneter  Schriften:  1.  0. 
Böckel,  Psychologie  der  Volksdichtung  1908,16,3.  K.  G.,  MSchlesVk. 
22,218—221.  —  2.  K.  Bücher,  Arbeit  und  rhythmus  1909,17,4. 
ZfVk.  20,232.  Wehrhan,  ZfRVk.  7,156.  M.  Scheinert,  Zbl. 
1910,761.  —  3.  K.  Hoeber,  Sprachgebrauch  im  volksliede  des 
14.  und  15.  jahrh.  1908,16,18.  A.  Götze,  Litbl.  31,191—194. 
—  4.  A.  Daur,  Das  alte  deutsche  Volkslied  1909,17,5.  GRMon. 
1,706.  M.  Scheinert,  Cbl.  1910,594.  G.  Dietrich,  ZfdPh.  42, 
467—470.  —  5.  K.  Hennig,  Die  geistliche  kontrafaktur  1909, 
17,6.  K.  Wolkan,  Zbl.  1910,314  f.  —  6.  F.  Rieser,  Des 
knaben  wunderhorn  1907,16,22.  J.  J.  A.  A.  Frantzen,  Museum 
17,215  f.  —  7.  K.  Bode,  Des  knaben  wunderhorn  1909,9,8. 
A.  Kopp,  Arch.  124,375  f.  Rev.  germanique  6(4).  —  8.  K.  Wehr- 
han, Kinderlied  und  kinderspiel  1908,16,8.  W.  Jürgensen,  ZfdPh. 
42,250.  A.  Abt,  Litbl.  31,13.  —  9.  E.  K.  Blümml,  Beiträge 
zur  deutschen  Volksdichtung  1908,16,28.  A.Schullerus,KblSiebLk. 
33,26  f.  0.  Schulte,  HessBlVk.  9,152  f.  —  10.  G.  Heeger  u. 
W.  Wüst,  Volkslieder  aus  der  Rheinpfalz  1909,17,34.  A.  Abt, 
Litbl.  30,397  f.  0.  Meisinger,  ZfdMa.  5,283  f.  R.  Zoder, 
DdVl.  12,41  f.  60  f.  81  f.  99  f.  119  f.  0.  Schulte,  HessBlVk. 
9,153  f.  C.  Rotter,  ZInternatMusikg.  11,360.  —  11.  0.  Schulte, 
Das  Volkslied  in  Hessen.  1909,17,35.  0.  Meisinger,  ZfdMa. 
5,283.  —  12.  E.  John,  Volkslieder  aus  dem  Erzgebirge.  1909, 
17,36.  Zbl.  61,283.  R.  Zoder,  DdVl.  12,140  f.  —  13.  G.Hasse- 
brauk,  Altbraunschweigische  Volkslieder.  1909,17,43.  Braunschw. 
magazin  15,71.  —  14.  A.  Kopp,  Bremberger-gedichte.  1908, 
16,58.  R.  M.  Meyer,  AfdA.  33,310.  —  15.  0.  Wiener,  Das 
deutsche  bauernlied.  1909,17,56.  Mitt.d.Böhm.  48,  lit.  beil.  s.  9  f. 
—    16.    F.    F.    Kohl,    Die    Tiroler    bauernhochzeit.     1908,16,88. 


92  XVII.    Volksdichtung. 

0.  Schis  sei  von  Fleschenberg,  Zs.  des  Ferdinandeums  3  f.  53^ 
185—288.  0.  Böckel,  Stud.  z.  vgl.  litg.  9,515  f.  C.  Rotter, 
ZInternatMusikg.  11,60  f.  —  17.  R.  Arnold  und  K.  Wagner, 
Achtzehnhundertneun.  1909,17,86.  ZfVk.  20,344.  A.  v.  Weilen, 
ZföG.  1910(4).  —  18.  E.  Bohn,  Die  nationalhymnen.  1908,16. 
139.     Rietsch,  AfdA.  34,38—40. 

2.    Niederländische  Volkslieder. 

115.  25  driestimmige  oudnederlandsche  liederen  uit  het 
einde  der  15.  eeuw,  naar  den  codex  London  British  museum  add. 
mss.  35087  uitg.  door  Joh.  Wolf.  Amsterdam,  Aisbach  &  eie. 
Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.  XI,35  s.  fol.  (Vereenigung  voor 
Noordnederlands  muziekgeschiedenis  30.)  —  nr.  2  Ic  weet  een 
moelenarynne.  9  und  11  Verlanghen  ghij  doet  mijnder  herten 
pijn.  12  Die  crudekins  die  spruten.  22  Rio  god,  wie  sal  ic 
claghen.     23  Ic  weet  een  vraukin  wel  bereit. 

116.  A.  de   Cook,  Het  Kerstfeest.     Volkskunde  21,49—66. 

—  De  waarheid.  ebd.  21,198  f.  —  Historische  kinderrijmpjes. 
ebd.  21,231 — 234.  —  De  Mechelsche  maanblusschers.  ebd.  21, 
235—239. 

117.  Otto  Schmid,  Die  altniedei'ländischen  märsche  'Ora- 
nien-Gelderland'  und  'Oranien-Friesland'.  Dt.  militärmusikerztg. 
31(35). 

118.  J.  Bergsma,  De  drie  ruiertjes  (Toen  ik  op  Neer- 
lands  bergen  stond).  Driemaandelijksche  bladen  d.  ver.  tot  onder- 
zoek  van  taal  van  Nederland  10,54 — 58.  99  f.  —  Twentsch 
kinderlied  en  spei.  ebd.  10,59  f.  —  J.  N.  van  Hesteren,  De 
twentsche  chantecler.  ebd.  16,60  f.  —  J.  Kunst,  Uit  Winters- 
wijk.     ebd.   10,98. 

3.    Englische  Volkslieder. 

119.  W.  P.  Ker,  On  the  history  of  the  ballads  1100—1500. 
(Proceediugs  of  the  ballads  academy  4.)    London,  Frowde.    net  16. 

—  rec.  B.  C.  A.  Windle,  Folk-lore  21,409  f. 

120.  A.  Lang,  A  collection  of  ballads,  ed.  with  introduction 
and  notes.     London,  Chapman  &  H.     274  s.     net  2/6. 

121.  Hammond  and  Sharp,  Folksongs  of  Dorsetshire. 
London,  Novello.     1908.     net  2/6. 

122.  R.  Armstrong,  Old  ballads  of  England  and  Scotlaiid, 
selected  and  ed.  with  introduction,  historical  notes  and  glossary. 
London,  R.  Holland.      204  s.     net  1/6. 

123.  Ph.  Barry,  The  ballad  of  'Earl  Brand'.    MLN.  25(4). 


XVII.   B.  Volksschauspiel.  93 

124.  W.  R.  Mackenzie,  Three  ballads  from  Nova  Scotia 
(zu  Child  nr.  81.  4.  46).     JAmFL.  23,371—380. 

125.  J.  H.  Combs,  A  traditional  ballad  from  the  Kentucky 
mountains  (Sweet  William.     Child  nr.   74).     ebd.  23,381  f. 

4.    Skandinavische  Volkslieder. 

126.  T.  Norlind,  Latinska  skolsänger  i  Sverige  och  Fin- 
land.  Lund  1909.  XII,  187  s.  (Lund  universitetets  ärsskrift). 
—  eine  gründliche  Untersuchung  des  von  Jacobus  Petri  Finne  in 
Abo  zusammengestellten  lateinischen,  auch  ins  schwedische  und 
finnische  übertragenen  schulgesangbuches  *Piae  cantiones  ecclesi- 
asticae  et  scholasticae'  (1582)  und  des  gesangunterrichtes  in  den 
alten  geistlichen  schulen  Schwedens,  die  schüler  nahmen  auch  an 
den  volksfeiern  des  Lucia-,  Martins-,  Nikolaustages  teil  und  führten 
sogar  Schwert-  und  reifentänze  auf.  auch  einfluß  deutscher  musiker 
zeigt  sich.  — rec.  H.  Thuren,  ZInternatMusikg.  11,195  f.  Danske 
studier  1910,127  f.     ZfVk.  20,122. 

127.  C.  Ellinge r,  Vore  folkemelodier.  Kristiania,  Dybwad. 
(Videnskabs  selsk.  skrifter  1910,5.) 

128.  Bjarni  J>orsteinsson,  Islenzk  {)j6dlög.  Kaupmanna- 
höfn  1906—1909.  XI,957  s.  —  rec.  A.  Olrik,  Danske  studier 
1910,183—187. 

B.   A'olksscliauspiel. 

129.  A.  Bonus,  Deutsche  Weihnacht.  —  vgl.  Jsb.  1909,17, 
121.  —  rec.  G.  Rietschel,  ZfBücherfr.  n.  f.   2,  beibl.   136. 

130.  R.  Heidrich,  Christnachtfeier.  —  vgl.  Jsb.  1909,17, 
125.  —  rec.  F.  Vogt,  AfdA.  34,143—145. 

131.  R.  Heidrich,  Der  christnachtsgesang  von  Brätz,  kreis 
Meseritz  aus  d.  j.  1812.  Aus  dem  Posenerlande  4,37  f.  (Lissa 
1909). 

132.  H.  Mankowski,  Die  adventskurrende  und  die  jutrznia 
in  Masuren.     ZfVk.  20,326  f. 

133.  0.  Meng  hin.  Ein  weihnachtszeltenspiel  aus  Tirol. 
ZfVk.  20,387—394. 

134.  F.  Wentzel,  Ein  hirtenspiel  aus  Ehrenberg  bei  Rum- 
burg.    Litt.  d.  nordböhm.  exk.-klubs   1910(3). 

135.  Der  älteste  text  des  Oberammergauer  passions- 
spieles,  nach  der  hs.  im  archiv  des  hauses  Gruido  Lang  hrsg. 
(von  G.  Queri).  Oberammergau,  G.  Lang  erben.  XLVII,172  s. 
8  m.  —  wortgetreuer  abdruck  der  ältesten  erhaltenen  fassung  des 
berühmten  dramas  v.  j.  1662,  die,  wie  A.  Hartmann  1880  dar- 
legte,   ziemlich    mechanisch    aus    zwei    Augsburger     Schauspielen, 


94  XYII,   Volksdichtung. 

einem  anonymen  passionsspiel  des  15.  jahrh.  und  einem  1566  ge- 
druckten des  meistersängers  Seb.  Wild,  zusammengesetzt  ist.  die 
einleitung  fußt  auf  den  früheren  arbeiten  über  die  geschichte  des 
Spieltextes,  teilt  aber  einiges  neue  über  die  schwülstige  fassung 
mit,  die  der  Ettaler  pater  Ferd.  Rosner  1750  verfaßte,  und  druckt 
zwei  weihnachtslieder  aus  Oberammei'gauer  hss.  ab.  —  rec.  ZfYk. 
20,347. 

136.  Text  des  Oberammergauer  passions-spiels,  histo- 
risch-kritische ausgäbe,  umfassend  den  urtext  von  p.  Ottmar 
Weiß  mit  proben  der  gesamten  älteren  textentwicklung  und  vollem 
Variantenapparat  für  die  Umformung  durch  J.  A.  Daisenberger. 
erstdruck  der  Ottmar  Weißschen  fassung,  Jubiläumsausgabe  von 
0.  Mau  SS  er.  Diessen,  Huber.  XX,313  s.  Im.  —  M.  legt  aie 
1811  von  pater  Weiß  vorgenommene  neugestaltung  des  passions- 
spieles  nach  der  einzigen,  zu  Andechs  aufbewahrten  hs.  vom  jähre 
1829  vor  und  fügt  am  fuß  der  Seite  sorgsam  sämtliche  abweichungen 
des  heute  geltenden  Daisenbergerschcu  textes  hinzu,  die  ver- 
gleichung  beider  Versionen  ergibt,  daß  Daisenbergers  leistung  meist 
zu  hoch  angeschlagen  wird.  Weiß  hat  bereits  die  allegorien, 
teufelsszenen,  die  legendarischen  rollen  der  Veronika  und  des 
Longinus  gestrichen  und  statt  der  alexandriner  und  vierhebigen 
reimpaare  die  nüchterne  prosa  für  den  dialog  eingeführt,  während 
Daisenberger  die  unbeholfene  form  der  gesänge  besserte  und  dem 
prologsprecher  antike  Strophen  in  den  mund  legte,  der  heraus- 
geber  verheißt,  auch  Rosners  metrische  und  prosaische  fassung  zu 
veröffentlichen  und  die  ganze  textgeschichte  des  Oberammergauer 
dramas  kritisch  zu  beleuchten.  —  rec.   ZfVk.   20,446  f. 

137.  0.  Mau  SS  er,  Oberammergau  im  Zeitalter  der  auf- 
klärung.  textgeschichtliche  rück-  und  ausblicke  mit  umfänglichen 
proben  aus  dem  passionsdrama  des  F.  Rosner.  Walhalla  6, 
272  -294. 

138.  Das  passionsspiel  in  Oberammergau,  mit  benutzung  der 
alten  texte  verfaßt  von  J.  A.  Daisenberger,  offizieller  gesamttext 
für  das  jähr  1910,  überarbeitet  und  neu  hrsg.  von  der  gemeinde 
Oberammergau.     München,   Seyfried  &  co.      176  s.      Im. 

139.  Ch.  Maclean,  Oberammergau.  ZInternatMusikges.  12, 
40—49. 

140.  L.  Wittmann,  Die  Oberammergauer  passionsmusik, 
erläuterungen.     Oberammergau,  H.  Uhlschmid.     47  s.     0,60  m. 

141.  F.  Feldigl,  Oberammergau  und  sein  passionsspiel 
1910,  nach  offiziellen  quellen  und  eigener  anschauung  verfaßter 
führer.     Oberammergau,  Rutz.     VIII,  194  s.      1,80  m. 

142.  M.  Loev,  Oberammergau,  das  ist  die  Wahrheit.  Leipzig- 
Gohlis,   Volger.     63  s.      1   m. 


XVII.    C.  Spruch  und  spriclivroit.  95 

143.  M.  Grün  wald,  Das  Josefspiel,  eine  umfrage.  F.Weißen- 
berg,  Josef  und  seine  brüder.  Mitt.  f.  jüd.  Volkskunde  13,93 — 117. 
—  rec.  ZVk.  20,445. 

144.  F.  J.  Bronner,  Ein  altes  kaiser  Karl-spiel  aus  dem 
Salzburgischen.     ZföVk.   16,38—43. 

145.  J.  Zuckal,  Eine  Eaustaufführung  zu  Leobschütz  1739 
und  ihre  folgen.     Zs.  f.  Österreich-Schlesiens  4(2), 

146.  0.  Schütte,  Der  schimmelreiter,  ein  braunschweigisches 
hochzeitsspiel.     ZfVk.  20,79—81. 

147.  V.  M.,  Marionettenspiele  in  Lippe  (1744),  Mitt.  a.  d. 
lippischen  geschichte  7(1909), 

148.  J,  E.Rabe,  Kasper  Putscheneller.  Mitt,  aus  dem  Quick- 
born 3,69 — 83  (über  Hamburger  kasperlespiele). 

149.  A.  Delen,  Het  poppenspei  in  Viaanderen.  Elsevier 
1910,96—115. 

C.   Spruch  und  Sprichwort. 

150.  V.  Kirchner,  Ein  christlicher  warnungsbrief.  ZfVk. 
20,61 — 66.  —  J.  Bolte,  Zu  dem  christlichen  warnungsbriefe. 
ebd.  20,319 — 321  (zwei  lithographierte  klappbilder  des  19.  jahrh., 
welche  ein  geputztes  menschenpaar  in  skelette  verwandeln;  dazu 
verse). 

151.  A.  Freybe,  Das  Memento  mori  in  deutscher  sitte, 
bildlicher  darstellung  und  Volksglauben,  deutscher  spräche,  dich- 
tung  und  seelsorge.  Gotha,  Perthes.  1909.  VIII,256  s.  —  rec. 
ZfVk.  20,118  f.     F.  Pique t,  Rec.  crit.  68,380. 

151a.  E,  Tiedt,  V^itziges  und  spitziges.  1908,16,195.  — 
rec.  R.  M.  Meyer,  AfdA.  34,118, 

152.  A.  Vierling,  Hausinschriften  im  oberen  Isartal. 
VkstVkde.   1910,110.   122, 

153.  F.  Mentz,  Zu  Mündels  Haussprüchen  und  inschriften, 
JbEls.-Lothr.  26,229  f. 

154.  Haffner,  Hausinschriften  aus  dem  badischen  Ober- 
lande,    Alem.  38,55 — 57, 

155.  C.  Miller,  Hausinschriften  aus  Württemberg,  Alem. 
38,58—69. 

156.  J.  Lappe,  Deutsche  und  lateinische  hausinschriften 
aus  Glocke,  ZfRVk,  7,133  —  139.  —  K.  Pfeiffer,  Mühlenin- 
schrift,    ebd.   7,294. 

157.  K.  Geisler,  Hausinschriften  aus  dörfern  des  amtes 
Herborn.     Mitt.  f.  nassau.  altertumsk.  12(1908), 

158.  H.  Heuft,  Westfälische  hausinschriften  (nr.  55 — 100). 
ZfVk.  20,85—90, 


96  XVII.    Volksdichtung. 

159.  Hausinschriften.  Niedersachsen  15,113.  172.  192. 
226.  278. 

160.  H.  Ankert,  Grabinschriften  vom  alten  friedhofe  in 
Leitmeritz.     Mitt.  d.  Böhmen  48,292—301. 

161.  R.  Schlegel,  Bauinschriften  an  deutschen  denkmälern. 
Berlin,  Poetschki.  32  s.  0,80  m.  —  Bauinschriften  in  Schweden 
und  Dänemark  gesammelt  und  hrsg.     ebd.      24  s.      1   m. 

162.  C.  Hoffmann-Krayer,  Sprüche  und  inschriften  auf 
bauerngeschirr  in  der  Sammlung  für  Volkskunde  in  Basel.  AfVk. 
14,161—170. 

163.  J.  Klein,  Alte  buchinschriften.     ZfßVk.  7,60. 

164.  0.  Günther,  Westpreußische  Stammbücher  der  Dan- 
ziger  Stadtbibliothek.     Mitt.   des  westpreuß.  geschichtsv.   7. 

165.  E.  Kelter,  Das  sstammbuch  des  Andreas  Chemnitius 
1597—1626.     Hamburg,   Gräfe  &  Sillem.     V,119  s.     20  m. 

166.  J.  Hartmann,  Aus  dem  Stammbuch  eines  Karls- 
schülers (L.  Orth).  Schwab.  Schillerverein,  14.  rechenschafts- 
bericht. 

167.  K.  Hugelmann,  Ein  Stammbuch  avis  dem  kreise 
K.   L.  Reinholds.     Wien,  A.   Opitz.     54  s.      1   m. 

168.  M.  Wehrmann,  Ein  Studentenstammbuch  von  1796. 
Mtsbh  f.  pomm.  gesch.  1909(1). 

169.  R.  Riegler,  Das  tier  im  Spiegel  der  spräche.  —  vgl. 
Jsb.  1908,20,453.  —  rec.  Schwarz,  Die  neuen  sprachen  18,120  f. 
Nagele,  ZfRw.  35,99. 

170.  H.  Hentrich,  Zuruf  und  ausruf  im  Mitteleichsfeldi- 
schen.     ZfdMa.   1910,  350  f. 

171.  P.  W^immert,  Bauern-  und  Wetterregeln  aus  dem 
Rheinlaude.     ZfdMa.   1910,351-356. 

172.  R.  Eckart,  Stand  und  beruf  im  volksmund,  eine  Samm- 
lung von  Sprichwörtern  und  sprichwörtlichen  redensarten.  Bremen, 
Mazar.     V,248  s.  —  rec.  K.   Wehrhan,  ZfRVk.  7,75. 

173.  H.  Heuft,  Westfälische  Sprichwörter  in  münsterlän- 
discher  mundart.  ZfRVk.  7,44 — 47.  —  K.  Lohmeyer,  Sprich- 
wörter aus  einem  alten  manuskript.     ebd.  7,139 — 145. 

174.  J.  Klapper,  Schlesische  Sprichwörter  des  mittelalters. 
MSchlesVk.   12,77—109. 

175.  A.  Richter,  Deutsche  redensarten  sprachlich  und 
kultui'geschichtlich  erläutert.  3.  vermehrte  aufl.  hrsg.  v.  0.  Weise. 
Leipzig,  Brandstetter.     11,238  s.      2,40  m.  —  rec.   ZfVk.  20,348. 

176.  J.  W.  Nag],  Österreichische  grußformeln.  Wiener  ztg. 
1910,    10.   ai.ril.   —   vgl.  ZrVk.   20,446. 


XVn.   D.  Rätsel  und  volkswitz.  97 

177.  P.  Sartori,  Zur  Volkskunde  des  regierungsbezirkes 
Minden,   grußformen  und  neckereien.     ZfRVk.  7,197 — 199, 

178.  Wie  grüßt  der  bauer?  Niedersachsen  15,93.  112.  134. 
152.  192.  226.  242.  —  Niedersächsischer  spruch.  ebd.  15,34.  — 
Altbremische  Sprichwörter.  ebd.  15,56.  335.  —  Wetterregeln, 
ebd.   15,192.  —  Grabspruch,     ebd.  15,442. 

179.  J.  Böschen,  Der  redeschmuck  im  plattdeutschen. 
Hannoverland  1910,148  f.  180  f.  —  Plattdeutsche  Sprichwörter 
und  redensarten.     ebd.  s.  70. 

180.  K.  Wehrhan,  Sprichwörter  und  redensarten  aus 
Lippe.     Nd.  jahrb.  36,135—143. 

181.  Th.  Redslob,  Sich  freuen  wie  ein  stint.  Nd.  kbl.  31, 
14—16. 

182.  H.  Zahrenhusen,  Gegen  n  backaben  kann  n  nich  an- 
jappen.     Nd.  kbl.  31,66  f. 

183.  J.  Bolte,  Wo  de  düwel  ni  sülben  kam'  kann,  dar 
schickt  he  en  old  wief.     Nd.  kbl.  31,16. 

184.  F.  Kohn,  Hannemann.  Nd.  kbl.  31,37.  —  B.  P.  Möller, 
ebd.  31,47.     A.  Gebhardt,  ebd.  31,73  f. 

185.  S.  Beilin,  Jüdische  Sprichwörter  und  redensarten  aus 
Rußland.  Mitt.  z.  jüd.  Volkskunde  13,131 — 139.  —  Jüdische 
schwanke,  Scherzfragen  und  Wortspiele  aus  Rußland.  ebd.  13, 
139 — 149.  —  Th.  Bai  er,  Jüd.  speisenkarten,  brauche  und  redens- 
arten. ebd.  13,156  f.  —  A.  Kahane,  Jüdische  Sprichwörter, 
redensarten  und  erzählungen  aus  Rußland,     ebd.   13,157 — 160. 

186.  G.  Blikslager,  Der  Ostfriese  in  seinen  Sprichwörtern 
und  redensarten.     Emden,  Haynel.      43  s.     0,75  m. 

187.  A.  deCock,  Spreekwoorden,  zegswijzen  en  uitdrukkingen 
op  volksgeloof  berustend  (nr.  58 — 101  über  pflanzen  und  tiere). 
Volkskunde  21,31—37.  70—76.  96—101.  143—149.  186  —  193. 
211—219. 

188.  A.  de  Cock,  Spreekwoorden  en  zegswijzen  over  de 
vrouwen,  de  lief  de  en  het  huwelijk.  Volkskunde  21,78 — 80. 
115—120.   155  —  160.   193—198. 

D.    Rätsel  uud  volkswitz. 

189.  P.  Feit,  Ein  rätsei  aus  dem  14.  jahrh.  Zs.  f.  lübecki- 
sche gesch.  11,388  f.  —  vgl.  ebd.  1904,34  (lateinisch,  auf  die 
geige). 

190.  J.  Bolte,  Eine  rätselsammlung  aus  d.  j.  1644.  ZfVk. 
20,81 — 83.  —  26  nr.  auf  einem  in  Basel  gedruckten  flugblatte; 
der  Sammler  ist  Michael  Außer  von  Pesing  aus  Ungarn. 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.     XXXII.    (1910.)    II.  Teil.  7 


98  XVII.    Volksdichtung. 

191.  A.  Brunk,  Osnabrücker  rätselbüchlein.  progr.  Osna- 
brück (G.  E.  Lückerdt).  84  s.  1,20  m.  —  343  nr.  mit  einer 
hübschen  einführung.  —  rec.  ZfVk.  20,344.  A.  Wrede,  ZfRVk. 
7,303.     R.  Petsch,  ZfdMa.   1910,381.    P.  Peit,  Nd.  kbl.  31,  40. 

192.  Halslösungsrätsel.     Hanno verland   1910,23.  264. 

193.  Rätsel.     Niedersachsen   15,336.  423. 

194.  P.  Schön,  Ältere  rätsei.  ZfRVk.  7,47— 49.  — K.  Wehr- 
han, Mundartliche  und  hochdeutsche  rätsei  aus  dem  Lippischen 
(298  nr.).     ebd.   7,81—101. 

195.  E.  Jungwirth,  Volksrätsel  aus  Ostermiething  im 
oberen  Innviertel  (34  nr.).     ZfVk.  20,83—85. 

196.  W.  P.  Mürköster,  Een  brabantsch  raadsel  en  zijn 
indische  dubbelganger  (19  kühe  unter  drei  erben  teilen).  Drie- 
maandelijksche   bladen  van  Nederland   10,48 — 53. 

197.  J.  Bolte,  Bilderbogen  des  16.  und  17.  jahrh.  (11.  Ein 
rezept  für  böse  weiber.  12.  Bestrafung  der  schlemmenden  ehe- 
mäniier.  13.  Die  pfaffenjagd.  14.  Das  Schlaraffenland.  15.  Das 
narrenschiff.  16.  Der  kunsthändler  Paul  Fürst  in  Nürnberg). 
ZfVk.  20,182—202. 

198.  E.  H.  van  Heurck  et  G.  J.  Boekenoogen,  Histoire 
de  l'imagerie  populaire  flamande  et  de  ses  rapports  avec  les  ima- 
geries  etrangeres.     Bruxelles,   G.  van  Oest  et  cie.     IX, 728  s.    4^. 

—  das  prächtig  ausgestattete  werk  enthält  eine  beschreibung 
sämtlicher  in  Turnhout  während  des  19.  jahrh.  angefertigter  bilder- 
bogen  mit  vielen  reproduktionen  und  s.  531  —  665  einen  nützlichen 
überblick  über  bilderbogenliteratur  in  den  Niederlanden,  Prank- 
reich, Deutschland,  Österreich,  Schweiz,  Italien,  England,  Rußland, 
Schweden,  dazu  gute  register  der  gegenstände,  städte,  drucker  usw. 

—  rec.  J.  Bolte,  ZfVk.  20,342  f.  P.  Sartori,  ZfRVk.  7,234  f. 
A.    de    Cock,  Volkskunde  21,86  f. 

199.  J.  Bolte,  Die  jagd  auf  den  toten  rochen.  Nd.  jahrb. 
36,132 — 134  (ein  nd.  bilderbogen  des  17.  jahrh.  nach  einem  nid. 
vorbilde).  —  dazu  J.   Winkler  und  C.  Walther,  Nd.  kbl.  31,75  f. 

200.  A.  Tobler,  Die  Appenzeller  narrengemeinde.  Ror- 
schach,  Kober.     1909.     88  s.     2,50  m. 

201.  K.  Liebleitner,  Pfefferkörndl  und  gewürznagerl, 
kernige  ausspräche  aus  dem  volksmunde.  Mödling,  J.  Thomas. 
15  s.     0,25  m. 

202.  W.  Henze,  Volkshumor,  vertelld.  1  —  2.  Hannover, 
W.  Otto,     je  7  s.     0,20  m. 

203.  A.  Hoursch,  Kölsche  krätzcher,  3. — 4.  bdch.  Köln, 
Hoursch  &  Bechstedt.     1909.     je  40  s.     0,50  m. 


SVII.   D.  Rätsel  und  volkswitz.  99 

204.  P.  Prangs  bvirlesken,  perlen  Kölner  humors.  neue 
gesammelte  witze,  1 — 2.  Elberfeld,  Grrüttefien.  1909.  je  24  s. 
0,30  m. 

205.  P.  J.  B.,  Das  wolfslied  von  Moersdorf,  ortsneckerei. 
ZfRVk.  7,225—227. 

206.  E.  Langer,  Braunauer  Schnadahüpfl  über  das  'rufen- 
gehen' (fensterin).  VköBöhm.  10,93  f.  —  Scherz-  und  spottverse 
auf  Vornamen,     ebd.  10,95  f. 

207.  W.  Seelmann,  Nachbarreime.     Nd.  jahrb.  36,65 — 74. 

208.  Neckreime.  Niedersachsen  15,33.  35.  77.  113.  134. 
279.  —  Spottreime,     ebd.   15,154.  226. 

209.  G.  F.  Meyer,  Textentstellungen  in  kinderreimeu.  Nd. 
kbl.  31,41—45.  —  P.  Wriede,  ebd.  31,77  f. 

210.  W.  Redslob,  Hamburger  volkshumor.  Nd.  kbl.  31,58  f. 

211.  Gurt  Müller,  Lügenmärchen  (lieder)  aus  sächsischem 
volksmunde.     MSächsVk.  5,121—127.   145—151.   189—193. 

212.  0.  Philipp,  Ortsneckereien.     MSächsVk.  5,195  f. 

213.  P.  Benndorf,  Volkstümlicher  humor  und  andere  redens- 
arten  (126—137).     MSächsVk.   5,196. 

213a.  A,  Jacoby,  Eine  geistliche  auslegung  des kartenspiels. 
JbEls.-Lothr.  26,325—328.  —  vgl.  ZfVk.  11,376. 

214.  R.  Wossidlo,  Aus  dem  lande  Fritz  Reuters;  humor 
in  spräche  und  Volkstum  Mecklenburgs.  Leipzig,  0.  Wigand. 
IV, 211  s.  2,40  m.  —  eine  ungemein  reiche  Sammlung  mecklen- 
burgischer redensarten  und  schwanke  über  den  tanz,  den  charakter 
des  bauernjungen,  prügelei,  ernte,  schäferleben,  einzelne  stände, 
kartenspiel,  Schildbürgerstreiche  usw.,  alles  unmittelbar  aus  dem 
volksmunde  geschöpft. 

215.  0.  Schütte,  Der  schäfergruß.     ZfVk.  20,328. 

216.  K.  Wehr  h  an,  Deutung  des  posthornruf  es.   ZfRVk.  7,62. 

217.  E.  Edel,  Der  witz  der  Juden.  Berlin,  L.  Lamm.  1909. 
60  s.     1  m. 

218.  A.  de  Gock,  Geparodieerde  sermonen.  Volkskunde 
21,37—40.  80—83.  239—243.  —  G.  F.  Boekenoogen,  ebd. 
21,101—111.  150—155. 

Johannes  Bolte. 


IQQ  XVIII.    Mythologie  und  sagenkunde. 

XVIII.   Mythologie  und  sagenkunde. 

A.  Mythologie.  —   B.  Sagenkunde.      1.  Heldensage.     2.  Mittelalterliclie 
sagen  und  legenden.     3.  Volkssagen.     4.  Märchen. 

A.   Mythologie. 

1.  Richard  M.  Meyer,  Altgermanische  religionsgeschichte. 
Leipzig,  Quelle  und  Meyer.  1910.  XX, 645  s.  —  der  titel  'Reli- 
gionsgeschichte' ist  nur  aus  gründen  der  praktischen  Unterscheidung 
gewählt  (s.  V).  denn  das  buch  führt  ebensowenig  wie  andre  ger- 
manische mythologien  eine  grundsätzliche  trennung  von  'religion' 
und  'götterdichtung'  durch,  vielmehr  bringt  es,  gestützt  auf  das 
von  den  handbüchern  gebotene  material  —  meist  ohne  neue  und 
eindringende  analyse  der  quellen  — ,  die  zum  teil  recht  bemerkens- 
werten ansichteu  des  Verfassers  über  germanische  und  allgemeine 
mythologie.  lehrreich  und  nützlich  erscheint  der  versuch,  auf  die 
psychologischen  grandlagen  der  religiösen  erscheinungen  hinzu- 
weisen, doch  würde  er  wohl  besser  im  anschluß  an  quellenmäßige 
einzeluntersuchungen  als  in  einer  kurzen  gesamtdarstellung  unter- 
nommen, wie  denn  überhaupt  für  die  germanische  mythologie 
gegenwärtig  gründliche  einzelforschungen  weit  wünschenswerter 
sind  als  neue  handbücher. 

2.  P.  Ehrenreich,  Die  allgemeine  mythologie  und  ihre 
ethnologischen  grundlagen.  Leipzig,  Hinrichs.  1910.  (Mytho- 
logische bibliothek  IV,  1.) 

3.  Bogi  Th.  Meisted,  Islendinga  saga.  annact  bindi.  Kaup- 
mannahöfn,  S.  L.  Möller.  1906—1910.  VIII,595  s.  —  s.  85—130 
dieses  isländischen  geschichtswerkes  behandeln  die  heidnische  reli- 
gion,  s.  291 — 398  die  einführung  des  Christentums. 

4.  Jakob  Anton  Dulaure,  Die  zeugung  in  glauben,  sitten 
und  brauchen  der  Völker,  verdeutscht  und  ergänzt  von  Friedrich 
8.  Krauß  und  Karl  Reiskel.  beiwerke  zum  Studium  der  anthro- 
pophyteia,  hrsg.  von  Krauß,  bd.  1.  Leipzig  1909.  349  s.  — 
im  anhang  sind  die  germanischen  Völker  herangezogen. 

5.  Wolf  gang  Schultz,  Gesetze  der  zahlen  Verschiebung  im 
mythos  und  in  mythenhaltiger  Überlieferung.  Mitteilungen  der 
anthrop.  gesellschaft  in  Wien  40,101 — 150.  —  zur  feststellung 
einer  Verschiebung  im  gebrauche  der  zahlen  7  (bab^^lonisch)  und  9 
(arisch)  resp.  12  und  3  wird  auch  germanisches  material  heran- 
gezogen, wobei  allerdings  Eddalieder  und  Grimmsche  märchen  als 
'germanische'   Zeugnisse  schlechthin  gelten. 

6.  Karl  Huß,  Die  schrift  vom  aberglauben,  nach  dem  in 
der  fürstlich  Metternichschen  bibliothek  zu  Königswart  befind- 
lichen manuskripte  hrsg.  von  A.  John.     Prag,  J.  G.  Calve.    1910. 


XVIII.    A.  Mythologie.  101 

XXXII,48  s.     Beitr.    zur   deutsch-böhm.    Volkskunde   9,2.    —    die 
1823  verfaßte  sclirift  eines  Egerer  Scharfrichters. 

7.  H.  W.  Heuvel,  Volksgeloof  en  volkleven.  Zutphen, 
W.  J.  Thieme  u.  co.     1909.     448  s. 

8.  H.  Vian,  Ein  mondwahrsagebuch.  zwei  altdeutsche  hand- 
schriften  des  14.  u.  15.  jahrhs.    VIII,  127  s.     8".     Halle,  Niemeyer. 

9.  E.  M.  Zimmerer,  Kräutersegen,  die  bedeutung  unserer 
vorzüglichsten  heimischen  heilkräuter  in  sitte,  sage,  geschichte  und 
Volksglauben;  ihr  nutzen  und  ihre  Verwendung  als  hausmittel. 
3.  aufl,     464  s.     Donauwörth,   L.  Auer.     8  m. 

10.  F.  Panzer,  Das  flugproblem  in  mythus,  sage  und  dich- 
tung.  s.-a.  aus  der  'Denkschrift  der  ersten  internationalen  luft- 
schiffahrt-ausstellung  (I.-L.-A.)'  in  Frankfurt  a.  M.  1909.  bd.  1. 
Wissensch.  vortrage,     s.   118 — 134. 

11.  Elis  Wadstein,  Eine  altheidnische  bestätigungsformel 
im  Hildebrandsliede.  Minnesskrift  utgifven  af  filologiska  samfundet 
i  Göteborg  pä  tioärsdagen  af  dens  stiftande,   22.  X.  10.    s.  86 — 91. 

12.  B.  Seligmann,  Der  böse  blick  und  verwandtes,  ein 
beitrag  zur  geschichte  des  aberglaubens  aller  Völker  und  zeiten. 
2   bde.     Berlin,  Barsdorf.     1910. 

13.  Marie  Andree-Eysn,  Volkskundliches  aus  dem  bayrisch- 
österreichischen alpengebiet.  Braunschweig.  F.  Vieweg.  1910. 
XIV, 274  s.  —  enthält  auch  volkssagen  und  abschnitte  über  Volks- 
glauben. 

14.  Steglich,  Aberglauben  aus  Priestewitz.  MSächsVk.  5, 
heft  6. 

15.  G.  Landtman,  Volksglauben  in  Nyland.  Brage,  Ars- 
skrift  3  utgiven  af  föreningen  Brage.     1908.     s.  55. 

16.  Th.  Voges,  Aus  der  heidenzeit  des  braunschweigischen 
landes.  hrsg.  von  dem  Pestalozziverein  des  herzogtums  Braun- 
schweig. IV, 60  s.  mit  22  abb.  8*^.  Braunschweig,  E.  Appel- 
hans  u.  co.     1910. 

17.  Heinrich  Carstens,  Volksglauben  und  Volksmeinungen 
aus  Schleswig-Holstein.     ZfVk.  20,382—387. 

18.  Stell,  Zur  kenntnis  des  Zauberglaubens,  der  volksmagie 
und  Volksmedizin  in  der  Schweiz.  Jahresbericht  der  geogr.-ethnogr. 
gesellschaft  in  Zürich  1908/09.      172  s. 

19.  Mente,  Der  alte  volks-  und  aberglaube  im  hannover- 
schen Wendlande,     vertrag.     Hannover,  E.  Geibel.     32  s. 

20.  Joh.  Bachmann,  Der  Volksaberglaube  im  nordgauischen 
Sprachgebiete  Böhmens  bei  dem  ackerbau.  nr.  385  (s.  129 — 144) 
in  Sammlung  gemeinnütziger  vortrage,  hrsg.  v.  deutschen  verein 
zur  Verbreitung  gemeinnütziger  kenntnisse  in  Prag.  (Prag,  J,  G. 
Calve.) 


102  XVIII.    Mythologie  und  sagenkunde. 

Seeleilglaube.  21.  K.  Lehmann,  Grabhügel  und  königs- 
hügel  in  der  nordischen  heidenzeit.     ZfdPh.  42,1 — 15. 

22.  J.  Klapper,  Vampir,  werwolf,  hexe.  Mitteilungen  aus 
handschriften.  MSchlesVk.  12,180 — 185.  —  1.  Nachträge  zu 
heft  21,50  ff.  2.  Nach  einem  für  1738  bezeugten  glauben  in 
der  Walachei  wird  ein  mann,  der  inzest  im  ersten  grade  der  bluts- 
verwandtschaft  begangen  hat,  auf  sieben  jähre  in  einen  schwanz- 
losen wolf  verwandelt  (s.   183). 

23.  Emil  Schnippel,  Leichenwasser  und  geisterglaube  in 
Ostpreußen.  ZfVk.  20,394 — 398.  —  das  leichenwasser  dem  fortge- 
tragenen sarge  nachgegossen. 

Hexeilijlaube.  24.  K.  Lohmeyer,  Bearbeitung  von  Birken- 
felder kirchenbüchern.  teil  1 :  Die  geschichtlichen,  kultur-  und 
volkskundlichen  beziehungen.  Birkenfeld-Nahe,  F.  Tillmann.  1909. 
123  s.  —  enthält  manches  über  hexenglauben. 

25.  Eugen  Balzer,  Die  Bräunlinger  hexenprozesse.  Alem. 
3.  f.     bd.   2.     s.   1—42. 

26.  Albert  Hellwig,  Der  hexenmord  zu  Eorchheim.  ein 
kulturbild  aus  dem  Volksglauben  der  gegenwart.     ebd.  43 — 47. 

27.  J.  rran9ais,  L'eglise  et  la  sorcellerie.  precis  histo- 
rique;  suivi  des  documen'ts  officiels,  des  textes  principaux  et  d'un 
proces  inedit.  (Bibliotheque  de  critique  religieuse.)  Paris,  Emile 
Nourry.     1910.     272  s. 

28.  Beemelmans,  Hexen wesen  und  hexenprozesse.  Bulletin 
du  musee  bist,  de  Mulhouse  32,82 — 106. 

Kult.  29.  E.  Schröder,  Über  germanische  sakralalter- 
tümer.  Korrespondenzblatt  des  gesamtvereins  der  deutschen  ge- 
schichts-  und  altertumsvereine.     1910,     471 — 474. 

30.  Axel  Olrik,  L-minsul  og  gudestdtter,  Maal  og  minne 
1910,1 — 9.  —  die  Qudvegissiilur  mit  oben  eingeschlagenen  regin- 
naglar  können,  da  sie  auch  als  porrsbilder  aufgefaßt  erscheinen, 
zusammengestellt  werden  mit  den  lappischen,  von  den  Germanen 
entlehnten  hölzernen  götterbildern,  da  auch  für  ein  solches  ein 
oben  eingeschlagener  nagel  bezeugt  ist  (s.  6  ff.),  andrerseits  be- 
saßen die  Lappen  heilige  holzsäulen  mit  nageln,  die  wie  die  säch- 
sische Irminsul  als  stütze  des  weitaus  aufgefaßt  wurden,  die 
nordische  bezeichnung  veraldaruagli  neben  reginnagli  macht  es 
wahrscheinlich,  daß  auch  diese  Vorstellung  bei  den  heiligen  sülur 
mitspricht.      (2  ff.) 

31.  E.  Mogk,  Altgermanische  kultfeuer.  MÖächsVk.  1910, 
107—116. 

32.  H.  Lotz,  Das  alte  sonnwendfouer.  JbEls.-Lothr.  35, 
113—116. 

33.  M.  Olsen  und  H.  Schetolig,  En  indskrift  med  aeldre 


XVni.    A.  Mythologie.  103 

runer  £ra  El0ksand  i  Nordhordland.  Bergens  museums  aarbog 
1909,  nr.  7.  44  s,  —  lina  laukaß  ajlu]  gedeutet  als  'Stein  und 
lauch  mit  weihender  kraft'  und  in  beziehung  gesetzt  zu  der  im  VQlsa- 
{)ättr  berichteten  phallischen  kulthandlung. 

34.  K.  Wehrhan,  Die  pferdesegnung  auf  dem  Laurenzi- 
berge  bei  Gau-Algesheim  im  Rheingau  und  rheingauische  wachs- 
votive.     Globus  97,133—136. 

35.  K.  Wehrhan,  Die  kapelle  St.  Amorsbrunn  bei  Amor- 
bach im  Odenwalde,  ein  beitrag  zur  quellenverehrung  und  votiv- 
forschung.     Globus  97,282—285. 

Zauber.  36.  J.  Mansikka,  Über  russische  Zauberformeln 
mit  berücksichtigung  der  blut-  und  verrenkungssegen.  dissertation. 
Helsingfors,  Druckerei  der  finn.  lit.  gesellsch.    1909.    XVII,309  s. 

37.  Felix  Grendon,  The  Anglo-Saxon  charms  (Zauber- 
sprüche).    JAmFL.  22,105—237. 

I>6rr.  38.  Po  Hak,  Zur  alt  westnordischen  namensform  förr. 
Arkiv  27,93—94. 

39.  C.  W.  von  Sydow,  Tors  färd  tili  Utgard.  Danske 
studier  1910,65 — 105.  145—182.  —  1.  Von  den  zumeist  auf 
altem  keltischen  boden  verbreiteten  sagen,  nach  denen  ein  von 
übermenschlichen  wesen  geschlachtetes  tier  aus  den  knochen 
wiederersteht,  wobei  vielfach  ein  knochen  oder  fleischstück  fehlt 
(s.  80  ff.),  stehen  der  sage  von  f örrs  bocken  vornehmlich  nahe 
2  keltische  legenden  von  Germanus  (91  ff.),  der  das  geschlachtete 
kalb  seines  gastgebers  erweckt,  und  von  Kieran  (96  ff.),  dessen 
wiederbelebtes  tier  lahmt,  da  ein  arbeiter  einen  markknochen  zer- 
schlagen hat.  als  ein  zwischen  diesen  erzählungen  stehendes 
mittelglied  ist  offenbar  die  nordische  sage  auch  keltischen  Ursprungs. 
—  2.  Die  Skrymir-episode  entspricht  einer  gälischen  sage  des 
Finnzyklus  (152),  in  die  einige  skandinavische  oder  auch  allgemein 
verbreitete  motive  eingefügt  sind  (s.  154  ff.).  —  3.  Die  erzählung 
vom  besuch  in  Utgardr  hat  verwandte  in  keltischen  sagen  vom 
besuch  in  zauberischen  häusern,  wo  später  allegorisch  ausgedeutete 
abenteuer  zu  bestehen  sind  (173  ff.),  einzelmotive  (wettlauf  177  ff.; 
ringkampf  mit  einer  frau  178  ff.)  finden  sich  anderwärts  in  kelti- 
tischer  tradition. 

40.  Hj.  Lindroth,  Hymiskvida  Str.  38.  Festskrift  tillegnad 
K.  F.  Johansson,   16.  sept.   1910.     s.  52  ff. 

41.  0.  Montelius,  The  Sun-Gods  Axe  and  Thors  Hammer. 
Folklore  XXI,  1. 

Freyr.  42.  Magnus  Olsen  und  H.  Schetelig,  De  to  rune- 
stener  fra  Tu  og  Klepp  paa  Jsederen.  Bergens  museums  aarbog 
1909,  nr.  11.  29  s.  —  die  figuren  eines  mannes  und  einer  frau 
auf  einem  dieser  steine  werden  gleich  den  gestalten  auf  geweihten 


104  XVIII.    Mythologie  und  sagenkunde. 

goldplättchen  der  Wikingerzeit  als  Freyr  und  Geritr  (Jsb.  1909, 
18,23)  gedeutet. 

Balder.  43.  V.  J.  Mansikka,  Kleinere  beitrage  zur  Balder- 
Lemminkäinen-frage.  Finn.  ugr.  forsch.  VIII, 206  ff.  —  an- 
schließend an  Krohns  (F.  U.  F.  V,83  ff.)  Zusammenstellung  der 
Balder-dichtung  mit  der  aus  legendarischer  quelle  stammenden 
finnischen  Lemminkäinen-Rune  werden  aus  slavischen  apokryphen 
und  legendenmaterial  des  16. — 18.  jahrhs.  einige  weitere  legen- 
darische Züge  angeführt,  an  welche  die  nordische  und  finnische 
dichtung  anklingen. 

Gröttinnen.  44.  Richard  M.  Meyer,  Die  göttin.  eine  studio 
über  die  frau  in  der  mythologie.    Deutsche  rundschau  144,252 — 264. 

45.  Axel  Olrik,  Gefjon.  Danske  studier  1910,1 — 31.  —  der 
deutsche,  englische  und  jütische  brauch,  zu  neujahr  einen  pflüg 
feierlich  herumzuführen  (s.  14  ff.),  hat  auf  Seeland,  wo  das  neben- 
einander der  Ortsnamen  Geffn0wae  und  Thor0we  (-haugar)  auf 
einen  mit  dem  J>örrskult  verbundenen  Gefjonkult  weist  (21  ff.),  ver- 
anlassung gegeben  zur  bildung  der  sage,  daß  Gefjon  Seeland  von  dem 
reiche  des  meeresriesen  Gylfi  (s.  12)  losgepflügt  habe.  Jüt.  volks- 
sagen,  nach  denen  jemand  vom  könig  so  viel  land  erhält,  als  er 
an  einem  tage  umpflügen  kann  (s.  4  ff.),  und  andre,  nach  denen 
mythische  wesen  durch  gewaltsame  eingriffe  die  heutige  gestalt 
des  landes  geschaffen  haben  (s.  8  ff.),  lieferten  material  zum  auf- 
bau  der  erzählung.  —  im  vorübergehen  wird  Bragi  als  gemahl 
der  Idunn  aus  |>6rr  (äsabragr,  ihm  das  bragafull  geweiht)  herge- 
leitet (s.  24  ff.).  —  weitere  Ortsnamen  mit  gefn-  erweisen  sich 
als  nicht  zugehörig  (s.  26  ff.,  vgl.   as.  geban,   ags.  geofon). 

46.  Otto  Ritter,  Neorxnawang.  Angl.  XXXIII,467— 470. 
—  erexnawang  (gegenüber  der  mit  n  anlautenden  form  als  ur- 
sprünglich angesehen)  ist  als  Ercsuna  (die  toten  als  söhne  der  Erce, 
d.  i.  erde)  wang  aufgefaßt. 

47.  Meinck,  Über  die  Verehrung  der  sonne  bei  den  Gor- 
manen (Festschrift  zum  600jähr.  Jubiläum  des  gj^mnasiums  zu 
Liegnitz.)     1909.     s.   15—41. 

48.  Hans  Sperber,  Embla.  Beitr.  36,219  ff.  —  zusammen- 
gestellt mit  ai-ureXog. 

49.  S.  N,  Hagen,  Om  navnet  Fenrisulfr.  Maal  og  minne 
1910,57 — 59.  —  Fen-hris-ülfr  'das  im  sumpfgebüsch  weilende 
ungeheuer'  ist  entwickelt  aus  der  Vorstellung  des  biblischen 
Behemoth. 

50.  A.  Hoffmann-Kutschke,   Fafnir.     Globus  96,98. 

51.  Friedrich  Hertlein,  Die  Juppitergigantensäulen.  Stutt- 
gart, E.  Schweizerbart.     VI,  168.  —  erklärt  diese   wesentlich  auf 


XVni.   ß.  Sagenkunde.  105 

germ.  boden  vorkommenden  Säulen  aus  germ.  Vorstellungen  als 
Irminsäulen  (s.  70  ff,). 

52.  Besprechungen  früher  verzeichneter  Schriften.  1.  Hell- 
wig,  Verbrechen  und  aberglaube  1908,20,332.  Hestermann, 
Anthropos  5,277 — 278.  —  2.  Lehmann,  Aberglaube  und  Zauberei" 
1908,20,330.  R.  Petsch,  ZfVk.  20,107—109.-3.  Meringer, 
Zum  verehrten  pflock  1909,IIIA, 150,9.    E.  Zupitza,  Wschr.  27,2. 

—  4.  Dulaure,  Zeugung  1910,18,4.  Gustav  Antze,  Mitt.  d.  anthr. 
ges.  in  Wien  40,60 — 61.  —  5.  Grendon,  Anglo-Saxon  charms  1910, 
18,37.  Archiv  124,428.  —  6.  Huß,  Die  schrift  vom  aberglauben 
1910,18,6.  Ss.,  KblSiebLk.  33,165—166.—  7.  Francais,  L'eglise 
et  la  sorcellerie  1910,18,27.  E.  Petsch,  ZfVk.  20,440—441.  — 
8.  M.  Landau,  Hölle  1909,18,15.    R.  Petsch,  ZfVk.  20,437—440. 

—  9.  R.  M.  Mej^er,  Religionsgeschichte  1910,18,1.  Brandl, 
Archiv  124,422  —  423.  -nn-,  Cbl.  61,1140.  v.  d.  Leyen,  ZfVk. 
20,428—431.  Selbstanzeige,  GRMon.  2,519.  —  10.  v.  d.  Leyen, 
Sagenbuch  1.  1909,18,6.  Deutsche rundschau  140,318.  A.E.  Schön- 
bach, Allg.  Litbl.  19,560.  G.  Neckel,  GRMon.  2,635—637. 
A.  Zehme,  Mtschr.  9,49 — 50.  —  11.  Ehrenreich,  Allgem. 
mythologie  1910,18,2.  L.  von  Schroeder,  Mitt.  d.  anthr.  ges. 
in  Wien  40,243— 245.  E.  M.,  Cbl.  61,1258— 1259.  P.W.Schmidt, 
Anthropos5,1188— 1191.— 12.  Mogk,  Menschenopfer  1909,18,12. 
E.  Thomas,  Revue  critique  1910,431.  —  13.  Seligmann,  Der 
böse  blick  1910,18,12.  Cbl.  61,131—133.  —  14.  H.  Leßmann, 
Vergleichende  mythenforschung  1908,19,23.  R.  C.  Boer,  Museum 
17,148—150.  Cbl.  60,1506—1507.  —  15.  Golther,  Religion 
und  mythus  1909,18,5.  R.  M.  Meyer,  Idg.  anz.  26,35—36. 
H.  Lohre,  ZfVk.  20,112—113.  R.  P.,  Cbl.  d.  gesamtvereins  1910, 
544—545.  -e-,  MSchlesVk.  12,230—231.  —  16.  A.  Ereybe, 
Volksaberglaube  1909,18,32.  L.  R.,  Rev.  crit.  69,414—415.  — 
17.  A.  Thümmel,  Tempel  1909,18,13.  Valtyr  Gudmundsson, 
DLz.  31,1041—1047.  Globus  96,162.  v.  Kralik,  Anthropos  5, 
1191—1195.  —  18.  Lohmeyer,  Kirchenbücher  1910,18,24. 
R.  Krieg,  Cbl.  d.  gesamtvereins  1910,486. 

B.   Sageukimde. 

1.   Heldensage. 

53.  R.  Petsch,  Märchen,  sage,  lied  und  epos.     Korrespon- 
denzblatt des  gesamtver.   1910,177 — 184. 

54.  Gustav  Neckel,  Etwas  von  germanischer sagenforschung. 
GRMon.  2,1—14. 

55.  A.  Heusler,    Heldennamen    in    mehrfacher    lautgestalt. 
ZfdA.  52,97 — 107.  —  ein  Verzeichnis  von  44  nummern  zeigt,  daß 


106  XYIII.    Mj'^thologie  i\nd  sagenkxmde. 

erklärungsversuche    auf    rein    lautgesetzlicliein    wege     wenig     aus- 
sichten  haben  dürften. 

56.  Henrik  Ussing,  Om  det  indbyrdes  forhold  mellem  helte- 
kvadene  i  Aeldre  Edda.  K0benhavn,  Gad.  1910.  176  s.  — 
sucht  vornehmlich  im  gegensatz  zu  Neckel  die  entwicklung  der 
eddischen  heldendichtung  aus  sich  selbst  heraus  und  ohne  beein- 
flussung  durch  die  jüngere  deutsche  dichtung  glaubhaft  zu  machen. 

57.  Axel  Olrik,  Danmarks  heltedigtning  II.  Starkad  den 
gamle  og  den  j^ngre  skjoldung-raskke.  Kopenhagen,  Gad.  322  s.  — 
die  fortsetzung  des  in  Jsb.  1903,4,166  erwähnten,  aber  leider 
nicht  besprochenen  werkes  von  Olrik,  unzweifelhaft  der  hervor- 
ragendsten leistung  auf  dem  gebiete  germanischer  heldensage, 
welche  die  letzten  Jahrzehnte  aufzuweisen  haben.  —  das  Ingelds- 
lied  (Saxo  VI,  s.  303  ff.),  ein  dänisches  gedieht  aus  der  1.  hälfte 
des  10.  jahrhs,,  in  dem  Starkadr  den  untätigen  könig  Ingeld  zur 
vaterrache  anspornt,  hängt  mit  der  im  Beowulf  (2017  ff.)  er- 
wähnten erzählung  von  Ingelds  hochzeit  zusammen  und  leitet 
einen  kreis  dänischer  Sagendichtungen  ein,  in  denen  Starkadr  am 
hofe  der  Lejrekönige  als  Vertreter  des  männlichen  heldenideals  der 
Wikingerzeit  auftritt.  Starkadrs  strafrede  an  Ingelds  Schwester 
Helga  (lied,  Saxo  VI,284  ff.),  sein  von  der  Sams0sage  beeinflußter 
kämpf  mit  Angantyr  und  dessen  brüdern  auf  der  beide  Roijung 
(nach  s.  160  ff.  in  Skäne  gelegen)  und  der  Zweikampf  mit  dem 
Sachsen  Hama  (s.  71  ff.;  beide  erzählungen  —  Saxo  VI,290  ff., 
281  ff.  —  sind  dänische  sagen  in  prosa)  gehören  diesem  kreise 
an.  Starkadr  selbst,  nach  seinem  namen  (85  ff.,  155  ff.)  und  der 
altertümlichen  sage  von  seinem  tode  (149  ff.)  zu  urteilen,  vielleicht 
ursprünglich  ein  held  der  völkerwanderungszeit,  wird  seit  der 
2.  hälfte  des  9.  jahrhs.  in  ostnord.  dichtung  zum  Wiking,  der  in 
östlichen  landen  finnische  Völker  (Hama,  Visinn,  Vazi:  Vertreter 
der  Stämme  Häme,   Vadja,  Visu)  und  byzantiner  (Sisarr)  bekämpft 

s.  96  ff.),  diese  Wikingerdichtung  wird  von  den  dänischen  sagen 
es  Lejrekreises  bereits  vorausgesetzt  und  erscheint  mit  diesen 
zusammengearbeitet  in  der  norwegischen  Starkadr-poesie,  deren 
wichtigste  denkmäler  das  Jugendgedicht  (Saxo  VI, 273  ff.;  ent- 
stammt dem  12.  jahrh.,  Olr.  s.  88  ff.,  191  ff.),  der  todesgesang 
(Saxo  VIII,397  ff.;  telemarkisch,  wohl  um  1100,  Olr.  150  ff., 
190  ff.)  und  der  Vikarsbalkr  (erste  hälfte  des  12.  jahrhs.,  s.  194  ff.) 
sind,  in  Norwegen  treten  besonders  in  den  Vordergrund  Skar- 
kadrs  schon  in  der  todessage  angedeutete  riesennatur  (s.  178  ff., 
Vgl.  s.  165  ff.)  und  der  am  eignen  gefolgsherrn  begangene  mord: 
die  ermordung  des  königs  Ali  (berichtet  in  einer  von  der  Skjol- 
dungasaga  und  Saxos  gewährsmann  benutzten  saga,  s.  131  ff.)  und 
(Jie  Opferung  des  Vikarr  (181  ff.).  —  als  Ingelds  vorfahre  erscheint 


XVIII.    B.  Sagenkunde.  107 

Frothi  hin  frithgothse  (die  sagen  von  seinem  goldring  und  seiner 
gesetzgebung  s.  269  f£.),  auf  den  in  der  erzählung  von  seinem  tode 
durch  eine  seekuh  und  seiner  beerdigung  mythische  züge  eines 
Vegetationsdämons  (vgl.  auch  den  schwed.  Ortsnamen  Trodhevi) 
übertragen  sind  (s.  239  ff.).  auch  andre  stammvatergestalten; 
Skeaf,  der  mit  der  weit  verbreiteten  Verehrung  der  letzten  korn- 
garbe  in  Verbindung  steht,  und  Beow,  dessen  namen  dem  nord. 
bygg  n.  entspricht,  nach  dem  der  von  den  Finnen  entlehnte  korngott 
Pekko  heißt,  erscheinen  nunmehr  als  Vegetationsgottheiten  (s.  249  ff.). 
—  indem  Trödi,  Ingelds  vater  (urspr.  wohl  aber  Fridfrödi),  einen 
vater  Fridleifr  erhält  (s.  290  ff.)  und  an  die  spitze  des  Stamm- 
baumes Dan  gestellt  wird,  von  dessen  krönung  und  grablegung 
Volkstraditionen  aus  der  gegend  von  Viborg  berichten  (s.  225  ff.), 
wird  so  neben  der  älteren  reihe  der  Skjoldungar  (D.  H.  I.)  eine 
jüngere:  Dan — Frotti  h.  fr. — Fridleifr — Frödi — Ingeld  geschaffen. 
Beowulf.  58.  F.  Panzer,  Studien  zur  germanischen  sagen- 
geschichte  I.  Beowulf.  München,  C.  H,  Beck.  IX,409  s.  — 
das  buch  liefert  den  sicheren  beweis  für  des  Verfassers  ansieht 
von  der  hohen  bedeutung  des  märchens  für  die  heldensage.  im 
ersten  hauptteil  wird  das  märchen  vom  Bärensohn  ('Dat  Eixl- 
männeken',  Grimm)  an  der  band  von  202  Varianten  durchge- 
sprochen, die  ältesten  belege  für  das  vollständige  märchen  führen 
in  Indien  ins  1.  oder  2.  jahrh.  n.  Chr.  zurück  (s.  229).  noch 
ältere  kleinasiatische  (ebd.)  und  indo-arische  quellen  (s.  231  ff.) 
enthalten  wenigstens  teile  der  erzählung.  mittel-  und  schlußstück 
des  mäichens  sind  überall  in  den  hauptzügen  gleich:  ein  dämon, 
der  bereits  mehrfach  schädigend  erschienen  ist,  wird  vom  beiden 
besiegt,  dieser  folgt  der  spur  des  entflohenen  (s.  74  ff.,  102  ff.), 
hat  in  der  behausung  des  dämons  eine  weitere  begegnung  mit 
ihm  und  eiiiem  weiblichen  dämon,  gern  seiner  mutter  (s.  116  ff., 
137  ff.),  wobei  ihm  häufig  ein  besonderes  unterweltsschwert  den 
sieg  verschafft  (s.  153  ff.);  er  befreit  sodann  einige  daselbst  ge- 
fangene Jungfrauen  und  gelangt,  trotzdem  seine  genossen  ihn  ver- 
lassen haben,  zurück  auf  die  oberweit,  wo  er  die  Verräter  straft 
und  eins  der  mädchen  heiratet,  für  den  eingang  der  erzählung 
gibt  es  drei  verschiedene  fassungen:  die  erste  berichtet  von  des 
beiden  tierischer  abstammung,  seiner  wenig  hoffnungsvollen  kind- 
heit,  seinen  jugendlichen  krafttaten  und  der  erwerbung  starker 
genossen  (Formel  A,  s.  16  ff.),  wobei  das  märchen  sich  aufs  engste 
mit  der  geschichte  vom  starken  Hans  (s.  44  ff.)  berührt,  die  zweite 
beginnt  alsbald  mit  dem  ei'scheinen  des  dämons  in  der  halle  oder 
dem  garten  eines  königs  (B,  s.  95  ff.),  die  dritte  erzählt  von  der  Ent- 
führung der  Jungfrauen  (C,  108  ff.).  —  es  wird  nunmehr  bewiesen, 
daß  der  erste  teil  der  Beowulfsage  —  Beowulfs  kämpf  mit  Grendel  in 


108  XVIII.   Mythologie  und  sagenkunde. 

Hrödgars  halle  imd  sein  besuch  in  G.s  und  seiner  mutter  be- 
hausung  sowie  der  bericht  über  des  beiden  kindheit  und  jugend- 
taten —  nichts  ist  als  das  Bärensohnmärchen,  dem  hier  wie  in 
einer  ganzen  reihe  von  Varianten  die  erlösang  der  Jungfrauen  fehlt 
(s.  122)  und  das  durch  epische  bearbeitung  zur  heldensage  ge- 
worden ist  (s.  249  ff.),  dies  ist  bereits  in  Skandinavien  geschehen, 
da  —  nach  Panzers  ansieht  —  auch  eine  andere  sage  aus  dem 
kreise  der  dän.  Skjoldungendichtung,  die  geschichte  von  Bjarki, 
das  zur  heldensage  umgestaltete  märchen  voraussetzt  (s.  364  ff.), 
andrerseits  ist  in  Skandinavien  das  B. -Starkhansmärchen  auch  auf 
andere  personen  (Grettir,  Ormr  Störolfsson,  Grimr)  übertragen 
worden,  und  in  zwei  fällen  (Grett.  Orm.)  haben  die  so  entstandenen 
erzählungen  dann  literarische  beeinflussung  durch  die  Beowulf- 
sage  erfahren  (s.  402  ff.).  —  der  zweite  teil  der  Beowulfsage  — 
B.s  kämpf  mit  dem  drachen  —  beruht  auf  einer  volkstüm- 
lichen drachensage  (s.  293  ff.)  und  hat  seine  nächsten  verwandten 
auf  dän.  boden  (306  ff.).  durch  gemeinsame  benutzung  einer 
poetischen  dänischen  behandlung  dieser  sage  erklären  sich  die  von 
Sievers  nachgewiesenen  bertihrungen  von  Beowulfs  und  Prothos 
(Saxo)  drachenkampf  (s.  293.  313). 

59.  G.  Kisch,  Grendel.  KblSiebLk.  Jahrg.  33,107—110.  — 
Grandels  Muar  (aus  mar)  ist  der  name  eines  moores  bei  Senndorf 
(Siebenbürgen),  wo  ein  pflüger  einst  versunken  sein  soll,  auch 
in  Belgisch-Luxemburg  kommt  Grendel  als  name  sumpfiger  ört- 
lichkeiten vor. 

Nibeluilgeiisage.  60.  Droege,  Nibelungenlied  und  Waltha- 
rius.  ZfdA.  52,193 — 231.  —  sucht  des  vfs.  ansieht  über  die 
Vorstufe  des  Nibelungenliedes  mit  Roethes  hypothese  einer  latei- 
nischen Nibelungias  zu  vereinigen  durch  annähme  folgender  ent- 
wicklungsstadien:  1.  Passauer  epos.  2.  Eine  ebenfalls  vom  Waltha- 
rius  beeinflußte  unter  Burchhard  (1000 — 1025)  in  Worms  ver- 
faßte dichtung  (s.  204—214).  3.  Spielmannsepos  i;m  1115—1120 
(pidrekssaga).     4.  Österreichisches  epos  zur  Stauferzeit. 

61,  A.  Bugge,  Sandhed  og  digt  om  Olav  Tryggvason, 
Aarb0ger  for  nordisk  oldkyndighed  og  historie  II.  r.  25.  bd. 
s.  1 — 34.  —  unter  anderm  wird  ausgeführt,  daß  vermutlich  nicht, 
wie  Boer  meint  (1909,18,45),  die  erzählung  von  Sigrictr  störrada 
auf  die  Brynhild-dichtung  eingewirkt  hat,  sondern  höchstens  um- 
gekehrt (s.   21  ff.). 

62.  Rudolf  Pestalozzi,  Siegmunds  Schwert.  ZfdA.  52, 
259 — 269.  —  die  sage  von  der  Verleihung  eines  göttlichen 
Schwertes  (vgl.  schwert  des  Attila)  an  einen  auserwählten  beiden 
(Walis)  ist  wohl  schon   in  Deutschland    auf    Siegmund    übertragen 


XVin.   B.  Sagenkunde.  109 

(s.  263 — 266),  erst  nordisch  ist  dagegen  das  persönliche  auf- 
treten Odinns  bei  der  Schwertverleihung  und  dem  tode  des  helden 
(s.   259—262). 

63.  A.  Beneke,  Siegfried  und  die  Varusschlacht  im  Arns- 
berger walde.     Leipzig-Gohlis,  Volger.     1909.     118  s. 

64.  A.  Beneke,  Was  verstand  die  sage  unter  dem  drachen, 
den  Siegfried  erschlug?    Westfälisches  magazin  2,4. 

65.  Gustav  Cederschiöld,  Till  Fäfnismäl.  Minnesskrift  ut- 
gifven  af  filologiska  samfundet  i  Göteborg.  22.  okt.  1910.  Göte- 
borgs Högskolas  Arsskrift  1910. 

Ermanarich  und  Dietrich.  66.  E.  C.  Boer,  Die  sagen 
von  Ermanarich  und  Dietrich  von  Bern.  Germ,  handbibl.  X. 
Halle,  Waisenhaus.  1910.  VIII, 333  s.  —  die  J)s.  ist,  wenn  man 
von  einigen  ganz  späten  einfügungen  (s.  314)  absieht,  eine  kom- 
bination  zweier  selbständiger  sagaredaktionen  (IS  und  IIS,  s.  317). 
die  quelle  von  IS  ist  IQ,  eine  aus  dem  anfang  des  11.  jahrhs. 
stammende  (s.  132/3)  sächsische  Spielmannserzählung,  bestehend 
aus  gedichten  mit  verbindender  prosa  (s.  248).  in  ihr  allein  war 
enthalten  die  geschichte  von  Dietrichs  ahnen  und  seiner  Jugend 
(s.  245  ff.),  die  weitereu  erzählungen  enthielt  auch  II Q,  ein  ähn- 
liches, vor  mitte  des  11.  jahrhs.  abgeschlossenes  (s.  250)  frän- 
kisches werk,  das  aber  aus  einzelnen  mehr  selbständigen  komplexen 
bestand  (s.  320/1).  ausschließliches  eigentum  von  II Q  sind:  der 
tod  von  Erm.'s  söhnen  und  neffen,  die  zweite  erzählung  von  Osan- 
trix'  tode,  Heimes  Verhältnis  zu  Brynhild,  die  zweite  redaktion 
der  Vilcinasaga,  die  lange  Schildbeschreibung,  Dietrichs  drachen- 
kampf  (?)  und  seine  entrückung.  im  übrigen  ist  das  eigentum 
von  IQ  und  II Q,  wie  dies  für  die  Nibelungensage  schon  in  den 
'Untersuchungen'  geschehen  ist,  durch  einzeluntersuchungen  zu 
scheiden  (s.  90  ff.,  155  ff.,  251  ff.).  —  die  dichtung  über  Diet- 
richs jugendtaten  (Chronol.  s.  237  ff.)  nimmt  ihren  ausgang  von 
dem  im  ags.  Waldere  berichteten  Ungeheuerkampf,  der  noch  in 
Vidgas  kämpf  gegen  Aetgeir  (s.  185/6)  erhalten  ist.  die  sage 
von  Diet.'s  flucht  und  rückkehr  (Chronol.  s.  88/89.  s.  129  ff.)  ist 
infolge  der  chronol.  Verbindung  mit  der  Nibelungensage,  der  die 
rabenschlachtdichtung  ihre  entstehung  verdankt  (s.  86),  erweitert 
worden,  eine  erneute  Untersuchung  der  geographie  der  ps.  (s.  295  ff.) 
zeigt,  daß  die  jüngere  historisch  getreue  lokalisierung  der  ereig- 
nisse  bereits  in  der  ältesten  gruppe  erhaltener  quellen  (QI)  auf 
schritt  und  tritt  begegnet.  —  die  Ermanarichsage  ist  vor  dem 
5.  jahrh.  nach  Nordeuropa  gewandert  (s.  11)  und  sodann  dort 
weiterentwickelt  worden  (Widsid,  s.  15.  Bragi,  Edda,  s.  19  ff.),  die 
fassung    der    sage   in   den   nordischen   prosaquellen  (VqIs.,    Snorri, 


110  XVIIT.    Mythologie  und  sagenkimde. 

Cod.  reg.)  ist  beeinflußt  durch  eine  in  Dänemark  entwickelte  sagen- 
form (Saxo),  die  ihrerseits  neue  züge  (neffen,  ratgeber)  aus  Deutsch- 
land bezogen  hat  (übersieht  s.  35.  48).  —  der  böse  ratgeber 
(Bikki,  Sifka)  ist  in  Deutschland  aus  der  gestalt  Odoakers  in  der 
Dietrichsage  erwachsen  (s.  62).  —  die  Harlungen  s.  78  ff.  —  der 
referent  bemerkt  ausdrücklich,  daß  er  durch  diese  wiedergäbe  des 
Inhalts  nicht  etwa  gleichzeitig  seine  Zustimmung  zu  den  an- 
schauungen  des  vfs.   ausspricht. 

67.  W.  Eckerth,  Das  Waltherlied,  gedieht  in  mhd.  spräche, 
mit  einem  anhange  über  die  schriftdenkmale  zur  Walthersage  und 
die  Walthersage.  2.  vermehrte  aufl,  Halle,  Niemeyer.  1909. 
194  s.  —  anhang:  im  5.  jahrh.  unter  Eurich  entstehung:  Hagen 
ist  hier  der  vater,  diese  fassung  ist  in  der  J)s.  bewahrt,  im 
6.  jahrh.  kommen  die  Burgunden  hinein:  Waldere;  weiteres  ein- 
zelnes stammt  von  Ekkehardt. 

68.  Eugen  Stricker,  Entstehung  und  entwicklung  der 
Eloovant-sage.     diss.     Tübingen   1909. 

69.  Hermann  Brunnhof  er,  Die  schweizerische  heldensage  im 
zusammenhange  mit  der  deutschen  götter-  und  heldensage.  Bern, 
E.  Semminger. 

70.  Besprechungen  früher  verzeichneter  Schriften.  I.G.Holz, 
Der  Sagenkreis  der  Nibelungen  1908,19,35.  Karl  Reuschel,  Kbl. 
d.  gesamtvereins  58,160 — 161.  —  2.  Creme,  Markuskreuz  1906, 
19,109.  K  C.  Beer,  ZfdPhil.  42,112—115.  —  3.  Eckerth, 
Waltherlied    1910,18,67.       Golther,    Litbl.    1910,394—395.    — 

4.  Treu,    Bern    1909,18,52.      K.    Helm,    Litbl.    31,89—90.    — 

5.  von  Kralik,  Sagengeschichte  1908,19,12.  W.  Ranisch, 
AfdA.  34,178—179.  -bh-,  Cbl.  61,563.  Ss.,  MSchlesVk.  12,232. 
—  6.  P.  Panzer,  Das  altdeutsche  volkepos  1904,7,37.  J.  See- 
müller, AfdA.  34,129—130.  —  7.  Heusler,  Lied  und  epos 
1905,IIB,188.  J.  Seemüller,  AfdA.  34,130—135.  —  8.  Boer, 
Nibelungensage  3  1909,18,45.  Neckel,  AfdA.  34,135—139.  — 
9.  Boer,  Ermanarich  und  Dietrich  1910,18,66.  C,  Cbl.  Gl, 
1449—1450.  Eevue  crit.  1910,356.  Heusler,  DLz.  31,3108— 
3111.  —  10.  Lawrence,  Beowulf-criticism  1909,18,43.  A.  B., 
Archiv  123,473.  —  11.  Brock stedt.  Das  afrz.  Siegfriedslied 
1909,18,50.  Blöte,  AfdA.  34,53—55.  —  12.  Panzer,  Beowulf 
1910,18,58.  Heusler,  ESt.  42,289  ff.  Selbstanzeige,  GRMon. 
2,428.  A.  Zehme,  Mtschr.  9,612—613.  F.  Piquet,  Rev.  germ. 
6,627.  Ders.,  Rev.  crit.  1910,312—313.  Golther,  NJb.  25, 
610—613.  —  13.  Stricker,  Floovantsage  1910,18,68.  L.  Jor- 
dan, Archiv  124,179—180. 


XVIII.   B.  Sagenkunde.  111 

2.    Mittelalterliche  sagen  und  legenden. 

Gral  und  Parcival.  71.  Leopold  von  Schroeder,  Die 
wurzeln  der  sage  vom  heiligen  Gral.  Sitzungsber.  d.  kais.  akad. 
d.  wiss,  in  Wien,   phil.-hist.  kl.   bd.   166.    Wien,  A.  Holder.     98  s. 

72.  Wolf  gang  Golther,  Die  Gralssage  bei  Wolfram  von 
Eschenbach,    rede  zur  feier  d.  28.  febr.  1910.    Rostock  1910.    24  s. 

73.  Arthur  C.  L.  Brown,  The  bleeding  Lance.  PMLAss,  25. 
Boston   1910.     59  s. 

74.  Herrn.  Hienzi,  Magyarorszägi  Klingsor  a  mondäban 
(Kl.  von  Ungarland  i.  d.  sage),     diss.     Budapest  1909. 

75.  Mary  Rh.  Williams,  Essai  sur  la  composition  du  ro- 
man  gallois  Peredur.  Paris,  Champion.  1909.  VI,  123  s.  —  eine 
'galloise'  geschichte  von  Peredur  (B),  vornehmlich  im  mittelstück 
des  romans  wiedergegeben,  ist  mit  einer  gleichfalls  keltischen  er- 
zählung  (A,  anfangsstück  des  romans)  verbunden;  A -f-  B  haben 
sodann  beeinflussung  durch  eine  alte  Version  der  frz.  Gralsge- 
schichte (namensähnlichkeit  des  Peredur  und  Perceval)  erfahren, 
erneutem  frz.  einfluß  verdankt  die  mit  den  ersten  unvollkommen 
verknüpfte  dritte  partie  des  romans  (C)  ihren  Ursprung. 

Tristan.  76.  Jacob  Kele  min a,  Untersuchungen  zur  Tristan- 
sage. Teutonia,  hrs.  von  Uhl.  Leipzig  1910.  IX, 82  s.  —  die 
leider  sehr  uDÜbersichtlich  geschriebene  Untersuchung  ist  be- 
sonders Eilhart  und  seiner  frz.  quelle  (Q)  gewidmet,  der  vf.  geht 
von  der  anschaung  aus,  daß  im  hinblick  auf  die  gegenseitigen  be- 
ziehungen  der  verschiedenen  Tristandichtungen  die  genaue  rekon- 
struktion  eines  Urtristan  nicht  gestattet  sei.  für  den  ersten  teil, 
die  liebesgeschichte,  führen  Widersprüche  innerhalb  von  Q  und 
ein  vergleich  mit  den  älteren  bestandteilen  (E^,  inh.  s.  71)  des 
frz.  prosaromans  R  dazu,  eine  ältere  grundlage  (V)  anzunehmen, 
nach  der  auf  eine  tatsächliche  entdeckung  der  beiden  liebenden 
durch  Marke  (20  ff.  23)  ihr  gemeinsames  waldleben  und  dann 
Isoldes  entführung  durch  Marke  und  eine  Verbannung  Tristans 
folgen  (29  ff.),  mit  V  sind  in  Q  bestandteile  einer  zweiten,  auch 
den  andern  Tristandichtungen  (R^:  jüngere  bestandteile  von  R 
s.  71  ff.,  Beroul  s.  78  ff.,  Thomas)  zugrunde  liegenden  fassung  ver- 
bunden, nach  welcher  eine  eigentliche  überftihriing  der  liebenden 
nicht  stattfindet  (hierher  gehörig:  das  belauschte  Stelldichein  s.  22. 
"28;  die  entdeckung  im  walde  s.  33;  auch  das  gottesgericht,  das 
aber  in  Q  und  der  prosa  nicht  vorhanden  ist,  s.  39)  —  der  Geißblatt- 
lais  und  die  ältesten  Tristannovellen  setzen  nur  den  ersten  teil 
des  romans  voraus  (s.  68).  demselben  entwicklungsstadium  gehört 
die   zeitlich    beschränkte    Wirkung   des  liebestrankes  (s.  68.  64  ff. 


112  XVIII.    Mythologie  und  sagenkunde. 

32  ff.  14  ff.)  bei  Eilhart  und  Beroul  an.  der  zweite  teil  des  ro- 
mans  (vgl.  auch  s.  40)  ist  die  bereits  in  V  enthaltene  dichtimg 
eines  klassisch  gebildeten  Verfassers  (s.  70). 

77.  Gertrud  Schoepperle,  The  Love-Potion  in  Tristan  and 
Isolt.  Romania  39,277 — 296.  —  wenn  in  der  version  des  Thomas 
die  Wirkung  des  liebestrankes  als  zeitlich  unbegrenzt  erscheint 
und  im  Zusammenhang  damit  die  rückkehr  der  liebenden  aus 
ihrem  exil  nicht  eine  folge  ihrer  reue  sein  kann,  so  setzt  diese 
neue  fassung  der  sage  gleichwohl  eine  fassung  wie  die  des  Beroul- 
Eilhart,  wo  im  gegensatz  zu  der  spätem  mehr  höfischen  an- 
schauung  das  Verhältnis  moralisch  streng  verurteilt  wird,  als  Vor- 
stufe voraus. 

77a.  Gertrud  Schoepperle,  The  island  combat  in  Tristan. 
Studies  in  english  and  comparative  literatures  by  former  and  present 
students  at  Radcliffe  College,  presented  to  Agnes  Irvin,  dean  of 
Eadcliffe  College.     Boston,   Ginn.     1910. 

78.  Rudolf  Zenker,  Die  Tristansage  und  das  persische 
epos  von  Wis  und  Rämin.      Rom.  forschungen   29,321 — 369. 

79.  Elvira  Sommer-Tolomei,  La  leggenda  di  Tristano  in 
Italia.     Roma,  tip.  Unione  ed.   1910.      55  s. 

Tannlläuser.  80.  Kr.  Nyrop,  Eortids  sagn  og  sänge  6: 
Tannhäuser  i  Venusbjserget.  K0benhavn,  Gyldendal.  1909.  120  s. 
—  die  sage  vom  ritter  im  Venusberg  ist  um  1450  aus  Italien 
nach  Deutschland  eingewandert,  dort  lokalisiert  und  mit  dem 
wunder  des  blühenden  stabes  verbunden. 

81.  P.  S.  Barto,  Studies  in  the  Tannhäuserlegend.  JEGPhil. 
9,293—320. 

82.  Heinrich  Günter,  Die  christliche  legende  des  Abend- 
landes. Religionswiss.  bibl.  hrsg.  von  Streitberg  u.  Wünsch. 
bd.  2.     VIII,246  s. 

93.  Pfleger,  Zur  altdeutschen  legendenliteratur  des  Elsaßes. 
Straßburger  diözesanblatt  3.  f.     bd.  7,218 — 313. 

84.  0.  Riedner  und  Th.  Hornung,  Zur  Afralegende.  Lit. 
beilage  d.  Augsburger  postzeitung   1909,  nr.   2.   11. 

85.  August  von  Lövis,  Eine  Umformung  der  Gregorius- 
legende  im  Kaukasus.     ZfVk.  20,45 — 56. 

86.  C.  S.  Hülst,  St.  George  of  Cappadocia  in  Legend  and 
history.     London,  Nutt.      156  s. 

87.  P.  Michael  Huber,  Die  wanderlegende  von  den  Sieben- 
schläfern, eine  litgesch.  unters.  Leipzig,  Harrassowitz.  1910. 
XXI,574  u.  32  s. 

88.  Levison,  Entwicklung  der  legende  Severins  von  Köln. 
1909. 


XVin.   B.  Sagenkunde.  113 

89.  Michael  Hub  er,  Textbeiträge  zur  Siebenschläferlegende 
des  mittelalters.     Rom.  forschungen  26,462—583.  825—836. 

90.  Besprechungen  früher  verzeichneter  Schriften.  1.  Willi- 
ams, Peredur  1910,18,75.  Thurneysen,  Zs.  f.  kelt.  phil.  8, 
185—189.  Mario  Roques,  Romania  89,383— 385.  —  2.  Weston, 
Sir  Perceval  1909,18,61.  Golther,  ZfvglLg.  18,135—138. 
E.  Brugger,  Zs. f.  frz.  spr. u.lit.  36,  ref.  u.  rez.,  7  ff.  —  3.  Brown, 
The  bleeding  Lance  1910,18,73.  E.  Brugger,  Zs.  f.  frz.  spr.  u. 
lit.  36,  ref.  u.  rez.,  187—190.  —  4.  Iselin,  Grallegende  1909, 
18,63.  E.  Brugger,  Zs.  f.  frz.  spr.  u.  lit.  36,  ref.  u.  rez.,  74 — 77. 
L.  Jordan,  Litbl.  1910,373—374.  —  5.  Nitze,  Fisher  king 
1909,18,62.  E.  Brugger,  Zs.  f.  frz.  spr.  u.  lit.  36,  ref.  u.  rez., 
71—74.  —  6.  Golther,  Gralsage  1910,18,72.  Paul  Hagen, 
ZfdPhil.  42,461—462.  —  7.  Hienzi,  Klingsor  1910,18,74. 
A.  Schullerus,  KblSiebLk.  33,164—165.  —  8.  Pokorny, 
Arthursage  1909,18,58.  K.  M.,  ZfkeltPhil.  8,192—194.  — 
9.  Nyrop,  Tannhäuser   1910,18,80.     Bolte,  ZfVk.  20,331—332. 

—  10.  Günter,  Legende  1910,18,82.  R.  Patsch,  ZfVk.  20, 
433 — 437.  —  11.  Hey  mann,  Helwigs  Märe  vom  h.  kreuz  1908, 
7,73.    F.  Piquet,  Rev.  germ.  5,474.    Strauch,  DLz.  30,936— 937. 

—  12.  Levison,  Severin  1910,18,88.  Krusch,  NA.  35,272  ff. 
13.  F.  Wilhelm,  Deutsche  legenden  1907,7,27.  Piquet,  Rev. 
germ.  5,89.     G.  Ehrismann,  ZfdPhil.  42,257—258. 

3.    Volkssagen. 

91.  Fr.  Panzer,  Literatur  über  märchen,  sage,  Volkslied. 
DLz.  31,1477—1487. 

92.  Fr.  Ranke,  Die  deutschen  volkssagen.  München,  Beck. 
1910.     XVII,294.     V.  d.  Leyen,  Deutsches  sagenb.  4. 

93.  Oskar  Dähnhardt,  Natursagen.  bd.  III,  Tiersagen, 
erster  teil.     Leipzig  u.  Berlin,  B.   G.  Teubner.    1910.    XVI,558  s. 

—  der  erste  teil  der  tiersagen  enthält  nicht  die  weitverzweigten 
Wanderstoffe,  sondern  einzelsagen,  die  selbständig  in  den  ver- 
schiedensten gegenden  vorkommen,  bei  denen  aber  die  möglichkeit 
alter  Wanderung  natürlich  nicht  geleugnet  wird  (vgl.  die  aus- 
führungen  und  zitate  s.  VI),  gruppiert  sind  die  sagen  nach  ihren 
hauptmotiven  (z.  b.  c.  1 :  Gestalt  und  körperliche  eigenart  der 
tiere,  c.  5:  Wettende  tiere,  c.  17:  Verwandlungen),  doch  ermög- 
licht ein  ausführliches  register  dem  benutzer  auch  leicht  die  Zu- 
sammenstellung des  materials  nach  andern  gesichtspunkten,  z.  b. 
nach  den  einzelnen  tieren.  zu  beachten  ist  die  große  zahl  der 
nachtrage,     (s.  487  ff.) 

Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XXXII.    (1910.)   II.  8 


114  XVIII.   Mythologie  und  sagenkunde. 

94.  Job.  Folkers,  Zur  stilkritik  der  deutschen  volkssage. 
diss.     Kiel.     99  s. 

95.  K.  Knortz,  Die  insekten  in  sage,  sitte  und  literatur. 
Annaberg,   Graser.     1910.      151   s. 

96.  H.  Bertsch,  Weltanschauung,  volkssage  und  volks- 
brauch.     Dortmund,  Ruhfus.     1910.     XII,446  s. 

97.  Siegfried  Aschner,  Die  deutschen  sagen  der  brüder 
Grimm,      (diss.)     Berlin,  E.  Ehering.     8».      100  s. 

98.  A.  de  Cock,  De  sage  von  den  te  gast  genooden  doode. 
verslaagen  der  k.  Vlaamsche  academie  1909,641 — 682.  —  die 
dem  Don-Juan-drama  zugrunde  liegende  sage  in  45  fassungen. 

99.  August  Andrae,  Weiterleben  und  Verbreitung  einiger 
alter  stoffe.     Romanische  forschungen  27,349 — 368, 

100.  Joh.  Bolte,  Die  sage  von  der  erweckten  scheintoten. 
ZfVk.  20,353—381.  —  die  beiden  hauptformen  der  sage  —  Er- 
wachen der  toten  bei  einem  grabdiebstahl  (s.  356  ff.)  und  Er- 
weckung durch  einen  unglücklichen  liebhaber  (s.  366)  —  werden 
auf  ihre  Verbreitung  in  volkstradition  und  literatur  hin  untersucht. 

101.  Anne  Marks,  The  cat  in  history,  legend  und  art. 
110  s.     London,  E.  Stock. 

102.  R.  Hennig,  Sagen  von  fliegenden  menschen.  Sonn- 
tagsbeilage zur  Vossischen  zeitung  21. 

103.  F.  Heinemann,  Bibliographie  der  Schweiz,  landes- 
kunde  V,5,  heft  3:  Sagen  und  legenden,  märchen  und  fabeln. 
Bern,   K.  J.  Wyß.     1910.     XX,211   s. 

105.  Hans  Bächtold,  Sagen  vom  Untersee  und  aus  dem 
Hegau.     AfVk.  14,3. 

106.  Sperber,  Zur  Teilsage.  Beitr.  36,222—233.  —  in 
nachrichten  über  bedrückung  der  schwedischen  bauern  im  14.  jahrh. 
erscheint  ein  Vogt  gizsseläre. 

107.  D.  Gempeler,  Sagen  und  sagengeschichten.  4.  bänd- 
fhen.  Sagen  und  geschichtliches  aus  dem  Simniental.  111,116  s. 
Thun,  Stämpfli. 

108.  Julius  Parsche,  Märchen  und  sagen  aus  Deutach- 
böhmen.    Prag,   Haase.     2909. 

109.  B.  Schwarz,  Erzbergwerke  im  Murgtal  in  sage  und 
geschichte.     Alem.   38,152— 154. 

110.  Mitteilungen  und  umfragen  zur  bayrischen  Volkskunde, 
red.  0.  Brenner.  1910.  n.  f.  nr.  25.  Augsburg  und  München, 
Bruckmaun.     Inhalt:   Vom  sagensammeln. 


XVIII.    B.  Sagenkunde.  115 

111.  Wolfgaog  Bauernfeind,  Aus  dem  volksieben:  sitten, 
sagen  und  gebrauche  der  Nordoberpfalz,  gesammelt.  XIV,  192. 
Regensburg,  Manz.     4  m. 

112.  Maurice  Higelin,  Die  sagen  des  Siindgaues.  Altkirch, 
Massen.     1909.     221   s. 

113.  C.  Guyon,  Legendes  d'Alsace.  Poitiers,  Societe  fran- 
9aise  d'impr.  et  de  libr.  Paris,  libr.  de  la  meme  societe,  15,  rue 
de  Cluny.     108  s. 

114.  Desire  Müntzer,  Elsäßisches  Sagenbuch.  VIII,310  s. 
Straßburg,  L.  Beust. 

115.  Fr.  Pf  äff,  Badische  sagen,  aus  A.  Birlingers  nach- 
laß  mitgeteilt.  Alemannia  38(3.  folge,  bd.  2),  s.  70—76.  127—141. 
7)  Die  weiße  dame  mit  den  3  schlüsseln  aus  dem  schlösse  Kirn- 
barg bei  Bleicheim. 

116.  A.  Gör  gen,  Das  Moselland  in  sage  und  geschichte, 
natur  und  kultiir.  ein  buch  für  jedermann.  Trier.  F.  Linz, 
XVI,350  s. 

117.  Völcker,  Aus  dem  Ohmgebiet,  c)  Erzählungen,  sagen 
und  sitten.  Gemeinnützige  bll.  für  Hessen  und  Nassau.  11.  Jahrg. 
nr.  24. 

118.  J.  Gengier,  Vogelsagen  aus  Franken.  Globus  96, 
255—257. 

119.  Jul.  Bernhardt,  Sagen  aus  der  Leipziger  pflege,  mit 
anhang:  Die  geographische  Verbreitung  der  flursagen.  Jahrbuch 
des  städt.  museums  f.  Völkerkunde  zu  Leipzig.  111,1908/9(1910), 
1—77, 

120.  Karl  de  Wyl,  Rübezahl-forschungen.  Die  Schriften  des 
M.  Joh.  Praetorius.  Wort  und  brauch  5.  Breslau,  M.  u.  H.  Marcus.  1909, 
VIII, 157  s.  —  stellt  fest,  daß  in  den  Kübezahl-schriften  des  Präto- 
rius  neben  überarbeitetem,  willkürlich  von  anderwärts  übertragenem, 
wie  den  schwarzkünstlergeschichten  im  stil  des  Wagnerbuches  und 
der  Faustbücher  (s.  88  ff.),  und  erfundenem  sich  doch  ein  be- 
trächtlicher teil  aus  echter  schles.  Volksüberlieferung  stammenden 
materials  findet,  die  echten  erzählungen  sind  kenntlich  durch 
die  anwendung  der  Schlußformel  'doch  genug'  im  2.  und  3.  teile 
seiner  Dsemonologia  Rubinzalii  (s.  8  ff.)  und  durch  nennung  seiner 
gewährsleute,  unter  denen  die  wurzelgräber  und  kräuterkrämer  aus 
dem  Riesengebirge  (s.  25  ff.),  ein  später  in  Greiffenberg  und 
Reichenbach  ansässiger  Hirschberger  apotheker  Sartorius  (s.  34  ff.) 
und  der  Liebenthaiische  böte  (s.  40)  als  glaubwürdig  gelten 
müssen,  seinem  wesen  nach  gehört  R,  wohl  zu  einer  verbreiteten 
gattung  oberird.  neckender  erdgeister  (s.  71  ff.)  und  wird  erst 
durch  die  Walen  zu  einem  schatzhütenden  geiste  (s.   83  ff.). 

8* 


116  XVIII.    Mythologie  und  sagenkunde, 

121.  Richard  Kühn  au,  Schlesische  sagen.  I.  Spuk-  und 
gespenstersagen.  Schlesiens  volkstümliche  Überlieferungen,  hrsg. 
von  Siebs,  bd.  3,1.  Leipzig,  Teubner.  XXXVIII,618  s.  —  bringt 
als  erster  teil  eines  umfassenden  schlesischen  Sagenbuches  teils 
aus  veröffentlichten,  teils  unveröffentlichten  quellen  mit  genauem 
quellennachweis  die  aus  dem  seelenglauben  entsprungenen  sagen, 
sehr  interessantes  material  enthält  u.  a.  abschnitt  5 :  Vampirsagen, 
die  allerdings  nach  dem  Vorgang  von  Klapper  (Jsb.  1909,18,17) 
allgemeiner  als  'Geschichten  von  den  schädigenden  toten'  be- 
zeichnet werden  müßten. 

122.  P.  Bahlmann,  Des  Münsterlandes  sang  und  brauch. 
I:  Münsterländ.  märchen  und  sagen.  2.  bericht.  und  vermehrte 
aufläge.     Vreden,   Gescher.     1909.      216   s. 

123.  Herm.  Gröninger,  Rütenbrock  und  die  umliegenden 
Moorkolonien,  nebst  geschichtlichen  aufzeichnungen  und  sagen  über 
einen  teil  des  kreises  Meppen  und  des  angrenzenden  Hollands. 
175  s.     8°.     Lingen  (R.   van  Acken).     1910. 

124.  Wilhelm  Busch,  Ut  oler  weit.  München,  Lothar 
Joachim.  168  s.  —  um  1850  gesammelte  Volksmärchen,  sagen, 
lieder  und  reime  aus  W.  Buschs  Heimatdorfe  Wiedensahl  im 
Hannoverschen. 

125.  Paul  Müller,  Sagenschatz  des  landes  Priedberg.  Sehr, 
d.  ver.  f.  gesch.  der  Neumark  23,1 — 48. 

126.  G.  J.  Boekenoogen,  Nederlandsche  sprookjes  en 
vertelses  nr.  118—128.  Volkskunde  19,151  —  157.  229—235. 
20,59—64.   109—114. 

127.  G.  J.  Boekenoogen,  Het  meisje  met  het  varkenshoofd. 
Volkskunde  20,1—8. 

128.  Willem  Zuidema,  Amsterdamer  häusersagen.  ZfVk. 
20,72—73. 

129.  A.  de  Cock  en  Js.  Teirlinck,  Brabantsch  sagen- 
boek.  1 :  Mythologische  sagen,  Duivelsagen.  Gent,  A.  Siffer. 
1909.  XXXII, 307.  (Publ.  der  K.  vlaamsche  academie  vor  taal- 
en  letterkunde.) 

130.  F.  T.  Schonken,  Die  wurzeln  der  kapholländischen 
Volksüberlieferungen.      91   s.     Leipzig,   Winter.     6,50  m. 

131.  Besprechungen  früher  verzeichneter  Schriften.  1,  F. 
Ranke,  Die  deutschen  volkssagen  1910,18,92.  Brandl,  Archiv 
124,202;  H.  Gürtler,  Preuß.  Jahrb.  140,355—357;  W.  v.  Scholz, 
Kunstw.  23,2,392—393;  Zehme,  Mtschr.  9,613—614;  Holte, 
ZfVk.  20,829.  —  2.  Wehrhan,  Sage  1908,19,26.  MSchlesVk. 
12,233.  —  3.  Böckel,  Volkssage   1909,18,74.     Panzer,  Hist.  zs. 


XVIII.  B.  Sagenkunde.  117 

104,359;  Bolte,  ZfVk.  20,329.  —  4.  de  Cook,  De  sage  van 
den  te  gast  genooden   doode  1910,18,98.     Bolte,    ZfVk.  20,331. 

—  5.  Dähnhardt,  Natnrsagen.  td.  1 :  1907,19,74.  E.  Jantzen, 
Lit.  echo  12,1630—1631;  Ss.,  MSchlesVk.  12,228  ff.  bd.  2:  1909, 
18,77:  Globus  96,194;  Ss.,  MSchlesVk.  12,228  ff.:  E.  M.Meyer, 
AfdA.  34,139—142;  F.  Strunz,  Allg.  Litbl.  19,471—473;  Hen- 
necke, DLz.  30,3257— 3258;  E.König,  Cbl.  61,797;  P.  Lejay, 
Rev.  crit.  68,504—506;  F.  Panzer,  Hist.  zs.  104,599 — 601. 
bd.3:  1910,18,93.  E.König,  Cbl.  61,1697— 1698;  Ss.,  MSchlesVk. 
12,228  ff.;  E.  M.  Meyer,  AfdA.  34,139  ff.;  DLz.  31,1335; 
H.  Gürtler,  Preuß.  Jahrb.  141,532  —  535.  —  6.  Higelin,  Sagen 
des  Sundgaus  1910,18,112,  F.  Pfaff,  Alem.  38,95.  —  7.  Alt- 
märkischer Sagenschatz  1909,18,118.  Zehme,  Mtschr.  9,50.  — 
8.  Parsche,  Märchen  und  sagen  aus  Deutschböhmen  1910,18,108. 
0.  Brechler,  Mitt.  d.  Böhm.  48,31—32.  —  9.  de  Wyl,  Eübe- 
zahlforschungen  1910,18,120.     MSchlesVk.,  heft  22,216—217.  — 

10.  W.  Busch,  Ut  61er  weit  1910,18,124.    MSchlesVk.  12,230.  — 

11.  Strackerjan'^  1909,18,122.    Siebs,  MSchlesVk.  12,227—228.  — 

12.  Bunker,  Schwanke  usw.  in  heanzischer  ma.  1909,18,83. 
— e— ,  MSchlesVk.  12,226.  13.  Heinemann,  Bibl.  d.  Schweiz, 
landeskunde  1910,18,103.  Bolte,  ZfVk.  20,331.  —  14.  de  Cock 
usw.,  Brabantsch  sagenboek  1910,18,129.  Bolte,  ZfVk.  20,. 
330—331.  —  15.  Kühnau,  Schles.  sagen  1910,18,121.  Bolte, 
ZfVk.  20,330;  MSchlesVk.  heft  22,215—216;  Cbl.  61,377—378; 
H.  Gürtler,  Preuß.  jahrb.   140,357;  Selbstanzeige  GEMon.  2,254. 

—  16.  Endt,  Erzgebirge  1909,18,113.  A.  Abt,  Litbl.  1910, 
229 — 230.  —  17.  Lachmann,  Überlinger  sagen  1909,18,101. 
Eoder,  Schriften  d.  ver.  f.  gesch.  d.  Bodensees  38,141  ff. 


4.    Märchen. 

(Schriften  über  mythus,  sage  und  märchen  s.  unter  A,  solche  über  sage 
und  märchen  unter  B  3.) 

132.  Johannes  Bolte,  Neuere  märchenliteratur.  ZfVk.  20, 
91—100. 

133.  A.  E.  Schönbach,  Studien  zur  erzählungsliteratur  des 
mittelalters  8:  Über  Caesarius  von  Heisterbach  III.  Sitzber.  d. 
kais.  akad.  d.  wiss.  in  Wien,  phil.-hist.  kl.  bd.  163,1.  90  s.  — 
wichtiges  zur  geschichte  der  predigtmärlein. 

134.  0.  Dähnhardt,  Deutsches  märchenbuch  1^  Teubner, 
1910. 

135.  Alfred  Forke,  Die  indischen  märchen  und  ihre  be- 
deutung  für  die  vergleichende  märchenfor.schung.    Berlin,  K.  Curtius. 


118  XIX.    A.  Eunenkunde. 

136.  A.  van  Speybrouck,  De  elf  zwanen.  Biekorf  19, 
257—266.  276—282.  289—293. 

137.  E.  Cosquin,  Etüde  de  folk-lore  compare.  le  conte 
de  'la  chaudiere  bouillante  et  la  feinte  maladresse'  dans  l'inde  et 
Lors  de  l'inde.  extrait  de  la  revue  des  traditions  populaires,  jan- 
vier-avril   1910.     Eennes,  Er.   Simon.     1910.      58  s. 

138.  Ernst  Böklen,  Sneewittchenstudien.  1.  teil.  75  Vari- 
anten im  engern  sinn,  gesammelt  und  unter  sich  verglichen.  III, 
V,172  s.  Mythol.  bibl.  hrsg.  v.  d.  ges.  f.  vgl.  mythenforschung 
bd.   111,2.      Leipzig,   J.   C.   Hinrichs. 

139.  Suchier,  La  fille  sans  mains.     Romania   39,61  ff. 

140.  A.  Schuller  US,  Siebenbürger  märchen  (Bericht  über 
einen  im  sept.  1909  zu  Graz  gehaltenen  vertrag).  KblSiebLk.  33, 
30—32. 

141.  P.  C.  Asbörnsen  und  J.  Moe,  Nordische  volks-  und 
hausmärcheu,  ausgewählt  und  hrsg.  von  B,  Björnson,  deutsch 
von  Pauline  Klaiber.  3  bde.  171,  154,  153  s.  München,  A.  Langen. 
]909. 

142.  W.  Wisser,  Wat  grotmoder  verteilt,  2.  folge  (bd.  3). 
Ostholsteinische  Volksmärchen  gesammelt.  Jena,  E.  Diederichs. 
1909.     96  s. 

143.  Curt  Müller,  Lügenmärchen  aus  sächsischem  volks- 
munde.     MSächsVk.  5,  heft  6. 

144.  J.  Haltrich,  Unveröffentlichte  märchen.  Die  Kar- 
patheu.  1.  Oktober. 

145.  Besprechungen  früher  verzeichneter  Schriften.  1.  Thim- 
me,  Märchen  1909,18,127.  MSchlesVk.  12,233;  P.  Lorentz, 
Mtschr.  8,623—624.  —  2.  Schönbach,  Caesarius  1910,18,133. 
Bolte,  ZfVk.  20,331.  —  3.  E.  Cosquin,  La  chaudiere  bouillante 
1910,18,137.     A.  Abt,  Litbl.   1910,87. 


XIX.   A.  Runonkunde. 

1.  Palseografisk  Atlas,  Dansk  afdeling  .  .  .  Oldnorsk-Is- 
landsk  afdeling  .  .  .  Ny  serie:  Oldnorsk-Islandske  skriftpr0ver 
c.  1300 — 1700  udgivet  .  .  .  ved  Kr(istian)  Kälnnd,  Kj0benhavn 
u.  Kristiania  1903,  1905,  1907  (vgl.  Jsb.  1903,4,107;  1906,4,91; 
1907,4,204);  ausführlich  angezeigt  von  Fritz  Burg,  GgA.  1910, 
a.  126 — 225.  die  2  selten  des  codex  runicus  abt.  1,  nr.  17  u.  18 
i.  b.  besprochen  s.  207 — 209.  —  die  rune  ^^  bedeute  allerdings 
sowohl  h  als  gli,    dürfe  aber  deshalb  doch  nicht  bald  mit    h,    bald 


XIX.  A.  Eunenkunde.  119 

mit  gh  transskribiert  werden,  die  beste  transskription  für  das  im 
codex  22 mal  vorkommende  punktierte  l  (supradentaler  laut!)   sei  1. 

2.  P.  C.  J.  A.  Boeles,  Catalogus  der  meest  belangrijke 
voorwerpen  ...  in  het  Friesch  museum  to  Leeuwarden.  Leeu- 
warden  1908.  XV^  u.  116  ss.  24  taf.  —  enthält:  nr.  291  die 
s.  g.  Hadamünze  (solidus  von  Harlingen).  —  nr.  302  einen  nordi- 
schen goldbrakteaten,  abgebildet  taf.  4,  gefunden  1907  zu  Hitsum, 
von  dessen  beiden  inschriftzeilen  die  linke  unleserlich,  die  rechte, 
translitt.  foro  (richtiger  wohl  foRo!)  nach  Wimmer  vielleicht  als 
gekürzter  männlicher  personenname  mehr  verbum  orte  zu  deuten 
ist.  —  nr.  449  das  schwertchen  von  Arum  mit  in  den  text  ge- 
druckter nachbildung  der  Inschrift.  —  nr.  450  das  Stäbchen  von 
Britsum  mit  abbildung  tafel  8. 

3.  Erik  Brate,  Runic  inscriptions  in  the  Cell  of  St.  Molaise: 
The  book  of  Arran  edited  by  J.  A.  Balfour  .  .  .  Glasgow  1910, 
s.  261 — 267,  1  taf.  —  vier  Inschriften,  nr.  1,  3,  4  auf  einer 
schmalen  felsenleiste  über  einem  in  den  boden  eingelassenen  stein, 
vielleicht  sockel  eines  altars,  nr.  2  auf  der  schräge  des  das  dach 
der  zelle  bildenden  felsens.  nur  nr.  1  gut  erhalten,  nr.  2 — 4  be- 
schädigt. 1.  transl.  AMUDAR,  masc.  p.  n.  'Amund'.  —2.  UIGLjEIKB 
STALLE  B(?)  RF(?)NA(?)SL  name,  beiname  und  ausgefüllt 
rfaist]  r[v,nar]  f[rd]  N[cesiJ,    d.  i.   mit  heimatsangabe  'from  Ness'. 

—  3.  [1.]  zwei  Zeilen,  oben  LANOI  unverständlich,  unten  vielleicht 
p.  n.  OLABR  (t>  aus  !>!).  —  4.  zwei  zeilen,  oben  HNAKR.BAIST: 
RU(nar)  (zu  beginn  vermutlich  |!),  unten  17  runen,  etwa  Hrolffr] .  . . 
RfAIST].  die  absieht  der  nur  aus  namen  und  schreibvermerk  be- 
stehenden inschriften  ist  keine  andere  als  die  moderner  touristen- 
inschriften,  den  namen  an  einem  bemerkenswerten  platze  zu  ver- 
ewigen. 

4.  Wilhelm  Braune,  Althochdeutsche  grammatik,  3.  und 
4.  aufl.,  Halle  a.  S.  1911,  s.  8:  'bemerkenswert  sind  die  selten 
begegnenden  Z  für  inti  (und),  sowie  ^  für  ga  (Wess.;  Gl.  2, 
149  f.  .  .  .),  beides  wohl  unter  ags.   schreibereinfluß'. 

5.  Sophus  Bugge,  En  forelsesning  over  Gudrünarkvida 
II22,  mitgeteilt  von  Magnus  Olsen,  Arkiv  26(1909),  s.  339—341. 

—  Grimhild  reicht  der  Gudrun  den  vergessenheitstrank ;  'es  waren 
im  hörne  mancherlei  stäbe  geritzt  und  gerötet,  ich  konnte  sie 
nicht  deuten:  langer  fisch  des  heidekrautes,  des  Haddingjalandes 
ungeschnittene  ähren,  eingang  der  türen'.  Umschreibungen  für 
ormr  'schlänge',  sql  'tang',  inni  'herberge',  die  1,  3,  2  zusammen- 
gerückt das  wort  önninnisQl  oder  0rminnisql,  gleich  sonstigem 
öminnisveig  'vergessenheitstrank',  ergeben,  aus  ormr,  mit  altem  r, 
für  0r-,  mit  altem  R  (z),    sei  zu   schließen,    daß    die   laute   runisch 


120  XIX.    A.  Runenkunde. 

f^  und  /K  zur  abfassungszeit  nicht  melir  unterschieden,  das  ge- 
dieht also  jünger  als  das  9.  jahrh.  und  am  ehesten  norwegisch 
sei.  die  jüngsten  j\s  R  in  Norwegen  finden  sich  Tveito  tAüR 
725 — 775,  Vatn  rhoAUR  c.  725,  Valby  auarpR  und  [si]R  9.  jahrh,, 
wogegen  /K  =  -ß  in  Schweden  und  Dänemark  bis  ins  11.  jahrh. 
fortbesteht. 

6.  Sophus  Bugge,  Der  runenstein  von  Rök  in  Ostergötland, 
Schweden,  nach  dem  tode  des  vfs.  hrsg.  von  der  k.  akademie 
der  schönen  Wissenschaften,  geschichte  und  altertumskunde  durch 
Magnus  Olsen  unter  mitwirkung  und  mit  beitragen  von  Axel 
Olrik  und  Erik  Brate.  Stockholm  1910.  VIII  und  314  ss., 
4  taf.  —  inhalt  in  19  kapiteln:  'deutung  der  einzelnen  abschnitte, 
text  der  ganzen  Inschrift  mit  Übersetzung,  plan  der  Inschrift,  die 
Schrift,  besonders  die  kurzzweigigen  runen,  lautwert  der  runen, 
zur  ältesten  geschichte  der  kurzzweigigen  runenschrift,  die  schritt 
der  längeren  runenreihe  auf  dem  Röker  steine,  die  geheimschrift, 
die  Sprache  der  Röker  inschrift,  verse  und  poetische  ausdrücke, 
die  zeit  der  Röker  inschrift,  Zahlenverhältnisse  auf  dem  steine, 
berührungen  zwischen  der  Röker  inschrift  und  der  norrönen  lite- 
ratur'.  dazu  des  weiteren  die  beitrage:  'die  20  könige  auf  See- 
land von  A.  Olrik'  und  'zur  deutung  der  Röker  inschrift  von 
E.  Brate',  ferner  alphabetisches  register  und  glossar. 

7.  Leon  Dumuys,  Memoire  sur  un  calendrier  scandinave 
en  caracteres  runiques  offert  au  Musee  historique  de  l'Orleanais, 
par  la  Societe  d'Agriculture,  Belles-Lettres,  Sciences  et  Arts  d'Or- 
leans.  Orleans  1907.  57  ss.  2  taf.  mit  anhängen:  Notes  ex- 
traites  du  memoire  de  Gustaf  Vistrand  .  .  .  s.  39 — 42.  Note  sur 
la  traduction  du  calendrier  Julien  en  caracteres  runiques  par 
Maillard  s.  43  —  49.  Rapport  sur  les  memoires  de  MM.  Dumuys 
et  Maillard  par  Banchereau  s.  50 — 57. 

8.  Sigmund  Feist,  Eine  neue  theorie  über  die  herkunft  der 
deutschen  runendenkmäler.  ZfdU.  24,246 — 249.  —  vermittelt 
Hempls  hypothesen  vom  venetischen  Ursprung  der  runenschrift 
und  dem  burgundischen  charakter  der  kontinentalen  runendenk- 
mäler. 

9.  Otto  von  Friesen,  Hvem  var  Yngvarr  cnn  vidforli?  Ur 
Fornvännen  1910,  ss.  199 — 209.  —  nach  einem  aufsatze  F.  Braun's 
ebenda  s.  99  ff.  gewähren  die  steine  L.  605  (Husby-Lyhundra) 
und  601  (Rimbo)  die  namen  von  5  brüdern:  Anund,  Erik,  Hakan, 
Ingvar,  Ragnar,  von  denen  Yngvarr  von  20 — 25  runensteinen  her 
in  Verbindung  mit  einem  kriegszug  nach  osten  bekannt,  Anuud, 
Erik  und  Hakan  mit  den  mehr  oder  minder  glücklichen  thronan- 
sprechern  nach  könig  Stenkils  tod    1066  identisch  seien,    sie  seien 


XIX.    A.  Ranenkunde.  121 

die  söhne  könig  Emund's  d,  a.,  des  solines  könig  Olof's.  hierzu 
V.  F.:  die  Yngvarssaga  ens  vidf^rla  bezeichnet  Emund,  den  vater 
Yngvars,  als  söhn  der  mit  dem  Uppländer  Ake  verheirateten 
tochter  Erik  segersälls.  die  zeit  der  steine  1025 — 1050  wider- 
setzt sich  nicht  den  zeitlichen  bedingungen  der  saga.  die  personen 
der  beiden  steine  können  in  der  tat  die  familie  Yngvars  des 
weitgereisten,  deren  vater  aber,  dessen  name  auf  beiden  steinen 
nicht  mehr  genannt  ist,  doch  nicht  mit  könig  Emund  identisch 
sein,  der  erst  1050  zu  regieren  begann  und  Yngvar  (f  1041)  um 
etwa  zwei  Jahrzehnte  überlebt  hat. 

10.  Otto  von  Friesen,  Runorna  i  Sverige  (Sommarkurserna 
i  Uppsala  1907,  Grundlinjer  tili  föreläsningar).  Uppsala  1907. 
24  SS.  mit  abbildungen  im  text.  —  1.  das  germ.,  2.  das  schwed., 
3.  das  gewöhnliche  fu|)ark.  herkunft  der  runen.  die  inschriften 
von  Järsberg  {ubaR  hite  2  personennamen!),  Skärkind  (eigenname!), 
Etelhem  (aufgelöst  mit  urnord.,  nicht  got.  vokalisierung),  Tjurkö, 
Berga,  Skääng  fharijan  leugaR!),  Möjebro,  Istaby,  Björketorp  ('wer 
das  niederbricht,  den  treffe  ein  tückischer,  von  niemand  beklagter 
tod',  uti  =  'under'  mit  t  für  d  schon  um  700!).  eingang  der  in- 
schrift  von  Rök  aft  uanmtli  .  .  .  marlka.  die  inschriften  in  jün- 
geren runen  der  steine  von  Grinda,  Orkesta,  Vansta  u.  a.  —  die 
punktierten  runen,  mit  2  gotländischen  inschriften.  die  runen  in 
neuerer  zeit:  'noch  um  1885  lebte  im  Lillhärdal  ein  alter  mann, 
der  runenkundig  war  und  runen  auf  seinem  hausgeräte  hatte'. 

11.  Otto  von  Friesen  och  Hans  Haussen,  Kylfverstenen, 
en  24-typig  runrad  .  .  .  Stockholm  1908  (vgl.  Jsb.  1908,4,251). 
angezeigt  von  Hugo  Gering,  ZfdPh.  42,249 — 250.  —  die  ur- 
sprüngliche form  der  B(z)-Tune  sei  griech.  I  {i;),  woraus  zunächst 
^   (Charnay)  und    dann   vereinfacht  Y   ^^^   ^   entstanden  seien. 

12.  J.  Goedeljee,  Leiden,  Hoogewoerd  160.  Photographi- 
sche aufnähme  11,7  X  16,8  des  unteren  abschnittes  von  fol.  24 
verso  des  codex  Vossianus  latinus  4^*,  nr.  83,  Bibliotheek  der 
Rijks-Universiteit  te  Leiden,  mit  dem  Leidener  nordischen  fupark: 
thmlRfup  I  qrkhnias;  maßstab  ^  ^.     s.  Arkiv  14,101  ff. 

13.  Theodor  von  Grienberger,  Zwei  runeninschriften  aus 
Norwegen  und  Friesland.  ZfdPh.  42,385—397.  1.  Die  Inschrift 
des  Wetzsteines  von  Str0m  auf  Hitteren  (vgl.  Jsb.  1908,4,234a  &  b; 
1909,2,20).  —  wate  sei  die  2.  imperativi  sing,  eines  e«-verbums; 
hahaska  besitze  zwischenvokalisches  h^  sei  monophthongisch  zu 
lesen  und  als  nominativ,  syntaktisch  vokativ,  des  vokalischen 
neutrums  eines  adjektivs  *häskaR  'pendulus'  zu  erklären,  pi 
sei  gleich  got.  pei  ''otl,  'iva,  ut',  häpu  sei  frühe  kontraktionsform 
aus  eigentlichem  *hawipu,  verbalabstraktum  zu  einer  urnord.  ent- 
sprechung  von  nhd.  hauen,    der  ganze  text,    gerichtet  an    das    aus 


122  XIX.    A.  Eunenkunde. 

einem  hörn  bestehende  wetzsteingeiaß,  kumpf,  sei  zu  lesen  tvate 
hdliPi  liinö  horna  haska,  pi  häpu  llgi!  'netze  diesen  stein  hängendes 
hörn,  auf  daß  die  mahd  liege',  das  pronominale  suffix  der  akkusative 
urnoid.  hi-nö,  mini-nö,  got.  gedeckt  ainnöhun,  hwavlth,  hwarjaiiöh, 
ungedeckt  hina,  meinana,  ainana,  liwana,  hwarjana  sei  ig.  *nö))i, 
akkus.  sing.  fem.  des  pronominalstammes  *wo,  formell  identisch  mit 
der  lat.  konjunktion  nam.  zeit  der  inschrift  6.  jahrh.  —  2.  das 
schwertchen  von  Arum  (vgl.  Jsb.  1903,14,16;  1908,13,23).  —  die 
lesung  edceboda  sei  sicher,  die  punkte  zwischen  (C  und  b  wahr- 
scheinlich zufällig,  jedesfalls  nicht  worttrennend,  die  runen  seien  ags. ; 
eclce  sei  gleich  ahd.  ita-,  mhd.  ite-,  if-,  ags.  ed-,  got.  id-,  die  bedeutung 
des  kompositums  'renuntius'.  das  schwertchen  sei  das  legitimations- 
abzeichen  eines  beauftragten  boten,  zeit  etwa  650.  auch  das 
Stäbchen  von  Britsum  könne  ein  solches  abzeichen  sein  und  hirid 
ml  könne  heißen  'überbringt  mich',  der  ags.  name  des  solidus 
von  Harlingen,  translitt.  Hada,  unsicher  ob  Hdda  oder  Hadda  zu 
deuten. 

14.  Theodor  Hjelmqvist,  Rnninskriften  pä  en  bennäl 
i  Lunds  historiska  museum  (Lunds  Universitets  ärsskrift,  n.  f. 
afd.  1,  bd.  5,  nr.  5).  Lund  1909.  40  ss.,  1  taf.  —  beinnadel 
an  der  Prennegata  im  südöstlichen  teile  von  Lund  1881 — 1883 
gefunden,  nr.  11028,  LXXII  im  katalog  des  museums.  13  cm 
lang,  an  der  breitesten  stelle  15  mm  breit,  gegen  die  spitze  zu 
sich  allmählich  verjüngend,  am  breiten  ende  durchbohrt;  kreis- 
rundes loch  von  0,5  cm  durchmesser.  inschrift  von  links  nach 
rechts  0,5  cm  vom  loche  beginnend,  bis  nicht  ganz  zur  mitte  der 
nadel  heranreichend,  translitteriert  tofaNa.  skefniK.  das  erste  n, 
das  e  und  k  punktierte  runen;  lautwerte:  dentales  w  (geminata)  und 
ng.  deutung  als  eigentumsmarke  Töf-Anna  skcefning  'Anne  Tof- 
vesons  (blankpolierte)  nadel'.  schwed.  dial.  skämning,  auch  skäm- 
ling  ist  eine  große  stoppnadel.  das  wort  etymologisch  zu  an. 
skafa  'schaben'. 

15.  Historien  om  en  runsten.  Försök  att  y^terligare  be- 
kräfta  norrmänens  upptäckt  af  Amerika,  en  intervjii  med  riks- 
antikvarien.  Aftonbladet,  Stockholm  10,6,1909.  —  Deutsche 
Zeitungen-^)  berichten  über  die  auffindung  eines  runensteines  v.  j. 
1362  in  Douglas  County  (auf  der  karte  nicht  konstatierbarer  ort) 
im  Staate  Minnesota,  der  in  (Jhicago  ausgestellt  sei  (s.  nr.  20  u.  24). 
[G.  0.  A.]  Montelius  hat  während  seines  letzten  besuches  in 
Minneapolis  die  Photographie  eines  runensteines  gesehen,  der  offen- 
bar mit  dem  in  rede  stehenden  identisch  ist. 


')  7..  b.  Cbl.  60  col.  860;  aufgeklärt  62  col.  1003—1004. 


XIX.    A.  ßunenkunde.  123 

16.  Otto  Hoffmann,  Zur  Inschrift  von  Tune.  DnSpr.  1910, 
ergänzungsbd.,    festschrift   W.    Vietor   dargebracht,     s.   159 — 165. 

—  witada-  sei  mit  Bugge  dem  got.  ivitöda  gleichzusetzen,  der 
mittelvokal  entweder  wie  in  an,  mdnadr  zu  got.  nienöps  schon  gekürzt, 
oder  länge  ä  (offenes  ö)  durch  a  dargestellt,  hlaita-  sei  ein  nomen 
agentis  zu  ahd.  abl.  lilihan  'schützen',  got.  in  hleihjan  'sich  an- 
nehmen'; das  urnord.  kompositum  als  %-stamm  flektiert  bedeute 
<gesetzesschützer',  eine  poetische  Umschreibung  für  sonstiges  erilaR. 

17.  Ferdinand  Holthausen,  Zwei  altenglische  runenin- 
schrifteu.  ZfdPh.  42,331—333.  —  vgl.  Jsb.  1909,2B,9.  —  1.  die 
beinlamelle  des  Brit.  museums,  eingeteilt:  gäd  gecnäp  äua  Hadda, 
pi  pis  wrät,  übersetzt:  'mangel  kennt  immer  Hatte,  der  dies 
schrieb'.  —  2.  die  inschrift  des  Braunschweiger  reliquiars,  er- 
gänzt und  veilioben:  celi(c)e  ätiriten,  pH  slg  hirce  liinnm  haiig,  ge- 
deutet '[dieser  schrein  ist]  gesetzlich  beschrieben,  darum  sei  (er) 
ihren  leintüchern  heilig'. 

18.  Josef  Janko,  Jak  vznikly  germanske  tvary  totozne  s 
gotskym  typem  hairdeis  'Hirte'?  Sbornik  filologickv  I,  s.  235 — 246. 

—  'wie  ist  die  mit  dem  got.  typus  hairdeis  identische  germa- 
nische formation  entstanden?'  mit  zahlreichem  belegmaterial  aus 
den  urnord.  runeninschriften.  'die  entwicklung  des  tj^pus  hairdeis 
sei  weder  gemein-  noch  urgermanisch'. 

19.  Johan  Meyer,  Tingvoll  fylkeskirke  paa  Nordm0re.  For- 
eningen  til  norske  fortidsmindesmserkers  bevaring,  aarsberetning 
for  1909,  65  aarg.  Kristiania  1910.  ss.  120—130.  —  bauin- 
schrift  der  aus  dem  mittelalter  stammenden  kirche  s.  128:  'im 
chor  steht  der  alte  steinalter  und  in  der  wand,  gerade  hinter  ihm 
über  der  unteren  dreiteiligen  fenstergruppe  (Situation:  fig.  6,  s.  124 
'interieur  gegen  das  chor  gesehen'!)  ist  eine  ca.  1  m  lange  und 
0,5  m  hohe  marmortafel  eingemauert  mit  folgender  inschrift  in 
großen,  wohlgeformten,  und  von  unten  leicht  leserlichen  runen'. 
fig.  13  vier  rechtsläufige  zeilen,  zu  deutsch:  'ich  bitte  um  gottes 
willen  euch  geistliche  herren,  die  dieser  statte  walten,  und  alle, 
die  meine  bitte  lesen  können,  meiner  seele  zu  gedenken  in  heiligen 
gebeten,  ich  heiße  aber  Grunnar  und  habe  dieses  haus  errichtet, 
ualete!' 

20.  Adolf  Noreen,  Runinskrifter  frän  nyare  tid,  föreningen 
Heimdals  populärvetenskapliga  tidningsartiklar  1906,7.  Upsala 
Nya  Tidning  1906.  —  1.  Runen  in  legenden  moderner  grabdenk- 
mäler  und  kunsterzeugnisse.  2.  runen  als  band-  und  kalenderzeichen. 
3.  runen  in  fälschungcn  wie  die  um  1690  bekannt  gewordene  hs. 
'Hjalmars  und  Eamers  saga'  und  der  1899  bei  Kensington  in  Minne- 
sota entdeckte  stein   (s.  nr.  15  u.  24),  dessen  spräche  ein  gemisch 


124  XIX.    A.  Runenkunde. 

von  schwedisch,  dänisch  und  englisch  ist:  8  göter  ok  22  norrinen 
po  opdagelsefürd  fro  Vinland  of  vest.  Vi  hade  läger  ved  2  skjär 
en  dags  rise  [dän.  rejse  in  engl.  Schreibung!]  norr  fro  deno  sten. 
Vi  var  ok  fiske  en  dagh  äptir.  Vi  kom  heyn,  fem  10  man  rode  af 
blöd  og  ded  [engl.  dead!].  AVM  [d.  i.  Ave  Maria]  fraelse  af  Uly 
[engl.  ill!].  —  Här  10  maus  ve  liavet  at  se  äptir  vore  skip,  14  dagh 
rise  from  deno  öh,  ahr  1362.  4.  echte  runische  aufzeichnungen 
und  inschriften,  in  einzelnen  relikten  bezeugt  aus  Dänemark  bis 
1551,  Island  bis  1681,  Norwegen  1799,  Gotlaud  bis  um  1700, 
am  längsten  und  reichsten  avis  Dalarna  und  den  angrenzenden 
strichen  des  Härjedals.  die  Dalrunen  als  besondere  abart  seit 
Johan  Bure  1599  bis  J.  G.  Liljegren  1832  bekannt;  hierzu  seit 
1894  eine  reihe  von  funden,  vorzugsweise  durch  J.  Boethius  und 
L.  Levander.  'wir  kennen  heute  nicht  weniger  als  24  inschriften 
in  Dalrunen  von  1615  bis  1795.  diese  uralten  schriftzeiclieu 
standen  also  bis  um  1800  in  vollem  gebrauche,  ein  forsch  uugs- 
ergebnis,  von  dem  man  sich  vor  wenigen  jähren  nichts  träumen  ließ'. 

21.  M.  0.  (Magnus  Olsen),  Rune-brynet  fra  Str0m  paa 
Hitteren.  Maal  og  minne  1909,163 — 164.  —  G.  Neckel  kennt  den 
schlesischen  gebrauch,  den  Wetzstein  mit  etwas  v/asser  in  einem 
hörne  zu  tragen,  nach  eigenem  ansehen,  ebenso  Moltke  Moe  xmd 
B.  Askevold  aus  Norwegen. 

22.  M.  0.  (Magnus  Olsen).  Runebrynet  fra  Str0m  paa 
Hitteren.  Maal  og  minne  1910.  —  nach  [A.]  Bernt  in  Leitmeritz 
tragen  alle  Schnitter  in  Deutsch-  und  Öechisch-Böhmen  den  Wetz- 
stein in   einem  kuhhorn. 

23.  Tvenne  märkliga  skänska  runfynd.  Hvar-8-dag,  illustr. 
magasin,  arg.  12(1910),  nr.  1,  s.  5. —  1.  der  stein  von  Dagstorp ; 
104  sprengstücke  eines  Steines,  der  der  verschotterung  zugefühi;t 
werden  sollte.  Inschrift  in  einem  schriftbande  nach  der  abbildung: 
X  sikmtr  X  sali  X  stin  X  pami  X  ifUH  X  klakB  X  fapur  X 
dn  X;  klakR  Fr.  Läffler  briefl.  Djursholm  1,11,10,  die  publi- 
kation  liest  fälschlich  itaker.  —  2.  fupark  der  jüngeren  reihe  auf 
einer  hirschrippe.  beide  gegenstände  gefunden  1910  von  inten- 
dant  Karlin  aus  Lund. 

24.  Runstenen  frän  Minnesota.  Voro  norrmän  de  första, 
som  upptäckte  Amerika?  Riksantikvarien  Montelius  anser  det  heia 
som  en  falsifikation.  Svenska  Dagbladet,  Stockholm  11,6,1909.  — 
vor  12  (!?)  Jahren  in  der  nähe  von  Kensington  ein  runenstein  auf- 
gefunden (s.  nr.  15  u.  20).  nach  [G.  0.  A.]  Montelius  ist  der  .stein 
nicht  2  Zeilen  wert,  außer  rein  wissenschaftlichen  tatsachen  ver- 
dächtigen ihn  die  umstände,  1.  daß  er  so  ferne  von  der  küste  ge- 
funden wurde,   2.  daß  Minnesota  so  dicht  von  Norwegern  bevölkert  ist. 


XIX.    Ä.  Runenkunde.  125 

25.  Jöran  Sahlgren,  Forntida  vägar.  Läbybron  och  Eriks- 
gatan.  (Särtryck  ur  Upplands  Fornminnesförenings  Tidskrift, 
h.  XXVI.)  Upsala  1909.  24  ss.,  1  karte.  —  runenschwed.  hro 
bedeutet  im  zusammenhange  mit  weganlagen  ursprünglich  'aus- 
füllung  eines  Sumpfbodens,  Straßendamm'.  eine  größere  anzahl 
von  schwed.  runensteinen  handelt  von  öro-anlagen  und  in  mehreren 
fällen  konnte  man  in  unmittelbarer  nähe  der  steine  einen  der- 
artigen dämm  nachweisen,  so  z.  b.  die  s.  g.  Jarlabankes  bro  mit 
2  steinen  am  nordende  eines  ehemaligen  sumpfes,  oder  die  Läby- 
bro  gleichfalls  mit  2  steinen,  von  denen  einer  verschleppt  ist,  am 
südende  des  dammes.  in  späterer  zeit,  da  die  wage  nicht  bloß 
auf  sumpfterrain,  sondern  in  ihrer  ganzen  ausdehnung  eine 
aufschüttung  erhielten,  habe  das  wort  bro  die  bedeutung  'überbau 
über  einen  wasserlauf  im  sumpfgebiete'  angenommen,  schwed, 
bro  'brücke'  bezeichne  in  den  landschaftlichen  gesetzen  und  in 
neuschwed.  dialekten  in  ursprünglicherem  sinne  auch  einen  durch 
'ausfüllung,  blocke  oder  steine  hergestellten  weg',  dieselbe  be- 
deutung habe  das  kompos.  ladbro  einer  uppländischen  inschrift  aus 
der  2.  hälfte  des  11.  jahrhs.,  mit  an.  lad,  aisl.  in  hladgardr  'um- 
hegung mit  erd-  oder  stein  wall',  im  ersten  teile,  sowie  der  gott- 
länd.  Ortsname  Lärbro,  urk.  ledhubro,  mit  dem  genit.,  agutn.  ladhur, 
des  dem  neuschwed.  lada  entsprechenden  wertes,  das  ursprünglich 
gleichfalls  'häufe,  stapel'  bedeutet  habe. 

26.  Haakon  Schetelig,  Urnes-gruppen  det  sidste  avsnit  av 
Vikingetidens  stilutvikling.  Eoreningen  til  norske  fortidsmindes- 
mserkers  bevaring,  aarsberetning  for  1909,  65  aarg.  Kristiania 
1910.  SS.  75 — 107.  —  über  dekoration  der  runensteine  s.  96 — 97: 
Alexander  Bugge  hat  den  gemeinsamen  stilcharakter  einer  gruppe 
norwegischer  runensteine  aus  der  ersten  hälfte  des  11.  jahrhs. 
erkannt,  sowie  den  umstand,  daß  sie  zum  größten  teil  in  ein  und 
demselben  stein,  rotem  Sandstein  von  Hole  in  Ringerike  ausge- 
führt sind,  obschon  sie  auf  so  weit  voneinander  entfernten  platzen 
wie  Strand  in  Hallingdal,  Alstad  in  Toten,  Gran  in  Hadeland  und 
Tandberg  in  Ringerike  sich  finden,  sie  fallen  der  zeit  nach  alle 
innerhalb  eines  menschenalters  und  wären  sie  signiert,  so  würden 
wir  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  zeigen  können,  daß  mehrere 
davon  auch  der  band  ein  und  desselben  meisters  verdankt  werden. 
—  mit  abbildung  des  steines  V  von  Aarhus:  vgl.  Jsb.  1909, 
IIB,27. 

27.  Schobinger  u.  Sandherr,  St.  Gallen,  Rorschacher- 
straße  7.  photographische  aufnähme  12,3  X  17,7  der  seite  321 
des  codex  St.  Galli  878  (Stiftsbibliothek  St.  Gallen)  mit  dem 
Anguliscum  und  Abecedarium  Nord(mannicum>  [s.  Hattemer,  Denk- 
mahle  1,  taf.   1]. 


126  XIX.    A.  ßunenkunde. 

28.  Henrik  Schuck,  Bidrag  tili  tolkning  af  Rök-inskriften, 
inbjudningsskrift.  Upsala  1908,  29  ss.  —  der  abschnitt  raiß 
piaurikR  bis  skati  marika,  mit  Bugge  auf  Dietrich  von  Bern  zu 
beziehen,  schildert  in  den  versen  sitiR  nu  karuR  .  .  .  die  801  von 
Raveuna  nach  Aachen  gebrachte  reiterstatue  Theodoriks.  der  absatz 
ist  eine  anspielung  auf  die  got.  Dietrichsage,  der  vorhergehende 
passus  pat  sakum  qnart  huar  furn  i  ualtum  an  nrpi  fiaru  nüR 
hraipkutum  auk  tu  vilR  qnn  iih  saknar,  'das  berichten  wir  zum 
anderen,  welcher,  alt  in  seiner  herrschaft,  unter  den  Hreidgoten 
das  leben  verlor  und  starb  in  schmerzen,  weil  er  sich  verfehlt 
hatte',  passe  genau  auf  könig  Ermenrich  und  die  um  ihn  ent- 
wickelte got.  sage,  der  erste  absatz,  'wir  erzählen  die  volkssage, 
welche  die  zwei  beuten  waren,  die  12 mal  erobert  wurden,  beide 
auf  einmal  von  verschiedenen  männern',  beziehe  sich  auf  die  in 
der  Asmundssaga  Kappabana  und  der  version  von  Halfdan  und 
Hildegeir  bei  Saxo  fortgepflanzte  got.  Hildebrandssage:  die  in- 
schrift  ist  ein  vom  runenmeister  Bjare  gemachter,  verkürzter  aus- 
zug  eines  versifizierten  originales  (genealogisches  gedieht),  in  dem 
die  taten  der  wirklichen  oder  vermeintlichen  vorfahren  des  be- 
statteten Vamod  geschildert  waren. 

29.  Karl  Steinacker,  Die  bau-  und  kunstdenkmäler  des 
kreises  Gandersheim.  Wolfen  büttel  1910.  (=  Die  bau-  und  kunst- 
denkmäler des  herzogt.  Braunschweig,  hrsg.  von  P.  J.  Meier, 
bd.  V.)  s.  145:  'II.  Ein  seit  1815  im  herzoglichen  museum  zu 
Braunschweig  aufbewahrtes,  12,6  cm  hohes  und  langes,  6,8  cm 
breites  kästchen  aus  wallroßzahn  (taf.  IX).  es  hat  steil  dach- 
förmigen, nach  allen  selten  abgeschrägten  deckel  und  ist  auf  den 
Sichtseiten  in  großen  und  kleinen  feldern  bedeckt  mit  geflochtenem 
bandornament,  das  sich  aus  tierleibern  entwickelt,  die  einfassungen 
bestehen  aus  gelbgußleisten  mit  schlichtem  band  werk,  unter  dem 
fuße  in  zweimaliger  ausführung  eine  runeninschrift  (abb.  90)  [deu- 
tung  nach  V.  Grienberger,  ZfdPh.  41!].  nach  Gandersheimer  Über- 
lieferung enthielt  es  kleiderreste  der  Jungfrau  Maria,  vermutlich 
also  angelsächsische  (der  katalog  .  .  ,  des  herzoglichen  museums 
1879  .  .  .  meint  irische)  arbeit  der  zeit  um  700'. 

30.  Erederick  Tupper  jr.,  The  Cynewulfian  rnnes  of  the 
first  riddle.  reprint.  from  MLN.  (25)1910;  7  ss.  (=  235—241). 
—  nach  art  der  isländischen  akrostichen  des  15.  und  16.  jahrhs., 
bei  denen  die  der  buchstabenfolge  des  beabsichtigten  personeu- 
namens  entsprechende  reihe  von  runennamen  durch  Umschreibungen 
ausgedrückt  und  diese  sodann  in  verse  verarbeitet  wurden,  habe 
Cynewulf  im  ersten  rätsei  Leodum  is  minum  ...  die  buchstaben 
seines  namens  in  der  folge  FNLCYWU  angegeben,  deren  namen 
durch  die  synonymen  Idc,  preat,  c'g,  d.  i.   ta,  wcelre'oice,   bog  =  hoga, 


XIX.    B.  Schriftkunde.  127 

wyn,  wen,  uncerne  (=  ür)  ausgedrückt  seien,  außerdem  enthalte 
das  rätsei  den  namen  Cymvulf  noch  viermal  in  form  der  charade. 
31.  Besprechungen  von  in  früheren  Jahrgängen  verzeichneten 
werken:  0.  v.  Friesen,  Om  runskriftens  härkomst  1904,4,121. 
1906,4,68. 1909,IIB,6.  W.  Schlüter,  Sitzungsberichte  der  gelehrten 
estnischen  gesellschaft  1907,80 — 87.  G.  Hempl,  The  linguistic  and 
ethnografic  status  of  the  Burgundians  1909,IIB,11.  A.  B.  (Alois 
Brandl),  Archiv  123,459.  Ernst  H.  Mensel,  The  Journal  of 
English  and  Germanic  philolog}^  8,595 — 597.  M.  Olsen,  Trylle- 
runerne  paa  et  vsevspjeld  1908,4,245.  1909,IIB,21;  Om  sproget 
i  de  Manske  runeindskrifter  1909,IIB,24:  Runerne  paa  et  nyfun- 
det  bryue  fra  Str0m  1908,4,284a.  1909,IIB,20.  Finnur  Jönsson, 
NTfFil.  18,120—123.  Ludv.  F.  A.  Wimmer,  De  danske  Rune- 
mindesmserker  IV,2  und  1,1.  1908,4,238.  1909,IIB,26,  Leon 
Pinea u,  Revue  critique  d'histoire  et  de  litterature.  1909,  tome 
68,  88  und  67,  65.  1,1.     F.  Dyrlund,  NTfFil.   18,82—85. 

von  Grienberger. 


XIX.    B.  Schriftkunde. 

1.  Erich  Petzet  und  Otto  Glauning,  Deutsche  schrifttafeln 
des  IX.  bis  XVI.  Jahrhunderts  aus  handschriften  der  k.  hof-  und 
Staatsbibliothek  in  München.  I.  abteilung.  Althochdeutsche  schrif- 
denkmäler  des  IX.  bis  XI.  Jahrhunderts.  München,  Carl  Kuhn. 
1910.  8«.  (42  X  32  cm).  6  m.  —  das  auf  5  abteilungen  be- 
i'echnete  werk  bringt  in  der  vorliegenden  ersten  abteilung  hand- 
scbriftenproben  aus  ahd.  zeit,  nämlich:  1.  Das  Wessobrunner 
gebet.  2.  Exhortatio  ad  plebem  christianam.  3  a.  Das  Freisinger 
pater  noster  aus  Freising.  3  b.  Dasselbe  aus  St.  Emmeran  in 
Regensburg.  4.  Fränkisches  gebet  ebendaher,  o.  Carmen  ad  deum 
und  glossen  aus  Tegernsee.  6.  Muspilli.  7.  Heliand.  8.  Otfried 
(Schluß  und  gebet  des  Sigihart).  9.  Bittgesang  an  Petrus.  10.  Augs- 
burger gebet.  11.  Glossen  aus  St.  Emmeran.  12.  Glossen  aus 
Tegernsee.  13.  Otlohs  gebet.  14.  Xotkers  lOter  psalm.  15.  Willi- 
rams  paraphrase  des  hohen  liedes.  —  die  umfangreicheren  werke 
sind  selbstverständlich  nur  mit  einer  probeseite  vertreten,  die 
kleineren  dagegen  vollständig  faksimiliert,  jedes  stück  ist  von 
einer  erläuterung  begleitet,  die  über  die  art,  den  Ursprung  und 
die  beschaffenheit  der  handschrift  orientiert,  ausgaben  und  kommen- 
tare  verzeichnet  und  einen  umschriebenen  text  der  tafel  bietet, 
die  reproduktion  (in  lichtdruck)  der  handschriften  steht  auf  der 
höhe  der  heutigen  technik.  die  herausgeber  wollen  vor  allem  ein 
hilfsmittel  schaffen,  das  die  entwicklung   der  schrift  der  deutschen 


128  XIX.    B.  Schriftkunde. 

Sprachdenkmäler  zur  anschauung  brächte  und  den  oft  nicht  zu  be- 
schaffenden einblick  in  die  handschriftliche  Überlieferung  ersetzen 
soll,  neben  der  einführung  in  die  paläographie  kann  der  akademische 
lehrer  an  der  band  der  schrifttafeln  auch  textkritische  Übungen 
mit  seinen  schülern  vornehmen  und  ferner  zeigen^  wie  sich  die 
lateinische  schrift  der  deutschen  spräche  angepaßt  hat.  die  ver- 
schiedenen ahd.  dialekte  und  landschaften  sind  bei  der  auswahl 
möglichst  gleichmäßig  berücksichtigt  worden,  es  wird  aus  den 
reichen  schätzen  der  Münchner  bibliothek  den  Deutschen  ein  hilfs- 
mittel zum  Studium  ihrer  Sprachgeschichte  geboten,  das  fremde 
Völker  schon  länger  besaßen,  während  wir  bisher  auf  reproduk- 
tionen  lateinischer  handschriften  angewiesen  waren,  abgesehen  von 
dem  nie  fertig  gestellten  ähnlichen  unternehmen  von  Ennecerus.  — 
be.spr.  von  E.  G.  Ledos,  Polyb.  119,454—455;  E.  S.,  Hist.  zs.  106, 
191 — 192;  H.  Degering,  Ztbl.  f.  bibliothekswesen  27,561 — 563; 
H.  Schröder,  GRMon.  2,512—513;  F.  Wilhelm,  Berl.ph. wschr. 
31,78 — 87  (abfällig,  erwiderung  der  herausgeber  in  der  beilage 
ders.  Zs.  31,  nr.  8);  P— e,  ZfBücherfr.  n.  f.  2,  Beibl.  360;  Herm. 
Paul,   Südd.  monatshefte  8,158. 

2.  ßeproduction  des  folios  l'",  293'",  SOl^'  et  641^  de  la 
bible  ä  42  lignes  imprimee  par  Jean  Cxutenberg  ä,  Mayence  de 
1450  ä  1455,  d'apres  l'exemplaire  de  la  Bibliotheque  Ro^^ale  de 
Munich.  H.  Welter,  Editeur,  Paris.  —  der  vorliegende  probe- 
bogen soll  eine  einladung  zur  Subskription  auf  die  faksimileaus- 
gabe  des  42  zeiligen  bibeldrucks  von  Gutenberg  bilden,  merk- 
wüx'diger weise  ist  der  plan  zu  diesem  unternehmen  zu  gleicher 
zeit  an  zwei  verschiedenen  stellen  aufgetaucht,  nämlich  außer  bei 
Welter  in  Paris  noch  beim  Inselverlag  in  Leipzig,  neuerdings 
soll  eine  einigung  zwischen  den  beiden  konkurrenten  zustande  ge- 
kommen sein,  ob  der  plan  zur  ausführung  kommt,  ist  noch  nicht 
bekannt;  der  preis  des  vollständigen  werkes  soll  800  mark  be- 
tragen, nach  dem  probebogen  zu  schließen,  würde  es  freilich  eine 
vollendete  leistung  der  modernen  typographie  darstellen.  das 
original  ist  aufs  genaueste  reproduziert,  rot-  und  schwarzdruck 
sowie  die  handgemalten  initialen  größeren  und  kleineren  umfangs 
werden  in  technisch  vollkommener  weise  wiedergegeben  und  das 
verwendete  papier  ist  vorzüglich. 

3.  Adolf  Reinecke,  Die  deutsche  buchstabenschrift.  auf 
veranlassung  des  allgemeinen  deutschen  schriftvereins  verfaßt. 
277  s.  Leipzig-Borsdorf,  A.  Hasert  &  co.  1910.  —  das  buch 
soll  nicht  wissenschaftlichen  zwecken  dienen,  sondern,  gegenüber 
den  bestrebnngen  auf  einführung  der  lateinschrift,  Propaganda 
machen  für  die  beibehaltung  und  weitere  Verbreitung  der  deutschen 
schrift.    über  die  wissenschaftliche  qualifikation  des  Verfassers  er- 


XX.   A.  Mittellatein.  129 

laubt  seine  'geschichtliche  darlegung'  zu  beginn  des  buches  ein 
urteil,  das  freilich  ungünstig  lauten  muß.  auf  autoritäten  wie 
Wilser,  V.  Pfister  u.  a.  gestützt,  erklärt  er  die  runenschrift  als 
germanisch-arisches  eigentum  und  älter  als  die  griechische  und  römi- 
sche Schrift,  er  bemerkt  freilich,  daß  die  'zünftige'  germanistische 
Wissenschaft  diese  ansieht  nicht  teilt,  im  weiteren  verlauf  seiner 
darlegungen  stellt  er  sich  auf  den  Standpunkt  von  H.  St.  Chamber- 
lain,  Weltmann,  Gobineau,  die  den  fortschritt  aller  europäischen 
(auch  romanischen)  Völker  von  der  germanischen  Oberschicht  aus 
erklären  wollen,  nicht  recht  ersichtlich  ist,  was  die  rassenfrage 
mit  der  schriftfrage  zu  tun  haben  soll,  die  mitgeteilten  Schrift- 
proben erstrecken  sich  über  die  mhd.  und  nhd.  zeit,  ihre  tech- 
nische ausführung  muß  als  recht '  mäßig,  wenn  nicht  als  roh  be- 
zeichnet werden,  weit  besser  sind  die  am  Schluß  gegebenen  typen- 
proben verschiedener  gießereien  und  druckereien. 

Sigmund  Feist. 


XX.   Latein. 

A.  Mittellatein.   1.  Allgemeines.    2.  Einzelne  autoren.  —  B.  Humanismus. 

(unter  beschränkung  auf  die  für  Deutschland  in  betracht  kommenden 

Schriften.) 

A.   Mittellatein. 

1.    Allgemeines. 

LiteraturgescMcllte.  l.  M.  Manitius,  Geschichte  der 
lateinischen  literatur  des  mittelalters.  München,  C.  H.  Beck,  1910. 
1,  teil,  von  Justinian  bis  zur  mitte  des  10.  Jahrhunderts.  XIII, 
766  s.  =  Handbuch   der   klassischen    altertumswissenschaft   IX, 2. 

2.  L.  Traube,  Vorlesungen  und  abhandlungen.  München, 
C.  H.  Beck,  1910,  2.  teil,  einleitung  in  die  lateinische  philo- 
logie  des  mittelalters  hrsg.  von  Paul  Lehmann.     IX,176  s. 

3.  C,  Weymann,  Analecta.     Hist.  jb.  32. 

4.  M.  Niedermann,  Vulgärlateinische  miszellen.    Glotta,  2, 

5.  Ernst  Diehl,  Vulgärlateinische  Inschriften,  Bonn,  Weber, 
1910. 

Bibliothekeu.  6.  G.  Kentenich,  Beschreibendes  Ver- 
zeichnis der  handschriften  der  stadtbibliothek  zu  Trier.  Trier, 
F.  Lintz.  6.  heft,  Die  ascetischen  handschriften,  2.  abteilung, 
nr.  654 — 804  und  nachtrage.     X,172  s. 

Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XXXII.     (1910.)     II.  Teil.         9 


130  ^^-    Latein. 

7.  M.  Manitius,  Geschiclitliclies  aus  mittelalterlichen  biblio- 
thekskatalogen.     NA.  36,755—774. 

Gesprächbüchlein.  8.  Max  Förster,  Das  älteste  mittel- 
lateinische  gesprächbüchlein.      Roman,    forschungen  27,342 — 348. 

Mimus.  9.  Ph,  Schuyler  Allen,  The  mediaeval  mimus. 
MPhil.  7,329—344. 

Rhetorik.  10.  C.  Brione,  I  piü  antichi  trattati  di  arte 
rhetorica  in  lingua  latina.  Annali  d.  r.  Scuola  norm,  superiore  di 
Pisa.     vol.  21,  Pisa,  frat.  Nistri. 

2.    Einzelne  autoren. 

Albertus  Magnus.  11.  Seb,  Kill  er  mann,  Die  Vogelkunde 
des  Albertus  Magnus.  1207—1280.  Regensburg,  G.  Manz.  VIII, 
100  s.      2,50  m. 

Alexaudersage.  12.  Heinrich  Fuchs,  Bei  träge  zur  Alexander- 
sage.    Gießen,  Heppeler  u.  Meyer. 

Andreas  capellanus.  13.  Vinc.  Crescenza,  Nuove  postille 
al  trattato  amoroso  di  Andrea  capellano,  Atti  d.  r.  Istituto 
Veneto,  vol.  69. 

14.  Gius.  Zonta,  Rileggendo  Andrea  capellano.  Studi 
medievali  3,49—68. 

Andreas  von  Michelsberg.  15.  Jos.  Paßbinder,  Der 
catalogus  sanctorum  ordinis  sancti  Benedicti  des  abtes  Andreas 
von  Michelsberg.  diss.  Bonn.  134  s.  —  genaue  quellenanalyse 
des  Werkes;  Andreas  hat  dabei  des  Job.  Trithemius  liber  de  scrip- 
toribus  ecclesiae  und  de  viris  illustribus  benutzt. 

Annales  Caesarienses.  16.  G.  Leidinger,  Die  Annales 
Caesarienses  (Kaisheimer  Jahrbücher).  SB.  bayr.  akad,  d.  wiss. 
philos.  philol.  kl.  nr.  7.  —  sie  sind  zum  größten  teil  aus  den 
Chroniken  Frutolf-Ekkeharts  und  Hermanns  von  Altaich  geschöpft. 

Annales  Fuldenses.  17.  Friedr.  Kurze,  Die  Annales 
Fuldenses.  NA.  36,343 — 393.  —  entgegnung  auf  die  aufsätze 
S.  Hellmanns  im  NA.  33,695—742  und  34,15—66. 

Nicolo  da  Ferrara.  18.  Ezio  Levi,  Antonio  e  Nicolo  da 
Ferrara.  Atti  e  memorie  d.  deputaz.  Ferrarese  di  storia  patria 
19,41 — 403.  —  Nicolo  hat  jahrelang  am  hofe  Karls  IV.  gelebt, 
der  ihn  1378  zum  familiären  und  armiger  specialis  ernennt;  von 
den  vier  briefen,  die  von  ihm  erhalten  sind,  ist  besonders  der 
zweite  deshalb  von  Interesse,  weil  Nicolo  darin  den  kaiser  zu 
einem  Römerzug  und  zur  krönung  Wenzels  auffordert. 

Bucgiant.  19.  J.  Schwalm,  Das  formelbuch  des  Heinrich 
Bucglant.  an  die  päpstliche  kurie  von  Avignon  gerichtete  Suppliken 
aus  der  l.hälfte  des  14,  Jahrhunderts  mit  einem  anhange  verwandter 


XX.    A.  Mittellatein.  131 

stücke.  Hambiirg,  Gräfe.  XLIV,188  s.  5  tafeln.  9  m.  =  Ver- 
öffentlichungen der  Hamburger  stadtbibliothek.  2.  bd.  —  rec. 
Cbl.   1911,791  V.  Fr.  Knöpfler. 

Burchard  von  Worms.  20.  Paul  Fournier,  Etudes  criti- 
ques  sur  le  decret  de  Burchard  de  Worms.  Paris,  L.  Larose  et 
L,  Tenin.  1910.  145  s.  —  s.-a.  aus:  ßevue  hist.  de  droit  franc. 
et  etranger. 

Caesarius  von  Heisterbach.  21.  A.  Schönbach,  Über 
Caesarius  von  Heisterbach.  SB.  Wiener  akad.  d.  wissensch.  philos. 
hist.  kl.  bd.   163. 

22.  Caesarius  von  Heisterbach,  deutsch  von  Ernst  Müller- 
Holm.  Berlin,  K.  Schnabel.  =  Verschollene  meister  der  literatur. 
2.  bd.     271  s.     4«.     7  m. 

Cato.  23.  M,  Boas.  Het  latijns  origineel  der  middelneder- 
landsche  Cato-lewerking.  Tijdschrift  vor  Nederlandsche  taal-en 
letterkunde  21,182—206. 

Chronicon  Laurissense.  24.  Das  ältere  chronicon  Lau- 
rissense  hrsg.  von  H.  Schnorr  von  Carolsfeld.    NA.  36,13 — 39. 

Chronicon  Moguntinum.  25.  F.  Vigener,  Zum  texte 
des  chronicon  Moguntinum.     NA.   36,557 — 563. 

Petrus  Damiani.  26.  S.  A.  Endres,  Petrus  Damiani 
und  die  Weltherrschaft.  Münster,  Aschendorff.  =  Beiträge  zur  ge- 
schichte  der  philosophie  des  mittelalters,   8.   bd.,  3.  heft.     35   s. 

Disciplina  clericalis.  27.  Werner  Söderhjelm,  Be- 
merkungen zur  disciplina  clericalis  und  ihren  französischen  be- 
arbeitungen.     Neuphilol.  mitteilungen   1910,48 — 76. 

Elisabeth  von  Schönau.  28.  F.  W.  E.  Roth,  Aus  einer 
handschrift  der  heil.  Elisabeth  von  Schönau.  NA.36,219 — 225. 
—  die  hds.  aus  dem  ende  des  12.  oder  anfang  des  13.  jahrhs. 
enthält  eine  vollständige  abschrift  des  liber  viarum  dei  und  der 
Ursulalegende,  sowie  eine  blüteniese  aus  den  Visionen  und  briefen. 

Genovefa.  29.  Vita  Genovefae  hrsg.  von  C.  Künstles. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1910.  —  bespr.  B.  Kr.  in  NA.  36, 
569 — 571:  der  handschriftl.  apparat  ist  ungenügend,  der  hrsg. 
ganz  unerfahren. 

Helmold.  30.  B.  Schm eidler,  Ziir  spräche  Helmholds. 
NA.  36,538—542. 

Heriger  von  Lobbes.  31.  Osk.  Hirzel,  Abt  Heriger  von 
Lobbes  990 — 1007.  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  =  beitrage  zur 
kulturgeschichte  des  mittelalters  und  der  renaissance,  hrsg.  von 
Walter  Goetz,  heft  8.     44  s. 

Hilarius  von  Poitiers.  32.  H.  Kling,  Hilarius  von  Poi- 
tiers  und  Sallust.     Hermes,  n.  f.   23. 

9* 


l'^2  X.'S..    Latein. 

Hortus  (leliciarum.  33.  A.  Marignan,  Etüde  sur  le 
mauuscrit  de  l'hortus  deliciarum.  Straßburg,  J.  A.  Heitz.  1910. 
=  Studien  zur  deutschen  kunstgesch.   125.  heft.     83  s. 

Jordan  VOU  Osnabrück.  34.  W.  Schraub,  Jordan  von 
Osnabrück  und  Alexander  von  Roes.  ein  beitrag  zur  geschichte 
der  Publizistik  im  13.  jahrh.  =  Heidelberger  abhandlungen  26.  heft. 
Heidelberg   1910.     ¥11,136  s. 

35.  F.  Kern,  Textkritisches  zum  traktat  Jordans  von  Osna- 
brück und  Alexander  von  Roes.  Mitt.  instit.  österr.  geschichts- 
forschung  31,581. 

Liudprand  von  Cremona.  36.  Jos.  Becker,  Zur  hand- 
schriftlichen Überlieferung  Liudprands  von  Cremona.  NA.  36, 
209  —  211. 

Otto  von  Freising.  37.  B.  v.  Simson,  Über  die  ver- 
schiedenen rezensionen  von  Ottos  und  Rahewins  Gesta  Friderici. 
NA.  36,681—716. 

Paulns  diaconus.  38.  Carlo  Cipolla,  Pensieri  intorno  a 
due  famosi  passi  di  Paolo  diacono.  Atti  d.  r.  academia  d.  scienze 
Torino  45,117—122. 

Raymundus  de  ßocosello.  39.  J.  Werner,  Nachtrag 
zum  'certamen  animae'  des  Raymundus  de  Rocosello.  NA.  36, 
550 — 556.  —  neuer  text  der  'invectiva  contra  goliardos'. 

Salomon  von  Konstanz.  40.  Ulr.  Heller,  Bischof  Salomo  III. 
von  Konstanz,  abt  von  St.  Gallen.  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1910. 
=  beitrage  zur  kulturgeschichte  des  mittelalters  und  der  renaissance, 
hrsg.  von  Walt.   Götz,     heft  10.     XI,  107  s. 

Servatius.  41.  Sanct  Servatius  oder  wie  das  erste  reis  in 
deutscher  zunge  geimpft  wurde,  ein  beitrag  zur  kenntnis  des 
religiösen  und  literarischen  lebens  im  11.  und  12.  jahrh.  von  Friedr. 
Wilhelm.  München,  C.  H.  Beck.  1910.  321  s.  12  m.  — 
bespr.  B.  Kr.,  NA.  37,331:  große  gelehrsamkeit  und  geschmack- 
volle form,     abdruck  der  gesta  s.  Servatii  episcopi  Tungrensis. 

Stephan  von  Navara.  42.  Luigi  Foscolo  Benedetto, 
Stephanus  grammaticus  da  Novara,  sec.  X.  Studi  medioevali  3, 
499 — 500.  —  Stephan  von  Novara  wurde  von  Otto  d.  gr.  und  dem 
bischof  Poppo  nach  Würzburg  berufen. 

Wiclif.  43.  J.  Loserth,  J.  Wiclifs  Sendschreiben,  flug- 
Bchriften  und  kleinere  werke  kirchenpolitischen  inhalts.  SB.  Wiener 
akademie  der  wissensch.  philos.-histor.  kl.  165.  bd.  6.  Wien, 
A.  Holder.     1910.     96  s. 

Widukind.  44.  Osw.  Holder-Egger,  Über  eine  neue 
W^idukind-hds.  NA.  36,521 — 537.  —  im  clm.  4029,  einem  sammel- 
band,  den  Konrad  Peutinger  für  sich  hat  schreiben  lassen. 


XX.    B.  Humanismus.  1S3 

15  Zeichen.  45.  H.  E.  Sandisen,  Quindecim  signa  ante 
Judicium,  a  contribution  to  the  history  of  the  latin  versions  of 
the  legend.     Archiv  124,73—82. 

B.   Humanisiinis. 

1.    Allgemeines. 

46.  Konr.  Burda ch,  Sinn  und  Ursprung  der  -^vorte  re- 
naissance  und  reformation.  SB.  Berliner  akademie  d.  wissensch. 
1910,594 — 647.  —  von  der  größten  bedeutung.  'die  durchdringung 
einer  mystischen  andacht  zu  der  entschwundenen  antiken  herrlich- 
keit  mit  einer  gleich  mystischen  andacht  vor  den  tiefsten  geheim- 
nissen  und  köstlichkeiten  des  durch  eine  entartete  kirche  verun- 
stalteten Christentums  ist  die  eigentliche  lebensquelle  jener  zeit  .  .  .' 
'das  bewußthsin,  daß  aus  den  alten  ewigen  verschütteten  quellen 
des  lebens,  aus  dem  ursprünglichen  des  menschentums,  von  dem 
man  weit  abgetrieben  worden  ist,  ein  großes  neues,  eine  Um- 
wertung, eine  Wandlung  kommen  muß,  und  daß  sie  nahe  sei,  sich 
vorbereite  und  vollziehe,  ist  die  wurzel  der  kulturbewegung,  die 
wir  renaissance  und  reformation  nennen.' 

47.  S.  Singer,  Mittelalter  und  renaissance.  Sprache  und 
dichtung.     Tübingen,  J.  C.  Mohr.     2.  bd.  3—28.      1,80  m. 

48.  Max  Lenz,  Humanismus.  Kleine  historische  Schriften. 
München,   Oldenburg.     1910.     s.   75 — 90. 

49.  Paul  Joachimsen,  Geschichtsauffassung  und  geschichts- 
schreibung  in  Deutschland  unter  dem  einfluß  des  humanismus.  1.  teil. 
=  Beiträge  zur  kulturgeschichte  des  mittelalters  und  der  renaissance, 
hrsg.  von  W.  Goetz.  6.  heft.  Leipzig,  B.  G.  Teubner.  1910. 
VI,299  s.    8  m. 

50.  L.  Bertalot,  Humanistisches  studienheft  eines  Nürn- 
berger Scholaren  aus  Pavia  1460.  Berlin,  Weidmann.  1910. 
110  s.  3  m.  —  hds.  Buder  q.  105  der  univbibl.  Jena,  abdruck 
zahlreicher  briefe,  namentlich  des  Antonius  Astesanus. 

51.  E-emiggio  Sabbadini,  Un  importante  codice  umanistico 
della  biblioteca  civica  di  Lucerna.  Bollettino  stör.  Svizzera  ital. 
124 — 139.  —  vf.  überschätzt  die  hds.,  sie  ist  nicht  in  Italien, 
sondern  in  Deutschland  geschrieben,  ihr  wert  für  textkrik  wenig 
bedeutend. 

52.  Jan  Jakubec,  Dejiny  literatury  ceske.  od  nejstarSich 
dob  do  probuzeni  politickeho.  Praha  1910.  —  beste,  mit  quellen- 
nachweisen  versehene    darstelluncr  des  humanismus  in  Böhmen. 


134  'KS..    Latein. 

2.    Einzelne  autoren. 

Aa:ricola.  53.  Jos.  Hauser,  Quintilian  und  Rudolf  Agri- 
cola.  eine  pädagogische  Studie,  progr.  humanist.  gymnas.  Günz- 
burg.     59  s. 

Altliammer.  54.  J.  Zeller,  Andreas  Althammer  als  alter- 
tumsforscher.  mit  einem  nachtrag  über  Andreas  Rüttel.  Württem- 
bergische vierteljahrshefte   19,428 — 447. 

Aulaeus.  55.  Amrhein,  Gedichte  des  Erfurter  poeten 
Christophorus  Aulaeus.  Studien  und  mitteilungen  a.  d.  Benedik- 
tinerorden 31,642—648. 

Bertesius.  56.  ß.  Windel,  Die  biblischen  dramen  des 
Johannes  Bertesius.     NJb.   25,75 — 80. 

Caildidus.  57.  A.  L.  Stiefel,  Die  'centum  et  quinquaginta 
fabulae'  des  Pantaleon  Candidus  und  ihre  quellen.  Archiv  125, 
102—127. 

Capistran.  58.  Eng.  Jacob,  Johannes  von  Capistrano. 
II.  Die  auf  der  kgl.  und  Universitätsbibliothek  zu  Breslau  befind- 
lichen handschriftlichen  aufzeichnungen  von  reden  und  traktaten 
Capistrans.  XLIV  sermones  Vratislaviae  habiti  a.  d.  1453.  Bres- 
lau,  Trewendt  u.   Granier.     VI, 276  s. 

Cusa.  59.  Peter  Albert,  Nikolaus  von  Cusa  und  seine 
Stellung  zu  der  lehre  vom  päpstlichen  primat.  festgabe,  H.  Grauert 
gewidmet,   116 — 131. 

60.  E.  Vansteenberghe,  Le  'De  ignota  litteratura'  de 
Jean  Wenck  de  Herrenberg  contre  Nicolas  de  Cuse.  =  beitrage  zur 
gesch.  d.  Philosophie  des  mittelalters.  bd.  8,  heft  6.  Münster, 
Aschendorff .     43  s.      1 ,50  m. 

Erasmus.  61.  P.  S.  Allen,  A  dispensation  of  Julian  II. 
for  Erasmus.  The  engl,  historic.  review  25,123 — 125.  —  Rom, 
4.  jänner  1506:  'Te,  qui,  ut  asseris,  deffectum  natalium  pateris, 
volumus  .  .  .  absolutum  fore',  so  daß  er  kirchliche  benefizien  an- 
nehmen kann. 

62.  A.  L.  Stiefel,  Zum  einflusse  des  Erasmus  auf  die  eng- 
lische literatur.     Archiv   124,58 — 64. 

63.  J.  V.  Walter,  De  libero  arbitrio  diacQißn]  sive  collatio 
per  Desiderium  Erasmum  Roterodamum.  =  quellenschriften  zur  ge- 
schichte  d.  protestantismus.  8.  heft.  Leipzig,  Deichert.  XXXIV, 
92  s.     2,80  m. 

Fridoliu.      64.  Ulrich  Schmidt,  P.  Stephan  Fridolin.     ein 

franziskanerprediger  des     ausgehenden     mittelalters.         München, 

Lentner.     XII,166  s.  —  geschildert  als  prediger,  mystiker,   huma- 
nist und  historiker. 


XX.    B.  Humanismus.  135 

Oundel fingen.  65.  J.  F.  Rüegg,  Heinrich  Gundelfingen, 
ein  beitrag  zur  geschichte  des  deutschen  frühhumanismus  und  zur 
lösung  der  frage  über  die  ursprüngliche  Königsfelderchronik. 
Freiburg  i.  Schw.,  Universitätsbuchhandlung.  123  s.  3  m.  = 
Freiburger  histor.  Studien.  6.  heft.  —  bespr.  Schottenloher, 
Zs.  f.  gesch.  d.   Oberrheins  26. 

Hütten.  66.  Max  Lenz,  Dem  andenken  Ulrichs  von  Hütten 
=  Kleine  histor.  Schriften.     München,    Oldenbourg.     s.  109 — 122. 

Leib.  67.  Jos.  Deutsch,  Kilian  Leib,  prior  von  Rebdorf, 
ein  lebensbild  aus  dem  Zeitalter  der  deutschen  reformation.  =  ße- 
formationsgeschichtl.  Studien  und  texte,  heft  15  und  16.  Münster, 
Aschendorff.     1910.     XIV,206  s.     5,60  m. 

Melanchthon.  68.  0.  Giemen,  Melanchthon  über  poetik. 
NJb.  26,591. 

69.  Wrampelmey  er,  Ph.  Melanchthon.  ungedruckte  Schriften 
zum  erstenmal  hrsg.  aus  der  Berliner  hds.  des  Sebastian  RedUch 
aus  Bernau,  cod.  manusc.  theol.  lat.  Berol.  nr.  97.  progr,  gymn. 
Clausthal.     4».     39  s. 

Murmellius.  70.  AI.  Bömer,  Ein  verschoUenes  sentenzen- 
büchlein  Johannes  Murmellius  enchiridion  nominariorum.  NJb.  26, 
83—92. 

Oekolampad.  71.  A.  Buch  i.  Kleine  beitrage  zur  biographie 
von  Johann  Oekolampad,  nebst  7  ungedruckten  briefen.  festschrift, 
H.  Grauert  gewidmet,   221—232. 

Piccolomini.  72.  Rud.  Wölk  an,  Zur  geschichte  der  biblio- 
thek  in  Heiligenkreuz.  Zs.  d.  österr.  ver.  f.  bibliothekswesen  n.  f. 
1,122 — 125.  —  brief  des  Eneas  Silvius  an  den  abt  Johann  Ab- 
zehn  in  Heiligenkreuz  aus  dem  jähre  1449  mit  einem  lob  der 
dortigen  bibliothek. 

Schallenberg.  73.  Hans  Hurch,  Christoph  von  Schallen- 
berg, ein  österreichischer  lyriker  des  16.  jahrhs.  hrsg.  =  Biblio- 
thek d.  literar.  ver.  Stuttgart,  bd.  253.  XXXIX,228  s.  nur 
für  mitglieder. 

Spalatln.  74.  B erbig,  Spalatiniana,  aus  d.  auf  d.  herzogl. 
hofbibliothek  Friedenstein  zu  Gotha  befindlichen  Neudeckerschen 
nachlasse.     Neue  kirchl.  zs.  21,156 — 168;  330 — 335. 

Tritheniius.  75.  Paul  Lehmann,  Nachrichten  von  der 
Sponheimer  bibliothek  des  abtes  Johann  Trithemius.  festschrift, 
H.  Grauert  gewidmet,  205—220. 

76.  Emil  Jacobs,  Die  neue  AVidukindhandschrift  und  Trithe- 
mius. NA.  36,203—208.  Trithemius  hat  die  hds.  1492  in  s.  Pan- 
taleon  in  Köln  erworben. 

77.  Laur.  Wochner,  Johannes  Trithemius.  Studien  und 
mitteilungen  a.  d.  Benediktinerorden  31,501 — 536. 


136  XX.    Latein. 

Werner.  78.  Karl  Sc  hotten  loh  er,  Der  mathematiker  und 
astronom  Johann  Werner  aus  Nürnberg,  festschrift,  H.  Grauert 
gewidmet,   147 — 156. 

Wimpfeling.  79.  Paul  Joachimsen,  Jakob  Wimpfelings 
Epitome  rerum  Germanicarum.  festschrift,  H.  Grauert  gewidmet, 
171—182. 

Wyle.  80.  A.  Diehl,  Des  Nikolaus  von  Wyle  abgang  von 
Eßlingen,     Württemberg,  vierteljahrshefte   19,418 — 428. 

Ziegler.  81.  Karl  Schottenloher,  Jakob  Ziegler  aus 
Landau  an  der  Isar.  ein  gelehrtenleben  aus  der  zeit  des  huma- 
nismus  und  der  reformation.  mit  6  federzeichnuagen  Hart.  Rich- 
ters, des  Schreibgehilfen  Zieglers.  =  Reformationsgescbichtliche 
Studien  und  texte,  heft  8.  Münster,  Aschendorff.  XVI,415  s. 
11,25  m.  —  bespr.  ß.  W— n,  Cbl.   1910,1633—1634. 

82.  Besprechungen  von  in  früheren  Jahrgängen  ver- 
zeichneten werken.  1.  Manacorda,  Poesia  in  Germania  1908, 
22,175.  Parinelli,  Giornale  stör,  letteratura  ital.  54,144 — 206.  — 
2.  Schroeter,  Beiträge  z.  gesch.  d.  neulateinischen  poesie  1909, 
20,105.  Henry  Willier,  Rev.  crit.  68,511—514.  ß.  Buch- 
wald, Cbl.  60,1336—1337.  —  3.  Lindeboom,  Erasmus  1909, 
20,123.  Cbl.  1910,863.-4.  Wolkan,  Piccolomini  1909,20,129. 
Volf,  Casopis  öeskeho  mus.  1910,173 — 174.  R.,  Revue  crit. 
d'histoire  1910,166 — 167.  P.  Piccolomini,  Giornale  stör,  litte- 
ratura  ital.  55,120—124.  Bertalot,  DLz.  31,853—855.  E.  K., 
Hist.  jb.  1910,448.  Otto  Hufnagel,  Mitteilungen  d.  Instituts  f. 
österr.  geschichtsforschung  31,329 — 337.  M.  Landwehr  v.  Pra- 
genau,  ZföG.  1910,529  —  531.  —  A.  Giorgetti,  Archivio  stör, 
ital.  1910,165 — 166.  —  5.  Stauber,  Die  Schedeische  bibliothek 
1908,22,226.  Paul  Joachimsen,  Hist.  vierteljahrsschr.  13,395— 397. 
—  6.  Leidinger,  Aventinus  kleinere  Schriften  1908,22,228.  Hans 
Ankwicz,  Mitt.   d.  inst.   f.  österr.  geschichtsforsch.  31,340  —  342. 

R.  Wolkan. 


Autorenregister. 


Ab  egg,  E.  Bibliogra- 
phie 3A,2.  Schweiz, 
idiotikon  10,  2'^. 

Abele,  H.  Volkslieder 
17,  8^. 

Abert,  H.     rec.  17,  ^03. 

Abram,  A.  Social  Eng- 
land 16,  U9- 

Abt,  A.  rec.  7,  89.  10, 
9^,2.   17,  ^^,8.  ^0.   18, 

^3^,^7.  ^'^5,3. 

Ackermann, B,.  rec.l6, 
533. 

Adam  von  Bremen. 
14,   24:0  f. 

Adler,  G.    Tu-bae  9,  TO. 

Akerblom,  K.  V.  Mär- 
ken ock  väderleksiakt- 
tagelser  14,  200. 

Adolph i,  P.  Doppel- 
suffixbildung 15,  ^9. 

Alber,  E.     9,  H. 

Albert,  Fr.  Heywoods 
'Life  and  death  oi'  Hec- 
tor'  16,  29-^. 

Albert,P.  Nik.  v.  Cusa 
20,  59. 

Albertinus,   A.     9,  ^6. 

Alb  recht,  0.  Luthers 
katechismus  9,  78.  Lu- 
thers werke  9,  78.  rec. 
9,83. 

Albrigt,  V.  E.  Shake- 
spearian   stage   16,  7\. 

AI  den,  B.  M.  Introduc- 
tion  16,  \. 

Allen,  H.  E.  Trick  of 
conscience'  16,  6. 


Allen,  Ph.S.  Mediaeval 
mimus  16,  89.  20,  9. 
Dispensation  of  Ju- 
lian II  20,  6  ^ 

Alexander,  H.B.  Eng- 
lish  lyric  16,  2^. 

Almgren,  Oscar,  anz. 
14,  2^3. 

Amrhein.  Christophor. 
Aulaeus  20,  55. 

Andersen,  D.  Biblio- 
graphie 3A,^.  2.  14,  26. 

Anderson,  Otto.  Polsk- 
melodiernas  byggnad 
14,  \90.  Aterseendet 
vid  baren  14,  200. 

A  n  d  r  a  e ,  A.  Weiterleben 
alter  Stoffe  3, 252.  18,99. 
rec.  16,  35. 

Andree-Eysn,  Marie. 
Volkskundlicbes  18, 13. 

Andrews,  A.A.  Twelve 
centuries  of  poetry  16, 

Andrews,  A.  Le  Roy. 
Old  norse  notes  14,  2^. 
Halfs  saga  14,  \^5. 

Andrews,  E.  A.  Wül- 
ker  1,  37.  History  of 
Engl,  literature  16,  \^. 

Angermann,  A.  Wech- 
sel 7,  29. 

Ankert,  H.  Grabin- 
schriften 17,   \60. 

Ankwicz,  H.  rec.  20, 
82,5. 

Anscombe,  A.  Ljus  = 
light  15,  \25. 


Anthes,  E.  Steinzeit- 
liche funde  2,  37. 

Antze,  Gustav,  rec.  18, 
52,^^. 

Arboth,  O.    rec.  10,  65. 

Armstrong,  E.  Scan- 
dinavian  objects  2,  9^. 

Armstrong,  R.  Ballads 

17,  122. 

Arndt,  W.  Personen- 
namen 7,  37. 

Arne,  T.  J.  Eelations 
de  la  Suede  et  le 
rOrient  14,  226. 

Arnold,  E.  F.  Beserve- 
mann  17,  6\.  18Ü9  17, 
U4,17. 

Arnstein,  Oscar.  Lu- 
ther u.  reformation  9, 

Aronstein,  Ph.  Orga- 
nisation des  englischen 
Schauspiels  16,  70.  rec. 
16,  3'^9- 

Asbjörnsen,  P.  C.  und 
Moe,  J.  Nordische 
Volks-  u.  hausmärcben 

18,  m. 

Aschn er.  Siegfried.  Sa- 
gen der  brüder  Grimm 
18,  97. 

Atkins,  J.W.  rec.  15, 29. 

Auerbach,  A.  Tarde- 
noisien  in  Ostthüriu- 
gen  2,  29. 

Austriacus.  Halblatein 
3A,U5. 

Avenarius,  Th.    9,  \8. 


138 

Ayres,  H.  M.  Biogra- 
phical  Sketch  of  Auglo- 
Saxon  literature  16,  7". 

Bachmann,  A.  Schwei- 
zer, idiot.  10,  2^^. 

Bachmann, Joh.  Volks- 
aberglaube in  Böhmen 
18,  20. 

Bachmann,  K.  Luther 

Bach t hold,  Hans.  Un- 
tersee und  Hagan  18, 
\05. 

Backström,  A.  rec. 
3A,U7. 

Bader,  Wilh.  Ahd. 
fugenvokale  6,  7. 

Baesecke,  Georg.  Un- 
deutsche sj'naloephen 
6,  2'^.  Oswald  7,  89. 
rec.  7,  ;8.  89. 

Bahlmann,  P.  Mün- 
sterlandessang 18,  5  22. 

BähnischjA.  Deutsche 
Personennamen  8,  27. 

Bai  er,  Th.  Speisenkar- 
ten 17,  \85. 

Baines,  C.  E.  English 
literature  16,  20. 

Baist,G.  Parzival  7,  87. 
87,1.  'Almosen'  8,  96. 
'Punsch'  8,  97. 

Baldensperger,F.  rec. 
16,  U2. 

Bale.     16,  257. 

Balfour,  J.  A.  The 
book  of  Arran  19,  3. 

Ballweg,  0.  Das  klassi- 
zistische drama  16,  58. 

Balzer,  Eugen.  Bräun- 
linger  hexenprozesse 
18,  25. 

Banz.  Christus  und  die 
minnende  seele  7,  89. 

Barbeau,A.  rec.  16,2^0. 

B  a  r  g  e ,  H.  Entgegnung 

9,  62. 

Barnouw,  A.  J.  Chau- 
cer  und  die  boerde  von 
Heile  van  Berselel  2,5 1. 

Barone,  Mario.  Origine 
del  genere  gramma- 
ticale  3A,136.  rec.  2,  3. 


Autorenregister. 

Barry,   Ph.  Ballad  17, 

123. 

Barth,    B.  Liebe    und 

ehe   7,  33.  Vierzeiler 

17,  19- 
Bartz,     P.     S.       Tann- 

häuserlegend  18,  8{. 
Bastide,    Ch.     rec.   15, 

80.  \39.  16,  {0.  35.  75. 
\^\.    199.   244:.  259.  3\2. 

Batka,  E.  Volkslied 
17,  3. 

v.Batocki,  E.T.Volks- 
lieder 17,  48. 

Bauchat,    H.     rec.  3A, 

Saudisch,  J.  Engl, 
eigennamen  15,  109. 

Baudouin  de  Courte- 
nay.  Klassifikation 
der  sprachen  1,  55.  3A, 
64;.  Sonantenfrage  3A, 
128. 

Bauer,  Karl.  Luther 
9,  88. 

Bauernfeind,  Wolf- 
gang. Aus  dem  volks- 
ieben 18,   \{\. 

Baumann, F.  Volkslied 

17,  19- 

ßaumann,  Gust.  Pro- 
blem der  intern,  sprä- 
che 3A,109. 

Baumgarten,  Bruno. 
Inversion  im  Deut- 
schen 8,  21. 

Baumgartner,  An- 
dreas. Deutsche  sprä- 
che in  Amerika  1,  59. 
3A,213. 

ßayne,T.  You  15,  123. 
Ne.  betheral  15,  123. 

Beardsley,  A.  Morte 
Darthur  16,  237. 

Becher,  H.  Technical 
dictionaries  15,  u*. 

Becher,  R.    rec.  16,  194- 

Bechtel,  Ad.  rec.  8, 
109,1.     15,  109. 

Beck,  Christoph.  Orts- 
namen des  Pegnitztals 
8,  55,2.  Ortsnamen  des 
Aischtals  8,  55,3. 


Beck,  E.  Liebe  und 
schoene  7,  4.  s  +  0  > 
s  +  C  10,  36. 

Beck,  P.   Malerei  9,  -^2. 

Becker,  G.  Spanisches 
und  englisches   drama 

16,  100.  Lumley'sEuri- 
pidesübersetzung  16, 
502.     rec.  16,  75. 

Becker,  H.    rec.   7,  89. 
Becker,   J.     Liudprand 

V.  Cremona  20,  36. 
Becker,  K.   Volkslieder 

17,  24. 
Beckmann,   K.     Eing- 

spiele  17,  75. 

Beemelmans.  Hexen- 
wesen und  hexenpro- 
zesse  18,  28. 

Beets,  A.  Ndl.  wtb.  12, 
26.  Maliche  allegorie 
12,  33.     bokje  12,  35. 

Behaghel,  O.  Umfang 
und  reihenfolge  von 
Satzgliedern  3A,87. 
Deutsche  spräche  5, 
14,3.  Deutsche  Weiler- 
orte 8,  41a.  Heliand 
11,  3a.  rec.  6,  15,4.  30,1. 
7,  18.  89.  122  (bis).  8,  7. 
38,5.  55,1.  102.  10,  25. 
26.  94;,B.    10.     11,  2.   67. 

Beheim,  M.     9,  19. 

Behreud,  F.  Spangen- 
berg 9,  136. 

Beilin,  S.  Kinderlieder 
17,  83.  Sprichwörter 
17,  185. 

Bein,  L.  Volkslied  17, 
19.     rec.  17,  1 10. 

Beissel,St.  Verehrung 
Marias  9,  65. 

Belfour,0.  rec.  16, 190. 

Bell,  H.  J.  Traherne's 
poems  16,  5<^s. 

Beltz,R.  Vorgeschicht- 
liche altertümer  2,  20. 
Vorgeschichtliche  fun- 
de  2,  21.  Spätgerm, 
grabfeld  von  Kitten- 
dorf 2,  82. 

Bencke,  A.  Albertinus 
9,  16. 


Ayres — Blümel. 


139 


Bender,  J.  Zur  rlieini- 
nischen  mda.  10,  68. 
11,9- 

Benedeite,  L.  F.  Ste- 
phanus  grammaticus 
da  Novara  20,  ^2. 

Benediktsson,  Bogi 
Th.  Syslumannasefir 
14,  238. 

Beneke,  A.  Siegfried 
und  die  Varusschlacht 
18,  63.  Was  verstand 
die  sage  unter  dem 
drachen,  den  Siegfried 
erschlug?  18,  6h^. 

Benesch,  L.  Kürnberg 
7,93. 

Benndorf,  P.  Humor 
17,2^3. 

Bennike,  Valdemar. 
Danske    folkemäl    14, 

Bertesius,  J.    9,  2^. 
B  er  big,  F.    Spalatin  9, 

135.      20,  Tk- 

Berdan,  J.  M.  Kast- 
ner's     hypothesis     16, 

105. 
Berg,     Ruhen     G :  son. 

Spräk  och  stid  14,  ^9. 

Svenska  studier  14,  8  ^ 

Verbalabstrakter  14, 99. 
Bergquist.  N.W.  Swe- 

dish    folk    dances    14, 

\89. 
Bergroth,    H.       Dissi- 

milatorisk  tendens  14, 

96. 
Bergsma,  J.  Volkslied 

17,  U8. 

Berlit,  Georg.  Hilde- 
brand 1,  ^2. 

Bernhüft,  E.  Sieg- 
friedslied 7,  70. 

BerntjAl.  Heidelberger 
Handschrift  7,  H.  rec. 
6,  \ö,6.     7,  89  (ter). 

Berloin,  A.  Le  parole 
humaine  3A,U7. 

Bernhardt, Jul.  Sagen 
aus  der  Leipziger  pflege 

18,  U9- 


Bernhöft,    E.     Sigfrid 

17,  52. 

Bertalot,  L.  Humanist. 

Studienheft  20,  50.  rec. 

20,  82,'^. 
Bertelsen, Henrik,  pid- 

riks    saga   hrsggb.  14, 

Bertsch,  H.  Weltan- 
schauung, volkssage 
und  voTksbrauch  18,96. 

Beschorner.        rec.    8, 

55,5. 

Besser, ßeinhold.  Deut- 
sche literatuv  1,  '^^6. 

Bethe,  E.  Mythus  3, 
235,^. 

Bettelheim,  Anton. 
Biograph,  jahrb.   1,  ^. 

Beyrich,  J.  Oswald 
Wolkenstein  7,  96. 

Beywl,  C.  Ulrichs  Lan- 
zelot 7,  76. 

Biard,  A.  L'article  de- 
fini  3A,^'^^. 

Bienenstein,  K.  rec. 
17,  60. 

Bierej-e,  W.  Störte- 
beckerlied  11,  33. 

Biese,  A.  Litg.  ö,  5\. 

Bihl,  M.  Dominikaner 
7,  26. 

Bilger,F.   Spinnspruch 

17,  19- 
Bing,     Just.      Bergens 

Kalvskind  14,  H55. 
Binz,  G.    rec  15,  29.1^7. 

80.     ^2'^.       16,   87.     ^3. 

2^0. 
Birch-Hirschf eld,   A. 

Wülker  1,  37. 
Birö,    L.    A.       Necken- 
markt 10,  63. 
Bitherell,     J.         The 

minnesingers  7,  37. 
Bjarnason,  Björn,  anz. 

14,  3-^.    U8. 
Bjarnhjedinsson,  Sse- 
mundur.     Saga  holds- 
veikinnar     ä     Islandi 

14,  230. 

Björk,  And.  Orsamäl 
14,  ^95. 


Björkman,  Erik,  ffe- 
dersknyffel  14,  59.  Sun- 
nifa  14,  62.  Nord,  per- 
sonennamen  in  Eng- 
land 14,  e-^.b.  15,  ^5. 
Engl.  Ortsnamen  15, 
^02.  Etymologien  15, 
122.  \2ö.  Anekdoter 
on  konung  Alfred  16, 
^60.  rec.  15,  6.  '^7.  X2i{. 
16,    \8ö.    190.    2\0.   221. 

BJ0rnbo,  Axel  Anthon. 
Adam  af  Bremen  14, 
2'3;0.  Claudius  Clausson 
Swart  14,  2'^2. 

Björnsson,  Andres, 
anz.  14,  ^9. 

Björnsson,  Gudmun- 
dur.     Ny  ord  14,  55. 

Björnsson,  Oddur. 

pjödtrü  og  Jijodsagnir 
14,  209. 

Blattner,  H.  Schweiz, 
idiot.  10,  2'!;. 

Blau,  A.  Thompson's 
'Seasons'  15,  90. 

Blau,J.   rec.  10, 94:, 2.  U- 

Blaurer,  A.    9,  23. 

Bleich,  E.   rec.  8,  ; 50, u 

Bley,  A.  ncesta  brcedra 
usw.  14,  H5.  Eiglastu- 
dien  14,  \5\. 

Bley  er,  Jak.  Deutsche 
Philologie  1,  1^8. 

Blikslager,  G.  Sprich- 
wörter  17,  186. 

Blinkenberg,  Chr.  Tor- 
denvaabenet  14,  20'^. 

Block,  ß.  Mundart  von 
Eilsdorf  11,  \o.  Idio- 
tikon von  Eilsdorf  11, 
\6.     rec.  3A,126. 

Blök,  P.  J.  Wilhelmus 
12,  59. 

Blöte,  J.  F.  D.  rec  3, 
235, '^.  7,  82.  18,  70,U- 
70,12. 

Blum,  P.  Träumende 
bauer  3,  235,2. 

Blümel,  Eud.  Nhd. 
wortstellungslehre  8, 
{\.  Nhd.  appositions- 
gruppen  8,  ^5. 


140 


Autorenregister. 


Blümml,  E.  K.   Volks- 
liedbevvegung    17,    \2. 
Liederhandschriften 
17,  28.    Andreas  Hofer 
17,  88.      Beiträge    17, 

Boas,  F.  S.    rec.  16,  ?5. 

Boas,  M.  Cato  12,  50. 
Middelnederl.  Cato-le- 
Tverking  20.  23. 

Böckel,  0.  Wunder- 
horn  17,  ^9.  Psycho- 
logie 17,  WkjX.   rec.  17, 

Boekonoogen,  G.  J. 
Imagerie  flamande  17, 
198.   Sermonen  17,  2  ^ 8. 

Bode,  F.  Kampf esschil- 
dernngen  7,  36. 

Bode,  K.    Wunderhorn 

17,  \\\,7. 
Boehmer,        Heinrich. 

Luther  9,  86.  Zwölf  ar- 
tikel  9,  4:5. 

Boeles,  P.  C.  J.  A.  Ca- 
talogvis  der  voorwerpen 
in  het  Friesch  museum 
19,  2. 

Boekenoogen,  G.  J. 
Ndl.  wtb.  12,  26.  Spin- 
rocke 12,  65.  Neder- 
landsche  sprookjes  en 
vertelsels  18,  \26.  Het 
meisje  met  het  var- 
kenshoofd  18,  127. 

Boer,  R.  C.  Sigurdr 
slefa  14,  \n\.  anz.  14, 
[5\.  21,9.  Ermanarich 
und  Dietrich  von  Bern 

18,  66.      rec.    8,  ^30,2. 

18,  52,^5.    70,2. 

Boethius,  Job.  Orsa- 
mäl  14,  195. 

Boetticher,  G.u.Kin- 
zel,  K.     Litg.  5.  50. 

Böhme,     rec.  3,  235,9. 

Böhme,  Erich.  Einl. 
in  die  Sprachwissen- 
schaft 3A,3^. 

Böhme,  L.  Zauselbär 
17,81, 

Böhmer,  E.  Pfälzische 
kolonie  10,  94,^3. 


Bohn,  E.  Nationalhym- 
nen 17,  U1:,18. 

B  o  h  n ,  F.  Wagners  ring- 
dichtung  7,  (o\. 

Bohnhof,  A.    rec.  15,  6. 

Boisacq,  Emile.  h).ixr] 
HA,\5'{.     rec.  8A,^63. 

Böklen,  Ernst.  Snee- 
wittchenstudienl8,  \  38. 

Bols,  J.  Südndl.  ges.  f. 
Sprachkunde  12,  5. 

Bolte,  J.  Bilderbogen 
9,26.17,  ^97.  Jagdauf  d. 
rochen  11,  '\5.  17,  ^99. 
'An  der  Weichsel  gegen 
Osten'  14,  ^86.  17,  S'^. 
Volkslied  17,  \.  Lieder 
der  reformationszeit 
17,  27.  Das  ringlein 
sprang  entzwei  17,  56. 
Poyssl  17  86.  'In  Ber- 
lin' 17,  { \2.  Warnungs- 
brief 17,  \50.  Wo  de 
düwol  17,  \83.  Rätsel- 
sammlung 17,  \<)0.  Sage 
von  der  erweckten 
scheintoten  18,  (OO. 
Neuere  märcnenlite- 
ratur  18,  ^32.  rec.  17, 
[0,8.  18,  90,9-  131,1. 
3.   ^.    1-^.    \5.    16.     H5.2 

Bömer,  A.  Ein  ver- 
schollenes Sentenzen- 
büchlein Job.  Mur- 
mellius  20,  70. 

Bond,  R.  W.  Early 
plays  from  the  Italian 

16,  62. 

Bonus,  Arthur.  anz. 
14,    132.        Weihnacht 

17,  129. 
Borchling,  C.  Lehn- 
wörter im  Polnischen 
1,  55.  Niederdeutsche 
elemente  im  Polni- 
schen 3A, 219.  Reuters 
bedeutung  11,  52.  rec. 
12,  ^5. 

Borgström,  E.  Pro- 
verbs of  Alfred  16,  2'5^7. 

Borinski,K.  Ursprung 
der  spräche  3A,37. 

Borst,  E.  'Tonange- 
bend' 8,  76.  'Sterbens- 
kunst' 8,  79.      Adverb 


bei  Chaucer  15,  65. 
'not'  beim  präpositio- 
nalen  infinitiv  15,  7\. 
rec.  15,  80. 

Böschen,  J.  Sprich- 
wörter 17,  179. 

Bösken,  W.  Lied  17, 
85. 

Bessert,  G.  Blarer  9, 
2flt.     rec.  9,  23.   53.    9, 

100. 

Bothmer,  H.    Dorf  17, 

60. 

Boubier,  M.  Langue 
internationale    3A,uo. 

Bourciez,E.  rec.3A,30. 
32.    126. 

Bovet,  E.     rec.  3A,ii7. 

ßoj'sen,  J.  L.  Genetiv 
bei  Wolfram  7,  so. 

Bradley,  H.  Oxford 
dictionary  15,  92.  Eng- 
lish  place-names  15, 
lO-^.  Piers  Plowman 
16,  2*^2.   2'^3. 

Brandes,  E.  Reuter  als 
Politiker  11,  52. 

Brandl,A.  Spielmanns- 
verhältnisse 16,  67.  rec. 
3A,31.  79.  15,  6.  29. 
47.  12'!:.  125.  126.  139- 
16,  33.  90.  99.  Hl.  173. 
199.  210.  212.  221.  3H. 
320.  351.  18,  52,10. 
131,1.     19,   31. 

Brandstäter,  Fr.  E. 
Märkisch  -  westfälische 
Ortsnamen  3A,ii7. 

Brant,  S.    9,  25. 

Brate,  E.    'Hünen'  5,  9. 

Braun,  F.     19,  9. 

Braune,  W.  Einigung 
der  ausspräche  3A,30. 
Lautversch.  6,  3.  ahd. 
-i  6,  5.  Trierer  Zauber- 
sprüche 6,  28.  Nibe- 
lungenfragmente 7,  62. 
Genesis  11,  5.  Ält- 
hochd.  gramm.  3.  u.  4. 
aufl.  19,  4.     rec.  7,  89. 

Brate,  E.  Runic  in- 
scriptions  19,  3.  6. 

Brawford,  G.  'The 
history     of     Gardenie' 

16,   280. 


Bltimml— Buhle. 


141 


Breal,  M.  seele  3A,\95. 
kämpf 3 A. {<)G.  iocularis 
SA,\o,7. 

Brechler,  0.  rec.  18, 
131,9. 

Brei  er,  W.  Zur  metrik 
von  'Eule  und  Nach- 
tigall' 15,  ^3^.  16,  220. 
Zu 'King  Hörn' 16,  22'^. 
rec.  16,  221. 

Bremer,  0.  Germa- 
uische berechnung  3A, 
\82.  Mda.  von  Buttel- 
stedt  10,  S'^.  Reuters 
spräche  11.  53. 

Brenner,  Oskar.  Ver- 
blaßte Sprachmittel  3  A, 
^75.  5,  30.  Luthers 
katechismus  9,  78.  Lu- 
thers werke  9,  78.  Zur 
mdaforschung  10,  1^2. 
Volkslied  17,  57. 

Breslauer,  M.  Lieder 
17,  27. 

Bridges,  R.  English 
pronunciation  15,  3^. 

Brie,  F.  Luptons  Siv- 
quila  15,;^.  Übersetzung 
einer  italienischen  no- 
velle  16,  \0ö.  Lyly  u. 
Greene    16,  305.      rec. 

16,  35.   3U-   32^^. 
Bright,  J.  W.     Gospel 

of  St.  Matthew  16,  ^8^. 
Pan's  pipe  16,  330. 

Brill,  ß.  Neidhart  7, 
\0[. 

Brione,  C.  Ipiüantichi 
trattati  di  arte  rheto- 
rica  20,  \0. 

Broadus,  E.  K.  Addi- 
son 17,  ^B. 

B  r  0  b  e  r  g,  Sven  Gren.ße- 
mundar  saga  hrsggb. 
14,  {1,6. 

Brockstedt,  G.  Volks- 
epen 7,  3^.     Siegfried 

17,  53. 
Broerckaert,  J.  Fläm. 

Sprachkampf  12, 7.  Ndl. 
Wortforschung   12,  35. 
Brook,    Sir  PhiHp  Sid- 
ney  16,  332. 


Brook e,  C.  C.  Tucker. 
Shakespeare's  Pkitarch 
16,  ^08.  'Tamburlaine' 
16,  3^0. 

Brooks,  N.  C.  Hymns 
9,67.  LiturgicalEaster- 
plays  16,  52. 

Bronner,  F.  J.  Karl- 
spiel 17,  m. 

Brotbeihel,  M.  9,  28. 

Brown,  C.  Miracle  of 
our  lady  16,  209.  'Cur- 
sor mundi'  and  'Sou- 
thern passion'  16,  2^. 
'Disputisoun'  16,  2(3. 
The  bleeding  lance  16, 

235.      18,  73. 

Brown,  G.  B.    Arts  and 

crafts  16,  (26. 
Browne.     16,  263—265. 
Brozzi,  D.    Origine  del 

linguaggio  3A,U7. 
Bruce,   J.  D.     Transla- 

tions  from  Ariosto  16, 

(09. 
Bruch,    J.      Der    arme 

Hartmann  7,  ^8. 
Brückner,   W.     rec.  6, 

(5,2. 

Brückner,  A.  Etymolo- 
gische glossen  3A,(02. 
Brugger,E.  rec.  16, '^(. 

18,  90,2.    3.   /{.   5. 

Brugmann,  Karl.  Mor- 
phologische Unter- 
suchungen 3A,(  33.  Ad- 
verbia  aus  dem  nom. 
sing.  3A,('^'(.  Akku- 
sativ der  beziehung 
3A,('t5.  Dissimilation 
3A,(63.  Grundriß  3A, 
(63. 

Bruncken,  E.  Namen 
der  Deutschen  in  Ame- 
rika 8,  3^. 

Brunk,  A.  Eätselbüch- 
lein  17,  (9(. 

Brunner,  H.  Englische 
rechtsquellen  16,  (37. 

Brünning,  E.  Eowe's 
Tamerlane  16,  328. 

Brunnhofer,  Herrn. 
Arische  urzeit  3A,(69. 


Catapatha-brahmana 
3A,  ( 70.  Schweizerische 
heldensage  im  zusam- 
hange  mit  der  deut- 
schen 18,  69. 
Bruun,  D.  Undersügel- 
ser2,  95.  Dalvikfundet 
2,  96.  14,  2(2.  Hove 
og  hovudgravninger 
14,  2(3. 

Brogger,  A.  W.  Eine 
renntierhorn  waff  e  2, 2  7 . 
Vistefundet  2,  ^5.  Vest- 
norske  hulefund  fra 
seldre  jernalder  2,  68. 
Et  myntfund  fra  Fold- 
een  i  Ryfylke,  Norge 
2,92. 

Buchanau,  E.  G.  Ge- 
orge Herbert  16,  292. 

Bücher,  K.  Arbeit  und 
rhythmus  3A,30.  5,  30. 

17,  ((^,2. 

Büchi,  A.  Beiträge  z. 
biographie  von  J.  Oeko- 
lampad  20,  7(. 

B  u  c  h  n  e  r,  Gg.  Bayr .  neu- 
philologenverband  1, 
60.     rec.  8,  55,5. 

Buchwald,  G.    Bugen- 
hagen  9,  29.     Luthers 
katechismuspredigten 
9,  78.     Luthers   werke 
9,  78. 

Buchwald,  R.  5,  30. 
Sachs  9,  ((6.  rec.  8, 
(23, (.   2.     20,  82,2. 

Bugenhagen,  J.  9. 
29. 

Bugge,  AI  exander.  Olav 
Tryggvason     14,     (36. 

18,  6(. 

Bugge,  Sophus.  Etrus- 
ker  und  Indogermanen 
3A,(63.  Briefe  14.  2(. 
Arbeiten  14,  2(.  Fore- 
Isesninger  over  Gudrün- 
arkvida  14,  (2(.  19,  5. 
Der  runenstein  vonRök 
19,6. 

Buhle,  E.  Sperontes 
17,  (03. 


142 


Autor  e  oreeister. 


Bühler,  K.    rec.  3A,9". 

Buitenrust  Hettema, 
F.    Reinaert  12,  66. 

B  u  j  as.  Sprachwissen- 
schaft 1,  55.  3A,^06. 

Bull,  Edv.  Kirkelige 
forbindelser  14,  255- 

Bullen,  A.  H.  Works 
of  Beaumont  and  Flet- 
cher  16,  260. 

BuUinger.  H.    9,  5\. 

Bünting,  H.    9,  32. 

Burckhardt,  H.  Karst- 
hans 9,  -H^S. 

Bur  dach,  Konrad.  Deut- 
sche konimission  1,  4;'^. 
Neuhochd.  Schriftspra- 
che 1,  ßi'k.  Die  Worte 
'renaissance'  und  're- 
formation'  8,  9^^.  20,  <k6. 

Burg,  F.  rec.  3A,U7. 
\62.  anz.  14,  ^75.  rec. 
19,  \. 

Burger,  E.   rec.  5,  \n,7. 

Bürger,  Richard.  Ebert 

1,  5.     rec.  7.  89. 
Burton,  B.    Masters  of 

the  English  novel  16, 

■15. 

Busch,  W.   Utulerwelt 

17, 50.    18.  ^21^. 

Busse,  Br.  DramaB,  23\. 
Busse,  C.  Gesch. d.welt- 

lit.  3,  250. 
Busse,  H.   Gruben  2,  i^o. 
Bääth,  L.  M.    Register 

14,  16^ 

Bo dtker,  A.  T.  Fran- 
zösische einflüsse  im 
Engl.  15,  i^k.  Contri- 
butions  to  early  Eng- 
lish Syntax  15,  62. 

Begholm,  N.  Engelsk 
sproglaere   15,  '.     rec. 

15,  29.  '^T. 

Cabrol,  F.  L'Angleterre 

chretienne  16.  {\8. 
Campion,   J.    L.      rec. 

16,  16. 


Capone,  G.  Chaucer  e 
Boccaccio  16,  207. 

Carra  de  Vaux,  Baron, 
rec.  3A,96.  \27. 

Carstens, Heinr.  Volks- 
glauben aus  Schleswig- 
Holstein  18,  \7. 

Carstens,  Karl.  Bremi- 
sche familiennamen  8, 
38,5. 

Cascorbi,  P.  rec.  5,  5. 
8,27.    58,'-^. 

Cazamian,  L.    rec.  3A, 

Cebulla,  P.  Stellung 
des  verbums  5,  5.   6,  9. 

Cederschiöld,  Gustaf. 
Nya  verb  14,  98.  Till 
Fäfnismäl  14,  120.  18, 
65.  Konungasagor  14, 
159. 

Cederschiöld,  Wilh. 
grina,  gren  och  grind 
14,  52.  Läkeraden  i 
Hävamäl  14,  \\7. 

Cerny,  J.     rec.  5,  5^,3. 

Chamberlain,  Alex.  F. 
Childlanguage  3A,56. 

Chamberlin,  W.  A. 
Schillers  historical 
works  8,  ^6. 

Chambers,  E.  K.  15th 
Century  carols  16,  \58. 
'The  chances'  16,  278. 
rec.  16,  75. 

Chambers,  R.Vv''.  Piers 
Plowman  16,  24-2. 

Chapman,  E.  AI.  Eng- 
lish literature  and  re- 
ligion  16,  ^7. 

Charpentier,  J.  Zur 
arischen       wortkunde 

3A,^55. 

Child,  Cl.  G.  The  se- 
cond  shepherd's  play 
16,  63.  Gummere's  '01- 
destEngl.  epic'  16,  t72. 

Christ.  K.  Fische  des 
unt.  Neckars  10,  32. 
Apokalypse  11,  32. 

Chuquet,  A.  Litt6r. 
allem.  5,  5^ 


Church,R.  W.   Spenser 

16,  336. 
Churchill,   G.  B.     rec. 

16,  296. 
Ciardi-Dupre,  G.  Glot- 

tologia  3A,3.  Errore 
tenace3A,H27.  Frucht- 
bäume und  baum- 
f rechte  3A,^53.  rec. 
3A,^63. 

CipoUa,  C.  Due  famosi 
passi  di  Paolo  diacono 
20,  38. 

Clauß,  J.  M.  B.  Geiler 
9,  58. 

ClaussonSwart,  Clau- 
dius 14,  242. 

Clavus  siehe  Claudius 
Claussen. 

Clemen,0.  5,  21.  Briefe 
9,  30.  Haushaltungs- 
büchlein 9,45.  Prophe- 
zeiung 9,  46.  ünge- 
witter  9,  ^^7.  Luthers 
werke  9,  78.  Melanch- 
thon  9.  ^00.  20. 68.  Mur- 
ner 9,  ^o^.  Testamen- 
tum  porcelli  9,  ^30. 
Spalatin  9,  \'5\.  rec. 
9,  9.   23.   29.   ^3.  55.   6\. 

Clemens,  W.  H.  'The 
foolish  eiesse'  16,  307. 

Cock,  A.  de.  Sprich- 
wörter usw.  12.  50.  3^ 
66.  Beschwörungsfor- 
meln 12,  32.  Kerstfeest 

17,  U6-  Spreekwoorden 
17,  ^87.  ^88.  Geparo- 
dierde  sermonen  17, 
2\s.  te  gast  genooden 
doode  18,  98.  rec.  12, 
2;^.   36.   65.    17,  33.  ^98. 

Cock,    A.   de  en  Teir- 

1  i  n  c  k ,  Js.  Brabantsch 

sagenboeck  18,  ^29. 
Coffeyand,    G.     Scan- 

dinavian  objects  2,  9^^. 
Cohen,  G.  rec.  12,  66. 
Cohn,  Hugo.  Tiernamen 

als    Schimpfwörter    8, 

36.     10,  8. 
Cohrs,  E.    Luther  9,  \. 

Luther  u.  reformation  . 

9,  74;.     rec.  9,  1-^9,6. 


Bühler— Diehl. 


143 


Colli jn,  Isaak.     Biblio- 

grafi  14,  29. 
Collins,    J.    C.     Greek 

influence    on    English 

poetry  16,  96. 
Collitz,    Herrn.        Two 

supplementary      notes 

SAj^S'^.      Hildebrands- 
lied 6,  ^9. 
Columbus,  Samuel.  En 

ordeskötsel  14,  \2. 
Colville,   J.     Lowland 

Scots  15,  28. 
Combs,    J.  H.     Bailad 

17,  125. 
Conrad,  H.  rec.  15,  ^39. 

Title  and  locality  bo- 

ands  16,  7^. 
Conrad,  Theod.  Spracb- 

philos.untersucbungen 

Coopman,  Tb.  Fläm. 
sprachkampf  12,  7. 

C o  r  V  e  s ,  C.  Nibelungen- 
bandscbrift  A  7,  60. 

Corvinus,  A.     9,  33. 

Cory,  H.  E.  Spenserian 
pastoral  16,  29. 

Cosquin,  E.  La  Mau- 
diöre  bouillaute  18,  ^37. 

Coulton,  G.  C.  Mediae- 
val  garner  16,  \57. 

Courthope,  W.  J.  A. 
History  o£  Engl,  poe- 
try 16,  \5. 

Couturat,  L.  Langue 
internationale   3A,  \\o. 

Craeynest,J.  Loquela 
12,  66. 

Craigie,W.  A.  Oxford 
dictionary  15,  92. 

Crawford,  0.  Lyrical 
verse  16,  \50.  Kyd 
concordance  16,  300. 

Credner,  K.  Deutsche 
grammatik  5,  {%<{. 

Creizenach,  Wilhelm. 
'Pantoffel'  8, 7H;.  Drama 
9,  ^ 

Crescenza,  V.  Nuove 
postille  al  trattato  di 
Andrea capellano  20,  ;3. 

Croce,  Benedetto.  Äs- 
thetik 3A,58. 


Cruse,  P.    Sachs  9,  ^09. 
Cumming,   A.  D.     Old 

times   in  Scotland  16, 

U5. 
Cunliffe,   J.  W.     Gas- 

coigne's  works  16,  286. 

rec.  16,  75. 
Cunliffe,  R.  J.   Shake- 

spearean  dictonary  15, 

Cuny,  A.  odocos,  ebulum 
3A,^56.     rec.  3A,^63. 

Cunze,  F.  Heinrich  d.  j. 
9,  U9- 

Curme,  George  A.  Best 
German.  pronunciation 
3,  28.  8,  3.  Grammar 
of  German  language 
8,  26,1-     reo.  5,  \%\. 

Curry,  J.  F.  H  aspirate 
15,  38. 

Curtis,F.  J.  rec.  15,  29. 
Curts,    Paul.     Luthers 
variations  9,  95. 

Daae,  Ludvig.    14,  2. 

Dahl,  B.  T.  und  Hans. 
Dansk  ordbog  14,  37. 

Dahlerup,         Verner. 
Dansk  ordbog  14,  39. 

Dahm,  Karl.  Gebrauch 
von  gi-  6,  30,  ^ 

D  ahmen.  Form  der 
Völkernamen  8,  33. 

Dähnhardt, Oskar.  Na- 
tursagen 18,  93.  Deut- 
sches märchenbuch  18, 
13-^. 

Daisenberger,  J.  A. 
Passionsspiel    17.   ^36. 

^38. 

Daffis,  H.     Lyrik  9,  \. 
Danchin,  F.  C.  rec.  16, 

308.    351. 

Dan  eil,  Gideon.    B.unö- 

mälets  flän  14,  58. 
Daur,  A.    Volkslied  17, 

Dauzat,  Albert.  Vie  du 

langage  3A,32. 
Davidsen,      Hermann. 

Übers.  14,  35. 


Davidson,  F.  J.  A.  Ori- 
gin  of  the  sestina  15, 
138. 

Davies,  J.  C.  River 
legends  16,  37. 

Deb  runner,  A.  rec. 
3A,\63. 

Degering,  H.  Reinaert 
12,  ^5. 

Deggan,  G.     rec.  7,  9. 

Deiter,  H.  Hochzeitsge- 
dichte 10,  8[.  Brand- 
ordnung 11,  '^2.  Ge- 
bete 11,  37.  Ndd.  ge- 
dichte  11,  4t7.  ^8. 

Delbrück,  Berth.  Ne- 
gative Sätze  3A,i90. 
Beitr.  zur  germ.  syn- 
j  tax3A,i9\.  15,68.  Das 
schwache  adjektivum 
3A,\92.     Aisl.    artikel 

14,  \o\.    German.  rela- 
tivsätze  15,  78. 

Delcourt,  J.  rec.l5,  29. 

16,  ^3. 
Delen,   A.    Poppenspei 

Denk,0.    Humor 9,  129. 

Derocquigny,  J.  No- 
tes sur  Chaucer  16,  \98. 
rec.  15,  92.     16,  ^73. 

Deussen,  P.  Boehme 
transl.  by  Sparrow  16, 

Deutsch,  J.  Leib  9,  72. 
20,  67. 

Deutschbein,      Max. 
Wülker  1,  37. 

Devrient,  Ernst.  Größ- 
ler 1,  9. 

Dibelius,  W. Englische 
romankunst  16,  '^'^.  rec. 

15,  6\.    16,  76.  199.  267. 
3'^5. 

Diederichs,  A.  Bei- 
trag z.  e.  wtb.  d.  Rem- 
scheider mda.  10,  69. 
11,  k^- 

Diehl,  A.  Des  Niki.  v. 
Wyle  abgang  v.  Eß- 
lingen  20,  80. 

Diehl,  E.  Vulgärlatein. 
Inschriften  20,  5. 


144 


Autorenresrister. 


Di  eis,  H.  Erwiderung 
1,  28.     rec.  SA.U'^- 

Di  eis,  P.  Idg.  relativ- 
pronomen  1.  55.  3A, 
{58.  Stellung  des  ver- 
bums 6,  \5,\. 

Dietrich,    G.      rec.  17, 

Dietrichson,  L.  Ferial 

14,  5^. 
Diez.H.  Zeitungswesen 

8,  129. 
Dinges,     G.        Donau- 

eschinger  passionsspiel 

7,  ^05.     9,  120. 
Dirr,  A.    Linguistische 

Probleme  3A,69. 
Dittes,  R.     rec.  15,  80. 

16,  \85. 
Dittrich,       Ottmar. 
Sprachwissenschaft  u. 
p5ychologie3A,47.Kon- 
kordanz  u.  diskordanz 
3A,86. 

Dix,  F.    Der  banden  10, 

20. 

Dixon,  W.  M.  Scottish 
verse  16,  ^52. 

Dobbeck,  W.  Würz- 
burger liederhs.  7,  ;6. 

DobbrickjW.  Abzähl- 
reime 17,  82. 

Dobson,  A.  Handbook 
of  Engl,  literature  16, 

Dobson,  M.  A-text  of 
'Piers  Plowman'  15, 
{0[. 

Döhler,  G.    rec.  10,  85. 

D  0  h  m ,  Paul.  Holsteini- 
nische  Ortsnamen  8,  55. 

Dohse,  ßich.  lleuter 
als  erzieherll,  52.  Reu- 
ter 11,  5^. 

Dolch,  W.  Mystikwerke 
7,  25. 

Dollmayr,V.  5,30.  rec. 

7,  {o\.    9,  ^^9,5. 
Domansky,    W.     Dan- 

ziger  lied  17,  U3. 


Dörler,  A.    Volkslieder 

17,  56. 

Douglas,   G.      Scottish 

verse  16,  il53.   276.  277. 
Dovids,  W.     Span.-por- 

tug.    elemente    in    der 

Amsterdamer      juden- 

sprache  12,  29. 
D  o  w  de  n ,  E.  Essays  16,h(:. 
Draat,  Fyn  van.    The 

adverb  'since'  15,  66. 

Rhythm     in     English 

prose  15,  \5\. 
Draheim,  H.    5,  30. 
Drechsler,    P.     rec.  8, 

38,5.     10,  9^,2.   \\.    \5. 

11,    67. 
Dreher,  F.  Friedberger 

frohnleichnamsspiel  7, 

Drescher,  Karl.  Lu- 
thers werke  9, 78  f.  rec. 
9,  9^- 

Drews,  P.  Luthers 
werke  9.  78.  Luthers 
liturg.  reformen  9,  85. 

Drinkwater,  J.  Sid- 
nej's  poems  16,  33  ^ 

Dröber,  W.     rec.  5, '^^. 

Droege,  K.  Nibelungen- 
lied u.Waltharius7,63. 

18,  60. 

Druve,  H.  Absoluter  In- 
finitiv bei  den  Vor- 
gängern Shakespeares 
15,  7^. 

Dulaure,  Jakob  Anton. 
Zeugung  18,  li;. 

Dumuys,  L.  Memoire 
sur  un  calendrier  scan- 
dinave  19,  7. 

Dunger,  Herrn.  Völ- 
kisch 8,  82. 

Dyboski,  R.  rec.  15,  29. 
80.  ^2'^.  16,  30.  75.  85. 
97.    ^77.    ^78.   29^^.    325. 

Dyrlund,  F.  Ae.  grid 
15,  ^22.     rec.  19,  3^ 

Earle,J.    Deeds  of  Beo- 

wulf  16,  165. 
Ebbutt,   M.    J.       Hero 

myths  16,  59. 


Eberhard,  Joh.  Aug. 
Synonymisches  hand- 
wörterbuch  8,  \06. 

Eberhard,  0.  Juchezer 
17,  ^9. 

Eberhart,  Wilh.  Lö- 
sung der  Sprachrätsel 
3A,58. 

Ebert,  M.  Speereisen 
der  Karolingerzeit  2, 
86. 

Eck,  P.  L.  van.  rec. 
12,  56. 

Eckart,  R.  Stand  und 
beruf  17,  \72. 

Eckerth,  W.  Walther- 
lied 7,  89.     18.  67. 

Eckhardt,  E.  Über 
Wortspiele  8,  uo.  Dia- 
lekt- und  ausländer- 
typen 16,  90.  rec.  16, 
270. 

Eckl,  P.  Livländische 
reimchronik  7,  67. 

Edel,  E.     Witz  17,  2^7. 

Edgerton,  Franklin. 
EUiptic  dual  and 
dvandva  Compounds 
3A,\57. 

Egger,  A.  Silltaler 
mundart  10,  94:, 'i;. 

Egli,  E.    Zwingl  9,  H"- 

Ehrenreich,  P.  Mytho- 
logie 18,  2. 

Ehrismann,  G.  "Wolf- 
ramprobleme 7,85.  rec. 
5,  \rk,\0.  51,7.    7,9.   37. 

89.  \o{.     18,  90,13. 
Ehrlich,  Hugo.  Zuridg. 
Sprachgeschichte     3A, 

Eichler,  A.  König  Ar- 
thurl,55.  15, '^.  Biblio- 
theken 1,  55.  Butler's 
English  grammar  15, 
25.  rec.  6,  ^8.  15,  29. 
^7.     16,  173. 

Eichler,E.  Apokalypse 
7,  uo. 

Eichler,  F.    Stratter  9, 

H9,6- 
Eilenberger,         Rud. 
Pennälersprache  8,  6^ 


Diels— Fischer. 


Einarsson,      Indridri.    EswaldE     Goethe  in 


Die  neujahrsnacht  14, 
206. 
Einenkel,E.  rec.l5,  U- 

Ekholm,  G.  Upplands 
stenalder  2,  ^1^8. 

Ekwall,  E.  Skandinav. 
flexionsformen  im  Mit- 
telengl.  15,  57.  rec. 
3A,30.  15,  29-  ^7.  16, 
;85.   2\'\.  2'^7. 

Ellinger,  C.  Folke- 
melodier  17,  ^27. 

Ellinger,  J.  Gerun- 
dium, Infinitiv  und 
that-ssitz  15,  72.  Akku- 
sativ oder  nominativ 
mit  infinitiv  im  Neu- 
engl.  15,  77.  rec.  15,  47. 

\24;.      16,  294;- 

Elsässer,  A.  Mhd.  lange 
Stammsilben  vokale  10, 

Elmquist,A.Louis.  anz. 

14,  97. 

Elster,  Ernst.  Deutsche 
Philologie  1,  55.  Tann- 
häuser 3,  235,3. 

Elton,  0.    rec.  16,  87. 

Emerson,  O.  F.  Middle 
EngUsh  reader  16,  ^56. 

Enders,  Ernst  Ludwig. 
Luthers  briefwechsel 
9,  8\. 

Endres,  S.  A.  Petrus 
Damiani  u.  d.  Welt- 
herrschaft 20,  26. 

Engel,  Ed.  Kurzgefaßte 
litg.5,'^:^5^Gebetl7,^9. 

Engelmann,  R.  Vian- 
dener  mundart  10,  75. 

Engels,  G.     rec.  12,  66. 

En giert,  Ant.  'Heim- 
weh, heimwehkrank' 
8,  8\. 


England  und  Amerika 

16,  98. 

Ettmayer,  Karl  V.  De- 
skriptive grammatik 
3A,62.  Ortsnamenfor- 
schung 3A,84;.  S,  i^h 
Geographia  raetica  b, 
^5.     rec.  3A,\26.    . 

Euling,  K.    rec.  7,  \o\. 

Evans,  J.  W.  EngL 
plumbago  15,  {25. 

Evelyn-White.  Do- 
mesday  book  16,  218. 

Ex  1er,  M.  Summerlied 
17,  19- 


Erler.    B. 

15,  37. 
Erler,    G. 

9,  8. 
Erichsen, 


Volkslieder 
Königsberg 


B.     Biblio- 


grafi  14,  27 


Faddegon,B.Afstands- 
dissimilatie  van  conso- 
nanten  3A,\3\.  Fern- 
dissimilation 12,  V  I 

Fairley,  B.  Eneide  7, 
52. 

Falk,HjalmarS.  Norw.- I 
dän.  etym.  Wörterbuch  j 
14,  35.    Ortsnamen  14, 
69.  Gammelnorsk  hus- 
bygning  14,  202.     anz. 

14,  62. 
Farrie,    H.     Highways 

and  byways  16,  3. 
Fasbender,  J.   Vergil- 

glossen  6,  30,2. 
Faßbinder,  J.  D.  cata- 

logus  sanctorum  20,  \5, 
Fehr,  A.  J.  rec.  12,  66. 
F ehr,  Bernhard.  Agglu- 

sination  1,  59.     15,  50. 

Sprache    des    Handels 

15,  UO.     rec.  15,  63. 
Fehse,  W.     Totentanz- 
problem 9,  ^39• 

Feilberg,  H.  F.  Jysk 
ordbog  14,  38.  Dansk- 
bondelivl4,\92.  Bjeerg- 
tagen  14,  205. 

Feise,  E.    5,  22.  30. 

Feist.  S.  Europa  im 
lichte  der  Vorgeschich- 
te 1,  55.  2.  3.  3,  166. 
Bibliographie  3A,2. 
Lautverschiebung  3, 
\83.  6,  3.    herkunft  der 


Jahresbericht  für  germanische  Philologie.   XXXII  (1910).    II 


145 

deutschen  runendenk- 
mäler  19,  8.  etym.  got. 
wb.  4,  5,2.  rec.  3A, 
;63.  \69.  XT^.    4,  n.   5, 

\t{,6.     8,  \02.    \0ö.    \0\. 

109,\- 
Feit,    P.      Hochbeende 
jare  11,  20.    Eätsel  17, 
\8^.     rec.  17,  ^9^ 
F  e  1  d  i  g  1 ,  F.  Oberammer- 
gau 17,  U\. 
Feldmann,  Wilh.  Sub- 
stantiva  auf  -ling  8.  73. 
Randglossen  zum  neu- 
en Büchmann  8,  U'^- 
Feredericq,   P.    Fläm. 

bewegung  12,  6. 
Friedwagner,  M.    Ra- 

gisel  12,  tk2- 
Ferk.   Schwämme  1,  55. 
Fernald,  J.  C.  Workiug 

grammar  15,8. 
[Fernald,  M.  L.    Plants 
I      of  Wineland  14,  \5\. 
Feuillerat,    A.      John 

Lyly  16,  303. 
Fett,    Harry.       En     is- 
landsk    tegnebog     14, 
\52.     Islandske    mini- 
atyrer  14,  I72. 
Fick,  A.     Vgl.   Wörter- 
buch 3A,H63. 
Finck,  Frz.  Nik.  Haupt- 
typen des   Sprachbaus 
3A.67.     Sprachstämme 
3Aiu7.     rec.  3A,3'^. 
Findeis,    R.      Farben- 
namen 3A,\63. 
Finsler,  G.    Zwingli  9, 

Firmery,  J.  Chanson 
de  Nibelunge  7,  89. 

Fischer,  Alb.  Kirchen- 
lied 9,  63. 

Fischer,  E.  Hilfsbuch 
zur  litg.  5.  50. 

Fischer,  Frank.  Lehn- 
wörter des  awestn.  14, 
^9. 

Fischer,  H.  Wörter, 
die's  nicht  gibt  3A,\05. 
Schwäbisches  Wörter- 
buch   10,  3^^.       rec.  8, 

55,5.    10,  25.   26. 
.  Teil.  10 


146 

Fischer,  Jos.     anz.  14, 

2^2. 

Fischer, K.  Voigtländer 

17,  102. 

Fischer,  O.  Zehnjung- 
frauenspiele 7,  ^06. 

Fischer,  E.  rec.  16, 
26^   3^9. 

Fittbogen,  G.     5,  23. 

Fijn  van  Draat,  P. 
Ndl.  u,  engl,  rhythmus 
12,  \6. 

Flechtner -Lobach, 
Volkskunst  in  Schwe- 
den 14,  20  ^ 

Fleischmann,     M. 
Christian  Thomasius  u. 
akademische         Vorle- 
sungen 8,  \\7. 

Floeck,  0.     5,  19. 

Flohrschütz,  A.  Hs. 
D  der  ags.  annalen 
B.  IV.  15,  ^8. 

Flom,  George  T.  Ar- 
ticle  in  Olafs  s.  h.  h. 
14,  \02.  The  lay  of 
Thrym  translated  14, 
U6-  16,  '^0.  Noun 
Sterns    in    pidrekssaga 

14,  H5. 
FogazzarOjA.  Giacomo 

Zannella    e    la    poesia 
inglese  16,  \o\. 
Folkers,  Joh.  Stilkritik 
d.  deutschen  volkssage 

18,  o,i. 
FoUmann,     M.     F. 

Deutsch-lothr.  wörtex'- 

buch  10,  <)\,5. 
Forchhammer,  Henni. 

Dänischer     Sprachfüh- 
rer 14,  87. 
Forke,  Alfred.  Indische 

märchen  18,  ^55. 
Förster,    M.      English 

authors    16,   H~>.     Das 

älteste        mittellatein. 

gesprächbüchlein  20,  8. 

rec.  15,  9.   29.     16,  ^2. 

75.    \U.    215.   217.   257. 

259.   267.   268.  288.  3^2. 

ZH5.  35^ 
Forstmann,    W.      rec. 

15,  29.  80. 


Autorenregister. 

Forsythe,  ß.  S.'  Nero' 
and  'Srd  part  of  Henry 
VIth'   16,  251. 

Fournier,P.  Burchard 
de  Worms  20,  20. 

Foy,  W.     rec.  3A,^63. 

FranQais,  J.  L'eglise 
et  la  sorcellerie  18,  2" 

Franck,  Joh.  Altfränk 
gramm.  6,  ^5,2.  Mnl 
grammatik  12,  ^o.  U 
Ndl.  etym.  wtb.  12,  29 
ßeinaert  12,  i\8. 

Francke,  K.  Kultur- 
werke 5,  ^3.  Mystik 
7,2^. 

Frank,  Chr.  Römische 
Straße  von  Kempten 
nach  Eyfach  2,  73. 

Frank,  Tenney.  Scho- 
larship  in  medieval 
Iceland  14,  {/^c). 

Franke,  W.  W.  Scotts 
Stil  15,  9^. 

Fränkel, Ludwig.  Ebert 
1,5. 

Frantzen,  J.  J.  A.  A. 
rec.  7.  \8.  86.  87.  ^22. 
17,  U'^,6. 

Franz,  W.  Wortform 
und  Syntax  15, 4;.  Histo- 
rische grammatiken 
des  Neuengl.  15,  5.  rec. 
15,  6.  80. 

Fraustädter,  Werner. 
Geschichte  der  Welt- 
sprache 3A,U2. 

Fredericia,  J.  A.  Hen- 
ning Matzen  14,  8. 

Freitag,  A.  Luthers 
werke  9,  78. 

Frensdorff,Ferd.  Reich 
u.  reichstag  8,  7^.  rec. 

8,  ^50,2. 

Freybe,  A.  Königtum 
Christi  im  Heliand  11, "l;. 
Memento  mori  17,  \5[. 
rec.  10,  94,5. 

Freytag,  H.  Bynwalth 

9,  ^5. 

Friedens  burgjWalter. 
Zur  ref  ormationsgesch . 
9.  77. 


Friedländer,  E.  von 
Leixners  litg.  5,  53. 

F  r  i  e  d  1  i ,  E.  Bärndütsch 
10,  9^,5. 

Friedmann,Käte.Eolle 
des  erzählers  5,  -^ö. 

Fr  iedrich,J.  Zwickauer 
charfreitagsspiel7, 105. 

Friesen,  0.  v.  Ur  Sig- 
tunas  äldsta  historia 
Upplands  2,2(a.  Hvem 
var  Yngvarr  enn  vid- 
fnrli  19,  9.  Runorna 
i  Sverige  19,  (o.  K3-I- 
ferstenen  19,  [\.  Öm 
runskriftens  härkomst 
19,  3^. 

Frieshammer.  J.  Chau- 
cers  prosa  15,  22. 

Friis,  Frederik  Rein- 
holdt  14,  ^. 

Fritz,  J.    Wagner  9, -jo. 

Fritzsch,  Rob.  Deut- 
sche Satzlehre  8,  ^5. 

Fritzsche,  R.  A.     rec. 

1,  5^.      3A,3-^. 

Frödin,  O.  En  svensk 
pälbyggnad  frän  ste- 
nalderen  2,  ^^2.  Schwe- 
discher pfahlbau  2,  45. 

F  r  y  k  1  u  n  d ,  Daniel.  Mu- 
sikinstrument   3A,^98. 

Fuchs,  E.  Illustrierte 
Sittengeschichte  8,  128. 

Fuchs,  Heinr.  Alexan- 
dersage 11,  35.    20,  \2. 

Fuckel,A.  Mittelhoch- 
deutsches sprach  gut 
10,  U. 

Funck,  H.   Hess  17,  59. 

Funk,  G.  5,  27.  Grund- 
riß der  metr.  5,  50. 

Fürst,  M.  C.  Stenaldeis- 
.skelett  frän  Hvellinge 
2,'i;9.  Tannhäuser  7,98. 

Grabrielson,  A.  Nort- 
humbrian  (w)oe  15,  39. 

Gaedertz,  K.  Th.  Eeu- 
terkal ender  11,55.  Wie 
Reuter  diehochd.  sprä- 
che rein  hielt  11,  56. 

Gaertner.  Volkslied  17, 
19- 


Fischer— Götz. 


147 


Gaidoz,  H.    rec.  16.  U6. 

GaillardjE.  Ndl.  Wort- 
forschung 12,  3^.  55. 

Gallee,  J.H.  As.  gram- 
inatik  11,  2. 

Galpin,  F.  W.  Instru- 
ments of  music  16,  ^35. 

Gardener,  E.  G.  Cell 
of   self-knowledge    16, 

Oardiner,  G.  B.  Folk- 
songs  16,  ^5'^;. 

Garret,  J.  M.  rec.  16, 
\2. 

Garret,  E.  M.  Engl, 
pronunciation  of  the 
18tli  Century  15,  26. 

Gärtner,  Th.  Laut- 
verschiebung 3A,^8^. 
6,  <^.  Französische  re- 
densarten  3A,2H- 

GaSmann,  G.  rec.  17, 
35. 

Gauby,  A.  Volkslied 
17,  \9. 

Gauchat,  L.  Sprach- 
forschung im  terrain 
oA,8\.  Eegression  lin- 
guistique3A,89.  Mund- 
artgrenzenSA,  \\7.  Uni- 
te  phonetique  3A,U7. 
rec.  3A,U7. 

Gauthiot,  R.  Le  noms 
de  l'abeille  3A,  ^52.  rec. 
2,  3.3A,\65.  ^66.  5,  ^f^jS. 
8,  \09,\.  15,  6.  29. 

GebhardtjAug.  Oester- 
reicher  9,  \02.  Würz- 
burger mda.  10,  5^^. 
Kürnberger  gramma- 
tiklO,9'^,^.  Nord.navne 
i  necrol.  aug.  14,  65. 
Hannemann  17,  ^s-^. 
anz.  8,  26,2.  10,  25.  26. 
14,  ^9.  97.  {\\.  \21. 
2^8. 

Geddes,  J.  Universal 
aiphabet  15,  \\. 

G  e  d  e  0  n ,  A.  Alsö-mezen- 
sefinyeljäräs  hangtana 
10,  55. 

Geete,  Eobert.  Tvänne 
stadgar  14,  \65.  Medel- 
tidspostiller  utgifna  14, 
^66. 


Geiger,  L.  Humboldt 
1,  ^9.  Die  d.  lit.  u.  die 
Juden  5,  5^     9,  6. 

Geisler,  K.  Hausin- 
schriften 17,  ;57. 

Geißler,  E.  5,  ^5.  Ehe- 
torik  8,  U8. 

Gempeler,  D.  Sagen 
und  Sagengeschichten 
18,  ^07. 

Gen-IchiroYoshioka. 
Yerb  of  doing.  3A,^63. 

Gengier,  J.  Vogelsagen 
aus  Franken  18,  \\Q. 

Genius,  Adolf.  Fremd- 
wörterbuch 8,  ^09, 2. 

Gennep,  A.  van.  Lan- 
gues  speciales  3A,72. 

Gerber,  L.  Engl,  ge- 
schichte  16,  \Xb. 

Gerber, W.  Liederbuch 
17,  \Q\. 

Gerhardt,  0.  rec.  3A, 
163. 

Gering,  Hugo.  Altnord. 
V  14,  93,b.     rec.  19,  U- 

Gerke,  Alfred.  Alter- 
tumswissenschaft 3A, 
125. 

Gietl,  V.     rec.  2,  80. 

Gille,  H.  Michel  Be- 
heim  7,  0)\.     9,  ^9. 

Gillieron,  J.  Geogra- 
phie linguistique  3A, 
82. 

Ginneken,  J.  van.  Ac- 
cent  3A,^6.  Genealo- 
gische taalwetenschap 
3A,66.  Principes  de 
linguistique  3  A,  \\~. 
N.  taalgids  12,  2. 

Giorgetti,  A.     rec.  20, 

82,-^. 

G 1  a  u  e ,  P.  Bibelfragment 
4,  \. 

Glauning,Otto.  Schrift- 
tafeln 6,  2.  19B,\. 

Glieber.     Jodler  17,  ;9. 

Glock,  J.  Ph.  Lieder- 
hort 17,  89. 

Glöde,  0.  rec.  3,235,7. 
i      rec.  15,  80.  16,  525.  328. 


Gloel,    Heinr.      rec.    8, 

38,  2. 
Glover.  Works  ofBeau- 

mont  and  Fletcher  16, 

259. 
Goddard,  H.  C.    Chau- 

cer's  'Legend  of  good 

women'  16,  \99. 
Gödel,    Vilhelm.      anz. 

14,  u-  30. 
Goedecke,    C.     Lieder 

17,  95. 

G  o  e  d  e  k  e ,  Karl.  Grund- 
riß   1,  4;0.    W. 

Goeman.  Emder  en- 
chiridion  11,  \\. 

Goetze,  Edmund.  Goe- 
dekes  grundrißl,'^o.'i;^. 

Goldeljee,J.  Phot.  des 
Leidener  nord.  fuparks 
19,  12. 

Goldschmidt, M.  Neu- 
philologentag 1,  58. 

Golling,  J.  rec.  3A,n7. 

Golther,  W.  Tristan  3, 
255, '^.  Zum  Nibelun- 
genlied 7,  6^.  Gralsage 
7,  86.  18,  72.  Eede  auf 
Eeuter  11,  57.  anz.  2, 
89.  7,  65.  89.  14,  H8. 
\63.     18,  70,3.    90,2. 

Gombel.     rec.  9,  90. 

Gombert,    L.      Aal    9, 

l'^9,3- 
Gombocz,Z.  Geschichte 

der  phouetik  3A,25. 
Goodwin,  Henry Buer- 

gel.     Konungs    annall 

14,  ^5^,a. 
Gooszen,  M.  A.  BuUin- 

ger  9,  5;. 
Göransson,  C.  E.    Fle- 
xion des  substant.  ad- 

jektivs  3A,^^2. 
Gürgen,  A.    Mosellaud 

18,  U6. 

Görland,  A.    rec.  9,  90. 
Gothein,  M.  rec.  16,  ^o. 
Gotthardt,  P.    9,  59. 
Gottschick,  E.    Boner 

7,  59. '^l- 
Götz,    J.     Jugendjahre 

17,  ^q.      Kuhländchen 

17,  50. 

10* 


148 

Götz,  Wilh.  rec.  8,  55,2. 
55,3. 

Götze,  A.  Bronzezeit- 
liche hockergräber  bei 
Halberstadt  2,  60. 

Götze,  Alfred.  Lexi- 
kalische Spannung  3A, 
^04;.  Wortgeschicht- 
liche gedankenSA,  ^99. 
8,  66.  'Freundschaft' 
5,  \o.    10,  ^6.      rec.   8, 

^2.     \0(),\.     103.      9,  86. 

\o\.  10,  ^.  17,  ^^,3. 

Götze,  Herrn.  Espe- 
ranto 3A,^  ^3. 

Graaf ,  W.  van  der.  rec. 
15,  80. 

Grab  er,  G.  Heinrich 
V.  d.  Türlin  7,  5\. 

Graebisch,  F.  Mda. 
von  Brzesowie   10,  90. 

Graf,  A.     rec.  7,  ?oo. 

Grasserie,  Eaoul  de  la. 
De  l'accent  .SA,  \7.  De 
reuphorcie3A,2  2.  Des 
parlers  des  classes  so- 
ciales 3A,7\.  Seman- 
tique integrale  3A,96. 
Idiotismes  3A,97. 

Grau,  G.  Jüngstes  ge- 
richt  6,  29,3. 

Greb,  G.  Szepesi  fel- 
föld  nyelvjäräsa  10,  5". 

Greenlaw,  E.  A.  Spen- 
ser  and  Leicester  16, 
335. 

Greg,  W.  W.  Tro übles 
of    a    Norman     scribe 

15,  4:6.      16,  296.     rec. 

16,  75.   284;. 
Grendon,    F.      Anglo- 

Saxon  charms  16,  \<)ö. 

18,  37. 
Greyerz,0.  V.  Im  röse- 

ligarte  17,  32. 

Greving,  J.  Cochläus 
9, '^s. 

Grienberger,Theod.  v. 
Winileudi  6,  ^0.  Zwei 
runeninschriften  aus 
Norwegen  u.  Friesland 

19,  ^3.    rec.  7,  5.  8,  ';^7. 
16,  173. 


Autorenregister. 

Griffin,W.H.  Dobson's 
handbook  16,  {'i;. 

Griffith,  U.  H.  Perce- 
val  of  Galles   16,  239. 

Grimm,  J.  u.  W.  Deut- 
sches Wörterbuch  8, 
\0\. 

Grimme,  Hub.  Plattd. 
mundarten  11,  6. 

Groche,B.  Renaissance- 
bewegung 7.  20. 

Gröninger.Herm.  Rü- 
tenbrock  18,  \23. 

Grössel.  Auszählreime 
17,  8^. 

Grolimund,  S.  Volks- 
lieder 17,  33. 

Gron,  Fredrik.  Medi- 
cinske  forhold  i  Norge 
14,  232. 

Gronbech,  Vilhelm. 
Lykkemand  og  niding 
14,  2\8. 

Grootaers,  L.  rec.  11, 
67.  Ma.  von  Tongeren 
12,  23.     rec.   10,  o,%\5. 

Grote,   W.     rec.  15,  ^^7. 

Grotenfeld,  G.  Finn- 
ländische  landwirt- 
schaft  14,  220. 

Groth,   E.     rec.   16,  85. 

Grunewald,  E.  rec.  5, 
5\,\. 

Grunwald,  M.  Josef- 
spiel 17,  ^'^3. 

Günther,  A.  Entsteh- 
ungs-  u.  besiedlungs- 
geschichte  2,  \7.  Vor- 
geschichtliche ansied- 
lungen  2,  36. 

Günther,  H.  Christ- 
liche legende  18,  82. 

Günther,  0.  Stamm- 
bücher  17,  {fot;- 

Gürtler,  Hans.  Ano- 
male pluralbildungen 
8,  \8.  10,  7.  Apfel- 
namen 8,  88.  Birnen- 
namen 8,  89.     rec.  18. 

\5\,\.    \5\,Co.    \5\,\6. 

Guilloreau,  D.  L.  rec. 

16,  U8. 
Gummere,  T.  B.    Eng- 

lish  epic  6,  sOji^. 


Gummerus,       Jaakko. 

Finländische   kirchen- 

geschichte  14,  220. 
Guntermann,  K.     rec. 

16,  75.     ärunti  6,  ^3. 
Güntert,     H.       Grada- 

tionsbüdungen  3A,133. 
Gusinde,    K.     rec.    10, 

Gvitjahr,  E.  A.  Neu- 
hochdeutsche Schrift- 
sprache 8,  8. 

Gudmundsson,Valtyr. 
anz.  14,  ^3';^.    \c)\.    2^- 

Gutzmann,  G.  Zähne 
und  spräche  3A,8.  Ph}^- 
siologie  der  spräche 
3A,30.    rec.  3A,7. 

Guyon,  C.  Legendes 
d'Alsace  18,  U3- 

Haakh,  E.  Naturbe- 
trachtung 7,  37. 

Haape,  W.  Sprachliche 
Wendungen  8,  \\5. 

Haas,  A.  Rügensche 
burgwälle  2,  62. 

Häberle,  D.  rec.  10, 
9'^>13. 

Habermann,  P.  5,  30. 
Ahd.  reimgedichte  6, 
15,3. 

Hackauf,    E.     rec.    16, 

251. 

Hackmann,  A.  Alter- 
tumsfund zu  Tytär- 
saari  2,  90. 

Hackmann,  0.  En  fin- 
ländsk-svensk  saga  14, 
200. 

Haffner.  Hausinschrif- 
ten  17,  154;. 

Hagen,  P.  Wolfram  u. 
Kiot  7,  87,2.  rec.  7,  86. 
18,  90.6. 

Hagen,  S.  N.  Om  nav- 
net  Fenrisulfr   18,  49. 

Hpegstad,  Marius.  Vest- 
norske  maalfere  14,  84;. 
anz.  14,  \5^. 

Hahn,   W.     Litg.  5,  32. 

Hahne,  F.  Kirchenlied 
9,  69a. 


Götz — Helm. 


149 


Hahn  e,H.  Vorgeschicht- 

liches  Europa  2.  X. 
Hahne,  Otto.  Gespräch 

V.  d.  kuhdieben  11,  4^3. 
Hajnal,    M.      Isztimeri 

nyelvjäräs      hangtana 

10,  58. 
Hall,    J.    N.    van.     rec. 

12,  26. 

Hall,  J.  E.  C.    Beowulf 

16,  \6ii;.  Anoteon  Beo- 
^^^.^lf  16,  ^70. 

Haltrich,  J.  Unver- 
öffentliche  märchen  18, 

Hammer,  A.    rec.  10,  4:- 

Hammer,  F.  Zwischen- 
spiel 9,  \2H. 

Hammer,  H.  Dansk 
ordbög  14,  37. 

Hammond.     Folksongs 

17.  \2\. 

Hampe,  Th.  rec.  9,  U'^- 
Hämpel,  W.  Kinder- 
reime 17,  82. 

Hamy,  E.  T.  Humboldt 
1,  ^6. 

Hanford,  J.  H.  Inci- 
dent  16,  285. 

Hanne,  J.  B.  Eeuters 
religion  11,  57. 

Hanson,Eeimer.  Kylf- 
verstenen  19,  {\.  rec. 
8,  55. 

Harnack,  Adolf.  Fest- 
rede 1,  43. 

Harper,C.A.  'Abraham 
and  Isaac'  16,  6.  Sour- 
ces  of  Spenser  16,  339. 

Harrison,  H.  Surnames 
15,  99. 

Hart,  J.  M.  A  British 
Icarus  16,  227. 

Hartenstein, C.  Schna- 
derhüpfl  17,  ^9. 

Hartl,  Alois.  Sprachein- 
heit SAjU'^. 

Hartmann,  A.  Volks- 
lieder 17,  &<i. 

Hartmann,  J.  Stamm- 
buch 17,  (66. 

Haspels,  G.  F.  rec. 
12,  60.  66. 


Hassebrauk,  G.  Volks- 
lieder 17,  wk,  {5. 

Hatcher,  0.  L.  Eliza- 
bethan  stage  history 
16,  73.  Fletcher  16,28 (. 

Hathaway,  C.  M.    rec. 

16,  273.   323.   350. 
Hau  deck,  J.    Ansinge- 

Ked  17,  66. 
Hauffen,    A.       Volks- 
kunde 1,  55.   Volkslied 

17,  (9.      rec.    9,  \^c,,^. 
17,  \2. 

Haupt,  W.  C.    5,  z^k. 

Hau  Schild,  Oskar.  'Im 
Stiche  lassen'  8,  85. 
Naturlaute  10,  9- 

Hausenblas,  A.  Ost- 
fränkische lauterschei- 
nungen  10,  9'^,6. 

H  a  u  s  e  r ,  J  Quintilian 
u.  R.  Agricola  20,  53. 

Haus  er,  O.  Weltge- 
schichte d.   lit.  3,  229. 

Haussleiter,  Johannes, 
rec.  9,  80. 

Havers,  W.  Ziromer 
1,  39. 

Haym,  K.  Sprachrein- 
heit und  sprachreini- 
gung  8,  (20. 

Hecht,   H.     rec.  15,  29. 

Hecht,  R.  J.  Eulen- 
spiegel 9,  38. 

Heck.    Kinderlieder  17, 

Heeger,  G.  Volkslieder 

17,  \\%\o. 
Hefftner,P.  Ortsnamen 

Breslaus  8,  50. 
Hegaur,    E.     Schertün 

9,  (27. 

Heiberg,  P.  A.  Eyiten — 

eller  14,  56. 
Heidrich,  E.    Dürer  9, 

Heidrich,  ß.  Christ- 
nachtfeier 17,  (30.  (3(. 

Heilig,  O.  Schiller  in 
lautschrift  8,  5.  Tier- 
namen 8,  37.  10,  30. 
Ortsnamen  Badens  8, 
55,  (.  Flurbenennungen 


aus  Baden  8,  \%.  10,  3  ( . 
Zfdma.  10,  2.  Kaiser- 
hymne 17,  (9. 

Heilmann,  K.  Litg. 
5,  50. 

Heinemann,  F.  Biblio- 
graphie 18,  (03.  Sagen 
usw.  18,  (04. 

Heinemann,  K.  Litg. 
5,  38. 

Heiuertz,  N.O.  tiodute 

11,  26.    rec.  11,  2. 
Heinrich,   Eeinh.    rec. 

8,-^7. 

Heinrich,  Traug.  Ge- 
sangsaussprache 3A,  30. 
Stoßlaute  8,  7. 

Heinrichs,  Karl.  Na- 
mengebung  8,  38,2. 

Heinsius,  J.    Ndl.  wtb. 

12,  26.  Ndl.  Wortfor- 
schung 12,  35. 

Heintze,  Alb.  Fami- 
liennamen8,38,(.  Pf  lan- 
zenreich  8,  ((2. 

Heintzeler,  W.  rec. 
16,  22. 

Heinz,  J.  Nautical  and 
technical  dictionary  15, 
((3. 

Heinzel,  Bich.  Schrif- 
ten 1,  (0.  ^^9. 

Heinzelmann,  J.  H. 
Eichendorff  17,  (08. 

Heisterbergk,  C.  Wal- 
ther von  der  Vogel- 
weide 7,  (00. 

Helgason,    Jon.      anz, 

14,  (87. 

Heller,  N.  Salomo  III 
V.  Konstanz  20,  i^o. 

HellquistjElof.  nipper- 
tippa  usw.  14,  57.  Ort- 
namn  pä  -inge  14,  77. 
Verben  med  media- 
geminata  14,  97.  anz. 
14,  9^. 

H  e  1 1  w  i  g,  Alb  ert.  Hexen- 
mord    zu    Forchheim 

18,  26. 

H  e  1  m ,  K.  Synkretismus 
1,  55.  Got.-lat.  bibel- 
fragment  4,  (.  rec.  7, 
89.      18,  70,'^. 


150 


Autorenregister. 


Holten,  W.  van.  Zur 
germ.  grammatik  3A, 
177.  Grammatisches 
3Ä,i78.  Notiz,  zu  beitr. 
35  3A,I79.  Pronomi- 
nale flexion  3A,^86. 
braut  3A,203.  5,  8.  IDer 
name  'Wielant'  8,  32. 
Zur  ndl.  lautgescliichte 
12,  12. 

Hempl,  G.  Linguistic 
Status  of  the  Burgun- 
dians   3A,^7'^.      19,  5\. 

Hendersen,  G.  Norse 
influence  on  Celtic  Scot- 
land  16,  {\6. 

Henkelmann.  Volks- 
lied 17,  -^2. 

Hennecke. rec.18,  ;3^,6. 

Hennig,  K.  Kontra- 
faktur 17,  U'^,5. 

Hennig,  R.  Sagen  von 
fliegenden  menschen 
18,  102. 

Henrici,  E.  mal.  hss. 
7,12. 

Hentrich,  K.  Zuruf 
und  ausruf  im  mittel- 
eichsfeldischen  10,  82. 
17,  \70.  Eichsf eidischer 
Sprachschatz  10,  85. 

Henze,"W.  Volkshumor 
17,  202. 

H  e  r  b  i  g ,  G.  Sprach- 
wissenschaft u.  etrus- 
kologie  3A,U9. 

Herchenbach, H.  prae- 
sens historicum  7,  2. 

Herdin,  E.  Flexion  des 
substant.  adjektivs  3A, 
{/{ö.  Bericht  und  in- 
direkte rede  8,  2^. 

Hering,   M.     rec.  7,  89. 

Hermann,  Ed.  rec.  3A, 
\63. 

Hermannsson,  Hall- 
dor.  Bibliography  14, 
30. 

Herrlich,  J.  Das  eng- 
lische bibeldrama  16, 
57. 

Herrmann,  F.  Passi- 
onsspiele  9,  \2\. 


Herrmann,Paul.Übers. 
14,  206.   Island  14,  2't3. 

Herrmann,  Rud.  Reu- 
ter als  naturfreund  11, 
58. 

Hertel,  L.  Lin  Arn- 
städter  kirmselied  10, 
80.  17,  68.  Sprachprobe 
aus  Thüringen    10.  ^7. 

Hertlein,  Friedrich. 
Jupitergigantensäulen 
18,  5 \. 

Hertzberg,  Ebbe.  Mau- 
rers Vorlesungen  hrsg. 
14,  239. 

Hertzka,  Alfred.  Pas- 
sivum   im   Nhd.   8,  \7. 

Heß,  H.  Der  tugend- 
hafte Schreiber  7,  97. 
Liebeslieder  17,  59. 

Heß,  W.  Himmelser- 
scheinungen 9,  5^. 

Hesse,  H.  Lindenbaum 
17,  22. 

Hesseling,  D.  C.  Na- 
druk3A,;8.  Welluiden- 
heid  van  taal  3A,23. 
Taal  eu  nationaliteit 
3A,70.  N.taaldigsl2,2. 
Niederländisch  auf 
Ceylon  12,  \6. 

Hesselman,  Bengt.  Co- 
lumbus'  ordeskötsel 
hrsggb.  14,  ^2.  Spräk 
och  Stil  14,  ^9.  i  och  2/ 
i  svenskan  14,  95. 

Hesteren,  J.  N.  van. 
Volkslied  17,  \\8. 

Hestermann.  rec.  18, 
52,U 

Heuft,H.  Hausinschrif- 
ten 17,  ;58.  Sprich- 
wörter 17,  ^73. 

Heurck,  R.  H.  van. 
Imagerie  flamaude  17, 
198. 

Heusler,  A.  Devitsche 
kommission  1,  ^li;.  Bas- 
ler rechtspflege  1,  67. 
Lied  und  epos  3,235,6. 
Zeitrechnung  im  Beo- 
wulf  16,  ^68.  Helden- 
namen 18,  55.   anz.  14, 


128.   l.ö\.    [50.  {67.    18, 
70.q.    70,13. 

Heuvel,  H.  W.  Volks- 
geloof    en    volksleven 

18,7. 

Heym,  R.    Marien  him- 

melfahrt  7,  107. 
Hevmann,  P.     Helwig 

7,89. 
Heyne,     M.       Altdeut- 
sches     handwerk      8. 

\30,2. 
Heyne,  R.     Henry  the 

Minstrel's  'Wallace'  15, 

2{. 
Hibbard,  L.  A.    'Favre 

maide  of  the  exchange' 

16,  236. 

Hienzi,  Herrn.  Magya- 
rorszägi  Klingsor  a 
mondäban  18,  74. 

Higelin,  Maurice.  Sa- 
gen des  Sundgaues  18. 
U2. 

Hildebrand,  Hans.  Jo- 
hannes Bürens  14,  U- 

Hildebrand,  Rudolf. 
Gedanken  1,  (2. 

Hill,  N.  W.  Ne.  roan 
15,  123. 

Hindenburg,  W.  Fun- 
de der  Latenezeit  2,  66. 

Hintner,  F.  Neidhart- 
spiele 7,  108. 

Hintner,  Val.  Gsiesser 
namen  8,  55, '^.  Ache, 
lasset,  schot,  arl  usw. 
8,  78.  Mundartliches 
aus  Tirol  10,  '{'). 

Hirsch,  F.  E.  'Aristo- 
phanische' Wortfügun- 
gen 8,  77. 

Hirsch,  S.  Hartlieb  7, 
89, 

HirstjT.O.  Place-names 
of  Lancashire  15,   107. 

Hirt,  H.  Etymologie 
der    nhd.     spräche    5, 

Hirzel,  0.  Abt  Heriger 
V.  Lobbes  20,  ö\. 

Hjelmqvist,  Th.  Run- 
inskrifteu  pii  eu  bennäl 
19,  XU.     anz.  14,  122. 


Helten — Jacobs. 


151 


Hodgkin,  J.  Proper 
terms  15,  ^08. 

Ho  eher,  K.  Sprachge- 
brauch 17,  l\^,5. 

Hoernes,M.  G-eschichte 
u.  Vorgeschichte  2,  6. 
rec.  2,  3.    3A,^66. 

Höfer,  0.  Depotfund 
der  früh-bronzezeit  2, 
56.  Depotfund  der  aus- 
gehenden bronzezeit  2, 
57. 

Hoff  mann,  H.  Polni- 
nischer  einfluß  auf  die 
schlesi'^che  Umgangs- 
sprache 3A,220.  Pol- 
nische fremd-  u.  lehn- 
wörter  3A,22^  10,  87. 
Zur  mda.  von  Jauernig 
10,  ^^. 

Eoffmann,  K.  Zur 
lit.  u.  ideengeschichte 
3,  235,5. 

Hoffmann,  O.  Zur  in - 
Schrift  von  Tune  19, 
16. 

Hoffmann,  Paul.  Misch- 
prosa 6,  22. 

Hoffmann-Krayer,  E. 
Ergologie  1,55.  3A,  \07. 
Alte  kulturbestände  in 
der  spräche  3  A,  ^  7  ^ 
Badschenkengedicht  9, 
\4:5.  Sprüche  17,  ^62. 
rec.  3A,\63. 

Hof  fmann-Kutschke, 
A.  Fafnir  18,  50.  rec. 
2,  3.     3A469. 

Höfler,  Max.  malum 
malannum  6,  ^7. 

Hohenemser,B,.  Volks- 
musik 17,  n. 

Holder,  A.  Mundart- 
dichtung 10,  23. 

Holder-Egger,0.  Neue 
Widukindhs.  20,  t^^. 

Hollander,  Lee  M.  anz. 
14,  U6-  U3.  2^8.  2'^3. 
reo.  16,  '^o. 

Holten -Bechtolsheim, 
H.  Laplandenes  eeldste 
befolkning  14,  231. 

Holthausen,  F.  Wort- 
kundlichesHA,200.  Ety- 


mologien 3  A,20  \ .  Wort- 
erklärungen     3A,20^a. 
Beowulf    6,    \8.       Zur 
textkritik    15,  'k.      Zu 
den  York  plays  16,  55. 
Elene  16,  \75."'  Wealth 
andhealth  16,  2^.  Ha-  , 
velok  16,  222.   Zu  Wil-  j 
liam  of  Shoreham  16,  i 
252.       Zur     textkritik  j 
Marlowes  16, 309.  Zwei 
altengl.  runeninschrif- 
ten  19,  ^7.  rec.  15,  H2^. 

16,  ^55.  2^7. 
Holtvast,     K.        Ndl. 

grammatik  12,  \ö. 
Hoops,    J.      Ne.    peter 

15,  ^23.     rec.  16,  3*7. 
Hoppe,  A.  F.     Luthers 

Schriften  9,  79. 
Hörn,  W.    ahd.  o7ei  3A, 

20^.     rec.  8,  102.  109,1. 

15,  ^7.  61-  80. 
Horten,     F.       Sprache 

Defoes  15,  24;. 
Hortzschausky,  Adal- 

bert.     rec.  1,  ^^2. 
Hoskins,    P.     Literary 

development  16.  2. 
Hottenroth.  Lieder  17, 

Hotz.  W.    Spangenberg 

9,  135. 
Hoursch,  A.  Krätzcher 

17,  203. 

Howard,  C.  Dramatik 
monologue  16,  50. 

H  u  b  e  r,  P.  Michael.  Wan- 
derlegende von  den 
Siebenschläfern  18,  87. 
89. 

Hübner,  W.  Die  frage 
in  me.  versromanen 
15,  86. 

Hübschmann,  0.  Un- 
tersuchungen zu  More 
16,319. 

Huebner,    K.      Daniel 

7,  4:3. 

Hufnagel,  0.     rec.  20, 

82,^. 
H  u  gel  m  an  n,K.  Stamm 

buch  17,  167. 


Hülst,  CS.  St.  George 
of  Cappadocia  in  Le- 
gend and   history  18 

86. 

Humboldt,  Wilhelm  v. 
Briefe  1.  16.  17.  18.  19. 
Gesammelte    Schriften 

1,  20.  50.  51.  3A,3^. 
Hungerland,  H.    Ety- 

mol.   Streifzüge  11,  13. 
Hurch,H.  Schallenberg 

9,117.      20,73. 

Huska,    J.       Volkslied 

17,  19- 
Huß,    K.     Schrift    vom 

aberglauben  18,  6. 
Huß,     B.       Palatalisie- 

rungsersch  einungen  10, 

7 1 .  Vergleichende  laut- 

lehre  10,  9'^,7. 
Husserl,E.  rec.3A,U7. 
Hylen,  J.  E.  Pronomen 

i  tiltal  14,  10^. 

Ihringer,B.  Fastnacht- 
spiele 9,  118.  Schwank- 
buch 9,  128. 

Imelmann,  B.  rec.  16, 
87.    180. 

Imendörffer.  rec.  5, 
1^,5. 

Imme,  Th.    rec.  3A,U7. 

Iselin,  L.  E.  Gral- 
legende 7,  84;. 

Ives,  J.  M.  Illustrated 
phonetics  15,  ^0. 

Jaberg,  Karl.  Sprach- 
geographie 3A,  117.  rec. 
1,59.     3A,U7. 

Jabusch,  P.  Deutsche 
eigennamen  8,  28. 

Jacob,  E.  Job.  V.  Capi- 
strano  20,  58. 

Jacobi,  G.  A.  Flet- 
cher's  'Seavoyage'  16, 
279. 

Jacobi,  H.  Aufrecht 
1,2. 

Jacobs.  E.  Die  neue 
Widukindhs.  20,  76. 

Jacobs,  J.     Depotfund 

2,  53.    Anna  Bijns  12, 
58. 


152 


Autorenregister. 


Jacobsen,  Lis.  Det 
danske  rigssprogs  liis- 
torie  14,  86.  Gutasaga 
14,  \69  f.  Peder  Palla- 
dius  14,  \7[. 

J  a  c  0  b  3^ ,  A.  Kartenspiel 
n,2\5a..  ! 

Jäger.    F.  v.     Sachs  9, 

Jäger,  K.  Volkslied  17, 

Jagic,  Vratisl.  rec.  3A, 
\63. 

Jakobsen,  Jakob.  Ord- 
bog  over  det  norrone 
sprog  pä  Shetland  14, 
36.  Diplomatarium  fee- 
roense  14,  ^54. 

Jakscbe,  J.  Gundacker 
V.  Judenburg  7,  4;7. 

Jakubec,  J.  Dejinglite- 
tury  ceske  20,  52. 

James,  M.  E,.  Manu- 
scripts  16,  8. 

Janell,W.  Kaufmanns- 
stand in  d.  lit.  ö,  1^7. 

Janko,  Jos.  Melca.  rec. 
3A,\57.  Jak  vznikly 
germänske  tvar}^  to- 
tozne  s  gotskym  typem 
hairdeis  19,  ^8.  rec. 
3A,38.     5,  \^.[. 

Janssen  Marijnen,  H. 
rec.  12,  36. 

Jantzen,  H.  Schade  1, 
32.  5,  30.  Frühzeit  7, 
\\.  rec.  7,  37.  15,  96. 
\H.     16,   {8.    9"-    177- 

\H7. 

Jarschel,  J.  Vorge- 
schiclitliche  waffen  2, 
U- 

Jäschke,  E.  Lateinisch- 
romanisches  fremd- 
wörterbuch  10,  9<^,2. 

Jellinek,  M.  H.  Stu- 
dien zu  deutschen 
grammatikern  8,  [\. 
rec.  8,  26, \. 

Jellinghaus.  Vor- und 
frühgeschichtliche  spu- 
ren 8A,^72. 

Jensen,  Chr.  Grabhügel 
u.   liünengräber   2,  2'^. 


Jespersen,  0.  Origin 
of  linguistic  species 
3A,65.  Langue  inter- 
nationale 3A,  UO.  Vor- 
wort 14,  87.  For  •+- 
subject-|-infinitive  15, 
li;     rec.  15,  ^39. 

Joachimsen,  P.  Ge- 
schichtsauffassung 20, 
4.9.  J.  Wimpfelings 
Epitome  20,  79.  rec. 
20,  82,5. 

John,  Fr.  Reliquiae 
Baxterianse  16,  258. 

Jokl,  Norbert.  Etymo- 
logische anarchie  3A, 
\02. 

Joleik,  Albert.  Jömsvi- 
kiugarne  14,  \'\o. 

Jönasson,Jonas.Hsgrb. 

14,  209. 

Jones,  Daniel.  Intona- 
nation  curves  3A,  u. 
Technique    of    speech 

15,  ikX-     rec.  15,  -^7. 
Jones,   W.  L.     rec.  16, 

282. 
Jönsson,  Finnur.    Uu- 

dersogelser  2,  95.  Dal- 

vikfundet2,96.  14,  212. 

Völuspä  tolket  14,  U5. 

Skjaldedigtning  14,  ^  22. 

Rimnasafn       14,     \2ö. 

Brennu-Njals-saga    14, 

\29.     Hove  og  hovud- 

gravninger  14,  2  \  5.  anz. 

14,  U3,b.   ^^9.   150.    19, 

31. 
Jönsson,  Jon.  Uinuaed 

14,  70.  Merki  Lodbrök- 
arsona  14,  \59.  pattr 
Sigurdar  slefu  14,  \i\2. 

Jordan,  L.  ME.  muud- 
artenkunde  1,  55.  rec. 
7,  8^.     18,  70,H.  90,^. 

Jordan,  R.  Münzer  9, 
\Qi^.      Me.    mundarten 

15,  \2.  Lambeth-hs. 
des  'Poema  morale'  15, 
20.  Kleinere  dichtun- 
gen  der  hs.  Harley 
3810    16,  28.      rec.   15, 

61.    {2'\. 


Jordan,  Wilh.  Übers. 
14,  {\2. 

Josselin  de  Jong,  J. 
P.  B.  de.  Grammatisch 
geslaht  3A,90.     12,  (. 

Jost,    K.     rec.    16,  t.:7. 

^78. 

Joyce,  P.  W.  English 
as  we  speak  it  in  Ire- 
land  15,  27. 

Jud,  Jakob.  Sprachgeo- 
graphische Untersu- 
chungen   3A,83.      roc. 

3A,^26. 

Jülicher,  A.  Griechi- 
sche vorläge  der  got. 
bibel  4,  5. 

Juugwirth,  F.  Volks- 
lied 17,  {().  Volksrätsel 
17,  ^95. 

Jünnemann,  A.  Kon- 
rad  von  Regensburg 
7,  55. 

Jürgensen,  W.  Mar- 
tinslieder 17,  (jö.  rec. 
17,  u-^,  5. 

Jusserand,  J.  J.  Lite- 
rarj'  history  of  the 
Engl,  people  16,  \2.  rec. 

16,  2^-^. 

Kaakebeen,  C.  G.  Rei- 
naert  12,  66. 

Kaesebier,  K.  Franz. 
fremdwörter  3A,2^6. 

Kaftan,  Tb.  Luthers 
katechismus  9,  8"^. 

Kahane,  A.  Sprich- 
wörter 17,  ^85. 

Kahle,  B.  Nordische 
Philologie  1,  4:7.  14,  \3. 
Altwestnord,  beinamen 
14,  66.  anz.  14,  30.  36. 
49.    129.   2\8.   243- 

Kaiser,  A.  Todtmoos— 
Schwarzenbach  10,  33. 

Kaiser,  K.  Soldatenlied 

17,  19- 

Kalf  f ,  G.  Ndl.  literatur- 
gesch.  12,  36.  rec.  12,  6. 

Kalla,  A.  Haager lieder- 
handschrift  7,  \s. 


Jacobsen — Klein. 


153 


Kallstenius,  Gottfrid. 
Konstruktionsfel      14, 

^05. 

K  ä  1  u  n  d ,  Kr.  Alf reecli 
islenzk  14,  ^'^8.  Palseo- 
grafisk  atlas  14,  ^73. 
19,  \.  Ledingsgerd  14, 
237. 

Kaluza,  Max.  Furni- 
vall  1,  7.  Wetz  1,  36. 
Wülker  1,  37. 

Kamp,  H.  Unser  Nibe- 
lungenlied 7,  65.  Ndl. 
literaturgescii.    12,  66. 

Kampers,    F.     rec.  18, 

52.8. 
Kandziora,    L.      Buch 

der  könige  7,  ^2. 
Kappe,    E.      5,  ^7.    ^8. 

Hiatus   u.    synaloephe 

6,  23.     Deutsche  syna- 

loepben  6,  25. 
Karigl,  Ferd.    rec.  3A, 

^23. 
Karlsson,  E.     Frieri  i 

Mo  härad  14,  ^96. 

Karsten,  T.  E.  Inchoa- 
tive aktionsart  3A,;88. 
8,25.  Westgerm. namen 
in  Finnland 3A. 223.  14, 
80.  Altdeutsche  kul- 
turströmungen  inFinn- 
land 3A,22'^.  Namen- 
typus 6,  H.  Hieb  7, 
5-^. 

Kastner,  L.  E.  Drum- 
mond  of  Hawthornden 
16,  10^. 

Katz,  D.     rec.  3A,U7. 

Katzer,  E.  Luther  u. 
Kant  9,  90. 

Kauf  fmann,  Fr.  Braut 
und  gemahl  3A,202, 
5,  7.  Altdeutsche  ge- 
nossenschaften  3A, 
^9^a.  8,  ^25.  Deutsche 
grammatik  5,  [^,2.  30. 
rec.  5,  ^^^,7.  6,  15,3.  10, 

Kauffungen,  K.  v. 
rec.  2,  78. 


Kaufmann,  E.  Der 
kaufmannsstand  in  der 

lit.  5,  '^^7.     7,  22. 
KaweraUjG.  Karlstadt 
9,  62.     Luthers   brief- 
wechsel  9,  8^    rec.  9, 

82. 

K  6  i  n  z ,  F.  Neidhart  von 
Eeuenthal  7,  9^^. 

Keiper,  Ph.  Flandri- 
scher leichtfuß  10,  ^8. 
Schnorwel  10,  ^9.  Ba- 
welatsch  10,  22.  Pfäl- 
zische flurnamenfor- 
schung  10,  4  U  Pfälzer 
appellativnamen  10, 38. 
Wortteile  10,  \5.  rec. 
8,  38,\. 

Kelemina,  Jacob.  Tri- 
stansage 18,  76. 

Keller,  Frdr.  H.  Welt- 
sprache 3 A,  \\\. 

Keller,  L.  Herder  1,  \\. 

Keller,  W.  rec.  16,  3'^9. 

Kellner,    A.      Sachs  9, 

Kellner,  L.    Englische 

Wortforschung  15,  {\6. 

Kelter,  E.   Stammbuch 

17,  ^65. 

Kemeny,  Fr.  rec.  3A, 
55. 

Kennedy, Ch.W.  Cyne- 
wulf's  poems  16,  \76. 

Kentenich,  G.  Hand- 
schriften d.  stadtbiblio- 
thek  Trier  20,  6. 

Ker,  W.  P.  An  icelandic 
proverbll,  133.  Histo- 
ryof  theballads  1100— 
1500  16,  30.  17,  U9- 
rec.  16,  ;o. 

Kerlin,  E.  T.  Theo- 
critus  16,  92. 

Kern,  F.  Textkritisches 
zu  Jord.  v.  Osnabrück 
20,  35.     rec.  2,  ^. 

Kern,  J.  H.  Limburger 
maa.  12,  22.  Troven 
10888  ff.  12,  ^3.  Cura 
pastoralis  16,  ^74-  Lei- 
dener rätsei 16,  ^92.  rec. 
3A,^63. 


Kieckers,  E.  rec.  3A, 
;63. 

Kief  er,  H.  Adnominaler 
genetiv  im  Deutschen 
5,  6. 

Kiekebusch,  A.  Bron- 
zezeitliches dorf  bei 
Buch  2,  58. 

Kiesow,  F.  rec.  SAji^s. 
50. 

Killermann,  S.  Die 
Vogelkunde  des  Alber- 
tus Magnus  20,  \{. 

Kimakowicz-Winni- 
cki,  M.  V.  Spinn-  u. 
webewerkzeuge  2,  9. 

K  i  n  z  e  1 ,  K.  Königs  litg. 
5,  35.     rec.  7,  99. 

Kirchberger,  J.  Eger- 
länder  Wortforschung 
10,  50. 

Kirchner,  V.  War- 
nungsbrief 17,  ^50. 

Kirste,  J.     rec.  3A,i63. 

Kisch,  G.  Zur  Wort- 
forschung 10,66.  Gren- 
del 18,  59.  rec.  10,  94,5. 

Kittredge,  G.  L.  Chau- 
ceriana  16,  ^97. 

Kjser,  H.  Gravkister 
2,47. 

Kjser,  A.  Skälholtsbök 
yngsta  hrsgg.  14,  \35. 

Kl  aar,  A.  Kritiker  der 
Sprache  3A,4:5. 

Klaeber,  Fr.  Genesis 
und  Beowulf  16,  ^8^. 
rec.  15,  \2^. 

Klapper,  J.  Weltchro- 
nik 7, 32.  Sprichwörter 
17,  \7^,.  Vampir,  wer- 
wolf,  hexe  18,  22. 

Klatscher.  Heinrich 
von  Hesler  7,  53. 

Klatt,  D.  Chyträus  11, 
39. 

Klecka,  K.  Eitter- 
spiegel  7,  68. 

Klein,  D.  Literary 
criticism  16,  1;8. 

Kl  e  in ,  L.  Jüd.  leben  17, 

83. 

K 1  e  i  n ,  J.  Buchinschrif- 
ten 17,  163. 


154 


Autorenregister. 


Klein,  M.    Malborough 

17,  82. 

Kleinhans,  E.  Sprach- 
geographische  Unter- 
suchungen 3A,83. 

Kleinpaul,  Rud.  Deut- 
sche Personennamen  8, 
38, '^.  Länder- u.  Völker- 
namen 8,  39. 

Kleinschmidt,      M. 
Grammatik  u.  Wissen- 
schaft 3A.U'- 

Kleinstück,  H.  5,  50. 
Waldis  9,  {^2. 

KlenZjHeinr.  Schelten- 
^vörterbuch  8,  60.  Ho- 
monymik in  Versen  8, 
\\ö.    rec.  11,  66. 

Klimesch,  Matth.  Orts- 
namen Böhmens  8,  ti^^. 
^5.     rec.  8,  52. 

Kling,  H.  Hilarius  v. 
Poitiers  u.  Sallust  20, 
32. 

Klotz,  A.  rec.  16,  28^^. 
296. 

Klackhohn,  P.  Mini- 
sterialität  7,  27. 

Kluge,  F.  Bunte blätter 
1,  24;.  55.  8,  \öO,\.  Un- 
ser deutsch  3A,7'^.  5,  2. 
Nachlese  zu  Walde 
3A.20Ö.  berusJQS  4,  9. 
saian,  waian  4,  ^2.   15, 

4.  Seemanns-sprache  8, 
56.  Zeitschr.  f.  deut- 
sche Wortforschung  8, 
63.  Etymologisches 
Wörterbuch  84  90,  ^  rec 

5,  ^4,3.  1^,9-  8,  ^2.  55,^ 
10,  \.  65.  11,  2. 

Klunger,  C.   Schulz  17 

Kluyver,  A.  N.  taalg 
12,  2.  Ndl.  wtb.  12,  26 
rec.  3A,3\.  163.  12,  \o 
66. 

Knabe.C.  Bemerkungen 
zu  Saxo  14,  \67. 

Kuetsch,C.  Limburger 
Chronik  7,  l 16. 

Knopfler,  F.  rec.  20, 
19.     ^• 


Knorr,  F.  Friedhöfe 
der  älteren  eisenzeit 
2,  6^. 

Knortz,  R.  Insekten 
18,  95. 

Knowlson,  P.  Sh.  Po- 
pulär superstition   16, 

156. 

Knüttel,  J.A.N.  NdL 
wtb.  12,  26.  Rhetoriker 
12,  55. 

Koblinski,  v.    5,  30. 

Koch,  C.  rec.  10,25.26. 

Koch,  J.  Furnivall  1,  7. 
Meer  7,  35.  Liederbuch 
17,  100.     rec.  16,  221. 

KockjAxel.  4-omljudet 
3A,181.  Ordforskning 
i  Eddan  14,  55.  Växjö 
14,  74, b.  Ljudhistoria 
14,  94. 

Koegler,  H.  Holz- 
schnitte 9,  56. 

Koeppel,  Emil.  Brey- 
mann  1,  4.  Wetz  1,  56. 
Daj^s  'Peregrinatio 
scholastica'  15,  4-  Zu 
Jespersen's  'Modern 
English  grammar'  15, 
10.  Fremde  eigenna- 
men  bei  Alfred  15,  loo. 
Deutsche  Strömungen 
in  der  engl.  lit.  16,  97. 
rec.  16,  75. 

Koffka,  Kurt.  Rhyth- 
mus 3A,24. 

Koffmane,  G.  Luthers 
werke  9,  78. 

Kohfeldt,  G.  Epos  9,  1. 
Missingsch  11,  29. 

Kohl,  F.  F.  Volkslied- 
bewegung 17,  12.  Bau- 
ernhochzeit 17,  114,16. 

Köhler,  W.  Kirchen- 
geschichte 9,  5.  Re- 
formation u.  Luther  9, 
73.  Luther  kirchen- 
postille  y,  78.  Zwingli 
9,  147.     rec.  9,  31. 

Kohn,  F.  Hanuemann 
17,  184. 

Kojetinsky,F.  Kinder- 
sprüchlein 17,  19. 


Kolde,  Th.  v.  Univer- 
sität Erlangen  1,  65. 
rec.  9,  23. 

KoUewijn,     R.     A. 
Woordsgeslahtsmoei- 
likheden    3A,9i.      rec. 
12,  36.  37.  39. 

König,  A.  Volkslieder 
17,  47. 

König,  E.    rec.18, 151,6. 

König,  R.     Litg.  5,  55. 

Kourad,  K.  Zu  Friedr. 
Kluges  'Deutscher  Stu- 
dentensprache' 8,  58. 
9,  131. 

Koopmans,  J.  N.  taal- 
gids  12,  2. 

Köpke,  Johannes.  Alt- 
nordische Personen- 
namen bei  den  Ags. 
14,  64,a. 

Kopp,  A.  Bremberger 
17,   114,H.       i-ec.     17, 

Korlen,A.  Tj'skuttals- 
teknik  3A,29. 

Kornaszewski.  Volks- 
lieder 17,  82. 

Körner,  E.  Alber  9, 
14.    15. 

Korrodi,  E.  Schweize- 
rische nationallit.  b, 
37. 

Körting,  Gust.  Ta- 
schenwörterbuch 8, 105. 
Grundriß  d.  geschickte 
der  engl,  literatur  16, 
16. 

Kossinna,G.  Urfinnen 
und  Urindogermanen 
2,  2.  3A,165.  Kultur- 
geschichtliche Stellung 
der  Prignitz  2,  22.  Ge- 
fäße der  Latenezeit  2, 
67.  Wochengöttervase 
vom  Fliegenberg  2,  70. 
Idistaviso  3A,205. 

Kotek,  G.  W.  Volks- 
lied 17,  19. 

Kotzenberg,  W.  man 
usw.  7,  9. 

Kövi,  E.  Sprach  probe 
aus  Zipsen  10,  64. 


-Klein— Lasch. 


155 


Krabbo,  Herrn.  Adam 
von  Bremen  14,  2ii;\. 

Krack,  Otto.  Luther- 
briefe 9,  82. 

Kralik,E..v.  Nordgerm, 
sagen  geschichtel4,  \  83. 
rec.   6,  22.      18,  52,1,8. 

Krapp,  H.  Odenwald 
17,  'k'o. 

Kr  a  r  u  p ,  Alf r.  Historisk 
litteratur  14,  3;.  Acta 
pontificum  14,  233. 

Kratz,  F.  rec.  16,  \\2. 
5\6. 

Kraus,  C.  v.  Wort  und 
vers  im  Tristan  Gott- 
frieds 7,  ^^. 

Krause,  E.  Spelz  und 
Alemannengrenze  2, 84;. 

Kräuter,  F.  Niczkyfal- 
vai  nyelvjäräs  hang- 
tana  10,  59. 

Krebs,  H.  'One'  15,  36. 

Kvemmler.  rec.  3A,228. 

Kretschmer,  Paul. 
Sprache  3A,\25.  Infi- 
iiitivus  historicus  3A, 

Kretzschmar,  H.  Lai- 
enliteratur 9,  7.  Volks- 
musik 17,  9.  Zeumerin 

17,  29. 
KreyenbergjG.  Hahns 

litg.  5,  32. 
Krieg,    ß.     rec.  17,  60. 

18,  52,^9. 
Kristensen,       Marius. 

H.  F.  Feilberg  14,  3. 
Danske  studier  14,  ^6. 
Harpestrgeng  14,  \68. 
anz.  14,  86. 

Kröber.     rec.  5,  H,6. 

K  r  o  h  n ,  Kaarle .  Alt- 
finnische götterl4, 220. 

Kronfuß,  K.  Volkslied 
17,  19. 

Krueger,  F.    5,  29. 

Krueger,G.  Schwierig- 
keiten des  Englischen  I 
15,  83.  'Volksetymolo- 
gien'15,  U9- 

Kruisinga,  E.  Vokaal 
en  konsonant  3A,^5. 
Taal     en     maatchapij 


3A,-3.  N.  taalgidsl2,2. 

rec.  12,  25.     15,  32. 
Krumm,  Herm.    Groths 

briefe  an  seine   braut 

11,  -^9. 
Krusch.     rec.  18,  90,^2. 
Kühler,    Aug.      Berg-, 

flur-    u.    Ortsnamen  8, 

5  5,5. 

Kühn,  A.  5,  30.  Be- 
heim   7,   \o\.     9,  U9,5. 

Kühn,  M.  Kinderlieder 
17,  72. 

Kühnau,  Rieh.  Schles. 
sage  I  18,  \2\. 

Kulimann,  P.  Statisti- 
sche Untersuchungen 
3A,'^8. 

Kummer,    F.  v.     5,  30. 

Kummer,  K.  F.  und 
Stejskal,  K.  Leit- 
faden der  litg.  5,  50. 

Kummer,  K.  F.  v.  rec. 
5,  \'^,6. 

Künßberg,  Eb.  v.  Acht, 
deutsche  rechtssprache 
8,  67. 

Kunst,     J.       Volkslied 
^17,  \\8. 

Kunst,  K.  Aktionsarten 
3A,i^9. 

Künstles,  C.  Vita  Ge- 
novefa  20,  29. 

Kuntze,  Fr.  'Erdmen- 
ger  8,  29. 

Kupka,  P.  Spätneo- 
lithische  kultur  2,  39. 
Brandgräberfeld  bei 
Schönfeld  2,  '^^  Alt- 
märkische fibeln  2,  59. 
Germ,  tonlampen  aus 
der  Altmark  2,  87. 

Kurrelmeyer,  W.  'Ich 
habe  sagen  hören' b,\\. 
Bibel  9,  22. 

Kürsten,  O.    Südwest- 

thüring.    mda.    10,  78. 

Mda.   von  Buttelstedt 

10,  8^. 

Kurtz,    B.  P.     rec.  15, 

;^27. 
Kurze,    F.   D.     Annais 
Fuldenses  20,  ^7. 


Kußmaul,  Adolf.  Stö- 
rungen der  spräche 
3A,7. 

Lachmann,  K.  Nibe- 
lungen 7,  59. 

Lachmann -Kraus. 
Walther  von  der  Vogel- 
weide  7,  \o\. 

Ladendorf,  O.  Hilde- 
brand 1,  \2.  'Götter- 
dämmerung' 8,  83. 
SchlagwörterstudienH, 
87.     rec.  8,  109,1.    U9. 

Ladstätter,H. 'Imstich 
lassen'  8,  86.    10,  2\. 

Läffler,Fr.  K.H.Karls- 
son  14,  6.     19,  23. 

Lamb,  E.  H.     Beowulf 

16,  \69, 
Landsberg,  E.  George 

Peeles  stil  15,  88. 

Landtman,  Gunnar. 
Historierna  om  Bem- 
lingarne  14,  200.  Sig- 
nerier  och  svartkonst 
i  Esbo  14,  200.  Volks- 
glauben in  Nyland  18, 
\5. 

Landwehr  v.  Prage- 
nau,  M.    rec.  20,  82, '^. 

Langewiesche,  Fr. 
Germ.  Siedlungen  2,  77. 

Lang,  A.  Ballads  17, 
;20.     16,  ö\. 

Lang,  M.    Lindenbaum 

17,  22. 

Langer,  E.  Schnada- 
hüpfl 17,  206. 

Lannert,  G.  L.  Lan- 
guage  of  'Robinson 
Crusoe'  15,  23. 

Lappe,  J.  Hausinschrif- 
ten  17,  156. 

Larsen,  Amund  B.  anz. 
14,  36. 

Larsson,  Ludvig.  Växjö 
14,  ■c'\,a. 

Larsson,  Sam.  Spel- 
manstävlingar  14,  H88. 

Lau,  A.     Brant  9,25. 

Lasch, Ag.  höltendrätik 
11,  22.  Schriftsprache 
in  Berlin  11,  ^2. 


156 

Lasch,  E.  Sonderspra- 
chen 3A,T4;  vgl.  72, 
rec.  18,  ^3^,5. 

Lauffer.     Totenkronen 

1,  55. 

L a  w ,  E.  A.    Yarington's 

tragedies  16,  352. 
Lawrence,  W.  W.   rec. 

16,  XO.    \73. 
Lawson,    A.       Kinge's 

Quair  and  the   Quare 

of  jelusy  16,  226. 
Lederer,    M.      rec.    15, 

159.      16,  35.    25^    5^9. 
Lee,S.  Frenchrenaissan- 

ce  in   England   16,  99. 

Great  EngUshmen  16, 

120. 
Leeb-Lundberg.Word- 

formation    in    Kipling 

15,  60. 
Leendertz.     P.       Mnl. 

drama  12,  66. 
Leffler,  B.  Volkslieder 

17    87. 

Leffler,  K.  P.  Öster- 
Färnebo  14,  ^98. 

Lega-Weekes,  E.  How- 
de  men  16,  2'^5. 

Le  Gay  Brereton,  J. 
To-morrow  16,  289. 

Lehmann,  K.  Grab- 
hügel 2,  25.  14,  203. 
18,  2\.  anz.  14,  239. 
rec.  15,  \2\. 

Lehmann,  P.  Huma- 
nisten 9,  ^  Sponheimer 
bibliüthek  2U,  75. 

Lehmann,  R.  Poetik 
5,  5\. 

L  e  h  n  e  r,  H.  Festungsbau 
der  jüngeren  Steinzeit 

2,  ö{.  Neolithische 
festung  bei  Mayen  2, 
35. 

Lehnerdt,  W.  Bei- 
wörter 7,  7. 

Lenk,  E.  Syntax  der 
Skeireins  4,  8. 

Leib,  K.     9,  72. 

Leibniz.     Werke  1,  26. 

Leidinger,  G.  Annales 
Caesarienses  20,  (6. 


Autorenregister. 

Leihener,  E.  Cronen- 
berger  Wörterbuch  10, 
9^,^3.    11,  67. 

Leitzmann,  A.  Hum- 
boldt 3A,\'^.  Geist- 
liche gedichte  7,  \o. 
Milstätter  hs.  7,  ^5. 
Annolied  7,  38.  Boner 
7,  \0.  Berthold  von 
Eegensburg  7,  ^09.  rec. 

1,  \^.      7,  87,3. 

Leixner,    0.    v.     Litg. 

5,  33. 

Lejag,  P.    rec.  18,  ^3^,6. 

Lellmann,  K.  Kinder- 
lied 17,  ^9.  Kinder- 
spiele 17,  79. 

Lenz,  M.  Leibnizaus- 
gabe  1,  54.  Friedrich- 
Wilhelms  -  Universität : 
Geschichte  1,  63.  Jahr- 
hundertfeier 1, 6^.  Klei- 
ne histor.  Schriften  20, 

^^8.   66. 

Lenz,  Ph.  Zfdma.  10,  2. 
rec.  8,  30.   ^02. 

Lenze,  J.  Präfix  bi- im 
Altengl.  15,  b-i;. 

Leonard,  M.  H.  Gram- 
mar  and  its  reason 
15,2. 

Leonhardt,  W.  Liebe 
und  erotik  5,  m. 

Leopold,  M.  Der  ar- 
tikel  ver-  im  deutschen 
Wörterbuch  5,  4;-  Vor- 
silbe 'ver-'  5,  ^4,^o. 

Lepp,  F.  Schlagwörter 
9,  1^9,2. 

LeEoux,  T.  H.  Buren- 
sprache 12,  25. 

Lesenar,    J.       Tristan 

Lesser,  Ella.  Ubers. 
14,  2-^2. 

L  e  s  s  i  a  k,  Primus.  Alpen- 
deutsche und  -Slawen 
1,  55.  3A,222.  10,  ^3. 
rec.  10,  9-^,2  ^o.  \\.  11, 
67. 

Levi,  E.  Antonio  e 
Nicölo  de  Fenara20,  ^8. 

Levison.  Legende Seve- 
rius  von  Cöln  18,  88. 
rec.  2,  79. 


Lewalter,  J.  Eeserve- 
mann  17,  6^. 

L  e  wy ,  Ernst,  rec.  3A,  u  7. 

Lex  er,  M.  Taschenwör- 
terbuch 7,  3. 

L  e  y  e  n ,  Fr.  v.  d.  Älteste 
d.  dichtung  6,  ^6. 
Wackenroder  9,  \08. 
rec.  18,  52, \0. 

Lichtenberger, H.  Su- 
so  7,  U8. 

Li  den,  Evald.  Nordisk 
ordhistoria  14,  50.  Nor- 
diska  tillnamn   14^  67. 

Lidzbarski,  M.  rec. 
3A,163. 

Liebleitner,K.  Pfeffer- 
körndl  17,  201. 

Liest  ol,  Knut.  Ny- 
norsk  maalforing  14,85. 

Liffert,  E.  Method. 
handbuch  5,  '^■o. 

Ligthart,  J.  Eeinaert 
12,  66. 

Liljegren,  J.G.  Svensk 
diplomatarium  14,  ^6^. 

Lincke,  K.  rec.  16,  259. 
282. 

Lind,  E.  H.  Dopnamn 
14,  62. 

Lindb8ek,J.  Acta  pon- 
tificum  14,  233. 

Lindenschmidt,  M. 
Verbäszi  nyelvjäräs 
alaktana  10,  56. 

Lindqvist,S.  Ett'Frös- 
vi'  i  Närke  2,  93. 

Lindroth,  Hj.  Hymis- 
kvida  18,  «^0. 

Lippmann,  E.  0.  v. 
Herkunft  des  namens 
'Hallore'  8,  95. 

Lißner,  M.    rec.  15,  22. 

Lodge,  E.  C.  Life  of 
the  Black  Prince  16, 9-^. 

Loesener,  Max.  Ost- 
märkische ansiedlun- 
gen  8,  5^. 

Loesche,  Georg.  Lu- 
ther, Melanchthon,  Cal- 
vin 9,  89. 

Loev,  M.  Oberammer- 
gau 17,  H=- 


Lasch — Matthias. 


157 


Lobitzer,  H.  Volkslied 

17,  \9- 

Loewe,  E,.  Deutsches 
Wörterbuch  8,  \0'{.  reo. 
2,  79. 

Logeman,  H.  Tenuis 
en  media  3A,30. 

Lohmeyer,  K.  Kinder- 
lieder 17,  T\.  Sprich- 
wörter 17,  ^  "3.  Birken- 
felder    kirchenbücher 

18,  2^. 
Lohre,H.  rec.  18,  52,\6. 
Long,  P.  W.    Spenser's 

Sir  Calidore  16,  S'^S. 

Long,  W.  J.  English 
literature  16,  \5. 

Lorentz,  P.  reo.  18, 
\^5,\. 

Lorenz.E.  Vergi3,235,7. 
12,  ^^. 

Lorenz,  R.  Langue 
internationale   3A, \\o. 

Löschhorn,  Karl.  Reu- 
ter und  Groth  11,  50. 

Loserth,  J.  Wiclifs 
Sendschreiben  20,  -^3. 
rec.  9,  89. 

Lotz,  H.  Sonnwend- 
feuer 18,  32. 

Lövis,  A.  von.  Grego- 
riuslegende  18,  85. 

Low,  S.  J.  Dictionary 
of  Engl,  history  16,  u  '^• 

Lowak,A.  Schles.  mda. 
10,  92. 

Lowes,  J.  L.  Simple 
and  coy  15,  87.  Chau- 
cer's  'Etik'  16,  200. 
Chaucer's  'Legend  of 
of  good  women'  16, 
20 ;.  Chaucer  and  De- 
schamps  16,  202.  rec. 
16,  2^0. 

Lück,  R.  Deutscher 
Unterricht  1,  55. 

Lüders,  H.  Antritts- 
rede 1,  28. 

Lüdicke,  V.  Rudolf 
von  Ems  7,  69. 

Luick,  K.  Sprachmelo- 
disches 1,  55.  3A,2i(. 
15,  ^30.    5,  ^6.    Zur  ae. 


grammatik  15,  ^.     rec. 

15,  ^7.  92.  \2^. 
Lund,  Fr.  Macody.  Nor- 
ges  ökonomiske  System 

14,  224.. 

Lundberg,  0.  Smör- 
kullan  usw.  14,  73. 

Lundell,J.  A.  Svenska 
landsmäl  14,  \8.  Pone- 
tik  14,  92. 

Lunzer,  J.  Virginalu. 
Willehalm  7,  77.  78. 

Lütcke,  H.  Meister- 
sänger 9,  97. 

Luther,  J.  M.  Luthers 
katechismus  9,  78.  M. 
Luthers  werke  9,  78. 
Neue  wege  der  Luther- 
bibliographie 9,  78.  93. 
Druckerpraxis  der  re- 
formationszeit  9,  \0.  92. 
Titeleinfassungen  9,  ^  2. 
rec.  9,  \5. 

Luther,  M.  Werke  u. 
einzelne  Schriften  9, 
78  ff. 

L  ü  t  k  e ,  H.  Meistersänger 
7,  30. 

Lyon,  0.  25  jahrfeier 
des  Allg.  deutschen 
Sprachvereins  8,  \2\. 

Lyttkens,  J.  A.  Rätt- 
skrivningsreformen  14, 
83. 

Macaulay,  G.  C.  Piers 
Plowman  16,  2(^2.  'The 
chances    16,  278.     rec. 

15,  ^28.     ^39.       16,   2\0. 
262.  3'^5. 

Mack,  A.    Neidhart  von 

Reuenthal  7,  95. 
Mackel,  Emil.   Reuters 

Sprache  11,  52. 
Mackenzie,  W.  R.  Bal- 

lads  17,  ^2^^. 
Maclean,     Ch.       Ober- 
ammergau 17,  H39. 
Mac    Leod,     J.       "Ndl. 

Sprachunterricht ;  wort- 

kunde  12,  9. 
Macray,  W.D.  Apples: 

their  old  names  15,  \2\. 


Made,  G.  Verbum  sub- 
stantivum  15,  53. 

Magnus,  L.  English 
literature  16,  84:. 

Makinnon,  A.  Oxford 
amateurs  16,  68. 

Manacord a.Guido.  Ger- 
mania  tilologica  1,  ^2. 

Mangler,  L.  Lieder 
17,51. 

Manitius,  M.  Latein- 
literatur d.  mittelalters 
20,  \.  Ma.  bibliotheks- 
kataloge  20,  7. 

Mankowski,  H.  Ad- 
ventskurrende 17,  \32. 

Mannheimer,  A.  rec. 
5,  H,9. 

Manley,  J.  M.  Elcker- 
lijc  12,  53.    16,  216. 

Mansikka,  V.  J.  Bal- 
der-Lemminkäinenf  ra- 
ge 14,  \77.  18, '^3.  Russ. 
Zauberformeln  18,  36. 

Mansion.     rec.  2,  3. 

Marbe,   K.     rec.  3A,30. 

Mari gn an,  A.  Hortus 
deliciarum  20,  35. 

Marik,  J.  w-schwund 
im  me.  15,  3^. 

Marks,  Anne.  Cat  in 
historv,  legend  and  art 
18,  lol 

Marte,  J.  Textprobe 
10,  -^5. 

Martens,    W.      rec.    8, 

;30,2. 

M  a  r  t  i  n ,  E.  Spangenberg 
9,  ;37.  rec.  7,  87,3.  89- 
rec.  12,  36.  10,  85.  94;,3. 

Martin,  Nik.  Brey- 
mann  1,  '^.  Bayr.  neu- 
philologenverbandl,60. 

Marty,  A.  Begriff  und 
methode  der  allg. 
gramm.  3A,^2.  Kasus- 
theorien 3A,'^3.  Grund- 
legung d.  allg.  gramm. 
3A,U7. 

Maßlow,  0.  Reforma- 
tion 9,  76. 

Matthias,  A.  rec.  8,  ^. 
\02.   \0^,\. 


158 


Autorenregister. 


Matthias,  Th.  Deut- 
sche spräche  5,  ^4,5. 

M  a  1 1  h  i  e  s  s  e  n ,  Hugo. 
Boddel    og    galgefugl 

l-l,  199- 

Matzen,  Henning.  14, 8. 

Maurer,  K.  Altnord, 
rechtsgeschichte  14, 
239. 

Mausser,  0.  Jenseits 
9,  ^4:0.  Oberammer- 
gauer  passion  17,  \36. 

\5-. 
Mauthner ,Fritz.  Kritik 

d.  Sprache  3A.^ö.    Die 

spräche  3A, U'- 
Mauthner,     M.        Ben 

Jonson's    Volpone    16, 

298. 
M  a  IX  t  n  e  r ,  K.  Lieder  aus 

demGößl  10,  51.  17,38. 

Volkslied  17,  ^9. 
M  a  u  t  s  c h ,   K.     Evange- 
lien 7,  ^^2. 
Mawer,  A.     rec.  15,  29. 

80.   I2i^.. 
May  dorn,       Bernhard. 

Wechsel        des        ge- 

schlechts  3A,2^2. 
Mayhew,  A.  L.  Dulcar- 

non  15,  122. 
Maync,    H.     Tirol   und 

Fridebrant  7,  75. 
M  ayr,  M.  Deutsche  und 

Tschechen  10,  53. 
Mayrhofer,   Johannes. 

tJbers.  14,  \\{. 
McClure.  British place- 

names  15,  ^05. 
M  c  C  r  a  c  k  e  n,  H.  N.  Chau- 

cer's    Troilus'    16,  206. 

Concerning    Huchown 

16,  225.      Lydgate    16, 

228.   229. 

Mc  Do  well,  A.  Closet 
of  Sir  Kenelm  Digby 
16.  274. 

McKerrow,B.B.  Works 
of  Th.  Nash  16,  320. 

MoKnight,  G.  H.  Sim- 
plified  spelling  15,  45. 

McMichael,  J.  H.  Ri- 
ver legends  16,  37. 


Mederow,  P.  Perikopen 

7,  U\'. 

M eiche,  Alfr.  Mantel 
u.  Zuckmantel  8,  "o. 

Meier,  J.  Werden  und 
leben  d.  volksepos  3, 
235,8.  Botz  marter  9, 
96.  Volkslied  17,  58. 
Rigilied  17,  u^- 

Meillet,  A.  Linguisti- 
que  historique  et  lin- 
guistique  generale  3A, 
33.  L'etat  actuel  des 
etudes  de  liuguistique 
generale  3A,36.  Traite- 
mentde«3A,  ^52.  Deux 
notes  sur  des  formes 
verbales  3A,\35.  Deux 
omissions  3A,158.  Ein- 
führung 3A,\()3.  Inter- 
dictions  3A,^63.  Got. 
lais  4,  10.  rec.  2,  3. 
3A,50.  32.  67.  7^.  74. 
82.  96.  \\6.  \\7.  ^20. 
\2\.  \2<\-.  \65.  \(o6.  ^73. 
5,  2.      8,  8. 

Meinander,  K.  K.  St. 
Heinrichslegeride  und 
finländische  kunst  14, 
220. 

Meiuck,  C.  Örtliches 
und  zeitliches  kolorit 
bei  Shakespeare  16,299. 
Verehrung  der  sonne 
18,  47. 

Meinert,  J.  G.  Kuh- 
ländchen  17,  30. 

M  e  i  s  e  1  s ,  S.  Kinderspiele 
17,  83. 

Meisinger,  0.  Hoch- 
deutsche appelativna- 
men  8,30.  10,  \2.  Weib- 
liche    appelativnamen 

8,  3(.  10,  u-  Mein  10, 
17.  Wörterbuch  der 
Rappenauer  mda.  10, 
94,8.  Volkslieder  17, 
41.  rec.  10,  94,1.  13.  14- 
11,  67.    17,  U4,10.  u- 

M  e  i  ß  n  e  r ,  J.  Volkslieder 

17,  4T. 
Meißner,  M.  Altenburg 

17,91. 


Meißner,  R.  Lendus 
6,  [\.  Dulgere  6,  ^2. 
Grimmsches  Wörter- 
buch 8,  \oo.  Römveria- 
saga  hrsgg.  14,  ;50. 

Meisted,  Bogi  Th.  Is- 
landsk  bogfortegnelse 
14,  25,b.  islendinga- 
saga  14,236.  18,3. 

Meltzer,    H.     rec.   3A 

^36.    163. 

Melville,H.  Humoroius 
verse  16,  \5\. 

M enges,  Heinr.  Deut- 
sches Wörterbuch  für 
Elsässer  8,  UJ8. 

Menghin,  0.  Andreas 
Hofer  17,  88.  Weih- 
nachtszeltenspiel     17, 

^33. 

Mensch,  L.  rec.  5,5^,2. 
Mensel,  E.  H.     rec.  19, 

3^. 
Mensing,    Otto,     trent 

11,  27. 
Mentz,F.  Bibliographie 

3A,  { .    Deutsche  mund- 

artenforschung     10,  \. 

Haussprüche     17,  ^53. 

rec.  3A,228. 
Menzerath,  Paul.    rec. 

3A,63.  U'. 
Meringer,    R.     Volks- 

kundl.  Sammlung  1,  55. 

Idg.  komparativ  1,  57. 

3  A,  \  40.  Leben  der  spra- 

che3A,U7.  rec.3A,  ^63. 
Messikommer,  H.  Aus 

alter  zeit  17,  35. 
Mettig,     B.       Französ. 

elemente    im    ae.   und 

me.  15,  ^6. 
Meulen,    R.   van    der. 

Hollando-russica     3A, 

2^7.     Ndl.    lehnwörter 

im  russ.  12,  \7. 
Mcumann,    E.      Wort- 
bedeutungen beim  kin- 

de  3A,u<- 
Meusel,  E.  H.    rec.  3A, 

174- 
Meute.    Volks-  u.  aber- 

glaubc      im      hannov. 

Wendlande  18,  ^9. 


Meyer,  C.  H.  Ph.  rec. 
12,  37. 

Meyer,  Chr.  Holl  9,  so. 

Meyer,  E.  A.  Flexion 
des  substant.  adjektivs 
3A,H3. 

Meyer,  Ed.  Auftreten 
der  Arier  3A,^73. 

Meyer,  H.  Naturzusam- 
menhang d.  spräche 
3A,39.  Grundlagen  der 
vgl.  Sprachforschung 
3A,U8. 

Meyer,  G.  Heynlin  7, 
Uö. 

Meyer,  G.  F.  Textent- 
stellungen 17,  209. 

Meyer,  J.  Tingvall  fyl- 
kes  kirke  paa  Nord- 
more  19,  ^9. 

Meyer,  Leo.  Etj^molog. 

mitteilungen  3A,^59. 
Meyer,  P.  Breymann 
1.  4.  Furnivall  1.  7. 
Martin  1,  29.  Tob'ler 
1,  35. 
Meyer,  Eich.  M.  Be- 
deutungssysteme 3A, 
9^:-  Interpunktion  3A, 
101.8.22.  Unberechtig- 
ter doppelinfinitiv  5,  \2. 
Alte  und  neue  litg.  5, 
49-  Trier  und  Merse- 
burg 6, 27.  Militärische 
titel  8,  \\6.  Altgerma- 
nische  religionsge- 
schichte  16,  125.  18,  {. 
Die  frau  in  der  mytho- 
logie  18,  4^^.  rec.  1,  52. 
3A,U7.  163.  5,  '^o.  8, 
\0i,.  15,  \.  17.  \{%[^. 
\ö\a.   18,  52,16.    131,6. 

Meyer-Benfey,      H. 
Übungsstücke  7,  I8. 

Mey.er-Lübke,  W.  Eo- 
nische Sprachwissen- 
wissenschaft 3A,126. 
Wortforschung  8,  65. 

Meyer  vonKnonau.G. 
Zwingl  9,  ['{s. 

Mgebroff,    J.     Frauen 

9,5. 


Matthias — Muller. 

Michelau,  E.  Übertritt 
starker  verba  in  die 
schwache  Konjug.  im 
Engl.  15,  51. 

Middendorf,  H.  rec. 
1,5. 

Miede,    J.     rec.   8,  38,2. 

Miedel,  J.  rec.  3A,U7. 

8,  ^6.   55,'^^. 

Mieke,  E.  Vorläufer 
der  europäischen  haus- 
formen 2,  10. 

Mierlo,  J.  van.  Hade- 
wijch  12,  -^9.  Euus- 
broec  12,  6i. 

Mikkelsen,Kr.  Dansk 
ordföjningsl8erel4, 103. 

Miller,  C.  Hausinschrif- 
ten 17,  155. 

Miller,  F.  Poets  of 
Dumfriesshire  16,  23. 

Miller,  E.  D.  Elements 
of  Engl,  versification 
15,  127. 

Minckwitz,  M.  J.   rec. 

7,87,1. 

Minor,  J.     5,  23.  30. 

Moetefind,H.  Kultur- 
kreise der  kugelampho- 
ren  2,  38. 

Mogk,  Eugen,  i  und  u 
im  isld.  14,  93,a.  Men- 
schenopfer 14, 180.  Alt- 
j  germanische  kultfeuer 
I      18,  31.     anz.  14,  206. 

Molenaar,  H.     rec.  3A, 


159 


Hanne- 


Möller,   B.  P 
mann  17,  18^^. 

Möller,  Herm.  Semi- 
tisch und  Idg.  3A, 
163.  Indoeurop.-semi- 
tisk  glossarium3A,i63. 

Montelius,  0.  Handel 
in  der  vorzeit  2,  7.  Sun 
Gods  Axe  and  Thors 
Hammer  18,  ^i.  Histo- 
rien om  en  runsten 
19,  15.  Eunstenen  fra 
Minnesota  19,  2'^. 

Montgomery,  M.  Ty- 
pes  of  spoken  English 
15,  "^3. 


Moore,  E.   Middle  high 

german  poems  7,  17. 

Moore,     J.    L.      Tudor 

Stuart    views    on    the 

English  language  15, 9. 

Moor  man,  F.W.  Eobert 

Herrick  16,  293. 
Mörchen.  Luthers  kate- 

chismus  9,  83. 
Morf,    Heinr.     rec.  3A, 
59.   78. 

Morgenroth.K.Sprach- 
psychologische  Unter- 
suchungen 3A,49. 

Moritz,  E.  E.  Quanti- 
tave  relation  15,  3. 

Morsbach,  L.  Chaucer 
16,  102. 

Moser,  Y.  Historisch- 
grammatische einfüh- 
rung  8,  12.  Fischart 
8,  10.     9,  41.    reo.  8,  8. 

Mourek,  V.  E.  rec.  3A, 
163.     6,  30,1. 

Mräz,  G.  Dobsinai  nye- 
lojäräs  10,  6  1. 

Much,  Eud.     rec.  2,  78. 

Muckenheim,  E.  5,26. 

Müllenhoff,  K.  Sagen 
17,31. 

Müller.  A.  Bedeutungs- 
wandel engl.  Wörter 
15, 1 18.  Mittelenglische 
lyrik  16,  25. 

Müller,  C.  Hirtenspiele 
16,  61.  Lügenmärchen 
18,  145. 

Müller,    C.  F.     rec.  10, 

85.      11,  52. 

Müller, Herrn.  Kirchen- 
lied 9,  66. 

Müller,  L.  Straßburger 
ratsprotokolle  10,  28. 

Müller,  Nie.  Melanch- 
thon  9,  99. 

Müller,  Paul.  Sagen- 
schatz des  landes  Frie- 
deberg 18,  125. 

Müller,  Otto.  Alleluja 
9,  66. 

Muller,  J.  W.  Eobijn 
12,  1.  N.  taalgids  12,  2. 
rec.  12,  10.  45.  66. 


160 


Autorenregister. 


Müller-Fraureuth,  K. 
Obers.-erzgeb.  Wörter- 
buch 10,  85. 

Müllner.  A.  Attribu- 
tives adj.  15,  63. 

Mumby,  F.  A.  Eomance 
of  book-selling  16,  \2^. 

Manch,  Wilhelm.  An- 
näherung und  entfer- 
nung  der  kulturspra- 
chen 3A,75. 

Muncker,  Franz.  Goe- 
dekes    grundriß   1,  ^\. 

Munro,  J.  'Tj^rly  tir- 
low'  16,  55. 

Müntzer,  Desiree.  El- 
sässisches  Sagenbuch 
18,  Wk. 

Murison,  W.  English 
composition  15,  81. 

M  ü  r  k  ü  s  t  e  r,  W.  F.  ßaad- 
sel  17,  ^96. 

Murray,  A.  H.  Oxford 
dictionary  15,  92. 

Murray,  J.  T.  English 
dramatic  companies  16, 
69. 

Mustard,  W.  P.  Pan's 
pipe  16,  330. 

Muth,  E.  V.  Einleitung 
in  das  Nibelungenlied 
7,89. 

Mutschmann,H.  Ne.li- 
me  15,^25.  reo.  15,28. 'l;?. 

Muyldermans,  J.  Aus- 
sprache des  ndl.  12,  8. 

Nadel,  Th.  W.  Spon- 
sors   Muiopotmos    16, 

Nagel,  A.     rec.   7,  \o\. 

Nagele,  A.  rec.  7,  99. 
17,  \69. 

Nagl,  J.  W.  Finger- 
sprüchel  17,  \ 9.  Grund- 
formeln 17,  \76.  rec. 
7,  ^8.     10,  9^,\.   15. 

Nagl  er,  J.     Carolina  1, 

67. 

Nanta,  G.  A.  Casteleyn 

12,  ^ 
Napier,   A.   S.     Leofric 

16,  ^86. 


Neben,  H.  Spinnstu- 
benlieder 17,  ^9. 

Neckel,  G.  Eddakri- 
tik 1,  55.  14,  U3.  Et- 
was von  germanischer 
Sagenforschung  18,  5'^. 
anz.  14,  30.  t\;^.  62.  ^29. 
^3^  2^9.  rec.  18,  52,  \\. 

70,8. 
Neergaard,    C.       Hole 

med  mange  grave  2,  ({6. 
Neilson,    G.     Wallace' 

16,  223. 
Neovius,  Ad.     Quellen 

zur  Unland,  geschichte 

14,  220. 
Nestle,  Eb.  rec.9,79.  9^^. 
Nestle,  W.  Berlichingen 

9,  20. 
Neuendorff,   B.     Eng- 
lische Volksbühne   16, 

72.     rec.  16,  4'8. 
Neuhaus,  J.   anz.  14,88. 
Neurdenberg,  E.    Ny- 

euvont  12,  6'^. 
Newcomer,  A.G.  Twel- 

ve  centuries  of  poetry 

16,  \^ö. 
Ney.     rec.  9,  H32. 
Nickel, W.    rec.3A,U'- 

163.  5,  ^^^,2.  7,  9.  89. 
11,  6.  67. 

Niedermann,  M.  Vul- 
gär-latein.  miszellen 
20,  n.    rec.  3A,^b5. 

Nielsen,  Konrad.  Ur- 
nord.  Lehnw.  im  Lap- 
pischen 3A,227. 

Nierth,  H.  Weihnachts- 
erzählung 16,  '^ 6. 

Noatzsch,  K.  Volks- 
lieder 17,  u- 

Noll,  G.     rec.  16,  ']^7. 

Nolte,P.  Der  kauf  mann 
in  der  lit.  5,  4;6.  7,  2^ 
Tristan  7.  ';^5. 

Norden,  Eduard.  Alter- 
tumswissenschaft 3A, 
^25. 

Nordländer,  J.  Bott- 
nekarl  41,  75. 

Nordman,  P.  Fin- 
lands  kulturhistoria 
14,  220. 


Noreen,  A.  Seenamen 
14,  7\.  Ortnamn  14, 
76.  Fornsvensk  gram- 
matik  14, 89.  Vart  sprak 
14,  90.  ßuninskrifter 
frän  nyare  tid    19,  20. 

Norlind,T.  Skolsänger 
17,  \26. 

Nowak,  W.  Sprech- 
verse 17,  ^9. 

Nußbaumer,  0.  Satz- 
kopula 3A,H8. 

Nyrop,  Kr.  Tannhäu- 
ser i  Venusbjgerget  18, 
80. 

Oehl,  W.     Seuse  7,  \\-. 

Oehs,  G.  Arundel-Psal- 
ter  16,  \88. 

Offel,E.van.  rec.  12, 60. 

O'Hagan.  More's  Uto- 
pia  16,  3\7. 

Ohnesorge,  Wilh.  Lü- 
beck 8,  52. 

Olaf  sen,  O.Humledyrk- 
ningen  i  Norge  14, 
225. 

Olbrich,   K.     rec.   7,  9. 

8,  38,3.     10,  3^,2. 

Olrik,  A.  Danske  stu- 
dier 14,  ;6.  Onavne 
14,  72;b.  Irminsul  14, 
\78.  18,  30.  Gefjon  14, 
\79.  18,  ^^5.  Dänemarks 
alte  Heldendi  chtung  1 4, 
^82.  Danmarks  helte- 
digtning  14,  ^84■.  18, 
57.  Wettermachen  u. 
neujahrsmond  14,  208. 
Nord,  geistesleben  14, 
2\9.  anz.  14,  \87.  17, 
^28.     s.  19,  6. 

Olrik,  J.  anz.  14,  193. 
\99. 

Olsen,  Björn  Magni'is- 
son.  Seyilir  14,  S'?;. 
Örnefni  a  Nordurlön- 
duml4,68.Landnämaog 
Gull-püris  s.  14,  ^25. 
Silfurverd  og  vadmt'ils- 
verd  14,  22 \.  Kornirk- 
ja  ä  islandi  14,  222.. 
Hin  forna  islenska  alin. 


Müller-Fraureuth— Pfleger. 


161 


14,  223.   Skattbseudatal 
1311  14,  229.     anz.  14, 

^50.    \5[.    22^^. 

Olsen,  Magnus.  Tjos- 
nur  14,  1^2.  Bugge  over 
Gudrünarkvida  14,  ^2^. 
Vglsunga  saga  14,  ^37. 
Eunebrynet  fra  Strom 
19,  2^  22.  3^  Trylle- 
runerne  paa  et  vsev- 
spjeld  19,  3 1.  Om  spro- 
get  i  de  Manske  rune- 
indskrifter  19,  3^.  s. 
19,  5. 

Olsen,  M.  u.  Schete- 
lig,  H.  En  indskrift 
med  geldre  runer  18,  33. 
To    runestener    18,  ^^2. 

Olson,  E.  Svar  14, 
\  3  ^,b.MagnusErikssons 
landslag  14,  {62. 

Oman,  Ch.  England  be- 
fore  tbe  Norman  con- 
quest  16,   \\7. 

Omond,T.  S.  Syllables 
iu  verse  and  speech 
3A,20.     15,  ^32. 

Oosterhof,  G.  Marnix 
12,  66. 

Oppeln  -  Bronikows- 
ki,  P.  V.  Ulenspiegel 
9  37. 

Orton,  C.  W.  P.  PoH- 
tical  Satire  16,  3'^. 

0sterberg,V.  rec.  15,  ?. 

Östergren,  Olof.  Stili- 
stisk  spräkvetenskap 
3A.,U7.  Spräk  och  Stil 
14,  \9.  Modersmälsun- 
dervisning    14,  9;. 

Ostboff,  H.  Morpholo- 
gische Untersuchungen 
3A,^33. 
Ostwald,  H.  Volkslie- 
der 17,  <l:9. 
Ostwald,  W.  Langue 
internationale    3  A,  ^  0. 

Pabisch,  M.  Picarespu 
dramas  16,  6^^. 

Palgrave,  F.  T.  Gol- 
den treasury  16,  ^^^2. 

Palladius,  P.  £)anske 
skrifter  14,  (7^. 


Palleske,  ß.  Niclas  von 

Wyle  1,\2\. 
Palm,H.  Hemliga spräk 

14,  ^7. 
Palmer,  A.  S.   Study  of 
words  15,  \\7.     Burg- 
lar  folk-lore  16,  ^39. 
Palmgren,    K.     De  N. 

E.  en-verben  15,  59. 
Panconcelli-Calzia, 
G.  Bibliographiaphone- 
tica  3A,'^.     Annotatio- 
nes    phoneticae    3A,5. 
Experimentalphon. 
ßundschau  3A,6.   Pho- 
nautoglyph.    Apparate 
SA,  9.  \o. 
Panzer,  F.  Beowulf  16, 
^66.      Märchen,    sage, 
Volkslied  17,  2.    18,  9  ^ 
Flugproblem      18,    HO 
Germanische  Sagenge 
schichte    18,  58.       rec 
1,  ^2.  '^9.   7,  9-  Z7  (bis) 
89.  \0\.     18.  ^3^,3.   6. 

Parrot,  T.  M.  'Caesar 
and  Pompey'  16,  266. 
Chapman's  tragedies 
16,  269. 

Parsche,  J.  Märchen 
und  Sagen  18,  J.08. 

Pastor,  W.  Altgerma- 
nische Monumental- 
kunst 2,  5. 

Pater,  W.  The  renais- 
sance  16,  79. 

Paterson,  F.  A.  Con- 
fession  of  sins  16,  233. 

Paton,  L.  A.  Vortigern's 
tower  16,  6. 

Patschowsky,      W. 
Volkstümliche     pflan- 
zen 10,  92. 

Paul,  H.  Prinzipien  der 
Sprachgeschichte  3A, 
\\7.  Beiträge  zum  deut- 
schen Wörterbuch  8,98. 

Peano,  G.  Vocabulario 
commune  3A,U6. 

Pedersen,  H.  anz.  14, 
2\.   \07.     rec.    3A,H65. 

Pesch,H.  Kirmes  17,  7 H. 


Jahresbericht  für  germanische  philologie.    XXXII.    (1910.) 


Peßler.  Ethnogeogra- 
phie  1,55. 

Pestalozzi,  R.  Syntak- 
tische Beiträge  3A,\63. 
Siegmunds  schwert  14, 
\8\.      18,  62. 

Persyn,  J.    rec.  12,  66. 

Peta'k,  A.   rec.  7,  9.  H08. 

Peter,  A.  Zwölf  artikel 
9,^5. 

Peters,  M.  Bauern  tanze 
17,  69. 

Petersen,  C.  S.  Clau- 
dius Clausson  14,  2'^2. 

Petersen,  Julius.  Eothe 

7,89. 
Petit,  L.  D.     Nnl.  bib- 

liographie  12,  z^. 
Petsch,  0.    Theophilus 

11,  67. 
Petsch,  E.    Faust  9,  39. 

Märchen,    Sage,     Lied 

und  Epos  18,  53.     rec. 

5,  \.  5,  {^,7.  5,  36.  8, 
^30,^.  17,  13{.  18,52,2. 
52,7.   90,^0. 

Petz,G.  Magyarorszägi 
uemet  nyelvjäräsok  10, 
3  u.  10,  55  ff. 

P  e  t  z  e  t ,  E.  Schrifttafeln 

6,  2.     19b,\. 

Pf  äff,  F.  Heidelberger 
liederhandschrift  7,  ^8. 
Minnesang  7,  37.  Ba- 
dische Sagen  18,  \\5. 
rec.  18,  {ö{,7. 

Pf  an  dl,  L.  Jesuiten- 
drama 9,  \26. 

Pfaundler,  L.  Langue 
internationale    3A, \[o. 

Pfeiffer,  K.  Mühlen- 
inschrift 17,  \56. 

Pfeiffer,  L,  Steinzeit- 
liche Fellbearbeitung 
2,  52  a.  Steinzeitliche 
Korbflechterei  2,  32. 

Pfeiffer,  M.    Amadis  9, 

Pf  eilschrift  er,  G.Ger- 
manen im  römischen 
Eeich  2,  80. 

Pfleger, L.  Straßburger 
münster  5,  5^.  Legen- 
denliteratur des  El- 
sasses 18,  83. 

II.  Teil.  11 


162 


Autorenregister. 


Pflug,   E.     Suchensinn 

7,  \0{. 
Pf  lugk-Harttung,  J.v. 

Buchtitel  9,  \5. 
Philipon,E.  Iberes  3A, 

\2\ 
Pliilipp,  0.   Ortsuecke- 

reieu  17,  2^2. 
Piccolomini,    P.     rec. 

20,  82,^. 
Pichl,  L.    Nautical  and 

technical  dictionary  15, 

\\5. 

Pieth,  W.  Reuter  und 
Groth  11,  5\.     Pilcher 

17,8. 

Pietsch,P.  rec.  5,  ^^^,8. 

6,  \5,5. 
Pinches,T.G.   rec.  3A, 

163. 

Pineau,L.  Histoiredela 
poesie  scandinave  14, 
\\0.  anz.  14,  ^5^.  \50. 
20^^.     rec.  19,  5\. 

Pipping,  H,  Studier  i 
nordisk  fil.  14, 23.  Forn- 
svensk  lagspriik  14,  i^^. 
Biltogher  14,  ^^s.  Guta- 
lag  och  Gutasaga  14, 
;63. 

Piquet,F.  rec.  2,  3.  3A, 
163.  \93.  b,\'k,\.'Q.  5\,2. 
6,  \5,2.  3.  7,  \Q  (bis). 
37.  56.  Q<k.  89  (bis).  ^22 
(bis).  8,  38,2.  17,  ^5^. 
18,70,^3.  90,U.  90,^3. 

P  i  r  k  1 ,  L.  Fensterstreit 
17,  \3. 

Planert,  W.  Begriffs- 
entwickelung SAjö'^. 

Platt,  J.  'Que'  15,  36. 
'oo'  15,  37.  Grammati- 
cal  gender  15,  \Q. 

Plemy,  H.   rec.  3A,^63. 

Plenio,  K.    Lessing  17, 

106. 

Po  eck,  Willy.    Zukunft 

d.  plattd.  spräche  11,6a. 

Poestion,  J.  C.  anz.  14, 

\\\.    \26.    ^28. 

Pogatscher,G.  rec.3A, 

93.    ^66.      15,  29.  {2^. 

Pohnert,L.  Metrik  des 
Titurel  7,  87. 


Poirot,   J.      rec.  3A,30. 

P  0  k  0  rn  3^  ,Igu.  Nhd.  Zeit- 
wortbestimmungen 8, 
\9.  Betonung  der  Zeit- 
wortbestimmungen 8, 
20. 

Poll,K.  N.taalgidsl2,2. 

Pollak,  H.  W.  pörr  14, 
6\.  Zur  altwestnord. 
Namensform  pörr  18, 
38. 

Pommer,  J.  Volkslied 
17,  ^9.  Blattl  17,  uo. 
rec.  17,  ^2. 

Pope,  M.  K.  Lifeof  the 
Black  Prince  16,  9^^. 

Popelak,  R.  Volkslied 
17,  ^9. 

Poright,  J.W.  Elements 
of   Engl,    versification 

15,  ^27., 

Porzezinski,  Viktor. 
Einl.  in  die  Sprach- 
wnssensch.  3A,3l. 

Pöschl,  A.  Soldatenlied 
17,  ^9. 

Pottmeyer,  H.  Orts- 
namen 12,  3'};a. 

Powell,  E.  British  dra- 
ma  16,  ^^9. 

Prang,  P.  Burlesken  17, 
20^^. 

Preger,   Th.    rec.  8,  27. 

Prellwitz,  W.  rec.  3A, 
^63. 

Pretak,Arth.  rec.  8,26, 
2. 

Preuß,  Hans.   rec.  9,  86. 

Preußner,  0.     rec.  15, 

Price,H.  T.   Ablaut  15, 

58. 

Prick  van  Wely,  F.  P. 

H.  Ndl.  Wortforschung 

12,  35. 
Priebsch,    R.      Cister- 

zienserregel      7,      ^22. 

Heilige  Regel  16,  250. 
Prieli,  G.  M.   Ebernand 

7,  89. 
Proffen,  G.     Mda.  der 

Eifel  10,  7^. 
Prosigl,  rec.  15,  \2'k. 
Prüfer,    A.     Schein   9, 


Pulling,  F.  S.  Dictio- 
nary of  Engl,  history 
16,   U"^- 

Pummerer,A.  Seuse  7, 
U9- 

Puschnig,  A.  O.  Ra- 
gnar  Lodbrok    14,  ^38. 

Pütz,  H.  Liederbuch  17, 
100 

(Jueri,  G.  Weihnachts- 
lieder 17,  6^.  Oberam- 
mergauer  passion  17, 
135. 

Quiller-Couch,  A. 
Oxford  book  of  ballads 
16,  H8.  English  son- 
nets     16,  ^^9. 

Quist,  J.  Forna  tiders 
marknader  14,  228. 

Raab,  L.  Kinderlied  17, 
\9- 

Rab  e,  J.  E.  Putschen- 
eller  17,  ^^8. 

Rachel,  P.  Fürstenbe- 
suche 9,  ^8. 

Rachfahl,  F.  Allgemei- 
nes 9,  \. 

Rademacher,  C.  Nie- 
derrheinische Hügel- 
gräber 2,  65.  Germ. 
Gräber  der  Kaiserzeit 
2,  7^.  Germ.  Gräber 
vom  Niederrhein  2,  72. 

Ragg,   L.     rec.   16,  \{2. 

Rahn,  W.  Bedeutungs- 
wandel 3A,96a. 

Rahtz,  F.  J.  English 
literature  16, 2  ^  Selec- 
tions  f rom  English  lite- 
rature 16,  {'\'i^. 

Raleigh,  W.  English 
voyages  16,  ^22. 

Ramisch,  J.  Nieder- 
rhein, dialektgeogra- 
phie  10,  <)i:A5-  11)  '^'■ 
Schwabentanz  17,  ^9. 

Ramsay,  R.  L.    Verse- 

technic  15,  \35. 
Ranisch,   W.     anz.  14, 

130.  [57.  t80.   183.     rec. 

18,  70,5. 


B'ike,  Fr.  Thomasius 
'  89.  Glsla  saga  über- 
tzt  14,  \32a.  D.  deut- 
hen  Volkssagen  18, 
.  übers.  14,  \82. 
ikin,  J.W.  Kennings 

cliffe,Th.  FairEo- 

imund  16,  25'k. 
Rlh,  Willy.  Reuter  11, 

a. 
Piich.,  Ch.  Kaiserpfalz 

i  ieder-Ingelheim  2,88. 
Riiert,    M.      Negation 

i)i  Alfred  15,  70. 
RJisch,  G.     Goethe  u. 

e   deutsche    Sprache 
X25,{. 

asse,  H.     Cervantes 

j  u^ 

^  id,  W.  A.  The  Sou- 
liern  ß.  15,  35.  rec. 
I',  29. 

Ijlslob,  Th.    Stint  17, 

l|islob,  W.    Volkshu- 

ior  17,  2^0. 
ijjd,  E.  B.     The  16  th 

hntury    lyrics    16,  27. 
ij^er,  H.     Epische  Cä- 
jir  15,  ^36. 
i^is,   A.     Tristan  als 

[önch  7,  7^^. 
{ichert,H.  Familien- 
amen 7,  9.     8,  58,3. 
lichert,  0.     Luthers 
i»eutsche  bibel  9,  9^. 
li  m  e  r,  Christine.  Nord- 

vTisk  bondeliv  14,  193. 
Jincke,  H.  Hambur- 
iisches  ordelbok  11,  ^^0. 
iinecke,A.  Deutsche 
'  iuchst  abenschrif  tl 

9B,3. 
iinhold,F.  Zur  Asso- 

lationslehre  3A,50. 
iinold,B.  Stephanus- 

ollekte  17,  7^ 
iis,H.   Untergang  der 

.'ergangenheitsf  orm 

A,H87.     10,  6.     Mdaa. 

es  großherzogtums 
lessen  10,  77.     rec.  6, 


Pflug — Rosenbaum . 

Reismüller,  G.  Roma- 
nische Lehnwörter  15, 
l'- 

Reißmann,  G.  Tilo  von 
Culm  7,  72. 

Reiter,  J.  Volksliedbe- 
wegung 17,  \2.  Volks- 
lieder 17,  25. 

Reiterer,  J.  Volkslied 
17,  \0).  Waldbauemblut 
17,  39. 

Renaud,  Th.  Wander- 
buch 9,  59. 

Reuschel,  K.  rec.  8, 
235,^.  9,  ^^^9,3.   18,  70,^. 

R  e  u  ß ,  F.  Aus  Altisiand 
14,  ^26. 

R  h  o  d  e  s ,  A.  Howde  men 

16,  2-^5. 

Rhyne,  0.  P.  Conjunc- 
tion  15,  76. 

Rhys,E.  Everyman  16. 
2^5. 

Ricek,  L.  G.  Unsere 
Muttersprache  5,  5. 

Richter,  A.  Redensar- 
ten 8,  U9-     1'?,  l"5. 

Richter,  Elise.  Seman- 
tix  3A,95. 

Richter,  Mil.  Namen- 
wörter 8,  68. 

Richter,  R.     rec.  5,  ^x. 

8,  ^25,^. 

Rickert,  E.  Christmas 
carols  16,  26. 

Ried,  H.  A.  Reihengrä- 
berfeld  zu  Teklham  2, 
»\- 

Rieder,  K.  Berthold  7, 
1,22. 

Riedner,  0.  und  Th. 
Hornung.  Zur  Afra- 
legende  18,  8'^. 

Riegler,  R.  Zur  Tier- 
namenkunde 8A,;o8. 
Das  Tier  in  der  Sprache 
3A,U7-     17,  169- 

Riemann,  L.  Volkslie- 
der 17,  \5.  Volksmusik 

17,  \6.    rec.  17,  H- 
Ries,    J.     rec.    10,  9^,9. 
Ries  er,  F.  Wunderhorn 

17,  ^-^,6. 


163 

Rietsch,  H.     Volkslied 

17,  ^7.     rec.  17,  \\^,\8. 
Rietschel,  G.    rec.  17, 

^29. 

Rietzier,  M.  Marschlie- 
derbuch  17,  96. 

Riezler,S.  Bayrische  u, 
schwäbische  Ortsna- 
men 8,  ^^7. 

Riggert,  G.  Lifinitiv 
15,  75. 

Rinne,  J.  Finländische 
bürgen  14,  220. 

Rippmann,  W.  Spoken 
English  15,  ^^2. 

Ristine,  F.  H.  English 
tragicomedy  16,  60. 

Ritsch,  A.  Pfälzisch, 
mdaforschung  10,  40. 

Ritter,  O.  Lautge- 
schichtliche Miszellen 
15,  30.  Neorxnawang 
15,  ^22.  18,  ^^6.  Ety- 
mologien 15,  ^23. 

Robertson,  J.  M.  Mon- 
taigne and  Shakespe- 
are 16,  \07. 

Roder.     rec.    18,  ^3^,^8. 

Roeder,F.  Ags.  jugend 
1,  55.     16,   130. 

Roediger,  M.  'In  Ber- 
lin' 17,  u  2. 

Roese,  E.     rec.   17,  50. 

Roethe,  G.  Deutsche 
kommission  l,'^'^.  Hil- 
debrandslied 6,  20. 
Nibelungias  und  Wal- 
tharius  7,  89. 

Roh  de,  R.  Das  engl. 
Faustbuch  16,  5 U. 

Rohmeder.  Volkstum u. 
Umgangssprache  3A, 
76. 

Roncevalle,  S6b.     rec. 

3A,\63. 

Root.  R.  K.  Chaucer's 
Medea  16,  20^.  rec.  16, 
199-  210. 

Roques,M.  Geographie 
linguistique  3A,82.  rec. 

18,  90,  \. 
Rosenbaum,       Alfred. 

Goedekes   grundriß    1, 
^0. 

11» 


164 

Eosenhagen,  G.  Bis- 
pelforschung  1.  55.  7, 
51^.  Philologenver- 

sammlvuig  1.  55.  Er- 
zählungen 7,  ^5.  rec. 
7,  9-  89. 

Boss,  H.  Norske  byg- 
demäl  14,  ^06. 

Rössel,  Y.  Histoire  de 
la  litt,  suisse  5.  37. 

Roth,  F.     Brotbeihel  9, 

28. 

Roth,  F.  W.  E.  Ahd. 
aus  Trier  6,  26.  Aus 
e.  Hds.  d.  Elisabeth  v. 
Schönau  20,  28. 

Rother,  K.  Im  kräuter- 
laden  10,  88.  Zusam- 
mensetzungen mit 
„voll"     10,  89. 

Rotscheidt,  W.  Isaak 
9,  6[. 

Rotter,  C.  Schnader- 
hüpfl    17,  ^5.     rec.    17, 

Rousselot,  P.  J.  Pho- 
netique  experimentale 
3A,50. 

Royster,  F.  J.  Secon- 
dary  ablaut  15, 52.  Ten 
commandments  16, 2i^8. 

Rozwadowski,  Jan  v. 
Quantitatives  Gesetz 
der  Sprachentwicklung 

3A,88. 

Rubel,   C.     Schauspiele 

9,  122. 

Ruby,M.    Volkslied  17, 

19- 
Rüegg,    C.   F.      Heinz' 

Gundelfingen  20,  65. 
Runge,     0.       Albrecht 

von  Halberstadt  7,  89. 
Runge,  P.    Laufenberg 

9,  <>^. 
Ruschke,  Frz.     Äußere 

und     innere     Sprache 

3A,^o. 
Ruska,     J.      Neuphilo- 
logenverband 1,  58. 
Russel,A.  Orkney  folk- 

lore     1<),  138.       Birch- 

tree    folk-lore    16,  yko. 

Morte  Darthen  16,  238. 


Autorenregister. 

Rutberg,  Hulda.  Bo- 
märken  14,  \<)7. 

Rüttgers,  S.  Laxdce- 
la  saga  übersetzt  14, 
\52b. 

Ruuth,  J.  W.  Finlän- 
discher  Nandel  14,  220. 

Ruutz-Rees,  C.  Notes 
of  Harvey's  16,  291. 

Rydbeck,  0.  Mark- 
graf var  f  ran  stenaldern 
i  Skäne  2,  50. 

R  z  e  h  a  k ,  A.  Urnenfried- 
hof von  Hör  kau  2,  55. 

Saalfeld,  Günt.  Fremd- 
und  Verdeutschungs- 
wörterbuch 8,  93.  25 
Jahre  AUg.  deutschen 
Sprachvereins     8,  \22. 

Sabbadini,  R.  Un  im- 
portante  codice  20,  5\. 

Sabbe,  M.  Duifje  en 
Willernientje  12,  35. 
Fläm.  prosa  12,  60. 

Sadee,     L.      Humboldt 

1,  \9- 

Sahlgren,  J.  Forntida 
vägar  2,  {(!(.     19,  25. 

Saintsburj'-,  G.  Hist. 
of  English  prosody  15, 
128.  Hist.  manual  of 
Engl,  prosody  15,  \2^. 

Saintsbury ,  J.  Shake- 
speare and  the  grand 
style  15,  89. 

Salin,  B.  Fataburen 
14,  IT. 

Salminen,  V.  Troll- 
formler  14,  207. 

Saiten,  von.  Kultur- 
und  Sprachwissen- 
schaft 3A,  85.  Deut- 
sche Wortforschung  8, 

6"^. 

Salverda  de  Grave, 
J.  J.     rec.  12,  66. 

Salzer,  A.     Litg.  5,  5\. 

Sampson,  G.  More's 
Utopia  16,  ~)\H. 

Sauden  -  Tussainen, 
K.  V.     Volkslied  17,  6. 

Sander,  A.  rec.  16,  25\. 


Sanders,  Dan.  Hand- 
wörterbuch 8,  \oö. 

Sandisen,  H.  E.  15 
Signa  ante  Judicium  20, 

Sandison,  H.  E.  Spen- 
ser's  lost  works  16,  5^^. 

Sandström,  J.  Nuva- 
randa  bybebyggelsens 
uppkomst  2,  (3.  Forns- 
vensk  0  och  u  14,  ^08. 

Sänger,  Willi.  Kom- 
positions-Enge 6,  5. 

Sannemann,  Fr.  Lu- 
thers Werke  9,  78. 

Saran,  F.     5,  30. 

Sarrazin,  G.  NeueBeo- 
wulf Studien  16,  \67. 
George  Peele  16,  322. 
rec.  16,  95. 

Sartori,  P.  Grußfor- 
men  17,  \77.     rec.  11. 

66.      17,  198. 

Sattler,  L.  Engl.  Ar- 
chitekturausdrücke 15, 
U5. 

Saxen,  Ralf.  Finl.  vat- 
tendragsnamn     14,  79. 

Scamman,  E.  'Death 
and  life'  16,  6. 

Scerba,  L.  Phonetique 
generale  sA,!'!. 

Schaafs,  G.  rec.  7,  122. 
16,  250. 

Schädel,  B.  Fehler- 
grenzen SA,  12. 

Schäfer,  A.  Hollands 
Liviusübersetzung  16, 
HO. 

Schäfer,  J.  Kalaznöi 
nyelvjäräs  hangtana 
10,  60. 

Seh  all  er,  F.  Hirten- 
schlaf 17,  19. 

Scharf,  Karl.  Etymol. 
Streifzüge  3A,228. 

Scharfetter,  R.  Völ- 
ker- und  Pflanzengren- 
zen 3A,77. 

Schatz,  F.     rec.  8,  55,5. 

Schatz,  J.  rec.  3A,193. 
6,  8.     11,  67. 

Schauffler,  Th.  Ahd. 
Lit.  6,  1. 


Eosenhagen — Schnittger. 


165 


heel,0.  Luther  9,  87. 

heel,  W.  Nhd.  Sprach- 
lehre 8,  26,2. 

heffer,  Th.  v.  rec. 
3,  235,7. 

heffler,  W.  Dekker 
als  Dramatiker  16,  272. 

heiner,  A.  Mosel- 
fränkisch und  sieben- 
bürgisch  10,  6^.  rec. 
10,  75. 

•heinert,  M.  Hum- 
boldts Sprachphiloso- 
phie 3A,\7.  5,  23.  30. 
rec.  3A,67.  u^-  3,235,8. 
15,  ;39.  16,  ^'^.  17,  \\^, 

2.   '^. 

jhelling,  F.  E.   Eng- 

lish    literature    16,  80. 

Elizabethan  playhouse 

|16,  \33. 

I  henkl,H.  Philologen - 

Versammlung  1,  55. 
(•herer,  W.    Literatvir 
i5,  5^;. 

|",hetelig,H.  To  Bron- 
|sealders  reiser  i  Har- 
Idanger  2,63.  En  orien- 
jtalsk  stilindflydelse  i 
JNorge   2,  9^.       ürnes- 

gruppen  14,  2^5.  19,26. 

:hiepek,  J.     Satzbau 

der    Egerländer    mda. 

10)  9^.9-    „Äc/tmten"  10, 

46.     rec.  10,  Qf. 
ihieß,  T.    Blaurer,  9, 

25. 

ihiffmann,  K.  Ober- 
österreichische  Orts- 
namen 8,  i^e.  Wunderer 
7,  88. 

ihindling,  B.  Mur- 
bacher glossen  6,  29,5. 
:hipper,  J.  Shirleys 
'Triumph  of  speace'  15, 
t^.  Engl,  versification 
15,  ^26.  Zupitza-Sehip- 
pers  Übungsbuch  16, 
155. 

:^hirmacher,     Käthe. 
Sexualismus  3A,63. 
shirmer,    Herrn.     M. 
Mindesmeerker    14,  \<^. 


Schissei  von  Fle- 
schenberg,  O.  Lie- 
beslied 7,  8.  Adjektiv 
7, 9.  Literaturgeschich- 
te 9,  2.   rec.  17,  U'^^^e. 

Schjott,  P.O.  Herkunft 
der  Etrusker  3A,^63. 

Schlegel,  E.  Bauin- 
schriften 17,  \6\. 

Schleinitz,  O.  v.  rec. 
16.  66. 

Schliz,  A.  Vorgeschicht- 
liche Schädeltypen  2, 
\2.  54.  Urgeschichte 
Württembergs  2,  ^9. 
Systeme  der  Stichver- 
zierung 2,  30. 

Schlüter,  W.  Beein- 
flussung desEstnischen 
durch  das  Deutsche  3A, 
225.  Ursbyer  stadt- 
recht 11,  67.  Adam 
von  Bremen  14,  240. 
rec.  19,  5\. 

Schlutter.O.  B.  Anglo- 
Saxonica  15,  13.  Ald- 
helmglossen  15,  \<).  Vo- 
cabularium  Cornicum 
15,98.  Ghost-words  15, 
120.  Etymologien  15, 
H22.  Zum  Leidener 
rätsei  16,  193. 

Schmedes,  J.  rec.  8, 
102. 

Schmeidler,  B.  Zur 
spräche  Helmholds  20, 
30. 

Schmid,0.  Märsche  17, 
{{7. 

Schmid,  W.  Archäo- 
logischer bericht  2,  is. 

Schmidbauer,  R.  Ein- 
zelformschnitte 9,  57. 

Schmidlin,  L.  R.  Ma- 
rienpredigt 9,  103. 

Schmidt,  Erich.  Deut- 
sche kommission  1,  4;4. 
Schriften  Humboldts 
1,  50. 

Schmidt,  E.  Douglas' 
Aeneisübersetzung  16, 
276. 


Schmidt,  F.  E.  Julia 
Agrippa  16,  315. 

Schmidt,  F.  J.  Uni- 
verselle bedeutungd.d. 
]itg.  5,  ^8. 

Schmidt,  Gustav,  rec. 
3A,163. 

Schmidt,  H.  P.  Steph. 
Fridolin  20,  6^^  rec. 
10,  63.   9'^,13. 

Schmidt.L.  Allgemeine 
geschichte  der  germ. 
völker2,78.  Geschichte 
der  deutschen  stamme 
2,  79.     rec.  2,  77. 

Schmidt,  0.    Volkslied 

17,  19- 

Schmidt.    P.    W.     rec. 

18,  52,12. 
Schmidt,     ß.       Paläo- 

lithische  kulturen2,26. 
Schmidt,  Walter.  J.  E. 

Wesselys       deutscher 

Wortschatz  8,  107. 
Schmitz,   F.  W.    5,  25. 
Schmitz,    Theod.     rec. 

3A,u,73.     15,  ^^7-     16, 

187. 
Schmidt-Mancy.     reo. 

16,  137. 

Schmutz,  F.    Volkslied 

17,  19. 
Schneegans,  Heinrich. 

Brej'mann  1,  ^. 

Schneider,  A.  Text- 
proben aus  Vorarlberg 
10,  ^5. 

Schneider,  K.  Dusch 
9,  55.  36.     rec.  8,  102. 

Schneiderwirth,  M. 
Mnd.  postille  11,  56. 

Schneller,  F.     rec.  10, 

Schnippel,  Emil.  Lei- 
chenwasser u.  geister- 
glaube  in   Ostpreußen 

18,  23. 
Schnitger,  CR.  Ham- 
burger plattdeutsch  11, 
U- 

Schnittger,  B.  Präh- 
historische  feuerstein- 
gruben 2,  51. 


166 


Autorenregister. 


Schnorrv.  Carolsfeld. 
Das  ältere  cronicon 
Laurissense  20,  24-. 

Schobinger  u.  Sand- 
herr.  Phot  des  An- 
guliscuia  u.  Abecedar. 
^'ord.  19,  27. 

Schoenfeld,D.  E.  Nor- 
dische königshöfe  2, 89. 

14,  127. 

Schoepperle,  G.  The 
island  combat  in  'Tri- 
stan' 16,6.  \8.  77a.  The 
Love-Potion  iu  Tristan 
and  Isolt  18,  7  7. 

Schofield,  W.  H.  'The 
pearl'  16,  24  ^. 

Schollenberger,  Her- 
mann.    Stiefel  1,  34:. 

Scholz,   W.  V.     rec.  5, 

{\,6.     18,  \5\,\. 

Schön.  F.  Kinderlied 
17,  75.     fiätsel  17,  19«^. 

Schönbach,  A.  E.  Wal- 
ther von  der  Vogel- 
weide 7,  99.  Edda  und 
gegenwart  14,  {{^.  Er- 
zählungsliteratur des 
mittelalters  18,  ^33. 
Caesar  v.  Heisterbach 
20,  2^  anz.  U,  U3,a. 
2\9.  rec.  6,  \5,6.  50.2.  5. 
7,9.  37.  ^0^.  8,  12.  55,^. 
11,67.     18,  52,U- 

Schönhage,  A.  Bergi- 
sche Sprachsünden  10, 

Schönhoff,  H.  Dich- 
tung des  Müusterlan- 
des  11,  50.  Emsländ. 
gramm.   11,  67. 

Schonken,  F.  T.  Kap- 
holländische  volks- 
überlief  erungen  18,  [  30. 

Schoof,  W.  Hessische 
Ortsnamen  10,  2. 

Sch;,pf,W.  Rivander9, 
II».-,. 

Seh orn bäum.  rec.  9, 
132. 

Schottenloher,       K. 
Buchdruckerkunst  9,  9. 
Ziegler  9,  .03.      20,  81. 
Mathematiker  J.  Wer- 
ner 20,  78.    rec.  9,  \o\. 


Schrader.O.  Begraben 
und  verbrennen  2,  8. 
wirt  (hospes  3A,207. 
rec.  3A,(63. 

Schrader,  Th.  Blaue 
flagge  11,  ^9. 

Schraub,  W.  Jordan 
V.  Osnabrück  20,  3-^. 

Schröder,  E.  Deutsche 
kommisssion  1,  ^\. 
Grimmsches  Wörter- 
buch 1,  4;4'.  Busbecqs 
kn'mgotisches  Vokabu- 
lar 4,  7.  Ahd.  aus  Trier 
6,  26.  Diu  mäze  7,  57. 
Gute  frau  7,  39.  Bün- 
ting9,  32.  Lauremberg 
11,  67.  Germanische 
Sakralaltertümer  18, 29. 
rec.  5,  [i,8-  ^{-  7,  76. 
11,  12.     17,  28.  84. 

Schröder,  H.  Germ,  ab- 
laut  1.  55.  Ablautstu- 
dien 3A,;80.  ftaser, 
heiern  usw.  3A,208 
Nhd.  flaser  usw.  8,  72 
Zu  Unger-KhuU  10,  ^^8 
rec.  1,  55.  59.  3A,26 
^63.  4,  \.  5,  \\,6.  1^,8 
36.   8,  \.    \0%2.      17,  8-^ 

Schröder,  J.  Lieder- 
buch 17,  92. 

Schroeder,  L.  v.  Wvir- 
zeln  der  Gralsage  7,  83. 
18,  7^     rec.  18,  52,^2. 

Schroeder,  Richard. 
Reclitssprache  1,  ^5. 

Schröer,  A.  Phonet. 
transskription  3A,^3. 
Prolegomena  lö.  V.  Neu- 
engl.  elementargram- 
matik  15,  6.  Zu  Horns 
'Histor.  neuengl.gram- 
matik'  15,  U-  rec.  8, 
^09,^  15,  25.  29.  \2'k. 
16,  95.   Hl-  265. 

Schubring,  P.  Dürer 
9,  3  V 

Schuchhardt.C.  Stono- 
henge  2,  52.  Langen- 
stein 2,  85. 

S  c  h  u  c  h  a  r  d  t,  H.  Sprach- 
gesch.  werte  1,  57.  3A, 
80.  Sachwortgeschicht- 


liches  zum  dreschflegel 
3A,^50.  escop,  escope, 
skoppa,  scyphus  3A,209- 

Schuchardt,  R.  Nega- 
tion im  Beowulf  15,  69. 

Schuck,  Henrik.  3  Pro- 
gramme 14,  ^56 — 138. 
Literaturhistoria  14, 
^60.  Bidrag  tili  tolk- 
ning  af  Rök-inskriftcn 
19,  28. 

Schücking,  L.  L.  Ke- 
ats'  'Belle  dame  Sans 
inorci'  15,  4.  Heynes 
Beowulf   16,  (62.     rec. 

16,  75.    (73. 
Schüller,    A.       Lieder 

17,  ^5. 
Schullerus,  A.     Sieb.- 

sächs.  wtb.  10,  65.  Sie- 
benbürgermärchen 18, 
('^o.  rec.  1,1^8.  10,9-Jt,2.7. 
17,  u^,9-  18,  90,7. 

Schulte,  0.  Volkslied 
17,  U4,U-  rec.  17, 
U^,9-  \0. 

Schultz,  Wolf  gang.  Ge- 
setze der  Zahlenver- 
schiebung 18,  5. 

Schnitze,  Friedr.  Deut- 
sches studententum  8. 
(27. 

Schulz,  Hans.  Frühnhd. 
euphemismen  3A,(öl. 
Deutsches  fremdwör- 
terbuch  8,  92.  rec.  8, 
58,3.    (05.    10,  9^,2. 

Schulze,  Fr.  rec.  3, 
235,3. 

Schulze,  K.  Halls  Sa- 
tiren 16,  290. 

Schulze,  Wilh.  Etymo- 
logisches 3A,(60.  ''»» 
un  dum  3A,2(0. 

Schumacher,  A.  Dou- 
glas'Vergilübersetzung 
16,  277. 

Schumacher,  H.  Topo- 
graphie und  ge.schichte 
der  Rheinlande   2,  7^. 

Schumann, U.  Ptlanzen- 
namen  aus  Hohegeiß 
10,  79. 


Schnorr  v.  Carolsfeld — Söderwall. 


167 


Scliumanii,  P.  Der 
Sachse  als  zweisprach- 
1er  10,  86. 

Schütte,  O.  Häuser- 
und  familiennamen  in 
Braunschweig  8,  öi\. 
Substantiva  auf  -ling 
8,  80.  Arndt  17,  ^07. 
Schimmelreiter  17,  ^•^e. 
Schäfergruß  17,  2^5. 

Schütz,  Ludw.  Harald. 
Hauptsprachen    3A,68. 

Schwalm,  J.  Formel- 
buch des  H.  Bucglaut 
1^0,  19. 

Schwartzkopff.  ßede- 
szene  7,  9. 

Schwarz,  B.  Erzberg- 
werke im  Murgtal  18, 
109. 

Schwarz,  P.  rec.  5,  -^^ 

Schwarz,  S.  rec.3A,U7. 
17,  169- 

Schwerin,  Claud.  v. 
anz.  14,  239. 

Schwyzer,  E.  Biblio- 
graphie 3A,2.  Sprache 
und  religion  3A,78. 
Schweizer  demonstra- 
tivprouomina  10,  27. 
Schweiz,   idiot.  10,  2'^. 

Schybergsson,  M.  G. 
Finlauds  kulturhisto- 
ria  14,  220.  Finland 
in  der  üarstellungOlans 
Magnus'  14,  220. 

Scott,  Fred  Newton. 
Genesis  of  speech  3A, 
\[7.  15,  {.  Schott  9, 
U- 

Sechehaye,  Ch.  Alb. 
Lingustique  theorique 
3A,U7. 

Sedgefield,  W.J.  Beo- 
wulf  16,  ;63.  \7\.  rec. 
16,  173. 

Seelmann,  W.  Eeuter- 
bibliographie  11,  52. 
Reuterforschungen  11, 
59.  Goliathlied  17,  \05. 
Nachbarreime  17,  207. 
rec.  11,  66. 

Seemann, E.  Clm.15613. 


Seemüller,  J.  rec.  3, 
235,6.     rec.   7,  ^8.    18, 

70,6.  7. 

Seger,  H.  Leichenver- 
brennung 2,  5*^.  rec. 
2,  20. 

Sei  dl.  Schwan  von  der 
Salzach  7,  89. 

Seiler,  Frdr.  Deutsche 
kultur  8,  {26. 

Seiler,  Job.  Anschau- 
ungen Goethes  von  der 
deutschen    spräche    8, 

^23,2. 

Seiler,    S.     rec.  5,  ^^,6. 

Seitz,  0.  Lutherswerke 
9,  78. 

Seligmann,  S.  Derböse 
blick  18,  \2. 

Selincourt.E.  de.  Spen- 
ser's  minor  poems  16, 
3^0. 

Selke,  G.  Probe  glätzi- 
scher  mda.  10,  90. 

Seil,  Karl.  Humboldt 
1,  \7. 

Setälä,  E.  N.  Sprach- 
richtigkeit 3A,U7. 

Setterwall,  Kristian. 
Bibliografi  14,  32. 

Seydel,  M.    5,  28. 

Seyferth.  Lautcharak- 
ter des  Franz.,  Deut- 
schen und  Engl.  15,  33. 

Sidgwick,  F.  15th  Cen- 
tury carols  16,  ;58. 

Sharp.      Folksongs    17, 

\2{. 

Shearin,  H.  G.    'That' 

as    a    pro-conjunction 

15,  67. 
Shumway,  D.  B.   Indo- 

europ.  i  and  e  3A,228. 
Siebs,  Th.    Subjektlose 

Sätze      1,  55.      3A,93. 

Bühnensprache    1,  55. 

3A,2ö.  27.8,  \.  ^.  Wid- 

sid  15,  n. 
Siemerling,  C.    Präfix 

for(e)-  im  Engl.  15,  55. 
Siemsen,A.  Hartmanns 

metrik  7,  ^9. 


Sieper,  E.    rec.  16,  230. 

Sievers,  E.  Wortstel- 
lung in  den  Eddalie- 
dern 14,  ^7'^. 

Sievers,  P.  Akzente  6, 
15,^.   11,  3. 

Silbermann,  A.  rec. 
5,  5\,2. 

Simmon,  J.  Volkslied 
17,  ;9. 

Simon,    0.     rec.  7,  U2. 

Simons,  Ph.  J.  Lid- 
woord  3A,92.  N.  taal- 
gids  12,  2. 

Simpson,  H.  A  Century 
of  ballads  16,  32. 

Simson,B.  v.  Pzewioner 
20,  37. 

Sinclair,  W.  M.  John 
Donne  16,  275. 

Singer,  L.    rec.  5,  ^^,6. 

Singer,  S.  Mittelalter 
und  renaissance  20.  ^7. 

Skeat,  W.  W.  '00'  15, 
37.  Youl5,  ^23.  Chau- 
cer's  'Merciles  beaute' 
16,  203.  205.  'Theship- 
man'sprologue'  16,208. 
Middle  English  frag- 
ment  16,  232.  Proverbs 
16,  2-1:6.  rec.  15.  92.  \2^. 

Skemp,A.  R.  Richard's 
'Messalina'  16,  326. 

Skutsch,  Frz.  rec.  3A, 
^63. 

Smend,  J.     rec.  9,  85. 

Smith,  G.  C.  Omission 
of  'have'  15,  75.  Laelia 
16,  30  ^  'Phylotus  and 
Emilia'  16,  327.  rec. 
16,  75.  29'^. 

Smith,  J.  C.  Spenser's 
sonnets  16,  3^2. 

Smithson,  G.  Old  Eng- 
lish Christian  epic  16, 
36. 

Snyder,  F.  B.  Sir  Tho- 
mas Norragand  Sir 
Thopas  16,  219. 

Söderhjelm,  W.  Dis- 
ciplina  clericalis  20,  27. 
rec.  3A,U7. 

Söderwall,K.E.Svensk 
medeltids    ordbok    14, 


168 


Autorenregister. 


So  ein.  Namenbuch  7,  5. 
Soens,   E.     Anna  Bijns 
12,  58. 

Sokolowsky,  R.Minne- 
sang 5,  5\.     7,  57. 

Solger,F.  Klima  Nord- 
deutschlands 2,  28.    o 

Solstrand,  Väinö.  A- 
ländska  ortnamnl4,  78. 

Sommarin.E.  Sverges 
äidstaberg:verk  14,227. 

Sommer,  H.  0.  Arthu- 
rian  romances  16,  '^y. 

Sommer-Tolomei,  El- 
vira.  Leggende  di 
Tristane  in   Italia   18, 

"9- 

Sommerfeldt,       AV. 
Bibiografi  14,  33. 

Sounenmark,  K.  Na- 
tionalhymne 17,  90. 

Spaeth.  Luthers  todes- 
tag  9,  91. 

Span  dl,    J.      Volkslied 

17,  19- 
Speck,   H.     Katilina  3, 

255,9- 

Speidel,  Ludwig.  Brü- 
der Grimm  1,  8. 

Sperber,  Hans.  Emhla 
14,  60.  18,  \%.  An- 
merkgg.  zu  rimur  14, 
12^.  Halfkenningar  14, 
175.  'Göttin des meeres' 
i4,  ^76.  15,  85.  Zur 
Teilsage  18,  \06. 

Speybrouck,  A.  van 
De  elf  zwanen  18,  \36. 

Spiere,  H.     rec.  5,  36. 

Spies,   H.     rec.  16,  300. 

Spina,  F.   Sachs  9,  U3. 

Spitta,  F.  Albrecht  v. 
Preußen  9,  ^7.  Lieder- 
bücher 9,  68. 

Spranger,      Eduard. 
Humboldt  1,  \7>.  \i\.  \b. 
rec.  3A,\17. 

Stange,  E.  Miniaturen 
7,  28.  Mane.sse-kodex 
7,  28.     Hadlaub   7,  92. 

Stalzer,  J.  Hrab.-keron. 
glossen  1,  57. 

Staub,  F.  Schweiz, 
idiot.  10,  2^^. 


Stauber,    E.       Schedel 

St  ebbin  g,W.  Five  ceu- 
turies  16,  ^•^7. 

Steenstrup,  Johannes. 
Lvidvig  Daae  14,  2. 
Onavne  14,  72, a.  Sted- 
navne  14,  77.  Jylland 
og  Jvder  14.  2(0. 

Steevens,  G.  W.  Fr. 
Bacon  16,  253. 

Stefanowic,  S.  Zu 
'Deor'  16,  ;79. 

Steglich.  Aberglauben 
18,  \^. 

Stehle,  Bruno.  Deut- 
sches Wörterbuch  für 
Elsässer  8,  ^08. 

Stehmann,  W.  Studen- 
tenabenteuer 7,  89. 

Steidler,    B.     rec.  \B0. 

Stein,  W.  rec.  7,  2\. 
11,  67. 

Steinacker,  K.  Die 
bau-  und  kunstdenk- 
mäler  des  kreises  Gun- 
dersheim  19,  29. 

Steinhausen,  G.  Ger- 
manische kultvir  2,  t{. 
Kultur  und  Volkstum 
8,  \2ik. 

Steinmej'er,    El.     rec. 

6,  15,6. 

Stempel,  B.  M.  van 
der.  Britische  romane 
12,^1. 

Stempflinger,  E.  Be- 
fruchtung der  weltlit. 
3,23'!.     rec.  7,  89. 

Stengel,  E.  rec.  16,  2-^0. 

Stephen,  L.  English 
literature  in  the  ISth 
Century  16,  Q\. 

Stephenson,  H.  The. 
The  Elizabethan  people 
16,  \2\. 

Stern,  Clara u.  William. 
Kinder.«prache  8A,U7. 

Sternberg,  Wilh.  Ge- 
schmack   und  spräche 

3A,52. 
Stenzel,    K.      Brant  9, 

27. 


Stiefel,    A.    L.     Sachs 
9,  uo.     Die   150  fabu- 
läe  d.  P.  Candidus  20, 
57.     Zum    einfluß    des 
Erasmus  auf   die  eng- 
lische literatur  20,  62. 
Stimming,  E,.   Gräber- 
feld   vom     Moserberg 
2,  83. 
Stjerna,    K.      Groupes 
de      civilisations       en 
Scandinavie  2,  i\\. 
Stoett,  F.  A.   Mnl.  Syn- 
tax 12,  66.   rec.  12,  66. 
Stoll.        Kenntnis     des 
Zauberglaubens  in  der 
Schweiz  18,  \%. 
Stolz,  Fr.  rec.  2,  3.   3A, 

163. 
Stolze,  W.  Bauernkrieg 

9,  ^^5. 
Stolzenburg,    H.     rec. 

6,  15,1. 
Stop  es,  C.  C.   Lampoon 
on    the    opponeuts    of 
Essex  16,  12-^.  William 
Hunnis  16,  295. 
Stork,  Ch.  W.  W.  Eow- 

ley  16,  329. 
Straub,  S.    rec.  8,  67. 
Strauch,  Ph.   Deutsch- 
ordenliteratur    7,    23. 
AVillehalmfragment   7, 
79.    Meister  Eckart  7, 
11^^.     rec.   16,  85.     18, 
90,U- 
Strauß,  E.  Lindenbaum 

17,  22. 
S  t  r  e  b  e  1 ,  H.  Erntereigen 

17,  70. 
Streich,  H,    Schelmen- 
lieder 17,  (\o. 
Streitberg,  W.  Sievers 
1,  33.      Kant    und    die 
sprachwissenschal't3A, 
35.     Gotische   bibel  II 
4,   2.      Gotisches     ele- 
mentarbuch 4,  3.  Gotica 
4,  U. 
Streng,  WalterO.  Popu- 
larisation     de    la    lin- 
guistique  3A,'H. 


Socin — Troitzsch. 


169 


Stricker,  Eugen.  Floo- 
vant-sage  18,  68. 

Strigl,  Hans.  Sprach- 
wissenschaft für  alle 
3A,\23. 

Strömberg,  Edv.  Prä- 
sens im  Nhd.  8,  25. 

Strunk,  W.  rec.  16, 
\82. 

Strunz,  F.  rec.  18,^3^,6. 

Stube,  E.  Die  reiche 
der  Indogermanen  3A, 
^6^.  'Hochbeinige  Zei- 
ten' 8,  69.  Volksdich- 
tung 17,  ^. 

Stückrath,  0.  Kinder- 
reime 17,  79. 

Stuhl.    Harmenslied  17, 

Stuhrmann,  J.  Idee 
der  Nibelungen    7,  66. 

Sturmfels,  Wilh.  Orts- 
namen Hessens  8,  ^9. 

Sturtevant,  A.  M.  Su- 
chenwirt 7,  7^. 

Suchier.  La  fiUe  sans 
mains  18,  ^39. 

Suolahti,H.  Estnische 
Worte  im  Deutschen 
3A,226.  11,  \8.  Deut- 
sche vogelnamenö,  XA^jS. 
6,  ^5,5.  Mariensequenz 
7,96.  Arzneikvindlieher 
ausdruck  11,  23.  rec. 
6,  \ö,6.     7,  9.     8,  92. 

Sütterlin.L.  Schwund 
von  idg.  i  und  u  3A, 
^29.  Deutsche  spräche 
der  gegen  wart  5,  \. 

Svensson,  Jon.  Aus 
Islands  alten  schätzen 
14,  Ul. 

Sverdrup,  Jakob.  Ad- 
jektiver paa  -ligr  14, 
100. 

Swaen,  A.  E.  H.  Al- 
ways  15,  ^23.  Engl, 
literature  16,  ^8.  The 
cobbler's  jig  16,  65. 

Swenning,  Julius.  cbH 
sydsvenska  mal  14,  ^09. 

Sweringen,  G.  F.  von. 
Women  in  the  Germa- 
nic  hew-sagas  16,  88. 


Swiney,  F.  Ancient 
faith  16,  ^27. 

Swithin,St.  Youlo,  123. 

Sydow,  Anna.  Hum- 
boldt 1,  ^8. 

Sydow,  C.  W.  V.  Tors 
färd  tiU  Utgard  14, 
\^7.     18,  39. 

Symons,  A.  Roman tic 
movement  16,  82. 

Szymank,  Paul.  Deut- 
sches studententum  8, 

^27. 

T  a r d  e  1 ,  H.  Tagenbaren 
11,  25. 

Tarneller,  Jos.  Hof- 
namen im  Burggrafen- 
amt 8,  ^^2. 

Täuber,  C.  Ursprache 
3A,37a. 

Techen,  Friedr.  Mor- 
gensprache der  bäcker 

Tegengren,  Jac.   Folk- 

visor  14,  200. 
TeirlinckjH.  rec. 12,7.  | 
Teirlinck,     Js.       Süd-' 

ostfläm.  wtb.  12,  2^^. 
Teuchert,H.  Neumärk- 
wortschatz 11,  :^7.   rec. 

10,  85.  9^,^3.     11,  67. 
Theiß,  F.    Genetiv  i.  d. 

Verbaszer  mda.  10,  5'k- 
Thiele,      E.       Luthers 

Werke  9,  78. 
Thomas,  C.   History  of 

germ.  Lit.  5,  39. 
Thomas,    E.      rec.    18, 

52,15. 

Thomas,  P.  G.  '00'  15, 
37. 

Thomas,  W.   rec.  16,  95. 

Thommen,E,.  Rektoren 
von  Basel  1,  6". 

Thompson, A.H.  Suck- 
ling's  works  16,  3^6. 

Thompson,  E.  N.  Eng- 
lish  moral  plays  16,  5  \. 

Thomson,  E.  „Klipp- 
schule" 8,  8-^. 


Thorstenberg,  E.  'Du- 
ke Frederick  of  Nor- 
mandy' 16,  42. 

Thumb,  Alb.  Experi- 
mentelle Psychologie 
3A,  \\7.  Sprachpsycho- 
logie 15,  '^.  rec.  2,  3. 
3A,U7. 

Th ü mm el.  Albert.  Alt- 
germ,   tempel   14,  2H- 

Thurau,  G.  Tobler  1, 
35. 

Thuren,H.  rec.  17,  ^26. 

Thurneysen.  rec.  18, 
90,1. 

Tiedt,  E.    Witziges  17, 

Tietz.  Paul.     rec.  1,  \5. 
Tiktin,     H.       Wörter- 
bücher    der     Zukunft 
3A,\03. 
Tinbergen,D.  C.    Mnl. 

lyrik  12,  52. 
Tobler,    A.     Narrenge- 
meinde 17,  200. 

Tobler,     L.       Schweiz. 

idiot.  10,  2^. 
JTockert,     J.        Roma- 
nische Lehnwörter  10, 
76. 

Torp,  Alf.  Vgl.  Wörter- 
buch 3A,\63.  Norw. 
etym.  Wörterbuch  14, 
35. 

Trabner,  Joh.  Marga- 
rete Ebner  7,  \\5. 

Trampe,  A.  Kirchen- 
lied 9,  66. 

Traube,  S.  Vorlesvingen 
u.  abhandlungen  20,  2. 

Trautmann,  M.  Ags. 
Versbau  1,  55.  Sprach- 
schatz 15,  97.  rec.  6, 
50,^.     16,  \73. 

Trautmann,  Hob.  Mis- 
zellen  3A,2  \  \.  rec.  3A, 
\63. 

Trench,  R.  C.  Study 
of  words  15,  \X7. 

Triebnigg,  E.  Volks- 
lieder 17,  ^9. 

Troitzsch.  Bronzezeit- 
liche  Friedhöfe    2,  6;. 


170 


Autorenregister. 


Trombetti.A.  Lingua 
Etrusca  3A.  1 20.  Saggi 
di    Glottologia  3A,i63. 

Trotzig,  K.  Ettmedel- 
tidsbref  14,  \6^. 

Tschackert.  P.  Gegen 
Spitta  9,  \7.  Corvini- 
ana    9,  33.     rec.    9,  99. 

Tschinkel,  H.  Gott- 
scheer  mda.  10,  9^,\0. 

Tümpel,  W.  Kirchen- 
lied 9,  63. 

Tupper,  F.  Riddles  of 
the  Exeter  Book  16, 
191.  The  lyne  wullian 
rune  19,  50. 

Tupper,  J.W.  Sir  Wil- 
liam D'Avenant  16,  2H. 

Uhl,  Wilh.    Winiliod  6, 

\ö,6. 
Uhlenbeck,  C.  C.     3A, 

67.  [[:. 
"Dhlig,Gust.   rec.  8,  ^02. 
Ulrich,  Arvid.    Knack- 

spräk  14,  HB. 
Unwerth,     Wolf    von. 

Totengott  1,  55.     Idg. 

es/os-stämme      3A,\59. 

Die    schlesische    mda. 
JO,  94,U. 
IT ppström,  Aiwa.    Ar- 

kaismer  i  lagspräk  14, 

Urtel,  H.  Philologen- 
versammlung 1,55.  rec. 
3A,8^.   10,  g-^,?.  16,  90. 

257.   287.   300. 
U  s  s  i  n  g ,  Henrik.   Helte- 

kvadene  i  aeldre  Edda 

14,  118.     18,  56.     anz. 

14,  18-^. 
U  t  e  s  c  h ,  H.   Quellen  der 

ehester  plays  16,  S'^. 

Talentin,   C.    Ach  wie 

ists  möglich  17,  ^09. 
V  a  I  k ,  .7.  V.  J.    fumative, 

vomntive   12,  35.     Ndl. 

literaturgesch.    12,  38. 

taalgids  12,  2. 
Vallentin,    B.     rec.  7, 

18. 


Van    der   Meer,    M.  J. 

Niederländ.  philologen- 

kongreß  1,  62. 
Yansteenberghe,     E. 

Ignota  litteratura20,60. 
Varnhagen,  H.    Voka- 
bular   15,   \.      rec.    3, 

235,2. 
Veerdeghem,    F.   van. 

Houwaert  12,  56,  57. 
Veit,    F.    L.       Deutsch 

der  großstadtkinder  8. 

Vendryes,  J.  Assimi- 
lation consonantique  ä 
distance  3A,I30.  L'in- 
finitif  au  genitif  3A, 
^4;6.  rec.  2,  3.  3,67.  4,3. 

Venn,  J.  Grace  book 
16,  123. 

Vercoullie,  J.  Ndl. 
Wortforschung    12,  35. 

V  er  dam,  J.  Mnl.  wtb. 
12,  27.  Mnl.  handwtb. 
12,  28.  Gode  tarn  makcn 
12,  35.  Eeinaert  12,  ^^7. 
Salve  regina  12,  5^^. 

Verrier,  A.  J.  Gauche, 
droite  3A,\oo. 

Verrier,  P.  Metrique 
anglaise  15,  ^2ö. 

Vetsch,  J.  Schweiz, 
idiot.  10,  2"^.  Appen- 
zeller radaa.  10,  25. 

Vetter,    F.      Tauler    7, 

Verwey,  A.  rec.  12, 
36.  'tO.   52. 

Verwijs,  E.  Mnl.  wtb. 
12,  27. 

Vi  an,  E.  Mondwahr- 
sagebuch 7,  58.     18,  8.  ] 

Vierling,  A.  Hausin- 
schriften 17,  152. 

Vietor,  L.     rec.  9,  90. 

Vietor,  W.  Deutsches 
aussprachew()rtcrbuch 
8,  2. 

Vigener,  F.  Zum  texte 
des  chronicou  Moguu- 
tinum  20,  25. 

Vischer,  E.  Universität 
Basel  1,  66. 


Vising,  Johan.  La  sti- 
listique  3A,  60.  Stile 
e  indagine  stilistiche 
3A,6^ 

Vivian,  P.  Campiou's 
works  16,  267. 

Vocht.  H.  de.  Chaucer 
und  Erasmus  16,  ^03. 

Voges,  Th,  Heidenzeit 
des  braunschweigi- 
schen  landes  18,  ^6. 

Vogrinz,  G.  rec.  3A, 
5^.    163. 

Vogt,  Fr.  'edel'  5,  \4,9. 
Melanchthonbriefe  9, 
98.     rec.  17,  \öO. 

Vogt,  Fr.  u.  Koch,  M. 
Deutsche  lit.-ges.  5,  36. 

Vogt,  W.  H.  Egilssaga 
14,   ^50.     anz.    14,  209. 

Vogtlin,  K.  Litg.  5,  50. 

Voigt,  E.  Bartholomaeus 
Anglicus  16,  196. 

Voigt,  J.  F.  Spottge- 
dicht 11,  46. 

Volbeda,  R.  English 
diphthongs  15.32.  Place 
of  the  object  15,  70. 

Völcker.  Aus  dem  Ohm- 
gebiet 18,  \\-. 

Volf.     rec.  20,  82, f^. 

Volkland,  L.  Wörter- 
buch zu  Shelley  15,  \  \2. 

Vollmers.  Adambuch 
7,89. 

Vonhäz,  St.  Szatmär- 
megyei  nyelvjt"iräs 

hangtana  10,  62. 

Vooys,  G.  N.  de.  Syno- 
niemenbehandeling3A, 
98.  Metafoor  3A,99. 
N.  taalgids  12,  2.  Ndl. 
litertaurgesch.  12,  59. 
40.     rec.  12,  49.  66- 

Voß,  E.  Schwiizer  baur 
9,  48.  Pfaffennarr  9. 41). 
Aus    Wolfenbüttel    9, 

50. 

Voßler,  Karl.  Richtig 
und  wahr  3A,5<).  Posi- 
tivismus und  idealis- 
mus  3A,U7.  Sprache 
als  Schöpfung  HA, u  7. 
rec.  3A,7^  U",  vgl.  42. 


Trombetti — Weißenbersr. 


171 


Toßmann,  H.  Lieder- 
buch 17,  99. 

Yreese,  W.  L.  de.  Ndl. 
wtb.  12,  26.  ßiuisbroec 
12,  62.    rec.  12,  50^. 

Vries,  J.  de.  Westfrie- 
sisch  12,  20. 

Vries,  W.  de.  Ndl.  syn- 
.     tax  12,  HU.  \5. 

VüUers,  Eddalieder  14, 
U9- 

TVaag,  A.  Bedeutuags- 
entwicklung  5,  1^,7. 

Wackernell,  J.  E. 
Volkslied  17,  \9.  rec. 
17,  \2. 

Wadstein,  E.  Hilde- 
brandslied 6,  2^.  18,  u  • 

Waga,  F.  Welsch-gat- 
tung  9,  ^'^3. 

Wagner,  Adolf.  Spra- 
che und  organische 
entwicklung  3A,5". 
Kanzleisprache  Reut- 
lingens 8,  9.    10,  55. 

Wagner,    K.     1809   17, 

Wagner,  ß.  Super- 
lativ 3A,\95.  6,  8.  15, 
6^.     rec.  3A,\63. 

W ähnelt,  Oskar.  Kin- 
sprache  u.  altersmund- 
arten  SA. 55. 

Waites,  M.  C.  AUe- 
gorical  debate  16,  6. 

Walch,  Joh.  G.  Luthers 
Schriften  9,  80. 

Walde,  A.   ]Müz3A,\6l. 

Waldeck,  O.  Publi- 
zistik 9,  5^. 

Walker,  O.  Literat ure 
of  the  Victorian  age 
16,  86. 

Wallace,  C.  W.  Three 
London  theatres  16, 
\ö2.  Globe  theatre  ap- 
parel  16,  ^3'^.  Markham 
16,  5^3. 

Wallern,  Fredrik.  B. 
De  islandske  kirkers 
udstyr  14,  2^7. 

Wallenskjöld,  A.  rec. 

3A,^23. 


Waller,  A.  E.  Cam- 
bridge bist,  of  Engl, 
lit.  16,  ^o.  u-  Works 
of  Beaumont  and  Flet- 
cher  16,  259. 

Wallner,  A.  Ulrich  von 
Lichtenstein  1, 55.  7, 75. 
rec.  7,  37. 

Walter,  E.  Altertümer 
u.  ausgrabungen  2,  23. 

Walter,  J.  v.  Delibero 
arbitrio  20,  63. 

Walter-Stettin,  anz. 
14,  226. 

W  a  1 1  h  e  r ,  C.  Fastnachts- 
spiel 9,  ^22.  Volkslied 
17,  58.  'In  Berlin  17, 
U2.  Roche  17,  ^99. 
Adjektive  auf -ern  11,  8. 
Gottes  klage  11,  3^. 

Walt  her,  W.  (Rostock). 
Luthers  todestag  9,  9^. 

Walz,  J.  A.  Zum  Sprach- 
gebrauch des  18.  jahrh. 

8,  75. 

Walzel,  0.  Literatur- 
forschung 1,  55.  3,  233. 

Wanner,  E.  Mda.  von 
Zaisenhausen  10,  29. 

Warburg, K.  Literatur- 
historia  14,  ^60. 

Ward,  A.  W.  Cambridge 
bist,  of  Engl.  lit.  16, 
\o.  U-     rec.  16,  75. 

Warren,H.  Essays  16,5. 

Warncke,  P.  Reuter 
11,  60. 

Warten  sieben,. Gabri- 
ele von.  Psychologie 
des  Übersetzers  3A,53. 

Watson,  F.  English 
grammar  schools  16, 
{5\. 

Wawrenuck,  W.  Reu- 
ter 11,  61. 

Weber,  H.  Storndorfer 
Volkslieder  17,  ^^. 

Webinger,H.  Inuviert- 
1er  10,  52. 

Wechssler,  E.  Minne- 
sang 7,  37. 

Weekly,  E.  Etymolo- 
gien 15,  ^22. 


Weeks,    L.    T.      Engl. 

sonnet  15,  ;57. 
Wehr,    G.       Volkslied 

17,5.   23. 

Wehrhan,  K.  Lippe- 
Detmold  11,  ^5.  17,  62. 
Anleitung  17, 7.  Zeppe- 
lin 17,  19.  Lichter- 
braten 17,  2  ^.  Martins- 
feier 17,  7^.  Reime  17, 
78.  Kinderlieder  17,80. 
IHiS.  Sprichwörter  17, 
^80.  Rätsel  17,  ^94. 
Posthornruf  17,  2^6. 
Pferdesegnung  18,  5^. 
Kapelle  St.  Amors- 
brann  18,  35.  rec.  10, 
73.     17,  33.    \\^,2.    ^72. 

Wehrmann,  M.  Stu- 
dentenstammbuch   17, 

168. 

Weidinger,  F.  Volks- 
lied 17,  ^9. 

Weigand,  Fr.  L.  K. 
Deutsches  Wörterbuch 
8,  102. 

Weigel,  S.  Krippen- 
lieder 17,  65. 

Weil,  R.  Kirchhoff  1, 
23. 

Weilen,  A.  v.     rec.  17, 

Weise,  0.  Ästhetik  der 
deutschen  spräche  8, 
26,3.  Ortsnamenfor- 
schung 8,  '^o.  Unsere 
mdaa.  10,  ^.  Syntax 
dtsch.  mdaa.  10,  5. 
Schlag  mit  der  lebens- 
rute  10,  ^o.  Stunden- 
bezeichnungen 10,  ;3. 
Zu  R.  Huß  10,  7^ 
Deutsche  volksstämme 
vmd  landschaften  10, 
9^,\2.  Nickköppenusw. 
11,  7.  Reuters  stil  11, 
62.  Reuters  syntax  11, 
6  3 .  Redensarten  1 7,  ^  7  5 . 
rec.  3A,5l.  5,  2.  l^.  8, 
\0ö.  \2ö,\.  10,85.  11,6. 

Weise,  W.  Sentenz  bei 
Hartmann  7,  50. 

Weißenberg,  F.  Josef 
17,  U3. 


172 


Autorenregister. 


Weißenfels.  Oskar. 
Charakteristik  Reuters 
11,  Gik. 

Weidler,  N.  Kinder- 
reime 17,  83. 

Wellberger,  K.  V.  u. 
R.K  ü  h  n.  Führer  durch 
d.  litg.  5,  42. 

Wells,  J.  E.  Accidence 
15.  56.  Accent  marks 
15,  \35. 

Wentzel,  F.  Hirten- 
spiel 17,  \5^. 

Wenzlau,  F.  Zwei- 
und  dreigliedrigkeit  7, 

9- 
Werle,    G.      Personen- 
namen 3A,  ^9^.  2,  75  u. 

76. 

Werner,  H.  Reforma- 
tion 9,  ^4. 

Werner,  J.  Zum  cer- 
tamen  animae  20,  59. 

Werner,  L.  F.  Volks- 
lied 17,  5a.    Lieder  17, 

46. 

Yv'ershoveu.         Franz. 

lehnwörter  3A,2\5. 
Werth,  J.  von  der.    rec. 

15,  61.  80. 
Wessely,    C.     rec.  3A, 

Western,     Aug.       rec. 

3A,.öo.     15,  29. 
Westlake.     Plurals  in 

Frisian  3A,^85. 
Weston,  J.  L.   Sir  Per- 

ceval  7,  82.    16,  240. 
Wetzel,  P.  rec.  5,  \'^,'^. 5. 

8,  ^3. 

Weymann,    C.       Ana- 

lecta  20,  3. 
Whitmore,  C.  H.  Wo- 

man's  work  16,  83. 
Wibbelt,    A.       Humor 

Reuters  11,  52. 
Wickenhausser,       R. 

Volkslieder  17,  25. 
Wicd,    Karl.     Dänische 

konvnrsationsgrarama- 

tik  14,  88. 
W  i  e  d  e  r  k  e  h  r ,  G.  Volks- 
lied 17,  5tk- 
Wiener,  O.  Bauemlied 

17,  lU,l.o. 


Wijk,  N.  van.  Polnisch- 
niederl.  parallele  3A. 
218.  12,  2^.  Hoch- 
deutsch, Niederdeutsch 
5,  ^3.  11,  2\.  mnl.  plei- 
ten 11,  2<t.  N.  taalgids 
12,  2.  Ndl.  etvm.  wtb. 
12,  29.  Ndl.  wortf.  12, 
35.  Ndl.  gramm.  12,  66. 
rec.  4,  3. 

Wildhagen,  K.  Cam- 
bridger psalter  16,  ^89. 

Wildner,  A.     Sachs  9. 

U5. 

Wilhelm,  F.     rec.  6,  2. 

Servatius  7,  \<).  20,  ^\. 
Legenden  7,  57. 

Wilke,G.  Spiral-mäan- 
der  keramik  2,  35. 
Arierproblem  3A,\6  7. 

Wilken,  E.  Altnord, 
erzählungen  14,  128. 

Willems,  L.  Reinaert 
12,  H5.  ^6.  Doorlantl2, 
63. 

Williams,  C.A.Volks- 
lied 17,  55. 

Williams,  R.  A.  Syl- 
lables  in  verse  and 
Speech  3A,i9.  15,  132. 
Uniformity  in  langua- 
ges  3A,79.  Roman 
gallois  Peredur  18,  75. 

Willier,  H.  rec.  20,  82,2. 

Wilmanns,  W.  Deut- 
sche grammatik  5,  \^,\. 

Wilser,  L.     rec.  2,  19. 

Wilson,  J.  D.  Giles 
Fletcher  16,283.  Lyly's 
relations  16,  30*^. 

Wimmer,  L.  F.  A.  s. 
19,  2.  De  danske  Rune- 
mindesmferker    19,  3\. 

Wimmert,  P.  Bauern- 
und  Wetterregeln  10,  70. 
17,  \7\.  Hillig  17,  67. 
Kinderreime  17,  77. 

Winckler ,  Hugo.  Arier 
in  den  Urkunden  von 
Boghaz-Köi  3A,122. 

Windel,  R.  Bibl.  dra- 
men  des  Joh.  Berte- 
sius9.2i.  20,56.  'Fuchs' 
8,  59.' 


Windle,  B.  C.  A.     rec. 

17,  U9. 
Winkel,    Fr.      Quellen 

Reuters  11,  65. 
Winkel,  J.te.  Ndl.  lite- 

raturgesch.  12.  37. 
Winkler,  J.    Roche  17, 

199- 
Winstanley,    L.      rec. 

16,  82. 

Winter,    G.     Volkslied 

17,  19- 
Winterstein,      Franz. 

Deutsche  namen  8,  35. 
Wipf ,  E.  Schweiz,  idiot. 

10,  24;.     Mundart    von 
Visperterminen  10,  26. 

Wippermann,F.  Hebel 

11,  5\. 

Wirtb,  Albert.     L'rhei- 

mat  3A,\68. 
Wirtb,  H.    Idg.  sprach- 

beziehungen      3A,  \62. 

Gedanken  zuretymolo- 

gie  3A,\62. 
Wistrand,P.  G.  Indel- 

ningen   af  dygnet    14, 

19^- 
Wisser,  W.  Wat  Grot- 

moder  verteilt  18,  {^2. 
Witkowski,Georg.  rec. 

1,  53.    8,  102.    130,1. 

Wittmann,L.  Passions- 
musik 17,  wo. 

Wochner,  L.  Joh.  Tri- 
themius  20,  77. 

Wolf,  J.  Lieder  des 
15.  jahrh.  17,  26.  Oud- 
nederl.  Iiederenl7,  \\5. 

Wolf,  R.  Auszählreime 
17,  19- 

Wolff,  E.  Bacons  ver- 
hältni.s  zu  Piaton  10, 
255.  Bacon  und  seine 
quellen  16,  256. 

Wolff,  S.  L.  A  source 
of  'Euphues'  16,  306. 

Wolfram,E.  Germani- 
sche heldensage  16,  38. 

Wolfskehl,  K.  Älteste 
d.  dichtuug  (5,  16. 

Wolkan,  R.  Bibliothek 
in  Heiligenkreuz 20, 72. 
rec.  7,  37.   9,  ^9,1.  17, 


Weißenfels— porsteinsson. 


173 


Wolter,  E.  Leben  Jesu 

7,  \02. 
Wolters,   Fr.      Minne- 

lieder  7,  ^8. 
Wonck,    K.     VolksUed 

17,  19. 
Wood,   A.  J.  P.     Stage 

history  of  Richard  III. 

16,  95. 
Wood,    Fr.  A.     Elcker- 

lijc     12,  53a.      16,  2^6. 

rec.  3A,^63. 
Worp,    J.    A.     Jollifus 

9,  125. 

Wortmann,  J.  Kinder- 
spiel 17,  79. 

Wossidlo,  E.  Aus  dem 
lande   Eeuters    11,  66. 

11,  2[^. 

W  otherspoon,  J.  Kirk 
lifeandkirkfolkl6,^28. 

Wrampelmeyer,  Ph. 
Melanchthon  20,  69. 

Wrangel,  E.  Lunds 
domkyrkan  14   2;  6. 

Wrede,  A.    rec.  17,  ^9^. 

Wrede,  Ferd.  Dialekt- 
geographie 3A,i76.  10, 
9^,\ö.  Deminutiva  3A, 
;89.    rec.  4,  {. 

Wriede,  P.  Textent- 
stellungen 17,  209. 

Wright,  J.  Grammar 
of  the  Gothic  language 

Wulff,  F.  A.  Eättskriv- 

ningsreformen  14,  83. 
Wülfing.     rec.    10,  75. 
Wülken,R.  16,  ^o.  325. 
Wunderlich, H.  Braune 

I,  3.  Zum  IV.  bd.  des 
Grimmschen  Wörter- 
buchs 8,99.  rec.  5,  ^i^,^ 

II,  \2. 


Wustman,    E.     rec.  6, 

30,  ^    17,8^. 
Wüst,P.  Dielüie  7,  56. 

Volkslieder  17,  U^ilO. 

rec.  8,  ^02. 
Wyl,   Karl    de.     Eübe- 

zahl-forschungen      18, 

120. 
Wyld,      Henry      Cecil. 

Scandin.  personal  na- 

mes  in  England  14, 6^,c. 

15,  1^03.  Place-names  of 

Lancashire  15,  ^07.  ge- 

fryrpheund  fridlö,  ^22. 

Toung,K.  Passion-play 
9,  (23.  16,  56.  Harro- 
wing  of  hell  16,  2(2. 

Young,  W.  T.  Antho- 
logy  16,  159. 

Zachrisson,E.E.  Engl. 

place-nomenclature  15, 

(06. 
Zahrenhusen,       H. 

Backaben  17,  (82. 
Zaunbauer,    AI.      rec. 

8,  26,3. 

Zehme,  A.  rec.  18,52,U- 
70,(3.   (3(,(.  8. 

Zeitlin,  J.     rec.  15,80. 

Zell,  H.  Adjektiv  bei 
Wolfram  7,  6.  8(. 

Zelle,  F.  Singweisen 
9,69. 

Zeller,  J.  Speratus  9, 
(38.  Aus  Althammer 
20,  5^. 

Z  e  n  k  e  r,Eudolf .  Tristan- 
sage 18,  78. 

Ziehen,  Julius,  rec.  1,(3. 


Ziemer,  H.  Sprachge- 
psychoiogie3A,5(.  rec. 
3A,38. 

Ziesemer,W.  Nicolaus 
von  Jeroschin  7,  89. 

Zimmerer,  E.  M.  Kräu- 
tersagen 18,  9. 

Zimmermann,  A.   rec. 

16,  (3.  2(0. 
Zingerle,    0.      Vogel- 
weidhöfe 7.  (0(. 

Zink,   Th.     Pfälzer  ap- 

pellativnamen    10,  58. 

Flurnamen  10,  39.  Kin- 
derreime 17,  76. 
Zoder,  E.     Ländler  17, 

(9.     rec.  17,  ((^,(2. 
Zoega,  Geir  T.    Dictio- 

nary  14,  3-^. 
Zonta,   G.     Andrea  ca- 

pellano  20,  i^. 
Zuckal,    J.     Faustauf- 

führung  17,  (4:5. 
Zuidema,       Willem. 

Amsterdamer    häuser- 

sagen  18,  (28. 
Zupitza,    E.     rec.  2,  3. 

3A,(66. 
Zupitza,  J.  Einführung 

7,  ^ 

pördarson,     Matthias. 

Stadir    og    fornmenjar 

14,  2((,b. 
porgrimsson,     Adam. 

Y  og  Z  14,  82. 
pörölfsson,     Sigurdur. 

Minningar  fedra  vorra 

14,  (9i. 
porsteinsson,    Bjarni. 

islenzk  f>jödlög  14,  (87. 

17,  (28. 
porsteinsson,  Hannes. 

Syslumannasefir  14,238. 


Sachregister. 


A. 

Aelfred  16,  \60. 
Akademie  Berlin  1,^5.  t'^. 
Albrecht  v. Preußen  9,  \7. 
Altertümer,  norwegische 

14,  ;4'.  33.    isländische 

14,  ^5. 
Annalen,  ags.  16,  \6\. 
Annolied  7,  38. 
Aufrecht,  Th.    1,  2. 
Aussatz  14,  230. 
Aussprache,  deutsche  8, 

B. 

Balder  18,  'ts. 
Barbarossalied  4,  ^85. 
Barbarossalied  auf  Island 

14,  {S5. 
Bartholomaeus  Anglicus 

16,  \o,6. 
Basel,  Universität  1,  66  f. 
Baxter  16,  258. 
Bayerischer    neuphilolo- 

genverband  1,  60. 
Beheim  7,  91. 
Beheim,    Michael  bB,\6. 
Beowulf  18,  58  ff. 
Beowulf  IG,  \b2—\75. 
Berlin.  Akademie  1,  43  ff. 

50.  S'^.    Universität  1, 

63  f. 
Berthold  von  Regensburg 

7,  109. 
Bibel  9,  22. 
Bibel  7,  uoff. 
Bibel,  engl.  16,  262. 
Bil>liographie,    engl.   16, 

:-c,. 


I  Bibliographie,  nordische 

14,  2^.   2^^  ff. 
j  Bibliotheken  20,  67. 
:  Biographie  nordischer  ge- 
lehrten 14,  \  ff. 

Boner  7,  39  ff. 

Braune,  W.  1,  3. 
1  Breymann,  H.  1,  f^. 

Britische  romanel2,4;\.'^2. 
1  Bronzezeit  2,  55  ff. 
i  Buch  der  könige  7,  '^2. 
I  Buchstabenschrift,  deut- 
i      sehe  19,b,  3. 
i  Burensprache  12,  25. 
!  Burkard  Waldis  5B,6. 
j  Bijns  A.  12,  58. 

1  C. 

!  Caesar  and  Pompey  16 

266. 

Campion  IG,  267.  268. 
(^asteleyn  12,  \. 
Cato  12,  50. 
;  Cato  20,  25. 
Chapman  16,  269. 
Chaucer  15,  22.  16,  \97— 

2\o. 
Chrestomathien,  engl.  16, 

^«^2  — 159. 
Club  Law  16,  270. 
Cura  pastoralis  16,  \"H. 
Cursor  mundi  16,  2\\. 
Cynewulf  16,  ^75— \77. 

D. 

Daniel  7,  i^3. 
Daniel  16,  \78. 
Davenant  16,  27 ;. 
Deor  IG,  (79. 
Dekker  16,  272. 


Deutsche  kommission  1, 

Deutscher  neuphilologen- 

verband  1,  58. 
Deutsche  philologenver- 

sammlung  1,  55. 
Deutsche    philologie    in 

Ungarn  1,  ';^8. 
Deutsche    rechtssprache 

1,  '^'*. 
Deutsche  texte  des  mittel- 

alters  1,  '\A;. 
Dialekte,  engl.  15.  27.  28. 
Digby  16,  27^. 
Disciplinaclericalis  20,27. 
Doorlant  12,  65. 
Dorf,  bronzezeitliches  2^ 

58. 
Domes,  Be—Daege  16,  H80. 
Domesday  book    16,  218. 
Donne  16,  275. 
Drama,  engl.  IG,  ■^9  —  75. 

2^2— 217. 
Drama,  ninl.  12.  ()6. 
Droste-Hülshoö,  A.v.  5B, 

{2. 
Dunbar  16,  2^9. 
Dürer  A.  9,  ötk- 
Dusch,  H.  E.  9,  55. 

E. 

Ebert,  A.  1,  5. 
Ebner  7,  U3. 
Eckart  7,  \\<{. 
Eddalieder  14,  2-^.  55.  60. 

U2— \2\.    \7<k. 
Eigennamen,  ahd.G,  7.  H- 
Einflüsse    fremder     lite- 

raturen   auf    die  engl. 

16,  96  ff. 


Aelfred — Kirchlioff. 


175 


Eisenzeit  2,  6^^  ff. 
Elckerlijc  12,  53.  55a. 
Epik,  engl.  16.  56.  37. 
Epik    und   didaktik    des 

mittelaltei'S  7,  38  ff. 
Erlangen,   Universität  1, 

65. 
Ermanarich    u.  Dietricli 

18,  66. 
Eule  und  Nachtigall  15, 

56.    16,  220.   22^. 

Eulenspiegel  9,  57. 
Europa,        vorgeschicht- 
liches 2,  \. 
Evangelien,    ae.   16,  \8\. 
Exodus  16,  \82. 

F. 

Faust  von  Goethe  5B,^o. 

Faust  9,  39. 

Feist,  Sigmund.    Europa 

1,  55. 

Ferndissimilation  12,  ^. 

Festungsbau,  neolithi- 
scher  2,  3U 

Fiack,  F.  N.  1,6. 

Fischart  8,  \o.    9,  ^x. 

Flämische  prosa  12,  60. 

Fleming,  P.  5B,n- 

Fletcher,  G.  u.  Ph.  16, 
282.   283. 

Fletcher,  J.  16,278 — 28  ^ 

Flugschriften  9,  43. 

Formen-  und  Wortbil- 
dungslehre, engl.  15, 
^8  ff. 

Fremde  elemente  im  engl. 

15,  \^  ff. 
Fremdwörter    im     deut- 
schen 8,  9^  ff. 

Fremdwörterfrage  im  is- 
ländischen 14,  55. 
Freyr  18,  ^^2. 
Fucus  16,  28^^. 
Furnivall,  F.  J.  1,  7. 

G. 

Gammar  Gurton's  needle 

16,  285. 

Gascoigne  16,  286. 

Gaunersprache  in  Schwe- 
den 14,  ^7  f. 

Gebete,  ahd.  6,  2. 
Geiler  9,  58. 


Genesis,  ae.  16,  I83 — ^8^^. 
Geramb.  V.  ßauchstuben- 

haus  1,  55. 
Geschichte,  engl.  16,  \\5ii, 
Geschlecht  12,  \. 
Glossen,    ahd.  6,  17.    ae. 

15,  ^9. 
Goethe,  W.  Faust  5B,\o. 

Hymnen  5B,9. 
Goosecappe  16,  287. 
Gottfried  von  Straß  bürg 

7,  ^^  ff. 
Göttinnen  18,  4;^^  ff. 
Grammatik,    deutsche  8, 

^5  ff. 

Grammatik,  ndl.  12,  \o — 
^5.   66. 

Grammatik,  engl.  15,  \  ff. 

Graz,  Philologenver- 

sammlung 1,  55  ff. 

Gral  und  Parzival  18, 
76  ff. 

Greene  16,  288.  289. 

Grimm,  Brüder  1,  8. 

Grimmsches  Wörterbuch 
1   44- 

Größler,  H.  1,  9. 

Gundacker  7,  47. 

Guthlac  16,  ^85. 

H. 

Hadewijch  12,  i,;^. 

Hadlaub  7,  92. 

Hall  16,  290. 

Handel    in    der    vorzeit 

2,7. 
Handschrifteninventari- 

sation  1,  m. 
Handschriften,  aisld.  14, 

Harpestrseng  14,  ;68. 

Hartmann,  Armer  7,  ^8. 

Hartmann  von  Aue  7,  ^^9. 
50. 

Harvey  16,  29;. 

Hausbau,  altnorwegi- 
scher 14,  202. 

Hausformen  2,  \o. 

Hausmarken  in  Kalix  in 
Schweden  14,  ^97. 

Havelok  16,  222. 

Heile  von  Bersele  12,  5^. 

Heiligenleben,  dänische 
14,  234. 


Heinrich   von   Hesler   7, 

53. 
Heinrich  von  dem  Türlin 

7,  5^. 
Heinrich    von    Veldecke 

7,52. 

Heinzel,  R.  1,  ^o.  ^^9. 
Henry  de  Minstrel  15,  2  U 

16,  223. 
Herbert  16,  292. 
Herder,  J.  G.  1,  \{. 
Herrick  16,  293. 
Heynlin  7,  \[5. 
Heywood  16,  294. 
Hexenglaube  18,  24  ff. 
Hildebrand,  R.  1,  ^2. 
Hildebrandslied  6,  ^8  ff. 
Hiob  7,  5^^. 
Holl  9,  60. 

Hood,  ßobin  16,  245. 
Hox-n  16,  224. 
Hortus  deliciarum  20,  33. 
Houwaert  12,  56.  57. 
Huchown  16,  225. 
Humanismus  20,  '^e— 82. 
Humboldt,  W.  v.  1,  ^5ff. 

50. 
Hunnis  16.  205. 
H  y mnen  von  Goethe  5B .  9 . 

I. 

Irminsul  14,  ^78. 
Isaak,  S.    9,  6^. 

J. 

Jonson,  Ben  16, 297 — 299. 

K. 

Kahle,  B.   1,  2^   14,  5. 
Kaiserzeit,  röm.  2,  69  ff. 
Kanzleisprache        B,eut- 

lingens  8,  9. 
Kanzone  5B,5. 
Karlstadt,  A.   9,  62. 
Kelle,  J.  V.  1,  22.  52. 
King's  Quair  16,  226. 
Kirchen,     ihr    bau    und 

ihre     ausstattung     im 

Norden  14,  5^ 
Kirchengeschichte,     fin- 

ländische  14,  220.  235. 

dänische  14,  233  f. 
Kirchenlied  9,  63. 
Kixchhoff,  A.   1,  23. 


176 

Klosterordnungen  aus 
Vadstena  14,  ^65. 

Kluge,  Fr.   1,  2-^.  53. 

Knittelvers  5B,8.   5B,^6. 

Kochendörffer,   K.    1,  25. 

Kochgz-uben  im  nord. 
altertum  14,  5-^. 

Komposita,  ahd.  6,  6. 

Konrad  von  Eegenburg 

7,  55. 

Kriegsflotte,  altnorwegi- 
sche 14,  257. 

Krimgotisch  4,  7. 

Kritik,  engl.  16.  '\6. 

Kult  18,  29  ff. 

Kultur,  germanische  2,  «i;. 

Kulturgeschichte,  nordi- 
sche 14,  \7.  2\8  ff. 

Kultur-  und  literaturge- 
schichte  der  mittel- 
hochdeutschen zeit  7, 
19  ff. 

Kulturgeschichtliches  8, 
m  ff. 

Kunstgeschichte,  nordi- 
sche 14,  215  ö'.  220. 

Kürnberg  7,  93. 

Kyd  16,  300. 

L. 

Langland  16,  2'^2 — 2'^'^. 
Laelia  16,  30  ^ 
Lateinstudieu,ihreinfluß 
•  auf    das    Sprachgefühl 

14,81. 
Lautgeschichte,   ndl.  12, 

U.  \2. 
Lautlehre,  engl.  15,  30 — 

39. 
Lautverschiebung  6,  3. 
La^amon  16,  227. 
Lehnwörter  im  altwest- 

nordischen  14,  1^9. 
Leibniz  1,  26.  54. 
Leiden,  Niederländ,  phi- 

loiogentag  1,  b[  f. 
Leofric  16,  [Hh. 
Lepra,  auf  Island  14,  250. 

in  Norwegen  14,  232. 
Lilie  7,  56. 

Liiiencron,  E.  v.  1,  27. 
Literaturbericht  über  me- 

trik  V.  Geißler  5B,\. 
Literaturge-schichte, 

engl.  16,  [  —  (,.  \o  ff. 


Sachregister. 

Literaturgeschichte, 
engl.  —  einzelner  Perio- 
den  16,  77—87. 

Literaturgeschichte,  la- 
teinische 20,  ^. 

Literaturgeschichte,  ndl. 

12,  36  — 1^0.    66. 

Literaturgeschichte,  nhd. 

Literaturgeschichte,  nor- 
dische 14,  uo  ff. 

Luders,  H.  1,  28. 

Ludwigslied  6,  ^6. 

Lukanübersetzung,  alt- 
isländische 14,  ^50. 

Lumley  16,  302. 

Luther,  M.  9,  73  ff. 

Lydgate  16,  228—230. 

Lyly  16,  503—307. 

Lyrik,  engl.  16,  23 — 33. 
23^ — 236. 

Lyrik,  mhd.  7,  2  7  ff'.  90  ff. 

Lyrik,  ndl.  12,  52. 

M. 

Malory  16,  257.  238. 
Marlowe  16,  308 — 3^2. 
Marvell  16,  5^. 
Mariensequenz  7,  90. 
Markham  16,  313. 
Manuel  9,  96. 
Marnix  12,  66. 
Masze  7,  5  7. 
Martin,  E.  1,  29. 
May  16,  3^5. 
Mechtel  7,  [\6. 
Meistersinger  9,  97. 
Meitzen,  A.  1,  50. 
Melanchton  5ß,7. 
Melanchthon  9,  98. 
Meisted,      Päll     Pälsson 

14,9. 
Metrik, engl.  15,  \25  — ^39■ 
Meyer,  Leo  1,  3^. 
Michael  Beheim  5B,  ^6. 
Minnesang  7.  27  ff.  siehe 

auch  Lyrik. 
Mitbewegungen        beim 

singen  und  hören  5B,  \  5. 
Mitteldeutsche     spräche 

7,  \  ft'. 
Mittelhochdeutsch , 

Sammlung    von    denk- 

mälern  7,  ^o  ff. 


Mittelniederländisch    12, 

4:.    \0.    \{.   27.   28.   66. 
Mimus  20,  9. 
Miniaturen,     isländische 

14,  ^72. 
Mittelalter  2,  78  ff. 
Mondwahrsagebuch  7, 5  8. 
Monumentalkunst,      alt- 

germ.  2,  5. 
Morus  16,  3 ; 7— 3^9. 
Mundarten,  ndl.  12,  20 — 

25.   66. 
Mundarten,  schwedische 

14,  ^8.  58.  ^08  f.  ^95. 

dänische  14,  58.  107. 
norwegische  14,841:1  ^06. 

München,  Neuphilologen- 
tag 1,  60. 

Murner  9,  [0\. 

Mystik  7,  2-^  ff. 

N. 

Namenforschung,  deut- 
sche 8,  27  ff. 

Namenkunde,  ndl.  12, 34a. 

Namenkunde,  nordische 
14,  60  ff. 

Nash  16,  320. 

Necrologium  Augiense 
14,  65. 

Neidhart  von  ßeuenthal 

7,  9^^  ff- 

Nero  16,  32  ^ 

Neuhochdeutsche  lite- 
ratur  9,  \. 

Neuhochdeutsche  Schrift- 
sprache  1,  l^'i;. 

Neuphilologentag.  Zü- 
rich 1,  58  f.  München 
1,  60. 

Neuphilologenverband  s. 
Baj^erischer  neuphilo- 
logenverband.  s.  Deut- 
scher neuphilologen- 
verband. 

Nibelungensage  18,  60  ff. 

Nibelungen  7,  59  ff. 

Niederländisch  in  Bel- 
gien 12,  5—9. 

Niederländisch,  bezieh, 
zu    anderen    sprachen 

12,  ^7— 19. 

Niederländischer     philo- 

logenkongreß  1,  6^  f. 
Nordische  Philologie  l,-?;?. 


Nordische  philologie— Spinnwerkzeuge. 


177 


'Norn'  auf  Shetland   14, 

36. 

JSotker  6,  22. 
Nyeuvont  12,  6^. 

0. 

Oesterreicher  9,  ^02. 
Olaus  Magnus  14,  220. 
Olafskult,      Verbreitung 

^4,  235. 
Ortsnamen,    deutsche  8, 

39  ff. 
Ortsnamen    Hessens    8, 

Ortsnamen    Breslaus    8, 

50. 
Ortsnamen,  nordische  14, 

68  ff.    \79. 
Orhoepisten,  engl.  15,  25. 

26. 

Oswald  von  Wolkenstein 

7,  qe. 
Otfrid  6,  23  ff. 

P. 

Paläographie  6,  2.   ^5. 

Paiäolithische  zeit 2, 26  ff. 

Papsturkunden  fürJDäne- 
mark  14,  253. 

Passiousspiele  7,  ^03  ff. 

Peele  15,  88.  16,  322. 

Pennälersprache  8,  6\. 

Perceval  16,  23i.  2'^o. 

Perle,  me.  gedieht  16,  2^^^. 

Personengeschichte,  is- 
ländische 14,  238. 

Personennamen,  deut- 
sche 8,  2?  ff. 

Personennamen,  germ.  2, 

75.    76. 

Personennamen,  nordi- 
sche 14,  60  ff. 

Petruslied  6,  2. 

Philologenkongreß  siehe 
Niederländischer  phi- 
lologenkongreß. 

Philologenversammlung 
s.  Deutsche  philologen- 
versammlung 

Philologie,  geschichte  der 
nordischen  14,  ^  \  ff. 

Phoenix  16,  ^87. 

Phonetik,  deutsche  8,  ;  ff. 

Phonetik,  engl.  15,  ^^o— 


Phonetik,      schwedische 

14,  92. 
Poema  morale  15,  2o. 
Poetik  5B,7. 
Postillen,  altschwedische 

14,  (66. 
Predigt  9,  (03. 
Prosa,  mhd.  7,  (09  ff. 
Prosadichtung,  engl,  16, 

'^'^— ^7. 

Psalmen,  ae.  16,  (88 — (90. 

E. 

Ragisel  12,  '^2. 
Bätsei  17,  (89. 
Eätsel,  ae.   16,  (9( — 1195. 
Bechtsgeb rauche  aisl.  14. 

Eechtsgeschichte ,  alt- 
nordische 14,  239. 

Eechtschreibung,  islän- 
dische 14,  82.  schwe- 
dische 14,  83. 

Eechtssprache  s.  Deut- 
sche rechtssprache. 

Eechtssjjrache,  nordische 
14,  ^2  ff. 

Beduplizierende  bildun- 
gen  in  den  germani- 
schen sprachen  14,  57. 

Beimchronik  7,  67. 

Beimgedichte,    ahd.    5B, 

(6. 
Reimpaar  5B,6. 
Eeinaert  12,  (,  ^5 — -1:8.66. 
Benaissance  20,  '{6,  i^i. 
Bheinisches  Wörterbuch 

1,  ^^• 
Ehetorik  20,  (O. 
Bhetoriker  12,  55. 
Ehythmus,  engl.  u.  ndl. 

12,  (6. 
Bhythmus  5B.  (6. 
Bichard  16,  326. 
Biche  16,  327. 
Binckhard  9,  (O^. 
Bitterspiegel  7,  68. 
Eivander  9,  (05. 
Bobijn  12,  (. 
Bowe  16,  328. 
Bowley  16,  329. 
Budolf  von  Ems  7,  69. 
Buusbroec  12,  6(.  62. 
Butz,  0.  5B,(^. 


Jahresbericht  für  germanische  Philologie.    XXXII.    (l9io.) 


S, 

Sabie  16,  330. 

Sachs,  Hans  9,  (06. 

Sage,  engl.  15,  38— -1:5. 

Sagengeschichte  in  der 
Edda  14,  ((8. 

Sallustübersetzung,  altis- 
ländische 14,  (50. 

Salve  regina  12,  5^. 

Sammelwerke  zur  nordi- 
schen philologie  14, 
2(  ff. 

Satire,  engl.  16,  3^.  35. 

Saxo  Grammaticus  14, 
(67. 

Schade,  0.  1,  32. 

Schädeltypen,  vorge- 
schichtliche 2,  (2. 

Schallenberg,  C.  v.  9,  ( ( 7. 

Schauspiel,  mhd.  7,  (02ff.. 

Schauspiel  des  16.  jahrh. 
16,  ((8. 

Schertlin  9,  (27. 

Schiller,  Wallenstein 
5B,8.     Metrik  5B,(6. 

Schreiber,  tugendhafter 
7,97. 

Schrift,   engl.  15,  ^5.  -^6. 

Schrifttafeln,  deutsche 
19,  6,(. 

Schriftsprache,  nhd.  8, 
8  ff. 

Schwanke  9,  (28. 

Schwarzkunst  in  Finland 
14,  200. 

Schwebel  9,  (32. 

Seelenglaube  18,  2(  ff". 

Seemannsprache,  deut- 
sche 8,  56. 

Seemannssprache,  fin- 
nisch-schwedische   14, 

58. 

Seuchen  14,  230.  232. 
Sidney  16,  33  (—333. 
Sievers,  E.   1,  33. 
Sigfridslied  7,  70. 
Sittengeschichte  8,  (28. 
Skeireins  4,  8. 
Spalatin  9,  (33. 
Spangenberg,  9,  (35. 
Sparrow  16,  33'^. 
Spenser  16,  335—3^5. 
Spinn-    und    webewerk- 

zeuge  2,  9. 
II.  Teil.  12 


178 


Sachregister. 


Spiralmäanderkeramik  2, 

33. 
Sprachmelodisches,    von 

Luick  5B,2. 
Speratus  9,  ^38. 
Sprichwort  17,  \72. 
Sprichwort,  ein  aisld.  14, 

133. 
Sprichwörter   12,  30.    5\. 

66 
Sprichwörter,    engl.    16, 

24:6.    2^^?. 
Spruch  17,  \50. 
Sprüche,  ahd.  6,  \6. 
Standessprachen  8,  56  ff. 
Steinzeit  2,  30  ff. 
Stiefel,  K.  J.  1,  3^^. 
Stilistik,  engl.  15,  8^  ff. 
Studentensprache  8,  5  7  ff. 
Studententum,  deutsches 

8.  ^2-. 
Suchen wirt  7,  7^. 
Suckling  16,  5^6. 
Suso  7,  U  ^  ff- 
Synaloephe,  ahd.  6,  23  ff. 
Synaloephe  5B,3.  ({. 
Syntax,  ahd.  6,  8  ff. 
Syntax,  engl.  15,  62  ff. 

T. 

Tacitus,  Germania  2,  69. 
Tannhäuser  7,  98. 
Tannhäuser  18,  80  ff. 
Tauler  7,  ;20. 
Tempel,        Germanische 

insbes.    nordische    14, 

213  f. 
Thörr  18,  38  ff. 
Tilo  von  Culm  7,  72. 
Tirol  7,  73. 
Tobler,  A.  1,  35. 
Tod,    der    schwarze,    in 

Norwegen  14,  232. 
Totentanz  9,  139. 
Traherne  16,  3'^8. 
Traktate,me.l6,248 — 250. 
Tristan  als  mönch  7,  71;. 
Tristan  18,  76  ff. 
Troyen  12,  ^3. 
Tundalus  9,  {({0. 
Typen,   Motive  usw.  16, 

88—95. 


U. 

Uhlenhart  9,  \i\\. 
Ulrich  von  Lichtenstein 

7,75. 
Ulrich    von   Zazikhoven 

7,  76. 
Universität  Basel  1,  66  f. 

Berlin  1,  63.   Erlangen 

1,  65. 
Ureisun,  God  16,  25 1. 
Urfinnen  2,  2. 
Urindogermanen  2,  2. 

V. 

Verslehre  5B,i6. 

Versrhythmus  bB,\6. 

Vergi  i2,  '^'^. 

Viriginal  7,  77. 

Volksdichtung  17,  \. 

Volkskunde,  dänische  14, 
\6.  192  f.  199.  schwedi- 
sche 14,  \:  f.   19'^  ff. 

Volkskunst,  nordische  14, 
201. 

Volkslied,  deutsch  17,  \. 
Englisch  17,  U9.  nie- 
derländisch 17,  \[(5. 
skandinavisch    17,  126. 

Volkslied  auf  Island  14, 

185.  in   Schweden  14, 

186.  in  Finland  14,200. 
Volksmusik,    isländische 

14,  187.      schwedische 
14,  188.  finländischel4, 

Volksschauspiei   17,  129. 
Volkstanz    in   Schweden 

14,  189  f. 
Volks  witz  17,  197. 

W. 

Waldis  9,  ^2. 

Waldis,  Burk.  5B,6. 

Wallenstein  v.  Schüler 
oB,8. 

Walther  von  der  Vogel- 
weide 7,  99.   100. 

Webster  16,  34;9. 

Welsch-gattung  9,  \i\5. 

Weltliches  lied  9,  u^^. 

Wetterregeln  in  Einland 
14,  200. 

Wetz,  W.  1,  36. 


Wielandausgabe  1,  ^4;. 
Wilhelmus  12,  59. 
William  of  Shoreham  16, 

252. 
Wilson  16,  351. 
Winiliod  6,  lo.   15. 
Wolfram  7,  78  ff. 
Wörterbuch    der    Elber- 

f eider  mda.  10,  73. 
Wörterbücher,   deutsche 

8,  98  ff. 
Wörterbücher,    engl.  15, 

92—96. 
Wortforschung    6,   ^o  ff. 

8,  63  ff. 
Wortkunde,      engl.      15, 

U6  — 123. 
Wortkunde,  ndl.  12,  26 — 

35.   66. 
Wortkunde  und  Wörter- 
bücher,   nordische    14, 

3^^  ff. 
Wortschatz,      engl.     15, 

97  ff. 
Wortstellungslehre,deut- 

sche  8,  H. 
Wulfstan  16,  19-^. 
Wülker,  E.  1,  37. 
Wunderer  7,  88. 
Wustmann,  G.  1,  38. 
Wyle  7,  121. 

Y. 

Yarington  16,  552. 

Z. 

Zauber  18,  36  ff.  in  Fin- 
land 14,  200. 

Zauberei  in  Hävamäl  14, 
U7. 

Zauberformeln,  ae.  16, 
1^5. 

Zauberformeln,  schwedi- 
sche und  norwegische 
14,  207. 

Zaubersprüche  6,  26  ff. 

Zeitschriften,  nordische 
14,  1^  ff. 

Zeitungswesen  8,  ^29. 

Zimmer,  H.  1,  39- 

Zürich,  Neuphilologen- 
tag 1,  58  f. 

Zwingli  9,  ^'^7. 


UKUÖBNEB  &  8C11UAMU,  LKU/IU. 


Für  Nichtmitglieder  ist  der  Preis  des  vorliegenden  32.  Jahr- 
ganges auf 

M.  11.- 
festgesetzt. 


Altere  Jahrgänge 

des  „Jahresberichts  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der 
germanischen  Philologie"  können  von  den  Verlegern  noch  bezogen 
werden  und  zwar: 

a)  Band  1,  2,  3  von  S.  Calvary  &  Co.,  Berlin  N.  W.  7 
Unter  den  Linden  75,  für  M.  20. —  zusammen. 

b)  Band  4 — 27  von  0.  R.  Reisland  in  Leipzig;  die  voll- 
ständige Serie  4 — 27  für  Nichtmitglieder  der  Gesell- 
schaft für  deutsche  Philologie M.  215. — 

(ohne  Rabatt  und  nur  bei  direktem  Bezug). 

c)  Einzelne  Jahrgänge  sind  zu  folgenden  Preisen  erhältlich: 
Band    4 M.     8.— 

n  5 „  8. 

„       6 „  10.- 

Bände  7—12 je  „  8 — 

„      lB-18 je  „  9.- 

„      22-29 je  „  10.- 

„30       „  12.- 

„31        „  10.- 

Die  Bände  19,  20,  21  werden  nicht  mehr  einzeln  abgegeben. 

Die  unter  a)  und  c)  genannten  Einzelbände  können  zu  dem 
angegebenen  Preise  auch  durch  den  Sortimentsbuchhandel  bezogen 
werden,  solange  der  Vorrat  reicht. 


Zur  Zeit  ist  die  „G.  f.  d.  Ph."  in  der  Lage,  ein  ganz  vollständiges 
gut  gebundenes  Exemplar  abzugeben  und  bittet  die  Interessenten  mit 
ihr  in  Verkehr  zu  treten. 


Verlag   von  0.  R.  REISLAND   in  Leipzig. 


Tollständig  liegt  vor: 

Deutsches 

Aussprachewörterbuch 

von 

Wilhelm  Vietor, 

Professor  an  der  Universität  Marburg. 

1908—1912.     3OV2  Bogen.     Gr.  8f». 
Preis  M.  12.—,  gebunden  in  Ganzleinen  M.  13.50,  in  Halbleder  M.  14. 


Nr.  4  des  „Literaturblattes  für  germanische  und  romanische  Philo- 
logie" vom  April  1882  enthielt  die  folgende  Ankündigung:  „Ein  ortho- 
graphisch-orthoepisches  Wörterbuch  der  gegenwärtigen  neuhochdeut- 
schen Schriftsprache  von  W.  Vietor  wird  im  Verlage  von  Gebr.  Henninger 
erscheinen.  Dasselbe  wird  auch  geographische  und  geschichtliche  Eigen- 
namen sowie  Fremdwörter  umfassen  und  sämtliche  Wörter  sowohl  in 
in  den  gebräuchlichen  und  den  offiziellen  Orthographien  als  auch  in 
phonetischer  Umschrift  geben". 

Wenn  bis  zur  Ausführung  dieses  Planes  mehr  als  ein  Vierteljahr- 
hundert vergangen  ist,  so  sind  die  Gründe  teils  persönlicher,  teils  sach- 
licher Art.  Der  Verfasser  trat  ziemlich  bald  in  einen  neuen  Wirkungs- 
kreis über,  wo  seiner  Berufstätigkeit  andere  und  schwerer  wiegende 
Aufgaben  gestellt  waren  als  vorher.  Die  trotzdem  zugleich  im  Hinblick 
auf  jenen  Plan  unternommenen  phonetischen  Studien  nahmen  eine  nicht 
erwartete  Ausdehnung.  Vor  allem  aber  zeigte  sich,  daß  die  Schwierig- 
keiten nach  der  orthoepischen  Seite  hin  nur  durch  geduldige  Beobach- 
tung und  Vorarbeit  zu  überwinden  seien.  An  beidem  hat  es  der  Ver- 
fasser in  der  langen  Zwischenzeit  nicht  fehlen  lassen.  Dennoch  hat  es 
seit  der  ersten  Niederschrift  der  mit  A  bis  A  p  beginnenden  Wörter 
noch  zahlreicher,  sich  über  Jahr  und  Tag  erstreckender  Umarbeitungen 
bedurft,  bis  die  Drucklegung  geniigend  vorbereitet  schien,  und  auch 
dann  noch  war  des  Probens  und  Änderns  im  Satz  des  ersten  Bogens 
kaum  ein  Ende  zu  finden.  Zu  der  Entscheidung  in  Aussprachefragen 
kam  eben  auch  die  Begrenzung  des  Wortschatzes  und  die  Gestaltung 
der  Lautschrift  als  Aufgabe  hinzu.  Dies  alles,  obgleich  bei  dem  Zwecke 
des  Baches,  in  der  Aussprache  des  Schriftdeutschen  in-  und  ausländi- 
schen Lesern  als  praktischer  Eatgeber  zu  dienen  —  die  Schreibung  kam 
nur  als  notwendige  Unterlage  in  Betracht  — ,  über  die  Bichtlinien  nir- 
gends ein  Zweifel  herrschen  konnte. 


Verlag  von  0.  R.  REiSLAND  in  Leipzig. 

England. 

Seine  Geschichte,  Verfassung  und  staatlichen  Einrichtungen. 
Von  Dr.  G,  Wendt, 

Professor  an  der  Oberrealschule  in  Hamburg. 
Vierte  Auflage.    1912.    24  V4  Bogen  gr.  8«.    M.  6.—,  geb.  M.  6.80. 

Inhalt: 

Geschichte  Englands.  —  Abriß  der  Geschichte  Irlands.  —  Abriß  der  Ge- 
schichte Schottlands.  —  Das  Parlament.  —  Die  Verwaltung.  —  Die  Krone.  — 
Die  Gesellschaft.  —  Haushaltetat.  —  Die  Armee.  —  Die  Flotte.  —  Recht  und 
Rechtspflege.  —  Das  Kirchenwesen.  -  Das  Unterrichtswesen.  —  Das  Kolonial- 
reich. —  Namen-  und  Sachregister. 

In  dem  vorliegenden  Buche  dürfte  zum  ersten  Male  in  Deutschland 
der  Versuch  gemacht  worden  sein,  das  Wichtigste  und  Wissenswerteste 
über  das  britische  Inselreich  in  übersichtlicher  und  allgemein  verständ- 
licher Form  zusammenzustellen. 

Es  wird  daher  allen  denen  willkommen  sein,  welche  sich  mit  einer 
nur  oberflächlichen  Kenntnis  englischer  Staatseinrichtungen  nicht  be- 
gnügen möchten. 

Was  hier  geboten  wird,  ist  möglichst  an  Ort  und  Stelle  gesammelt 
und  zuletzt  nach  ähnlichen  Werken  geprüft  worden. 

Englische  Lautlehre 

für   Studierende   und    Lehrer 
Von  Dr.  Angnst  Western. 

Dritte,  yermehrte  Auflage. 

1912.    10  Bogen  8°.     M.  3.—,   geb.  M.  3.50. 


Kurze  DarstellunQ  der  eeglisciieQ  Äusspracle 

für  Schulen   und  zum  Selbstunterricht. 
Von  Dr.  Angast  Western. 

—     Vierte,   rerbesserte   Auflage.    — 

1910.     8  Bogen  8".     M.  1.60. 


Kleine  Phonetik 

des  Deutschen,  Englischen  und  Französischen. 

Von  Willielm  Victor. 

Siebente  Auflage. 
1910.     Mit  12  Figuren.     9\a  Bogen  8^'.     M.  2.50,    kart.  M.  2.80. 


Verlag  von  0.  R.  REISLAND   in  Leipzig. 


Englische  Philologie. 

Anleitung  zum  mssenseliaftllelien  Studlnm  der  englischen  Sprache. 

Von 

Johau  Storni, 

ord.  Prof.  d.  Roman,  u.  d.  eugl.  Philol.  au  der  Univ.  Christiania. 
Zweite,  Tollständig-  umgearbeitete  und  sehr  rermehrte  Auflage. 


Die  lebende  Sprache. 

1.  Abteilung:  2.  Abteilung: 

Phonetik  und  Aussprache.  Rede  und  Schrift. 

1892/96.     71  Bogen  gr.  8".     M.  20.—,  in  2  Bänden  geb.  M.  24.—. 

Die    zweite    Auflage    ist   gegen    die   erste  fast  ein  neues   Werk 
geworden. 

Aus  dem  Inhaltsverzeichnis: 

1.  Abteilung.  Vorwort.  Erklärung  der  wichtigsten  phonetischen  Termini. 
Erklärung  der  Lautschrift.  Die  wichtigsten  Abkürzungen.  Einleitung.  Aussprache. 
Allgemeine  Phonetik.  Französische  Aussprache.  Sprachmelodie.  Nordische  Spra- 
chen. [Neueste]  allgemeine  Phonetik.  Englische  Aussprache.  Neuere  phonetische 
Darstellungen. 

2.  Abteilung.  Die  wichtigsten  neuen  Abkürzungen.  Wörterbücher.  Histo- 
risch-etymologische Wörterbücher.  Slang  und  Cant.  Synonymik.  Phraseologie. 
Praktische  Hilfsmittel.  Systematische  Wörtersammlungen.  Roget.  Phraseologie. 
Praktische  Lehrbücher.  Hilfsbücher,  Realien.  Zitate,  Anspielungen.  Enzyklopä- 
dien. Spezialwörterbücher,  spez.  Handbücher.  Lektüre  und  Literaturstudium. 
Geschichte.  Drama.  Poesie.  Essays.  Zeitschriften.  Die  Umgangssprache.  Sprach- 
richtigkeit. Eigenheiten  einiger  englischer  Schriftsteller.  Die  Vulgärsprache.  Eng- 
lische Dialekte.  Koloniales  [englisch.  Amerikanisches  Englisch.  Lesefrüchte 
(Eigenheiten  der  gebildeten  Sprache).  18.  Jahrhundert.  Die  Sprache  des  18.  Jahr- 
hunderts. Vulgärsprache  des  18.  Jahrhunderts.  Das  17.  Jahrhundert  und  der 
Schluß  des  16.  Jahrhunderts.  Shakespeare.  —  Die  Bibel.  Literaturgeschichte: 
Bibliographie,  Literaturgeschichte.  Einzelne  Literaturgattungen.  Spezialarbeiten. 
Grammatik.  Metrik.  Sprachgeschichte.  Zeitschriften.  —  Nachträge.  Autoren- 
uiid  Buchregister.     Wort-  und  Sachregister. 


Z  Jahresbericht  über  die 

7037  Ervscheinungen  auf  dem 

J25  Gebiete  der  germanischen 

Jhg.32         Philologie 


PLEASE  DO  NOT  REMOVE 
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